u nt ee ya nn nn a N . j eh ent mern ar re nn et ran nn ae hie ur ee ee an ren ern nn nd ne Dan > a |? ’ _ \ f 7 1077, & B—\ |: |: ee: ICAL GARDE; W RR ÖNEERRN Ah \ CHI Die natürlichen PFLANZENFAMILIEN nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen bearbeitet unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrten von A. Engler und K. Prantl ord. Prof. der Botanik und Direktor des ord. Professor der Botanik und Direktor botan. Gartens in Berlin des botan. Gartens in Breslau. LIBRARY NEW YORK BOTANICAL GARDEN. IN. Teil. 2. Abteilung a: Podostemaceae von E. Warming; Crassulaceae von S. Schönland; Cephalotaceae, Saxifragaceae, Cunoniaceae von A. Engler; Myro- thamnaceae von F. Niedenzu; Pittosporaceae von F. Pax; Hama- melidaceae, Bruniaceae, Platanaceae von F. Niedenzu. Mit 484 Einzelbildern in 75 Figuren und 4 Vollbild, sowie Abteilungs-Register. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1891. ind vorbehal erse Üb re da d T 6 EEE. AI en, tzun insbesonde e Rechte, x \ LIBRARY PoDosTEMAcEAr‘) nn ER BOTANICAL Eug. Warming. Mit 51 Einzelbildern in 47 Figuren. Gedruckt im September 1590. Wichtigste Litteratur. L. C. Richard, in Humb. Bonpl. Kth., Nova gen. et sp. I, 246 (1845). — Mart. et Zuccarini, Nova gen. et sp. I, 6 (1822). — Bongard, Mem. de l’Acad. de St. Petersbourg, VI. Ser. III, 69 (4834). — Endlicher, Genera plant. p. 268. — Lindley, Vegetable Kingdom, p. 482. — L. R. Tulasne, Podostemacearum Synopsis monographica (Ann. des sc. nat., II. Ser. t. XI, 1849); Derselbe, Monographia Podostemacearum (Archives du Museum d’Hist. Naturelle, t. VI, 4852), und in Martii Flora brasil. vol. IV, pars I, 1855 (fasc. 13), p. 229. — Weddell, in De Candolle’s Prodrom. XVII, 1873; id. in Journ. of the Linn. Soc. vol. XIV, 1873—75. — Cario, Anatomische Untersuchung von Tristicha hyp- noides Spreng. (Botan. Zeitg. 1884). — E. Warming, Familien Podostemaceae I—III. (Kgl. Danske Vidensk. Selsk. Skrifter; I, 18841. 6R. II. Bd.; II, 1882, ibid.; III, 1888, 6 R., IV. Bd.) — Bentham et Hooker, Genera plantarum, II, p. 105. — Baillon, Histoire des plantes, IX, 1886, p. 256. Merkmale. Bl. gewöhnlich 8, selten eingeschlechtlich u. 2häusig (Hydrostachys ; aktinomorph oder zygomorph. Blh. bei wenigen groß, aus 3 oder 5 freien oder mehr weniger verwachsenen B. bestehend, gewöhnlich zu kleinen eiförmigen oder linienför- gen Schuppen reduciert oder ganz fehlend; in diesen letzten beiden Fällen ist die junge Bl. von einer dünnen, ganz geschlossenen, beim Aufblühen gesprengten Hülle (Spathella) umgeben (Ausn. Hydrostachys). Sib. hypogyn, I—viele, wirtelständig; bei einigen um den Frkn. einen geschlossenen Quirl oder mehrere solche bildend, bei anderen in ge- _ ringer Zahl, gewöhnlich 2, einseitig an der Ventralseite der Bl. stehend, oft monadel- phisch. A. intrors, selten extrors, von gewöhnlicher Form, 4fächerig, durch Längsspalten aufspringend. Pollenkörner etwa kugelig, bei einigen zu 2 (od. 4) vereinigt. Frkn. frei, oberständig, gewöhnlich eifg. oder ellipsoidisch, 2-, selten 3- od. 1fächerig, mit dicker centraler Placenta und sehr dünnen Scheidewänden; nur bei Hydrostachys Afächerig mit wandständigen Samenleisten. Sa. sehr zahlreich, umgewendet, mit äußerst kurzem Nabelstrang. Gr. gewöhnlich so viele wie Frb., frei, linien- oder eiförmig, bei einigen fingerförmig geteilt oder gelappt, selten nur 1 mit etwa halbkugeliger N. Fr. eine Kapsel mit gewöhnlich septifragem Aufspringen; bei Hydrostachys in den Wandsuturen sich öffnend. S. äußerst klein und zahlreich, mit verschleimender äußerer Zellschicht in der Schale; Keimling ohne Nährgewebe, mit % dicken Keimb. und sehr kurzem hypokotylem Gliede. — Kräuter, gewöhnlich kleine, in süßen, besonders stark strömen- oden Gewässern (Wasserfällen etc.) an Steinen und Felsen, seltener Holzstämmen ange- 5 =) *, Da diese Familie nach Ansicht des Verf. noch am meisten mit den Sazxifraginae, „also mit den dieselben einschließenden Rosales gemein hat, so stellen wir sie an den Anfang - dieser Reihe, weil die Entwickelung ihrer Vegetationsorgane eine so durchaus eigenartige Ast. Hinsichtlich der Blütenentwickelung entspricht diese Familie aber nicht dem einfachsten = Typus der Rosales, der vielmehr bei den Crassulaceae zur Geltung kommt. Natürl. Pflanzenfam. III. 2a. 4 2 Podostemaceae. (Warming.) heftet, mit äußerst verschiedenartigem und für Phanerogamen fremdartigem Habitus, in- dem sie oft an Lichenen, thallöse Hepaticeen, Jungermannien oder andere Moose oder an Algen erinnern. Einige sind fast stengellos, indem die Stengel niederliegend und der Unterlage angedrückt sind, thallusähnlich, bei anderen sind die Stengel lang und flutend, aber fast immer mehr oder weniger dorsiventral. B. gewöhnlich 2zeilig, von sehr ver- schiedener Form, gestielt od. sitzend, am Grunde gewöhnlich mit einer Scheide versehen, welche mit Stipularbildungen ausgestattet sein kann. Die Bl. sind bei den meisten ter- minal und in dichasischen Sprosssystemen vereinigt; bei Hydrostachys in typischer Ähre. Vegetationsorgane. Die meisten Arten scheinen mehrjährige Kräuter zu sein, welche sehr klein sind und submersen Felsen u. Steinen in stark strömenden Gewässern durch besondere Haftorgane angeheftet sind; diese sonderbaren Standorte geben ihren Vegetationsorganen ein ganz ungewöhnliches Gepräge, und in der That lassen sich die meisten Eigentümlichkeiten im Sprossbau und in der Anatomie in Verbindung mit dem Leben in stark strömendem Wasser bringen. Der morphologische Aufbau war lange völlig verkannt, wozu einerseits viel beige- tragen hat, dass er höchst eigentümlich und verwickelt ist, andererseits der Umstand, dass alle als submerse Pfl. sehr stark eintrocknen (ausgenommen die stark kieselhaltigen ; vergl. unten), endlich der Umstand, dass selten Exemplare in den Sammlungen vor- kommen, welche nicht durch das Ungestüm des Wassers höchst verstümmelt sind. Nur wenige Arten sind bisher genügend studiert, aber die Verzweigungsverhältnisse und der Sprossbau sind doch von so vielen bekannt, dass sichere Schlüsse sich auf viele andere ziehen lassen. Vieles ist jedoch noch zu thun übrig. Die Wurzeln spielen eine ungewöhnliche, hier aber äußerst wichtige Rolle bei vielen Arten, indem sie als Rhizome fungieren, mit Haftorganen versehen und vollkommen plagiotrop in allen Richtungen über die Steine und Felsen hinkriechen, sich sowohl hori- zontalen als schiefen, selbst verticalen Flächen anschmiegen, und die Sprosse aus sich hervorgehen lassen (Fig. I A, B). Die Wurzeln werden von den Autoren vielfach als »Thal- lus« oder »Stengel« aufgefasst. Sie sind überall dorsiventral gebaut und oft sehr stark Fig. 1. A Podostemon Ceratophyllum Michx. Von einem Sprosse entspringt eine lange, kriechende Wurzel (r—r), mit Hapteren (R) versehen; verschiedene Sprosse (c) sind auf ihr teils schon zur Entwickelung gekommen, teils noch (bei gm) eingeschlossen. Auf dem Muttersprosse bedeutet Al die Bl. 1. Ordnung, fi? die 2. Ordnung. — B, C Dniopsis Weddelliana Tul. B die recht abgeflachte Wurzel trägt 5 schon zur Entwickelung gekommene Sprosspaare (1 Spross abgebrochen, bei ex), und 5 in der Wurzel eingeschlossene Knospenpaare (ym); bei r ein Wurzelzweig; C Wurzelspitze mit 1seitiger Haube. (Original.) flachgedrückt ‘Fig. I B, 2). Dieses zeigt sich schon in der Wurzelhaube, welche oft ganz einseitig ist (Fig. 1 C) und nur als ein kleiner, nagelförmiger Körper an der Oberseite der Wurzelspitze entwickelt ist. Dass sie ganz fehlen kann, ist wahrscheinlich; Cario fand z. B. keine bei Tristicha. PodoSfemaceae. (Warming.) 3 Der Centralcylinder hat etwa dieselbe Form wie der Wurzelkörper Fig. 2) und ist der Bauchseite mehr genähert als der Rückenseite. Er ist aus 2, der Bauchseite ge- näherten Hadromteilen mit wenigen engen Gefäßen gebildet, welche sich bisweilen in der Medianlinie so weit nähern, dass sie fast verschmelzen. Bei einigen fehlen sie, und der Centralcylinder scheint fast nur aus Leptom ge- bildet zu sein. Die Leptommassen wechseln übrigens nicht mit den Hadromiteilen ab, sondern nehmen die Dorsalseite des Centralcylinders ein, in der Mediane, wie es scheint, zusammenfließend. Der Central- eylinder hat somit fast monarchischen Bau. Endo- dermis und Pericykel fehlen, aber der Centraleylinder ist von collenchymatischem Gewebe, besonders stark an der Oberseite, umgeben (Fig. 2). Sonst besteht die Wurzel aus mehr weniger großzelligem, Stärke FE, 2. Monsie Saldankına Ware; (Air führendem Parenchym. schnitt durch eine Wurzel. Der Central- 5 - - ; e eylinder besonders an der Oberseite von Haftorgane zweierlei Art heften die Wurzeln Collenchym (coll) umgeben. Die Hadrom- (und auch Sprosse) an das Substrat. Erstens finden Te a U sich Haare vom Bau der Wurzelhaare, aber mit den als Haftorgane. (Original.) Eigenschaften von Rhizoiden, welche vermöge ihrer mehr oder weniger verbreiterten und gelappten Spitzen den Steinen und Felsen fest an- kleben; bisweilen ist die Wurzelunterfläche streckenweise äußerst dicht mit solchen Haaren besetzt, indem, wie es scheint, jede Oberhautzelle in ein Haar ausgewachsen ist (Fig. 2). Zweitens bilden sich »Hapterenc; so sind Organe bezeichnet worden, welche wie Emergenzen exogen an dem Wurzelkörper entstehen, constant am Grunde der Sprosse, und je nach der Entfernung von der Unterlage kürzer od. länger sind. So lange sie nicht die Unterlage erreicht haben, sind sie kegelförmig (Fig. I A bei h), nachher flachen sie sich ab und breiten sich oft mehr oder weniger fingerförmig in Lappen aus, welche sich allen Unebenheiten der Unterlage eng anschmiegen, einen braunen Kitt secernierend: sie sind den Haftorganen der Fucaceae und Laminariaceae ähnlich, sind nur aus Paren- chym (worin bisweilen Kieselkörper) gebildet und haben Spitzenwachstum mit völlig nackter Spitze. Sie können sich regenerieren wie die Wurzeln. - Wurzelverzweigung. Wurzeläste entstehen endogen, aber ohne Beziehung zum Centraleylinder, auf den Flanken der älteren Wurzeln oder ein wenig auf die Bauchseite hineingerückt. Regeneration der Wurzeln kommt sehr oft vor, wenn sie durch die Gewässer abgebrochen worden sind. Aus der Wundfläche, und zwar, wie es scheint, immer aus der akroskopen, können I—mehrere neue Wurzeln zur Entwickelung kommen. x Die Wurzeln dienen gewiss bei allen der Kohlensäure-Assimilation. Be- sonders ausgeprägt ist dies bei den Dicraea-Arten. D. elongata, D. algaeformis u. a. Arten haben Wurzeln zweierlei Art; erstens kommen kriechende wie die soeben beschriebenen vor (Fig. 3 A unten), zweitens aber erheben sich von diesen Wurzelzweige von be- grenzitem Wachstume und frei im Wasser flutend; bei Dicraea elongata sind sie faden- förmig (Fig. 3), bei D. stylosa und algaeformis (Fig. k) stark bandförmig verbreitet und verzweigt; sie sind stark chlorophyllhaltig, sogar in der Oberhaut, und bilden das wesent- lichste Assimilationsorgan, weil die Sprosse u. B. äußerst klein sind (Fig. 3 C); sie sind stark dorsiventral, besonders bei D. algaeformis, deren Gewebe sogar einen deutlichen Blatibau hat, mit Palissadengewebe auf der Oberseite versehen. Die Wurzelhaube deckt die Spitze rings herum bei D. elongata, ist dagegen bei den bandförmigen nur eine Iseitige kleine nagelförmige Platte. Bei einigen indischen Podostemon-Arten (Hydrobryum, Fig. 5) kommen flache, thallusähnliche Körper vor, welche, dem Substrate dicht anliegend und allen Unebenheiten desselben folgend, wie die Wurzeln Sprosse erzeugen, wie es scheint endogen; es ist noch unentschieden, ob diese ohne Zweifel chlorophyllhaltigen Körper flache Wurzeln, oder durch Verschmelzung von Sprossen und B. entstanden sind, wie bei Castelnavia (Fig. 9), Bophogyme u. a. Bei Lawia (Terniola) kommen ähnliche 4* 4 Podostemaceae. (Warming.) vor, welche aber nachweislich aus verschmolzenen und abgeflachten Achsen entstehen (siehe Göbel, Pflanzenbiol. Schilderungen, I. 166). | Sprosse entstehen ganz constant bei einer großen Anzahl von Arten an den Flanken Fig. 3. Dierdea elongata (Gardn.) Tul.e A 2/3 nat. Gr. Von der kriechenden, durch Hapteren angehefteten Wurzel erheben sich 3 assimilierende, begrenzte und sprossbildende Würzelchen; die untersten Sprosse blühend; 5 Längs- schnitt durch ein Wurzelende; 4 endogene Sprosse sind sichtbar; € (5/1) Wurzelende; die mit * bezeichneten 6 Sprosse sind noch eingeschlossen; 4 andere hervorge- brochen und haben schon einige B. (a, b, c) entwickelt; im Zwischenraume findet sich noch 1 Paar Sprosse, von denen der eine im Hervorbrechen ist. (Original.) der Wurzeln oder ein wenig auf die Bauchseite hingerückt, in acropetaler Folge, gewöhnlich paarweise einander mehr oder weniger genau opponiert, endogenin den äußersten Rindenschich- ten und vorläufig ohne Verbindung mit dem Centralcylinder (Fig. 1A, B, 3 A, Bu. C, k, besonders C). Durch Rhizoiden und Hapteren werden sie dem Substrate ange- heftet. Bei den Dicraea-Arten mit fluten- den Wurzelzweigen sind die Sprosse sehr kurz u. unverzweigt, tragen nur Niederb., und ihre fast einzige Function ist die, eine Bl. hervorzubringen (Fig. 3, 4 A); ebenso bei Podostemon-Arten u. a. (z. B. Fig. 5). Alle Sprosse, welche von den Wur- zeln unter verschiedenen Winkeln aus- gehen, sind immer mehr oder weniger dorsiventral, was offenbar damit in Verbindung steht, dass sie sich, um das Ungestüm der Gewässer besser ertragen zu können, mehr oder weniger nieder- legen. Sie beginnen mit 1—-wenigen Niederb., erzeugen später nur Laubb., welche aber bisweilen sprungweise un- vollkommener werden, was gewiss mit dem Jahreszuwachs in Verbindung steht (vergl. Fig. 7 A). Die Blätter stehen bei den meisten Gattungen alternierend auf den Flanken der Stengel, mit stark umfassendem Grunde (Fig. 6, 7); Tristicha hat, wie der Name andeutet, 3 Blattzeilen, 1 dorsale und 2 flankenständige oder an die Bauch- seite ein wenig hingerückte. Das 1. B. eines Wurzelsprosses steht, wo unter- sucht, auf der basiskopen Flanke des Sprosses (d. h. derjenigen, welche gegen das Hinterende der Wurzel gewandt ist). Eine Stengelspitze oberhalb des jüngsten B. kommt bei den genauer unter- suchten Arten nicht vor; das jüngste B. scheint fast terminal zu stehen, und wenn ein neues geboren wird, sieht man es auf der Bauchseite des letztgebildeten, zwi- schen diesem und dem vorletzten, zum Vorschein kommen. Die Spreiten der B. sind, bei vielen schon in der Anlage, so gedreht, dass sie eine Seite (die Oberseite) der Oberfläche des dorsiventralen Sprosses fast parallel stellen, Podostemaceae. (Warming.) 5 oder jedenfalls einen sehr spitzen Winkel mit ihr bilden, während umgekehrt die Unter- seite der B. fast mit der Unterseite des Sprosses in eine Fläche fallen. Das B. wendet somit eine Kante (die gastroskope) gegen den Spross zu, die andere (notoskope) von Fig.4. Dieraca stylosd Wight. A Pfl. in 3], nat. Gr., unten mit Bl.-Sprossen besetzt; g sind solche, die an der Rücken- seite der flachen, bandartigen Wurzel entstehen. — B, C D. algaeformis Bedd. B Querschnitt durch eine Wurzel; die Rückseite mit dors. bezeichnet; g ein Spross, zu dem sich ein Leitstrang von dem deutlich binären Central- eylinder begiebt; C Fragment einer Wurzel, 2mal vergr., ausgebreitet und durchsichtig gedacht, um die Ver- zweigung der Leitstränge zu zeigen. Die meisten Sprosse sind noch in der Wurzel eingeschlossen, bei einigen treten die ersten B. hervor. An den 2 Wurzelzweigen sieht man die nagelförmige Wurzelhaube. (Original.) ihm weg (Fig. 6, 7); wo dieses Verhalten am stärksten ist, werden die B. fast reitend, wie in Fig. 7. Alle Blattspreiten kommen somit fast in einer Ebene, der dorsiventralen der Wurzel, zu liegen. Die notoskope Fläche des B. ist bisweilen deutlich anders ge- baut als die gastroskope, bei Mourera aspera z. B. mit unzähligen kleinen Hervorragungen versehen, während die andere glatt ist, und die Ränder oder Zipfel der Spreite werden in der Knospenlage nach dieser Seite eingerollt. 6 Podostemaceae. (Warming.) Der Fußteil der B. ist gewöhnlich etwas scheidenförmig erweitert und etwas stengelumfassend. Bei einigen ist er wenig schief und an beiden Seiten gleich ent- wickelt, und z. B. mit einer intrapetiolären Stipel ver- sehen oder ligulaartig her- vortretend; bei anderen ist er aber auch ungleich ent- wickelt, indem die noto- skope Seite stärker ausge- bildet ist; namentlich findet sich hier oft ein zahnförmiges Achselblattgebilde, während die gastroskope kein solches hat (vergl. Fig. 6 D, Eu. F, Fig. 7 A u. B). Fig.5. Polostemon olivaceum (Gardn.)Tul (3). Fig. 6. Mmiopsis Glazioviana Warm. D (4/l). Von einer Wurzel entspringt ein Spross, der die B. a,b, c,d, e, J,9, hi, k, l,m und n trägt und danach mit der Bl. 7 abschließt. Die B, haben alle ein zahnförmiges Stipular- gebilde an der der Oberseite des Sprosses zugewendeten Seite; nur die B. % und / haben 2, sind »ditheeisch« und sind Mutterb. respective des nach links und rechts abbiegenden Sprosses /7; der erste von diesen Sprossen trägt B. 1 (von dem Muttersprosse abgewendet), 2, 3, 4 und 5 und schließt mit der Bl. Tab; B. 5 ist wieder fertil, »dithecisch«, trägt den Spross /// mit dem einzigen B. x. Der andere Seitenzweig am Hauptsprosse, welcher vom B. I ausgeht, trägt dieB. « und B und schließt mit Bl. ab; Z Stück desselben Zweigcomplexes, von hinten (unten) gesehen; das erste ditheeische B. (%) steht scheinbar terminal mitten in der Diehotomie. Von Stipeln ist an der Unterseite der Sprosse nichts zu sehen; # Basis eines B., welche die Scheide mit der 1seitigen Stipel zeigt. (Original.) Die Blattscheiden sind bei einigen Arten (Castelnavia [Fig. 9], Lophogyne, Apinagia [Fig. 10]) stark verwachsen, entweder unter sich oder zugleich mit den Stengeln, so dass tiefe Höhlen gebildet werden, zu welchen nur ein äußerst enger und langer Eingang einführt und in welchen die Bl. eingeschlossen und geschützt liegen, bis sie vor dem Aufspringen aus denselben hervortreten (Fig. 9 C, 10) — gewiss ein Schutzmittel für sie gegen das Ungestüm der Gewässer. In der Knospe liegen die B. jedenfalls, wenn sie größer sind und eine eingeschnittene Spreite haben, gegen die Dorsalseite des Sprosses eingerollt, die Abschnitte und Zipfel gewöhnlich farnkrautähnlich jede für sich. Die Blattspreiten sind in der Form äußerst verschieden. Bei Tristicha, verschie- denen Podostemon-Arten u. a. sind sie äußerst einfach, klein, ungeteilt und ganzrandig, Podostemaceae. (Warming.) 7 bei Tristicha und Lawia sogar im Bau so einfach, dass sie hauptsächlich Ischichtig sind und nur der Mittelnerv aus (gestreckten) Zellen in mehreren Schichten gebildet ist. Bei den meisten sind sie aber mehr od. weniger geteilt, und zwar immer fiederförmig, selbst wenn sie im älteren Zustande dichotomisch erscheinen, wie sie auch in descriptiven Fig. 7. Podostemon Mülleri Warming. A Sprosscomplex von der Dorsalseite gesehen; aus der mit Hapteren ver- sehenen Wurzel entspringt ein Spross, dessen B. 7—17 bezeichnet sind. Der erste Jahrestrieb endigt wahrschein- lich mit den ditheeischen B. 5 und 6, von welchen resp. ein Spross links (ZZ mit den B. «—f) und rechts (7/ mit den B. m—g) ausgeht. Der 2. Jahrestrieb fängt mit B. 7 an, welches bedeutend kleiner ist; von den folgenden B. ist & dithecisch (stützt Spross ZI mit den B. x, ß...), ebenso 9 (stützt ZZ mit den B. x, y...), ebenso 70 (dessen Spross II nur die B. « und b zum Vorschein gebracht hat); ebenso 11, an dessen Grunde das 1. B. des Seiten- sprosses hervorsieht. Die 3. Sprossgeneration kommt beim B, d (am Sprosse von B. 5 ausgehend) zum Vorschein; B Teil eines Sprosssystems von der Unterseite (Ventralseite) gesehen; die B. kehren dem Beobachter die Rücken zu; die Spitzen der an der Bauchseite stehenden Stipeln sind sichtbar. B.4 ist ditheeisch; sein Spross trägt die B. m, n, 0; C Teil eines Sprosssystems, von der Oberseite gesehen. B. 4 schimmert durch; B. 2 hat an der »noto- skopen« Kante seine äußere Scheide gebildet (st), in deren Höhlung ein Seitenspross sich bilden wird. (Original.) Werken vielfach bezeichnet werden. Die Abschnitte werden, bei den genauer unter- suchten, acropetal und in alternierender Folge angelegt, fast wie bei den Farn- kräutern. Der unterste Abschnitt entsteht an der notoskopen, im ganzen geförderten Kante des B. Die Abschnitte haben oberschlächtige Deckung (jeder acroskope Rand wird von dem basiskopen des höheren Blattabschnittes bedeckt, wenn die B. in der Knospen- lage von hinten oder außen betrachtet werden). S Podostemaceae. (Warming.) Erstarkung der Assimilationsorgane. Bei vielen Arten kommen Zipfel und Emergenzen zum Vorschein, welche mit gewöhnlichen, randständigen Blattabschnitten nicht verglichen werden können, die aber gewiss die Bedeutung haben, die Assimilations- energie zu vergrößern. Bei Mourera aspera deckt die ganze obere Blattfläche sich mit unzähligen, chlorophyllhaltigen Emergenzen, während die Unterfläche ganz glatt ist. Bei Podostemon distichus haben die Abschnitte der scheinbar dichotomierten Blattspreite kleine spitze, allseitig gestellte Zipfel; ebenso sind die Stengel und B. von Hydrostachys mit unzähligen, unordentlich gestellten Schuppen und Erhabenheiten bedeckt; bei anderen scheinen linienförmige Zipfel gruppenweise zur Entwickelung zu kommen. Verzweigung der Sprosse. Wenn Seitensprosse sich (bei den genauer unter- suchten Zupodostemeae) bilden, stehen diese nicht genau in der Ecke zwischen B. und Achse, sondern wie das B. selbst stark gedreht und die notoskope Kante auswärts ge- wendet ist, so entspringt die Achselknospe scheinbar nicht der Achse, sondern steht an der auswärtsgekehrten Kante des B., außerhalb der Scheide, wenn eine solche vorhanden ist, wird aber mit einer speciellen neuen, »äußeren Scheide« versehen, in der die Knospe zuerst verborgen liegt, ehe sie hervortritt (vergl. Fig. 7 C, wo B. 2 eine solche Scheide mit Stipel bei st hervorgebracht hat). Die fertilen B. sind somit 2scheidig, »dithecischc; die innere, gewöhnliche Scheide ist immer länger als die äußere. (Dithecisch sind folgende B@Rie-26nB.oh, und ’5, Ries. 7749B.25,.6,,8, 99.10, 14.092) Der Seitenspross ist ebenso dorsiventral wie sein Mutterspross und ist so gedreht, dass seine Dorsalseite fast in derselben Ebene zu liegen kommt wie die Dorsalseite des Muttersprosses, oder jedenfalls einen sehr stumpfen Winkel mit ihr bildet, und seine notoskope Flanke wird wie die des Muttersprosses von der Medianebene weg (auswärts) gewendet. Das erste B. eines Seitensprosses steht an der auswärts gekehrten Flanke (in Fig. 7 A z. B. hat B. 5 links seinen Seitenspross, dessen 1. B. a ist; ebenso hat B. 8 rechts einen Seitenspross, dessen 1. B. « ist). Je nach der Stärke des Seitensprosses wird das Sprosssystem monopodial od. dicho- tomisch (Fig. 6, 7) oder sympodial. Wo Dichotomie zu Stande kommt, steht das dithe- cische B. mitten in der Dichotomie, mit I Scheide an jeder Seite (die eine, gewöhn- liche, höher, z. B. B. 5 inFig. 7 Au. B;B. hin Fig. 6 Du. E). (% Fig. 8. Castelnavia princeps Tul. et Wedd. A Keimling aus der Samenschale heraustretend, 3mal vergr.; B Keim- pfl., schon deutlich dorsiventral, von der Dorsalseite gesehen; die Oberseite der Kotyledonen ist dem Beschauer schon etwas zugewendet, was später mit den übrigen B. in noch höherem Grade der Fall sein wird; © Längs- schnitt durch die Spitze des hypokotylen Gliedes, dessen Oberhautzellen zu Hafthaaren auswachsen (vergl. B); Wurzelhaube fehlt. (Original.) Die Keimung des S. ist bei Castelnavia princeps beobachtet worden. Der S. wird durch die aufquellende Schale dem Substrate angeheftet, und auf dem Wurzelende der Achse bilden sich nach dessen Hervorireten sogleich eine Anzahl Haare, welche wie Rhizoiden zur Anheftung dienen. Eine Hauptwurzel scheint bei dieser Art nicht ent- wickelt zu werden (Fig. 8). Anatomisches Verhalten. Nicht nur im äußeren Bau, sondern auch im inneren finden sich Anklänge an die Algen. Die Pfl. bestehen aus ziemlich gleichförmigem Podostemaceae. (Warming.) 9 Parenchym, welches, wie bei den Tangen, gewöhnlich ohne Intercellularräume ist, oft collenchymatisch, besonders im Innern in der Umgebung der Leitstränge (Fig. 2). Spaltöffnungen fehlen und die Oberhautzellen sind klein, polygonal, bisweilen chloro- phyllführend. Im Parenchym findet sich viel Stärke. Die Leitstränge sind zerstreut, ohne Cambium, collateral; der Hadromteil ist stark reduciert, aus wenigen, oft stark ausge- zogenen Ring- oder Schraubentracheiden gebildet, und diese obliterieren gewöhnlich auch zuletzt, so dass ein Intercellularraum entsteht. Der Leptomteil dagegen ist aus deutlichen, bisweilen sehr weiten Siebröhren mit Geleitzellen und Cambiform gebildet. Endodermis und Pericykel fehlen. Der Wurzelbau ist oben erwähnt; auch der Stengel zeigt im Arrangement und Bau der Leitstränge gewöhnlich deutliche Dorsiventralität. Es finden sich selten lignificierte Gewebe; als mechanische dienen offenbar die Collen- chymbelege der Leitstränge, die sich doch in einigen Fällen dem Hartbaste nähern. Eine wichtige mechanische Function spielen gewiss die Kieselconcretionen, welche bei vielen Arten und zwar in großer Menge, besonders in den peripherischen Teilen sowohl von Stengeln und B. als Wurzeln vorkommen, namentlich jedoch in der Oberhaut, selbst in Haaren. Die Organe werden dadurch wie gepanzert, was teils gegen mechanische, äußere Einwirkungen, teils gegen Austrocknen schützen kann, wenn die Pfl. durch niedrige Gewässer blosgelegt werden. Einige Arten, wie z. B. Podostemon Galvonis, sind so stark gepanzert, dass sie trocken fast das gleiche Aussehen haben wie frisch; die fast kieselfreie Pod. subulatus verschrumpft trocken dagegen vollkommen. Bei den am stärksten gepanzerten bleiben doch immer kieselfreie »Durchlasszellen« oder »Durchlassstellen« übrig. Diese Concretionen, gleichzeitig (1881) von Cario und War- ming beschrieben, später von Strasburger 1882 (Bau und Wachstum der Zellhäute und in sehr eingehender Weise von Kohl (Kalksalze und Kieselsäure in der Pfl. Mar- burg 1889, p. 249—267) studiert, entstehen in den Zellräumen, welche sie mehr oder weniger ausfüllen. Ihre Formen sind höchst verschieden, teils wegen der verschiedenen Formen der Zellen und des Zellinhalts (Zellkern, Chlorophylikörner, Stärkekörner , teils auch weil sie sonst verschieden gebaut sind: bisweilen ziemlich glatt an der Oberfläche, sind sie in anderen Fällen durch eine größere oder kleinere Zahl von Vertiefungen und Aushöhlungen gleichsam corrodiert, und das Innere kann entweder glasklar oder durch unzählige, kleine, lufterfüllte Hohlräume ganz porös sein. Eine größere Höhle im Innern wird oft durch den zuletzt zu Grunde gehenden Zellkern verursacht. Bei Hydrostachys, Lawia u. a. sind Calciumoxalatkrystalle gefunden worden. Blütenverhältnisse. Blütenstände. Bei den Podostemoideae sind die Bl. ge- wöhnlich, vielleicht überall, terminal, und die Verzweigung setzt sich dichasial weiter fort. Nach Cario soll die Bl. bei Tristicha axillär sein, was genauer zu untersuchen ist: dagegen ist der Blütenstand von Hydrostachys ganz sicher nach dem racemösen Typus. Die Verzweigung der Podostemoideae ist gewöhnlich dichasisch, bisweilen sympodial (vergl. Fig. 1 A). Bei einigen Galtungen verschmelzen die Zweige und B. der Sprosssysteme mit einander, indem die Achsen zugleich sehr flach werden, so dass thallusähnliche Körper entstehen, aus welchen die zwischen den verschmolzenen Teilen tief eingeschlossenen Bl. hervorbrechen müssen Fig. 9 C).. Vorzügliche Beispiele bieten Castelnavia princeps und Lophogyne arculifera. Der thallusähnliche Körper von der ersten (Fig. 9 C) ist in der That ein dichasisch aufgebautes Sprosssystem mit 2- und Iblättrigen Sprossen, jeder mit Bl. endigend, so wie in Fig. 9 B genauer angegeben. Die Blattscheiden und flachen Achsen sind unter sich verschmolzen; die Blattspreiten, welche äußerst fein geteilt sind (Fig. 9 A), sind in Fig. 9 © längst durch die Gewalt der Gewässer zerstört. Die Gewebeteile, welche die Blütenhöhlungen umschließen, sind viel dicker an der Ober- als an der Unterseite, an welcher die Bl. deutlich hindurchschimmern. Diese dem Substrate eng angedrückten und allen Unebenheiten folgenden thallusähnlichen Sprosssysteme sind an ihrer Unter- seite mit Haftrhizoiden und Hapteren versehen; weite Strecken können als braune Haft- flächen ausgebildet sein. 10 Podostemaceae. (Warming.) Eine scheinbar abweichende Form ist Apinagia (Fig. 10). Die Bl. sitzen hier in einer Reihe auf der Rückenseite von sichelförmig gekrümmten Zweigen, und zwar mit B. alternierend ; zwischen je 2 Bl. sitzt ein B., das laubblatt-, seltener mehr hochblatt- Fig. 9. Castelnavia princeps Tul. et Wedd. Ainti, Bu. C in fast nat. Gr. A Teil eines jungen Sprosses, von der Bauchseite gesehen; a, b, ce und d die alternierenden B. des Hauptsprosses; ß, y... sind die ersten B. eines Seiten- sprosses; B Teil eines älteren Sprosssystems, schematisch in einer Ebene dargestellt, und durchsichtig gedacht, so dass man alle die Bl. einschließenden Höhlungen (7—14...) und die zu ihnen führenden, langen und engen Canäle zwischen den verwachsenen Blattbasen sieht. Der erste vollständige Spross trägt die B. aund db und schließt mit der in der Höhle 2 liegenden Bl. ab; der Seitenspross von a ist 3 mit den B. al—a2, von welchen wie gewöhnlich das erste (a!) vom Mutter- sprosse weggewendet ist; es setzt sich dieselbe Verzweigung mit 2blättrigen oder zuletzt 1iblättrigen Sprossen fort; also: Seitenspross von al ist 5 mit B. y! und „2; von B. d4 mit B. dl und 22; von bl: 7 mit m und n; von 52: $ mit nur einem B. 0; von o: 14 mit ol und 0? u. s. w. — Die Sprosse liegen nicht in einer Fläche, aber jedes Sprosssystem hat eine mehr weniger cuncave Dorsalseite; C' Teil einer blühen- den Pf.; die B. sind alle verschwunden, die B]. haben sich ° einen Weg zur Oberfläche gesprengt. (Original.) artig ausgebildet ist. In der That ist die Verzweigung aber dieselbe wie in Fig. 6, 7 u. 9, aber jeder Spross trägt nur 4 B. (die alleruntersten ausgenom- men), schließt danach mit Bl. ab; das B. sitzt auch gewöhnlicher Weise an der von dem Muttersprosse abgekehrten Flanke, und sein Tochterspross ist auf gewöhnliche Weise an seinem äußeren, von der tragenden Achse abgekehrten Kante angebracht. Indem diese Ver- zweigung sich fortsetzt und die suces- siven Sprosse sich sympodial verketten, entsteht der erwähnte sichelförmige Blütenstand (vergl. Figurenerklärung). Außerdem sind die Blattscheiden der- gestalt mit den Sprossen und unter sich, verwachsen, dass die Bl. bis zum Auf- blühen ganz eingeschlossen und ver- borgen sind (Fig. 10 C). Die Sichel- sympodien einer Pfl. wenden sich oft alle zur selben Seite (in Fig. 10 A sind sie beide rechts gekrümmt). Diese Gattung führt uns zum Ver- ständnis von der Mourera-Inflorescenz (Fig. 11, 12). Scheinbar ist diese eine Ähre mit abgeflachter Achse und 2zei- ligen Bl., welche je von 4 Hochb. ge- stützt wird. Die Entwickelungsfolge. der Bl. ist aber absteigend, und die alleruntersten kommen oft nicht zur- Blüte. In der Thatsind die beiden Blüten- zeilen 2 Apinagia-Sympodien, die sich von einander weg in entgegengesetzte. Richtung wenden, und deren Achsen unter sich verschmolzen sind. Jede Braciee ist daher auch nicht Mutterb. für die gerade oberhalb stehende Bl., sondern im Gegenteil für die unter ihr stehende, welche sie. mit ihrer Scheide umfasst (Fig. 12 mit Figurenerklärung) ; die Ähre ist auch ein dorsi- ventraler Sprosscomplex, was sich besonders bei den ganz jungen zeigt, welche nach einer Seite eingerollt sind. Blüten. Die Bl. scheinen bei allen, ausgenommen bei Hydrostachys, nach dem- selben Bauplane gebaut zu sein. Überall sind sie sehr klein, die meisten etwa 2-—3 mm lang, einige erreichen 6—8 mm Länge. Vollständig strahlig sind sie bei wenigen, be- sonders solchen, die mehr aufrechte, weniger dorsiventrale Sprosse haben. Folgende Stufen lassen sich unterscheiden. Am obersten stehen Weddellina und Lawia (Terniola), jene mit 5blättriger Blh. und bis über 10 Stb. mit introrsen A. und einem 2fächerigen Frkn. (Fig. 13 B, C), diese mit vereintblättriger, 3teiliger Blh., 3 Stb. und 3 einen 3fächerigen Frkn. bildenden Car- pellen, alle 3 Kreise regelmäßig alternierend (Fig. 13 A). Tristicha weicht von Lawia, dadurch ab, dass sie nur 1 Stb. hat, welches auf der Ventralseite der Bl. steht. a ee ee De ee u ee eh TEE A: a a a nn 1 And A. 1 du a a us Podosterfaceae. (Warming.) 11 Auf der nächsten Stufe (Marathrum, Mourera, Rhyncholacis, Oenone, Fig, 14) ist die Bl. auch strahlig od. nur wenig monosymmetrisch, aber die Blütenhüllb. sind zu kleinen, nervenlosen Schüppchen oder Zipfeln reduciert; gewissermaßen als Ersatz für den feh- lenden Schutz der größeren B. ist die junge Bl. dann von einer dünnen, nervenlosen, Fig. 10. Apinagia Riedelii (Bong.) A Stück einer Pfl. in nat. Gr. Der Hauptspross trägt die B. a, bu. c und schließt mit der zwischen den verwachsenen 2 letzten B. verborgenen Bl. (Z)ab. B. bist Mutterb. des Sprosses IT mit den B. «—-5, zwischen welchen die terminale Bl. liegt; B. £ ist Mutterb. von /Z/ mit dem B. z; x Mntterb. für IV mit B. y etc. Ebenso an der anderen Sichel: c ist Mutterb. für 77 mit dem B. m; m Mutterb. für III mit B. n ete. Die Bl. sind überall von den Blattbasen verborgen, wie der Längsschnitt € zeigt. B ein junges Sprosssystem, fast wie A gebaut; die Höhle für Bl. 7 ist durch eine punktierte Linie angegeben. C: Bl. I be- schließt die Achse, welche B. fl trägt; fl ist Mutterb. für ZZ mit B. f2; dieses für I/I/ mit f3; dieses endlich für /V, dessen B. keine Spreite hat. (Original.) vollständig geschlossenen Hülle, »Spathella«, umgeben, welche auch bei allen folgen- den Gattungen vorkommt (ausgenommen Hydrostachys, vergl. Fig. 6 D, 10 0, 12 Bu. C, 14 0); diese Spathella wird bei dem Aufblühen gesprengt tınd bleibt am Grunde des Blütenstieles sitzen, gewöhnlich als dünne, unregelmäßig geschlitzte Röhre (Fig. 15 E; 16.4), seltener als kahnförmige Scheide (Fig. 5). Die Zahl der Blütenhüllschuppen ist verschie- den (5—17); die Stb. wechseln mit ihnen ab, und sind gewöhnlich in einen Wirtel mit introrsen A. gestellt (Fig. 14 C), z. B. bei Mourera fluviatilis in 2 Kreisen, von denen der äußere introrse, der innere extrorse A. haben. Der Frkn. ist 2fächerig mit median stehenden Carpellen (Fig. 14; in Fig. 12 B sieht es aus, als ob die Carpelle transversal ständen, es muss aber erinnert werden, dass die Medianpläne der Bl. transversal zur Rhachis der Scheinähre liegen; vergl. auch Fig. 15 D). Der nächste Schritt ist der, dass das Andröceum nur einseitig angelegt wird, und zwar an der Ventralseite der Bl. (d. h. an derjenigen, welche gegen die Ventralseite des dorsiventralen Sprosses gekehrt ist; vergl. Fig. 15 D); die Zahl der Stb. wird auch viel kleiner, aber sie sind noch unter sich ganz frei und am Grunde des Frkn. gestellt, mit den 12 Podostemaceae. (Warming.) Fig. 11. Mourera Weddelliana Tul. Blühende Pfil. (Nach Baillon.) Fig. 12. Mourera aspera (Bong.) Tul. A Teil eines Blütenstandes mit 2 jungen Scheinähren, zwischen welchen eine ditheeische Braetee m; die Hauptachse endet mit der Bl. I, zwischen den beiden nächstobersten Bracteen, m und 0, verborgen; jede von diesen, sowie die folgenden, sind ditheeisch und umfassen einerseits die Bl., zu welcher sie gehört, andererseits den Seitenspross, der ebenso 1blättrig ist; also: » ist Mutterb. für Achse 17 (vechts) mit B. 4; a Mutterb. für ZZ mit B. db ete.; ebenso: o Mutterb. für ZZ mitB. x; & für III mit B. y; y für IV mit B. 3 ete. Die betreffenden Achsen schließen immer mit den von den Hochb. verborgenen Fl. ab; D etwas schematisierter Längsschnitt durch eine Kante der Scheinähre; Bezeichnung wie in A. sp Spathella der S—I- männigen Bl.; in der Mitte von jeder Bl. geben die N. die Stellung der Frb. an; C Längsschnitt durch eine Scheinähre. (Original.) Podostemaceae. (Warming.) 1 > auch nur an der Ventralseite gestellten Blütenhüllschuppen alternierend (Fig. 15 A, E£); hier Apinagia, Lophogyne. Eine scharfe Grenze zwischen dieser Gruppe und der vor- hergehenden giebt es nicht. zZ ET II Z > NR I IZ — Fig. 13. A Zawia ramosissima (Wight), Diagramm. — B, © Weddellina squamulosa Tul.; B Bl. (6/1); € Längs- schnitt durch eineBl. (Nach Baillon). Bei der nächsten Gruppe (Podostemon, Mniopsis, Dieraea, Hydrobryum, Castelnavia etc.) ist die Spathella und das Gynäceum unver- ändert, aber die Stb. sind gewöhnlich auf 2 (seltener 1—3) eingeschränkt, welche fort- während ventral stehen, aber hier von einem kürzeren oder längeren Stiele getragen werden (daher der Name »Podostemon«); Fig. 16 2. Von Blütenhüllb. steht gewöhnlich eins am Grunde an jeder Seite des Stieles, und außer- dem pflegt ein ganz ähnlicher Körper auf dem Stiele selbst, vor dem Zwischenraume der Stf. zu stehen (Fig. 16 2). Dieser Schuppe eine andere Bedeutung zuschreiben zu wollen als den anderen und der eines Blütenhüllb., wie z. B. Baillon thut, scheint mir absolut unrichtig; alle Schuppen Fig. 14. Oenone flexuosa Tul. A Bl. (ohne die 7 Spathella); 2 reife Fr., sich öffnend; Andröceum müssen homolog betrachtet werden, daher der und Blütenhüllschüppchen verschwunden; ( Dia- Stiel, welcher die Stb. trägt, entweder als eine SYamm, zu äußerst die Spathella. (Nach Tulasne.) ventrale Verlängerung des Blütenbodens in der stark schiefen Bl. (was am wahrscheinlichsten ist) oder als durch Verwachsen von B,., welche 2 Wirteln gehören, entstanden. Eine Bestätigung dieser Auffassung giebt z. B. Fig. 16 F. Gleichzeitig mit dieser stark 1seitigen Entwickelung des Andröceums ist auch der Frkn. stark schief geworden, die beiden Fächer ungleich groß (Fig. 16 D), und die Kapselklappen ungleich (Fig. 16 E). Von allen vorhergehenden Gattungen weicht Hydrostachys bedeutend ab. Die Bl. sind diöcisch, sitzen vorblattlos und nackt in den Achseln von Hochb. in einer normalen Ähre, Die 5' hat nach meiner Auffassung 2 lateral gestellte Stb. mit nur 2fächerigen A. (nach der bisherigen nur 1 Stb.) und die © einen Frkn. aus 2 lateral gestellten Car- pellen gebildet, Afächerig, mit in der Medianlinie liegenden Placenten (Fig. 17 A, B, (C); das Diagramm ist somit ganz das der gewöhnlichen Salix-Bl. Über die Bl. ist noch folgendes ‚mitzuteilen. — Die A. sind gebaut wie gewöhn- lich, haben fibröse Zellen und öffnen sich durch Längsspalten (Fig. 15). Die Pollenkörner 14 Podostemaceae. (Warming.) sind bei mehreren Arten (Mniopsis, Fig. 16 C', Podostemon, Dieraea, Lophogyne, Angolaea) zu 2 vereinigt; bei Hydrostachys in Tetraden. Die Griffel sind fast überall frei; in der Knospe bei den schiefblütigen Arten nach der Ventralseite abgebogen (Fig. 15). Gewöhnlich sind sie verlängert eiförmig oder Fig. 15. A—D Apinagia Riedelii (Bong.) Tul. A Bl. noch in der Knospenlage, mit gegen das Andröceum herab- gebogenem Gr.; B Stb. von der Innenseite; 0 Gr.; D Querschnitt durch ein Sichelsympodium (vergl. Fig. 10); die Bl. liegt eingeschlossen in ihrer Höhle, » bezeichnet die Ventralseite des Sprosscomplexes, gegen welche das An- dröceum immer gewendet ist. Die Frb. stehen median, sp Spathella. — Z Lophoyyne arculifera, Bl.; die Spa- thella ist gesprengt, linienförmige Blütenhüllb. (Original.) \ Fig. 16. Mmiopsis Soldanhana Warm. A am Ende eines Sprosses, dessen oberstes B. dithecisch ist (man sieht die 2 ersten B. des Seitensprosses aus der äußeren Scheide zum Vorschein kommen), steht eine Bl., eben im Auf- blühen; die Gr. ragen durch die gesprengte Spathella hervor; B entwickelte Bl.; C ein Pollenkorn auf einem Narbenhaare Schläuche treibend; D Diagramm des Frkn. (hinteres [ventrales] Fach kleiner); Z Teil einer alten, fruchttragenden Pfl.: das Wasser hat alle B. und große Teile der Achsen entfernt; übrig sind an der Spitze nur die resistentesten Teile und die großen Kapselklappen. — F Mniopsis Glazioviana Warm. Abnormes Andröceum; b und ce sind die gewöhnlichen Stb., außerhalb welcher und mit welchen abwechselnd die Blütenhüllb. stehen; a ist ein sonst nicht auftretendes, hier steriles Sth. Die punktierten Linien geben den Lauf der Leitstränge an. (Original.) linienförmig und an der Innenseite mit sehr kleinen Narbenpapillen besetzt; bei Lopho- gyme fingerförmig gezähnt (Fig. 15 E) und bei Mniopsis gewöhnlich tief gespalten, sonst bei dieser Gattung lang papillös (Fig. 16 A, B, C). — Der Frkn. ist bei den meisten ei- förmig oder ellipsoidisch, etwa 2—3 mm lang, 2(—3-)fächerig, mit dicker, centraler Placenta u. sehr dünnen Scheidewänden (Fig. 13, 14,15, 16); frühzeitig schon verschwinden Podostemaceae, (Warming.) 15 diese bei einigen, und ursprünglich Afächerig ist der Frkn. bei anderen, besonders den afrikanischen Gattungen (Angolaea, Sphaerothylas, Hydrostachys . Die Samenanlagen sitzen in großer Zahl mit äußerst kurzem Funiculus ohne Leitstrang, amphitrop auf der Placenta, sind umgewendet, mit 2 dünnen Integumenten Fig. 17. Hydrostachys verruculosa Juss. A 5 mit seinem Hochb.; B ©, ebenso; (€ Längsschnitt durch den Frkn.: D aufspringende Fr.; 2 S.; F S. längs durchschnitten. (Nach Baillon.) und 1 sehr unbedeutenden Nucellus; dieser besteht bei den untersuchten Arten nur aus I centralen und 5—7 peripherischen Zellreihen. Der Nucellus mit dem Embryo- sacke wächst in die Mikropyle hinein, sich stark in ihr zwischen Endostom und Exostom erweiternd, und der Keim wird in.diesem oberen Teile angelegt, später aber in den unteren Teil hinabgeführt; genauere Untersuchungen fehlen aber noch. Endosperm scheint nicht gebildet zu werden, ist jedenfalls in dem jungen S. nicht zu finden. Die Bestäubung scheint nur bei niedrigem Wasser statt zu haben, und vielleicht bei vielen nur, wenn die Pfl. trocken zu liegen kommen. Am Ende der Regenzeit scheint in Brasilien das Blühen stattzufinden, wenn die Vegetationsorgane vielleicht fast ganz zerstört sind (vergl. Fig. 9 C). Proterogynie scheint vorzukommen ‘Fig. 16 4), u. Selbst- bestäubung wird gewiss Regel sein. Möglicherweise kommt auch Cleistogamie vor |vergl. F. Müller, Nature, XIX, 1879). Frucht und Samen. Bei Mniopsis ist die Fruchtknotenwand ohne Leit- u. Skleren- chymstränge, und die Kapselwand ist daher ganz glatt (Fig. 16 B); bei den anderen, genauer untersuchten finden sich solche in der Wand, welche gewöhnlich jedenfalls in der reifen Kapsel mehr od. weniger rippenfg. hervorspringen Fig. 15). Die Zahl ist in dem 2zähligen Frkn. typisch 10, aber durch schwache Hervorragung der suturalen Stränge oder da- durch, dass diese sich paarweise einander nähern, wird die Zahl der an der reifen Kapsel hervorspringenden Rippen oft nur 6 oder 8. Diese Verhältnisse werden gewöhnlich mit in die Gattungsmerkmale aufgenommen, können aber schwierig eine bedeutendere Rolle spielen.” Bei den bisher darauf untersuchten hat die Kapselwand eine innerste Schicht aus horizontal gestreckten, gewöhnlich braunen, diekwandigen Zellen, und eine zweit- innere, ähnlich gebaute, deren Zellen aber senkrecht gestreckt sind, also mit denen der ersten Schicht sich kreuzen. Die Fr. ist überall eine vielsamige Kapsel, welche septi- frag oder, wo Ifächerig, in den Wandsuturen mit 2 Klappen aufspringt (Fig. 14, 17). Bei den stark ungleichfächerigen bleibt die größere Klappe stehen, während die kleinere mit der Placenta abfällt (Fig. 16 EZ). Auch »septicide« Aufspringung wird angegeben. Die S. sind ohne Nährgewebe mit geradem Keime, dessen hypokotyles Glied sehr klein ist, und dessen dicke Keimb. oft ungleich groß sind (Fig. 17 F). Die Samenschale wird sowohl aus dem 2schichtigen inneren, als dem äußeren, wenig dickeren Integumente ge- bildet; die Zellen des letzteren füllen sich früh mit Stärke, und die äußerste Schicht wird zum Verschwinden der Lumina verdickt; später verschleimen diese Zellen, welche an der reifen Samenschale halbkugelförmig hervorragen, und dienen offenbar zum Ankleben der S. während der Keimung. 16 Podostemaceae. (Warming.) Geographische Verbreitung. Die P. sind vorzugsweise Bewohner der Tropen, be- sonders Amerikas und Vorderindiens, weniger Afrikas und Madagaskars. Von Hinter- indien, den ostasiatischen Inseln und Polynesien sind keine bekannt; eine einzige, un- vollkommen bekannte und wohl zweifelhafte Art soll in Australien gefunden sein. Extratropisch sind sie nur in Nordamerika (Podostemon Ceratophyllum) und Südafrika gefunden. Hydrostachys ist fast nur in Madagaskar, Sphaerothylax nur in Afrika, Hydro- bryum und Lawia nur in Indien, Mniopsis, Apinagia, Mourera u. a. nur in Amerika; Podostemon findet sich sowohl in der neuen, wie in der alten Welt (Indien) verbreitet. Nutzen. Nichts besonderes ist bekannt; einige amerikanische Arten sollen vom Vieh und von Fischen gegessen werden. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die systematische Stellung ist äußerst zweifel- haft, und die verschiedenartigste ist angegeben worden; Weddell sagt, dass es hierüber fast eben so viele Meinungen giebt, wie Untersucher. In neuester Zeit sind 2 Stellungen angegeben worden, welche wohl dem wahren Verhalten am nächsten kommen dürften. Baillon (1886) sieht die P. als »einen reducierten Wassertypus von Caryophyllaceae« an, ich selbst dagegen stellte sie (1884) in die Nähe der Saxifragaceae. Von den (eryo- phyllaceae entfernen sie sich durch Blattformen (Scheiden, Achselblattbildungen, geteilte B.', anatrope Sa., geraden Keimling ohne Nährgewebe u. a.; mit den Saxifragineae haben sie nicht nur Hypogynie und Zweizähligkeit des Frkn., die vielen Sa., die freien Gr., anatrope Sa. etc. gemeinsam, sondern auch im Bau der Vegetationsorgane und in der Verzweigung herrscht große Übereinstimmung, indem die starke Dorsiventralität und die vielen daraus folgenden Sonderbarkeiten im Bau der Vegetationsorgane und der Bl. als biologische Anpassungen, hervorgegangen aus dem Leben in stark strömenden Gewässern mit Steinboden, anzusehen sind. Vorläufig mag daher die Stellung in der Nähe der Saxi- fragaceae die beste sein. Einteilung der Familie. Wie aus obenstehender Darstellung hervorgeht, fällt die Familie in 2 scharf getrennte Abteilungen, welche sogar so verschieden sind, dass es sich vielleicht am richtigsten zeigen wird, Hydrostachys in eine eigene Familie zu stellen, wenn diese Gattung genauer bekannt wird. Während sie also gänzlich isoliert dasteht, lassen die anderen Gattungen sich recht gut in eine fortlaufende Entwickelungsreihe ordnen, in welcher nur zwischen den beiden ersten Gruppen (Tristicheae u. Weddellineae) einerseits und allen folgenden andererseits eine größere Kluft vorhanden ist. Die Be- grenzung der Gattungen in diesen letzten Gruppen ist eine äußerst schwierige, und so lange nicht mehrere Formen gut untersucht sind, lässt eine natürliche scharfe Abgrenzung sich nicht durchführen. Einige von den besten Systematikern benutzte Charaktere sind sehr unbestimmt, indem sie von der größeren oder geringeren Schiefheit der Bl. (Andrö- ceum geschlossen ringförmig oder mehr weniger Iseitig, Frkn. und Kapsel mehr weniger ungleichseitig), und von dem stärkeren oder schwächeren Hervorspringen der Rippen an den Kapselklappen hergeholt werden. In der Zukunft wird die Systematik sich ganz sicher wesentlich ändern müssen. Im Folgenden folge ich hauptsächlich Weddell in De Candolle’s Prodromus. I. Bl. 2geschlechtlich, terminal und gewöhnlich in cymöser oder sichelförmiger An- ordnung. Frkn. I—2— 3fächerig, mit dicker, centraler Placenta I. Tribus Podostemoideae. A. Blh. mehr oder weniger tief 3teilig. Frkn. 3fächerig, 3 Gr. Spathella fehlt I. Tristicheae. EUR 3) Reha np 1 3ER ee ah Du eo le ALETFERL b. Bl. Amann EN a er BIS Bro B. Blh. mit 5 großen, freien, in der Knospe dachziegeligen BB 5— viele Stb. Frkn. 2lächerig, 4 Gr. mit koptlörmiger N... °. sen N EEENveddellmeaes a. Ablütige Stiele mit Hochb., Spathella fehlt . . . 2. .2..2.....8. Weddellina. Podostemaceae. (Warming.) 17 C. Blh. aus kleinen linealischen oder eiförmigen Schüppchen gebildet. Die jugendlichen Blütenteile in einer dünnen, nervenlosen Hülle (Spathella) ganz eingeschlossen, welche beim Aufspringen unregelmäßig gesprengt wird und am Grunde des Blütenstieles sitzen bleibt. Frkn. 2- oder zuletzt ffächerig. Gewöhnlich 2 Gr. a. Stb. gewöhnlich unter sich frei (ausgenommen besonders Lacis). Blütenhüllschüpp- chen bilden einen völlig geschlossenen, selten abgebrochenen Wirtel, ebenso die mit ihnen alternierenden Sıh. 1. Bl. einzeln oder bündelweise grundständig an kriechenden Stengeln oder an deutlich verzweigten, aufrechten, flutenden Stengeln in cymöser oder sichel- tORIMI SET ANOrAnImS ne. Bit. "SUITE Marathroae, a. Sth. bilden 4 oder 2 geschlossene Wirtel, selten einen abgebrochenen. X Kapsel ohne oder mit sehr schwachen Rippen. Sprosse verlängert, flutend, mit deutlicher eymöser Verzweigung . 2.2. .2.2.... 4. Oenone. X%X Kapsel mit deutlichen Rippen, Sprosse kriechend oder kurz, Bl. grund- ständig, bündelig. © Gr. gewöhnlich abfallend. Kapsel an der Spitze stumpf 5. Marathrum. ©O Gr. kräftig, bleibend, hornförmig. Kapsel stark comprimiert mit boot- förmigen, am Rücken kielförmigen Klappen . . . 6. Rhyncholaeis. B. Bl. etwas zygomorph. Stb. gewöhnlich nur 2—4, einen unvollständigen Wirtel bildend, aber unter sich frei oder nur ganz wenig verwachsen. X Gr. 2, linienförmig, Kapsel 2fächerig a er ee ADITASTE, XX Gr. 2, flach, handförmig gezähnt oder geschlitzt, Kapsel 2fächerig. Thallus- ähnliche Sprosse. . . SE HOPhoSyrEEe XXX Gr. einfach, kurz, mit kopförmiger Ne Kapsel Afächerig. Stb. ganz wenig verwachsen. 02. BR. ae ee ee N EN OL rANSOldEedr 9. Bl. scheinbar in einer areiligen Ähre oder Traube mit absteigender Entwicke- lung. Kapsel mit deutlichen Rippen . . . . „2 2... IV. Mourereae. 4. Stb. unter sich frei. Keistibsmitzdünmene sit Gra Imealisehme 022 2727272752107 Mourera, - XxX Stb. mit flachen, kronenblattartigen an mempbranähnliche, halbmond- formieen Na Seal konehostephns. . Stb. unter sich in eine Röhre eisen. 6 lineaische n72 2 322012 Tıaeis. b. Bl. ee zygomorph. Stb. immer in geringer Zahl (2, seltener 1—3), Iseitig ge- stellt und auf einem langen Stiele stehend (»monadelphisch«), an dessen Grunde gewöhnlich jederseits ein Blütenhüllschüppchen steht . . . V. Eupodostemeae. 4. Fruchtknotenfächer gleich groß; Kapselklappen gleich groß, beide bleiben nach dem Aufspringen sitzen. a. Gr. 2, linienförmig oder schmal eiförmig, abfallend. Spathella röhrenförmig, wennweeolnerser tele Dicraea. B. Gr. 2, breit, flach keilförmig, am Rande Belapni, Fenatmeita kahnförmig 14, Hydrobryum. +. Gr. 2, spitz, hornförmig, bleibend. Spathella wie bei Dieraea. 15. Ceratolaeis. (5. Gr. A, kurz, dick, mit kreisrunder, papillöser N. . . . . .. 9. Angolaea.) 2. Kapsel sehr schief, ungleichfächerig oder jedenfalls mit ungleichen Klappen, die eine größere, bleibend, die andere kleinere abfallend. 4. Bl. innerhalb der Spathella auf geradem Stiele. Kapsel 2-, seltener 4 fächerig. X Kapsel glatt, ohne Nerven und Rippen; Gr. mit langen Narbenpapillen all- seitig besetzt, gewöhnlich fingerförmig geteilt. . -. . . 16. Mniopsis, X X Gr. schwach papillös, fast glatt, lmeal oder schmal eiförmig; Kapsel mit mehr oder weniger hervorragenden Nerven, seltener glatt. © Erkn, und Kapsel’ 2fächerig, 2 Sthr 7 2.7.2... 2.... 17. Podostemon. ©© Kapsel 2fächerig, A Sth. . . . sera Ogeryar O0 Frkn. Afächerig oder 2fächerig mit Bald en etndönden Scheidewänden 19. Castelnavia. 3. Bl. innerhalb der Spathella auf gebogenem Stiele abwärts gewandt. Kapsel Mtapkerie 0 2 2 ae en 2 alespHacrothylaz: Natürl. Pfllanzenfam. III, 2a. 2 18 Podostemaceae. . (Warming.) II. Bl. eingeschlechtlich (diöcisch), axillär in einen gewöhnlichen, ährenförmigen Blüten- stand vielseitig angeordnet. Frkn. Ifächerig, mit wandständigen Placenten II. Tribus Hydrostachyoideae 21. Hydrostachys. I. Tribus Podostemoideae. 1. ı. Podostemoideae-Tristicheae. 1. Lawia Tul. (Terniola Tul.) (Fig. 13). Bl. strahlig; Blh. membranös, 3teilig, ohne Nerven. Stb. 3, mit den B. der Blh. wechselnd, hervorragend, mit linienförmigen Stf. Frkn. 3fächerig, mit 3 linienförmigen Gr. Kapsel ellipsoidisch, mit 3 gleichartigen, 3rippigen Klappen. — Kleine Pfl., die meisten Arten mit frondosen, gelappten, den Felsen ange- drückten Sprossen, mit einfachen, linealischen B. L. ramosissima Tul. hat lange, flutende Sprosse. Der Grund des Blütenstieles ist oft von einem becherförmigen Körper mit dicht gehäuften B. umgeben. 7 Arten in Ostindien und Ceylon, Z. ceylanica Tul. bei Peradeniya auf Ceylon. %. Tristicha Du Pet. Th. Die Bl. wie bei Lawia, aber Amännig. — Moosähnliche, kleine Pfl., deren von kriechenden Wurzeln entspringende Sprosse 3 Blattzeilen tragen, die 2 breiteren an den Flanken, die 3. rückenständig. B. klein, etwa eiförmig, ganzrandig, sitzend, Ischichtig, mit Mittelnerv. Bl. kürzer od. länger gestielt, am Grunde mit Hochh. 3 Arten aus Amerika und Afrika, von welchen T. hypnoides Spreng. in beiden Kontinenten weit verbreitet ist. 1. 2. Podostemoideae-Weddellineae. 3. Weddellina Tul. (Fig. 13). Bl. strahlig; Blh. aus 5 breiten, dachziegelig gelegten, stark Inervigen B. gebildet. Stb. 5—25 in einem Wirtel, frei, mit linienförmigen Stf. Frkn. 2fächerig, Gr. kurz, ungeteilt, mit dicker, kaum geteilter N. Kapselklappen gleich, mit 3—5 schwachen Rippen — Sprossbau ungenügend bekannt. Der Stengel scheint kriechend zu sein; B. (sterile Sprosse?) groß, bisweilen 2—-3 Fuß lang, reich geteilt, mit kleinen, harten Schuppen besetzt. Bl. grundständig auf langen Stielen, mit kleinen, concaven, am Grunde umscheidenden Hochb. 9 Arten in Guiana und nördl. Brasilien, W. squamulosa Tul. im Amazonenstromgebiet. 1. 3. Podostemoideae-Marathreae. 4. Oenone Tul. (Ligea Tul. incl.) Bl. strahlig; Blütenhüllschuppen 6—0, klein, gewöhnlich einen geschlossenen Wirtel bildend, mit den Stb. abwechselnd; bis- weilen weniger in Zahl in einem abgebrochenen Kreise. Kapsel 2fächerig, ei- od. kugel- förmig, glatt oder jedenfalls nur mit schwachen Rippen, mit gleichen Klappen. Gr. linienförmig, bisweilen am Grunde etwas vereinigt. — Sprosse gewöhnlich verlängert, flutend, die fertilen mehr oder weniger deutlich dichotomisch verzweigt nach dem ge- wöhnlichen Modus. B. entweder lang, ungeteilt oder mehr weniger fein geteilt, oft auf den Stengeln herablaufend und diese dann mehr oder weniger geflügelt; bei O. longifolia auf der einen Fläche mit zerstreuten oder bündelweise gestellten, linealischen Zipfeln be- deckt. Bei O. Richardiana sind die Stb. bald etwa 5, Aseitig gestellt, bald und gewöhn- lich mehr, einen geschlossenen Ring bildend. 5 (142) Arten in Guiana und Brasilien, O. longifolia Tul. und flexuosa Tul. in Guiana, O. aleicornis Wedd. in Para, 0. Glaziovii Warm. mehr südlich. 5. Marathrum Humb. et Bonpl. Bl. fast wie bei 4, mit 5—25 in einen Wirtel gestellten Stb. mit introrsen A.; Stf. hier und da paarweise verwachsen. Kapselklappen gleich, mit hervorragenden Nerven. — Stengel niederliegend, angeheftet, mit 2zeiligen flutenden, großen, ulvaähnlichen oder stark und fein geteilten B. Die Bl. grundständig, am Grunde von der gesprengten Spathella umgeben; langgestielt, mit an der Spitze bei einigen Arten stark verdickten Stielen. 6 Arten in dem trop. Amerika, von Brasilien bis Mexiko, M. Schiedeanum Cham. in Mexiko, Guatemala und Sta. Martha, M. foeniculaceum Humb. et Bonpl. u. M. utile Tul. in Neugranada. | | ‘ | Podostemaceae. (Warming.) 19 6. Rhyncholaecis Tul. Schuppen der Blh. wie bei den beiden vorigen, 5—12. Die 5—12 Sıb. bilden einen geschlossenen Wirtel; Stf. frei oder hier und da paarweise ver- wachsen. Am meisten weicht sie von den beiden vorigen durch die stark von vorne nach hinten zusammengedrückte, 2kielige Kapsel, deren gleichartige, bootförmige, mit her- vorspringenden Nerven versehene, am Rücken kielige Klappen in die starken, hornför- migen, divergierenden oder zurückgebogenen Gr. übergehen. — Sprosse dick und kurz, dem Substrate angewachsen und sehr wenig über dasselbe sich erhebend; B. verschieden, bei einigen ulvaähnlich, mit einander und den Stengeln verschmelzend, am Rande wieder- holt geteilt, bei anderen deutlich fiederförmig geteilt; am Grunde umschließen sie bei einigen Arten durch eine eigentümliche Verwachsung die dicht gedrängten Blütenstiele, die wahrscheinlich in cymöser Ordnung gestellt sind. 67 Arten. Rh. Hydrocichorium Tul. in Guiana, 7. Apinagia Tul. (Neolacis Wedd.p.p.) (Fig. 15). Bl. durch Aseitige Stellung der 2—6 Blütenhüllschuppen und der mit diesen alternierenden I—5 Stb. monosymmetrisch;; Sif. frei; Gr. 2, linienförmig, frei oder etwas verwachsen; die 2fächerige Kapsel hat 2 gleiche Klappen mit stark hervorspringenden Rippen. — Kommt sehr nahe an Oenone, besonders durch Vermittelung von O. Richardiana. Nach dem Habitus der Vegetationsorgane zerfällt die Gattung in 2% Seclionen. Sect. I. Euapinagia (Neolacis) mit aufrechten, flutenden, dichotomisch geteilten Sprossen und den Blüten in Dichotomien oder in sichelförmige Sympodien arrangiert (Fig. 10). Die B. sind oft mit den Stengeln mehr oder weniger verwachsen und an ihnen niederlaufend. Sect. Il. Chamaelacis mit sehr niedrigen Stengeln, welche oft rhizomartig den Felsen anhaften, mehr oder weniger thallusartig verbreitet sind und grundständige B. haben. Bl. wahrscheinlich in ein ähnliches Sprosssystem gestellt wie Sect. I, was aber nicht deutlich ist. 46 Arten in Guiana und Brasilien. — A, Riedelii (Bong.) Tul., A. fucoides (Mart. et Zuce.) Tul. u. a. in Brasilien. 8. Lophogyne Tul. (Fig. 15). Blütenhüllschuppen 3—5, lineal-pfriemenförmig; 2—4 freie Stb. mit zuletzt spiralig gewundenen A. Gr. flach, membranartig, handförmig geteilt oder jedenfalls am Rande grob gezähnt. Kapsel 2fächerig mit 2 gleichen Klappen, jede am Rücken mit 3 stark hervorspringenden Nerven. — Kleine Pfl. Der im blühenden Zustande cymös verzweigte Stengel stark verbreitert, fleischig und mit den verwachsen- den B. einen thallusähnlichen, im Umkreise gelappten Körper bildend; die äußersten Zipfel der B. fein geteilt. Die Bl. nicht nur ursprünglich von den gewöhnlichen Spathellen um- geben, sondern auch zwischen den verschmolzenen Blatibasen eingesenkt, so dass sie vor dem Aufblühen aus dem thallusähnlichen Körper hervorbrechen müssen. 2 Arten, Z. arculiferea Tul. et Wedd. und Z. helicandra Tul. in der Provinz Rio Janeiro. 9. Angolaea Weddell. Bl. mit 2 Blütenhüllschuppen und 3 (—%) Stb., deren Sif. frei oder bisweilen 2 wenig monadelphisch sind; Pollenkörner zu Q zusammenhängend. Weicht von den vorigen besonders durch den Ifächerigen Frkn. mit dicker, centraler, freier Placenta und die fast sitzende, koplförmige, etwas schiefe N. ab, welche letztere mit großen Papillen besetzt ist. Die Srippige Kapsel hat 2 gleiche, stehen bleibende Klappen; die Placenta wird mit den S. ausgeworfen. — Stengel verlängert, flutend, reich verzweigt, mit verlängerten Stengelgliedern; die B. sind in haarförmige Zipfel geteilt, scheinbar —5mal dichotomisch. Die Bl. sitzen bald einzeln in den Dichotomien. bald und öfters 2—5 zusammen in schirmähnlichen Cymen; ob die Verzweigung ganz dem bisherigen Typus folgt, muss dahingestellt bleiben. Hervorzuheben ist noch, dass die Spathella nicht am Grunde des Blütenstieles sitzt, sondern dicht unter der Bl., und daher mehr wie bei allen anderen Gattungen einer Blh. ähnlich ist. 4 Art, A. fluitans Wedd., in Angola (vergl, De Cand., Prodr. 47, p. 300). I. 1. Podostemoideae-Mourereae. 10. Mourera Aubl. (Fig. 12). Bl. strahlig, wie gewöhnlich von einer Spathella um- schlossen; 8—15 kleine, linealische oder zahnförmige Blütenhüllschuppen bilden einen 9# 20 Podostemaceae. (Warming.) vollständigen Wirtel. Stb. entweder nur I, mit den Blütenhüllschuppen alternierenden Wirtel bildend, deren A. intrors sind, oder außer diesem kommt noch ein 2. mit ex- trorsen A. vor. Stf. frei oder am Grunde wenig verwachsen. Linienförmige Gr., frei oder wenig verwachsen. Die 2fächerige Kapsel hat 2 gleiche Klappen, die mit 3—5 Rippen versehen sind. — Große Arten mit kriechenden, dem Substrate angehefteten, rhizomähnlichen Stengeln, welche 2zeilige, bei einigen ulvaähnliche gelappte, bei anderen feiner geteilte B. tragen. Bl. in 2zeiligen, trauben- oder ährenförmigen Ständen (vergl. oben), welche gewöhnlich zu mehreren vereinigt sind; die obersten zuletzt deutlich ge- stielt, die untersten nicht selten bis zur Reife der Kapsel von der Spathella eingeschlossen. 3 Arten in Guiana und Brasilien. M. aspera (Bong.) Tul., M. fluviatilis Aubl.. M. Wed- delliana Tul. (Fig. 44). 11. Lonchostephus Tul. Ist im Bau der Bl., Blütenstände und Kapsel eine kleine Mourera, aber die Zahl der Wirtelglieder ist nur 5—8, aber besonders abweichend ist, dass die Stf. breit und blattartig, und die N. ebenso breit, membranartig, halbmondförmig sind. — B. fast dichotomisch, wiederholt geteilt, mit zuletzt haarförmigen Zipfeln. Der Blütenstand kurz traubenförmig. 4 Art, L. elegans Tul., im Amazonenstromgebiet. 12. Lacis Lindl. Blütenhüllschuppen klein oder fehlend; Stb. 6—10, einen voll- ständigen Wirtel bildend und über die Mitte der Stf. in eine fast kronenartige Röhre ver- wachsen. Gr. linienförmig. Die 2fächerige Kapsel öffnet sich mit 2 gleichen Klappen, deren 5 Nerven deutlich hervorragen. — Kurzer, rhizomartiger, den Felsen angewachsener Stengel, von welchem ulvaähnliche, langgestielte, wiederholt dichotomisch gespaltene B. ausgehen. Die Bl. in ährenförmigen Ständen, fast sitzend und aus den Spathellen kaum hervorragend. 4 Art, L. monadelpha Bong., im Amazonenstromgebiet. I. 5. Podostemoideae-Eupodostemeae. 13. Dieraea Du Pet. Th. Blütenhüllschuppen linienfg., 2, am Grunde der Staub- blattsäule sitzend, bisweilen noch eine 3. an der Gabelteilung. Stb. 2, »monadelphisch« (vergl. oben S. 13); Pollenkörner zu 2. Gr. linienförmig oder verlängert eifg. Kapsel %fächerig, mit gleichen, stehen bleibenden Klappen sich öffnend ; hervorragende Nerven. — Die Arten dieser, wahrscheinlich besser mit Podostemon zu vereinigenden Gattung haben sehr verschiedenen Habitus; einige haben lange, flutende Wurzeln, welche mit kurzen‘; wenigblättrigen, mit Bl. abschließenden Sprossen besetzt sind (Fig. 3 und 4); andere haben thallusähnliche, flach ausgebreitete Körper (wahrscheinlich auch Wurzeln), welche die Sprosse tragen; 1’ Art, D. selaginoides, hat verlängerte, aufrechte Sprosse, von welchen die sterilen lange, lineäre B. tragen, während die blühenden mit zahlreichen, kzeilig gestellten, dachziegelig einander deckenden, schuppenförmigen B. bedeckt sind und mit 4 Bl. enden. Ob noch andere Formen vorkommen, bleibt dahingestellt. — Von Podostemon weicht die Gattung durch die gleich großen Kapselfächer ab. Etwa 10 Arten in Madagaskar und Ostindien. D. minutiflora Tul. und D. imbricata Tul. in Madagaskar; D. dichotoma Tul. ın mehreren Varietäten in Ostindien weit verbreitet; D., selaginoides Bedd., D. stylosa Wight u. a. im Gangesgebiet, D. elongata Tul. auf Ceylon. 44. Hydrobryum Endl. weicht von Dicraea in der Bl. nur dadurch ab, dass die Gr. breit, flach, membranös, am Rande gezähnt oder gelappt sind und gewöhnlich un- gleich groß. Habituell steht sie den frondosen Dieraea-Arten nahe, indem die Vegetations- organe aus einem kreisförmigen, gelappten, thallusähnlichen, den Steinen genau ange- hefteten Körper bestehen, welcher vielleicht eine Wurzel ist, auf welcher scheinbar ohne Ordnung eine Menge kleine, wenigblättrige Sprosse entspringen; die sterilen haben 3—5 linienförmige, bündelweise gestellte B.; die fertilen haben 2zeilig gestellte Schuppen, welche gewiss spreitenlosen Scheiden entsprechen, und endigen mit Bl. Die Spathella bleibt kahnförmig am Grunde der Stiele sitzen. 4 Art, H. Griffithi (Wall.) Tul., in Ostindien. Pz Podostemaceae. (Warming.) 91 15. Ceratolacis Wedd. Weicht von Dicraea durch die stehen bleibenden, diver- gierenden, verlängert eiförmigen, hornförmigen Gr. der Kapsel ab, und ist somit eine mit Rhymcholacis parallele Gattung. — Nach den Abbildungen muss der »Thallus« sicher eine kriechende, dem Substrate angeheftete, bandförmige, rot gefärbte Wurzel sein, von deren Flanken die kurzen Sprosse entspringen. Die B. sind in 2—3 Zipfel geteilt. Wahr- scheinlich ist diese Gattung besser mit Dicraea und Podostemon zu vereinigen. 4 Art, C. Erythrolichen (Tul. et Wedd.) Wedd., in Brasilien. 16. Mniopsis Mart. et Zucc. (Fig. 16). Die Bl. hat 2 »monadelphische« Stb. mit einer langen, linienförmigen Blütenhüllschuppe jederseits am Grunde des gemeinsamen Stieles und einer 3. an der Gabelung. Pollenkörner zu 2 verbunden. Die Gr. sind ge- wöhnlich tief fingerförmig geteilt, seltener einfach, und mit langen Narbenhaaren besetzt. Die kurz ellipsoidische oder fast kugelige, schiefe, in 2 ungleiche Fächer geteilte Kapsel hat eine größere, bleibende und eine kleinere, abfallende Klappe, alle beide ganz eben, ohne Nerven. — Kleine Arten mit kriechenden, dem Substrate angehefteten Wurzeln, von welchen aufsteigende Sprosse ausgehen, welche nach dem gewöhnlichen Modus sich verzweigen (Fig. 6). Die B. sind einfach oder verschiedenartig geteilt. 4 (23) brasilian. Arten, von welchen M. Weddelliana Tul. sehr verbreitet zu sein scheint und nach dem Standorte in vielen Varietäten auftritt. Außerdem M. Glazioviana Warm. und M. Saldanhana Warm.; die M. scaturiginum Mart. ist auf verstümmeltes Material gegründet. — Baillon vereinigt diese Gattung mit Podostemon; aber sicher mit Unrecht; er hat die ganz nervenlose Kapsel und die starken Narbenpapillen nicht genügend beachtet. 17. Podostemon Mich. Die Bl. haben normal wie Mniopsis 2 »monadelphische« Stb.; am Grunde des gemeinsamen Stieles von diesen jederseits I linealische Blütenhüllschuppe und an der Gabelteilung jedenfalls bei vielen Arten noch eine. Pollenkörner zu 2 ver- einigt. Die Gr. sind linealisch oder verlängert eiförmig, klein-papillös. Die eiförmig ellipsoidische Kapsel ist schief, hat 2 ungleich große Fächer und 2 mit deutlichen, her- vorragenden Nerven versehene ungleiche Klappen, von welchen die eine sitzen bleibt, während die andere abfällt. — Gewöhnlich kleinere Pfl. mit verschiedenem Habitus. . Etwa 12 Arten. Die in Nordamerika von Pennsylvanien bis Georgien verbreitete, für die Gattung zu Grunde gelegte Art, P. Ceratophylium Michx., hat verlängerte, aus Wurzeln entspringende Sprosse von gewöhnlichem Bau, mit wiederholt in lineäre Zipfel geteilten B. und interpetiolären Stipeln. Ihr nahe kommt z. B. P. distichus (Cham.) Wedd., P. Schenckii Warm. in Südbrasilien, etwas abweichend sind P. Mülleri Warm. (Fig. 7) mit Aseitiger Stipelbildung, und P. Galvonis Warm. mit schuppenförmigen B., P. subulatus Gardn. mit langen, linealischen, ungeteilten Spreiten und Scheiden ohne Stipeln. — Eine Gruppe indischer Arten (P. Hookerianus Tul., P. olivaceus Gardn. (Fig. 5) ete.) haben, wie die ebenfalls indischen Zawia Tul. und Hydrobryum Endl., die Stengel (?) sehr abgeflacht, ausgebreitet und niederliegend, dem Substrate eng angewachsen, also ganz »thallusähnlich« und mit kleinen Sprossen be- setzt; sie harren noch der genauen morphologischen Untersuchung. Einige Arten haben röhrenförmige, andere bootförmige, Aseitig geöffnete Spathella. 18. Oserya Tul. et Wedd. (Devillea Tul. et Wedd. incl.) ist eine Podostemon mit nur 4 Stb., deren A. entweder intrors (Devillea) oder wenig extrors ist. An jeder Seite dieses Stb. steht 1 Blütenhüllschuppe und bei einer Art (Devillea) zugleich I gerade vor dem Stb. Frkn. schief, 2fächerig, mit 2 sehr kurzen, eiförmigen Gr. Die Kapsel öffnet sich mit ungleich großen Klappen, von welchen die eine mit der Placenta abfällt, die andere stehen bleibt; sie hat entweder hervorragende Nerven oder ist glatt (Devillea) . — Kleine Pfl, welche nach den Abbildungen offenbar wie die typischen Podostemon-Arten dünne, kriechende Wurzeln haben, von welchen kürzere oder längere, 2zeilig beblätterte Sprosse entspringen, mit einfachen oder dichotomisch tief geteilten B., die Scheiden haben jedenfalls bei einigen interpetioläre od. ligulaartige Stipelbildungen. Die Spathella wird an der Spitze gesprengt. 5 Arten, vom tropischen Brasilien bis Mexiko, O. flabellifera Tul. et Wedd. und O0, flagelliformis Tul. et Wedd. im Amazonenstromgebiet, 23 Podostemaceae. (Warming.) 19. Castelnavia Tul. et Wedd. Die Bl. ist stark Iseitig entwickelt, der Blütenboden gekrümmt; die 2 (seltener 3 od. 1) Stb. sind am Grunde der breiten Stf. nur wenig ver- einigt; mit ihnen wechseln die 2—3 Blütenhüllschuppen, welche bisweilen ganz fehlen sollen (?). Frkn. sehr schief, Ifächerig oder sehr ungleich 2fächerig mit schnell ver- schwindenden Scheidewänden. Gr. lang linienförmig. Kapsel mit hervorragenden Nerven, in 2 stark ungleichen Klappen aufspringend, die eine, größere, bleibend, am Grunde mit der Rückenseite am Stiele befestigt, die andere, kleinere, abfallend. — Wie bei mehre- ren früheren Gattungen haben die Arten sehr verschiedenen Habitus. 7 Arten in Brasilien. Sect. I. Eucastelnavia Wedd. Ein aus breiten, mit den B. zusammenfließenden Stengeln gebildeter, thallusähnlicher Körper, welcher dem Substrate eng angedrückt ist, und in welchem die Bl. zwischen verwachsenen Blattbasen eingeschlossen liegen; nur die jüngeren Stadien zeigen die Spreiten, welche fein geteilt sein können; bei den älteren sind sie ge- wöhnlich völlig verschwunden; (0. princeps Tul. et Wedd. (Fig. 9) und C. multipartita Tul. et Wedd. am Araguay in Brasilien. Sect. II. Castelnella Wedd. Mit kriechenden, bandförmigen Wurzeln (»frondes« aut.), von welchen kleine, einfach- und wenigblättrige und gewöhnlich nur mit 4 Bl. endigende Sprosse entspringen. — Hierher ca. 4 Arten im inneren Brasilien, besonders am Araguay. Ob die zweifelhafte Gattung Carajaea Wedd. mit Castelnavia verwandt ist, muss hin- gestellt werden. 20. Sphaerothylax Bischoff (eingeschl. Anastrophea Wedd.). Die 2 Blütenhüll- schuppen stehen seitlich am Grunde der flachen Staubträgersäule, welche an der Spitze die beiden stiellos sitzenden A. trägt. Pollenkörner zu 2 vereinigt. Der Frkn. ist Ifäche- rig, mit freier, centraler Placenta und trägt 2 kurze, verlängert eiförmige Gr. Die Kapsel hat hervorragende Nerven und öffnet sich mit 2 etwas ungleichen Klappen, von welchen nur die kleinere abfällt. — Habitus verschieden. 2 Arten in Afrika; S. algiformis Bisch. in Natal, eine sehr kleine Pfl., deren linealische Wurzeln augenscheinlich über die Steine hinwegkriechen und unter sich verweben, indem sie, wie bei vielen anderen, Sprosse (Ablütige) erzeugen; die Bl. äußerst klein; die Kapsel kugelig. — S. abyssinica ist weit stattlicher und hat dimorphe Sprosse, einige sind verlängert (4—2 dm) und tragen lange, sparsam dichotomisch geteille B., samt dieht knäuelförmig ge- häuften Blütensprossen, andere membranös blattartig, unregelmäßig gelappt (von den Basal- teilen jener ausgehend) und tragen auf der einen Seite kleine, ebenso fast blattlose Blüten- sprosse, ganz wie die noch zweifelhaften thallusähnlichen Organe bei gewissen indischen Podostemon- und Hydrobryum-Arten. Beiden ist gemeinsam, dass die Bl. innerhalb der Spa- thella ganz umgewendet oder auf umgebogenem Stiele nickend sind. II. Tribus Hydrostachyoideae. 21. Hydrostachys Du Pet. Thouars (Fig. 47). Bl. diöcisch, jede innerhalb eines Hochb. sitzend, aber ganz nackt, ohne Blh. oder Spathella. 5: I Stb. (das doch wahr- scheinlich eigentlich aus 2 verwachsenen 2fächerigen gebildet ist?); A. extrors, mit ge- trennten Hälften. Pollenkörner in Tetraden. ©: Frkn. 1fächerig, mit 2 medianen, viel- samigen Placenten; 2 lineale, verlängerte, bleibende Gr. Kapsel von dem zugewachsenen Hochb, umschlossen, öffnet sich an der Innenseite balgkapselähnlich od. zuletzt in beiden Nähten 2klappig. — Große Pfl. mit angewachsenen, dicken, knollenförmigen Stengeln, von welchen die langen B. und die gewöhnlich fast ebenso langen Blütenstände ausgehen, Die B. haben einen erweiterten, etwas scheidenförmigen Grund mit Ligula, und sind entweder einfach oder I—3mal fiederförmig geteilt od. tragen außerdem — Lycopodium- ähnlich — unzählige kleine, schuppenförmige Emergenzen. Dasselbe thun bei mehreren auch die langen Schäfte der Plantago-ähnlichen Blütenstände. Diese sind echte, unver- zweigte Ähren, deren Hochb. in vielen Reihen dicht gestellt sind; ihre Stellung und der Sprossbau überhaupt ist noch unbekannt. Etwa 10 Arten von Madagaskar (H. verruculosa Juss., imbricata Juss. etc.) und Südafrika. ÜRASSULACEAE von S. Schönland. Mit 25 Einzelbildern in 5 Figuren. (Gedruckt im September 1890.) Wichtigste Litteratur. A. P. de Candolle, Histoire des plantes grasses. Paris 1799 — 1829. — Derselbe, Memoire sur la famille des Crassulacees. Paris 1828. — Endlicher, Genera plant., p. 808. — Lindley, Vegetable Kingdom, p. 344. — De Candolle, Pro- dromus Ill, p. 384. — Bentham et Hooker, Genera plant. I, p. 658. — Baillon, Histoire des plantes III, p. 305. — Eichler, Blütendiagramme II, p. 4147. — L. Koch, Untersuch- ungen über die Entwickelung der Crassulaceen. Heidelberg 1879. — Mori, Saggio mono- srafico sulla struttura istologica delle Crassulacee. Nuov. Giorn. Bot. Ital. XI (4879), p. 161. Merkmale. Bl. 8 oder selten (Sedum $ Rhodiola) eingeschlechtlich, aktinomorph, meist 5-, seltener 3-, 4-, 6—30zählig. Kelchb. frei od. am Grunde, seltener höher hinauf verwachsen, bleibend. Blb. frei oder mehr weniger verwachsen. Stb. in I oder 2 mit den Kelchb. und den Blb. gleichzähligen Quirlen, frei oder den Blb. mehr weniger an- gewachsen. Stf. faden- oder pfriemenförmig. A. intrors. Frb. meist den Kelchb. undBlb. gleichzählig, freioder am Grunde, selten höher hinauf verwachsen, meist hinten am Grunde mit einem schuppenförmigen, drüsigen Anhangs- gebilde versehen, Gr. meist pfriemenförmig. N. kopfförmig oder häufig nicht deut- lich vom Gr. abgegrenzt. Sa. mit 2 Integumenten, meist © in 2 (seltener mehr) Reihen an der Bauchnaht der Frb., seltener nur wenige oder gar einzeln. Fr. meist häutige oder lederartige Balgfr., seltener Kapseln (im engeren Sinne). S. meist sehr klein, länglich. Samenschale häutig oder fast lederartig, meist faltig oder punktiert. Nährgewebe meist stark reduciert od. auch ganz fehlend (zuweilen jedoch fleischig?). — Kräuter oder Halbsträucher, meist mit dicken, fleischigen Stengeln und B. Fettpfl.«), selten behaart. B. ohne Nebenb., abwechselnd oder in (meist 2gliede- rigen) Quirlen, meist einfach, ganzrandig oder schwach eingeschnitten, selten gelappt oder unpaarig gefiedert. Bl. meist in cymösen Blütenständen. Vegetationsorgane. Bei der Keimung sind die Kotyledonen oberirdisch u. meist fleischig. Die Hauptwurzel ist nach Klebs in manchen Fällen zuerst nicht deutlich ent- wickelt (z. B. Crassula albiflora B. M., Cotyledon Umbilicus L.) oder nur wenig (z. B. Sempervivum patens), etwas mehr bei Grammanthes dichotoma DC. In den meisten Fällen entwickelt sie sich aber in späteren Stadien. Am Wurzelhals befindet sich ein Kranz von Haaren, der die jungen Pflänzchen im Boden festhält. jährige Arten sind nicht gerade häufig (Sedum sp., Crassula species, Grammanthes, Triactina ?), auch 2jährige Arten finden sich zuweilen (Sedum sp., Diamorpha), die meisten Arten dauern jedoch aus. Die Art und Weise, wie dieses geschieht, ist sehr ver- schieden; da jedoch die hauptsächlichsten Fälle, die dabei vorkommen, bei der Charak- teristik der Sectionen von Sedum und Sempervivum geschildert sind, so sei auf diese verwiesen; es sei hier nur noch bemerkt, dass die halbstrauchigen Formen von Semper- vivum, Crassula, Rochea und Cotyledon sowohl beträchtliche Größe wie auch ein ansehn- liches Alter erreichen können. Die B. der C. sind mit Ausnahme von Penthorum fleischig, dabei jedoch nicht selten flach ausgebildet (Sedum $ Rhodiola, S. $ Telephium, Semper- vivum, Crassula sp. u. a.), während die cylindrischen und nadelförmigen Formen, wie 34 Crassulaceae. (Schönland.) sie z. B. bei Sedum acre L., S. rupestre L. sich finden, nicht ganz so häufig vorkommen. Wenn die B. spiralig gestellt sind, so sind sie häufig rosettenförmig gehäuft (Sempervi- vum, Arten von Cotyledon $ Echeveria u. a.), dieses kommt jedoch auch bei gegenstän- digen B., wenn auch selten, vor und wird durch nachträgliche Verschiebungen der Blattstellung ermöglicht (z. B. Crassula rosularis Haw.). Als Beispiel einer C. mit ge- lappten B. sei Kalanchoe laciniata DC., als solches einer Art mit unpaarig gefiederten B. sei Bryophyllum proliferum Bowe erwähnt. Eine Vermehrung an Individuen auf ungeschlechtlichem Wege findet bei den mit kriechendem und verzweigtem Rhizom versehenen Arten durch Absterben der älteren Rhizomteile statt, bei den rasenbildenden Arten (die meisten Arten von Sedum) durch Absterben der älteren Stengelstücke, während viele Arten von Sempervivum fadenförmige Ausläufer treiben, die absterben, nachdem sich an ihrem Ende eine neue Rosette von B. gebildet hat. Auch Brutknospen werden zuweilen gebildet. Ich habe solche z: B. in der Blütenregion von Crassula cordata Ait. beobachtet, wo sie als unterständige Beisprosse entstehen. Endlich ist bekannt, dass kleine Stengelstücke von C. sich in der Regel ohne Schwierigkeiten zur ungeschlechtlichen Fortpflanzung benutzen lassen, ja dass die B. von einigen derselben, z. Bryophyllum, Cotyledon $ Echeveria, Crassula perfoliata L., Cr. fal- cata Willd., leicht unter gewissen Bedingungen Knospen hervorbringen, die zu neuen Pfl. heranwachsen. Anatomisches Verhalten. Die C. sind meist reich an Gerbstoff, der sich in allen parenchymatischen Geweben derselben vorfinden kann, bei bestimmten Arten jedoch mehr oder weniger in für dieselben einigermaßen charakteristischer Weise localisiert ist. Reich an gerbstoffführenden Zellen ist meist die Gefäßbündelscheide. Auch in der Epi- dermis kommt er nicht selten vor, so z. B. nach Engler in sackartigen, stark verlänger- ten Zellen derselben bei Sedum spurium M. B. (Näheres bei Tangl, Beiträge zur Mikro- chemie der Pflanzenzellen, in Sitzber. d. k. k. Akad. d. Wiss. I. März 1876 u. Wagner, »Über das Vorkommen und die Verteilung des Gerbstoffs bei den C.«, Inaugural-Disser- tation. Göttingen 1887). Wie alle »Fettpfl.« sind auch die €. reich an freien organischen Säuren und oxalsaurem Kalk, der sich in Form’von Einzelkrystallen, Sphärokrystallen und Krystallsand vorfindet. Letzterer kommt z. B. nach Wagner in der Cuticularschicht der Epidermis von Sempervivum calcareum Jord. vor. Im Stengel fällt zuerst die meist stark entwickelte, fleischige Rinde auf; sie besteht entweder nur aus Parenchym oder sie besitzt nach außen zu schwach entwickeltes Collenchym. Hartbast wird niemals gebildet und auch der Weichbast hat nur geringe Mächtigkeit. Im Xylem der Rhizome und ober- irdisch kriechenden Stengel der C. fehlen ebenfalls mechanische Elemente meist voll- ständig; in den aufrechten Stengeln bildet sich dagegen häufig ein intracambialer Libri- formring aus, dem Markstrahlen fehlen. Er ist entweder ganz frei von Gefäßen (z. B. bei Sedum rupestre L., S. spurium M. B., S. album L., S. reflexum L., S. altissimum Poir.) oder es finden sich solche in radialen Zonen, von parenchymatischem Gewebe begleitet (z. B. bei Sedum Aizoon L., S. maximum Sut., S. deltoideum Ten., Sempervivum Ha- worthiü Hort. angl., Crassula falcata Willd., Cotyledon |$ Echeveria] pubescens Schlchtd., Bryophyllum). Secundäres Dickenwachstum wird zuweilen fast nur durch nachträgliche Teilungen im Parenchym der Rinde und des Markes hervorgebracht (Bryophyllum, Oras- sula arborescens Willd.); auch Crassula lactea Ait., Sedum ternatum Michx. und Cotyledon pubescens C. A. M. bilden nach De Bary kaum nennenswerte Spuren von secundärem Holze aus. Bei der Gattung Sedum zeigt der einmal angelegte Holzkörper einen ähnlichen Bau wie bei den übrigen Gattungen, er findet jedoch, wenn überhaupt eine Verdickung des Stammes stattfindet, keine directe Fortsetzung; es erscheinen, regelmäßig angeordnet, Gefäß- und parenchymatische Elemente in einer Ringzone über demselben, und erst später kann es zu einer Neuanlage, einer od. mehrerer, der 1. ähnlich gebauten Holz- zonen kommen, welche immer von einander durch die erwähnten, mechanisch unwirk- samen Zelllagen getrennt sind (Koch a. a. O. p. 105). Rindenbündel sind im Stengel u Crassulaceae. (Schönland.) 35 einiger Arten von Sempervivum gefunden worden, ich habe solche auch bei Sedum Rho- diola DC. (©) beobachtet. Bei Sedum und Bryophyllum geht der Außenkork aus der ‚Epidermis hervor; in anderen Fällen entstammen seine Initialen der subepidermoidalen Schicht oder auch dem mittleren Rindenparenchym. Die B. führen meist auf beiden Seiten Spaltöffnungen, welche eine Anzahl Neben- zellen besitzen. Außerdem sind Wasserporen häufig. Die Epidermiszellen sind meist in transversaler Richtung stark verbreitert. Sie sind meist außen von einer Wachsschicht bedeckt, die zuweilen in Warzen (Sempervivum glaucum Ten. u. a.) oder in stäbchen- förmigen Fortsätzen sich erhebt (z. B. Cotyledon orbiceulata L.). Im Grundgewebe der B. ist ein Palissadengewebe meist nicht deutlich entwickelt; es besteht meistens nur aus rundlichen oder ovalen Zellen. Die Wurzeln sind meist typisch gebaut, wenngleich sie im Einzelnen manche Besonderheiten zeigen. Nur die rübenförmig verdickten Wurzeln von Sedum maximum Sut. und verwandten Arten zeigen eine ganz merkwürdige Structur, sie besitzen nämlich in ihren mittleren Partien nicht einen einzelnen Cambialkreis, sondern mehrere, die ge- wöhnlich zusammen auch wieder in einem Kreis angeordnet sind; in den weniger stark verdickten oberen und unteren Enden dieser Wurzeln findet sich diese Abnormität nicht. Wenn man ihre Entwickelungsgeschichte verfolgt, die zuerst von Koch (a. a. O.p. 81) klar gelegt wurde, so zeigt sich, dass auch diese Wurzeln im Anfang in ganz normaler Weise ein einziges, auf dem (uerschnitte kreisförmiges Cambium bilden. Dieses wächst jedoch bald in unregelmäßiger Weise, es teilt sich in eine Anzahl Bogenstücke von cam- bialem Gewebe, und jedes dieser Bogenstücke wird nach innen zu aus dem Grundge- webe zu einem vollständigen Kreise ergänzt. Blütenverhältnisse. 1. Anordung der Bl. Die Bl. der C. sind meistens in cy- mösen Blütenständen am Gipfel der Laubsprosse oder auch seitlich zusammengestellt und zwar in Dichasien mit Wickeltendenz oder in reinen Wickeln, seltener in trauben- oder ährenartigen Blütenständen (Arten von Cotyledon). Die hauptsächlichsten der vorkom- menden Fälle sind von Eichler (dem wir überhaupt bei Darstellung der Blütenverhält- nisse im Wesentlichen folgen) im Anschluss an Caspary folgendermaßen gruppiert worden (a. a. ©. p. 420). I. Hauptachse mit Bl. begrenzt. 1. Terminales Dichasium oder einfache Wickel: Crassula (Bulliarda) aquatica (L.), Or. (Bulliarda) Vaillantüi (Willd.), Cr. (Tillaea) peduncularis (Smith). 2. Dichasien mit Wickelenden oder auch reine Wickel in terminaler Traube: Arten von Crassula, Kalanchoe, Bryophyllum, Rochea u. a. 3. Dieselben in corymböser oder doldiger Stauchung, am öftesten dabei nur in der Zahl von 2—4; die meisten Arten von Sedum und Sempervivum. 4. Dieselben in rispiger oder doldenrispiger Zusammensetzung: Crassula falcata Willd., Or. perfoliataL., Sedum maximum Sut., S. Rhodiola DC. (besonders ©), Bryophyllum zuweilen u.a. Zwischen diesen 4 Fällen finden sich alle Übergänge. II. Hauptachse unbegrenzt. 1. Hauptachse mit Laubblattrosette beschlossen, Blütenstände an Seitenzweigen, dabei Wickel oder botrytische Aggregationen von solchen darstellend: Semper- vivum ($ Aeonium). 2. Hauptachse (unten beblättert, oben) in eine einfache Traube oder Ähre ohne Gipfelbl. ausgehend: die meisten Arten von Cotyledon. 3. Wie vorige, nur Trauben zusammengesetzt (Nebenachse selbst wieder traubig, dabei, wie es scheint, mit Gipfelbl.): Cotyledon ($ Umbilicus) parviflorus (DC.). Die Vorb. der Bl. sind mitunter beide entwickelt, zuweilen ist das sterile unter- drückt oder nur schwach ausgebildet, in anderen Fällen fehlen beide. Wenn vorhanden, sind sie entweder von Hochblattcharakter oder kommen den Laubb, in ihrer Ausbildung mehr weniger nahe. Sie sind häufig eine Strecke weit an ihren Achselsprossen empor- gerückt. 26 Crassulaceae. (Schönland.) %, Bau der Bl. Die Bl. sind fast ausnahmslos außerordentlich regelmäßig gebaut. A Sogar der Kreis der Carpiden ist mit dem übrigen Blütenkreis fast stets isomer; eine Ausnahme hiervon macht nur Triactina. Die Zahl der die Blütenkreise zusammensetzen- den Glieder ist sehr verschieden und ist bei manchen Gattungen (wie auch sogar bei Fig. 185. A, B Sedum acre L. A Bl.; B Fr. — C S. hispanicum L., Diagramm der Bl. — D, E Sempervivum arach- noideum L. D Bl. von oben; # im Längsschnitt (etwas weiter entwickelt). — # Semp. ($ Greenovia) polymorphaum Blütendiagramm. — G—J Honanthes polyphylla Webb. @ Bl.; H dieselbe im Längsschnitt; J Carpell mit An- hang. — A, L Kalanchoe grandiflora Walk. et Arn. X Bl.; 2 dieselbe im Längsschnitt. — M Bryophyllum caly- cinum Smith, Bl. — N Crassula perfossa Lam., Bl. — O Crassula laciea Ait., Diagramm. (A, B nach Baillon; C, F, O nach Eichler; das übrige Original.) einzelnen Arten [z. B. Sedum glaucum W. K. 5—7zählig]) nicht constant, wie sich aus den den folgenden Gattungen beigesetzten Zahlen ersehen lässt: Sedum 3—7, Semper- vivum 6—30, Monanthes 6—-1%, Cotyledon 5—6, Crassula 3—9, Grammanthes 5—6, Penthorum 5—6, Triactina 4—5. Bei Rochea sind die Bl. stets 5-, bei Macrosepalum, Bryophyllum, Kalanchoe und Diamorpha Azählig. Die Kelchb. sind meistens frei oder fast frei, bei Bryophyllum und Grammanthes hoch gamophyll. Die Abschnitte decken sich bei Bryophyllum in der Knospe dachig, sonst meistens fast gar nicht. Die Blb. haben hypo- oder kurz perigynische Insertion. Sie sind entweder ganz frei oder schwach am Grunde verwachsen, bei Bryophyllum, Kalanchoe, Cotyledon, Grammanthes, Rochea sind sie in eine Röhre verwachsen. Die Stf. sind entweder mit den Blb. gleichzählig und dann wechseln sie mit ihnen ab (Crassula, Macrosepalum, Rochea, Grammanthes), oder es ist auch noch ein epipetaler Kreis derselben entwickelt. Zwischen diesen beiden extremen Fällen finden sich Übergänge. Bei einigen Arten von Sempervivum sind nämlich die epi- petalen Stb. steril, wie auch bei Sedum $ Procrassula, falls sie hier überhaupt entwickelt sind. Bei den zu dieser Section gehörigen Arten von Sedum fehlen sie aber nicht selten ganz und gar und dann ist der Bau der Bl. ganz so wie bei Orassula. Auch bei Cotyledon kommen Arten mit nur 5 Stb. vor. Falls die Blkr. freiblättrig ist, sind die Stb. hypo- oder nur schwach perigynisch, bei gamophyller Blkr. sind sie dagegen mehr weniger hoch in ihrer Röhre hinaufgerückt, wobei die epipetalen, wie auch häufig in den anderen u Crassulaceae. (Schönland.) 37 Fällen, etwas höher stehen wie die übrigen. Unter sich sind die Stb. mit einer einzigen Ausnahme stets frei. Diese Ausnahme bildet Cotyledon \$ Echeveria) roseata Bak. von Mexiko, bei der die Stf. bis zur Mitte vereinigt sind. Die Frb. sind meistens ganz frei. häufig jedoch am Grunde verwachsen, seltener höher hinauf (Diamorpha, Penthorum, Triactina\. Die Gr. sind stets getrennt. Außen am Grunde jedes Frb. findet sich bei den meisten Arten ein »Schüppchen«, dessen Funktion meistens nur in der Absonderung von Nektar besteht, nur bei Monanthes sind die »Schüppchen« petaloid entwickelt und dienen als Schauapparat. Dass diese »Schüppchen« als Appendiculärgebilde zu den Frb. gehören, giebt sich, wie Eichler hervorhebt, darin kund, dass ihre Zahl bei der Ver- minderung der Anzahl der letzteren (z. B. bei Triactina) ebenfalls entsprechend herab- gesetzt wird und dass sie dabei ihre relative Stellung zu den Frb. beibehalten. Sie fehlen bei Crassula ($ Tillaeca) peduncularis Smith, Cr. ($ Tillaea) alsinoides Hook. f., Macrose- palum, Sempervivum $ Greenovia und Penthorum. Die Frb. stehen vor den Blb. (wenn sie mit denselben gleichzählig sind). Dieses ist auch bei den g' Bl. von Sedum Rhodiola der Fall, wo sie, wenn auch reduciert, vorhanden sind. In den © Bl. dagegen, in denen die Stb. vollständig unterdrückt sind, wechseln sie mit ihnen merkwürdigerweise ab. Bestäubung. Die Mehrzahl der C. ist proterandrisch. Über die Art und Weise, wie die Bestäubung vollzogen wird, liegen nur bei den einheimischen Arten von Sedum und Sempervivum Beobachtungen vor. Für die Bl. von Bryophyllum glaubt Delpino Bestäubung durch Kolibris annehmen zu dürfen; jedenfalls ist bei diesen, wie auch bei Kalanchoe, Rochea und Cotyledon der von den hypocarpidischen Schüppchen ausgeschie- dene Nektar Insekten mit kurzen Rüsseln nicht zugänglich. Je mehr die Bl. sich der flachen Form von Sedum aere L. nähern, desto größer wird die Zahl der Insekten, die die Bl. besuchen und die Bestäubung vermitteln können. Bei Sedum acre L. stehen die 5 episepalen Stb:, wenn eine Bl. sich ganz geöffnet hat, aufrecht in der Mitte und ent- leeren ihren Pollen, die 5 übrigen sind nach auswärts gekrümmt und geschlossen: die N. sind noch nicht empfängnisfähig. Während die 5 episepalen Stb. welken, erheben sich die 5 epipetalen nach der Mitte der Bl. zu und öffnen ihre A. Nun entwickeln sich die N. sehr rasch. Bei genügendem Insektenbesuch, der bei sonnigem Wetter nicht aus- bleibt, wird auch ihr Pollen entfernt, ehe die N. empfängnisfähig werden. Bei un- günstiger Witterung behalten die A. der epipetalen Stb. Pollen bis zur Reife der N. und Selbstbefruchtung wird möglich. Bei anderen Arten (z. B. Sedum album L.) ist Selbst- befruchtung fast ausgeschlossen, da die Bl. mehr ausgesprochen proterandrisch sind. Wieder andere Arten, z. B. Sedum atratum L. und S. repens Schleich., sind nun aber proterogyn, und je nachdem diese Eigenschaft mehr oder weniger stark entwickelt ist, ist Selbstbefruchtung ausgeschlossen oder unter gewissen Umständen möglich. Frucht und Samen. Die Fr. der €. sind meistens Balgfr., die sich an der Bauch- naht Öffnen; die zu einer Bl. gehörigen sind nicht selten am Grunde verbunden und bilden dann einen Übergang zu den Kapseln im engeren Sinne. Ausgesprochene Kapseln finden sich bei Diamorpha, Penthorum und Triactina; bei diesen ist auch die Art des Auf- springens anders. Die S. sind meistens sehr klein und zur Verbreitung durch den Wind geeignet. Nährgewebe wird in denselben zuerst gebildet, bei der Reife der S. aber wieder aufgezehrt immer?). Verbreitung. Die Sect. Tillaea der Gattung Crassula ist fast über die ganze Erde verbreitet, während die übrigen Vertreter der Gattung mit wenigen Ausnahmen sich nur in Südafrika finden. Dort sind auch Grammanthes und Rochea endemisch. In den Tropen beider Erdhälften, sowie auch in Südafrika, finden sich Bryophyllum und Kalanchoe, Cotyledon hat wie Crassula ein Hauptentwickelungsgebiet in Südafrika, die Gattung zieht sich dann durch das übrige Afrika, West- und Südeuropa, ostwärts bis nach China, und tritt dann wieder stark entwickelt in Mexiko auf und hat auch einige Vertreter in Kali- fornien und Südamerika. Auf den östlichen Teil der nördlichen Halbkugel ist Semper- vivum beschränkt; bemerkenswert ist ihre starke Entwickelung auf den Canaren, wo sich 28 Crassulaceae. (Schönland.) auch die nahe verwandte Gattung Monanthes findet, die sonst nur noch in Marokko vor- kommt. Die Gattung Sedum hat ebenfalls ihr Hauptentwickelungsgebiet im altweltlichen Teil der nördlichen Halbkugel, sie hat aber auch eine Anzahl Vertreter in Nord- und Centralamerika und 1 sogar in Peru. Penthorum findet sich in Ostasien und Nordost- amerika, während Macrosepalum auf Turkestan, Triactina auf den Himalaya und Dia- morpha auf Carolina in Nordamerika beschränkt ist. — Aus dem Gesagten geht hervor, dass die C. in Australien und Polynesien fast gänzlich fehlen und auch in Südamerika nur sehr schwach entwickelt sind. — Fossile C. sind mit Sicherheit nicht bekannt, zur Erhaltung im fossilen Zustande sind sie, wie alle Succulenten, nicht geeignet. Verwandtschaftliche Verhältnisse. Die C. bilden eine sehr natürliche Gruppe von Formen. Die einzige Gattung, die von neueren Autoren von ihnen abgeschieden worden ist, ist Penthorum, die von Baillon zu den Saxifragaceae gestellt worden ist. Als ein- ziger Grund Alamıtr könnte angeführt werden, dass dieselbe membranöse, keine fleischigen B. besitzt; allein auch manche Arten von Crassula, Kalanchoe u. s. w. haben ganz flache und nur wenig fleischige B., so dass es sich empfehlen dürfte, Penthorum hier zu be- lassen. Weniger Opposition würde man machen können, wenn die C. überhaupt zu den Sazifragaceae gestellt würden, denn sie sind mit diesen und zwar durch die Gattung Sazifraga, selbst sehr nahe verwandt. Mag man die Vegetationsorgane, die Bl., die Blütenstände oder die Fr. dieser Gattung mit denen unserer Familie vergleichen, fast immer wird man Verhältnisse finden, die sich bei beiden in ähnlicher Weise darstellen. Selbst der halbunterständige Frkn. mancher Arten von Saxifraga findet sich bei manchen Arten von Sedum, wenn auch nur schwach angedeutet, auch sind ausnahmsweise die Frb. bei Saxifraga manchmal ebenso wie bei den meisten GC. mit den Blb. isomer. Nutzen. Viele C. dienen als Ziergewächse. Sie werden nicht selten blos als Blatt- pfl. (Cotyledon $ Echeveria u. a.) verwendet, viele der kleinblättrigen Arten werden ihrer zahlreichen, häufig mit hervorstechenden Farben versehenen Bl. wegen gern gezogen, da sie fast alle sehr anspruchslos sind und der Kultur wenig Schwierigkeiten bereiten. Ihr sonstiger Nutzen ist sehr gering und besteht hauptsächlich in ihrer Anwendung zu Um- schlägen bei Wunden. Ihre Wirksamkeit beruht einesteils auf dem großen Wassergehalt, wodurch sie kühlend wirken, und wohl auch auf dem Tanningehalt, der astringierend ist. Einige werden auch als innere Heilmittel angewendet, z. B. unser gewöhnlicher Mauer- pfeffer, Sedum acre L., der wie auch verwandte Arten einen scharf schmeckenden Stoff enthält, über dessen Natur nichts bekannt ist. Weiteres s. unter Sedum, Sempervivum, Cotyledon, Bryophyllum und Crassula. Einteilung der Familie. Bei der Abgrenzung der Gattungen stößt man nicht selten auf nicht unerhebliche Schwierigkeiten. So ist z. B. Sempervivum von Sedum nur durch die Zahl der Blütenteile unterschieden. Wie willkürlich dieses Merkmal jedoch ist, zeigt sich darin, dass Arten von Sedum nicht selten 6- oder gar 7zählige Bl. haben, während auch hei Sempervivum die Zahl der Blütenteile außerordentlich verschieden ist. Will man die Gattung Sempervivum über- haupt aufrecht erhalten, so dürfte es sich empfehlen, hauptsächlich bei ihrer Charakteristik auf die Vegetationsorgane Gewicht zu legen und zu ihr auch die mit özähligen Bl. ver- sehenen Arten, die mit ihr hierin übereinstimmen (z. B. Sedum Sempervivum Ledeb.) zu stellen. Auch zwischen Sedum und Crassula finden sich Übergänge in der Sect. Procrassula der ersteren. Die Gattung Cotyledon, deren meiste Arten sich sehr scharf von Sedum abgrenzen, ist mit ihr durch die Sect. Pseudosedum und Mucizonia verbunden. Endlich sei noch er- wähnt, dass der Unterschied zwischen Bryophyllum und Kalanchoe fast vollständig bei Ka- lanchoe glandulosa Hochst. (Ostindien, Abessinien) verwischt ist, da hier der Kelch bis zur Mitte verwachsenblättrig ist. Das folgende Schema mag dazu dienen, die Verwandtschaft der Gattungen unter sich zur Anschauung zu bringen. Es ist bei demselben vorausgesetzt, dass Sedum den ältesten Typus der C. darstellt, eine Voraussetzung, für die mancherlei Gründe sprechen. Crassulaceae. (Schönland.) 39 Monanthes Sempervivum Vi nr rrlohjledon Seıum ————- 2 Triachna Eryonhyllum 2 sr SPenthorum x Crassula Kalanchoe Macrosepalum Rochea Grammanthes A. Frb. frei oder fast frei, gleichzählig mit den Blb. und Kelchb. a. Sth. doppelt so viel wie Kelchb. und Blb. (selten eben so viel bei Sedum, Kalanchoe, Cotyledon). a. Blb. frei oder fast frei. I. Bl. 4—5zählig (sehr selten 6—7zählig). B. meist zerstreut oder in 2—3gliedrigen Ola a ED La Br lee ER IST zlc hier 1I. Bl. 6—ozählig (sehr selten 5zählig). B. meist rosettenförmig gehäuft. 1. Schüppchen klein, Blb. lanzettlich, mit hervorstechenden Farben 2. Sempervivum. 2. Schüppehen breit, blumenblattartig. Blb. linealisch, unansehnlich 3. Monanthes. 8. Blb. meist bis zur Mitte oder darüber hinaus verwachsen. TBB IE Zan Bar ne ne ee ern BoLyledon: II. Bl. 4zählig. 4. Kelch bauchig angeschwollen, kurz Azipfeliig . . . . . 5. Bryophyllum. — 9. Kelchb. fast frei, selten bis zur Mitte verwachsen . . . .6. Kalanchoe. bh. Stb. mit den Kelchb. und Blb. gleichzählig. a. Blb. frei oder fast frei. I. B. gegenständig, Kelchb. nicht größer wie die Blkr.. . . . . .7. Crassula. II. B. abwechselnd. Kelchb. 11/a—2mal so groß wie die Blkr. 8. Macrosepalum. 2. Blb. meist bis zur Mitte oder darüber hinaus verwachsen. I. Kelch kleiner wie die Blütenkronenröhre. Derbe, fleischige Kräuter 9. Rochea. II. Kelch glockenförmig, so groß wie die Blütenkronenröhre. Kleines Kraut von enzian- anbieem bracht 22.205 . .....10. Grammanthes. B. Frb. pis zur Mitte oder darüber lass Tassen: Sleichzähhe mit den Kelchb. u. Blb. a. Bl. Azählig. Kapsel am Rücken mit 4 Deckelchen sich öffnend. . 11. Diamorpha. b. Bl. meist 5zählig. Blb. meist fehlend. Kapsel durch Abwerfen des oberen, freien MeanesätdersErbr sich offnend@@ ea we. a ae en er. eBenthorum. C. Frb. 3, bis zur Mitte verwachsen. Blb. und Kelchb. 5 (seltener 4) . . 18. Triactina. 1. Sedum L. Bl. 5(selten 3-, 4- oder 6—7-)zählig. Kelchb. und Blb. frei oder fast frei. Stb. meist doppelt so viel wie Kelchb. und Blb., die epipetalen den Blb. am Grunde angewachsen. Balgfr. meist vielsamig, selten ($ Telmissa und S. pumilum Benth. [Mexiko]) Asamig. — Ausdauernde, 2- oder Ajährige Kräuter mit fleischigen, flachen oder cylindrischen B. Bl. gelb, weiß, rosa oder blau, in cymösen Blütenständen (Fig. 18 A—(C). Etwa 440 Arten in den gemäßigten und kalten Teilen der nördlichen Halbkugel (etwa 12 Arten in Nordamerika und 22 in Centralamerika), 4, S. andinum Ball, in Peru. Sect. I. Rhodiola L. (als Gatt.) Bl. in Ebensträußen, diöcisch oder polygam, meist 4zählig. Die 3 mit rudimentären Carpellen, die @ ohne eine Spur der Stb. und mit klei- neren oder ganz fehlenden Blb. B. flach. Etwa 42 Arten (besonders zahlreich auf dem Himalaya). Häufig kultiviert wird S. Rhodiola DC. (Rhodiola rosea L.) Weit verbreitet auf den mitteleuropäischen Gebirgen, sowie im Norden Europas, Asiens (bis nach Novaja Semlja) und Amerikas. Die Form ihrer B. ist sehr variabel. Sect. I. Telephium D. Koch. Bl. in Ebensträußen; wie bei den folgenden Sectionen gewöhnlich 8 und 5zählig. B. flach, zuweilen in 2- oder 3gliedrigen Quirlen, oft gezähnt oder auch ganzrandig. Rhizom schwach entwickelt. Wurzeln rübenförmig angeschwollen. Sterile Sprosse werden nicht gebildet. Alle oberirdischen Teile sterben am Schlusse jeder Vegetationsperiode ab; Neubildung von Sprossen tritt an den jüngeren Rhizompartien ein. 30 Crassulaceae. (Schönland.) Hierher $S. maximum Sut. (in fast ganz Europa zerstreut, bis nach Kleinasien und Si- birien). Obere B. mit fast herzförmigem Grunde, fast stengelumfassend. Bl. gelblich grün. — S. purpurascens Koch (S. vulgare Link; von Mitteleuropa durch Sibirien bis nach Ost- asien). Die unteren B. kurz gestielt, die oberen mit abgerundeter Basis sitzend. Bl. weiß oder purpurn. — $. Fabaria Koch (mitteleuropäische Gebirge bis nach Mittel- und Süd- russland). B. länglich-lanzettlich, mit ganzrandigem, keiligem Grunde in den kurzen Blatt- stiel verschmälert. — S. Anacampseros L. (Pyrenäen bis nach der Schweiz, Süddeutschland und Norditalien). Stengel niederliegend. B. abwechselnd, verkehrt-eiförmig, ganzrandig, sehr stumpf. — S. Ewersii Ledeb. (Alpen der Dsungarei, Sibirien, Himalaya, Afghanistan), Ähnlich der vorigen, jedoch mit gegenständigen B. — S. Sieboldii Sweet (Japan). B. stumpf, gezähnt, in 3gliedrigen Quirlen, rosa angehaucht. — S. spectabile Boreau (China) mit sehr großen und. breiten, gegenständigen B. — S. Wallichianum Hook. (nördl. Indien). B. ab- wechselnd, lanzettlich, stumpf gesägt, manchmal fast fiederspaltig. — Alle in Kultur. Sect. III. Aizoon L. Koch. Rhizom bis 2 cm dick, Wurzeln von unbedeutender Stärke. Sonst ähnlich wie bei voriger Section. Nur wenige Arten. Hierher S. Aizoon L. (Sibirien, China, Japan). B. lanzettlich, gesägt. Stengel aufge- richtet. — S. hybridum L. (Sibirien). B. umgekehrt-eiförmig-lanzettlich, stumpf gesägt. Stengel einfach aufsteigend, am Grunde kriechend. Frb. grün. — S. kamtschaticum Fisch. (Kam- , tschatka). Sehr ähnlich der vorigen. Stengel oft verzweigt. Frb. dunkelpurpurn. Sect. IV. Seda genuina D. Koch. Rasenbildende Arten. Meist 4. »Hier tritt quanti- tativ der kriechende, auf dem Boden liegende Stammapparat in den Vordergrund, dessen jüngste Teile zunächst aufrechte Stellung nehmen und sich bei Erlangung einer bestimmten Größe basal der Erde anlegen; vorzugsweise hier werden Seitentriebe erzeugt, die, soweit sie fertiler Natur, mit jeder Vegetationsperiode bis zum Boden absterben und im 4. Jahre da die Basalknospen zur Entwickelung bringen. Die in großer, oft in überwiegender Zahl vorhandenen, sterilen Bildungen, welche, bis auch sie früher oder später zum Blühen ge- langen, eine bestimmte Wachstumsrichtung unter räumlicher Vergrößerung der Gesamtpfl. verfolgen, entwickeln seitlich ebenfalls Sprosse, welche, je nachdem sie sich später fertil oder steril ausbilden, ihrer Mutterachse oder den ersterwähnten Bildungen gleich sich ver- halten. Der ältere Teil der Stammapparate trägt mäßig verdickte Wurzeln; vorzugsweise an den jüngeren, der Erde anliegenden Wurzeln werden jährlich absterbende, zarte Saug- wurzeln gebildet« (L. Koch, a.a. 0. p. 9). Die @) und ® Arten verhalten sich ähnlich, nur gestalten sich die Verhältnisse etwas einfacher. A. 24. Aa. B. flach. — Aae. Blütenstand ebensträußig. Hierher S. populifolium Pallas (Sibirien) mit derbem, holzigem Stengel und ziemlich lang gestielten, grob gezähnten B. Es sterben hier nur die obersten Teile der blühenden Stengel alljährlich ab. — S. spurium M. B. (Kaukasus) mit rötlichen Bl. — S. oppositifolium Sims (Kaukasus, Persien) mit weißen Bl. Die beiden letzten mit gegenständigen BB — Aaß. Blütenstand traubenähnlich oder rispig. Hierher S. magellense Ten. (östliches Mittelmeergebietj. — Ab. B. dick, kurz elliptisch, ei- förmig oder pfriemenförmig. Abe. Bl. weiß, rosa oder purpurn. Hierher S. dasyphyllum L, (West- und Mitteleuropa, Nordspanien, Nordafrika) mit kurz elliptischen B. Kelch u. Blüten- stiele drüsig-weichhaarig. S. anglicum Huds. (westliches Europa bis nach dem südlichen Norwegen, gewöhnlich nicht weit von der See). B. wie bei voriger. Ganze Pfl. kahl. Bl. sehr kurz gestielt. — S. album L. (Europa, Nordafrika, Kleinasien). B. walzenförmig, stumpf. Blühende Stengel aufrecht. Abß. Bl. gelb. AbBßI. B. stumpf. Hierher S. acre L,, Mauerpfeffer (Europa, Sibirien, Kleinasien, Nordafrika). Nicht blühende Stengel 6zeilig beblättert. Die Pfl. hat einen scharfen Geschmack. — S. sexangulare L. (Nord- und Mittel- europa bis nach Italien und Spanien). B. an den blühenden Zweigen dicht dachziegelie. Fast geschmacklos. Dieselbe ist wahrscheinlich blos eine Varietät der vorigen. AbßII. B. spitz oder zugespitzt. Hierher S. reflexum L. (Europa). B. linealisch-pfriemlich, am Grunde unter der Anheftungsstelle mit kurzem, stumpflichem Anhängsel versehen, var. a. viride Koch. B. lebhaft grün, so auf Mauern und angepflanzt (»Tripmadam«). Eine Form mit fasciiertem Stengel wird zuweilen unter dem Namen S. monstrosum kultiviert, var. b. rupestre L. (als Art. B. bläulich-grün oder hechtblau, so an Felsen und in Nadelwäldern. — S. pruinatum Lk. (S. elegans Lej.) (Westeuropa). Stämmchen kugelförmig. B. gespornt, graugrün, linea- lisch lanzettlich, kurz stachelspitzig. Bei der var. Forsterianum Sm. (aureum Wirtgen) sind die B. meist purpurrot, sonst dunkelgrün. — S. anopetalum DC. (Frankreich, Schweiz, bis nach Griechenland). — S. altissimum Poir. (Südeuropa, Nordafrika). — S. amplexicaule DC. (Südfrankreich, Spanien, Italien, Algerien) I Crassulaceae. (Schönland.) 31 B. ®, seltener @&). — Ba. Bl. in reichverzweigten Rispen. Hierher werden einige Arten gestellt, z. B. S. Sempervivum Ledeb. (Kleinasien), die habituell mit den europäischen Arten von Sempervivum genau übereinstimmen und nur die Zahl der Blütenstiele mit Sedum ge- mein haben. Es dürfte sich empfehlen, alle diese Arten (die Sect, Sempervivoides Boiss. mit Ausnahme von S. Cepaea, vergl. Flora orientalis, p. 776 u, 786) zu Sempervivum zu stellen. — Bei $. Cepaea L. (Westeuropa, Schweiz, Südosteuropa) stehen die B. in 2 (seltener 3- oder 4-)gliedrigen Quirlen, die unteren sind gestielt, die oberen sitzend. — Bb. Blüten- stände wenig verzweigt. — Bac«. B. flach. Hierher $. stellatum L. (Südfrankreich. Süd- europa bis nach Kleinasien). Frb. sternförmig ausgebreitet. — Baß. B. halbstielrund oder eylindrisch. — BaßI. Bl. weiß, rosa oder purpurn oder blau. Hierher $. glaueum W. K. (S. hispanicum L.) (von Süddeutschland und der Schweiz bis nach Kleinasien‘. Eine sehr stark variierende Art. Die Bl. sind meist 6-(selten 5- oder auch 7-)zählig. — S. villosum L. (Ge- birge Nord-, Mittel- und Westeuropas). B. und Trugdolden drüsig-weichhaarig. Bl. weiß. — S. atratum L. (von den Pyrenäen bis nach Transsylvanien; auch in Bayern). Stengel auf- recht. B. kahl. Bl. grünlich-weiß. — S. coeruleum Vahl (Corsica, Sardinien, Sicilien, Nord- afrika). Bl. meist 7zählig, himmelblau. — BaßII. Bl. gelb oder gelblich- weiß. Hierher S. annuwum L. (Grönland, Nordeuropa, mitteleuropäische und orientalische Gebirge). Stengel ästig, pseudo-dichotom verzweigt. Äste schlängelie. Sect. V. Procrassula Gris. (als Gatt., Aithales Webb). Zuweilen zu Crassula gestellt, durch die abwechselnden B. sofort zu unterscheiden. Stb. mit den Kelehb. und Blb. meist gleichzählig. Sonst den Ajährigen Arten der vorigen Section sehr ähnlich. — Wenige Arten in Mitteleuropa und im Mittelmeergebiet (inel. Canaren). Hierher S. rubens L. (Verbreitung der Section). Bl. rötlich. Äste und Kelch drüsig behaart. B. halb-cylindrisch. — 8. cae- spitosum Cav. (S. Magnolü [DC.]) (Verbreitung fast wie bei voriger, nicht auf den Canaren). Viel kleiner wie vorige Art; kahl. Bl. weißlich. B. umgekehrt eiförmig. — S. andegavense DC. (Westfrankreich, Korsika, Sardinien). Bl. oft Azählig. B. eiförmig, dick. Sect VI. Telmissa Fenzl (als Gatt.).. Bl. 3—5zählig. Frb. mit je 4 hängenden Sa. Sonst wie die vorige Section. Nur 1 Art, S. mierocarpum Sm. (Kleinasien), ein kleines, kahles, Ajähriges Kraut mit eylindrischen, sehr stumpfen B. — Es empfiehlt sich nicht, die Gatt. Telmissa aufrecht zu erhalten, da ja auch das mexikanische S. pumilum Benth. in jedem Frb. nur 4 Sa. enthält und da einige ostindische Arten nur wenige Sa. in jedem Frb. haben. Nutzen. Viele Arten von Sedum, besonders aus den 4 ersten Sectionen, dienen als Zierpfl. Viele Arten wurden früher zur Heilung von Wunden angewendet, z. B. Sedum album L., S. maximum Sut. (und verwandte Arten), S. Cepaea L. u.s. w. Einige Arten, besonders aus den beiden ersten Sectionen, werden roh oder gekocht zu Gemüsen, Suppen und Um- schlägen verwandt. S. acre L., wie auch andere Arten, die einen scharfen Stoff enthalten, wird zuweilen gegen Epilepsie und andere Krankheiten angewandt. Die nach Rosen riechende Wurzel von S. Rhodisla DC. war früher unter dem Namen Radix Rhodiae offieinell. %. Sempervivum L. Bl. 6—00-, selten 5zählig. Kelchb. unterwärts vereinigt. Blb. frei oder am Grunde vereint, mit den Stf. zusammenhängend, länglich oder lanzett- lich, spitz. Stb. doppelt so viel als Blb. Schüppchen einfach oder paarweise verwachsen und 2spaltig oder gefranst. Carpelle frei oder bis zur Mitte eingesenkt, mit 00 Sa. an den randständigen oder einspringenden Placenten. Gr. fadenförmig, mit kopfförmigen N. Balgfr. vielsamig. — Kräuter oder Halbsträucher, oft ohne Stamm od. mit dickem Stamm. B. dick fleischig, spiralig. Bl. weiß, gelb, rosa od. rötlich, oft zahlreich in dichtblütigen, trugdoldigen oder doldigen Rispen, welche aus Dichasien mit Wickelenden zusammen- gesetzt sind (Fig. 18 D—F). Etwa 50 Arten in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas, wenige im Kaukasus, Hima- laya und Abessinien, besonders zahlreich auf den Canaren und Madera. Sect. I. Eusempervivum L. Koch. Bl. 6—20zählig. Blb. unter sich und mit den Stb. am Grunde vereinigt, ausgebreitet. Carpellschüppchen bisweilen verkümmert. Balgfr. di- vergierend. — A. Gruppe des S. teclorum. B. am Rande gewimpert, Blb. rosenrot. — S. tectorum L. verbreitet in Mittel- und Südeuropa, damit nahe verwandt S. Schottii Baker in. Siebenbürgen, S. Schnittspahni Lagg. in der südlichen Schweiz u. a. — B. Gruppe des S. monlanum. PB. beiderseits drüsig behaart. Blb. rosenrot oder lila. — S. montanum L. von den Pyrenäen bis Dalmatien in der alpinen und subalpinen Region; S. assimile Schott in der Herzegowina und Siebenbürgen; S. caucasicum Rupr. im Kaukasus. — C. Gruppe des 32 Crassulaceae. (Schönland.) S. Funckiü. Grundb. mit langen Wimpern. Bilb. rosenrot oder lila. — S. Funckü F. Braun in den Ostalpen und Siebenbürgen; S. fimbriatum Lehm. in Tirol; $. alpinum Griseb. in den Pyrenäen und den Westalpen. — D. Gruppe des S$. teciorum. Grundb. an der Spitze durch verlängerte Frb. spinnwebenartig verbunden. — S. arachnoideum L. von den Pyrenäen bis Siebenbürgen; S. rubellum Thunb. in den Pyrenäen. — E. Gruppe des $S. Wulfeni. Bib. gelblich. — S. Braunii Funck in Tirol, Kärnthen, Steiermark; S. Pittonü Schott, Nyman und Kotschy in Steyermark; S. Wulfeni Hoppe mit grasgrünen B. und schwefelgelben Bl., von Savoyen bis Steiermark; S. ruthenicum Koch in Galizien, Siebenbürgen, Südrussland. Sect. II. Jovisbarba Koch (Diopogon Jord. et Fourr.). Blb. 6—20zählig. Blb. und Kelchb. aufrecht, glockig zusammenneigend: S. patens Griseb. in Siebenbürgen und auf den Gebirgen der Balkanhalbinsel; S. hirtum L. durch die ganze Alpenkette bis Siebenbürgen; S. globiferum L., in Mitteleuropa nördlich der Alpen und bis zum Kaukasus; $. arenarium Koch in Tirol, Salzburg, Kärnthen. : Sect. III. Aichryson Webb. Kelchb. 5—12, zusammenhängend. Carpelle eingesenkte Schüppchen gewimpert. Ajährige Kräuter mit entfernt beblätterten Stengeln und kleinen, weißlichen Bl. Hierher $S. annuwm Chr. Smith (S. dichotomum Webb et Berth.), S. punctatum Chr. Smith und andere Arten auf den Canaren, an schattigen, feuchten Plätzen. Hierher scheint auch S. abyssinicum Hochst. von Abessinien zu gehören. S. villosum Ait. auf Madera. Sect. IV. Goochia Christ. Wie vorige, aber keine Schüppchen. Mehrjährig, mit am Grunde dicht beblätterten Asten und kleinen Bl. — 18 Arten auf den Canaren, darunter S. barbatum Chr. Smith, S. Lindleyi (Webb) Christ. und S. tortuosum Ait. Sect. V. Aeonium Webb (als Gatt.).. Kelchb. 6—12, mehr oder weniger vereinigt. Carpelle eingesenkt; Schüppchen keulenförmig oder quadratisch oder verkehrt-herzförmig. Stamm kräftig, dick und fleischig, mit dichten Grundblattrosetten. — 14 Arten auf den Canaren, darunter auch die häufiger kultivierten Arten: S. canariense L., S. urbicum Chr Smith und S. holochrysum Webb, S. glandulosum Ait. und S. glutinosum Ait. auf Madera;. S. arboreum L. im Mittelmeergebiet von Spanien und Portugal bis Cypern; S. chrysanthum Hochst. in Abessinien. Sect. VI. Greenovia Webb et Berthelot (als Gatt.).. Kelchb. 28—32. Blb. schmal lineal- lanzettlich. Carpelle mit dicker Placenta, die oberen S. hängend, die unteren aufrecht. Schüppchen fehlend. Stamm kurz, mit dichter Rosette von Grundb. — 8 Arten auf den Canaren, darunter S. aureum Chr. Sm. 3. Monanthes Haw. (Petrophyes Webb). Bl. 6—12zählig. Kelchb. meist am Grunde verwachsen. Blb. schmal lanzettlich. »Schüppchen« verhältnismäßig sehr groß, oben sehr breit, nach unten zu in einen kurzen Stiel verschmälert, blumenblattartig, zu- weilen dachziegelig sich deckend. Sonst ähnlich wie Sempervivum. — Niedrige, aus- dauernde, rasenbildende Kräuter; meist drüsig behaart. B. fleischig, keulenförmig oder cylindrisch-eiförmig, abwechselnd, rosettenförmig gehäuft. Bl. schwach rötlich oder orangefarben in complicierten, eymösen Blütenständen (Fig. 18 G—J). 3 oder mehr Arten auf den Canarischen Inseln, 4 Art, M. atlantica Ball, in Marokko. M. polyphylla Haw. nicht selten in Kultur. k. Cotyledon L. Bl. 5-(sehr selten 6-)zählig. Kelchb. frei oder fast frei. Blb. in eine Röhre verwachsen. Stb. 10 (sehr selten 5). Stf. der Blütenkronenröhre eine Strecke weit angewachsen. Frb. und Fr. wie bei Sedum. — Kräuter oder Halbsträucher von sehr verschiedener Tracht. B. abwechselnd oder gegenständig, sitzend oder gestielt, fleischig, oft sehr dick, zerstreut oder rosettenförmig gehäuft. Bl. in racemösen oder cy- mösen Blütenständen. Etwa 90 Arten in Afrika (hauptsächlich Südafrika), West- und Südeuropa, dem ge- mäßigten Teile von Asien (bis nach Japan), Mexiko, und wenige Arten in Südamerika. Sect. I. Eucotyledon Schlechtd. Kelchb. fast frei, viel kürzer wie die Blkr. Blütenkronen- röhre krugförmig oder cylindrisch. — Etwa 25 Arten, fast nur in Südafrika. — A. Panicu- latae Harv. Blütenstand rispig; Bl. sehr deutlich gestielt, meist hängend. — Aa. Kräuter - oder Halbsträucher, B. gegenständig. Hierher (C. orbiculata L. (am Kap und in Niederguinea) mit flachen, umgekehrt eiförmigen B. — (. coruscans Haw. mit länglichen, am Grunde ver- breiterten B., deren Ränder nach oben eingeschlagen sind. — C. purpurea Thunb. mit breit linealischen oder riemenförmigen, stumpfen B. — C. decurvata Sims mit dicken, fast cy- lindrischen, jedoch oben flachen B. — Ab. Kräuter mit abwechselnden B., die entweder Crassulaceae. (Schönland,) 33 zerstreut oder rosettenförmig gestellt sind. Hierher C, fascicularis Ait. und C. tuberculosa Lam. Die letztere mit gebogener Blütenkronenröhre, das einzige mir bekannte Beispiel ‚unter den C., wo die Bl. eine zygomorphe Ausbildung haben. — B. Spicatae Harv. Blüten- stand eine Ähre oder Traube. Bl. sitzend oder sehr kurz gestielt, aufrecht. Hierher C. cristata Haw. mit kurz gestielten, schmal keilförmigen, an der Spitze eingerollten B. Sect. II. Umbilicus DC. (als Gatt.) Kelch oft so groß wie die Blütenkronen- röhre oder ein wenig kürzer. Blüten- kronenröhre eylindrisch oder glockig, — Kräuter. Etwa 30 Arten. Verbreitung der Gattung mit Ausnahme von Süd- afrika und Amerika, besonders stark im Mittelmeergebiet entwickelt. — A. Rosu- laria DC. 2). Grundständige B. sitzend, breit, rosettenförmig gehäuft. Blüten- stände rispig oder {raubig. Etwa 43 Arten, 4, C. platyphylla (Schrenk) , auf dem Altai. — Ferner gehören hierher 0. Sempervivum (M. B.) Schönld. (Kau- kasus, Persien) mit purpurfarbener, außen papillöser Blkr. — (. Aizoon (Fenzl) Schönld. (Kleinasien, Armenien) mit gelber Blkr. — B. Cotyle DC. IL. Rhizom knollig. Grundständige B. lang gestielt, schild- oder herzförmig. Bl. in Ähren oder Rispen. Etwa 7 Arten. Hierher 0. Umbilicus L. (tropisches Afrika, Mittelmeergebiet [incl. Canaren 2], West- europa bis nach Großbritannien). Bl. hängend, schmutzig weiß. — 0. hori- zontalis Guss. (Mittelmeergebiet [incl, Canaren]. Bl. horizontal in dichten Ähren. — C. erecta (DC.) Schönld. (öst- liches Mittelmeergebiet). Bl. aufrecht, gelb. — C. Orostachys DC. 4. Rhizom nicht knollig. B. niemals schildförmisg, meist sitzend. Abschnitte der Blkr. 2 bis mehrere Mal größer wie die Röhre, Etwa 40 Arten, alle in Asien. — Hier- her 0. spinosa (DC.) Schönld. (vom Ural bis zur Mandschurei). B. in einen Stachel ausgehend. Blkr. 3mal so lang wie der Kelch. — C. leucantha Ledeb. (Nord- indien, Sibirien und Tibet). B. ebenfalls Fig. 19. an ee Baker in einen Stachel endigend. Blkr. 2mal > so lang wie der Kelch. — D, Chiasto- phyllum Ledeb. 4. Rhizom nicht.knollig. B. flach, in 2gliedrigen Quirlen. Blütenkronen- röhre etwa so lang wie der Kelch. 1 Art, CO. oppositifolia Ledeb. (Kaukasus). — E. Pseudo- sedum Boiss. 9. Rhizom nicht knollig. Alle B. zerstreut, fast stielrund. Abschnitte der Blkr. etwas größer wie die Röhre. Bl. in Ebensträußen. A Aıt, C. Lieveni Ledeb. (Persien, Turkestan, Sibirien). Bl. oft 6zählig. — F. Mucizonia DC. ©. Sedum-ähnliche Kräuter. Grundständige B. fast rosettenartig gehäuft, die oberen zerstreut. Blütenkronenröhre nicht länger wie der Kelch. 3—5 Arten. Hierher C. hispida (DC.) Schönld. (Spanien und Portugal, Nordafrika, Teneriffa). — C. sedoides (DC.) Schönld. (Pyrenäen, Spanien). — C. pubescens (Ledeb.) Schönld. (Kaukasus). — Wahrscheinlich gehört hierher auch C. oreades €. B. Clarke (Nordindien), bei der [— wie auch bei (. spathulata C. B. Clarke vom Sikkim-Himalaya —] nur 5 Stb. entwickelt sind. Sect. III. Pistorinia DC. (als Gatt.) © oder @). Bilkr. trichterförmig, Röhre viel länger wie der Kelch. 2 nahe verwandte Arten von der Tracht eines zarten, stark verzweigten Natürl. Pflanzenfam. III. 2a. 3 34 Crassulaceae. (Schönland.) Enzians. — C. hispanica (DC.) Schönld. (Spanien, Portugal, Nordafrika). — C. Salzmanni (Boiss.) Schönld. bei Cadiz. Sect. IV. Echeveria DC. (als Gatt.) (Pachyphytum Klotzsch). Kelchb. fast frei, oft fast so lang wie die Blkr., meist sehr breit. Abschnitte der Blkr. breit, meist viel länger wie die Röhre. Blkr. krugförmig, nicht selten 5kantig. — Kräuter oder Halbsträucher, B. dick, abwechselnd, nicht selten rosettenartig gehäuft. Bl. häufig in einseitswendigen Wickeln. — 39 Arten in Mexiko, 3 in Kalifornien, 5 in Südamerika, und zwar C. quitensis Baker auf den Anden von Neugranada, 3 Arien auf den Anden von Peru und C. Sprucei Baker auf den Anden von Ecuador. Die hierher gehörigen Arten sind nur schwierig von einander zu unterscheiden. Die meisten derselben sind abgebildet und von Baker beschrieben in »Refugium Botanicum« I (1869). Eine Anzahl derselben sind in Kultur, besonders häufig jedoch nur C. gibbiflora (DC.) Schönld. var. metallica Baker (Fig. 49 A, B) und (. secunda Baker, beide aus Mexiko. — C. roseata Baker, auf die bei Besprechung der Blütenverhältnisse hingewiesen worden ist, ist von Lemaire zum Typus der Gattung Courantia gemacht und Cour. echeverioides Lem. ge- nannt worden. Nutzen. Außer den zu der letzten Section gehörigen Arten werden besonders häufig mehrere Arten von (. & Eucotyledon als Zierpfl. geschätzt. — €. Umbilicus L. (wie auch einige verwandte Arten) gilt als ein Mittel gegen Epilepsie. 5. Bryophyllum Salisb. (Physocalycium Vest.) Bl. Azählig. Kelch bauchig, mit kurzen Abschnitten. Blkr. krugförmig, zuweilen am Grunde zusammengezogen oder fast glockig. Sib. 8, etwa der Mitte der Blütenkronenröhre eingefügt. A. länglich. Frb. frei oder am Grunde verwachsen. N. köpfchenförmig. Sa. ©©. — Halbstrauchige, fleischige Kräuter mit dickem Stengel. B. gegenständig, einfach oder unpaarig gefiedert. Bl. ziem- lich groß, weiß, grünlich oder rot, in rispenähnlichen Blütenständen (Fig. 18 M u. 20). Fig. 20. Bryophyllum calycinum Salisb., ein B. mit Adventivknospen am Rande. (Original.) 4 Arten, und zwar sind 2 Madagaskar eigentümlich, 4, Br. tubiflorum Harv., dem Kap und 4, Br. calycinum Salisb., findet sich in den tropischen und subtropischen Ländern beider Erdhälften. Die B. sind bei derselben einfach oder seltener unpaarig gefiedert, mit eiför- migen Fiederblättehen. An jeder Einbuchtung findet sich ein dunkler Fleck; von jedem derselben entwickelt sich sehr leicht eine Knospe. — Br. proliferum Bowe (Madagaskar) hat ähnliche B., die jedoch meist gefiedert sind und dann länglich lanzettliche Fiederblättchen besitzen. Die einfachen B. erscheinen ganz ohne Regel, so dass häufig ein einfaches und ein gefiedertes B. sich gegenüberstehen. Zur Blütezeit erscheinen junge Triebe in Menge am Grunde der Blütenstiele. — Die beiden letztgenannten Arten werden nicht selten kultiviert. B. calycinum Bowe soll gegen Hautgeschwüre angewendet werden. * 6. Kalanchoe Adans. (Calanchoe Pers., Vereia Andr.) Bl. 4zählig, aufrecht. Kelchb. meist fast frei, linealisch oder eiförmig. Blb. in eine Röhre verwachsen, mit 4 ausge- breiteten Abschnitten. Stb. meist 8, der Kronenröhre angewachsen, entweder alle fertil oder die oppositipetalen sehr klein und ohne A. oder auch ganz fehlend. A. länglich. Frb. frei. N. schief abgestumpft. Sa. ©©. — Derbe Kräuter oder Halbsträucher. B. fleischig, gegenständig, sitzend oder gestielt, ganzrandig, buchtig od. gefiedert. Bl. weiß, gelb oder purpurn, in rispenartigen Blütenständen (Fig. 18 K, L). Etwa 55 Arten in den Tropen der alten Welt und in Südafrika, 4 Art, K. brasiliensis Camb. in Brasilien (aber auch in Ostindien und dem tropischen Afrika). Die Gattung ist . - Crassulaceae, (Schönland.) 35 besonders stark im tropischen Afrika (18 Arten) und auf Madagaskar (41 Arten) entwickelt; auch Socotra besitzt 4 Arten, von denen I, K. rotundifolia Haw., auch in Südafrika sich findet, während 3 endemisch sind. Die folgenden Arten werden nicht selten kultiviert: K. grandiflora W. et A. (Ostindien). Bl. grünlich-gelb. B. breit, umgekehrt-eiförmig, ge- buchtet. — K. spathulata DC. (tropischer Himalaya, Südchina, Java). Bl. gelb. B. spatel- förmig, die oberen sehr schmal. — K. aegyptiaca DC. (Arabien, nur kultiviert in Ägypten). Ähnlich wie vorige, jedoch mit orangefarbenen Bl. — K. laciniata DC. (Ostindien, Yunnan, Molukken, Java, tropisches Afrika). Bl. gelb. Untere B. unpaarig gefiedert. Die Malayen benutzen die Pfl. zu Umschlägen gegen Kopfschmerzen. Ihr Saft ist auch sehr erfrischend. In Indien und auf Bourbon wird sie gegen Ausschläge angewandt. Kitchingia Baker mit 15 Arten in Madagaskar, mit kleinem, glockenförmigem Kelch und divergierenden Carpellen, dürfte mit Kalanchoe zu vereinigen Sein. Fig. 21. A Crassula perfossa Lam. — B—@ Cr. Vaillantiv (Willd.); B ganze Pfl.; C Diagramm; DBl.; E Längs- schnitt durch die Bl.; F Fr.; @ dieselbe geöffnet. (A Original; B—@ nach Baillon.) 7. Crassula L. Bl. 5-(seltener 3-, 4- oder 6—9-)zählig. Kelchb. frei od. fast frei. Blb. frei oder am Grunde verwachsen, so groß oder größer wie die Kelchb. Stb. mit den Kelchb. und Blb. gleichzählig. Stb. frei oder mehr weniger mit den Blb. verwachsen. A. eiförmig oder oblong. Frb. frei oder ein wenig am Grunde verwachsen. Sa. 00, selten nur wenige oder auch nur 2 oder 1. — Ajährige od. häufiger mehrjährige Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher. B. gegenständig, meist ganzrandig. Bl. weiß oder rötlich in endständigen oder seitlichen eymösen Blütenständen, selten einzeln seitlich. Etwa 120 Arten, die meisten am Kap; die Sect. Tillaea fast über die ganze Erde ver- breitet. 3* 36 Crassulaceae. (Schönland.) Seet. L. Euerassula Harv. Bilb. eiförmig, umgekehrt eiförmig, oblong oder lanzettlich, jedoch niemals mit einer deutlich abgesetzten, schmalen Spitze versehen, oft am Rücken mit Spitzchen versehen, ausgebreitet oder zurückgekrümmt. Blütenstände rispig, endständig, seltener auch seitlich. Etwa 50 Arten. Fast alle in Südafrika, 3 im tropischen Afrika, 2 auf Madagaskar, 1, Cr. indica Dene., auf dem Himalaya. — Alle im Folgenden genannten Arten in Südafrika. A. B. sitzend, nicht rosettenförmig gehäuft. Gruppe 4. Latifoliae Harv. Derbe, fleischige, verzweigte Sträucher oder Halbsträucher ‘seltener krautartig) mit sitzenden, breiten, ganzrandigen B. 3 Arten. — A. B. paarweise fast oder ganz mit einander verwachsen. Kelchb. kurz lanzettlich. Hierher Cr. arborescens Willd. mit rosafarbenen Bl. und abgerundeten B. — Or. lactea Ait. mit weißen Bl. und deut- lich zugespitzten B. — B. B. am Grunde getrennt, umgekehrt eiförmig, zugespitzt. Kelchb. breit. Hierher Or. poriulacea Lam. mit roten Bl. Gruppe 2. Glaucinae Harv. (oft unter Rochea DC. und Larochea Pers. aufgeführt). Derbe, fleischige; meist einfache Kräuter oder Halbsträucher und mit paarweise am Grunde ver- wachsenen B. 2 Arten. — Cr. falcata Willd. mit oblongen, schief sichelförmigen, nahezu senkrecht stehenden B. — Cr. perfoliata L. mit lanzettlichen, zugespitzten, oben concaven B. Gruppe 3. Perfilatae Harv. Verzweigte Kräuter oder Halbsträucher mit breiten, am Grunde paarweise verbundenen B. 3 Arten. — Hierher Cr. perfossa Lam. mit eiförmigen, glattrandigen B. und dichten Blütenständen. — Cr. perforata L. mit eiförmigen, zugespitzten B. und lockeren Blütenständen. Gruppe 4. Subulares Harv. Schlanke, verzweigte Sträucher oder Halbsträucher mit am Grunde paarweise verbundenen oder fast getrennten, fleischigen, linealisch-3kantigen oder pfriemenförmigen, spitzen oder stumpfen kahlen B. Etwa 9 Arten. — Hierher Cr. brevifolia Harv. und Cr. tetragona L. vw Gruppe 5. Marginales Harv. (incl. Cartogyne Haw.) Einfache oder verzweigte Halb- sträucher mit meist am Grunde paarweise verbundenen, oblongen oder umgekehrt eiför- migen, am Rande knorpeligen oder bewimperten, sonst fast oder ganz kahlen B. Etwa 12 Arten. — Hierher Or. flava L. mit lanzettlichen oder pfriemenförmigen B. Gruppe 6. Squamulosae Harv. (z. T. Globulea Haw. und Pyrgosea E. et Z.) Meist ver- zweigte Halbsträucher oder Sträucher. Stengel und B. mehr weniger mit Borsten, Haaren oder Schuppen bedeckt. Etwa 10 Arten. B. B. deutlich gestielt, nicht rosettenförmig gehäuft. Gruppe 7. Petiolares Harv. Halbsträucher oder Kräuter. 3 Arten. — Cr. cordata Ait, mit herznierenförmigen, ganzrandigen B. — Cr. spaihulata Thunb. mit breit herzförmigen, gekerbten B. — Cr. sarmentosa Harv. mit eiförmig zugespitzten, gekerbt-gesägten, kurz ge- stielten B. Der Stengel kann bei dieser Art mehr wie 6 m lang werden. C. B. sitzend, rosettenförmig gehäuft (auch hier werden die B. decussiert angelegt, jedoch nachträglich verschoben). Gruppe 8. Rosulares Schd. (Rosulares Harv. und Thyrsoideae Harv., z. T. Pyrgosea E. et Z.) 3 Arten. — Hierher Cr. orbicularis L. mit meist umgekehrt eiförmigen, stumpfen B. Aus- läufer treibend. — Cr. rosularis Haw. mit spatelförmigen, zugespitzten B. Ohne Ausläufer. Sect. II. Sphaeritis E. et Z. (als Gatt., Globulea Haw. z. T.) Blb. mandolinenfg., allmäh- lich in eine pfriemenförmige, gerillte Spitze übergehend. Bl. wie bei den 3 folgenden Sec- tionen meist in Köpfchen, die häufig in complicierteren Blütenständen zusammengestellt sind. Ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher. Etwa 8 Arten. — Hierher Cr. ciliata L. mit breit spatelförmigen, gewimperten B. Sect. III. Margarella Harv. (Sphaeritis E. et Z. z. T.) Bilb. plötzlich in eine drüsen- artige, gerillte Spitze zusammengezogen. Sonst wie vorige Sect. Etwa 3 Arten. Sect. IV. Pachyacris Harv. (Sphaeritis E. et Z. z. T.) Blb. lanzettlich, mit einer dicken, 3kantigen, drüsenartigen Spitze. Sonst wie vorige Sect. A Art, Cr. trachysantha (E. et Z.) Harv. ‚ Sect. V. Globulea Haw. (als Gatt.) Blb. mandolinenförmig, dicht hinter der stumpfen Spitze mit einem länglichen oder eiförmigen Drüsengebilde versehen. Halbsträucher mit ge- häuften, zuweilen fast rosettenförmig gestellten B. Etwa 4 Arten. — Hierher Cr. cultrata L. mit ganz kahlen oder nur am Rande fein gewimperten und länglich umgekehrt eiförmigen B. Sect. VI. Septas L. (als Gatt., Petrogeton E. et Z. z. T., Tuberosae Harv. [unter Sect. 1.]) Wurzel knollig. Blb. nicht in eine Spitze ausgehend. Kräuter mit breiten, gekerbten oder a Crassulaceae. (Schönland.) 37 ganzrandigen B. Bl. zuweilen 6—9zählig, meist in endständigen Scheindolden. 4 Arten. — Hierher Cr. Umbella Jacq. mit paarweise vollständig zusammenfließenden und so eine fast kreisrunde Platte bildenden B. — Cr. Saxifraga Harv. mit herznierenförmigen, am Grunde fast freien B. — Cr. Septas Thunb. mit in den deutlichen Blattstiel verschmälerten B. Sect. VII. Pyramidella Harv. (Tetraphyle E. et Z. z. T.) Blb. viel länger wie der Kelch, in eine lange, lanzettliche, gerillte Spitze ausgehend. B. meist breit, in 4 Reihen dachziegelig angeordnet. Bl. meist in endständigen oder seitlichen Köpfchen. Niedrige Kräuter. 4 Arten. — Cr. columnaris L. f. sieht nach Harvey wie eine Balanophoree aus. Ihr ähnlich ist Cr. semiorbicularis E. et Z., nur etwas größer und mit lockerem Blütenstand. Sect. VIII. Sedoides Schönland (Imbricatae Harv. und Lycopodioides Harv. [beide unter Sect. I.], Thisantha E. et Z., Tetraphyle E. et Z. z. T.). Blb. wie bei Sect. I. B. wie bei voriger Sect. dachziegelig in 4 (oder 6) Längszeilen, jedoch meist sehr klein und pfriemen- förmig. Bl. in seitlichen oder endständigen, wenigblütigen Blütenständen, zuweilen einzeln seitlich. Niedrige Kräuter oder Halbsträucher. Etwa 9 Arten. — Hierher Cr. Iycopodioides Lam. B. ähnlich wie bei Sedum acre L. Sect. IX. Filipedes Schönland (Filipedes Harv., Glomeratae Harv. und Crenato-lobatae Harv. [alle 3 unter Sect. I.], Sarcolipes E. et Z., Petrogeton E. et Z.). Blb. wie bei Sect. I. Bl. einzeln endständig oder in mehr weniger complicierten, häufig dichasialen Blütenständen. Blütenstiele sehr dünn. Niederliegende, dünnstengelige & oder 9 Kräuter. Etwa 46 Arten. — Hierher Cr. glomerata L. mit kleinen, linealisch-lanzettlichen B. — Cr. dentata Thunb. mit nierenförmigen, langgestielten B. — Cr. nemorosa E. et Z. mit kurzgestielten, in den Blatt- stiel verschmälerten B. Anm. Die Charaktere und das Vaterland von Dasystemon DC. (Prodromus III, 382) sind nach Bentham (Flora australiensis II, p. 451) wahrscheinlich nicht richtig angegeben. Es ist damit wahrscheinlich Cr. expansa Ait. vom Kap gemeint, die zur Sect. Filipedes gehört. Sect. X. Dinacria Harv. (als Gatt.) Ähnlich wie vorige Sect. (besonders wie Cr. glo- merata L.), jedoch sind die Blb. stumpf und nach der Spitze verbreitert, und jedes Frb. ist nahe der Spitze am Rücken mit einem hornförmigen Auswuchs versehen. 4 Art, Cr. capil- lacea E. Meyer (Dinacria filiformis Harv.). Sect. XI. Tillaea L. (als Gatt.) Bl. meist 4-, zuweilen 3- oder 5zählig, in meist arm- blütigen, endständigen oder seitlichen Dichasien, die häufig in Wickel übergehen, selten einzeln seitlich. Zarte Kräuter, nicht selten Sumpfpfl. B. cylindrisch, pfriemenförmig oder flach. Etwa 20 Arten, über die ganze Erde zerstreut. Gruppe 4. Eutillaea Schönland. Bl. 3—4zählig. Fr. 2samig. Hierher Cr. muscosa (L.) (West- und Südeuropa, Canaren etc.). Gruppe 2. Bulliarda DC. (als Gatt.) Bl. 4zählig. Fr. ©Osamig. Hierher die meisten Arten, darunter Cr. Vaillantüi (Willd.) (westliches und südliches Europa, Nord- und Süd- afrika, Abessinien) und Cr. aquatica \L.) (Mittel-, Nord- und Osteuropa, Sibirien). Gruppe 3. Helophytum E. et Z. (als Gatt.) Bl. 4zählig. Fr. Asamig. 2 Arten in Süd- afrika. Gruppe 4. Combesia A. Rich. (als Gatt., Disporocarpa C. A. Mey.) Bl. meist 5zählig. Fr. 1—2samig. Mehrere Arten, darunter Cr. pharnaceoides (Hochst.) Schönld. (Central- und Südafrika, Abessynien, Persien, Indien) und Cr. pentandra (Royle) Schönld. (tropisches Afrika incl. Socotra], Indien). Nutzen. Obgleich viele Arten von C. in botanischen Gärten kultiviert werden, können dieselben kaum als Zierpfl. gelten. Cr. teiragona L. gilt als adstringierendes Mittel. 8. Macrosepalum Rgl. et Schmalh. Bl. szählig. Kelchb. laubblattartig, 1/;— mal so groß wie die Blb. Schüppchen 0. Sa. mehrere in jedem Frb. — Niedriges Kraut mit einfachem Stengel. B. abwechselnd. Bl. einzeln, seitlich. Sonst wie Crassula $ Tillaea. 4 Art, M. turkestanicum Rgl. et Schmalh., in Turkestan. 9. Grammanthes DC. (Vananthes Haw.) Bl. 5—6zählig. Kelch glockig, etwa bis zur Mitte verwachsenblättrig. Blkr. glockig. Blb. ebenfalls in eine der Kelchröhre etwa gleich lange Röhre verwachsen. Stf. mit letzterer verwachsen. »Schüppchen« schwach entwickelt. Sa. ©©. — Kleines (-), graufarbiges, starres Kraut von enzianarliger Tracht. B. gegenständig, länglich oder linealisch, etwas fleischig, ganzrandig. Bl. gelb od. orange- farben, in rispenähnlichen Blütenständen. A Art, Gr. dichotoma (L.) DC., am Kap. Dieselbe ist sehr variabel. 38 Crassulaceae. (Schönland.) 10. Rochea DC. (excl. $ Danielia, Kalosanthes Haw.) Bl. 5zählig. Kelchb. fast oder ganz frei. Blkr. trichterförmig. Blb. mehr weniger vollständig in eine Röhre ver- wachsen. Röhre länger wie der Kelch. Stb. den Blb. angewachsen. »Schüppchen« sehr klein. Sa. ©©. — Dicke Kräuter oder Halbsträucher. B. gegenständig, am Grunde paar- weise verwachsen, am Rande behaart (wie auch die Kelchb.). Bl. ansehnlich, weiß, gelb, rosa oder scharlachrot. 4 Arten in Südafrika. — A. Stengel aufrecht. Bl. in dichten, vielblütigen Blütenständen. — R. coccinea DC. mit länglich-eiförmigen oder umgekehrt eiförmigen B. und scharlachroten Bl. — R. versicolor DC. mit länglich-lanzettlichen B. und rosafarbenen oder weißen Bl. — R. odoratissima DC. mit linealisch-lanzettlichen oder pfriemenförmigen, gerillten B. und gelben oder cr&mefarbenen B. — B. Stengel niederliegend. Bl. einzeln endständig oder in wenig- blütigen Blütenständen. — R. jasıninea DC. mit länglichen od. spatelförmigen B. und weißen Bl., die später rosafarbig werden. Nutzen. Alle Arten sind als Zierpfl. in Kultur, besonders häufig die beiden zuerst genannten. ı1. Diamorpha Nutt. Bl. 4zählig. Kelchb. verwachsen, Abschnitte kurz u. stumpf. Blb. frei, oval mit breitem Grunde. Stb. 8. »Schüppchen« sehr klein. Frb. bis fast zur Mitte verwachsen. Sa. 00. Fr. eine Kapsel, die sich dadurch öffnet, dass nahezu die Hälfte des dorsalen Teiles jedes Frb. sich klappenartig loslöst, wobei der Gr. bleibt. S. 4—8. — Niedriges &), vom Grunde aus verzweigtes Kraut. B. oblong oder eiförmig. Bl. weiß, klein. 4 Art, D. pusilla Nutt., in Carolina, Vereinigte Staaten von Nordamerika (von Baillon zu Sedum gestellt). Fig. 22. Penthorum sedoides L. A Bl.; B aufspringende Fr. 12. Penthorum L. Bl. 5-(seltener 6-)zählig. Kelchb. am Grunde verwachsen. Blb. fehlend oder rudimentär entwickelt. Stb. 10. »Schüppchen« fehlend. Frb. ziemlich bis zur Mitte verwachsen. Gr. ziemlich kurz. N. abgestutzt. Sa. 0© auf schildförmigen, centralwinkelständigen Samenträgern. Fr. eine Kapsel, die sich durch Abwerfen des freien Endes der Frb. öffnet. — Aufgerichtetes 9 Kraut. B. abwechselnd, lanzettlich, gesägt, nicht fleischig. Bl. grünlich oder gelb, in terminalen, einseitswendigen Wickeln (Fig. 22). 4 Art, P. sedoides L., an feuchten Stellen in Nordostamerika, China und Japan (von Baillon zu den Saxwifragaceae gestellt). 13. Triactina Hook. f. et Th. Bl. —5zählig, jedoch nur mit 3 Frb. Kelch sehr klein. Blb. frei. Stb. 8—10. Frb. bis zur Mitte verwachsen. Gr. fadenförmig, die freien Enden ausgespreizt. »Schüppchen« vorhanden, schmal. Sa. I oder mehrere. — (+) (9) Kraut von sedumartiger Tracht. B. abwechselnd oder fast quirlig, gestielt, umgekehrt eiförmig oder fast spatelförmig, fleischig. Bl. gelb. 4 Art, T. vertieillata Hook. f. et Th., auf dem östlichen, gemäßigten Himalaya. In Sik- kim zwischen 10000 und 42000’. GEPHALOTACEAE von A. Engler. Mit 40 Einzelbildern in 4 Figur. (Gedruckt im November 1890.) Wichtigste Litteratur. Eichler, Blütendiagr. II. 436 und Über die Schlauchb. von Cephalotus in Jahrb. des Berl. Bot. Gart. I. (1884), S. 493—497. — Diekson in Journal of botany XVI. (1378) p. A ff. Merkmale. Bl. S, haplochlamydeisch. Blütenachse kurz, kreiselförmig. Blütenhüllb. 6, eiförmig-lanzettlich, klappig, bleibend. Stb. 12 in 2 Kreisen am Rande der concaven, drüsig borstigen concaven Achse eingefügt, die vor den Blütenhüllb. stehenden etwas länger; Stf. pfriemenförmig; A. kreisförmig, 2lappig, mit etwas ange- schwollenem, drüsigem Connectiv. Garpelle 6, frei um die kleine wollige Spitze der Achse, eiförmig, seidenhaarig, Ifächerig, mit I, seltener 2 grundständigen, aufrechten, umgewendeten, die Mikropyle nach unten kehrenden Sa. mit dorsaler Rhaphe. Gr. kurz, zurückgekrümmt mit einfachen N. Balgfr. frei, auf- recht, länglich, mit kleinem breitem, nach innen concavem Stielchen, dünnwandig, von langen zurückgebogenen Haaren besetzt, mit hakig zurückgebogenem Gr., Isamig. S. elliptisch-eiförmig, mit dünner häutiger Schale und sehr kleinem E. in der Achse des fleischigen Nährgewebes. — Mehrjähriges Kraut mit Rhizom und teils flachen lanzett- lichen, teils schlauchförmigen, mit Deckel versehenen Grundb. Schaft end- ständig, von derMitte an rispig, mit kurzen wenigblütigen, knäuelig-cymösen Seitenzweigen und kleinen weißlichen vorblattlosen Bl. Vegetationsorgane. Sehr eigentümlich sind die mit Kanne und Deckel versehenen Laubb. (Ascidien), welche am unteren Teil der Blattrosette stehen, während die oberen B. flach, ganzrandig, fast nervenlos sind. Die Ascidien besitzen an der Mündung der läng- lich-eiförmigen Kanne einen Ring, außen mit zahlreichen Längsrippen, die am oberen Rande mit einwärts gebogenen Häkchen enden, innen glatt und am unteren Rande gesims- artig herabgezogen. Vom Ringe laufen außen an der Kanne Flügelleisten herab und zwar eine doppelte in der Mitte und je eine einfache rechts und links; innen ist die Kanne glatt. Der Deckel schließt anfangs die Mündung zu, dabei etwas über dieselbe hinüber- greifend; nachher klafft er nach oben. Etwas unterhalb seiner Verbindungsstelle mit der Kanne setzt sich ein kurzer Stiel an dieselbe an und hält sie von der Rosettenachse hinaus. Im Innern der Kanne wird eine wässerige Flüssigkeit abgeschieden, in der man häufig kleine Tiere, Asseln u. dgl., halbverwest antrifft; durch den Vorsprung am unteren und den Hakenkranz am oberen Rande des die Mündung anziehenden Ringes (Fig. 23 K, r) wird ihr Entweichen verhindert. Nach Eichler’s Untersuchungen (Jahrbuch d. Berliner bot. Gart. I. 194) erfolgt die Entwickelung der Schläuche wie bei Nepenthes durch Ein- stülpung des Blattes von der Oberseite her (Fig. G, n—1); wenn die Höhlung größer ge- worden ist, wird der obere Teil zur Kanne, von deren Gipfel bereits die mittlere doppelte Flügelleiste (Fig. 23 H, /l) herunterläuft, während der untere Teil den Deckel (Fig. 23 H, d) liefert; auch der Ring entwickelt sich frühzeitig (Fig. 23 J, r). Anfangs ist die Kanne nach oben gerichtet; durch Zurückbiegen des Stieles kommt sie nach unten (Fig. 23 K). Blütenverhältnisse. Da die Blh. einfach ist, so liegt die Möglichkeit vor, dass eine Blkr. aborliert ist; dann wäre die Bl. obdiplostemon und somit bei der Isomerie der 40 Cephalotaceae. (Engler.) Quirle in großer Übereinstimmung mit den Bl. der Orassulaceae. Anhaltspunkte liegen aber hierfür nicht vor; auch fehlen die bei den Crassulaceae regelmäßig vorkommenden hypogynischen Schüppchen. Thatsächlich erscheint die Bl. diplostemon. BEN / N Fig. 9%. Cephalotus follicularis Labil. A ganze Pfl.; B Diagramm der Bl.; € Bl.; D Carpell mit 1 S.; Z Frücht- ch _ mit 1 S.; F S. im Längsschnitt; G@—K verschiedene Stadien der Blattentwickelung. (A—C' nach Baillon; D—F nach Le Maout und Decaisne; @—Ä nach Eichler.) Verwandtschaftsverhältnisse. Die C. werden von den meisten Autoren den Sazi- fragaceae zugerechnet. Durch die völlig freien, um eine Achsenspitze herum stehenden Carpelle mit einer grundständigen Sa. weicht Cephalotus von den Saxifragaceae ab, durch das Fehlen der hypogynischen Schüppchen und die angegebene Lage der Sa. von den Crassulaceae. Cephalotus Labill. 1 Art, C. follieularis Labill., in den Sümpfen von King George’s Sound in Westaustralien (Fig. 23). ka a Mad Zr Ei 9 ul LE un hen n" ul a a ne ce ah SAXIFRAGACEAE von E A. Engler. Mit 253 Einzelbildern in 35 Figuren. (Gedruckt im November 1890.) Wichtigste Litteratur. A. de Jussieu, Gen. XIX. — De Cand. Prodr. IV. 1—54. — End- licher, Gen. 843. — Lindley, Veg. Kingd. 561 [incl. Escalloniaceae (a. a. 0. 752, Hydran- geaceae (a. a. O. 569), Brexiaceae (a. a. O. 575), Grossulariaceae (a. a. O. 750), Francoaceae (a. a. 0. A451), Philadelpheae (a. a. ©. 753)). — Benth. et Hooker, Gen. I. 629. — Baillon, Observations sur les Saxifragees in Adansonia V. (1865) 282—304 und Histoire des plantes III. 3235 —464. — Payer, Organog£nie de la fleur p. 384 t. 82. — Eichler, Blütendiagramme II, 424. ? Merkmale. Bl. S, selten durch Abort eingeschlechtlich, diplochlamydeisch, bis- weilen durch Abort haplochlamyd., apetal, meist strahlig. Blütenachse vielgestaltig, convex, flach und häufig concav, dann unterwärtsmit demFrkn., häufiger der ganzen Länge nach mit demselben vereinigt. Kelchb. meist 5, seltener 4, noch seltener mehr (bis 12). Blb. ebenso viel wie Kelchb., dachig oder klappig, bisweilen vereinigt, selten fehlend. Stb. häufig doppelt so viel als Blb. und obdiplostemon oder nur ebenso viel und mit den Blb. abwechselnd, seltener ©, bisweilen mit verbreiterten und 2zähnigen Stf.; A. meist rundlich oder länglich, 2lappig, mit seitlich oder nach innen durch Längsspalt sich öffnenden Thecis. Carpelle nur selten frei und den Blb. gleichzählig, meistens weniger und die Frkn. untereinander vereinigt; der Frkn. daher meist mit 2, seltener 5 und mehr wandständigen oder scheidewandstän- digen Placenten; die Placenten meistens angeschwollen und mehrere Reihen, seltener 2 Reihen oder wenige Sa. tragend; Sa. umgewendet. Gr. so viel als CGarpelle, frei, mit spitzem oder spatelförmigem, N. tragendem Ende oder vereinigt mit kopfförmiger gelappter N. Fr. eine Kapsel oder Beere. S. meistens klein, mit krustiger, körneliger oder häu- tiger, nicht selten in Flügel verlängerter Schale, mit reichlichem, den kleinen E. umgebendem Nährgewebe. E. mit stielrundem Stämmchen und flach-convexen Keimb. — Selten 1jährige, meist mehrjährige Kräuter, auch Sträucher und kleine Bäume mit meist abwechselnden, seltener gegenständigen, sehr verschiedenartigen B., bisweilen mit nebenblattarligen Auswüchsen der Blattscheide. Bl. meist mittelgroß oder klein, in der Regel zu mehreren in verschiedenartigen Blütenständen. Aa Vegetationsorgane. So mannigfach die Vegetationsorgane der S. auch sind, so bieten dieselben doch kaum irgend welche Eigentümlichkeiten, welche nicht auch bei anderen Familien vorkämen. Es sei hier kurz hingewiesen auf die grundständigen und stengelstän- digen Brutzwiebeln der Arten von Saxifraga Sect. Nephrophyllum, auf die Adventivknospen bei Saxifraga stellaris L. var. comosa, auf das Vorkommen und Fehlen von Nebenb. bei Arten derselben ‚Gattung (Tellima), auf das Vorkommen und Fehlen von Nebenb. bei nahe verwandten Gattungen (vergl. Gruppe der Saxifraginae), auf die Stacheln bei Ribes (siehe daselbst). Anatomisches Verhalten. Da die S. Ijährige und mehrjährige Kräuter, sowie Holz- gewächse umfassen, so sind anatomische Verschiedenheiten bei ihnen leicht zu consta- tieren, dagegen sind keine hervorragenden anatomischen Eigentümlichkeiten vorhanden, durch welche sie anderen Familien gegenüber charakterisiert sind. Zwar hat Solereder 49 Saxifragaceae. (Engler.) bei einigen S. verschiedener Unterfamilien sehr stark genetzte, ausschließlich leiterförmig perforierte Scheidewände der Gefäßzellen beobachtet und ich habe dasselbe noch bei zahlreichen anderen S. gefunden ; aber diese Beschaffenheit der Gefäße findet sich auch nicht blos bei den nahestehenden Cunoniaceae, Hamamelidaceae und Bruniaceae, sondern auch bei den Humiriaceae, llicaceae, Staphyleaceae, Cornaceae, Buxaceae. Auch bei den in ihren Blütenverhältnissen den S. vielfach sich nähernden Rosaceae kommen neben den vorzugsweise einfach perforierten Querwänden der Gefäße leiterförmig perforierte vor. Bemerkenswert ist noch bei den holzigen Hydrangeoideae und Escallonioideae die durch- weg streng radiale Anordnung der Gefäße und Holzparenchymzellen, zwischen denen sehr zahlreiche, meist 1—2reihige Markstrahlen sich hinziehen, während bei den Aibesioideae die Markstrahlen breiter sind. Die Saxifragoideae sind in neuerer Zeit eingehend ana- tomisch untersucht worden. (K. Christ, Beiträge zur vergl. Anat. des Stengels der Caryophyllinen und Saxifragen, Marburg 1887, Thouvenin sur l’appareil. de soutien dans les tiges des Saxifrages in Bulletin de la societe botanique de France; Leist, Bei- träge zur vergl. Anatomie der Saxifrageen [in botan. Centralblatt XLIM. 1888] S. 100 ff.) Namentlich die letztere Abhandlung hat gezeigt, dass mehrfach die bisher auf den Blüten- bau und die Blattformen gegründeten Sectionen von Saxifraga und die verwandten Gattungen auch anatomische Eigentümlichkeiten besitzen; es ist aber auch leicht einzu- sehen, dass eine einseitige Berücksichtigung dieser anatomischen Merkmale gerade so wie eine einseitige Berücksichtigung blütenmorphologischer Merkmale zu einer unnatür- lichen Gruppierung der Saxifragoideae führen würde. Alle Arten von Saxifraga besitzen im Stengel eine deutlich differenzierte Endodermis, welcher sich meistens auch innen als Beleg ein mehr oder weniger mächtiger Collenchymring anlegt; eine Endodermis findet sich auch bei Chrysosplenium und Tellima, dagegen nicht bei Astilbe, Rodgersia, Heuchera, Boykinia, bergenia und Peltiphyllum. Innerhalb der Gattung Saxifraga ist die Section Cymbalaria dadurch charakterisiert, dass im Blattstiel der in den Blütenstielen anderer Arten vorkommende Sklerenchymring fehlt, die Section Euwaizoonia dadurch, dass markständige Bündel vorkommen, wie bei den Gattungen Peltiphyllum und Rodgersia, die Sectionen Kabschia und Porphyrion durch einen unmittelbar unter der Epidermis ge- legenen Sklerenchymring und Peridermbildung, die Section Miscopetalum durch Nicht- verdickung der an die Endodermis grenzenden Zellen. Von großer Bedeutung für die Charakteristik der Seclionen, Gattungen, ja sogar der Unterfamilien sind auch hier die Haare. Bei den Escallonioideae finden wir allgemein Izellige Haare, die bei den silber- glänzenden B. von Colmeiroa und Argophyllum in der Mitte ansitzend, zweischenkelig sind. Izellige Haare kommen auch den Hydrangeoideae allgemein zu und zwar meistens einfache, unverzweigte, conische; bei Dichroa febrifuga sind die Haare keulenförmig, hakig gekrümmt und stark warzig: Deinanthe bifida besitzt außer den gewöhnlichen lang conischen Haaren auch 2schenkelige;; bei Deutzia jedoch sind auch anliegende, regelmäßig verzweigte Sternhaare mit spitz kegelförmigen Strahlen vorhanden; dieselben sind bei Deutzia scabra auf der Oberseite der B. 3—6strahlig, auf der Unterseite 9—40strahlig. Nicht zu ver- wechseln mit diesen Izelligen Sternhaaren sind die bei Hydrangea Sect. Cornidia, Pileo- stegia und Broussaisia vorkommenden sternförmigen Büschel von Izelligen Haaren. Schizophragma allein besitzt unter den Hydrangeeae keulenförmige, 3—4zellige Haare. Auch die Francoideae haben 1zellige Haare. Dagegen finden wir bei den Saxifragoideae mehrzellige Haare und zwar entweder Ireihige oder mehrreihige. Die Übersicht der Sectionen von Saxifraga zeigt, wie wichtig dieser Unterschied für die Gruppierung der Gattung ist. Bei Heuchera, Tiarella, Boy- kinia, Tolmiea, Astilbe, Peltiphyllum fand ich mehrreihige Haare, wie sie bei Saxifraga, Seci. VII--XIV vorkommen. Auch sei darauf hingewiesen, dass die epidermoidalen Gerbstoffschläuche, welche Saxifraga Sect. Cymbalaria auszeichnen, auch bei der Gattung Lepuropetalum vorkommen. Endlich sind noch als eigentümliche epidermoidale Bildung die vielzelligen, in kleinen Vertiefungen sitzenden Schildhaare der Gattung Ber- genia zu erwähnen. er Saxifragaceae. (Engler.) 43 Blütenverhältnisse. In der großen Mehrzahl der Gattungen sind die Quirle der Blh. und des Andröceums 5gliedrig, seltener 4gliedrig; eine Erhöhung der Quirle bis zu 10 kommt vor bei Bauera und Decumaria, wo auch das Gynäceum aus 10 Carpellen gebildet sein kann. Obdiplostemonie und zugleich Isomerie des Gynäceums, welche bei den Crassulaceae die Regel ist, zeigen unter den S. namentlich Francoa (vergl. Fig. 35), Pileostegia, Hy- drangea, Dichroa, Broussaisia, Fendlera (Fig. 36 N), bisweilen auch Jamesia, Whipplea und Saxifraga; auch Parnassia, in deren Andröceum der äußere Staminalkreis durch gefranste Staminodien ersetzt ist, zeigt bisweilen Isomerie des Gynäceums und Andrö- ceums. Außerdem finden wir Isomerie des Gynäceums auch bei Gattungen mit einem Kreis von Stb., so bei den Escallonioideae, Tetracarpaea, Brexzia, Ixerba, Roussea, Quintinia. Hierbei stehen die Carpelle ebenso vor den Blb. wie bei den Gattungen mit 2 Staub- blattkreisen. Bei mehreren der angeführten Gattungen kommen aber häufig auch weniger Carpelle vor und bei den meisten S. ist es die Regel, besonders zahlreich sind die Gattungen mit 2 Carpellen. (Vergl. die Gattungsübersichten bei den einzelnen Unterfamilien.) Diese stehen entweder vollkommen median (Escallonia, Ribes, Heuchera) oder noch häufiger schräg in der Ebene von Kelchb. 1. Selten stehen 2 Carpelle lateral (Ribes alpinum). 3 Carpiden finden sich meistens in der Stellung 4. ; Da bei der Gattung Mitella neben Arten mit 10 Stb. (M. diphylla und M. nuda‘ auch solche mit 5 Sıb. vor den Blb. (M. pentandra u. M. japonica) und solche mit 5 Stb. vor den Kelchb. (M. caulescens, trifida, Breweri) vorkommen, so ist die Annahme gestattet, dass auch bei den anderen Gattungen mit einem Staminalkreis der epipetale abortiert ist. Staminodien an Stelle der epipetalen Stb. finden sich jedoch nur bei Parnassia. Während die eben besprochenen Fälle sich alle leicht auf das Diagramm der Crassulaceae zurück- führen lassen, bereiten diejenigen Gattungen, deren Andröceum zahlreiche Sib. besitzt, größere Schwierigkeiten. Solche Gattungen finden sich unter den Hydrangeoideae: Phila- delphus, Carpenteria, Deinanthe, Cardiandra, Platycrater. Bei Philadelphus entwickeln sich nach Payer die ©© Stb. aus 4 mit den Blb. abwechselnden Primordien:; dasselbe scheint auch bei Deinanthe der Fall zu sein. Ob die ©© Stb. bei Bauera rubioides durch Spaltung entstehen, ist nicht ermittelt. — Zygomorpbie tritt bei den S. sehr selten auf, bei Tetilla, Heuchera Sect. Heruchea, bei den peripherischen sterilenBl. von Hydrangea und Saxifraga Sect. Ligularia, deren Bl. schräg zygomorph sind (Fig. 27 E). Am wei- testen geht der Zygomorphismus bei Tolmiea, weil er sich hier bis auf das Andröceum erstreckt, von welchem nur die 3 hinteren Stb. entwickelt sind (Fig. 29 0O—S). Meistens sind die Bl. 8; eingeschlechtliche mit Verkümmerung der Stb. oder des Gynäceums finden sich nur bei Astilbe, Donatia, Broussaisia, Dedea, Choristylis. Bei Ribes $ Alpina, sowie bei Dedea hat der Abort zum Diöcismus geführt. Ungeschlechtliche Bl. treten sehr häufig an der Peripherie der Blütenstände der Hydrangeoideae-Hydrangeae auf (Ss. daselbst). Die Blütenachse zeigt sehr verschiedene Abstufungen; sie ist flach bis becher- förmig bei den Saxifragoideae-Saxifrageae und Parnassieae, den Escallonioideae und Baueroideae, dagegen nur concav bei den Hydrangeoideae, Ribesioideae und Saxifragoi- deae-Donatieae; wenn die Blütenachse concav, so ist sie auch meistens mit dem Frkn. verwachsen; doch giebt es bei den Saxifragoideae-Saxifraginae mehrere Gattungen, bei denen der Frkn. nur unterwärts mit der concaven Achse verbunden ist, so bei Bergenia, Bolandra, Boykinia, Sullivantia. Emergenzen der Blütenachse sind bei den S. seltener, als bei den Cunoniaceae; sie kommen namentlich vor bei den Francoideae, bei Brexia und Roussea zwischen den Stb.; bei letzteren beiden Gattungen sind sie auch als Stami- nodien gedeutet worden. Außer diesen axillären, als Nektarien fungierenden Discusbil- dungen kommen anderseits auch bei einigen Sectionen von Saxifraga und bei Escallonia epigynische Discusbildungen an unterständigem Frkn. vor, die ebenfalls als Nektarien fungieren. 44 Saxifragaceae. (Engler.) Hinsichtlich der Blh. ist zu bemerken, dass typisch Kelch und Blkr. vorhanden sind; das Fehlen der letzteren in einigen Gattungen dürfte auf Abort beruhen, so sicher bei Astilbe und Rodgersia, bei welcher Gattung häufig noch 1—2 Blb. vorhanden sind, bei Oresitrophe, Saxifraga Sect. Tetrameridium, Saxifragella, Chrysosplenium; bei diesen Gattungen ist dann der Kelch nicht selten corollinisch, weißlich; dies ist in besonders hohem Grade bei den geschlechtslosen oder tauben Bl. der Hydrangeeae der Fall. Corolli- nische Ausbildung des Kelches treffen wir aber auch bei Deinanthe und Ribes an, obgleich da die Blb. noch vorhanden sind. Über die Knospenlage der Kelchb. und Blb. vergl. bei den einzelnen Unterfamilien. Besondere Beachtung verdient noch, dass bei Roussea voll- ständige Sympetalie vorkommt, während die nahe verwandten Gattungen Brexia u. Ixerba getrennte Blb. besitzen. So verschieden auch das Gynäceum in seinem Verhältnis zur Blütenachse und hinsichtlich der Zahl der dasselbe zusammensetzenden Carpelle ist, so ist doch eine große Übereinstimmung bei den verschiedenen Unterfamilien und zahlreichen Gattungen nicht zu verkennen. Diese Übereinstimmung zeigt sich in den meist anschwellenden und mit zahlreichen, meist mehrreihig stehenden Sa. besetzten Placenten. Eine Ausnahme machen hiervon nur Eremosyne, wo in jedem Carpell nur eine grundständige aufsteigende Sa. vorhanden ist, Whipplea und Colmeiroa, deren Frkn. in jedem Fach nur 1 vom Scheitel herabhän- gende Sa. besitzt, Ixcerba mit je 2 hängenden Sa. Dedea mit je 2 aufsteigenden Sa. an den wandständigen Placenten. Die Placenten sind, wie aus den Gattungsübersichten bei den einzelnen Unterfamilien hervorgeht, oft bei nahe verwandten Gattungen wandständig und central, je nachdem die Fruchtblattränder weniger oder mehr nach innen einspringen; verhältnismäßig selten sind sie nur am Grunde der Fruchtknotenfächer entwickelt; auf- fallend sind die vom Scheitel der Fruchtknotenfächer in dieselben hinein hängenden Pla- centen bei Vahlia und Escallonia. Der Blütenstand ist ein sehr verschiedener und am besten bei den einzelnen Gattungen zu behandeln. Traubige Blütenstände finden wir bei Francoa, Ribes, Tellima, Tiarella, Tolmiea, Mitella,; den Hydrangeoideae-Philadelpheae, den Escallonioideae-Tetra- carpeae, Anopterus, Itea, Quintinia, Valdivia, Escallonia, Berenice, Polyosma. Hierbei sind die Bl. meist mit 2 Vorb. versehen. Bei vielen anderen Gattungen der S. tritt aus den Achseln der Vorb. Verzweigung ein und so entstehen aus Trugdolden zusammenge- setzte Trauben oder Rispen. Die Trugdolden sind meisens Dichasien, dieselben sind be - sonders schön bis in die Endverzweigungen zu verfolgen bei Chrysosplenium, während in vielen anderen Fällen, namentlich bei Heuchera, die Endverzweigungen der Dichasien Wickel sind. In anderen Gattungen, z. B. bei Bergenia, werden die Seitenzweige sogleich zu Wickeln, die bei letzterer Gattung durch dorsiventrales Wachstum und Unterdrückung der Vorb. noch besonders auffallend sind. Über die grundständigen Wickel von Parnassia s. daselbst. In Wickeln endende Dichasien sind auch meistens die Seitenzweige der schirmförmigen Rispen bei den Hydrangeeae (vergl. daselbst). Cymös sind endlich auch die Blütenstände einiger Escallonioideae, wie Abrophyllum, Cuttsia, Argophyllum, Chori- stylis und Phyllonoma. Letztere Gattung ist noch besonders charakterisiert dadurch, dass der Blütenstand am oberen Ende der Blattoberseite entspringt (Fig. 49); es ist hier- bei bemerkenswert, dass in den Achseln dieser mit dem adventiven Blütenstand ver- sehenen B. ebenso Knospen sich entwickeln, wie in den Achseln der sterilen B. Bestäubung. Die meisten S. sondern entweder an ihrer Blütenachse (bei perigy- nischer Insertion der Blb. und Stb.) oder an ihrem Frkn. Honig aus, der zur Anlockung von Insekten dient. Bei Parnassia wird an der Oberseite der fleischigen Scheibe der ge- fransten Staminodien in 2 flachen Höhlungen Honig ausgeschieden, nicht an den Köpfchen der Fransen. Die vorzugsweise weißen, bisweilen auch gelb und rötlich gefärbten BIb. der meist in größerer Zahl vereinigten Bl. machen dieselben leicht bemerkbar und bei den Hydrangeoideae-Hydrangeeae sind es die peripherischen sterilen Bl., welche zu den mehr unscheinbaren Geschlechtsbl. hinleiten. Wo wie bei Chrysosplenium und Oresitrophe die ee m Saxifragaceae. (Engler. 45 Blb. abortiert sind, ist dafür der Kelch lebhaft gefärbt. Die meisten S. sind homogam oder proterogynisch, es gilt dies namentlich von den Escallonioideae, den Hydrangeoideae- Philadelpheae, Chrysosplenium, Vahlia, Heuchera, Mitella, Tellima, Bergenia. Dagegen sind bei Ribes einzelne wie R. rubrum und AR. nigrum homogam, andere wie R. Grossularia proterandrisch. In der Gattung Saxifraya sind S. Seguieri, moschata, an- drosacea entschieden proterogynisch, S. oppositifolia und S. tridactylites bald proterogy- nisch, bald proterandrisch, die übrigen, so weit jetzt die Beobachtungen reichen, prote- randrisch. Ebenso ist Parnassia ausgezeichnet proterandrisch. Ausführlicheres über diese Verhältnisse, sowie auch über die Bewegungen der Stb. bei den proterandrischen S. findet man bei: Engler in Bot. Zeit. 1868, S. 873. — H. Müller, die Befruchtung der Blumen, S. 92—95, und Alpenblumen, S. 88 —114. Frucht und Samen. Bei den meisten S. entwickelt sich der größte Teil der vor- handenen Sa. zu S. Um so auffallender ist die Gattung Polyosma, bei welcher in der ganzen beerenartigen Fr. nur ein einziger großer grundständiger S. entwickelt wird, ob- gleich an den 2 wandständigen Placenten zahlreiche Sa. stehen. Die meisten S. haben apselfr. und zwar kleine; aber :h nicht über sehr große Strecken hinweg sich ver- Kapself d kl ; aber doch nicht über sehr große Strecken | 5 sich reitende S. Beerenfrüchtige Gattungen sind in geringerer Zahl vorhanden. breitende S. B früchtige Gattung d in geringerer Zahl vorhand Geographische Verbreitung. Die meisten S. finden sich in Gebieten, welche ent- weder gegenwärtig im Zusammenhang stehen oder in früheren Perioden in Verbindung waren. Dies gilt namentlich von den Saxifragoideae, welche mit Ausnahme der in Afrika und dem tropischen Asien vorkommenden Gattung Vahlia, der australischen Gattung Donatia in der nördlich gemäßigten und arktischen Zone entwickelt sind und zum Teil sich dann noch in Amerika, dem Hochgebirge entlang bis nach dem südlichen Chile er- strecken; dasselbe gilt von den Zibesioideae und der Gattung Hydrangea, während die übrigen Aydrangeoideae mit Ausnahme der auf den Sandwichinseln vorkommenden Gattung Broussaisia nur der nördlich gemäßigten Zone angehören. Dagegen sind die Escallonioideae vorzugsweise zwischen dem 15. und 44° s. Br. entwickelt und auch auf Inselgebieten ver- treten. Außerhalb der angegebenen Grenzen kommen nur wenige Escallonioideae vor, nämlich 2 Escallonia in Patagonien und Feuerland, die im nordöstlichen Amerika, in Japan, China und dem Himalaya verbreitete Gattung /tea, 2 Arten von Polyosma im tem- perierten Himalaya und Phyllonoma im mexikanischen Hochland. Fossile S. sind mehrfach beschrieben worden und einige wohl auch unzweifelhaft dieser- Familie zuzurechnen. Namentlich ist zu erwähnen Saxifraga oppositifolia L. aus den postglacialen Bildungen von Bovey Tracey in England und Dänemark. Von Interesse sind ferner die Gattung Stephanostemon Caspary, deren Bl. sich im Bernstein des Sam- landes finden, Stb. von Deutzia-Arten und Bl. einer mit /tea verwandten Escallonioidee, Adenanthemum iteoides Conweniz, ebenfalls im Bernstein des Samlandes. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die S. stehen am nächsten den Crassulaceae u. Cunoniaceae. Die ersteren weichen im Wesentlichen nur ab durch die hypogynischen Schüppchen und ihren anatomischen Bau, die Cunoniaceae durch die constant gegenstän- digen, mit Nebenb. versehenen B. Sodann bestehen nahe Beziehungen zu den Hamame- lidaceae (s. d.) und den Rosaceae, namentlich berühren sich beide Familien durch die Astilbinae und Spiraeeae. Astilbe und Aruncus sind schon mehrfach verwechselt worden, auch Eriogynia wurde für eine S. gehalten; es kommen aber bei Astilbe, sowie bei anderen S. typisch nie mehr als 2 Staminalkreise vor. Überhaupt finden wir bei den Rosaceae, welche mit den 5. verwechselt werden könnten, entweder mehr Staminalkreise oder nicht so dicke Placenten oder nur spärliches, meistens gar kein Nährgewebe in den S. Nutzen gewähren unter den S. nur die beerenfrüchtigen Ribesioideae; viele aber sind als Zierpfl. sehr beliebt. Einteilung der Familie. A. Kräuter von sehr verschiedener Tracht, meist mit abwechselnden B., diese ohne Nebenb. oder mit nebenblattartiger Auszweigung der Scheide. Bl. meist mit 5, 46 Saxifragaceae. (Engler.) seltener 4 Kelchb. und Blb., bisweilen ohne letztere. Frkn. aus 2, seltener 3—-4 Car- pellen gebildet, Afächerig oder 2fächerig, oberständig bis unterständig I. Saxifragoideae. a. Stb. hypogynisch oder perigynisch oder epigynisch, im letzteren Fall von den Gr. Selnennleee SEN N ER BUT le ar l. Saxifrageae. a. Carpelle selten ke, anste mehr oder wenig Hensiien und dann die Placenten entweder w andlemdke oder grundständig oder central. I. Große Stauden mit doppelt bis dreifach 3teiligen oder gefingerten B. mit häutigen Nebenb. Blb. klein, linealisch oder fehlend. Carpelle oberständig, frei oder vereinigt . . . a a Nase Il. Stauden mit snadlenlheen, verkehrt-eiförmigen, lederartigen B. ohne Nebenb. Blb. klein, spatelförmig. Carpelle fast ganz frei lb. Leptarrheninae. III. Stauden, seltener 1jährige Kräuter. B. ungeteilt oder gelappt oder handför- mig gespalten, mit oder ohne nebenblattartige Auszweigung der Scheide. Carpelle mehr oder weniger vereinigt. Blütenachse flach oder becherförmig, frei, oder mit den Carpellen vereinigt . . . . . . „Le. Saxifraginae. 3. Carpelle vereinigt, Placenten 2—3, vom Scheitel herabhängend. B. gegenständig ° Id. Vahliinae. x. Carpelle vereinigt. Gr. getrennt. Frkn. 2fächerig, in jedem Fach mit 1 vom Grunde aufsieigenden Sa. . . . ß . 2.2. Eremosyneae. d. Carpelle vereinigt. Kein oder ein kmmoren er Pleaanien 3—4, wandständig. Res iklappien > . ....8. Parnassieae. b. Stb. epigynisch, dicht nahen dem Gr. dan enistnischen Soheilhe eingefügt 4. erakien, . Mehrjährige Kräuter mit grundständigen B. und einer Traube oder Ähre am Ende eines nackten Schaftes. Bl. meist 4teilig. Stb. meist 8, mit kleinen schuppenförmigen Emergenzen der Blütenachse abwechselnd. Frkn. 4fächerig, selten 2fächerig, mit SS »reihuezstehenden sau 2 . . .. ]L5. Franeoideae. Sträucher oder Bäume, mit tniknelhes, ei asomeikändigsem B. ohne Nebenb. Bl. meist mit 5 (bisweilen mehr) Kelchb. ad Blb. Stb. (bisweilen 00), meist epigynisch. Frkn. halbunterständig oder unterständig, meist 3— 5fächerig III. Hydrangeoideae. a. Bl. alle gleichartig. Blb. in der Knospe meist gedreht. Stb. meist flach. Fr. scheidewandspaltig, die einzelnen Carpelle häufig nach innen fachspaltig 6. Philadelpheae. b. Die peripherischen Bl. des Blütenstandes häufig (nicht immer) steril, mit größeren Kelchb. Blb. in der Knospe meist klappig. Stb. fadenförmig oder pfriemenförmieg. Fr. eine Kapsel oder Bere . . . . . 7. Hydrangeae. . Sträucher mit abwechselnden, einfachen Be a Ikllotmem Nolan, Stb. 10. Frkn. untersländig, 5Sfächerig, mit —6 Sa. an den centralwinkelständigen Placenten IV.8. Pterostemonoideae. Sträucher oder Bäume, selten Kräuter, mit einfachen, abwechselnden, oft lederartigen und drüsig gesägten B. ohne Nebenb. Stb. ebenso viel als Blb. Frkn. oberständieg, bis unterständig, meist mit 00 mehrreihig stehenden Sa. an den Placenten V.9. Escallonioideae. . Sträucher mit einfachen, abwechselnden B. ohne Nebenb. Bl. in Trauben. Frkn. unterständig, Afächerig, mit 2 wandständigen Placenten. Fr. eine Beere VI. 10. Ribesioideae. Sträucher mit gegenständigen, 3blättrigen B. ohne Nebenb. Bl. einzeln, achselständig. Frkn. halbunterständig, mit 2 wandständigen Placenten mit c© Sa. Fr. eine fachspal- lige,Kapsel m. a Au N a EN AEE B a TeronEre Saxifragoideae-Saxifrageae-Astilbinae. Große Stauden vom Habitus der Aruncus und Ulmaria. B. doppelt bis 3fach 3teilig oder gefingert mit häutigen Nebenb. Blb. klein, linealisch oder fehlend. A. seitlich sich ie een al A en in rn ara or Saxifragaceae. (Engler.) 47 öffnend. Carpelle oberständig, frei oder zusammenhängend. S. flach und beiderseits stark verschmälert. A. Carpelle 2—3, frei oder am Grunde etwas zusammenhängend. Grundb. doppelt bis drei- inch Rama. ne 5 Bir 0 DEsc al DE or 1. Astilbe. B. Carpelle 2—3, unterwärts vereinigt. Grundb. gefingert . . . . ...2 Rodgersia. Fig. 24. A—EH Astilbe Thunbergii (Sieb. et Zuce.) Maxim. A Diagramm; B Bl.; € Längsschnitt durch das Gynä- ceum; D Sa.; E Fr.; FS. — G—M Rodgersia podophylla A. Gyay. @ Habitus; H Diagramm; J Bl.; K dieselbe weiter vorgeschritten; Z Frkn. im Längsschnitt; M derselbe im Querschnitt. (Oxriginal.) 1. Astilbe Hamilt. (Hoteia Morr. et Decne.) Bl. S oder oft durch Abort einge- schlechtlich. Blütenachse schüsselförmig, nur am Grunde mit dem Frkn. vereint. Kelch- abschnitte 5, seltener 4, eiförmig, dachziegelig. Blb. 3—4, linealisch, spatel- förmig oder fehlend. Sıb. 10 oder 8, obdiplostemon oder 5 mit fadenförmigen Sf. und herzförmigen A. Carpelle %2—3, mit Placenten an der Bauchnaht, mit zahlreichen Sa., frei oder vereinigt; Gr. 2—3, pfriemenförmig, mit stumpfen N. Kapsel mit an der Bauchnaht sich öffnenden Carpellen. S. mit eiförmigem Kern und beiderseits in lange spitze Enden verlängerter dünner Schale. E. in der Achse des fleischigen Nährgewebes. — Stauden mit unterirdischem Rhizom, großen, doppelt oder 3fach gedreiten B., mit häutigen Stipularscheiden, mit gestielten, eiförmigen oder eilanzettlichen, gesägten Blatt- chen. Bl. klein, weiß, rötlich oder grünlich in großen, aus Trauben oder Ähren zu- sammengesetzten Rispen, mit Vorb. 48 Saxifragaceae. (Engler.) Eiwa 6 Arten im Himalaya, in Ostasien und dem nordöstlichen Nordamerika. A. Bl. mit 40 (selten 8) Stb. und 5 (selten 4) Blb.: A. rubra Hook. f. et Thoms. Stengel und Blattstiele am Grunde lang gelbhaarig. Blb. blassrot, lineal, etwa 3mal so lang als die Kelchabschnitte; die jungen Carpelle unten vereinigt; in den Khasia-Gebirgen von 1300—2000 m. Sehr nahe- stehend, aber mit schwächerer Behaarung ist A. chinensis (Maxim.) Franch. et Sav., ver- breitet in den Gehirgsläudern Asiens bis zum Amurland, in Korea und Japan. Bei A. Thun- bergii (Sieb. et Zucc.) Maxim. (Fig 24 A—F) und A. japonica {Morr. et Decne.) Miqu. sind die spatelförmigen weißen Blb. nur 2mal so lang als die Kelchb.; erstere Art in China und Japan, letztere ausgezeichnet durch längere Blütenstiele, in Japan heimisch und allgemein verbreitele Zierpfl. — A. decandra Don in Georgien und Carolina besitzt nur kleine lineal- spatelförmige Blb., welche die Kelchabschnitte kaum überragen. — B. Bl. ohne Blb., mit 40 (selten 8) oder nur 5 Sth.: A. speciosa Jungh., an den Stengeln und Blattstielen mit sehr langen rostbraunen Haaren; mit herzeiförmigen, großen Blättchen, 10 oder 8 Stb.; in den Gebirgen Javas; A. rövularis Hamilt. mit kleinen Blättchen und nur 5 Stb. in den Bl.; in dem Khasiagebirge. 2. Rodgersia Gray. Bl. proterogynisch. Blütenachse kurz kreiselförmig, unten mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte 5, lanzettlich, abstehend, in der Knospe klappig, weißlich. Blb. meist nur I—2, selten 5, häufig 0, schmal lanzettlich und kürzer als die Kelchb. Stb. 10, obdiplostemon, mit pfriemenförmigen Stf. und kurz eiförmigen A. Frkn. breit kegelförmig, 2-—3fächerig, mit 00 abstehenden oder hän- genden Sa. an den Placenten. Gr. 2—3, ziemlich lang, pfriemenförmig, mit kleinen, kopf- förmigen N. Kapsel 2—3fächerig. S. mit beiderseits in spitze Enden verlängerter Schale. — Stauden mit schuppigem Grundstock, handförmig geteilten, 3—5blättrigen B. mit breit keilförmigen, am Ende 3lappigen und gezähnten Blättchen. Blütenstand die B. über- ragend, mit reichblütiger, vielfach zusammengesetzter Rispe, die Seitenzweige trugdoldig mit wickeligen Endzweigen. Bl. klein, ohne Vorb. 4 Art, R. podophylla A. Gray, im mittleren China und in Japan (Fig. 24 G—M). II. ıb. Saxifragoideae-Saxifrageae-Leptarrheninae. Stauden mit grundständigen, verkehrt-eiförmigen oder eilanzettlichen, kerbig-ge- sägten, dicken, lederartigen B., mit kleinen Bl. in endständiger Rispe. Blütenachse flach. Blb. 5 oder fehlend. Stb. 10 mit kreisförmigen, fast schildförmigen A., welche sich nach oben durch eine breite, für alle 4 Fächer gemeinsame Öffnung öffnen (in der Figur nicht recht gelungen). A. Grundb. verkehrteiförmig. Blb. vorhanden. Carpelle frei . . . . 3. Leptarrhena. B. Grundb. eilanzettlich. Blb. fehlend. Carpelle vereint . . ». . ..... 4. Tanakaea, Fig. 25. Leptarrhena pyrolifolia R.Br. A Bl.; B dieselbe geöffnet, mit quer durchsehnittenem Gynäceum; (C' Gy- näcenm im Längsschnitt; D Fr.; ES. (Original.) 3. Leptarrhena R. Br. Blütenachse schüsselförmig, am Grunde mit dem Frkn. vereint. Kelchabschnitte 5, eiförmig. Blb. spatelförmig. Stb. 10, mit pfriemenför- migen Stf. und kleinen kreisförmigen A. Carpelle 2, am Grundekaum zusammen- hängend, mit © aufsteigenden Sa. an den grundständigen Placenten, kurzen Gr. und einfachen N. Fr. lederartig, geschnäbelt, nach innen aufspringend, mit vielen, nach beiden Seiten lang zugespitzten S. mit kleinem Kern. — Mehrjähriges Kraut mit breit Saxifragaceae. (Engler.) 49 gestielten lederarligen, immergrünen, länglich verkehrteiförmigen, gesägten B., mit fast nacktem Schaft und kleinen weißen Bl. in aus Trugdolden zusammengesetzten Rispen (Fig. 25). 4 Art, L. pyrolifoia BR. Br., von Kamtschatka über die Aleuten nach Nordamerika und dort in den Rocky Mountains südwärts bis 49° n. B. 4. Tanakaea Franch. u. Savat. Blütenachse flach. Kelchabschnitte 5, länglich. Blb. fehlend. Sıb. 10 wie bei voriger. Carpelle 2, vereinigt, mit Ifächerigem Frkn. und 2 sehr kurzen Gr. — Mehrjähriges Kraut mit dünn gestielten, dicken, eilan- zettlichen, gesägten B., am Grunde mit an der Spitze wurzelnden Ausläufern, mit end- ständiger, pyramidaler lockerer Rispe und kleinen Bl. 1 Art, T. radicans Franch. u. Savatier, in Japan. ı c. Saxifragoideae-Saxifrageae-Saxifraginae. Stauden, seltener Ijährige Kräuter. B. ungeteilt oder geteilt, mit oder ohne Neben- bildungen an den Scheiden. Blb. vorhanden oder fehlend. Carpelle mehr oder weniger vereinigt. Blütenachse flach oder becherförmig frei, oder mit dem Frkn. vereinigt. A. Blütenachse flach. Grundachse nach der Blütezeit 4 herzförmiges Grundb. entwickelnd. Kelchb. 5—7, corollinisch. Blb. fehlend. Stb. 10—A4 . . .„. .„... 5. Oresitrophe. B. Blütenachse flach oder schüssel- oder becherförmig. Grundachse zur Blütezeit mit meh- reren B. a. B. mit eingesenkten mehrzelligen Drüsen . . ur 1.2265 Bergenia. b. B. ohne eingesenkte Drüsen, kahl oder verschieden Bakean, a. Placenten central. I. Blütenachse becher- oder schüsselförmig, nur am Grunde mit den Carpellen zu- ee Nektar ausscheidend. . Carpelle seitwärts gar nicht mit der Blütenachse vereint. Blb. lineal. Stb. 5. -Nebenb. groß . . . Se: ern ei Bolandra, 2. "Carpelle unterwärts mit der Bikrenachse erassna. Blb. lanzettlich oder ver- kehrt-eiförmig. Stb. 10 oder 5. Nebenb. vorhanden oder fehlend. * Kelchh. klappie. Blb. abfällie,. Stby Au. 2.72.2072 .2078 Boykmıa. ** Kelchb. dachziegelig. Blb. bleibend. Stb.5. . . . .9. Sullivantia. IT. Blütenachse flach oder schüsselförmig oder becherförmig und dann mit den Car- pellen verwachsen. Frkn. am Grunde oder am epigynischen Discus Nektar aus- scheidend. 1. Blb. unten spitz, bisweilen fehlend. * Blb. vorhanden. + Stb. 5 oder 6. © Blb. länger oder so lang als die Kelchb. B. mit Stipularscheiden 10. Suksdorfia. ©O Blb. kürzer als die Kelchb. Nur 1 grundständiges Laubb. 11. Aceriphyllum. ++ Stb. 10. © Gefäßbündel von einer gemeinsamen Endodermis umschlossen 12. Saxifraga. ©O©. Endodermis jehleud a rear Beltiphyllum« #* Blb. fehlend. Stb. ee tee reze1Ar Sazıfrazella, 2. Blb. unten breit, wie ie Kelene. in die tea übergehend 15. Zahlbrucknera. 3. Placenten fast grundständig. Frkn. fri. . . OR 16. Tiarella. +. Placenten wandständig. Blütenachse glockig bis“ röhrig. Frkn. ganz oder ober- wärts frei. Pac yereiniet N. 21appieme Veen nen lie Bauriar II. Gr. getrennt. 1. Blb. ungeteilt. * Bl. in lockeren oder gedrängten, knäuelförmigen Trugdolden, eine Rispe oder Scheinähre bildend. Stb. 5. Blb. bisweilen fehlend.. . . 18. Heuchera. ** Bl, mit schiefer, röhriger Blütenachse, in Trauben. Stb. 3. 19. Tolmiea. Natürl. Pflanzenfam. III. 2a. /A 50 Saxifragaceae. (Engler.) 3. Blb. meist geteilt. Bl. in Trauben. Stb. 10 oder 5. * Blb. bisweilen ungeteilt, meist 3—7lappig oder fiederspaltig.. Kapsel geschnä- belt... Stbe 10. Sa a a aan Be 20. Tellima. ** Blb. 3spaltig oder fiederspaltig.. Kapsel ungeschnäbelt. Stb. 140 oder 5 £ 21. Mitella. ö. Placenten wandständig. Blütenachse kreiselförmig, mit dem Frkn. vereint. Blb. fehlend 22. Chrysosplenium. e. Placenten wandständig, 2lappig. Blütenachse becherförmig, unten mit dem Frkn. vereint. Br. fachspaltier. 7. 2.2 nn nn. 28. rbepuropetalume 5. Oresitrophe Bunge. Blütenachse schüsselförmig. Kelchabschnitte 5—7, länglich-eiförmig, petaloid. Blb. fehlend. Stb. 10—14 mit dünnen, pfriemenför- migen Stf. und fast kreisföormigen A. Frkn. oberständig, kegelförmig, Afächerig, mit 9 Ylappigen wandständigen Placenten und von denselben horizontal abstehenden Sa. Gr. dünn, pfriemenförmig; mit kleinen kopfförmigen N. Kapsel I fächerig, wenigsamig, zwischen den Gr. sich öffnend. S. länglich, mit dünner Schale. — Staude mit dicker, von Niederb. besetzter Grundachse und einem blattlosen, locker rispigen Stengel mit wickeligen Seitenzweigen und an dünnen Stielen ohne Vorb. sitzenden blass rötlichen, zuletzt grünlich-weißen Bl. Nach dem Blütenstand ein dick gestieltes, herz- eiförmiges, gesägtes, unterseits an den Nerven dornig behaartes Grundb. 4 Art, O. rupifraga Bunge, auf Gebirgen bei Peking in China. Fig. 26. A—B Bergenia crassifolia (L.) Engl. A Bl.; B dieselbe im Längsschnitt, die perigynische Insertion der Stb. zeisend; CO Fr.; D S.; E derselbe im Längsschnitt. — F, @ Bolandra oregana Watson; F Bl. aufgerollt, nach Rntfernung des Gynäceums; @ Gynäceum im Längsschnitt. — H, J Boykinia major A. Gray; H ein Zweig des Blütenstandes; J Bl. im Längsschnitt. — X, L Sullivantia oregana Watson.; X Bl. im Längsschnitt; LS. — M—0O Suksdorfia violacea A. Gray; M Bl.; N der untere Teil derselben im Längsschnitt; O0 Sa. (Original.) Saxifragaceae. (Engler.) 51 6. Bergenia Mönch (Geryonia Schrank, Megasea Haw.). Blütenachse schüssel- förmig, seitwärts nicht mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte eiförmig, quincuncial dachziegelig. Blb. am Rande der schüsselförmigen Achse, in der Knospe dachziegelig. Stb. 10 mit zugespitzten Stf. und kurzen eiförmigen, seitlich sich öffnenden A.; Carpelle 2—3, nur am Grunde zusammenhängend, mit unten zusammenhängenden, oben wandständigen Placenten und zahlreichen Sa. Gr. lang kegelförmig, mit breiter nierenförmiger N. Kapsel zwischen den Gr. an der Bauch- naht der Carpelle aufspringend. S. ©0, groß, länglich, mit schwarzer Schale. Mehr- jährige Stauden mit dickem Grundstock, großen gestielten, am Grunde breit scheidigen, mehr oder weniger eiförmigen, dicken, durch eingesenkte Drüsen ausgezeich- neten (unter der Lupe punktiert erscheinenden) B. und aus vielblütigen Trugdolden oder Doppelwickeln zusammengesetztem Blütenstand ohne Tragb. oder Vorb. Bl. ansehn- lich, mit rosafarbenen oder weißen Blb. und proterogynisch. (Fig. 26 A—E). A. B. unbehaart. Bl. rötlich: B. cordifolia (Haw.) A. Br. mit rundlichen, herzförmigen B., im Altai; B. crassifolia (L.) Engl. mit länglichen, gekerbten, in den Stiel mehr oder weniger keilfürmig übergehenden B., im Altai und im sajanischen Gebirge an der Nordgrenze der Mongolei, an der Baumgrenze, B. purpurascens (Hook. et Thoms.) Engl. mit eiförmigen, ganz- randigen B., im Sikkim-Himalaya von 3000—5000 m; B. Delavayi (Franch.) Engl. mit noch einmal so großen Bl. als die vorige, in Yunnan. B. B. am Rande mehr oder weniger gewimpert, bisweilen auch behaart. Bilb. rosa oder weiß: B. ligulata (Wall.) Engl. mit kurzgestielten, eiförmigen, am Rande gekerbten und gewimperten B. und großen, weißlichen Bl., vom nordwestlichen bis zum östlichen Hima- laya von 2000—3300 m, auch im Khasiagebirge um 1300 m; B. Stracheyi (Hook. f. et Thoms. Engl., von der vorigen durch behaarte Kelchb. und aufrechte, nicht hängende Fruchtstiele unterschieden; im westlichen Himalaya, von 3600—4600 m; B. eiliata (Royle) A. Br. ist wohl nur eine durch beiderseits stark behaarte B. ausgezeichnete Varietät der B. ligulata. — Außer diesen in botanischen Gärten und auch sonst wegen ihrer schönen, im zeitigen Früh- jahr auftretenden Bl. kultivierten Arten finden sich in den Gärten auch noch Formen, welche wahrscheinlich Bastarde sind, so B. subeiliata A. Braun (B. crassifolia >< ligulata) und B. media (Haw.) (B. cordifolia >< erassifolia). 7. Bolandra A. Gray. Blütenachse glockig, nichtmit dem Frkn. ver- wachsen; Kelchabschnitte dreieckig-lanzettlich, kurz zugespitzt, in der Knospe klappig. Blb. 5, am Rande der becherförmigen Achse, schmal lineal-lanzettlich. Stb. 5, vor den Kelchb. mit pfriemenförmigen Stf. und kurzen, 2lappigen A. Frkn. eiförmig, am Grunde 2fächerig, in 2 lange kegelförmige Gr. übergehend, mit kleinen, abgestutzten N.; Placenten dick, in die Gr. hinauf verlaufend, mit ©© hängenden Sa. Kapsel dünnwandig, mit 00 5. — Stauden mit beblättertem Stengel, handnervigen B. mit großen, stengelumfassenden Stipularscheiden und mit wenigen, ziemlich großen Bl. in lockerer Rispe. Bl. mit lineal-lanzettlichen Vorb. 2 Arten, B. oregana Watson, im Oregongebiet, B. californica A. Gray in Kalifornien. 8. Boykinia Nutt. Blütenachse kreiselförmig’ oder becherförmig, mit dem unteren TeildesFrkn. vereinigt. Kelchabschnitte eiförmig oder dreieckig, in der Knospe klappig. Blb. spatelförmig oder verkehrteiförmig, kurz genagelt. Stb. 40 oder 5 am Rande der becherförmigen Achse, mit kurzen, pfriemenförmigen Stf. und eiförmigen A. Frkn. eiförmig, 2fächerig, mit ©0 S. an den dicken, scheidewandständigen Placenten. Gr. pfriemenförmig mit kleinen N. Kapsel kuzelig, am Scheitel zwischen den Gr. sich öffnend, mit zahlreichen eiförmigen S. mit glänzender Schale. — Stauden von der Tracht der vorigen, aber die B. bisweilen am Grunde einfach scheidig ohne Stipular- sprossung. Seitenzweige des Blütenstandes oft in vorblattlose Wickel ausgehend. 7 Arten, meist in Nordamerika, 1 in Japan. A. Bl. mit 140 Stb.: B. Jamesü (Torr.) Engl. mit dicken, rundlichen, gekerbten Grund- und Stengelb., mit länglicher Rispe, keilförmigen Tragb. und spitzen Blb., in den Rockey- Mountains von 52—56°. — B. Bl. mit 5 Stb. vor den Kelchb.: B. Richardsoni (Hook.) Gray mit großen nierenförmigen, kerbig gezähnten B. und länglicher, zusammengezogener Rispe, an allen grünen Teilen mit dicken gestielten Drüsen; im arktischen Nordamerika vom Kotzebuesund bis zum Kupferminenfluss. — B. aconitifolia Nutt., große Staude mit einer aus 1% 592 Saxifragaceae. (Eneler.) lang geslielten Trugdolden zusammengesetzten Rispe, in den Gebirgen von Virginien und Nordcarolina, dieser sehr ähnlich B. Iycoctonifolia (Maxim.) Engl. im mittleren Japan. B. oceidentalis Torr. et Gray, der vorigen ähnlich, aber mit noch länger gestielten B. und Blütenständen, in den Wäldern des kalifornischen Küstengebirges; B. major A. Gray’ (Fig. 26 H, J), kräftige, bis 4 m hohe Pfl., ausgezeichnet durch laubige Stipularscheiden; in den Wäldern der Sierra Nevada und im Oregongebiet. — B. rotundifolia Parry mit rundlich- nierenförmigen, mehrfach gelappten B.; in den San Bernardino Mountains in Süd-Kalifornien. 9. Sullivantia Torr. et Gray. Blütenachse glockig, unterwärts mit dem Frkn. verwachsen. Kelchabschnitte eiförmig, dachziegelig. Blb. spatelförmig, Stb. 5 am Rande der Blütenachse mit kurzen Stf. und 2lappigen A. Frkn. 2fächerig, mit dicken, scheidewandständigen Placenten und ©© Sa. Gr. kurz, kegelförmig, mit kleinen N. Kapsel eiförmig, 2fächerig, mit ©© länglichen, an beiden Enden zugespitzten S. E. klein, in der Achse des Nährgewebes. — Kleine, mehrjährige Kräuter mit kahlen, nierenför- migen, gelappten und gezähnten B., mit gefranster Stipularscheide. Bl. klein, lang ge- stielt, mit Vorb. in lockerer Rispe. 2 Arten, S. Ohionis A. Gray in Ohio und S. oregana Watson (Fig. 26 K, L) im Oregongebiet. 10. Suksdorfia A. Gray. Blütenachse kreiselförmig oder glockie, mit dem Frkn. fast vollständig verwachsen. Kelchabschnitte leicht dachig. Blb. 5. Stb. 5, vor den Kelchb. mit kurzen Stf. und eiförmigen A. Frkn. 2fächerig, mit 00 Sa. an dicken scheidewandständigen Placenten. Gr. kurz, mit stumpfen N. Kapsel mit zahl- reichen, fast Akantigen S. E. klein, in der Achse des Nährgewebes. — Kleine Kräuter mit grundständigen und stengelständigen, gelappten B., die stengelständigen mit breiten, laubigen Stipularscheiden. Bl. klein, in lockeren oder dichten Trug- dolden. 3 Arten im extratropischen Nord- und Südamerika. A. Die grundständigen B. mit Bulbillen in den Achseln, Blb. viel länger als die Kelchb. S. violacea A. Gray (Fig. 26 M—0O), mit lang spatelförmigen, violetten Blb. und wenigen Blb. in lockeren Wickeln, im Oregsonge- biet; S. ranunculifolia (Hook.) Engl. mit doppelt 3lappigen Grundb., kurz spatelförmigen, weißen Blb. und gedrängtblütiger Scheindolde, ebenfalls im Oregongebiet. B. Grundb. ohne Bulbillen. Blb. so lang wie die Kelchb.: S. alchemilloides (Griseb.) Engl. in Argentinien. 11. Aceriphyllum Engl. Blütenachse kreiselförmig, mit dem Frkn. verwachsen. Kelchb. weißlich, länger als die Blb., 5 oder 6. Stb. 5 oder 6, vor den Kelchb. mit pfriemenförmigen Stf. A., Frkn. und Gr. wie bei folgender Gattung. — Horizontales Stämmchen mit breiten Niederb. und einem grundständigen handförmig 5lappigen Laubb. SchaftohneB. in eine aus Wickeln ohneVorb. zusammengesetzteSchein- doldeendigend. Gefäßbündel nicht von einer Endodermis umschlossen. 4 Art, A. Rossi (Oliver) Engl. im nördlichen China (Schingking) und Korea. Diese Gattung ist, sowie Peltiphyllum in den Bl. nur wenig von Saxifraga verschieden; dagegen anatomisch gut charakterisiert. 12. Saxifraga L. Blütenachse flach, schüsselförmig oder becherförmig und dann mit den Carpellen verwachsen. Kelchabschnitte 5, selten 4, dachig. Blb. selten fehlend, meist gleich, selten ungleich, bisweilen am Grunde mit 2 oder 4 gestielten Drüsen. Stb. 10, selten 8, mit fadenförmigen oder pfriemenförmigen, selten keulen- förmigen Sif. und 2lappigen A. Carpelle meist 2, selten 3—5, mehr oder weniger in einen freien oder mit der Blütenachse vereinten Frkn. verwachsen, mit oo Sa.an dicken, scheidewandständigen Placenten. Gr. frei, erst zusammenneigend, dann abstehend, mit kopfförmigen oder lappigen N. Kapsel zwischen den Gr. sich öfl- nend, bisweilen aufgeblasen und bis über die Mitte aufspringend. S. klein, länglich, selten rundlich verkehrt-eiförmig, mit mehr oder weniger kleinhöckerigen S. E. klein, in der Achse des Nährgewebes. — Selten I- oder 2jährige, meist mehrjährige, häufig zaunbildende Kräuter, mit oft fleischigen oder lederarligen, verschieden gestalteten B. und wenigen oder zahlreichen, mit Vorb. versehenen weißen, gelben oder rötlichen Bl. in mannigfachen Blütenständen. Gefäßbündel des Stengels von einer gemein- samen Endodermis umschlossen. In der Regel liegen in den aktinomorphen Bl. von S. die beiden Carpelle median oder in der Ebene von Kelchb. 1 (Fig. 27 A); bei der Saxifragaceae. (Engler.) 53 Sect. VIII Diptera (S. sarmentosa L. u. a.) jedoch sind die Bl. schräg zygomorph und zwar führt die Symmetrieebene durch das 1. Kelchb. Hierbei sind die 3 hinteren Blb. klein, die 2 vorderen groß; die beiden Carpelle liegen rechts und links von der Sym- metrieebene. Fig. 27. A Saxifraga stellaris L. — B S$. stellaris L. var. comosa Poir. — CS. flagellaris Willd. — D $. Esch- scholtziv Sternb. — E S. sarmentosa L. — F 8. florulenta Moretti. (Original.) Etwa 200 Arten auf den Hochgebirgen der arktischen und nördlich gemäßigten Zone und in den Anden, mehrere als Glacialpfl. weit verbreitet. Über die ältere Litteratur vergl. Engler, Monographie der Gattung Sazifraga mit be- sonderer Berücksichtigung der geographischen Verhältnisse, Breslau 4872, S. 72. — Die ana- tomischen Verhältnisse wurden neuerdings ausführlich behandelt in Leist, Beiträge zur vergl. Anatomie der Saxifrageen in Bot. Centralblatt XLII. (1890), S. 400 fl. In Folgendem gebe ich eine vollständige Übersicht über die bis jetzt bekannten Hauptarten, einschließlich der seit 1872 neu hinzugekommenen. A. Haare vielzellig, Areihig. a. S. kugelig. Sect. I. Cymbalaria Griseb. Blütenachse schüsselförmig. Kelchabschnitte abstehend oder zurückgebogen. Blb. verkehrteiförmig oder länglich, citronengelb oder goldgelb, am Grunde mit 2 kleinen, drüsenförmigen Anhängseln. Stf. pfriemenförmig. Kapsel kugelig-eiförmig, mit sehr kurzen Gr. — Meist Ajährig, mit fleischigen, von epider- moidalen Gerbstoffschläuchen braun gestrichelten, 5—9lappigen B. und lang gestielten, in 54 Saxifragaceae. (Engler.) Wickeln oder Schraubeln stehenden Bl. — 5 Arten in den Gebirgen der Mittelmeerländer und Abessinien. S. hederaefolia Hochst. in Abessinien, S. hederacea L. in Sicilien, Griechen- land und Kleinasien, S. scotophilu Boiss. in Kleinasien, S. Cymbalaria L. in den pontischen Gebirgen, dem Kaukasus und Nordpersien, S. Huetiana Boiss., in Cilicien und den pon- tischen Gebirgen, $. Sibthorpü Boiss. et Sprun. auf den Gebirgen Griechenlands. b. S. spindelförmig oder länglich, Sect. Il. Miscopeitalum Haw. (Micro- petalum Tausch). Blütenachse schüssel- förmig, Kelchabschnitte in der Fr. abstehend oder zurückgebogen. Blb. weiß, länglich, meist punktiert. Stf. pfriemenförmig. Frkn. am Grunde Nektar abscheidend. Kapsel länglich-eiförmig, mit kurzen Gr. und läng- lich-eiförmigen S. — Mehrjährig, mit flei- kerbten oder kleingelappten B. und meist Fig. 23. A Diagramm der Bl. von $. granulata L.; ne DR ee an uetzsien Mer B dasselbe von S. sarmentosa L.; d der Discus. sammengesetzten Rispe. — S. rotundifolia L. (Nach Eichler.) verbreitet in der Waldregion der Pyre- näen, der Alpen und Karpathen, auch auf den Apenninen und in Sicilien, auf den Gebirgen der Balkanhalbinsel, in Kleinasien vom bithynischen Olymp durch die pontischen Gebirge bis zum Kaukasus; ausgezeichnete Subspecies sind namentlich S. chrysosplenifolia Boiss. in Griechenland und auf Euhoea, S. heucheraefolia Griseb. im Banat, S. fonticola Kerner im Bihariagebirge, S. olympica Boiss. auf dem bithynischen Olymp, S. taygetea Boiss. et Heldr. auf dem Parnass und Taygetos; dagegen sind $S. repanda Willd., S. lasiophylla Schott u. a. weniger beständige Formen. Sect. III. Tridactylitess Haw. Blütenachse becherförmig. Kelchabschnitte auf- recht. Blütenachse verkehrteiförmig, ausgerandet, weiß. Stf. pfriemenförmig. Kapsel eiförmig oder verkehrt-eiförmig, mit kurzen Gr. — Hapaxanth, meist 2jährig, mit einer Rosette von spatelförmigen oder keilfürmigen, 3—5—Tlappigen Grundb. und langge- stielten, in Wickeln stehenden Bl. — S. petraea L. in Insubrien, Südtirol, Krain, Istrien, Croatien; S. Blavii (Engl.) Beck in Bosnien; S. tridactylites L., im Mittelmeergebiet, Mittel- und Nordeuropa; S. adscendens L. (S. controversa Sternb.) an feuchten, steinigen Plätzen in den Hochgebirgen Südeuropas und Nordeuropas, auch in Nordamerika von der Hudsonsbay bis zu den Rocky Mountains. Sect. IV. Nephrophyllum Gaud. (Lobaria Haw.) Wiell.,, aber mehrjährig, häufig mit Bulbillen in den Achseln der verschieden gestalteten Grundb. — A. Blb. gelblich: S. arachnoidea Sternb. in Südtirol im Val Vestino. — B. Blb. weiß. — Ba. In den Achseln der Grundb. Laubsprosse, welche im nächsten Jahr zur Entwickelung kommen: S. irrigua M. Bieb, auf dem taurischen Chersones und in der subalpinen Region des Kau- kasus, S. latepetiolata Willk. auf der Sierra de Chiva in Spanien. — Bb. Bulbillen vorzugs- weise in den Achseln der abgestorbenen Grundb. — Bbe«. Grundb. nierenförmig: $. gra- nulata L. (incl. var. graeca [Boiss. et Heldr.] Engl. und var. glaucescens [Reut.] Engl.) im Mittelmeergebiet und im Waldgebiet Europas, nicht im subarktischen und arktischen Gebiet; S. dichotoma Willd. in Südspanien. — Bbß. Grundb. nierenförmig und im Umriss eiförmig, untere Stengelb. im Umriss eiförmig. Stengel gleichmäßig beblättert, Bl. kurz gestielt. — BbPßI. Laubige Grundb. den Niederb. der Bulbille genähert: S. atlantica Boiss. et Reut. in Algier, Sicilien und Südspanien, $. bulbifera L. in Südeuropa, nordwärts bis Mähren. — — BbPTI. Laubige Grundb. von den Niederb. der Bulbille weit entfernt: S. carpelana . Boiss. et Reut. und S. arundana Boiss. (incl. S. Kunzeana Willk.) in Südspanien. — Bby, Bulbillen in den Achseln der lebenden Laubb. entwickelt, breit-eiförmig, mit trocken- häutigen äußeren Niederb. — BbyI. Grundb. kurz gestielt, keilförmig: S. Haenseleri Boiss. et Reut. in den Hochgebirgen Südspanienss. — BbyII. Grundb. langgestielt, tief 3lappig oder doppelt gedreit: $. Cossoniana Boiss. et Reut., S. Bourgaeana Boiss. et Reut., S. gemmulosa Boiss., S. biternata Boiss. in den Hochgebirgen Südspaniens, die letz- teren 3 in Granada. — Bbd. Bulbillen in den Achseln der lebenden Grundb., länglich, mit dicken, fleischigen Niederb. — BbodI. Keine Bulbillen in den Achseln der Stengelb.: S. odontophylia Wall. im westlichen Himalaya, S. sibirica L. in den Gebirgen Kleinasiens, dem Kaukasus, dem westlichen Himalaya, sowie in den centralasiatischen und sibirischen schigen, langgestielten, nierenförmigen, ge- . F Br i ; rule 3 Sa) a Sul En nmirin at n 2 2) I) 3 Cl Dal nn de de a nenn Zu £ v.. ER) Saxifragaceae. (Engler.) 5 Gebirgen; $. pekinensis Maxim. auf Gebirgen bei Pekin; $. exilis Steph. auf den Inseln und an den Küsten des Beringsmeeres; $. carpathica Rehb. in der hochalpinen Region der Kar- pathen; S. rivularis L. in den arktischen Ländern, sowie auf den Hochgebirgen des subark- tischen Gebietes circumpolar; S. elegans Nutt. (non Sternb.) im Oregongebiet. — BbIL. Bulbillen in den Achseln der Stengelb.: S. cernua L. zerstreut in den Alpen und Karpathen, verbreitet in den Hochgebirgen des subarktischen Europa, im westlichen Himalaya und Tibet, zerstreut durch ganz Sibirien, im arktischen Amerika und Grönland bis 80%. — Zu dieser Section gehört wahrscheinlich auch 8. lactea Turcz. in Ostsibirien. Sect. V. Dactyloides Tausch (Muscaria Haw.). Blütenachse kreiselförmig oder glockig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte aufrecht oder abstehend. Bib. verschieden. Stf. pfriemenförmig oder fadenförmig. Frkn. mit epigynischer Scheibe. Kapsel kugelig oder eiförmig. — Mehrjährig mit holzigem Hauptstämmchen, rasig, ungeteilt oder handförmig ge- lappt oder geteilt. — Arten meist auf den Hochgebirgen Spaniens, den Alpen und Karpathen, wenige arktisch und andin. A. Holophyllae. B. ungeteilt oder kurz 3—5spitzig, Blb. meist klein. — Aa. Locker rasig, in den Blattachseln mit unbegrenzten Sprossen: S. sedoides L., auf den Abruzzen, den Ostpyrenäen und in den Alpen, besonders den Dolomitalpen, S. tenella Wulf. in den julischen Alpen, von der Buchenregion bis in die alpine Region, bastardiert auch mit voriger (S. Reyeri Huter); S. aphylla Sternb. von der Ostschweiz bis Niederösterreich. — Ab. Dicht rasig. — Abe. Grundb. linealisch: S. muscoides All. von den Pyrenäen bis Kärnthen, nur in den südlichen Alpen. — Abß. Grundb. spatelförmig: S. glabella Bert. auf den mittleren Apenninen und£am thessalischen Olymp, $S. androsacea L. auf den Apenninen, Pyrenäen Alpen und Karpathen, S. Segwieri Spreng. von den Westalpen der Schweiz bis Tirol. — B. Grundb. mehr oder weniger handförmig gelappt oder geteilt, bisweilen jedoch bei einzelnen Varietäten ungeteilt. Blb. länger und breiter als die Kelchb. — Ba. Arilliflorae. Sprosse unbegrenzt, Blütenstände in den Achseln der unteren Grundb.: S. ajugaefolia L. in den Py- renäen, S. perdurans Kit. in den Karpathen und S. capitata Lap. (ajugaefolia >< aquatica). — Bb. Sprosse durch einen Blütenstand begrenzt. — Bbe«. Aqualicae. Stengel kräftig, meist von Grund aus Bl. tragend: S. aquatica Lap. in den Pyrenäen, an kalten Bächen. — Bb35, Blütenstengel oben rispig oder scheindoldig, seltener Ablütig. — BbPI. Ceraiophyllae. Halb- strauchig, mit lederartigen, 3—5teiligen, klebrigen B. und beblätterten Stengeln. — Bb5Il, Grundb. nierenförmig-kreisförmig, eingeschnitten gelappt: S. maderensis Don auf Madera. Bbß8I2. Grundb. handförmig oder fußförmig gespalten. Die seitlichen Abschnitte ab- stehend oder sichelförmig gekrümmt, selten nach vorn gerichtet. — BbS3I2*. Kelchab- schnitte länger als die Blütenachse: S. geranioides L. in den Pyrenäen, S. pedatifida Ehrh., (S. Prostii Sternb.) in den Sevennen, S. pentadactylis Lap. in den östlichen Pyrenäen und der Sierra Guadarrama, S. Camposiü Boiss. et Reut. und S. caniculata Boiss. et Reut. in Granada, S. demnatensis Coss. auf dem Djebel Ghat in Marokko. — Bb$I2**. Kelchab- schnitie kürzer als die Blütenachse: S. trifurcata Schrad. in Asturien und Südspanien, S. pani- culata Cav. in Valenzia u. Aragonien. — Bb$I3. Grundb. handfg. gespalten, auch die seit- lichen Abschnitte immer nach vorwärts gerichtet: S. pedemontana All. in den Seealpen u. Sarner Alpen, die Subspecies S. cervicornis Viv. auf Sardinienu. Corsika, die Subspecies S. cymosa W. Kit. in den siebenbürgischen Karpathen; die B. dieser Art weniger dick als bei den andern; S. cu- neata Willd. in den Gebirgen Alt-Castiliens, S. portosanctana Boiss. auf der Insel Porto Santo bei Madera. — BbßBII. Gemmiferae, krautig oder seltener halbstrauchig, mit geteilten und unge- teilten B., mit Ruheknospen in den Achseln der B. und am Ende der Sprosse. Bewohner der Waldregion. — BbBII1. Kelchabschnitte stachelspitzig: S. conifera Coss. et Durieu in Süd- spanien, S. hypnoides L. in Portugal, Spanien, Südfrankreich, Großbritannien und Irland; in Gärten in zahlreichen Varietäten, wahrscheinlich auch verbastardiert mit S. decipiens Ehrh. — BbßII2. Kelchabschnitte stumpf: S. spathulata Desf. auf den Gebirgen des west- lichen Algier; eine Subspecies hiervon ist S. erioblasta Boiss. et Reut. in Granada; S. Reu- teriana Boiss. in Granada; S. globulifera Desf. in mehreren Varietäten im südlichen Spanien und Algier, besonders ausgezeichnet S. oranensis Munby; S. Maweana Baker im marokka- nischen Atlas. — BbßBIII. Caespitosae. Krautig, dichtrasig, mit 3—7spaltigen oder unge- teilten hellgrünen, schwach genervten B. Blb. meist 2—3mal so groß als die Kelchabschnitte: S. deeipiens Ehrh. von großer Formenmannigfaltigkeit, in den Gebirgen Mitteldeutschlands und Böhmens, auch in Großbritannien, auf den Farören, in Norwegen, Island, Spitzbergen, Grönland; ziemlich scharf ausgeprägte Subspecies sind $. quinquefida Haw. (S. sponhemica Gmel.), in Westeuropa vom französischen Jura bis nach Schottland, $. caespitosa L. in den 56 Saxifragaceae. (Engler.) arktischen Ländern und auf den Rocky Mountains. Sehr nahestehende Arten sind S. (or- dillerarum Presl auf den Anden Südamerikas von Peru bis zur Magellanstraße, $. adenodes Pöpp. im südlichen Chile, S. Pavoni Don auf den Cordilleren von Chile und Argentinien. Gut unterschieden ist S. silenaeflora Sternb. an der Behringstraße. — BbBIV. Exaratae. Krautig bis halbstrauchig mit ziemlich dicken, dunkelgrünen, handförmig gelappten oder geteilten starknervigen B. Blb. 2—3 mal so groß als die Kelchabschnitte. Hochalpin: S. exa- rata Vill., ebenfalls sehr vielgestaltige Art, besonders formenreich auf der Sierra Nevada und den Pyrenäen (S. intricata Lap., S. nervosa Lap.), sodann von den Seealpen bis Tirol, selten in den Ostalpen, dann aber wieder in Montenegro, auf dem Scardus, den griechischen und pontischen Gebirgen (S. Adenophora C. Koch), sowie auf dem Kaukasus. S. obscura Gren. et Godr. in den Ostpyrenäen; S. mixta Lap. (S. pubescens DC.) in den Pyrenäen und auf der Sierra Nevada (S. nevadensis Boiss.) — BbBV. Moschatae. Krautig mit dicken, hellgrünen, ungeteilten, stumpfen oder handförmig 3spaltigen B. Blb. 11/,—2 mal so lang wie die Kelchb., wenig breiter als diese, gelblich weiß bis rötlich. S. moschata Wulf. in außerordentlicher Vielgestaltigkeit von den Pyrenäen bis zum Kaukasus, auch im Riesengebirge und auf den Gebirgen Sibiriens (S. terektensis Bunge). i Sect. VI. Boraphila Eng]. (Spathularia Haw., Micranthes Haw., Dermasea Haw., Aulaxis Haw. etc., Hermesia Hoppe, Sect. Arabidia und Micranthes Tausch). Blütenachse schüssel- förmig oder becherförmig. Kelchabschnitte an der Fr. meist abstehend oder zurückgebogen, selten immer aufrecht. Bib. elliptisch oder lanzettlich, selten verkehrt-eiförmig, weiß oder srünlich oder rötlich. Stb. fadenförmig oder keulenförmig. Frkn. kugelig oder kurz ei- förmig. Kapsel etwas aufgeblasen, bis über die Mitte oder bis zur Basis sich öffnend, mit länglichen, an beiden Enden spitzen S. — Mehrjährig, meist mit Grundblattrosette und wenigen Stengelb. Bl. meist in zusammengesetzten Rispen. — Arten meist subarktisch und arktisch, sowie in Nordamerika. A. Rasig mit dichtbeblätterten Sprossen, kleinen lederartigen, spatelförmigen, ganzran- digen B.: S. Tolmiei Torr. et Gray im nordöstlichen Amerika oberhalb der Krummholzregion. — DB. Rasig mit keilförmigen, an der abgerundeten Spitze gezähnten B.: S. fragarioides Greene im nördlichen Kalifornien. — C. Nicht rasig. — Ca. Blb. lanzettlich oder genagelt, meist etwas ungleich: S. stellaris L. (Fig. 27 A), weitverbreitete Glacialpfl, auf den Hochgebirgen Süd- und Nordeuropas, in Sibirien, Grönland und dem nordwestlichen Amerika, eine aus- gezeichnete Varietät der Polarregion ist var. comosa Poir. (Fig. 27 B) mit zahlreichen kleinen Blattrosetten im Blütenstand; S. Clusii Gouan nur in den Pyrenäen und Sevennen; S. leu- canthemifolia Michx. in den Alleghanies; S. bryophora A. Gray in Nordkalifornien. — Ch. Blb. länglich oder verkehrt-eiförmig, stumpf, ziemlich gleich groß. — Cbe. B. mehr oder weniger spatelförmig, auch eiförmig oder verkehrt-eiförmig. — Cb«I. B. dünn, krautig. — Cb«&Il. Grundachse dünn, kriechend. — Cb«&I1l* B. eiförmig oder rundlich, die Spreite plötzlich in den Blattstiel zusammengezogen: S. Careyana A. Gray (incl. S. caroliniana Torr. et Gray) auf den Alleghanies in Nordcarolina.. — Cb«Il** B. keilförmig, vorn gesägt: S. dahurica Pall. in Ostsibirien und um die Behringsstraße, mit aufrechten Kelchb., $. una- laschcensis Sternb. um das Behringsmeer und $. Lyalli Engl. ebenda und auf den nördlichen Rocky Mountains, mit zurückgeschlagenen Kelchb. — Cb«I2. Grundachse kurz, Blütenstand sehr reichblütig, rispig: S. erosa Pursh von Pennsylvanien durch die Alleshanies bis Nord- carolina, S. Forbesii Vaseyim südlichen Nlinois.— Cb «II. B.dick, lederartig, Grundachse kurz. — Cbe«IIl. B. länglich oder länglich keilförmig, in den Blattstiel allmählich verschmä- lert: S. pennsylvanica L. im atlantischen Nordamerika auf Wiesen der Ebene; S. integrifolia Hook. im pacifischen Nordamerika, S. sacchalinensis Y. Schmidt auf Sacchalin und die durch dicht gedrängte Blütenstände mit großen Bracteen ausgezeichnete S. hieracifolia W. K. in Obersteyermark, den Karpathen, Sibirien und dem arktischen Nordamerika. — Cb«II2. B. eiförmig oder verkehrt-eiförmie, in den Blattstiel spatelförmig zusammengezogen. — Cb«II2* B. nur an der Spitze etwas gezähnt oder fast ganzrandig: S. melaleuca Fisch. und S. Tilingiana Regel in Ostsibirien. — Cb«II2Q** B. am ganzen Rande gekerbt oder gezähnt. — Cb«II2**-+. Blütenstand locker: S. pallida Wall. und S. mierantha Edgeworth im Himalaya, S. atrata Engl. im westlichen China (Tangut). — Cb«II2**--. Blütenstand meist dicht gedrängt: S. nivalis L., circumpolar, südwärts in Europa bis Nord-Wales in England und in der kleinen Schneegrube des Riesengebirges; S. eriophora S. Wats. in Ari- zona, S. virginiensis Michx. in Nordamerika verbreitet, S. reflexa Hook. im arktischen Nord- amerika. — Cbß. B. nierenförmig oder rundlich. — CbßI. Ohne Bulbillen: S. nudicaulis Don (S. neglecta Bray) im arktischen Ostsibirien, S. punctata L. im Altai und von Wologda durch Sibirien bis zum Amurland, sowie im pacifischen Nordamerika, S. fusca Maxim. im ER Fe ee Ve BL BE ONE GEEHEEE BERGEN RE VETENETE WERTE TORSEDERUN SaXffragaceae, (Engler. ’ —I nördlichen Japan, auf Yesso, S. Sieversiana Sternb. in Östsibirien und Kamtschatka. — CbPBII. Bulbillen in den Achseln der Grundb. und Hochb.: 5. Mertensiana Bong. B. Haare vielzellig, mehrreihig, a. B. ohne kalkausscheidende Grübchen am Rande. c&. B. gelappt. Sect. VII. Diptera Borkhausen (Ligularia Duval, Sect. Hydatica Tausch z. T.). Blüten- achse schüsselförmig. Kelchb. abstehend oder zurückgebogen. Blb. ungleich groß, 3 kleine und 2 größere Stf. keulenförmig. Zwischen den Stb. und den Carpellen ein Asei- tiger, halbmondförmiger, 5—6kerbiger Discus. — Grundb. mit breiter gefranster Scheide und gelappten oder doppelt-gekerbten B. Blütenstand eine aus Wickeln zusammengesetzte Rispe. — S. sendaica Maxim. im nördlichen Nippos, S$. cortusifoliia Sieb. et Zucc. in Japan und S. Fortwnei Hook. in China ohne Ausläufer, S. sarmentosa L. in China und Japan, S. cus- cutiformis Lodd. in China mit Ausläufern, letztere beiden häufig als Zierpfl. (Fig. 27 E kultiviert. ®. B. linealisch oder lanzettlich, seltener breit spatelförmig, ganzrandig oder gezähnt oder gewimpert. Sect. VIU. Hirculus Tausch (Kingstonia Gray). Blütenachse flach. Kelchab- schnitte abstehend oder zurückgebogen. Blb. länglich oder verkehrt-eiförmig, am Grunde mit 2 oder 4 Drüsen, gelb. Stb. fadenförmig. Kapsel eiförmig oder länglich-eiförmig, mit gespreizten Gr. S. spindelförmig, feinhöckerig. — Mehrjährig, mit kurzen unlerirdischen Stämmchen und beblätterten Stengeln. B. ganzrandig, am Grunde von vielzelligen Haaren gefranst. Stengelb. sitzend oder stengelumfassend. Bl. in Rispen oder Doldenrispen. — Arten meist im Himalaya, einige weiter verbreitet, subarktisch und arktisch,. — A. Blb. verkehrteiförmig oder eiförmig. — Aa. Kelchb. mal kürzer als die Blb. Grundb. schmal linealisch: S. aristulata Hook. f. et Thoms., im östlichen Himalaya bis 6000 m. — Ab. Kelchb. kaum halb so lang als die verkehrteiförmigen Blb.: S. sikkimensis Engl., habituell der $. Hirculus nahe stehend, in Sikkim von 4000—5000 m. — Ac. Kelchb. groß, höchstens mal kürzer als die Blb., — Ac«. Stengelb. sitzend; aber nicht stengelumfassend: S. lati- flora Hook. f. et Thoms. und S. palpebrata Hook. f. et Thoms., S. nutans Hook. f. et Thoms., alle 3 in Sikkim. — Acß. Stengelb. sitzend und stengelumfassend: $S. cordigera Hook. f. et Thoms. in Sikkim, S. diversifoia Wall. mit einigen Varietäten von Kashmir bis Sikkim. — B. Blb. länglich. — Ba. Kelchb. aufrecht, auch an der Fr. nicht zurückgebogen: S. tan- gutica Engl. und S. hirculoides Engl. auf Alpenwiesen in dem westchinesischen Kansu, S. Lych- nitis Hook. f. et Thoms. und S. viscidula Hook. f. et Thoms., S. corymbosa Hook. f. et Thoms. S. saginoides Hook. f. et Thoms. in Sikkim. — Bb. Kelchb. zurückgeschlagen. — Bbe. Bl. klein, orangefarben: S. Przewalskiü Engl. in Kansu. — BbPß. Bl. gelb: S. unguiculata Engl. in Kansu; S. Hirculus L. weit verbreitet, namentlich auf dem Kaukasus und dem Himalaya- system und nordwärts in Centralasien und Sibirien auf Gebirgswiesen, sodann entlang der ganzen sibirischen Küste, im arktischen und subarktischen Europa, südlich davon bis an den Fuß der nördlichen Voralpen zerstreut, desgleichen im subarktischen und arktischen Nordamerika; S. egregia Engl. mit gestielten, herzeiförmigen B. in Kansu. Sect. IX. Trachyphyllium Gaud. (Leptasea, Chondrosea, (iliaria Haw., Sect. Aretiaria Sternb.) Blütenachse flach becherförmig oder schüsselförmig. Kelchb. meist aufrecht oder abstehend. Blb. bisweilen fehlend. Stb. fadenförmig. Kapsel kugelig oder kugelig- eiförmig, mit kurzen, gespreizten Gr. — Stämmchen am Grunde ästig, die Sprosse beblättert und blühend, seltener Stolonen. B. fleischig oder lederartig, starr, ganzrandig oder borstig gewimpert, am Ende häufig mit einem kleinen Grübchen. Stengel Ablütig bis vielblütig. Etwa 20 Arten, zumeist in Centralasien und Sibirien, wenige in den Alpen. ° A. Ohne Stolonen. — Aa. Stengel unten mit Grundblattrosette, aber wenig beblättert. — Aac. Stengel mehrblütig. S. Merkiü Fisch. (S. Idsuroei Franch. et Sav.) in Ostsibirien, Kamtschatka und Japan. — Aaß. Stengel Ablütig, — AaßI. Bl. gestielt. — AaßIl. Kelchb. abstehend: S. serpyllifoia Pursh, zerstreut vom Altai bis Tschuktschenland und im nordwestlichen Nordamerika auf den Gebirgen, S. perpusilla Hook. f. et Thoms. im östlichen Himalaya bis 5500 m, S. microphylla Royle im östlichen Himalaya. — AaßTI2. Kelchb. zurückgeschlagen: S. stella aurea Hook. f. et Thoms. im Himalaya und Westtibet. — AaßlIlI. Bl. sitzend. — AaßIIl. Blb. vorhanden, gelb: S. Jacguemontiana Decne. im Himalaya von Kashmir bis Sikkim. — AaßII2. Blb. fehlend: S. Eschscholtzii Sternb. an der Behring- straße (Fig. 27 D), S. hemisphaerica Hook. f. et Thoms. im östlichen Himalaya. — Ab. Stengel gleichmäßig locker beblättert. — Abe. Unterste B. des Stengels viel schmäler als 58 Saxifragaceae. (Engler.) die oberen und dicht gedrängt: S. hispidula Don im Himalaya von Nepal bis Sikkim. — .Abß. Alle Stengelb. gleichartig. — AbPßI. Untere oder obere Stengelb. mit Laubblatt- knospen. — AbßIl. Blb. weißlich. — AbßBIl*. B. lineal-pfriemenförmig, grannig zuge- spitzt: S. aspera L. von den Pyrenäen bis zu den Ostalpen und im Banat, die Subspecies S. bryoides L. auch in der Schneegrube des Riesengebirges und in den Karpathen; S. bron- chialis L. verbreitet vom Samojedenland durch ganz Sibirien bis Kamtschatka und im west- lichen Nordamerika von der Behringstraße bis Neu-Mexiko, die var. cherlerioides (Don) Engl., hauptsächlich um das Behringsmeer. — AbßBIl** B. keilförmig-lanzettlich, oft an der Spitze 3zähnig: S. tricuspidata Retz im arktischen Nordamerika und an der Westküste von Grönland. — AbßI2. Blb. gelb oder goldgelb: S. brachypoda Don, S. fimbriata Wall. und 5. filicaulis Wall. im Himalaya. — AbPßII. Untere Stengelb. mit mehr oder weniger ge- streckten Laubsprossen in den Blattachseln. — AbßIIl. Stengelb. gleichmäßig verteilt: S. aizoides L. verbreitet von den Pyrenäen und Apenninen durch die Alpen bis nach Sieben- bürgen, dann wieder von Nordengland und Schweden durch das ganze subarktische und arktische Europa bis zum Ural, im östlichen und westlichen Grönland, sowie im nordöst- lichen Nordamerika. — Ab PII2. Stengelb. fast quirlig: S. umbellulata Hook. f. et Thoms. im östlichen Himalaya. — B. Mit Stolonen. — Ba. Bl. lang gestielt: S. Brunonia Wall. im nordwestlichen und östlichen Himalaya; S. pilifera Hook. f. et Thoms. im östlichen Hima- laya. — Bb. Bl. fast sitzend: S. flagellaris Willd. (Fig. 27 C) formenreiche Art auf dem Kaukasus, dem Himalaya und den sibirischen Hochgebirgen, im arktischen Sibirien, Nord- amerika, Grönland, Spitzbergen und Novaja Semlja. y. B. keilförmig, spatelförmig oder rundlich eiförmig, am Rande ge- kerbt oder gezähnt, am Rande mit Grübchen; aber ohne Kalkausscheidung Sect. X. Robertsoniua Haw. (als Gatt., Sect. Hydatica Tausch). Blütenachse flach. Kelchb. frei, während und nach der Bl. zurückgeschlagen. Blb. länglich-ver- kehrteiförmig, weiß, gelb und rot punktiert. Stf. keulenförmig. Kapsel länglich-eiför- mig, mit kurzen Gr. — Mehrjährig, rasenbildend, mit dichten Grundblattrosetten und rispigen, meist aus Dichasien zusammengesetzten Blütenständen. 3 Arten, nur in Mittel- und Süd- europa. A. Grundb. verkehrt-eiförmig oder länglich-verkehrt-eiförmig, in einen flachen Blattstiel übergehend. S. cuneifoiia L. von den Apenninen und Pyrenäen durch die Alpen bis nach den siebenbürgischen Karpathen, die Subspec. subintegra Ser. (S. apennina Bert.) auf den Apenninen und Seealpen. S. umbrosa L. durch die ganzen Pyrenäen, sowie im südlichen und westlichen Irland, die var. serratifolia Mack. in Portugal und den Pyrenäen. — B. Grundb. eiförmig oder kreisförmig, mit halbrundem oder stielrundem Blattstiel: 8. Geum L. in den Pyrenäen und im südlichen, sowie südöstlichen Irland, mit den Var. oder Subspee. polita (Haw.) Lk., hirsuta (L.), elegans \Mack.), letztere beiden besonders in Irland. — In Gärten häufig vorkommende Bastarde sind S. Geum >< rotundifolia (S. hybrida Vill.,, S. cuneifolia > rotundifolia |S. Tazetita Hort.) u. a. b. B. mit kalkausscheidenden Grübchen am Rande. %. B. spiralige. Sect. XI. Euaizoonia Schott (Chondrosea Haw.). Blütenachse becherförmig. Kelchb. aufrecht. Blb. verkehrt-eiförmig oder länglich-verkehrt-eiförmig, meist weiß, seltener rosa oder gelb. Stf. pfriemenförmig. Kapsel kugelig-eiförmig, mit kurzen gespreizten Gr. — Secundäre Sprosse von den primären frühzeitig sich loslösend. Locker rasig mit dicken, am Rande knorpeligen, meist gesägten oder gekerbten B. und in Rispen stehenden Bl. — Etwa 10 Arten von den Apenninen und Pyrenäen bis zum Kaukasus, wenige derselben auch in den nördlichen Gebirgen. A. Blb. weiß. — Aa. Grundb. am umgebogenen Rande gekerbt oder fast ganzrandig. — Aal. Grundb. auf der Oberseite convex. Bib. breit verkehrt-eiförmig: S. longifolia Lap. in den Pyrenäen und Aragonien von 600—2400 m. — Aall. Grundb. oben gefurcht oder flach. Blb. verkehrt-eiförmig oder länglich. — Aalll. Grundb. oben gefurcht: S. lingu- lata Bell. auf den italienischen Hochgebirgen und in Südfrankreich, mit den Subspecies S. catalaunica Boiss. et Reut. in Catalonien; S. cochlearis Rehb. in den Seealpen. SS. eru- stata Vest. von Südtirol bis Krain, sowie im westlichen Serbien und Bosnien. — Aall2. Grundb. oben flach: S. Hostii Tausch von Südtirol und der Lombardei bis Krain, die Sub- species S. rhaelica Kerner im Ortlerstock. — Ab. Grundb. am Rande gesägt, derselbe nicht umgebogen. — Abe. Stengel oberwärts rispig: S. altissima Kerner in Obersteiermark; S. Aizoon Jacq., eine der formenreichsten Arien, auf allen Hochgebirgen Südeuropas, nörd- lich der Alpen in den Vogesen, dem Schwarzwald, Oberschwaben, Böhmen, Mähren, dem - Saxifragaceae. (Engler.) 59 Altvatergebirge, in Polen bei Czenstochau, selten in Skandinavien, auf Spitzbergen, in Grön- land und Labrador; S. cartilaginea Willd. im Kaukasus. — Abß, Stengel von unten an rispig verzweigt: S. Cotyledon L. von den Pyrenäen zerstreut bis Kärnthen, in Norwegen, Lappland und Island. — B. Blb. rosa oder gelb: $. florulenta Moretti (Fig. 27 F) mit rosa- farbenen Bl. in den Seealpen, S. mutata L. mit gelben Bl., von den Pyrenäen bis Sieben- bürgen. — Die Arten dieser Section bilden gern Bastarde mit denen von Sect. XI. S. Aizoon >< cumeifolia, 8. Geum >< Aizoon, sowie untereinander (S. Hostii >< cerustata, S. Aizoon >< Hostü, 8. Aizoon >< crustata, S. Aizoon >< Cotyledon und S. mutata L. auch mit S. aizoides L.). Sect. XII. Kabschia Engl. (Sect. Trigonophyllum, Porophyllum Gaud.) Wie Sect. XII; aber die secundären Sprosse mit den primären durch die stärker verholzenden Stengel inniger zusammenhängend. — Über 20 Arten in den Südalpen und Pyrenäen, namentlich in den Gebirgen des Orients, keine im arktischen Gebiet. A. Grundh. oberhalb der Mitte breiter oder eben so breit wie unterhalb der Mitte. — Aa. Blb. so lang wie die Abschnitte des Kelches oder etwas länger als dieselben. — Aac. Blb. rosenrot oder purpurn. S. media Gouan in den Pyrenäen, die Subspec. $S. porophylia Bertol. (S. Friderici Augusti Biasoletto), auf den Abruzzen, den Gebirgen der Balkanhalbinsel, den bithynischen und pontischen Gebirgen. — Aaß. Blb. gelblich-grün oder gelb. — AaßI. Blb. so lang wie die Stb.: S. corymbosa Boiss. auf dem Kadmus in Kleinasien, S. luteo-viridis Schott et Kotschy in Siebenbürgen, S. laevis M. Bieb. und S. subverticillata Boiss. im Kaukasus. — AaßlII. Blb. kürzer als die Stb.: S. Kotschyi Boiss. auf dem cili- eischen Taurus und den armenischen Gebirgen. — Ab. Blb. 2—4mal so lang als die Kelchabschnitte. — Abe. Blb. gelb: S. aretioides Lap. in den Pyrenäen und am Mt. Cenis. — Abß. Bib. weiß. — AbßI. Bib. verkehrt-eiförmig bis keilförmig. Grundb. mit nicht zurückgebogener Spitze. — Abß3Il. Grundb. von der Basis bis zur Spitze knorpelig be- randet. — AbBIl*. B. tief gekielt, spitz: S. scardica Griseb. auf dem Scardus und den Gebirgen Griechenlands; S. ramulosa Wall. im westlichen Himalaya. — Ab3I1l**. B. leicht gekielt oder flach, stumpf: S. Rocheliana Sternb. (S. coriophylla Griseb ) in Siebenbürgen, Serbien, Bosnien, Montenegro und Nordalbanien, S. marginata Sternb. auf dem Monte S. Angelo bei Neapel und S. Boryi Boiss. auf dem Taygetos; S. Andersoni Engl. in Sikkim. — AbßI2. Grundb. nur an der stumpfen Spitze knorpelig berandet. — Ab$®I2*. Stengel 3—5- bis vielblütig: S. Spruneri Boiss. auf dem thessalischen Olymp und dem Parnass, S. diapensioides Bell. von den Seealpen bis zum Etschthal. — AbP$I2**. Stengel ıblütig: S. imbricata Royle vom westlichen Himalaya bis zum westlichen Tibet. — Ab2II. Bib. rundlich-verkehrt-eiförmig. B. mehr oder weniger zurückgebogen. — Ab3IIl. B. nur an der Spitze zurückgebogen: S. squarrosa Sieber von Südtirol bis nach den julischen Alpen, Charakterpfl. für die Dolomite. — Abß3II2. B. von Grund aus oder von der Mitte an zu- rückgebogen: S. caesia L., von den Pyrenäen bis nach den galizisch-ungarischen Karpathen auf Kalk, auch auf den Apenninen; S. valdensis DC. nur in den Savoyer Alpen. — B. Grundb. oberhalb der Mitte verschmälert. — Ba. Blb. weiß: S. tombeanensis Boiss. in Südtirol und der Lombardei, S. Vandellii Sternb. in den iusubrischen und rhaetischen Kalkalpen. S. Bur- seriana L. von den Trientiner Alpen bis Siebenbürgen. — Bb. Bilb. gelb oder gelblich grün. — Bbe. Bib. so lang wie die Stb.: S. sancta Griseb., auf dem Athos. — Bbß. Bib. kürzer als die Sth.: S. pseudosancta Janka auf dem Balkan bei Kalofer; S. juniperina Adans. auf dem Kaukasus. — Bastarde dieser Gruppe sind S. aretioides >< media, S. caesia >< squarrosa, S. caesia > aizoides und 8. squarrosa >< aizoides. 3. B. gegenständig, selten abwechselnd. Sect. XIII. Porphyrion Tausch (Antiphylia Haw., Sect. Calliphyllum Gaud.). Blütenachse becherförmig. Kelchabschnitte aufrecht. Blb. verkehrt-eiförmig oder lanzettlich, purpurn oder violett, nur ausnahmsweise weiß. Kapsel kugelig-eiförmig. S. länglich, fast 3kantig. — Stämmchen ausdauernd, mit gegenständigen, dicken, ganzrandigen, am Grunde ge- wimperten, am Ende A—3grubigen B. und wenigen Bl. 4 Arten. — A. B. länglich-verkehrt-eiförmig, an der Spitze flach oder zurückgebogen. — Aa, Discus sehr schmal: $. oppositifolia L., eine der verbreitetsten Arten, auf der Sierra Nevada in Spanien und von den Pyrenäen bis Siebenbürgen, auf dem Riesengebirge, den Gebirgen Großbritanniens und Skandinaviens, im Altai, Alatau und Westtibet, sodann im ganzen arktischen Gebiet und auf den Rocky Mountains. Die var. Rudolphiana (Hornschuch) Engl. in den Alpen. In postglacialer Zeit existierte S. oppositifolia auch bei Bovey Tracey in England, sowie in Dänemark. — Ab. Discus breit: S. biflora All. von den Pyre- näen bis Steyermark, in der Glacialregion, in Lappland und Samojedenland; S. macropetala Kerner in den Centralalpen zerstreut. — B. B. länglich-lanzettlich, von der Mitte an zurück- 60 Saxifragaceae. (Engler.) Fig. 29. AD Tiarella cordifolia L. A Knospe; B Bl. geöffnet; C' dieselbe ausgebreitet, mit Querschnitt des Fıkn.; D Hälfte der Fr. mit der basilären Placenta. — E—-G Heuchera americana L. E Ende eines Rispenzweiges; F Längsschnitt durch die Bl.; @ Längsschnitt durch eine A., die grubige Vertiefung im Connectiv zeigend. — H—-L AH. eylindricn Dougl. H Knospe; J Bl.; K eine Hälfte derselben aufgerollt; Z Längsschnitt durch den Frkn., sa eine Sa. — M, N H. sanguinea Engelm. M Bl.; N ein Teil derselben aufgerollt. — O—S Tolmiean Menziesii (Hook.) Torr. et Gr. O Knospe; PB]. mit Tragb. und Vorb.; Q Bl. aufgerollt; R A., a in der Jugend, b geöffnet; S Fr.; S' dieselbe im Längsschnitt mit der Placenta. — T—V Tellima grandiflora (Pursh) R. Br. 7 Bl., pen Blb.; U Gynäceum; U! dasselbe im Längsschnitt mit der Placenta; V Stb., « von vorn, db von der Seite. — W, X Mitella diphylla L. W Bl., p ein Blb.; W' ein Stück der Bl. aufgerollt, die Insertion der Stb. zeigend; X Gynä- ceum. — Y, Z M. pentandra Hook. Y eine Bl.von oben; Z Fr. geöffnet und ein einzelner S. (Original) SaXilragaceae. (Engler.) 61 gebogen: S. relusa Gouan von den Pyrenäen zerstreut durch die Alpen bis nach Sieben- bürgen. — Nicht selten Bastarde in der Schweiz und Tirol von $. oppositifolia >< biflora. Wegen vollständiger Kahlheit der einzigen bekannten Art noch nicht zwischen die anderen Sectionen einzureihen: Sect. XIV. Tetrameridium Engl. Bl. teilig. Kelchb. fast frei, zuletzt abstehend. Blb. fehlend. Kapsel kurz eiförmig. — Rasig, mit dünnen, am Ende Agrubigen, gegenständigen B. und einzelnen endständigen Bl. 1 Art, S, nana Engl., in der westchinesischen Provinz Kansu, alpin. Ob S. tabularis Hemsl. in China, welche nach Hemsley der Vertreter einer eigenen Section Astilboides ist, nicht vielmehr als Gattung abzutrennen ist, kann ich nicht ent- Scheiden, da mir Exemplare nicht zugänglich waren. Dasselbe gilt von $. tellimoides Maxim. aus Südjapan. 13. Peltiphyllum Engl. Blütenachse becherförmig, mit dem Frkn. vereinigt. Stb. 10, mit pfriemenförmigen Stf. Carpelle 2—3, halbunterständig, am Grunde wenig zusammenhängend, sonst alles wie bei 12. — Grundstock unterirdisch, mit breiten, rundlichen Niederb. bedeckt. Schaft fast nackt oder mit I B. und mit dicht trugdoldigem Blütenstand ohne Vorb. Gefäßbündel nicht von gemein- samer Endodermis umschlossen; außer dem peripherischen Kreis auch markständige Bündel. P. peltatum (Torr.) Engl., große, sehr auffällige Pfl. mit langgestielten, schildförmigen B. und bis 4 m langem Schaft, an Bachrändern im Cascadengebirge Kaliforniens. — Viel- leicht gehört hierher auch Saxifraga tellimoides Maxim. aus dem nördlichen Japan. 14. Saxifragella Engl. Bl. wie bei Saxifraga, Sect. V.; aber Kelchabschnitte spitzig. Blb. fehlend. Stb. 5. Kapsel mit 2 kurzen, gespreizten Gr. und wenigen S. — Kleine, lockerrasige Pfl. mit lineal-spatelförmigen, 2zähnigen B. und einzelnen, achselständigen Bl. 4 Art, S. bicuspidata (Hook. f.) Engl., in Feuerland und am Kap Horn. 15. Zahlbrucknera Rchb. Blütenachse schüsselförmig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte 5, länglich, etwas breiter und länger als die ebenfalls gsrünlichen und von der Achse nicht scharf abgegliederten Blb., in der Knospe dachig. Stb. 10, etwas kürzer als die Kelchb., mit pfriemenförmigen Stf. und herzförmigen, am Grunde 2lappigen A. Frkn. 2fächerig, wie bei Saxifraga. Gr. 2, klein, gespreizt, mit kopfförmigen N. Kapsel wie bei Saxifraga. S. länglich. sehr klein, mit runzeliger Schale. — Kleines Kraut mit zartem Stengel, langgestielten, herz- od. nieren- förmigen, 5—-Tlappigen, zarten B. und haarfeinen Stielen der kleinen, grünen, wickelig angeordneten Bl. 1 Art, Z. paradoxa (Sternb.) Reichb., an wenigen Stellen der Waldregion in Steyermark und Kärnthen. 16. TiarellaL. Blütenachse schüsselförmig, am Grunde mit dem Frkn. vereinigt, die Abschnitte des Kelches mehr oder weniger petaloid, sich kaum deckend. Blb. schmal, bisweilen fehlend. Stb. 10, mit fadenförmigen Stf. Frkn. zusammenge- drückt, Afächerig; Gr. lang fadenformig. Sa. am Grunde der wandständigen Placenten. Fr. eine schiefe Kapsel, mit einer großen (dem nach unten gewendeten Frb. entsprechen- den) und einer kleineren Klappe. S. wenig, länglich, mit glatter, krustiger, glänzender, schwarzer Schale. — Mehrjährige Kräuter, bisweilen Ausläufer treibend, mit handförmig gelappten oder geteilten, langgestielten Grundb., mit wenigen Stengelb. und einer ein- Sachen oder aus armblütigen Wickeln zusammengesetzten Traube von kleinen Bl. 4 Arten: T. polyphylla Don, mit herzförmig 3—5lappigen B., im gemäßigten centralen und östlichen Himalaya, auf den Grenzgebirgen von Kansu und Schensi (China), im mittleren und nördlichen Japan; damit nahe verwandt T. unifoliata Hook. im Cascadengebirge des pacifischen Nordamerika. — T. trifoliata L. (inel. T. laciniata Hook.), ausgezeichnet durch 3blättrige B., in den Coniferenwäldern des Oregongebietes bis Alaska. — T. cordifolia L., häufig ohne Stengelb. und mit einfachen Trauben, in den Wäldern des atlantischen Amerika bis Virginien (Fig. 29 A—D). 17. Fauria Franch. Blütenachse kreiselförmig, nur am Grunde mit dem Frkn. ver- einigt. Kelchabschnitte 5, klappig. Blb. am Rande der Achse, dick, mit einge- 62 Saxifragaceae. (Engler.) schlagenen Rändern. Stb. 5 vor den Blb., mit pfriemenförmigen Stf. und am Rücken angehefteten pfeilförmigen, seitlich sich öffnenden A. Frkn. 1fächerig, mit zahlreichen Sa. an den wandständigen Placenten. Gr. vereinigt, mit 2lappiger N. — Mehrjähriges, kahles Kraut, mit dieckem, horizontalem Grundstock und zahlreichen grundständigen, handnervigen, gekerbten B. 4 Art, F. japonica Franch., im nördlichen Japan. 18. Heuchera L. Blütenachse glockig, unterwärts mit dem Frkn. vereinigt, die Abschnitte des Kelches gleich oder ungleich, grün oder corollinisch, in der Knospenlage dachziegelig. Blb. spatelförmig oder lanzettlich, genagelt, bisweilen fehlend. Stb. 5, fadenförmig, vor den Kelchb. mit der Spitze in ein Grübchen der A. eingesenkt. Frkn. mit 2 wandständigen angewachsenen oder hineinhängenden Placenten, mit zahlreichen, horizontal abstehenden Sa. Gr. fadenfg.; N. klein. Kapsel Afächerig, zwischen den Gr. aufspringend. S. eiförmig, stachelig. — Mehrjährige Kräuter mit meist horizontalem oder schiefem Grundstock und zahlreichen, langgestielten, rundlich-herz- förmigen, gelappten und gekerbten oder gezähnten B., mit handförmigen Nerven, mit oder ohne Stengelb. Nebenb. am Grunde mit dem Blattstiel vereinigt. Bl. in lockeren oder gedrängten, knäuelförmigen Trugdolden, welche eine Traube oder Scheinähre zusammen- setzen. Blütenstand häufig mit Drüsenhaaren besetzt. Etwa 24 Arten im atlantischen und pacifischen Nordamerika, einige auch auf den Ge- birgen Mexikos. Sect. I. Euheuchera Torr. et Gray (erweitert). Kelch klein, bis 5 mm lang. Stb. 2- bis mal länger als die Kelchabschnitte. Cymen meist locker. — A. Blb. grünlich oder weißlich, spatelförmig, A—1\/amal so lang als die Kelchabschnitte. H. americana L. (Fig. 29 E—-6), auf Waldland und an felsigen Plätzen im atlantischen Nordamerika. — B. Blb. weiß, 3—3mal so lang als die Kelchabschnitte. — Ba. Kelch grünlich. — Bae«. B. rundlich-herz- förmig, seicht-lappig, am Rande gezähnt: H. longipetala Ser. und H. orizabensis Ser. auf den Gebirgen des südlichen Mexiko bis 4000 m. — Baß. B. rundlich nierenförmig, gekerbt- gezähnt: H. Rugelü Shuttlew., auf den Gebirgen Nordkarolinas. — Bay. B. deutlich gelappt: H. glabra Willd. im nordwestlichen Nordamerika, von Sitcha bis 540 in den Rocky Moun- tains; H. villosa Michx. (inel. H. caulescens Pursh) mit wollig behaarten Blattstielen und 7- bis 9lappigen Spreiten im atlantischen Nordamerika; H. micrantha Dougl. im Oregongebiet; H. pilosissima Fisch. et Mey. mit dicht wolliger Behaarung, in Nordkalifornien; H. mexicana Schaffner bei San Luis Potosi. — Bb. Kelch in der Fruchtreife vergrößert und rötlich: H. rubescens Torr. von Utah und Nevada bis zum Monte San Bernardino. Sect. II. Heruchea Torr. et Gray. Kelch groß, 7—9 mm, meist etwas schief. Stb. 4—2mal so lang als die Kelchb. Cymen locker: H. rubescens Pursh (H. ribifolia Fisch. et Lall.) meist kahl, mit 5—7lappigen B., in den Gebirgen des atlantischen Amerika; H. hispida Pursh (H. Richardsoniü R. Br.) von 54—64° im atlantischen Nordamerika. Sect. III. Heucherella Torr. et Gray. Bl. klein, in armblütigen, gedrängten Cymen. Blb. länger als die Abschnitte des Kelches, der dem Frkn. angewachsen ist. Stb. höchstens so lang als die Kelchabschnitte: H. parvifolia Nutt. in den Rocky Mountains des Oregon- gebietes. Sect. IV. Holochloa Nutt. (als Gatt.) Bl. glockig, mit mehr oder weniger petaloidem Kelch. Blb. sehr schmal, so lang wie die Kelchabschnitte oder kleiner als diese, oder ganz fehlend. Bl. in gedrängten, eine Scheinähre bildenden Knäueln. H. cylindrica Dougl. (Fig. 29 H—L) mit weißlichem Kelch, im Oregongebiet und Nevada; H. bracteata Ser. in den Rocky Mountains von Colorado; H. glabella Nutt. mit grünlichem Kelch, im Oregongebiet; H. minu- tiflora Hemsley am Popocatepetl in Mexiko; H. sanguinea Engelm. (Fig. 29 M, N) mit pracht- voll rotem Kelch, in Nordmexiko. Die meisten der aufgeführten Arten in botanischen Gärten. 19. Tolmiea Torr. et Gray. Blütenachse schief röhrig, dem Frkn. nicht angewachsen, nach vorn gespalten. Abschnitte des Kelches lanzettlich, die 3 hinteren größer. Blb. haarförmig, 2—3mal so lang als die Kelchabschnitte und zurückgeschlagen. Nur die 3 hinteren Stf. entwickelt. Frkn. schmal länglich, beiderseits dünner werdend, mit wandständigen Placenten. Gr. fadenförmig, mit kleiner, kopfförmiger N. Kapsel aus dem Kelch heraustretend, mit kleinen, kugeligen, klein- Saxifragaceae. (Engler.) 63 stacheligen S. — Von der Tracht der vorigen Gattung; aber Stengel reicher beblättert und B. zarter; die Bl. in lockeren, einseitswendigen Trauben; Tragb. klein; Vorb. borsten- förmig, abfällig. 4 Art, T. Menziesii (Hook.) Torr. Gray (Fig. 29 0—S') im pacifischen Nordamerika. 30. Tellima R. Br. (einschl. Lithophragma Nutt.) Blütenachse glockig od. kreisel- förmig, nur mit der Basis oder der unteren Hälfte des Frkn. zusammenhängend. Kelch- abschnitte kurz, in der Knospe klappig. Blb. 5, spatelförmig oder 3—Tlappig oder fiederspaltig, in der Knospe eingerollt. Stb. 10, kürzer als die Kelchb., mit eiförmigen A. Frkn. eiförmig, mit 2 oder 3 wandständigen Placenten und zahlreichen Sa. Gr. kurz, mit kopfförmigen N. Kapsel kegelförmig, zwischen den Gr. sich öflnend. S. zahlreich. — Mehrjährige Kräuter mit rundlich-herzförmigen und gezähnten oder handförmig geteilten, meist grundständigen B., dieselben am Grunde mit oder ohne Nebenb. Bl. mit weißen oder rötlichen Blb. in einfachen, oft einseitswendigen Trauben. 7 Arten im nordwestlichen Amerika. Sect. I. Lithophragma Nutt. (als Gatt.) Blb. ungeteilt oder 3lappig oder 3—7spaltig, genagelt. Meist 3 Gr. und Placenten. — A. Blb. ungeteilt oder 3lappig, weiß od. weißlich. Grundb. rundlich oder rundlich-nierenförmig. — Aa. Frkn. fast ganz frei, Blb. verkehrt- eiförmig oder 3lappig. S. rauh: T. Bolanderi (Gray) Boland. und T. heterophylla Hook. et Arn: im mittleren Kalifornien. — Ab. Frkn. zur Hälfte frei, Blb. ungeteilt. S. rauh: T. Cymbalaria (Torr. et Gray) Walp. von Santa Barbara bis San Diego in Kalifornien. — Ac. Frkn. zur Hälfte frei, Blb. keilförmig oder 3zähnig. S. glatt: T. affinis (Gray) Bol. im west- lichen Kalifornien und der Sierra Nevada. — B. Blb. handförmig 3—Tleilig, rot oder bis- weilen weiß. Grundb. 3—5teilig: T. parviflora (Nutt.) Hook. von Brittisch Kolumbien bis Utah und Colorado; T. tenella (Nutt.) Walp., mit zahlreichen Bulbillen in den Achseln der Grundb. und bisweilen auch an Stelle der Bl. in den Trauben, in der nördlichen Sierra Nevada und den Rocky Mountains. Sect. II. Eutellima Brewer et Watson. Bilb. fiederspaltig, mit breiter Basis sitzend. 2 Gr. T. grandiflora (Pursh) R. Br. (Fig. 29 T—YV), große Pfl. mit rundlich-herzförmigen, ge- lappten B. und ziemlich großen Bl., in Wäldern von Santa Cruz in Kalifornien bis Alaska; häufig in botanischen Gärten. 91. Mitella Tourn. Blütenachse schüsselförmig, mehr od. weniger mit dem Frkn. zusammenhängend. Kelchabschnitte klappig. Blb. selten 3spaltig, meist fiederspaltig, mit sehr schmalen Abschnitten. Stb. klein, mit herzförmigen oder nierenförmigen A., 10 oder 5 vor den Blb. oder vor den Kelchb. Frkn. kugelig, mit dicken, wandständigen Placenten und 2 kurzen Gr. N. einfach oder 2lappig. Kapsel fast kugelig, mit abstehen- den Klappen und verkehrt-eiförmigen, glänzenden, glatten S. — Mehrjährige Kräuter mit kurzem Grundstock und langgestielten herzförmigen, schwach gelappten und gekerbten B., diese mit häutigen, dem Blattstiel angewachsenen Nebenb. Schaft nackt oder 1 —2blätt- rig. Bl. sehr klein, grünlich, kurzgestielt, mit sehr kleinen Vorb. in einseitswendigen Trauben. 7 Arten im extratropischen Nordamerika und Japan. Sect. I. Eumitella Torr. u. Gray. 10 Stb. N. einfach. Placenten grundständig, mit wenigen aufsteigenden S. M. diphylla L. (Fig. 29 W, X), ausgezeichnet durch 2 fast sitzende, gegenständige Stengelb., im atlantischen Nordamerika, von Quebeck in Kanada bis Kentucky. — M. nuda L., ausgezeichnet durch Stolonen, mit nacktem oder Ablättrigem Stengel, im Amurgebiet und am ochotzkischen Meer, in den Coniferenwäldern von Alaska bis Labrador und Neufundland, auch in den nördlichen Rockv Mountains. E Sect. II. Mitellastra Torr. et Gray. 5 Stb. vor den Kelchb. N. einfach. Placenten wandständig, mit viel S. Schaft mit 2—-3 B. Grundb. 3—5lappig. M. caulescens Nutt. im Oregongebiet. Sect. III. Mitellina Meisn. Wie Il; aber Blb. 3spaltig. M. trifida Graham, in den Rocky Mountains und vom Oregon bis Mendoeino. Sect. IV. Brewerimitella Engl. Wie II, aber mit 2lappigen N. — M. Breweri Gray in der Sierra Nevada, von 2000--3600 m. Sect. V. Mitellaria Torr. et Gray (Drummondia DC... 5 Stb. vor den Blb. N. 2lappieg. Placenten parietal. Kapsel vor der Reife der S. sich öffnend. — M. pentandra Hook. (Fig. 29 64 Saxifragaceae. (Engler.) Y, Z), in feuchten subalpinen Wäldern des Cascadengebirges bis 49° und in den Rocky Mountains von Utah und Colorado. — M. japonica Mig. im südlichen und mittleren Japan. Mehrere dieser Arten werden in botanischen Gärten kultiviert. 29%. Chrysosplenium L. Blütenachse becherförmig oder kreiselförmig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte —5, stumpf, dachziegelig. Blb. fehlend. Stb. s—10, selten 4, am Rande der epigynischen Scheibe mit kurzen Stf. und 2lappigen A. Frkn. Ifächerig, oben aufgeblasen, 2—3lappig, mit zahlreichen Sa. an den wandständigen Placenten. Gr. kurz, zurückgebogen, mit einfachen N. Kapsel unter- ständig oder halboberständig, dünnhäutig, am Scheitel zwischen den Gr. und an der Bauchseite derselben sich öffnend, wenig- oder vielsamig. S. meist klein, länglich oder zusammengedrückt, glatt oder kleinstachelig oder behaart. — Kleine fleischige, I- od. mehrjährige Kräuter mit wechsel- ständigen oder gegenständigen, gestielten, gekerb- ten B. und kleinen, grünlichen Bl. Etwa 40 Arten (verel. Maximowicez Diagn. plant. nov. Jap. Dec. XI- und Dec. XXI. p. 757— 774, und Franchet, Monographie du genre Chry- sosplenium in Nouvelles Archives du Museum d’hist. nat. 3. Ser. II. Bd. Paris 1890). Sect. I. Alternifolia. B. abwechselnd. S. glatt. — 44 Arten, davon C. alternifolium L. (Fig. 30) (Milzkraut) circumpolar, südlich bis zum Apen- nin, Rumelien, Kaukasus, Himalaya; die andern centralasiatisch und sibirisch, (. flageliferum F. Schmidt in Ostsibirien, Sacchalin und Japan. Durch große, spatelförmige B. ausgezeichnet ist 0. macro- phyllum Oliv. in Hupeh in China. Sect. II. Oppositifolia. B. gegenständig. S. teils glatt, teils behaart, teils mit stacheligen Ripp- De SS ERiY 20 sn Vononzuliernagol um EN chen versehen. — 25 Arten. A. Kelchb. zur Blüte- (Original.) & Ar } A zeit abstehend, grün oder gelblich. Stb. immer kürzer als die Kelchb. Kapsel abgestutzt (Gamosple- nium Maxim. z. T.). Hierher Ch. oppositifolium L. im gemäßigten Europa; aber nichtin Russland, Ch. americanum Schweinitz im atlantischen Nordamerika, Ch. valdivicum Hook. im südl. Chile, Ch. macranthum Hook. an der Magellanstraße, Ch. glechomaefolium Nutt. im nordwestlichen Amerika, Ch. macrocarpum Cham. in Calabrien und Kleinasien, 6 in Centralasien, die andern im extratropischen Ostasien. — B. Kelchb. aufrecht, gelb oder weißlich. Stb. etwa ebenso lang wie die Kelchb. Kapsel 2hörnig. 7 Arten in Japan und China. 93. Lepuropetalon DC. (Pysidanthera Muhl., Cryptopetalum Hook. et Arn.) Blütenachse meist glockig, über denFrkn. hinaus verlängert und am Grunde mit demselben vereinigt. Kelchb. 5, eiförmig, stumpf. Blb. 5, klein, am Kelchrande stehend. Stb. 5, sehr kurz mit fast kugeligen A. Frkn. fast kugelig, Afächerig, mit ©© Sa. an 3 wandständigen Placenten. Gr. 3, sehr kurz, mit kopfförmigen N. Kapsel klein, kugelig, dünnwandig, am Scheitel fachspaltig, 3klappig. S. klein, länglich, run- zelig. — Sehr kleines, Ajähriges, fleischiges Kraut mit braun gestrichelten, spatellörmigen B. und grünen, vorblattlosen, endständigen Bl. 4 Art, L. spathulatum (Muhl.) Elliott, in den südl. Vereinigten Staaten Nordamerikas und in Chile. Fossile Gattung der Saxifraginae. Stephanostemon Caspary. Blütenachse kreiselförmig, mit dem Frkn. verwachsen. Kelchb. 5, kurz und stumpf-dreieckig. Blb. ? Stb. 10, mit sehr kurzen Stf. und rund- lichen A. Gr. sehr kurz. Kapsel oben aufgeblasen, mit breitem Spalt sich Öffnend. 2 Arten, S. brachyandra Casp. und S. Helmi Conwentz, haben ihre Bl. im Bernstein des Samlandes zurückgelassen. Säxifragaceae, (Engler.) 65 I. 1 d. Saxifragoideae-Saxifrageae-Vahliinae. Bl. mit unterständigem Frkn. Placenten 2 (selten 3), vom Scheitel des Faches herab- hängend. Fr. eine am Scheitel sich öffnende Kapsel. — Ijährige Kräuter mit gegenstän- digen, linealischen oder lanzettlichen B. 24. Vahlia Thunb. (Russelia L. fil.) Blütenachse halbkugelig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte 5, eilörmig oder lanzettlich, klappig. Blb. 5, verkehrt-eiförmig bis spatel- förmig, kürzer als die Kelchabschnitte. Sıb. 5, vor den Kelchb., mit pfriemen- förmigen Stf. und Jlänglichen, am Rücken angehefteten A. Frkn. unter- ständig, Ifächerig, mit zahlreichen Sa. an @—-3 dicken, vom Scheitel des Faches herabhängenden Placenten. Gr. 2—3, mit kopf- förmigen N. Kapsel fast kugelig oder verkehrt - eiförmig, am Scheitel mit breitem Spalt sich öffnend, mit kleinen, länglichen S. — 1jährige, aufrechte, meist reich verzweigte, behaarte, oft drüsige Kräuter mit gegenständigen, Sanzrandigen, lanzettlichen od. linea- lischen B. und sitzenden od. gestielten Blütenpaaren. Li SALLLL rl . & — L — 7 roman — TTTITTI TUN — in rn a 4 Arten im subtropischen und tro- pischen Afrika und Asien. — V. viscosa Roxb. mit eiförmigen oder eilanzett- lichen B. und sitzenden Bl., die Stb. am Grunde mit behaartem Schüppchen, Fig. 31. A—D Vahlia Weldenii Rehb. ABl.; B Stb.; C Längs- . “7: END % schnitt durch das Gynäceum; D S. — E—-G TV. oldenlandioides au Ostindien, Beludschistan, Mesopo Roxb. E Blütenzweig; F Fr.; @ ein S. (Original.) tamien; mit dieser nahe verwandt, aber mit größeren Stb. und Gr. V. Wel- denii Rehb. (Bistella geminiflora Delile, Fig. 3% A—D) von Ägypten durch das trop. Afrika. — V. capensis Thunb. mit linealischen B. und sitzenden oder gestielten Blütenpaaren, mit langen Kelchabschnitten, auch mit Schüppchen an den Stb., von Angola bis zum Kapland. — V. oldenlandioides Roxb. (Fig. 31 E—G) mit linealischen B. und langgestielten Blüten- paaren; in trockneren Teilen Vorderindiens und im tropischen Afrika. Die blühenden Zweige sind Sympodien, zusammengesetzt aus Sprossen mit 2 Laubb., 4 Endbl. und einer in gleicher Höhe stehenden Seitenbl. mit minimalem Tragb.; aus der Achsel des einen Laubb. entwickelt sich ein schwächerer Seitenspross, aus der Achsel des anderen Laubb. ein kräftiger Fort- setzungsspross des Sympodiums. I. 2. Saxifragoideae-Eremosyneae. Frkn. halboberständig, 2fächerig, in jedem Fach mit I von unten aufsteigenden Sa. Kapsel 2klappig. — Kleines 1jähriges Kraut mit zahlreichen, vom Grunde aus aufsteigen- den Stengeln und zahlreichen kleinen, weißen Bl. in zusammengesetzten Scheindolden. 25. Eremosyne Endl. Blütenachse sehr kurz schüsselförmig, am Grunde mit dem Frkn. vereinigt: Kelchabschnitte lineal-länglich. Blb. 5, länglich-spatelförmig, oft auf der Rückseite lang borstig. Stb. 5, vor den Kelchb., 'fadenförmig, mit eiförmigen A. Frkn. etwas zusammengedrückt, 2fächerig, in jedem Fach mit 1 vom Grunde der Scheide- wand aufsteigenden Sa. Gr. 2, fadenfg., mit kleinen kopfförmigen N. Kapsel steifhaarig, Natürl. Pflanzenfam. III. 22. - b) 66 Saxifragaceae. (Engler.) seicht ?2lappig, mit 2 abstehenden Klappen. S. mit reichlichem Nährgewebe. — Kleines, steifhaariges Kraut mit spatelförmigen oder fiederspaltigen Grundb. und mit sitzenden, fiederspaltigen Stengelb. Bl. sehr klein, an fadenförmigen Blattstielen, mit linealischen Vorb., dichtgedrängt in Scheindolden. 4 Art, E. pectinata Endl. (Fig. 32), auf sandigen Triften im südwestlichen Australien. Fig. 32. Eremosyne pectinata Endl. A ganze Pfl.; B Bl.; C dieselbe geöffnet; D Frkn. im Längsschnitt; Z Fr. mit den 2 S. (Original.) 1. 3. Saxifragoideae-Parnassieae. Bl. mit oberständigem oder halboberständigem Frkn. Frkn. mit 3—4 wandständigen Placenten und sitzenden N. od. mit I kurzem Gr. — Mehrjährige Kräuter mit zahlreichen gestielten, eiförmigen oder länglichen Grundb. und I oder wenigen Stengelb. an den ıblütigen Stengeln. 26. ParnassiaL. Blüten- achse schüssel- od. becherfg., am Grunde mit demFrkn. vereinigt. Kelchabschnitte 5, abstehend, dachziegelig. Blb. 5, länger als die Kelchb., ganzrandig oder gefranst. Stb. 5, hypogynisch oder perigynisch, vor den Kelchb. mit pfriemenförmigen Stf. und herzeiförmigen A., und 5, selten einfache, meist breit Fig. 35. Parmassia palustris L. A Grundriss einer der axillären Blüten- keilförmige , drüsig gefranste wickel aus Fig. B, mit specieller Ausführung der Primanbl.; B Grund- oder 3lappige Std. Frkn. ober- riss des Gipfelteiles einer blühenden Pfl., 1—4 die 4 obersten Laubb., . 5 Pod in 4 dem terminalen Blütenstiel # angewachsen, die übrigen mit Blüten- ständig oder halbunterständig, wickeln in den Achseln. « u. ß Vorb. der Bl., « grundständig am ıfächerig,, mit © umgewen- Blütenstiel, oft Niederb., ß am Blütenstiel hinaufgewachsen u. Laubb., $ ß steril, aus @ die Secundanbl. (Nach Eichler.) deten,horizontalabstehenden Sa. an 3—4linealischen, am Grunde erweiterten wandständigen Placenten. 1 kurzer, dicker Gr. od. keiner; 3—4 einfache N. Kapsel bis zur Mitte längs der Mittelnerven der Carpelle aufspringend, vielsamig. S. mit "Saxifragaceae, (Engler.) 67 weit abstehender, oft sackförmig erweiterter, äußerer Schale. E. ceylindrisch, in sehr dünnem Nährgewebe oder dasselbe fehlend. — Mehrjährige Kräuter mit dicker, sym- podialer Grundachse, zahlreichen gestielten, eiförmigen oder länglichen Grundb. Blüten- schäfte endständig und in den Achseln der Grundb., letztere mit einem grundständigen (Fig. 33 B, @), einem am Schaft stehenden Vorb. (Fig. 33 B, %) und mit einer ziemlich großen, weißen oder gelblichen Bl. Aus der Achsel des Vorb. @ entwickelt sich gewöhn- lich ein secundärer Blütenschaft und so fort; demnach kommen in den Achseln der grund- ständigen Laubb. wenigblütige Wickeln zu Stande (Fig. 33 B unten). Litteratur über diese Verhältnisse bei Eichler, Blütendiagr. II. S. 424. Bezüglich der Staminodien vergl. R. v. Wettstein, in Ber. d. deutsch. bot. Ges. 4890. Oct. 49 Arten im nördlichen extratropischen Florenreich, namentlich auf Gebirgswiesen. Sect. I. Nectarodroson Drude. Std. mit 3—cO am Ende drüsigen Borsten. 4 Pla- centen. N.sitzend. Äußere Samenschale sackförmig erweitert, Blb. ganzrandig. — Hierher P. palustris L., welche durch das ganze nördliche extratropische Florenreich auf Sumpf- wiesen verbreitet ist, ferner P. parviflora DC. in den Rocky Mountains, P. Kotzebuei Cham. et Schlecht. im arktischen Amerika, P. caroliniana Michx. und P. asarifolia Vent. im atlan- tischen Nordamerika, P. fimbriala Banks im Oregongebiet. Sect. Il. Fimbripetalum Drude. Staminodien mit 3—09 langen, am Ende drüsigen Borsten. 4 Placenten. N. sitzend. Blb. fast am ganzen Rande lang gefranst. Stengel mehr- blättrig. — P. Nummularia Maxim. in Japan und P. foliosa J. D. Hook. et Thoms. in Khasia in Ostindien. Sect. III. Nectarotrilobos Drude. Staminodien am Ende 3lappig, ohne deutliche Drüsen. 3 Placenten. N. sitzend. Blb. ganzrandig oder am Nagel gewimpert. Blütenschaft Ablättrig. — Hierher mehrere Arten des subtropischen und temperierten Asiens. — P. Wigh- tiana Wall. auf den Gebirgen Vorderindiens und dem Himalaya, P. nubicola Wall., P. affinis J. D. Hook et Thoms., P. mysorensis Heyne, P. pusilla Wall. im Himalaya, P. subacaulis Kar. et Kiril. im Alatau und Afghanistan, P. ovata Ledeh. in Ostsibirien, P. Turczaninowii Ledeb. in Ostsibirien, P. trinervis OÖ. Drude im westlichen Tibet. Sect. IV. Saxifragastrum Drude. Stb. vollkommen perigynisch. Staminodien einfach, mit einer großen endständigen Drüse. — P. tenella J. D. Hook. et Thoms. in den Wäldern des gemäßigten Himalaya. — P. Faberi Oliv. mit gestreckten Internodien des Blütenstandes, in Gebirgen der chinesischen Provinz Sitschwan. Ausführlicheres in Drude, Parnassiae characteres generici, sectiones et species, in Linnaea XXXIX. (1875) S. 299—324. Fig. 31. A—C Donatio faseicularis Forst. A Pflänzchen; B Bl.;, € Bl. im Längsschnitt. — D—F Don. Novae Zeelandiae Hook. f. D Bl.; E dieselbe nach Entfernung der Blh.; # Längsschnitt des Frkn. (Original.) I. 4. Saxifragoideae-Donatieae. Frkn. völlig unterständig, 2—3fächerig, mit kurzen, hängenden Placenten. Stb. 2 oder 3, dicht an dem Gr. auf dem epigynischen Discus stehend. — Kleine rasige Pl., mit dicken, linealischen B. und einzelnen, sitzenden, endständigen Bl. 5* 68 Saxifragaceae. (Engler.) 97. Donatia Forst. Bl. bisweilen eingeschlechtlich. Blütenachse kreiselförmig, über dem Frkn. zusammenschließend. Kelchabschnitte 3—5, lanzettlich, klein. Blb. 5—8, länglich oder eiförmig. Stb. 2 oder 3, mit fadenförmigen Stf. und eiförmigen, nach außen sich öffnenden A. Gr. Q—3, pfriemenförmig, mit einfachen oder kopfför- migen N. Frkn. vollkommen von der Blütenachse eingeschlossen, 2--3fächerig, mit zahlreichen aufsteigenden Sa. an den vom Scheitel des Faches herabhängenden Placenten. — Dicht beblätterte, rasige Pfl. mit dick lederartigen, linealischen und spitzen B. und endständiger, zwischen den B. ver- stecktsitzender weißlicher Bl., welcher 1—2 an der becherförmigen Achse stehende Vorb. vorangehen. 2 Arten, D. fascicularis Forst. (Fig. 34 A- C), im südlichen Chile und Feuerland; D. Novae Zeelandiae Hook. (Fig. 34 D, E) auf den Gebirgen Neu- seelands. 11. 5. Francoideae. Mehrjährige Kräuter mit grund- ständigen B. und einer Traube oder Ähre am Ende eines nackten Schaftes. Bl. 4-(selten 5-iteilig. Stb. 8, mit kleinen, schuppenförmigen Emer- genzen der Blütenachse abwechselnd. Frkn. Afächerig, sehr selten 2fächerig, mit zahlreichen, 2reihig stehenden Sa. „® CHRTIILINILKUIED 28. Francoa Cav. (Llaupanke Feuillee, Panke Willd.) Blütenachse kurz kreiselförmig. Kelchb. 4 (5), lanzettlich, klappig, bleibend. Blb. +12 4 (5), gleich, länglich verkehrt- gedreht dachig. Stb. 8 (10 , obdiplo- stemonisch, mit fadenförmigen Sif. und länglich herzförmigen A., mit 8 (10) keilförmigen oder länglichen Discuseffiguralionen abwechselnd. Frkn. länglich, Akantig, oben 4lappig, +(5)fächerig, mit ©©, ?2reihig ange- ordneten, horizontal abstehenden, um- gewendeten Sa. N. sitzend, in der Mitte vertieft, mit 4 über den Scheide- wänden sitzenden, 2lappigen oder %teiligen Abschnitten. Kapsel leder- artig, lang, Akantig, 4fächerig, scheide- wandspaltig, mit an den Placenten zusammenhängenden und am Scheitel sich öffnenden, vielsamigen Klappen. Fig. 35. A—E Francoa appendiculata Cay. A ganze Pfl.; 2 = DE B Diagramm; C Bl. nach Entfernung der Blh.; D Gynäceum; S. klein, länglich, gekrümmt, mit E Längsschnitt durch dasselbe. — F-H Fr. ramosa Don. F Fr.; @ S; H Längsschnitt durch denselben. (Original.) dünner, lockerer, sehr runzeliger Schale und kleinem E. am Grunde des fleischigen Nährgewebes. — Drüsig behaarte oder filzige Kräuter, mit dickem Rhizom und zahlreichen grundständigen, leier- förmig-fiederspaltigen, drüsig-gezähnten, netzaderigen B. Bl. ziemlich groß, eiförmig, in einen Nagel verschmälert, vi \ ; ’ A FERR % a fe ul Are ee x B N ea np a 2 BE an bu Te En a a FE En Fai anc ie MER 0 sch 3 hu “Saxifragaceae. (Engler.) 59 weiß oder rosa, kurz gestielt, ohne Vorb., in langer, einfacher od. am Grunde einige Äste tragender Traube. 2 Arten (Llaupanke), an feuchten Bergabhängen Chiles. F. appendiculata Cav. (nebst der Var. sonchifolia Cav., Fig. 35 A—E) mit rötlichen Bl., F. ramosa Don (Fig. 35 F—H) mit weißen Bl., beide vielleicht nur Varietäten einer Art, in Kultur. 29. Tetilla DC. (Dimorphopetalum Bert., Tetraplasium Kunze, Anamorsa Miers‘. Kelchabschnitte eiförmig-lanzettlich, ungleich, die hinteren größer, klappig. Blb. 4, verkehrt eiförmig, die beiden vorderen viel kleiner oder fehlend. Stb. 8, mit fadenförmigen Stf. und 2lappigen, rundlichen A., mit keulenförmigen Discuseffigurationen abwechselnd. Frkn. länglich, wie bei voriger Gattung, bisweilen auch 2fächerig, N. 4, kopfförmig. Kapsel länglich, dünnwandig, scheidewandspaltig, 4klappig, vielsamig. S. sehr klein, länglich-eiförmig, mit dünner, blasser Schale und kleinem, stielrundlichem E. — lernen als vorige, mit gestielten, rundlichen, buchtig gezähnten, hand- nervigen, breitgestielten Grundb., bisweilen auch mit 1—2 Stengelb. Bl. klein, langgestielt, blassgelblich, innen rötlich, in einer langen, lockeren, endständigen, bis- weilen auch in seitenständigen Trauben. 4 Art, T. hydrocotylaefolia DC., in den Gebirgen des mittleren Chile. I. 6. Hydrangeoideae-Philadelpheae. Bl. alle gleichartig, fruchtbar. Blb. häufig gedreht. Stb. meist flach. Fr. scheide- wandspaltig, die einzelnen Carpelle häufig nach innen fachspaltig. A. Placenten mit 009 Sa. a. Blb. in der Knospenlage gedreht. ie De mehr als doppelt so viel wie Blb. Bekaroberständie@e wc na ren mn 8,2% 80: Carpenter i Frkn. unterständig . Se Eee eo Ehiladelphus: 11. nn doppelt so viel als Bin. . Frkn. oberständig. Bl. teilig . . . ee ler See 9 Jamesta: 5 Frkn. halboberständig. Kapsel ersiinehe Bl. Ateile 2 225-7. 33. Blendlera: b. Blb. in der Knospenlage quincunecial oder klappig . . . . ...... 34. Deutzia. DBRla@entenlern tg 1 S an ve rer ee a Ber. 89: Whmpleg: 30. Carpenteria Torr. Blütenachse breit halbkugelig, am Grunde mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte 5—7, klappig. Blb. 5—7, eiförmig, gedreht. Stb. 00, mit fadenförmigen Sif. und länglichen A. Frkn. halboberständig, 5—Tfäche- rig, in jedem Fach mit zahlreichen Sa. Gr. 5—7, unterwärts vereinigt, oben frei, mit lineal-länglichen N. Kapsel lederartig, breit Kasalrms, nase, mit fast kugeligen Placenten. S. länglich, mit lockerer, genetzter Testa. E. in der Achse des fleischigen Nährgewebes. — Strauch mit engen Zweigen, elliptischen od. lanzett- lichen, ganzrandigen B. und großen, weißen Bl. in traubig angeordneten, 3blütigen Trugdolden. 1 Art, C. californica Torr., in der Sierra Nevada Kaliforniens. 31. Philadelphus L. Blütenachse kreiselförmig, mit dem ganzen Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte 4, seltener 5—6, klappig. Blb. 4, seltener 5—6, rundlich oder verkehrt-eiförmig, gedreht. Stb. am Rande der Blütenachse 20—40, mit dicken, pfriemenförmigen Stf. und länglichen, seitwärts sich öffnenden A. Frkn. unterständig, meist 4-, seltener 3—5fächerig, in jedem Fach mit 00, lineal-länglichen, hängenden Sa. an den dicken, frei in die Fächer des Frkn. hineinragenden Placenten. Gr. 3—5, faden- förmig, mehr oder weniger vereinigt, mit länglichen oder keulenförmigen Enden, welche die länglichen Narbenflächen tragen. Kapsel kreiselförmig, 3—5fächerig, in die einzelnen fachspaltigen Carpelle oder in Klappen, welche die Scheidewand tragen, zerfallend. S. länglich, mit locker anliegender, häutiger, genetzter Schale. E. in der Achse des flei- schigen Nährgewebes. — Sträucher mit stielrundlichen Zweigen, gegenständigen, ganz- randigen oder gesägten, unterseits oft mit einfachen Haaren besetzten B. und ansehn- lichen weißen Bl. in einfachen oder aus Trugdöldchen zusammengesetzten Trauben. 70 Saxifragaceae. (Engler.) Fig. 36. A, B Philadelphus latifolius Schrad. A Gynäceum; B Längsschnitt durch den Fıkn. — 0, DP. coro- narius L. C überreife entleerte Kapsel; D ein herausgetretenes Carpell geöffnet. — E—-G P. tomentosus Wall. E Fr.; F eine Klappe derselben mit den Placenten; @ ein S. — H-M Jamesia americana Torr. et Gray. H Bl. nach Entfernung eines Blb.; J Stb. von hinten; X Gynäceum im Längsschnitt, die parietale Placenta zeigend; Z Querschnitt durch einen 5gliedrigen Frkn.; M Fr. — N—Q KHendlera rupicola Engelm. et Gray. N Diagramm; O0 Stb.; P Fr.; Q Längsschnitt durch dieselbe und einen S. — R—V Deutzia crenata Sieb. et Zuec. RBl.; 8 Stb.; T Längsschnitt durch die Bl.; U Fr.; U! ein Carpell mit der anliegenden, verdickten Blütenachse (ax); V ein S. — W-Z Whipplea modesta Torr. W Bl. von der Seite; W' eine solche von oben; X Gynäceum; Y Längsschnitt durch dasselbe; Z Querschnitt durch die Fr. (Alles Original.) Fig. 37. A Diagramm von Philadolphus coronarius L. Die © Stb. entstehen aus 4 mit den Blb. abwechselnden Primordien. — B Diagramm von Deutzia crenata Sieb. et Zuce., mit diplostemonem Andröceum. (Nach Eichler.) SH ” FE LEE SE Sram een, "Saxifragaceae, (Engler.) 71 Etwa 43 Arten vom Kaucasus bis nach Ostasien, im gemäßigten Nordamerika und auf den Gebirgen CGentralamerikas. A. Griffelenden frei, 2—3mal so breit und lang, als die A.: P. grandiflorus W. (P. speciosus u. P. lawus Schrad.) mit 1—3blütigen Trauben, sehr langen Kelchabschnitten der nicht riechenden Bl. und 3nervigen, lanzettlichen B., in Virginien und Georgien; hiervon ist nur durch kleinere Bl. und kahle B. unterschieden P. inodorus L., in dem Hügelland von Carolina bis Alabama. Hierher auch P. laxus Lindl. Arten dieser Gruppen ferner im mexi- kanischen Hochland: P. mexicanus Schlechtd. und P. affinis Schlechtd. in Südmexiko (und Guatemala, wenn, wie wahrscheinlich, P. Zeyheri DC. non Schrad. hierzu gehört), P. tricho- petalus Körnicke mit breiten behaarten Kelchb. und behaarten Blb. in Costa-Rica und Pa- nama. — B. Griffelenden frei, 2—3mal so lang, als die A., aber schmal: P. Lewisü Pursh (einschl. P. californicus Benth. mit kahlen eiförmigen, meist ganzrandigen B., in Nadelwäldern von der Sierra Nevada bis Britisch Columbien; P. Gordonianus Lindl. mit unterseits behaarten, breit eiförmigen, gezähnten B., an Flussufern im nordkalifornischen Küstengebiet. — C. Griffelenden frei, nur so lang und breit als die A.: P. coronarius L. (wegen seines ange- nehmen Geruches in Deutschland Jasmin genannt), (Fig. 36 €, D) mit 3—AAblütisen Trauben; Kelchabschnitte so lang wie die Röhre; in zahlreichen Varietäten im Kaukasus, in Nord- china, der Mandschurei, Korea und Japan; auch in Südeuropa bei Steyr, am Monte Baldo, bei Lucca, in Siebenbürgen entweder wild oder vollkommen eingebürgert. Der vorigen nahestehend, aber ausgezeichnet durch unterseits filzig behaarte B. und größere loculicid, nicht septicid aufspringende Fr. ist P. tomentosus Wall. (Fig. 36 E—G) im gemäßigten Himalaya.— In Nordamerika hat P. coronarius ihre nächsten Verwandten in P. latifolius Schrad. (einschl. P. floribundus Schrad.) (Fig. 36 A B), mit breit eiförmigen, unterseits behaarten, etwas gezähnten B. und vielblütigen Trauben; diese wahrscheinlich aus dem Staate Newyork stam- mende, in europäischen Gärten kultivierte Art wird von amerikanischen Botanikern mit P, grandiflorus vereinigt. — Habituell sehr verschieden sind P. mierophylius Gray in Kolorado und Neumexiko, P. serpyllifolius Gray im westlichen Texas, beide kleine Sträucher mit ganz- randigem, unterseits graubehaarten B. — D. Griffelenden verwachsen: P. hirsutus Nutt. (P. trinervius Schrad.) mit länglich-eiförmigen, zugespitzten, scharf gezähnten, unterseits grau- filzigen B., in Tennessee und Carolina. Die meisten der hier aufgeführten Arten als Ziersträucher in Parkanlagen. 32. Jamesia Torr. et Gray. Blütenachse becherförmig, mitdemunternTeil desFrkn. vereinigt. Kelchabschnitte lanzettlich. Blb. 5, länglich, stumpf, weichhaarig, in der Knospe an den Rändern eingefaltet. Stb. 10 mit linealischen Stf., deren Spitze in die Basis des eiförmigen Connectivs eingesenkt ist; A. eiförmig, mit nach innen gewendeten, aber seitlich sich öffnenden Theeis. Frkn. eiförmig-kegelig, einfäche- rig, mit 3 (bisweilen —5) wandständigen etwas einspringenden Placenten, mit zahlreichen eiförmigen aufsteigenden Sa. Gr. 3(—5), anfangs so lang wie die Stf., dann dieselben überragend, frei, fadenförmig, am Ende verbreitert, mit schief ge- neigten, eiförmigen N. Fr. eine scheidewandspaltige Kapsel mit an den Bauchnähten sich öffnenden Carpellen. S. zahlreich eiförmig, mit glänzender gestreifter Schale. E. in. der Achse des Nährgewebes. — Strauch mit stielrundlichen Zweigen und sich los- lösender Rinde, mit gegenständigen, kurzgestielten, unterseits graufilzigen, eiförmigen, gesägten B. und ziemlich großen Bl. in Trugdolden, welche endständige Rispen zusammen- setzen. 4 Art, J. americana Torr. et Gr. (Fig. 36 H—M) auf den Rocky Mountains von Arizona, Kolorado, Utah und Neumexiko. 33. Fendlera Engelm. et Gray. Blütenachse kurz kreiselförmig. Kelchabschnitte 4, länglich 3eckig, klappig. Blb. groß, rhombisch-eiförmig, lang genagelt, am Rande gezähnt. Stb. 8, mit flachen, linealischen, am Ende lang 2schenke- ligen Stf.; die eiförmige, etwas zugespitze A. von den lanzettlichen Schenkeln überragt. Frkn. halboberständig, kegelförmig, Afächerig, in jedem Fach mit mehreren abstehenden, länglich eiförmigen Sa. in 2 Reihen. Gr. 4, fast bis zum Ende vereinigt, mit einfachen N. Kapsel länglich, eiförmig, scheidewandspaltig, mit wenigsamigen Fächern. S. länglich, ziemlich groß, nach unten etwas geflügelt E. in der Achse des sparsamen Nährgewebes. — Strauch mit längsgestreiften Zweigen, kleinen, schmal-läng- 72 Saxifragaceae. (Engler.) lichen, ganzrandigen, dreinervigen, abfälligen, unterseits sparsam behaarten B. und großen weißen (trocken rötlichen), am Ende kurzer Seitenzweige stehenden Bl. 1 Art, F. rupicola Engelm. et Gr. (Fig. 36 N—Q), an senkrechten Felswänden am oberen Guadeloupe in Texas. 34. Deutzia Thunb. Blütenachse glockig, mit dem Frkn. vereint, zur Zeit der Fruchtreife verdickt und hart. Kelchabschnitte 5. Blb. 5klappig oder imbricat. Stb. 10, selten 19—15, mit flachen, an der Spitze pfriemenförmigen oder 3spaltigen Stf. mit fast kugeligen, seitlich sich öffnenden A. Frkn. unterständig, 3—4- fächerig, in jedem Fach mit zahlreichen dachziegelig gelagerten Sa. an den fSleischigen Placenten. Gr. 3—4, lang fadenförmig, gegen das Ende verdickt, mit länglichen N. Fr. kugelig, 3—5fächerig, zuletzt von unten scheidewandspaltig in die einzelnen am Scheitel sich öffnenden und auf der Rückseite durch einen Teil der anhaftenden Blüten- achse verstärkten Carpelle zerfallend. S. aufsteigend, länglich, zusammengedrückt, mit dünner genetzter, an der Spitze geflügelter, am Grunde röhrig erweiterter Schale. E. in der Achse des fleischigen Nährgewebes. — Sträucher mit stielrunden Zweigen, oft mit izelligen Sternhaaren bekleidet, mit gegenständigen, eiförmigen oder lanzeitlichen, ge- sägten B. und ziemlich großen weißen, einzeln in den Blattachseln oder in zusammenge- setzten Trugdolden stehenden Bl. Etwa 40 Arten vom gemäßigten Himalaya durch China bis Japan und im temperierten Nordamerika, sowie auf den Gebirgen Centralamerikas. Sect. I. Eudeutzia Engl. 40 Stb. — A. Blb. in der Knospe klappig, — Aa. Kelch- abschnitte dreieckig oder eiförmig: D. crenata Sieb. et Zuce. (Fig. 36 R—V) mit eiförmigen, gekerbten, beiderseits grünen, rauhen B., in zusammengesetzten Trauben stehenden Bl. mit aufrechten Blb. und deutlich dreizähnigen Stf., verbreitet in Japan, dort auch die in unseren Gärten kultivierte Var. mit gefüllten Bl. (Stb. in Blb. umgewandelt) heimisch; D. scabra Thunb. im südlichen Japan unterscheidet sich durch scharf gesägte B., etwas kleinere Bl. mit abstehenden Blb. und gar nicht oder undeutlich gezähnte Stf.; D. Sieboldiana Maxim. mit fast sitzenden, beiderseits sternhaarigen B. und kleinen in pyramidenförmigen Rispen stehenden Bl., mit an den Fr. persistierenden Kelchabschnitten und ungezähnten Stf., im süd- lichen und mittleren Japan; D. gracilis Sieb. et Zucc. ein niedrigerer, kaum 4 m hoher Strauch, hat kahle, lanzettliche, gesägte B., meist in einfachen Trauben stehende Bl. und gezähnte Stf., im südlichen Japan. D. staminea R. Br. mit unterseits graufilzigen, lanzettlichen B., in Trugdolden stehenden Bl. und deutlich gezähnten Stf.; im gemäßigten Himalaya. — A b. Kelchabschnitte pfriemenförmig: D. macrantha Hook. f. et Th. im westlichen Hima- laya; D. grandiflora Bunge in den Gebirgen Nordchinas. — B. Blb. in der Knospe dach- ziegelig: D. corymbosa R. Br. mit eilanzettlichen B. und vielblütigen Trugdolden, im ganzen gemäßigten Himalaya; D. parviflora Bunge, der vorigen ähnlich; aber mit länger zugespitzten B. und viel kleineren B]., im nördlichen China und in der südöstlichen Mandschurei in Fluss- thälern. Hierher auch D. discolor Hemsley von Hupeh in China. Sect. II. Neodeutzia Engl. Bl. mit 12—15 Stb. D. mexicana Hemsley am Orizaba in Südmexiko. Fossil wurden einzelne Stb., welche als D. tertiaria Conw. und D. divaricata Conw. bezeichnet werden, im Bernstein des Samlandes gefunden, auch kommen B. einer der D. gracilis nahe stehenden Form im Tertiär oder Quartär von Mogi vor. 35. Whipplea Torr. Blütenachse kurz kreiselförmig, mit dem unteren Teil des Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte länglich lanzettlich. Blb. 5(—6), rhombisch-eiförmig. Stb. 10(—12, sehr selten 4), die vor den Kelchb. stehenden länger, mit schmal- lanzettlichen Stf. und kurzen, seitlich sich öffnenden A. Frkn. halboberständig, 4(-5-6-) fächerig, in jedem Fach mit I vom Scheitel herabhängenden Sa. Gr. 4—6, fadenförmig, am spitzen Ende mit längs verlaufender N. Fr. eine kugelige, in + —5 nach innen aufspringende, Isamige Teilfr. zerfallende Kapsel. S. länglich, mit kleinem E. am Scheitel des Nährgewebes. — Kleine Halbsträucher mit einfachen, rauhen Haaren, gegenständigen, sitzenden B. und kleinen weißen, in einfachen oder zusammen- gesetzten kurzen Trauben stehenden Bl. 2 Arten, W. modesta Torr. (Fig. 36 W-—-Z) im kalifornischen Küstengebirge, im Se- quoia-Wäldern, W. utahensis Watson mit aufrechten Zweigen und schmalen länglichen B. in den Gebirgen von Arizona. Saxifragaceae. (Engler.) 713 ı1. 7. Hydrangeoideae-Hydrangeeae. Die peripherischen Bl. des Blütenstandes häufig steril, mit stark vergrößerten peta- loiden Kelchb, ohne Blb. und Stb. Blb. in der Knospenlage meist klappig, seltener dach- ziegelig. Stb. meist fadenförmig. Fr. am Scheitel nach innen fachspaltig oder zwischen den Rippen aufspringend oder eine Beere. I. Kelchb. und Blb. 4—5. 4. Blb. dachig, Stb. mehr als doppelt so viel wie Blb. Br gesenständie# Gras A Siurehien., WAR N En VB Deammanthe: BEabwechselndg GEE3s seirenni Er 37% Cardiandra 2. Blb. klappig oder verkümmert. = Stb. mehr als doppelt so viel wie Blb. Gr. 2... . . . .....88, Platycrater. == Sth. doppelt so viel als Blb. + Fr. eine Kapsel. ORnGrmsatreier.. an. 39. Hydrangea. OO Gr. vereinigt, mit 3—5lappiger N. X B. abfällig. Peripherische Bl. steril . .... 40. Schizophragma. XX B. immergrün. Alle Bl. fruchtbar . . . . . 41. Pileostegia. -+-F Fr. eine Beere. © BI. zwitterig. Gr. 3—5 . 42. Dichroa. OO Bl. eingeschlechtlich. Gr. 4 mit 5strahliger N... . . 43. Broussaisia. II. Kelchb. und BIb. 7—10. Kletternder Strauch. Gr. kurz und dick mit kopfförmiger Szülappigeru Nee AN Be een AeDecumarıa, iv ) \) h \ um) ” Fig. 38. A—F Deinanthe bifida Maxim. A Bl. geöffnet; B dieselbe im Längsschnitt; CO Fr.; D dieselbe im Quer- schnitt; BE der 5.; F derselbe im Längssehnitt. — 06—J Cardiandra alternifolia Sieb. et Zuee. @Bl.; H ein Stb.; J Kelch mit dem Gynäceum. — K—M u arguta Sieb. et Zucc. K sterile Bl.; Z Gynäceum, a oberer Teil, b Frkn. im Querschnitt; M der 8. — N—() Hydrangea virens Sieb. N Zweiglein des Blütenstandes; O eine Bl.; Pfein 8.; Q ein solcher im Längsschnitt. — K—T Schizophragma hydrangeoides Sieb. et Zuce. Rein Strahl des Blütenstandes; 8 Fr.; 7 ein $. (Original.) ZI: Saxifragaceae. (Engler.) 36. Deinanthe Maxim. Blütenachse schüsselförmig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte breit eiförmig, corollinisch. Blb. 5 verkehrt-eiförmig, quincun- cial. Stb. zahlreich, am Rande des ringförmigen Discus, mit dünnen, langen, faden- förmigen, nach innen gekrümmten Stf. und breit elliptischen, durch Längsspalte sich öff- nenden A. Frkn. halbunterständig, unvollständig 5fächerig, mit zahlreichen Sa.an den Placenten. Gr. 5fächerig mit keulenförmigem und 10furchigem Narbenende. Kapsel halbkugelig, halboberständig, scheidewandspaltig, mit zahlreichen hori- zontal abstehenden Sa. an jeder Placenta. E. in der Achse des Nährgewebes. — Halb- strauch mit horizontalem Grundstock, krautigen Stengeln, großen gegenständigen, zweispaltigen und grob gesägten B.; Bl. in einer aus Trugdolden zusammengesetzten, von einem Involucrum gestützten Dolde, die peripherischen klein und steril, mit 3—ıblättrigem Kelch ohne Blb., die übrigen fertil und mit ansehnlichen Blb. 1 Art, D. bifida Maxim., in sehr schattigen Wäldern des südlichen und mittleren Japan (Fig. 38 A—-R). 37. Cardiandra Sieb. et Zucc. Blütenachse becherförmig, mit dem Frkn. vereinigt. Blb. 5, quincuncial. Stb. zahlreich, mit fadenförmigen Stf. und fast kugeligen A. mit verkehrt-dreieckigem Connectiv. Frkn. unterständig, unvollkommen 3fächerig, mit zahlreichen Sa. an den einwärts gebogenen Placenten. Gr. 3, kurz, fast kegelförmig, mit eiförmigen N. Kapsel eiförmig, oben nach innen fachspaltig. S. ©, länglich, zusammengedrückt, mit genetzter, nach oben und unten in einen kurzen Flügel verlängerter Schale. E. klein, in der Achse des Nährgewebes. — Halbstrauch mit krautigen Stengeln und abwechselnd stehenden, lanzettlichen, beiderseits zuge- spitzten, grob gesägten B. Bl. klein, in lockerer Scheindolde, die äußeren steril, mit 3blättrigem, petaloidem Kelch und rosa- oder lilafarbenen, in der Kultur auch weißen Bl. 1 Art, C. alternifolia Sieb. et Zuce., in China, Provinz Kiangsi, und dem südlichen Japan (Fig. 38 G—J). 38. Platycrater Sieb. et Zucce. Blütenachse fast eylindrisch, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchb. dreieckig, spitz, dachziegelig. Blb. 4, eiförmig. Stb. zahlreich am ringförmigen Rand der Blütenachse, mit fadenförmigen Stf. und länglichen, seitlich sich öffnenden A. Frkn. vollkommen 2fächerig, mit dicken, einspringenden Pla- centen und zahlreichen, vielreihigen Sa. Gr. 2, fadenförmig, nach oben verdickt, mit verkehrt-eiförmigen, schief geneigten N. Kapsel cylindrisch, am Scheitel sich öffnend. S. zahlreich, lineal-länglich, mit dünner, beiderseits in einen spitzen Flügel verlängerter Schale. — Niedergestreckter oder kriechender Strauch mit gegenstän- digen, lanzettlichen, lang zugespitzten, grob ge- zähnten, fiedernervigen B. und lang gestielten, in lockerer Trugdolde stehenden, ziemlich großen, weißen Bl.; die peripherischen steril, mit großem, petaloidem, stumpf 3—4lap- pigem Kelch. Fig. 39. Schema des Blütenstandes von Hydrangea 1 Art, P: argula Sieb. et Zuce., in Gebirgs- Hortensia DC. A Aufviss des Blütenstandes, von wäldern des südlichen und mittleren Japans dem nur die beiden ersten (seitlichen) Zweige etwas ausgeführt, die übrigen blos angedeutet sind; die (Big: 33 K iM): am Grunde der schwarz gezeichneten Blütenzweige 2 stehenden Laubb. sind die Tragb. dieser Zweige, 39. Hydrangea I (Hortensia Commers.) welche an der Hauptachse hinaufgewachsen sind; c8 : ERS alla B ein Zweig des Blütenstandes aus Fig, A mehr Blütenachse kreiselförmig oder schüsselförmig, vergr., die große Randbl. im Detail, a das nach mit dem unteren Teil des Frkn. oder mit dem- außen fallende Kelchb. (Nach Eichler.) ne PORT . selben vollständig vereinigt. Kelchabschnitte an den fruchtbaren Bl. 4—5, breit dreieckig. Blb. —5, klappig, bisweilen oben zusammenhängend. Staubblätter 8—-10, mit fadenförmigen Stf. und kurzen A. Frkn. halboberständig oder unterständig, Saxifragaceae. (Engler.) 75 vollkommen oder unvollkommen 2—-4fächerig, mit zahlreichen Sa. Gr. 2—5, frei oder unterwärts vereinigt, mit eiförmigen N. Fr. eine 2—5fächerige, am Scheitel aufspringende Kapsel, mit sehr kleinen, aufsteigenden, oft geflügelten S. E. in der Achse des Nährgewebes. — Sträucher, bisweilen Bäume mit gegenständigen, ganzrandigen oder gesägten od. gelappten B. und mit zahlreichen, kleinen, in zusammen- gesetzten Trugdolden stehenden Bl.; die peripherischen Bl. oder bei kultivierten Pf. oft alle Bl. steril, mit petaloidem Kelch, selten fertil. Am Grunde der Blüten- stände oft Involucren. Fig. 40. Hydrangea quereifolia L. (Oxiginal.) Sect. I. Euhydrangea Maxim. B. Ajährig. Stb. 10 oder 8. Blb. an der Spitze frei. Aufrechte oder niederliegende, nicht kletternde Sträucher. Subsect. 1. Petalanthae Maxim. Blb. bis nach der Ausstäubung der A. bestehen bleibend. S. elliptisch oder kreisförmig, ungeflügelt. — A. Asiaticae. Kapsel halboberständig. S. kugelig oder breit elliptisch, nicht gestreift: H. hirta Sieb. et Zuce. Strauch mit breit elliptischen, grob gesägten B., nur mit fruchtbaren Bl.; in höheren Gebirgen Nippons; H. virens Sieb. (Fig. 38 N—0Q). Strauch mit unterseits graugrünen B. und zahlreichen kurzen, blühenden Seitenzweigen, im südlichen und mittleren Japan; H. chinensis Maxim. in China und Formosa. — B. Americanae. Kapsel unterständig. S. elliptisch, längsstreifig: H. ar- borescens L. Strauch mit eiförmigen oder herzförmigen, zugespitzten, gesägt-gezähnten, unter- seits weichhaarigen oder kahlen B. und ausgebreiteten, endständigen Scheindolden; verbreitet im atlantischen Nordamerika; H. radiata Walt. (H. nivea Michx.) mit mehr herzförmigen, unterseits silbergrau-filzigen B. und meist sterilen, peripherischen Bl.; im Gebirgsland von Georgien, Carolina und Tennessee; H. quereifolia Bartram (Fig. 40), großer Strauch mit großen, buchtig 3—5lappigen B. und straußförmigen Blütenrispen; an Flussufern in Georgien und Florida. Subsect. 2. Piptopetalae Maxim. Bib. frühzeitig abfallend, abstehend und nicht zu- rückgebogen. S. an beiden Enden geflügelt: H. paniculata Sieb., Baum oder Strauch ‚mit eiförmig-elliptischen B. und großem, kegelförmigem oder eylindrischem Blütenstand, in ganz Japan und dem südlichen Sachalin. Bei den andern ist der Blütenstand ausgebreitet, schein- doldig oder kugelig. Durch unterseils stark filzige und spitz gezähnte B. und schmale Hochb. 76 Saxifragaceae. (Engler.) zeichnen sich aus: H.-vestita Wall., H. aspera Don, H. robusia Hook. f. u. Thoms. im ge- mäßigten Himalaya, H. oblongifolia Blume in Java, die erste mit kegelförmiger Kapsel, die 3 anderen mit abgestutzter Kapsel. — Dagegen besitzt am Grunde der Hauptäsie des Blüten- standes große, kreisförmige, aber bald abfallende Hochb. H. involucrata Sieb. in Gebirgen Japans. — Gar keine Hochb. finden sich in den Blütenständen der H. Horiensia DC. (Hor- tensie) (Fig. 39), welche in ganz Japan verbreitet ist, auch im nördlichen China vorkommt und in zahlreichen Varietäten sowohl in ihrer Heimat, wie in anderen Ländern der nörd- lich gemäßigten Zone kultiviert wird; vorzugsweise beliebt sind die auf sehr kräftigem Boden wachsenden Formen mit durchweg sterilen, bläulichen Bl. Sect. I. Calyptranthe Maxim. B. Ajährig. Blb. an der Spitze mützenförmig zusammen- hängend, bei der Aufrichtung der 40 oder 15 Stb. abfallend. Kletternde Sträucher: H. scan- dens Maxim. mit lang gestielten, herzförmigen oder eiförmigen, scharf gesägten B. und 45 Stb. in den endständigen Trugdolden, in der subalpinen Region Japans; H. altissima Wall. der vorigen sehr ähnlich, aber mit 40 Stb., im temperierten Himalaya. Sect. II. Cornidia Ruiz et Pav. (als Gatt., Sarcostyles Presl;. B. lederarlig, ausdauernd. Blb. frei. Frkn. unterständig. S. schmal linealisch. Involucralb. des Blütenstandes bald abfallend. Arten in Centralamerika und auf den Anden. Kletterpfl,. wie Epheu. — H. peru- viana Moric. in Nordmexiko, Südmexiko und von da bis Peru; H. integerrima (Hook. et Arn.) Engl. und H. serratifolia \Hook. et Arn.) Engl. im südlichen Chile, beide mit besonderen In- volucren für die Seitenzweige. Fig. 41. A—G@ Dichroa febrifuga Lour. A Knospe; B Bl.; C dieselbe nach Entfernung der Blb.; D Längsschnitt durch den Frkn.; E Querschnitt durch denselben; F S.; @ Längsschnitt durch denselben. — H, J Pileostegia viburnoides Hook. f. H Längsschnitt durch den Frkn.; J N. — K-N Broussaisia arguta Gaudich. X & Bl.; L © Bl.; M Längsschnitt durch den Frkn.; N Querschnitt durch denselben; O S.; P Längsschnitt durch den- selben. — 0—T Decumaria barbara L. Q Bl.; R dieselbe nach Entfernung der Blb. und Stb.; & Längsschnitt durch den Frkn.; 7 S. (Original.) 40. Schizophragma Sieb. et Zucc. Blütenachse, Kelch, Blb. und Stb. wie bei voriger Gattung; aber 4 kurzer Gr. mit kopfförmiger, —5lappiger N. Fr. eine kreiselförmige, 10rippige, oben geschlossene, zwischen den Rippen auf- springendeKapsel, mit zahlreichen schmal linealischen S. — Strauch mit gegen- ständigen, lang gestielten, herz-eiförmigen, lang zugespitzten, grobgezähnten B. und & NEE UT ER TEN NIBET, SEE, ko m/f Saxifragaceae. (Engler.) 27 trugdoldigen Blütenständen, an denen von den peripherischen sterilen Bl. nur 1 großes, eiförmiges Kelchb. entwickelt ist. 1 Art, S. hydrangeoides Sieb. et Zuce. (Fig. 38 R—T), in Hochgebirgsthälern Japans. 41. Pileostegia Hook f. et Thoms. Blütenachse verkehrt kegelförmig. Kelchab- schnitte —5, kurz, dachziegelig. Blb. —5, klappig, zusammenhängend. Stb. 8—10,am Rande des epigynischen Discus, mit langen Stf. und kurzen eiförmigen Theeis. Frkn. 4—-6fächerig, mit zahlreichen Sa. am Scheitel der Fächer; I kurzer, dicker, keulenförmiger Gr., mit 4—6lappiger N. Fr. eine 4—5fächerige Kapsel mit zahlreichen linealischen S. mit kurzem Kern und langvorgezogener Schale. — Kahler Strauch mit gegenständigen, lederartigen, immergrünen, länglich-verkehrteiförmigen, ganzrandigen oder etwas gesägten B. und endständigen, reichblütigen Rispen, an deren opponierten Ästen die Bl. in Büscheln stehen. 1 Art, P. viburnoides Hook. f. et Thoms. (Fig. 41 H, J), in Khasia in Ostindien, sowie auf Formosa und bei Canton. 4%. Dichroa Lour. (Cyanitis Reinw., Adamia Wall.) Bl. 8, Blütenachse halb- kugelig. Kelchabschnitte 5—6 dreieckig. Blb. 5—6, ziemlich dick, klappig. Stb. 10— 12, mit fadenförmigen Stf. und breit länglichen A. Frkn. halbunterständig, unvollständig 3—5fächerig, mit zahlreichen Sa. an den wandständigen Placenten. Gr. 3—5, divergierend, keulenförmig, am Ende mit eiförmiger N. Fr. eine halboberständige, ein- fächerige, vielsamige, blaue Beere mit 00 eiförmigen, dünnschaligen S. E. in der Achse des Nährgewebes. — Strauch mit dicken, runden Stengeln, mit gegenständigen, kurzge- stielten, eiförmigen oder lanzettlichen, gesägten B. und endständiger, pyramidaler, viel- blütiger, aus Trugdolden zusammengesetzter Rispe; Bl. ziemlich groß, bläulich oder lila. 4 Art, D. febrifuga Lour. (ddamia versicolor Fortune, A. cyanea Wall.) (Fig. 44 A—-G), im temperierten Himalaya von 1600—2600 m, im südlichen China, auf den Philippinen und Java. 43. Broussaisia Gaudich. Bl. durch Abort eingeschlechtlich. g'Bl. mit flacher Blütenachse, 5 lanzeitlichen Kelchb., 5klappigen Blb., 10 Stb. mit dicken, pfriemenförmigen Stf., eiförmigen A. und sterilem Stempel. © Bl. mit becherför- miger, eiförmiger Blütenachse, dreieckigen Kelchabschnitten, kleinen schuppen- förmigen Blb., ohne Stb., mit unterständigem, 5fächerigem Frkn. mit © Sa. an den dicken, ?2teiligen Placenten, mit dickem, kegelförmigem Gr. und dieker, 5lappiger N. — Beere kugelig, fleischig, vielsamig, mit 00 länglichen S. E. in der Achse des Nährgewebes. — Baum mit dicken, dichtbehaarten. stielrundlichen Zweigen, gegenständigen oder quirlständigen, dicken, breitgestielten, lanzettlichen B. und kleinen Bl. in endständigen, reichblütigen Scheindolden oberhalb eines von breiten, eiför- migen B. gebildeten Involucrums. 2 Arten, B. arguta Gaudich. (Fig. 41. K—N) und B. pellucida Gaudich., auf den Sand- wichinseln zu 300 und 900 m. 44. Decumaria L. (Forsythia Walt.) Blütenachse kreiselförmig, mit dem Frkn. vereint. Kelchabschnitte 7—10. Blb. 7—10, schmal, länglich, klappig, mit eeingeschlagenen Rändern. Stb. 20—30, mit pfriemenförmigen Stf. und kreis- förmigen A. Frkn. unterständig, 5—A0fächerig, mit ©© Sa. an den central- winkelständigen Placenten. Gr. dick, 5—10rippig, mit kopfförmiger, 8—A0lappiger N. Kapsel kreiselförmig, gerippt, mit kegelförmiger Spitze, von der Blütenachse sich loslösend, zwischen den Rippen aufspringend. S. 00, hängend, fadenförmig, mit kleinem Kern und sehr verlängerter Schale. E. in dünnem Nährge- webe. — Kletternder Strauch mit stielrundlichen Zweigen, gegenständigen, eiförmi- gen, spitzen, ganzrandigen oder etwas gezähnten B. und mit kleinen, wohlriechenden Bl. in endständigen, aus Scheindolden zusammengesetzten Rispen. 2 Arten, D. barbara L. (Fig. 44 O—T), an schattigen Plätzen in den Swamps von Caro- lina, Louisiana und Florida, D. sinensis Oliv. in der chinesischen Provinz Hupeh. 718 Saxifragaceae. (Engler.) IV. s. Pterostemonoideae. Sträucher, mit einfachen, abwechselnden, verkehrteiförmigen, oberseits eingesenkte schüsselförmige Drüsenhaare tragenden B. mit sehr kleinen abfälligen Nebenb. Sitb. doppelt so viel als Blb. Frkn. unterständig, mit einigen Sa. an den centralwinkelständigen Placenten. Yig. 42. Pterostemon mexicanus Schauer. A Zweig; BBl.; C Bl. im Längsschnitt nach Entfernung der Blb.; D Frkn. im Längsschnitt. (Original.) 45. Pterostemon Schauer. Blütenachse kreiselförmig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchb. 5, dreieckig, klappig. Blb. 5, dachig, länglich, behaart, nach dem Verblühen zu- rückgebogen und bleibend. Stb. 10, mit flachen, linealischen Stf., die vor den Kelchb. stehenden breiter, mit linealischen, an der Spitze gezähnelten Stf., mit länglichen, zuge- spitzten, nach innen aufspringenden A. und rückwärts verdicktem Connectiv, die andern steril. Frkn. unterständig, 5fächerig, mit 4—6 aufsteigenden Sa. an den grundständigen und centralwinkelständigen Placenten. Gr. aufrecht, mit 5 am Scheitel abgestutzten Narben- schenkeln. Kapsel mit 5 Zähnen aufspringend und nach Zerstörung der Scheidewände mit einigen S. S. beiderseits dünner werdend, mit knorpeliger Schale, mit langem, axilem Keimling. E. von hart fleischigem Nährgewebe umgeben, mit ellipsoidischen Keimb. — Reich verzweigter Strauch, mit stielrunden, behaarten Zweigen, abwechseln- den, lederarligen, verkehrt-eiförmigen, stumpfen, oberseits drüsigen, unterseits weich- haarigen B. und kurz gestielten Bl. in wenigblütigen Scheindolden. 1 Art, P. mexicanus Schauer, im mexikanischen Hochland. Diese allerdings mit keiner anderen S. nahe verwandte Gattung wurde von Bentham und Hooker infolge mangelhafter Kenntnis des S. zu den Rosaceae gestellt; sie steht in der Mitte zwischen den Hydrangeoideae und Escallonioideae,; die schüsselförmigen Drüsenhaare hat die Gattung gemein mit den Ribesioideae. v. 9. Escallonioideae. x Sträucher oder Bäume, selten Kräuter, mit einfachen, abwechselnden, selten gegen- ständigen, oft lederarligen und drüsig gesägten B. ohne Nebenb. Stb. ebensoviel als’Blb. Frkn. oberständig bis unterständig, meist mit ©0, mehrreihig oder 2reihig stehenden Sa. an den Placenten, selten mit wenig Sa. Saxifragaceae. (Engler.) 79 A. Carpelle 4, frei, mit oo vielreihig stehenden Sa. an den Placenten . 46. Tetracarpaea. B. Carpelle 5—2 (selten 7), zu einem oberständigen Frkn. vereinigt. a. Bäume oder Sträucher. a. B. dick, lederartig, mit weitmaschigen, netzförmigen Nerven II. und III. Grades. I. Carpelle 5—7 oder 4. A Gr. 4. Blütenachse ganz flach. Kelchb. vollständig frei. Blb. dachig. . 47. Brexia. 9. Blütenache kurz, becherförmig oder kreiselförmig, mit dem Frkn. vereinigt. = Fig. 45. A Itea ilicifolia Oliv. Zweig mit Blütentraube. — B—F I. macrophylia Wall. B Bl.; C Frkn. im Längs- schnitt; D Kapsel; % eine Klappe der Kapsel, halb geöffnet; Fein S. — G—U TI. virginica L. @ Bl.; H dieselbe im Längsschnitt; J Kapsel; X eine Klappe der Kapsel, halb geöffnet; Z ein S.; M derselbe im Längsschnitt. — N—R Quintinia serrata A. DC. von Neuseeland. N Bl.; O Längsschnitt durch das Gynäceum; PFr.; Q Quer- schnitt durch dieselbe; R ein S. (Original.) 6 Arten im tropischen und subtropischen Ostasien, sowie im atlantischen Nordamerika. Sect. I. Sempervirentes Engl. B. immergrün, S. spindelförmig, nach beiden Enden lang zugespitzt. A. Blütenstände axillär. I. macrophylla Wall. (Fig. 45 B—F), Baum mit breit-eiförmigen, spitzen B. im subtropischen, östlichen Himalaya und Java. I. chinensis Hook. et Arn., der vorigen nahe stehend, mit kleineren, drüsig gesägten B,, im Khasia-Ge- birge, China und Formosa. B. Blütenstand ährig, länger als die B.: J. nutans Royle mit Saxifragaceae. (Engler.) 83 länglichen, gesägten B. im Himalaya und /. ikcifolia Oliver ınit immergrünen, buchtig ge- zähnten B. in Ischang in China (Fig. 45 A). Sect. II. Deciduae Engl. B. dünn, einjährig. S. eiförmig, zusammengedrückt, mit glatter, krustiger Schale. /. japonica Oliver im mittleren Japan, J. virginica L. im atlan- tischen Nordamerika von New-Jersey bis Florida (Fig. 45 G—M). 54. Quintinia A. DC. Blütenachse verkehrt-kegelförmig, dem Frkn. angewachsen, Kelchabschnitte eiförmig oder dreieckig. Blb. 5, länglich, stumpf, abstehend oder zu- rückgebogen, dachig, abfällig. Stb. 5, mit kurzen, pfriemenförmigen Stf. und eiförmi- gen A. Frkn. unterständig, 3—5fächerig, mit breit kegelförmigem, in langen, 3 sfurchigen Gr. verlängertem Scheitel, 3—5lappiger N. und © 2reihig an- geordneten S. Kapsel klein, lederartig, verkehrt-eiförmig, 3—5rippig, Ifächerig, mit 00 S. an den zurückgezogenen Placenten. S. lang, spindelförmig, dachig, mit fockerer, beiderseits in einen dünnen Flügel verlängerter Schale. E. sehr klein, in fleischigem Nährgewebe. — Kahle Bäume und Sträucher mit abwechseln- den, länglichen oder lanzettlichen, ganzrandigen oder gesägten, fast drüsigen B. Bl. klein, weiß, in einfachen oder zu Rispen vereinigten Trauben. 4 Arten, 3 in Ostaustralien, 4 in Neuseeland (Fig. 45 N—R). 55. Dedea Baillon. Bl. eingeschlechtlich, 2häusig. Blütenachse der g' Bl. kreiselförmig, der © Bl. röhrig. Kelchb. kurz dreieckig, dick. Blb. lanzettlich, mit dickem Mittelnerv. Stb. 4 oder 5, unterhalb eines schmalen, ringförmigen Discus eingefügt, mit kurzen Stf. und länglichen A., letztere in den © Bl. steril. Frkn. in den oO" Bl. rudimentär, kegelförmig, inden © Bl. unterständig, eylindrisch, Ifäche- rig, mit 3 wandständigen Placenten und je 2 aufsteigenden Sa. mit dorsaler Rhaphe und nach unten gewendeter Mikropyle. 3 Gr. unterwärts vereinigt, oberwärts nach außen gekrümmt, mit fast kugeligen N. Fr. eine Kapsel mit langen, spindelförmigen S. E. sehr klein, am Grunde des reichlichen Nährgewebes. — Bäume mit gestielten, länglichen, ganzrandigen, lederarligen B. und kleinen, in achselständigen Trauben stehenden Bl. 2% Arten in den Gebirgen Neukaledoniens. 56. Tribeles Philippi (Chalepoa Hook. f.). Blütenachse flach schüsselförmig, nur wenig mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte 5, breit eiförmig, stumpf. Blb. 5, läng- lich-verkehrt-eiförmig, gedreht. Stb. 5, mit pfriemenförmigen Stf. und eiförmigen, nach außen sich öffnenden A. Frkn. 3“icherig, mit ©©, 2reihig stehenden, umgewendelten, eiförmigen Sa. in jedem Fach. Gr. mit kopfförmiger, 3lappiger N. Kapsel 3fächerig, fachspaltig, 3klappig, mit lederartiger Außenschicht u. krustiger Innenschicht, die Klappen zuletzt abfallend. S. klein, schief verkehrt-eifg., mit dicker, brauner, krustiger Schale. E. klein, nahe am Nabel, in fleischigem und ölreichem Nährgewebe. — Kriechender, kahler Strauch mit kurzen, dichtbeblätterten Zweigen. B. dick lederartig, dachziegelig, aufsteigend, spatelförmig, an der Spitze 3kerbig. Bl. klein, weißlich, einzeln an der Spitze kurzer Seitenzweige sitzend oder gestielt. 1 Art, T. australis Phil. (Chalepoa magellanica Hook. f.), im Feuerland und südlichen Chile bis. Chiloe. Diese bisher zu den Pitlosporaceae gerechnete Gattung ist von diesen durch den Mangel der Harzgänge unterschieden und schließt sich sehr gut an die Escallonioideae an, erinnert auch im Habitus an antarktische Escallonien. 57. Valdivia Remy. Blütenachse röhrig, kugelig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelch- abschnitte 5, dreieckig-eiförmig. Blb. 5—7, linealisch, aufrecht, zugespitzt, innen am Grunde bebärtet. Stb. 5—-7, mit pfriemenförmigen Stf. und linealischen A. Frkn. 2—3fächerig, mit 00 Sa. an den kugeligen, 2lappigen, centralwinkel- ständigen Placenten; Gr. fadenförmig, mit kopflörmiger, 2—3lappiger N. Kapsel dünnwandig, vom Kelch und Gr. gekrönt, vielsamig. S. sehr zahlreich, klein, breit ei- förmig, mit brauner, tief gefurchter Schale und kleinem E. im Grunde des ölreichen Nährgewebes. Niedriger, behaarter Halbstrauch, mit abwechselnden od. fast 6* 4 Saxifragaceae. (Engler.) gegenständigen, lanzettlichen, spitzen, grob doppelt gezähnten B. und kurzen, abstehend behaarten, achselständigen Trauben mit wenigen roten Bl. 4 Art, V. Gayana Gay, bei Valdivia in Chile. 58. Escallonia L. fil. (Stereo@ylon Ruiz et Pav., Vigiera Vell.) Blütenachse röhrig, halbkugelig oder kreiselförmig, mit dem Frkn. verwachsen. Kelchabschnitte 5, eilörmig oder pfriemenförmig. Blb. 5, lineal- spatelförmig, mit aufrechtem Nagel und ERS abstehender Platte, in der Knospe dachig. «m Sıb. 5, unter om Rande des epigyni- am 3, pısynl | schen Discus, aufrecht, mit fadenförmi- gen Stf. und länglich-eiförmigen A. Frkn. 2—3fächerig, mit 46 3kantigen, bisweilen ganz schma- len, nuroben mit den Scheide- wänden zusammenhängenden Placenten mit oo Sa. Gr. meist einfach, selten am Scheitel 2spaltig, mit kopfförmiger, 2—-3lappiger, oft fast 5lappiger N. Kapsel trocken od. außen saftig, 2—3fächerig, vom Grunde aus scheidewandspaltig, 2—3klappig; die Klappen zuletzt nach Abstoßung des Epicarpes (richtiger der Blütenachse) an den Bündeln der Blütenachse und der Scheidewand hängend. S. 00, klein, zusammengedrückt, länglich, oft ge- krümmt, mit längsfurchiger, am Grunde oft gefranster Schale. E. in der Achse des fleischigen Nährgewebes, fast cy- lindrisch, mit kleinen Keimb.— Kleine f Bäume und Sträucher mit ab- Fig. 46. Escallonia rubra (Ruiz et Pay.) Pers, B (Nach Baillon.) wechselnden, sitzenden oder kurz gestielten, lanzeitlichen, länglich-ellip- tischen oder lanzettlich-verkehrt-eiför- migen, drüsig gesägten, meist lederartigen B. und weißen oder rötlichen, traubig oder rispig angeordneten Bl. mit Vorb. Etwa 50 Arten, zumeist im andinen Südamerika, auch im südlichen Brasilien, E. mille- grana Griseb. in Argentinien. A. Gr. am Ende divergierend, mit nierenförmigen N.: E. puWwerulenta \Ruiz et Pav.) Pers. in Chile. — B. Gr. ungeteilt, mit 2lappiger oder 5lappiger N. — Ba. Discus = becherfe. oder krugförmig, am Rande gekerbt. — Bal. Bl. in einer einfachen, beblätterten Traube: Mehrere Arten der chilenischen Anden, namentlich E. alpina Pöpp. um 2000 m, E. carmelita Meyen um 2—3000 m. — Ball. Bl. in einer zusammengesetzten Traube oder Rispe: E. rubra (Ruiz et Pav.) Pers. mit verschiedenen Varietäten von der Küste bis in die montane Region; E. macrantha Hook. et Arn., so wie die vorige in Kultur; E. illinita Presl, ausgezeichnet durch klebrige, glänzende B., und E. revoluta (Ruiz et Pav.) Pers. in der unteren Region Chiles; diese 4 Arten mit lineal-lanzettlichen Kelchabschnitten von der Länge der Röhre, dagegen sind die Kelchabschnilte kürzer als die Röhre bei E. littoralis Phil., E. leucantha kemy u. a. — Bb. Discus polsterförmig, mit dem Gr. verwachsen. — BbI. Gr. doppelt so lang als die Kapsel: 4 Arten des südlichen Brasiliens, E. Claussenii Mig. in sumpfigen Ge- büschen von S. Paulo; E. organensis Gardn. auf der Serra dos Orgaos; E. chlorophylla Cham. et Schlecht. auf trockenen Hügeln in San Paulo; E. montevidensis (Cham. et Schlecht.) DC. in Wäldern und an Bächen von Minas Geraes bis Montevideo. Hierher auch die durch lange, hängende Trauben ausgezeichnete E. pendula (Ruiz et Pay.) Pers., auf den Anden von Peru bis Neugranada. — BbII. Gr. kürzer als die Kapsel oder ebenso lang. — BbIIl. Bl. in einfacher oder zusammengesetzter Rispe: einige Arten in Südbrasilien: E. oblusissima St. Hil. "Saxifragaceae. (Engler) 85 in der Provinz San Paulo; E. farinacea St. Hil. ebenda auf sumpfigen Triften; E. vaccinioides St. Hil. und E. Sellowiana DC. an Flussufern, letztere bis Montevideo; ferner E. resinosa (Ruiz et Pav.) Pers. in den Anden von Peru und Bolivia von 2600-3300 m; E. discolor Vent. in Neugranada von 2700—3200 m; E. floribunda H. B. K. von Peru bis Caracas. — BbII2. Bl. entweder einzeln an der Spitze der Zweige oder achselständig eine belaubte Traube bildend: E. virgata (Ruiz et Pav.) Pers. u. a. in Chile; E. myrtilloides L. fil. und E. tortuosa H. B. K. auf den Anden von Bolivia und Quito; E. serrata Smith an der Magelhaenstraße. A Fig. 47. A Escallonia Claussenii Miqu. — B—-HE. chlorophylla Cham. et Schlecht. B Gynäceum mit 1 Blb. und 1 Stb.; © Stb.; D Frkn. im Längsschnitt, mit den hängenden Placenten; Z Frkn. im Querschnitt; 7 Kapsel mit den Klappen nach Abstoßung des Epicarpes (richtiger der Blütenachse); @ ein S.; Z ein solcher im Längsschnitt mit dem E. (Original.) 59. Forgesia Commers. (Defforgia Lam.) Blütenachse kurz kreiselförmig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchb. eiförmig-lanzettlich. Blb. 5, lineal-länglich, lederartig, klappig. Stb. 5, so lang als die Blb., wie diese am Grunde des perigynischen Discus ein- gefügt. Stf. dick, linealisch , nach oben verdickt. A. eiförmig, mit dickem CGonnectivundam Grunde von einander abstehenden Theecis. Frkn. halb- unterständig, 2fächerig, mit ©© Sa. an den dicken, 2lappigen Placenten; 2 starke Gr. mit koplförmigen N. Kapsel halboberständig, 2fächerig, 2scheitelig, zwischen den Gr, aufspringend, vielsamig. — Sehr kahler Baum mit dicken Zweigen, abwechseln- den, gestielten, lederartigen, lanzettlichen, spitzen, drüsig-gesägten B. und ziemlich großen, gestielten, in endständigen, lockerblütigen Rispen stehenden Bl. 4 Art, F. borbonica Commers., auf der Insel Bourbon. 60. Polyosma Blume. Blütenachse röhrig, eiförmig oder kreiselfg,, dem Frkn. angewachsen. Kelchabschnitte 4, dreieckig, bleibend. Blb. 4, linealisch, klappig, dann abstehend, zuletzt abfallend. Stb. 4, so lang wie die Blb., mit lineal-faden- förmigen Stf. und linealischen, am Grunde ansitzenden A. Frkn. unterständig, Ifächerig, mit ©© 5a. an den wandständigen, in die Fächer einspringenden Placenten; Gr. fadenförmig, nach dem Verblühen am Grunde verbreitert, mit einfacher N. Fr. beerenartig, eifg., Afächerig und Isamig. S. groß, vom Grunde auf- steigend, mit dicker, glatter Samenschale u. kleinem, eiförmigem Keimling am Scheitel des fleischigen Nährgewebes. — Bäume mit unterseits dünnen, stielrundlichen Zweigen, 86 Saxilragaceae. (Eneler.) gegenständigen oder fast gegenständigen, kurzgestielten, weichhaarigen, dünn leder- arligen, immergrünen, trocken schwärzlichen, länglichen oder lanzettlichen, zugespitzten, ganzrandigen od. dornig-gezähnten B. mit abstehenden, bogigen Seitennerven. Bl. weiß- lich oder grünlich, in der Knospe cylindrisch, klein oder mittelgroß, oft wohlriechend, zu vielen in endständigen Trauben oder Ähren. Tragb. bisweilen an den Stiel ange- wachsen und bis zu den beiden Vorb. hinaufgerückt. 8 Arten, vom Khasiagebirge durch das indisch-malayische Gebiet bis nach dem tropi- schen Australien. Am weitesten verbreitet sind P. integrifolia Bl. vom Khasiagebirge durch Hinterindien bis Java und Sumatra, P. mutabilis Bl. (Fig. 48 G, H) in Malakka, Java und Sumatra, P. ilicifolia Bl. (Fig. 48 A—F). D Fig. 45. A—F Polyosma ilieifolia Bl. A Zweig; B Bl.; C Stb.; D A., a von vorn, b von hinten; Z Längsschnitt durch den Frkn.; # Querschnitt durch denselben. — a H P. mutabilis Bl.e G Fr., H Längsschnitt durch dieselbe. (Original.) 61. Choristylis Harv. Bl. polygamisch. Blütenachse kreiselförmig, dem Frkn. an- gewachsen. Kelchb. 5, pfriemenförmig, bleibend. Blb. 5, perigynisch, eiförmieg, mit breiter Basis dem epigynischen Discus ansitzend, weichhaarig, klappig, bleibend. Stb. 5, mit kurzen, pfriemenförmigen Stf. und kleinen, eiförmigen A. mit dickem Con- necliv. Frkn. 2fächerig, mit © Sa.; Gr. 2, pfriemenförmig, anfangs vereinigt, mit kopfförmiger N., zuletzt zurückgebogen. Kapsel halboberständig, am Scheitel kegelförmig, 2fächerig, vielsamig, zwischen den Gr. sich öffnend. S. länglich, gekrümmt, mit lederartiger Schale. — Strauch mit dünnen Zweigen, abwech- selnden, länglich-eiförmigen, spitzen, drüsig-gesägten B. und kleinen, grünlichen, in wenigblütigen Scheindolden oder Rispen stehenden Bl. 1 Art, Ch. rhamnoides Harv., im Kapland. 62. Berenice Tul. Blütenachse kurz becherförmig. Kelchb. 5, dreieckig-ei- förmig, abstehend. Blb. 5, breit eiförmig, spitz, vereinigt. Stb. 5, mit flachen, am Grunde verbreiterten Stf. und eiförmigen, stumpfen A. Frkn. 3—/fächerig, mit © Sa. an kugeligen Placenten im oberen Teil der Fächer. Gr. säulenförmig, mit dicker, kugeliger N. Kapsel dünnwandig, am Scheitel flach, mit 3—4 Klappen fach- spaltig aufspringend. S. klein, lineal-länglich, stielrundlich, mit dünner Schale; E. gerade, in fleischigem Nährgewebe. — Halbstrauch, mit dünnen, markreichen Zweigen, beiderseits weichhaarigen, ei-lanzettlichen od. länglich-lanzettlichen, zugespitzten, scharf gesägten B. und kleinen, gestielten Bl. in endständigen, reichverzweigten Rispen. 4 Art, B. arguta Tul. auf der Insel Bourbon. “Saxifragaceae: (Engler.) S7 63. Argophyllum Forst. Blütenachse kreiselförmig oder halbkugelig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchabschnitte 5—6, dreieckig, klappig, bleibend. Blb. 5—6, dreieckig-eiförmig, lederartig, außen wie der ganze Blütenstand seidenhaarig, klappig, am Grunde zusammenhängend, bleibend. Stb. 5—6, perigynisch, mit pfriemenförmigen Stf. und länglich-eiförmigen A. Frkn. halboberständig, 2—5fäche- rig, mit 00 Sa. an den angeschwollenen, centralwinkelständigen Placenten; Gr. kurz, einfach, mit kopfförmiger, 2—5lappiger N. Kapsel lederartig, kreiselförmig, 9 —6fächerig, 2—6spaltig, mit oft 2teiligen Klappen, vielsamig. S. klein, verkehrt- eiförmig, mit blasser, krustiger und runzeliger Schale; E. klein, in der Achse des fleischigen Nährgewebes. — Sträucher mit kurzseidiger Behaarung, gestielten, leder- artigen, unterseits silbergrauen oder ockerfarbenen, länglichen oder verkehrt-eiförmigen, ganzrandigen oder grob gezähnten B. und kleinen Bl. in end- und achselständigen Rispen oder Scheindolden. 5 Arten, 4 im tropischen Australien, 4 in Neukaledonien, darunter A. nitidum Labill. mit unterseits schön silbergrauen B. 64. Carpodetus Forst. Blütenachse kreiselförmig. Kelchabschnitte 5—6, kurz, abfällig. Blb. unter dem Rande des epigynischen Discus, eilanzettlich, klappig, abstehend und abfallend. Stb. 5—6, mit kurzen, pfriemenförmigen Stf. und läng- lichen A. Frkn. unterständig, am Scheitel angeschwollen, 3—5fächerig, mit cO Sa. an den centralwinkelständigen Placenten. Gr. dünn, mit kopfförmiger N. Fr. leder- artig-fleischig, fast kugelig, über der Mitte mit einer ringförmigen Narbe des abgefallenen Kelches, 3—5fächerig, vielsamig. S. klein, eiförmig, an langem Nabelstrange mit kleinem rundlichem E. am Grunde des fleischigen Nährgewebes. — Baum mit dünnen, kurzhaarigen Zweigen, abwechselnden, gestielten, immergrünen, eiförmigen oder eilan- zeitlichen, scharf drüsig-gezähnten B. Bl. klein, weißlich, gestielt, mit 2 sehr kleinen Vorb., in achselständigen und endständigen, trugdoldigen Rispen. 4 Art, O. serratus Forst. im nördlichen Neuseeland. 65. Colmeiroa F. v. Müll. Blütenachse glockig-eiförmig. Kelchb. 5, dreieckig. Blb. 5, lanzettlich, spitz, in der Knospe klappig, abfallend. Stb. 5, mit kurzen, faden- förmigen Stf. und länglichen, am Rücken angehefteten A. Gr. ungeteilt, mit ein- facher, schildförmiger N. Frkn. unterständig, —3 fächerig, in jedem Fach mit I vom Scheitelherabhängenden Sa. Fr. steinfruchtartig, 2—3samig. — Immergrüner Strauch mit lanzettlichen, stumpfen, drüsig gezähnten B. und kleinen, gelben in Scheindolden stehenden Bl. 4 Art, C. carpodetoides Fr. v. Müll, auf der Lord Howes Insel. Fig. 49. Phyllonoma laticuspis (Durz.) Engl. A Zweig; B Knospe; CO Bl. geöffnet; D Stb. EZ Fıkn. im Längs- schnitt; 7 derselbe im Querschnitt, @ Fr.; HS. (B—H Original; A nach Baillon; der Blütenstand steht aber gewöhnlich unmittelbar unter der Spitze,) 8 Saxifragaceae. (Engler.) 66. Phyllonoma Willd. (Dulongia H. B. Kunth). Blütenachse kreiselförmig, mit dem Frkn. vereinigt. Kelchb. 5, dreieckig, spitz, gezähnelt, bleibend. Blb. 5, unter dem Rande des epigynischen Discus eingefügt, eiförmig-dreieckig, erst klappig, dann abstehend. Stb. mit kurzen, pfriemenförmigen Stf. und 2lappigen A. Frkn. unterständig, mit 00 ?2reihig stehenden Sa. an@ wandständigen Placenten. Gr. fehlend; N. 2, klein und zurückgebogen. Beere klein, unvollkommen 2- fächerig, 3—6samig. S. länglich, leicht gekrümmt, beiderseits stumpf, mitrunzeliger, lederartiger Schale und sehr kleinem kugeligem E. am Grunde des fleischigen Nährgewebes. — Völlig kahle Bäume und Sträucher, mit dünnen Zweigen, abwechselnden, dünnen, glänzenden, eilanzettlichen, geschwingt zugespitzten, ganz- randigen oder grob gesägten B., unter der Spitze auf der Oberseite mit einem aus Trug- döldchen bestehenden Büschel kleiner, grünlicher Bl. 2 Arten, P. ruscifolia Willd. mit ganzrandigen B. und länger gestielten Bl. in Neu- Granada, P. laticarpü (Turcz.) Engl. mit gesägten B. und kurz gestielten Bl., im Hochgebirge Mexikos. Zweifelhaft, möglicherweise zu den Escallonioideae gehörig. 67. Grevea Baill. Bl. eingeschlechtlich. Blütenachse kreiselförmig, oben mit kurz becherförmiger Erweiterung, mit dem Frkn. verwachsen. Kelchb. —5, kurz oder stumpf. 4—5 Std. vor den Kelchb., kurz, mit dreieckiger, steriler A. Gr. säulenförmisg, mit 2 Narbenlappen. Frkn. mit je —5 nach oben gekrümmten Sa. an 2 wandständigen Placenten. — Strauch mit gegenständigen B. ohne Nebenb. Fossile Gattung der Escallonioideae. Adenanthemum Conwentz. Blütenachse flach. Kelchb. 5, eiförmig, spitz, am Grunde zusammenhängend. Bilb. lanzettlich, am Rande mit Drüsenhaaren, aufrecht. Stb. etwas länger als die Blb., mit fadenförmigen Stf. und lanzettlichen A. Frkn. ? 1 Art, A. iteoides Conw., im Bernstein des Samlandes. Die Zugehörigkeit dieser fossilen Bl. zu den S. ist noch zweifelhaft, da über den Frkn. nichts bekannt ist. v1. Ribesioideae. Sträucher mit einfachen, meist gelappten, abwechselnden B. ohne Nebenb. Bl. ın Trauben. Frkn.unterständig, einfächerig, mit 2 wandständigen Placenten. Fr. eine Beere. 68. RibesL. Bl. zwitterig oder durch Abort eingeschlechtlich. Blütenachse schüssel- förmig oder glockenförmig oder cylindrisch, unten häufig enger und mit dem Frkn. ver- wachsen, oben in die —5 grünlichen oder corollinisch gefärbten, dachigen oder klap- pigen, aufrechten oder zurückgebogenen Kelchb. übergehend. Blb. 4 oder 5, oft klein und schuppenförmig, meistens kürzer als die Kelchb., am Rande der Blütenachse. Stb. 4 oder 5 mit meist kurzen, selten langen, fadenförmigen Stf.; A. mit 2 seitlich sich öffnenden, der Länge nach oder nur oben zusam- menhängenden Thecis. Frkn. Ifächerig, meist mit 2 seitlichen, seltener mit 2 median stehenden, wandständigen Placenten, meist mit 00 vielreihig, seltener wenigen, zweireihig stehenden Sa. Gr. 2, mehr oder weniger vereinigt, mit einfachen N. Beere kugelig oder länglich, von dem vertrock- | N ; neten Kelch gekrönt, ‚innen saftig. S. ©©, mit Fig. 50. A Ribes sanguineum Pursh. — BR. M . 2 5 alpinum L. — C Fr. einer R. GrossulariaL., äußerer saftiger und innerer krustiger Schale. E. a en klein, stielrundlich, in fleischigem Nährgewebe. — wickelt sind. (Nach Eichler.) Oft mit flach scheibenförmigen Harzdrüsen ver- sehene Sträucher, kahl oder mit zerstreuten kleinen Zweigstacheln oder auch mit regelmäßig angeordneten Stacheln unter dem Blatt- grund, mit meist gelappten, in der Knospe gefalteten oder gedrehten B., häufig mit Sakifragaceae. (Enugler.) SI Kurztrieben. Bl. meist klein, in den Achseln von Tragb. an gegliederten, mit Vorb. ver- sehenen oder vorblattlosen Stielen, in Trauben, selten in Büscheln oder einzeln, häufig srünlich oder schmutzig rötlich, selten lebhaft rot oder weiß. Anm. Für gewöhnlich stehen die Carpelle median, sie kommen aber auch lateral vor (Fig. 50 A, B). Die Vorb. der Bl. stehen in der Regel, wenn sie vorhanden sind, unterhalb einer Articulation des Blütenstandes (vgl. bei Sect. Ribesia), nur bei einer Varietät von A. Grossularia, welche ausnahmsweise Vorb, besitzt, stehen diese an der becherförmigen Blüten- achse (Fig. 50 CO), obgleich die Articulation sich am Grunde des Blütenstieles befindet, Fig. 51. AR. sangwineum Pursh. Aufriss eines blühenden Sprosses (Kurztriebes); aus der Achsel des dem Blüten- stande letztvoraufgehenden (laubigen) B. 9 der Innovationsspross (Langtrieb); B. von 7-9 schematisch aus- einandergerückt, in Wirklichkeit sind sie gestaucht; 3 Grundriss zu A. — C R. alpinum L., Aufriss eines blühenden Sprosses; D Grundriss desselben. — # Traube von A. Grossularia L., 1 mit 2 Bl., 2 1blütig, im Aufriss, (Nach Eichler.) Während in der Section Ribesia die Trauben vielblütig sind, sind sie bei der Section Grossularia wenigblütig, auch kommt Reduction der Traube auf eine Bl. vor, welche dann pseudoterminal wird (Fig. 51 E). Alle Ribes entwickeln einerseits Kurztriebe, welche nach mehreren Niederb. wenige (so bei Sect. Grossularia und Ribesia $ Nigra und Rubra) oder keine (so bei Ribesia $ Alpina) Laubb. tragen und mit einer Traube endigen, andererseits Langtriebe, welche zur vegeta- tiven Fortbildung bestimmt sind und in der Regel in der Achsel des letzten der Traube vorangehenden Blattes, bisweilen auch noch in der Achsel des vorletzten der Traube voran- gehenden Blattes entstehen. Ausführlicheres über diese Verhältnisse findet sich bei Wydler in Flora 1857 p. 593 ff, A. Braun in Sitzungsberichte der Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin vom 49, Mai 1874, Eichler, Blütendiagramme II, 431. Die Stacheln von Ribes sind Emergenzen, auch die dicht unter dem B. aus dem Blatt- kissen entweder einzeln oder zu je 3, bisweilen auch zu je 5 entspringenden. Etwa 50 Arten in der nördlich-gemäßigten Zone, in den Gebirgen Centralamerikas und auf den Anden bis zur Magelhaensstraße. — Eine vollständige Monographie der Gattung existiert nicht, dagegen eine sehr gute Be- arbeitung der ostasiatischen Arten von Maximowicz in Diagnoses plantarum novarum Japoniae et Mandschuriae in Melanges biologiques de l’Acad. imp. de St. Petersbourg 4873 p- 213—246. In folgender Übersicht habe ich mich an diese Abhandlung möglichst angeschlossen. AA.B. in der Knospenlage gefaltet. z B Sect. I. Grossularia A. Rich. (als Gatt.) Traube 4—3blütig. Blütentiel am Grunde articuliert. Vorb, selten vorhanden. Blütenachse mehr oder weniger glockig, selten schüssel- förmig (R. ambiguum Maxim.). Stb. über die Blb. hervortretend, die Thecae der A. ganz zu- sammenhängend. Gr. dünn, am Scheitel gespalten. Beeren groß, eiförmig, oft borstig oder stachelig, meist mit 1 oder 3, bisweilen 5 Stacheln unter der Blattbasis und mit zahlreichen, dünneren, zerstreuten Stacheln. Zahlreiche Arten im gemäßigten Nordamerika, wenige in Ostasien, einige in Sibirien und dem Himalaya, 4 in Europa. 84. Robsonia Berlandier (als Gatt.). Stb. mehr als doppelt so lang, als die linea- lischen Kelchabschnitte, Sa. wenig, 2reihig: R. speciosum Pursh (R. stamineum Smith, R, fuchsioides Berlandier) (Fig. 52 A, B). Zweige nackt oder mit dünnen Stacheln, subfoliare Stacheln je 3, am Grunde vereinigt; B. kahl, rundlich, 3lappig und kerbig gezähnt; Blb. lang, keilfg., so wie der Kelch purpurn; in Kalifornien. $ 2. Eugrossularia Engl. Stb. selten etwas länger als die Kelchabschnitte. Sa. 00 in mehreren Reihen. — A, Zweige gleichmäßig mit verkürzten Laubl. und Bl. tragenden Zweigchen 90 Saxifragaceae. (Engler.) besetzt. — Aa. A. pfeilförmig, stachelspitzig. Beeren groß, sehr stachelig und ziemlich trocken, R. Menziesiü Pursh (R. californicum und R. occidentale Hook. et Arn.). Zweige fein- stachelig. Subfoliarstacheln zu 3, Kelch rötlich, von den Stb. nicht überragt, Blb. weißlich; Kalifornien von San Diego durch die Sierra Nevada bis Oregon. — Ab. A. eiförmig oder rundlich, stumpf. — Abe. Bl. ziemlich groß, dunkel purpurn: AR. Lobbiü Gray (R. subves- litum Hook., Bot. Mag. t. 4931) in Nordkalifornien. Hierher auch R. microphylium H. B. Kunth in Mexiko. — Abß. Bl. klein, gelb oder gelblich, B. sehr klein, oft nur 1,5 em; A. länglich-eiförmig: AR. leptanthum Gray in den Rocky Mountains von Colorado bis Neumexiko bis zu 3000 m. — Aby. Bl. grünlich, weiß oder schmutzig rot; B. größer; Fig. 52. A, B Ribes speciosum Pursh. A Bl.; B dieselbe im Längsschnitt. — C—F R. Grossularia L. CO Bl. von der Seite; D dieselbe im Längsschnitt; Z Stb. von vorn; # dasselbe von hinten. — G—K R. nigrum L. @ Bl. von der Seite; A dieselbe im Längsschnitt; J Stb. von vorn: K dasselbe von hinten. — 7-0 R. alpinum L. L 5 Bl. im Längsschnitt; M © Bl. im Längsschnitt; N Stb. von vorn; O dasselbe von hinten. — P—-S R. rubrum L. ? Zweig mit Traube; Q Bl. im Längsschnitt; R Stb. von vorn; $ dasselbe von der Seite. (P nach Baillon; das übrige Original.) A. kurz, meist rundlich; Frkn. kahl oder stachelig. — R. divaricatum Dougl. (R. villosum Nutt.) Kelchabschnitte ungefähr 2 mal so lang als die glockenförmige Blütenachse, Blb. verkehrt-dreieckig; in Kalifornien von Santa Barbara bis Columbien; hierzu var. irriguum (Doug!.) Gray mit kleineren und helleren Bl.; R. gracile Michx., mit langen Stacheln, weiß- lichen Bl., Kelchabschnitte lineal-länglich, mehrmals länger als die Blütenachse, B. purpurn; im atlantischen Nordamerika und auf den Rocky Mountains; R. rotundifolium Michx., mit kurzen Stacheln und grünlichen oder schmutzig roten Bl., Kelchabschnitte länglich- spatelförmig, etwa 2 mal so lang als die Blütenaxe, im atlantischen Nordamerika süd- wärts bis zu den Alleghanies; R. grossularioides Maxim. (R. macrocaly& Hance), von R. di- varicatum hauptsächlich durch kahle Zweige, Ablütige Blütenstände und eiförmige Blh. verschieden, im nördlichen und mittleren Japan, sowie in der chinesischen Provinz Schili; R. oxyacanthoides L. (R. hirtellum Michx., R. sawosum Hook.), Kelchabschnitte nicht Säxifragaceae, (Engler.) 91 länger als die glockenförmige Blütenachse, im subarktischen Amerika, in den nördlichen atlantischen Staaten, den Rocky Mountains und der Sierra Nevada bis 3000 m; R. Oynosbati L., Trauben 2—3blütig, Kelchabschnitte kahl, länglich, etwa halb so lang, als die breite, glockenförmige Blütenachse, in Kanada, den nördlichen atlantischen Staaten bis Kentucky und in den Rocky Mountains; hiermit nahe verwandt AR. burejense F. Schmidt in Berg- wäldern der nördlichen Mandschurei; R. Grossularia (Stachelbeere) (Fig. 52 C—F). Bl. meist 1—2, Kelchabschnitte breit, länglich, verkehrt-eiförmig, weichhaarig, in Nord-, Mittel- und Südeuropa, dem Atlas, dem Kaukasus, Afghanistan und dem westlichen Himalaya bis zu 4000 m, in Norwegen bis 63° n. B.; R. aciculare Smith, von vorigem durch reichlichere Bestachelung der Zweige verschieden, im Altai. B. Zweige vorzugsweise am Ende Laubb. und Bl. tragend, Seitenzweiglein sparsam, Bl. einzeln mit schüsselförmiger Blütenachse und länglich-eiförmigen, abstehenden Kelchb. Beere drüsig-borstig: R. ambiguum Maxim., in Gebirgswäldern des südlichen Japan. Sect. I. Ribesia DC. Trauben vielblütig, mit verkürzten, gegliederten Blütenstielen. Vorb. deutlich oder klein, sehr selten ganz fehlend, gewöhnlich vor der Fruchtreife abfallend, oft bleibend. Blütenachse schüsselförmig oder glockig, oder selten eylindrisch. Kelchb. und Blb. abstehend, selten zurückgebogen. Stb. oft kürzer als die Kelchb. Beeren meist kugelig. — Meist stachellos, sehr selten mit Stacheln bekleidet, von denen die interfoliaren etwas stärker sind. 841. Nigra. Stachelfreie Sträucher. B. an der Spitze der Zweige an besonderen Trieben, unterseits oft mit Harzkügelchen versehen und stark riechend. Blütentrauben viel- blütig, an besonderen Seitensprossen, welche keine oder wenig Laubb. tragen. Blütenachse glockig, seltener schüsselförmig. Kelchb. und Blb. abstehend oder selten zurückgebogen Stf. zungenförmig; Thecae der A. am Rücken der ganzen Länge nach zusammen- hängend, das Connectiv an der Spitze mit Grübchen. A. Pelwviformia. Blütenachse unmittelbar über. dem Frkn. schüsselfg. verbreitert. Blüten- trauben häufig lang, vielblütig, viel länger als die bisweilen am Grunde vorhandenen Laubb. — Aa. Beeren schwarz: R. japonicum Maxim. im nördlichen und mittleren Japan. Diesem sehr nahe stehend, aber mit länger gestielten Bl.: R. bracteosum Dougl. im Oregon- gebiet; R. Hudsonianum Richardson, von der Hudsonsbai bis zu den Rocky Mountains nörd- lich 570. — Ab. Beeren klein, rot, mit drüsigen Stacheln besetzt: R. fragrans Pall. in Ost- sibirien und der nördlichen Mandschurei; R. procumbens Pall. vom Altai bis zur nördlichen Mandschurei. — Ac. Beeren weiß: R. graveolens Bunge, mit unterseits weißfilzigen B., vom Altai bis zum Baikalsee. — Ad. Beeren grünlich: R. Dikuscha Fisch., mit ganz kahlen B., in Sümpfen Ostsibiriens und der westlichen Mandschurei. - Außerdem gehört hierher R. viburnifokum Gray, mit eiförmigen, gewellten oder stumpf- gezähnten B., in Mexiko; ferner mehrere Arten der chilenischen Anden: R. rupicola Philippi, R. polyanthes Phil., R. nubigenum Phil., R. cucullatum Hook. et Arn. und das bis zur Magel- haensstraße verbreitete R. magellanicum Poir. B. (Campanulata (Botryocarpium A. Rich.). DBlütenachse oberhalb des Frkn. plötzlich glockenförmig erweitert; Kelchabschnitte meist kürzer als diese. Blb. eiförmig. Gr. unge- teil. B. unterseits = behaart: AR. nigrum L. (Schwarze Johannisbeere, Fig. 52 G—K), in feuchten Wäldern des europäisch-asiatischen Waldgebietes bis zur Mandschurei und Nordchina; auch wurden B. von R. nigrum fossil in quartären Kalktuffen Schonens sefunden. AR. Griffithii Hook. f. et Thoms., mit langen, lockeren Trauben und kahlen, roten Beeren, im östlichen Himalaya. In Mexiko: R. jorullense H. B. Kunth und R. Kunthü Berland. In der alpinen Region der Anden von Columbien: R. leptostachyum Benth. von Chile: AR. tri- lobum Meyen, R. glandulosum Ruiz et Pav., R. ebracteolatum Spach, R. densiflorum Phil. R. brachysiachyum Phil., R. bicolor Phil., R. subglobatum Phil. ©. Tubulosa. Blütenachse über den Frkn. hinaus entweder allmählich erweitert glocken- förmig oder cylindrisch. Kelchb. wenig abstehend. — Ca. Tragb. der Bl. verkehrt-eiförmig oder breit lanzettlich., — Ca«. (Cerophyllium Spach) Bl. sitzend oder kurz gestielt. Frkn. von den Tragb. bedeckt: R. cereum Doug]., in trockneren Teilen der Sierra Nevada, in Neu- Mexiko, Dakota und nordwärts bis ins Oregongebiet; in den Anden von Chile: R. puncetatum Ruiz et Pav. — Caß. (Coreosma Spach) Bl. gestielt. Frkn. über die Tragb. hinwegragend: R. viscosissimum Pursh, mit weißlichen oder grünlichen Bl., an Bergbächen im Oregongebiet; R. sangwineum Pursh mit purpurroten Bl., vom kalifornischen Küstengebirge bis in das Ore- gongebiet; R. campanulatum Willd., verbreitet in den Hochgebirgen Mexikos. — Cb. Traghb. der Bl. schmal, lanzettlich oder linealisch. — Cbe«. Bl. sitzend oder kurz gestielt. Frkn. von dem Tragb. bedeckt: R. floridum V’Her. mit grünlich-gelben Bl., in Wäldern von Kanada 99 Saxifragaceae. (Engler.) bis Virginien und Kentucky, in den Anden von Quito um 2400 m; AR. hirtum Willd., in den Anden von Peru: AR. macrobotrys Ruiz et Pav., in Chile: R. integrifolium Phil. mit lanzett- lichen BB. — CbBß. Bl. lang gestielt. Frkn. über das Tragh. hinwegragend, in den Anden von Chile: R. albifolium Ruiz et Pav. $ 2. Alpina. Bl. klein, polygam, diöcisch, in Trauben. Tragb. und Vorb. groß, häulig, zuletzt abfallend. Blütenachse schüsselförmig oder glockig. A. breiter als lang, 2lappisg; aber die Thecae fast ihrer ganzen Länge nach verbunden. Frkn. in der & Bl. fadenförmig. — Sträucher ohne oder mit Stacheln. Zweige der ganzen Länge nach be- blättert. A. Blütenachse glockig. Bl. braun: R. luridum Hook. f. et Thoms., in Sikkim von 3000--4000 m. — B. Blütenachse schüsselförmig. — Ba. Bl. bräunlich oder rot: R. glaciale Wall. mit glatten oder kurzhaarigen Beeren, im westlichen und mittleren Himalaya von 2300—4000 m; R. desmocarpum Hook. f. et Thoms. mit stark behaarten Beeren, im mittleren und östlichen Himalaya, von 2300—3300 m. — Bb. Bl. grünlich, bisweilen rötlich. — Bb«. Traubenachse verkürzt, die Bl. daher in Büscheln: R. fascieulatum Sieb. et Zucce. in den Ge- birgen Japans, Korea und dem nördlichen China. — Bbß. Trauben normal. — BbßTI. Beeren rot, kahl. — BbPIl. Zweige stachellos: R. alpinum L. (Fig. 52 L—0O) in Nord- und Mitteleuropa, dem Kaukasus, Turkestan, Ostsibirien, Kamtschatka, der Mandschurei und dem mittleren Japan. — BbßBI2. Zweige mit kleinen Stacheln unterhalb der B.: R. pulchellum Turcz., mit am Grunde eiförmigen oder herzförmigen, dreilappigen B., östlich vom Baikalsee; R. Diacantha Pall. (incl. R. saxatile Pall., R. cuneatum Kar. et Kir.) mit am Grunde keil- förmigen B., vom Altai durch Sibirien bis zum Oberlauf des Amur in der Mandschurei. — BbßTII. Beeren gelb oder rötlich, behaart: AR. heterotrichum C. A. Mey. mit kurzhaarigen Beeren, in der Songarei; AR. orientale Poir. (incl. R. villosum Wall.) und mit der var. R. melananthum Boiss. et Hohenack.) mit drüsenhaarigen B., von Griechenland durch Vorder- asien bis nach dem westlichen Himalaya. } $ 3. Rubra (Calobotrya Spach). Trauben meist vielblütig. Blütenachse schüsselförmig oder glockig. Kelchb. und Blb. abstehend. Stb. kurz; die A. mit getrennten Theecis an kurzem CGonnectiv. Beeren kugelig, kahl oder borstig. — Meist kahl, selten mit Stacheln. — Arten alle auf der nördlichen Hemisphäre. A. Sehr stachelig, die B. borstig: R. horridum Rupr. in der östlichen Mandschurei und auf Sachalin; R. lacustre Poir. mit fast doppelt so großen und tiefer geteilten B., im subarktischen Amerika, in den nördlichen atlantischen Staaten und den Rocky Mountains. — B. Stachellos. — Ba. Kelchb. zurückgebogen, Stb. und Gr. hervorragend: R. multiflorum Kit,, in Sardinien, den Apenninen, Unteritalien, Kroatien, Dalmatien, Griechenland und die var. mandschuricum Maxim. mit unterseits filzigen B. in der Mandschurei und Nordchina. — Bb. Kelchb. abstehend. — Bbe. Beeren mit drüsentragenden Borsten: R. laxiflorum Pursh (R. affine Dougl.) in Sitcha und dem nördlichen Japan, sowie im Oregongebiet und den nördlichen Rocky Mountains; AR. prostratum \’Her. von den Rocky Mountains bis Neufundland und Pennsylvanien. — Bbß. Beeren kahl. — BbPI. Blütenachse glocken- förmig: R. Meyeri Maxim. mit cylindrischem Gr., im Altai, Alatau und Nordchina; R. pe- traeum Wulf., mit kegelförmigem Gr., von den Pyrenäen durch die Alpen, in den Sudeten, dem Kaukasus, Altai, der Songarei, Ostsibirien, der Mandschurei, Nordchina, Sachalin und Nordjapan. — BbPII. Blütenachse schüsselförmig: R. rubrum L. (rote Johannisbeere, Fig. 52 P—S) in Nord- und Mitteleuropa verbreitet, aber wahrscheinlich nur im Osten heimisch, dem Kaukasus, Sibirien, in der Mandschurei, in Kamtschatka, dem nördlichen Japan und dem subarktischen Amerika; AR. iriste Pall. mit unterirdischem Stämmchen, schmutzig roten oder grünlichen Bl. und kegelförmigem Gr., im nördlichen Sibirien vom Jenisei bis nach der nördlichen Mandschurei und auf den Kurilen. BB. B. in der Knospenlage eingerollt. Sect. Ill. Siphocaly& Endl. (Chrysobotrya Spach). Trauben mehrblütig. Bl. gelb. Blüten- achse lang cylindrisch; Kelchabschnitte 3—4 mal kürzer, abstehend. Beere kahl, vielsamig. Zweige ohne Stacheln. — R. aureum Pursh (incl. R. tenwiflorum Lindl.), an Flussufern in Kalifornien, nach Osten bis an den Rocky Mountains. Nutzpflanzen. Zahlreiche Arten, namentlich R. sanguineum Pursh, R. aureum Pursh, R. floridum L’Her., sind als Ziersträucher in Parkanlagen sehr verbreitet. Beerenobst- sträucher sind R. Grossularia L. und R. rubrum L. R. Grossularia L. (Stachelbeere, Krausbeere, Klosterbeere, Grosseille, Krusbär [schwed.), Goosberry, Kru- schownik [russ], Agresch [poln.|) kommt in 3 schon seit langer Zeit bekannten Varie- täten vor, von denen wiederum noch etwa 200—300 Untervarietäten existieren: a. Uva crispa Saxi fragaceae. (Engler.) 95 L. (als Art) mit kahlen, grünlichen oder gelben Beeren; b. sativum DC. mit größeren, be- haarten, hellgrünen oder gelben Beeren; c. reclinatum L. (als Art); mit glatten, roten Beeren. Auch giebt es eine var. dubium Jacq. ohne Stacheln; ferner variiert die Größe und Gestalt der Beeren außerordentlich. — R. rubrum L. (rote Johannisbeere, Ribesel) kommt in weniger Varietäten vor, als die Stachelbeere; die beliebteste ist die Kirsch-Johannis- beere mit großen, roten Beeren; auch giebt es Varietäten mit rosenroten und grünlich weißen Beeren; R. spicatum Robs. wird von Maximowicz auch hierher gezogen. vır. Baueroideae. Sträucher mit gegenständigen, 3blättrigen B. ohne Nebenb. Bl. einzeln und aclısel- ständig. Frkn. halbunterständig, mit 2 wandständigen Placenten mit 00 Sa. Fr. eine fachspaltige Kapsel. 6%. Bauera Banks. Bl. 3, —ADteilig. Blütenachse concav. Kelchb. klappig oder dachig, bleibend, oft gezähnt. Blb. dachig. Stb. an einem dünnen Discus stehend, eben- so viel als Blb- oder ©, mit dün- nen Stf. und 2lappigen, nach innen oder seitlich aufspringenden A. Frkn. oberständig oder halbober- ständig, 2fächerig, mit 2 hängen- den oder © umgewendelen, ab- stehenden oder aufsteigenden Sa. an jeder Placenta; Gr. 2, oft dünn und zurückgekrümmt, an der Spitze papillös, nicht verdickt. Kapsel zu- sammengedrückt, fast 2lappig, od. abgestutzt, fachspallig 2klappig, mit 2teiligen Klappen. S. 00, mit körneliger Schale und axilem E. im fleischigen Nährgewebe. — Kahle oder drüsig behaarte, ästige Sträucher mit gegenständigen, 3- blättrigen B., die Blätichen sitzend und gesägt. Bl. einzeln, in den Achseln der unteren B. gestielt oder in den Achseln der oberen B. sitzend. Fig. 53. Bauera rubioides Andr. A blühender Zweig; B Keleh; C Bl, nach Entfernung der Kelchb. und Bib.; D A. von vorn und von der Seite; # Fıkn. im Längsschnitt; #7 8.; @ derselbe im Längsschnitt, (Original.) 3 Arten im gemäßigten Ostaustralien. A. Bl. gestielt. Frkn. oberständig. Sa. 0. Blättchen gesägt: B, rubioides Andr. (Fig. 53) von Neusüdwales bis Tasmanien. — B. Bl. sitzend: B. capilata Ser. mit 3zähnigen Blättchen und mehreren aufsteigenden Sa. in dem oberständigen Frkn., in Neusüdwales; B. sessiliflora F, v. Müll. mit ganzrandigen Blättchen und je 2 hängenden Sa. in jedem Fach. CUNONIACEAE A. Engler. Mit 48 Einzelbildern in 5 Figuren. (Gedruckt im November 1890.) Wichtigste Litteratur. R. Brown, Gen. Rem. in Flinders Voyage to terra Austr. (1844) 548. — Don, in New Edinb. Phil. Journ., June 4830. — De Candolle, Prodr. IV. 7. — Endlicher, Gen. pl. 8347. — Brongniart et Gris, in Ann. sc. nat. 5. ser. I. 370. — Bentham, Fl. austr. II. 440—446. — F. v. Müller, Census 2. edit. 82, 83. — Asa Gray, Botany of the Un. Stat. Expl. Exped. 666. n. t. 83—85. — Engler, in Flora bras. XIV. 2. 148—172, t. 36—39 und in Linnaea, Neue Folge II. (1870) 580—650. ae Ts Te 7X 777 Fig. 54. (unoniarcopensis L., Zweig. (Nach Baillon.) Merkmale. Blütenachse meist flach, in einen schüsselförmigen, gelappten, hypo- eynischen Discus übergehend, selten hohl und mit dem Frkn. verwachsen. Bl. meist S, seltener durch Abort eingeschlechtlich. Kelchb. —5, seltener 6, meist klappig, seltener Cunoniaceae. (Engler.) 95 dachziegelig. Blb. —5, meist kleiner als die Kelchb., häufig fehlend. Stb. am Grunde oder unterhalb des Discusrandes eingefügt, meist doppelt, selten eben- so vielals Kelchb., bisweilen 00; Stf. fadenförmig, die Blb. überragend, mit meist kurz @lappigen A. Carpelle selten so vielals Kelchb., meist 2, selten frei, meist bis zum Gr. verwachsen. Frkn. meist 2fächerig, in jedem Fach mit 00—2 2reihig gestellten, selten einzelnen Sa. Fr. meist eine 2klappige Kapsel mit nach innen sich öffnenden Fächern oder Balgfr., seltener eine Steinfr. oder Nuss. S. meist mehrere, dreihig, seltener einzeln, von der Spitze des Faches herabhängend, bisweilen behaart, häufiger in einen Flügel verlängert. E. oft klein, in der Achse des mehr oder weniger fleischigen Nährgewebes; das Würzelchen nahe am Nabel mit flach-convexen od. flachen Keimb. — Sträucher und Bäume mit gegenständigen oder quirlständigen B.; B. mit Nebenb., die bisweilen paarweise zu Doppelnebenb. verwachsen, lederartig, einfach oder gedreit oder gefiedert. Bl. klein, in köpfchenförmigen oder traubenähnlichen Blüten- ständen oder in zusammengeselzten Rispen. Vegetationsorgane. Bemerkenswert sind nur die Nebenb. der C., welche ent- weder frei sind oder zwischen den Blattstielen paarweise verwachsen; meistens fallen sie vor der vollständigen Entwickelung der Laubb. ab, seltener bleiben sie neben den B. bestehen. Anatomisches Verhalten. Die Anatomie des Holzes bietet wenig Bemerkenswertes. Wie bei den Saxifragaceae sind die Gefäßwände mit gehöften Tüpfeln versehen, außer- dem sind aber auch einfache, große, elliptische Tüpfel vorhanden; die stark geneigten Querwände sind leiterförmig durchbrochen. Blütenverhältnisse. Nur die Bl. zweier Gattungen, Spiraeanthemum und Aphano- petalum zeigen durchweg gleichzählige Quirle mit Obdiplostemonie und verhalten sich demnach wie die Crassulaceae; bei Aphanopetalum sind die Blb. zwar sehr klein, aber doch vorhanden, während sie bei Spiraeanthemum ausgefallen sind. Bei den meisten anderen Gattungen ist das Gynäceum auf 2 median oder in der Ebene des 1. Kelchb. stehende Carpelle reduciert (Fig. 55 A—D). So verhält sich das Gynäceum auch bei der Fig. 55. A Diagramme von Spiraeanthemum vitiense A. Gray. — B dasselbe von Cunonia capensis L. — (€ Längs- schnitt durch das Gynäceum von (. capensis L. — D dasselbe von Spirueanthemum. (Original.) durch 6 Kelchb. ausgezeichneten Gattung Belangera. Bei Belangera, Geissois, Callicoma und bisweilen bei Ceratopetalum fehlen die Blb. und zwar zweifellos infolge von Abort. Bei einigen Gattungen (Belangera, Geissois, Macrodendron) sind zahlreiche (20 und mehr) Stb. vorhanden; ob hier Spaltung stattgefunden hat, ist nicht nachgewiesen. Vorb. sind bald vorhanden, bald fehlen sie; die Bl. stehen häufig in Trauben oder Köpfchen, oder in Büscheltrauben, welche zu Büscheln verkürzte Trauben tragen, so namentlich bei Weinmannia. Außerdem kommen mannigfach zusammengesetzte rispige und trugdoldige Blütenstände vor. 96 Cunoniaceae. (Engler.) Bestäubung. Wiewohl die Bl. meistens kümmerlich entwickelt sind und nicht als Schauapparate fungieren, so scheint doch Bestäubung durch Insekten bei den C. die Regel zu Sein. Darauf weist das Vorkommen von Discuswucherungen hin, welche sich in fast allen Bl, der C. finden und als Nektarien fungieren. Diöcie hat sich erst bei wenigen C. herausgebildet. Frucht und Samen. Während bei den meisten C. Kapseln mit mehreren $. ent- wickelt werden, die durch Haare oder Flügelbildungen zur Verbreitung über kleinere Strecken hin befähigt sind, ist bei einigen Gattungen (Ceratopelalum, Codia) die Fr. nuss- arlig, bei anderen (Schizomeria) eine Steinfr. Verwandtschaftsverhältnisse. Die Beziehungen der C. zu den Saxifragaceen sind sehr innige, doch berechtigt die große Übereinstimmung ihrer Blütenverhältnisse und der Blattstellung, sowie ihre starke Entwickelung in den südlichen extratropischen Floren- gebieten dazu, sie als selbständige Familie hinzustellen. Durch die regelmäßig 2reihige Stellung der Sa. in den Placenten und die geringe Verwachsung der Carpelle bei einigen Gattungen nähern sich die C. in hohem Grade den Crassulaceae. Geographische Verbreitung. Die C. umfassen 19 Gattungen mit etwa 120 Arten, von denen aber mehr als die Hälfte zu Weinmannia gehören, während die meisten Gattungen nur I—2 Arten umfassen. Die Hauptentwickelung der C. fällt in die südliche Hemisphäre zwischen 43 und 35° s. Br., nur wenige Arten von Weinmannia und die nahestehenden Gattungen Caldeluvia und Anodopetalum gehen über diese Grenzen hinaus, nur Arten von Weinmannia, deren wollige S. zur Verbreitung im Gefieder der Vögel geeignet sind, finden sich nördlich vom Äquator auf den Antillen. Alle anderen Gattungen haben enge Verbreitungsgebiete, besonders sind Neukaledonien und Ostaustra- lien reich an endemischen Gattungen. Bemerkenswert ist die nahe Verwandtschaft der brasilianischen Gattung Belangera zu der malayisch -kaledonischen Gattung Geissois. Innerhalb der artenreichen Gattung Weinmannia zeigen sich übereinstimmend Ver- schiedenheiten zwischen den Arten Amerikas und denen der alten Welt, ferner zwischen denen des malagassischen und des austro-malayischen Gebietes (vergl. Engler, in Linnaea a. a. 0. S. 583). Fossile. Die gegenwärtige Entwickelung der C. auf der südlichen Hemisphäre spricht sehr gegen ihre ehemalige Existenz auf der nördlichen Hemisphäre; in der That ist auch, wie Schenk mit kritischem Scharfblick auseinandergesetzt hat (Zittel’s Hand- buch der Paläontologie II. 619—621), keiner der zu den C. gestellten fossilen Blattreste widerspruchslos dieser Familie zuzurechnen, vielmehr sind auch andere Deutungen zu- lässig, was um so weniger zu verwundern ist, als auch lebende Anacardiaceae und SUN daceae für C. angesehen wurden. Nutzen gewähren die C. wohl nur in ihrem Holz. Einteilung der Familie. A. Carpelle 5—3, bisweilen auch 3. a. B. einfach. Fr. nicht geflügelt. lGanpellentirei Amitzeinieen Sa A 1. Spiraeanthemum. ß. Carpelle mit je 1 Sa. nr eAphanopetalımı. b. B. gefiedert. Deellugeltinser Er Nr Ben osknlpeean B. Carpelle 2 (bei we, on nicht bekannt) a. Stb. 00. 0%. Blb. vorhanden. B. einfach. Kelchb. dachziegelig . . . 4. Macrodendron. ß. Blb. fehlend. B. gefingert. Kelchb. klappig. | I. Kelchb. e En N ee ed So Blalleiraiersinen. II. Kelchb. 4— Een ee a a Tee Mae 6. Geissois. b. Stb. doppelt Be hans viel als Reiche a. Bl. in einfachen oder zusammengesetzten, aber nicht in kopfigen Blütenständen. wu Cunoniaceae. (Engler.) 97 I. Kelchb. klappig. Nebenb. meist getrennt. 4. Fr. eine Kapsel. * Bl. in zusammengesetzten Rispen. + Bl. zwitterig. © Blb. ganzrandie. EI Nebenb. bald abfallend. S. lang behaart. . . . 7. Ackama. EIEI Nebenb. länger bleibend. S. elatt. . . . .„. ..8 Caldeluvia. OO Blb. 3spaltig oder 3zähnig. Nebenb. abfallend. . 9. Platylophus. vr Bl. eingeschlechtlich . . . . 2 .....10. Spiraeopsis. 2 Bl. in zusammengezogenen, Eeneanırle bildenden Trugdolden 11. Acrophyllum. 2. Fr. eine Nuss oder Steinfr. oder fleischig. * Nebenb. nicht verwachsen. + Kelchabschnitte nach der Bl. nicht vergr. Fr. eine harte, Asamige Steinfr. 12. Schizomeria. ++ Kelchabschnitte nach der Bl. vergrößert, lederartig und abstehend. Fr. eine, Nusse 2 . .....18. Ceratopetalum. ** Nebenb, paarweise verwachsen, nen Tenvetiiche . 14. Anodopetalum. II. Kelchb. dachziegelig. Nebenb. paarweise verwachsen. ImISekantızrodenigellueelts sun wen 4198 Cunomlar 2. S. klein, länglich, meist behaart. . . . 26 Wemmannıar> DB in kugeligen Köpfchen. Nebenb. paarweise verwachsen, I. 2 Fächer der Fr. Asamig. SBlbezvorhandeneu re a en ea Bancher1g: 2 Blbstehlendez 2 2 an N ROT Cal cComEar BESRDBemeRlsamiee Nuss er 9 wo dar Zweifelhafte Gattungen: Gumillea Ruiz et Pav., Davidsonia F. v. Müll. 1. Spiraeanthemum A. Gray. Bl. 3 oder durch Abort eingeschlechtlich, —5- teilig. Kelchb. länglich-eiförmig, am Grunde zusammenhängend. Stb. —5 od. doppelt so viel, mit kurz eiförmigen A. Discusschüppchen 8—10, linealisch oder gekerbt. Car- pellein den © Bl. 4—5, selten 3 oder 2, frei, mit fadenförmigen Gr., mit kleinen N. und 1—5 in 2 Reihen stehenden Sa. Balgfr. nach innen aufspringend, I—2samig. S. länglich, zusammengedrückt, oben oder oben und unten geflügelt. E. fast cylin- drisch, kürzer als das fleischige Nährgewebe. — Sträucher und Bäumchen mit gegen- ständigen oder quirligen, eiförmigen oder länglichen, ganzrandigen oder gesägten B. und kleinen, in vielblütigen, axillären Rispen stehenden Bl. (Fig. 55 A). 5 Arten, 2 auf den Fidjiinseln, 1 auf den Samoainseln, 2 in Neukaledonien. %. Aphanopetalum Endl. (Platyptelea J. Drumm.) Bl. 8. Kelchb. länglich, im- bricat, nach der Blüte stark vergrößert. Blb. sehr klein, lanzettlich od. fehlend. Stb. 8, mit lineal-Jänglichen A. Carpelle 4, zu einem tief 4furchigen, 4fächerigen Frkn. vereinigt, mit je ! Sa. in jedem Fach. Fr. nussartig, von den ver- größerten Kelchb. eingeschlossen, Ifächerig, Isamig, mit einem hufeisenförmigen oder nierenförmigen S. und gekrümmtem E. — Sehr kahle, windende Sträucher, mit gegensländigen, einfachen, linealischen oder eiförmigen, ganzrandigen oder stumpf gesägten B. mit kleinen, hinfälligen Nebenb. und grünlichen, einzeln oder in locker- blütigen Rispen stehenden Bl. an Akantigen Stielen. 2 Arten, A. resinosum Endl. im südöstlichen, A. occidentale F. v. Müll. im südwestlichen Australien. 3. Gillbeea F. v. Müll. Bl. S. Kelchb. 5, klappig, dicht behaart. Blb. 5, kurz, abgestutzt, mit 2 drüsentragenden Zähnen an den Ecken. Stb. 10, am Rande eines flachen Discusringes, mit kugeligen A. Frkn. 3fächerig, 3kantig, mit 2 —6 hängenden Sa. in jedem Fach, mit pfriemenförmigen, zurückgekrümmten Gr. und kleinen N. Fr. eine 3fächerige Kapsel, mit über die Fächer hinaus stark ver- längerten und verbreiterten Flügeln, meist mit nur I fruchtbaren, Isamigen Natürl,. Pflanzenfam, III, 2a. 7 95 Cunoniaceae. (Engler.) Fach. S. länglich. — Baum mit weichhaarigen Zweigen und B., mit gegenständigen, gefiederten, selten einfachen B., mit eiförmigen Blättchen und mit kleinen Bl. in zu- sammengesetzten Rispen. 4 Art, G. adenopetala F. v. Müll. (Fig. 56 A—C), im nordöstlichen Australien. ® N An JW/ Fig. 56. A—C Gülbeea ademopetala F.v. Müll. A Bl. geöffnet; B Fırkn. im Längsschnitt; € Fr. — D—-@ Belangera tomentosa Camb. D Bl.; E Fr.; # Klappe der Fr. mit S.; € S. im Längsschnitt. (Original.) 4. Macrodendron Taubert. Bl. eingeschlechtlich, 2häusig. Kelchb. 4, seltener 3 oder 5, fast kreisförmig, dachziegelig. Blb. 4, seltener 3 od. 5, fast kreisförmig. Stb. inden g' Bl. ©, mit 2lappigen A. — Hoher Baum mit gegenständigen, einfachen, lan- zettlichen B., lanzettlichen Nebenb. und kleinen, weißlichen, in Büscheln an lockeren, achselständigen Trauben stehenden Bl. 1 Art, M. corcovadense Taubert, auf dem Corcovadogebirge bei Rio de Janeiro. 5. Belangera Cambess. (Polystemon Don, Lamanonia Vell.) Bl. 8. Kelchb. 6, klappig. Blb. fehlend. Stb. 00, mit kleinen, 2lappigen A. Frkn. eifg., 2fächerig, mit zahlreichen, 2reihig stehenden Sa., gespreizten Gr. und kleinen, kopfförmigen N. Kapsel länglich-cylindrisch, holzig, 2fächerig, scheidewandspaltig, mit 2 2spaltigen Klappen, vielsamig. S. flach, länglich, dachziegelig, am Grunde geschwollen, ober- wärts in einen häutigen Flügel verlängert. E. groß, von sparsamem Nährge- webe umgeben, mit flachen, länglichen Keimb. — Bäume mit gegenständigen, leder- artigen, gefingerten, 3—Sblättrigen, kahlen od. unterseits behaarten B. mit lanzettlichen, ganzrandigen oder gesägten Blättchen und mit großen, häutigen Nebenb. Bl. weiß oder gelblich, ohne Vorb., in einfachen, achselstän.digen Scheintrauben. 7 Arten in Südbrasilien, namentlich in den Capo&s; B. tomentosa Camb. (Fig. 56 D—G) und B. glabra Camb. häufig in Minas Geraes und Säo Paulo; B. speciosa Camb. auch in der Provinz Rio de Janeiro. 6. Geissois Labill. Bl. S. Kelchb. —5klappig, am Grunde etwas mit dem Frkn. zusammenhängend. Blb. fehlend. Stb. 10—20, mit kleinen, 2lappigen A. Frkn. länglich-kegelförmig, 2fächerig, mit zahlreichen, 2reihig angeordneten Sa. an den ge- spaltenen Placenten; Gr. am Grunde zusammenhängend, mit einfachen N. Kapsel lederartig, lineal-länglich oder länglich-keulenförmig, scheidewandspaltig, 2klappig, mit vielen flachen, länglichen, oberwärts geflügelten S. E. in der Achse des fleischigen Nährgewebes, so lang wie dieses, mit blattartigen Keimb. — Bäume mit Cünoniaceae. (Engler. 99 dickem Stamm und gegenständigen, gefingerten, 3—5blättrigen B. mit ganz- randigen oder gesägten Blättchen und großen, häutigen Nebenb. Bl. ansehnlich, in ein- fachen, achselständigen Scheintrauben. — Der vor. Gattung sehr nahe verwandt. 6 Arten, 4 in Neukaledonien, 1, G. ternata A. Gray, auf den Fidjiinseln, 4, G. Benthami F. v. Müll., in Queensland. 7. Ackama A. Cunn. Kelchb. dreieckig-eiförmig, klappig, unterwärts zusammen- hängend. Blb. lineal-spatelförmig, am Grunde des perigynischen, 10lappigen Discus eingefügt, kaum länger als der Kelch. Stb. 10, die epipetalen länger; A. 2lappig. Frkn. behaart, Qfächerig, mit ©© Qreihig stehenden Sa., fadenförmigen Gr. und einfachen N. Kapsel aufgeblasen, wie bei voriger Gattung. S. eiförmig, zugespitzt, ange- schwollen, lang und locker behaart; E. cylindrisch, in der Achse des fleischigen Nährgewebes. — Kleine Bäume mit anfangs weichhaarigen, dann kahlen Zweigen, gegen- ständigen, unpaarig gefiederten B. mit elliptischen oder lanzettlichen, gesägten Blättchen und mit abfallenden Nebenb. Bl. sehr klein, sitzend, ohne Vorb., in achsel- ständigen, aus Trauben zusammengesetzten Rispen. 3 Arten, A. paniculata (F. v. Müll.) Engl., in Ostaustralien von Neusüdwales bis Queens- land, A. rosaefolia A. Cunn. im nördlichen Neuseeland. 8. Caldeluvia Don (Dieterica Ser.). Kelchb. —5, dreieckig-eiförmig, klappig. Blb. —5, lineal-lanzettlich, genagelt, unterhalb der Lappen des tief 8—10lappigen Dis- cus eingefügt. Stb. 8 oder 10. Frkn. eiförmig, mit ©© 2reihig stehenden, hängenden Sa. in jedem Fach. Kapsel eiförmig, lederartig, 2fächerig, mit freien, fadenförmigen Pla- centen und © S. S. spindelförmig, mit lockerer, häutiger, am Grunde ver- längerter Samenschale und stielrundlichem, axilem E. — Bäumchen mit gegen- ständigen, kurzfilzigen Zweigen und einfachen, lederartigen, länglich-lanzett- lichen, drüsig gesägten, glänzenden B., großen, sichelförmigen, gesägten Nebenb. und gestielten, in lang gestielten, achselständigen Scheindolden stehen- den Bl. 4 Art, ©. paniculata (Cav.) Don (Tiaca), in Strandgebüschen Chiles. Fig. 57. A, B Platylophus trifoliatus (Thunb.) Don. A Bl.; B Fr. im Längsschnitt. — © Schizomeria ovata D. Don, Bl., p Blb. — D, E Cerotopelalum apetalum Don. D Frkn. im Längsschnitt; # Fr. mit dem vergrößerten Kelch. (Original.) 9. Platylophus Don (Trimerisma Presl.. Kelch mit sehr kurzer, kreisel- förmiger, dem unteren Teil des Frkn. angewachsener Röhre und 4—5 dreieckig-eiförmigen, klappigen Abschnitten. Blb. 4—5, 3spaltig oder 3zähnig, kürzer als der Kelch, am Grunde des perigynischen, schüsselförmigen und tief 4— 5- lappigen Discus. Stb. 8 oder 10, länger als der Kelch und die Blb.; A. mit hervor- tretender Spitze des Connectivs. Frkn. eiförmig, 2fächerig, injedem Fach mit 2 von oben herabhängenden Sa. Fr. eine eiförmige, dünn lederartige, am Scheitel zu- sammengedrückte, kurzhaarige, 2fächerige, 2klappige und 2samige Kapsel, mit länglichen, 7* 100 Cunoniaceae. (Engler.) gekrümmten, braunen S. E. in der Achse des Nährgewebes. — Kahler Baum mit ge- stielten, lederartigen, gedreiten B. und spitzen, lanzeitlicher, klein gezähnten, netz- aderigen Blättchen. Nebenb. klein, abfällig. Bl. klein, in achselständigen, langgestielten, vielblütigen Rispen. 1 Art, P. trifoliatus (Thunb.) Don (Fig. 57 A, B), im Kapland. 10. Spiraeopsis Miq. (Dirhynchosia Blume). Bl. 2häusig. Kelchb. 5—6, klappig, am Grunde zusammenhängend. Blb. 5—6, unterhalb des Randes des hypogynischen, schüsselförmigen, gekerbten Discus eingefügt. Stb. in den g' Bl. 10 oder 12, mit fast kugeligen, von dem schnabelförmigen Connectiv überragten A., in den © Bl. fehlend. Frkn. in den g' Bl. klein, eifg., behaart, in den © Bl. ellipsoidisch, 2fächerig, mit länglichen, 2reihig stehenden Sa. Gr. abstehend, mit kopfförmigen N. Kapsel %fächerig, Qschnäbelig, mit glatten, spindelförmigen, beiderseits geflügelten S. — Baum mit filzigen Zweigen, unpaarig-gefiederten, lederartigen, 2—3paarigen B. und elliptischen, gesägten, oberseits sternhaarigen, unterseits schuppigen Blättchen. Bl. klein, gestielt, die Q' in lockeren, die © in dichten, zusammengesetzten, achselstän- digen Rispen. 1 Art, Sp. celebica (Bl., Mig., in Bergwäldern von Celebes. 14. Acrophyllum Benth. (Calycomis Don). Kelchb. —6, lanzettlich, am Grunde zusammenhängend, klappig. Blb. —6, länger als der Kelch, lineal-spatelfg. Stb. 8, 10 oder 12, am Grunde des gekerbten, hypogynischen Discus eingefügt, mit kleinen, gelappten A. Frkn. länglich, behaart, tief 2lappig, 2fächerig, in jedem Fach mit 10—12 Sa. Gr. pfriemenförmig, aufrecht, mit einfachen N. Kapsel länglich, auf- geblasen, scheidewandspaltig, die Klappen von den verlängerten Gr. geschnäbelt, mit wenigen eiförmigen oder kugeligen, papillösen S. — Hoher Strauch mit gegenständigen oder in 3gliederigen Quirlen stehenden, lineal-länglichen oder lanzettlichen, gesägten B. und lanzettlichen, nicht verwachsenen Nebenb. Bl. unansehnlich, gestielt, mit 2 Vorb., in den Blattachseln zu Scheinquirlen zusammengedrängt. 4 Art, A. vertieillatwm Don, in Australien, in Neusüdwales. 12. Schizomeria Don. Kelchb. 5, klappig, am Grunde in die schüsselförmige, mit dem Frkn. verwachsene Achse übergehend, bei der Reife zurückgebogen. Blb. 5, klein, keilförmig und 3zähnig. Stb. am Grunde des 5lappigen Discus, mit eiförmigen A., mit kegelförmigem Connectiv. Frkn. oberständig, 2fächerig, mit 2 kurzen Gr. und ein- fachen N., in jedem Fach mit 4 hängenden Sa. Steinfr. ziemlich groß, kugelig oder eiförmig, mit fleischigem Epicarp und steinhartem, Ifächerigem Kern. S. gekrümmt, mit großem, vom fleischigen Nährgewebe eingeschlossenem E. — Baum mit gestielten, einfachen, lederartigen, eiförmigen oder eilanzettlichen, kerbig gesägten, klein netzaderigen B. Nebenb. klein. Bl. klein, in endständigen, 3teiligen Trug- dolden. 4 Art, S. ovata D. Don (Fig. 57 C), in Ostaustralien. 13. Ceratopetalum Smith. Kelchb. 5, klappig, unterwärts in die kreiselför- mige, mit dem Frkn. verwachsene Achse übergehend, länglich, nach der Bl. vergrößert, lederartig und abstehend. Blb. 5, linealisch, zerschlitzt, bleibend oder fehlend. Stb. 10, dem 5lappigen, perigynischen Discus eingefügt, mit pfriemen- förmigen Stf.; A. mit dickem Connectiv. Frkn. frei oder in die Achse eingesenkt, 2- fächerig, in jedem Fach mit 4 Sa.; Gr. kurz, pfriemenförmig, zurückgebogen, mit ein- fachen N. Fr. nussartig, hart, von den sternförmigabstehenden Kelchb. umgeben, Isamig. S. gekrümmt, mit brauner, faseriger, dem Nährgewebe anhängender Schale. E. flach, gekrümmt, mit großen, lineal-länglichen Keimb. — Bäume u. Sträucher mit ikantigen Zweigen und einfachen oder gedreiten B. mit kleinen, abfälligen Nebenb. Bl. klein, rosa oder weiß, in endständigen oder achselständigen, vielblütigen Rispen. 2 Arten, C. apetalum Don (Fig. 57 D, E), bis 30 m hoher Baum mit lanzettlichen, ge- sägten B., und C. gummiferum Sm. mit gedreiten B. und lanzettlichen, gezähnten Blättchen Cunoniaceae, (Engler.) 101 in Neusüdwales in Ostaustralien. Das leichte, angenehm riechende Holz (Coach-wood) von C, apetalum dient hauptsächlich zum Wagenbau. 14. Anodopetalum A. Cunn. Kelchb. —5, eilanzettlich, klappig, innen weich- haarig, am Grunde zusammenhängend. Blb. —5, lineal-lanzettlich, halb so groß als die Kelchb., am Rande des ausgebreiteten und buchtigen Discus. Stb. 8 oder 10, die A. herzeiförmig, mit lang geschnäbeltem CGonnectiv. Frkn. oberständig, länglich, 2fächerig, in jedem Fach mit wenigen hängenden Sa. Gr. divergierend, mit einfachen N. Fr. länglich, fleischig, Isamig. — Kahler, bis 20 m hoher Baum, mit gegenständigen, kantigen Zweigen und lederartigen, lineal-länglichen oder lanzett- lichen, grob und stumpf drüsig-gesägten B. mit lineal-lanzettlichen Nebenb. Bl. an mit 2 Vorb. versehenen Blattstielen, einzeln oder wenige iin den Blattachseln. 1 Art, A. biglandulosum A. Cunn., auf den Gebirgen Tasmaniens. 15. Cunonia L. Bl. S. Kelchb. 5, eiförmig, am Grunde zusammenhängend, zu- letzt abfallend. Blb. 5, unter dem Rande des dem Frkn. angewachsenen Discus, länglich, gezähnelt. Stb. 10, mit unterwärts flachen Stf. und kleinen, 2lappigen A. Frkn. eifg., %fächerig, mit zahlreichen hängenden Sa. und 2 pfriemenförmigen Gr. mit einfachen N. Kapsel eiförmig, scheidewandspaltig, @klappig, das Endocarp vom Exocarp sich loslösend, mit länglichen, kantigen, zusammengedrückten, kurz geflügelten S. E. in der Achse des Nährgewebes. — Bäume und Sträucher mit stielrunden Zweigen und dick lederigen, 3blättrigen oder gefiederten B. mit drüsig-gesägten Blättchen und mit großen, länglichen, abfallenden Doppelnebenb. Bl. weiß, in zusammengesetzten, ährenförmigen , achsel- ständigen Trauben. 4 Art, C. capensis L. (Fig. 54, 55 B, C), im Kapland, 5 andere in Neukaledonien. 16. Weinmannia L. (Leiospermum Don, Pterophylla Don, Arnoldia Bl.) Bl. 8. Kelchb. —5, dachziegelig, meist bleibend. Blb. —5, unter dem Rande der schüssel- förmigen, 8S—10Okantigen, $S—A0lappigen, hypogynischen Scheibe sitzend. Stb. 8 od. 10, die epipetalen meist etwas größer; A. 2lappig. Frkn. eiförmig, 2fächerig, seltener 3- fächerig, mit meist zahlreichen Sa. in den Fächern. Gr. pfriemenförmig, mit einfachen N. Kapsel lederartig, scheidewandspaltig, mit nach innen klaffenden Klappen und länglichen, langhaarigen S. E. in der Achse oder gegen die Spitze des fleischigen Nährgewebes. — Bäume und Sträucher mit in der Jugend meist filzigen oder dicht seidenhaarigen, seltener kahlen, einfachen oder fiederspaltigen oder unpaarig-gefiederten B., mit geflügelten oder ungeflügelten Blattstielen und gekerbten oder gesägten Blättchen. Nebenb. paarweise verwachsen. Bl. klein, kürzer oder länger gestielt, in aus Büscheln zusammengesetzten, achselständigen Ähren oder Trauben. Etwa 70 Arten, davon die Mehrzahl (40) im tropischen und gemäßigten Südamerika, namentlich in der alpinen Region der Anden, einzelne in Neuseeland, Australien, Madagaskar, auf den Maskarenen und den Inseln des Stillen Oceans. Sect. I. Euweinmannia Engl. Kelchb. 4—5, bleibend. — A. B. einfach oder unpaarig gefiedert, mit einem größeren Endblättchen in 2 kleinen Seitenblättchen. — Aa. B. unter- seits behaart: W. latifolia Presl und 2 andere in Peru. — Ab. B. beiderseits kahl: W. ovata Cav. von Peru bis Venezuela u. a. — B. B. unpaarig gefiedert, nur mit geflügeltem Blatt- stil. Von den zahlreichen, hierher gehörigen Arten seien erwähnt: — Ba. Stb. etwa doppelt so lang als die Blb.: W. glabra L. fil. in Kolumbien und Venezuela, W. paulliniae- folia Pohl in Buschwäldern des südlichen Brasiliens, W. intermedia Cham. et Schlecht. von Costa Rica bis Mexiko, W. trichosperma Gav. in Chile. — Bb. Stb. ebenso lang als die Blh.: W. tinctoria Smith und W. Boiviniana Tul. auf Bourbon. — C. B. gedreit oder unpaarig gefiedert, mit ungeflügelten Blatistielen: W. Bojeriana Tul., W. Hildebrandti Baill.,, W. Ruten- bergü Engl. u. a. auf Madagaskar, den Maskarenen und Comoren, W. dichotoma Brongn. et Gris., W. serrata Brongn. et Gris. in Neukaledonien, W. Blumei Planch. und W. Horsfieldii Mig. auf Java, W. Richii A. Gray und W. spiraeoides A. Gray auf den Fidjiinseln. Sect, II. Leiospermum Don (als Gatt.). Kelchb. bei der Reife der Fr. abfallend. — A, Einzelne Bl. oder Büschel in Trauben: W. racemosa Forst. am Strande von Neuseeland, W, samoensis A. Gray auf den Samoainseln. — B. Blütentrauben in lockerer Rispe: W, parviflora Forst. auf Tahiti, W. affinis A. Gray auf den Fidjiinseln. (Beschreibung und Übersicht der Arten in Linnaea a, a. 0. S. 592—659,) 102° Cunoniaceae. (Engler.) 17. Pancheria Brongn. et Gris. Bl. 2häusig. Kelchb. 3—4, stumpf, häutig, dachziegelig. Blb. länglich, stumpf, häutig. Stb. in den gt Bl. 6—8, bisweilen 4—7, ungleich lang, mit kleinen, 2lappigen A., in den © Bl. unvollkommen. Discus dünnhäutig, becherförmig oder aus 6—8 mit den Stb. abwechselnden, pfriemenförmigen Fäden bestehend. Frkn. in den g' Bl. unvollkommen, 2lappig, in den © Bl. 2 freie Carpelle mit kurzen, kegelförmigen Gr. und einfacher N., injedem Fach mit 2 nahe am Grunde stehenden Sa. Balgfr. 2, nach innen aufspringend, mit 1—2 ei- förmigen oder länglichen, oberwärts geflügelten Stf. E. mit flachen, ellip- tischen Keimb. — Sträucher mit gesägten, einfachen oder gedreiten B. in 3—5glie- derigen Quirlen, mit abfallenden Doppelnebenb. und kleinen, in gestielten, kugeligen, achselständigen Scheinköpfchen stehenden Bl. 7 Arten in den Gebirgen Neukaledoniens. 18. Callicoma Andr. (Calycomis R. Br.) Bl. 8. Kelchb. 4—5, klappig oder dach- ziegelig. Blb. fehlend. Stb. 8 oder 10, mit langen Stf. und kleinen, länglich-2lappigen A. Frkn. länglich, wollig, 2—3fächerig, mit 6—8 hängenden Sa. in jedem Fach. Gr. 2, sel- tener 3, mit einfachen N. Kapsel klein, vom Kelch eingeschlossen, eifg., 2fächerig, scheide- wandspaltig, mit dünnem, vom pergament- artigen Endocarp sich loslösendem Exocarp und nach innen sich öffnenden, Isami- gen Klappen. S. eiförmig, rauh-papillös , mit kleinem E. im lockeren Nährgewebe. — Kleiner Baum mit lederartigen, lanzettlichen B., mit lanzettlichen, abfälligen Doppelnebenb. und kleinen, in gestielten, kugeligen Schein- köpfchen stehenden Bl. mit lanzettlichen Tragb. ; die Köpfchen einzeln achselständig oder zu mehreren in achselständigen Rispen. 2 Arten im wärmeren Ostaustralien, die von Queensland bis Neusüdwales verbreitete C. serrati- folia (R. Br.) Andr. (Fig. 58) mit grob gesägten und unterseits graugrünen, weichhaarigen B. in Kultur. 19. Codia Forst. Kelchb. —5, länglich- lanzettlich, lederartig, klappig, in die kurz kreiselförmige, dicht wollige, dem Frkn. angewachsene Blütenachse übergehend. Blb. —5, klein, lineal-lanzettlich od. fehlend, Stb. 8 oder 10; A. 2lappig, mit verdicktem Connectiv. Frkn. unterständig od. halbunterständig, 2fächerig, injedem Fach mit 2 Sa. Gr. fadenförmig, mit einfachen N., gespreizt. Fr. nuss- artig, mit I hängenden S.; E. mit kleinem Würzelchen und blattartigen Keimb. in sparsamem Nährgewebe. — Sträucher mit sehr dicken, eiförmigen bis länglichen, ganz- randigen B., mit großen, abfälligen Doppelnebenb. und kleinen, dicht wolligen, in kuge- ligen, von 4 breiten Hochb. gestützten Scheinköpfchen stehenden Bl. 5 Arten auf den Gebirgen Neukaledoniens. Fig. 58. Callicoma serratifolia (R. Br.) Andr. Zweig. (Original.) Zweifelhafte Gattungen. Gumillea Ruiz et Pav. Blütenachse becherförmig. Kelchb. 5, halbeiförmig, auf- recht abstehend. Blb. fehlend. Stb. 5, am Grunde der becherförmigen Blütenachse, mit flachen Stf. und fast kugeligen A. Frkn. frei, breit eiförmig, mit 2 kurzen, pfriemen- förmigen, divergierenden Gr. Kapsel 2schnäbelig, vielsamig. — Strauch mit stielrund- lichen, behaarten Zweigen und abwechselnden, unpaarig gefiederten B. mit eilanzettlichen Myrethamnaceae. (Niedenzu.) 103 oder länglichen Blättchen und großen, blattartigen, fast nierenförmigen, zurückgebogenen Nebenb. Bl. klein, sitzend, in endständigen, behaarten Scheinähren zusammengedrängt. 1 Art, G. auriculata Ruiz et Pav., in Peru. Die abwechselnde Stellung der B. spricht gegen die Zugehörigkeit zu den C. Davidsonia F. v. Müll. Kelchb. —5, klappig. Blb. fehlend. Stb. $—10, mit kurzen, borstigen Stf. und länglichen, nach außen sich öffnenden A. Frkn. ?, Gr. 2, borstig, mit sehr kleinen, endständigen N. Fr. nicht aufspringend, kugelig-eiförmig, in jedem Fach mit 1 hängenden, zusammengedrückten, ungeflügelten 5. ohne Nährgewebe. Keimling mit kurzem Würzelchen und flach-convexen, eiförmigen Keimb. — Baum mit rostbrauner, steifer Behaarung, abwechselnden, unpaarig gefiederten B., geknäuelten Bl. in langgestielten, aus ährenartigen Zweigen zusammengesetzten Rispen. A Art, D. pruriens F. von Müll., im nordöstlichen Australien. Die steife Behaarung, die abwechselnde Stellung der B., die kurzen Stf. und die nähr- gewebslosen S. sprechen durchaus gegen die Zugehörigkeit der Gattung zu den C. MYRoTHAMNACEAE von F. Niedenzu. Mit 9 Einzelbildern in 14 Figur. (Gedruckt im Februar 1891.) Wichtigste Litteratur. F. Welwitsch, Apontament. phytogeogr. Angol. p. 578, nota 8 (1858); ders., Sertum angolense, p. 22, t. 8, in Trans. Lin. Soc. XXVII. — H. Baillon, Observations sur le Myosurandra, in Adansonia, IX, 325. Paris 4868—1870; ders., Serie des Myosurandra, in Histoire des plantes, III, 403 und 463. Paris 1872. Merkmale. Bl. diöcisch, achlamydeisch, nur vom Tragb. oder auch noch von 2 Vorb. umhüllt. 9 4 freie, median und transversal stehende, oder 3—3 mit den Stf. zu einem Säulchen verwachsene Stb.; Stf. fadenförmig; A. basifix, kurz, breit; Fächer genau seitlich, mit seitlichen, tiefen Spalten weit aufspringend, so dass die Wände nach dem Ausstäuben sich x-förmig stellen; Con- nectiv in eine die A. um !/, überragende Spitze verlängert; Pollenkörner in Tetraden, mit glatter Cuticula. ©: 4 oder 3 am Innenwinkel ver- wachsene, eirunde Carpelle; die von Grund aus getrennten Gr. kurz, dick, aus- wärts gekrümmt; N. groß, oblong, tellerförmig verbreitert, lappig, stark papillös, schief innenseitig endständig; Placenten centralwinkelständig; Sa. zahlreich, in 2 Längsreihen längs der ganzen Carpellbauchnaht stehend, anatrop, anfangs schwach schief aufsteigend mit ventraler Rhaphe, dann horizontal mit der Carpellwand zugekehrter Rhaphe, bei der Reife schief hängend. Fr. eine in die ein- zelnen, balgfruchtartig aufspringenden Fächer zerfallende Kapselmit trocken-lederigem Pericarp. $. nur zum Teil reifend, an kurzem Nabelstrang 104 Myrothamnaceae. (Niedenzu.) hängend, klein, eiförmig, mit dünn lederiger Schale, reichlichem, fleischigem Nährgewebe und kleinem, oblongem E.; Kotyledonen sehr kurz, Hypokotyl kurz, dick. — Kleine, kriechende oder bis über 2 m hohe, starre, völlig unbehaarte, bal- samische Sträucher mit gegenständigen, dünnen, rutenförmigen, oberwärts 4kantigen Zweigen, gegenständigen, fächerig gefalteten, länglichen, ober- wärts gezähnten B., bei denen die gegenüber stehenden Stiele zu einer das ganze folgende Internodium umhüllenden Scheide völlig verwachsen, und line- aren, zugleich mit der Spreite vom Ende der Scheide ausgehenden, nach Abfall der Spreite etwas verdornenden Nebenb. Bl. gegenständig, in endständigen, langen, aufrechten, ziemlich dichtblütigen Ähren, die untersten zuweilen noch von Laubb., die meisten aber von sitzenden, spitzen Bracteen gestützt. ._ _ a & H es n . > a Fig. 59. A, B, E-H Myrothamnus moschata Baill. A 5 Blütenzweig; B&Bl.; EQ Blütenzweiglein; F 3fäche- rige Q Bl. (Tragb. u. Außenwand des vorderen Faches weggeschnitten, um die Sa. zu zeigen); @ Querschnitt durch die‘untere Blatthälfte, + 8; H ein Stück daraus, + 70. — (€ Pollentetraden (in verschiedener Ansicht) und D&S Bl. von M. flabellifolia Welwitsch. (A und B nach Baillon, das übrige Original.) Anatomisches Verhalten. Im Stamm die Markzellen in der Richtung der Achse gestreckt; Markstrahlen Areihig, bis 10schichtig. Xylem starkwandig, im jungen Stengel eine Kreuzfigur bildend; Holzprosenchym mit sehr kleinen, schwach behöften Tüpfeln; Gefäßquerwände sehr steil, leiterförmig durchbrochen, mit 40 und mehr Sprossen. Blattstielscheide mit mächtigen Bastbändern. — Im B. die Cuticula ziemlich dick, gewellt, über den Balsamharzzellen dünner; Epidermis Ischichtig; ihre Zellen (von der Fläche) polygonal; in ihr liegen zerstreut außerordentlich ver- srößerte Zellen, die Balsamharz enthalten. Parenchym 8—-A2schichtig, iso- lateral, nur im Innern tangential gestreckte Zellen, sonst lauter Palissaden enthaltend. Leitbündel bei M. moschata völlig ohne Bast und Libriform, bei M. flabellifolia nur die größten mit spärlichem Bast, sämtlich eingebettet, die kleineren kreisrund, die großen an der Oberseite abgeflacht. Von Haaren keine Spur vorhanden. Statt ihrer scheinen 3 andere Einrichtungen Schutz gegen Transpiration zu gewähren, einmal die die Zweige völlig umhüllenden, Myrothamnaceae. (Niedenzu.) 105 nach dem Abfall der Spreite bleibenden Blattstielscheiden, dann die — besonders in der trockenen Jahreszeit — äußerst starke, fächerartige Längsfaltung der B., endlich der Duft des-Balsamharzes, der — wie bei den Labiatae — die Transpirationsgröße herabsetzend wirken mag. Balsamharzzellen besitzt auch die Epidermis der Stb.; Balsamharz findet. sich gleichfalls im Frkn. und im Stamm, besonders im Mark und in den Markstrahlen. Bestäubung. Die Bl. der M. besitzen nichts, was Insekten mehr anzulocken ver- möchte, als z. B. ein Erlenkätzchen; andererseits zeichnen sich die © Bl. durch eine sehr beträchtliche Entwickelung der N. aus; man darf also die M. für Windblütler halten. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die M. sind ein wegen Windblütigkeit außer- ordentlich primitiv gebliebener Typus, der sowohl im Habitus — gegenständige B. mit Nebenb., lange, endständige, aufrechte, ziemlich dichtblütige Ähren mit Tragb. und teil- weise Vorb. — wie in den Geschlechtsb., der Fr. und nicht minder auch in der Stamm- anatomie sich eng an die Cunoniaceae anschließt; sie unterscheiden sich aber von diesen durch den völligen Mangel jeder Blh., durch die absolute Diöcie, durch den zu Tetraden vereinigten Pollen und durch den Gehalt an Balsamharz in den zu besonderen Speichern erweiterten Epidermiszellen. Einzige Gattung Myrothamnus Welwitsch. Charakter der Familie. Sect. I. Myosurandra Baill. (als Gatt.) Tragb. und die beiden Vorb. lanzettlich. 4 freie, kreuzweise median und transversal stehende Stb. Carpelle länglich, in den unteren Bl. 4 (wie die Stb. gestellt), in den oberen durch Abort des der Hauptachse zunächst sitzenden nur 3. M. moschata Baill., von CGommerson auf Madagaskar gesammelt. - Der Autor giebt ausdrücklich 4 Carpelle und aufsteigende Sa. als Unterscheidungsmerkmale an. In den von Baron gesammelten Exemplaren findet sich obiges Verhalten; ob letztere eine neue Art ausmachen, kann nur ein Vergleich mit dem Originalexemplar lehren. Sect. II. Eumyrothamnus Niedenzu. Vorb. fehlen; Tragb. sehr breit. 3—8 Stb,, deren Stf. zu einem Säulchen verwachsen sind. 3 kurze, dicke Carpelle. M. flabellifoia Welw., vom Autor mitgebracht aus Angola (Pungo Andongo 400 s. B., 150 ö. L., 1000—4800 m hoch, in den obersten, felsigen Gebirgsregionen schließlich die einzige Strauchvegetation bildend, stellenweise nach Art der Polarweiden kriechend), früher schon von Zeyher in den Ma- galisbergen in der südafrikanischen Republik (260 s. B., 280 ö. L.) und später von Speke und Grant in Centralafrika (60 s. B. in 1350 m Seehöhe), endlich von Buchanan im Shiri- Hochland gesammelt. Die Pfl. wird wegen ihres wohlriechenden Balsamharzes als kräftiges Tonicum (Cachinde candange) von den Negern verwendet. Möglichenfalls hängt damit zum Teil ihre so weite Verbreitung zusammen. Doch hat sicher dazu ihre außerordentliche Lebensfähigkeit das meiste beigetragen; sie kann den stärksten Sonnenbrand während des ganzen trockenen Halbjahres vertragen, ihre B. dorren dabei völlig aus und leben bei Ein- tritt der Regenperiode wieder auf. PıTTosroRACEAE von F. Pax. Mit 26 Einzelbildern in 5 Figuren. (Gedruckt im Februar 1891.) Wichtigste Litteratur. R. Brown, General Remarks. London 4814. p. 10, — De Can- dolle, Prodromus I. 345. — Lindley, Introduct. Ed. II. 34, — Putterlick, Synopsis Pittosporearum. Vindobon. 4839. — Endlicher, Genera plantar. p. 10841.— Payer, Traite d’organog£nie. p. 174. t. 34. — Baillon, Observations sur les Saxifragees. Adansonia V. 2382. — Bentham-Hooker, Genera plant. I. 430. — Schnizlein, Iconogr. t. 234. — Bentham et Müller, Flor. austr. I. 409. — Baillon, Hist. des plantes. III. 36% u. 443. — Schimper, Traite de pal&ont. III. 479. — Eichler, Blütendiagr. II. 369. — Solereder, Holzstructur. 68. — Van Tieghem, Sur la structure et les affinites des Pittosporees. Bull. de la soc. bot. de France. XXXI. p. 383. Merkmale. Bl. hermaphrodit, allermeist regelmäßig, bis auf das Gy- näceum 5zählig. Kelchb. frei, seltener am Grunde wenig verwachsen. Blb. an- sehnlich, frei oder am Grunde verklebt, eine offene oder wenigstens im unteren Teilröhrige Krone bildend. Stb. hypogyn inseriert, episepal. Discus fehlt. Frkn. sitzend, seltener kurz gestielt. Frb. 2, seltener 3—5, einen Ifächerigen bis mehrfächerigen Frkn. bildend. Placenten daher parietal bis centralwinkelständig. Gr. einfach, eine kopfförmige od. gelappteN,. tragend. Sa. zahlreich, seltener nur wenige, 2reihig an den Placenten sitzend, horizontal bis aufsteigend, anatrop, mit I Integument. Fr. kapselförmig, fachspaltig, seltener die Klappen 2spaltig, od. beerenförmig, sich nicht öffnend. S. zahl- reich, seltener wenige, oftin eine klebrige, flüssige Masse eingebettet, mit dünner, meist glatter Testa. Nährgewebekräftigentwickelt, hart. E.klein, excentrisch, nahe dem Nabel liegend; Kotyledonen klein. — Bäume, Sträucher, oft windend, kahl oder bekleidet. B. abwechselnd, meist lederartig, ohne Nebenb. Bl. mit 2 Vorb. versehen, weiß, blau, gelb oder rot, bald terminal, einzeln oder in Trauben oder Rispen, bald axillär, bald einzeln, blattgegenständig. An der Außenseite des Leptoms finden sich im Stengel schizogene Harz- schläuche, in einen Kreis angeordnet.*) Vegetationsorgane. Sämtliche P. sind Holzgewächse, bald Sträucher oder kleine Büume (Pittosporum [Fig. 62 A]), bald Halbsträucher mit niederliegenden (Marianthus) oder windenden Zweigen (Sollya, Billardiera, Pronaya), bald kleine Sträucher mit ver- dornenden Ästen (Bursaria, Citriobatus, Fig. 64 A). Ihre B. sind meist ganzrandig und immergrün, seltener gezähnt oder gelappt, kahl oder seltener bekleidet bis filzig (Pitto- “ Bei den vielfachen Beziehungen, welche die Saxifragaceae zu anderen Familien zeigen, ist es schwierig, dies in der Anordnung der Familien zum Ausdruck zu bringen. Die P. schließen sich im Blütenbau so eng an die Saxifragaceae-Escallonioideae an, dass sie aus diesem Grunde unmittelbar den Saxwifragaceae hätten folgen müssen. Da aber andererseits die Cunoniaceae im Blütenbau mit, den Sawifragaceae-Saxifragoideae auch sehr überein- stimmen und in anatomischer Beziehung nicht so sehr wie die P. abweichen, habe ich es vorgezogen, die Cunoniaceae mit den ihnen einigermaßen nahestehenden Myrothamnaceae vorangehen zu lassen. — Engler. Pittosporaceae. (Pax.) 107 sporum-Arten). Sie stehen spiralig, bisweilen an den jüngeren Zweigen gegen die Spitze zu quirlig genähert. Nebenb. fehlen immer. Anatomisches Verhalten. Für die P. ist eine einfache Gefäßperforierung charak- teristisch. Das Prosenchym ist einfach getüpfelt, bisweilen gefächert; die Gefäßwand zeigt spiralige Verdickung. Von hervorragendem, systematischem Werte ist das Auftreten schizogener Harz- kanäle bei sämtlichen Gattungen, wie ich mich überzeugen konnte; und es war auch ein Grund, die Gattung Chalepoa, welche dieser Kanäle entbehrt, aus der Familie auszuschließen, umsomehr, als sie auch sonst, in morphologischer Hinsicht, abweicht. Diese Harzkanäle kommen nur in der Rinde vor, allermeist an der Außenseite des Sieb- teiles, und bilden so auf dem Querschnitt des Zweiges in größerer (Pittosporum) oder geringerer (Citriobatus, Pronaya) Zahl einen einfachen Kreis. Nur bei Sollya treten die Harzbehälter auch im Siebteil selbst auf und zeigen daher hier nicht jene Anordnung in einem Kreise. Ihre Lage fällt also in die Grenze zwischen Siebteil und Bast (Billardiera); wo letzterer in geringer Menge gebildet wird (Hymenosporum) oder fehlt (Cheiranthera), liegen sie eben an der Außenseite des Siebteiles. Bei Pronaya namentlich dagegen ist der Bastbelag vor den Siebteilen ein kräftiger, und hier bilden die Zellen desselben eine sichelförmige Scheide um den Harzgang, der also nur an der dem Siebteil zugewendeten Seite dieser sklerotischen Hülle entbehrt. Die Menge des secernierten Harzes ist eine bedeutende; der Querschnitt eines Zweiges, ja selbst der Fr., zeigt deutlich einen inten- siven Harzgeruch, der an das Sekret der Coniferae erinnert. Die Kanäle selbst sind zwar meist nicht sehr weit, bei Billardiera sogar ziemlich eng; dagegen besitzen diejenigen von Pittosporum Tobira (Thunb.) Ait. ein weites Lumen (Fig. 60), so dass sie auf dem Querschnitt schon mittelst einer Lupe sehr deutlich wahrzunehmen sind. Auch in der Wurzel finden sich nach Van Tieghem diese Kanäle wieder. Sie liegen im Pericambium und zwar (Pittosporum-Arten, Sollya, Citriobatus) gewöhnlich zu je 3 vor den Xylemgruppen, während vor jedem Siebteil ein einziger, leicht zu über- sehender Kanal verläuft. Die Seitenwurzeln entstehen demgemäß aus den Pericambium- zellen, welche zwischen den Kanälen liegen, also zwischen Siebteil und Xylem. Al | 8) ——aa— Fig. 60. Querschnitt durch einen schizogenen Harzkanal aus Fig. 61. Diagramm der B]. von Pittosporum un- der Binde von Pittosporum Tobira (Thunb.) Ait. dulatum Vent, (Nach Eichler.) (Nach der Natur.) Blütenverhältnisse. Als Ergänzung der oben gemachten Angaben sei hier noch Folgendes nachgetragen. Der Kelch entsteht nach Payer (bei Sollya) nach ?/;, die übrigen Kreise simultan, in akropetaler Folge. Ihre Orientierung wird in Fig. 61 veranschaulicht. Die Kelchb. sind klein, allermeist frei, bei einzelnen Pittosporum-Arten am Grunde wenig verwachsen. Die Stf. erreichen oft nicht die Länge der A., letztere zeigen introrse De- hiscenz; bei Pronaya krümmen sie sich bald nach auswärts, so dass die Spalten extrors zu liegen kommen, während bei Cheiranthera bei der Entfaltung der Bl. die Stb. alle nach der oberen Seite, der Frkn. nach abwärts sich hinwenden, und die A. mit terminalen 180 Pittosporaceae. (Pax.) Poren sich öffnen. Frb. sind meist 2 vorhanden und dann stehen sie häufig, doch nicht immer, median; ihre Zahl erhöht sich bei Pittosporum, Marianthus und Citriobatus auf 3 bis 5. Bei Billardiera zeigen sich die beiden, sonst in der Familie vorkommenden Arten der Placentation in einer Gattung. Vergl. hierzu auch die Fig. 63. Bestäubung. Die ansehnlichen, bunt gefärbten Bl., sowie ihr nicht selten vorhan- dener Wohlgeruch und die Secretion von Honig deuten darauf hin, dass Fremdbestäubung stattfindet; doch sind eingehendere Beobachtungen in dieser Hinsicht noch nicht ange- stellt worden. Thomson (Transact. and Proceed. of the New Zealand Inst. 1880) be- richtet, dass P. tenuifolium protogyn sei und P. eugenioides zur Trennung der Ge- schlechter neige. Frucht und Samen. Die Fr. ist bald eine kugelige, längliche bis flaschenförmige Beere (Fig. 63 A, G), bald eine Kapsel, welche sich loculicid öffnet und auf den Klappen die mehr oder weniger vorspringenden Placenten trägt (Fig. 62 E, F). Ein Mittelsäulchen bleibt niemals übrig. Aber selbst bei den kapselartigen Fr. sind die S. häufig in eine flüssige, klebrige Masse eingebettet. Bei Marianthus sind die Klappen der Fr. 2spaltig. Die S. zeigen vorzugsweise eine glatte Testa. Die Lage des E. im Nährgewebe, worüber schon oben gesprochen wurde, wird durch Fig. 62 G und Fig. 63 E, K ver- anschaulicht. Geographische Verbreitung. Mit Ausnahme der Gattung Pittosporum selbst sind alle anderen Genera auf Australien beschränkt; jene genannte Gattung ist über die Tropen der alten Welt, vom tropischen und extratropischen Südafrika bis zu den Sandwich- inseln, verbreitet und reicht nordwärts bis Japan und zu den Canaren. Die fossilen, auf B. gegründeten Arten von Pittosporum, welche in tertiären Ab- lagerungen verschiedenen Alters in Mittel- und Südeuropa beschrieben worden sind, sind hinsichtlich ihrer Bestimmung unsicher, Bursaria radobojana Ung. von Radoboj wohl zweifellos keine P. Die Gattung Dieune F. v. Müll. aus den goldführenden Schichten von Haddon in Vietoria wird von Müller mit den Capparidaceae oder P. verglichen. Über dieselbe ist bei den Capparidaceae berichtet worden. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die P. sind im System den verschiedensten Familien angereiht worden. Nachdem R. Brown sich dagegen erklärt hatte, die P. den Celastraceae und Rhamnaceae anzureihen, stellte sie De Gandolle zwischen Polygala- ceae und Caryophyllaceae, während Richard und Schnizlein Beziehungen zu den Rutaceae zu finden glaubten. Neuere Systematiker (Endlicher, Eichler) wiesen auf die vermeintlich nahe Verwandtschaft mit den Celastraceae wieder hin, während Bent- ham-Hooker sie mit den Polygalaceae, Tremandraceae und Vochysiaceae zur Gruppe der Polygalinae vereinigten. Indessen ist es nicht schwierig, sich davon zu überzeugen, dass Beziehungen zwi- schen den P. einerseits und den Polygalaceae, Tremandraceae, Vochysiaceae u. hutaceae andererseits — alles Familien, welche der Gruppe der Geraniales angehören — nicht existieren. Die Beschaffenheit der Sa. ist bei den genannten Familien eine sehr über- einstimmende und völlig andere als bei den P.; und dasselbe gilt von den Caryophylla- ceae mit ihren campylotropen Sa. Was die Ahamnaceae anbelangt, so zeigen diese einen wesentlich anderen diagrammatischen Bau. Die Celastraceae stimmen zwar im Diagramm mit den P. (Fig. 61) gut überein, aber letzteren fehlt der charakteristische Discus; die Placentation ist bei ihnen oft eine parietale, und namentlich sind es die zahlreichen Sa., welche gegen einen engeren Anschluss sprechen. Somit hätte man Anknüpfungspunkte bei den bisher genannten Familien nicht ge- funden. Auch die Ansicht von Van Tieghem, welcher sich auf die eigentümliche Verteilung der Harzgänge in den Wurzeln der P. und die Entstehung der Seitenwurzeln (vergl. Anatom. Verhalten) stützt und deshalb an eine Verwandtschaft mit den sich in Pittosporaceae. (Pax.) 109 dieser Beziehung gleich verhaltenden Umbelliferae und Araliaceae denkt, dürfte wohl in keiner Hinsicht Stich halten, indem die Differenzen des morphologischen Aufbaues der Bl. zwischen den genannten Familien und den P. doch gar zu bedeutende sind. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der P. sind allerdings ziemlich verborgen, und die Interpretation des Diagramms allein genügt nicht, um sie aufzudecken. Jedoch hat schon Baillon im Jahre 1865 darauf hingewiesen, dass im Bau der Bl. zwischen den P. und Sasxıfragaceae ein durchgreifender Unterschied nicht existiert; namentlich ist die Übereinstimmung mit den Escallonioideae eine sehr weitgehende. Baillon fasst demgemäß die P. als Unterfamilie der Saxifragaceae auf. Soweit kann man indes Baillon wohl nicht folgen: wenn auch die nahe Verwandtschaft nicht geleugnet werden kann, so muss an der Selbständigkeit der P. als Familie doch festgehalten werden. Ein durch- greifendes Merkmal, welches, wie ich mich überzeugte, allen P. zukommt und den Sasxifragaceae fehlt, sind die schizogenen Harzkanäle; und dies ist auch ein hin- reichender Grund, die Gattung Chalepoa, welcher jene Harzkanäle fehlen, von den P. auszuschließen und zu den Saxifragaceae zu versetzen. Das Vorkommen von Harz teilen die P. innerhalb des weiteren Verwandtschafts- kreises mit gewissen Hamamelidaceae; doch ist die Anordnung dieser Organe bei jener Familie, soweit sie überhaupt auftreten, eine wesentlich andere, und ihre Bildung ge- schieht auf Iysigenem Wege. — Vergl. auch Myrothamnaceae (S. 104). Der Nutzen, den die P. gewähren, ist nur gering. Viele Arten von Pittosporum, sowie auch Arten der anderen Gattungen, sind mehr oder weniger beliebte Zierpfl. Die Beeren von Billardiera-Arten sollen trotz ihres scharfen, harzigen Geschmackes von den Eingeborenen genossen werden. Die Rinde von P. Rumphü Putterl. ist zähe, faserig, und wird auf den Molukken auf ihre Bastfasern hin verarbeitet. Merkwürdiger Weise wird das in den P. vorkommende Harz technisch noch nicht verwertet. Einteilung der Familie. ABanızzeme fachspaltiee/Kapsek 00... 22 .02.0.2..2022.20222 7. Pıttosporeae: B. Fr. eine Beere (nicht aufspringend) . . . . . 2.2.2... II. Billardiereae. Es folgt zunächst ein Gattungsschlüssel für die Fälle, wo die Beschaffenheit der Fr. nicht ermittelt werden kann. Derselbe nimmt nur in einem Falle (Marianthus, Billardiera) Rücksicht auf die Fruchtbildung, gründet sich indes sonst in erster Linie auf die Vege- tationsorgane. A. Bäume oder größere Sträucher ohne Zweigdornen, meist mit lederartigen, immergrünen B. SE ımeetlügeli er a ee N en ne. BILLOSPoRUMm: Des esellueelin a... U EL U Ban N te Ben Ss EHIymeNoSPorUm» B. Sträucher mit Samindornen FoBlö klem, in reiehen, terminalen Bispen., 22... um nn 2.24. Bursaria, DEBER Klein axıllan 2 2. = A ee Ne EIrIobatus“ GC. Halbsträucher, meist mit indenden Stengeln. a. Bl. nel a. A. länglich. Ta Kap Se DER ee a2, Martanthuse IR BEETENIT En ee LE a ee SEE ea Ze, DINSTETONEN 3. A. linealisch. h I. A. um den Frkn. herum zu einem Kegel zusammenschließend . . 5. Sollya. MR zuJetzv. zuruckeekturami ne nr 9, Bronayer Beelemnrecelmäßıe „A ee ee nen 2 07 227.) 8,,.Cheiranthegan ı. Pittosporeae. Fr. eine fachspaltige Kapsel. A. S, in der Fr. sehr zahlreich, a. S. ungeflügelt. 110. Pittosporaceae. (Pax.) I. Kapsel lederartig. Baum oder Strauch . . .„. „22%... .1, Pittosporum: II. Kapsel dünnhäutig. Halbstrauch . ... . en n..022. Mariahthus b. S. ,geflügelt 0.2... anna ae Ba As. Dymenosp one B: S. in: der. Pr. wenige s.0......2 seen er a ee AS BUTSABIER 1. Pittosporum Banks (Senacia Comm.). Kelchb. frei oder am Grunde vereinigt. (Fig. 6% B) Blb. am Grunde oder bis über die Mitte zusammenneigend oder zusammen- hängend, seltener vom Grunde an spreizend. Stf. pfriemlich; A. aufrecht. Frkn. sitzend oder kurz gestielt, unvollkommen 2-, seltener 3—5fächerig (Fig. 62 €, D). Gr. kurz. Kapsel oft von der Seite zusammengedrückt, mit lederartigen oder fast holzigen Klappen. S. glatt in eine klebrige Flüssigkeit eingebettet (Fig. 6% F, G). — Sträucher oder kleine Bäume, meist immergrün, kahl oder seltener bekleidet. B. ganzrandig bis buchtig ge- zähnt, bisweilen an den jüngeren Zweigen fast quirlig. Bl. in terminalen Rispen oder Doldentrauben, oder einzeln, terminal oder axillär (Fig. 62 A). Fig. 62. Pittosporum Tobira (Thunb.) Ait. A blühender Zweig; B einzelne Bl.; C Frkn., längs durchschnitten; D derselbe im Querschnitt; E sich eben öffnende Fr.; # aufgesprungene Fr. mit den an den Klappen sitzenden S.; @ 5. ım Längsschnitt. (Nach der Natur.) Etwa 70 Arten in den Tropen und subtropischen Gebieten der alten Welt, von Afrika bis auf die Inseln des Großen Oceans verbreitet. Über die fossilen Arten siehe Geographische Verbreitung. Einige der wichtigsten Arten sind folgende, wobei die in Kultur befindlichen besonders genannt werden. a. Aus Afrika: P. abyssinicum Del. in Abessinien; P. Mannü Hook. f. im tropischen Westafrika; P. commulatum Putterl. im Kapland. b. Aus dem mala- gassischen Gebiet: P. ochrosiaefolium Bojer, Pervillee Blume, sienopetalum Bak., verli- cillatum Bojer u. a. in Madagaskar. c. Aus dem tropischen Asien: P. neelgheerense Hook. et Arn., tetraspermum Wight, floribundum Wight et Arn., Wallichii Putterl. u. a. in Ostindien, zeylanicum Thwaites in Ceylon, glabratum Lindl., pauciflorum Hook. et Arn. im tropischen China und Osthimalaya u.s.w. d. Aus dem malayischen Gebiet: P. ferru- gineum Ait., P. serrulatum Jack in Malacca; ferner P, javanicum Bl. in Java; P. brachy- sepalum Turcz. auf den Philippinen; P. Galai Schumann, ramiflorum Zoll., sinuatum Bl, u. a. in Neuguinea. e. In Neukaledonien mehrere Arten, so P. Baudouwinii Brongn. et Gris., capitatum Brongn. et Gris., gracile Pancher, Pancheri Brongn. et Gris. u. a. f. In Australien vorzugsweise im Osten entwickelt; fast alle Arten in Kultur. Noch reicher Pittosporaceae. (Pax.) 111 vertreten in g. Neuseeland: P. Colensoi Hook., crassifolium Soland., erenulatum Putter|,, elegans Raoul, eugenioides Cunn., Kirkii Hook., obcordatum Raoul, pimeleoides Cunn., rigidum Hook., umbellatum Gärtn. u. a h. Im polynesischen Gebiet ebenfalls einige Arten, so P.timorense Bl. auf Timor, ferner P. arborescens Rich., Pickeringii A. Gray, Brackenridgei A. Gray, rhytidocarpum A. Gray u. a. auf den Viti-Inseln. i. Endlich reich entwickelt auf den Sandwichinseln, so u.a. P. acuminatum Mann, cauliflorum Mann, confertiflorum A. Gray, glomeratum Hillebr., hawaiense Hillebr., insigne Hillebr., spathulatum Mann u. a. Mehrere Pittosporum-Arten sind beliebte Zierpfl. des Kalthauses nicht nur ihrer schönen B. wegen, sondern auch wegen der wohlriechenden, ansehnlichen Bl. Von P. Tobira (Thunb,.) Ait, kennt man auch eine Form mit panachierten B. Die wichtigsten, kultivierten Arten sind folgende: A. B. kahl. a. B. verkehrt-eiförmig, etwa 4«—5 cm lang. a. Kelch weichhaarig. Bl. weiß, orangeduftend. P. Tobira (Thunb.) Ait. (Fig. 62) aus Japan, China. ß. Kelch kahl. Bl. grünlich weiß. P. viridiflorum Sims aus dem Kapland. b. B. länglich-eiförmig, etwa 6-7 cm lang. Bl. weiß, jasminduftend. P, coriaceum Ait. von Teneriffa. c. B. eiförmig-elliptisch, etwa 5 cm lang. a. B. am Rande kraus, weich lederartig. Mittelnerv bis zur Spitze hervortretend. Bl. violett-purpurn. P. tenuwifolium Gärtn. aus Neuseeland. ß. B. flach, von dicker Consistenz. Mittelnery nur am Grunde hervortretend. Bl. pur- purn. P. cornifoium CGunn. aus Neuseeland. . B. schmal, linealisch, etwa 6 cm lang. P. phylliraeoides DC. aus Australien. B. lanzettlich oder elliptisch-lanzettlich, etwa 10 cm lang, an der Spitze und am Grunde spitz, am Rande kraus. Bl. weiß. P. undulatum Vent. aus Ostaustralien. B. B. bekleidet. . Haare kurz, steiflich,, daher B. beiderseits grün. PD. bracteolatum Endl. von der Insel Norfolk. b. B. unterseits weißfilzig. a. B. verkehrt-eiförmig, stumpf. P. crassifolium Soland. aus Neuseeland. ß. B. eiförmig, beiderseits spitz. P. eriocarpum Royle aus dem westlichen Himalaya. y- B. schmal, linealisch-lanzettlich. Bl. purpurn. P. bicolor Hook. aus ÖOstaustralien und Tasmanien. c, B. unterseits rostfarben-filzig. Bl. gelb, wohlriechend. P. revoluium Dryand. aus Ost- australien. = je} %. Marianthus Hüg. (Calopetalon Harv., Oncosporum Putterl., Rhytidosporum F. v. Müll.) Kelchb. frei. Blkr. bisweilen etwas schief. Blb. am Grunde oder bis zur Mitte aufrecht zusammenneigend, oberwärts spreizend. Stf. fadenförmig, oder am Grunde oder in der Mitte verbreitert; A. aufrecht, kürzer als die Stf. Frkn. sitzend oder kurz gestielt, unvollkommen bis vollkommen 2fächerig, sehr selten 3fächerig. Gr. faden- förmig. Kapsel eiförmig, schwach zusammengedrückt oder aufgeblasen, bisweilen die Klappen 2spaltig. S. nierenförmig-kugelig oder verkehrt-eiförmig, glatt oder mit Excres- cenzen versehen. — Halbsträucher mit niederliegenden, häufiger windenden Ästen. B. ganzrandig oder gesägt, die unteren bisweilen gelappt. Bl. weiß, blau oder rötlich in terminalen, meist dichten, bisweilen doldigen Rispen, seltener Einzelbl. 46 Arten in Australien, welche nach Bentham und Müller (Flor. austr. I. 446) fol- gende 4 Gruppen bilden. Sect. . Procumbentes Benth. et Müll. Zweige kurz, niederliegend, nicht windend. B. genähert. Bl. zu —3. Hierher M. microphylius (Turcz.) Benth. und M. villosus (Turez.) Benth. in Westaustralien. M. procumbens (Hook.) Benth. in Neusüdwales, Victoria und Tasmanien. Sect. I. Oncosporeae Benth. et Müll. Windend. B. deutlich gestielt, am Grunde herzförmig. S. mit Excrescenzen besetzt. M. granulatus (Turcz.) Benth. und M. parviflorus F. v. Müll. beide mit kleinen Bl. in Westaustalien. M. bignoniaceus F, v. Müll. in Victoria und Südaustralien mit größeren, axillären Bl. Sect. Ill. Normales Benth. et Müll. Meist windend. B. sitzend oder in einen Stiel verschmälert. Bl. blau oder weiß. S. glatt. — a. Bl. 1—-3, sitzend zwischen den obersten B. M. Drummondianus (Putterl.) Benth. und M. tenuis Benth. in Westaustralien. — 112 Pittosporaceae. (Pax.) b. Bl. zahlreich in endständigen Blütenständen. M. laxiflorus Benth., caeruleo-punctatus Klotzsch (in bot. Gärten kult.), candidus Hüg. und floribundus Putterl. in Westaustralien. Sect. IV. Pictae Benth. et Müller. Meist windend. B. am Grunde verschmälert. Bl. rot oder purpurn gefleckt. S. glatt. 4 Arten in Westaustralien: M. erubescens Putterl., ringens F. v. Müll., lineatus F. v. Müll., pietus Lindl., letztere in botanischen Gärten in Kultur. 3. Hymenosporum F. v. Müll. Kelchb. frei. Blb. bis über die Mitte zusammen- neigend oder zusammenhängend. A. aufrecht. Frkn. kurz gestielt, unvollständig 2- fächerig. Gr. kurz. Kapsel zusammengedrückt; deren Klappen dick, lederartig, längs ihrer Mittellinie die stark vorspringende Placenta tragend. S. zusammengedrückt, von einem hautartigen Flügel umsäumt. — Immergrüner Baum oder Strauch vom Habitus eines Pittosporum. B. ganzrandig, die obersten quirlig genähert. — Rispe terminal, locker. Bl. ansehnlich, gelb; Blb., Stb. und Frkn. seidig behaart. 1 Art, H. flavum (Hook.) F. v. Müll., in Queensland und Neusüdwales. 4. Bursaria Cav. Kelchb. sehr klein, frei, hinfällig. Blb. schmal, fast vom Grunde an spreizend. Stf. pfriemlich; A. aufrecht. Frkn. auf einem dicken, 5furchigen Gyno- 'phor aufsitzend, unvollkommen 2fächerig. Gr. kurz. Kapsel dünn lederartig, zusammen- gedrückt; an den Kanten fachspaltig. S. in jedem Fach 1—2, nierenförmig, zusammen- gedrückt, ungeflügelt. — Sträucher, oft mit Stammdornen versehen. B. klein, gebüschelt, ganzrandig. Bl. klein, weiß, in terminalen Rispen. 4 vielgestaltige Art, B. spinosa Cav., in ganz Australien verbreitet. — B. radobojana Ung. siehe unter Geographische Verbreitung. Fig. 65. A blühender und fruchtender Zweig von Sollya heterophylia Lindl. B Bl. nach Entfernung der Kelch- und Blb.; C Frkn. im Längsschnitt; D Frkn. im Querschnitt; 2 S. längs durchschnitten. — Fu. & blühender und fruchttragender Zweig von Billardiera longiflora Labill. H Bl. derselben nach Entfernung der Blb.; J Frkn. im Querschnitt; X S. längs durchschnitten. (Nach der Natur.) Pittosporaceae. (Pax.) 113 ır. Billardiereae. Fr. eine Beere, A. Frkn. 2fächerig. Blb. vom Grunde an frei, spreizend. a. A. intrors, sich in 2 Spalten öflnend EEE N DIS OLE b. A. an der Spitze mit 2 Poren sich öffnend ae 0 GL Cherranthera" B. Frkn. 2-, oder seltener 4fächerig, mit parietalen Placenten; im letzteren Falle Gr. lang. Blb. bis zur Mitte aufrecht, frei oder zusammenhängend, erst oberwärts abstehend 7. Billardiera. C. Frkn. Afächerig, mit parietalen Placenten. Gr. kurz. EN a fine Che ee a ee 8. Citriobatus. Dass haldezurücksekrummt, nurzantaneszaufrecht 2 Er 9. Pronaya. 5. Sollya Lindl. Kelchb. klein, frei, viel kürzer als die Blb. Blb. verkehrteife. (Fig. 63 A). Stf. kürzer als die A., am Grunde flach; A. um den Frkn. (Fig. 63 C, D) herum zu einem Kegel zusammenneigend (Fig. 63 B). Gr. kurz. Fr. länglich bis spindel- förmig (Fig. 63 A). S. in einer klebrigen Pulpa liegend, = kugelig bis walzenförmie. — Halbsträucher mit windenden Stengeln. B. schmal, ganzrandig oder seltener ge- buchtet. Blütenstiele an der Spitze der Zweige, locker, mehrblütig oder Iblütig. Bl. nickend, blau (Fig. 63 A). 2 Arten in Westaustralien: S. heterophylla Lindl. (mit der schmalblättrigen Varietät linearis -[Lindl.) Pax) mit großen, ansehnlichen Bl. (Fig. 63 A—E); S. parviflora Turez. (Drum- mondi Morr.) viel zarter, mit viel kleineren B. und Bl. Beide Zierpfl. des temperierten Hauses, namentlieh zur Verkleidung kleiner Spaliere zu verwenden. 6. Cheiranthera Cunn. Kelchb. frei, viel kürzer als die verkehrt-eiförmigen bis länglichen Blb. Stf. kürzer als die nach der oberen Seite hin sich wendenden A. Gr. sehr kurz. Fr. trocken, eiförmig. S. = kugelig. — Sträucher oder Halbsträucher, bisweilen mit fast windenden Stengeln. B. schmal, ganzrandig, bisweilen fast nadelförmig. Bl. einzeln terminal oder in lockeren, mehrblütigen Blütenständen. Bl. blau, nickend oder fast aufrecht. 4 Arten: a. Bl. in mehrblütigen Blütenständen. Ch. linearis Cunn. mit flachen oder eoncaven B., von Neusüdwales bis Südaustralien gehend. In botanischen Gärten kultiviert. Ch. fiifolia Turez. mit dicken oder nadelförmigen B., in Südaustralien. b. Bl. einzeln. Ch. volubilis Benth. in Südaustralien, mit eingerollten B.; Ch. parviflora Benth. in Westaustralien, mit zurückgerollten B. 7. Billardiera Sm. (Labillardiera Röm. et Schult.) Kelchb. frei. Blütenkrone röhrig bis trichterförmig (Fig. 63 F). Stf. fadenförmig; A. aufrecht. Gr. kurz oder verlängert (Fig. 63 H). Fr. eiförmig bis länglich, beerenartig (Fig. 63 G). S. nierenförmig bis kugelig (Fig. 63 K), in einer flüssigen oder klebrigen Pulpa liegend. — Halbsträucher mit windenden Ästen. B. ganzrandig oder gebuchtet. Bl. an der Spitze der Zweige ein- zeln, nickend oder in mehrblütigen Blütenständen und dann aufrecht (Fig. 63 F, @). 6—8 Arten in Australien. Sect. I. Eubillardiera Pax. Frkn. 2fächerig. Gr. ziemlich kurz. «&. Bl. einzeln, seltener in 2—3blütigen Blütenständen. Hierher B. scandens Sm. (mutabilis Salisb., cana- riensis Wendl.) von Queensland bis Südaustralien reichend; auch in Tasmanien; in Kultur. B. coriacea Benth. in Westaustralien. 8. Bl. in mehrblütigen Blütenständen. Hierher ge- wisse Formen der eben erwähnten B. coriacea. Ferner B. cymosa F. v. Müll. (Victoria, Süd- australien), varüfolia DC. und Lehmanniana F, v. Müll., letztere beiden in Westaustralien. Sect. Il. Billardieriopsis Pax. Frkn. Afächerig. Gr. lang, fadenförmig. Bl. ein- zeln. Hierher B. longiflora Labill. im südöstlichen Australien und Tasmanien; in Kultur (Fig. 63 F—K). 8. Citriobatus Cunn. (/xiosporum F. v. Müll.) Kelchb. sehr klein, frei. Blb. bis zur Hälfte zusammenneigend, oberwärts spreizend (Fig. 64 B). Stf. pfriemlich, länger als die A. (Fig. 64 C). Frkn. mit 2 oder 5 Placenten (Fig. 64 D, E). Gr. kurz. Fr. lederartig oder erhärtend. S. einzeln oder viele in einer klebrigen Flüssigkeit liegend. Natürl. Pflanzenfam, III. 2a, 8 114 Pittosporaceae. (Pax.) — Starre Sträucher, mit Zweigdornen bewehrt. B. klein, ganzrandig oder gezähnt. Bl. sehr klein, sitzend, einzeln, von 2—3 kelchartigen Hochb. umgeben (Fig. 64 A). 9 Arten im südwestlichen Australien. C. multiflorus Cunn. mit 2 Placenten (Fig. 64) und C. paueciflorus Cunn. mit 5 Placenten und viel größeren Fr. — Scheint heterostyl zu sein. nuallahl A NAHEN! Fig. 64. Citriobatus multiflorus Cunn. A blühender Zweig; B einzelne Bl.; C dieselbe nach Entfernung der Blh.; D Erkn. im Längsschnitt; Z derselbe im Querschnitt; # Fr.; @ S. (Nach der Natur.) 9. Pronaya Hueg. (Campylanthera Hook., Spiranthera Hook.) Kelchb. frei. Blb. fast vom Grunde an spreizend. Stf. so lang als die A., am Grunde flach. Frkn. weich- haarig. Placenten 2, weit vorspringend. Gr. kurz. S. eiförmig oder = kugelig, in einer klebrigen Pulpa oder Flüssigkeit eingebettet. — Halbsträucher mit windenden Zweigen, B. schmal, ganzrandig. Bl. blau oder weiß, in gedrängten, terminalen Rispen. 1 Art, P. elegans Hueg., in Westaustralien. — Die übrigen beschriebenen Arten gehören zur Gattung Billardiera. Unsichere Gattungen der Pittosporaceae. Die Gattung Dieune F. v. Müll. (vergl. geographische Verbreitung) wird vom Autor auch mit den P. verglichen. Dieselbe wurde bei den Capparidaceae abgehandelt. P77 HAMAMELIDACEAE von F. Niedenzu. Mit 47 Einzelbildern in 40 Figuren. (Gedruckt im Januar 1891.) Wichtigste Litteratur. J. D. Hooker, Hamamelidaceae, in Bentham et Hooker, Genera plantarum. Vol. I, p. 664. Londini 1862—1867. — H. Baillon, Saxifragacees, XVI. Serie des Hamamelis et XVII. Serie des Liguidambar, in Histoire des plantes. Tome III, p. 389 et 456. Paris 1872; ders., Sur les Saxifragacees, in Adansonia. Tome V, p. 297. Paris 1864—1865, und Nouvelles notes sur les Hamamelidees, ebenda Tome X, p. 120. Paris 1871 —41873. — A. Reinsch, Über die anatomischen Verhältnisse der Hamamelidaceae mit Rück- sicht auf ihre systematische Gruppierung, in Engler, Bot. Jahrb. XI, p. 347. Leipzig 1890 (hier auch die übrige Litteratur). Merkmale. Bl. S, polygam oder monöcisch, apelal oder heterochlamydeisch, selten ganz nackt, hypo-, peri- oder epigyn. Discus selten. Kelch, Krone und Andrö- ceum meist 4- oder 5-, selten mehr- oder minderzählig, isomer oder letzteres poly-, seltener oligomer; Gynäceum 2zählig. Kelch häufig imbricat, seltener klappig oder offen; Krone meist offen oder klappig, selten imbricat; Blb. meist schmal, häufig sehr lang und dann meist in der Knospe uhrfederartig eingerollt. Stb. unter sich frei; Antherenfächer seitlich, selten schwach intrors, entweder mit seitlichen Längsspalten od. mit 1- oder Aflügeligen Klappen aufspringend; A. häufig von einer Kegelspitze überragt. Die beiden Fruchtknotenfächer median, zuweilen bis um 30°/, schräg gestellt, 4- oder mehr- bis vieleiig. Sa. an allermeist centraler Placenta hängend, anatrop, mit ventraler oder seitlicher Rhaphe. Gr. endständig, getrennt, meist bleibend und erhärtend. Fr. eine 2fächerige, fach- oder zugleich noch wandspaltige Kapsel; Fruchtwandung in ein holz-lederiges Exocarp und ein horniges oder knorpeliges Endocarp gesondert, die sich meist von einander lösen. S. oval, zuweilen (in mehrsamigen Fr.) geflügelt. Samenschale hornig, glänzend, meist dunkel. Nährgewebe ziemlich dünn. E. gerade; das nach oben gekehrte Hypokotyl kurz ; Kotyledonen blattartig, meist flach. — Bäume od. Sträucher, meist subtropisch, mit allermeist alternierenden, meist einfachen, selten handförmig ge- teilten, ganzrandigen oder gesägten bez. gekerbten B. und fast immer mit Nebenb. Bl. meist unansehnlich, in zuweilen von gefärbten Hochb. umhüllten Ähren od. Köpfchen, selten Körbchen, häufig mit Tragb. und Vorb. — Haare selten gesondert, Izellig, kegelig, meist in Büschel zusammengerückt oder mehr weniger weit verwachsen. Gefäßquer- wände leiterförmig durchbrochen. Holzprosenchym hofgetüpfelt. Markstrahlen fast nur Areihig. Vegetationsorgane. Zu den H. gehören teils Sträucher, teils Bäume, deren einzelne die stattliche Höhe von 50 (Bucklandia), ja 60 m (Altingia excelsa Nor., Fig. 70) er- reichen, teils mit ausdauernder, teils periodischer Belaubung. Die B. sind teils lederig, teils mehr häutig; die Nervatur ist bald schwächer, bald stärker hervortretend und dann sehr reich, sie ist bald fiederig, bald fingerförmig. Die Blattform schwankt von lanzett- lich-zugespitzt bis fast kreisrund, oft mit herzförmigem Grunde, oder 3—-Tteilig; dabei können die B. ganzrandig oder gesägt oder gekerbt sein, die Zähne öfters mit stumpfen oder Wimperdrüsen endigend. Somit erinnert das Laub häufig an Erlen-, Hasel-, auch 8* 116 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) Linden- und Ahornb. Außer bei Rhodoleia sind wohl immer 2 petiolare oder stengel- ständige Nebenb. vorhanden, jedoch meist früh abfallend und sehr verschieden an Größe, Gestalt und Festigkeit; besonders auffallend sind die schief-verkehrt-eiförmigen Nebenb. von Bucklandia, die hülsenartig zusammenschließend das Sprossende bez. die 4 Blüten- stände fest umhüllen. Zuweilen an den jungen Achsenteilen, häufiger an den Laubb., meist aber an den Bracteen und Kelchb. und wohl stets am Frkn. bez. an der jungen Fr., zuweilen sogar an Blb., Stb. oder am Gr. findet sich eine mehr minder dichte, gewöhn- lich rostfarbige Haarbekleidung, meist Büschelhaare. Anatomisches Verhalten. Schon Hooker führt in den Gen. pl. das hofge- tüpfelte Holzprosenchym des Stammes als besonders charakteristisches Merkmal der H. auf; er irrt jedoch mit der Angabe, dass sich die H. hierdurch von den Sawifraga- ceae unterscheiden. Diese Hoftüpfel liegen in linksläufiger Spirale um die Zellwand; ihre Poren sind spaltenförmig, seltener elliptisch. Im übrigen ist die Wandung der Holz- prosenchymzellen stark bis fast zum Verschwinden des Lumens, bei Loropetalum chi- nense außerdem noch spiralig verdickt. Die Gefäße liegen in radialen Reihen, sind nicht sehr zahlreich und nur wenig weitlumig; ihre weniger stark verdickte Wandung zeigt deutliche Hoftüpfel (größer als im Prosenchym) mit kreisrunden oder elliptischen Poren, an den Markstrahlen aber mehr einfache Tüpfel oder Zwischenformen. Besonders charakteristisch ist die leiterförmige, 15— 40 Sprossen zeigende Durchbrechung der stark geneigten, radial streichenden Querwände. — Die Markstrahlen sind I-, selten 2reihig, bis 20 Zellen hoch. Das Mark gehört meist zu dem von Gris als »moelle homogene« bezeichneten Typus und besitzt dicke Wandungen mit einfachen Tüpfeln; nur bei Liguidambar orientalis findet sich neben einem äußeren Kranz dick- wandiger ein innerer Cylinder dünnwandiger Zellen (»moelle heterogene proprement dite«) und bei L. styraciflua außerdem noch in letzterem dieckwandige Zellen eingestreut. Bei Corylopsis, Hamamelis und den Altingieae sind die Markzellen größtenteils quer, sonst längsgestreckt. — Auch die Siebröhren besitzen nur ein kleines Lumen und sehr schräg gestellte, feinporige Querwände. Bei Sycopsis und Dicoryphe liegen im Leptom ein- zelne sklerenchymatisch verdickte Zellen. — Zwischen Leptom und Rindenparenchym liegt ein — wenigstens später — geschlossener Stereomring, gebildet von den Bast- partien der Primärbündel und diese verbindenden Sklerenchymzellen; die Zellwände der ersteren sind bis fast zum Verschwinden des Lumens verdickt; die letzteren sind meist fast isodiametrisch (bei Distylium racemosum lang gestreckt) und ihre Wände sehr stark verdickt, fein geschichtet und von zahlreichen feinen Porenkanälen durchsetzt. — Ähn- liche Sklerenchymzellen liegen vereinzelt im Rindenparenchym verschiedener Gal- tungen, mit weniger dicken Wänden bei Corylopsis. Im übrigen sind die Zellen des Rindenparenchyms bei den Bucklandieae nur dünnwandig, bei Fothergilla nur collenchy- matisch, bei den übrigen H. die 3—6 äußeren Schichten collenchymatisch, die inneren dünnwandig. — Der Kork entsteht in den von Reinsch untersuchten Fällen (Ziqwi- dambar styraciflua, Hamamelis virginiana und Trichocladus crinitus) aus der ersten, direct unter der Epidermis gelegenen Rindenparenchymschicht und bildet — wenigstens an- fangs — nur echte Korkzellen, später auch Phelloderm. Das Blattparenchym ist stets bilateral; das Palissadenparenchym ist meist 2reihig, bei Parrotia, Fothergilla, Corylopsis und Hamamelis nur A-, bei Trichocladus, Rhodoleia und Altingia chinensis bis 3- und 4reihig, das Schwammparenchym etwa 3—6schichtig. — Häufig liegen im Parenchym mehr minder zahlreiche Spicularzellen. Dieselben sind bei Disty- lium, Loropetalum und Sycopsis nur dünnwandig; hier sowie bei Eustigma und Hamamelis virginiana legen sie sich entweder nach Art Haberlandt’scher »Säulen- oder Strebezellen« beiderseits an die Innenwand (bei Distylium indicum zuweilen auch an die äußere) der Epidermiszellen an oder biegen auch bei ersteren mit dem einen Ende in die Leitbündel ein. Dagegen liegen sowohl die knorrig verzweigten Spicularzellen der Bucklandieae, wie die pilzhyphenähnlichen von Dicoryphe stipulacea einfach im Parenchym, ohne die Epidermis zu erreichen. — Die Leitbündel sind bei den Altingieae völlig, bei Distylium, Hamamelis und Trichocladus nahezu concentrisch, sonst collateral. Bei den Altingioideae sind Bast und Per Hamamelidaceae. (Niedenzu.) 4117: Libriform gewöhnlich nur schwach entwickelt oder fehlen ganz. Bei Eustigma, Trichocladus und Dicoryphe sind die Leitbündel eingebettet, sonst durchgehend. — Die Epidermis ist bei Altingia 2—3-, sonst Aschichtig. — Von besonderer Bedeutung für die Systematik der H. ist die Krystallform im Blattparenchym; es besitzen hier nämlich die Bucklandioi- deae morgensternähnliche Drusen, die Hamamelidoideae hendyo&drische Einzelkrystalle, deren Größe zuweilen !/; der Blattdicke erreicht. In den Haargebilden zeigen die H. (gerade so wie in der Holzanatomie) große Übereinstimmung mit den Saxifragaceae-Hydrangeoideae; nur ist bei letzteren allermeist — nicht immer — die Außenfläche der Haare starkwarzig, bei den H. aber immer glatt. Die Haare der H. sind zellig, pfriemelig, mit einem bräunlichen Inhalt erfüllt; sie stehen selten (z. B. in den Nervenwinkeln des Liquwidambar-B.) einzeln, allermeist in Büschel gedrängt, und sind dann gewöhnlich am Grunde (bei Rhodoleia höher hinauf) verwachsen, somit ein einheitliches Gebilde, ein 2- bis vielstrahliges »Büschelhaar« (nicht »Sternhaar«) bildend. Diese Izelligen oder Büschelhaare stehen bald dicht gedrängt, wie an den Frkn. und vielen jungen Stengelteilen (bei Trichocladus alle jungen Teile außer den Stb. bedeckend), im Seidenüberzug der Hochb. von Ahodoleia und im Blatt- winkelbast von Liquidambar, bald weniger dicht, zuweilen ganz zerstreut, wie z. B. die Rostpunkte von Hamamelis virginiana. An den Blattstielen von Distylium racemosum stehen indes sternartige, an Elaeagnaceenhaare erinnernde Trichome. Für die Altingieae ist besonders charakteristisch der Balsamgehalt, der sich ein- mal im Parenchym des B., in einzelnen Zellen der primären od. Mittelrinde, Rinden- und Markstrahlzellen, dann aber in den eigentlichen Balsamgängen befindet. Diese treten schon im Centrum kleiner Blattbündel auf und ziehen sich ohne Unterbrechung, immer im Centrum des Hadroms sich haltend, durch das Blattgeäder und den Stiel, biegen in den Blattspuren nach dem Marke hin ab und verlaufen nun im primären Xylem — hart am Mark — durch den ganzen Stamm; in den Wurzeln sollen sie nach Van Tieghem nur im primären Phlo&m sich finden. Sie entstehen nach Reinsch Iysigen und sind von mehreren Lagen kleinschichtigen Epithels umgeben. Blütenverhältnisse. Der Blütenstand der H. ist einfach racemös, doch öfters mit Endbl., wie z. B. immer bei Distylium (Fig. 65 C) und ausnahmsweise auch bei Ha- mamelis virginiana (Fig. 74, das vordere Köpfchen). Er ist eine seltener sehr lockere (Distylium racemosum, wo zuweilen auch noch einzelne Bl. gestielt sind), gewöhnlich gedrängte, häufig köpfehenförmige Ähre (Fig. 69 B, C) oder ein Köpfchen (Fig. 65 J und Fig. 67 A, C), bei Rhodoleia (Fig. 68) ein Körbchen. Den eigentlichen Bl. gehen meist eine Anzahl unfruchtbarer Hochb. voraus, die nicht selten sehr ansehnlich werden und zu einem Involuerum zusammenrücken (Fig. 68, 69 B, 72 A), auch öfters gefärbt sind (besonders schön bei Rhodoleia). Tragb. und Vorb. sind bei den Hamamelidoideae meist vorhanden, während sie in den sehr gedrängten Blütenständen der Bucklan- dioideae, in welchen die ausgehöhlten Blütenböden bez. »Kelchröhren« der verschiedenen Bl. innig mit einander verwachsen, stets fehlen, bei den nur 2blütigen Köpfchen von Disanthus aber wieder vorhanden sind. \ Die Blütenverhältnisse sind — abgesehen vom Gynäceum — sehr mannig- faltige. Bei mehreren Gattungen schwanken die Zahlenverhältnisse innerhalb weiter Grenzen. Den mehr regelmäßigen Bl. liegen die 4- oder 5-Zahl zu Grunde; bei Hamamelis sind die Seitenbl. stets 4-, die sehr selten auftretende Gipfelbl. 5zählig (also wie bei Ruta); auch bei Dicoryphe kommen 4- und 5zählige Bl. vor. — Die g! Bl. der Altingieae (Fig. 69 C) sind vollkommen achlamydeisch; und da hier die A. absolut basifix, ihre Fächer absolut seitlich sind und eine Ordnung in der Stellung der Sıb. völlig unkenntlich ist, so kann überhaupt nur durch Analogie — allenfalls noch durch eine anatomische Untersuchung der Rachis auf den Verlauf der Balsamgänge — erschlossen werden, dass diese (3° Ährchen Blütenstände, nicht einzelne Bl. darstellen. Auch in den Köpfchen von Bucklandia fehlt der Kelch; denn die verwachsenen »Kelchröhren« kann man ja ebenso gut für ausgehöhlte Blütenböden halten, und die von den Autoren — zu- weilen schon unter Zweifel — als Kelchlappen angesprochenen Gebilde (Fig. 67 D, E) 118 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) stellen einen wirklichen Discus vor, keinen Kelch, indem sie innerhalb der Blb. stehen (Fig. 65 @). In den eng verwachsenen Körbchen von Rhodoleia (Fig. 68 B, C) und in den © Köpfchen der Altingieae (Fig. 65 J) ist der eigentliche Kelchsaum gleichfalls nur gering, seine Zipfel sehr klein. Sodann haben wir alle Stadien von fast epigynen (Franchetia), »verwachsenen« bis zu vollkommen freien Kelchb. (Distylium, Fig. 65 C, D). Ihre Zahl ist meist 4—5; bei Distylium (Fig. 65 C) kann ihre Zahl erheblich geringer werden, ja ganz fehlen, so dass nur Tragb. und Vorb. als Blh. fungieren (zweitobersteBl. in Fig. 65 0); bei Parrotia u. Fothergilla steigt ihre Zahl bis 7. Form und Knospendeckung ist nach den Gattungen verschieden. Die Kelchb. bleiben häufig bis zur Fruchtreife. — Ansehnliche, genagelt längliche, imbricate Blb. zeigen nur Corylopsis (Fig. 72) und Rho- doleia (Fig. 68 A, E), letztere nur am Rande des Körbchens herum; Disanthus, Maingaya, Loropetalum, Hamamelis (Fig. 74), Trichocladus (Fig. 65 H) u. Dicoryphe besitzen schmal lineare, in der Knospe spiralig eingerollte, valvate Blb.; die von Franchetia sind auch noch ziemlich lang, die von Bucklandia (hier 0—5) (Fig. 67 D) kurz zungen-, die von Tetrathyrium und Eustigma (Fig. 65 E, F) verkehrt herzförmig; bei den übrigen Gattungen fehlen sie spurlos. Bei Ahodoleia ist die Krone annähernd zygomorph, bei Bucklandia ganz unregelmäßig, sonst strahlig. Die Zahl der Stb. wechselt bei den Parrotieae (außer Corylopsis) und den Buck- landioideae (außer Disanthus), ist hier aber meist eine große, ja steigt bei Fothergilla bis 24. Bei letzterer wie auch bei Rhodoleia und Bucklandia (auch bei Corylopsis, Main- gaya, Loropetalum und Hamamelis) ist ein Übergang in, bez. Ersatz durch Petaloid- Fig. 65. A Diagramm von Hamamelis virginiana L. — B A. von Corylopsis himalayana Griff. — C Blütenstand von Distylium racemosum Sieb. et Zuce.; D Gipfelbl. davon. — E Bl. von Bustigma oblongifohum Gardn. et Champ.; F dieselbe median durchschnitten und vergr. — @ El, aus dem bez. 8 Köpfchen von Bucklandia populnea R. Br. (ausnahmsweise regelmäßig, 2 Blb. und innerhalb dieser die Discuswülste zeigend). — H Bl. von Tröchocladus cerinitus Pers., die vorderen Teile weggeschnitten. — J reifer Fruchtstand von Altingia excelsa Noronha; X desgl. von Parrotia persica (DC.) €. A. Mey. (obere Bl. hier unfruchtbar). (X nach Baillon, das übrige Original.) staminodien und umgekehrt zu beobachten, der (im Verein mit der Form der Blb.) die Vermutung nahe legt, dass überhaupt die Blb. der H. aus solchen Staminodien hervor- gegangen, dass Apetalie das ursprünglichste Stadium gewesen sein möchte, so dass auch le 2 Zac Di Le a a en ’ TAN EN 3 ra ee a eh een en 1, 5 Se 6 1 Ho un „> Dr Zi en Baer ia ai = imate a an a Hamamelidaceae. (Niedenzu.) 119 die Ahnen z. B. der Parrotieae, vielleicht auch der Altingieae, überhaupt niemals Blb. besessen haben könnten; im Einklange damit stände die gewöhnlich bedeutende Aus- dehnung der N. Länge der Stf. und Form der A. ist nach Gattungen verschieden; häufig laufen letztere in ein Spitzchen aus, zuweilen auch bei sehr dünnem Connectiv (Disty- lium). Die A. sind fast immer basifix, nur bei Bucklandia schwach, bei Disanthus (nach der Beschreibung) hoch dorsifix. Die Antherenfächer sind allermeist streng seitlich vom Connectiv gelegen, das nur selten an der Außenseite etwas breiter wird; noch sel- tener sind sie extrors (Disanthus, nach der Beschreibung). Währendbei Distylium (Fig. 65 D), Parrotia, den Altingieae (Fig. 69 C) die Antherenfächer einfach mit streng seitlichen Längs- spalten sich öffnen, setzen sich bei Ahodoleia diese Spalten häufig an ihrem unteren Ende bei Fothergilla, Eustigma (Fig. 65 F) u. a., oft auch bei Corylopsis (Fig. 65 B) an beiden Enden nach innen und außen fort; oder es treten die Spalten weiter nach dem Rücken des Faches hin auf und setzen sich nur nach der Bauchseite hin fort, wie bei Hama- melis, Trichocladus (Fig. 65 H) und Bucklandia (Fig. 65 @). Infolge dessen springen . dann im ersten Falle die Fächer mit seitlichen, 2flügeligen, im letzteren mit einwärts schlagenden, Iflügeligen Klappen auf. Die Pollenkörner stäuben einzeln aus; sie sind in den beobachteten Fällen tripolar. — Das Gynäceum ist stets 2-, nur bei Fothergilla angeblich manchmal 3gliederig, %fächerig mit centralwinkelständigen Placenten (Fig. 65 A,F, 67 D; 68 Du.s. w.), nur bei Rhodoleia öfters (und nach Baillon auch zuweilen bei Liquidambar) infolge unvollständiger Ausbildung der Scheidewand Afächerig mit — wenigstens teilweise — parietaler Placenta (Fig. 68 E), zuweilen auch oberwärts 2-, unten Afächerig (Fig. 68 C). In jedem Fache befindet sich bei den Hamamelidoideae A (der Anlage nach oft 2) von der Spitze herabhängende, bei den Bucklandioideae mehrere gewöhnlich in 2 Reihen hängende, anatrope, epitrope Sa. mit ventraler oder mehr seit- licher Rhaphe. Der Frkn. ist wohl immer behaart. Die Gr. sind meist pfriemelig, selten am Ende kopfig verbreitert, gewöhnlich lang und an der Spitze nach außen gekrümmt, während die N. gewöhnlich linienförmig an der Innenseite des Gr. mehr weniger weit herabläuft; bei Eustigma ist das Narbenende des Gr. keilblattartig verbreitert und ge- lappt, und die N. bedeckt die stark papillöse Fläche bis fast zum Grunde des Gr. Bestäubung. Hierüber fehlen directe Beobachtungen. Jedoch sind einzelne H. zweifellos insektenblütig; so Corylopsis, deren Bl. in Geruch und Farbe an Primeln er- innern, und Rhodoleia mit prächtigen, camellienähnlichen Blütenständen. Überhaupt trägt die Zusammenhäufung der an sich nicht so bedeutenden Bl. in dichte Blütenstände viel dazu bei, sie für Insekten auffällig zu machen, desgleichen der Umstand, dass bei mehreren die Bl. schon beim Ausbrechen des Laubes, bei anderen gerade während und nach dem Laubfall auftreten. Einzelne, wie z. B. Distylium, sind aber wohl nicht insekten- blütig. Auch für Hamamelis virginiana giebt Meehan Selbstbestäubung an. Frucht und Samen. Bei allen H. ist die Fr. eine 2fächerige Kapsel; nur bei Rhodoleia bleibt öfters die Scheidewand auch in der Fr. unvollständig. Die Kapsel springt stetsloculiecid unter Längsspaltung der Griffelreste und häufig zugleich auch fachspaltig auf; doch gehen die Spalten in der Regel nicht bis zum Grunde, so dass die Teile der Fruchtwandung unter sich im Zusammenhange und dabei auch an der Hauptachse sitzen bleiben, während die S. herausfallen. Die Fruchtwandung scheidet sich in ein holzig-lederiges Exocarp und in ein Endocarp, welches-bei den Buck- landioideae (außer Disanthus) knorpelig ist und bei ihnen sowie oft auch bei Fothergilla mit dem Exocarp im Zusammenhang bleibt, sonst aber hornig ist und bei der Reife sich von letzterem löst, jedoch ihm conform aufspringt (Fig. 65 J, K; 74 D). Die S. hängen bei den Hamamelidoideae einzeln von der Spitze des Faches herab, sind gewöhnlich länglich- eiförmig, unten spitz und besitzen eine harte, glänzende, meist dunkle Schale. Bei den Bucklandioideae hängen sie zu mehreren schief an der Placenta und sind meist flachge- drückt oder winkelig; doch sind großenteils nur die untersten fruchtbar und meist mit einem Rückenflügel versehen, die unfruchtbaren bald einzeln bleibend und verhärtend 120 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) (Rhodoleia), bald zu einem weichen Körper zusammenklebend (Liquidambar, Fig. 69 G). Der S. besitzt ein mäßig mächtiges Nährgewebe (Fig. 69 F, 74 C), in dessen Centrum der gerade Keimling mit kurzem, nach oben gekehrtem Hypokotyl und großen, flachen, blatt- artigen Kotyledonen liegt. Geographische Verbreitung und Geschichte. Die H. enthalten fast nur subtro- pische Holzgewächse, die sich im subtropischen Südafrika, in Asien und im atlantischen Nordamerika oder in subtropischen Regionen des ostindisch-malayischen und malagas- sischen sowie mexikanischen Gebietes aufhalten. Am weitesten nach Norden geht Ha- mamelis virginiana (bis Kanada), am höchsten im Gebirge (Japans) scheint Corylopsis Kesakii emporzusteigen. In Australien (Queensland) findet sich nur eine, in der neuen Ausgabe des Müller’schen »System. Gensus« noch unbestimmt gelassene H. (etwa Ostrearia Baillon?); in Europa, Afrika nördlich vom Äquator, Westindien u. Südamerika ist die Familie überhaupt nicht vertreten. Dagegen ist z. B. Bucklandia ein charakteri- stischer Baum der Bergwälder in gewissen Gegenden Ostindiens, Altingia excelsa der höchste Charakterbaum Javas, Liquidambar styraciflua und Hamamelis virginiana sind charakteristische Arten der Wälder in den Unionsstaaten östlich vom Mississippi. Die H. sind in ihrer geogr. Verbreitung ein sprechender Beweis dafür, dass die heutige Verbreitung sehr vieler Pflanzenarten aus derjenigen zu erklären ist, welche sie bez. ihre Ahnen im Tertiär besaßen, und welche durch die Einwirkung der Glacialzeit beein- flusst wurde. Um die so außerordentliche Zerstückelung des Areales von Liguidambar, Hamamelis und Fothergilla wissenschaftlich zu erklären, sind wir zu der Annahme ge- zwungen, dass diese Gattungen — und überhaupt wohl die ganze Familie — früher ein weiter nördlich gelegenes, zusammenhängendes Gebiet bewohnten, dass sie dieses durch die Änderung der klimatischen Verhältnisse verloren und sich nur in seinen südlichsten Ausläufern erhielten. Diese Theorie wird auch durch die paläontologischen Funde be- stätigt. Diesen zufolge war die Familie, deren erste Spuren (Liquidambar u. Hamamelites) in der Kreide (Dacotagruppe) von Nordamerika aufgefunden wurden, im Eocen und dann wieder im Pliocen durch ganz Europa und Nordamerika bis nach Spitzbergen und Grön- land — auch von Japan besitzen wir solche Funde — verbreitet, während die Funde aus dem Miocen weniger weit nach Norden reichen. — Die südafrikanisch-malagassi- schen Gattungen mögen wohl schon früh — vielleicht im Miocen — von ihren Ver- wandten getrennt worden sein, da sie rein endemisch sind. Verwandtschaftliche Beziehungen. Die H. zeigen sehr innige verwandtschaftliche Beziehungen zu den übrigen von Baillon als Saxifragaceae zusammengefassten Gruppen ; insbesondere stimmen die Ounoniaceae fast in allen wesentlichen Charakteren mit ihnen überein. Zwar sind viele H. durch das eigentümliche Aufspringen der A., alle durch einen 2fächerigen (bei Fothergilla angeblich zuweilen 3fächerigen) Frkn. und die (außer zuweilen bei Rhodoleia und nach Baillon auch Liquidambar) stets vollkommene Fäche- rung desselben, die Altingieae durch die Balsamgänge, viele H. durch Spicularzellen in den B. ausgezeichnet; doch sind alle diese Merkmale nicht allgemein genug. Nebenh. aber finden sich ebenfalls bei sämtlichen Cunoniaceae, fehlen hingegen bei Rhodoleia. Büschelhaare wiederum zeigen auch viele Hydrangeoideae. Die Holzanatomie der H. ist gleichfalls dieselbe wie bei den Cunoniaceae und Bruniaceae, nur dass bei diesen die Markstrahlen mehrreihig, bei den H. fast ausnahmslos nur Areihig sind. Immerhin sind alles dies recht gute Charaktere. Das beste und von den Autoren noch nicht genügend gewürdigte Merkmal dürfte aber die Beschaffenheit der Fr. abgeben, die eine loculicide und fast immer zugleich septicide Kapsel mit fast stets bleibenden und erhärtenden, hakig nach außen gekrümmten Gr. ist, deren Pericarp in ein holzig-lederiges Exocarp und ein größtenteils davon sich lösendes, horniges oder wenigstens knorpeliges, jenem homolog gespaltenes Endocarp sondert; etwas ähnliches, aber nicht gleiches findet sich nur bei der Cunoniacee Callicoma, allenfalls noch Cunonia. Pr Hamamelidaceae. (Niedenzu.) 121 Nutzen. Die H. liefern ein gutes Werkholz, das z. B. von Bucklandia in der Holz- schneiderei Verwendung findet, sämtliche Altingieae verschiedene Sorten Balsam »Sto- rax«), Liquidambar styraciflua überdies den »(Southern) Sweet Gum«, der von Guate- mala bis Illinois als Kaumittel bekannt ist. Außer Liquwidambar styraciflua sind in Nordamerika auch Rinde und B. der »Witch Hazel« (Hamamelis virginiana) officinell; desgleichen werden die Gallen von Distylium racemosum verwendet. Die B. von Liqui- dambar formosana dienen als Seidenraupenfutter. Einteilung der Familie. A. Mehrere bis viele Sa. in jedem Fruchtknotenfach. — Drusen im Blattparenchym; das Bündelstereom der Laubb. fehlend oder nur schwach entwickeltI. Bucklandioideae. a. Blb. vorhanden. — In den Laubb. Spicularzellen vorhanden und die Leitbündel collateral, ohne Balsamgang. Markzellen parallel zur Stammachse gestreckt 1. Bucklandieae. b. Blb. fehlend. — In den Laubb. keine Spicularzellen und die Leitbündel concen- trisch, mit centralem Balsamgang. Markzellen senkrecht zur Stammachse gestreckt 2. Altingieae. B. 1 Sa. in jedem Fruchtknotenfach. — Einzelkrystalle im Blattparenchym; das Bündel- stereom der Laubb. mächtig entwickelt. . . . . „2... .II Hamamelidoideae. a. Stf. lang, fadenförmig; Connectiv meist dünn. Bl. in Ähren, die meist von häu- tigen, schwach gefärbten Hochb. umhüllt werden . . ......8, Parrotieae. b. Stf. kurz, dick oder breit; Connectiv dick. Bl. in Kopföhen: die unfruchtbaren Hochb. der Blütenstandsachse meist schuppenförmig . . . 4. Hamamelideae. I. ı. Bucklandioideae-Bucklandieae. A. Bl. regelmäßig, strahlig, 5zählig. In den Laubb. sehr Spicularzellen und die Epi- dermiszellen Solhmraich weller er. Bee Disanthus: B. Bl. unregelmäßig, mit wechselnden Zallenanelmieken, In den Laubb. reichlich Spieu- larzellen und die Epidermiszellen regulär-polygonal. a. Bl. in Köpfchen, polygam. 40—14-Stb. Epidermis der Laubb. nicht weiter differenziert 2. Buceklandia. b. Bl. in Körbehen, $. 7—10 Stb. Einzelne Epidermiszellen der Laubblattoberseite zu Wasserspeiehernstversrößert. sc wanna. 2.0232 Rhodoleiar 1. Disanthus Maxim. Bl. S, fast hypogyn, 5zählig. Kelchb. fast frei, eiförmig, imbricat, in der Bl. zurückgerollt. Blb. sehr lang und schmal, am Grunde breiter, kork- zieherartig gedreht, in der Knospe eingerollt, dunkel violett. Stf. sehr kurz; A. scheinbar extrors, mit 2flügeligen Seitenklappen aufspringend. Gr. kurz pfriemelig; N. endständig; Frkn. mit je 5 Sa. Endocarp knorpelig, vom Exocarp sich lösend; S. unregelmäßig kantig, meist taub. — Kahler Strauch. Bl. in achselständigen, kurzgestielten, 2blütigen Köpfchen, mit schuppenförmigen Trag- und Vorb., sitzend. 4 Art, D. cercidifolia Max., in dem Hochgebirge Nippons, mit lang gestielten, winden- ähnlichen oder an Bucklandia erinnernden B. und linearen Nebenb.; erinnert in Bl. und Fr. sehr an Hamamelis und kann fast als Grundtypus der ganzen Familie gelten. 2. Bucklandia R. Br. Bl. polygam-monöecisch, in die Hauptachse eingesenkt und so unter einander verwachsen. »Kelchröhre« erst nach der Bl. als Ring sichtbar; Kelch- zipfel fehlen. In den 8 2—5 zungenförmige Blb., öfter durch Sib. ersetzt. Innerhalb dieser ein 5—A0wulstiger Discus; dazwischen noch etwa 10 Sıb.; Stf. breit pfriemelig A. oval, mit Spitzchen, schwach dorsifix, mit Aflügeligen, sehr großen, einwärts schlagen- den Klappen aufspringend. Frkn. behaart, halb eingesenkt, meist unfruchtbar; Gr. pfriemelig, nach außen gebogen; N. innen herablaufend. In © Blb. fehlend od. minutiös linear; Stb. 0; Fruchtknotenfächer mit mehreren Sa., von denen die oberen zu hornigen, tauben Körpern, und nur die untersten zu fruchtbaren, geflügelten S. werden. — Baum mit großen, spitz herzförmigen oder 3lappigen B. und großen, lederigen Nebenb., die hülsenartig zusammenschließend die Sprossspitzen bez. Blütenstände völlig bergen. Bl. \ en 1223 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) in gestielten, zu 4 (sämtlich entweder © oder S bez. gJ') falsch endständigen, etwa Ar 8—10blütigen Köpfchen mit grundständigen Deck- und Vorb. 4 Art, B. populnea R. wi Br. (wozu auch Liquidambar tricuspis Migq.) (Fig. 65 G; 66; 67), ein stattlicher, bis über 50 m hoher Baum, welcher einen Haupt- bestandteil der Wälder im östlichen Himalaya (2700— 3700 m), dem Khasiagebirge (1300—2000 m) u. nament- lich in den Bergwäldern von Britisch Burma (1300 — 2400 m) bildet, auch auf "Sumatra (Berg Talang) und Java vorkommt u. wegen seiner prächtigen Be- laubung — die purpur- streifigeen DB. erreichen ; mehrere dm Durchmesser | —inunserenGewächs- | häusern kultiviert zu 3 werden verdient. Das braune, dichte, feste Holz wird in der Holzschneiderei verarbeitet. 3. RhodoleiaCham- pion in litt. ex Hooker. | Bl. zu 5—8 in Körbchen, S, perigyn, meist asym- Fig. 66. Bucklandia populneaw R. Br. (Nach Bot. Mag. Taf. 6507.) metrisch, wie bei 2 unter einander verwachsen. a A Fig. 67. Bucklandia populnea R.Br. A & (bez. 8) Köpfchen; B ein Stb. von vorn; 02Q Köpfchen, b ein Tragb. eines solchen Köpfchens (dasselbe ist jedoch meist behaart); D eine © Bl. angeschnitten, 9% Blb. zeigend, welche in © fehlen, innerhalb dieser den Discus; Z Frkn. im Querschnitt, von den Discuswülsten (die gewöhnlich zahl- reicher und nicht so regelmäßig sind) umgeben; # ein fruchtbarer, geflügelter S. (Nach Bot, Mag. Taf. 6507.) Kelchzipfel sehr kurz. 1—4 Blb. am Außenrande, sehr lang, genagelt, lanzettlich, rosen- rot. 7—I1 Sth.; Stf. lang, dick pfriemelig; A. linear, lang, mit seitlichen Längsspalten E77 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) 123 (unten schwach flügelig) aufspringend. Gr. lang pfriemelig, abfallend; Frkn. 2fächerig oder Scheidewand ganz oder am Grunde unvollständig und dann die Placenten parietal. — Rhododendron-ähnliche, kleine Bäumchen mit etwa ovalen, unterseits bereiften, bleiben- den B. ohne Nebenb. und nickenden, camellienähnlichen Körbchen, die mit zahlreichen braunen, unterseits samethaarigen, nach oben an Größe zunehmenden Deckb. dachziegelig umhüllt sind. Fig. 68. Bhodoleia Championi Hook. f. A Zweig; B Blütenkörbehen nach Entfernung der Hüll- und Blb.; € das- selbe nach Entfernung der Stb. (der Frkn, der Vorderbl. angeschnitten); D Frkn. im Querschnitt; Z Diagramın einer ausnahmsweise regelmäßigen Bl. (In D ist der Frkn. völlig, in C nur in seinem oberen Teile 2fächerig, in E 1fächerig; alle 3 Fälle kommen bei Rhodoleia vor); F Fruchtstand. (Original.) 2 Arten. Die prächtige R. Championi Hook. f. {Fig. 68) von Hongkong mit meist 5 Bl. in jedem Körbchen, bei deren Laubb, in der oberen Epidermis einzelne Zellen zu Wasserspeichern vergrößert sind, und die nicht so ansehnliche R. Teysmanni Miq. von Java mit 7—S Bl. in einem Körbchen und weniger differenzierter Blattepidermis. Besonders erstere ver- dient mit vollstem Recht die Einführung in unsere Gewächshäuser; sie ver- langt dieselben Existenzbedingungen, wie die Camellie. 1. 2. Bucklandioideae-Altingieae. A. Gr. an der Fr. bleibend. Stf. dünn, fadenförmig, länger als die A. Laubb. handförmig Beteilb, ihre Epidermis Aschichhen 2. nn Bıquidambar! B. Gr. bei der Fruchtreife abfallend, Stf. dick, kürzer als die A. Laubb. länglich-eifg.; iureaBpidermis 2—38Schichtigr.s Am Nr, .5. Altingia. 4. Liquidambar L. Bl. monöcisch, ausnahmsweise 3, apetal. 9! in aufrechten, zusammengesetzten Ähren, die einzelnen Bl. nicht unterscheidbar; Kelch spurlos; Stf. fadenförmig, länger als die A.; A. basifix, fast verkehrt-herzförmig, 4rinnig, mit seit- lichen Längsspalten aufspringend; Connectiv schmal. @ in einzeln an langen Stielen hängenden Köpfchen; die »Kelchröhren« der einzelnen Bl. völlig unter einander und mit 191 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) den Frkn. verwachsen, oben ringförmig oder zerschlitzt; mehrere fast sitzende, perigyne Stb., unfruchtbar, mit aufspringenden Fächern und breitem, in eine Spitze auslaufendem Connectiv; Frkn. behaart, stark eingesenkt; Gr. lang pfriemelig, am kopfigen Ende fast spiralig auswärts gekrümmt, mit innenseits herablaufender N. — Bäume mit abfallenden, sehr lang gestielten, ahornähnlichen, 3—7schniltigen, am Rande drüsig gesägten oder gekerbten, unterseitls in den Winkeln der handförmig abgehenden Hauptnerven gebär- teten, sonst kahlen B. und kleinen, spitzen Nebenb. Blütenstände falsch endständig, die einzelnen von 4 Hochb. eingehüllt. Es sind 4 Arten aufgestellt, die recht gut in 2 vereinigt werden können: L. orientalis Mill. (Fig. 69 A) in den kleinasiatischen Landschaften Carien und Lycien, besitzt kleinere Blüten- und Fruchtstände sowie zartere, fast ganz kahle, wenig gekerbte B., deren 5—7 Ab- schnilte am Grunde parallelrandig oder eingezogen, oben einfach spitz oder stumpf, häufig nochmals gelappt sind. Die übrigen haben kräftigere Blüten- und Fruchtstände u. derbere, reichlicher und tiefer gesägte B., deren 3—5 Abschnitte eilanzettlich, meist lang zugespitzt und nicht weiter geteilt sind; so bei der typischen Z. styraciflua L. (Fig. 69 C—H), die von Central- amerika durch das ganze atlantische Nordamerika (als Charakterbaum) verbreitet ist; bei der var. mezxicana (Fig. 69 B, J) sind die B. meist 3teilig, ebenso (jedoch mit leierschwanzartig zugespitzten Abschnitten) bei der L. formosana Hance, die außer auf Formosa durch ganz Südchina verbreitet ist. L. macrophylla Örst. in Centralamerika unterscheidet sich außer durch größere B. nur noch durch oblonge Kotyledonen von L. siyraciflua (mit herzeirunden Kotyledonen), mit welcher sie ebenso wie die ostasiatische Art zu vereinigen sein dürfte. Fig. 69. A Zweig von Liguidambar orientalis Mill. — B e Ahrchen von 2. siyraciflua L. var. mexicana, von Hochb. umhüllt (das vorderste weggeschnitten). — € & Ährchen (Längsschnitt), D Q@ Köpfchen (Querschnitt), E fruchtbarer S. (vom Rücken) und # derselbe (im Längsschnitt) von 2. styracifiua L. — @ fruchtbarer S., dem Conglutinat der unfruchtbaren aufliegend, und HE. von ZL. styraciflun L. var. macrophylla (Örsted). — J E. von L. styraciflua L. var. mexicana. (A, C u. D Original; das übrige nach Örsted, L’Amerique centrale.) Nutzen. Alle Arten von L. (und Altingia) liefern Storax. Am meisten geschätzt ist der von L. orientalis stammende, officinelle »Storax liquidus« (türkisch »Buschuri- Jag«), der schon im Altertum in Gebrauch war; die übrigen Storaxsorten sind fest. Im Fig. 70. Altingia ewcelsa Noronha. Rasamalabaum im Bergwald von Java, (Nach einer photographischen Aufnahme von Dr. Warburg.) Se a “ B on ul a Ren A ö N ANA lt ve Hamamelidaceae. (Niedenzu.) 125 amerikanischen, dort gleichfalls officinellen Storax wies Miller Storacin, Zimmtsäurephenyl- propylester und Storesin nach; als »(Southern) Sweet Gum« ist das Balsamharz von L. styraciflua ein beliebtes Kaumittel in Centralamerika und den südatlantischen Unionsstaaten. Der Stamm erreicht recht erhebliche Dimensionen; so besitzt ein Exemplar von L. styraciflua zu Deurne bei Antwerpen 4 m über dem Erdboden einen Umfang von 3!a m, L. formosana in den Lo-Fan-Schan-Bergen bei Canton 2 m Umfang. Das wohlriechende Holz wird als Werkholz verwendet. Die B. von L. formosana dienen auch als Seidenraupenfutter. Fossile Arten. Ein kleiner Teil der als Liguwidambar beschriebenen Fossilien gehört sicher zu Acer; andere werden mit Recht hierher gestellt. Das älteste, L. integrifolium Lesgq. mit ganzrandigen B., findet sich im Cenoman (Kreide) der Dacotagruppe von Nebraska und in der Reading Series an der Basis des anglikanischen Eocens. Am weitesten verbreitet, näm- lich von Grönland in Nordamerika bis in die mittleren Unionsstaaten (Green-River-Gruppe) und in Europa südlich bis Mittelitalien war während eines großen Teiles der Tertiärzeit Z. europaeum A. Br., das — ebenso wie L. protensum Unger in schweizer Miocenablagerungen — stark veränderliche B. besaß. Besonders bemerkenswert sind noch ZL. californicum Lesgq. in den goldführenden Pliocenschichten der kalifornischen Sierra Nevada und L. formosanum Hance fossile im Pliocen oder Quartär von Azano, Provinz Schinano (Japan), auch bei Mogi, mit der lebenden Art identisch. 5. Altingia Noronha. Bl. und Fr. wie bei Liquidambar; nur sind die Stf. dick und kürzer als die A., die somit fast sitzen, und die Gr. fallen völlig ab, so dass die Fr. an der Spitze abgerundet sind; dagegen gehören zu den einzelnen Köpfchen (wenigstens den 9) gewöhnlich ebenfalls, wie bei Liquidambar, 4 Hüllb., nicht, wie die Autoren angeben, nur I großes. — Bäume mit bleibenden, eilänglichen, drüsig gesägten, lederi- gen, kahlen B. und kleinen Nebenb. - 3 Arten: A. chinensis (Champ.) Hook. f. auf Hongkong, mit kürzer gestielten, weniger spitzen, dickeren B., deren obere Epidermis 3-, die untere 2schichtig ist. Weit wichtiger ist A. ex- celsa Noronha (Fig. 65 J; 70 Vollbild) mit länger gestielten, zugespitzten, dünneren B.; sie ist von Yünnan bis Java verbreitet und als hartes, braunes, balsamduftendes Nutzholz sehr geschätzt; die Malayen nennen sie »Sikadoengdoeng« oder »Rasamala«, in Hinterindien »Nan- ta-yop« Junghuhn schreibt von ihr: »Der König unserer Wälder ist der Rasamala- baum, dessen gerader Stamm sich erst bei 90—100 Fuß verzweigt und eine kugelige Laub- krone bildet. Die Höhe des ganzen Baumes beträgt 4140—480, im Mittel 160 Fuß«. Die srößten Stämme sind 3 m über dem Erdboden noch über 2 m dick. I. 3. Hamamelidoideae-Parrotieae. A. Bl. apetal. Zahl der Kelchb. und Stb. wechselnd. Gr. spitz; N. schmal, an der Innen- fläche herablaufend. AaBleuhyposym. AD wierbein,s Laubb., ausdauernd „2,222 7272727%6% Distykum: b. Bl. perigyn, Laubb. abfallend. i 7. A. lang oval, in ein Spitzchen auslaufend, mit seitlichen Längsspalten aufspringend 7. Parrotia. 3. A. kurz, abgestutzt, mit 2flügeligen, seitlichen Klappen aufspringend 8. Fothergilla. B. Blb. vorhanden. Bl. 5zählig. Laubb., A. und Stellung des Frkn. wie bei 8. N. schwach kopfig verbreitert : . 9. Corylopsis. 6. Distylium Sieb. et Zucc. Bl. andromonöcisch, hypogyn, apetal. Kelchb. 0—5, frei, meist ungleich groß und verschieden hoch inseriert, lanzettlich. Stb. 2—8, fast löffelförmig; Stf. ziemlich lang, allmählich in die A. übergehend; A. lang oval, spitz, innen flach, außen convex, mit randständigen Spalten aufspringend, Gr. lang pfriemelig; N. nach innen herablaufend. — Mäßig hohe Bäume mit ausdauernden B. und kleinen, lan- zeitlichen Nebenb.; die jungen Organe, auch Frkn. und Gr. mit Büschelhaaren. Bl. in achselständigen Trauben mit Endbl. und kleinen, lanzettlichen Trag- und Vorb. 4 einander sehr nahe stehende Arten: D. racemosum Sieb. et Zuce, (Fig. 65 0, D) auf Hong- kong, den Lutschuinseln und in der Montanregion des Fudschijama, deren Gallen von Schan- ghai ausgeführt werden, ist vor den übrigen durch die lockeren Ahren ausgezeichnet, deren untere Bl. zuweilen ziemlich lang geslielt und deren Tragb. nicht selten laubartig sind. Außer ihr besitzt noch D. indicum Benth, vom Khasiagebirge ganzrandige, lanzettliche B.; 126 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) die verkehrt eiförmigen B. von D. chinense Franch. von Hupeh und Setzschwan und die breit ovalen, stärker behaarten B. von D. stellare OÖ. Kuntze (mss.) von Java (bei 2500 m) sind in ihrem oberen Drittel gekerbt. — Warburg fand (seiner mündlichen Mitteilung nach) Disty- lium racemosum auch auf den Bonininseln. 7. Parrotia C. A. Mey. Bl. 3, perigyn, apetal. Kelchb. 5—7, fast frei, groß, oval, stumpf. Stb. 5—7, oppositisepal; Stf. lang, dünn, allmählich in die A. übergehend; A. schmal, lang, fast parallelepipedisch, in eine Spitze verlängert, mit seitlichen Spalten aufspringend. Gr. und N. wie bei Distylium, doch das Narbenende des Gr. im Alter ge- wunden. — Baum mit abfallenden, haselähnlichen, verkehrt-eiförmigen B. und großen, lanzettlichen Nebenb.; Büschelhaare an den jungen Teilen ziemlich reichlich. Bl. in köpfchenförmigen, achselständigen, von unfruchtbaren, häutigen, gefärbten Hochb. um- hüllten Ähren, mit lineallanzettlichen Trag- und Vorb., mit dem ausbrechenden Laube sich öffnend. 4 Art, P. persica (DC.) C. A. Mey. (Fig. 65 X), Charakterbaum der feuchtwarmen, schattigen Niederungswälder (bis zu 200 m) Nordpersiens, besonders an der Talyschkette, dort »Um- bürtel«, von den Tataren »Temir Agasch« (Eisenholz), persisch »Tui« und »Aend- schelu« genannt. — P. Jaquemontiana Dene. ist besser zu Fothergilla zu ziehen, wenn nicht überhaupt als besondere Gattung anzusehen. Fossil findet sich P. vom Miocen an in 4 Arten, besonders in Mitteleuropa, am ver- breiteisten waren P. pristina Ett. und P. fagifolia Göpp., die bis Spitzbergen reichten. 8. FothergillaL. Bl. S, schwach perigyn, apetal. Kelchb. 5—7, klein, stumpf. Stb. zahl- reich, bis 15 bez. 24; Stf. ver- schieden lang; A. fast kubisch, mit seitlichen, Aflügeligen Klap- pen aufspringend. Gr. wie bei 1774 den vorigen. — Sträucher mit \l N 17 erlenähnlichen B.: Behaarung N ry wie bei 7. Bl. in endständigen, gedrängten Ähren, mit dem aus- brechenden Laube sich öffnend. N N), g Untergatt. I. Parroti- opsis. Ähren an belaubten Kurz- trieben endständig, wie bei Par- rotia umhüllt. Bis 45 Stb.; Stf. einfach fadenförmig. Endocarp vom Exocarp sich loslösend. 4 Art, F. involucrata Falc. (= Parrotia Jacquemontiana Dene.), ein 2—ı m hoher Strauch, gemein in Kasch- mir (2—3000 m) und an den Ab- hängen des Safed-Koh in Afgha- nistan, mit fast kreisrunden B. und großen, ovalen Nebenb.; das Fig. 71. Fothergilla Gardeni L. A Habitusbild; B einzelne Bl. mit Holz wird vielfach verwendet. Tragb.; C »Kelchröhre« aufgeschnitten; D Gynäceum median durch- schnitten. (Original.) . Untergatt.Il. Eufother- gilla. Ähren an den Haupt- trieben endständig. Bis 24 Stb.; Stf. oberwärts keulenförmig verdickt, gegen die A. scharf abgesetzt. Endocarp gewöhnlich nicht vom Exocarp sich lösend. 1 Art, F. Gardeni L. (= F. alnifolia L. f.) (Fig. 71 ), Strauch in den Wäldern des atlantischen Nordamerika, mit ei- oder verkehrt-eiförmigen B. und mäßig großen Nebenb., in Kultur. 9. Corylopsis Sieb. et Zucc. Bl 8, periyyn. 5 kurze, lanzettliche Kelchb. 5 lang spatelförmige, genagelte Blb. 5—15 kurzpfriemelige oder hakig auswärts gebogene Staminodien und 5 opposilipetale, fruchtbare Stb.; Stf. mittellang und kürzer, pfriemelig, unten verbreitert; A. wie bei 8 (bei C. spicata mit Längsspalten aufspringend). Gr. lang, E77 Hamamelidaceae, am Ende kopfig-hakig nach außen gebogen; haselähnlichen B. und großen, linear -lanzettlichen hohe Sträucher mit abfallenden, Nebenb.; Behaarung wie bei den vorigen. gleichenden, mit dem ausbrechenden Laube sich öffnenden Bl. in achselständigen, über- hängenden Ähren, am Grunde von großen, farbigen, leeren Hochb. umhüllt. Trag- und Vorb. groß, spitz-eiförmig, stark con- cav, unterseits seidenhaarig. 6 Arten aufgeführt, 4 von Japan: C. pauciflora Sieb. et Zucc. in der Montan- region des mittleren Japan, C. Kesakiüi Sieb. et Zuce. auf höheren Bergen von Kiusiu und dC. glabrescens Franch. gleichfalls in Kiusiu. C. multiflora Hance in der chine- sischen Provinz Fokien. In Gärten einge- führt sind (. spicata Sieb. et Zuce. (Fig. 72) von Kiangsi und der Montanregion um Nangasaki _ und ©. himalayana Griff. (Fig. 65 B) von Bhotan (2000—2700 m) und dem Khasiagebirge (1300 — 2000 m), die in der That wegenihrer früh (Ende Februar und März) erblühen- den, lieblichen Blütenähren die Aufmerksamkeit der Gartenfreunde verdienen. — Vielleicht ist die Gattung besser zu den Hamamelideae A, zu ziehen. Fossil findet sich C. im Tertiär von Kiusiu. I. 4. Hamamelidoideae-Hamamelideae. A, Antherenfächer mit seitlichen, 3flügeligen Klappen aufspringend. a. Connectiv in eine Spitze auslaufend. Gr. pfriemelig. a. Schuppenförmige Petaloid-Stamino- dien an Stelle der Blb. Bl. 5zählig. Köpfchen vielblütig 10. Tetrathyrium. (Niedenzu.) 497 N. kurz nach innen herablaufend. — Bis 2 m Die unseren Primeln an Geruch und Farbe Fig. 72. A Habitus- bild; B einzelne Bl.; C' Staminodien und Gynäceum (die Narbenenden der Gr. sind nicht richtig; vergl. im Text!); D voriges im Medianlängsschnitt; Z Fıkn, im Querschnitt. “ (Original. ) Corylopsis spicata Sieb. et Zuce, B. Blb. lang linear, in der Knospe eingerollt. -- Köpfchen vielblütig. Bl. 5zählig. minodien . -+- Köpfchen Höchstens shlütig. al Pasilhle b, A. stumpf. Griffelende keilblattartie verbreitert 40 und mehr Sta- . 11. Maingaya. 4 Staminodien 12. Loropetalum. . 13. EBustigma. Kelch als Kappe abfallend. Kelch bleibend. B. Antherenfächer mit Längsspalten oder vorderen, Aflügeligen Klappen aufspringend. a. Blb. fehlen. b. Blb. vorhanden. Kronenstb. u. Köpfchen höchstens 5-, bez. 8blütig. umgewandelt. + »Kelchröhre« kurz, flach; Kelchb. -+-F »Kelchröhre« lang cylindrisch; ß. Köpfchen vielblütig. + Bl. 5zählig. Frkn. fast frei ++ Bl. Azählig und epigyn 10. Tetrathyrium Benth. kurz, fädlich; A. breit, mit seitlichen, Beide Staubblattkreise el Kelchzipfel klein. Kronenstb. völlig ersca yunden: Bl. 9, perigyn. 2lappige, discus- oder schuppenförmige En nemodien. 14, Sycopsis. - staminodial oder fehlend. Kronenstb. in schuppenförmige Staminodien 15. Hamamelis. . 16. Dicoryphe. groß. A. kurz A, oblong . 17. Trichoeladus. 18. Franchetia, lanzettlich, valvat. 5 kurze, 5 alternipetale Stb.; Stf. Gonnectiv Kelchb. 5, 2flügeligen Klappen aufspringend; 128 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) pfriemelig verlängert. Frkn. dicht behaart; Gr. pfriemelig, N. wie bei 9. — Strauch mit ausdauernden B. Bl. in achselständigen, kurz gestielten, vielblütigen Köpfchen mit kleinen, gezähnten Bracteen. 4 Art, T. subcordatum Benth., auf Hongkong, mit herz-eiförmigen, schwach gezähnelten B. 11. Maingaya Oliver. Bl. 3, perigyn. Kelchb. eine beim Aufblühen rings sich lösende Kappe bildend. Blb. 5, lang linear, in der Knospe uhrfederartig eingerollt. 5 Stb. mit sehr kurzen Stf., sonst wie bei 10. 10 od. mehr sehr kleine Staminodialschüppchen. Gr. kurz pfriemelig. — Baum mit bleibenden B. und kleinen Nebenb. Bl. in endstän- digen, bracteenlosen, etwa 15blütigen Köpfchen. 4 Art, M. malayana Oliver, in Penang (Hinterindien), mit oblong-lanzettlichen B. 12. Loropetalum R. Br. (als Sect. von Hamamelis). Bl. Azählig, mit freien, ovalen, schwach imbricaten Kelchb. und nur 4 Staminodialschüppchen. — Strauch mit etwa 6- bis Sblütigen Köpfchen, an denen die zum Teil unfruchtbaren Bracieen früh abfallen. Alles übrige wie bei Maingaya, die vielleicht besser als Untergattung mit Loropetalum vereinigt werden dürfte. 4 Art, L. chinense (R. Br.) Oliver, die in den Wäldern vom Khasiagebirge (1300—4700 m) durch ganz Südchina bis zum Tschusanarchipel verbreitet ist; Blb. weiß; 2. (?) Bl. zugleich mit Fruchtreife im September. 13. Eustigma Gardn. et Champ. Bl. 3, perigyn, 5zählig. Kelchb. breit, stumpf, schwach gekerbt, imbricat. Blb. kurz, dick, etwa verkehrt-herzförmig, am Grunde mit 9% seitlich rückenständigen Drüsenhöckern. Stb. alternipetal; A. sitzend, fast kubisch, oberseits eingekerbt, wie bei vorigen aufspringend. Frkn. völlig eingesenkt; Gr. lang, nach oben keilblattartig in die stark papillöse, kurz gelappte N. verbreitert. — Kleiner Baum mit ausdauernden B. und kleinen Nebenb.; Bl. in endständigen, wenigblütigen, köpfchenförmigen Ähren mit breit ovalen, stark concaven Bracteen und mit Büschelhaaren. 1 Art, E. oblongifolium Gardn. et Champ. (Fig. 65 E, F), mit oblong-lanzettlichen, an der Spitze wenig gezähnten B., bis jetzt nur von Hongkong bekannt. I4. Sycopsis Oliver. Bl. monöcisch, apetal: G' von kapuzenförmigen Bracteen umhüllt, mit winzigem Kelch und rudimentärem Frkn.; 8 Stb.; Stf. kurz, dick; A. ähn- lich wie bei Distylium. In den © eine krugförmige »Kelchröhre« mit kurzen Zipfeln, den Frkn. dicht umhüllend, doch nur am Grunde mit ihm ver- wachsen. Gr. ähnlich wie bei Corylopsis, aber kurz. — 5—7 m hohe Bäume und Sträucher mit ausdauernden, ovallan- zettlichen B. und kleinen, lanzettlichen Nebenb. ; Bl. in köpfehenförmigen Ähren oder Köpfchen. 2% Arten: Bei S. sinensis Oliver von Hupeh und Setzschwan die © Bl: in reicheren, länger gestielten, köpfchen- förmigen Ahren, die $ in sehr kleinen Köpfchen, die »Kelchröhre« oval, am Frkn. außer den kürzeren noch borstenartige Haare, die B. im oberen Teile gezähnelt; bei S. Griffithiana Oliver vom Khasia- gebirge die 5 Bl. gesondert oder unter die @ gemischt, die Köpfchen wenig- blütig, kurz gestielt, die »Kelchröhre« fast kugelig, die B. ganzrandig. 15. Hamamelis L. (Trilopus Raf.) Bl. 8, mit gelegentlicher Verkümmerung des einen Geschlechts, schwach (Fr. stärker) perigyn, teilig (die außerordentlich seltene Gipfelbl. 5teilig). Kelchb. decussiert, AN) Se a NA Fi N N Fig. 73. Zweig von Hamamelis virginianaL. (Nach Baillon.) Po . Hamamelidaceae. (Niedenzu.) 129 eiförmig. Blb. wie bei Loropetalum. Die äußeren, alternipetalen Stb. fruchtbar; Stf. kurz, dick; A. fast kugelig, mit flacherer Rückenseite; Fächer mit seitlich sich lösenden, nach vorn umschlagenden, 1flügeligen Klappen aufspringend; die inneren Stb. zungen- förmige Staminodien. Gr. wie bei 44. — Sträucher, bisweilen baumartig, mit abfallenden, hasel- oder erlenähnlichen B. u. großen, “ lanzettlichen Nebenb. Die im Spätherbst sich öffnen- den Bl. in zuweilen gepaart aus den Achseln vorjähriger oder heuriger Laubb. oder Schuppen überhängenden, -4—-5blütigen Köpfchen, meist mit vorausgehenden leeren, schuppenförmigen Hochb. Fr. im nächsten Sommer reifend. Allent- halben, besonders in der Blütenregion, Büschelhaare. 3Arten: H.moilis Oliver in Kiangsi und Hupeh, H. japonica Sieb. et Zucc. im Hochgebirge von Kiangsi und der Montanregion von Kiu- siu und Nippon und AH. vir- ginianaL. (Fig. 73u. 74) — der Name älter als H. virginica Fig. 74. Hamamelis virginiana L. A Blütenzweig, der an einem vorjährigen Zweiglein eine fast reife Fr. trägt und an dem vorderen Zweiglein ein 5zäh- L. — in Nordamerika östlich liges Köpfehen mit 5teiliger Gipfelbl.; B Andröceum und Gynäceum, ange- vom Mississippi, vom mexi- schnitten; C noch nicht ganz reife Fr., median durchschnitten; D reife Fr., kanischen Golf bis Kanada. nenn) Letztere beide, besonders die nordamerikanische Art, haben schon längst in den europäischen Gärten Eingang gefunden. FF, japonica unterscheidet sich von H. virginiana durch die mehr weißerlenähnlichen (bei virginiana schiefen, haselähnlichen), jederseits mit 8—9 (hier 5—7) Hauptseitennerven ver- sehenen B., durch die nur bis 1/; (bei virginiana !/) eingesenkte Fr., die schlankeren Stami- nodien, die weniger dicken Stf. und namentlich durch die nach auswärts gekrümmten, innenseitig braunen Kelchb. H. virginiana, die bekannte »Witch Hazel« (Wünschel- rute), bildet als ein bis fast 7 m hoher Strauch einen Hauptbestandteil der Wälder in den atlantischen Unionsstaaten und trägt besonders viel zu der charakteristischen, prächtig bunten Herbstbelaubung derselben bei. Ihre Kapseln platzen infolge verschieden starken Zusammen- ziehens verschiedener Gewebepartien mit solcher Heftigkeit auf, dass die S. angeblich bis 4 m weit fortgeschleudert werden. Von ihr werden Rinde und B. in Nordamerika medicinisch verwendet; sie enthalten nach Cheney ein verseifbares Wachs, grünes Harz, Tannin und Zucker, jedoch keine krystallisierbare Substanz (Alkaloid). An fossilen Arten gehört hierher H. latifolia Sap. aus dem Pliocen vom Cantal und Hamamelidanthium succineum Conwentz im Bernstein. — Nahe verwandt ist die Gattung Hamamelites mit H. kansaseanus Lesq. in der Dacotagruppe (Kreide) von Nordamerika, H. gelindensis Sap. et Marion und H. (Dryophyllum) westiphaliensis Sap. im untersten Eocen (Flandrische Stufe) von Gelinden (Belgien). 16. Dicoryphe Thouars. Bl. 3, fast epigyn, 4-, zuweilen 5zählig. »Kelchröhre« lang eylindrisch; Kelchzipfel kurz. Blb. linear-oblong. Andröceum ähnlich wie bei Hamamelis, aber A. oblong und mit Klappen oder Längsrissen aufspringend. Fr. nur mit der Spitze frei hervorragend. Kotyledonen am Rande <-förmig umgebogen. — Sträucher mit oblongen oder eilanzettlichen B. und großen, ungleichen, eiherzförmigen, ausdauern- den Nebenb.; Bl. in 3—8blütigen, endständigen, köpfchenartigen Ähren. Natürl. Pflanzenfam, III. 2a. 9 130 Hamamelidaceae. (Niedenzu.) Beschrieben sind 43 Arten, nämlich außer der typischen D. stipulacea Jaum. St. Hil. noch D. angustifolia, gracilis, Noronhae und platyphylla von Tulasne in Ann. sc. nat. t. 8, D. laurina und macrophylla von Baillon in Bull. Soc. Lin. Paris Nr. 60, endlich von Baker noch D. buddleoides in Journ. of botany XX, S. 414. D. viticoides in Journ. Lin. Soc. London XX und D. retusa, guatterüfolia und laurifolia ebenda XXII. Ob alle Arten als »gute« zu gelten haben, vermag ich wegen Mangels an Material nicht zu entscheiden. Sie stammen sämtlich von Madagaskar, nur D. platyphylla aus den Wäldern der Comoreninsel Magotta. 17. Trichocladus Pers. (Dahlia Thbg.) Bl. durch Unfruchtbarkeit des Frkn. oder Fehlen der Stb. monöcisch oder diöcisch, selten noch 3, fast hypogyn, 5zählig. Kelchb. lanzettlich, fast frei, valvat. Blb. linear-spatelig, mit stark zurückgebogenen Rändern, weiß, in der Knospe eingerollt, valvat, in © öfters fehlend. Stb. alternipetal; Stf. kurz, dick spindelförmig; A. oval, mit stärker gewölbter Rückenseite und kurzer Spitze, wie bei Hamamelis aufspringend. Gr. pfriemelig, an der Spitze gekrümmt. — Sträucher mit ausdauernden B. und sehr kleinen, linearen Nebenb. Bl. in vielblütigen, endständigen, meist von langen, kapuzenförmig gefalteten Hochb. umschlossenen Köpfchen. Fast alle Organe (auch die Blb. unterseits, sowie die Gr.) meist dicht mit Büschelhaaren bekleidet. 2 Arten: T. crinitus Pers. (Fig. 65 H), kräftiger, lang- und rauhhaarig, mit größeren, oval- lanzettlichen, oft lang zugespitzten, am Grunde geöhrt-herzförmigen, meist gegenständigen B., um die Plettenbergsbai herum (östlich vom Kap der guten Hoffnung) — und T. elliptieus Eckl. et Z., weniger kräftig, kurz wollhaarig, mit kleineren, lanzettlichen, alternierenden B,., vom vorigen westlich an der Küste. Nach einer mündlichen Mitteilung Schweinfurt's. soll eine Varietät von T. ellipticus am Kilimandscharo gefunden worden sein. 18. Franchetia Baill. Bl. S, epigyn, 4zählig. Kelchzipfel klein, abgestutzt. Blb. ziemlich lang, valvat. Stb. alternipetal; Stf. kurz; A. »intrors, unten frei« (also wohl dorsifix), mit Längsspalten sich öffnend. Die Frkn. der verschiedenen Bl. des gestielten, fast kugeligen Köpfchens in Gruben der Hauplachse eingesenkt und damit am Grunde unter einander verwachsen. — Baum mit eielliptischen, ungleichseitigen B. 4 Art, F. sphaerantha Baill., in Madagaskar (Vavatobe), die nach dem Autor teils zu den Codieae, teils zu den Cornaceae Beziehungen aufweist. Zweifelhafte Gattung. Ostrearia Baillon. Bl. unbekannt. Blütenboden der Fr. bis zu i/; angewachsen. Fr. ähnlich derjenigen von Parrotia. — Strauch mit spiraligen, spitz lanzettlichen, fast ganzrandigen, halblederigen B. und mit Nebenb. Blütenstand eine endständige, gedrängte Ähre mit dicker Achse. 4 Art, O. australiana Baillon, von der Rockingham Bay; ob dieselbe identisch ist mit der, wie oben erwähnt, von Müller im »Index« ohne Namen aus Queensland aufgeführten H., wird vom Autor nicht angegeben; ist dieselbe überhaupt eine H., worüber die anato- mische Untersuchung Aufschluss geben könnte, so dürfte sie wohl zu den Parrotieae gehören. BRUNIACEAE von F. Niedenzu. Mit 16 Einzelbildern in A Figur. (Gedruckt im Januar 1891.) Wichtigste Litteratur. A. Brongniart, M&emoire sur la famille des Bruniacees, in Ann. se. nat. Ser. I. Vol. VIII, 357. — W. Sonder, Bruniaceae, in Fl. cap. II, 309. — H. Baillon, Remarques sur l’organisation florale de quelques Bruniacees, in Adansonia III, 348. Paris 1862 —1863; derselbe, Serie des Brunia, in Hist. des pl. II, 384 u. 454. Paris 1872. — Hooker f., Bruniaceae in Gen. pl. I, 670. — Oliver, in Journ. Lin. Soc. IX, 334. Merkmale. Bl. 3, perigyn, seltener epigyn, strahlig, selten zygomorph, 5zählig, mit isostemonem ÄAndröceum und oligomeremGynäceum. Blüten- boden verkehrt kegelig, seltener cylindrisch, becherförmig oder median zusammenge- drückt, völlig mit dem Frkn. verwachsen. Kelchb. meist unter sich frei, öfters am Grunde becherförmig verwachsen, bei Berzelia gewöhnlich am Blütenboden herablaufend, mit freier oder quincuncialer Knospenlage, meistschmal, stark behaart und mit Drüsenspitze, sehr häufig pfriemelig-fädlich, selten kahl, stumpf und breit, bei Linconia fast fehlend. Blb. frei, bei Lonchostoma unten mittelst der Stf. zu einer Röhre verwachsen, bei Brunia und Berzelia zusammenklebend, quincuncial, meist genagelt, doch der Nagel oft nur sehr kurz und auch, wenn lang, meist verhältnis- mäßig breit und wenig abgesetzt; Platte dünnhäutig, Nagel fleischig, häufig am oberen Ende mit einem Doppelhöcker, der taschenartig oder zu 2 Längs- kämmen werden kann. Stb. alternipetal; Stf. diekpfriemelig, öfters bandfg., selten fädlich; A. ausgeprägt intrors und dorsifix, öfters mehr weniger ver- satil, zuweilen überkippend; Fächer stets mit Längsspalten aufspringend, bei den Audouinieae parallel und mit dem Connectiv fest verwachsen, bei den Brunieae am Grunde (selten an der Spitze) frei und meist divergent; bei ersteren die A. lang recht- eckig, bei letzteren dreieckig-pfeilspitzenförmig oder herzförmig; Gonnectiv häufig in ein ganz kurzes, selten längeres Spitzchen, bei Audouinia zungenförmig verlängert. Frkn. halb bis ganz eingesenkt, im freien Teile häufig behaart, bei den Audouinieae einen intrastaminalen Discus tragend, 3-, vollständig oder mangelhaft 2- oder Afächerig; demgemäß stehen die Sa. in den Centralwinkeln oder um ein Mittelsäulchen, zu 2, selten 4 in jedem Fach, während bei völlig Afächerigem Frkn. die einzige Sa. vom Gipfel herabhängt; Gr. den Fächern gleichzählig, frei, verklebt oder ver- wachsen; N. stets genau der Fächerzahl entsprechend. Sa. hängend, anatrop, mitnach oben gekehrter Mikropyle und dorsaler, später nicht selten seitlich nach der Carpellmediane gedrehter Rhaphe. Fr. meist mit den Resten der Blütenteile (außer den A.) gekrönt, ein gewöhnlich Isamiges Nüsschen (selten aufspringend) oder eine 2samige, fachspaltige Kapsel, deren Hälften mit einem Längsspalt in der Mitte der Bauchseite aufspringen. S. hängend, öfters (z. B. Staavia, Linconia) von einem kleinen, kappenartigen Arillus bedeckt, mit lederiger Schale, sehr reich an körneligem Nährgewebe; E. am oberen Ende liegend, sehr klein, gerade, Hypokotyl nach oben. — Halbsträucher, nur sehr selten bis 1 m hoch, deren dicht spiralige, nebenblattlose B. gewöhnlich denen von Erica oder Cassiope, seltener Thymus oder Myrtus gleichen, häufig dem Stamm angedrückt sich dachziegelig decken und ebenso, wie die Tragb., Vorb. und Kelchb., meist mit einer drüsigen, deutlich abgesetzten Spitze endigen. Bl. gewöhnlich klein, selten einzeln an Seitenzweigen end- ständig, zuweilen in lockeren, zusammengesetzten oder dichteren, einfachen Ähren bez. Trauben, meist aber in sehr dichtblütigen Köpfchen, die selbst oft schirm- oder 9% 132 Bruniaceae. (Niedenzu.) straußartig, auch traubig angeordnet sind. Seltener nur 2, gewöhnlich 3 oder mehr, zuweilen bis 10 Vorb. Vegetationsorgane. An den Blattstielen von Staavia steht jederseits ein kleines, keuliges, vielzelliges, einem Drüsenhaar nicht unähnliches Gebilde; man kann dieselben wohl als rudimentäre Nebenb. ansehen. Fig. 75. A—G Brunia nodiflora L. A Habitusbild; B ein Köpfchen; C Diagramm; D einzelne Bl., von vorn ge- sehen, mit Tragb. und 2 Vorb.; E A. eines kleinen Stb. von der Vorderseite, # eines langen Stb. schief von hinten gesehen; @ Bl. median durchschnitten. — H—K Berzelia lanuginosa (L.) Brongn. H Blütenzweig; J Diagramm; K Bl. von der Seite. — L—N Lonchostoma monostyle Sond. Z Blütenzweiglein; M aufgerollte Krone mit den Stb. (an den A. fehlen die Haare); N die übrigen Blütenteile (samt Tragb. und 2 Vorb.) nach Wegnahme des hinteren hier vorderen) Kelehb. — O0 FErkn. von Audouinia capitata (Thbg.) Brongn. im Querschnitt. — P aufgesprungene Fr., Q durchschnittener S. von Diberara laevis (E. Mey.) Baillon. (Original.) Anatomisches Verhalten. Die Stammanatomie zeigt durch das hofgetüpfelte Holzprosenchym und die steilen, leiterförmig ‚durchbrochenen, reichsprossigen Gefäß- querwände Beziehungen zu den Hamamelidaceae und anderen Saxifraginae, unterscheidet sich aber von ihnen durch die bis 3reihigen Markstrahlen. 277 Bruniaceae. (Niedenzu.) 133 Im B. ist die Cuticula —- namentlich der gewöhnlich nach außen liegenden Unter- seite — manchmal ziemlich, meist aber sehr dick, außen längsgerieft, perlig-buckelig durch Emporwölbung der Epidermiszellen und stark verkieselt. Die Epidermiszellen sind mehr weniger gewölbt, zuweilen papillenartig, von der Fläche polygonal oder schwach wellig. Das Assimilationsgewebe ist entweder isolateral bez. bei fast kreisförmigem Blattquerschnitt concentrisch; zuweilen aber stehen eigentliche Palissaden nur auf der Blattunterseile. Libriform fehlt stets, oft auch Bast, so auch in den verhält- nismäßig großen B. von Pseudobaeckea; andererseits ist bei Audouinia, Tittmannia, mehreren Diberara- und Brunia-Arten der Bast außerordentlich mächtig entwickelt. Der oxalsaure Kalk findet sich in Einzelkrystallen (bes. bei den Audowinieae) oder weit häufiger in Drusen. Die an den B. und in der Blütenregion so häufige Behaarung wird durch Azellige dünne, sehr lang kegelige Haare mit sehr dicker, glatter Cuticula und 'engem Lumen ge- bildet. Blütenverhältnisse. Vergl. den Abschnitt Merkmale. Bestäubung. Die nicht selten einem Compositenköpfchen sehr ähnlichen Blüten- stände und die geringe Ausdehnung der N. lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass die B. insektenblütig sind; sie scheinen protogynisch zu sein, wenigstens finden sich nicht selten pollenführende A. und Frkn. mit weiter entwickelten Sa. in derselben Bl. Frucht und Samen. Vergl. den Abschnitt Merkmale. Geographische Verbreitung. Die 2. besitzen keine besonderen Verbreitungsmittel. Wohl aus diesem Grunde ist die Familie (mit etwa 50 Arten) nur auf das Kapland und die unmittelbar anliegenden Landschaften des südaustralischen Festlandes beschränkt, ohne den Wendekreis zu überschreiten. Verwandtschaftliche Beziehungen. Anatomische, Blüten- und Fruchtverhältnisse bedingen die zweifellose Zugehörigkeit der 5. zu den Saxifraginae, doch stehen sie keiner der hierher gehörenden Familien besonders nahe, wenn auch z. B. Blütenköpfchen bei manchen Cunoniaceae, eine bis zu einem gewissen Grade ähnliche Fruchtbildung bei den Hamamelidaceae vorkommen; überdies sind die B. durch ihren eigentümlichen Habi- tus (Erica- und Myrtus-Form) vor jenen ausgezeichnet und zugleich hierdurch wie durch ihre geographische Verbreitung als zusammengehörige Pflanzengruppe gekennzeichnet. Nutzen. Nichts bekannt. Doch dürften sich die B. so, wie Erica, zu Zimmer- kulturen eignen, besitzen freilich viel weniger schöne Bl. Einteilung der Familie *). A. A. linear oder lang rechteckig; ihre Fächer parallel und ihrer ganzen Länge nach mit dem Connectiv verwachsen (nur bei Tittmannia zuweilen unten frei und schwach divergent). Nagel der Blb. ohne deutliche Drüsenhöcker (nur bei Tittmannia schwach angedeutet). Blütenboden längs gerieft, kahl. Frkn. kahl, mit intrastaminalem Discus. DORWEINTA ED N a a en AGENTEN AudoliinieaeN B. A. pfeilspitzen- oder herzförmig, in der unteren /selten oberen) Hälfte vom Con- nectiv und unter einander frei und divergierend . . . : ...... IL Brunieae. I. Audouinieae. A. Frkn. 3fächerig; in jedem Fach 2 Sa. Connectiv kurz zungenförmig über die Antheren- fächer hinaus verlängert, Blütenboden kurz obconisch. Discus wellenringförmig 1. Audouinia. B. Frkn. 2fächerig; aber die Scheidewand der beiden Carpelle bis auf ein compactes, band- oder fadenförmiges Mittelsäulchen sehr dünnhäutig und leicht zerreißend oder sich auf- lösend und dann die 4 (8) Sa. neben einander an dessen oberem, an der verkehrt- kegeligen Decke des Frkn. befestigtem Ende hängend. Connectiv nicht verlängert. Fr. ein Isamiges Nüsschen. “) Die in den Tabellen angeführten Merkmale sind in den Beschreibungen zu ergänzen. 154 Bruniaceae. (Niedenzu.) a. Blütenboden kurz obconisch oder becherförmig. Discus ring- oder napfförmig. Nüss- chen schließlich nur vom Discus und Griffelrest gekrönt . . . . .„2. Thamnea. b. Blütenboden kugelig-krugförmig. Discus höckerig. Kelchb. und meist auch die übrigen Blütenteile am Nüsschen bleibend . . . as ttmanndae 1. Audouinia Brongn. Bl. fast epigyn. Blütenboden verkehrt-kegelig. Kelchb. trockenhäutig, kahnförmig, oberwärts fransig behaart. Blb. lang genagelt, Platte eirund, Nagel dünnfleischig. Stf. bandförmig, fleischig. Gr. 3-, unten mehrriefig; 3 getrennte Punkt-N. Rhaphe stets dorsal. — Endständige, köpfchenförmige Ähren; 7—10 nach oben größer werdende — aber höchstens bis *%/, der Kelchb. —, den Kelchb. gleich- gestaltete Vorb. 4 Art, A. capitata (Thbg.) Bronen. (Fig. 75 O), bis 4 m hoch, mit eng anliegenden Nadelb. %. Thamnea Solander mss. ex Brongn. Bl. epigyn. Kelchb. linear-lanzettlich, mit häutigem, schwachbehaartem Rande. Blb. lanzettlich, Platte auswärts gekrümmt. Stf. dick, schmal bandförmig. Gr. riefig, 2 Punkt-N. — Höchstens ?/, m hoch, mit Cassiope- Belaubung. Bl. einzeln endständig an beblätterten Seitenzweigen, deren Laubb. allmäh- lich in häutige, spitz eiförmige Vorb. übergehen. Sect. I. Archithamnea. Blütenboden kurz obconisch; Discus wellenring- oder kuchen- napfförmig; Scheidewand des Frkn. ziemlich lange vollständig; in jedem Fache 4 Sa. neben einander; Rhaphe seitlich nach der Carpellmediane. Nagel der Blb. mit häutigem Saume, Platte am Ende umgebogen: T. uniflora Brongn. und T. hiriella Oliver. Sect. II. Metathamnea. Blütenboden becherförmig; Discus kreisringförmig; Scheide- wand frühzeitig auf das fädliche Mittelsäulchen beschränkt, um welches im ganzen 4 Sa. mit dorsaler Rhaphe stehen. Nagel der Blb. ohne Saum, Platte fast vom Grunde an umge- bogen: T. graeilis Oliver und T. depressa Oliver. 3. Tittmannia Brongn. (Moesslera Rchb.) Bl. perigyn, ganz kahl. Kelchb. länglich- lanzettlich, unten breit. Blb. obovat. Stf. kurz, dick bandförmig. Gr. kurz, dick pfrie- melig, 2 Punkt-N.; Scheidewand der Fruchtknotenfächer oft bis zur Fruchtreife unver- sehrt; von den 4 Sa. nur I reifend. — Blütenstand endständig, traubig; Blütenstiel im unteren Teil blattlos, hart an der Bl. 6 eilanzettliche Vorb. 1 Art, T. laxa (Thbg.) Brongn., bis 2/; m hoch, mit eng anliegenden, kleinen Nadelb. II. Brunieae. A. Bl. in gedrängten Ähren. A. pfeilspitzenfg., wenig beweglich. Connectiv (für sich oder im Zusammenhang mit dem oberen, unfruchtbaren Teile der Fächer) in eine Spitze verlängert. Frkn. 2fächerig, 2 Sa. in jedem Fache. Fr. kapselartig, in die beiden Carpelle zerfallend, die mit Längsspalt in der Mitte der Bauchseite sich öffnen. Blb. ungenagelt oder der fleischige Nagel ohne Höcker. z a. Nägel der Blb. unter Vermittelung der breiten Stf. in eine Röhre verwachsen. Außen- wand der Antherenfächer behaart a een ss bonchostomar b. Blb. ungenagelt, frei. A. nicht behaart . BREMER B.*, Bl. meist in dichtblütigen Köpfchen. A. (wenigstens im überreifen Zustande) herz- förmig, am Ende stumpf (oder Connectiv in ein sehr kurzes Spitzchen endigend), fast versatil. Der fleischige Nagel der Blb. mit 2 Höckern (die manchmal taschen- oder kamm- artig). Meist 4 Sa. in jedem Fache. a. Frkn. 2fächerig. Deutlich 2 freie, verklebte oder verwachsene Gr., stets 2 getrennte N. Die drüsige Anschwellung am oberen Ende des Blumenblattnagels höckerig oder taschenförmig. *) Bei einer anderen Auffassung des Gattungsbegriffes bilden die Gattungen 6—10 gleichberechtigte Sectionen einer einzigen Gattung (Brunia) und Mniothamnea eine Section von Berzelia. Aus praktischen Rücksichten, namentlich um nicht ohne zwingenden Grund Autorschaft und Namen ändern zu müssen und so Missverständnissen Vorschub zu leisten, ist der obige Weg gewählt. Ebenso oder noch mehr, wie Gattung 6—8, ist Pseudobaeckea von Brunia verschieden und Mniothamnea von Berzelia. Am nächsten zu Brunia steht Diberara, wenigstens der Bl. nach, während Pseudobaeckea nach den Blüten- verhältnissen mit Raspalia und Staavia näher verwandt ist, als mit Brunia. 5. Linconia. . | i u tie m ke N a di De m u a) Ale DE I > an Die EZ nn Fi ann Zn a nn nad Zn u Zn Zn ln ae oc zi0s) Or Bruniaceae. (Niedenzu.) 13 4. Fr. kapselartig wie bei A. I. Frkn. 1/—3/4 eingesenkt. Gr. getrennt oder nur verbacken; N. direct endständig, einfach. A. oben abgerundet. 4, Stb. meist kürzer als die Blb.; Stf. meist dick pfriemelig. Gr. frei, divergent, am Ende knieförmig nach außen gebogen, meist kurz und dick 6. Raspalia. 3. Stb. weit länger als die Blb.; Stf. fädlich. Gr. sehr lang, fädlich, gerade oder kaum am Ende geknickt, bis zu veränderlicher Höhe verschmolzen und so schlangenzungenförmig . . ei. Diperaära, II. Bl. epigyn. Gr. kurz, dick, ah, am Narbenende rei, sonst verwachsen; N. schief endständig, schwach knopfförmig. A. oben spitz oder Connectiv in ein kurzes Spitzchen auslaufend. . . . en I SLAANEEN 8. Fr. ein Asamiges Nüsschen, selten nee. I. Stb. kürzer als die Blb., unter sich gleich lang; A. nicht versatil, fast tonnenfg,, wenig gespalten, Fächer fast parallel. Gr. kurz, dick, oben kniefg. nach außen geocenener a nes 29 Bseudobaeekear II. Stb. länger als die BIb,, die beiden Sentlanen länger als die übrigen; A. klammer- oder herzförmig, die der langen Stf. oben, die der kurzen unten sehr tief ge- spalten, versatil. Gr. mittellang oder ae dick fädlich, fast wie bei 7 10. Brunia. b. Frkn. Afächerig, mit 4 Sa. 4 kurzer, cylindrischer Gr., allmählich in den im freien Teile kappenförmigen Frkn. übergehend, mit endständiger N. Fr. ein Nüsschen. Der drüsige Doppelhöcker der Blb. kammartieg. x. Stb. kürzer als die Blb. Stf. und A. einwärts geneigt; A. nicht tief gespalten 11. Mniothamnea. 8. Stb. länger als die Blb. Stf. armleuchterartig nach außen gekrümmt, A. stark ver- satıl, uberkippend, sehr tief gespalten 2 nn nn 712. Berzelia. 4. Lonchostoma Wickstroem (Gravenhorstia Nees). Bl. mäßig perigyn. Blulen: boden kurz verkehrt kegelig. Kelchb. stark fransig behaart. Stf. bandförmig. Frkn. eingesenkt, im freien Teile krugförmig, behaart. — Bis ?/s m hoch, mit kleinen, my ie ähnlichen, stark behäarten B. 2 Vorb., wie die Kelchb. beschaffen. 3 Men: L. obiusiflorum Wickstr. Er stumpfen, eirunden Kelch- und Blb., L. acuti- florum Wickstr. und L. monostyle Sond. (Fig. 75 L—N) mit linear-lanzettlichen Kelchb. und lanzettlichen Blb., erstere beide mit getrennten, letztere mit verwachsenen Gr. — Nach Baillon. sollen bei L. auch mehrere, in 2 Längsreihen angeordnete Sa, und eine in der Mitte mit einem Längsspalt klaffende Carpellscheidewand vorkommen. Ich habe das nie gefunden. 5. Linconia L. Bl. stark perigyn, ganz kahl. Blütenboden verkehrt kegelig, gerieft. Kelchzipfel sehr kurz (wenn nicht überhaupt nur Achseneffigurationen). Blb. länglich, convolut, an der auswärts gekrümmten Spitze angeschwollen. Stf. flügelhäutig verbrei- tert, am Grunde angeschwollen. Frkn. °/, eingesenkt, auch im freien Teile gerieft. Gr. getrennt, pfriemelig, gefurcht. Rhaphe dorsal. Kappenförmiger Arillus. — Bis ?/; m hoch, mit relativ großen Nadel- oder quendelartigen B.; —8 eilanzettliche Vorb. 3 Arten: L. alopecuroides L., L. cuspidata (Thbg.) Swartz, L. ihymifolia Swartz. 6. Raspalia Brongn. (Berardia Sond. p. p.) Blütenboden kurz verkehrt kegelieg. Kelchb. spitz, nach unten verbreitert, zu einem niedrigen Becher verwachsen. Blb. läng- lich, kaum genagelt, Doppelhöcker am Grunde. — !/,—1 m hoch, mit Cassiope- oder Phylica-Belaubung. Bl. in dichten Köpfchen. Tragb. breit, eirund, spitz, kürzer als die Bl. 2 lineare, sehr stark behaarte Vorb. Sect. I. Euraspalia. Stb. kürzer als die Blb.; Stf. kurz, dick pfriemelig; Fruchtknoten- fächer gewöhnlich quer oder schräg liegend: R. microphylla (Thbg.) Brongn., R. angulata E. Mey., R. affinis (Sond.) Ndz., R. aspera E. Mey. und R. phylicoides (Thbg.) Ndz. Sect. I. Diberaropsis. Stb. die Blb. überragend; Stf. ziemlich lang, fädlich; Gr. ziem- lich lang, fädlich; Fruchtknotenfächer median: R. Dregeana (Sond.) Ndz. 7. Diberara Baill. (Berardia Brongn.) Blütenboden ziemlich lang, verkehrt kegelig bis fast eylindrisch. Kelchb. frei, linear bis fädlich. Blb. bandförmig, lang bis sehr lang genagelt, Doppelhöcker in ?/,—?/, Höhe. Blb. und Stf. etwas mit einander verbacken. — Bis Im hoch, mit Cassiope-Belaubung. Bl. in dichten Köpfchen. Tragb. schmal, länger als die Bl. 2 spatelig-sichelförmige Vorb. 136 Bruniaceae. (Niedenzu.) Sect. I. .Prodiberara. Tragb. linear-lanzettlich, nicht viel länger als die Bl.: D. glo- bosa (Sond.) Baill., D. macrocephala (E. Mey.) Baill., D. laevis (E. Mey.) Baill. (Fig. 75 Pu. Q) D. affinis (Brongn.) Baill. Sect. Il. Eudiberara. Tragb. spitzlinear aus eiförmigem Grunde, doppelt ‚so lang als die Bl.: D. paleacea (Berg) Baill. 8. Staavia Thbg. (Levisanus Schreb.) Blütenboden wie bei Diberara. Kelchh., Blb. und Stf. wie bei Raspalia, aber der Kelchbecher höher. Kappenförmiger Arillus. — Bis 1 m hoch, mit Nadelb. Bl. in sehr dichten Köpfchen, am Grunde mit einander ver- backen. Tragb. linear-spatelig, unterwärts behaart. Vorb. fädlich, stark behaart. An den Laubblattstielen häufig 2 drüsenhaararlige, keulige Gebilde, wohl reducierte Nebenb. 6 Arten: A. Bl. gerade; Tragb. nicht viel länger als die Bl.; Fruchtknotenfächer meist quer. Hierher S. radiata (L.) Thbg. u. S. capitella (Thbg.) Sond. — B. Bl. kommaartig gekrümmt; Tragb. doppelt so lang als die Bl. Fruchtknotenfächer median. Hierher S. glutinosa (L.) Thbe. 9. Pseudobaeckea Ndz. (Baeckea aut., ‚bei Sonder als Sect. II. von Brunia). Blüten- boden verkehrt kegelig, median zusammengedrückt. Kelchb. am Grunde becherförmig verwachsen. Blb. kurz, länglich oder verkehrt eifg., kaum genagelt, Höcker am Grunde. L Stf. kurz, dick pfriemelig. Frkn. etwa ?/, eingesenkt. — Bis 1 m hohe Halbsträucher. Sect. I. Baeckeoides. Vorb. breit. Bl. fast oder ganz kahl. Blütenboden kurz. Kelchb. breit, stumpf. Gewöhnlich 2 Sa. in jedem Fache. — A. Bl. in zusammengesetzten, lockeren Trauben mit kahnförmigen, schwach fransigen Vorb.: P. cordata (Burm.) Ndz. und P. race- mosa (Thbg.) Ndz. mit myrtenähnlichen, herzförmigen bez. länglichen B., P. pinifoka (L. f.) Ndz. mit. Nadelb. — B. Bl. in einfachen, köpfchenförmigen Ahren, mit länglichen, Kahlen Vorb.: P. virgata (Brongn.) Ndz. mit Cassiope-Belaubung, Sect. II. Staavioides. Vorb. schmal bis fädlich, stark behaart; Blütenboden, Kelchb. und Frkn. stark behaart; Blütenboden ziemlich lang; Kelchb. schmal, mit Drüsenspitze; 4 Sa. in jedem Fache: P. villosa (E. Mey.) Ndz. mit cylindrisch-becherförmigem Blütenboden, P. squalida (E. Mey.) Ndz. mit unterseits oberwärts behaarten Blh. und P. capitellata (E. Mey.) Ndz. (= Brunia staavioides Sond.) 19. Brunia L. Blütenboden, Kelchb. und Frkn. stark behaart.‘ Blütenboden cylin- drisch. Kelchb. frei, fädlich, mit Drüsenspitze. Blb. lang bis sehr lang, bandförmig, sehr lang genagelt; Nagel Q—3mal so lang als die Platte, an seinem Ende eine 2lappige Tasche; Platte länglich. Blb. und Stf. ziemlich fest verbacken. Stf. lang und dick. Frkn. 1/y,—°/, eingesenkt; 2 Sa. in jedem Fache. — Bis I m hoch, mit Cassiope- u. Nadellaub. Bl. in sehr dichten Köpfchen, mit dicker Achse. Tragb. und die 2 bis zahlreichen Vorb. linear, mit lanzettlicher, einwärts bogiger Spitze, stark behaart. 3 Arten: B. nodiflora L. (Fig. 75 A—G), die typische Art, mit ziemlich kurzen, fast ge- raden, am Grunde verbackenen Gr.; B. laevis Thbg. mit langen, geraden, fädlichen Gr.; B. macrocephala Willd. Wohin B. ieres Oliver gehören mag, ließ sich aus den allein zu Gebote stehenden, sterilen Exemplaren nicht entscheiden. 11. Mniothamnea Oliver (als Sect. von Berzelia). Blütenboden, Kelchb. und Bilb. behaart. Blütenboden längs gerieft, hoch becherförmig, länger als die übrige Bl. Kelchb. kurz, breit dreieckig, zugespitzt, in der unteren Hälfte mit einander becherförmig ver- wachsen. Blb. länglich-lanzettlich, mit breiter Basis sitzend. Stf. bandförmig-pfriemelig, Frkn. %/, eingesenkt. — Belaubung fast moosartig. Bl. lockerährig, in den Achseln von Laubb. stehend, mit 2 fädlichen, stark behaarten Vorb. 1 Art, M. callunoides (Oliv.) Ndz., 2—6 dm hoch, meist stark behaart. 12. Berzelia Brongn. (Heterodon Meißn.) Blütenboden, Kelchb. und Frkn. stark behaart. Blütenboden mittellang, verkehrt kegelig bis cylindrisch. Kelchb. pfriemelig, meist am Blütenboden herablaufend und dieser so gerieft, mit Drüsenspitze. Blb. zungen- förmig. Stf. pfriemelig bis bandförmig. Frkn. !/y,—*/; eingesenkt. — Bis I m hoch, mit Erica-Belaubung. Bl. in sehr dichten Köpfchen; Rhachis dick keulig, stark behaart. Tragb. und Vorb. keulig-löffelförmig, meist stark behaart. 7 Arten; besonders formenreich sind B. lanuginosa (L.) Brongn., nicht selten von (Cus- cuta africana Thbg. befallen, ferner B. abrotanoides (L.), Brongn. und B. squarrosa (Thbg.) Sond. (= Heterodon superbus Meißn.) PLATANACEAE von F. Niedenzu. Mit 12 Einzelbildern in A Figur. (Gedruckt im Januar 1891.) Wichtigste Litteratur. Clarke, On the structure and affinities of Myricaceae, Plata- neae ete., in Ann. and Mag. of Nat. Hist. Vol. I. 3. ser., 102. — H. Baillon, Serie des Platanes, in Hist. des pl. III, 400 u. 462. — S. Schönland, Über die Entwickelung der Bl. und Fr. bei den Platanen, in Engler’s bot. Jahrb. IV, 308. — J. Jankö, Abstammung der Platanen, in Engler’s bot. Jahrb. XI, 412. Merkmale. Bl. monöcisch, öfters mit Rudimenten des anderen Geschlechts, schwach perigyn, 3- (bez. 6-) oder 4-(bez. 8-)zählig, typisch isomer. Blüten- boden flach. Kelchb. dreieckig oder trapezförmig, frei, außen behaart. Blb. fast spatelig, dünnhäutig, unbehaart. Stb. vor den Kelchb. Sif. sehr kurz; A. lang, balkenförmig bis keulig; Fächer seitlich oder schwach intrors, mit Längs- spalten (oben mitunter klappenartig) aufspringend; Connectiv oben in ein fast rechteckiges, senkrecht aufsitzend die A. überdeckendes, genabeltes Schildcehen sich verbreiternd. Stempel vor den Blb., unter sich völlig frei; Frkn. länglich, ohne deutliche Grenze in den Gr. verlaufend, unterwärts behaart, gewöhnlich I, ausnahmsweise 2 Sa. enthaltend; Gr. dick, am Ende hakig aus- wärts gekrümmt; N. innenseilig lang herablaufend. Sa. orthotrop oder sehr schwach hemianatrop, von der Bauchnaht herabhängend, mitnach unten gekehrter Mikropyle und 2 Integumenten. Fr. eine Sammelfr., die einzelnen Carpelle zu Caryopsen werdend, die meist durch gegenseitigen Druck 4kantig, ver- kehrt pyramidenförmig werden, am Grunde dicht mit sehr langen Haaren umgeben sind und an der fast schildförmigen Außenfläche den Griffelrest tragen. Nährgewebe schwach; E. lang, dünn, mit abwärts gekehrtem Hypokotyl und linearen, oft ungleichen Kotyledonen. — Meist ansehnliche Bäume (eine Varietät fast strauchig). B. spiralig gestellt, langgestielt, mit 3—5 Hauptrippen, 3—5lappig, am Grunde keilförmig bis herzförmig, gezähnt, selten ganzrandig; ihr Stiel am Grunde zu einer Kegelkappe herum- gewachsen, welche die Achselknospe einschließt; Nebenb. groß, laubig, gezähnt, ver- wachsen und den Stengel kragenförmig umschließend. Bl. äußerst dicht gedrängt in kugeligen Köpfchen, mit dicker Spindel, die ährenförmig (mit Gipfel- köpfchen) an einem endständigen, langen, dünnen, hängenden, später zerfasernden Stiel sitzen. Vegetationsorgane. Die Knospen entwickeln sich in der durch Umwachsen des Achselvegetationspunktes seitens des Blattstieles gebildeten Kegelkappe. Die Laubzweige bleiben nur kurz und beginnen mit Niederb.; diese Anfangsb. sind besonders bei den Frühjahrssprossen von außerordentlich veränderlicher Form; an einem einzigen Baume können sich so sämtliche Platanenblattformen ausbilden, die seit, der Kreidezeit über- haupt aufgetreten sind (vergl. Janko a. a. O.). — Bekannt ist, dass sich die Borke der bei uns kultivierten P. oceidentalis in großen, dünnen Stücken abschält; bei P. orientalis dagegen ist sie rissig (wenigstens im Orient). Anatomisches Verhalten. Im Stamm sind die Gefäße zahlreich, unregelmäßig ver- teilt, mittelweit, ihre Querwände je nach ihrer Steilheit einfach oder leiterförmig (1—10- sprossig) durchbrochen; Holzprosenchym klein hofgetüpfelt. Markzellen teils parallel, 138 Platanaceae. (Niedenzu.) teils senkrecht zur Achse gestreckt und, wie die der Markstrahlen, einfach getüpfelt; Markstrahlen bis Sreihig, sehr stumpf zugeschärft. Bastpartien durch die Markstrahlen getrennt. Im äußeren Rindenparenchym Inseln mäßig verdickter Zellen. Phellogen aus der unmittelbar unter der Epidermis gelegenen Schicht entstehend. An der Peripherie des Stengelmarkes liegen !einzelne concentrische Bündel, wahr- scheinlich die Enden der Blattspuren. Die Kegelkappe des Blattstielgrundes enthält mehrere eleichmäßig verteilte Bündel, die sich nach obenj natürlich nähern, sich jedoch auch im compacten Blattstielteile meist getrennt halten, in einen Kreis geordnet. Innerhalb des- selben treten in mehreren Kreisen neue Bündel auf. Einzelne dieser Bündel vereinigen sich seitlich oder (wenn entgegengesetzt orientiert) mit den Xylemteilen, andere gehen in der Spreite nach den Seitennerven ab; die großen Nerven behalten jedoch auch im B. bis nahe unter die Spitze mehrere, schließlich meist in einer einfachen Reihe übereinander liegende Bündel. Libriform scheint stets zu fehlen. Bastzellen mäßig starkwandig. — Das Assimi- lationsgewebe ist isolateral (besonders bei P. mexicana), indem der ziemlich hohen Palissaden- schicht der Oberseite die zwar oft nur halb so hohe und weit lockerere, aber doch deutlich palissadenartig ausgebildete unterste Schicht des 4—6schichtigen Schwammparenchyms ent- spricht. — Epidermiszellen ziemlich geräumig. Cuticula mäßig stark, etwas gerieft. Eigentümlich ist die später abgeworfene (bei den südlichen amerikanischen P. auf der Blattunterseite bleibende), dicht wollige Haarbekleidung der jungen Organe. Außer wenigen Ireihigen Drüsenhaaren (»Gliederhaaren«, Fig. 76 H) wird die Haupt- masse durch im ausgewachsenen Zustande sehr reich verzweigte, an Characeae oder an Verbascum-Haare erinnernde, vielzellige, an bis 5 Knoten 3—5strahlige »Quirlhaare« (Fig. 76 J, K) gebildet, deren Wanddicke die Weite ihres Lumens erreicht, und deren. Endzellen sämtlich in eine ziemlich scharfe Spitze verlaufen. Bei ihrer großen Masse zur Zeit ihres Abfalles üben sie einen lästigen, entzündenden Reiz auf die Schleimhäute (be- sonders der Augen und Atmungswege) aus (vergl. Drude, Der Haarfilz der Platanenb. und seine vermutete Gesundheitsschädlichkeit, in Gartenflora 38 [1889], S. 393). Ähn- liche Haare, aber mit sehr verarmter Verzweigung, finden sich an den Kelchb. und am Frkn. (Fig. 76 B); letztere wachsen bei der Fruchtreife außerordentlich in die Länge (Fig. 76 L, M) und bleiben manchmal ganz unverzweigt, sehr lang kegelige, aus langen Zellen bestehende »Gliederhaare« bildend. Der oxalsaure Kalk findet sich in Drusen und Einzelkrystallen. Neuerdings wurde für die P. ein Gehalt an Phloroglucin nachgewiesen. Blütenverhältnisse. Die Köpfchen sind zwar rein monöcisch, desgleichen die Blütenstände, von denen die tiefer stehenden g!, die oberen © sind; doch treten nicht selten (Fig. 76 B) in den © Bl. den Kelchb. opponiert, zwischen Blb. und Frkn. Gebilde auf, die zwar meist wie Blumenblattlappen aussehen, zuweilen aber genau den Stami- nodien gleichen, die in den g' Bl. mit den fruchtbaren Stb. untermischt vorkommen. Weniger deutlich sind in den g' Bl. Carpelle angedeutet; doch finden sich auch hier zu- weilen innerhalb der Stb. punktförmige Warzen, die man für abortierte Frkn. halten kann, da sie mit den Stb. alternieren, also, wie die fruchtbaren Carpelle in den © Bl., oppo- sitipetal sind. Demgemäß sind die Bl. der P. durch Abort eingeschlechtlich (vergl. Schönlanda.a. O.). Wenn die Stb. oder Frkn. in der 6-Zahl (nach Baillon auch 8-Zahl) auftreten, so stehen sie ziemlich deutlich in 2 Quirlen; dasselbe ist dann auch wohl von den Kelchb. und Blb. anzunehmen (vergl. Schönland a. a. O.). Fig. 76 D giebt das theoretische Diagramm einer solchen vollständigen 6-(d. i. 3 + 3-)zähligen Bl. Die Pollenkörner sind ellipsoidisch; ihre fein netzaderige Exine besitzt 3 parallele Falten in gleichen Abständen. Bestäubung. Die P. sind windblütig. Dem entspricht die ziemlich beträchtliche Entwickelung der N. Frucht und Samen. In unseren Gegenden scheinen die P. nur in warmen Sommern keimfähige S. zu entwickeln. Zur Keimung der $. ist reichliche Feuchtigkeit erforder- lich (vergl. Schönlanda. a. O.). Platanaceae. (Niedenzu.) 139 Geographische Verbreitung und Geschichte. Da historisch festgestellt ist, dass sich die P. im westlichen Mittelmeergebiet und in Mitteleuropa erst durch die Kulturen Fig. 76. A Habitusbild von P, occidentalis L. var, hispanica (Lodd.) Wesmael (bei « die 5, bei b die © Köpfchen. “ bei n die Nebenb.). — B—D, F, @ P. occidentalis L. B ausgebreitete, Ve anete: 5 Bl. mit Staminodien; CS Bl. nach Entfernung der A.; D theoretisches Diagramm einer hexameren 8 Bl.; Fıkn, median durchschnitten ; @ desgl. Caryopse. — E Stb. von P. mezicana Moric., von vorn gesehen, mit aufgesprungenen Antherenfächern. — H—M Haare von P. occidentalis L. var. hispanica (Lodd.) Wesmael. H Drüsenhaar; J junges, K ausgewachsenes Haar vom Lanbb,; Z u. M Haare vom Grunde der en anyane 3 (B-D, F, @ nach Schönland; das übrige riginal.) des Menschen ausgebreitet haben, so beschränkt sich ihr natürliches Verbreitungsgebiet in der alten Welt auf das östliche Mittelmeergebiet, namentlich Kleinasien, und ostwärts bis zum Himalaya. Dem entspricht in der neuen Welt das Gebiet von Mexiko und Kali- fornien bis nach dem atlantischen Kanada; doch dürfte auch dort durch den Einfluss des Menschen eine Hinausschiebung der Nordgrenze erfolgt sein. 140 Platanaceae. (Niedenzu.) . Im Miocen und Pliocen waren die P. durch ganz Europa, Nordasien u. Nordamerika bis in den höchsten Norden verbreitet, während aus dem Oligocen, Eocen und der Kreide (Dacolagruppe) bis jetzt nur aus Nordamerika Funde bekannt geworden sind. Hieraus folgt: Die P. haben zur Kreidezeit ihren Ausgang von Nordamerika genommen, sind im mittleren Terliär über die nördliche Landverbindung nach Europa und Nordasien ge- kommen, südwärts bis zum Mittelmeer und Himalaya vorgedrungen, in der Glacialperiode im nördlichen Amerika und Asien, in Europa aber nördlich des westöstlichen Gebirgs- walles oder im ganzen Erdteil ausgestorben, während sie sich auf der Osthalbkugel namentlich in Kleinasien und den Kaukasusländern erhielten. | Verwandtschaftliche Beziehungen. Mehrfach hat man die P. mit Liquidambar in , Verbindung gebracht; doch ist die Übereinstimmung zumeist nur eine äußerliche, auf der Blattform und dem äußeren Anschein der Blütenstände beruhende. Allerdings sind es unter den Sawifraginae die Hamamelidaceae, welchen die P. durch die Form von Gr., N. und A. am nächsten stehen. Weit näher sind die P. vermöge ihrer Stammstruktur, ihres Gehaltes an Phloroglucin, ferner durch die perigynen Bl. mit völlig apocarpem Gynaeceum mit den Rosaceae verwandt und hier durch die Ausbildung von Blütenboden und Carpellen besonders mit den Spiraeoideae, bei denen überdies ja auch ähnliche Blatt- formen auftreten, wie sie besonders die P. der Kreide und des frühen Tertiärs zeigen, und wie solche auch heutzutage in den astbeginnenden Laubb. der Frühjahrssprosse wiederkehren. Von sämtlichen Rosiflorae (im weiteren Sinne) sind jedoch die P. durch die fast oder ganz orlhotropen Sa. verschieden. Sie erweisen sich hierdurch wie über- haupt durch ihre Blütenverhältnisse als der bezüglich der Geschlechtsorgane auf der tiefsten Stufe der Entwickelung stehen gebliebene Typus des ganzen Verwandtschafts- kreises. Diese bei einem in vegetativer Hinsicht so hoch entwickelten Gewächs recht auffällige Erscheinung mag wohl mit der ständigen Windblütigkeit zusammenhängen. Jedenfalls haben die P. nichts mit den Urtieinae zu schaffen, zu denen sie früher ge- stellt wurden. Nutzen. Die P. geben ein dem Ahornholze ähnliches, aber weniger dauerhaftes Nutzholz. Ihre Hauptverwendung finden sie gegenwärtig meist als Promenaden- und Parkbäume, bei uns besonders die einander so sehr ähnlichen und auch meist ver- wechselten P. occidentalis var. hispanica und P. orientalis var. acerifolia. Einzige Gattung Platanus L., Platane. Charakter der Familie. 2 Formengruppen, nach dem Umriss der Blattlappen, besonders desMittel- lappens zu unterscheiden, jedoch zweimal sich bezegnend (acerifolia und hispanica ibesonders stark übereinstimmend und darum meist verwechselt], cuneata und racemosa [weniger stark]). — A. P. orientalis L. mit lanzettlichen od. wenigstens parallel-randigen Blattlappen und meist 5 Hauptnerven u. Lappen, in der typischen Form von Italien ostwärls bis zum Himalaya. Hierzu gehören als natürliche Varietäten cunealta Loud., von Spanien bis Kreta, insularis (Kotschy) DC., auf Kreta, Cypern und ostwärts davon, und caucasica Ten., im Kaukasus und in Lycien; als Gartenvarietäten pyramidalis \Bolle) Jankö, digitata hort. und die besonders weit in der Kultur verbreitete acerifolia (Willd.) Ait, — B. Gruppe der amerikanischen P., mit eiförmigen, öfters ziemlich lang zugespitzten Blatt- lappen und meist 3 Hauptnerven und Lappen. Man kann P. racemosa Nutt. in Kali- fornien und P. mexicana Moric. als besondere Arten ansehen oder mit P. occidentalis L., die von Mexiko bis Kanada reicht, als Unterarten vereinigen; sicher nur Varietäten der letzteren sind Lindeniana (Mart. et Gal.) Jankö und hispanica (Lodd.) Wesmael, letztere durch Kultur in Spanien entstanden, jetzt aber z. B. auch in Brasilien cultiviert. Fossile Arten. Sicher als Platanen anzuerkennen sind: P. primaeva Lesq., in der Kreide (Dacotagruppe) von Nebraska und Kansas, mit der Varietät Heeriü (Lesq.) Janko; P. Newberryana Heer, ebendort; P. rhomboidea Lesqg. und P. Haynoldsii Newb. mit var. integrifolia (Lesq.) Jankö, im nordamerikanischen Eocen; P. Haydeni Newb., im oberen Eocen von Nordamerika; endlich aus den mittleren und oberen Tertiärschichten P. mar- ginata (Lesq.) Heer in Grönland und durch ganz Europa, Nordasien und Nordamerika ver- breitet, P. Guillelmae Göpp. und P. aceroides Göpp., letztere mit var. dissecta (Lesq.) Jank6 in der kalifornischen Sierra Nevada und var. academiae (Gaud. et Strozzi) Jank6 in Mittelitalien. Register zur 2. Abteilung a des III. Teiles: Bruniaceae (S. 131—137) von F. Niedenzu; Cephalotaceae (S. 39—40) von A. Engler; Crassulaceae (S. 23—38) von 8. Schönland; Cunoniaceae (S. 94 —103) von A. Engler; Hamamelidaceae (S. 115—130), Myrothamnaceae (S. 103—150) von F, Niedenzu; Pittosporaceae (S. 106—114) von F. Pax; Platanaceae (S. 137—141) von F. Niedenzu; Podostemaceae (S. 1—22) von E. Warming; Saxifragaceae (S. 41—93) von A. Engler. (Die Abteilungs-Register berücksichtigen die größeren Gruppen, bis zu den Gattungen; die Untergattungen, Sectionen und Synonyma werden in dem zuletzt erscheinenden General- Register aufgeführt.) Abrophyllum 79, 81. Aceriphyllum 49, 52. Ackama 97, 99. Acrophyllum 97, 100. Adenanthemum SS. Altingia 423, 125. Angolaea 17, 19. Anodopetalum 97, 104. Anopterus 79, 81. Aphanopetalum 96, 97. Apinagia 17, 19. Argophyllum 79, 87. Astilbe 47. Audouinia 134, Bauera 93. Belangera 96, 98. Berenice 79, 86. Bergenia 49, 51. Berzelia 435, 137. Billardiera 409, 413. Bolandra 49, 51. Boykinia 49, 51. Brexia 79, 80. Broussaisia 73, 77. Brunia 135, 436. Bruniaceae 131. Bryophyllum 29, 34. Bucklandia 121. Bursaria 409, 440, 412. Caldeluvia 97, 99. Callicoma 97, 402. Cardiandra 73, 74, Carpenteria 69. Carpodetus 79, 87. Castelnavia 17, 21. Cephalotaceae 39. Cephalotus 40. Ceratolacis 17, 21. Ceratopetalum 97, 4100. Cheiranthera 109, 413. Choristylis 79, 86. Chrysosplenium 50, 64. Citriobatus 109, 413. Codia 97, 102. CGolmeiroa 79, 87. Corylopsis 125, 126. Cotyledon 29, 32. Crassula 29, 35. Crassulaceae 23. Cunonia 97, A401. Cunoniaceae 94. Cuttsia 79, 84. Davidsonia 103. Decumaria 73, 77: Dedea 79, 83. Deinanthe 73, 74. Deutzia 69, 72. Diamorpha 29, 38. Diberara 135, 136. Dichroa 73, 77. Dicoryphe 127, 129. Dicraea 47, 20. Dieune A414, Disanthus 124, Distylium 4125. Donatia 68. Eremosyne 65. Escallonia 79, 84. Eustigma 127, 128. Fauria 49, 61. Fendlera 69, 74. Forgesia 79, 85. Fothergilla 125, 126. Franchetia 127, 130. Francoa 68. Geissois 96, 98. Gilbeea 96, 97. Grammanthes 29, 37. Grevea 88. Gumillea 402. Hamamelidaceae 415. Hamamelis 127, 428. Heuchera 49, 62. Hydrangea 73, 74. Hydrobryum 47, 20. Hydrostachys 18, 22. Hymenosporum 109, 410, 112. Jamesia 69, 74. Itea 79, 81. Ixerba 79, 80. Kalanchoe 29, 34, Lacis 17, 20. Lawia 16, 18. Leptarrhena 48, Lepuropetalum 50, 64, Linconia 434, 135. Liquidambar 123. Lonchostephus 17. 20. Lonchostoma 434, 135. Lophogyne 47, 49. Loropetalum 127, 128, 142 Macrodendron 96, 98. Macrosepalum 29, 37. Maingaya 127, 128. Marathrum 17, 48. Marianthus 409, 440, AAA. Mitella 50, 63. Mniopsis 47, 21. Mniothamnea 435, 137. Monanthes 29, 32, Mourera 17, 49. Myrothamnaceae A03. Myrothamnus 405. Oenone 17, 48. Oresitrophe 49, 50. ' Oserya 17, 24. Ostrearia 130. Pancheria 97, 102 Parnassia 66. Parrotia 125, 126. Peltiphyllum 49, 61. Penthorum 29, 38. Philadelphus 69. Phyllonoma 79, 88. Pileostegia 73, 77. Pittosporaceae 106. Pittosporum 409, 440. Platanaceae 137. Platanus 144. Register. Platycrater 73, 74. Platylophus 97, 99. Podostemaceae A. Podostemon 47, 4. Polyosma 79, 85. Pronaya 109, A443, AA4. Pseudobaeckea 435, 136. Quintinia 79, 83. Raspalia 435. Rhodoleia 121, 122. Rhyncholaeis 17, 19. Ribes SS. Rochea 29, 38. Rodgersia 47, 48. Roussea 79, 81. Saxifraga 49, 59. Saxifragaceae 41. Saxifragella 49, 64. Schizomeria 97, 400. Schizophragma 73, 76. Sedum 29. Sempervivum 29, 31. Sollya 109, 443. Sphaerothylax 47, 22. Spiraeanthemum 96, 97. Spiraeopsis 97, 400. Staavia 135, 136. Stephanostemon 64. Suksdorfia 49, 52. Sullivantia 49, 52. Sycopsis 427, 128. Tanakaea 48, 49. Tellima 50, 63. Tetilla 69. Tetracarpaea 79. Tetrathyrium 127. Thamnea 434. Tiarella 49, 64. Tittmannia 4134. Tolmiea 49, 62. Triactina 29, 38. Tribeles 79, 83. Trichocladus 427, 130. Tristicha 46, 48. Vahlia 65. Valdivia 79, 83. Weddellina 16, 18. Weinmannia 97, 100. Whipplea 69, 72. Zahlbrucknera 49, 6A. Verzeichnis der Nutzpflanzen und Vulgärnamen. Aendschelu 1296. Agresch 92. Buschuri-jag 124. Goosberry 92. Grosseille 92. Hortensie 76. Jasmin 7A. Johannisbeere, Rote 92. Johannisbeere, Schwarze 91. Kirsch-Johannisbeere 93. Klosterbeere 92. Krausbeere 92. Krusbär 92. Kruschownik 92. Llaupanke 69. Mauerpfeffer 30. Milzkraut 64. Nanta-yop 123. Platane A4t. Rasamala 125. Ribesel 93. Sikadoengdoeng 425. Stachelbeere 914, 92. Storax 4124. Temir Agasch (Eisenholz) 126. Tripmadam 30. Tui 126. Umpbürtel 126. Witch Hazel 429. e Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. SAHIN ) Sal en Pan) NT a a IN N [ HN H Al A 5185 IN! En Ep na nee Den 4 ra Der Dr ARE A ne re nn ET GDEE # . io” TREE TEE az Te Era ee er ae pe ge