ee - — un Tree, wma wre una. en nee an en Wie deiuey - mr nnd deda Dal betreten Beeren een Bounmd 1937 HARVARD UNIVERSITY © w Ba LIBRARY MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY 317 Dr u Ar, Tonumnchk N u er 1 SE - A I) ze 5 " . ||, Du ee a Be. Zr & Bi Er ALTER u in . In ! u . 2 i 5 we =. U E - s ' i ‘2 “ i . i ar . ' . U vi u i Cr i f ir: i . ” .* . “Er i j ” i Y ’ 5 \; 2: ’ u [E} u 5 0 ’ e . - 5 \r ID \ D od 0 a 1 ö # i . z { m ö j {n . Bere i ‘ # ur j . Po d: IR ” u 5 Sr u 4 ö u i u { . rn u, 5 5 Da r u u . ’ı 5 ar “ \ j fn IN. {f . Li dr b . u j ü { . Re „ia . . u . Be; vo n \ 5 Ba Ze, { nm 1 gr [>70 A u [7 D a ii u 0 R = . u [Den 22 f a 1 = = i Eu j Er Di 1 u . ji ı d 5 ö a u u . ow { DE DT W u dr y. u , u Ber . "ü u u, \ k q . i Den DB D j ” - u GE i A . 2 Auar i rl In u . “> fe . Rx 5 ’ nu I j u 5 H . in I i i A jr . } . u PN Die und ihre organischen Einschlüsse von D' Ferdinand Roemer. Mit einem die Beschreibung von Versteinerungen aus paläozoischen und tertiären Schichten enthaltenden Anhange und mit 11 von €. Hohe nach der Natur auf Stein gezeichneten Tafeln. Bonn, bei Adolph Marcus 1852. Bonn, Druck von Carl Georgl. Der deutschen geologischen Gesellschaft widmet diese Schrift in dankbarer Anerkennung der für ihre Herausgabe gewährten Beihülfe der Verfasser. : u Bei einem mehr als einjährigen Aufenthalte in Texas in den Jahren 1846 und 1847 galt die Erforschung der geognostischen und paläontologischen Verhältnisse des Landes dem Verfasser als Haupt- aufgabe. Kein Theil Nordamerika’s, selbst die weit schwerer zugänglichen, aber dennoch von einzelnen wissenschaftlichen Reisenden besuchten Gegenden der Felsengebirge nicht ausgenommen , war bisher in geologischer Beziehung so unbekannt geblieben. Die besonders in jüngster Zeit mit regem Eifer und bedeutendem wissenschaftlichen Erfolge ausgeführten höchst anerkennungswerthen Forschungen Amerikanischer Geognosten sind nämlich bisher vorzugsweise nur auf die Allantischen und einen Theil der westlichen Staaten gerichtet gewesen, der Südwesten der Union dagegen kaum, das erst unlängst demselben hinzugefügte Texas noch gar nicht in den Kreis derselben gezogen worden. Andererseits sind die verschiedenen Reisenden, durch welche man von einem grossen Theile von Mexiko eine we- nigstens allgemeinere Kenntniss der geologischen Verhältnisse erhalten hat, auf ihren Wanderungen nicht bis in das wenig bevölkerte Grenzland, welches Texas bis zu seiner Losreissung von Mexiko bil- dete, vorgedrungen. So erklärt es sich, dass der Verfasser vor seinem Besuche des Landes nicht eine auf das Vor- kommen oder die Verbreitung einer bestimmten geognostischen Formation in demselben bezügliche zuverlässige Angabe in Amerikanischen oder Europäischen Schriften aufzufinden vermochte. Bei solchem Mangel anderer Nachrichten dürften die hier mitzutheilenden Thatsachen , so we- nig sie die ganze Ausdehnung des Landes betreffen und so sehr auch hier und dort die Nachwei- sung des näheren Zusammenhangs unter ihnen vermisst werden mag, doch als erste Grundlage einer geognostischen Kenntniss von Texas nicht ganz ohne Werth sein. Schon vor einigen Jahren wurden die wichtigeren Ergebnisse der gemachten Beobachtungen in einer nicht ausschliesslich naturwissen- schaftlichen allgemeineren Schrift *) über Texas von dem Verfasser vorläufig mitgetheilt. Gegenwärtig sollen jene Beobachtungen nebst den daraus zu ziehenden Folgerungen in etwas grösserer Ausführlich- keit vorgetragen, namentlich aber auch die Beschreibung der zahlreichen in Texas gesammelten Ver- steinerungen, von welchen die frühere Schrift nur kurze Diagnosen enthält, vollständiger gegeben wer- den. Die grosse Mehrzahl der beschriebenen organischen Reste gehört den Kreidebildungen an und nur anhangsweise sind auch die wenigen aus älteren Schichten bekannt gewordenen Arten aufgeführt. *”) Texas. Mit besonderer Rücksicht auf Deutsche Auswanderung und die physischen Verhältnisse des Landes nach eigener Beobachtung geschildert von Dr. Ferdinand Roemer. Mit einem naturwissenschaftlichen Anhange und einer topographisch -geognoslischen Karte von Texas. Bonn. Bei A. Marcus. 1849. VI Die Kenntniss der fossilen Fauna der Texanischen Kreideschichten bietet ein unmittelbar paläon- tologisches Interesse durch die bedeutende Zahl neuer und eigenthümlicher organischer Formen, wel- che sie enthält. Zugleich hat sie auch eine allgemeinere geognostische Bedeutung durch die Fol- gerungen, welche sich aus ihrer Vergleichung mit den Faunen anderer Gegenden für die Entwickelung der Kreideformation und die Gesetze ihrer Verbreitung auf dem Amerikanischen Continente und auf der Erde überhaupt ergeben. Zur Beurtheilung des Grades der Zuverlässigkeit dieser Folgerungen darf wohl darauf hingewiesen werden, dass die beschriebenen Versteinerungen nicht wie die mei- sten bisher aus ausser- europäischen Ländern bekannt gewordenen organischen Reste vereinzelte, auf flüchtiger Reise hier und dort aufgeraffte Stücke, sondern der grossen Mehrzahl nach das Ergebniss fortgeselzter und planmässiger Ausbeutung einzelner Schichten sind, von deren organischem Charakter sie daher wohl ein annähernd vollständiges Bild geben. Namentlich gilt dies von den aus den Umge- bungen von Neu- Braunfels und Friedrichsburg herstammenden Arten. Die der Schrift beigegebenen 11 lithographirten Tafeln sind von Herren €. Hohe unter meiner Aufsicht ausgeführt worden. Der Name des durch die Zeichnungen zu Goldfuss’ grossem Petrefacten- werke rühmlichst bekannten Künstlers bietet für die Richtigkeit und Naturwahrheit der Abbildungen auch ohne die besondere Versicherung eine genügende Gewähr. Da der Verfasser in der Zahl der Tafeln nicht unbeschränkt war, so sind nicht sämmtliche auf- gefundene Arten sondern nur diejenigen dargestellt worden, bei welchen deutlich erhaltene Exemplare die sichere specifische Bestimmung zuliessen, während die unvollkommener erhaltenen nur in der Be- schreibung erwähnt wurden. Die 10 ersten Tafeln begreifen ausschliesslich Arten der Kreidebildungen. Die elfte ist für die Darstellung der wenigen aus Silurischen Schichten und aus dem Kohlenkalke be- kannt gewordenen Arten bestimmt. Zum Verständniss der über die Verbreitung der verschiedenen Gesteine gemachten Angaben wird die Vergleichung der geognostischen Karte, welche der erwähnten früher erschienenen Schrift über Texas beigegeben ist, nicht wohl zu entbehren sein, so wie auch nur aus dem dort gegebenen Reise- berichte das Nähere über die Lage mancher als Fundstellen von Versteinerungen aufgeführten Oertlich- keiten zu entnehmen sein wird. Schliesslich im Interesse später etwa wünschenswerther Vergleichung die Bemerkung, dass die Original-Exemplare der in der gegenwärtigen Schrift beschriebenen Versteinerungen, so wie die pelro- graphischen Belegstücke der mitgetheilten geognostischen Beobachtungen in dem hiesigen akademischen Museum von mir niedergelegt worden sind. Im Schlosse Poppelsdorf bei Bonn, im August 1852. Der Verfasser. Enhaltkt. Einleitung 3 ö 5 a 5 . ß 5 s s $. 1. Geographische Lage und allgemeine orographische Beschaffenheit von Texas $. 2. Allgemeine geognostische Constitution des Landes $. 3. Diluviale und alluviale Bildungen $. 4. Tertiäre Bildungen $S. 5. Aeltere oder paläozoische Schichten $. 6. Plutonische Gesteine 2 & $ Ä : . ö : : : re : . I. Geognostische Beschreibung der Texanischen Kreidebildungen 1. Verbreitung der Kreidebildungen in Texas 2. Darstellung der Kreidebildungen im Einzelnen A. Kreidebildungen am Fusse des Hochlandes . > ö B B 5 6 . Ä - _B. Kreidebildungen des Hochlandes . 3. Vergleichung der Texanischen mit anderen Kreidehildungen Anka . . < 4. Beziehungen der Texanischen Kreidebildungen zu denjenigen des südlichen Eu s und aus denselben herzuleitende Folgerungen in Betreff eines in beiden Conlinenten übereinstimmenden zwiefachen Typus der Kreideformation 5 ö. Schliessliche allgemeinere Bene in Betreit der Den Keeideildungen II. Aufzählung und Beschreibung der Versteinerungen der Texanischen Kreidebildungen Anhang 2 5 . : e 5 . . e © B - . I. Aufzählung und Beschreibung von Versteinerungen aus palaeozoischen Schichten in Texas II. Beschreibung fossiler Hölzer aus Texas durch Hrn. Professor Unger Alphabetisches Verzeichniss der beschriebenen Versteinerungen Erklärung der Tafeln E & ö 5 5 5 5 & c - : Einleitung. Sl. Geographische Lage und allgemeine orographische Beschaffenheit von Texas. Texas, anfänglich eine Provinz des Vice-Königreichs Neu- Spanien, später ein Staat der Mexikanischen Republik, dann ein selbstständiger Freistaat und endlich seit 1846 ein Glied der Vereinigten Staaten von Nord- Amerika begreift einen ausgedehnten Landstrich am Mexikanischen Meerbusen zwischen dem Flussgebiete des Mississippi im Nordosten und demjenigen des Rio Bravo del Norte oder Rio Grande im Süden und erstreckt sich hier von 26° bis 38° N. B. Die westliche Grenze fällt in das kaum gekannte Hochland, in welchem die grösseren Flüsse des Landes, der Red river Brazos und Colorado ihren Ursprung nehmen und welches die Wasserscheide zwischen diesem letzteren und dem obe- ren Laufe des Rio Grande bildet. Das ganze Land zerfällt nach seiner Oberflächenbeschaffenheit und seiner Erhebung über das Meer in drei Gebiete oder Zonen, welche an den meisten Stellen sich scharf gegen einander abgrenzen, nämlich 1. das Tiefland längs der Küste (die sogen. Level region der Amerikanischen Bewohner). Dieses bildet einen ebenen Streifen Land von sehr geringer Erhebung über den Mexikanischen Meerbusen, welcher sich mil wech- selnder Breite von dem Sabine- bis zum Rio Grande - Flusse der Küste entlang zieht. Die Erhebung über das Meer schwankt zwischen 3 und 4 Fuss bis 70 und 80. Die Breite des Küstenstreifens beträgt an der östlichen Grenze am Sabine-Flusse gegen 30 Engl. Meilen, weiterhin nimmt sie so zu, dass sie am Colorado 100 Engl. Meilen erreicht und von hier ab nimmt sie gegen Südwesten hin wieder ab. Dieses Tiefland erscheint in jeder Beziehung nur als eine Fortsetzung des niedrigen Küstenstreifens der östlich von Texas am Mexikanischen Meerbusen liegenden Staaten, nament- lich von Louisiana, Mississippi und Alabama. Die vor der ganzen Küste von Texas sich hinziehenden schmalen, lang- gezogenen Inseln theilen in Betreff der Ebenheit und der geringen Erhebung über den Meeresspiegel die Nalur des Küstenstrichs und müssen nach ihrer physischen Beschaffenheit als diesem zugehörig angesehen werden. 2. Das Hügelland („Rolling or undulating region“ der Amerikanischen Bewohner). Dieses begreift das vorherr- schend flach hügelige Gebiet zwischen dem niedrigen Küstenstreifen einer Seits und dem höheren felsigen Berglande im Nordwesten anderer Seits. Der grösste und schönste Theil des angebauten Texas fällt in diese Zone. Seine Breite be- trägt im Durchschnitt 150 bis 200 Engl. Meilen, seine Höhe über dem Meere beträgt 100 bis 500 Fuss. Ausgedehnte offene Prairien mit schmalen Waldstreifen nur längs der Flussufer nehmen den bei Weitem grössten Theil dieses Hügel- landes ein. Nur in dem östlichen Theile von Texas ist ein bedeutenderer Theil desselben mit Waldungen bedeckt. 3. Das Hochland (Mountainous region). Dieses erhebt sich noch entfernter von der Küste des Mexikanischen Meerbusens hinter dem welligen Hügellande. Seine Grenze gegen das Hügelland läuft im Ganzen von Süd-West gegen Nord-Ost, so dass sie von Presidio Rio Grande am Rio Grande beginnend anfangs der alten Presidio-Strasse folgt und den San Antonio-Fluss oberhalb San Antonio de Bexar, die Guadalupe bei der Deutschen Ansiedlung Neu-Braunfels, den Colorado bei Austin, den Brazos bei seinen Fällen, den Trinity-Fluss in der Nähe des Vereinigungspunktes seiner Haupt- zweige überschreitet und von da in gleicher Richtung gegen den Rothen Fluss (Red river) verläuft. An manchen Stellen ist diese Grenze des Hochlandes gegen das Hügelland sehr bestimmt und scharf. So z. B. bei Neu-Braunfels, wo man beim Hinansteigen des nördlich von der Stadt sich erhebenden Höhenzuges plötzlich in eine Gegend von ganz abwei- chendem physischen Charakter versetzt wird. An anderen Stellen und besonders im Nordosten von Texas ist der Ueber- gang zwischen beiden Gebieten sehr allmählig. Die Erhebung des Hochlandes über das Meer in den bisher zugänglich gewordenen Theilen mag nach ungefährer Schätzung bis 2000 Fuss betragen. Das Hochland hat wesentlich den Cha- rakter eines Tafellandes und die Unebenheiten der Oberfläche entstehen nur durch die Einsenkung der Thäler und Schluchten, während die Höhen überall in fast gleichem Niveau liegen. Höhere Gebirgsketten sind dem Hochlande fremd 1 DJ und scheinen erst in der Nähe des oberen Laufes des Rio Grande, im Bereiche der Provinz Neu-Mexico, aufzutreten. Namentlich ist das sogenannte San Saba Gebirge, welches nach einer verbreiteten Ansicht die höchste Erhebung des Hochlandes bilden sollte, überhaupt nicht vorhanden. Eine dürre und sterile felsige Beschaffenheit des Bodens ist im Ganzen in dem Hochlande vorherrschend und die meistens engen, mit steilen felsigen Einhängen versehenen Thäler erweitern sich nur selten zu weiteren fruchtbaren Thalsohlen. Im Allgemeinen ist dieses Hochland, in welchem alle bedeutenderen Flüsse des Landes ihren Ursprung nehmen, noch sehr wenig gekannt und der Anbau ist bisher nur an einzelnen Stellen in dasselbe eingedrungen, da räuberische Indianerstämme den Eintritt in dasselbe erschweren. s.2. Allgemeine geognostische Constitution des Landes. Im Ganzen lässt sich eine der dreifachen orographischen Gliederung entsprechende Verschiedenheit in dem geo- gnostischen Bau des Landes nachweisen. Das Tiefland längs der Küste besteht ausschliesslich aus Diluvial- und Allu- vial-Bildungen. Den Boden des Hügellandes selzen Gesteine der Tertiär-Formation zusammen, welche freilich nicht überall zu Tage treten, sondern zum Theil durch diluviale Ablagerungen bedeckt werden. Das Hochland endlich wird vorherrschend durch Schichten der Kreideformation gebildet, deren wagerechte oder wenig geneigte Lage das dem Hochlande im Ganzen zukommende Verhalten als Tafelland bedingt. Nur in beschränkterer Verbreitung nehmen an der Zusammensetzung des Hochlandes, so weit bis jetzt die Kenntniss desselben reicht, auch Ablagerungen der ersten oder paläozoischen Periode und plutonische Eruptiv-Gesteine Antheil. Es sollen jetzt die auf die Verbreitung und Entwicke- Jung dieser verschiedenen Gesteine, mit Ausnahme derjenigen der Kreideformation, bezüglichen besonderen Beobachtungen zuerst mitgetheilt werden, bevor die Betrachtung der Kreidegesteine selbst, welche den Hauptgegenstand der vorliegen- den Schrift bildet, begonnen wird. $. 3. Diluviale und allwiale Bildungen. Zu den Diluvial- und Alluvial-Bildungen gehören zunächst die vorzugsweise aus thonigen und sandigen Materialien bestehenden Ablagerungen, welche den Boden des flachen Tieflandes längs der Küste zusammensetzen. Es sind aus- schliesslich lockere Massen von geringem Zusammenhalt, Thon, Lehm und Sand in häufigem regellosen Wechsel. Feste Gesteine sind dem Küstenlande so fremd, dass man auch nach einem einzelnen Kiesel vergeblich suchen würde; ein Umstand, der für die Anlage von Strassen von der Küste in das Innere des Landes sich sehr hinderlich erweist. Die Grenze zwischen diluvialen und alluvialen Bildungen ist hier übrigens zum Theil eben so schwierig zu ziehen, als dies überhaupt der Fall zu sein pflegt. Die Absätze von Schlamm und Sand, welche das Meer noch gegenwärtig an den Küsten bildet, sind denjenigen durchaus ähnlich, welche, nach der Erhebung über den gegenwärtigen Spiegel des Meeres zu schliessen, ihren Ursprung aus einer früheren Epoche, als der jetzigen, herleiten. Eben diese mehr oder minder bedeutende Erhebung über das Meer gewährt da, wo nicht die Reste ausgestorbener Landsäugelhiere den directen Be- weis für den diluvialen Ursprung liefern, das einzige Anhalten für die Unterscheidung von den alluvialen Absätzen, da man annehmen darf, dass das Niveau-Verhältniss zwischen Meer und Land sich seit dem Beginn der gegenwärtigen Epoche nicht wesentlich geändert hat. Die Ufer der tief in das Küstenland hineingreifenden Bai von Galveston bestehen aus Schichten von Thon und Schlamm, in denen bis zu einer Höhe von 20 bis 30 Fuss über dem Wasserspiegel Schalen des Gnathodon cuneatus Gray, einer in der Bai, wie überhaupt an der nördlichen Küste des Mexikanischen Meerbusens noch häufig lebenden Muschel, gefunden werden. Oberhalb New Washington wurden an mehreren Stellen des Ufers bis zu einer Höhe von ungefähr 10 Fuss über dem gegenwärligen Niveau des Wassers 5 bis 6 Fuss hohe, ausschliesslich aus den halb fossilen losen Schalen jener Muschel bestehende Bänke beobachtet. Es ist dies in einem Theile der Bai, wo gegenwärtig die- selbe auf brackisches Wasser angewiesene Muschelart nicht mehr vorkommt, vielmehr durch den Einfluss des San Gia- einto-Flusses das Wasser süss genug ist, um Arten der Gattungen Physa und Planorbis zum Aufenthalte zu dienen. Wenn nun auch die Höhe dieser Muschelbänke über dem jetzigen Niveau des Wassers den Ursprung derselben in eine vor der gegenwärtigen liegende Epoche hinaufrückt, so beweist anderer Seits das häufige lebende Vorkommen dersel- ben Muschel ganz in der Nähe, dass die klimatischen Verhältnisse sich seit der Ablagerung jener Muschelhaufen nicht wesentlich geändert haben. Nach Lyell ') kommen übrigens solche Anhäufungen von Gnathodon cuneatus in ganz 1) Vergl. Qnarterly Journ. of the geol. soc. of London Vol. II, 1846. p- 407. „On the shores of the Bay of Mobile which opens inta the gulf of Mexico, I first met with inland deposits of that bivalve shell called Gnathodon cuneatus, an inhabitant of brackish water, but now met with in banks of sand extending several miles above the influence of the salt water and rising two or three feet above the height of the present tides. Mr. Conrad first directed my attention to this remarkable formation and I was taken to see it at several places 3 ähnlicher Weise auch an der Bai von Mobile im Staate Alabama vor. Gerade so wie.dort, ist auch bei New-Washington der Umstand bemerkenswerth, dass die fraglichen Bänke ganz ausschliesslich aus den Schalen des Gnathodon mit Aus- schluss aller anderen Arten bestehen, während ganz in der Nähe Gnathodon cuneatus immer gemeinschaftlich mit ande- ren Zweischalern, namentlich mit Cyrena Carolinensis Say und einzelnen Austerschalen lebend vorkommt. Entschieden gehören der Diluvial-Zeit die aus Lehm und Sand bestehenden Schichten an, welche in der Ge- gend von San Felipe de Austin auf der Gränze des Tieflandes mit dem Hügellande die Ufer des Brazos-Flusses zusam- mensetzen, denn hier sind die Knochen grosser ausgestorbener Landsäugethiere, zum Theil solchen Gattungen angehö- rend, die allgemein als bezeichnend für die Bildungen der Diluvial-Epoche auf dem amerikanischen Continente gelten, gefunden worden. Herr William Hough, ein Bewohner von San Felipe, hat eine Sammlung solcher Knochen zu- sammengebracht, welche der Verfasser selbst in Galveston sah und von welcher W. M. Carpenter ') und später aus- führlicher W. Stuff?) Nachricht gegeben haben. Die Sammlung enthielt namentlich Reste folgender Thierarten: 1. den unvollständigen Schädel einer Ochsenart mit fast geraden, abstehenden Hörnern, zwischen deren Spilzen der Abstand gegen 11 Fuss beiragen haben muss, während ihr Abstand am Grunde 18 Zoll und eben so viel der Umfang eines einzelnen am Grunde beträgt; 2. Ober- und Unterkinnlade einer Tapir-Art von den Dimensionen des Tapir Americanus. 3. Zähne von Elephas und Mastodon, namentlich ein Stosszahn von Mastodon, der 11 Fuss in der Länge und 26 Zoll im Umfang am Grunde misst. 4. Zwei Krallen-Phalangen eines Thieres aus der Familie der Megatheriden, vielleicht von Orycterotherium. Da die Lehm- und die Sand-Ablagerungen, welche die Ufer des Brazos in der Gegend von San Felipe zusam- mensetzen nur als das Ausgehende von Schichten anzusehen sind, welche sich unter der Oberfläche der ausgedehnten ebenen Prairien zu beiden Seiten des Flusses fortziehen, so darf der diluviale Ursprung wenigstens dieses Theils des Tief- landes als unzweifelhaft gelten. Die Verbreitung diluvialer Bildungen reicht aber auch über das Tiefland in das hinterliegende Hügelland hinein. Augenscheinlich gehören denselben nämlich die Ablagerungen von Kies und Sand an, welche in dem mittleren Theile des Landes breite unfruchtbare, meistens mit Pfosteneichen („Post oak“ der Amerikaner; Quercus obtusiloba Mx.) oder Kiefern (Pinus taeda L.) bewachsene Striche oder Zonen bilden. Durch einen ausgedehnten Strich dieser Art kommt man auf dem Wege von Gonzales nach La Grange zwischen Guadalupe und Colorado. Auch eine breite Hügelzone, welche sich von La Grange bis jenseits Bastrop auf dem linken Ufer des Colorado hinaufzieht, hat eine gleiche Zu- sammenselzung des Bodens. Der Kies besteht grösstentheils aus gerundeten, zum Theil carneolartig roll gefärbten Feuersteinstücken, welche ihren Ursprung augenscheinlich aus zerstörten Schichten der nordwärts in so ausgedehnter Weise entwickelten Kreideformalion herleiten. Bruchstücke eruptiver Gesteine wurden in dem Kies nicht wahrgenommen. Eine sehr allgemein verbreitete und eine besondere Erwähnung verdienende Erscheinung ist das Vorkommen von ver- steinertem Holz in diesen Kiesablagerungen. Meistens findet sich dasselbe nur in mehr oder minder grossen Bruch- stücken, deren unter anderen in der Nähe von La Grange ®), ferner auf dem Wege von San Felipe nach Columbus, und von letzterem Orte nach Gonzales an der Guadalupe, namentlich an der Hügelgruppe des Big hill*), und nördlich von Gonzales am Peach Creek sehr zahlreiche beobachtet wurden. An einigen Punkten in dem östlicheren Theile des Landes werden aber auch ganze, mehrere Fuss lange Abschnitte fossiler Baumstämme, zum Theil in grosser Häufigkeit neben einander, gefunden. Ein solcher Punkt ist in der Nähe des Fleckens Boonville am oberen Brazos, wo in dem Kiesbeite eines kleinen Baches 4 bis 10 Fuss lange Blöcke neben kleineren Stücken zusammengehäuft liegen 5). Ken- nedy erwähnt, dass zwischen dem Trinity und Neches-Flusse fossile Baumstämme in grosser Menge vorkommen 9). Auch in der Nähe des Fleckens Independence, unweit des Brazos, sollen versteinerte Baumstämme in Menge gefunden werden. — Die Versteinerungsmasse der Hölzer ist überall Kiesel und bei der Silificirung sind häufig die feinsten Details der ursprünglichen Textur auf das Vollkommenste erhalten. — Nicht ohne Schwierigkeit ist die Beantworlung der Frage, in welchen Schichten dieses Holz zuerst abgelagert und versteinert wurde. Denn dass die Kieslager nicht die ursprüngliche, sondern eine secundäre Lagerstätte desselben sind, beweist das gleich dem der Feuersteinge- rölle, von denen sie umschlossen werden, gerollte Ansehen der Stücke. Wenn aber demnach die Ablagerung des by the Rev. Mr. Hamilton at the mouth of the Alabama river and in the suburbs of the city of Mobile. In neither of the localities where large and small individuals of the Gnathodon form dense shelly masses, could I detect any intermixture of olher shells; yet on exa- mining the ground of Ihe adjoining sea shore at low waler about a mile west of the embouchure of the Alabama I met not only with the Gnathodon in a living state in Ihe mud but also wilh a Nerita and occasionally shells of Cyrena Carolinensis«. 1) Remarks on some fossil bones brought to New-Orleans from Tennessee and Texas. Silliman’s Journ. of Sc. and Arts. Sec. Ser. Vol, I, 1846. p. 244. 2) Sur les ossements de Mammiferes fossiles pres San Felipe au Texas. L’Institut 1846. p. 396.; Leonh. und Bronn’s N. Jahrb. 1848. p. 127. 3) Vergl. F. Roemer Texas p. 304. 4) a. a. 0. p. 107. 5) a..a. 0, p: 229. 6) Texas, its history, geography etc. London 1840. Vol. I. p. 69. 4 Holzes ursprünglich in älteren Schichten erfolgte, so wird als zunächst liegend zuerst die Terliär-Formation in Frage kommen, und in der That wird unter Erwägung des Umstandes, dass auch in Europa verkieselte Hölzer von ähnli- cher Erhaltung vorzugsweise in tertiären Bildungen gefunden werden, die Annahme die meiste Wahrscheinlichkeit für sich haben, dass jene in Texas weit verbreiteten fossilen Hölzer ursprünglich der genannten Formation angehören. Zur Unterstützung dieser Annahme dient auch die Thatsache, dass an der durch die Grösse und Häufigkeit der Holzstücke ausgezeichneten Localität bei Boonville am oberen Brazos unmittelbar unter dem holzreichen Kieslager un- zweifelhafte Tertiärschichten anstehen '). Endlich wird der terliäre Ursprung der Hölzer auch durch ihre generische Bestimmung wahrscheinlich ). Dass nirgends durch directe Beobachtung das Vorkommen der Hölzer in Tertiärschich- ten festgestellt wurde, kann durchaus nicht befremden und die Wahrscheinlichkeit der aufgestellten Vermuthung beein- trächtigen, da Tertiärschichten überhaupt nur sehr flüchtig und an so wenigen Punkten beobachtet wurden. Dagegen verdient besonders erwähnt zu werden, dass kleinere Stücke verkieselten Holzes auch in dem Bereiche der Kreidebil- dungen an Punkten angetroffen wurden, wo weder tertiäre Gesteine noch diluviale Ablagerungen in der Nähe vorhan- den sind. Namentlich wurden solche Stücke auf der Höhe über Neu-Braunfels am sogenannten Missionsberge und bei Friedrichsburg zusammen mit Kreideversteinerungen an der Oberfläche der Kreideschichten umherliegend gefunden. Das äussere Ansehen dieser gleichfalls verkieselten Stücke ist zwar demjenigen der grösseren in den Kiesablagerun- gen vorkommenden Bruchstücke sehr ähnlich, allein dennoch dürfte wohl eine nähere mieroscopische Untersuchung eine specifische Verschiedenheit zwischen beiden herausstellen, sofern die ersteren wirklich den Kreideschichten angehören, an deren Oberfläche sie gefunden werden. — Nach einer dem Verfasser mündlich gemachten Mittheilung des seitdem verstorbenen Dr. Troost in Nashville kommen grosse Stücke verkieselten Holzes unter ähnlichen Verhältnissen wie die texanischen im westlichen Theile des Staates Tennessee in diluvialen Ablagerungen vor. Am Schlusse der Bemerkungen über die Bildungen des Diluvium in Texas mag noch besonders hervorgehoben werden, dass von Geschiebeblöcken oder Schuttablagerungen nordischen Ursprungs in Texas keine Spur gefunden wird, wie dies freilich ganz in Uebereinstimmung steht mit der bekannten Verbreitung nordischer Geschiebe in dem Flussge- biete des Mississippi, in welchem die in den Umgebungen der grossen Seen sehr häufigen erratischen Blöcke gegen Süden nirgends bis an den Ohio vordringen und so die für Europa geltende Eigenthümlichkeit des erralischen Phäno- mens als eines nordischen auch für den Amerikanischen Continent gültig erweisen. $.4. Tertiäre Bildungen. Obgleich Gesteine der Tertiär-Formation, durch organische Einschlüsse bestimmt als solche bezeichnet, nur an wenigen Punkten beobachtet wurden, so ist dennoch eine ausgedehnte Verbreitung der genannten Formation in Texas sehr wahrscheinlich. Unzweifelhafte Tertiärschichten wurden von dem Verfasser am oberen Laufe des Brazos aufgefunden. In den Umgebungen des Fleckens Caldwell auf dem rechten Ufer des Flusses steht an vielen Punkten dicht unter der Oberfläche ein horizontal gelagerter, in dünne Bänke abgesonderter, durch Eisenoxydhydrat gelbbraun gefärbter Sandstein an, der ungeachtet seiner geringen Haltbarkeit, von den Anbauern (farmers) der dortigen Gegend allgemein als Baustein für den Bau von Kaminen benutzt wird. Dieser Sandstein ist von zahlreichen Abdrücken und Steinkernen von Acephalen und Gasteropoden erfüllt, namentlich zeichnet sich unter den ersteren durch Häufigkeit des Vorkommens eine auffallend in die Quere ausgedehnte schmale, noch unbeschriebene Art der Gattung Nucula aus. Folgt man von Caldwell aus der alten Presidie -Strasse gegen Osten, so sieht man, bevor man den Brazos erreicht, an den Ufern eines kleinen Baches abwechselnde Schichten von dunkelbraunem sandigen Thon und von losem eisenschüssigen Sandstein anstehen, welche von den wohl erhaltenen Schalen von Gasteropoden und Acephalen in zahl- loser Menge erfüllt sind. Noch weit schöner und auf grössere Erstreckung sind dieselben versteinerungsreichen san- digen und thonigen Schichten in flach geneigter Lagerung an den abschüssigen, wohl 20 Fuss hohen Ufern des Brazos in der Nähe der Fähre aufgeschlossen. Auf der andern Seite des Brazos trifft man dieselben dunkelen sandig-thonigen Schichten in dem seichten, mit zahlreichen, zum Theil seltsam geformten Sphärosideritknollen erfüllten Bette des Little Brazos an ®) und zwischen Boonville, Wheelock’s Settlement und Franklin sind überall dieselben Schichten von eisen- schüssigem muschelreichen Sandstein wie bei Caldwell entwickelt. In Wheelock's Settlement sah der Verfasser Mühl- steine, welche aus einer in der Nähe des Ortes anstehenden Breceie tertiärer Muschelschalen mit einem Bindemittel von Eisenoxydhydrat bestanden. Obgleich die Umstände dem Verfasser nicht erlaubten, eine vollständige Sammlung der organischen Einschlüsse dieser terliären Schichten am oberen Brazos zu machen, so genügen doch schon die wenigen mitgebrachten mit Ver- 1) Vergl. F. Roemer Texas p. 230. 2) a: a..0:p..227. 3) Vergl. hinten Prof. Unger’s Mittheilung. > steinerungen erfüllten Handstücke, um gewisse Schlüsse in Betreff des Alters dieser Tertiärbildungen und ihres Verhal- tens zu bekannten tertiären Ablagerungen benachbarter Gegenden zu ziehen. In einem Handstücke eines gelbbraunen thonigen eisenschüssigen Gesteins aus dem Bette des erwähnten Baches zwischen Caldwell und dem Brazos liessen sich folgende, wegen ungenügender Erhaltung freilich nur zum Theil sicher bestimmbare Arten erkennen: 1. Lanulites Bouei Lea, in zahlreichen Exemplaren. 7. Fusus acutus Lea. 2. Turbinolia pharetra Lea. 8. Pleuroloma, wenigstens 2 verschiedene Arten. 3. Corbula sp.? kleine hoch gewölbte Art. 9. Terebra sp.? 4. Bulla Dekayi Lea (?). 10. Turritella sp.? 5. Dentalium sp.? glatte Art. 11. Natica sp.? sehr kleine kaum 1'/, breite Art mit 6. Dentalium sp.? fein längsgestreifte Art. quergereifter, den Nabel verschliessender Schwiele. Zunächst ergiebt sich aus der Betrachtung der aufgezählten Arten, dass die fossile Fauna jener Tertiärbildung von der gegenwärtig an der Küste von Texas lebenden Mollusken- Fauna durchaus verschieden ist. Nicht eine der aufgezählten Arten ist mit einer der letzteren Fauna identisch '). Schon dieser Umstand weist mit Bestimmtheit auf die Stellung in einer der älteren Abtheilungen der Tertiärformation hin. Auch die höhere, von der Küste weit entfernle Lage der Schichten deutet dieselbe an. Noch mehr wird das vergleichungsweise hohe Alter durch die specifische Ueber- einslimmung mehrerer Arten mit solchen von Claiborne in Alabama bewiesen, und in der That scheinen die Tertiär- schichten der letzteren Localität, deren organische Einschlüsse durch Lea) sorgfältig beschrieben und abgebildet worden sind, von allen Amerikanischen sich am nächsten mit denen von Texas vergleichen zu lassen. Die mit einiger Sicherheit, aber freilich nur nach Lea’s Abbildung und Beschreibung), als identisch mit solchen von Alabama bestimmten Arten sind Lunulites Bouei, Turbinolia pharetra, Bulla Dekayi und Fusus acutus. Ausserdem ist der Gesammt-Typus demjenigen der Fanna von Alabama ähnlich, und selbst darin zeigt sich eine Uebereinstimmung der beiden Faunen, dass sie fast nur kleine Formen von Gasteropoden und Acephalen umfassen. Auch die petrographische Beschaffenheit der Schichten von Claiborne muss nach Lea’s Beschreibung derjenigen der texanischen ähnlich sein, und namentlich die obere vor- zugsweise versteinerungsführende Abtheilung der entblössten Schichtenfolge den thonigen Gesteinen am Brazos in der Gesteinsbeschaffenheit nahe kommen. Wenn nun von Lea und Anderen den Schichten von Claiborne ihre Stelle in der untersten Abtheilung der Terliärformation angewiesen wird, so darf demnach wohl ein gleiches eocenes Alter für die hier beschriebenen Gesteine am Brazos als sehr wahrscheinlich angenommen werden. Ausser diesen Bildungen am oberen Brazos wurden noch an manchen anderen Punkten Gesteine beobachtet, wel- che der Tertiär-Formation angehören müssen, wenngleich wegen Mangels organischer Reste das nähere Altersverhältniss sich nicht wie bei jenen feststellen liess. Hierher sind zunächst die grobkörnigen grünlichgrauen Sandsteinschichten zu rechnen, welche in dem Hügellande an mehreren Stellen zum Vorschein kommen. Namentlich an mehreren Flussüber- gängen wurden solche sandige Schichten beobachtet, z. B. am Ufer des Colorado bei dem Städtchen Columbus und am Uebergange über die Navidad auf dem Wege von Columbus nach Gonzales. Von gleichem Alter scheint auch das graue rauh anzufühlende, in dünne Bänke oder plattenförmige Schichten gesonderte sandige Gestein mit reichlichem kalkigen Bindemittel zu gehören, welches in der Gegend von La Grange, und namentlich an vielen Stellen auf dem Wege von La Grange nach Rutersville, dicht unter der Oberfläche des Bodens ansteht. Auch die flach geneigten braunen Sand- steinschichten, welche die steilen Ufer des Colorado bei Bastrop bilden, dürften hierher gehören. Auf die Verbreitung der Tertiär-Formation lassen ferner auch die Angaben über das Vorkommen von Lignit oder Braunkohlen an mehreren Punkten, namentlich im östlicheren Theile des Landes schliessen. Schon Kennedy erwähnt, dass am Trinity-Flusse Kohlen, unter welcher Benennung nur Braunkohlen verstanden sein können, gefunden werden. C. S. Hale °), nachdem er ein Vorkommen von Lignit bei Natchitoches am Red river angeführt hat, giebt als Fundorte desselben in Texas: Bedia’s Creek in der Nähe des Trinity-Flusses, ferner Robin's Ferry an dem genannten Flusse selbst und endlich Bastrop am Colorado an. Endlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Verfasser in New-Orleans eine Sammlung von augenscheinlich der älteren Abtheilung der Terliär-Formation angehörenden fossilen Muscheln aus der Gegend von Nacogdoches im öst- lichen Theile von Texas sah. E Wenn nun gleich die vorstehend milgetheilten Thatsachen das Vorhandensein von Tertiärbildungen nur an wenigen vereinzelten Punkten unmittelbar erweisen, so lässt sich mittelbar doch theils durch Combination der einzelnen Punkte, theils durch die wahrscheinliche Analogie, welche zwischen den geologischen Verhältnissen von Texas und denjenigen der benachbarten Staaten am Mexikanischen Meerbusen, namentlich Mississippi und Alabama besteht, eine viel allgemei- nere Verbreitung derselben in Texas annehmen, Erwägt man, dass in den genannten östlicher am Golf liegenden Staaten der ebene, wenig über das Meer erhobene Küstenstreifen ganz gleich demjenigen von Texas aus diluvialen und allu- vialen Ablagerungen zusammengesetzt ist, dass hinter diesem eine weiter vom Meere entlegene und höher ansteigende 1) Vergl. die Aufzählung der auf der Insel Galveston beobachteten Mollusken. F. Roemer Texas p. 451 sgq. 2) Contributions to geology bey Isaac Lea. Philadelphia 1833. p. 9—187. 3) On the geology of South Alabama, Silliman’s Journal of Sc. and Arts. Sec. Ser. Vol. VI. 18148. p. 356. 6 der Küste parallele Zone, welche in ihrer Lage ganz dem welligen Hügellande von Texas entspricht, wesentlich durch terliäre Gesteine gebildet wird '), so liegt die Annahme sehr nahe, dass auch in Texas die vereinzelten in dem Hügel- lande bekannten Punkte des Vorkommens terliärer Gesteine unter der Oberfläche in Verbindung stehen und nur die theilweise Auflagerung der diluvialen Kies- und Sandmassen die unmittelbare Sichtbarkeit dieses Zusammenhangs ver- hindert. Sehr wahrscheinlich werden durch die nähere Untersuchung des Landes, und namentlich in dem von dem Verfasser nicht besuchten östlicheren Theile desselben in der Folge noch viel zahlreichere Punkte, an welchen tertiäre Schichten zu Tage stehen, aufgefunden werden, und so die wesentlich tertiäre Constitution des Hügellandes immer zweifelloser hervortrelen, in ganz ähnlicher Weise wie durch die in den lelzten Jahren geschehene Auffindung zahlrei- cher einzelner Fundstellen tertiärer Petrefakten allmählig die früher nicht geahnte Existenz einer zusammenhängend von Königsberg bis Belgien reichenden vorherrschend thonigen mitteltertiären Bildung unter den diluvialen Schuttmassen des norddeutschen Flachlandes festgestellt wird. $. 5. Aeltere oder paläozoische Gesteine. Gesteine aus den im Alter der Kreide zunächst vorangehenden Formationen sind in Texas unbekannt. Im be- sonderen gilt dies von der Juraformation, deren Abwesenheit auf dem ganzen Continent von Amerika L. v. Buch schon vor Jahren als eine bemerkeuswerlhe Erscheinung hervorhob und welche seitdem auch trotz mehrfacher Versuche 2) noch nirgends mit Bestimmtheit nachgewiesen ist. Ebenso wenig wurden Bildungen der Trias - Formation in Texas sicher erkannt. Vielleicht beziehen sich jedoch auf solche die vereinzelten Bemerkungen über Gesteine am oberen Laufe des Red river in einem Reiseberichte von Falconer ). Der genannte Reisende traf hoch oben am Red river westlich von dem Wishitaw -Flusse Schichten von rolhem Sandstein mit Zwischenlagen von faserigem Gyps, über einen ausgedehnten Landstrich verbreitet, nachdem er schon vorher westlich von den Cross Timbers in den überschrittenen Flüssen und Bächen eine tiefroihe Färbung des Wassers und Sandes, so wie auch einen bedeutenden Salzgehalt aller stehenden und fliessenden Gewässer wahrgenom- men hatle. Die rolhe Farbe, der Salzgehalt und die Gypsführung könnten wohl zu der Gleichstellung dieser Gesteine am oberen Red river, welchen dieser Fluss ohne Zweifel seine rolhe Färbung und seinen Namen verdankt, mit dem bunten Sandsteine Europa’s veranlassen, wenn nicht eine solche Altersbestimmung lediglich nach den petrographischen Merk- malen ohne Kenntniss der Lagerungsverhältnisse und der organischen Einschlüsse stets unzuverlässig wäre. 1) Vergl. geologische Uebersichtskarte in Lyells, Travels in North-America in Ihe years 1841—1842 etc. Vol. II. 2) Von Nyst und Galeotti (Description de quelques fossiles du calcaire jurassique de Tehuacan, au Mexique in Bullet. de l’Acad. Royale de Bruxelles Tom. VII. Nro. 10.) werden angeblich mit Rücksicht auf die Lagerungsverhältnisse gewisse 12 Lieues W.N.W. von der Stadt Tehuacan in Mexico anstehende feste graubraune Kalksteinbänke der Juraformation zugerechnet, Allein unter den gleichzeitig aus diesen Kalksteinbänken beschriebenen Versteinerungen erkennt man so wenig irgend welche entschieden jurassische Typen, dass vielmehr alle deutlich erkennbaren Arten auf das Bestimmteste auf Kreidebildungen hinweisen. Dann haben neuerlichst Bayle und Coquand (Memoire sur les fossiles secondaires recueillis dans le Chili par M. Ignace Do- meyko et sur les terrains auxquels ils apparliennent in: Mem. de la soc. geolog. de France Z&me Serie. Tom. I. Partie I. 1851. p. 1—48. pl. I—Vill.) eine Anzahl von Versteinerungen aus der Cordillera von Coquimbo in Chili beschrieben und aus denselben die Anwesenheit von Schichten der unteren (Lias) und der mittleren Abtheilung der Juraformation in jener Gegend gefolgert. Die Betrachtung der von die- sen Versteinerungen gegebenen Abbildungen ist jedoch wenig geeignet, jene Folgerung zu unterstützen. Unter allen den abgebildeten Arten erkennt man nur eine entschieden jurassische Form , den Spirifer tumidus (Pl. VII. f. 11. 12). Alle übrigen angeblich jurassischen Arten gehören entweder solchen organischen Typen an, welche der Jura- und Kreideformation gemeinschaftlich sind, wie namentlich die verschie- denen Terebratula-Arten und die als Gryphaea cymbium bestimmte Art (welche letztere nach Ansicht eines ebenfalls von Herrn Domeyko herrührenden Exemplars in Leop. von Buch's Sammlung vielmehr mit Gryphaea Pitcheri Morton identisch scheint), oder sie stellen solche organische Formen dar, deren nächstverwandte wir bisher nur aus der Kreideformation kennen. Zu den letzteren gehören namentlich der Pecten alatus L. v. Buch (p. 14. Pl. V. f. 1. 2.) und das als Ammonites Domeykanus beschriebene Bruchstück eines Ammoniten. Hiernach wird die Ansicht d’Orbigny’s den Vorzug verdienen, welcher schon früher einen Theil jener von Hrn. Domeyko gesammelten Verstei- nerungen beschrieb (Voyage dans l’Amerique merid. Paleontologie p. 108 seq.) und aus denselben auf das Vorhandensein von Schichten der Kreideformalion, und zwar der oberen Abtheilung derselben, schloss. Viel schwächer sind die Beweismittel, nach welchen James Hall (S. Fremont's Report of the Exploring expedition to the Rocky monntains etc. Washington 1845. p. 297.) das Vorhandensein jurassischer Schichten in den Felsengebirgen annehmen zu können glaubt. Es sind dies wenige von Fremont gesammelte fossile Reste, deren Verwandtschaft mit jurassischen Typen nur sehr entfernt scheint. Von allen für jurassisch in Amerika angesprochenen Gesteinen bietet das durchLyell’s (S. Quart. Journ. of the geol. soc. Vol. Ill.) p. 261—280 sorgfältige und umfassende Untersuchungen bekannt gewordene merkwürdige Kohlenbecken vonRichmond in Virginien in seinen organischen Ein- schlüssen die meiste Analogie mit europäischen Jurabildungen dar. Da jedoch von organischen Einschlüssen nur Pflanzen und Fische gefunden wurden, beide aber solchen Typen angehören, welche der Jura-Periode mit dem oberen Theile der Trias-Periode gemein sind, so möchte vorläufig die auch von Lyell selbst für zulässig erklärte Annahme, dass die Gesteine der genannten Kohlenmulde dem oberen Theile der Trias angehören, um so mehr den Vorzug verdienen, als auch andere sehr wahrscheinlich dieser letzteren Periode einzureihende Gesteine in Amerika bekannt sind. 3) Notes of a Journey through Texas and New-Mexico in the years 1841 and 1842 by Thomas Falconer Esq. i. Journal of the Royal geograph. Soc. of London Vol. XIII. London 1843 p. 210. 7 Mit Sicherheit wurden dagegen Gesteine der ersten oder paläozoischen Periode in Texas beobachtet. Sowohl Schichten der silurischen Gruppe, als auch Kohlenkalk liessen sich nach den paläontologischen Charakteren unzweifelhaft bestimmen. Das Vorkommen dieser älteren Gesteine fällt in das Hochland von Texas und zwar in die Gegend zwischen dem Llano und dem San Saba-Flusse. Sie treten hier zusammen mit krystallinischen Massengesteinen und anscheinend ringsum von Kreidebildungen umgeben in einigen vergleichungsweise beschränkten Partien auf '). 1. Silurische Gesteine wurden zuerst zwischen dem Llano und San Saba-Flusse etwa 70 englische Meilen nordwestlich von der deutschen Ansiedelung Friedrichsburg am Pedernales beobachtet. Sie bilden hier einen ganz schmalen von W. S. W. nach O.N. O. streichenden, von Granit umgebenen Streifen von unreinem an der Luft bröcklich zerfallenden halbkrystallinischen grauen Kalkstein, der in wenig geneigten fast horizontalen Bänken gelagert ist und ganz erfüllt ist mit Kopf- und Schwanzschildern eigenthümlicher Trilobiten-Formen. Derselbe unreine krystallinische Kalkstein wurde später auch in dem Thale des San Saba-Flusses, etwa 40 englische Meilen unterhalb des alten Spanischen Fort’s wieder angetroffen 2). Auch an dieser Stelle liegen die Bänke des Kalksteins fast wagerecht. Der Kalkstein enthält zahlreiche grüne Körner von Eisen-Silicat. So fest und compact er auch im Inneren der Bänke ist, so zerbröckelt er doch an der Oberfläche in Bruchstücke von deutlich krystallinischer Structur. Durch seine ganze Masse hindurch ist der Kalkstein mit fast völligem Ausschluss anderer organischer Reste mit unzähligen einzelnen Schildern von Trilobiten erfüllt. Diese sind der Art nach, und, wie es scheint, auch der Galtung nach, sämmtlich von bekannten Formen ver- schieden, jedoch näheren sie sich augenscheinlich silurischen Typen noch am meisten. Es liessen sich, abgesehen von undeutlichen Resten, namentlich folgende Arten unterscheiden: 1. Pterocephalia Sancti Sabae n. sp. eine durch die auffallende blattförmige Erweiterung des Kopf- und Schwanz- schildes sehr ausgezeichnete Trilobiten - Form. 2. Schwanzschild eines nicht näher bestimmbaren Trilobiten, welches durch die hohe Wölbung der Spindel be- merkenswerth ist. 3. Schwanz- und Kopfschild einer durch die seitliche Kerbung der glabella an Calymene erinnernden, übrigens aber ganz eigenthümlichen Gattung. Von anderen organischen Resten wurde nur eine der L. Cuneata Conrad aus dem silurischen Medina Sandstone bei Lockport im Staate New-York in der Form verwandte Lingula (L. acutangula n. sp.) und eine der Orthis testudinaria Dalm. nahe stehende Orthis beobachtet. Endlich ist auch der silurischen Gruppe der ersten Periode eine Schichtenfolge weisser oder hellgrauer, mit Dru- sen kleiner Quarzkryslalle erfüllter fester kieseliger Kalksteine, welche auf beiden Seiten des San Saba-Flusses in dem mittleren Theile seines Laufes sterile mit Gesteinstücken besäete Höhen bildet®), zuzurechnen. Von Versteinerungen wurde zwar nur in grosser Häufigkeit eine Euomphalus-Art (Euomphalus polygyratus n. sp.) beobachtet, aber dennoch kann das silurische Alter dieser Kalksteinschichten nicht wohl zweifelhaft sein, da einmal jener Euomphalus mit bekannten siluri- schen Arten die meiste Verwandtschaft zeigt und andererseits auch die petrographische Beschaffenheit der Schichten nicht wohl auf ein anderes hier überhaupt zu erwartendes Glied des älteren Gebirges passt. 2. Kohlenkalk wurde an zwei Punkten im San Saba-Thale mit Bestimmtheit erkannt. Zuerst wurde er etwa 20 englische Meilen unterhalb des alten spanischen Forts auf dem rechten Ufer des Flusses angetroffen®). Er erscheint hier als ein deutlich geschichteter, fester, gelblichgrauer Kalkstein, welcher grosse Knollen von schwarzem Hornstein ein- schliesst. Seine Altersbestimmung als Kohlenkalk beruht hier besonders auf dem Vorkommen einer Art der Gallung Spi- rifer (Sp. Meusebachanus n. sp.), welche zu einer dem Kohlenkalke eigenthümlichen Gruppe mit bündelweis angeordneten Falten gehört und namentlich eine nahe Verwandtschaft mit einem Spirifer aus dem Kohlenkalke von Vandiemens Land (Sp. Tasmanni Morris) zeigt. Noch deutlicher wurde der Kohlenkalk an einer zweiten, weiter abwärts im Thale und zwar etwa 60 englische Meilen unterhalb des alten spanischen Forl’s gelegenen Localität beobachtet 5). In einem kleinen Nebenthal auf der linken Seite des San Saba-Flusses steht hier ein fester schwarzer , fussgrosse Rinnen von dunkelem Hornstein, einschliessender Kalkstein in mächtigen steil aufgerichteten Bänken an. Der Kalkstein ist reich an Versteinerungen, unter denen folgende Arten erkannt wurden: 1. Productus Flemingü Sow. vorzugsweise häulig. 2. Productus Cora d’Orbigny. 3. Terebratula pugnus Sow. 4. Orthis arachnoidea Phillips. Diese organischen Einsehlüsse lassen in Betreff des Alters der Schichten keinen Zweifel über. Einzelne mitgebrachte 1) Die Verbreitung dieser älteren Gesteine ist auf der geognostischen Karte, welche der mehrfach angeführten Schrift allgemeinen Inhalts über Texas beigefügt ist, angegeben, jedoch ohne Trennung des Kohlenkalks und der silurischen Schichten, weil für eine solche Grenzbestimmung die angestellten flüchtigen Beobachtungen nicht genügten. 2) S. F. Roemer Texas p. 299. 3) Vergl. F. Roemer Texas p. 317. 4) Vergl. F. Roemer a. a. O. p. 314. 5) Vergl. F., Roemer a. a. 0. p. 318. = Handstücke des Kalks mit aufsitzenden Versteinerungen gleichen auch Handstücken von europäischem Kohlenkalk und namentlich solchen von Vise an der Maas bis zum Verwechseln. Von der devonischen Abtheilung des älteren Gebirges wurde in Texas nirgends eine Spur gefunden. Diese Er- scheinung steht mit anderen Erfahrungen im Einklange. Nirgends wurden nämlich bisher devonische Schichten westlich vom Missisippi nachgewiesen. Ueberall z. B. auch am Merrimac im Staate Missouri ruht hier das Kohlengebirge unmit- telbar auf silurischen Schichten ohne irgend eine die Faunen beider vermittelnde Schichtenfolge, welche man für ein Aequivalent der devonischen Gruppe halten könnte. Der westlichste Punkt, an welchem Gesteine der devonischen Ab- theilung bestimmt nachgewiesen sind, ist bei Louisville an den Fällen des Ohio und hier sind sie von so geringer Mäch- tigkeit und durch Gesteinsübergänge wie durch die organischen Einschlüsse den ihnen zur Unterlage dienenden silurischen Kalkschichten so eng verbunden, dass ihr gänzliches Verschwinden weiterhin gegen Westen gewissermassen schon ange- deutet erscheint. $ 6. Plutonische Gesteine. Im Ganzen haben plutonische Eruptiv-Gesteine in dem bisher bekannten Theile von Texas nur eine beschränktere Verbreitung und zwar ausschliesslich in dem Hochlande. Granitische Gesteine bilden zusammen mit den vorher beschrie- benen schmalen Streifen älterer geschichteter Gesteine eine, wie es scheint, ringsum von Kreidebildungen umgebene Par- tie zwischen dem Pedernales und dem San Saba-Flusse, welche bei einer Breite von etwa 40 englischen Meilen ihre Hauptlängenerstreckung von Westen gegen Osten hat. Auf der Reise nach dem San Saba-Thale, bei welcher man von Friedrichsburg aus eine nordwestliche Richtung nahm, wurde die südliche Grenze dieser Partie erst nach Ueberschreilung des Llano-Flusses erreicht ). In rein nördlicher Richtung von Friedrichsburg vordringend, trifft man schon in einer Entfernung von elwa 15 englischen Meilen freistehende granitische Felsen an, deren einer der auf mehreren Karten an- gegebene „bezauberte Felsen“ (Enchanted rock) ist, welchem ein unter den Ansiedlern verbreiteter Volksglaube verschie- dene wunderbare Eigenschaften zuschreibt. Der San Saba- Fluss selbst berührt die nördliche Grenze der Parlie nur an einem einzelnen Punkte. In dem zwischen dem Llano und dem San Saba liegenden Landstriche tritt der Granit in vie- len einzelnen Felsen und hügeligen Erhebungen hervor, zwischen welchen der Boden meistens durch einen aus der Zersetzung von Granit hervorgegangenen sandigen feinkörnigen Granitgruss gebildet wird. Namentlich in Betreff der Grösse des Korns und der Färbung, zeigt der Granit an verschiedenen Punkten mannichfaltige Abänderungen. An meh- reren Stellen wurden sehr ausgezeichnete grobkörnige Varietäten beobachtet. Unter Anderem findet sich etwa 16 Meilen nördlich von Friedrichsburg ein grosskörniger Granit, bestehend aus fleischroihem Feldspath, aus grauem Quarz und schwarzem etwas sparsamem Glimmer. An anderen Stellen, besonders längs des Llano wurden sehr feinkörnige Varie- täten beobachtet, bei welchen das blosse Auge kaum mehr die einzelnen Gemenglheile erkennt und welche mit ihrer gleichmässig rölhlichen Färbung Sandsteinen gleichen. An manchen Stellen wird der Granit von zahlreichen Gängen und Trümmern von weissem Quarz durchsetzt. Auch Stücke von Syenit in verschiedenen Varietäten wurden als Geschiebe in mehreren dem Llano zufliessenden Bächen angetroffen. Ausser dieser grösseren Parlie granitischer Gesteine scheinen auch noch trappähnliche Gesteine in dem Gebiete des Hochlandes vorhanden zu sein. Der Verfasser erhielt nämlich in Neu-Braunfels Handstücke eines schwarzen basalt- ähnlichen Gesteins, welches nach Angabe der Finder an einer etwa 20 englische Meilen nordwestlich von San Antonio de Bexar zwischen dem Cibolo und dem Guadalupe-Flusse gelegenen Stelle gangarlig die der Kreideformation angehö- renden Kalksteinschichten durchbricht. Das fragliche Gestein ist schr fest und zeigt in seiner dichten Grundmasse kleine krystallinische Partien eines weissen Zeolith-ähnlichen und eines dunkelen Olivin-ähnlichen Fossils. Das bedeutende wahrscheinlich von unsichtbar eingesprengtem Magneleisen herrührende specifische Gewicht des Gesteins wurde Veran- lassung, dass die Finder Proben desselben mitnahmen, indem sie Silber darin vermutheten. Anhangsweise mag hier endlich bei den krystallinischen Massengesteinen noch an die Thatsache erinnert werden, dass eine der grössten Meteoreisenmassen in Texas gefunden wurde. Die gegenwärtig in dem Museum von Yale College in New-Haven (Connecticut) aufbewahrte, 1635 Pfund schwere Masse, welche sehr ausgezeichnet die chemischen und krystallinischen Merkmale meteorischen Eisens zeigt, stammt nämlich vom oberen Laufe des Red river, von wo sie, von den Entdeckern irrlhümlich für Platin gehalten, im Jahre 1808 mit bedeutenden Kosten und Gefahren nach New-Orleans geschafft wurde. Auch machen es verschiedene Umstände wahrscheinlich, dass noch andere dergleichen Massen in Texas vorhanden sind. Vergl. Silliman’s Journal of Sc. and Arts Vol. VII. p. 218. Vol. XVI. p. 217. Vol. XXVIL p- 382. Vol. XXXII. p. 257. und Sec, Series Vol. II. p. 370. 1) Vergl. F. Roemer Texas p. 289. LT. Geognostische Beschreibung der texanischen Kreidebildungen. { v “ „ 1. Verbreitung der Kreidebildungen in Texas. Von allen geschichteten und erupliven Gesteinen spielen Bildungen der Kreideperiode die wichtigste Rolle bei der geognostischen Zusammensetzung des Bodens von Texas. Sie verbreiten sich nämlich über den bei Weitem grösseren Theil des Hoch- oder Tafellandes, in welchem ausserdem, so weit bekannt, nur noch die vorher beschriebenen graniti- schen und älteren geschichteten Gesteine in einem vergleichungsweise beschränkten Gebiete auftreten. Sie reichen un- unterbrochen von Presidio de Rio Grande am Rio Grande oder Rio Bravo del Norte bis Fort Towson, am Kiameska, einem Nebenflusse des Red River, in einer Erstreckung von 440 englischen (ungefähr 94 deutschen) Meilen und anderer- seits von San Antonio deBexar in nordwestlicher Richtung bis zum Llano-Flusse auf eine Länge von 140 englischen (un- gefähr 30 deutschen) Meilen und nach kurzer Unterbrechung durch ältere Gesteine noch viel weiter in der letztgenannten Richtung. Nur auf der Strecke von San Antonio de Bexar bis zu den Fällen des Brazos wurde die südwestliche Grenze der Kreidebildungen durch directe Beobachtungen des Verfassers festgestellt. Von San Antonio bis Presidio de Rio Grande fehlt es für die Bestimmung der Grenze an sicheren Beobachtungen, doch darf es als sehr wahrscheinlich ange- nommen werden, dass hier eben so, wie weiter nordöstlich der Abfall des höheren Tafellandes gegen das Hügelland ungefähr die Grenze der Kreidebildungen bezeichnet, um so mehr, als aus den Umgebungen von Presidio de Rio Grande selbst dem Verfasser deutliche Kreideversteinerungen bekannt geworden sind. Es soll jedoch auch nicht verschwiegen werden, dass andererseits einzelne Thatsachen auf das Vorkommen von Kreidegesteinen an gewissen der Küste viel mehr genäherten Punkten zwischen dem Rio Grande und dem San Antonio-Flusse zu deuten scheinen. Dr. Wislizenus ') fand bei Mier am Alamo-Flusse 4 englische Meilen oberhalb seiner Mündung in den Rio Grande eine ausgedehnte Schicht grosser fossiler Schalen einer von ihm für eine Kreideform gehaltenen Ostrea (Exogyra?). Eine ähnliche Ablagerung wurde unterhalb Laredo am Rio Grande beobachlet 2). Endlich erhielt auch der Verfasser durch einen Freund die Mit- theilung, dass in der Nähe von Goliad am San Antonio-Flusse an mehreren Stellen ein weisser Kalkstein ansteht, der nach der Beschreibung Kreidekalk zu sein scheint. Späteren Untersuchungen muss es vorbehalten bleiben sicher zu er- milteln, ob in diesem südwestlichen Theile von Texas die Kreideformation in der That so viel weiter an die Küste hin- abreicht, als dieses in den weiter östlich liegenden Landestheilen der Fall ist. Für die Bestimmung der Grenzlinie der Kreideformation auf der Strecke von den Fällen des Brazos bis zum Red river gewährt der Umstand ein Anhalten, dass in einer Sammlung in Louisville grosse augenscheinlich der Kreideperiode angehörige Ammoniten, die an der Vereini- gung der Hauptarme des Dreieinigkeits - Flusses (Forks of the Trinity) gefunden waren, von dem Verfasser beobachtet wurden. Als östlicher Endpunkt der Kreidegrenze endlich wurde die Mündung des Kiameska in den Red River ange- nommen, indem an dieser Stelle nach Morton ®) viele entschieden der Kreideformation angehörende Versteinerungen gefunden werden. 2. Darstellung der Kreidebildungen im Einzelnen. Innerhalb des so eben näher bezeichneten Gebietes sind die Kreidebildungen keineswegs überall mit denselben petrographischen und paläontologischen Merkinalen entwickelt, sondern in beiderlei Beziehungen zeigen sich so bedeu- tende Verschiedenheiten , dass eine gesonderte Belrachtung der verschiedenen Gegenden nöthig wird. Namentlich er- scheint bei der Darstellung eine Trennung der Kreidegesteine am Fusse des Hochlandes von denjenigen in diesem letz- teren selbst zweckmässig. Es soll hier zunächst die Betrachtung der ersteren folgen. A. Kreidebildungen am Fusse des Hochlandes. Wo bei der genannten deutschen Ansiedlung Neu-Braunfels die alte Spanische Strasse von San Antonio de Bexar nach Nacogdoches die Guadalupe in einer Furt überschreitet, besteht das senkrecht abfallende, fast 30 Fuss hohe rechte 1) Memoir of a tour to Northern Mexico connected with Colonel Doniphan’s expedition 1846 and 1847 by A. Wislizenus M. D. with a scientific appendix and maps. Washington 1848 p. 138. 2) Vergl. Notes on the upper Rio Grande by Bryant T. Tilden, Ir. etc. Philadelphia 1847 p. 22. „Entire hills are to be seen that are composed of what appears to be a collection of large sea oyster-shells of nine or ten inches in length and two or three inches in thickness“. Vielleicht sind diese sogenannten Austernschalen Schalen der Exogyra ponderosa n. sp. 3) Synopsis of the org. rem. of the Cret. Group. of the U. St. by S. G, Morton, Philadelphia 1833 p. 24. 12 Ufer des Flusses aus einer oberen 3 Fuss dicken Lehmschicht und einer mächtigen Bank von gerundeten, hier und dort durch ein kalkiges Cäment verbundenen Kalkstein- und Kieselgeröllen, zwischen denen auch einzelne grosse fossile, an- scheinend von diluvialen Landsäugethieren herrührende Knochen bemerkt wurden. Unter dieser Geröllablagerung zei- gen sich nun in dem breiten nur selten ganz vom Wasser bedeckten Bette des Flusses weisse Kalksteinschichten, welche anscheinend horizontal bei näherer Betrachtung eine geringe Neigung der Schichtflächen von etwa 10° gegen Nordwesten, d. i. in der Richtung gegen das bei Neu-Braunfels mit steilem Abfalle endigende steinige Hochland, erkennen lassen. Dem Ufer des Flusses abwärts folgend, gelangt man daher zu immer tieferen Schichten. Die ganze Mächtigkeit der ent- blössten Schichten beträgt nur gegen 20 Fuss. Der Kalkstein hat eine mässige Festigkeit, einen unebenen erdigen Bruch und enthält feine grüne Glaukonitkörner, jedoch nicht in solcher Häufigkeit, dass dadurch die weisse Farbe des Gesleins überhaupt erheblich verändert würde. In einigen Schichten ist die Festigkeit noch geringer und das Gestein geht in einen Kalkmergel von geringem Zusammenhalt über. Auf der ganzen Schichtenfolge des weissen Kalksteins liegt zu oberst eine nur 10” dicke Lage eines festeren grau- grünen Kalksteins auf, welcher durch eingeschlossene eckige Bruchstücke von Brauneisenstein fast zu einer Breccie wird und zugleich in grosser Häufigkeit Zähne, Schuppen und Wirbel von Fischen, namentlich Haifischzähne verschiedener Gattungen einschliesst. Ueber dieser fischreichen Schicht folgen endlich noch lose blau graue Mergel, welche da, wo das unmittelbar an das senkrecht abfallende Ufer hinantretende Wasser des Flusses ein weiteres Aufwärtsgehen in dem Bette des Flusses nicht mehr gestaltet, auf eine ansehnliche Strecke unter der Geröllbank noch sichtbar sind und welche, ungeachtet deutliche Versteinerungen nicht darin beobachtet wurden, doch wohl eben so unzweifelhaft wie die Schichten denen sie aufliegen, der Kreideformation angehören. Etwa 2 englische Meilen von dieser Stelle an der Furt tritt weiter abwärts an der Guadalupe neben einem kleinen Wasserfalle oder richtiger einer Stromschnelle ein äusserlich ganz übereinslimmender weisser versteinerungsreicher Kalk- stein auf. Derselbe bildet niedrige konische Erhebungen an dem rechten Ufer des Flusses. Die Lagerung der Schichten ist auch hier fast wagerecht. Die Gesteine beider Aufschlusspuukte, desjenigen an der Furt und des letztgenannten an dem Wasserfalle, dürfen als wesentlich gleichalterig angesehen werden, denn abgesehen von der Uebereinstimmung der petrographischen Beschaf- fenheit, so sind ihnen auch einzelne vorzugsweise bezeichnende Versteinerungen gemeinsam und der Gesammt-Charakter der organischen Einschlüsse ist ebenfalls derselbe. Demnach werden sich auch die zahlreichen fossilen Reste beider Localitäten als eine zusammengehörende Fauna belrachten lassen und die aus dieser Betrachtung herzuleitenden Folge- rungen werden für beide Localiläten gültig sein. Im Ganzen wurden folgende Arten von Versteinerungen an den genannten beiden Localitäten beobachtet: Lamna Texana n. sp. Teredo sp. ind. Otodus appendiculatus Ag. Psammobia cancellato- sculpta n. Sp. Ozyrhina Mantelli Ag. Cardium elegantulum n. Sp. Corax heterodon Reuss. Cardium sp. ind. Nautilus elegans Sow. Astarte lineolata n. sp. Nautilus simple» Sow. Arca sp. ind. Ammonites Texanus n. sp. Modiola sp. ind. Ammonites dentato -carinatus n. sp. Inoceramus Cripsü Mantell. Ammonites Guadalupae n. sp. Inoceramus mytiloides ‚Mantell. Ammonites flaccidicosta n. sp. Inoceramus striatus Mantell. Scaphites Texanus n. sp. Scaphites semicostatus n. sp. Baculites anceps Lam. Baculites asper Morton. Pyrula sp. ind. Rostellaria sp. ind. Cerithium sp. ind. Pleurotomaria sp. ind. Scalaria Texana n. sp. Eulima? Texana n. sp. Chemnitzia gloriosa n. sp. Terebratula Guadalupae n. sp. Inoceramus undulato - plicatus n. sp. Inoceramus conferlim - annulatus n. SP. Inoceramus latus Mantell ? Avicula planiuscula n. sp. Spondylus Guadalupae n. sp. Lima crenulicosta n.. sp. Pecten quadricostatus. Sow. Ostrea vesicularis Lam. var. aucella. Ostrea anomiaeformis n. Sp. Exogyra ponderosa n. Sp. Hemiaster Texanus n. sp. Diadema sp. ind. Wenn schon durch die petrographische Beschaffenheit gleich auf den ersten Blick die Zugehörigkeit der betref- fenden Schichten zu der Kreideformation wahrscheinlich wird, so beseitigt die vorstehende Liste der in ihnen aufgefun- denen Versteinerungen jeden Zweifel in dieser Beziehung. Der Gesammtcharakter der Fauna ist entschieden derjenige der Kreideperiode. Von den aufgezählten Arten ist ein Theil mit bekannten Kreide - Species identisch, ein anderer Theil begreift Arten, welche nahe stehende analoge Formen oder Vertreter in europäischen oder anderen bekannten 13 Kreidebildungen haben, ein dritter Theil besteht aus eigenthümlichen Arten und ein vierter endlich umfasst die übrigen unbestimmteren , zum Theil auch unvollkommen erhaltene Formen, welche ohne bekannte nahe stehende Analoga doch andererseits nicht als bezeichnende Typen gelten können. a. Mitbekannten Kreide-Species identische Arten. Olodus appendiculatus. Baculites asper. ö Oxyrhina Mantelli. Inoceramus Cripsü. Corax heierodon. Inoceramus mytiloides. Nautilus elegans. Inoceramus. strialus. Nautilus simplex. Pecten quadricostatus. Baculites anceps. b. Arten, welche durch analoge Formen in europäischen Kreidebildungen vertreten werden. Texanische Arten. Europäische Vertreter. Lamna Texana. Lamna plicatella Reuss. Ammonites Texanus. Ammonites Rholomagensis Defrance. Scaphites Texanus. Scaphiles aequalis Sowerby. Osirea vesicularis var. aucella. Ostrea vesicularis var. uncinella Leymerie. Terebratula Guadalupae. Terebratula gracilis L. v. Buch. Hemiaster Texanus. Hemiaster Bucklandi Agassiz. c. Entschieden eigenthümliche Arten. Ammonites denlalo - carinatus. Eulima? Texana. Ammonites Guadalupae. Inoceramus undulato - plicatus. Chemnitzia gloriosa. Exogyra ponderosa. Wenn aus dieser Analyse der Fauna sich zunächst die cretaceische Natur derselben zweifellos ergiebt, so wird auch andererseits dieselbe die Millel bieten, um die nähere Stellung, welche den betreffenden texanischen Gesteinen in der Kreideformation anzuweisen sein wird, zu ermitteln. Nimmt man, wie es mit der fortschreitenden Kenntniss der Kreidebildungen immer mehr nalurgemäss erscheint, drei Hauptabtheilungen oder Gruppen der Kreideformation an, den Neocomien, den Gault und die obere Kreide nämlich, so bedarl es nur einer kurzen Prüfung, um zu der Ueberzeugung zu gelangen, dass die hier zuerst in Rede stehenden kalkigen Schichten an der Guadalupe zu den beiden unteren jener drei Abtheilungen nicht gehören können. Es fehlen nämlich der fossilen Fauna entschieden alle die zum Theil so auffallenden organischen Formen, welche für den Neoco- mien und Gault bezeichnend sind und welche neuerlichst das Vorhandensein dieser Gruppen auch in weit entlegenen und sonst in. geologischer Beziehung unvollkommen gekannten Gegenden mit Sicherheit haben erkennen lassen. Die Fauna enthält keine der bemerkenswerthen Formen von Crioceras und Ancyloceras, die fast überall, wo der Neoco- mien (Lower Greensand, Hils) auftritt, für denselben bezeichnend sind. Ebenso wenig wurde irgend einer der zahl- reichen, meistens durch Regelmässigkeit der Berippung gegen diejenigen der oberen Kreide so ausgezeichneten Ammo- niten, welche in England, wie in Frankreich, im Caucasus, wie in dem Küstengebirge von Venezuela gleichmässig die mittlere Abtheilung der Kreide oder den Gault kenntlich machen, in den texanischen Schichten angetroffen. Der Gesammitcharakter der Fauna ist vielmehr entschieden derjenige der oberen Kreide. Es tritt dies schon schlagend in dem Umstande hervor, dass sämmtliche als identisch mit bekannten Kreideformen erkannte Arten, solche der oberen Kreide sind. Einige von diesen wie Nautilus elegans, Nautilus simplex, Baculites anceps und Pecten quadricosta- tus gehören sogar zu den verbreitetsten und bezeichnendsten organischen Formen der oberen Kreide in Europa. Ferner sind auch die analogen Arten, welche sich als die europäischen Vertreter von einigen der texanischen Arten betrachten lassen, sämmtlich der oberen Kreide eigenthümlich. Alle übrigen Arten der in Rede stehenden Fauna, endlich schliessen sich, wenn auch specifisch eigenthümlich, doch jedenfalls mehr an Formen der oberen Kreide, als an solche der beiden unteren Abtheilungen der Formation an. Wenn demnach die Zugehörigkeit der fraglichen Kalksteinschichten an der Guadalupe zu der oberen Kreide über- haupt schon aus einer allgemeinen Betrachtung der Fauna sich ergiebt, so bietet dagegen die Bestimmung des genaueren Niveaus, welches diese Schichten in der oberen Kreide einnehmen, etwas mehr Schwierigkeit. Im nördlichen Europa lassen sich in der Kreide über dem Gault als allgemein gültig fast überall zwei Glieder unter- scheiden. Das obere wird bei sehr abweichender petrographischer Beschaffenheit paläontologisch besonders durch das Vorkommen von Belemnites mucronatus bezeichnet. Seine typische Erscheinungsweise ist die weisse schreibende Kreide. Das zweite untere Glied petrographisch ebenfalls sehr verschieden, obgleich auch vorherrschend kalkig , ist paläontolo- gisch dem ersteren durch viele gemeinsame Arten eng verbunden, besitzt jedoch auch zahlreiche eigenthümliche organi- sche Formen und wird besonders auch durch das negative Merkmal der entschiedenen Abwesenheit des für das erstere Glied bezeichnenden Fossils, des Belemnites mucronatus unterschieden. Der „Pläner* der deutschen Geognosten, der „Chalk 24 marl@ der Engländer und die „Craie chloritee* der Franzosen gehören in dieses Niveau. D’Orbigny hat für diese beiden Glieder die Benennungen „Etage Senonien* und „Etage Turonien“ gewählt. Andere allgemein gültige Niveaus mit durchgreifend eigenthümlichem organischen Charakter lassen sich in der oberen Kreide nicht nachweisen, sondern die einzelnen Bildungen mit mehr oder minder von dem typischen Habitus abweichendem organischen Charakter , sind stets mehr localer Natur und lassen sich fast immer dem einen oder anderen der beiden Glieder unterordnen '). Versuchen wir demnach nun auch zu bestimmen , welchem jener beiden Glieder der oberen Kreide die Schichten an der Guadalupe einzureihen sind, so ergiebt die in dieser Richtung angestellte Prüfung der fossilen Fauna sehr bald, dass in derselben Formen der weissen Kreide und des Pläners vereinigt sind. Während die Mehrzahl der als identisch oder analog mit bekannten Species bestimmten Arten auf das Niveau des Pläners oder der chlorilischen Kreide hinweist, so werden auch einige entschiedene Typen der weissen Kreide darunter erkannt. Als Pläner-Formen würden namentlich zu betrachten sein: Ammonites Texanus, der in dem weit verbreiteten Ammonites Rhotomagensis seinen sehr nahe ste- henden europäischen Vertreter hat; ferner Scaphites Texanus, Terebratula Guadalupae und Hemiaster Texanus, deren oben bezeichnete entsprechende Formen in der Kreide Europa’s ebenfalls dem Pläner oder der chloritischen Kreide an- gehören. Auch Nautilus elegans, Inoceramus striatus, Inoceramus mytiloides und die Fischzähne sind in Europa Formen des Pläners. In das Niveau der weissen Kreide gehören dagegen: Baculites anceps, Inoceramus Cripsü, Pecten quadri- costatus und Ostrea vesicularis var. aucella. Besonderes Gewicht für die Altersbestimmung wird unter diesen auf das Vorkommen des mit völliger Sicherheit erkannten Inoceramus Cripsü zu legen sein, welcher ein weit verbreitetes Fossil in der weissen Kreide und den gleichstehenden Belemnites mucronatus führenden Mergelbildungen des nördlichen Deutseh- lands ist, dagegen nirgends, so weit bekannt, bis in das Niveau des Pläners hinabsteigt. Wenn demnach in der fossilen Fauna der texanischen Schichten eine unbestreitbare Vereinigung von organischen Formen der weissen Kreide und des Pläners oder der chloritischen Kreide statt findet, so wird auch den Schichten selbst ihre geognostische Stellung auf der Grenze beider Abtheilungen anzuweisen sein. Es werden die Schichten an der Guadalupe als eine obere in die weisse Kreide übergehende Schichtenfolge des Pläners oder der chloritischen Kreide zu betrachten sein. Mit dieser Altersbestimmung ist auch das petrographische Verhalten der Schichten im Einklange. Sie gleichen nämlich äusserlich den kalkigen Gesteinen, der chloritischen Kreide in England und Frankreich und namentlich erhöht auch das Vorhandensein grüner Glaukonit- Körner diese Aehnlichkeit. Das Vorkommen der bisher beschriebenen kalkigen Schichten ist nun aber keinesweges auf die beiden bisher al- lein betrachteten und als Ausgangspunkte benutzten Stellen an der Guadalupe bei Neu - Braunfels beschränkt, sondern mit mehr oder minder vollkommener Uebereinstimmung haben sie sich östlich und westlich von Neu-Braunfels, noch über bedeutende Erstreckungen verfolgen lassen. Westlich von der Guadalupe bilden sie überall den Untergrund der schönen wellenförmigen Prairien,, welche sich zwischen Neu-Braunfels und San Antonio de Bexar am Fusse des felsigen Hoch- landes erstrecken. Auf einer Länge von etwa 30 englischen Meilen sind sie hier an vielen Punkten durch Flüsse, Was- serrisse und andere natürliche Entblössungen aufgeschlossen. Zunächst bei Neu-Braunfels besteht der die Stadt beherr- schende Hügel daraus, auf welchem die Gebäude des Colonisations - Vereins erbaut sind. An der Oberfläche desselben und auch auf den Hügeln, welche sich von dort gegen den Cibolo hin erstrecken, liegen lose Szhalen der Exogyr« ponderosa umher, welche augenscheinlich bei der Verwitterung und Auflösung des lockeren Kreidemergels als festere Körper zurückgeblieben sind. Bei dem Graben eines Brunnens in der unmittelbaren Nähe der Vereinsgebäude wurden 20 Fuss tief ganz lockere gelblich weisse Mergel durchsunken, in welchem sich ein grosses Fragment eines Radioliter fand. Der bedeutendste Aufschlusspunkt der Kalkschichten zwischen den beiden genannten Städten ist das meistens trok- kene Bette des Cibolo-Flusses an der Stelle, an welcher der Weg von Neu-Braunfels nach San Antonio dasselbe über- schreitet. Der horizontal geschichtete weisse Kalkstein von demselben äusseren Ansehen, wie derjenige in der Guada- lupe bei Neu - Braunfels , bildet hier sonderbar geformte, aber nur 8 bis 12 Fuss hohe Felsgestalten ?2) und ist reich an organischen Einschlüssen. Von letzteren wurden namentlich beobachtet: Exogyra laeviuscula (in grosser Häufig- keit) Spondylus Guadalupae , Inoceramus Cripsü, Baculites anceps,, Micraster sp. ind. und ein nicht näher bestlimm- barer grosser Ammonit. Spondylus Guadalupae, Inoceramus Cripsü und Baculites anceps beweisen, abgesehen von der petrographischen Uebereinstiimmung, das Gleichstehen der Schichten mit denjenigen an der Guadalupe bei Neu-Braunfels. Exogyra laeviuscula besitzt in der Exogyra conica Sowerby aus dem Niveau des Ammonites Rholomagensis, einen nahe 1) Ueber der weissen Kreide hat man den Kreidetuff von Mastricht, den Korallenkalk von Faxoe auf Seeland und verschiedene andere Ablagerungen als eine jüngere Abtheilung der Kreideformalion betrachten wollen. Allein der allgemeine organische Charakter dieser Bildun- gen ist ungeachtet vieler einzelnen eigenthümlichen Arten nicht wesentlich von demjenigen der weissen Kreide verschieden und in keinem Falle besteht eine Gemeinsamkeit der abweichenden Formen, welche die Zusammenfassung dieser localen Bildungen unter einer Gesammt- ] I} D Benennung („Systeme Danien“ Desor’s, d’Orbigny’s u. s. w.) rechtfertigen könnte. Palaeontologisch selbstständiger sind allerdings die Bil- 2 ’ =] y g 5 1-3 2 dungen, welche d’Orbigny unter der Benennung „Efage Cenomanien“ vereinigt hal und zu denen die belgische „Tourtia“, ein Theil des deutschen Flammenmergels u. s. w. gehören, aber für gleichwerthig mit den beiden Hauptabtheilungen der weissen und chloritischen Kreide > > I] >® I 2 sind sie dennoch wohl nicht zu halten. 2) Vgl. F. Rocmer Texas $S. 147 und S. 197. 15 stehenden europäischen Vertreter und vermehrt so die Zahl derjenigen Arten, welche in Europa ihre Repräsentan- ten in: der chloritischen Kreide oder dem „Etage Turonien< von d’Orbigny besitzen. Auch in den näheren Umge- bungen der Stadt San Antonio. sind horizontal gelagerte weisse mergelige Kalksteinschichten,, welche auch in den Ver- steinerungen mit den eben beschriebenen am Cibolo übereinstimmen, durch mehrere Steinbrüche aufgeschlossen. Oestlich von der Guadalupe haben sich die gleichen kalkig mergeligen Kreideschichten noch viel weiter als gegen Westen verfolgen lassen. Zunächst ist auf der linken Seite des Flusses ein etwa 3 englische Meilen unterhalb der Furt am Wege von Neu - Braunfels nach Seguin gelegener Punkt zu erwähnen. In: einem an dem Wege beginnenden und nach der Guadalupe sich hinabziehenden Wasserrisse ist ein gelblicher erdiger ganz loser Kreidemergel aufgeschlossen, welcher grosse Exemplare der Exogyra ponderosa enthält, ausserdem aber auch einige eigenthümliche, an den benach- barten Stellen in dem Belte der Guadalupe nicht beobachtete Arten: geliefert hat, nämlich Pecien virgatus Nilsson (Pec- ten arcualus Goldfuss), Mytilus semiplicatus n. sp., Modiola cancellato - granulata n. sp. und Trigonia thoracica Morton. Die erste dieser drei Arten ist; eine in den der weissen Kreide gleich stehenden Mergelbildungen des nördlichen Deutsch- lands weit verbreitete, nach d’Orbigny jedoch auch in der unteren Abtheilung seines „Etage Turonien“ vorkommende Art. Mytilus semiplicatus ist eine mit keiner bekannten näher zu vergleichende und deshalb auch nicht für die Al- tersbestimmung der Mergel zu benutzende Art. Trigonia thoracica dagegen wird von Morton aus den kalkigen Kreideschichten von Prairie Bluff in Alabama aufgeführt, welche, wie später noch näher zur Sprache kommen wird, jedenfalls dem Niveau der weissen Kreide näher, als demjenigen des Pläners stehen. Hiernach würden im Ganzen diese Versteinerungen des Wasserrisses der Stellung der Mergel über der chloritischen Kreide das Wort reden. In der Richtung gegen Nordosten erstrecken sich weisse Kalk- und Mergel-Schichten auf einer Länge von 50 englischen Meilen ununterbrochen bis zum Colorado hin. Auf dem über wellige grasbewachsene Hügel führenden Wege nach Austin sind sie an vielen Stellen z. B. am York’s Creek, 9 englische Meilen von Neu- Braunfels, aufgeschlossen. Auch die auf dem linken Ufer des Colorado gelegene Stadt Austin ruht auf solchen Schichten. Die niedrigen Hügel, an deren Abhange die Häuser der Stadt erbaut sind , bestehen aus wagerechten Bänken eines stark zerklüfteten und an der Luft rasch zerfal- lenden weissen Kreidemergels !J. Das vollständige Gleichstehen dieses Mergels mit den Kalkschichten an der Guadalupe wird , abgesehen von anderen übereinstimmenden Arten, durch das Vorkommen eines grossen Exemplars des Ammonites Texanus bewiesen. Bemerkenswerlh ist auch die Aulfindung eines mit dem Radiolites crateriformis d’Orbigny (Sphae- rulites crateriformis Desmoulins) verwandten Radioliten (Radiolites Austinensis n. sp.) in diesen Mergeln. Ueber Austin hinaus wurden dieselben Gesteine noch viel weiter gegen Nordosten bis zu den etwa 80 englische Meilen entlegenen Fällen des Brazos verfolgt. In den flach hügelichen Prairien zwischen den Flüssen Brushy, San Ga- briel und Little river kommen sie an vielen Stellen durch natürliche Entblössungen zum Vorschein. Die sogenannten Fälle, richtiger Stromschnellen, des Brazos werden durch eine den Fluss quer durchsetzende Bank von blau grauem Mer- gelschiefer hervorgebracht, welcher nach den Lagerungsverhältnissen auch nur der Kreide angehören kann , obgleich Versteinerungen nicht darin beobachtet wurden. Auch auf dem Wege von dem letzteren Punkte am Flusse aufwärts bis zu Torrey’s Trading- house am Towacony Creek wird man von weissen mergeligen Kreidegesteinen begleitet: und selbst noch 30 englische Meilen oberhalb des genannten Handelspostens traf‘ der Verfasser weisse-Kalkschichten an, welche äusserlich noch ganz den: bisher beschriebenen gleichen, obgleich ganz in der Nähe auch schon einzelne organische Formen beobachtet wurden, welche den demnächst zu betrachtenden Kreidebildungen des Hochlandes: eigenthümlich sind. Das ebendort beobachtete Vorkommen einer grossen Turriliten - Art (Turrilites Brazoenis n. sp.) ist mit dem angenom- menen Alter der Kreideschichten im Einklang, da die demselben nächstverwandte europäische Form der dem Pläner und der chloritischen Kreide angehörende Turrilites costatus Lam. ist. In solcher Weise sind also weisse kalkig mergelige Kreideschichten von einer im Ganzen gleich bleibenden pe- trographischen Beschaffenheit und einem gemeinsamen, zwischen dasjenige der weissen und der: chloritischen Kreide fal- lenden Alter, eine schmale Zone am Fusse des Hochlandes bildend vom San Antonio bis zum Brazos-Flusse nachgewie- sen worden. B. Kreidebildungen des Hochlandes. Die Kreidebildungen, welche den bei Weitem grösten Theil des bekannten Hochlandes von Texas zusammensetzen, sind sowohl petrographisch, als auch paläontologisch sehr bestimmt von den bisher beschriebenen des Hügellandes un- terschieden. Dieser Unterschied tritt besonders da sehr auffallend hervor, wo, wie in den Umgebungen von Neu-Braun- fels, das Hochland steil und mit scharfer Grenze gegen das Hügelland abfällt. Steigt man z. B. bei Neu - Braunfels den nördlich von der Stadt sich erhebenden mit Cedern 2) bewaldeten Bergabhang hinan, welcher hier den Abfall des höhe- ren Tafellandes bildet, so trifft man sogleich mächtige Bänke eines gelblich grauen, im Bruch splitterigen kieseligen Kalksteins von grosser Festigkeit an, welche häufig grosse Nieren von schwarzem oder gelblichem Feuerstein einschlies- 1) Vergl. F. Roemer Texas p. 212. 2) Nach der in Amerika allgemein üblichen Bezeichnung der Juniperus Virginiana L. 16 sen und mit loseren ınergeligen Schichten in horizontaler Lagerung wechselnd bis auf die Höhe des Plateaus hinauf- reichen. Diese vielleicht 200 Fuss mächtige Schichtenfolge weicht durch die Festigkeit der Kalksteinschichten so sehr von allen bekannten Kreidebildungen Nordamerika’s ab, dass man sie nach dem äusseren Ansehen nicht der Kreidefor- malion zurechnen würde, wenn die organischen Einschlüsse in dieser Hinsicht irgend einem Zweifel Raum liessen. Die durchgängig grössere Festigkeit unterscheidet nun allgemein die Kreidegesteine des Hochlandes von den beschriebenen des Hügellandes. Uebrigens sind sie wie diese durchaus von kalkiger Natur und sandige oder thonige Schichten wur- den nirgends beobachtet. Die angegebene Beschaffenheit der Gesteine bleibt auf der ganzen gegen 90 englische Meilen betragenden Erstreckung von Neu-Braunfels bis Friedrichsburg und von dort bis zum Llano übereinstimmend und die in diesem ganzen Gebiete bis auf die schmalen eingeschnittenen Thäler vorherrschende Dürre und Unfruchtbarkeit ist von der Festigkeit und Unzersetzbarkeit der kieseligen Kalksteinbänke abhängig. Die durchgängig horizontale oder sehr schwach geneigte Lagerung der Schichten bestimmt die Oberflächengestalt der Gegend als eines Tafellandes, in welchem die Höhen in fast gleichem Niveau liegen und die Unebenheiten nur durch das Einschneiden der Thäler hervorge- bracht werden. Bei der näheren Beschreibung dieser Kreidebildungen des Hochlandes soll ebenfalls die Gegend von Neu-Braun- fels den Ausgangspunkt bilden, weil hier zuerst Gesteine dieser Gruppe getroffen wurden. Wenn man über die kieseligen Kalksteinbänke bis auf die Höhe des Plateaus gelangt ist, so bekommt man an einem nur gegen 3 englische Meilen von der Stadt entfernten Hügel, dem sogenannten Missionsberge '), zuerst verstei- nerungsreiche Schichten zu Gesicht, welche ein Anhalten über die Natur der ganzen Schichtenfolge zu geben geeignet sind. Der genannte Hügel besteht nämlich aus gelblichen Kalkmergeln und an seiner Oberfläche liegen in grosser Zahl die Schalen einer kleinen höchst eigenthümlichen und von allen bekannten verschiedenen Exogyra (E. arietina n. sp.) und einzelne Exemplare der Gryphaea Pitcheri Morton umher. Die letztere Muschel ist von S. Morton ?) aus oberen Kreidebildungen am Kiameska und Verdigris - Flusse in Arkansas beschrieben worden. Dieselben Mergel wurden später an einer weiter gegen Norden gelegenen und etwa 7 englische Meilen von Neu-Braunfels entfernten Stelle noch deut- licher aufgeschlossen angetroffen. In zahlloser Menge liegen hier in einem kleinen nach der Guadalupe hinabführenden Nebenthale die Schalen der Exogyra arietina und der Gryphaea Pitcheri umher, zwischen denen einzeln auch Pecten qua- dricostatus erscheint. Tiefer abwärts in demselben Nebenthale und anscheinend unter den oben erwähnten Mergeln lie- gend, sind neben einem früheren Lagerplatze von Wacoe Indianern ®) und ganz in der Nähe eines kleinen Wasserfalles an der Guadalupe festere Kalksteinschichten entblösst, welche von Versteinerungen namentlich mehrere völlig mit der europäischen Form übereinslimmende Exemplare der Ostrea carinala, ferner eine der europäischen Terebratula semiglo- bosa Sow. nahe kommende Terebratel (T. Wacoensis n. sp.), eine gerippte Lima (Lima Wacoensis n. sp.), eine Art der Gattung Globiconcha (Gl. planata n. sp.), eine als Steinkern erhaltene Pleurotomaria, welche der P. perspectiva d’Orbigny aus der chloritischen Kreide Frankreichs ähnlich ist, und einige andere undeutlich erhaltene Arten geliefert hat. In geringer Entfernung von dem letzteren Punkte ist in einer auf dem Boden mit grossen Kalksteinblöcken bedeck- ten Schlucht, welche etwas oberhalb des Wacoe-Lagers in das Guadalupe - Thal einmündet eine wiederum verschiedene, inihrem Lagerungsverhältniss zu den vorhergehenden nicht ganz deutliche, aber wahrscheinlich tiefere Schichtenfolge entblösst. Zu oberst liegen 1. Bänke eines gelblich weissen festen splittrigen Kalksleins (30 Fuss mächtig); darunter folgt 2, ein löcheriger, wie Kalktuff aussehender, aber doch sehr fester, aschgrauer dolomitischer Kalkstein, (20 Fuss mächtig). 3. Zu unterst endlich liegt (10 Fuss mächtig) gelblich grauer Kalkstein mit erdigem Bruch. — In dem obersten festen Kalksteine wurden keine organischen Einschlüsse bemerkt. Der mittlere aschgraue Kalkstein lieferte eine Art der Gatlung Caprina (C. Guadalu- pae n. sp.), welche der Caprina Aguilloni d’Orbigny von Uchaux aus Schichten vom Niveau der Tourtia nahe steht, eine Art der Gallung Caprolina (C. Texana n. sp.), welche sich zunächst mit C. Archiaciana d’Orb. aus Orbigny’s dritter Rudisten - Zone von Pons (Dept. Charente Inf.) vergleichen lässt, ein ebenfalls zu den Rudisten gehöriges Fossil (Dipilidia Texana n. sp.), welches einige Verwandtschaft mit einer von Matheron beschriebenen Art derselben Gattung aus dem südlichen Frankreich besitzt, und eine nicht näher bestimmbare Art der Gatlung Pecten aus der Gruppe der Neitheen (Janira Schumacher). Der untere gelblich graue Kalkstein endlich, ist mit fingersdicken unregelmässig ge- wundenen längsgereiften Körpern erfüllt, welche sich bei näherer Untersuchung als eine durch die sehr dicken Längsfa- sern der Schale ausgezeichnete Art der Gattung Caprina herausstellen. In dem oberen Theile des Kalksteins wurden auch einzelne Exemplare der Erogyra Texana n. sp. beobachtet, was hier besonders erwähnt zu werden verdient, weil durch dieses Vorkommen die zuletzt beschriebene Schichtenfolge mit anderen gleich weiterhin zu beschreibenden Schich- ten in Verbindung gebracht wird, in welchen jenes Fossil zu den häufigsten und bezeichnendsten organischen Einschlüs- sen gehört. Näher bei Neu- Braunfels, nämlich etwa 3 englische Meilen im Südwesten der Stadt wurden an dem steilen mit Cedern bewaldeten Abfalle des Tafellandes gegen das Hügelland Kalksteinschichten angetroffen, welche mit den Schalen der Caprotina Texana erfüllt sind. 1) Vergl. F. Roemer Texas p. 140. 2) Synopsis of the org. rem. of the cret. group of the U. St. p. 55. 3) Vergl. F. Roemer Texas p. 131. 17 Auf dem Wege von Neu -Braunfels nach Friedrichsburg , auf welchem man kalkige Gesteine von demselben äus- seren Charakter wie die bisher beschriebenen überall unter der meist nur sehr dünnen Lage von Dammerde anstehen sieht, wurden auch an vielen Punkten organische Einschlüsse beobachtet. Im trockenen Belte des Salado-Baches fanden sich Kalkschichten mit Caprotina Texana n. sp. An einer etwa 20 englische Meilen diesseits des Uebergangspunktes über die Guadalupe gelegenen Stelle stehen Kalkschichten an, welche mit unzähligen Individuen eines kleinen Orbituliten (0. Texanus n. sp.), der sich einer Art in den Kreideschichten von Mastricht zunächst vergleichen lässt, erfüllt sind und welche ausserdem verschiedene Steinkerne von Gasteropoden, namentlich von einer grossen Art der Gatlung Natica (Natica praegrandis n. sp.) enthalten. An dem Thalabhange des Sabine - Baches wurden mächtige Bänke eines weissen krystallinischen Kalksteins beobachtet, welcher in grosser Häufigkeit, aber wegen unvollkommener Erhaltung nicht sicher bestimmbar, Fossilien aus der Familie der Rudisten und namentlich aus der Gattung Radiolites enthält, die meistens nur ihrer äusseren Form entsprechende Höhlungen in dem Gesteine zurückgelassen haben. Auch der höchste auf dem Wege von Neu - Braunfels nach Friedrichsburg zu überschreitende Bergrücken, die vielleicht 2000 Fuss hohe Wasserscheide zwischen der Guadalupe und dem Pedernales nämlich, besteht aus wagerechten abwechselnd festeren und loseren Kalksteinschichten, welche das verbreitetste Fossil der Kreidebildungen des Hochlan- des, die Exogyra Texana in grosser Menge einschliessen '). Am genauesten sind von allen Kreidegesteinen des Berglandes von Texas diejenigen bekannt geworden, welche die Hügel in den Umgebungen der nördlich vom Pedernales-Flusse gelegenen Deutschen Ansiedlung Friedrichsburg zusam- menselzen. Die niedrigen Hügel, welche gegen Norden, Osten und Westen den genannten Ort in einer Entfernung von 2 bis 3 englischen Meilen in einem Halbkreise umgeben , bestehen aus horizontalen Schichten von gelblichem Kalkmer- gel und Bänken von festem häufige Nieren von Feuerstein einschliessendem Kalkstein in mehrfachem Wechsel. Die mergeligen Schichten, aufgeschlossen durch viele kleine Wasserrisse an dem Abhange der Hügel, enthalten Versteinerungen in grosser Häufigkeit, welche zusammen die bestgekannte und umfangreichste fossile Fauna der Krei- degesteine des Hochlandes bilden. Versteinerungen der Hügel bei Friedrichsburg. Ammonites Pedernalis L. v. Buch. Cucullaea sp. indet, Rostellaria sp. ind. Cardium Hillanum Sow. Fusus (?) Pedernalis n. sp. Cardium sp. indet. Natica Pedernalis n. sp. Cardium Sancti Sabae n. sp. Natica sp. ind. Pinna sp. indet. Turritella seriatim - granulata n. sp. Avicula Pedernalis n. sp. Nerinea Texana n. sp. Avicula convexo - plana n. Sp. Nerinea acus n. sp. Modiola Pedernalis n. sp. Actaeonella dolium n. sp. Modiola concentrice - costellata n. sp. Solen irradians n. Sp. Mytilus tenuitesta n. sp. Homomya alta n. sp. Pecten quadricostatus Sow. Pholadomya Pedernalis n. sp. Exogyra Texana n. sp. Venus sp. indet. Gryphaea Pitcheri Morton; kleine Varietät. Arcopagia Texana n. sp. Ostrea crenulimargo n. Sp. Corbis sp. indet. Diadema Texanum n. sp. Cypricardia Texana n. sp. Cyphosoma Texanum n. sp. Isocardia sp. indet. Holectypus planatus n. sp. Trigonia crenulata Lam. Toxaster Texanus n. sp. Von diesen Arten ist die grosse Mehrzahl eigenthümlich. Nur wenige sind mit Europäischen Arten identisch oder nahe analog. Identisch mit Europäischen Arten sind nur: Trigonia crenulata Lam., Cardium Hillanum Sow. und Pecten quadricostatus Sow. Durch analoge Arten in der Europäischen Kreidebildungen vertreten sind fol- gende Species: Texanische Arten. Europäische Vertreter. Actaeonella dolium n. sp. Actaeonella laevis W’Orbigny. Arcopagia Texana n. sp. Arcopagia nummismalis d’Orbigny. Cardium Sancti Sabae n. sp. Cardium caudalum F. Roemer (Pholadomya caudata A. Roemer). Avicula convexo-plana n. Sp. Avicula anomala Sowerby. 1) Vergl. F. Roemer Texas p. 273. 18 Exogyra Texana n. sp. Exogyra Matheroniana (Ostrea Matheroniana d’Orbigny). Cyphosoma Texanum n. sp. Cyphosoma tiara Agassiz. Toxaster Texanus n. sp. Toxaster complanatus Agassiz. Die mit Europäischen identischen Arten sind sämmtlich solche, deren Lagerslätte in Europa die obere Kreide oder die Kreide über dem Gault ist, und zwar gehören Cardium Hillanum und Trigonia crenulata dem unteren Theile der chloritischen Kreide oder des „Etage Turonien“ von d’Orbigny an, während Pecten quadricostatus bekanntlich zu den verbreitetsten Fossilien der weissen Kreide und der gleichstehenden Mergelbildungen zählt. Ebenso sind auch alle die- jenigen Europäischen Arten, welche sich als die entsprechenden Analoga gewissen Texanischen Arten gegenüberstellen lassen, bis auf eine sämmtlich der oberenKreide eigenlhümlich; Actaeonella laevis, der die Texanische Actaeonella do- lium äusserst nahe steht, gehört dem miltleren Theile der chloritischen Kreide (d’Orbigny’s driltter Rudisten-Zone) an und findet sich darin in dem südlichen und westlichen Frankreich, so wie in den bekannten versteinerungsreichen Schich- ten des Gosau-Thales. Nach d’Orbigny') gehören übrigens auch sämmtliche aus Frankreich bekannte Arten der Gat- tung Actaeonella überhaupt sehr bestimmt demselben geognoslischen Niveau, und zwar in den Kreidebecken mit dem Mediterraneischen oder Südeuropäischen Habitus, an, — ein Umstand der bei der Feststellung gewisser später zu erörternder allgemeinerer Beziehungen zwischen den Texanischen und Europäischen Kreidebildungen nicht ausser Acht zu lassen sein wird. — Arcopagia nummismalis ist in dem mittleren und unteren Theile von d’Orbigny’s „Etage Turonien“ in Frankreich verbreitet. Cardium caudatum dagegen, von welcher sich das damit zusammengestellte Texani- nische Cardium Sancti Sabae fast nur durch die gekörnelten Rippen unterscheidet, gehört entschieden in ein höheres Niveau, indem es weit verbreitet in den der weissen Kreide im Alter gleich stehenden Kreidebildungen des nördlichen Deutschlands vorkommt. Avicula anomala ist dem unteren Theile des „Terrain Turonien“ in Frankreich und England ei- genthümlich. Exogyra Matheroniana d’Orbigny ist ein in Schichten des „Etage Senonien“ im westlichen und südlichen Frankreich verbreitetes Fossil. Cyphosoma tiara gehört der weissen Kreide an. Toxaster complanutus Ag. (Spatangus retusus Lam.) endlich ist das bekannte weit verbreitete Leitfossil des Neocomien und demnach die einzige von den ana- logen Arten, welche mit Entschiedenheit dem unteren Theile der Kreideformation angehört. Die übrigen Arten der Friedrichsburger Fauna, welche weder mit bekannten Europäischen identisch noch sol- chen, durch enge Analogie verbunden sind, haben doch im Ganzen mehr den Habitus von Formen der oberen als von einer der beiden anderen Abtheilungen der Kreideformation. Nach dieser Betrachtung der Fauna kann es nicht mehr zweifelhaft sein, dass die Schichten von Friedrichsburg der jüngsten von den drei Gruppen der Kreideformalion angehören, wohl aber kann es fraglich erscheinen, welches be- sondere Niveau sie in derselben einnehmen. Die Fauna enthält nämlich eine Mischung von organischen Formen der weissen Kreide („Elage Senonien“ d’Orbigny’s) und der chloritischen Kreide („Etage Turonien“ d’Orbigny’s). Von den als identisch mit bekannten Europäischen ermittelten drei Arten gehören zwei der chloritischen Kreide an. Die Arten, denen sich Europäische als nahe stehende Analogen gegenüberstellen lassen, haben zur Hälfte ihre Europäischen Vertreter in der chloritischen, zur anderen Hälfte in der weissen Kreide. Hiernach würde der aus der Zusammensetzung der Fauna auf das Alter der Schichten zu ziehende Schluss dahin lauten, dass sie dem obersten Theile der chloritischen Kreide einzureihen sind, in welchem der Uebergang zu der weissen Kreide durch den organischen Charakter schon an- gedeutet ist. Vielleicht ist auch in Texas eine so bestimmte Gliederung der oberen Kreide in weisse und chloritische Kreide, wie sie in Europa als typisch angenommen wird , überhaupt nicht vorhanden, und die dort entwickelten Kreide- gesteine, indem sie nur überhaupt der oberen Kreide entsprechen, enthalten auch in demselben Niveau vereinigt die in Europa regelmässig geschiedenen organischen Formen der chloritischen und der weissen Kreide. Für diese letztere Annahme würde auch der Umstand sprechen, dass Gesteine mit dem ausgesprochenen und unvermengten organischen Charakter der weissen Kreide nirgends in Texas über den beschriebenen beobachtet wurden. Dieselben Schichten, welche die Hügel bei Friedrichsburg zusammensetzen, wurden auch noch viel weiter gegen Norden verbreitet gefunden. Auf einer Expedition von Friedrichsburg nach dem San Saba -Thale führte der Weg bis zum Llano ununterbrochen über kahle steinige Höhen, die aus ihnen bestehen und später wurden sie im San Saba-Thale wieder angelroffen, wo sie vom alten Spanischen Fort namentlich auf dem nördlichen Ufer des Flusses mehr als 20 englische Meilen weit abwärts reichen. Neben dem genannten alten Fort wurde ein gegen 50 Fuss hoher Durchschnitt von söhlig liegenden wechselnden Schichten von ziemlich festem gelblich grauem Kalkstein mit erdigem Bruch und von losen Kalkmergeln gleicher Farbe beobachtet, welche Exogyra Texana und andere Versteinerungen der Friedrichsburger Hügel einschliessen 2). Etwa 12 englische Meilen unterhalb des Forts auf der rechten Seite des Flusses fand sich in einer Entblössung von Kalkmergeln die Mehrzahl der bei Friedrichsburg vorkommenden Arten, namentlich Exogyra Te- wana, Cardium Sancli Sabae, Modiola Pedernalis, Holectypus planatus u. s. w. 1) Palaeontol. Frang. Terr. Cret. Tom. II, p- 113. 2) S. F. Roemer Texas p. 313. 19 Endlich wird auch durch verschiedene Umstände wahrscheinlich gemacht, dass dieselben Kreidegesteine auch nördlich vom San Saba-Thale noch viel weiter verbreitet sind und namentlich auch den höchsten Theil des Tafellandes, in welchem der Colorado und die Guadalupe ihren Ursprung nehmen, zusammenselzen. Nachdem in solcher Weise die verschiedenen Kreidebildungen des Hochlandes von Texas beschrieben worden, wird auch zu untersuchen sein, in welchem Altersverhältnisse dieselben unter sich stehen. Unmittelbar durch Beobachtung der gegenseitigen Lagerungsverhältnisse die Aufeinanderfolge derselben fest zu stellen, fand sich bei der herrschenden horizontalen oder flach geneigten Lagerung und der im Ganzen geringen Tiefe der Thaleinschnitte keine Gelegenheit. Es kann desshalb jene Feststellung nur durch Vergleichung der organischen Einschlüsse erfolgen. Es zeigt sich nun freilich bald, dass auch auf diesem Wege die Ermittelung schwierig, indem die organischen Einschlüsse der verschiede- nen Punkte fast durchgängig verschieden sind und namentlich die fossile Fauna von Friedrichsburg fast ganz eigenthüm- lich dasteht. Allein gewisse organische Formen verknüpfen dennoch die einzelnen Bildungen unter einander. Unter diesen ist namentlich die Exogyra Texana von Gewicht. Bei Friedrichsburg und im San Saba-Thale zu den häufigsten Arten gehörend , wurde sie ausserdem einzeln an vielen Stellen längs des Pedernales - Flusses und auf dem Wege von Friedrichsburg nach Neu - Braunfels und namentlich, wie früher schon erwähnt wurde, auf dem die Wasserscheide zwi- schen der Guadalupe und dem Pedernales bildenden Bergrücken beobachtet. Endlich fand sie sich auch in der vorher beschriebenen mit Caprinen und Caprotinen erfüllten Schichtenfolge neben dem Wacoe-Lager, unweit Neu - Braunfels. Auf diese Weise reicht die Verbreitung der Art über die ganze bekannte Ausdehnung des Hochlandes. Durch G@ryphaes Pitcheri werden ferner die mit Exogyra arietina erfüllten Mergel am Missionsberge und an anderen Stellen bei Neu- Braunfels mit den Schichten von Friedrichsburg in Verbindung gebracht, obgleich die an der letzteren Stelle gefundenen Exemplare der Art einer ungleich weniger entwickelten Form angehören. Dieses Vorkommen derselben Arten an weit getrennten Localitäten führt zu der Ueberzeugung, dass alle die verschiedenen Kreidegesteine des Hochlandes, obgleich in der besonderen Entwicklung ihrer Special-Faunen bedeutend ab- weichend, doch nahezu in dasselbe Niveau der oberen Kreide gehören und sich nur wie ver- schiedene Abtheilungen derselben Schichtenfolge zu einander verhalten. Wenn das Lagerungsverhältniss der einzelnen in dem Hochlande auftretenden Kreidebildungen unter sich keines- weges mit genügender Deutlichkeit erkannt wurde, so ist dies noch weniger in Betreff des Lagerungsverhältnisses der Fall, in welchem die Kreidebildungen des Hochlandes zu denjenigen am Fusse des lelzteren stehen. Ein ununterbroche- nes Schichtenprofil, welches den Uebergang beider Bildungen in einander zeigte, wurde nirgends beobachtet. Bei Neu- Braunfels, wo bei fast söhliger Lagerung aller Schichten die festen kieseligen Kalksteine mit Feuersteinknollen und Ar- ten der Gattungen Caprina und Caprotina ein bedentend höheres Niveau einnehmen, als die lockeren weissen Kalksteine und Mergel im Bette der Guadalupe an der Furt und am Wasserfall, scheint es, dass die ersteren die aufliegenden und jüngeren, die letzteren die tiefer liegenden und älteren sind. Allein andererseits deuten die fossilen Einschlüsse der Gesteine des Hochlandes eher auf eine etwas tiefere als auf eine höhere geognostische Stellung und es wäre deshalb wohl möglich, dass durch eine an der Oberfläche nicht nachweisbare Verwerfung jene Gesteine bei Neu - Braunfels in das höhere Niveau gerückt worden wären. Eine solche Verwerfung würde dann auch die plötzliche steile Erhebung des Hochlandes und den auffallenden Wechsel der Gesteinsbeschaffenheit erklären, so wie selbst das so bemerkenswerthe un- gestüme Hervorbrechen der Comal-Quellen am Fusse des Tafellandes damit in Verbindung gebracht werden könnte. An anderen Stellen ist die Grenze zwischen den Gesteinen des Hochlandes und den loseren kalkigen Gesteinen des vorlie- genden Hügellandes weder petrographisch noch paläontologisch so scharf gezogen wie bei Neu-Braunfels, vielmehr er- scheinen beide auf das Engste mit einander verbunden und man gelangt schliesslich zu der Ueberzeugung, dass beide in der vorhergehenden Darstellung gelrennt betrachteten Bildungen so nahe in dasselbe Niveau der Kreideformation ge- hören, dass man sie als ein zusammengehöriges Ganzes wird betrachten dürfen, wenn es sich um allgemeinere Verglei- chungen der Texanischen mit den Kreidebildungen anderer Gegenden handelt. 20 3. Vergleichung der Texanischen mit anderen Kreidebildungen Amerika’s. Nachdem die Darstellung der in Texas beobachteten Kreidegesteine gegeben werden, wird es passend sein auch deren Beziehungen zu anderen bekannten Kreidebildungen Amerika’s zu prüfen. Am längsten und genauesten sind unter den der Kreideperiode angehörenden Gesteinen Nordamerika’s diejenigen von Neu-Jersey bekannt, welche Morton ') und Rogers), nachdem einzelne organische Einschlüsse derselben schon früher durch Say und Harlan beschrieben waren, näher untersucht und neuerlich Lyell und Frobes ?) besonders in Betreff ihrer Stellung zu den Europäischen Kreidebildungen geprüft haben. Sie bestehen vorzugsweise aus wenig mäch- tigen Ablagerungen eines dunkelfarbigen sandigen Mergels mit grünen Körnern meistens ohne allen Zusammenhalt und nur gelegentlich durch Eisenoxydhydrat zu einem festeren Gesteine verkittet, welche eine die ganze Länge des Staats Neu-Jersey von Süd-West gegen Nord-Ost durchziehende schmale Zone zusammensetzen und welche nur an wenigen Punkten, namentlich am Timber Creek unweit Philadelphia von einer 3 bis 4 Fuss mächtigen Bank eines lockeren tuff- artigen gelblich weissen Kalksteins überlagert werden. Die petrographische Verschiedenheit dieser Kreidebildungen von Neu-Jersey von den fast rein kalkigen, zum Theil sehr festen ein ausgedehntes felsiges Tafelland zusammensetzenden Texanischen Kreidegesteinen kann deshalb kaum grösser gedacht werden. Aber auch der organische Charakter ist sehr bestimmt unterschie- den. Denn obgleich derselbe allerdings bei beiden auf die obere Gruppe der Kreideformalion, auf die Kreide über dem Gault hin- weist, so begreift die fossile Fauna der Mergel von Neu-Jersey ausschliesslich solche Formen, deren identische oder analoge Arten in Europa der weissen Kreide und den gleichstehenden Mergelbildungen („Etage Senonien* d’Orbigny’s) angehören, während in den Texanischen Bildungen den organischen Formen der weissen Kreide solche der chloritischen Kreide in nicht geringer Zahl verbunden sind. Die Grünsandmergel von Neu-Jersey sind in der That ein genaues Aequivalent mancher Kreidemergel des nordwestlichen Deutschlands. („Oberer Kreidemergel“ meines Bruders A.Roemer) z.B. derjenigen vonGehrden bei Hannover oder von Haldem in Westphalen *). Nur sehr wenige Arten von Versteinerungen sind jedoch den Kreidebil- dungen von Neu-Jersey mit denjenigen von Texas gemeinsam. Nur Ostrea vesicularis, Pecien quadricostatus und Exo- gyra costata sind als solche zu nennen. Von diesen sind die beiden ersteren so allgemein in der weissen Kreide ver- breitet, dass ihr Vorkommen nicht als Beweis für die besondere Uebereinslimmung zweier Faunen dienen kann. Die in Texas beobachtete Form der Ostrea vesicularis ist ausserdem eine kleine von der Hauptform Neu-Jersey’s verschiedene Varielät. Nur die Exogyra costala würde als eine der häufigsten und eigenthümlichsten organischen Formen der Mergel von Neu -Jersey in der That ein gewichliges Bindeglied der Ablagerungen von Neu -Jersey mit den Kreidegesteinen von Texas abgeben, wenn das einzige dem Verfasser aus der Gegend von Austin bekannt gewordene, aber nicht von ihm selbst gefundene Exemplar dieser Art, in Betreff seines Ursprungs ganz unzweifelhaft wäre. Sind in der That Schich- ten mit Exogyra costata Say in der Gegend von Austin vorhanden, so sind es ohne Zweifel die jüngsten aller Texani- schen Kreidegesleine, denn die genannte Art kommt überall mit dem Belemnitus mucronatus zusammen vor und bezeich- net in Nordamerika eben so sicher wie diese letztere Cephalopoden-Art das Niveau der weissen Kreide. Die in anderen südlicheren Staaten längs der Atlantischen Küste, namentlich in Delaware, Virginien, Maryland, Nord- und Süd-Carolina und Georgia an einzelnen Punkten aufgefundenen Kreidebildungen sind petrographisch und pa- läontologisch wesentlich mit denjenigen von Neu-Jersey übereinstimmend und in Betreff ihres Verhaltens zu den Texani- schen gilt daher das von jenen Gesagte. Nicht grösser ist ferner die Aehnlichkeit der Texanischen Kreidegesteine mit denjenigen, welche auf der linken Seite des Mississippi in dem nördlichen Theile des Staates Mississippi und in dem westlichen der Staaten Tennesse und Kentucky gekannt sind. Auch dieses sind nämlich mergelige lockere Ablagerungen, welche dieselben organischen Typen, durch welche die Mergel von Neu-Jersey vorzugsweise bezeichnet werden, in Menge 1) Synopsis of the organic remains of Ihe cretaceous group of the United States by $. G. Morton. Philadelphia 1834. 2) Description of the geology of the State of New - Jersey being a final report by Henry D. Rogers, State geologist. Philadelphia 1840. p. 177—292. 3) Quart. Journ. of the geol. Soc. of London Vol. I. p. 63 seq. . 4) Lyell (Quart. Journ. of the geol. soc. of London Vol. I. p. 59) gelangt durch die Vergleichung der organischen Einschlüsse nur zu dem allgemeineren Ergebnisse, dass die Kreidegesteine von Neu - Jersey der Gesammtheit der Kreideschichten von dem Kreidetuff von Mastricht bis zum Gault einschliesslich entsprechen. Ich selbst dagegen habe unter den Versteinerungen der Mergel, nicht einmal entschie- dene Formen der chloritischen Kreide, sondern nur solche der weissen Kreide zu erkennen vermocht, und selbst wenn einzelne Typen an tiefere Abtheilungen der Kreide erinnern sollten, so würde sie doch solchen bezeichnenden weit verbreiteten Arten der weissen Kreide ge- genüber, wie Belemnites mucronalus, Ostrea vesicularis (0. convera Morton), Ostrea larva (Ostrea falcata Morton) und Ostrea (Exrogyra) lateralis (Ostrea vomer Morton) u. s. w. einen wirklichen Zweifel über die Stellung der Mergel nicht hervorrufen können. Ausser den Mer- geln sind aber in Neu-Jersey keine Kreidegesteine von einem wesentlich verschiedenen, durch eine selbstständige Fauna bezeichneten geo- gnostischen Niveau, sondern nur noch Schichten von etwas abweichender petrographischer Beschaffenheit vorhanden. 21 enthalten. In Tennessee sind solche mergelige Bildungen namentlich im District (County) M’ Nairy entwickelt und von dort stammende Exemplare der Exogyra costata und Ostrea vesicularis in der Sammlung des Professors Troost in Nash- ville fand der Verfasser durchaus mit solchen aus Neu-Jersey übereinstimmend. Durchaus verschieden von den Texanischen sind endlich auch die längs des oberen Laufes des Missouri bis in die Nähe der Felsengebirge, ferner am Platte-Flusse und wie es scheint überhaupt sehr ausgedehnt in den grossen Prai- rien zwischen demMississippi und den Felsengebirgen entwickelten Kreideschichten, welche zuerst durchLewis und Clark, durch Long und Nuttall bekannt geworden, später durch Nicollet und Prinz Max zu Wied in noch grösserer Aus- dehnung nachgewiesen wurden. Gesteinbeschaffenheit und organische Einschlüsse sind in gleicher Weise abweichend. Keine der schönen meistens mit der Perlmutterschale erhaltenen Ammoniten-, Scaphiten- und Baouliten-Formen, welche Nicollet dort gefunden und Morton !) beschrieben hat, wurde in Texas beobachtet. Auch gehören nach dem Vorkom- men des Inoceramus Cripsü Mantell (Inoceramus Barabini Morton) und von Mosasaurus?), so wie nach dem Gesammt-Ha- bitus der eigenthümlichen Arten die Schichten am Missouri entschieden in das Niveau der weissen Kreide, während bei den Texanischen gewisse organische Formen bekanntlich auch auf die chloritische Kreide hinweisen. Die meiste Aehnlichkeit unter den bekannten Kreidegesteinen Nordamerika’s scheinen gewisse Kalkbildungen des Staates Alabama mit denen von Texas zu besitzen. Bei Prairie Bluff kommen unter Schichten von lockerem eisenschüs- sigen Sand mit Exogyra costata und Ostrea vesicularis Bänke eines weissen Kalkmergels vor, welche nach Handstücken im Museum zu Philadelphia zu schliessen den mergeligen Lagen der an der Furt bei Neu - Braunfels im Bette der Gua- dalupe entblössten Schichtenfolge auffallend gleichen. Unter den wenigen durch Morton aus diesen Schichten beschrie- benen Versteinerungsarten wurden einige Arten, namentlich Baculites asper und Baculites anceps als sehr wahrschein- lich mit Texanischen identisch wieder erkannt. Auch darin zeigt sich eine paläontologische Uebereinstimmung, dass die den Mergeln von Neu-Jersey und den übrigen bisher verglichenen Kreidegesteinen durchaus fremde Familie der Rudisten in den Schichten von Alabama unzweifelhaft vertreten ist. Durch Conrad wurde, wie Lyell als eine bemerkenswerthe Thatsache hervorhebt °), ein Hippurit in den Kreideschichten von Alabama aufgefunden. Nach Ansicht eines -Exemplars dieser Art in dem Museum zu Philadelphia ist dieselbe mit einer bei Austin in Texas gefundenen Species (Radiolites Auslinensis n. sp.) nahe verwandt oder identisch. Durch diesen letzteren Umstand wird die schon in dem Vorkommen von Hippuriten an sich angedeutete Analogie mit den Texanischen Kreidebildungen noch verstärkt. Andererseits bleibt freilich die Verschiedenheit immer noch gross genug und namentlich scheinen solche Schichtenfolgen fester kieseliger Kalksteine mit Feuersteinknollen , wie sie in Texas mit bedeutender Mächtigkeit über weite Räume verbreitet angetroffen wurden, in Alabama ganz zu fehlen. Sehr wahrscheinlich ist es, dass wenn einst die Kreideablagerungen von Louisiana, von Arkansas und dem westlich von diesem letzteren Staate liegenden Indianergebiete näher gekannt sein werden, in ihnen, die räumlich den Texani- schen zunächst liegen, auch die in ihrem Wesen nächstverwandten und einen Uebergang von dem nördlicheren Kreide- Typus vermittelnden Bildungen sich zeigen werden. Denn wenn auch einige Angaben von Featherstonough*®) und Morton5) das Vorhandensein von losen sandig mergeligen, vorzugsweise durch Exogyra costata bezeichneten Ablage- rungen von ähnlichem Charakter, wie diejenigen von Neu-Jersey, in jenen Gegenden erweisen, so liegen doch auch An- deutungen vor, nach welchen Gesteine von gleichen paläontologischen Merkmalen wie die Texanischen dort vorkommen. Namentlich gehört dahin die von Morton) mitgetheilte Notiz, der zu Folge Gryphaea Pitcheri, das in dem Berglande von Texas weit verbreitete Fossil, am Kiameska und am Verdigris - Flusse,, nördlichen Zuflüssen des Red river, ge- funden wird. Von grossem Interesse ist die Thatsache, dass bei Poblazon am Rio Puerco in Neu-Mexico westlich von Santa Fe unter 35° 13° N. B. durch Lieutenant Abert Kreidegesteine angetroffen wurden, welche neben Ammoniten , Inoceramen und Haifischzähnen vorzugsweise mit gigantischen Hippuriten erfüllt sind ”). Es ist dies der einzige bekannte Punkt in Nordamerika, an welchem ausserhalb Texas organische Formen der Rudisten - Familie an der Zusammenselzung einer 1) Vergl. Journal of the Academy of nat. sc. of Philadelphia Vol. VII. P. II. p. 207 seq. 2) Das von Goldfuss beschriebene durch die Liberalität des Prinzen Max zu Wied in das Bonner Museum gelangte Original-Exem- plar des Mosasaurus Maximiliani wurde am Big bend des Missouri gefunden. 3) S. Quart. Journ. of the geol. soc. of London Vol, 1, 1845. p. 60. 4) Excursion through the Slave states from Washingthon on the Potomac to the frontier of Mexico by G. W. Featherstonough. New- York 1844. 5) A. a. 0. p. 24. 6) A. a. 0. p. 55. 7) Report of the Secretary of War, communicating in answer to a resolution of Ihe Senate a Report and map of the exami- nation of New-Mexico made by Lieutn. J. W. Abert of the topograph. corps. Washingthon 1848. with Notes concerning the mi- nerals and fossils by J. W. Bailey p. 131. 22 Kreidefauna einen wesenllichen Antheil nehmen. Das dort beobachtele Vorkommen begründet die Vermuihung, dass auch in dem ausgedehnten, aber fast völlig unbekannten Berglande, welches sich von den näher untersuchten, zwischen Guadalupe und Brazos liegenden Theilen von Texas bis zu dem oberen Laufe des Rio Grande erstreckt, Kreidegesteine von ähnlichem paläontologischen Charakter und nahe stehender geognoslischer Stellung vorhanden sind. Die bisher angestellte Vergleichung zwischen den Texanischen und anderen in Nordamerika gekannten Kreide- bildungen führt zu dem Ergebniss, dass so gross auch die Verschiedenheiten im Einzelnen sein mögen, doch alle mit den Texanischen in Betreff der geognostischen Stellung in so weit übereinstimmen, dass sie ohne Ausnahme der oberen Kreide d. i. der Kreide über dem Gault angehören. Schichten mit den bestimmten organischen Charakteren des Gault oder Neocomien sind bisher nirgends auf dem nordamerikanischen Continente angetroffen '). Ein ähnliches Verhalten zeigt die Kreideformalion in Europa längs der Nordgrenze ihrer Verbreitung, wo, wie L. v. Buch?) als eine bemer- kenswerthe Thatsache von allgemeiner Galtung zuerst hervorgehoben hat, auch nur weisse Kreide und dieser eng ver- bundene Gesteine entwickelt sind. Fast entgegengeselzt verhält sich die Entwicklung der Kreideformation in der südlichen Hälfte des Continents von Amerika, in so fern dort Gault und Neocomien an mehreren weit entlegenen Punkten mit Sicherheit nachgewiesen worden ist?), die obere Kreide d.i. die Kreide über dem Gault dagegen nur in Venezuela und vielleicht in Chili erkannt wurde. Sehr wahrscheinlich ist es, dass wenn einst die durch Dr. Hermann Karsten*) an der Nordküste von Venezuela auf langer Erstreckung vom Golf von Cariaca bis zum See von Valenzia beobachteten kalkigen Kreideschichten nach ihren organischen Einschlüssen genauer gekannt sein werden, nahe Beziehungen zwischen einem Theile dieser Gesteine und den Kreidebildungen von Texas sich ergeben werden 5). 4. Beziehungen der Texanischen Kreidebildungen zu denjenigen des südlichen Europa’s und aus denselben herzuleitende Folgerungen in Betreff eines in beiden Continenten übereinstimmenden zwiefachen Typus der Kreideformation. Obgleich schon vorher durch Vergleichung der organischen Einschlüsse festgestellt wurde, dass die Texanischen Kreideschichten ihre Aequivalente in Europa in der Kreide über dem Gault, und zwar in der oberen Abtheilung dersel- ben haben, so sind dadurch die Beziehungen derselben zu den Europäischen Kreidebildungen noch keineswegs voll- sländjg bezeichnet. Es zeigt sich nämlich, dass unter den Kreideschichten des angegebenen Alters in Europa einige eine nähere, andere eine entferntere Analogie mit den Texanischen darbieten. Obgleich durch Uebergänge mit einander ver- 1) Lyell (Quart. Journ. of ihe geol. soc. of London Vol. I. p. 60) hält zwar nach einigen ihm zugekommenen organischen Resten, welche Formen des Europäischen Neocomien analog sein sollen, das Vorkommen von unterer Kreide im Staale Georgia für walırscheinlich, doch möchte bei der unzweifelhaften Zugehörigkeit aller übrigen Kreideschichten an der Atlantischen Küste zu der oberen Kreide diese An- nahme noch weiterer Bestätigung bedürfen. — Auch die. durch Galeotti beschriebenen irrthümlich für jurassisch erklärten organischen Reste von Tehuacan im südlichen Mexico sind wohl nicht zahlreich und bestimmt genug, um, wie man versucht hat, daraus die Existenz des Gault an jener Stelle herzuleiten. 2) Betrachtungen über die Verbreitung und die Grenzen der ’Kreidebildungen von L. v. Buch. Verh. des naturhistor. Vereins der Preuss. Rheinlande und Westphalens. Bd. VI. 1849. p. 216. 3) Durch L. v. Buch nach Sammlungen von A. v. Humboldt und Degenhardt für die Gegend von Santa Fe de Bogota (L. v. Buch, Petrifications recueillies en Amer. par Al. de Humboldt et Mons. Degenhardt. Berlin 1838); ebenfalls durch L. v. Buch für die Provinz Truxillo in Venezuela nach Sendungen von Dr, Hermann Karsten. (Monatsbericht der Berl. Akad. Dechr. 1849; Zeitschr. der deutschen geolog. Gesellsch. IT, 1850 p. 339—345); durch d’Orbigny für Columbien und Chili (Voyage dans l’Amer. merid. Ton, III. 4eme Partie. Paleontologie); durch E. Forbes ebenfalls für die Gegend von Santa F& de Bogota (Quart. Journ. of the geol. soc. Vol. I, p. 174); u. s. w. 4) Zeitschr, der deutschen geol. Ges. Bd. 11, 1850, p. 345 seq. 5) Nach einer brieflichen Mittheilung Beyrich’s deutet zwar die Mehrzahl der von Karsten eingesendeten Kreideversteinerungen auf ein nicht höheres Niveau als Neocomien und Gault, allein die als Nummuliten - Kalke bezeichneten Gesteine sind in der That Orbituliten- Kalke, und zwar mit einer Art der Gattung Orbitulites erfüllt, welche der in Texas beobachteten specifisch-identisch scheint. Auch der Reichthum an Rudisten in gewissen Schichten, welche nach Beyrich vornehmlich der Gattung Caprinula angehören, begründet schon an sich eine Verwandtschaft mit den Kreidegesteinen von Texas. 23 bunden, lassen sich in Europa zwei Typen oder Entwicklungsformen der Kreideformation und im Besonderen der oberen Kreide unterscheiden, welche man als den Nord- und Südeuropäischen, als den Baltischen und Mediterraneischen Typus bezeichnen kann. Die Kreidebildungen des nördlichen Europa’s, namentlich Deutschlands, Englands, Schwedens, Däne- marks und des nördlichen Frankreichs bestehen vorherrschend aus Gesteinen von geringer Festigkeit, und namentlich die kalkigen Bildungen sind entweder Kalksteine von unbedeutender Härle und mit erdigem Bruch , oder selbst lockere Mergel von ganz geringem Zusammenhalt. Die Kreidebildungen des südlichen Europa’s dagegen längs des Mittelmeeres, werden zum Theil durch Gesteine von grosser Fesligkeit zusammengesetzt, und namentlich spielen mächtige Bänke von compactem, im Bruch muscheligem Kalkstein von hellen Farben eine bedeutende Rolle. Nicht minder bemerkbar tritt der Unterschied in den paläontologischen Charakteren hervor. Viele Geschlechter und organische Formen sind den Süd- Europäischen Kreidebildungen im Gegensatz zu den Nord-Europäischen eigenthümlich, und namentlich drückt der Reich- ihum an Geschlechtern und Arten aus der merkwürdigen Familie der Rudisten, welche in der Kreide des nördlichen Europa’s kaum ‘durch einige sparsame unansehnliche Formen vertreten ist, der Fauna derselben ein eigenthümliches Gepräge auf. Untersucht man nun, welchem dieser beiden Typen der Europäischen Kreide die Texanischen Kreidebildungen sich am nächsten anschliessen, so zeigt sich sehr bald, dass eine entschiedene Analogie mit dem Kreidetypus des südlichen Europa’s, oder, allgemeiner ausgedrückt, des Mittelmeeres vorhanden ist. Diese nähere Beziehung zeigt sich sowohl in der Gesteinszusammensetzung, als auch in dem organischen Charakter. Die erstere betreffend, so wurde vorher angegeben, wie kalkige Gesteine von zum Theil grosser Festigkeit, namentlich compacte, in mächtigen Bänken abgelagerte gelbliche Kalk- steine mit muscheligem Bruch und kieseligen Ausscheidungen einen grossen Theil des Hochlandes von Texas einnehmen, und dessen vorherrschend dürren und felsigen Charakter bedingen. Die Uebereinstimmung in den organischen Charak- tieren fordert dagegen noch eine nähere Nachweisung. Zunächst zeigt sich dieselbe in der starken Vertretung der Familie der Rudisten in den Texanischen Kreidebildungen. Es wurden Arten der Gattungen Radiolites, Hippurites, Caprina, Caprotina, und Monopleura (?) beobachtet, und zwar nicht blos in vereinzelten Exemplaren, sondern zum Theil mit der wuchernden, fast bis zum Ausschluss aller andern organischen Formen gehenden Fülle der Individuen, welche die sogenannten Hippuritenkalke des südlichen Europa’s auszeichnet. Namentlich wurden Arten der Gattungen Caprina und Caprotina in der angegebenen Weise ganze Schichten erfüllend angetroffen. Bei einer näheren Vergleich- ung der Texanischen Rudisten mit denjenigen des südlichen Europa’s findet sich, dass die Mehrzahl der ersteren ihre nächst verwandten, in der dritten der sogenannten Rudistenzonen d’Orbigny’s besitzt. Namentlich gehört auch dieser Zone die Caprina Aguilloni d’Orbigny an, welcher die Texanische Caprina Guadalupae durch nahe Verwandtschaft ver- bunden ist. Diese Uebereinstimmung passt auch sehr wohl zu dem schon früher in Betreff der geognostischen Stellung der Texanischen Kreidebildungen erhaltenen Ergebnisse, indem jene dritte Rudistenzone d’Orbigny’s in die obere Ab- theilung der chlorilischen Kreide (Etage Turonien) fällt. Aber auch bei andern organischen Formen, als den Rudisten ist die besondere Analogie mit der Kreide-Facies des südlichen Europa’s für die Texanische Kreide nachweisbar. Bei den zu diesem Zweck anzustellenden Vergleichungen gewähren besonders die wichtigen, in umfassender Weise ausgeführten Untersuchungen von d’Orbigny über die Französischen Kreidebildungen ein Anhalten. Durchgängig ergiebt sich, dass von den vier Becken (bassins), in welche nach d’Orbigny !) die Kreidebildungen Frankreichs sich gruppiren, diejenigen des südwestlichen und südlichen Frankreichs („bassin Pyreneen, bassin de la Loire und bassin Mediterranden“) in ilıren fossilen Faunen mit den Texanischen Kreidebildungen eine grössere Uebereinstimmung zeigen, als das den grösseren Theil des nördlichen Frankreichs umfassende Becken von Paris (bassin Parisien). Sehr bestimmt tritt diese Ueberein- slimmung, namentlich in mehreren Gasteropoden-Formen hervor. Eine bei Friedrichsburg vorkommende Art der Gattung Actaeonella (A. dolium n. sp.) schliesst sich sehr nahe der A. laevis d’Orbigny an, welche in Frankreich der chlori- tischen Kreide des Pyreneen- und Loire-Beckens angehört, während sie dem Pariser Becken durchaus fremd ist. Auch sind die übrigen in Frankreich beobachteten Arten der Gattung sämmllich den südlichen und westlichen der vier Becken eigenthümlich. Eine ähnliche Verbreitung besitzt die von d’Orbigny aufgestellte Gattung Globiconcha, von wel- cher zwei neue Arten in Texas aufgefunden wurden. Die vier in Frankreich bekannten Arten der Galtung gehören sämmtlich der chlorilischen Kreide der Pyreneen- und Loire-Becken an. Auch die ansehnliche Vertretung der Gattung Nerinea in den Kreideschichten von Texas und namentlich denjenigen von Friedrichsburg, kann als ein Merkmal der Annäherung an den organischen Charakter der Süd-Europäischen Kreide gelten, denn nach d’Orbigny gehören sämmtliche Arten, welche in Frankreich aus der oberen Abtheilung der chloritischen Kreide, und zwar aus dem Niveau der drilten Rudisten-Zone gekannt sind, den Pyrenäischen und Mediterraneischen Becken an. Auch die Conchiferen oder Acephalen liefern einzelne Belege für die fragliche Verwandtschaft. So besitzt z. B. die bei Friedrichsburg häufige Arcopagia Texana n. sp. in der Arcopagia nummismalis d’Orbigny ein sehr nahe stehendes Europäisches Analogon, diese lelzere Art ist aber in Frankreich nur in denjenigen drei Kreidebecken verbreitet, welchen der organische Charakter der Süd- Europäischen Kreide gemein ist, während sie in dem Pariser Becken fehlt. Von besonderem Gewicht für die Begrün- 1) Vergl. Classification naturelle par bassins, par tages et par zones, des Terrains crelacös de la France etc. par dOrbigny. Pa- leontol. Frang. Terr, Cret. Vol. II. Pl, 236 bis. 24 dung der fraglichen Verwandtschaft ist auch der Umstand, dass die einzige in den Schichten von Friedrichsburg 'aufge- fundene Ammonitenart (Ammonites Pedernalis L. v. Buch) in diejenige Gruppe gehört, welche in der einfachen, nur gekerbten, nicht blattförmig zerschniltenen Form der Nähte der Kammerwände nahezu, mit den Ceraliten des Muschel- kalks übereinkommen und welche L. v. Buch zuerst nach dieser Eigenthümlichkeit als Ceratiten der Kreideformation zusammengestellt und näher kennen gelehrt hat!). Diese Kreide-Ceratiten gehören nämlich sämmtlich Kreidebildungen des Mediteraneischen Typus an. Diejenige Art, welche der Texanischen in der Form der Loben auffallend nahe steht, ist der bei Bhamdoun im Libanon in Menge gefundenen “Amonites Syriacus L. v. Buch. Was aber sonst über die Kreideschichten des Libanon bekannt ist, namentlich der dort nachgewiesene Reichthum an Hippuriten und Nerineen, stellt deren schon der geographischen Lage nach wahrscheinlichen Mediterraneischen Charakter ausser Zweifel. Wenn es hiernach als erwiesen gelten kann, dass die Texanischen Kreidebildun gen, und namentlich diejenigen des Hochlandes, mit den Europäischen verglichen, eine entschiedene Analogie nach petrographischer Zusammensetzung und organischen Charakteren mit den Gesteinen der oberen Kreide am Mittelmeere besitzen, so tritt ebenso bestimmt das Gegentheil in Betreff der in nördlicheren Theilen Amerika’s bekannten Kreidebildungen hervor. Die Kreidemergel von Neu-Jersey theilen durchaus nicht jenen Mediterraneischen Habitus. Sie bestehen aus lockeren Gesteinen von geringem oder gar keinem Zusammenhalt, und ihre fossile Fauna zeigt keine der eigenlhümlichen organischen Formen, welche für die Kreide des südlichen Europa’s bezeichnend sind. Keine Spur von Hippuriten oder von anderen Gattungen der Rudisten-Familie, viel weniger ganz mit Rudisten erfüllte Schichten, sind bisher in der Kreide von Neu-Jersey oder an andern Punkten der Allantischen Küste aufgefunden. Die Kreideschichten von Neu-Jersey haben vielmehr in petro- graphischer, wie paläontologischer Beziehung ihre nächsten Analogen in mergeligen, der weissen Kreide im Alter we- sentlich gleich stehenden Gesteinen des nördlichen Europa’s und namentlich in gewissen Belemnites mucronatus führenden Kreidemergeln des nordwestlichen Deutschlands. Es findet diesen Thatsachen zu Folge in Nordamerika derselbe Unter- schied einer nördlichen und südlichen Facies oder Entwicklungsform der Kreideformation wie in Europa Statt. Es muss demnach zur Zeit des Absatzes der Kreidebildungen in Amerika dieselbe Verschiedenheit der natürlichen Bedingungen obgewaltet haben, welche in Europa den angegebenen Gegensatz Baltischer und Mediterraneischer Kreidebildungen bewirkte. Das Phänomen einer zwiefachen Entwickelung der Kreideformation wird hierdurch aus einem blos Euro- päischen zu einem für die nördliche Hemisphäre überhaupt geltenden. Bei der Uebereinstimmung der genannten Erscheinung im Allgemeinen kann jedoch anderer Seits ein Unter- schied, den in Betreff derselben die beiden Continente zeigen, nicht übersehen werden. Dieser Unterschied besteht darin, dass in Europa und Amerika keinesweges gleiche geographische Breiten den beiden Entwicklungsformen der Kreide entsprechen. Die Kreidemergel von Neu-Jersey liegen unter der Breite von Madrid und Corfu, also viele Breitengrade südlicher als die Gegenden Europa’s, in denen sie ihre nächsten Aequivalente haben, als“das nordwestliche Deutschland und England. Eben so wenig entspricht der Breite von Texas, wo man von Norden nach Süden fortschreitend , auf dem Amerikanischen Contlinente zuerst die andere Facies der Kreide antrifft, die Breile des südwestlichen und süd- lichen Frankreichs, deren Kreidegesteine sich denjenigen von Texas in ihrer petrographischen und paläontologischen Entwicklung am nächsten anschliessen. Der Breitengrad des westlichen Texas fällt in der alten Welt in das nördliche Afrika, in das Wüstenland südlich vom Allas und Unter-Aegypten. Da nun die natürlichen Verhältnisse, welche die verschiedene Entwicklung der Thierwelt in den beiden Facies der Kreideformation bedingten, zum Theil wenigstens nicht wohl andere als climatische sein konnten ?), so gelangt man folgerichtig zu dem Schlusse, dass eine ähnliche Verschiedenheit des Climas wie sie gegenwärlig bekanntlich zwischen der Ostseite Nordamerika’s und der Westseite Europa’s unter gleichen Breitengraden stattfindet, auch schon zur Zeit des Absatzes der Kreidebildungen vorhanden war, oder dass, anders ausgedrückt, dieselbe Biegung gegen Norden, welche die Isothermenlinien auf ihrem Wege von der Ostküste Nordamerika’s nach der Westküste Europa’s gegenwärlig beschrei- ben, schon während der Kreideepoche Statt fand >). Dieses Ergebniss steht mit dem für die Geschichte des Erdkörpers wichtigen Satze im Einklange, dass bestimmt erkennbar erst mit der Kreidezeit climatische Unterschiede gegen den überwiegenden, alle Verschiedenheit der Entfernung 1) Ueber Ceratiten von Leop. von Buch; eine am 20. Januar 1848 in der Königl. Akad. der Wissensch. gelesene Abhandlung; mit 7 Kupfertafeln. Berlin 1849. p. 20 seq. 2) Noch unzweifelhafter und schlagender würde freilich die Abhängigkeit dieser zwielachen Entwicklung der Kreideformation von elimatischen Bedingungen dann bewiesen sein, wenn sich ermitteln liesse, dass auf der südlichen Hemisphäre mit einer entsprechenden Annäherung gegen den Südpol auch eine der Nord-Europäischen analoge Facies der Kreideformation sich zu zeigen beginnt. Allein bei der Beschränktheit der Ländermasse, welche auf der südlichen Hemispbäre überhaupt bis zu einer entsprechenden Breite gegen den Südpol hin- aufreicht, ist eine solche Nachweissung wohl kaum zu erwarten. 3) Schon auf der Versammlung der Amerikanischen Geologen in Boston im Herbste 1847 wurde dieses Ergebniss, zu welchen das Verhalten der Texanischen Kreidebildung nothwendig zu führen scheint, von dem Verfasser vorläulig mitgetheilt. Vergl. Leonhard u, Bronns Jahrb. 1848. S. 46, 25 von den Polen aufhebenden Einfluss der innern Erdwärme in den früheren Erdperioden sich geltend zu machen an- fingen, ein Satz der unlängst, neben anderen höchst anziehenden und auf eine bewunderungswerthe Uebersicht der bekannten Thatsachen sich stützenden Betrachtungen über die Verbreitung und die Grenzen der Kreideformation, durch L. v. Buch näher begründet worden ist'). Während sich aber bisher der mit der Kreideepoche hervortretende clima- tische Einfluss nur in dem überall beobachtbaren Aufhören der Kreidebildungen bei gewisser Annäherung gegen den Nordpol erkennen liess, so wird derselbe jetzt auch innnerhalb der Grenzen der Verbreitung der Kreideformation durch die an- gegebenen Beziehungen der Amerikanischen Kreidebildungen zu denjenigen in Europa in unerwarteter Weise nachweisbar. ; 3. Schliessliche allgemeinere Ergebnisse in Betreff der Texanischen Kreidebildungen. Die allgemeineren Ergebnisse der vorhergehenden Betrachtung der Texanischen Kreidebildungen lassen sich in folgende Schlussätze zusammenfassen : 1) 2) 3) 4) 5) 6) Gesteine der Kreideformation von durchgängig kalkiger Beschaffenheit nehmen in Texas ein ausgedehntes Gebiet ein, welches vom Red river bis zum Rio grande reichend, den grössten Theil des bekanntenHochlandes vön Texas umfasst, und dessen südliche Grenze selbstnochin das Hügelland hineingreift. Diese Gesteine zeigen sich in so fern verschieden, als diejenigen des Hügellandes aus weissen Kalksteinen und Kalkmergeln von geringer Festigkeit bestehen, diejenigen des Hochlandes aber ein mächtiges Schichtensystem von zum Theil sehr festen Kalkstein- bänken mit kieseligen Ausscheidungen und mergeligen Zwischenlagen zusammensetzen. Die Kreidebildungen von Texas gehören sämmtlich der oberen Kreide, d. i. der Kreide über dem Gault an und zwar so, dass sie dem Niveau der weissen Kreide („Etage Seno- nien“ d’Orbigny’s) und der oberen Abtheilung der chloritischen Kreide („Etage Turonien® d’Orbigny’s) in Europa entsprechen. Die Texanischen Kreidegesteine und namentlich diejenigen des Hochlandes zeigen, mit denjenigen Europa’s verglichen, sowohl nach ihren petrographischen, wie paläonto- logischen Charakteren eine entschiedene nähere Analogie mit den oberen Kreidebil- dungen des südlichen Europa’s und längs des Mittelmeeres überhaupt, und namentlich tritt diese Aehnlichkeitin der starken Vertretung der Familie der Rudisten hervor. Da aber ebenso entschieden die Kreidebildungen der nördlicheren Gegenden Nordameri- ka’s, wienamentlich diejenigen vonNeu-Jersey, den paläontologischen und petrographi- schen Charakter der Kreidebildungen des nördlichen Europa’s, namentlich derjenigen desnordwestlichen Deutschlands theilen, so muss dieselbe Verschiedenheit der natür- lichen Verhältnisse, welche zur Zeit des Absatzes der Kreideschichten zwischen dem nördlichen und südlichen Europa Statt fand und welche den Gegensatz einer Nord- und Südeuropäischen Kreide-Facies bedingte, gleichzeitig auch in den Meeren des heutigen Amerika vorhanden gewesen sein; denn es verhalten sich die Kreidebildungen von Neu-Jersey zu denjenigen von Texas auf gleiche Weise, wie diejenigen des nördlichen Deutschlands und Englands zu denen am Mittelmeere. Es entsprechen aber in ihrer geographischen Lage die Kreidemergel von Neu-Jersey eben so wenig den Kreidebildungen des nordwestlichen Deutschlands und Englands, als die Kreidegesteine von Texas denjenigen deswestlichenund südlichen Frankreichs, sondern die Europäischen Gesteine liegen gegen zehn Breitengrade weiter gegen Nor- den, als diejenigen des gleichen Habitus in Nordamerika. Da nun die natürlichen Ver- 1) Betrachtungen über die Verbreitung und die Grenzen der Kreidebildungen von L. v. Buch mit einem Theile der Weltkarte in Mercator’s Projection. Verhandlungen des naturh. Vereins der Preuss. Rheinlande und Westphalen’s. Bd. VII, 1849. S. 211—242, 4 26 hältnisse, welche jene zwiefache Facies der Kreidebildungen in beiden Continenten be- dingten, nicht wohl andere, als climatische gewesen sein können, so muss demnach die- selbe Verschiedenheit des Climas, welche gegenwärlig zwischen der Osiseite Nord- amerika’sund der Westseite Europa’s unter gleichen Breitengraden Statt findet, schon während der Kreideepoche vorhanden gewesen sein. IE. Aufzählung und Beschreibung der Versteinerungen der texanischen Kreidebildungen. B\ “a I. ANIMALIA VERTEBRATA. PISCES. 1. LAMNA TEXANA. Tas lie. os. b: Lamna Texana F. Roemer Texas p. 419. Long. 1 8"; Lat. bascos coronae 5’. Distanlia ramorum radieis 7’. Dentibus magnis, elongatis, acuminalis, incurvis, convexo-planis ; corona ancipite, extrorsum curvala, apice intror- sum subinflexa; facie interna laevissima, plana; facie exierna valde convexa, semicylindrica , longitudinaliter plicata plicis numerosis (circa 24), aequalibus , subregularibus , robustis, aculis, apice evanescentibus. Die Zähne gross, schlank, zugespitzt; die Zahnkrone im Ganzen nach auswärts gebogen, an der Spitze aber wieder mit sanfter Biegung einwärts gekrümmt; die Innenfläche völlig glatt, eben; die Aussenfläche hoch gewölbt, fast halbeylindrisch , durch scharfschneidige Kanten von der Innenfläche geschieden, längsgefallet. Die Falten oder Reifen zahlreich (gegen 24), fast gleich stark und in fast gleich grossen Abständen stehend, schmal, aber scharf vertretend, vor der Spitze der Krone endigend und diese, so wie auch jederseits einen schmalen Raum längs den Kanten frei und glatt lassend. Die Wurzeln des Zahns lang, stark divergirend, an der gemeinschaftlichen Basis der Aussenfläche mit zwei hohen durch eine tiefe Furche getrennten Höckern versehen. Von dieser Art liegt eine grössere Zahl sehr wohl erhaltener Zähne vor. Die grösseren Exemplare stimmen in Grösse und Gestalt völlig mit der Abbildung in Morton’s Synopsis of Ihe organic remains of the crei. Group in the U. St. Pl. XI. Fig. 2. überein; vor mir liegende Zähne aus dem Kreidemergel von Squankum in Neu-Jersey, welche au- genscheinlich zu der vonMorton abgebildeten Form gehören, unterscheiden sich jedoch von den Texanischen bestimmt durch die viel feineren und zahlreicheren Längsreifen der Aussenfläche. Von Lamna plicatella Reuss. Verst. der Böhm. Kreideformation p. 7, tab. III, fig. 37—44, mit der sie die Längsfalten der Aussenfläche gemein hat, unterscheidet sich die Texanische Art durch stärkere Krümmung und die viel bedeutendere Grösse. Vorkommen: An der Furt bei Neu-Braunfels in der dünnen, grauen, breccienarligen, an Fischresten über- haupt reichen Schicht. Vergl. oben S. 12. h Erklärung der Figuren: Fig. 7. a. stellt eines der grössten Exemplare gegen die gewölbte Aussenfläche gesehen dar. Fig. 7. b. dasselbe von der Seile gesehen. 2. OXYRHINA MANTELLI. Taf. I. Fig. 6. a, b. Oxyrhina Mantelli Agassiz Poiss. foss. Vol. IH. p. 280, tab. 33. fig. 1—9. —_ _ Reuss Verst. der Böhm. Kreideform. p. 5. tab. 3. fig. 1. = —_ F. Roemer Texas p. 419. Long. coronae dentium 6'),“; Lat. bascos coronae 4". Corona dentium recta, apice subincurva, triangulari, ancipile, laevissima, facie exierna convexa, facie interna sub- plana parum convexa, Die Krone der Zähne ist gerade, kaum merklich an der Spitze nach innen übergebogen, gleichschenkelig dreieckig, von aussen nach innen zusammengedrückt, scharf zweischneidig. Die nach aussen gewendete Fläche mässig gewölbt, die nach innen gewendete ganz flach gewölbt, fast eben. Die beiden vorliegenden Exemplare stimmen völlig mit Europäischen aus dem Pläner überein. Vorkommen: An der Furt bei Neu - Braunfels in derselben Schicht mit der vorhergehenden Art. Erklärung der Figuren: Fig. 6. a. ein Zahn ohne Sockel gegen die flach gewölbte Innenfläche gesehen. Fig. 6. b. derselbe im Profil gesehen. 30 3. OTODUS APPENDICULATUS. Taf. I. Fig. 9, a, b. Otodus appendiculatus Agassiz Vol. II. p. 270. tab. 32. fig. 32—35. _ Reuss Verst. der Böhm. Kreideform. p. 4, tab. III, fig. 23—29. _ n Dixon Geology and foss. of the tert. and cret. form. of Sussex tab. XXX, fig. 25, a, b. = _ F. Roemer Texas p. 419. Long. dentis 5”; Lat. bascos 4'/,'". Dentibus triangularibus, aculis, convexo - planis, basi appendiculatis dente principali, subrecto, facie extern« valde convexa, facie interna plana; denticulis adiectis brevibus, triangularibus , obliquis. Die Zähne gleichschenkelig dreieckig, an der Basis jederseits auf dem gemeinschaftlichen Sockel einen kleinen Nebenzahn Iragend. Der Hauptzacken des Zahns fast gerade, kaum an der Spitze unmerklich übergebogen, glänzend glatt, scharf zweischneidig, auf der Aussenfläche stark gewölbt, auf der Innenfläche eben. Die Nebenzähne am Grunde des Hauptzackens sehr klein, kurz dreieckig, spitz, etwas schief von dem Hauptzacken abgewendet und wie dieser letztere auf der Aussenfläche gewölbt, auf der Innenfläche eben. t Das einzige ganz vollständig erhaltene Exemplar, welches vorliegt, stimmt in jeder Beziehung mit Europäischen Exemplaren dieser verbreiteten Art überein. { Vorkommen: Mit den vorhergehenden Arten in derselben Schicht an der Furt der Guadalupe bei Neu-Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 9. a. gegen die gewölbte Aussenfläche gesehen. Fig. 9. b. im Profil von der Seite gesehen. 4. CORAX HETERODON. Taf. I. Fig.8, a, b. Corax heterodon Reuss Verst. der Böhm. Kreideform. p. 3, tab. 3, fig. 49—71. — _ F. Rocmer Texas p. 419. Corax falcatus Agassiz Poiss. foss. Vol. III, p. 226, tab. 26, fig. 14, tab. 26°. fig. 1—15. — —_ Dixon Geol. and foss. of the tert. and cret. form. of Sussex tab. XXX, fig. 18. Lat. dentium 61/,"'; Alt. dentium 5". Dentibus latis, trigonis, inaequilateris, compressis, margine crenulalis; facie externa modice convexa, facie interna plana , subconvexa. Die Zähne breiter als hoch, dreieckig, ungleichseitig, zusammengedrückt, am Rande schneidig scharf und zugleich gekerbt, auf der Aussenfläche mässig gewölbt, auf der Innenfläche eben, etwas concav. Die Zahnkrone auf gleich brei- tem Sockel aufsitzend. Eine Anzahl wohl erhaltener Exemplare stimmt völlig mit Beschreibung und Abbildung von Reuss überein und zeigt ähnliche von der verschiedenen Stellung im Rachen abhängige Verschiedenheiten der Form, wie dort abgebildet sind. Die Verschiedenheiten zeigen sich vorzugsweise in der grösseren oder geringeren Ungleichheit der Zahnkrone, bedingt durch die mehr oder minder nach einer Seite gerückte Lage der Zahnspitze. Vorkommen: In derselben Schicht zusammen mit den vorhergehenden Arten an der Furt bei Neu -Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig.8.a. ein Exemplar mit einem kleinen Nebenhöcker am Grunde der Hauptspitze der Zahnkrone gegen die convexe Aussenfläche gesehen. Fig.8. b. ein anderes Exemplar ohne Höcker am Grunde der Hauptspitze der Zahnkrone gleichfalls gegen die Aussenfläche gesehen. 5. ZAHN UNBEKANNTER GATTUNG. Taf. I. Fig. 10. Ancistrodon sp. ind. F. Roemer Texas p. 419. Dens parvus, curvalus, unguiformis, compressus, apice rolundatus. Zahn klein, gekrümmt, krallenförmig, von den Seiten zusammengedrückt, an der Spitze stumpf gerundet. Die Form dieses Zahns passt zu keiner der bekannten Squaliden - Gattungen. Andererseits aber scheint es un- thunlich nach einem einzelnen Exemplare eine neue Gallung zu errichten. Dr. Debey in Aachen schlägt in einer 3 brieflichen Mittheilung für haken- oder krallenförmige, in den Kreideschichlen von Aachen vorkommende Zähne unbe- kannler Gattung den Gatlungsnamen Ancistrodon vor. Zu eben dieser noch nicht publieirten Gattung scheint der Zahn aus Texas zu gehören. Vorkommen: Mit den vorhergehenden Arten zusammen an der Furt bei Neu-Braunfels. Erklärung der Figur: Fig. 10. in natürlicher Grösse von der Seite. Nur ein Theil des Zahnsockels ist erhalten. EI. ANIWMALIA WHOLLUSCA. 6. AMMONITES TEXANUS. Taf. III. Fig. 1. a—e. Ammonites Texanus F. Roemer Texas p. 417. Diameter testae 5" 5“ Alt. anfractus ultimi 1” 11”; alt. anfractus penultimi 10"; lat. anfr. ultimi 1” 2"; lat. anfr. penultimi 7“. Testa magna, discoides parum, involuta ; anfraclibus, subguadrangularibus, sensim lalitudine et allitudine increscenti- bus, carinatis et nodoso- costatis. Carina dorsali media continua, tuberculorum proximorum altitudinem non aequante ; coslis numerosis (22 utrinque in quoque anfractu), aequidistantibus, reclis, tuberculis quinis ornatis ; luberculis carinae me- diae proximis compressis, elongalis, ceteris rolundatis; sectione transversali anfractuum exleriorum rectangulari, interiorum quadrata; suluris seplorum modice dissectis et ramosis; lobo laterali primo lato, profundo, apice bifido; lobo laterali secundo multo minore; lobo auziliari unico sulurali. Die Schale gross, scheibenförmig, wenig involut; die Umgänge vierseilig auf den Seiten abgeflacht, allmählich in Höhe und Breite wachsend, auf der Mitte des Rückens gekielt, auf den Seiten mit knoligen Rippen versehen. Der Rük- kenkiel ununterbrochen, nicht hoch, von den zunächst stehenden Knoten überragt. Die Rippen gerade, zahlreich (20 auf jeder Seite eines der späteren Umgänge!) in regelmässigen Abständen stehend, jede derselben fünf Knoten tragend, welche regelmässige spirale Reihen bilden. Die dem Rückenkiele zunächst und auf dem Rücken selbst stehenden Kno- ten zusammengedrückt und verlängert, die übrigen rundlich ; die innersten Knoten an der Sulur am Rande des senkrecht abfallenden Nabels stehend; der Querschnitt der äusseren Windungen rektangulär, der inneren quadratisch. Die Nähte der Kammerwände mässig zerschnitten und verzweigt. Der erste Lateral-Lobus breit, tiefer als der Dorsal-Lobus, am Ende mit zwei gleich langen Spitzen endigend, die beiden Lappen des Dorsal-Lobus durch einen breiten Zwischenraum von einander getrennt; der zweite Lateral viel schmaler und weniger lief; endlich noch ein kleiner Auxiliar-Lobus der schon auf der Fläche der steil abfallenden Naht liegt. Diese Art hat grosse Verwandtschaft mit dem Ammonites Rhotomagensis Defr. und ist als der Amerikanische Ver- treter des lelzteren anzusehen. Diese Verwandtschaft zeigt sich sowohl in der äusseren Form der Schale, in dem ähnli- chen Verhalten des Anwachsens der Umgänge, dem vierseitigen Querschnilte dieser letzteren und den ähntichen Rippen, als auch in der Gestalt der Loben der Kammerwände. Bestimmt unterschieden ist jedoch die Texanische Art durch den zusammenhängenden Rückenkiel, statt dessen bei dem Ammonites Rhotomagensis nur einzelne getrennte Höcker in der Mittellinie des Rückens vorhanden sind. Auch tragen die Rippen des Ammonites Texanus eine grössere Zahl von Kno- ten, als die Europäische Art. Während nämlich bei der letzteren jede Rippe nur zwei dem Rücken genäherte und ei- nen undeutlichen am Rande des Nabels stehenden Höcker zeigt, so ist bei der Texanischen jede Rippe mit fünf Knoten versehen. Die Loben betreffend so unterscheiden sie sich von denjenigen des A. Rhotomagensis durch die geringere Tiefe des Dorsal-Lobus, welche derjenigen des oberen Lateral entschieden nachsteht, und durch die weniger deutliche Zweitheiligkeit des oberen Lateral. Die Gestalt der Knoten ist auf den äusseren und inneren Umgängen verschieden. Auf den äusseren Umgängen grosser Exemplare, wie deren Figur 1.a. und I. b. eines darstellen, sind die Höcker stumpf, auf den inneren Umgängen oder bei jungen Exemplaren sind sie spilzer. Die zusammengedrückte längliche Gestalt der dem Rückenkiel zunächst stehenden Knoten ist jedoch auf allen Umgängen gleich. Der Querschnitt der Umgänge ist nach dem Alter verschieden. Bei den äusseren Umgängen alter Exemplare ist derselbe bedeutend höher als breit, bei jüngeren Exemplaren fast genau quadralisch mit gerundeten Ecken. Auch in der Beziehung scheint ein Unterschied zwi- schen inneren und äusseren Umgängen Statt zu finden, dass die letzteren weniger involut als die ersteren sind. Ein einzelnes 1 6 im Durchmesser treffendes junges Exemplar unterscheidet sich von der normalen Form durch weniger involute und langsamer anwachsende Umgänge, so wie durch die spitzeren Höcker der Seiten. Dasselbe erinnert leb- haft an die Form des Ammonites Lyelli Leymerie aus dem Gault, obgleich abgesehen von den Loben auch hier der zu- sammenhängende Rückenkiel unterscheidend genug bleibt. Vorkommen: Bei Austin (Vergl. p. 15) und am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels. Von letzte- rem Fundorte liegen 5 Exemplare vor. Die meisten Exemplare von Neu-Braunfels sind kleiner als das Fig. 1.a, b. abge- bildete von Austin und haben einen mehr quadratischen Querschnitt, als dieses. Ein einzelnes Bruchstück stimmt jedoch in Grösse und allen übrigen Merkmalen mit demjenigen von Austin völlig überein. 32 Erklärung der Figuren: Fig. 1. a. das Exemplar von Austin von der Seite mit zum Theil sichtbaren Nähten der Kammerwände. Fig. 1. b. dasselbe Exemplar von vorn gegen den Rücken und gegen eine Kammerwand des letzten Umgangs gesehen. Fig. 1. c. die Loben der Kammerwände nach demselben Exemplare. Fig. 1. d. ein junges Exemplar von Neu - Braunfels von der Seite. Fig. 1. e. ein etwas grösseres Exemplar von ebendort gegen den Rücken und eine Kammerwand des letzten Umgangs gesehen. 7. AMMONITES GUADALUPAE. Taf. I. Fig.1. a, b. Ammonites Guadalupae n. sp. F. Roemer Texas p. 416. Diameter testae 5" 9". Alt. anfractus ultimi 2" 6"; Alt. anfractus penultimi 1". Testa magna, discoidea, late umbilicata, crassa, nodosa; anfractibus altitudine repente, lalitudine sensim crescenti- bus, ‘/, involulis, seriebus duabus lineae mediae dorsi convexi confinibus tuberculorum minimorum, subcompressorum et pa- rum distinclorum, seriebus duabus tuberculorum magnorum dorsum definientibus et scriebus duabus tuberculorum mazi- morum lateralibus submedianis; transversali anfracluum sectione ovala, subcordata; seplorum suturis parum profunde in- cisis ; lobis numerosis subaequalibus, sensim versus ventrem magniludine decrescentibus; loborum ramis brevibus simplici- bus, parum dissectis. Die Schale gross, dick scheibenförmig , weit genabelt, knolig; die Umgänge rasch an Höhe, langsamer in der Breite wachsend,, an den Seiten und auf dem Rücken gewölbt, etwas mehr als zur Hälfte der Höhe involut, mit meh- reren Knotenreihen auf der Oberfläche geziert. Zwei Reihen ganz kleiner, etwas in die Länge gezogenen Knoten ste- hen auf dem Rücken der Mittellinie desselben genähert. Eine Reihe starker rundlicher Knoten (20 in jeder Reihe) be- grenzt jederseits die Wölbung des Rückens und endlich ist jederseits fast auf der Mitte der Seiten, jedoch etwas mehr dem Nabel genähert, eine Reihe sehr dicker, stumpf konischer, entfernt stehender Knoten (10 auf jeder Seile eines Umgangs), welche fast regelmässig jedem zweiten Knoten der den Rücken begrenzenden Reihen gegenüberstehen , vorhanden. Die Umhüllung der Umgänge durch die späteren reicht genau bis zu dieser mittleren Knotenreihe. Der Querschnitt der Um- gänge ist oval, fast herzförmig. Die kleinen Knotenreihen des Rückens, und viel stärkar die grossen Knotenreihen, treten in demselben als Ecken hervor. Die Nähte der Kammerwände sind vergleichungsweise wenig zerschnilten; die Loben sind zahlreich, nicht tief und nehmen mit Ausnahme eines einzigen breiteren und tieferen von dem Rücken gegen den Nabel hin allmählich an Grösse ab. Die beiden Aeste des Dorsal-Lobus sind durch einen breiten Zwischenraum ge- Arennt und divergiren sehr stark. Die Zweige aller Loben sind wenig verästelt und endigen mit kurzen Spitzen. Die kurzen, wenig zugespitzten Enden der Loben haben das Ansehen, als seien sie durch Verwilterung oder Abreiben ver- ändert, was in der That aber nicht der Fall. Dieser schöne Ammonit ist von allen übrigen bekannten Arten der Gallung sehr bestimmt unterschieden. Durch ein ähnliches Verhältniss des Anwachsens der Umgänge, eine ähnliche Wölbung der Seiten und des Rückens und über- haupt einen ähnlichen Querschnitt der Umgänge erinnert die Art lebhaft an die bekannte Leitmuschel des Neocomien, den Ammonites asper Merian (A. radiatus Bruguiere), unterscheidet sich aber durch die dicken den Rücken be- grenzenden Knoten, durch die noch stärkeren Knoten auf der Mitte der Seiten, welche sich nicht wie bei der genannten Europäischen Art in starke Rippen verlängern, vor allem aber durch die durchaus abweichende Form der Loben der Kammerwände. Bei dem Ammonites asper sind diese bekanntlich tief und vielfach blattförmig zerschnitten. Bei der Te- xanischen Art sind sie dagegen gerade durch die geringe Tiefe und durch die verhältnissmässige Einfachheit ausge- zeichnet. Bei dem Ammonites asper ist ferner die normale Zahl von sechs Hauptloben deutlich ausgesprochen, hier ist dagegen die Nachweisung derselben sehr schwierig. Vielleicht ist der einzige tiefer eingesenkle Lobus, obgleich von dem Dorsal-Lobus durch mehrere grosse Einsenkungen getrennt, als erster Lateral- Lobus zu deuten. Endlich stehen auch die zu den einzelnen Kammerwänden gehörenden Lobenreihen so weit von einander ab, dass die Loben der benachbar- ten Reihen völlig getrennt bleiben, während sie bei dem Ammonites asper vielfach übergreifen und deshalb in ihrem Verlaufe schwierig zu verfolgen sind. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels. Nur ein einziges, jedoch alle Merkmale deutlich zeigendes Exemplar liegt vor. Spuren auf der Oberfläche des letzten der erhaltenen Umgänge, deuten darauf, dass auch dieser noch von einem späteren umhüllt gewesen sei. Hiernach würde die Arl gegen einen Fuss im Durchmes- ser erreichen. Erklärung der Figuren: Fig. 1. a. von der Seite gesehen. Fig. 1. b. in horizontaler Lage gegen den Rük- ken und gegen die Fläche einer Kammerwand gesehen. Fig. 1. c. die Loben vergrössert dargestellt. 33 8 AMMONITES FLACCIDICOSTA n. sp. Taf. I. Fig. 1. a, b. Ammonites sp. ind. F. Roemer Texas p. 418. Diameter testae 3" ; Alt. anfractus uliimi 1” 5’, Alt. anfractus penultimi 6‘. Testa discoidea, subinflata, transversim plicata; anfractibus, subeylindricis, ulrinqgue compressis, altitudine repente increscentibus, ?/, involulis; plicis ürregularibus, flaccidis, a margine umbilici verticalis aut a medio latere orientibus, dorso medio angulo obtuso convergentibus et coniunctis vel intervallo 1’ lato discrelis; plicis alternis, ad umbilicum nodo pa- rum dislinclo terminatis. Die Schale gewölbt, scheibenförmig, genabelt, auf der Oberfläche quer gefaltet. Die Umgänge fast cylindrisch, etwas von den Seiten zusammengedrückt, auf dem Rücken gerundet, gegen den Nabel senkrecht abfallend , rasch be- sonders an Höhe zunehmend, zu zwei Drittheilen durch die folgenden eingehüllt.Die gerundeten Fallen der Oberfläche “unregelmässig, schlaff, theils am Rande des Nabels, theils auf der Mitte der Seiten entspringend, nach vorn gebogen und auf der Mitte des gerundeten Rückens von beiden Seiten convergirend und unter stumpfen Winkel zusammenstossend, oder durch einen schmalen, 1° breiten Zwischenraum gelrennt bleibend. Die vom Nabel entspringenden Falten sind abwechselnd an ihrem Ursprunge mit einem stumpfen undeullichen Knoten versehen. Von dieser Art liegen zwei unvollständige Exemplare vor, von denen die Abbildungen das eine grössere durch das andere ergänzt darstellen. Die Oberfläche der Schale ist mit solchen unregelmässigen Falten bedeckt, wie sie nur bei Ammoniten der Kreideformation sich finden. Die Fallen entspringen in ungleichen Abständen am Nabel und ver- mehren sich durch unregelmässiges Einsetzen neuer. Die Vereinigung der Falten auf der Mitte des Rückens betreffend, so scheint sie nur auf den äusseren Windungen Stalt zu finden, während die Falten auf den inneren Windungen durch einen schmalen Zwischenraum gelrennt bleiben. Ein ähnliches Verhalten zeigt der Ammonites Parkinsoni Sow. des mitt- leren Jura. Von bekannten Arten der Kreide lässt sich Ammonites peramplus Sowerby in gewissen jüngeren Formen, wie deren Geinitz (das Quadersandsteingebirge oder Kreidegebirge in Deutschl. Taf. V, Fig. 1,2, 3.) eine solche abbildet, am nächsten mit der Texanischen Art vergleichen. Jedoch ist bei der letzteren die Zahl der Falten grösser und auch die Knoten der abwechselnden Falten am Rande des Nabels sind eigenlhümlich. Vorkommen: Die beiden einzigen Exemplare fanden sich am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu- Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 1. a. von der Seite gesehen. Fig. I. b. gegen die Mündung gesehen. Die Einsenkungen der Kammerwand am Umfange sind an den Exemplaren selbst nicht völlig mit der Deutlichkeit, wie sie in der Zeichnung angegeben worden, sichtbar. 9. AMMONITES DENTATO-CARINATUS. Taf. I. Fig. 2.a,b, c. Ammonites dentato -carinatus F. Roemer Texas p. 417. Diameter testae 3"; Alt. anfractus ultimi 1" 5; Alt. anfraclus penultimi 8. Testa discoidea , compressa’‘, umbilicata , nodoso - plicata, carinala; anfraclibus altitudine repente, latiludine tarde erescentibus, 2/, involutis, ulrinque planalis, carina dorsali, seriebus tuberculorum dorso marginalibus, plicis parum dis- tinolis et luberculis paucis umbilico verticali confinibus ornata ; carina dorsali interrupta , denlibus compressis magnis ef- formala ; tuberculis dorso marginalibus carinae dentibus oppositis, 24 ulrinque in quoque anfractu. Lobis septorum pro- funde incisis, ramulis angustis, acutis. Die Schale scheibenförmig, flach zusammengedrückt, genabelt, auf dem Rücken gekielt, auf den Seiten mit Kno- ten und undeutlichen Falten geziert. Die Umgänge rasch an Höhe, langsam an Breite zunehmend, zu zwei Drittheilen umhüllt. Die beiden Seiten flach, fast parallel. Der Rückenkiel ist unterbrochen und besteht aus schneidig zusammen- gedruckten grossen Zähnen mit gerundeten Spitzen. Der Rücken wird jederseits von einer Reihe von Höckern begrenzt, welche den Zähnen des mittleren Rückenkiels gegenüberstehen und deren jede Reihe auf einem Umgange 24 zählt. Von jedem dieser Höcker zieht eine flache Falle gegen den Nabel hin. Die meisten derselben verschwinden jedoch in der Mitte oder jenseits der Mitte der Seiten. Nur wenige Falten, und zwar jede dritte oder vierte, reichen bis zu dem Na- bel und endigen hier mit einem stumpfen hart am Rande des senkrecht abfallenden Nabels stehenden Knoten. Solcher Knoten sind sechs auf jeder Seite eines Umgangs vorhanden. Die Loben der Kammerwände sind stark zerschnitten und 5 34 verästelt. Die einzelnen Verzweigungen der Loben sind sehr schlank und mit lang zugespitzten Enden auslaufend. Der Dorsal-Lobus fast so tief, als der erste Lateral-Lobus ; der zweite Lateral-Lobus viel weniger tief und schmaler als der erste. Ausserdem ein schief stehender kleiner Hülfs -Lobus vorhanden. Diese durch die flach scheibenförmige Gestalt und den aus den getrennten zusammengedrückten Zähnen bestehen- den Rückenkiel vorzugsweise bezeichnete schöne Art ist von allen anderen bekannten Arten wohl unterschieden. Eine entfernte Verwandtschaft mit ihr zeigt Ammonites Fleuricausianus d’Orbigny l. c. Vol. I. Pl. 107, welche namentlich in ähnlichen entfernt stehenden stumpfen Knoten am Nabel und in einem ähnlichen Rückenkiele hervortritt, während an- dererseils die viel stärkere Wölbung abgesehen von anderen Unterschieden die Französische Art sogleich unterscheiden. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels. Es liegen drei Exemplare vor, von de- nen das eine, nur 1 5 im Durchmesser breite, kleinere sich lediglich durch etwas schärfere Höcker zu beiden Seiten des Rückenkiels unterscheidet. Erklärung der Figuren: Fig. 2. a. stellt eines der beiden grösseren Exemplare von der Seite dar. Fig.2.b. gegen die Mündung gesehen Fig. 2. c. giebt die vergrösserte Ansicht der Loben. In der Zeichnung ist angedeutet, wie bei der Genährtheit der Kammerwände die Lobenspitzen der einen in die Sattelspitzen der anderen eingreifen. 10. AMMONITES PEDERNALIS. Taf. I. Fig. 3. a, b, e. Ammonites Pedernalis L. v. Buch. Ueber Ceratiten p. 31. Taf. VI. Fig. 8. 9. 10. _ — F. Roemer Texas p. 418. Diameter testae 3"; Alt. anfraet. ultimi 1” 8“; Alt. anfract. penultimi 9". Testa discoidea, valde compressa, lentiformi, acute- dorsata, involuta, laevi; anfractibus altitudine repente, latitu- dine tarde crescentibus, ?/; involulis, parum convexis; seclione transversali anfractuum elongato -lanceolata ; lobis septo- rum numerosis, simplicibus, brevissimis, magniludine versus umbilicum sensim decrescentibus, sicul in Ceratitis triasinis cre- nulatis ; convexis loborum intervallis subintegris. Die Schale scheibenförmig, zusammengedrückt, scharfrückig, involut, auf der Oberfläche glatt. Die Umgänge rasch an Höhe, langsam an Breite zunehmend, ”/, involut, auf den Seiten kaum gewölbt, fast flach, gegen den Nabel hin sehr allmählich abfallend, mit verlängert lanzettlichem Querschnitt. Die Loben der Kammerwände sehr zahlreich, einfach, sehr kurz und klein, an Grösse gegen den Nabel hin allmählich abnehmend und wie bei den Ceraliten der Trias-Forma- tion nur an den nach rückwärls gerichteten Lappen gekerbt, dagegen an den nach vorwärts gerichteten Sätteln fast ganzrandig. Diese Art gehört zu der sehr bemerkenswerthen Gruppe von Kreide-Ammoniten, welche L.v. Buch als Ceratiten der Kreideformation zusammengestellt und beschrieben hat. Die Loben sind höchst eigenthümlich und werden auch Bruch- stücke dieser Art immer leicht kenntlich machen. Der sehr kleine Rücken-Lobus besteht aus zwei ganz kurzen, stark divergiren- den, am Ende gerundeten, einfachen Lappen. Von den Lateral-Loben, deren Zahl jederseits gegen zwölf beträgt, sind die fünf ersten von fast gleicher Grösse und unten crenulirt; die folgenden nehmen rasch an Grösse ab und stellen ganz kleine, unregelmässige, unten gerundele Lappen dar, welche auch nicht einmal unten gekerbt, sondern völlig ganzrandig sind. Die Sättel zwischen den grösseren Seitenloben sind nicht durchaus ganzrandig, sondern zeigen sämmtllich eine mittlere seichle Kerbe. Von den durch L. v. Buch beschriebenen, zu derselben Gruppe gehörenden Ammoniten stimmt in Be- treff der Loben Ammonites syriacus L. v. Buch |. c. p. 20, tab. VI, fig. 1, 2, 3. aus Kreideschichten des Libanon, wie auch L. v. Buch schon bemerkt hat, am nächsten mit der Texanischen Art überein , während freilich andererseits die Form der breitrückigen und knotigen Schale durchaus verschieden ist. Vorkommen: Bei Friedrichsburg. Der Name der Art bezieht sich auf die Lage von Friedrichsburg im Thale des Pedernales-Flusses. Das Vorkommen dieser Art, deren nächste Verwandte sämmtllich der Kreideschichten des süd- lichen Frankreichs und Syriens angehören, unterstützt die aufgestellte Behauplung von dem Gleichstehen der Texanischen Kreidebildungen mit denjenigen des südlichen Europa’s und des Mittelmeeres überhaupt. Es liegen nur unvollständige Exemplare vor, aus denen sich jedoch die ganze Form der Schale mit Sicherheit ergänzen lässt. Diese Stücke liegen auch L. v. Buchs Beschreibung zu Grunde. Ein einzelnes Bruchstück lässt schliessen, dass die Art zuweilen eine bedeutendere Grösse, als die oben und in der Abbildung angegebene erreicht. Erklärung der Figuren: Fig. 3. a. stellt ein unter Benutzung der verschiedenen Stücke ergänztes Exemplar von der Seite dar. Die Loben sind mit der nalürlichen Entfernung der Kammerwände von einander angegeben worden. Fig. 3. b. dasselbe von vorn gegen die Fläche einer Kammerwand gesehen. Fig. 3. c. giebt eine vergrösserte Darstel- lung der Loben. 35 11. SCAPHITES TEXANUS. Taf. I. Fig. 4. a,b, e. Scaphites sp. ind. F. Roemer Texas p. 415. Diameter testae 10“; Alt. anfr. ultimi 6‘ ; Lat. anfr. ultimi 5". Testa parva, inflata, depresso -globala, omnino involuta, plicata; plieis a sulura orienlibus, rotundalis primum sim- plicibus, deinde furcalis, trifidis aut quadrifidis et dorsum latum rotundatum recte superantibus ; apertura ovali ; septorum suluris parum disseclis, ramulis loborum brevibus obtusis. Die Schale klein, aufgebläht, niedergedrückt kugelig, völlig involut, auf der Oberfläche mit Falten bedeckt; die an der Sutur entspringenden Falten anfänglich einfach und entfernt stehend, gerade, zwölf auf jeder Seite eines Umgangs, dann aber gegen den Rücken hin sich theilend und durch Einsetzen neuer sich bis 40 auf einem Umgange vermehrend und auf dem breiten gerundelen Rücken mit denen der anderen Seile sich verbindend. Die Nähte der Kammerwände wenig tief eingeschnitten und unbedeutend verästelt. Die Spitzen der Loben ziemlich stumpf endigend. Das einzige Exemplar, welches von dieser Art vorliegt, gleicht auf den ersten Blick einem jungen Individuum des Ammonites macrocephalus Sowerby, namentlich in Betreff der fast kugelig gewölbten Form der Schale und der völ- ligen Umhüllung der Umgänge. Eine noch ungleich grössere Verwandtschaft stellt sich aber bei näherer Vergleichung mit dem gekammerten Theile des Scaphites aequalis Sowerby heraus, welcher namentlich einen ganz gleichen Charakter der Falten, wie die Texanische Art zeigt. Sowohl diese letztere Aehnlichkeit als auch eine gewisse Unregelmässigkeit der spiralen Aufrollung der Umgänge führt bald zu der Ueberzeugung, dass das Texanische Exemplar nicht sowohl zu der Gatlung Ammonites,, als vielmehr auch zu Scaphites gehört, und den spiral aufgerollten , gekammerten Theil eines solchen darstellt. Specifisch unterschieden ist die Texanische Art von dem Scaphites aequalis durch die stärkeren Fal- ten auf dem Rücken, durch die von den Seiten stärker zusammengedrückte Form der Schale und durch die viel weni- ger tiefen und einfacheren Loben der Kammerwände. Auch mit Scaphites hippocrepis de Kay (Sc. Cuvieri Morton) i. Morton Synopsis of the Cret. foss. U. St. p. 41. Pl. VII. fig. 1. zeigt die Texanische Art Aehnlichkeit und nament- lich kommen nach Mortons Abbildung die Loben beider Arten nahe überein. Vorkommen: Das einzige vorliegende Exemplar fand sich an der Furt in der dünnen fischzahnreichen, brec- cienarligen, grauen oberen Schicht. Erklärung der Figuren: Fig. 4. a. von der Seite gesehen, Fig. 4. b. von vorn gegen eine Kammerwand gesehen, Fig. 4. c. vergrösserte Ansicht der Loben. 12. SCAPHITES SEMICOSTATUS n. sp. Taf. 1. Fig. 5. a, b. Scaphites sp. ind. F. Roemer Texas p. 416. Testa parva, involuta, ulrinque planata, duabus luberculorum seriebus laleralibus et plicis numerosis dorsalibus or- nata ; duarum tuberculorum serierum allera dorso confini, allera umbilico marginali; intervallo duarum serierum planato, plieis et; tuberculis obsoletis viw sculpto,; plicis dorsalibus subaequalibus, confertis, rolundalis. Die Schale klein, involut, von den Seiten so zusammengedrückt, dass der Querschnitt der Umgänge fast recht- winkelig, geziert mit zwei Reihen seitlicher Knoten und zahlreichen Falten auf dem gerundeten Rücken. Die eine Kno- tenreihe steht dem Rücken genähert, die andere, aus kleineren Knoten bestehend, am Rande des Nabels. Der Zwischen- raum zwischen den beiden Reihen ist flach, fast eben, nur Andeutungen ganz flacher Knoten und Falten zeigend. Die Falten des Rückens sind sehr zahlreich, flach gerundet, gleich stark, fast gerade über den breiten gerundeten Rücken laufend. Die Loben der Kammerwände an den vorliegenden Stücken nicht sichtbar. Es liegen zwar nur ein Paar un- vollständige Exemplare vor, aber diese genügen, um darnach die ganze Form zu ergänzen und um die Art als specifisch eigenthümlich zu erkennen. Besonders bezeichnend sind die flachen, fast glatten Seiten der Schale. Vorkommen: Mit der vorhergehenden Art zusammen in der fischzahnreichen Schicht an der Furt bei Neu- Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 5. a. ein ergänztes Exemplar von der Seite. Fig. 5. b. dasselbe gegen die Mündung gesehen, 36 13. BACULITES ASPER. Taf. II. Fig.2. a —d. Baculites asper Morton Synopsis of the Cret. Foss. of North. Am. p. 43. Pl. XII. fig. 2. PL. 1. fig. 12. 13. = — F. Roemer Texas p. 416. Testa compressa, latere dorsali rotundata, latere ventrali planata, nodosa; nodis crassis, rolundatis, semicirculari- bus, antrorsum declivibus, longe distanlibus, ventri approximatis, intervallis inaequalibus divisis. Strüs incrementi tenuissi- mis venlrem arcu parum profundo, dorsum inflexione profunda antrorsum convexa superantibus. Sectione transversali testae ovali. Die Schale von den Seiten zusammengedrückt, am Rücken gerundet, an der Bauchseite fast gerade abgestutzt, mit einzelnen Knoten besetzt, übrigens glatt. Die Knoten dick, gerundet, nach vorn (gegen die Mündung hin) mit schief geneigter Fläche, nach hinten steil abfallend, der Bauchseite genäherl stehend und durch grosse sehr ungleiche Zwi- schenräume getrennt. Die feinen Anwachssireifen auf dem Rücken stark nach vorwärts gebogen, am Bauch nur mit flachem Bogen nach vorwärts gerichtet. Der Querschnitt der Schale oval, an der dem Rücken entsprechenden Seile un- merklich schmaler, als an der Bauchseite. Das einzige vorliegende 21,“ lange Exemplar stimmt mit der freilich sehr unvollkommenen Beschreibung und Abbildung Mortons überein. Der Umstand, dass die durch Morton beschriebenen Exemplare aus Alabama, nämlich von Cahawba und Prairie - Bluff herstammen, macht die Uebereinstimmung um so wahrscheinlicher. Die von den Seiten stark zusammengedrückte, am Rücken kaum schmaler , als an der Bauchseite erscheinende Form der Schale und die nicht in Rippen fortsetzenden entfernt stehenden halbkreisförmigen Knoten zeichnen die Art von anderen bekannten aus. Die Loben der Kammerwände sind an dem vorliegenden Exemplare nicht deutlich sichtbar. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu - Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 2. a. Ansicht des einzigen vorliegenden Stücks von der Seite. Fig. 2. b. ein Theil desselben Stücks gegen den Rücken gesehen. Fig. 2. c. derselbe Theil des Rückens gegen die Bauchseite gese- hen. Fig. 2. d. Ansicht der S:zhale im Querschnitt gegen die Fläche einer Kammerwand gesehen. Die in der Ansicht nach oben gerichtele Seite entspricht dem Rücken. 14. BACULITES ANCEPS. Taf. I. Fig. 3. a — g. Baeulites anceps Lamarck Anim. sans vert. Tom. VI. p. 648. _ — DBronn Leth. geogn. p. 732. Tab. XXXIM. Fig. 5. _ — dOrbigny Paleont. Franc. Terr. cret. Tom. I. p. 565. fig. 1—7. _ — _F. Roemer Texas p. 416. Baculites vertebralis Defrance 1816, tom. III. Suppl. p. 160. Testa compressa, latere dorsali acutiuscula, latere ventrali obtusa, undulato - costata ; costis aequalibus rotundatıs, ceurvalis, a margine ventris orientibus, anlrorsum inflexis, versus dorsum evanescenlibus. Sectione Iransversali lestae ovala. Die Schale seitlich zusammengedrückt, an der Bauchseite am breitesten, stumpf gerundet, fast abgeslutzt, am Rücken viel schmäler , fast scharfkantig, auf den Seiten quer gerippt. Die bogenförmig gekrümmten Rippen entspringen am Rande der glatten Bauchseite, erreichen sogleich ihre grösste Stärke und verschwinden ehe sie den Rücken errei- chen, gegen welchen sie mit starker Biegung nach vorn verlaufen. Der Querschnitt ist eirund. Gewisse kleinere Stücke dieser Art, auf welche sich die vorstehende Beschreibung vorzugsweise bezieht und von denen fig. 3. e, f, und g. eines darstellt, stimmen völlig mit Exemplaren des Baculites anceps von Valogne,, wie sie WOrbigny.a. a. O. abbildet, überein. Andere grössere, aber weniger gut erhaltene Exemplare, von denen Fig. 3. a. und Fig. 3. d. eines darstellen, unterscheiden sich von den ersteren typischen, abgesehen von der Grösse, durch den Um- stand, dass die seitlichen Anschwellungen sich nicht zu Rippen verlängern, sondern nur halbkreisförmige Knoten dar- stellen. Noch andere Stücke endlich, von denen Fig. 3. b. und Fig. 3. c. Darstellungen geben, weichen durch die viel weniger zusammengedrückte , im Querschnilte fast dreieckige Schale von der Normalform ab. Die verschiedenen For- men sind durch mehr oder minder vollkommene Uebergänge unter einander verbunden. — Vielleicht gehört auch Ba- culites carinatus Mortonis Synopsis of the cret. foss. of the U. St. p. 44. Pl. XII. fig. 1. aus dem Kreidekalk von Prairie- Bluff in Alabama zu dieser Art. Die sehr unvollkommene Abbildung und Beschreibung gestalten freilich eine sichere Entscheidung darüber nicht. 37 Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels und im Bette des Cibolo an dem Ueber- gangspunkte des Weges von Neu-Braunfels nach San-Antonio de Bexar. Die Exemplare von der letzteren Localität unterscheiden sich durch die von den Seiten weniger zusammengedrückte Form der Schale. Erklärung der Figuren: Fig. 3. a. Ansicht eines Exemplars der Varietät mit nicht zu Rippen verlängerten Knoten von der Seite. Fig. 3. d. Querschnilt desselben Exemplars. Fig. 3. b. Ansicht eines Exemplars der Varietät mit fast dreiseitigem Querschnilt gegen die Rückenseite gesehen. Fig. 3. c. dasselbe gegen die Bauchseite gesehen. Fig. 3. e. Ansicht eines Stücks der typischen Form von der Seite. Fig. 3. f. Ansicht desselben Stücks von der Bauchseite. Fig. 3.g- Querschnitt desselben Exemplars. 15. TURRILITES BRAZOENSIS. Taf. III. Fig. 2. Turrilites Brazoensis F. Roemer Texas p. 415. Alt. anfractus ultimi 3°"; lat. anfr. ultimi 1 8. Testa grandi, sinistrorsum spirata, tuberculata; anfractibus subquadrangulis, magnorum tuberculorum seriebus 4 ornatis; tuberculis seriei supremae in costas marginales desinentibus ; tuberculis serierum duarum medianarum maioribus, aculis; tuberculis seriei infimae marginalibus, anfractu subsequente tectis, minoribus; parte ventrali anfractuum verlicali- ter undulato - plicata. Die Schale gross , links gewunden, knolig; die Umgänge fast vierseilig, aussen flach, mit vier Reihen grosser Knoten geziert. Die Knoten der obersten Reihe auf der stumpf gerundeten Kante zwischen der breiten kaum gewölbten Seitenfläche der Umgänge und der schmalen oberen Fläche stehend und in flache die obere Fläche bedeckende Falten sich verlängernd. Die beiden mittleren Reihen aus grösseren, spitzen Knoten bestehend. Die unterste, aus kleineren Knoten zusammengesetzte Knotenreihe auf der Kante der Innenfläche der Umgänge stehend und durch den folgenden Umgang verdeckt. Die der Achse der konischen Spirale zugewendete Innenfläche der Umgänge mit senkrechten, flachen Falten bedeckt, welche den Knoten der untersten Knotenreihe entsprechen. Die bedeutende Dicke der konischen Knoten und die ungewöhnliche Grösse der ganzen Schale zeichnen die Art aus. Von den gewöhnlichsten Arten der oberen Kreide Europa’s, dem T. tuberculatus Bosc. und T. costatus Lam., ist sie ausserdem durch den nicht quadratischen Querschnitt der Umgänge, welche bedeutend höher als breit sind, unter- schieden. Uebrigens ist es die erste aus Amerika überhaupt bekannt gewordene Art der Gattung Turrilites. Vorkommen: In graulich- weissen Kalkschichten an einer etwa 30 englische Meilen oberhalb Torrey’s Trading house auf dem linken Ufer des Brazos gelegenen Stelle. (Vergl. F. Roemer Texas p. 242.) Es wurden drei unvoll- ständige Exemplare von dort, wo Bruchstücke in grosser Zahl umherlagen, mitgebracht. Erklärung der Abbildung: Fig. 2. stellt das kleinste der vorliegenden Exemplare von der Seite dar. 16. NAUTILUS SIMPLEX Sowerby. Mehrere unvollständige, als Steinkerne erhaltene, aber in allen erkennbaren Merkmalen und namentlich auch in der Lage des Sipho mit Europäischen übereinstiimmende Exemplare dieser Art wurden am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu - Braunfels gesammelt. 17. NAUTILUS ELEGANS Sowerby. Einige unvollständige Exemplare vom Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels zeigen deutlich die für die Art bezeichnenden eigenthümlichen, wellenförmig gebogenen Falten der Oberfläche. 18. PYRULA sp. ind. Pyrula sp. ind. F. Roemer Texas p. 415. Aus der Verwandtschaft der Pyrula planulata Nilson conf. A. Rocmer Verst. Nordd. Kreidegeb. tab. XI. fig. 11. und wie diese von birnförmiger Gestalt mit kurzem Kanal und oben rechtwinkelig abgesetzten Windungen. Das Gewinde liegt jedoch nicht in einer Ebene wie bei jener Art, sondern erhebt sich bedeutend. Wo die Schale selbst auf dem Gewinde erhalten ist, zeigt sie gedrängte zierlich gekörnelte Linien. Vorkommen: Mehrere unvollständige Exemplare fanden sich am Wasserfalle bei Neu - Braunfels. 38 19. ROSTELLARIA sp. ind. KRostellaria sp. ind. F. Roemer Texas p. 414. No. 98. Ein nicht vollständiger Steinkern dieser Art lässt sich einiger Massen mit Rostellaria megalopiera Reuss. Verst. der Böhm, Kreidef. tab. IX. fig. 3 vergleichen. Vorkommen: Am Wasserfalle bei Neu-Braunfels. 20. ROSTELLARIA sp. ind. Rostellaria sp. ind. F. Roemer Texas p. 414. No. 99. Das Gewinde ist zugespitzt und so hoch als der letzte Umgang. Dieser fällt fast rechtwinkelig gegen das Ge- winde ab und erweitert sich an der Mündung zu einem ziemlich breiten Flügel. Die Erhaltung der vorliegenden Stein- kerne ist nicht genügend, um die Aufstellung einer neuen Art zu rechlfertigen. Vorkommen: In der Erhaltung als Steinkerne nicht selten bei Friedrichsburg. 21. FUSUS PEDERNALIS. Taf. IV. Fig. 13 a, b. Fusus () Pedernalis F. Roemer Texas 414. Long. testae 13”; Lat. anfr. ultimi 6". Testa ovato-turrita, basi breviter-caudata longitudinaliter costata et transversim elevato-striata. Costis vel varicibus rolundatis brevibus, intervalla latidudine aequantibus : lineis elevalis sew costellis Iransversis, 10 in quoque anfraclu, sub- granulosis, cum lineis tenuioribus alternantibus ; labro externo incrassato, subangulato. Das Gehäuse eiförmig, Ihurmförmig zugespilzt, an der Basis mit einem kurzen Kanale versehen, auf der Ober- fläche der convexen Windungen längs gerippt und quer gereift. Die Längs-Rippen oder Längswülste gerade, kurz, nicht bis zum Rande der Umgänge reichend, an Breite etwa den Zwischenräumen gleich kommend. Die Querreifen un- deutlich gekörnelt, 10 auf jedem Umgange, mit feinen erhabenen Linien regelmässig abwechselnd. Die Aussenlippe der Mündung verdickt. Diese Art ist rücksichllich der Form der Längsrippen und der übrigen Sculptur der Schale dem Fusus Renauxianus d’Orbigny 1. ce. Vol. II. Pl. 225. fig. 10. ähnlich, jedoch ist der Canal am Grunde der Schale viel kürzer, und der letzte Umgang mit dem Canal nur ungefähr so lang, als das Gewinde. Die Kürze des Canals lässt auch die Bestimmung als Fusus zweifelhaft erscheinen. Vorkommen: Bei Friedrichsburg selten. Es liegen 2 Exemplare vor, beide als Abdrücke an dem Wirbel einer unteren Klappe von Exogyra Texara, der sie ursprünglich als Anheftungspunkt dienten, erhalten. Erklärung der Figuren: Fig. 13a. Ansicht von der Seite nach einem von dem Abdrucke genommenen Gulta-Percha-Gegendrucke. Fig. 13 b. ein Stück der Oberfläche der Schale vergrössert. 22. PHASIANELLA (?) sp. ind. Phasianella sp. ind. F. Roemer Teras p. 414. Das einzige unvollständige Exemplar dieser Art zeigt an Grösse und Gestalt nahe Uebereinstimmung mit Phasi- anella eroyna d’Orbigny l. c. Vol. Il. p. 234. Pl. 188. fig. 1—3. Doch ist der letzte Umgang im Verhältnisse zum vor- hergehenden viel breiter und stärker abgesetzt, als bei der Französischen Art. Die Gattungsbestimmung. scheint übri- gens keinesweges zweifellos. Vorkommen: Am Wasserfalle bei Neu-Braunfels. 23. CERITHIUM (?) sp. ind. Cerithium @) sp. ind. F. Roemer Texas p. 414. Das einzige etwa 1’ lange Exemplar erhält durch 6 bis S starke Längsfalten ein prismatisches Ansehen. Die Umgänge sind treppenförmig gegen einander abgesetzt. Obgleich die Art von allen bekannten verschieden scheint, so ist anderer Seits für die Aufstellung als eigene Art die Erhaltung des einzigen Exemplars nicht genügend. Die Galtungs- bestimmung ist bei der Unsichtbarkeit der Mündung ebenfalls unsicher. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels. 39 24. PLEUROTOMARIA sp. ind. Pleurotomaria sp. ind. F. Roemer Texas p. 414. No. 95. Ein einzelner Steinkern mit aussen flachen, im Querschnitte vierseitigen Umgängen erinnert durch die äussere Form an Pleurotomaria perspecliva Sow. Vorkommen: An der Furt bei Neu-Braunfels. 25. PLEUROTOMARIA sp. ind. Pleurotomaria sp. ind. F. Roemer Texas p. 411. No. 96. Das einzige vorliegende als Steinkern erhaltene 2 2 breite und 1” 1“ hohe Exemplar lässt sich rücksichtlich der äusseren Form mit Pleurotomaria Santonesa d’Orbigny |. c. Vol. II. Pl. 198 vergleichen, ohne dass es jedoch solche Längsstreifen zeigl, wie sie nach d’Orbigny auch dem Steinkerne der Französischen Art zukommen. Vorkommen: Am Wacoe-Lager an den Guadalupe oberhalb Neu-Braunfels. 26. TURRITELLA SERIATIM-GRANULATA. Taf. IV. Fig. 12. a, b. Turritella seriatim-granulata F. Roemer Texas p. 413. Long. testae 1”; Lat. anfr. ultimi 3'1/,". Testa turrita, parum elongata; anfraclibus subplanis, granulato-striatis ; seriebus granulorum 5 subaequalibus ; seriebus medianis linea elevata tenui divisis. Das Gehäuse thurmförmig, ziemlich rasch sich verjüngend. Die zahlreichen (gegen 10) Umgänge auf der Aussen- seite flach, mit 5 spiralen Reihen fast gleich grosser Körner bedeckt. Die mittleren Reihen durch eine feine erhabene Linie getrennt. Diese Art lässt sich am nächsten mit Turritella Uchauxiana d’Orbigny ]. e. Pl. 151. fig. 21—23 ver- gleichen, jedoch hat diese Französische Art nur 4 Reihen gekörnter spiraler Streifen auf jedem Umgange, während die Texanische deren 5 hat. Vorkommen: Nur ein einziges Exemplar von Friedrichsburg liegt vor, welches den Abdruck seiner äusseren Oberfläche an dem Wirbel einer unteren Klappe von Turritella Texana zurückgelassen hat, der es ursprünglich als Anhalts- punkt diente. Erklärung der Figuren: Fig 12a. Ansicht von der Seite nach einem Gutta-Percha-Gegendrucke. Fig. 12 b. vergrösserte Ansicht der Oberfläche eines Umgangs. 27. TURRITELLA sp. ind. Diese bis 1” lange Art zeigt die meiste Uebereinstimmung mit Turritella Rauliniana d’Orbignyl. c. Vol. II. Pl. 151. fig. 17 a 18. Wie bei der Französischen Art sind die Umgänge des pfriemenförmig zugespitzten Gehäuses flach, aber sie zeigen keine so deutliche Streifung, sondern gewöhnlich erscheinen sie ganz glatt und nur an der Spitze nimmt man zuweilen einige undeutliche spirale Linien wahr. Die Erhaltung der vorliegenden Exemplare erschien nicht voll- kommen genug, um die Errichtung einer neuen Art zu rechtfertigen. Vorkommen: Häufig an der Furt bei Neu-Braunfels. 25. SCALARIATEXANA. Taf. IV. Fig. 11a, b. Long. testae 2"; Lat. anfr. ultimi 9". Scalaria sp. ind. F. Roemer Texas p. 413. Testa elongalo-turrita, anfractibus 7—S composita, longitudinaliter costata, et transversim elevato-lineata; an- fractibus convexis, ad suluram depressis. Costis seu varicibus longiludinalibus parum elevalis, rolundatis, suturam non attingenüibus, 10 in quoque anfraclu; lineis elevalis transversis numerosis subregularibus, circa 6 fortioribus et ternis vel binis tenuissimis interjeclis ; apertura ovali. Das Gehäuse verlängert, thurmförmig, aus 7 bis 8 Umgängen bestehend, der Länge nach gerippt und mit erhabenen Querlinien bedeckt. Die Umgänge stark gewölbt, aber in der Nähe der Sutur flach niedergedrückt. Die Längsrippen 40 oder Längswülste nicht sehr vertretend, flach gerundet, vor Erreichung der Sulur verschwindend, 10 auf jedem Um- gange. Die erhabenen Querlinien, welche auch über die Längswülste und deren Zwischenräume forlziehen, zahlreich, fast regelmässig von verschiedener Stärke, zwischen je zwei stärkeren 2 bis 3 sehr feine; die Oeflnung oval. In der ganzen Form der Schale und in der Sculptur der Oberfläche hat diese Art mit Scalaria Dupiniana d’Or- bignyl.c. Vol. II. Pl. 154 fig. 10—13 grosse Verwandtschaft, jedoch sind bei der Französischen Art nach d’Orbig- ny’s Abbildung und Beschreibung zu schliessen die Querslreifen unregelmässiger und von grösserer Verschiedenheit der Stärke. Die Galtungsbestimmung ist keinesweges zweifellos, und namentlich erscheint die Form der Mündung nicht ganz zu derselben zu passen. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels nicht selten. Es liegen 6 zum Theil mit der Schale erhaltene Exemplare vor. Erklärung der Figuren: Fig. 11a. stellt ein am oberen Ende unvollständiges Exemplar von der Seite dar. Fig. 11 b. gibt die vergrösserte Ansicht eines Stückes der Schalenoberfläche. 29. EULIMA (2) TEXANA. Taf. IV. Fig. 2. Eulima (?) Texana F. Roemer Texas p. 413. Long. 2 11“; Lat. 1% 2. Testa crassa elongato-ovoidea , laevi; spira exserla, simpliciter conica; anfraclibus sine intervallo conjunctis; labio aperturae externo simpliei, supra inciso. Die Schale dick, verlängert eiförmig, auf der Oberfläche glatt, das Gewinde vorstehend, einfach konisch, die Um- gänge ohne Absatz in einander übergehend und kaum durch eine seichte Furche getrennt. Die Aussenlippe der Mün- dung ganzrandig, am oberen Ende schief abgeschnitten. Von dieser Art liegt nur ein einziges am unteren Ende unvollständiges Exemplar vor. Die 1'/,‘ dicke Schale selbst ist erhalten, aber nicht in späthigen, sondern dichten Kalk verwandelt, weshalb auch die Oberfläche ziemlich rauh ist. An dem Gewinde erkennt man 2 Umgänge deutlich; andere kleinere sind nur unsicher zu erkennen. Von be- kannten ähnlichen Formen lässt sich Eulima amphora d’Orbigny l.c. Vol. I. Pl. 154, fig. 10—13 mit der Texanischen Art am ehesten vergleichen, jedoch ist das Gewinde bei der Französischen Art höher und spitzer. Die Gallungs- bestimmung als Eulima ist äusserst zweifelhaft und ist lediglich wegen der Aehnlichkeit mit der als Eulima von d’Or- bigny bezeichneten Französischen Art in Ermangelung eines passenderen gewählt worden. Die lebenden Arten der Gattung Eulima sind kleine Schnecken von anderem Habitus der Schale. Die äussere Form der Schale erinnert auch an Ancillaria, doch fehlt der schwielige Umschlag am Grunde der Schale. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels. Erklärung der Abbildung: Fig. 2. von der Seite gesehen. Am unteren Ende ist die Schale zum Theil abgesprungen. Die punktirte Linie deutet die muthmassliche Form des fehlenden unteren Endes an. 30. CHEMNITZIA () GLORIOSA. Taf. IV. Fig. 3. Chemnitzia (?) gloriosa F. Roemer Texas p- 412. Long. circa 2“ 6; Lat. anfr. ultimi 1” 2". Testa elongato-conica subscalata; spira 'exserla, anfractus ultimi longitudinem 'aequanle ; anfractibus longitudinaliter costatis el limbo superno, marginali, depresso, tenuiter irregulariter confertim plicalo ornatis; costis 10 in quoque anfractu reclis, crassis, rolundalis, aequalibus, costis anfractuum subsequentium opposilis. Die Schale verlängert konisch, fast Ihurmförmig, treppenförmig abgesetzt. Das Gewinde vorragend, der Länge des letzten Umgangs fast gleichkommend ; die Umgänge gewölbt, längsgerippt und oben mit einem randlichen nieder- gedrückten, zierlich gefalteten Saume umgeben. Die Rippen gerade, dick, gerundet, am oberen Ende plötzlich abfallend und durch eine glalte Furche von dem fein gefalteten randlichen Saume des Umgangs noch getrennt, durch gleich breite, regelmässig concave Zwischenräume geschieden, 10 auf jedem Umgange, und so gestellt, dass die Rippen des einen Umgangs denen des folgenden gegenüberstehen. Von dieser prachtvollen Art liegt nur ein einziges an der Basis unvollständiges, übrigens aber mit der in späthigen Kalk verwandelten 1 dicken Schale grösstentheils erhaltenes Exemplar vor. An den Stellen an welchen die Schale abgesprengt ist, erkennt man, dass die starken Längsrippen der 41 Oberfläche sich auf dem Steinkerne als flach wellenförmige Falten wiederholen. Die Art erinnert an Chemnitzia inflata d’Orbigny 1. c. Vol. IH, p. 71. Pl. 156. fig. 2. besonders durch die Form der Längsrippen, jedoch ist die Schale viel ınehr thurmförmig verlängert und namentlich das Gewinde höher, als bei der Französischen Art. Die Gattungsbestimmung ist höchst zweifelhaft, kaum wahrscheinlich. Stammte die Art nicht aus einer rein meerischen Bildung, so würde man sie zu Melania zu rechnen geneigt sein. Die Art zu Voluta zu rechnen, an welche die äussere Gestalt auch wohl erinnert, verbietet die Abwesenheit aller Falten auf der Spindel. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels. Erklärumg der Abbildung: Von der Seite gegen die Mündung gesehen. Die punktirte Linie deutet die muthmassliche Form des fehlenden unteren Endes der Schale an. 31. NERINEA TEXANA. Taf. IV. Fig. 7. Nerinea sp. ind. F. Roemer Texas p. 412. Long. testae circa 3°; Lat. anfr. ultimi 8“. Testa elongata, lurrita; anfractuum nucleis sulco spirali, pariem inferiorem ‚angustam a reliquo anfractu secernente ornalis; parie superiore anfracluum plana. Das Gehäuse verlängert, ihurmförmig; die Umgänge in der Erhaltung als Steinkern durch eine spirale Furche getheilt; der untere kaum ein Drittel der ganzen Breite des Umgangs ausmachende Theil kielförmig erhoben; der obere grössere Theil der Umgänge ganz flach und eben und an den unteren Theil der vorhergehenden Umgänge sich so anle- gend, dass der letztere kaum vorragt. Von dieser Art liegt eine Anzahl als Steinkerne erhaltener Exemplare vor. Diese Steinkerne stimmen am meisten mit denjenigen der Nerinea Visurgis (A. Roemer Verst. des Nordd. Oolithen Geb. Tab. XI. fig. 26.) aus dem oberen Jura (Porlland-Kalk) bei Hildesheim überein, unterscheiden sich jedoch dadurch dass der Kiel, der durch die spirale Furche von der übrigen Windung abgetrennt wird, schmaler ist und weniger scharfkantig vorsteht als bei jener juras- sischen Art, so wie auch durch die geringere Breite der Furche. Vorkommen: Bei Friedrichsburg nicht selten. Auch an einer hohen am Pedernales gelegenen Stelle zusam- men mit der folgenden Art. Erklärung der Abbildung: Fig. 7. stellt ein Exemplar in natürlicher Grösse von der Seite dar. 32. NERINEA sp. ind. Taf. IV. Fig. 8. Conf. F. Roemer Texas p. 412. Testa elongata, turrita; anfractibus nucleorum bipartitis, sulco medio aequaliter divisis; suturis elevaltis. Das Gehäuse verlängert, thurmförmig; die Umgänge der Steinkerne aussen zweilheilig, in der Mitte durch eine Furche getheilt, in welcher zwei fast gleiche schiefe Flächen zusammenstossen. Diese Art, von welcher nur ein einzelnes etwas verdrücktes, als Steinkern erhaltenes Exemplar vorliegt, erinnert durch die concaven, in 2 fast gleiche Hälften getheilten Umgänge des Steinkerns an Nerinea Gosae A. Roemer (Nordd. Oolith. Geb. Tab. XI. fig. 27.) aus oberjurassischen Schichten, doch scheint bei der Texanischen Art die Halbirung der Umgänge durch die mittlere Furche nicht ganz so vollkommen, als bei dieser letzteren. Unter den Arten der Kreide kommen die Steinkerne der Nerinea Espaillaciana d’Orbigny l. c. Pl. 164. Fig. 2. dem vorliegenden Steinkerne aus Texas sehr nahe, doch ist bei ihr, nach d’Orbigny’s Abbildung zu schliessen, die Verjüngung der ‘Schale noch all- mähliger und die die Umgänge der Steinkerne in der Mitte trennenden Furche im Grunde breiter, ls bei der Texanischen, Vorkommen: Mit der vorigen Art zusammen am oberen Laufe des Pedernales. Erklärung der Abbildung: Fig. 8. in natürlicher Grösse von der Seite. 33. NERINEA sp. ind. Taf. IV. Fig. 9. Testa subulata, subcylindrica, anfractibus numerosis composita; anfractuum nucleis bipartitis, sulco profundo di- visis, quasi fissis; partibus duabus anfractuum inaequalibus; inferiore minore. Das Gehäuse pfriemenförmig verlängert, fast cylindrisch, aus zahlreichen Umgängen zusammengesetzt. In der 6 42 Erhaltung als Steinkern erscheint jeder Umgang durch eine tiefe Furche getheilt und in zwei ganz getrennte Theile ge- spalten. Die beiden Theile der Umgänge ungleich; der untere der schmalere. Diese Art, deren Steinkern aus zwei getrennten spiral gewundenen Strängen zu bestehen scheint, stimmt in Be- treff der langsamen Verjüngung der Schale und der Theilung der Umgänge in den Steinkernen einigermassen mit der Abbildung von Nerinea longissima Reuss. Verst. der Böhm. Kreidef. Tab. XLIV. fig. 3. überein. Vorkommen: Zwei als Steinkerne erhaltene Exemplare wurden am oberen Laufe des Pedernales-Flusses gefunden. Erklärung der Abbildung: Fig. 9. stellt ein einem Gesteinsstücke aufliegendes Exemplar von der Seite dar. % 34. NERINEA ACUS. Taf. IV. Fig. 10. a, b. Nerinea acus F. Roemer Texas p. 412. Long. testae 1” 2‘; Lat. anfract. ultimo 1?/,. Testa minuta, subeylindrica, subulato-conica ; anfractibus numerosis, planis; vie divisis, spiraliter costellatis ; costel- ls circa 10 inaequalibus, robustioribus et tenuioribus subalternantibus. Das Gehäuse klein, pfriemenförmig, fast cylindrisch, aus zahlreichen, äusserlich kaum getrennten, flachen, spiral gestreiften Umgängen zusammengesetzt. Die erhabenen Linien der Umgänge ungleich, fast abwechselnd stärker und feiner. Eine einzelne stärkere dem untern Rande des Umgangs genähert. Diese Art stimmt in Betreff der lang zugespitzten fast walzenförmigen Gestalt mit der jurassischen Nerinea fas- eiata Voltz nahe überein, doch ist die Stärke der erhabenen Linien der Oberfläche nicht so verschieden, wie bei dieser letzeren, bei welcher regelmässig zwei stärkere eine schwächere Linie umfassen. Rücksichtlich der pfriemenförmigen, lang zugespitzten Gestalt lässt sich die Texanische Art auch mit Nerinea pulchella Orbigny l. c. Vol. II. 161. fig. A. 5. vergleichen, welche jedoch durch concave nicht spiral gestreifte Umgänge unterschieden ist. Vorkommen: Zwei Exemplare haben Abdrücke ihrer äusseren Oberfläche auf der unteren grösseren Klappe einer Exogyra Texana von Friedrichsburg zurückgelassen, welcher sie ursprünglich als Ansatzpunkt gedient hatten. Erklärung der Figuren: Fig. 10.a. Ansicht eines Exemplars von der Seite nach einem von dem Abdrucke genommenen Gutta-Percha-Gegendrucke. Fig. 10. b. Die Oberfläche eines Umgangs vergrössert. 35. GLOBICONCHA CONIFORMIS. Taf. IV. Fig. 5.a, b. Globiconcha coniformis F. Roemer Texas p. 411. Long. 1” 7°"; Lat. 1 2«.. Testa oblonga, obconica, basi subtruncata, laevi ; spira vix ewserta, planala; anfractibus 5 vel 6, planatis anguslis ; apertura elongata, angusta, recta, longitudinem totius testae fere aequante, Die Schale länglich, kreisel- oder umgekehrt kegelförmig, am Grunde etwas abgestutzt; das Gewinde kaum vor- stehend, ganz flach konisch. Die Umgänge 5 oder 6, langsam in der Dicke wachsend, auf der Seite abgeflacht. Die Mündung schmal, fast der ganzen Länge der Schale gleich kommend. Von dieser Art liegen 2 als Steinkerne erhaltene Exemplare vor. Dieselben sind genabelt, was aber wohl nur durch das Verschwinden der Spindel bewirkt ist. Nach der äusseren Form der Schale würde man die Art etwa für eine Actaeonella zu halten geneigt sein, allein es fehlen die für letzere Gattung bezeichnenden Falten am Grunde der Spindel durchaus. Dagegen stehen ihr einigermassen die von d’Orbigny l. c. Vol. II. p. 143. seiner Gattung Globiconcha zu- geschriebenen Merkmale zu. Vorkommen: Am oberen Laufe des Pedernales-Flusses. Erklärung der Figuren: Fig. 5. a. Das kleinere der beiden Exemplare von der Seite gegen die Mündung gesehen. Fig.5.b. Dasselbe von oben gegen das flache Gewinde gesehen. 36. GLOBICONCHA PLANATA. Taf. IV. Fig. 6. a, b. Globiconcha planata F. Roemer Texas p. 411. Long. 1" 6; Lat. 1 8". Testa ventricosa, globulosa, lateraliter subplanata, laevi; spira parum exserta, planiuscula ; anfractibus 3 vel 4, pla- nalis, spiram versus verlicaliler praeruptis. Die Schale bauchig, fast kugelig, auf der Seite etwas abgeflacht, glatt. Das Gewinde wenig vorstehend, flach o- gewölbt. Umgänge 3 bis 4, auf den Seiten abgeflacht, oben gegen das Gewinde hin fast rechtwinkelig abfallend. men 43 Von dieser Art liegen zwei als Steinkerne erhaltene Exemplare vor. Sie hat ungefähr die Gestalt einer Natica; noch mehr schliesst sie sich aber den Formen an, welche d’Orbigny in seiner Gattung Globiconcha vereinigt hat. Unter den von d’Orbigny beschriebenen Arten der Gattung kommt ihr Globiconcha Marrotiana d’Orbigny I. c. Vol. I. p. 145. Pl. 170. fig. 1. 2. in der äusseren Form am nächsten, doch ist die Französische Art durch die gleichmässig gewölbten Seiten der Umgänge unterschieden. Vorkommen: Am Wacoe-Lager an der Guadalupe 10 englische Meilen oberhalb Neu - Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 6. a. zeigt eines der beiden Exemplare von der Seite gegen die Mündung gesehen. Fig. 6. b. dasselbe von oben gegen das Gewinde gesehen. 37”. ACTAEONELLA DOLIUM. Taf. IV. Fig. 4. Actaeonella dolium F. Roemer Texas p. 411. Long. 1“ 11"; Lat. 10.4", Testa oblonga, oviformi, basi truncata, apice aculiuscula, luevigala; spira nulla; anfractibus omnino involulis, com- ’ ’ ’ pP ’ g p ’ pressis, apicem versus angustioribus,, facie interna ad basin plicatis; plicis 3, acutis oblique angulatis, valde regulari- bus; apertura angustata arcuala. Die Schale länglich, eiförmig, am Grunde abgestutzt, oben spitz zulaufend, auf der Oberfläche glatt; Gewinde nicht vorhanden; die Umgänge die vorhergehenden völlig einhüllend, unten am breitesten, nach oben allmählich schmaler wer- dend, auf der inneren Fläche am Grunde gefaltet. Die Falten drei an der Zahl, spiral, scharfkantig, regelmässig. Diese Art gehört zu einer eigenthümlichen, durch das Fehlen der Spindel und die völlige Einhüllung der Um- gänge durch den letzten ausgezeichneten Section der Galtung, zu welcher ausserdem Actaeonella laevis d’Orbigny 1. c. Vol. I. p. 110. Pl. 165. fig. 2. 3., Actaeonella crassa d’Orbignyl.c. Vol. Il. p. 111. Pl. 166 und eine noch un- beschriebene Art aus der Kreide von Mastricht, von welcher die Bonner Sammlung ein Exemplar enthält, gehören. Von diesen ist namentlich Aciaeonella laevis mit der Texanischen Art nahe verwandt. Besonders zeigen Exemplare von Thaime (Charente inferieure), deren ich einige durch d’Archiac an von Strombeck in Braunschweig geschickte Exemplare habe vergleichen können, grosse Uebereinstimmung. Weniger ist dies mit Exemplaren von St. Paul-trois-chateaux der Fall, deren ich im Museum des „Jardin des Plantes“ gesehen habe, der Fall. Allgemein ist die Französische Art durch schlankere Form und die mangelnde Abstulzung an der Basis von der Texanischen unterschieden. Die ebenfalls nahe- stehende Actaeonella crassa trennt das oben stumpfere Gehäuse von der hier beschriebenen. Vorkommen: Bei Friedrichsburg. Es liegen drei vollständige Exemplare und mehrere Bruchstücke vor. Alle sind nur als Steinkerne erhalten. Sie zeigen einen engen Nabel, der aber wohl nur durch das Verschwinden der Spin- del erzeugt ist und bei den vollständigen Exemplaren nicht vorhanden sein wird. Die Schale scheint völlig glatt und dünn gewesen zu sein. — Das Vorkommen bei Friedrichsburg ist übrigens in Uebereinstimmung mit der geognostischen Verbreitung der Gattung überhaupt, deren Arten sämmtlich der oberen Kreide d. i. der Kreide über dem Gault angehören. Erklärung der Abbildung: Fig. 4. stellt ein Exemplar mittlerer Grösse von der Seite gegen die Mündung gesehen dar. Bei einigen Exemplaren ist der das Scheitelloch begrenzende obere Rand der Umgänge noch schärfer und spilzer zulaufend, als es in der Abbildung erscheint. Uebrigens lassen einzelne der vorliegenden Bruchstücke auf Exemplare von der doppelten Grösse des abgebildeten schliessen. 38. NATICA PEDERNALIS. Taf. IV. Fig. 1. a, b. Natica Pedernalis F. Roemer Texas p. 410. Long. 4a“; Lat. 31%". Testa grandi, ovata. Anfraclibus planatis, superne angulatis; anfractw ultimo ter quam spira altiore. Spira an- fraclibus tribus composita; apertura elongalo ovala. Schale gross, länglich eiförmig. Die Umgänge in der Mitte abgeflacht, nach ‘oben gegen den vorhergehenden Umgang plötzlich winkelig abfallend. Der letzte Umgang übertrifft das aus drei deutlichen Umgängen gebildete Gewinde dreifach an Höhe. Die Mündung ist länglich oval. Diese Art, welche nur in der Erhaltung von seitlich elwas zusammengedrückten Steinkernen beobachtet wurde, wird hier nicht ohne Bedenken der Gattung Nalica zugerechnet. Der Habitus ist nicht ganz derjenige der ächten Nati- 44 ca-Arten aus den tertiären Bildungen und den Meeren der Jetztwelt. Auch die Grösse ist für diese Gattung ungewöhn- lich. Andererseits lassen sich diese Steinkerne keiner anderen bekannten Galtung passender zurechnen. Der an einem Exemplare erhaltene Theil der Spindel zeigt, dass dieselbe schwielig verdickt gewesen ist. Von der folgenden Art, mit welcher sie in der Grösse fast übereinkommt, unterscheidet sich die N. Pedernalis durch die in der Mitte abgeplatleten, nach oben gegen die vorhergehenden kantig abgesetzten Umgänge. Aus Europäi- schen Kreidebildungen ist keine mit der hier beschriebenen näher zu vergleichende Art bekannt. Vorkommen: Bei Friedrichsburg nicht selten. 39. NATICA PRAEGRANDIS. Natica praegrandis F. Roemer Texas p. 410. Long. 4%," ; Lat. 31%". Testä grandi, ovata, subventricosa; anfraclibus convexis, superne dechvibus, non angulatis ; anfractu ullimo duplo quam spira altiore. Das Gehäuse gross, eiförmig, bauchig; die Umgänge gleichmässig gewölbt, am oberen Rande nach dem vorher- gehenden Umgange sanft abfallend, nicht treppenförmig abgesetzt. Der letzte Umgang übertrifft das Gewinde um mehr als das Doppelte. Das Gewinde zeigt drei deutliche Umgänge. Diese Art stimmt nahe mit der dem Portland-Kalk angehörenden Natica gigas Bronn (Index Palaeont. p. 782) (Natica macrostoma A. Roemer Verst. Ool. Geb. Vol. I. p. 157; tab. X. fig. 11) überein, unterscheidet sich aber durch etwas niedrigeres Gewinde. Gleichfalls nahe steht sie der Natica Pedernalis und hat mit dieser namentlich auch die bedeutende Grösse gemein. Einen bestimmten Unterschied begründet jedoch der Umstand, dass bei der letzteren Art die Umgänge abgeplattet und oben gegen die vorhergehenden kantig abgesetzt sind, während bei der N. praegrandis die Umgänge gleichmässig gewölbt sind und ohne kantigen Absatz sich an die vorhergehenden anschliessen. Die Galtungsbestimmung ist übrigens bei dieser Art eben so zweifelhaft, als bei der N. Pedernalis. Der Habitus ist nicht ganz derjenige der ächten Natica-Arten und auch die bedeutende Grösse trennt sie von diesen. Vorkommen: Mehrere als Steinkerne erhaltene und etwas zusammengedrückte Exemplare wurden am obe- ren Laufe des Pedernales-Flusses in kalkigen Schichten gefunden. Die weisse Kalksteinmasse, aus welcher die Stein- kerne bestehen, sind mit Exemplaren von Orbitulites Texanus und nicht näher bestimmbaren, den Ausfüllungen der Bohr- löcher kleiner Bohrmuscheln ähnlichen, (Vergl. d’Orbigny, Palaeont. Frang. Cret. Terr. Vol. III. Pl. 375. fig. 4.) elli- psoidischen Körpern von der Grösse eines Weizenkorns erfüllt. 40. NATICA sp. ind. Zeigt die meiste Verwandtschaft, namentlich in Betreff der Höhe des Gewindes, mit Natica praelonga Deshayes (Mem. soc. geol. de Fr. Tom. V. Pl. 16. fig. 8. p. 13; d’Orbigny Voy. dans l’Amer. merid. Foss. d. Colombie recueil- lis par M. Boussingault Pl. 18. fig. 1; Palaeontol. Frang. Terr. Cret. Vol. Il. p. 152. Pl. 172. fig. 1). Rücksichtlich der Grösse passen die Abbildungen Amerikanischer Exemplare bei d’Orbigny besser zu der Texanischen Form, als dieje- nigen von Französischen. Vorkommen: Als Steinkern erhalten nicht selten bei Friedrichsburg. 41. TEREDO sp. ind. Conf. F. Roemer Texas p. 409. Die kalkigen Ausfüllungen der Röhren dieser wegen ungenügender Erhaltung nicht näher bestimmbaren Art er- scheinen so dicht zusammengedrängt und in einander verschlungen, dass die Zwischenräume zwischen denselben ge- ringeren Raum, als die Röhren selbst einnehmen. Der Durchmesser der Röhren schwankt zwischen 1 bis 4. In den Zwischenräumen der Röhren ist zum Theil sehr deutlich die faserige, braun gefärbte Holzmasse erhalten, in welcher ursprünglich die Röhren gebohrt wurden. Vorkommen: An der Furt der Guadalupe bei Neu -Braunfels. 45 42. SOLEN IRRADIANS n. sp. Taf. VI. Fig. 9. a, b. Solen? sp. ind. F. Roemer Texas p. 407. Tesia compressa, elongata, transversa, strüs radiantibus conferlis et strüs concentricis irregularibus ornata, Strüs radiantibus postice robustioribus, media tesa tenuioribus et confertioribus, antice evanescentibus; umbonibus parvis, obtu- sis, fere contiguis. Die Schale zusammengedrückt, in die Quere verlängert, mit ausstrahlenden Linien und unregelmässigen feinen concentrischen Streifen bedeckt. Die ausstrahlenden Linien auf dem hinteren Theile der Schale am stärksten, gegen die Mitte hin feiner und gedrängter und nach vorn zu ganz verschwindend. Die Wirbel klein stumpf, fast sich berührend. Die Gattungsbestimmung dieser Art ist keinesweges zweifellos und stützt sich lediglich auf eine Achnlichkeit der äusseren Form mit gewissen Arten der Galtung Solen. In Belreff der radialen Streifung der Oberfläche lässt sich die Texanische Art mit Solen elegans d’Orbigny l.c. Vol. III. p. 322. Pl. 351. Fig. 3—5. vergleichen, jedoch ist sie breiter, als diese. Vorn ist die Schale deutlich klaffend, was zu der Gattungsbestimmung passt. Vorkommen: Bei Friedrichsburg. An dem einzigen vorliegenden Exemplare fehlt der hintere Theil der Schale, dessen Form sich aber durch den Verlauf der Anwachsstreifen auf dem erhaltenen Theile ergänzen lässt. Die radialen Streifen sind sichtbar, ungeachtet die Schale selbst nicht erhalten ist. Erklärung der Figuren: Fig. 9. a. von der Seite. Fig. 9. b. im Querschnitt. 43. PANOPAEA sp. ind. Mehrere fast 3” lange als Steinkerne erhaltene Exemplare vom oberen Laufe des Pedernales, deren kalkige Ver- steinerungsmasse mit zahlreichen Individuen des Orbitulites Texanus erfüllt ist, stimmen einigermassen mit Panopaea re- gularis d’Orbigny l. c. Vol. III. Pl. 360. fig. 1. 2 überein, doch wird die Schale nach hinten schmaler, als bei der Französischen Art. Eines der vorliegenden Exemplare zeigt deutlich einen mässig tiefen Mantelausschnitt, 44. HOMOMYA ALTA n. sp. Taf. VI. Fig. 11. Homomya sp. ind. F. Roemer Texas p. 408. Long 129 Fat 15974 DCrass2 1.2754 Testa globoso-inflata, cordiformi, antice abbreviata, poslice subcaudata, rolundata, strüs el plicis concenlricis irre- gularibus ornata; umbonibus magnis, anlicis, prominentibus. Die Schale kugelig aufgeblähet, herzförmig, eben so hoch als breit, vorn abgestutzt, hinten gerundet und elwas verlängert. Die Oberfläche mit unregelmässigen,, gedrängten concentrischen Anwachssireifen und Falten bedeckt. Die Wirbel gross, vorragend, ganz an der vorderen Seite der Schale stehend. Die grosse der Breite nahekommende Höhe der Schale, d.i. der Abstand der Wirbel von dem Bauchrande zeich- net diese Art von anderen verwandten aus, namentlich übertrifft sie darin auch noch Pholadomya Ligeriensis ’Orbigny Pal. Fal. Frang. Terr. Cret. Vol. III. Pl. 363. Fig. 8. 9., welche ihr sonst in der äusseren Form nahe steht. Die gänzliche Abwesenheit ausstrahlender Rippen stellt die Art zu Agassizs Gattung Homomya, welche freilich wohl nur die Bedeu- tung einer besonderen Gruppe der Gattung Pholadomya hat. Vorkommen: Das einzige vorliegende Exemplar wurde bei Friedrichsburg gefunden. 45. PHOLADOMYA PEDERNALIS n. sp. Taf. VI. Fig.4. a, b. Pholadomya sp. ind. F. Roemer Texas p. 408. Lat. 1° 5“; Long. 41’; Crass. 9". Testa inflata, elongata, transversa, antice abbreviata, postice caudata, compressa el omnino clausa, strüs et plicis concenlricis, irregularibus et costis radianlibus, paucis, distantibus, parum distinctis ornata. Die Schale aufgebläht, in die Quere verlängert, vorn stumpf abgestutzt, hinten ausgezogen, zusammengedrückt, auf der Oberfläche mit unregelmässigen concentrischen Falten und Linien und wenigen (5?) entfernt stehenden, kaum 46 deutlichen ausstrahlenden Rippen bedeckt. Der hintere und namentlich der hintere obere Rand der vereinigten Klappen ist schneidig zusammengedrückt und die beiden Klappen lassen hier durchaus keine klaffende Oeffnung. Obgleich nur ein einziges, an der vorderen Seile nicht einmal vollständig erhaltenes Exemplar vorliegt, so schei- nen die an demselben wahrnehmbaren Merkmale doch zur Aufstellung einer neuen Art zu genügen. Bezeichnend ist vorzugsweise die weite Trennung der undeutlichen ausstrahlenden Rippen. In der äusseren Form hat die Texanische Form einige Achnlichkeit mit Pholadomya Marrotiana d’Orbigny I. c. Vol. III. Pl. 365. fig. 3. 4., ist jedoch viel kleiner. Vorkommen: Das einzige vorliegende Exemplar fand sich bei Friedrichsburg. Erklärung der Figuren: Fig. 4. a. Ansicht der Schale von vorn. Bei der Unvollständigkeit des einzigen Exemplars an der vorderen Seite ist es nicht sicher, ob die Schale hier wirklich ganz frei von ausstrahlenden Rippen ist, wie die Zeichnung angiebt. Fig. 4. b. Ansicht von der Seite. 46. PSAMMOBIA CANCELLATO - SCULPTA n. sp. Taf. VI. Fig. 10. a, b. Psammobia sp. ind. F. Roemer Texas p. 407. Lat. 10Y),; Alt. 51"; Crass. 3". Testa depressa, transversa, oblongo - elliptica, plicis concentricis et lineis radianlibus impressis cancellata. Plicis poslice et versus peripheriam elevaltis, media testa planatis, evanescentibus ; lineis radianlibus incisis angustis, distantibus, subaequalibus ; umbonibus parvis antemedianis. Die Schale flach gewölbt, in die Quere ausgedehnt, länglich oval, auf der Oberfläche mit concentrischen Falten und ausstrahlenden eingerissenen Linien bedeckt, deren Kreuzung eine ungleiche Gitterung der Oberfläche bewirkt. Die concentrischen Falten am hinteren Theile der Schale und gegen den Umfang hin vorragend, gegen die Mitte der Schale hin flach werdend und verschwindend. Die radialen eingerissenen Linien fein, gleich stark und durch fast gleiche Ab- stände getrennt. Die kleinen Wirbel vor der Mitte der Schale. Die Gatlungsbestimmung dieser Art beruht lediglich auf einer Aehnlichkeit der äusseren Form. Die eigentlichen generischen Merkmale sind an dem einzigen vorliegenden nicht einmal vollständigen, aber mit der Schale selbst erhal- tenen Exemplare nicht wahrzunehmen. Die Sculptur der Schale ist aber so eigenthümlich, dass die Selbstständigkeit als Art nicht zweifelhaft scheint. In dieselbe Verwandtschaft scheint nach der Sculptur Psammobia semicostata A. Roe- mer Nordd. Kreideverst. Taf. IX. fig. 21. zugehören. Bedeutendere Grösse und der Umstand, dass ausstrahlende Linien nur auf dem hinteren Theile der Schale vorhanden sind, unterscheiden sie jedoch genügend von der Texanischen Art. Auch die von Matheron ') p. 158. Pl. 15. fig. 6. unter der Benennung Venus semiradiata aus der chloritischen Kreide von Uchaux beschriebene Muschel hat in der Sculptur der Schale mit der Texanischen Art Aehnlichkeit, jedoch ist der Umriss der Schale verschieden. Vorkommen: Das einzige vorliegende Exemplar fand sich am Wasserfalle bei Neu - Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 10. a. Ansicht der Schale von der Seite. Fig. 10. b. vergrösserte Ansicht eines Stückes des hinteren Theils der Schale. 47. ARCOPAGIA TEXANAn. sp. Taf. VI. Fig. 8. a, b. Lucina sp. ind. F. Roemer p. 407. Long. 1“ 5°; Lat. 1“ 7“; Crass. 31h. Testa orbiculari, compressa, lentiformi, inaequivalvi, sublortuosa; margine cardinali subrecto, angulum oblusum cum margine posteriore efformante ; impressione musculari anteriore distincta elongata, linguaeformi; impressione musculari po- steriore subrotunda margini cardinali approximala ; umbonibus parvis vix prominulis. Die Schale kreisrund , zusammengedrückt, linsenförmig, etwas gedreht, ungleichklappig. Der Schlossrand fast gerade, am hinteren Ende mit dem hinteren Rande einen stumpfen Wirbel bildend. An dem dem Schlossrande zunächst liegenden Theile der Schale noch mehr, als die übrige Schale zusammengedrückt und fast flügelförmig vorstehend. Der 1) Catalogue methodique et descriplion des corps organises fossiles ' du departement des Bouches-du-Rhone et lieux circonvoisins. Mar- seille 1842. 47 vordere Muskeleindruck deutlich, verlängert, zungenförmig. Der hintere weniger deutlich, fast kreisrund, dem Schloss- rande genähert. Die Wirbel klein, stumpf, kaum vorstehend. Diese Muschel, welche übrigens nur in der Erhaltung als Steinkern vorliegt, hat das Ansehen einer Lucina, zu wel- cher Gattung namentlich auch die verlängerte zungenförmige Gestalt des vorderen Muskeleindrucks passt. Allein die Ungleichklappigkeit und das Gedrehtsein der Schale weiset auf gewisse Zweischaler des Französischen Kreidegebirges hin, welche d’Orbigny unter dem Gattungsnamen Arcopayia (Leach, Brown) beschreibt. Namentlich steht Arcopa- gia nummismalis d’Orbigny ]. c. Vol. Ill. p. 415. Pl. 379. fig. 1—5. der Texanischen Art in der ganzen äusseren Form sehr nahe. Exemplare dieser Französischen Art, welche durch Herrn Saemann bei Bourr& in der Touraine ge- sammelt wurden, lassen keinen anderen Unterschied wahrnehmen, als eine geringere Ausdehnung der Schale nach vorn und eine noch deutlichere flügelförmige Erweiterung der Schale nach hinten. Dagegen hat sich aber der nach d’ Or- bigny der Galtung allgemein zustehende tiefe Mantelausschnitt bei der Texanischen Art nicht deutlich wahrnehmen las- sen. Ein einziges Exemplar zeigt fast in der Mitte der Unterseite der rechten Klappe einen undeullich begrenzten, fast gerade aufsteigenden, oben stumpf endigenden Eindruck (S. fig. 8. a.), welchen man vielleicht für einen Mantelausschnitt halten könnte. Allein abgesehen davon, dass die Lage des undeutlichen Eindrucks fast in der Mitte des unteren Scha- lenrandes der Deutung als Mantelausschnilt zu widersprechen scheint, so steht auch der Umstand entgegen, dass man den dem Umfange der Schale parallel laufenden Manteleindruck auch an der Stelle dieses vermeintlichen Ausschnitts ununterbrochen verlaufen sieht. Wie dem jedoch auch sein möge, in jedem Falle sind die Texanische Art und Arco- pagia nummismalis d’Orbigny nahe verwandte Arten derselben Gattung und es ist hier der Gattungsname Arcopagia auch für die erstere angenommen worden, ohne damit über die Selbstständigkeit des Geschlechts in der von d’Orbigny angegebenen Begrenzung entscheiden zu wollen. Vorkommen: In der Erhaltung als Steinkern bei Friedrichsburg nicht selten. Erklärung der Figuren: Fig. 8. a. zeigt das grösste und best erhaltene der vorliegenden Exemplare gegen die rechte Klappe gesehen. Fig. 8. b. zeigt dasselbe Exemplar im Profil gegen die Wirbel gesehen, so dass der Schloss- rand nach oben gerichtet ist, Diese Ansicht lässt die stärkere Wölbung der rechten Klappe und das Gedrehtsein der ganzen Schale deutlich erkennen. 48. VENUS (?) sp. ind. Venus F. Roemer sp. ind. Texas p. 407. Stimmt in der äusseren Form nahe mit Venus Brongniartina Leymerie bei d’Orbignyl. c. Vol. III. p. 432. Pl. 382. fig. 3—-6. überein, Die Erhaltung als Steinkern lässt jedoch eine sichere speeifische Bestimmung nicht zu. Selbst die Gallungsbestimmung ist, da der Mantelausschnitt nicht wahrzunehmen, keineswegs zweifellos. Vorkommen: Bei Friedrichsburg in 2 Exemplaren gefunden. 49. CORBIS sp. ind. Corbis sp. ind. F. Roemer Texas p. 407. Ein einziges als Steinkern erhaltenes Exemplar zeigt grosse Uebereinstimmung mit Corbis striati - costata d’Or- bienyl.c. Vol. III. p. 114. Pl. 281. fig. 2., jedoch ist die Schale etwas mehr nach hinten verlängert und die concen- irischen Falten der Oberfläche, welche man an einer Stelle, an der die Schale selbst erhalten ist, erkennen kann, sind weniger regelmässig, als bei der Französischen Art. Vorkommen: Bei Friedrichsburg. 50. CYPRINA sp. ind. Cyprina sp. ind. F. Roemer Texas p. 407. Ungefähr von der Grösse und dem äusseren Umrisse der Cyprina Ligoriensis d’Orbigny 1. c. Vol, Ill. Pl. 275., aber mehr zusammengedrückt und mit weniger vorstehenden Wirbeln. Vorkommen: Ein einzelnes als Steinkern erhaltenes Exemplar wurde am oberen Laufe des Pedernales gefunden. 51. CYPRINA sp. ind. Cyprina sp. ind. F. Roemer Texas p. 406. Ein einzelnes 3” dickes, 3'/,“ langes als Steinkern erhaltenes Exemplar lässt sich am nächsten mit. Cyprina qua- drata d’Orbignyl. c. Vol. III. p. 104. Pl. 276. vergleichen. Die in dem Steinkern stark vortretenden Ausfüllungen der vorderen Muskeleindrücke lassen auf eine sehr dicke Schale schliessen. Vorkommen: Am oberen Laufe des Pedernales. 48 e 52. CARDIUM SANCTI SABAE. Taf. VI. Fig. 7. a, b, Cardium ? Sancti Sabae F. Rocmer Texas p. 405. Lat. 1. 6; Alt. 1+ 2°; Crass. 1“. Testa inaequilalera, ovala, transversa, gibbosa, poslice depressa, producta, subcaudata, laevi, ceterum radiatim coslata; coslis circa 16, aequalibus, granulosis, poslice evanescentibus; umbonibus magnis prominenlibus, antemedianis. Die Schale eirund, in die Quere verlängert, hoch gewölbt, nach hinten zusammengedrückt, zu einem gerundeten Fortsatz verlängert; die grossen vorragenden Wirbel stehen vor der Mitte. Die Oberfläche der Schale ist mit aus- strahlenden Rippen bedeckt, welche nach hinten zu verschwinden, so dass der hintere zusammengedrückte Theil der Schale glalt ist. Die Rippen, gegen 16 an der Zahl, bestehen aus Reihen von rundlichen Tuberkeln, welche unter sich um die Länge ihres Durchmessers von einander abstehen, während der Abstand der Reihen von einander dem doppelten Durchmesser der Tuberkel gleichkommt. Vor den Wirbeln wird durch eine stumpfe Kante eine grosse glatte Lunula begrenzt. Die Art zeigt in der äusseren Form grosse Verwandtschaft mit Pholadomya caudata A. Roemer Verst. d. Nordd. Kreidegeb. p. 76. Taf. X. Fig. 8 (Corbula aequivalvis Goldfuss Petref. Germ. Il. 250. t. 151. cf. 15), ist jedoch durch die stärkere Wölbung der Schale und dadurch unterschieden, dass die Rippen aus perlschnurförmig an einander ge- reihten Tuberkeln bestehen, während sie bei Pk. caudata einfach sind. In dieselbe Gruppe gehört ausser der folgenden Art auch Cardium Subdinense d’Orbigny l. c. Ill. P. 1. 260. fig. 1—3 und Cardium Cornuelianum d’Orbigny l.c. Ill. Pl. 256. fig. 1. 2. Sämmtliche Arten der Gruppe, welche durch die Verlängerung des zusammengedrückten hinteren Theils der Schale und durch die ausstrahlenden Rippen ihren eigenthümlichen Habitus erhält, gehören der Kreide- formation an. Die Vereinigung mit Pholadomya, zu welcher die zuerst bekannte Art gestellt wurde, wird durch das bei Exemplaren der Ph. caudata von Aachen (Vergl. N. Jahrb. 1845, p. 335) beobachtete Vorhandensein starker Schlosszähne unmöglich. Anderer Seits erscheint die Zugehörigkeit zu Cardium, auf welches die Schlossbildung hin- weiset, zweifelhaft, wenn die von Geinitz (Vergl. Versteinerungskunde $. 406) milgetheilte Beobachtung zuverlässig ist, der zufolge Steinkerne der Ph. caudata einen tiefen Mantelausschnitt zeigen. Bei der Texanischen Art wurden übrigens weder die Schlosstheile, noch der Eindruck des Mantels erkannt. Vorkommen: In der Erhaltung als Steinkern bei Friedrichsburg und bei dem alten Spanischen Fort am San Saba-Flusse nicht selten. Das abgebildete Exemplar rührt von der letzteren Stelle her. In einer durch Herrn Beadle in Neu-Orleans an Dr. Krantz gemachten Sendung von Versleinerungen befindet sich ein einzelnes, in gelblich weis- sen, undeutlich und feinkörnig oolithischen Kalkstein versteinertes, vollständig mit dem Texanischen übereinstimmendes Exemplar, welches angeblich aus dem im Norden des Staates Mississipi gelegenem Gebiete der Choctaw-Indianer herstammt. Erklärung der Figuren: Fig. 7. a. Ansicht der rechten Klappe von der Seite. Fig. 7. b. Ansicht der ver- einigten Klappen von vorn. 53. CARDIUM ELEGANTULUM. Taf. Vi. Fig. 5.a,b, c. Cardium elegantulum F. Roemer Texas p. 405. Lat. 1"; Alt. 9; Crass. 6". Testa ovata, transversa, convexa, poslice producta, depressa, lineis elevatis radianlibus subgranulosis, anlice con- - fertioribus ornata; parte postica testae laevi; umbonibus antemedianis. Die Schale gewölbt, in die Quere ausgedehnt, eirund, nach hinten etwas ausgezogen und zusammengedrückt, auf der Oberseite mit undeullich gekörnelten, in nicht ganz regelmässigen Abständen und namentlich nach vorn zu gedrängter stehenden erhabenen ausstrahlenden Linien bedeckt. Ein schmaler hinterer Theil der Schale bleibt von den ausstrahlen- den Falten frei und ist glatt. Diese Art gehört wie die vorhergehende augenscheinlich in die der Kreide eigenthümliche Gruppe von Cardien, deren bekannteste das Cardium caudatum (Pholadomya caudata A. Roemer) ist. Am nächsten lässt sie sich mit Cardium Cornuelianum d’Orbigny 1. c. Vol. III. Pl. 256. fig. 1.2. vergleichen. Doch ist sie weniger hoch gewölbt und nach hinten mehr verlängert, als die Französische Art. Auf der erhaltenen dünnen Schale treten die ausstrahlenden Linien kaum hervor. Viel stärker sind sie auf den Steinkernen. An solchen sieht man namentlich sehr deutlich, wie die austrahlenden Linien hinten entfernter und in fast gleichen Zwischenräumen, nach vorn zu dagegen gedrängter und zugleich unregelmässiger stehen. Die Körnelung ist deutlicher auf den ausstrahlenden Linien des vorderen Theils der Schale, als auf denen des hinteren wahrzunehmen. An einem einzelnen als Steinkern erhaltenen Exemplare fehlen auf der vorderen Hälfte der Schale die ausstrahlenden Linien ganz und statt derselben sind unterbrochene Quer- 49 runzeln vorhanden. Rücksichtlich der Galtungsbestimmung findet übrigens, da die Theile des Schlosses nicht beobachtet wurden, dieselbe Unsicherheit, wie bei der vorhergehenden Art Stalt. Vorkommen: Nicht selten am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels. Es liegen 12 Exemplare vor. Erklärung der Figuren: Fig. 5. a. stellt ein mit der in Kalkspath verwandelten Schale selbst erhaltenes Exemplar von der Seite dar. Fig. 5. b. dasselbe von vorn. Fig.5.c. ein Stück des vordern Theils der Schale dessel- ben Exemplares vergrössert. 54. CARDIUM HILLANUM. Taf. VI. Fig. 12. Cardium Hillanum Sowerby Min. Conch. Tom. I. p. 41. Pl. 14. fig. 1. —_ —_ Lamarck Anim. s. vert. Tom. VI. p. 20. _ _ Goldfuss Petrif. Germ. Vol. II. p. 220, tab. 144. fig. 4. _ — Ad. Rocmer Verst. Nordd. Kreidegeb. p. 71. _ —_ Ferd. Roemer Texas p. 406. Protocardia Hillana Beyrich Zeitschr. für Malacozool. 1845, p. 17. _ _ Geinitz Versteinerungsk. p. 421, Taf. 19. fig. 4. -- En Reuss Verst. der Böhm. Kreideform. Vol. II. p. 22. Taf. 45. fig. 2. — —_ Bronn Ind. Pal. p. 1046. Long. 1“ 8; Lat. 1“ 9; Crass. 11". Testa inflata, cordata, subquadrata, poslice Iruncala, antice rolundata; umbonibus submedianis, parum obliquis. Superficie tesiae poslice radialim, ceterum concentrice plicala; plicis regularibus, aequalibus, rotundatis, intervalla latitudine superantibus. Plicis radiantibus posticis marginem crenulanlibus. Die Schale stark gewölbt, herzförmig, hinten abgestutzt; vorn gerundet, Die Wirbel fast in der Mitte stehend, wenig nach vorn geneigt. Die Oberfläche der Schale an dem hinteren Theile mit ausstrahlenden, übrigens mit con- centrischen Falten bedeckt. Die Falten regelmässig, gleich stark, gerundet, breiter als die sie trennenden Furchen. Die ausstrahlenden Falten des hinteren Theils der Schale bewirken eine Kerbung des Randes, welcher übrigens ganzrandig ist. Von dieser Art liegen mehrere Exemplare vor, welche theils blosse Steinkerne, theils mit Spuren der Schale er- halten sind. Das Fig. 12. abgebildete Exemplar ist ein solches, an welchem ein Theil der concentrisch gefalteten , und ein Theil der radial gefalteten Schalenoberfläche erhalten ist, das Uebrige aber nur die Ausfüllung der inneren Fläche der Schale darstellt, so dass denn namentlich auch die Ausfüllungen der Muskeleindrücke sichtbar sind. Die Texani- schen Exemplare lassen, so weit die unvollständige Erhaltung die Vergleichung zulässt, keinen andern Unterschied von Europäischen und namentlich solchen des Sächsischen Quadersandsteins und des „Upper Greensand“ von Blackdown wahrnehmen, als denjenigen einer etwas bedeutenderen Grösse. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg und im San Saba Thale. Das abgebildete Exemplar rührt von der letzteren Localilät her. 35. CARDIUM sp. ind. Cardium Pedernalis F. Roemer Texas p. 406. Long. 1" 10°; Lat. 1“ 5; Crass. 1” 2. Gehört in die Verwandtschaft des Cardium Hillanum und hat mit diesem namentlich die nach zwei Richtungen gestreifte Oberfläche der Schale gemein, unterscheidet sich aber durch die mehr verlängerte und auch stärker gewölbte Form. Mehrere der vorliegenden Exemplare zeigen, obgleich im Ganzen als Steinkerne erhalten, doch an einzelnen Stellen der Oberfläche vermöge einer eigenthümlichen Erhaltung die doppelte Streifung. Die Selbstständigkeit der Art scheint zwar nicht zweifelhaft, jedoch halte ich die Erhaltung der vorliegenden Exemplare nicht für genügend, um wie früher geschehen, die specifische Diagnose der Art aufzustellen. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg. 56. CARDIUM sp. ind. Cardium sp. ind. F. Roemer Texas p. 406. Gehört jedenfalls in die nächste Verwandtschaft des Cardium alternatum d’Orbigny. Eine sichere Entscheidung über die etwaige Identität mit jener Art lässt die Unvollständigkeit des einzigen vorliegenden Exemplares nicht zu. Vorkommen: An der Furt bei Neu-Braunfels. 2 30 57. CARDIUM sp. ind. Cardium sp. ind. F. Roemer Texas p. 406. Aus der Verwandischaft des Cardium Moulonianum d’Orbigny |. c. Vol. II. p. 34. Pl. 248. und wie diese Französische Art mit ausstrahlenden Tuberkelreihen auf der Oberfläche bedeckt, von denen immer je zwei aus gröberen Tuberkeln gebildete zwei andere Reihen feinerer Körner einschliessen. Vorkommen: Ein einzelnes unvollständiges Exemplar bei Friedrichsburg. 55. CARDIUM sp. ind. Cardium transversale F. Roemer Texas p. 406. Long. 1“ 10:5 Lat. 2” 5; Crass; 1. 6. Die ungleichseitige Schale ist stark nach hinten verlängert und zusammengedrückt und zeigt hier Kerben, welche das Vorhandensein von radialen Reifen oder Rippen vermulhen lassen. Die Erhaltung des einzigen vorliegenden Exem- plars als Steinkern scheint nicht genügend, um danach, wie früher von dem Verfasser geschehen ist, die specifische Diagnose der Art aufzustellen. Vorkommen: Bei Friedrichsburg. 59. ISOCARDIA sp. ind. Isocardia sp. ind. F. Roemer p. 405. Kommt in der äusseren Form und Grösse am nächsten mil Isocardia Carantonensis d’Orbigny l. c. Vol. IN. p. 48. Pl. 252. fig. 1-4 überein. Die Erhaltung der vorliegenden Exemplare als Steinkerne lässt eine nähere specifische Bestimmung der Art nicht zu. . Vorkommen: Bei Friedrichsburg. 60. ISOCARDIA sp. ind. Isocardia sp. ind. F. Roemer Texas p. 405. Lässt sich in Grösse und äusserer Form am nächsten mit Isocardia neocomiensis d’Orbigny 1. c. Vol.IIl. Pl. 250. fig. 9—11 vergleichen. Die Erhaltung der vorliegenden Exemplare gestattet eine nähere specifische Bestimmung nicht. Vorkommen: Bei Friedrichsburg. 61. CYPRICARDIA TEXANA. Taf. VI. Eig.'6.'0, b, c: Cypricardia (?) Texana F. Roemer Texas p. 404. Lat. 10; Alt. 6“; Crass. 4. Testa elongato - ovata, transversa, inaequilatera , poslice angustiore, oblique carinata, laevi; carina acula, aream poskcam lanceolato-cordatam a reliqua testa secernente; umbonibus antemedianis, parvis, conliguis ; margine cardinali recto, angulum oblusum cum margine posteriore superiore efJormante. Die Schale in die Quere verlängert, ungleichseitig, vorn fast abgestulzt, nach hinten schmaler werdend, schief ge- kielt auf der Oberfläche bis auf undeutliche concentrische Anwachslinien glatt. Der von dem Wirbel jeder Klappe ge- gen die hintere untere Ecke derselben ziehende Kiel ist scharfkanlig und begrenzt eine grosse lanzettlich herzförmige Fläche am hinteren Theile der Schale. Die kleinen weit vor der Mitte der Schale liegenden Wirbel berühren sich. Der Schlossrand ist gerade und schliesst sich mit stumpf gerundetem Winkel an den schneidig scharfen oberen hinteren Rand der Schale an. Die Gatlungsbestimmung dieser mil keiner anderen bekannten näher zu vergleichenden Art ist sehr unsicher und beruht lediglich auf einer Aehnlichkeit der äusseren Form mit gewissen Arten von Cypricardia. Die Theile des Schlos- ses, so wie Muskel- und Mantel-Eindrücke haben sich nämlich an keinem der zahlreichen vorliegenden Exemplare beobachten lassen. Sämmtlichen Exemplaren ist eine eigenthümliche Erhaltung gemeinsam, der zu Folge nicht ein blosser Steinkern 67 1 der inneren Höhlung der Klappen sich gebildet, sondern die äussere Form der Schale selbst sich vollständig erhalten hat, jedoch so, dass die Oberfläche der Schale nicht aus einer von der übrigen Ausfüllungsmasse verschiedenen Ge- steinsmasse besteht. Wären die vorliegenden Exemplare dennoch nur Steinkerne, so müsste die Schale äusserst dünn gewesen sein und die Streifen der Aussenfläche auch auf der Innenfläche vorhanden gewesen sein. Ausser mit Cypri= cardia hat die Art auch mit gewissen Formen von Arca mit schr genäherten Wirbeln und kleiner Ligamentfläche in der äusseren Form Verwandtschaft. Allein der Zurechnung zu dieser Gattung stehen die augenscheinlich dünne Beschaffen- heit der Schale und der Umstand entgegen, dass andere in denselben Schichten vorkommende Arten der Gallung Arca stets in der Form ächler Steinkerne erhalten sind. Vorkommen: Bei Friedrichsburg häufig. Es liegen gegen 40 Exemplare vor, welche im Ganzen sehr nahe unter einander übereinstimmen und nur im Betreff der mehr oder minder starken Verlängerung nach hinten eine Ver- schiedenheit erkennen lassen. Erklärung der Figuren: Fig. 6. a. zeigt ein grosses Exemplar von der Seite. Fig. 6. b. dasselbe Exem- plar von oben gegen den Schlossrand gesehen. Fig. 6. c. dasselbe Exemplar von vorn. 62. ASTARTE LINEOLATA. Taf. VII. Fig. 8. a—c. Astarte lineolata F. Rocmer Texas p. 404. Long. 5"; Lat. 6“; Crass. 2"". Testa subaequilatera, orbiculalo-Irigona, convexa, lineis elevalis concentricis paucis, tenuissimis, distantibus ornala; lunula cordata impressa; margine intus distincte crenulato, Die Schale fast gleichseilig,, gerundet dreieckig, vor dem Wirbel etwas ausgeschnitten, ziemlich stark gewölbt, auf der Oberfläche mit wenigen entfernt stehenden, schr feinen, aber scharf vertretenden erhabenen Linien geziert. Die Lunula herzförmig, nicht sehr bestimmt begrenzt, mässig lief eingedrückt. Der Rand der Schale innen deutlich gekerbt. Obgleich nur ein einziges Exemplar der rechten Klappe von dieser Art vorliegt, an welchem die Schlosstheile nicht ein- mal sichtbar sind, so kann doch in Betreff der Galtungsbestimmung kein Zweifel Statt finden. Denn das fragliche Exem- plar zeigt sowohl den unverkennbaren allgemeinen Habitus der Galtung, als auch gewisse kleinere der Gattung regel- mässig zustehende Merkmale, namentlich die Crenulirung des Randes auf der Innenseite, einzelne durch die Unterbre- chung des Wachsthums in grösseren Abschnitten hervorgebrachte Wachsthumsabsätze und bedeutende Dickschaligkeit. Die Artbestimmung betreffend, so kommt die Texanische Art in Grösse und Form ziemlich nahe mit der bekannten le- benden Art des Mittelmeeres, der Astarte incrassala La Jonk. (Venus incrassata Brocchi) überein. Allein von die- ser lebenden, wie von ähnlichen fossilen unterscheidet sie sich durch die scharf vortretenden, entfernt stehenden con- centrischen Linien der Oberfläche. Vorkommen: An der Furt bei Neu - Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 8. a. stellt das Exemplar in natürlicher Grösse von der Seite dar. Fig. 8.b. im Profil von vorn. Fig. 8. c. vergrössert von der Seite. 63. TRIGONIA CRENULATA. Taf. VII. Fig. 6. Trigonia. crenulata Lamarck. Anim. s. vert. Prem. Edit. Tom. VI. p. 93; Deux.. Edit. VI. p: 515. _ — Defrance Dict. des sc. nat. Tom. 55. p- 294. _ —_ Agassiz Monogr. des Trigonies p- 22. Pl. VI. fig. 4—6. = —_ d’Orbigny Pal. Franc. Terr. Cret. Vol. IH. p. 151. Pl. 295. le erenulatus Bronn Index Pal. Vol. I. p- 686. Trigonia aliformis (Park) F. RoemerTexas p. 404. Long. 1‘ 6; Lat. 1“ 3”, Crass. 1". Testa irigona, inflata, crassa, oblique costala; coslis (circa 15) arcualis, subflexuosis, oblique crenalis; latere ante- riore dilatato, obtuso ; latere posteriore producto, angusialo, compressiusculo; area anali transversim costala; costis cre- nulatis, angustis. Die Schale dreieckig, aufgebläht, länger, als breit, nach hinten etwas ausgezogen, auf der Oberfläche mit schiefen, von oben nach unten vorlaufenden, gebogenen, starken Rippen bedeckt, deren Zahl auf jeder Klappe gegen 15 beträgt, 32 und welche durch eben so breite Zwischenräume getrennt und durch schiefe Kerben in zahlreiche Höcker getheilt wer- den. Die vordere Seite der Schale ist breit und abgestumpft. Die hintere Seite verlängert, verschmälert und zusam- mengedrückt; die Area mit schmalen, durch doppelt so breite Furchen getrennten Querreifen bedeckt. Von dieser Art liegen mehrere Exemplare in verschiedenem Erhaltungszustande vor. Einige sind wahre Stein- kerne. Diese zeigen stark vortretende Ausfüllungen der hinteren Muskeleindrücke und sind übrigens auf der Oberfläche ganz glatt. Andere Exemplare sind unächte Steinkerne. Sie zeigen zwar an den Wirbeln die tiefen von den Schlöss- zähnen herrührenden spaltenarligen Eindrücke, wie die wahren Steinkerne, auch ist nirgends bei ihnen die Schale selbst erhalten, allein dennoch lassen sie auf der Oberfläche die schiefen Rippen, freilich aus der gewöhnlichen Steinmasse be- stehend, so wie auch die Querreifen der Area erkennen. Die schiefen Rippen verlaufen übrigens nicht wie bei den mit der Schale selbst versehenen Exemplaren bis an den Rand, sondern sie lassen einen etwa 2 breiten äusseren Saum ganz frei und glatt. Dieser eigenthümliche Erhaltungszustand ist so zu erklären, dass während bei den ächten Steinker- nen die Ausfüllungsmasse nur den durch die inneren Flächen der beiden Klappen begrenzten Raum eingenommen hat, hier dagegen die Ausfüllungsmasse auch ausserdem an die Stelle der sich auflösenden perlmutterartigen inneren Schal- schicht getreten ist und so gewissermassen einen der vollständigen Muschel ähnlichen Steinkern der oberen oder äus- seren Schalschicht darstellt. Bemerkenswerth und schwer erklärlich ist bei dieser Erhaltungsart noch der Umstand, dass zuweilen dasselbe Exemplar die eine Klappe im Zustande des ächten Steinkerns, die andere Klappe in dem zuletzt be- schriebenen Erhaltungszustande zeigt. Dieses Verhalten findet sich z. B. auch an dem abgebildeten Exemplare, dessen linke Klappe als wahrer Steinkern erhalten ist. Die specifische Bestimmung der Art betreffend, so lassen die Texanischen Exemplare allerdings einige Verschie- denheiten von der typischen Französischen Form der Trigonia crenulata wahrnehmen, allein dieselben halten sich inner- halb der Grenzen einer localen Abänderung und können hier um so weniger etwa zu Errichtung einer neuen Art ver- anlassen, als nicht eine hinreichend grosse Zahl wohl erhaltener Exemplare vorliegt, durch welche die Beständigkeit je- ner Abweichungen erwiesen würde. Die Abweichungen bestehen in der geringeren Grösse, in der geringeren Zahl der durch breitere Zwischenräume getrennten Rippen und in der weniger bedeutenden Verlängerung der hinteren Seite der Schale. In Betreff des zuletzt erwähnten Unterschiedes ist jedoch zu bemerken, dass ein einzelnes Exemplar vorliegt, bei welchem der hintere Theil der Schale noch stärker, als bei der typischen Französischen Form in einen langen Schnabel ausgezogen ist. Dieses als ächter Steinkern erhaltenes Exemplar zeigt zugleich auf den vorstehenden Ausfüllungen der Muskeleindrücke einen deut- lichen mittleren Längsreifen. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg. 64. TRIGONIA THORACICA. Trigonia thoracieca Morton Synops of the org. rem. Cret. Group in the U. St. p. 65. PI.XV. fig. 13. Mit dieser Art verbinde ich gewisse in dem weichen mergelichen Kalke des am Wege von Neu-Braunfels nach Seguin gelegenen Wasserrisses vorkommende 14“ lange, 11” hohe Abdrücke. Dieselben stimmen mit der Abbildung Mortons sowohl in der allgemeinen Form, als besonders auch darin überein, dass die wenigen (gegen 12) geboge- nen, die Oberfläche bedeckenden Rippen sehr schmal und scharf sind und durch wenigstens dreifach breitere, regelmäs- sig concave und glatte Zwischenräume getrennt werden. Eben diese Form und Anordnung der Rippen möchte auch die von Bronn Ind. Pal. I. 684 versuchte Vereinigung der Trigonia thoracica mit Trigonia aliformis entschieden verbieten. Uebrigens zeigen die Texanischen Exemplare auf der oberen Kante der Rippen eine feine Kerbung, welche Morton nicht erwähnt. — Die specifische Uebereinstimmung der Texanischen Exemplare mit Mortons Art gewinnt durch den Fund- ort der letzteren noch an Wahrscheinlichkeit. Die von Morton beschriebenen Exemplare der Trigonia thoracica stam- men nämlich aus den Kreideschichten von Prairie Bluff in Alabama, welche den Texanischen Kreidebildungen sowohl örtlich genähert sind, als auch, wie früher erwähnt wurde, in ihrer fossilen Fauna eine nahe Verwandtschaft zeigen. 65. CUCULLAEA sp. ind. Arca sp. ind. F: Roemer Texas p. 404. Nro. 43. Diese Art, von welcher mehrere Exemplare mit zum Theil erhaltener Schale vorliegen, stimmt in der Grösse und äusseren Form nahe mit Arca Mailleana d’Orbigny l. c. Vol. III. Pl. 318. fig. 3—6 überein, unterscheidet sich jedoch durch die noch stärkere hintere Abstulzung. Die Oberfläche der Schale ist bis auf feine concentrische Anwachsstreifen und die Andeulung zarter ausstrahlender Linien an dem vorderen Ende der Schale, glatt. Der Eindruck der für Cucul- laea bezeichnenden hinteren schiefen Leiste im Inneren der Schale ist an dem Steinkerne deullich wahrzunehmen. Vorkommen: Am Wasserfalle unterhalb Neu - Braunfels. 33 66. CUCULLAEA sp. ind. Cucullaea sp. ind. F. Roemer Texas p. 404. Nro. 44. Die Steinkerne dieser Art, welche allein bekannt sind, kommen in der äusseren Form und Grösse denjenigen der Arca Passyara d’Orbigny l.c. Vol. III. Pl. 327. fig. 1, 2. nahe. Die durch die hinteren schiefen Leisten im Inneren der Schale hervorgebrachten Eindrücke sind breit und tief. Das grösste der vorliegenden Exemplare ist 24 44 Jang, 14 6 hoch und 1“ 5 dick. Vorkommen: Bei Friedrichsburg nicht selten. 67. ARCA sp. ind. Arca sp. ind. F. Roemer Texas p. 404. Ein einzelnes mit der Schale erhaltenes Exemplar stimmt in Grösse und Gestalt mit Arca consobrina WOrbigny l. c. Vol. II. Pl. 311. fig. 4—7 nahe überein, doch scheint die Area bei der Texanischen Art noch schmaler zu sein und es fehlt ihr die bei der Französischen angegebene Falle auf der hinteren schiefen Abstutzungsfläche. Vorkommen: An der Furt bei Neu - Braunfels. 63. ARCA sp. ind. Arca sp. ind. F. Roemer Texas p. 404. Nro. 46. Der einzige vorliegende Steinkern passt gut zu den Abbildungen von Steinkernen der Arca pholadiformis d’Or- bignyl.c. Vol. II. Pl. 315. fig. 1—5, jedoch verschmälert sich die Schale nach hinten weniger, als dieses bei der Französischen Art der Fall zu sein scheint. Vorkommen: Bei Friedrichsburg. 69. DICERAS sp. ind. Diceras sp. ind. F. Roemer Texas p. 404. Ein grosser vier Zoll breiter und eben so hoher Steinkern gehört entschieden dieser Gattung an. Derselbe zeigt namentlich auch sehr bestimmt die der Gattung eigenthümliche, von einer entsprechenden Leiste auf der Innenseite der Schale herrührende Furche, welche auf der von der Richtung der Wirbel abgewendeten Seite auf dem Steinkerne beider Klappen sich hinabzieht. Vorkommen: Am Abhange des Plateaus bei Neu - Braunfels. 70. MODIOLA PEDERNALIS. Taf. VII. Fig. 11. a, b. Modiola Pedernalis F. Roemer Texas p. 403. Long. 1" 8“; Lat. 9“; Crass. 7'". Testa elongata, transversa, oblique carinata, inflata; parte superiore et posteriore testae radiatim plicata, parte an- leriore et inferiore laevi; plicis radiantibus numerosis (circa 40 ad marginem) conferlis, subaequelibus , dichotomis, supra@ subarcualis. Die Schale ist in die Quere verlängert, nach hinten etwas erweitert, stark gewölbt, durch einen von den Wirbeln schief nach hinten und unten verlaufenden stumpf gerundeten Längskiel getheill. Der über dem Längskiel liegende grössere Theil der Schale ist mit ausstrahlenden zahlreichen (gegen 40) fast gleichen Längsfalten bedeckt, welche sich sowohl durch Einschieben neuer, als durch Spaltung gegen den Umfang hin vermehren, bedeckt. Der unter und vor dem Längskiel liegende Theil der Oberfläche ist glatt und lässt nur eine undeulliche sehr feine Streifung wahrnehmen. Das vordere Ende der Schale ist stumpf gerundet. Diese Art hat die allgemeine Gestalt der Schale und die Seulptur der in eine glalte und eine radial gefaltete Hälfte getheilten Oberfläche mit mehreren Arten der jüngeren Formationen und der Jetztwelt gemein. Eigenthümlich ist ihr aber die grosse Gedrängtheit der ausstrahlenden Falten, welche so bedeutend ist, dass die Breite der Falten die Breite ihrer Zwischenräume um das Doppelte übertrifft. 34 Vorkommen: Häufig bei Friedrichsburg und im San Saba-Thale. Bei Friedrichsburg wurden gegen 50 vor- trefllich mit der Schale erhaltene Exemplare gesammelt. Erklärung der Figuren: Fig. 11. a. stellt eines der grösseren Exemplare von der Seite gesehen dar. Fig. 11. b. dasselbe Exemplar gegen den Schlossrand gesehen. 71. MODIOLA CONCENTRICE-COSTELLATA. Taf. VII. Fig. 10. a,b, c. Modiola concentrice-costellata F. Roemer Texas p. 414. Long. 1" 3“; Lat. 8; Crass.. 6. Testa inflata, subcylindrica, transversa, elongata, anlice rotundata, poslice vix dilalata , compressiuscula, concen- irice costellata; margine cardinali et margine ventrali subparallelis; umbonibus parvis, obtusis contiguis; costellis vel plicis concentricis parte posteriore el superiore testae praecipue distinclis el regularibus, antice in lineas irregulares desinentibus. Die Schale aufgebläht, fast cylindrisch, in die Quere verlängert, vorn stumpf zugerundet, hinten kaum erweitert, elwas zusammengedrückt, auf der Oberfläche mit concentrischen Falten oder Rippen bedeckt. Der Schloss- und Bauch- rand fast parallel. Die Wirbel klein, stumpf und fast sich berührend. Ein stumpf gerundeter Kiel zieht sich von den Wirbeln gegen die hintere untere Ecke. Der hintere obere Rand der Schale der sich über den Schlossrand etwas erhebt, ist fast schneidig zusammengedrückt. Die concentrischen Falten der Oberfläche sind auf dem hinteren und oberen Theil der Schale sehr regelmässig, doppelt so breit als die Zwischenräume und schief abgeplattet. Nach vorn gehen sie in unregelmässige schmale Anwachsstreifen über. Diese Art ist durch die gedrungene, fast cylindrische Gestalt der Schale und durch die flachen concentrischen Falten auf dem hinteren Theile der Schale ausgezeichnet. In Betreff der äusseren Form der Schale lässt sich der Lithodomus Archiaci d’Orbigny Pal. Frang. Terr. Cret. III. Pl. 344. Fig 10—12. mit der Texanischen Art vergleichen. Doch fehlen ihm die stärkeren concentrischen Falten auf dem hinteren Theile der Oberfläche. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg und im San Saba-Thale. Es liegen gegen 20 wohl erhaltene Exemplare vor. Erklärung der Figuren: Fig. 10. a. von der Seite gesehen. Fig. 10. b. von oben gegen den Schlossrand gesehen. Fig. 10. c. ein Stück des regelmässig gefalteten hinteren Theils der Schale vergrössert dargestellt. 72. MODIOLA sp. ind. Modiola sp. ind. F. Roemer Texas p. 403. No. 42. Das einzige vorliegende Exemplar hat die Gestalt und die feinen ausstrahlenden Streifen der Modiola angusta A. Roemer Nordd. Ool. Tab. XVII. Fig. 36.; Nordd. Kr. p. 66. aus dem Hils-Conglomerat, mit welcher Mytilus lineatus d’Orbigny Pal. Frang. Terr, Cret. III. p. 266. Pl. 337. fig. 7—9., vielleicht identisch ist. Nach der Abbildung zu schliessen ist auch Modiola quadrata Sowerby i. Dixon’s Geology and fossils of the tert. and cret. form. of Sussex London 1850. p. 347. tab. XXVII. fig. 13., deren Vorkommen in dem „Lower Chalk“ von Sussex zu demjenigen der Texanischen Art noch besser passt, nahe verwandt. Bei der Unvollständigkeit des. fraglichen Exemplares ist jedoch eine sichere Identificirung nicht thunlich. Vorkommen: Am Wasserfalle bei Neu-Braunfels. 73. MODIOLA GRANULATO-CANCELLATA n. sp. Taf. VIL.. Fig. 12 a,b, c. Long. 7"; Lat. 51)"; Crass. 4". Testa obliqua, ovata, inflata, infra umbones excavala, radiatim et concentrice lenuissime lineala , lineis radiantibus elevatis aequalibus, numerosissimis et confertissimis, granulatis ; lineis concentricis tenwioribus, minus regularibus. Die Schale schief, aufgebläht, eirund,, unter den sich berührenden Wirbeln vertieft, auf der Oberfläche durch sich kreuzende ausstrahlende und concentrische Linien äusserst fein und zierlich gegiltert. Die ausstrahlenden Linien sind äusserst zahlreich und so gedrängt, dass ihre Breite noch elwas grösser, als der Zwischenraum zwischen je 2 derselben ist, und dass in der Mitte der Oberfläche 10—12 derselben auf die Breite einer Linie kommen. Die concentrischen Linien sind etwas schwächer. Indem sich die radialen Linien schneiden, bringen sie eine aus quadratischen Rahmen 35 gebildete Gilterung hervor und theilen die radialen Linien in gerundete Körner. Ausser den feinen concentrischen Linien sind auch einige stärkere, in grösseren Abständen stehende Anwachsringe vorhanden. Die angegebene Sculptur der Schale ist auf der ganzen Oberfläche gleich. Von dieser Art liegt nur ein einziges, etwas verdrücktes Exemplar mit zum Theil erhaltener oberster Schal- schicht vor. Die Sculptur der Schale ist jedoch so eigenthümlich,, dass die Selbstständigkeit der Art nicht zweifelhaft sein kann. Dem unbewaffneten Auge scheint die Schale fast glatt. Wo die oberste Schalschicht entfernt und nur ihr Abdruck zurückgeblieben ist, herrschen die radialen Streifen mehr als auf der Schale selbst über die concentrischen vor. Durch die stark gewölbte Form, und durch eine ähnliche Sculptur, so wie durch die Dünnheit der Schale erinnert die Art einigermassen an die in mitlelterliären und obertertiären Bildungen verbreitete Modiola sericea Bronn. Vorkommen: In dem weichen mergeligen Kreidekalke, der in dem am Wege von Neu-Braunfels nach Seguin liegenden Wasserrisse aufgeschlossen ist. Erklärung der Figuren: Fig. 12. a. von der Seite gesehen. Fig. 12. b. von oben gegen die Wirbel ge- sehen: 12. c. ein Stück der Schalenoberfläche vergrössert dargestellt. Die concentrischen Linien treten nicht deutlich genug hervor, weil der Zeichner für die Vergrösserung ein Stück der Oberfläche gewählt hat, an welchem nicht die Schale selbst, sondern nur deren Abdruck erhalten war. 74. MYTILUS SEMIPLICATUS. Taf. VII. Fig. 3. Mytilus semiplicatus F. Roemer Texas p. 402. Long. 3" 2; Lat. 1” 10; Crass. 11. Testa magna, convexa, obliqua, elongato-ovata, postice dilatata el rotundata, antice coarclala, semiplicafa. Plicis radiantibus subregularibus, versus umbones minoribus et confertioribus, partem dimidiam testae dorsalem ornantibus et marginem teslae crenulantibus ; margine cardinali brevi; umbonibus acutis. Die Schale gross, gewölbt, schief, verlängert oval, hinten erweitert, gerundet, vorn verengert, zur Hälfte mit ausstrahlenden Falten bedeckt. Die Falten nehmen die obere oder Dorsalhälfte der Schale ein, sind ziemlich regel- mässig und werden gegen den Wirbel hin gedrängter und kleiner. Wo sie endigen, bringen die Falten eine Kerbung des Randes hervor. Der nicht gefaltete untere Theil ist ausser einigen entfernt stehenden Anwachsringen glalt. Der Schlossrand ist kurz und gerade, und bildet mit dem hinteren Theile der Schale einen stumpfen Winkel. Die Wirbel sind zugespilzt. Von dieser Art liegen 5 Exemplare vor, bei welchen zwar nicht die obere Schalschicht selbst erhalten ist, wohl aber auf dem sehr vollkommenen Steinkerne die untere Fläche der äusseren Schalschicht deutlich abgedrückt ist. Die Kerben des hinteren Randes nehmen ganz regelmässig gegen den Schlossrand hin an Breite ab, wie auch die ausstrah- lenden Rippen selbst, durch welche sie hervorgebracht werden. Keine bekannte Art Europäischer Kreideschichten ist näher mit der Texanischen zu vergleichen. Die bedeutende Grösse, die halb gefaltete Schale und der kurze Schlossrand sind die Merkmale, welche sie verzugsweise auszeichnen. Vorkommen: Nicht selten in dem weichen mergeligen Kreidekalke in dem am Wege von Neu-Braunfels nach Seguin 3 Engl. Meilen unterhalb Neu-Braunfels gelegenen Wasserrisse zusammen mit Exogyra ponderosa n. sp., Tri- gonia thoracica Morton, Pecten virgatus Nilsson u. s. w. 75. MYTILUS TENUITESTA. Taf. VII. Fig. 13. a, b. Mytilus tenuitesta F. Roemer Texas 403. Long. 1" 6"; Lat. 10°"; Crass. 5". Testa elongata, transversa, carinata, poslice subdilatata, compressiuscula, tennuissima, laevi ; margine cardinali longo, angulo valde obtuso cum margine posteriore subcarinato conjuncto; umbonibus parvis acutis subterminalibus. Die Schale länglich, in die Quere ausgedehnt, gekielt, hinten erweitert und zusammengedrückt, sehr dünn und auf der Oberfläche ausser einigen sehr feinen entfernt stehenden Anwachsstreifen völlig glatt. Der von den Wirbeln aus- gehende Längskiel theilt die Schale in 2 sehr ungleiche Hälften, von denen die eine schmalere die fast senkrecht nach dem Bauchrande abfallende Fläche, die andere grössere eine allmählig nach dem Schlossrande und nach dem oberen hinteren Rande hin abfallende Fläche bildet. Der Schlossrand ist gerade und lang und schliesst sich mit sehr stumpfem 36 Winkel an den sanft gebogenen hinteren oberen Rand der Schale an. Da der obere hintere Theil der Schale sehr zusammengedrückt ist, so ist der hintere obere Rand in den vereinigten Klappen schneidend. Von dieser Art liegen 15 meistens nur in der Form von Steinkernen erhaltene Exemplare vor, welche in der äusseren Gestalt nicht unbedeutend von einander abweichen. Namentlich befinden sich einige darunter, welche im Vergleich zu der Länge hinten bedeutend mehr, als das abgebildete Exemplar erweitert sind. Bei einigen andern zeigt die ganze Schale eine deutliche Krümmung, so dass der Bauchrand bogenförmig ausgeschnilten erscheint. Das abge- bildete Exemplar stellt aber die typische Form der Art dar. Dasselbe ist völlig mit der Schale erhalten. Die letzere erscheint nur wie cin äusserst dünnes Häutchen, aber freilich ist wohl die untere Schalschicht verschwunden. Die kleinen spitzen Wirbel liegen an dem vorderen Ende der Schale, aber gleich unter denselben erweitert sich die Schale ein wenig, so dass man wenigstens bei einigen Exemplaren fast zweifelhaft sein könnte, ob die Art zu Mytilus oder Modiola gehört. Bei einer Vergleichung der Art mit ähnlichen Formen und namentlich mit solchen der Kreideformation, ergiebt sich eine gewisse Aehnlichkeit mit Mytilus edentulus Sowerby bei Reuss Verst. der Böhm. Kreideform. t. XXXVI. fig. 5., doch ist die Texanische Art grösser und mehr verlängert. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg. Erklärung der Figuren: Fig. 13. a. Von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. Fig. 13. b. die ver- einigten Klappen gegen die Rückenseite gesehen. 76. PINNA sp. ind. Pinna sp. ind. F. Roemer Texas p. 402. Die zwei vorliegenden unvollständigen Exemplare dieser Art lassen keine sichere specifische Bestimmung zu. In der Sculptur der Oberfläche zeigen sie Aehnlichkeit mit Pinna quadrangularis Goldfuss Petrif. Germ. tab. 127. fig. 8. Vorkommen: Bei Friedrichsburg. 77. PINNA sp. ind. Ein einziges unvollständiges Exemplar dieser Art zeigt einen deutlich vierseitigen Querschnitl und durch flach concave Zwischenräume getrennte Längsrippen auf der oberen Hälfte der Schale. Die Form der ausstrahlenden Rippen erinnert au Pinna Moreana d’Orbigny l.c. Vol. III. Pl. 332, die jedoch viel mehr von der Seite zusammengedrückt ist. Vorkommen: In dem lockeren Kreidemergel des Wasserrisses am Wege von Neu-Braunfels nach Seguin. 78. INOCERAMUS CRIPSII. Taf. VII. Fig. 2. Inoceramus Cripsii Mantell Fossils of the South Downs or Ilustrations of the Geol. of Sussex p- 133. tab. 27. fig. 11. — — Goldfuss Petrif. Germ. Vol. II. p. 116. tab. 112. fig. 4. = — Ad. Roemer Verst. Nordd. Kreide-Geb. p. 63. Inoceramus regularis d’Orbigny Pal. Franc. Terr. Cret. Vol. III. p. 516. Pl. 410. —_ Goldfussianus d’Orbigny 1. c. p. 517. Pl. 411. —_ impressus d’Orbigny l. c. p. 515. Pl. 409. —_ Cripsii F. Roemer Texas p. 101. — impressus Beyrich, Bericht über die von Overweg auf der Reise von Tripoli nach Murzuk und von Murzuk nach Ghat gefundenen Versteinerungen. Aus den Monatsber. über die Verhandlungen der Gesellsch. für Erdkunde zu Berlin. Berlin Bd. IX. 1852. p. 9. Taf. II. Fig. 1. a, b. Long. 2 24: Lat. 3°“; Crass. 1 2%. Testa aequivalvi, elongato-ovala, transversa, inflata, concentrice undulato-plicata et. eleganter tenuiter striata. La- iere posteriore subdepresso producto; latere anteriore brevi, oblique subtruncato ; margine cardinali longo, recto. Schale gleichklappig, stark gewölbt, selbst aufgebläht, länglich oval, in die Quere ausgedehnt und 1'/, mal so breit als lang, vorn kurz, fast abgestutzt, nach hinten verlängert, zugerundet und zusammengedrückt, Der Schlossrand gerade, lang und horizontal d. i. der Richtung der grössten Ausdehnung der Schale parallel. Die dem Schlossrande zunächst liegenden Theile der Schale stark zusammengedrückt. Die Oberfläche der Schale mit concentrischen wellen- 7 förmigen Falten von ungleicher Stärke und diese wieder, so wie ihre Zwischenräume, mit sehr feinen concenlrischen Linien bedeckt. Die vorstehende Beschreibung passt nur auf die typische Form der Art, wie sie der Europäischen ganz gleich auch in Texas vorkommt. Andere Formen dieser in Texas, wie in Europa, an allen Orten, wo sie in grösserer Häufigkeit auftritt, sehr veränderlichen Art entfernen sich von diesem Typus zum Theil sehr bedeutend. Namentlich ist in Texas gerade so, wie auch bei Haldem und Lemförde in Westphalen eine Form häufig, welche durch viel geringere Wölbung, viel geringere Ausdehnung in die Quere und kürzeren Schlossrand, sowie die bedeutendere Grösse der ganzen Schale von der Hauptform unterschieden , zugleich aber durch Uebergänge mit derselben verbunden ist. Eine andere Abart ist durch ein eigenthümliches Merkmal ausgezeichnet. Dieselbe zeigt nämlich in der Erhaltung als Steinkern auf beiden Klappen eine gerade, tiefe, von der hinteren unteren Ecke schief nach dem Wirbel vorlaufende Furche, welche in der Nähe der hinteren Ecken am tiefsten und breitesten ist und gegen den Wirbel hin an Tiefe und Breite abnimmt, bis sie noch vor Erreichung des letzteren aufhört. Die Furche ist wie eine Hohlkehle regelmässig concav und glatt, da weder die concentrischen wellenförmigen Falten, noch die concentrischen Linien dieselbe kreuzen, sondern an ihren Rändern unterbrochen sind. Diese Furche wird nicht sowohl, wie man nach der Ansicht der Steinkerne vermuthen könnte, durch eine entsprechende Depression der äusseren Schale, sondern vielmehr durch eine schwielige Verdickung auf der inneren Fläche der Schale hervorgebracht. Davon überzeugt man sich durch Prüfung solcher Exemplare, bei denen die äussere faserige Schalschicht über einem Theile der Furche noch erhalten ist. Man erkennt bei solchen, von denen mir mehrere vorliegen, dass die äussere Oberfläche der Schale über der Furche weder eine Unterbrechung der Falten und Linien, noch eine merkliche Depression oder Einsenkung erleidet, und zugleich sieht man, wie unter der faserigen äusseren Schalschicht die Furche durch späthigen krystallinischen Kalk ausgefüllt wird. _Der letztere ist offenbar an die Stelle der schwieligen Verdickung der verschwundenen inneren Schalschicht getreten. Bei diesem Verhalten ist denn auch natürlich, dass in der.Erhaltung als Steinkern die concentrischen Falten und Linien nicht durch die Furche hindurch gehen. Für d’Orbigny ist das Vorhandensein dieser Furche Veranlassung zu der Auffstellung einer neuen Art, des Inoceramus impressus (Palaeont. Frang. Terr. Cret. Vol. III. p. 315. Pl. 409.) geworden. Allein nach sorgfältiger Ver- gleichung meiner Texanischen Exemplare, und noch mehr nach der Prüfung einer grösseren Anzahl von Exemplaren aus dem Kreidemergel von Haldem in Westphalen halte ich mich fest überzeugt, dass die Anwesenheit einer solchen Furche eine specifische Verschiedenheit nicht begründet, sondern nur als eine einzelnen Exemplaren des Inoceramus Cripsii zukommende Abnormilät anzusehen ist. Denn diese Furche kommt bei Exemplaren vor, welche in jeder anderen Beziehung völlig mit der typischen Form der Art übereinstimmen. Ausserdem ist sie in Form und Grösse keinesweges beständig. Bei einigen Exemplaren sehe ich sie von der hinteren unteren Ecke bis in den Wirbel verlaufen, bei anderen reicht sie von der hinteren unteren Ecke nur etwa bis zur Mitte. Bei einigen Exemplaren ist sie sehr tief ausgehöhlt, bei anderen ganz flach. Uebrigens beobachte ich die Furche sowohl an Exemplaren der typischen Form, als auch an Exemplaren der flacheren, grösseren Abart. Die Verbreitung dieser Varietät mit dem Eindruck erstreckt sich ausser Europa und Amerika, auch auf Afrika, indem durch Beyrich unter den von Dr. Overweg eingesendelen Versteinerungen ein schönes Exemplar aus dem Wadi Tagidscha zwischen Mizda und dem Nordrande der Hammada, unter 31° N. Br. auf dem Wege von Tri- poli nach Murzuk, als derselben angehörig, mit Sicherheit bestimmt wurde. In Betreff der Benennung der hier unter dem Namen Inoceramus Cripsü beschriebenen Art verdient nur noch die Behauptung d’Orbigny’s') Erwähnung, der zufolge der von Goldfuss als I. Cripsiö beschriebene Inoceramus von der Mantellschen Art dieses Namens durchaus verschieden sein soll. Wäre jene Behauptung richtig, so würde dieselbe in gleicher Weise von dem Vorkommen des Inoceramus Cripsü in Deutschland überhaupt gelten, denn die an sehr verschiedenen Punkten vorgekommenen Exemplare sind in der That mit der durch Goldfuss beschriebenen Art identisch, von welcher die Abbildung tab. 112. fig. 4. ein mir vorliegendes als Steinkern erhaltenes grosses Exemplar aus dem festen Kreidesandsteine von Dülmen mit fast regelmässigen wellenförmigen Falten der Oberfläche darstellt. Allein nach Vergleichung der Mantell’schen Beschreibung und Abbildung, sowie auch nach Ansicht Englischer Exemplare, sehe ich durchaus keinen Grund zu der Annahme, dass die von Goldfuss und anderen Autoren für den I. Cripsü Mantell gehaltene Deutsche Art von der Englischen dieses Namens verschieden sei. Ich halte daher Inceramus Gold- fussianus d’Orbigny mit Inoceramus Cripsü Mantell für identisch. In Betreff des Inoceramus impressus d’Or- bigny ist dasselbe nach dem Vorhergehenden ebenfalls gewiss. Endlich halte ich auch nach der Abbildung und Beschreibung den Inoceramus regularis Orbigny für nicht specifisch von dem Inoceramus Cripsii verschieden. Derselbe stellt nur eine mehr erweitertete und weniger in die Quere verlängerte Form dar, wie dergleichen bei Haldem in Westphalen und in Texas zusammen mit der Hauptform und mit dieser durch vollkommene Uebergänge verbunden, nicht selten vorkommen. Uebrigens werden auch die 3 genannten Arten d’Orbigny’s aus Schichten desselben geognostischen Niveau’s und zum Theil von denselben Fundorten aufgeführt. 1) 1. e. p. 518. 38 Dass auch Inoceramus Barabini Morton!) mit dem Inoceramus Cripsii identisch sei, glaube ich nach flüchtiger Ansicht der Original-Exemplare in dem Museum der „Academy of natural Sciences of Philadelphia“ versichern zu können, obgleich aus den sehr unvollkommenen Abbildungen diese Identität nicht zu entnehmen ist. Inoceramus alveatus?) Morton halte ich nach der Beschreibung und der freilich nicht sehr deutlichen Abbildung für die von d’Orbigny unter dem Namen Inoceramus impressus beschriebene Abart mit einer schiefen Furche auf jeder Klappe. Die Beschreibung der Art lautet nämlich : „Ventricose, with prominent concentrice ribs and a profound and broad longitudinal sulcus on the posterior side; between this and the extremity is a similar indentation“. Zu dieser Beschreibung wird noch hinzu gesetzt: „This species is found with the preceding (i. e. Inoceramus Barabini) and is almost as variable. The annexed drawing was made from a small but admirably preserved specimen; but I have one in my possession three inches long“. Als Fundort beider Arten Mortons werden „the older cretaceous strata* von Greene County im Staate Alabama angegeben. Demnach würde also auch in Alabama gerade so, wie in Texas, sowohl die typische Form des Inoceramus Cripsü, als auch die durch eine schiefe Furche ausgezeichnete abnorme Form vorkommen. Von dem Ausdrucke „older cretaceous strata“ ist auch nicht etwa auf ein abweichendes geognostisches Niveau der Schichten in Alabama zu schliesen, da in diesem Staate überhaupt nur die obere Gruppe der Kreide (vielleicht einschliesslich des oberen Theils des „Systeme Turonien“) vorhanden ist. Sicher ist nach mehreren durch Prinz Max zu Wied in der Nähe des Fort Leavenworth gesammelten und in dem Bonner Museum niedergelesten, mit der Perlmutter-glänzenden Schale erhaltenen Exemplaren, dass der Inoceramus Cripsiü auch in den Kreidebildungen am oberen Laufe des Missouri vorkommt, Kaum zweifelhaft scheint mir nach Abbildung und Beschreibung auch die Identität des durch Fremont in den Felsengebirgen in der Nähe von deren östlichem Abfalle, in long. 105° von Washington, lat. 39°, in einem hell gelblich grauen Kalkstein gefundenen und von J. Hall beschriebenen und mit Inoceramus involutus Sowerby verglichenen Inoceramus (p. 310. No. 25. Pl. IV. fig. 2), sowie auch des durch Fremont am Smoky hill river, in long. 98°, lat. 38°, in gelblich grauem Kalkstein aufgefundenen und von J. Hall mit Inoceramus mytiloides verglichenen (p. 309. Pl. IV. fig. 1) Inoceramus, in Betreff welches letzteren von Hall noch besonders bemerkt wird, dass er mit einer von Nicollet am Great-Bend des Missouri gefundenen Art identisch sei °). Vorkommen: In Texas ist die Art an der Furt bei Neu-Braunfels häufig; auch in den im Bette des Cibolo am Uebergangspunkte des Weges von Neu-Braunfels nach San Antonio entblössten Kalksteinschichten wurden 2 Exemplare gefunden. Im Ganzen lassen sich folgende Fundorte des Inoceramus Cripsii zusammenstellen: I. Europa. Deutschland: Haldem, (Lemförde), Dülmen in Westphalen, Ahlten, Ilten, Gehrden in Hannover, Quedlinburg, Blanckenburg am Harze, Kieslingswalde in Schlesien, Lemberg in Galizien. Frankreich: Orglande (Manche), Royan, Mescher, Perignac (Charente-Inferieure) , Vallee de Caudeau bei Bergerac (Dordogne) Tours (Indre et Loire) nach d’Orbigny. England: In Sussex nach Mantell. II. Afrika. In dem Wadi Tagidscha zwischen Mizda und dem Nordrande der Hammada, unter 31° N. B. auf dem Wege von Tripoli nach Murzuk. II. Nord-Amerika. Greene County in Alabama, Great-Bend des Missouri nach Morton, Fort Leaven- worth am oberen Missouri; am Smoky hill river, in long. 98°, (v. Washington) lat. 38°; am ÖOstabfalle der Felsengebirge, in long. 105°, lat. 39°; Neu-Braunfels, im Bette des Cibolo- Flusses zwischen Neu-Braunfels und San Antonio in Texas. An allen diesen Punkten kommt der Inoceramus Cripsü in demselben geognostischen Niveau, in der weissen Kreide nämlich und den ihr wesentlich gleich stehenden Mergelbildungen mit Belemnites mucronatus („Etage Senonien“ d’Orbigny's) vor. Nirgends scheint er bis in das Niveau des ächten Pläners oder der „Craie chloritee“ hinabzusteigen. Erklärung der Figuren: Die Abbildung Taf. VII. Fig. 2. stellt ein als Steinkern erhaltenes, sonst aber voll- ständiges zweiklappiges Exemplar dar, welches bei übrigens typischer Form der Schale mit einer hinteren Furche ver- sehen ist, die jedoch nur bis in die Mitte der Schale reicht. Am unteren Rande ist ein Stück der äusseren faserigen Schalschicht erhalten. Ungeachtet der im Vergleich zu anderen Inoceramus-Arten auffallenden Gleichklappigkeit der Schale ist doch an dem abgebildeten Exemplare ein geringer Unterschied in der Wölbung der beiden Klappen wahrzu- nehmen und zwar ist die rechte Klappe die minder gewölbte. 1) Synopsis of the organic remains of the cretaceous group of the United States. p. 62. Pl. XVII. Fig. 3.; Pl. XIII. Fig. 11. 2) ibidem p. 63. Pl. XVII. Fig. 4. 3) Report on the Exploring Expedition to the Rocky Mountains in the years 1843—1844. by Brevet Captain J. C. Fremont; prin- ted by order of the senate of the United States. Washington. 1845. p- 309. 310. 39 79. INOCERAMUS UNDULATO-PLICATUS. Taf. VII. Fig. 1. Inoceramus undulalo-plicatus F. Roemer Texas p. 402. Long. 3" 4"; Lat. 3" 6"; Crass. 1". Testa oblique ovata, subletragona, parum convexa, concentrice irregulariter striata, radiatim undulato-plicata; plieis lalis, parum elevalis, subnodosis, a linea testae diagonali ad peripheriam diveryenlibus, subarcualis. Strato superiore fibroso testae tenui. Die Schale schief eirund, fast viereckig, nicht stark gewölbt, auf der Oberfläche mit ausstrahlenden wellenförmigen Falten und mit unregelmässigen concentrischen Anwachsstreifen bedeckt. Die wellenförmigen Falten strahlen nicht von einem einzelnen Punkte aus, sondern divergiren mit elwas bogenförmiger Krümmung zu beiden Seiten einer vom Scheitel aus diagonal über die Schale gezogenen Linie gegen den Umfang hin. Die Oberfläche der Falten wird durch die con- centrischen Furchen in undeutliche flach gerundete Knoten getheilt. Die obere Faserschicht der Schale ist sehr dünn. Von dieser Art liegt nur ein einziges Exemplar der rechten Klappe vor. Mehrere andere Exemplare, welche sich nicht aus dem Gesteine lösen liessen, zeigten sich aber durchaus übereinstimmend. Das fragliche Exemplar ist grössten- theils nur Steinkern. Nur in der Gegend des Schlossrandes sind Theile der oberen fibrösen Schalschicht erhalten. Dieselbe ist sehr dünn, was jedoch keinen Schluss auf die Dicke der ganzen Schale gestattet, da die innere Perlmutter- schicht der Schale hier, wie regelmässig bei den fossilen Aviculaceen, und den Arten der Gattung Inoceramus im Be- sonderen, zerstört worden ist. Die Oberfläche der erhaltenen Theile der faserigen Schalschicht zeigen zerstreute Grup- pen von Bryozoen-Gehäusen und namentlich von einer nicht näher bestimmbaren Art der Gattung Cellepora. - Am Schloss- rande selbst nimmt die Dicke der faserigen äusseren Schalschicht sehr zu, und längs desselben sind auch die Theile der fast cylindrischen, schwieligen, blättrig zusammengesetzten Verdickung erhalten, welche sich längs des Schlossrandes aller iypischen Arten der Gattung findet, und welche die Ligamentgruben trägt. Diese Inoceramus- Artist eine der durchaus eigenthümlichen organischen Formen der Texanischen Kreide -Fauna. Keine der bekannten Europäischen Arten der Gattung ist näher mit ihr zu vergleichen. Die ausstrahlenden wellenför- migen Falten der Oberfläche sind vorzugsweise bezeichnend. Nur bei einer einzigen anderen Art, dem für den Gault charakteristischen Inoceramus sulcatus Park. findet sich ebenfalls eine radiale Berippung der Schale. Allein die Form der wenigen scharfen Rippen ist eben so sehr, wie der ganze Habitus der Schale, von demjenigen der Texanischen Art verschieden. Vorkommen: An dem Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels. 80. INOCERAMUSCONFERTIM-ANNULATUS. Taf. VII. Fig. 4. Inoceramus confertim-annulatus F. Roemer Texas p. 402. Lat. 2 10“; Alt. 24 2:*; Crass. 6°". Testa transversa, ovata, depressa, concentrice undulato-plicata et striata ; plicis regularibus rolundatis confertis ; intervallis latidudinem plicarum vix aequantibus ; lineis elevatis tenuissimis, aequidistantibus, regularibus, et plicas, et in- tervalla ornantibus. Die Schale in die Quere ausgedehnt, oval flach gewölbt, concentrisch gefaltet und fein gestreift. Die Falten sind wellenförmig gerundet, regelmässig und dicht gedrängt, so dass die Zwischenräume der Falten kaum der Breite der Falten selbst gleichkommen. Die concentrischen Linien sind sehr fein, scharf, gleichweit von einander abstehend und regelmässig. Die sehr flache Wölbung der Schale und die Regelmässigkeit der concentrischen Falten oder Ringe zeichnen diese Art aus. Durch das erstere Merkmal erinnert sie an den Inoceramus latus Mantell, dessen concentrische Rippen aber viel unregelmässiger sind. Die Ausdehnung der Schale in die Quere und die Lage der Wirbel an dem vorderen Ende der Schale hat sie mit dem Inoceramus Cripsü Mantell gemein. Auch in der feinen concentrischen Streifung der Oberfläche steht sie der letzteren Art nahe. Dagegen sind aber bei dem Inoceramus Cripsii die Wölbung der Schale viel bedeutender und die Falten viel unregelmässiger und stärker. Es liegen mehrere mit der faserigen Schale erhaltene Exemplare der Art vor. Eines derselben, dessen Erhaltung im Umfange nicht ganz vollständig, hat mehr als die doppelte Grösse des abgebildeten. Die Stärke und Regelmässigkeit der Falten bleibt sich übrigens auch bei diesem grösseren Exemplare gleich. Vorkommen: Nicht häufig an der Furt der Guadalupe bei Neu-Braunfels. 6o 81. INOCERAMUS MYTILOIDES. Taf. VII. Fig. 5. Inoceramus mytiloides Mantell Geol. of Sussex p. 215. Pl. 28. fig. 2. —_ _ Sowerby Min. Conch. Vol. V. 62. Pl. 442. —_ — Goldfuss Petrif. Germ. Vol. II. p. 118. —_ —_ A. Roemer Verst. des Nordd. Kreidegeb. p. 63. Inoceramus problematicus d’Orbigny Pal. Franc. Terr. Cret. Vol. IH. p. 510. Pl. 406. Inoceramus mytiloides F. Roemer Texas p. 401. Long. 2; Lat. 1 2“; Crass. 8". Testa obliqua, elongato-ovata, inflata, concentrice plicata et striata; umbonibus anlicis, aculis; parle anleriore te- stae subtruncata ; poslica compressiuscula. Die Schale schief, verlängert, eirund, stark gewölbt, auf der Oberfläche mit unregelmässigen concentrischen Falten und Linien bedeckt. Die spitzen Wirbel liegen ganz an der vorderen Seite der Schale. Hier ist die Schale fast gerade abgestutzt; nach hinten dagegen erweitert und zusammengedrückt. Das Ende des kurzen Schlossrandes geht mit stumpfem gerundeten Winkel in den hinteren Rand über. Die vollständige Uebereinstimmung von Texanischen Exemplaren dieser Art mit Europäischen ist bemerkenswerth. Namentlich kommen solche Formen vor, wie sie d’Orbignyl. c. Pl. 406. fig. 1 und 2. darstellt. Dagegen wurden sol- che grosse flache Formen, wie sie d’Orbigny’s Abbildungen 1. c. fig. 6. und fig. 7. darstellen und welche angeblich die ausgewachsenen Exemplare der gewöhnlichen Form sind, nicht bemerkt. Die Fig. 5. unserer Tafel zeigt ein unge- wöhnlich breites Exemplar, welches nur wegen seiner vollständigen Erhaltung für die Darstellung gewählt wurde. Vorkommen: In Deutschland findet sich diese Art stets in einem tieferen Niveau, als der Inoceramus Cripsü Mantell, nämlich in dem Pläner. Ebenso auch in Frankreich, wo sie nach d’Orbigny den mittleren Schichten des „Etage Turonien® eigenthümlich ist. In Texas kommt sie dagegen in denselben Schichten mit dem Inoceramus Cripsit und zwar an der Furt und am Wasserfalle der Guadalupe bei Neu - Braunfels vor. Dieses Zusammenvorkommen unter- stützt besonders die aufgestellte Ansicht, dass die Kalkschichten bei Neu-Braunfels den vereinigten Niveaus des unteren Theils der weissen Kreide und des oberen Theils des Pläners entsprechen. Es liegen von der genannten Stelle acht mehr oder minder vollständige Exemplare vor. Erklärung der Figur: Fig. 5. Ansicht eines breiten Exemplars der rechten Klappe. 82. INOCERAMUS STRIATUS. Inoceramus striatus Mantell. Geol. of Sussex p. 217. tab. XXVI. fig. 5. — —_ Sowerby Min. Conch. tab. VI. p. 215. Pl. 604. fig. 1. = _ Goldfuss Petref. Germ. Vol. IH. p. 115. tab. CXI. fig. 2. _ _ d’Orbigny Pal. Franc. Terr. Cret. Vol. II. p. 508. Pl. 405. — _ F. Rocmer Texas p. 402. Ein nicht ganz vollständiges, aber noch mit einem Theile der faserigen äusseren Schalschicht bedecktes Exem- plar stimmt, so weit die Vergleichung möglich, mit Europäischen Exemplaren dieser im Pläner Deutschlands und den entsprechenden Schichten von d’Orbigny’s „Etage Turonien“ verbreiteten Art überein. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe bei Neu-Braunfels. 83. INOCERAMUS LATUS. Inoceramus latus (Mantell) F. Roemer Texas p. 402. Ein kleines 1” 2 langes, 9 breites Exemplar stimmt sehr gut mit d’Orbigny’s Abbildung cl. c. Vol. II. Pl. 408. fig. 1. 2.) überein. Allein dennoch scheint bei dem Mangel einer grösseren Zahl übereinstimmender Exemplare die Bestimmung nicht sicher und namentlich die Möglichkeit, dass das fragliche Exemplar als ein junges nicht ausge- wachsenes zu einer der anderen mit vorkommenden Arten gehöre, nicht ganz ausgeschlossen. In Betreff eines zweiten etwas grösseren Exemplars von ähnlicher Form, aber mit breiten wellenförmigen Falten auf der Oberfläche, welches ich früher ebenfalls hierher zu rechnen geneigt war, wurde seitdem die Ueberzeugung gewonnen, das es eine junge Form der flachen Varietät des Inoceramus Cripsi darstellt. Vorkommen: An der Furt bei Neu - Braunfels. 61 84. AVICULA PEDERNALIS. Taf. VII. Fig. 1. a, b. Avicula Pedernalis F. Roemer Texas p. 400. Avicula Pedernalis d’Orbigny Prodr. Pal. strat. Vol. II. p. 250. Lat. 3” 3“; Long. 2° 6"; Crass. 1 9", Testa aequivalvi, ovata, transversa, laevi, anlice in alam brevem producta, postice rotundata, subtruncata, impres- sionibus muscularibus numerosis parvis rotundatis, seriem arcualam, margini antico testae subparallelam efformantibus et costis tribus vel quatuor brevibus posticis margini cardinali approximatis intus ornata. Die Schale gleichklappig, stark gewölbt, aufgebläht, in die Quere ausgedehnt, eirund, zuweilen fast halbkreisrund, vorn in einen kurzen Flügel verlängert, hinten abgerundet oder fast abgestutzt, auf der Oberfläche glatt. Die Stein- kerne zeigen kleine gerundete, durch die Ausfüllung von Muskeleindrücken hervorgebrachte Tuberkeln, welche eine von den Wirbeln ausgehende dem vorderen Rande derSchale parallele bogenförmige Reihe bilden. Ausserdem bemerkt man auf den Steinkernen drei oder vier dem hinteren Ende des Schlossrandes genäherte kurze schiefe Leisten. Die starke Wölbung und die Gleichklappigkeit der Schale zeichnen diese Art vorzugsweise aus. Auch der Man- gel eines deutlichen hinteren Flügels trägt dazu bei, der Art einen eigenthümlichen gedrungenen Habitus zu verleihen. Die vorliegenden zwanzig Exemplare sind als scharf abgedrückte Steinkerne erhalten. An einigen derselben haften noch Stücke der Schale selbst, und namentlich in der Nähe des vorderen Flügels. Diese erkaltenen Theile der Schale zeigen eine mit concentrischen,, etwas schuppig über einander liegenden Anwachsstreifen bedeckte Oberfläche und sind sehr dünn. Dieselben gehören übrigens nur der oberen senkrecht faserigen Schalschicht an und gestatten keinen Schluss auf die ganze Dicke der Schale, deren innere oder Perlmutter-Schicht verschwunden ist. Die perlschnurförmig in einer bogenförmig gekrümmten Reihe stehenden Muskeleindrücke, welche auf den Stein- kernen als rundliche Höcker erscheinen, sind gerade unter den Wirbeln am tiefsten und stärksten und nehmen nach un- ten zu an Deutlichkeit ab. Aehnliche Muskeleindrücke kommen bei den lebenden Meleagrina, weniger bei ächten Avi- cula- Arten vor. Ganz eigenthümlich sind für die Texanische Art die drei oder vier dem hinteren Ende des Schloss- randes genähert, stehenden, kurzen schiefen, längs gefurchten Reifen oder Leisten. Dieselben erinnern an die bei der Gattung Pterinea und Gervillia an gleicher Stelle vorkommenden Leisten. Dagegen ist von den bei den letzteren Gat- tungen unler dem vorderen Flügel vorhandenen Leisten an der Texanischen Art nichts wahr zu nehmen. Uebrigens ist auch der Habitus von demjenigen der Gervillien durchaus verschieden. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg. Erklärung der Figuren: Fig. 1. a. ein Exemplar mit der am vorderen Flügel zum Theil erhaltenen Schale von der Seite gesehen. Fig. 1. b. dasselbe von oben gegen den Schlossrand gesehen. 85. AVICULA CONVEXO-PLANA. Taf. VII. Fig. 9. a —d. Avicula convexo - plana F. Roemer Texas p. 400. ; Long. 1" 8“; Lat. 9"; Crass. 4“. Testa transversa, obliqua, subtorluosa, ovalo - subtrigona, valde inaequivalvi, subtriqueira. Valva dexiera plana laevi; valva sinistra convexa, carinato - angulata, lineis elevatis radiantibus numerosis et limeis concentricis tenuissimis eleganter sculpta. Die Schale schief in die Quere ausgedehnt, eirund, undeutlich, dreieckig, etwas gedreht, so dass die Ränder, in welchen die beiden Klappen sich berühren, nicht genau in eine Ebene fallen. Die rechte Klappe fast eben, in der Mitte sehr flach erhoben und glatt ohne alle concentrische oder radiale Sculptur. Die linke Klappe gewölbt und mit einer breiten gerundeten Längswulst versehen, welche gegen den unteren Rand der Schale steil, gegen den oberen und hin- teren Rand allmählich abfällt. Eine andere viel kleinere und flachere Längswulst wird nach oben gegen den Flügel hin bemerkt. Die Oberfläche der linken Klappe ist mit zahlreichen (30) ausstrahlenden geraden erhabenen Linien von un- gleicher Stärke und ungleicher Gedrängtheit bedeckt. Die stärksten Linien liegen auf der Höhe der Wulst, die feinsten auf der steil gegen den unteren Rand abfallenden Fläche und auf dem Flügel. Sehr feine concentrische erhabene Linien kreuzen die radialen Linien und zwar so, dass sie die stärkeren radialen Linien der Wulst in schiefer Richtung schneiden. Diese durch die sehr verschiedene Wölbung und Seulptur der beiden Klappen ausgezeichnete Art lässt sich am meisten mit der Avicula anomala Sowerby vergleichen und gehört jedenfalls in dieselbe Gruppe. Der vor mir liegende Gypsabguss eines aus dem Grünsand von Lisiere herrührenden Exemplars der letzteren Art zeigt vorzugsweise Ueber- 62 einstimmung, doch sind die ausstrahlenden erhabenen Linien der linken Klappe und die durch concentrische jene radia- len Linien schneidenden Anwachsringe bewirkte Gilterung der Oberfläche regelmässiger, als bei der Texanischen Art. Auch ist dort der obere Flügel schärfer von der übrigen Schale abgesetzt, als es hier der Fall. Andere durch Herrn Saemann in der Touraine gesammelte Exemplare der Avicula unterscheiden sich durch die feineren Radialstreifen, wel- che, ehe sie den äusseren Rand erreichen, verschwinden und die zwischen der Haupt -Längswulst und dem Bauchrande der. Schale befindliche Fläche ganz frei lassen. Weniger stimmen Beschreibung und Abbildung der Avicula anomala Sowerby l.c. Vol. Ill. p. 478. Pl. 392 über- ein und namentlich zeigt die Abbildung der rechten Klappe am Umfange auch radiale Linien, während dieselbe bei der Texanischen Art völlig glatt ist. Endlich zeigt eine noch nicht beschriebene Art aus dem der weissen Kreide im Alter gleichstehenden sandigen Mergel des Salzberges bei Quedlinburg grosse Analogie mit unserer Art. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg. Es liegen zehn mehr oder minder vollständige Exemplare vor. Erklärung der Figuren: Fig. 9. a. Ansicht eines der grössten Exemplare gegen die linke Klappe gesehen. Fig. 9. b. Ansicht der rechten Klappe. Fig. 9. c. Ansicht der vereinigten Klappen im Profil. Die rechte Klappe ist nach oben, die steil abfallende Fläche der linken Klappe dem Beschauer zugewendet,. Fig. 9. d. Querschnitt durch die verei- nigten Klappen senkrecht gegen die Haupllängswulst; die untere fast horizontale Linie ist die Durchschniltslinie der rechten flachen Klappe. 86. AVICULA PLANIUSCULA. Taf. VII. Fig. 7. Avicula planiuscula F. Roemer Texas p. 401. Long. 2”; Lat. 11''; Crass. 115". Testa oblique elongata, linguaeformi, subeurvata, plana, tenui, laevi. Ala posteriore brevi, sinu parum profundo a reliqua testa divisa. Valva sinistra convexiore, quam deztera. Die Schale in schiefer Richtung verlängert, zungenförmig, flach, glalt, so dass selbst concenitrische Anwachs- streifen kaum erkennbar sind. Hinten ist die Schale in einen kurzen Flügel verlängert, der durch einen nicht tiefen Einschnitt von der übrigen Schale getrennt ist. Die linke Klappe ist gewölbter, als die rechte. Diese Art ist durch die sehr flache zungenförmige Schale vorzugsweise ausgezeichnet und von allen bekannten Arten namentlich der Kreideformation dadurch unterschieden. Es liegen drei Exemplare derselben vor, von denen das abgebildete das grösste, Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe bei Neu- Braunfels. Erklärung der Figur: Fig. 7. Ansicht der linken Klappe. 87. SPONDYLUS GUADALUPAE. Taf. VIII. Fig. 9. a, b. Spondylus Guadalupae F. Roemer Texas p. 400. Long. 1" 7"; Lat. 1“ 3; Crass. 1". Testa obliqua, ovata, inflata, valde inaequivalvi, radialim costata; valva maiore dislincte affıwa ; umbone producto; area cardinali subverticali ; valva minore ovata, convexa. Superficie utriusque valvae circa 10 costis maioribus spinosis et lineis elevatis, quaternis inter costas interiectis sculpla; spinis subappressis, linearibus, planatis, apice rotundatis. Die Schale oval, stark gewölbt, sehr ungleichklappig, mehr oder minder schief, unregelmässig. Die grössere Klappe mit stark ausgezogenem Wirbel versehen, welcher an seinem Ende eine deutliche Anheftungsfläche und an der vorderen Seite eine fast senkrechte ebene Area zeigt. Die kleinere freie Klappe ist mässig gewölbt, deutlich geöhrt. Beide Klappen zeigen auf der Oberfläche die gleiche Sculptur. Von den Wirbeln strahlen gegen zehn gerundete Rippen aus, welche fast gleich breite, linearische, auf der oberen Fläche nur wenig gewölbte, fast flache, an den Enden zuge- rundete, etwas der Schale angedrückte Dornen tragen. Den Zwischenraum zwischen je zwei dieser Rippen nehmen 4 bis 6 fast regelmässige , scharfe erhabene Linien ein. Die Zwischenräume zwischen diesen sind glatt und doppelt so breit als die Linien selbst. Nach einer grösseren Zahl mir vorliegender Exemplare ist diese Art in der äusseren Form eben so unregelmäs- sig und veränderlich, wie andere Arten desselben Geschlechts, bei denen die Anheftungsfläche der festgewachsenen 63 Klappe deutlich und gross ist. Das beständigste Merkmal scheint die Sculptur der Oberfläche abzugeben, welche ich bei allen vorliegenden Exemplaren fast übereinstimmend finde. Die platten linearischen am Ende zugerundeten Dornen der Rippen und die scharfen regelmässigen erhabenen Linien in den Zwischenräumen der letzteren sind besonders be- zeichnend. Wo die in späthigen Kalk verwandelte Schale an einzelnen Stellen abgesprengt ist, bemerkt man eine der Ober- fläche der Schale entsprechende radiale Berippung auch auf dem Steinkerne. Daraus ist aber nicht zu schliessen, dass die innere Fläche der Klappen auch bei vollständiger Erhaltung diese Sculptur gehabt habe, jener Umstand erklärt sich vielmehr aus der bei der Versteinerung der Spondylus-Schalen allgemein vorgekommenen Zerstörung der inneren Schal- schicht, deren Stelle dann auch die allgemeine Ausfüllungsmasse eingenommen hat. In der That ist dann auch die aus dieser regelmässig zerstörten Schalsubstanz gebildete Area des Wirbels der grösseren Klappe an den vorliegenden Exem- plaren ebenfalls verschwunden und auf ihre Form ist nur nach den dieselbe begrenzenden Rändern der äusseren Schal- schicht zu schliessen. f Plagiostoma dumosum Morton (Synops. of the org. rem. of the Cret. Group. of the U. St. p. 59. 60. cum icone) aus Kreideschichten in Alabama muss nach der Beschreibung eine ähnliche Sculptur der Oberfläche wie unsere Art be- sitzen. Der Umstand aber, dass Morton seine Art dem Spondylus spinosus Goldfuss (Plagiostoma spinosum Sow.) ver- gleicht, lässt auf eine viel grössere Gleichklappigkeit der Schale schliessen, welche zum Theil auch aus der freilich sehr rohen Abbildung ersichtlich ist. Auch wird bei dem P. dumosum die Zahl der erhabenen Linien zwischen je zwei der ausstrahlenden Rippen zu zwei bis drei angegeben, während sie bei der Texanischen Art vier bis sechs beträgt. Vorkommen : Nicht selten am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu-Braunfels und im Bette des Cibolo an dem Uebergangspunkte des Weges von Neu-Braunfels nach San - Antonio de Bexar. Erklärung der Figuren: Fig. 9. a. stellt ein Exemplar von oben gegen die untere oder festgewachsene Klappe gesehen dar. Fig. 9. b. dasselbe Exemplar von der Seite gesehen. 88. LIMA CRENULICOSTA. Taf. VI. Fig. 8. a, b, e. Lima erenulicosta F. Roemer Texas p. 399. Long. 8"; Lat. 6“; Crass. 5‘. Testa ovato - oblonga, obliqua, transversa, inflata, radiatim costata; coslis circa 24, aequalibus, regularibus, acu- lis, tenuiter crenulatis; intervallis latitudinem costarum aequantibus. Die Schale länglich eirund, schief, aufgebläht, auf der Oberfläche mit ausstrahlenden Rippen bedeckt. Die Rip- pen, deren Zahl etwa 24 beträgt, sind gleich, regelmässig, dachförmig, auf der oberen Kante besonders gegen den Um- fang hin fein gekörnelt. Die Zwischenräume der Rippen von gleicher Breite, wie diese letzteren selbst und glatt. Von dieser Art liegen zehn Exemplare vor, welche bis auf die bei den jüngeren Individuen verhältnissmässig stärkere Wölbung mit einander übereinstimmen. Die Art lässt sich am nächsten mit Lima Cenomanensis d’Orbigny Pal. Frang. Terr. Cret. III. 554. Pl. 421. Fig. 11—15. in Betreff der Kerbung der Rippen vergleichen. Allein bei der Fran- zösischen Art sind die Rippen nicht blos auf der oberen Kante, sondern auch auf den Seiten gekörnelt und ausserdem ist die Schale weniger stark gewölbt, als bei der Texanischen Art. Vorkommen: Nicht selten am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu -Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 8. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. Fig. 8. b. von vorn gegen die vereinigten Klappen gesehen. Fig. 8. c. ein Stück der Schalenoberfläche vergrössert dargestellt. 89. LIMA WACOENSIS. Taf. VIII. Fig. 7. a, b. Lima Wacoensis F. Roemer Texas p. 399. Long. 11‘; Lat. 6; Crass. 5. Testa oblonga , obliqua, transversa, antice subtruncata, radiatim costata; margine dorsali et ventrali subparallelo ; margine cardinali brevi; costis radiantibus subinaequalibus, anlice angustioribus, confertioribus, subdichotomis. Die Schale länglich, schief, stark in die Quere ausgedehnt, vorn fast abgestutzt, auf der Oberfläche mit ausstrah- lenden Rippen bedeckt. Der Dorsal- und Ventral-Rand der Schale fast parallel; der Schlossrand ist kurz und steht sehr schief gegen die Richtung der Haupt -Längenausdehnung der Schale. Die Rippen sind nicht ganz gleich und na- mentlich sind sie nach vorn zu schmaler, gedrängter und hin und wieder dichotomisch getheilt. 64 Von dieser Art liegen nur zwei Exemplare vor, deren eines an der vorderen Seite einen Theil der Schale selbst erhalten zeigt, das andere nur als Steinkern erhalten ist. In der äusseren Form stimmt die Art am nächsten mit Lima parallela d’Orbigny Pal. Fr. Terr. Cret. Il. Pl. 416. fig. 11—14. überein, unterscheidet sich aber besonders durch weniger scharfe und nicht gleiche Rippen. Vorkommen: Die beiden vorliegenden Exemplare wurden in gelblichem Kalkstein am Wacoe -Lager an der Guadalupe oberhalb Neu-Braunfels gefunden. Das Gesteinsstück , in welchem das eine derselben eingewachsen ist, ent- hält ausserdem Gryphaea Pitcheri Morton. . 90. PECTEN QUADRICOSTATUS. Pecten quadricostatus Sowerby Min. Conch. Vol. I. p. 121. tab. 56. fig. 1. 2. — — Goldfuss Petref. Germ. Vol. II. p. 54. tab. XCI. fig. 7. Janira quadricostata d’Orbigny Pal. Franc. Terr. Cret. Vol. III. p. 644. Pl. 447. fig. 1—7. Drei aus dem weissen Kalkstein an der Furt bei Neu- Braunfels herrührende Exemplare stimmen vollständig mit der normalen Europäischen Form der Art überein. Exemplare vom Wacoe-Lager unterscheiden sich durch die gerin- gere Ungleichheit der ausstrahlenden Rippen. 91. PECTEN QUADRICOSTATUS var. Taf. VIII. Fig. 4. a,b, c. Pecten quadricostatus (Sowerby) F. Roemer Texas p. 398. Long. 1" 6; Lat. 1” 4"; Crass. 6". Testa ovato - trigona, angulata, convexo-plana, radiatim costata. Valva sinistra inflata, distincte auriculata, inae- qualiter radiatim - costata el tenuissime concentrice lineata. Costis 5 maioribus elevatis rolundatis , in circuitu angulatim prominentibus ; coslis minoribus, aequalibus, binis in intervallis maiorum disposilis; coslis minimis maioribus ulrinque ap- pressis,. Valva deztera plana, subconcava, radiatim inaequaliter costala; costis quaternis fasciculalis ; singulis inleriectis. Die Schale dreieckig oval, am Umfange eckig begrenzt, auf der Oberfläche mit ausstrahlenden Rippen bedeckt. Die linke Klappe stark gewölbt, deutlich, aber ungleich geöhrt, auf der Oberfläche mit ausstrahlenden Rippen von un- gleicher Grösse und mit sehr feinen gedrängten erhabenen concentrischen Linien bedeckt. Unter den ausstrahlenden Rippen zeichnen sich fünf stärkere und höhere aus, welche mit ihren Enden am Umfange der Klappe eckig vortreten. Die Zwischenräume zwischen je zwei dieser stärkeren Rippen nehmen zwei schwächere, aber ebenfalls gerundete Rippen ein und endlich ist eine feine linienartige Rippe den fünf stärkeren Rippen jederseits angedrückt und mehr oder minder mit derselben vereinigt. Die rechte Klappe ist eben, selbst etwas concav, und mit ungleichen ausstrahlenden Rippen bedeckt. Je vier Rippen sind bündelweis gewissermassen zu einer einzigen flachen Rippe vereinigt und die Mitte des Zwischenraums zwischen je zwei solchen breiten, flachen Falten nimmt eine einzelne schmale gerundete Falte ein. Die breiten aus der Vereinigung von vier entstehenden Falten entsprechen übrigens in ihrer Lage den fünf stärkeren Rippen der anderen Klappe und stossen mit diesen am Rande zusammen. In dem äusseren Habitus stimmt die Texanische Form völlig mit Europäischen Exemplaren des Pecten quadrico- status Sowerby überein, aber in der Anordnung der ausstrahlenden Rippen der gewölbten Klappe zeigt sich ein con- stanter Unterschied. Bei der typischen Europäischen Form des Pecten quadricostatus liegen in dem Zwischenraume zwi- schen je zwei der fünf (oder sechs, wenn man die undeutliche randliche der einen Seite mitzählt!) stärkeren Rippen drei kleinere, aber unter sich gleiche Rippen. Bei der Texanischen Form liegen dagegen zwischen zwei stärkeren Rippen nur zwei solche minder starke und unter sich gleiche Rippen, aber gewissermassen stalt der dritten ist eine ganz kleine linienförmige Rippe auf jeder Seite der fünf starken vorhanden, welche den letzteren angedrückt und fast mit diesen vereinigt ist. Ausserdem ist die Form und Anordnung der Rippen auf der Oberfläche der kleineren Klappe verschie- den. Diese Unterschiede berechtigen vielleicht die Texanische Form als eigenthümliche Art von dem Pecten quadrico- status zu trennen. Allein da nur eine beschränkte Zahl (fünf oder sechs) von vollständigen Exemplaren vorliegt, welche zwar unter sich völlig übereinstimmen, aber doch die Möglichkeit des Vorhandenseins von Uebergängen zu der norma- len Form des Pecten quadricostatus noch nicht ausschliessen, so wurde es vorgezogen, die Texanische Art hier als eine Varietät jener in der oberen Kreide Europa’s so weit verbreiteten Species aufzuführen. Vorkommen: Nicht sehr selten bei Friedrichsburg. Erklärung der Figuren: Fig. 4. a. stellt ein Exemplar gegen die convexe Fläche der grösseren Klappe ge- sehen dar. Fig. 4. b. die grössere Klappe von der Seite gesehen. Fig. 4. c. ein Stück der Oberfläche der grösseren Klappe vergrössert. 65 > 92. PECTEN TEXANUS. Taf. VII. Fig. 3. a, b. Pecten aequicostatus Lam. i. F. Roemer Texas p. 398. Long. 2 2“; Lat. 24 2"; Crass. 7%. Testa orbiculato-trigona, convexo-plana, radiatim costata. Valva inferiore convexa, costis radiantibus 15— 17, subaequalibus, lalis, planatis, laevibus et suleis duplo, quam costis, angustioribus ornata. Valva superiore plana , costis radiantibus, inaequalibus, parum elevalis, planiusculis ornata. Die Schale gerundet, dreieckig, auf der einen Seile stark gewölbt, auf der anderen fast eben. Die linke Klappe gleichmässig stark gewölbt, auf der Oberfläche mit 15—17 fast gleich grossen, auf der Oberseite ebenen , glatten, ausstrahlenden Rippen bedeckt, welche durch glatte, kaum die halbe Breite der Rippen habende Furchen getrennt wer- den. Die obere Klappe ist eben und mit ganz flachen, ungleichen, ausstrahlenden Rippen bedeckt, deren ebene Zwi- schenräume den Rippen selbst an Breite etwa gleichkommen. Das einzige der vorstehenden Beschreibung zu Grunde liegende Exemplar lässt trotz der nicht vollständigen Er- haltung an der Selbstständigkeit der Art keinen Zweifel. Unter den bekannlen Pecten-Arten aus der Gruppe der Nei- theen, zu welcher letzteren die Texanische Art nach der ungleichen Wölbung und der ungleichen Berippung der beiden Klappen, so wie nach dem ganzen Habitus gehört, ist Pecten aequicostatus Lam. aus oberen Kreideschichten Frankreichs mit ihr in so fern zu vergleichen, als gegen das gewöhnliche Verhalten der Arten dieser Abtheilung auch hier die Rippen von fast gleicher Stärke sind. Dieser Umstand hat auch in der That den Verfasser früher veranlasst, die Identität beider Arten anzunehmen. Allein eine nähere Prüfung ergiebt sehr bestimmte Unterschiede zwischen beiden. Einmal ist die Form und Zahl der ausstrahlenden Rippen verschieden. Bei dem Pecten aequicostatus beträgt die Zahl nach Lamarck (Anim. s. vert. Ed. 2. VII, p. 158), und nach d’Orbigny (Pal. Frang. Cret. Ill. p. 637. tab. 445. fig. 1—4.) 28 bis 30, wäh- rend sie bei der Texanischen Art kaum mehr als die Hälfte, nämlich 15—17, erreicht. Ferner die Form der Rippen be- treffend, so sind dieselben bei dem Pecten aequicostatus schmal und gleichmässig gerundet, bei der Texanischen Art dagegen breit und auf der oberen Seite ganz eben abgeplaltet. Jede fünfte Rippe des Pecten aequicostatus soll ausser- dem durch grössere Stärke vor den zwischenliegenden ausgezeichnet sein; bei der Texanischen Art sind dagegen die Rippen von fast gleicher Stärke und wenn ein Unterschied überhaupt bemerklich, so ist jede dritte Rippe etwas stärker als die zwischenliegenden. Sehr bestimmt unterscheiden sich endlich beide Arten auch in der Sculptur der flachen rech- ten Klappe. Bei Pecten aequicostatus ist diese Klappe nach d’Orbigny mit 30 ausstrahlenden Rippen von fast gleicher, stark gewölbter Form, wie diejenigen der anderen Klappe bedeckt. Auch bei dem vor mir liegenden Original- Exem- plare von &oldfuss’ Abbildung des Pecien aequicostatus aus dem Kreidemergel von Regensburg (G oldf, Petref. Germ. Vol. II. tab. 92. fig. 6.) sind die ausstrahlenden Rippen der oberen Klappe unter sich gleich und schärfer , als diejenigen der unteren gewölbteren Klappe. Bei der Texanischen Art zeigt dagegen die Oberfläche dieser Klappe ganz flache, breite Radien mit gleich breiten Zwischenräumen. Vorkommen: Das Exemplar, auf welches die vorstehende Beschreibung sich bezieht, wurde in dem trockenen Bette des Cibolo-Flusses am Uebergangspunkte des Weges von Neu-Braunfels nach San-Antonio de Bexar als Gerölle gefunden. Ein anderes Exemplar vom oberen Brazos, welches sich mit Bruchstücken des Turrilites Brazoensis n. sp. in demselben Gesteinsstücke befindet, aber nur die gewölbtere Klappe zeigt, weicht durch die gleichmässig gerundete Form der auf der Oberseite nicht abgeplatteten Rippen ab und gehört vielleicht einer eigenthümlichen Art an. Erklärung der Figuren: Fig. 3. a. gegen die Wölbung der grösseren Klappe gesehen. Fig. 3. b. Quer- schnitt eines Stückes der grösseren Klappe, um die Form der ausstrahlenden Rippen zu zeigen. 93. PECTEN DUPLICICOSTA. Taf. VII. Fig. 2. a, b. Pecten duplicicosta F. Roemer Texas p. 398. Long. 1‘ 11; Lat. 2” 21"; Crass. 8. Valva maiore suborbiculari, angulata, gibbosa, radiatim iugata et costala; iugis radiantibus 5 vel 6 crassis, promi- nentibus ; coslis radiantibus aequalibus et iuga ipsa et intervalla ornanlibus, binis vel ternis inter iuga interiectis. Die grössere linke Klappe stark gewölbt, fast kreisrund, etwas breiter als lang, am Umfange winkelig, poly- gonal auf der Oberfläche mit ausstrahlenden Wülsten und Rippen bedeckt. Die Wülste sind dick, vorragend und treten am Umfange eckig vor. Die ausstrahlenden Rippen sind regelmässig, fast gleich breit und bedecken in gleicher Weise 9 66 die Wülste und deren Zwischenräume. In dem fast ebenen Zwischenraume zwischen je zwei Wülsten liegen zwei oder drei derselben. Die Oberfläche einer Wulst selbst bedecken drei oder vier derselben. Obgleich nur ein einziges nicht einmal vollständiges und als Steinkern erhaltenes Exemplar der einen Klappe vorliegt, so kann es dennoch nicht zweifelhaft sein, dass die Art eine eigenthümliche mit keiner der bisher bekannten zu vereinigende sei. Was aber die Verwandtschaft derselben betrifft, so weiset die ganze Form der Schale zunächst mit Bestimmtheit auf diejenige, für alle Glieder der Kreideformation sehr bezeichnende, Abtheilung der Gattung Pecten hin, welche man neuerlichst unter der Benennung Janira (Schumacher) oder Neithea (Drouot) als eigene Gattung hat trennen wollen. In dieser Gruppe ist sie mit denjenigen Arten am nächsten verwandt, bei welchen ebenfalls aus- strahlende Wülste und Rippen vorhanden sind. Vorzugsweise ist Pecten striato - costatus Goldfuss (Petrif. Germ. I. tab. 93. fig. 2. a, b; Janira striato - costala d’Orbigny Pal. Frang. III. 650. tab. 449. Fig. 5—9) mit der Texanischen Art zu vergleichen , welche auch in Betreff der Lagerstätte übereinkommt, da sie sich nach d’Orbigny in der oberen Kreide („Etage Senonien“) des Kreidebeckens der Pyrenäen („bassin pyreneen“) findet. Die Europäische Art unterschei- det sich jedoch durch den Umstand , dass ausser den sechs Hauptwülsten in den Zwischenräumen derselben auch noch kleinere, gleichfalls mit Längs-Reifen oder Rippen bedeckte Wülste vorhanden sind, während bei der Texanischen Art die Zwischenräume der Wülste nur zwei oder drei einfache Rippen oder Reifen zeigen. Ausserdem scheinen auch bei der Europäischen Art die radialen Rippen ungleicher und gedrängter zu sein. Vorkommen: Das einzige der Beschreibung zu Grunde liegende Exemplar wurde am oberen Laufe des Peder- nales gefunden. Erklärung der Figuren: Fig. 2.a. giebt eine Ansicht der grösseren Klappe gegen die gewölbte Fläche ge- sehen. Fig. 2. b. zeigt ein Stück der Schale im Querschnitt um die Form der Wülste und Rippen zu zeigen. 94. PECTEN VIRGATUS. Taf. VIII. Fig. 5. a, b. Pecten virgatus Nilsson Petrif. Suecana p. 22. tab. IX. fig. 15. Pecten arcualus Goldfuss Petrif. Germ. II. p. 50. tab. XCI. fig. 6. (non P. arcuatus Sowerby). —_ —_ A. Roemer Verst. des Nordd. Kreidegeb. p. 50. Pecten virgatus (Nilsson) d’Orbigny Pal. Franc. Terr. Cret. Vol. II. p- 602. Pl. 434. fig. 7—10. — _ F. Roemer Texas p. 399. Long. 8"; Lat. 6“; Crass. 11%". Testa suborbiculari, depressa, subaequivalvi, radiatim tenuissime sulcala; suleis divergentibus et arcuatis, hinc inde dichotomis, confertis, crenulatis ; auriculis inaequalibus. Die Schale fast kreisrund , flach, fast gleichklappig, auf der Oberfläche mit sehr feinen, ausstrahlenden Furchen bedeckt. Die Furchen sind dicht gedrängt, divergirend und zugleich bogenförmig gekrümmt, hier und dort dichotomi- rend. Die Ohren von ungleicher Grösse. Von dieser Art liegen zunächst zwei ganz übereinstimmende Exemplare aus dem in dem Wasserrisse auf dem inken Ufer der Guadalupe unterhalb Neu - Braunfels entblössten, weichen, mergeligen , gelben Kalke vor. Nach diesen ist die Abbildung Taf. VII. Fig. 5. a, b. entworfen. Die Sculptur der Schale hat bei diesen Exemplaren völlig die der Art zukommende eigenthümliche Beschaffenheit, allein die bogenförmig gekrümmten ausstrahlenden Furchen sind bedeu- tend feiner und zahlreicher, als bei der gewöhnlichen Europäischen Form, von welcher Exemplare von Aachen, von Kie- selingswalde und von Gehrden zur Vergleichung vorliegen. Die Feinheit und Gedrängtheit der Furchen ist so gross, dass am Umfange gegen zehn derselben auf die Länge von 1“ kommen und dass dem blossen Auge die Oberfläche der Schale auf den ersten Blick glatt erscheint. Da die Furchen so nahe zusammenliegen und die Zwischenräume etwas gewölbt sind, so haben die letzteren vielmehr das Ansehen von Falten, während bei dem gewöhnlichen Verhalten der Europäischen Exemplare, bei welchen die Furchen entfernter stehen und ihre Zwischenräume breit und eben sind, die letzteren als die eigentliche Oberfläche der Schale erscheinen, in welche die bogenförmig gekrümmten Linien eingeris- sen sind. Uebrigens sind bei den Texanischen Exemplaren die Furchen in gleicher Weise im Grunde fein gekerbt, wie die- ses bei den Europäischen Exemplaren der Fall ist. Die Ohren sind an den beiden vorliegenden Exemplaren nicht vollständig erhalten und vielleicht ist in der Zeich- nung das rechte Ohr nicht ganz richtig ergänzt. Ein drittes Exemplar (linke Klappe) von derselben Stelle hat mehr, als die doppelte Grösse des abgebildeten Exem- plars und zeigt auf dem linken Ohre, neben sehr feinen, denen der übrigen Oberfläche der Schale ähnlichen , radialen Linien auch senkrechte scharfe Leisten. 67 Vollständig, und namentlich auch rücksichtlich der Stärke der ausstrahlenden Linien, stimmt mit Norddeutschen Exemplaren des Pecien virgatus ein 8° langes und 7'/,' breites Exemplar vom Wasserfalle unterhalb Neu-Braunfels überein, an welchem freilich nur ein kleiner Theil der Schale selbst erhalten ist. Endlich wurde auch ein einzelnes nur 4 breites Exemplar der Art bei Friedrichsburg gefunden, welches sich im Gegensalz zu den vorher beschriebenen, durch sehr breite und ebene Zwischenräume der eingerissenen Linien und durch deren geringe Krümmung ausgezeichnet. Schliesslich ist noch zu erwähnen, dass der Name Pecten virgatus hier angenommen worden ist, weil nach der bestimmten Erklärung d’Orbigny’s der Pecien arcuatus Sowerby, (für welchen man die in den oberen, der weissen Kreide im Alter gleichstehenden mergeligen Kreideschichten mit Belemnites mucronatus im nordwestlichen Deutschland weit verbreitete Pecien-Art bisher allgemein gehalten hal), in der That verschieden ist, wie dies bei dem Vorkommen in jurassischen Schichten allerdings wahrscheinlich. Eine Prüfung jener Behauptung durch Vergleichung mit Englischen Exemplaren des Pecten arcuatus war übrigens dem Verfasser nicht möglich. Erklärung der Figuren: Fig. 5a. Ansicht eines Exemplars der linken Klappe von Neu-Braunfels. Fig. 5 b., ein Stück der Oberfläche desselben Exemplars vergrössert dargestellt. 9. PECTEN NILSSONI. Taf. VIII. Fig. 6. Pecten orbieuleris Nilsson Petrif. Suec. p. 23. tab. X. fig. 12. Pecten Nilssoni Goldfuss Petrif. Germ. Vol. HI. p. 76. tab. 99. fig. 8. —_ — Hisinger Leth. Suec. p. 52. tab. XVII. fig. 5. — — d’Orbigny Pal. Franc. Terr. Cret. Vol. III. p. 616. Pl. 439. fig. 12—14. — — Reuss Verst. der Böhm. Kreidef. p. 26. tab. XXXIX. fig. 1, 2, 3. Pecten sp. ind. F. Roemer Texas p. 399, Nr. 24. Long. 1“ 10; Lat. 1'' 8“; Crass.‘". Testa orbiculari, tenuissima, mazxime depressa, subplana, laevigata lineis concentricis tenuissimis acutis, ornala; auri- culis inaequalibus, distincte lineatis; auriculo dextero valvae dexterae exciso. Die Schale kreisrund, etwas breiter, als lang, sehr dünn, sehr flach, fast eben, auf der Oberfläche glatt und nur mit äusserst feinen, aber scharf vorstehenden Anwachslinien bedeckt. Die Ohren ungleich und mit dicht gedrängten, scharfen, dem seitlichen Rande der Ohren parallel gehenden Linien bedeckt. Das rechte Ohr der rechten Klappe für den Byssus deutlich ausgeschnitten. Der obere Rand beider Ohren eine gerade Linie bildend. : Von dieser Art liegen 4 Exemplare der rechten Klappe vor. In der äusseren Form stimmen die Texanischen Exemplare mit den Abbildungen und Beschreibungen von Nilsson überein. Hisingers Abbildung zeigt in so fern eine Abweichung, als das rechte Ohr der rechten Klappe aufragt, so dass sein oberer Rand mit demjenigen des linken Ohres nicht in dieselbe gerade Linie fällt, sondern einen stumpfen Winkel mit demselben bildet. Das von d’Orbigny als bezeichnend für die Art hervorgehobene Merkmal, dass die Ausdehnung der Schale in die Quere, die Länge der- selben übertreffe, tritt bei den Texanischen Exemplaren nicht deutlich hervor. Ob die äusserst feinen, aber scharf vorstehenden concenlrischen Linien der Texanischen Exemplare sich in ganz gleicher Beschaffenheit auch bei den Schwe- dischen und Französischen Exemplaren wiederfinden, habe ich durch unmittelbare Vergleichung nicht feststellen können. Die von Goldfuss beschriebenen Exemplare aus dem Kreidetuff von Mastricht stimmen mit den Texanischen in der äusseren Form wohl überein, jedoch sind sie grösser und die sehr feinen, aber vortretenden concentrischen Linien der letzteren fehlen ihnen. Vorkommen: Mit dem Pecten virgatus Nilsson zusammen in dem mergeligen gelblichem Kalke in dem Was- serrisse auf dem linken Ufer der Guadalupe am Wege von Neu-Braunfels nach Seguin. Erklärung der Figur: Fig. 6. stellt ein Exemplar der rechten Klappe von mittlerer Grösse dar. 63 96. EXOGYRA ARIETINA. Taf. VIII. Fig. 10. a—e. Exogyra arietina F. Roemer Texas p. 397. Ostrea Arietina d’Orbigny Prodr. Paleont. strat. p. 257. Long. 1" 3”; Lat. 6"; Alt. 9“. Testa inflata, elongata, tortuosa; valva majore medio obtuse jugala, concentrice subimbricafo striata et circa um. bonem tenuiter plicata, inlus profunde excavata, laevi; umbone magno, libero, exserto, valde prominente, sinistrorsum spirato; valva minore ovali, concenirice et conferlim .sublamelloso-striata; umbone plano distincte spirato. Die Schale gewölbt, verlängert, gedreht. Die grössere Klappe hoch aufgetrieben und durch eine mittlere gerundete Längswulst in zwei Hälften getheilt, welche mit fast gleicher Steilheit von der Wulst nach dem Rande hin abfallen. Auf der von dem Wirbel abgewendeten Hälfte zieht sich der mittleren Wulst entlang eine seichte Längsfurche und zuweilen ist eine ähnliche Längsfurche auch auf der dem Wirbel zugewendeten Hälfte der Klappe vor- handen ; auf der Oberfläche ist die Klappe mit concentrischen, dicht gedrängten, schuppig übereinanderliegenden Anwachs- ringen bedeckt, welche sich auf der mittleren Längswulst stark nach vorn d. i. gegen die Oeffnung der Klappe, in der seitlichen Längsfurche aber stark nach rückwärts d. i. gegen den Wirbel der Klappe biegen. In der Gegend des Wir- bels ist die Oberfläche der Klappe mit zierlichen, kurzen, durch die Anwachsringe unterbrochenen kleinen Längsfalten bedeckt, welche aber meistens nur im Jugendzustande deutlich hervortreten, bei älteren Exemplaren dagegen mehr oder weniger abgerieben zu sein pflegen. Der Wirbel der Klappe ist sehr gross und dick, weit abstehend, und in freier Spirale deutlich links gewunden. Das Ende des Wirbels zeigt keine bestimmt erkennbare Anwachsfläche. Die Innenseite der Klappe ist tief ausgehöhlt, glatt. Die Höhlung setzt sich noch unter den Wirbel fort. Der ovale Muskeleindruck liegt in der Tiefe der Höhlung, dem Wirbel genähert. Die kleinere Klappe ist oval, fast eben, neben dem deutlich spiral eingerollten Wirbel etwas vertieft; die Aussenfläche mit dicht gedrängten, schuppig abstehenden scharfen Anwachsringen bedeckt. Die Innenfläche glatt, fast eben, der Muskeleindruck genau unter dem Wirbel gelegen. Diese zu den bemerkenswerlhesten organischen Formen der Texanischen Kreidebildungen gehörende Art zeichnet sich vorzugsweise durch den grossen, weit abstehenden in freier Spirale eingerollten Wirbel der grösseren Klappe aus. Es erhält dadurch die ganze Schale einen eigenthümlichen Habitus, welcher sie von allen anderen bekannten Arten des Geschlechtes unterscheidet und eine Aehnlichkeit mit Chama oder Diceras hervorruft. In der That könnte man nach blosser Ansicht der Aussenseite der Schale versucht sein, sie einer dieser beiden Gattungen zuzurechnen. Allein die Merkmale der Innenseite der Schale, der einfache Muskeleindruck, die völlige Zahnlosigkeit des Schlosses lassen in Betreff der Zugehörigkeit zu der Gallung Exogyra keinen Zweifel. Ja man könnte sogar sagen, dass die Art mit ihrem so stark entwickelten und so deutlich schief eingerollten Wirbel den Charakter der Gattung Exogyra im Extreme darstellt. Bei grossen ausgewachsenen Exemplaren ist zuweilen die miltlere Längswulst der grösseren Klappe durch eine seichte Furche in zwei Wülste undeutlich gelheilt und man bemerkt dann zugleich, wie sich in dieser Furche die An- wachsringe merklich nach rückwärts biegen. Besonders hervorzuheben ist noch der Umstand, dass sich an dem Wirbel der grösseren Klappe niemals eine deutliche Anheftungsfläche wahrnehmen lässst. Regelmässig sieht man den Wirbel mit einer kleinen knopfförmigen Er- habenheit endigen. Die Schale kann daher nur in erster Jugend an fremde Körper angeheftet gewesen sein. Später ist sie jedenfalls frei gewesen. Mit dieser Unabhängigkeit von der Form der Anwachsungsfläche hängt die bei dem @Geschlechte ungewöhnliche, besonders bemerkenswerthe Regelmässigkeit der Schale zusammen. Der gewählte Species-Name soll die Aehnlichkeit mit einem Widderhorn und zugleich mit der Gattung Diceras andeuten. Vorkommen: Diese zierliche Muschel gehört zu den verbreitetsten Arten der Texanischen Kreidebildungen. In vorzüglicher Erhaltung habe ich sie in vielen hundert Exemplaren in der Nähe des Wacoe-Lagers und am Missions- Berge bei Neu-Braunfels (Vergl. Texas S. 154) gesammelt. Sie bildet in ungeheurer Menge zusammengehäult fast für sich allein ganze Schichten eines kalkigen an der Luft zerfallenden Gesteins, in welchem ausserdem, aber seltener Gryphaea Pitcheri und Pecten quadri-costatus vorkommen. Ausserdem habe ich sie an den Quellen des St. Marc-Flusses auf dem Wege von Neu-Braunfels nach Austin und am oberen Brazos oberhalb Torrey's Trading house angetroffen. Von einem nicht näher zu bezeichnenden Punkte in den Umgebungen von Austin erhielt ich ein handgrosses Gesteinsstück, welches ganz aus den dicht zusammengehäuften Schalen der Art besteht. Die Exemplare dieses Gesteinsstücks haben eine blaugraue Färbung und sind zum Theil mit einem dünnen Ueberzuge von Schwefelkies bedeckt. Erklärung der Figuren: Fig. 10.a. Die grössere Klappe von der Seite gesehen. Fig. 10. b. Die vereinigten Klappen gegen die Aussenfläche der kleineren Klappe gesehen. Fig. 10. c. Die grössere Klappe gegen die innere Höh- lung gesehen. Fig. 10. d. Die grössere Klappe im Profil von vorne gesehen. Fig. 10. e. Die kleinere Klappe von aussen gesehen. 69 97. EXOGYRA TEXANA. Taf. X. Fig. 1. a—e. Exogyra Texana F. Roemer Texas p. 396. Ostrea Matheroniana d’Orbigny Prodr. de Pal. Strat. Vol. II. p. 255 (pars.) Long. 2” 3"; Lat. 1* 10"; Crass. 1 5. Testa oblique ovala, convexa, crassa; valva majore carinato-angulata, coslis radiantibus, inaequalibus, granulato- nodosis ornata; umbone adnata planum affıwionis distinctum exhibente; valva minore granulosa, radiatim costala, saepius incrassalo, margine interiore tenuiter striala, intus infra umbonem distincte spiralem callo eardinali dentiformi instructa ; impressione musculari semieirculari aut ovata, submediana. Schale oval, gekrümmt, gewölbt. Die grössere Klappe convex, mit einem stumpfen Kiel versehen; von diesem Kiel nach der einen Seite mit fast senkrechter, nach der anderen mit geneigter Fläche abfallend. Die Oberfläche mit ungleichen ausstrahlenden,, gerundeten, unregelmässig knotigen, durch die Anwachsstreifen zum Theil blättrig werdenden Rippen bedeckt. Die innere Fläche glatt, am Rande zierlich gestreift. Der Muskeleindruck halbkreisförmig, in der Mitte liegend. Die Anheftungsfläche des Wirbels mehr oder minder gross, fast immer deutlich, Die kleinere Klappe auf der Oberfläche granulirt, mit undeutlichen ausstrahlenden Rippen bedeckt, fast eben und dünn, deckelförmig, oder häufiger bedeutend verdickt, aussen convex und nach der einen, der steil abfallenden Fläche der grösseren Klappe zuge- wendeten Seite, ebenfalls mit steil geneigter Fläche abfallend und auf dieser Fläche die blättrig vortretenden dicht über- einanderliegenden Anwachsringe zeigend, welche durch undeutliche, senkrecht auf dem Rande der Klappe stehende Rippen gekreuzt werden. Die Innenseite der Klappe ist glatt, am Rande wie die grössere Klappe fein gestreift, und flach oder wenig vertieft. Gerade unter dem Wirbel befindet sich auf der innern Fläche der Klappe eine gekrümmte Schlosszahn- arlige Schwiele, welche in eine entsprechende Grube der anderen Klappe hineinpasst. Im Ganzen ist diese Art in ihren Merkmalen, mehr als es sonst bei gesellschaftlich in grosser Zahl der Indivi- duen vorkommenden Arten der Fall zu sein pflegt, beständig. Auch unterscheiden sich jugendliche Exemplare, abgesehen von der Grösse, in der äusseren Form nicht wesentlich von den ausgewachsenen. Der eigenthümliche Habitus der Art liegt besonders in der durch die Carina bewirkten Theilung der Oberseite der grösseren Klappe in eine fast senkrecht abfallende kleinere und eine schief abfallende, fast ebene grössere Fläche. Individuelle Unterschiede zeigen sich nur etwa in der Grösse der ganzen Schale, in der Stärke der die Oberfläche bedeckenden Rippen und in der Dicke und Wölbung der kleineren Klappe. Die Verschiedenheit des zuletzt genannten Merkmals wird jedoch keineswegs allein durch das Alter bedingt, sondern es finden sich sehr grosse Exemplare der kleineren Klappe, welche ganz flach, und ganz kleine Exemplare derselben , welche sehr verdickt sind. Die Gegenstände, an welche sich das Thier in der Jugend mit dem Wirbel der grösseren Klappe festheftete, sind in den meisten Fällen die Gehäuse von Gasteropoden, namentlich von Arten der Gattungen Turritella, Fusus u. s. w. gewesen. Diese Gehäuse können nur in der ersten Jugend einen Haltpunkt für die Schale der Exogyra- gewährt haben. Im ausgewachsenen Zustande überwiegen Grösse und Gewicht der letzteren so sehr, dass die vergleichungsweise kleinen Gasteropoden-Gehäuse die Lage der Muschel in keiner Weise haben bestimmen können, vielmehr als unbedeutende An- hänge an dieser sich verhalten haben. Uebrigens finden sich diese Gasteropodenschalen selbst eben so wenig jemals erhalten, wie die Schale der übrigen Gasteropoden-Arten, welche in den die Lagerstälte der Exogyra Texana bildenden Kalkschichten vorkommen. Sie haben an dem Wirbel der Exogyra vielmehr nur den Abdruck ihrer Aussenfläche zurück- gelassen , diesen aber meistens mit solcher Deutlichkeit und Schärfe, dass ein Gegendruck eine vollkommene Vorstellung von der verschwundenen Schale selbst gewährt und einige der in solcher Weise erhaltenen Gasteropoden specifisch haben bestimmt werden können. Nicht selten beobachtet man bei der Exogyra Texana die auch bei lebenden Austern und Anomien bekannte Erscheinung, dass die Form des fremden Körpers, dem die eine Klappe angeheftet war und welcher an dieser einen concaven Eindruck hervorbrachte, an der gegenüberliegenden Stelle der Aussenseite der anderen Klappe sich mit convexer Wölbung genau wiederholt und gewissermassen refleklirt. Diese Erscheinung wird besonders dann auffallend, wenn die Körper, an welche die Anheftung erfolgte, Gasteropodenschalen waren und nach der Bildung des Ab- und Gegendrucks die Schale sich so sehr verdickt hat, dass der concave Eindruck im Wirbel der grösseren Klappe durch einen bedeutenden Zwischenraum von dem convexen Gegendrucke an der kleineren Klappe getrennt wird. Uebri- gens ist die Grösse der Anheftungsfläche bei der Exogyra Texana selten so bedeutend, dass durch dieselbe die allge- meine äussere Form der Schale wesentlich verändert oder unregelmässig würde. Bei einer Vergleichung mit verwandten Arten des Geschlechtes ergiebt sich, dass besonders zwei andere Arten der Exogyra Texana nahe stehen. Die erste von diesen ist Ostrea Matheroniana d’Orbigny Paleontol. Frang. Terr. Cret. T. II. p. 737. Pl. 485, mit welcher von demselben Autor im Prodr. de Palcont. straligr. T. II. p. 255 die Texanische Art geradezu, (ich weiss nicht, ob nach Ansicht von durch mich nach Europa gebrachten Exemplaren oder nur nach der früher gegebenen kurzen Beschreibung!) vereinigt wird. Die ausgewachsenen Individuen dieser Art, wie sie Fig. 1, so 2 und 3 der citirten Tafel des Werkes von d’Orbigny darstellen, sind in der That der Texanischen Art sehr ähnlich und da auch das Vorkommen in der obersten Gruppe der Kreide („Terrain Senonien“) im südlichen und westlichen Frank- reich mit demjenigen der Texanischen Art übereinstimmt, so sind beide wohl als analoge Arten desselben Niveaus der Kreide in beiden Continenten anzusehen. Specifisch identisch sind sie aber nicht. Im ausgewachsenen Zustande unter- scheidet sich die Französische Art durch die grössere Unregelmässigkeit der die Schale bedeckenden Falten und das viel geringere Hervortreten der Knoten an denselben. Viel wichtiger sind aber noch die Unterschiede, welche in den Ju- gendzuständen und den Varietäten der beiden Arten bemerkbar sind. Bei der Exogyra Texana unterscheiden sich, wie schon oben bemerkt wurde, die jüngeren Exemplare in der äusseren Form nicht wesentlich von den ausgewachsenen und ebensowenig wurden von dem Alter unabhängige auffallende Abweichungen von der herrschenden Form beobachtet. Dagegen zeigt die Französische Art sehr auffallend von der Hauptform abweichende, theils glatte, theils auf der Ober- fläche mit langen Dornen bedeckte Nebenformen , wie sie d’Orbigny’s Fig. 4, 5, 6 und 7. und die Abbildungen der von d’Orbigny mit seiner Ostrea Matheroniana vereinigten Exogyra spinosa von Matheron (Catal. des Corps organ. foss. du Dept. des Bouches-du-Rhone Pl. 32. fig. 6 und 7) darstellen. Die zweite mit der hier beschriebenen näher zu vergleichende Art ist Ostrea Boussingaulti d’Orbigny (Voyage dans l’Amer. merid. Tom. III. Aöne Partie. Palaeontol. p. 91. Pl. XVII. fig. 20. Pl. XX. fig. 8, 9, Palaeontol. Franc. Terr. Cret. Vol. II. p. 702. Pl. 468). Durch Grösse und allgemeine äussere Gestalt der typischen Form kommt sie der Te- xanischen Art gleichfalls sehr nahe, jedoch ist die Uebereinstimmung mit Französischen Exemplaren viel grösser, als mit den Abbildungen von Exemplaren aus Columbien. Unterscheidend ist dagegen die Unregelmässigkeit der die Ober- fläche der grösseren Klappe bedeckenden Falten und die ungefaltete glatte Oberflächenbeschaffenheit der kleineren Klappe. Noch mehr Gewicht ist auch hier für die Unterscheidung auf den Umstand zu legen, dass der Ostrea Boussingaultü eine grosse Veränderlichkeit der äusseren Form zugeschrieben wird und unter den abgebildeten Nebenformen- in der That, so sehr von der Hauptform abweichende Gestalten (z. B. 1. c. Pl. XX. fig. 8, 9.) erscheinen, wie sie bei der Texanischen Art durchaus nicht bekannt sind. Uebrigens gehört nach d’Orbigny die Französische Art einem von demjenigen der Texanischen Art sehr verschiedenen Niveau, nämlich dem Neocomien, an. Endlich steht auch die in Kreideschichten („Etage Turonien“) des nördlichen Afrika durch Over weg aufgefun- dene und durch Beyrich !) neuerlichst beschriebene Exogyra Overwegi L. v. Buch der Texanischen Art nahe, wie auch Beyrich selbst bemerkt. Nach den von Beyrich gegebenen Abbildungen ist jedoch die Afrikanische Art durch die weniger zahlreichen und viel breiteren Falten der Oberfläche specifisch von der Texanischen wohl unterschieden. Vorkommen: Die Exogyra Texana gehört zu den verbreitetsten Arten der Texanischen Kreidebildungen. In mehreren hundert vortrefflich erhaltenen Exemplaren habe ich sie an den Hügeln von Friedrichsburg gesammelt; aus- serdem habe ich sie im San Saba-Thale und namentlich bei dem alten Spanischen Fort (Vergl. Texas S. 312.) angetrof- fen; ferner an mehreren Punkten auf dem Wege von Neu-Braunfels nach Friedrichsburg und in der Nähe des Wacoe- Lagers an der Guadalupe oberhalb Neu - Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 1. a. die grössere Klappe von aussen gesehen. Fig. 1. b. ein Exemplar ge- gen die kleinere obere Klappe gesehen. Fig. 1. c. die vereinigten Klappen im Profil gegen die steil abfallende Aussen- seite gesehen. Fig. 1. d. ein flaches, deckelförmiges Exemplar der kleineren Klappe gegen die innere Fläche gesehen. Fig. 1. e. ein Exemplar der grösseren Klappe gegen die innere Fläche gesehen. 98. EXOGYRA LAEVIUSCULA. Taf. IX. Fig.3. a,b, c. Exogyra laeviuscula F. Roemer Texas p. 398. Long. 1 7°; Lat. 14 4; Crass. 9. Testa gibbosa, ovata; valva maiore inflata,, subhemisphaerica, medio obtuse carinata, laevigala, versus marginem sirüs incrementi paucis, irregularibus ornata; umbone parvulo, distincte spirato, sublibero; margine exteriore valvae sub- orbiculari, tenui, Die Schale oval, hoch gewölbt. Die grössere Klappe aufgebläht, fast halbkugelig, durch einen stumpf gerundeten millleren Kiel in zwei fast gleiche Hälften getheilt, welche mit ungefähr gleicher Neigung gegen den Rand hin abfallen. Der Wirbel klein, rasch sich verjüngend, deutlich spiral eingerollt, frei abstehend, seltener eingewachsen, an der Spitze mit einer kleinen , oft undeutlichen Anheftungsfläche versehen. Niemals ist die Anheftungsfläche so gross, dass dadurch 1) E. Beyrich, Bericht über die von Overweg auf der Reise von Tripoli nach Murzuk und von Murzuk nach Ghat gefundenen ‘Versteinerungen. Monatsberichte über die Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin Bd. IX. 1852. S. 154 seq. Taf. I. Fig. 1. a—c. . wie bei anderen Arten der Galtung der Wirbel ganz verkümmert und die Form der Schale überhaupt unregelmässig wird. Die Oberfläche der Klappe ist glatt, nur gegen den Umfang hin einige unregelmässige, etwas schuppig vorstehende Anwachsstreifen zeigend. Der Rand der Klappe fast kreisrund, dünn, zerbrechlich. Zuweilen zeigt die Oberfläche der grösseren Klappe gegen den Umfang hin einige undeutliche, flach gerundete, ausstrahlende Falten und namentlich wurden dergleichen bei einigen kleineren, jüngeren Exemplaren bemerkt. i Diese Art, von welcher zwölf Exemplare der grösseren Klappe vorliegen, zeigt grosse Verwandtschaft mit Exo- gyra conica Sowerby (Ostrea conica d’Orbigny) und namentlich hat sie die hochgewölbte Form, den sich rasch verjüngenden Wirbel und die glatte Oberfläche der angehefteten Klappe mit ihr gemein. Aber abgesehen davon, dass die Texanische Art hinter der von d’Orbigny |. c. Pl. 479, fig. 1—3. angegebenen Grösse der Exogyra conica bedeu- tend zurücksteht, so ist auch der mittlere Kiel der grösseren Klappe stumpfer, die Oberfläche ist niemals in der Nähe des Wirbels, sondern nur bei jüngeren Formen zuweilen gegen den Umfang hin gefaltet, und der Wirbel steht meistens frei ab, während er bei der Exogyra conica mit der übrigen Schale verwachsen ist. Auch an Exogyra columba Goldf. erinnert die Art durch die starke Wölbung, die glatte Oberfläche der Schale und durch den kleinen, frei abstehenden Wirbel der grösseren Klappe, jedoch ist die genannte Deutsche Art freilich noch viel bauchiger und auch sonst durch Grösse und andere Merkmale unterschieden. Vorkommen: Sehr häufig in den mergeligen, weissen Kalkschichten im Bette des Cibolo - Flusses am Ueber- gangspunkte des von Neu-Braunfels nach San-Antonio de Bexar führenden Weges. Erklärung der Figuren: Fig. 3. a. zeigt eines der grössten Exemplare der grösseren Klappe von oben. Fig. 3. b. dasselbe Exemplar von der Seite gegen den Wirbel gesehen. Fig. 3. c. stellt ein jüngeres am Umfange ge- falletes Exemplar dar. 99. EXOGYRA PONDEROSA. Taf. IX. Fig. 2. a, b. Exogyra ponderosa F. Roemer Texas p. 395. Ostrea ponderosa d’Orbigny Prodr. de Palaeont. strat. Vol. II. p. 256. Long. 6"; Lat. 5; Crass. 4". Testa grandi, crassa, ovata, inflata, concentrice lamelloso -striata; valva maiore gibbosa, obtuse carinata, lamel- lis concentricis irregularibus, imbricatis, radiatim subplicatis, margine laciniatis ornata; umbone libero spirato; valva mi- nore incrassala, concentrice lamellosa, intus laevi, callo cardinali oblongo, dentiformi instructa; umbone distincte spirato, horizontali. Schale sehr gross, dickschalig, eirund, hoch gewölbt, auf der Oberfläche concentrisch blättrig gestreift; die grös- sere Klappe ist aufgebläht, mit einem stumpfen gerundeten Kiele versehen und auf der Oberfläche mit unregelmässigen concentrischen, schuppig über einander liegenden und am Rande etwas unregelmässig zerrissenen und abstehenden La- mellen bedeckt. Ausserdem zeigt die Oberfläche dieser Klappe eine unvollkommene, unterbrochene Längsfaltung. Der Wirbel ist frei und spiral eingerollt, wenn er nicht durch eine grössere Anheftungsfläche verkümmert ist. Die kleinere obere Klappe ist oval, oft fast kreisrund, dickschalig, aussen flach oder mehr oder minder gewölbt, mit concentrischen abstehenden Lamellen bedeckt und mit einem deutlich horizontal eingerollten Wirbel versehen; auf der Innenseite glatt und unter dem Wirbel am Schlossrande mit einer länglichen zahnähnlichen Schwiele versehen. Ganz junge, nur 1 Zoll lange Exemplare aus dem Wasserrisse am Wege von Neu-Braunfels nach Seguin zeigen deutliche ungleiche ausstrah- lende Falten, welche gegen den Umfang der Schale hin aber schon anfangen undeutlich zu werden. Es ist dies die grösste bekannte Art der Gattung. Einzelne Exemplare gehen weit über die angegebenen Masse hinaus. Eines derselben misst 9 Zoll in der Länge. Besonders ist auch die Dicke der Schale bei der grösseren Klappe oft sehr bedeutend. Bei einem derselben beträgt dieselbe in der Mitte gegen 4 Zoll. In Betreff der äusseren Form lässt sie sich am besten mit Exogyra costata Say, welche ihr auch in der Grösse am nächsten kommt, vergleichen. Die starken knotigen aussirahlenden Rippen der Oberfläche unterscheiden jedoch die letztere in Amerikanischen Kreidebildungen weit verbreitete Art sehr bestimmt, indem bei der Texanischen Art nur eine schwache Andeutung von ausstrahlenden flachen Falten vorhanden ist und die concentrische Sculptur der Schale durch- aus überwiegt. : Vorkommen: An vielen Orten bei Neu-Braunfels, namentlich an der Furt und in dem Wasserrisse am Wege nach Seguin drei englische Meilen unterhalb Neu-Braunfels. Besonders grosse Exemplare liegen in den Prairien um Neu- Braunfels lose an der Oberfläche umher, wo sie augenscheinlich gleich den ebenfalls häufigen Feuersteinknollen bei der Verwitterung des weichen Kreidemergels, welcher überall den Untergrund der Prairien bildet, als festere Körper zurück- geblieben sind. «> Erklärung der Figuren: Fig. 2. a. und Fig. 2. b. stellen ein kleines jüngeres Exemplar dar, welches für die Abbildung nur wegen der besonders gut erhaltenen Oberfläche und mit Rücksicht auf Raumersparniss gewählt wurde. Der Wirbel desselben ist durch die grosse glatte und ebene Anheftungsfläche verkümmert und erscheint kaum deut- lich spiral eingerollt. Fig. 2. a. stellt das fragliche Exemplar von oben gegen die grössere Klappe gesehen dar und lässt neben der concentrisch blätterigen Streifung auch die Andeulung von Längsfalten deutlich erkennen. Fig. 2. b. stellt das Exemplar von unten gegen die kleinere Klappe gesehen, dar. Die kleinere Klappe ist in der Nähe des Wirbels un- gewöhnlich hoch gewölbt, was von der bedeutenden Grösse der Anwachsungsfläche der grösseren Klappe abhängig zu sein scheint. Die concentrischen Lamellen der kleineren Klappe erscheinen dick, weil ihre vorstehenden scharfen, äus- seren Ränder abgebrochen sind. 100. EXOGYRA COSTATA. Exogyra costata Say i. Journ. of the Acad. of nat. sc. of Philadelphia Vol. I. p. 43. Vol. VI. p. 72. — — Morton Synops. of the cret. Gr. of N. Amer. p. 55. Pl. VI. fig. 1—4. — — Lyell i. Quart. Journ. of the geol. Soc. of London Vol. ]. 1845. p. 63. — — FF. Roemer Texas p. 396. Ostrea Americana Deshayes i. Encycl. method. Vol. II. p. 304. —_ — d’Orbigny Prodr. de Pal. strat. Vol. II. p. 257. Gryphaea Americana Deshayes i. Lamarck Anim. s. vert. Sec. Ed. Vol. VII. p. 207. - Long. 5"; Lat. 4"; Crass. 3”. Testa magna, ovata, inflata; valva maiore rolundalo-carinata , radiatim costata ei concentrice striala; coslis nu- merosis, aequalibus, subregularibus, rotundatis, subnodosis ; umbone distincte spirato, non libero ; valva minore ovali, plana, concentrice lamellosa. Schale gross, eirund, hoch gewölbt. Die grössere Klappe aufgebläht, auf der Oberfläche mit ausstrahlenden Rip- pen und concentrischen, zuweilen elwas schuppig abstehenden Anwachsstreifen bedeckt. Die ausstrahlenden Rippen sind zahlreich (36 bis 40 im Umfange), durch Spaltung und Einsetzen neuer gegen den Umfang hin sich vermehrend, doppelt so breit (1, bis 21/,“), als ihre Zwischenräume gerundet, fast regelmässig und undeutlich knotig. Der Wirbel deutlich spiral eingerollt, aber nicht frei abstehend , sondern eingewachsen. Die kleinere Klappe oval, flach, auf der Oberfläche mit concentrischen, blättrig abstehenden Anwachsringen versehen. Die Art ist in der bedeutenden Grösse und der allgemeinen Form der Exogyra ponderosa n. sp. verwandt, zu- gleich aber durch die ausstrahlenden deutlichen Falten bestimmt unterschieden. Ein einzelnes völlig mit der normalen Form des Staates New-Jersey übereinstimmendes Exemplar dieser den Typus der Gattung Exogyra bildenden Art erhielt ich in Neu -Braunfels von einem Bekannten, der es in der Gegend von Austin am Colorado selbst gefunden zu haben angab. Es wird hierdurch der bekannte Verbreitungsbezirk dieser Muschel wiederum erweitert, welche man früher schon aus New-Jersey, Delaware und Süd-Carolina durch Say Morton undLyell, aus Tennessee durch Troost (Fifth geolog. report to the 234 general Assembly of Tenessee by G. Troost M. D. Nashville 1840. p.46.), und aus Arkansas durch Featherstonough (Excursion into the Slave states p. 119.) kannte. 101. EXOGYRA sp. ind. Von dieser Art liegt nur ein einziges Exemplar vor, welches sich zwar auf keine bekannte Species der Gatlung zurückführen lässt, andererseits aber auch gerade als einzelnes Exemplar für die Aufstellung einer neuen Art nicht ge- nügt. Die 1% 8% Jange, 1% %# breite, 9“ hohe Schale ist eirund, die untere Klappe hoch gewölbt, in der Mitte mit einem scharfen Kiele versehen, von welchem die Schale nach beiden Seiten hin steil abfällt. Der Wirbel ist deutlich spiral eingerollt, aber durch die sehr grosse concave Anwachsungsfläche verkümmert. Die entgegengesetzte Seite der Klappe ist mit einigen unregelmässigen, entfernt stehenden Anwachsringen bedeckt, übrigens glatt. Die obere Klappe eben, fast halb kreisrund. Der Wirbel ist deutlich schief eingerollt. Gegen den Aussenrand hin ist die Ober- fläche der Klappe mit dicht gedrängten, schuppig übereinander liegenden Anwachsringen bedeckt, übrigens glatt. Der hohe scharfe Kiel der unteren Klappe erinnert an Exogyra (Ostrea) haliotoidea, wie sie d’Orbigny l.c. Vol.IIl. PI. 478. fig. 1—4 abbildet, deren länglich ovale obere Klappe jedoch verschieden gestaltet ist. Uebrigens ist an dem einzelnen Exemplare nicht zu ersehen, wie weit die ganze Form der Schale von der Grösse und Form der Anwachsungsfläche abhängig ist. Vorkommen: Am Wacoe-Lager an der Guadalupe. «3 102. EXOGYRA sp. ind. Das einzige vorliegende Exemplar der unteren Klappe dieser Art ist 4 4“ lang, 3 6“ breit und 1 10“hoch. Die Schale ist oval, mässig stark gewölbt, auf der Oberseite mit einem undeutliche grosse Höcker tragenden und dem Um- fange der Schale genäherten Kiele versehen. Eine grosse lange Anwachsfläche, mit welcher die Schale an ein Holz- stück befestigt gewesen zu sein scheint, hat die regelmässige Ausbildung der Schale verhindert und namentlich den Wirbel, der übrigens von unten gesehen deutlich spiral eingerollt erscheint, verkümmert. Auf der Innenseite ist die Klappe am Rande mit feinen, senkrecht auf dem Aussenrande stehenden Linien gestreift. Die Art hat Aehnlichkeit mit Exogyra haliotoidea Sow., wie sie bei Tournay vorkommt. Um über die specifische Selbstständigkeit der Art zu ent- scheiden, scheint das einzige Exemplar nicht genügend. Vorkommen: Am Wacoe-Lager an der Guadalupe. 103. GRYPHAEA PITCHERI. Taf. IX. Fig. 1.a, b, c. Gryphaea Pitcheri Morton Synops. of the org. rem. of the Cret. Group of the U. St. p. 55. Pl. XV. fig. 9. _ — F. Roemer Texas p. 394. —_ — L.v. Buch, Verh. des naturh. Ver. der Preuss. Rheinl. u. Westphalens Jahrg. 1849. p. 239. Zeitschr. der deutschen geol. Ges. Bd. II. 1850. p. 292. Ostrea vesicularis Lam. bei d’Orbigny Prodr. de Pal. strat. Vol. II. p- 256. (pars). (2) Ostrea cymbium Deshayes bei Coquand et Bayle, Memoire sur les fossiles secondaires recueillis dans le Chili par J. Domeyko et sur les terrains auxquels ils appartiennent i. Mem. de la soc. geol. de France. Ilöne Serie. Tom. IV. 1° ‚Partie p. 13. (pars) Pl. V. fig. 6, 7. (non Pl. IV. fig. 1, 2,3,4.). Long. 3" ;, Lat. 1'' 10"; Crass. 1 9". Testa magna, ovala, gibbosa, subregulari; valva inferiore inflata, arcuala, scaphoidea, incrassala, concenirice sub- imbricalo-striata, longiludinaliter lobata ; lobo laterali convexo, a reliqua lesta distincte diviso, in umbonem decurrente ; umbone magno, exserto, subcompresso, recio, iicurvo, planum affixionis minimum exhibente. Valva superiore ovali, plana concentrice imbricato - striata. Die Schale gross, verlängert eirund, hoch gewölbt, fast regelmässig. Die untere Klappe dickschalig , aufgebläht, kahnförmig, mit einer seitlichen Längswulst und mit einem grossen spiral und gerade eingerollten von den Seiten ei- was zusammengedrückten Wirbel versehen; auf der Oberfläche mit unregelmässigen concentrischen, in schiefer Richtung über den Rücken der Schale verlaufenden , etwas schuppig über einander liegenden Anwachsstreifen bedeckt; auf der Innenseite glatt, am Rande sehr fein vertikal gestreift, mit einem runden der Wulst genähert liegenden Muskeleindrucke versehen. Der eingerollte Wirbel zeigt an der Spitze eine sehr kleine Anheflungsfläche. Die seitliche Längswulst der Klappe ist gewölbt, durch eine Furche deutlich von. der übrigen Schale gelrennt und verläuft bis in den Wirbel. Die obere Klappe ist oval, flach, aussen mit concentrischen, schuppig vorstehenden Anwachsringen bedeckt. Diese bemerkenswerthe Art wiederholt den Typus der Gryphaea arcuata des Lias in der Kreideformation, aus welcher ächte Gryphaeen mit deutlich eingerolltem Wirbel bisher nicht beschrieben worden sind. : Sie hat mit der ge- nannten jurassischen Art namentlich die starkgewölbte ,. kahnförmige Gestalt der unteren Klappe, den grossen und ho- hen, deutlich eingerollten Wirbel und namentlich auch die bis in den Wirbel verlaufende seitliche Längswulst gemein. Andererseits unterscheidet sie sich von der Gryphaea arcuata sogleich durch den noch höheren, von den Seiten zusam- mengedrückten Wirbel und durch die bedeutend geringere Regelmässigkeit der Schale. Die letztere ist namentlich von der Grösse der Fläche, mit welcher die ‘Klappe fest gewachsen ist, abhängig. Ist dieselbe sehr gross, so entwickelt sich der- Wirbel fast gar nicht und ist abgestumpft, wie bei Austern. Zugleich wird dann die klappe viel weniger ge- wölbt, die Längswulst wird breit und unregelmässig und nimmt oft die halbe Breite der Schale ein. Solche Varietäten würde man ohne die Uebergänge in die Hauptform ‘weder zu derselben Art noch überhaupt zu der Gattung Gryphaea, sondern zu Ostrea rechnen. Ist dagegen die Anheftungsfläche und der Körper, an welchen die Anheftung erfolgt, sehr klein, so wird die Schale bei weiterem Fortwachsen frei und der Wirbel, so wie die ganze übrige Schale bildet sich regel- mässig aus. Nur auf diese regelmässige Form der-Art bezieht sich die im Vorstehenden gegebene- Beschreibung: Die obere Klappe wurde niemals in Verbindung mit der unteren beobachtet und es ist deshalb nicht zweifellos, ob die als solche betrachteten Stücke wirklich zu der Art gehören. Die analoge Beschaffenheit der Oberfläche und die feine ver- ticale Streifung des inneren Randes machen dies jedoch sehr wahrscheinlich. Nimmermehr würde ich aus Mortons unvollkommener Abbildung , welche eine kleine Form oder ein junges Exemplar darstellt, erkannt haben, dass die grossen kahnförmig gewölbten Exemplare aus Texas zu dieser Art gehören, 10 . wenn ich nicht in dem Museum der „Academy of natural sciences“ in Philadelphia von Morton selbst bestimmte Exem- plare gesehen hätte, welche völlig mit den Texanischen übereinstimmen. Uebrigens bemerkt auch Morton selbst bei der Beschreibung der Art (a. a. O. p. 85), dass er unvollständige Exemplare von fast drei Zoll Länge besitze. Vorkommen: In Texas ist diese Art weit verbreitet. Am häufigsten und in den schönsten Exemplaren habe ich sie an einer Stelle acht englische Meilen oberhalb Neu - Braunfels in der Nähe des Wacoe-Lagers an der Guadalupe zusammen mit Exogyra arielina angetroffen. Auch am Missionshügel näher bei Neu - Braunfels ist sie häufig. Ferner wurde sie am oberen Brazos 20 englische Meilen oberhalb Torrey's Trading house (Vergl. F. Roemer Texas p. 242) von mir angetroffen. An den Hügeln bei Friedrichsburg kommt eine viel kleinere, kaum 1“ lange breitere Form mit stumpfem nicht deutlich eingerolllen Wirbel vor, welche sich mehr Mortons Abbildung nähert. Morton selbst führt als Fundort der Art einen an Texas angrenzenden Theil des westlich vom Staate Arkansas liegenden Indianergebietes, nämlich die Ebene am Kiameska, einem Nebenflusse des Red River, und die Fälle des Verdigris-Flusses an. In einem durch Herrn Beadle in Neu-Orleans an Herrn Dr. Krantz hieselbst eingeschickten Kästchen mit Versteinerungen befindet sich ein selbst in der Erhaltung und Färbung völlig mit solchen von Neu-Braunfels übereinstimmendes Exem- plar, welches nach der beigefügten Angabe aus dem „Choctaw Country“ herstammen soll. Endlich hat mich Herr Leop. von Buch auf die Uebereinstimmung von Exemplaren in seiner Sammlung, welche durch Herren J.Domeyko in der Nähe des Vulkans von Aconcagua in Chili unter 330 Südl. Br. gesammelt und unter der Benennung von Gryphaea arcuala mitgelheilt wurden, mit den Texanischen aufmerksam gemacht. Wahrscheinlich ist da- mit auch wenigstens ein Theil der Formen, welche Coquand und Bayle aus derselben Gegend unter dem Namen Ostrea cymbium Desh. beschreiben, identisch. Auf diese Weise besitzt die Art auf dem Amerikanischen Continente eine sehr ausgedehnte Verbreitung. Erklärung der Figuren: Fig. 1. a. stellt ein sehr regelmässig au sgebildetes Exemplar von der Seite gegen die Wulst gesehen dar. Fig. 1.b. zeigt dasselbe Exemplar von innen. Fig. 1.c. stellt ein unregelmässig ausgebildetes, sehr breites Exemplar mit kaum eingebogenem Wirbel von der Rückseite gesehen dar. 104. OSTREA VESICULARIS Lamarck var. AUCELLA. Taf. IX. Fig. 4. a, b. Gryphaea aucella F. Roemer Texas p. 395. Long. 216% Lat: 17 gan: Orassı 1%. Testa ovata, transversa, gibbosa, laevi; valva inferiore inflata, distincte alata ; slris concentricis paucis, irregulari- bus, subimbricatis ornata; ala laterali semicirculari; umbone magno crasso, subincurvo, apice rolundato; valva minore sub- concava, concentrice imbricato - striata. Die Schale oval, in die Quere ausgedehnt, hoch gewölbt; die untere Klappe aufgebläht, fast halbkugelig gewölbt, kahnförmig, mit einem deutlichen seitlichen Flügel und mit einzelnen unregelmässigen, schuppig über einander liegenden Anwachsstreifen versehen. Der Wirbel gross, dick, unvollkommen eingerollt, am Ende stumpf zugerundet, keine deut- liche Anheftungsfläche zeigend. Der Flügel fast halbkreisförmig; sein oberer Rand wird durch die Verlängerung des geraden Schlossrandes gebildet. Die obere Klappe ist oval, etwas concav mit concentrischen , schuppig über einander liegenden Anwachsringen bedeckt. Die ganz beständigen Unterschiede der viel geringeren Grösse und der flügelförmigen, seitlichen Ausdehnung der unteren Klappe hatten mich früher zu einer specifischen Trennung von OÖstrea vesicularis veranlasst. Nach einer er- neuerten Vergleichung mit den zahlreichen Europäischen Nebenformen der Ostrea vesicularis glaube ich jedoch gegen- wärtig die Texanische Form nur als eine Varielät der genannten weit verbreiteten Art betrachten zu müssen. — Aus- ser den angegebenen Unterschieden ist auch noch das stete Fehlen einer deutlichen Anheftungsfläche, welche doch bei der typischen Form der Ostrea vesicularis oft bedeutend gross ist, sowie auch die Abwesenheit der ausstrahlenden Li- nien auf der flachen, oberen Klappe besonders zu erwähnen. Sehr nahe steht augenscheinlich der hier beschriebenen Texanischen Form Ostrea vesicularis var. uncinella Leymerie i. Möm. de la soc. geol. de Fr. Ilime Ser. Tom. IV. PI.X. fig. 2, 3. aus oberen Kreideschichten der Pyrenäen, jedoch ist sie kleiner und der seitliche Flügel steht weniger senk- recht von der Schale ab. Die grosse Form der Ostrea vesicularis, welche in den losen Kreidemergeln von Neu- Jersey, von wo sie durch Say und Morton unter der Benennung Ostrea (Gryphaea) convexa beschrieben wurde, so- wie auch in den gleichstehenden Kreidemergeln in dem westlichen Theile des Staates Tennessee zu den häufigsten or- ganischen Formen gehört, habe ich in Texas nirgends angetroffen. Vorkommen: Eine einzelne Schicht ganz erfüllend an der Furt bei Neu -Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 4. a. stellt ein Exemplar mit vorzugsweise deutlich ausgebildetem seitlichen Flügel gegen die kleinere obere Klappe gesehen dar. Diese letztere wird nur äusserst selten noch in Verbindung mit «3 der grösseren unteren Klappe angetroffen. Fig. 4. b. zeigt dasselbe Exemplar gegen die Rückseite der unteren grösse- seren Klappe gesehen. 105. OSTREA CARINATA. Taf. IX. Fig. 5. Ostrea carinata Lamarck i. Ann. du mus. Vol. VII. p. 166; Anim. s. vert. 24° ed. Vol. VII. p. 240. _ _ Goldfuss Petrif. Germ. Vol. Hl. p. 9. tab. LXXIV. fig. 6. _ — d’Orbigny Pal. Franc. Terr. Cret. Vol. IH. p. 714. Pl. 474. — — F. Roemer Texas p. 394. Long. 3“ 10"; Lat. 8; Alt. 14 9. Tesia subaequivalvi, elongata, arcuala, compressa, antice auriculata, regulariter plicala; plicis aequalibus, acule carinalis, verlicalibus, a facie superiore angusta plana valvarum oriundis, hinc geniculatis et recie per latera decurrenii- bus, apice acule dentalis, cum coslis alterius valvae alternantibus. Die Schale fast gleichklappig, verlängert, gebogen, von den Seilen zusammengedrückt, in der Nähe der Wirbel ohrartig erweitert, auf der Oberfläche mit scharfkantigen, dachförmigen , gleich starken Falten bedeckt, welche auf der schmalen, fast ebenen oberen Fläche der Klappe entspringend sich am Rande dieser Flächen rechtwinkelig umbiegen und in der Vereinigungslinie beider Klappen mit sehr spitzen Zähnen alternirend in einander greifen. Die vorliegenden Exemplare dieser Art stimmen vollständig mit Europäischen überein. Ein besonders gut erhal- tenes zweiklappiges Exemplar passt genau zu d’Orbigny’s Abbildung Pl. 474. Fig. 3. und zeigt wie diese 36—40 scharfe Falten auf jeder Seite. Vorkommen: Bei dem Wacoe-Lager an der Guadalupe oberhalb Neu-Braunfels wurden 3 Exemplare gesammelt. Erklärung der Abbildung: Fig.5. stellt ein Exemplar der rechten Klappe dar, bei welchem aber die Enden der seitlichen Falten in längere zahnarlige Spitzen auslaufen, als es von dem Zeichner angegeben worden ist. 106. OSTREA ANOMIAEFORNIS. Taf. IX. Fig. 7. a—d. Ostrea anomiaeformis F. Roemer Texas p. 394. Long. 9“; Lat. 9: ; Crass. 3°. Testa parva, orbiculari, inaequivalvi, aequilatera; valva inferiore convexa, umbone magno, crasso, prominulo, subin- ceurvo insiructa et sirüs concentricis irregularibus sublamellosis ornata; valva superiore circulari, antice truncata, plana, tenui, striis concentricis ornala et epidermide tenuissime radiatim plicata tecia; umbone parvo, plano, submarginali. Schale klein, kreisrund, sehr ungleichklappig, gleichseilig; die untere Klappe stark gewölbt, mit grossem etwas vor- stehenden Wirbel versehen und auf der Oberfläche mit concentrischen Streifen, den Rändern lamellöser, schuppig über- einanderliegender Anwachsringe bedeckt. Die Klappe fast kreisrund, vorn am Wirbel gerade abgestulzt, ganz flach, auf der Oberfläche mit einer äusserst fein radial gefalteten Epidermis und, wenn diese fehlt, mit fast regelmässigen fei- nen concentrischen Anwachsringen bedeckt. Der ganz kleine, flache Wirbel liegt nicht völlig am vorderen Rande; auf der glatten inneren Fläche liegt der Muskeleindruck fast unter dem Wirbel. Diese kleine Art, welche in Grösse und Form sehr beständig ist, erinnert namentlich durch die Gestalt der klei- neren oberen Klappe an Anomia. Eine Anheftungsfläche an dem Wirbel der grösseren Klappe ist nicht wahrzunehmen und mit dem Fehlen einer solchen hängt auch die regelmässige Ausbildung der Schale zusammen. Vorkommen: In grosser Häufigkeit an der Furt und am Wasserfalle bei Neu - Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig.7. a. stellt ein Exemplar der unteren Klappe von der Rückseite gesehen dar. Fig. 7. b. zeigt dasselbe Exemplar im Profil. Fig. 7. c. zeigt ein Exemplar der oberen Klappe in der gewöhnlichen Er- haltung von aussen. Fig. 7. d. stellt ein grosses Exemplar der oberen Klappe mit erhaltener fein radial gestreifter Epi- dermis von aussen dar, Fig. 7. e. dasselbe Exemplar von innen. 76 107. OSTREA CRENULIMARGO n. sp. Taf. IX. Fig. 6. a, b. Long. 1"; Lat. 9“. Testa trigona, angulala, parum convexa; valva superiore plana, inciso -angulala, extus strüs concentrieis irregu- laribus, tenuissime crenulalis ornala, intus laevi, impressione musculari semicirculari profunda signata; margine tenuiter et eleganter crenulata. Die Schale dreieckig, nicht stark gewölbt; die obere freie Klappe dreieckig, am Umfange winkelig ausgeschnitten; die Oberfläche mit unregelmässigen, wie der Umfang winkelig gebogenen, und fein crenulirten Anwachsringen bedeckt. Die Innenfläche glatt, wenig vertieft, einen tiefen halbkreisförmigen Muskeleindruck zeigend und am Rande zierlich gekerbt. Die vorstehende Beschreibung ist vorzugsweise nach dem Fig. 6. a. und Fig. 6. b. abgebildeten Exemplare ent- worfen. Andere vorliegende Exemplare, welche die bezeichnende Kerbung des Randes ebenfalls zeigen, weichen in der Form und Wölbung der Schale sowohl unter sich, als von dem abgebildeten Exemplare bedeutend ab und zwar scheint diese Abweichung auch hier vorzugsweise von der Form und Grösse des Körpers, dem die untere Klappe aufgewachsen ist, abhängig. Vorkommen: Nicht häufig bei Friedrichsburg. Erklärung der Figuren: Fig. 6. a. Ansicht des best erhaltenen Exemplars der oberen Klappe von aussen. Fig. 6. b. Ansicht desselben Exemplars von innen. 108. OSTREA sp. ind. Mit der vorhergehenden Art zusammen*findet sich bei Friedrichsburg häufig eine Auster, welche mit keiner be- kannten Art und am wenigsten mit einer solchen der Kreideformation völlig übereinstimmt, andererseits in ihrer Form so veränderlich ist und so wenig als specifisch zu betrachtende Merkmale zeigt, dass es nicht thunlich scheint, dieselbe nach den vorliegenden Exemplaren als eine eigenthümliche neue Art aufzuführen. Einige Formen derselben lassen sich mit der jurassischen Ostrea multiformis Dunker und Koch cBeitr. zur Kenntn. des nordd. Oolith. Geb. p. 45. tab. V. fig. 11.) vergleichen. Andere Formen nähern sich durch den zugespitzten Wirbel der unteren Klappe und die längliche eirunde Form der Ostrea acutirostris Nilsson bei d’Orbigny Pal. Frang. Terr. Cret. Vol. III. Pl. 481. Fig. 1-3. Die meisten Exemplare sind am Umfange mehr oder minder deutlich gefaltet, andere nur mit unregelmässigen, concentrischen Anwachsringen bedeckt. 109. OSTREA sp. ind. 7 Ostrea sp. ind. F. Roemer Texas p. 394. Nro. 9. Eine in der äusseren Form sehr veränderliche Art, der aber regelmässig eine sehr grosse Anwachsfläche zuzu- kommen scheint. Ein Paar gut erhaltene Exemplare stimmen sehr nahe mit der Abbildung der Ostrea kippopodium Nil- sson bei d’Orbigny I. c. Vol. Ill. Pl. 482. fig. 2. überein. Vorkommen: Am Wacoe -Lager an der Guadalupe oberhalb Neu - Braunfels. 110. HIPPURITES TEXANUS. Taf. V. Fig. 1. a —e. Hippurites Texana F. Roemer Texas p. 409. Long. valvae inferioris 4" 5"; Lat. valvae infer. ad marginem superiorem 2" 2. Valva maiore elongato -obconica, longitudinaliter costata et striata et gradibus incrementi paueis dislantibus , zic- zac-formibus ornata; costis longitudinalibus 12, crassis, regularibus, subaequalibus ; lineis longitudinalibus elevatis, irre- gularibus, intervallis planis, laevibus disiunctis. Die untere festgewachsene Klappe verlängert, umgekehrt kegelförmig, der Länge nach gerippt und gestreift, mit wenigen entfernt stehenden, zickzackförmig gebogenen Wachsthumsabsätzen versehen. Die Längsrippen 12 an der Zahl, dick, fast gleich stark. Die erhabenen Längslinien unregelmässig mit ebenen Zwischenräumen. Von dieser Art liegt nur ein einziges, aber fast ganz vollständig erhaltenes Exemplar der unteren Klappe vor. Nur die äussere 5“ dicke Schalschicht ist erhalten. Die Structur derselben ist an einer Stelle, an welcher ein Stück «7 des oberen Randes ausgebrochen ist, sehr deutlich zu beobachten. Auf dem Querschnitt sieht man unregelmässig poly- gonale prismatische Zellen. Der Längsschnitt in der Richtung von aussen nach innen zeigt eine Kreuzung heller senkrechter Linien mit bogenförmig von innen und unten nach aussen und oben ansteigenden Linien. Im Allgemeinen ist diese zellige Structur die der Gattung überhaupt zukommende. Die innere Schalschicht ist verschwunden und der ganze innere Raum mit unorganischer Kalkmasse erfüllt. In diese Ausfüllungsmasse greift nur eine ganz kleine Leiste von dem inneren Umfange der äusseren Schalschicht 1'/,‘ tief hinein. Auf der äusseren Oberfläche der Schale bemerkt man ausser den zickzackförmigen Wachsthumsabsätzen auch noch sehr feine, an den meisten Stellen durch Abreibung undeutlich gewordene Anwachslinien, welche den Wachsthumsabsätzen parallel und zwar so verlaufen, dass auf den Rippen die Winkel der Zickzacklinie nach abwärts, in den Zwischenräumen nach aufwärts gerichtet sind. Die regelmässig um- gekehrt konische Gestalt der ganzen Schale und die fast gleiche Stärke der längs gestreiften Rippen ist für die Art aus- zeichnend und von anderen Europäischen unterscheidend. Da die obere freie Klappe nicht beobachtet wurde, so ist nicht sicher zu ermitteln, ob die Art zu Hippurites oder zu Radiolites gehört. Doch hat die Analogie in der äusseren Sculptur mit einigen Arten der ersteren Galtung sie dieser zuzurechnen bestimmt. Vorkommen: Das einzige Exemplar fand sich in der Guadalupae bei Neu-Braunfels als Gerölle, aber bei der guten Erhaltung augenscheinlich von nicht sehr entfernter Lagerstätte herstammend. Erklärung der Figuren: Fig. 1. a. von der Seite gesehen. Fig. 1. b. von oben gegen die innere Höhlung gesehen. Fig. 1. c. vergrösserte Ansicht der Textur der Schale im Längsschnitt von aussen nach innen. Fig. I. d. ver grösserte Ansicht der Textur der Schale im Querschnitt. Fig. 1. e. Ansicht eines Stücks im Längsschnitt der natürlichen Grösse. 111. HIPPURITES sp. ind, Hippurites sp. ind. F. Roemer Texas p. 410. Ein einziges 7” langes, 4 breites und 6 dickes Bruchstück der unteren grösseren Klappe dieser nicht bestimm- baren Art zeigt auf der Oberfläche breite, flach gerundete, unregelmässige Längsrippen. Auf der inneren Fläche ist das Bruchstück. glänzend glatt. Im Querschnitte ist die der Gattung überhaupt zukommende prismatisch zellige Textur sehr deutlich wahrzunehmen. Vorkommen: Das einzige vorliegende Bruchstück wurde beim Graben eines Brunnens neben dem Vereinsge- bäude auf dem südlich von der Stadt sich erhebenden Hügel 15 Fuss tief unter der Oberfläche in gelblichweissem Kreide- mergel gefunden. 112. RADIOLITES sp. ind. Hippurites Sabinae F. Roemer Texas p. 410. Hierher gehören gewisse Körper, welche anfangs für die mit der äusseren Schale bekleideten grösseren Klappen einer neuen Hippuriten-Art gehalten, bei näherer Prüfung aber nur als die eine nähere Bestimmung nicht zulassenden Steinkerne der inneren Höhlung erkannt wurden. Diese Körper haben bei einer Länge von 4“ und einer Breite von 9% am oberen Ende eine umgekehrt kegelförmige, gerundet dreiseitige Gestalt. Auf der im Ganzen glatten Oberfläche erkennt man eine feine längsfaserige Textur und einzelne in grösseren Abständen stehende wellenförmig gebogene An- wachslinien. Das eine der vorliegenden Exemplare endigt unten mit einer convexen glatten Fläche, die einer Quer- scheidewand der Höhlung entspricht, deren Ausfüllung die Steinkerne darstellen. Eine spezifische Benennung der Körper ist bei der Erhaltung des Steinkerns unthunlich, obgleich die Art allerdings von allen bekannten verschieden scheint. Vorkommen: Häufig in porösen, aber festen weissen Kalksteinschichten, welche am Sabine-Bache neben dem Uebergangspunkte des Weges von Neu-Braunfels nach Friedrichsburg anstehen. 113. RADIOLITES AUSTINENSIS. Taf. VI. Fig. 1. a—d. Hippurites Austinensis F. Roemer Texas p. 410. Testa irregulari, crassissima, horizontaliter laminosa; laminis tenuissimis, cellulis polygonalibus inaequalibus com- positis et suleis paucis versus peripheriam dichotomis notatis ; cellulis laminarum versus peripheriam minoribus, angustioribus. Die Schale unregelmässig, sehr dick, aus horizontalen Blätterlagen zusammengesetzt. Die einzelnen Lagen sehr dünn, aus dünnwandigen polygonalen ungleichen Zellen, welche gegen den Umfang bin schmaler und gedrängter werden, ss bestehend und mit wenigen gegen den Umfang hin ein- oder mehrfach sich gabelnden Furchen auf der oberen Fläche bedeckt. Von dieser Art liegt nur ein einzelnes Bruchstück vor, aber dennoch kann über die Selbstständigkeit derselben einer Seits und ihre Verwandtschaft mit gewissen bekannten Formen anderer Seits kein Zweifel Statt finden. Das frag- liche Bruchstück stellt etwa den dritten Theil einer 1'/,“ dicken horizontalen Lage der äusseren Schale der unteren grösseren Klappe dar. Die der trichterförmigen inneren Höhlung der Schale zugewendete Fläche des Bruchstücks ist regelmässig gekrümmt, glatt und mit einer von der zelligen übrigen Schale in der Structur verschiedenen und deutlich abgesetzten '/,“ dicken Schalschicht bekleidet. Gegen diese gekrümmte, die innere Höhlung begrenzende Fläche stehen die Flächen der einzelnen die Schale zusammensetzenden zelligen Schichten fast senkrecht. Dasselbe gilt von den das fragliche Bruchstück nach oben und unten begrenzenden Flächen, denn diese sind offenbar durch Spaltung der Schale in der Richtung jener Schichtflächen entstanden. Die nach oben gegen die Mündung der Schale gerichtete Begrenzungs- fläche des Stücks, deren grösste Breite in der Richtung von der inneren Höhlung gegen den Umfang 3'/,” beträgt, zeigt sehr deutlich die polygonale Gestalt der Zellen, aus denen die ganze Schale besteht. Gegen den Umfang hin verändern diese Zellen ihre Gestalt. Sie werden kleiner, gedrängter und in der Richtung parallel dem Umfange ver- längert, gewissermassen als habe ein von aussen wirkender Druck dieselben hier zusammengedrückt. Ausser den Zellen nimmt man auf der nach oben gerichteten Begrenzungsfläche eine Anzahl gegen den Umfang hin ausstrahlender Furchen wahr. Dieselben entspringen in ungleichen Abständen von 3‘ bis 6 an dem die innere Höhlung begrenzenden Rande der Fläche und indem sie nach aussen divergiren, gabeln sie sich zugleich gegen den Umfang hin ein oder zwei Mal. Die Furchen sind fast 1 breit und flach concav ausgehöhlt. Zwischen diesen Hauplfurchen und parallel mit denselben verlaufen noch viel schwächere, weniger breite und namentlich seichtere Furchen. Auf der nach unten gerichteten hori- zontalen Begrenzungsfläche des Stücks sind den Furchen der Oberseite entsprechende Reifen vorhanden und zwar auch dem Unterschiede jener gemäss stärkere und schwächere. Die letzteren sind jedoch ohne relativ stärker zu sein, viel sichtbarer als die entsprechenden Furchen auf der oberen Fläche des Stücks. Zugleich erkennt man hier deutlicher als auf der oberen Fläche die Bildung der Furchen und Reifen, Jeder der grösseren Reifen besteht aus einer Reife convex gewölbter Zellen (Vergl. Taf. VI. Fig. 1. ec.) von der Beschaffenheit der übrigen zerstreut stehenden Zellen, und wo er sich gabelt, entspricht wieder jedem Zweige eine Zellenreihe. Die Furchen der oberen Fläche entstehen aus Einsen- kungen derselben Zellenreihen. Der Zweck dieser ausstrahlenden Furchen und Reifen scheint nur der zu sein, die ein- zelnen horizontalen Lagen der Schale fester mit einander zu verbinden und ihre Verschiebung über einander zu hindern. In keiner Weise deuten dieselben, wie man etwa nach der Form und Verzweigung vermulhen möchte, den Verlauf von Gelässen an, indem in jede Furche der oberen Fläche einer Schicht ein entsprechender Reifen der unteren Fläche der darüber folgenden Schicht eingreift und kein Zwischenraum zwischen beiden bleibt. Aehnliche Furchen und Reifen kommen übrigens bekanntlich auch bei mehreren Europäischen Arten vor und haben bei diesen ohne Zweifel denselben Bau und die- selbe Bedeutung. Namentlich zeigt solche Furchen auch der Radiolites crateriformis dOrbigny (Pal. Frang. IV. Pl. 565. Sphaerulites crateriformis Desmoulins) aus der oberen Kreide („Etage Senonien“* d’Orbigny’s) von Royan. Diese genannte Art ist aber auch überhaupt von allen bekannten am meisten mit der Texanischen Art zu vergleichen. Dieselbe stimmt namentlich auch in Betreff der sehr dicken Schale überein und auch die innere Structur dieser leizteren ist, wie ich mich an Exemplaren von Royan überzeugt habe, sehr ähnlich. Als ein sehr bestimmter Unterschied zwischen beiden Arten tritt jedoch der Umstand hervor, dass bei dem Radiolites crateriformis die die Schale zusammensetzenden Schichten und damit zugleich die obere Fläche der Klappe selbst sich von der centralen Höhlung gegen aussen sehr stark nach abwärts neigen, während bei der Texanischen Art diese Schichten horizontal sind und senkrecht gegen die Wan- dung der inneren Höhlung stehen. Aehnliche Structur und Radien auf der Oberfläche der Schalschichten besitzen auch Radiolites agariciformis d’Orbigny und Radiolites Hoeninghausü d’Orbigny, welche aber in der äusseren Form der Schale der Texanischen Art weniger nahe stehen. Nahe Verwandtschaft hat endlich auch nach den Abbildungen in Dixons Geology and Fossils of the Tertiary and Cretaceous formations of Sussex (London 1850) Tab. XXVI. der Hippurites Mortoni Mantell und namentlich zeigt Fig. 5. der cilirten Tafel ein Bruchstück mit ganz ähnlichen, gegen den Umfang sich gabelnden Radien auf der Oberfläche der Schichtflächen,, wie sie der Texanischen Art zustehen. Vorkommen: Das einzige der vorstehenden Beschreibung zu Grunde liegende Bruchstück wurde in Schichten von mergeligem weissen Kreidekalk bei Austin (Vergl. S. 15) gefunden. Ein augenscheinlich derselben Art angehörendes, in bläulichen Kalk versteinertes und mit Schwefelkies durchwachsenes Bruchstück, habe ich in der Sammlung des Hrn. Dr. Dunker in Cassel gesehen. Dasselbe war ohne Angabe des Fundortes zusammen mit einigen anderen aus dem Staate Alabama herrührenden Versteinerungen eingesendet. Der Ursprung der begleitenden Fossilien scheint auch für das ge- nannte Stück auf den Staat Alabama hinzuweisen, in dessen Kreidebildungen andere Hippuriten schon früher durch Lyell und Andere aufgefunden worden sind. Erklärung der Figuren: Figur 1.a. stellt das Bruchstück in natürlicher Grösse und in solcher Lage dar, dass man schief gegen die nach oben gerichtete und gegen die der inneren Höhlung angehörende Fläche sieht. Die weisse Linie bezeichnet den oberen Rand der die innere Höhlung auskleidenden dünnen, nicht zelligen Schalschicht. «9 Fig. 1.b. zeigt einen Theil der unteren Fläche des Stückes mit den den Furchen der oberen Fläche entsprechenden radialen Reifen. Fig. 1. c. stellt die äussere Ecke desselben Theils der unteren Fläche vergrössert dar und lässt neben der Form der Zellen namentlich auch die reihenförmige Anordnung der die Reifen bildenden Zellen erkennen. Fig. 1.d. stellt ein Stück einer durch Anschleifen hervorgebrachten, auf der nach oben gerichteten Begrenzungsfläche und zugleich auf der inneren Höhlung senkrecht stehenden Fläche vergrössert dar. Die horizontalen Linien sind die Durchschnitte der Schicht- flächen und die schief von oben nach unten verlaufenden Linien sind die Durchschnitte der die Zellen seitlich begren- zenden Flächen. 114. CAPRINA CRASSIFIBRA. Taf. V. Fig. 6. a—f. Caprina crassifibra F. Roemer Texas p. 408. Lat. testae 3; Diameler anfractus ultimi 1“ 4. Valva majore dextrorsum spirala, vel irregulariter torluosa, vel falciformi, subtriquetra vel subeylindrica; testa longitudinaliter fibrosa; fibris vel laminis crassis, aequalibus, circa 50 in circumferentia. Die grössere Klappe in rechtsgewundener Spirale nach Art Trochus-förmiger Gasteropoden aufgerollt oder unre- gelmässig hin- und hergewunden, oder sichelförmig gekrümmt, dreikantig oder fast walzenrund; die Schale der Länge noch grob faserig. Die Fasern oder Lamellen gleich stark, regelmässig, gegen 50 im Umfange. Von dieser Art liegen nur Exemplare der grösseren Klappe vor. Diese ist sowohl in Betreff der Krümmung als auch des Querschnilts der Umgänge äusserst veränderlich. Als typische Form sind- wohl diejenigen Exemplare anzu- sehen, welche, wie das Fig. 6. a. abgebildete, nach Art einer Gasteropoden-Schale spiral, jedoch so aufgerollt sind, dass der letzte Umgang den vorhergehenden nicht anliegt. Andere Bruchstücke, welche nach der Structur der Schale der- selben Art angehören müssen, erscheinen wie das Fig. 6.c. abgebildete, ganz regellos hin und her gebogen. Endlich liegen auch Stücke vor, welche einfach sichelförmig gekrümmt sind, wie das Fig. 6.e. dargestellte, und dabei ebenfalls die eigenthümliche der Art zukommende Textur zeigen. Die letzteren Exemplare könnten vielleicht als kleinere Klappe zu solchen Exemplaren wie das Fig. 6. a. abgebildete, gehören. Die äussere Schalschicht, welche bis auf feine undeut- liche Anwachsstreifen glatt erscheint, ist fast niemals erhalten, sondern regelmässig zeigen die Exemplare nur die grob- faserige untere Schicht. Steinkerne, welche auch von dieser letzteren entblösst sind, zeigen verschiedene Längskiele und Reifen auf der Oberfläche, welche entsprechenden Furchen auf der inneren Fläche der Schale ihren Ursprung ver- danken müssen. Form der Schale, wie auch deren Textur, lassen diese Art mit keiner anderen verwechseln. Vergleichen lässt sich mit ihr von bekannten Arten am nächsten Caprina adversa d’Orbigny (dl. c. Pl. 536 u. 537.) Die Längs- fasern der Schale sind jedoch bei der Französischen Art bei Weitem nicht so grob und die Unregelmässigkeit der ganzen Schale nicht so gross, als bei der Texanischen. Vorkommen: In grosser Häufigkeit, so dass sich die Exemplare gegenseitig berühren, in einem festen gelblich- grauen Kalkstein in der Nähe des Wacoe-Lagers an der Guadalupe oberhalb Neu-Braunfels. Ausserdem am oberen Laufe des Pedernales und im Thale des San-Saba. Erklärung der Figuren: Fig. 6.a. Ansicht eines regelmässig spiral gewundenen Exemplars mit zum Theil erhaltener äusserer Schalschicht. Fig. 6. b. Querschnitt des letzten Umgangs desselben Exemplars. Fig. 6. c. Ansicht eines Bruchstücks eines unregelmässig gewundenen Exemplars in der Erhaltung als Steinkern. Fig. 6. d. Querschnitt desselben Stücks. Fig. 6. e. Ansicht eines sichelförmigen Exemplars mit der an einer Stelle erhaltenen faserigen Schal- schicht, Fig. 6. f. Querschnitt desselben Exemplars. 115. CAPRINA GUADALUPAE. Taf. V. Fig. 4. a, b. Caprina Guadalupae F. Roemer Texas p. 408. Lat. valvae minoris 1” 7“; Long. 1” 4"; Crass. 11'“. Valva minore transversa, ovali, inflala, subhemisphaerica, laevi; umbone crasso non prominente oblique involuto. Die kleinere Klappe in die Quere ausgedehnt, oval, hoch gewölbt, fast halbkugelig, auf der Oberfläche glalt; der dicke Wirbel schief nach innen eingerollt. Nur ein einzelnes Exemplar der kleineren, freien Klappe liegt vor. Dennoch ist die Gattungsbeslimmung völlig unzweifelhaft, Die Art lässt sich am nächsten mit Caprina Aguilloni d’Orbigny (l. c. Terr. Cret. Pl. 538) von Uchaux (Dept. Vaucluse) aus Schichten vom Niveau der Tourlia vergleichen, wie mich J. Ewald unter Vorlegung von Exem- so plaren der Französischen Art freundlichst belehrt hat. Spezifisch unterschieden ist jedoch die Texanische Art durch die weniger vorstehenden Wirbel. Vorkommen: In der Nähe des Wacoe-Lagers an der Guadalupe oberhalb Neu-Braunfels zusammen mit Caprina crassifibra. Erklärung der Figuren: Fig. 4.a. Ansicht der Klappe von aussen. Fig. 4. b. Ansicht der Klappe von innen. Die Form des nach innen eingerollten Theils der Schale ist nicht richtig wiedergegeben, was sich aus der Undeutlich- keit der Erhaltung dieses Theils an dem einzigen vorliegenden Exemplare erklärt. 116. CAPROTINA TEXANA. Taf. V. Fig. 2. a,b, c. Caprina (?) Texana F. Roemer Texas p. 409. Lat, 2”; Alt. 1” 6. Testa valde inaequivalvi, tenui, laevi, subiriqueira ; valva majore dextrorsum spirala; anfraclu ultimo repente in spiram parcam, parum exserlam decurrente, supra planala et obsolete spiraliter striala; lateribus convexis, lineis incre- menti obliquis nolalis. Valca minore semiorbiculari, carinala, exogyraeformi, supra concava; umbone spirato. Die Schale sehr ungleichklappig, dünn, glatt, fast dreiseilig; die grössere Klappe nach rechts spiral gewunden und zwar so, dass das kleine nur wenig vorstehende Gewinde sehr rasch zu dem breiten letzten Umgange sich erweitert. Die Oberseite des leizten Umgangs bildet eine, nur undeutliche spirale Reifen zeigende, ebene Fläche, welche mit scharfer Kante gegen die gewölbten, mit feinen unregelmässigen, schief von oben nach unten und rückwärts verlaufenden An- wachslinien bedeckten Seiten abselzt. Die kleinere Klappe halbkreisrund, gekielt, Exogyra-lörmig, auf der Oberseite vertieft; der Wirbel spiral eingerollt. Die Textur der Schale beider Klappen scheint ganz übereinsiimmend. Die im Ganzen nur etwa '/,‘“ dicke, in gelblichen Kalkspath verwandelte Schale, besteht aus einer äusseren senkrecht faserigen und einer inneren längsfa- serigen Schicht. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass ausser der erhaltenen Schale noch eine andere durch den Verstei- nerungs-Prozess nicht erhaltene innere Lage vorhanden gewesen ist, da die erhaltene namentlich für die Anbringung des der Artikulation der beiden Klappen dienenden Apparats zu dünn erscheint. Die spirale Windung der grösseren Klappe betreffend, so ist dieselbe oft viel unregelmässiger, als sie in den Abbildungen erscheint und namentlich der Wirbel krümmt sich oft in ganz unregelmässigen Biegungen. Bei einer Vergleichung mit den Europäischen Arten der Gallung ergiebt sich eine nahe Uebereinstimmung mit Caprotina Archiaciana d’Orbigny Pal. Frang. Vol. IV. taf. 597. aus der dritten Rudisten-Zone von Pons (Dept. Charente- Inf.), von welcher letzteren Art ich Exemplare von der angegebenen Localität in J. Ewalds Sammlung habe vergleichen können. Namentlich ist die geringe Dicke, die Sculptur und Textur der Schale übereinstimmend, unterscheidend aber der Umstand, dass während bei der Texanischen Art die beiden Klappen von sehr verschiedener Grösse und Form sind, bei der Französischen die Schale nahezu gleichklappig ist. Nach Ewalds mir mündlich mitgetheilter Ansicht ist die Galtungsbestimmung der Französischen Art .unrichtig, indem sie bis auf die Dünnschaligkeit die Charaktere der Gattung Diceras zeigt und daher dieser zuzurechnen wäre, wenn man nicht die Dünnschaligkeit als Moment für die Aufstellung einer neuen Gallung benutzen will. Sehr ähnlich in der äusseren Form ist auch Caprotina Lonsdalü d’Orbigny (Pal. Frang. Terr. Cret. Pl. 576, 577.) aus weissem Kalk des oberen Neocomien („Erste Rudisten-Zone“ d’Orbigny’s von Orgon (Dept. Bouches du Rhöne), jedoch ebenfalls durch die sehr dicke Schale unterschieden. Endlich habe ich eine wahr- scheinlich noch unbeschriebene Art der Gallung aus der Provinz Tervel in Spanien (Gegend der Schwefelminen) in de Verneuils Sammlung in Paris gesehen, welche augenscheinlich der Texanischen sehr nahe steht. Vorkommen: An vielen Stellen des Hochlandes zwischen Neu-Braunfels und Friedrichsburg häufig. Namentlich erfüllen Exemplare der Art die Kalkschichten des mit Cedern (Juniperus Virginiana) bewachsenen Abhanges des Plateau’s bei Neu-Braunfels. Ausserdem wurde die Art am Wacoe-Lager, am Salado, an dem Sabine-Bache :auf dem Wege von Neu-Braunfels nach Friedrichsburg, u. s.-w. beobachtet. Erklärung der Figuren: Fig. 2. a. Ansicht eines Exemplars der grösseren Klappe vom Salado von oben. Fig. 2. b. Ansicht eines Exemplars der vereinigten Klappen von Neu-Braunfels von der Seite. Fig. 2 c. Ansicht eines Bali der kleineren Klappe von Neu-Braunfels von oben. sı 117. MONOPLEURA TEXANA n. sp. Taf. V. Fig. 3. a, b. Long. 1” 5; Lat. 11; Alt. 5°". Testa ovato-subtrigona, convexo-plana, inaequivalvi, laevi. Valva majore convexa, anlice iruncata, sirüs incre- menti irregularibus ornata. Valva minore ovali, parum convexa, operculiformi. Die Schale dreieckig, oval, auf der einen Seite gewölbt, auf der anderen fast eben, sehr ungleichklappig, fast glatt. Die grössere Klappe gewölbt an der vorderen Seite, gegen welche hin der Wirbel gebogen ist, gerade abge- stutzt; die Oberfläche glatt, nur undeutliche unregelmässige Anwachsstreifen zeigend. Die kleinere Klappe oval, kaum gewölbt, im Vergleich zu der stark gewölbten grösseren Klappe deckelförmig erscheinend. Nur ein einziges Exemplar mit nur zum Theil erhaltener Schale liegt vor. Die Gattungsbestimmung wurde ledig- lich nach der Aehnlichkeit der äusseren Form mit gewissen der von Matheron (Catal. method. et descript. des corps org. foss. du Dept. des Bouches-du-Rhöne p. 105—111. Pl. 1 et Pl. 4) unter dem Gattungsnamen Monopleura beschrie- benen Körper gemacht. Ein nicht beschriebenes Fossil aus den Hippuriten-Schichten von Marligue im südlichen Frank- reich, welche nach Ewalds mündlicher Mittheilung in das durch Hippurites organisans und Hippurites cornu vaccinım bezeichnete Niveau der Kreideformation gehören, steht der Texanischen Art ebenfalls nahe, ist jedoch durch bedeutendere Grösse und sonstige Merkmale spezifisch wohl unterschieden. In Betreff der Berechtigung und der näheren Begrenzung der von d’Orbigny nicht angenommenen, sondern mit Caprotina vereinigten Gatlung Monopleura, soll übrigens durch Aufstellung der Texanischen Art, an welcher von den Schlosstheilen nicht einmal etwas sichtbar ist, in keiner Weise entschieden werden. Dass sie zu den Rudisten gehört, scheint nicht zweifelhaft. Eine grosse unebene Stelle am Wirbel der grösseren Klappe scheint die Anheftungsfläche der Schale zu sein. Irrthümlich wurde die Art vorher S. 16 als Dipilidia Texana bezeichnet; die Aehnlichkeit des Texanischen Fossils mit den vonMatheron mit dem letzteren Gatlungs- namen bezeichneten Körpern ist nur entfernt. Vorkommen: Am Wacoe-Lager an der Guadalupe oberhalb Neu-Braunfels zusammen mit Caprina Guadalupae und Caprina crassifibra. Erklärung der Figuren: Fig. 3. a. Ansicht der gewölbteren Klappe von aussen. Fig. 3. b. Ansicht gegen die kleinere Klappe und gegen die steil abfallende Seitenfläche der grösseren. 118. MONOPLEURA SUBTRIQUETRA n. sp. Taf. V. Fig. 5. a, b. Long. valvae majoris 1 5“; Lat. 9. Valva majore curvata, subtortuosa, semilunari, subtriquelra, latitudine rapente crescente; latere uno valde convexo ; latere altero parum convexo, sulco longitudinali notato. Testa strüs incrementi flewuosis irregularibus ornata. Die grössere Klappe gekrümmt, fast halbmondförmig gebogen, ein wenig gedreht, rasch an Breite wachsend, im Querschnitt gerundet dreiseitig; auf der einen Seite stark gewölbt, auf der anderen Seite viel flacher gewölbt, mit einer nahe am Rücken gelegenen Längsfurche verschen und gegen die innere Krümmung mit gerundeter Kante abfallend. Die Schale auf der Oberfläche mit unregelmässigen, dem ausgeschweiften Aussenrande der Klappe parallel gehenden bogigen Anwachsstreifen und ausserdem mit einer undeutlichen von einer faserigen Textur der Schale herrührenden feinen Längs- streifung versehen. Nur ein einziges, an der Spitze des Wirbels unvollständiges Exemplar der einen Klappe liegt vor. Die Zurech- nung der Art zu der Gattung Monopleura, ist hier, wie bei der vorigen Art lediglich nach einiger äusseren Aehnlich- keit mit gewissen der von Matheron abgebildeten Arten der Gattung geschehen. Vorkommen: Im Thale des San-Saba und am oberen Laufe des Pedernales. Erklärung der Figuren: Fig. 5. a. Ansicht der gewölbteren Seite. Fig. 5. b. Ansicht der flacheren Seite. 119. TEREBRATULA WACOENSIS n. sp. Taf. VI. Fig. 2. a,b, c. Terebratula sp. ind. F. Roemer Texas p. 408. Long. 9; Lat. 8“; Crass. 6%, Testa inflata, semiglobosa, distincte pentagona, laevi; margine frontali recto, non inflexo; valva dorsali convezxiore ; umbone obluso, viw incurvo, area salis distincta, angulo obtuso circumscripta ; valva ventrali suborbiculari aequaliter convexa, Die Schale aufgebläht, fast halbkugelig, glatt, mit deutlich fünfseitigem Umriss; der Stirnrand gerade, nicht ein- gebogen; die Dorsalklappe die gewölbtere. Der Wirbel derselben stumpf, kaum übergebogen. Die Area mit ziemlich stumpfer Kante, aber doch deutlich geschieden. Die Ventralklappe fast kreisrund, gleichmässig gewölbt. 11 s2 Die vollkommene Uebereinstimmung der äusseren Merkmale bei einer grösseren Zahl von Exemplaren berechtigt zur Unterscheidung als eigene Art, so nahe die allgemeine Form auch mit derjenigen anderer glatter Terebrateln über- einkommen mag. Unter den bekannten Formen der Kreideformation lässt sich Terebratula semiglobosa Sow. in Betreff der aufgeblähten Form der Schale mit ihr vergleichen. Allein bei der Texanischen Art ist der Umriss entschiedener fünfseitig, die Stirn ist gerade abgestutzt, nicht wellig eingebogen und die niedrige Area ist deutlich begrenzt. Auch ist der Wirbel stumpf, kaum übergebogen, während er bei der Terebratula semiglobosa deutlich über die Ventralklappe eingekrümmt ist. Nach d’Orbigny’s Abbildung muss noch näher Terebratula tamarindus Sow. (WOrbignyl. ce. Pl. 505. fig. 1—10.) mit der Texanischen Art übereinkommen, jedoch ist auch bei ihr das Vorhandensein einer merk- lichen Inflexion des Stirnrandes unterscheidend. Die den glatten Terebrateln allgemein zukommende punklirte Textur der Schale ist mit der Loupe sehr deutlich erkennbar. Auf der inneren Fläche des Wirbels der Dorsalklappe stehen zwei schmale divergirende Leisten, welche fast bis zu einem Drittheil der Länge der Schale reichen, auf der inneren Fläche der Ventralklappe aber eine mittlere solche Leiste, welche bis zur Hälfte der Länge der Schale sich erstreckt. Auf den Steinkernen bringen diese Leisten spaltförmige Furchen hervor. Vorkommen: Häufig am Wacoe-Lager an der Guadalupe 10 Engl. Meilen oberhalb Neu-Braunfels. Von den vorliegenden 30 Exemplaren sind mehrere mit der Schale erhalten. Erklärung der Figuren: Fig. 2. a. stellt eines der grösseren Exemplare gegen die Dorsalklappe gesehen dar. Fig. 2. b. dasselbe gegen die Bruchseite. Fig. 2. c. dasselbe von der Seile gesehen. 120. TEREBRATULA GUADALUPAE. Taf. VI. Fig. 3. a, b, c,.d. Terebratula Guadalupae F. Roemer Texas p. 408. Long. 4'"; Lat. 31%; Crass. 21". Testa parva ovato-orbiculari, inflata, radiatim striata; lineis elevatis radiantibus tenuibus, numerosis, conferlis, non granulosis; strüs incrementi concentricis paucis, distantibus; valva dorsali convexiore, umbone prominente subincurvo et foramine magno insiructa; valva ventrali orbiculari, convexa. Die Schale klein, eirund,, fast kreisförmig, stark gewölbt, auf der Oberfläche mit ausstrahlenden erhabenen Linien bedeckt. Die ausstrahlenden Linien sind auf beiden Klappen sehr zahlreich (55—60 im Umfange jeder Klappe!) , dicht gedrängt, vom Wirbel gegen den Umfang hin durch Einsetzen sich rasch vermehrend. Die Oberfläche der Linien, so wie auch diejenige ihrer Zwischenräume sind glatt, nicht granulirt. Concentrische Anwachslinien sind nur wenige, durch grosse Zwischenräume getrennte, vorhanden. Die Dorsalklappe ist die stärker gewölbte. Der Schnabel derselben ragt vor und ist an der etwas übergebogenen Spitze von einer grossen Oeffnung durchbohrt. Eine Area ist kaum vor- handen. Die Ventral-Klappe ist kreisrund und ebenfalls ansehnlich gewölbt. Nur ein einziges, aber durchaus vollständiges und augenscheinlich völlig ausgewachsenes Exemplar liegt der vor- stehenden Beschreibung zu Grunde. Die Art gehört einem wohl bekannten Typus der Kreidebildungen an und namentlich erinnert sie an die im Pläner weit verbreitete Terebratula gracilis L. v. Buch. Unterschiede von der letzteren liegen jedoch in der fast doppelten Grösse, in der stärkeren Wölbung der Ventral-Klappe und der grösseren Zahl der nicht granulirten ausstrahlenden Linien. Vorkommen: An der Furt bei Neu-Braunfels. Erklärung der Figuren: Fig. 3. a. gegen die Dorsalklappe gesehen. Fig. 3. b. gegen die Ventralklappe gesehen. Fig. 3. c. im Profil gesehen. Fig. 3. d. vergrössert gegen die Ventralklappe gesehen. Ef. ECHINODERMATA. 121. CYPHOSOMA TEXANUM n. sp. Taf. X. Fig. 6. a, b, c. Diadema Texanum F. Roemer Texas p. 392. Lat. 1” 3"; Alt. 6“. Testa orbiculari, vix subangulata, parum elevata, supra depressa, infra planata;, tuberculis arearum ambulacralium et interambulacralium aequalibus, distincte crenulatis; tuberculis arearum ambulacralium biserialibus, tuberculis miliaribus s3 paucis inlerjectis; arearum interambulacralium tuberculis series duas principales et duas accessorias vie minores effor- mantibus, tuberculis miliaribus numerosis interjectis, Schale kreisrund, kaum angedeutet fünfseitig, nicht hochgewölbt, oben niedergedrückt, unten fast eben. Die Tuberkel der Ambulacral-Felder und diejenigen der Interambulacral-Felder gleich gross. Die Tuberkel der Ambulacral- Felder bilden zwei Längsreihen, zwischen welche wenige ganz kleine Wärzchen eingestreut sind. Die Tuberkel der Interambulacral-Felder stehen in 2 Hauptreihen und 2 äusseren Nebenreihen von fast eben so grossen Tuberkeln. Ausser- dem sind zahlreiche ganz kleine Wärzchen vorhanden und namentlich füllen dieselben den breiten Zwischenraum zwischen den beiden Hauptreihen aus, jedoch so, dass sie den oberen dem Scheitel genäherten Theil derselben frei lassen. Durch die undurchbohrten, aber crenulirten Tuberkel, die Stellung der Ambulacral-Poren und die ganze Form der Schale wird die Art als zur Gatlung Cyphosoma gehörig bezeichnet. Eigenthümlich ist für dieselbe besonders der Umstand, dass ausser den der Gatlung normal zustehenden zwei Reihen von grösseren Tuberkeln auf den Interambula- cral-Feldern jederseits noch eine äussere Reihe von Tuberkeln vorhanden ist, welche zwar oben gegen den Scheitel hin viel kleiner als die Hauptreihen sind, nach unten zu aber an Grösse zunehmen und dann den Hauptreihen in Grösse fast gleich kommen. Dieser Umstand unterscheidet die Art namentlich von Cyphosoma tiara Agass. aus der weissen Kreide, welchem die Texanische Art sonst ähnlich, obgleich auch in der Grösse nachstehend ist. Vorkommen: Bei Friedrichsburg und am San-Saba-Flusse nicht selten. Es liegen gegen 20 mehr oder min- der vollständig erhaltene Exemplare vor. Erklärung der Figuren: Fig. 6. a. stellt ein grosses Exemplar von der Seite dar. Fig. 6. b. dasselbe von oben. Die durch Ausfallen der Ovarial- und Anal-Platten erzeugte fünfseitige Scheitelöffnung ist in ihrer Begrenzung nicht ganz so scharf, wie in der Zeichnung angegeben worden, an den Exemplaren wahrzunehmen. Fig. 6. c. stellt ein Stück des Ambulacral-Feldes nebst der Hälfte des entsprechenden Stücks eines angrenzenden Interambulacral-Feldes ver- grössert dar. 122. DIADEMA TEXANUM. Taf. X. Fig.5 a,b, c. Non: Diadema Texanum F. Roemer Texas p. 392. Lat. 81,2‘; Alt. 3%. Testa orbiculari, supra depressa, infra planata, subconcava; tuberculis arearum ambulacralium et arearum inter- ambulacralium aequalibus; seriebus binis in areis ambulacralibus approximalis, in areis interambulacralibus distantibus ; seriebus accessorüs nullis ; intervallis tuberculorum principalium tuberculis miliaribus confertis ornatis. Die Schale kreisrund, oben flach, unten etwas concav. Die Tuberkel der Ambulacral- und Interambulacral-Felder von ganz gleicher Grösse. Jedes der Ambulacral- und Interambulacral-Felder hat zwei Reihen solcher Tuberkeln ohne alle accessorische Reihen. Die Reihen der Ambulacral-Felder sind so genähert, dass der Zwischenraum beider Reihen kaum mehr als den Durchmesser eines Tuberkels beträgt. Die Reihen der Interambulacral-Felder, deren jede etwa 10 Tu- berkel zählt, stehen weit entfernt, so dass der Zwischenraum der 2'/, bis dreifachen Breite eines Tuberkels gleich kommt, Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Tuberkeln sowohl auf den Ambulacral-, als auf den Interambulacral-Feldern werden gleichmässig von feinen Wärzchen eingenommen, welche so gedrängt stehen, dass sie sich am Grunde fast be- rühren. Die Poren der Ambulacren stehen in einfachen Paaren. Diese Art ist dem Diadeum tenue Agass. aus der chloritischen Kreide, von welchem ein durch Agassiz selbst bestimmter Gypsabguss vorliegt, ähnlich. Die Europäische Art unterscheidet sich jedoch durch grössere Tuberkel und die sparsamen Wärzchen zwischen denselben. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg und im San-Saba-Thale. Erklärung der Figuren: Fig. 5. a. stellt eines der grösseren Exemplare von oben dar. Die grosse fünf- seilige durch das Auffallen der Ovarial- und Real-Plalten hervorgebrachte Oeffnung erscheint an einigen Exemplaren so scharf begrenzt, wie sie in der Abbildung angegeben. Fig. 5. b. dasselbe Exemplar von der Seite. Fig. 5. c. stellt ein Stück der Schale, einen Theil eines Ambulacral-Feldes und des angrenzenden Interambulacral - Feldes begrei- fend, dar. s4 123. DIADEMA sp. ind. Ausser den zwei Hauptreihen von Tuberkeln auf jedem Interambulacral - Felde sind mehrere Nebenreihen kleine- rer Tuberkel vorhanden. Die beiden Tuberkelreihen jedes Ambulacral -Feldes sind merklich kleiner, als diejenigen der Hauptreihen der Interambulacral-Felder. Auch stehen die Tuberkel der Interambulacral-Felder entfernter von einander, als diejenigen der Ambulacral-Felder. Das einzige vorliegende Bruchstück lässt schliessen, dass die ganze Schale über ein Zoll im Durchmesser hat. Vorkommen: An der Furt bei Neu- Braunfels. 124. HOLECTYPUS PLANATUS. Taf. X. Fig. 2. a—g. Holectypus planatus F. Roemer Texas p. 393. Lat. 1“ 3”; Alt. 6. Testa orbiculari, subpentagona, parum elevala, depresso-conica ; facie inferiore planata, medio concava; areis am- bulacralibus supra religuam testam subprominentibus ; tuberculis supra parvis, superficiem testae tactu asperam_efficienti- bus, infra maioribus; ano ovalo permagno, ab ore usque ad marginem porrigente. Die Schale kreisrund , undeutlich fünfseitig, niedrig , flach konisch. Die Unterseite fast eben, nur in der Mitte vertieft. Die Ambulacral - Felder stehen ein wenig über das Niveau der übrigen Schale vor. Die an der Spitze deut- lich durchbohrten und in fast regelmässigen Querreihen stehenden Tuberkel sind klein, verleihen aber der Oberfläche der Schale eine für das Gefühl scharf rauhe Beschaffenheit. Die Tuberkel der Unterseite sind entschieden grösser und entfernter stehend als die der Oberseite. Auf der Oberseite ist die Grösse der Tuberkeln auf den Interambulacral-Fel- dern merklich bedeutender, als derjenigen auf den Ambulacral-Feldern. Auf der Unterseite ist dieser Unterschied nicht bemerklich. Der grosse Mund ist deutlich zehnfach gekerbt. Der After ist sehr gross, oval und reicht vom Munde, von welchem er nur durch einen schmalen Zwischenraum gelrennt ist, bis zum Rande. Bei grossen alten Exemplaren wird der Umriss entschieden fünfseitig, während bei Exemplaren der gewöhnlichen Grösse derselbe kreisrund und nur angedeutet fünfseitig ist. Diese Art, von welcher 20 Exemplare vorliegen, zeigt in Betreff der äusseren Form die nächste Verwandtschaft mit Holectypus macropygus Desor ') (Discoidea macropyga Agassiz?)) aus Neocomien - Schichten der Schweiz und Hils- Conglomerat im Braunschweigschen, unterscheidet sich aber durch die bedeutendere, fast doppelte Grösse, durch die fast flache, nur in der Mitte concave Unterseite und durch die stärker ausgesprochene Fünfseitigkeit des Umrisses. Von Desor selbst bestimmte Exemplare des Holeciypus macropygus aus dem Hils - Conglomerat von Vahlberg. bei Wolfenbüttel standen zur Vergleichung zu Gebote. Vielleicht ist der von Agassiz und Desor in demselben Catalog aufgeführte, dem Verfasser nicht näher bekannte Holectypus serialis Deshayes aus Hippuriten - Kreide in Algier der Texanischen Art noch näher verwandt, da das geognostische Vorkommen bei beiden noch mehr übereinstimmt. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg und an einer 15 englische Meilen unterhalb des alten Spanischen Forts gelegenen Stelle im San Saba-Thale. Erklärung der Abbildungen: Fig.2. a. ein ungewöhnlich grosses Exemplar von oben. Fig. 2.b. dasselbe Exemplar von unten. Fig. 2. c. dasselbe von der Seite gesehen. Fig. 2. d. ein Stück einer Interambulacral-Area nebst dem entsprechenden Stück der angrenzenden Ambulacral-Area vergrössert dargestellt. Fig. 2. e. vergrösserte Scheitel- ansicht eines Exemplars, an welchem durch Verwitterung die Grenzen der Täfelchen deutlich hervorgetreten sind. Die Ovarial-Oeffnungen sind an dem betreffenden Exemplare durch Auswillern vergrössert und erscheinen deshalb auch in der Abbildung verhältnissmässig bedeutend grösser, als bei unversehrten Exemplaren. Fig. 2. f. stellt einen einzelnen Tuberkel der Interambucral- Felder von der Seite gesehen, Fig. 2. g. von oben gesehen dar. 1) Catalogue raisonne des familles, des genres et des especes de la classe des Echinodermes par Agassiz et Desor. (Extrait des Ann. d. sc. nat., 3eme serie, tomes VI, VII, VIII.) p. 88. 2) Mem. de la soc. des sciences nat. de Neuchatel. Vol. I. p. 137. tab. 14. fig. 7—9. s5 125. HEMIASTER TEXANUS. Taf.X. Fig. 4. a,b, c. Hemiaster Texanus F. Roemer Texas p-. 393. Long. 1 4"; Lat. 1“ 3; Alt. 10. Testa gibbosa, ovato-suborbiculari, anlice emarginala, postice truncala. Ambulacris profunde ımpressis, posteriori- bus multo brevioribus , quam anlerioribus, iugo acuto disiunctis ; ore transverso reniformi; ano ovali, in facie deolivi impressa sito. Semita vel fasciola peripetala distincta ambulacra arcte cingente. j Die Schale hoch gewölbt, fast so breit wie lang, undeutlich fünfseilig, vorn durch das unpaare Ambulacrum ausgerandet, hinten etwas abgestutzt, auf der Unterseite kaum gewölbt, flach. Die lanzettlichen Fühlergänge liegen in tiefen Furchen; die beiden hinteren sind sehr viel kürzer, als das vordere Paar und werden durch ein scharfkantiges Joch geschieden. Der in die Quere ausgedehnte nierenförmige Mund liegt dem Vorderrande genähert. Der länglich ovale After hoch über dem unteren Rande auf einer schief abfallenden, etwas vertieften und durch einige stumpfe Hök- ker begrenzten Fläche. Die deutliche Semita ') verläuft so, dass sie die Fühlergänge umgiebt, ohne jedoch an den Zwischenräumen zwischen je zwei derselben nach innen umgebogen zu sein. Diese Art, von welcher ein durchaus vollständiges und ein weniger gut erhaltenes Exemplar vorliegen, ist zunächst mit dem Hemiaster Bucklandi Des or (Spatangus Bucklandi Gold fuss Petrif. Germ. Vol. I. p. 154. tab. XLVIL. fig. 6.) aus dem Kreidemergel von Essen zu vergleichen. Sie ist jedoch höher gewölbt und namentlich vorn weniger niedergedrückt, als die genannte deutsche Art. Die höchste Erhebung der Schale liegt hinter dem Vereinigungspunkte der Fühlergänge auf dem die beiden hinteren Fühlergange trennenden Kiele. Vorkommen: Am Wasserfalle der Guadalupe unterhalb Neu - Braunfels, Erklärung der Figuren: Fig. 4. a. stellt das am besten erhaltene durchaus vollständige Exemplar von oben, Fig. 4. b. von unten, Fig. 4. c. von hinten dar. 126. TOXASTER TEXANUS. Taf. X. Fig. 3.a,b, c. Long. 1. 6%; Lat. 1” 4; Alt. 80m. Testa oblonga , subpentagono - ovala, anlice rolundala, medio emarginata, postice truncala, elevalo - convexa; ore iransverso subreniformi; ano subrotundo; luberculis maioribus confertis aream triangularem in facie inferiore efformanti- bus; internis porium zonis ambulacrorum parium non coniunclis. Die Schale länglich, eirund, undeutlich fünfseitig, vorn gerundet, hinten gerade abgestutzt, mässig hoch gewölbt. Die grösste Breite vor der Hälfte der Länge. Die grösste Höhe etwa in der Mitte der Länge am gemeinsamen Aus- gangspunkte der Fühlergänge. Der Mund ist in die Quere ausgedehnt, fast nierenförmig, der After rundlich. Die unpaa- ren Fühlergänge in einer tiefen Furche; die paarigen im Niveau der übrigen Schale. Die Poren der vorderen Poren- reihen in dem vorderen Paare von Fühlergängen sind getrennt, diejenigen der hinteren durch Furchen verbunden. Die obere Fläche der Schale ist mit zerstreut und entfernt stehenden kleinen Tuberkeln bedeckt. Die untere fast ebene Fläche der Schale zeigt ein grosses dreieckiges Feld, auf welchem grössere Tuberkel dicht gedrängt stehen. Auf dem übrigen Theile der Unterseite stehen nur entfernt zerstreute Tuberkeln. Diese Art kommt in der äusseren Form dem bezeichnenden Fossile des Neocomien, Toxaster complanutus Agass. (Spatangus retusus Lam.) sehr nahe, unterscheidet sich jedoch 1. durch mehr länglichen Umriss und geringeres Vortreten der Ecken, zwischen denen die grösste Breite der Schale liegt; 2. durch die rundliche Form des Afters, welcher bei dem Toxaster complanatus oval oder elliptisch mit der Richtung der längeren Achse von oben nach unten ist; 1) Diese von Philippi vorgeschlagene Benennung für die ihrem Zwecke nach zweifelhaften von Agassiz als „fascioles“ bezeichne- ten fein gekörnelten Banden oder Streifen auf der Schalenoberfläche verschiedener Echiniden-Geschlechter aus der Gruppe der Spatangoiden verdient als passend allgemeine Annahme: 6 3. vorzüglich durch den Umstand, dass die vorderen Reihen der paarigen vorderen Ambulakren getrennt (nicht durch Furchen verbunden) sind. Durch den letzteren Umstand, welchen Agassiz und Desor benulzt haben, um die Arten der Galtung Toxaster in zwei Seclionen zu bringen, wird die Texanische Art dem Toxaster oblongus Agass. aus dem Gault genähert, jedoch lässt die sehr verlängerte Gestalt der letzteren eine Verwechselung beider nicht zu. In einer durch Herrn Beadle in Neu-Orleans an Herrn Dr. Krantz in Bonn gemachten Sendung von Versteine- rungen befanden sich zwei mit den Texanischen völlig übereinstimmende Exemplare dieser Art, bei welchen als Fund- ort „Choctaw country“ angegeben war, womit wahrscheinlich das früher von den Choctaw-Indianern bewohnte Gebiet im nördlichen Theile des Staates Mississippi gemeint ist. Vorkommen: Nicht selten bei Friedrichsburg. Erklärung der Abbildungen: Fig. 3. a. stellt ein grosses Exemplar von oben; Fig. 3. b. von unten; Fig. 3. ce. von hinten dar. IV. POLYPI. 127. ORBITULITES TEXANUS. Taf.ıX.. E19. 7.2.0,:02200,%0. Orbitulites Texanus F. Roemer Texas p. 392. Lat. 2430; Al. Ya 1". Testa minuta,, orbiculari, parmaeformi, supra convexa, obtuse conica, eminentia centrali umboniformi signata et strüs concentricis tenuissimis confertis ornata, celerum laevigata, infra planala, medio excavala, radiatim irregulariter gra- nulato rugosa, sicut vermibus perforata. Die Schale klein, kreisrund , schildförmig; die obere Fläche stumpf konisch gewölbt, in der Mitte meistens mit einer kleinen warzen- oder knopfförmigen Erhöhung versehen und mit sehr feinen, dicht gedrängten concentrischen Li- nien bedeckt; die untere Fläcke fast eben, in der Mitte concav, unregelmässig runzelich und gefurcht, wie wurmzerfres- sen, mit undeullich radialer Richtung der Runzeln., Diese Art gehört entschieden zu derjenigen Gruppe von Lamarcks Galtung Orbitulites, welche d’Orbigny (Vergl. Prodr. de Pal. strat. Vol. II. p. 143; Cours &l&m. de Paleontol. p. 193) unter der Benennung Orbitolina als eigene Gattung getrennt und charakterisirt hat durch die Worte: „Ce sont des Orbitolites ü cötes inegaux; lun convexe encroüle, ü lignes concentriques ; lauire concave, non encroüte, montrant des loges nombreuses, par lignes obliques sur le cote au pourtour“. Denn das in dieser Diagnose angegebene verschiedene Verhalten der oberen und unteren Fläche der Schale ist deutlich bei der Texanischen Art erkennbar. Die obere Fläche erscheint dem blossen Auge glatt und erst mit der Loupe erkennt man, dass dieselbe mit feinen concentrischen Linien bedeckt ist. Die untere in der Mitte concave Flä- che dagegen lässt keine Spur concentrischer Linien selbst mit der Loupe erkennen und erscheint schon dem blossen Auge rauh und runzelig. Bei angewendeter Vergrösserung tritt eine gekörnelt runzelige, wie wurmzerfressen aus- sehende, und namentlich am Umfange undeutlich radiale Sculptur hervor. Von anderen ähnlichen, besonders aus Fran- zösischen Kreideschichten beschriebenen Arten ist die Texanische durch die eigenthümliche Beschaffenheit der undeutlich radial runzeligen Oberfläche der Unterseite verschieden. Vorkommen: Erfüllt in zahlloser Menge gewisse auf dem Wege von Neu-Braunfels nach Friedrichsburg dies- seits der Guadalupe, namentlich am Wasp-Creek anstehende weisse Kalksteinschichten, Auch ist die Kalkmasse eines vom oberen Laufe des Pedernales herrührenden Steinkernes von Natica praegrandis n. sp. ganz mit Exemplaren der Art erfüllt. Nach einer brieflichen Mittheilung Beyrichs sind gewisse von Hermann Karsten aus Venezuela eingesendete und als Nummulitenkalke bezeichnete Gesteine in der That auch Orbitoliten- Kalke und zwar scheint die dieselbe erfül- lende Species mit der Texanischen identisch. Erklärung der Figuren: Fig. 7. a. stellt ein Gesteinsstück mit zahlreichen Exemplaren verschiedenen Alters in natürlicher Grösse dar. Fig. 7. b. giebt die vergrösserte Ansicht eines Exemplars von der Unterseite. Fig. 7. c. die vergrösserte Ansicht eines Exemplars von der Seite im Profil. Die Oberfläche zeigt undeutlich sich kreuzende Linien, welche aber nur nach Verwilterung der äusseren Schalschicht sichtbar werden und von den Wandungen der inneren Zellen herrühren. Fig. 7. d. zeigt ein Stück des senkrechten Durchschnitts der Schale vergrössert. Die im Quincunx stehenden dunkeleren Punkte sind die Querschnitte der ausgefüllten Zellen. s7 128. ASTROCOENIA GUADALUPAE. Tal. X. Fig. 8. a, b. Astrocoenia Guadalupae F. Roemer Texas p. 391. Polyparium magnum, irregulariter bulbosum vel globulosum, calycibus 1'/,'" latis regularibus,, distincte hexagonis, contiguis, parum profundis. Lamellis. verticalibus alternatim dimidiatis; columella distincla, non prominente. Polypenstock gross, unregelmässig kugelige oder knollige, faust- bis kopfgrosse Massen bildend. Die Kelche der Zellen wenig vertieft, 1'/, im Durchmesser, deutlich und regelmässig sechsseitig, ohne Zwischenräume dicht an einander grenzend, durch die gemeinschaftlichen Aussenwände scharf geschieden. Die senkrechten Sternlamellen rei- chen nur zur Hälfte bis zu dem Mittelsäulchen. Die übrigen sind nur halb so breit. Das Mittelsäulchen ist deutlich, aber nicht vorragend. Diese Art würde nach der Form der Kelche in die zweite Gruppe, welche M. Edwards und J. Haime!) in ihrer Gattung Astrocoenia unterscheiden und durch die Worte „calices ayantla forme de polygones r&guliers* bezeichnen, gehören. Sie zeigt jedoch auch grosse Verwandtschaft mit einer Art, welcheEdwards undHaime nicht in diese Abtheilung stel- len, mit der Asiraea reliculata Goldf. nämlich aus den oberen Schichten des Gosau-Thales. Unterscheidend sind frei- lich die schmalen Zwischenwände zwischen je zwei aneinanderstossenden Kelchen, die regelmässige sechsseitige Form der letzteren und der grössere Durchmesser der Kelche. Die Seitenflächen der Sternlamellen sind gekörnelt, aber es ist nicht deutlich, ob diese Granulation zu der ur- sprünglichen Structur der Koralle angehört, oder ob sie nur von dem Ansatze kleiner Silifications-Punkte herrührt. Vorkommen: Zahlreiche, sämmtlich in schwarzen Feuerstein verwandelte Exemplare dieser Art bis zur Grösse eines Kindeskopfes wurden bei Neu-Braunfels am Fusse der nördlich von der Stadt sich erhebenden Hügel auf dem lin- ken Ufer des Comal-Creek lose umherliegend beobachtet. Ihr Ursprung aus den in der Nähe anstehenden Kreideschich- ten kann nicht zweifelhaft sein. Erklärung der Figuren: Fig. 8. a. stellt ein Bruchstück einer grösseren Masse in natürlicher Grösse dar. Die Seiten des Stücks erscheinen durch die Reste der Sternlamellen der abgebrochenen Zellen gestreift. Fig. 8. b. stellt einige Zellen im Querschnitt vergrössert dar. 1) Recherches sur la structure et la classification des polypiers. IVeme Me&moire, Monographie des Astreides i. Annales des Sc. nat. 1849. p. 296. Anhang. I. Aufzählung und Beschreibung von Versteinerungen aus palaeozoischen Schichten in Texas. In dem Folgenden soll anhangsweise die Aufzählung und Beschreibung der wenigen Arten von Versteinerungen gegeben werden, welche in den vorher S. 6— 8 beschriebenen Schichten der Silurischen Gruppe und des Kohlenkalks im San Saba- Thale beobachtet wurden. 1; SPIRIFER MEUSEBACHANUS. Taf. XI. Eig.7. a, b, ec. Spirifer Meusebachanus F. Roemer Texas p. 420. Lat. 2 3; Crass. 1” 5"; Long. 1 9. Testa magna, inflata, transversa, subtrigona, vix alala, radiatim plicata; plicis numerosis, rotundalis , fasciceu- latim dispositis ; valva dorsali sinu medio profundo et depressionibus duabus lateralibus ornala; umbone acuto incurvo ; area 3’ alta, distincte verticaliler striata; valva ventrali iugo alto plicato medio ornata. Die Schale gross, aufgebläht, breiter, als hoch, fast dreieckig, kaum geflügelt, auf der Oberfläche mit zahlreichen gerundeten , dichotomirenden, bündelweis zu drei oder vier angeordneten, ausstrahlenden Falten bedeckt, welche nur gegen den Umfang hin von entfernt stehenden Anwachsringen geschnitten werden. Die Dorsalklappe in der Mitte mit einem breiten und tiefen, mit seiner gerundeten zungenförmigen Spitze weit in die Ventral-Klappe eingreifenden und gleich den Seiten der Klappe gefalteten Sinus versehen. Ausserdem zeigt jede der beiden seitlichen Partieen der Klappe eine breite, flache Depression, welche zusammen bewirken , dass der mittlere Sinus jederseits von einer dicken, gerundeten Wulst begrenzt erscheint. Die Ventralklappe ist gleichfalls hoch gewölbt und erhebt sich in der Mitte zu einer hohen, gerundeten und ebenfalls mit Falten bedeckten Wulst. Der Stirnrand ist für die Aufnahme des zungenförmigen Lappens des Sinus der Dorsalklappe tief ausgeschnitten. Der Schlossrand zeigt eine mässig hohe deutlich senkrecht gestreifte Area. Die vorstehende Beschreibung und die Abbildung sind nach einem sehr schönen ganz vollständigen Exemplare entworfen worden, welches von Herrn O. von Meusebach, dem früheren General-Commissar des Vereins zum Schutze Deutscher Einwanderer nach Texas, auf unserer gemeinschaftlichen Expedilion im Frühjahre 1847 nach dem San Saba- Thale an einer etwa 20 englische Meilen unterhalb des alten Spanischen Forts gelegenen Stelle ') in grauen Kohlen- kalkschichten gefunden und mir von demselben güligst überlassen wurde. Ich benenne dieselbe nach dem Entdecker, der sich schon vor seiner Uebersiedelung nach America durch eifriges Sammeln der in den nordischen Geschieben der Mark Brandenburg und Pommerns enthaltenen organischen Einschlüsse, von welchem die in dem mineralogischen Mu- seum zu Berlin von ihm niedergelegte Sammlung Zeugniss giebt, ein wissenschaftliches Verdienst erworben hat und mich dann später in Texas bei der Verfolgung meiner eigenen geologischen Reisezwecke auf das lebhafteste und uneigennüt- zigste unterstützt hat. 1) Vergl. F. Roemer Texas p. 314; vorher p. 7. s9 Ausser dem fraglichen der Beschreibung vorzugsweise zu Grunde liegenden Exemplare liegen noch mehrere an- dere von mir selbst gefundene unvollständige Exemplare von derselben Stelle vor, welche mit dem ersteren durchaus übereinstimmen. Durch die Ungleichheit und starke Dichotomie der Falten wird die Art deutlich als eine Form des Kohlenkalks bezeichnet. Ausserdem gehört sie zu einer eigenthümlichen Gruppe von Kohlenkalk - Spiriferen, welche sich durch die bündelweise Anordnung der die Oberfläche der Schale bedeckenden Falten auszeichnet. Bei einer Vergleichung mit ähnlichen Arten der Gatlung ergiebt sich vorzugsweise eine nahe Verwandtschaft mit Spirifer Tasmanni Morris‘) von Van Diemens Land. Diese letztere hat namentlich die bündelförmige Anordnung der Falten, so wie auch die Grösse und allgemeine äussere Gestalt der Schale mit der Texanischen Art gemein, unter- scheidet sich aber durch die feineren den Sinus und die Wulst bedeckenden Falten und durch die geringere Tiefe des Sinus. Spirifer Condor d’Orbigny ?) aus Bolivia ist nach der Abbildung d’Orbigny’s zu schliessen in Form und Grösse der Texanischen Art nahe stehend, nach einer mündlichen Mittheilung de Konincks dagegen, der die Original- Exemplare vergleichen konnte, vom Spirifer striatus Sow. nicht verschieden. Erklärung der Figuren: Fig. 7. a. gegen die Dorsalklappe gesehen. Fig. 7. b. gegen die Ventralklappe ; Fig. 7. c. von der Seite gesehen. 2. ORTHIS ARACHNOIDEA. Taf. XI. Fig. 9. a, b. Orthis arachnoidea Phillips Palaeoz. foss- p. 67. Pl. 27. fig. 114. Spirifera arachnoidea Phillips Geo]. of Yorkshire Vol. II. Pl. XI. fig. 4. Die Abbildung stellt die Dorsalklappe eines jungen Exemplars_dar. Umriss der Schale, so wie Gestalt und Zahl der dichotomirenden, ausstrahlenden, granulirten Falten sind mit denjenigen von Exemplaren der Orthis arachnoidea Phillips aus Englischem Kohlenkalk übereinstimmend. Dennoch halte ich die Bestimmung nicht für ganz zweifellos, weil nicht eine hinlänglich grosse Zahl von Exemplaren in verschiedenen Alterszuständen vorliegt. Vorkommen: In schwarzem unzweifelhaften Kohlenkalkstein, welcher ausserdem Productus Flemingüi So w., Productus Cora d’Orbigny und Terebratula pugnus Sow. enthält, an einer in einem Nebenthale des San Saba-Thales 3) gelegenen Stelle. Erklärung der Figuren: Fig. 9. a. Ansicht der Dorsalklappe von aussen. Fig. 9. b. ein Stück der Ober- fläche vergrössert dargestellt. 3. TEREBRATULA PUGNUS Sowerby. Eine kleine, aber unzweifelhafte Form dieser im Kohlenkalke weit verbreiteten Art finde sich häufig im Kohlen- kalke des San Saba-Thales mit der vorhergehenden Art zusammen. 4. PRODUCTUS FLEMINGI. Taf. XI. Fig. 8. a, b. Productus Flemingii Sowerby Min. Conch. Vol. I. p. 154. Pl. 68. fig. 1. u _ de Koninck , Monographie des genres Productus et Chonetes p. 95. Pl. X. fig.2. a—l. fig. 3. h. Produetus sp. ind. F. Roemer Texas p. 421. Nro. 7. Es liegen mehrere wohl erhaltene Exemplare vor, von denen keines das abgebildete an Grösse merklich über- trifft, und welche daher unter der gewöhnlichen Grösse der Europäischen Form zurückbleiben. Die Zugehörigkeit der Texanischen Exemplare zu dem Productus Flemingü Sow., dessen Synonymie durch de Koninck ausführlich fesige- stellt worden ist, unterliegt nach de Konincks eigener Untersuchung der Texanischen Exemplare keinem Zweifel. Uebrigens findet auch eine grosse Aehnlichkeit der äusseren Form mit jungen Exemplaren des Productus semireticulatus Fleming Statt, wie denn überhaupt beide Arten, die zu den verbreitetsten des ganzen Geschlechtes gehören , äusserst 1) Physical Description of New-South Wales and Van Diemens Land by Count Strelecki p. 250. tab. XV. fig. 2; L. v. Buch, die Bä- ren-Insel nach Keilhau geognostisch beschrieben p.11. fig. 3. a, b. (Schöne Abbildung nach einem in dem Berliner Museum befindlichen Exemplare). 2) Voyage dans l’Amerique merid. par A. d’Orbigny Tom. III. 4eme Partie. Pal&ontologie p. 46. Pl. V. fig. 11—14. 3) Vergl. F. Roemer Texas p. 318; oben. p. 7. 12 90 nahe verwandt sind. Die Schale ist vergleichungsweise dick und auf der inneren Fläche mit starken Grübchen verse- hen, wie die auf der Oberfläche grob gekörnelten Steinkerne beweisen. Ein einzelnes Exemplar zeigt am Stirn- und Seitenrande der Dorsalklappe einen ähnlichen plötzlichen Umschlag nach aussen, wie er bei dem Productus semireticu- latus nicht selten vorkommt. Deutliche Stachelwarzen sind einzeln über die Oberfläche der Dorsalklappe zerstreut, treten aber besonders auf den seitlichen Partien der Klappe hervor. Vorkommen: Mehrere Exemplare wurden in dem schwarzen Kohlenkalksteine in einem Nebenthale des San Saba-Thales, in welchem die Art das häufigste Fossil zu sein schien, mit den vorhergehenden Arten zusammen gefunden. Erklärung der Figuren: Fig. 8. a. gegen die Aussenfläche der Dorsalklappe gesehen. Fig. 8. b. von der Seite gesehen. 3 PRODUCTUS CORA. Produetus Cora d’Orbigny Voyage dans l’Amer. merid. Paleontologie. p. 55. Pl. V. fig. 8, 9, 10. (male). E — de Koninck Monograph. des genres Productus et Chonetes p. 50. Pl. IV. fig. 4. a, b. Pl. V. fig. a—d. Produetus sp. ind. F. Roemer Texas ». 421. (Nro. 6.) Durch die Nachweisung im westlichen Texas wird für diese durch ihre weite Verbreitung ') ausgezeichnete, oft mit dem Productus Scoticus So w. und Productus comoides Sow. verwechselte Art auch auf dem Conlinente von Amerika, auf welchem die bisher bekannte Verbreitung schon bedeutend war, ein neuer von den bis jetzt aufgeführten sehr ent- legener Fundort festgestellt. Von A.d’Orbigny, der auch der Urheber des Speciesnamens ist, wurde die Art an meh- reren Punkten auf dem Hochlande von Bolivia aufgefunden. E. de Verneuil2) hat sie an verschiedenen Punkten der Staaten Kentucky, Ohio, Illinois und in Neu-Schottland beobachtet. Ich selbst habe sie in grosser Häufigkeit in dem Kohlenkalksteine der Prairie du Long südlich von Belleville im Staate Illinois angetroffen. Die Texanischen Exemplare stimmen so weit die nicht ganz vollständige Erhaltung zu erkennen erlaubt, namentlich mit solchen aus Illinois vollstän- dig überein und besonders ist die Beschaffenheit der sehr feinen die Oberfläche bedeckenden Falten ganz dieselbe wie bei jenen. Die Exemplare stehen übrigens wie diejenigen aus Illinois den Europäischen an Grösse nach, indem die Breite kaum über 1” beträgt. Vorkommen: Mit den vorhergehenden Arten zusammen nicht selten in dem schwarzen Kohlenkalkstein eines Nebenthals des San Saba-Thales. 6. LINGULA ACUTANGULA. Taf. XI. Fig. 10. a, b. Lingula acutangula F. Roemer Texas p. 420. Long. 8'”; Lat. 6. Testa ovata, subtrigona, brevi, parum convexa, poslice rotundata, anlice in rostrum acutangulum producta. Die Schale oval, fast dreieckig , kurz, wenig gewölbt, hinten gerundet, vorn in einen spitzwinkeligen Schnabel ausgezogen. ; An einigen Stellen der Oberfläche beschädigter Exemplare erkennt man deutlich das blättrige Gefüge der aus übereinander gelagerten Schichten zusammengesetzten Schale, welche übrigens viel weniger als gewöhnlich die der Gat- tung zukommende und meistens auch in fossilem Zustande erhaltene hornartige Beschaffenheit zeigt. In der äusseren Form stimmt diese Art am nächsten mit der Lingula cuneata Conrad (Vergl. Hall, Geology of New York Part. IV. tab. I. nro. 2. fig. 5.) aus dem Medina Sandstone bei Lockport überein. Doch ist sie, wie mich die Vergleichung mit mehreren mir vorliegenden Exemplaren der Neu-Yorker Art belehrt, durch den noch spitzeren Schna- bel unterschieden. Vorkommen: Häufig in dem grauen, krystallinisch -späthigen, trilobitenreichen silurischen Kalksteine des San Saba-Thales. Erklärung der Figuren: Fig. 10. a. gegen die Aussenfläche gesehen. Fig. 10. b. im Profil gesehen. 1) Vergl. de Koninck |. c. p.52, 53. 2) Note sur le parallelisme des depots pal&ozoiques de l’Amerique septentr. avec ceux del’Europe. (Extrait du Bullet. de la soc. seo! do Fr. 2eme Serie, tom. IV.) p. 6l. 9 7. EUOMPHALUS POLYGYRATUS. Taf. XI. Fig. 4. a, b. Euomphalus polygyratus F. Roemer Texas p. 421. Lat. 1° 370; Alt. 5%. Tesia dextrorsum spirala, supra convexa, obtuse conica, infra concava; anfraclibus numerosis (9—10) angustis subaequalibus appressis, unum idemque planum obtuse conicum efformantibus; sectione transversa anfractuum subrhombea. Die Schale oben convex, stumpf konisch, unten concav, aus zahlreichen (9—10) schmalen, sehr langsam an Breite zunehmenden, daher fast gleichen Umgängen gebildet, welche dicht aneinander gedrückt mit ihrer oberen Fläche in die gemeinschaftliche stumpf konische Fläche, ohne Absätze zu bilden, zusammenfallen. Der Querschnitt der Umgänge fast rhomboidisch. Diese Art ist durch zwei Merkmale besonders ausgezeichnet, durch die stumpf konische Oberseite, welche durch die ohne Absätze aneinander grenzenden Umgänge gebildet wird und durch die bedeutende Zahl der Umgänge. Das erstere dieser Merkmale hat sie mit dem in silurischen Schichten Schwedens und Russlands vorkommenden Euomphalus gualteriatus Goldfuss (Helicites gualteriatus Schlotheim) gemein, von welchem sie anderer Seits aber durch die viel geringere Zahl der Umgänge (3—4) und deren viel rascheres Anwachsen durchaus unterschieden ist. Vorkommen: Das einzige der vorstehenden Beschreibung zu Grunde liegende Exemplar wurde in der Erhal- tung als Steinkern in einem grauen Kalksteine im San Saba-Thale, an einer etwa 20 Engl. Meilen unterhalb des alten Spanischen Forts gelegenen Stelle gefunden. Der die Lagerstätte desselben bildende Kalkstein gehört nach der Ver- wandischaft der Art mit einer Silurischen Form wahrscheinlich selbst der silurischen Abtheilung des älteren Gebirges an. Erklärung der Figuren: Fig. 4. a. von oben gesehen. Fig. 4. b. im Profil gegen die Mündung gesehen. Ss. EUOMPHALUS SANCTI SABAE Taf. XI. Fig. 5. a, b. Euomphalus Saneti Sabae F. Roemer Texas p. 421. Lat. 1. 270; Alt. 3%. Testa supra plana, discoidea, sinistrorsum spirata; anfractibus circa 6, sensim latescenlibus, vix convexis; sec- lione verticali anfractuum ovalta, subrectangulari; spira non exwserta, subconcava. Die Schale scheibenförmig, links gewunden, oben fast eben. Die Umgänge durch Furchen getrennt, mässig zahl- reich (gegen 6), langsam an Breite zunehmend, auf der Oberseite flach gewölbt, fast eben, im Querschnitt oval, fast rektangulär. Das einzige vorliegende Exemplar ist in der Form als Steinkern erhalten und lässt nur Spuren der in weisse Kieselringe umgewandelten Schale erkennen. Nur die Oberseite ist an dem fraglichen Exemplare sichtbar, aber aus der Gestalt der Querschnitte der Umgänge lässt sich schliessen, dass die Unterseite flach concav sein muss. Die fast ebene Oberseite der Schale und das langsame Anwachsen der Umgänge, lassen diese Art mit keiner anderen verwechseln. Vorkommen: Das beschriebene Exemplar wurde in dem wahrscheinlich silurischen, hellgrauen, kieselreichen und von zahlreichen, in kleinen Drusenräumen eingeschlossenen, Quarzkrystallen im Sonnenlichte glitzernden Kalksteine gefunden, welcher die sterilen Höhen zu beiden Seiten des San Saba-Flusses in dem mittleren Theile seines Laufes bildet (Vergl. oben p. 7). Die Art gehört übrigens in dem fraglichen Kalksteine zu den keinesweges seltenen Fossilien. Erklärung der Figuren: Fig. 5. a. Ansicht von oben. Fig. 5. b. Ansicht von der Seite gegen die Mün- dung gesehen. 9. EUOMPHALUS GYROCERAS n. sp. Taf. XI. Fig. 6. a, b. Lat. 1” 1; Alt. Zw. Tesia plana imperfecte spirata; anfractibus valde disjunctis, duobus non adimpletis. Sectione transversa anfractuum ovali compressiuscula. Die Schale in derselben Ebene und unvollkommen spiral gewunden, nicht zwei volle Umgänge bildend, oft kaum einen und dann hakenförmig erscheinend. Die Umgänge frei, durch einen weiten Zwischenraum getrennt. Der Quer- scheitel der Umgänge oval, von oben nach unten etwas zusammengedrückt. 92 Diese Art lässt sich zunächst mit dem in devonischen Kalkschichten bei Paffrath am Rhein und bei Grund am Harze, so wie im Kohlenkalke Belgiens vorkommenden Euomphalus serpula deKoninck (Serpularia centrifuga A.Roemer) vergleichen, welcher ebenfalls durch freie, sich nicht berührende Umgänge von den typischen Formen der Gattung aus- gezeichnet ist. Die Texanische Art unterscheidet sich aber von der Europäischen, durch den zusammengedrückt ovalen Querschnitt der Umgänge, welcher bei dem Euomphalus serpula kreisrund ist, und durch die Lage der Umgänge in derselben Ebene, welche sich bei der Europäischen Art meistens in mehr oder minder deutlich konischer Spirale erheben. Auch ist die Zahl der Umgänge bei der letzteren Art meistens grösser. Die Gattungsbestimmung betreffend, so kann es bei dieser Texanischen Art, bei welcher, wie die Uebereinstimmung einer grösseren Zahl von Exemplaren beweist, die weitere Trennung und geringe Zahl der Umgänge offenbar das nor- male Verhalten ist, zweifelhaft werden, ob man sie noch der Gattung Euomphalus zurechnen dürfe. Denn wenn auch bei anderen Gasteropoden-Geschlechtern mit anliegenden Umgängen, z. B. Helix, einzelne Arten gelegentlich freie Um- gänge zeigen, so bleibt doch das Anliegen der Windungen stets das normale Verhalten, während hier das Gegentheil der Fall ist. Ausserdem begründet auch die geringe Zahl der Umgänge einen von demjenigen der ächten Euomphalus sehr verschiedenen Habitus. Sollten weitere Erfahrungen die generische Trennung für diese und ähnliche Arten rechtferligen, so würde der neuen Gattung der schon von meinem Bruder A. Roemer gebrauchte Name Serpularia beizulegen sein. Uebrigens ist noch zu bemerken, dass die Schale, wie mehrere natürliche Längsschnitte derselben beweisen, keinerlei innere Querscheidewände gleich denen mancher ächten Euomphalus-Arten besitzt. Der beigelegte Species-Name soll die Achnlichkeit des Windungsverhältnisses mit demjenigen der gleichnamigen Cephalopoden-Gattung andeuten. Vorkommen: Mehrere Exemplare mit zum Theil erhaltener Schale wurden in einem compacten, hell gelblich- grau gefärbten Kalkstein (Kohlenkalk?) an einer etwa 20 Englische Meilen unterhalb des alten Spanischen Forts gele- genen Stelle im San Saba-Thale gesammelt.. Erklärung der Figuren: Fig. 6. a. Ansicht von oben. Fig. 6. b. Querschnitt des letzten Umgangs. 10. PTEROCEPHALIA SANCTI SABAER*). Taf. XI. Fig. 1.a,b,c,d. Pterocephalia Sancti Sabae F. Roemer Texas p. 421. Unter den Trilobiten-Resten, von welchen gewisse in dem San Saba-Thale auftretende Schichten eines an der Luft zerbröckelnden grauen Kalksteins**), mit fast völligem Ausschluss anderer Thierformen erfüllt sind, erschien gleich anfänglich ein Kopfschild bemerkenswerth, welches keinem der bekannten generischen Typen der Trilobiten sich anzu- schliessen schien und namentlich durch eine sehr breite blattförmig dünne Ausbreitung des vorderen Theils des Kopf- schildes auffiel. Bei näherer Prüfung hat sich die generische Eigenthümlichkeit der Trilobiten-Art, welcher dieses Kopf- schild zugehört, bestätigt. Zugleich wurde auch ein Schwanzschild mit einem bedeutenden Grade von Wahrscheinlichkeit als mit diesem Kopfschild zu derselben Art gehörend, erkannt. Die Wahrscheinlichkeit des Zugehörens dieses Schwanz- schildes stützt sich auf die ganz analoge breite, blattföormige Erweiterung desselben und auf das Zusammenvorkommen mit gleichem Grade der Häufigkeit bei Abwesenheit aller sonstigen möglicher Weise zu dem Kopfschilde gehörenden Schwanzschilder. Das Taf. XI. Fig. 1. a, b. abgebildete Kopfschild, von welchem 4 ganz übereinstimmende Exemplare vorliegen, soll hier zuerst beschrieben werden. Dasselbe ist im ganzen sehr flach, in dem vorderen Theile sogar etwas concav. Die Länge übertrifft etwas die Breite, bei welcher Angabe jedoch zu berücksichligen, dass die ausserhalb der Gesichts- nähte liegenden Seitenschilder, an allen vorliegenden Exemplaren fehlen. Die nach vorn schmal werdende Glabella hat nicht die halbe Länge des Kopfschildes. Sie ist auf den Seiten durch deutliche scharfe Furchen von den Wangen ge- trennt. Nach vorn scheidet sie eine flachere, mit schr zarten radialen Fältchen bedeckte Furche von der grossen blatt- arligen vorderen Ausbreitung des Kopfschildes. Ausser einer deutlichen Nackenfurche, welche an den Seiten tiefer ist, als in der Mitte, sind jederseits zwei deutliche schief von oben nach unten verlaufende, sich nicht in der Mitte verbin- dende, sondern etwa ein Drittel der Breite der Glabella freilassende Seitenfurchen und eine dritte seichtere und kürzere fast horizontal verlaufende vorhanden. Der Nackenring zeigt in der Mitte einen kleinen stumpfen Höcker. Die auf beiden Seiten der Glabella liegenden nur bis zur Gesichtsnaht erhaltenen Wangen steigen vom Rande der Glabella mit mässiger Wölbung an. Der Verlauf der Gesichtsnaht ist nicht ganz so deutlich, wie es die Zeichnung angiebt, zu erkennen. Ein etwas aufgeworfener und vorspringender Theil des Randes ist wohl als Palpebral-Flügel, d. i. der dem Miltelschilde an- *) Bei Beschreibung dieser und der folgenden Trilobiten-Arten wird überall die von E. Beyrich (Ueber einige Böhmische Trilobiten 5.2 aufgestellte sehr naturgemässe Terminologie der einzelnen Schalentheile angewendet werden. ##) Vergl. p. 7. 3 gehörende Theil der Augenhöcker zu betrachten. In Betreff der Form der nicht erhaltenen Randschilder lässt sich nach der Form des Mittelschildes und nach der Breite der zugehörenden Schwanzschilder vermuthen, dass dieselben nur schmale, durch ihr Hinzutreten die Form des Kopfschildes nicht wesentlich verändernde Stücke sind. Auf dem dem Mittelschilde angehörenden Theile der Wangen ist die Oceipital-Furche deutlich zu erkennen, aber weniger lief als die Nackenfurche. Der vordere blattförmig ausgebreitete Theil des Kopfschildes ist fast eben, aber in der Richtung von vorn nach hinten etwas concav. Dem vorderen halbkreisförmigen Rande läuft in der Entfernung von etwa 1“ eine feine erhabene Linie parallel. Die Oberfläche der blattförmigen Ausbreitung ist in der gewöhnlichen Erhaltung glatt, aber wo an einzelnen Stellen eine obere meistens zerstörte Schalschicht erhalten ist, da erkennt man, dass dieselbe mit sehr feinen, aber scharfen, vielfach mit einander anastomosirenden erhabenen Linien von ähnlicher Beschaffenheit, wie sie mehreren anderen Trilobiten-Gattungen z. B. Bronteus eigen, bedeckt ist. Von den Dorsalfurchen, welche die Glabella begrenzen, lassen sich auch nicht einmal Spuren über die blattförmige Ausbreitung verfolgen. Versucht man das hier zu beschreibende Kopfschild auf die typische Form des Trilobitenkopfes zurückzuführen, so wird man die ganze blattförmige Ausbreitung des vorderen Theils des Kopfschildes nur als eine ausserordentliche Erweiterung des Randsaumes (lmbus) zu betrachten haben, denn vor der deutlich begrenzten Glabella ist regelmässig nur noch der Randsaum vorhanden. Das zu dem bisher beschriebenen Kopfschild gerechnete Schwanzschild zeigt folgende Merkmale: Es ist halb- kreisrund mit abgerundeten vorderen Ecken, vorn und in der Mitte hoch gewölbt, an den Seiten und besonders nach hinten in eine flache breite papierdünne Lamelle erweitert. Die vergleichungsweise schmale Spindel verengt sich nach hinten und endigt wenig über der Hälfte der Länge des ganzen Schwanzschildes. Sie ist stark gewölbt, fast halbey- lindrisch, und zeigt 9 oder 10 deutliche Ringe, zu beiden Seiten der Spindel fällt die Oberfläche des Schwanzschildes erst allmählig, dann steil bis zu der flachen Ausbreitung hin ab. Die der Spindel zunächst liegenden gewölbten Seiten- theile des Schildes sind mit sanft geschwungenen, in der Zahl den Ringen der Spindel entsprechenden flach gewölbten Pleuren bedeckt, welche, sobald sie die flache Randausbreitung erreichen, sich verflachen und verschwinden. Diese Pleuren nehmen sowohl an Länge, als auch an Deutlichkeit von vorn nach hinten zu ab. Die flache Ausbreitung des Randes des Schwanzschildes ist mit mikroskopisch feinen, scharfen, erhabenen Linien in gleicher Weise, wie die flache Ausbreitung des Kopfschildes bedeckt, übrigens glatt. Von dem Rumpf ist nichts Deutliches, am wenigsten in Verbindung mit dem Kopf- und Schwanzschilde erhalten. Nur neben einem der Kopfschilder liegt in demselben Gesteinsstücke ein einzelner unvollständig erhaltener Ring, welcher wahrscheinlich zu unserer Art gehört. Derselbe ist dünn, ganz flach, 1'/, breit, schwach gebogen und endigt beider- seits stumpf mit schiefer Abstutzung. Versucht man nun nach den in dem Vorstehenden beschriebenen Theilen eine Diagnose der Gattung zu entwerfen, so wird dieselbe in folgender Weise zu fassen sein: Pterocephalia*) n. g. Caput semicirculare tenue, subplanum, in laminam foliaceam longitudinem glabella sesquies superante anlice expansum. Glabella subtrigona, antice angustiore, sulco verticali continuo, sulcis lateralibus tribus, quorum duo obliqui et longiores, unus anterior brevior reclus, incisa. Suturae faciales antice late disjunctae, recta fere via a fronte ad marginem occipitalem decurrentes. Thorax articulis planis,, utrinque oblique truncaltis compositus (?). Pygidium semicirculare convewum; limbo latissimo tenui foliaceo plano, postice praecipue producto marginalum ; rhachi elevata angusta, articulis 9 vel 10 composita; pleuris distinclis incurvis, posticis brevioribus evanescentibus. Species unica: Pterocephalia Sancti Sabae. In Trilobiten-reichem krystallinischen grauen Kalksteine im San Saba-Thale häufig. Erklärung der Figuren: Fig. 1. a. Ansicht des Kopfschildes von oben. Fig. 1. b. Ansicht des Kopfschildes im Profil. Fig. 1. c. Ansicht des Schwanzschildes von oben. Fig. 1. d. Ansicht des Schwanzschildes im Profil. 11. KOPF- UND SCHWANZSCHILD EINES TRILOBITEN UNBEKANNTER GATTUNG. Taf. XI. Fig. 2. a—d. Die vorliegenden Stücke dieses Trilobiten lassen wohl erkennen, dass derselbe eine eigenthümliche Gattung bildet, die Charaktere dieser Gattung aber bestimmt zu fassen, erlaubt ihre unvollständige Erhaltung nicht. Das Kopfschild ist halbkreisförmig gewölbt, vorn mit einem nach oben umgeschlagenen breiten Randsaum , hinten mit einem durch eine deutliche Oceipital-Furche gebildeten Oceipital-Ringe umgeben. Die ringsum durch eine deutliche ®) Etymol. zregiy ala, xepa)n caput. 4 Furche bestimmt begrenzte Glabella erhebt sich mit gleichmässiger Wölbung bedeutend über die Wangen und zeigt jeder Seits zwei undeutliche schiefe Seitenfurchen. Den Verlauf der Gesichtsnähte, oder mit anderen Worten die Seiten- ränder des Mittelschildes sind an den vorliegenden Exemplaren nicht völlig mit der Bestimmtheit, wie in der Zeich- nung angegeben worden, zu erkennen, doch nimmt man wahr, dass dieselbe im Ganzen mit denjenigen bei der Gattung Calymene übereinstimmen, indem die beiden Nähte weit von einander getrennt, am vorderen Slirnrande entspringend in schiefer Richtung gegen die hinteren Ecken des Kopfschildes verlaufen. Die Randschilder fehlen an allen Exemplaren. Nur mit grossem Bedenken wird zu diesem Kopfschild das nachstehend zu beschreibende Schwanzschild (Fig. 2. c. d.) gerechnet. Dasselbe wurde nicht etwa durch den Rumpf mit dem Kopfschilde zusammenhängend beobachtet, sondern nur gelirennt für sich und die Annahme der Zusammengehörigkeit stützt sich nur auf das gemeinschaftliche Vor- kommen und eine analoge Wölbung beider Schilder. Das fragliche Schwanzschild ist stark gewölbt, fast dreieckig, hinten mil einer kleinen etwas aufwärts gebogenen Spitze endigend. In der Mitte des Schildes wird durch eine ringsum lau- fende Furche ein ovales stark und gleichmässig gewölbtes glattes Feld begrenzt. Der hintere Theil der dieses Feld umgebenden Furche scheint sich beiderseits längs der, übrigens nicht so deutlich-als die Zeichnung angiebt, erhaltenen Seitenränder des Schildes fortzusetzen. Der vordere Theil der Furche trennt das ovale Feld von einer im Bogen über den vorderen Theil des Schildes ziehenden Querwulst und diese wird wieder durch eine breite Furche von dem aufwärts gebogenen Vorderrande des Feldes geschieden. Von den zu diesem Kopf- und Schwanzschilde gehörenden Rumpfgliedern ist nichts bekannt. Die Verwandtschaft der beschriebenen Theile mit anderen Trilobiten-Gattungen ist nicht klar. Denn wenn auch einer Seits das Kopfschild einige Aehnlichkeit der Bildung mit Calymene zeigt, so ist dagegen der Bau des Schwanz- schildes ein durchaus verschiedener. Vorkommen: Mit der vorigen Art zusammen in krystallinischem silurischen Kalk des San Saba-Thales. Erklärung der Figuren: Fig. 2. a. Ansicht des Kopfschildes von oben. Fig. 2. b. Ansicht desselben im Profil. Fig. 2. c. Ansicht des Schwanzschildes von oben. Fig. 2. d. Ansicht des Schwanzschildes im Profil. 12. SCHWANZSCHILD EINES TRILOBITEN UNBEKANNTER GATTUNG. Taf. XI. Fig. 3. a, b. Vergl. F. Roemer Texas p. 422, Nr. 11. Dieses Schwanzschild ist fast halbkreisrund, gewölbt, mit einem aufwärts gebogenem Rande umgeben. Die dicke und breite Spindel erhebt sich halbeylindrisch hoch über die Seiten des Schildes und setzt mit gleichbleibender Breite und Höhe bis an den hinteren Rand des Schildes fort, wo sie dann steil abfällt. Die Spindel zeigt, abgesehen von dem vorderen Randringe, vier Ringe, von denen der letztere durch eine Einsenkung gewisser Massen in zwei zerfällt. Nur den drei vorderen Ringen entsprechen auf den mässig gewölbten Seiten breite aufgeblähete Pıeuren. Die dicke mit gleicher Breite bis zur Spitze fortsetzende Spindel zeichnet das vorstehend beschriebene Schwanz- schild vor allem aus. Die aufgebläheten kurzen Pleuren erinnern an die Bildung einiger Trilobiten-Gallungen aus der Verwandtschaft des Ceraurus Green (Cheirurus Beyrich), namentlich an Sphaerexochus Beyrich, allein bei diesen letzteren Gattungen ist der Aussenrand lappig zerschnilten, während er hier ganzrandig und deutlich umsäumt ist. Vorkommen: Mehrere vollständige Exemplare dieses Schwanzschildes, von denen die Abbildung ein grösseres darstellt, wurden mit den übrigen Trilobiten zusammen in dem silurischen Kalksteine des San Saba-Thales gefunden. Erklärung der Figuren: Fig. 3.a. von oben. Fig. 3. b. im Profil gesehen. Ausser den im Vorstehenden beschriebenen Trilobiten-Arten, enthält derselbe Kalkstein noch 3 oder 4 andere Arten, deren vorliegende Reste aber so unvollständig sind, dass ihre nähere Beschreibung zwecklos sein würde. IE. Beschreibung fossiler Hölzer aus Texas durch Hrn. Professor Unger. Um über die systematische Stellung der über einen grossen Theil von Texas in so grosser Häufigkeit verbreiteten fossilen Hölzer, deren Vorkommen $. 3 und 4 näher beschrieben wurde, eine zuverlässige Auskunft zu erhalten, sen- dete ich Exemplare derselben von verschiedenen Fundorten an Herrn Professor Unger in Wien. Derselbe hat auch die hier dankbar anerkannte Gefälligkeit gehabt, die Bestimmung der fraglichen Hölzer zu übernehmen und mir das vor- läufige Ergebniss seiner Untersuchungen so zeitig mitzutheilen, dass dasselbe hier noch aufgenommen werden konnte. Die briefliche Mittheilung des Hrn. Professor Unger lautet wie folgt: „Schon ein vorläufiger Ueberblick der übersendeten fossilen Hölzer lehrte mich, dass nur drei verschiedene For- men darunter sein konnten und die nähere Untersuchung bestäligte dies. Die grösste Menge, und zwar Nr. 1, 2,3, 95 4 und 5, ist die nach einem von Ihnen herrührenden Stücke in der Kais. Sammlung in Wien bereits von mir beschriebene Sillimania texana. Nr. 6 ist eine neue Art von Thujoxylon, von allen von mir und Göppert (Cupressinoxylon) be- schriebenen Europäischen Arten verschieden. Nr. 7 endlich ist ein Dicotyledonen-Holz, das zu keiner der bekannten Gatlungen passt, und das ich als Roemeria (wenn der Name nicht etwa schon verbraucht, was ich in diesem Augenblicke nicht weiss) einführen möchte. Ueber die Verwandtschaft des lelztgedachten Holzes mit lebenden Pflanzen vermag ich nichts zu sagen, dagegen ist mir sehr wahrscheinlich, dass Sillimania texana eine Sterculiacee ist. Ihr Holz muss so weich gewesen sein, wie das von Pachira, Carolinea u.s. w., mit welchen es sehr auffallend übereinstimmt. Ich gebe Ihnen hier für Ihren wissenschaftlichen Gebrauch die Diagnosen der untersuchten Hölzer: SILLIMANIA Ung. Gen. et sp. pl. foss. p. 524. Ligni sirata concentrica inconspicua. Radii medullares homomorphi conferti, e cellulis uni-quadriserialibus conflati. Vasa porosa angusta cellulis repleta, aequabilia, bi-ternatimque connala, caeterum aequabiliter disiributa. Cellulae lgmi prosen chymalosae nec non parenchymatosae leptolichae hisque amplioribus illis, S. texana Ung. Ad Gonzales prope flumen Guadalupe, ad Big-hill prope Gonzales nec non ad Brasos superiorem. ROEMERIA Une. Ligni strata concentrica inconspicua ultra, lineam lata. Radii medullares homomorphi conferti, corpore tenui brevi e cellulis biserialibus parenchymatosis formato. Vasa porosa magna, breviarticulata, vacua, aequalia, disjuncta, rarius binatim. conjuneta, aequabiliter disposita. Cellulae ligni angustae leptotichae. R. americana. Ad Gonzales in Texas. THUJOXYLON AMERICANUM Uns. Th. stralis concentricis distinclis undulatis, 1—5 millim. latis. Vasis anguslis pachylichis, poris vasorum con- tiguis radis medullaribus crebris e cellulis 1—-5 formatis; ductibus resiniferis sat copiosis. Ad Neu-Braunfels in Texas. Ich möchte aus den vorstehenden Bestimmungen ‚den Schluss ziehen, dass diese Hölzer eher der Tertiär-Formation als der Kreide angehören dürften.“ Der vorstehenden Bestimmung der Hölzer ist nur noch die Bemerkung hinzuzufügen, dass das Holzstück Nr. 6, welches zur Aufstellung des Thujoxylon Americanum Veranlassung gegeben hat, nicht gleich den übrigen Stücken in diluvialem Kies, sondern Kreideschichten unmittelbar aulliegend am Wege von Neu-Braunfels nach Austin von mir gefun- den wurde, weshalb sein Ursprung aus Tertiärschichten weniger wahrscheinlich, als bei den übrigen sein möchte. Alphabetisches Verzeichniss der beschriebenen oder aufgezählten Versteinerungen. Seite Actaeonella dolium n. sp. 5 s 43 Ammonites dentato carinatus n. sp. 33 —_ Naceidicosta n. sp. . 33 —_ Guadalupae n. sp. . 32 — Pedernalis L. v. Buch 34 _ Texanus n. sp. 31 ArFCHSEp. ind... Kuno 33 — sind. ... RE 53 Arcopagia Texana n. sp. 46 Astarte lineolata n. sp. A NE: 51 Astrocoenia Guadalupae n. sp. ke 87 Avicula convexo-plana n. sp. . 6 — Pedernalis n. sp. 61 — planiuscula n. sp. 62 Baculites anceps Lam. 36 _ asper Morton 36 Caprina crassifibra n. sp. 79 _ Guadalupae n. sp. 79 Caprotina Texana n. sp. ....80 Cardium elegantulum n. Sp. . . .. 48 = Hillanum Sow. . . .. 49 _ Sancti Sabae n. > Fe er 48 _ sp. ind: . . .» . 49 —_ sp. ind. 49 — SpAAnde im 50 sp. ind. Bun. 50 Cerithium CeyRspaund. ge sr 32. so. 38 Chemnitzia (?) gloriosa n. sp. . - 40 Corax heterodon Reuss De 80 GOXDISERPIEING RE Re ke Te ner he. Cucullaea sp. ind... © = 2 2 2.2.8 _ sp. ind. . RPAa er Cyphosoma Texanum n. p. . 2... 8 Cypricardia Texana ee) Cyprina'sp. ind. » 0. nn 0000 47 _ sp. ind. . : FR: \j Diadema Texanum n. sp. 83 Diceras. sp. ind. . 0 or. 53 Eulima (?) Texana n. sp. . 40 Exogyra arietina n. Sp. . . . 69 _ costata Sy . 2... ..7 _ laeviuscula n. p. .... 71 A. Arten der Kreidebildungen. Seite Exogyra ponderosa n. sp. 71 _ Texana n. sp. 69 —_ sp. ind. 2 _ SP SIndı ee a 73 Fusus Pedernalis n. sp. a 38 Globiconcha coniformis n. sp. 42 —_ planata n. sp. 42 Gryphaea Pitcheri Morton 73 Hemiaster Texanus n. sp. 85 Hippurites Texanus n. M- 76 — sp.ind. . & 77 Holectypus planatus n. ap @ iz}: Homomya alta n. sp. . 45 Inoceramus confertim annulatus n. sp- 9 _ Cripsü Mantel . . . . 56 _ latus Mantell 60 _ mytiloides Mantell 60 _ striatus Mantell 7% co _ as n. sp. 59 Isocardia sp. ind. . . ee so Lamna Texana n. sp. a: 29 Lima erenulicosta n. p. . . . 63 — Wacoensis n. sp. . 63 Modiola concentrice- costellata” n. "sp. 54 — granulato-cancellata n. sp. 54 _ Pedernalis n. er 53 _ sp. ind. . 54 Monopleura subtriquetra n. sp 8 _ Texana "2... si Mytilus semiplicatus n. sp. 55 — temuitesta n. p. . .. 55 Natica Pedernalis n. 9. . 2.2... 43 — praegrandis n. sp. a — sp. ind. .. 44 Nautilus elegans Sow. 37 — simplex Sow. 37 Nerinea acus n. sp. 42 — Texana n. sp. ee: 4 — spind .» “2.2000 4 — sp. ind. ee 4 Orbitulites Texanus n. sp. 86 Ostrea anomiaeformis n. sp. 75 B. In dem Anhange aufgezählte Arten aus paläozoischen Seite Euomphalus gyroceras n. Sp. 9 — polygyratus n. sp. 9 _ Sancti Sabae n. sp. . 9 Lingula acutangula n. sp. . 90 Orthis arachnoidea Phillips . 89 Seite Productus Cora d’Orbigny . 90 —_ Flemingii Sow. . 89 Pterocephalia Sancti Sabae n. sp. 92 Roemeria americana Unger 95 u Seite Ostrea carinata Lam. 75 — crenulimargo n. sp. 76 — vesicularis Lam. var. aucella. 74 —: #8p.. ind. 2. 9. er Token — sp.ind . - Sr er Otodus appendiculatus "Ag. ee Oxyrhina Mantelli Ag. © » 2» .....8%9 Panopaea sp. ind. . SUR 45 Pecten duplicicosta n. sp. 65 — Nilssoni Goldf. re tee — quadricostatus Sow. . 64 — quadricostatus Sow. ver. 64 — Texanus n. sp. 8 65 — virgatus Nilsson a De Phasianella (?) sp- ind. 38 Pholadomya Pedernalis n. sp. 45 Pinna sp. ind. Ar, 56 —. BD ANGE 0.000 70. the hope Men Are BER Pleurotomaria sp. ind. . . « 39 _ sp. ind. . . 39 Psammobia cancellato- -seulpta n. - 46 Pyrula sp. ind. Sa . hf Radiolites Austinensis n. sp. ar Lizf _ sp. ind. .. 77 Rostellaria sp. ind. . » 38 — sp. ind. 38 Scalaria Texana n. sp. » 39 Scaphites semicostatus n. sp. 35 —_ Texanus n. sp. 35 Solen irradians n. sp. » 45 Spondylus Guadalupae n. sp. . 0.068 Terebratula Guadalupae n. sp. . . . 8& —_ Wacoensis n. Sp. 81 Teredo sp. ind. BR ae Te 44 Toxaster Texanus n. sp. 85 Trigonia crenulata Lam. ee | —_ thoracica Morton . . ... . 5% Turrilites Brazoensis n. sp. : 37 Turritella ee n. sp. 39 — sp-aindee. .- nen.) Venus (?) sp. ind. 47 und tertiären Schichten. Selte Sillimannia Texana Unger 95 Spirifer Meusebachanus n. pP. . .. 8 Terebratula pugnus Sow. . sg Thujoxylon americanum Unger . . „ 95 Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fiy. 4. Fi ‚9. 5. Fig. 6. Erklarung der Tafeln *). Taf. IT. Ammonites flaccidicosta n. sp. P- 33. a. von der Seite gesehen. b. von vorn gegen die Mündung gesehen. Ammonites dentato - carinwtus n. sp. p. 33. a. von der Seite gesehen. b. von vorn gegen die Mündung gesehen. c. die Loben der Kammerwände vergrössert dargestellt. Ammonites Pedernalis L. v. Buch p. 34. a. von der Seite gesehen. b. von vorn gegen die Mündung gesehen. ec. die Loben der Kammerwände vergrössert dargestellt. Scaphites Texanus n. sp. p. 35. a. ein Exemplar, an welchem die knieförmig umgebogene Wohnkammer fehlt, von der Seite gesehen. b. desgleichen, von vorn gegen die Mündung gesehen. ce. die Loben der Kammerwände vergrössert dargestellt. Scaphites semicostatus n. sp. pag. 35. a. von der Seile gesehen. b. von vorn gegen die Mündung gesehen. Oxyrhina Wantelli Agassiz p.29. a. gegen die gewölbtere der beiden Seitenflächen gesehen. b. gegen die scharfe Seitenkante gesehen. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Lamna Texana n. sp. p. 29. a. gegen die gewölbte Aussenseite des Zahns gesehen. b. gegen eine scharfe Seitenkante des Zahns gesehen. Corax heterodon Reuss p. 30. a. ein Zahn mit einem seitlichen Höcker gegen die breite Seitenfläche gesehen. b. ein. anderer Zahn ohne Seitenhöcker gleichfalls gegen die Seitenfläche gesehen. Otodus appendiculatus Agassiz p.30. a. gegen die gewölbte Aussenfläche des Zahns gesehen. b. gegen die Seitenkante des Zahns gesehen. Zahn unbekannter Gattung; p. 30. von der Seite gesehen. Taf. EI. Fig. 1. Ammonites Guadalupae n. sp. p. 32. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 1. a, b. c. von der Seite gesehen. in horizontaler Lage von vorn gegen die Mündung ge- sehen. die Loben der Kammerwände vergrössert. Baculites asper Morton p. 36. 17 . ein unvollständiges Stück von der Seite gesehen. . der obere Theil desselben Stückes gegen die Rücken- seite gesehen. . der obere Theil desselben Stückes gegen die Bauchseite gesehen. . Ansicht einer Kammerwand am oberen Ende desselben Stücks. Der in der Zeichnung nach oben gerichtete Theil entspricht der Lage des Sipho. Baculites anceps Lamarck p. 36. a. b. ein grösseres Bruchstück, zum Theil die Loben der Kam- merwände zeigend, von der Seite gesehen. ein kleineres Bruchstück mit rundlichen Knoten gegen die Rückenseite gesehen. dasselbe Bruchstück gegen die Bauchseite gesehen. . Ansicht der Kammerwände des in der Fig. 3.a. von der Seite dargestellten Stückes. . ein anderes kleineres Bruchstück von der Seite gesehen. . dasselbe Stück gegen die Bauchseite gesehen. . Ansicht einer Kammerwand am oberen Ende desselben ‚Stücks. Der in der Zeichnung nach oben gerichtete Theil entspricht der Lage des Sipho. Taf. IHE. Ammonites Texanus n. sp. p. 31: 63 . ein grösseres Exemplar vor. der Seite gesehen. . dasselbe Exemplar von vorn gegen eine Kammerwand gesehen. . die Loben der Kammerwände- desselben Exemplars. . ein junges Exemplar von der Seite gesehen. e. ein anderes junges Exemplar von vorn gegen eine Kam- merwand gesehen. Fig. 2. Turrilites Brazoensis n. sp. p. 37. *) Alle Figuren, bei deren Erklärung nicht ausdrücklich das Gegentheil bemerkt ist, stellen die betreffenden Gegenstände in natürlicher Grösse dar. 13 Fig. 1. Fig. 2. > Fig. N Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Taf. IV. Natica Pedernalis n. sp. p. %3- a. gegen die Mündung gesehen. b. von der Seite gesehen. Eulima €) Texana n. sp. p. 40. von der Seite gesehen. Die punktirte Linie bezeichnet die muthmassliche Form des unteren Endes. Chemnitzia (?) gloriosa n. sp. p. 40. Exemplar mit erhaltener Schale gegen die Mündung ge- sehen. Die muthmassliche Form des fehlenden unteren Endes ist durch die punktirte Linie bezeichnet. Aectaeonella dolium n. sp. p. 43. gegen die Mündung gesehen. Globiconcha coniformis n. sp. p 42. a. gegen die Mündung gesehen. b. von oben gegen das Gewinde gesehen. Globiconcha planata n. sp. p. 42. a. von der Seite ‚gegen die Mündung gesehen. b. von oben gegen das Gewinde gesehen. Nerinea Texanan. sp. pag. A. Steinkern; von der Seite gegen die Mündung gesehen. Nerinea sp. ind. pag. 41. Als Steinkern erhaltenes Fragment von der Seite gesehen. Nerinea sp. ind. p. 41. Fragment als Steinkern erhalten. 10. Nerinea acus n. sp. p- 42. “a. von der Seite gesehen. b. ein einzelner Umgang vergrössert dargestellt. 11. Scalaria Texana n. sp. p. 39. a. von der Seite gesehen. b. ein Theil eines Umgangs vergrössert. Fig. 12. Turritella seriatim-granulata n. sp. p. 39. a. von der Seite gesehen. b. ein Umgang vergrössert dargestellt. Fig. 13. Fusus (?) Pedernalis n. sp. p- 39. Fig. Fig. Fig. 3. a. von der Seite gesehen. b. ein Theil eines Umgangs vergrössert dargestellt. Taf. V. Hippurites Texanus n. sp. p. 70. a. von der Seite gesehen. . von oben gegen die Mündung gesehen. . Ansicht der Structur der Schale auf einem Längsschnitt in der Richtung von aussen nach innen. . vergrösserle Ansicht der Structur der Schale auf dem Querschnilte. . vergrösserte Ansicht der Structur der Schale auf dem Längs- und Querschnitte. Caprotina Texana n. sp. p. 80. a. die grössere Klappe von oben gegen den Wirbel gesehen. b. ein zweiklappiges Exemplar von der Seite gesehen. c. die kleinere Klappe eines anderen Exemplars von oben gesehen. Monopleura Texana n. sp. p- 81. a. gegen die gewölbte Seite der grösseren Klappe gesehen. b. gegen die kleinere Klappe gesehen. 98 Fig. 4. Caprina Gunadalupae n. sp. p. 79. a. Ansicht der freien kleineren Klappe von aussen. b. Ansicht derselben Klappe von innen. Fig. 5. Monopleura subtriquetra n. sp. p. 81. a. gegen die gewölbtere Seite gesehen. b. gegen die mehr abgellachte Seite gesehen. Fig. 6. Caprina crassifibra n. sp. p. 79. a. Schale sichtbar. b. Querschnitt desselben, Exemplars. erhaltenen Exemplars. - Querschnitt desselben Exemplars. Schale erhalten. - Querschnitt desselben Exemplars. - Taf. VI. Fig. 1. Radiolites Austinensis n. sp. p- 77. a. gegen die nach oben gewendete Fläche gesehen. . ein Theil der unteren Fläche desselben Stücks. zeigen. die Dicke der Schale geführten Längsschnittes. LS} Fig. Terebratula Wacoensis nr. sp. p. Sl. a. b. c gegen die Dorsalklappe gesehen. gegen die Ventralklappe geschen. im Profil gesehen. Fig. Terebratula Guadalupae n. sp. p. 82. . gegen die Dorsalklappe gesehen. . gegen die Ventralklappe gesehen. . von der Seite im Profil gesehen. . vergrösserte Ansicht gegen die Ventralklappe. wa om Fig. Pholadomya Pedernalis n. sp. p- 9: a. von vorn gegen den Wirbel gesehen. b. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. Fig. Cardium elegantulum n. sp. p- 3. a. von der Seite gesehen. b. von vorn gegen die Wirbel gesehen. c. vergrösserte Ansicht eines Theiles der Oberlläche. Fiy. Cypricardia Texana n. sp. p-. &. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. von oben gegen die Wirbel gesehen. ce. von vorn gegen die Wirbel gesehen. Fig. Cardium Sancti Sabae n. sp. p- 38. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. von vorn gegen die Wirbel gesehen. Fig. 8. Arcopagia Texana n. sp. p- 46. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. im Profil gegen die Wirbel gesehen. ein regelmässig spiral gewundenes Exemplar von oben gesehen. An dem Ende, an welchem die oberste Schal- schicht zerstört ist, wird die grobfaserige innere Textur der . Fragment eines unregelmässig gewundenen als Steinkern . Ansicht eines halbmondförmig gekrümmten Exemplars. An dem unteren Ende ist ein Theil der grobfaserigen ein Bruchstück der grösseren Klappe schief gegen die der inneren Schallenhöhlung zugewendete Fläche und . ein Stück des in der fig. b. dargestellten Flächentheils vergrössert gegeben, um den zelligen Bau der Schale und die Bildung der dieselbe durchziehenden Radien zu . vergrösserte Ansıcht eines Theiles eines in der Richtung von der inneren Höhlung gegen Jie Aussenlläche durch Fig. 9. Solen irradians n. sp. p. 45. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. Querschnitt. Fig. 10. Psammobia cancellato-sceulpta n- sp. p- 46. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. ein Theil der hinteren Oberfläche vergrössert. Fig. 11. Homomya alta n. sp. p- 45. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. Fig. 12. Cardium Hillanum Sowerby p. 29. Steinkern mit zum Theil erhaltener Sculptur der Scha- lenoberfläche von der Seite gegen die rechte Klappe ge- sehen. Taf. WEI. Fig. 1. Inoceramus undulato-plicatus n. sp. p. 59. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. nv Fig. Enoceramus Cripsii Mantell. var. suleata p.56. Steinkern mit am Umfange zum Theil erhaltener Schale von der Seite gegen die rechte Klappe geschen. Fig. 3. Mytilus semiplicatus n. sp. p. 55. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. Fiy. 4. Enoceramus confertim-annulatus n. sp. p. 59. von der Seite geger die rechte Klappe gesehen. Fig. 5. Emoceramus mytiloides Mantell p. 60. breite Varietät, von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. Fig. 6. Trigonia erenulata Lamarck p. 51. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. Fig. 7. Avicula planiuscula n. sp. p. 62. die linke Klappe von der Seite gesehen. Fiy. 8. Astarte lineolata n. sp. p. 51. a. die rechte Klappe von der Seite gesehen. b. dieselbe Klappe im Profil von vorn gesehen. e. die rechte Klappe vergrössert dargestellt. Fig. 9. Avicula convexo-plana n. sp. p. 6l. a. von derSeite, gegen die gewölbtere linkeKlappe gesehen. b. von der Seite gegen die fast ebene rechte Klappe gesehen. c. im Profil gesehen, die rechte Klappe nach oben, die steil abfallende Fläche der linken Klappe dem Beschauer zu- gewendet. d. Querschnitt durch die Mitte der Schale. Fig. 10. Wodiola concentrice-costellata n. sp. p. 54. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. gegen die Rückenseite der vereinigten Klappen gesehen. ce. ein Theil der hinteren gerippten Schalenfläche vergrös- sert dargestellt. Fig. 11. Modiola Pedernalis n. sp. p. 53. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. gegen die Rückenseite der vereinigten Klappen gesehen. Fig. 12. Modiola granulato-cancellata n. sp. p. 54. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. gegen die Wirbel der vereinigten Klappen gesehen. c. ein Stück der Schalenoberlläche vergrössert dargestellt. Fig. 13. Mytilus temuitesta n. sp. p. 55. a. von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. gegen die Rückenseite der vereinigten Klappen gesehen. Taf. VII. Fig. 1. Avicula Pedernalis n. sp. p. 6l. a. Steinkern mit am vorderen Flügel zum Theil erhaltener Schale von der Seite gegen die rechte Klappe gesehen. b. derselbe Steinkern von oben gegen den Schlossrand gesehen. Fig. 2. Pecten duplicicosta n. sp. p. 65. a, von der Seite gegen die linke gewölbtere Klappe gesehen. b. Querschnitt zweier Hauptwülste der gewölbteren Klappe mit den sie bedeckenden und den zwischen ihnen be- findlichen Rippen. Fig. 3. Pecten Texanus n. sp. p. 65- a. die linke gewölbtere Klappe von der Seite gesehen. b. Querschnitt des mittleren Theiles derselben Klappe die Form der Rippen zeigend. Fig. 4. Pecten quadricostatus Sowerby var. p. 64. a. die linke gewölbtere Klappe von der Seite gesehen. b. dieselbe Klappe von vorn im Profil gesehen. ce. ein Stück vom äusseren Umfange derselben Klappe ver- grössert dargestellt, um die Form der Rippen zu zeigen. or Fig. 5. Peeten virgatus Nilsson. p. 66. a. die Klappe von der Seite. b. ein Stück der Oberfläche derselben Klappe vergrössert. Fig. 6. Pecten Nilssoni Goldfuss p. 67. die rechte Klappe von der Seite gesehen. = S & Lima Wacoensis n. sp. p. 63. a. die rechte Klappe von der Seite gesehen. b. die beiden vereinigten Klappen schief von hinten gegen den Schlossrand gesehen. Fig. 8. Lima erenulicosta n. sp. p- 63. a. die rechte Klappe von der Seite gesehen. b. die beiden vereinigten Klappen von vorn gesehen. c. ein Stück vom äusseren Umfange der Schalenoberfläche vergrössert dargestellt. Fig. 9. Spondylus @uadalupae n. sp. p. 62. a. die grössere festgewachsene Klappe von oben gesehen. b. die beiden vereinigten Klappen im Profil gesehen. Fig. 10. Exogyra arietina n. sp. p. 68. a. die grössere Klappe von der Seite gesehen. b. die vereinigten Klappen gegen die Aussenfläche der klei- neren Klappe gesehen. . die grössere Klappe gegen die innere Höhlung gesehen. d. die grössere Klappe im Profil von vorn gesehen. e. die kleinere Klappe von aussen gesehen. Taf. IX. Fig. 1. Gryphaea Pitcheri Morton p. 73. a. ein sehr regelmässig kahnförmiges Exemplar der. grösse- ren Klappe im Profil gegen die seitliche Wulst gesehen. b. dasselbe Exemplar gegen den Wirbel und die innere Höhlung gesehen, c. ein anderes unregelmässigeres Exemplar der grösseren Klappe mit kaum eingerolltem Wirbel gegen die Rück- seite geschen. o Fig. 2. Exogyra ponderosa n. sp. p. Tl. a. ein junges Exemplar mit grosser glatter Anheftungsfläche des Wirbels, gegen die Rückenseite der grösseren Klappe gesehen. b. dasselbe Exenıplar gegen die Aussenfläche der kleineren Klappe gesehen. Fig. Su Fig. 6. Fiy. 7. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 8. Fig. 4. Fig. 5. 100 Fig. 6. Cyphosoma Teıannm s. sp. p- 8. Exogyra laeviuscula n. sp. p. 70. a. die grössere Klappe von der Seite gesehen. b. dieselbe Klappe von vorn im Profil gesehen. c. ein junges Exemplar gegen die Wölbung der grösseren Klappe gesehen. Ostrea vesicularis Lamarck, var. aucella. p. 74. a. gegen die Aussenfläche der kleineren Klappe gesehen. b. gegen die Wölbung der grösseren Klappe gesehen. Ostrea carinata Lamarck p. 75. schief gegen die obere und die Seitenfläche der rechten Klappe gesehen. Ostrea erenulimargo n. sp. p. 76. a. die freie Klappe von aussen gesehen. b. die freie Klappe von innen gesehen. Ostrea anomineformis n. sp. p. T5- . die grössere Klappe von aussen gesehen. . die grössere Klappe im Profil gesehen. . die kleinere Klappe von aussen gesehen. . die kleinere Klappe eines anderen Exemplars mit unun- terbrochener feiner radialer Structurstreifung von aussen gesehen. e. die kleinere Klappe von innen gesehen. za» Taf. X. Exogyra Texana n. sp. p. 69. a. die grössere angewachsene Klappe von aussen gesehen. . gegen die kleinere Klappe gesehen. . die vereinigten Klappen im Profil gegen die steil abfal- lende Aussenseite gesehen. . die kleinere freie Klappe von innen gesehen. . die grössere angewachsene Klappe von innen gesehen. [u o mu Holectypus planatus n. sp. p. 84. . von oben gesehen. - von unten gesehen. . von der Seite gesehen. . ein Stück der Oberfläche, einen Theil einer Interambu- lacral-Area und der angrenzenden Ambulacral-Area be- greifend, vergrössert dargestellt. e. vergrösserte Ansicht des Scheitels. f. ein einzelner Tuberkel der Interambulacral-Felder in seit- licher Ansicht vergrössert dargestellt. g. ein einzelner solcher Tuberkel in der Ansicht von oben vergrössert dargestellt. wo vw 0 Toxaster Texanus n. sp. p. 85. a. von oben gesehen. b. von unten gesehen. ec. gegen die Afteröffnung gesehen. EHemiaster Texanmus n. sp. p- 85. a. von oben gesehen. b. von unten gesehen. c. von hinten gegen die Afteröffnung gesehen. Diadema Texanum n. sp. p- 83. a. von oben gesehen. b. von der Seite gesehen. c. vergrösserte Ansicht cines Stückes der Oberfläche. a. von der Seite gesehen. b. von oben gesehen. Die Scheiteltäfelchen sind ausgefallen. c. ein Stück der Oberfläche vergrössert dargestellt. Fig. 7. Orbitulites Texanus n. sp. p. 86. a. ein Stück Kalkstein mit zahlreichen Exemplaren von ver- schiedener Grösse. b. vergrösserte Ansicht eines Exemplars von unten. c. vergrösserte Ansicht eines Exemplars von der Seite. d. ein Stück der Oberfläche noch stärker vergrössert. Fig. 8. Astrocoenia Sancti Sabae n. sp. p. 87. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 2. a. ein Fragment einer grösseren Masse. b. einige Zellen desselben Stückes vergrössert dargestellt. Taf. XI. Pterocephalia Sancti Sabae n. sp. p- 92. a. das Kopfschild von oben geschen. Die Wangenstücke fehlen. b. das Kopfschild im Profil von der Seite gesehen. c. das Schwanzschild von oben gesehen. d. das Schwanzschild im Profil von der Seite gesehen. Nov. gen. Trilob. n. sp. p. 93. a. das Kopfschild von oben gesehen. b. das Kopfschild im Profil von der Seite gesehen. c. das Schwanzschild von oben gesehen. d. das Schwanzschild von der Seite im Profil gesehen. Nov. gem. Trilob. n. sp. p. 94. a. das Schwanzschild von oben gesehen. b. von der Seite im Profil gesehen. Euomphalus polygyratus n. sp. p. 91. a. von oben gesehen. b. im Profil gegen die Mündung gesehen. Euomphalus Sancti Sabae n. sp. p. 91. a. von oben gesehen. b. im Profil gegen die Mündung gesehen. Euomphalus gyroceras n. sp. p. 91. a. von oben gesehen. b. Querschnitt. . Spirifer Meusebachanus n. sp. p. 58. a. gegen die Dorsalklappe gesehen. b. gegen die Ventralklappe gesehen. ec. im Profil von der Seite gesehen. Productus Flemingii Sow. p- 9. a. von oben gegen die Dorsalklappe gesehen. b. von der Seite gegen die Dorsalklappe gesehen. Orthis arachnoidea Phillips p. 89. a. die Dorsalklappe von oben gesehen. b. ein Stück der Oberfläche vergrössert. 10, Lingula acutangula n. sp. p. 9. a. von oben gesehen. b. im Profil gesehen. Tab.I. ehen in Bonn 27, Druck v Henry nakct in lap.del. CHohe ad A u p derer TE; 2 Tab. RE - .“ SUITE NE N Tab.IL £ Bern & Cohen ım ch v Bears Dru C.Hehe ad nat. in lap del. Tab. CHohe ad natinlap del Lith vHenzy d. Cohen iu Baum Ab. IV les Fe > na Mala ARTEN Hessen Az 9. BR 7) N Lim. 9, 3. PO EERN umtfrranns. NEE 9. er er Bien, Din ER das Uhrrenen dp. Mass, %. 1, Var I Yan Arların Iyamı. Rlen, Ps. IE RE Arash. jranulla. Reben 94.18. Iasıı() Birnaler Rum Tab.IV. {a En ad CHohe ill. Y. En he Frraned Klem., Dafarban Derant, Kben.., Ünenchleune RE Ken IR pn Ben dahufsı. Ken. Ünemopheure DR sehn, Ken. Cufrens erasscpehrn, Kt Tab.V. 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