HARVARD UNIVERSITY: LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. Ben K. Emerson aus Nashua, N. Hampsh. er We a ee on Dissertation. 3 an der Universitat Gö Öttingen. Bat 4 BR ie X ? N \ 5 Se 5 U 5 2 2 ra a DER N 5 wi Dehon seit längerer Zeit sind „die Eisensteine am Stein- berge bei Markoldendorf“ als reicher Fundort für Petrefacten aus dem mittleren Lias bekannt gewesen. Hausmann*) beschrieb die „Mergeleisensteine* zuerst und rechnete sie als eine „ausgezeichnete untergeordnete Masse * seiner Formation des bunten Mergels zu. „Sie kommen im oberen Theile der Formation und unter solchen Verhältnissen vor, dass es zweifelhaft erscheinen könnte, ob man sie dem bunten Mergel oder vielleicht passender dem Gryphitenkalk zu- zuzählen habe.“ (S. 309.) ,‚Ausser der Haupteisensteinmasse am Steinberge kommen ähnliche, kleinere bei Amelsen und bei Hullersen vor.“ (S. 298.) Seine Beschreibung des Steinbergs ist in petrographischer Hinsicht sehr genau. Die ganze Mäch- tigkeit des Eisensteins_mag etwa 5—6 Lachter betragen. Die obere Masse ist besonders körnig (Schichten des Am. centaurus). Im Inneren ist ihre vom beigemengten, erdigen Eisenblau her- rührende Farbe ein schmutziges Blaugrau.**) In der untersten Lage bildet der Eisenstein Massen mit schaliger Absonderung. (S. 298.) (Schichten der Ter.. subovoides. Rom.) Folgende Versteinerungen sind daraus genannt, die sich aber meistens nicht mehr mit Sicherheit deuten lassen: Belemnites_paxillosus, Ammonites angulatus, capricornus, bipunctatus, Terebratulites la- cunosus, bicanaliculatus, vulgaris, Gryphites arcuatus, LAm., Stiel- stucke von Pentacrinus. *) Uebersicht der jüngeren Flötzgebirge im Flussgebiete der Weser. Göttingen. 1824. Dasselbe in Stud. Berg. Freunde, Band 1, 2. 1828. Ich eitire von Band 2. der Studien, **) Später wies er einen Gehalt von $ pCt. Chromoxyd in dem Eisen- steine nach und leitete die Farbe von diesem ab, Stud. Berg. Freunde, Band 4. 1841, jy A 4 In dem Jahrgange 1828 der von KEFERSTEIN herausgege- benen Zeitschrift „Teutschland“ (S. 582.) findet sich ein Aufsatz von Fr. HorFmans, worin dieser die Haıusmans’schen Angaben einer scharfen Kritik unterwirft und bei dieser Gelegenheit die Eisensteine bei Markoldendorf zum Lias rechnet, eine Ansicht, die für andere Liasbildungen Norddeutschlands schon früher von SCHÜBLER *) und KEFERSTEIN”*) ausgesprochen wurde. Hier sowie auch in seiner zwei Jahre später erschienenen „Uebersicht der orographischen und geognostischen Verhältnisse vom nord- westlichen Deutschland ist die Verwechselung der Eisensteine des unteren und mittleren Lias noch nicht beseitigt. Mit dem Erscheinen von A. Rormer’s „Versteinerungen des Norddeutschen Oolitengebirges* (Han. 1836.) wurde der Belem- nitenlias von Markoldendorf nunmehr von Bedeutung für die Paläontologie. Unter etwa 75 aus dem mittleren Lias be- schriebenen Species eitirt RoEmEr deren 23 aus dieser Gegend. Aus dem unteren Lias führt er nur Ammonites angulatus an. Auf der geognostischen Karte von Heru. RoEMER ist die ganze Mulde als Lias angegeben. Die Grenzen sind indessen viel zu weit nach Westen und Nordosten gezogen. In den dazu gegebenen Erläuterungen ***) wurde eine Anzahl neuer Auf- schlusspunkte angeführt, doch sind die verschiedenen Lias- schichten im Text wie auch auf der Karte nicht specieller unterschieden. Es dürften hier noch drei Aufsätze Erwähnung finden, in welchen Liasablagerungen beschrieben sind, die in naher Be- ziehung zu der Markoldendorfer Mulde stehen, obgleich letztere keine besondere Berücksichtigung darin finde. Es sind: 1) eine „Monographie der jurassischen Weserkette*+) von FERrD. ROEMER, dem es gelang, viele der von schwäbischen Autoren festgestellten Horizonte in seinem Gebiet analog nachzuweisen. 2) Die Liasschichten der Thalmulde von Falkenhagen im Lip- peschen von WAGEnEr ff). Das Gebiet, welches diese Arbeit behandelt, zeichnet sich durch die leichte Unterscheidbarkeit *) Teutschland. 1824. S. 164. ff. **) Teutschland. 1824. 8. 319. ff. »**) Zeitschr. d. deutsch, geol, Ges. 1851. Bad. II. 7) Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 1857. Ba. IX. ++) Verh. der naturhist. Vereins d. preuss. Rheinlande u. Westphalens. Jahrgang 17. 1860. S. 154, ft. han | ne “ Eula > BE F F 5 vieler paläontologischer „Horizonte“, besonders im unteren Lias, die bis jetzt in keiner anderen Gegend Norddeutschlands nach- gewiesen waren, in sehr eigenthumlicher Weise aus. 3) Die Stratigraphie und Paläontographie des südöstlichen Theiles der Hilsmulde*) von D. Brauns. In diesem Terrain sind die Schichten des Am. angulatus und die Arietenschichten sehr schön entwickelt und haben einige Fossilien geliefert wie Nau- tilus striatus Sow., Plewrotomaria anglica Sow. sp. aus den Schichten des Am. angulatus. — Ammonites Sauzeanus D’ORB. und striaries QuEnST. aus den Arietenschichten, die ich in der von mir untersuchten Gegend vergeblich gesucht habe. Indessen sind die übrigen Schichten des unteren Lias, wie auch die Numismalis-Mergel fast allein durch ihre Lagerungsverhältnisse nachzuweisen, da ausser Am. planicosta Sow. und Am. fim- briatus Sow. keine Versteinerungen aus ihnen eitirt sind. In der neueren Zeit sind es zwei, fast gleichzeitig erschie- nene Werke, in denen die Liasschichten bei Markoldendorf ausführlicher besprochen sind: „Ueber den Eisenstein des mittleren Lias im nordwestlichen Deutschland, mit Berücksich- tigung der älteren und jüngeren Liasschichten* von U. SCHLöN- BACH in der Zeit. d. d. geol. Ges. Band XV. 1863. (aber erst etwa ein Jahr später erschienen) und „Der Hannoversche Jura von K. v. Sergach* (Berlin. 1864.) In nachstehender Tabelle sind die Angaben dieser Werke, soweit sie unsere Gegend betreffen, zusammengestellt und mit einander verglichen. *) Paläontographica. 1805. Bd. XIII p. 75-147. SCHLÖNBACH. VON SEEBACH. Unterer Lias. l. Psilonoten - Schichten. (Deitersen.) a) Sch. des Am. angulatus. 2. Angulaten-Schichten. (Wellersen.) | (Wellersen. Deitersen.) b) Sch. mit Am. Bucklandi (Sch. mit Gr. arcuata und unbestimmten Arieten bei Amelsen, wahrscheinlich hierher zu rechnen). 3. Arieten-Schichten. (Amelsen.*) c) Sch. des Am. geometricus (Wel- lersen). Zwischen Hullersen und Einbeck unweit des ersteren Ortes mit A. geometricus. | (Wellersen mit Am. Cony- | beari = Am. geometricus.) | d) Schichten des Am. planicosta. (Steinberg [richtiger Lohberg. S. Prof. I.], Klapperthurm. Nur Am. ziphus gefunden.) 4. Sch.d. Am. planicosta. (Stein- oder Lohberg. *) Mittlerer Lias. e) Sch. des A. Jamesoni. (Stein- berg mit Ausschluss der oberen Schichten.) f) Untere Sch. des A. fimbriatus. Sehr schiefriger Kalkmergel von grünlich-brauner Farbe, der auf der Höhe des Steinberges ansteht, mit Pentacrinus basaltiformis, nudus, Am. Loscombi. d. Sch.des Am. brevispina (Steinberg). 6. Sch. d. A. capricornus „In der Markoldendorfer Mulde gehört hierher wahr- scheinlich eine Kalkbank, die im N.O. des Steinbergs in einem Tagebau aufge- schlossen wurde (doch feh- len noch die charakteristi- schen Petrefacten), und die belemnitenreichen Thone bei Hummersen. **)“ *) Citirt nach ScuLöngach. *#=) Die betreffende Kalkbank liegt im N,W. statt N.O. des Stein- berges und ist im Folgenden unter dem Namen ‚‚Kleeberg‘‘ beschrieben, auch durch Versehen steht Hummersen statt Hullersen- er, & 7 Da diese Angaben, wie man sieht, noch ziemlich weit auseinandergehen, da auch für die Erforschung der oberen Hälfte des unteren Lias — die „oberen versteinerungsleeren Thone“ von SrRomBEcK’s — nur wenig geschehen ist, unter- nahm ich es, angeregt von Herrn Prof. v. SEEBACH, dem es mir erlaubt sein möge, auch an dieser Stelle für die mir ge- währte Unterstützung meinen verbindlichsten Dank auszu- sprechen, die betreffende Gegend einer erneuten eingehenden Prüfung zu unterwerfen und dabe: die verticale und horizontale Entwickelung der vorhandenen Schichten möglichst genau fest- zustellen. Bei der Aufnahme der beigegebenen kleinen Uebersichts- karte, deren Grundlage die Parzn’sche Generalstabskarte (Maassstab 1:100000) bildet, habe ich es vorgezogen, von jün- geren Bildungen, *) die hier in ansehnlicher Maächtigkeit ent- wickelt sind, ganz abzusehen und ein möglichst treues Bild von den Liasschichten für sich zu geben. Dieses war indessen mit grossen Schwierigkeiten verbunden, und an mehreren Stellen konnte ich die Grenzen der einzelnen Etagen nur annähernd ermitteln, einerseits, weil die Aufschlüsse zu schlecht waren, andererseits, weil ein in petrographischer Hinsicht unmerklicher Uebergang manchmal zwischen Zonen stattfindet, die paläonto- logisch gut begründet sind. Ich habe deshalb bei der Be- 'schreibung der einzelnen Etagen alle wichtigen Aufschlusspunkte wie auch die Punkte, wo die Grenzbestimmung zweifelhaft ist, besonders hervorgehoben. Es dürfte hier an der Stelle sein, eine Reihe von Auf- schlusspunkten in der Trias, die für die Abgrenzung des Lias gegen unten von Wichtigkeit sind, etwas näher zu besprechen. Bei Deitersen, an dem von Herrn v. SeEBaıcH (Han. Jura, S. 14.) angeführten und von Herrn PrLücker Y Rıco *) Diese Jungbildungen bestehen aus: 1) einer 1 Meter mächtigen Schicht von Buntsandsteinschotter, der sich im östlichen Theile der Mulde auskeilt; in dieser habe ich sehr schöne Exemplare von Gervillia Murchisoni Geın. gefunden. Darauf 2) eine 1—5 Meter mächtige Löss- schickt, die südlich von Einbeck Süsswasser-Conchylien, verkohltes Holz und Knochen führt, weiter nach Westen ganz versteinerungsleer wird. Sie bedecken die älteren Schichten überall südlich von der lime, sind aber von Bächen und Fahrwegen mehrfach durchschnitten, 8 neuerdings ausführlicher beschriebenen*) Profil, ist die Grenze zwischen Rhät und Lias gut aufgeschlosseu, was bei keinem andern Aufschlusse in der ganzen Mulde der Fall ist. Hier beobachtet man als lokale Erscheinung einen in petrographi- scher Hinsicht unmerklichen Uebergang des Rhäts zum Lias. In dem Bonebed an dieser Lokalität sind neulich sehr schön erhaltene Stacheln von Hybodus cloacinus (Quesst. Jura, t. 2. f. 14.) vorgekommen. **) Von hier aus nach Norden findet man den Keuper aufge- schlossen bis in die Nähe der auf der Karte angedeuteten Verwerfungslinie, deren näherer Beschreibung eine Feststel- lung der einzelnen Etagen im unteren Lias vorangehen muss. Auch am Bachufer nördlich von Deitersen und bis in die Nähe von Luthorst ist Keuper mehrfach aufgeschlossen, was auf das Bestimmteste beweist, dass die Liaspartie bei dem letzten Dorfe unmöglich im Zusammenhange mit der Haupt- partie bei Markoldendorf stehen kann, wie es auf der RoEmER’- schen Karte angegeben ist. Auch bei Amelsen tritt das Rhät am linken Bachufer un- mittelbar unter den Psilonotenschichten auf und übertrifft, ob- gleich es für eine Bestimmung der Schichtenfolge weniger günstig aufgeschlossen ist, dennoch in Betreff der Häufigkeit und des Erhaltungszustandes der Versteinerungen bei Weitem die besser bekannte Lokalität bei Deitersen. Cardium cloaci- num Quenst., Protocardia Ewaldi Born. sp., Cardinia Göttin- gensis PrLück. und andere für diese Schichten charakteristische Versteinerungen kommen vor. - Interessant ist auch ein Vorkommen von Keuper und Lettenkohle, das einen langen Hügel zwischen Kolmsen und Vardeilsen bildet, an welchem die Schichten überall schön auf- geschlossen sind, und wo die grauen Sandsteinplatten der Lettenkohle auf einigen Spaltungsflächen ganz von Estheria minuta GOLDF. sp., auf anderen hingegen von Myophoria trans- *) Das Rhät (die räthische Gruppe) in der Umgegend von Göttingen, Zeitschr. d. d. geol. Ges, Bd. XX., 1868., und briefliche Mittheilung, ein Profil und eine’ Skizze des Rhäts bei Deitersen enthaltend, a. a. O,, Bd. XXI. S. 239. **) Von Interesse dürfte es noch sein, dass neuerdings auch Stacheln von Desmacanthus cloacinus Quenst. Jura, t. 2. f. 13. in dem Göttinger Bonebed vorgekommen sind, 9 versa und Myacites sp. indet. bedeckt sind. Diese letzteren Platten stimmen mit anderen Stücken aus der unmittelbaren Umgebung von Weimar, welche im hiesigen geologischen Museum niedergelegt sind, so vollkommen überein, dass man die Handstücke von beiden Lokalitäten kaum zu unterscheiden vermag. Westlich von der „Walkmühle bei Einbeck* (wo der Müh- lengraben eine Biegung nach Süden macht) steht ein eisen- schüssiger, rauher Sandstein in ansehnlicher Mächtigkeit an mit Streichen N. 37° W. und Fallen 20° nach Südwesten. Derselbe führt unbestimmbare Pflanzenabdrücke und gehört wahrscheinlich der Lettenkohle an. Von einem Punkte an der Chaussee südlich von dem „Reinserthurme“ bis in der Nähe von Immensen ist Keuper aufgeschlossen mit Streichen N. 20° W. und Fallen 20° nach Südwesten. Hier fehlt das Rhät gänzlich, und die Am. angulatus- Schichten liegen gleich auf den unteren Mergeln des Keupers. Die drei eben angeführten Aufschlusspunkte liegen in einer Linie und haben im Allgemeinen dasselbe Streichen (N. 20— 30° W.) und Fallen (10-—-20° nach Südwesten). Man kann daher annehmen, dass die Liasschichten sich nicht weiter nach Nordosten erstrecken, und falls die Stadt Einbeck — wie es auf der Rorwer’schen Karte angegeben ist — auf Lias steht, (was mir sehr zweifelhaft scheint), muss sich hier eine dritte Liaspartie befinden. Auf der Südseite der Mulde ist Keuper bei Dassensen, Wellersen und Hoppensen mächtig aufgeschlossen. Das Rhät war auch hier nirgends nachzuweisen. Wenn man so die Liasschichten bei Deitersen und Amel- sen von den Keupermergeln durch die mächtigen Schichten des Rhäts getrennt gefunden hat, fallen die Verhältnisse auf der Sud- und Ostseite der Mulde, wo das Rhät zu fehlen scheint, sehr auf. Denn bei Wellersen geht man mit wenigen Schritten aus den Schichten des Am. angulatus in die Keuper- mergel; bei Odagsen aber habe ich 2—5 M. über dem Keu- per A. planicosta Sow. gefunden. Die Zwischenschichten sind indessen schlecht aufgeschlossen, und ich habe daraus nur Am. angulatus erhalten. Nachstehende Tabelle enthält ‘die in den folgenden Seiten angeführten Unterabtheilungen im Lias dieser Gegend, und um 10 den Werth derselben anschaulich zu machen, sind sie mit den von v. SEEBACH und SCHLÖNBACH angenommenen Etagen pa- rallelisirt. Mittlerer Lias. S en S | Markoldendorfer v. SEEBACH. Le CHLÖNBACH. | Mulde. Zone des Am. spi- Schichten des Am. natus. spinatus. Lüthorst. Amaltheenthone. Obere Zone des A. Fehlt. | margaritatus. Obere Zone des A. Schichten des Am. |fimbriatus oder un- Fehl capricornus. tere des A. margari- " ° » tatus. Untere Zone des A. Schichten des Am. Jimbriatus. ' centaurus. Schichten des Am. | Schichten des Am. Din, Zone des A. Jame- Son, Schichten d. Tere- bratula subovoides. Unterer Lias. Sch. d. A. bifer. Schichten des Am. |Zone des A. plani- Bee planicosta. ale | Sch. d. A. planicosta. | Zoned.A.geometricus. | Sch. d. A.geometricus. Arietenschichten. —— —— Zoned. A. Bucklandi. | Fehlt. Sch. d. A. angulatus. | Zone d. A. angulatus. | Sch. d. A. angulatus. Psilonotenschichten. Zone d. A. Johnstoni. | Psilonotenschichten. Rhät. | Zone d. Avicula con- Rhät. torta, TAFTLTE 11 Unterer Lias. In der ganzen Gegend nörd- lich von der Chaussee zwischen Markoldendorf und dem Klap- perthurm sind die Schichten des _ unteren Lias, besonders in ihrer oberen Hälfte, gut aufgeschlos- sen und von mächtigen ver- steinerungsführenden sandigen Kalkbänken durchzogen, die einen so in die Augen fallen- den Einfluss auf die Niveauver- hältnisse der Gegend ausgeübt haben, dass man sich überall leicht orientiren kann. Es dürfte daher diese Gegend am geeig- netsten sein, den Ausgangspunkt bei der Betrachtung des unteren Lias der Mulde zu bilden. Geht man also aus dem Rhät am Bachufer oberhalb Amelsen nach Suden, so trifft man zuerst Psilonoten - Schichten, darauf mächtige T'hone, von einer Sand- steinbank durchzogen, die un- zählige Gryphaeen führt (Schich- ten des Am. angulatus), und an . der Stelle, wo der Bach in das Dorf hineinfliesst, schwarze Kalke mit A. geometricus Orr. Die Schichten sind am Bach- ‚ufer nicht weiter aufgeschlossen; etwas weiter nach Osten aber befinden sich dieselben schwar- zen Kalke mit A. geomelricus (an einem Punkte am Wege zwischen Amelsen und Vardeil- Zoamaye uosppuy Zı0qyo] 3ıaqu1a}S J10puap[oyaumy 17 Profil]. b. Schichten des A. planicosta. d. Schichten des c. Schichten des A. geometricus, f Rhät e. Psilonoten-Schichten. A. angulatus. a. Schichten des A. bifer. sen, wo der Weg nach Markoldendorf abgeht). Auf dem letz- ten Wege nun zwischen Amelsen und dem mittleren Lias des 12 Steinbergs sind die Schichten des A. planicosta (v. SEEBACH und SchLöxgacHh) schön entwickelt und bilden die zwei Rücken des Lohberges. Folgendes Profil ist an dieser Linie aufgenommen. Profil I. (8. 11.) Mittlerer Lias. Schichten d. Am. cen- | 1. Fehlt auf diesem Durchschnitt des Steinberges. taurus. Sch. d. Am. | 2. Eisenschüssiger Mergelschiefer, 4m. brevispina, brevispina. | Jamesoni. 4—5 Meter. | . j s — ter. Schicht. a) 3. Versteinerungsleere Thone 1 2 Meter | 7 Terebrata ' 4. Chocoladenbrauner Oolith. A. armatus Sow. subovoides. | Pholadomya Hausmanni. Unterer Lias. 5. Thone mit Am. muticus, bifer, nudicosta. 10—12 Meter. 6. Sandstein mit Nestern von Thoneisenstein. Schichten Bel. acutus, Am. bifer, muticus, Gervillia oli- des | Jex, Pecten Lohbergensis n. sp., Modiola o.0y- Am. bifer. noti, Rhyn. plicatissima, Pentacrinus scalaris. 2 Meter. 7. Thone mit grossen Geoden. Am. muticus. 15—16 Meter. 18; Blaugrauer Kalk (verwittert rostbraun). Bel. Schichten | acutus, Gryphaea obliqua, Modiola. 1,15 M. des Am. |———— planicosta. 9. Thone mit Am. planicosta, ziphus, Leda Ro- mani, Avicula oxynoti. 20--21 Meter. 10. Schwarzer Kalk. Am. geometricus, Avicula rn Gryphaea arcuata. 1 Meter. Schichten | des Am. 1. geometricus. | 12. Nicht aufgeschlossen (Fahrweg nach Vardeilsen). 13. Glimmerreiche Thonschiefer mit A. geome- | metricus. '3 Meter. a LT. 13 Am Amelser Bache. Berge ar | 9', Schwarzer Schieferthon. 9 Meter. planicosta. 10'. Mit 10 (oben) übereinstimmend. 1 Meter. - : ter. ebschten 11'. Schwarzer eu en er des Am. 12'. Schwarzer Kalk. Gryphaea arcuata, Cardi- geometricus, nia Listeri, Pleuromya liasina. 0,4 Meter. | 13'. Nicht aufgeschlossen. 6-—-7 Meter. Schichten | 14. Graue Thone mit einer festen Sandstein- des Am. bank. Ammonites angulatus, Gryphaea ar- angulatus. cuata, Ostrea sublamellosa. 10—12 Meter. Psilonoten- | Schwarze bituminöse Kalkplatten. A. Johnstoni, schichten. | Ostrea sublamellosa, Pecten Trigeri, Fischüberreste. Psilonoten-Schichten. Paläontologische Einschlüsse: Fischüberreste (Gyrolepis- Pecten sp. indet. schuppen, Knochen, Kopf- Ostrea sublamellosa. platten, Coprolithen). Equesitum Gümbeli Ammonites Johnstoni Sow. Equesitum sp. indet. Avicula Kurri Opr. Pecten Trigeri Opr. Gesteinsbeschaffenheit. Da das Profil I. (15) kei- nen Aufschluss über die Mächtigkeit und die Lagerungsverhält- nisse der betreffenden Schichten giebt, lasse ich der Schilde- rung dieser Schichten ein Profil vorangehen, das der schon häufig erwähnten Localität Deitersen entnommen ist und die Fortsetzung des von Herrn PFLückEr*) angeführten Profils bildet. *) Zeitschr. der Deutsch. geol. Ges. Bd. XXL, S. 239. 14 Profil II. Angulaten- | a. Mächtige eisenschwarze Schieferthone. 4. schichten. | angulatus. b. Dünne feste Kieselplatten. A. Johnstoni, O. sublamellosa. i 0,4 Meter. c. Glimmerhaltige bituminöse Schiefer. Haupt- lager des A. Johnstoni. Equisetum Gümbeli. Palanoten- Fischüuberreste. 0,3 Meter. schichten. d. Sandiger Schiefer, ./. Johnstoni, O. sublamel- losa, Pecten sp. Nach unten werden die Fossilien immer kleiner. 4 Meter. e. Eisenschwarze, durch Verwitterung hell wer- dende Thone. 8,5 Meter. a s Dunkle, blätterige Schieferthone. Modiola minima Sow. 2 Meter. Die Schichten streichen N 35° O und fallen 15° in Sud- osten. Es dürfte vielleicht von Interesse sein, eine Eigenthum- lichkeit in dem Auftreten der für diese Schichten charakte- ristischen Weichthiere, Am. Johnstoni und O. sublamellosa, etwas näher zu betrachten. Gleich über der Schicht e) tritt Am. Johnstoni zum ersten Male auf, und zwar in Gestalt winziger, glatter, in weissen Kalkspath umgewandelter Scheibehen, die man nur mit Hülfe der Lupe erkennt. Nach oben werden sie immer grösser. Es stellt sich ©. sublamellosa bald ein, jedoch zuerst nur in kleinen Exemplaren; beide nehmen dann immer an Grösse und Häufigkeit zu, bis man in die Schicht d) ge- langt. Hier kommen in ungeheuerer Anzahl Ammoniten bis zu 135 Mm. Durchmesser und Ostreen von 60 Mm. Länge vor, in Gesellschaft von Pflanzenresten, die auf diese Schicht be- schränkt sind. Spaltette man nämlich diese 0,03 M. dicke Schicht an einer Stelle durch, so findet man die Spaltungs- fläche ganz mit grossen Equiseten bedeckt, und auf diesen wie- der liegen zu Hunderten die flachgedrückten Ammoniten und Ostreen. Leider ist das Gestein äusserst zerbrechlich, und es gelingt fast nie, brauchbare Stücke daraus zu bekommen. Nach u en u 15 oben werden die Petrefacten in den Kieselplatten seltener, be- halten aber ihre Grösse bei. Sehr bemerkenswerth ist nun die grosse Verschiedenheit der Gesteinsbeschaffenheit zwischen den zwei erwähnten Vor- kommnissen der Psilonotenschichten. Anstatt weicher glim- merführender Thonschiefer oder harter Kieselplatten hat man am Amelser Bache feste bituminöse Kalkplatten, die angeschla- gen einen stinkenden Geruch geben. Conchylien sind darin selten, hingegen erreichen die Ueberreste von Fischen eine solche Häufigkeit, dass man die Bildung mit vollem Rechte ein Bonebed nennen könnte, und in der That stimmen die Gyrolepisschuppen und die mit runden Höckern bedeckten Kopfplatten genau mit den gleichen Vorkommnissen des Rhäts überein. Da diese Zone in nur geringer horizontaler Verbrei- tung auftritt und ausserdem nur an diesen zwei Localitäten nachzuweisen ist, habe ich sie auf der Karte nicht berück- sichtigt. Angulatenschichten. Da die einförmigen Schieferthone der Angulatenschichten in der ganzen Gegend sehr arm an Versteinerungen sind, schliesse ich zur Ergänzung ein Profil an, welches ich in den Liasschichten des Götzenberges bei Göttingen aufgenommen habe, die mit denen bei Markoldendorf in sehr naher Beziehung stehen, Die an diesem Punkte allein aufgefundenen Arten sind mit einem Sternchen bezeichnet. Paläontologische Einschlüsse: Ammonites angulatus SCHLOTH. Pleuromya liasica ScHüB. sp. *Pleuromya galathea AGass. *Pholadomya glabra Acass. *Cardinia Listeri Sow. sp. *Cardium sp. * Protocardia Philippiana Dunk. ‚sp. Unicardium cardioides PHiLL. sp. Gervillia sp. indet. Lima gigantea Sow. sp. Lima punctata Sow. sp. *Lima suceineta SCHLOTH. Lima pectinoides Sow. sp. Pecten tewtorius SCHLOTH. Pecten Hehli vD’ORre. Pecten disparilis QUENST. Modiola nitidula Dune. Gryphaea arcuata Lam. Ostrea sublamellosa Dunk. * Rhynchonella costellata PıETTE. * Pentacrinus angulatus Opr. *Cidaritenstacheln, *Fischstacheln. Serpula sp. indet. *Fossiles Holz. 16 Petrographische Beschaffenheit. Bei Amelsen (Profil I., 14) treten die Angulatenschichten in Gestalt grauer versteinerungsleerer Thone auf, die durch ihre Stellung zwi- schen den Schichten des Am. geometricus und den Psilonoten- schichten ziemlich genau abgegrenzt sind. Sie sind in mehre- ren Einschnitten nördlich von dem Dorfe, jedoch nirgends in ihrer ganzen Mächtigkeit aufgeschlossen. Es ist mir deshalb unmöglich gewesen, die Stellung der grossen eisenschüssigen Sandsteinplatten, die überall am Ufer des Baches liegen und sehr häufig Abdrücke von Gryphaea arcuata enthalten, zu er- mitteln. Die Häufigkeit von Sandsteinplatten in der Umgegend von Amelsen, die hin und wieder Belemnites acutus führen, setzt zuerst in Verwirrung, bis man endlich entdeckt, dass sie aus ganz verschiedenen gryphaeenreichen Schichten stammen und erst durch Verwitterung eine so grosse Aehnlichkeit ge- winnen. Es sind hauptsächlich drei Bänke, die diese Platten liefern: die eben besprochene aus den Angulatenschichten, die Bank 10 (Profil I.) aus den Schichten des 4m. geometricus und 7 (Profil I.) aus den Schichten des .4m. planicosta. Letztere Bank befindet sich auf der Höhe des Lohberges, von wo das Gestein zur Ausbesserung der Wege heruntergeschafft wird. In der Richtung nach Osten findet man die Schichten nur schlecht aufgeschlossen. Trotzdem wird die Grenzlinie gegen unten mit ziemlicher Sicherheit durch das häufige Auftreten von Rhät und Keuper festgestellt, bis man bei Odagsen die Angulatenschichten wiederfindet. Hier sind Keupermergel von den Schichten des Am. planicosta nur durch eine wenig mäch- tige Thonschicht getrennt, die A. angulatus in runden Geoden führt. Auf der Südseite der Mulde ist Alles von einer mächtigen Lehmplatte bedeckt, und man findet nur wenige Aufschlüsse bis in die Gegend von Wellersen. An dieser Stelle biegen sich die Schichten um einen aus Keuper bestehenden Vorsprung nach Süden zu, und da sie fast in der Richtung des Streichens aufgeschlossen sind, hat man ihnen wohl eine viel grössere Mächtigkeit zugeschrieben, als denselben in Wirklichkeit zu- kommt. In den eisenschwarzen, an der Luft grau werdenden Schieferthonen, sowie in Knollen eingebacken, kommt A. an- gulatus in grosser Häufigkeit vor. In einer den Thonen ein- gelagerten Kalkbank befinden sich ausserdem Gryphaea ar- TEE WE ale Ede 17 cuata, Pecten Hehli, Lima pectinoides, punctata, Gervillia sp. indet. Folgt man dem Streichen weiter nach Westen, so trifft man jenseits der Verwerfungslinie überall Keuper. Auch bei Deitersen finden sich die 4m. angulatus-Schich- _ ten. Es sind hier die mächtigen Schieferthone (a. Profil 11.), _ welche die Kieselplatten der Pilonotenschichten bedecken und ge- nau dieselbe Entwickelung wie bei Amelsen zeigen. Nach Norden zu folgt man der schon oben besprochenen Sandstein- bank auf den Feldern "bis in die Nähe der Verwerfungslinie. Ausser den bei Wellersen gefundenen Versteinerungen findet man hier: Unicardium cardioides, Pecten textorius, disparilis, Modiola nitidula, Pleuromya liasina. Profil II. Profil der Am. angulatus- Schichten am Götzenberge bei Göttingen. 1) Thone, nach oben nicht aufgeschlossen. 2) Eine die Böschung bildende Sandsteinbank, Am. angulatus, Protocardia Philippiana, Lima gigantea, succincta, Pholadomya glabra, Pen- tacrinus angulatus, Fischstacheln, fossiles Holz. 3) Versteinerungsleere Thone. 4 Meter. 4) Dunkle sandige Kalke, zu rothem, eisen- schüssigen Sandsteine verwitternd; Schwe- felkies; Am. angulatus, Pecten Hehli, Lima pectinoides, gigantea, Gryphaea arcuata, 0,25 5) Dunkle Schieferthone, Gryphaea arcuata. 4,5 „ 6) Gelbrother eisenschussiger Sandstein. Am. angulatus, Cardinia Listeri, Pecten Hehli, Gryphaea arcuata, Östrea sublamellosa.. 0,2 7) Dunkle Schieferthone ‚mit kleinen Geoden. 20 = 8) Rothgelber mürber Sandstein; #4. angula- tus, Cardium sp., Pleuromya Galathea, Pecten Hehli, Gryphaea arcuata, Ost. sublamellosa, S - — Fischstacheln. 0,3 °, 9) Graue Thone, die nach unten schieferiger werden. 5 = 10) Weisser Sand. 0,15. 4 2 18 11) Dicke Sandsteinbänke. 4m. angulatus, Cardium sp., Pleuromya Galathea, Pecten Hehli, Lima punctata, pectinoides, Gryphaea arcuata, Ostrea sublamellosa, Rhynchonella costellata, Pentacrinus angulatus. 1,1 Meter. 12) Mächtige graue, versteinerungsleere Schie- ferthone, mit denen der Aufschluss ab- schliesst. Schichten des Am. geometricus. Ich wähle den vorangehenden Namen für diese Etage, ohne auf die Frage einzugehen, ob die Schichten des Am. Bucklandi, wie sie von ÖPPEL in seiner „Jura-Formation* abgegrenzt sind, eine weitere Theilung (wie von ÖOPPEL angedeutet und von SCHLÖNBACH wieder hervorgehoben) allgemein zulassen. Indessen darf ich bemerken, dass ich hier keinen Beweis für eine solche Eintheilung habe finden können. SCHLÖNBACH führt folgende Aufschlusspunkte an, „die wegen der Entschei- dung dieser Frage von grossem Interesse sein durften:* „das nördliche Ufer der Ilme unterhalb Hullersen bei Einbeck“ und „der Abhang neben der Mühle bei Wellersen“ (Aulsberg). Der _ erste dieser Punkte ist derselbe, an welchem H. v. SEEBacH die „belemnitenreichen Thone bei Hullersen“ eitirt, die er als den Schichten des Am. capricornus angehörig betrachtet. Im Fol- genden werde ich beweisen, dass hier die Schichten der Tere- bratula subovoides und die des Am. brevispina vertreten sind. Ich kann daher die Angabe ScnLöngach's, sowie das Citat „Am. geometricus zwischen Hullersen und Einbeck unweit des ersteren Ortes* (siehe oben Tabelle I.) nicht verstehen, noch deuten. Da nun auch an dem zweiten von ihm angeführten Punkte die Grenzschichten nirgends aufgeschlossen sind, so dürften diese Punkte nur wenig geeignet sein, die Entwickelung der Am. geometricus- Schichten als eine besondere, von den übrigen Arietenschichten zu trennende Zone zu beweisen. Paläontologische Einschlüsse: Belemnites acutus MiLt. Cardinia Listeri Sow. Sp. Ammonites geometricus OPP. Lima pectinoides Sow. SP. Turbo sp. indet. Avicula sinemuriensis D’ORB. Pleuromya liasina, ScHüB. sp. _ Pecten Hehli D’Ore. Leda Renevieri Opp. Gryphaea arcuata Lam. ? Rhynchonella ranina Süuss. 19 Petrographische Beschaffenheit. Die Entwicke- lungsweise der betreffenden Schichten bei Amelsen geht schon aus Profil I. (10—13, 10’— 13) hervor. Nur zu beiden Seiten des Vardeilser Weges, und hier als grosse Seltenheit, habe ich Am. geometricus gefunden, hingegen dürften die „nicht näher zu bestimmenden Ammoniten aus der Familie der Arieten“ aus Schichten, die im „Bache oberhalb Amelsen gut aufgeschlossen sind,“ (Schön. |. ce. eit. S. 495.), da dieses Citat nur auf Schicht 10. Prof. I. bezogen werden kann, .im. geometricus zugehören. Endlich möchte ich die Bank 12’ Prof. I. sowie die gleich darunter liegenden Thone wegen der in ihnen in unge- heurer Anzahl und vorzüglicher Erhaltung vorkommenden Exem- plare von Gryphaea arcuata besonders hervorheben. Ueber- haupt kann das häufige Auftreten der echten @. arcuata lose in den Thonen als leitend für die .4m. geometricus - Schichten in der ganzen Mulde angesehen werden. Einen auffallenden Gegensatz zu der kalkigschiefrigen Entwickelung der Etage bei Amelsen bildend, treten die Schichten des Am. geometricus im Süden der Mulde am Auls- berge bei Wellersen in einer rein thonigen Facies auf. Sie umschliessen eine Unzahl grosser Geoden, die theilweise sehr reich an Petrefacten sind. Am. geometricus und Avicula sine- muriensis finden sich sehr häufig und in guter Erhaltung, wäh- rend ich Leda Renevieri, Pecten Hehli, Turbo sp. iudet. seltener gefunden habe. Gryphaea arcuata kommt nie in den Geoden vor, hingegen häufig lose in den Thonen eirca 8 Meter unter der Geoden-Bank, sowie in mehreren Wasserrissen weiter nach oben, wo die Geoden schon versteinerungsleer geworden sind. Sehr interessant als ein Uebergang zwischen der thonigen geodenreichen und der kalkigen Facies dieser Schichtengruppe, sowie auch von grosser Wichtigkeit wegen seiner Beziehungen zu der schon mehrfach erwähnten Verwerfung, ist ein Auf- schlusspunkt am linken Ufer des Baches zwischen Deitersen und Markoldendorf, da wo der Bach eine scharfe Biegung nach Süden macht. Hier kann man über dem Wasserniveau folgendes Profil beobachten. %* 20 Profil IV. a) Mächtige hellgraue Schieferthone. b) Geodenbank. im. geometricus, Turbo sp. indet. 0,1 Meter. c) Schieferthone. Gryphaea arcuata 09 d) Sehr fester graublauer Mergelkalk, 02 der sich in grossen Blöcken spaltet, die, halb verwittert, ganz das Ansehen von grossen Geoden bekommen. Gryphaea arcuata, Avicula sinemuriensis, Bel. acutus, Rhynchonella ranina Süss. e) Thone mit Gryphaea arcuata 38 Wasserniveau. Von dem Aulsberge oder dem Amelser Bache ausgehend, kann man die betreffenden Schichten nur in einer kurzen Ent- fernung verfolgen. Bald wird Alles von Lehm bedeckt, und wo im Osten der Mulde die Schichtenfolge wieder deutlich bobachtet werden kann, ist der Lias « QuENSTEDT’s auf circa 3 Meter zusammengeschrumpft, die Zone des ./m. geometricus hingegen gänzlich verschwunden. Schichten des Am. planicosta. Paläontologische Einschlüsse: Belemnites acutus MıLL. Leda Romani Oper. Ammonites planicosta SOW. Lima pectinoides Sow. Sp. Ammonites ziphus ZIET. Avicula sinemuriensis D’ORB. Ammon. tamariscinus SCHLÖN. Gryphaea obligqua GOLDF. Dentalium Andleri OPPEL. Spirifer Walcotti Sow. Pecten textorius SCHLOTH. Pentacrinus scalaris GOLDF. Pecten Hehli D’Or». Modiola sp. Avicula oxynoti QUENST. Petrographische Beschaffenheit. Diese Etage (siehe Prof. I. 8—9.) besteht aus mächtigen Schieferthonen, die nach unten in die 4m. geometricus-, bez. Sm. angulatus- Schichten ohne scharfe Grenze übergehen, nach oben hingegen durch die 2 Meter mächtige sandige Kalkbank 9. Prof. I. auf B > 4 21 das Schärfste abgegrenzt sind. Die Thone zeichnen sich durch einen ansehnlichen Eisengehalt aus. Kleine, glatte, chocoladen- braune Eisensteinknollen, flache, etwa faustgross werdende Geoden und selten Knauer von fast reinem Kalkspath kommen darin vor. Die flachen Geoden sind durchweg versteinerungs- leer, sowie meistens die Eisensteinknollen; einzelne der letzten aber, bis zu einer bestimmten Grösse, führen _4m. planicosta, ziphus und kleine Zweischaler. Reichhaltiger, aber sehr selten sind die Kalkknauern. In einem solchen von Ödagsen fand ich dreizehn Stuck Am. planicosta und vier Am. ziphus. Diese Thone sind aufgeschlossen: ]) an mehreren Punk- ten am Nordabhange des Lohberges (siehe Skizze zu Prof. I.), an denen ich überall die zwei genannten Ammoniten fand. 2) Südlich von Holtensen am Wege von Wellersen nach dem Pinkler. 3) Auf der Ostseite der Mulde an einem Punkt an der Chaussee nördlich von Odagsen bis in die Nähe von Edemissen. In letzterer Gegend sind die Schichten weniger von Lehm bedeckt und durch einen neuen Strassenbau gut aufgeschlossen. 4m. planicosta und ziphus sind nicht selten und sind hier wie überall an ein Niveau unter der Bank (8) gebunden. Diese Bank, die ich als ausgezeichneten Horizont benutzt habe, um die obere Hälfte des unteren Lias in zwei Zonen einzutheilen, besteht aus blauschwarzen, eisenreichen Sand- kalken, im verwitterten Zustande aber aus rostbraunen, mürben Sandsteinen, die sich in petrographischer Hinsicht durch einen bedeutenden Eisengehalt von allen tiefer liegenden Bänken unterscheiden. Belemnites acutus und Gryphaea obliqua sind häufig, x 5 ; . n Dieselbe ist auf der Karte als Grenze zwischen den ./m. planicosta- und -/m. bifer-Schichten angegeben. Hervorheben will ich nur den Antheil, den sie an den Niveauverhältnissen der Mulde nimmt; denn gerade diese Bank ist es, die den nördlichen Rücken des Lohberges (siehe Prof. I.) bildet. Man folgt ihr mit Leichtigkeit bis an die Verwerfungslinie, wo sie scharf abgeschnitten wird, und in östlicher Richtung bis südlich ‚von Kohnsen, wo sie unter einer grossen Lehmplatte ver- schwindet. Erst bei Odagsen wird sie wieder aufgeschlossen, und in dieser Gegend findet man keine andere feste Bank im unteren Lias. Hier stellt sich eine Schicht in der Bank ein, 22 die in ihrer Masse überwiegend aus Brut von Gryphaea obliqua zusammengesetzt ist. Schichten des -Z/m. bifer. k Paläontologische Einschlusse: Belemnites acutus MiLL. Pecten te.xtorius SCHLOTH. Ammonites bifer (QuENST. Pecten Hehli w’Or®. Am. globosus. Pecten Lohbergensis n. sp. _ Am. muticus D’ORB. Protocardia oxynoti QUENST. Sp. A. bifer var. nudicosta (JUENST. Arca Münsteri GOLDF. Am. Lohbergensis nov. Sp. Gryphaea obligua GoLDF. Am. sp. indet. Terebratula cor Lam. Am. raricostatus ZIET. Rhynchonella plicatissima Quen. Turbo conf. raricostatus ZIET. Pentacrinus scalaris GOLDF. Paludina. Kraussiana Dusk. Phasianella phasianoidesP ı1ETTE. Dentalium Andleri Orr. Actaeonina Dewalquei OPr. Chemnitzia undulata Benz. Pleuromya liasina ScHÜB. Sp. Modiola o.xynoti QUENST. Perna sp. indet, Gervillia olifex QUENST. Avicula sinemuriensis D’ORB. Lima pectinoides Sow. Sp. Lima conf. punctata Sow. Petrographische Beschaffenheit. Diese Zone ist aus drei Bildungen zusammengesetzt. (Siehe 5—7. Prof. 1.) Unten befinden sich mächtige Thone, die — mit Aus- nahme einer einzigen Lokalität von Eisenoolith, auf den ich gleich zurückkomme — durch grosse Armuth an Petrefacten, sowie in petrographischer Hinsicht durch Häufigkeit von rie- sigen Geoden, die öfter als prachtvolle Septarien ausgebildet sind. Wo diese Septarienbildung eintritt, sind die Geoden ganz versteinerungsleer, in anderen Gegenden hingegen findet man, etwas über der Mitte der Thonschicht, Am. bifer und. Am. muticus, jedoch als Ausserste Seltenheit. Fundorte sind allein der in dem Prof. I. angeführte Amelser Weg und eine Stelle dicht hinter der „Odags-Müble.* Vom letzten Punkte an bis 23 in die Nähe von Edemissen sind die Thone am rechten Bach- ufer mächtig aufgeschlossen, indessen finden sich hier Ver- steinerungen nicht vor. Sehr bemerkenswerth in diesen einförmigen Tihonen ist die oben erwähnte Lokalität mit versteinerungsreichem Eisen- oolith, die sich eirca 5 Meter über den ./m. planicosta-Schichten auf dem südlichen Abhange des zweiten Hügels an dem Fahr- wege befindet, der von der Markoldendorfer Chaussde nach Vardeilsen abgeht. Das Gestein ist inwendig dunkelroth, auf der Oberfläche chocoladenbraun und in Bruchstücken von der untersten Schicht des mittleren Lias (4. Prof. I.) nicht zu unterscheiden. Ausser den Ammoniten kommen alle oben an- geführten Versteinerungen schon in dieser Schicht vor. Tere- bratula cor, -Arca Münsteri, Chemnitzia undulata und Ammonites globosus sind mir allein aus derselben bekannt. Beinahe eben so wichtig für die Orientirung in dieser Gegend wie die Bank 10 in den Schichten des Am. planicosta ist nun die 1—2 Meter mächtige Bank (6), die den mittleren Bergrücken zwischen dem Loh- und Steinberge bildet und überall auf der nördlichen Seite der Chaussde zwischen dem „Klapperthurm* und der „Julius-Muhle* aufgeschlossen ist. Das Gestein ist ein glimmerreicher, stellenweise sehr schief- riger Sandkalk, charakterisirt durch das häufige Auftreten gelber eisenreicher Partien, welche die eigentliche Fund- stelle der Petrefacten dieser Etage sind. Auf der südlichen Seite der Mulde ist die Bank nirgends zu beobachten. Eine sanfte Anhöhe aber, die, südlich von Markoldendorf beginnend; sich nach Südosten zieht, dürfte wohl von derselben gebildet sein. Die obere Thonschicht (5. Prof. I.) nimmt in der Mitte der Mulde einen grossen Raum ein, wird aber meistens von mittlerem Lias und Lehm bedeckt. ‘ Sie bildet das 'Uhal zwischen dem Stein- und. Lohberge. In ihr habe ich verein- zelte, schlecht erhaltene Exemplare von Am. muticus bis fast an ihre obere Grenze beobachtet. In der Partie des mittleren Lias bei Hullersen ist allein die Zone der Terebratula subovoides in geringer Mächtigkeit ver- treten. Auf einer kleinen verlassenen Halde an dieser Stelle habe ich ein Bruchstück eines Ammoniten gefunden, der zu Am. raricostatus gehören dürfte, ohne aber ermitteln zu können, 6 RE NE, Z EEE Eee Ge FE Fa Fa ee Sr Se : SET ERSe= SE "yoniquiIg 24 aus welcher Schicht derselbe stammte. Etwa zweihundert Schritt weiter nach Westen, am Abhange neben dem Bache, befinden sich fünfMeter uber dem Wasser- niveau zwei je 0,2 Meter mächtige Bänke, die von einer 1 Meter mächtigen Thon- schicht getrennt sind. Die untere Bank besteht aus grossen Geoden mit Ausschei- dungen von Zinkblende. Die obere führt ausser Arten von grosser vertikaler Ver- breitung Rh. fureillata, Buchi und Trochus conf. selectus, auch stimmt sie petrogra- phisch mit Bruchstücken, die überall auf der Oberfläche liegen und die Leitfossilien der Schichten der T. subovoides enthalten, vollkommen überein. Der unteren Geoden- bank folgt man leicht am Bachufer durch das Dorf Hullersen und unter dem mitt- leren Lias am Butterberg. An der letzten Stelle fand ich in einer Geode aus dieser Bank ein kleines wohl erhaltenes Exem- plar von Am. raricostatus. Verwerfung. Da auf der west- lichen Seite der Verwerfungslinie nur noch die Schichten des unteren Lias — bis zu den Schichten des Am. bifer in- elusive — vorhanden sind, so dürfte es an der Stelle sein, dieselbe hier näher zu betrachten. An der südlichen Wand des grossen Steinbruches am „Kleeberge* — durch ein kleines Viereck auf der Karte angedeutet — habe ich folgendes sehr interessante Profil aufgenommen. [) or Profil V. Profil 1. 7. Thone mitriesigen Septa- rien u.schmalen eisenreichen Zwischenschichten. (8 M.) 3. Thone ohne Geoden. (3,5 M.) 4. Eisenreicher Oolith in dicken Bänken. Terebratula subovoides, numismalis, Pho- ladomya ambigua, Hausmanni, Am. armatus, ./m. Sp. indet. (L,PE“M.) 8. Kalkbank von blau- schwarzer Farbe. Gryphaea obliqua, (häufig) Bel. acutus, Spürifer Waleotti. (1 M.) Spalt mit Thon gefüllt. SeltenMuschelkalk-Geschiebe. 9. Thone, wenig aufge- schlossen. 5: Thone des unteren Lias. In dem Bruche selbst sieht man die Schicht (4) mit den darauf lagernden Thonen (3) durch eine scharf markirte "Verwerfungsspalte von mächtigen, mit prachtvollen Septarien gefüllten Thonen getrennt, die nach unten nicht aufgeschlossen sind. Weiter nach Westen, aber am Abhange des Berges fin- det man die Bank (8) anstehend, und nach Angaben des Steigers Hase trifft dieselbe die Verwerfungsspalte 4,6 Meter unter der Schicht (4). Die Schicht (4) ist die unterste Schicht des mittleren Lias und bildet die Basis der Eisensteine des Steinberges, wie es in der Skizze (Seite 28) angedeutet ist. Ein Blick auf die Karte macht es einleuchtend, dass die Bank (8) mit einer der schon festgestellten Bänke aus dem unteren Lias zu paralleli- siren sei. In der That stimmt dieselbe auf das Schärfste mit der Bank 8 (Prof. I.) aus den Am. planicosta-Schichten über- ein, und zwar stratigraphisch durch ihre Stellung als die erste feste Bank über den Am. geometricus-Schichten,, in paläontolo- gischer Hinsicht durch das Auftreten von zahlreicher Gryphaeen- brut, sowie‘ von Gryphaea obliqua in grossen Exemplaren, Belemnites acutus ete. Endlich ist das Gestein in frischem Zustande sowohl, als in allen Stadien der Verwitterung ganz ununterscheidbar von dem der betreffenden Bank am Lohberge und bei Odagsen. Ich nehme also keinen Anstand, die Bank (8) im Prof. VI. fur die Bank 8. Prof. I. zu halten, trotzdem dass ich einige Abweichungen zwischen den zwei Vorkommnissen beobachtet habe. In den Thonen (7) Prof. VI nämlich, bei sonstiger ge- 26 nauer Uebereinstimmung, besitzen die Geoden eine vollkom- menere Septarienausbildung als die der Thonschicht 7. Prof. 1. bei Odagsen. Da sie aber am letzten Fundorte eben so häufig und gross sind und allein in dieser Schicht eine solche Grösse erreichen (0,4—0,5 Meter Durchmesser), und da die Septarien- bildung sich hier auch hin und wieder einstellt, wenn auch nicht so ausgezeichnet, muss ich dieselbe als lokale Ausbildungs- weise ansehen ; zweitens ist Spirifer Waleotti, den ich in zwei Exemplaren aus der Bank (8) erhalten habe, sonst nicht in den Am. planicosta-Schichten vorgekommen. Indessen ist er bekanntlich im ganzen unteren Lias anderer Gegenden zu Hause. Da nun die Bank 8 unter normalen Verhältnissen 25 bis 30 Meter unter der Schicht 4, hier hingegen nur 4,6 Meter tiefer liegt, beträgt die Verwerfung 20--25 Meter. vum S Mittlerer Lias. Abgesehen von den .4m. spina- tus-Schichten bei Luthorst ist nur noch die untere Hälfte des mittle- ren Lias, die Schichten des 4m. brevispina v. SEEBACH’s, in der Linie uoA A19p ‘yonıqumajg uU9UaSe]a3 [=] [=] © e; © = > =. fen ® un e) 8, B o © La} S © Run ” u - so des Muldentiefsten in 4 getrennten Ss ” ” Br a) Partien vorhanden, und zwar in = ” “ ” 38. 0 zwei petrographisch ganz abwei- Bo — N S R 4 . Bi: art IN All! \ chenden Facies. Das eine Mal sind AR | .. D4 os <| un) (il es hellgefärbte Mergelthone, das a2 5 Il IN R SE 8 il) andere Mal oolithische, meistens Di; eisenreiche Kalksteine und Mergel- ® . 2 en schiefer. Rn Da nun, wie es sich von selbst B Sg .. « 5 = versteht, die Parallelisirung die- = z ser Schichten von dem Eisensteine — “ &. am Steinberge ausgehen muss, lasse [>9=; 2 x ; 5% ee ich hier, um auch gleichzeitig meh- Fan ” ® ” 27 rere Schwierigkeiten und Unregel- so = mässigkeiten der Lagerungsver- re: hältnisse dieser Localität zu be- 2 * e® seitigen, eine kurze Auseinander- 27 setzung ihrer Entwickelungsweise als Ganzes der Beschrei- bung der einzelnen Etagen vorangehen und führe zu dem Zwecke zwei Profile an. Bei dem ersten Anblicke der an Profil VII. aufgeschlosse- nen Schichten meint man ein zusammenhängendes Profil des mittleren Lias in einer Mächtigkeit von nahezu 25 Meter vor sich zu haben. Eine nähere Betrachtung der einzelnen Bänke lehrt aber sogleich, dass hier die Schichtenfolge sich so wie- derholt, wie ich in der beigegebenen Skizze angedeutet habe. Hier liegt eine, wohl durch den vorbeifliessenden Bach verur- sachte Verrutschung vor, in Folge deren der Steinmergel (3) im Bruche 6 Meter tiefer steht als oben am Abhange des Berges, und das richtige Profil des mittleren Lias an dieser Stelle, so weit er aufgeschlossen ist, wäre hiernach folgendes: Sch. d. Am. | Eisenoolith in dieken Bänken mit Am. fimbriatus, centaurus. | centaurus, striatus, viele Gastropoden. 3—4AM. { | Eisenreicher Mergelschiefer mit _/m. brevispina, Am. Jamesoni, Pentacrinitenbank. 3M. Sch. d. Am. brevispina. Eisenarmer Mergelschiefer. Am. brevispina. - (In dem „Klef* und am Abhange des Berges.) 7 M. Sch. d. Ter. | Dunkle violette Steinmergel. Am. armatus. (Am subovoides. Abhange 0,4 M. aufgeschlossen.) 2,75 M. Der Steinmergel (3) nimmt dieselbe Stellung unmittelbar unter dem Mergelschiefer mit 4m. brevispina ein, wo sonst überall die Thone (3, Profil I. und V.) vorkommen. Da aber keine Am- moniten aus der Verwandtschaft des Am. brevispina hinunter- reichen, dagegen Am. armatus in ihm vorkommt, kann er nur auf den T'honen (3) liegen oder, was mir wahrscheinlicher scheint, eine eisenreiche Ausbildung derselben sein. "usa MM YDBU U9JSQ UOA Ziaqaajyy pun -ursIg up yaınp Mıagosgaand "IIA T!J9ıq 28 Kleeberg Linden Amelser Weg Wir haben im vorigen Profil: die Mächtigkeit des mittleren Lias am östlichen Ende des Berges zu ca. 17 M. festge- stell. Man dürfte daher in der Mitte, etwa an dem Amel- ser Wege, da ja diese im Muldentiefsten abgelagerten Schichten keinen Antheil mehr an dem südlichen Einfallen der älteren Schichten neh- men können, vielmehr ziem- lich genau horizontal liegen müssen, eine Mächtigkeit des Eisensteins von 16 — 17 M. erwarten. Dem ist aber nicht so; denn an dem oben er- wähnten Wege findet man an beiden Abhängen des Berges, und zwar ganz oben, die Punkte, wo die Thone des unteren Lias sich unter den Eisenstein schieben (auf der Südseite mit einem Einfallen von 2— 5° in Norden) un- ter Verhältnissen, die eine Mächtigkeit des Eisensteins von mehr als 5—6 M. ganz unzulässig erscheinen lassen. Weiter nach Westen werden die Schichten wieder mächti- ger, da in der Mitte zwischen dem Wege und den Linden die Mächtigkeit des Eisen- steins durch einen Schacht nach Angabe des Steigers Hase zu 10 Meter festgestellt wurde, und hiermit überein- stimmend hat die Bank 4), die noch weiter westlich am 29 Kleeberge aufgeschlossen ist (siehe Skizze, S. 24), ein Ein- fallen von 5° in Westen und eine Stellung von etwa 12 —14 Meter unter den höchsten Schichten bei den Linden. In dem Profil habe ich versucht, diese Verhältnisse wiederzugeben. Man sieht, wie von einem Punkte in der Nähe des Fahrweges die Schichten in Osten und Westen sattelförmig abfallen, und dass die jüngsten Schichten nicht etwa an dem höchsten Theile des Berges bei den Linden, sondern vielmehr weiter nach Osten über dem Klef zu suchen sind. Mit Bezug auf das schon Gesagte können wir nun folgen- des Profil des mittleren Lias am Steinberge zusammenstellen. Profil IX. 1. Ein stark oolithisches, eisenreiches Gestein in dicken Bänken, das im frischen Zustande bläu- Schichten liche Oolithen in lauchgrüner Grundmasse des Am. | zeigt, verwittert aber rostbraun mit helleren centaurus. | gelben Körnern erscheint; Ammonites centau- | rus, striatus, fimbriatus, Heberti; Hauptlager | von Gastropoden. 3— 4 Meter. 2. Mehr oder weniger eisenreicher, dagegen nur Schichten wenig oolithischer Mergelschiefer, Ammonites des Am. brevispina, Jamesoni, Valdani, ibex arietiformis. brevispina. Hauptlager von Pentacrinus basaltiformis, nu- | dus und punctiferus. 10 Meter. 3. Tlone. 3 Meter. | Oolith.Steinmergel.2,75M. (am Kleeberge). | im. armatus (In dem Kleff). Schicht. d. , 4 Ein im frischen Zustande grüner, verwittert Terebratula aber chocoladenbrauner Eisenoolith. Am. ar- subovoides. | matus, Ammonites sp. indet., Pholadomya am- bigua, Hausmanni, Terebratula subovoides, Rhyn- chonella tetraedra, Rhynchonella conf. furcillata. 1 Meter. | 9. Unterer Lias. Schichten der Terebratula subovoides. OrreL (Juraformation, $. 117) unterscheidet ein „Ar- matusbett“ unter dem „Jamesonibett.* Ersteres wird durch Am. armatus Sow. (Am. nodogigas Quexst.), Pholadomya de- 30 corata, Rhynchonella tetraedra QuExst. und Spirifer Münsteri charakterisirt. Bei der Parallisirung mit anderen Ländern hat er aber diese Theilung nicht weiter berücksichtigt. SCHLON- BacH (l. e. S. 512) behauptet mit Bestimmtheit, dass Am. ar- matus an eine besondere, von der des Am. Jamesoni verschie- dene Zone nicht gebunden sei, indem er ein Exemplar des- selben in den oberen Lagern des Eisensteins bei Oldershausen fand. Bei der Beschreibung von Pholadomya decorata sagt er: „Das Lager dieser Art in Norddeutschland stimmt vollständig mit den Angaben aus Schwaben überein.“ Da nun die Iden- tität von 4m. nodogigas QUENST. und Am. armatus Sow. nicht sicher bewiesen ist, und auch nach ScHLönBAacH derselbe mit Am. Jamesoni zusammen vorkommt, benenne ich die Zone un- ter der des Am. brevispina (= Zone des 4m. Jamesoni von OrrEL) nach der in ihr am häufigsten vorkommenden Art Te- rebratula subovoides. Diese Zone ist durch das gänzliche Fehlen von allen Am- moniten aus der Formenreihe des “m. Jamesoni charakterisirt. Bezeichnend fur dieselbe sind ferner: Terebratula subovoides, Rhynchonella tetraedra rufimontana (JUENST., Spirifer Münsteri, Pholadomya ambigua, Hausmanni, Beyrichi ScHLösg. und Am- monites armatus. Letzterer ist bier in seiner typischen Form entschieden an diese Etage gebunden. Paläontologische Einschlüsse: Belemnites clavatus SCHLOTH. Gryphaea obliqua GoLDF. Bel. elongatus MıLL Terebratula subovoides RoEn. Ammonites armatus Sow. Ter. cornuta Sow. Ammon. sp. indet. Ter. punctata Sow. Trochus conf. selectus CHaP. u. Ter. numismalis Lam. Dew. Spirifer rostratus SCHLOTH. Turbo n. sp. Sp. Münsteri Dav. Pholadomya ambigua Sow. Rhynchonella fureillata THEo». Phol. Hausmanni HART. Rhynch. curviceps QUENST. Phol. Beyrichi SCHLÖNB. Rhynch. n.sp. conf. fureillata. Pleuromya ovata ROEM. Sp. Rhynch. Buchi Roen. Avicula sinemuriensis D’ORB. Rhynch. tetraedra rufimontana Lima pectinoides SOW. Sp. QUENST. Pecten textorius SCHLOTH. Crania liasina n. sp. Pecten Hehli D’ORrs. Millerierinus Hausmanni RoEn. sp Serpula sp. indet. . 31 Gesteinsbeschaffenheit. Der Eisenoolith (4) ist in dem Steinbruche am Kleeberge am besten aufgeschlossen und hier allein in frischem Zustande zu beobachten. Er ist ein hellgrüner, sehr eisenreicher Mergelkalk von bedeutender Festig- keit, der sich in grossen, mit dicker Verwitterungsrinde über- zogenen Blöcken absondert. An allen oben angeführten Auf- schlusspunkten ist der Oolith von 1—3 Meter mächtigen Tho- nen bedeckt, die ausser einem schlechterhaltenen Belemniten nichts geliefert haben. Der Steinmergel in dem „Klef* ist ein dunkelvioletter, versteckt oolithischer, kalkreicher Eisenstein, der ausser Be- lemnites clavatus, Spirifer rostratus und Terebratula punctata grosse Exemplare von Am. armatus enthält. Die Schwierigkeit seiner genaueren Parallelisirung habe ich schon (S. 29) ange- deutet. Stellt man ihn dem Thone (3) parallel, so haben die Schichten der Terebratula subovoides am Steinberge eine Mäch- tigkeit von etwa 4 Meter, liegt er hingegen auf dem Thone, so kommt ihnen eine Mächtigkeit von 7 Meter zu. Bei Hullersen ist allein die Zone der Terebratula subovoides vertreten, und zwar in einer Ausbildungsweise, die den Ueber- gang zu der Entwickelungsweise am sogenannten Butterberg bildet. Sie besteht aus Thonen, die von schmalen Zwischen- lagern von eisenreichem Oolith durchzogen sind. Südlich von dem Klapperthurme nämlich, am Abhange neben dem Bache, finden sich im verwitterten Zustande Bruchstücke dieses Ooliths, die mit der untersten Oolithenbank des Steinberges überein- stimmen. Siehe auch Seite 23. Am. armatus (nodogigas), Brut von Am. armatus, Am. Sp. indet., Belemnites elongatus, clavatus, Trochus conf. selectus, Turbo nov. sp., Pholadomya obscura, Terebratula subovoides, numismalis, Rhynchonella fureillata, Rhynch. Buchi kommen in ihnen vor. An einem parallel dem Muhlgraben laufenden Wege am Butterberge, etwa in der Mitte, kommen Bruchstücke eines rothbraunen, wenig oolithischen Gesteins vor, in welchem ich “ Am. sp. indet., Terebratula subovoides, numismalis, Rhynchonella Buchi, Gryphaea obliqua, Pecten textorius, Belemnites clavatus Inoceramus ventricosus gefnanden habe. Dasselbe ist auf Thonen des unteren Lias abgelagert und bildet ohne Zweifel die Basis von dem etwas weiter nach oben auftretenden, hellen Thonen, I ® I die zu den Schichten des Am. brevispina gehören. Bemerkens- werth war ein grosses Bruchstüuck von sehr reinem, schwar- zen Kalke, der ganz von Gryphaea obliqgua, Millericrinus Haus- manni, Bel. clavatus, Terebratula punctata und Rh. Buchi wim- melte und vielleicht auf eine eisenarme, dagegen kalkreiche Ausbildung der Zone in dieser Gegend gedeutet werden kann. Das Gestein war indessen nicht anstehend zu treffen. Bei dem Pinkler sind die Schichten der Terebratula sub- ovoides nirgends aufgeschlossen. Schichten des Am. brevispina Sow. Paläontologische Einschlüsse: Belemnites clavatus ScH. Bel. elongatus MıLL. Bel. umbilicatus BLaın. Bel. breviformis ZIET. Nautilus intermedius Sow. Ammonites brevispina Sow. Am. Jamesoni Sow. Am. Valdani D’Ore. Am. Maugenesti D’ORB. Am. Arietiformis Op». Am. ibexr QuensT. Am. Loscombi Sow. Am. sp. conf. submuticus OpP. Trochus laevis Sch. Chemnitzia undulata Benz. Pleuromya ovata RoEM. Sp. Imoceramus ventricosus SOW. Sp. Astarte sq. indet. Arca elongata Sow. Myoconcha. Avicula sinemuriensis D’ORB. Lima acuticosta GOLD. Sp. Lima acuticosta var. nodosa QUENST. Lima punctatissima SCHLON. Plicatula spinosa Sow. Pecten velatus GOLD. sp. P. priscus SCHLOTH. P. textorius SCHLOTH. P. Hehli D’Ore. Gryphaea obligqua GoL». Gr. gigas SCHLOTH. Östrea arietis QUENST. Rhynchonella furcillata 'THEoD. Rhynch. rimosa RoEM. Rhynch. caleicosta (UENST. Rhynch. parvirostris ROEM. Rhynch. subserrata MünsT. Rhynch. Buchi Ron. Rhynch. subserrata var. obsoleta Born. Spirifer rostratus SCHLOTH. Terebratula numismalis Lam. Terebr. Heyseana Dunk. Terebr. punctata Sow. Terebr. Sarthacensis D’ORB. Terebr, Waterhausi Dav. Pentacrinus basaltiformis MıLL. Pent. nudus SCHLOöN. Pent. punctiferus QUENST. Millericrinus Hausmanni RoEm. Sp. 3 Cidarites numismalis OPP, Foraminiferen, Fossiles Holz. - 33 Gesteinsbeschaffenheit. Da der Eisengehalt dieser Schichten in kurzer Entfernung sehr variirt, so weichen sie besonders in verwittertem Zustande sehr von einander al. Da nun auch die Schichten mehrere kleine Unregelmässigkeiten zeigen und an den meisten Stellen die verschiedenartigsten Gesteine durch einen langjährigen Tagebau zusammengeworfen sind, so ist leicht einzusehen, dass man bei der Parallelisirung der Schichten von den meisten Erfunden ganz absehen muss und sich nur an diejenigen Merkmale halten kann, die sich bei jedem Aufschlusse leicht wieder auffinden lassen. Hiernach sind es folgende Eigenthumlichkeiten, die diese Gruppe am Steinberge von jüngeren wie von älteren Schichten scharf ab- trennen. Das schiefrige, wenig oolithische Gefüge des Gesteins, das im frischen Bruche häufig glänzende Kalkstüuckchen zeigt, und das häufige Vorkommen von Pentacrinus-Stielgliedern in dessen oberer Hälfte in Gesellschaft mit Ammoniten aus der Formen- . reihe des Am. brevispina. Bei der Schilderung dieser Zone halte ich an drei Lokalitäten — in der Mitte und zu beiden Enden des Berges — fest, wo die Parallelisirung unzweifelhaft und die durch den wechselnden Eisengehalt verursachte petro- graphische Verschiedenheit am deutlichsten wahrzunehmen ist. Inu dem „Klef‘“ (Prof. VII. 2.) ist das Gestein ein wenig oolithischer eisenarmer Mergelschiefer, weiter oben wird er eisenreicher und von eigenthümlicher oliven- bis schwarzgrüner Farbe. Ganz unteu sind nur Belemniten häufig, dann stellen sich Pentacrinus basaltiformis und Pentacrinus nudus in Gesell- schaft mit Am. brevispina ein, und alle drei werden nach oben häufiger. Am Amelser Wege ist die untere Hälfte der Zone mit 4m. brevispina und Am. Jamesoni aufgeschlossen, nach oben stellen sich Pentacrinus punctiferus und P. nudus ein. Das Gestein weicht nur durch seinen bedeutenden Eisengehalt von dem eben besprochenen Vorkommnisse ab. Weiter nach Westen, wo die Lindenbäume stehen, ist die Oberregion dieser Schichten schön aufgeschlossen. Hier ist Am. ibex QuEsst. in einem Exemplar von Herrn v. SEEBACH gefunden worden, und zwar in einer Schicht, in der ich mehr- mals Am. brevispina und Am. Jamesoni getroffen habe. Am. ibet liegt daher hier in demselben Niveau oder doch wenigstens tiefer als Am. Jamesoni Sow. . 3 nr er 34 In der obersten Schicht bilden die Pentacrinus-Stielglieder eine ausgezeichnete Pentacrinitenbank. Letztere Schichten liegen ganz auf der Höhe des Steinberges und sind dieselben, die von SCHLÖNBACH zu der unteren Zone des Am. fimbriatus gestellt wurden. Da aber Am. brevispina und Am. Jamesoni hier vorkommen, gehören sie tiefer, in die Schichten des 4m. brevipsina. Auf den schon beschriebenen Ter. suhovoides - Schichten am Butterberge sind etwa 6—8 Meter hellgrauer, sehr weicher Mergelschiefer, die durch Verwitterung blendend weiss werden, abgelagert. Dieselben sind unter dem Namen „‚die belemniten- reichen Thone‘“ bei Hullersen von v. SEEBACH mit den Capri- cornus-Schichten verglichen. (Siehe Tabelle 6.) In ihnen kom- men folgende Versteinerungen vor: Delemnites elongatus, clava- tus, Leda Galathea, Avicula sinemuriensis, Pecten priscus, Ostrea arietis, Astarte sp., und in mehreren Exemplaren ein flachge- drückter, nicht näher bestimmbarer Ammonit. Wegen der Uebereinstimmung der Belemnitenformen dieser Schichten mit denen des Mergelschiefers des Steinberges hatte ich sie lange Zeit den Schichten des fm. brevispina eingereiht und war endlich durch Auffinden einer neuen Lokalität an dem Wege von Einbeck nach dem Pinkler in den Stand gesetzt, dieses zu beweisen. Hier sind zu beiden Seiten des Weges dieselben weissen Mergelschiefer, die hier nicht ganz so weich sind, wie am Butterberge, aufgeschlossen. Sie enthalten genau dieselben Formen, wie die Schichten am Butterberge und haben ausser- dem Am. brevispina in mehreren Exemplaren, Pentacrinus punc- tiferus und besser erhaltene Exemplare von dem flachen Am- monit, der am Butterberge vorkommt, und der zu Am. lynx gehören dürfte, geliefert. Schichten des Am. centaurus. Paläontologische Einschlüsse: Belemnites elongatus MıLL. Am. Heberti Opp. Bel. clavatus SCHLOTH. Trochus laevis SCHLOTH. Nautilus intermedius Sow. Tr. Retbergi SCHLORN. Ammonites fimbriatus Sow. Tr. Thetis GoLDF. Im. striatus Reın. Pleurotomaria multieinetaSCHÜB. Am. centaurus D’ORB. Pl. tuberculato-costata Müs. Am. Loscombi Sow. Pl. granosa SCHLOTH. Sp. Pi. solarium Kock. Turbo Itys D’ORe. T. nudus MüssT. T. Socconensis D’ORB. T. Kochi GoLDF. Phasianella phasianoidesp'ORB. Cemoria costata nov. Sp. Cem. punctata nov. Sp. Leda subovalis GoLDF. L. Galathea D’ORß. Inoceramus ventricosus Sow. sp. Lima acutieosta GOLDF. sp. Pecten velatus GOLDF. sp. 'Spirifer rostratus SCHLOTH. Pentacrinus basaltiformis M. Pent. nudus SCHLöN. Opis Carusensis D’ORB. Isocardia cingulata GOLDF. sp. Unicardium Janthe D’ORB. Nucula cordata GOLDF. Gesteinsbeschaffenheit. Zu dem Profil IX. und den Bemerkungen auf Seite 28 ff. möchte ich an dieser Stelle nur noch hinzufügen, dass diese Schicht es ist, die den reichsten Eisenstein liefert und allein eine derartig vollkommene ooli- thische Ausbildung besitzt, dass die Grundmasse sehr gegen die Oolithenkörner zurücktritt. Diese Schicht, die sich übrigeus durch eine ausserordentliche Häufigkeit von Gastropoden aus- zeichnet, bedeckt die Am. brevispina - Schichten von einem Punkte in der Nähe des Amelser Weges bis oberhalb des „Klefs.““ Auch auf der westlichen Seite des Amelser Weges scheinen die Am. brevispina-Schichten theilweise von jüngeren Schichten und zwar unter nicht ganz normalen Verhältnissen bedeckt zu sein. Ich habe deshalb bei der Beschreibung der vorigen Etage zwei Aufschlusspunkte zu beiden-Seiten der betreffenden Stelle hervorgehoben, wo es unzweifelhaft ist, dass nur die Schichten des Am. brevispina vertreten sind. Endlich befindet sich am Abhange südlich von den Linden eine 25 Meter mächtige Geröllschicht von sehr eisenschüssigem Oolith mit vielen Gastropoden, die unzweifelhaft zu dieser Etage gehört. Schichten des Am. spinatus. Paläontologische Einschluüsse: Belemnites clavatus MıLL. Ammonites spinatus BRUG. Turbo paludinaeformis SCHÜB. Gesteinsbeschaffenheit. Unter ganz eigenthüm- lichen Verhältnissen, wie es scheint genau an der Grenze 3% 36 zwischen Keuper und Muschelkalk, treten . m. spinatus-Schichten bei Luüthorst auf, und zwar sind dieselben an beiden Bach- ufern südlich von dem Dorfe aufgeschlossen, wo ich die oben genannten Petrefacten in dem weichen, grauen Schiefertboa fand. _ Der Erhaltungszustand der Fossilien stimmt genau mit dem bekannten Vorkommen bei Nordheim. Auch nördlich von dem Dorfe kommen ähnliche Thone, jedoch ohne Versteinerungen, vor. Von Interesse dürfte die Angabe des Steigers Hase in Markoldendorf sein, dass er vor einer Reihe yon Jahren einen ammonitenreichen Eisenstein an einer in der Mitte zwischen Lüthorst und Hünnesrück gelegenen Stelle gewonnen habe.*) Grenzen hier zu ziehen, war nicht möglich, da ausser am Bach- ufer Alles bedeckt ist. Ich habe deshalb auf der Karte die angegebenen Punkte durch eine Linie verbunden. Hiermit schliesst die Reihenfolge der Liasschichten bei Markoldendorf, und es folgt nun eine Uebersicht sämmtlicher aus der Mulde bekannten Versteinerungen mit Angabe der Ab- bildungen und Beschreibungen, nach denen bestimmt wurde. Arten, denen kein solches Citat folgt, sind im Folgenden näher besprochen. Das bei Gelegenheit dieser Arbeit gesammelte Material ist in der Universitätssammlung zu Göttingen niedergelegt. *) Auf der Rowmen’schen Karte ist dieser Punkt als eine Fundstelle für Versteinerungen bezeichnet. N « 37 (ee —2 K 7 .°79 'S ung) "TIIm stutofjpsng "uay '6 len! y ee ee ae -|- | = (9G 7 ‘ET 3 emp "ISnand)) "AAIOH) sıwmpmas "ua "8 — 11-1 1-1 1—-|s | — ° * -(TCI °S mio g-eanp) "da SnIDnbun snunispJuag ") = Ju)g: |— | —I1-1- 1— ( TI'LY PH TOO) "ds "maoy wwunusnop7 snwdswopmp "9 "Dyeun1apoury9y Be ra ee ee nn 0,“ de Tr DUDN ONDMMUOHT 'G, -uadkj0g re Rn uy = u ee a nn a . . . . . . . . “ . . . . . . . U9I9JLUIMEIOH EV, | ‚eifewiuy Aa Eee, u ar? u ieh een Ss u, . . . 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