Borchert, Aloys Die Molluskenfauna und das Alter der Parand-Stufe Coleman Library Department of Geology University of Toronto zn . =“ ennn rg sn. 43 Pa „nie - UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY purchased for the Geology Collection from the VARSITY PALAEONTOLOGY FUND OPEN karte. x ei ä ER a va anishr Wä 54 Au 22% v w; 7 yı r% von‘ FR Nr ’ kr 43 >. y% 13 ri A Wr EN 4 z rw at eu Ä ‚ P uw & pP ' fu 5 i A y Be} 5 n N # rw E 2 TE s ie 7 N‘ " D; VE Sr 7. % 2 Mn ei X . } d) “ x ie Inaugural-Dissertation einer hohen philosophischen Facultät der Albert-Ludwig-Universität Freiburg i. Bi nr zur Ba fi N “ h Erlangung der Doctorwürde RG vorgelegt von Fe “ | Dr. theol. Aloys Borchert h 1 Nr. aus Süssenthal, Ostpr. h R Dr Pr : a) 1 Bi’ Mit 5 Tafeln. x Coleman Library \ Ko Department_of Geology r University of Toronto er: Stuttgart. %s: m: Schweizerbart/sche Sehaudli (EL Nägele). Die Molluskenfauna und | as Alter der Parana-Stufe. j \ Inaugural-Dissertation einer n philosophischen Facultät der Albert-Ludwig-Universität Freiburg ı. B. zur Erlangung der Doctorwürde vorgelegt von Dr. thel. Aloys Borchert aus Süssenthal, Ostpr. Mit 5 Tafeln. | | | | Stuttgart. E. Schweizerbart’sche Verlagshandlung (E. Nägele). 1901. K. Hofbuchdruckerei Zu Gutenberg (Carl Grüninger) in Stuttgart. Beiträge zur Geologie und Palaeontologie von Südamerika. Unter Mitwirkung von Fachgenossen herausgegeben von G. Steinmann. Die Molluskenfauna und das Alter der Paranä-Stufe. Von | | | | | | | IX. A. Borchert in Freiburg i. Br. Mit Taf. I—V. Geologische Einleitung. Tertiärablagerungen in der argentinischen Provinz Entre- rios sind zum ersten Male von p’Orgıcny beobachtet worden. Der französische Forscher fasste sämmtliche Tertiärsedimente an der Ostküste Südamerikas als Producte einer einheitlichen, ungefähr gleichzeitigen Meerestransgression auf und bezeichnete darum nicht nur die tertiären Sedimente Patagoniens, sondern auch die Ablagerungen in Entrerios als Tertiaire patagonien ’. Seitdem man aber erkannt hat, dass die Ablagerungen in Entrerios jünger sind als die Schichten bei Santa Cruz, welche die typische patagonische Formation darstellen, hat sich in der Literatur die passendere Bezeichnung intra oder Paranä-Formation eingebürgert. Das Hauptverbreitungsgebiet der Paranä-Formation oder ‘der Paranä-Stufe, wie ich sie der sonst üblichen Bezeich- i Voyage etc. Geologie p. 70 ff. ]* 4 A. Borchert, Die Molluskenfauna nungsweise entsprechend nennen werde, liegt nach D’ORBIGNY zwischen dem 30. und 32. Grad s. Br. Dieselbe ist jedoch später von Darwın und BURMEISTER noch weiter südlich nach- gewiesen, und zwar bei Punta Gorda sowie bei Buenos Aires, wo man im Jahre 1861 bei der Anlage von artesischen Brunnen auf ähnliche Schichten mit denselben charakteristischen Fos- silien stiess, wie sie D’OrBıeny bei Paranä gefunden hatte. Die besten Aufschlüsse der Paranä-Stufe finden sich im Flussgebiete des Rio Paranä, und hier wieder am vorzüg- lichsten in der Nähe der Stadt gleichen Namens. Die im Unterlauf flachen und sumpfigen, mit niedrigem Gebüsch be- kleideten Flussufer nehmen nach der Schilderung BurnEisTEr’s in der Nähe des Städtchens Diamante plötzlich den Charakter einer Terrasse an, die sich bis La Paz (31° s. Br.) verfolgen lässt. Von Diamante stromaufwärts bis in die Nähe der Stadt Paranä, die, nebenbei bemerkt, früher Bajada de Santa Fe hiess, sind die abschüssigen Ufer mit Erdreich bedeckt und grösstentheils bewaldet; allein unmittelbar in der Nähe der Stadt ist infolge der Anlage von Kalköfen die Schichtenfolge aufgeschlossen. Nördlich von Paranä bis in die Gegend von La Paz bieten nicht nur die Steilufer des Rio Paranä mehr oder minder gute Aufschlüsse, sondern auch seine ostwest- lichen Seitenschluchten, sowie die des Rio Gualeguaychu und des Rio Uraguay, die sich in grosser Anzahl quer über die Provinz aneinanderreihen. Das Liegende der Paranä-Stufe nennt p’Orsıcny Tertiaire Guaranien. Dasselbe ist nördlich von La Paz in beträcht- licher Verbreitung von ihm beobachtet worden und besteht aus einer im Durchschnitt 50 m mächtigen Schicht rothen eisenschüssigen Sandsteins, über welchem concordant noch 8 m mergelige Kalksteine und graue gypshaltige Thone lagern. Fossilien sind darin nicht gefunden worden. Südlich vom 30° s. Br. verschwindet das Guaranien unter der Paranä- Stufe, indem es dieselbe concordant unterteuft (l. c. p. 69 ff.). Für die tiefsten Schichten der Paranä-Stufe hält D’ORBIGNY röthliche Sandsteine, die er bei La Paz anstehend beobachtete. Er fand in denselben Schalen von Pecten paranensis D’ORB,, Ostrea Ferrarisi v’Orp. und nicht näher zu bestimmende Venus- Arten. Die höhere Schichtenfolge hat p’Orsıcny an mehreren u. zu.» und das Alter der Paranä-Stufe. H Stellen studirt und dabei die Beobachtung gemacht, dass die- selbe nicht überall die gleiche ist. Bei Paranä, wo die besten Aufschlüsse sind, unterscheidet er: 1. Zu unterst eine 16 m mächtige Lage von zerreiblichem Quarzsandstein mit vielen Pflanzenresten und einer grossen Anzahl sehr gut erhaltener mariner Fossilien, gering an Arten, aber zahlreich an Individuen: Pecten paranensis p’Ore., P. Darwinianus D’ORB., Ostrea patagonica D’ORB., O0. Alvarezii D’ORB. 3. Darüber eine Schicht sehr harten sandigen Kalkes in drei Bänken: a) Kalkconglomerat mit marinen Muscheln: O. Alwarezi D’OrB., Venus Münsteri D’OrB., Arca Bonplandınrana D’OrB., Cardium platense D’ORB. b) Grobkörniger Kalk mit Quarzrollstücken, ohne Fossilien. c) Feinkörniger Kalk mit Quarzsand. 3. Eine 3—4 m mächtige Schicht von weissem zerreiblichen Quarzsandstein mit Kalkeinlagerungen, aber ohne or- sanische Einschlüsse. Als jüngste Schicht der Paranä-Stufe betrachtet D’ORBIGNY die Argile pampeenne, den Pampaslehm, der jedoch heute vielfach als diluviale Bildung aufgefasst wird. Darwin, der etwas später die Umgegend von Paranä studirte, giebt eine etwas abweichende Beschreibung der Schichtenfolge, und erklärt diesen Widerspruch aus dem Um- stand, dass die Schichten selbst in kurzen Entfernungen be- trächtlich variiren. Nachdem Darwm den Pampaslehm als selbständige Formation abgeschieden, gliedert er die marine Tertiärablagerung folgendermaassen''!: 1. Die unterste Schicht ist ein schräg geschichteter schwärz- licher, verhärteter Lehm mit deutlichen Spuren pflanz- licher Überreste. Da v’Orsısny diese Schicht nicht er- wähnt, so vermuthet Darwm, dass dieselbe damals vom Flusse verdeckt gewesen sei. Es ist aber ebenso wahr- scheinlich, dass Darwın die Schichtenfolge eines anderen Aufschlusses studirt hat als n’Orsıenyv. Darwin giebt ! Geolog. Beob. p. 131. 6 A. Borchert, Die Molluskenfauna nicht genau die Stelle an, wo er seine Beobachtungen angestellt; er sagt ganz allgemein: Bei Santa FE Bajada in Entrerios. 2. Darüber eine dicke Schicht gelblichen sandigen Thones mit vielen Gypskrystallen und zahlreichen Schalen von Ostrea-, Pecten- und Arca-Arten. 3. Sandiger, krystallinischer Kalkstein; dazwischen zuweilen eine etwa 12 Fuss mächtige Schicht von dunkelgrünem seifigen Thon, der in kleine eckige Fragmente verwittert. Wo der Kalkstein am reinsten ist, besitzt er weisse Farbe, ist in hohem Grade krystallinisch und voller Höhlen; er führt kleine Rollsteine von Quarz, zer- brochene Muscheln, Haifischzähne und zuweilen grosse Knochen; er enthält häufig so viel Sand, dass er in einen kalkigen Sandstein übergeht, und in solchen Vorkomm- nissen ist hauptsächlich die grosse Ostrea patagonica häufig. 4. Im oberen Theile wechselt der Kalkstein mit Schichten feinen weissen Sandes ab. Burmeister ! hat die von Darwın erwähnte unterste Schicht aus schwärzlichem harten Lehm mit vegetabilischen Resten ebensowenig gefunden wie p’OrBIcNy, stellt die Existenz der- selben aber nicht in Abrede, da die Thalsohle unmittelbar am Flusse an allen von ihm beobachteten Stellen von herab- cestürzten Massen bedeckt war. Nachdem BUrRMEISTER noch die Bemerkung vorausgeschickt, dass er gleich Darwın den Pampaslehm für das Aequivalent des Diluviums halte, gliedert er nach einem Aufschluss südlich von der Mündung des Baches Arroyo del Salto die Paranä-Stufe in zwei Hauptabtheilungen, von denen die untere der Hauptsache nach aus lose gefügtem sandigen Lehm von gelblich-grüner Farbe besteht, die obere dagegen vorzugsweise eine kalkige Ausbildung aufweist. Sodann giebt Burmeister eine ausführlichere Beschreibung der beiden Horizonte. I. In der unteren sandig-lehmigen Abtheilung wird unterschieden: ı Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 10. 423 ff. Berlin 1858. Description physique de la r&publique Argentine. 2. 219 ff. Paris 1876. und das Alter der Paranä-Stufe. 7 1. Zu unterst eine sehr feine grünlich-graue Mergelschicht ‚ ohne Fossilien. ‚2. Darüber die eigentliche etwa 40 Fuss mächtige Sand- schicht von mehr gelblicher Farbe. Dieselbe setzt sich aus verschiedenen Lagen von fossilarmen und fossil- reichen Schichten zusammen. a) Unmittelbar über der Mergelschicht wechsellagern die Sandmassen mit feinen braungrauen, 1 bis 2 Zoll mächtigen Thonschichten, welche die zarten Schalen einer nicht näher zu bestimmenden Muschel in grosser Menge enthalten. Einzelne dieser dünnen Thonlagen sondern sich durch ihre dunklere Farbe scharf ab, und sie besonders sind reich an Resten von Üytherina und Unio, also Süsswassermuscheln, welche beweisen, dass diese Thone vom Lande her durch Bäche herbei- geführt und auf dem Meeresgrunde abgesetzt wurden. b) Darüber eine ziemlich beträchtliche Sandschicht ohne Thoneinlagerungen und fast ohne Fossilien. c) Ungefähr in der Mitte der sandig-lehmigen Abtheilung, in einer Höhe von 20 bis 25 Fuss über dem Boden, enthält der Sand zahlreiche Muschelschalen, unter denen Venus Münsteri, Arca Bonplandiniana, Pecten paranensıs und P. Darwinianus vorherrschen. Die Pecten-Arten sind gut erhalten, die Dimyarier aber sehr zerbrechlich. Die Pecten sind selten paarig, dagegen Venus und Arca häufig. d) Über dieser fossilreichen Schicht lagert wieder eine fossilarme mit grossen Austernschalen, welche zerstreut und einzeln, nicht paarig darin auftreten. e) Zu oberst, auf der Grenze gegen den Kalkhorizont, zieht sich eine dünne Lage von kaum 1 Fuss Mächtig- keit hin, welche ungemein reich ist an Austernschalen und einigen anderen flachen Meeresmuscheln, wahr- scheinlich Anomien. Die Austern, hauptsächlich O. patagonica und O. Alvarezii, liegen darin horizontal und bilden eine förmliche Bank. II. Die obere Hauptabtheilung, vorzugsweise aus Kalk bestehend, ist durchschnittlich 15 Fuss mächtig. Unmittel- bar auf der Austernbank liegt eine etwas sandige Partie. Dar- 8 A. Borchert, Die Molluskenfauna über der eigentliche Kalkhorizont mit einer Streichungslinie von NO. nach SW. mit etwas vorwiegender Neigung nach W. In den Kalken lassen sich drei verschiedene Bänke unter- scheiden. Dieselben sind durch muschelreiche Schichten von- einander getrennt, in welchen sich zahlreiche Austernschalen und Steinkerne von Venus- und Arca-Arten finden. Der Kalk ist von fast rein weisser Farbe und setzt sich der Hauptsache nach aus zerriebenen Resten von Conchylien zusammen. Ostrea patagonica ist auch hier nicht selten, viel häufiger aber finden sich darin die Steinkerne einer Venus oder COytherea, sowie einer Turritella. Der Kalk ist selten derb; gewöhnlich zeigt er poröses Gefüge und bildet stellenweise grosse „schlottenreiche“ Massen, deren Höhlungen einen schwarzen Überzug von Mangan- oxyd haben. In den grösseren Lücken des Kalkes sieht man zuweilen Gypskrystalle ausgeschieden und stellenweise ein- gedrungene Kieselerde. Abschliessend bemerkt BurnmkIsTErR, was auch D’ORBIGNY hervorhebt, dass der Kalk als Baumaterial verwendet werde; derselbe sei jedoch zum Brennen und Bauen nicht recht ge- eignet, weil Sand und Kieselerde auch in den festen Kalken selten ganz fehlen. Bravarp! giebt eine sehr detaillirte Schilderung von der Reihenfolge der Schichten zweier in der Nähe von Paranä liegenden Localitäten, und zwar der Quebrada des Hafens von Santiaguena und der Quebrada beim Kalkofen von Garrigo. In der ersten rund 15 m mächtigen Localität unterscheidet er 13 verschiedene Schichten und in dem beim Kalkofen von Garrigo gelegenen Aufschluss, der 32 m mächtig ist, sogar 39 verschiedene Ablagerungen. Da aber, wie Darwın be- richtet und Burmeister bestätigt, die Zahl und Anordnung der Schichten sich oft auf ganz kurzen Strecken sehr ändert, so haben die Angaben Bravarp’s nicht viel mehr als locales Interesse. Der Hauptsache nach stimmen die speciellen Be- obachtungen BrAvAarp’s mit den mehr allgemein gehaltenen Burmeister’s überein, indem beide Forscher eine untere sandig-lehmige und eine obere vorwiegend kalkige ı Monografia de los terrenos marinos terciarios del Paranä. Anales del Museo publico de Buenos Aires. 3. 51 ff. Buenos Aires 1883. und das Alter der Paranä-Stufe. Q Ablagerung unterscheiden. Die Kalkfacies enthält nach der Angabe Bravarv’s Abdrücke von zahlreichen Arten mariner Muscheln und einiger Meeresschnecken, Knochen von Land- und Meersäugethieren, Haifischzähne und Reste von Crustaceen ; die darunter lagernde Sandfacies dagegen wohl erhaltene Muscheln und Schnecken derselben Arten, welche sich als Steinkerne in der Kalkfacies finden; ausserdem einige Reste von Land- und Meersäugern, Knochenstücke von verschiedenen Fischarten, Haifischzähne und einige wenige Reste von Kro- kodilen und Schildkröten. Napp! begnügt sich mit einigen kurzen Angaben über das Vorkommen des Tertiärs in Entrerios und an der Küste Patagoniens, ohne auf die Lagerungsverhältnisse näher ein- zugehen. STELZNER? hat sich im September 1872 mehrere Tage in Paranä aufgehalten und hiebei Excursionen bis Villa Urquiza gemacht, vermag aber, wie er selbst gesteht, den ausführ- lichen Schilderungen von p’OrRBIGNY, DARwINn, BURMEISTER und BrAVARD nichts Neues hinzuzufügen und beschränkt sich darum auf eine kurze Skizze der geologischen Verhältnisse bei Paranä, die man als eine Zusammenfassung der Beobachtungen seiner vier Vorgänger betrachten kann. STELZNER fügt hinzu, dass jüngere Tertiärablagerungen an den Rändern der pampinen Sierren von Buenos Aires und Cördoba ebensowenig gefunden worden seien, wie an einem anderen Punkte des argentinischen Binnenlandes, und dass infolge dessen das Verbreitungsgebiet derselben sich auf einen Meerbusen zu beschränken scheine, der, ähnlich wie jener von Pebas, mit einem nach Osten hin offenen Tertiärmeere zusammenhing und sich bis in die Gegend von Paranä erstreckte. Als der letzte Überrest dieses Golfes sei der heutige Mündungsbusen des La Plata zu betrachten, eine Auffassung, die auch Burmeister theile und die mit der bei Paranä vorhandenen Wechsellagerung von marinen, braki- schen und fluviatilen Schichten und mit dem Vorkommen von eingeschwemmten Landsäugethieren im besten Einklange stehe (l. e. p. 141.) ! Die argentinische Republik. p. 81. Buenos Aires 1876, ® Beiträge zur Geologie und Palaeontologie der argentinischen Republik. 1. 139 ff. Cassel und Berlin 1885. 10 A. Borchert, Die Molluskenfauna Santıaco RotH! giebt keine Schilderung seiner eigenen Beobachtungen über die Schichtenfolge der Tertiärablage- rungen in Entrerios, sondern beschränkt sich unter Hinweis auf die grosse Verschiedenheit derselben in den einzelnen Aufschlüssen auf den Abdruck der Schichtenfolge, wie sie Bravarn von der Quebrada beim Kalkofen von Garrigo auf- cezeichnet hat (l. c. p. 408 ff). Etwas Neues bietet RorH mit seiner Auffassung vom Liegenden der Paranä-Stufe. Im Hafen von La Paz hat er gleich n’OrBıeny unter der sandigen Ablagerung rothen Sandstein beobachtet. Etwa 1 Stunde oberhalb La Paz fand er an Stelle des rothen Sandsteins „eine Lössschicht, deren Löss sich weich anfühlt, fest gelagert ist und eine rothe Farbe hat“ (l. ec. p. 406). Eine ganz ähnliche Lössschicht hat er auch unter dem marinen Sande bei Diamante beobachtet. Bei den gleich zu erwähnenden Bohrversuchen in Buenos Aires und Barracas hat man nach der Angabe Burmeister’s rothen plastischen Thon gefunden, welcher von 95,35 m Tiefe bis zu 280 m hinabreicht, aber nach unten kalkhaltig wird und zuletzt in einen durch kalkiges Bindemittel zusammengehaltenen feinkörnigen Sandstein über- seht, welcher etwa in 290 m Tiefe aufhört?. Da diese Ab- lagerung keine Spur von Versteinerungen führt, so hält sie BurMEISTER für das Aequivalent des von p’OrBıcny nördlich von La Paz anstehend beobachteten Guaranien. SANTIAGO Rorn dagegen erklärt auch diesen rothen Thon für Löss und ist geneigt, denselben mit dem von ihm bei Diamante und La Paz beobachteten zu identificiren, und kommt somit zu der Annahme, dass das Liegende der Paranä-Stufe von einer Lössschicht des sogen. Pampeano inferior gebildet werde. Da aber ausser Roru Niemand Löss unter der marinen Tertiärablagerung gesehen hat, so wird wahrschein- lich Rortn’s Beobachtung auf einer Verwechselung des weichen, aber fest gelagerten rothen Sandes bezw. Thones mit Löss beruhen. Eine kurze Skizze der Lagerungsverhältnisse des Tertiärs von Entrerios giebt endlich noch VALEnTın in seinem Bosquejo ı Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 40. 405 ff. Berlin 1888. 3 Zeitschr. f. allgem. Erdkunde N. F. 17. 395. Berlin 1864. Prreruann’s Geogr. Mittheil. 1863. p. 95. und das Alter der Paranä-Stufe. 11 geolögico de la Argentina!. Neues bietet diese Skizze jedoch nicht, weil sie nicht auf eigene Beobachtungen gegründet ist. Wie schon eingangs erwähnt, sind marine Tertiärablage- rungen auch im Mündungsgebiet des Rio Paranä und Uraguay bezw. an den Ufern des Rio de la Plata beobachtet worden. Bei Punta Gorda in der Banda Oriental fand Darwın ? den- selben Kalkhorizont mit den nämlichen fossilen Muscheln wie bei Paranä, und darunter Sand, welcher wiederum eine un- gefähr 30 Fuss mächtige Schicht von blass gefärbtem Thon mit vielen Schalen der grossen Ostrea patagonica überlagert. Am Südufer des Rio de la Plata ist die Paranä-Stufe durch Bohrlöcher bekannt geworden, die man in Buenos Aires, nahe bei der Kirche La Piedad, und in Barracas, eine halbe Legua südlich von der genannten Stadt gelegen, in die Erde ge- trieben hat. Von alluvialen und diluvialen Absätzen über- lagert fand man, wie BurnEIsTErR berichtet?, in einer Tiefe von 20 m unter dem Meeresspiegel ungefähr dieselbe Schichten- folge wie bei Paranä. Von den 17 beobachteten Schichten gehören die oberen 6 dem Pampeano, die unteren 11 der Paranä-Stufe an, wie die daselbst gefundenen Leitfossilien, Ostrea patagonica, Pecten paranensis u. a., beweisen. Wie bei Paranä, so ist auch hier die obere Hälfte der Tertiär- ablagerung vorwiegend kalkiger Natur, die untere dagegen sandig mit thonigen Einlagerungen. Das Liegende bildet ein rother plastischer Thon, das Aequivalent des die Paranä- Stufe bei La Paz unterteufenden Guaranien. Zusammenfassung. Die Paranä- oder Entrerios-Stufe ist hauptsächlich im Flussgebiet des Rio Paranä verbreitet. Die Schichten liegen ziemlich ungestört, sind nur allgemein schwach nach Süden geneigt. Bei der Stadt Paranä liegt die unterste Schicht ungefähr in gleicher Höhe mit dem Niveau des Flusses, bei Buenos Aires dagegen trifft man auf die oberste Schicht erst 20 m unter dem Meeresspiegel. Das Liegende, von v’Orgıcny Tertiaire Guaranien ge- nannt, wird von fossilfreiem rothen Sandstein gebildet, welcher ! Buenos Aires 1897. p. 31. 2 Geolog. Beob. p. 133, 136. ® Zeitschr. f. allgem. Erdkunde. N. F. 12. 1862. p. 118 ff.; 17. 1864. ff. „. 393 #. Geogr. Mittheil. 1863. p. 92 12 A. Borchert, Die Molluskenfauna vielfach durch rothen Thon ersetzt wird. Das Hangende bildet der Pampaslehm. Derselbe verdeckt fast durchgängig die marinen Tertiärabsätze, so dass man gute Aufschlüsse nur verhältnissmässig selten antrifft. Die besten Profile befinden sich in der Nähe der Stadt Paranä an den Steilufern des Flusses gleichen Namens, wie auch in den Thälern der ost- westlichen Nebenflüsse, vor Allem des Arroyo del Salto. In der Paranä-Stufe lassen sich zwei verschiedene Horizonte unterscheiden. Der untere besteht der Haupt- sache nach aus gelbbraunen oder grünlichgrauen Sanden, während der obere eine vorwiegend kalkige Ablagerung auf- weist. In den Sanden der unteren Abtheilung finden sich häufig Thoneinlagerungen, in welchen man sowohl pflanzliche Überreste als auch Süsswassermuscheln beobachtet hat. Auch concretionäre Massen von Gyps finden sich mitunter einge- lagert. Die untersten Schichten sind arm an Fossilien, nach oben hin nimmt die Zahl derselben jedoch stetig zu. Gastero- poden sind verhältnissmässig selten, namentlich in Bezug auf die Individuenzahl. Dagegen kommen Schalen mariner Zwei- schaler, unter denen Ostrea, Pecten, Venus und Arca dominiren, stellenweise, wenn auch nicht in grosser Artenmannigfaltigkeit, so doch in staunenswerther Individuenzahl vor, und zwar ge- wöhnlich in gutem Erhaltungszustande. Daneben finden sich einige Reste von Land- und Meersäugethieren, Knochenstücke von verschiedenen Fischarten, Haifischzähne und einige wenige Reste von Krokodilen und Schildkröten. Von besonderem Interesse ist das Vorkommen eines Seeigels, Monophora Dar- wini Des. Die Grenze zwischen dem unteren und oberen Horizont bildet eine Austernbank, fast nur aus Ostrea patagonica be- stehend, nebst einer darüberlagernden dünnen Sandschicht. Zeigt der sandige Horizont eine Mächtigkeit von durch- schnittlich 10—15 m, so ist der Kalkhorizont im Durchschnitt nur 3-5 m mächtig. Der Kalkstein ist theils dicht und mehr oder weniger sandig, theils fein krystallinisch und etwas drusig. An manchen Stellen besteht er fast nur aus feinem Muschel- detritus. An Fossilien findet man hier neben wohlerhaltenen Austernschalen die Steinkerne der im unteren Horizont vor- und das Alter der Paranä-Stufe. 13 kommenden Muscheln und theilweise auch der Schnecken. Gelegentlich kommen auch Knochen von Land- und Meer- säugethieren, Haifischzähne und Reste von Ürustaceen vor. Der Kalkstein liefert, wenn auch nicht sehr gutes, so doch brauchbares Baumaterial. Den oberen Abschluss der Paranä-Stufe bildet eine dünne Lage sehr harten Sandes von grauer Farbe mit Ostrea und Pecten, sowie Abdrücken von anderen auch in den tieferen Schichten vorkommenden Muscheln. Die Molluskenfauna der Paranä-Stufe. Von der Molluskenfauna der Paranä-Stufe ist bisher nur ein geringer Theil bekannt. p’Orgıcny hat folgende 7 Arten beschrieben und mit Ausnahme von Pecten Darwinianus D’ORB,. auch abgebildet: Ostrea patagonica D’ORR. Venus Münsteri D’OR». — Alvarezü D’ORB. Arca Bonplandiniana D’ORB. Pecten paranensis D’ORB. Cardium platense D’ÜRB. — Darwinianus D’ORB. Darwın hat ausser diesen 7 Arten nur noch eine Zellina gefunden, die aber wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes nicht näher bestimmt werden konnte. Eine sehr reichhaltige Sammlung von Fossilien aus der Umgebung von Paranä hat später BrAvArn zusammengebracht. Beschrieben hat er jedoch keine einzige der von ihm gefun- denen neuen Arten, sondern nur die Mehrzahl derselben mit Namen belegt. In seiner Monografia de los terrenos terciarios del Paranä (p. 64) führt er folgende Molluskenarten an: Margarita punctatula Brav. Ostrea entreriana BRrAv. — striata Brav. — azillata Brav. 'Scalaria minuta Brav. — foliiformis Brav. Littorina gigantea Brav. — excavata Brav. Phasianella fossilis Brav. — semitabulata BrAv. Cerithium americanum BrAVv. — agglomerans BRAVv. Voluta alta Sow. Pecten paranensis D’ORB. ‚Ostrea patagonica D’ORB. Pecten Darwinianus D’ORB. — Alvarezii D’ORB. Anomia pileata Brav. — elongata BRAVv. Osteophorus typus BRAYv. — strangulata BRAVv. Arca Bonplandiniana D’ORB. 14 A. Borchert, Die Molluskenfauna Arca obliqua BrAv. Cardium squamiferum Brav. — strangulata Brav. Coleopsis striata BrAYv. Mytilus trigonus BRAV. Lucinopsis concentrica BrAv. Lithodomus ostricola BRAVv. Venus Münsteri D’ORB. Cardium multiradiatum Sow. — elongata BRAYv. — suborbiculare BRAVv. — meridionalis Sow. — pygmaeum BRAV. Solen n. Sp. Die Bravarp’sche Sammlung ging nach dessen Tode in den Privatbesitz BurMmeEIsTEr’s über, der sie später dem von ihm gegründeten Museo publico de Buenos Aires einverleibte. Einige Dubletten hat Burmeister Herrn Dr. R. A. Pippi in Santiago de Chile zugeschickt, welcher im Jahre 1893 in den „Anales del Museo nacional de Chile!“ folgende Arten abgebildet und kurz diagnosticirt hat: Amphiope (Scutella) geometrica Oliva platensis Pair. Brav. Osteophorus (Brav.) papyra- Arca lirata Pair. ceus PHIL. — platensis PHIL. Ostrea adglutinans BRAV. . Brocchia argentina PHıL. — adsociata PHıL. Cardium bonariense Prıı. — Bravardi PaıL. — Bravardi Pair. — Burmeisteri PıL. — platense Brav. (non D’ORP.) — longa Pair. Corbula pulchella Pain. Pecten Darwinianus D’ORB. Oytherea (Venus) oblonga BrAVv. — oblongus BRAV. Lithophagus platensis PiL. Tellina platensis PHIL. Lucina symmetrica PHIL. Trochus lepidus PrıL. Mactra bonariensis Pin. Venus Bravardi PrıL. Modiola lepida PeıL. — ypacheia PHiL. — platensis Paıt. Der Hauptbestandtheil der Sammlung Bravarv’s verblieb im Museum zu Buenos Aires. Vor einigen Jahren sandte Herr Dr. C. Bere, der z. Director desselben — jetzt übrigens Museo nacional genannt — die Sammlung an Herrn Prof. Dr. Sremmanw in Freiburg i. Br. Bevor dieser jedoch die Bearbeitung des überkommenen Materials vornehmen bezw. veranlassen konnte, veröffentlichte Herr v. Iuzrına eine Arbeit ı Tercera seccion. Mineralojia, Jeolojia, Paleontolojia. Descripeion de algunos fösiles terciarios de la repüblica Arjentina. Santiago de Chile 1893. p. 5-15. Con 4 Läminas. In demselben Jahre ist auch eine deutsche Ausgabe bei Brockuaus in Leipzig erschienen unter dem Titel: Tertiär- versteinerungen aus der argentinischen Republik. . und das Alter der Paranä-Stufe. 15 über die Molluskenfauna der Tertiärablagerungen in Pata- gonien!. Da er auch im Besitze einer Suite von Versteine- rungen aus der Paranä-Stufe war, so fügte er zwecks Ver- gleichung mit patagonischen Tertiärfossilien seiner Publication anhangsweise die Namen der aus der Paranä-Formation stam- menden Arten bei, jedoch ohne Beschreibung und Abbildung (l. c. p. 325 ff). Diese Arten decken sich im Wesentlichen mit den durch p’Orgıcny und PuiLıppı bekannt gewordenen. Als neue Arten werden angeführt: Oryptogramma flexuosa L. Strombus cf. luhuanus L. Dosinia meridionalis Ir. Purpura alveolata Rve. Turritella cf. Steinmanni In. Nachträglich bemerkt jedoch der Verfasser, dass die Arten von Oryptogramma, Strombus und Purpura aus Ver- sehen mit unter die Sammlung gekommen seien?, und dass die Bestimmung von Dosinia meridionalis unsicher sei, weil wesentlich nur Steinkerne vorlagen ’°. Im Sommer 1899 wies Herr Prof. Dr. Steınmanx in seiner bekannten Liebenswürdigkeit die BrAvArn’sche Sammlung mir zur Bearbeitung zu. Es ist mir ein sehr angenehmes Bedürf- niss, Herrn Prof. Dr. STEINMAnN, meinem hochgeschätzten Lehrer, für die bereitwillige Überlassung des Materials, sowie besonders für die mannigfache Anregung und Unterstützung bei Anfertigung vorliegender Arbeit meinen besten Dank aus- zusprechen. Es ist allgemein bekannt, dass für eine auch nur an- nähernd genaue Altersbestimmung von Meeresablagerungen vergleichende Studien bezüglich der darin vorkommenden fos- silen Reste von der allergrössten Wichtigkeit sind. Ich habe daher von vornherein mein Augenmerk darauf gerichtet, wo- möglich für jedes der mir vorliegenden Fossilien ein Ver- gleichungsobject zu finden, und da die Fauna von Paranä auf den ersten Blick einen recht jugendlichen Eindruck macht, ! Os Molluscos dos terrenos terciarios da Patagonia. Revista do Museu Paulista. 2. 217 f£. S. Paulo 1897. ?2 Die Conchylien der patagonischen Formation. Dies. Jahrb. 1899, II. 42. cf. Os moll. p. 331. s Conchylien der patag. Formation. p. 43. 16 A. Borchert, Die Molluskenfauna so habe ich vor allem die Beziehungen zu lebenden Arten festzustellen gesucht. Ich sah jedoch sehr bald ein, dass literarische Hilfsmittel allein nicht ausreichten zur Aufhellung all dieser Einzelfragen, sondern dass es unumgänglich nothwendig sei, auch eine mög- lichst grosse Conchyliensammlung zu Rathe zu ziehen, welche insbesondere ein reiches Material patagonischer, brasilianischer und westindischer Mollusken enthält. Ich begab mich daher für einige Zeit nach Berlin, woselbst sich im Museum für Naturkunde die wohl unumstritten grösste Conchyliensammlung in Deutschland befindet, um dort vergleichende Studien an- zustellen. Dem überaus liebenswürdigen Entgegenkommen des zweiten Directors der zoologischen Abtheilung des Museums für Naturkunde, des Herrn Geheimraths Prof. Dr. v. MARTENS, habe ich es zu verdanken, dass es mir in verhältnissmässig sehr kurzer Zeit gelang, meine Arbeit zum Abschlusse zu bringen. Ich möchte nicht verfehlen, dem genannten Herrn auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank für seine freundlichen Bemühungen auszusprechen. Auch den Herren Dr. Jon. Bönm und Dr. PaıLmri in Berlin, die mir die Ver- gleichung eines Theiles des vorliegenden Materials mit euro- päischen Tertiärfossilien im Berliner Museum ermöglichten, sowie Herrn Dr. A. E. Ortmann in Princeton für einige brief- liche Mittheilungen sage ich meinen besten Dank. Was den Fundort vorliegenden Materials betrifft, so stammen fast alle Versteinerungen der Bravarp’schen Samım- lung von Paranä, nur einige wenige sind in der Nähe des etwas südlich davon gelegenen Städtchens Diamante gesam- melt worden. Während die Zweischaler im Allgemeinen in mehreren Exemplaren vorhanden sind und durch ihren guten, theilweise ganz vortrefflichen Erhaltungszustand das Auge des Beobachters erfreuen, lassen die Schnecken sowohl im Hin- blick auf die Individuenzahl als besonders auf den Erhaltungs- zustand sehr viel zu wünschen übrig. Um Irrthümer zu ver- meiden, habe ich darum einige unsichere und durchaus zweifel- hafte Stücke von der Bearbeitung ausgeschlossen, u. a. die Gattung Chiton, welche durch einige Bruchstücke vertreten ist. Aus demselben Grunde habe ich auch einige schlecht erhaltene Zweischaler (Ooleopsis striata Brav., Lucinopsis con- und das Alter der Paranä-Stufe. 17 centrica Brav., Tellina platensis PnıL.?) unberücksichtigt ge- lassen. Wenn sich ausserdem die in vorliegender Arbeit be- handelten Arten nicht vollkommen mit den in der Liste Bravarp’s angeführten decken, so ist der Grund hiefür darin zu suchen, dass einerseits die BravAarv’sche Sammlung mehr Arten enthält als die Liste, andererseits aber verschiedene in der Liste angeführten Arten aus den Gattungen Ostrea und Cardium zu einer einzigen Art vereinigt werden mussten. Die von Bravaro als Littorina gigantea und Phasianella fossilis bezeichneten Formen sind Landschnecken und gehören zu den Gattungen Strophocheilus und Bulimulus. Wie man an dem einschliessenden Gestein sieht, stammen dieselben nicht aus der Paranä-Stufe, sondern aus dem Alluvium. Lamellibranchiata. Ostrea Lm. Ostrea patagonica D’ÖRB. Östrea patagonica v’ORB. 1. c. Pal&ontologie p. 133. Taf. 7 Fig. 14—16. 5 “ PaıLıppı, Die tertiären und quartären Ver- inaeme, Chiles. 1887. p. 213. Taf. 48 Fig. 2. „ . Ferrarisi D’OrB. 1. c. p. 134. Taf. 4 Fig. 17 u. 18. z e Paıuıppr, 1. c. Taf. 48 Fig. 5. & RER PsırL. Descripcion etc. p. 13. Taf. 4 Fig. 1. „»„ DBravardi PuıL. 1. c. p. 13. Taf. 4 Fig. 2. 2 cleonga Pr - L:e'B: 24, Tat; 3 Fig. 1. „ adglutinans Pair. 1. c. p. 14. Taf. 3 Fig. 2. = @asociata Pa: 1. ce. p. 14. Taf. 2 Fig. 1, D’ORBIGnY und Darwin erblickten in den verschiedenen Formen der grossen Auster der Paranä-Stufe nur eine Art. Phıvıppr dagegen hat auf Grund eines sehr geringen und unvollkommenen Materials 5 neue Arten aufgestellt. Von 4 seiner Arten hatte PnıLipri nur je ein Exemplar zur Ver- fügung, von Ostrea adglutinans eine geschlossene Schale sowie eine Klappe mit Innenansicht. Mir dagegen liegt ein überaus reiches Material mit allen möglichen Modificationen vor, so dass eine genaue Vergleichung möglich ist. Diese ergiebt, dass sowohl die PhıLippr’schen Arten als auch O. Ferrarisi pD’ORB. nichts weiter sind als mehr oder weniger typische Bildungen der O. patagonica. Allenfalls kann man ©. longa 2 18 A. Borchert, Die Molluskenfauna Puı. und O. Ferrarisi D’Ors. als Varietäten bestehen lassen, aber nicht als eigene Arten. Die typische O. patagonica hat dreieckige Form, indem sie sich nach unten zu allmählich verbreitert. 0. patagonica var. longa ist lang und schmal: an einigen Exemplaren sind die beiden Längsseiten nahezu parallel. O. patagonica var. F'errarist hat mehr rundlichen Umriss und wird nie so dickschalig als die anderen Formen. Wie v. Inerıne richtig hervorhebt ', ist O. Ferrarisi die Jugend- form von O. patagonica mit dünnerer Schale. O. Burmeisteri Print. ist ident mit O.patagonica var. Ferrarisi. O.adsociata Pau. und die mit ihr vollkommen identen O. adglutinans Pair. und O. Bravardi Pur. sind Jugendexemplare der typischen O. pata- gonica. Eines der mir vorliegenden Exemplare ist von BRAvARD mit O. Bourgeoisi Rem. bezeichnet worden. Dasselbe ist eine typische O. patagonica. Abgesehen von diesen kleinen Unterschieden in der äusse- ren Form, welche die Aufstellung der beiden Varietäten ver- anlassen könnten, stimmt das gesammte Material vollkommen mit der Beschreibung p’Orgıenv’s überein. Als charakteristi- sches Merkmal für O. patagonica muss die Crenulation be- zeichnet werden, welche sich rings um den Rand der kleinen Klappe herumzieht. In der patagonischen Formation kommt die echte O. patagonica, wie mir Herr Dr. Orrmann brieflich mittheilt (16. November 1900), absolut nicht vor. Die Auster der patagonischen Formation ist verschieden von O. patagonica, und Herr Dr. Ortuann identificirt sie mit der neuseeländischen O. ingens Zirr., bei welcher die Randerenulirung stets fehlt; nur zuweilen sollen Spuren davon sichtbar sein, aber nur in nächster Nähe der Area, nicht rings um die Klappe herum. Das Vorkommen der echten O. patagonica scheint sich also, abgesehen von San Julian, wo sie von HATCHER in einer Schicht, welche discordant über patagonischen Schichten lagert, gefunden worden ist, auf die Paranä-Stufe zu be- schränken. Als Hauptleitfossil der Paranä-Stufe wird man also nach wie vor O. patagonica bezeichnen müssen?, während O. ingens Zırr., bezw. die nach dem erwähnten Schreiben ı Öonchylien der patag. Formation. p. 10. ? Vergl. v. Inerıne, Die Conchylien der patag. Formation. p. 37. und das Alter der Paranä-Stufe. 19 Dr. Orrmann’s mit ihr identen ©. Hatcheri Orrm. und O. Philippi Orrn. für die patagonische Formation charakte- ristisch sind. Auch ©. Bourgeoisi Rem. ist nichts weiter als O. ingens ZITT. O. patagonica gehört in die Gruppe der 0. crassissima Lam. aus dem Miocän von Europa. Namentlich die grossen und dickschaligen Formen von 0. patagonica var. longa zeigen sehr auffallende Ähnlichkeit mit der europäischen Art; bei letzterer fehlt jedoch die Randerenulirung der Oberklappe. Sehr häufig. Ostrea Alvarezii D'ÖRB. Taf. I Fig. 1—4. Ostrea Alvarezü n’OrB, Pal. p. 134. Taf. 7 Fig. 19. , E n ParLıppi, Verst. Chiles. p. 214. Taf. 48 Fig. 6 u. 7. . e . MÖRICKE, Versteinerungen der Tertiärformation von Chile. Dies. Jahrb. Beil.-Bd. X. p. 574. D’ORBIGNY hat, wie aus Beschreibung und Abbildung hervor- geht, nur Jugendexemplare dieser Art gekannt. Da mir zahl- reiche Stücke von verschiedener Grösse und verschiedenem Alter vorliegen, gebe ich eine neue Abbildung und füge zur Vervoll- ständigung der Diagnose p’OrBıcnY’s einige Bemerkungen hinzu. Das im Jugendalter dünne und fast kreisrunde Gehäuse wird bei späterem Wachsthum gewöhnlich länglich-oval und erreicht beträchtliche Dicke, namentlich die im Innern tief ausgehöhlte Unterklappe. Letztere ist auf der Aussenseite stets stark gefaltet. Mit fortschreitendem Wachsthum ver- mehrt sich die Zahl der Falten, theils durch Spaltung der vorhandenen, theils durch Einfügung neuer Falten. Die Ober- klappe ist glatt bis auf die ausgezackten Ränder der ziemlich breiten Anwachsstreifen. Der Muskeleindruck ist bei älteren Exemplaren sehr deutlich. Im Innern der Unterklappe ver- läuft vom Wirbel aus auf jeder Seite parallel mit dem Rande eine tiefe, nach unten allmählich sich verflachende und ver- breiternde Furche, welche mit dichten, senkrecht zum Rande stehenden Vertiefungen versehen ist. Entsprechend dieser Furche in der Unterklappe ist der Rand der Oberklappe wulstartig angeschwollen, so dass er bei geschlossener Schale die Furche gerade ausfüllt. In die in der Furche liegenden 2* 20 A. Borchert, Die Molluskenfauna Vertiefungen der Unterklappe greifen hiebei dichtstehende, gleichfalls radiär angeordnete Querleisten der Oberklappe zahnartig ein. Bei jüngeren Exemplaren ist diese merkwürdige Randerenulirung auf die Wirbelregion beschränkt, bei älteren erstreckt sie sich bis zum Hinterrande, wo sie verschwindet. Vorkommen: Paranä (BRAVARD, D’ÜRBIGNY, DARWwIN, v. IHE- RING); recht häufig; Rio Negro, San Jose (Darwın); Coquimbo (STEINMANN, PHILIPPT). Ostrea puwelchana D’ORB. Bar IT Fie 5 und Ostrea puelchana D’ORB. 1. c. Mollusques p. 672. Taf. 85 Fig. 25 u. 26. Ein sehr charakteristisches Merkmal dieser gryphäen- ähnlichen Art bildet die grosse Verschiedenheit der beiden Klappen. Die untere Klappe ist viel grösser als die obere, sehr stark gewölbt, kahnförmig, aber sehr variirend in der Form. Manche Exemplare sind fast gerade, andere dagegen stark seitwärts gekrümmt, bald nach links, bald nach rechts. Der Wirbel ist häufig hakenförmig nach der Deckelklappe umgebogen. Neben den geraden und stark gekrümmten Formen kommen alle möglichen Zwischenformen vor. Oft ist die Schale stark verkürzt, wird dann aber um so breiter. Wechselnd in Grösse und Form wie die Schale ist auch die Anhaftstelle. Bald stutzt dieselbe gerade den Wirbel ab und ist darum sehr klein; bald erweitert sie sich vom Wirbel bis zur Mitte, bald dehnt sie sich sogar fast über die ganze Länge der Schale aus. Die Oberfläche ist mit regellosen Anwachslinien bedeckt, von welchen nur einzelne mehr oder weniger blätterig hervorragen. An einzelnen, namentlich stark gekrümmten Exemplaren bemerkt man, gewöhnlich auf der concaven Seite, Ansätze zu radialen Rippen in geringer Zahl. Mitunter sind dieselben bis auf eine schmale Anhaftstelle von der Schale losgelöst und hängen zapfenartig herunter. Die Oberklappe ist viel kleiner, gewöhnlich auch dünner, deckelförmig, eben oder etwas concav, oft ziemlich tief in die Höhlung der Unter- klappe eingesenkt. Ihre Oberfläche ist mit feinen, in den jüngeren Partien blätterigen Anwachsstreifen bedeckt. Das Schlossfeld ist ziemlich breit und immer nach einer Seite gebogen. Es besteht aus einer breiten Bandgrube und ge- und das Alter der Paranä-Stufe. 9 wölbten seitlichen Wülsten. Bandgrube und Wülste sind fein quergestreift. Der Muskeleindruck liegt ziemlich nahe an der Mittellinie der Schale. Nach der Abbildung n’Örsıcny’s zu schliessen, ist die beschriebene Art nicht verschieden von der südlich von La Plata an der Küste Patagoniens lebenden Ostrea puelchana D’ORB. In der Universitätssammlung zu Freiburg i. Br. befinden sich einige Exemplare einer jungquartären Auster aus der Um- gegend von Buenos Aires, welche im Durchschnitt etwas grösser sind, aber im Übrigen mit den Stücken aus der Paranä- Stufe übereinstimmen. Vorkommen: Paranä (BrAvarn); häufig. Anomia Lix. Placunanomia papyracea (Pnaır.). Taf. I Fig. 7—9. Östeophorus (BRAv.) papyraceus PuıL. Deser. p. 14. Taf. 4 Fig. 3. Placunanomia papyracea (PHıL.). v. IHERING, Os moll. p. 328. Der Umriss der dünnen Schale ist gewöhnlich kreisrund. Im Jugendalter ist die grössere Oberklappe stark gewölbt, napfförmig, zuweilen länglich-oval, conisch oder birnförmig. Die in dem Bravarv’schen Verzeichniss genannte Anomia püeata Brav. ist nichts weiter als die Jugendform unserer Art. Bei älteren Exemplaren ist die Oberklappe fast gar nicht gewölbt, vielfach ganz plattgedrückt und nur zuweilen in der Wirbelregion etwas angeschwollen. Die Oberfläche ist, abgesehen von sehr feinen concentrischen Anwachslinien, glatt. Der grosse Muskelfleck im Innern beginnt direct unter dem Wirbel und erstreckt sich unter langsamer Verbreiterung bis über die Mitte. Die Lage der Byssus- und Schliess- muskeleindrücke ist nicht erkennbar. Von der stets kleineren und sehr dünnen Unterklappe sind Einzelexemplare nicht vor- handen, immer ist dieselbe fest an die Oberklappe angeklebt. Die Öffnung für den Austritt des verkalkten Byssus ist längsoval, aber selten unversehrt erhalten; gewöhnlich sind die Ränder theilweise abgebrochen. Die Oberfläche dieser Klappe ist uneben und etwas rauh. Die Zuwachsstreifen sind zuweilen blätterig. “ Die äussere Form dieser häufig vorkommenden Art er- innert etwas an die bei Sicilien lebende Anomia elegans PrıL., 29 A. Borchert, Die Molluskenfauna unterscheidet sich aber durch den Mangel der Radialstreifung. Auch die in australischen Gewässern lebende Anomia striat«a Gray ist sehr ähnlich. Dieselbe hat jedoch gleichfalls schwache Radialstreifung, von welcher man an unserer Art nichts bemerkt. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); häufig. Pecten Lan. Pecten paranensis D’ORB. Pecten paranensis vV’ORB. 1. c. Pal. p. 132. Taf. 7 Fig. 5—9. M ; } Darwın-SowERBY, Geol. Beob. p. 376. Taf. 3 Fig. 30. 2 > a v. IHERMG, Os moll. p. 226, 323 u. 328. Zu der ausführlichen Beschreibung von p’OrBIGNyY füge ich noch hinzu, dass das rechte Ohr der Unterklappe einen auffallend tiefen Byssusausschnitt zeigt. Beide Ohren sind radial gerippt und concentrisch gestreift, nur auf dem ziemlich breiten Byssuswulst fehlen die Radialrippen. Unterhalb des Byssuswulstes ist der Schalenrand in einer Länge von 2—3 mm abgeplattet und verbreitert und trägt 4—6, gewöhnlich aber 4 charakteristische Zähnchen. Als ferneres Charakteristicum verdient noch hervorgehoben zu werden, dass die Oberklappe bedeutend höher gewölbt ist als die Unterklappe. Nach v. Inerıne (Os moll. p. 226) ist diese Art nicht verschieden von dem an der Küste Patagoniens lebenden Pecten tehuelchus n’OrB. Letzterer hat jedoch Drillingsrippen, wäh- rend bei P. paranensis die Rippen einfach sind. Sehr gut stimmt jedoch P. exasperatus Sow. mit unserer Art überein. Den einzigen Unterschied finde ich darin, dass die Schuppen bei der lebenden Art etwas kleiner sind. P. exasperatus Sow. lebt in Westindien und reicht bis Rio de Janeiro hinab. Vorkommen: Paranä (BRAvARD, D’ORBIGNY, DARWIN, v. IHE- RING); häufig; S. Jose, S. Julian (Darwın); P. Deseado (Darwın, v. IHERING). Pecten Darwinianus D’ORB. Taf. II Fig. 1 und 2. Peceten Darwinianus v’ORB. |]. c. Pal. p. 133. DArwın-SowErBy, p. 375. Taf. 3 Fig. 28 u. 29, k ke r Paıuıppi1, Descr. p. 12. Taf. 3 Fig. 4. Ammussium Darwinianum v’ORB. v. InErına, Os moll. p. 225 u. 329. n n ”n und das Alter der Paranä-Stufe, 23 Da die Abbildungen von Sowerpy und Pniuiprpı nur mangel- haft sind und auch die bisherigen Beschreibungen Manches zu wünschen übrig lassen, so gebe ich eine neue Abbildung nebst Beschreibung. Das Gehäuse ist fast kreisrund, dünnschalig und leicht zerbrechlich, gleichklappig und schwach gewölbt, die obere Klappe noch weniger als die untere. Die Oberfläche ist mit einer schwach glänzenden Epidermis bedeckt, durch welche die zahlreichen äusserst feinen Anwachslinien durchschimmern. In der Wirbelregion ist die Epidermis oft abgewittert oder abgeschliffen, und in diesem Falle bemerkt man, dass die feine Radialstreifung der Innenseite durch die Schale durch- schimmert und auf der Oberfläche sichtbar wird. Oft kann man diese Erscheinung bis zum Rande verfolgen. Der Schloss- rand der Oberklappe ist gerade und zugeschärft, derjenige der Unterklappe steigt vom Wirbel aus nach beiden Seiten aufwärts, so dass ein sehr stumpfer Winkel entsteht. In der Unterklappe verläuft von der Spitze des Wirbels aus in gerader Linie nach vorn und hinten je eine sich allmählich verbreiternde Zahngrube, von welcher sich die beiden Hälften des Schlossrandes keulenförmig abheben. Entsprechend diesen beiden Zahngruben der unteren Klappe hat die obere an jeder Seite des Wirbels einen langgestreckten Seitenzahn, der sich leistenförmig längs des Schlossrandes hinzieht, aber nicht bis zum Ende reicht. Die Bandgrube ist kegelförmig und mit schwachen parallelen Querstreifen versehen. Die Anwachs- stellen der auf der Oberfläche deutlich wellenförmig concentrisch gestreiften Ohren sind im Innern der Schale durch dicke Wülste gekennzeichnet, die in einem stark hervortretenden Höcker endigen. Der vordere Höcker reicht gewöhnlich bis zum Rande der Schale, der hintere dagegen endet etwa 1 mm vor dem Schalenrande. Die Innenseite ist mit 20—26 vom Wirbel aus- strahlenden Rippen versehen, welche allmählich an Stärke zu- nehmen und sich häufig am Rande spalten. Die Spaltung sämmt- licher Rippen ist nur an einigen, namentlich grösseren Exem- plaren erkennbar. In den meisten Fällen sind nur die Seitenrippen gespalten, während die mittleren einfach bleiben. Die Zwischen- räume der Rippen tragen feine Radialstreifung. Der fast runde Muskeleindruck ist gross und liegt etwas ausserhalb der Mitte. 24 A. Borchert, Die Molluskenfauna Sehr nahe verwandt mit dieser Art ist Pleuronectes Lyonüi GaBB aus dem karaibischen Miocän. Bei der mittelamerika- nischen Art sind jedoch die Ohren breiter und der Abfall der Rückenränder ist etwas steiler. Die meiste Ähnlichkeit besitzt unsere Art mit Pecten eristatus BRoxn aus dem Miocän und Pliocän von Europa. Die europäische Art unterscheidet sich von der beschriebenen nur durch die Art der inneren Berippung. Die Rippen sind hier durchgehends einfach und in der Unterklappe gewöhnlich paarig angeordnet. Auch die Anzahl der Rippen ist oft grösser, weil dieselben dichter stehen. Denselben Unterschied in der Berippung zeigt auch der im Indischen Ocean lebende P. pleuronectes Lin. Vorkommen: Paranä (Bravarp, D’OrBIGNY, Darwin, v. IHERING); häufig; S. Jose, S. Julian, P. Deseado (Darwin). Pecten oblongus (Brav.) Phi. Pecten oblongus Brav. PHıLippı, Descer. p. 13. Taf. 2 Fig. 4. Das gleichseitige, in die Quere verlängerte Gehäuse ist sehr ungleichklappig. Die Oberklappe ist fast gar nicht ge- wölbt, in der Wirbelregion verflacht, mitunter sogar concav. Vom Wirbel dieser Klappe strahlen 283—30 Radialrippen aus, von denen die mittleren allmählich an Breite zunehmen und ungefähr von der Mitte ab dachförmige Form annehmen und zuweilen Längsstreifen tragen. An den Seiten sind die Rippen viel dichter zusammengedrängt und nehmen auch bei ihrer Annäherung an den Rand nur wenig an Stärke zu. Die Oberfläche ist mit dichtstehenden Anwachsstreifen versehen, die in den recht breiten Zwischenräumen fast lamellenartig hervortreten. Die ziemlich grossen Ohren haben dieselbe Sculptur wie die Schale: Radialrippen und concentrische Strei- fung. Die Anzahl der Radialrippen ist jedoch nicht constant, gewöhnlich sind 3—-4 vorhanden, manchmal mehr, manchmal weniger. Die Innenseite hat breite, abgeplattete Rippen, deren Zwischenräume in der Wirbelregion schmal sind, nach dem Rande hin aber allmählich an Breite zunehmen. Die Ligamentgrube ist glatt. Von der Unterklappe liegen mir nur Bruchstücke vor, welche grösstentheils mit hartem Sand- stein incrustirt sind. Die Rippen sind hier nicht dachförmig zugeschärft, sondern breit und abgeplattet. Einige Exemplare und das Alter der Paranä-Stufe. 95 zeigen genau dieselbe concentrische Streifung wie die Ober- klappe, abgewitterte Stücke dagegen sind vollkommen glatt. Das Innere der Schale ist, soweit sichtbar, gleich dem der Oberklappe. Diese Art steht Pecten Besseri Anprz. aus dem euro- päischen Miocän recht nahe. Die Unterklappe unterscheidet sich nur durch etwas schwächere Wölbung von der euro- päischen Art, die Oberklappe dagegen ist abweichend geformt, und ich habe weder in der Literatur noch im Berliner Museum etwas Übereinstimmendes finden können. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); häufig. Mytilus Bauc. Mytilus trigonus (Brav.) Sp. n. Taf. I Fig. 10 und 11. Diese einzige mir vorliegende Art von Mytılus varürt nicht unbeträchtlich sowohl hinsichtlich der Grösse als auch der Form. -Von den 14 vorhandenen, mehr oder weniger gut erhaltenen Stücken giebt es keine zwei, die vollkommen ident wären. Andererseits sind die Unterschiede wieder so gering, dass eine Theilung in mehrere Arten nicht durchführbar ist. Schale länglich-dreieckig, vorne spitz und hinten gerundet. Der Schlossrand steigt von dem spitzen, etwas nach unten gebogenen Wirbel in schwach convexer Wölbung ziemlich steil auf und vereinigt sich in einer sehr undeutlichen Ecke mit dem schwach abfallenden Dorsalrand. Der Ventralrand ist in geringer Entfernung vom Wirbel etwas nach unten ge- wölbt und vortretend, von der Mitte ab gerade. Der Hinter- rand ist regelmässig gerundet. Auf jeder Klappe verläuft in schwacher Krümmung vom Wirbel bis zum Ende des Bauch- randes ein stumpfer Kiel, wodurch die Schale in zwei un- gleiche Hälften getheilt wird. Der Verlauf dieses Kieles ist aber bei den einzelnen Stücken sehr verschieden, und demnach ist auch das Grössenverhältniss der beiden Schalenhälften ein wechselndes. Wenn man die einzelnen Klappen mit der Innen- seite auf den Tisch legt und sie gerade von oben betrachtet, so sieht man an einzelnen Exemplaren den Kiel fast genau über dem Ventralrand liegen und nur in der Nähe des Wirbels, 36 A. Borchert, Die Molluskenfauna wo er den erwähnten Bogen macht, etwas hervortreten. An anderen Stücken rückt der Kiel mehr nach der Mitte der Schale, die Ventralhälfte wird dadurch breiter, und der Winkel, unter dem die beiden Hälften zusammenstossen, stumpfer. Bemerkenswerth ist der Umstand, dass das letztere Merkmal meist an der rechten Klappe hervortritt, während an der linken der Kielwinkel nahezu ein rechter ist. Es liegen mir nur lauter Einzelklappen vor bis auf Bruchstück Fig. 11, das die Wirbelregion zweier zusammengehöriger Klappen zeigt. Hier ist aber das Verhältniss gerade umgekehrt, indem die Ventralhälfte der linken Klappe breiter ist als die der rechten. Die ganze Oberfläche ist mit concentrischen Anwachsstreifen versehen. Dieser Art steht der an der Küste Brasiliens lebende M. achatinus Lam. ausserordentlich nahe. Derselbe wird je- doch im Durchschnitt grösser und hat oben beim Zusammen- stoss des vorderen und hinteren Rückenrandes stets eine deut- liche Ecke (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAvArv); nicht selten. Modiola Lan. Modiola cf. tulipa Lam. Modiola tulipa Lam. Küster, Conch. Cab. VIII, 3. p. 107. Taf. 5 Fig. 4. platensis PuıL. Deser. p. 11. Taf. 2 Fig. 2. ; v. IHERING, Os moll. p. 234. n Das dünnschalige Gehäuse ist länglich-oval, in der Mitte stark angeschwollen, vorne und hinten zusammengedrückt. Jede Klappe ist durch einen stumpfen, abgerundeten Kiel, der von den Wirbeln ausgeht, in zwei Theile getheilt. Etwas vor der Mitte beginnt der Kiel sich abzuplatten und zu ver- breitern und löst sich schliesslich in der Nähe der gleich- mässigen Rundung des Hinterrandes auf. Der Dorsalrand steigt vom Wirbel in mässig gebogener Linie auf, bildet etwas vor der Mitte einen flachen Bogen und fällt dann in fast ge- rader Linie nach hinten ab, wo er sich mit dem Hinterrand vereinigt. Der Ventralrand ist in der Mitte etwas aus- gebuchtet. Die Lage der Wirbelspitzen ist bei den einzelnen Exemplaren nicht constant. Bei einigen liegt sie etwas hinter der Schalenspitze, selten vor derselben, gewöhnlich in verti- und das Alter der Paranä-Stufe. 97 caler Linie über derselben. Die concentrischen Anwachs- streifen sind sehr deutlich. Die mir vorliegenden Stücke sind fast vollkommen ident mit M. tulipa Lan., welche in Westindien lebt und bis San Paulo hinabreicht. Bei der lebenden Art springt das Vorder- ende ein wenig mehr vor als bei der fossilen (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAavArp); häufig. Modiola lepida Phır. Modiola lepida PsıL. Deser. p. 12. Taf. 2 Fig. 3. & n R v. IHERING, Os moll. p. 234. Die zahlreichen mir vorliegenden Exemplare, welche theils als ganze Schalen, theils als einzelne Klappen in braunem Sande stecken, stimmen mit der von PnıLıppı gegebenen Be- schreibung und Abbildung überein. Die nächste Verwandte dieser Art ist M. sulcata Lam., lebend in Westindien. Die lebende Art hat gröbere und darum weniger zahlreiche Rippen. Auch sind die Rippen am Hinter- rand aufwärts und etwas vorwärts gebogen (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (Bravarp); häufig. Modiola contorta sp. n. Taf. I Fig. 3 und 4. Diese merkwürdige Art ist dadurch ausgezeichnet, dass die flachen und wenig hervortretenden Wirbel weit nach hinten gerückt sind. Von den Wirbeln verläuft auf jeder Klappe nach dem zugespitzten Hinterrande ein stumpfer, dicker Wulst, der die Schale in zwei ungleiche Hälften theilt. Der vordere, grössere Theil ist breit und vorne gerundet, der verlängerte hintere Theil wird infolge des bogenförmig nach unten abfallenden Dorsalrandes zugespitzt. Vor dem erwähn- ten Wulst erscheint die Schale infolge einer vom Wirbel bis zum Ventralrand schräg nach hinten absteigenden flachen und nach unten allmählich sich verbreiternden Furche wie ein- geschnürt. Diese Beschreibung gebe ich nach einem einzigen Exemplar (Fig. 3), welches die normale Ausbildung zu sein scheint. Die übrigen 16 Exemplare sind stark verzerrt, indem die hinter den Wirbeln gelegene Partie entweder nach rechts oder nach links gedreht ist. 8 Exemplare sind nach rechts und 98 A. Borchert, Die Molluskenfauna 8 nach links gedreht. An derjenigen Seite, nach welcher die Drehung stattgefunden hat, erscheint die vor dem Wulst ge- legene Furche als starke Einschnürung, während auf der anderen Klappe die Furche glattgezogen ist. Die Oberfläche ist mit concentrischen Zuwachsstreifen bedeckt, die wie schwach entwickelte, unregelmässige Rippen hervortreten. In der Wirbelregion ist die Oberfläche der Schale gewöhnlich ab- gewittert oder vielleicht angefressen. Das normale Exemplar zeigt grosse Ähnlichkeit mit der in Californien lebenden Adula stylina Carpe. Letztere Art ist jedoch kleiner und verhältnissmässig schlanker. Auch sind die Wirbel weiter nach vorn gerückt (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BravAarn); nicht selten. Arca Lin. Arca Bonplandiniana D’ORB. Arca Bonplandiniana v’Ore. 1. c. Pal. p. 130. Taf. 14 Fig. 15—18. e A v. IHERıng, Os moll. p. 236. lirata PuıL. Deser. p. 11. Taf. 1 Fig. 14. . £ v. IHERINB, 1. c. p. 237 u. 329. Der äussere Habitus dieser Art zeigt nicht unbedeutende Schwankungen. PhıLippi hat eine neue Art, Arca lirata, auf- gestellt, die mit A. Bonplandiniana zu vereinigen ich Kein Bedenken trage. Paiıpri hat nur kleine Exemplare, in den Dimensionen 11, 13 und 8 mm, zur Verfügung gehabt, die ich für Jugendexemplare halte. Das mir vorliegende, sehr reichhaltige Material ermöglicht es mir, genaue Vergleiche anzustellen. Das kleinste Exemplar ist 6 mm lang und 4 mm hoch, das grösste 5 cm lang und 4 cm hoch. Das Verhält- niss der Länge zur Höhe ist also in den verschiedenen Alters- stufen nicht constant. In späterem Alter wächst das Gehäuse mehr in die Höhe, weniger in die Länge. Im Jugendalter ist der Hinterrand in der Nähe des Schlossrandes, mit dem er nahezu einen rechten Winkel bildet, flügelartig verbreitert. Mit zunehmendem Alter verschwindet meist diese Verbreite- rung, der Winkel wird stumpfer und löst sich vielfach voll- ständig in der Rundung des Hinterrandes auf. | Im Übrigen kann ich der ausführlichen Beschreibung p’Orgıcny’s nichts Wesentliches hinzufügen. und das Alter der Paranä-Stufe. 99 Sehr nahe verwandt mit dieser Art ist A. Deshaysii Hant. — A. antiquata Dunk., lebend in Brasilien. Dieselbe hat zwar weniger Rippen (27—29), ist aber sonst sehr ähnlich. Der Flügel ist stets vorhanden, auch bei alten Exemplaren (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BRAVARD, D’ÖRBIGNY, Darwın); sehr häufig; Rio Negro, Ensenada de Ros (p’OrBıcny, Darwin). Arca platensis Phi. Taf. II Fig. 5 und 6. Arca platensis PrıL. Deser. p. 11. Taf. 1 Fig. 8. v. Inering, 1. c. p. 236 u. 330. Das Gehäuse ist quer-oval, länglich; Vordertheil kurz und gerundet, Hintertheil verlängert. Man kann an jeder Klappe drei Regionen unterscheiden, eine vordere, mittlere und hintere. Diese Eintheilung wird durch zwei stumpfe Kiele gegeben, die vom Wirbel nach dem Vorder- und Hinter- rande des Ventralrandes verlaufen. Alle drei Regionen sind mit Radialrippen versehen, jedoch in verschiedener Ausbildung. In der mittleren Region sind die Rippen fein und engstehend, an den Extremitäten treten sie weiter auseinander und werden stärker. Auf dem Hinterende sind sie oft gespalten, so zwar, dass die Spaltung gewöhnlich schon vor der Mitte beginnt. Zuweilen bemerkt man diese Erscheinung auch noch auf der hinteren Hälfte der Mittelregion. Sämmtliche Radialrippen sind von feinen, engstehenden, concentrischen, erhabenen Linien durchschnitten, wobei jedoch die Radialrippen schärfer hervortreten. Auf den Durchkreuzungspunkten stehen Knöt- chen, die auf der Vorderregion besonders deutlich sind. Ausser- dem ist die Oberfläche noch mehrmals durch Zuwachsabsätze unterbrochen, welche sich gegen den Rand hin mehren. Die mittlere Region ist durch eine seichte, nach unten sich all- mählich verbreiternde Furche, die sich vom Wirbel bis zur Mitte des Ventralrandes hinzieht, schwach ausgehöhlt. Der mit dem Schlossrand fast parallel verlaufende Ventralrand ist in der Mitte, wo die genannte Furche endet, gewöhnlich etwas nach oben ausgebuchtet. Diese Ausbuchtung wird mit zunehmendem Alter grösser, aber an keinem der mir vor- liegenden Exemplare ist sie so gross, wie die Abbildung 30 A. Borchert, Die Molluskenfauna PaiLippi’s zeigt. Mit Recht hat PuıLiprr vermuthet, dass sein Exemplar eine anormale Bildung sei. Die Area ist lang, schmal und mit Längsstreifen versehen, welche unter dem Wirbel einen stumpfen Winkel bilden. Die Anzahl der Streifen wächst mit dem Alter, wie auch die Breite der Area. Der gerade Schlossrand ist mit zahlreichen Zähnen besetzt. Die mittleren Zähne sind klein, stehen nahe beieinander und sitzen senkrecht auf dem Schlossrand auf. Die Zähne an den beiden Enden des Schlossrandes sind grösser, stehen schräge zum Schlossrand und sind durch verhältnissmässig grosse Zwischen- räume von einander getrennt. Als nächste Verwandte dieser Art kommt die in West- indien lebende A. candida Hzeı. in Betracht; dieselbe unter- scheidet sich von der fossilen nur durch feinere und flachere Rippen (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAvarp); nicht selten. Pectunculus Lan. Pectunculus symmetricus (Puı.). 2a Il Fig, 7. Lucina symmetrica PrıL. Deser. p. 9. Taf. 1 Fig. 3. Paıusprı hat einen stark abgerollten Steinkern mit ver- brochenem Rande abgebildet und als Zucina symmetrica be- schrieben. Mir liegt eine ganze Reihe gut erhaltener Stein- kerne vor, welche mit dem von Pnıuıppı beschriebenen voll- kommen zur Deckung gebracht werden können. An einzelnen Exemplaren sieht man noch Spuren des charakteristischen Pectunculus-Schlosses, so dass die Zugehörigkeit zur Gattung Pectunculus nicht zweifelhaft sein kann. Den Phiuippr’schen Speciesnamen zu ändern, liegt kein Grund vor. Der Umriss des ziemlich angeschwollenen Gehäuses ist kreisförmig. Von den spitzen und hochragenden Wirbeln fallen die Dorsalränder fast geradlinig ab. Der Abfall des einen Randes ist etwas stärker, der Rand selber darum entsprechend länger. Der Manteleindruck ist tief und sehr deutlich. Die in ihrer Form ziemlich variabeln Muskeleindrücke füllen den ganzen unteren Raum der seitlichen Depressionen aus. Vom Wirbel strahlen fächerförmig gegen 50 Radialrippen aus, deren | und das Alter der Paranä-Stufe. 31 Abdrücke am Rande noch gut erhalten sind. An den best- erhaltenen Stücken zählt man an der einen Seite des Schloss- randes 7, an der anderen 8 Zähne, die Zähne in der Mitte sind nicht sichtbar. Weil nur Steinkerne vorliegen, ist eine genaue Verglei- chung mit anderen Arten nicht gut möglich. Immerhin lässt sich so viel sagen, dass die Beziehungen dieser Art zu dem in Westindien lebenden P. decussatus Lin. recht innig sind. Bei der lebenden Art sind die Wirbel weiter nach vorn gerückt, so dass der vordere Dorsalrand kürzer ist als der hintere (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAvArp); nicht selten. Pectunculus minutus Sp. n. Taf. HI Fig. 1 und 2. Das mässig gewölbte dickschalige Gehäuse ist fast kreis- rund, nach oben etwas verlängert und nahezu gleichseitig. Von den ziemlich stark aufgetriebenen, wenig gekrümmten Wirbeln strahlen zahlreiche feine Radialfurchen aus. In der Mitte ist die Schale gewöhnlich abgewittert, was zur Folge hat, dass hier die Furchen mit grösserer Deutlichkeit hervor- treten. Unter der Lupe bemerkt man in den Furchen eine sehr feine Querstreifung. Die ziemlich kleine, dreieckige Bandarea zeigt die Eigenthümlichkeit, dass vom Wirbel nach hinten 4—5, nach vorn aber nur 2 Furchen ausstrahlen, so dass man bei dieser Art nicht von A-förmig geknickten Fur- chen reden kann. Der Schlossrand ist ziemlich breit und trägt auf jeder Seite 8 schrägstehende, nach der Mitte zu allmählich an Länge zunehmende Zähnchen. Die Zahl der schwach fächerförmig divergirenden Zähnchen in der Mitte beträgt gewöhnlich 4. Muskeleindrücke oval und mässig tief; Manteleindruck deutlich; Schalenrand innen gekerbt. Diese Art steht Axinea bormidiana (May.) var. percostata Sacco aus dem Neogen von Piemont (vergl. Sacco, I molluschi dei terreni terziarii del Piemonte etc. P. XXVI. Taf. IX Fig. 14) recht nahe. Die europäische Verwandte ist jedoch etwas weniger hoch und hat deutlich hervortretende Radial- rippen. Vorkommen: Diamante (Bravarp); ziemlich häufig. 32 A. Borchert, Die Molluskenfauna Nucula Lan. Nucula puwelchana D’ORR. Taf. III Fig. 3 und 4. Nucula puelchana v’ORB. 1. c. Moll. p. 624. Taf. 84 Fig. 24—26. Die vorhandenen Stücke stimmen vollkommen mit der an der nördlichen Küste Patagoniens (San Blas) lebenden Nucula puelchana v’ORB. überein. | Vorkommen: Paranä (BRAVARD); selten. Leda ScHunm. Leda patagonica D’ORB. mas. III Bien Leda patagonica D’ORB. 1. c. Moll. p. 544. Taf. 82 Fig. 1—3. Die mir vorliegenden Exemplare der Gattung Leda zeigen so auffallende Ähnlichkeit mit der an der Küste Patagoniens lebenden L. patagonica D’OrB., dass sie unbedenklich mit ihr identificirt werden können. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); selten. Venericardia Lam. Venericardia crassicosta Sp. n. Taf. II Fig. 6. Ausser 4 Steinkernen ist nur eine unvollkommen er- haltene linke Klappe vorhanden. Dieselbe ist quer-eiförmig, dickschalig, ungleichseitig, vorne kurz und gerundet, hinten verlängert. Der Wirbel ist stark nach vorn gekrümmt. Die Oberfläche ist mit 25 Rippen versehen, welche am Wirbel schmal und hoch, in der Lunularegion rund und etwas gekerbt sind, gegen den Rand hin aber immer flacher und breiter werden. Die jüngere Hälfte der Schale ist ausserdem noch mit dichtstehenden unregelmässigen Zuwachsstreifen bedeckt, während in der älteren Hälfte nur einige schwach entwickelte Querlinien bemerkbar sind. Die Lunula ist sehr klein und tief eingedrückt, so dass man sie nicht sieht, wenn man die Schale gerade von oben betrachtet. Ihre Oberfläche ist an dem vorliegenden Stücke beschädigt, so dass sich über ihre Sculptur nichts sagen lässt. Dasselbe gilt von der Area. und das Alter der Paranä-Stufe. 33 Das kräftige Schloss ist gleichfalls stark lädirt. Der grosse ovale vordere Muskeleindruck ist ziemlich tief, der hintere nicht erhalten. Sowohl in der Form, als auch in der Oberflächensculptur stimmt diese Art sehr gut mit V. Jowanetti Bast. aus dem europäischen Miocän überein, unterscheidet sich aber durch die grössere Anzahl der Rippen. Vorkommen: Paranä (BrAvaArp); selten. Cardita Lam. Cardita paranensis Sp. n. Taf. III Fig. 7 und 8. Die einzige mir vorliegende rechte Klappe mit etwas rundlichem Umriss ist ziemlich stark gewölbt, hinten etwas abgeflacht, der stark hervorragende Wirbel nur wenig nach vorn gerückt. Von demselben strahlen 23 Rippen aus, deren Zwischenräume etwas breiter sind als die Rippen. Im Hin- blick auf die Rippen kann man drei Regionen an der Schale unterscheiden. Die 6 vorderen Rippen sind mit dicken Knoten versehen, die 6 hinteren sind infolge der Abplattung des hinteren Schalentheils weniger gekrümmt und weniger scharf ausgeprägt als die übrigen; ihre Oberfläche ist glatt. Auf der Mittelregion sind die Rippen stark abgewittert, so dass man nicht sagen kann, ob dieselben geknotet sind oder nicht. Die ganze Oberfläche ist mit dichtstehenden concentrischen Anwachslinien versehen. Es ist eine kleine vertiefte Lunula vorhanden, deren Sculptur jedoch nicht von der der nächsten Umgebung abweicht. In der Arearegion ist der Rand ab- gewittert. Die lange und breite Ligamentgrube ist von einer starken Nymphe unterlagert. Das aus zwei Cardinalzähnen bestehende Schloss ist lädirt, so dass sich Genaues darüber nicht sagen lässt. Der vordere Muskeleindruck ist länglich- oval, der hintere nicht erhalten. Innenrand vorn und hinten glatt, in der Mittelregion gekerbt. Von der Ostküste Südamerikas ist mir nur eine lebende Cardita bekannt, nämlich ©. procera GouLp, mit der die be- schriebene Art jedoch keine Ähnlichkeit hat. Am ehesten könnte man unsere Art mit Ü. (Actinobolus) pinnula Basr. 3 34 A. Borchert, Die Molluskenfauna aus dem europäischen Neogen (vergl. Sacco, 1. c. P. XX VII. p. 20, Taf. V Fig. 39—42) vergleichen; letztere hat jedoch breitere Rippen mit engen Zwischenräumen. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); sehr selten. Cardium Lim. Cardium magnum Born. Cardium magnum Born. KüÜsTER, Conch. Cab. X, 2. p. 45. Taf. 10 Fig. 4 u. 5. platense v’ORB. |]. c. Pal. p. 120. Taf. 14 Fig. 12—14. Bravardi Paıt. Descr. p. 10. Taf. 1 Fig. 11. platense D’ORB. V. IHERING, Os moll. p. 250. Schale schief-herzförmig, ungleichseitig, stark gewölbt, gross und dickschalig, Wirbel sehr hoch und stark gekrümmt. Die Vorderseite ist, regelmässig gerundet und bildet mit dem hoch aufsteigenden und gleichfalls gerundeten Ventralrand einen regelmässigen Bogen. Nach hinten zu senkt sich der Ventralrand langsam und bildet mit dem schwach gewölbten verlängerten Hinterende einen zugerundeten Winkel. Im Hinblick auf die Oberflächensculptur kann man drei Regionen unterscheiden, eine vordere, mittlere und hintere. Den breitesten Raum nimmt die Mittelregion ein, welche 26 mässig breite und hochgewölbte Rippen trägt. Die tief ausgehöhlten und dicht querliniirten Zwischenräume sind nur etwa halb so breit als die mit welligen Querlinien versehenen Rippen. Die kleine Vorderregion trägt 5 plattgedrückte und vollkommen glatte Rippen. Ebenso sind die 8—10 Rippen der hinteren Region niedergedrückt und frei von Querlinien. Der Schalen- rand ist hier vollkommen glatt. Die Ränder der herzförmigen glatten Lunula sind schwielenartig umgebogen. Die kleine lanzettförmige Area zeigt in jeder Klappe eine tiefe Furche zur Aufnahme des äusseren Ligaments. Das Schloss besteht in jeder Klappe aus einem grossen hakenförmigen Hauptzahn, hinter dem sich ein schmaler, leistenförmiger, schräg nach rückwärts gebogener Nebenzahn befindet. Der vordere stark vorspringende Seitenzahn der linken Klappe ist gross, leisten- förmig, mit abgestutzter Spitze; der hintere ist klein und steht dicht am Rande. und das Alter der Paranmi-Stufe. 35 Ausser 11 mehr oder weniger gut erhaltenen Klappen von verschiedener Grösse liegen mir noch mehrere Steinkerne vor. Pnıuıprpr hat auf Grund eines Steinkerns eine neue Art aufgestellt, die sich von Cardium platense D’Ors. dadurch unterscheiden soll, dass sie viel höher als lang sei. Dieses an einem einzigen Individuum beobachtete Merkmal ist jedoch nicht hinreichend zur Begründung einer neuen Art. Auch vollständig erhaltene Exemplare von C©. platense sind zuweilen höher als lang, wie andererseits manche Steinkerne länger als hoch sind. Die Form ist ziemlich variabel, und an dem mir vorliegenden Material kann man die verschiedensten Über- gänge beobachten. Auch die Bemerkung Pinmipri’s: „Am hinteren Ende scheinen gar keine Rippen gewesen zu sein,“ beweist nur, dass wir es mit dem Sternkern von C. platense zu thun haben, dessen Rand eben an der erwähnten Stelle ganz glatt ist. Die fossile Art aus Paranä zeigt mit dem in Westindien lebenden Cardium magnum Born so auffallende Ähnlichkeit, dass man unbedenklich beide miteinander identificiren kann. Die lebende Art ist gewöhnlich etwas bauchiger, sonst aber besteht kein Unterschied (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAvarn, D’ORBIGNY, Darwin, v. IHERING); häufig. Cardium bonariense PHiL. Cardium bonariense PaıL. Descer. p. 11. Taf. 1 Fig. 10. £ , n v. IHERING, Os moll. p. 251. Da mir ausser Steinkernen nur zwei Stücke mit Aussen- ansicht vorliegen und sich die Schlossverhältnisse der Be- obachtung entziehen, so kann ich der Beschreibung ParLippr’s nichts Wesentliches hinzufügen. Ich beschränke mich daher auf die Bemerkung, dass die Anzahl der Rippen gewöhnlich grösser ist als 35, sie schwankt zwischen 35—50. Im äusseren Habitus und der Sculptur der Schale stimmt diese Art sehr gut mit Trachycardium gallicum var. Pede- montana Sacco (P. XXVII. p. 42, Taf. X Fig. 7—9) aus dem piemontesischen Pliocän überein. Vorkommen: Paranä (BrAvarp); selten. 3*+ 36 A. Borchert, Die Molluskenfauna Dosinia Scor. Dosinia patagonica PH. Dosinia patagonica PaıL. RoEMER, Monographie der Molluskengattung Dosinia. p. 11. Die vorhandenen Stücke stimmen mit der an der Küste Brasiliens und nach PrıLıprı auch an der Patagoniens leben- den D. patagonica PuıL. so vollkommen überein, dass ich von einer Beschreibung absehen kann (Berliner Museum). D’ORBIGNY hat den Namen dieser Art in D. Philippi abgeändert, weil er behauptet, dieselbe komme nicht südlicher als Rio de Janeiro vor. (Vergl. Voyage etc. Moll. p. 553.) Vorkommen: Paranä (BrAvArp); ziemlich häufig. Cytherea Lan. Tivela argentina Sow. Taf. IH Fig. 9 und 10. Tivela argentina Sow. RoEMER, Monographie der Molluskengattung Venus. 1. 17. Taf. 5 Fig. 4. Die vorhandenen Stücke zeigen in allen charakteristischen Eigenschaften eine so auffallende Ahnlichkeit mit der im Paci- fischen Ocean an der Küste Mittelamerikas lebenden Tivela argentina Sow., dass ich Keinen wesentlichen Unterschied namhaft machen kann. Vorkommen: Paranä (BrAvaArp); nicht selten. Tivela trıgona Sp. n. Taf. IH Fig. 11—13, Es liegt mir nur eine linke Klappe vor. Dieselbe bildet ein fast gleichschenkliges Dreieck. Das Vorderende ist zu- gespitzt, das Hinterende gerundet, der Ventralrand schwach gekrümmt, fast gerade. Lunula lanzettförmig, im Vergleich zur Breite sehr lang und durch eine schwach eingeritzte Linie gut umschrieben. Die Arearegion ist abgebrochen. Durch das Schloss ist diese Art als typische T'wela charakterisirt. Die nicht sehr deutlichen eiförmigen Muskeleindrücke liegen in gleicher Höhe. Der kurze Sinus hat dreieckige Form und ist gleich dem Manteleindruck kaum sichtbar. Die Oberfläche und das Alter der Paranä-Stufe. 37 ist mit zahlreichen Radialrippen versehen, welche oben nur schwach, in der grösseren unteren Hälfte dagegen, wo die Schale abgewittert ist, sehr deutlich hervortreten. Die Radial- rippen werden von sehr feinen concentrischen Linien durch- kreuzt, und zwar in der Weise, dass in der Wirbelregion die eoncentrischen Linien, auf den abgewitterten Randpartien die Radialrippen mit grösserer Deutlichkeit hervortreten. Als nächste Verwandte dieser Art kommt die in West- indien lebende 7. trigonella Lam. in Betracht. Die in ihrer Form allerdings sehr variable Art scheint im Durchschnitt höher zu sein (vergl. Römer 1. c. I. p. 18. Taf. V Fig. 5a—g). Vorkommen: Paranä (BrAvArD); sehr selten. Venus Lm. Venus Münsteri D’ORB. Venus Münsteri D’ORB. 1. c. p. 121. Taf. 7 Fig. 10—11. 5 . x PaıLıppı, Verst. Chiles. p. 127. Taf. 14 Fig. 1. z e v. IHERINnG, Os. moll. p. 254 u. 330. „ pacheia PsıL. Descer. p. 10. Taf. 1 Fig. 2. „ Münsteri D’ORB. GRZYBOWSKI, Die Tertiärablagerungen des nörd- lichen Peru und ihre Molluskenfauna. Dies. Jahrb. Beil.-Bd. XH. 1899. p. 638. Die überaus zahlreichen Exemplare stimmen mit der Be- schreibung und Abbildung n’Orsıcar’s vollkommen überein. Den Steinkern dieser Art hat PnıLippı, wie schon v. IHERING (l. e. p. 330) hervorgehoben, als Venus pacheia beschrieben. Der vordere Zahn, von dem Paıuıppr bemerkt, dass er von »ORBIGNY vielleicht übersehen worden sei, ist an meinen Exemplaren nicht vorhanden. Ich habe weder unter den lebenden noch den fossilen Veneriden eine Art finden können, die der unserigen besonders nahe stände. Am ehesten könnte man meiner Meinung nach V. multilamella Lam. aus dem europäischen Neogen zum Ver- gleich heranziehen. Bei der europäischen Art sind jedoch, ganz abgesehen von dem stets vorhandenen Lunularzahn, die Lamellen viel regelmässiger angeordnet. Vorkommen: Paranä (BRAVARD, D’ÜRBIGNY, DARWiIN, v. IHE- RING); sehr häufig; Rio Negro (D’OrsicnY, Darwin); Lebu (PrıLippr); Grau in Peru (GRZYBOWwsKkI). WB nn A. Borchert, Die Molluskenfauna Venus paranensis sp..n. Taf. III Fig. 16—18,. Gehäuse fast kreisrund, höher als breit, oben stark an- geschwollen. Die hochragenden starken Wirbel sind nach vorn gekrümmt. Die Oberfläche ist mit zahlreichen, dicht- stehenden, feinen Radiallinien bedeckt, welche von concen- trischen Lamellen durchschnitten werden. In der Mitte der Schale sind die Lamellen fadenförmig, werden aber an den Rändern blätterig. In der Wirbelregion sind die Lamellen gewöhnlich regelmässig angeordnet, auf den jüngeren Partien dagegen werden einerseits die Zwischenräume grösser, anderer- seits treten oft 2—4 Lamellen sehr nahe aneinander. Die herzförmige Lunula ist durch eine eingeritzte Linie gut um- schrieben, mit zahlreichen, dichtstehenden blätterigen Lamellen bedeckt und in der Mitte stark convex. Der vordere Rücken- rand ist sehr kurz und vereinigt sich unter einem Bogen mit dem hoch aufsteigenden, seicht gekrümmten Bauchrand. Der hintere Dorsalrand ist schwach convex, fast geradlinig, dann in undeutlichem Winkel herabsteigend. Die lanzettförmige Area ist an der linken Klappe längsgerieft und durch eine Kante begrenzt, an welcher die Lamellen absetzen; an der rechten Klappe gehen die Lamellen über die nur undeutlich hervortretende stumpfe Kante der Area hinüber und reichen bis zum Ligamentrande. Die ziemlich lange Mantelbucht ist schmal, fast dreieckig, mit schwach abgestumpfter Spitze. Die halbmondförmigen Muskeleindrücke sind deutlich, der vordere tief eingedrückt. Das Schloss besteht in jeder Klappe aus drei nach den Wirbeln convergirenden Zähnen. Der Hinterzahn der rechten Klappe ist sehr kräftig und zeigt in der Mitte eine breite Einsattelung. Der Mittelzahn zeigt in jeder Klappe eine schwache Spaltung, so zwar, dass der grössere Theil des Zahnes in der rechten Klappe vorn, in der linken hinten ist. Das Ligament ist durch kräftige Nymphen gestützt. Der Schalenrand scheint durchgängig gekerbt zu sein; in der Lunularegion erscheinen die Kerben besonders deutlich. V. paranensis gehört in die Gruppe der V. Volkmanni Puı.. aus Navidad und der von v. Inerına beschriebenen und das Alter der Paranä-Stufe, 39 Varietät V. Volkmanni Pu. var. argentina aus der pata- gonischen Formation. Unsere Art unterscheidet sich jedoch von der Pnıniri’schen sehr leicht durch grössere Höhe, und von der Varietät Inerınag’s durch den Umstand, dass sich die Lunula sehr deutlich abhebt, wenn man gerade von oben auf die Aussenseite der Schale blickt. Auch die Sculptur ist nicht vollkommen ident. Vorkommen: Paranä (BrAvarn); selten. Venus brasiliana GMEL. Taf. II Fig. 19—21. Venus brasiliana GmeL. Küster, Conch. Cab. XI, 1. p. 195. Taf. 25 Fig. 3—7. Die zahlreichen Stücke lassen keinen Zweifel darüber, dass wir es mit der direeten Vorläuferin der an der Küste Brasiliens lebenden Venus brasiliana GxEL. zu thun haben. Bei der lebenden Art ist die Oberflächensculptur in der Mitte der Schale mehr abgeschliffen als an der fossilen; um- gekehrt ist die Randerenulirung bei der lebenden Art schärfer (Berliner Museum). V. brasiliana gehört zur Untergattung Oryptogramma (flecuosa Lin.). Letztere ist durch den sehr lang geschnäbelten Hinterrand charakterisirt. Vorkommen: Paranä (BrAvArn); sehr häufig. Venus Burmeisteri sp. n. Taf. II Fig. 22—25. Gehäuse quer-oval, vorn gerundet, hinten gerade abge- stutzt. Die Oberfläche ist mit dichtstehenden, schwachen Radialrippen versehen, die durch stark hervortretende con- centrische Lamellen unterbrochen werden. In der Wirbel- region sind die Lamellen zu blossen Anwachslinien verflacht und fehlen vielfach ganz; in der Mitte der Schale sind sie oft nur fadenförmig, werden aber an den Rändern gewöhn- lich blätterig. Die herzförmige Lunula ist durch eine tief eingeritzte Linie scharf umschrieben und trägt dieselbe Scul- ptur wie die Schale, nur treten die den Radialrippen der Schale entsprechenden Linien hinter den dichtstehenden, unter den Wirbeln sich vereinigenden dünn-blätterigen Lamellen oft sehr 40 A. Borchert, Die Molluskenfauna zurück. Besonders bemerkenswerth ist die starke Convexität der Lunula. Die lange Area ist lanzettförmig, in der linken Klappe schwach längsgerieft und durch eine Kante begrenzt, an welcher die Lamellen plötzlich absetzen. In der rechten Klappe ist die Area von einem stumpfen Wulst begrenzt. Die Lamellen setzen hier über den Wulst hinüber, wenden sich dann aufwärts und erreichen in verminderter Stärke fast den Ligamentrand. Die Area der linken Klappe ist breiter als die der rechten. In geschlossenem Zustande greift die rechte Klappe über den Rand der linken in der Arearegion, namentlich unten, herüber, so dass die beiden Areahälften fast gleich gross erscheinen. Die wenig hervortretenden Wirbel sind einander genähert und nach vorn gekrümmt. Das Schloss besteht in jeder Klappe aus drei nach den Wirbeln convergirenden Zähnen. Der kleine Vorderzahn der rechten Klappe ist nach oben keilförmig zugespitzt. Der kräftige dreieckige Mittelzahn nähert sich an der Spitze, wo mitunter eine leichte Spaltung bemerkbar ist, dem Vorderzahn. Zwi- schen diesen beiden Zähnen liegt eine tiefe dreieckige Grube zur Aufnahme des sehr kräftigen, keilförmigen Vorderzahns der linken Klappe. Der Hinterzahn der rechten Klappe ist nach rückwärts geneigt und durch eine seichte Furche ge- spalten. Auch die langgestreckte Nymphe dieser Klappe ist bisweilen schwach gefurcht. In der linken Klappe ist der Hinterzahn leistenförmig und mit der Nymphe verwachsen. Der dicke Mittelzahn verschmälert sich etwas nach oben und ist gewöhnlich leicht gespalten. Die Muskeleindrücke sind eiförmig und haben fast die gleiche Grösse. Die Mantelbucht ist kurz und nicht sehr breit. Innenrand fein gekerbt. Diese Art, zu der ich weder im Berliner Museum noch in der Literatur ein Vergleichsobject habe finden können, gehört in die Verwandtschaft der V. meridionalis Sow. aus Navidad und Santa Cruz. Unsere Art unterscheidet sich von der chilenischen und patagonischen durch den ab- gestutzten Hinterrand; auch treten an den meisten Stücken die Wirbel weniger hervor und liegen nicht so weit nach vorn. Vorkommen: Paranä (BsAvArp); sehr häufig. und das Alter der Paranä-Stufe, 41 Dione purpurata Lam. Taf. UI Fig. 14 und 15. Dione purpurata Lam. RoEMER, Venus. 1. 143. Taf. 39 Fig. 1a—c. Es liegt mir nur eine rechte Klappe vor. Das kleine Gehäuse ist quer-eiförmig, flach zusammengedrückt, vorn ge- rundet, hinten verlängert und gerade abgestutzt. Ventralrand sehr flach gewölbt. Die Oberfläche ist mit flach gerundeten, concentrischen Rippen bedeckt. Vom Wirbel verläuft nach dem Hinterrande des Ventralrandes eine stumpfe Kante, auf welcher sich die Rippen nach oben krümmen. Das von der Kante und dem hinteren Dorsalrand eingeschlossene Stück ist hinten gerade abgestutzt. Die herzförmige Lunula ist etwas eingedrückt und durch eine eingeritzte Linie deutlich um- schrieben. Die Area besitzt schmale Lanzettform und ist stumpf gerandet. Das Schloss enthält drei deutlich geschie- dene Hauptzähne, von welchen die beiden vorderen sehr nahe beieinander stehen; der erste ist dünn, der zweite etwas stärker, dreieckig, oben abgestumpft. Der dritte, sehr ver- längerte, nach dem Wirbel hin verdickte und hier flach ge- spaltene, nach unten hin linienartige Zahn wird von der ihm parallelen Nymphe durch eine schmale Furche, von dem Mittel- zahn durch eine unten breite, oben verengte, tiefe Grube ge- schieden. Vor dem ersten Zahn befindet sich unter der Lunula eine tiefe Grube, in welche von dem oberen und unteren Rande zahnartige Erhebungen hineinragen; die untere Er- hebung ist grösser als die obere. Sämmtliche lebenden Arten der Section Dione sind auf die Ost- und Westküste Mittel- und Südamerikas beschränkt. Die beschriebene Art steht D. purpurata Lam., lebend im Atlantischen Ocean an der Küste Mittelamerikas, Brasiliens und Patagoniens, ausserordentlich nahe. Das abgebildete und beschriebene Stück ist ein Jugendexemplar und stimmt mit dem jüngsten Exemplar im Berliner Museum sehr gut überein. Bei älteren Exemplaren der lebenden Art ist der Hinterrand mehr gerundet, also nicht gerade abgestutzt wie bei dem fossilen Jugendexemplar. Vorkommen: Paranä (BravArn); sehr selten. 42 A. Borchert, Die Molluskenfauna Solecurtus Bramv. Solecurtus platensis D’ORB. Taf. HI’, 26, Solecurtus platensis D’'ORB. 1. c. Moll, p. 523. Taf. 81 Fig. 23. Das einzige vorhandene Exemplar der Gattung Solecurtus stimmt mit dem an der Mündung des La Plata lebenden Solecurtus platensis D’ORB. sehr gut überein und unterscheidet sich nur durch verhältnissmässig grössere Höhe. Vorkommen: Paranä (BrRAvArD); sehr selten. Mactra Lm. Mactra patagonica D’ORR. Taf. III Fig. 27 und 28. Mactra patagonica DV’ORB. 1. c. Moll. p. 509. Taf. 77 Fig. 27. bonariensis PrıL. Descr. p. 8. Taf. 1 Fig. 5. ” Die an der Küste Patagoniens zwischen Rio Negro und San Blas lebende Mactra patagonica D’ORB. unterscheidet sich von den mir vorliegenden Stücken und der von Phıuıppi als M. bonariensis beschriebenen Art nur durch den mehr ge- rundeten Vorderrand, ist aber im übrigen vollkommen ident mit ihrer fossilen Vorläuferin aus der Paranä-Stufe. Vorkommen: Paranä (BrAvArn); selten. Corbula Barue. Corbula pulchella Paı. Corbula pulchella PsıL. Deser. p. 8. Taf. 1 Fig. 7. Das Gehäuse ist dreieckig, flach zusammengedrückt, vorn abgerundet. Die Klappen sind ungleich, die rechte ist immer etwas grösser als die linke und hat umgebogene Ränder, welche sich über jene der linken Klappe herüberschlagen. Die wenig hervortretenden Wirbel sind eingebogen und liegen vor der Mitte. Eine Lunula ist nicht vorhanden, aber doch eine Vertiefung, welche frei von Anwachsstreifen ist. Beide Klappen sind hinten gekielt. Der geradlinig abgestutzte Hinterrand bildet mit dem hinteren Dorsalrand einen stumpfen Winkel. Die Oberfläche ist mit concentrischen Rippen be- deckt, die sich vorn rasch und steil aufwärts krümmen und und das Alter der Paranä-Stufe. 43 hinten in fast gleicher Stärke über den Kiel hinwegsetzen, wo sie sich in einem spitzen Winkel aufwärts wenden. Der Ventralrand ist etwas gebogen und zeigt vor dem Kiel eine kleine Einbuchtung, was bei einigen Exemplaren zur Folge hat, dass einige wenige Rippen zusammenlaufen. Das Schloss besteht in der rechten Klappe aus einem ziemlich starken dreieckigen Zahn, neben dem sich eine tiefe Grube für das innere Ligament befindet. Im hinteren Theil dieser Grube bemerkt man noch einen kleinen Zahn, der in die zwischen den beiden kleinen Zähnen der linken Klappe liegende Ver- tiefung hineingreift. Im Inneren der rechten Klappe verläuft ringsum parallel dem Rande eine flache Rinne, die als Knick- stelle des die kleinere linke Klappe umschliessenden Randes zu betrachten ist. Die in gleicher Höhe liegenden Muskel- eindrücke sind deutlich. Manteleindruck tief. Diese Art hat grosse Ähnlichkeit mit Cordula carinata Dur. aus dem europäischen Neogen, ist jedoch im Durchschnitt kleiner und weniger bauchig. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); häufig. Corbula striatula Sp. n. Taf. HI Fig. 29 und 30. Es ist nur eine rechte Klappe vorhanden. Dieselbe ist dreiseitig, stark gewölbt und auf der Oberfläche mit kräftigen concentrischen Rippen versehen. Der fast in der Mitte stehende Wirbel ist auffallend stark eingerollt. Eine eigent- liche Lunula ist ebensowenig vorhanden wie eine Area, jedoch sind die Ränder vor und hinter dem Wirbel nach innen ge- krümmt. Vor dem Wirbel ist die Krümmungsstelle bogig, hinter demselben entsteht eine stumpfe Kante. Ausserdem bemerkt man hinten noch einen schwachen Kiel. Das Schloss ist nicht vollständig erhalten. Man bemerkt nur direct unter dem Wirbel eine tiefe Grube und vor derselben einen Spalt im Lunularande. Der vordere Muskeleindruck ist oval, dem Rande sehr genähert, der hintere fast rund. Mantelbucht nicht wahrnehmbar. Parallel dem Rande verläuft im Innern eine flache Rinne, in welche sich offenbar der Rand der kleineren linken Klappe einsenkt. 44 A. Borchert, Die Molluskenfauna Diese Art steht der europäischen jungtertiären bis recenten Corbula gibba Ouıvı sehr nahe. Letztere ist jedoch etwas schmäler und hat einen weniger gebogenen Ventralrand. Vorkommen: Paranä (BrAavaArn); sehr selten. Corbula patagonica D’ÖRB. Taf. II Fig. 31 und 32. Corbula patagonica D’ORB. 1. c. Moll. p. 570, Taf. 82 Fig. 17—21. Die Identität der vorhandenen Exemplare mit der an der Küste Patagoniens lebenden Corbula patagonica D’ORB. ist zweifellos. Nach der Abbildung v’OrgıcnY’s zu schliessen, ist die lebende Art etwas bauchiger und hinten etwas länger seschnäbelt. Vorkommen: Paranä (BrAavArv); nicht selten. Lithodomus Cvv. Lithodomus patagonicus D’ORB. Lithodomus patagonicus v’ORB. 1. c. Moll. p. 560. Taf. 85 Fig. 19 u. 20. Lithophagus platensis Prıw. Deser. p. 12. Taf. 3 Fig. 3. Lithodomus platensis Paıt. v. IHERING, Os moll. p. 329. Die in Schalenstücken der grossen Ostrea patagonica D’ORB. steckenden 25 Exemplare unterscheiden sich nicht von dem an der Mündung des Rio Negro in Patagonien lebenden Lithodomus patagonicus D’ORB. Vorkommen: Paranä (BrAvArv); häufig. Panopaea MenARD. Panopaea truncata Sp. N. Taf. IV Fig. 1 und 2. Es liegt mir nur ein einziges, ringsum mit Papier be- klebtes Exemplar vor. Das Papier stört jedoch die Be- obachtung nicht wesentlich. Das grosse Gehäuse ist quer-eiförmig, gleichklappig, un- gleichseitig, stark angeschwollen, namentlich in der Wirbel- region. Das kurze, stark verjüngte Vorderende ist ge- rundet und klafft nur wenig; das weitklaffende Hinterende ist verlängert und flach-bogig abgestutzt. Etwa 1—1% cm vor dem abgestutzten Hinterende ist die Schale etwas zu- und das Alter der Paranä-Stufe. 45 sammengedrückt, was zur Folge hat, dass der hintere Dorsal- rand kurz vor der Vereinigung mit dem Hinterende aufwärts steigt. Die stark angeschwollenen, sehr breiten Wirbel sind stark eingerollt. Vom äusseren Ligament ist noch ein Theil erhalten. Am Vorderende bemerkt man bei näherem Zusehen einen schwachen verschwommenen Kiel, der sich vom Wirbel bis zur Vereinigungsstelle des Vorderrandes mit dem fast geraden Bauchrand erstreckt. Sehr deutliche, aber unregel- mässige Anwachsstreifen bedecken die ganze Oberfläche. Die inneren Verhältnisse sind der Beobachtung nicht zugänglich. Diese Art zeigt recht grosse Ähnlichkeit mit der im europäischen Miocän weit verbreiteten Panopaea M£nardi DesuH. Aus Patagonien (Jegua quemada) beschreibt v. Inerına (Os moll. p. 264/65) eine Glycimeris quemadensis und vergleicht sie mit @. Faujasi, welch letztere nur eine Varietät von Panopaea Menardi ist. Die patagonische Art unterscheidet sich von der unserigen, soweit dies aus der Abbildung v. IHErING’s zu ersehen ist, durch den gleichmässigen Abfall des hinteren Dorsalrandes. Es scheint hier also die sanfte Einschnürung vor dem Hinterende zu fehlen. Vorkommen: Paranä (BrAvArn); sehr selten. Pholas Lim. Pholas ornata sp. n. Taf. IV Fig. 3. Es ist nur die linke Seite eines in grauem verhärteten Sandstein steckenden Steinkerns mit verbrochenem Vorder- rand vorhanden. Schale spindelförmig, nach hinten sich allmählich ver- jüngend, Vordertheil sehr kurz. Der Wirbel ist stark ein- gebogen und tritt fast gar nicht hervor. Die Oberfläche ist mit mehr als 20 Radialrippen versehen, die nach dem Wirbel convergiren und von schwachen concentrischen Anwachslinien durchbrochen werden. Auf den Kreuzungspunkten sind auf der vorderen grösseren Hälfte Knötchen, welche gewöhnlich steck- nadelkopfförmig gerundet sind, manchmal aber rhombische Form annehmen. Das Hinterende ist glatt. Bauch- und Rückenrand sind fast gerade und gehen unmerklich in den gerundeten Hinterrand über. 46 A. Borchert, Die Molluskenfauna Die meiste Ähnlichkeit besitzt diese Art mit der an der Westküste des südlichen Theiles von Südamerika lebenden Pholas chilensis Mor. Den Hauptunterschied finde ich darin, dass bei der lebenden Art der Ventralrand stark gewölbt ist, während er bei der fossilen fast gerade ist, und dass am Hinterende Bauch- und Rückenrand stärker convergiren (Ber- liner Museum). Vorkommen: Paranä (BRAVvARD); sehr selten. Lucina Apanms. Diplodonta Bkronn. Diplodonta platensis Sp. n. Taf. IV Fig. 4—6. Das kleine Gehäuse ist fast kreisrund und nahezu gleichseitig. Die Oberfläche ist mit feinen concentrischen Anwachslinien versehen. Der kleine, wenig hervorragende und fast in der Mitte gelegene Wirbel ist spitz und nur wenig nach vorn geneigt. Die Dorsalränder bilden einen stumpfen Winkel, wobei der hintere Rand weniger steil abfällt als der vordere. Es liegt mir nur eine rechte Klappe vor. Das Schloss derselben besteht aus zwei ungleichen, nach den Wirbeln convergirenden Cardinalzähnen, die durch eine tiefe dreieckige Grube von einander getrennt sind. Der Vorderzahn ist klein, leistenförmig und verbreitert sich nur wenig nach unten. Der Hinterzahn dagegen ist kräftig, nimmt nach unten hin beträchtlich an Breite zu und ist in der Mitte gespalten. Zur Stütze des äusseren Ligaments ist eine kräftige, aber nicht sehr lange Nymphe vorhanden. Die etwas verbreiterten Dorsalränder sind in der Mitte gefurcht. Ventralrand glatt. Die sehr deutlichen und tiefen Muskeleindrücke sind von un- gleicher Beschaffenheit. Der hintere ist oval; der vordere länglich, oben schmal und spitz, unten breit und gerundet. Manteleindruck sehr deutlich. Diese Art zeigt grosse Ähnlichkeit mit Diplodonta Farinesi Font. aus dem Pliocän des Rhöne-Thals. Die europäische Art ist jedoch etwas breiter im Verhältniss zur Höhe und regel- mässiger gerundet. Vorkommen: Paranä (BrAvAarv); sehr selten. und das Alter der Paranä-Stufe. 47 Gasteropoda. Bulla Lam. Bulla ef. elegans Grary. Taf. 1V.,Die 7. Bulla elegans Gray. Tryon, Manual. 15. p. 355. Taf. 40 Fig. 88 und Taf. 41 Fig. 37—39. Es liegt mir ein Steinkern und ein unvollkommen erhal- tenes Stück mit Schale vor. Die Abbildung ist nach dem Steinkern hergestellt. Das vorhandene Material stimmt recht gut mit der bei Florida, in Westindien und an der Küste Brasiliens lebenden Bulla elegans Gray überein. Die in Bra- silien lebenden Vertreter dieser Art sind auch unter dem Namen B. diaphana Cours. bekannt. Im Berliner Museum befindet sich ein solches Stück von der Mündung des Rio de Janeiro, welches mit dem unserigen übereinstimmt und sich nur durch etwas geringere Grösse unterscheidet. Vorkommen: Paranä (BrAvArn); sehr selten. Oliva Brue. Oliva reticularis Lam. var. brasiliana Sp.n. Taf. IV Fig. 8. Oliva reticularis Lam. Tryon, 1. c. 5. 83. Taf. 30 Fig. 90—95, Taf. 31 Fig. 96—4 und Taf. 34 Fig. 57. Das schwach gewölbte Gehäuse ist oben und unten von ziemlich gleicher Breite, in der Mitte mässig angeschwollen. Das Gewinde ist von der Schlusswindung sehr deutlich durch eine auffallend breite und tiefe Furche getrennt. Allem An- schein nach ist diese Furche durch Verwitterung entstanden. Die einzelnen Umgänge, 4—5 an Zahl, sind durch deutliche Suturen von einander geschieden. Während die älteren Win- dungen schwach convex sind, ist die letzte etwas concav; doch dürfte dieser Umstand auf den schlechten Erhaltungszustand zurückzuführen sein. Sculptur zeigt das Gewinde nicht. Die Schlusswindung dagegen ist mit sehr deutlichen, wellenförmigen, dichtstehenden Zuwachslinien versehen. An stark abgewitterten Stellen bemerkt man auch eine sehr feine Querstreifung. Mündung und Columellarverhältnisse sind nicht sichtbar. Oliva reticularis Lan., lebend bei Florida und in West- 48 A. Borchert, Die Molluskenfauna indien, gleicht unserer Art sehr, ist aber mehr cylindrisch. Im Berliner Museum befindet sich ein mit O. reticularis Lam. var. bezeichnetes Exemplar von S. Paulo in Brasilien, welches mit dem unserigen vollkommen übereinstimmt. Vorkommen: Paranä (BRAVARD); selten. Marginella Lan. Marginella cf. prunum GMEL. Taf. IV Fig. 11. Marginella prunum GmEL. Tryon, l. c. 5. 29. Taf. 8 Fig. 58—61 und Taf. 9 Fig. 62. Gehäuse klein, länglich-oval. Das kurze Gewinde besteht aus 3—4 convexen Umgängen, die durch eine mässig tiefe Naht von einander getrennt sind. Die Oberfläche ist glatt; nur an einzelnen Stellen der Schlusswindung bemerkt man Spuren von ziemlich breiten Anwachsstreifen. Der untere Abschnitt der Spindel trägt 4 hohe, scharfkantige Falten, von denen die beiden unteren nahe beieinander stehen und steiler abfallen als die beiden oberen. Der äussere Lippen- rand ist abgebrochen. Der schlechte Erhaltungszustand des einzigen mir vor- liegenden Stückes erschwert die genaue Vergleichung. Immer- hin lässt sich so viel sagen, dass diese Art sowohl im Habitus als auch in der Zahl und Anordnung der Columellarfalten mit der in Westindien und an der Küste Brasiliens lebenden Marginella prunum GaeL. sehr gut übereinstimmt. In der Universitätssammlung zu Freiburg befindet sich ein mit M. caerulescens Lam. bezeichnetes Exemplar, von dem sich das fossile aus Parana nur durch geringere Grösse unter- scheidet. Nach Tryon 1. c. ist M. caerulescens Lam. ident mit M. prunum (GMEL. Vorkommen: Paranä (BrAVARD); sehr selten. Voluta Lin. Voluta nodulifera sp. n. Taf. IV Fig. 9 und 10, Es liegt mir nur ein einziges Bruchstück vor, das un- sefähr die Hälfte der Schlusswindung zeigt. Charakteristisch ist der steile Abfall der Sutur, sowie die geringe Breite des und das Alter der Paranä-Stufe, 49 zwischen den Knoten und der Sutur gelegenen oberen Theiles der Umwindung. Die Oberfläche ist mit deutlichen, dicht- stehenden Anwachslinien versehen, welche auch über die vorhandenen 9 Knoten hinwegsetzen. Einige Knoten sind nach oben und unten rippenartig verlängert. Ausserdem be- merkt man auf der linken Hälfte der Schale noch verschiedene Furchen in der Richtung der Anwachsstreifen, die bald in der Vertiefung zwischen zwei Knoten verlaufen, bald über die Knoten hinweggehen. Die Streifen, in welche die Schale durch diese Furchen zerlegt wird, sind von ungleicher Breite. Auf der rechten Hälfte des Stückes machen sich diese Furchen fast gar nicht bemerkbar, dagegen sieht man hier schwache Spirallinien parallel zur Sutur. Von der Mündung ist nichts erhalten. Diese Art steht jedenfalls der an der Küste Argentiniens lebenden Voluta fusiformis LaHıLLE sehr nahe. Im Berliner Museum befindet sich ein Exemplar dieser Art, das v. IHERING an der Mündung des Rio grande do Sul gefunden hat. Das- selbe unterscheidet sich von unserer Art dadurch, dass der Raum zwischen den Knoten und der Sutur breiter ist und steiler aufwärts steigt; auch ist der Abfall der Sutur bei der lebenden Art weniger steil. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); sehr selten. Ausser dem beschriebenen Bruchstück liegen mir noch 6 aus Diamante stammende Steinkerne von sehr verschiedener Grösse vor. Das grösste Exemplar (Fig. 10) zeigt recht gut die charakteristischen Eigenschaften dieser Art, nämlich den steilen Abfall der Sutur, die geringe Breite des Raumes zwischen den Knoten und der Sutur und die Längsfurchen auf der Schlusswindung. Von den Knoten sind an dem stark abgerollten Steinkern nur schwache Spuren zu bemerken. Ein kleinerer hierher gehöriger Steinkern zeigt auffallende Ähnlichkeit mit Oliva platensis Pnur. (Deser. p. 8 Taf. 1 Fig. 12), und es dürfte wahrscheinlich sein, dass die von PhıLırpı be- schriebene Art gar keine Oliva ist, sondern eine Voluta und füglich zu V. nodulifera zu stellen ist. Dass der mir vor- liegende Steinkern, welcher die auffallende Ähnlichkeit mit Oliva platensis PuiL. zeigt, zu Voluta gehört, lehrt der lang- gestreckte Wulst in der Mündung, der als Ausguss der mit Falten versehenen Columella zu betrachten ist. 4 50 A, Borchert, Die Molluskenfauna Turbinella Lan. Turbinella suberaticulata D’ORB. Tat. v Bie. I nm Turbinella suberaticulata vD’OrRB. HÖöRNEs, Tertiärbecken von Wien 1. p. 302. Taf. 33 Fig. 10a u. b. Ausser einem Gypsausguss ist unter den 8 mir vor- liegenden Stücken nur ein Exemplar, das eine genaue Be- stimmung zulässt. An dem kleinen, thurmförmigen Gehäuse lassen sich deutlich 4 Windungen unterscheiden; die Spitze mit den Anfangswindungen ist abgebrochen. An der Schluss- windung sind deutlich 8 Wülste zu erkennen, ein neun- ter Wulst ist von dem Bruchstück einer Muschelschale be- deckt, das die ganze Vorderseite des Gewindes einnimmt. Die ganze Schale ist mit Spiralrippen versehen, und zwar in der Weise, dass zwischen je zwei stärkeren Rippen eine schwächere sich befinde. Mündung oval, Aussenlippe im Innern gestreift. Die Spindel trägt auf der sehr dünnen Innenlippe drei Falten, von denen die beiden unteren sehr nahe beieinander stehen. Das Ende der Spindel ist abge- brochen, doch lässt sich noch erkennen, dass der Canal ein wenig nach rückwärts gebogen ist. Aus der näheren Umgebung des Fundortes sind mir zwei lebende Arten bekannt, Turbinella brasiliana D’OrB. und T.ocellata Gmer., die jedoch mit der vorliegenden keine besondere Ähn- lichkeit haben. Dagegen stimmt unsere Art mit 7. suberat- culata D’Orp. aus dem europäischen Miocän sehr gut überein. In der Universitätssammlung zu Freiburg i. Br. befinden sich mehrere Stücke dieser Art aus dem Wiener Becken, von denen das kleinste Exemplar mit dem beschriebenen aus Paranä vollkommen ident ist. Vorkommen: Paranä (BrAvArn); selten. Columbella Lam. Columbella acuta STEARNS. Taf. V Fig. 3. Columbella acuta STEARNS. Tryon, 1. c. 5. p. 158. Taf. 55 Fig. 66. Es liegt mir nur ein einziges relativ gut erhaltenes Exem- plar vor. Das kleine, spindelförmige Gehäuse zeichnet sich und das Alter der Paranä-Stufe. 51 durch sehr schlanke Form aus. Die Zahl der Umgänge lässt sich nicht genau constatiren, weil die obere Hälfte der Schale zum grössten Theil mit hartem braunen Sande bedeckt ist, der sich ohne Gefahr für die Schale nicht entfernen lässt. Die Oberfläche ist mit gleich weit von einander abstehenden, rerundeten, concentrischen Rippen versehen, in deren Zwischen- räumen man schwache Spiralfurchen bemerkt. An der Basis treten diese Furchen deutlicher hervor, während die Längs- rippen verkümmern. Mündung länglich-oval, Aussen- und Innenlippe beschädigt. Nach der Abbildung Tryon’s zu schliessen, ist die be- schriebene Art vollkommen ident mit der an der Westküste Floridas lebenden Columbella acuta STEARNSs. Die sonst sehr ähnliche, an der Küste Patagoniens lebende (©. sertulariarum p’OrB. (Moll., Taf. 61 Fig. 15) unterscheidet sich von der unserigen durch den Mangel der Spiralfurchen. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); sehr selten. Trophon Monrtr. Trophon cf. patagonicus D’ORB. Murex patagonicus D’ORB. |]. c. Moll. p. 452. Taf. 62 Fig. 2 u. 3. Es liegen mir zwei Bruchstücke vor, welche sehr grosse Ähnlichkeit mit dem an der Küste von San Blas in Patagonien lebenden Murex patagonicus D’OrB. haben. Den einzigen Unterschied finde ich darin, dass die obere Kante jeder Win- dung bei der lebenden Art scharf und fast rechtwinkelig erscheint, während sie bei der fossilen mehr gerundet ist. D’OrRBIGNY neigt der Annahme zu, dass sein M. patagonicus nur eine Varietät von M. (Trophon) magellanicus Lam. sei. Mit mehr Recht wird man aber sagen können, dass M. (Tro- phon) patagonicus D’ORB. dem an den Küsten der Falklands- inseln lebenden Zrophon laciniatus MArTYX ausserordentlich nahe steht. Tr. magellanicus hat scharf ausgeprägte Spiral- rippen, während bei Tr. patagonicus und Tr. laciniatus die Zwischenräume der Lamellen, abgesehen von schwachen An- wachslinien, vollständig glatt sind. Mit Fusus (Trophon) pata- gonicus Sow., den MÖRICKE (l. c. p. 568) auch aus der Coquimbo- Stufe erwähnt, hat unsere Art wenig oder gar nichts zu thun. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); sehr selten. 4* bi IV A. Borchert, Die Molluskenfauna Trophon paranensis Sp. n. Tat. IV Bie.112 ung 33; Es liegen mir nur zwei unvollkommene Bruchstücke vor. Die beigegebenen Abbildungen sind Reconstructionen, die darum auf absolute Richtigkeit keinen Anspruch machen können. Das eine der vorhandenen Stücke enthält in vollkommener Erhaltung die Spindel nebst Ausguss, sowie die grössere Hälfte der letzten Windung mit einem Stück der vorletzten. Das zweite Exemplar zeigt in relativ guter Erhaltung etwa 2 der vorletzten Windung und die stark verdrückten Anfangs- windungen. Das vorhandene Material zeigt sehr auffallende Ähnlichkeit mit dem an der Küste von Chile und Südperu lebenden Trophon crassilabrum Gray; die fehlenden Partien sind darum nach den Abbildungen, welche das Conchylien- Cabinet von MArT. und Cnenn. (III, 2, Taf. 72 Fig. 8 und 9) enthält, ergänzt. Von einer Reconstruction der Aussenlippe musste abgesehen werden, weil hiervon an dem vorliegenden Material nichts erhalten ist. Als Unterschied sei hervor- gehoben, dass bei der fossilen Art an jeder der oberen Win- dungen zwei Spiralrippen in stärkerer Ausbildung hervortreten, während bei der lebenden nur eine stärkere Rippe, und zwar an der oberen Kante, vorhanden ist. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); sehr selten. Strombus Lm. Strombus Bravardı sp. n. TalsııN Fig. 4 nnd:>. Es liegt mir ein ziemlich gut erhaltener Steinkern mit deutlich ausgeprägtem Flügel vor, so dass die Zugehörigkeit zur Gattung Strombus nicht zweifelhaft sein dürfte. Es sind 5 Windungen erhalten, die sämmtlich mehr oder weniger deut- liche Spuren von Knoten aufweisen. Auf der Schlusswindung bemerkt man zwei Knotenreihen. Während die untere Knoten- reihe nur auf der jüngeren Hälfte der Schlusswindung be- merkbar ist, treten die Knoten der oberen Reihe ringsum mit grosser Deutlichkeit hervor. Mündung eng; Aussenlippe stark verdickt, Innenlippe unten seitlich ausgebuchtet. Ober- halb der Ausbuchtung bemerkt man eine seichte Depression. und das Alter der Paranä-Stufe, 55 Nach p’OÖrsıcny lebt bei Rio de Janeiro ein Strombus pugilis Lins&, der im Habitus mit unserer Art ziemlich überein- stimmt, aber der Flügel des Mündungsrandes geht nicht so hoch hinauf, auch fehlt die zweite Knotenreihe auf der Schluss- windung (Berliner Museum). Jedenfalls gehört unser Stein- kern in die Verwandtschaft mit Str. Bonellii Bronsn. aus dem europäischen Miocän. Costa (Gasteropodes dos depositos terciarios de Portugal. Lisboa 1866) bildet Taf. 17 Fig. 4 einen Steinkern ab, der dem unserigen höchst ähnlich ist, und bemerkt dazu, dass er wohl der Steinkern von Str. Bonellwüi sein könnte. Soweit man überhaupt nach einem Steinkern urtheilen kann, stimmt die argentinische Art mit der Abbil- dung, welche Hoernes (Abh. III Taf. 17 Fig. 3) von Sir. Bonellii giebt, so gut überein, dass man kaum einen Unter- schied herausfinden wird. Vorkommen: Diamante (BrAvArp); selten. Turritella Lan. Turritella indeterminata Sp. n. Zar v P10. 0. Die beigegebene Abbildung ist nach einem Gypsausguss hergestellt. Man bemerkt an demselben 5 durch auffallend tiefe Nähte von einander getrennte, stark convexe Umgänge. Die Sculptur kann man am besten an den drei mittleren Windungen beobachten. Der obere Theil jeder Windung wird von drei einfachen schwachen Rippen durchzogen; darunter folgen 6 stark hervortretende Rippen, in deren 5 Zwischen- räumen sich jeweils eine schwächere befindet. Häufig be- merkt man ausserdem noch kleinere Zwischenrippen, die sich leistenförmig von den Hauptrippen abheben. Beim letzten Umgang werden die Rippen zahlreicher. Da die Beschaffen- heit des Ausgusses aber gerade hier sehr viel zu wünschen übrig lässt, so lässt sich über Zahl und Anordnung dieser Rippen nichts Bestimmtes sagen. Die ganze Oberfläche ist mit sehr feinen Zuwachsstreifen versehen. Mir ist keine Turritella-Art bekannt, mit der ich die vorliegende vergleichen könnte. Der Habitus ist melanienartig. Vorkommen: Paranä (Bravarn); sehr selten. 54 A. Borchert, Die Molluskenfauna Turritella americana (BRAY.). TaL' v PP. We una © BrAvArp hat nur Steinkerne dieser Art gekannt und sie zur Gattung Cerithium gestellt (C. americanum Brav.). Jedoch dürfte die Zugehörigkeit zur Gattung Turritella nicht zweifel- haft sein. Die Steinkerne zeigen keine besonderen Merkmale. Die Windungen sind gewöhnlich vollständig glatt, und nur höchst selten bemerkt man Spuren von Spiralrippen. Mir liegt ein Stück sehr verhärteten grauweissen Kalkes vor, in welchem zahlreiche Steinkerne stecken. Dieselben lassen sich bei einiger Sorgfalt gut herauspräpariren, wobei der Abdruck sehr deutliche Sculptur zeigt. Von den beigegebenen Ab- bildungen zeigt Fig. 7 den Steinkern und Fig. 8 den Gyps- ausguss. An dem letzteren kann man deutlich 8 Windungen unterscheiden; die Spitze fehlt. Jede Windung trägt 4 deut- liche Spiralrippen. An den 4 jüngeren Umgängen bemerkt man noch eine fünfte, weniger deutlich ausgeprägte Rippe und auf der Schlusswindung schiebt sich noch eine sechste Zwischenrippe ein. Die ganze Oberfläche ist mit dichtstehenden Zuwachsstreifen versehen, die namentlich in den älteren Partien sehr deutlich sind und die Rippen fast gekörnelt erscheinen lassen. Auch die Basis trägt Spiralrippen und Anwachslinien. Von lebenden Arten ist mir aus der näheren Umgebung des Fundortes keine Tuwrritella bekannt. Nach der Beschaffenheit der Rippen wird 7. americana eine Mesalia sein und steht der an der Westküste Afrikas lebenden und auch bei Cuba vor- kommenden M. varia Kıener nahe, unterscheidet sich aber durch den Mangel der feinen Spirallinien, welche sich bei der lebenden Art zwischen die Rippen einfügen. Vorkommen: Paranä (BrAvArn); ziemlich häufig. Littorina Fer. Littorina paranensis Sp. n. Tat. V- Pig: 9. An dem conisch-eiförmigen Gehäuse sind 4 Windungen erhalten; die Anfangswindungen sind abgebrochen. Die einzel- nen Windungen sind schwach convex und durch eine deut- und das Alter der Parand- Stufe. 55 liche Naht von einander getrennt. Die letzte Windung hat vorn eine Kante, die sich nach hinten zu allmählich abstumpft. Die Oberfläche ist mit feinen Spirallinien versehen, die vorn etwas deutlicher hervortreten als hinten. An einzelnen Stellen bemerkt man auch einige schwach entwickelte, schräg zur Axe stehende Zuwachsstreifen. Die Mündung ist eiförmig, oben zugespitzt. Die Aussenlippe ist, soweit sie nicht ver- brochen ist, glatt und scharf. Diese Art steht der in Westindien lebenden ZL. lineata p’OrgB. nahe. Die lebende Art ist jedoch pyramidaler; auch tritt die Kante zwischen Basis und Seitenfläche stärker hervor (Berliner Museum). Die meiste Ähnlichkeit besitzt unsere Art mit L. ariesensis Font. aus dem Pliocän des Rhöne-Thals, von welcher sie sich nur durch die schwächere Entwickelung der Zuwachsstreifen unterscheidet. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); sehr selten. Littorina unicostalis Sp. n. Taf. V Fig. 10. Im Habitus ist diese Form der vorigen sehr ähnlich, nur die Sculptur ist verschieden. Abgesehen von den ziemlich deutlich hervortretenden Anwachsstreifen ist die Oberfläche vollständig glatt bis auf eine Spiralrippe, die sich am oberen Rande jeder Windung parallel der Sutur hinzieht. Auch die Mündung ist ähnlich der der vorigen Art. Mir ist keine Art bekannt, welche durch das Auftreten einer einzigen Spiralrippe an dem sonst glatten Gehäuse charakterisirt ist. Vorkommen: Paranä (BrAavArn); sehr selten. Rissoa Freu. Rıssoa texta sp. n. Taf. V Fig. 11—13. Das einzige vorhandene Exemplar ist verlängert eiförmig, solid. An dem oben beschädigten Gehäuse sind 4 schwach gewölbte Windungen erhalten, die durch eine mässig tiefe Sutur von einander getrennt sind. Jede Windung ist mit ziemlich starken dichtstehenden Längsrippen versehen, die 56 A. Borchert, Die Molluskenfauna von etwas schwächeren Spiralrippen durchschnitten werden, so dass die Oberfläche der Schale gegittert erscheint. An deutlich hervortretenden Spiralrippen zählt man drei, jedoch bemerkt man bei näherem Zusehen unmittelbar unter der Sutur noch eine schwächere vierte Rippe. Die Basis ist stark beschädigt, immerhin ist aber noch so viel zu erkennen, dass hier keine Längsrippen, sondern nur Spiralrippen vorhanden sind, deren Zahl sich freilich nicht bestimmen lässt. Die Mündung ist ohrförmig, fast dreieckig. Die Innenlippe ist wulstartig und etwas umgeschlagen. Die Aussenlippe ist innen fein gestreift. Weder im Berliner Museum noch in der Literatur habe ich eine Art gefunden, die der unserigen besonders nahe stände. Eine entfernte Ähnlichkeit besitzt die im Mittelmeer lebende R. peloritana Aravas (vergl. Tryox, 9. Taf. 64 Fig. 3). Vorkommen: Paranä (BrAvArD); sehr selten. Crucibulum Schaum. Dispotaea argentina (PaıL.). Taf. V Fig. 14—16. Brocchia argentina PuıL. Descr. p. 7. Taf. 1 Fig. 9. Gehäuse flach kegelförmig, Spitze subcentral und nach einer Seite gebogen. Von der Spitze strahlen zahlreiche, ziemlich dichtstehende, flache Radialrippen aus, die nach dem Rande hin sich allmählich verbreitern und durch Zwischen- räume von fast gleicher Breite von einander getrennt werden. Ausserdem ist die Oberfläche mit sehr feinen, dichten con- centrischen Linien versehen. Dieselbe Sculptur zeigt die Schale auch im Innern. Der Trichter ist patellenförmig, ziemlich breit und berührt an der einen Seite die Innenfläche der Schale. An der Berührungsstelle ist der Trichter zu- sammengedrückt, an der entgegengesetzten Seite gerundet; er verengt sich ziemlich rasch in eine Spitze, welche mit der Spitze der Schale correspondirt. Ausser drei relativ gut erhaltenen Schalen liegen mir noch zahlreiche Steinkerne aus der oberen Kalkregion vor, welche im Durchschnitt grösser sind, aber sonst alle charak- teristischen Eigenschaften dieser Art an sich tragen: Die Radialrippen und ceoncentrischen Anwachslinien, die subcentrale und das Alter der Paranä-Stufe. 57 Lage der Spitze, den Abdruck des an der Anwachısstelle zusammengepressten und an der entgegensetzten Seite ge- rundeten Trichters. Puınıppr hat einen dieser Steinkerne als Brocchia argentina beschrieben. Die mir vorliegenden Schalen sind offenbar Jugend- exemplare, während die Steinkerne die Abdrücke der aus- gewachsenen Schale repräsentiren. Im Berliner Museum be- findet sich ein Jugendexemplar von dem an der Westküste Mexikos lebenden Orueibulum imbricatum Bron., welches mit den Jugendexemplaren unserer Art sehr gut übereinstimmt; es ist nur etwas flacher. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); recht häufig. Crepidula Lam. Crepidula paranensis Sp. n. Taf. V Fig. 17 und 18. Schale länglich-oval, stark gewölbt, an der einen Seite, wo der Schalenrand etwas nach innen gebogen ist, stärker als an der anderen. Die Oberfläche ist mit unregelmässigen concentrischen Anwachsstreifen versehen. An abgewitterten Stellen bemerkt man auch eine sehr feine Radialstreifung. Das Septum ist stark concav, so dass der in dem einzigen vorliegenden Stück mit braunem Sande ausgefüllte Zwischen- raum von sehr geringer Dimension ist. Der freie Rand der Scheidewand ist in der Mitte verbrochen, so dass sich nicht sagen lässt, ob er gerade oder gebogen Ist. Die an der Mündung des Rio de Janeiro lebende Orepidula aplysioides REEvVE steht der unserigen sehr nahe, ist aber weniger gewölbt. Andererseits ist die ebenfalls sehr nahe ver- wandte C. hepatica DesH., welche an der Küste Südafrikas lebt, mehr vertieft (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAvArp); sehr selten. Natica Apans. Natica entreriana Sp. .n. Tab M..Eig,,.19, Das dünnschalige, kleine Gehäuse ist eiförmig, bauchig. Es sind drei bis vier deutlich von einander geschiedene, ge- 58 A. Borchert, Die Molluskenfauna wölbte Umgänge vorhanden. Die Oberfläche ist mit feinen, diehtstehenden Anwachslinien versehen, die zuweilen an der Naht runzelig gefaltet sind. Der Nabel ist halbmondförmig und nicht sehr gross. In die Nabelöffnung ragt von der Spindel her ein Wulst hinein, welcher durch eine seichte Bucht von der unten etwas verdickten, oben sehr dünnen und kaum sichtbaren Spindellippe geschieden ist. Die hohe und schmale Mündung ist eiförmig, oben zugespitzt. Aussen- rand scharf. Diese Art besitzt sehr auffallende Ähnlichkeit mit der in Westindien und an der Westküste Afrikas lebenden Natica marocchiensis GmeL. In der Universitätssammlung zu Frei- burg i. Br. befindet sich ein Exemplar dieser Art, von welchem sich unsere Art nur durch etwas weniger scharfe Begrenzung des Nabelwulstes unterscheidet. Vorkommen: Paranä (BrAvArn); sehr selten. Scalaria Lan. Scalaria elegans D’ORB. Taf. V Fig. 20. Scalaria elegans v’ORB. 1. c. Moll. p. 389. Taf. 54 Fig. 1—3. Die vorliegenden Stücke sind dadurch charakterisirt, dass sie abgesehen von den Lamellen absolut keine Sculptur tragen, und zeigen so auffallende Ähnlichkeit mit der zwischen San Blas und Rio Negro in Patagonien lebenden $. elegans nD’OrB., dass man sie unbedenklich mit ihr identifiziren kann. Weil der Name $. elegans schon früher vergeben war, hat Nysr für die lebende Art die Bezeichnung Scalaria .D’Orbignyi vor- geschlagen (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAvArp); ziemlich häufig. Gibbula Rısso. @Fibbula laevıgata Sp. n. Taf. V Fig. 21 und 22. Gehäuse niedrig, flach-kegelförmig, aus 5 mässig ge- wölbten Umgängen bestehend, die rasch an Breite zunehmen. Die Oberfläche der durch eine nicht sehr tiefe Naht von und das Alter der Paranä-Stufe. 59 einander getrennten Windungen ist mit schräg zur Axe ver- laufenden Zuwachsstreifen versehen, welche von sehr feinen Spiralrippen durchschnitten werden. Der enge Nabel ist röhrenföürmig. Mündung rundlich, birnförmig. Aussenlippe glatt und scharf. In der Nähe des Nabels verbreitert sich die Lippe, bildet in der Mitte eine Grube und schwillt hinter derselben zu einer flach gespaltenen Erhebung an. Diese Art ist nahe verwandt mit der jungtertiären bis quartären Gibbula Richardi Payr. aus Italien, unterscheidet sich aber durch den engeren Nabel (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAvARD); selten. Calliostoma Swans. Calliostoma pwuelchanum sp. n. Taf. V Fig. 23 und 24. Das kegelförmige Gehäuse besteht aus 5—6 Windungen. Jede Windung ist mit zwei deutlich hervortretenden glatten Spiralrippen versehen. Auf der oberen kleineren Hälfte jeder Windung verläuft in der Nähe der Sutur noch eine dritte Spiralrippe, welche aus dichtstehenden Körnchen gebildet wird. Auf der Schlusswindung schiebt sich in die zwischen den beiden glatten Rippen liegende Vertiefung eine neue, ebenfalls glatte Rippe ein und gleichzeitig zwischen die obere glatte und die gekörnelte eine neue gekörnelte. Die Basis ist schwach convex und mit 7—10 flachen Spiralrippen verziert. Bei näherem Zusehen bemerkt man auf der Basis, wie auch auf den Windungen schwache, schiefstehende Anwachslinien. Mün- dung rhombisch. Um die fast geradlinige, schiefstehende Columella ist die Innenlippe schwielenartig umgeschlagen. Eine sehr nahe Verwandte dieser Art ist Calliostoma peraratum Cossn. aus Jegua quemada bei Santa Cruz in Patagonien (vergl. Cossmann, Description de quelques coquilles de la formation Santacruzienne en Patagonie. Journ. de Conch. 1899. No. 3. p. 9. Taf. X Fig. 6). Den Hauptunterschied finde ich darin, dass bei unserer Art die in der Suturdepression verlaufende Spiralrippe deutlich gekörnelt, dagegen bei der patagonischen glatt ist. Vorkommen: Paranä (BrAvArp); selten. 60 A. Borchert, Die Molluskenfauna Calliostoma punctatulum Sp. n. Taf. V Fig. 25 und 26. Gehäuse kegelförmig. Die Umgänge, von denen an dem abgebildeten Stück nur drei erhalten sind, sind ziemlich stark convex und heben sich darum trotz der seichten Sutur sehr deutlich von einander ab. Jede Windung ist mit 6 deutlich gekörnelten Spiralrippen versehen, zwischen denen man oft sehr feine, schwach gekörnelte Linien bemerkt. Die feinen, schiefstehenden Anwachslinien sind für das unbewaffnete Auge kaum sichtbar, treten aber auf der Basis viel deutlicher hervor. Letztere ist schwach convex, bildet mit der Oberfläche der Schlusswindung einen spitzen Winkel und ist mit 7—9 con- centrischen glatten Rippen versehen. Unter der Lupe bemerkt man fast in jedem Zwischenraum eine sehr feine concentrische Linie. Die Mündung ist rhombisch, die schiefstehende Columella schwielenartig verdickt. Im Berliner Museum befindet sich ein von Herrn v. IHERING unter 901 eingesandtes Exemplar der Gattung Calliostoma von Nicochea, welches mit dem unserigen übereinstimmt, aber grösser ist. Dem brasilianischen Exemplar ist der in austra- lischen Gewässern lebende Zicyphinus nobilis PuıL. sehr ähn- lich, unterscheidet sich aber durch die doppelten Gürtel an der Basis jeder Windung (Berliner Museum). Vorkommen: Paranä (BrAvArp); selten. Calliostoma Bravardisp.n. Taf. V Fig. 27. Das kegelförmige Gehäuse besteht an dem einzigen mir vorliegenden Exemplar aus 4 convexen Windungen, die durch eine deutliche, ziemlich tiefe Naht von einander getrennt sind. Die Spitze ist abgebrochen. Die mittleren Windungen sind mit 8 paarig angeordneten, fadenförmigen Spiralrippen ver- sehen. Nach oben zu nimmt die Zahl der Rippen ab, nach unten dagegen zu. Auf der Schlusswindung zählt man 10 Rip- pen. Sämmtliche Rippen werden von sehr feinen, aber doch recht deutlichen, schräg zur Axe stehenden Anwachslinien durchschnitten, die man in verminderter Stärke auch auf der Basis beobachten kann. Letztere ist schwach convex, bildet und das Alter der Paranä-Stufe. 61 mit der Oberfläche der Schlusswindung einen zugerundeten Winkel und ist mit 13 concentrischen Rippen verziert. Mün- dung rhombisch, Aussenlippe scharf. Die schiefstehende Colu- mella ist schwielenartig über die Nabelregion ausgebreitet. Diese Art steht dem in australischen Gewässern lebenden Trochus bieingulatus Lam. nahe, stimmt aber nicht in der An- ordnung der Spiralrippen. Vorkommen: Paranä (BrAvarn); selten. Echinodermata. Monophora Darwin Des. Taf. V Fig. 28—30. Monophora Darwini Desor. Bull. Soc. geol. de France. Ser. II. 4. p. 287. h N 4 Synopsis des Echinides fossiles. p. 234. Paris 1858. p x ä F. LAHILLE, Variabilite et affinites du Mono- phora Darwini. Revista del Museo de la Plata. 7. 1896. p. 409 ff. Seutella geometrica (BrRav.) PsıL. Deser. p. 15. Taf. 2 Fig. 5. Monophora Darwini DESOR. v. IHERING, 1. c. p. 337. Die Bravarn’sche Sammlung enthält ausser den be- schriebenen Mollusken auch 62 Stücke eines Seeigels, von welchen allerdings der grösste Theil nicht von Paranä stammen kann, weil das Gestein, in welchem die Stücke eingebettet liegen, ganz anderer Art ist. PnıLıppı bemerkt (l. c.), dass er von BURMEISTER eine Scutella erhalten habe, die in Patagonien bei der Punta de las Ninfas nördlich vom Rio Chubut gefunden und von BrAvarn Scutella geometrica genannt worden sei. Da das von Paırıppi (l. c.) bearbeitete Material ein Theil der mir vorliegenden BrAvArp’schen Sammlung ist, so kann man wohl mit Sicherheit annehmen, dass diejenigen Stücke dieser Art, welche nicht in Paranä gefunden worden sind, aus der von PuıLıprı angegebenen Localität stammen, wie denn auch LasıLıe Herrn v. Iuerme das Vorkommen derselben am Rio Chubut brieflich bestätigt hat!. Andererseits bemerkt Herr v. IBERING, dass er Exemplare dieser Art aus Entrerios be- sitze (l. c.). Ebenso stammen 4 Exemplare der Bravarp’schen ! Die Conchylien der patag. Formation. p. 42. 62 A. Borchert, Die Molluskenfauna Sammlung zweifellos aus Paranä, wie der charakteristische braune Sand beweist und auch eine beiliegende Etiquette besagt. Ein fünftes, allerdings unvollkommen erhaltenes Exemplar findet sich in einem Stück desselben braunen Sand- steins zusammen mit Columbella, welche laut beiliegender Etiquette bei „Bajada“, d. i. Paranä gefunden worden ist. Abgesehen von einer nicht näher bestimmten Localität in der San Mathias-Bai, wo nach der Angabe Lanıre’s (p. 413) Monophora Darwini von der Hasszer’schen Expedition ge- funden worden sein soll, ist das Vorkommen dieser Art mit Sicherheit nur in Entrerios und am Rio Chubut nachgewiesen. In Schichten der patagonischen Formation ist dieselbe von HATcHER, wie mir Herr Dr. Orrmann brieflich mittheilt, nirgends gefunden worden; sie ist demnach charakteristisch für Schichten, welche jünger sind als die patagonischen. Da sämmtliche Stücke der Bravarp’schen Sammlung mit M. Dar- wini Des. vollkommen ident sind, so muss die Bezeichnung Scutella geometrica der älteren weichen. LAsıLLe führt unter Angabe der Unterschiede eine ganze Reihe verwandter Arten an. Die grösste Ähnlichkeit besitzt nach ihm unsere Art mit der in Westindien und Brasilien lebenden Encope Michelinn Ac. Die von Acassız (Rev. of Echini. 2. 329) auf Taf. XIIc Fig. 3 und 4 gegebenen Ab- bildungen stimmen äusserlich mit Monophora Darwini voll- kommen überein, nur die inneren Scheidewände sind etwas abweichend angeordnet. Altersbestimmung und Vergleich. In Hinsicht auf das Alter der Paranä-Stufe bestehen die allergrössten Widersprüche. n’Orsıcny lässt in seinem Reise- werke diese Frage offen und spricht nur an einer Stelle’ die Vermuthung aus, dass die grosse patagonische Formation dem Pariser Grobkalk gleichgestellt werden könnte. Später hat er seine Ansicht geändert und stellt im III. Bande seines „Prodrome“ sämmtliche Fossilien des Patagonien in das Fa- lunien oder Miocän. Darwin, der gleich p’OrBıcny alle süd- ! Pal&ontologie p. 137. und das Alter der Paranä- Stufe. 63 amerikanischen Tertiärablagerungen als Producte einer nahezu einheitlichen grossen Meerestransgression auffasste ', schreibt denselben ein „beträchtliches Alter“ zu (l. c. p. 177) und ist geneigt, sie mit den eocänen Ablagerungen der nördlichen Hemisphäre zu parallelisiren (l. e. p. 199). Doreme schlägt eine durchaus unbegründete und darum abzulehnende Drei- theilung der Paranä-Stufe vor und verlegt den Piso paranense ins jüngere Eocän, den Piso mesopotamico ins Unteroligocän und den Piso patagonico ins Oberoligocän?. Die Dreitheilung und Altersbestimmung Dörmgs’s wurde von AMEGHINO accep- tirt®. BURMEISTER und STELZNER haben auf eine nähere Alters- bestimmung verzichtet. PaıLıppr hebt hervor, dass keine der ihm bekannten 32 Arten mit einer jetzt lebenden ident wäre und erklärt demnach unter Berufung auf D’Orsıcny die Paranä- Stufe für Eocän*. Es scheint ihm also entgangen zu sein, dass D’OrBıcny später die Ablagerungen seines Patagonien ins Miocän gestellt hat. v. Imerme hat meines Wissens zuerst richtig erkannt, dass die Paranä-Stufe jünger sei als die patagonische Formation. Er verlegt die Entrios-Schichten ins Miocän, die patagonische Formation ins jüngere Eocän und die auch von ihm angenommene Santa Cruz-Formation ins Oligocän und Untermiocän°. v. IHErrns gründet die Alters- bestimmung der Paranä-Stufe hauptsächlich auf das Vor- kommen von Monophora Darwini, welche in der patagonischen Formation absolut fehlt. Ein jüngeres als miocänes Alter glaubt er der Paranä-Stufe aus dem Grunde nicht zuweisen zu können, weil er nach dem Befunde der bisher bekannten Fossilien mit D’OrBıcny, Darwın und PHıLıppr glaubt annehmen zu müssen, dass sich unter denselben keine lebenden Arten befinden‘. HarcHer, dem das Verdienst gebührt, zum ersten Male auf der Ostküste Südamerikas marines Pliocän in den Cap Fairweather Beds erschlossen zu haben, stellt es in seiner Publication über den neu entdeckten Horizont als sehr wahr- ! Geol. Beob. p. 132, 177, ®2 Inf. ofic. p. 429, 442. ® Actas 1889. p. 20. * Descripcion etc. p. 6. 5 Os moll. p. 346. ® Conchylien der patag. Formation, p. 42. 64 A. Borchert, Die Molluskenfauna scheinlich hin, dass die Cap Fairweather Beds gewissen marinen Schichten von Paranä entsprechen !, eine Auffassung, der ich im Hinblick auf das oben beschriebene Versteinerungsmaterial nur zustimmen kann. Vergleichen wir zunächst die Fauna der Paranä-Stufe mit den bisher bekannten Fossilien der patagonischen Formation, so sieht man auf den ersten Blick, dass die beiden Faunen recht verschieden sind. In der Paranä-Stufe sind nur drei Arten vorhanden, nämlich Venus paranensis, V. Burmeisteri und Calliostoma puelchanum, welche ihre näch- sten Verwandten in der patagonischen Formation haben, im Übrigen weichen die beiden Faunen total von einander ab. Dagegen sind die Beziehungen zur jungtertiären Fauna Europas recht innig. Es sind, abgesehen von Placunanomia papyracea, nicht weniger als 14 Arten, welche ihre nächsten Verwandten in. Europa haben: 1. Ostrea patagonica, 2. Pecten Darwinianus, 3. P. oblongus. 4. Pectunculus minutus, 5. Veneri- cardia crassicosta, 6. Cardita paranensis, 7. Cardium bonariense, 8. Corbula pulchella, 9. C. striatula, 10. Panopaea truncata, 11. Diplodonta platensis, 12. Turbinella subcraticulata, 13. Strom- bus Bravardi, 14. Gibbula laevigata. Die meisten europäischen Verwandten finden sich im Miocän und Pliocän, theilweise aber kommen sie auch im Quartär vor, und selbst unter recenten Arten Europas fehlt es nicht an verwandtschaftlichen Beziehungen zu solchen aus der Paranä-Stufe, wenngleich dieselben auch nicht besonders innig sind. Aus dem neuseeländischen Tertiär ist mir keine Form bekannt, welche einer Art aus der Paranä-Stufe be- sonders nahe stände, während nach Angabe einiger Autoren die ältere patagonische Formation noch faunistische Bezie- hungen zu demselben besitzen soll. Es verdient jedoch be- merkt zu werden, dass zwei Arten der Paranä-Stufe, Callio- stoma punctatulum und ©. Bravardı, in verwandtschaftlicher Beziehung zu den in australischen Gewässern lebenden Zicy- phinus nobilis Pur. und Trochus bieingulatus Lam. stehen. Wenden wir endlich unsere Aufmerksamkeit der leben- den Molluskenfauna Süd- und Mittelamerikas zu, so ! Amer. Journ. of Science. 4. 1897. p. 246 ff. und das Alter der Paranä-Stufe. 65 finden wir, dass eine ganze Reihe von Arten fossilen Formen aus der Paranä-Stufe ausserordentlich nahe stehen. Unter den oben behandelten 61 Arten (Monophora Darwini mit ein- begriffen) sind nicht weniger als 36, also rund 60 °/,, welche als mehr oder weniger directe Vorfahren solcher anzusehen sind, die heute noch in benachbarten Meerestheilen leben. Unter den 36 recenten Verwandten leben folgende 17 an der patagonisch-brasilianischen Küste: Paranä-Stufe: Lebend: 1. Ostrea pwelchana D’ORB. O. puelchana D’ORn. 2. Mytilus trigonus (Brav.) Bor. MM. achatinus Lam. 3. Arca Bonplandiniana D’ORB. A. antiquata Dun. 4. Nucula puelchana D’ORB. N. puelchana D’ORB. 5. Leda patagonica D’ORRB.. L. patagonica D’ORE. 6. Dosinia patagonica Pi. D. patagonica Pin. 7. Venus brasiliana GMEL. V. brasiliana GMEL. 8. Dione purpurata Lam. D. purpurata Lam. 9. Solecurtus platensis D’ORB. S. platensis D’ORB. 10. Mactra patagonica D’ORB. M. patagonica D’ORB. 11. Corbula patagonica D’ORB. C. patagonica D’ORB. 12. Lithodomus patagonicus D’ORB. L. patagonicus D’ORB. 13. Voluta nodulifera Bor. V. fusiformis Lan. 14. Trophon ef. patagonicus D’ORB. T. patagonicus D’ORB. 15. Crepidula paranensis Bor. C. aplysioides REEVE 16. Scalaria elegans D’ORB. S. elegans D’ORB. 17. Monophora Darwini Des. Eincope Michelini Ac. Von den genannten 17 Arten sind 11 ident mit ihren Vorfahren aus der Paranä-Stufe, die übrigen 6 weichen in geringen Merkmalen von ihnen ab. Die folgenden 14 verwandten Arten, unter denen 6 ident oder doch nahezu ident sind, leben zwar grösstentheils nicht mehr in der nächsten Umgebung des Fundortes, wohl aber im Antillenmeer und reichen theilweise bis Rio de Janeiro und San Paulo hinab. Ein geringer Theil derselben kommt auch an der Westküste Afrikas vor. Paranä-Stufe: Lebend: 1. Pecten paranensis D’OÜRB. P. exasperatus Sow. 2. Modiola cf. tulipa Lam. M. tulipa Lam. 3. — lepida Paıı. M. sulcata Lam. 4. Arca platensis Pit. A. candida Hzeı. 5. Pectunculussymmetricus(PrıL.)Bor. P. decussatus Lin. 5 66 A. Borchert, Die Molluskenfauna Paranä-Stufe: Lebend: 6. Cardium magnum Born. C. magnum Born. 7. Tivela trigona Bor. T. trigonella Lam. 8. Bulla ef. elegans GRAY B. elegans GRAY 9. Oliva reticularis Lam. var. O. reticularis Lam. 10. Marginella ef. prunum GMEL. M. prunum GMmEL. 11. Oolumbella acuta STEARNS C©. acuta STEARNS 12. Turritella americana (Brav.) Bor. Mesalia varia KıENER 13. Littorina paranensis Bor. L. lineata D’ORB. 14. Natica entreriana Bor. N. marocchiensis GMEL. Es dürfte wahrscheinlich sein, dass diese Arten während der Eiszeit in das wärmere Antillenmeer ausgewandert sind. Die Anzahl der verwandten Arten, welche an der West- küste Süd- und Mittelamerikas leben, ist eine sehr be- schränkte. Es sind folgende vier: Paranä-Stufe: Lebend: 1. Tivela argentina Sow. T. argentina Sow. 2. Pholas ornata Bor. Ph. chiloensis Mou. 3. Trophon paranensis Bor. T. crassilabrum GRAY 4. Dispotaea argentina (Psuıw.)Bor. Orucibulum imbricatum Bro». Als fünfte Art kommt die nächste Verwandte von Mo- diola contorta, Adula stylina Carp., hinzu, welche bei Cali- fornien lebt. Das nördliche Vorkommen dieser Art hat jedoch nichts Auffälliges, wenn man sich daran erinnert, dass zum Verbreitungsgebiet der Molluskenprovinz Panama auch der Meerbusen von Californien gehört. Im Übrigen finden wir in vorliegender Arbeit die schon oft gemachte Beobachtung bestätigt, dass die Faunen Nord- und Südamerikas total ver- schieden sind. Fassen wir alles zusammen, so ergiebt sich, dass die Fauna der Paranä-Stufe ein ausgesprochen atlantisches Ge- präge trägt. Unter den nunmehr bekannten 61 Arten sind nicht weniger als 31, also volle 50°/,, welche entweder ident oder sehr nahe verwandt sind mit Formen, welche heute noch in benachbarten Theilen des Atlantischen Oceans leben, sei es in nächster Nähe, an der patagonisch-brasilianischen Küste, sei es in dem wärmeren Antillenmeer. Die Zahl der voll- kommen oder doch nahezu vollkommen identen Arten beträgt 17, während die übrigen 14 in geringen Merkmalen abweichen. Der hohe Procentsatz lebender Arten weist auf ein recht und das Alter der Paranä-Stufe. 67 jugendliches Alter hin, und ich glaube, dass wir mit voller Sicherheit die Paranä-Stufe dem Pliocän zuweisen können, ein Resultat, zu dem auch neuerdings Woopwarnp auf Grund seiner Bearbeitung der fossilen Fische aus der Paranä-Stufe gelangt ist!. Aus dieser Altersbestimmung der Paranä-Stufe ergiebt sich, dass alles Hangende jünger als pliocän ist. Die An- nahme BurnmEisTer’s und STEINMANN’S, nach welcher der Pampas- lehm pleistocänen Alters ist, findet also ihre volle Bestätigung. Der Glaube Auzsnıno’s an die Existenz des südamerikanischen Tertiärmenschen muss demnach als irrig bezeichnet werden. Nachdem ÖORrTMmann die patagonische Formation als Unter- Miocän bestimmt hat?, begreift sich leicht die von D’ORBIGNY, Darwın und Pkiıppr nachgewiesene Übereinstimmung der Fauna dieser Formation mit derjenigen der Navidad-Stufe, welche nach Mörıcke gleichfalls untermiocänen bis höchstens oberoligocänen Alters ist. Wie heute die Fauna der ant- arktischen Molluskenprovinz sich von der Südspitze Amerikas auf beiden Seiten des Continents ungefähr bis zum 40° s. Br. ausbreitett®, so muss es nach Ausweis verwandtschaft- licher Beziehungen zwischen den Faunen der patagonischen Formation und der Navidad-Stufe auch schon zur Miocän- Zeit gewesen sein. Die weiter nördlich gelegenen pliocänen Ablagerungen der Coquimbo- und Paranä-Stufe haben, ab- sesehen von Ostrea Alvarezii, keine gemeinsamen Züge mehr. Die Fauna der Coquimbo-Stufe ist ausgesprochen pacifisch, die Fauna der Paranä-Stufe ausgesprochen atlantisch. Die nächsten lebenden Verwandten der Coquimbo-Stufe rekrutiren sich hauptsächlich aus Formen der chilenisch-peruanischen, die der Paranä-Stufe aus solchen der patagonischen und caraibischen Molluskenprovinz. Eine Communication der beiden Faunen durch die Magellanstrasse bezw. um die Südspitze Amerikas hat also zur Pliocän-Zeit ebensowenig bestanden wie heute. Die Tertiärablagerungen auf der Ostküste Südamerikas zeigen eine ganz auffallende Analogie mit denjenigen der West- ! Annals and Mag. of nat. hist. 1900. Ser. VII. 6. No. 31. p. 7. ® Amer. Journ. of Science. 10. Nov. 1900. p. 368. ® Vergl. FıscHEer, Manuel de Conch. p. 171. 68 A. Borchert, Die Molluskenfauna. küste.e Im Süden haben wir auf beiden Küsten eine unter- miocäne Ablagerung mit nahe verwandten Faunen, nördlich davon auf jeder Küste eine pliocäne Ablagerung mit total verschiedenen Faunen. Ein weiteres Analogon besteht darin, dass die beiden Pliocän-Stufen, obwohl sie nur ein beschränktes Verbreitungsgebiet besitzen, doch theilweise die untermiocänen Sedimente der patagonischen Formation und der Navidad- Stufe überlagern. Wie STEINMAnN und MöRIcKE diese That- sache auf der Westküste festgestellt haben, so hat auf der Ostküste HATCHER, wie schon oben (p. 18) erwähnt, das Haupt- leitfossil der Paranä-Stufe, die grosse Ostrea patagonica D’ORB.. bei San Julian in Schichten gefunden, welche discordant über der patagonischen Formation lagern. In welchem Verhältniss die Fauna der Parand- Stufe zu der der Cap Fairweather Beds steht, lässt sich zur Zeit noch nicht sagen, weil die wenigen von Pırspry kurz diagnosti- cirten Arten aus diesem Horizont zu einem genauen Vergleiche nicht zureichend sind. Ich glaube auch nicht, dass besonders nahe faunistische Beziehungen zwischen diesen beiden plio- cänen Ablagerungen bestehen werden, da die den beiden Ver- breitungsgebieten benachbarten lebenden Faunen verschie- denen Molluskenprovinzen angehören. 69 und das Alter der Paranä-Stufe. 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Borchert, Die Molluskenfauna 74 ey Uaya »doo9usf uapuaga] UAIISeIg UOA SJSny Aop ue pun uoTpurso y UT Op ur IPUBmIsA Iyeu Iyag reg -sergyepy weg Many org "LIISSEMAH UAYOS -eigsne ur puogef °NVT snyupnbumıg sny904L "UIISSEMIH UATISTTEISNE UT PuOg9T "TIHT Sıgou snwydhaız -uOJITYOS-ZUI] veyueS U9p sne 'NSSON) wngDıw4ad PWOoISoND) ‘edomg sne "uavg ?PıDyOUT PnggHd uoreyrenb sıq u9rerl10jsumf 19p u IpuemmdA "LSAN rÄulgıg,T Ss = 'aa0,a sumbol9 PAADWAg! upu9ga] su9Tuodeyeg 9Jsny Iap ue A9p ru Juopf "SEHLIFY 9ISnYI4S9M A9p ue pum uorpur -)s9M UT puogaf ‘"Tand sısuay90ww DIUDN "SENLIFEPNS 9ISNY 19p ur puags9T "HSaq Papday, ‘n pun FAaay saopııskjdn mynpıdaı) uapuaga] oAsuerf 9p org sop Sunpunm A9p ue 19p Jru IpuemasA ayeN 'SONIXOM ISnYISI MA Top uw pu9go] "AOHg] ungpraqun unngqion.«ı/) yULFPUBMIHAOULEN U9JIy OIPuBmaaA UIWWONYIOA SOITLISUOg Pr ti im vueıed = Zn Det en, EIER y1opunT "Sa wan.ın gg vıaoydouopy "9 syeuLlopoumyp7 9 "Sog ?p.ımanıg r ‘09 "1og Wunynymgound ’ IXe NO wnupyapond BworsoNm) 'ge "BOT Dmbraan] ongqıs) "LG 'guQ,a sunbap9 Pı.WDIS "IC "HOT DUDWIOLUI DNIDN "GC og sısuaunınd pmpıda4n) "FG ‘aog ("TIHI) purguobın wangodsıT "EG yıy 10p oWeN und das Alter der Paranä-Stufe. 75 Literatur. 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Dione purpurata Lam. 16—18. Venus paranensis Bor. „ brasiliana GMEL. „ Burmeisteri Bor. 26. Solecurtus platensis D’ÜRB. 27 u. 28. Mactra patagonica D’ÜRB. 29 u. 30. Corbula siriatula BoR. 31 u. 32 „ Ppatagonica D’ORB. Taf. IV. .1u.2. Panopaea truncata BoR. 3. Pholas ornata Bor. 4—6. Diplodonta platensis BoR. u Bulla cf. elegans GRAY. 8. Oliva reticularis Lam. var. brasiliana Bor. 9 u. 10. YVoluta nodulifera Bor. 11. Marginella cf. prunum GMEL. 12 u. 13. Trophon paranensis BoR. 77 78 A. Borchert, Die Molluskenfauna etc. TaL.W, Turbinella suberaticulata D’ORB. Columbella acuta STEARNS. * Strombus Bravardi Bor. Turritella indeterminata Bor. x americana (BRAv.) Bor. Littorina paranensis BoR. B untcostalis BOR. Rissoa texta Bor. Dispotaea argentina (PuıL.) Bor. Crepidula paranensis BoR. Natica entreriana BoR. Scalaria elegans D’ÜRB. Gibbula laevigata Bor. Calliostoma puelchanum Bor. a punctatulum Bor. ö Bravardi Bor. Monophora Darwini Des. BL» ne . u Er I pr 2 & Bi: Tafel 1. Lichtdruck v. Carl Eaner, Stutigart. ER z u. Tafel I. | Lichtdruck v. Carl Ebner, Stuttgart. | . ; wr* j l) We 4.‘ Tafel IM. Lichtdruck v. Carl Ebner, Stuttgart Tafel W. 13. Lichteruck v. Carl Ebner, Siuttgart. es “ur Lichtdruck v. Carl Ebner, Stuttgart. u E m — — a nun 3 = me r a an en a nn RE nie a an zn en A > I ben nn > ea er en nut tenrn sie N I N ie In; E 4 ) 2 MER von QE Borchert, Aloys 801 Die Molluskenfauna und das B67 Alter der Paranä-Stufe Geology PLEASE DO T REMOVE CARDS OR SLIBS FROM THIS POCKET a EM — UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY 6 100 € 1 €0 Ik} 6€ n W3ll SOd J1HS AYd 39NYd4 a = ie rt * Fe, Matt Pi M3IASNMOG IV IN EL