L-Adamovic \, Rx | | DiePflanzenwelt „ Dalmatiens &_ Leipzig Verlag -DR WernerKlinkhardt “ Gray Herbari Purchase December 1970 3 BEER RN ADAMOVIC DIE PFLANZENWELT DALMATIENS N NT KÄRNTEN SPAENDRORAEN A j ji AH aERE nr ‚) a In: L (" [) M An DIE PFLANZENWELT .DALMATIENS VON PROF. DR: LUJO ADAMOVIC PRIVATDOZENT FÜR PFLANZENGEOGRAPHIE AN DER K. K. UNIVERSITÄT WIEN MIT 72 TAFELN IN SCHWARZDRUCK | “LEIPZIG 1911 VERLAG VON DR: WERNER KLINKHARDT Ar, uvı_ ray Herbarlum {) Harvard University 7 f d { } N OL e,, | " 1} i $ ’ y | Druk von Ernft Hedrih Nadf., G. m. b.H., Leipzig. U 23:90 VORWORT eitdem Dalmatien in die Reihe jener Länder gelangt if, die als beliebtes Reifeziel gelten, ift auf jedem Gebiete — bis auf die Botanik — ein erfreuliher Zuwads der Literatur zu verzeichnen. Und gerade die scientia amabilis hat ja im vollften Maße Anfprudh, in gebührender Weife vertreten zu werden, da die Pflanzenwelt Dalmatiens eine der herrlihften Zierden und die wichtigften Handels- und Erwerbsquellen diefes Landes enthält. Wenn ih mich entf&hloffen habe, die Öffentlihkeit und be- fonders das Dalmatien bereifende Publikum mit den Vege- tationsverhältniffen diefes Landes bekannt zu maden, fo ge- fhah es in dem Streben, eine fühlbare Lücke auszufüllen und zu gleicher Zeit meine Heimat von ihrer fhönften Seite vor- zuftellen. Damit das Büdlein an Klarheit und Einheitlihkeit nichts einbüße und fomit auch den weiteften Kreifen zugänglic fei, habe ich in demfelben durchgehends eigene Erfahrungen und perfönlihe Eindrücke in gemeinfaßliher fchlihter Form dar- geftellt. Möge es mir an diefer Stelle geftattet fein SE. EXZELL. GEHEIMRAT BARON N. VON NARDELLI Statthalter von Dalmatien, durch deflen generöfe Unterftügung die Herftellung fo vieler und koftfpieliger photographifhen Aufnahmen ermöglicht wurde, dankbarft hervorzuheben. Die dem Büdlein beigegebenen 24 lithographifchen Tafeln find insgefamt von der botanifhen Kunftzeichnerin Fräulein Gertrude Bartufh in Berlin mit größter Genauigkeit, nadı Her- barmaterial gezeichnet, wofür ich ihr herzlichften Dank fage. Für die prächtige und überaus reiche Ausftattung des Werkes gebührt dem Herrn Verleger mein aufrichtigfter Dank. Von feiner Seite ift nichts verfäumt worden, um das Bücdlein zu einer guten und zweckentfprechenden Publikation auszugeftalten. L. ADAMOVIC. INHALT Seite Vorwort A. Einleitung s onen AU Geographifhe Lage . Geographifhe Breite. Geographifhe Länge Klima Kaltefiubeinrichtungenk Schut gegen Dürre Sommerruheftadium . Licht . Winde . Kampf ums Dafein Kommenfalismus Sukzession Epiphyten, Sabroahricl Pörufkenl B. Schilderung der Landfdhaftsformen L Natürlihe Vegetationsformationen m AR EEE RES 1. Die Macchie . 2. Wälder . 3. Felfentriften . 49 4. Felfen 55 5. Mauervegetation 64 6. Hecken . 67 T: Mieten: at 70 8. Sumpf- und Woaflervegetation . 72 a) Salzwaflerfümpfe . PRSLE 72 b) Süß- und Eekwalkeriimpfe REN 72 c) Waflerpflanzen . AURR 73 9. Die Vegetation des en 74 Inhalt DO. Kulturland. 1. Ackerland RUHR a) A ideartent Bull b) Gemüfepflanzen . . - » c) Hülfenfrühte . d) Nut- und Indußriehflunsen ; 2. Obft- und Weingärten. . . » a) Obflbäume . . ... . b) Weingärten RAU ec) Der Ölbaum ..... 3. Zierpflanzen und Ziergärten 4. Unkräuter i Ruderalpiiansen ? Segetalpflanzen C. Höhenftufen der Vegetation Dalmatiens . 1. Immergrüne Stufe 2. Mifhlaubftufe . 3. Submontane Stufe 4. Montane Stufe . 5, Voralpine Stufe . N 6. Subalpine Stufe . . . » D. Wictigere botanifhhe Literatur über Dalmatien. E. Verzeichnis der abgebildeten Pflanzenarten F. Regifter . A. EINLEITUNG. Adamovi&, Pflanzenwelt Dalmatiens N NE W U) f A AN FR ährend in Mitteleuropa überall faftige Wiefen und aus- gedehnte Waldungen, teils anmutiger Laubbäume, teils düfterer Nadelhölzer, die Landfhaft f(hmücken und ihr ein be- fonderes Gepräge verleihen, find es im Süden ganz andere Szenerien, welche als tonangebende, charakteriftifhe Landfcdhafts- formen in den Vordergrund treten. Die majeftätifhen Bucden, die fchattenfpendenden Ahorne, die duftenden Linden, die zitternden Efpen, die mächtigen Pap- peln, die edlen Tannen, die düfteren Fichten und insbefondere die bunten Wiefen, mit all ihren lieblihen Blümlein, verfhwin- den vollftändig am Geftade der Adria. Und wenn aud diefe Küftenländer ohne all die erwähnten Zierden find, fo entfalten fie doch eine foldhe Fülle von eigen- artigen und eigentümlichen Reizen, daß fie reht fiimmungsvoll und anmutig wirken und den Wanderer zu entzüken, ja zu bezaubern vermögen. Die Hauptzierde Dalmatiens bildet die bekannte mediter- rane Flora, jene formen- und farbenreice, betäubend duf- tende Vegetation, welche größtenteils aus immergrünen Ge- wächfen befteht, die durchweg nur in den Küftengegenden des Mittelmeergebietes maflenhaft auftreten und daher als redıt bezeichnend für die Phyfiognomik der dortigen Landfchaft gelten. Wenn aud diefe immergrüne Vegetation das ganze Becken des Mittelmeeres entlang verbreitet ift, fo ift fie dodh nicht überall gleichartig und einheitlich ausgeprägt, fondern erleidet in verfchiedenen Teilen des Gebietes mannigfade Alterationen, die von den in einzelnen Gegenden verfhieden ausgeftalteten Lebensbedingungen*) hervorgerufen werden. *) Unter Lebensbedingungen verfteht man, bekannterweife, die Zufammen- wirkung fämtliher Faktoren, weldhe auf den Haushalt der Pdanzen ihren Ein- Auß, fei es günftig oder fhädlih, ausüben. 1* 4 Einleitung. Von der hervorragenden Bedeutung der geographifchen Be- deutung der geographifhhen Lage, vorzüglih der geographi- fhen Breite, für die Lebensbedingungen der Pflanzenwelt, belehrt uns die Verteilung der Gewäcdlfe auf der Erdoberfläce, denn wir wiflen ja, daß mit dem Abftand vom Äquator das Klima allmählich rauher wird, und daß die damit in Verbin- dung ftehende horizontale Verbreitung der Pflanzen und hier- mit die horizontale Gliederung der Vegetation gegen die Pole zu riefige Umänderungen durchmakdht. Der Einfluß der geographifhen Lage wird in den Adria- ländern fehr ftark von den tektonifchen Verhältniffen diefer Länder beeinträhtigt. Wäre an der Stelle des Velebit und Dinara-Gebirges und des kroatifch-bosnifchen Hochlandes eine ausgedehnte Ebene oder eine Hügellandfhaft, dann wären auch das Klima und fomit die Lebensbedingungen bedeutend günftiger für wärmeliebende Elemente, als fie gegenwärtig find. Und wie enorm der Einfluß eines einzigen, wenn auch verhältnismäßig fehr fchmalen Gebirges ift, erfieht man aus der merkwürdigen Tatfache, daß der Velebit an feinen Oftab- hängen eine rein mitteleuropäifche Flora befit, während an feinen Weftabhängen mediterrane Elemente haufen. Der geographifcen Breite haben die füdlichen dalmatinifhen Bezirke den Befi; vieler mediterraner Pflanzen zu verdanken, die in der nördlichen Adria nicht mehr vorkommen. So kommen beifpielsweife nur auf Lefina (Hvar) und den umftehenden Klippen vor: Acanthus spinulosus Lotus angustissimus Aegilops biuncialis Melilotus elegans Alkanna tinctoria Ononis mitissima, audh auf Liffa (Vis) Alyssum latifolium =. ‚‚MNatsix beide audh auf: Asphodelus neglectus »„ ramosissima Liffa (Vis) . Biscutella didyma Ophrys iricolor Carex illegitima Orobande crinita Centaurea melitensis Papaver somniferum (verwildert!). Convolvulus Soldanella Phalaris nodosa Cuscuta breviflora Ranunculus chaerophyllius Cyperus glaber Scaligeria cretica Daucus mauritanicus (auh auf Silene annullata Pelagofa) » lusitanica Einleitung. 5 ee 2 10.0, 70375, 20 BuaE Pe ee a a nen Diotis candidissima Silene remotiflora Galium setaceum Stipa tortilis Hedysarum capitatum Tragopogon eriospermum Helianthemum arabicum Trifolium intermedium a Savii &' mutabile, auf Lifa (Vis) Iberis Zanardinii Vieia leucantha Lactuca angustana Vulpia Micdelii beide auh auf Lavatera hederifolia » uniglumis Bufi (Bisevo) Linaria cirrhosa 1: & Es kommen ferner fowohl auf Lefina (Hvar) als aud um Ragufa (Dubrovnik) viele Pflanzen vor, die fonft in nördlichen dalmatinifhen Gegenden nirgends bisher beobadıtet wurden, zum Beifpiel: Aceras anthropophora Dianthus velutinus Andropogon hirtus Gladiolus communis Convolvulus Cneorum (auch auf Pe- Nareissus polyanthus lagofa) Santolina Chamaecyparissus Cheilanthes Szowitsii Seriola aethnensis = odora Thesium humile Cyperus badius Tinea maculata Delphinium brevicorne (audı Dernis) a Die wärmfte Infel der Adria, Pelagofa (Palagruza), befitt mehrere eigentümliche Arten, die fonft in nördlicher gelegenen Gegenden nirgends vorkommen. So zum Beifpiel: Alyssum leueadeum, audh auf La- Koniga maritima gosta Matthiola incana Artemisia arborescens, audh beiBudva Mesembrianthemum nodiflorum Brassica Botteri Muscari speciosum Centaurea crithmifol. ha nn auf Ornithogalum Visianianum “ Frideriei \iern or Pancratium maritimum (auch aufLifa, Centranthus Caleitrapa Lakljan und um Budva) Dianthus multinervis Senecio leucanthemifolius u. v. a. Die zweitwärmfte Infel Dalmatiens, Liffa (Vis), beherbergt verhältnismäßig wenige Pflanzen, die nur hier auftreten. Die wichtigften davon find: Anacyclus radiatus Crataegus Azarolus Caucalis leptophylla Plantago serraria Chamagepeuce stellata Salvia grandiflora 6 Einleitung. Dagegen teilt auch diefe Infel viele wärmeliebende Pflanzen mit Ragufa (Dubrovnik). So beifpielsweife: Anthyllis barba Jovis (auch auf Pe- Phlomis fruticosa lagofa) Salvia viridis Daucus setulosus Sedum stellatum u. v. a. Auf Curzola (Kor&ula) kommen fehr wenige Pflanzen vor, die niht auh im übrigen Dalmatien gefunden wurden. Die wichtigften davon find: Brassica mollis Statice ferulacea, diefe auh auf Sab- Coronilla juncea bioncello (Peljesac) Euphorbia dendroides (auh um Ra- gufa und auf Pelagofa) Sehr reich dagegen an eigentümlihen Gewädfen ift die Um- gebung von Ragufa (Dubrovnik). Es kommen beifpielsweife nur in diefem Bezirke vor: Allium margaritaceum Mpyrtus tarentina » rotundum Narcissus Pseudo-Narcissus Anthemis dia Nonnea lutea Argyrolobium calycinum Ononis brahystahya Bellis annua Opuntia amyclaea Centaurea lanceolata Ornithopus compressus Cercis Siliquastrum Paeonia corallina Crocus dalmaticus Pinus Pinea Crupina moschata Plantago Weldenii Franca pulverulenta Prangos ferulacea Fritillaria involucrata Salicornia fruticosa Galanthus graecus Senecio Cineraria Gomphocarpus fruticosus Smilax nigra Helminthia humifusa Solanum sodomaeum Hyaeinthus dalmaticus Statice articeulata Mandragora vernalis > corcyrensis Medicago carstiensis Tulipa Grisebahiana Mesembrianthemum cristallinum Xeranthemum inapertum u. a. Nicht unbedeutend ift die Anzahl der Pflanzenarten, die um Ragufa (Dubrovnik) und in den Bocche von Cattaro (Boka Kotorska) vorkommen, wie zum Beifpiel: Einleitung. 7 Anemone apennina Lavandula latifolia Arum orientale Lolium subulatum Calamintha origanifolia Polypodium semilacerum Cotyledon parviflora > serratum Crataegus Pyracantha Putoria calabrica Cyperus olivaris Romulea crocifolia Cytisus monspessulanus Seseli globiferum » Villarsii Sideritis purpurea Dianthus obcordatus Stahys menthaefolia Euphorbia Characias Trifolium patulum Gladiolus illyrieus = Pignautii r triphyllus Urtica membranacea Gymnogramme leptophylla u.o0. Isolepis tenuis Sehr arm an eigentümlihen Arten ift troß feiner füdlichen Lage der Bezirk von Cattaro (Kotor), was felbfiverfändlich dem Einfluffe der tektonifchen Verhältniffle zuzufcreiben if. Dort vermitteln die montenegrinifchen Hochgebirge der Küften- landfhaft eine größere Feuchtigkeit, weldhe zwar eine Milde- rung der Sommerdürre, dafür aber auch eine größere Strenge des Winters verurfact, was auf viele Pflanzen, die eine längere Vegetationsperiode oder größeren Wärmebedarf haben, nah- teilig wirkt. Von den in nördliheren Gegenden Dalmatiens bisher nicht beobachteten Pflanzen der Umgebung von Cattaro (Kotor) find folgende befonders hervorzuheben : Allium cornutum (nur bei Budua) Micromeria Kerneri Campanula ramosissima a parviflora Cotyledon Umbilicus Ophrys bombyliflora Cytisus Tomasinii Ordhis saecifera Daphne Cnidium Satureja parviflora Matthiola glandulosa (nur bei Budua) u.a. Aber nicht nur die geographifche Breite, fondern auh die geographifche Länge übt auf den Haushalt der Pflanzen einen großen Einfluß aus, denn auch mit der weftliheren oder öftliheren Lage einer Gegend ändern fih die Vitalitätsverhält- niffe und fomit auch die Phyfiognomik der Vegetation, Es wurde feftgeftellt, daß die um das Mittelmeer gelegenen Län- der um fo kühler find, je weiter nacı Often fie gelegen find. Dies wird mit der Entfernung vom Atlantifhen Ozean erklärt, 8 | Einleitung. und fomit von feiner und des Golfftromes warmen Wirkung, welche die kleinen Binnenmeere nie erfegen können. Diefem Umiftande ift es zuzufchreiben, daß Dalmatien kühler als Süd- italien, diefes bedeutend kühler als Spanien ift und auch eine entfprechend ärmere Flora als das letterwähnte Land befitt. Das Klima der adriatifhen Länder, vorzüglich der Infeln und der füdlicheren Küftenftriche, ermöglicht eine faft ununter- brocene Entwicklung der Vegetation den ganzen Winter hin durch. Redt viele Pflanzen ftehen gerade in den Wintermonaten in beftem Entwiklungsftadium. Im November blüht der phö- nizifhe Sadebaum (Juniperus phoenica — Somina), der Efeu (Hedera Helix — Brstan), der klebrige Alant (/nula viscosa — BuSina), der gemeine Bitterlattich (Reichardia pi- croides — Kozja&a), der Krummftab (Arisarum vulgare — Mali Kozalac), das dornige Bitterkraut (Pieris spinulosa — Pras£i Radi£), der immergrüne Schneeball (Viburnum Tinus — . Lemprika), die japanifhe Mifpel (Zriobotrya japonica — Nespole) und der herrlihe Erdbeerftrauh (Arbutus Unedo — die Frudht: Maginja, der Strauch felbft: Planika). Schnee- glöckchen, Veilchen, Narziflen, Tazzetten, Hyazinthen, Gänfe- blümlein, die Frühlingszeitlofe (Colchicum Bertolonü — Kafunak) u. v. a. blühen fchon zu Weihnachten. Im Jänner oder Anfang Februar entwickeln ihren unvergleiclich fchönen Blütenfhmuk die Mandelbäume (Mijenduo), diieHundskamille (Anthemis Chia), der Goldlack (Cheiranthus Cheiri — Vihojla), die Safranarten (Crocus dalmaticus, Crocus Weldenü u.a. — Brnduska), die Zypreffen (Cupressus-Arten — Cempres), die Wacdholderarten (Juniperus Oxycedrus — Smrijek; Juniperus macrocarpa — Puk), die Königskronen (Fritillaria-Arten), die Windröschenarten (Änemone hortensis, Anemone coronaria!— Ov£je runo, Kalosili), die Fadennarbe (Romulea Bulbocodium — Zafranika), die Ringelblume (Calendula arvensis — Neven), die Saubohne (Vicia Faba — Bob) u.v. a. Im Monat März entfalten fih die Blütenknofpen der Lorbeerbäume (Laurus nobilis — Lovorika), der Baumeriken (Zrica arborea — Veliki Vrijes, der Pinien (Pinus Pinea — Pinj), der Seeffrandföhren TAFEL 1 ıaqws}dag ayımy uswwousßbzny "swunpquouonmz pun -19PUD9]Q ‘uoupg upur Fsprfg1® Ionpwmus}Ipg 19p 1oyumy "uaßnı -10A10y uayosdäz uoA usgrdg Ip uauoıy usIOp A9qn ‘uSIYoJpunıg Tomz pr uopuyag Syuıf usyun "uoyay nz oddnıbusanßy aus syp31 pun (D2D7>duo vrundg) aruojoyuaıyundg auto yr (1oyuayg wap I0oA) am 1op up *(sısadnı sımddo)) sawpnpıyusoddoy sap pun (Dpodojddus »4paydz) susypqnpıl10ow Sop opjyng obrunsojusynı usbupy ulonpmw up uo\ *(sofypjq) umıppy.ıowwog ur wpou a1o}un 19p ‘(wIoypfg uonou “usbun/ u) opropp1syury wre syo1sg 910g0 1op “(S3P104PUap »1g40ydn7) „ıoypfrusyfo 4 uebrınwnng ı19p »porg ura ol ıpyy yopuyaq (eundg A19p qjpyıszyun Fıpıp) opjazpoyyiy wr pun (oprwo.sAdjoßny us}1OI[oJT 19p gqfpyıoyun) syıypaı usqo SIOJDJIO \ SOp Swypuynpjpurbrig (yruaoıgna) ppnbpy yıppu goypf "Ag Taq uorwoBaAs[pg 9Jp.ıOMT 72 r Einleitung. 9 (Pinus halepensis — Bor), der Pfirfihbäume (Praska), der Apri- kofen (Kaji$), der Palmen und der meiften Zwiebel- und Knollen- gewäcfe (Allium-, Arum-, Gagea-, Iris-, Muscari-, Ornithogalum-, Ophrys-Arten ufw.). Sämtliche im Winter fih entwickelnden Pflanzen Dalmatiens find an die klimatifchen Verhältniffe angepaßt und können da- her ohne Schaden felbft einige Kältegrade vertragen. Die Kältefhußeinrichtungen der Pflanzen beftehen zunädft in der Befchaffenheit des Protoplasmas, im geringen Waflergehalt der Gewebe, in der Umhüllung mit fchlehten Wärmeleitern (Haare, Filzüberzug, trockene Blätter und dergleichen), in der immergrünen Belaubung und vorzüglih in der befdleunigten und heftigeren Atmung, wodurch die Pflanze fih zu erwärmen vermag. Jene Gewäcdfe, für welche der dalmatinifhe Winter keine dermaßen genügende Wärme bietet, daß fie ihre Lebensfunk- tionen fortfezen könnten, werfen ihre Blätter ab, und ruhen während der kalten Monate fo wie ihre Stammesgenoflen in Mitteleuropa. Bedeutend wichtiger und augenfälliger find die Einrichtungen, welche die dalmatinifhen Pflanzen zum Schuß gegen über- mäßige Hite, allzu grelle Sonnenftrahlen und anhaltende Trockenheit getroffen haben. In den Sommermonaten ftellt fih eine zwei- bis dreimonatlihe Dürreperiode ein, während welcher nicht nur der Regen, fondern felbft der Tau zu Selten- heiten gehört. Unter folchen Verhältniffen leidet der pflanz- lihe Organismus Sehr, weil der durch die übermäßige Wärme hervorgerufene allzu große Waflerverluft nicht leicht erfett werden kann. Um diefen Gefahren auszuweichen, fhüten fih die meiften Pflanzen dadurd, daß fie ihren Entwiklungs- lauf entweder vor Eintritt der Dürreperiode gänzlich vollenden (wie einjährige Kräuter und Gräfer), oder daß fie während der Trockenzeit die Lebensfunktionen unterbrehen, um fie nad dem erften Herbftregen fortzufegen. So kommt es bei den meiften dalmatinifhen Gewädhfe zu einem Sommerruhe- ft?adium, während deflen fie ihre Tätigkeit genau fo fiftieren, wie die mitteleuropäifchen Pflanzen während des Winters. 10 Einleitung. Während diefer Sommerruhe werfen einige Pflanzen ihre Blätter gänzlih ab, um im Herbft wieder im neuen Kleide zu erfcheinen. Auf der Tafel 1 haben wir Gelegenheit, zwei Büfhe der baumartigen Wolfsmilhart (Euphorbia den- droides) in zwei verfchiedenen Stadien zu beobachten. Der tiefere, im Mittelfelde des Bildes fih befindende Stock ift nod ganz kahl, während der andere (obere) foeben junge Blätter treibt. Diefes Bild wurde Mitte September (nach dem erften Herbftregen) an den Felfen bei der Villa Gjivovi& (bei Sv. Ja- kob nähft Ragufa (Dubrovnik) aufgenommen. Auf der Tafel 2 fehen wir zwei andere Gewächfe in gänzlich blattlofem Zuftande. Es find dies der Befenginfter (Spartium junceum — Zukva) und der ftehende Goldginfter (Calycotome infesta — Kapinika), welche am Rande einer verwahrloften Ölbaumanlage bei Ragufa im Äuguft aufgenommen wurden. Der Befenginfter treibt über- haupt fehr wenige Blätter, die er im 'Sommer abwirft. Der Goldginfter befizt dagegen während des Winters und Früh- jahrs eine fehr große Menge von Blättern, die er im Sommer gänzlich verliert. Die Pflanzen, welche ihr Laub auch während der trockenen Periode vollftfändig behalten, fuhen fih durch verfchiedene Einrichtungen vor Dürre und zu grellem Lichte zu fhüten. Redt viele Pflanzen haben fehr wenige und unanfehnliche (Ephedra) oder ganz kleine ifodiamentrifh gebaute Schuppen- blätter, wie die Tamarisken (7amarix), Glasfhmalz (Sali- cornia), Nadelhölzer u. v. a. Ändere rollen im Sommer ihre Blätter ein, wie die Eriken, die Strohblumen (HAelichrysum italicum), viele Farnkräuter und namentlich die Gräfer. Viele Gewädfe fchüten ihre Gewebe durch einen dichten Filz- oder Haarüberzug, wie z.B. /nula candida, Stachys italica, Teucrium Polium, Marrubium candidissimum, Salvia officinalis u. a. Solche Trihombildungen kommen vorzüglih auf der fpaltöffnungs- reichen Unterfeite der Blätter wie z. B. beim Ölbaum, bei der immergrünen Steineiche (Quercus Ilex — Cesvina) ufw. vor. Auch den ätherifhen Ölen, an welchen recht viele dalma- tinifhe Gewähfe (faft fämtliche Lippenblütler, Doldengewädhfe, der Lorbeerbaum, die Myrte, die Ziftrofen, die Eriken ufw.) "SIOJPJIOA\ SOp Swypuynpjpunßrig ‘Inf spug (yruaoıgna) pynboy ISq uswwousßyny "wnıpoy -I9WUIOS WOFOJ4}DIG UL (D7safun 3W07034PDJ) 19 yurBpToH 19pusıpay pun (unaaun/ wnmapds) sayurbusjag a an aa) Fu KT = Einleitung. 11 reih find, wird eine Schugaktion gegen Dürre zugefcrieben. Die über die mediterrane Vegetation fich lagernde, mit ätheri- fchen Ölen gefättigte Luft foll die Diathermanfie (den Durh- gang der ftrahlenden Wärme) fhwäcden und fomit aud den Wafferverluft der Pflanzen verringern. Andere Vorrichtungen zur Herabminderung der Tranfpiration find in der kräftig entwickelten Cuticula und der oft ftark ver- dikten Epidermis ausgeprägt. Einen folchen Bau zeigen faft alle immergrünen Blätter. Zu felbem Zwecke dient die Ein- fenkung der Spaltöffnungen und die Verholzung ihrer Schließ- zellen bei den Nadelhölzern, den immergrünen Eichen, bei Ruscus, den wilden Spargeln u. a. Die fteil aufgerichtete Stellung der Blätter reht vieler dal- matinifher Pflanzen, insbefondere der Cladodien von ARuscus dient ebenfalls der Herabfegung der Tranfpiration fowie zur Abwehr des allzu grellen Lichtes. Andere Pflanzen fhüten fich ferner durch waflerfpeihernde Gewebe (Sedum, Ulmus, Celtis, Paliurus, Zizyphus u. a.), gerb- ftoffhaltige Schleimzellen (Cerafonia, Pistacia, Rhus u. a.) durch Milchfaoft (Euphorbia, Lactuca, Sonchus, Reichardia, Campanula, Cynanchum ufw.), oxalfaurem Kalk (Fucus u. a.), Zyftolithen (Rhus) und viele andere Einrichtungen. Auch das Licht hat einen großen Einfluß auf die Entwik- lung der Pflanzen, und der alte Spruch „Ohne Licht kein Leben“ hat namentlich bei den Pflanzen feine größte Berectigung.: Die Wichtigkeit des Lichtes wurde vorzüglich durch die bahn- brechenden Arbeitenv. Wiesners*)gebührend gewürdigt und ins rechte Licht geftellt. Diefem Forfcher verdanken wir eine große Reihe von Beobachtungen, fowie eine befondere Methode, die uns ermöglicht, den Lihtgenuß einzelner Pflanzen zu beflimmen. J. v. Wiesner**) hat auf die große Bedeutung des diffufen ®) Wiesner, J., Heliotropif&äe Erfheinungen (1880). — Photometrifhe Unterfuhungen (Situngsber. d. Kaif. Akad. d. Wifl. 1893, 1895, 1900). #) Wiesner, J., Über die Beziehung der Stellungsverhältniffe der Laubblätter zur Beleudhtung. (Beridt. d. Deutfh. Botan. Gef. Jahrg. 1902, Bd. XX, Heft I, p. 86.) 12. Einleitung. Tageslichtes für das Gedeihen der Pflanzen zuerft und in ver- fhiedenem Zufammenhange hingewiefen und dargelegt, in welcher Einfhränkung die Sonnenbeleuhtung förderlih auf die Gewädhfe wirkt, die im allgemeinen gegen intenfive Strahlung fih durch die verfhiedenften Schußeinrichtungen wehren. Es fei in diefer Beziehung zunädft die Blattftellung zum Lichte erwähnt. Das Streben des Laubblattes nach dem Oberlicte ift in zahlreichen Fällen der Blattanordnung ausgeprägt, nicht nur bei Pflanzen, welche freiftehend auftreten, fondern aud bei folchen, welche im Schatten anderer gedeihen, und nicht nur bei Gewähfen mit unverzweigten Stengeln, fondern auc bei Bäumen mit komplizierter Verzweigung. Durch die Stellung, Form und Größe der Blätter werden mannigfaltige Beleuchtungsverhältnifle bedingt, je nah dem Lichtbedarf der Pflanzen. Pflanzen, deren Blätter Rofetten bilden (Taraxacum, Salvia Bertoloni, Cichorium, Silybum u. dergl.) genießen das ftärkfte Licht, insbefondere wenn die einzelnen Blätter vollkommen frei ftehen, ohne fich gegenfeitig zu decken. Niht alle Pflanzen können das ganze Licht, welches ihnen die freie Lage zur Verfügung ftellt, gleich gut ertragen. Da- her wehren die Pflanzen die für ihren Haushalt überflüffige Lichtmenge ab. Die meiften Gewädfe erreichen dies durc die Blattftellung. Diefe ift entweder primär fo ausgebildet oder wird fekundär durch das Licht fo verändert, daß den Blättern der Sprofle nur ein Teil des Lichtes zukommt, oder nötigen- falls das ftärkfte Licht gefihert wird. Diefen Zwecken dienen fämtlihe heliotropifhen Bewegungen und Drehungen der Pflanzen. So richten fich beifpielsweife, bei ftarker Sonnen- beleuchtung, ganz aufrecht die Blätter von Cylisus ramentaceus in der Weife, daß die Längshälften der Blattfpreite ftark auf- gerichtet werden, wodurd ein Teil des Sonnenlihtes abgewehrt wird. Denfelben Zwecken dienen die Stellungen fogenannter reitender Blätter (/ris-, Gladiolus-Arten), der Kompaßpflanzen (Lactuca-Arten), die heliotropifhen Torfionen der Internodien bei vielen Campanula-Arten ufw. TAFEL 3 -[yp57 um uorıpopy ur (vuvın/[ 0119 pun (NIT 19p up) usgg 'puopum "SI9JDJIO N SOp Awypuzynpjpurbrıg Top] >pug *(rAouba219H) oAonu woy) Pzunwbrıag uswpjrupıpn[ ısp wpjng ur >f (usyun) syıpaı PnpıIyıoyurbpjog waurs np (Smwassınmus] SsnjnajJ0auoy) aPpuUIMASgJIS 2 e. Ms yeil 2 au Sr A r N pP” . > an Einleitung. 13 Audh durh die Form der Blätter erzielt die Pflanze eine ähnliche Regelung der Lichtverhältniffe wie durch die Stellung. Pflanzen, die eine geringere Lihtmenge braucden, befigen in der Regel auc kleinere Blattfpreiten als jene, die ein großes Lichtquantum benötigen. Dies läßt fich felbft bei einer und derfelben Art verfolgen, wenn wir zwei auf verfchiedene Licht- verhältniffe angewiefene Individuen betrachten. So haben bei- fpielsweife jene Individuen des Cychorium Intybus, welde im Getreide oder zwifchen Weinreben vorkommen, bedeutend größere und breitere Blätter als jene, welche an offenen fon- nigen Lagen auftreten. Bedeutend breiter find die Blätter der Waldform einer Genista sericea als die eines freiftehenden Stokes. Es kommt aber vor, daß Pflanzen in einem gewiflen Stadium mehr Liht brauchen und dann breite und große Blätter befigen, während fie fpäter nicht fo viel Licht ertragen können und dann bedeutend kleinere Blätter erzeugen. Ein lehrreiches Beifpiel folder Anifophyllie bietet uns die Silber- winde (Convolvulus tenuissimus). Die grundftändigen Blätter, welche im dichten Rafen anderer Pflanzen ftehen, würden zu wenig Licht genießen, wenn fie in ihrer herzförmigen Spreite dafür nicht einen Behelf getroffen hätten. Der Stengel fhießt hoch auf, kommt dann aber in zu intenfive Lichtverhältniffe, daher die Blätter daran fingerförmig gefpalten. Es ift aber nicht allen Pflanzen befhieden, die nötige Licht- menge zu genießen. Manche find in Rükfiht auf die übrigen Lebensfaktoren an einen für Lichtverhältniffe ungünftigen Standort geraten find. In fo prekärer Lage befinden fich bei- fpielsweife die meiften Niederwuchselemente eines Waldes. Sie finden aber Abhilfe darin, daß fie entweder ihre Vege- tationsperiode vor der gänzlihen und dichten Belaubung des Waldes durchlaufen, oder fih dur photometrifhe und helio- tropifhe Bewegungen die nötige Lichtmenge verfchaffen. Wie wir bereits hervorgehoben haben, können aber nicht alle Pflanzen die Lichtmenge, die ihnen ihr Standort bietet, ertragen. Daher haben mande außer den erwähnten heliotropifhen Bewegungen und Krümmungen auch andere Formen von Anpaflung entwidkelt, wodurh fie vor fchäd- 14 Einleitung. lihen Einflüffen allzu intenfiven Lichtes gefhütt werden. Es find dies vor allem verkleinerte Blattfpreiten, geringere Blatt- zahl, Haare, Wads, Harz, Anthozyan ufw. Wenn die Pflanze auch mit diefen Mitteln fih nicht genügend fhüten kann, dann bewohnt fie nur fchattige Stellen. Von Schattenpflanzen find bei der Befprechhung der Felspflanzen einige Beifpiele an- gegeben. Änderfeits gibt es wiederum folcdıe Pflanzen, die nur an ‘ganz! fonnigen, vollkommen freien Lagen fortkommen können. Aud von lihtliebenden Pflanzen find an der oben angeführten Stelle einige Beifpiele angeführt. (Vergl. S. 60.) Da die Lichtintenfität mit der Höhe zunimmt, fo finden die Gebirgspflanzen darin einen ausgleichenden Erfat für die kür- zere Dauer der Vegetationsperiode, da fie ja fhon in einem kürzeren Zeitraum die für ihre Lebensfunktionen nötige Licht- menge erhalten können. Außerdem foll das Höhenlicht über- haupt andere Befcaffenheit befizen als das der Ebene. Der Wind fpielt im Leben der Pflanzen Dalmatiens eben- falls eine bedeutende Rolle. Sein Einfluß auf die Vegetation ift teils zerftörender, teils fördernder Natur. Einmal fhädigt er die Pflanze durch feine mechanifce Tätig- keit, und dann, was noch gefährlicer if, durh fein Austrok- nungsvermögen. Die mecanifhe Arbeit der Windtätigkeit umfaßt zwei Prozefle: Die Erofion und die direkte Befhädigung der Pflanzenteile. Die Winderofion befteht aus zwei Operationen: aus der Ablation oder Deflation, worunter die Wegtragung der lokeren und lofen Bodenmaffen verftanden wird, und aus der Korrofion, womit man die fhleifende und reibende Wirkung bezeichnet, die der Wind mittelft fortgerifflener Sand- und Steinkörner auf die Pflanzenteile ausübt. Durc den Deflationsprozeß werden vielePflanzen der nötigen .Erdfchicht teilweife oder gänzlich beraubt. Dadurch werden ihre weiteren Exiftenzbedingungen erfchwert und fie der Austrok- nungsgefahr durh Wind und Sonne ausgefett. Bedeutend größer ift die direkte Befhädigung durh die TAFEL 4 % % e Ur? ia Schattige Felfen auf der Infel Giuppana (Sipan). Oben und in der Mitte links Milzfarn (Ceterach officinraum 1), dazwifhen, fowie in der Mitte des Bildes Cheilanthes odora (2), Cheilanthes Szovitsii (3), Campanula Erinus (5), Sedum hispanicum (6) und ganz unten Asplenium Trichomanes (4). Originalaufnahme des Verfaffers. TREE HR. WER 2 8 To SEHE TS REAL RE ER AR: - AD; Se; is M YA 4 N { Bi % I ’ L y Y 14 m. ” is. Ki} s d naöz 2 > > Aue IE m eIto - „ u e Be - 2 an? zı4rr] jo > " \ Ir Be * nr een Be ; lichen Einflüfen allzu intenfiven Lichtes gefhütt werden. Be“ find dies vor allem $rerkleinerte Blatkfpreiten, geringere Blatt- | zahl, ‚Haare, Wachs, Harz, Anthozyan ufw. Wenn die Planze auch mit diefen Mitteln fih nicht genügend fhüten kann, dahn | bewohnt fie nur fdhattige Stellen. Von Schattenpflanzen find Bei der Befprehung der Felspflanzen einige Beifpiele n- gegetjen. Anderfeits gibt es wiederum foldıe Pflanzen, die n nn an ‘ganz !fonnigen, vollkommen freiefti Lagen fortkommen. können. Audh von lihtliebenden Pflanzen find an der oben A angeführten Stelle einige Beifpiele a. mean (Vergl. S. N R% D4 die Lichtintenfität mit der Höke zunimmt, fo fin die Gebidgspflanzen darin einen ausgleihenden Effat für di kür- hi i zere |Da®er der V@getationsperiode, da fie ja fdhon in einem & ; kürzeren Zeitraum die für ihre Lebensfunktionen nötige Liht- | menge erhalten können. Rıßerdem foll*das Höhenliht über-- haupt andere Befchaffenheit befien als das der Ebene. s Der Wind fpielt im Leben der Pflanzen Dalmatgens eben- falls jeine bedeutende Rdle. A Sdin Einfluß auf die Vegetation ift teils zerftörender, teils ‚SE fördeaender Natur. N Einmal fhädigt er die Pflanze dufc feine mechanifche gie ©; keit, und dann, was noch gefährlicher ift, EHER fein Austro nungkvermögen£ € 1 Die mecanifhe Arbeit der NEN umfaßt zwei | Proztffe: Die Erofion und, die direkte Befchädigung der | Pflankenteile. r NT D Winderolion beteht aus zwei Operationen: aus der |: Abidtion oder Deflation, worufiter die Wegtragung der u lockefen und lofen Bodeniaflen verftanden wird, und aus der |: Kordofion, womit man die fchleifende und reibende Wirkung |' bezeikhnet, die der Wind mittelft fortgeriffener Sand- le Steinlkörner auf die Pflanzenteile ausübt. ME; Dir den Deflationsprozeß werden viele Pflanzen der ar Erdfhicht teilweife oder gänzlich beraubt. Dadurch werden ihre. weitdren ExiltenzSedingungen erfhwdt und fie der Austrodk- nungkgefahr durch Wind und Sonne ausgefett. Bhdeutend größer if die direkte Befhädigung durd ie | F Schattige Felfen auf der Infel Giuppana (Sipan). Oben und in der Mitte links Milzfarn (Ceterach officinraum 1), dazwifchen, fowie in der Mitte des Bildes Cheilanthes odora (2), Cheilanthes Szovitsii (3), Campanula Erinus (5), Sedum hispanicum (6) und ganz unten Asplenium Trichomanes (4). Originalaufnahme des Verfaffers. Einleitung. 15 Windftärke felbft, denn dadurch werden Äfte gebrochen, Krüm- mungen hervorgerufen, welche die fogenannten Befenformen erzeugen, und nicht felten ganze Bäume entlaubt. Am ftärkften ift die mecanifhe Wirkung des Windes an den Gipfeln der Berge. Dort wehen die Winde mit bedeutend intenfiverer Heftigkeit als an den Abhängen und in den Tälern, daher dort audı die größeren Wirkungen. Eine der häufigften Wirkungen der Stürme find die Windbrüche, bei denen nicht felten ganze Waldkomplexe niederbrecen. Die näcdfte Folge davon ift, daß die höchftgelegenen, ver- einzelt gebliebenen und freigelegten Bäume nocd fchwieriger dem Einfluffe der Winde widerftehen können und allmählich verkrüppeln. Die gewöhnlichfte Form diefer verffümmelnden Windtätigkeit befteht in der Befhädigung des Gipfelfprofles, die die Bäume wie abgeftutt und abgekürzt erfcheinen läßt. Häufig ift ferner die bereits erwähnte befenförmige Entftellung der Bäume, welche dadurch entfteht, daß die Äfte an der Wind- feite abgebrochen werden oder austrocknen und der Baum dann nur einfeitig entwickelt erfcheint. Ganz ifoliert bleibende, na- mentlich an der Waldgrenze gelegene Bäume verkrüppeln mit der Zeit derart, daß fie einen bufchbaumartigen oder gar ffrauchartigen Wuchs annehmen. Bei weitem fhädliher als der mecanifhe ift der Aus- troknungsprozeß der Winde. Derfelbe trocknet nicht nur den Boden, fondern auch die Atmofphäre aus, was bei den Pflanzen einen ftarken Verdunftungsftrom hervorruft, welcher von dem zu Gebote ftehenden Waflergehalt derfelben nicht unterhalten werden kann und fomit die Vertrocknung einzelner Blatteile oder ganzer Blätter und Zweige, und bei anhaltender Wieder- holung aud ganzer Pflanzen verurfahen kann. Daher kann die Austrocknungstätigkeit der Winde große Umwälzungen in der Phyfiognomie der Vegetation hervorrufen, indem ganze Formationen mannigfaltige Verunftaltungen er- leiden und dadurh entweder einen fremdartigen Charakter annehmen, oder anderen Gebilden den Platz abtreten müflen. Gegen die erwähnten fhädlihen Einflüffe der Winde ent- wickeln die Pflanzen befondere Anpaflungen, worunter die be- 16 Einleitung. reits erwähnten, gegen zu große Wärme (Seite 9), zu inten- fives Licht (Seite 12) und gegen Kälte (Seite 9) entwickelten Schußeinrichtungen die wictigften find. Näcft den fhädlichen Wirkungen übt der Wind dadurh auch einen günftigen Einfluß auf die Vegetation aus, daß viele Pflanzen durch feine Vermittlung befruchtet werden (anemophile Arten) und andere wiederum, welche leichte Samen und Früchte tragen (wie Taraxacum, Tragopogon, Eupatorium, Achillea, Portulaca, Edrajanthus, Salix, Populus, Tamarix u.v.a.) weit verbreitet werden. Zu den wichtigften anemophilen Pflanzen Dalmatiens ge- hören folgende Gruppen: Schizomycetes, Eumycetes, Bryo- phyta, Pteridophyta, Coniferae, Typhaceae, Gramineae, Cype-' raceae, Äroideae, Juncaceae, Ulmaceae, Moraceae, Urticaceae, Santalaceae, Polygonaceae, Chenopodiaceae, Amarantaceae und viele andere. Einen nicht unbedeutenden Schu gegen alle fhädlichen Wirkungen der Lebensfaktoren verfhaffen fih die Pflanzen durh das Zufammenleben. Es kommt hödft felten vor, daß die Pflanzen vollkommen ifoliert und einzeln, von allen übrigen getrennt, auftreten, es fei denn auf Felsboden. In der Regel ftehen die Pflanzen diht nebeneinander und bedecken gänzlih den Boden mit ihren Stämmen, Zweigen und Wurzeln. Wenn fih die Pflanzen zu Formationen vereinigen, und wenn in diefen Glied an Glied gefellt ift, fo ift dies keinem Zufall zuzufchreiben, denn die Pflanzen find auf das Zufammen- leben angewiefen. Die Pflanzen müflfen gefellig und innig zufammenleben, um fih vor den fhädlih wirkenden Faktoren leichter und erfolg- reiher fchüten zu können. Viele Pflanzen fuchen zum Beifpiel unter dem Schute anderer, vorzüglih dorniger Pflanzen, Zu- fluht vor weidenden Tieren. Infolge der Durchflehtung und Durdhfilzung des Bodens mit Wurzeln und unterirdifhen Organen werden die einzelnen Erd- teilhen feftgehalten und zufammengebunden und fomit vor Erofion und Deflation gefhütt. Durch das gefellige Auftreten. TAFEL 5 Ganz unten, in der Mitte, ein tifolius*. als Liane auf einem Lorbeerbaum u v = NS u ® r an ® "og () & “SQ je} & 3 je} -— je} 8 .-_ en) .-_ je (@) I Q = 3 I S n & —_ ® OD”) er oO a ep 4 ® D-) m 8 v=) [o) H 2 Stechwinde (Smilax aspera) in Lapad bei Gravofa (Gruz) Einleitung. 17 der Pflanzen werden die Feuctigkeits-, Wind-, Liht- und Wärmeeinflüffe geregelt, die Raumverhältniffe befler ausgenütt, die Vegetationsperioden eingeteilt, — mit einem Worte, es werden fämtliche Vorteile ausgiebiger erreicht und allen Ge- fahren wird befler ausgewichen. Das große und wichtige Naturgefet des Kampfes ums Dafein, welcher unter allen Organismen ununterbrochen ftatt- findet, fpielt eine fehr bedeutende Rolle bei der Verbreitung und Verteilung der Pflanzen. Es wird durch ihn ein fteter Wecfel angeftrebt, wobei das befler ausgerüftete, daher kampf- fähigere Element ftaffelweife immer mehr an Boden gewinnt, während das konkurrenzunfähigere allmählih an Terrain verliert. Jede fdheinbar noh fo geringfügige Alteration in den Lebensverhältniffen kann gewiflen Pflanzen derart zugute kommen, anderen wieder fo nachteilig fein, daß die einen einen Vorfprung gewinnen, die anderen einen Verluft dabei erleiden. Ein überaus heißer Sommer, ein zu feuchter Frühling, ein un- gewöhnlich langanhaltender ftrenger Winter, ein Bergfturz, eine Überfhwemmung, ein Brand, eine große weidende Herde und dergleichen können, niht nur direkt fondern aud indirekt große Umwälzungen in der Vegetation hervorrufen. Die dabei den Pflanzen zugute kommenden Kampfwaffen find einerfeits die Lebensbedingungen felbft, nebft den von den Pflanzen an diefe geftellten Anfprüchen, anderfeits die Lebensweife der Pflanzen, ihr Bau und ihre Befchaffenheit. Vor allem fpielt hier der Mengefaktor eine bedeutende Rolle. Eine Pflanze, die eine reht große Samenproduktion oder eine reichliche Fortpflanzungsfähigkeit auf vegetativem Wege (fei es durch Wurzelfproflfe, Bulbillen, Stolonen, Knollen oder Rhizome) befitt, kann felbftverftändlich vor andern Pflan- zen, die folche Fähigkeit nicht befien, einen Vorfprung er- reichen. Im Kampfe ums Dafein übt ferner auh das Zufammenleben der Pflanzen einen großen Einfluß aus. Es ift nicht eine ein- heitlihe Erfcheinung, fondern es läßt fich in verfchiedene Stufen abfondern, die wir in nacftehenden einzeln erwähnen. Adamovic, Pflanzenwelt Dalmatiens 2 18 Einleitung. Zunädhft der Kommenfalismus. Wir verftehen darunter jenes gefellige Zufammenleben, welches Pflanzen verfciedener (feltener gleicher) Natur in ein Gebilde vereinigt, ohne daß die- felben durch irgendein direktes innigeres Band aufeinander angewiefen wären, fondern nur den gemeinfchaftlihen Nahrungs- vorrat teilen. Im Kommenfalismus, vorzüglih bei ungleichartigen Kom- menfalen, fpielt der Kampf ums Dafein eine fehr wichtige Rolle, da die ftärkeren und befler ausgerüfteten Arten beftändig die fhwäceren zu unterdrücken fuchen, indem fie ununterbrochen beftrebt find, ihnen Nahrung und Raum zu rauben. Diefem Übel fuchen die Kommenfalen durh Sukzeffion, d.h. durh die Einrichtung und Einteilung ihrer Vegetationsperiode vor- zubeugen. Durch Sukzeflion nugen die Pflanzen in der Auf- einanderfolge die Raum-, Boden-, Licht-, Wärme- und fonfligen Vitalitätsverhältniflfe günftig aus und weichen zu gleicher Zeit den Kampfgefahren aus. Einen etwas innigeren Grad von Kommenfalismus ftellen die Lianen dar, indem fie an andere Pflanzen, durch das Be- dürfnis nach einer Stüe für ihren Stengel, gebunden find. An der Adria haben wir mehrere lianenartige Gewädfe (Tamus, Clematis, Lonicera, Humulus, Periploca, Cynanchum, Calystegia, Vitis, Asparagus u. a... Am häufigften ift die Stechwinde (Srmilax aspera — Tetivika) in litoralen Gegenden als Liane zu beobachten. Sie wächft zwar auch auf Mauern, aber feltener. Am liebften fchwingt fie fih auf Bäume und Sträucher hinauf. Ein fchönes Beifpiel dafür bietet uns die Tafel 5, wo wir die Stehwinde von einem Lorbeerbaume girlandenartig herab- hängen fehen. Auch die Meerträubchenarten (Zphedra- Arten), welche fonft auch auf Mauern und Felswänden (vergl. Tafel 1) vorzukommen pflegen, flügen fich gerne auf Aftwerk der Sträucher und Bäume. In folher Wacstumsweife ftellt uns einen Meerträubcdenftok die Tafel 6, auf der wir ihn als typifhe Liane auf einer Steinlinde beobachten können. In noch höherem Grad find fämtlihe Epiphyten (bei uns. nur Älgen, Moofe und Flechten), Saprophyten (Pilze, Flechten,, Moofe), Parafiten (Viscum, Loranthus, Arceuthobium, Phelipaea, TAFEL 6 Meerträubcen (Ephedra campylopoda) als Liane auf Stein- linden (Phillyrea) bei Gravofa (Gru2). Unten vorne Zweige von Chriftdorn (Paliurus). Originalaufnahme des Verfaffers. Einleitung. 19 Orobanche, Cuscuta, Pilze ufw.) auf andere Pflanzen angewiefen. Der audh in Mitteleuropa wohlbekannte Efeu ftellt einen Halbparafiten dar, da er unter Umftänden aud felbftändig zu leben pflegt, und felbft in jenen Fällen, wo er parafitär auf- tritt, feine Nahrung zum Teil direkt aus der Erde zieht und fie zu affimilieren vermag. Die meiften Parafiten find aber für ihre Mietpflanze ge- fährliche Gäfte, da fieihr die Nahrung entziehen und fie da- durch allmählich zugrunde richten. 2%* BR Weg u B. SCHILDERUNG DER LAND- SCHAFTSFORMEN. I. NATÜRLICHE VEGETATIONS- FORMATIONEN. 1. Die Macchie. ichts vermag ein charakteriftifheres Bild, ja gewiffermaßen das Wahrzeichen Dalmatiens und der Mittelmeerländer überhaupt treffliher darftellen — als dies die Machie im- ftande ift. . Unter Macchie oder Maquis verfteht man jene immer- grünen Bufchwerke, weldhe teils undurcdringlihe Dickichte, teils von Schratten und Karren zerftückelte und gelockerte Be- ftände bilden, die uns faft überall in Küftengegenden begegnen und denfelben ein eigentümliches, einförmiges Gepräge ver- leihen. Die Macdie nimmt in Dalmatien die Stelle der ehemals vorhandenen Wälder ein, oder befler, fie ftellt eigentlich das noch gefchont gebliebene Unterholz derfelben dar. Für diefe Behauptung fpricht einerfeits der Umftand, daß in diefen Bufhwerken überall noch verkrüppelte und verküm- merte, ftrauchartig entwickelte Exemplare von fonft hohftämmig auftretenden Baumarten (Steineiche, Kermeseicte, Johannisbrot- baum u.a.) zu beobadten find, andrerfeits wiederum die Tat- fache, daß die Maccienbeftandteile faft durchweg in den nod erhaltenen Hochwäldern Dalmatiens als Unterholz anzu- treffen find. Wenn uns aud die Macdie von der Ferne aus gefehen oder oberflählich betrachtet, monoton vorkommt, fo befteht fie dod aus einer mannigfaltigen Reihe von Typen und beherbergt eine große Fülle von Pflanzenarten, die größtenteils ihr eigen- tümlich find. Zu den verbreitetften und härteften Macdhienelementen ge- 24 B. Schilderung der Landfchaftsformen. hört wohl die Steinlinde (Phillyrea media — Zelenika), da fie überall in fämtlichen immergrünen Bufchwerken von Trieft füd- wärts die Küfte entlang, fehr oft auch im Hinterlande bis zu beträchtlichen Höhen (etwa 1000 Meter) anzutreffen if. Die deutfche Bezeichnung „Steinlinde“ paßt gar niht zu diefem Strauh, da er weder verwandtfchaftlihe Beziehungen noch Ähnlichkeit mit Linden zeigt. Die Phillyrea befizt näm- lich immergrüne, lederartige, fchön glänzende, ungeteilte, gegen- ftändige, kleine Blätter, unanfehnliche, gar nicht duftende, grünliche Blüten und eine fchwarze, ganz kleine Steinfruct. Ihre Verbreitung und ihr häufiges Auftreten verdankt die Phillyrea in erfter Linie ihrer vollffändigen Anfprudslofigkeit. Sie gedeiht nicht nur auf tiefem, humusreichem Boden, fondern felbft auf nackten Felfen und auf fenkrecht abfallenden, turm- hohen Wänden, fei es in näcfter Nähe des Meeres oder im krainifch-kroatifchen Karfte, fei es in den hercegovinifh-monte- negrinifchen kahlen Bergen. Aber audı der Umftand, daß diefer Strauch bis auf ein unbedeutendes Brennmaterial, gar keinen fonftigen Vorteil der Bevölkerung bietet, ja felbft vom weiden- den Vieh nicht benagt wird, mag ihm wohl, anderen Macdien- elementen gegenüber, die in der Landwirtfhaft oder Technik eine Verwendung haben, eine rafchere Entwiklung und eine günftigere Verbreitung gefichert haben. Ein nicht minder häufiges und entfhieden härteres Glied der immergrünen Bufchwerke ift der rotbeerige Wadhol- der (Juniperus Oxycedrus oder Juniperus rufesceens — Smrijek, Smrika), der ebenfalls von Trieft füdwärts, nicht nur in lito- ralen Gegenden, fondern auh im Binnenlande (wenn auch oafenartig), bisweilen fogar bis zu einer abfoluten Höhe von 1400 Metern zu finden if. Bedeutend häufiger als Phillyrea bildet der rotbeerige Wacholder, faft ganz allein, reine Be- ftände von fehr großen Dimenfionen, fowohl am Feftlande als auch auf den Infeln. Hier hat man mitunter Gelegenheit, feinen fiphonogamen Schmaroter, die fogenannte Wadhholdermitel (Arceuthobium Oxycedri) zu beobadten. Diefer Wacholder ift in der Regel ftraucartig entwickelt, erreiht aber mitunter, mit feiner pyramidenförmig auf- I. Natürlihe Vegetationsformationen. 25 gefchoffenen Krone, echte Baumdimenfionen. Er ift fparrig ver- zweigt, feine Äfte find gefpreizt, fteif und dichtftehend. Die Blätter (Nadeln) find fehr ftarr, meift ftehen fie dicht gedrängt, fteif abftehend, erreichen eine Länge von 12-15 mm und be- fizen rückfeitig, feitlih der Mittelrippe, je eine mehr oder weniger deutliche Rinne. Die fitenden Beerenzapfen erreihen einen Durchmefler von 5-8 mm, find dunkel bis braunrot und befigen einen fetten Glanz. Mit diefer kleinbeerigen, rotfrüchtigen Wadholderart trifft mitunter auh der großfrühtige Wacdhholder (Juniperus macrocarpa — Puk, Pukinja) gemeinfam auf. Diefer ift jedocd viel feltener als der kleinfrüchtige und ift auf den Infeln und in Küftengegenden häufiger als im Hinterlande. Aber audı diefer Wachholder bildet ftellenweife, allerdings kleinere, wenig ausgedehnte Beftände. Der Hauptunterfhied zwifchen diefer und der vorhergehen- den Art befteht zunähft in der Größe der Beerenzapfen, die doppelt fo groß find (bis 16 mm Durchmefler). In der Jugend find diefe Früchte blau bereift, fpäter werden fie dunkel, röt- lih, braun und glanzlos. Aber auch in den Blättern find ge- wiffe Unterfchiede vorhanden. Die Nadeln find nämlich bis faft 3 cm lang und rüdfeitig, feitlih der Mittelrippe, nicht mit Rinne verfehen, fondern meift flach oder erhaben. Ein ftändiger Begleiter beider rotfrüchtigen Wachholderarten, jedoch nur in Küftengegenden, ift der phönizifhe Sadebaum (Juniperus phoenicea — Somina). Auch diefer Straud bildet nicht felten, namentlich auf Infeln, gefchloffene, faft reine Beftände, fehlt aber auch fonft nie in den wärmeren Lagen des Felt- landes. In näcfter Nähe des Meeres verkümmert er jedod, weil der Einfluß des von Winden landeinwärts gepeitfchten Meerwaflers auf feine jungen Triebe nadteilig wirkt. Der pyramidenförmige Wuchs namentlih aber das Laub des phönizifhen Sadebaums ift jenem der Zyprefle fehr ähnlih. Die fchuppenartigen Blätter ftehen zu drei, in ab- wechfelnden Quirlen, in fechs Längsreihen angeordnet. Die Beerenzapfen find kaftanienbraun, deutlih geftielt und ihr Fructfleifh ift von holzigen Fafern durchfett. Die Erftlings- 26 B. Schilderung der Landfchaftsformen. triebe der Sämlinge des phönizifhen Sadebaums erzeugen fogenannte Retinofporenzweige, an welcden nämlich keine fchuppenförmigen Blätter, fondern nur Nadeln, wie fie etwa der Wacholder befitt, zu beobachten find. Allein, folh ein Zuftand dauert höchftens zwei, drei Jahre, und gewöhnlich find an diefen Jugendformen auch Übergangsformen vorhanden, die beide Blattypen vereinigt tragen. Die Hauptzierde der Macdie bildet entfhieden der herr- lihe Erdbeerftraudh (Ardbutus Unedo — der Straud felbft: Planika, die Fruht: Maginja. Vergl. Tafel 49). Seine glän- zenden, lederartigen, ziemlich großen Blätter ftehen an Schön- heit jenen der Kamelien niht nadı. Einen unbefdreib- lichen Reiz verleiht er aber der Maccdie befonders im Herbft und im Winter, wenn er vollbeladen mit feinen zitrongelben und orangeroten faft walnußgroßen Früchten und mit feinen maiglöckchenartigen, perlmutterfarbigen Blüten prunkt. Einen fhöneren Shmuk könnte fih keine Gartenanlage wünfcen! Und doc begegnet man merkwürdigerweife in den füdlihen Gärten verhältnismäßig fehr felten diefem herrlichen Strauce, der fehr anfprucslos ift und in den Gegenden, wo er zu Haufe ift, auch fehr rafh vorwärts kommt. Der Erdbeerftraud ift ziemlih hart und kann audı einige Kältegrade ohne Nachteil ertragen, wenn fie nicht von an- haltender Dauer find. Er kommt fcdhon in Iftrien vor und ift in allen Küftengegenden und Infeln Dalmatiens reihlih ver- treten. Scheint jedoch in recht warmen Lagen die Nordfeiten vorzuziehen. Ganz befonders üppig ift diefer Strauh auf Meleda, wo er nicht nur ausgedehnte Streken faft allein be- herrfcht, fondern auch beträdhtlihe Wuchsdimenfionen erreicht und Individuen von 8-10 m Höhe gehören! dafelbft zu keiner Seltenheit. Sehr häufig ift der Erdbeerftrauh um den Vrana- fee, auf Sabbioncello (Peljesac), im Canalitale (Konavli), fowie auf den Infeln um Zara, dann auf Brazza, Curzola, Giuppana, Lacroma ufw. Seine Früchte find wohl genießbar, aber nicht befonders wohlfhmedend. Aus denfelben werden Liköre, Branntwein, Marmeladen und Sulze bereitet. I. Natürlihe Vegetationsformationen. 27 Ein fehr charakteriftifhes Glied der Macdhie und zugleich ein fteter Begleiter des Erdbeerftraudhs ift die Myrte (Myrius italica — Mr&a). Diefer Straudh ift bedeutend empfindlicher als fämtliche vorher erwähnten Maccdienelemente und kommt daher nur in wärmeren Küftengegenden vor. Auf der ganzen Feftlandftreke von Fiume bis Sebenico ift die Myrte nirgends zu finden. Nur auf den Infeln ift fie vorhanden. Erft von Spalato füdwärts begegnet man diefem Strauhe auh am Feftlande. Befonders fhöne Myrtengruppen fieht man auf Meleda, Lagofta, Liffa, Lacroma u.a. Obwohl die Myrte ein fehr häufiges Macdienelement ift, fo bildet fie faft nirgends reine Beftände, ja felbft prädominierend tritt fie felten auf. Die fchönen, reinweißen Blüten der Myrte erfceinen erft im Juli und Auguft. Ihnen entftrömt, gleich den Blättern, ein angenehmer aromatifcher Duft, der fich über die ganze fonnen- durchhglühte Atmofphäre ausdehnt. Die Blätter der gewöhnlichen Myrte find lanzettlih, ganz- randig, gegenftändig und fehen denen der Reinweide (Li- gustrum) fehr ähnlih. Auf der Halbinfel Lapad und in der Omblabudt (Rijeka) nähft Gravofa (GruZ) kommt jedoh aud eine kleinblättrige Form (Myrfus tarentina) vor, welche bedeu- tend kürzere und fhmälere Blätter erzeugt. Die vielen fchwarz- blauen, [hwammig-fleifhigen Beeren der Myrte reifen erft im November und find für die Macchie eine fchöne Zierde. Von großer Bedeutung für die Macdie ift auh der Matix- frauc*) (Pistacia Lentiscus — Tr3lja), der in wärmeren Lagen nie zu fehlen pflegt. In Norddalmatien ift er am Feftlande fehr felten. Erft von Spalato (Split) füdwärts tritt er auh am Kontinent häufiger auf. Dagegen fehlt er faft auf keiner Infel. Der Maftixftrauh hat paarig-gefiederte Blätter, welche meiftens aus acdıt ledrigen, ftumpfen Blättchen beftehen, die paarweife auf einem breitgeflügelten Blattftiel angeordnet find. Die Blüten ftehen nach Gefchlechtern getrennt auf verfchiedenen *) Der im Handel vorkommende „Maftix“ ift ein Harz, weldes nicht von dem wildwahfenden Straud, fondern von einem nur im griehifchen Ardipel gezüchteten Baum gewonnen wird, Diefer Maftixbaum ift aber fehr wenig von der wildwacdrfenden Art verfcdieden. 28 | B. Schilderung der Landfchaftsformen. Individuen (zweihäufig). Die Knofpen der männlichen Blüten find fchön dunkelrot, öffnen fih anfangs März und fireuen eine große Menge von Pollen aus, wodurd fie ganz gelb er- fcheinen. Die kleinen beerenartigen Frücte erfceinen in großer Menge als Knäuel in den Blattahfeln oder audı an der Spitze der Zweige. So lange fie nicht vollffändig reif find, befiten fie eine fchöne rote Farbe, die allmählich ins Schwarze übergeht. Mit dem Maftixbaum verwandt, jedoh nidt immergrün*), fondern mit im Winter abfallenden Blättern, ift der fogenannte Terpentinfraud (Pistacia Terebinthus — Smrdljika), der in der Macdie Selten auftritt, häufiger dagegen in anderen For- mationen anzutreffen ift. Das Laub des Terebintftrauces ift unpaarig gefiedert, erfcheint erft Mitte April und fieht jenem der Mannaefche fehr ähnlih. Die Frücte find von der Größe eines Kirfchkerns und ftehen in reich befetten pyramiden- förmigen Rifpen, welche durch ihre hochrote Farbe fehr deko- rativ wirken. Die Blätter und Triebe beider Piftazienarten werden von verfchiedenen Infekten befallen, welche Gallen erzeugen, die befonders beim Terebintftrauch groß werden können und den Früchten des Johannisbrotbaums (den „Bocshörndeln“) ähnlich fehen und unter dem Namen Judas’ Karubben bekannt find. Auf den Infeln um Zara (Zadar) und Sebenico (Sibenik) auf Solta, Brazza (Bra£), Lefina (Hvar), Liffa (Vis), Lagofta (Lastovo), Meleda (Mljet), Giuppana (Sipan) und Lacroma (Lokrum) und nicht minder am Feftlande bei Spalato (Split), Sabbioncello (Peljesac) und Ragufa (Dubrovnik) kommt in der Macdie der edle Rosmarinffraudh (Rosmarinus officinalis — Ruzmarin) vor. Auf Lefina (Hvar) wird aus feinen Blättern ein ätherifches Öl erzeugt, welches fehr gefuht und gefhätt if. Der Ros- marin ift in der Regel kein hoher Strauch (höcftens bis zu 1 m hoch) und kommt nur in den wärmften Lagen und zwar in der Nähe des Meeres auf. Er ift aber fehr genügfam und *) Irrtümliherweife rechnen einige Autoren den Terebintftraudh zu immer- grünen Gewädfen, was jedoh nicht der Fall if, da diefer Straudı feine Blätter regelmäßig in der zweiten Hälfte November verliert und fih erft gegen Ende April wieder belaubt. "SIOJDJIOA SOp Swypuynpjpurbrig | pıdy spug 'swuaosagnd uododoapuy wuoA (121p[g nu) pjng uUlO Spar uoqaung 'S772P2 57707 UOA PO4S Iopuabo.ıyyıpnız pun Iapuaynjgq urs spwpo1ı usyun *(znıH) DJOADIH Yıppu ppdp Iaq uar}pdusppanp] usbr]aF “uspray un (Sımwunı/fo SMUIADWSONY) Pnoiyurıpu soy mn „I ia) Fu m = I. Natürliche Vegetationsformationen. 29 kann — wie die Tafel 7 zeigt — felbft auf nacktem Kalkgeftein gut gedeihen. Er fängt fchon im Jänner an, feine duftenden blauen Blüten zu entfalten, welhe nah und nach bis zum Spätherbft zur Entwicklung gelangen. Höhft c&harakterififh für die Machie find die Eriken, welche in mehreren Arten vorhanden find. Die Baumerika (Erica arborea — Veliki Vrijes) fällt durch den hohen Wuds (bis 4 m hoch) und das fpit; endigende Att- werk befonders auf. Sie bedekt fih im März und April mit Taufenden von kleinen, angenehm duftenden weißen Blüten, welche einen herrlichen Anblick bieten. Diefe Erika ift auf allen Infeln vorhanden und tritt felbft am Feftlande in Küften- gegenden nicht felten auf. Bedeutend niedriger als die Baumerika ift die wirtelige Erika (Erica verticillata — Vrijes), welche höcftens 1,5 m hoch wird. Sie hat etwas längere und breitere Blättchen als die vorher erwähnte Art, befitst locker ftehende Äfte, an deren Enden im Auguft, September und Oktober recht viele fleifh- bis zartrote Blüten zur Entwiklung gelangen und Taufende von Bienen mit ihrem Honig heranloken. Nadı dem Ver- blühen vertrocknen die Blumen und nehmen einen roftfarbigen, braunroten Farbenton an, der die Erikabeftände von weitem kenntlih macht. Die wirtelige Erika bildet ganz reine fehr ausgedehnte Be- fände um Spalato (Split), Sabbioncello (Peljesac) und Ragufa (Dubrovnik) und auf fämtlichen dalmatinifhen Infeln. Auf Liffa (Vis), Lefina (Hvar) und zwifhen Traü (Trogir) und Spalato (Split) kommt eine dritte Erikaart (Erica mulli- flora) vor, welche durh etwas größere Blüten und eine ge- drungenere Infloreszenz gekennzeichnet wird. Das Vorkommen diefer Art in den übrigen Teilen Dalmatiens, fowie die Fundorte von anderen Erikaarten (Erica mediterranea und Erica scoparia) wurden bisher nicht mit Sicherheit feftgeftellt. Nicht in großer Menge, jedoch nicht felten ift faft in jeder typifch entwickelten Macdie der lorbeerähnlihe Schneeball (Viburnum Tinus — Lemprika), ein immergrüner Straucd mit großen eiförmigen, glänzenden, jedoch behaarten Blättern, 30 B. Schilderung der Landfchaftsformen. weißen, oft rötlich überlaufenen Blüten in flahen Shirmdolden und mit Metallglanz fhimmernden blauen beerenartigen Stein- früchten. Er blüht faft das ganze Jahr hindurh. Seine fhönen Frücte reifen im Herbft. Schattige Lagen zieht er trockenen fonnigen Stellen entfhieden vor. Deswegen ift er aud nur in üppig entwickelten Macchien anzutreffen, dagegen begegnet man ihm in Wäldern bedeutend häufiger. Er ift durh das ganze litorale Dalmatien verbreitet. Zu den weniger verbreiteten und in typifchen Macdien feltener maffig auftretenden Elementen gehört der ffehende Goldginfter (Calycotome infesta — Kapinika), von dem bereits auf Seite 10 dieRede war und welchen die Tafel 2 in feiner kahlen Sommertradt veranfhaulicht. Wenn auc diefer Dorn während der Blütenzeit (März, April) mit feinen herrlichen, maflenhaft auftretenden, betäubend duftenden, gelben Blumen wohl der Landihaft ein eigentümliches, malerifhes Gepräge verleiht, fo it er doch eine fehr läftige und unangenehme Plage des Wanderers, weil er mit feinen ftarken dreizakigen Dornen jedes Vordringen faft unmöglich macht. Diefer Goldginfter kommt am Feftlande nur im Bezirk von Ragufa (Dubrovnik) und Cattaro (Kotor) vor. Sonft ift er noch auf den meiften füddalmatinifchen Infeln vorhanden. Nod feltener als der Goldginfter ift in echten Macdien der Befenginfter (Spartium junceum — Zukva), von welchem eben- falls auf Seite 10 bereits die Rede war und welchen die Tafel 2 im blattlofen Sommerftadium, die Tafel 35 dagegen blühend und mit Frücten darftellt. Der Befenginfter, oder auh Pfriemen genannt, ift ein Strauch mit rutenförmigen Zweigen, die fehr wenige kleine Blätter führen, welche im Sommer gänzlich abzufallen pflegen, um die Tranfpiration herabzufegzen. In der Regel tritt der Befenginfter auf feuchterem Boden auf, verfhamäht jedoch mit- unter felbft die dürren, fteinigen Lagen nicht und dringt felbft in die Macdien oft hinein, in welchen fich feine eigentümlichen Zweige von weitem abheben. Er ift durch ganz Dalmatien überall verbreitet und wird zu ordinären Befen und zu Flechtarbeiten verwendet. TAFEL 8 (pzruoy) "SIIJDIJIOA sap SwypusjnpfpurbrLig "To SBunzup (sı4) Dr] [Ju] 29p znn USJo1yrZ So ypjLjozunıg PJFWO) TOq uarpapw ur (sısuamadsuow smjS17) I. Natürlihe Vegetationsformationen. 31 ee 0 a er Er EEE nennen Während die bisher angeführten Sträucher die wichtigeren Elemente der Macdie darftellen, gibt es noch eine Anzahl von Holzgewädfen, welche zwar nicht zu den wefentlichen Beftand- teilen der Machie zu rechnen find, immerhin aber nicht felten in derfelben anzutreffen find. Als foldhen erwähnen wir den verwilderten und wilden Öl- baum (Olea Oleaster — Divlja Maslina), der da in Strauchform» mit dornigen Zweigen und ganz kleinen Blättern erfceint*). Auch der Johannisbrotbaum (Ceratonia Siligqua — Ro- ga&) durchwucert, ebenfalls in Strauchform, das immergrüne Bufhwerk, an fehr warmen Lagen, in näcdfter Nähe des Meeres, jedoh nur im füdlichen Teile Dalmatiens. Nicht felten begegnen uns aud verkrüppelte Kermeseidhen (Quercus coccifera — Divlja Komorika), befonders in Nord- dalmatien und auf den Infeln. Bedeutend häufiger ift die immergrüne Steineice (Quercus Ilex — Cesvina) in Straudh- form in den Bufchwerken des ganzen dalmatinifchhen Küften- landes anzutreffen. Ein ziemlich feltener Gaft der Macdie ift der Oleander- ffraudh (Nerium Oleander — Leandar). In der Regel liebt diefer Straudh die Fluß- und Backhränder und die Runfen, mit- unter tritt er aber auch in der Macdie auf, jedoch nirgends in großer Menge, fondern immer nur in wenigen Individuen. Der Oleanderftraud fteht inmitten des Sommers in fhönftem Blütenfhmuk und trott jeder Dürre. Selbft auf ganz nackten Felfen kommt er ganz gut auf und prunkt mit feinen feurig- roten Blüten. | Am häufigften it der Oleander um Ragufa (Dubrovnik), namentlih um Lapad, Ombla (Rijeka), Malfi (Zaton), Cannofa (Trsteno), Slano, dann auf den Infeln diefes Bezirks, ferner auf Sabbioncello (Peljesac, befonders auf dem Monte Vipera — Sveti Ilija) und bei Salona (Solin). Seltener ift er dann ®) Verwilderte und wilde ÖÜlbäume kommen in Dalmatien wohl in redt vielen (nicht jedoh in den meiften und noch weniger in allen!) Macdien vor. Allein ihr Auftreten ift nirgends maffig, fondern immer nur vereinzelt und zerfireut. Befremdend ift daher, wenn mande Autoren den Ölbaum als ein „harakteriftifhes und häufiges Gewähs“ der Macdhie anführen. 32 B. Schilderung der Landfchaftsformen. noch um Caftelnuovo (Hercegnovi), Rifano und auf Curzola (Kor£ula) zu finden. | Vereinzelt kommt hier und da audh die immergrüne Rofe (Rosa sempervirens — Divlja Rusica) in allen Gegenden Dalmatiens vor. Ein der Phillyrea täufchend ähnlicher Straudh, der immer- grüne Kreuzdorn (Rhamnus Alaternus — Monjen), ift ziem- lih felten, jedoh faft in allen typifch entwickelten Macdhien zu fehen. Von fommergrünen Sträuchern find in den Macdien nur drei befonders erwähnenswert. Es find dies der Chriftdorn oder Stechdorn (Paliurus australis — Crna Drada), der ge- wöhnlich in Dalmatien nur die Hecken bewohnt (vergl. Tafel 34) und ziemlich felten in die immergrünen Bufchwerke eindringt; dann der Blafenftrauh (Colutea arboresceens — Grohotu$a) und diefrauhige Kronwicke (Coronilla emeroides — Gluhovet ; Zuta Sibika), welche ebenfalls nur fporadifh in den Macdien zu beobadten find. Eine bedeutende Rolle fpielen in den immergrünen Bufh- werken die Schlingpflanzen und die Klettergewächfe, deren es hier eine beträchtliche Menge gibt. Sie durchflechten die Bufh- werke und macden fie zu undurcdringlihen Dikichten, in welchen Meeramfeln und Nactigallen niften und mit ihren lieblichen Weifen die Romantik der Landfdhaft erhöhen. Zu den originellften und fchönften Kletterpflanzen gehört wohl das bereits erwähnte (Seite 18 und die Tafeln 1, 6 und 50) Meerträubcdhen (Ephedra campylopoda — Kositernica). ‘ Es ift dies ein Strauh von fchahtelhalmähnlihem Ausfehen, mit fehr langen fadenförmigen, gegliederten, grünen Zweigen und fehr kleinen fchuppenförmigen, paarweife zu ftengel- umfaffenden Scheiden verwachfenen Blättern. Die Früchte find in fchön roten Scheinbeeren eingefhloflen. Prähtig ift der Anblik eines Macdienftrauhs, auf welchen fih das Meer- träubchen lianenartig hinaufgefhlängelt hat. Nicht minder malerifch ift eine Maccdienpartie, welde von den langen Trieben der Stehwinde (Smilax aspera — Tetivika, vergl. Tafel 5, 23 und 51) überwucert wird. Die fchönen herz- -SISJDJIO A.SOP SwypunpfpurbLıig ‘(znıH) pjoanın Toq (Pyalıy) Apngpqwg op uorpappyy ur (sursIg wop I0A ‘“opjorfagyir wr — umjojnuoduvI wm17S0495)) +RPIYULOH SObruLIoJusWpOoJb pun (smroflapws SmSIJ) 2JOAyLZ »BbrıJ3p[qragIpg jo) in Er] Fr EX - I. Natürlihe Vegetationsformationen. 33 förmigen Blätter und befonders die hochroten Trauben ge- währen der Szenerie einen recht fremdartigen Charakter. Herrlih find ferner auh die zartduftenden Geißblatt- arten (Lonicera implexa und Lonicera efrusca — Kozja kıv; Zapletina, Orlovi nokti) und die betäubenden Waldreben- arten (Clematis Viticella und Clematis Flammula — Skrobut). Minder fchön find dagegen die duftigen Triebe des ftrauh- artigen Spargels (Asparagus acutifolius — Sparog, SparoZina), die zarten Zweige der gemeinen Shmeerwurz (Tamus com- munis — Kuka; Bljust); die viergliedrigen, immergrünen Blatt- quirle der Farberröte (Rubia peregrina — Bro&), der Brom- beeren (Rubus ulmifolius — Kupina) u. a. Von niedrigen Schlingpflanzen, welche nie verholzte Zweige erzeugen, ift befonders erwähnenswert die Silberwinde (Con- volvulus tenuissimus — Divlji Slak). Sie befitt filberig-feidige Blätter von zwei verfchiedenen Formen: die unteren find herz- förmig, die oberen fußförmig gefpalten. Die rofa- bis karmin- roten Blüten find ziemlih groß und beleben an fonnigen Tagen die ziemlih blumenlofe Macdie. Die Tafel 3 zeigt einen blühenden Stock der Silberwinde auf einem Goldginfter- ftrauch windend. Außer den bisher erwähnten Sträuchern und Schlingpflanzen gibt es eine große Menge von Halbfträuchern und Stauden, die den Niederwuhs bilden und befonders an den Rändern der Macdie oder an Lichtungen in größerer Anzahl erfceinen. Von hervorragender Schönheit find die weiß, rot und gelb- lih blühenden Arten der Ziftrofen, welche in allen Macchien reichlich vorhanden find. In den immergrünen Bufchwerken faft fämtlicher Infeln und um Zara kommt die gelbblühende, fhmalblättrige, franzöfifhe Ziftrofe (Cisfus monspeliensis — Divlji Pelin) vor. Bedeutend größer und hübfcer find die Blüten der rofa- und rotfarbigen Arten (Cisfus creficus und Cistus villosus), weldhe eigentlih zu den verbreitetften von allen Ziftrofenarten zu rechnen find, denn fie pflegen in keiner typifhen Macdie zu fehlen. Die weißblühende falbeiblätt- rige Ziftrofe (Cistus salvifolius) hat etwas kleinere Blüten als die roten Sorten und ift in allen Macchien Dalmatiens ver- Adamovi£, Pflanzenwelt Dalmatiens 3 34 B. Schilderung der Landfchaftsformen. treten. Die Tafel 9 zeigt uns eine Kolonie folcher weiß- blühender Ziftrofen am Rande einer Macdie in der Ombla- bucht (Rijeka) bei Gravofa (Gru2). Zwifchen den Ziftrofenbüfchen hat man oft Gelegenheit, den auf den Wurzeln diefer Sträucher wucernden Schmaroter (Cytinus Hypocistis) zu beobachten. Unter den fonfligen Niederwuchselementen nehmen die Lippenblüter den erften Pla ein, denn fie find niht nur durch eine große Anzahl von Arten, fondern auch durch eine große Individuenmenge überall vertreten. Da kommen vor allem in Betracht: die Doftarten (Origa- num vulgare und Origanum hirtum — Metvica crljena), die Quendelarten (7Thymus longicaulis, Thymus lanuginosus — Poponac), die Bergmünzenarten (Micromeria juliana, Micro- meria graeca u.a. — Vrijesak), der große Klippenzieft (Pra- sium majus — Slanovitac), Gamanderarten (Teucrium fla- vum, Teucrium Chamaedrys — Dubalac), nicht felten der Salbei (Salvia officinalis — Kadulja; Pelin) u.a. Um Ragufa (Dubrovnik) kommt nod ein eigentümlihher Lippenblütler hinzu, mit großen gelben Blüten und grauen falbeiähnlichen Blättern. Es ift dies das firauhige Brandkraut (Phlomis fruticosa — Veliki Pelin), welches hier und auf der Infel Liffa (Vis) feine Nordgrenze er- reiht hat. Nach dem Verblühen fehen die Blütenköpfchen, an welchen nur die Kelche geblieben find, Wefpenneftern fehr ähn- lih. Auf der Tafel 10 fehen wir zwifchen anderen Niederwuhs- elementen der Machie auch zwei Büfche des firauciigen Brand- krauts, teils blühend, teils bereits in verblühtem Zuftande (vergl. auch Tafel 52). An den Rändern der Macdie tritt oft eine großköpfige Diftelart (Carduus chrysacanthus — Veliki Badelj) auf, welche der in Mitteleuropa heimifchen nickenden Diftelart fehr ähnlich fieht. Auc ein herrlicher, großblütiger Ritterfporn (Deiphi- nium Staphysagria — Usljivac), mit azurblauen Blüten und handförmig geteilten, großen behaarten Blättern kommt an diefen Lifieren vor. Nicht felten gefellt fich diefen Pflanzen» auh die venetianifhe Wolfsmilh (Zuphorbia Wulfenü — Veliki mlijeter). Alle diefe Pflanzen find auf Tafel 10 zu fehen. nuafpn q v1940ydn7 uoA us pjng usYynTgIsA USIpJIMmz ‘SnJuDIDSAAy SHnPAVZ UOA S1DJdurmxq »pusynfg >pJaF -JPPIW u] "vıuöosdydo7S wmiundjag UOA STUOJoy ouray auto (S71W07Y4/] I2P gPy12g0o) SyurT "(sMıpoz) opupy usy-Iagpnn up pun (us}un) nz oyIy orp usbaß ıpnv sqjajorp wSo7nA[ SNMU0oJY-7 (QUXOA) uayun :syıp9ı Wppu Syurf uoy (runf opug uswurousßynn “ur 07 UOA SyoH ur pmJ>) pynbpy Ioq [Bıg abısg wop np Iopunıusrıpapyj 7 © — & En 9) > u ® "o © & - ° = Kran 3 ° = ie} s en) £ © TAFEL 10 er IR I. Natürliche Vegetationsformationen. 35 Stellenweife tritt auch der dornige Akant (ÄAcanthus spinosis- simus) hinzu (vergl. Taf. 53). In den Lichtungen treten viele Gräfer (Oryzopsis, Brachy- podium, Melica-Arten u. a.), Knollen und Zwiebelgewädhfe (Al- lum subhirsutum, Orchis-Arten), einjährige Gewäcdhfe (Arabis verna, Draba verna, Helianthemum guttatum, Orlaya grandiflora, Erythraea Centaurium, Carduus pycnocephalus u. a.) und mehr- jährige Stauden (Bonjeanea hirsuta, Veronica orbicularis, Stachys italica u! a.) auf. Den Boden bedecken oft Moofe (Weisia, Fissidens, Trichosto- mum mutabile, Bryum, Flypnum u. a.) und Flechten (Cladonia endiviaefolia, Cladonia furcata u. v. a.). 2. Wälder. Die Entwicklung der Vegetation in der rezenten Epoche trägt das Gepräge des Einfluffes der menfdhlichen Kultur. Die jegige Pflanzenwelt fpiegelt die direkten oder indirekten Ein- wirkungen des Menfchen auf fie wieder. Wo nur der Menfc erfceint und fich niederläßt, verfchwindet allfogleih der urfprüngliche, urwüchfige Charakter der Vege- tation. Große Streiken werden ihrer Vegetation vollffändig be- raubt, um darauf die menfcKlichen Anfiedlungen zu begründen. Wege, Straßen, Eifenbahnen durchqueren felbft die dichteften Urwälder und geben dadurch der Landfdhaft nicht nur ein eigen- tümliches Ausfehen, fondern prägen ihr fogar einen ganz an- deren, fremden Charakter auf, fei es durh die Umformung der umliegenden Hügel, Berge, Flüffe oder bloß durc die teil- weife oder gänzliche Umänderung der Vegetation. Und je länger die Bodenkultur in einem Lande wirkfam ift, defto [hlimmer ift es mit dem urfprünglihen Charakter der Vegetation beftellt. Und gerade in diefem Falle befindet fich Dalmatien. In den feit Urzeiten bewohnten Adrialändern wurden zu- nädhft die Wälder in den Niederungen und an den benad- 3* 36 B. Schilderung der Landfchaftsformen. barten Hügeln ausgerottet, um dadurch genügend Raum für Anfiedelungen, für den Anbau der Nußpflanzen, für Weideland ufw. zu gewinnen. Ferner wurden auch die benachbarten Wälder niedrigerer Berge, des Holzes wegen, allmählich ver- nichtet. Schließlich kamen auch die höher gelegenen Wälder an die Reihe, ohne daß eine geordnete Waldwirtfhaft für Nachwuchs geforgt hätte. An den entwaldeten Stellen entftanden nach und nadı kahle Fläcen, die nun eine wichtige Rolle im weiteren Entwiclungs- gang der lokalen Vegetation fpielten. So lange nämlicı eine Gegend dicht bewaldet ift, befitzt fie eine beträchtliche Feuctig- keitsmenge, fowohl im Boden als auch in der Atmofphäre. Diefe Eigenf&haft, in Verbindung mit dem Einfluß des dichten Laubdades auf die Liht- und Wärmeverhältniflfe, ferner die Bodenbefchaffenheit und die Raumverhältniffe bringen die Konfequenz mit fih, daß uns an folchen Lagen und Stellen immer nur beftimmte Pflanzen begegnen, Sippen nämlich, denen folche Lebensbedingungen zufagen. Je häufiger nun folche be- waldete Strecken in einer Gegend vorkommen, und je aus- gedehnter fie find, um fo gleichmäßiger und monotoner ift die ganze Vegetation des betreffenden Landlftriches. Wird nun eine Waldpartie ihres Oberholzes beraubt, der junge Nahwudhs teils durch Schlagarbeit felbft, teils durch die Weidewirtfhaft, teils durch die plößlich veränderten Lebens- bedingungen gefährdet und dadurch fein Aufkommen erfchwert und gehemmt, dann bemäcdtigt fih der Lihtung gewöhnlich das Unterholz, namentlih Waldrand- und lichtliebende Ele- mente, und diefe bilden bald ein undurchdringliches Dickicht, in welchem die jungen Hochwaldelemente ganz unterdrückt und erftikt werden. So find an der Stelle der ehemaligen Wälder Dalmatiens heute in Küftengegenden nur noch Macdien, im Binnenlande Bufhwälder und andere fommergrüne Bufchwerke oder gar nur Felfentriften zu beobachten. Selbft kleineren Waldkomplexen hat man gegenwärtig in Dalmatien felten noch Gelegenheit zu begegnen. Die am fchönften erhaltenen Wälder befinden fih auf den L. Natürlihe Vegetationsformationen. 37 'Infeln Arbe (Rab) und Meleda (Mljet). Waldkomplexe von geringerem Umfang befitgen die Infeln Uljan, Brazza (Bra£&), Lefina (Hvar), Curzola (Kor£ula), Liffa (Vis), Lagofta (Laftovo), Giuppana (Sipan), Mezzo (Lopud), und Lacroma (Lokrum). Am Feftlande find nur kleinere Beftände erhalten geblieben, fo auf Sabbioncello (Peljesac), im Canalitale (Ko- navli) zwifchen Vrlika und Imoski u. a. Jedoch darf man den Begriff „Wald“ nicht fo faflen, wie man ihn in Mitteleuropa fchon in Kinderjahren aus den Mär- chenbüchern und fpäter aus eigener Änfchauung kennen gelernt hat. Denn umfonft würde der Wanderer in Dalmatien jenes heilige und geheimnisvolle Schweigen, jene weltabgefchiedene Einfamkeit im Waldesdom fuchen, wo keines Menfchen Seele außer ihm felbft weilt, keine frivole Stimme, kein Alltags- geräufch die heilige Ruhe ftört! Abgefehen von der Ausdehnung, fehlt den dalmatinifchen Wäldern jene eigentümlihe feucht-kühle Luft, jene charakte- riftifhe Halbdämmerung, welche nur dichtbeftockte Beftände zu fchaffen vermögen, deren Kronen aneinandergrenzen und da- durch einen ununterbrochenen Schirm zufammenfeten. In einem Lande, welches nicht mit Unrecht „das Land der Sonne“ genannt wird, konnte fich felbft der Wald nicht von dem gewaltigen Einfluß diefer ftarken Lichtquelle freimacen. Ihre glühenden Strahlen belichten und erwärmen felbft den ver- borgenften Winkel und bringen überallhin reges Leben. Die Bäume ftehen in gewifler Entfernung voneinander, welche das Emporkommen eines üppigen Unterholzes und eines reichlihen Niederwuchfes geftattet. Kein morfhes Laub hemmt die lieblichen Blümlein, ihre duftenden Köpfchen zu erheben, keine feucte, düftere Moosdecke liegt über diefer Stätte des Lichtes und des Schaffens. Myriaden von großen und kleinen, roten, braunen und fchwarzen Ameifen durchqueren emfig den kleinften Raum, goldene Käfer, zierlihe Heufhreken, regen- bogenfarbige Falter, niedlihe Wefpen, unzählige Mücken fummen, piepen und zirpen, flüftern und lifpeln, anmutige Vöglein hüpfen und fliegen, fingen und zwitfchern, blaugrüne Eidechfen, f(hwarzgelbe Schildkröten, bunte Schlangen fchleichen t . 38 B. Schilderung der Landfchaftsformen. und kriehen von Bufch zu Bufh, dazu das leife Murmeln in der Luft, das Raunen im Gezweig und nicht zulett die lauten Stimmen und der fröhliche Gefang der holzfammelnden Kinder und Frauen — dies ift das Bild, weldies uns der dalmatinifche Wald bietet. Die Wälder Dalmatiens fegen fih aus verfdhiedenen Baum- arten zufammen und darnad laflen fih audı mehrere Hod- waldtypen unterfceiden. Die entfhieden fhönften Wälder Dalmatiens bildet die Seeftrandföhre oder Aleppokiefer (Pinus halepensis — Bor), welche von Laien und in Reifebüchern fälfhlih aud „Pinie“ genannt wird. Die Seeftrandföhre ift ein ftattliher Baum mit glatter afdh- grauer Rinde, welche im Alter rotbraun und rifüg wird. In der Jugend und bei freiem Stande ift der Stamm der ganzen Länge nach beäftet und zeigt einen kegelförmigen Wudıs. Im Alter, fowie in gefcloffenen Beftänden fterben die unteren Äfte mit der Zeit ab und der Stamm nimmt allmählich eine un- regelmäßig geftellte oft gekrümmte Form an, mit zweigarmen voneinander entfernten Äften, welcdte fich meift erft gegen die Spitze zu ausgiebiger verzweigen und dadurch die faft halb- kugelartige eigentümlihe Form der Nadelkrone bedingen (vergl. Tafel 11). Dadurh bekommt die Seeftrandföhre ein lockeres, duftiges, charakteriftifches, laubholzartiges Ausfehen, wozu die fehr dünnen und fchlaffen lichitgrünen Nadeln wohl viel beitragen. Da die Seeftrandföhre fehr anfprudıslos ift und in Litoral- gegenden überall felbft auf den unwirtlihften Steinfluren un- gemein rafch und gut aufkommt, fo wurde fie in jüngfter Zeit an mehreren Stellen in Ifrien und in Norddalmatien, wo fie im wilden Zuftande nicht vorkommt, in ziemlih großer Menge angepflanzt. Spontan kommt die Seeftrandföhre erft auf den Infeln füdlih von Crappano (Krapanj) und Brazza (Bra£&) und am Feftland von Spalato (Split) füdwärts vor. Schöne Beftände davon find nur auf den ragufanifchen Infeln Meleda (Mljet), Lagofta (Laftovo), Giuppana (Sipan), Mezzo (Lopud), Calamotta (Kolo&ep) und Lacroma (Lokrum) erhalten TAFEL 11 Seeftrandföhren (Pinus halepensis) auf dem Berge Petka bei Gravofa (Gru2). Ganz vorn ein junges Exemplar. Unterhalb der linksftehenden Föhre eine Junge Zypreffe. Das übrige Unterholz bilden phönizifhe Sadebäume (Juniperus phoenicea), Maftixbäume (Pistacia Lentiscus), wirtelige Eriken (Erica verticillata), rotbeerige Wacholder (Juniperus Oxycedrus), Ziftrofen u. a. Zwergfträuher. Originalaufnahme des Verfaflers. I. Natürliche Vegetationsformationen. 39 geblieben. Am Feftlande find nennenswerte Seeftrandföhren- komplexe auf dem Berge Petka bei Gravofa (Gruz), am Dubac und um Cibate im Brenotale (Zupa Zrnovnica), bei Brse£ine und faft der ganzen Küfte des Canalitales (Konavli) entlang. Von unvergleichlich feltener Pradt find die urwaldartigen ausgedehnten Staatsforfte auf Meleda (Mljet). Da find die Strandföhren von fo urwüclfiger Üppigkeit, wie fonft nirgends in der ganzen Adria. Diefe mäctigen Stämme von außer- ordentlichen Dimenfionen bezeugen, wie das übrige nunmehr entwaldete Dalmatien ehemals ausgefehen haben mag, als un- ermeßliche Urwälder feine jetzt verkarfteten, fchroffen Abhänge bedecten. Die Seeftrandföhre eignet fih vorzüglih für Aufforftungen in Dalmatien, weil fie nicht nur in jedem Boden, fondern audh bei jeder Expofition felbft in beträchtlichen Höhen überall gut aufkommt*). Die Pinie (Pinus Pinea — Pinj, Pitomi Bor), deren Samen („Pignoli“) bekannterweife eßbar find, kommt in Dalmatien äußerft felten vor und es ift fchwer zu beurteilen, ob die da- felbft auftretenden Bäume wildwachfend oder nur verwildert find. kAuf Meleda (Mljet), von Korita und Maranoviei gegen die Südfpige der Infel zu, und vorzüglih in der Bucht Sablonara gibt es Pinien in ziemlicher Anzahl in einem Walde von See- ftrandföhren. Unter ähnlichen Verhältniffen find Pinien auch im Canali- tale (Konavli), zwifchen Poljice und Mikuliei zu beobadten. Aud dort find fie zwifchen Seeftrandföhren eingeftreut. In ganz unbedeutender Menge find Pinien auf der Infel Giuppana (Sipan) und Mezzo (Lopud), dann bei Dubac und *) Die Behauptung H.R. v. Guttenbergs (Adria IL 1911), daß die Seeftrand- föhre nur an den von der Bora gef&hütsten Örtlichkeiten gedeiht, trifft nicht zu, denn auf fämtlichen Infeln des ragufanifhen Bezirks und im Canalitale (Konavli) kommt diefe Föhre felbft auf den der Bora ausgefetten Seiten ge- nau fo gut wie an gefhütten Lagen auf. Auf dem Nordabhang des Srgj bei Ragufa gegen Bofanka zu ift die Seeföhre faft in 400 m Höhe gepflanzt wor- den und troßt jedem Borafturme. Selbft in der Hercegovina, bei Trebinje, kommt fie noch gut auf. 40 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Malfi (Zaton) nähft Ragufa (Dubrovnik), ebenfalls zwifchen Seeftrandföhren oder fonft an unwirtlichen Stellen zu fehen. Ein notorifch gepflanzter kleiner Pinienbeftand findet fih in Lapad am Nordfuße des Babin Kuk. Die Pinie ift ein fhöner Baum mit fhöngeformter, dicht- belaubter, (hirmförmiger Krone. Ihre glänzenden, kaftanien- braunen Zapfen find 15—18 cm lang und 8-12 cm breit, da- her vier- bis fechsmal größer als jene der Seeftrandföhren. Aud fonft ift die Pinie von der Seeftrandföhre leicht zu unter- fcheiden, durh die ziemlich ftarren und dickeren Nadeln und durch die unter jedem Blattpaar ftehenden Schuppen, welche bei der Strandföhre mit untereinander verwebten, bei der Pinie mit freien Franfen enden. Die Sternföhre (Pinus Pinaster) kommt in Dalmatien nirgends wildwachfend vor, fondern wird erft in jüngfter Zeit hier und da gepflanzt. Aud die Shwarzföhre (Pinus nigra — Crni Bor) bildet an einigen Stellen Waldkomplexe in relativ ziemlich niedrigen Lagen. So namentlih auf den Infeln Brazza (Bra£) und Lefina (Hvar) (zwifchen 200-700 m), dann um Vrudica, Oskorusac, KoSarni Do, Bori&i und auf dem Monte Vipera (Sveti Ilija), auf der Halbinfel Sabbioncello (Peljesac, zwifchen 700-900 m), auf den Abhängen des Biokovo ob Makarska (zwifchen 400 bis 700 m) und an mehreren Stellen im Hinterlande, zwifhen Vrlika und Knin. Befonders fhön und fehr alt (100—200 Jahre) find die Wal- dungen des Grafen Baflegli-Gozze auf der Halbinfel Sabbion- cello (Peljesac). Bei allen diefen Föhrenwäldern, bis auf jene im Hinter- lande, wird das Unterholz von Macciienelementen gebildet. Eine wichtige Rolle fpielen hier die verfchiedenen Scling- und Kletterpflanzen. In taudiken Strängen ranken die Meerträubcentriebe und entfalten im Herbft ihre korallenartigen roten Früchte auf den dünnen rutenförmigen Zweigen, welhe von den Baumkronen herabhängen. Ähnlich verhalten fih aud die im Sommer mit unzähligen weißen Blüten gefhmükten Waldrebenarten I. Natürliche Vegetationsformationen. 4l (Clematis Flammula — Clematis Vitalba — Skrobut, Pavit), die betäubendduftenden Geißblattarten (Lonicera implexa und Lonicera etrusca — Zapletina), die mit Widerhaken bewaffnete Stehwinde (Smilax aspera — Tetivika), die rotbeerige Schmeerwurz (Tamus communis — Kuka) u. v. a. | Aud der Niederwuds diefes Waldes ift ganz derfelbe wie jener der Mackie. An den Föhrenffämmen leben mehrere intereflante Sporen- pflanzen, wie Ramalina dalmatica, Parmelia physodes, Cladonia neglecta, Frullania digitata, Lecanora subfusca u. v. a. In der Schar der waldbildenden Holzarten Dalmatiens be- findet fih noch eine koftbare Zierde — der Lorbeerbaum (Laurus nobilis — Lovorika). In der durchglühten Atmofphäre unferes Sonnenlandes dunftet fein glänzendes Laub ein würzig-angenehmes Aroma aus und die Myriaden feiner im Vorfrühling fih öffnenden gelblichen Blüten fowie feine herrlichen, ölreichen, {[hwarzen Beeren rechtfertigen wohl zur Genüge die feit Urzeiten im Lorbeer getroffene Wahl für die finnbildliche Darftellung des Ruhmes, des Sieges und des Triumphs, denn er fiiht wirklich von allen anderen Holzgewäcfen des Mittelmeergebietes wie ein zierliches und koftbares Kleinod gewaltig ab — wozu begreif- liherweife aud feine vielfache Verwendung, unter anderem als Zier- und Dekorationspflanze, als öl- und gewürzliefernde Pflanze wohl auc viel beigetragen haben wird. Der Lorbeerbaum ift in den Adrialändern einheimifh und allenthalben in größeren oder kleineren Mengen, befonders in Eichenwäldern, vorhanden. In den Macdien kommt er in der Regel nicht vor*), obwohl er in der immergrünen Vegetations- ftufe nicht felten, fei es vereinzelt oder horftweife, in anderen Waldarten oder am Rande der Ölbaumpflanzungen auftritt. ®) Die Einreihung des Lorbeers in die Macdienbeftandteile, die wir bei manden Autoren finden, ift gar nicht begründet, weil fie niht den Tatfahen entfpriht. Wenn irgendwo in welher Macdie ein Lorbeerbaum vorkommt, fo ift dies nur ein zufälliger Flühtling aus dem nahen Walde, genau fo wie es Philadelphus coronarius, Hibiscus syriacus, Melia Azederach u. a. Gartenflüht- linge find. 42 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Er bewohnt vielmehr mit Vorliebe die fogenannte Mifhlaub- ftufe, welche zwifchen der immergrünen und fubmontanen Höhenftufe zu liegen kommt und durch das Fehlen der meiften empfindlicheren immergrünen Gewädhfe (Myrte, phönizifcher Sadebaum, Johannisbrotbaum ufw.) gekennzeichnet wird. In Norddalmatien find nennenswerte Lorbeerbeftände fo gut wie gar nicht zu fehen. Auf den Infeln Arbe (Rab), Pag und auf jenen um Zara (Zadar) ift der Lorbeer in den Eicen- wäldern bald eingeftreut, bald in kleineren Gruppen vorhanden. In kleineren oder größeren Hainen kommt er zwifchen Traü (Trogir) und Spalato (Split), namentlich in der Riviera der Sette Castelli (Kastela), auf Brazza (Bra£), Lefina (Hvar), Sab- bioncello (PeljeSac), zwifhen Majkovi und Osojnik bei Ragufa (Dubrovnik), in der Sutorina und bei Caftelnuovo (Hercegnovi) vor. Horftweife, vorzüglich in Eichenwäldern, finden wir fonft den Lorbeer faft überall am füddalmatinifchen Feftlande. Der Lorbeer ift fehr genügfam, ja faft anfprudslos und ge- deiht auf jedem Boden felbft in rauheren dalmatinifchen Gegenden. Wo er einmal Wurzel gefaßt hat, ift er fhwer auszurotten, denn einerfeits treibt fein reichliher Wurzelaus- {hlag neue Triebe, anderfeits forgen auc feine zahlreichen Früchte für einen rafhen Nachwuchs. Höcdft bemerkenswert ift, daß von fämtlihen aromatifhen Gewächfen Dalmatiens allein der Lorbeer von Schafen benagt wird und doc erleidet er dadurch keinen erheblichen Schaden. Noch bemerkenswerter ift die Tatfache, daß der Lorbeer fih rafch verjüngt und fogar üppiger wird, wenn er gefchnitten und geftugt wird. Ein er- fahrener Fachmann*) fagt, daß der Lorbeer dort am frohwücdh- figften erfceint, wo regelmäßig gepläntert wird und wo er keine große Schonung erfährt. All diefe Eigenfchaften laffen uns den Lorbeer als den für eine erfolgreihe Aufforftung Dalmatiens geeignetften Baum erfcheinen und es ift rehht befremdlih, daß in diefer Rihtung mit ihm bisher unferes Wiffens faft gar keine Verfuce ge- macht wurden. *) Rubbia C. Der Lorbeer und feine Kultur (Öfterr. Forftzeitung 1888 p. 188). FAFER 12 Sac) (Ora 1noce gua) bei Vald brovnik). li I Originalaufnahme des Verfaffers, nädhft Ragufa (Du Johannisbrotbaum (Ceratonia S I. Natürliche Vegetationsformationen. 43 Eine ftete Begleitpflanze des Lorbeers ift der Mäufedorn (Ruscus aculeatus — Kostrika, vergl. Tafel 51), ein mit blatt- artigen dornbewehrten Stengeln verfehener Halbftraudı, welder in großer Menge faft allein den ganzen Waldboden bedeckt. Sonft pflegt in dem von eigenem Nachwuds oder vom er- wähnten Mäufedorn befiedelten Lorbeerwald kein anderer Niederwudhs vorzukommen. Eine den Glanz der Lorbeerblätter übertreffende Laubart befitt der Joehannisbrotbaum (Ceratoria Siligua — Roga£). Der Johannisbrotbaum ift ein fdhattengebender Baum mit immergrünen, paarig gefiederten, lederartigen Blättern. Die kleinen, unanfehnlichen, kronenlofen Blüten ftehen in kurzen Trauben überall am Stamme und an den Äften fo wie bei den fonftigen kaulifioren Bäumen. Urfprünglih ffammt er aus Syrien. Heute ift er aber durch das ganze Mediterrangebiet ftark verbreitet. In Süddalmatien ift er feit Urzeiten eingeführt, fo daß er heute überall fpontan, in vollftfändig wildem Zuftand, teils in den Mackdien, teils in den Wäldern oder in Ölbaumpflanzungen auftritt. Mitunter bildet er fogar ausgedehnte reine Beftände, fo auf den Infeln Liffa (Vis), Lagofta (Laftovo), Giuppana (Sipan), Calamotta (Kolotep), Meleda (Mljet), Mezzo (Lopud) ufw. und am Feft- lande zwifhen Ombla (Rijeka) und Stagno (Ston). Während in Süddalmatien der Johannisbrotbaum einen ftattlihen Baum von 10—12 m Höhe darftellt, bleibt er in Norddalmatien und in Ifirien (wo er nur kultiviert vorkommt) faft firauchartig oder erreicht nur eine Höhe von 4—5 m. Die Abbildung auf der Tafel 12 ftellt einen ftattlichen Jo- hannisbrotbaum von Valdinoce (Orasac) bei Ragufa (Dubrov- nik) dar. Das Unterholz und den Niederwuds bilden aud hier immer Maccienelemente. In den Ceratoniabeftänden auf Liffa (Vis), namentlich bei Comifa (Komiza) wird ftellenweife der ganze Niederwucs von einer fhwarzgelb blühenden Hauhedelart (Ononis Natrix) ge- bildet. Diefe Hauhecel gehört zu den wehrlofen Arten. Ihr Stengel ift im unteren Teile verholzt, treibt viele Äfte, welche 44 B. Schilderung der Landfchaftsformen. der Pflanze ein ftrauchartiges Ausfehen verleihen. Die ganze Pflanze ift klebrig und duftet fcharf, faft unangenehm (s. Taf. 13). Mit diefer Hauhedhel zufammen wädhft in den Wäldern der Johannisbrotbäume auch eine andere für Liffa (Vis) eigentüm- ° lihe Pflanze, der großblütige Salbei (Salvia. grandiflora — Kadulja). Bedeutend häufiger als die Cerafoniabeftände find die Eihen- wälder. Einen folhen Waldtypus bilden die immergrünen Stein- eichen (Quercus Ilec — Cesvina). Diefer herrliche Baum befitt eine glatte Rinde, lederartige, oberfeits dunkelgrüne fchön glänzende Blätter, welche unterfeits mit weißem Filze gedeckt find und die Größe eines kleinen Lorbeerblattes erreichen. Beftände fett diefe Eiche faft auf jeder Infel zufammen, je- doc find die fchönften davon auf Arbe (Rab), Brazza (Bra£), Curzola (Kor£ula), und befonders auf Meleda (Mljet). Auf dem Feftlande gibt es kleinere Beftände von geringerer Bedeutung auf Sabbioncello (Peljesac), bei Malfi (Zaton), im Canalitale (Konavli), bei Caftelnuovo (Hercegnovi) u. a. Mit der Steineiche fehr nahe verwandt, hauptfählih durch die riffig-([hwammig, korkige Rinde verfchieden, ift die Kork- eihe (Quercus Pseudosuber — Crna Cesvina), welche nur ein- geftreut in den Steineichenkomplexen oder ftrauchartig ver- kümmert in den Macchien vorzukommen pflegt. Aud eine dritte immergrüne Eiche ift bei den waldbilden- den Elementen Dalmatiens zu erwähnen, obwohl fie heutzutage nunmehr fehr felten baumartige Dimenfionen annimmt und noch feltener beftändebildend auftritt. Es ift dies die Kermes- eiche (Quercus coccifera — Divlja Komorika), welche in Nord- dalmatien bufchartig, in den Maccdien auftritt und nur no auf Sabbioncello (Peljesac), Curzola (Kor&ula) und Meleda (Mljet) in hochffämmigen Exemplaren erhalten geblieben if. Diefe Eiche unterfcheidet fih von den zwei vorher erwähnten Arten hauptfählih durch kleinere, beiderfeits grüne Blätter, deren Ränder dornig gezähnt find. Eine faft immergrüne Eiche, die mazedonifhe Eiche (Quercus macedonica) bewohnt nur die höheren Berge um Ragufa TAFEL 13 Niederwucselemente der immergrünen Wälder. Ononis Natrix in Wäldern und Macdien bei Comifa (Komiza) auf der Infel Liffa (Vis). Originalaufnahme des Verfaffers. I. Natürlihe Vegetationsformationen. 45 (Dubrovnik) (wie Snijeänica, Rigja, Stedro, Bjelotina) und der angrenzenden Hercegovina. Sie erinnert ftark an die Zerreiche, hat aber fchmälere und verhältnismäßig längere, härtere Blätter. Die eßbare, edle Kaftanie (Castanea sativa — Kostanj) bildet in Dalmatien nur in der Boche von Cattaro (Kotor), bei Stolivo, Preanj und Caftelnuovo (Hercegnovi) fhöne Be- ftände. Die verbreitetfte Waldform Dalmatiens befteht aus fommer- grünen, meiftens weichhaarigen Eichen (Quercus pubescens — Dub), welche mit anderen, ebenfalls fommergrünen Arten (Zerreihen — Quercus Cerris; Stieleihen — Quercus pe- dunculata vw. a.) gemengt, oft ausgedehnte Waldungen bilden. Allerdings find diefe Wälder durchweg fehr jung, da die älteren Bäume fchon längft des koftbaren Holzes wegen gefällt wurden. Noch häufiger als reine Eichenbeftände find die fogenannten Ornus-Mifhwälder, die von mehreren Autoren als „Karft- wald“ befchrieben wurden. Da aber zum Teil auch andere Formationen (Sibljak, Bufchwald, Pfeudomacdie) unterdemfelben Begriff zufammengefaßt und dadurch nicht eine einheitliche Formation, fondern eher gewiflermaßen eine Vegetationsftufe (Region) darunter verftanden wurde, fo ift es befler, auc die Bezeihnung „Karftwald“ vollffändig fallen zu laffen, zumal die Anwendung diefes Ausdruckes auch aus anderen Gründen Veranlaflung zu Mißverftändniffen geben kann. Man kann nämlich zu der Schlußfolgerung gelangen, daß der Karftwald eine Waldformation darftellt, die ausfchließlih nur dem Karft- phänomen, beziehungsweife fämtlichen Karftländern eigen fei und nicht nur in keinem anderen Lande, fondern felbft auf keinem anderen Subftrat vorkomme; ferner, daß der Karftwald die einzige und alleinige Waldformation der Karftländer fei. Dabei trifft keine von diefen Prämiffen zu, denn erftens findet fih folh ein Wald nicht einmal in fämtlihen europäifchen Karftländern (gefchweige denn in denen der ganzen Welt); dann repräfentiert der Karftwald auch nicht die einzige und ausfchließlihe Waldart der Karftländer, da es bekanntlich in den typifhften Karftlandfhaften auch Rotbuchen- und Nadel- 46 B. Schilderung der Landfchaftsformen. holzwälder gibt; fchließlih exiftiert auch keine Bodenttetigkeit des Karftwaldes, da die Karftwaldelemente, fowohl einzeln als auch als Formation, auch auf Serpentin, Trachyt, Cernozem, Fiyfchbildungen, kriftallinifchen und paläozoifchen Sciiefern nicht felten in allen Teilen der Balkanhalbinfel zu beobadten find. Unter Ornus- oder Mannaefihenmifhwald verftehen wir jenes Gemifdh verf&hiedenartiger fommergrüner Bäume, welche in hügeligen und fubmontanen Gegenden Dalmatiens und der ganzen Balkanhalbinfel einen eigenartigen Hochwald bilden, deffen Reichtum an Mannigfaltigkeit und an Fülle der ihn zufammenfegenden Elemente mit keiner anderen europä- ifhen Waldformation zu vergleichen if. Es ift dies ein heller, meift lichtreiher Wald, deflen ver- fhiedenartiges Grün einen fo angenehmen Eindruck madt, befonders dann, wenn das junge Laub der fpäter fich be- blätternden Bäume in zartem Hellgrün fih von den bereits voll beblätterten faftgrünen Kronen abhebt, oder wenn die betäubend duftenden Blüten der Mannaefchen zwifchen dunklen, mattgrünen mannigfaltig geformten Laubformen hervor- fchimmern. Seiner Natur und Zufammenfegung nad ift der Ornus- Mifhlaubwald in der Regel eine mediterrane Formation. Wenn aber die lokalen Verhältniffe, vorzüglih die Lage, die Expofition und der Boden fich günftig geftalten, fo ift diefer Mifhlaubwald imftande, felbft in binnenländifhen, floriftifh _ ganz verfchiedenen Gegenden, welche zum mitteleuropäifchen Vegetationsgebiet zu rechnen find, gut fortzukommen. Selbft- redend reichen bis zu diefen außerhalb des Mediterrangebietes liegenden entlegeneren Partien des Ornus-Waldes nicht alle ihm eigentümlihen Typen hinein. Es bleiben allmählich die empfindlicheren Elemente etappenweife zurück, aber immerhin find einige tonangebende und charakteriftifhe Komponenten felbft in den entfernteften Enklaven anzutreffen, woran die Formation fofort erkannt und feftgeftellt werden kann. Als eine der wichtigften und häufigften Leitpflanzen der Formation gilt wohl die Mannaefce (Fraxinus Ornus), weldıe in der Regel nirgends zu fehlen pflegt. "sIOJpJIO A‘ sap Swypuyjnpjpurbrig "TON Spug SWWwpyuswyIg »YP>p>q naJy uoA Toıp opunıbroyurg wi ‚opnbpy yıppu vyupsog !oq Spjpmusıpry usunıblowWwo7 mr Zjoy.torun SID Smoomjuoumı (DUO) Be — — as FL EG — I. Natürlihe Vegetationsformationen. 47 Urfprünglih war der Orzus-Wald überall ein Eichenwald, in welchem die übrigen Elemente eine untergeordnete Rolle fpielten, ja teilweife faft gar nicht vorhanden waren. Als der Menfh die uralten, mächtigen Eichenffämme fällte, wurden die bis dorthin in unbedeutender Menge vorhandenen Elemente plötlich in ganz andere Verhältniflfe verfett. Zunähft wurden fie, im Vergleiche zu dem beträchtlich wertvolleren Holze der Eichen, viel feltener und in geringerem Grade als diefe ver- nichtet, fo daß fie fchon durch diefen Umftand einen Vorfprung den Eichen gegenüber gewannen. Ein wichtiges Moment bil- deten auch die Wachstumsverhältniffe der verfchiedenen Ele- mente. Infolge des verhältnismäßig fehr langfamen Heran- wachfens des jungen Eihennahwucfes wurde diefer von den übrigen, bedeutend rafcher emporkommenden Elementen über- holt, und dadurch konnten die felbft in geringerer Menge vor- handenen, übrigen Baumarten eher zu einem Hochwald fi entwickeln als die Eichen. Von höcfter Bedeutung war dabei auch die Tatfache, daß die einmal gefällten Eichenftämme fehr mühfam und langfam fich regenerieren, wogegen die anderen Elemente, vorzüglich die Efchen, eine große Menge von Schöß- lingen erzeugen, wodurch fie den Boden weit um fih durdh- filzen und anderen Elementen den Zutritt unmöglich macen. Eine nicht geringere Bedeutung für die Entftehung des Ornus-Mifhlaubwaldes ift auh den durd die fon er- wähnten Umftände gefchaffenen Lebensbedingungen zuzu- fchreiben. Solange der urfprüngliche Eichenwald in feinem urwüclfigen Zuftand unangetaftet blieb, befaß auch der Boden eine mäd- tige Erdfhichte, welde fowohl als Nahrungsquelle als aud zur Feftigung der Bäume vollkommen ausreihte. Nach Ent- fernung der Hocwaldelemente war für die Tätigkeit des Woalffers fofort ein günftiger Boden gefchaffen worden. All- mählich wurde die Erdfhicht immer mehr gelockert und weg- getragen. Die früher fanft und ruhig fließenden Bäche nahmen nunmehr, durc die, infolge der Denudation, entftandene mehr oder minder ftarke Neigung des Bodens einen bedeutend rafcheren Verlauf, der bald den Charakter eines Wildbaces 48 B. Schilderung der Landfchaftsformen. annahm. Die denudierten Stellen fagten den auf eine gewiffe Bodenmäcdtigkeit angewiefenen Eichen weniger gut als den übrigen Gehölzen zu, und dadurch entftand die Umwälzung in der Phyfiognomie und dem Charakter der Formation. So ift es vorzüglich den erwähnten Lebensbedingungen zuzufcreiben, daß felbft die im Ornus-Mifhlaubwald noch vorhandenen Eichen feltener fih zu üppigen Bäumen entwickeln, fondern häufiger nur eine mittlere Höhe erreichen. Immerhin muß man den Eichen, felbft in den ganz verkarfteten Stellen, eine überaus zähe Lebensfähigkeit zugeftehen, da wir uns ja über- all von ihrem erfolgreichen Dafeinskampfe überzeugen können. Nur an befonders fteilen, wandartigen Stellen treten die Eichen ftark zurück und bleiben nur ftrauchartig. Jedoch ift, wie wir bereits früher hervorgehoben, die Befähigung der Efchen zum Dafeinskampfe bedeutend ausgefprochener als bei den Eichen, was auch die Tatfahe erklärt, warum diefe letteren im all- gemeinen im Rückzug begriffen find. It aber der Boden mächtig genug oder ziemlich feucht, dann gewinnen die Eichen öfters die Oberhand. Der Ornus-Wald befteht niht nur aus Eichen und Eschen, fondern auh aus franzöfifhen Ähornen (Äcer monspessula- num — Kljen), orientalifhen Hainbucden (Carpinus dui- nensis — Bjelograb), Hopfenbuchen (Osirya carpinifolia — Crnograb) und Steinweichfeln (Prunus Mahaleb — Srijemsa). Mitunter gefellen fich diefen der Zürgelbaum (Celiis austra- lis — Kose&ela), der mandelblättrige Birnbaum (Pirus amyg- daliformis — Divlja Kruska) und in höheren Lagen auc der fftumpfblättrige Ahorn (Acer obfusatum — Makljen) zu. Das Unterholz befteht in litoralen Gegenden durchweg aus Maccdiengliedern. In höheren Lagen verfhwinden die empfind- lihen immergrünen Elemente und treten fommergrünen Sträu- chern den Play ab. Darunter find befonders erwähnenswert der Chriftdorn (Paliurus australis — Crnodra£a), der Blafen- ftrauch (Colufea arborescens — Grohotusa) und in Süddalmatien auch der einheimifche Weldenfhe Geißklee (Cylisus [Petteria] ramenlaceus — Zanovet). Als Unterholz im Eichenwalde findet fih diefe Geißkleeart TAFEL 15 "SI9JDJIOA\ SOp Swypuynpjpurßrıg "To sbunpjunp uswmousßyny "sısuaump SnundıD) uoA ablamz usqO snpafijmu Sn10997J02E7 4OA A0}9]Q yuoz pun opfagfoyytW WI "wsolgn} vJJ0SDIZ oA sıpJduaxg spusyniq JolA SYIP>I usyuj) *(TAouUß95I0HN) OAONnUJPYDJ faq zaplop gfpyıago SPJPMWJIM]-SmuU4O wI SIWPNMIOPOIN 7 ie RN a $ | N s er ..r > e ‚ g' 1. Va w e SIE r N { R,. TR EN FR BR Kr N Er HR ,> ne IR > v2 gi Y PR “ nr A y j [2 % I. Natürliche Vegetationsformationen. 49 auch beim Dorfe Bofanka nädft Rate (Dubrovnik), wie fie unfer Bild auf Tafel 14 darftellt, Diefer Geißklee ift ein fommergrüner 1,5—2,5 m hoher Strauh mit grauen etwas kantigen Zweigen, ovalen, abge- ffumpften, graugrünen Blättern und aufrecdten, pyramidalen Blütentrauben, die von einem kleinen Deckblatt geftüßt find. Das Vegetationszentrum diefer Art umfaßt Zentral- und Süddalmatien (etwa von Sinj bis Spizza [SpiE]), Südbosnien (am mittleren Narentalauf), die Hercegovina (von der Narenta bis zur montenegrinifchen Grenze), Südmontenegro (von der hercegovinifhen Grenze bis Gacko füdwärts), Weftalbanien und Nordepirus. In der Regel bewohnt diefer Geißklee nur die fubmontane und montane Stufe, fteigt fehr felten in die Mifchlaubftufe und nie in die immergrüne Stufe hinab. Die tiefften Beftände diefer Art find in Zentraldalmatien und Hercegovina etwa bei 400 m (Grab, Imoski, Popovo). Bei Cattaro und am Skutari- fee reicht diefer Cyfisus jedoch bedeutend tiefer hinab. In der Omblabudht und befonders bei Antivari reicht er fogar bis nahe an das Meerufer. Die höcften Beftände befinden fih in Albanien und Epirus und zwar in einer Höhe von ungefähr 1400 m. Somit fchwankt die Höhenamplitude diefes Typus zwifchen 10—1400 m, wobei aber der Gürtel, der fih von 400 bis 1200 m ausdehnt, als das normale Wohngebiet anzufehen if. In höheren Lagen ift in dem Ornus-Mifchwalde einer Reihe eigentümlicher Pflanzen im Niederwuhs zu begegnen. So z.B. Acanthus longifolius, Trifolium Pignautii, Trifolium patulum, Biasolettia tuberosa und Helleborus multifidus. Diefe letteren zwei find vom Verfafler in einem Ornus-Mifhlaubwalde bei MojdeZ oberhalb Caftelnuovo (Hercegnovi) in der Bocde von Cattaro (Boka Kotorska) aufgenommen worden (vergl. Tafel 15). 3. Felfentriften. Wird eine ehemals von Macchien bedeckte Bodenflähe der- art denudiert, daß die Felfenunterlage überall zum Vorfcdein kommt und diefe fogar im Vergleich zu den erdhaltigen Stellen Adamovi£. Pflanzenwelt Dalmatiens 4 50 B. Schilderung der Landfchaftsformen. bedeutend vorwiegt, dann entfteht allmählich eine Vegetations- formation, die wir als Felfentrift bezeichnen. Diefe Formation, weldıe vorzugsweife die Lehnen der Hügel und der Berge auf fehr ausgedehnten Strecken zu bedecken pflegt, befteht aus einer Menge düfterer, grauer Kalkfelsblöce, welche meiftens vielfach zerklüftet und fcharfkantig find. Der- artige Blöcke erheben fich von ihrer Bafis bis zu 1 m Höhe und find gewöhnlich dicht aneinander gereiht. Wo fie lockerer verteilt find, wird etwas Erde oder Grus dazwifchen fichtbar, fo daß das Ganze dann an eine verfteinerte Herde weidender Schafe zu erinnern vermag, und die für das Karftphänomen &arakteriftifchen Karrenfelder bildet. Wo foldhe Steinblöke in großer Menge dicht aneinander lagern, kann keine üppige Vegetationsdeke zur Entwicklung gelangen; aber es gibt eine große Anzahl von Pflanzen, denen die Ritzen diefer ftark infolierten und daher fehr warmen Felfen eine geeignete Anfiedlungsftätte bieten. Sämtliche Pflanzen, welde fich diefes Felfenmeer als Wohn- ftätte wählen, find xerophiler Natur und für folch einen Stand- ort ganz befonders angepaßt, d.h. mit zweckmäßigen Schut- einrichtungen verfehen, um nicht infolge allzu großer Tran- fpiration, die von der Expofition und von der phyfikalifhen Befchhaffenheit des Gefteines, Wafler rafh durchzulaflen, her- vorgerufen wird, zugrunde zu gehen. Die meiften diefer Pflanzen haben eine zottige, filzige Bekleidung (Typus des Teucrium Polium) als Schutdeke für ihre Gewebe. Andere entwickeln an ihrer Blattoberfläche einen Wachsüberzug (Typus der Dianthus-Arten); andere wiederum befiten fleifhige Blätter (Sukkulenten), mande führen Sekretdrüfen mit ätherifchen Ölen (Typus der Safureja- und Thymus-Arten); mancıe haben die Anzahl ihrer Zweige reduziert und fie in Dorne umge- wandelt (Calycofome infesta), was alles gleichfalls als Schuß- vorrichtung dient. Neben derartigen Anpaflungen an den Standort ift hier wie an keiner anderen Formation die Sukzeflion, d. h. die ab- wechfelnde Ausnugung der Vegetationsperiode wahrnehmbar. Alles entfaltet fih und entwickelt fich jahraus jahrein in einer en EEE u TAFEL 16 "SI9JDFIOA SOp Swypuynpjpurbrig -(D37u08510 0119595) spıBbuaF]y Sopuay I9p Wpjng Urs opfozparpt WI "(091 wnpgq>sppg IaTpyIzru "zIDy >pug uswwousbyny ng up mprp qo "wsounds vıgaoydn7) WIrwsjjoy uobrusop dp ‘Da DIMUDUMOS SI) U9LTITFIOMWG usgaunp “(Dosmuaoyd sniadıunf‘) "opnboy Tag (pdnz) sfpyousıg wI usyarusıyaspw Hu 4J7T.1FU9JJ9A oyd upo syur Bu en =. 5 l. Natürliche Vegetationsformationen. 51 auffallend präzifen Reihenfolge, fo daß das Habitusbild der Formation fich fortwährend verändert. Naturgemäß kommen die Gewäcfe mit überwinternden Blütenknofpen in der erften Frühlingsperiode zur Blüte (Frühlingszwiebeln, Orchideen ufw.), während diejenigen, deren Blüten in der Frühlings- und Früh- fommerperiode des betreffenden Jahres felbft angelegt werden, erft in den fpäter folgenden Monaten zur Entwicklung gelangen (einjährige Pflanzen, Stauden ufw.). Zu den erften Frühlingsboten gehören die Frühlingszeitlofe (Colchicum Bertolonii — Kacunak) und die Fadennarbe (Romu- lea Bulbocodium — Zafranika). Die Blüten der erfteren find weiß bis fleifhfarbig und erfdeinen bereits um Weihnacten. Die herrlichen, lilafarbigen, weiß- und fchwarzgeftreiften, im Schlunde gelben Blüten der Romulea verleihen der Trift einen angenehmen und heiteren Ausdruck und bilden deren fchönfte Zierde. Bald reiht fih an diefe lilafarbigen Flecken ein nicht weniger auffallendes weißes Mofaik von Mildhfternen (Orni- fhogalum-Arten — Ptilije mlijeko), Täfchelkraut (Thlaspi praecox), gelbe Kolonien von Sonnenröshen (Helianthemum- Arten), von venezianifher Wolfsmilcdh (EZuphorbia Wulfeniü — Veliki Mlije£er), nebft rötlihen und rotblauen Blüten der nied- lihen Windröschen (Anemone hortensis — Kalosi£). Dies ift das Bild, welches diefe Formation im allererften Frühjahr bietet. Kaum einen Monat fpäter verfhwinden die Fadennarben, die Milchfterne und die Windröschen und die . ganze Landfchaft zieht ein gelbes Kleid an, welches aus den Blüten der ftellenweife maflenhaft auftretenden dornigen Wolfsmilc (Euphorbia spinosa), der herrlihen Junkerlilie (Asphodeline lufea), der zwerghaften Ginfterarten (Genista sericea, Genista dalmatica), des zarten Flügellattichs (Lagoseris bifida), des Hahnenfußes (Ranunculus millefoliatus) und der niedlichen Sonnenröschen (Helianthemum-Arten) befteht. Diefer gelbe Felfenteppich gewinnt aber einen nicht unwefentlihen Shmuk durch die nun in Menge auftauchenden rofafarbigen Blüten der fpanifhen Winde (Convolvulus cantabricus — Divlji slak; Palja od pSenice), neben dem die hellblauen, pyramidenförmigen Blütenftände der Traubenhyazinthe (Muscari neglectum — 4* 52 B. Schilderung der Landfchaftsformen. LuZanjica, Presli&ica) und die großen Blumen der Shwertlilie (Iris germanica var. illyrica— Bogi$a; Perunika), die karmoifinroten Köpfchen des Quendels (Thymus dalmaticus — Poponac) und die rotblauen Blüten der franzöfifhen Kreuzblume (Polygala nicaeensis — Gomalica) den Tag begrüßen, während die wogen- den, zarten Grannen des federigen Pfriemengrafes (Stipa pennata — Kovilje), die filbernen Scheinähren des Elfengrafes (Sesleria argentea — OStra trava) und die zitternden Rifpen der Trefpe (Bromus squarrosus — Klasada) und des Zitter- grafes (Briza maxima — Gospine Suze; Biseri) für die Be- wegung in dem anmutigen Bilde forgen. Auf der Tafel 16, welche eine vom Verfaffer im Brenotale (Zupa Zrnovnica) aufgenommeneFelfentrift mit Maccienreften darttellt, finden fich unten links fünf, fechs blühende Shwertlilien (/ris germanica var. illyrica — BogiSa) am Fuße eines phönizifhen Sadebaums (Juniperus phoenicea — Somina); daneben, im Mit- telfelde unten, ein kugelartiges Polfter einer ebenfalls blühenden dornigen Wolfsmilc (Zuphorbia spinosa — Bodljavi Mlije£er). In der Mitte des Bildes fteht ein blühendes Elfengras (Ses- leria argentea — OStra Trava) und ob desfelben ein junges Exemplar eines Maftixftraudhs (Pistacia Lentiscus — Trslja). Mit dem weiteren Vorrücken des Frühjahrs bedecken fich auch die kahlften Stellen der Felfenriffe mit Pflanzen. Der niedlihe dunkelrote Wundklee (Anthyllis ülyrica — Ma£ija Djetelina) füllt jede Blöße und Lücke der Spalten aus und fhmiegt fih der Felfenoberfläche felbft dort an, wo fcheinbar der blanke Fels als Unterlage dient. Als eingeftreut erfheinen hier die herrlihen blauen Köpfen der Krugglo«ke (Zdraj- anthus tenuifolius — Postjenak) und die rofafarbigen Blüten des Steintäfchels (Aefhionema saxatile). Eine folche Felfen- triftpartie veranfhaulicht uns die Tafel 17, auf welcher der er- wähnte Wundklee den ganzen Raum eingenommen hat und nur in einer Felsfpalte erbliken wir ein blühendes Stein- täfhel. Aber aud der knollige Baldrian (Valeriana tuberosa — Mali Odoljen), fowie das frühblühende Tafchelkraut (Thlaspi praecox) ftellen fih zu diefer Zeit häufig ein. Den Höhepunkt der Pradht und der Entwicklung hat die TAFEL 17 sıajpJIa\ sap Swypuynpjpurßrıg ‚Iıdy SM oypnbpy yıppu 995I10H po oyp] AS Toq US47LIFUSJJOg UT a7vDxos vuouongay pun voındındo4p Da va SıydAyzuy TAFEL 18 “DID1 SÄYIDIS [4 wm D71 "sıoppjıo\ sap Swypuynpjpurbrig SNI7DUNDP Snyzupıgg “wmunssipipuvd umgNnAmDW umsÄmpıpopj Ppıpuvs vjpnuj sne puoyoyoq ‘oynbpy Toq (6ıg wop Jnp yııyuayog I. Natürliche Vegetationsformationen. 53 Felfentrift Mitte April erreicht, wenn nämlich der angenehm aromatifhe Salbei (Salvia officinalis — Pelin; Kadulja) mit Myriaden von Blüten die ganze Landfchaft in ein rotblaues Kleid hüllt. Dazwifchen ragen die blauen Köpfe der Gloken- blume (Campanula capitata — Zvonce), die weißen Dolden des füdlihen Lauds (Allium subhirsutum — Divlji luk), die rötlihen Trihter der filbernen Winde (Convolvulus tenuis- simus — Slak) u. v. a. hervor. Von unbefdreibliher Herrlih- keit find diefe Salbeibeffände um Ragufa, wo fie mit den betäubend duftenden recht malerifhen Büfchen des ftedhen- den Goldginfters (Calycofome infesta — Kapinika) und mit den ebenfalls gelbblühenden Blütenköpfhen des ftrauhigen Brandkrauts (Phlomis fruticsa — Veliki Pelin) gemengt erfcheinen. Wie zu einem feierlichen Ereignis vereinigt, prunken im Mai unzählige Stauden und Kräuter mit ihren niedlichen Blüten verfchiedenfter Form und Farbe. Da erblikt man die weiß- gelben, margueritenartigen Blütenköpfe der wildwacdlfenden Infektenpulverpflanze (Chrysanthemum cinerarüfolium — Buha£), die weißgrauen Büfche des edelweißartigen Gamanders (Teucrium Polium — Divlji rosmarin; Kamisula), die rötlichen Blüten des rauhhaarigen Bakenklees (Dorycnium [Bonjeanea] hirsutum), die blauährige Rapunzel (Phyteuma [Podanthum] limonütfolium) und die charakteriftifhen Affodilarten (Aspho- delus ramosus, Asphodelus albus, Asphodelus microcarpus — Ceprijez) u. a. Je mehr die Hitze zunimmt, defto fpärliher wird die Fülle und Buntheit der blühenden Arten. Im Sommer begegnen uns meiftens Gruppen des wie aus weißem Tuc gefcnittenen breitblättrigen Alants (/nula candida— Bijeli Pelin), der aroma- tifhen Bergmünze (Micromeria juliana — Vrijesak), der ftark duftenden Strohblumen (Helichrysum italicum — Cmilj), des weißfilzigen Andorns (Marrubium candidissimum — Bijela Marulja), des italienifhen Zieft (Siachys italica — Sjerusa; Kaduljica), des kurzhaarigen Doft (Origanum hirtum — Metlica), des begrannten Hafenohrs (Bupleurum aristatum — Zwvijez- dica), der blauen Donardiftel (Eryngium amethystinum — 54 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Modra Sikavica), des gelbblütigen Labkrauts (Galium aureum — Ivanjsko Cvijece) ufw. In diefem Stadium ftellt uns die Tafel 18 eine Felfentrift dar, die vom Verfafler auf dem Berge Srgj ob Ragufa (Du- brovnik) im Monate Juli aufgenommen wurde. Eine nicht unwefentliche Zierde der Felfentrift bildet die im Hochfommer blühende anmutig duftende Lavendel (Zavandula latifolia — Despik), welche allerdings nur um Ragufa (Du- brovnik) maflenhaft auftritt. Zu diefer Zeit blüht noch die &arakteriftifhe dalmatinifhe Nelke (Dianthus dalmaticus — Divlji Karanfil), der weißkugelige Shuppenkopf (Cephalaria leucantha — Vra2ji Griz), die Witwenblumen (Scabiosa mari- tima und Scabiosa atropurpurea — Udovice) und befonders das Bartgras (Andropogon Ischaemum, A. pubescens — Rudobrad) und der Goldbart (Chrysopogon Gryllus — Gjipovina). Mitunter kommen auch hohe Umbelliferen eingeftreut vor. Unfer Bild (Tafel 19) ftellt uns eben eine foldhe Trift dar, wo Prangos ferulacea, Opoponax Chironium und Ferulago galbanifera aus dem Durcheinander der bereits erwähnten Stauden und Gräfer hervortreten. Nicht felten tauchen hie und da aud verkrüppelte Refte der ehemaligen Macdien auf. In höheren Lagen (etwa bei 400-500 m) verliert die Felfen- tritt viele Elemente, welche auf die warmen Küftenftrihe an- gewiefen find (wie z.B. Phlomis fruticosa, Calycotome, Euphor- bia Wulfeniü, Opoponax, Prangos, Briza maxima, Lagurus ovalus u.v. a.) und erhält dafür einige härtere Typen, welde in tieferen Lagen feltener anzutreffen find. Als folhe erwähnen wir zunädhft die präctige, einheimifhe Quendelart (Thymus bracteosus), die Bergnelke (Dianthus inodorus), die Lotwurz (Onosma Visianii), den Bergwaldmeifter (Asperula scutellaris), den Berggamander (Teucrium montanum) u. v. a. Das Herbft- kleid der Felfentrift ift fowohl durch Farbenkontrafte als audı durch Reichtum der Arten, nicht minder ausgezeichnet als jenes des Sommers. Duftende rofablühende Beftände von Safureja- Arten bedecken auf weiten Strecken die Landfhaft. Dazwifhen erheben fih Kolonien des klebrigen Alants (/nula viscosa), weißlich-rötlihe Dolden und des Bergfendels (Seseli Toma- TAFEL 19 0 "SI9JDJIAA\ SOp SwypuynpjpurbrLig -uaspIfgIo nz I9pfpmusypry sunıbıawwor puy ‘nz obıog 19p JeJdıg usbryimnpeYoJd usp uabab ‘usbnT usıayoy uf -uspupy.ıoA us}ınBuroy pun usbunzupydwunpg]g puy DYISOYoW S>J1OoT Sp aypN uayıppu 1op ur ıny NPopoq uayFLiYuagfag Mu PIIgorTPJSnD uswppfg suyapaßsnp puy (sajjnjg sap sMoyuaf) opun.sbasyurg wy 'D'n umaund umDD “DAoyfıduo] pnaadsy “snanypundp smJupIg 21m “uUSpnp4g usparıpyIoA uoynjgq uswpyImzpg (abrıyypjquray orp) Darmynıaf Soduv4] pun (aBrıypjgyroaigq oIp) uumuomy) xpuododoQ pur usıaypjoqwp uoyoy org ’pJoADIHQ og APpngppqug Aop ur unpdaljlsng qfjpyıogo wnIPpy1owWwog wr }7114U9JJoJ was ne -SIAyDJIOA SOp SwypujnpjpurbLig TOW SHIN "NuU0J0J407 vıapws pun MuDısıA pulsouo (DUI0A usFun) SMWISSsImuo] SnnA]0AU0T ‘snıopoun snyuplT : sıpwumı/[o vıajwS :syıp>ı yppu syum uoN\ -ppnbpy Ioq 9zusıH usıpjrufAobaslay I9p uD ofup.ıyog pun parlupA] usıpjimz YFTIFU9JJ9 J oupYuowaqans I. Natürliche Vegetationsformationen. 55 sinii und Seseli tomentosum). Sehr dekorativ find die einge- ftreut vorkommenden zarten Trauben des Herbftblaufterns (Scilla autumnalis) und die gelben, fafranartigen Blüten der Sternbergie (Sternbergia colchiciflora)*). (Vergl. Taf. 20.) 4. Felfen. Diefe Formation ift mit der Felfentrift innigft verwandt und fteht derfelben am nächften, denn beide haben als Unterlage meiftens Kalkfelfen, folglih auch gleiche phyfikalifhe und ce- mifche Eigenfchaften, fo daß eine große Anzahl von Gewädlfen, denen wir auf der Felfentrift begegneten, aucd hier als nicht minder charakteriftifche Leitpflanzen auftreten. Troß fo auf- fallender Verwandtfchaft unterfcheidet fich die Felfenpflanzen- formation von der Felfentrift wefentlih durch die Form und Geftalt des Subftrates, insbefondere aber durch die Phyfiogno- mie der Pflanzendeke. Während wir es bei der Felfentrift mit niedrigen, zerklüfteten und durch kleine erderfüllte Spalten und Riffe getrennten Blöcken, die große Areale bedecken, zu tun haben, handelt es fih bei der Felsformation um fteile Wände, hoch emporragende Steinmaflen, f[hwer erklimmbare Abftürze, die gewöhnlin an den Anhöhen oder an Abhängen und Abdacungen faft jedes niederen Berges und Hügels an- zutreffen find. Die Felfen ftellen die kahlften und offenften Vegetations- *) Die Schilderung der Felfentrift oder „dalmatinifhen Felsheide“, fo wie fie uns mande Autoren darftellen, entfpriht nicht einer Vegetations- formation, fondern hödftens einer Landfhaftsform, da darin Pflanzen aller möglihen Formationen und verfhiedener Höheftufen enthalten find, welde zum Teil nie in der Felfentrift auftreten (wie z. B. Heliotropium europaeum, Centaurea Calcitrapa, Echium altissimum, Onopordon illyricum, Portenschlagia ramosissima, Cotyledon Umbilicus, Plumbago europaea, Acanthus spinosissimus, Parietaria diffusa, Reichardia picroides u. v. a.) und zum Teil nur ausnahms- weife und außerordentlich felten auftretende Eindringlinge aus benahbarten Formationen darftellen (wie beifpielsweife Cynodon Dactylon, Dianthus libur- nicus, Ononis antiquorum, Arisarum vulgare, Lepidium graminifolium, Eragrostis multiflora, Ephedra campylopoda ufw.). 56 B. Schilderung der Landfchaftsformen. formationen dar, in welchen die Pflanzen nur vereinzelt oder in recht kleinen, unanfehnlichen Gruppen auftreten. Infolge des gänzlihen Mangels an Erde und Feuctigkeit können nur wenige Pflanzenfippen fich an fo ungünftige Lebens- bedingungen anpaflen. Die Felsbewohner müflen ganz befon- dere Wandlungen und Anpaflungseinrichtungen, fowohl im Organismus felbft, als auch in der Lebensweife entwickeln. Aus diefen Gründen zeigen nicht alle Felspartien diefelbe Vegetationsdihte, und es find auch nicht überall diefelben Sippen anzutreffen. Ganz andere Elemente bewohnen die Kalkfelfen und ganz andere die Silikate. Andere Pflanzen be- wohnen die fonnigen, andere die fchattigen Lagen. Dennoch werden die Felfen von einer fehr intereflanten Pflanzenwelt aufgefucht, worunter fogar herrlihe Zierden vor- zukommen pflegen. Wir erinnern an die prachtvoll gefärbten, großen Blüten der Tulpen, Fritillarien, der Asphodillen und Schwertlilien, an die harzreichen, hochwüchfigen Umbelliferen, an die weißfilzigen Blätter der meiften Kompofiten, an die wehenden Grannen der Gräfer und fo weiter. Die grauen Felfen werden ftellenweife von weißfilzigen Büfhen des Alants (/nula candida — Bijeli Pelin) und von einzelnen immergrünen, kümmerlich fortkommenden, politer- artig entwickelten Sträuchern belebt. Es find dies ifoliert auf- tretende Individuen von Juniperus Oxycedrus, Phillyrea media und namentlich von der fadenförmigen, langen herabhängenden rutenähnlihen Ephedra campylopoda. Auc der Terebintftrauh und verwilderte Feigen fhmücen oft diefe Felseinöden. Den fhönften Schmuck bilden jedoch die Schwertlilien und der Gold- lack (Cheiranthus Cheiri — Vihojla) und die roten Spornblumen (Centranthus ruber Gjenerali). (S. Taf. 21.) An den in unmittelbarer Nähe des Meeres fih erhebenden Felfen und Wänden Süddalmatiens gedeiht eine eigentümliche Vegetation, welche durchweg auf folche Lokalitäten angewiefen ift und in der Regel, weder in vertikaler noch in horizontaler Richtung, weiter als 200 m von der Meeresküfte fih zu ent- fernen pflegt. Abgefehen von den Strandföhren, die auch in etwas tiefer TATEL 21 Rote Spornblume (Cenfranthus ruber) an Felfen in der Nähe des Meer- ftrandes bei Caftelnuovo (Hercegnovi). Originalaufnahme des Verfaffers. x D Weißfilziger Alant (Inula candida) auf Felfen des Berges Marjan bei Spalato (Split) Ende Juni. Originalaufnahme des Verfaffers. TAFEL 22 Dalmatinifhe Lotwurz (Onosma Visianiü) und düfteres Lambertveildhen (Matthiola tristis) an Felfen oberhalb Postranje bei Ragufa. Ende Mai. Originalaufnahme des Verfaffers. KnolligerBaldrian (Valerianatuberosa) undTäfchelkraut (Thlaspi praecox) in Felfentriften auf dem Berge Srgj bei Ragufa (Dubrovnik) anfangs April. Originalaufnahme des Verfaffers. I. Natürlihe Vegetationsformationen. 57 landeinwärts gelegenen Gegenden gut aufzukommen vermögen, fallen uns vor allem Kolonien von Goldlak (Cheiranthus Cheiri), Meerfendhel (Crithmum maritimum), Schotenklee (Lofus cytisoides), Sandnelken (Siafice cancellata), Kappern- ftrauh (Capparis rupestris), Lambertveilhen (Maf£thiola sinuata) und Strandquedken (Agropyrum elongatum, Agropy- rum pungens) auf, welhe mit Opuntien, Ägaven, Meer- träubcden (Ephedra campylopoda) und Strauhwolfsmild (Euphorbia dendroides) ein ziemlich gefcloflenes Gebilde zu- fammenfeten. Unfere Tafel 1 ftellt eine mit dichter Vegetation befette Felfenpartie dar, wo von links nad rechts folgenden Pflanzen zu begegnen ist: Am Fuße der Mauer ftehen zwei Strand- föhrenexemplare (Pinus halepensis) und dicht unterhalb der- felben ein Feigenftok (Ficus Carica). An der Mauer felbft find mächtige Büfhe von Kappern (Capparis rupestris), Meer- träubchen (Ephedra campylopoda) und Opuntia amyclaea zu fehen. Unterhalb der Opuntien fteht ein noh im Sommer- ftadium (ohne Blätter) fich befindender Bufc einer ftrauchartigen Wolfsmilh (Zuphorbia dendroides).. Zwifchen diefem und einem anderen, bedeutend höher gelegenen, fich eben belauben- den gleihartigen Wolfsmilhftrauh ift der ganze Raum von den herabfallenden, fadenförmigen Zweigen der erwähnten Ephedra bedekt. Alles übrige nimmt Agave americana ein. Dazwifchen eingeftreut treten Agropyrum elongatum und Spar- fium junceum hervor. Die in der Brandungslinie fih erhebenden Felsklippen find größtenteils düfter und kahl. Nur fpärlih und ftellenweife be- lebt diefe zerklüfteten und zerfreflenen Klippen mancher Bufdh des Meerfendels (Crithmum maritimum — Motar), der gitterigen Sandnelke (Sfafice cancellata — Mrezica), der Küftenque&ke (Agropyrum pungens — Pirevina), des Shoten- klees (Lotus cytisoides) oder des Strandwegerics (Plantago maritima — Morska Bokvica). Sonft ift ftundenweit faft gar kein anderes Gewäds auf diefen fchwarzen, unwirtlihen Blöcken zu erblicen. Etwa 1 km landeinwärts und kaum 200 m über dem Meeres- 58 B. Schilderung der Landfchaftsformen. fpiegel begegnen uns andere Verhältniffe. Da find die meiften Elemente der Strandklippen verfhwunden und haben den Raum anderen Elementen abgetreten, die zwar ebenfalls der immergrünen Stufe (Region) des mediterranen Gebietes an- gehören, aber faft nie unmittelbar am Strande aufzutreten pflegen. Auf der Tafel 23 find, in der unteren Hälfte, von links nah rechts folgende Elemente zu fehen: Felsnelken (Dianthus dalmaticus), Eberwurz (Carlina corymbosa), Shwarzkümmel (Nigella damascena), Raute (Ruta divaricata), Shwertlilien (Iris germanica), Alant (/nula candida), Erdbrot (Cyclamen neapolitanum) und ftirauhartiger Spargel (Asparagus aculi- Jfolius). In der oberen Hälfte, von links nach rechts, ftehen: Iris germanica, Inula candida, Asparagus acutifolius, Smilax aspera, Cyclamen neapolitanum, Dianthus dalmaticus, Asparagus acutifolius, Ruta divaricata, Pistacia Lentiscus, Salvia officinalis. Einige Felspflanzen fchmiegen fih der Wand dicht an, als ob fie an derfelben mit Ranken oder Haftorganen befeftigt und angewadhfen wären. Die Zweige diefer Pflanzen um- klammern gänzlich den Felfen, fo daß gar kein Teil der Pflanze freifhwebt oder abfteht. Ein geradezu klaffifches Beifpiel folcher Wandpflanzen bietet uns die Puforia calabrica. Diefer kriechende und von den Felswänden herabfallende niedrige Strauh bedeckt die ganze Wand mit feinen rötlichen wald- meifterähnlichen Blüten, aus welchen im Herbft unzählige kleine fhwarze Beeren entftehen. Mit dem der Wand dicht ange- fchmiegten Stengel erzielt die Pflanze einen ausreichenden Schu gegen Winde und nutt zu gleicher Zeit die möglichft größte Fläche aus, um genügend Licht und Wärme fi fhaffen zu können. (S. Taf. 24.) Ähnlich wie die Puforia fhmiegen fih auch noc andere Pflanzen den Felfen an, befonders jene, deren oberirdifcher Stengel vollffändig verkümmert ift und nur eine der Wand faft angeklebte Blattrofette treibt, wie z. B. einige Farnkräuter. Ein fchönes Beifpieldafür bieten uns die Cheilanthes-Arten undder Milzfarn (Ceterach officinarum). Diefe Pflanzen find aber fowohl für Kälte als auch für Trockenheit (Winde und Sommerdürre) be- er; Zr ; 2 - = ’ ” d er n , we we, 2 ie Se re RER N < a ET .- "gIayppjasy sap awypuynpjppusrıg a TE ee 3 * *z9qwo}dag oyım uswmousßyny *(g) snrofgnso smönsvdsy pun (pjnuj ı5p uswpjimz) (S) umunmodvau uauvpd) *(z) vpıpuvs vymu] “(7) vorAd77 “Da DRuDAad Sı4] ‘(L) vIV91DAIp.vInY (1) pusssvwuop Dyadın 01) vsogwd109 DU4057 (9) SnagDuDp Snyzupıgg «syp>ı you ‚Syuff uUOA ‘sapjrg sap flo] usısyun wr *(6) s77vum1/[o vıapng pun (8) smos14u37 VISIT KL)-Dva1.maıp Dıny 1) sumofums ISndvandsy *(9) snogpwjop snyzuviıg ‘(S) wnupzıjodoau uawuppd) *%p) paadsv xopnus “(g) snmofyns® snönavdsy (zZ) ppıpuvs vynuy “(y) varudj77 "ADa vrumDWAad Sı4] »uayay SYP>1 you syuIf uoA ‘sJlo] ua1ago wy ’nynbpy !oq qoypf[ NFAg qfoy1ago DaIAoyıpz A9p Jnp oyıpduayjog L 1,” ; SE rn N Nahe) a Ye ROH IN B- Bildung 1 Londfchaisförman. fpie e ee uns andereVerhältniffe. Da find die ei “Me Elerferte der Strandklippen verf[hwunden und haben den E a AL ficus), Eberwurz (Carlina , Schwarskämm | , 'gella damascena), Raute „(Ruta divaricata), Schwertlilien | y pargeT (Asparagus acuti- s Ki ds). In der oberen Hälfte, von links nach rechts, ftehen: Inula candida, Asparagus acutifolius, Smilax le Felspflanzen, (hmiegen fih der Wand diht on, als e an”Herfelben mit Ranken oder Haftorganen befeftigt angewahfen wären. Die” Zweige diefer Pflanzen um- x mern#gänzlich den Felfen, fo deß gar kein Teil der Pflanze # webt oder abfteht. Ein geradezu klaffifches Beifpiel® I er Wandpflanzen bietet uns die Putoria chlabrica. Diefer | ende und von den Felswänden herabfallende niedrige | uch belekt die ganze Wand mit feinen rötlichen wald- erähnkichen Blüten, aus welchen im Herbft unzählige kleine rag, Beeren entftehen. Mit dem der Wand dicht ange- | iegten Stengel erzielt die Pflanze einen aggreihenden | # gegen Winde und nutt zu gleicher Zeit die möglihft ößfte Fläche aus, um EN Licht und Wärme fih f[haffen Wi zen den Felfen an, befondgrs jene, deren oberirdifcher gel volltäädig: verkügmert ift und nur eine der We ngeklebf Blattrofette treibt, wie z. B. einige Farnkräu chönes Beifpiefdafür bieten uns die Cheilanthes-Arten Dei ilkfarn (Ceterach offiofnarum). Biefe Pflanzen find aber fowohl Kälte als ateh für Trockenheit (Winde und Sommerdürre) be- = = _ TAFEL 23 "sIaypJIa\ SOp awypuynpjpurßrLig sqws}dag oyI uswwousßzyny *(E) smıjofyns® snöpsvdsy pun (pjnuf 19p usWpyImz) (G) unupzmodvau usuvpdy “z) ppıpuvs vymuy *(T) DarAd]7 “ava Danuwaııad Sa] “(L) PVMADAIp vyng “(T1) pussspwop vJasın OT) vsogwd1o9 DU110J7 9) snayDwpp smyzudig :Sypal ppu syuIj uOA ‘sopjig sop ofro] usıoyun up *(6) Sıwunı/fo vıapvs pun (8) SMIS4U3T7 vRDISıJ “(L) DgwI911DAIp vyny “(L) snmofunso Indoimdsy “(9) SmIYDWDP Snyquvig “(S) wnunzjodvau uswuvpd) “p) vA4adso xojnus “(g) SmJofims9D snövawdsy “(d) vpıpuvs vynuy *(1) 2911777 "40a DANUDWABD Sı4] »uayoy SYY>1 ıppu Syuf uoA ‘oJlo] usıago wm "pynbpy Tag gqoypf N>2AS qjpyısgo polmoyıDZ 19p Jnp onınpduaypoy TAFEL 24 Putoria calabrica an Felswänden um Ragufa (Dubrovnik). Originalaufnahme des Verfaffers. Cheilanthes odora und Ch. Szovitsii an Felfen der Infel Giuppana bei Ragufa. Im Mittelfelde ftehen zwei Wedel der Ch. odora, fonft ift alles Ch. Szovitsii. Originalaufnahme des Verfaffers. I. Natürliche Vegetationsformationen. 59 deutend empfindliher als die erwähnte Puforia, weshalb fie nicht nur einen Spreufchuppen- und Haarüberzug an der Blatt- “ unterfeite ausgebildet haben, fondern aucı die Fähigkeit be- figen, ihre Blätter derart zufammenrollen zu können, daß die empfindlichere Oberfeite vollffändig gedekt und damit vor Austroknen oder Erfrieren gefhütt wird. Milzfarnblätter find während des Sommers und während der windigen, eis- kalten Wintertage vollkommen zufammengerollt und find nur während des Frühjahrs, der erften Sommermonate und im Herbft ausgebreitet. Aucd die Polfterform kommt an Felfen ziemlih oft zum Vorfcein, denn aud eine folche Ausbildung des Stengels bietet einen genügenden Schuß faft gegen fämtliche erwähnten Lebens- gefahren. Solcte Polfterformen bilden felsbewohnende Arten von Seseli, Moltkia, Portenschlagia, Crithmum ufw. Blattrofetten, mit Polfterform kombiniert, bilden die meiften übrigen Felsbewohner. Im Herbft treiben fie Blattrofetten, aus welhen ein mehr oder weniger polfterähnlih entwickelter Stengel im nächften Sommer emporfprießt, der nach beendigter Blüten- und Früctebildung eintroknet und abfällt. Es gibt ferner auc foldhe Felswandpflanzen, welche aus der Blattrofette zur Blütezeit einen hohen Stengel treiben, der entweder kerzengerade, didht an der Wand, fih emporhebt, oder von diefer abftehend, in der Luft fhwebt. Ein fchönes Beifpiel für fenkrecht auffteigende Stengel zeigt der Fendel (Foeniculum vulgare — Mora£), während für abftehende Stengel Campanula pyramidalis ein geradezu unvergleichliches Beifpiel bietet. Daß foldhe und ähnliche Pflanzen fo hohe und mitunter wagerect abftehende Stengel an Felswänden treiben können, ohne der Gefahr ausgefett zu werden, von Winden gebrocen zu werden, ift einerfeits dem Umftand zuzufchreiben, daß diefe ‚Pflanzen durchweg im Sommer blühen, zu welcher Zeit eben heftige Winde zu den Seltenheiten gehören, anderfeits wieder- um dem feften, faft holzigen Bau diefer Stengel zu verdanken. Es gibt fcließlih unter den Felswandbewohnern auch Pflanzen mit fadenförmig-rutenartigem Stengel oder mit 60 B. Schilderung der Landfchaftsformen. herabfallenden Zweigen, wie das Meerträubcdhen und der Kappernftraud. Sämtliche angeführten Felswandbewohner befiten in den ftark entwickelten Wurzelftöken und Wurzeln einen mächtigen Schuß gegen Dürre und Winde und bietet den Pflanzen felbft dann einen genügenden Halt, wenn durch den Verwitterungs- prozeß oder fonft wie ein Felsftük abrutfht und die Wurzeln freigelegt werden. Bei den Felspflanzen fpielt eine fehr wichtige Rolle die Expofition, von welcher der Einfluß, die Wirkung und die Tätigkeit faft fämtlicher Lebensbedingungen diefer Pflanzen mehr oder weniger beeinflußt werden. Von der Expofition hängen die Wärmeverhältniffe fowohl der Atmofphäre als aucı des Bodens, die Belichtungsart (ob diffufe oder direkte) und ihre Intenfität, die Luft und Bodenfeuch- tigkeit, die Verdunftung, der Kältegrad, die Windrichtung und -ftfärke ufw. ab, fo daß die Lebensfähigkeit einer Pflanze an einem gewiffen Standort unter anderen auch von der günftigen oder ungünftigen Expofition abhängig ift. Daher fehen wir, daß recht viele Pflanzen nur nördliche Standorte, andere wieder nur füdlihe auffuchen. Als Beifpiele von Pflanzen, die eine füdlihe Expofition lieben, mögen folgende angeführt werden: Campanula pyramidalis Inula candida Capparis rupestris . Portensclagia ramosissima Crithmum maritimum Statice cancellata Foeniculum vulgare u. 0. Galium aureum Nur an Schattenfeiten, vorzüglich Nordabhängen, vor- kommende Arten find beifpielsweife: Adiantum capillus Veneris Grammitis leptophylla Asplenium nigrum Polypodium serratum Cheilanthes Szowitsii Thelygonum Cynocrambe Cotyledon horizontalis Veronica Cymbalaria u parviflora 20 A "SISJDIJIIA sep Swypurnpjpunbrig "dy opug 'pjoanın Ioq py4ag SJpbny sap uszınyqy un (waymynumdums wmSv497) npayuıoy pun (mmxD7 wmaxopsmA) ZINMUIgTEMWPS “(um410u) snpmA]04uU07) Spurmwpnoyg ın N — aa) es ET m TAFEL 26 Elfengras (Sesleria argentea), Schwertlilien (Iris germanica var. illyrica), Shwalben- wurz (Vincetoxicum laxum) und Strauhwinde (Convolvulus Cneorum) an Ab- gründen des Hügels Petka bei Gravofa. Die Windenblüten find noch im ge- {chloffenen Zuftande, weil fie noch nicht von den Sonnenftrahlen beleuchtet wurden. Mitte April. Originalaufnahme des Verfafers. I. Natürlihe Vegetationsformationen. 61 Die fonnigen Felswände und die Abftürze des Berges Petka beherbergen unter anderem eine befonders fchöne und in Dal- matien fonft nur auf den Infeln Lefina, Giuppana, Pelagofa und Lakljan vorkommende Pflanze, die Strauhwinde (Convolvu- lus Cneorum). Sie befitzt ([hmale mit prächtig glänzenden Silber- haaren bedeckte Blätter und herrlihe ziemlich große weiße bis fleifhfarbige Blüten (vergl. Tafel 25). Sie befindet fih da- felbft faft ftets in Begleitung der Shwalbenwurz (Vincetoxi- cum laxum), der dornigen Wolfsmildh (Zuphorbia spinosa), des glokigen Hornkrauts (Cerastium campanulatum) u. v. a. Eine unbefhreiblihe Praht verleihen diefen Abgründen die Taufende von Shwertlilien (/ris germanica var. ülyrica), welche im Frühjahr mit ihren großen, blauen Blüten die in der Sonne rotglühenden oder blendendweißen Felfen feltfam beleben. Es fehlen nie auch Kolonien des Schillergrafes (Koeleria splen- dens) und befonders des filbernen Elfengrafes (Sesleria ar- gentea). Eine foldhe Partie ift auf der Tafel 26 zu fehen, wo noch dazu die oben erwähnte Strauchwinde im f&hlafenden Zu- ftand erfichtlich ift. Die Aufnahme wurde nämlih am frühen Morgen gemadt, bevor die Sonne die Felfen erreicht hatte, und die Blüten waren nocdı nicht geöffnet. Zu nicht feltenen Bewohnern der Felswände gehört aud das Blafenfhötchen (Vesicaria graeca), welches fowohl an fchattigen als auh an fonnigen, dann an tiefgelegenen als aucı an hohen Lagen vorzukommen pflegt. Diefe Staude kommt nämlich ziemlich nahe des Meeres und auf alpinen Abftürzen der dalmatinifchen Hochgebirge gleich gut fort. In der Ombla- buct bei Ragufa begegnet man dem Blafenfhötcen auf [hat- tigen Felfen in einer Höhe von 80—100 m dicht oberhalb des Meerfpiegels (vergl. Tafel 27), dann bei der Omblaquelle im grellften Sonnenliht — und dann wieder an den kühlen und nebelreichen Zinnen des Orjen und des Velebit. Bei den großen Verfciedenheiten, die zwifchen den Lebens- bedingungen der Ebene und jenen der Hochgebirge beftehen, ift die Tatfache leicht erklärlich und begreiflih, daß die An- zahl jener Pflanzen, die fowohl am Meeresftrande als auch auf Hochgebirgen Dalmatiens ohne irgendwelde befondere An- 62 - — B. Schilderung der Landfchaftsformen. paflung gleich gut fortkommen können, fehr gering ift. In voll- kommen unverändertem Zuftande kommen fowohl am Meeres- ftrande als aud in Gebirgen vorzüglih nur kosmopolitifche Ubiquiften fort, nebft wenigen anderen Arten, wie zum Beifpiel: Alsine linicola, auf der Infel Veglia (Krk) und auf der Di- nara und dem Prolog; Campanula pyramidalis, alle Küftengegenden Dalmatiens, dann auf der Dinara und Velebit; Chrysanthemum cinerariüfolium, in der näcdften Nähe des Meeres um Ragufa (Dubrovnik), Cattaro (Kotor), Makarska, Lefina (Hvar) u. a. und in alpinen Höhen des Orjen, Lovcen und anderer Gebirge; Iberis amara auf den Infeln Mezzo (Lopud) und Lefina (Hvar), um Traü (Trogir), Almiffa, Duare, Makarska; Peucedanum (Taeniopetalum) Neumayeri, auf der Infel Lakljan, auf der Halbinfel Lapad und auf der Dinara; Phagnalon rupestre um Ragufa (Dubrovnik), Lefina (Hvar), Spalato (Split) und auf dem Velebit; Portenschlagia ramosissima an Felfen um Ragufa (Dubrovnik) und Cattaro (Kotor) und auf dem Velebit; Sesleria interrupta bei Almiffa und auf dem Velebit; Tulipa Grisebachiana auf der Infel Lefina (Hvar), um Budua, in dem Brenotale (Zupa Zrnovnica) und auf dem Velebit, Mofor, Biokovo, Srgj, auf der Svilaja und VlaStica u. m. a. Viele Pflanzen der Niederungen und der Küftengegend mußten bei ihrer vertikalen Wanderung allmählich fo große Anpaflungswandlungen vornehmen, daß daraus neue Formen entftanden find. Zu folchen gehören beifpielsweife: Prunus prostrata, Viburnum maculatum, Malcolmia Orsinü u. v. a., welche alle aus verwandten in tieferen Lagen vorkommenden Arten hervorgegangen find. Nicht alle Pflanzen, die aus Küftengegenden bis zu alpinen. Höhen hinauffteigen, erfahren jedoch fo beträchtlihe Umwand- lungen, daß daraus neue Formen entftehen. Den meiften Pflanzen genügen fchon geringere gewebliche Veränderungen, um für die Hochgebirgsverhältniffe fih anzupaffen. Die meiften: folher Anpaflungsveränderungen beftehen in einer dichteren. TAFEL 27 ». Blafen- Frudtzuftand. Ende Mai. Ö o ER O8 Wals DS „> woR ass SS) San En S% 488 Br ERS: S:g SDm gr NS u BO. zer „gr ® 288 ana ‘oO 9. no Originalaufnahme des Verfaffers. M N At DA A TAFEL 28 x 5 ' E Schattige Felfen in der Omblabucht bei Gravofa. Das meifte: Tüpfelfarn (Polypodium serratum). Im Mittelfelde (rechts): ein Streifenfarn (Asplenium Adiantum nigrum). Oben rechts ein Milzfarn (Ceferach officinarum). Originalaufnahme des Verfaffers. u ds ir, I. Natürlihe Vegetationsformationen. 63 Behaarung der Blätter, in einer Verkümmerung der ober- irdifchen Organe und in einer gleichzeitigen ftarken Entwicklung der unterirdifchen Teile, wodurd ein genügender Schuß vor Kälte und zugleich eine zweckmäßige Anpaflung an die kürzere Vegetationsperiode erreicht wird. An fchattigen Stellen hat man Gelegenheit, auf Felfen die winzige gabelfpaltige Glokenblume (Campanula Erinus) halbverftekt zwifchen Milzfarnkolonien zu beobachten. Echte Schattenbewohner find auch einige Farnkräuter, darunter der fchwarze Streifenfarn (Asplenim Adiantum nigrum), der Tüp- felfarn (Polypodium serratum), der Naktfarn (Gymnogramme leptophylla) u. a. Die Tafel 28 veranfhauliht eine fchattige Felspartie aus der Omblabucdt (Rijeka) bei Gravofa (GruZ), wo fchöne Kolo- nien des füdlihen Tüpfelfarns (Polypodium serratum — Pap- rat Svetoga Ivana) und des Streifenfarns (Asplenium Adian- Zum nigrum — Papraca) mit dem Milzfarn (Ceterach offiei- narım — Paprat runjava) zufammenleben. Diefer füdlihe Tüpfelfarn beendet vor der Sommerdürre feine ganze Entwicklung. Er entfaltet feine Blätter im Herbft und gegen den Winter zu, wenn die Regen einfeten, und bringt dann die Sporangien im Laufe des Winters zur Reife, während die in Mitteleuropa heimifhe Stammart ihre Entwicklung im Frühjahr und Sommer durhmaden muß. In höheren Lagen und im Hinterlande treten die litoralen Elemente zurück und werden von anderen in der Meeresnähe meiftens nicht mehr vorkommenden Arten vertreten. Zu den herrlihften Zierden höher gelegener Felfen gehört wohl die Moltkia petraea, welche befonders um Cattaro (Kotor) und um Dubac und Postranje bei Ragufa (Dubrovnik) tief herabreicht (bis 150 m). Bei der legterwähnten Lokalität kommt auch das düftere Lambertveilcden (Mafthiola tristis) fowie die dalma- tinifhe Lotwurz (Onosma Visianü) vor. Eine ganz befondere Fazies von Felsformationen bilden die Tufffteinbildungen. Diefe kommen in Höhlen und an kalk- reihen Gewäflern mit großem Gefäll und ftarker Neigung der Abhänge vor. In der Regel find foldhe Tufffteinpartien vege- 64 B. Schilderung der Landfchaftsformen. tationsarm. Wenn fie aber an fchattigen Stellen vorkommen und beriefelt werden, dann erfcheinen bald einige befonders eigentümliche Pflanzen. Die ausgefprochenfte tuffbewohnende Pflanze der mediterranen Länder ift wohl der Farn Venus- haar (Adiantum capillus Veneris), der an folchen Stellen of maflenhaft vorkommt. Nict felten fieht man an den Tufffelfen auh Feigenfföke - (Ficus Carica), befonders an trockeneren, fonnigen Lagen. Im Schatten dagegen kommt oft hinzu der Hollunder (Sambucus nigra), die Mannaefcde (Fraxinus Ornus), der Terpentin- baum (Pistacia Terebinthus) u. a. 5. Mauervegetation. In Dalmatien find alle Städte, alle Häufer, alle Gärten und alle Befittümer überhaupt von mehr oder minder hohen Mauern umgürtet. Diefe find entweder gemörtelt oder be- ftehen aus lofe über- und nebeneinander angehäuften, unregel- mäßigen Steinen, und gerade diefe letztere Bauart bietet für viele Pflanzen eine ihnen zufagende Wohnftätte, womit nicht gefagt werden will, daß die mit Kalk beworfenen Mauerwerke nicht auch eine gewifle Vegetation ihr eigen nennen dürfen. Der Befchaffenheit des Subftrates gemäß rekrutieren fih faft alle Mauerbewohner aus den Elementen der Felspflanzen, die eben felbft auf der nackten Felsunterlage Wurzel zu faflen und fortzukommen vermögen. Wenn aber mitunter aud manches minder anfpruchslofe Pflänzlein uns von den unwirt- lichen Steinmaflen entgegennict, fo ift dies dem Umftand zu- zufhreiben, daß die Mauern einen Shut vor Winden und, wenn fie günftig gelegen find, auch gegen Dürre zu bieten vermögen, was vielen empfindlicheren oder weniger zwed&- mäßig angepaßten Gewädhfen zugute kommt. Nicht zulett möge auch der Umftand hervorgehoben werden, daß gerade die von den Mauern gefchaffenen, den meiften Pflanzen nicht zufagenden Lebensverhältniffe, manch zartem Pflänzlein, welches Sonnige Mauern mit ihrer Frühjahrsvegetation auf der Infel Lefina (Hvar). Oben links: Parietaria ramiflora, rehts: Cheilanthes odora; im Mittelfelde: Ruta divaricata; unten links: Ceterach officinarum, rechts: Vaillantia muralis. Ende April. Originalaufnahme des Verfaffers. “STAFEL 30 Chetlanthes odora (= Ch. fragrans) auf Mauern um Ragufa. Originalaufnahme des Verfaffers. Wedel gebüfcelt, Blattftiele braunrot poliert, befchuppt, die der alten Blätter bleibend. Blätter 2-3 facı fiederfpaltig. Fiedern nicht zahlreich, gegenftändig, deltoid, bis zur Spindel in mehrere gebuctet-fiederfpaltige, ftumpfe Lappen geteilt, kahl. Stark kumarinduftend. TAFEL 31 wir ei 4 De Mauervegetation um Ragufa. Links Veronica Cymbalarta, oben (in der Mitte) Cheilanthes odora, rechts Ceterach officinarum, unten rehts Thelygonum Cynocrambe, fonft überall Blätter von Cotyledon horizontalis. Mitte März. Originalaufnahme des Verfaffers. I. Natürlihe Vegetationsformationen. 65 fonft der Gefahr ausgefett wäre von Stärkeren erdrükt zu werden, eine fichere Zufluchtsftätte hier geboten haben. Als Vorbild folcher Pflanzen gelten in erfter Linie die zarte Glokenblume (Campanula Erinus — vergl. Tafel Nr. 4), das fadendünne Zimbelkraut (Cymbalaria muralis), der Hunds- kohl(Thelygonum Cynocrambe), der Ehrenpreis (Veronica Cym- balaria), und die zarten Farnkräuter Cheilanthes Szovitsii (vergl. Tafel Nr. 4 und 24), Cheilanthes odora (vergl.Tafel Nr.4 und 30). Diefe zwei Farnarten fehen fih täufchend ähnlich, jedoch find fie nicht fhwer auseinander zu halten, wenn man fie näher betrachtet. Cheilanthes odora befizt doppelt fieder- fchnittige Blätter mit länglihen ffumpfen, gekerbt gelappten Fiederhen und fhwadh mit Spreufhuppen bedeckte Indufien. Cheilanthes Szovitsii dagegen hat dreimal fiederfcnittige Blätter, mit oval rundlichen, ganzrandigen oder etwas ge- kerbten Fiederchen. Das Indufium fowie die ganze Blattunter- feite find ftark mit haarförmigen Spreufuppen bedekt. Aucd find die Blattftiele bei der erfteren Art mit anliegenden Haaren, bei der zweiten mit dunkelroten Spreufchuppen bedeckt. Sehr gerne befiedelt auh der Milzfarn (Ceferach offici- narım) die fchattigen, mitunter aber aud die fonnigen Mauern der Ölbaumterraffen (vergl. Tafeln 29 und 32). An ähnlichen Stellen kommt auch der in Lapad bei Gravofa (GruZ) und in der Boche von Cattaro auftretende Naktfarn (Gymnogramme leptophylla) vor. Ein charakteriftifher Bewohner der Mauern ift das Glas- kraut (Parietaria diffusa, P. ramiflora, P. lusitanica), welches befonders in der Nähe der Wohnhäufer alle Mauern zu be- decken pflegt. Ebenfalls ausgefprochene Mauerbewohner find einige Erd- raudharten (Fumaria capreolata, F.agraria), der blaßgelbe Lerchenfporn (Corydalis ochroleuca), der wilde Krapp (Rubia peregrina — Bro&), das Löwenmaul (Antirrhinum majus — Ma£&ke), der Bitterlattich (Reichardia picroides), verfhiedene Fetthennenarten (Sedum hispanicum, S. stellatum, S. dasy- phyllum, S. reflexum, S. sexangulare) und das Schuttkraut (Vaillantia muralis). Die Tafel 29 veranfhauliht uns diefes Adamovi£t, Pflanzenwelt Dalmatiens 5 66 B. Schilderung der Landfchaftsformen. legterwähnte Pflänzhen in Gefellfhaft des Milzfarns, der Cheilanthes odora, des Glaskrauts und der Raute (Ruta di- varicafa). Die Tafel Nr. 31 enthält ebenfalls die zwei oben erwähnten Farnkräuter, hier aber in Gefellfhaft des Ehren- preifes (Veronica Cymbalaria), des Hundekrauts (Thelygonum Cynocrambe) und des Nabelkrauts (Cotyledon parviflora — Klobu£i£). Die Nabelkrautarten, welche die Tafel 32 in blühendem Zuftand zeigt (Cotyledon horizontalis und C. umbilicus), erzeugen die Blätter im Spätherbft und im Winter, blühen im Frühjahr und nad vollendetem Vegetationslauf trocknen die Blätter und die Blütenfhäfte ein und der knollige Wurzelftock bleibt während des Sommers vollftändig blattlos in ruhendem Sta- dium. Auf Mauern kommen ferner auch die bereits erwähnten Lambertveildhen (Mafthiola incana, M. sinuata), der Gold- lack (Cheiranthus Cheiri — Vihojla), die Putoria calabrica, der weißfilzige Alant (/nula candida), die Silberwinde (Convol- vulus tenuissimus), der weiße Wau (Reseda alba), das Stein- kraut (Alyssum microcarpum), die rote Spornblume (Cen- thrantus ruber — Gjenerali), die kleinblütige Bergmünze (Calamintha nepetoides), Gänfekreffen (Arabis verna), die Hundskamille (Anthemis chia), das dalmatinifhe Leinkraut (Linaria dalmatica) u. a. Ganze Wände, namentlih von Ruinen, werden von Efeu (Hedera Helix — BrSljan), von Stehwinden (Smilax aspera — Tetivika), von Meerträubchen (Zphedra campylopoda) und mitunter auh von Brombeeren (Rubus amoenus — Kupina) bedeckt. Die fonnigen Mauern beleben Opuntien, Ägaven, der Kappernftraud (Capparis rupestris — Kapara) und Schwert- lilien (vergl. Tafel 1). Auf der Tafel 33 bedecken Kappernbüfhe faft die ganze Mauer. Ganz oben ragt ein Fendelftengel (Foeniculum vulgare) hervor und unten rechts blüht ein kümmerliches Exem- plar des Campanula pyramidalis. Audh wildwacfende Feigenbäume, verwilderte Öl- und TAFEL 32 N as En Nabelkrautarten auf Mauern um Ragufa. Halbfhatten. Die höheren, mit ab- ftehenden Blüten: Cofyledon horizontalis; die kleineren, mit nikenden Blüten: Cotyledon umbilicus (C. rupestris). Dazwifhen, im Mittelfelde Ceterach officinarum, unten rechts Cheilanthes odora. Anfang Mai. Originalaufnahme des Verfaflers. TAFEL 33 Kappern (Capparis rupestris) auf Mauern der Villa Adria bei Sveti Jakob näcft Ragufa. Unten rechts zwei Stük von Campanula pyramidalis. Ganz oben ragt (über dem größten Kappernbufh) einFenchelftengel(Foeniculum vulgare). Auf der Mauer (links) befindet fih ein Feigenbaum (Ficus carica). Im Hintergrunde zerftükelte Macchien und Felfentriften. Ende Juli. Originalaufnahme des Verfaffers. I. Natürlihe Vegetationsformationen. 67 Mandelbäume, Nicotiana glauca und andere Gartenflüchtlinge zieren oft die Mauern der Ziergärten und Wohngebäude. 6. Hecken. In Dalmatien find die Weinberge, die Äcder, die Wiefen, die Ölbaumterraffen und die Gemüfegärten nicht etwa mit Planken oder mit angepflanzten Gewäcfen umzäunt, fondern es befindet fih um fämtliche Parzellen ein fpontan entftandener Zaun von wildwacdrfenden Pflanzen, die einen fcharf ausge- fprochenen Typus aufweifen. Der Entftehung nad befigen die Hecken verwandtfhaftlihe Beziehungen mit den Macdien. Beim Urbarmadhen einer Fläche, welche vorher unter Wald oder Bufhwerk ftand, wer- den die bei Pflügen oder Graben herausgeriffenen Stämme, Wurzelftöke und Grasbüfche fämtlih auf dem Rand der Par- zelle angehäuft, wohin auch die gröberen Steine gefcleudert werden. Äuf diesen aus derart zufammengehäuften Maflen von Pflanzenftöken und Steinen entftandenen wallartigen Er- hebungen wädhft alsbald eine Pflanzendeke heran, die von folhen Individuen gebildet wird, welche durch den Regen ge- ftärkt und begünftigt, fih zwifchen den Steinen einwurzeln konnten. Daß bei folder zwangsweifer Wanderung und Über- fiedlung gar manches, was empfindlicher und zarter war, unter- liegen mußte, ift von vornherein begreiflih, und es liegt fehr nahe, daß vorzüglih zähe Elemente am leichteften in diefe neuen Verhältniffe fih finden konnten. Trotzdem ift mander fhöne Shmuck diefer Länder auh in den Hecken erhalten geblieben. Geradezu herrlih find die Hecken Dalmatiens, insbefondere zur Blütezeit. Blütenftände des Chriftdorns (Paliurus austra- lis — Crna dra£a, vergl. Tafel 34), untermifcht mit prachtvollen Blüten des goldenen Stechginfters (Calycofome infesta — Ka- pinika), durchrankt von der mit weißen Blütengirlanden ge- fhmüdkten Waldrebe (Clematis Flammula) oder von der mit blauen glocdenartigen Blumen befäeten Clematis Viticella, alter- 5* 68 B. Schilderung der Landfchaftsformen. nieren mit Kolonien von Jasminum, Colutea oder mit Geiß- blattgruppen (Lonicera etrusca und Lonicera implexa) und Partien von Sclehen (Prunus spinosa — Trn), zwifchen welchen mannigfaltige mehr oder minder lichtliebende Nieder- wuchselemente aufwärts ftreben. - Auf der Tafel 35 ift eine Hecenpartie aus den Ölbaum- anlagen von Batahovina bei Ragufa vertreten. Als Oberwuchs fallen uns dort befonders in die Augen Gruppen des Sum- machftrauds (Rhus Coriaria — Ruj), deflen große gefiederte Blätter und befonders feine pyramidenförmigen, dunkelroten Fructftände ein eigenartiges Ausfehen befiten. Dazwifcen, befonders gegen die Ränder zu, ragen die rutenförmigen fpiten Zweige des Befenginfters (Spartium junceum — Zukva) her- vor. Das Ganze ift mit Ranken der Waldrebe, ja felbft der verwilderten Weinrebe verflochten und umfponnen und fett ein kompaktes Dikicht zufammen; am äußerften Rande ift ein Bufh der venetianifhen Wolfsmildh (Zuphorbia Wulfenii — Veliki Mlijeter) und des italienifchen Zieft (Siachys italica) zu fehen. | Die häufigften Heckenelemente ftellen der Chriftdorn, die Agave und der Granatäpfelbaum dar. Der Chriftdorn fett die meiften Heden Dalmatiens zu- fammen und verdrängt gewöhnlih alle übrigen Bewerber. Höchftens der Stechginfter vermag mit ihm einen erfolgreichen Kampf aufzunehmen. Auf der Tafel 34 ist eine nur aus Chrift- dorn beftehende Hecke aus der Umgebung von Gravofa wieder- gegeben, wo nur zwei Schlingpflanzen, die Stehwinde (Smilax aspera — Tetivika) und der ftrauchartige Spargel (Asparagus acutifolius — SparoZina) einen von unbedeutendem Erfolg ge- krönten Verfuch machen, fih etwas Raum zu fchaffen. Selbft der Niederwuds ift hier fpärlich vertreten, denn wir erblicdken nur das ftrauchartige Brandkraut (Phlomis fruticosa — Veliki Pelin), obwohl fonft viele dornige Gewäcfe (Scolymus hispanicus, Carthamus lanatus, Onopordon illyricum, Carduus chrysacanthus, Centaurea Calcitrapa, Centaurea solstitialis u. v. a.) faft nie zu fehlen pflegen. Agavenheden find in Küftengegenden Süddalmatiens fehr 'SIOJPJIOA\ SOp owypuynpfpurßrıg "(VSOIMA[ SMUONyC) npIypudıg sobnIpipnnIy us Spa Iop aygny wuy 'ppnboy I0q (syo.SnD snanmpe) SPOYUIopyLıyy = a9) | ki EL eG Ho “usuuodjum 9gqarupo y\ USLOPITIMISA Top YyqIay nl “(ornunuvy) syvu77) agaaıpyoyq op usyupy Mu yr 9zupg Sog “(zwafpn v1g1oydn7) WIrwszjom uowpjrupnousa 1op ’smpar) pun (297077 SAi@vjS) YOrZ uorppuompyr Sop wpyng uro “(wnoounl wmnyimdS) 2oyurbusjag uoA »addnın aurs (syurj) Spupy wors}jun my "pjnöpy Yıppu purioypyog Toq obpjupumpgig Jour ur (01101109 snyyJ) PPPyWwpuwuıng AR " laufnahme des Verfaffers. igina je) (@) TAFEL 35 Ye) Sa a I. Natürliche Vegetationsformationen. 69 häufig. Die Agave (Ägave americana) ift feit vielen Jahr- hunderten im ganzen Mittelmeergebiet fo allgemein verbreitet, daß man fie heutzutage wohl mit Recht als eine für diefe Landfhaften höhft charakteriftifhe Pflanze betrachten muß. In Norddalmatien kommt die Agave nur gepflanzt vor. Erft von Spalato füdwärts und auf den Infeln begegnet man verwilderten Agaven (Smokva glusica), welhe um Ragufa am üppigften gedeihen und nacı ungefähr 20 Jahren ihren mächtigen kandelaberartigen 3—5 m hohen Blütenfhaft er- zeugen. Nadı dem Verblühen verholzen diefe Schäfte und bleiben lange ftehen, und trogen felbft den Winterftürmen. Unfer Bild auf dem Einband zeigt eine Agavenhecke von Sveti Jakob bei Ragufa, wo neben den blühenden auch mehrere vorjährige Schäfte noch immer aufrecht ftehen. . Bei Komifa (Komiza) auf der Infel Liffa (Vis) verwildert auc die Abart mit gelbem Blattrand. Nicht felten find audı die Hecken des wilden Granatapfel- baums (Punica Granata — Sipak), der im Sommer mit feinen zahlreichen feuerroten Blüten, im Herbft mit den orange- bis kupferroten, apfelgroßen Früchten, befonders wenn er fchon die Blätter abgeworfen hat, eine feltene Farbenpradt bietet. Die Frücte diefer wilden Raffe find bedeutend kleiner als die der kultivierten und von unangenehm faueren Gefhmad. An einigen Stellen bildet auh das Pfahlrohr (Arundo Donax — Trst) dichte Hecken, befonders an etwas feuchteren Lagen. Eine folche Partie aus der Umgebung von Ragufa zeigt die Tafel 36. | Die Sclehe (Prunus spinosa), der Weißdorn (Crataegus monogyna), Steinweichfeln (Prunus Mahaleb) und Brombeeren (Rubus-Arten) fehlen zwar nirgends in Dalmatien, nehmen aber in Küftengegenden einen geringen Anteil am Aufbau der Hecken. Im Niederwudhs der Hecken befinden fih mehrere &harak- teriflifhe Gewäcdfe, worunter in erfter Linie die Bleiwurz (Plumbago europaea) hervorzuheben ift, da fie immer große Büfche bildet und faft allein den ganzen freien Raum zwifchen den Sträuchern beherrfcht. Befonders fhön ift die Bleiwurz 70 .. B. Schilderung der Landfchaftsformen. im Herbft, wenn ihre Blüten Taufende von Bienen und Faltern heranloken. Aber auh Königkerzen (Verbascum-Arten), Lippenblütler und befonders mehrere Diftelarten (Onopordon, . Carduus, Carlina ufw.) fpielen in den Hecken eine wichtige Rolle. 7. Meerftrandvegetation. x Das Meerwafler vertragen die meiften Landgewäclfe nicht, ja vielmehr finden fie in diefem ihr fiheres Verderben. Daher fieht man, daß im Bereihe der Brandung ein mehr oder minder breiter Streifen faft ganz vegetationslos bleibt. Trotdem gibt es eine gewifle Kategorie von Pflanzen, für die das Salzwafler nicht nur unfhädlich, fondern fogar günftig ift. Es find dies die fogenannten Strandpflanzen oder Halo- phyten, welche in der Nähe der Salzflut am beften aufkommen. Die meift felfige, fteil herabfallende Küfte Dalmatiens be- fteht faft durchweg aus Klippen, Blöcken und Felswänden, welhe für die eigentlichen Strandpflanzen keinen günftigen Boden bieten. Flache, fandige und kiesreiche Strandpartien find in Dal- matien felten und meiftens von geringerer Ausdehnung. Ziem- lih fchöne Strandpartien find bei Spalato (Split), an der Narentamündung, bei Caftelnuovo (Hercegnovi), Teodo, Budua und befonders bei Spizza ausgebildet. Dünenartig breitet fih der Sand an den Flahküften im Bereiche der Flut und beherbergt mehrere eigentümliche Ge- wächfe. Sehr charakteriftifh für die Dünen find beifpielsweife dieMeerftranddonardiftel(Zryngium maritimum), derHorn- mohn (Glaucium flavum), die Stadheldolde (Echinophora spi- nosa), das Hundsgift (Apocynum venetum), die Thymbre (Thymbra spicata), die Ambrofie (Ambrosia maritima), das Wollrohr (Erianthus Ravennae), das Hundszahngras (Cyno- don Dactylon — Troskot), der Lolhfchwingel (Catapodium loliaceum), die Strandquecken (ÄAgropyrum litorale, Agropyrum jJunceum, Agropyrum elongatum), die Strandfimfe (Juncus maritimus), derStrandwegeric (Plantago maritima) und einige TAFEL 36 ) um Ragufa. Dazwifhen Originalaufnahme des Verfaffers. (Arundo Donax Oryzopsis verticillata. Pfahlrohrheken IL Natürliche Vegetationsformationen. 71 Sträucher wie der Keufhbaum (Vifex Agnus castus — Ko- nopljika), die Tamariske (Tamarix gallica, Tamarix afri- cana) ufw. Die fchottrig-fteinigen Küften enthalten eine Menge eigen- tümlicher Pflanzen, welce fonft in keiner anderen Formation aufzutreten pflegen. Zu folchen gehören beifpielsweife: Arthroc- nemum macrostachys, Camphorosma monspeliaca, Carex extensa, Artemisia coerulescens, Polygonum litorale, Obione pedunculata, Agropyrum pungens u. v. a. Außer diefen eigentümlihen Gewäcdfen kommen hier auch folhe vor, die nicht ausfhließlih den fteinigen Strand be- wohnen, aber immerhin auch hier recht häufig und maflfenhaft aufzutreten pflegen. Eine der bezeichnendften Pflanzen diefer Art ift beifpielsweife die Wolfsmilh (Euphorbia pinea), welhe um Ragufa (Dubrovnik) häufig in einer befonderen Form (Euphorbia ragusana) erfcheint (vergl. die Tafel Nr. 37). Aber auch Klippenpflanzen: Critfhmum maritinum, Lotus _ cyti- soides, Statice cancellata, Statice corcyrensis, Inula crithmoides, Inula viscosa, Euphorbia Paralias, Capparis rupestris u. v. a. kommen hier nicht Selten vor. Die fandig-kiefigeMeerftrandvegetation befteht größten- teils aus Halophyten. Unfere Tafel Nr. 38 ftellt diefes Gebilde dar. Im Vordergrunde ftehen Gruppen von Sternblumen (Aster Tripolium), Grasnelken (Sfafice Limonium), Ambrofien (Ambrosia maritima), Strandalant (/nula crithmoides), Strand- wolfsmildh (Euphorbia Paralias), Salzkraut (Salsola Soda), Salzmelden (Suaeda maritima), Glasfhmalz (Salicornia herbacea) u.a. Im Hintergrunde fehen wir Kolonien des kleb- rigen Alants (/nula viscosa), Maccien, Seeftrandföhrenwälder und Felfentriften. Wo der Meerftrand flah, fandig und fchlammig if, etwa wie bei Stagno, Salona, Pago, Arbe, entftehen fogenannte Salinenböden, auf denen durchweg nur Halophyten ausgedehnte Beftände bilden. Da alternieren Kolonien von Salzkräutern (Salsola Kali, Salsola Soda, Salsola Tragus) und Salzmelden (Atriplex-Arten) mit Gruppen von Glasfhmalzarten (Salicornia Jruticosa, Salicornia herbacea), Wegericharten (Plantago coronopus, 72 B. Schilderung der Landfchaftsformen. P. Weldeni), Sandnelken, Kampferkraut, Strandkraut, Gliedermelden, Quellerarten, Salzmieren, Strand- alant u. v. a. 8. Sumpf- und Woaffervegetation. a) Salzwafferfümpfe. An der Mündung der Flüfle, wo das füße Wafler mit dem hereinflutenden Meerwafler gemifcht wird, entfteht einSchwemm- boden, welcher von großen Beftänden verfchiedener Simfen (Juncus maritimus, Juncus acutus), Seggen (Carex extensa, Carex vulpina), Binfen (Scirpus maritimus, Scirpus Holoschoenus), Rohrkolben (Typha latifolia und Typha angustifolia), Süß- wurz (Glycyrrhiza echinata), Geißraute (Galega officinalis), Gnadenkraut (Gratiola officinalis), Cypergras (Cyperus longus), Pfahlrohr (Arundo Donax), Shilfrohr (Phragmites communis), Wafferfhwertlilie (/ris Pseudacorus), Eibifch (Althaea officinalis) und Alant-Arten (/zula crithmoides, Inula viscosa) bewohnt wird. Nicht felten treten dazwifchen aud Be- fände von Tamarisken (Tamarix gallica und Tamarix afri- cana) und des Keufhbaums (Vilex Agnus castus — Konopljika) - auf. b) Süß- und Brakwafferfümpfe. Unter diefer Bezeichnung vereinigen wir fämtliche falzreichen und falzarmen Sümpfe, Bach- und Flußränder, weil im großen und ganzen ihre Zufammenfetung einen und denfelben Cha- rakter trägt. Größere Sümpfe gibt es in Dalmatien in der Nähe der Seen von Boccagnazzo, Vrana, Nadin, Prokljan, Imoski und an den Ufern der größeren Flüfle, vorzüglich der Zermanja, Cikola, Kerka, Cetina und Narenta. Diefe Gebilde beftehen meiftens aus enorm großen Beftänden von Binfenarten (Scirpus lacuster, Scirpus triqueter, Scirpus maritimus, Scirpus Holoschoenus), Frofchlöffeln (Alisma Plan- TAFEL 37 Euphorbia pinea am fteinigen Meerftrande bei Ragufa. Im Mai. Originalaufnahme des Verfaffers. Reichenbah hat eine Euphorbia ragusana unterfhieden, die je- doch nur eine niedrigere Form der echten £. pinea darftellt, wie fie die zwei kleineren Individuen auf unferem Bilde wiedergeben. I. Natürlihe Vegetationsformationen. 73 tago), Wafferviolen (Butomus umbellatus), Wafferknöterich (Polygonum amphibium), Simfen (Juncus glaucus, Juncus com- pressus u. a.), Seggen (Carex-Arten), Cypergras (Cyperus longus, Cyperus flavescens), Rohrkolben (Typha latifolia, Typha angustifolia), Rebendolden (Oenanthe fistulosa und Oenanthe Phellandrium), Bitterfüß (Solanum Dulcamara), Sumpfkref[Tfe (Roripa-Arten) ufw. Befonders &harakteriftifc ift hier die Gruppe der herdenweife auftretenden Knöteriharten (Polygonum Hydropiper, Polygonum mite, Polygonum Persicaria) und der Ampferarten (Rumex pulcher und Rumex Hlydrolapathum). Im Frühjahr treten noch hinzu die eingeftreuten Kolonien des fchneeweißen Leucojum aestivum und die der gelben /ris Pseudacorus. Das Ganze ift durchflochten von verfdiedenen Sumpfgräfern wie Catabrosa aqualica, Glyceria plicata, Beck- mannia eruciformis, Alopecurus geniculatus, und gleicht fomit einer Sumpfwiefenpartie. Allein dies gilt, wie erwähnt, bloß für jene kleinen Streken, wo weder 7ypha noch Phragmites fih angefiedelt haben. Denn wo fih die Scilfrohr- oder Scilfkolbenftände befinden, wird alles andere unterdrückt. Somit kann man auch die Sümpfe in zwei verfchiedene Kate- gorien abfondern, nämlich in jene, wo das Rohricht zurüctritt, und in jene, wo nur Phragmites und Typha herrfcht. Diefe lettere Kategorie kann man wieder in die Fazies der 7ypha und in jene des Phragmites abfondern. Es gibt wohl Lokali- täten, wo fowohl die eine als auch die andere Form untermifcht vorkommt, allein dies läßt fih nur auf kurzen Strecken be- obacten, denn bald ift der Kampf um die Hegemonie zwifchen Typka und Phragmites wahrzunehmen, und wir bekommen ent- weder reine Scilfrohr- oder reine Scilfkolbenbefände zu fehen. c) Waflerpflanzen. Diefe Formation kommt nur in den ftehenden und ruhig fließenden Gewäflern vor. Die Waflerpflanzen leben teilweife ganz fubmers, am Grunde des Bodens feftgewadfen, teils auf der Oberfläche flottierend, größtenteils aber in geringer Tiefe eingewurzelt und mit den Äften 74 B. Schilderung der Landfchaftsformen. über den Waflerfpiegel hervorragend. Von den am Grunde des Walflers feftgewadhfenen Pflanzen find zunähft die Algen zu nennen. Es find dies meift gallertartige Maflen von Nofto- kazeen und Volvocineen, die mit Spongillen und verf&hiedenen Protozoen ein fchleimiges Ganze bilden, welches den Krebfen, Aalen und Schlammfifchen als Wohnftätte dient. Zwifchen diefen Klumpen von Gallerte vegetieren fadenförmige Cladophora-, Oscillaria- und Spirogyra-Arten und rafenförmige Büfhe von Chara foetida, Vaucheria geminata und Nitella-Arten. Diefen Algengruppen gefellen fih hier und da Seerofen (Nymphea alba und Nuphar luteum) und in den feichteren Lagen faft über- all auch Ceratophyllum demersum, Myriophyllum_ verticillatum und Hippuris vulgaris zu. Je mehr man fih dem Rande der Depreffion nähert, defto größer wird zugleich die Anzahl der Pflanzenarten. Eine ganze Schar von Pofamogetoneen, wie Potamogeton natans, crispus, fluitans, pusillus, heterophyllus, Zannichellia palustris, dann Najas minor u.v. a. erreichen bereits den Wafflerfpiegel mit ihren hin undherflutendenZweigen. Große Gruppen von Ranunculus fluitans und Ranunculus trichophyllus flottieren überall mit ihren reichlich entwickelten weißen Blüten. Kolonien von Cladium Mariscus, Butomus umbellatus, Sagittaria sagittifolia, Alisma Plantago, Polygonum amphibium und Spar- ganium ramosum werden in der Nähe des Ufers von vielen Sumpfpflanzen umgürtet. Befonders große Dimenfionen nimmt in diefer Beziehung 7Typha angustifolia ein, ebenfo Scirpus-, Juncus- Arten und mandhe Carices der Sumpfformation, nebft Teucrium scordioides, Gnaphalium uliginosum, Oenanthe fistulosa ufw. Die Oberfläche ftagnierender Gewäffer, namentlich kleineren Umfangs, wird öfters gänzlich oder ftellenweife von Wafler- linfen (Lemna gibba, Lemna arrhizza, Lemna minor) bedeckt, wodurch fie Ähnlichkeiten mit einem grünen Rafen bekommt. 9, Die Vegetation des Meerwaffers. Auc das Meer befitt feine Pflanzenwelt, welche faft durchweg aus Algen befteht. Diefe reicht bis zu beträchtlichen Tiefen TAFEL 38 "sIOJDJIOA SOp aurypuynpjpurßıug “ısqwaydag sbunzyuy uswwousßyny “WPrppyı1a uorındusrıyaapy aypspnyıaz pun usyyLyuopJog “(aurnpgjg pun npqury) usanynyuapyp1Io]L puy sro sop sMajus[ ’IıoAlay Spupyaquaıyoypunng pun us ındusıyaanpp 919ulo]y U9491} opunıbıoyjurg wr Zupn "0509514 pJnuJ UoA pupyog urs syur uogqsung "uabıomz uabrurIogusynI Mur S2p101721439 pjmu] UOA OWjng Iomz uoyay uUayJoupung uop Aour *(0707735uD0I9 397DIS “wmmuounT 397075) uayJoupung syıpaı “(wmmodıa] 4375y) uownjqu.19}g uoa uoddnın usyay syurj opunıb.rapıo, WI "DJOADIGD yıppu ppdp7 Iraq uorIp4aBbaapupıyıoaamy wor vl By 3 Ä er % MH PR, ü x MY RE; "28 2 u} ORETTRUN TEST ARTE re RR A ö i I. Natürliche Vegetationsformationen. 75 und befindet fih faft immer unter dem Seefpiegel. Nur in felteneren Fällen kommt etwas von diefer Pflanzenwelt zum Vorf&hein, wenn nämlich zur Ebbezeit einige Steine außerhalb des Waflers zu liegen kommen. Genau fo wie bei der Landvegetation nicht überall und in jeder Höhe diefelben Pflanzenarten aufzutreten vermögen, fo fpielen die Lebensbedingungen aucd bei der Meeresvegetation diefelbe Rolle, und je nach den Licht-, Wärme-, Boden-, Tiefe- und fonftigen Verhältniffen werden auch im Meere Vegetations- ftufen unterfhieden, die hier kurz charakterifiert werden follen. 1. Gezeiten-Stufe. Die der Wirkung der Brandung aus- gefetten Höhlen, halbdunklen Spalten, fowie alle Klippen und Steine, die fih teils an der Küfte finden oder im Meere felbft, jedoch nicht tiefer als !/, Meter liegen, gehören dem Bereiche des Gezeitenwedfels an. Die zeitweife trocken gelegten Steine werden von kruften- ähnlichen, feltener band- und fadenförmigen, roten, grünen oder braunen Algen bedeckt. Diefe Pflanzen find der ftärkften ‘ Wirkung der Brandung ausgefett und genießen das gefamte Tageslicht in feiner ganzen Stärke. Auf diefen Felfen haufen gekraufte dunkelrote Maflen von Bangia fuscopurpurea, hellrote Kolonien von Callithamnium corymbosum, Flildenbrandtia prototypus, Porphyra leucosticta und Polysiphonia sanguinea, braune Streifen von Fucus virsoides, Franfen von Nemalium lubricum, Wrangelia penicillata, Dasya ocellata, Bryopsis furcellata u. a. Wo ein Fluß einmündet oder wo das Meer in das Süßwafler hineindrängt, kommt nur dann ein reichliher Algenwudhs zu- ftande, wenn der Boden rein und nicht fchlammig ift. Da pflegen Grünalgen das Übergewicht zu halten. Am häufigften find da vertreten: Vaucheria maritima, Enteromorpha compressa, Cladophora-Arten, Ulothrix implexa u. a. Für diefe Stufe charakteriftifch find ferner: Pilayella litoralis, Rivularia Biasolettiana, Sphacellaria cirrhosa, Lithophyllum cras- sum, Chaetomorpha-Arten ufw. 2. Zweifaden-Stufe. Von der Grenze des Gezeitenwechfels bis zu einer ungefähren Tiefe von 2 Faden (etwa 4 m) breitet 76 B. Schilderung der Landfchaftsformen. ‘fi der pflanzenreichfte Meeresgürtel aus. Auch hier genießen die Algen das Tagesliht in ziemlich ftarker Intenfität. Die mittlere Jahreswärme des Meeres beträgt hier ungefähr 16° C. Der Typus der Vegetation hängt hier hauptfählih von den tektonifchen Verhältniffen ab. Andere Elemente fiedeln fih an fanft, andere an fteil und fchroff abfallenden Küften an. Ändere Typen bewohnen die fonnigen, andere die fchattigen Lagen; andere die offenen Küften, andere die Klippenabgründe; andere die abgerundeten, flachen, ebenen Felsoberflächen, andere die zerklüfteten, zerfreffenen und ausgehöhlten Steine. If der Boden fandig oder kiefelig, dann treten auch die unter See- gras bekannten Siphonogamen: Posidonia Caulinis, Cymodocea nodosa, Zostera nana und Z. marina auf und bilden oft aus- gedehnte Seegrasbänke. Auf fhlammigem Boden erfcheinen maflenhaft Conferva-Ärten, Ulva lactuca, Enteromorpha-Arten, Cladophora-Arten u. a. An Felfen bilden oft ausgedehnte Kolonien Cystosira-Arten, Challithammien-Arten, Phaeophyceen, ferner Gelidium-Arten, Ceramium-Arten, Sphacellaria scoparia, Acetabularia mediterranea, Antithamnium cruciatum, Dasya puni- cea, Liagora viscida, Laurencia obtusa, Dasycladus clavaeformis, Codium tomentosum, Chondria tenuissima ufw. 3. Fünfzehnfaden-Stufe. In einer Tiefe von ungefähr vier Metern fängt das Tageslicht an, an Intenfität viel abzu- büßen, und bei der unteren Grenze diefes Gürtels (etwa bei 30 m) ift das Sonnenliht fhon derart abgefhwädht, daß faft gar kein Unterfchied zwifchen diffufem und direktem Lichte mehr vorhanden ift. Die mittlere Jahrestemperatur des Meeres beträgt etwa 13°C. Die Wirkung des Wellenfclages ift hier vollftändig verfhwunden und dadurh aucd die günftige Tätig- keit des Waflers bei der Zufuhr von Nährftoffen. Daher find auch in diefer Stufe recht viele Repräfentanten der oberen zwei Gürtel vollftfändig verfchwunden. Hier begegnen uns noch immer Conferva-Arten, Polysiphonia-Arten, Callithamnium seiros- permum, Valonia macrophysa, Chrysomenia-Arten, Dasya elegans, Lithothamnium polymorphum, Cystosira- Arten, Gigartina acicu- laris, Cronania attenuata, Rhodymenia-, Lomentaria-, Sargassum-, Gracilaria-, Halymenia-, Stilophora-Arten u. v. a. I. Natürliche Vegetationsformationen. 77 4. Fünfunddreißigfaden-Stufe. In einer Tiefe von un- gefähr dreißig Metern ift der Einfluß des Lichtes fo (hwad, daß zwifchen Schatten und Licht kein Unterfhied mehr vor- handen ift. Jedoch ift noch immer die Tagesbeleuchtung von der Nacht deutlich zu unterfheiden. Die mittlere Jahrestempe- ratur des Meeres beträgt ungefähr 12° C. In diefer Stufe ift die Zahl der vorkommenden Algenarten bedeutend geringer geworden. Man trifft hauptfächlich folgende noch an: Polysiphonia-, Cladophora-, Chylocladia-, Cystosira-, Valonia-, Chrysomenia-Arten, Codium bursa, Lithothamnium- Arten u. a. 5. Hodhfee-Stufe. Bei ungefähr fechzig Meter Tiefe haben fih der Tag und Nacht fchon vollftfändig ausgeglichen. Die mittlere Jahrestemperatur fhwankt (je nach der Tiefe) zwifchen 10—-11° C. Je tiefer man fteigt, defto geringer ift die Anzahl der noch vorkommenden Algen. Charakteriftifh für diefe Tiefe find Laminaria adriatica, Vidalia volubilis, Rhytiphlaea_ tinctoria, mehrere Bacillariaceen ufw. I. KULTURLAND. nter Kulturland verftehen wir den Komplex, der durh die Tätigkeit des Menfchen entftandenen oder hervorgerufenen eigenartigen Vegetationsbilder, welche fämtliche mit Nahrungs-, Futter- oder Nutpflanzen angebauten und mit Weinreben, Öl- und Obftbäumen angepflanzten Partien zufammenfaßt. Das Kulturland Dalmatiens befteht durchweg aus Karftboden. Die Hauptcharakteriftik des Karftbodens bilden bekannter- weife die nur teilweife oberirdifchen Verlauf aufweifenden Ge- wäffer, die großen und kleinen als „Polje“ und „Dolinen“ bezeichneten Becken, Blindtäler und Karfttrichter, und fließ- lih auch die als Karrenfelder oder Schratten bezeichneten Felfeneinöden. Die Poljen weifen, je nachdem fie periodifchen Inundationen ausgefett, oder trocken, oder aber teilweife verfumpft find, einen verfchiedenen Charakter auf. Die trockenen oder die nur teilweifen und rafdı vorüber- gehenden Überfhwemmungen unterworfenen Poljeftrecken wer- den vorzüglih als Acerböden kultiviert, während die durch längere Perioden überfluteten und daher verfumpften nur als Grasland in Benugung genommen werden. Durch die Verfhiedenheit der Woaflerverhältniffe in den einzelnen Poljen ift auch ein fehr merklicher Unterfdhied in ihrer Ertragsfähigkeit bedingt, je nachdem bei den periodifch überfhwemmten die Fructbarkeit des Bodens durd die bei jeder Überflutung zurükbleibenden Sedimente ftets wieder er- neuert wird, oder in den ganz trockenen Poljen die Nachhaltig- keit des Bodenertrags durch Düngung gefihert werden muß. Die Woaflerverhältniffe der zeitweilig inundierten Poljen fpielen in landwirtfhaftliher Beziehung audı nocd eine weitere I. Kulturland. 79 —————e beachtenswerte Rolle; indem durch den mehr oder minder regelmäßigen Eintritt und durch die längere oder kürzere Dauer der Überftauung aud die Art der Feldbeftellung beftimmt, beziehungsweife modifiziert wird. Die Bodenbedekung der Poljen, weldhe für anfehnliche Strecken die einzigen größeren und zufammenhängenden Kom- plexe von produktiven Flächen darftellen, ift von wefentlicher Bedeutung; fie wechfelt in ihrer Zufammenfetung, je nahdem der betreffende Talgrund einer oder der anderen der oben angedeuteten Poljengruppen angehört. Während einzelne diefer Beken humofe bis torfige Boden- befhaffenheit aufweifen, finden wir in anderen wieder aus- gefprochene Schotterböden, fowie alle möglichen, diefe beiden Extreme verbindenden Übergangsftufen. Ein hervorragender Anteil an der Bildung der Ackerkrume aller Poljen kommt dem in Ifrien als „Terra rossa“, hier- lands als „Crljenica“ bezeichneten roten Lehm zu, der als Rücftand der Auflöfung der minder reinen Kalkgefteine auf- zufaffen ift und in den Dolinen und größeren Kalktrichtern, fowie auf allen Karftftreken, welche über der Gefteinsunterlage oder zwifchen den zutage tretenden Gefteinsmaflen eine fruct- bare Dee befitjen, den Hauptbeftandteil der pflanzentragenden Bodenfdhicdt bildet. Die Dolinen kann man gewiflermaflen als Poljen von ganz kleinen Dimenfionen anfehen. Sie find trichterförmige mehr oder weniger tiefe und ausgedehnte Depreffionen, welcde aus einem Rande, den Wänden und einem Boden (Grund) beftehen. Der Grund der Dolinen ift reichlih mit Terra rossa er- füllt, die Ränder dagegen öfters mit Felfen (Karrenfeldern) umgeben. Oft vereinigen die Bauern zwei und mehrere anftoßende Dolinen in eine größere Fläche, indem fie die Wände fprengen. An fehr fteilen Stellen, vorzüglih in Küftengegenden, wo der Boden rect fteinig ift, werden die Steine herausgehauen und zu Mauern zufammengehäuft, wodurch ftufenartig unter- einander liegende Terraflen angelegt werden. Solchen Terraflen- anlagen begegnen wir überall an Steilküften und an Abhängen. 80 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Sie gewähren dem Boden einen größeren Schuß vor der ver- heerenden Macht der heftigen Regengüfle (vergl. Tafeln 38, 39). 1. Ackerland. Das Ackerland Dalmatiens zerfällt feiner Natur gemäß in Poljen und Terraffen. Während in den Poljen und in größeren Dolinen durchgehends Getreidearten und zu technifchen Zwecken dienende Pflanzen angebaut werden, erfolgt auf den Terraflen meiftens der Anbau von Gemüfe und Hülfenfrücten, infofern folhe Strecken nicht unter Wein- und Obftbau oder Ölbäumen ftehen. a) Getreidearten. Die am häufigften kultivierten Getreidearten find Wei- zen (P&enica, Zito), Gerfte (Jetam), Roggen (Rai), Hafer (Ovas, Zob), Mais (Golokud), Hirfe (Proso), Moorhirfe (Sije- rak) und Buhweizen (Eljda). Italienifhe Hirfe (Setaria italica — Muhar) wird höcft felten in unbedeutenden Arealen angebaut. Von den Weizenarten werden vorzüglih Rotweizen (Tri- ficum vulgare), Spelz (Triticum Spelta) und zweikörniger Weizen (Triticum dicoccur) angebaut. Man findet jedoch aucd Triticum monococcum, Triticum durum und eine eigenartige Ab- art des Trificum vulgare, welche rundliche, weiße Körner (Bjelica). befitt. Die Gerfte wird allgemein in der fechszeiligen und vier- zeiligen Rafle (Hordeurn hexastychon), feltener in der zweizeiligen Rafle (Hodeurm distychum) angebaut. Roggen (Secale cereale) wird ebenfo überall und häufig in allen Gegenden gebaut, jedoch feltener rein, fondern mit Weizen gemifcht. Minder häufiger begegnet man dem Hafer (Avena saliva),. welcher vorzugsweife in Berggegenden kultiviert wird. Die Moorhirfe (Andropogon Sorghum, Ändropogon cernuum,. Andropogon saccharatum) wird feltener kultiviert (am häufigften. I. Kulturland. 8 in großen Poljen). In der Hercegovina wird davon Brot ge- mact, die Dalmatiner füttern damit nur die Schweine und das Geflügel. Die Hirfe (Panicum miliaceum) wird aud felten angebaut. Der Mais (Zea Mays) wird befonders in den großen Niede- rungen und in allen Poljen in ausgedehnten Arealen gebaut. Aber aud fonft überall, felbft auf Hügeln, Bergen und in den kleinften Dolinen begegnet man fehr oft Maisplantagen. Die im Lande meift verbreiteten Maisforten find grobkörnige licht- gelbe Varietäten. In Oftdalmatien wird vielfah aucd eine grobkörnige, weiße Spielart kultiviert. In neuerer Zeit ge- winnen aber die kleinkörnigen, hochfärbigen Maisforten der Cinquantintype ftets mehr und mehr an Verbreitung. Bucweizen (Fagopyrum sagittatum) wird nur inBerggegenden angebaut. Reis (Oryza sativa) wird heute, unferes Wiflens, nirgends in Dalmatien kultiviert. In den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde er im unterften Narentalauf gebaut. b) Gemüfepflanzen. Die Gemüfen fpielen in Dalmatien eine wichtige Rolle, da viele Arten mitunter auf großen Flächen angebaut werden. Am häufigften werden Kohlarten (Brassica oleracea — Kupus) in mehreren Spielarten, meiftens aber in einer hochffämmigen, drei bis fünf Jahre lebenden Varietät angebaut, welche zu den größten Wohltaten Dalmatiens gehört. Diefe Kohlart ift näm- lih fehr anfprudslos, hält fowohl Kälte als auch Dürre gut aus und liefert das ganze Jahr hindurch eine Menge Blätter, welche teils genoflen, teils als Futter verwendet werden. Außer- dem liefert diefe Kohlart im Vorfrühling (hmadhafte broccoli- artige Blütenfproflen. Aud die Kartoffelpflanze (Solanum £Zuberosum — Krum- pir, Krtola, Patate) wird fehr häufig angebaut. In Süddalmatien fogar zwei- bis dreimal im Jahre. In der Nähe der Städte werden viele andere Gemüfearten Adamovi£, Pflanzenwelt Dalmatiens 6 8 B. Schilderung der Landfchaftsformen. gepflanzt: Tomaten (Lycopersicum esculentum — Pomadore), Eierpflanzen (Solanum Melongena — Balan£ane), Paprika- arten (Capsicum annuum — Paprika, Peverun), Artifhoken (Cynara Scolymus — Gardun, Artiöok). Außerdem werden auh fämtlihe in Mitteleuropa gebauten Gemüfearten recht oft ge- pflanzt, befonders Zwiebelarten (Allium Cepa — Luk; Allium sativum — Cesanj; Allium Porrum — Pras, Por; Allium ascalo- nicum — Ljutika), Spinat (Spinacea oleracea — Spinat), Mohr- rüben (Daucus Carota — Mrkvjela), Rettig (Raphanus sativus — Rodakva, Ravanjela),, Mangold (Bela vulgaris var. — Blitva, Cukundruk), Salat (Lactuca sativa — Salata). Als Ge- würze dienen: Sellerie (Apium graveolens — Cerer, Selen), Peterfilie (Pefroselium sativum — Petrusin) u. a. c) Hülfenfrücdte. Im November oder fpäteftens im Dezember werden in Küftengegenden, befonders in Süddalmatien Erbfen (Pisum sativum — Loznac) und Saubohnen (Vicia Faba — Bob) oft angebaut, um Erftlingserzeugniffe am Markt feilzubieten. Im Februar werden dann Bohnen (Phaseolus vulgaris — Grah), Linfen (Ervum Lens — Le&a) und Kidhererbfen (Cicer arie- finum — Grah Slani) gefett. In jüngfter Zeit werden hier und da auh Lupinus-Arten, zur Benütung als Kaffeefurrogat, in Bauerngärten gepflanzt. d) Kürbispflanzen. Die verfhiedenen Vertreter der kürbisartigen Gewäcdfe werden in Dalmatien im Großen kultiviert. Die gewöhnlichen Kürbiffe (Cucurbita Pepo — Tikva) find allgemein verbreitet. Nicht fo die Flafhenkürbiffe (Lagenaria vulgaris — Voden- jada), welche nur nebenbei, mit den gewöhnlichen Kürbisarten untermifcht, angepflanzt werden. | Große Flächen werden mit Gurken (Cucumis sativus — Kukumar), Waffermelonen (Cifrullus vulgaris — Dinja) und Zukermelonen (Cucumis Melo — Pipun) angebaut. I. Kulturland. 83 e) Nut- und Induftriepfianzen. Zu den wichtigftenInduftriepflanzen gehört wohl dieTabaks- pfanze (Nicotiana Tabacum — Duvan, Tabak). Die dafelbft kultivierten Arten liefern vorzügliche Refultate, und der Tabak- bau könnte eine der reichften Ertragsquellen für Dalmatien darbieten, wenn das Tabakmonopol denfelben mit geringen Preifen und verfchiedenen Repreflalien nicht einfhränken würde. Ein wichtiger Erwerbszweig könnte in einer gut organifierten Induftrie, die fih mit der Verarbeitung der ätherifche Öle liefern- den Pflanzen befhäftigen würde, dem Lande erwaclfen. Den Gedanken, eine Kultur, fowie eine Verwertung der ätherifche Öle enthaltenden Pflanzen in Dalmatien anzuftreben, verdanken wir dem Direktor des botanifhen Inftituts der Wiener Univerfität, Profeffor Dr. R. Wettftein, Ritter von Weftersheim. In feiner gediegenen Schrift über die Blumenzucdht in Dalmatien*) empfiehlt er diefen Erwerbszweig wärmftens und beweift, daß Dalmatien in diefer Beziehung einen erfolgreichen Konkurrenzkampf mit der italienifchen und franzöfifchen Riviera aufnehmen könnte. Großangelegte Kulturen von Rofen, Nelken, Veilchen, Tube- rofen, Levkojen, Freefien, Bitterorangen, Rosmarin, Lavendel und dergleichen zu Parfümerie-, aber auch zu Bindegrün- und Dekorationszwecken könnten wohl ein gutes Einkommen, fo- wohl der Bevölkerung als auch der Leitung des betreffenden Unternehmens bringen. Vor der Ausnüßtung der wildwacfenden ätherifche Öle führenden Pflanzen in Dalmatien fowie in den Karftländern überhaupt (Lavendel, Quendel, Salbei, Bergminzen und dergleichen) kann, mit Rükficht auf die dadurch begünftigte Denudationsgefahr nicht ernft genug gewarnt werden**). *) „Die Hebung der Blumenkultur in Dalmatien“ (Öfterreihifhe Rundfhau, Band RX. Heft 3). **) Ich unternahm in Dalmatien in den Jahren 199 und 1910 im Auf- trage des hohen k. k. Akerbauminifteriums Studien und Verfuche mit Pflanzen, welche ätherifche Öle enthalten, und kam zu der Überzeugung, daß eine Aus- nütung der hierlands wild vorkommenden diesbezüglichen Pflanzen (Lavendel, Salbei, Quendel und Bergminzen) aus mehreren triftigen Gründen gar nicht ratfam wäre. Einer ganz befonderen Schonung und energifher Schugmaß- 6* 84 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Mimofen, Rofen, Jasmin, Nelken, Heliotrop, Veilchen, Flieder und fämtlihe Zwiebelgewädfe könnten faft auf allen Infeln und in der Umgebung von Ragufa, Caftelnuovo und Budua mit vorzüglichen Erfolgen gezüchtet werden. Ebenfo die Bitter- orangen, deren Blüten im Blumenhandel und in der Parfümerie fo gefhätt find. Auch aus der Fructfcale der bitteren Orangen wird durch Preflen das fogenannte Pomeranzenöl(Oleum Äurantii) erhalten. Der Rosmarin, der auf fämtlichen Infeln wildwacdfend vorkommt, wird an einigen Stellen, befonders aber auf Lefina, im Großen gepflanzt und aus feinen Blättern wird ein feines, farblofes, blaßgelbes bis fhwacd grünlichgelbes Öl gewonnen, welches unter anderem vorzüglich zur Denaturierung fetter Öle verwendet wird. Jedoch gefchieht dies in neuefter Zeit vorteilhafter durch Java-Citronellöl. Da fih das franzöfifche Deftillat etwas billiger ftellt, fo dürfte der Export von dalma- tinifhem Rosmarinöl bei den jetigen Preifen einen teilweifen Ausfall erleiden. Auh mit der Lavendel (ZLavandula vera) wurden einige kaum nennenswerte Verfuche angeftellt. Diefe könnte einen lohnenden Erwerbszweig bieten, weil fie fehr anfprudslos ift und felbft auf fteinigem Boden gut aufkommt. Jedoc eignet fie fih nicht fo fehr für Küftengegenden, wie für das Hinter- regeln bedarf der Salbei, welcer feit vielen Jahren in unbarmherzigfter und gewiffenlofer Weife an mehreren Stellen in Dalmatien und in der Hercegovina ausgenutt wird. Der Salbei kommt nämlich befonders in höheren Lagen reichliher vor, in Gegenden, wo feit Jahrhunderten fämtliche Gehölze gänzlich vernichtet wurden und wo unfer Auge auf ftunden- ja tagelangen Streken nur ein düfteres kahles Felfenmeer zu fehen bekommt. Auf folhen Steinwüften find die Salbeibüfhe faft die einzigen Überbleibfel der ehemaligen Vegetation. Diefe Büfche ftellen daher die einzigen Humuserzeuger, den einzigen Shut der Erdkrume und die einzigen Fürforger für einen Nahwuds dar. Abgefehen davon, daß durch das beftändige Mähen, Schneiden, Brehen und Abreißen der Salbeizweige, oft in der Eile und in der Gewinnfuht, ganze Büfche Keraus- geriffen werden, liegt der Hauptfchaden und die Hauptgefahr darin, daß dem Salbei nie gegönnt wird, reife Samen zu erzeugen — wodurd er fih aud niht zu vermehren und zu verbreiten vermag. Wenn diefer Mißwirtfhaft nicht bald ein Ende gemacht wird, werden die ohnedies kahlen dalmatinifhen und hercegovinifhen Berge bu&hftäblich jedweden Lebewefens und, was ärger nod, auc jedes Erdkörnchens gänzlich beraubt werden. I. Kulturland. 85 land, da die allzu große Hitze die Güte des Öles beeinträchtigt. Alfo gerade für die rauheren Gegenden Dalmatiens, welche auf fo viele rentable empfindlichere Kulturen verzichten müflen, könnte die Lavendelftaude eine willkommene Erwerbsquelle bieten, wobei der Umftand, daß diefe Pflanze auf Böden und in Höhen wädft, wo nicht einmal der Weinftok mehr zu ge- deihen vermag, befondere Bedeutung gewinnt. Auch möge nicht unerwähnt bleiben, daß fämtlihe Arbeiten — bis auf die Be- ftellung des Terrains — von Kindern und Frauen verrictet werden könnten. Einen nicht unbedeutenden Handelsartikel ftellt auch die In- fektenpulverpflanze(Chrysanthemum cinerarüfolium-Buha£) dar. Diefe Staude kommt in Dalmatien fowohl in Küftengegen- den als auch im Gebirge wildwachfend vor und könnte im ganzen Lande, trot der großen Konkurrenz aus Perfien, Kleinafien u. a., vorteilhaft kultiviert werden, wenn durch Fälfchungen oder Bei- mifchung der minderwertigen Blütenftiele und Stengelftüke derfelben Pflanze, der Preis des Produktes nicht fo fehr ins Schwanken gebradht werden würde. Bekannterweife wird das Infektenpulver durch Zermahlung der an der Sonne getrockneten Blütenköpfchen von Pyrethrum (Chrysanthemum cinerariüfolium) gewonnen. Der Preis eines Meterzentners trockener Blütenköpfe von Pyrethrum fhwankt in verfchiedenen Jahren zwifchen 200—400 Kronen. Im Jahre 1910 betrug der mittlere Preis 250 Kronen. Wenn man er- wägt, daß diefe Pflanze drei bis vier Jahre geerntet werden kann und wenn man bedenkt, daß der Anbau derfelben einen verhältnismäßig geringen Koftenaufwand erfordert, fo kann der durhfcnittlich erzielte Preis immerhin als ein fehr günftiger angefehen werden. Noch ein wichtiger Umftand, der für die Rentabilität der Pyrethrumftaude deutlich fpricht, möge hier hervorgehoben werden, daß nämlich diefe Pflanze auf jedem Boden und in jeder Lage gut aufkommt, und daß ihre Ernte, ja felbft Pflege Kindern, Weibern und Greifen anvertraut werden kann. Von fonftigen Handels- und Induftriepflanzen Dalmatiens erfreut fich faft keine einer befonderen Bedeutung. 86 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Die Gefpinftpflanzen (der Hanf — Cannabis saliva — Konopljika; Flachs — Linum usitatissimum — Lan) werden felten angebaut, und immer in unbedeutender Menge, nur für den Hausbedarf. Die Baumwollftaude (Gossypium herbaceum) könnte, wie es mehrfach angeftellte Verfuche beweifen, gut befonders an etwas feuchteren Lagen (etwa der Zetina, Kerka und Narenta entlang) und im Binnenlande (etwa um Sinj, Imoski, Dernis u. a.) aufkommen. Ernftere diesbezüglihe Verfuche wären fehr erwünfct. Gänzlich verfhwunden ift die Kultur der ehemals als Färbe- und Gerbemittel dienenden Pflanzen. Nur auf Meleda wird hier und da noch etwas Krapp (Rubia tinctorum — Bro&) ge- pflanzt, womit die Meledanerinnen ihre Kleider weinrot färben. Zum Zwecke der Seidenraupenzuht wurden ehemals an einigen Stellen Maulbeerbäume (Morus alba und M. nigra — Murva) in größerer Anzahl gepflanzt. Heute ift diefer Erwerbs- zweig unbegreiflicherweife faft gänzlich aufgegeben worden. Futterpflanzen fpielen in Dalmatien fozufagen gar keine Rolle, da fehr wenig davon heutzutage gebaut wird. Befonders geeignet für folhe Kulturen wären die feuchteren Gründe, fo- wie fämtliche ausgedehnteren Ebenen des Binnenlandes. Zu Aufforfiungszwedken werden in jüngfter Zeit nebft See- ftrandföhren aud Sternföhren (Pinus Pinaster) und nament- lih Schwarzföhren (Pinus nigra) gepflanzt. Pinien (Pinus Pinea) werden fehr felten und nur in geringer Anzahl hier und da gepflanzt. Dagegen kommen Zypreffen (Cupressus pyra- midalis und Cupressus horizontalis) befonders in Süddalmatien, teils in Gruppen, teils eingeftreut, ziemlich häufig vor. Selten find auh Götterbäume (Allanthus glandulosa) an- zutreffen, obwohl diefer Baum, wo er einmal Wurzel faßt, nicht mehr auszurotten if, da er fih in kurzer Zeit ftark zu vermehren vermag. Die zu diefen Zwecken ftellenweife vorgenommenen Verfuce mit dem Fieberbaum (Zucalypfus globulus) haben fdlecdte Refultate geliefert, weil diefer Baum in unferem Lande nicdt vollftändig winterhart if. I. Kulturland. 87 2. Obft- und Weingärten. a) Obftbäume. Ausgedehnte Obftgärten im eigentlichen Sinne des Wortes find in Dalmatien fehr felten zu finden. Eine kleine Ausnahme machen die in Norddalmatien (Sebenico, Zara, Spalato, Almifla u.a.) feit neuerer Zeit in etwas größerem Maßftab kultivierten Maraskabäumcden (Prunus Cerasus var. Marasca), deren Früchte zur Bereitung des bekannten Likörs Marafchino verwendet werden. Die Maraska unterfdeidet fih wenig von der gewöhnlichen Weicfel, vorzüglih durch ein angenehmeres und intenfiveres Aroma. Da die Maraska eine endemifhe Frudt ift, welcher eine rentable autochthone Induftrie zu verdanken ift, fo wäre die Verbreitung diefes Baumes fehr empfehlenswert. An fonfligem Steinobft findet man überall in geringer Menge, in mehr oder weniger guten Qualitäten, Aprikofen (Prunus Armeniaca — Kajis), Pfirfihe (Prunus Persica — Praska), Kirfhen (Prunus avium — Krijesva), Weichfeln (Prunus Cerasus — Viänja), feltener Zwetfchen (Prunus do- mestica — Sliva), Nußbäume (Juglans regia — Orah). Be- fonders häufig werden Mandelbäume (Amygdalus communis — Mijenduo) überall in Küftengegenden, in mehreren Varie- täten kultiviert. Einen uralten Mandelbaum veranfhauliht unfere Tafel 39, welche einen terraflenartig angelegten Garten am Gornji Kono in Ragufa darttellt. Der Mandelbaum ift in Dalmatien ein einheimifher Baum, der fih niht nur aus Samen von felbft vermehrt und ver- breitet, fondern auh in ganz wildem Zuftand an Felfen und in Felfentriften vorkommt. Daher wäre der Mandelbaum ein {ehr geeignetes Kulturobjekt, welhem eine befondere Auf- merkfamkeit gewidmet werden follte. Bei der Wahl der vor- zuziehenden Sorten müßte man aber vorher genaue Studien vornehmen, da nicht alle Varietäten in gleihem Maße ertrags- und widerftandsfähig find. In einigen Gärten begegnet man auh dem Judendorne 88 B. Schilderung der Landfchaftsformen. (Zizyphus sativa — Citimak; Zizole), deflen kornelkirfchen- ähnliche Früchte am Markt feilgeboten werden. Mitunter it auh der Zürgelbaum (Celäs australis — Koseela) vereinzelt in manchem Garten zu fehen. In der Regel wird er nur an den Rändern, an Hecken und dergleichen geduldet. Auch die Maulbeerbäume (Morus alba und Morus nigra — Murva) werden feltener in Gärten, dagegen häufiger vor Gebäuden und an Älleen gepflanzt. Die fleifhigen, fogenannten Früchte der Maulbeeren ftellen die fleifhig gewordene Achfe des Blütenköpfchens und die fleifhig gewordenen Perigone, welche die kleinen Scließfrücte einhüllen, dar. Beerenobft wird in Dalmatien fo gut wie gar nicht erzeugt. Von Kernobft genießt die größte Verbreitung die Quitte (Cydonia vulgaris — Dunja) und dann der Spierling (Sorbus domestica — OskoruSa), welcher befonders in Bauerngärten ge- pflanzt wird. Äpfel (Pirus Malus — Jabuka) und Birnen (Pirus communis — Kruska) kommen in Dalmatien nur in fchlechten Sorten vor. Audh die eigentlihen Südfrücte fpielen in Dalmatien keine befondere Rolle. Dem Feigenbaum (Ficus Carica — Smokva), der fchon feiner Genügfamkeit und feiner Tragfähigkeit halber berufen wäre, in der dalmatinifhen Wirtfhaft einen bedeutenden Plat ein- zunehmen, wird gegenwärtig gar keine Aufmerkfamkeit ge- fchenkt. Es fehlen zwar in keinem Garten und Weinberg einige Feigenbäume, aber dies ift alles nichts im Verhältnis zu der Menge, auf welche diefer Baum mit Recht Anfprud erheben könnte. Mit Feigenbäumen follten alle mageren und fcotte- rigen Böden, nicht nur des Küftenfaumes, fondern aud aller übrigen dalmatinifhen Gegenden bepflanzt werden, infofern deren Klima dies geftatten würde. In dem Feigenbaume er- fehen wir mit Recht ein fehr lukratives Produkt, weil er, wie bereits hervorgehoben, in bezug auf Lebensanfprücde fehr ge- nügfam ift und bei geringer Pflege die ihm geopferte Mühe reichlih zu entlohnen vermag. EEE N >= TAFEL 39 "SI9JPFJIOA\ sap Awypuynpjpurbrig "pn nasnfgns D40uU0937 “v3dı4s Sıydo4m ‘S140]]945 D1ISÄy-] ‘va9waıo vapı3a7J AOyunıpp “us1musrpo]Lg S4sıyau urmpnM apurnıunpg op uy '’p 'n n4sıpıdsy “uormdspe ‘05014078 DIIMA ‘guofisoum umwayjyuvdıaquasay IM ‘oYuawag SWpyrpupjpwe.iz s19.1yow pun ($77074021404 U0P374407) mpayjogpN JoTA upur Fyayy uronppy usp u] "spoyuro q\ 197]p us brymusunı Fyun.ı sunpgfopup wop jny 'pynbpy Ioq ouoy I[UIOH wap Jnp us}ındg us}bojoßun BryPuayn1Ts} woure ur (S7ummu1os snjvpdduy) wwnpgjpup 101pın I. Kulturland. 89 Der Feigenbaum verfchmäht keinen Boden, keine Expofition und verlangt faft gar keine Pflege — bis auf die gelegentliche Reinigung und Düngung. Sein Ertrag hängt allerdings von der Bodenbefchaffenheit, Pflege, aber audı von der Sorte ab. Es gibt ertragreiche Feigenforten, deren Fructftände*) fehr groß und wohlfhmecdkend find, aber wegen des zu großen Waffergehalts nur frifch genoflen werden können (wie beifpiels- weife die Petrovala, die Vodenjata u. a.). Da für den Export (um welchen esfich beider Feigenproduktion hauptfädlich handelt) die waflerreichen Sorten nicht in Betracht kommen können, fo müßte das Hauptaugenmerk durchwegjauf die fleifhigen wenn auch kleineren Sorten gerichtet werden, die fich zum Dörren gut eignen. Und |zu diefer Kategorie gehören ja die meiften Dalmatiner Feigenforten (SuSelica, Bjelica, Saragulja, Zimica, Modrica, Sipanjka, Gjenovica, Bruzeta u..a.), weldhe zugleich auch die ertragreichften find. Die Hauptmühe müßte dahin ftreben, durch geeignete Kultur die Dimenfionen der Frucht zu vergrößern und die Körner (Scließfrühten-)anzahl möglihft zu verringern. Selbftverffändlih müßte man fdließlih für eine gefällige Form fowohl der gedörrten Frücte felbft, als auch des Verpackungsmaterials Sorge tragen. Ordentlich ge- pflegt, könnte unfere Feigeninduftrie jede Konkurrenz mit allen ausländifchen, felbft mit den weltberühmten Smyrnaprodukten aufnehmen, da einige dalmatinifche Feigen in der dünnen und weichen Haut einen großen Vorzug vielen ausländifchen Sorten gegenüber befiten. *) Bekannterweife find die im gewöhnlihen Gefpräh als Früdte be- zeichneten birnförmigen, fleifhigen Erzeugniffe des Feigenbaumes keine Früchte, fondern Frudhtbehälter. Sie ftellen nämlih eine Sammelfrudt dar, in welcher eine Menge kleiner Schließfrüchte eingefenkt if. Da der Feigenbaum bekannterweife zweihäufig ift, fo enthalten die urnenförmigen Blütenfände eines Baumes nur männliche oder nur weiblihe Blüten. Diefe werden durdh Vermittlung einer Gallenwefpe (Blastophaga grossorum) befructet. Die Frucdt- fände, d.h. die „Feigen“ können aber auh unabhängig von der Befruchtung der in denfelben eingefchloffenen weiblichen Blüten anfhwellen und den fleifhigen genießbaren Zuftand erreichen. Daher fdheint der in mandıen Gegenden übliche Kaprifikationsvorgang (der darin befteht, daß Zweige eines männlihe Blüten- fände tragenden Feigenftokes behufs fiherer Befruhtung auf einen weib- lihen Baum gelegt werden) überflüffig zu fein. 90 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Erfolgreiche ausgedehnte Feigenplantagen könnten, wie er- wähnt, nicht nur auf Infeln und in Küftengegenden, fondern faft im ganzen übrigen Dalmatien, bis zu einer gewiflen Höhe angelegt werden. In Küftengegenden würde der Feigenbaum bis 400 m (in Süddalmatien 500 m), im Binnenlande bis 300 m Höhe wohl gute Refultate geben. Der Johannisbrotbaum (Ceratonia Siligqua — Roga£) wird hier und da in mehreren Exemplaren gepflanzt. Am häufigften begegnet man ihm auf den Infeln Liffa (Vis), La- gofta (Laftovo), Meleda (Mljet), Giuppana (Sipan), Mezzo (Lopud) und am Feftlande zwifchen Ragufa und Stagno (Ston). Die Früchte (Karoben, Bodkshörndeln) find 20—25 cm lange, faft fihelförmig gekrümmte, kaftanienbraune, flachgedrücte Schoten, deren Mark fafllos aber füß ift und 50 Prozent Rohr- und Traubenzuker enthält. Die Karoben werden meiftens als Viehfutter verwendet, werden aber auch von den Hirten und den Kindern, namentlih im Winter, gern ge- geflen. Auch follen fie bei katarrhalifhen Krankheiten als erweichendes Mittel Anwendung finden. Die Samen dienen als Kaffeefurrogat. Der Granatapfel (Punica Granatum — Sipak) kommt in Dalmatien faft überall wild vor. Die Frücte diefer wild- wachfenden Rafle find jedoch klein und fehr fauer, daher un- genießbar. Die gezüchteten Sorten liefern fehr füße und wohl- {hmeckende Früchte. Die derzeitige Produktion folcher Früchte fpielt in Dalmatien gar keine Rolle. Orangen (Cifrus Aurantium — Naranda) und Zitronen (Citrus medica — Limun) werden nur in Süddalmatien und zwar an fehr gefchüttten Lagen, jedoch nur in geringer Anzahl, gepflanzt. Sie gedeihen zwar und tragen ziemlich gut, find aber nicht vollftändig winterhart und in ffrengem Winter frieren die jüngeren Triebe ftark zurük. In dem außerordentlich kalten diesjährigen Winter haben fämtliche Agrumi (felbft die fonft fehr harten Bitterorangen) ftark gelitten. Manche Zitronen- bäume find faft gänzlich eingegangen. Wenn man daher nicht einen ausreichend ficheren Winterfhut gewähren könnte, fo wäre eine Agrumizuht im größeren Maßftab in Dalmatien TAFEL 40 ‘ De Dattelpalmen (Phoenix dactylifera) und Opuntien (Opuntia Ficus indica) in einem Vorgarten auf der Infel Liffa (Vis). Originalaufnahme des Verfaffers. a v DET, ® cd € e I. Kulturland. 9 nur vielleiht an einigen Stellen der Infeln Liffa (bei Comifa etwa), Meleda (Valle Sablonara) und Lagofta zu raten. Eines befleren Erfolges erfreuen fih dagegen in Süd- dalmatien die japanifchen Mifpeln (EZriobotrya japonica), der Kakibaum (Diospyros Kaki) und der Lotusbaum (Diospyros Lotus), welhe gut aufkommen und regelmäßig ihre Früchte zur Reife bringen. Der Lotusbaum kommt fogar am Fuße des Biokovo wildwacdfend vor. Auch die Früchte der Opuntie (Opuntia Ficus indica) reifen im füdlichen Teile Dalmatiens alljährlich aus. Nicht fo aber die Dattelpalme (Phoenix dactylifera), welcde zwar auf den füdlichen Infeln und um Ragufa Frücdte regel- mäßig anfett, fie aber faft nie oder fehr felten bis zur voll- ftändigen Reife bringt. b) Weingärten. Der Weinftok gilt gegenwärtig als die ausgedehntefte, da- her auch bedeutendfte Kulturpflanze Dalmatiens. Sowohl auf den Infeln als auch am Feftland wird der Weinftok faft auf allen Hügeln und Anhöhen gepflanzt. Dalmatien ift feit Urzeiten ein Weinland par excellence ge- .wefen und ift faft das einzige Land in Europa, in welchem bis heute noch die urfprünglichen Rebenforten, wenn auch nur teil- weife, erhalten geblieben find. Verfeucht find gegenwärtig die Bezirke von Zara, Benkovac, Sebenico, Spalato, Knin und Sinj. Seuchenverdäctig find auch einige andere Gegenden, aber im großen und ganzen kann man fagen, daß die meiften Infeln und Süddalmatien von der Reblausplage bis heutzutage faft vollkommen verfchont geblieben find. Der Weinftok ift faft in allen niedrigeren Gegenden Dal- matiens vorhanden und nimmt etwa 39 Prozent der Kultur- fläche des Landes ein. Er fehlt ftellenweife in den „Kotari“ bei Zara, dann gänzlich in der Bukovica, zwifhen Benkovac und Kistanje, um Dernis, Knin, Sinj, Vrgorac und in der Krivosije. Der größten und zu gleicher Zeit audh der beften Wein- produktion erfreuen fich die Infeln Liffa, Brazza, Lefina und Curzola und die Flyfhgebiete von Sebenico, Traü, Spalato und 92 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Canali (Konavli). Die Weine diefer Gegenden find größtenteils fchwere Tifchweine. Es gibt aber auch viele Sorten von Deflert- weinen, welche den beften italienifchen und franzöfifhen nicht nachftehen. Am fchwädften find die Weine aus dem Canali- tale, weil hier die Reben zum großen Teile im ebenen, im Winter und Vorfrühling überfhwemmten Polje ftehen und da- her zu wäflerige Trauben liefern. Dafür find aber die Reben des Polje von Canali fehr er- tragreih und erreichen ein Alter, welches fonft in keiner anderen Weingegend möglich wäre. Durch die bei jeder Über- {hwemmung zurückbleibenden Sedimente werden die Reben nicht nur gedüngt, fondern zu gleicher Zeit wird ihr unterfter Teil alljährlih um ein gewifles Quantum verfcüttet, wodurdı fich die Weinftöcke einer ununterbrochenen Verjüngung erfreuen. Es ‘gibt im Canalitale Parzellen, deren Reben fo alt find, daß felbft die älteften Canalefer fich nicht erinnern können, daß fie gepflanzt worden wären. In vertikaler Ausdehnung gedeiht die Rebe in Norddalmatien bis 350—400 m, in Mitteldalmatien bis 450-550 m und in Süddalmatien bis 600 m. Die höchftgelegenen Weingärten be- obachtete Verfafler im Canalitale beim Dorfe Kuna (700 m). Im allgemeinen werden die Weinreben in Reihen, im Ab- ftand von je 1 m gepflanzt und in niederem Schenkelzuge, etwa 1 m hoc, gehalten. Meiftens ftehen diefe Reben ohne Pfähle. In neuerer Zeit hat man jedoch angefangen, fie an Stüßen an- zubinden. Nach italienifher Art*) wird unferes Wiflens in Dalmatien die Rebe nirgends gezüchtet. Eine eigentümliche Kulturart verfolgen die Winzer von Valdinoce (OraSac) bei Ragufa. Da werden die Reben hochgezogen und auf 3—4 m hohen dürren verzweigten Baumffämmen oder großen Äften *) Die italienifche Art befteht in einer finnreihen Kombination von Obt-, Wein- und Getreidebau. In einem Abftand von etwa 6-10 m werden Obit- oder Maulbeerbäume (diefe zweks der Seidenraupenzuct) in Reihen gepflanzt, an welchen man je eine Weinrebe teils lianenartig hinaufranken läßt, teils auf einem vom Baum zum Baum gefpannten Draht feftonenartig zieht. Der Zwifhenraum wird mit Getreide oder Gemüfepflanzen angebaut. Solcden Kulturen begegnet man meiftens in Nord- und Mittelitalien, aber felbft in einigen Gegenden des Friauls. I. Kulturland. 93 ausgebreitet, wodurch eine eigentümliche pergolaartige Anlage entfteht, welche aber, ob der fhiefen unregelmäßig gewacdhfenen und verzweigten Pfähle, eher den Eindru& eines wilden Dikichtes als einer Kultur zu maden pflegt. Aber praktifh mag diefe Zuchtart wohl fein, da die Reben ertragreicher, gefunder und widerftandsfähiger zu fein fcheinen. Vor den Häufern werden in ganz Dalmatien auf hohen Steinfäulen Pergola errichtet, auf welchen meiftens feinere Defferttrauben einen behaglihen Scatten fpenden. Staunenerregend ift die koloffale Mühe, die fih der dal- matiner Bauer mit der Anlage und Inftandhaltung eines Wein- gartens gibt. Er fcheut keine Strapazen und bietet Beweife von unvergleiclicher Willenskraft und feltener Ausdauer, in- dem er aus ganz nackten Felfengegenden üppige Weingärten gefchaffen hat. Dabei wurden durch Sprengung des Felfens Löcer in denfelben gemadt, mit von weither gefcdleppter Erde gefüllt und die darin gepflanzten Reben während der großen Dürre oft fogar begoflen. Amerikanifhe Rebenkulturen wurden bereits an mehreren Orten, namentlich in Mitteldalmatien, voreinigen Jahren angelegt. Nebft der bereits erwähnten, in Dalmatien bisher nur ftellen- weife auftretenden Reblaus, werden die Weinftöke von meh- reren Pilzen befallen, worunter die Plasmopara viticola und Erysiphe Tuckeri zu den gefährlihften zu rechnen find. c) Der Ölbaum. Den Ölbaum (Olea europaea — Maslina) betrachten wir als einen in Dalmatien einheimifhen Baum. Als feine ur- fprünglihe Heimat wird von mancden Autoren der füdöftliche Teil des Mittelmeergebietes (von Iran bis Marokko) angeführt, obwohl diefelben zugeben, daß das Hauptverbreitungszentrum im füdweftlihen Mediterrangebiet (Südfpanien, Atlasländer) liegt — wobei, wohlgemerkt, niht von den Kulturen, fondern von der wildwachfenden Raffe (Olea Oleaster — Divlja Maslina) die Rede ift, 94 B. Schilderung der Landfchaftsformen. Diefer wilde Ölbaum oder fagen wir die Oleaster-Form kommt in Dalmatien allenthalben, wenn auc nicht maflenhaft, in den Macchien vor. Diefes fporadifche Auftreten außerhalb der Kulturen hat wohl Veranlafflung gegeben, diefe Ölbäume als verwildert anzufehen. Man nahm nämlich an, daß fie aus von Winden oder Vögeln transportierten Samen emporgegangen feien. Obwohl die auf Kulturflächen, aus Samen fpontan auf- kommenden jungen Ölbäume von der Mutterpflanze gar nicht verfhieden find, fo könnte die dornig fparrige Form der Macchienpflanze als ein den unwirtlihen Bodenverhältniffen zuzufchreibendes Wildlingsftadium angefehen werden. Aber Erftaunen erregt die Tatfache, daß auf manden dal- matinifchen Infeln ganze Wälder folcher wilder Ölbäume vor- handen find. So führt F. Petter in feinem zwar in vieler Beziehung veralteten»aber immerhin intereflanten Werke über Dalmatien*) an, daß auf der Südweltfeite der Infel Pago (Pag) gegen Puntadura, ein Ölbaumwald von mehreren taufend Joc fich befinde. In diefem Gemeindewalde wurden zwar viele Stämme zu Zwecen der Fruchtgewinnung veredelt, aber bei weitem der größte Teil bloß als Brennholz benütt, was nad G.von Be«&k**) auf diefer holzarmen Infel wohl fo weit führte, daß heute von diefem Walde nichts mehr zu fehen ift. Ein anderer derart ausgenütter Olivenwald foll fich auf derfelben Infel von Puntaloni bis Novalja ausdehnen. Aber auch auf Arbe (Rab), Curzola (Kor£ula), Lagofta (Laftovo) und Meleda (Mljet) foll es kleinere Ölbaumhaine geben. Wenn man nun einerfeits den Umftand erwägt, daß ein Flücht- ling der Kulturen in fo ungeheuerer Menge durchaus nicht auf- tauchen kann, und andererfeits die Behauptung Th. Fifhers***), wonah aus dem Ölbaume nie durh Rückfchlag ein Oleafter werden könne, in Erwägung zieht, fo folgt daraus gewiß, daß ®) Petter, F., Dalmatien in feinen verfhiedenen Beziehungen. Wien 1856. Bd.II, S. 42, *) Be&k, G, Ritter von Mannagetta, Die Vegetationsverh. d. illyr. Länder (in Engler und Drude: Die Veget. d. Erde, IV.), p. 175. ***) Th. Fifcher, Der Ölbaum (Petermanns Mitteil., Ergänzungsheft Nr. 147, 1904). s I. Kulturland. 95 die in unkultivierten Gegenden Dalmatiens auftretenden Oleafter nicht als Wildlinge, fondern als autocıthone, ect wilde Öl- bäume zu betrachten find. Kultiviert wird der Ölbaum auf allen Infeln und in allen Küftenteilen Dalmatiens. Er gedeiht fogar auch im Landinnern, an gefchütteren Lagen. So reiht er in Norddalmatien bis Obrovazzo, Benkovac, Knin und Siveri&. In Mitteldalmatien bis Imoski und in der Hercegovina bis Stolac, Ljubusko und Buna. Schon daraus erfieht man, daß der Ölbaum durchaus nicht auf das Küftenklima angewiefen ift und daß feine Verbreitung mit jener der übrigen charakteriftifchen immergrünen Gewäcdhfe der Macchie gar nicht zufammenfällt. Wenn auch der Ölbaum einige Kältegrade ohne Nachteil ertragen kann, fo hängt feine Ertragsfähigkeit und feine Üppig- keit wohl vom Abftand vom Meere ab. So können die Oliven- pflanzen Norddalmatiens und der Hercegovina in keiner Be- ziehung einen Vergleih mit jenen Süddalmatiens aushalten. Die fchönften Olivenhaine find auf den Infeln Giuppana (Sipan), Mezzo (Lopud) und Meleda (Mljet) und auf der Strecke zwifchen Malfi (Zaton) und Slano bei Ragufa. Damit foll jedoch nicht gefagt werden, daß der Ölbaum auch in unmittelbarer Nähe des Meeres ebenfalls gut fortkommt. Im Gegenteil, hier fhadet ihm viel der Salzftaub des von den Winden landeinwärts gepeitfchten Meerwaflers, und wenn er auch nicht zugrunde geht, fo trägt er wenig und fieht krank aus. In vertikaler Richtung findet der Ölbaum in Norddalmatien fchon bei 100-150 m, in Mitteldalmatien bei 200-250 m und um Ragufa bei 400 m feine obere Grenze. In den Bocche von Cattaro finkt wiederum feine obere Vegetationsgrenze (infolge des fhädlihen Einflufes der kalten Strömungen von den montenegrinifchen Bergen) auf 200—250 m herab. Der Ölbaum wird in Dalmatien in unregelmäßigen Reihen oder im Abftande von 8-10 m gepflanzt. Als Zwifchenkulturen werden Saubohnen, Kohl und Kartoffeln angebaut. Es werden mehrere Varietäten von Oliven gezüchtet, wor- unter die runden hafel- bis walnußgroßen das befte Öl zu 96 - B. Schilderung der Landfchaftsformen. liefern fcheinen. Die kleinfrüchtigen Formen find dagegen er- tragreiher. Auc recdt fleifhige 40—50 mm lange (DuZice), zur Ölproduktion nicht geeignete Früchte, kommen ftellenweife, allerdings felten vor. Diefe werden eigens konfektioniert und als Beigabe zu Speifen benugt. Aber auc die ölreichen großen Sorten werden nach vorausgegangener drei- bis vierwöchent- lichen Behandlung mit Salzwafler fehr gerne genoflen. Da- gegen werden die reifen Oliven in Dalmatien unferes Willens nicht gedörrt, fondern roh, in etwas welkem, jedoch nicht faulem, Zuftande genoflen: Obwohl die Ölproduktion Dalmatiens, der Menge der Öl- baumanlagen nad, recht bedeutend fein follte, fo kommt fie gegenwärtig für den Export faft gar nicht in Betracht. Schuld daran ift in erfter Linie die größtenteils fehr primitive Öl- gewinnung, wodurch durhfhnittlich minderwertige Ölforten er- zeugt werden. In jüngfter Zeit ift ftellenweife wohl eine Befle- rung zu verzeichnen, da das Akerbauminifterium auch diefem Punkte feines umfangreichen Programms zur Förderung der wirtfhaftlihen Verhältniffe Dalmatiens, um deflen Ausführung insbefondere die Herren Sektionschef Dr. M. Ertl, Hofrat Prof. K. Portele und Sektionsrat Dr. A. Freiherr von Rinaldini eifrigft und ehrlihft bemüht find, fein befonderes Augenmerk zuwendet. 3. Zierpfianzen und Ziergärten. Den Reichtum der Vegetation, die Herrlichkeit des Klimas und die Großartigkeit der Bodenfhäte Dalmatiens kann man erft bei einer näheren Betrachtung der in den Gartenanlagen gezüchteten Zierpflanzen fchäten lernen. | Damit aber derLefer nicht denkt, daß er in Dalmatien Ge- legenheit haben werde, fo prunkvolle Gärten zu bewundern, wie fie etwa die italienifhe und franzöfifhe Riviera bieten, heben wir gleich hier hervor, daß Dalmatien auch in diefer | Beziehung die hundertjährige Vernadläffigung nur zu augen- fällig äußert und die Armfeligkeit uns von weithin in die Augen fticht. DO. Kulturland. 97 Eine Gartenanlage ift ja an und für fich fchon ein Luxus, eine überflüffige Ausgabe, die fih nur wohlhabende Leute gönnen dürfen — und an folchen fehlt es eben leider in dem verarmten Dalmatien. Der alte Adel ift teils ausgeftorben, teils auch verarmt, und fo find die ehemaligen Paläfte zu Ruinen und die ehemaligen Gärten zu verwahrloften Dikichten geworden, in welchen der düftere Efeu alles übrige zu erftiken droht. Keine Promenade, keine Allee, kein Square, keine Park- anlage fpendet einen kühlenden Schatten, wenn die durchglühte Atmofphäre in der Mittagsfonne zittert und die grellen Sonnen- ftrahlen von den erhitzten Steinbauten mit wahrem Gluthaucde zurükprallen. Das fpärliche Grün, die vereinzelten Bäume und die wenigen Gärten, die nur privater Initiative ihre Entftehung zu verdanken haben, find bei weitem nicht in der Lage, den an foldhe An- lagen geftellten Anforderungen zu entfpredhen. Sie find ledig- lih da, um ein deutlich fprechendes Zeugnis davon abzulegen, was man hierlands mit Fleiß, Verfändnis und ausreichenden Geldmitteln fhaffen könnte. Aber felbft die autochthone Vegetation, vermifcht mit mandıer verwilderten Pflanzenart, fhafft fo großartige und blendende Szenerien, daß man das Auge nicht genug daran weiden kann. Wir erinnern an die herrliche Felspartie, die unfere Tafel 1 darftellt, wo Opuntien, Agaven, Kappernftauden, Meer - träubcdhen, Shwertlilien, baumartige Wolfsmilhsarten und dergleichen ein Seltfam prunkvolles Bild zufammenfeten. Wir erinnern an das filberig graue fimmungsvolle Laub der Olivenhaine, auf deren Hintergrund oft fäulenförmige {hwarze Zypreflen gleich zierlihen Minarets fih abheben. Wir erinnern an eine Agavenpartie, an eine Pfahlrohrgruppe, an eine üppig entwickelte Macchie, an einen Seeftrandföhren- hain, wir erinnern an jeden Felfen, an jeden Stein — an alles, denn wirklich alles ift einzig fchön und alles wetteifert um den Scönheitspreis in diefem verlorenen Paradies. Wenn auc Dalmatien keine ausgedehnteren, muftergültigen Parkanlagen aufzuweifen hat, fo ift andrerfeits die recht er- freulihe Tatfache zu konftatieren, daß, dank der großen Vor- Adamovit, Pflanzenwelt Dalmatiens 7 98 B. Schilderung der Landfchaftsformen. liebe der Einwohner für Blumen und Bäume, vor jedem noch fo unanfehnlihen Häuschen ein Paar Blumenbeete und einige fchattenfpendende Bäume, nebft der obligaten Weinpergola, immer zu finden find. Ganz befonders tritt diefe Liebhaberei um Ragufa hervor. Chryfanthemen, Rofen, Nelken, Georginen, Levkojen, Hya- zinthen, Narziflen, Lilien und Oleanderbüfhe fhmücken faft ' jedes Haus. Aber aucı gewiflen Bäumen begegnet man häufig. So der prächtigen rofenfeidenfarbigen Akazie (Albizzia Julibrissin), der japanifchen Mifpel (Eriobotrya japonica), dem japanifhen Spindelbaum (Zvonymus japonicus), dem Pater- n ofterbaum (Melia Azedarach), Zypreffen (Cupressus horizon- talis und C. pyramidalis), Paulownien (Paulownia imperialis), Götterbäumen (Allanthus glandulosa), Dattelpalmen u.v.a. In der Umgebung von Ragufa find fogar mehrere, größere Dimenfionen annehmende Gärten zu verzeichnen. In erfter Linie wäre wohl in diefer Beziehung der von weil. Kaifer Maximilian von Mexiko auf der InfelLacroma angelegte Park hervorzuheben. Derfelbe befindet fih aber gegenwärtig in einem traurigen Zuftande, daß es nur zu be- dauern ift, daß weder Pietät für den erhabenen Schöpfer, nocı Liebe zu den dort unvergleihlich großartigen Naturfhönheiten, die maßgebenden Faktoren vermodht haben, der Infel ein befleres Los zu gönnen. Seit etwa zwei Dezennien ift die Infel den Dominikanern anvertraut, welche weder Verftändnis noch Liebe zur Erhaltung der vorgefundenen Schäte gezeigt haben, und wenn es fo weitergeht, wird die Infel in kürzefter Zeit ein geradezu un- nadhahmliches Beifpiel einer typifhen Wildnis bieten. Unferer Anfiht nad follte auf der Infel eine Akklimatifations- anftalt errichtet werden, wo Verfuche und Studien mit fämt- lihen für die dalmatinifhen Verhältnriffe in Betraht kommen- den Pflanzen vorgenommen werden müßten. Mit den dafelbft gezücteten und als geeignet befundenen Pflanzen follte in erfter Linie die Infel felbft reihlih gefhmükt werden, und zwar nicht nur die eigentümliche Gartenanlage, fondern auch der ganze übrige Naturpark. I. Kulturland. 99 Das überflüffige Material follte anderen Gartenanlagen Dal- matiens abgetreten werden. Nebft den Verfuchen mit Zierpflanzen müßten auch folcde mit Nutpflanzen vorgenommen werden, wobei das Hauptaugen- merk befonders auf die Rentabilität der für neu eiuzuführende Kulturen geeigneten Pflanzen gelenkt werden müßte. Die Regieunkoften einer foldhen Anftalt könnten teils durdh eine von den Befuchern zu behebende Eintrittsgebühr, teils aus dem Erlös der verkauften Pflanzen erheblich vermindert werden. Die Realifierung diefes Vorfhlags würde einerfeits für die bisher fo ziel- und planlos gemarterte Infel endlich einmal eine entfprechende und paflende Verwendung fchaffen; dann würde fie viel zur Hebung der Blumenzuct, der Dekorations- pflanzen und der Landwirtfchaft beitragen und fchließlich würde fie auch der Wiflenfhaft gute Dienfte leiften, da fie wohl im- ftande wäre, für das Adriatifhe Meer jene Aufgabe zu löfen, die der botanifhen Station auf Helgoland für die Nordfee zu- fällt. Von Privatgärten aus der Umgebung von Ragufa find be- fonders erwähnenswert jener des Herrn Gutsbefigers Marin Papi in Ombla, des weil. Grafen Mato Nerun Puci£- Pozza auf Pille, des Barons Giorgi-Mayneri auf der Isola di Mezzo (Lopud), des Grafen Caboga bei Batahovyina u. a. All diefe Gärten beherbergen eine Reihe fehenswerter Pflanzen, weshalb ihr Befuch wärmftens empfohlen werden kann. Aber aud die kleinen Vorgärten mander Villa beher- bergen mand felteneres Gewäcds (befonders der kleine aber fehr reiche Garten des Herrn J. N. Rubricius). Das bei weitem Sehenswertefte bietet der Park des Grafen Vito de Bassegli-Gozze in Cannofa (Trsteno). Schon vom Meere aus hebt fih das mannigfahe Grün diefer Oafe von den fonnendurchglühten Felfen der fteilen Küfte wohltuend ab. Der Park felbft befteht aus zwei Hälften, aus der alten und aus der rezenten, die vor einigen Jahren angelegt wurde. Im alten Park bietet ein prächtiger Lorbeerhain einen ganz fiheren Schu vor der Bora einer üppigen ÄAgrumigruppe, wo die Apfelfinen, Mandarinen und Zitronen, mit Früchten 7* 100 B. Schilderung der Landfhaftsformen. vollbeladen, einen reizenden Anblik gewähren. Daneben erheben fih fchöne und feltene Palmen (Corypha australis, Sabal Adansonii, Latania borbonica, Washingtonia robusta, Prit- chardia filifera, Phoenix canariensis, Phoenix reclinata, Chamae- rops excelsa, Chamaerops humilis). Eine impofante Opuntien- und Kakteenallee (Cereus monstrosus, Melocactus-, Echinocactus- und Mamillaria-Ärten) trennt die uralte Villa vom Vorgarten, in welchem wiederum Palmen, Yucca-, Dasylirion- und Barmbusa-Arten, und gigan- tifhe Exemplare von Cycas revoluta auftreten. Im übrigen Park find unzählige Koniferen (Pinus excelsa, Abies cephalonica, Abies Nordmanniana, Abies Pinsapo, Crypto- meria japonica, Sequoia gigantea, Cedrus Libani, Cedrus Deodara, Araucaria excelsa, Ginkgo biloba, Cupressus-, Chamaecyparis- und Thuja-Arten), alternieren mit duftenden Magnolien (Magnolia grandiflora, Magnolia rubiginosa), Kampferbäumen (Laurus Camphora), Pfefferbäumen (Schinus molle), Fieberbäumen (Eucalyptus globulus), Ebenhölzern (Diospyros Lotus und Dios- pyros Kaki), Mimofen (Acacia Farnesiana, Acacia dealbata, Albizzia Julibrissin), in deren Shatten Bananen (Musa sapien- Zum, Musa paradisiaca, Musa Ensete und Musa Cavendishii), Aukuben, Drazenen, Afpidiftren üppig gedeihen. Um die Gebäude ranken unzählige Paffifloren, Tecoma- Arten, Glyzinen und andere Schlingpflanzen. In der neuen Anlage kommen befonders die fehr malerifchen Steinpartien zur Geltung. Am herrlihften ift wohl diefer Garten im erften Frühjahr, wenn die unzähligen Zwiebel- gewäcdfe ihre bunten und duftenden Blüten entwickeln. Wir verlaffen mit Gefühlen des Entzückens den gräflichen Park, um gleich außerhalb desfelben nod eine feltfame Sehens- würdigkeit zu bewundern. Auf einer breiten Terrafle finden fih nämlih zwei berühmt gewordene Platanen (Platanus orientalis) von gigantifchen Dimenfionen, deren Stämme am Grunde 13 m Umfang befitzen und erft von fieben Männern umfpannt werden können. Das koloflale Aftwerk fett mit dem Laubdade einen gewaltigen Dom zufammen, in deflen kühlem Schatten kein Sonnenftrahl zu dringen vermag. TAFEL 41 „a Spritgurken (Ecballium Elaterium) an Scutthaufen um Zara. Mitte Auguft. Originalaufnahme des Verfaffers. Aronsftab (Arisarum vulgare) am Rande der Ölbaumanlagen in Lapad. Mitte November. Originalaufnahme des Verfaffers. DO. Kulturland. 101 Wenn man Cannofa befuht hat, kommt man wohl zur Er- kenntnis deflen, was in diefen Gegenden mit Aufgebot der nötigen Mittel und Kräfte leicht zu erzielen wäre! 4. Unkräuter. Unter der Bezeichnung Unkräuter faflen wir fämtlihe un- berufenen Gäfte der Kulturen, fämtlihe Belagerer der Weg- ränder und der unbebauten Pläte zufammen, welde die Elemente der zwei nahe verwandten Gruppen der Ruderal- und der Segetalpflanzen darftellen. Als Ruderalpflanzen bezeichnen wir die Unkräuter, welche die Schutthaufen, die Wegränder und die unbebauten Stellen bewohnen. Wir befhäftigen uns zunähft mit dem Typus der Schutt- haufen. Zwifchen Steintrümmern, Ziegelftücken, Mörtel, Sand, Schotter und allerhand Abfällen, Detritus und Exkrementen fiedelten fih meiftens graublättrige Pflanzen mit unanfehn- lichen, grünen oder gelben Blüten an. Als foldhe find zunädft die Chenopodium-Arten mit den verwandten Afriplex-, Amaran- thus-, Polygonum-Arten und dergleichen zu nennen. Befonders charakteriftifh für die Schutthaufen ift ein Kürbis- gewäds, die Spriggurke (Ecballium Elaterium), deflen Früchte bei Berührung zerplagen und dadurch die Samen im Umkreife herumf&leudern. (Vergl. Taf. 41.) Zu diefen Pflanzen gefellt fih eine Schar von Solanazeen, wie Bilfenkraut (Fyosciamus albus), Stehapfel (Dafura Stramonium), Nahtfchattenarten (Solanum nigrum, S. alatum) untermifht mit flinkenden Kreffen (Lepidium ruderale, L. gra- minifolium, L. Draba), Rauken (Sisymbrium Sophia, S. officinale, S. polyceratum), Spigkletten (Xanthium spinosum) und mander Wolfsmildhart (Euphorbia helioscopia, E. pinea, E. Cyparissias). Aud eine Reiherfhnabelart (Zrodium malacoides) mit herz- förmigen Blättern, kommt an folcdhen Stellen nicht felten vor. Aber auch Königskerzen, Kletten u. dergl. find auf Schutthaufen häufige Gäfte. Die Wegränder zeichnen fih durch einen meiftens dornigen 102 B. Schilderung der Landfhaftsformen. Charakter aus. Riefige Scharen von Carlina corymbosa, Onopordon ülyricum, Carduus chrysacanthus, Carduus pycnocephalus, Centaurea solstitialis, C. Calcitrapa, Carthamus lanatus, Scolymus hispanicus u. dergl. bedecken die bald f[hmalen, bald breiteren Flächen um die Häufer, Felder und Wege und wetteifern mit Brennefleln (Urtica pilulifera, U. membranacea), Käfepappeln (Malva ni- caeensis) und Natterköpfen (Echium altissimum) um den Raum. Nicht felten gefellt fih den diftelartigen Gewäcfen aud ein Affodill(Asphodelus fistulosus) zu. Die Tafel 42 veranfhaulict uns einen folhen Affodill an Wegrändern um Cattaro, in Ge- fellfhaft mit Tordylium apulum, Salvia Verbenaca und Calendula officinalis. Sehr häufig it an Wegrändern aud der Bleiwurz (Plum- bago europaea), deflen blaurote Blümlein im Herbfte Taufende von Bienen, Mücken und Hummeln heranzuloken pflegen. Auch die venetianifhe Wolfsmildh (Zuphorbia Wulfenü), die blaue Donardiftel (Eryngium amethystinum), Wauarten (Reseda alba, R. Phyteama) und Kleearten (Trifolium-, Medi- cago-Arten fiedeln fih gern an Wegrändern an. Die unbebauten Stellen pflegen oft ein Gemifh der Elemente der beiden erwähnten Typen darzuftellen, befigen aber auch eigentümliche Beftandteile, welche nur hier zur Gel- tung kommen, da fie maflenhaft, mitunter in größeren Gruppen anzutreffen find. Als folhe find zunädft die Kolonien der Pallenis croatica, des Smyrnium Olusatrum, Daucus setulosus, Stachys setulosa, Psoralea bituminosa, Haynaldia villosa, Nigella damascena, Lagurus ovatus u. v. a. hervorzuheben (vergl. Tafel43). An feucdteren, fchattigen Lagen pflegt auh der Aronsftab (Arisarum vulgare) kleinere oder größere Gruppen zu bilden. Die Tafel Nr. 41 ftellt eben eine folhe Gruppe aus den Öl- baumanlagen von Lapad dar. Seine kapuzenförmige Kolben- fcheide ift braunrot, weißlich geadert und dient als Kefflelfalle für die Infekten, durch deren Vermittlung die Befruchtung der Blüten ftattfindet. Die in den Blütenftänden eingefdloflenen Infekten werden meift durch Haare oder Borften, weldhe den Ausgang zeitweilig verfperren, fo lange zum Aufenthalt in diefem Schlupfwinkel gezwungen, bis die Antheren fich geöffnet TAFEL 42 Tor- ks) Parietaria rami- Asphodelus fistulosus und Ca- [7 er sg -_ {2} rer Sırnı 4 ou, ig [©] 7) De 2 o® 5% 7 SH SHE SE N, «6 SHSH» SS“ SUNSa DE NE LS SrER 95 , Wegränder um Cattaro (Kotor). Von links nach redts: lendula officinalis dylium apulum I. Kulturland. 103 und die Blumengäfte fih mit Pollen bedekt haben, welcden fie dann unwillkürlih auf das Stigma bringen. Unter Segetalpflanzen verfteht man die unter Saaten, auf Äkern und Feldern unberufenen Gäfte, die Kommenfalen der angebauten Pflanzenarten. Obwohl recht viele Unkräuter faft auf allen Anbauflähen aufzutreten pflegen, fo find einige charakteriftifhe Elemente gewöhnlich nur bei gewiflen Kulturarten anzutreffen. So be- gegnet man beifpielsweife faft nur in Gemüfegärten dem Wo - danskraut (Heliotropium europaeum), dem Burzeldorn (Tri- bulus terrestris; dem Tennelkraut (Linaria spuria) u. a. Daß die fhmarotenden Adkerunkräuter nur an die ihnen zufagenden Mietpflanzen angewiefen find, ift ja felbftverftänd- lih. So findet man beifpielsweife Orobanche pruinosa nur an den Wurzeln der Saubohnen und der Erbfen; Orobanche lavan- dulacea ebenfalls nur auf den Wurzeln der Saubohne ufw. Der Mengegrad des Auftretens der Segetalpflanzen hängt in erfter Linie von der Bearbeitung des Bodens, dann aber auch von der Reinlichhkeit des Samens ab. In Dalmatien wird der Boden felten genügend tief und zu wiederholten Malen geackert, was nur den Wurzelftöken, Knollen, Zwiebeln und Samen der Unkräuter zugute kommt, da ihre Exiftenz dadurh nie ernftlich gefährdet fein kann. Andrerfeits wird auch der zur Ausfaat gelangende Same nie gründlich gereinigt, fo daß er in der Regel 5—20 Prozent Unkrautfamen enthält. Schließ- lih wird die Verbreitung der Unkräuter einerfeits durch Wind und Regen, andrerfeits aber auch durch den Umftand befördert, daß gerade folche Pflanzen in der Regel einer ungemein großen Samenproduktion fich erfreuen. Meiftens find folhe Samen ungemein klein und recht leicht (Papaver, Campanula, Arenaria, Fiyosciamus), befitzen oft Haftorgane (Orlaya, Caucalis, Tribulus, Lapva, Xanthium), Flugapparate (Tragopogon, Taraxacum, Son- chus, Erodium, Lactuca, Crepis u. a.) ufw. Ein nicht zu unter- fchätendes, die Erhaltung der Unkräuter beförderndes Moment befteht Ihhließlih auch darin, daß folche Pflanzen, indem fie unter Saaten auftreten, vor der Gefahr abgeweidet zu werden, gänzlih gefhütt find. ü N RAN! ri PN } Na Rau Fi I \ N N y KR IR) Ko Ku “ - anal ve j IN { ch A ’ N TEUER U RN } fr EDEN ‘ i \ i 4 : h Aa RK m N: 00 Wi ’ D er ” ‘ I? Lo ERE,N GuE B ARTE APAUN 14, Br an, Ye ! 5 hs y er E y NE . \ N f vi L ) r 1 ! TREE SE TER © di; My f h Rd PER ITET ram Ren END arg » R ” J } * 4 ! “ 3 u a ’ j} 1. Kr PR; BRAHER Made Ih ’ N u 1 B 4 ‘ I \ \ 7 { } Kurt T 4 A EN R ds , an a Fb \ Kr i Sr D 1 \ a ah Fe, N , f “ı % . u ? 4 N # R AR Y 3% k m 7 At ER, 1 F # ’ 7 IR 1 e) 3 > & ur » |; & x Rr innar ) n% ‚b Y 5 1 L bi [' ur 1 [Fa EP PER Wi Kr ra a r - » [4 HER, IR; iy } * k I AL Pr F i x / [) { 4 h am % URN ER ij { a N 0 N BON ’ 2 Tat E EN | a i N] “a EN h S "sIOJpJIa\ SOP awypuynpjpurdLıg tunf SYIMI "09170049 sıuayjp.] ‘smjvao smimövT “vSojpla vıpppußppg “pussspump vjjadılN "09130049 SIUON]PCL “psounumy1g va]WAOSCH “umpıdsiıy wmw4adsoaf) :SsyY>ı ypu Syuf UoA -opjpdg um u9]JJSIg usmpqaqun UD uszupjjdjpıspny ‘ a9) < — a8) u eG m TAFEL 44 Segetalpflanzen am Rande eines Gemüfegartens auf der Infel Curzola (Kor£ula). Von links nadı redts: Scrophularia peregrina, Mercurialis annua, Eruca sativa. An der Mauer oben Fumaria capreolata. Ende April. Originalaufnahme des Verfaffers. TAFEL 45 g- Ende Mai. fallers. inalaufnahme des Ver ig Ay um Traü (Trogir). ; = a io} I ın S ES IS S a7 N) =} iS} AS S = he} x "o Ss = [73 RS} iS} I Q S S NS N = N 7 N S S S) dern um grän Ende Juli. Spalato. iginalaufnahme des Verfaffers. Carlina corymbosa und Stachys italica an We Or TAFEL 46 Wodanskraut (Heliofropium europaeum) und Burzeldorn (Tribulus terrestris) in Gemüfegärten um Zara. Juli. Originalaufnahme des Verfaffers. Herzblättriger Reiherfchnabel (Zrodium malacoides) an Schutthaufen um Sebenico. Originalaufnahme des Verfafleers. C. HÖHENSTUFEN DER VEGE- TATION DALMATIENS. AN Kuh Buy j ni h 2") Y # F j: Et Mt A Bu, ar ir a u BE ie bei der Befprechung der Lebensbedingungen hervor- D gehobenen Folgerungen der Elevation feen den verfdhie- denen Vegetationsgliedern allmählich unüberfhreitbare Schran- ken. Je höher wir fteigen, defto mannigfadher und augenfälliger werden die durch die Höhe bedingten Veränderungen in der Vegetation, bis wir endlih zunähft baum- und ftraudllofe, dann aber fchließlich anfcheinend vegetationslofe Gegenden er- reicht haben. Die durch die Alterationen in den Lebensbedingungen mit zunehmender Höhe entftehenden Veränderungen in der Phyfio- gnomie und dem Charakter der Vegetation find fo konftant; daß wir fie als phyfiologifche Naturgefege betrachten dürfen. In jedem Erdteile, unter jeder Breite laflen fih mit der Ele- vation beflimmte Veränderungen in der Anordnung der Pflanzen beobachten, welche den pflanzengeographifchen Begriff Vege- tationsftufen oder Regionen zufammenfegen und darftellen. Solche Höhenftufen oder Etagen werden felbft von Laien, ihrem Scharfblike, ihrem Verftändnis und ihrer Beobahtungs- gabe entfprechend, unterfhieden, und wir fehen, daß jeder Geograph und Botaniker, wenn auch nicht Pflanzengeograph von Fad, eine einfachere oder tiefgreifendere vertikale Glie- derung des von ihm gefcdilderten Territoriums vorzunehmen beftrebt if. Obwohl die vertikale Gliederung der Vegetation, wie be- reits erwähnt, von der Elevation, bezw. von den dadurch be- dingten Älterationen in den Lebensverhältniflen in erfter Linie abhängig ift, fo läßt fih dies doch nicht genau fchematifch präzifieren, und wir find für gar keine Stufe imftande, ganz genaue gefetartige Grenzen anzugeben, da die Amplitude der 108 C. Höhenftufen der Vegetation Dalmatiens. Verbreitung der Pflanzen nicht nur von den durch die Höhe felbft bedingten Veränderungen in den Vitalitätsverhältniffen, fondern von allen lokalen Einflüffen (Expofition, Neigung, Boden- befchaffenheit ufw.) ebenfo gut abhängig if. Im Nacftehenden geben wir eine kurze Charakteriftik einer ftireng fachmännifh durchgeführten Einteilung der Vegetations- ftufen Dalmatiens. Dem botanifch nicht gefchulten Laien könnte die Unterfchheidung einer immergrünen, einer montanen und einer Hochgebirgs-Stufe fhlechtweg genügen. I. Immergrüne Stufe. Im Quarnerogolf und im Kanal der Montagna ift diefe Stufe am Feftlande nirgends vorhanden. Auf den Quarneroinfeln tritt fie auf Veglia (Krk) und Cherfo (Cres) nur auf der Süd- fpitze, auf Luffin (Losinj) und Sanfego, dagegen fchon auf der ganzen Infel, wenn auch ftellenweife, auf. Auf den nord- dalmatinifchen Infel Arbe (Rab) nur ftellenweife und vorzüglich auf der Weftfeite. Auf Pago fehlt fie wieder faft vollftändig. Von der Infel Premuda füdwärts ift diefe Stufe auf fämtlichen adriati- {chen Infeln reihlich vorhanden. Auf dem dalmatinifchen Feftlande kommt fie erft um Zaravecchia etwa typifch vor, um dann von. Sebenico (Sibenik) füdwärts in einem nur an zwei bedeuten- deren Stellen (an der Mündung der Cetina und der Narenta) ununterbrohenen fhmalen Gürtel der ganzen Küfte entlang bis Cattaro (Kotor) aufzutreten. Nach unferen Meflungen beträgt die obere Grenze der immergrünen Stufe: in Norddalmatien durdhfcnittlich 200 m in Süddalmatien ja 350 m Zur Konftatierung der immergrünen Stufe darf uns weder das Vorhandenfein noch das Fehlen des Ölbaums als fiherer Anhaltspunkt dienen, weil es viele Stellen gibt, wo durch Träg- heit oder Unwiflenheit der Bewohner diefer Baum nicht kultiviert wird, obwohl er recht gut dafelbft gedeihen könnte, zumal er TAFEL 47 wnıppy19 "SIOJPJIOA sap Swypuynpjpurßrig "zınpy Spug (d390joy) pyowpIp) [ou] ı9p Jnp uswwousbyny *(IONPIgaq pun pusynjq) yurqy ur (vjsafuı 211070347) A9yuıBpjog "SIOJPJIOA\ sOp awypuznpjpurßrıg 'eıdy opug 'D3safur 2110703 -47057 uoA bIomz Iopuaynyq uro syur uoyun "DSoumumg 270405] UOA 1oypq SPIN 19p U] ’OrIOMIPg Joufo usdjouyuayng syp>ı usgg -(gruaoıgna) pynboy Ioq (bıg wop Jnp uoyyLiYuaJJa] UT 03777 aumapoydsy "ajnIg usunıbıawwr I9p US4FLIYUSJJIOI r a RUHE IL Kulturland. 109 öfters wildwadhfend als Macchienglied anzutreffen ift. Andrer- feits wiederum gibt es viele Streken, wo diefer Baum mit Er- folg kultiviert wird, obwohl die umliegende Vegetation durh- aus nicht zur immergrünen Stufe zu rechnen ift. So haben wir zum Beifpiel um Zara, Imoski, Ljubuski, Trebinje ufw. Ölbaum- kulturen in Gegenden, wo es gar keine Macchien gibt. Für die immergrüne Stufe charakteriftifh und daher für ihre Umgrenzung maßgebend find folgende Formationen: a) Macchien von Myrius, Arbutus, Smilax, Erica, Juni- perus phoenicea, Juniperus macrocarpa, Olea Oleaster, Viburnum Tinus, Rhamnus Alaternus, Pistacia Lentiscus ufw.; b) immergrüne Wälder von Pinus halepensis, Pinus Pinea, Cupressus sempervirens, Ceratonia Siligua, Laurus nobilis, Quercus Ilex, Quercus coccifera (für diefe Eichenarten gilt dies nur, wenn fie einen Hochwald bilden und Macchien- elemente als Unterholz haben; c) Heken von Agaven, Opuntien, Arundo Donax, Zizyphus, Ceratonia, Cupressus u.v. a.; d) Kulturen von Ölbaum, Feigen, Orangen, Zitronen, Johannisbrot ufw. Die übrigen Formationen find weniger bezeichnend, da fie mit Ausfhluß von geringen Elementen auch in anderen Stufen an- zutreffen find. Außer den oben angeführten Elementen find für die immer- grüne Stufe aud folgende Pflanzen charakteriftifh, da fie über .diefe Stufe hinaus in der Regel nicht zu finden find. Asphodelus ramosus Papaver apulum Änemone coronaria Parietaria lusitanica Argyrolobium calyeinum Phlomis fruticosa Artemisia arborescens / Plantago Bellardii Brassica Botteri a Lagopus x mollis Putoria calabrica Convolvulus Cneorum Rosmarinus offieinalis Euphorbia dendroides > Santolinga Chamaecyparissus 110 C. Höhenftufen der Vegetation Dalmatiens. Lithospermum apulum Scaligeria cretica Mesembryanthemum crystallinum Scandix australix “ nodiflorum Sedum stellatum Myrtus tarentina Smilax nigra Ophrys Bertolonii Statice cancellata Ononis mitissima u coreyrensis = Natrix Thymbra spicata minutissima u.v.cd I. Mifchlaubftufe. In Norddalmatien (am Feftlande) und an den Nordküften der Infeln Pago und Arbe (Rab) vertritt diefe Stufe vollftändig die immergrüne, und reicht in einem faft ununterbrochenen Gürtel dem Meeresftrande entlang bis zur Kerkamündung. Von da an ift diefe Stufe bis zu den Bocche von Cattaro überall nur im Hintergrunde der immergrünen. Die obere Vegetationsgrenze der Mifchlaubftufe beträgt nach den von uns unternommenen Meflungen für folgende Gegenden durdhfcnittlich: Norddalmatien . . . . . . 350 m Süuddalmatien . . ."... 50 Charakteriftifh für diefe Stufe find folgende Formationen: a) Sibljak-Formation mit Punica, Paliurus, Rhus Coriaria, Jasminum fruticans, Crataegus Pyracantha u. v.a. gemifcht mit Phillyrea, Pistacia Terebin- thus ulw.; | b) Ornus-Laubwald (fommergrüne Eichen nebft Fraxinus Ornus, Carpinus duinensis, Ostrya carpinifolia ufw. gemifcht mit immergrünen Elementen fowohl als Oberholz (Quercus Ilex, Quercus coccifera, Laurus nobilis), als auch Unterholz (diefelben Elemente nebft Juniperus Oxycedrus ulw.); ce) Felfentriften mit Salvia, Stachys, Thymus, Origanum, Micromeria, Satureja, Hyssopus, Lavandula, Marrubium, Cistus-Arten ufw.; TAFEL 48 Felfentriften der Mif&hlaubftufe. Weißfilziger Alant (/nula candida) undBergmünze (Micromeria juliana) in Felfentriften um Caftelnuovo (Hercegnovi) im Juni. Originalaufnahme des Verfaffers. Io. Kulturland. 111 d) Kulturen von Feigen, Maulbeerbäumen, Getreidearten, Weinftok ufw. Für diefe Stufe &harakterifiifh find unter anderen aud fol- gende Pflanzen: Anthericum Liliago Inula oculis Christi Ballota rupestris Jurinea mollis Cistus salvifolius Ononis brachystachys Cornus Mas Onosma Visianii Crocus dalmaticus Portenschlagia ramosissima » Weldenii Ruscus aculeatus Dianthus dalmaticus Seseli globiferum Ferulago galbanifera Teucrium montanum u. v. a. III. Submontane Stufe. In diefer Stufe fehlen vollffändig fämtlihe Elemente der Macchie fowie die Kultur der Ölbäume, der Feigen- und Maulbeerbäume, desWeinftockes ufw. Sieift gekennzeichnet durh das Vorwalten der Sibljak-Formation, jedoh nicht mit den Elementen der unteren Stufen, fondern durchweg mit Petteria, Cotinus Coggygria, Crataegus-Arten, Quercus lanuginosa ufw. Aucd der Orzus-Laubwald nimmt hier gewöhnlich große Streken ein, jedoch fehlen ihm faft vollffändig die immer- grünen Oberholzelemente (Laurus, Quercus Ilex, Quercus cocifera u. a.) und auch von den Unterholzelementen find noch wenige immergrüne vorhanden (Juniperus Oxycedrus). Dagegen erfcheint hier (allerdings nur in der angrenzenden Hercegovina und in Montenegro) eine faft immergrüne Eiche (Quercus macedonica), welche weiter füdliher, durch Albenien und Mazedonien, ftark verbreitet ift. In diefer Stufe herrfchen vor: Felfentriften, Fels- formationen, Wiefen, Schutt- und Geröllformationen. Die wih- tigften Kulturpflanzen diefer Stufe find: Weizen, Mais, Roggen, Gerfte, Tabak, Hülfenfrüchte und Kernobft (Kirfhen, Pflaumen, Walnüffe, Birn- und Apfelbäume). Der Verbreitungsgürtel der fubmontanen Stufe fchwankt in Norddalmatien zwifchen 350 und 1050 m in Süddalmatien 2: «1200, 112 C. Höhenftufen der Vegetation Dalmatiens. Für diefe Stufe charakteriftifh find unter anderen folgende Pflanzen: Asperula scutellaris) Fritillaria neglecta Centaurea alba Galanthus graecus Chamaepeuce stricta Inula ensifolia Corydalis cava Lychnis coronaria Cotinus Coggygria Matthiola tristis Cytisus (Petteria) ramentaceus Moltkia petraea Dianthus inodorus Thymus bracteosus liburnieus Trifolium patulum Euphorbia variabilis Tulipa Grisebachiana IV. Montane Stufe. Diefe Stufe erftrekt fih dem Südabhange des Velebit- gebirges entlang, dann an mehreren oafenartigen Stellen Nord- dalmatiens (in der Bukovica), namentlich dem Dinarazuge ent- lang, ferner am Mosor, Biokovo, Veleö und mehreren Punkten Süddalmatiens und der Südhercegovina (fo beiderfeits des Popovo Polje, auf den Bergen ob Trebinje, Grab, im Gebiete der Bijela Gora, am Lovcen ufw.). In diefer Stufe verlaffen uns vollftfändig: der Ornus-Laub- wald und die Sibljak-Formation. Von Kulturpflanzen vermiflen wir hier den Mais, die Pflaume, faft fämtlihe Hülfenfrücte und den Tabak. Für diefe Stufe tonangebend find Rotbuchenwälder, ferner Schwarzföhren- und Eichenwaldungen, Wiefen, Felfentriften und Felsformationen. Kulturen find nur von Getreidearten, Kar- toffeln und Rüben vorhanden. Der Verbreitungsgürtel der montanen Stufe ergibt fih in verfhiedenen Gegenden folgendermaßen: in Norddalmatien zwifchen 1000 und 1250 m in Südhercegovina ,„ 1200 „ 1500 m in Süddalmatien N 1200 „ 1550 m Für diefe Stufe eigentümlic find unter anderen audı folgende Pflanzen: I. Kulturland. 113 Acer obtusatum Myosotis suaveolens Anemone apennina Nareissus po&ticus Anthyllis aurea Plantago argentea Armeria eanescens Primula suaveolens Biasolettia tuberosa Salvia brachyodon Cerastium grandiflorum Satureja variegata Echinops Ritro Thymus acicularis Globularia bellidifolia Trifolium Pignantii Laserpitium latifolium u. a. „ Siler V. Voralpine Stufe. Die voralpine Stufe erhebt fich in kleineren Komplexen auf fämtlichen Gebirgen Dalmatiens, deren Höhe 1500 m überragt. Zu diefen gehören: der Velebit, die Dinara (mit der Svilaja, KamesSnica und dem Prolog), der Biokovoftok und die nadı Montenegro und Hercegovina hinübergreifende Bijela Gora, mit den Seitenkämmen Orjen, Jastrebica, Pazua und Subra, und fchließlih auch der Love£en. In diefer Stufe verlaffen uns fämtliche Kulturen und fämt- lihe Eichen- und Schwarzföhren. Dagegen find charakteriftifch für die Voralpenftufe: Wälder von Panzerföhren (Pinus leucodermis) und Rotbucden (Fagus silvatica) nebft Voralpen- wiefen, Felfentriften, Fels- und Runfenformationen. Die untere Grenze der Voralpenftufe kann mittelft der unteren Grenzen der Panzerföhre (als Waldkomplex) beftimmt werden. Am fchwierigften ift dies an jenen Gebirgen zu kon- ftatieren, deren Waldungen durchweg aus Rotbucen beftehen, denn da ift nur der Aufbau des Unterholzes und des Nieder- wuchfes maßgebend. Ein Buchenwald der Bergftufe befitt nämlich vollffändig andere Elemente als jener der Voralpen- ftufe. Was das Unterholz anbelangt, fo kann man hier im großen und ganzen fagen, daß, folange Juniperus Oxycedrus vorhanden ift, der Buchenwald zum Bergwald zu rechnen ift. Fehlt da- gegen diefes Element und find an feiner Stelle Juniperus Sabina, Juniperus nana (oder communis), Cytisus radiatus, Rhamnus carniolica u. a. getreten, fo kann man den Wald mit Sicherheit als Voralpenwald anfehen. Adamovi£t, Pflanzenweit Dalmatiens 8 114 C. Höhenftufen der Vegetation Dalmatiens. Auf den nadftehend bezeichneten Gebirgen erftrekt fich die voralpine Stufe in folgenden Höhen: Velebit (Norddalmatien), voralpiner Buchenwald von 1250— 1500 m; Dinara (Mitteldalmatien), voralpiner Buchenwald von 1350— 1600 m; Bijela Gora (Orjen, Jastrebica, Pazua, Subra), vor- alpiner Wald von Pinus leucodermis von 1550—1800 m. Für diefe Stufe charakteriftifh find unter anderen aud fol- gende Pflanzen: Allium saxatile Aquilegia dinarica Athamantha Haynaldii Bupleurum Karglii Carduus ramosissimus Carlina simplex Dianthus baebius Festuca pungens Gentiana symphyandra Heliosperma-Arten Iberis serrulata v1. Potentilla speciosa Saxifraga Aizon Frideriei Augusti Seilla pratensis Sedum magellense Sempervivum Scllehani Senecio Visianianus Sesleria elongata » robusta Silene Saxifraga Subalpine Stufe. Wo der Woaldgürtel feine natürlihe Vegetationsgrenze (Waldgrenze) gefunden hat, da haben wir auch die fubalpine Stufe bereits erreiht. Der zufammenhängende Hochwald zer- fällt nun in kleinere, lockere und unanfehnliche Gruppen, deren Bäume durchweg verkrüppelt und verkümmert find. Es ift dies der fubalpine Wald, welcher hier aus Rotbuchen oder aus Pinus leucodermis befteht. Das Unterholz diefer Wälder befteht aus denfelben Sträucern, die den fogenannten Krummholz- gürtel oder die fubalpinen Gefträuchformationen bilden. Als folhe find zunähft Juniperus nana, Juniperus Sabina, Prunus prostrata, Daphne glandulosa, Rhamnus carniolica, Rhamnus Jfallax, Cytisus radiatus, Lonicera glutinosa u. v. a. zu nennen. I. Kulturland. 115 Der wefentlichfte Beftandteil des Krummholzgürtels, die Krumm- holzkiefer (Pinus montana), kommt auf den dalmatinifhen Gebirgen ausnahmsweife nur auf dem Velebit und der Dinara, jedoch ftellenweife und zerftreut vor, und bildet dafelbft nirgends einen ausgedehnten Gürtel. Die in der Literatur hin und wieder auftauchende Anführung der Krummholzkiefer für die Bijela Gora (Orjen) betrachten wir als irrtümlich, denn fie wird nur bona fide weiter verbreitet, indes hat niemand Be- weife dafür geliefert, auch liegen in den Wiener Herbarien, wo doc fo reiches Föhrenmaterial vom Orjen vorhanden ift, gar keine Belege davon vor. Der Verfafler felbft befuchte die Bijela Gora fünfmal, durchquerte fümtliche Seitenkämme (Subra, Pazua, Jastrebica, Zubalki Kabao, Gnjila Greda, Svitavac, Stirovnik), konnte aber nirgends eine einzige Krummholzföhre erfpähen. Auch die dortigen Hirten wiflen von einer anderen Föhre, als von der Panzerföhre nihts. Wohl kommt es aber vor, daß die Panzerföhre, dicht unterhalb des Gipfels, infolge der Schnee- und Windeinflüffe, einen krummholzartigen Wucs und Habitus annimmt, was gewiß Veranlaflung zur Verweds- lung derfelben mit der Krummholzkiefer gegeben haben mag. Diefer legterwähnten Föhre befonders täufchend ähnlich ift die in den Felfen der Subra wacfende Panzerföhre, deren Nadeln kaum länger als 2 cm find. Nebft dem fubalpinen Walde und den fubalpinen Gefträuh- formationen; nehmen in diefer Stufe auch mehrere andere Formationen große Flächen ein, fo die fubalpinen Halbfträucer, Matten, Felfentriften, Felfen, Runfen, Schutt, Gerölle ufw. Eine fubalpine Stufe ift nur auf nachftehenden dalmatinifhen Gebirgen mehr oder weniger typifch ausgeprägt: Velebit, Di- nara, Bijela Gora (Orjen) und Lovcen. Eine bemerkenswerte Stellung nimmt auf diefen Gebirgen der fubalpine Wald in der Regel nicht ein, da er faft nirgends ausgedehnt vorkommt, fondern in den meiften Fällen nur etwa 50-100 m ob der Waldgrenze fich erftrekt. Daher fällt hier auch der Baumgrenze keine befondere Bedeutung zu. Höhenmeflungen und Studien über die fubalpine Stufe und ihre Ausdehnung unternahmen wir auf folgenden Gebirgen: 8* 116 C. Höhenftufen der Vegetation Dalmatiens. Velebit: Dinara: Untere Grenze der fubalpinen Stufe (Wald- grenze) bei 1500 m; | Obere Grenze des fubalpinen Waldes (Baum- grenze) bei 1560 m; Subalpine Gefträuchformationen von Juriperus nana, Juniperus Sabina, Pinus montana, Prunus prostrata, Lonicera alpigena bis 1700 m; Waldgrenze 1600 m; Baumgrenze 1700 m. Subalpine Gefträuchformationen von Juniperus nana und Pinus montana bis 1800 m. Bijela Gora (Orjen): Waldgrenze 1800 m. Lovcen: Baumgrenze 1870 m; Subalpine Gefträuhformationen von Lonicera glutinosa, Juniperus nana, Rhamnus car- niolica, Arctostaphylos bis 1895; Waldgrenze 1700 m; Baumgrenze 1750 m; Subalpine Gefträuchformationen von Rhamnus carniolica, Lonicera glutinosa, Lonicera alpigena bis 1800 m. Für diefe Stufe charakteriftifh find unter anderen aud folgende Pflanzen: Achillea abrotanoides Cerastium lanigerum Alchemilla amphiargyrea. Daphne glandulosa Alsine graminifolia Euphorbia capitulata Amphoricarpus Neumayeri Edrajanthus serpyllifolius Anthyllis Adamoviii Gentiana crispata Ärenaria clandestina Gnaphalium Hoppeanum Avena compacta - Pichleri Bupleurum Sibthorpianum Lonicera glutinosa Carex sempervirens Prunus prostrata u.v.ca. VII. Alpine Stufe. Eine typifch entwickelte alpine Stufe fehlt auf allen Hocd- gebirgen Dalmatiens. Sie ift nur ftellenweife angedeutet und von fo geringer Ausdehnung, daß fie für die Charakteriftik der Vegetation von gar keinem Belang ift. WICHTIGERE BOTANISCHE LITERATUR ÜBER DALMATIEN Adamovic,L., 1. Vegetationsbilder aus Dalmatien (In Karften und Schenks Vegetationsbilder, VII. Reihe, Heft 4). 2. Die Panzerföhre im Lov&en (Mag. botan. Lap., VIL Jahrg., Nr. 7/8). 3. Die landwirtfchaftlihen Verhältniffe Dalmatiens (Neue Freie Prefle, 26. X. 1907). 4. Die pflanzengeographifhe Stellung und Gliederung der Balkanhalbinfel (Denkfhriften der Kaiferl. Akademie der Wiffenfh., Wien 1907). 5. Die Sibljak-Formation, ein wenig bekanntes Bufhwerk der Balkanhalbinfel (Englers Botanifhe Jahrbücer, Bd. XXXI, Heft 1). 6. Pfeudomacchien, eine neue Vegetationsformation der Balkanhalbinfel (Sigungsber. d. k. k. zool. bot. Gef. Wien 1906). 7. Botanicki izlet na SnijeZnicu („Glasnik“ Societ. hiftor. natur. croat. Zagabriae, Bd.]). 8. Gradja za floru dubrovaöku (Mat. z. e. Fl. v. Ragufa) (Glasn. Soc. histor. natur. croat., Bd. I). 9, Botanicke Setnje po okolini dubrovatkoj (Bot. Wander. i. d. Umgeb. v. Ragufa. — Srgj, Heft 3, Bd. I). 10. Zimzeleni pojas jadranskog primorja (Die immergrüne Stufe d. Adria) [Glas LXI d. königl. ferb. Akad. d. Wwift). Alfdhinger, A. Flora jadrensis (Jaderae 1832). 118 Wichtigere botanifche Literatur über Dalmatien. Afcherfon, P., 1. Eine botanifche Exkurfion in Süddalmatien (Verh. d. bot. Ver. Brandenb. IX [1867] S. XI). 2. Beitrag zur Flora von Dalmatien (Öfterr. bot. Zeitfchr. 1869. S. 65). | Baldacci, A., Le Bocche di Cattaro ed i Montenegrini (Im- pressioni di viaggio. Bologna 1886). Bartling, F.G., De litoribus ac insulis maris liburnici (Han- noverae 1820). Be&k, G. Ritter von Mannagetta, 1. Pinus leucodermis, eine wenig bekannte Föhre der Balkanländer (Wien. illuftr. Gartenzeit. 1889, S. 136). 2. Gärtnerifche Reflexionen über Dalmatien (Wien. illufr. Gärtnerzeit. 1894, S. 367). 3. Eine neue Laminaria aus der Adria (Verh. zool. bot. 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S. 50). 3. Fünf Tage auf Öfterreihs fernften Eilanden (Adria, Juni 1911). — und K. Maly, Exkurfion in die illyrifhen Länder (Im Führ. z. d. wifl. Exkurf. d. I. int. bot. Kongr. 1905). Jancden, E., 1. Eine botanifche Reife in die Dinarifhen Alpen und den Velebit (Mitteil. d. Naturw. Ver. a. d. Univ. VL Jahrg. S. 69). 2. Die Edrajanthus-Arten der Balkanländer (Mitteil. d. Na- turw. Ver. a. d. Univ. VID. p. 1-40). — A. vonDegen und B. Watl, Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarifchen Alpen (Öfterr. bot. Zeitfchr. 1908). Hirc, D., Revisio florae croaticae (Rad der Jugosl. Ak. Agram, im Erfcheinen). Mardefetti, C. de, Von Spalato nach Sarajewo (Wil. Mitteil. a. Bosn. u. d. Herc. 1893. S. 318). Nicolie, E., 1. Unterfhied in der Blütezeit einiger Frühlings- pflanzen in der Umgebung von Ragufa (Öfterr. bot. Zeit([chr. 1895. S. 413). 2. Phänologifhe Mitteilungen aus der Winterflora von Ragufa (Ebenda, 1898. S. 448). Petter, F., 1. Botanifcher Wegweifer in der Gegend von Spalato (Zara 1832). 2. Dalmatien in feinen verfchiedenen Beziehungen. 2 Bde. (Wien 1856). Sciffner, V., Die bisher bekannt gewordenen Lebermoofe Dalmatiens (Verh. d. zool. bot. Gef. 1906). Scloffer,J.R.von Klekovski und Vukotinovic-Farkas, L. de, Flora croatica (Zagabriae 1869). Unger, C., 1. Der Waldftand Dalmatiens von einft und jett (Sigungsb. d. K. Akad. d. Wifl. Wien 1864. 5.211). 2. Der Rosmarin und feine Verwendung in Dalmatien (Ebenda 1867. S. 586). 120 Wichtigere botanifhe Literatur über Dalmatien. Visiani, R. de, 1. Stirpium dalmat. specimen (Patavii 1826). 2. Plantae rariores in Dalmatia recens detectae (Flora 1829. L). | 3. Flora dalmatica (Lipsiae 1. [1842], I. [1847], IH. [1850)]). 4. Sulla vegetazione dell’ isola di Lacroma (1863). - 5. Florae dalmaticae Supplementum (Mem. d.R.Istit. Veneto 1872). 6. Florae dalmaticae Supplementum alterum (Ebenda 1. [1877], I. [1873]. Wettftein, R. Ritter von Weftersheim, 1. Florift. Bericht über Dalmatien (Öfterr. bot. Zeitfchr. 1892. S. 209). 2. Die Hebung der Blumenkultur in Dalmatien (Öfterr. Rundfh. Bd. IX, Heft 3, S. 157). Zahlbruckner, A., Vorarbeiten zu einer Flechtenflora Dal- matiens (Öfterr. bot. Zeitfchr. 1901 p.273; 1903 p. 147, 177; 1905 p.1, 55). Zul N ER 3 aa a rn PORN cr: a a P, E # f Pr pylop ra cam Ephed 2a. ae 2 Taf S1. N N Ruf Ne ı un Ze 7 = G mare N 04 Fe » Rh ‚uh3 BR ee, a 223 $ = 1a. Phlomis frut BI IBEN N Marrubium candidissimum Crupina crupinastrum Edrajanthus tenuifolius. Campanula capitata. ar 3% hus spinosissimı Acan A Yhyydla,) ia ann har EL ann in nuart) IERENmaen nn . WuwWIEEeE ENBmanrST, Tr Fa ar TE ee REED Be = Fe d 7 a Are u TERN A N Kg Su e KR? 2 ee (Podanthum) limo ni 3. Vaillantia muralis. 2 a 4.Plantago Bellardii. eG ze a 5. Gastridium lendigerum. S 6. Gaudinia fragilis. R Ben ir ; Taf. 55, 1. Statice cancellata. 2. Salicornia herbacea. Bra TLTTe z 1 b SR N au 4 re A; Kb 7 Ne 2 A Eu FR: NET Er ’ d I »* pe nr - Bu Sr ABBE y f ) Ku Se k Mi Paz N. ie 140 Scolymus hispanicus. 2. Hiyoseris scabra. 3ab. Geropogon glabrum. 1. Argyrolobium calycinum. 2. Trigonella corniculata. 3. Securigera Coronilla. Clypeola Jonthlaspi. Crozophora tinctoria. . Andrachne telephioides. Tribulus terrestris. Taf 59. Z 6 AP = 4 Mn G FT N 7 7 lelire lute phod 1. 2 Taf. 60. C. Weldeni). IORTET Re CR u (o u © un DISS 1. Thelygonum Cynocrambe. 2. Plantago arenaria. 3. Plantago Lagopus. 4. Plantago Psylium. 5. Plantago Cynops. f. 63. Ta 1. Pallenis croatica. yntha verrucosa. 2. Zac Ei Taf. 6%. P3 De rn | h 8 ro r EUER TER nn REN anaarabe . Teucrium Polium. . Plantago maritima. . Serapias Lingua. . Ononis reclinata. . Bupleurum aristatum. . Tordylium apulum. EX ' TE el ' c el Ze WENN DUNALE N PTRN — — Ku ae a $ ER: Crithmum maritimum. ap) DEREN EN }- EIKE REÄFAN ER HE PPPLTE . Euphragia 3. Hedypnois cretica. 33 des. i 6. Briza maxima. 4. Rhagadiolus stellatus. 5. Psilurus nardo 2. Urospermum hispidum 3. Medicago orbicularis. 3 Taf 69. Ti; . . s E % San. RE We - care 89% ERBE et S Ed Nun ; BOESRS vn Ss E5 = S y Be DR een oo mens | Nee = 32555: | 99 D275Xx HMOrRHAM, Hang 1. Scorpiurus subvillosa. 2. Hippocrepis ciliata. 3. Hymenocarpus circinnata. VERZEICHNIS DER ABGEBILDETEN PFLANZENARTEN. Die fett gedrukten Namen geben die Pflanzen an, welche auf den litho- graphifchen Tafeln (am Schluffe des Buches) gezeichnet find. Die diefen Namen in Klammern beigegebenen Zahlen geben das Verhältnis der Zeichnung zur natürlihen Größe an. Die fonfigen Zahlen (außerhalb der Klammer) beziehen fih auf die Tafelnummer. Acanthus spinosissimus 53 (1:1) Aegilops triuncialis 70 (1:1) Aethionema saxatile 17 Agave americana 1 und Umfcdlagblatt Alant = Inula Amygdalus communis 39 Anacyclus clavatus 66 (1:1) Andrachne telephioides 58 (1:1) Andropogon pubescens 7 Anthyllis illyrica 17 Arbutus Unedo 49 (1:1) Argyrolobium calycinum 57 (1:1) Arisarum vulgare 41 Arundo Donax 36 Asparagus acutifolius 5, 23, 50 (1:1) Asphodeline lutea 47, 59 (1:1) Asphodelus fistulosus 42 Aspidistra 39 Asplenium Adiantum nigrum 28 — Trihomanes 4 Aster Tripolium 38 Befenginfter = Spartium Biasolettia tuberosa 15 . Bonaveria — Securigera Briza maxima 68 (1:1) Bunium divaricatum 69 (1:1) Bupleurum aristatum 65 (1:1) Calendula officinalis 42 Calycotome infesta 2, 47 Campanula capitata 52 (1:2) — Erinus 4 — pyramidalis 33, 54 (1:3) Capparis rupestris 1, 33 Carduus hrysacanthus 10 — pyenocephalus 45 Carlina corymbosa 23, 45 Carpinus duinensis 15 Celtis australis 64 (1:1) Centranthus ruber 21 u. Umf&hlagblatt Cephalaria leucantha Umf&hlagbild Cerastium campanulatum 9, 25 Ceratonia Siligua 12 Ceteradh officinarum 4, 28, 29, 32 Cheilanthes odora = Ch. fragrans 4, 24, 29, 30, 31, 32 — Szovitsii = Ch. persica 4, 24 Cistus monspeliensis 8 — salvifolius 9 Ciypeola Jonthlaspi 58 (1:1) Convolvulus Cneorum 25, 26 — tenuissimus 3, 20 Cotyledon horizontalis 31, 32, 39 — Umbilicus (= rupestris) 32 Crithmum maritimum 66 (1:1) Crozophora tinctoria 58 (1:2) Crupina Crupinastrum 52 (1:1) Cupressus pyramidalis 1, 11 Cyelamen neapolitanum 23 Cynosurus echinatus 70 (1:1) Cytisus ramentaceus 14, 60 (1:1) 122 Verzeichnis der abgebildeten Pflanzenarten. Dasylirion 39 Dattelpalme = Phoenix dactylifera Delphinium Staphysagria 10 Dianthus dalmaticus 23 — inodorus 20 Eeballium Elaterium 41 Edrajanthus tenuifolius 52 (1:1) Elymus crinitus 70 (1:1) Ephedra campylopoda 1, 5 50 (1:1) Epheu = Hedera Helix Erdbeerbaum = Arbutus Unedo Erodium malacoides 46 Eruca sativa 44 Euphorbia Chamaesyce 68 (1:1) — dendroides 1 — pinea var. ragusana 37 — spinosa 16 — Wulfenii (=E. veneta) 10, 35 Euphragia latifolia 67 (1:1) Evax pygmaea 71 (1:2) Feigenbaum = Ficus Carica 33 Foenieulum offiecinale 33 Fumaria capreolata 31, 44 Gastridium lendigerum 54 (1:1) Gaudinia fragilis 54 (1:1) Geropogon glabrum 56 (1:1) Haynaldia villosa 43 Hedera Helix 14 Hedraeanthus = Edrajanthus Hedypnois cretica 67 (1:1) Helichrysum italicum = H. augusti- folium 18, 66 (1:2) Heliotropium europaeum 46 Helleborus multifidus 15 Helminthia echioides 69 (1:1) Hippocrepis ciliata 72 (1:1) Hymenocarpus eircinnata 72 (1:1) Hyoseris scabra 56 (1:1) Inula candida 18, 21, 23, 48 . — erithmoides 38 — viscosa 38 Iris germanica var. illyrica 16, 23, 26 Lagurus ovatus 43 Lepturus incurvatus 70 (1:1) Linaria dalmatica 67 (1:2) Lotus edulis 7 Mäufedorn = Ruscus Marrubium candidissimum 52 (1:2) Maftixbaum = Pistacia Lentiscus Matthiola tristis 22 Medicago orbicularis 68 Mereurialis annua 44 Mesembrianthemum aecinaciforme 39 Micromeria Juliana 3, 48 Micropus erectus 66 (1:1) Milzfarn — Ceterah Nigella damascena 23, 43 Oelbaum = Olea europaea 35 Ononis Natrix 13 — reclinata 65 (1:1) Onosma Visianii 20, 22 Opoponax Chironium 19, 27 Opuntia amyclaea 1 — Fieus indica 40 Oryzopsis verticillata 36 Paliurus australis (= P. aculeatus = P. spina Christi) 5, 34 Pallenis croatica 43, 63 (1:1) Parietaria ramiflora 29, 42 Petteria = Cytisus ramentaceus Phalaris canariensis 70 (1:1) Phillyrea latifolia 5 Phlomis fruticosa 10, 34, 52 (1:2) Phoenix dactylifera 40 Phyteuma = Podanthum Pinus halepensis 11 Pistacia Lentiscus 23 Plantago arenaria 62 (1:1) — Bellardii 54 (1:1) — Lagopus 62 1:1) — maritima 65 (1:1) — Psyllium 62 (1:1) Plumbago europaea 61 (1:1) Podanthum limoniifolium 54 (1:1) Polypodium serratum 28 Polypogon maritimum 70 (1:1) Verzeichnis der abgebildeten Pflanzenarten. 123 Prangos ferulacea 19 Psilurus nardoides 68 (1:1) Psoralea bituminosa 43, 45, 47 Putoria calabrica 24 Rhagadiolus stellatus 68 (1:1) Rhus Coriaria 35 Rosmarinus officinalis 7 Ruscus aculeatus 51 (1:2) Ruta divaricata 23, 29 Salbei = Salvia Salicornia herbacea 55 (1:1) Salvia Bertolonii 20 — officinalis 20, 23 — verbenaca 42 Schwertlilie = Iris Scolymus hispanicus 56 (1:3) Scorpiurus subvillosa 72 (1:1) Serophularia peregrina 44 Securigera Coronilla 57 (1:1) Sedum hispanicum 4 Serapias Lingua 65 (1:2) Sesleria argentea 16, 26 Silybum Marianum 71 (1:2) Smilax aspera 5, 23 51 (1:1) Spartium junceum 2, 35 Stadhys italica 35, 45 Statice cancellata 38 55 (1:1) — Limonium 38 Steinlinde = Phillyrea Strandföhre = Pinus halepensis Teucrium Polium 65 (1:1) Thelygonum Cynocrambe 31, 62 (1:1) Thlaspi praecox 22 Tordylium apulum 42, 65 (1:1) Tribulus terrestris 41, 58 (1:3) Trigonella corniculata 57 (1:1) Trixago —= Euphragia latifolia Tyrimnus leucographus 71 (1:1) Urospermum hispidum 43, 68 (1:1) Vaillantia muralis 29, 54 (1:1) Valeriana tuberosa 22 Veronica Cymbalaria 31 Vesicaria graeca 27 Vincetoxicum laxum 25, 26 Yucca gloriosa 39 Zacyntha verrucosa 63 (1:2) Zürgelbaum = Celtis australis REGISTER. Abies cephalonica 100 Allium cornutum 7 — Nordmanniana 100 -— margaritaceum 6 — Pinsapo 100 - Porrum 82 Acaeia dealbata 100 — rotundum 6 — Farnesiana 100 — sativum 82 Acanthus longifolius 49 — saxatile 114 — spinosissimus 35, 55 — subhirsutnm 35, 53 Acer mednspessulanum 48 Alopecurus geniculatus 73 — obtusatum 48, 113 Alsine linicola 62 Aceras anthropophora 5 — graminifolia 116 Acetabularia mediterranea 76 Althaea offieinalis 72 Achillea abrotanoides 16, 116 Alyssum latifolium 4 Adiantum capillus Veneris 60, 64 — leucadeum 5 Aegilops biuncialis 4 — mierocarpum 66 Aethionema saxatile 52 Ambrosia maritima 70, 71 Afodill-Arten 53, 102 Ampfer-Arten 73 Agave americana 57, 69 Amphoricarpus Neumayeri 116 Ägaven 57, 66, 68, 69, 97, 109 Amygdalus communis 87 Ägropyrum elongatum 57, 70 Anacyclus radiatus 5 — junceum 70 Andorn 53 — litorale 70 AÄndropogon cernuum 80 — pungens 57, 71 — hirtum 5 Agrumi %, 9 — Ischaemum 54 Ahorn, franzöfifher 48 — pubescens 54 — ftumpfblättriger 48 — saccharatum 80 Ailanthus glandulosa 86, 98 — Sorghum 80 Akant 35 Änemone apennina 7, 113 Akazie 9 — coronaria 8, 109 Alant 53, 56, 66, 72 — hortensis 8, 51 — klebriger 54, 58, 71 Anthemis chia 6, 8, 66 Albizzia Julibrissin 98, 100 Anthericum 111 Alchemilla amphiargyrea 116 Antirrhinum majus 65 Alisma Plantago 72, 74 Antithamnium ceruciatum 76 Alkanna tinctoria 4 Anthyllis Adamovi£ii 116 Allium-Arten 9 — aurea 113 — ascalonicum 82 — barba Jovis 6 — Cepa 85 — illyrica 52 Regitter. 125 Apium graveolens 82 Apfelfinen 90, 96 Apocynum venetum 70 Aprikofen 87 Aquilegia dinarica 114 Arabis verna 35, 66 Araucaria excelsa 100 Arbutus Unedo 8, 26, 109 Arceuthobium Oxycedri 12, 18, 24 Arctostaphylos 116 Arenaria-Arten 103 — clandestina 116 Argyrolobium calyeinum 6, 109 Arisarum vulgare 8, 55, 102 Armeria canescens 113 Aronsftab 102 Artemisia arborescens 5, 109 — coerulescens 71 Arthroenemum macrostachys 71 Artifhodken 82 Arum-Arten 9 — orientale 7 Arundo Donax 69, 72, 109 Asparagus acutifolius 18, 33, 58, 68 Asperula longiflora — seutellaris 54, 112 Asphodeline lutea 51 Asphodelus albus 53 — fistulosus 102 — mierocarpus 53 — neglectus 4 — ramosus 53, 109 Aspidistra 100 Asplenium Adiantum nigrum 60, 63 Aster Tripolium 71 Athamantha Haynaldii 114 Atriplex 71, 101 Aukuben 100 Avena compacta 116 — sativa 80 Baeillariaceen 77 Bad&enklee 53 Baldrian 52 Ballota 111 Bambusa 100 Bananen 100 Bangia fuscopurpurea 75 Bartgras 54 Baumerika 29 Baumwoliftaude 76 Bekmannia eruciformis 73 Beerenobft 88 Bellis annua 6 Bergfendel 54 Bergmünze 34, 66, 83 — julianifhe 53 Befenginfter 30, 68 Beta vulgaris 82 Biasolettia tuberosa 49, 112 Bilfenkraut 101 Birnbaum 48, 88 Biseutella didyma 4 Bitterkraut, dorniges Bitterlattih 8, 65 Bitterfüß 73 Blafenfhötthen 61 Blafenftrauch 32, 48 Bleiwurz 69, 102 Bohnen 82 Bonjeanea hirsuta 35, 53 Brachypodium 35 Brandkraut 34, 53, 68 Brassica Botteri 5, 109 — mollis 6, 109 — oleracea 81 Briza maxima 52, 54 Brombeeren 33, 66, 69 Bromus squarrosus 52 Bryopsis furcellata 75 Bryum 35 Bucdweizen 80, 81 Bupleurum aristatum 53 — Karglii 114 — Sibthorpianum 116 Burzeldorn 103 Butomus umbellatus 73, 74 Calamintha repetoides 66 — origanifolia 7 Calendula arvensis 8 — officinalis 102 126 Regiifter. Callithamnium corymbosum 76 — seirospermum 76 Calycotome infesta 10, 30, 50, 53, 67 Calystegia 18 Campanula-Arten 11, 12, 103 — capitata 53 — Erinus 63, 65 — pyramidalis 59, 60, 62, 66 — ramosissima 7 Camphorosma monspeliaca 71 Cannabis sativa 86 Capparis rupestris 57, 60, 66, 71 Capsicum annuum 8 Carduus-Arten 70 — chrysacanthus 34, 68, 102 — pyenocephalus 35, 102 — ramosissimus 114 Carex-Arten 73 — extensa 71, 72 — illegitima 4 (= C. pharensis) — sempervirens 116 — vulpina 72 Carlina corymbosa 58, 70, 102 — simplex 70, 114 Carpinus duinensis 48, 110 Carthamus lanatus 68, 102 Castanea sativa 45 Catabrosa aquatica 73 Catapodium loliaceum 70 Caucalis leptophylla 5, 103 Cedrus Deodara 100 — Libani 100 Celtis australis 11, 48, 88 Centaurea alba 112 — Calecitrapa 68, 102 — erithmifolia 5 — Friderici 5 — lanceolata 6 — melitensis 4 — solstitialis 68, 102 Centranthus ruber 56, 66 Cephalaria leucantha 54 Ceramium-Arten 76 Cerastium campanulatum 61 — grandiflorum 112 — lanigerum 116 Ceratonia Siliqua 11, 31, 43, 90, 109 Cerecis Siliquastrum 6 Cereus-AÄrten 100 Ceratophyllum demersum 74 Ceterah officinarum 58, 63, 65 Chaetomorpha 75 Chamaecyparis 100 Chamaepeuce stellata 5 — stricta 112 Chamaerops excelsa 100 — humilis 100 Chara foetida 74 Cheilanthes-Arten 58 — odora (= Ch. fragrans 5, 65, 66) — Szovitsii (= Ch. persica) 5, 60, 65 Cheiranthus Cheiri 8, 56, 57, 66 Chenopodium-Arten 101 Chondria tenuissima 76 Chriftdorn 32, 48, 67, 68 Chrysanthemum cinerariifolium 53, 62, 85 Chrysomenia 76, 77 Chrysopogon Grylius 54 Chylocladia 77 Cicer arietinum 82 Cichorium 12, 13 Cistus-Arten 110 — eretieus 33 — monspeliensis 33 — salvifolius 33, 111 — villosus 33 Citrullus vulgaris 82 Citrus aurantium % — medica Cladium Mariseus 74 Cladonia endiviaefolia 35 — furcata 35 — neglecta 41 Cladophora-Arten 74, 75, 76, 77 Clematis-Arten 18, 33 — Flammula 33, 41, 67 — Vitalba 41 — Viticella 33, 67 Codium bursa 77 — tomentosum 76 Colchicum Bertolonii 8, 51 Regiifter. 127 Colutea arborescens 32, 48, 68 Conferva-Arten 76 Convolvulus cantabricus 51 — Cneorum 61, 109 — Soldanella 4 — tenuissimus 13, 33, 53, 66 Coronilla emeroides 32 — juncea 6 Cornus Mas 111 Corydalis cava 112 — ochroleuca 65 Corypha australis 100 Cotinus Coggygria 111, 112 Cotyledon horizontalis 60, 66 — parviflorus 7, 60, 66 — Umbilicus 7, 55, 66 Crataegus-Ärten 111 — Azarolus 5 — monogyna 69 — Pyracantha 7, 110 Crepis 103 Crithmum maritimum 57, 59, 60, 71 Crocus dalmaticus 6, 8, 111 — neapolitanus 101 — Weldenii 8, 111 Cronania attenuata 76 Crupina moschata 6 Cryptomeria japonica 100 Cueumis Melo 82 — sativus 82 Cucurbita Pepo 82 Cupressus-Ärten 8, 86, 100 — horizontalis 86, 98 — pyramidalis 86, 98 — sempervirens 109 Cuseuta-Arten 19 — breviflora 4 Cycas revoluta 100 Cyelamen neapolitanum 58 Cydonia vulgaris 88 Cymbalaria muralis 65 Cymodocea nodosa 76 Cynanchum 11, 18 Cynara Scolymus 82 Cynodon Dactylon 55, 70 Cyperngras 72, 73 Cyperus badius 5 — flavescens 73 glaber 4 longus 72, 73 — olivaris 7 Cystosira-Arten 76, 77 Cytinus Hypoeistis 34 Cytisus monspessulanus 7 — radiatus 113, 114 — ramentaceus 12, 48, 112 — Tomasini 7 — Villarsii 7 Daphne Gnidium 7 — glandulosa 114, 116 Dasya elegans 76 — ocellata 75 — punicea 76 Dasyeladus elavaeformis 76 Dasylirion 100 Dattelpalme 91, %8 Datura Stramonium 101 Daucus Carota 82 — mauritanicus 4 (= D. Gingidium) — setulosus 6, 102 Delphinium brevicorne 5 — Staphysagria 34 Dianthus-Arten 50 — daimaticus 54, 58, 111 — baebius 114 — inodorus 54, 112 — liburnicus 55, 112 — multinervis 5 — obcordatus 7 - velutinus 5 Diospyros Kaki 91, 100 — Lotus 91, 100 Diotis candidissima 5 Donardiftel 53, 70, 102 Doryenium hirsutum 53 Dof-Arten 34, 53 Draba verna 35 Drazenen 100 Ebenhölzer 100 Eberwurz 58 128 Regifter. Ecballium Elaterium 101 Echinocactus-Ärten 100 Echinophora spinosa 70 Echinops Ritro 112 Echium altissimum 55, 102 Edrajanthus serpyllifolius 16, 116 — tenuifolius 52 Efeu 66 Ehrenpreis 65, 66 Eibifh 72 Eiche, immergrüne 31, 44 — mazedonifche 44 — weichhaarige 45 Eierpflanze 82 Elfengras 61 Enteromorpha compressa 75, 76 Ephedra campylopoda 10, 32, 55, 56, 57, 66 Eragrostis multiflora 55 Erbfen 82 Erdbeerftraudh 26 Erdraudh-Arten 65 Erianthus Ravennae 70 Erica-Arten 109 Erica arborea 8, 29 — mediterranea 29 — multiflora 29 — scoparia 29 — verticillata 29 Eriobotrya japonica 8, %, 98 Erodium malacoides 101, 103 Eruca sativa Ervum Lens 82 Eryngium maritimum 70 — amethystinum 53, 102 Erysiphe Tuckeri 93 Erytraea Centaurium 35 Eucalyptus globulus 86, 100 Eupatorlum 16 Euphorbia-Arten 11, 101 — capitulata 116 — Characias 7 — dendroides 5, 10, 57, 109 — helioseopia 101 — Paralias 71 — pinea 71, 101 Euphorbia ragusana = pinea — spinosa 51, 52, 61 — variabilis 112 — Wulfenii 34, 51, 54, 68, 102 Evonymus japonicus 9% Fadennarbe 51 Fagopyrum sagittatum 81 Fagus silvatica 113 Färberröte 33 Farnkräuter 10 Feigen 57, 64, 88, 111 Fencel 59, 66 Ferulago galbanifera 54, 111 Festuca pungens 114 Fetthennen-Ärten 65 Fieus Carica 57, 64, 88 Fieberbaum 86, 100 Fissidens 35 Flafhenkürbis 82 Flechten 35 Flügellattih 51 Foenieulum vulgare 59, 60, 66 Franca pulverulenta 6 Frofhlöffel 72 Fraxinus Ornus 46, 64, 110 Fritillaria involucrata 6, 8, 9 Frullania digitata 41 Frühlingszeitlofe 51 Fucus virsoides 11, 75 Fumaria agraria 65 — capreolata 65 Futterpflanzen 86 Gagea-Arten 9 Gaisblattarten 68 Gaisklee 48 Galanthus graecus 6, 112 Galega offieinalis 72 Galium aureum 53, 60 — setaceum 5 Gamander-Arten 34, 53 Gänfeblümlein 5 Gänfekreflen 66 Geißraute 72 Gelidium 76 Regifter. 129 Genista sericea 13, 51 Hanf 86 — dalmatica 51 Hafenohr 53 Gentiana crispata 116 — symphyandra 114 Georginen 9% Geranium molle Gerfte 80, 111 Haynaldia villosa 102 Hedera Helix 8, 66 Hedysarum capitatum 5 Helleborus multifidus 49 Helianthemum-Arten 51 — arabicum 5 — guttatum 35 — Savii 5 Helichrysum italicum 10, 53 Heliosperma 114 Heliotropium europaeum 55, 103 Helminthia humifusa 6 Herbftblauftern 55 Hibicus syriacus 41 Hildenbrandia prototypus 75 Hippuris vulgaris 74 Gefpinnftpflanzen 86 Getreidearten 80 Gigartina acicularis 76 Ginfter-Arten 51 Gladiolus-Arten 12 — communis 5 — illyrieus 7 — triphyllus 7 Glaskraut 65, 66 Glasfhmalz 71 Glaucium flavum 70 Globularia bellidifolia 112 Hirfe 80, 81 Glokenblumen 53, 63, 65 — italienifche 80 Glyceria plicata 73 Holunder 64 Hopfenbucden 48 Hordeum distychum 80 Hornkraut 61 Hornmohn 70 Humulus 18 Hundekraut 66 Hundsgift 70 Hundskamille 66 Hundskohl 65 Hundszahngras 70 Hyacinthen 98 Hyaeinthus dalmatieus 6 Hyosciamus albus 101, 103 Hypnum 35 Hyssopus 110 Glyeine 100 Glyeyrrhiza echinata 72 Gnaphalium Hoppeanum 116 — Pichleri 116 — uliginosum 74 Goldbart 54 Goldginfter 30, 53 Goldiak 50, 66 Gomphocarpus fruticosus 6, 41 Gossypium herbaceum 86 Götterbaum 86, 98 Gracillaria 76 Grammitis 60 Granatapfel 68, 69, 9 Gratiola offieinalis 72 Graphis scripta Gummibaum = Fieberbaum Gurken 8 Gymnogramme leptophylla 63, 65, 74 Iberis amara 62 — serrulata 114 — Zanardinii 5 Infektenpulverpflanze 53, 85 Hafer 80 Inula candida 8, 10, 53, 56 58, 60, 66 Hahnenfuß 35, 51 — erithmoides 71, 72 Hoainbuce, orientalifche 48 — ensifolia 112 Halophyten 70 — oeulus Christi 111 Halymenia 76 — viscosa 8, 54, 71, 72 Adamovi£, Pflanzenwelt Dalmatiens 9 130 Regiifter. Iris-Arten 9, 12 — germanica var. illyrica 52, 58, 61 — Pseudacorus 72, 73 Isolepis tenuis 7 Jasminum fruticans 68, 110 Johannisbrotbaum 23, 28, 31,.43, 90, 109 Judendorn 87 Juglans regia 87 Juneus acutus 72 — compressus 73 — glaucus 73 — maritimus 70, 72 Juniperus communis 113 — maerocarpa 8, 25, 109 — nana 113, 114, 116 — Oxycedrus 8, 24, 56, 110, 111, 113 — phoenicea 8, 25, 52, 109 — rufescens 24 — Sabina 113, 114, 116 Junkerlilie 51 Jurinea mollis 111 Kakibaum 91, 100 Kakteen 100 Kampferbaum 100 Kampferkraut 72 Kappernftraud 57, 66, 97 Kartoffelpflanze 81 Kaftanie 45 Kermeseice 23, 31, 44 Kernobft 88 Keufhbaum 71, 72 Kichererbfen 82 Kirfchen 87, 111 Klippenzieft 34 Knöterih-Arten 73 Koeleria splendens 61 Kohlarten 81 Koniferen 100 Koniga maritima 5 Königskerze 70 Königskrone 8 Korkeicde 44 Krapp, wilder 65, 86 Kreffen 101 Kreuzblume 52 Kreuzdorn 32 Kronwike 32 Kruggloke 52 Krummftab 8 Kürbis 82 Küftenque&ke 57 Labkraut 53 Lactuca-Arten 11, 12, 103 — angustana 5 — sativa 82 Lagenaria vulgaris 82 Lagoseris bifida 51 Lagurus ovatus 54, 102 Lambertveildhen 57, 63, 66 Laminaria adriatica 77 Lappa 103 Laserpitium latifolium 113 — Siler 113 Latania bourbonica 100 Laucarten 53 Laurus Camphora 100 — nobilis 8, 41, 109, 110 Lavandula latifolia 7, 54, 110 — Spica 34 Lavatera Cyrilli 6 — hederifolia 5 — thuringiaca 6 Lavendel 54, 83, 84 Lecanora subfusca 41 Lecidea olivacea Lemna arrhiza 74 — gibba 74 — minor 74 Lepidium Draba 101 — graminifolium 55, 101 — ruderale 101 Lerchenfporn 65 Levkojen 83, 98 Leucojum aestivum 73 Liagora viscida 76 Ligustrum 27 Linfen 82 Linaria eirrhosa 5 — dalmatica 66 — spuria 103 Regifter. 131 Lithophyllum erassum 75 Lithospermum apulum 110 Lithothamnium polymorphum 76, 77 Lolhfdhwingel 70 Lolium subulatum 7 Lomentaria 76 Lonicera etrusca 18, 33, 41, 68 — glutinosa 114, 116 — implexa 33, 41, 68 Loranthus 18 Lorbeerbaum 41 Lotus angustissimus 4 Lotusbaum 91 Lotus cytisoides 57, 71 — edulis Lotwurz 54, 63 Löwenmaul 65 Lupinus-Arten 82 Lychnis coronaria 112 Lycopersieum esculentum 82 Magnolia grandiflora 100 — rubiginosa 100 Mais 80, 81, 111 Malcolmia Orsinii 62 Malva nicaeensis 102 Mamillaria-Arten 100 Mandelbaum 87 Mandragora vernalis 6 Mangold 82 Mannaefhe 28, 46, 64 Maraska 87 Marrubium candidissimum 10, 53, 110 Mattixfraud 27, 52 Matthiola glandulosa 7 — incana 66 — sinuata 57, 66 — tristis 63, 112 Maulbeerbaum 86, 88, 111 Mäufedorn 43 Medicago carstiensis 6 — orbieularis Meerfendel 57 Meerträubcden 10, 32, 57, 60, 97 Melia Azedarah % Melica 35 Melilotus elegans 5 Melocaetus-Arten 100 Mercurialis annua Mesembrianthemum ceristallinum 6, 110 — nodiflorum 5, 110 Micromeria graeca 34 — juliana 34, 53 — Kerneri 7 — parviflora 7 Mildftern 51 Milzfarn 63, 65 Mimofen 84, 100 Mifpel, japanifhe 91, 8 Mohrrüben 82 : Moltkia petraea 59, 63, 112 Moorhirfe 80 Moofe 35 Morus alba 86, 88 — nigra 86, 88 Musa Cavendishii 100 — Ensete 100 — paradisiaca 100 — sapientum 100 Muscari neglectum 9, 51 — speciosum 5 Myriophyllum verticillatum 74 Myosotis suaveolens 113 Myrte 27, 109 N Myrtus italica 27 — tarentina 6, 27, 110 Nabelkraut 66 Nadtf&hatten-Arten 101 Nadtfarn 63, 65 Najas minor 74 Nareissus polyanthus 5 — poöticus 113 — pseudo-nareissus 6 Narziffen 98 Nelken 83, 84, 98 — dalmatinifhe 54 Nemalium lubrieum 75 Nerium Oleander 31 Nicotiana glauca 67 — Tabacum 82 Nigella damascena 58, 102 9#* 132 Regiifter. Nitella 74 Nonnea lutea 6 Nuphar luteum 74 Nußbaum 87 Nymphaea alba 74 Obione peduneulata 71 Oelbaum 31, 93, 109 — wilder 93 Oenanthe fistulosa 73, 74 — Phellandrium 73 Olea europaea 93 — Oleaster 31, 93, 109 Oleander 31, 98 Ononis antiquorum 55 — brahystadhya 6, 111 — mitissima 4, 110 — Natrix 4, 43, 110 — ramosissima 4 Onopordon illyricum 68, 70, 102 Onosma Visianii 54, 63, 111 Ophrys Bertolonii 9, 110 — bombyliflora 7 — iricolor 4 Opoponax Chironium 54 Opuntia amyclaea 6, 57 — Ficus indica 57, 9 Opuntie 66, 91, 97, 100, 109 Orangen %, % Ordis saceifera 7 Origanum hirtum 34, 53, 110 — vulgare 34 Orlaya grandiflora 35, 103 Ornithogalum-Arten 9, 51 — arabicum 6 — Visianianum 5 Ornithopus compressus 6 Orobande crinita 4, 19 — lavandulacea 103 — pruinosa 103 Oryza sativa 81 Oryzopsis-Arten 35 Oscillaria 74 Ostrya carpinifolia 48, 110 Paeonia corallina 6 Paliurus australis 11, 32, 48, 67, 110 Paliurus aculeatus = australis Pallenis eroatica 102 (—P. spinosa var.) Palmen 100 Pancratium maritimum 5 Panicum miliaceum 80 Papaver-Ärten 103 — apulum 109 — somniferum 4 Paprika-Arten 82 Parafiten 19 Parietaria lusitanica 65, 109 — ramiflora 55, 65 Parmelia physodes 41 Passiflora 100 Paternosterbaum 9% Paulownia 98 Periploca 18 Peronospora = Plasmopara 80 Petteria = Cytisus ramentaceus 48, 98 Peterfilie 82 Petroselinum sativum 82 Peucedanum Neumayeri 62 Pfahlrohr 69, 72 Pfefferbaum 100 Pfirfihbaum 87 Pfriemengras 52 Phaeophyceen 76 Phagnalon rupestre 62 Phalaris nodosa 4 Phaseolus vulgaris 82 Phelipaea 18 Phillyrea media 24, 56, 110 Philadelphus coronarius 41 Phlomis fruticosa 6, 34, 53, 54, 68, 109 Phoenix canariensis 100 — dactylifera 91 — reclinata 100 Phragmites communis 72, 73 Physeia stellaris Phyteuma limoniifolium 53 Picridium = Reichardia Picris spinulosa 8 Pinie 39, 86 Pinus excelsa 100 — halepensis 8, 38, 57, 109 — leucodermis 113, 114 Regiifter. 133 LLL———————————————— meet a LT nn — Pinus montana 114, 116 — nigra 40, 86 — Pinea 6, 8, 39, 86, 109 — Pinaster 40, 86 Pirus amygdaliformis 48 — Malus 88 Pistacia Lentiscus 27, 52, 58, 64, 109 — Terebinthus 11, 23, 110 Pisum sativum 82 Plantago argentea 113 — Bellardii 109 — coronopus 71 — Cynops — Lagopus 9, 109 — maritima 57, 70 — Psyllium — serraria 5 — Weldeni 6, 71 Plasmoparaviticola 93 (=Phytophtora infestans) Platanus orientalis 100 Plumbago europaea 55, 69, 102 Podanthum = Phyteuma 53 Polygala nicaeensis 52 Polygonum amphibium 72, 74 — Hydropiper 73 — litorale 71 — mite 73 — Persicaria 73 Polypodium semilacerum 7 — serratum 7, 60, 63 Polysiphonia-Arten 75, 76, 77 Populus 16 Porphyra leucosticta 75 Portenshlagia ramosissima 55, 59, 60, 62, 111: Portulaca 16 Posidonia Caulini 76 Potamogeton Auitans 74 — heterophyllus 74 — natans 74 — pusillus 74 Potentilla speciosa 114 Prangos ferulacea 6, 54 Prasium majus 34 Primula suaveolens 113 Prithardia filifera 100 Prunus avium 87 — Armeniaca 87 — Cerasus 87 — — var. marasca 87 — domestica 87 — Mahaleb 48, 69 — Persica 87 — prostrata 62, 114 — spinosa 68, 69 Psoralea bituminosa 102 Punica granatum 69, %, 110 Putoria calabrica 58, 66, 109 Pyrethrum = Chrysanthemum Quercus Cerris 45 — coccifera 31, 44, 109, 110, 111 — Ilex 10, 31, 44, 109, 110, 111 — lanuginosa 111 — macedonica 44, 111 — Pseudosuber 44 — pedunculata = Robur 45 — pubescens = lanuginosa 45 Quendel-Arten 34, 54, 83 Quitte 88 Ramalina dalmatica 41 Ranuneulus chaerophylius 4 — fluitans 74 — millefoliatus 51 — trichophyllus 74 Raphanus sativus 82 Rapunzel 53 Raute 58, 66 Reichardia picroides 8, 11, 55, 65 Reiherf&hnabel 101 Reinweide 27 Reis 81 Reseda alba 66, 102 — Phyteuma 102 Rettig 82 Rhamnus Alaternus 32, 109 — carniolica 113, 114, 116 — fallax 114 Rhodymenia 76 Rhus Coriaria 11, 68, 110 — Cotinus = Cotinus Coggygria 134 Rhytiphlaea tinctoria 77 Ringelblume 8 Ritterfporn 34 Rivularia Biasolettiana 75 Roggen 80, 111 Rohrkolben 72, 73 Romulea Bulbocodium 8, 51 — erocifolia 7 Rosa sempervirens 32 Rofen 32, 83, 84, 98 Rosmarinus officinalis 28, 83, 84, 109 Rosmarinftraudh 28 Rubia peregrina 33, 65 — tinetorum 86 Rubus amoenus 66, 69 — ulmifolius 33, 69 Ruderalpflanzen 101 Rumex Hydrolapathum 73 — pulcher 73 Ruscus aculeatus 43, 111 Ruta divaricata 58, 66 Sabal Adansonii 100 Sadebaum, phönizifher 25, 52 Safran-Arten 8 Sagittaria sagittifolia 74 Salat 82 Salbei 34, 44, 53, 83 Salicornia fruticosa 6, 71 — herbacea 10, 71 Salsola Kali 71 — Soda 71 — Tragus 71 Salvia-Arten 110 — Bertolonii 12 — brachyodon 113 — grandiflora 5, 44 — officinalis 10, 34, 53, 58 — viridis 6 Satureja-Arten 110 — parviflora 7, $ — variegata 113 Salzmelden 71 Salzkraut 71 Sambuecus nigra 64 Sandnelken 57, 72 Regitter. Santoling Chamaecyparissus 5, 109 Sargassum 76 Saubohne 8, 82 Saxifraga Aizoon 114 — Friderici Augusti 114 Scabiosa atropurpurea 54 — maritima 37 Scaligeria eretica 4, 110 Scandix australis 110 Scillergras 61 Schinus molle 100 Schmeerwurz 33, 41 Scneeball, immergrüner 8, 29 Schneeglökcden 8 Schotenklee 57 Schuppenkopf 54 Scuttkraut 65 Shwalbenwurz 61 Schwarzföhre 40, 86 Shwarzkümmel 58 Schwertlilie 52, 58, 61, 66, 97 Seilla autumnalis 55 — pratensis 114 — maritima Seirpus-Arten 72, 74 — Holoschoenus 72 — lacuster 72 — maritimus 72 — triqueter 72 Seolymus hispanicus 68, 102 Secale cereale 80 Sedum-AÄrten 11 — dasyphyllum 65 — hispanicum 65 — magellense 114 — reflexum 65 — sexangulare 65 — stellatum 6, 65, 110 Seerofen 74 Seeftrandföhre 38, 86 Segetalpflanzen 101, 103 Segge 72 Sellerie 82 Sempervivum Sclehani 114 Senecio leucanthemifolius 5 — Visianianus 114 Regiifter. 135 —————— RR Sequoia gigantea 100 Seriola aethnensis 5 Seseli-Arten 59 — globiferum 7, 111 — tomentosum 54 — Tommasinii 54 Sesleria argenteg 52, 61 — elongata 114 — interrupta 62 — robusta 114 Setaria italica 80 Sibljak-Formation 110, 112 Sideritis purpurea 7 Silene annullata 4 — lusitanica 4 — remotiflora 5 — Saxifraga 114 Silybum 12 Simsen 72, 73 Sisymbrium polyceratium 101 — Sophia 101 Smilax aspera 18, 32, 41, 58, 66, 68, 109 — nigra 6, 110 Smyrnium Olusatrum 102 Solanum alatum 101 — Duleamara 73 — Melongena 82 — nigrum 101 — sodomaeum 6 — tuberosum 81 Sondus 11, 103 Sonnenröschen 51 Sorbus domestica 88 Sparganium ramosum 74 Spargel, firaudartiger 33, 58, 68 Spartium junceum 10, 30, 57, 68 Sphacellaria cirrhosa 75 — scoparia 76 Spierling 88 Spinacea oleracea 82 Spirogyra-Ärten 74 Spornblume, rote 66 Spriggurke 101 Spritklette 101 Serophularia peregrina Stahys-Arten 110 — italica 10, 35, 53, 68 — menthifolia 7 — setulosa 102 Statice articulata 6 — cancellata 57, 60, 71, 110 — corcyrensis 6, 71, 110 — ferulacea 6 — Limonium 71 Stehapfel 101 Stehwinde 32, 41, 66, 68 Steineiche 23, 31, 44 Steinlinde 24 Steinobft 87 Steintäfhel 52 Steinweichfel 48, 69 Sternbergia coldieiflora 55 Sternblume 71 Sternföhre 40, 86 Stieleihe 45 Stipa pennata 52 — tortilis 5 Strandalant 72 Strandwegerich 57, 70 Strandwolfsmildh 57 Strandque&e 57, 70 Strauhwinde 61 Streifenfarn 63 Strohblume 53 Südfrücte 88 Sumadı 68 Sumpfkreffe 73 Süßwurz 72 Tabakpflanze 83, 111 Taeniopetalum = Peucedanum Tamariske 71 Tamarix africana 10, 16, 71, 72 — gallica 71, 72 Tamus eommunis 18, 33, 41 Täfdhelkraut 51, 52 Taraxaeum 12, 16, 103 Tazzetten-Arten 8 Tecomg-Ärten 100 Terpentinftrauc 28, 64 Teucrium Chamaedrys 34 136 Regiifter. ——— ee nennen main asien ns StenQÜQnSnänÖatdsSens nn mn Teucrium flavum 34 Valonia-Arten 76, 77 — montanum 54, 111 Vauceria geminata 74 — Polium 10, 50, 53 — maritima 75 — scordioides 74 Veildhen 83, 84 Thelygonum Cynocrambe 60, 65, 66 Venushaar-Farn 64 Thesium humile 5 Verbasceum-Arten 70 Thlaspi praecox 51, 52 Veronica Cymbalaria 60, 65, 66 Thuja-Arten 100 — orbiecularis 35 Thymbra spicata 70, 110 Vesicaria graeca 61 Thymus-Arten 50, 110 Viburnum maculatum 62 — aecieularis 113 — Tinus 8, 29, 109 — bracteosus 54, 112 Vicia Faba 8, 82 — dalmatieus 52 — leucantha 5 Tinea maculata 5 Vidalia volubilis 77 Tordylium apulum 102 Vincetoxicum laxum 61 Tragopogon-Arten 16, 103 Viscum 18 — eriospermum 5 Vitis 18 Traubenhyazynthe 51 Vitex agnus castus 71, 72 Trefpe 52 Vulpia Micdelii 5 Tribulus terrestris 103 — uniglumis 5 Trichocrepis = Lagoseris Trihostomum mutabile 35 Wocholder-Arten 8 Trifolium-Arten 102 5 : — großfrüchtiger 25 — intermedium 5 — rotbeeriger 24 — mutabile 5 — Mittel 24 m pakulum 7, 2, 112 Waldreben-Arten 33, 41, 66, 68 — Pignautii 7, 49, 113 Waschingtonia robusta 100 Tritieum dieoccum 80 Waffermelonen 82 — durum 80 Waferfhwertlilie 72 — monococceum 80 Wafferviole 73 — Spelta 80 Wau-Arten 66, 102 — vulgare 80 Wegränder 101 Tulipa Grisebadiana 6, 62, 112 Weichfel 87 Tüpfelfarn 63 Weinfto& 91, 111 Typha angustifolia 72, 73, 74 Weißdorn 69 — latifolia 72, 73 Weisia 35 Weizen 80, 111 Ulmus-Arten 11 Winde, filberne 52 Ulothrix implexa 75 — fpanifhe 51 Ulva lactuca 76 Windröschen 8, 51 Urospermum hispidum Wistaria = Glyeine Urtica membranacea 7, 102 Witwenblume 54 — pilulifera 102 Wodanskraut 103 Wolfsmilh-Arten 71, 97, 101 Vaillantia muralis 65 _ — baumartige 10, 97 Valeriana tuberosa 52 — dornige 51, 61 Regiifter. 137 Wolfsmilh, venetianifhe 34, 51, 68, 102 Wollrohr 70 Wrangelia peniecillata 75 Wundklee 52 Xanthium spinosum 101 Xeranthemum inapertum 6 Yucca gloriosa 100 Zannichellia palustris 74 Zea Mays 80 Zerreihe 45 Ziest 53, 68 Zimbelkraut 65 Ziftrofen 33 — franzöfifhe 33 — falbeiartige 33 Zitronen 90, 9 Zittergras 52 Zizyphus 11, 88, 109 Zostera marina 76 — nana 76 Zucdkermelone 82 Zürgelbaum 48, 88 Zwiebel-Arten 82 Zwetihen 87 Zyklamen 58 Zyprefien 8, 86, 98 Verlag von Dr. Werner Klinkhardt, Leipzig. Flora im Winterkleide Von E. A. ROSSMÄSSLER 4. Auflage, bearbeitet von Prof. Dr. H. KNIEP Mit einem Porträt, 3 farb. Tafeln und 62 Textfiguren Geh. M. 4.—, geb. 4.75 as Roßmäßler als die Aufgabe seines Buches bezeichnet, „es will er- freuen“, das hat es gehalten, und das kann man nur von wenigen Bücern sagen.... Die Abbildungen sind größtenteils neu und gut; die farbigen Tafeln aber — das möchte ih ohne Einschränkung sagen — gehören mit zu den vorzüglihsten, die ih kenne; sie sind von einer Naturwahrheit, die das Auge geradezu entzükt.... Wer das geheimnisvolle Reih der Natur als ein unbekanntes Gebiet betreten will, dem kann ich keinen besseren Führer nennen als die „Flora im Winterkleide“. A. Sofüß in der „Mess. Schufztg.“ Schule der Elektrizität Gemeinverständliche Darstellung der Elektrik und Anwendung nach den modernen Anschauungen und Plauderei über die neuen Strahlungen. — Nach G. CLAUDE für Deutschland bearbeitet von Wa. OSTWALD XII, 579 Seiten mit 422 Tafeln und Abbildungen Geh. M.8.—, in Leinen M. 9. —, Geschenkband M. 10.— Bf sih Claudes Werk in Frankreich wegen der so gemeinverständlihen Darstellungsweise einer außerordentlihen Verbreitung, so darf das nodı weit mehr von der deutschen Bearbeitung erwartet werden. Dafür bürgt schon der Name Ostwald (Bearbeitung vom Sohne Wilhelm Ostwalds), ferner der Ersat der französischen Beispiele durch deutsche und die Erweiterung der rein praktischen Abschnitte, durch die einer Liebhaberei des deutschen Lesers (der Bastelliebhaberei!) Rechnung getragen ist. „Leipziger Tffustr. Zeitg.“ Verlag von Dr. Werner Klinkhardt, Leipzig Das zoologische Parallelbuh zu dem vorliegenden: Der Naturfreund am Strande der Adria Von Professor Dr. CARL J. CORI 148 Seiten, 1 farbige, 21 Tafeln in Schwarz- druck mit 191 Figuren Gebunden M. 3.50 er Text ist zum größten Teile die Wiedergabe von persön- lih Erlebtem und eignen Eindrücken, enthält also vor allem die persönliche Note, welche man so häufig bei Kom- pilationen vermißt. Es ist die Liebe zur Natur, welche dem Verfasser die Hand führte, und er versucht auch anderen die Wunder zu zeigen, die er sah. Überall fesselt uns der Ver- fasser, sei es, daß er uns die Entstehung des Mittelmeeres und der Adria vorführt, oder uns an den Flachstrand der Lidi, der adriatischen Niederungen und die Spuren im Sande begleitet; dann entrollt er uns ein Bild von der Lagune und ihrem Leben, durchstreift mit uns die Zosterawiesen der Flacsee, läßt uns auf Schleppnetfahrten teilnehmen und weiht uns in das Leben des Plankton und der Planktontiere ein. Die Tiere der Hoh- see machen den Beschluß. Naturwissenshaftlihe Bücher ohne Figuren haben nur den halben Wert gegen illustrierte, und so finden wir auch eine farbige wie 21 Tafeln in Schwarzdruk beigegeben, auf denen sich 191 Figuren befinden, zu deren treffliher Zeichnung und brillanter Wiedergabe man den Ver- fasser wie den Verleger nur beglückwünschen kann. Solcde Bücder, derartige Anleitungen sind ganz dazu angetan, zur Beobadhtung anzuregen und den Laien zur Orientierung über die wichtigsten Erscheinungen des marinen Lebens anzuleiten. „biterarisches Zentfrafbfaff für Deutfohfand.“ Verlag von Dr. Werner Klinkhardt, Leipzig Die rationelle Ernährungsweise Praktishe Winke über das Essen und den Nuten oder Schaden der verschiedenen Nahrungsmittel Von Dr. med. A. LORAND Badearzt in Karlsbad Mit 1 farb. Tafel. Geheftet M.4.—, gebunden M.5.— E: Hausbuch der Gesundheitspflege, das nirgends fehlen sollte, unentbehr- t lich in gesunden und kranken Tagen und voll klarer in langer ärztlicher Praxis erprobter Ratschläge. Kein extremes „System“ sondern objektive Nutbarmadhung wissenshaftliher Untersuchungen fürs Leben. Die wichtigsten Ergänzungen hierzu bildet des gleichen Ver- fassers Bud: Das Altern seine Ursachen und seine Behandlung durch hygienishe und therapeutishe Maßnahmen Ein Handbuch für eine rationelle Ernährungsweise Geheftet M. 5.—, gebunden M. 6.— 8. Tausend E: Buch, das man zum Nuten des einzelnen und der ganzen Nation soweit wie möglich verbreitet sehen möcdte, und das in Wirklickeit das ist, was sein Untertitel verspricht: ein Handbuch der rationellen Lebensweise zu sein, mit dem man Freund Hein eine gute Weile länger Paroli bieten kann. „Berfiner Tageblatt.“ eh ” ARTEN EM AR au 3 5185 00109