RARY OF) | ENEW YORK BOTANICALGARDEIG N ei Sg AUT BVIRR DV KAITIVAL VAL H | ( 3 ü ih E32 H Nee) VR Wr bs TE 8 GT Ar REEE > ie NV DEE Lat 4.4 ——— DE = B "Die Neselation der Erde | Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A.Engler und O.Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor des botan, Gartens in Dresden, des botan. Gartens in Berlin. XI. Die Pflanzenwelt der peruanıschen Anden in ihren Grundzügen dargestellt von Prof. Dr. A. Weberbauer Mit 4o Vollbildern, 63 Textfiguren und 2 Karten Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1911 :: VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG : Phytogeographic Survey of North America A Consideration of the Phytogeography of the North American Continent, including Mexico, Central America and the West Indies, together with the Evolution of North American Plant Distribution by John W. Harshberger, A. B., B. S., Ph. D. Assistent Professor of Botany, University of Pennsylvania; Fellow of the American Association forthe Advancement ofSeience; Member ofthe Botani- cal Society of America; Academy of Natural Seiences of Philadelphia; Geo- graphical Society of Philadelphia; American Philosophical Society; &e. &c With 1 Map, 18 Plates and 32 Figures in the text (Die Vegetation derErde. Herausgegeben von A. Engler u.0.Drude. Bd. XIII) LXIII u. 790 Seiten. Lex. 8. Subskriptionspreis geh. „4 40.—; in Leinen geb. „4 41.50 Einzelpreis geh. .4 52.—-; in Leinen geb. „X 53.50 Physiologische Pllanzenanatomie von Dr. G. Haberlandt o. ö. Professor der Botanik, Vorstand des Botanischen Instituts und Gartens an der K. K. Universität Graz Vierte neubearbeitete und vermehrte Auflage Mit 291 Abbildungen im Text VIII u. 650 Seiten. Lex 8. Geheftet „4 19.—; in Halbfranz geb. „4 22.— Die Sinnesorgane der Pflanzen Dr. G. Haberlandt Sonderdruck aus der 4. Auflage der Physiologischen Pflanzenanatomie Mit 33 Abbildungen im Text. 54 Seiten. gr. 8. #4 2.— Die Vegetation der Es Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin des botan. Gartens in Dresden Xu. Die Pflanzenwelt der peruanischen Anden in ihren Grundzügen dargestellt von Prof. Dr. A. Weberbauer Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann Ig1Il Die Pflanzenwelt der peruanıschen Anden in ihren Grundzügen dargestellt Prof. Dr. A. Weberbauer Privatdozent an der Universität Breslau, z. Z. in Lima Mit 4o Vollbildern, 63 Textfiguren und 2 Karten Gedruckt mit Unterstützung der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften Su ee u «IBRARY NEW YORK BOTANICAL GARDEN. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1911 er,, i NG; 2. 4 Ka k N \ 5 Ir ‘ « ng % # : Copyright ıgrı by Wilhelm Engelmann, Leipzig. & y MM i®F \ ibn N = fi Dr j . = RT i { ER | j & Dem Andenken Antonıo Raımondis gewidmet vom Verfasser. Vorwort. Seit früher Jugend von lebhaftem Interesse für die Natur der Gebirgsländer erfüllt, wurde ich durch meine Tätigkeit als Assistent am Königlich Botanischen Museum zu Breslau, woselbst ich 71/,s Jahre hindurch reichhaltige Pflanzen- sammlungen zu ordnen hatte, und durch Literaturstudien für pflanzengeo- graphische Vorlesungen, die ich als Privatdozent an der dortigen Universität hielt, zu dem Entschlusse angeregt, eine pflanzengeographische Forschungsreise nach den peruanischen Anden zu unternehmen. Meine hochverehrten Lehrer, Herr Geheimer Oberregierungsrat Professor Dr. A. ENGLER, Herr Geheimer Regierungsrat Professor Dr. S. SCHWENDENER und Herr Professor Dr. F. Pax förderten meinen Plan durch wertvolle Ratschläge und gütige Fürsprache. Das Königlich Preußische Kultusministerium genehmigte mir einen vierjährigen Urlaub, und die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften deckte aus ihren Mitteln einen Teil der Reisekosten. Während meines Aufenthaltes in Peru fand ich unter den Regierungen Ihrer Exzellenzen der Herren Präsidenten EDUARDO LOPEZ DE ROMANA, MANUEL CANDAMO und JOSE PARDO überaus wohlwollende Unterstützung durch zahl- reiche Behörden der Republik; das Ministerio de Fomento ließ mir eine Sub- vention zukommen. Der Kaiserlich Deutsche Gesandte, Herr Dr. G. MICHA- HELLES, und die Kaiserlich Deutschen Konsulate brachten meinem Unternehmen die liebenswürdigste Teilnahme entgegen. Auch außerhalb der Behörden be- günstigten Peruaner sowie Deutsche und andere Ausländer meine Bestrebungen; unvergeßlich bleibt mir die berühmte Gastfreiheit des Peruaners. Bei der Beförderung meiner Sammlungen erhielt ich Vergünstigungen von der Deutschen Dampfschiffahrtsgesellschaft Kosmos. An der Bearbeitung des umfangreichen Pflanzeninateriales, die unter der bewährten Leitung des Herrn Geheimen Regierungsrates Professor Dr. J. URBAN in Berlin steht, haben verschiedene Gelehrte teilgenommen; nähere Auskunft gibt hierüber das Literaturverzeichnis. Herr Dr. S. WAGNER in Lima hatte die Freundlichkeit, die Korrekturbogen nachzuprüfen. Allen den Behörden, Körperschaften und Persönlichkeiten, die mir helfend zur Seite gestanden haben, spreche ich meinen tiefgefühlten Dank aus. Lima, im März ı91o0. A. Weberbauer. LIBRARY NEW YOR BOTANICA GARDEN, ne wi Inhalt Einleitung. Seite Taterarische, Hilfsquellens .g.. cc een un. ee che Seesen 1 ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus .... 2.2 .... I 2. Kapitel. Literaturverzeichnis „. . vv ca. near er un nenn. 29 Erster Teil. Abriß der physischen Geographie Perus. 1. Kapitel. Orographie und Hydrographie .... .. . 2... um nenn. 38 Ueayali-Andenwee nee 4 re ee een ea 39 DienMaranon- Anden er ee AS Die peruanische Küste . . . Br ee ee Teiln Tee 752 amRapıtelia. Geolopiers . ne. 2 ee en re 152 BuRKapitel DKlimatologier er van a en er er 54, > IoWiärme, 2. u a ERS Sbst REN 3 a! . Das Kistehland Son - : 54 2. Die westlichen Andennänge und des akerandine Gebiet einschließlich deren Gipfelregionenu. per 107, 3» Die östlichen Andenhänger ...ı 0... una See... 160 I Atmospharische, Beuchtigkeits rn ee Den. ı. Die Zone der Winter- und Frühlingsnebel . ..». . 22... 0.0.0.0 61 2. Die trockene nördliche Küstenhälfte. .. . . » - SE 62 3. Die regenlose Binnenlandzone Zentral- und Südperus .. . 2. .... 64 4. Die Sommerregenzone . . . RN ER ea) | Die westlichen Andekhätge s. Ba — Die Gipfelregion S. 65. — Das interandine Gebiet S. 66. — Die Ostabhänge der Anden S:072 IS Waarder res ee eo on 09 IV. Elektrische Beecheindugen EN ER EEE STRAHLER BO, Zweiter Teil. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen. — Übersicht der wichtigsten Formationen. ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus .. yzı Inhalt. 2. Abschnitt. Seite ı. Kapitel. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen ... . Arc u. NR I. Die Küste und die westlichen Abhänge der Anden ..........1L5 a. Die Küste S. ı15. — Der südliche Küstenabschnitt S. ıı5s — Der nördliche Küstenabschnitt S. 116. b. Die westlichen Abhänge der Anden S. 116. — Südperu $. 117. — Zentralperu S. 117. — Nordperu S. 118. 2. Die östlichen Abhänge der Anden . . .. . I EERLTO) 3. Das interandine Gebiet (der Raum zwischen den. östlichen ud westlichen Abhängen der Anden)... . me N) 2. Kapitel. Übersicht der wichtigsten en nn ee 27 Dritter Teil. Vegetation und Flora als Grundlagen einer pflanzengeographischen Einteilung Perus. ı. Abschnitt. Die einheimische Vegetation und Flora. Einleitung. 1.#Kapitel. Die Mistizone u 2.220 ner Eur 0 0.0 1040 2.tKapitel, Die, Dolazonen ee... ee ET 3. Kapitel. Die Lomazone . . . N KR ER en oa De 4. Kapitel. Die nordperuanische Wasteeane ES. 50 3 166) IL, WestandinexhBezirnkien ns 2 1 E17 II. Interandiner Bezirk ... . N RE or. Ale 5. Kapitel. Die zentralperuanische Bier @ene ö oe ee, 60 A. Die westliche Abdachung . . . ö 08 A: ee . 161 I. Der untere Bezirk oder kräuterarme Bezirk de en Er 2 II. Der obere Bezirk oder Bezirk der ausdauernden Steppengräser . . . . er, B. Die interandinen Täler und Becken ... . et TE I, Der untere Bezirk oder der kräuterarme Bezirk der Wastenpflanzen rege 172 Das Santatal in der Gegend der Stadt Caraz S. 172. — Das Puccuas tal unterhalb der Stadt Chavin de Huantar S. 173. — Das Marafüon-Tal in der Gegend des 9. Breitengrades S. 174. — Das Das Tal des Flusses Urubamba in der Gegend der Stadt Uru- bamba (ca. 130 20' S.) S. 174. — Das Tal von Tarma S. 175. II. Der obere Bezirk oder Bezirk der ausdauernden Steppengräser .. . . 177 Die Täler der Flüsse Santa, Puccha, Rio de Chiquian und Maraten (Cordillera blanca und Umgebung) S. 177. — Der oberste Tal- abschnitt des Flusses Mantaro in der Gegend von La ÖOroya S. 180. — Rechtes Seitental des Urubamba in der Gegend der gleichnamigen Stadt S. 182. — Der oberste Teil des Tarmatales S. 182. — Der obere Teil des Tales von Sandia S. 183. — Das Titicaca-Becken (nördlicher Teil) S. 184. 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone . .. 2.2... E00 A. Westliche Abdachung . . . . SEELEN, B. Das interandine Tal des Maration in den Höhenlage Eeehen 1500 und 2500—2600m .... don . 190 C. Das interandine Tal des abe i in "der Hobslese hen as undE2500-— 2600777 BER ER >, ee ee er 7. Kapitel. Inhalt. Die hochandine oder Punazone. .. . . 2 2... ee ı. Grundzüge des floristischen Charakters 2. 8. Kapitel. Morphologie und Biologie . a)VE2etAtIORSOrBAn eg ee b) Reproduktive Organe Se e)blebensdauersund" Beriodizitätue nr 2 00 meine . Formationen Vulkan Misti bei Argus S. 218. — Nordöstlicher Rand de Titicaca- Hochlandes (Gegend von Poto) S. 218. — Umgebung der Silber- gruben Arapa und Alpamina über Yauli an der Lima-Oroya-Bahn S. 220. — Cordillere zwischen Tarma und La Oroya S. 223. — Cordillere negra über Ocros S. 223. — Cordillere zwischen dem Chiquiantale und dem Pucchatale S. 224. — Cordillera blanca zwischen dem Pucchatale und Recuay (Pass Cahuish) S. 225. — Cordillera blanca bei Huaraz S. 225. — Cordillera blanca über Yungay S. 226. — Cordillera negra über Caraz S. 226. Die Ceja de la Montaüa oder Zone der ostandinen Hartlaubhölzer . ı. Das Tal von Sandia zwischen 2000 und 3000 oder 3200 m 2. Der Chichanacu bei Sandia ..... 3. Das Bergland von Yuncacuya . . . o les 4. Das Gebiet um den Durchbruch de Uenbemba dureh die osteentlich streichende Schneekette zwischen Cuzco und Sta. Ana. .... Vegetation am Höhenweg S. 243. — Vegetation am Talweg s. En 5. Das Tal des Flusses Chanchamayo zwischen Ser (1812 m) und Palca (2735 m)... 0 . 0000 6. Die Osthänge der Tenbeleordilfere EN 90 and 90 30' s. Br. (Weg vom Marahontal zum Tale des Rio de Monzon) ... © 7. Westliche Andenhänge bei San Pablo (ca. 70 10’ s. Br.) : 8. Westliche Andenhänge bei San Miguel ..... SE: 9. Westabhänge der Anden um 60 40’ s. Br., am Wege von leise en Ehieleyo‘. 2.2... . o 10. Westabhänge der Anden: um 160 Ba: am es von Tenor nach Ciielayo B ı1. Interandines Tal des Flusses Llaucan bei Hualgayoce .... 12. Auf den EN welche im Westen und Osten das Tal des Marsnon begleiten .. . oa mon 00 man Don 13. Die Höhen östlich. von N eneehanayas, rn E- 14. Ostabhänge der Zentralcordillere im Westen von robauhe Sa: 15. Die Höhen um Moyobamba 9. Kapitel. Die Jalca oder nordperuanische Paramozone . . .. 2.2.2. .2.% 1. Berge über Hualgayoc.. . De 2. Berge zwischen Hualgayoc und ER BE Sage 3. Berge westlich von Celendin (zwischen Cajamarca ns en en) 4. Berge östlich vom Maraüon, zwischen diesem und dem Utcubamba 10, Kapitel, Die Zone der Montana . Das Tal des Sandia-Flusses . . Das Tal des oberen Inambari (Hiuari-Huari) bei Chunehumayo 5 . Das Urubamba-Tal und seine Seitentäler . I 2 3 4: 5 6 Das Chanchamayo-Tal um La Merced . . Das Tal von Monzon . . . Das Tal des Flusses Mayo in "der Bea, von Meran XI Inhalt. % A Seive 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. Kulturpflanzen amerikanischen Ursprungs S. 296. — Kulturpflanzen außeramerikanischen Ursprungs S. 297. Vierter Teil, Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. ı. Andine Sippen . aaoaoonuno 301 Von Peru aus nach Norden and Süden hin Terbreitet S. 301. — Von Peru aus nach Norden hin verbreitet S. 306. — Von Peru aus nach Süden hin verbreitet S. 307. — In Peru endemisch S. 309. 2. Sippen von sehr weiter Verbreitung durch gemäßigte Klimate der nörd- lichen und südlichen Hemisphäre . . 310 3. Boreale Sippen . un 0 3 . 311 Solche, die über Verschiedene "Gebiete des Borkalen Florenreichet annähernd gleichmäßig verteilt sind S. 311. — Solche, die haupt- sächlich im pazifischen Nordamerika entwickelt sind S. 312. 4. Pazifisch-amerikanische Sippen, die auf beiden Hemisphären annähernd gleich stark auftreten 313 5. Austral-antarktische Sippen 388; Register : 317 Nachträge und Benehmen 383 Einleitung. Literarische Hilfsquellen. 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. Die ersten naturgeschichtlichen Mitteilungen aus Peru finden wir in den Werken der spanischen Chronisten CIEZA, GOMARA, ZARATE, CALANCHA, GARCILASO und ANTONIO DE LEON PINELO. Sie berichten über die Pflanzen, welche die Eingeborenen vor der Conquista kultivierten und die von den Spaniern eingeführten Gewächse. Einige Beschreibungen peruanischer Pflanzen brachte auch ein Brief des spanischen Soldaten PEDRO DE OSMA, verfaßt in Lima im Jahre 1568, und später die »Historia natural y moral de las Indias« des Paters JOSE DE ACoSTA, der um 1572 das Land besuchte. Mit den Natur- produkten Perus beschäftigte sich ferner der spanische Jesuit BARNABAS COBO, der von 1596— 1653 dort lebte. Eine wissenschaftliche Behandlung der Flora versuchte als erster der fran- zösische Pater Louis FEUILLEE. Während seines Aufenthaltes in Chile und Peru (1709— 1711) enstand sein dreibändiges » Journal des observations physi- ques, math@matiques et botaniques«. Es enthält Beschreibungen und Abbil- dungen chilenischer und peruanischer Gewächse, vor allem solcher, die arznei- liche Verwendung fanden. In der Darstellung machen sich die Mängel vor- linneischer Botanik geltend. Bald nach FEUILLEE besuchte die Küsten Chiles und (1713) Perus der Franzose FREZIER. Die von ihm verfaßte »Relation du voyage de la mer du Sud« (Paris 1716) enthält einige kurze Angaben über nützliche oder interessante Pflanzen und einen Versuch, die Regenlosigkeit der peruanischen Küste zu erklären. 1735 entsandte die französische Akademie der Wissenschaften eine Expedition nach Ecuador mit dem Auftrage, unter dem Äquator einen Grad des Meridians zu messen. An dem Unternehmen beteiligten sich die Franzosen BOUGUER, DE LA CONDAMINE, GODIN und als Botaniker JOSEPH DE JUSSIEU, ferner im Auftrage der spanischen Regierung JORGE JUAN und ANTONIO DE ULLOA. 1736 begannen die Arbeiten bei Guayaquil und Quito. JUSSIEU begab sich zunächst nach Loja zum Studium der Cinchona-Bäume und wanderte 1747 in unbekannte Gegenden östlich der Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, I 2 Einleitung. Anden. 1750 kam er nach der bolivianischen Provinz Potosi, und nach fünf- jährigem Aufenthalt hierselbst, 1755 nach Lima, wo er bis 1771 lebte, um dann nach Frankreich zurückzukehren. Geistig gestört traf er nach einer Abwesen- heit von 39 Jahren in Europa ein. Über seine Reisen ist nur wenig bekannt geworden. DE LA CONDAMINE, der schon im Jahre 1737, eher als JUSSIEU, die Wälder von Loja besucht und über ihre Cinchona-Bäume an die Pariser Akademie berichtet hatte (Sur l’arbre du quinquina — M&moires de l’Acade- mie royale des sciences de Paris, 1738), versuchte im Jahre 1743 als erster, die wertvollen Pflanzen lebend nach Europa zu bringen. Er ging über Loja nach Jaen und machte von hier aus seine berühmte Fahrt durch den Marafion und Amazonas, die im September 1745 in Para endete. Die Cinchona- Pflanzen gingen hierbei verloren, nachdem es gelungen war, sie acht Monate hindurch zu erhalten. Die Spanier JORGE JUAN und ANTONIO DE ULLOA be- gaben sich, im Jahre 1740 vom Vizekönig Perus in die Hauptstadt berufen, nach Guayaquil und bereisten im November und Dezember die peruanische Küste auf dem Landwege von Tumbez bis Lima. Über diese Expedition be- richtet ULLOA in Bd. 3, p. ı1—224 der Relaciön histörica del viage a la Ame- rica meridional". Beachtung verdienen seine Angaben über das Küsten- klima Perus, wiewohl er bei dem Versuche diese Erscheinungen zu erklären in Irrtümer verfällt. Ohne Bedeutung für die Wissenschaft waren zwei spätere Reisen, welche die beiden Gelehrten zwischen Quito und Lima ausführten. Durch JUSSIEU wurde der Peruaner GABRIEL MORENO, durch diesen sein Lands- mann HipoLITO UNANUE zu naturwissenschaftlichen Beobachtungen angeregt. Das Ende des ı8. Jahrhunderts brachte einen bedeutenden Aufschwung, ja den eigentlichen Anfang der botanischen Erforschung Perus. Die ältesten Naturhistoriker hatten sich fast ausschließlich mit solchen Pflanzen beschäftigt, die an der Küste wachsen oder durch ihre nützlichen Eigenschaften Interesse erwecken, und JUSSIEUs Sammlungen aus dem Innern waren größtenteils ver- loren gegangen. Nunmehr aber wurde durch die verdienstvolle Tätigkeit der Spanier Ruiz und PAvon, welche der Franzose DOMBEY unterstützte, ein um- fassendes Bild der peruanischen Flora gewonnen. KÖNIG KARL III. voN SPANIEN, jener eifrige Förderer wissenschaftlicher Reisen, beschloß, eine naturhistorische Expedition nach Chile und Peru zu entsenden und forderte den Botaniker ORTEGA auf, unter seinen Schülern hierzu geeignete Persön- lichkeiten vorzuschlagen. Die Wahl fiel auf HiroLıto Ruiz (geb. am 8. Aug. 1754 zu Belorado in Alt-Castilien, gest. 1815 in Madrid) und JOSE PAvon. Diese verließen Spanien am 4. November 1777, und mit ihnen ging der fran- zösische Arzt und Botaniker JOSEPH DOMBEY, von seiner Regierung geschickt und hauptsächlich damit beauftragt, peruanische Pflanzen zu suchen, die sich zur Akklimatisation in Europa eigneten. Am 8. April 1778 landeten die drei ı Die Relaciön histörica ist von ULLOA verfaßt, was man auf dem Titelblatt nicht erkennt, aber aus dem Vorwort ersieht. JORGE JUAN behandelte in einem besonderen Bande die auf die Gradmessung bezüglichen Beobachtungen. ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 3 Botaniker in Callao, also kurz vor der Zeit, wo an der peruanischen Küste die Vegetation der Lomas erscheint. So begann denn auch die Arbeit im Küsten- gebiet, in den Provinzen Lima und Chancay, und deren Flora bildete den Inhalt der ersten Sammlung, welche nach Europa geschickt wurde. Dann gingen sie auf die Ostseite der Anden und durchforschten die Gegend von Tarma und Jauja, zeitweise sich trennend und verschiedene Richtungen ein- schlagend. Mit reicher Ausbeute trafen sie in Lima ein. Huanuco war das Ziel der nächsten Reise und der Ausgangspunkt für weite Wanderungen im Gebiet des oberen Huallaga, bis zu den entlegenen Ortschaften Chinchao und Cuchero. Nach der Rückkehr zur Küste verwandten Ruiz und PAVON zwei Monate für eine abermalige Exkursion in die Provinz Chancay, während DoMmBEY in Lima blieb. Wiederum vereint unternahmen die drei Reisenden eine Expedition nach Chile, welche zwei Jahre ausfüllte. Alles was sie von dort an naturwissenschaftlichen Sammlungen nach Lima brachten und über- dies die gesamte Ausbeute von Tarma, Huanuco und dem zweiten Aufenthalt in der Provinz Chancay ging durch Schiffbruch an der portugiesischen Küste verloren (Februar 1786). Doch gelangten durch DOMBEy, der im April 1784 Peru verlassen hatte, wenigstens die Duplikate nach Spanien. Inzwischen hatten Rulz und PAVON zum zweiten Male die Provinz Huanuco aufgesucht, drei Monate um Pozuzo und am Flusse Huancabamba' gesammelt und endlich die unweit der Stadt Huanuco befindliche Hacienda Macora zwei Monate hin- durch als Standquartier benutzt, zusammen mit ihren beiden Schülern, dem Botaniker TAFALLA und dem Zeichner PULGAR. Hier vernichtete im August 1785 eine Feuersbrunst ihre Sammlungen, Manuskripte und Zeichnungen. Schwer gebeugt durch dieses Unglück fanden sie dennoch bald die Kraft sich zu erneuter Arbeit aufzuraffen. Noch zwei größere Reisen wurden von Huanuco aus durchgeführt, die erste nach Muna, die zweite im Jahre 1787 nach Pillao und Chacahuassi. Damit hatten die peruanischen Wanderungen ihr Ende erreicht. Ruiz und PAvon gingen am ı. April-1788 von Callao in See und gelangten im September nach Spanien. — Ihre gemeinsame Tätigkeit setzte sich nunmehr fort in der Zusammenstellung und Veröffentlichung der Reiseergebnisse. 1794 erschien unter dem Titel »Florae peruvianae et chi- lensis prodromus« ein Folioband, enthaltend die neuen Gattungen, ihre Be- schreibungen nebst Abbildungen der Blüten und Früchte sowie ihrer Teile. 1798— 1802 folgten die drei Foliobände der »Flora peruviana et chilensis«, worin nach dem Linn&schen System geordnet die neuen Arten samt einigen schon bekannten beschrieben und auf den 325 Tafeln zum Teil auch abge- bildet werden: bei den Beschreibungen der Arten finden sich auch Angaben über klimatische Regionen, Standortsverhältnisse, Blütezeiten, Vulgärnamen und nützliche Eigenschaften. 100 unveröffentlichte Tafeln besitzt die Kew- Bibliothek; sie werden als zu Bd. IV gehörig und unter den Nummern 326 bis 425 im Kew-Index zitiert. Im Jahre 1798 wurde unmittelbar nach dem ersten ı Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Flusse Nordperus. ı* 4 Einleitung. Band der Flora ein kleines Buch in Oktavformat herausgegeben, der Band I des »Systema vegetabilium Florae peruvianae et chilensis«, ein Kompendium, wie es die Verfasser nennen, dazu bestimmt, den Inhalt des Prodromus und der Flora in Kürze und ohne Abbildungen zusammenzufassen. Der erste Teil dieses Bandes enthält die neuen und die bis dahin mangelhaft bekannten Gattungen nebst ihren Arten, der zweite Teil die Arten der gut bekannten Gattungen bis zu LINNEs vierter Klasse einschließlich. Die Zitate im Systema zeigen, daß für die Flora im ganzen acht Bände in Aussicht genommen waren. Beide Werke blieben unvollendet. Hauptsächlich mögen die bedeu- tenden Unkosten und die Kriegswirren jener Zeit bewirkt haben, daß Ruiz und Pavon die reichen Ergebnisse ihrer elfjährigen Reise nur teilweise der Nachwelt überliefern konnten. Ihre Forschungen haben sich übrigens nicht über das gesamte Peru ausgedehnt, sondern hauptsächlich den zentralen Teil berücksichtigt, die östlichen Hänge etwa zwischen 9 und 12° s. Br., die Hoch- anden, über deren Flora wir nur wenig erfahren, in der Gegend von Cerro de Pasco, die Westhänge und das Küstenland bei Obrajillo, Canta, Chancay und Lima. Von ihrem Schüler Juan TAFALLA erhielten RUIZ und PAvon, als sie bereits nach Spanien zurückgekehrt waren, noch einige Pflanzensendungen aus anderen Gegenden Perus, vor allem aus Atiquipa in der südlichen Küsten- provinz Camana. Trotz ihrer Unvollständigkeit bilden die Werke der beiden spanischen Gelehrten eine der wertvollsten Grundlagen für die botanische Erforschung der chilenischen und peruanischen Anden. Viele Pflanzen, die Ru1z und PAVON gesammelt, aber nicht beschrieben hatten, wurden später von anderen Botanikern bei monographischen Studien verwertet. Ruız’ Kollektion ist vor allem im Botanischen Garten zu Madrid, im Londoner British Museum und dem Botanischen Museum Berlins vertreten, PAvOns Sammlung im Mu- seum zu Florenz, dem Herbar BOo1sSSIER-BARBEY zu Genf usw. — DOMBEY mußte nach seiner Ankunft in Spanien die Hälfte seiner Ausbeute an die spanische Regierung abliefern zur Deckung der Verluste, die Ruiz und PAvoN erlitten hatten. Auch nahm man ihm das Versprechen ab, vor der Rückkehr seiner Reisegefährten nichts über die Expedition zu publizieren. Diese Ver- pflichtung suchten BUFFON und L’HERITIER später zu umgehen. Letzterer begab sich, da die Ansprüche Spaniens bei der französischen Regierung Unter- stützung fanden, mit DoMmBEvs Pflanzen nach London und begann die Bear- beitung. Ihren Abschluß verhinderte jedoch die Ermordung L’HERITIERS. DoMBEys Herbar liest im naturhistorischen Museum zu Paris. — Im Jahre 1789 nahm von Cadix eine Weltumsegelung ihren Ausgang, die im Jahre 1794 endete, und deren Leiter MALASPINA war. An diesem Unternehmen beteiligten sich Louis NEE (in Frankreich geboren) und THADDAEUS HAENKE (gebürtig aus Kreibitz in Böhmen), der letztere im Auftrage des KönıGs KARL Il. VON SPANIEN. NEE gelangte zweimal nach Callao. Einen großen Teil seiner Pflanzen hat CAVANILLES bearbeitet. Peruanische Fundstellen, die CAVANILLES besonders häufig nennt, sind Obrajillo, San Buenaventura, Huamatanga, Pur- ruchuco, Canta. Alle diese Orte liegen auf den Westabhängen der Anden, 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 5 am Wege von Lima nach Cerro de Pasco. NEEs Sammlungen sowie seine Zeichnungen und Manuskripte werden im botanischen Garten zu Madrid ver- wahrt. HAENKE begab sich, da bei seiner Ankunft in Cadix die Expedition bereits abgereist war, allein nach Montevideo und Buenos Aires, dann durch Argentinien und über die Anden nach Valparaiso. Hier gelang es ihm end- lich, im April 1790, seine Reisegefährten zu treffen. HAENKE ging nun mit der Expedition nach Peru, Ecuador, Nordamerika, Südasien und wieder zurück nach Chile (1794). Von 1796 bis zu seinem Tode (1817) war er in Cocha- bamba (Bolivia) als Arzt, Naturforscher und Ethnograph tätig. Der größte Teil seiner Pflanzensammlung wurde von der spanischen Regierung nach Lima geschickt und ist wohl verloren gegangen. Was nach Europa gelangte, bear- beitete PRESL unter dem Titel »Reliquiae Haenkeanae«. Am Beginn des ı9. Jahrhunderts erhielt Peru den denkwürdigen Besuch des Mannes, der, die wissenschaftlich geographische Erforschung Amerikas anbahnend, des neuen Erdteils zweiter Entdecker wurde, und der die Pflanzen- geographie als neuen Wissenszweig begründete: ALEXANDER VON HUMBOLDT (geb. 14. Sept. 1769 zu Berlin, gest. 6. Mai ı859 ebendaselbst) betrat, aus Loja (Ecuador) kommend, die nordperuanische Ortschaft Ayavaca am 2. oder 3. August 1802. Ihn begleitete der französische Botaniker AımE BONPLAND (geb. 29. August 1773 zu La Rochelle, Frankreich, gest. am ıı. Mai 1858 in Santa Anna, Prov. Corrientes, Argentinien). Ein Zufall hatte die beiden Freunde veranlaßt, nach ihrem Aufenthalte in Venezuela und auf Cuba die geplante Reise durch Mexiko nach den Philippinen aufzugeben und der Anden- kette über den Äquator hinaus zu folgen: es war die in Havana vorgefundene irrtümliche Zeitungsnachricht, daß Kapitän BAUDIN sich mit seinen Schiffen auf der Fahrt nach der peruanischen Küste befände. Dieser Angabe ver- trauend, suchte HUMBOLDT ein in Europa gegebenes Versprechen zu erfüllen und mit dem Kapitän in Callao zusammenzutreffen. Überdies war es ihm er- wünscht, dort ein astronomisches Phänomen, den Durchgang des Merkur vor der Sonnenscheibe, wissenschaftlich zu verwerten. Von Ayavaca begaben sich HUMBOLDT und BONPLAND nach Huancabamba, in das Tal des gleichnamigen Flusses. Dem Huancabamba und seinem Unterlaufe, dem Chamaya, folgend, gelangten sie an den Maranon und befuhren diesen mit Flößen bis hinab nach den Katarakten von Rentema (377.50 m). Hauptzweck dieser Fahrt war, bei Tomependa (403 m) den Längenunterschied zwischen Quito und der Mündung des Chinchipe in den. Maraüon zu bestimmen und eine ältere Beobachtung CONDAMINES zu berichtigen. Nunmehr führte ihr Weg zum Gebirge zurück, über Jaen in das Tal des Rio de Chota, nach der Hacienda Montän, Micui- pampa (jetzt Hualgayoc genannt) und Cajamarca. Über Magdalena und Con- tumaza erfolgte der Abstieg nach der Küstenstadt Trujillo und von hier auf dem Landwege die Reise nach Lima. Am 9. November glückte es HUMBOLDT in Callao den Merkurdurchgang zu beobachten und damit wenigstens den einen Hauptzweck seiner peruanischen Reise zu erreichen. Nachdem sich die Untersuchung des Küstenlandes noch bis Pisco und Ica ausgedehnt hatte, ver- 6) Einleitung. ließen HUMBOLDT und BONPLAND Ende Dezember 1802 Peru und fuhren über Guayaquil nach dem mexikanischen Hafen Acapulco. Von den peruanischen Anden lernte sonach HUMBOLDT nur den nördlichsten Teil kennen, wo bei der geringen Höhe des Gebirges die Vegetation nicht so mannigfaltige Ent- wicklung erlangt wie weiter im Süden. Dort empfing er Eindrücke, welche ihm eine prächtige Schilderung entstehen ließen, »Das Hochland von Caxa- marca«, ein Kapitel seiner »Ansichten der Nature. Das kühle Klima der Küste, welches man damals aus der Nähe schneebedeckter Kordilleren erklären wollte, brachte HUMBOLDT in Zusammenhang mit der bisher übersehenen, niedrigen Temperatur des Meerwassers: »Zu meinem größten Erstaunen fand ich das Meer an der Oberfläche unter Breiten, wo es außerhalb der Strö- mungen 26° bis 28,5° ist, bei Truxillo, Ende September 16,0°, bei Callao, Anfang November 15,5°. Die Lufttemperatur war in der ersten Epoche 17,8°, in der zweiten 22,7°, also (was wichtig zu bemerken ist) 7° wärmer als der Ozean in der Strömung. Die Luft konnte also nicht das Meer erkältet haben, und ohne noch eine nähere Kenntnis von dem Klima von Lima oder der Epoche zu haben, in der die Garua herrscht, d. h. in der die Sonne von einer Nebelschicht verschleiert ist und monatelang eine scharf begrenzte rotgelbe mondartige Scheibe darbietet, faßte ich schon in Truxillo, bei der ersten Annäherung an die Küste, die seitdem durch viele Seefahrer bestätigte An- sicht, daß die peruanische Strömung eine Polarströmung sei, welche von hohen Breiten niedern zueilend, den Hauptsinuositäten der Küste in NNW.- Richtung folgt, und daß die große Temperirtheit des peruanischen Küsten- klima, ich kann sagen die empfindliche Kälte, welche man mitten in den Tropen und wenige Fuß über dem Meeresspiegel erhoben in der sogenannten Wüste des Baxo-Peru erleidet, ihren Grund in der geringen Meereswärme und der gehemmten Wirkung der Sonnenstrahlen während der Garua (drei- oder vier- monatlicher Verschleierung der Himmelsdecke) hat’«. Bekanntlich hat nach neueren Untersuchungen die Peru- oder Humboldtströmung an der Abkühlung des Küstenwassers nur geringen Anteil. In Ecuador hatte HUMBOLDT: die großartige Abstufung des Pflanzenlebens vom üppigen Tropenwalde bis hinauf zum ewigen Schnee des Chimborazogipfels vor Augen gehabt. Dort empfing er die fruchtbarsten Anregungen für seine pflanzengeographischen Werke, und was wir aus seinen »Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemälde der Tropenländer« (Tübingen 1807) und »De distributione geo- graphica plantarum secundum cocli temperiem et altitudinem Montium, pro- legomena« (Paris 1817) über die Vegetationsgliederung der Anden Ecuadors erfahren, gilt in den Hauptpunkten auch für manche Gegenden des östlichen Peru. Die Beschreibung des botanischen Materiales, das HUMBOLDT und BONPLAND gemeinsam gesammelt hatten, wurde in einer stattlichen Reihe von Foliobänden niedergelegt und mit schönen Tafeln ausgestattet. HUMBOLDT ı Einer von BERGHAUS (Allgem. Länder- und Völkerkunde I 575—3592) veröffentlichen Hand- schrift HUMBOLDTS entnommen. 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 7 überließ aber diese systematischen Arbeiten anderen Gelehrten. BONPLAND verfaßte die »Plantes &quinoxiales« (2 Bde. gr. fol. mit 1490 Kupfern. Paris 1ı805—ı818) und die »Monographie des Melastömes et autres genres du m&me ordre« (2 Bde. gr. fol. mit 120 color. Kupfrn. Paris 18066—23), HOOKER, Die Plantae cryptogamicae (London 1816). KUNTH gab das Hauptwerk heraus, die von WILLDENOW begonnenen »Nova genera et species plantarum« (7 Bde fol. mit 700 Kpfrn. Paris 1815—25), ferner die »Mimoses et autres plantes legumineuses du nouveau continent« (gr. fol. mit 60 color. Kpfrn. Paris 1819 bis 24), dann eine Zusammenfassung und Ergänzung der genannten Werke, die 4 Oktavbände der »Synopsis plantarum quas in itinere ad plagam aequi- noctialem orbis novi collegerunt A. de Humboldt et A. Bonpland« (Straßburg und Paris 1822—26), endlich die »Revision des graminces publices dans les Nova genera et species plantarum« (2 Bde gr. fol. mit 100 Kpfrn. Paris 1ı826— 34). Als Einleitung zu den »Nova genera« schrieb HUMBOLDT die bereits erwähnte, auch für sich erschienene Abhandlung »De distributione geographica plantarum usw.« Am Ende der »Nova genera« und der »Synopsis« stellte KUNTH für die verschiedenen Gebiete floristische Verzeichnisse zusammen. Die peruanischen Pflanzen verteilen sich auf zwei Abschnitte, die »Flora qui- tensis« und die »Flora andium peruvianorum ab oppido Caxamarcae usque ad littora oceani pacifici«.. HUMBOLDTs und BONPLANDs Hauptsammlung liegt im Pariser Museum, die Dubletten erhielt das Botanische Museum zu Berlin. — Der Engländer WILLIAM JAMESON, Verfasser der »Synopsis Plantarum Aecqua- toriensium« (2 Bde. Quito 1865), der von 1826 bis 1870 in Quito lebte und an der dortigen Universität als Professor der Chemie und Botanik wirkte, weilte zwischen 1820 und ı822 in Lima. In den Museen findet sich eine Anzahl peruanischer Pflanzen, die von JAMESON gesammelt sind. — Zwischen ı822 und 1325 berührte DUPERREY, der im Auftrage der französischen Regie- rung auf der Corvette Coquille eine wissenschaftliche Weltumsegelung leitete, die Küste Perus und brachte von dort naturhistorische Sammlungen nach seiner Heimat. — PENTLAND erforschte zwischen 1826 und ı828 als Botaniker und Geologe Bolivia und das südliche Peru, namentlich das Titicacahochland, befand sich dann längere Zeit in Europa und 1836—39 als britischer Konsul abermals in Bolivia. EDUARD FRIEDRICH POEPPIG! (geb. 16. Juli 1798 in Plauen, Sachsen, gest. 4. Sept. 1868 in Wahren bei Leipzig), studierte an der Universität Leipzig Medizin und Naturwissenschaften und erlangte dort die Doktorwürde. Wan- derungen durch mehrere Länder Europas hatten seine botanische Ausbildung gefördert. Seinem sehnlichen Wunsche, weniger bekannte Gebiete, vor allem die Tropen botanisch zu durchforschen, konnte er im Jahre 1822 folgen. Habana war das erste Reiseziel. 1824 siedelte er von Cuba nach den Ver- einigten Staaten über und von hier 1826 nach Chile. Ende Mai 1829 landete " Ausführliche Biographie: IGn. Ursan: Eduard Poeppig (in EnGLErs Botan. Jahrb. Vol. XXI Beibl. No. 53 (1896) p. 3—29). 8 Einleitung. POEPPIG an der peruanischen Küste im Hafen Callao. Nur zwölf Tage dauerte der Aufenthalt in Lima, dessen Umgebung zu jener Jahreszeit dem Botaniker keine lohnende Ausbeute gewährte. Dann folgte der Aufstieg ins Gebirge. Über Canta, Obrajillo, den Paso de la Viuda und Cerro de Pasco wurde Huanuco erreicht. Unterhalb dieser Stadt, in der Gegend von Chinchao, Cas- sapi und Cuchero, die Ruiz und PAvon so erfolgreich durchsucht hatten, wählte auch POEPPIG sein Arbeitsfeld. Bei der Cocapflanzung Pampayaco, wo ehemals das Dorf Cuchero stand, ließ er eine Hütte errichten, die er neun Monate hindurch bewohnte. Im Mai oder Juni 1830 begann die gefahrvolle Fahrt auf dem Huallaga zum Amazonenstrom. Sie wurde unterbrochen durch längere Aufenthalte in Tocache und namentlich in Yurimaguas. August 1831 erreichte PoEPPIG auf dem Amazonas die brasilianische Grenze und im Oktober 1832 traf er von Para kommend wieder in Europa ein. Für die Geographie Südamerikas bildet POEPrIGs »Reise in Chile, Peru und auf dem Amazonen- strom während der Jahre 1827—ı832« (Leipzig 1835—36; 2 Quartbände und ein Atlas mit landschaftlichen Ansichten) eins von den grundlegenden Werken, ausgezeichnet durch die Vielseitigkeit der Beobachtungen sowie durch die anschauliche und formvollendete Darstellung. In den drei Bänden der »Nova genera ac species plantarum« (Leipzig 1835—45) hat POEPPIG zusammen mit STEPHAN ENDLICHER einen Teil seiner Pflanzen bearbeitet; den Beschrei- bungen sind 300 Kupfertafeln beigefügt. Das Werk gewinnt an Wert durch die Benutzung vieler Entwürfe und Skizzen, die an Ort und Stelle angefertigt worden waren. Die peruanischen Arten gehören fast ausnahmslos zur Flora der östlichen Andenseite. Den größeren Rest seines Pflanzenmateriales überließ POEPPIG anderen zur wissenschaftlichen Verwertung. MARTIUS beschrieb die Palmen, KUNTH die Cyperaceen, TRINIUS die Gramineen, KUNZE die Farne usw. Die in Peru und Brasilien gesammelten Pflanzen, etwa 2000 Arten, gelangten an verschiedene Herbarien und sind am vollständigsten im Wiener Hofmuseum vertreten. — Etwa zwei Wochen später als POEPPIG erreichte von Lima aus die Stadt Cerro de Pasco der Engländer ALEXANDER CRUCKSHANKS. Seine Schilderung dieses Ausfluges (21. Juni bis 2. September 1829), die sich betitelt »Account of an excursion from Lima to Pasco« (Hookers Botanical Miscellany 1831, p. 168), enthält interessante Angaben über Klima und Vege- tation der westlichen Teile Chiles und Perus und einige geologische Mitteilungen aus dem Andengebiet zwischen Lima und Cerro de Pasco. Diesem Aufsatz läßt W. J. HOOKER (ebenda p. 205—241) Beschreibungen und Abbildungen von CRUCKSHANKS gesammelter, chilenischer und peruanischer Pflanzen fol- gen. — ALCIDE D’ORBIGNY durchforschte, vom naturhistorischen Museum zu Paris beauftragt, hauptsächlich Argentinien und Bolivien und war annähernd acht Jahre unterwegs. Er legte umfangreiche botanische, zoologische und paläontologische Sammlungen an und wurde zum Begründer der physischen Geographie Bolivias. Im April 1830 in Arica gelandet, ging er über Tacna nach dem Titicaca-See und La Paz. Nach dreijähriger Tätigkeit (Mai 1830 bis Juni 1833) in Bolivia und den angrenzenden Teilen Brasiliens, traf er wiederum ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 9 in Tacna und Arica ein und fuhr im Juli 1833 von diesem Hafen nach Islay und Callao.. D’ORrBIGNY hielt sich sodann einige Zeit in Lima auf und ver- ließ im September 1833 Peru, um nach Frankreich zurückzukehren. Die Frucht seiner Forschungsreise war ein wertvolles Werk: »Voyage dans !’Ame- rique meridionale«, Paris 1834—47, von dessen neun Bänden die drei ersten eine Reisebeschreibung liefern, der siebente die Bearbeitung der Kryptogamen und Palmen enthielt. D’OrBIGNYsS Sammlungen besitzt das naturhistorische Museum zu Paris, Duplikate das Herbarium De Candolles. — Der Engländer HucH CuMinG besuchte um 1831 flüchtig die peruanische Küste, wo er neben zoologischen Objekten auch einige Pflanzen sammelte. — CHARLES GAUDICH- AUD-BEAUPRE nahm bei seinen drei großen Forschungsreisen nur kurzen Auf- enthalt in Peru und beschränkte denselben auf das Küstengebiet. Zwischen ı83ı und 1832 sammelte er in der Gegend von Callao. Sein Plan, das Innere des Landes zu untersuchen und namentlich die medizinisch wichtigen Crn- chona-Arten kennen zu lernen, ließ sich nicht ausführen. Im Juli 1836 befand sich GAUDICHAUD abermals in Callao sowie in Payta. F. J. F. MEvEN nahm in den Jahren 1830—32 als Arzt und Naturforscher teil an einer Handelsexpedition, welche die kgl. preußische Seehandlung nach Südamerika und China entsandte. Auf dem von Kapitän WENDT befehligten Segelschiff »Prinzeß Luise« nach Valparaiso gelangt, hielt er sich zwei Monate in Chile auf und fuhr dann weiter nach Peru. Am 26. März 1831 landete MEVEN in dem peruanischen, gegenwärtig von Chile besetzten Hafen Arica. Da das Schiff hier längere Zeit zu verweilen und dann, etwas weiter im Norden, den Hafen Islay anzulaufen hatte, bot sich Gelegenheit zu einem größeren Ausflug nach der Cordilleren-Region. MEYEN stieg über Tacna hinauf zum Passe Guatillas und gelangte, die Ortschaften Tacora, Pisacoma und Chucuito be- rührend, nach Puno am Titicacasee. Schon am folgenden Tage begann die Rückkehr nach der Küste, auf dem Wege, der über den Paß Altos de To- ledo nach Arequipa führt. Von Arequipa aus versuchte MEYEN die Be- steigung des Vulkans Misti, mußte aber, von der Bergkrankheit entkräftet, dicht unter dem Gipfel umkehren. im Hafen Islay, wo die »Prinzeß Luise« vor Anker lag, endete am 23. April die Gebirgsreise. Das nächste Ziel war der Hafen Callao und Perus Hauptstadt Lima. Obwohl der Aufenthalt in Lima drei Wochen dauerte, ließ sich eine Reise nach der Cordillere nicht er- möglichen, und die botanischen Exkursionen mußten auf die unmittelbare Umgebung der Stadt beschränkt bleiben. Am 2ı. Mai verließ MEYEN Peru. In einem zweibändigen Werk (»Reise um die Erde« — Berlin 1834 und 1835) legte er vielseitige Beobachtungen nieder, die sich auf die Bevölkerung der bereisten Länder, auf Zoologie, Botanik, Geologie, Mineralogie und klimatische Verhältnisse beziehen. Von den unterwegs gesammelten Pflanzen werden einige in diesem Reisebericht beschrieben, allerdings mit sehr knappen Diagnosen. Bei seinen botanischen Arbeiten widmete MEYEN stets auch pflanzengeographischen Fragen große Aufmerksamkeit und gewann so das Material für sein wertvolles Buch »Grundriß der Pflanzengeographie« (Berlin 10 3 Einleitung. 1836), in welchem die Vegetation der peruanischen Anden häufig erwähnt wird. Der Engländer ANDREW MATHEWS, Gärtner von Beruf, sammelte in Chile und Peru. Im Beginn des Jahres 1833 hatte er in Peru seine botanische Tätigkeit längst begonnen. Denn zu dieser Zeit kehrte er zurück von einer Reise, welche die Gegenden von Cerro de Pasco, Huanuco, Huaräz, Tarma, Jauja und Huancayo berührt hatte. Dann ging er in das Tal von Pariahuanca, das zum Apurimac führt und später zum Pangoa, einem Flusse im Osten der Stadt Jauja und am Ostfuße der Anden. Da in Ayacucho politische Unruhen ausbrachen, sah er sich genötigt, seinen Reiseplan zu ändern. Im August 1833 befand er sich in Lima, von November ı833 bis April 1834 in Casapi, einer Ortschaft, die unterhalb Huanuco unweit des Flusses Huallaga liegt, in der Gegend, wo Rurz und PAvOn den größten und interessantesten Teil ihrer Sammlungen erbeuteten. Dem Huallaga stromabwärts folgend und strecken- weise zu Fuß unwegsame Waldgebirge durchwandernd, erreichte er (April 1834) Juana del Rio, heut Tingo Maria genannt, wo der Huallaga den Rio de Monzon, einen linken Nebenfluß, aufnimmt und für Canoas schiffbar wird, und Juan Guerra, gelegen am Flusse Mayo, in geringer Entfernung von dessen Mündung in den Huallaga und von der Stadt Tarapoto. Nachdem er sich in Moyobamba und zwei Monate in Chachapoyas aufgehalten hatte, kehrte er nach der Küste zurück und gelangte über Trujillo im November 1834 nach Lima. Durch die beschwerlichen Reisen erlitt schließlich seine Gesundheit empfindliche Störungen. Im Juli 1839 brach er von Lima, nachdem ihn schweres Fieber vier Monate lang an das Krankenlager gefesselt hatte, nach dem Norden auf, um Chachapoyas und Moyobamba zu besuchen. Die erhoffte Genesung war ihm nicht beschieden; Anfälle von Fieber und Rheumatismus wiederholten sich beständig und zwangen ihn monatelang untätig zu bleiben. Am 24. November 1841 erlag MATHEWS seinem Leiden in Chachapoyas. MATHEWs Sammlung, die reichhaltigste und beste seit Ruız und Pavon, um- faßte gegen 10000 Nummern. Außer Chachapoyas werden auf seinen Eti- ketten besonders oft erwähnt Purrochuco, Huamatanga und Obrajillo, drei Ort- schaften, die an den Westhängen der Anden, auf dem Wege von Lima nach Cerro de Pasco liegen. Seine Pflanzen werden in Kew aufbewahrt, zahlreiche Duplikate gelangten auch in andere Museen. Die Bearbeitung zerstreute sich über die Monographien verschiedener Botaniker und dürfte auch gegenwärtig noch nicht abgeschlossen sein. — Bei der von Kapitän FITZROY geleiteten Weltumseglung des britischen Schiffes »Beagle« machte 1835 CHARLES DARWIN wichtige Beobachtungen über die geologischen Verhältnisse der peruanischen Küste. — Der Schweizer ]J. J. VON TSCHUDI verweilte 1838—ı842 im Küsten- gebiete zwischen Ica und Huacho, ferner im oberen Rimactale, um Cerro de Pasco und am oberen Huallaga und kehrte 1858 abermals nach Peru zurück. Seine Studien richteten sich vorwiegend auf die Gebiete der Zoologie und Anthropologie, aber in seine »Untersuchungen über die Fauna peruana« (St. Gallen 1844—46) und sein anziehend geschriebenes Buch: »Peru, Reiseskizzen ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. al aus den Jahren 1838—42« (2 Bde. St. Gallen 1846) sind anschauliche Klima- und Vegetationsschilderungen eingeflochten. — M. CLAUDE GAY, in Frankreich geboren, hatte sich die geographische und naturwissenschaftliche, insbesondere botanische Erforschung Chiles zur Aufgabe gemacht und widmete sich derselben in den Jahren ı828 bis 1832 und 1834— 1842. In dem Wunsche, die Vege- tation Perus wenigstens flüchtig kennen zu lernen und mit der Chiles zu ver- gleichen, kam er (Juli 1839) nach Lima und blieb dort nahezu zwei Monate, einen Teil seiner Zeit für historische Arbeiten in den Archiven der Hauptstadt verwendend. Er unternahm sodann eine Reise nach Cuzco, welche über die Orte Huancayo, Huancavelica, Andahuaylas und Abancay führte, länger als zwei Monate dauerte und reiche Sammlungen ergab. Von Cuzco aus besuchte er das Waldgebiet am Paucartambo, um die wilden Indianerstämme dieses Tales zu sehen. Wieder in Cuzco angelangt, verbrachte GAY vier Monate mit der Er- forschung des Tales von Santa Anna und dann einen Monat mit der Besichtigung incaischer Ruinen in der Umgebung von Cuzco. Eine Reise durch Bolivia mußte, da ein Krieg zwischen diesem Lande und Peru zu befürchten war, aufgegeben werden. GAY begab sich nach Arequipa und kehrte dann über Callao nach Valparaiso zurück, woselbst er im April 1840 ankam. Seine Sammlungen liegen im Musee d’histoire naturelle zu Paris, Duplikate im Herbar Delessert (Genf) und einigen anderen Herbarien. CHARLES WILKES leitete die nordamerikanische »United States exploring expedition«, die im Jahre 1839 Callao berührte und sich kurze Zeit in Peru aufhiel. Der Weg, welcher Lima mit Cerro de Pasco verbindet, wurde zu einer Exkursion benutzt (16.—28. Mai), die sich über Yanga, Obrajillo (Prov. Canta), Banos bis in die Schneeregion von Casacancha und Alpamarca aus- dehnte. Für den botanischen Teil des Unternehmens ergab sich eine durch CH. PICKERING, W. RıcH und J. D. BRACKENRIDGE angelegte Sammlung von 820 Arten. In dem großen Werke »United States exploring Expedition« ge- langte das botanische Material der gesamten Reise zur Bearbeitung und zwar in: Bd. XV, 1854 (Phanerogamen von Asa Gray), Bd. XV], 1854 (Farne von BRACKENRIDGE), ferner zwei aus Tafein bestehenden Foliobänden und endlich einer von W. SULLIVANT verfaßten, die Moose betreffenden Abhandlung (1859). Die Sammlungen befinden sich in Washington (Smithsonian Institution), Du- bletten enthält das Herbarium Asa GRAY der Universität Cambridge (Mass.). — THEODOR HARTWEG, von der Londoner Horticultural Society zu gärtne- rischen Zwecken engagiert, legte zuerst in Mexiko und Guatemala, dann (1841 —43) in Ecuador und Kolumbien, schließlich in Kalifornien Herbarien an, welche das Material für BENTHAMs »Plantae Hartwegianae« (London 1839—57) bildeten. Bei Guayaquil und Loja näherte er sich den heutigen Grenzen Perus, die er anscheinend nicht überschritt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich mehrere Botaniker mit dem Studium der Cinchona-Bäume Ecuadors, Perus und Bolivias und mit ihrer Verpflanzung nach andern Tropenländern. Näherte sich doch immer mehr die Gefahr einer Ausrottung dieser kostbaren Arzneipflanzen. WEDDEL 12 Einleitung. war der erste und wissenschaftlich bedeutendste unter jenen Männern. Aber auch auf einem ganz andern Gebiete erwarb er sich hervorragende Verdienste, und diese haben wir hier in erster Linie zu würdigen: wir verdanken ihm die ersten gründlichen Untersuchungen über die Flora der höheren Gebirgs- regionen. HUGH ALGERON WEDDEL (geb. 22. Juni 1819 zu Birches-House bei Painswick, England, gest. 22. Juli 1877 in Poitiers, Frankreich), studierte in Paris Medizin und Naturwissenschaften, vor allem Botanik, 1843 ging er als Botaniker mit der Expedition des Grafen F. DE CASTELNAU nach Brasilien, 1845, von seinen Reisegefährten sich trennend, nach Bolivia mit der Absicht, dort sowie in Peru sich dem Studium der Cinchona-Arten zu widmen. Fast das ganze Jahr ı847 verbrachte WEDDEL teils im nördlichen Bolivien, teils im südlichen Peru und zwar in der Gegend des Titicacasees, an den östlichen Andenhängen der Provinz Sandia (früher zur Provinz Carabaya gehörig), in Cuzco, dem Urubambatale bis hinab nach Echarate und Cocabambilla und in Arequipa. Während des Aufenthaltes in Arequipa gelang es ihm den Gipfel und den Krater des Misti zu erreichen. Im November 1847 von Islay aus nach Callao und Lima gelangt, trat er im folgenden Monat die Heimreise nach Frankreich an. ı851ı (April) kam WEDDEL mit dem Auftrage, eine Expedition nach dem goldreichen Gebiet des bolivianischen Flusses Tipuani zu führen, abermals nach Peru und ging von Lima nach Arica, dann über Tacna und Tacora nach Bolivia, schließlich zurück zum Titicacasee, nach Arequipa und dem Hafen Islay und von hier aus (Oktober 1851) nach Frankreich. Nach der ersten Reise veröffentlichte WEDDEL unter dem Titel »Additions a la flore de l’Amerique du Sud. Introduction« (Annales des Sciences natu- relles, 3. ser. tome ı3 [Paris 1849| p. 40—ıı3) einen Bericht über die allge- meinen Vegetationsverhältnisse der besuchten Länder. Seine »Voyage dans le nord de la Bolivie et dans les parties voisines du Perou« (Paris 1853), ein Buch, das die zweite Expedition behandelt, ist in der Hauptsache eine populäre Reiseschilderung, enthält aber auch vereinzelte pflanzengeographische Beo- bachtungen. Einen Ehrenplatz unter den Erforschern Südamerikas sicherte sich WEDDEL durch die »Histoire naturelle de Quinquinas« (Paris 1849) und durch die »Chloris andina« (Paris 1855/57). Das erstgenannte Werk, ein Folioband, dessen Gegenstand die Cinchona-Bäume bilden, unterrichtet über die früheren diesbezüglichen Forschungen, die Gewinnung der Rinde in den Andenländern, die anatomische Struktur und ihre Verwendung zur Unterscheidung der Sorten, die geographische Verbreitung und systematische Gliederung der Gattung Cinchona und nahe verwandter Gattungen; 30 Tafeln, eine Verbreitungskarte und ein Vegetationsbild aus der Cinchona-Region der peruanischen Provinz Sandia begleiten den Text. Der systematische Teil fand später eine Ergän- zung durch die »Notes sur les Quinquinas« (Ann. sc. nat. 5 ser. Bd. XI p. 346—363 und Bd. XII p. 24—79, Paris 1860). Die »Chloris andina« be- zeichnet der Verfasser als einen Versuch, die alpine Region der südameri- kanischen Cordilleren floristisch darzustellen. Allerdings ist es ihm nicht mög- lich, die Grenzen jener Region durch Höhenzahlen auszudrücken. Ferner hat ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 13 er absichtlich auch die Flora mittlerer Höhenlagen hin und wieder berück- sichtigt. Als Grundlage dienten ihm teils eigene Beobachtungen, die sich über die bolivianischen und südperuanischen Anden und durch zehn Breiten- grade erstreckten, teils die Sammlungen und Werke anderer Forscher. Ins- besondere machen die ausführlichen Beschreibungen, die vortrefflichen Ab- bildungen und die auf Angabe der Höhenregionen und Standortsverhältnisse verwendete Sorgfalt die »Chloris andina« wertvoll und zu einer der wichtigsten literarischen Erscheinungen auf dem Gebiete südamerikanischer Floristik und Pflanzengeographie. Leider gelangten in den beiden Bänden nur die Dico- tylen mit Ausschluß der Cruciferen zur Bearbeitung. Eine kurze Übersicht der hochandinen Calamagrostis-Arten erschien 1875 (»Les Calamagrostis des Hautes Andes«. Bulletin de la Societ€ Botanique de France Bd. XXI p. 173— 180). — Die von WEDDEL gesammelten Pflanzen befinden sich im Naturhistorischen Museum zu Paris und sind durch Dubletten auch im Herbar DE CANDOLLE vertreten. — Mit den übrigen Teilnehmern seiner Expedition traf CASTELNAU gleichfalls in Peru ein. Seine Reise von Lima über Cerro de Pasco, Huancayo, Abancay, Cuzco ins Urubambatal und seine Fahrt auf dem Urubamba und Ucayali zum Amazonas (1846) dienten hauptsächlich all- gemein geographischen Aufgaben. In der langen Reihe derer, welche im Lande der Incas wissenschaftliche Ziele verfolgten, nimmt ANTONIO RAIMONDI eine ehrenvolle Sonderstellung ein. Ihm wurde die naturhistorische und geographische Erfor- schung Perus zur Lebensaufgabe, vier Jahrzehnte hindurch zum Inhalt unermüdlichen Strebens. Italiener von Geburt scheint er seine wissenschaftliche Ausbildung hauptsächlich in Mailand empfangen zu haben. Die Werke berühmter Reisender, die Sammlungen naturhistorischer Museen, die exotischen Pflanzenschätze botanischer Gärten erweckten in dem Jüngling die Sehnsucht nach den Tropen, insbesondere denen Amerikas, und den Ent- schluß mitzuwirken an der Erkundung jener Gebiete. Als er dann über die Wahl des Reisezieles nachdachte, entschied er sich für Peru, das Land, welches Sandwüsten, Steppen, schneebedeckte Berggipfel und üppigen Tropenwald auf engem Raume vereinigt. Im Juli 1850 landete RAIMONDI beim Hafen Callao. Seine Tätigkeit, anfänglich auf zehn Jahre berechnet, war zunächst für sämt- liche Zweige der Naturwissenschaft bestimmt und dehnte sich später auch auf . Geographie und Ethnologie aus. Bis zum heutigen Tage hat kein Mann der Wissenschaft Peru so genau kennen gelernt wie RAIMONDI. Von 1851 bis ı869 durchzog er das ganze Land. Er gewann damit das Material für seine »Mapa del Peru« eine Landkarte, die in einigen dreißig Blättern nach und nach erschienen ist. Von seinem großartig angelegten Werke El Peru konnte er selbst nur die drei ersten Bände (Lima 1874—1ı879), in denen die Erfor- schungsgeschichte niedergelegt ist, der Öffentlichkeit übergeben. Hier finden wir auch eine Zusammenstellung seiner eigenen Reisen. Nach seinem Tode gab die Sociedad geografica in Lima noch einen vierten Band heraus (Lima 1902), der vor allem die Minerale und Gesteine behandelt und außerdem 14 Einleitung. einige kleinere Aufsätze enthält. RAMONnDIs Lieblingsgebiet war die Botanik; leider jedoch ist von seinen diesbezüglichen Arbeiten nur ein sehr geringer Teil bekannt geworden. Für die studierende Jugend, die er als Professor an der Universität Lima in die Naturwissenschaften einführte, waren seine » Elementos de botanica« (Lima 1857) geschrieben; am Schlusse dieses Lehrbuches wird die pflanzengeographische Gliederung Perus in einer kurzen Übersicht dargestellt. Auch in den »Apuntes sobre la provincia litoral de Loreto« (Lima ı862) finden sich botanische Angaben. Etwa 300 farbige Pflanzenabbildungen werden im »Museo Raimondi« aufbewahrt, zusammen mit RAIMONDIs naturwissenschaftlichen und ethnographischen Sammlungen. Zu diesen gehören Herbarpflanzen, deren Zahl man auf 20000 Exemplare schätzt, Hölzer, Rinden, Früchte, Samen, Harze usw. RAIMONDI starb am 26. Oktober ı890 in San Pedro bei Pacasmayo, aufrichtig betrauert von den Söhnen des Landes, das er zu seiner zweiten Heimat ausersah, und dem er so große Dienste leistete. HASSKARL, von der holländischen Regierung damit beauftragt, Chinarinden- bäume aus den südamerikanischen Anden nach Java zu überführen, durchzog in den Jahren 1853 und ı854 erst die Täler der Flüsse Vitoc, Monobamba und Uchubamba, die zum Gebiet des Chanchamayo gehören und zwischen ı1° und ıı1° 40’ s. Br. liegen, später die Gegend von Sandia. Nach wiederholten Mißerfolgen wurde schließlich die schwierige Aufgabe glänzend gelöst. Unter den Cinchona-Arten, die durch HASSKARL in Java eine neue Heimat erhielten, befand sich auch die wertvolle Cinchona Calisaya aus Sandia. Bald bemühten sich auch die Engländer, ihren asiatischen Kolonien die Fieberrindenbäume zuzuführen. Im südlichen Peru wirkte CLEMENTS MARKHAM, in Ecuador SPRUCE für dieses Unternehmen. Ersterer hatte bereits 1852—1854 bei historischen, ethnographischen und archäologischen Studien Peru kennen gelernt und ging nun (1860) nach dem Sandiatal, von wo er mehrere Cinchona-Arten, darunter C. Calisaya nach Indien verpflanzen konnte. Seine Reisebeschreibung »Travels in Peru and India« (London 1862) ist auch hinsichtlich ihrer botanischen An- gaben beachtenswert. Nach annähernd 6jährigem Aufenthalt im brasilianischen Amazonasgebiet und im südlichen Venezuela reiste der Engländer RICHARD SPRUCE auf dem oberen Amazonas und unteren Huallaga über Yurimaguas nach Tarapoto und verweilte hierselbst fast 2 Jahre, von 1855— 1857. Unter seinen zahlreichen Exkursionen war eine der größten und interessantesten die- jenige, welche der Flora des Berges La Campana, halbwegs zwischen Tara- poto und Moyobamba gelegen, galt. Von Tarapoto begab sich SPRUCE durch den Huallaga, Amazonas und Pastaza nach Ecuador. Seine stark angegriffene Gesundheit nötigte ihn schließlich, die anstrengenden Forschungsreisen zu be- enden. Nachdem es ihm noch gelungen war, Samen der Cinchona succirubra zu erbeuten und die daraus gezogenen Pflänzchen nach British-Indien zu senden, lebte er an der Küste Ecuadors und dann, 1ı863—ı864, an der peruanischen Küste lediglich seiner Erholung und kehrte im Jahre 1864 nach England zurück. Spruces Hauptsammlung, insgesamt 6000—7000 Arten umfassend, wird im ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 15 Kew-Herbarium aufbewahrt; kleinere Sammlungen gelangten an andere Museen Europas. Den Moosen, namentlich den Lebermoosen, hatte SPRUCE schon vor seiner südamerikanischen Reise besonderes Interesse und spezielle Studien ge- widmet. Im Jahre 1885 erschienen seine »Hepaticae ofthe Amazon and of the Andes of Peru and Ecuador«, eines der besten Werke aus der neueren Lite- ratur über Lebermoose. — WILLIBALD LECHLER sammelte 1854 im südlichen Peru. Von Arica ausgehend, besuchte er das Titicacahochland (Puno, Azangaro) und die östlichen Andenhänge der Provinz Carabaya (Ayapata, Sachapata, San Gaban usw.). 1856, als er aus Europa zurückkehrend, sich zum zweiten Male auf der Reise nach Peru befand, ereilte ihn der Tod in Guayaquil. Sein peru- anisches Herbarium, das nur ı60 Arten enthielt, wurde mit den in Chile und anderwärts gesammelten Pflanzen durch HOHENACKER in Europa an verschiedene Abnehmer verkauft. — Von 1855—ı862, 1865— 1871, 1876 —1888 lebte der deutsche Arzt E. W. MIDDENDORF an der Küste Perus und lernte auf einigen kleinen Reisen auch das Innere des Landes kennen. Wir verdanken ihm das dreibändige Werk »Peru« (Berlin 1893— 1895). Archäologische und linguistische Interessen kommen darin hauptsächlich zur Geltung, doch bieten sich außerdem für den Geographen und den Botaniker beachtenswerte Abschnitte. Auch der Amerikaner E. G. SQUIER trieb vorwiegend archäologische Studien (1863— 1864) und berücksichtigte in seinem Reisewerk neben jenen hin und wieder allgemein geographische Fragen. — RICHARD PEARCE, ein Engländer, und GUSTAV WALLIS, ein Deutscher, suchten in Peru vor allem Zierpflanzen für europäische Gärt- nereien. Der erstere hielt sich 8 oder 9 Jahre in verschiedenen Ländern des tropischen Amerika auf und starb 1868 in Panama. Der letztere bereiste 1865 und 1866 den Amazonas und unteren Huallaga, sowie die Gegenden von Moyobamba, Chachapoyas und Jan. Dann ging er nach Ecuador. — WAWRA nahm teil an einer Expedition des österreichischen Schiffes »Donau« und sammelte 1870 in Peru. — Nach einem durch 6 Jahre ausgedehnten Studium der Vulkane Colombias und Ecuadors kamen die deutschen Geologen WIL- HELM REISS und ALPHONS STÜBEL im Jahre 1874 über Payta nach Lima, wo sie zunächst die Erforschung des Totenfeldes von Ancon beschäftigte. 1875 kreuzten sie (April— August) die nordperuanischen Anden auf der Linie Pacas- mayo — Cajamarca — Celendin — Chachapoyas — Moyobamba—-Tarapoto und fuhren auf dem Huallaga und Amazonas hinab nach Para. Nachdem die beiden Reisenden verschiedene Punkte der brasilianischen Küste berührt und Rio de Janeiro erreicht hatten, sah sich REIss aus Gesundheitsrücksichten zur Heim- kehr nach Europa genötigt. STÜBEL aber ging nach Südbrasilien, den La Plata-Staaten und, die Anden überschreitend, nach Chile. Ende 1876 stieg er von Tacna nach Tacora hinauf zu den Anden von La Paz und Anfang 1877 erreichte er über Puno und Arequipa wiederum die pacifische Küste. In das- selbe Jahr fiel seine Rückkehr nach Deutschland. STÜBEL brachte eine kleine Pflanzensammlung mit, welche das botanische Museum in Berlin erhielt. Ihre Bearbeitung ist erst teilweise durchgeführt (vgl. HiERONYMUS, Plantae Stuebe- lianae usw., in ENGLERS Botanischen Jahrbüchern, Bd. 2ı [1896], S. 306—378, 16 Einleitung. ferner in Hedwigia Bd. 45 [1906], S. 215—238, Bd. 46 [1906/07], S. 322—364, Bd. 47 [1908], S. 204—249 und Bd. 48 [1909], S. 215—224). — Der fran- zösische Botaniker EDOUARD ANDRE lieferte nach seinen bekannten Reisen (1875) in Colombia und Ecuador einige kleine Beiträge zur floristischen Er- forschung des nördlichen Peru und der Gegend von Lima. — 1875—1876 durchzog CHARLES WIENER das Land und gewann das Material für sein be- kanntes, hauptsächlich aber nicht ausschließlich die Archäologie berücksichtigen- des Werk: Perou et Bolivie (Paris 1880). — A. WERTHEMANN machte sich (1876— 1879) verdient um die Erforschung der Flüsse des Ostens. — CoN- STANTIN VON JELSKI sammelte 1878 und 1879 in Nordperu um Chota und Cutervo. Die Sammlung gelangte nach Lemberg an Professor von SZYSZYLO- WICZ, einiges davon in die Museen von Berlin und Wien; Bearbeitungen finden sich in Bd. VII [1892] der Annalen des Wiener Naturhistorischen Hof- museums (Arten verschiedener Familien, von ZAHLBRUCKNER), in Diss. Cl. Math.-phys. Acad. litt. Cracow. 29, 1894 (Arten verschiedener Familien von SZYSZYLoWICZ) und in ENGLERS Jahrbüchern, Bd. 36, 1905 (Compositen von HIERONYMUS). Joun BALL (geb. 20. August 1818 in Dublin, Schottland, gest. 21. Oktober 1889 in London) besuchte Peru im April 1882 und sammelte im Hafen Payta während eines zweistündigen Aufenthaltes die wenigen Pflanzen der Strand- wüste, dann im Rimactale längs der Lima-Oroya-Bahn und zwar von Matucana bis hinauf nach Casapalca. Über die bei Payta gefundenen zwölf Pflanzen- arten berichtet er in seinen »Notes on the Botany of Western South America (Journal of the Linnean Society, Vol. XXII 1886 p. 137— 168 [auf Peru bezüg- lich nur p. 148—158]. Wichtiger ist ein anderer Aufsatz, dessen Gegenstand die Exkursion in das Tal des Flusses Rimac bildet: »Contributions to the Flora of the Peruvian Andes with Remarks on the History and Origin of the Andean Flora« (Journal of the Linnean Society Vol. XX]I. 1885 p. ı—64). Hier erhalten wir zum ersten Male ein anschauliches Bild von der Vegetationsgliederung an den Westhängen der peruanischen Anden; sodann erörtert der Verfasser die Zu- sammensetzung und Entstehung der andinen Flora und gibt schließlich ein Verzeichnis der 224 Arten seiner Kollektion, unter denen ı8 als neu be- schrieben werden. BAaLts peruanische Pflanzen besitzt das Kew-Herbarium, eine Anzahl Duplikate das Botanische Museum zu Berlin. Allgemein geographische Erkundungen, mit denen ALFRED HETTNER sich anderthalb Jahre lang (Juni 1888—Januar 1890) beschäftigte, brachten wertvolle Beiträge zur Kenntnis des verwickelten Gebirgsbaues von Südperu. Nach kurzem Aufenthalt in Lima, der auch zu einem Ausflug auf der Oroyabahn verwendet wurde, begab sich der deutsche Geograph über Mollendo und Arequipa auf das Titicacahochland, später nach Cuzco, im Urubambatale in die Gegend von Sta. Anna, in die Täler der Flüsse Yanatilde, Marcapata und Paucartambo und über Abancay und Coracora an die Küste zum Hafen Chala. Von Chala erreichte er über Chuquibamba, die Täler mehrerer Küstenflüsse kreuzend, abermals Arequipa. Unterwegs wurde der Sarasara (5000 m) und bei Are- 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 17 quipa der Charchani (über 6000 m) erstiegen. Auf einem anderen Wege als vorher, nämlich durch die Ortschaften Caylloma, Santo Tomas, Colquemarca und Ccapi besuchte HETTNER wiederum die Stadt Cuzco. Eine Wanderung über das Titicacahochland, Moquegua und Tacna zum Hafen Arica bildete den Abschluß der peruanischen Reise. Berichte über dieselbe finden sich in Bd. XV, XVI und XVII der Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (1888, 1889 und 1890). Eine kurze, anschauliche Übersicht der Vege- tationsverhältnisse gewährt HETTNERs Aufsatz: Regenverteilung, Pflanzendecke und Besiedlung der tropischen Anden, Berlin 1893 (RICHTHOFEN-Festschrift). Die botanische Erkundung Perus erlitt nunmehr eine längere Unterbrechung und wurde erst im 20. Jahrhundert wieder aufgenommen. ERNST ULF, einer der bekanntesten Erforscher der Flora Brasiliens, botanisierte von August 1902 bis April 1903 am Östfuß der nordperuanischen Anden, bei Yurimaguas und namentlich um Tarapoto. Die allgemeinen Vegetationsverhältnisse jener Gegend behandelt sein Aufsatz »Die Pflanzenformationen des Amazonasge- biets II.«< (ENGLERs Botanische Jahrbücher, Bd. 40, p. 398—443, mit drei Tafeln, Leipzig 1908). Interessant sind ferner zwei Serien von je sechs biologischen Tafeln, die ULE als »Epiphyten des Amazonasgebietese (KARSTEN, G. und SCHENCK, H., Vegetationsbilder. Zweite Reihe, Heft ı. Jena 1904) und »Blumengärten der Ameisen am Amazonenstrome« (Ebenda. Dritte Reihe, Heft ı. Jena 1905) herausgab. Die Bearbeitung der gesammelten Pflanzen, von denen die Hauptserie das Berliner Museum erwarb, wurde unter ver- schiedene Spezialforscher verteilt und größtenteils in den Jahrgängen 47 und 48 der Verhandlungen des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg, in den Bänden IV und V des Bulletin de l’herbier Boissier, in Band 37 von ENGLERs Botanischen Jahrbüchern und im 43., 44. und 45. Bande der Hed- wigia veröffentlicht. Ein Jahr früher als ULE begann der Verfasser in den peruanischen Anden sich pflanzengeographischen Studien zu widmen. Am ıı1. November ıg01 betrat ich zum ersten Male den Boden Perus: Der Dampfer, welcher mich von Panama nach Callao brachte, blieb einige Stunden vor Payta liegen, und so bot sich Gelegenheit zu einer kurzen Wanderung am Rande der weiten Sandwüste, die sich vom Meeresstrande bis an den Fuß des Gebirges erstreckt, eine abschreckend öde Landschaft. Ich machte meine erste Bekanntschaft mit peruanischem Pflanzenleben, sah vereinzelte unschein- bare Gewächse ein kümmerliches Dasein fristen, in dem lockeren Sandboden, den der Südwind durchwühlt und den Jahre hindurch kein Regen befeuchtet. Vier Tage später befand ich mich in Lima. Während der ersten Vor- bereitungen zur Bereisung des Landes fand sich auch Zeit zu einigen botan’- schen Ausflügen in die Umgebung der Stadt. Auf den benachbarten Hügeln blühten (November und Anfang Dezember) die letzten Nachzügler aus der Loma-Flora des vergangenen Winters. Ende. Dezember konnten die Arbeiten an den westlichen Andenhängen über Lima begonnen werden, und die Lima- Oroya-Bahn bot hierfür eine dem Anfänger sehr willkommene Erleichterung. Weberbauer, Pflanzenwelt der perttanischen Anden. 2 18 Einleitung. Ein in mittlerer Höhe gelegener Ort, die Station Matucana (2374 m), diente 2 Wochen hindurch als Wohnsitz und Ausgangspunkt für verschiedene Aus- flüge nach höheren Teilen des Gebirges, bis hinauf zur Station Chicla (3723 m). Zur Bergung der Sammlungen war zunächst die Rückkehr nach Lima er- forderlich. Um auch die Vegetation der höchsten Cordillerenregion über Lima kennen zu lernen, reiste ich Mitte Januar 1902 auf der Oroya-Bahn nach Yauli (4090 m) und ritt von hier aus nach der nahen Silbergrube Arapa (4400 m), deren Besitzer, Herr Richard Mahr, die Liebenswürdigkeit hatte, mir einen Aufenthalt von 2 Wochen zu gestatten. Um diese Zeit entsandte die peruanische Regierung eine Expedition in den äußersten Osten der Provinz Sandia, nach den bewaldeten Ebenen am Tam- bopata, einem Nebenflusse des Madre de Diös. Die Expedition hatte in erster Linie militärischen Charakter; galt es doch, jene an Zevea-Bäumen reichen Gebiete, zu deren Besetzung Bolivia sich anschickte, als peruanisches Eigentum zu sichern. An mich erging die Aufforderung, der Expedition nachzureisen und mich ihr im Dorfe Sandia, wo ein längerer Aufenthalt in Aussicht ge- nommen war, anzuschließen. Gern benutzte ich die Gelegenheit, in jene schwer zugänglichen Gebiete zu gelangen, deren wissenschaftliche Bereisung durch den ausdrücklichen Auftrag der peruanischen Regierung wesentlich erleichtert wurde. In Begleitung eines jungen Peruaners deutscher Abkunft gelangte ich auf dem Seewege am 19. Februar nach Mollendo und dann mit der Eisen- bahn über Arequipa nach der Station Pucara, gelegen im Norden des Titicaca- Sees, an dem damals halbvollendeten Schienenweg nach Cuzco. Ein dreitägiger, zur Besorgung von Reittieren erforderlicher Aufenthalt in Pucara (3882 m) bot mir willkommene Muße, um eine Sammlung von Charakterpflanzen des Titicaca- hochlandes anzulegen. Wir ritten dann, die Ortschaften Azangaro und Munani berührend, bis an den nördlichen Rand des Hochlandes und von da hinab in das Sandiatal. Im Monat März, zur Zeit des reichsten Blumenschmuckes, betrat ich das malerisch gelegene Dörfchen Sandia (2103 m) und bewunderte zum ersten Male die anmutige, subtropische Flora der Ostanden. Hier längere Zeit zu verweilen war von vornherein mein fester Entschluß. Als mir vollends mit- geteilt wurde, daß die weitere Reise nur noch wenige Tage mit Lasttieren fortgesetzt werden könnte, und dann für die Wanderung durch unwegsame Wälder nur soviele Träger zur Verfügung ständen, als zur Beförderung der notwendigsten Kleider und Lebensmittel erforderlich seien, wies ich den Leiter der Expedition darauf hin, daß es unter diesen Umständen für mich nicht möglich sein würde, aus jenen Gegenden wissenschaftliche Sammlungen mit- zubringen, und daß ich in Sandia erfolgreicher tätig sein könnte. Meine An- sicht wurde gebilligt, und die Expedition reiste ohne mich weiter. Zwei Monate hindurch studierte ich nunmehr die Vegetation an den hohen Bergwänden, die rings um Sandia jäh emporragen, und am Talgrunde aufwärts bis an den Rand des Titicacahochlandes; dort erheben sich die schneebedeckten Häupter der Andes von Carabaya, und ihrer Erforschung galt im Monat Mai eine besondere Reise nach dem Dörfchen Poto (4400—4500 m), dessen Bewohner der Gold- 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 19 wäscherei obliegen. Das Haus eines gastfreien Engländers, des Grubendirektors Herrn A. Gibson, war ein behagliches Standquartier in den unwirtlichen, von Schneestürmen gepeitschten Höhen. Gründliche Beobachtung der hochandinen Pflanzenwelt Südperus war dort ermöglicht und auch ein höchst interessanter Ausflug zur Hütte eines italienischen Goldgräbers, der bei 5100 m Meereshöhe auf dem Ananeaberge haust, inmitten einer großartigen Gletscherlandschaft, an einer Stelle, wo der Pflanzenwuchs die obere Grenze erreicht. Dicht unter- halb der Hütte befinden sich die Ruinen einer Häusergruppe, des verlassenen »Dorfes« Ananea, einer der am höchsten gelegenen Ortschaften der Erde. Auf die Rückkehr nach Sandia folgten alsbald die Vorbereitungen zu einer Reise in das Waldgebiet am Inambari. Ich brach am 5. Juni auf, verfolgte zunächst den Sandiafluß talabwärts, dann in nördlicher Richtung einen be- schwerlichen, sumpfigen Pfad durch ein unbewohntes Bergland, dessen Kuppen blumenreiches Hartlaubgehölz ohne Unterbrechung bekleidet, und erreichte schließlich im tiefen Schatten dicht gedrängter Baumkronen den Fluß Inam- bari. Eine vereinsamte Proviantniederlage der Tambopata-Expedition war der Ort, woselbst ich mich niederließ, genannt Chunchusmayo nach einem Bache, der dort in den Inambari mündet, und goo m über dem Meere gelegen. In der Nachbarschaft wohnten zwei bolivianische Kautschuksammler, die Hevea- bäume ausbeuteten, und bei Tagesanbruch hörte ich stets die Schläge der kleinen Handbeile. Außerdem enthielt das Tal nur noch wenige Siedlungen, kleine im Wald versteckte Cocapflanzungen, von ihren Besitzern lediglich zur Erntezeit auf einige Wochen besucht. Nördlich vom Inambarital war der Wald pfadlos, unbekannt. Etwa 5 Wochen dauerte der Aufenthalt in Chunchusmayo. Anhaltende, heftige Regen und beständig angeschwollene Flüsse hinderten jeden größeren Ausflug, und die Flora des Waldes an gefällten Bäumen zu studieren, ließ sich nicht ermöglichen. Für unzureichende Ernährung und andere harte Entbehrungen fand ich somit nur geringe Entschädigung, und daher schied ich gern aus der düsteren Einsamkeit des regentriefenden Waldes und begrüßte erfreut auf sonnigen Höhen die funkelnden Blätter und den wechselvollen Blumenschmuck der Hartlaubgesträuche. Ende Juli in Sandia angelangt, verbrachte ich einige Ruhetage und brach dann zur Rückkehr nach der Küste auf. Ich berührte die mir bekannten Orte Cuyocuyo, Munani, Azangaro, Pucara, hielt mich eine halbe Woche in der Stadt Puno auf, um die Gestade des Titicaca-Sees kennen zu lernen und kam Ende August in Arequipa an. Unter Benutzung der Eisenbahn konnten innerhalb kurzer Zeit botanische Exkursionen in sehr verschiedene Höhenregionen unter- nommen werden, von der Hacienda La Chorunga im Vitortale (1050 m) bis hinauf nach Vincocaya (4377 m). Die Sammlung erhielt in dieser Zeit, inmitten der Trockenperiode, freilich nur geringen Zuwachs, aber die Gliederung der Vegetation nach Höhenregionen ließ sich vortrefflich erkennen. Besonders lehr- reich war es auf dem Vulkan Misti bei der Ersteigung des Gipfels (5800—6000 m) das allmähliche Verschwinden der Vegetation zu verfolgen und unter den letzten Vorposten die sonderbaren harten Polster der Azorella bryoides kennen zu lernen. 2a* 20 Einleitung. Erfreuliche Nachrichten aus dem Küstenland wurden mir in Arequipa zuteil: man sprach von seltener Pracht der Lomas, erzählte, daß ein außergewöhnlich feuchter, nebelreicher Winter jenen Fluren eine Üppigkeit verliehen habe, wie sie seit langer Zeit, angeblich seit zehn Jahren nicht beobachtet worden wäre. Ende September fuhr ich hinunter nach dem Hafenort Mollendo und fand kühle, düstere Nebelluft und saftig-grünende, blumenreiche Gefilde dort, wo ich im Februar kahle, von grellem Sonnenlichte bestrahlte Sandflächen gesehen hatte. Zwei Wochen genügten, um die Lomas bei Mollendo und in dem nahen Tambotale eingehend kennen zu lernen. Dann begab ich mich zur See nach Callao und traf auch dort die Lomavegetation um Lima in herr- licher, ausnahmsweise reicher Entwicklung. Als nächstes Reiseziel wurden die östlichen Andenhänge in der Breite von Lima erwählt. Ich fuhr am 2ı. November mit der Bahn nach La Oroya (3712 m) und ritt hierauf vier Tage hindurch über Tarma, Palca und Huaca- pistana nach La Merced im Chanchamayotal, woselbst ich mich in der Hacienda San Carlos (778 m) niederließ, einer liebenswürdigen Einladung des damaligen Besitzers, Herrn Oscar Heeren in Lima, folgend. Längerer Auf- enthalt zu wissenschaftlicher Arbeit läßt sich in Chanchamayo leichter durch- führen wie in irgend einem anderen Punkte Östperus. Die längst gehegte Absicht, vom tropischen Regenwald am Fuße der atlantischen Andenhänge mehr zu erfahren als im Bereich der Bodenvegetation möglich ist, wurde nunmehr verwirklicht durch Anwerbung einiger Arbeiter, die einen Hektar Urwald niederschlugen. Freilich war es eine höchst beschwerliche Arbeit auf den langen Stämmen der gefällten Baumriesen zu balanzieren und durch die ungeheuren mit Lianen verwebten Kronen zu klettern und zu kriechen, fort- während belästigt von Scharen bissiger, aus den Nestern gescheuchter Ameisen. Im Verhältnis zu der aufgewendeten Zeit und Mühe erschien die Ausbeute schließlich gering: die Mannigfaltigkeit der Formen kann eben innerhalb einer Pflanzengenossenschaft, deren Hauptbestandteile so gewaltige Dimensionen ein- nehmen, nur auf sehr weitem Areal zum Ausdruck gelangen. Ein Ausflug von La Merced nach der nahen Kaffeepflanzung Pampa Camona (1500 m) be- lehrte über die Vegetationsbedingungen auf den niedrigen östlichen Vorbergen der Anden. Im Januar 1903 verlegte ich mein Standquartier für 3 Wochen nach dem einsamen Wirtshaus Huacapistana (1812 m), auf dem Wege von La Merced nach der Küste. Diese Arbeitsperiode gehörte zu den ergiebigsten der ganzen peruanischen Reise. An den steilen Wänden des engen Tales er- streckten sich die Exkursionen allmählich bis zur Höhe von 3500 m. Der klar ausgeprägte Wechsel der Vegetationsbilder und die unerwarteten scharfen Verschiedenheiten zwischen dem Gebirge über Huacapistana und gleich hohen, aber ein wenig westlicher gelegenen Regionen um Tarma förderten in hohem Grade das Verständnis der pflanzengeographischen Gliederung Perus. Der Monat Februar diente zu Forschungen in der Gegend von Palca (2735 m), Tarma (3050 m) und La Oroya (3712 m). Die Reise von La Oroya nach Lima, für gewöhnlich eine bequeme Eisenbahnfahrt, gestaltete sich diesmal etwas 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. >51 schwieriger, weil, wie dies alljährlich vorkommt, Wolkenbrüche den Schienen- strang in der Gegend von San Bartolome (1511 m) zerstört hatten. Um nun die Departementos Ancash und Huanuco aufzusuchen, tat Eile not, galt es doch die für botanische Arbeiten günstige Regenzeit auszunutzen. Nach eintägiger Seefahrt von Callao zu dem kleinen Hafen Supe (etwa 10° 50’ S.) gelangt, unternahm ich am 2ı. März den Aufstieg ins Gebirge und ritt ohne Hindernisse durch das kahle, sandige Küstenland und dann hinauf nach dem winzigen Dorfe Caracha (ca. 1200 m), gefürchtet als Sitz der Verrugaskrank- heit wie alle westlichen Täler Mittelperus in der Höhenlage zwischen 1000 und 250o m. Bei heiter sonnigem Himmel verließ ich Caracha, am Ufer eines seichten klaren Baches langsam dahinreitend. Da plötzlich trübte sich das Wässerchen, schwoll mit erstaunlicher Schnelligkeit zum wilden Gießbach an, entführte in braunen Fluten losgerissene Baumstämme. Es stellte sich heraus, daß weiter oben ein Wolkenbruch niedergegangen und die Brücke, die wir zu überschreiten hatten, zerstört war. Die Wiederherstellung der Brücke abwarten, hätte einen Zeitverlust von mindestens 2 Wochen bedeutet. Ich beschloß da- her, den unzugänglich gewordenen Talabschnitt zu umgehen und erreichte auf beschwerlichem und gefahrvollem Pfad über einen hohen Gebirgskamm das Dorf Ocros (3200 m). Da ich die Vegetation dieser Höhenlage an der Lima- Oroya-Bahn nur auf flüchtiger Wanderung kennen gelernt hatte und Herr Mejia, der Hacendado, dessen Gast ich bereits in Caracha gewesen war, mir sein geräumiges, damals unbewohntes Haus zur Verfügung stellte, blieb ich etwa 2 Wochen in Ocros und durchstreifte das Tal zwischen 2300 und 3700 m. Es folgten nunmehr einige Tage anstrengenden, der hochandinen Flora ge- widmeten Wanderlebens in dem hochgelegenen Gebiet, wo die West-Cordillere sich in ihre beiden Zweige, Cordillera negra und Cordillera blanca teilt. Die erstere wurde auf dem Chonta-Passe (ca. 4700 m) überschritten. Aus seinen engen Felsentoren befreit, erblickte ich plötzlich die Cordillera blanca, jene ungeheure Schneekette, die ganz Ancash durchzieht und mit erhabenen Ge- birgslandschaften schmückt. Der Weg führte nun über ein unwirtliches, von Hirten bewohntes und Pferdedieben behelligtes Hochland, die Pampa de Lampas, und dann an den steilen Hängen einer Talspalte hinab nach dem ansehnlichen Dorfe Chiquian (3300 m). In seiner Vegetation zeigte dieses Tal große Ähnlichkeit mit Ocros, ließ aber doch der östlichen Lage ent- sprechend, die Wirkungen größerer Feuchtigkeit erkennen. Dank der Liebens- würdigkeit des Herrn Isidro Espejo vermochte ich meinen Aufenthalt in Chiquian auf eine Woche auszudehnen. Talaufwärts dem Chiquianflusse fol- gend, gelangte ich. nach der Hacienda Tallenga (3600 m). Man teilte mir mit, daß in der Nähe die merkwürdige Pourretia gigantea vorkomme. Unter der Führung ortskundiger Personen gelang es mir auch, die interessante Riesen- pflanze an ihrem Standort kennen zu lernen. Über einen östlichen Seitenzweig der Cordillera blanca, wo sich in einer Paßhöhe von etwa 4700 m wieder ein- mal das Pflanzenleben an seinen oberen Grenzen beobachten ließ, gelangte ich aus einem pacifischen in ein atlantisches Flußtal, zum Puccha, einem Neben- BR) Einleitung. flusse des Maraion. Üppiges Gebüsch, ein wenig an ostandine Vegetation erinnernd, besetzte den Boden des schluchtartigen, oberen Talabschnittes und enthielt die ältesten und schönsten Kisuarbäume (Azdaleia incana), die ich in Peru angetroffen habe. Nach Besichtigung der berühmten vorincaischen Ruinen in Chavin de Huantar (3100 m) stieg ich von Pichiu aus an den Östhängen der Cordillera blanca durch ausgedehnte Zolylepis-Haine empor zu einer Paßhöhe von 4500 m, kam an den See Querococha (4000 m) und betrat schließlich die Stadt Recuay (3300 m) im Tale des Flusses Santa. Herr Icaza-Chavez, der mich beher- bergte, half mir zu einem interessanten 3 tägigen Ausflug nach der Cordillera negra, in die Gegend von Aija, wo ich abermals die Pourretia gisantca suchte und fand. Von Recuay aus wurde dann auf der bequemen breiten Straße, die das dicht bewohnte Santatal durchzieht, Huaraz, die Hauptstadt des Departamento Ancash erreicht. Diente auch der Aufenthalt in Huaraz hauptsächlich dazu, das gesammelte Herbarmaterial für den Versand nach der Küste herzurichten und Bekanntschaften mit gebildeten und einflußreichen Peruanern anzuknüpfen, so fand sich doch Zeit, die Cordillera blanca auch in dieser Gegend aufzu- suchen und über der Hacienda Collon eine botanische Exkursion an den Rand des Gletschereises, bis zur Höhe von 4700 m zu unternehmen. Mitte Mai wurde das Standquartier von Huaraz in eine tiefer gelegene Gegend des Santa- tales verlegt, nach der ı'/, Tagereisen entfernten Stadt Caraz (2237 m). In- folge der vorgerückten Jahreszeit und eines ziemlich regenarmen Sommers lieferte die Vegetation in der nächsten Umgebung der Stadt nur kärgliche Ausbeute; immerhin aber ließ sich der pflanzengeographische Charakter des Gebietes noch hinreichend deutlich feststellen. Die Vegetationsverhältnisse der pacifischen Andenhänge, zuletzt in Ocros untersucht, schienen nunmehr, 2 Monate später und ı'/, Breitengrade weiter nördlich, eine erneute Prüfung zu verdienen. Dieser Aufgabe entsprach eine etwa ıotägige Reise in west- licher Richtung. An der steilen Wand der Cordillera negra über Caraz führte der Weg hinauf zu einem Passe von annähernd 4200 m Seehöhe und dann hinab zur Hacienda Cajabamba (3600—3700 m), dem Direktorialgebäude der Silbergrube Colquepocro, damals von Herrn J. Brysson verwaltet. Eine Reihe ergiebiger Exkursionen, abwärts durch Pampa-Romas bis zur Höhenlinie von 1900 m, aufwärts zu einem 4500 m hohen Gipfel der Cordillera negra, kamen in verhältnismäßig kurzer Zeit zur Ausführung. Von den tieferen Lagen abgesehen, befand sich die Pflanzendecke nach reichlichem Regenfall in einem sehr günstigen Entwicklungszustand. Nach Caraz zurückgekehrt, hielt ich es für notwendig, die Cordillera blanca auch in ihrem nördlichen Teile zu untersuchen. Die über Caraz gelegene Hacienda Paron (ca. 3200 m) diente zur Unterkunft bei einem Ausfluge, der bis zu einer Höhe von ungefähr 3800 m reichte. Zwischen 3200 und 3700 m wurde auf dem Boden einer engen Bach- schlucht üppiges Gehölz durchwandert, dessen Charakter zwischen westandiner und ostandiner Vegetation zu vermitteln schien. ı5 km südlich von Caraz wurde dann aus dem Städtchen Yungay (2400—2500 m) ein Aufstieg an der Cordillera blanca unternommen, an den Hängen des gewaltigen Huascaran, der DO ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 3 vielen als höchster Berg Perus gilt und dessen weit hinabhängender Eismantel durch einen kurzen Spaziergang erreichbar erscheint, obwohl in Wirklichkeit die Gletscher etwa 2000 m über der Stadt enden. Durch eine gehölzreiche Bachschlucht dehnte sich die Besteigung aus bis an den Rand des Gletscher- eises (4600 m). Die trockene Jahreszeit war inzwischen im westlichen Teil der Anden zur Herrschaft gelangt und hatte die Bestandteile der Pflanzendecke größtenteils unkenntlich gemacht. Es empfahl sich nunmehr, weit nach Osten zu wandern und jene beständig: feuchten Gebiete aufzusuchen, wo nur geringe Unterschiede der Jahreszeiten zum Ausdruck gelangen. Der unwegsame und schwach bevölkerte Osten Perus ist mit Ausnahme weniger Punkte schwer zu bereisen. Um so willkommener war mir die Einladung des Herrn J. M.Loli in Huaraz, eine Cocainfabrik, deren Teilhaber er war, als Wohnsitz zu benutzen; die Fabrik lag im Tale des Rio de Monzon (Dep. Huanuco), eines kurzen linken Zuflusses des Huallaga.. Am 2. Juli brach ich von Huaraz auf nach dem Dorfe Olleros an den Westhängen der Cordillera blanca. Nach Überschreitung dieser Kette im Passe Yanashallash (4500 —4600 m) senkte sich der Wege steil hinab nach dem früher bereits be- suchten Chavin de Huantar (3100 m) und folgte dann in einem heißen und trocknen Tale dem Laufe des Flusses Puccha bis zur Hacienda Huariamasga (2400—2500 m). Nunmehr begann der Übergang aus dem Tale des Puccha in das Tal des Maraüon und erforderte einen Aufstieg zur Meereshöhe von 4200—4300 m auf einem östlichen Seitenzweig der Cordillera blanca. In Chu- quibamba verband bei 2600— 2700 m eine Brücke die Ufer des in steile Berg- wände eingezwängten Maraüon. An der östlichen Talwand stieg der Weg über Chavin de Pariarca (3200—3300 m) bis 3900 m, führte sodann abwärts nach Tantamayo (etwa 3400 m) und wieder hinauf zu etwa 4000 m, woselbst die Zentralcordillere nach Osten abzufallen begann. Schon um 3700 m vollzieht sich ein ausgeprägter Wechsel des Vegetationsbildes, erscheint eine artenreiche, dem Westen fremde Flora, in der hartlaubige Sträucher eine hervorragende Rolle spielen: man betritt die als »Ceja de la Montaüa« bekannte Region. Mißlich ist es für den Botaniker, daß allenthalben in Ostperu ein längerer Aufenthalt in jener schönen Region auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Die Ceja de la Montana ist fast unbewohnt und bietet, da allermeist dicht gedrängte Sträucher den Boden bekleiden, nur spärliche Nahrung für die Reit- und Last- tiere; an vielen Stellen ist kein anderes Futter aufzutreiben als das Laub von Chusquea-Arten, und dieses muß von den Maultiertreibern mühsam aus ver- worrenem Dickicht zusammengesucht werden, wo nur das Buschmesser Eintritt verschafft. Solche Gegenden möglichst rasch zu durchziehen, wurde somit eine wohlbegründete Reisegewohnheit der Peruaner. Der Zufall begünstigte meine Sonderinteressen während der Nacht, die ich am oberen Rand der Ceja in einer Hirtenhütte verbrachte: alle meine Maultiere waren entflohen in der Richtung nach dem Dorfe Tantamayo, wo sie am vorhergehenden Abend an saftiger Luzerne sich gelabt hatten. Ähnliches kommt übrigens bei peruani- 24 Einleitung. schen Reisen häufig vor, wenn man ein Gebiet betritt, wo die Futterverhält- nisse sich plötzlich verschlechtern. Es gelang mir, meine Maultiertreiber da- von zu überzeugen, daß das Einfangen der Tiere zu viel Zeit erfordern würde, um noch am gleichen Tage weiterzureisen, und so kam eine sehr ergiebige Exkursion in das Hartlaubgehölz zustande. Tags darauf, während eines steilen Abstiegs von 3500 zu 1400 m, konnte bis 3200 m gesammelt werden, dann tat Eile not, um vor Einbruch der Dunkelheit das einsame Gehöft Cärash zu erreichen. Als Vorwand für die Einschaltung eines Ruhetages diente mir dies- mal die Ermüdung der Tiere durch den langen und steilen Abstieg. Durch ein Übergangsgebiet zwischen der tropischen Region und der Ceja de la Mon- tana wanderte ich, ohne mich unterwegs aufzuhalten, 1000 m aufwärts und arbeitete dann mit Muße in der interessanten Höhenlage zwischen 2400 und 2900 m. Am 14. Juli endete die lange Reise im Monzontale bei der goo m hoch gelegenen Cocainfabrik der Herren Loli und Nesanovich. Von diesem bequemen Standquartier aus konnten die verschiedensten Formationen des Tales, die Grassteppe, die ihr beigesellten Gesträuche und der tropische Regenwald eingehend studiert werden. Im August wurde nochmals Carash aufgesucht, um die früher flüchtig durcheilte Höhenlage zwischen 1400 und 2400 m ge- nauer kennen zu lernen. Eine Tagereise unterhalb der Cocainfabrik, dort wo (600—700 m über dem Meere) der Monzonfluß aus dem engen Tale in weites Hügelland hinaustritt, wo die Grassteppen verschwunden sind und tropischer Waldwuchs die Allein- herrschaft besitzt, waren große Mengen eines Kautschukbaumes entdeckt worden. Man wünschte diese wertvollen Pflanzen auszunützen und beschloß eine Ex- pedition zu entsenden, an der ich teilnehmen sollte. Da man mir die Be- förderung meiner wissenschaftlichen Ausrüstung zusagte, ging ich gern auf den Vorschlag ein. Ich habe es nicht bereut; denn zu den schönsten Erinnerungen aus meinen peruanischen Reisejahren gehören jene 4 Wochen ungebundenen Lagerlebens, fernab von menschlichen Siedlungen, in luftiger Waldhütte, die vor meinen Augen entstand, inmitten einer bisher unge- störten Tier- und Pflanzenwelt, zu günstiger, regenarmer Jahreszeit. Hier konnte ich mich erneut mit der Hylaea-Vegetation beschäftigen. Die Kaut- schukbäume erwiesen sich als Art der Gattung Sapzım. Ihre Anzapfung und das Räuchern wurden mit Erfolg nach demselben Verfahren versucht, das bei Hevea üblich ist. Mit dem Eintritt in das flache Hügelland der Hylaea durfte die Durch- querung der Anden innerhalb der Departamentos Ancash und Huanuco ihren Abschluß erhalten, wenngleich eine niedrige Kette jenseits des Huallaga, die bewaldete Cordillera Oriental, unberücksichtigt blieb. Am 19. Oktober ver- ließ ich das Monzontal, um auf dem früher benutzten Wege so rasch als möglich nach Huaraz zurückzukehren. Von Huaraz begab ich mich nach dem Hafen Casma. Ein kleiner Umweg über das Dorf Cajamarquilla (3250 m) galt der Pourretia gigantea, deren Blüten ich bisher nicht kannte und nunmehr Mitte November, also im Anfang der Regenzeit, antraf. Die Vegetation der 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 180) 5 westlichen Andenhänge befand sich größtenteils noch vollständig im Ruhe- zustand. Dafür an der Küste das Grün der Lomas vorzufinden, blieb leider eine unerfüllte Hoffnung. Es erübrigte sich somit, in Casma zu verweilen, und so bald als möglich erfolgte die Fahrt nach Lima. 2"/, Monate später suchte ich die Cordillere über Lima auf, um ein längst geplantes spezielles Studium der hochandinen Pflanzenwelt in Angriff zu nehmen. Unweit der Bahnstation Yauli, im Beamtenwohnhaus der Silbergrube Alpamina (4500 m) kamen während der Zeit vom 8. Februar bis 30. März 1904 zahlreiche anatomische Untersuchungen und meteorologische Beobachtungen zustande. Im April ging ich von Callao nach dem Hafen Salaverry in See, um ein neues, weites Arbeitsfeld, den Norden Perus, zu betreten. Da in Lima die Pest ausgebrochen war, wurde die Landung des Schiffes in Salaverry nicht gestattet. Wir fuhren weiter nach dem nahen Pacasmayo, wo man vor kurzem die Pest kennen gelernt und die Furcht vor der Krankheit sich etwas abgewöhnt hatte, so daß der Dampfer Annahme fand. Um nun die berühmten Ruinen bei Tru- jillo und die vortrefflichen Zuckerrohrpflanzungen des Chicamatales zu sehen, versuchte ich auf dem Landwege in das Hinterland des Hafens Salaverry zu gelangen. Nach zehnstündigem Ritt durch eine völlig vegetationslose und un- bewohnte Sandwüste erreichte ich das Dorf Paijan. Tags darauf aber zwang man mich zurückzukehren, denn es war bekannt geworden, daß ich zu den Passagieren des zurückgewiesenen Dampfers gehörte. Nach diesen Erfahrungen empfahl es sich möglichst rasch die Küste zu verlassen. Am 22. April wurde die Reise nach dem Gebirge (in der Richtung Cajamarca) angetreten und zu- nächst eine kurze Strecke mit der Eisenbahn zurückgelegt, die früher bis in die Nähe von Cajamarca gereicht hat, dann aber durch Hochwasser gewaltige Zerstörungen erlitt. Zwischen Ventanillas (250 m), der damaligen Endstation, und San Pablo rückten wir sehr langsam vor, so daß es an Zeit zum Beobachten und Sammeln nicht mangelte. Die Vegetation bot zunächst zwar ein ähnliches Bild wie in den unteren Lagen der westlichen Andenhänge Zentralperus, enthielt jedoch andererseits mehrere auffällige, vorher nicht beo- bachtete Formen. Dann stellte sich bald heraus, daß die xerophilen Pflanzen- vereine viel weniger weit nach oben reichen als in Zentralperu. Schließlich erschienen in San Pablo (2400 m), also etwa ebenso hoch gelegen wie das von Wüstenpflanzen umgebene Matucana an der Lima-Oroya-Bahn, sogar einige Typen, welche an die Flora der nebelreichen östlichen Andenhänge erinnerten. Diese überraschenden Tatsachen veranlaßten einen rotägigen Aufenthalt im Dorfe San Pablo. Die Fortsetzung der Reise vollzog sich nun nicht mehr auf dem Wege nach Cajamarca, sondern richtete sich gegen Hualgayoc. Inner- halb eines Tages ließ sich ohne Eile das Dorf San Miguel (2600 m) erreichen. Hier traten die in San Pablo bemerkten Eigentümlichkeiten der Vegetation noch schärfer hervor. Nachdem ich ı0 Tage der Umgebung von San Miguel (abwärts bis 2000 m, aufwärts bis 3000 m) gewidmet hatte, ritt ich über ein- same Grassteppen, im Paß Coymolache (ca. 4000 m) den höchsten Punkt ersteigend, nach dem Städtchen Hualgayoc (3700 m), und dann /1ı. Mai) hinab 26 Einleitung. nach der Hacienda La Tahona (3200 m), einer Silberschmelze, die Herr H. Noetzli leitete. Am 20. Mai wendete ich mich wieder westwärts nach dem Quellgebiet des Flusses Chancay und der Montaha de Santa Rosa. In Peru bedeutet das Wort Montana nicht »Gebirge« wie in Spanien, sondern »Wald«. Tatsächlich erwies sich die Montana de Santa Rosa (2900—3200 m) als ein ausgedehntes Gebiet üppigen Buschwaldes, der ein Übergreifen ostandiner Vege- tation auf die westlichen Andenhänge darstellte. Ich verfolgte dann den Fluß Chancay bis Ninabamba, stieg an der linken Seite hinauf nach Santa Cruz und erreichte von dort abermals die Talsohle, nunmehr in einer sehr trockenen von Wüstenpflanzen bewohnten Region, woselbst der Fluß überschritten wurde. An der rechten Talwand führte der Weg allmählich empor zu den Hütten von Huarimarca, gewann über diesen die Höhe von 2900—3000 m und senkte sich hierauf nach Huambos. Die Region zwischen 2500 und 3000 m besetzten Hartlaubgehölze ostandinen Charakters, deren interessante Flora Anlaß gab, in Huambos auf kurze Zeit die Reise zu unterbrechen. Über die einsame Hacienda Montän (2641 m) und die Stadt Chota (2382 m) erfolgte die Rückkehr nach der Tahona. Das nächste Ziel war Cajamarca (2814 m), von der Tahona zwei Tagereisen entfernt und durch unwirtliche grasbedeckte Bergrücken getrennt. Ein kleiner Umweg diente zum Besuch einer Felswand, wo bei 4000 m Meeres- höhe zusammen mit andern interessanten Pflanzen die seltene, als Heilmittel geschätzte »huamanripa«" (Laccopetalum giganteum) wächst. Der westliche Teil der nordperuanischen Anden war nunmehr so eingehend untersucht, als die verfügbare Zeit erlaubte, und es kam daraufan, die feuchten Gebiete des Ostens baldmöglichst zu erreichen. Zunächst war die Stadt Chachapoyas als Aufenthaltsort in Aussicht genommen. Ich verließ am 18. Juni das gastliche Haus des Herrn F. Leon in Cajamarca und gelangte über ausgedehnte hochgelegene Grassteppen, in denen unerwartet viele Pflanzen noch in Blüte standen, nach Celendin. Von Celendin wurde nach kurzem Anstieg ein Kamm passiert, woselbst man am Boden einer ungeheuren Talschlucht die schimmernden Windungen des Maraon erblickt. In kurzer Zeit führte ein steiler Pfad an der einen Talwand um 2350 m in die Tiefe, an der entgegengesetzten um 2700 m aufwärts. Die verschiedenen Vegetationsregionen von den immergrünen Grasfluren und Hartlaubgebüschen durch die regengrünen Steppen und Gehölze bis hinunter zur Kakteenwüste des Talbodens sondern sich so deutlich, daß ihre Grenzen auch ein ungeübtes Auge wahrnimmt. Jenseits der östlichen Tal- wand des Maranon wurde das Quellgebiet des Utcubamba betreten. Seinem Laufe folgend — zunächst durch die üppigen Buschwälder von Leimebamba, dann durch trockeneres und dürftiger bewachsenes Land — erreichte ich Chacha- poyas (30. Juni) und fand freundliche Aufnahme bei Herrn Moises Ampuero. Die Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung der Stadt lieferten bei der vorgeschrittenen Trockenzeit und wohl auch infolge ungeeigneter Auswahl nur mittelmäßige Ergebnisse. ı Nicht zu verwechseln mit der >huamanripa« Zentralperus, einer Senecio-Art. ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 27 Die Reise nach dem Osten nahm daher bald ihren Fortgang, und am 25. Juli fand der Aufbruch nach Moyobamba statt. Ein zufällig gebotener Ruhetag im Tambo Ventillas, nahe dem Ostrande dez Zentralcordillere, brachte willkommene Muße zur Untersuchung der reichen Flora jener Gegend. Nachdem die Zentralcordillere auf dem Passe Piscohuaüuna (3500 m) überschritten war, machte ich die erste Bekanntschaft mit den berüchtigten Wegen Nordostperus, deren sumpfigem Erdreich auch die Trockenzeit keine Festigkeit verleiht. Zu Fuß unter großen Anstrengungen die Moräste durchwatend, bewunderte ich die außerordentliche Geschicklichkeit und Ausdauer der Maultiere, welche mit Lasten auf dem Rücken derartige Schwierigkeiten bewältigten. Schon um 3000 m begann die Formation des Buschwaldes, und während des Abstieges sah ich die Höhe der Holzgewächse rasch zunehmen, so daß nur ein kleiner Teil der Flora, niedriges Unterholz und die wenigen Bodenkräuter, sich sam- meln ließen. Am 3. August gelangte ich nach Moyobamba. Ähnlich wie im Monzontale zeigte sich um Moyobamba die Pflanzendecke aus sehr verschiedenartigen Formationen zusammengesetzt. Tropischer Regen- wald, halbxerophile Gebüsche, Grassteppen, Hartlaubgehölze auf den Berges- höhen, Sumpfvegetation in den flachen Niederungen — alles dies war ohne Schwierigkeiten zugänglich. Leider konnte ich nur 2 Monate dem Studium dieser hochinteressanten Gegend widmen. Längst hegte ich den Wunsch, den Amazonenstrom und die eigentliche Hylaea zu sehen. Allerdings konnte es sich hierbei nur um einen flüchtigen Besuch handeln; denn auf Sammeln und sonstige eingehende Beschäftigung mit der Vegetation mußte von vornherein verzichtet werden zu gunsten meines eigent- lichen Arbeitsgebietes der peruanischen Anden. Von Moyobamba aus läßt sich ein schiffbarer Fluß Amazoniens in etwa 5 Tagemärschen auf einem sehr be- schwerlichen, aber dennoch viel begangenen Fußpfad erreichen, den ich benutzte. Ich fuhr sodann in Canoa durch den Cachiyacu und Paranapura nach Yuri- maguas am Huallaga und schließlich mit Dampfer in den Amazonas bis Iquitos. Das deutsche Haus Wesche & Co. gewährte mir Unterkunft. Die Rückkehr von Yurimaguas nach Moyobamba erfolgte zu Fuß, auf dem Umwege über Tarapoto. Im Dezember begab ich mich wiederum nach Chachapoyas und im Januar 1905 setzte ich die Reise nach der Küste fort, aber nicht auf dem früher benutzten Wege: der Maranon wurde über Colcamar und Pisuquia erreicht und bei Tupen überschritten. Die Hacienda Rambran und das Städtchen Bamba- marca berührend, kam ich abermals zur Silberschmelze La Tahona. Nach einigen Ruhetagen führte mein Weg über die einsamen Grassteppen von Quil- cate in das Tal von Taolis, dessen Buschwälder an die Montana de Santa . Rosa erinnern, aber weniger üppig und durch Holzfällen arg verstümmelt sind, dann nach Agua blanca und hinab zur Küstenstadt Chepen, die eine Eisen- bahn mit dem Hafen Pacasmayo verbindet. In den trockenen, tief gelegenen Regionen des Marafiontales und der westlichen Andenhänge, hatte sich diesmal die Vegetation im Beginn der Entwicklung gezeigt, so daß die früheren Beo- bachtungen sehr wertvolle Ergänzungen erhielten. 28 Einleitung. In Lima angelangt, traf ich alsbald Vorbereitungen zur Fortsetzung der vor- jährigen speziellen Studien über die hochandine Vegetation. Auf der Cordillere, die von der Lima-Oroya-Bahn überschritten wird, weilte ich vom ıı. März bis 6. April im Beamtenwohnhaus (4700 m) der Silbergrube La Tapada, beschäftigt mit anatomischen Untersuchungen und meteorologischen Messungen. Nunmehr war die Zeit, welche ich in Peru verbringen konnte, nahezu er- schöpft. Ich beschloß, in beschleunigter Reise nochmals den Süden aufzusuchen, vor allem Cuzco, die alte Hauptstadt des Incareiches. Es wiederholte sich die Fahrt über Mollendo und Arequipa nach dem Titicacahochland. Hierauf wurde die nordwärts führende Bahnlinie benutzt bis zu ihrem damaligen Endpunkt Sicuani und schließlich der Postwagen bis Cuzco. Ich begab mich im Juni für ı0 Tage nach Yucay (ca. 2900 m) im Urubambatale und wohnte in der Hacienda der Frau Angela Tejada, deren Gast ich bereits in Cuzco gewesen war. Dann wandte ich mich nach der tropischen Region. Nachdem die Schneekette, welche der Urubamba durchbricht, im Passe Panticalla überschritten war, wurde das Tal jenes Flusses aufs neue betreten in der Gegend von Sta. Anna. Die Hacienda Idma (1350 m), über Sta. Anna in einem Seitentale gelegen, benutzte ich für 2 Wochen als Arbeitsstätte, einer Einladung des Besitzers, Herrn Aranibar folgend. Anfang Juli fand die Rückkehr nach Yucay statt und zwar nicht auf dem früher verfolgten Wege, sondern längs des Flusses Urubamba. Die gesamte Reise durch das Departamento del Cuzco fiel in eine ungünstige Jahreszeit, denn abgesehen von den höheren Gebirgsregionen und den feuchteren mit immergrünem Gehölz ausgekleideten Talabschnitten befand sich die Vegetation im Ruhezustand der Trockenperiode; hierbei war es aber für mich von Wert, feststellen zu können, daß im Urubambatal um Santa Anna die Pflanzendecke durch ihre eigenartige Zusammensetzung und durch scharf ausgeprägte Periodicität sehr erheblich abwich von allen Gegenden Ost- perus, die ich bisher besucht hatte. Auf dem bekannten Wege über das Titicacahochland, Arequipa und Mollendo wieder in Lima angelangt, begab ich mich zum zweiten Male nach der Silber- grube La Tapada und widmete mich in der Zeit vom 23.—29. August der hochandinen Vegetation, deren Verhalten während der Trockenzeit mir noch nicht genügend bekannt war. Nahezu 4 Jahre waren nunmehr vergangen, seit dem Beginn meiner Wan- derungen in den peruanischen Anden. Die reiche Belehrung, welche mir auf Schritt und Tritt zu teil geworden war, hatte Anstrengungen und Entbehrungen stets rasch in Vergessenheit gebracht; bei der Fülle des Arbeitsstoffes hatte manche dankbare Aufgabe unberücksichtigt bleiben müssen. So sah ich mit Bedauern den Zeitpunkt der Heimkehr herannahen. Im September 1905 trat ich die Rückreise nach Deutschland an, erfüllt von den angenehmsten Erinne- rungen an die Naturschönheiten Perus und an sein liebenswürdiges, gastfreies Volk. Meine peruanische Sammlung umfaßt 5200 Nummern und ist vollständig vertreten im Botanischen Museum zu Berlin, ferner teilweise im Botanischen 2. Kapitel. Literaturverzeichnis. 29 Museum zu Breslau, bei der Faculdad de ciencias in Lima und im Herbar De Candolle in. Genf. Die Bearbeitung ist gegenwärtig zum größeren Teil durchgeführt. Die Be- schreibungen der Neuheiten findet man hauptsächlich in Bulletin de l’herbier Boissier Bd. 4 (1904) und Bd. 5 (1905), in Fedde, Repertorium, Bd. ı (1905), 2 (1906), 3 (1906) und in ENGLERs Botan. Jahrbüchern Bd. 37 (1905/06), Bd. 40 (1908), Bd. 42 (1908). Ia. [977 au 2. Kapitel. Literaturverzeichnis, . Annals of the Astron. Observ. Harvard College Vol. XXXIX, Part I Peruvian Meteorology 1ı888— 1890 u. Part II Peruv. Meteor. 1892—1895. Cambridge 1899 und 1906. ANONYMUS: Über die Einführung des Chinarindenbaumes auf Java durch HasskArL. — Flora, Jahrg. 40, p. 194-202. Regensburg 1837. . Bapus, S.: Anastasis Cortieis Peruviani seu Chinae defensio contra Chistetam et Plempiam. Genua 1663. . Batr, J.: Contributions to the Flora of the Peruvian Andes, with Remarks on the History and Origin of the Andean Flora. — Jourmal of the Linnean Society. Botany, Vol. XXH, p- I—64. 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Plantae novae andinae imprimis Weberbauerianae II. Edidit IGn. URBAN. — ENGLERS .. JE. LOE U. DAMMER: Cycadaceae andinae. R. PILGER: Grämineae andinae IN. C. B. CLARKE: Cyperaceae andinae. W. RUHLAND: Eriocaulaceae andinae. F. KrÄnzLin: Orchidaceae andinae, imprimis peruvianae Weberbauerianae K. KrAUSE: Urticaceae andinae. L. Dies: Saxifragaceae: Escallonia nova andina II. Th. LoE R. PILGE W. ©. FockE: Species andinae generis Geum. SENER: Brunelliaceae andinae. ‚R! Rosaceae andinae. E. UrpricH: Leguminosae andinae III. Mit ı Figur. R. KNUTH: Geraniaceae andinae. : Burseraceae andinae. TH. LOESENER: Anacardiaceae andinae. TH. LOESENER:! Celastraceae andinae. . H. Harms et Tu. LOESENER: Staphyleaceae andinae. A. W. Hırı: Nototriche (Malvaceae). W. BECKER: Violae andinae. . E. GıLG: Malesherbiaceae andinae. DIE K. Krause: Oenotheraceae andinae I. : Myrtaceae andinae. L. Dies: Sapotacea nova peruviana. R. SCHLECHTER, Asclepiadaceae novae andinae. Mit 4 Figuren. K. Krause: Borraginaceae andinae. J. DAMMER: Solanaceae andinae. 3. Linpau: Acanthaceae andinae. R. PILGER: Plantaginaceae andinae. nische Jahrbücher Bd. 40, p. 225—395. Leipzig 1908. Mit ı Figur im Text. Ir II. 12. 13. P. HenninGs: Aliquot Fungi peruviani novi. F. KrÄNZLIN: Amaryllidaceae andinae. F. KrÄnzLın: Iridaceae andinae. €. DE CANDOLLE: Piperaceae andinae. R. MUSCHLER: Cruciferae andinae. L. Diers: Alchemilla nova andina. K. KRAUSE: Linaceae andinae. P. BECKMANN: Vochysiaceae novae austro-americanae. F. NıEDEnzuU: Malpighiacea nova andina. H. WOLFF: Umbelliferae austro-americanae. F. KrÄnzLIN: Loganiaceae austro-americanae. K. KrAUSE: Rubiaceae andinae. Mit ı Figur. G. HIERONYMUS: Compositae andinae. tı1. Plantae novae andinae imprimis Weberbauerianae IV. Edidit IGN. URBAN. — ENGLERS nische Jahrbücher Bd. 42, p. 49—177. Leipzig 1908. Te 2. 3° 4. G. Linpav: Lichenes peruviani, adjeetis nonnullis Columbianis. R. PILGER: Gramineae andinae IV. A. 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Reich verzweigt, von langen und tiefen Flußtälern gefurcht und durchbrochen, zeigt das perua- nische Gebirge allenthalben eine Mannigfaltigkeit der Naturerscheinungen, wie sie in den Nachbarländern höchstens die Gebirgsränder darbieten. Hoch- ebenen sind zwar keineswegs selten, aber sie erscheinen alle klein gegenüber den ungeheuren Flächen des eintönigen Rückens, welchen die nordchilenisch- bolivianischen Anden zwischen ihren Randketten bilden. An Vulkanen ist Peru weit ärmer als die nördlich und südlich angrenzenden Länder, und seine wenigen Vulkane beschränken sich überdies auf ein kleines Gebiet im Südwesten. Für eine gleichzeitig übersichtliche und ausführliche geographische Dar- stellung ist der verwickelte Bau der peruanischen Anden noch nicht genügend erforscht. Indessen ist man doch schon seit langer Zeit dazu gelangt, die wichtigsten Glieder dieses Gebirgssystems zu unterscheiden, und die diesbezüg- lichen Ansichten älterer Forscher wie Paz SOLDAN und RAIMONDI werden im wesentlichen noch beibehalten. Zwei Hauptketten oder -Cordilleren lassen sich durch ganz Peru verfolgen, eine östliche (in der nördlichen Hälfte des Landes als Zentral- cordillere bezeichnet) und eine westliche; sie werden begleitet einerseits von der niedrigen Küstencordillere, die durch ihr hohes Alter sich vom an- grenzenden Gebirge unterscheidet und vielfach unterbrochen, in gesonderte Stücke aufgelöst ist, andererseits, in der nördlichen Hälfte, von einem langen, ebenfalls niedrigen östlichen Zweig. Neuerdings hat SIEVERS (Süd- und Mittelamerika. Leipzig und Wien. Bibl. Inst. 1903) zwei Abschnitte der peruanischen Anden unterschieden, einen ı. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 39 südlichen, die Ucayali-Anden, und einen nördlichen, die Maranon- Anden" und als Grenze die Gegend der Stadt Cerro de Pasco bezeichnet. Dieser wichtige Punkt war schon wiederholt von den Geographen beachtet worden. Betrachten wir, der Einteilung SIEVERS" folgend, zunächst die Ucayali- Anden, unter Mitberücksichtigung des Gebietes, welches den Übergang zu Bolivia vermittelt. ı. Der nördliche Teil des Titicaca-Hochlandes, der politisch zu Peru gehört, reicht in ähnlicher Eintönigkeit wie der südliche bolivianische von der östlichen bis zur westlichen Randkette, ist aber wasserreicher. Wohl nirgends senkt sich seine Oberfläche unter 3800 m. Die Formen derselben sind frei von großen Höhenkontrasten und erscheinen bald eben, bald wellig, bald hügelig. Seen und Teiche der verschiedensten Größe trifft man in großer Zahl. Ihre Ränder werden häufig von Sümpfen eingenommen, ebenso auch die Ufer der Flüsse, deren Gefälle streckenweise sehr gering ist. 2. Die Ostcordillere und die Gebiete der Flüsse Urubamba und Apurimac. SIEVERS zieht es im Anschluß an HETTNER vor, anstatt von einer »Ostcordillere« von »östlichen Randketten« zu sprechen, weil ein ge- schlossenes, einheitliches Randgebirge nicht deutlich nachgewiesen werden kann, und dafür mehr oder weniger gesonderte Bergzüge, welche gleich Kulissen nebeneinanderliegen, sich vom Grundstock der Anden abzweigen. Die Höhe dieser Züge vermindert sich mit zunehmender Entfernung von der Ansatzstelle an das Hauptgebirge. Trotz dieser Zersplitterung macht aber doch eine andere Erscheinung den eigentlichen Ostrand der Ucayali-Anden in augenfälliger Weise kenntlich: es ist die lange Reihe oder Zone gewaltiger Schneegipfel, die von den Peruanern Cordillera de los Andes genannt wird. Sie stellt überdies, wie später gezeigt werden soll, eine Florenscheide ersten Ranges dar. Im Süden zieht diese Reihe, als »Andes de Carabaya« das Titicacahochland säumend, un- gefähr ostwestlich bis zum Quellgebiet des Urubamba, an dessen rechter Seite sie dann nach Nordwesten verläuft; im Norden der Stadt Cuzco wendet sie sich nach Westen, und in diesem Stück bilden der Urubamba und danach der Apurimac tiefe, schluchtenartige Durchbruchtäler; an der linken Seite des Apurimac richtet sie sich wieder nach Nordwesten und nähert sich allmählich der Westcordillere, mit der sie schließlich bei Cerro de Pasco zusammentrifft. Außerhalb dieser Reihe und innerhalb derselben bis zur Westcordillere fehlen Schneegipfel, abgesehen von kurzen seitlichen Ausläufern und von dem später nochmals zu erwähnenden Gebirgszug, welcher am Nordwestrand des Titicacahochlandes eine Verbindung zwischen den beiderseitigen Randketten herstellt. Die Andes de Carabaya bilden eine Wasserscheide zwischen dem abflußlosen Hochland des Titicacasees und dem Gebiet des Amazonenstromes. Zahlreiche ! SIEVERS gebraucht die Ausdrücke Ucayali-Cordilleren und Maraüon-Cordilleren. Ich ziehe das Wort Anden vor, welches eine allgemeinere Bedeutung erlangt hat. 40 Erster Teil. schroffe und wasserreiche Täler führen von dieser verschneiten Kette in nörd- licher bis nordwestlicher Richtung hinab zum Inambari, einem Nebenflusse des Madre de Dios. Ich benutzte einen Weg, welcher das Dorf Sandia, Regierungssitz der gleichnamigen Provinz, berührt. Am Rande eines Plateaus von 4200 m Meereshöhe, aus dem die Schneekette emporsteigt, öffnet ein schneefreier Paß den Zugang zu einem steilen Pfad, auf dem man innerhalb eines Tages über das Dorf Cuyocuyo (3443 m) das Dorf Sandia (2103 m) er- reicht. Man folgt hierbei dem Laufe des Rio de Sandia, der an den nörd- lichen Abhängen der Cordillere entspringt und als einer der Quellflüsse des Inambari zu betrachten ist. Dieses an reizvollen Landschaftsbildern reiche Tal wird von gewaltig hohen und steilen Wänden, die oft senkrechte, ungeheure Felsenmauern darstellen, eingeschlossen und ist sehr eng, so daß sich für eine Besiedlung nur wenig Raum bietet. Außer den beiden kleinen Dörfern Cuyo- cuyo und Sandia findet man nur vereinzelte Hütten. Eine Tagereise unterhalb des letzteren tritt der Rio de Sandia, nachdem sein Bett sich bis auf 1500 m Meereshöhe gesenkt hat, aus seiner nördlichen in eine nordöstliche Richtung über und erreicht so den Oberlauf des Inambari (hier Huarihuari genannt). Wandert man von jener Biegung des Sandiaflusses nach Norden, so gelangt man ebenfalls zum Inambari und zwar zu einem nach Südwesten gerichteten Abschnitte seines vielgewundenen Laufes. Der Weg führt etwa 3 Tage lang durch ein welliges, unbewohntes Bergland. Er wird zwar von Maultieren mit leichten Lasten begangen, ist aber sehr beschwerlich durch das beständig sumpfige Erdreich und den fortwährenden Wechsel zwischen Aufstieg zu den Kuppen und Abstieg nach den Tälern. Die erste Bergkuppe, welche man er- steigt, der Ramospata, ist 2600 m hoch; je weiter man dann nach Norden kommt, desto niedriger sieht man die Berge werden. Da ich über dieses Ge- biet öfters zu reden habe, möchte ich es kurz benennen und nach dem in der Mitte liegenden kleinen Tale Yuncacoya die Bezeichnung »Bergland von Yun- cacoya« wählen. An der Stelle, wo ich den Inambari erreichte, hatte sein Bett etwa 1000 m Meereshöhe. Das Gebiet nördlich von diesem Teile des Inambari ist erst in jüngster Zeit einigermaßen bekannt geworden und zwar durch eine von der peruanischen Regierung entsendete Expedition, der es ge- lang, den Fluß Tambopata an einer Stelle zu erreichen, von wo er bis zu seiner Mündung in den Madre de Dios für Canoas schiffbar ist. Die Wande- rung vom Inambari zu den Ebenen am Tambopata führt anfangs ebenfalls durch bergiges Gelände. Auch auf dem nordwestlich streichenden Gebirge, welches die rechte Seite des Vilcanota oder oberen Urubamba begleitet und als Fortsetzung der Andes de Carabaya betrachtet werden kann, entspringen Flüsse, die sich dem System des Madre de Dios angliedern. Hierher gehört der Marcapata. Zu ihm führt im Südosten der Stadt Cuzco aus dem Vilcanotatale ein 4788 m hoher Paß, umgeben von malerischen Schneehäuptern, unter denen der Auzangate (6000 m) und der Callangati die bedeutendsten sind. Während der Marcapata an der Ostseite der Ostcordillere entspringt, fließt der Paucartambo zunächst im Westen 1. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 41 dieser Kette und senkt sich dann in einem Länestale allmählich zu den Ebenen des Ostens. Seine Quellen liegen am Auzangate, von seinem Laufe ist nur der oberste Teil genau bekannt; doch haben neuere Forschungen die alte, eine Zeit lang bezweifelte Ansicht bestätigt, daß der Paucartambo ein rechter Nebenfluß des Urubamba ist. Aus dem Tale des oberen Paucartambo führt nach Osten ein verhältnismäßig niedriger Paß, dessen näherer Umgebung Schneegipfel fehlen, nach Zuflüssen des Madre de Dios. Ein Landschaftsbild von eigen- artiger Schönheit erschließt sich auf jenem Passe, ein Ausblick bis in die Tiefebene am Östfuße der Anden, welche hier den Hauptketten so nahe rückt, wie viel- leicht sonst nirgends in Peru. RAIMONDI, der beste Kenner der peruanischen Anden, schildert seine Eindrücke folgendermaßen: »Es gibt keine Worte, um das erhabene Landschaftsbild zu beschreiben, welches sich dem Reisenden an dieser Stelle darbietet, wo er zu seinen Füßen eine Stufenreihe von Bergen erblickt, die an Höhe allmählich abnehmen, bis sie sich in einer ungeheuren, grenzenlosen, waldbedeckten Ebene verlieren, welche in der Ferne mit dem Horizont verschwimmt. In dieser weiten, grünen Decke sieht man Flüsse sich winden, deren Wasser die Sonnenstrahlen reflektiert und aus der Höhe gesehen schimmernden Silberbändern gleicht. « Ein hoher, vom Vilcanota (5300 m) und andern Schneegipfeln gekrönter Bergzug schiebt sich zwischen die Andes de Carabaya und die Westcordillere und bildet eine Wasserscheide zwischen dem Titicaca-Hochland und dem Amazonasgebiet. Ihn überschreitet die Eisenbahn, welche vom Titicacasee nach Cuzco führt, im Passe La Raya (4313 m), allmählich ansteigend vom Titicaca-Hochland her, an steilen Hängen sich hinabwindend nach dem Uru- bambatale. Der Urubamba ist der östliche Quellfluß des Ucayali und heißt im Ober- lauf auch Vilcanota. Er entspringt am Fuße des gleichnamigen Berges auf dem Raya-Passe. Durch etwa ı'/, Breitengrade (von 14° 30’ bis 13° 10’ s. Br.) bleibt er auf der Innenseite des östlichen Randgebirges, von Südosten nach Nordwesten fließend in einem Tale, das von hohen und steilen Bergwänden eingeschlossen wird, aber, abgesehen von einigen schluchtartigen Verengungen, auf seinem Boden Raum gewährt für zahlreiche Ortschaften, sowie ausgedehnte Felder und Weiden. Im Norden von Cuzco, etwa 20 km nordwestlich des durch seine incaischen Ruinen berühmten Dorfes Ollantaitambo trifft er die Ostcor- dillere, welche hier ostwestlich verläuft. Hier bahnt er sich zwischen den hoch- ragenden Schneebergen des Huaca Huillca und der Salcantaygruppe in tiefen Waldschluchten, wo nur durch Felsensprengungen ein Verkehrsweg geschaffen werden konnte, den Ausgang nach Norden und fällt dabei aus der Höhenlage von 2300 m bis auf die von 1600 m. Nach dem Durchbruch fließt er noch eine lange Strecke in einem Gebirgstal mit zerstreuter Besiedlung, eingeschlossen von schroffen Hängen, deren Höhe aber stetig abnimmt. Auch bei Echarati (666 m), wo im Jahre 1846 Graf Castelnau seine Fahrt zum Amazonas begann, hat der Urubamba das Gebirge noch nicht verlassen. Viele gefährliche Strom- schnellen und Katarakte folgen, bis bei Tonquini oder Ticumbinia (387 m) der 42 Erster Teil. > Fluß mit ruhigem Lauf in die Ebene hinaustritt. Nach Durchbrechung der Östcordillere ist die Stromrichtung des Urubamba im ganzen eine nördliche, erst kurz vor der Vereinigung mit dem Tambo oder unteren Apurimac eine westliche. In den Urubamba mündet etwas unterhalb Echarati rechts der Yanatili, und dieser erhält als linken Zufluß den Occobamba. Beide entspringen auf der Schneekette, welche der Urubamba durchbricht, und richten ihre kurzen Täler nahezu parallel zum benachbarten Urubambatale. Der Huatanai, ein unbedeutender Bach, den der Urubamba links aufnimmt, sei nur deshalb genannt, weil er Cuzco, die berühmte Hauptstadt Altperus durchzieht. Weiter im Süden als der Urubamba entspringt der westliche Quellfluß des Ucayali, der Apurimac. An den Schneebergen der Westcordillere, in der Provinz Caylloma, liegen seine Quellen. Er fließt anfangs nach Nordnordosten, dem Quellgebiet des Urubamba sich nähernd, nimmt dann unter dieser Breite allmählich nordwestliche Richtung an, die er bis zur Einmündung des Perene (11° 9’ s. Br.), also für den größten Teil seines Laufes beibehält, wendet sich hierauf eine kurze Strecke ostwärts und bewegt sich schließlich ebensoweit nordwärts bis zur Vereinigung mit dem Urubamba. Nachdem der Apurimac von der Westcordillere her mehrere linke Zuflüsse, zuletzt den Pachachaca und den Pampas, erhalten hat, durchbricht er die Schneecordillere des Ostrandes fast unter gleicher geographischer Breite wie der Urubamba. Unter ı1° 50’ s. Br. und bei 440 m Meereshöhe nimmt er von links den Mantaro auf und heißt nunmehr Ene bis zur Mündung des gleichfalls linksseitigen Nebenflusses Perene€ und von hier an Tambo. In diesem letzten Abschnitt erreicht der Strom aus hügeligem Gelände die Ebene. Unter 10° 43’ s. Br. entsteht, 262 m- über dem Meere, durch Vereinigung von Apurimac-Ene-Tambo einerseits und Urubamba andrerseits einer der bedeutendsten Nebenflüsse des Amazonas: der Ucayali. Während der Apurimac links mehrere ansehnliche Flüsse aufnimmt, erhält er rechts nur unbedeutende Verstärkungen; umgekehrt empfängt der Urubamba rechts größere Wasserzufuhr als links, doch ist bei ihm der Gegen- satz weniger groß. Das Apurimactal ist schwach bewohnt mit Ausnahme des obersten Abschnittes. Derselbe hat die Form eines weiten Beckens; weiter abwärts aber, kurz vor und während der Durchbrechung der Ostcordillere, windet sich der Fluß mit reißendem, eingeengtem Lauf zwischen schroff empor- ragenden Gebirgswänden von gewaltiger Höhe. Auch der Pachachaca und der Pampas schneiden tief in das Gebirge ein, ehe sie den Apurimac erreichen, doch bildet der Pampas ein breiteres Tal als die beiden andern. Der Weg von Cuzco nach Ayacucho kreuzt die Täler dieser drei Flüsse. Durch das kleine Becken von Anta, dessen ehemals vorhandener See auf einige Teiche zusammengeschrumpft ist, erreicht man den Paß Kasacancha oder Huillcaconga (3910 m), woselbst die Gruppe der Salcantay-Gipfel und die linke Talwand des Apurimac sichtbar werden und alsbald der Abstieg zu diesem Flusse beginnt. Unmittelbar nachdem die Brücke bei 2080 m Seehöhe überschritten ist, steigt der Weg an der linken Talwand empor auf den Paß Pinculluna (4040 m), und 1. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 43 hier erblickt man die linke Wand des Pachachacatales, welches dem des Apu- rimac ähnlich ist. Die Übergangsstelle liegt am Pachachaca noch tiefer als dort, nämlich bei ı85o m. Die Wanderung durch das Gebirgsland, welches den Pachachaca vom Pampas trennt, führt in mehrere Täler von geringer Tiefe und über Bergrücken, auf denen der höchste Punkt im Passe Saihuapata (4350 m) erreicht wird. In langer Reihe kommen dort noch einmal die weißen Gipfel der Östcordillere zum Vorschein, und von nun an sind bis Ayacucho keine Schneeberge mehr zu sehen. Man gelangt zur Pampasbrücke (2206 m), steigt dann zu Höhen von 4100— 4200 m, in das Gebiet, wo sich die Gewässer des Pampas von denen des Mantaro scheiden und schließlich hinab nach Ayacucho (2700— 2800 m). Während Pachachaca und Pampas innerhalb der Ostcordillere münden, bahnt sich der Mantaro einen Weg durch diese Kette. Er entspringt am Nordende der Ucayali-Anden aus dem 30 qkm großen See von Junin, auch Chinchaycocha genannt (4093 m), fließt zwischen den beiden Randketten des Ostens und des Westens, welche hier nahe zusammenrücken, nach Südosten bis in die Gegend von Huanta (Dep. Ayacucho), wendet sich dann an der Innenseite der Östcordillere rückwärts nach Nordwesten, wobei er sich bis zur Meereshöhe von ı225 m senkt, und durchbricht schließlich jene Kette in nord- östlicher Richtung, die er bis zu seiner Mündung (440 m) beibehält. Ein großer Teil seines Laufes liegt in einem weiten, flachen Tale, welches stellenweise die Spuren alter Seebecken zeigt und eine dichte Besiedlung erhalten hat; erst unterhalb des Städtchens Huancayo (3340 m) zieht er einen tiefen Schnitt in das Gebirge. Im Gegensatz zu den bisher erwähnten Nebenflüssen des Apurimac ent- springt der Peren& am Ostabhang der Anden; einer seiner Quellflüsse ist der Chanchamayo, der oberhalb der Stadt Tarma (3080 m) entsteht. Ein Paß von 4300 m führt dort über ein niedriges Stück der Ostcordillere, wo Schneegipfel fehlen, nach der Bahnstation Oroya (3710 m) am oberen Mantaro. Der Perene durchschneidet die östlichen Ausläufer der Anden mit vielen Stromschnellen, wird aber kurz vor seiner Mündung schiffbar. 3. Der Kamm der westlichen Hauptkette oder Westcordillere, größten- teils eine breite, wellige Masse, scheidet die Flüsse, welche im pacifischen Ozean münden, von den Gewässern des Amazonasgebietes und, im äußersten Süden, von denen des abflußlosen Titicaca-Hochlandes. Er heißt dort, wo der Apurimac entspringt, Cordillera de Chila, dann weiter nördlich Cordillera Soli- mana, hierauf im Quellgebiet des Pachachaca Cordillera de Huanzo und am mittleren Mantaro Cordillera de Turpicotay. Die Pässe liegen wohl alle über 4000 m, so der von Crucero alto zwischen Arequipa und dem Titicacasee 4470 m, der Llancaguapaß zwischen jener Stadt und dem Quellgebiet des Apurimac 4940 m, der Paso de Piedra parada über Lima 4834 m und nördlich von diesem der Paso de la Viuda 4655 m hoch. Durch die ganze Kette sind Schneegipfel häufig, aber die Schneegrenze bleibt durchschnittlich höher als am Ostrande der Anden, entsprechend der größeren Trocken- 44 Erster Teil. heit der Westcordillere, namentlich ihres südlichen Teiles. Über Lima sah ich Gletscher bis 4700 m abwärts sich ausdehnen; der höchste Gipfel dieser Gegend ist der Puypuy, dessen Schneespitze nahe an 6000 m heranreichen dürfte. In der Nähe von Arequipa erheben sich, der Westcordillere aufgesetzt und abgesondert von ihrem eigentlichen Kamme, der weiter vom Meere entfernt ist, die Vulkane Ubinas, Pichupichu, Misti und Chacchani; am besten be- kannt ist der regelmäßig kegelförmige Misti, dessen 5800—6000 m hoher Gipfel oft bestiegen wurde. Während hier wie auch auf dem Pichupichu (5400 m) nur während der feuchten Jahreszeit sich eine Schneedecke erhält, ist der Chacchani (ca. 6000 m) stets in Firn gehüllt. Auch weiter im Norden und Nordwesten stehen auf der Außenseite der Westcordillere isolierte vulka- nische Bergriesen mit beständigem Schneegewand: der Ampato, angeblich gegen 7000 m hoch, der Coropuna, Solimana und bei dem großen See Parina- cocha der Sarasara (ca. 5000 m). Diese vorgeschobenen hohen Vulkane ver- leihen dem südlichen Teil der Westcordillere ein unterscheidendes Merkmal gegenüber dem nördlichen. Ferner fällt im Süden die Westcordillere meist allmählich, stufenförmig zum Meere ab, im Norden hingegen mit weit schrofferen Hängen. Die Eisenbahn Mollendo-Puno steigt von der Küstenebene an der steilen Wand der Küsten- cordillere etwa 1000 m, führt dann 67 km durch eine Hochebene, welche sich allmählich bis zu 1600 m erhebt, gewinnt nun wieder stärker geneigte Hänge, danach eine zweite Hochebene, in der bei 2300 m Arequipa liegt, hierauf aber- mals steiles Gelände und schließlich von 3750 m Meereshöhe an, auf sanft an- steigender Fläche die Paßhöhe (4470 m). Die Lima-Oroya-Bahn dagegen windet sich vom inneren, 8oo m hohen Rand der Küstenebene an schroffen Gebirgsflanken empor, bis sie im Galeratunnel bei 4774 m an ihrem höch- sten Punkte angelangt ist. Um die Paßhöhe der Cordillere zu erreichen, braucht infolgedessen die südliche Bahn ı7 Stunden, die nördliche, obwohl sie höher zu steigen hat, nur ı0 Stunden, die erstere 359 km Weges, die letztere, nur 170 km. In den höheren Regionen der Westcordillere haben sich viele Seen gebildet, und zwar namentlich an der östlichen Flanke der Kette, wie z. B. im Quell- gebiet des Pampas, der aus den großen Seen Orcococha und Choclococha entspringt und in der Gegend von Yauli an der Lima-Oroya-Bahn; hier nehmen in der Höhenlage zwischen 4200 und 4600 m die Seen Huascacocha, Moro- cocha und Huacracocha verschiedene Stufen eines Beckens ein, dessen einstige Vergletscherung deutliche Spuren hinterlassen hat. Zahlreiche Flüsse eilen an der Westcordillere zum Stillen Ozean, alle seicht und reißend. Ihre Täler sind z. T. tief und steilwandig., Die Namen der wichtigsten Flüsse sind, von Süden nach Norden aufgezählt: Rio Tambo, R. Vitor, R. Mages, R. de Ocona, R. de Lomas, R. Grande, R. de Ica, R. de Pisco, R. Chincha, R. de Canete, R. Rimac, R. Chillon, R. Chancay. BE ne Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel I, zu S. 45. A. Weberbauer, phot. Interandines Gebiet Zentralperus. Huaräz (3000 m). Im Hintergrund die Cordillera blanca. ı. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 45 Die Maranon-Anden. Die beiden Randketten der Ucayalianden treffen, wie bereits erwähnt, nach allmählicher Annäherung in der Gegend der Stadt Cerro de Pasco (4300 m) zusammen, und hier beginnt der nördliche Abschnitt des peruanischen Gebirgs- systems: die Maraüon-Anden. Dieselben gliedern sich in drei Hauptketten: die Westcordillere (Cordillera occidental) zwischen der Küste und dem Maraüon, die Zentralcordillere (Cordillere central) zwischen dem Maraüon und dem Huallaga und die Ostcordillere (Cordillera oriental) zwischen dem Huallaga und dem Ucayali. Etwa unter 10° ı5’ s. Br, am Fuße der schneegekrönten Berge von Huay- huash bildet sich aus drei Bächen, unter denen der mittlere, Nupe, der längste ist, der östliche aus dem See Llauricocha hervorgeht, der Marafüon. Bis zum 6° s. Br. fließt er nordwestlich bis nordnordwestlich, dann wendet er sich nach Nordosten und durchbricht die Anden. Die Westcordiilere teilt sich ungefähr unter 10° 10’ s. Br. am See Cono- cocha (3900 m), aus dem der Fluß Santa entspringt, in zwei Äste, einen westlichen, die schneefreie Cordillera negra und einen östlichen, die herr- liche Schneekette der Cordillera blanca. Zwischen beiden liegt ein schmales, von Südsüdost nach Nordnordwest streichendes Tal, an ı5o km lang und durch- flossen vom Santa oder Rio de Huaraz, welcher unterhalb der Stadt Caraz (2240 m) die Cordillera negra durchbricht und schließlich im pacifischen Ozean mündet; beim Beginn des Durchbruches liegt sein Bett nur noch 1300 m hoch. In der Gegend von Caraz, der Hauptstadt der Provinz Huailas, wird das Santa- tal Callejon de Huailas genannt. Die Wasserscheide zwischen dem pacifischen Ozean und dem Amazonasgebiet liegt auf der Cordillera blanca, nur dort, wo die Sonderung der beiden Ketten durch das Santatal beginnt, etwas weiter östlich. Die Cordillera negra trägt, wiewohl ihr ausdauernder Schnee fehlt, doch viele Gipfel, welche 4600 m übersteigen: Auch die Pässe liegen hoch, so im Süden, zwischen dem Dorfe Ocros und dem See Conococha, der Chontapaß 4700 m, zwischen dem Hafen Casma und der Stadt Huaraz der Paß Callan 4200 m und im Norden, zwischen dem Hafen Chimbote und der Stadt Caraz, der Paß Chacay 4500 m. Die Flüsse, welche an den steilen Westhängen der Cordillera negra zum Stillen Ozean eilen, durchziehen tiefe und schroffe Täler. Ihre Quellen liegen auf dieser Kette, abgesehen vom Santa, der weiter im Osten entspringt. Die felsigen, mit Schnee und Gletschern bedeckten Gipfel der Cordillera blanca erreichen die bedeutendsten Höhen im Norden: der Huascän oder Huascaran bei Yungay wird auf 6721 m geschätzt und von manchen als höchster Berg Perus angesehen; der Huandoy über Caräz soll 6058 m, der pyramidenförmige Pico de Huailas 6278 m hoch sein. Die Paßhöhen sind ebenfalls beträchtlich: 4500 m am Cahuish zwischen Recuay und dem Puccha- tale und 4550 m am Passe Yanashallash zwischen Huaraz und jenem Tale. 46 Erster Teil. Die Gletscher der Cordillera blanca reichen nicht selten bis 4500 m, an einigen Stellen vielleicht bis 4200 m hinab. Auf der Ostseite der Kette liegen die Gletscherenden höher als auf der Westseite und zwar wohl deshalb, weil jene weit steiler ist als diese. Auch von der gegenüberliegenden Talwand der Cordillera negra unterscheiden sich die Westhänge der weißen Cordillere (deren Gipfelregion ausgenommen) durch geringere Steilheit. Die heutigen Gletscher der Cordillera blanca sind aber nur bescheidene Reste der ausgedehnten Eis- massen früherer Zeiten. Unverkennbare Spuren dieses Rückganges trägt die allmählich abfallende Westseite der Kette: Gletscherschliffe, Rundhöcker, sowie prächtige Moränenbögen lassen sich weit talabwärts verfolgen, und nicht selten sind mehrere, durch große Zwischenräume getrennte Moränenreviere deutlich zu erkennen; auf den Moränenhügeln, die sich vielfach über sumpfigem Gelände erheben, findet der indianische Hirte geeignete Bauplätze für seine Hütten. Auch Seen sind in dieser Glaciallandschaft enthalten, so der Kerococha (3900 m) über Recuay und die Yanganuco-Seen (3720 m) über Yungay. — Die Cordillera blanca entsendet auf ihrer Ostseite mehrere Zweige nach dem Maranon hin. Die längste dieser Ketten geht vom äußersten Süden der weißen Cordillere aus und schiebt sich in den Winkel, den der Maranon mit seinem linken Neben- flusse Puccha bildet. Nahe ihrer Wurzel scheidet sie atlantische und pacifische Gewässer: nach Süden fließt, in einem engen, schluchtartigem Tale bis unter 30oo m fallend, der Rio de Chiquian, der Oberlauf oder ein Quellluß des Pati- vilca, welch’ letzterer mit westwärts gerichtetem Lauf den Stillen Ozean er- reicht und zu dem Übergangsgebiet zwischen Maranon-Anden und Ucayali- Anden gehört. Aus dem Chiquiantale führt ein 4700 m hoher, von Schnee- gipfeln umgebener Paß in das gleichfalls enge und schroffe Tal des Puccha. Dieser Fluß schlägt zunächst nördliche Richtung ein und fällt dabei bis auf 2600 m, dann wendet er sich nordostwärts und trifft so mit dem Marafon zu- sammen. Um aus dem Pucchatale nach Chuquibamba am Maranon zu ge- langen, hatte ich jenen Zweig der Cordillera blanca zu überschreiten. Ich verließ das Pucchatal an einer Stelle, wo seine Sohle 2400 m hoch liegt, und gelangte auf einen breiten welligen Rücken von 4300 m Meereshöhe, wo ich Schneefälle beobachtete, aber Gletscher und ausdauernder Schnee durchaus fehlen. An steiler Wand stieg ich hinab zum Maranon und erreichte über die Brücke von Chuquibamba (2650 m) mit wenigen Schritten die östliche, zur Zentralcordillere gehörige Talwand, welche ebenso wie die westliche unmittel- bar am Ufer schroff emporragt. In dieser Gegend fließt der Maranon stellen- weise durch tiefe unzugängliche Schluchten, so daß der Verkehr zwischen manchen Ortschaften des Tales nur mit großen Umwegen über hohe Gebirge möglich ist. Der Puccha wird auch auf seiner Nordseite von einem. Seiten- zweig der weißen Cordillere begleitet und durch denselben von einem kleinen Zufluß des Maranon, dem Yanamayo getrennt. Zwischen den Quellen des Manta und Tablachaca, zweier Flüsse, welche der Santa dort, wo er sich der Küste zuwendet, von rechts aufnimmt, liegt als Fortsetzung der Cordillera blanca die Cordillera de Conchucos, deren 1. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 47T zackige Felsengipfel 5000 m erreichen, aber infolge ihrer Steilheit nur in ge- schützten Einsenkungen dauernd Schnee behalten. Die Trennungszone zwischen atlantischen und pacifischen Gewässern wird auf dieser Kette nicht von den höchsten Erhebungen gebildet, sondern rückt etwas weiter nach Osten. Im Norden des Santagebietes verbreitert sich die Westcordillere zunächst und wird dann, vom 7° s. Br. nordwärts, wieder schmäler. Dabei nimmt die Höhe der Kette allmählich ab bis über den 6. Breitengrad hinaus, worauf nahe den Grenzen Ecuadors eine geringe Höhenzunahme eintritt. Bei Huamachuco (7° 40’ s. Br.) erheben sich die nördlichsten Schneeberge der Westcordillere. Zu ihnen gehört der Huaylillas. Aber auch hier bedecken Schnee und Eis keine großen Flächen, sondern füllen nur Spalten aus. Zwischen dem Santagebiet und 6° s. Br. tritt eine Teilung der Westcor- dillere in zwei Ketten nicht deutlich hervor, wenigstens nicht im Landschafts- bilde. Nach SIEVERS ist diese Gliederung aber doch vorhanden und der Bau des Gebirges folgendermaßen zu erklären: Die Senke zwischen den beiden Ketten wird nicht von einem Wasserlauf der Länge nach durchflossen wie das Santatal, sondern von den pacifischen Küstenflüssen durchquert; letztere sind durch Riegel getrennt, welche die Senke in Querfächer zerlegen, und durch- brechen die westliche Kette, wodurch dieselbe zerstückelt wird. Die Ortschaft Otuzco (2780 m) liegt auf der Außenseite der westlichen Kette, deren Paßhöhe hier ungefähr 3900 m beträgt; zwischen dem Hafen Pacasmayo und der Stadt Cajamarca ist der Paß über die westliche Kette 2220 m hoch und befindet sich La Vina (1310 m) in der Senke. — Die orographischen Verhältnisse dieser Gegenden wurden bisher noch nicht genügend studiert. Mit Rücksicht darauf sei der besseren Übersicht halber die Westcordillere im folgenden als Ganzes behandelt. Das Gebirge zeigt, von seinen Rändern abgesehen, nur selten schroffe Formen, vielmehr meist eine wellige Oberfläche, gebildet durch abge- rundete Kuppen und Rücken, sowie durch breite, muldenförmige Täler mit sanft geneigten Wänden. In Tälern dieser Art, welche zum Teil alte See- becken darstellen, liegen die Städte Huamachuco (3241 m), Cajamarca (2860 m), Bambamarca (2500 m) und Chota (2382 m). — Der Rio de Cajamarca fließt, die gleichnamige Stadt bewässernd, nach Südosten, und durch seine Vereinigung mit dem aus Süden kommenden Fluß von Huamachuco entsteht der Crisnejas, welcher sich in den Maranon ergießt. Der Weg von Cajamarca nach dem Hafen Pacasmayo erreicht etwa ıo km südwestlich von jener Stadt seinen höchsten Punkt bei 3774 m. Nordostwärts gelangt man zum Maraion in 2 bis 3 Tagereisen und zwar zunächst mit allmählichem Anstieg auf einen breiten, wellisen Bergrücken und bis zur Höhe von 3850 m, dann auf steilem Pfad in den breiten, fast ebenen Talboden der Stadt Celendin (2709 m), von hier an stark geneigtem Abhang auf einen schmalen, 3200 m hohen Kamm. An dieser Stelle tritt man vor eines der großartigsten Landschaftsbilder der perua- nischen Anden, erblickt man fast senkrecht unter sich in einem Höhenabstand von 2350 m das gewundene Band des Maranon und unmittelbar dahinter wiederum eine gewaltige steile Gebirgswand mit ihren Schluchten, Terrassen, 48 Erster Teil. Graten und Felsenzinnen, deren mannigfache Formen bis in feine Einzelheiten sich erkennen lassen, weil die Entfernung nicht groß und die Vegetation locker und niedrig ist. Eine Wanderung von wenigen Stunden führt hinab an das Ufer des Marahon (946 m) zu der Stelle, wo mit dreieckigen Holzflößen auf dem schmalen, aber reißenden Flusse der Übergang nach den Hütten von Balsas geschieht. — Im Norden der Quellen des Rio de Cajamarca entspringt an den Bergen von Hualgayoc, welche zum Teil die Höhe von 4000 m über- ragen, aber 4500 m wohl niemals erreichen, der Llaucän, ein Nebenfluß des Maraüion mit annähernd nordwärts gerichtetem Lauf. Er bewässert das Tal von Bambamarca und bahnt sich den Zugang dorthin durch enge, aber nie- drige Felsentore. Ein wenig begangener Pfad führt von Bambamarca in drei Tagereisen nach Tupen am Marafon; man ersteigt einen breiten, welligen Bergrücken, reist ı'/, Tage über denselben in Höhen, welche zwischen 3400 und 3600 m schwanken, und dann hinab zum Flusse. Sein Tal zeigt um Tupen (ca. 800 m) eine ähnliche Beschaffenheit wie bei Balsas: die Wände treten dicht an das Ufer heran und fallen, wenigstens in ihrer unteren Hälfte, steil ab. — Nordwestlich von Bambamarca liegt, durch Höhen von 3500 m getrennt, die Stadt Chota (2382 m). Der Rio Chotano entspringt in ihrer Nähe, wendet sich zunächst nach Westen und schlägt dann nördliche Rich- tung ein bis zu seinem Zusammenfluß mit dem von Nordwesten her kom- menden Huancabamba; die vereinigten Gewässer ergießen sich als Chamaya in den Maraüon. Der Weg von Chota nach der Küstenstadt Chiclayo liegt während der beiden ersten Tagereisen auf einem breiten und flachen Höhen- zug zwischen dem Rio Chancay, welcher im pazifischen Ozean mündet, und dem nach Westen fließenden Teil des Rio Chotano. Über die Orte Montän (2641 m) und Huambos (2392 m) wird allmählich bei nur 3000 m der höchste Punkt erreicht, worauf alsbald der Abstieg nach der Küste beginnt. — Die Wasserscheide zwischen pazifischen und atlantischen Flüssen ist in der West- cordillere zwischen dem Santagebiet und dem 6° s. Br. bei dem Mangel langer und steiler Kämme nicht sehr scharf ausgeprägt, sondern eine gewundene Linie. Um Huamachuco, Cajamarca und Hualgayoc liegt sie den Meridianen dieser Städte nahe, aber bald östlich bald westlich von denselben. Am wei- testen nach Westen gerückt findet man sie an den Grenzen der Depar- tamentos Lambayeque und Cajamarca, dort wo der Rio Chotano sich nach Norden wendet. Von den pacifischen Flüssen sind die wichtigsten: Rio de Moche, R. de Chicama, R. Jequetepeque, R. Sana, R. Lambayeque (im Ober- lauf R. Chancay genannt) und R. de La Leche. Zwar durchfließen sie wohl alle vor ihrem Austritt nach der Küste enge Talabschnitte mit hohen und steilen Wänden, doch liegen beträchtliche Strecken ihres oberen Laufes in breiten Mulden, ähnlich wie bei den vorhin erwähnten Maranonzuflüssen. Außerhalb der größeren Flußtäler finden sich an der westlichen Abdachung des Gebirges häufig sanft geneigte, wellige oder fast ebene Flächen, die jedoch an Ausdehnung hinter den Hochebenen Südperus weit zurückstehen. Au einem derartigen kleinen Hochplateau liegt über dem Tale des Rio Chancay 1. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 49 die Stadt Sta. Cruz (ca. 2000 m) und ferner am Wege von der Küstenstadt Chepen nach Cajamarca um 2900 m der Weiler Agua blanca, auch Lives ge- nannt. Die pazifischen Hänge der Westcordillere zeigen somit zwischen dem Santagebiet und dem 6° s. Br. nicht die Schroffheit wie in Mittelperu; sie senken sich im oberen Teil allmählich zur Küste; zuletzt allerdings fallen sie ebenfalls steil ab. Nördlich vom 6° s. Br. ist die Westcordillere eine sehr schmale Kette. Die Teilung in einen westlichen und einen östlichen Zweig tritt wieder deutlich hervor, wiewohl die Senke zwischen beiden nur sehr geringe Tiefe aufweist. In diesem Tale fließt der Huancabamba, bis er vor seiner Vereinigung mit dem Rio Chotano den östlichen Zweig durchbricht. Die Ortschaft Huarmaca liegt genau auf dem Kamm des westlichen Zweiges, der hier nur 2360 m hoch ist, und von ihrem Kirchendach fließt nach Raimondi der Regen einerseits zu pazifischen, andrerseits zu atlantischen Gewässern ab. Diese Gegend gehört zu einer Zone, in welcher die Höhe der peruanischen Anden vom West- bis zum Östfuß auffällige gering ist. Unweit Huarmaca entspringt der Rio de Piura, welcher nach kurzem Gebirgslauf die Ebene und in der Nähe der gleichnamigen Stadt das Meer erreicht. Bis dicht an die Grenze Ecuadors bleibt der westliche Zweig die Wasserscheide zwischen pazifischen und atlantischem Ozean. Dann rückt dieselbe auf den östlichen Zweig, woselbst ein Quellfluß des beim Hafen Payta mündenden Rio de la Chira entsteht. Hinter der Westcordillere steht die Zentralcordillere, welche die östliche Randkette der Ucayali-Anden fortsetzt, an Höhe weit zurück, auch in ihrem südlichsten Teil, zwischen den Quellen des Maranon und Huallaga. Aus Aguamiro im Gebiet des oberen Maranon gelangt man über einen 4050 m hohen Paß der Zentralcordillere, welche in dieser Gegend wahrscheinlich Schneegipfel trägt, nach der Stadt Huanuco. Sie liegt bei 1812 m im Tale des Huallaga, fast 82 km nördlich von den Quellen dieses bei Cerro de Pasco entspringenden Flusses. Im Gegensatz zum Maranon verläßt der Huallaga bald das höhere “Gebirge: nicht viel unterhalb Huanuco tritt er bereits in nie- driges Hügelland hinaus, und bei Tingo Maria (600 m) wird er für Canoas schiffbar. — Der mittlere Teil der Zentralcordillere, zwischen 10° und 7° s. Br., ist nur unvollkommen bekannt; er trägt an der Westseite die höchsten Er- hebungen und sendet zum Maraion nur unbedeutende, kurze Bäche, zum Huallaga aber weit längere Zuflüsse. Wer unter 9° ı5’ s. Br. von der früher erwähnten Marafonbrücke bei Chuquibamba (2650 m) an den steilen Hängen der Zentralcordillere emporsteigt, erreicht ihre Paßhöhe über dem Dorfe Tan- tamayo bei ca. 4000 m auf einem welligen Bergrücken und zwischen kaum 4200 m hohen Kuppen. Firnfelder und Gletscher fehlen soweit das Auge reicht, und wenn Schnee fällt, was ich selbst beobachten konnte, so schmilzt er rasch. Östlich von dieser Stelle ist in der Höhenlage zwischen 3700 und 3400 m die Neigung des Geländes sehr gering, und bedecken bald Sümpfe bald Bergseen den Boden eines kleinen Hochbeckens. Von seinem östlichen Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 4 50 Erster Teil. Rande an abschüssigen Bergwänden hinabsteigend, betritt man schließlich bei 1000 m die Sohle eines engen und tiefen Tales und das Ufer seines größten Wasserlaufes, des Rio de Monzon. Weiter im Osten, 700 m ü. d. M., erreicht dieser Fluß ein offenes Hügelland, dessen Höhenzüge nur um 200 m die Ebene überragen, und wird damit bis zum Huallaga für Canoas schiffbar. Unter 8° s. Br. trägt die Zentralcordillere.ausdauernden Schnee, ebenso in der Breite von Cajamarca. Hier erhebt sich als nördlichster Schneegipfel Perus der Nevado de Cajamarquilla.. — Zwischen 7° und 5° s. Br. fällt die Zentralcor- dillere ungefähr zusammen mit dem Departamento Amazonas (Hauptstadt Chachapoyas). Die Wasserscheide zwischen Maranon und Huallaga entfernt sich nunmehr weit von dem ersteren. In einem anschnlichen Längstale durchzieht diesen Teil der Zentralcordillere der Utcubamba, ein rechter Nebenfluß des Maranon. Wie dieser, so fließt auch der Utcubamba zwischen steilen Talwänden, doch läßt er an seinen Ufern mehr Raum für Felder und Ortschaften. In der Gegend von Chachapoyas liegt sein Bett 1600 bis 1700 m, an der Mündung in den Marafion 369 m hoch. Die Stadt Chachapoyas breitet sich bei 2330 m auf dem Boden eines Hochbeckens aus und ist durch einen abschüssigen Pfad mit dem nahen Utcubamba-Tale ver- bunden. Die Formen des Gebirges sind im Departamento Amazonas vor- herrschend sanft und abgerundet, schroff nur an den Rändern der Zentral- cordillere und in wenigen tieferen Tälern des inneren Teils. Um von Chachapoyas nach Cajamarca zu gelangen, verfolgt man den Utcubamba tal- aufwärts bis zu seinen Quellen, steigt an steilen Hängen empor zum Passe Callacalla (3600—3700 m) und dann hinab nach Balsas am Marahon. Weni- ger hoch, nur bis 3300 oder 3400 m, erhebt sich ein Weg, welcher von dem friher erwähnten Tupen aus den Marafion mit dem Utcubamba verbindet. Nach Osten ist aus der Zentralcordillere nur ein Ausgang gebahnt, nämlich auf der Linie Chachapoyas—Moyobamba. Die Reise beginnt mit einem Ab- stieg bis ı8oo m, in das Tal eines rechtseitigen Zuflusses des Utcubamba; sie führt dann durch das als Weideland dienende Hochbecken von Molinopampa (2250 m) und an kleinen Seen vorüber auf den 3540 m hohen Paß Pisco- huaüuna (»Der Vögel Tod«), womit der Rand der Zentralcordillere erreicht ist. Über beständig durchweichten Waldboden und stellenweise abschüssiges Gelände gelangt man nun hinab in die bergumkränzte Ebene von Moyo- bamba (860 m). — In der Gegend, wo der Marajon rechts und von Süd- osten her den Utcubamba, links und von Nordnordwesten her den Chin- chipe aufnimmt, gibt er seine bisherige Stromrichtung durch eine Wendung nach Nordosten auf; er durchbricht nunmehr mit Stromschnellen und kleinen Wasserfällen in einer Reihe von Felsentoren oder »Pongos«, zuletzt im Pongo de Manseriche, die Zentralcordillere und die Ostcordillere. Verglichen mit der zentralen und der westlichen Kette der Marafion-Anden ist die Ostcordillere ein sehr niedriges Gebirge: über 2000 m dürfte sie nur selten und um ein weniges hinausragen. Im äußersten Süden, wo sie sich wahrscheinlich am höchsten erhebt, überschreitet man sie auf dem Wege, ı. Kapitel. Orographie und, Hydrographie. 51 welcher Huanuco mit der deutschen Kolonie im Pozuzotale verbindet. Der Pozuzo und die ihm von der Ostcordillere zufließenden Bäche gehören zum Gebiet des Palcazu, der sich mit dem Pichis zum Pachitea vereinigt. Dieser Strom ergießt sich in den Ucayali und ist schiffbar, ebenso wie die unteren Teile seiner beiden Quellflüsse.. Zwischen 9'/, und 6'/, s. Br. ist die Ost- cordillere fast unbekannt. Bei Tingo Maria (9° s. Br.) beträgt nach G. FOR- SELIUS (Boletin de la Sociedad geografica de Lima Bd. ı9 [1906] p. 260) die Höhe der Kette 2460 m. Vom Ucayali durch weite Ebenen getrennt, begleitet die Ostcordillere das rechte Ufer des Huallaga, bis sie unter 6'/, s. Br., in der Nahe von Tarapoto, sich nach Nordwesten wendet und so den Huallaga znm Durchbruch zwingt; das Gebirge wird hier Cerros de Otafahui genannt. Jenseit des Huallaga-Durchbruchs scheidet eine Ebene, in welcher bei 860 m am Flusse Mayo die Stadt Moyobamba liegt, die Ostcordillere von der Zentralcordillere. Dann wird die Sonderung der bei- den Ketten undeutlich. Ein alter Handelsweg vermittelt über die Östcordillere hinweg den Verkehr zwischen Moyobamba und dem Amazonenstrom: Man gewinnt an sanft geneigten Hängen bei 1600 m die Paßhöhe der Östcordillere, die sogenannte Punta de la Jalca, woselbst die benachbarten, mit dichtem Gehölz bedeckten Gipfel kaum 200 m höher emporragen, gelangt dann in den Schluchten reißender Waldbäche bis auf goo m hinab, erklimmt den Gipfel Icuti, ca. 1400 m hoch gelegen am Ende eines Seitenzweiges der Hauptkette, steigt hierauf steil abwärts in gewundene enge Flußtäler und erreicht schließ- lich bei 220 m Balzapuerto am Flusse Cachiyacu. Hier beginnt die Schiff- fahrt mit Canoas: der Cachiyacu führt zum Paranapura, dieser zum Huallaga bei Yurimaguas (170 m), dem Endpunkt des Dampferverkehrs aus dem Ama- zonenstrome. Den Aufenthalt in Yurimaguas benützte ich, um auch andere Teile der Ostcordillere kennen zu lernen und wanderte an der linken Seite des Huallaga nach Südwesten. Nach mehrtägiger Reise auf ebenem Lande sah ich plötzlich das Gebirge schroff emporsteigen, überschritt es auf einem 1ı30o m hohen Passe und kam durch das kleine Dorf San Antonio de Cum- baza nach der Stadt Tarapoto (374 m), die auf ziemlich ebener Fläche inmitten der Östcordillere sich ausbreitet. Unweit davon nimmt der Huallaga seinen von Nordwesten kommenden Nebenfluß Mayo auf. Der Mayo dringt durch ein kleines Längstal in die Ostcordillere ein und ist hier reißend, während er weiter oben, um Moyobamba, eine weite Strecke ruhig dahingleitet und daher von vielen Canoas befahren wird. Durch den beständig durchweichten Boden für Maultiere fast unbenutzbar und auch für Fußgänger sehr beschwerlich ist der Pfad zwischen Tarapoto und Moyobamba. In der Östcordillere sich hin- ziehend und die Dörfer Lamas, Tabalosos und Roque berührend, senkt er sich bald in Täler, bald hebt er sich auf die Kämme und Kuppen des Ge- birges, am höchsten zwischen Tabalosos und Roque auf dem Gipfel des Cerro de la Campana (1500 m). 52 Erster Teil. Die peruanische Küste ist eine Ebene, aus der Berge und kurze Ketten schroff herausragen, bald isoliert, bald in Zusammenhang mit dem eigentlichen Andenzug; sie dürften als Teile der sogenannten Küstencordillere zu betrachten sein. Zu ihren höchsten Erhebungen gehören der Cerro Criterion (1770 m) südlich von Ica und der gleich hohe Cerro Darwin unter 10° 30' s. Br. Die Breite des Küsten- landes schwankt außerordentlich. Während bei Mollendo und anderwärts das Gebirge nur einen schmalen Streifen ebenen Landes übrig läßt, erstreckt sich bei Ica und vor allem südlich von Payta, in der 150 km breiten Wüste Sechura, die Kiüstenebene weit landeinwärts. Der beständig wehende Süd- wind erzeugt an vielen Stellen, so um Ica, Lima und Pacasmayo, sehr regel- mäßig gebaute, halbmondförmige und darum Medanos genannte Sanddünen, die mitunter 8o m hoch werden. Die wichtigsten Flüsse der peruanischen Küste wurden bereits erwähnt. Zwar können sie wegen geringer Tiefe und reißenden Laufes für den Verkehr nicht benutzt werden, jedoch sind sie in- sofern wertvoll, als sie in diesen regenarmen Gegenden die künstliche Be- wässerung des Bodens und damit den Ackerbau ermöglichen. Der Wasser- gehalt der Küstenflüsse wird natürlich in hohem Grade beeinflußt von den Jahres- zeiten in den oberen, niederschlagsreicheren Gebirgsregionen und der Entfernung zwischen letzteren und der Mündung. Ganz allgemein gelangen somit im Sommer, der Regenzeit des Gebirges, größere Wassermengen zur Küste als während des Winters; ferner sind die meisten Flüsse Südperus, woselbst durch die allmähliche Abdachung der Anden, stellenweise auch durch die Breite des- Küstenlandes der Weg von der Quelle zum Meere sehr lang wird, wasser arm, und dasselbe gilt im äußersten Norden vom Rio de Piura, welcher sich durch die große Wüste Sechura windet. Dieser sowie der Rio de Ica er- reichen im Winter überhaupt nicht das Meer. 2. Kapitel. Geologie. Alte, jedenfalls vormesozoische Gesteine begleiten die Küste. Im Süden bilden sie eine zusammenhängende Zone auf dem Festland; im mittleren und nördlichen Teile Perus sind sie nur an wenigen Stellen, z. B. als Schiefer bei Pacasmayo und Payta, sichtbar, sonst aber vom Meere bedeckt. Abgesehen von diesem Küstenstreifen beschränken sich die älteren Gesteine auf den östlichen Teil der peruanischen Anden. Wir finden hier granitische und silurische Gesteine, ferner Kohlenkalk und Kohlensandstein. Der Westen 2. Kapitel. Geologie. DB) hingegen ist in der Hauptsache mesozoisch. Dieser mesozoische Abschnitt wiederum pflegt sich in der Weise zu gliedern, daß an der Ostseite marine Sedimente (Tonschiefer, Sandsteine, Quarzite, Kalke und Mergel), an der West- seite Eruptivgesteine überwiegen. Zu den letzteren gehören außer den meso- zoischen Porphyriten, die am weitesten verbreitet sind, die jüngeren, wohl meist tertiären Diorite und Andesite. In der Cordillera blanca verdienen ter- tiäre Granitdurchbrüche deshalb Beachtung, weil sie einige der höchsten Gipfel, z. B. den Huascaran, hervorgebracht haben. Bei einer Durchquerung der mittelperuanischen Anden unterschied STEIN- MANN! zwischen Lima und Chanchamayo sechs geologische Zonen: ı. Granit- und Tertiärzone der Küste. 2. Erste Zone der mesozoischen Sedimente. 3. Diorit-Zone. 4. Zweite Zone der mesozoischen Sedimente, in porphyritischer Fazies. 5. Dritte Zone der mesozoischen Sedimente, in Kalk- fazies. 6. Zone der Schiefer und Granite. ı. Die erste Zone verbirgt sich bei Lima unter dem Meere, zeigt sich aber weiter im Süden, auf den Chincha-Inseln und von Pisco bis über Mollendo hinaus. Granit herrscht vor. Er wird durchdrungen von Gängen und unregel- mäßigen Massen mesozoischen Porphyrits. Auf dieser Unterlage ruhen tertiäre Sande und Tone. 2. Von der Lorenzo-Insel bis zum Hügel San Cristobal bei Lima erstreckt sich die zweite Zone. Die mesozoischen Sedimente zeigen sich als mächtige Folge von Sandsteinen, Tonen und kalkarmen Schiefern; vereinzelt treten überdies dünne Kalkbänke auf. Stellenweise werden auch diese Gesteine von mesozoischen Porphyritgängen durchsetzt. 3. Der Diorit charakterisiert die dritte, von Lima bis gegen Matucana (2374 m) reichende Zone. Er hat gewöhnlich helle Farbe und verwittert zu großen gerundeten Blöcken. Wahrscheinlich gehört er der Tertiärzeit an. Mesozoische Sedimente, unter denen der Diorit erstarrte, nahmen ehemals diese Gegend ein, sind aber heute bis auf unbedeutende Reste verschwunden. 4. Die vierte und fünfte Zone bestehen aus mesozoischen Gesteinen. Erstere, die Porphyrit-Fazies, umfaßt den oberen Teil der Westflanke und die Gipfelregion der westlichen Cordillere. Porphyritische Decken, Conglomerate, Sandsteine und Tuffe dominieren. Dazwischen fügen sich stellenweise dünne Kalklagen. Ferner trifft man hier und auch im westlichen Teile der folgenden Zone viele Eruptionen quarzführender Andesite, und mit ihnen steht der Erz- reichtum dieser Gegenden in ursächlichem Zusammenhang. 5. Die fünfte Zone, welche auf der Innenseite der Westcordillere bei Yauli (4090 m) beginnt und östlich von Tarma (3050 m) endet, wird von mesozoischen Kalken (Jura und Kreide) gebildet. Als Einschaltungen von geringem Umfang wechseln Sandstein- und Tonlagen mit dem Kalk. ı Observaciones geolögicas, efeetuadas desde Lima hasta Chanchamayo. — Boletin del Cuerpo de Ingenieros de Minas del Peru Nr. 12. Lima 1904. (Deutsches Referat in: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Jahrg. 100, Bd. II, p. 265—270. Stutt- gart 1907.) 54 Erster Teil. 6. In der sechsten Zone überwiegen die ältesten Schiefer und Quarzite nebst alten granitischen und porphyrischen Eruptivgesteinen. Der hin und wieder auftretende Kalk scheint zum Teil dem Carbon anzugehören. — Einige geologische Bildungen aus jüngerer Zeit, wie die Vulkane des Sü- dens, die Dünen und die Glacialphänomene, wurden bereits an anderer Stelle erwähnt. [6] 3. Kapitel. Klimatologie. Da streng durchgeführte, längere Beobachtungsreihen kaum vorhanden sind, können die klimatischen Verhältnisse nur in ihren Grundzügen dargestellt werden. I. Wärme. ı. Das Küstenland. Bekanntlich ist an der ganzen peruanischen Küste die Temperatur niedriger als nach der geographischen Breite zu erwarten wäre. Es gilt dies vor allem für die südliche Hälfte des Küstenlandes. HANnN führt in einer Abhandlung, welche ich für den vorliegenden Abschnitt benutze‘, folgende Beobachtungs- reihe aus der Hafenstadt Callao an: Callao (12° 4’ s. Br., 77° 16’ w. L. v. Gr.). Temperaturmittel und Extreme. Mittlere 5 Oihwess>uhsa6Hh tägl. Mittel Tägl. Absolute a.m p.m. p.m. Extreme Amplitude Extreme Januar 2130022, 3020)5 18,0 24,1 21,0 6,1 17,2 25,8 Februar (21,6) (22,4) (20,6) Ra alt 21,6 6,9 17,5 26,0 März 2 SIE 27, 207, 19,6 24,2 21,9 4,6 KRISE ZT April 21720142210 8:20)8 18,7 24,2 21,4 5,5 17,0 26,4 Mai 20,0 21,4 19,1 17,0 22,6 19,8 5,6 14,8 24,3 Juni 10:30.20,7°18,7 16,7 21,5 19,0 4,8 14,0 24,2 Juli 17,7 19,1 17,4 14,8 20,3 17,5 5,5 12,8 2,6 August Tan 8,0. TT,T 14,9 19,5 17,2 4,6 2 22 September 17,4 18,4 16,9 14,8 19,7 17,3 4,9 13,0 22,0 Oktober 18,4,0819,8, D17,7 US TUT. 18,4 5,4 13,6 22,0 November 19,7 20,5 18,4 15,9 22,0 18,9 6,1 NrTEBZErZ Dezember 21,6 22,2 20,0 18,0 23,6 20,8 5,6 15,8 25,5 Jahr 19,8 20,9 19,0 16,9 22,3 19,6 5,5 12,5 27,3 ı Die Temperatur von Callao. — PETERMANNS geographische Mitteilungen 1903, Heft V. 3. Kapitel. Klimatologie. 55 Diese Tabelle ist dem »Boletin de la Sociedad geografica de Lima« ent- nommen. Die Temperaturen hat DR. FEDERICO E. REeMmY festgestellt, der überdies ein Maximum-Minimum-Thermometer benutzte. Die Beobachtungen wurden in der Zeit von Oktober 1897 bis April 1900 ausgeführt, aber mehr- mals monatelang unterbrochen. Mit Rücksicht auf die Kürze der Beobachtungszeit hat Hann die oben er- wähnten Temperaturmittel von Callao durch eine Berechnung korrigiert, des- gleichen die in Lima bisher beobachteten. Hierbei ergaben sich folgende Monatsmittel: Callao; Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 22 21,720.21,3%,221,2044.20,150°18,8, 17,05 17,1008017,499.18,2 19,31, 20,4 Lima: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept, Okt. Nov. Dez. DAR 2372 723300 721,504 19,62, 17,80.4,16,80 10,581 ,.16,900 17,35 719,11 4.20:81% HANN bemerkt hierzu folgendes: »Die außerordentlich niedrige Temperatur von Callao tritt grell hervor bei einem Vergleich mit Port Darwin (Nord- australien) unter gleicher geographischer Breite: Wärmster Kältester Ort Breite Länge Monat Jahr Port Darwin 120 28'S 130° 5ı” E 29,1 Nov. 23,7 Juli 27,3 Callao 1 77° 16’ O 21,3 März 17,1 Aug. 19,6 Die Temperaturdifferenz beträgt im Jahresmittel 7,7°, sie ist am kleinsten im Juli (6,1%), am größten im Oktober, wo sie 10,8° erreicht! (Port Darwin 29°, Callao 18,2°%). Die Temperaturmittel von Port Darwin sind wahre Mittel, dagegen jene von Callao wohl noch um 0,3° bis 0,4° zu hoch. Die mittleren Jahresextreme sind in Port Darwin 38,4° und 15°, in Callao etwa 27,3° und 12,5°. Die Sommerwärme ist an letzterem Orte ganz besonders herabgedrückt. Unter 12° Breite Temperaturmaxima wie etwa im nördlichen Schottland!« Interessant ist die von Hann hervorgehobene Gleichmäßigkeit der Tempe- ratur über mehrere Breitengrade hinweg. Die Temperatur von Mollendo ist wahrscheinlich nur um '/,° niedriger als die von Callao, welches um 5 Breiten- * Später (Meteorologische Zeitschrift, Heft 6, 1907, p. 275) korrigierte Hann diese Monats- mittel folgendermaßen: Callao: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 2018, ,271,2 21,6, 021,00 19,48 13.6.2 07,24 016.944. 116,9)4 177,9, 18,44 20,3 19,2 Lima: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 21.702220, 22,70 27,10 13,080, 70ER. ONNT5.00 1.170,30, 16,04. 18,30 0270 19,0 56 Erster Teil. grade nördlicher liegt. HANnN führt später (Meteorol. Zeitschr., Heft 6, 1907) folgende Mittel an: Mollendo (17° 5’ S. Seehöhe: 24 m): Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 21,5.0..21.7.2 21,2% .20;0 7 18,6. 706,80.15,0, 15,5 15,9) . x6,9), 10,00820 573} In der nördlichen Küstenhälfte dürfte allerdings die Abstufung ausgeprägter sein als zwischen Mollendo und Callao. Trujillo, etwa unter 8° S gelegen, eilt allgemein als wärmer wie Lima, und noch höhere Temperaturen scheinen in der Gegend des Hafens Payta (5° S) zu herrschen. Schon ANTONIO DE ULLOA, der um die Mitte des ı8. Jahrhunderts die peruanische Küste von Tumbez bis Lima auf dem Landwege bereiste, hob hervor‘, daß sich von Trujillo südwärts ein deutlicher Unterschied zwischen Winter und Sommer be- merkbar mache, indem man in der ersteren Jahreszeit die Kälte und im Sommer die Hitze empfinde. Der stärkere Einfluß der geographischen Breite auf die Temperaturverhältnisse im Küstenlande Nordperus beruht zum Teil wenigstens darauf, daß die Bewölkung geringer ist als im Süden. Dement- sprechend wird der Gegensatz in der Wärmeverteilung am deutlichsten zu der Zeit, wo die Bewölkung im Süden das Maximum erreicht, d. h. während des Winters. Die Abkühlung der peruanischen Küste wird bewirkt durch die niedrige Temperatur des Seewassers in der Nähe des Landes. Dort führt die Peru- oder Humboldt-Strömung das Wasser höherer südlicher Breiten äquatorwärts, und diese Tatsache hielt man früher für ausreichend zur Erklärung der so ge- ringen Luftwärme. Nun ist aber bei Callao unter 12° S die Temperatur des Meerwassers nicht höher, als bei Valparaiso unter 33° S, obwohl die Strömung, um diese Strecke zurückzulegen, 4 Monate braucht, ein Zeitraum, der eine be- trächtliche Erwärmung zulassen müsste. Offenbar bildet also die aus höheren Breiten kommende Meeresströmung nicht die alleinige Ursache des auffällig kühlen Klimas. Es ist vielmehr hierbei nach der Ansicht von Kapitän DINK- LAGE, die viele Anhänger gefunden hat, der Passatwind im hohen Grade wirk- sam: In gewisser Entfernung vom Lande trifft der Passat das Wasser des Ozeans und treibt es nach Nord-Westen; zum Ersatz steigt an der Küste das Wasser der Tiefe empor, dessen Temperatur niedrig und auf weite Strecken gleichmäßig ist. Hierbei dürfte der Einfluß des Passats einerseits im Winter, wo dieser Wind am strengsten weht, größer sein als im Sommer, und andrer- seits in der Nähe des Äquators, wo die Stärke der Luftströmungen und die Beständigkeit ihrer Richtung nachläßt, sich vermindern. Es läßt sich dem- nach auch die gesteigerte Abkühlung im Winter, welche in der südlichen Küstenhälfte deutlich hervortritt, sowie die geringere Abkühlung der nördlichen Küstenhälfte während des ganzen Jahres mit der Auffassung DINKLAGES in Einklang bringen. ! Relaeiön histörica del viaje ä la America Meridional. Madrid 1748. 3. Kapitel. Klimatologie. 57 Lima hat im Sommer zwar eine höhere, im Winter aber eine tiefere Tem- peratur als der Hafen Callao. Im Innern des Küstenlandes kommen wahrscheinlich stärkere durch nächtliche Wärmeaustrahlung bedingte Tagesschwankungen der Temperatur vor, als in unmittelbarer Nähe des Meeres. Die Blätter des Weinstocks und die Kapseln der Baumwollpflanze sterben mitunter innerhalb einer einzigen Nacht ab. Diese verderblichen Erscheinungen bezeichnen die Peruaner fälschlich als »Hielo« oder »Heladas«, d. h. Eis oder Frost. Ihre Ursache dürfte nächtliche Wärme- ausstrahlung sein. Angeblich werden auch die Blätter der Kartoffel, die doch in Höhen zwischen 3000 und 4000 m ü. d. M. vorzüglich gedeiht, an der Küste durch die Heladas beschädigt. 2. Die westlichen Andenhänge und das interandine Gebiet ein- schließlich deren Gipfelregionen. Im untersten Teile der westlichen Andenhänge herrschen stellenweise ver- hältnismäßig sehr hohe Temperaturen. Besonders gilt dies für Mittelperu, während in Nordperu im Sommer abkühlende Regen und Nebel bis in tiefe Lagen gelangen, und in Südperu die außerordentliche große Trockenheit und Klarheit der Luft nächtlicher Wärmeausstrahlung förderlich ist. San Bartolome, bei ısır m an der Oroya-Bahn gelegen, erscheint dem aus Lima kommenden zu jeder Jahreszeit heißer als jene Stadt. Während der 3 Tage, die ich dort verbrachte, verspürte ich auch nachts keine erhebliche Abkühlung. Die tro- pischen Früchte der dortigen Gärten gelten als ausgezeichnet und werden denen Limas vorgezogen. Wichtig für das Verständnis der hohen Temperaturen von San Bartolome ist der Umstand, daß diese Ortschaft in einem tief ein- geschnittenen, engen Tale liegt, das tagsüber viel Wärme von den steilen, fast vegetationslosen Wänden erhält und durch seine Abgeschlossenheit gegen große Wärmeverluste geschützt ist. Derartige Täler werden für die meisten Ver- kehrsstraßen, welche die Küste mit dem Hochland verbinden, benutzt. Die Temperaturbeobachtungen, die von den westlichen Andenhängen vorliegen, sind sehr dürftig. In Matucana (2374 m) an der Lima-Oroya Bahn ist an- geblich die mittlere Temperatur 14,5°, im wärmsten Monat 19— 20°, im kältesten 10—ıı° und während des Winters das Minimum 6,7°, das Maximum 16°. La Joya (16°46 S ı260 m), in der Wüste zwischen Mollendo und Arequipa, hat nach Hann folgende (korrigierte) Temperaturmittel: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr ee ee ee er ürlen ilahe Für eine unweit Arequipa errichtete Station des Harvard-Observatoriums (16° 22’ S, 2449 m) berechnet Hann auf Grund der ihm zugegangenen Daten folgende Temperaturmittel von 3—4 Jahren: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 106.02 15:0) 15,97 715,9 VSP1E VANOEE TS S TAHm TAN 15,8 15,80 15,5 n,A Mittlere Jahresextreme der Temperatur 26,4° und 2,5. 58 Erster Teil. Im interandinen Gebiet erhalten enge und tiefe Täler ein noch heißeres Klima als an den Westhängen, entsprechend der weit größeren Abgeschlossen- heit. Es gilt dies vor allem vom Tale des Maranon um den 7. Breitengrad. Jäh abfallende Bergwände erheben sich hier 2500 m über eine nur 100 m breite Talsohle, die goo m über dem Meeresspiegel liegt. Die Nächte, welche ich dort verbrachte, gewährten nicht die geringste Erfrischung. MIDDENDORF las in der Nacht vom 31. Mai zum ı. Juni um ı h 26° und um 6h 27,5° von seinem Thermometer ab. In höheren Lagen des interandinen Gebiets hat R. CoPELAND" am Titicaca-See folgendes ermittelt: Puno (3840 m ü. d.M. 15° 50’ S) 20. März 15. April 9. Mai 28. Februar Jahreszeit bis bis bis bis 4. April 8. Mai 2. Juni 15. März Mittel 9,2 8,0 7,6 2,9 Mittl. Min. 2,1 0,2 0,4 —1,7 » Max. 16,4 15,6 14,5 10,4 Abs. Min. 1,2 0,3 1,6 —3,8 » Max. 18,8 18,7 17,9 14,2 Von weitgehendem Einfluß auf die Pflanzenverbreitung ist zweifellos die Lage der unteren Grenze nächtlicher Reifbildung. Zwischen dem 9° und 10° s. Br. verläuft jene Linie im westlichen Teil der Anden etwa bei 3000 m Meereshöhe: In der Stadt Huaraz, die bei 3027 m zwischen den beiden Zweigen der West-Cordillere liegt, kommt, wie mir dortselbst von glaubwürdigen Per- sonen erzählt wurde, während der Monate Juni bis August Reifansatz auf Blättern und die Bildung dünner Eiskrusten über Pfützen vor, beides jedoch ziemlich selten, nur in außergewöhnlich kalten Nächten und nur in den äußeren, durch Felder unterbrochenen Teilen der Stadt. Unweit Huaräz beobachtete ich selbst am Morgen des 3. Juli 1903 bei 3350 m Meereshöhe starke Reif- bildung, die hier in der Trockenzeit bereits eine gewöhnliche Erscheinung sein dürfte. Im westlichen Teil der nordperuanischen Anden sah ich bei der Silberschmelze La Tahona (etwa 3100 m hoch und unterhalb der Stadt Hual- gayoc [ca. 6° 40’ S] gelegen), Anfang Juli 1904 reifbedeckte Vegetation. Die Felder an der südperuanischen Stadt Urubamba (2987 m, 13° 205) im Tale des gleichnamigen Flusses fand ich während eines 20-tägigen Aufenthaltes im Monat Juni fast an jedem Morgen mit dickem Reif besetzt; der Himmel war in diesen Fällen klar, und nur an wenigen Tagen, wo bereits am frühen Morgen starke Bewölkung auftrat, unterblieb die Reifbildung. Die Reifgrenze sinkt in Süd- peru, tiefer als im mittleren und nördlichen Teil des Landes, und dies ist nicht nur der größeren Entfernung vom Äquator, sondern auch der größeren Trocken- heit des Winters, welche die nächtliche Wärmeausstrahlung begünstigt, zuzu- schreiben. Nach ANTONIO DE ULLOA kommt in dem 2363 m hoch gelegenen : Experiments at high Elevation in the Andes. — CoPpErnIcus, Bd. 3, p. 193—231. Dub- lin 1883. 3. Kapitel. Klimatologie. 59 Arequipa während des Winters zuweilen Reif vor. Von welchen Luft- temperaturen an den erwähnten Orten die Reife begleitet sind, wurde nicht festgestellt. In der Gipfelregion Mittelperus habe ich selbst eine Reihe von Thermo- meterbeobachtungen ausgeführt, die ich bereits veröffentlicht habe und hier nochmals verwenden will. Die Temperaturen wurden gemessen mit dem trocknen Thermometer des Assmannschen Aspirations-Psychrometers. ı. Ort: Beamtenwohnhaus der Silbergrube » Alpamina» Meereshöhe: 4500 m. — Geogr. Breite: 11° 35’ S. 1904 | 7h | zh | gh | 1904 „h | zh| oh 1904 7h zh oh I ı1. Febr. [6) [6) o || 21. Febr. 05| 6.5 1 2. März | 1 5,5 I 2 Se 2 ou | Dre Zu 2 2. > |—ı 5 o 13. > —ı 6,5 2,51 |.23. > —2 6 o 4. > [6) 2 11975 14. > I 3 1,5 || 24. > I 6,5 1,5 DS — 1,5 I I ne I 5 1,5 25. > Sal a © 6. >» —ı 2 I 16. >» — 0,5 6 |—0,5|| 26. > [6) 7,5 2 7.» [6) 0,5 I In» — 1,5 8 I 27 05| 5,5 0,5 8. >» — 0,5 ı |—05 18. > I 5 2 025-0 a) || o 4 o 19. > 0,5 45|—1,5| 29. >» I 1 I 10. >» |—ı un 0,5 20. >» \— 3,5* 6,5 2 |ı1.März |—ı I [6) EIRE> [6) 4 0,5 | 2. Ort: Beamtenwohnhaus der Silbergrube »La Tapada« Meereshöhe: 4700 m. — Geogr. Breite: 11° 35’ S. 1905 77h 22h | oh || 21005 7h |2h | oh 1905 „h | 2h | oh N — T = 15. März | — — | —-0,5|| 25. März I 3,5| 0,5|| 23. Aug. | — 6,5|—1 16. >» —ı 2. | 26. » —T _ — || 24. > — 2 45 | — 1 > — 0,5 3 Te 127.00» 70 6 1,5 | 25. > — 2,5 75255) 18. > L 8 |-ı |28. » |—2;5 5,51 0,5126, > —25| — |—2 I} To 0,5 6,5 3,511, 295>772210:5 0172:5,| 272 > —2,5| 2 Ze 20.742 I Sn kan 5 SO ne 45| — || 28. > —a | — 22, > er Zt SErEre 35) 95|| 29. > 4 o = 22. > — 2 6,5 I 1. April — ı 4 |—-0,5 23. > er 6,5 2 23 —1,5 4 0,5 24. > o° 5 I Im Süden dürften die mittleren Minima niedriger und die täglichen Schwan- kungen bedeutender sein als in Mittelperu, entsprechend der höheren Breite und geringeren Bewölkung. Über die Eisenbahnstation Vincocaya, nahe dem höch- sten Punkt der Strecke zwischen Arequipa und dem Titicaca-See gibt R. Co- PELAND folgendes an: * Literaturverzeichnis Nr. 158 und 160. 60 Erster Teil. Vincocaya Breite: 15° 54’ S. Meereshöhe: 4380 m, 6.—27. Juni. Mittel: — 2,49. — Mittl. Min.: — 11,9. — Mittl. Max.: 8,4°. Abs. Min.: — 13,9°. — Abs. Max. 10,0° Hann (Literaturverzeichnis Nr. 35) ermittelt nachstehende Werte: Vincocaya 15° 40'’S. Meereshöhe: 4377 m. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr ART 4,0 342 1,6 —0,8 —06 1,6 3,3 5,0 5,9 4,3 3,0 Die Intensität der Sonnenstrahlung wurde in der mittelperuanischen Gipfel- region von mir, in der südperuanischen von R. COPELAND untersucht. Meine Messung ergab: Ort: Anden über Lima, am Beamtenwohnhaus der Silbergrube »La Tapada«, bei 4700 m Meereshöhe. Zeit: 1905, 23. August, I h pm. Schwarzkugelthernometersime Vacuum Sr REASn Trockenes Thermometer des Assmannschen Aspirations-Psychrometers 7° Ber kurse ee Re ec Difterenzuderäbeiden bemperaturenne. er er ee 928% Der Insolationsbetrag ist hierbei verhältnismäßig gering ausgefallen, weil die Witterung nicht besonders günstig war. Dagegen sah COPELAND in Vincocaya das Schwarzkugelthermometer 8—9° über den örtlichen Siedepunkt des Was- sers (85,5°) steigen. Während meines Aufenthaltes im Tapadahause untersuchte ich auch die Temperatur der Bodenoberfläche und zwar auf einem schmalen, vegetations- losen Bergkamme. Der Boden war hier erdig-steinig und von gelblicher Färbung. Seine Oberfläche zeigte am 23. März, zwischen 2 und 3 Uhr nach- mittags, eine Erwärmung von 12° über die Lufttemperatur. 3. An den östlichen Andenhängen muß gemäß den später zu be- sprechenden Niederschlagsverhältnissen, dem hierdurch bedingten Überwiegen der Gehölze in der Vegetationsdecke und dem vollständigen Fehlen ozeanischer Einwirkungen die Wärmeverteilung eine ganz andere sein, als an der westlichen Abdachung und auch gegenüber dem größten Teil des interandinen Gebietes ein erheblicher Unterschied bestehen. In den tieferen Lagen herrschen die der geographischen Breite entsprechenden hohen Temperaturmittel. Hier so- wohl wie auch weit hinauf bis in die Gipfelregion oder deren Nähe wirkt größeren Wärmeschwankungen die starke Bewölkung entgegen. In einer ge- wissen Höhenlage, etwa zwischen 2500 und 3500 m ist das Klima infolge der anhaltenden Nebelbildung offenbar verhältnismäßig kühl, und dies gilt in Nord- peru nicht nur für die atlantische Seite des Gebirges, sondern auch für das 3. Kapitel. Klimatologie. 61 interandine Gebiet und die pacifischen Hänge. HANnN (Meteor. Zeitschrift Heft 6 1907) stellt fest, daß »die Hochebene von Perus trockener und wärmer ist als jene von Quito (Ecuador) in gleicher Höhe (2850 m). II. Atmosphärische Feuchtigkeit‘. Die Verschiedenheiten in der Verteilung der Niederschläge treten am schärfsten hervor bei einer Durchquerung des Gebirges von der Küste bis zum Ostfuß, oder mit andern Worten die Regenzonen sind Streifen, die in an- nähernd meridionaler Richtung verlaufen. In der südlichen Hälfte Perus grenzt an das Meer die Zone der Winter- und Frühlingsnebel, dann folgt im Osten die niederschlagslose Binnenlandzone und schließlich als breiteste die Sommer- regenzone, in deren äußerstem Osten sich die jahreszeitliichen Gegensätze ver- wischen, indem auch während des Winters Niederschläge häufig vorkommen. Ähnlich verhält sich die nördliche Hälfte, nur fehlen die Winter- und Frühlings- nebel der Küste, die dort nur alle 5—ı2 Jahre Niederschläge empfängt; diese sind aber echte Regen, nicht Nebel und fallen während des Sommers. Wäh- rend so an der Küste der Norden trockener ist als der Süden, zeigt sich im allergrößten Teile des Sommerregengebietes das umgekehrte Verhältnis: eine Zunahme des Regenreichtums nach Norden hin; nur im äußersten Osten dieser Zone scheinen sich die Gegensätze zwischen Nord und Süd zu verlieren. ı. Die Zone der Winter- und Frühlingsnebel. Diese Nebel, in Peru »garuas« genannt, bewirken natürlich nur eine geringe Bewässerung des Bodens. HAnN° gibt für Lima folgende Durchschnittsmengen der Niederschläge in mm an: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr I [6) [6) o 3 9 10 8 7 3 [6) [6) 4ı MIDDENDORF° schreibt: »Wo der Nebel den Boden berührt, läßt er einen feinen Niederschlag fallen — garrua genannt — der zuweilen zu staubartigem Sprühregen wird. Dieser ist reichlich genug, um Straßen und Wege kotig zu machen, wird aber nicht vom Winde getrieben und hat daher nicht die Kraft, die von ihm befeuchteten Gegenstände abzuspülen und zu reinigen. Der Staub des Sommers, der die Blätter der Bäume und Pflanzen bedeckt, wird nicht abgewaschen, sondern zu nassem Schmutz, der später zu Krusten ver- trocknet... .. Folgt einmal eine Reihe sehr nasser Tage, in welchen der neblige Niederschlag nur auf kurze Zeit unterbrochen wird und keine Zeit hat wieder abzutrocknen, so wird man in unangenehmer Weise an das Fehlen der Dächer : Neuere Arbeiten, welche die Verteilung der Niederschläge in Peru zusammenfassend be- handeln: A. HETTNER: Regenverteilung, Pflanzendecke und Besiedlung der tropischen Anden. 3erlin 1893 (RıcHTHOorEN-Festschrift). — A. WEBERBAUER: Grundzüge von Klima und Pflanzen- verteilung in den peruanischen Anden. Dr. A. PETERMANNs Geogr. Mitteilungen 1906, Heft V. 2 Handbuch der Klimatologie, Bd. II. Stuttgart 1897. 3 Peru, Bd. I. Berlin 1893. 62 Erster Teil. erinnert. Die Lehmschicht, welche dieselben vertritt, wird dann allmählich durchweicht, und das Wasser fängt an in die Zimmer zu dringen.« Unter der Einwirkung der Garuas entwickelt sich eine rasch vergängliche Kräuter-Vege- tation, die sogenannten Lomas, deren Erscheinen, Ausdehnung und Dichtig- keit als Maßstab für die zeitliche und örtliche Verteilung jener Niederschläge dienen können. Ich wiederhole hierzu eine Stelle aus meiner oben (5. 61 Anm.) erwähnten Abhandlung: »Die Verteilung der Küstennebel wird in hohem Grade durch die Reliefformen des Landes beeinflußt, und dementsprechend ist die Sonderung von Garuagebiet und regenloser Zone bald mehr bald weniger deutlich ausgeprägt. Im südlichsten Peru, an der Eisenbahn Mollendo-Are- quipa, verläuft die Grenze bei der Station Cachendo. Diese liegt ı000 m hoch und am westlichen Rande einer Hochebene, zu welcher die Bahn: an steilem Abhang vom Meeresstrand her emporsteigt. Unvermittelt, fast gerad- linig trifft hier die grüne Loma mit dem nackten Sandboden der Hochebene zusammen, und ebenso schroff sondert sich an derselben Stelle der kühle Nebelschleier der Garua von der sonnendurchglühten Atmosphäre der Wüste. Derartig schroffe Gegensätze fehlen längs der andern großen Gebirgsbahn Perus, der Lima-Oroya-Linie. Dieselbe durchschneidet, ehe sie das Gebirge erreicht, eine breite, sanft ansteigende Küstenebene, welche von vereinzelten Hügelketten durchzogen wird. Je weiter man sich vom Meeresstrand entfernt, desto mehr sieht man Nebel und Loma sich auf die Kimme und Kuppen jener Hügelketten zurückziehen, bis schließlich auch die Höhen kahl und wolkenfrei werden«. Häufig hat man die Winternebel als eine längs der ganzen perua- nischen Küste auftretende Erscheinung geschildert und von den Lomas be- hauptet, daß sie sehr zerstreut vorkämen und ihre Verteilung in den ver- schiedenen Jahren eine schr ungleiche sei. Ich glaube, daß diese Darstellung einer Berichtigung bedarf und ich nicht fehl gehe, wenn ich die Lomas und da- mit auch die Winternebel als eine geographische Eigentümlichkeit anspreche, durch welche sich die südliche Küstenhälfte Perus von der nördlichen unter- scheidet. Der Wechsel trocknerer und feuchterer Jahre mag wohl in einem gewissen Übergangsgebiet, etwa zwischen dem 8. und ıı1. Breitengrad, große und augen- fällig Unregelmäßigkeiten |im Erscheinen der Loma-Vegetation zur Folge haben, dürfte aber weiter im Süden nur in der Dauer der Vegetationsperiode und in der größeren oder geringeren Dichtigkeit des Pflanzenwuchses zum Ausdruck gelangen. Unter dem ı2. und 17. Breitengrad (Lima bezw. Mollendo) sind Garua und Loma als alljährlich wiederkehrende Erscheinungen allbekannt. Zwischen dem ı5. und 16. Breitengrad studierten TAFALLA und später RAIMONDI die Flora der Lomas um Atiquipa. Der letztgenannte Forscher sah bei einer andern Küstenreise Lomas um Chancay (11°35’), Huacho (rı°ro’) und Pativilca (10°45'). Die Ursache der Nebelbildung ist in Peru wie auch anderwärts (z. B. Südwestafrika) das kalte Küstenwasser. 2. Die trockene nördliche Küstenhälfte scheint ihre Südgrenze um den 8. Breitengrad zu erreichen. Bei einem Besuch der Provinz Trujillo, welche 3. Kapitel. Klimatologie. 63 jener Breitengrad durchzieht, wurde mir erzählt, daß dort die Hügel in manchen Jahren während der Zeit von Juni bis September ein wenig ergrünen, was in der nördlich angrenzenden Provinz Pacasmayo nie vorkomme. Ein Bewohner der Provinz Chiclayo (um den 7. Breitengrad) teilte mir mit, daß Garuas und Lomas dort unbekannt seien. Nach MIDDENDORF allerdings sollen bei Piura (um den 5. Breitengrad) auf den Hügeln die Winternebel dichte Vegetation er- zeugen (Peru, Bd. II S. 5 und 421); hier liegt aber wohl eine Verwechselung mit tief herabreichenden Nebeln des Sommerregengebietes vor. Daß sommer- liche Regen in vereinzelten Jahren die Trockenheit unterbrechen, die für ge- wöhnlich im nördlichen Küstenlande herrscht, wurde bereits erwähnt. Nach ANTONIO DE ULLOA folgen in dem sehr heißen und trocknen Tumbez (zwischen 3° und 4° s. Br.) auf vieljährige Dürre Regen von monatelanger Dauer. In dieser Gegend liegt die klimatische Grenze zwischen den Küsten Perus und Ecuadors. Unter 5° Südbreite, um Piura, ziehen einmal in 5—6 Jahren einige Regenschauer von den Bergen her über die Küste und diese Bewässerung reicht aus, um eine üppige, allerdings nur wenige Wochen grünende Pflanzen- decke ins Leben zu rufen‘. In Chocope bei Trujillo (unter 8° s. Br.) regnete es nach ANTONIO DE ULLOA im Jahre 1726 vierzig Tage hintereinander, und zwar von 4 oder 5 Uhr nachmittags bis 4 oder 5 Uhr morgens, während in der andern Hälfte des Tages heiterer Himmel herrschte. Zwei Jahre später trat eine kürzere Regenperiode ein, die ıı—ı2 Tage umfaßte?”. — Die extreme Niederschlagsarmut der nordperuanischen Küste ist noch nicht befriedigend er- klärt und dürfte durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren zustande- kommen. Man könnte sich vorstellen, daß der ablandige Wind (Passat), der in einiger Entfernung von der Küste (80°—ı60 km) bemerkbar wird, aber in jenen Breiten schwächer und weniger regelmäßig weht als weiter im Süden, zwar den größten Teil des über dem Ozean gebildeten Wasserdampfes vom Lande wegzutreiben vermag, aber nicht genügende Kraft besitzt, um das Auf- steigen kalten Tiefenwassers an der Küste im gleichen Maßstabe zu bewirken wie im Süden; so niedrig wie hier dürfte überdies die Temperatur der tieferen Wasserschichten im Norden kaum sein. Durch eine höhere Temperatur des Küstenwassers wird aber über diesem die Verdichtung des Wasserdampfes zu Nebeln eingeschränkt und damit die Wasserdampfmenge vermehrt, welche die Seewinde landeinwärts tragen können. Die Verdichtung vollzieht sich dann an den Abhängen des Gebirges. Daß gerade in Nordperu, vor allem an der Wüste Sechura, das Gebirge sich sehr weit vom Meere entfernt und die breite Küstenebene auf weite Strecken keine Unterbrechung durch Berge oder Hügel erhält, ist bei der Beurteilung der dortigen Niederschlagsverhältnisse ebenfalls zu berücksichtigen; was die Atmosphäre an Wasserdampf enthält, wird durch die Abhänge der Anden sozusagen angezogen und verbraucht. Endlich wird t Vgl. ALFRED F. SEARS, The Coast Desert of Peru. Bull. Americ. Geogr. Soc. Vol. 28. 1895. 2 Eine Zusammenstellung der von 1791 bis 1891 in Piura beobachteten Regenjahre gibt V. EGUIGUREN in seinem Aufsatz »Las lluvias en Piurae (Boletin de la Sociedad geogräfica de Lima, Bd. 4, 1395, p. 241— 258). 64 Erster Teil. dadurch, daß über der Küste und dem angrenzenden Meeresstreifen südliche und südwestliche Winde vorherrschen, trockenes Klima begünstigt, eine Wirkung, die sich nach Norden hin steigern dürfte. 3. Die regenlose Binnenlandzone Zentral- und Südperus. Ein Gebiet, in dem Niederschläge so selten sind, daß man es kurz als regenlos bezeichnen kann, liegt auch an der pacifischen Seite der mittel- und südperu- anischen Anden, reicht aber daselbst nicht bis ans Meer, sondern wird von diesem durch die Garuazone getrennt. Wie in andern excessiv trockenen Gebieten fallen auch hier ausnahmsweise Regen und sind dieselben zwar von geringer Dauer, aber meist ausgiebig, nicht selten wolkenbruchartig. Diese Regengüsse der Wüste werden, soweit sie heftig und zerstörend auftreten, in Peru huaicos genannt. Sie können im Erdreich Risse hinterlassen, die an ausgetrocknete Flußbetten erinnern. In der Gegend von San Bartolome (1500 m) wird die Lima— Oroya-Bahn fast alljährlich ein- oder zweimal von einem huaico unterbrochen. 4. Die Sommerregenzone. a) Die westlichen Andenhänge. Die Meereshöhe, in welcher die Grenze zwischen der regenlosen Zone und dem Sommerregengebiet liegt, steht in be- merkenswerter Abhängigkeit von der geographischen Breite. An der Eisen- bahn Mollendo—Arequipa (Südperu) verläuft jene klimatische Scheidelinie bei 2200 m, an der Lima—Oroya-Bahn (Mittelperu) bei 1600— 1800 m, in der Pro- vinz Pacasmayo unter 7° 8's. Br. bei 1000— 1200 m und weiter im Norden vielleicht noch tiefer. Während unterhalb Arequipa zwischen 1000 und 1800 m sich eine wasserlose, pflanzenleere Wüste ausbreitet, trägt die gleiche Höhen- region in der Provinz Pacasmayo reichliche Vegetation, im oberen Teile wäh- rend der feuchten Jahreszeit sogar üppige Kräuterbestände und dichte Strauch- gruppen; ich befand mich hier im Februar 1903, während ich von 2400 m bis zu 1400 m Meereshöhe hinabstieg, fortwährend in feinem Nebelregen und sah bei 1200 m die Maultiere in dem durchweichten Wege bis an die Knie versinken. Je weiter nach Norden, desto tiefer liegt also die untere Grenze der Sommerregen an den westlichen Abhängen der Anden. Überall sieht man die Häufigkeit der Niederschläge mit der Höhe zu- nehmen und zwar bis in die Gipfelreeion hinauf. Als ich im August des Jahres 1905 von Lima aus nach den Hochanden hinaufreiste, fand ich bis zur Höhen- lage von 3700 m die Vegetation vollständig oder größtenteils im Ruhezustand, bei 4500 m hingegen in einer Frische, die ich zu jener Zeit nicht erwartet hatte. Die Niederschlagsmenge allerdings dürfte in geringerer Höhe ihr Maxi- mum erreichen. Die Regen, welche Arequipa (2363 m) erhält, kommen von der Landseite her und fallen von Anfang Januar bis Ende März. Der Regenfall tritt haupt- sächlich nach 2 Uhr nachm. ein, während nachts und morgens klares Wetter überwiegt. Nach Hann (Meteorol. Zeitschr. Heft 6, 1907) erhält Arequipa fol- gende Regenmengen: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 12 103 12 14 3 3 [e) o [6) o 0,5 I 148,5 3. Kapitel. Klimatologie. 65 Außerhalb der Regenzeit ist die Bewölkung sehr gering. In Matukana (2374 m) an der Lima—Oroya-Bahn dauert die Regenzeit von November bis April und pflegen die Niederschläge nachmittags zu beginnen. Im Dezember ıg901 sah ich die Vegetation schon weit entwickelt, die meisten Pflanzen der dortigen Flora in Blüte und mit neuem Laub. In San Pablo (7° 9’S. 2421 ü. d. M.) wurde mir mitgeteilt, daß es daselbst von Ende September bis in den April hinein regnet, mit einer Unterbrechung im November und einem Teil des De- zember; Februar und März sollen die Hauptregenmonate sein. Im Tale des Flusses Chancay, etwa unter 6° 40° s. Br. beobachtete ich am 2ı. u. 22. Mai bei 2800—2900 m Seehöhe und an den beiden folgenden Tagen bei 2100 bis 2200 m stundenlange Nachmittagsregen; am ersterwähnten Orte trat am 20., 21. und 22. Mai um 5 Uhr nachmittags dichter Nebel auf. Aus dem Ge- sagten ist ersichtlich, daß der Jahresabschnitt, über welchen sich die Niederschläge verteilen, nach Norden hin an Umfang zunimmt. Die für San Pablo ängegebene Unterbrechung der Regenzeit von ı—2 Mo- naten ist wohl kaum sehr scharf ausgeprägt. Immerhin aber bildet diese Er- scheinung bereits einen Übergang zum äquatorialen Regime, das bekanntlich durch zwei Regenzeiten charakterisiert wird. Auch hinsichtlich der Form der Niederschläge macht sich im nördlichen Teil der pazifischen Andenhänge eine charakterische Eigentümlichkeit bemerkbar: sie besteht in der häufigen Nebel- bildung. Die Nebel sind oft so dicht, daß man nicht zehn Schritte weit sieht und lagern hauptsächlich zwischen 2500 und 3000 m, dehnen sich aber im Höhepunkt der Regenzeit noch weiter aus, nach abwärts bis unter 1800 m. Der Wasserdampf, aus dem diese Nebel entstehen, kommt meines Erachtens hauptsächlich aus dem pazifischen Ozean. Wiederholt und in verschiedenen Monaten (Februar und Mai) geriet ich, von Osten her kommend aus heiterer, sonniger Atmosphäre in dichten Nebel, nachdem ich den Abstieg an den west- lichen Hängen begonnen hatte. Immer zogen die Nebel von der Seeseite heran. Am frühen Morgen lagerten sie zu dichten Wolken geballt in der Tiefe, und erst zwischen zwei und fünf Uhr nachmittags erreichten sie die Höhenlage von 3000 m. Vielfach habe ich den Eindruck gehabt, als sei hier im Norden der westliche Teil des interandinen Gebiets ein wenig trockner als die pazifischen Hänge. Stammen aber die hier fallenden Niederschläge aus dem Ozean, dann wird auch die Steigerung der Feuchtigkeit nach dem Äquator hin verständlich, worauf bereits hingewiesen wurde: im Norden ist die Ver- dichtung des ozeanischen Wasserdampfes zu Küstennebeln seltener als im Süden und daher bleiben dort größere Wasserdampfmengen zur Verdichtung an der Gebirgswand übrig. Die untere Grenze der Schneefälle in Mittelperu verläuft an den Westhängen und im interandinen Gebiete bei 3600—3700 m. Aber erst über 4000 m sind Schneefälle eine häufige Erscheinung. b) Die Gipfelregion. Meine Beobachtungen reichen nicht bis zu den höchsten Gipfeln, sondern nur bis zur Höhe von 4800 m, was jedoch für pflanzengeographische Zwecke Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 5 66 Erster Teil. ausreicht. Vom westlichen Teil der mittelperuanischen Anden glaube ich be- haupten zu können, daß über 4000 m Meereshöhe die Niederschläge häufiger, wenn auch wohl weniger ausgiebig sind als darunter und daß dieselben sich weniger streng auf den Sommer beschränken, wenngleich das Maximum in die Monate Januar, Februar und März fällt. Schnee und Graupeln sind die cha- rakteristischen Niederschlagsformen; ersterer pflegt nicht in lockeren, großen Flocken, sondern in ziemlich kleinen und festen Partikeln zu fallen; die Graupel- körner erreichen höchstens den Umfang einer Erbse. Reine Regen kommen über 4400 m nur selten vor, häufig hingegen mit Schnee vermischte Regen. Was die Häufigkeit der Niederschläge und ihre Verteilung auf die Tagesstunden anbelangt, so ergeben meine Beobachtungen am Beamtenwohnhaus der Silber- grube Alpamina (Breite 11° 35’, Meereshöhe 4500) in der Zeit vom 8. Februar bis 2ı. März 1904 folgendes: Nur ein einziger unter diesen Tagen war von Niederschlägen gänzlich frei, 17 von Tagesanbruch bis ı2 h mittags. Bei der Silbergrube La Tapada, in der Nähe des vorerwähnten Ortes bei 4700 m ge- legen, waren vom ı2. März bis 6. April 1905 von 26 Tagen acht niederschlags- frei. Ebendaselbst fiel vom 23.—29. August 1905 täglich Schnee. Der Schnee bleibt oft stundenlang, ja mitunter tagelang liegen. Nähere Angaben finden sich in meinem unter Nr. 158 und 160 des Literaturverzeichnisses genannten Ab- handlungen, wo auch die Bewölkung und relative Luftfeuchtigkeit berücksich- tigt ist. In Alpamina wurde die Bewölkung in der Zeit vom 8. Februar bis ı1. März 1904 dreimal täglich (7 h, 2 h, 9 h) notiert. Unter 99 Beobachtungen ergaben nur sechs eine Bewölkung des Himmels zu weniger als der Hälfte, 88 eine solche zu mehr als der Hälfte. Unter den letztgenannten Fällen be- finden sich 55 von vollständiger Bedeckung. Völlig freier Himmel wurde nie gesehen. An demselben Ort betrug die relative Feuchtigkeit der Luft (ge- messen 7 h, 2h, gh vom ıı. Februar bis ıı. März 1904) in nur drei unter go Beobachtungsfällen weniger als 60 %, niemals weniger als 50%. In ı4 Fällen war die Luft völlig mit Wasserdampf gesättigt, in ı4 enthielt sie 90—99, in 35 80—89, in 14 70—79, in 10 60—69 % Wasserdampf. Im Süden dürften Regenzeit und Trockenzeit schärfer gesondert sein. Zu Vincocaya (4380 m) sind nach COPELAND von Mitte Dezember bis Ende März die Morgen ziemlich sonnig, während an den Nachmittagen sich Gewitterstürme einstellen mit Hagel, Regenschauer und zuletzt Schnee; nachts bleibt der Himmel bedeckt. Im Juni ist das Wetter heiter, vor allem morgens. In Nordperu ist die Gipfelhöhe sehr gering: um 6'/,° bleibt sie unter 4000 m und um 5'/, unter 3000, vielleicht sogar unter 2500 m. Nebel und kleinkörniger Hagel (oder Graupeln) sind die charakteristischen Niederschlags- formen. Schnee fehlt vom 7. Grad nordwärts. Um 6'/,° s. B. fallen die Hagel hauptsächlich von 3400 m aufwärts und scheinen zwischen 3400 und 3700 m häufiger vorzukommen als in der gleichen Höhenstufe Mittel- und Südperus. c) Das interandine Gebiet. Ähnlich wie an den pazifischen Hängen ist das Klima im Norden am feuchtesten, im Süden am trockensten; hierzu kommt noch überall eine geringe Steigerung der Feuchtigkeit in westöstlicher Rich- 3. Kapitel. Klimatologie. 67 tung. Nach CoPELAND dauert die Regenzeit in Puno am Titicacasee von Ende Dezember bis Ende März und herrscht während der trockenen Monate meist sehr klares Wetter. Ähnlich verhält sich das Vilcanota- oder obere Urubamba- Tal; im Winter ist hier der Himmel fast wolkenlos blau, (nach Angabe HETT- NERS, die ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann). Am Nordrande des Titicaca-Hochlandes pflegen im August auf kurze Zeit Wolken, sogenannte ca- banuelas aufzutreten, die sich manchmal in leichten Regen niederschlagen und dann als Zeichen eines feuchten Sommers gelten. Im August des Jahres 1905 bereiste ich die zweite Hälfte des Weges von Cuzco nach Sicuani bei feinem Regen, der von fünf Uhr morgens bis gegen Mittag anhielt. Heiterer Himmel während der Trockenzeit ist auch in Zentralperu die Regel. Dagegen hat der nordperuanische Winter reichliche Bewölkung und über 2000 m Meereshöhe auch öfters Niederschläge. In Chachapoyas (2330 m) notierte ich während eines Aufenthaltes vom 1.—7. Juli täglich starke Bedeckung des Himmels und kurze Regenfälle. Als ich später, von Ende Dezember bis Mitte Januar zum zweiten Male in Chachapoyas weilte, bemerkte ich eine Unterbrechung der Regenzeit durch eine Reihe von trockenen Tagen und erfuhr, daß diese Er- scheinung alljährlich wiederkehre und Verano del Nino (d. h. Christkind-Som- mer) genannt würde. Die gleiche Bezeichnung ist übrigens nach ORTON auch in Ecuador gebräuchlich. Wie die westlichen Hänge, so zeigt also auch das interandine Gebiet in der Nähe des Äquators den Übergang von der einfachen zur doppelten Regenzeit. In der Form der Niederschläge gelangt eine weitere Übereinstimmung zum Ausdruck: Das interandine Gebiet ist, wenigstens in seinem östlichen Teile, sehr reich an Nebeln; dieselben reichen aber nicht so weit talabwärts wie an den westlichen Hängen. Einige tiefe und enge Tal- strecken des interandinen Gebietes, wie sie der Maranon zwischen dem 6° u. 7°s. Br., der Apurimac und seine Zuflüsse zwischen ı3 und 14° s. Br. durch- ziehen, sind am Boden so arm an Niederschlägen, daß ein ausgesprochenes Wüstenklima zustande kommt. d) Die Ostabhänge der Anden werden vom Passatwind getroffen und erhalten durch diesen viel Feuchtigkeit, die sich aber ziemlich ungleichmäßig verteilt. Steigt man in Südperu von den Schneebergen, welche der Urubamba durchbricht, nach Sta. Anna hinab oder in Mittelperu von der Centralcordillere in das Tal des Monzonflußes oder endlich in Nordperu von derselben Kette nach Moyobamba, so begegnet man folgenden Niederschlagsverhältnissen, welche durch den größten Teil des Gebietes obwalten dürften: In den höheren und mittleren Lagen herrschen anhaltende Nebel, die auch im Winter häufig auftreten und stellenweise fast das ganze Jahr hindurch lagern; unter dem Nebelgürtel aber, dessen untere Grenze um 2000 m schwankt, liegt eine trockenere Region. Dieselbe empfängt während des Winters in Südperu fast gar keine Niederschläge, in Mittel- und Nordperu jedoch hin und wieder Regen, die oft mit Gewittern ver- bunden sind. Be 68 Erster Teil. Die trockene untere Region wird, soweit ich sie kennen gelernt habe, von den Ebenen Amazoniens durch niedrige Gebirge getrennt, welche mit der Hauptkette in mehr oder weniger erkennbarem Zusammenhang stehen. Diese Gebirge aber erhalten an ihrem äußeren, gegen das Amazonas-liefland expo- nierten Hängen so gewaltige Regenmengen, wie sie wohl sonst nirgends in Peru vorkommen; Regenzeit und Trockenzeit lassen sich da kaum auseinander- halten. Im Winter des Jahres 1902, vom ıı. Juni bis zum 22. Juli, hielt ich mich am oberen Inambari auf, in einer Gegend, welche zur Provinz Sandia gehört, und wo der Fluß sich in der Höhenlage von 900—1000 m befindet. In dieser Zeit blieben nur vereinzelte Tage, im ganzen 6, regenfrei, und regnete es im übrigen Tag und Nacht mit geringen Unterbrechungen von wenigen Stunden. Ähnlich verhält sich die dem Huallaga zugekehrte Seite der Ost- cordillere westlich von Yurimaguas. Die Ostcordillere erhebt sich dort höchstens bis zu 1700 oder 1800 m. Durch die großen Regenmengen, die an den Vor- bergen der Anden fallen, wird das verhältnismäßig trockene Klima der weiter nach innen und tiefer gelegenen Gebiete verständlich. Auch höheren Regionen der Hauptkette können Niederschläge durch die vorgelagerten Berge entzogen werden; erheben sich dieselben nämlich über 1800 oder 2000 m, dann sammeln sich in ihrem oberen Teil reichliche Nebel. Dies hat in manchen Gegenden zur Folge, daß in Höhenlagen der Hauptkette, wo ausgiebige Nebelbildung zu erwarten wäre, eine solche in nur geringem Maße stattfindet und im Winter monatelang gänzlich unterbleibt. So erklärt sich die ausgeprägte Trockenzeit im obersten Teile des Sandiatales (Südperu) und das nahezu wüstenhafte Klima der Stadt Tarma (Mittelperu). Vorstehende Ausführungen zeigen, daß die Verteilung der Niederschläge an der Ostseite der Anden weniger übersichtlich ist als an den pacifischen Hängen und in hohem Grade beeinflußt wird durch die komplizierten oro- graphischen Verhältnisse. Auf vielen Gipfeln und Kämmen der verschiedensten Höhe sieht man feuchte Gebiete von trockneren geschieden durch eine scharfe Grenze, leicht erkennbar an den Vegetationsverhältnissen, den Wasserläufen, der Beschaffenheit der Wege und den Reisegewohnheiten der Einwohner. Nachdem nun einmal die unregelmäßige Verteilung der Niederschläge schroffe Gegensätze in den Vegetationsverhältnissen hervorgerufen hat, derart, daß grundverschiedene Formationen auf beträchtliche Strecken unvermittelt zusammentreffen, übt die Pflanzendecke ihrerseits einen bemerkenswerten Ein- fluß auf die Niederschläge aus. Das Dorf Sandia liegt in einem Tale, welches so eng ist, daß man es in wenigen Minuten durchquert; die eine Talwand wird von Grassteppe bedeckt, während den gegenüber liegenden Abhang dichtes Gehölz verhüllt. Hier sind die Regen entschieden reichlicher als auf der andern Seite und fallen häufig zu einer Zeit, wo dort sonniges Wetter herrscht. Ähnliche Fälle habe ich in Ostperu wiederholt kennen gelernt. In den Anden Colombias hat HETTNER diese Abhängigkeit der Niederschläge von der Vegetation ebenfalls beobachtet. 3. Kapitel. Klimatologie. 69 III. Winde. Im ganzen treten, wie HETTNER hervorhebt, hinter den örtlichen Luft- strömungen die allgemeinen außerordentlich zurück. Letztere kommen noch am meisten zur Geltung an der Ostseite der Anden, welche vom Passat ge- troffen wird und daher sich durch große Feuchtigkeit von dem innern und dem westlichen Teil des Gebirges unterscheidet. In dem tief eingeschnittenen engen Tale des Maranon und ähnlichen Orten wird die Bahn der Luftströmungen naturgemäß durch die Talrichtung bestimmt. Diese ist am mittleren Maranon eine meridionale, und somit dürften hier die nördlichen, also aufwärts wehenden Winde, welche ich nachmittags bemerkte, zu dieser Tageszeit regelmäßig oder doch häufig auftreten. An den Westhängen des Gebirges kommt der Wind tagsüber vom Meere her, nachts aus den Höhen. Es herrscht somit der bekannte Wechsel von Tal- und Bergwind. Ersterer reicht bis in die Gipfelregionen der Westcor- dilleren. Nach HETTNER spendet diese aufsteigende Luftströmung keine Feuchtigkeit, und setzen sich die Wolken, welche gelegentlich herbeigetragen werden, nicht an den Hängen fest, sondern lösen sich auf. Dieser Ansicht vermag ich nicht unumwunden beizustimmen: an anderer Stelle versuchte ich darzulegen, daß die pacifische Andenhänge Nordperus ihr feuchtes Klima durch die Seewinde erhalten, und es ist nicht ausgeschlossen, daß letztere auch in Mittelperu zu den Sommerregen beitragen. Höchst bemerkenswert sind die kräftigen Süd- oder Südwestwinde, welche tagsüber auf dem gesamten Küstenland und dem angrenzenden Meeresstreifen beständig wehen; nachts werden sie gewöhnlich durch schwächere Luft- strömung vom Lande her ersetzt. Allenthalben trifft man an der peruanischen Küste halbmondförmige Sanddünen, »Medanos«, mit sanfter Böschung auf der konvexen und steilen Abfall auf der konkaven Seite, und sieht man die letztere nach Norden oder Nordosten gewendet: die herrschende Windrichtung gelangt hierbei in anschaulicher Weise zum Ausdruck. Wenn Luftströmungen sich aus höheren in niedrigere Breiten bewegen, dann wirkt dies hemmend auf die Kondensation des mitgeführten Wasserdampfes (Vgl. Hann, Klimatologie Bd. I p. 191); daß die Trockenheit der peruanischen Küste gerade im Norden am größten ist, beruht vielleicht zum Teil auch auf den Windverhältnissen. Wo die stärkeren Luftbewegungen stets dieselbe Richtung beibehalten, darf man erwarten, daß die Verbreitung vieler Samen und Früchte in gleiche Bahn gelenkt, also nach der einen Himmelsgegend gefördert, nach der entgegen- gesetzten gehindert wird. In sehr seltenen Ausnahmefällen wehen nördliche Winde an Stelle der ge- wöhnlichen, auch tagsüber. Die im nördlichen Küstenlande nach jahrelangen Unterbrechungen fallenden Regen sind zumeist von solchen Nordwinden begleitet. 7 Erster Teil. — 3. Kapitel. Klimatologie. 3 I 5 IV. Elektrische Erscheinungen. Zwei Gebiete zeichnen sich durch gewitterreiches Klima aus: die Gipfel- region, sowohl in den höheren südlichen und mittleren wie auch in den niedrigeren nördlichen Anden, und ferner die untere Region an den Ostabhängen nebst der angrenzenden Ebene. Seltener sind Gewitter in den mittleren Lagen des gesamten Gebirges und nahezu unbekannt an der Küste. In Alpamina betrug die Zahl der Tage mit elektrischen Entladungen in der Zeit vom 8. Februar bis 21. März 1904 20 unter 43; in allen Fällen vollzogen sich die Entladungen nach ı2 Uhr mittags. Zweiter Teil. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen. Übersicht der wichtigsten Formationen. ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. Dieser Abschnitt soll, von der Grundlage des natürlichen Pflanzensytems ausgehend, zeigen, welche Verwandschaftskreise die Pflanzendecke Perus haupt- sächlich zusammensetzen, über welche Gebiete und Standorte sich diese Ver- wandschaftskreise innerhalb des Landes verteilen und welche Tracht sie dabei annehmen. Weit verbreitete und auffällig gestaltete Typen werden dabei in erster Linie Berücksichtigung finden. Flechten. Von den Gegenden, wo die Niederschläge fehlen oder sich auf unmerklich geringe Taubildungen beschränken, halten sich die Flechten fast gänzlich fern. Lange Trockenperioden jedoch vermögen mehrere Formenkreise ohne Schaden zu ertragen. Die flechtenärmsten Gegenden sind das nördliche Küsten- land und die regenlose Zone, die auf der Binnenseite des Lomagebietes liegt. Im Lomagebiet selbst vermißt man unterhalb 5o m Seehöhe die Flechten streckenweise vollkommen, während weiter oben zunächst steinbewohnende Krustenflechten, dann Scharen von laub- und namentlich strauchförmigen Typen (Parmelia Kamtschadalis, P. furfuracea, Physcia, Cladonia rangiformis, C. fim- briata, Ramalina pollinaria, Theloschistes flavicans, kleine Usneen) auf Steinen, Erde und Zweigen erscheinen; wir erkennen hier nicht nur die Wirkung der Nebel, die ja vorzugsweise an den höheren Stellen sich zusammenziehen, sondern auch den Einfluß des Substrates: unten, auf den ebenen Flächen hindert der unbeständige, von starken Winden fortwährend bewegte Flugsand 12 Zweiter Teil. die Ansiedlung schwächlicher Pflanzen, während oben, auf den Hügeln, Steine, feste Erde und Zweige gesicherte Anheftungsplätze darbieten. Haben wir, von den Lomas landeinwärts wandernd und an den Westhängen der Anden empor- steigend, die regenlose Inlandzone durchquert, so sehen wir in den sommer- grünen Halbwüsten, etwa zwischen 2000 und 2800 m, die Lichenen allenthalben auf mannigfachem Substrat vortrefflich gedeihen; es erscheinen ungefähr die- selben Gattungen wie auf den Hügeln der Küste, aber in größerer Artenzahl. Noch weiter hinauf, wo die Blütenpflanzen dichter stehen und die Lebensdauer ihrer Blätter sich verlängert, können die Flechten nur an offenen Orten, vor allem an Felsen, sich unbehindert ausbreiten; denn nur hier erhalten sie die nötige Beleuchtung. Der Artenbestand scheint nur geringe Veränderungen zu erfahren. Ähnlich verhalten sich in mittleren Höhenlagen der östlichen Andenseite die trockneren Täler: Felsen bilden die Zufluchtstätten für Parmelia, Physcia, Ramalina, Theloschistes, kurzstämmige Usnea-Formen und viele Krustenflechten. Aber außer derartigen halbxerophilen, die Sonne suchenden Typen besitzt die ostandine Flora auch solche, denen hohe Luftfeuchtigkeit und Schatten oder durch Bewölkung gedämpftes Licht zusagen. Eine Lebens- sphäre dieser Art gewähren die nebelreichen Höhen der Ceja: Zepfogium, Lo- baria, Sticta, am Boden haftende Zel/tigeren sowie lange, hängende Bärte von Alectoria bicolor und Usnea zeichnen das Gehölz aus, Stereocaulon ramulosum, viele C/adonien, Baeomyces imbricatus und das merkwürdige Glossodium aver- sum leben auf den moorigen Grassteppen. Am Ostfuß der Anden birgt der tropische Regenwald eine reiche Flora von krustenförmigen Rinden- und namentlich Blattbewohnern; auch halbxerophile Typen des Westens kommen vor, aber nur an den Ästen der höheren Bäume. Das hochandine, über 4000 m befindliche Gebiet endlich empfängt floristische Charakterzüge durch SZereocaulon- Arten (z.B. S. denudatum, S. verruciferum, S. violascens), Gyrophoren (z. B. G. cylindrica, G. vellea, G. polyrhiza), Cetraria nivalis, Alectoria ochroleuca, Thamnolia vermicularis. Es leben sonach hier Lichenen, die auch in Europa und andern weit entfernten Ländern für die Schneeregion bezeichnend sind. Die Stereocaulon-Arten und die vom tropischen Tieflande bis an den Rand der Gletscher reichende Cora pavonia haben in den Hochanden weit kleinere Ve- getationsorgane als die nächstverwandten Formen in tieferen Lagen, verhalten sich also ähnlich wie die Blütenpflanzen. Bekanntlich steigen die Flechten zu bedeutenden Höhen empor, vielleicht weiter als irgend eine Gefäßpflanze; sie wachsen aber schließlich nicht mehr auf Erde, sondern nur noch auf Stein. Moose. Vergleicht man die Verteilung der Flechten mit derjenigen der Laub- und Lebermoose, so ergeben sich unverkennbare Analogien. Die Fähigkeit, lang- ‚anhaltender Dürre zu widerstehen, findet sich auch unter den Bryophyten, allerdings weniger häufig wie bei den Flechten. Auf den Hügeln des Loma- gebietes heften sich die Moose an erdigen Untergrund, Steine und das Ge- 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 73 zweig von Sträuchern. Z/rullania und manche Laubmoose bleiben das ganze Jahr hindurch sichtbar. Anthoceros und KRiccia verschwinden während der Trockenzeit spurlos. Ähnliches gilt für die Halbwüsten der Westhänge und interandinen Täler. Sodann macht sich weiter oben, wo die Pflanzendecke ein dichteres Gefüge annimmt, eine Bevorzugung felsiger Stellen geltend, und gleichzeitig scheint die Artenzahl zu steigen. Auch in den trockneren, mitt- leren Höhenlagen angehörenden Talabschnitten der Ostanden begünstigen Felsen das Gedeihen der Moose. Die üppigste, physiognomisch wirkungs- vollste Entwicklung dieser Pflanzengruppe haben unstreitig jene Gehölze auf- zuweisen, die dem Nebelgürtel der Ceja angehören: in unförmlich dicken Gewändern aus Moosgeflecht stecken die Stämme und Äste der Holzgewächse, unter mächtigen Moosrasen verbirgt sich das Erdreich. Dem tropischen Regenwald fehlt diese imposante Massenentfaltung der Bryophyten; floristisch betrachtet aber nehmen sie durch ihre hohe Speziesziffer eine beachtenswerte Stellung ein; charakteristisch ist wie bei den Flechten die epiphylle Lebens- weise vieler Arten; vom Boden des Waldes nach den Baumwipfeln hinauf verfolet man eine Abstufung von hygrophilen, schattenliebenden zu halbxero- philen, lichtbedürftigen Typen. Eine sehr bescheidene Rolle spielen die Moose in der hochandinen Region; sie dringen bis zu sehr beträchtlichen Höhen empor, aber vielleicht weniger weit als die Flechten. Steine und Felsen sind die am stärksten besiedelten Standorte. Zu den interessantesten Formenkreisen der Bryophytenklasse gehört in pflanzengeographischer Hinsicht die Gattung Sphagnum. Ihr Areal liegt auf der Ostseite der Anden und dringt nur in Nordperu bis zu den pazifischen Hängen westwärts. Es reicht in vertikaler Richtung vom tropischen Tiefland des Ostens bis mindestens 3300 m Seehöhe. In diesen Gegenden bewohnt Sphagnum als gesellige Pflanzengruppe bald den schattigen Boden der Gehölze bald moorige Plätze der Grassteppen-Regionen. Pteridophyten. Daß die meisten Pteridophyten reichlicher Niederschläge, viele einer an- dauernd feuchten Atmosphäre bedürfen, ist eine bekannte Tatsache. Dem- entsprechend häufen sich die Farne, Lycopodien und Selaginellen an der atlantischen Flanke des Gebirges. Starre Gleichenien der Hartlaubgesträuche, kletternde Wedel von Pellaea flexuosa, Histiopteris incisa, Gymnogramme flexuosa, G. insignis. G. Orbignyana, schlanke Baumfarne (Cyathea, Dicksonia, Alsophila), zarte Hymenophyllaceen und kriechende oder klimmende Zycopodien erregen unsere Aufmerksamkeit, wenn wir die Ceja de la Montana betreten. Darunter, im tropischen Regenwalde, sehen wir die Selaginellen an der krau- tigen Bodenvegetation hervorragend beteiligt und desgleichen die Farne, die überdies in beträchtlicher Zahl epiphytisch leben. Halbxerophile Formationen der östlichen Tropenregion werden nicht selten von reinen Beständen des Pteridium agulinum begleitet. 74 Zweiter Teil. Auf eine sehr niedrige Stufe floristischen Ranges sinken die Pteridophyten einerseits in den Halbwüsten interandiner und westlicher Täler, andrerseits an den Schneefeldern der Cordilleren. Hyeroskopische Selaginellen, die beim Eintrocknen sich knäuelförmig zusammenballen (Selaginella peruviana), Farne, deren Wedel sich durch derbe Konsistenz, weißlich oder gelblich bepuderte Unterseite, dichte Haar- oder Schuppenbekleidung, klebrige Oberfläche aus- zeichnen (Pellaea ternifolia, P. nivea, Nothochlaena sulfurea, N. Fraseri, N. tomentosa, Cheilanthes myriophylla, Ch. scariosa, Ch. pruinata usw.), gewähren ein Bild der dem Wassermangel entsprechenden Organisation. Mit den geringen Wärmemengen, die eine Meereshöhe von 4400—4500 m bietet, begnügen sich die Felsenkräuter Asplenium triphyllum, Folystichum orbi- culatum, Polypodium stipitatum, Lycopodium crassum (ähnlich dem Z. Selago) und ferner die am Grunde klarer Teiche wurzelnde, völlig untergetauchte /soötes socia. Ein Beispiel weitreichender Vertikalverbreitung ist Polypodium angustifoliumn, ein Farn, den man mit kleinen Abänderungen vom Tropenwald der Hylaea bis 4100 m verfolgt. Taxaceae. Podocarpus bewohnt die Gehölze der Ceja-Region am Ostabhang der Anden und geht mit anderen Ceja-Pflanzen im Norden Perus auch auf die Westseite über. Die weiteste Verbreitung erreicht Podocarpus oleifolius, in Nordperu sausecillo genannt und wegen seines Holzes geschätzt. Während diese Art bald strauchförmig, bald baumförmig sich ausbildet, ist Podocarpus utilior, der Nutzholz liefernde »uncumanu« des Chanchamayotales, ein statt- licher Baum. Gnetaceae. Die schwer zu unterscheidenden Formen der Gattung Zphedra gehören den Westhängen und dem interandinen Gebiete an und zwar der Höhenlage von etwa 2000 bis über 4500 m. Unten, im Wüstenklima, hat Z/hedra die Tracht der Rutensträucher, schlanke, locker gestellte Zweige; oben aber, in der Schnee- reeion, schmiegen sich die Hauptzweige dem Boden an und bringen zahl- reiche, dicht zusammengedrängte kurze Triebe hervor. Gramineae. Unter den verschiedensten Formations- und Standortsverhältnissen nehmen die Gräser den Rang hervorragender Charakterpflanzen ein. Sie sind die herrschenden Elemente der Grassteppen, begleiten in hochwüchsigen rohr- ähnlichen Formen die Bäche und Flüsse, wuchern als Klettersträucher in den Gehölzen der Ceja-Region. Der tiefe Schatten des tropischen Hochwaldes und namentlich die sehr trockenen wüstenähnlichen Gegenden werden von den meisten Gräsern gemieden. 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 75 Andropogoneae. Saccharum cayennense, Trachypogon polymorphus und eine Anzahl von Andropogon-Arten gehören zu den wesentlichsten Bestandteilen der makro- thermen Grassteppen auf der Ostseite der Anden, unter 2000 m Seehöhe. Zoysieae. Aegopogon cenchroides, ein sehr verbreitetes und leicht zu erkennendes Gras, scheint die interandinen und mittelfeuchten ostandinen Täler zu bevorzugen und bewohnt zwischen 2000 und 3600 m Felsen und offene Plätze in Ge- sträuchen. Zragus racemosus gedeiht in trockenen, an Gräsern armen Gegen- den, in der Nähe der Küste und bei 800—ıcoo m im Tale des Maranon. Paniceae. Diese vorwiegend makrotherme Gruppe ist am reichsten vertreten in den Grassteppen des Ostens. Olyra-Arten (z.B. O. heliconia, O. latifolia) fallen uns auf als strauchige Schattenpflanzen des tropischen Regenwaldes, dessen Bodenvegetation nur wenige Gräser enthält. Agrostideae. Stipa erlangt vielleicht unter allen Gattungen die weiteste Verbreitung und dringt auch in sehr trockene Gebiete ein. Die in pflanzengeographischen Darstellungen oft genannte S. /chu (S. Jarava) dürfte in der hochandinen Region weniger häufig auftreten als gewöhnlich angegeben wird, vielmehr hauptsächlich zwischen 3000 und 4000 m heimisch sein. Auch Arzstida er- trägt große Trockenheit, und ihr Areal erstreckt sich vom Fuß des Gebirges hinauf bis zu beträchtlichen Meereshöhen, ohne indes wie bei Sta die kalte Region über 4000 m zu erreichen. Mühlenbergia (z. B. M. peruviana) und Sporobolus leben hauptsächlich in mittleren Gebirgslagen (etwa 2000—4000 m). Für Agrostis und Calamagrostis liegt das eigentliche Entwicklungsgebiet über 3500 m. Agrostis nana und die vielgestaltige Calamagrostis vicunarum sind charakteristische kleine Gräser der Puna-Matte, die kräftig gebauten Calamagrostis rigida und C. intermedia Typen, die zur physiognomischen Eigenart der hochandinen Büschelgrasformation beitragen. Aciachne pulvinata, ein monotypischer Endemismus der äquatorialen Anden, zählt zu den gewöhn- lichsten hochandinen Gewächsen und bildet niedrige, polsterförmige Rasen; wenn sie gelegentlich bis 3600 m hinabsteigt, so scheint dies auf Verschleppung zu beruhen; die Spitze der Fruchtspelze ist nämlich ein ausgezeichnetes Haftorgan, was ich oft beobachtete, wenn ich unvorsichtig die Hand auf einen Aciachnerasen stützte. Aveneae. Die Gattung Trzsetum scheint nur selten unter 3500 m aufzutreten, wie- wohl 7risetum subspicatum von 4400 m bis gegen 2700 m abwärts verfolgt wurde. Diese Art interessiert in hohem Grade durch ihre Gesamtverbreitung: 76 Zweiter Teil. arktisch, alpin, andin, antarktisch. Traserum floribundum beobachtete ich mehr- mals an sehr hochgelegenen Orten (um 4800 m), woselbst schon eine weit- gehende Verarmung der Vegetation in Ercheinung tritt. Danthomia sericantha verdient Erwähnung als stattliche, auffällige Pflanze hochgelegener Moore Nordperus (3800-4000 m). Chlorideae. In Peru nur schwach vertreten und in der hochandinen Region vermutlich fehlend. Zwischen 3000 und 4000 m ist Douteloua humilis häufig. Festuceae. Poa, Festuca und Bromus entwickeln ihren Formenreichtum erst über 3000—3500o m und gelangen mit wenigen Ausnahmen nur in dem feuchten Norden und Östen tiefer hinab als bis 3000 m. Die einjährige Festuca mu- ralis findet sich zwischen 3000 und 3200 m und dann wieder ganz unten auf den Lomas der Küste; kräftige ausdauernde Arten (z. B. F. scirpifolia) spielen eine wichtige Rolle in der hochandinen Büschelgrasformation. Aus dem Ge- sträuch feuchter Bachschluchten ragen die zwei Meter hohen Halme der /. aichoclada und F. guadridentata. Ähnlich wie Festuca hat auch Poa, auf den Lomas der Küste Standorte, die sich weit entfernen von dem eigentlichen Areal der Gattung. Zwergige Formen von Poa (P. humillima, P. chamaeclinos) und Dromus (B. frigidus) beteiligen sich am Graswuchs der Puna-Matten. Anthochloa lepidula, ein hochandiner Endemismus, auffallend durch ihre breiten, silberweißen häutigen Deckspelzen, die an HZelichrysum und Paronychia erinnern, schmückt in den pflanzenarmen Höhen um 4800 m Felsen und Stein- schutt. Größerer Wärmemengen als die bisher erwähnten Festuceen bedarf Eragrostis. Als obere Grenze kann eine Höhe von 3800—4000 m gelten. Zwischen 3000 und 3800 m wachsen E. contracta und E. andicola als häufige - Steppengräser. #. peruwwiana ist eine verbreitete Annuelle der Lomas, und andere zarte Formen erscheinen für kurze Zeit in den kräuterarmen Halb- wüsten heißer Täler. In mittleren Lagen der Westhänge und des interandinen Gebietes, wo die Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern die herrschende Formation darstellt, sieht man allenthalben die Gattung Melica wiederkehren und zwar mit wenigen und einander sehr ähnlichen Formen. Lockeren Sand am Meeresstrande bindet mit weithin kriechenden Stengeln Distichlis thalassıca. Die üppigen Blattbüschel und silberweißen Rispen der Coriaderia atacamensis gereichen im ganzen westlichen und interandinen Peru zwischen 2000 und 4000 m den steinigen oder felsigen Rändern der Gebirgsbäche zur Zierde. Noch ornamentaler wirkt ein anderes Ufergras, das riesige, echt tropische Gynerium sagittatum, von den Peruanern Cana brava genannt. Die Blätter, Längen von mehreren Metern erreichend, reihen sich in augenfällig zwei- zeiliger Anordnung zu einem großen Fächer dicht aneinander und lassen ihre Enden graziös herabhängen; darüber wiegt sich, einer geschmückten Lanze vergleichbar, der schlanke, blühende Halm mit seiner silberschimmernden, 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 77 spitz endenden Rispe. Gynerium sagittatum bildet im Osten und Westen der Anden Rohrdickichte an Flußufern, geht aber nur bis 1500, mitunter sogar nur bis 1000 m aufwärts. Zu ihm gesellt sich sehr häufig, namentlich im Westen, das kosmopolitische Rohrgras Phragmites vulgaris, dessen obere Grenze jedoch weit höher, etwa bei 3000 m liest. Als Schattenpflanze des tro- pischen Regenwaldes schließt sich Orthoclada rarıflora den Olyra-Arten an. Bambuseae. Chusquea ist eine Charaktergattung der ostandinen Ceja-Region und wandert im Norden Perus mit andern ostandinen Typen auf die Westseite der Anden hinüber. Zwischen 2000 und 3500 m befindet sich das eigentliche Entwick- lungsgebiet, dessen Ausläufer bis in den tropischen Regenwald hinabreichen. Chusguea-Sträucher beeinflussen dort in hohem Grade die Physiognomie der Gehölze und gelangen stellenweise durch Verdrängung anderer Pflanzen zur Al- leinherrschaft. Ihre dünnen, büschelig beblätterten Zweige stützen sich auf das Geäst anderer Holzgewächse und hängen aus diesem in schönen Bogen- linien herab. Während diese spreizklimmenden Gehölzbewohner zu beträcht- licher Größe heranwachsen, erscheinen über der Gehölzregion, in Mooren und Grassteppen bei 3200— 3500 m zwergige, aufrecht wachsende Chusguea-Sträu- cher, wie C. simplicissima, spicata, depauperata, Weberbaueri. Zu diesen ge- sellt sich die in der Tracht ähnliche Nexrolepis acuminatissima, und in den Gehölzen mengen sich Arundinaria-Arten unter die Chusqueen. Guadua, von manchen als neuweltliche Sektion von Dambusa angesehen, umfaßt Riesen- sträucher mit armdicken Halmen und ist an die tieferen Lagen des Ostens und an feuchten Boden gebunden. Cyperaceae. Nur an wenigen Stellen erlangt diese Familie größere Bedeutung in den Formationen. Scirpus riparius (totora genannt) bildet im Titicaca-See und anderen hochgelegenen Seen ausgedehnte, reine Bestände. Aus seinen Halmen flechten die Indianer Boote und die zugehörigen Segel. Dulbostylis capıllaris, B. junciformis, Rhynchospora globosa, R. glauca zählen zu den leitenden Typen der macrothermen Grassteppen Ostperus. Im übrigen handelt es sich bei den Cyperaceen um zerstreutes Vorkommen, das nur wenig interessiert. Allen- falls wäre noch zu erwähnen, daß mehrere Sc/eria-Arten auf dem schattigen Boden des tropischen Regenwaldes leben, und daß die Gattung Carexr in höher gelegenen, über 2500 m befindlichen Grassteppen und Mooren, namentlich des Ostens, am formenreichsten sich entwickelt (häufige Arten: C. ecuadorica, C. pinetorum, C. pichinchensis.) Palmae. Eine Linie, die im zentralen und südlichen Peru an den Osthängen der Anden verläuft, zwischen dem 6. und 7. Breitengrad das Gebirge kreuzt und 78 Zweiter Teil. dessen Westseite trifft — begrenzt die Verbreitung der Palmen nach Westen und Süden hin. Nach oben hin wird die Seehöhe von 2800—3000 überhaupt nicht, die von 2000 m nur durch Ceroxylon und Geonoma überschritten. Im interandinen und westlichen Teile Nordperus fehlen die Palmen auch unter 2000—2500 m, beschränken sich somit auf die mittleren Lagen. In diese dürfte überall (also auch im Osten) das Areal von Ceroxylon fallen. Von dieser interessanten mesothermen Gattung scheint Peru mehrere Arten zu besitzen. Ihre Stämme, von weitem kenntlich an dem weißlichen Wachsüberzug, er- heben sieh bisweilen (z. B. östlich von Chachapoyas) hoch über die benach- barten Bäume. Kräftige, hohe oder wenigstens mittelhohe Stämme bilden ferner Mauritia, Iriartea, Wettinia, Fessenia, Euterpe, Bactris. Mauritia, die von den übrigen durch die Fächerform des Blattes und die schuppig gepanzerten Früchte abweicht, habe ich nur im Norden angetroffen; um Moyobamba liessen sich zwei Arten unterscheiden, eine oft kultivierte, auf feuchtem Untergrund an Flüssen anscheinend auch wildwachsende (aguaje genannt) und eine Be- wohnerin halbxerophiler Gehölze auf trockner, sandiger Ebene. Bei /rzartea (z.B. /. Orbignyana, I. deltoidea u.a.: im Süden »morona«, im Zentrum »camona«, im Norden »cashapona«) ruht der Stamm auf einem Gerüst dorniger Stelzwurzeln und bietet überdies die einem gebogenen Horn vergleichbare Ge- stalt der jungen noch von den Scheiden eingehüllten Kolben ein augenfälliges Merkmal. Durch die gedrungen klumpige Gestalt der einfachen oder spärlich verzweigten Kolben zeichnet sich Wezzinza (einschl. Catoblastus) aus. Weztinia maynensis lernte ich bei Moyobamba kennen, wo sie pullucorota heißt und bis 1600 m hinaufgeht, MW. augusta fand ich am oberen Inambari um go0 m. Fessenia polycarpa, eine Zierde der Wälder und Gebüsche von Moyobamba, trägt dort den Namen sinami. Durch überaus anmutige Gestalt der Wedel, an deren schlanker Spindel schmale Fiedern schlaff herabhängen, erfreuen Euterpe-Arten das Auge, z.B. eine Verwandte der £. precatoria (Nr. 3446). Eine weite Verbreitung scheint die mittelhohe F£. Haenkeana zu erlangen. Die mit langen Stacheln besetzten Stämme der größeren Bactris-Arten erheben sich gewöhnlich zu mehreren nebeneinander. DB. longifrons od. verw. kennt man im zentralen und südlichen Peru als chonta. 2. (Guilielma) speciosa, der »pijuayo«, wird wegen der eßbaren Früchte kultiviert und begleitet in ganz Loreto die Hütten der Eingeborenen. Arten von Aitalea, Astrocaryum und Phytelephas besitzen zwar Wedel von stattlichen Dimensionen, entbehren aber des Stammes. Eine dritte physiognomische Gruppe bilden die Palmen mit dünnen, rohrähnlichen Stämmchen und kleinen Wedeln (Geonoma; Chamaedorea, Morenia, Hyospathe, Martinezia, Bactris simplieifrons), die Stammlänge bleibt bei einigen unter einem halben Meter und beträgt bei den größten vier Meter. Schließlich vertritt Desmoncus, dessen Wedelrippe am oberen Ende Widerhaken an Stelle der Fiedern trägt, den Typus der Kletter- palmen. ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. —ı Ne) Cyclanthaceae. Echt tropisch können wir die Cyclanthaceen nennen, eine Familie, die den Regenwäldern des Ostens angehört. Cyclanthus umfaßt ziemlich unscheinbare Schattenkräuter und bleibt ebenso wie die stammlose, durch ornamentale Fächerblätter ausgezeichnete Carludovica palmata unter 1200 m Seehöhe. Die Carludovica-Arten mit zweispaltigen Blättern und kletternden, durch Haft- wurzeln befestigten Stämmen gehören zu den häufigsten Lianen und steigen bis gegen 18300 m. Über 2000 und bis 2500 m aufwärts wächst als äußerster Vorposten der Familie stellenweise eine Carludovica, deren zweispaltige Blätter einem niederliegenden, größtenteils im Boden verborgenen Rhizom entspringen. In Moyobamba ist die Herstellung von Panamahüten, die aus den Blattfasern der Carludovica palmata geflochten werden, eine namhafte Hausindustrie. Araceae. Wenn wir von der macrotherm-kosmopolitischen Schwimmpflanze Zistia Stratiotes absehen, so gleicht die Verbreitung der Araceen in der Hauptsache derjenigen der Palmen: An den Osthängen der Anden dringt die Familie, mit zunehmender Höhe formenärmer werdend bis 3000, stellenweise bis 3200 m aufwärts. In Süd- und Zentralperu beschränken sich die Araceen auf die Ost- seite des Gebirges, im Norden hingegen erreichen sie innerhalb einer mittleren, zwischen 2000 und 3000 m befindlichen Höhenstufe die westliche Abdachung. Die höchstgelegenen Standorte hat Anzhurzizum aufzuweisen; dann folgen Phz- lodendron (bis 2500 m) und Stenospermatium (bis 1800 oder 2000 m) und endlich unter 1000— 1500 m Monstera, Dieffenbachia, Xanthosoma, Syngomiumm. Die Arten der Gattung Antkurium, der größten und weitest verbreiteten unter den Araceen Perus, besitzen teils lange kletternde, teils kurze kriechende Stämme und wachsen in letzterem Falle bald epiphytisch, bald an Felsen, bald auf Erde zwischen Gesträuch; an sonnigen Standorten der Ceja-Region (Felsen, Gesträuche) erhält das Laub wie bei so vielen andern Pflanzen lederartige Konsistenz (z.B. Anthurium rigidissimum). Philodendron, ebenfalls ein um- fangreiches Geschlecht, tritt allermeist kletternd auf, nur in höheren Lagen mitunter aufrecht. Xyridaceae und Eriocaulaceae finden sich zerstreut an der Ostseite der Anden, vom Fuß bis zu 3500 m und zwar hauptsächlich auf feuchtem, besonntem Boden, in Grassteppen und Mooren, oft zusammen mit Sphagnum. Ich beobachtete kleine Kräuter der Gattungen Xyris, Ertocaulon, Paepalanthus, Leiothrix, Syngonanthus, Tonina. Bromeliaceae nehmen in den verschiedensten Höhenlagen den Rang physiognomisch wichtiger Pflanzen ein. Die ursprüngliche, wilde Form von Ananas sativus bewohnt s0 Zweiter Teil. Grassteppen und halbxerophile Gebüsche um Moyobamba, und zwar z. T. in abgelegenen, menschenleeren Gegenden. Letzteres sowie der Umstand, daß um Moyobamba Ananas-Kultur nicht getrieben wird, sprechen gegen die Mög- lichkeit einer Verwilderung aus angebauten Exemplaren. Die Fruchtstände sind holzig und ungenießbar. Zifcairnia, krautig bis halbstrauchig, an den Blättern oft dornig bewehrt, hat in mittleren Lagen der Ostanden die reichste Gliederung gewonnen. Deuterocohnia longipetala, eine Wüstenpflanze heißer Täler, bildet im nordwestlichen Peru bei 600 m Massenvegetation an Abhängen und wurde auch in Argentinien wiederholt beobachtet. Nach verschiedener Richtung erregt die Gattung /uya (»achupalla», ahuarancu» der Peruaner) In- teresse. Über mittlere und höhere Lagen zerstreut, sind die Arten scharf von- einander verschieden und auf kleine Bezirke eingeschränkt. Dabei bestehen sonderbare Gegensätze hinsichtlich der Lebensbedingungen: in den Mooren nebelreicher Höhen, auf Felswänden der Schneeregion (bis 4500 m), an den sonnigen Abhängen heißer und regenarmer Täler zeigt sich Puya mit augen- fälligen Gestalten. Die Blätter, meist dornig gezähnt, vereinen sich oft zu Schöpfen an den Enden dicker, bald aufrechter, bald niederliegender, bald einfacher, bald verzweigter Stämme. Zu den merkwürdigsten Erscheinungen in der Vegetation der südamerikanischen Anden gehört jene Puya, die Raimondi als Pourretia gigantea beschrieben hat (»El Peru« Bd. I p. 295—297) und die sich weit unterscheidet von Puya gigantea Philippi, Puya gigantea Andre und Puya gigas Andre. Die Höhe der blühenden Pflanze beträgt 10 m und dürfte somit wohl kaum von irgend einer andern Bromeliacee übertroffen werden; auf die Inflorescenz, die den dicken einfachen Stamm abschließt und sich aus einem Schopf dornig gezähnter Blätter erhebt, entfallen 6 m einschließlich des ı m langen Stieles. Die wenigen Standorte liegen im Departamento de Ancash, teils auf der schwarzen, teils auf der weißen Cordillere. Dort bewohnt dieser aussterbende Monocotylen-Baum trupp- oder herdenweise zwischen 3700 und 4200 m Seehöhe etwas steinige, mit hohen Grasbüscheln bestandene Hänge. Tillandsia hat unter allen Geschlechtern die größte Artenzahl und die weiteste geographische Ausdehnung, steigt aber nicht so hoch wie ya, sondern endet bereits bei 4000 m. Sie lebt bald terrestrisch wie die bisher besprochenen Bromeliaceen, bald epiphytisch; auch die einzelne Art verhält sich in dieser Hinsicht unbeständig. Manche 7illandsien, die scharenweise Sand oder Fels der Wüste bedecken, übertreffen die Anspruchslosigkeit der Flechten. Andere aber bindet ein großes Feuchtigkeitsbedürfnis an regenreiche Gebiete. Hier überwiegen Typen mit breiten, wenig beschuppten Blättern, die sich zu einem wassersammelnden Trichter dicht aneinanderlegen (Beisp.: 7. mmacrodac- tylon, Wangerini, fusco-guttata, Schimperiana, complanata, maculata, aurantiaca); in den Wüsten und Halbwüsten aber, wo Regen gänzlich oder sehr lange Zeit hindurch ausbleiben, müssen sich die Blätter mit Tau ernähren und erleichtern sich dessen Aufnahme durch eine große Zahl absorbierender Schuppen und eine der Wärmeausstrahlung förderliche Exposition der gesamten Oberfläche; es herrschen daher schmale durch das dichte Schuppenkleid grau gefärbte j ein; a Der 7 ei @ Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel lla, u S, 78. Tafel IIb, zuS.80, 7 A. Weberbauer, phot. Pourretia gigantea Raimondi, eine Riesen-Bromeliacee der Östliche Andenseite Nordperus: La Calzada unweit Moyobamba, Hochanden. Bei Aija (Dep. Ancash, Prov. Huaräz), 4000 m. bei Soo—900 m. Gruppe von Bactris (Guilielma) speciosa Mart. Einh. Name: pishuayo). 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. s1 Blätter vor (Beisp.: 7. saricola, aurea, aureo-brunnea, favillosa, lanata, stra- minea, virescens, recurvata). Erwähnung verdient auch die Tatsache, daß in den feuchten, gehölzreichen Gegenden die Blütenstände der Tillandsien, be- sonders ihre Hochblätter, einen lebhafteren und mannigfaltigeren Farbenschmuck tragen, als im trockenen Klima. Guzmannia, Streptocalyx, Aechmea, Bill- bergia, sämtlich überwiegend epiphytisch, und die terrestrische Zeindmania traf ich nur in tieferen Lagen der Osthänge. Commelinaceae. Läßt man die an Commelinaceen reichste Region, das tropische Waldland des Ostens, unberücksichtigt, so bleiben nur wenige Arten übrig, als deren gewöhnlichste man Commelina fasciculata bezeichnen darf, eine krautige Pflanze mit blauen Blüten und knollig verdickten Wurzelfasern. Man trifft sie auf den Lomas der Küste und — zwischen 1800 und 3500 m — an den Westhängen sowie im interandinen Gebiet. Mit Commelina fasciculata findet die gesamte Familie ihre obere Grenze. Pontederiaceae. Die in Amerika weitverbreitete Wasserpflanze Zeteranthera reniformis wurde von RuIz und PAvon bei Lima entdeckt und in der Flora peruviana zum ersten Male beschrieben. Juncaceae. Die hochandine Disztichia muscoides beherrscht zwischen 4300 und 4600 m die Physiognomie der Moore. Ihre nadelförmigen, stechend harten Blätter stehen dicht gedrängt und zweizeilig angeordnet an reich verzweigten Sten- geln; letztere verflechten sich zu festen, hoch emporgewölbten Polstern und gehen am Boden allmählich in Torf über. Geringeres Interesse bietet die ubiquitäre Gattung Funcus,; manche Arten bilden Bestände in hochgelegenen Bergseen (3800—4000 m). Zuzula hat sich hauptsächlich in der hochandinen Region entwickelt, von wo sie bis 3500 m im Westen und bis 2700 m im Osten ausstrahlt. Z. peruviana, L. macusaniensis und namentlich Z/. racemosa stehen in engster Verwandtschaft mit der arktisch-alpinen Z. spzcata". Liliaceae. Diese Familie kommt in den peruanischen Anden nur wenig zur Geltung. Anthericum eccremorrhizum, ein weißblütiges Kraut mit spindelförmig ange- schwollenen Wurzelfasern, in der Tracht nordischen Arten ähnlich, hat unge- fähr dasselbe Areal inne wie Commelina fasciculata. Mit lockeren Rispen ı Vgl. A. ENGLER: Über das Verhalten einiger polymorpher Pflanzentypen der nördlich ge- mäßigten Zone bei ihrem Übergang in die afrikanischen Hochgebirge. — ASCHERSON-Festschrift, p- 552—568. Leipzig 1904. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 6 82 Zweiter Teil. tiefblauer Blüten schmückt Zeeremis coarctata die ostandinen Hartlaubgesträuche zwischen 1800 und 2600 m. Scezlla biflora Ruiz und Pavon, von andern zu Ornithogalum gestellt, ist eine weißblühende Zwiebelpflanze der Lomas. Ran- kende Srrzlaxr-Sträucher leben in ostandinen Wäldern und Gebüschen, von der Tropenreg’ ın bis ungefähr 3000 m Seehöhe. Amaryllidaceae. Bomarea durchdringt formenreich fast das ganze Land, vermag aber extremem Wüstenklima sich nicht anzupassen; den höchsten Grad ihrer Gestaltungskraft erreicht sie in den ostandinen Gehölzen mittlerer Lagen. Mit hochwüchsigem, windendem Stengel, der anmutig gebogene eiförmige oder lanzettliche Blätter und große Scheindolden rosafarbener, purpurner, scharlach- roter oder gelber Blüten trägt, bekränzen die einen das Gezweig von Sträuchern (B. superba, multiflora, tomentosa, crinita), während andere als kleine arm- blütige Kräuter auf schattigem, moosbedecktem Boden sich verbergen (2. coc- cinea, cornigera, filicaulis). An Felsen der hochandinen Region, 4500 m ü. d. M., erwecken B. puberula, dulcis und glaucescens, die sämtlich aufrechte durchschnittlich halbmeterhohe Stengel bilden, den Eindruck fremdartiger, aus einer anderen Florengemeinschaft stammender Elemente. Unter den Alstroe- merien ist wohl die bekannteste Alstroemeria peregrina, ausgezeichnet durch rosafarbene, braun gestrichelte Blüten, eine Zierde der Hügel um Lima; ihr ähneln gewisse Formen in höheren Lagen der Westhänge. Die Amancaes- Berge bei Lima bedeckt im Juni /smene Amancaös mit leuchtend gelbem Blumenschmuck, und auf Sandfeldern bei Mollendo duften im Oktober die großen weißen Blüten des Zephyranthes albicans. Zu beiden gesellt sich ‚Ste- nomesson, ein größeres und weiter verbreitetes Geschlecht (aufwärts bis 3800), dessen Blüten gelbe bis blutrote Farbe tragen und bei manchen in der Trockenzeit sich entfalten. Letzteres beobachtet man auch an gewissen Hippeastrum-, Urceolina- und Crinum-Arten des Ostens. Zucharis amaszonica, eine Schattenpflanze im tropischen Regenwalde Nordperus (aufwärts bis 1800 m) heißt im Volksmunde amancay, ebenso wie /smene und Zephyranthes; ihrer großen weißen Blumen wegen wird sie in nordischen Warmhäusern häufig kultiviert. Während bei Bomarea und Alstroemeria die Wurzeln zu fleischigen Fasern oder Knollen anzuschwellen pflegen, sind die übrigen bisher erwähnten Amaryllidaceen Zwiebelpflanzen. Fourcroya, hinsichtlich ihrer systematischen Gliederung noch ungenügend bekannt, ist sicher in Peru einheimisch, in manche Gegenden allerdings nur durch Kultur gelangt. Durch ihre mächtigen, grasgrünen Rosetten fleischiger schwertförmiger Blätter und ihre hohen, mit hängenden Blütenglocken be- setzten Rispen, macht sie sich aus weiter Entfernung kenntlich; hierdurch er- leichtert sich naturgemäß die Feststellung ihres Areals, das eine wichtige Rolle spielt bei der pflanzengeographischen Einteilung Perus. Mäßige Feuch- tigkeit und hohe bis mittlere Wärme, das sind die klimatischen Bedingungen, 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 83 welche Fourcroya zusagen. In Zentralperu — an den Westhängen und im interandinen Gebiet — verläuft die untere Grenze bei ı600 m die obere bei 3000 m, in den entsprechenden Teilen Nordperus gelten die Höhenlinien von 1300 und 2200 m als Schranken. Die Ostseite der Anden ist für Fourcroya größtenteils zu feucht; jedoch begegnet uns die Pflanze in den regengrünen Gebüschen und Savannen des trockneren Südens. Im Gegensatz zu Fourcroya hat die in der Tracht ähnliche, aber durch blaugrüne Blätter, sowie durch aufrechte Blüten leicht unterscheidbare Agave americana in Peru nicht ihre ursprüngliche Heimat. Stets sehen wir sie an die Nähe mensch- licher Ansiedlungen gebunden und an vielen Hütten zu lebenden Zäunen an- gepilanzt. Sie gehört zu den wesentlichen Elementen im Landschaftsbilde peruanischer Gebirgsstädte und gedeiht am besten zwischen 3000 und 3800 m. Somit bedarf Agave eines kühleren und feuchteren Klimas als Foureroya. Iridaceae: Zwergige Sisyrinchien, wie S. pusillum, porphyreum usw. und das noch kleinere Symphyostemon album beteiligen sich an dem niedrigen Pflanzenwuchs der Puna-Matte. In den Grassteppen mittlerer Lagen, namentlich im Osten, treten die kräftigen, bis meterhohen Büschel von Szsyrinchtum palmıfoltum und ähnlichen, sowie von Orthrosanthus chimborazensis augenfällig hervor. Scitamineae (Musaceae, Zingiberaceae, Cannaceae, Marantaceae). Die pflanzengeographische Bedeutung der Scitamineen liegt vor allem darin, daß sie die vertikale Ausdehnung der tropischen Region am Ostfuß der Anden deutlich veranschaulichen. Canna finden wir zwar noch weiter oben bei 2500 m, doch ist hier das Indigenat zweifelhaft. Musaceen und Zingi- beraceen gelangen vereinzelt bis ı800 m. Der größte Teil dieser Familien, sowie anscheinend alle Marantaceen bleiben unter 1200—ı500 m. Die Scita- mineen Perus sind Kräuter von wechselnden, z. T. beträchtlichen Dimensionen und lieben Schatten und Bodenfeuchtigkeit. Mit größter Individuenmenge zeigen sie sich in der Matorralformation. Die Musaceen werden in Peru durch Heliconia, die Zingiberaceae durch Renealmia, Costus und Monocostus, die Marantaceen durch Calathea, Maranta, Myrosma und Monotagma, die Canna- ceen durch Canna repräsentiert. Mit ihren lebhaft gefärbten Hochblättern, an denen sich häufig Scharlachrot und Goldgelb vereinen, bringen die eliconien Abwechselung in das düstere Bild des Waldbodens; Kolibris schweben um ihre Blüten. Coszus trägt ansehnliche, bunte Blumen zu einer kopfförmigen Ähre zusammengedrängt. Bei Renealmia kommen gewöhnlich zweierlei Sprosse zur Ausbildung, kleine, blühende Sprosse, denen Laubblätter fehlen und größere, mit Laubblättern besetzte Scheinstengel. 6*+ 84 Zweiter Teil. Orchidaceae. In der ostandinen Flora nehmen die Orchidaceen hinsichtlich der Gattungen- und Artenzahl eine hervorragende Stellung ein. Sie wachsen dort unter den verschiedenartigsten Bedingungen, in den Grassteppen, an Felsen, in Mooren, auf dem schattigen Boden der Gehölze, halbepiphytisch und reinepiphytisch — und erscheinen in schr mannigfaltiger Tracht. Zwischen 1000 und 3200 m ge- hören Pleurothallis, deren Infloreszenzen oft auf der Blattspreite entspringen, Stelis, Epidendrum, Oncidium und Odontoglossun, unterhalb 1000 m Gongora, Anguloa, Cattleya, Catasctum und Vanilla zu den Formenkreisen, welche in der Epiphytenvegetation die Familie am häufigsten vertreten. Dabei ist allerdings zu betonen, daß in höheren Lagen, wo die Gehölze niedrig bleiben, ein und dieselbe Art bald epiphytisch, bald terrestrisch wachsen kann. Unter den ausgesprochen erdbewohnenden Sträuchern und Halbsträuchern finden wir, namentlich in mittleren Lagen, die Gattungen Sodralia, ausgezeichnet durch sehr hohe, mitunter 4 m erreichende Stengel und durch große, rasch welkende Blüten von weißer oder purpurroter Färbung, ferner Zlleanthus und besonders Zpzdendrum, das artenreichste Orchidaceen-Geschlecht Perus; das starre, dicke Laub und die gelben, rosafarbenen oder brennend roten Blüten der strauchigen Zpzdendren sieht man hauptsächlich in den Grassteppen sowie in den niedrigen und lichten Gehölzen; ähnlich wie Zfzrdendrum verhalten sich hinsichtlich der Standorte Zlleanthus und Sodralia. Von den bisher erwähnten Genera sind einige (z. B. Stelis, Oncidium, Odontoglossum, Sobralia, Epiden- drum) auch auf felsigem Substrat vertreten. Über die volle Länge der peruanischen Anden erstreckt sich innerhalb der Höhenstufe von 1800—3200 m das Areal der Trzchoceros muscifera, eines kleinen Felsenkrautes mit oberirdi- schen Knollen, das in manchen Gegenden »Moscardon« genannt wird, weil die Blüte einer Fliege ähnlich sieht. Eine ziemlich unwichtige Rolle spielen die an erdige Unterlage gebundenen Kräuter (z. B. Habenaria-, Seleni- pedium-, Spiranthes-, Liparis-Arten). Dem Formenreichtum der Ostseite steht im interandinen und westlichen Teile Zentral- und Südperus eine überaus dürftige Entwicklung der Orchidaceen gegenüber. Abgesehen von Odontoglossum mystacinum, das in einigen Bach- schluchten der Cordillera blanca bald an Felsen, bald epiphytisch wächst, kenne ich aus jenen Gebieten nur einige krautige Erdorchideen, wie Prescottia pteris- Zyloides auf Grassteppen, die korallenrot blühende Altensteinia pilifera in Xero- phyten-Formationen mittlerer Lagen, Chloraea peruviana und Spiranthes-Arten auf den Lomas und endlich Myrosmodes nubigenum (= Altensteinia paludosa) auf hochandinen Mooren und Matten. Letztere ist die einzige Orchidacee, die ich über 4000 m angetroffen habe. Piperaceae. Von keiner Florenabteilung Perus ist Peperomia ausgeschlossen. Ihre stärkste Entwicklung liegt in den Tropenwäldern des Ostens. Aber andererseits erreicht 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 85 die Gattung Höhen von 4600 m und durchdringt sie die xerophilen Formationen des Westens. Die Peperomien leben als Felsbewohner, als Epiphyten und im tiefsten Schatten der Gebüsche und Wälder als Bodenpflanzen. Angesichts derartiger Gegensätze der Lebensbedingungen befremdet uns eine gewisse Mono- tonie in der Tracht dieser saftstrotzenden, dickblättrigen Kräuter. Die Piperarten, aufrechte, seltener kletternde Sträucher und Halbsträucher, gehören den Gehölzformationen und zwar ganz überwiegend den östlichen an. Die obere Grenze verläuft um 3000 m. Salicaceae. Salıx Humboldtiana ist ein weitverbreiteter, charakteristischer Baum der Flußufergebüsche trockenwarmer Gebiete und wird überdies sehr häufig ange- pflanzt. Seine lichtgrüne Belaubung erhält sich beständig, seine Blüten ent- falten sich an der Küste im September und Oktober. An kultivierten Exem- plaren entsteht durch häufiges Abschneiden der Zweige, die zu verschiedenen Zwecken Verwendung finden, ein besenförmiger, der Pyramidenpappel ähnlicher Wuchs. Über 3000 m scheint der Baum nur im Kulturzustande vorzukommen. Ferner meidet er die Ostseite des Gebirges; nur längs der größeren Ströme des Amazonasgebietes hat diese Weide vereinzelt den Ausweg nach Osten ge- funden, wahrscheinlich in der Weise, daß aus den trockenen, interandinen Tal- abschnitten Samen oder die so leicht sich bewurzelnden Stämme und Zweige fortgeschwemmt wurden, und dann in der Hylaea offene Uferstellen die Ein- bürgerung zuließen. Nach ULE' wächst Salir Humboldtiana zerstreut an den Ufern des Amazonas; sie könnte aus dem oberen Maranontale dorthin gelangt sein. Myricaceae. Myrica: Sträucher, zerstreut durch temperierte Gehölze des Ostens und Nordens, außerdem im interandinen Gebiete Zentralperus. Juglandaceae. Unterhalb Chachapoyas begleitet den Fluß Utcubamba bei 1600—2000 m Fuglans neotropica, ein stattlicher, bis 30 m hoher Baum. Wahrscheinlich wird sich Jzglans auch anderwärts als Glied der peruanischen Flora feststellen lassen. Auch bleibt noch zu ermitteln, woher die in den Gebirgstälern und an der Küste angepflanzten Walnußbäume stammen. Betulaceae. Die pflanzengeographisch wichtige, überaus häufige Alnus jorullensis (vulgo »Aliso«), ein mittelhoher Baum, seltener strauchartig, besetzt die Ufer der Bäche ı Die Pflanzenformationen des Amazonas-Gebietes. — ENGLERS Botan. Jahrb. Bd. 40, p. ı21 bis 123. Leipzig 1907. 86 Zweiter Teil. und Flüsse und vermag sich von ihnen nur in feuchterem Klima erheblich zu entfernen. Bei 1000 m einerseits, 3500—3800 m andererseits liegen die Grenzen der Vertikalverbreitung. Ostwärts wird diese Erle seltener und fehlt Gegenden, wo dichte Ceja-Gehölze sich ausbreiten, oft vollständig. Moraceae. Der Formenreichtum, welchen die Gattung /%cxs in den Wäldern der Hy- laea entfaltet, geht mit zunehmender Höhe sowie nach Westen hin rasch ver- loren. An der atlantischen Seite verschwinden um 2000 m die letzten Reprä- sentanten. Das megatherme Flußufergebüsch interandiner und — mit Aus- nahme des Südens — auch pazifischer Täler enthält stellenweise Ficus-Bäume (»Higuerones«); mit dem weitausgebreiteten Gerüst bretterförmiger Wurzeln, dem dicken, kurzen Stamm und der flachen, dichten Krone bringen diese Hi- guerones charakteristische Züge in das Bild der Flußufervegetation. Sie scheinen an den Westhängen Zentralperus nur zwischen 1200 und 2200 m zu wachsen, das Küstenland hingegen zu meiden. Als ostandin-megatherm ist die pflanzengeographische Stellung von Cecropra zu bezeichnen. Nur stellenweise und dann gewöhnlich vereinzelt steigt sie über ı800 m, aber wohl nirgends über 2400 m. Weithin kenntliche Bäume mit dünnen, oft von Ameisen bewohnten Stämmen, durchsichtiger Krone und großen, handförmig gelappten und unterseits meist weißlich gefärbten Blättern, leben die Cecropien an den Flußufern gesellig, im Innern der Wälder zerstreut. Loranthaceae. Zum allergrößten Teile Parasiten, welche den Zweigen von Bäumen und Sträuchern Nahrungsstoffe entnehmen, zeigen die Loranthaceen das Maximum der Artenzahl in solchen Gebieten, wo die Gehölzformationen vorherrschen, also an der Ostseite und in mittleren Lagen Nordperus; aber auch das Fluß- ufergebüsch des gehölzarmen Westens enthält einige Schmarotzer dieser Fa- milie. Ferner verringert sich nach oben hin die Häufigkeit der parasitischen Loranthaceen; doch noch am Rand der Gletscher, bei 4500 m, behauptet sich Phrygilanthus Chodatianus, dem Polylepis als Wirtspflanze dient. Die interessante, nichtparasitische Gattung Gaiadendron umfaßt charakteri- stische Sträucher der temperierten Hartlaubgehölze des Ostens und Nordens. Am bekanntesten ist Gaiadendron punctatum, über dessen dunkelgrünem Blatt- werk goldgelbe Blütensträuße leuchten. Proteaceae. An der pazifischen Flanke finden wir diese Familie nur nördlich vom 9. (vielleicht erst vom 8.) Breitengrade. Am weitesten westwärts dringen die Pro- teaceen mit der Gattung Zrnbothrium, der ein mittelfeuchtes Klima zusagt; bei Cuzco noch streng ostandin, dehnt sie sich bei Huaraz auf das interandine ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 87 Gebiet und um Cajamarca auf die Westhänge aus. Die peruanischen Zimbo- thrien stehen untereinander in enger, noch nicht genügend studierter Verwandt- schaftsbeziehung. Bachschluchten der Cordillera blanca schmückt bei 3200 bis 3700 m das typische, von Rulz und Pavon entdeckte Embothrium grandi- forum (unter den Vulgärnamen »saltaperico«, »tsacpa« und »cucharilla« be- kannt), ein stattlicher Strauch von etwa 3 m Höhe, mit lederartigen, elliptischen Blättern und schönen rosafarbenen bis gelblichweisen Blütentrauben. Dieselbe Pflanze findet sich westlich von Cajamarca zwischen 2200 und 3200 m, ferner in ungefähr gleicher Höhenlage um Hualgayoc, Chachapoyas usw., endlich in trockneren Tälern der ostandinen Ceja-Region (z. B. Huacapistana). Eine an- dere, macrotherme Formengruppe hat sich von 13° S. bis 6° S. über die Sa- vannen und halbxerophilen Gehölze der Montana ausgebreitet. Roupala complicata, bald ein Strauch, bald ein 5 m hohes Bäumchen, mit starr lederartigen, längs der Mittelrippe gefalteten Blättern von eiförmigem bis lanzettlichem Umriß, läßt sich am Ostfuß der Anden von einem bis zum anderen Ende Perus verfolgen und gehört wie die macrothermen Zrnbothrien zur Flora der Savannen und halbxerophilen Gehölze. Als sehr zerstreute Elemente temperierter Gehölzformationen seien schließ- lich noch kurz erwähnt die Sträucher Roxupala peruviana, Roupala cordifolia und Zomatia obliqua. Polygonaceae. Mühlenbeckia erstreckt sich über die gesamte Länge und über beide Flanken der peruanischen Anden und in vertikaler Richtung von 2000—4000 m. Am häufigsten sind: der windende Strauch Mühlenbeckta tamnıfolia (2000—3600 m) und der kriechende Zwergstrauch M. vzlcanica (3000—4000 m). Auf die tro- pische Region des Ostens beschränkt sich 7riplarıs (in Loreto tangarana, bei Cuzco palo santo genannt); die dort vorkommenden Arten sind diöcische Bäume, deren Stämme von bissigen Ameisen bewohnt werden. Zur Zeit der Samenreife verleihen große Büschel roter Flügelfrüchte den weiblichen Exem- plaren einen sehr auffälligen Schmuck. Chenopodiaceae. Chenopodium Quinoa zählt zu den Kulturpflanzen Hochperus und scheint der andinen Flora zu entstammen. Salicornia fruticosa spielt als Strauch des Meeresstrandes eine wichtige Rolle. Amarantaceae. Am meisten kommen die Amarantaceen als Kräuter und Halbsträucher der Xerophytenformationen zur Geltung, und manche gedeihen an Orten, wo nur wenige Pflanzen der Trockenheit widerstehen. Auf hochandinen Matten ver- flechten sich die kriechenden Rhizome der Alternanthera lupulina zu niedrigen Rasen. Auch Ruderalplätze werden von Amarantaceen besiedelt. 88 Zweiter Teil. Nyctaginaceae. Mirabilis prostrata, ein Kraut mit faustgroßer, rübenförmiger Wurzelknolle, langen schlaffen Stengeln und purpurnen Blüten, hat sich durch wärmere, trockene und mittelfeuchte Gebiete weit verbreitet. In den trockenheißen Tälern des Nordens, so am Maranon zwischen 300 und 1500 m, ferner über Piura, entzückt den Naturfreund die Anmut der Bozx- gainvillea peruviana, wenn die bogenförmig hängenden Zweige dieser Sträucher das Rosenrot der Bracteen überschüttet. Die Colignonia-Arten »(chachaparakai« »tullupejto«), Sträucher, die mittleren Lagen, vor allem des Westens und des interandinen Gebietes angehören, dort die Bachufer bevorzugen und mitunter als Spreizklimmer sich in die Wipfel der Erlen-Bäume erheben, erkennt man leicht an den weißgefärbten Bracteen. Der no en einge Cryptocarpus pyriformis läßt an der Küste hohe Sanddünen entstehen. Aizoaceae. Einjährige T7eiragonien, auf deren Blättern und Stengeln blasenförmige Epidermiszellen feinen Tau vortäuschen, beteiligen sich an der Kräutervegetation der Lomas, besonders auf sandigem Boden, mit erheblicher Individuenzahl. Portulacaceae. Diese Familie hat nur geringe Bedeutung in physiognomischer Hinsicht, liefert aber wertvolle Anhaltspunkte für die Kennzeichnung der floristischen Verhältnisse. Man kann sie kurz als ein westliches Element der peruanischen Flora ansprechen und hinzufügen, daß dieses Element sich vorzugsweise in den unteren, trockenen Regionen entwickelt hat, mit Calandrinia, Portulaca und vielleicht auch Spraguea. Calandrinia, das artenreichste Genus, hat auch einen hochandinen Vertreter aufzuweisen: die stengellose Rosettenpflanze Ca- landrinia acaulis, welche den Punamatten nirgends fehlt und vereinzelt bis zu 3200 m hinabsteigt. Caryophyllaceae. Die Gattungen- und Artenziffer ist bei den Caryophyllaceen am größten über 4000 m, in der hochandinen Region. Die Gattung Pycnophyllum zeigt sogar eine ausgesprochene Vorliebe für jene extremen Höhen, wo die Pha- nerogamen-Vegetation zu schwinden beginnt. Pycnophyllum, Paronychia und Arenaria werden physiognomisch wirksam, indem sie sich zu ausgedehnten Rasen und Polstern entwickeln, die an Moose erinnern; dazu kommt mitunter noch ein sonderbarer, gelblicher oder blaugrüner Farbenton. In minder auffälligen Gestalten erscheinen Melandryum und Cerastium. Von Melandryum, Cerastium und Paronychia wurden vereinzelte Vertreter auch außerhalb der hochandinen Region angetroffen. Die weiteste Verbreitung aber erreichen hier Stelaria und Drymaria;, diese Kräuter wachsen vom unteren Rand der Puna bis zu mittleren Höhenlagen; Drymaria kehrt über- dies mit eigentümlichen Formen auf den Lomas der Küste wieder. ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 89 Die geringste Bedeutung haben die Caryophyllaceen in der östlichen Tropen- region. Ranunculaceae. Thalictrum podocarpum nebst verwandten Arten und Anemone hellebort- folia verdienen Erwähnung als häufige Kräuter von stattlichem Wuchs, die von einer bis zu andern Seite des Gebirges zwischen 2000 und 3700 m ge- deihen. Im interandinen Gebiet und an den Westhängen begegnet man bei 3000—3600 m sehr oft der strauchigen, durchschnittlich 2 m hohen Clematis peruviana, weiter unten, besonders in den Flußufergebüschen des Westens entwickeln sich andere C/ematis-Arten (z.B. C. dioeca) zu langstämmigen Lianen. Die Gattung Ranunculus stellt zwischen 2000 und 4600 m an der Öst- und Westseite der Anden eine Anzahl Arten; ihre physiognomische Be- deutung ist ziemlich gering. Berberidaceae. Diese Familie wird lediglich durch Sträucher der Gattung Berberis vertreten. Durch den größten Teil Perus ist Berderis dem Osten und Westen gemeinsam und an eine Höhenstufe gebunden, deren Grenzen bei 2800 und 4000 m ver- laufen. Abweichungen zeigen der Süden und der Norden des Landes: Dort meidet Berberis die pacifischen Hänge, hier sieht man sie noch bei 2200 m. Anonaceae. Anona Cherimolia wächst wild als geselliger hoher Strauch in trockenen, warmen Tälern Nordperus, z. B. am Maranon und Utcubamba um 1800 m. Im übrigen scheint sich die Familie auf die östliche Tropenregion zu beschränken. Lauraceae. Durch Süd- und Zentralperu streng ostandin überschreitet diese Familie nördlich vom 9. Breitengrad das Gebirge und endet auf den Westhängen etwa 2000 m über dem Meere. Nirgends scheinen die Lauraceen über 3200 m vor- zukommen. Im Osten sind sie der Montaüa und der Ceja-Region gemeinsam. Inbezug auf die Artenziffer und den Umfang des Wohngebietes dominieren Nectandra, Ocotea und Persca unter den Lauraceen Perus. Sie beteiligen sich an Gehölzformationen verschiedener Kategorien und zwar meist als stattliche Bäume, seltener und nur in hochgelegenen oder trockenen Gegenden als niedrige Sträucher. Monimiaceae. Siparuna: Sträucher; Verbreitung etwa dieselbe wie bei den Lauraceen. Papaveraceae. Bocconia frutescens (in Sandia »haiuna« genannt), ein hoher, augenfällig hervortretender Strauch mit großen, gezackten Blättern und reichblütigen hängenden Rispen, findet sich besonders an Bachufern zwischen ı800 und 90 Zweiter Teil. 3200 m und zwar auf der Ostseite, ferner in Nordperu auch weiter westwärts bis auf die pacifischen Hänge. Capparidaceae. Gewisse Capparis-Sträucher der nördlichen Wüsten (C. mollis, C. croto- noides, C. avicennüfolia und besonders C. scabrida) trotzen einem regenlosen Klima auch in beträchtlicher Entfernung von Flußufern und begnügen sich mit dem in der Tiefe verborgenen Grundwasser. Ihr kräftiger Wuchs steht in sonderbarem Gegensatz zur Ungunst der Lebensbedingungen. Strauchige Cleome-Arten mengen sich hie und da unter die Bachufer-Vegetation mittlerer Höhenlagen. Cruciferae. Der an Cruciferen ärmste Teil Perus ist die östliche Abdachung der Anden. Aber auch sonst spielen diese Pflanzen eine untergeordnete Rolle, namentlich insofern, als sie nirgends einen wesentlichen Einfluß auf die Physiognomie der Formationen ausüben. Zepidium und Nasturtium haben wie im allgemeinen so auch in Peru eine sehr weite Verbreitung erlangt. Das Kraut Nasturtium Fontanum (»berro«), folgt — bald terrestrisch, bald halbuntergetaucht — den Bächen und Flüssen, und zwar von der Schneeregion bis zum Meeresstrande. Draba, Breyopsis, Eudema und Englerocharis sind Geschlechter der hochan- dinen Region und dort durch kleine Rosettenkräuter vertreten. Eine andere, durch deutliche Stengelbildung abweichende Tracht haben die ebendort, aber auch noch bei 3700 m vorkommenden Descurainia-Arten. Cremolobus sub- scandens, ein spreizklimmender Strauch, stützt sich in subtropischen, ostandinen Buschwäldern auf das Gezweig des Unterholzes. Crassulaceae. Cotyledon: Blattsucculenten mittlerer Lagen, meist an Felsen. Saxifragaceae. Zwischen 2800 und 4500 m grünen auf Felsen häufig die lockeren Rasen der Sarifraga Cordillerarum. Dünne Holzlianen der Gattung ydrangea, z. B. die weinrot blühende 77. peruviana, winden in ostandinen, subtropischen Buschwäldern. Escallonia resinosa, eine bald strauchige, bald verkrüppelt baumartige Pflanze, die vom Volke allgemein chachacuma genannt wird, besiedelt um 3400 m westliche, interandine und östliche Täler. Zscallonia hypsophila, die eben- falls zwischen der Baum- und Strauchform schwankt, und deren Krone sich auf 2m hohen Stämmchen flach auszubreiten pflegt, beobachtete ich an der Cordillera blanca zwischen 3800 und 4000 m. Bis gegen 4500 m einerseits und 2800 m andrerseits erstreckt sich, Teile beider Gebirgsflanken umfassend, das große Areal der Rzödes-Sträucher. Als Standorte dienen Gesträuche und Bachränder bei geringerer, Felsen bei größerer ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 91 Meereshöhe. Gewisse Arten bieten ein überaus anmutiges Bild, wenn die schlanken Trauben roter oder gelber Blüten von den Zweigen herabhängen. Bei Rıbes peruvianum u. a. drängt sich die Blütenbildung auf die ersten Regen- monate zusammen und begleitet somit das Wiedererwachen des Pflanzenlebens — eine phänologische Analogie zu den Kzöcs des borealen Florenreiches, die im Frühling blühen. Cunoniaceae. Die Flora Perus besitzt viele Species von Holzgewächsen der Gattung Weinmannia. Ihr Areal, das sich ungefähr mit dem der Proteaceen deckt, liegt größtenteils an der Östflanke, erweitert sich aber unter ı0°S. bis zum interandinen Gebiete und schließlich im Norden bis zu den pacifischen Hängen. Die obere Grenze befindet sich bei 3800 m; andrerseits mischt sich Wern- mannia unter die tropische Vegetation der Montaüa. Für verschiedene Ge- hölze, hauptsächlich für die mesotherm-hygrophilen, bilden die Weinmannien wichtige Formationselemente. Oft wachsen sie gesellige. Bald werden sie zu Sträuchern und dann nicht selten 8 m hoch, bald zu Bäumen; auch die Indi- viduen ein und derselben Species können sich hierin ungleich verhalten. Die Blätter sind bei einigen Arten fiederteilig, bei andern einfach und in letzterem Falle von mäßiger Größe. So entstehen lockere, mitunter halbdurchsichtige Laubkronen, und hierdurch erleichtert sich die Unterscheidung der Wein- mannien von andern Holzgewächsen. Brunelliaceae. Brunellia: Sträucher; nur an den Osthängen und zwar zwischen 1800 und 3000 m. Rosaceae. Spiraeoideae. Kageneckia: Sträucher, über mittlere Lagen zerstreut. Pomoideae. Als charakteristischer Typus durchdringt ZZesperomeles die gemäßigten Re- gionen, oben bei 3800, unten zwischen 2600 m (Westen Zentralperus) und 2000 m (Osten) endend; nur den Westhängen Südperus scheinen diese Sträucher zu fehlen. Die systematische Einteilung stößt auf Schwierigkeiten. Zu starker Behaarung, verbunden mit geringer Dornbildung, neigen die östlichen Formen (Beisp. 7. ferruginea), zum Gegenteil die westlichen (Beisp. 7. pernettyoides). Somit wird die Haarbildung nicht, wie man erwarten sollte, in den trockneren Gebieten gefördert, sondern vielmehr in den feuchteren. Rosoideae. Die Gattung Rxdus ist in Peru weit verbreitet, steigt aber nicht über 4000 m. Die formenreichste Entwicklung hat sich in den gemäßigten Lagen des Ostens (2000—4000 m) vollzogen. Hier finden sich außer dem gewöhnlichen Typus 9 Zweiter Teil. a des kräftigen, spreizklimmenden Axbxs-Strauches auch zwergige, zwischen Moos kriechende Sträucher mit großen Blüten (z. B. der häufige Rubus acan- thophyllus). — Über mittlere und höhere Regionen des ganzen Gebirges zer- streut sich Alchemilla. Einzelne Arten bilden, indem sie auf Sumpfwiesen (z. B. A. pinnata) oder im Schatten der Gehölze als gesellige Kräuter auftreten, nicht unwichtige Formationselemente. Eine der gewöhnlichsten ist Alchemilla pinnata (3000—4500 m), die über 4000 m verschiedenartige Standorte besiedelt, weiter unten aber feuchten Untergrund verlangt. — Ungefähr dieselben Ver- breitungsgrenzen wie Alchemilla hat Polylepis. Die hohen Sträucher und kleinen Bäume, welche dieses Genus zusammensetzen, werden von den Indianern quinuar oder quenua genannt. Der äußere Teil der Rinde pflegt in Borkefetzen zu zerreißen. Die Blätter sind gefiedert und in den feuchten Gebieten größer als in den trocknen. Bei der schönen Polylepis multijuga u. a. hängen die großen, zierlich zerschnittenen Blattspreiten, ebenso wie die langen, schlanken Blütentrauben lose von den Zweigen herab. Stellenweise bietet an der Ost- seite Polylepis (z. B. P. multijuga) dadurch, daß sie über 3000 m sehr gesellig, darunter hingegen nur ganz vereinzelt auftritt, wertvolle Grundlagen zur Unter- scheidung der Vegetationsregionen. Andere Polylepis-Arten trotzen dem gehölzfeindlichen hochandinen Klima bis zu dem Grade, daß sie über 4000 m, ja sogar am Rande der Schneefelder, umfangreiche Haine bilden. — Zu den wenigen Holzgewächsen der Puna zählt auch der monotypische Zwergstrauch Tetraglochin strictum, auf dessen Zweigen sich rissige papierartige Borke ab- schält und die kurz nadelförmigen Blattfiedern zu kleinen Büscheln zusammen- gedrängt stehen. — Als zerstreute Typen mittlerer Lagen seien schließlich noch kurz erwähnt: Gexum (Kräuter), Acaena (Kräuter und Sträucher) und der monotypische Margyricarpus setosus (Zwergstrauch). Prunoideae. Prunus-Bäume und Sträucher entfalten im Bereich der tropischen und tem- perierten Östandenflora ihre weißen Blütentrauben zwischen lederartigem, glänzendem Laub. Leguminosae. Mimosoideae. Inga Feuillei, Acacia macracantha und Prosopis Juliflora verdienen als charakteristische Holzgewächse trocken-warmer Gebiete hervorgehoben zu werden. /nga Feuillei, der bekannte Pacay-Baum, ziert die westlichen und interandinen Flußufergebüsche (höchstens bis 2700 m aufwärts) und wird dort auch vielfach kultiviert. Acacia macracantha, ein dorniges Bäumchen mit feingefiedertem Laub und flach ausgebreiteter Krone verhält sich hinsichtlich der Standorts-Bedingungen und des Wohngebietes ganz ähnlich wie der Pacay, verträgt aber auch etwas trockneren Boden. Noch weniger hängt von den Flüssen ab der dornige und fiederblättrige Algarrobo-Baum, Prosopis jJuli- Jora, der hauptsächlich in den Wüsten des Nordens wächst und zwar bis 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 953 zu einer Meereshöhe von durchschnittlich 700 m; oft bildet er meilenweite Haine. Caesalpinioideae. Zum Algarrobo gesellt sich an vielen Orten ein fiederblättriges, dorniges Holzgewächs, das durch seine glatte grüne Rinde auffällt und bald zu einem Strauch, bald zu einem kleinen Baum wird: Caesalpinia (Cercidium) praecox (obere Grenze: 1600 m), dem Volke als »Kalakel« bekannt. Der hohe, stachelige, mit gelben Blütentrauben geschmückte Strauch Caesalpinia (Coul- Zeria) tinctoria, die außerordentlich häufige »tara«, vereint sich mit /nga Feualler und Acacia macracantha und geht dann noch etwas höher als jene (stellen- weise bis 3200 m). Parkinsonia aculeata ist ein blattloser Strauch heißer Wüsten. Über trockene Abhänge zwischen 800 und 3300 m zerstreuen sich die Arameria-Arten (»ratana«), seidenhaarige, mehr oder weniger nieder- liegende Sträucher. Das Genus Cassia, vertreten durch gelbblühende Bäume und Sträucher, hat ein sehr weites Areal und meidet eigentlich nur die hoch- andine Region. Y Papilionatae. Die Gattungen Zupinus, Trifolium, Astragalus, Dalea, Adesmia, Vieia und Lathyrus stimmen darin überein, daß sie sehr warmes Klima meiden. Unter ihnen hat Adesmia eine geographische Sonderstellung inne; diese klebrigen, mit Harzdrüsen bedeckten Sträucher sind nämlich Mesothermen des Süd- westens (2800— 3800 m). Die übrigen aber haben sich in meridionaler Rich- tung von einem bis zum andern Ende Perus verbreitet und zwar hauptsächlich an den Westhängen, sowie durch das interandine Gebiet. Ausschließlich oder ganz überwiegend unterhalb 4000 m leben Trrfolium, Dalea, Vicia, Lathyrus (z. B. der blaublühende Zathyrus magellanicus). Trifolium und Vicia sind auch auf den Lomas der Küste vertreten. Dalea, ein Genus, das ich von 1700—3600 m beobachtete, enthält aufrechte oder niederliegende Sträucher mit gefiederten Blättern und traubig angeordneten Blüten, in denen gewöhn- lich die Fahne weiß oder blaßgelb, die Fügel und das Schiffchen violett ge- färbt sind. Aszragalus und die in Peru formenreich entwickelte Gattung /x- Ppinus bewohnen Höhen von 2000 bis über 4500 m und außerdem mit wenigen, vom Hauptareal losgelösten Arten die Lomas. Aus beiden Ge- schlechtern empfängt die Flora Perus Kräuter, Halbsträucher und Sträucher, also Typen von recht verschiedenartiger Tracht. Von den As/ragalus-Arten seien erwähnt: der einjährige, blaublühende Astragalus viciformis der Lomas; Astragalus uniflorus, ein niederliegender, auf hochandinen Matten häufiger Zwergstrauch, dessen blaue verhältnismäßig große Blüten sich nicht deutlich zu Infloreszenzen vereinen, sondern mehr oder weniger getrennt entstehen; der stellenweise ruderale Aszragalus Garbancillo (3500—4500 m), ein aufrechter, halbmeterhoher Strauch mit gelblich weißen Blüten, der als giftig gilt und im Volksmunde Garbancillo oder Huscja heißt. Die von mir beobachteten Lupinen Perus haben, abgesehen von dem gelbblühenden Zupinus chrysanthus, 94 Zweiter Teil. blaue, violette oder lilafarbene Blumen mit einem weißen oder gelben Mittel- streif auf der Fahne; Zupinus mollendoensis ist ein annuelles Kraut der Lomas, Lupinus microphyllus ein für hochandine Matten charakteristisches, aus- dauerndes Kraut mit kurzen niederliegenden Stengeln und armblütigen, köpf- chenähnlichen Trauben, Zupinus Weberbaueri (3900—4500 m) eine auffällige Staude, deren Stengel in sehr dichte bis 30 cm lange Trauben enden, Zupinus paniculatus (2800—4000 m) ein schöner, bis 2 m hoher Strauch, der zuweilen, besonders bei 3700—4000 m, gesellig wächst. An den Flußufern wärmerer Regionen erregen Zryfhkrina-Bäume unsere Aufmerksamkeit durch ihre brennend roten Blüten, die um so deutlicher sicht- bar werden, als vor ihrer Entfaltung das Laub abfällt. Tropische Flußufer der gesamten Montafa schmückt die windende Mucuna rostrata, deren scharlachrote Blumen eine außergewöhnliche Größe erreichen. Geraniaceae. Balbisia verticillata und Verwandte, grauhaarige, kleinblättrige Wüsten- sträucher, die durch große gelbe Blüten auffallen, bewohnen mittlere Lagen der Westhänge, aber vielleicht nur in der südlichen Hälfte Perus; nördlich vom ı2. Breitengrade habe ich die Gattung nicht bemerkt. Geranmıum gehört mittleren und höheren Lagen, ferner den Lomas an; im Osten liegt die untere Grenze bei 2000 m; als wesentliche Formationselemente kann man nur gewisse hochandine Arten bezeichnen, z. B. das rasenwüchsige Kraut Geramium sessalt- forum, das auf den Punamatten allenthalben seine silberhaarigen Laubmassen ausbreitet und ansehnliche, weiße, fast sitzende Blüten trägt. Ahynchotheca: zerstreute Sträucher gemäßigter Regionen an der Ostseite. Oxalidaceae. Wohl kein Gebiet der peruanischen Flora blieb unzugänglich für die Gat- tung Oxalis, und auf mannigfachen Bahnen bewegte sich die vegetative Ge- staltung dieses Geschlechtes. Um hiervon eine Vorstellung zu geben, sei er- innert an Oralis Ortgiesü, ein kräftiges Schattenkraut des tropischen Regen- waldes, die zarte, annuelle Oralis fygmaea der Hochanden, das zwiebeltragende Steppen- und Mattenpflänzchen Oralis oreocharis (350C°—4500 m), die knollen- bildende Oralis sepalosa der Lomas, an Oxalis velutina, einen filzigen Strauch nordperuanischer Halbwüsten, der sich während der Trockenzeit entlaubt, und die gleichfalls strauchige, aber immergrüne, derbblättrige Oralis dolichopoda ostandiner Hartlaubgesträuche (2000— 2500 m). Tropaeolaceae. Mittlere Höhenstufen des ganzen Landes, ferner die Lomas und feuchten Strandfelsen der Küste beherbergen das bekannte Genus Tropaeolum. 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 95 Meliaceae. Der ostandinen Flora und zwar größtenteils der Montana angehörend, nur wenige zu gemäßigten Regionen vordringend. Zum Teil hohe Bäume (z. B. Cedrela, Guarea). Elutheria microphylla: Strauch; häufig an regengrünen Ab- hängen des Uteubambatales bei 1800— 1900 m. Malpighiaceae. Mehrere starke Lianen des tropischen Regenwaldes (z. B. Banzsteria caduci- flora). Polygalaceae. Indigoblaue Blüten mit gelbem Schiffchen, die sich zu traubigen Inflo- reszenzen vereinen, bilden ein gemeinsames Kennzeichen gewisser Monnina- Sträucher (darunter die variable Monnina crotalarioides), zwischen 2000 und 3700 m begegnen wir auf Schritt und Tritt dieser Verwandtschaftsgruppe und zwar an beiden Seiten des Gebirges. Ein ganz anderes Aussehen haben Mon- nina Weberbaueri, ein annuelles Kraut, das mittlere Lagen des Westens und außerdem die Lomas bewohnt, und der blattarme Rutenstrauch Monnina ptero- carpa, charakteristisch für sehr trockene Regionen der Westhänge (1000 bis 2000 m). Euphorbiaceae. Regengrüne Crofon- und Fatropha-Sträucher beeinflussen nicht unerheblich die Physiognomie niederschlagsarmer und gleichzeitig heißer oder warmtempe- rierter Gegenden (bis gegen 3000 m) und erweisen sich als wertvoll für die Abgrenzung der Vegetationsregionen. Verwandte der Jatropha urens sind mit Brennhaaren ausgerüstet. Jatropha macrantha, ein bezeichnender Typus der Westhänge Zentralperus, schmiegt die dicken Zweige an den Boden und ent- faltet die scharlachroten Blüten während der Trockenzeit. Die Zevea-Bäume, Elemente des tropischen Regenwaldes, gelangen bis zur Seehöhe von 1200 m. Coriariaceae. Das zierliche Gezweig der strauchigen Coriaria thymifolia, durch scheinbar zweizeilige Anordnung der kleinen Blätter an Farnwedel erinnernd, schmückt Bachufer zwischen 2000 und 3200 m. Ein Glied der ostandinen Flora, erreicht Coriaria überdies in Zentralperu das interandine Gebiet und im Norden die Westhänge. Anacardiaceae. Eine eigenartige, dem Auge sich leicht einprägende Tracht, häufiges Vor- kommen und eine Verbreitung, die von Hauptlinien der horizontalen und verti- kalen Vegetationsgliederung Perus bestimmt wird, machen Schznus Molle zu einem hochwichtigen, leitenden Element in der Pflanzengeographie des Landes. 96 Zweiter Teil. Ein Strauch oder knorriger kleiner Baum mit rissiger Rinde, läßt Schenus Molle (von den Eingeborenen »Molle« genannt) die dünnen Zweige sowie die gefiederten Blätter, grünlichen Blütenrispen und braunroten Fruchtbüschel schlaff herab- hängen, und das schleierartig lockere Laubwerk durchdringt der Glanz der Sonnenstrahlen. Der Molle beansprucht ein trockenes, warmes Klima. Er ge- hört dem Westen und dem interandinen Gebiete an und meidet den Osten sowie auch die unmittelbare Nähe des Meeres. Die Grenze der Vertikalver- breitung schwankt in Zentral- und Südperu um die Höhenlinie von 3000 m, im Norden um die von 2000 m. Die gewöhnlichen Standorte des Molle sind Flußufergebüsche; außerhalb derselben gedeiht er nur in höheren Lagen. Der dicht belaubte, fiederblättrige Strauch oder Baum Zoxropterygium hua- sango, dessen Frucht einen flügelförmigen Anhang trägt, ist eins der wenigen ansehnlichen Holzgewächse, welche das nordwestliche Wüstengebiet besitzt und dürfte kaum bis 1000 m steigen. Man kennt ihn sonst nur noch aus dem süd- westlichen Ecuador (Gegend von Guayaquil). Er bevorzugt Flußufer und deren nähere Umgebung. Rhus juglandifolia, von mir unter 13° S. und unter 6° S. beobachtet, folgt den halbxerophilen Gebüschen der östlichen Tropenregion und wächst als sehr hoher (bis 10 m) Strauch, vielleicht auch baumartig. Die Eingeborenen nennen diesen Rhus um Moyobamba »itil«e, im Departamento Cuzco »incate« und be- haupten hier wie dort, daß Berührung der Pflanze Hautentzündungen zur Folge hat. Mauria-Sträucher mit gedreitem oder unpaarig gefiedertem Laub und breiten, derben Blättchen mischen sich unter die mesothermen Gesträuche ost- andinen Charakters (M7. heterophylla unter 14° S. und unter 7° S. angetroffen). M. birringo gesellt sich zu den Holzgewächsen des tropischen Regenwaldes. Aquifoliaceae. Jlex: lederblättrige Sträucher der ostandinen Mesothermenflora. Celastraceae. Maytenus: Sträucher; Verbreitung etwa dieselbe wie bei /lex. Sapindaceae. Macrotherme Vertreter von Paullinia und namentlich Serjania erheben sich als Holzlianen in die Baumwipfel des tropischen Regenwaldes; andere Arten zerstreuen sich, nach Westen hin seltener werdend, auch über warm gemäßigte Regionen; die mesothermen Typen sind durchweg kleinere Sträucher, die teils in Gebüschen klettern, teils (manche Serjanien) ohne Stütze wachsen. Bei sämtlichen Arten werden‘ Ranken gebildet. Cardiospermum Corindum: Ran- kender Halbstrauch trockener Täler (300—3000 m). Durch trocken-heiße interandine und besonders westliche Regionen begleitet die Flüsse der »Choloco«-Baum, Sapindus Saponaria (meist unter 1500 m bleibend). 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 97 Die strauchige Dodonaea viscosa, leicht zu erkennen an den münzenförmigen Flügelfrüchten, ist in trockenen und mittelfeuchten, hauptsächlich interandinen Tälern bei 1000— 3000 m von einem bis zum anderen Ende der peruanischen Anden häufig, dem Volke überall als »Chamana« bekannt. Dilodendron bipinnatum wächst als regengrüner Strauch oder Baum auf den tropischen Savannen des Urubambatales bei Sta. Anna. Rhamnaceae. Colletia (C. Weddelliana und Verwandte): Sparrige, nahezu blattlose Dorn- sträucher, zerstreut über trockene, mittlere Lagen. Elaeocarpaceae. Vallea stipularis, ein häufiger Strauch mit rosafarbenen, zierlich gefransten Petalen, bewohnt mittlere Höhen und zwar die Ostseite, ferner in Zentralperu auch interandine Täler und im Norden außer diesen wahrscheinlich auch die Westhänge. Nordwärts von 8°S. enthalten die macrothermen Flußufergebüsche inter- andiner und westlicher Täler an vielen Stellen die bald strauchige, bald baum- artige Muntingia Calaburu. Tiliaceae. Lühea paniculata: Bald Baum, bald hoher Strauch, beim Erscheinen der weißen Blütenrispen das Laub abwerfend; Savannen und halbxerophile Gehölze der Montana. Malvaceae. Für den Pflanzengeographen sind Palaua und Nototriche die interessantesten unter den peruanischen Malvaceen-Gattungen. ZPalaua, einjährig oder aus- dauernd krautig oder fast halbstrauchig, schmückt mit ansehnlichen, meist rosa- farbenen bis hellpurpurnen Blumen die Lomas der Küste. Nototriche hingegen ist ein ausgesprochen hochandines Geschlecht; eine starke, oft rübenförmige Pfahlwurzel dringt tief in den Boden; die belaubten Sprosse haben Rosetten- form und bilden, wenn sie sich verzweigen, kleine Rasen; bei vielen Arten verhalten sich die Blätter insofern höchst eigentümlich, als sie ausschließlich oder überwiegend ihre Oberseite mit Haaren bekleiden, und infolgedessen die Oberseite weißlichgraue, die Unterseite reine grüne Färbung zeigt; die stiellosen Blüten stehen vereinzelt und erlangen mitunter verhältnismäßig bedeutende Größe (z. B. Nototriche Macleanit),; hinsichtlich der Farbe kommen zwischen den einzelnen Arten erhebliche Verschiedenheiten zum Ausdruck (weiß, schar- lachrot, rosa, lila, violett, hellblau). Bombacaceae. Bombax- und Cavanillesia-Bäumchen, die nur in der feuchten Jahreszeit Blätter und nur in der trockenen Blüten tragen, beteiligen sich an den macro- Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 7 98 Zweiter Teil. thermen Xerophytenformationen interandiner und westlicher Täler. Ferner leben Bäume dieser und anderer Gattungen (z. B. Cerda, Ochroma) an den Flüssen der östlichen Tropenregion und bringen zum Teil erstaunlich hohe Stämme hervor. Auch hier pflegt die Blütenbildung in eine Periode der Entlaubung zu fallen. Eine Ausnahme macht Ochroma Lagopus: dieser Baum, palo de balsa genannt, weil sein leichtes Holz vortreffliches Material für Flöße liefert, bleibt stets beblättert. Sterculiaceae. Büttneria hirsuta: Spreizklimmender Strauch; macrotherme Flußufergebü- sche an den Westhängen. Dilleniaceae. Curatella americana, um Moyobamba ractapanga genannt: Strauch oder Krüppelbäumchen; halbxerophile Gehölze der nordöstlichen Tropenregion. Ochnaceae. Die ostandine Godoya obovata, ein hoher Strauch oder kleiner Baum, wächst gewöhnlich an der Grenze zwischen der Montana- und der Ceja-Region, bei 1300—ı800 m. Ihre großen, goldgelben Blüten entfalten sich am Ende der Trockenzeit (August— November). Marcgraviaceae. Nur an der Ostseite der peruanischen Anden habe ich die Marcgraviaceen angetroffen, als Lianen der tropischen Waldregion (Soxroubea, Marcgravia) und weiter oben als aufrechte, mittelgroße Sträucher der Ceja (Souroubea und be- sonders Norantea). Durch die taschenförmigen Anhängsel, die an den Blüten- stielen oder dicht unter denselben entspringen und morphologisch den Trag- blättern entsprechen, sind diese Pflanzen leicht zu erkennen. Ob man wirklich berechtigt ist, diese Anhängsel in allen Fällen als Nektarien zu bezeichnen und mit den Bestäubungsvorgängen in Zusammenhang zu bringen, erscheint mir noch zweifelhaft. Theaceae. Das Areal der Theaceen, die in Peru durch derblaubige Sträucher und Bäume vertreten sind (Freziera, Ternstroemia, Haemocharis), liegt innerhalb der mesothermen Östandenflora und erstreckt sich wie bei vielen anderen Ele- menten dieser Flora im Norden bis auf die Westhänge. Einige (z. B. Z/aemo- charis-Arten) zeichnen sich durch große weiße Blüten aus. Guttiferae. Stattliche goldgelbe Blüten und die sonderbare Tracht der Zweige, die sich mit nadel- oder schuppenförmigen Blättern dicht bedecken, erregen an den HAypericum-Sträuchern der Sect. Brathys unsere Aufmerksamkeit. Diese '/, bis 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 99 2 m hohen Pflanzen besiedeln die Höhenlage von 2000—3800 m und zwar hauptsächlich an der Ostseite, erreichen aber außerdem das interandine Gebiet (Zentralperu) und die Westhänge (Nordperu). Die gewöhnlichste Art ist der »chinchango«, das nadelblättrige Aypericum laricefolium, welches in manchen Gegenden sehr gesellig auftritt, namentlich an der Grenze von Gehölz- und Grassteppenregionen. Halbxerophile Gehölze der östlichen Tropenregion enthalten eine geringe Arten-, aber beträchtliche Individuenzahl hoher Vis»mia-Sträucher; sie tragen um Sta. Ana (Urubambatal) den Namen mandor. Das Wohngebiet von C/xsza umfaßt im Norden mittlere Lagen des ge- samten Gebirges und beschränkt sich sonst auf die Osthänge; nirgends dürfte die Gattung über 3100 m steigen. Neben epiphytischen und baumwürgenden Formen des tropischen Regenwaldes besitzt Peru baumartige und vor allem strauchige, für mesotherme Hartlaubgesträuche charakteristische C/wszen. Durch glänzende, dicke, lederartige, relativ große und breite Blätter pflegen die Clusien von anderen Pflanzen abzustechen. Violaceae. Die Gattung Viola gehört mit sehr wenigen Ausnahmen teils der hoch- andinen, teils der temperiert ostandinen Flora an. Die hochandinen Arten sind stengellose Kräuter, deren dichte Blattrosetten bald einzeln, bald zu kleinen Rasen vereint auftreten. Unter den ostandinen Spezies sind die ansehnlichsten spreizklimmende, durch lebhaft rote Blüten ausgezeichnete Sträucher oder Halb- sträucher der Sect. Zeptidium (Viola arguta und Verwandte). Passifloraceae. Die rankenden, zum Teil große und schöne Blüten hervorbringenden Passz- foren zerstreuen sich durch ganz Peru mit Ausnahme der Region über 4000 m. Einige sind zu Ruderalpflanzen geworden. Caricaceae. Carica candicans, den Peruanern als »mito« bekannt, zählt zu den wichtig- sten Charakterpflanzen der Westhänge und der Lomas; seine obere (zugleich östliche) Grenze liegt in Zentralperu durchschnittlich bei 3000 m, im Norden bei 2000— 2600 m, im Süden anscheinend noch tiefer. Der mito ist ein xero- philer Strauch, der bis 3 m hoch wird und auffällig dicke Stämme und Zweige besitzt; die großen, gelappten, oberseits dunkelgrünen, unterseits weißfilzigen Blätter werden beim Beginn der trockenen Jahreszeit abgeworfen, und nunmehr erscheinen die weißlichgrünen Blütenknäuel. Während an der Küste Carica candicans im Sommer Blüten und im Winter Blätter trägt, zeigt sie oben im Gebirge die umgekehrte Periodizität; diese Gegensätze entsprechen der Tat- sache, daß dort winterliche, hier sommerliche Niederschläge fallen. gx 100 Zweiter Teil. Loasaceae. Wir kennen aus Peru krautige und eine geringe Zahl strauchiger Loasaceen und beobachten bei den meisten Brennhaare und große, schöngefärbte Blüten. Nach Osten und den höheren Lagen des Nordens hin sieht man die Familie deutlich verarmen oder völlig verschwinden, woraus hervorgeht, daß feuchtes Klima ihren Lebensansprüchen zuwiderläuft. Zoasa (o—4000 m) und Cajophora (3000— 4500 m) stehen hinsichtlich der Artenziffer voran und werden mitunter zu Ruderalpflanzen. Der halbmeterhohe gelbblühende Strauch Mentzelia cor- difolia hat sich durch trockene, temperierte Regionen westlicher und inter- andiner Täler weit verbreitet und gibt wertvolle Anhaltspunkte für das Studium der vertikalen Vegetationsgliederung; seine obere Grenze liegt je nach den Feuchtigkeitsverhältnissen um 3000 m (Süd- und Zentralperu) oder 2000 m (Norden). Begoniaceae. Diese leicht erkennbare Familie, aus der so viele Zierpflanzen hervor- gegangen sind, besteht in Peru aus macro- und mesothermen (bis 3800 auf- wärts) Kräutern und Sträuchern der Gattung Degonia, die fast ausschließlich den Osthängen und höheren Lagen des Nordens, somit feuchten Gebieten an- gehören. BD. octopetala und B. geranitfolia wachsen auf den Lomas bei Lima, zwischen 200 und 700 m, erstere auch an den Westhängen (2500—3100 m). Cactaceae. Sukkulente Gewächse empfängt die Vegetation Perus hauptsächlich aus der Familie der Cactaceen. Säulenförmige Cereus-, Cephalocereus- und Pilocereus- Stämme bestimmen die Vegetationsphysiognomie weiter Landschaften, beson- ders an Berglehnen heißer Steinwüsten, wo das Pflanzenleben sich nur mit wenigen Arten zu behaupten vermag; in der Nähe des Meeres treten die Säulen- Cacteen (wie die Familie überhaupt) weniger reichlich auf als weiter landein- wärts, in engen, tiefen Gebirgstälern; die obere Grenze der Cereus-Arten ver- läuft je nach den Feuchtigkeitsverhältnissen um 2000 m (Norden), 3000 m (Zentrum) oder 3400 m (Südwesten); weniger hoch gelangen, da sie große Wärme und Trockenheit lieben, Prlocereus und Cephalocereus. Zu den letz- teren gesellen sich oft die melonenförmigen, mit einem weißen Filzpolster ge- krönten Körper von Melocactus (wohl nirgends über 2300 m). Opuntia über- trifft an vertikaler Ausdehnung alle anderen Gattungen und erscheint in sehr mannigfaltiger Tracht: die tropische Wüste beherbergt gewöhnlich nur niedrige, unauffällige Typen; mittlere Lagen werden von größeren Formen bewohnt, die der kultivierten Opuntia ficus indica nahestehen und wie diese ihre Zweige aus platten Gliedern aufbauen. Zwischen 3000 und 3900 m begegnet uns in Zentral- und Südperu überaus häufig eine stark verzweigte, bis 3 m hohe, von langen Stacheln starrende Art mit annähernd zylindrischen Gliedern, (0. subulata od. verw.), die vielleicht eine eingeschleppte Ruderalpflanze ist; 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 101 besonderes Interesse erwecken schließlich jene, höheren Regionen eigentümlichen Opuntien, welche die Form hochgewölbter Polster annehmen, wie die mit feuerroten Blumen sich bedeckende Opuntia Pentlandii (über Arequipa bei 3700—4200 m), die in gelblichen Filz gehüllte Opunta lagopus (OÖstrand des Titicaca-Hochlandes bei 4500 m) und die ebenfalls hochandine, weißwollige Opuntia floccosa (Süd- und Zentralperu, von 4000—4400 m), die, von fern ge- sehen, Schneeflecken vortäuscht. Die Zerinocactus-Arten, durch kugelige oder keulenförmige Körper ausgezeichnet, leben größtenteils auf Grassteppen und an Felsen zwischen 3000 und 4000 m und zwar meist vereinzelt. Der xerophilen Familie der Cactaceen bieten die feuchten Gebiete des Ostens und Nordens keine zusagenden Lebensbedingungen; diese Pflanzen werden dort zu einem völlig untergeordneten, weit zerstreuten Element, hauptsächlich vertreten durch epiphytische und felsbewohnende Adzpsalis. Trockenes Ge- hölz der Montana (z. B. Savannengebüsch im Urubambatal) enthält bisweilen hohe schlanke Stämme von Cerexs-Arten, die von den westlichen habituell abweichen. Lythraceae. Cuphea cordata: Ziemlich häufiger Strauch der Östanden (1800—2500 m). Myrtaceae. Die Höhenlinie von 3500 m wohl nirgends überragend, nimmt das Wohn- gebiet der Myrtaceen die Osthänge ein und erweitert sich innerhalb mittlerer Regionen des Nordens bis zur pacifischen Abdachung. NMyrteola (anscheinend nur über 2000 m), Myrcia und Zugenia kann man als herrschende Geschlechter bezeichnen. Sie zeigen vorwiegend strauchigen Wuchs, nur einige Zugenia- und Myrcia-Arten entwickeln sich gelegentlich zu kleinen Bäumen. Die dünnen Zweige des kleinblättrigen Sträuchleins Myrteola oxycoccoides und verwandter Formen haften kriechend am Boden. An der Zusammensetzung der Formationen haben die Myrtaceen nur mäßigen Anteil. Am meisten sah ich sie in den macrothermen halbxerophilen Gehölzen des Nordostens, um Moyobamba, zur Geltung kommen. (Zugenia, Myrcia.) Melastomataceae. Das Areal der Melastomataceen deckt sich großenteils mit dem der Myrta- ceen; kleine Abweichungen bestehen in der etwas weiteren Ausdehnung der Melastomataceen nach oben hin sowie in westlicher Richtung: sie gedeihen noch bei 3800 m, vielleicht sogar 4000 m und dringen vereinzelt bis zum interandinen Gebiete Zentralperus vor. Mit sehr wenigen Ausnahmen wachsen sie strauchig. Als Formationsbestandteile spielen die Melastomataceen eine weit wichtigere Rolle wie die Myrtaceen. Mesotherme Gesträuche ostandinen Charakters und macrotherm halbxerophile Gehölze der Montana erweisen sich als bevorzugte Formationen, in denen die Melastomataceen einen ungewöhnlichen Artenreichtum entfalten. Unter ihren Gattungen hat Miconia (macrotherm und 102 Zweiter Teil. mesotherm) bei weitem die größte Artenziffer, dann folgen 7zbouchina (macro- therm und mesotherm) und Brachyotum (anscheinend nur mesotherm). Bekannt- lich ist bei den Melastomataceen das Blatt einfach und meist von mehreren gleichstarken Nerven durchzogen; dagegen herrscht weitgehende Mannigfaltigkeit hinsichtlich der Größe, Bekleidung und Konsistenz der Blätter; letztere schwankt zwischen den Extremen des zarthäutigen und des starrlederartigen Laubes. Die Brachyotum-Arten, die zwischen 3000 und 4000 m oft als kleine Sträucher den unteren Saum von Grassteppen-Regionen begleiten, tragen gewöhnlich kleine Blätter und nickende Blüten; die ersteren bedecken sich manchmal mit langen warzenähnlichen Auswüchsen, wodurch der Eindruck einer geteilten Spreite entstehen kann. Für den tropischen Regenwald sind die Melastoma- taceen Vegetationsglieder niedrigen oder höchstens mittleren Ranges. Aber gerade unter diesen Waldbewohnern beobachtet man Typen von eigenartiger Organisation: die krautige Monolena primuliflora, epiphytische oder halb- epiphytische Sträucher (Blakea ovalis, Clidemia epiphytica) und die merkwürdigen Sträucher der Gattungen T7ococa, Maieta, Myrmidone, bei denen das Blatt an seiner Basis zwei schlauchförmige, nach unten geöffnete Aussackungen trägt, die von Ameisen bewohnt werden. Oenotheraceae. Fussiaea-Arten, krautig oder halbstrauchig, begleiten ständig das Flußufer- gebüsch der Küste. Oenothera multicaulis ist ein niederliegendes, zwischen 3500 und 4500 m häufiges Kraut. Die bekannte, durch Schönheit der Blüten ausgezeichnete Gattung /zchsza bewohnt beide Gebirgsflanken und zwar mit wenigen Ausnahmen mittlere Lagen. Die von mir beobachteten Fachsien Perus sind Sträucher oder Halbsträucher. In trockneren Gebieten wachsen sie hauptsächlich an Bachufern. Die meisten Arten entfallen auf den Osten. Hier finden sich neben den gewöhnlichen Strauchformen auch kleinere, epiphy- tisch oder an Felsen lebende Auchszen, an deren Wurzeln zuweilen Knollen auf- treten (z. B. F. Zuberosa); die Gattung entsendet mit schmächtigen Schatten- sträuchern des Regenwaldes (z. B. /. ovalis) vereinzelte Ausläufer in die Tropen- region (bis 1200 m). Halorrhagidaceae. Durch das Gebiet der ostandinen Flora im weitesten Sinne, d. h. auch durch interandine und pacifische Regionen des Nordens, zerstreuen sich, Bach- ufer und Moore bevorzugend, zwei krautige Gunnera-Arten, G. pilosa, welche aufrecht wächst und große gelappte Blätter trägt, und die kleinblättrige, kriechende G. magellanica. Bei der ersteren liegt die untere Grenze um 2400 m, bei der letzteren anscheinend weniger tief. Araliaceae. Macro- und Mesothermen der atlantischen Abdachung, ferner interandine und westliche Mesothermen des Nordens, bilden die Araliaceen einen höchst 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 103 charakteristischen Formenkreis der ostandinen Gehölz-Flora im weitesten Sinne. Sie entwickeln sich zu Bäumen und stattlichen Sträuchern. Ihre dekorativen, durchschnittlich großen und derben Blätter sind bald gefingert (Schefflera), bald (Oreopanax) einfach bis handförmig gelappt, ihre Blüten zwar klein und un- scheinbar gefärbt, aber zu ansehnlichen Inflorescenzen vereint, die aus Dolden oder Köpfchen bestehen. Umpbelliferae. In der östlichen Tropenregion ist diese Familie sehr schwach entwickelt oder überhaupt nicht vorhanden. Dagegen durchdringt sie alle übrigen Ge- biete. Als Charaktergewächse ersten Ranges kann man nur gewisse Azorella- Arten ansehen, deren kleinblättrige Rosettensprosse sich zu flach ausgebreiteten oder hochgewölbten Polstern aneinanderfügen und so interessante Vegetations- formen der Hochanden hervorbringen. Unter 4000 m leben nur wenige und unauffällig gestaltete, unter 3400 m vielleicht gar keine Azorellen. Oreomyrrlis andicola ist ein unscheinbares, aber überaus häufiges Kraut hochandiner Matten und findet sich vereinzelt auch weiter unten, bis gegen 3000 m. Zarten, schattenliebenden Kräutern der Gattungen Aydrocotyle und Bowlesia begegnet man oft in mittleren Regionen. Außerhalb der letzteren säumt Aydrocotyle umbellata mit ihren schildförmigen Blättern die Bewässerungsgräben des Küsten- landes, und wuchert auf den Lomas Dowlesia palmata. Schließlich verdienen noch Erwähnung die blattarmen Aszerzsczzum-Sträucher und -Halbsträucher, die die den trockneren Regionen interandiner und westandiner Täler eigentümlich sind, sowie die hohen, halbstrauchigen Arracacia-Arten (z. B. A. acuminata), welche als Spreizklimmer mesothermes Gehölz der Ostanden durchflechten. Clethraceae. Clethra: Derbblättrige Sträucher; über tiefere und mittlere Regionen der Ost- seite, ferner in Norden durch mittlere Lagen weiter westwärts, vielleicht bis zu den pacifischen Hängen ausgedehnt. In tieferen Regionen den halbxerophilen Gehölzen angehörend. Ericaceae. Für das Gebiet der ostandinen Mesothermenflora (einschließlich deren west- wärts gerichteter Fortsetzung durch Nordperu) ist diese Familie unstreitig eine der wichtigsten; sie hat dort einen ähnlichen Artenreichtum hervorgebracht wie die Orchidaceen und Melastomataceen. Wir können die peruanischen Ericaceen kurz kennzeichnen als niedrige oder mittelhohe Sträucher mit ein- fachen, derben Blättern von geringer bis mittlerer Größe und glocken- bis röhrenförmigen Blüten, die oft in großer Zahl sich traubig oder rispig ver- einen und an denen die Farben weiß, purpurn und scharlachrot überwiegen. Als häufige Gattungen seien hervorgehoben: Bejaria, Gaultheria, Pernettya, Vaccinium, Disterigma, Macleania, Cavendishia, Psammisia, Tibaudia, Cera- tostema. Die Grenzen der ostandinen Mesothermenflora (im weitesten Sinne) 104 Zweiter Teil. überschreiten nach Westen hin wohl nur Gaultheria, Pernettya und Vacciniunmn, welche ich im interandinen und (Pernettya) westlichen Zentralperu vereinzelt und nur über 3300 m beobachtete — nach Osten hin Dejaria, Gaultheria und vielleicht noch einige weitere. Pernettya steigt höher als jede andere Gattung; ich verfolgte sie aufwärts bis 4500 m, abwärts bis 3300 m. Bejaria übertrifft, was den Umfang der Vertikalverbreitung (800—3400 m) anbelangt, vielleicht alle übrigen Ericaceen-Gattungen Perus; durch die östliche Tropenregion zer- streut sie sich als Element der halbxerophilen Gehölzformationen. Zsamspmisia pflegt an der Grenze zwischen der warmen und der gemäßigten Region des Ostens, bei 1600 bis 1800 m, zu wachsen. Ihre langen, röhrenförmigen Blüten zeigen am oberen und unteren Ende scharlachrote, in der Mitte weiße Farbe. Myrsinaceae. Die Rapanea-Arten, unscheinbar blühende Sträucher, mit ungeteilten derben Blättern, beteiligen sich vor allem an Gesträuchen mittlerer Lagen des Ostens und Nordens, sowie an halbxerophilen, niedrigen Gehölzen der Montana. Dabei ist die Individuenzahl ansehnlich, die Artenziffer hingegen gering. Der geographisch abgesonderte »manglillo« (Rapanea Manglillo), ein hoher in glänzend dunkelgrüne Laubmassen gehüllter Strauch, mengt sich an der Küste unter das Ufergebüsch der Flüsse und steigt längs derselben bis 2400 m. Loganiaceae. Buddleia, ein Geschlecht, das in Peru nur Holzgewächse enthält, erstreckt sich vom Meeresniveau bis gegen 4000 m. Die strauchige D. occidentalis findet sich an der Küste und in tieferen Lagen des Westens als Bestandteil der Fußufergebüsche, ferner auch auf der Ostseite. Mehrere Arten hochgelegener Gegenden treten durch baumförmigen Wuchs in starken Gegensatz zu der niedrigen Kraut- und Strauchvegetation, die dort vorherrscht. Sie wachsen oft gesellig, Gruppen oder kleine Haine bildend. Vorzugsweise zwischen 3500 und 3800 m leben jene baumförmigen Duddleien, die in Peru den Vulgär- namen kisuar tragen (D. incana, B. globosa u. a.). Ihre Blätter sind lang, schmal, derb und graugrün gefärbt. Bei 3700—4000 m zeigen sich hie und da knorrige Bäumchen mit kleineren, sehr derben Blättern, wie der »Culli« des Titicaca-Hochlandes (2. coriacea) und der »Usush« der Cordillera blanca (B. Usush). Desfontainea : Mesotherm-ostandine Sträucher mit dornig gezähnten Blättern. Gentianaceae. Gentiana hat sich auf den Anden Südamerikas überaus formenreich ge- gliedert. Ich sammelte bei meinen Reisen durch Peru 36 teils neue teils schon bekannte Arten und beobachtete die Gattung nur zwischen 2800 und 4700 m. Einige Spezies scheinen sich auf eng begrenzte Lokalitäten zu be- schränken. Fast alle Gentianen Perus sind Kräuter; ihre oft ansehnlichen 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 105 Blüten verhalten sich in der Farbe sehr verschieden. Überall in der hoch- andinen Region und stellenweise auch unterhalb derselben bis gegen 3200 m entfaltet die polymorphe Genztiana prostrata (inkl. G. sedifolia) auf kleinen zarten Stengeln himmelblaue Blümchen mit gelbem Mittelfleck. Über hoch- gelegene Steppen und Moore der Ostanden zerstreuen sich kleine halbstrauchige und strauchige Formen, z. B. die erikoide G. pseudolycopodium. Annähernd dieselbe Verbreitung wie Gentiana zeigt Halenia, eine Gattung, die zwergige Kräuter mit grünen, gespornten Blüten umfaßt. Zrythraea und Microcala vertreten als annuelle Gewächse die Familie auf den Lomas. Macrocarpaea, Chelonanthus und Symbolanthus sind ostandine Geschlechter; grünblütige Che- lonanthus-Kräuter (Ch. acutangulus, Ch. camporum) sprießen als eingestreute Formationsglieder auf den Grassteppen der Montana, und große, tief rosa- farbene Glocken strauchiger Syrmbolanthus (S. calygonus, S. microphyllus) pran- gen zwischen dem Hartlaubgesträuch der Ceja. Convolvulaceae. Wer die anmutigen Flußuferlandschaften des tropischen Ostens pflanzen- geographisch schildern will, darf die windenden /?omoeen nicht unerwähnt lassen, die dort überaus üppig gedeihen und mit ihren dichten Laubmassen Baumstämme und niedriges Gestrüpp verhüllen. — Nahe der Regengrenze der Westanden (z. B. über Lima bei 1600— 2000 m) erscheinen im März und April Scharen weißer, roter und blauer Convolvulaceen-Blüten. Polemoniaceae. Die annuelle Gz%a tricolor reicht durch das gesamte Lomagebiet. Ein echt andines Florenelement repräsentieren die Sträucher der Gattung Cantua. Um 3000 m steht C. duxifola, die kleine, lederartige Blätter und dunkelpurpurne, röhrenförmige Kronen trägt, oft bei den Dorfhütten. Die Ein- geborenen nennen diese hervorragend schöne Pflanze Cantu und verehren sie seit alter Zeit. Ich habe sie niemals wildwachsend angetroffen. Vielleicht ist sie aber doch in Peru einheimisch und eine künstlich verbreitete Seltenheit der ursprünglichen Flora. Nur in wildem Zustand beobachtete ich C. candelilla (Südwesten, über Arequipa, bei 3300 m) und C. guercifolia (Norden, um 2000 m). Hydrophyllaceae. Phacelia (2. B. Ph. pinnatifida, Ph. peruviana): Kräuter, Westen und inter- andines Gebiet (3000—4000 m). — Nama dichotomum: Zarte Annuelle; Lomas. Borraginaceae. An der Küste und im trockensten Teile des Maranontales begleitet der gelbblühende Strauch Cordia rotundifolia die Flußufergebüsche. Der tropi- sche Regenwald enthält neben strauchigen Cordien, wie die von Ameisen 106 Zweiter Teil. bewohnte C. kzspidissima auch baumförmige (C. alliodora, C. excelsa). Helio- tropium entwickelte sich hauptsächlich im Westen, wo auch der bekannte Zierstrauch #7. peruvianum (200 bis gegen 3000 m) seine Heimat hat. Verbenaceae. Verbena besiedelt namentlich den Westen, von der Meeresküste bis gegen 4000 m. Lantana zerstreut sich über die wärmeren Teile Perus. Manche Verbenen und Lantanen werden leicht zu Ruderalpflanzen. Duranta scheint gemäßigte Regionen des Ostens und interandine Bachschluchten zu bevorzugen. Labiatae. Die hochandine Region und die Ostseite des Gebirges sind arm an La- biaten. Außerhalb dieser Gebiete zeigt Salvza den größten Formenreichtum; zwischen 200 und 3800 m begegnet man überaus häufig krautigen und halb- strauchigen Salvien, die durch feuerrote Blüten auffallen (S. /udzflora und ähn- liche). An halbxerophilen Formationen mittlerer Lagen beteiligen sich die Labiaten überdies mit Kräutern, Halbsträuchern und Sträuchern der Gattungen Perilomia, Sphacele, Satureja, Bystropogon. Nolanaceae. Als Charaktergewächse der Lomas spielen die Nolanaceen, Kräuter oder kleine Sträucher mit trichterförmigen, blauen bis violetten Blüten und fleischi- gen Blättern, eine wichtige Rolle in der ptlanzengeographischen Gliederung Perus. Gleich den früher behandelten Geschlechtern Tetragonia und Palaua scheinen sie in geringer Entfernung von der Meeresküste zu verschwinden. Solanaceae. Diese Familie verteilt sich mit ungefähr 25, z. T. auf Südamerika be- schränkten Gattungen über ganz Peru und erscheint am schwächsten in der hochandinen Region. Das vielgestaltige Geschlecht So/anım hat die weiteste Ausdehnung, dann dürften die Ces/zraum-Sträucher folgen. Als auffällige Typen seien ferner genannt: Nicandra physaloides; blau blühende Annuelle des wärmeren Westens. Grabowskia boerhavufolia; ebendort heimischer Wüstenstrauch mit grau bereiften Blättern und weißen Blüten. Danalia bycio- des; Dornstrauch mittlerer trockener Lagen mit röhrenförmigen, dunkelvioletten Kronen. Der vorigen ähnliche Zyezwm-Arten. Acmistus arborescens (vulg. »quiebraolla«); grünlich blühender, für die Flußufergebüsche der Küste cha- rakteristischer Strauch. Zoecilochroma-Arten; mesotherme Sträucher des Ostens und interandiner Bachschluchten; Blüten groß, glockenförmig, auf blaß gelblichem Grunde trüb violett geadert; Salprchroa: kleine, kriechende oder kletternde Halbsträucher und Sträucher; Blüten grünlich oder blaß 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 107 gelblich; von den Lomas der Küste bis 4500 m. Hohe Dazura-Sträucher, ausgezeichnet durch sehr große, weiße (D. arborea) oder blutrote (D. sanguinea) Blütentrichter, beide Begleiter menschlicher Siedlungen. Nicandra physaloides, sowie manche Physalis-, Saracha-, Solanum-, Datura- und Nzcotiana-Arten gehen auf Ruderalplätze über und lassen die ursprüng- liche Heimat nicht mehr genau erkennen. Scrophulariaceae. Der weitaus größte Teil der peruanischen Scrophulariaceen gehört den gemäßigten und kalten Regionen an. Aber nicht nur dort, sondern auch in warmen Gebieten treten pflanzengeographisch wichtige Typen auf. Zu den umfangreichsten Gattungen dieser Familie und der peruanischen Flora zählt Calceolaria. Eine neuere Monographie" enthält unter 192 bekannten Arten 77 in Peru vorkommende und z. T. dort endemische (nach Ausschluß von einigen irrtümlich als peruanisch bezeichneten). Die große Mehrzahl vereinigt sich innerhalb eines zwischen 2500 und 3800 m befindlichen und beide Ge- birgsflanken umfassenden Gebietes. Außerhalb desselben bewohnt Calceolaria mit einigen Arten die Lomas und die hochandine Region. An der Ostseite scheint die untere Grenze um 2000 m zu verlaufen. Die Calceolarien Perus sind aufrechte, niederliesende und kletternde Kräuter, Halbsträucher und Sträucher mit mannigfach gestalteten Blättern und allermeist gelben Blüten. Das gleichfalls artenreiche Geschlecht Barisia, vorwiegend durch kleine Halb- sträucher vertreten, zeigt seine intensivste Entwicklung zwischen 3000 und 4500 m und scheint unter 2000 m zu fehlen. Die Höhenstufe von 3000 bis 4500 m besiedeln auch, und zwar als überaus häufiges, nach Westen hin sich verdichtendes Florenelement, jene Kräuter, die man zu der polymorphen Spezies Caszilleja fissifolia vereinigt. Im Gegensatz zu den unscheinbaren, grünlichen oder rötlichen Kronen sind die Hochblätter und mitunter auch die Kelche lebhafter gefärbt, rosa, purpurn oder scharlachrot. Wie diese Farben, so variieren auch die Größe und Verzweigung der Stengel, sowie die Blatt- gestalt. Der Polymorphismus der Caszlleja fissifolia erinnert lebhaft an manche europäischen Rhinantheen. Eine andere Castilleja (C. communis) wächst zerstreut auf den Lomas und ferner in mittleren und tieferen Lagen des Östens. Die durch brennend rote Blüten auffallenden Kräuter und Sträucher der Gattung Alonsoa haben zwischen 2000 und 3800 m eine weite Verbreitung gefunden, scheinen sich aber an der Ostseite auf die trockneren Täler zu be- schränken. Mit rosa- oder purpurfarbenen Glocken schmücken sich die meso- therm-ostandinen Gerardia-Sträucher. Endlich bleiben noch’ zu erwähnen die Vertreter zweier kleinen makrothermen Gattungen: Galvesia limensis, ein rot- blühender, mit etwas fleischigen, bereiften Blättern versehener Wüstenstrauch der Westhänge, welcher wohl nirgends über ı8oo m steigt und in Südperu : FR. KrÄNZLIN: Scrophulariaceae — Antirrhinoideae — Calceolarieae. — A. ENGLER, Das Pflanzenreich, Heft 28 (IV, 257C). Leipzig 1907. 108 Zweiter Teil. zu fehlen scheint, und Zscobedia scabrifolia, eine krautige oder halbstrauchige, durch große weiße Blüten ausgezeichnete Grassteppenpflanze der Montana. Bignoniaceae. Das wichtige Genus Sienolobium läßt sich bezüglich seiner pflanzen- geographischen Bedeutung mit Schinus Molle und Caesalpinia tinctoria ver- gleichen: es hat eine ähnliche Verbreitung und wird durch häufige, ansehn- liche und leicht erkennbare Holzgewächse vertreten. Die Stenolobien Perus sind aufrechte, mittelhohe, fiederblättrige Sträucher, charakteristisch für die trockneren Regionen des interandinen Gebietes und der Westhänge. Durch den größten Teil des Gattungsareales reicht das gelbblühende Stenolobium sambucifolium, das ich südwärts bis Cuzco, wo es den Volksnamen huaran- huai erhalten hat, nordwärts bis Cajamarca verfolgen konnte. Seine obere Grenze schwankt um die Höhenlinie von 3000 m, die untere liegt an den Westhängen etwa bei 1600 m. An seine Stelle treten im Süden (Westhänge) Stenolobium arequipense (bei Arequipa um 2300 m, wahrscheinlich auch bei Ica) und Stenolobium fulvaum, im Norden (westliche und interandine Täler von 1400— 2200 m) Sienolobium rosaefolium; bei diesen drei Arten zeigen die Blüten ein veränderliches und schwer zu beschreibendes, gelbliches bis bräun- liches Rot. Minder häufige Bignoniaceen sind: Rankende, dem tropischen Regenwalde eigentümliche Holzlianen der Gattungen Zundia, Tynnanthus, Arrabidaea, Paragonta. Facaranda-Bäume, weithin sichtbar zu der Zeit, wo die herrlichen, lilafarbenen Blütenrispen sich entfalten; 7. acutifolia, deren winzige Blattfiedern während der Blüteperiode abfallen, ziert die Steppengehölze am Maranon um 2000 m, 7. Copaia den tropischen Regenwald. Das strauchige Delostzoma den- Zatum (Westhänge Zentralperus, 2200—2700 m), das große rosenrote Glocken aus lichtgerünem Blattwerk herausschauen läßt. Grünblühende, fingerblättrige Cybistax-Bäumchen, zerstreut durch die Savannen und halbxerophilen Gehölze der östlichen Tropenregion. Zeeremocarpus longiflorus, ein graziöser hoher Halbstrauch, der bei 3000—3700 m in Gehölzen ostandinen Charakters rankt; das Laub ist feingefiedert; die Blüten hängen vereinzelt an langen dünnen Stielen herab, und aus dem blasenförmigen, rosa gefärbten Kelche ragt der blaugrüne Kronensaum. Gesneraceae, Als Formationsglieder spielen die Gesneraceen eine untergeordnete Rolle. Sie bewohnen mittlere und tiefere Lagen der Ostseite und zwar als Kräuter und kleine Sträucher. Die meisten bevorzugen schattige Standorte. Einige wenige wachsen epiphytisch. Columelliaceae. Columellia: Bäume und Sträucher; ostandine und interandine Mesothermen, zerstreut. 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 109 Acanthaceae. Auch diese Familie tritt nur wenig hervor. Es mag genügen, auf die spärlich verzweigten Halbsträucher und Sträucher der Gattungen Jacobinia, Ruellia, Aphelandra, Beloperone zu verweisen, die, auf dem schattigen Boden des tropischen Regenwaldes zerstreut, durch lebhafte Blütenfarben auffallen. Plantaginaceae. Das Genus /lantago zeigt sich hauptsächlich zwischen 3800 und 4500 m. Einen nie fehlenden Bestandteil hochandiner Matten bilden Plantago lampro- prylla und Verwandte, grauhaarige, winzige Kräuter. Ebendort breitet an vielen Stellen Plantago rigida ihre flachen, saftig grünen Polster aus, die, /, m horizontalen Durchmesser erreichend und aus zierlichen, sternförmigen Rosetten zusammengesetzt, an Azorella erinnern. Weit entfernt vom Hauptareal der Gattung sprießt die kleine, einjährige Plantago limensis auf sandigem Boden der Lomas. Die monotypische, zerstreute Bougueria nubigena ist ein unschein- bares Kraut der Puna. Rubiaceae. Cinchonoideae. Die bekannte, von Bäumen und Sträuchern gebildete Gattung Cinchona, deren Verbreitung verschiedene Forscher, namentlich WEDDELL, an Ort und Stelle studiert haben, bewohnt die Osthänge und zwar hauptsächlich den unteren Teil der Ceja de la Montana oder gemäßigten und den oberen Teil der Montana oder warmen Region; wie so viele ostandine Formenkreise dehnt Cinchona in Nordperu ihr Areal durch mittlere Lagen bis zu den Westhängen aus. Auch die meisten andern Gattungen der Cinchonoideae gehören der ostandinen Flora an. Cosmibuena obtusifolia mischt sich als häufiges Holz- gewächs in die halbxerophilen Gehölze der Montana, und an der Grenze zwischen dieser und der Ceja-Region trifft man oft den hochwüchsigen hart- blättrigen Strauch Condaminea corymbosa. Sowohl sehr trockene als auch sehr feuchte Gegenden fallen in das beide Gebirgsflanken umfassende Wohn- gebiet (2000—4200 m) von Arcythophyllum, klein- und meist schmalblättrigen Kräutern und Sträuchern mit weißen Blüten. Coffeoideae. Unter den kleinen und mittelgroßen Holzgewächsen des Tropenwaldes bemerkt man viele Arten der umfangreichen Gattungen Psychotria, Palicourea und Uragoga. Zahlreiche Palicoureen zeichnen sich aus durch lebhaft (violett, purpurn, scharlachrot) und dabei anders als die Blüten gefärbte Infloreszenz- achsen. Die weit verbreitete Uragoga tomentosa hat große, blutrote Involu- cralblätter. Unscheinbare Galium- und Relbunium-Kräuter wachsen von 2000—4500 m; ferner lebt Reldunzium nitidum auf den Lomas. 110 Zweiter Teil. Caprifoliaceae. Viburnwum, strauchig, seltener baumartig ausgebildet, ist ein Glied der ostandinen Mesothermenflora im weitesten Sinne. Ich verfolgte Vrburnum durch die Höhenstufe von 1600—3200 m. Valerianaceae. GRAEBNER" vertritt die Ansicht, daß diese Familie in den südamerikanischen Anden ihr Entwicklungszentrum hat. Während meiner peruanischen Reise sammelte ich einige 40 Valeriana-Arten, unter denen 22 bis dahin noch nicht beschrieben waren. Von einer erschöpfenden Kenntnis der Valerianen Perus sind wir aber noch weit entfernt. Sicher reiht sich die Gattung unter die umfang- reichsten des Landes. Sie erweist sich dort als mikrothermes und mesothermes Florenelement, das von 5000 m bis 2000 m nach Osten und bis 2800 m nach Westen hin häufig ist und mit vereinzelten Typen sich noch weiter fortsetzt, indem es einerseits im tropischen Waldgebiete, andrerseits zusammen mit extremen Xerophyten der Westhänge (über Lima noch bei 1800 m!) sowie unter der Loma-Vegetation der Küste auftritt. Dabei herrscht eine erstaunliche, selbst von Calceolaria nicht erreichte Mannigfaltigkeit der Tracht. Einjährig und ausdauernd krautige Formen wechseln mit strauchigen, aufrechte mit klettern- den, und in weitem Rahmen äußert sich die Gestaltungskraft dieser Sippe bei den Blättern. Pflanzen der verschiedensten Familien werden von Valeriana habituell nachgeahmt”. — Die hochandine Region beherbergt neben Valeriana die kleinen Gattungen Siangea, Arctiastrum, Phyllactis und Belonanthus. Bei Aretiastrum Aschersonianum vereinen sich die von winzigen Schuppenblättern verhüllten Triebe zu festen, hochgewölbten Polstern, die gewissen Azorellen des Südens täuschend ähnlich sehen. Eine sechste Gattung, Astrephia, erstreckt sich mit der annuellen A. chaerophylloides durch das gesamte Loma-Gebiet, und dieselbe Pflanze wächst um 2300 m an der pazifischen Abdachung des Nordens. Campanulaceae. Augenfällige Formationsglieder stellt diese Familie hauptsächlich durch die strauchigen bis halbstrauchigen, z. T. kletternden Cenztropogon- (einschl. Bur- meistera) und Siphocampylus-Arten der temperierten Ostandenflora (sens. ampl.). Mehr vereinzelt gelangen diese Pflanzen nach der östlichen Tropenregion, und Siphocampylus bewohnt überdies mit einigen krautigen Typen mittlere Lagen der Westhänge. Das hochandine Gebiet besitzt einige winzige Wahlenbergia-, Hoypsela- und Lysipomia-Kräuter. Auf ostandinen Mooren beobachtete ich bei 3000—3200 m wiederholt das kleine, rasenbildende Adzzocephalum brachysi- ‚phonium. ı Die Gattungen der natürlichen Familie der Valerianaceen. — ENGLERS Botanische Jahr- bücher, Bd. 37, p. 464—480. Leipzig 1906. 2 Vgl. hierüber GRAEBNER, |. c. ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. all Compositae. Keinem Gebiete der peruanischen Flora fehlt diese große Familie voll- ständig. Aber ihre Verteilung ist eine recht ungleichmäßige. Hohe Wärme, anhaltende Feuchtigkeit und tiefer Schatten wirken als hemmende Faktoren auf die Ausbreitung der allermeisten Compositen. Daher werden die untersten Gebirgsregionen von den mittleren und obersten, und andrerseits die Osthänge vom interandinen Gebiet und den Westhängen an Formenreichtum übertroffen. Ferner sieht man in Gegenden, wo hohe und dichte Wälder oder Busch- wälder mit niedrigeren, stärker durchleuchteten Formationen (Gesträuchen, halb- xerophilen Gebüschen, Savannen, Grassteppen usw.) wechseln, die letzteren bevorzugt. Hohe Bäume habe ich unter den Compositen Perus nirgends angetroffen. Im echten Tropenwald scheint diese Familie fast nur durch dünn- stämmige Lianen vertreten zu sein. Hinsichtlich der Artenziffer dürften auf peruanischem Boden Seneczo, Baccharis und Eupatorium allen andern Gattungen voranstehen. Vernonieae. Vernonia: Holzgewächse, hauptsächlich ostandin und dort teils makrotherm, teils mesotherm. Eupatorieae. Eupatorüum: Sträucher, seltener Kräuter; sehr weit verbreitet, der hoch- andinen Region vielleicht fehlend. — Mikania: Meist windende Holzgewächse, überwiegend ostandin, teils makrotherm, teils mesotherm. Astereae. Diplostephium: Schmalblättrige Sträucher; mehrere Arten an den Osthängen charakteristisch für die Höhenlage von 3000—3500 m; Dirplostephium tacorense im Gegensatz zu jenen Bewohnern nebelreicher Höhen ein Wüstenstrauch des Südwestens, häufig über Arequipa zwischen 2300 und 3700 m. — In derselben Gegend, aber weiter oben, von 3700—4300 m, sind die immergrünen ZLepzdo- phyllum-Sträucher, die durch ihre dichtgestellten Schuppenblättchen und ihren Harzduft an Coniferen erinnern, Charakterpflanzen ersten Ranges. — Dac- charis: Sträucher, durch ganz Peru verbreitet; in den unteren Regionen haupt- sächlich an Flüssen, auf Sand und Geröll (z. B. BD. /anceolata an der Küste, B. salicifolia in der Montana); viele Arten mittleren Lagen angehörend, teils den Steppen des Westens, teils den Hartlaubgesträuchen der Ostseite; darunter B. Incarum, am häufigsten an den Westhängen Südperus und D. genistelloides, eine verbreitete Steppenpflanze, die sich durch blattlose, bandartig verflachte Stengel auszeichnet; in höheren Regionen kriechende, kleinblättrige Zwerg- sträucher, z. B. die für hochandine Matten bezeichnende D. alpina var. serpyllifolia. — Erigeron: Kräuter, selten Halbsträucher mittlerer und höherer Regionen (aufwärts bis gegen 4700 m), überdies auf den Lomas; Z.crocifolium: nebst Verwandten ostandinen Grassteppen und Mooren eigentümlich. 112 Zweiter Teil. Inuleae. Gnaphalium: Stark behaarte, unscheinbar blühende Kräuter, seltener Halb- sträucher und Sträucher; bei 2400—4500 m, außerdem auf den Lomas. — Chevreulia: Charakteristisch für hochandine Moore ist eine noch ungenügend bekannte Art mit fadendünnen, kriechenden Stengeln und spinnewebhaarigen Blattknospen. — Zoricaria: Sträucher, deren Zweige durch zweizeilige, dachig gedrängte Schuppenblätter an Cupressineen erinnern; hochandine Region und im Osten und Norden bis gegen 3000 m hinabreichend. — Zxcilia: Hoch- andine Kräuter; bei Z. Zunariensis und Verwandten vereinen sich die stern- förmigen Blattrosetten zu flachen Polstern, und sind die Blätter schmal, fast nadelförmig und schwach behaart oder kahl; zu dieser Gattung rechnen manche auch die Merope aretioides Wedd.; diese bildet ebenso wie einige ihr sehr nahestehende Arten filzige, hochgrewölbte Polster, denen man in der Nähe der Vegetationsgrenze, bei 4500—4800 m häufig begegnet. — Achyrocline: Haarige Halbsträucher, auf makrothermen Grassteppen des Ostens. — Tessaria: Grau- blättrige, ziemlich hohe Sträucher, die tieferen Regionen beider Gebirgsseiten angehören; wichtige Begleitpflanzen der Flußufer, kleine Bestände auf Geröll oder Sand bildend (z. B. 7. zntegrifolia). Heliantheae. Polymnia: Großblättrige, hohe (bis 5 m) Sträucher, namentlich an Bach- ufern mittlerer Lagen augenfällig hervortretend (z. B. ?. fruticosa). — Ambro- sia peruviana (vwulgo: »altamisa«), ein in trockenen Gegenden vom Meeres- spiegel bis gegen 3800 m und zwar meist als Ruderalpflanze verbreiteter dicht behaarter Strauch. — Die ebenfalls strauchige ranseria fruticosa ist an den pazifischen Hängen Südperus zwischen 2300 und 3700 m überaus häufig. — Helianthus: Meist Halbsträucher; mittlere Lagen des interandinen Gebiets und des Westens, ferner auf den Lomas. — Zncelia canescens: Grauhaariger Wüstenstrauch, längs der ganzen peruanischen Küste gewöhnlich. — Didens: Hauptsächlich durch gelbblühende Kräuter und Sträucher mittlerer Regionen vertreten. Helenieae. Tagetes: Aromatische Kräuter und Sträucher mit fiederförmig geteilten Blättern; mittlere Höhenlagen. — Schkuhria: Einjährige Kräuter; mittlere Lagen des interandinen Gebiets und der Westseite, ferner massenhaft auf den Lomas. Anthemideae. Cotula pygmaea, ein kleines, kriechendes Kraut mit fiederspaltigen Blättern, zwischen 3000 und 4000 m über das ganze Gebirge hinweg eine Charakter- pflanze der Wiesenmoore. — Von ähnlicher Tracht und Verbreitung Plagzo- cheilus frigidus. 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 113 Senecioneae. Liabum: Kräuter, -Halbsträucher und Sträucher; Blätter oft pfeil- oder rautenförmig und unterseits filzig; größtenteils mittleren und höheren Lagen angehörend, außerdem aber die östliche Tropenregion einerseits (z. B. das 2 m hohe, halbstrauchige /. haszzfoliwum) und die Lomas andrerseits erreichend; L. ovatum und Verwandte sind stengellose hochandine Kräuter mit großen gelben Blütenköpfen. — Cleitium: Kräuter bis auf wenige strauchige Typen; überwiegend hochandin: häufige Arten der Hochanden: C. zufescens (»huira- huira«) und C. canescens, beide dicht wollig, C. Zongifolium, Felsenpflanze mit langen, bandförmigen, unterseits weißfilzigen Blättern, C. serratifolium; diese vier Spezies werden durch ihre verhältnismäßig hohen Stengel zu auffälligen Erscheinungen unter den hochandinen Kräutern. — Gynoxys: Ansehnliche, mitunter windende Sträucher, seltener Krüppelbäumchen; Blätter meist derb und unterseits filzig; gemäßigte Lagen der Osthänge und der feuchteren inter- andinen Täler; hier als Begleitpflanzen der Polylepis-Haine bis gegen 4200 m steigend. — Senecio: Tracht außerordentlich mannigfaltis; über ganz Peru zerstreut, aber die Mehrzahl der Arten zwischen 3000 und 4800 m; S. Fusszeur, ein windender Halbstrauch in den Flußufergebüschen der Küste; S. graveolens und S. adenophyllus, beide reich an ätherischem Öl, und der filzig bekleidete S. zodopappus sind charakteristische Sträucher der Tolaformation über Are- quipa (3700—4200 m); der drüsenhaarige S. adenophylloides und der weiß- filzige S. Hohenackeri verdienen Erwähnung als Sträucher, die noch in der bedeutenden Meereshöhe von 4700—4900 m gedeihen; S. Ayoserzdifolius (»condorripa«) ist ein hochwüchsiges Felsenkraut.der hochandinen Region; bei anderen Arten der letzteren wird die Stengelbildung völlig oder nahezu unterdrückt, z. B. bei S. repens (kahl oder zerstreuthaarig) und S. Anzennaria (wollig). — Werneria: Fast alle Wernerien Perus gehören der hochandinen Region an; ich sammelte 17 bekannte und außerdem mehrere neue Arten; nur drei wurden unter 4000 m und keine unter 3300 m beobachtet; diejenigen, welche erheblich unter 4000 m auftreten, beschränken sich auf sumpfigen oder doch feuchten Boden; die von mir gesammelten Arten sind größtenteils stengellos; so verhält sich z.B. W. nuöigena, die schmal-lineale Blätter, weiße Strahlen- blüten und gelbe Scheibenblüten besitzt und trockene Matten bewohnt: die- selben Blütenfarben zeigt die weit größere WM. disticha, die sich durch riemen- förmige, grau bereifte, zweizeilig gestellte Blätter auszeichnet und gewöhnlich sitzende, nur in tieferen Lagen auf kurzen Schäften stehende Blütenköpfe her- vorbringt; sie liebt feuchten Boden und findet sich auch unter 4000 m; die sehr nahe verwandte W. Stuebelii bildet deutliche einköpfige Schäfte und wächst auf Sümpfen Nordperus noch bei 3300 m. W. pygmaca gehört zu den Charakterpflanzen hochandiner Moore und zwängt ihre verzweigten Rhi- zome zwischen das dichte Geflecht der Distichia-Polster; an kurzen nieder- liegenden Laubsprossen entspringen sitzende oder undeutlich gestielte Blüten- köpfe; W. dactylophylla scheint an sehr hochgelegene, dürftig bewachsene Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 8 114 Zweiter Teil. Standorte gebunden (4600—4800 m); sie hat einen aufrechten, verzweigten, dicht beblätterten Stengel, der verhältnismäßig dick wird und mitunter ein wenig verholzt, tief geteilte Blätter mit fleischigen, stielrunden Abschnitten und sitzende Blütenköpfe. Mutisieae. Chugwiragua: Am wichtigsten eine Reihe hochandiner, strauchiger Arten, die der Ch. rotundifolia nahestehen und sich durch kleine, derbe, stachel- spitzige Blätter, sowie durch feuerrote Blütenköpfe auszeichnen. — Onoseris: Kräuter, seltener Sträucher, z. T. mit ansehnlichen, schöngefärbten Köpfen (Strahlenblüten violett, purpurn, rosa, feuerrot oder orange, Scheibenblüten von gleicher Farbe oder gelb); mittelfeuchte und trockene Regionen, haupt- sächlich im interandinen Gebiet und an den Westhängen, vereinzelt auf den Lomas und im temperierten Osten. — Barnadesia Dombeyana und Verwandte, im Süden llaulli genannt, stattliche Dornsträucher mit rosafarbenen bis pur- purnen Köpfen, durch mittlere Lagen sehr verbreitet. — Mautisia: Sträucher, meist mit gefiederten Blättern, deren Spindel in eine Ranke ausläuft, und großen Köpfen; M. viciaefolia, bald orangefarbene, bald scharlachrote Blüten tragend, sehr häufig im Westen und interandinen Gebiete und daselbst der Höhenstufe von 2400—3600 m eigentümlich; mehrere hochkletternde, scharlachrot blühende Arten der temperiert-ostandinen Gehölze. — FPerezia: Kräuter, hauptsäch- lich hochandin, vereinzelt bis 3700 m abwärts; die mit beblätterten Stengeln versehene ?. multiflora von 3700—4500 m, mitunter als Ruderalgewächs; 2. coerulescens, stengellose, für hochandine Matten charakteristische Rosetten- pflanze; Blütenfarbe wechselnd (purpurn, violett, lila, braun, schmutzig blaß- gelb). — Trixis cacalioides und Verwandte: gelbblühende Wüstensträucher, oft mit klebrigen Blättern; tiefere Regionen (unter 2600 m) des Westens und des interandinen Gebietes. — Jungia: F. spectabilis (vulgo »Caramati«); aufrechter Strauch mit rundlichen gelappten Blättern und gelben Blüten; west- und inter- andines Zentralperu; untere Grenze etwa bei 2200 m verlaufend, obere um 3000 m schwankend; leicht kenntliche Pflanze, wichtig für die Unterscheidung der Vegetationsregionen; andere Fungia-Arten als Klettersträucher, besonders an Bächen mittlerer Regionen. Cichorieae. Hypochoeris: hauptsächlich durch hochandine, stengellose Rosettenkräuter vertreten (z. B. 7. stenocephala, H. sonchoides, H. Meyeniana), die letztere auch unter der hochandinen Region, bis gegen 3600 m abwärts, beobachtet. — Hieracium: Über mittlere Regionen (ca. 2000—3800 m) zerstreute, vorwiegend an Felsen wachsende Kräuter. 2. Abschnitt. 1. Kapitel. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen. 115 2. Abschnitt. 1. Kapitel. Grundzüge der Vegetationsgliederung‘. _ Regionen. Auf einem Tiefland tropischer Breite ruhend und in Schneeregionen gipfelnd bieten die peruanischen Anden ein überaus wechselvolles Bild vertikaler Vege- tationsgliederung. Während hierbei Wärme- und Feuchtigkeitsverhältnisse gemeinsam wirken — und zwar die letzteren im Westen deutlicher als im Osten — ist der für die horizontale Gliederung ausschlaggebende Faktor fast allein die Feuchtigkeit. Denn auf der Regenverteilung beruht der große Gegensatz zwischen westandiner (einschließlich interandiner) und ostandiner Vegetation: dort bestimmen Wüsten, Halbwüsten und Grassteppen, hier Gehölze den Landschaftscharakter. A. Die Küste und die westlichen Abhänge der Anden. a) Die Küste. Bei Besprechung der klimatischen Verhältnisse wurde die Lomavegetation erwähnt, welche nördlich vom 8. Breitengrade fehlt und hauptsächlich vom 10. südwärts auftritt. Wir unterscheiden demnach einen nördlichen und einen südlichen Küsten- abschnitt und nehmen als Grenze den 8. Breitengrad an. Der südliche Küstenabschnitt. Die Lomavegetation erscheint um die Mitte oder gegen Ende des Winters auf den Hügeln und angrenzenden Strichen der Ebene und verschwindet in den ersten Sommermonaten, sobald die Küstennebel anfangen sich zu zer- streuen. In der Hauptsache eine locker gefügte Kräuterformation, enthält die Loma viele einjährige Pflanzen, eine Anzahl von Zwiebel- und Knollenge- wächsen und auffällig wenige Gräser. Während der trockenen Jahreszeit bietet der größte Teil des Landes das Bild einer vegetationslosen Wüste; die Fluß- ufer zwar werden von ansehnlichem immergrünen Pflanzenwuchs bekleidet, bald von Fruchtgärten und andern Kulturbeständen, bald von natürlichem Gebüsch, das sich aus Bäumen (z. B. Salir Humboldtiana, Inga Feuillei, Acacia macracantha), Sträuchern, dünnstämmigen Kletterpflanzen und hoch- wüchsigen Rohrgräsern zusammensetzt; außerhalb dieser Oasen aber sieht man von pflanzlichem Leben nicht mehr als hin und wieder Bestände von : Teilweise Wiedergabe meines Aufsatzes: Grundzüge von Klima und Pflanzenverteilung in den peruanischen Anden. — PETERMANN, Geogr. Mitteilungen 1906. S* 116 Zweiter Teil. Salzpflanzen auf ebenen Stellen in der Nähe des Meeres, Scharen unschein- barer Flechten an steinigen Abhängen, graue, den Flugsand bindende Tillandsien, endlich eine artenarme Flora von Kräutern und Moosen, welche steile, nasse Strandfelsen bewohnt und auf die wenigen Stellen angewiesen ist, wo von oben her Süßwasser durch das Gestein sickert. ; Der nördliche Küstenabschnitt. Da Niederschläge nur mit jahrelangen Unterbrechungen fallen, tritt der Wüstencharakter vollkommener in Erscheinung als im Süden: Die Vege- tation ist in der Hauptsache von Grundwasser abhängige. Entsprechend dem nordwärts zunehmenden Niederschlagsreichtum in den höheren Lagen der peruanischen Westanden werden aber die Küstenflüsse im allgemeinen mäch- tiger. Dieser Umstand fördert die Ausdehnung der Flußufer-Oasen; ihre Zusammensetzung ist eine ähnliche wie im Süden. Auch außerhalb der eigent- lichen Oasen findet man mitunter Pflanzenbestände, weit entfernt von Wasser- läufen, inmitten der Wüste; von irgend einer in der Erde verborgenen Wasser- ader nähren sich Gruppen kräftiger Sträucher, ja sogar Haine eines kleinen Baumes, der als »algarrobo« bekannten Prosopzs juliflora. Zu den charakte- ristischen Holzgewächsen der nordperuanischen Wüste gehören neben dem Algarrobo besonders vier strauchige (Capparıs-Arten: Capparis scabrida, (»sapote«), C. crotonoides (»oberäl), C. avicennzifolia (»bichayo«) und C. mollis. Der Algarrobo sowohl wie die genannten Capparis-Arten sind immergrün. b) Die westlichen Abhänge der Anden. Die tieferen Lagen beherrscht infolge der Regenlosigkeit eine pflanzenleere oder äußerst pflanzenarme Wüste, deren obere Grenze je weiter nach Süden desto höher liegt. Nur die Flußufer sind bewachsen; sie tragen ungefähr die- selbe Gebüschformation wie an der Küste. Über diesem Wüstengürtel verschwindet nach oben hin allmählich der Gegensatz zwischen den Flußufern und deren Umgebung. Artenreichtum und Dichtigkeit der Vegetation steigern sich bis zu beträchtlichen Höhen, um dann wieder abzunehmen. Im übrigen zeigen sich Süd-, Zentral- und Nordperu recht verschieden. Südperu. Es lassen sich vier Regionen unterscheiden, von denen die unterste bis 2200 m, die zweite bis 3400 m, die dritte bis 4300 m hinaufreicht. Bei 2200 m endet die echte Wüste. In der zweiten Region werden die Flußufer, soweit sie in natürlichem Zu- stand verblieben sind, häufig von immergrünem Gebüsch bekleidet. Im übrigen ist die Vegetation sehr lückenhaft und charakterisiert durch Wüstensträucher (meist regengrün) und säulenförmige Kakteen (Cereus-Arten), während krautige Pflanzen, insbesondere Gräser, fehlen oder nur sehr spärlich vorkommen. Die Physiognomie der dritten Region beherrschen, zu einem ziemlich 2. Abschnitt. ı. Kapitel. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen. al! lockeren Gemisch vereinigt, gesonderte Büschel ausdauernder Gräser, polster- förmige Opuntien und immergrüne, kleinblättrige Sträucher. Unter den letz- teren fallen am meisten ins Auge die sog. »Tola«-Sträucher, Arten der Com- positen-Gattung Zepidophyllum, welche ich nur in dieser Gegend, sonst nirgends in ganz Peru, antraf, und die sowohl durch ihre schuppen- oder nadelförmigen Blätter als auch durch den Duft ihres Harzes an Coniferen erinnern. Zu oberst endlich liegt die hochandine, in Peru Puna genannte Region der Polstergewächse und Rosettenpflanzen, woselbst die Sträucher selten und fast ganz auf Felsen und Steinfelder beschränkt sind. Dicht bewachsene Moore, zerstückelte Teppiche niedriger Kräuter (trockene Matten), steppenähnliche Formationen, in denen sich kräftige Gräser büschelweise über kleinere Kräuter erheben, bunt zusammengesetzte Scharen von Felsbewohnern — das sind Züge, welche das Antlitz der Puna kennzeichnen. “ Zentralperu. Auch hier treten vier Regionen in Erscheinung. Bei 1600— 1800 m folgt auf die Wüste die zweite Region, bei 2800 oder 3000 m beginnt die dritte, bei 4000 m die vierte Region. Abgesehen von den Flußufergebüschen trägt in der zweiten Region der Boden einen lückenhaften Pflanzenwuchs und zwar hauptsächlich säulenförmige Kakteen (Cerexs-Arten), stammbildende Bromeliaceen (?xya-Arten), Fourcroyen und regengrüne Wüstensträucher; Gräser sowie andere krautige Pflanzen sind in den tieferen Lagen ziemlich selten. Somit herrschen ähnliche Formations- verhältnisse wie in der zweiten Region Südperus; andererseits aber bestehen, wie sich später ergeben wird, erhebliche floristische Unterschiede. Nach oben hin nimmt die Zahl der Gräser und sonstigen Kräuter ein wenig zu, während die Häufigkeit der Säulen-Kakteen nachläßt. Nahe dem unteren Rande der Region verschwinden die tropischen Kulturpflanzen (zumeist um 2000 m) und die schirmförmigen Acacia-Bäumchen, welche die Flußufer bis zur Küste hinab begleiten (obere Grenze um 2100— 2300 m). Bei 3000—3200 m endet die Mais- kultur, zwischen 2800 und 3000 m die vertikale Verbreitung mehrerer Charakter- pflanzen, wie Schinus molle (»molle«), Carica candicans (»mito«) und Gattung Fourcroya, von denen die beiden erstgenannten bis zur Küste hinabreichen. Die dritte Region wird eingenommen von einer ziemlich dichten Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Zu den Gräsern gesellt sich eine Menge anderer Kräuter. Wenngleich während der Trockenzeit ein großer Teil der Sträucher das Laub verliert und viele Kräuter verdorren, so machen sich doch die jahreszeitlichen Gegensätze am Pflanzenleben weit weniger bemerkbar als in der zweiten Region. In der Flora gewinnen Formenkreise gemäßigter Klimate, wie Calceolaria, Berberis, Vicia, Lathyrus, Ribes, Thalictrum, Anemone usw. eine hervorragende Stellung. Bei 4000 m, oft schon bei 3800 m, sieht man die letzten Kulturpflanzen: Kartoffel, Gerste, Oca (Oxalis tuberosa), Quinoa (Chenopodium quinoa). 118 Zweiter Teil. Hier beginnt als vierte die hochandine Region oder Puna, ungefähr ebenso beschaffen wie in Südperu, aber etwas dichter bewachsen. Nordperu. Die Wüstenlandschaften der Küste setzen sich mit etwas abnehmender Dürftiskeit des Pflanzenwuchses in die unterste Region fort, die bei 1000 bis 1200 m Sechöhe ihren Abschluß findet. Bei 2200 bis 2500 m berühren sich die zweite und dritte, bei 3400—3600 m die dritte und vierte Region. In der untersten Region gesellen sich zu den Wüstenpflanzen der Küste Kakteen (besonders Crrexs-Arten) und die Rosetten der Bromeliacee Deutero- cohmia longipetala. Regengrüne gemischte Bestände, worin sich hauptsächlich Kräuter, Sträucher, Bromeliaceen und einige Sukkulenten vereinen, ferner regengrüne Grassteppen kennzeichen die zweite Region. Dazu kommen immergrüne Flußufergebüsche und stellenweise kleine, ganz oder teilweise regengrüne Steppengehölze. Die Kakteen spielen eine ziemlich untergeordnete Rolle. Innerhalb der zweiten Region endet der Anbau tropischer Nutzpflanzen. Mit der tiefen Lage der Regengrenze und den reichlichen Niederschlägen hängt es zusammen, daß viele Pflanzen, welche trockenes Klima beanspruchen, weniger weit nach oben ver- breitet sind wie in Zentralperu. Sc/inas Molle reicht höchstens bis 2300 m, Carica candicans höchstens bis 2600 m, die Gattung Zourcroya und die Säulen-Kakteen (Cereus) gelangen bis 2200 m. Alle diese Pflanzen bewohnen in Zentralperu noch Höhen von 30c0 m. Es folgt an dritter Stelle eine Region, durch deren Pflanzendecke Nordperu in scharfen Gegensatz zu Zentral- und Südperu tritt, eine Region immergrüner Gehölze. Diese Gehölze sind nicht etwa auf die Umgebung der Wasserläufe angewiesen, sondern von denselben unabhängig. Auf den Kämmen und Kuppen der Berge entwickeln sie sich als Gesträuche, in den Tälern als Busch- wälder. Formationen gleicher Art charakterisieren, wie später gezeigt werden soll, eine gewisse Höhenregion am Ostabhang der Anden, die sog. Ceja de la Montana. Diese Übereinstimmung gelangt zum Ausdruck in der allgemeinen Physiognomie, in den biologischen Eigentümlichkeiten (lederartiges Laub usw.) und in der Flora. Das Verbreitungsgebiet vieler Verwandtschaftskreise, die in Süd- und Zentralperu auf die Osthänge der Anden beschränkt bleiben, reicht hier auf die westliche Abdachung hinüber. Mit den Gehölzen wechseln Grassteppen von undeutlicher Periodizität und gelegentlich kleine Moore sowie die später zu beschreibenden Teppichwiesen. Das nebel- reiche, auch im Winter feuchte Klima beeinträchtigt das Gedeihen mancher Kulturpflanzen, z. B. des Mais und der Kartoffel, und bewirkt, daß ihre oberen Grenzen tiefer liegen, als im zentralen und südlichen Peru. Die vierte Region, von den Einwohnern jalca genannt und vielleicht den »paramos« von Ecuador und Colombia verwandt, ist mit Grassteppe bekleidet. Diese Grassteppe wird durchschnittlich 0,5 m hoch und hat keine ausgeprägte 2. Abschnitt. ı. Kapitel. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen. 119 Ruheperiode, wenn sie auch in der feuchteren Zeit intensiveres Leben zeigt als während der Wintermonate. Wie in der Puna, so sind auch hier die Sträucher mit nur geringer Artenzahl vertreten und fast ganz auf steinige oder felsige Standorte beschränkt; aber während dort diese Lokalisierung der Sträucher erst über 3800 oder gar 4000 m Seehöhe eintritt, beginnt sie in Nordperu schon um 3600 oder gar 3400 m. Der relativ geringen Höhe des nordperuanischen Anden-Abschnittes entspricht das Fehlen oder Zurücktreten jener die Puna auszeichnenden Vegetationstypen, der Polstergewächse und Rosettenpflanzen. Im Süden des Departamento de Piura, woselbst das Gebirge am niedrigsten ist, dürfte die Region der Jalca ausfallen. B. Die östlichen Abhänge der Anden. Weniger übersichtlich als an der Westabdachung gestaltet sich — beein- Alußt durch die verwickelten orographischen und klimatischen Verhältnisse — die vertikale Abstufung des Pflanzenlebens im Osten. Zwischen 1200 und ıSoo m scheiden sich die erste und zweite, bei 3600 bis 3800 m die zweite und dritte Reeion. Innerhalb der mittleren erkennt man zwei Stufen, die vielleicht als selbständige Regionen gelten dürfen und sich um 2800 m sondern. Die unterste Region der östlichen Andenhänge bezeichnet der Peruaner als Montana, ebenso die angrenzenden Ebenen der Hylaea, die aber auch, mit Rücksicht auf ihren schärfer ausgeprägten Tropencharakter, »Montana reale, die eigentliche Montana, heißen. Mit der Montana endet die tropische Agri- kultur. In recht verschiedenartigen Bildern tritt uns die natürliche Vegetation entgegen. Zwei Formationen sind floristisch und physiognomisch als Aus- läufer der Hylaea zu betrachten: der tropische Regenwald und das Matorral. Während im tropischen Regenwald die Bäume so dicht stehen, daß ihre Kronen sich berühren und durchdringen, und auf dem stark beschatteten Boden die lückenhafte Vegetation von Kräutern, stammlosen Palmen und schmächtigen Holzgewächsen nicht ausreicht, um das Braun der abgefallenen Blätter zu ver- hüllen, sehen wir im Matorral aus einem niedrigen, undurchdringlichen Gewirr von aufrechten Sträuchern, verschiedenartigen Kletterpflanzen, von Rohrgräsern und großblättrigen Scitamineen vereinzelte Bäume sich erheben. Das Matorral wächst auf ebenem, sumpfigen Gelände an den Flußufern, der tro- pische Regenwald hingegen bewohnt trockneren Boden, vor allem geneigte Flächen. Offenbar vollzieht sich hier eine ähnliche Formationsgliederung wie in der brasilianischen Hylaea, wo das Überschwemmungsland der Ströme den »Igapö«-Wald trägt, während die »Terra firme« vom »Etes«-Walde eingenommen wird. Den tropischen Regenwald und das Matorral begleiten aber, ja ver- drängen auf weite Strecken vollständig, xerophile oder halbxerophile For- mationen, die in langer Reihe vom Nord- bis zum Südende Perus sich hin- ziehen: Grassteppen, die im Norden fast beständig grünen, im Süden während der Trockenzeit verdorren: lockere, immergrüne Gehölze, in denen hohe und 120 Zweiter Teil. schlanke Sträucher mit kleinen Bäumen wechseln, und mittlere Größe sowie derbe Konsistenz des Laubes tonangebende Merkmale darstellen, eine vor allem dem Norden eigentümliche Formation; endlich die auf Südperu beschränkten Savannen, Grassteppen mit eingestreuten Bäumen, von denen die meisten in der Trockenzeit das Laub abwerfen. Die südwärts sich steigernde Trockenheit gelangt demnach in der Vegetation deutlich zum Ausdruck. Die Xerophyten-Flora der Montana zeigt keine näheren Verwandtschaftsbeziehungen zum westlichen Peru, wohl aber zu den trockenen Teilen Colombias, Vene- zuelas und Brasiliens. Die zweite Region führt in Peru (wenigstens in manchen Gegenden) den Namen »Ceja de la Montana«. Fast das ganze Jahr hindurch lagern hier dichte Nebelmassen. Die Vegetationsdecke wird ganz überwiegend von immer- grünem Gehölz gebildet. Auf den Kämmen und Kuppen der Berge ist das Gehölz arm an Bäumen, in der Hauptsache ein Gesträuch; in den Tälern je- doch, vor allem an den Wasserläufen, gesellen sich zu den Sträuchern zahl- reiche Bäume, so daß die Formation des Buschwaldes zustande kommt; echter, straucharmer Wald findet sich nur an der unteren Grenze der Region. Die Äste der Ceja-Bäume und -Sträucher wachsen in knorrigen Windungen und drängen sich zu dichten Massen zusammen. Derbe, lederartige Blätter, von geringer bis mittlerer Größe, sind häufig. Zahlreiche Hymenophyllaceen und Baumfarne, eine Fülle epiphytischer Orchideen und Bromeliaceen, endlich das üppige Gewirr von Moosen und Flechten, welches in dicken Polstern die Stämme und Äste umhüllt, bringen die anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit im Vegetationsbild zum Ausdruck. Wie im Gesamtbild ihrer Pflanzendecke, so zeigt sich auch in der Flora die Ceja de la Montana als ein eigenartiges Gebiet. Hier finden zahlreiche Verwandtschaftskreise ihre Westgrenze (abge- sehen von Nordperu, wo, wie oben erwähnt, die Ceja-Vegetation auf die West- hänge übergreift). Es gilt dies z. B. von den Palmen, Lauraceen, Araliaceen und Myrtaceen, von den meisten Melastomataceen, Ericaceen und Orchidaceen, von Podocarpus, Gunnera und Anthurium. Weniger scharf als nach Westen hin, aber doch sehr deutlich, grenzt sich die Flora der Ceja gegen die Montana- region ab. In höheren Lagen, über 3000 m, gehört der Boden nicht mehr dem Gehölz allein, sondern teilweise Grassteppen und kleinen Mooren. Mit zunehmender Höhe erweitert sich dann die Grassteppe auf Kosten der Gehölze. Gleich- zeitig werden die letzteren niedriger. Wo der Mensch das Gehölz zerstört, pflegt ein niedriger, beständig grünender Rasen, die Teppichwiese, zu entstehen. Für die Unterscheidung der beiden Stufen, in welche sich die Cejaregion gliedert, der unteren oder subtropischen und der oberen oder temperierten Ceja, kommt außer den Formationsverhältnissen die Beschaffenheit des Laubes und die Flora in Betracht. Zu genaueren Angaben wird sich später Gelegen- heit bieten. 2. Abschnitt. ı. Kapitel. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen. 121 Zu oberst endlich liegt eine gehölzfreie Grassteppenregion. Diese Gras- steppen hängen mit denen der oberen Ceja zusammen und sind gegen letztere kaum deutlich abzugrenzen. Die Vegetation hat ungefähr denselben Charakter wie in der Jalca Nordwestperus, scheint aber artenreicher. C. Das interandine Gebiet (der Raum zwischen den östlichen und den westlichen Abhängen der Anden). In Südperu unterscheiden sich Westabhänge, interandines Gebiet und Ost- abhänge deutlich voneinander, jedem Abschnitt sind besondere Vegetations- verhältnisse eigen; das interandine Gebiet des Südens hat große Ähnlichkeit mit dem zentralen. In Zentralperu gleichen sich Westseite und interandines Gebiet in der Hauptsache, während die Ostseite beiden eigenartig gegenüber- steht; vom Westen weicht hier das interandine Gebiet dadurch ein wenig ab, daß es in hochgelegenen feuchten Schluchten, zwischen 3000 und 4200 m, kleine Gehölzformationen besitzt. Das interandine Gebiet des Nordens trägt in den tieferen Lagen ausgeprägt westlichen Vegetationscharakter; in den höheren Lagen Nordperus aber (etwa von 2500 m aufwärts) herrscht durch das ganze Gebirge weitgehende Übereinstimmung. Unter den interandinen Tälern bildet das des Maranon den tiefsten Ein- schnitt. Bei Balsas (za. 6° 40’ S) liegt das Bett jenes Flusses etwa goo m ü. d. M., eingezwängt zwischen steilen, über 3000 m Seehöhe hinausragenden Bergwänden. An diesen verlaufen die Grenzen der 4 Vegetationsregionen um 1500, um 2500 bis 2600 m und um 3400 bis 3600 m. Unten sehen wir an den Abhängen offene Xerophytenbestände von Kakteen, Fourcroyen, Wüsten- sträuchern und kleinen regengrünen Bäumen der Gattung Bombax, an den Flußufern immergrünes Gebüsch vom Küstentypus; zwischen 1500 und 2500 bis 2600 m wechseln regengrüne Grassteppen mit halb immergünen, halb regengrünen Steppengehölzen, dann, bis 3400 oder 3600 m, weniger ver- änderliche Grassteppen mit immergrünen Gehölzen von Ceja-Charakter; schließlich breitet sich über die Kämme und Gipfel die reine Grassteppe der Jalca. Über die Vegetation des südperuanischen, ebenfalls sehr tiefen Apuri- mactales fehlen genauere Untersuchungen. 122 Zweiter Teil. 2. Kapitel. Übersicht der wichtigsten Formationen. A. Halophile Formationen. Strandgesträuche. — Saltcornia, Frankenia usw. Grasflur des Strandes. — Diszichlis thalassica. Gemischte Moos- und Kräuterbestände an nassen Strandfelsen. B. Hydrophile Formationen. Matorral. — Vereinzelte Bäume aus einem niedrigen Dickicht von Kräutern und Holzgewächsen sich erhebend. — Makrotherm, an den Flüssen der tropischen Waldgebiete im Osten. Flußufergebüsch der Wüsten. — Arm an Epiphyten und Lianen. — Makrotherm. Küste. Tiefere interandine Täler. Mesothermes Bachschluchtengebüsch. — Hauptsächlich an der Cor- dillera blanca (Zentralperu). Moosreiches Moor mit vereinzelten erikoiden Sträuchern. — Sphag- num häufig. — Mesotherm. Osten und Norden. Moosarme strauchfreie Wiesenmoore und Bachufermatten. — Sphagnum fehlt. Viele Gräser. — Mesotherm bis microtherm. Interandines Gebiet und Westhänge. Distichiamoor. — Sphagnum und Sträucher fehlen. Nur wenige Gräser. — Mikrotherm. Zentral- und Südperu. Verschiedenartige Sumpf- und Wasserpflanzenvereine. C. Hygrophile makrotherme Formation. Tropischer Regenwald. a) Unterer. — Typische (reich verzweigte) Sträucher spärlich ver- treten. — Osten. b) Oberer. — Sträucher mit reicher Verzweigung, Baumfarne, Moose und Epiphyten zahlreicher als im vorigen. — Osten. D. Hygrophile mesotherme Formationen. Buschwald der Nebelregion (Ceja-Buschwald). — Laub der höheren Holz- gewächse oft derb. — Osten und Norden. Derblaubiges Gebüsch der Nebelregion (Ceja-Gebüsch). — Bäume sel- tener und kleiner als im vorigen. — Osten und Norden. Derblaubiges Gesträuch der Nebelregion (Ceja-Gesträuch). — Osten und Norden. 2. Abschnitt. 2. Kapitel. Übersicht der wichtigsten Formationen. 123 E. Subxerophile Formationen. Makrothermes, derblaubiges, immergrünes Gebüsch. — Hohe Sträucher und kleine Bäume. — Osten. Makrothermes, derblaubiges, immergrünes Gesträuch. — Osten. Steppengehölze, aus immergrünen und regengrünen Formen ge- mischt. — Makrotherm bis mesotherm. Ostandin, in Nord- peru auch interandin und westandin. Immergrüne Polylepishaine der Punaregion. — Mikrotherm, Zentral- und Südperu. Tolaformation (Tolaheide). — Kleinblättrige, immergrüne, harzreiche Sträucher; Büschel ausdauernder Gräser; polsterförmige Opun- tien. — Mikrotherm bis Mesotherm. Westhänge Südperus. Grassteppe mit immergrünen bis regengrünen Sträuchern. — Neben den Gräsern viele andere Kräuter. — Mesotherm. Sehr weit verbreitet. Interandines Gebiet, in Zentral- und Nordperu überdies Westhänge. Reine gleichmäßige Grassteppe von geringer Periodizität. a) Makrotherme. — /anzceen, Saccharum, Andropogon, Rhyncho- spora, Bulbostylis. — Osten. b) Mesotherme. — Osten, in Nordperu auch inter- und westandin. c) Mikrotherme. — Zestuca, Poa, Bromus, Calamagrostis. Cype- raceen sehr spärlich (vereinzelte Carer). — Ost- und Nordperu. Büschelgrasformation der Puna. — Zwischen den getrennten Büscheln höherer Gräser zwergige Kräuter verschiedener Art. — Mikro- therm. Hauptsächlich Zentral- und Südperu. Punamatte (Polster- und Rosettenpflanzenmatte). — Gräser nicht vor- herrschende Formationselemente, sonderen anderen Kräutern gleichwertig. — Mikrotherm. Zentral- und Südperu. Verschiedene (hauptsächlich meso- und mikrotherme) Felspflanzenvereine. F. Xerophile Formationen. Regengrünes Savannengebüsch. — Aus Bäumen und Sträuchern be- stehend. Bodenkräuter, Epiphyten und Lianen spärlich. — Makrotherm. Südostperu. Regengrüne Savanne. — Grassteppe mit vereinzelten Bäumen. — Makro- therm. Südostperu. Algarrobohain der Wüste. — Prosopis juliflora, stets belaubt, auf Grund- wasser angewiesen. — Makrotherm, Küste. Kräuterarme gemischte Xerophytenbestände. — Durchaus offen. Große Mannigfaltigkeit in der Tracht der Elemente: Kakteen, Zour- croyen, holzige Bromeliaceen (?uya), dikotyle (meist regen- grüne) Holzgewächse. 124 Zweiter Teil. a) Savannenähnlicher Typus. — Zwergbäume häufig, beson- ders regengrüne Dombax-Arten. — Makrotherm. Nordperu: Interandines Gebiet und Westhänge. Wahrscheinlich auch im interandinen Teile des Apurimactales. b) Baumarmer Typus. — Mesotherm bis makrotherm. Süd-, Zentral- und Nordperu: Westhänge und interandines Gebiet. Regengrüne Grassteppe. — Mesotherm bis makrotherm. Nordperu: Inter- andines Gebiet und Westhänge. Loma. — Kräuterflur des Küstenlandes, während einer kurzen Nebelperiode grünend, sonst unsichtbar. Gräser spärlich. Makrotherme Tillandsiabestände auf Sand oder Fels. — Küste, West- hänge. Dritter Teil. Vegetation und Flora als Grundlagen einer planzengeographischen Rinteilung Perus, ı. Abschnitt. Die einheimische Vegetation und Flora. Einleitung. Gegenstand unserer Darstellung ist ein Stück der südamerikanischen An- den, welches innerhalb der politischen Grenzen Perus liegt, aber nicht ganz durch natürliche Umrisse bestimmt wird, wenigstens nicht soweit die Pflanzen- decke in Betracht kommt. Einige von den hier angenommenen pflanzen- geographischen Unterprovinzen oder Zonen reichen in die Nachbarländer hinein und sind noch nicht in ihrem ganzen Umfange bekannt. An den westlichen Andenhängen des südlichen Peru erstreckt sich: 1. Die Mistizone von 2200 bis 3400 m und 2. Die Tolazone von 3400 bis 4300 m Seehöhe. Beide schließen sich eng an den Norden Chiles und das Hochland Bolivias und liegen vielleicht zum größeren Teile außerhalb Perus. Die Nordgrenzen sind auch noch nicht festgestellt; sie verlaufen zwischen 12° und 16° S. An der Küste scheidet der 8. Breitengrad 3. Die Lomazone und 4. Die nordperuanische Wüstenzone. Zu letzterer gehören außer dem Küstenland auch tief eingesenkte Ab- schnitte interandiner Täler. An erstere schließt sich landeinwärts: 5. Die centralperuanische Sierrazone, welche mittlere Lagen der Westhänge und des interandinen Gebietes umfaßt und dort weniger weit nach Süden reicht als hier. Bei 4000 m liegt die obere Grenze. Mit der nordperuanischen Wüstenzone steht in Berührung: 126 Dritter Teil. 6. Die nordperuanische Sierrazone, die oben in der Höhe von 2500—2600 m endet. Über der centralperuanischen Sierrazone liegt: 7. Die Puna oder hochandine Zone. 8. Die Ceja de la Montana oder Zone der ostandinen Hartlaub- hölzer umfaßt die mittleren Lagen der östlichen Andenabdachung und reicht nörd- lich vom 8. Breitengrad durch das interandine Gebiet bis auf die Westhänge. Hier grenzt sie unten an die nordperuanische Sierrazone und oben bei 3400 bis 3600 m an: 9. Die Jalca oder nordperuanische Paramozone. Am Östfusse der Anden befindet sich: 10. Die Zone der Montana. 1. Kapitel. Die Mistizone ', Auf der Westseite des schönen Vulkankegels Misti und seiner gleichfalls vulkanischen, aber weniger regelmäßig gestalteten Nachbarn Pichupichu und Chacchani breitet sich die Ebene von Arequipa aus. Sie und die Fussregion der genannten Berge gehören zur Mistizone, deren Grenzen unten bei 2200 m und oben bei 3400 m verlaufen. Ihre Vegetation entspricht der großen Trockenheit des Klimas: die Regenfälle beschränken sich auf die Monate Januar bis März und sind auch in dieser Zeit nicht gerade reichlich. Leider konnte ich in diesem günstigen Jahresabschnitt nur die flüchtigen Beobach- tungen anstellen, welche eine Eisenbahnfahrt zuläßt. Das später, in der Trockenzeit gesammelte Material genügte natürlich nicht zu einem vollkomme- nen Bilde jener Wüstenflora; ihre Gliederung ließ sich aber trotzdem in den Hauptzügen erkennen. Im Zusammenhang mit dem Wechsel der Standorts- verhältnisse haben sich 4 Formationen entwickelt, gebunden an die Flußufer, die Trockenbetten, die Steinfelder und die steinarmen, trockenen Flächen. Außerhalb der Flußufer, auf denen nicht selten geschlossene Bestände sich erheben, herrscht der dürftige, durch weite Lücken zersplitterte Pflanzenwuchs der Wüste. Die Vegetation der Flußufer, ursprünglich ein schmaler, stets grü- nender Saum aus Rohrgräsern, hohen Sträuchern und vielleicht auch einigen Bäumen, ist durch Menschenhand größtenteils zerstört worden. Hier entnahm " In diesem und den folgenden Kapiteln beziehen sich die den Pflanzennamen beigefügten Nummern auf meine Sammlung. 127 1. Kapitel. Die Mistizone. Abschnitt. I B Diplostephium tacorense Hieron. D Adesmia verrucosa Meyen. A Franseria fruticosa Phil. C Huthia coerulea Brand. Fig. 1. 128 Dritter Teil. man Brennholz und fand man wertvolles Gelände für die Agrikultur, welche in diesem regenarmen Klima ohne künstliche Bewässerung nicht möglich ist. An manchen Stellen, wo die Ufer steil und hoch sind, fehlte diesen wohl von jeher eine charakteristische Vegetation. Ferner verlieren in höheren La- gen, und zwar schon um 2600 m, die Flußufer ihre Eigenart vollständig. Weiter unten tragen sie hohes Röhricht von Phragsmites vulgaris und die weit kleinere, wenn auch stattliche Graminee Cortaderia atacamensis, ferner den Strauch Sienolobium arequipense (Bign.), eine strauchige Tessaria, Schinus Molle, dessen Wuchs zwischen der Baum- und Strauchform schwankt, und endlich, als einzigen echten Baum, Salzr Humboldtiana. Ob übrigens diese Weide, welche man in Arequipa überaus oft angepflanzt sieht, in der Umge- bung der Stadt wild wächst, steht durchaus nicht fest. Die Trockenbetten, Furchen oder seichte Klüfte, die bei starkem Regen, aber auch nur dann, von Wasser durchflossen werden und zerstreute Stein- trümmer zu enthalten pflegen, scheinen eine artenreichere Flora zu beherbergen als jede der andern Formationen. Hier findet man hauptsächlich Sträucher, teils klebrig und glänzend durch das ausgeschiedene Harz, wie Zuthia coerulea (Polemon.), Grindelia peruviana (Compos.), Trixis cacalioides (Compos.), Fran- seria fruticosa, Senecio adenophyllus (Compos.) und die mit warzenförmigen Harzdrüsen bedeckten Leguminosen Adesmia hystrix und Adesmia verrucosa; teils dicht bedeckt von grauer Behaarung wie Dalbisia Weberbaueri (Geran.), eine rankende Clematis (Ranune.), Malvastrum Rusbyi (Malv.), Bartschia thiantha (Seroph.), Calceolaria inamoena (Scroph.); teils nur an der Blattunterseite dicht behaart wie das nadelblättrige Diplostephium tacorense (Compos.); teils ohne augenfälligen Blattschutz, wie Mutisca vicraefolia (Compos.) und Stenolobium arequipense (Bien.). Bei den genannten Pflanzen sind die Blätter klein und meist schmal. Den Typus der blattlosen Sträucher vertreten nur 2 Arten, die dornenstarrende Colletia Meyeniana (Rhamn.), deren hinfälliges Laub sich auf die jüngsten Triebe beschränkt und eine Zpkedra, welche statt der Blätter an den dünnen rutenförmigen Zweigen lediglich die bekannten trockenhäutigen Schuppen trägt. Infolge der verhältnismäßig günstigen Wasserversorgung behalten alle jene Sträucher der Trockenbetten stets Lebenstätigkeit in den oberirdischen Teilen und diejenigen, welche Blätter hervorbringen, auch diese beständig. Auch Blüten beobachtete ich in sämtlichen Fällen während der Trockenzeit; leider fehlen Beobachtungen über die Blütenbildung in den Re- genmonaten. Die Höhe der Sträucher bleibt meist unter ı m; zu den kräf- tigeren gehören Maurisia hirsuta, Stenolobium arequipense, Colletia Meyeniana, Baltisia Weberbaueri und Cestrum sp. (Nr. 4828), welche ı—2 m hoch wer- den. Während der Regenzeit dürften in den Trockenbetten auch einige Kräu- ter erscheinen. Die Vegetation der Steinfelder macht ihre Eigenart weithin bemerk- bar. Dort wachsen die hohen Säulen von Cereus Weberbaueri (Nr. 1413) und EC. brevistylus (Nr. 1414), und es erheben sich, stets grünend, die mächtigen stache- lisen Blattrosetten der Gattung Pxya (Bromel.) aus niederliegenden, dicken, 1. Abschnitt. r. Kapitel. Die Mistizone. 129 unregelmäßig verzweigten Stämmen. In tieferen Lagen (etwa 2200 m), am Rande der pflanzenleeren Wüste, bewundert man den, einem riesigen Arm- leuchter vergleichbaren Cereus candelaris, welchen MEYEN in seinem Reise- werk beschrieben hat. Auf den Cacteenstämmen lebt 7zllandsia virescens (Bromel.) als Epiphyt. Sträucher kommen nur äußerst vereinzelt vor, und ihr Laub verdorrt während der Trockenzeit (Beisp. Paronychia microphylla [Caryoph.]. Von den Cacteen blühen einige Arten nur in der feuch- teren Periode, andre wie Cereus Weberbaueri und Cereus brewistylus in der trocknen. Weit größeren Umfang als die Steinfelder erreichen die steinarmen, trockenen Flächen. Der Boden ist oft, wenn nicht überwiegend, sandig. Ihn besiedeln manche von den Sträuchern der Trockenbetten; doch fehlen ge- wöhnlich die kräftigeren Arten wie Mutisia viciaefolia, Cestrum sp. (Nr. 4828), Balbisia Weberbaueri, Colletia Meyeniana, Stenolobium arequipense, Huthia coerulea. Durch große Individuenzahl zeichnen sich besonders aus die Compositen Diplostephium tacorense, Franseria fruticosa, Spüllanthes uliginosa und Senecio adenophyllus. Eine überaus häufige Pflanze ist ferner die kleine Opuntia co- rotilla (Cact.; Nr. 1412). Über weite Sandfelder breiten sich ihre kriechenden, aus eiförmisen Gliedern zusammengesetzten Zweige, eine lästige Plage für den Wanderer: die Glieder brechen leicht ab, heften sich vermittels ihrer widerhakigen Stacheln bei der leisesten Berührung fest und dringen durch die Kleider ins Fleisch. Im Gegensatz zu den Trockenbetten herrscht ausgeprägte Periodicität. Im größten Teil des Jahres sieht man keine Blüte, kein grünen- des Blatt. Man darf vermuten, daß in der kurzen Zeit, wo frisches Laub das dürre Gezweig der Wüstensträucher verschleiert, auch manche Annuellen so- wie Knollen- und Zwiebelpflanzen zum Leben erwachen. Mit abnehmender Meereshöhe steigert sich die Kahlheit des Bodens, bis schließlich um 2200 m die völlig regen- und vegetationslose Wüste zur Herr- schaft gelangt. Nur die Flußränder sind auszunehmen, ihr Pflanzenkleid wird reicher, üppiger, und geht unterhalb der Mistizone allmählich über in die Ufer- Vegetation der Küste. Im Vitortale sieht man bei ıroo m eine ZypAa, die Riesenhalme von Phragmites vulgaris und das 6 m hohe Zguzsetum zylo- chaetum, zu Dickichten vereint, den Fluß begleiten. Dazwischen mengen sich stattliche Weidenbäume (Salör Humboldtiana), die hier zweifellos wild wach- sen, der Pacay-Baum (/nga Fewller), Schinus molle, und Sträucher wie Psoralea dastostachys (Legum.), Gourliea decorticans (Legum.), ein Cestrum (Solan., Nr. 1432) und ein Stenolobium (Nr. 1444). Freiere, mit Flußgeröll bedeckte Plätze werden von Zessaria-Sträuchern bevorzugt, und beherbergen stellen- weise noch Corfaderia atacamensis, die hier an ihre untere Verbreitungsgrenze gelangt. An sumpfigen Stellen, welche das Überschwemmungswasser der Re- genzeit zurückgelassen hat, leben, wo Röhricht fehlt Zimosella tenuifolia und Mimulus glabratus, ferner Rumex cuneifolius und Hydrocotyle umbellata (Um- bellif.), zwei Pflanzen, welche auch die Ränder der Bewässerungsgräben besiedeln. Im Flusse selbst wurzelt außerhalb der starken Strömung die Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 9 130 Dritter Teil. untergetauchte Zannzchellia palustris (Potam.). Die äußere Grenze der Ufer- vegetation, die trockneren Ränder des Talbodens, charakterisiert Acacia ma- cracantha, ein dorniges Bäumchen mit flacher Schirmkrone und feingefieder- tem Laub. In den höheren Lagen der Mistizone fehlt, wie bereits erwähnt wurde, den Flußufern eine eigenartige Vegetation, und auch die Trockenbetten unterschei- den sich etwas weniger scharf von ihrer Umgebung. Die Gesamtflora wird artenreicher und weniger beeinflußt von jahreszeitlichen Gegensätzen. Die Büschel ausdauernder Gräser sieht man zuerst um 2800 m in den Trocken- betten und dann weiter oben auch über andre Standorte zerstreut. Bei 3200 m erscheinen auf steinarmem oder doch nicht ausgesprochen steinigem Gelände Thelypodium macrorhizum (Crucif.), Verbena juncea, Verbena juniperina und Adesmia melanthes (Legum.), kleine Sträucher, die vielleicht noch weiter ab- wärts reichen, aber dann lediglich zur Zeit der Regen erkennbar sind — und ferner, an Felsen der 2 m hohe Strauch Cantua candelilla (Polemon.), der halbstrauchige /upinus eriocladus und wenige Kräuter wie ein Polyachyrus (Compos.; No. 1394) und Greggia camporum (Crucif.). Floristisch steht die Mistizone in weit innigerem Zusammenhange mit den nördlichen Teilen Chiles und dem bolivianischen Hochland, als mit dem zentralen Peru‘. Ihre nördliche Grenze ist nicht sicher bekannt, bleibt aber zweifellos weit im Süden des ı2. Breitengrades. Sie dürfte ungefähr bestimmt werden durch die nördliche Verbreitungsgrenze der Gattung Adesmia. In der Breite von Arequipa beschränken sich die Adesmia-Arten auf die westlichen Andenhänge, während sie in höheren Breiten ihr Areal bis nach der Ostseite des Gebirges ausdehnen und Argentinien erreichen. 2. Kapitel. Die Tolazone. Wer auf der großen peruanischen Südbahn hinauf zum Titicacasee reist, sieht hoch über Arequipa, etwas unterhalb der Station Pampa de arrieros, eine pflanzengeographische Scheidelinie in seltener Klarheit sich ausprägen: Die starren Säulen der Cereusarten verschwinden und mit ihnen eine Schar kleiner Wüstensträucher; in dichterem Gefüge breitet sich der Pflanzenwuchs über das Erdreich; die Gräser, in der Wüstenvegetation höchstens unter den " Vgl. zu diesem und dem folgenden Kapitel: POEHLMANN, R., und REICHE, K.: Beiträge zur Kenntnis der Flora der Flul\täler Camarones und Vitor und ihres Zwischenlandes (19 Grad s. Br.). — Verhandl. d. deutsch. wiss. Ver. Santiago, 4 (1900), S. 263—305. — Fries, R. E.: Zur Kennt- nis der alpinen Flora im nördlichen Argentinien. — Nova acta regiae societatis scientiarum Upsa- liensis. Ser. IV. Vol. I Nr. 1. 1905. I. Abschnitt. 2. Kapitel. Die Tolazone. 131 zarten Gestalten einer kurzlebigen Regenflora vertreten, erheben allenthalben ihre steifen drahtförmigen Blätter in dichten Büscheln, welche der Wechsel der Jahreszeiten scheinbar unverändert läßt; seinen augenfälligsten und an- Fig. 2. Zepidophyllum quadrangulare (Meyen) Benth. et Hook. A Habitus, 3 Zweig, C Blüte, D Köpfchen im Längsschnitt. sprechendsten Charakterzug aber erhält das Landschaftsbild durch die unge- heuer zahlreichen dunklen Büsche eines immergrünen, dichten Strauches von ’J, bis ı m Höhe, des Zepidophyllum quadrangulare (Compos. Fig. >), von den Einwohnern tola genannt. Der Name tola wird, namentlich weiter im Süden, in 9“ 132 Dritter Teil. Bolivia, Chile und Argentinien auch auf andere Sträucher angewendet, welche wie Lepidophyllum vermöge des reichen Harzgehaltes leicht brennen, in frischem und sogar in nassem Zustand. ZLepzidophyllum quadıangulare erinnert durch seine dichtgestellten schuppenförmigen Blätter an manche Koniferen, und der Duft seines Harzes, welches sich an der Oberfläche absondert, verstärkt diese Ähnlichkeit. Das Zeprdophyllum quadrangulare begleiten in geringerer aber immerhin beträchtlicher Individuenzahl einige andere kleinblättrige Straucharten: Seneczo graveolens und Zetraglochin strictwm (Rosac.), beide mit fleischigem, kahlem Laub, der weißfilzige Senecio zodopappus, Baccharis Incarum, die auf den leder- artigen Blättern glänzende Harzflecken ausscheidet, und stellenweise Chuguiragua rotundifolia, deren hartes Blatt in eine stechende Spitze endet. Während alle diese Sträucher aufrecht wachsen, schmiegt eine Zphedra die blattlosen Zweige an den Boden. Die Büschel der ausdauernden Gräser gehören verschiedenen Arten an, unter denen Festuca orthophylla, Calamagrostis breviaristata und Sipa-Arten (Nr. 4846 und 4848) besonders häufig wiederkehren. Zwischen die Gräser und Sträucher mengen sich als dritte wichtigste Vegetationsform niedrige Kakteen von klumpig gedrungener Tracht, insbesondere die stark emporgewölbten Polster der Opuntia Pentlandit, seltener sind die kugligen Körper einer Echmopsis-Art, die bald einzeln, bald zu Gruppen vereint auftreten. Alle diese Pflanzen nehmen teil am Aufbau der Tolaformation oder Tola- heide, die sich in ungeheurem Umfang über ein flaches, welliges, unmerklich ansteigendes Hochland ausbreitet. Wenn auch die Formationsbestandteile hier weit dichter zusammenrücken als in den Wüsten Arequipas, so werden doch allenthalben nackte Flecke des groben Sandes sichtbar, welcher den Unter- grund bildet. Die Tolaheide ist überaus eintönig, und nur in der quantitativen Beteiligung der Arten kommt von Ort zu Ort ein leichter Wechsel zustande; stellenweise sieht man die Gräser vorherrschen, anderwärts wiederum Zepzdo- phylium derartig überwiegen, daß beinahe Gesträuche entstehen. Der xero- morphe Charakter der Formation ist unverkennbar und gelangt in mannig- faltiger Weise zum Ausdruck: durch die Sukkulenz der Kakteen, durch die Rollblätter der Gräser und bei den Sträuchern, deren Laub mit geringer Größe Eigenschaften wie fleischige oder lederartige Konsistenz, dichte Behaarung, Harzabsonderung usw. verbindet. Dabei aber bleibt das Formationsbild während des ganzen Jahres nahezu unverändert, wenigstens in den vegetativen Organen. Denn die Belaubung der Sträucher verschwindet nie — mit sehr wenigen Aus- nahmen wie bei Terraglochin strichun, welches die nadelförmigen Blätter in den trockensten Monaten verliert — und wenn in der Regenzeit einige ver- einzelte, zarte Kräuter zu kurzem Leben erwachen, so verbergen sie sich zwischen den kräftigeren Gewächsen. Weit mehr als an den Vegetations- organen macht sich in der Blütenbildung der Jahreszeitenwechsel geltend. Nur während der Trockenzeit mengen sich die Scharen goldgelber Blütenköpfe in das dunkle Grün der Zepedophyllum-Sträucher und zieren große feuerrote Blumen die unscheinbaren Polster der Opuntia Pentlandü. Derartiger Farben- j0oY x 'qıq (uakapy) sıepnduespenb wnjp/ydopıda] :>azueydısygeiegy) "uoryeursofejoL "u 000# ı3q edınbaıy asaqn :snıodpns aduryuspuy "Isa M “Yoyd uaneqisgaqn 'V wya Taneqıaqa an SZ ZETTTOFENT, 1. Abschnitt. 2. Kapitel. Die Tolazone. 133 schmuck fehlt dem feuchteren Teil des Jahres, in welchem vor allem die Gräser ihre Blüten entfalten. Moose und Flechten gehören zu den Seltenheiten. Ich konnte zwei Arten von Laubmoosen unterscheiden, die ab und zu die Basis eines Strauches besiedelten und sah mitunter erdbewohnende Krustenflechten, aber weder Leber- _ moose, noch Blattflechten, noch Strauchflechten. Der Tolaformation sind als winzige weit zerstreute Fleckchen zwei andere durch besondere Standortsverhältnisse bedingte Pflanzenvereine eingesprengt: die Vegetation der Trockenbetten und die Bachufermatte. Die Trockenbetten zeichnen sich aus durch das Vorkommen einiger Sträucher, welche höher werden als die der Tolaformation. Solche Sträucher sind Polylepsis tomentella (Rosac.), Mutisia Orbigniana, Culcitium Pavoni (Comp.) und ein Rides. Moose und Flechten sind reichlicher vertreten als anderwärts und siedeln sich vorzugsweise auf Steinen an. An den Rändern der wenigen Bäche, die — in seichtem Bett und mit trägem Lauf — das Gebiet durchziehen, und auch an Tümpeln, gelangt stellen- weise, aber durchaus nicht überall die Formation zur Ausbildung, welche oben als Bachufermatte bezeichnet wurde: Zwereige Kräuter bilden einen ge- schlossenen, teppichähnlichen, beständig grünenden Rasen; Sträucher fehlen vollständig. So hebt sich die Bachufermatte scharf gegen ihre Umgebung ab. Ihre Zusammensetzung habe ich nicht untersucht. Sie enthält wahrscheinlich manche hochandine Elemente und ist offenbar nahe verwandt mit der Zypsela- Formation, die ROB. E. FRIES im nördlichen Argentinien unterschied. Die Tolazone, die wie gesagt fast ganz von einer einzigen Formation eingenommen wird, findet ihre untere Grenze etwa an der Höhenlinie von 3400 m, woselbst die Zeprdophyllum-Sträucher mit den säulenförmigen Cereus- Arten zusammentreffen, und die Büschel ausdauernder Gräser nur noch weit zerstreut wachsen. Aber schon bei 3700 m beginnt die Tolaformation ihren typischen Charakter zu verlieren, indem Elemente tieferer Lagen eindringen, wie Diplostephium tacorense und Adesmia melanthes; ferner nimmt die Häufig- keit von Zefpzdophyllum quadrangulare ab, und schließlich zieht sich der Strauch, ehe er zwischen 3400 und 3300 m völlig verschwindet, auf die Trocken- betten, d. h. also auf die Sammelstellen des Regenwassers zurück und zeigt damit deutlich, dal seine untere Verbreitungsgrenze der Feuchtigkeitsmangel bestimmt. Nach oben hin reicht die Tolazone bis zur Höhe von 4300 m. Schon um 4200 m nimmt Zepzdophyllum quadrangulare krüppelhaften Wuchs an: es bleibt weit unter der normalen Größe und neigt dazu, seine Zweige dem Boden anzuschmiegen. Endlich, um 4300 m, tritt an seine Stelle ein niederliegender Zwergstrauch, welcher einer anderen Art derselben Gattung angehört, nämlich Lepidophyllum rigidum. Seine Blätter sind schlanke Nadeln, nicht kurze breite Schuppen wie bei der vorhergenannten Species. An der oberen Grenze der Tolazone ändern sich auch die Büschel der Gräser und die Polster der 134 Dritter Teil. Opuntia Pentlandii: merkwürdigerweise tritt in beiden Fällen an Stelle der sanften Rundung eine spitze Kegelform. Anders als an den pacifischen Hängen gestaltet sich die Vegetation an der inneren Flanke der Westcordillere, wo die Bahnlinie Arequipa—Puno, nachdem sie bei Crucero alto (4470 m) ihren höchsten Punkt erreicht hat, sich zum Hochland des Titicacasees hinabsenkt. Die Pflanzen schließen dichter zu- sammen als an den Westhängen der Cordillere, die Gräser zeigen ein frischeres Grün, kurz reichere Niederschläge machen sich bemerkbar und be- seitigen die Lebensbedingungen der Tolaformation. Lepzdophyllum quadran- gulare erscheint noch einmal, aber schon bei 4200 m liegen seine tiefsten Standorte, während es im Westen bis gegen 3300 m hinabsteigt! Man darf somit sagen, daß Lepidophyllum quadrangulare und die Gattung Lepidophyllum überhaupt in der Breite von Arequipa sich auf die Westabhänge der Anden beschränkt. Weiter im Süden aber, in Chile und Bolivia, erweitertLepidophyllum quadrangulare, begleitet von anderen Arten derselben Gattung, sein Verbreitungsgebiet in östlicher Richtung und erreicht auf argentinischem Boden die Ostseite der Anden. Unter ı2° S. und nördlich davon habe ich Zeprdo- plyllum in Peru nirgends angetroffen. Leider gelang es mir nicht, die Nord- grenze genauer zu ermitteln, was für die Pfanzengeographie der Anden sehr wichtig wäre. Bemerkenswert ist die weitgehende Übereinstimmung, die in oo) der Verbreitung der Gattungen Zepzdophyllum und Adesmmia zutage tritt. 3. Kapitel. Die Lomazone. Nordwärts bis gegen 8° S reichend und südwärts sich bis in das nördliche Chile fortsetzend, umfaßt die Lomazone die Ebenen und Hügel des Küsten- landes. Ihre Flora zeigt deutliche Beziehungen zu der weit reicheren Flora der zentralperuanischen Sierrazone und enthält andrerseits mehrere dort fehlende Verwandtschaftskreise, die im nördlichen Chile stark hervortreten (z. B. Teira- gonia, Palaua, Cristaria, Nolanaceae. Die Pflanzenformationen scheiden sich in periodisch vegetierende und in beständig vegetierende. Zur ersten Gruppe gehört die Lomaformation, zur zweiten Gruppe zählen die Tillandsia- bestände, die Bewohner des flachen sandigen Strandes, die Pflanzen nasser Strandfelsen und die Flußufergebüsche. Lomas nennt der Bewohner der peruanischen Küste jene Fluren, welche mit den Küstennebeln um die Mitte des Winters erscheinen und im Anfang des Sommers verdorren. Das Wort wird aber im spanischen Amerika auch in anderer Bedeutung gebraucht; so bezeichnet man mitunter in den höher ge- 1. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 135 legenen Gebieten der peruanischen Anden grasbewachsene Bergrücken als Lomas. Die Lomaformation der Küste tritt im Norden der Zone, zwischen dem 8. und ı1. Breitengrade, wahrscheinlich nicht alljährlich ins Leben. Ihre Ausdehnung unterliegt aber auch um Lima und Mollendo erheblichen, von Fig. 3. Chenopodium panniculatum Fig. 4. Nama dichotoma Hook. (R. et P.) Choisy. den Niederschlagsmengen abhängigen Schwankungen. In den trockensten Jahren bedeckt das Grün der Loma nur die Gipfel und Kämme, in den feuch- teren reicht es hinab auf die angrenzenden Ebenen. Sehr schön läßt sich dieser Wechsel an dem ziemlich isolierten Bergkegel San Cristobal (430 m) bei Lima beobachten. Die Lomas sind an die Nähe des Meeres gebunden 156 Dritter Teil. ee N Fig. 6. Hoffmannseggia prostrata. Blühender Zweig. Fig. 7. r. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. A. Nolana cordata Dunal (Nr. 1481). BD. Planiago limensis Peıs. C. Stenomesson flavum Herb. 138 Dritter Teil. und beschränken sich mit zunehmender Entfernung von jenem immer mehr auf die Gipfel und Kämme der Hügel, um schließlich völlig zu verschwinden. Sie fehlen aber dem eigentlichen Strande und rücken von diesem desto weiter ab, je allmählicher das Küstenland ansteigt. Ihre untere Grenze lag im Jahre Fig. 8. Palaua malvifolia Cav. 1902 bei Mollendo 20 m, bei Barranco (unweit Lima) 5o m über dem Meere. Über die obere Höhengrenze ist sicheres nicht bekannt. Ich konnte die Loma- vegetation bis 1000 m aufwärts verfolgen. In der Nähe des Meeres jedoch bleiben die Berge meist unter jener Höhe. Die dem Meere zugewendeten oder von den herrschenden (südlichen bis südwestlichen) Winden getroffenen Hänge 1. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 139 pflegen weit stärker befeuchtet zu werden als Hänge der entgegengesetzten Seite. Dementsprechend tragen viele Höhenzüge auf der einen Flanke üppige Loma, auf der andern eine sehr dürftige, hauptsächlich von Cacteen und Tillandsien gebildete Vegetation. Noch günstigere Bedingungen für das Ge- deihen der Loma bieten sich in Tälern, die nur nach der See- oder Windseite geöffnet sind und daher den Nebel auffangen und festhalten. Die Loma ist eine offene Formation, sie läßt deutliche Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen erkennen. Nur in feuchten Schluchten sowie auf manchen Kämmen und Gipfeln, kommt am Ende der Nebelzeit, wenn das Wachstum — Y > ” Fig. 9. Drymaria molluginza Dietr. seinen Höhepunkt erreicht hat, mitunter ein so dichter Zusammenschluß zu- stande, daß der Boden nahezu völlig verhüllt wird. Zum allergrößten Teile besteht die Flora aus Kräutern, unter denen die einjährigen entschieden überwiegen und ferner viele Zwiebel- und Knollen- pflanzen vorkommen. Bemerkenswert ist die geringe Arten- und Individuen- zahl der Gräser sowie auch der Sträucher. Letztere treten hauptsächlich in höheren Lagen und auch dort nur zerstreut auf. Bei dem lockeren Gefüge der Pflanzendecke bleibt auch Raum für erdbewohnende Moose und Flechten. Auch die Kakteen (Cerexs-Arten) gehören zu den minder wichtigen sowie gleichzeitig zu den wenigen dauerlebigen Formationselementen und fehlen streckenweise gänzlich; sie bewohnen vorzugsweise steinige und felsige Plätze an trockenen Hängen, und ihre Zahl steigert sich mit der Entfernung vom Meeresstrand. Der dichte Nebel der Lomazeit, den nur die Strahlen der Mittagssonne für einige Stunden zerteilen, stellt das Pflanzenleben unter eigenartige Bedin- 140 Dritter Teil. gungen. Nur im geringen Grade macht sich in der Loma das Bedürfnis geltend, die oberirdischen Teile gegen Vertrocknen zu schützen. Sukkulenz der Blätter kann wohl als häufigstes Xerophyten-Merkmal gelten, erreicht aber Fig. 10. Argylia Feuillei DC. 4A Habitus. 2 Kelch. C Teil einer jungen Frucht, längs durchschnitten. nirgends extreme Ausbildung. Das seltene Vorkommen dichter, filziger Be- haarung erkennt man schon aus beträchtlicher Entfernung an der tief grünen Farbe der Pflanzendecke. Geradezu an Schattengewächse oder Bewohner 1. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 141 feuchter Bachschluchten erinnern Begonia-Arten, Adiantum concinnum, sowie die schlaffen langgestreckten und zartlaubigen Stengel von Bowlesia palmata (Umbellif.), Astrepkia chaerophylloides (Valerian.) und anderen. Auch die Fig. 11. Weberbauerella brongniartioides Ulbrich. A Habitus. 2 Blättchen, von oben gesehen. C Blüte mit dem Tragblatt und den beiden Vor- blättern. D Kelch. Z Derselbe aufgeschnitten. Z Fahne. G Flügel. 4 Schiffchen. % Sta- minaltubus. A” Derselbe aufgeschnitten. Z Fruchtknoten (Griffel zu kurz gezeichnet). M. Stück des Fruchtknotens, längs durchschnitten. N Narbe. 142 Dritter Teil. fußhohen Bestände der Zoasa urens, welche am Fuß der Amanca&shügel bei Lima die Lehmdächer der Hütten besiedeln, die Moose und die vielen Strauch- und Blattflechten gehören zu den Vegetationserscheinungen, Fig. 12. Dowlesia palmata Ruiz et Pav. 4A Habitus. 3 Zweig mit Früchten. C Frucht. welche der hohen Luftfeuchtigkeit ihr Dasein verdanken. Die Lebenstätig- keit mancher Kräuter erliegt anhaltendem Sonnenschein innerhalb weniger Tage. Wenn man auch die Loma zweifellos als eine große, klimatische Formation betrachten darf, so bleibt sie sich doch nicht allenthalben gleich, läßt vielmehr > ur a re en Anden. Tafel IV, zu S. 143. W. Gretzer, phot. Carica candicans Gray (einh. Name: mito); auf den Lomas von Amancaös bei Lima (ca. 200 m). Vorn in der Mitte Begonia octopetala L’Her. 1. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 143 eine deutliche Gliederung in Unterformationen erkennen. Namentlich bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den ebenen oder wenig geneigten Sandflächen und dem lehmigen oder felsigen Boden der Hügel. Aber nicht aus der Bodenbeschaffenheit allein erklären sich jene Gegensätze. Die Sandfelder gehören den tieferen Lagen an und erhalten daher das lebenspendende Nebel- wasser in geringerem Maße und weniger regelmäßig, als die Hänge und nament- lich die Kämme und Gipfel der Hügel. Auf den Sandfeldern ist die Vege- tation niedriger, lockerer und mehr xerophil gebaut als auf den Hügeln und zeigen sich die Sträucher nur in wenigen, fast durchweg niederliegenden Formen. Eine erheblich größere Zahl von Sträuchern und zwar vorwiegend aufrechte beherbergen die Hügel: Caesalpinia tinctoria und Carica candicans erreichen wohl die bedeutendsten Dimensionen (2 bis 3 m Höhe). Die Sand- felder sind reicher an Typen von beschränkter Verbreitung und systematischer Isolierung. Hier herrscht eben keinerlei Raummangel und wird die Einwande- rung durch die ungünstigen Lebensbedingungen erschwert. Daß jedoch in dem dichteren Pflanzenwuchs der Hügel die schwächeren Formen in Gefahr geraten, den stärkeren zu unterliegen, tritt deutlich zutage an Stellen, wo Loasa urens oder ein Helianthus (Nr. 1557) oder Salvia rhombifolia oder Szcyos gracillimus andere Arten an Individuenzahl bedeutend übertreffen, ja ausge- dehnte, nahezu reine Bestände bilden. Dazu mengten sich zwischen die einheimischen Elemente verschleppte Fremdlinge wie Stachys arvensis, Me- dicago hispida und eine Furmaria. Felsen und Steine ragen aus der Sanddecke der Küstenebene nur aus- nahmsweise hervor, weit häufiger aber aus dem Erdreich der Hügel, so daß hier die Bodenverhältnisse sich mannigfaltiger gestalten als dort und ent- sprechende standörtliche Schattierungen im Vegetationsbilde sich deutlicher ausprägen. Die Pflanzen, welche steinigen oder felsigen Untergrund bevor- zugen, sollen später aufgezählt werden. Es gehören hierher, wie bereits er- wähnt, die Kakteen. Genauere Beobachtungen über die Blütezeit der verschiedenen Lomapflanzen fehlen noch. Begonia geranüfolia und Ismene Amancaös (Amaryll.) pflegen schon im August keine Blüten mehr zu tragen. Andrerseits sieht man einzelne Gewächse erst oder noch blühen, nachdem die Trockenperiode längst begonnen hat. Natürlich beobachtet man diese Erscheinung hauptsächlich in den stärker befeuchteten höheren Lagen, die auch im Sommer zuweilen ein dünner Nebel benetzt. So sah ich im Dezember Stenomesson flavum (Amaryllid.), Alstroe- meria peregrina (Amaryli.), Palaua wmoschata (Malv.) u. a. bei Lima, im Februar Verdena fissa bei Mollendo blühen. Das Laubwerk der Loma verbirgt die Scharen von Flechten, die, hauptsächlich in strauchigen Formen, auf Erde, Steinen und Zweigen leben. Kaum beeinflußt vom Wechsel der Jahreszeiten bilden sie während der trockenen Monate den weitaus größten Teil der sicht- baren Vegetation: man sieht dann weite Flächen geradezu von einer Flechten- formation eingenommen. Die nachfolgende Aufzählung enthält die wichtigsten unter den von mir 144 Dritter Teil. beobachteten Pflanzen der Lomaformation, ‘sowie einige aus älteren Samm- lungen bekannte. ı. Tiefere Lagen (bis 200 oder 300 m aufwärts). Sandboden‘. a) Einjährige Kräuter (einige wenige von den nachstehend genannten vielleicht 2-jährig oder ausdauernd). Bei Mollendo (17° S.): Cenchrus tribuloides (Gram.). Palaua pusilla (Malv.). Tragus racemosus (Gram.). Malvastrum mollendoönse (Malv.). Tetragonia-Arten (Aizoac.; Nr. 1460, 1499). Viola Weberbaueri. Portulaca pilosissima. Nr. 1498 (Nolan.). Calandrinia Weberbaueri (Portul.). Nolana cordata. Drymaria molluginea (Caryoph.). Nr. 1500 (Petunia sp.?). Streptanthus Englerianus (Crucif.). Richardsonia lomensis (Rub.). Lupinus mollendoönsis (Legum.). Onoseris sp. (Compos.; Nr. 1492). Astragalus viciiformis (Legum.). Polyachyrus sp. (Compos.; Nr. 1518). Bei Lima (12° S.): Tetragonia-Arten (Nr. 4). Palaua malvifoha. Drymaria sp. (Nr. 1602). Pectocarya linearis (Borrag.). Astragalus sp. Solanum pinnatifidum. Nolana prostrata. Bei Mollendo und Lima: Eragrostis peruviana (Gram.). Monnina Weberbaueri (Polygal.). Parietaria debilis (Uxtic.). Cristaria multifida (Malv.). Chenopodium panniculatum. Apium Ammi (Umbellif.). Talinum polyandrum (Portul.; Calandriniae sp.). Plantago limensis. b) Ausdauernde Kräuter ohne auffällige Verdickung der unter- irdischen Teile. Mirabilis arenaria (Nyet.; Mollendo). Palaua velutina (Mollendo). c) Zwiebeltragende Kräuter. Zephyranthes albicans (Amaryll.; Mollendo). Ornithogalum biflorum (Lil.; Mollendo u. Lima). d) Knollenbildende Kräuter. Weberbauerella brongniartoides (Leg.; Mollendo). Argylia Feuillei (Bignon.; Mollendo). Oxalis lomana (Mollendo). Anthericum eccremorhizum (Lil.,; Lima u. Moll.). e) Halbsträucher und Sträucher. Bei Mollendo: Atriplex axillare (Chenop.). Zycium sp. (Solan.). Coursetia Weberbaueri (Leg.). Nolanaceen z.B. Nr. 1556, 1485, 1517). Bei Lima: Colllenia dichotoma (Borrag.). Nolanaceen- (z. B. Nr. 1606). Bei Mollendo und Lima: Suaeda fruticosa (Chenop.). Lippia canescens (Verben.). Hoffmannseggia prostrata (Legum.). Encelia canescens (Compos.). " An trockenen Hängen gelangen einige von diesen Pflanzen auch in höhere Lagen und auf lehmigen oder steinigen Boden, 1. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 145 2. Höhere Lagen (200 oder 300 m bis 80o m). Lehmige bis lehmig sandige Erde oder steiniger Boden oder Fels’. I. Flechten. Physcia leucomelaena. Ramalina pollinaria. Usnea barbata. Farmelia-Arten. Theloschistes flavicans. Cladonia rangiformis. Cladonia fimbriata. II. Moose. Plagiochasma validum (Mollendo). Frullania decidua (Mollendo). Riccia Weberbaueri (Mollendo). Frullania Weberbaueri (Lima). Riccia peruviana (Mollendo). Die Laubmoose Nr. 1475 (Mollendo), 1479 Anthoceros squamuligerus (Lima). (Mollendo), 1682 (Lima). Ill. Farnpflanzen. Bei Lima: * Polypodium punctulatum. *Woodsia crenala. * Polypodium sporadolepis. Ophioglossum macrorhizum. Bei Mollendo und Lima: * Adiantum concinnum. *Nothochlaena squamosa. IV. Blütenpflanzen. a) Einjährige Kräuter. (Einige wenige von den nachstehend genannten vielleicht 2-jährig oder ausdauernd.) Bei Mollendo: Crassula sp. ($ Tillaea. Nr. 1456). Falaua geranioides. Crassula sp. ($ Tillaea. Nr. 1464). Asteriscium amplexicaule (Umbellif.). Palaua Weberbaueri. Calceolaria lysimachioides (Seroph.). Schkuhria pusilla (Compos.). Bei Lima: Festuca muraüs (Gram.). Erythraca lomae (Gent.). Poa infirma (Gram.). Browallia sp. (Solan.). Tinantia fugax (Commelin.). Nicotiana panniculata (Solan.). Drymaria-Arten. ; Calceolaria pinnata. Lepidium cyclocarpum (Crucif.). Calceolaria anagalloides. Cleome chilensis (Cappar.). Castilleja communis (Seroph.). Tillaea connala (Crass.). Tourettia lappacea (Bignon.; rankend). Vicia humilis (Leg.; rankend). Sicyos gracillimus (Cucurb.; rankend). *Tropaeolum sp. Cyelanthera Mathewsii (Cucurb.; rankend). Malvastrum peruvianum (Malv.). Specularia perfoliata (Campan.). Loasa nitida. Spilanthes uliginosa (Compos.). Loasa fulva. Liabum sp. (Compos. Nr. 1595). Spananthe panniculata (Umbellif.). Rothia sp. (Compos. Nr. 1629). Anagallis pumila (Primul.). Erigeron sp. (Compos.). Microcala quadrangularis (Gent.). Galinsoga sp. (Compos.). Gnaphalium-Arten (Compos.). * Die mit einem * bezeichneten Pflanzen bevorzugen steinigen Boden oder Fels, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Io 146 Dritter Teil. Bei Mollendo und Lima: Parietaria debilis (Urtic.). /pomoea oligantha (Convoly.). \ Calandrinia alba (Portul.). Nama dichotoma (Hydrophyll.). Palaua dissecta. Gilia laciniata (Polemon.). Loasa urens. Salvia rhombifolia (Lab.). Borwlesia palmata (Umbellif.). Linaria subandina (Seroph.). Astrephia chaerophylloides (Valerian.). b) Ausdauernde Kräuter ohne auffällige Verdickung der unter- irdischen Teile. Bei Mollendo: Trifolium polymorphum (Leg.). Geranium mulliflorum. ’ oo" _ Palaua mollendoensis. Bei Lima: * Peperomia-Arten (Pip. z. T. auch epiphytisch Plumbago pulchella. auf Sträuchern). * Relbunium nitidum (Rub.). Hypericum uliginosum (Guttif.). * Valeriana sp. Erigeron-Arten (Compos.). c) Knollenbildende Kräuter. Bei Mollendo: Bomarea edulis (Amaryll.). Oxalis sepalosa. Pasithea coerulea (Lil.). Solanum-Arten (Nr. 1454 und 1577). /pomoea-Arten (z. B. Nr. 1561). Bei Lima: Bomarea simplex (Amaryll.). Boussingaultia sp. (Basell.). * Alstroemeria peregrina (Amaryll.). Geranium Sp. Chloraea peruviana (Orchid.). Oxalis sp. *Spiranthes sp. (Orchid.). *Begonia octopetala. * Peperomia umbilicata. Begonia geraniifolia. Mirabilis prostrata (Nyctag.). *pomoea Nationis (Convolv.). Solanum montanum. Bei Mollendo und Lima: Commelina fasciculata. Anthericum eccremorhizum (Lil.). Solanum maglia. d) Zwiebeltragende Kräuter. Ornithogalum biflorum (Moll. u. Lima). Ismene Amancaös (Amaryll.; Lima). Stenomesson Incarıum (Amaryll., Mollendo). Hydrotaenia lobata (Irid.; Lima). Stenomesson flavum (Lima). Oxalis sp. (Lima). e) Halbsträucher und Sträucher. a) Niederliesende. Bei Mollendo: Verbena clavata. Bei Lima: * Palaua moschata. Dolia vupicola (Nolan.). Evolvolus villosus (Convolv.). Dicliptera tomentosa (Acanth.). Lantana limensis (Verben.). Dyschoriste repens (Acanth.). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel Va, zu S. 147. W. Gretzer, phot. Incaische Ruinen von Cajamarquilla unweit Sta. Clara bei Lima (400 m). a. Tillandsia-Bestände, mit der herrschenden Windrichtung wachsend (hauptsächlich T. straminea Pres]). Tafel VD, used b. Cacteen zwischen Steinen: Vorn Pilocereus acranthus K. Sch. (Nr. 1679), dahinter Opuntia pachypus K. Sch. (Nr. 1677). ı. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 147 Bei Mollendo und Lima: Lippia canescens (Verben.). 8) Aufrechte. - Bei Mollendo: Croton sp. (Euph. Nr. 1516). z Citharexylum spinosum (Verben.). Heliotropium saxatile (Borrag.). Verbena fissa. Heliotropium submolle. Salpichroma difusum (Solan.). Cordia salviifolia od. verw. (Borrag.). Grindelia sp. (Compos. Nr. 390). Helianthus sp. (Compos. Nr. 1557, 1571). Bei Lima: * Pitcairnia ferruginea (Bromel.). Saracha sp. (Solan.). Croton Sp. * Calceolaria verticillata. Heliotropium pilosum. Piqueria peruviana (Compos.). Heliotropium peruvianum. Piqueria pubescens. Hebecladus umbellatus (Solan.) Eupatorium sp. (Compos.). Acnistus arborescens (Solan.). Trixis sp. (Compos.; Nr. 7). Bei Mollendo und Lima: Suaeda fruticose (Chenop.). Carica candicans. Caesalpinia tinctoria (Legum.). Salvia tubiflora (Lab.). Senecio-Arten. Wenn auch die Loma eine Anzahl beständig vegetierender Elemente ent- hält, wie z. B. Kakteen und Flechten, so bleibt doch das überwiegend perio- dische Pflanzenleben ein höchst augenfälliger Charakterzug. Im Gegensatz hierzu lassen die drei anderen Formationen der Lomazone eine deutliche Abhängigkeit vom Wechsel der Jahreszeiten nicht erkennen, sondern ihr Aus- sehen bleibt sich annähernd gleich. Wenig wählerisch in bezug auf die Bodenverhältnisse zeigen sich die Tillandsia-Bestände. Wir sehen sie an manchen Orten, wo andere Pflanzen nicht zu leben vermögen. Bei Lima scharen sich die starren Rosetten der Tillandsia purpurea und der Tillandsia latifolia auf lockerem Flugsand. Ebendort beleben diese anspruchslosen grauen Gewächse, deren Wasserbedarf geringe Mengen atmosphärischer Feuchtigkeit decken, zusammen mit Flechten, ihren biologischen Verwandten,die Lehmwände incaischer Ruinen. Landein- wärts von Lima scheint die Häufigkeit der Tillandsien zuzunehmen. In der Nähe der Bahnstation Sta. Clara (400 m), hart an der Binnengrenze der Loma- zone liegen die Trümmer der incaischen Stadt Cajamarquilla. Dort bedecken die sandige Ebene ungeheuere Mengen der silbergrauen 7illandsia straminea. Ihre Stengel wachsen in der Richtung des herrschenden Windes und vereinen sich zu niedrigen Rasenstreifen, welche jene Richtung kreuzen. So wird das Vegetationsbild einer vom Winde gekräuselten Wasserfläche vergleichbar. In der näheren Umgebung von Mollendo kommen Tillandsien gar nicht oder nur vereinzelt vor. Weiter oben aber, am Binnenrande der Lomas, trägt bei der Station Cachendo (ca. 1000 m) felsiger Boden die Massenvegetation einer Tillandsia. 10* 148 Dritter Teil. Flachen, sandigen Meeresstrand sah ich nirgends so reich bewachsen wie bei Mollendo. Hier kommt mitunter eine nahezu geschlossene Formation zustande. Die kriechenden Rhizome der Distichlis thalassica verflechten sich zu kleinen Grasfluren und mehrere Sträucher wie Salzcorma fruticosa (Chenop.), eine Tessaria (Comp.) und eine nur in der Trockenzeit blühende Zrankenia (Nr. 386) treten bald zerstreut bald gruppenweise vereinigt auf. Mehr ver- einzelt findet sich ein dickblättriges Seszvzum (Aizoac.). Auch die am Strande von Pisco gesammelte Cressa truxillensis (Convolv.) dürfte bei Mollendo ver- treten sein. Die Vegetation nasser Strandfelsen lernte ich nur in den unweit Lima gelegenen Badeorten Barranco und Miraflores kennen. Jene Felsen, deren Fuß zur Flutzeit vom Meere bespült wird, bestehen, wenigstens zu einem großen Teile, aus Kalktuff. Von oben her sickert beständig süßes oder höchstens schwach gesalzenes Wasser durch das Gestein, an dessen Bildung offenbar kalkfällende Pflanzen (namentlich Schizophyceen, Algen und Moose) hervorragend beteiligt sind. Nasturtium fontanım (Crucif.), Samolus Valerandi (Primul.), Zerpestis monniera (Scroph.), Adiantum capillus Veneris (Filic.), eine Chaetotropis (Gram.), eine Calceolaria (Scroph.), Tropaeolum majus, die stattlichen Halme von Phragsmites vulgaris, schwellende Laubmoospolster und unscheinbare Schizophyceen und Algen verhüllen dicht zusammenschließend und beständig grünend die steilen Wände, über denen kahle Erdflächen sich ausbreiten. Auch längs der Flüsse, die ja vom Schnee und Regen höherer Gebirgs- lagen gespeist werden, ermöglicht der beständig feuchte Boden ein ununter- brochenes Pflanzenleben. Das Flußufergebüsch, die stattlichste unter allen Formationen der Lomazone, enthält eine Anzahl Sträucher wie Cestraum hediondinum (Solan.), Aslepras curassavica, Lantana-Arten (Verben.), Tessaria integrifolia (Compos.), Budaleia occidentalis (Logan.), Acnistus arborescens (Solan.), Cordia rotundifolia (Borrag.), Bacharis lanceolata (Compos.), Caesal- pivia corymbosa (Legum.), Caesalpima tinctoria, Psoralea pubescens (Legum.), Rapanca manglillo (Myrsin.) und der kletternde Rudus urticifolius, halb- strauchige Kletterpflanzen (z. B. die windende Vigna luteola |Legum.)), die Bäume Safindus saponaria, Inga Fewllei (Legum.), Salix Humboldtiana und die hochwüchsigen Rohrgräser Phragmites vulgaris und Gynerium sagittatum. Auch Schinus molle, der sich bald strauchförmig, bald zu einem kleinen Baum entwickelt, gehört zur Vegetation der Flußufer, ist aber in der Nähe des Meeres viel seltener als weiter landeinwärts. Der bereits genannte Strauch Tessaria integrifolia bevorzugt die mit Geröll bedeckten Uferflächen. Die trockenste Zone des Flußufergebüsches, d. h. seinen äußersten Rand, charak- terisieren kleine dornige Acaciabäume (A. macracantha) mit flacher ausgebrei- teter Krone, bald vereinzelt wachsend, bald zu kleinen Hainen zusammen- tretend. Andrerseits bedingt auch eine über das Durchschnittsmaß hinaus- gehende Bodenfeuchtigkeit standörtliche Eigentümlichkeiten der Vegetation: wo das Erdreich sumpfig ist oder stehendes Wasser sich sammelt, leben 1. Abschnitt. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone. 149 Typha domingensis, Scirpus- und Juncus-Arten, hohe Zquiseten, Jussiaea peru- viana (Oenother.), Sagzttarien, Heteranthera reniformis (Commelin.) und Schwimmpflanzen, wie Pistia stratiotes (Arac.) und Asolla. Da die Lomazone sich über mehrere Breitengrade erstreckt, ist kaum zu erwarten, daß die Flora des Flußufergebüsches von einem bis zum anderen Ende die gleiche bleibt. In der Tat läßt sich eine Abnahme der Artenzahl in südlicher Richtung deutlich erkennen. Für Cordia rotundifolia z. B. scheint die Südgrenze um Lima zu liegen. Die Pflanzenwelt des Flußufergebüsches bedarf noch genaueren Studiums. Einer richtigen Beurteilung der ursprüng- lichen Verhältnisse ist der Umstand hinderlich, daß das von den Flüßen be- feuchtete Land größtenteils zur Anlage von Kulturbeständen dient. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone. Der nördliche Küstenstreifen zwischen 8° und 4° S bildet den westandinen (größeren) Teil der nordperuanischen Wüstenzone; seine Binnengrenze liegt in der von mir besuchten Gegend (zwischen 8° und 6° 30 s. Br.) bei 1000 bis ı200 m Seehöhe, weiter im Norden, um Piura, vielleicht noch etwas tiefer. Außerdem gehören zur nordperuanischen Wüstenzone heiße und trockene, sehr tief gelegene Regionen interandiner Flußtäler, z. B. am Maranon sowie am Chamaya, Utcubamba und Chinchipe, drei Nebenflüssen des ersteren. Hier befindet sich der obere Rand bei 1500 m, während über die Ausdehnung nach unten hin noch Unklarheit besteht. Die weitgehende floristische Über- einstimmung zwischen dem Küstenland und tiefen Lagen interandiner Täler wird verständlich durch die Tatsache, daß zwischen dem 5. und 6. Breitengrad bei Huarmaca der Kamm der Westkordillere, welcher die pacifischen Gewässer von dem Stromgebiet des Maranon scheidet, die geringe Höhe von 2360 m hat. Spätere Untersuchungen, namentlich die botanische Erforschung der pacifischen Andenhänge im Departamento de Piura, werden zu entscheiden haben, ob die von mir vorgenommene Einteilung der nordperuanischen Wüsten- zone in einen westandinen und einen interandinen Florenbezirk aufrecht er- halten werden kann. I. Westandiner Bezirk. Im Gegensatz zur Lomazone fehlen anhaltende Winter- und Frühlingsnebel und daher auch die Lomavegetation. Dagegen fallen nach langer, 5 bis ı2 Jahre umfassender Trockenperiode einige kurze, aber ergiebige Sommerregen. Sie sollen auf dem kahlen Wüstenboden eine üppige Vegetation hervorrufen, über deren Zusammensetzung leider nichts bekannt ist. In den höher gelegenen 150 Dritter Teil. Strichen des Binnenlandes, am Fuße des Gebirges, sind die Niederschläge nicht ganz so spärlich wie am Meere, aber gleichfalls auf den Sommer beschränkt. Wie in der Lomazone bildet das immergrüne, stellenweise mit Röhricht semengte Gebüsch der Flußufer einen augenfälligen Gegensatz zu der vege- tationslosen oder dürftio bewachsenen Umgebung. Das Flußufergebüsch zeigt auch hinsichtlich der Flora große Ähnlichkeit mit der analogen Formation der Lomazone, scheint aber etwas reicher zu sein: Bäume: Salix Humboldtiana. Inga Feuillei (Le- Sapindus saponaria. Muntingia calabura gum.). Acacia macracantha (Legum.). Schinus (Elaeocarp.; auch strauchig). molle (Anacard.; auch strauchig). Aufrechte Sträucher: Celtis sp. (auch baumartig). Caesalpinia Buddleia occidentalis (Logan.). Cordia rotun- corymbosa (Legum.; wahrscheinlich auch baum- difolia (Borrag.). Cestrum-Arten (Solan.). ‚Sco- artig). Zeucaena trichodes (Legum.). Adutilon paria dulcis (Seroph... Dacharis lanceolata cordatum (Malv.). Adenaria floribunda (Lythrae.). (Compos.). Zessaria integrifolia (Compos.). Klettersträucher: Tournefortia wolubilis (Borrag.; spreiz- dend). Micania micrantha (Compos.; windend). klimmend). Senecio Fussieui (Compos.; win- Eine rankende Vifacee (Nr. 3786). Außerdem an feuchten, ofineren Stellen die Rohrgräser Gynerium sagittatum und Phrag- mites vulgaris, ferner 7iypha sowie hochwüchsige JFuncus-, Scirpus- und Zguwisetum-Arten. Die Vegetation außerhalb der Flußufer. Am Meere entbehren ausgedehnte Flächen jeglichen Pflanzenwuchses, wenig- stens während der regenlosen Jahre. Im inneren Teile der Zone und stellen- weise auch in der Nähe des Meeres begegnet man — oft weit ab von den Flußuferoasen — pflanzlichem Leben, das offenbar durch verborgenes Grund- wasser ermöglicht wird. Diesen Verhältnissen entsprechen tief hinabreichende Wurzeln und das Zurücktreten periodischer Wachstumsvorgänge: Holzgewächse herrschen vor und die meisten von ihnen besitzen immergrünes Laub. Viel- leicht ist aber wenigstens für die Keimung ihrer Samen und die Entwicklung der jungen Pflanzen Regen unentbehrlich. Ferner kann nach einer Reihe regenloser Jahre der Fall eintreten, daß die Grundwasservorräte erschöpft werden und infolgedessen viele Holzgewächse absterben. Ich beobachtete diese Erscheinung auf der Küstenebene über dem Hafen Payta. Zu den häufigsten Holzgewächsen der nordperuanischen Wüstenzone ge- hört der »Algarrobo«, Prosopis juliflora, ein dorniger Baum mit doppeltgefie- dertem Laub und winzigen Blättchen. Oft tritt der Algarrobo für sich allein bestandbildend auf. In den Departamentos Piura und Lambayeque dehnen sich diese Algarrobohaine meilenweit aus. Die zuckerreichen Hülsen dienen dem Vieh zur Nahrung und sind um so wertvoller, als in jenen Gegenden andere Futterpflanzen gar nicht oder nur in unzureichenden Mengen gedeihen. Stellenweise vereinigen sich verschiedene Arten zu einer ge- 1. Abschnitt. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone. 151 mischten Formation wüstenbewohnender Holzgewächse. Sie scheint sich auf ebenes oder wenig geneigtes Gelände zu beschränken. Ihre Individuen Fig. 13. Zoxopterygium huasango Spruce. 4 Blühender Zweig. 2 Teil des Blütenstandes. C Blüte. ZD Teil eines jungen Fruchtstandes. E Junge Frucht. sind weit, oft mehrere Meter voneinander entfernt. An dieser Formation beteiligen sich: ı. Bäume. Acacia macracantha (Leg.; dornig). Prosopis juliflora (Leg.; dornig). 152 Dritter Teil. .. w Fig. 14. Capparis scabrida H. B. Kunth. A Blatt. 2 Blühender Zweig. C Blüte, längs durchschnitten. 2 Fruchtknoten mit einem Teil des Gynophors. Z Fruchtknoten, längs durchschnitten. 1. Abschnitt. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone. 155 2. Holzgewächse, die sich bald als kleine Bäume, bald als Sträucher entwickeln. Capparis mollis (Blätter lederartig, länglich eiförmig, unterseits fein filzig, ober- seits fast kahl). Caesalpinia praecox (Legum.; Stamm und freiliegende Wurzeln durch grüne Rinde ausgezeichnet; Vulgärname: kalakel). Loxopterygium huasango (Anacard.; bis 8 m hoch. Blatt gefiedert, unterseits weichhaarig, oberseits fast kahl. Frucht mit flügelförmigem Anhang). 3. Sträucher und Halbsträucher. Cryptocarpus pyriformis (Nyctag; Strauch; Blätter kahl, etwas fleischig). Phytolacca Weberbaueri (Strauch, 6 m hoch; Zweige ziemlich dick, wasser- reich: Blätter kahl, etwas fleischig). Calandrinia pachypoda (Portul.; niederliegender Halbstrauch, mit dicken Stengeln und kahlen, etwas fleischigen Blättern). Capparis scabrida (Strauch, 2—3 m hoch; Äste bis armesdick, z. T. nieder- liegend; Blätter länglich eiförmig, stumpf, lederartig, oberseits kahl oder schwach behaart, unterseits filzig; Vulgärname: sapote). Capparis avicennüfohia (Strauch, 2—3 m hoch; Äste bis armesdick, z. T. niederliegend; Blätter verkehrt eiförmig oder länglich, oberseits kahl oder schwach behaart, unterseits filzig; Vulgärname: bichayo). Capparis crotonoides (Strauch, 2 m hoch; Blätter herzförmig, unterseits filzig, oberseits schwächer behaart; Vulgärname: oberäl). Parkinsonia aculeata (Legum.; Strauch; Blätter gefiedert, mit schmalen hin- fälligen Fiedern und platter, bandförmiger Spindel). Monnina pterocarpa (Polygal.; Rutenstrauch mit schmalen, hinfälligen Blättern). Coldenia paronychioides (Borrag., zottig behaarter Halbstrauch mit dichtem, niederliegendem Gezweig und kleinen Blättern). Cordia macrocephala (Borrag.; grauhaariger, 2 m hoher Strauch mit runzeligen Blättern). Lippia canescens (Verben.; niederliegender, grauhaariger Halbstrauch). Grabowskia boerhaviaefolia (Solan.; Strauch mit grau bereiften, kahlen Blättern). Galvesia limensis (Scroph.; Strauch, ı m hoch, mit grau bereiften, kahlen, etwas fleischigen Blättern und roten Blüten). Trixis cacalioides (Compos.; Strauch, ı—2 m hoch, mit behaarten bis fast kahlen Blättern). Mit Ausnahme von Caesalpinia praecox scheinen diese Holzgewächse stets beblättert zu bleiben. Zwischen den Sträuchern bemerkt man im Binnenlande, wohin zuweilen vom Gebirge her ein kurzer Regenschauer gelangt, den ge- drungenen, melonenförmigen Stamm eines Melocactus (Cactac.) und wenige zer- streute ephemere Kräuter wie Chloris virgata (Gram.), Eragrostis megastachya (Gram.) und eine Zinnia (Compos., Nr. 3793). Oberhalb der Küstenstadt Chepen (ca. 7° 10’ s. Br.) wächst um ı200 m, also an der oberen Grenze der Wüstenzone, häufig der regengrüne, bis 5 m hohe Bombax discolor, bald 154 Dritter Teil. strauchig, bald als kleiner Baum entwickelt. Vorstehende Beobachtungen machte ich zwischen dem 7. und 8°S. Im Anschluß hieran möchte ich er- wähnen, daß BALL’ bei dem Hafen Payta, etwa unter 5° S., folgende Pflanzen sammelte: Hoffmannseggia viscosa (Legum.), Tephrosia cinerea (Legum.), Pro- sopis limensis (Legum.), Acacia tortuosa (Legum.), Acacia sp., Encelia canes- cens (Compos.), Coldenia paronychioides (Borrag.)”, Galvesia limensis (Scroph.), Lippia rveptans (Verben.), Telanthera densiflora (Amarant.), Telanthera peru- viana, Capparis scabrida.’ Mehrere von den oben angeführten Holzgewächsen rufen in der Nähe des Meeres interessante Dünenbildungen hervor, indem sie den Flugsand fest- halten und sich, stetig emporwachsend, der Verschüttung entziehen. Bei dem Städtchen San Pedro (etwa 90 km vom Strande entfernt) sah ich den Gipfel eines gegen 20 m hohen Flugsandhügels von einem kleinen Bestand der Pro- sopts Juliflora eingenommen. Nahe dem Hafen Pacasmayo erheben sich steile Sandhaufen, deren Spitzen das wirre Gezweig des Cryplocarpus pyriformis verhüllt, und an deren Fuß das Gras Diszichlis thalassica seine kriechenden Stengel zu kleinen Fluren verwebt. Felsen und steinige Abhänge pflegen in der Nähe des Meeres vegetations- los zu sein. Weiter landeinwärts erscheinen als Bewohner der Felsen und steinigen Abhänge säulenförmige Kakteen der Gattungen Cereus, Pilocereus und Cephalocereus, sowie die Bromeliacee Deuterocohnia longipetala, auf deren holzigem Grundstock sich Rosetten dornig gezähnter Blätter zusammendrängen. Die letztere tritt bald vereinzelt auf, bald bekleidet sie in weit ausgedehnten, nahezu reinen Beständen sanft geneigte steinige Flächen. Eine minder häufige Felsenpflanze ist die mit dickfleischigen Blättern versehene Feperomma dolabri- formis (Pip.). II. Interandiner Bezirk. Der nachfolgenden Darstellung liegen Beobachtungen zugrunde, die ich im Tale des Maranon zwischen 6° 35’ und 6° 50’ s. Br. machte und zwar bei den Furten von Tupen (8oo m) und Balsas (920 m). Wie bereits erwähnt, reicht hier die Zone nach oben bis 1500 m, während das untere Ende sich noch nicht genau bezeichnen läßt. Von ihren Charakterpflanzen finden sich manche nach HUMBOLDTs und RAIMONDIs Angaben auch bei Bellavista (441 m) und Tomependa (403 m). Dort aber wird das Tal schon weiter und weniger abgeschlossen, die Höhe der umgebenden Bergzüge hat sich vermindert, und der Maranon erhält Zuflüsse, die gleich ihm für Flöße schiffbar sind. Es er- scheint daher möglich, daß ostandine Tropenpflanzen bis in jene Gegend vor- ı Journal of Linn. Soc. — Botany, Vol. XXI. 2 BALL bezeichnet die Pflanze als Col/denia dichotoma. Ich habe das Exemplar untersucht und sehe mich genötigt, diese Angabe zu berichtigen. 3 BALL konnte die Pflanze nicht bestimmen. Der von ihm angeführte Vulgärname »sapote«e zeigt, daß es sich um Capparis scabrida handelt. 4- 5 Tafel WAL, zu S.ı Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. A.Weberbauer, phot. Stranddünen bei Pacasmayo, hervorgerufen durch Cryptocarpus pyriformis H.B.K. Vorn Grasflur von Distichlis thalassica (H. B. K.) E. Desv. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel VI, zu S. 155. EN Serra A. Weberb: er, pP Am Flußufer immergrünes Interandines Gebiet Nordperus: Der Maraüon bei Balsas (900 m). Gebiüsch, an den Abhän gen offene Xerophytenbestände (hauptsächlich Cacteen und regengrüne Holz- gewächse). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel VIII, ZUNS..IHS, A. Weberbauer, phot. Interandines Gebiet Nordperus: Östliche Talwand des Maranon über Balsas, bei 1 room. Offene Xerophytenbestände: Hauptsächlich Bombax-Bäumchen und Cacteen; vorn rechts Pitcairnia grandiflora Mez und Caesalpinia praecox R. et Pav. ı. Abschnitt. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone. 155 dringen. Nach BrÜünınG'" beginnt die Waldvegetation der Hylaea (mit Pal- men usw.) etwas unterhalb der Mündung des Chinchipe um 5° 20’. Das Klima des hier zu betrachtenden Talabschnittes zeichnet sich aus durch spärliche, aber anscheinend regelmäßige Sommerregen. Wie an der Küste, so sondert sich auch im Maranontale scharf das immer- grüne Gebüsch der Flußufer. Außerhalb der letzteren aber, auf den steinigen bis felsigen Hängen der Talwände, sieht man die zerstückelte Vege- tationsdecke einer Halbwüste, gemischte Bestände, gebildet von regen- grünen Sträuchern und Zwergbäumen, xerophilen Bromeliaceen, Fourcroyen, zahlreichen Kakteen, einigen anderen Sukkulenten und wenigen hinfälligen Kräutern. Als wesentliche Unterschiede gegen- über verwandten Formationen der zentralperuanischen Sierrazone sind ganz besonders die große Menge der Kakteen und die geringe Individuenzahl der Kräuter hervorzuheben. Flußufergebüsch. Bäume: Celtis sp. Acacia sp. (Legum.). Cassia nur in einem Exemplar gesehen; ob wirklich ‚fistula (Legum.). Zrosopis juliflora (Legum.; wild?). Safindus saponaria. Aufrechte Sträucher: Capparis scabrida. Leucaena trichodes (Le- tingia calabura (Elaeocarp.). Cordia rotundi- gum.). Caesalpinia pulcherrima (Legum.). Mun- Folia (Borrag.). Tessaria integrifolia (Compos.). Kletternde Sträucher: Nr. 4265 (Apoc.; windend). Eine rankende Vitacee. Hohe Rohrgräser: Gynerium sagittatum. Phragmites vulgaris. Vegetation der Abhänge. Kräuter: Selaginella Mildei (Filie.; hygroskopisch, Andropogon contortus (Gram.). Zuphorbia sp. ähnlich der Selaginella peruviana). Bouteloua (Nr. 4786). Onoseris adpressa (Compos.). Zec- racemosa (Gram.). Tragus racemosus (Gram.). tis oligocephala (Compos.). Sträucher: Bougainvillea peruviana (Nyctag.; mit über- und Brennhaaren; Nr. 4779, 4797). Croton sp. hängenden Zweigen; in der Trockenzeit nach (Euphorb. Nr. 4783). Cardiospermum_ corin- dem Laubfall blübend). Calandrinia linomi- dum (Sapind.). Cienfuegosia heterophylla (Malv.). meta (Portulac.). Capparis scabrida. Tephrosia Facquemontia floribunda (Convolv.). Zvolvulus purpurea (Legum.). Stylosanthes deiocarpa (Le- sp. (Convolv. Nr. 4799). Zantana Zahlbruckneri gum.). Arameria sp. (Legum. Nr. 4780.). Oxalis (Verben.). Siphonoglossa peruviana (Acanth.). hypopilina. Banisteria populifolia (Malpigh.). Trixis sp. (Compos. Nr. 4793). Fatropha-Arten (Euphorb.; einige mit Milchsaft Zwergige Bäume: Bombax-Arten (in der Trockenzeit, nach Caesalpinia praecox (Legum.). dem Laubfall blühend), z.B. Bombax discolor. ! De Chiclayo ä Puerto Melendez en el Maraüon. — Lima 1905. (Auch im Boletin de la Sociedad geogräfica de Lima, 1903). 156 Dritter Teil. Xerophile Bromeliaccen: Tillandsia-Arten. Deuterocohnia longipetala. Puya sp. Fitcairnia grandiflora (mit kurzem, niederliegendem, verzweigtem Stamm). Suceulenten: Peperomia dolabriformis (Piperac.). Por- Pilocereus-, Cephalocereus- und Melocactus-Arten. tulaca lanuginosa. Kakteen, z. B. Cereus-, Fourcroya sp. (Amaryll.). Cienfuegosia heterophylla, Portulaca lanuginosa und Selaginella Mildei sind auf freien, feuchten Sandflächen am Flußufer auch während der Trockenzeit lebend anzutreffen. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone, Das Wort Sierra bezeichnet in Peru bald die gemäßigten und kalten Regionen des Landes im Gegensatz zur Küste (Costa) und dem waldreichen Tropengebiet des Ostens (Montana), bald die hochgelegenen, dicht bevölkerten Täler, woselbst sich der Anbau temperierter Kulturgewächse konzentriert. Die zentralperuanische Sierrazone umfaßt (um es zunächst kurz auszudrücken) nach Ausschluß eines nördlichen und eines südlichen Teiles Perus den größten Teil der westlichen Andenhänge und des interandinen, d. h. des zwischen östlichem und westlichem Gebirgsrand gelegenen Abschnittes der Anden. Wie bei der Tolazone und der Mistizone die nördliche, so läßt sich bei der mit jenen sich berührenden zentralperuanischen Sierrazone die südliche Aus- dehnung vorläufig nicht sicher angeben; dieselbe scheint an den Westhängen geringer zu sein als im interandinen Abschnitt. Der nördliche Abschluß fallt zwischen 7° und 9° S., wahrscheinlich in die Nähe des erstgenannten Breiten- grades. Die östliche Grenzlinie liegt in den Maranon-Anden, also nördlich von ı1°S., auf dem Kamme der Zentralkordillere, während sie südlich jener Breite, in den Ucayali-Anden, bald auf dem Kamme der Ostcordillere ver- läuft, bald quer durch ostandine Täler, welche die Richtung der Hauptketten kreuzen; der obere Teil dieser Täler gehört dann zur zentralperuanischen Sierrazone. In vertikaler Richtung bestimmen den Umfang der zentralperua- nischen Sierrazone die Höhenlinien von 1500— 1800 m einerseits und von 4000 m andrerseits. Abnahme der Temperatur und Zunahme der Niederschläge (Sommerregen) in vertikaler Richtung und daneben eine weniger beträchtliche Zunahme der Niederschlagsmengen nach Norden hin einerseits, nach Osten hin andrerseits — das sind die Hauptzüge der klimatischen Gliederung, und ihre Wirkungen trägt die Vegetation unverkennbar zur Schau. Entsprechend der bedeutenden, 2500 m erreichenden Höhendifferenz stehen naturgemäß der untere und der obere Rand der Zone in grellem Gegensatz zueinander: dort noch kulti- 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 157 vierte und wildwachsende Bewohner der Tropen, hier Pflanzen, die Schnee- fälle zu ertragen haben; dort der lockere Verband ausgeprägt xerophiler Gestalten, hier viel engeres Zusammenschließen und mittleren Feuchtigkeits- j Fig. 15. Sizenolobium sambucifolium (H. B.K.) Seem. A Blühender Zweig. 2 Blüte, aufgeschnitten. C Zweig mit Früchten. D Querschnitt durch die Frucht. Z Same. verhältnissen angepaßte Organisation der Formationselemente. In mittleren Höhenlagen aber durchdringen die gegensätzlichen Typen einander derartig, und vollzieht sich der Wechsel im Formationsbild so allmählich, daß es berech- tigt erscheint, jenen weiten Umfang der Zone anzunehmen. Innerhalb der- 158 Dritter Teil. selben läßt sich eine Scheidelinie niederen Ranges konstruieren, in welcher zwei Bezirke sich berühren. Diese Linie liegt bei 2800—3000 m, und in ihr treffen sich der untere Bezirk oder kräuterarme Bezirk der Wüsten- pflanzen und der obere oder Bezirk der ausdauernden Steppen- gräser. In der Meereshöhe von 2800—3000 m scheint auch die untere Fig. 16. Caesalpinia tinctoria (H.B. K.) Benth. 4A Blühender Zweig. 2 Staubblätter und Fruchtknoten. C Frucht. D Teil der letzteren, geöffnet. Grenze der Fröste zu verlaufen. Bis hierhin sendet die Flora des Küstenlandes ihre letzten größeren Holzgewächse: Scheinus molle, Carica candicans und stellenweise auch noch Caesalpimia tinctoria, ferner schwankt um jene Linie der obere Rand des Verbreitungsgebietes von Zelvotropium peruvianum (Borrag.), Cereus peruvianus (Cact.), Mentzelia cordifolia (Loas.), Yungia spectabilis 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 159 (Compos.), Stenolobium sambucifolium (Bign.), der Gattungen Fourcroya, Croton, Lantana (Verb.) und anderer Pflanzen, die nach unten hin bis 2300 m oder noch tiefer gehen. Andrerseits gelangen von oben her gewisse temperierte Formen- kreise wie Valeriana, Calceolaria, Berberis, Vicia, Lupinus, Lathyrus, Trifo- lium, Ribes, Thalictrum, Anemone, Fuchsia, Bomarea gar nicht oder nur in stark verminderter Arten- und Individuenzahl weiter hinab als bis zu 3000—2800 m Seehöhe. Weniger deutlich als nach der Flora läßt sich nach dem Gesamtbild Fig. 17. Vallca stipularis L. fl, A Blühender Zweig. 2 Frucht. der Vegetation die Frage entscheiden, wo die beiden Bezirke sich trennen. Im größten Teile des unteren Bezirks werden die Flußufer von immergrünem Gebüsch eingenommen, das gegen die Umgebung scharf absticht. Dieser Gegensatz mildert sich nach obenhin immer mehr; er geht oft schon weit unterhalb der von mir angenommenen Grenze zwischen beiden Bezirken völlig verloren und fehlt dem oberen, abgesehen von den eigenartigen Gebüschen mancher inter- andiner Bachschluchten, die trotz weitgehender Verschiedenheit eine gewisse Analogie zu den oben erwähnten Flußufergebüschen darstellen. Verfolgen wir nun die Pflanzendecke außerhalb der Fluß- und Bachufer aufwärts, so sehen wir die ausdauernden Steppengräser, eine Vegetationsform, die für den oberen Dritter Teil. 160 18. Zmöbothrium grandiflorum Lam. C Fruchtknoten, längs durchschnitten. Fig. A Blühender Zweig. 2 Anthere. D Zweig mit Früchten. ı. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 161 Bezirk charakteristisch ist, schon unterhalb des letzteren vereinzelt auftreten und allmählich an Häufigkeit zunehmen. Diese Gräser bleiben auch während der Trockenzeit, in verdorrtem Zustand, sichtbar. Zartere Kräuter aber läßt die Dürre verschwinden. Da nun die Regenzeit in höheren Lagen früher einsetzt als in tieferen, und da die Ergiebigkeit der Niederschläge und ihre Ausdehnung nach unten hin in den verschiedenen Jahren erheblich schwankt, so entstehen entsprechende vertikale Verschiebungen in der Physiognomie der Formationen. Wenn auch die westliche Abdachung der Anden und die interandinen Täler in den wichtigsten pflanzengeographischen Zügen übereinstimmen, so fehlt es doch nicht an Verschiedenheiten. So dürfte Carzica candicans, eine Charakter- pflanze der Westseite, den interandinen Tälern fehlen und andrerseits hier die westliche Verbreitungsgrenze der Myrzcaceen, Proteaceen (Embothrium), Cunonia- ceen ( Weinmannia), Coriariaceen, Melastomataceen und der Gattungen Odonto- glossim (Orchid.), Vallea (Elaeoc.), Gaultheria (Eric.) liegen. Durch diese und ähnliche Tatsachen wird die horizontale Gliederung der zentralperuanischen Sierrazone angedeutet. Leider reicht die derzeitige pflanzengeographische Er- forschung Perus noch nicht aus, um jene Gliederung genau zu bestimmen. Immerhin sollen in der nachfolgenden Darstellung die westliche Abdachung und die interandinen Täler gesonderte Besprechung finden. Vorher seien noch mehrere durch Zutun des Menschen eingeschleppte Ge- wächse erwähnt, welche eine weite Verbreitung erlangt und auffällige, fremd- artige Züge in den ursprünglichen Vegetationscharakter hineingebracht haben. Aloe vera, früher offenbar wegen ihrer medizinischen Eigenschaften gepflanzt, hat sich unter die Xerophyten des unteren Bezirks gemengt. Spartium junceum begleitet die Wasserläufe vieler Täler, namentlich in Höhenlagen zwischen 2000 und 3000 m; Agave americana und eine kandelaberförmige, reich verzweigte Opuntia (wahrscheinlich O. subulata) dienen im oberen Bezirk und in höheren Lagen des unteren zu lebenden Zäunen und verwildern oft. Namentlich gilt dies von der erwähnten Opxntia, deren Glieder leicht abbrechen und wider- hakige Stacheln tragen. A. Die westliche Abdachung. Zwischen der Lomazone und der zentralperuanischen Sierrazone liegt ein Gebiet, das so gut wie gar keine Niederschläge erhält, weder von den Garuas der Küste, noch von den Sommerregen der westlichen Andenhänge erreicht wird. Die Flüsse säumt die gleiche Gebüschvegetation, welche wir in der Lomazone kennen lernten. Im übrigen entbehren ausgedehnte Flächen jeglicher Vegetation. Hin und wieder zeigen sich an Felshängen Scharen grauer Tillandsien und Kakteen der Gattungen Cereus, Cephalocereus, Pilo- cereus und Melocactus und auf flacherem, weniger steinigem Gelände sehr ver- einzelte Sträucher und Halbsträucher, wie Galvesia limensis (Scroph.), Grabows- kia boerhavifolia (Solan.), Coldenia paronychioides (Borrag.), Wigandia urens (Borrag.), Hoffmannseggia viscosa (Legum.), Facguemontia secunda (Convolv.), Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, II 162 Dritter Teil. Trixis cacalioides (Comp.), Monnina pterocarpa (Polygal.), Parkinsoma aculeata (Legum.) und eine mit Brennhaaren bedeckte Jatropha (Nr.1694). Es sind dies zum Teil Arten, die auch zur Flora der nordperuanischen Wüstenzone gehören. In den obersten Teil des trocknen Streifens reichen in manchen Sommern einige Regengüsse hinab. Diese spärlichen Niederschläge bewirken, daß einige Kräuter sprießen, deren Samen offenbar in jahrelangem Ruhezustand verharren können. Entsprechend der wechselnden Ausdehnung der Sommerregen-Region schwankt auch die untere Grenze der zentralperuanischen Sierrazone, deren Vegetation nunmehr im einzelnen besprochen werden soll. Der untere Bezirk oder kräuterarme Bezirk der Wüstenpflanzen. ı. Die Flußufergebüsche. Nirgends sah ich diese Formation so gut erhalten, als in jenem wenig be- völkerten Tale, woselbst der Weg vom Hafen Supe (ca. 10° 50’ S.) nach Ocros und Cajatambo emporsteigt. Die Steilheit der Talwände, die geringe Breite des Talbodens und die Gefahren der Verrugaskrankheit haben vielleicht der Besiedlung entgegengewirkt und so dazu beigetragen, daß die Flußufergebüsche vor zerstörenden Eingriffen des Menschen bewahrt blieben. Bei 1300— 1600 m, also dicht unter der Grenze der zentralperuanischen Sierra-Zone, verschwindet eine wichtige Charakterpflanze der Küste, das Gynerium sagittatum (Gram.) und eine zweite, Tessaria integrifolia (Compos.) ist sehr selten geworden, offenbar nur noch durch die äußersten Vorposten des Areals vertreten. Alte Weiden- und Erlenbäume (Salzr Aumboldtiana und Alnus jorullensis) und ein Frcus (Nr. 2646), der auf umfangreichem, kurzem und plumpem Stamme eine niedrige Krone trägt und mit seinem flach ausgebreiteten Gerüst bretterförmiger Wurzeln das Erdreich gegen die Gewalt des reißenden Gebirgswassers festigt — das sind unter den Bewohnern der Flußufer die stattlichsten Gestalten. Zu ihnen gesellen sich die Bäume /nga Feullei und Sapindus Saponaria, der zwischen Baum- und Strauchform schwankende Sckrnus smolle, die Sträucher Caesalpinia tinctoria, Buddleia occidentalis (Logan.) und Acnistus arborescens (Solan.), sowie das Rohrgras Phragsnites communis... Im Gezweig der aufrechten Holzgewächse stützen sich die spreizklimmenden Sträucher Rubus urtieifolius und Büttneria hirsuta (Stereul.), ein windender Compositenstrauch (Nr. 2638) und ungewöhnlich starke, die Dicke eines Menschenarmes erreichende Stämme der rankenden Liane Clematis dioica. Wie in tieferen Lagen besetzen auch hier dornenstarrende Acacia-Bäumchen (wahrscheinlich Acacia macracantha) die trockensten Plätze, die äußeren Ränder des Gebüsches. Diesen Aufbau behält die Formation bis zu 1600, vielleicht bis zu 1800 m Meereshöhe. Ein wesent- lich anderes Bild bietet das Flußufergebüsch in der Höhenlage zwischen 2400 und 2900 m. Hier sind schöne alte Erlen (Alnus jorullensis) die tonangeben- den Elemente und zugleich die einzigen Vertreter der Baumform. In ihrem Gezweig sitzen die kopfgroßen breitblättrigen Rosetten eines Epiphyten, der Tillandsia interrupta. So entsteht ein seltsames Bild, gewissermaßen eine - Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel IX, zu S. 163. Westliche Andenhänge Zentralperus unterhalb Matucana, bei 2300 — 2400 m. Offene Xerophytenbestände: Puya Roezlii Ed. Morr., Cereus sp. Der be- blätterte Strauch vorn in der Mitte Jatropha macrantha Müll. Arg. > 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 163 Vereinigung tropischen und nordischen Pflanzenlebens.. Die Zahl der auf- rechten Sträucher ist, wenigstens hinsichtlich der Individuen, größer als in tieferen Gebirgsregionen: Cordia pauciflora (Borrag.), Cacalia micaniaefolia (Compos.) Tournefortia loxensis, eine Cleome, Acnistus multiflorus, Schinus molle, Büttneria catalpifolia (Stercul.), Delostoma dentatum (Bign.) bilden ein lockeres Unterholz. Den Lianentypus vertreten ein Tropaeolum, eine Clematis (Nr. 2726, wahrscheinlich aus der Verwandtschaft von C. kavanensis), die windende Mühlenbeckia tamnifolia (Polygon.) und die spreizklimmende Colignonia Weberbaueri (Nyet.).. Die beiden letztgenannten klettern am höchsten und dringen bis in die Wipfel der Erlenbäume. Auf den Zweigen von Holz- gewächsen schmarotzt Phrygilanthus Lehmannianus (Loranth.).. Aphelandra cajatambensis (Acanth.) gehört zu den wenigen Kräutern des beschatteten Bodens. Cortaderia atacamensis (Gramin.) schmückt Steine und Geröll in un- mittelbarer Nähe des Flusses. — In einem andern, über dem Hafen Samanco (ca. 90) gelegenen Tale beobachtete ich bei 1900— 2300 m Seehöhe unter den Elementen des Flußufergebüsches Mimosa albida (Leg.), Serjania fuscostriata (Sapind.), Cynanchum ecuadorense (Asclep.), Stenolobium sambucifolium (Bign.), Phenax rugosa (Urtic.), strauchige Zupatorium-Arten und die krautige Zobelia decurrens. 2. Die Vegetation außerhalb der Flußufer. Zerstreut wachsende Xerophyten von mannigfaltiger Tracht bilden eine einzige große, durchaus offene Formation, die mancher vielleicht als Wüsten- steppe bezeichnen würde. Kakteen, Fourcroyen, stammbildende Bro- meliaceen und regengrüne Sträucher sind die wichtigsten physiogno- mischen Typen. Folgende Zusammenstellung von Beispielen mag zeigen, in wie mannigfacher Weise der Xerophyten-Charakter sich ausprägt. Blattlose Stammsukkulenten: Cerexs-Arten. Beblätterte dikotyle Sträucher mit auffällig dieken Zweigen: Carica candicans. JFatropha macrantha (Euphorb.). Monokotyle Schopfpflanzen mit sehr dickem holzigem, reich ver- zweigtem niederliegenden Stamm: Puya-Arten (Bromel.), z. B. ?. Roezlii. Blattsukkulenten: Zourcroya cubensis (Amaryll.), Peperomia anisophylla (Piperac.). Portulaca pilosa. Cotyledon-Arten (Crassul.). Pilea globosa (Urtic.). Sträucher mit stark behaarten Blättern: WMentzelia cordifolia (Loas.). Zoasa incana. Balbisia verticillata (Geran.).. Onoseris integrifolia (Compos.). Blattlose oder armblättrige Sträucher: Zphedra sp., Asterıiscium longirameum (Umbellif.). Xeromorphe Pteridophyten: Pellaea nivea, mit derben, unterseits schneeweißfilzigen Wedeln, die dicht beschuppte Cheilanthes myriophylla und die hygroskopische Selaginella peruviana, deren Stengel und Blätter sich bei trocknem Wetter zu einem dichten Knäuel zusammenballen. II* 164 Dritter Teil. Einjährige Kräuter: Cycanthera microcarpa (Cucurb.), Cyclanthera Mathewsü. Zinma sp. (Compos.). Chenopodium panniculatım. Monnina Weberbaueri (Polygal.). Zupinus sp. (Legum.). Drowallia sp. (Solan.). Cleome chilensis (Cappar.). Parietaria debilis (Urtic.). Zwiebelpflanzen: Sienomesson flavum (Amaryll.). Stenomesson longi- Folium. Trichlora peruviana (Lil). Oxalis sp. Knollenpflanzen: Commelina fasciculata. Anthericum eccremorrhizum (Lil). Peperomia-Arten (Pip.). Boussingaultia sp. (Basell.). /fomoea Nacionis (Convolv.). Oxalis sp. Reichliche Beleuchtung des dürftig bewachsenen Bodens und regelmäßige, wenn auch auf einen kurzen Zeitraum beschränkte Niederschläge wirken dahin zusammen, daß sie das Gedeihen der Flechten begünstigen: Auf Cacieen und an den Zweigen der Sträucher, besonders aber auf Steinen, leben Physcia-, Usnea-, Theloschistes-, Ramalina- und Parmelia-Arten. Nach oben hin nimmt die Formation — entsprechend den wachsenden Niederschlagsmengen — einige Sträucher auf, die in tieferen Lagen ihr Vorkommen auf die Nachbarschaft der Wasserläufe beschränken: Schinus molle, Caesalpinia tinctoria und Stenolobium sambucifolium. Schinus molle bleibt auch an diesen trockneren Standorten immergrün und unterscheidet sich dadurch von der Mehrzahl der hier vor- kommenden Sträucher. Bei Mutisia viciaefolia und Stenolobium sambucifolium erhalten sich manche Individuen ebenfalls ständig belaubt. Wie die Belaubung, so ist auch die Blütenbildung der meisten Sträucher an den feuchteren Teil des Jahres gebunden. Zu den seltenen Ausnahmen gehören die in der Trocken- zeit blühenden Sträucher Carzca candicans und Fatropha macrantha. Durch enge Täler winden sich die Flüsse der peruanischen Anden, zwischen steilen, felsigen oder doch steinigen Wänden. Wo ein Fleckchen schwächer geneigten oder minder steinigen Geländes sich findet, da wird die Natur vom Menschen verdrängt durch künstliche Bewässerung und den Anbau von Nutz- pflanzen. Daher läßt sich in der Vegetation außerhalb der Flußufer eine deut- liche Unterscheidung der Felsenpflanzen und der Bewohner steinarmen Bodens nicht durchführen. Immerhin erhalten manche steile Felswände ein eigen- artiges Aussehen dadurch, daß sie von Scharen grauer Trllandsien (z. B. T. usneoides, T. recurvata, T. latifolia) oder von stacheligen Pauya-Rosetten ver- hüllt werden. Obiger Besprechung ökologisch interessanter Typen lasse ich eine Auf- zählung sämtlicher Pflanzen folgen, die ich in der Vegetation außerhalb der Flußufergebüsche vorfand, mit Ausnahme einer geringen Anzahl, deren Be- stimmung sich noch nicht ermöglichen ließ. Günstige Gelegenheit zu reich- lichem Sammeln fand ich allerdings nur an der Lima-Oroya-Bahn (ca. 12° S.). Pflanzen, die sowohl hier als auch unter 9° S. (über dem Hafen Samanco) an- getroffen und somit als weit verbreitet erkannt wurden, kennzeichnet gesperrter Druck des Namens. Das Zeichen A bedeutet, daß die Pflanze tieferen, das Zeichen \Y, daß sie höheren Regionen angehört. ı. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 165 Fig. 19. Mautisia viciaefolia Cav. var, hirsuta Meyen. A Blühender Zweig. 2 Scheibenblüten. 166 Dritter Teil. Unter ı2°S. (über Lima): Pellaca nivea (Fil.). FPellaea ternifolia. Cheilanthes myriophylla (Fil.). Cheilanthes marginata. Cheilanthes scariosa. Asplenium Gilliesianum (Fil.). Adiantum Poiretii (Fil.). Selaginella peruviana. Ephedra sp. Melica sp. (Gram. Nr. 110). Y Tillandsia latifolia (Bromel.). Tillandsia recurvata. Puya Roezlii (Bromel.). Pitcairnia pungens (Bromel.). ' Commelina fasciculata. Trichlora peruviana (Lil.). Anthericum eceremorrhizum (Lil.). Stenomesson longifolium (Amaryll.). Stenomesson flavum. Fourcroya cubensis (Amaryll.). Peperomia anisophylla (Piperac.). Peperomia rupiseda. Parietaria debilis (Urtic.). Pilea globosa (Urtie.). Chenopodium panniculatum. Portulaca pilosa. Boussingaultia sp. (Basell.). Spergularia sp. (Caryoph.; Nr. 57). Cleome chilensis (Capparid.). Cotyledon-Arten (Crassul.). Hesperomeles pernettyoides (Rosac.) A. Caesalpinia tinctoria (Leg.) Dalca calocalyx (Leg.). Zupinus sp. (Leg.; einjährig). Cassia tomentosa (Leg.). Astragalus macrorhynchus (Leg.). Oxalis-Arten. Hypseocharis Pilgeri. Balbisia verticillata (Geran.) A. Monnina Weberbaueri (Polygal.). Fatropha macrantha (Euphorb.). Croton Ruizianus (Euphorb.). Schinus molle. Cereus-Arten, z. B. Cereus peruvianus. Malesherbia-Arten, z. B. M. cylindrostachya. Loasa incana N. Mentzelia cordifolia (l.oas.). Carica candicans. Begonia octopetala. Asterisceium sp. (Umbellif.). Plumbago coerulca. Philibertia flava (Asclep.). Ipomoea Nationis (Convoln.). Phacelia peruviana (Hydroph.) V. Cordia subserrata (Borrag.). Heliotropium peruvianum (Borrag.). Heliotropium corymbosum. Lantana scabiosaeflora (Verben.). Lippia scorodonioides (Verben.). Citharexylum spinosum (NV erben.). Perilomia ocymoides (Lab.). Salvia-Arten (Lab.), z.B. S. strictiflora. Nicandra physaloides (Solan.). Dunalia Iycioides (Solan.). Browallia sp. (Solan.). Cacabus sp. (Solan.) A. Solanum lyeioides. Calceolaria extensa (Scroph.). Calceolaria serrata. Alonsoa lincaris (Seroph.). Bartsia densiflora. Stenolobium sambucifolium. Delostoma dentatum (Bign.). Arcythophyllum setosum (Rub.). Valeriana-Arten. Cyelanthera microcarpa (Cucurb.). Cyclanthera Mathewsii. Piqueria peruviana (Compos.). Piqueria floribunda. Ambrosia peruviana (Compos.). Fungia spectabilis (Compos.) Mutisia vieiaefolia (Compos.) V. Onoseris integrifolia (Compos.) Flourensia sp. (Compos. Nr. 119). Gnaphalium sp. Compos. Nr. 118). Helianthus-Arten (Compos. z. B. Nr. 100). Zinnia sp. (Compos. Nr. 68). Verbesina sp. (Comp. Nr. 58). Senecio-Arten (Comp. z. B. Nr. 48. Nr. 154). Zwischen ıo und ıı°S. (über dem Hafen Supe): Cereus perwvianus (Cact.). Carica candi- cans. Fourcroya cubensis. Ephedra sp. Indi- gofera Weberbaueri (Leg.). Heliotropium peru- vianum. NVerbena trifida. Monnina Weber- baueri (Polygal.). Croton sp. (Euphorbiac.). Hesperomeles pernettyoides (Rosac.).. Mautisia viciaefolia. Caesalpinia tinc- toria. Mentzelia cordifolia. Schinus molle. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden Tafel X, zu 5. 167. A. Weberbauer, phot. Westliche Andenhänge Zentralperus, unterhalb Ocros, bei 3000 m. Felsige Hänge, bekleidet mit Grassteppe, der Sträucher, Cacteen und stammbildende Bromeliaceen (Puya) eingestreut sind. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 167 Unter 9° S. (über dem Hafen Samanco): enniseltum chilense (Gram.). Zragrostis schwenckioides (Solan.). Dichondra repens (Con- Weberbaueri (Gram.). Altensteinia pilifera (Or- volv.). Gonolobus peruanus (Asclep.). Coursetia chid.). Mirabilis campanulata (Nyet.). Asteris- Harmsi (Leg.). cium longirameum (Umbellif.). Zeptoglossis Dazu kommen die gesperrt gedruckten Arten von Matucana (s. oben). Der obere Bezirk oder Bezirk der ausdauernden Steppengräser. Im oberen Bezirke sind die Niederschlagsmengen größer, und dauert die Regenzeit länger als im unteren. Hauptsächlich hierauf, weniger auf den Temperaturverhältnissen beruhen die Charakterzüge im Vegetationsbilde. Die herrschende klimatische Formation läßt sich kurz bezeichnen als Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Die meisten Gräser dauern aus und be- sitzen schmale und derbe Blätter. Letztere pflegen die Länge eines halben Meters nicht zu überschreiten. Zwischen die Gräser mengen sich viele andere Kräuter, ebenfalls zu einem großen, vielleicht zum größten Teile ausdauernd. Die Sträucher wachsen vereinzelt, nicht zu Beständen vereinigt, und nur wenige überschreiten die Höhe von 2 m. Gegen Ende der Regenzeit, wenn die vege- tative Entwicklung zusammen mit der Blütenbildung den Höhepunkt erreicht hat, ist die Pflanzendecke dicht verwebt, und an begünstigten Plätzen das Erd- reich völlig verhüllt. Die Trockenperiode läßt die zarteren Kräuter verschwinden und lichtet das Laubwerk der Sträucher; aber die Büschel der ausdauernden Gräser bleiben in verdorrtem Zustand stehen, und manche Sträucher behalten einen Teil ihrer Blätter. Die Formation unterliegt also einer deutlich aus- geprägten Periodicität, ist regengrün zu nennen, aber die kahlen Wüstenland- schaften des unteren Bezirks kommen hier nicht zustande. Extrem xerophile Organisation ist kein wesentlicher Charakterzug, sondern auf vereinzelte Fälle beschränkt. Es zeigt sich dies u. a. darin, daß die für den unteren Bezirk so bezeichnenden Kakteen völlig untergeordnete Formationselemente dar- stellen. Späteren Untersuchungen muß es vorbehalten bleiben, die Unterabteilungen innerhalb jener großen Formation zu unterscheiden. Auch über die daneben vorhandenen kleineren Standortsformationen lassen sich zur Zeit nur knappe Mitteilungen machen. Da die herrschende Formation, ähnlich wie im unteren Bezirk, vielfach hohe, felsige Talhänge einnimmt, wird es auch hier schwierig, die eigentlichen Felsenformationen zu erkennen. Doch scheint es, daß manche xerophile Formenkreise, die dort weit verbreitet auftreten, im oberen Bezirk ihr Vor- kommen auf felsigen Untergrund beschränken. Es gilt dies insbesondere von Cereus- und Puya-Arten. Andere Felsbewohner sollen später genannt werden. Im Gegensatz zu tieferen Lagen entbehren die Ufer der Flüsse und Bäche eigenartiger, von der Umgebung scharf gesonderter Gehölzformationen. Bis hinauf zu Höhen von 3500 m ist allerdings längs der Wasserläufe das 168 Dritter Teil. Gedeihen der Holzgewächse begünstigt. Oft rücken dieselben hier dichter zusammen als anderwärts. Aber allermeist sind es Arten, die auch in der Grassteppe vorkommen, da die dort vorhandene Bodenfeuchtigkeit ihren An- sprüchen genügt. Deutlich bevorzugen den sehr feuchten Untergrund von Ufern oder quelligen Plätzen einige kräftige Holzgewächse. Es sind dies Alnus acuminata, Buddlera longifolia, FPolylepis racemosa, Sambucus peruviana, die oft Baumform annehmen, ferner die strauchige Cantua buxifolia und eigen- tümliche Sträucher der Gattung Polyrunza (Comp.), deren kerzengerade Stämme zur Höhe von 5 m und zur Dicke eines Menschenarms heranwachsen und im Alter durch Schwinden des Markgewebes hohl werden. Alle diese Bäume und Großsträucher treten indes zu unregelmäßig zerstreut auf, um als typische Formationselemente gelten zu können. Dazu kommt noch, daß sie teils wegen ihrer medizinischen Eigenschaften, teils zu Bauzwecken an manchen Hütten angepflanzt oder gehegt werden, und andrerseits dem Hüttenbau offenbar viele wildwachsende Exemplare zum Opfer fielen, Umstände, welche das Bild der ursprünglichen Verbreitung verdunkeln. Steinige Bachränder schmückt allenthalben das stattliche Gras Cortaderia atacamensis, das aber auch auf Felsen übergeht. Einige andere Begleiter der Bäche werden später Erwäh- nung finden. Oberhalb der Meereshöhe von 3500 m beobachtet man, daß die Artenzahl der Holzgewächse abnimmt, und daß diese den feuchten Untergrund geradezu meiden. Wahrscheinlich reicht die Durchschnittstemperatur des feuchten Bodens nicht aus für die aus tieferen Lagen heraufrückenden Sträucher, so daß deren Einwanderung auf trockenes Erdreich sich beschränken mußte. Die von Wasser durchtränkten, oft sumpfigen Flächen, die namentlich an den Ufern der Bäche sich ausbreiten, werden nunmehr von wohl charakterisierten und deutlich begrenzten Kräuterdecken bekleidet, deren Elemente dicht zusammenschließen und beständig grünen. Zwischen der Bachufermatte, die, aus kleinen dem Boden angeschmiegten Formen bestehend, das Aussehen eines Teppichs zeigt und dem Wiesenmoor, das viele aufrechte größere Pflanzen, namentlich Gramineen, Cyperaceen und Jauncaceen enthält, vermittelt eine Reihe von Über- gangsstufen. Die Bestandteile dieser Formationen sollen später genannt werden. Es sei aber vorausgeschickt, daß sie einige Elemente der hochandinen Flora enthalten, und daß diese Flora hier tiefer hinabreicht als an trockenen Stand- orten. Nachfolgende Aufzählung gibt Auskunft über die Flora des oberen Bezirks. Bei einigen Gattungen und Arten ließ sich eine sehr weite Verbreitung fest- stellen. Gleiches wird sich aber zweifellos noch für eine große Zahl derjenigen Formenkreise ergeben, die ich nur in bestimmten Gegenden bemerkte. Es sei noch hervorgehoben, daß in der Höhenregion zwischen 3000 und 3500 m für die Flora der westlichen Andenhänge Zentralperus das Maximum der Arten- zahl liegen dürfte. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 169 Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. 1. Über Lima (ca. 12° S.). Kräuter: Cheilanthes pruinata (Filie.). Polvpodium amabile (Legum.). Zathyrus magellanicus angustifolium (Filie.). Festuca muralis (Gram.). (Legum.). Vicia grata (Legum.). Geranium Melica sp. (Gram.). (Gram.). lina fasciculata (tiefere Lagen). eccremorrhizum (Lil.,; tiefere Lagen). racemosa (Juncac.; höhere Lagen). Duberula (Amaryll.). Bomarea involucrosa. Alstroemeria pygmaea (Amaryll.). Quincha- malium sp. (Santal.). Stzellaria laxa (Caryoph.). Cerastium humifusum (Caryoph.). Cerastium Ullucus tuberosus (Basell.). Ca- landrinia acaulis (Portul.). siylum (Ranuncul.). ARanunculus argemonifolius. Anemone helleborifolia (Ranuncul.). Zepidium abrotanifolium (Crucif.). Descurainia leptoclada (Crueif.). Greggia arabioides (Crucif.). Sedum andinum (Crassul.). 7illaea connata (Crassul.). Alchemilla pinnata Trifolium Poa sp., verw. P. adusta Bromus unioloides (Gram.). Comme- Anthericum Luzula Bomarea oblongifolium. _Thalictrum longi- (Rosac.). Sodiroanum. Geranium superbum. Malvastrum peruvianum (Malv.). Zoasa grandiflora (oft an Wegrändern). Cajophora Preslii (Loas.). Oeno- thera Weberbaueri. (Um- bellif.). Oreomyrrhis andicola (Umbellif.; hö- here Lagen). Bozwlesia-Arten (Umbellif.). Arracacia incisa (Umbellif.), Phacelia perwvi- ana (Hydrophyll.). Cynoglossum revolutum (Borrag.). Walpersii (Borrag.). Verbena microphylla. Castilleja fissifoha (Serophul.). Bartsia den- siflora (Serophul.)., Aelbunium hirsutum (Ru- biac.). Weberbaueri (Rub.).. Vale- Valeriana pedicularioides. Daucus montanus Gilia laciniata (Polemon.). Eritrichium Galium interrupta. Sicyos bryoniaefolius (Cucurb.). (Comp.). Zagetes sp. (Comp.). riana Erigeron sp. Sträucher und Halbsträucher: Mühlenbeckia vulcanica (Polygon.; nieder- liegend, sehr häufig). Clematis peruviana (Ra- nuneul.). Berberis sp. Acaena lappacea (Ro- sac.). Zesperomeles pernettyoides (Rosac.). Dalca Monnina erotalarioides (Polygal.). Pentacyphus boliviensis (Asclep.). Salpichroma diffusa (So- lan.). Alonsoa acutifolia (Scrophul.). incisaefolia. Calceolaria-Arten (Seroph.). Alonsoa Am- Mutisii (Legum.; tiefere Lagen). Zupinus brosia peruviana (Compos.). Mutisia viciaefolia Panniculatus (Legum.). Zupinus microcarpus. (Compos.). Bidens sp. (Compos. Nr. 203). 2. Über Supe. (Zwischen ı0 und 11° S.) Zwischen 2900 und 3200 m. Kräuter: Eragrostis andicola (Gramin.). (Gramin. Nr. 2750). Anthericum eccremorrhizum (Liliac.). rosea (Amaryll.), Domarea simplex, Melica sp. Commelina fasciculata. Bomarca Thalictrum podocarpum (Ranuncul.), Cotyledon peruviana (Crassul.). Zoasa macrophylla. Velaea peru- viana (Umbellif.). Philibertia Weberbaueri (As- clep.). Valeriana pimpinelloides. Sträucher und Halbsträucher: Drymaria sperguloides (Caryophyll.). 7he- Iypodium macrorrhizum (Crucif.). Hesperomeles pernettyoides (Rosae.). Colletia sp. (Rhamn, flora (Verben.). Salvia sp. (Labiat. Nr. 2732). Solanım sp. (Nr. 2743 und 2747). (Compos. Nr. 2745). Ambrosia peruviana Bidens sp. Nr. 2737). Verbena fissa. Lantana scabiosae- (Compos.). Zwischen 3200 und 3500 m. Kräuter: Adiantum scabrum (Filie).. Cheilanthes Quinchamalium sp. verw. Qu. gracile (Santal.). Pruinala (Filic). Zestuca muralis (Gramin.). Calandrina acaulis (Portul). Drymaria ovata Festuca sp. verw. F. lasiorhachis. Foa fibri- (Caryophyll.). Zatkyrus magellanicus (Legum.). /era (Gramin.). Zragrostis contracta (Gramin.). Loasa cymbopetala. Cajophora contorta (Loas.). 170 Dritter Teil. Bowlesia setigera (Umbellif.). aris (Borrag.). Saracha Weberbaueri (Solan.). Cryptanthe line- Eritrichium Walpersii (Borrag.). Dicliptera por- Phyracea (Acanth.). Siphocampylus biserratus (Campan.). Sträucher und Halbsträucher: Berberis Weberbaueri. Lupinus pannicu- Zatus (Legum.). Astragalus oerosianus (Legum.). Monnina crotalarioides (Polygal.).. Passiflora trifoliata. Passiflora peduncularis. Hebacla- dus Weberbaueri (Solan.). Salpichroma dilatata Zwischen 3500 und 3700 m. (Solan.). Alonsoa Mathewsii (Serophul.). Cal- ceolaria glauca (Serophul.). Calceolaria Inca- rum. Mutisia viciacfolia (Compos.). Darna- desia Dombeyana (Compos.). Bacharis Incarum (Compos.). Senecio collinus (Compos.). Kräuter: Sisyrinchium junceum (lwie.). FParonychia sp. (Caryoph. Nr. 2702). Alchemilla sp. (Rosac.). Vicia grata (Legum.). Castilleja fissifolia (Sero- phul.). Sträucher und Halbsträucher: Miühlenbeckia vulcanica (Polygon.). Clema- Zis peruviana (Ranuneul.), ZKibes ovalifohum (Saxifragac.). Zeiraglochin strichum (Rosac.; untere Grenze bei 3600). Astragalus Garban- cillo (Legum.). Pernettya sp. (Erie.; Nr. 2770). Salpichroma Weberbaueri (Solan.). Calceolaria myrtilloides (Serophul.). Dartsia Weberbaueri (Serophul.). Kakteen: Opumtia sp. (polsterförmig, fast kahl). 3. Über Samanco (ca. 9° S.). Zwischen 3000 und 3500 m. Echinocactus Sp. Kräuter: Adiantum sp. (Filic.).. Calamagrostis cal- vescens (Gram.). Poa horridula (Gram.). oa fibrifera. Eragrostis andicola (Gram.). Festuca lasiorhachis (Gram.; auch bei 3700m). Drachy- podium mexicanum (Gram.). Bromus unioloides (Gram.; wohl auch bei 3700 m). eccremorrhizum (Lil., auch bei 3700 m). Al- stroemeria peregrina (Amaryll.). Domarea sim- plex (Amaryll.). Qxinchamalium gracile (San- tal... Mirabilis prostrata (Nyctag.). Stellaria prostrata (Caryoph.). Stellaria sp. (Nr. 3208). Melandryum sp. (Caryoph. Nr. 3169). tum caespitosum (Caryoph... Anemone helle- dorifolia (Ranuncul.). 7halicrum sp. (Ranun- eul.). Urbanodoxa rhomboidea (Crucif.). Greggia Anthericum Ceras- arabioides (Crucif.). Viecia andicola (Legum.). Zupinus romasanus (Legum.). Zathyrus magellanicus (Legum.). Monnina Weberbaueri (Polygal.). Oxalis Weberbaueri. Cajophora sp. (Loas.). Loasa picta (tiefere Lagen. Onagra fusca (Oenother.). Urbanosciadium strictum (Umbel- lif.). Zryngium stellatum (Umbellif.). Dowlesia sp. (Umbellif.). Salvia-Arten (Lab.). Caszl- leja fissifolia (Serophul.; auch bei 3700 m). Galium andicolum (Rubiae.). Valeriana-Arten. Liabum Trifolium macrorrhizum (Legum.). Plantago cinerea. Relbunium hirsutum (Rub.). Erigeron sp. (Compos. Nr. 3112). Felskii (Compos.). Sträucher und Halbsträucher: Berberis podophylla. Tihelypodium macro- srhizum (Crucif.),. Zesperomeles pernettyoides (Rosae.). Acaena lappacea (Rosac.). Dalea samancoensis (Legum.). Zupinus panniculatus (Legum.). Astragalus romasanus (Legum.). /’so- ralea glandulosa (Legum.). Monnina crotala- rioides (Polygal.). Alonsoa Mathewsii (Srophul.). Bartschia calycina (Serophul.). Zorodittia tri- andra (Serophul.). Sifhocampylus macropodoides (Campan.). Stevia cajabambensis (Compos.; Zwergstr.). Zelianthus sp. (Compos. Nr. 3138). Ambrosia peruviana (Compos.). Dacharis sp. (Compos.). Mutisia viciaefolia (Compos.). ı. Abschnitt. 5. Kapitel. Bei 3700 m. Die zentralperuanische Sierrazone. rl Kräuter: Pellaea nivea (Filic.). AMelica sp. (Gram. Nr. 3034; auch zwischen 3000 und 3500 m). Eragrostis contracta (Gram.). spicatum (Gram.). Trisetum hirtum. Bouteloua humilis (Gram.). ryll.). asa sp. Oenothera multicaulis. Philibertia flava (Asclep.). ZPhacelia peruviana (Hydrophyll.; Trisetum sub- Stenomesson suspensum (Ama- Drymaria ramosissima (Caryoph.). Zo- Pecto- carya lateriflora (Borrag.). Verbena microphylla. Conyza andicola (Compos.). Gnaphalium sp. (Compos. Nr. 3045). Zrigeron sp. (Compos. Nr. 3055). Galinsoga calva (Compos.). Zagetes sp. (Compos. Nr. 3059). Kothia sp. (Comp. Nr. 3044). auch weiter unten bis 3000 m häufig.). Sträucher und Halbsträucher: Tetraglochin strictum (Ros.). Verbena tri- fida. Salpichroma sp. Calceolaria Cajabambae (Serophul.). Bacharis Sternbergiana (Solan.). (Compos.). Didens sp. (Compos. Nr. 3057). Oßhryosporus Chilia (Compos.). Felsen: Viele Flechten und Moose. Tillandsia-Arten (Bromel.). Puya-Arten, z. B. Puya Ruiziana, Puya gran- didens (Bromel.). Peperomia nivalis (Piperac.). Melandryum cucubaloides (Caryoph.). Cremolobus-Arten, z. B. C. Weberbaueri (Crucif.). Cotyledon-Arten, z.B. Cotyledon excelsa (Crassul.). Saxifraga Cordillerarum (häufig). Wenige Kakteen (Cereus- und Zchinocactus- Arten). Bowlesia rupestris (Umbellif.). Plantago oreades. Gnaphalium-Arten (Compos.). Polyachyrus villosus (Compos.). Hieracium-Arten (Compos.). Bachränder: Mühlenbeckia tamnifolia (Polygon.), Colignonia-Arten (Nyctag.), Almus jorullensis (Betul.), Ribes-Arten (Saxifrag.), Polylepis racemosa (Ro- sac.), Zropaeolum-Arten, Passiflora-Arten, z. B. Passiflora trifoliata, Passiflora obtusiloba, Fuch- sia-Arten, (Oenotherac.; tiefere Lagen, z. B. Fuchsia tacsoniiflora, Fuchsia integrifolia), Bud- dleia incana (Logan.), Cantua buxifolia (Pole- mon.), Salvia sagittata (Labiat.), Zedacladus bi- forus (Solan.), Calceolaria macrocalyx (Scro- phul.), Sambacus peruviana (Caprifol.), Polym- nia-Arten, z. B. Folymnia fruticosa (Compos.), Bacharis-Arten (Compos.) — und an steinigen, offenen Stellen: Cor/aderia atacamensis (Gram.), Epilobium Haenkeanum (Oenother.), Calceolaria ranunculoides (Serophul.), Gnwaphalium- Arten (Compos.). Wiesenmoor, untersucht bei 3500 m Seehöhe über Ocros: Polypogon interruptus (Gram.). Calamagros- tis cajatambensis (Gram.). Eleocharis albibracteata (Cyp.). Zusula sp. (June. Nr. 2696). brunneus. Sagina ciliata (Caryoph.). Funcus Carda- mine flaccida (Crucif.). Alchemilla pinnata (Ro- sac.). Gentiana paludicola. Gentiana prostrala. Castilleja fissifolia (Serophul.). tusaefolia (Comp.). Werneria cor- B. Die interandinen Täler und Becken. Abgesehen von einigen floristischen Unterschieden sondern sich hier in derselben Weise wie an der westlichen Abdachung des Gebirges ein unterer trockener und ein oberer feuchterer Bezirk. Aber der erstere ist nur in kleinen, weit zerstreuten Splittern vorhanden, der letztere in ungleich größerer Ausdehnung und innigerem Zusammenhang. Ganz und gar dem oberen 172 Dritter Teil. Bezirk gehören natürlich zahlreiche kleine Täler und Becken an. Dagegen lassen tief eingeschnittene interandine Täler wie die der Flüsse Santa, Puccha, und Maranon im Norden, Urubamba, Apurimac, Pampas und Tambo im Süden, die erwähnte Gliederung deutlich erkennen. In einigen ostandinen Tälern beherrscht die höheren Lagen westandin-interandine, die tieferen die später zu beschreibende ostandine Vegetation. Die höheren Lagen lassen dann entweder beide Bezirke der zentralperuanischen Sierrazone erkennen, wie im Tal von Tarma, oder nur den oberen, wie im Tal von Sandia. Der obere Bezirk besitzt in der Nähe vergletscherter Ketten, wo wasserreiche Bäche sich in steilwandige enge Schluchten versenken, wie an der Cordillera blanca des Departamento Ancash und an der Ostwand des oberen Urubambatales, die interessante Formation der Bachschluchtengebüsche. In der Grassteppe zeigen sich nach Osten hin die Wirkungen der ein wenig zunehmenden Feuchtigkeit. Der untere Bezirk oder kräuterarme Bezirk der Wüstenpflanzen. Das Santatal in der Gegend der Stadt Caraz (Meereshöhe der Talsohle ca. 2200 m). ı. Flußufergebüsch. Bäume: Alnus jorullensis. Inga Feuillei. Salix hoch; äußere Ränder der Formation). Schinus Humboldtiana. Acacia tortuosa (zwergig, nur 3m molle (manche Exemplare strauchförmig.). Aufrechte Sträucher: Caesalpinia tinctoria. Buddleia mollis (Lo- (Myrsin.). Sienolobium sambucifolium (Bign.). gan.). Piper stomachicum. Rapanca Manglillo Cestrum sp. (Solan.). Aenistus sp. (Solan.). Kletterpflanzen: Clematis dioeca. Cynanchum ecuadorense Tropaeolum sp. Rubus sp. (Asclep.). Serjania striolata (Sapind.). Gräser: Phragmites communis. Cortaderia atacamensis (hauptsächlich auf Geröll und Steinblöcken). Vermißt wurden folgende Pflanzen, die in den tieferen Lagen der west- lichen Andenabdachung zu den häufigen Begleitern der Flußufer gehören: Büttneria hirsuta (Stercul.), Sapindus Saponaria, Tessaria integrifolia (Comp.), Gynerium sagittatum. 2. Vegetation außerhalb der Flußufer: Durchaus offene Formation, zusammengesetzt aus Kakteen, Fourcroyen, stammbildenden Bromeliaceen, regengrünen Sträuchern und einigen Kräutern von sehr kurzer Vegetations- dauer. Die im folgenden erwähnten Pflanzen wurden sämtlich in der Höhen- lage zwischen 2200 und 2600 m beobachtet. Farnpflanzen: Pellaea ternifolia. Nothochlaena sulphurea. thes scariosa. Selaginella peruviana. Pellaca nivea. Nothochlaena Fraseri. Cheilan- ı. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 173 Krautige Blütenpflanzen: Andropogon sp., verw. A. Schottii (Gram.). Cotyledon strictum (Crassul.). Oxalis Weberbaueri. Pennisetum chilense (Gram.). Bulbostylis are- Onoseris sp. (Comp. Nr. 3012). Zinnia sp. naria (Cyper.). Altensteinia pilifera (Orchid.). (Comp. Nr. 3014). Sträucher und Halbsträucher: Dalta trichocalyx (Legum.). Indigofera nema Weberbaueri (Asclep.). Auellia turba- Weberbaueri (Legum.). Caesalpinia Pardoana censis (Acanth.). Arcythophyllum thymifolium (Legum.). Caesalpinia tinctoria. Calliandra (Rub.). Zrixis cacalioides (Comp.). Zlourensia expansa (Legum.). Falropha macrantha (Euph.). sp. (Comp.). Zelianthus sp. (Comp. Nr. 3008). Schinus molle.. Dodonaca viscosa (Sapind.). Fungia spectabilis (Comp.). Asteriscium longirameum (Umbellif.). Schisto- Die mit Aufmerksamkeit gesuchte Carzca candicans habe ich nur in einem einzigen Exemplar angetroffen. Offenbar lag ein versprengter Standort dieser ausgesprochen westandinen Pflanze vor, verständlich durch die Tatsache, daß der Santafluß unterhalb Caraz die westliche Randkette durchbricht und sich dem pazifischen Ozean zuwendet. Zwergiger Baum: Acacia tortuosa. Kakteen: Arten der Gattungen Cereus, Cephalocereus, Melocactus und Opuntia. Monocotyle Schopfpflanze mit fleischigen Blättern: Fourcroya sp. (wahrscheinlich #. cxbensis). Stammbildende schopfblättrige Bromeliacee (Stamm kurz und dick, nieder- liegend, reich verzweigt): Puya macrura. Epiphytische und felsbewohnende Bromeliaceen: Tillandsia latifolia (Felsen), 7illandsia Tillandsia cereicola (Epiphyt auf Cereus- saxicola (Felsen). Stämmen). Moose: Wenige, sehr vereinzelt vorkommende Arten auf Erde, Steinen und Felsen. Flechten: Mehrere Arten auf Steinen und Felsen. Das Pucchatal unterhalb der Stadt Chavin de Huantar (abwärts verfolgt bis zu 2400 m Meereshöhe). Die Vegetation bietet zwischen 2400 und 2700 m Seehöhe in der Haupt- sache dasselbe Bild wie bei Caraz im Santatale. . Flußufergebüsch: Salix Humboldtiana. Alnus jorullensis. Stenolobium sambucifolium. Piper pseudobar- Inga Feuillei. Erythrina sp.; verw. E, brevi- batum. Serjania sp. Clematis dioeca. Phrag- fora (Leg.; kleiner, 6m hoher, Baum). Acacia mites communis. Cortaderia atacamensis. tortuosa. Schinus molle. Caesalpinia linctoria. Es fehlen: Tessaria integrifoha. Gynerium sagittatum. Buettneria hirsuta. Sapindus Saponaria. Acnistus arborescens. 174 Dritter Teil. Vegetation außerhalb der Flußufer: Acacia tortuosa. Schinus molle. Caesal- Puya sp. pinia tinctoria. Porlieria Lorentzii (Zygophyll.). Tillandsia-Arten, welche, wie 7. hetero- Calliandra expansa. Llagunoa nitida (Sapind.). morpha, T. latifolia und die meterhohe 7! exten- Caesalpinia Pardoana. Flourensia sp. Dodo- sa Felsen bewohnen oder, wie 7. aurea, T. naea viscosa. Onoseris Sp. pallidoflavens und 7. usneoides auf den Zweigen Einige Gräser und Farne. der Bäume und höheren Sträucher eine üppig ent- Cephalocereus- und Cereus-Arten. Four- wickelte Epiphytenvegetation bilden, zum Teil croya sp. jedoch an beiden Standorten gedeihen dürften. Im Juli sah ich in den tieferen Lagen dieser Formation das Laub sämt- licher Pflanzen mit Ausnahme von Schinus molle, Fourcroya und der Brome- liaceen verdorrt, im Oktober desselben Jahres, als ich das Tal zum zweitenmal durchreiste, viele Kräuter und Sträucher im Beginn des Austreibens. Vergeblich gesucht wurden Jatropha macrantha und Carica candicans. Das Maranüon-Tal in der Gegend des 9. Breitengrades verhält sich zweifellos ebenso wie das Tal des Flusses Puccha, welcher dort in den Maraion mündet. Ich lernte diesen Teil des Marahontales nur an einer Stelle kennen. Das Flußbett lag 2670 m über dem Meeresspiegel. Schinus molle, Caesalpinia tinctoria, Salix Humboldtiana, Stenolobium sambucifolium, Phragmites communis, Cortaderia atacamensis sind dort häufig, und an den Abhängen wachsen säulenförmige Cereus-Arten, Yungia spectabilis, Dodonaca wiScosa USW. Das Tal des Flusses Urubamba in der Gegend der Stadt Urubamba (ca. 13° 20’ S.). Die Talsohle befindet sich dort 2800— 3200 m über dem Meeresspiegel. Das Gefälle des Urubamba ist hier nicht sehr stark, so daß ein beträchtliches Stück seines Laufes zu jener nur 400 m umfassenden Höhenstufe gehört. Hin- sichtlich der Pfanzendecke besteht eine unverkennbare Ähnlichkeit mit den soeben besprochenen Abschnitten des Santa-, Puccha- und Maranon-Tales. Vegetation der Flußufer: Alnus jorullensis, Salix Humboldtiana, Schinus molle, Caesalpinia tinctoria, Phragmites communis. Diese Pflanzen pflegen aber nicht in ausgedehnten Beständen aufzutreten, sondern nur ver- einzelt oder in kleinen Gruppen. Sicherlich handelt es sich hier um die Reste ehemaliger Ufergebüsche. Das Tal war, wie die vielen Ruinen zeigen, zur Zeit der Inkas sehr bevölkert, vielleicht noch mehr als gegenwärtig. Wo Holzgewächse und Röhricht fehlen, bedeckt ebene Plätze eine lockere Grastrift, bestehend aus wenigen Arten xerophiler Gramineen, deren Stengel sich dem Boden anschmiegen. Schon im Mai beginnt diese Grasflur zu ver- dorren. Sie verdankt ihr Dasein offenbar Wasseransammlungen, die während der Regenzeit durch die geringe Neigung des Geländes ermöglicht werden. Daß solche Wasseransammlungen tatsächlich stattfinden, erkennt man auch in der Trockenzeit an den tief eingedrückten Hufspuren und ferner an sehr zer- streuten kleinen Gruppen von Scirpaus- und Funcus-Arten. Letztere vermitteln ı. Abschnitt. 53. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 175 übrigens den Übergang zwischen diesen Triften und der den höheren Lagen eigentümlichen Formation der Wiesenmoore. Vegetation außerhalb der Flußufer: Im Monat Mai ist von Kräutern nicht mehr viel zu bemerken. Ausdauernde Gräser oder wenigstens Gräser, deren oberirdische Teile während der Trockenzeit sichtbar bleiben, fehlen oder treten nur sehr zerstreut auf. Das Laub der allermeisten Sträucher ist völlig oder größtenteils verdorrt. Nur die unten erwähnten Schinus-Arten grünen auch jetzt noch unverändert. Die beobachteten Formationselemente sind: Cereus- Arten, Fourcroya sp., wenige Gräser, Selaginella peruviana, Puya longistyla (Bromeliacee mit niederliegenden, reich verzweigtem, dickem Stamm und schopfiger Beblätterung), und die Sträucher bzw. Halbsträucher Stenolodbium sambucifolium (Bign.), Mentzelia cordifolia (Loas.), Schinus dependens (Anacard.), Schinus Pearcei, Schinus molle, Lippia Fiebrigü (Verben.), Zippia spathulata, Mühlen- beckia chilensis (Polygon.), Heliospermum sp. (Sapind. Nr. 4913), Croton sp. (Euphorb. Nr. 4917), Asteriscium triradiatum (Umbellif.), Caesalpinia tinctoria. — An Crotonsträuchern und anderen Pflanzen sah ich bei Beginn des Winters wieder- holt junge Inflorescenzen mit völlig vertrockneten Blütenknospen. Vielleicht ist dieser plötzliche Stillstand der Lebenstätigkeit weniger auf die Trockenheit, welche doch ganz allmählich einsetzt, zurückzuführen, als auf die Nachtfröste. Wenn man, dem Flusse Urubamba von der gleichnamigen Stadt aus tal- abwärts folgend, in der Meereshöhe von 2800 m angelangt ist, so erkennt man an dichterem Zusammenschluß und geringerer Periodizität der Vegetation eine Steigerung der Feuchtigkeit anstelle der mit abnehmender Erhebung ver- bundenen Steigerung der Trockenheit, welche die meisten interandinen Täler charakterisiert. Die Gehölze an den Flußufern werden dichter und reichhaltiger; Pinedasp.(Flacourt. Nr.493 1), Kageneckia sp. (Rosac.), Abutilon sp. (Malv.), Mirnosa revoluta (Leg.) u. a. bisher fehlende Arten finden sich ein. An den Abhängen verschwinden die Kakteen nebst sonstigen Xerophyten und erscheint allmählich eine dichte, an Sträuchern arme Grassteppe. Letztere ist selbst im Juli nur teilweise vertrocknet, somit einer weit kürzeren Ruheperiode unterworfen als die Formation, welche bei der Stadt Urubamba die Talwände bewohnt. Der Fluß trifft nunmehr eine ost-westlich streichende hohe Schneekette und durch- bricht dieselbe in tief eingeschnittenen Schluchten. Inmitten dieses Durch- bruchsgebietes, etwa bei 2300 m Meereshöhe, gelangt die ostandine Flora zur Herrschaft. Somit gliedert sich die Vegetation des Urubambatales in einen interandinen und in einen ostandinen Abschnitt. Zwischen beiden ver- mittelt eine Übergangsregion, welche die Höhenstufe von 2300—2800 m einnimmt. Das Tal von Tarma ist durchzogen von einem Bache, der als Oberlauf des dem Stromgebiet des Ucayali angegliederten Flusses Chanchamayo betrachtet werden kann. Ähnlich wie am Urubamba beherrscht: auch am Chanchamayo westandin-interandine Vegetation den oberen, ostandine den unteren Teil des Tales. 176 Dritter Teil. In dem hier als Tal von Tarma bezeichneten oberen Abschnitt des Chan- chamayotales ist die Höhenstufe von 2700—3300 m zum unteren Bezirk der zentralperuanischen Sierrazone zu rechnen, wenigstens hinsichtlich der For- mationsverhältnisse. Auf dem lehmigen, oft steinigen, an einigen Stellen felsigen Boden der mäßig geneigten Hänge, welche das Tal umrahmen, ist die Zahl der Kakteen groß und wurden die Gräser nur in 3 Arten beobachtet. Im größten Teile des Jahres sieht man hier von vegetativem Leben nicht mehr als Kakteen, grauhaarige, schmalblättrige Tillandsien, einige Flechten und die offenbar verwilderte Agave americana; weite Flächen roten Lehmbodens sind völlig nackt. So lernte ich die Umgebung der Stadt Tarma (3050 m) bei meinem ersten Besuche, Ende November ıgo2, kennen, als gerade die ersten spärlichen Regen zu fallen begannen. Im Februar 1903 fand ich die Landschaft wesentlich verändert: Die Bergeshänge erschienen, aus der Ferne gesehen, wie in einen grünen Schleier gehüllt. So ziemlich alle Phanerogamen, die ich antraf, standen in Blüte. Doch war die Formation auch jetzt noch durchaus offen, allenthalben durch nackte Erdflecke unterbrochen. Vegetation der Abhänge. Flechten: Parmelia sp. (auf Erde). Zheloschistes chrysophthalmus (an Zweigen). Laubmoose: Wenige, sehr vereinzelt vorkommende Arten. Farnpflanzen: Cheilanthes lendigera. Pellaea nivea. Pel- Selaginella peruviana. laea ternifolia. Nothochlaena tomentosa. Krautige Blütenpflanzen: Eragrostis contristata (Gram.). Andropo- Oxalis ptychoclada. Oxalis acromelaena (Knol- gon sp., verw. A. Schottii (Gram.). Zillandsia- lenpfl.). Cotyledon peruviana (Crassul.). Phili- Arten (z. B. 7. Zurpurea, T. cauligera, T. bertia flada (Asclep.). Orthosia tarmensis (As- usneoides), oft an Felsen, auch epiphytisch an clep.). Zfomoea pubescens (Convolv. ; Knollenpfl.). Sträuchern und Kakteen. Anthericum glaucum Heliotropium paronychioides (Borrag.). Salvia- (Lil.; Knollenpfl.). Peperomia nivalis (Piperac.). Arten (Lab.). Stienandrium trinerve (Acanth.). Atriplex cristatum (Chenopod.). FPortulaca sp. Conyza andicola (Comp.). ZKothia sp. (Comp.; Boussingaultia minor (Basellac.; Knollenpf.). Nr. 2363). Kakteen: Cereus peruvianus. Mehrere Opuntia-Arten. Sträucher und Halbsträucher: Ephedra sp. Berberis monosperma. Dalea (Serophul.). Arcythophyllum juniperifolium Weberbaueri (Legum.). Psoralea lasiostachys (Le- (Rubiac.). Zagetes Mandonii (Compos.). Gra- gum.). Cassia aurantia (Legum.). Arameria Dhalium sp. (Compos.). Ambrosia peruviana triandra (Legum.). Dodonaea viscosa (Sapind.). (Compos.). Zlourensia sp. (Compos.; Nr. 2385; Colletia aciculata (Rhamn.).. Adutilon glecho- überaus häufig). Chuguiragua ferox (Com- matifolium (Malv.). Dunalia lycioides (Solan.). pos.; häufig). Mutisia hirsuta oder verwandt Solanum Iycioides. Calceolaria cuneiformis (Compos.). Carica candicans und Fatropha macrantha (Euphorb.) fehlen. m 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 177 Vegetation der Flußufer. Der breite und flache Boden des Tarma-Tales gab vortreffliche Gelegen- heit, ein ausgedehntes Netz von Bewässerungsgräben zu schaffen und Kultur- bestände anzulegen. Daher blieben von den Gebüschen, die ursprünglich den Fluß begleiteten, nur noch kümmerliche Reste übrig. Alnus jorwllensis, Salix Humboldtiana, Prunus capollin, Polylepis sp., Buddleia incana sind in großen Mengen angepflanzt, aber teilweise wahrscheinlich an Ort und Stelle einheimisch. Sicher gehören zur Flora der ursprünglichen Flußufergebüsche drei Holzgewächse, die für den unteren Bezirk der zentralperuanischen Sierrazone charakteristisch sind, nämlich Schinus molle, Caesalpıma tinctoria und Stenolobium sambucifolium, ferner Equisetum sp. und Cortaderia ataca- mensis sowie die krautigen oder höchstens halbstrauchigen Kletterpflanzen Passiflora pinnatistipula, Passiflora obtusiloba, Cynanchum tarmense (Asclep.), Tropaeolum sp. In der Gegend des Dorfes Palca (ca. 2700 m) vollzieht sich ein Übergang zwischen westandin-interandiner und ostandiner Flora. Diese Region soll später behandelt werden. Der obere Bezirk oder Bezirk der ausdauernden Steppengräser. Wie an den Westhängen ist die herrschende, weitest ausgedehnte Formation eine Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern, die in der Hauptsache denselben Charakter trägt wie dort. Auf zerstreute Plätze von eigenartiger Bodenbeschaffenheit beschränken sich die Bachschluchtengebüsche, die Tillandsia-Vereine steiler Felswände, die Bachufermatten, die Wiesenmoore, endlich einige noch seltenere Formationen wie die Wasser- pflanzen-Vereine u.a. a) Die Täler der Flüsse Santa, Puccha, Rio de Chiquian und Maranon (Cordillera blanca und Umgebung). ı. Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Tal des Rio de Chiquian. Es wurden beobachtet zwischen 3000 und 3300 m: Sträucher: Ephedra sp., Mühlenbeckia chilensis (Poly- od. verw. (Scroph.), Hebacladus sp. (Solan.), gon.), Mühlenbeckia tamnifolia, (Capparid.), Zesperomeles pernettioides (Rosac.), Cleome sp. Dalea Mutisii (Legum.), Cassia sp. (Legum.), Lupinus panniculatus (Legum.), Monnina cro- talarioides (Polygal.), Dodonaea viscosa (Sapind.), Colletia sp. (Rhamn.), Lamourouxia subincisa od. verw. (Scroph.), Passiflora peduncularis, Alonsoa Mathewsii (Seroph.), Calceolaria glauca Salpichroma sp. (Solan.), Salvia-Arten (Lab.), Stenolobium sambucifolium (Bignon.), Facobinia scriceea (Acanth.), Baccharis (Comp.), Senecio sp. (Comp. Nr. 2839), Zelian- Zrus sp. (Comp. Nr. 2843), Fungia spectabilis (Comp.), Ambrosia peruviana (Comp.), Mutisia Sternbergiana viciaefolia (Comp.). Krautige Blütenpflanzen: Bouteloua humilis (Gram.), Feunisetum chi- Zense (Gram.), Zragrostis contracta (Gram.), Eragrostis Montufari, Andropogon saccharoides (Gram.), Mühlenbergia elegans (Gram.), Poa sp. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. (Gram.), Calamagrostis calvescens (Gram.), Me- lica sp. (Gram.) u. a. Gräser, Anthericum ec- cremorrhizum (Liliac.), Commelina faseiculata, Sisyrinchium junceum (Trid.), Feperomia verti 12 178 Dritter Teil. cillala (Piperac.; besonders an felsigen Stellen), magellanicus (Legum.), Vicia grata (Legum.), QOuinchamalium gracile (Santal.), Zhalictrum po- Tropaeolum sp., Valeriana sp., Didens. sp. docarpum (Ranune.), Cotyledon peruvianum Comp.), Zagetes sp. (Comp. Nr. 2830), Onoseris Crassul.), Zrifolium sp. (Legum.), Zathyrus annua (Comp.), Kothia sp. (Comp. Nr. 2836). Farnpflanzen: Polypodium crassifolium (besonders an fel- Selaginella peruviana. sigen Stellen), Cheilanthes pruinata, Ferner zwischen 3300 und 3600 m: Sträucher: Mühlenbeckia vulcanica (Polygon.), Coligno- (Saxifrag.), Dalea sp. (Legum. Nr. 2852), mia Weberbaueri (Nyctag.). Clematis peruviana Bartsia cinerea (Scroph.), Darnadesia Dom- (Ranune.), Berberis commutata, Ribes peruvianum beyana (Comp.), Dacharis genistelloides (Comp.). Krautige Blütenpflanzen: Cortaderia atacamensis (Gram.), Festuca ders an felsigen Stellen), Phacelia peruviana muralis (Gram.), Bomarea tribrachiata (Ama- (Hydrophyll.), Browallia sp. (Solan. Nr. 2848), ıyll.), Prescottia pteristyloides (Orchid.), Pepe- Castilleja fissifolia (Sceroph.), Veronica peregrina romia vubioides (Piperac.; besonders an felsigen (Seroph.; besonders an feuchten Stellen), Zie- Stellen), Melandryum sp. (Caryophyll. Nr. 2867), racum peruvianum (Comp.; besonders an felsi- Cotyledon virgata (Crassul.; besonders an felsi- gen Stellen). gen Stellen), Saxifraga Cordillerarum (beson- Farnpflanzen: Cheilanthes pilosa (besonders an felsigen Stellen), Cheilanthes pruinata. In der Höhenlage zwischen 3800 und 4000 m, wohin bereits viele hoch- andine Pflanzen reichen, bekleidet die Hänge eine Grassteppe, die auf weite Strecken von aufrechten Holzgewächsen frei bleibt. Letztere sind nur durch zwei derbblättrige, bald vereinzelt, bald truppweise vorkommende Formen vertreten: einen Strauch der Gattung Brachyotzan (Melast.) und die interessante Escallonia hypsophila (Saxifr.); diese wächst bald zu einem Strauch heran, bald zu einem 2m hohen Bäumchen, dessen flache Krone nicht selten sich einseitig ausdehnt, offenbar der vorherrschenden Windrichtung folgend. Ungefähr ebenso wie bei Chiquian setzt sich die Grassteppe zwischen 3000 und 3800 oder 4000 m in den benachbarten Tälern des Santa, Puccha und Marafon zusammen. An der östlichen Wand des Santatales, über der Ortschaft Recuay, besetzen ebenfalls die untere Grenze der hochandinen Flora vereinzelte Holzgewächse, die sich bald zu Sträuchern, bald zu verkrüppelten Bäumchen entwickeln. Neben der oben erwähnten Zscallonia hypsophila steht hier in der Umgebung des Sees Querococha (3900 m) die eigentümliche Duddleia Ususch (Logan... Sie wird bis 4 m hoch und ihr knorriger Stamm trägt in dichter Krone lederartige, unterseits rostfarbig” behaarte Blätter. Im östlichen Teile der Zone rücken die der Grassteppe eingestreuten Sträucher auch in beträchtlicher Entfernung von Wasserläufen bisweilen zu kleinen, lockeren Beständen zusammen, eine Erscheinung, die andeutet, daß nach Osten hin das Klima feuchter wird. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XI, zu S. 179 A. Weberbauer, phot. Interandines Gebiet Zentralperus: Conin im Pucchatale (Dep. Ancash, Prov. Huari), bei 3600 m. Sehr alte Kisuar-Bäume (Buddleia incana R. & P.) mit epiphytischer Tillandsia Wan- gerini Merz. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 179 2. Bachschluchtengebüsche. Am schönsten ausgebildet sah ich diese Formation an den westlichen Hängen der Cordillera blanca über den Städten Caräz und Yungay, wo Gletscherbäche durch tiefe Schluchten in das Santatal hinabstürzen. Hoch- wüchsige Sträucher sind die herrschenden Elemente und über sie ragen ver- einzelte kleine Bäume. Zu den häufigeren Bestandteilen gehören: Bäume: Alnus jeorullensis (auch strauchartig wachsend). wachsend). Buddleia incana (Logan.; auch strauchig Aufrechte Sträucher: Alnus jorullensis auch baumartig). AMy- Vallea stipularis (Elaeocarp.). Drachyotum ca- nescens (Melast.). Citharexylum tlicifolium (Ver- ben.). Duranta lineata (Verben.). Calceolaria sp. Buddlia in- cana (Logan.; auch baumartig). Dacharis-Arten (Comp.), z. B. Dacharis revoluta. rica variibractea. Embothrium grandiflorum (Proteac.). Derberis conferta. nosa (Saxifrag.). Escallonia resi- Ribes sp. (Saxifrag.).. Wein- Polylepis albi- cans (Rosac.; sehr häufig, vielleicht der häufigste Strauch). Zolylepis Weberbaueri. Hesperomeles pernettyoides (Rosac.). Cassia sp. (Legum.): (Serophul.). . Columellia obovata. mannia Weberbaueri (Cunon.). Verbesina arborea (Comp.). Gynoxys sp. (Comp. Nr. 3248). Diplostephium carabayense Eupa- (Comp.). Ziabum solldagineum Lupinus panniculatus. (Comp.). Monnina crotalarioides HAypericum laricifohum (Guttif.). forium Sp. (Polygal.). (Comp.). Kletternde Sträucher: Passiflora trifoliata (rankend). Mühlen- beckia sagittifolia (Polygon.; windend), Audus sp. (Rosac.; spreizklimmend). matoides (spreizklimmend). (Comp.; spreizklimmend). Nr. 3249; spreizklimmend). Jungia Felskii Senecio sp. (Comp. Valeriana_cle- Schattenpflanzen: Zwergsträucher, z. B. Vaceinium sp. (Eric. ; Nr. 3231), Pernettya sp. (Eric.; Nr. 3280). Gawl- Zheria sp. (Eric.; Nr. 3237). Krautige Blüten- bis 2 m hoch!), einige kleine Gräser, Peperomia galioides (Piperac.), Alchemilla-Arten, Oxalis sp. Sibthorpia retusa (Serophul.). Zolypodium spo- pflanzen, wie Festwca dichoclada (Gram.; Halme radolepis und andere Farne. Moose. Epiphyten: Tillandsia Wangerini (Bromel.). Odonto- deen. Moose, auf Stämmen und Ästen Polster glossum mystacinum und wenige andere Orchi- bildend. Im Osten der Cordillera blanca begleiten ähnlich zusammengesetzte, aber weniger artenreiche Bachschluchtengebüsche den Rio de Chiquian über Tallenga bei 3600—3800 m und den Puccha über Chavin de Huantar bei 3500—3800 m. Im Tale des letztgenannten Flusses sah ich zwischen 3600 und 3700 m uralte Bäume der Duddleia incana, die stattlichsten Exemplare, welche ich in Peru antraf. Ihre Zweige waren beladen mit der epiphytischen 7illandsia Wangerini. 3. Tillandsia-Vereine bewohnen, auf weite Entfernungen hin sichtbar, die hohen und steil, oft senkrecht abfallenden Felswände der Bachschluchten. Die soeben als Epiphyt erwähnte 7il/andsia Wangerini, deren breite Blätter zu napfförmigenRosetten sich zusammendrängen, undähnlich gestaltete 72//andsien herrschen entschieden vor.: Dazwischen mengen sich als zerstreute, untergeord- nete Bestandteile der Formation Odontoglossum mystacinum und wenige andere 12* 150 Dritter Teil. Orchideen, Puya sp. (Bromel.), die kugeligen Körper eines Ze/nnocactus, die Polster einer kleinen, fast kahlen Opxntia, endlich Flechten und Moose. 4. Bachufermatten und Wiesenmoor finden sich an vielen Orten. 5. Wasserpflanzenvereine leben in manchen Seen z. B. auf der Cor- dillera blanca über Yungay in den Lagunas de Yanganuco (3700 m). Sie enthalten sowohl untergetauchte als auch halbaquatische Gewächse. Zu den letzteren gehört ein hoher Juncus, dessen ausgedehnte Bestände auch während der Trockenzeit weit innerhalb der Uferlinie bleiben. ß) Der oberste Talabschnitt des Flusses Mantaro in der Gegend von La Oroya (untersucht in der Höhenlage zwischen 3700 und 3800 m). Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Kräuter: Trisetum subspicatum (Gram.). oa sp. multicaulis. Orcomyrrhis andicola (Umbellif.). verw. ?. adusta (Gram.). Festuca horridula Gentiana petrophila. Verbena procumbens. (Gram.). Dromus zwmioloides (Gram.). Doma- Castilleja fissifolia (Scroph.). Plantago linearis. rea involucrosa (Amaryll.). Stenomesson acaule Valeriana thalictroides. Relbunium chloranthum (Amaryll.; Zwiebelpfl.). Zepidium abrotani- (Rub.). Graphalium sp. (Compos. Nr. 2563). Folium (Crucif.). Paronychia sp. (Caryophyll. Hypochoeris sp. (Compos. Nr. 2564). Zrigeron Nr. 2627). Trifolium peruvianum (Legum.). sp. (Compos. Nr. 2570 und 2571). Conyza Zupinus multiflorus (Legum.). Oxalis ptycho- andicola (Compos.). clada. Euphorbia sp. (Nr. 2577). Oenothera Sträucher: Tetraglochin strietum (Rosac.), Verbena villifolia, Solanum sp., Chuguiragua Huamanpinta (Compos.) und wenige andere. Kakteen: Eine fast kahle, polsterförmige Opuntia und ein Zchinocactus. Die Talwände, auf denen diese Formation sich ausbreitet, sind steil und nicht selten felsig. Zu den Pflanzen, welche vorzugsweise die felsigen Stellen bewohnen, gehören schmalblättrige, grauhaarige 72//andsia-Arten. In Bächen wachsen: Zlodea chilensis (Hydrocharit.) und Nasturtium fontanum (Crucif.), die erstere stets, das letztere oft völlig untergetaucht. Oreomyrrhis andicola, Tetraglochin strictum und Chuguragua Huamanpinta sind häufige Arten der hochandinen Flora und scheinen um 3700 m ihre untere Verbreitungsgrenze zu erreichen. Oberes Urubambatal und dort mündende Seitentäler. Der oberste Abschnitt des Urubambatales, den ich nur auf der Durch- reise kennen lernte, zeigt im wesentlichen dieselben Vegetationsverhältnisse wie das vom Bache Huatanay durchflossene Tal der Stadt Cuzco. Dieses unter- suchte ich in der Höhenlage von 3500—3700 m. Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Kräuter: Mehrere Farne. (Gram. Nr. 4875). Melica sp. (Gram. Nr. 4877). Festuca Weberbaueri (Gram.). Stipa sp. Aecgopogon cenchroides (Gram.). Calamagrostis 1. Abschnitt. 5. Kapitel. trichophylla (Gram.). sonders an felsigen Stellen). gracile (Santal.). Pilea globosa (Urtie.; be- Quinchamalium Gentiana exacoides. WVale- Fig. 20. B Blüte. 4 Habitus. € Frucht. Sträucher und Halbsträucher: Escal- lonia resinosa (Saxifrag.; mitunter, besonders Mühlenbeckia rupestris (Polygon.). in der Nähe von Bächen, baumartig und dann bis 6m hoch). Margyricarpus setosus (Rosac.). Zupinus sp. (Legum. Nr. 4853). Cassia latepe- tiolata (Legum.). Astragalus Garbancillo (Le- gum.). Monnina crotalarioides (Polygal.). Col- letia sp. (Rhamn. Nr. 4893). Bartsia thiantha (Seroph.). Dartsia camporum. Calceolaria Die zentralperuanische Sierrazone. 181 riana sp. (Nr. 4876). Bidens sp. (Com- pos. Nr. 4854). Hypochoeris sp. (Compos. Nr. 4890). Oreomyrrhis andicola (H. B. K.) Endl. D Dieselbe längs durchschnitten. myriophylla (Scroph.). Salvia sp. (Labiat. Nr, 4885). Alonsoa acutifolia (Seroph.). Zupa- forium Bersicifolium (Compos.). eleutherantherum. Eupatorium Eu- patorium Volkensii. Stevia cuzcoensis (Compos.). Grindelia sp. (Compos. Nr. 4855). Darnadesia sp. (Compos. Nr. 4859). pos. Nr. 4865). Eupatorium cuzcoönse. Mutisia sp. (Com- Stammbildende Bromeliaceen: Puya sp. Kakteen: Als untergeordnete Formationsbestandteile an Felsen, steilen Erdabstürzen und an Wegrändern (Ruderalpflanzen). 182 Dritter Teil. An verschiedenen Stellen Bachufermatten, Wiesenmoore sowie Über- gangsstufen zwischen beiden Formationen, ferner Wasserpflanzen-Vereine. y) Rechtes Seitental des Urubamba in der Gegend der gleich- namigen Stadt (untersucht in der Höhenlage von 3200— 3700 m). Dieses Tal ist eine enge, von einem Bache durchflossene Felsenschlucht; ihren Boden bekleidet ein Bachschluchtengebüsch, das aber hinter den analogen Formationen der Cordillera blanca an Artenreichtum zurücksteht. Bäume: Alnus jorullensis. Escallonia resinosa (Saxifrag.; auch strauchig). auch strauchig). Budaleia globosa (Logan.;, Aufrechte Sträucher: Escallonia resinosa (auch baumartig). Durda- leia globosa (auch baumartig). Serecio sp. (Com- pos. Nr. 4924). Gynoxys sp. (Compos. Nr. 4926). Nicotiana sp. (Solan. Nr. 4927). Cleome sp. (Capparid. Nr. 4909). Vallea stipularis (Elaeo- carp.). Psoralea glandulosa (Legum.). Duranta sp. (Verben.). Zesperomeles sp. (Rosae.). Rletterpflanzen: Bomarea crocea (Amaryll.; windend, krau- tig bis halbstrauchig). Calceolaria Urubambae Scrophul.; Strauch, anscheinend windend). (S hul.; Strauch I 1 ndend) Jungia sp. (Compos.; Nr. 4925; Strauch, spreiz- klimmend oder windend). Aufrechte Kräuter: Festuca quadridentata (Gram.; Halme bis 3 m hoch!). Die steilen Felswände der Schlucht bewohnen Til/andsia-Arten (z. B. T. usneoides), ferner in geringerer Häufigkeit Oncidium aureum nebst einigen anderen Orchideen und Zuva sp. (Bromel.). 6) Der oberste Teil des Tarmatales (Höhenstufe von 3300 bis 3800 oder 4000 m). In der Grassteppe, deren lockeres Gefüge auf verhältnismäßig trockenes Klima schließen läßt, finden sich: Kräuter: Festuca scirpifolia (Gram.; höhere Lagen.). Poa adusta (Gram.). Stenomesson acaule (Ama- ryll.). Zrigeron sp. (Compos. Nr. 2518). Gnaphalium sp. (Compos. Nr. 2517). Zeonto- podium . gnaphalioides (Compos.). Bulbostylis arenaria (Cyp.). Sporobolus lasiophyllus (Gram.). Oreomyrrhis andicola (Umbellif.). Zrzfolium Deruvianun: (Legum.). Alchemilla orbiculata (Rosae.). Zragrostis contracta (Gram.). Plan- tago linearis. Linum andicolum. Relbunium tarmense (Rub.). Dartsia aprica (Seroph.). Paronychia sp. (Caryoph. Nr. 2410). Drymaria sp. (Caryoph. Nr. 2411). Sträucher: Ephedra sp. (miederliegend). Mühlenbeckia wulcanica (Polygon.). Derberis sp. Kibes sp. (Saxifrag.). Tetraglochin strictum (Rosac.). Hypericum struthiolaefolium (Guttif.). Plantago extensa (höhere Lagen; stellenweise in großen Scharen). Arcythophyllum juniperifolium (Rub.). Senecio sp. (Comp. Nr. 2409). Diplostephium lavandulifolium (Comp.). Dacharis prostrata (Comp.). Bacharis genistelloides. Bidens sp. (Comp. Nr. 2394). Heterothalamus sp. (Comp. Nr. 2398). Mutisia hirsuta (Comp.; tiefere La- gen). Chuquiragua sp. (Comp.; höhere Lagen). Felsige Standorte bevorzugen: Cheilanthes scariosa (Filie). TZillandsia Gayi (Bromel.),,. Zillandsia nana. Tillandsia capillaris. Tillandsia usneoides. Bomarea in- volucrosa (Amaryll.). Melandryum sp. (Caryo- ı. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 183 phyll.). Saxifraga Cordillerarum. Passiflora Cynoglossum parviflorum (Borrag.). Lithosper- sp. Cajophora sp. (Loas.). Opuntia sp. (Cact.; mum andinum (Borrag.).. ZHieracium peruvia- polsterförmig, fast kahl). Zohinocactus sp. num (Compos.). Bis 3600 oder 3700 m aufwärts wachsen an Bachufern stellenweise, namentlich in der Nähe von Hütten mehrere Arten stattlicher Holzpflanzen: Almus jorullensis, Polylepis sp. (nicht selten baumförmig), Buddleia incana (nicht selten baumförmig), Cassia sp. (Nr. 2559), Sambucusperuviana, Polymniasp. (Compos.). Dazu gesellt sich das Gras Cortaderia atacamensıis. Weiter oben meiden die Holzgewächse, auch die kleineren Sträucher, den naßkalten Boden, welcher die Wasserläufe säumt. Diesen besetzt nunmehr die niedrige geschlossene Bachufermatte. Zu ihren häufigsten Elementen gehören die Gräser Poa adusta und Sporobolus fastıgtatus. Bei 3300 m Meereshöhe, hart an der Grenze der unteren, trockneren Region des Tarmatales sah ich eine kleine, etwa 4 qm umfassende Fläche von sump- figem Boden eingenommen und mit geschlossener Kräutervegetation bedeckt, die sich scharf abhob von der locker bewachsenen Umgebung. Diese einem Wiesenmoor vergleichbare Formation enthielt folgende Arten: Polypogon interruptus (Gram.), Seirpus cernuus (Cyp.), Eleocharis sulcata (Cyp.), Carex Hoodii (Cyp.), Limosella tenuifolia (Scroph.), Cotula pygmaea (Comp.). &) Der obere Teil des Tales von Sandia (Höhenstufe von 3000 oder 3200 bis 4000 m). Unterhalb der Höhenlinie von 3000 oder 3200 m überwiegen im Sandia- tale die ostandinen Typen, während der darüberliegende Abschnitt, der nun- mehr betrachtet werden soll, eine westandin-interandine Flora besitzt. Die Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern, auch hier die herr- schende Formation, setzt sich folgendermaßen zusammen: Kräuter: Festuca lasiorhachis (Gram.; sehr häufig). milla tripartila (Rosac.). Gentiana sandiensis. Bromus unioloides (Gram.). Calamagrostis he- Cryptanthe linifolia (Borrag.). Castilleja jissi- terophylla (Gram.). Calamagrostis sandiensis. folia (Serophul.). Pereziae Weberbaueri (Com- Aciachne pulvinata (Gram.; wahrscheinlich aus pos.). ZHypochoeris Meyeniana (Compos.; sehr der hochandinen Region verschleppt). Alche- häufig.). Sträucher und Halbsträucher: Mühlenbeckia wulcanica (Polygon.). Der- (Seroph.). Caleeolaria Englerian® (Scroph.). beris conferta. Polylepis tomentella (Rosac.). Calceolaria lobata, Calceolaria extensa. Gerar- Hesperomeles escalloniaefolia (Rosac.). Pernet- dia megalantha (Seroph.). Dartsia inaequals. Zya sp. (Eric. Nr. 856). Citharexylon ilicifolium Solanum sp. (Nr. 930), Bacharis sp. (Com- (Verben). Satureja boliviana (Lab.; vielleicht pos. Nr. 851). Bacharis genistelloides. Bar- der häufigste Strauch). Byszropogon sp. (Lab. nadesia Dombeyana (Compos.). Chuguiragua Nr. 917). Alonsoa sp., wahrsch. A. auriculata sp. (Compos. Nr. 936). Felsige Stellen: Puya-Arten (Bromel.), z. B. ?. Weberbaueri. Stellaria leptosepala (Caryophyll.), Saxifraga Farne: Polystichum orbiculatum, Cheilanthes cordillerarum, Cajophora scarlatina (Loas.), Pilosa und Zlaphoglossum Mathewsii,. Krautige Begonia sp., Valeriana sphaerophora, Valeriana Blütenpflanzen: Sta sp. (Gram.; Nr. 914), sphaerocephala, Valeriana plectritoides, Sipho- 184 Dritter Teil. campylus tupacformis (Campan.) und Gnapha- Bartsia Meyeniana (Scrophul.) und Dartsia Zium sp. (Compos. Nr. 903). Halbsträucher: brachyantha. Längs der Bäche rücken die Sträucher dichter zusammen und vereinigen sich mitunter zu lockeren, schmalen Beständen. Man sieht hier die Sträucher: Ribes bolivianum (Saxifrag.), Monnina cro- camfylus Vatkeanus (Campan.), Dacharis sp. talarioides (Polygal.), Dudaleia pichinchensis (Comp. Nr. 867), Senecio sp. (Comp. Nr. 902). (Logan.), Calceolaria inflexa (Sceroph.), Sipho- und dazwischen die Kräuter: Dennstaedtia Lambertiana (Yilie.; oft ge- (Loas.), Calceolaria tomentosa, Liabum pinnu- ö sellig), Corzaderia atacamensis (Gram.), Tropaeo- losum (Compos.). Zum sp. (Nr. 897), Cajophora canarinoides Die Mehrzahl dieser Arten dürfte aber auch in der Grassteppe zu finden sein, vor allem in tieferen Lagen. Deutlicher an die Nähe der Wasserläufe gebunden erscheinen Alnus jorullensis, Sambucus peruviana, Cantua buxıfoha, diese 3 Holzgewächse werden aber häufig kultiviert oder doch gehegt, so daß ihre natürliche Verbreitung nicht klar zutage tritt. An quelligen Plätzen leben Mirmulus glabratus (Scrophul.) und Apzlobium andicolum (Oenother.). £) Das Titicaca-Becken (nördlicher Teil). Zur zentralperuanischen Sierrazone gehören nur der Boden des Beckens und die unterste Region der aus jener Fläche emporragenden Berge — eine Höhenstufe, die von 3850 bis 400° m reicht. Unter den Formationen erreicht die Grassteppe die größte Ausdehnung. Sie überzieht trockene, ebene Flächen und ferner Abhänge, soweit diese nicht steinig oder felsig sind, als lockere Decke. Über Scharen kleiner, oft durch niederliegende Stengel charakterisierter Kräuter, zu denen auch einige Gräser gehören, erheben sich kräftige, ”/, m hohe Gräser, bald büschelweise gesondert, bald gleichmäßiger verteilt. Daß diese größeren Gräser mehreren Arten an- gehören, erkennt man schon von fern aus der verschiedenen Färbung (gelb- grün, blaugrün usw.). Die Sträucher sind sehr spärlich vertreten, meist nieder- liegend, wenn aufrecht, nicht über ‘/, m hoch; bei weitem am häufigsten tritt Tetraglochin strictum (Rosac.) auf. In der Trockenzeit verdorrt die Vegetation, aber die oberirdischen Teile der Gräser bleiben sowohl bei den kleinen wie auch bei den großen in abgestorbenem Zustand erhalten. Diese Grassteppe steht der hochandinen Büschelgrasformation nahe und geht nach oben hin allmählich in letztere über. Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Flora. Die Vegetation trockener, steiniger bis felsiger Abhänge ist ein sehr lockeres, buntes Gemisch aus Kräutern und kleinen Sträuchern, wozu sich einige Bromeliaceen (Paya- und Tillandsia-Arten) sowie einige zwergige Cacteen gesellen. Weit mehr als in der Grassteppe äußern sich floristische Beziehungen zu tieferen Lagen. Letzteres gilt auch von der Vegetation schattiger Felsschluchten. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XI, zu S. 185 ze, FERNE \ A. Weberbauer, phot. Titicaca-See (3354 m). Bestände von Scirpus riparius Presl (einheim. Name totora). Vorn die aus der Pflanze geflochtenen Boote. ı. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 185 Stehendes und fließendes Wasser umgibt geschlossener Pflanzenwuchs, dessen frisches, von der fahlgefärbten Steppe scharf abstechendes Grün auch während der Trockenzeit sich erhält oder höchstens auf schwach bewässertem Unter- grunde verblaßt, und der bald die niedrige teppichähnliche Form der Bach- ufermatte annimmt, bald zu einem an höheren Gramineen, Cyperaceen und Juncaceen reichen Wiesenmoor wird. In den vielen Seen, Teichen und Pfützen bieten sich geeignete Lebens- bedingungen für Wasserpflanzenvereine. Eine sehr augenfällige Forma- tion bilden in stehenden Gewässern kräftige Fancus-Arten und namentlich der hohe Sewrpus riparius (Cyp.). Diese Pflanzen bleiben stets, auch nachdem in der Trockenzeit der Wasserspiegel erheblich gesunken ist, mehrere Meter innerhalb der Uferlinie. Meilenweit erstrecken sich im Titicaca-See die band- förmigen Bestände des Scirpus riparius, den die Eingeborenen totora nennen. Aus den langen Halmen werden eigentümliche Boote und auch die dazu gehörigen Segel geflochten. Unter dem Wasserspiegel verbergen sich Mimulus gla- bratus (Scrophul.), Nasturtium fontanum (Crucif.), Myriophyllum_ elatinoides, Chara-Arten usw. Grassteppe. Kräuter: Calamagrostis heterophylla (Gram.). Cala- Tyifolium Weberbaueri (Legum.; sehr häufig). magrostis curvula (sehr häufig, oft kleine Be- Geranium sessiliflorum. Euphorbia sp. (Nr.419). stände für sich bildend). Mühlenbergia peru- Malvastrum Bakerianum (Malv.).. Viola sp. viana (Gram.).. Disztichlis humilis (Gram.). (Nr. 429). Cajophora cirsiifolia (Loas.; oft auf Sporobolus fastigiatus (Gram.). Bromus unioloi- verrottetem Mist). Gentiana prostrata. Gen- des (Gram.). Zestuca humilior (Gram.). Zestuca tiana limoselloides. Verbena tenera. Verbena orthophylla (sehr häufig). Zestuea seirpifola. Weberbaueri. Verbene minima (Polsterpfl.). Bouteloua humilis (Gram.). Carex Hoodii (Cyp.). Stachys Meyenii (Lab... Bidens sp. (Compos. Drymaria arenarioides (Caryoph.). Drymaria (Nr. 435). Galinsoga sp. (Compos. Nr. 439). sp. (Nr.400). Alchemilla pinnata (Rosae.). Astra- Hypochoeris Meyeniana (Compos.). Ophioglos- galus pusillus (Legum.). Astragalus arequipensis. sum crotalophoroides (Filic.). Sträucher: Ephedra sp. (niederliegend, sehr häufig). Bacharis sp. (Nr. 397; niederliegend). 7eira- Miühlenbeckia vulcanica (Polygon.; niederliegend). glochin strictum (Rosac.; aufrecht, sehr häufig). Bacharis prostrata (Compos.; niederliegend). Vegetation trockener, steiniger bis felsiger Abhänge. Sträucher: KRibes sp. (Saxifrag.). Zeiraglochin strietum tago- polyclada. Eufatorium sp. (Compos. (Rosae.). Polylepis tomentella (Rosac.). Zupi- Nr. 468). Chuguiragua sp. (Compos. Nr. 500). nus panniculatus (Legum.). Satureja boliviana Senecio iodopappus (Compos.). Senecio clivico- (Lab.). Salpichroma difusum (Solan.).. Plan- lus. Senecio pinnatilobatus. Stammbildende, schopfblättrige Bromeliacee: Puya sp. Kakteen: Echinopsis Pentlandii. Opuntia sp. (Nr. 1357; polsterförmig, fast kahl). 186 Dritter Teil. Kräuter: Cheilanthes pruinata (Filie.). Pellaca ter- phyll.). Descurainia myriophyllum (Crucif.). nifolia (Filie.). Polystichum orbiculatum (Filie.). Trifolium Mathewsii (Legum.). Vicia graminea Agrostis sp. (Gram.). Bromus frigidus (Gram.). (Legum.). Aypericum canadense (Guttif.). Cas- Eragrostis patula (Gram.). FPoa Candamoana &lleja fissifolia (Serophul.). Bartsia hispida (Gram.). Zoa Gilgiana. Festuca Weberbaueri (Serophul.). Valeriana radicata. Wahlenbergia (Gram.). Carex Hoodii (Cyp.). Tillandsia vi- peruviana (Campan.). Siphocampylus tupaefor- rescens (Bromel.). Zuzwla racemosa (June.). mis (Campan.). Zrigeron cinerascens (Compos.). Bomarca petraca (Amaryll.). Sisyrinchium. chi- Gnaphalium sp. (Compos. Nr. 463). Helianthus lense (Trid.). Sisyrinchium rigidifolium. Alten- sp. (Compos. Nr. 464). Cosmos sp. (Compos. steinia Mathewsii (Orchid.). Chenopodium Nr. 458). 7äagetes sp. (Compos. Nr. 498). Zy- quereiforme. _ Cerastium tucumanense (Caryo- pochoeris Meyeniana (Compos.). Vegetation schattiger Felsschluchten. Kräuter: Cheilanthes scariosa (Filie.). Peperomia Nr. 448). Dowlesia lobata (Umbellif.). Pracelia Jalsa (Piperac.). Geranium Weberbauerianum. pinnatifida (Hydrophyll.). Micotiana glauca Oxalis nubigena. Euphorbia sp. (Knollenpflanze; (Solan.). Valeriana variabklis. Erwähnung verdient schließlich noch ein eigentümliches Loganiaceen- Bäumchen, das auf kurzem, knorrigen Stamm eine dichte, dunkle Krone trägt, immergrüne, lederartige, schmale Blätter besitzt und einigermaßen an die Olive erinnert: die Buddleia coriacea, von den Eingeborenen culli genannt. Sie ist in vielen Ortschaften des Titicaca-Hochlandes angepflanzt und oft durch uralte Exemplare und so zahlreich vertreten, daß sie ein charakteristisches Element im Landschaftsbilde darstellt. Obwohl ich Buddleia coriacea niemals wild- wachsend antraf, halte ich es doch für wahrscheinlich, daß sie zur ursprüng- lichen Flora des Titicaca-Hochlandes gehört. Bewohnt doch weiter im Norden auf der Cordillera blanca des Departamento Ancash, ein ähnlicher, nahe ver- wandter Zwergbaum, die Buddleia Ususch, ebenfalls die Höhenlage von 3800 bis 4000m und zwar als zweifellos wildwachsende Pflanze (vgl. oben). 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone. Im Norden scheint die Grenze um den 5., im Süden zwischen dem 7. und 8. Breitengrad zu liegen. Innerhalb dieses Gebietes wird die nordperuanische Sierrazone gebildet von einer mittleren Höhenregion der Westhänge und des interandinen Gebirgsabschnittes. Die vertikale Ausdehnung läßt sich für das wenig erforschte Gebirge im Norden des 6. Breitengrades noch nicht bestimmt angeben. Im übrigen findet sie ihren Abschluß nach oben mit der Höhen- linie von 2500—2600 m und nach unten an den Westhängen bei 1200 oder 1000 m, in den tief eingeschnittenen interandinen Tälern des Maranon, Utcu- bamba usw. bei ı50oom. ImÖsten bleibt die Zone innerhalb der Zentralcordillere. ı. Abschnitt. 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone. 187 Der größte Teil ihres Pflanzenkleides wird beherrscht durch regengrüne Gewächse, entsprechend dem deutlich ausgeprägten Wechsel von feuchten und trockenen Jahreszeiten. Hierdurch sondert sich die nordperuanische Sierrazone einerseits von der regenlosen oder regenarmen Wüstenzone, ander- seits von der feuchten Region, die über 2500 m Seehöhe liegt und, wie später ausgeführt werden soll, sich auszeichnet durch den Reichtum an immergrünen Holzpflanzen ostandiner Verwandtschaft. Die nordperuanische Sierrazone ist ein Übergangsgebiet, woselbst der westliche Teil der Anden ein feuchteres Klima besitzt als in Zentralperu, und ein trockeneres als in Ecuador. Es vollzieht sich also eine Umwandlung der Lebensbedingungen, und hierdurch wird die richtige Beurteilung der Forma- tionen erschwert. Das geneigte Land der Bergeshänge besiedeln hauptsächlich zwei, durch Übergangsstufen verknüpfte Formationen, beide von lockerem Bau und reich an regengrünen Pflanzen: Grassteppen, deren physio- gnomischen Charakter die Gramineen bestimmen, wenn auch stellenweise sich vereinzelte Zwergbäume, Sträucher, Bromeliaceen und Sukkulenten ein- drängen — und gemischte Bestände, die, bunt zusammengesetzt aus verschiedenartigen Kräutern, Sträuchern und Zwergbäumen, xero- philen Bromeliaceen und einigen Sukkulenten, kein Überwiegen einer bestimmten Vegetationsform erkennen lassen; in diesem Gemenge bleiben die Kakteen ziemlich unauffällig. Wo ebene oder schwach geneigte Bodenober- fläche die Ansammlung von Wasservorräten begünstigt, die sich bis in die Trockenzeit hinein erhalten, aber schließlich doch ausgehen, ferner an schmalen Bächen, erheben sich durchsichtige regengrüne oder aus regengrünen und immergrünen Formen gemischte Steppengehölze, bald Sträucher allein, bald außerdem vereinzelte Bäume enthaltend. An den stärkeren Wasserläufen trägt der anhaltend feuchte Boden immergrünes Flußufergebüsch. An dessen Stelle tritt zuweilen auf der flachen Sohle breiter Flußtäler eine niedrige, be- ständig grünende, wiesenähnliche Grasflur. Sie dürfte, wenigstens bei größerer Ausdehnung, durch Abholzung entstanden sein, und scheint unter 1800 m Seehöhe zu fehlen. A. Westliche Abdachung. Die Grassteppe bedeckt nur kleine Flächen und zeigt sich namentlich in abgeschlossenen Tälchen, z. B. zwischen San Pablo und San Miguel bei 1700 m und zwischen Ninabamba und Sta. Cruz bei 10C°0—2100 m. Am erstgenannten Orte wächst vereinzelt Dombax discolor, bis 5 m hoch und bald strauchig, bald als Bäum- chen entwickelt. Gemischte Bestände, zusammengesetzt aus verschiedenartigen Kräutern, Sträuchern und Zwergbäumen, xerophilen Bromelia- ceen und einigen Sukkulenten. 188 Dritter Teil. Unter San Miguel (zwischen 7° und 7° 20’ s. Br. und 2000—2500 m Sechöhe). Kräuter: Cleome chilensis (Capparid.). Monnina gra- Tourrettia lappacea (Bignon.; rankend). Schkuh- minea (Polygal.),. Malvastrum peruvianum ria abrotanoides (Compos.). (Malvac.). Nicandra physaloides (Solan.). Sträucher: Dalea sulfurea (Leg.; niederliegend). Cae- Mentzelia cordifolia (Loas.). Astericium tripar- salpinia tincloria (Leg.). Schinus molle (Ana- Zitum (Umbellif.). Cynanchum ecuadorense (As- card.), Carica candicans. Loasa macrothyrsa. clep.; windend). Zwergbäume: Acacia sp. (Legum.). Xerophile Bromeliaceen: Puya- und Zillandsia-Arten, z. B. die epiphytische 7illandsia aureo-brunnea. Sukkulenten: Fourcroya sp: Cereus-Arten (Cact.). Unter San Pablo (eine halbe Tagereise südöstlich von San Miguel) hatte die Vegetation ungefähr dieselbe Zusammensetzung wie dort. An mehreren Stellen wurde die verwilderte Aloe vera, um 2000 m Heliotropium peruvianum (Borrag.) oder eine verwandte Art angetroffen. Die Höhenlage zwischen 1000 und 1300 m bewohnt in großen Scharen eine sonderbare kakteenähnliche Euphorbia (Nr. 3802), ein meterhoher, blattloser Strauch mit dicht gedrängten fleischigen Zweigen. In ihrer Gesellschaft wächst eine meterhohe strauchige Carica mit rosafarbenen Blüten (Nr. 3803). Zwischen Cajamarca und der Küstenstadt Chepen (um 7° ı0’ s. Br. und zwischen 1000 und 2500 m Sechöhe) scheinen die gemischten Bestände nicht wesentlich anders gebaut als unter San Pablo und San Miguel. Genauere Beobachtungen verhinderte dichter Nebel. Dombax discolor war häufig an der unteren Grenze der Zone. Hier kommen ferner vor die unter San Pablo wachsende Carzca und die Sträucher Argithamnia Limoniana oder verw. (Euphorb.) sowie Schaefferia serrata (Ce- lastrac.). Unter Sta. Cruz (auf dem Wege von der Küstenstadt Chiclayo nach Chota und Hualgayoc, zwischen 6° 30’ und 6° 40’ s. Br. und zwischen 1300 und 2200 m Seehöhe). Kräuter: Nothochlaena Fraseri (Filic.). Cheilanthes Cleome chilensis (Capparid.). Polygala Weber- myriophylla (Filie.), Selaginella sp. (Filic. baueri. Monnina graminea (Polygal.). Onoseris Nr. 4132). EZragrostis sp. (Gram.). Melica sp. adpressa (Compos.). Onoseris Stuebelii. Onoseris (Gram. Nr. 4138). Zragus racemosus (Gram.). glandulosa. Zinnia sp. (Compos.). Altensteinia pilifera (Orchid.; Knollenpflanze). Halbsträucher und Sträucher: Ephedra sp. Epidendrum macrocyphum Pinia linctoria (Legum.). Cassia Chamaecrista (Orchid.). Mirabzlis viscosa (Nyctag.). Caesal- (Legum.). Aeschynomene scoparia (Legum.). rt. Abschnitt. 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone. 159 Krameria sp. (Legum. Nr. 4130). Dalea sp. Weberbaueri (Asclep.; windend). Facguemontia (Legum. Nr. 4149). Oxalis velutina. Fatropha Roribunda (Convolv.). Zvolvulus argyreus (Con- sp. (Euphorb. ; Nr. 4129; mit Milchsaft und volv.). Zvolvulus sp. (Nr. 4125). Zeliotropium Brennhaaren). Crofon ferrugineus (Euphorb. ; lippioides (Borrag.). Cordia macrocephala (Bor- sehr häufig). Zuphordia sp. (blattlos, kakteen- rag... Cordia peruviana. Lantana reptans ähnlich, die unter San Pablo vorkommende Art (Verben.). Nzieotiana sp. (Solan. Nr. 4146). Nr. 3802; häufig). Schinus molle (Anacard.). Stenolobium rosaefolium (Bignon.; häufig). Di- Dodonaea viscosa (Sapind.). Mentszelia cordi- cliptera montana (Acanth.). Zupatorium origa- folia (1.oas.). Asteriscium tripartitum (Umbel- noides (Compos.). Zupatorium serratuloides. lif.). Duddleia pilulifera (Logan.). Schistonema Liabum sp. (Compos. Nr. 4141). Zwergbäume: Acacia macracantha od. verw. (Legum.). Xerophile Bromeliaceen: Puya pyramidata oder verw. Tillandsia- wohner) z. B. Tillandsia usneoides. Arten (besonders als Epiphyten und Felsbe- Sukkulenten: Fourcroya sp. (Amaryll.). Peperomia do- eereus-Arten (Cact.). labriformis (Piperac.). Cereus- und Cepkalo- In tiefere Lagen reichen von der nordperuanischen Wüstenzone her ver- einzelt hinein: Capparis scabrida, Caesalpinia praecox, Trixis cacalioides und Deuterocohnia longipetala. Regengrüne Steppengehölze scheinen selten zu sein und nur geringen Umfang zu erreichen. Wahrschein- lich gehören hierher kleine Gehölzgruppen, welche den Weg von Chepen nach Cajamarca begleiten. Oberhalb Ninabamba im Tale des Flusses Chancay (auf dem Wege von Chiclayo nach Hualgayoc) trifft man zwischen 2200 und 2500 m Seehöhe eigentümliche Gehölze, in denen sich regengrüne Holzgewächse mit immergrünen von ostandiner Verwandtschaft (z. B. Zmbothrium grandiflorum [Proteae.], Oreopanax sp. |Araliac.|, Clusia sp. [Guttif.), Zauraceen-Bäume) mischen. Flußufergebüsche. Schinus molle, Inga Feuillei (beide mitunter als stattliche Bäume), Caesal- pinia tinctoria und Clematis-Arten sind häufige Bestandteile dieser Formation, und Arona Cherimolia scheint hier stellenweise wild zu wachsen. In Nina- bamba zeigt das Flußufergebüsch, das bei 2000— 2100 m eine enge Felsen- schlucht einnimmt, beinahe das Aussehen eines ostandinen Buschwaldes. Zu der verbreiteten /rga Fewillei, die dort gewaltige Dimensionen erlangt, gesellen sich Zauraceen-Bäume, Baumwürger mit armesdicken Stämmen (wahrscheinlich eine C/xsia-Art), schattenliebende Farne und Selaginellen, epiphytische Farne (z. B. Asplenium theciferum) und epiphytische Orchideen, kletternde Araceen, ja sogar eine Palme. Letztere fand ich leider nur in sehr jungen, noch stamm- losen Individuen. Die Wedel waren unterseits silberweiß-schuppig; wahrschein- lich gehörten diese Pflanzen zu Crroxylon andicola. 190 Dritter Teil. Wiesenähnliche Grasflur wurde an Wasserläufen unterhalb San Pablo bei 2000— 2200 m und um Nina- bamba in gleicher Höhenlage beobachtet. B. Das interandine Tal des Maranon in der Höhenlage zwischen 1500 und 2500-2600 m. Die Grassteppe erreicht, namentlich an der Ostwand, große Ausdehnung und bleibt auf weite Strecken nahezu frei von fremdartigen Beimischungen. Zu den letzteren gehören die Sträucher Caesalpinia tinctoria (Legum.), Cassia chrysocarpa (Legum.), Dalca myriadenia (Legum.), Banhinia Weberbaueri (Legum.; niederliegend), Aeschynomene Weberbaueri (Legum.), Mimosa acerba (Legum.), Croton sp. (Euphorb. Nr. 4273), Dodonaea viscosa (Sapind.; sehr häufig), Ditassa Weberbaueri (Asclep.), Cantua quercifolia (Polemon.), Evolvulus argyreus od. verw. (Convolv.), Salvia-Arten (Lab.), ferner von Sukkulenten Cofyledon Weberbaueri (Crassul. und Zchinocactus-Arten. Steppengehölze. Gruppen entfernt stehender, durch Gräser und andere Kräuter getrennter Sträucher vermitteln den Übergang zwischen der Grassteppe und den echten Steppengehölzen. Letztere zeigen bald die Form eines niedrigen Gesträuches, bald die eines Gebüsches, in welchem über das Unterholz der Sträucher sich stattliche, bis 20 m hohe Bäume erheben. Dünnstämmige Lianen, holzig oder halbholzig, durchflechten das Gezweig. Die Bodenvegetation ist spärlich. Einige Epiphyten besiedeln die Stämme und Äste der höheren Holzgewächse. Die meisten Bäume und Sträucher verlieren in der Trockenzeit das Laub mehr oder weniger vollständig. Zu den immergrünen Formen gehören C/usia-Arten. Facaranda acutifolia, der »yarabisco«, entfaltet seine prächtigen lilafarbenen Blütensträuße zur Zeit des Laubfalles, und ähnlich scheinen sich noch andere Bewohner des Steppengehölzes zu verhalten. Anona Cherimolia, bekannt geworden als tropische Obstpflanze, lebt hier in ihrer wilden Stammform und zwar strauchig oder seltener der Baumgestalt sich nähernd. Ihre Stämme und Äste, welche die Dicke eines halben Meters erreichen, neigen dazu, hori- zontal zu wachsen und dabei in der Nähe der Bodenoberfläche zu bleiben. Über die floristischen Einzelheiten gibt folgende Zusammenstellung Auskunft. Bäume: Salix Humboldtiana (anscheinend selten). Jacaranda acutifolia (Bignon.; bis I0 m hoch, Celtis sp. (Ulmac. Nr. 4253). Aeacia sp. auch strauchig). (Legum.). C/usia sp. (Guttif.; auch strauchig). Aufrechte Sträucher: Anona Cherimolia. Kageneckia glutinosa salicifolium (Solan.). Helianthus sp. (Compos. (Rosae.). Caesalpinia tinctoria (Legum.). Cae- Nr. 4249). Ziabum cajamarcense (Compos.). salpinia insignis. Elutheria microphvlla (Me- Barnadesia sp. (Compos. Nr. 4278). liac.). Cantua quercifolia (Polemon,). Ceszrum u 1. Abschnitt. 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone. 191 Kletternde Sträucher: Clematis sp. (Ranuncul.). Dalechampia sp. (Euphorb. Nr. 4256). Sukkulenten: Fourcroya sp. (Amaryll.). Epiphyten: Xerophile Flechten und Moose. 7#W4andsia-Arten (grün- und graublättrige). Orchideen. C. Das interandine Tal des Utcubamba in der Höhenlage zwischen 1600 und 2500— 2600 m. Die Grassteppe sah ich typisch ausgebildet unterhalb des Dorfes Leimebamba, um 2000 m Seehöhe. Häufiger als reine Grassteppe ist ein Gemisch aus Gräsern der ersteren und Sträuchern der Steppengehölze, wodurch beide Formationen ineinander übergehen. Die Steppengehölze scheinen überwiegend als Gesträuche aufzutreten. Am Boden des Tales aller- dings, wo sie in die Flußufergebüsche übergehen, bemerkt man nicht selten eine Beimengung von verschiedenen Bäumen. Sonst aber sah ich nur zwergige Akazien die Baumform vertreten. Als Elemente der Steppengehölze und der Übergangsformationen zwischen jenen und der Grassteppe seien genannt: Bäume: Acacia macracantha (Legum.). Sträucher: Ephedra sp. Anona Cherimolia. Caesal- Cantua quercifolia (Polemon.). Zantana-Arten Pinia tinctoria (Legum.). Bauhinia sp. (Legum.). (Verben.). Simolobium rosaefolium (Bignon.; Elutheria microphylla (Meliac.; sehr häufig). sehr häufig). Gochnatia sp. (Compos.; Nr. 4325; Schinus molle (Anacard.; selten). Dodonaca sehr häufig). Didens sp. (Compos.). viscosa (Sapind.),. Zlagunoa nitida (Sapind.). Sukkulenten: Fourcroya sp. (Amaryll.). Xerophile Bromeliaceen: Tillandsia Walteri (auf Erde) und epiphytische Arten dieser Gattung. Unterhalb ı800 m mischen sich Cereus-Arten vereinzelt zwischen die Sträucher. Bis 2000 m abwärts reichen stellenweise einige Sträucher ostandiner Verwandtschaft, z. B. eine Embothrium- und eine Bejaria-Art (Nr. 4300). Das immergrüne Flußufergebüsch konnte auf den breiten Uferflächen des Utcubamba sich stattlicher und formen- reicher entwickeln als in der engen Talschlucht des Maraion. Dies zeigt sich vor allem in der größeren Zahl und Höhe der Bäume. Alle seine Gefährten überragt Ochroma Lagopus, der riesige »palo de balsa«, dessen Holz zum Bau 192 Dritter Teil. von Flössen dient. Er bleibt im Gegensatz zu den xerophilen Bombacaceen in der Trockenzeit, bei deren Beginn die Blüten erscheinen, belaubt. Das Rohrgras Gynerium sagittatum, welches am Maraüon schon um 900 m selten ist, gedeiht hier noch bei 1700 m. An den Baumzweigen hängen überall lange Strähne der epiphytischen 77llandsia usneoides. Bäume: Salix Humboldtiana. Alnus jorullensis. Inga Feuillei (Legum.). Acacia sp. (Legum.). Ficus sp. (Morac. Nr. 4301). Juglans neotropica Ochroma Lagopus (Bombaec.). (sicher wild!). Nectandra rigida (Laurac.). Sträucher: Chusguea sp. (Gram.; spreizklimmend). tinctoria (Legum.). Zessaria integrifolia (Com- Ficus sp. (Nr. 4309). Anona Cherimolia. Boc- pos.; an offenen Stellen, z. B. auf Inseln, conia frutescens (Papav.; selten). Caesalpinia kleine Bestände bildend). Rohrgräser: Phragmites vulgaris und das weniger häu- camensis (Gram.; offene Stellen). — Zguisetum fige Gynerium sagittatum. — Cortaderia ata- sp. (offene Stellen). Epiphyten: Tillandsia usneoides (Bromel.). Wiesenähnliche Grasflur unterbricht über 1800 m Seehöhe zuweilen das Flußufergebüsch. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone'. In Peru hat das Wort Puna zwar nicht immer genau die gleiche Bedeutung, dient aber im zentralen und südlichen Teil des Landes häufig zur Bezeichnung derjenigen Höhenregion, die keine Kulturpflanzen mehr gedeihen läßt. Dieser Teil des Gebirges deckt sich ungefähr mit der von mir angenommenen hoch- andinen oder Punazone. Südwärts reicht sie über den Titicaca-See hinaus, nach Norden bis etwa zum 7. Breitengrad. Unten verläuft die Grenze um 3800 bis 4000 m, nur an den Westhängen des südlichen Peru etwas höher, bei 4300 m. Oben endet die Zone in den höchsten Spitzen des Gebirges. Grundzüge des floristischen Charakters. Die Flora läßt den Zusammenhang mit der zentralperuanischen Sierrazone deutlich erkennen, während Beziehungen zum Osten, zur Ceja-Zone, nahezu ı Z. t. Wiedergabe meiner Arbeiten: Anatomische und biologische Studien über die Vegetation der Hochanden Perus. — EnGLers Botan. Jahrbücher, Bd. 37 (1905), p. 60—94 und Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. — Ebenda, Bd. 39 (1907), Pp- 449— 461. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden Tafel XI IL u S. 192. \. Weberbauer, phot Interandines Gebiet Nordperus: Tal des Utcubamba unweit Chachapoyas, bei 1800 m. Juglans neotropica Diels, blühend, mit epiphytischen Tillandsien (T.usneoidesL.u.a.). Das Gesträuch gebildet von wildwachsender Anona Cherimolia Mill. ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 193 AP EN 24 SR) Fig. 21. A Calamagrostis vicunarum Wedd., B Aciachne pulvinata Bth., C Poa chamaeclinus Pilger, D Anthochloa lepidula Nees. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 13 194 Dritter Teil. vollständig fehlen; die Gattung Zernettya könnte vielleicht als Beispiel eines östlichen Elements in der hochandinen Flora angeführt werden. Von den floristischen Unterschieden, die sich bei einem Vergleich mit der zentralperu- anischen Sierrazone ergeben, ist zu erwähnen die Abwesenheit fast sämtlicher dort wachsenden Sträucher und andrerseits die Beschränkung gewisser Ver- Fig. 22. Werneria dactylophylla Sch. Bip. 4 Habitus. 2 Blatt. C Köpfchen. wandtschaftskreise auf die Puna. Zu den letzteren gehören z. B. die Gattungen: Anthochloa (Gramin.), Acrachne (Gramin.), Distichia (Juncac.), Pycnophylium (Caryoph.), Arenaria (Caryoph.), Alsine (Caryoph.), Draba (Crucif.), Draya (Crucif.), Prayopsis (Crucif.), Zuderna (Crucif.), Nototriche (Malv.), Stangea(Valerian.), Aretiastrum (N alerian.), ZLysipomia (Campan.), ferner die allermeisten Arten von Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel XIV, zu S. 195. A. Weberbauer, phot. Nordöstlicher Rand des Titicaca-Hochlandes, in der Gegend von Poto, bei 4500 m. Polsterförmige Cacteen: Opuntia floccosa Salm-Dyck (die flachen Polster) und Opuntia lagopus K. Schum. (die gewölbten Polster). ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 195 Cerastium (Caryoph.), Azorella (Umbellif.), Calcitium (Compos.) und Werneria (Compos.), endlich eine Anzahl ausgezeichneter Typen der Gattungen Agrostzs (Gram.), Calamagrostis (Gram.), Poa (Gram.), Festuca (Gram.), Bromus (Gram.), Trisetum (Gram.), Ranunculus, Alchemilla(Rosac.), Lupinus (Legum.), Astragalus (Legum.), Geranium, Viola, Gentiana, Valeriana, Mniodes (Compos.), Zucılia (Compos.), Peresia(Compos.), Senecio(Compos.). Nicht wenige hochandine Pflanzen finden bei 4400 oder gar schon bei 4500 m die untere Grenze. Andrerseits beginnt bei 4600 m in der Vegetation eine Verarmung, die sowohl in der Indi- viduen- als auch in der Artenzahl sich äußert und mit zunehmender Höhe rasch fortschreitet: Träsezum floribun- dum (Gram.), Anthochloa lepı- dula (Gram.), Pycnophyllum- Arten, Werneria dactylophylla bieten Beispiele solcher Sipho- nogamen, die sehr hochgele- gene, über 4600 m Seehöhe befindliche Standorte bevorzu- gen. Weit geringer als die ver- tikale, ist die horizontale Diffe- renzierung der Vegetation. Vor- wiegend handelt es sich hierbei um die Wirkungen der von Westen nach Osten und von Süden nach Norden zuneh- menden Feuchtigkeit. Die Kakteen werden nach Norden hin und in Zentralperu auch nach Osten hin seltener. Die hochgewölbten, dicht filzigen Polster der Opuntia lagopus fand ich nur auf den hohen Randplateaus des Titicaca- Fig. 23. Draba Pickeringii A. Gvay. Hochlandes. Opumntia floccosa, -1 Habitus. 2 Blatt. C Staubblätter und Fruchtknoten. eine etwas lockerer behaarte, ebenfalls polsterförmige Art, ist vom Titicaca-Hochland bis gegen 10° S häufig und beginnt dann zu verschwinden. Morphologie und Biologie. a) Vegetationsorgane. Die Physiognomie der hochandinen Pflanzen wird beherrscht von dem Prinzip einer möglichst geringen Erhebung über die Bodenoberfläche. Bei zahlreichen Arten erfolgt eine Unterdrückung der oberirdischen Achsen (Stämme, Stengel, Blütenstiele); bei vielen anderen (z. B. Zupinus microphyllus, Wahlen- BE 15 196 Dritter Teil. bergia peruviana) lassen sich jene Organe zwar deutlich erkennen, aber sie bleiben sehr kurz oder vermeiden den aufrechten Wuchs und schmiegen sich an die Erde. Die unterirdischen Teile wachsen zu beträchtlicher Länge heran. Namentlich gilt dies von den Wurzeln, deren Größe oft in sonderbarem Gegen- satz steht zu den winzigen Dimensionen der Laubsprosse. Als Ausnahmen sondern sich ab: Arten von Po/ylepis (Rosac.) und Gynoxys (Compos.), Holz- gewächse, die 4 m Höhe erreichen und bald zu Sträuchern, bald zu Bäumen sich entwickeln, sowie die baumartige, 10 m hohe Bromeliacee Pourretia gigantea. Alle diese Pflanzen pflegen gesellis aufzutreten, finden sich aber nur in ge- wissen Gegenden. Die Stämme und Zweige der Holzpflanzen, sowohl der aufrechten als auch der niederlie- genden, wachsen oft knorrig und in seltsamen Windungen. Zum weitaus größten Teile sind jedoch die Ge- wächse der Puna krautige. Bleibt der Stamm einfach oder spärlich ver- zweigt und gleichzeitig unterirdisch bis auf ein sehr kurzes, von den dicht gedrängten Blättern verhülltes Endstück jeder einzelnen Achse, so kommt der Typus der Rosetten- kräuter zustande (Calandrima acau- lis, Nototriche stenopetala, Plantago lamprophylla, Hypochoeris _steno- cophala usw.). Ihnen gleichen die Polstergewächse beim Beginn ihrer Entwicklung. Später aber verhalten Fig. 24. Gentiana sedifolia H. B. RK. sie sich abweichend durch die be- (= @. prostrata Haenke). A Habitus. 2 Blüte. ständig fortschreitende Verzweigung, die allmählich bewirkt, daß die be- laubten Stammenden (Rosetten) sich in sehr großer Zahl zu einer umfangreichen Masse lückenlos aneinander fügen. Diese einem Polster vergleichbare Masse breitet sich bald flach aus (Azorella glabra, Azorella multifida, Plantago rigida, Lucilia Zunariensis), bald wölbt sie sich halbkugel- oder kegelförmig über den Boden empor. Im letzteren Falle werden die Rosetten an der gewölbten Oberfläche derartig zusammengepreßt, daß ein fester Panzer entsteht, der kräftigen Spaten- stichen zu trotzen vermag (Azorella bryordes, Arctiastrum Aschersomianım, Lucilia |Merope) aretioides, Distichia muscoides),; das Innere des gewölbten Polsters, vollkommen abgeschlossen und überdies reich an Humusmassen, darf man als ein dem bewachsenen Boden analoges Medium betrachten. Bei solchen Pflanzen, deren beblätterte Achsenteile sich nicht als kurze Rosetten- stämme entwickeln, sondern stengelförmig strecken, kommt es oft vor, daß ein und dasselbe Individuum zahlreiche Stengel nebeneinander hervorbringt. Diese oO" be} 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 197 Zusammendrängung der Stengel erinnert an die Zusammendrängung der Rosetten- sprosse bei den Polsterpflanzen. Es ergeben sich Wuchsformen, die den Polstern teilweise nahestehen, aber durchweg ein lockereres Gefüge aufweisen und als Rasen oder Büschel bezeichnet werden können. Die Stämme der Rosetten- pflanzen und der Polstergewächse (wenigstens der flach ausgebreiteten) werden dadurch, daß sich die Wurzeln innerhalb einer gewissen Zone, die ihr Längen- wachstum beendet hat, allmählich verkürzen, abwärts gezogen und bleiben somit, trotzdem ihre Länge zunimmt, in dem geschützten Medium des Erdbodens. Fig. 25. Aretiastrum Aschersonianum Graebn. A Habitus. 2 Zweig. C und D Blätter. Z Krone. Besonders wertwoll erscheint diese Bergung für die Knospen, aus denen die Seitenzweige hervorgehen. Ähnliche Vorteile gewährt vielleicht der Rasen- und der Büschelwuchs, indem die Knospen an Plätze gelangen, von denen der Schnee ferngehalten wird, und wo große und rasche Schwankungen des Temperatur- und Feuchtigkeitszustandes unterbleiben. — Zwiebel- und Knollen- pflanzen sind in der hochandinen Vegetation nur spärlich vertreten. Kräftige rübenförmige Wurzeln finden sich zwar häufig, aber sie zeigen im allgemeinen nicht die Beschaffenheit typischer Speicherorgane: die Länge fällt weit mehr ins Auge als die Dicke, und die Konsistenz ist eher holzig als fleischig. Am Laub der hochandinen Pflanzen beobachtet man eine Anzahl interessanter 198 Dritter Teil. L x IS SD e\ Fig. 26. A Viola replicata Becker. B HAypochoeris stenocephala (A. Gr.) O. Kuntze. C Zysipoma acaulis H.B.K.; c Blüte. D Englerocharis peruviana Muschler, @ Frucht. Z Brayopsis alpaminae Gilg et Muschler (Nr. 5123); e Blatt (links Oberseite, rechts Unterseite). # Werneria nubigena Kunth. N 5 ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 199 Eigentümlichkeiten. Bei sehr vielen Arten richten sich ein- zelne Teile des Blattes, na- mentlich die Ränder, aufwärts und werden auf diese Weise oberseitige oder kantenstän- dige Gruben oder Rinnen geschaffen. Es geschieht dies in größter Mannigfaltig- keit bei den verschiedensten Laubgestalten, an einfachen Blättern und an zusammen- gesetzten sowie an den Über- gangsformen zwischen jenen Typen. Im einfachsten Falle zeigt das Blatt nur eine sanfte Wölbung mit aufwärts schauender Konkavität. Zz- dema trichocarpum (Crucif.) und einige andere falten die Spreite längs dem Mittelnerv, so daß die Blatthälften ihre Oberseite einan- der zuwenden und sich nahezu parallel stellen. Bei Seneczo ropens (Compos.) und Ranunculus hae- manthus richten sich die Ränder nicht ihrer ganzen Länge nach auf, sondern nur stellenweise, und verlaufen daher wellig oder ge- kräuselt. Geteilte oder zusammen- gesetzte Blätter erhalten ein reich gegliedertes System von Höhlun- gen durch die mannigfaltige Orien- tierung ihrer Abschnitte oder Teil- blättchen, von denen einige eine horizontale, andere eine vertikale, wieder andere mannigfache Zwi- schenstellungen einnehmen (Bei- Fig. 28. Stangea Henrici Graebner. A Habitus. 2 und 2’ Niederblätter. € Blüte. D Dieselbe aufgeschnitten. 200 Dritter Teil. Fig. 29.174, B Werneria boraginifolia O. Kuntze. C, D W. aretioides Wedd. Habitus und Blattoberseite { | Si EN \- — Pr Fig. 30. Azorella multifida \R. et Pav.) Pers. A Habitus. 2 Blatt (Oberseite). € Frucht. Fig. 31. Ziabum bullatum (A. Gray) Hieron. tr. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 201 spiele: Alchkemilla pinnata |Rosac., Oreomyrrhis andicola [Umbellif.)). Auch durch ungleichmäßige Entwicklung des Blattgewebes entstehen oberseitige Ver- tiefungen. Die Blätter der Valerianacee Stangen Emiliae sind so gewölbt, daß die Höhlung nach unten schaut, haben aber unten eine glatte, oben eine runz- lige Oberfläche. Bei einer Azorella (Umbellif.; Nr. 5152) sind mehrere tiefe Längsfurchen, bei einer Vzola (Nr. 5151) zahl- reiche durch vorspringende Gewebeleisten ge- trennte Gruben an der Blattoberseite sichtbar; in beiden Fällen bleibt die Unterseite des Blattes durchaus eben. In höchst merkwürdiger Weise zerklüftet sich das Blattgewebe der Srangea Wandae: oberseits (aber auch nur oberseits!) er- heben sich grüne Auswüchse in Form von Höckern, Kegeln oder Platten, die so groß sind, daß sie dem unbewaffneten Auge sofort auf- fallen. Als ich diese Auswüchse zum ersten Male erblickte, hielt ich sie für krankhafte, durch Insektenstiche veranlaßte Wucherungen. Alle diese morphologischen Eigentümlichkeiten verhindern ein rasches Abfließen der Wassertropfen, die auf die Blätter gelangen. Es ließ sich ferner an ungefähr 40 Arten experimentell feststellen, daß die Blätter das Wasser nicht nur an ihrer Oberfläche festhalten, sondern auch in ihre Gewebe aufnehmen. Wahrscheinlich decken sie auf diese Weise unzu- reichende Wasserzufuhr aus den Wurzeln, wenn deren Tätigkeit durch starke Abkühlung gelähmt wird. Bei mehreren Gräsern (Aciachne pulvinata, Calama- grostis-, Bromus-, Poa-Arten usw.) ist die Blattoberseite zwar ebenfalls mit Vertiefungen versehen, aber unbenetzbar. Es handelt sich hier nicht um Ein- richtungen zur Wasseraufnahme, sondern lediglich um Bergung der Spalt- öffnungen. Alle jene Gräser gehören nämlich zu jenen bekannten, haupt- sächlich in Steppengebieten beobachteten Formen, deren Blätter oberseitige, an Spaltöffnungen reiche Längsrinnen aufweisen und die Fähigkeit besitzen, sich bei trockenem Wetter derartig zusammenzufalten oder zu rollen, daß die Oberseite verdeckt wird. — Vergleicht man die Blätter der hochandinen Pflanzen in bezug auf ihre Bekleidung, so fällt zunächst die große Zahl völlig kahllaubiger Formen auf. Zu diesen zählen u. a.: Calandrinia acaulıs (Portulac.), Arenaria Alpamarcae (Caryoph.), Arenaria dicranoides, Pycno- phyllum-Arten (Caryoph.), Tetraglochin strictum (Rosac.), Astragalus unflorus (Legum.), Geranium minimum, Viola-Arten, Gentiana prostrata, Gentiana armerioides, Gentiana flavido-flammea, Valeriana alypifolia, Bacharıs serpylli- folia (Compos.), Chuquiragua-Arten (Compos.). Diesen kahlblättrigen Typen reiht sich eine beträchtliche Zahl solcher an, deren Haare in so weiten Abständen über das Blatt zerstreut oder auf so kleine Flächen (Blattränder, Blattnerven) beschränkt sind, daß sie weder gegen Benetzung der Spalt- öffnungen, noch gegen schädliche Wärmeschwankungen, noch gegen über- mäßige Transpiration als Schutzmittel in Betracht kommen können: Pe eperomia Fig. 32. Zucilia tunariensis (©. Ktze) K. Sch. Teil eines Polsters. 202 Dritter Teil. Fig. 33. C Nototriche Macleanii (Gray) Hill, Habitus. A Nototriche longirostris (Wedd.) Hill, Habitus. 2 Blatt derselben, Oberseite. D Blatt derselben, Oberseite. Fig. 34. Geranium sessiliflerum Cax. r. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 203 barvifolia (Pip.), Alternanthera lupulina (Amarant.), Melandryum-Arten (Caryoph.), Orxalıs pygmaea, Oenothera multicaulis, Azorella crenata (Umbellif.), Srangea Emiliae (Valerian.), Wahlenbergia peruviana (Campan.), Perezia coerulescens (Compos.), Senecio repens (Compos.) usw. Für das bloße Auge wahrnehmbare Wachsüberzüge habe ich nur in wenigen Fällen (z. B. Blattunterseite von 7erra- glochin strictum) beobachtet. Die Artenzahl dieser völlig oder nahezu kahl- blättrigen Pflanzen wird kaum erreicht von denjenigen, deren Blätter sich in Fig. 35. Blattformen hochandiner Pflanzen (nach einer photographischen Aufnahme lebender Blätter gezeichnet). A Zudema trichoca: pum Muschler. BD Zupinus microphyllus Desv.; b Blätt- chen, 3-fach vergrößert. EC Ranunculus haemanthus Ülbrich. D Nototriche obcuncata (Bak.) Hill; a Blattoberseite, 5 Blattunterseite. Z Senecio repens DC.; e Blattabschnitt, 3-fach vergrößert. F Perezia coerulescens Wedd.; f Blattabschnitt, 3-fach vergrößert. G Oreomyrrhis andicola (H. B. K.) Endl.; g Blattfieder, 3-fach vergrößert. 7 Geranium sessiliforum Cav. I Stangea Wandae Graebner. X Stangea Emiliae Graebner. ein so starkes Haarkleid hüllen, daß sie eine weiße oder graue Farbe annehmen: Draba Pickeringü (Crucif.), Geranium sericeum, Lupinus tomentosus (Legum.), Plantago lamprophylia, Lucilia piptolepis (Compos.), Zucilia (Merope) aretioides, Culeitium rufescens (Compos.), Calcium canescens, Senecio antennaria (Compos.), Senecio Hohenackeri u.a. Mehrere Arten fallen dadurch auf, daß die Oberseite ihrer Blätter stärker behaart ist als die Unterseite (Nozofriche-Arten (Malv.), Geramium sessiliflorum, Wahlenbergia peruviana |[Campan.], Relbunium /ursutum |Rubiac.], Seneeio repens |Compos.)) oder gar sich die Behaarung auf die Oberseite beschränkt, während die Unterseite kahl bleibt (Nototriche-Arten, z. B. N. szenopetala |Malv.), Drayopsis Alpaminae \Crucif.], Stangea Wandae [Valerian.|, Aypochoeris sonchoides |Compos.|). Auch hier 204 Dritter Teil. INS AN Lk Fig. 36. Zupinus microphyllus Desv. Fig. 38. 4A, B Brayopsis argentea Gilg et Muschler (Nr. 2901). C Plantago lamprophylla Pilger. ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 205 handelt es sich meines Erachtens um Einrichtungen zugunsten der Wasser- aufnahme. Ein deutliches Überwiegen der Haarbekleidung an der Blattunter- seite kommt nur in sehr vereinzelten Fällen vor (z. B. Zzabum dullatum). Hin- sichtlich der Konsistenz der Blätter gilt für die meisten hochandinen Pflanzen die Regel, daß jene Organe im Verhältnis zu ihrer Größe ziemlich dick sind, Fig. 39. Pyenophyllum aculeatum Muschler. (Nr. 946 und 1374). A Habitus. 3 Zweig. C Blatt; das chlorophyliführende Gewebe bildet einen scharf begrenzten, medianen Streifen in der unteren Blatthälfte. 2 Blüte (nach Entfer- nung zweier Kelchblätter).. Z Blumenblatt. : dabei aber zart, mehr fleischig als lederartig. Ganz abweichend verhält sich das Blatt von Pycnophyllum molle und verwandten Arten: die kleine, verkehrt eiförmige Spreite hat größtenteils trockenhäutige Konsistenz und weißliche Farbe; das assimilierende Gewebe beschränkt sich auf eine zentrale Partie und erscheint hier wie eine winzige grüne Schwiele. Ähnliches beobachtet man an Arenaria-Arten. Pycnophyllen und Arenarien ahmen durch ihre dünnen und kurzen, mit winzigen Blättern dicht bedeckten Stengel und den rasen- förmigen Wuchs die Tracht der Moose nach und scheinen diesen auch bio- 206 Dritter Teil. logisch nahe zu stehen, indem ihre Blätter leicht eintrocknen, aber ebenso leicht wieder Wasser aufnehmen. Bezüglich des anatomischen Baues der Blätter mag es genügen, auf meine früher angeführte Arbeit zu verweisen und kurz hervorzuheben, daß xerophile Struktur nicht als wesentliches Merkmal der hoch- Fig. go. Kanunculus haemanthus Ülbrich. andinen Pflanzen gelten kann, sowie daß gewisse anatomische Eigentümlichkeiten mit der Wasseraufnahme durch die Blätter zusammenhängen. Den Typus der blattlosen Gewächse vertreten eine Zphedra und mehrere Cactaceen (Echinocactus- und Opuntia-Arten.. Von diesen zeichnen sich Opuntia floccoosa und namentlich Oprmntia lagopus durch dichte Behaa- rung aus. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 207 b) Reproduktive Organe. Abgesehen von den Köpfen der Compositen und Valerianaceen überwiegen die armblütigen Inflorescenzen und die einzeln stehenden Blüten. Relativ bedeutende Größe und gesättigte Färbung der Blumenkronen, bekannte Merkmale der europäischen Hochgebirgsvegetation, zeigen nur wenige Arten Fig. 41. Zoricaria thyoides Sch. Bip. 1 Habitus. 2 Blühender Zweig. C Blüte. D Pappusborsten. der hochandinen Flora. (Calandrinia acaulis, Ranunculus haemanthus, manche Astragalus-Arten, Geranium sericeum, Nototriche Macleanü, Gentiana flavido- fammca \kann man als verhältnismäßig großblumig bezeichnen. Dagegen haben die Umbelliferen Azorella crenata und Oreomyrrhis andicola kleine verborgene Dolden und winzige, unscheinbare, hinfällige Petalen, und sind die 208 Dritter Teil. Fig. 42. Zphedra americana H. et B. A Habitus. 2 Zweig. eg) NYrE? SS Se FKANN NR £ Fig. 43. Dacharis serpyllifolia Deene. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. ‘Die hochandine oder Punazone. 209 Kronen von Caszilleja fssifolia sowie von Cerastien, Pycnophyl- len und Arenarien kürzer als der Kelch, oft völlig in diesem versteckt. Was die Blütenfar- ben anbelangt, so scheinen weiß, gelb, blau und violett vorzuherrschen, scharlachrot häufiger, purpur und rosa sel- tener zu sein, als im europäi- schen Hochgebirge. Man darf annehmen, daß häufig Selbst- bestäubung stattfindet. Die In- sektenfauna ist arm und be- steht hauptsächlich aus kleinen Fliegen und Käfern. Von Tag- Fig. 44. Azorella cladorrhiza. R. &P. A Blühender Zweig. 2 Blüte. € Staubblätter und Fruchtknoten. schmetterlingen lernte ich zwei Arten, von Nacht- schmetterlingen einige kleine Eulen kennen. Auch Hummeln habe ich be- obachtet, dagegen Bienen und Wespen vergeblich gesucht. Gerade in der blütenreichsten Jahreszeit beeinträchtigen anhal- tende Bewölkung des Himmels und beständige Schnee- und Hagelfälle den Insektenverkehr. Den Gefahren, welche durch jene Niederschläge für die zarten Staubblätter und Narben entstehen, wirken Schutzeinrichtungen ent- gegen, die man auch an- derwärts inähnlicher Form Fig. 45. Astragalus uniflorus DC. beobachtet hat: Bergung 4A Habitus. 2 Kelch. C Krone. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 14 210 Dritter Teil. der zarteren Blü- tenteile in dem derberen Kelch, Schließen der im Sonnenschein ge- öffneten Blüten bei starker Be- wölkung (Genti- ana prostrata, No- totriche-Arten), geringer Umfang der Zugangsöff- nung anderSpitze der Krone (Gentiana armerioides, Gentiana fla- vndo-flammea). Die fleischigen Früchte von Zfhedra und Pernettya Pentlandii deuten auf eine Verbrei- tung durch Tiere. Flugapparate besitzen die Früchte vieler Valerianaceen und Compositen. Eine Fortführung der Samen aus der unmittel- baren Nähe der Mutterpflanze erschwert aber häufig der Umstand, daß die Früchte dicht am Boden reifen, eingeschlossen im Laubwerk der Rosetten. Geradezu verhindert sehen wir die Samenverbreitung bei Calandrima acaulis; aus den stiellosen Blüten entwickelt sich eine ge- stielte Frucht; der Stiel krümmt sich, wächst abwärts und vergräbt die Frucht im Boden, wo ihre zarte Hülle verfault und die Samen frei wer- den. Die Blütenproduktion gewisser polster- und rasenförmig wachsenden Pflanzen ist eine auffällig geringe; es liegt die Vermutung nahe, daß die mit der reichen Verzweigung verbun- dene vegetative Vermehrung einen Ersatz dar- stellt für die durch ungünstige Bestäubungsver- hältnisse gefährdete Fortpflanzung auf geschlecht- lichem Wege. c) Lebensdauer und Periodizität. Zu den langlebigen Gewächsen gehören na- türlich in erster Linie sämtliche Sträucher. Fer- ner unterliegt es keinem Zweifel, daß alle jene Den Re CH stark verzweigten Stämme, die sich una n längs durchschnitten. D Frucht, dehnten Rasen oder Polstern entwickeln, viele E dieselbe quer durchschnitten. Jahre hindurch lebend bleiben; die ältesten Teile NZ (S N s ? Ha. N A SD Fig. 46. Tetraglochin strictum Poepp. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. hl pflegen in der Mitte zu liegen, und wenn sie absterben, erhält der Rasen oder das Polster die Form eines Ringes; besonders oft be- gegnet man dieser Erscheinung in dem trockenen Süden. Die Rasen oder Polster bildenden Pflanzen stehen im allgemeinen den Kräutern näher als den Sträuchern; mit- unter allerdings verholzen die Stämme im Alter. Auf eine kürzere Lebensdauer dürf- ten solche Kräuter angewiesen sein, die nur eine oder wenige Rosetten hervorbringen (z. B. Calandrinia acaulıs, Nototriche steno- fpetala, Plantago lamprophylla, Hypochoeris stenocephala), ferner ganz besonders Formen mit zartem oberirdischen Stämmchen und feinem, reich verzweigten Wurzelsystem (z. Be Oxalis pygmaca, Cerastium-Arten). Kurzlebige Gewächse scheinen hier weniger selten zu sein als in den europäischen Hoch- gebirgen. Im Gesamtbilde der hochandinen Pflan- zendecke sehen wir die jahreszeitlichen Gegensätze nach Süden hin sich verstärken. Jedoch kommt es nirgends zu einem völligen, allgemeinen Ruhezustand der vegetativen Fig. 47. Chuguiragua Huamanpinta Hieron. (Nr. 328). 14* 212 Dritter Teil. Organe. Die Pflanzendecke erscheint, wenn die Trockenperiode ihren Höhe- punkt erreicht hat, nicht abgestorben, sondern nur lückenhafter als während der feuchten Jahreszeit. Ferner ist die Gesamtfarbe keine so frische wie im Sommer, sondern (von den sumpfigen Stellen abgesehen) fahler, vorherrschend gelblich bis bräunlich grün. Letzteres beruht aber hauptsächlich darauf, daß die ver- dorrten Blätter weit zahlreicher sind als die lebenden, namentlich bei den Gräsern; auch jetzt noch setzen viele Arten die Neubildung von Blättern fort. Diese vollzieht sich auf trockenem Boden natürlich weniger intensiv als im Sommer, bleibt aber an sumpfigen Stellen nahezu unverändert. Zu einer Ver- längerung der Vegetationsperiode können in der hochandinen Pflanzenwelt auch die geringen Niederschlagsmengen des Winters erheblich beitragen. Denn nur kurz sind die Leitungsbahnen dieser winzigen Gewächse, und wie Schwämme wirken die Rasen oder Polster, indem sie das Wasser aufsaugen und festhalten. Überdies eignen sich die Niederschläge durch ihre Form zu weitgehender Ausnutzung: fast immer befinden sie sich in gefrorenem oder halbgefrorenem Zustande; im Gegensatz zu dem rasch abfließenden Regenwasser bleiben aber Schneeflocken und Hagelkörnchen in den Rasen und Polstern hängen und tauen hier allmählich auf, weit langsamer als auf nackten Erdflecken, die sich in der Sonne leichter erwärmen als die bewachsenen Stellen. Weit mehr als die vegetativen Organe hängen die reproduktiven vom Wechsel der Jahreszeiten ab. Die Blütenbildung beschränkt sich bei den meisten Arten auf die Monate Januar bis März, geschieht aber bei einigen während des ganzen Jahres. In der zweiten Augusthälfte des Jahres 1905 fand ich auf den Hochanden über Lima u. a. folgende Pflanzen blühend: Pycno- phyllum sp., Alchemilla pinnata, Nototriche-Arten, Azorella-Arten, Oreosciadium scabrum, Leuceria laciniata, Perezia coerulescens, Chugquiragua sp., Werneria dactylophylla, Werneria strigosissima, Senecio repens, Senecio Hohenackert. Formationen. Die Höhenlage von 4300 bis 4600 m ist die geeignete Region zum Studium der wichtigeren Formationen. Bei 4600 m beginnt die Vegetation dürftig zu werden; zwischen 4000 und 4300 m fehlen manche hochandine Charakter- pflanzen und scheiden sich die Formationen nicht immer deutlich voneinander. Die Puna-Matte (Polster- und Rosettenpflanzen-Matte) scheint von allen hochandinen Formationen die artenreichste zu sein. Sie besetzt ebenes oder doch wenig geneigtes Gelände von erdiger bis leicht steiniger Bodenbeschaffenheit und mittlerer Feuchtigkeit. Die Kräuter domi- nieren, daneben finden sich einige niederliegende Sträucher (z. B. Bacharis serpyllifolia, Astragalus-Arten, Ephedra sp.). Hochwüchsige Büschelgräser und aufrechte Sträucher fehlen oder treten nur sehr vereinzelt auf. Bei fast allen Pflanzen bleiben die oberirdischen Teile dicht an der Bodenoberfläche, d.h. deutlich sichtbare Stämme, Stengel oder Blütenstiele werden nur von wenigen Arten gebildet, und wo sie sich zeigen, wachsen sie nicht aufrecht, sondern Tafel XV, zu S. 213. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen / A. Weberbauer, phot. Hochandine Büschelgras-Formation von Calamagrostis intermedia (Presl) Steud; Anden oberhalb Lima, 4500 m. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 913 schmiegen sich an die Erde. So sehen wir die Matte hauptsächlich aus mehr oder weniger vereinzelten Rosetten, aus Rasen und aus Polstern sich zu- sammensetzen. Allenthalben wechseln bewachsene Stellen mit nackten Erdflecken ab, und in hohen Lagen nehmen letztere einen größeren Flächenraum ein als erstere. In eigentümlichem Gegensatz zu dem Überfluß an unbesetzten Plätzen steht das dichte Gewirr, zu welchem sich die Pflanzen an den bewachsenen Flecken zusammendrängen. Polsterförmig oder rasenartig wachsende Pflanzen sieht man im Kampfe mit fremdartigen Elementen, die sich zwischen den Stämmchen der ersteren ansiedeln. Bewachsene Stellen gewähren offenbar für die Keimung der Samen und für die erste Entwicklungszeit des Keimpflänzchens günstigere Bedingungen als unbewachsene und halten überdies viele Samen und Früchte fest, die vom Winde getragen oder vom Wasser fortgeschwemmt werden. Durch den Wechsel von nacktem und bewachsenem Boden und durch die mannigfaltigen Blattfarben der Vegetationsdecke, in welcher sich unter reines Grün das Gelbgrün gewisser Arenarien und Pycnophyllen sowie die ver- schiedenen grauen Töne der Geranzen und Zucilien mengen, erhält die For- mation ein eigenartig scheckiges Aussehen. Auf diese matten Töne aber beschränkt sich der Farbenwechsel im Vegetationsbilde: es fehlt der Blumen- schmuck, weil kleine, unscheinbare Blüten vorherrschen, und die größeren und lebhaft gefärbten so zerstreut auftreten, daß sie kaum zur Geltung kommen. Stellenweise erinnert die Matte mit ihrem winzigen Laubwerk an einen Moos- teppich und manche hochandine Pflanze darf man, wie früher gezeigt wurde, nicht nur wegen ihrer Tracht, sondern auch wegen ihrer biologischen Eigen- tümlichkeiten mit Moosen vergleichen. Vielleicht ähnelt diese Formation phy- siognomisch der arktischen Tundra. Indessen spielen Flechten und Moose, die sich an der Zusammensetzung der Tundra so hervorragend beteiligen, in der Puna-Matte eine untergeordnete Rolle. Sorgfältiges Suchen ist erforderlich, um hier und da ein Moos zu entdecken, und wo der Pflanzenteppich ein- gestreute Flechten enthält, sind es versteckte körnige oder schuppige Krusten (Stereocaulon, Parmelia, Lecanora usw.) oder die schmächtigen Fäden der Alectoria ochroleuca und Thamnolia vermicularıs. Die Büschelgrasformation nimmt in den Hochanden Perus ungeheure Flächen ein. Sie bewohnt Abhänge von erdiger bis erdig-steiniger Bodenbeschaffenheit, nicht selten von beträcht- licher Steilheit. Die charakteristischen Elemente sind die kräftigen, etwa halb- meterhohen, durch beträchtliche Zwischenräume gesonderten Büschel verschie- dener Gräser. Alle diese hochwüchsigen Punagräser bezeichnet der peruanische Indianer mit dem Worte »ichu«e. Unter ihnen findet man besonders häufig Festuca- und Calamagrostis-Arten (z. B. F. scirpifolia, C. rigida, C. intermedia). Auch die Büschelgrasformation zeigt lückenhaften Pflanzenwuchs, enthält viele nackte Erdflecke. Zu den Büschelgräsern gesellt sich ein großer Teil der- jenigen Flora, welche auf der Puna-Matte lebt, doch ist die letztere arten- 214 Dritter Teil. reicher. Auch dicotyle Kräuter mit kräftigen Stengeln und aufrechte Sträucher kommen ovr, beide aber weniger häufig als auf den später zu besprechenden Steinfeldern und Felsen. Die Büschelgrasformation geht allmählich über in die Grassteppe der zentralperuanischen Sierrazone. Das hochandine Moor oder die Distichia-Formation. Nur ebenes oder sehr wenig geneigtes Gelände gewährt den dauernd nassen Untergrund, auf welchen diese Formation angewiesen ist. So sieht man die- selbe häufig in der Nachbarschaft von Seen, und mancher See mag im Laufe der Zeiten durch Moor verdrängt worden sein. Auch langsam fließende Bäche begleitet die Drstichza-Formation, ebenso oft wie diese aber die typische Polster- und Rosettenpflanzen-Matte. Der Wechsel der Jahreszeiten macht sich noch weniger bemerkbar, als an den übrigen Formationen: fast unverändert erhält sich das saftige, gegen die Umgebung lebhaft abstechende Grün der Blätter, und ein großer Teil der Arten blüht hier das ganze Jahr hindurch. Im Gegen- satz zu den anderen Formationen ist die Vegetation des hochandinen Moores lückenlos geschlossen und fehlen demselben die hohen Büschelgräser und die Sträucher, aufrechte sowohl wie niederliegende. Beachtung verdient auch die Tatsache, daß die Cyperaceen eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Die tonangebenden Gewächse sind Arten der Juncaceen-Gattung Disticha, vor allem Distichia muscoides. Ihre nadelförmigen Blätter laufen in eine derbe, stechende Spitze aus. Diese Distichien bilden stark gewölbte Polster, und hierdurch erhält das Moor eine wellige Oberfläche, Die Polster werden durch die Zusammendrängung der Zweige so fest, daß es schwer hält, einen Spaten hineinzutreiben, und daß man, von Polster zu Polster springend, das Moor fast trocknen Fußes überschreiten kann. Ähnlich wie die Sphagnum-Rasen nordischer Hochmoore wachsen die Diszzchza-Polster all- mählich empor, während sie an ihrer Basis sich in Torf verwandeln; letzterer, die sogenannte champa, dient den indianischen Hirten und Grubenarbeitern als Brennstoff. Die festverflochtenen Zweige der Disztichien lassen für andere Pflanzen wenig Raum, am wenigsten an den höheren Stellen der Polster. Eine etwas artenreichere Flora beherbergen die Vertiefungen zwischen den Polstern. Als Begleiter der Diszichien treten auf einige Schizophyceen, Algen und Moose (aber nur sehr selten Spragnum), ferner Rosettenpflanzen von spärlicher Verzweigung und schmächtige Kräuter mit kriechenden, dünnen Rhizomen oder Stengeln. Wohl nirgends fehlt eine Chevreulia (Nr. 991 und 5196), deren fadenförmige Stengel entfernte Blattpaare tragen und sich durch die spinnwebhaarigen Endknospen bemerkbar machen, sowie die sonderbare Alchemilla diplophylla, auf deren keilförmigen Spreiten oberseits sich zwei vertikale längsgerichtete Flügel erheben. Da sich innerhalb des Moores, nament- lich in den Vertiefungen zwischen den Diszichia-Polstern, Pfützen bilden, so überrascht es nicht, daß viele Pflanzen in ihrer Organisation die Mitte halten zwischen Landbewohnern und Wasserbewohnern. Unterhalb 4300 m, wohin Distichia nicht gelangt, trägt dauernd feuchter “wu ooSt ‘ww qjeqiago uapuy 'uskaW 32 S99N SApIOISnW eIyINSIq UOA UONEWIOJ-eIyUSNSIA SuIpueyaoyy “aneqIsgaa "V Joy | —— “tız'S nz TAX IPYeL "uspuy uayasıuenıad 19p 79 MUusazuryd ‘aaneqıoqgamn 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 215 Boden an Stelle des hochandinen Moores andere Formationen, die mit jenem durch den lückenlosen Zusammenschluß der Elemente und das beständige frische Grün übereinstimmen: die niedrige teppichähnliche Bachufermatte, welche der von FRIES beschriebenen Z//ypsella-Formation des nördlichen N } \" Kl ‘ E i A rl \) { N Fig. 48. Charakterpflanzen des hochandinen Moores. A Distichia muscoides Nees et Meyen, Habitus. 2 Dieselbe, fruchtender Zweig. C Dieselbe, Blatt. 2 Werneria fygmaea Hook. et Arn. E Hypsella oligophylla (Wedd.) Bth. et Hook., Habitus. 7 Blüte derselben. Argentiniens sehr nahe stehen dürfte und das wasserreichere, durch hoch- wüchsige Gramineen, Cyperaceen und Funcus-Arten ausgezeichnete Wiesen- moor. Beide setzen sich nach unten hin ohne erhebliche Veränderungen in die höheren Lagen der zentralperuanischen Sierrazone fort. Die Vegetation der Felsen und Steinfelder. Fünf Vegetationsformen sind es, welche steinige oder felsige Orte bevor- zugen und hier häufiger auftreten als anderwärts: die Flechten, die Moose, die Farne, die aufrechten Sträucher und die stengelbildenden Kräuter. Unter den Flechten herrscht der Krustentypus entschieden vor; zu seinen gewöhnlichsten Vertretern zählt Ahzzocarpon geographicum. Beispiele für eine andere Thallusform bietet Gyrophora. Von Farnen bemerkte ich 3—5 Arten. Neben den niederliegenden Sträuchern, die auch bei andern Formationen sich 216 Dritter Teil. beteiligen, findet man hier mehrere aufrechte. Dieselben überschreiten selten die Höhe eines halben Meters und gehören größtenteils zu den Compositen (z. B. Chuguiragua-, Senecio- und Lorzicaria-Arten, die letzteren durch ihre dichtgestellten, schuppenförmigen Blätter an Thuja erinnernd). Von den früher besprochenen Formationen enthalten zwei, nämlich die Matte und das Moor, nur wenige Kräuter mit ausgeprägter Stengelbildung; wo Stengel vorkommen, pflegen sie kurz zu bleiben, geringe Streckung der Internodien aufzuweisen, nicht völlig aufrecht zu wachsen, kurz in ihrer ganzen Tracht von typischen Organen dieser Art abzuweichen und sich dem Rosettenstamm oder dem Rhizom zu nähern. Häufiger und vollkommener findet man die Stengelbildung, namentlich auch den aufrechten Wuchs der Stengel, in der Büschelgrasformation, so z. B. bei den Büschelgräsern selbst; diese bewohnen übrigens stellenweise auch Steinfelder und, wenngleich seltener, Felsen. An den beiden letztgenannten Standorten erreicht die Artenzahl der Stengelkräuter ihren Höhepunkt. Von größter Wichtigkeit für die Beurteilung der Vegetationsverhältnisse in den Hochanden und wahrscheinlich in den Hochgebirgsregionen überhaupt ist die Tatsache, daß auf Felsen und Steinfeldern die Vegetation höher hinaufreicht als auferdiger Unterlage. In den verschiedensten Gegenden Hochperus beobachtete ich immer wieder diese Erscheinung. Bei 4600 bis 4700 m verschwindet der Pflanzenwuchs auf erdiger Unterlage und zwar auch da, wo keine Gletscher sich in der Nähe befinden. Das Fehlen jeglicher Vegetation auf dem erdigen Gelände, dessen Ausdehnung eine sehr bedeutende sein kann, fällt um so mehr auf, als diese Erde locker und, wenigstens während der Sommermonate, fast beständig feucht ist. Mehr an Ackerland, das mit der Egge bearbeitet wurde, als an eine Wüste erinnern diese nackten Erd- flächen, in die das Schmelzwasser des Schnees ein Netz feiner Furchen zieht. An Felsen dagegen traf ich noch bei 5ıoo m Vegetation und zwar nicht nur Flechten, sondern auch mehrere Arten von Phanero- gamen. Allerdings steigen die allermeisten Phanerogamen der hochandinen Flora auch auf felsiger Unterlage nicht über die Höhenlinie von 4600 m. Daß in Höhen, wo die Phanerogamen schon sehr selten sind, die felsbewohnenden Krustenflechten noch in beträchtlicher Menge auftreten und so Flechtenforma- tionen zustande kommen, habe ich oft beobachtet, doch bezweifle ich, daß allenthalben über der oberen Phanerogamengrenze noch eine Flechtenregion liegt. Auf dem fast erloschenen Vulkan Misti, der bei der südperuanischen Stadt Arequipa sich erhebt, erreichte ich den Gipfel und damit eine Höhe von 5800—6ooo m. Bei 5100 m verschwanden die Phanerogamen und mit ihnen jegliche Vegetation, auch die Flechten. Nun wandert man allerdings beim Aufstieg zum Mistigipfel zuletzt über Sand und feinen Steinschutt, und es bleibt immerhin die Möglichkeit offen, daß felsiger Untergrund, der stellenweise vor- kommen dürfte, andere Vegetationsverhältnisse darbietet. Daß gerade jene kräftigeren, durch ihre Tracht an Pflanzen tieferer Lagen erinnernden Formen, wie Sträucher und Stengelkräuter, vorzugsweise auf Stein- feldern und Felsen wachsen, und daß hier die Vegetationsgrenze höher liegt als Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XVII, zu S. 217. Hochandines Gebiet Zentralperus: Cordillera blanca unweit Huaräz, bei 4200 m. Polylepis sp. (einh. Name Kinuar) mit parasitischen Loranthaceen, dicht unter der Schneegrenze. ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 217 auf reichlich befeuchteter Erde, hängt meines Erachtens mit den Temperatur- verhältnissen des Bodens zusammen. Das Gestein wird durch die Sonne besonders stark erwärmt, und dieser Umstand wirkt sowohl direkt fördernd auf das Pflanzenleben als auch dadurch vorteilhaft, daß er das Verschwinden des Schnees beschleunigt. Zum Schlusse sind noch einige seltnere, auf gewisse Gegenden beschränkte Formationen zu betrachten. Polylepis-Haine sah ich nur auf der Cordillera blanca des Departamento Ancash und zwar in einer Meereshöhe von 3900—4500m, also bis an den Rand ausdauernder Schneefelder. Sie besetzen dort, von Wasserläufen durchaus unabhängig, steinigen bis felsigen Untergrund an der Sohle oder den Wänden kleiner Hochtäler und dehnen sich ohne Unterbrechung kilometerweit aus. Die herrschende Pflanze ist eine nicht genau bekannte Zolylepzs-Art, vielleicht eine von denen, die weiter unten in gemischten Gebüschen der Bachschluchten zerstreut auftreten (z. B. P. incana). Sie wird bis 5m hoch und entwickelt sich bald als Strauch, bald als Bäumchen. Die Stämme und Zweige bedecken sich mit den Fetzen einer braunen, papier- artigen Borke, die Blätter sind derb und immergrün. An ofineren Stellen des Bodens gedeihen Büschelgräser und andere Kräuter; für eine echte Schattenflora bleibt das Gefüge der Formation wohl allenthalben zu locker. Auf den Polylepis- Zweigen schmarotzt Phrygilanthus Chodatianus (Loranth.; Nr. 2934). Unter den wenigen Holzgewächsen, die sich stellenweise unter die Polylepıs mengen, ist das häufigste eine Gynoxys (Compos.; Nr. 2937), bis 4 m hoch und bald von strauchigem, bald von baumartigem Wuchs. Auch das südliche Peru besitzt nach den Berichten verschiedener Reisenden hochandine Polylepis-Haine. Als herrschende Art tritt dort Polylepıs tomen- zella auf. Die riesige Bromeliacee Pourrretia gigantea wächst an wenigen Stellen der schwarzen und der weißen Cordillere (Departamento Ancash) von 3700 bis 4200 m Seehöhe, und bildet an grasigen Abhängen sehr lockere, trupp- oder herdenartige Bestände. Der unverzweigte aufrechte Stamm trägt einen Schopf dornig gezähnter Blätter, hat in ausgewachsenem Zustand 4 m Höhe und setzt sich schließlich fort in einem 6m langen, schlank-kegelförmigen Blütenstand, dessen unterer Teil als schuppiger Stiel ausgebildet ist. Unterhalb des grünenden Blattschopfes ist der Stamm dicht besetzt mit vertrockneten Blättern, die man aber nur selten unversehrt vorfindet. Sie werden nämlich von den Hirten verbrannt, teils aus Spielerei, teils weil die weidenden Schafe mit ihrer Wolle an den festen Dornenhaken der Blattränder hängen bleiben und sich derartig verwickeln, daß sie sich nicht mehr befreien können. Ab- gesehen von einem dünnen holzigen Mantel ist die Konsistenz des Stammes schwammig-faserig. Sein Gewebe enthält große Mengen eines Gummiharzes. Das Wurzelsystem ist schwach und dringt nur wenig in den Boden ein. Die in ungeheurer Anzahl gebildeten Blüten haben grünlich-weiße Farbe und 218 Dritter Teil. erscheinen am Ende der trocknen und am Anfang der feuchten Jahreszeit (Oktober—Dezember). Nach Vollendung der Samenbildung stirbt die Pflanze ab. Diese merkwürdige Bromeliacee erinnert uns an physiognomisch ähnliche Pflanzen, die auf anderen tropischen Hochgebirgen beobachtet wurden und durch ihre Größe auffällig abstechen von ihren zwerghaften Gefährten: an die Zspeletien Ekuadors und Kolumbiens und den Senecio Fohnstonii des Kilimandscharo. Die hochandinen Ruderalpflanzen vereinigen sich zu Gruppen, die trotz des sehr bescheidenen Umfanges eigen- artig und augenfällig aus ihrer Umgebung hervortreten. An den Plätzen, wo Llamaherden dicht gedrängt die Nächte zu verbringen pflegen und sich infolge- dessen der Mist der Tiere anhäuft, da erscheint stets Urtica flabellata. Diese Pflanze zeigt in dem geringen Umfang der Blätter, der Kürze der Internodien, der rasenartigen Anhäufung zahlreicher, kleiner Stengel hochandine Tracht. Vielleicht ist sie erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit aus einer Brennessel tieferer Lagen entstanden. Indessen könnte sie auch zur hochandinen Felsen- flora gehören. Daß Arten der letzteren auf Ruderalplätze übergehen, sah ich deutlich an Cajophora cirsiifolia, die ich einerseits auf Felsen, andererseits aber wiederholt auf Mist antraf. Auch Senecio adenophyllus, Perezia multiflora, Astragalus Garbancillo und kräftige Lupinus-Stauden werden zu ruderalen Ansiedlern. Über Einzelheiten im Aufbau der Formationen geben nachfolgende Listen Auskunft. ı. Vulkan Misti bei Arequipa. Auf dürftig bewachsenem, sandigen bis steinigen Boden zwischen 4500 und 4800 m: Vereinzelte Büschelgräser. Nototriche Meyeni (Maln.). Pycnophyllum argentinum (Caryoph.; verein- Asorella bryoides (Umbellif.; sehr häufig, verein- zelt bis 5100 m). zelt bis 5100 m). 2. Nordöstlicher Rand des Titicaca-Hochlandes (Gegend von Poto). a) Polster- und Rosettenpflanzen-Matte, Höhenlage 4400—4800 m. (Mit Ausnahme von Dacharis serpyllifolia und Astragalus geminzflorus sind die an- geführten Pflanzen krautig oder nur in den unterirdischen Teilen etwas verholzt). Stereocaulon verruciferum (Lichen.). Dermatocarpon andinum (Lichen.). Stereocaulon denudatum. Cora pavonia (Lichen). Stereocaulon violascens. Aciachne pulvinata (Gramin.). Thamnolia vermicularis (Lichen). Poa humillima (Gramin.). Gyrophora polyrhiza (Lichen.). Calamagrostis cephalantha (Gramin.). Parmelia conspersa (Lichen.). Calamagrostis spicigera. Parmelia Weberbaueri. Calamagrostis vicunarum (sehr häufig, in meh- Lecanora melanaspis (Lichen.). reren Varietäten). Candelaria vitellina (Lichen.). Stipa sp. (Gramin.; Nr. 1025). 1. Abschnitt. 7. Kapitel, Seirpus rigidus (Cyperac.). Luzula macusaniensis (Juncac.). Calandrinia acaulis (Portulac.). Cerastium candicans (Caryoph.). Cerastium nervosum. Pycenophyllum convexum (Caryoph.). Pyenophyllum sp. (Nr. 951). Pyenophyllum sp. (Nr. 982a). Paronychia sp. (Caryoph.; Nr. 984). Alchemilla pinnata (Rosac.). Zupinus pulvinaris (Legum.). Geranium sessiliflorum. Nototriche azorella (Malvac.). Notoiriche Mandoniana. Nitotriche obcuneata. Azorella sp. (Umbellif.). Gentiana peruviana. Genliana sandiensis. Die hochandine oder Punazone. 219 Gentiana prostrata. Plantago rigida. Bougueria nubigena (Plantag.). Merope aretioides od. verw. (Compos.; Nr. 959). LZucilia tunariensis (Compos.). Lucilia virescens. Werneria nubigena (Compos.). Werneria melanandra. Werneria sp. (Nr. 992; oft in den Polstern von Pycnophyllum convexum). Perezia pygmaca (Compos.; feuchtere Stellen). Hypochoeris Meyeniana (Compos.). [Iypochoeris stenocephala (feuchtere Stellen). Astragalus geminiflorus (Legum.; niederliegen- der Strauch). Bacharis serpyllifolia (Compos.; niederliegen- der Strauch). Eine Modifikation der eigentlichen Puna-Matte entsteht durch das massen- hafte Auftreten des relativ hohen Grases Festuca Haenket. Diese Pflanze überragt alle ihre Begleiter und zeigt bald büschelförmigen, bald schmächtigen Wuchs. Ich beobachtete derartige steppenähnliche Matten, die in mancher Hinsicht der Büschelgrasformation nahestehen, auf ausgedehnten ebenen Hoch- flächen bei 4500 m. b) Hochandines Moor. Distichia Pflanze). Calamagrostis spicigera (Gram.). Scirpus sp. (Cyperac.). Distichia sp. (Nr. 987; häufig). muscoides (Juncac.; herrschende Höhenlage 4004—4500 m. Gentiana prostrata. Chevreulia sp. (Compos.; Nr. 991; häufig). Werneria spathulata (Compos.). Werncria pygmaea. Hypochoeris stenocephala (Compos.). Zwischen den Distichra-Polstern bilden sich stellenweise Wasserlachen. Hier wachsen, teilweise oder völlig untergetaucht: Tolypella apiculata (Charac.). Lilaea subulata (Scheuchzeriac.). Caltha sagittata (Ranunc.). ce) Dürftig bewachsene Steinfelder. Alchemilla diplophylla (Rosae.; häufig). Callitriche marginata. Crantzia lineata (Umbellif.). Höhenlage 4400— 4900 m. Beblätterte Kräuter (einige in den unterirdischen Teilen etwas verholzend): Aciachne pulvinata (Gram.). Calamagrostis nitidula (Gram.). Calamagrostis filifolia (stellenweise sehr häufig). Trisetum floribundum (Gram.; bei 4800 m). Stipa sp. (Gram.; Nr. 972). Stipa sp. (Nr. 1013). Anthochloa lepidula (Gram.; von 4700 m auf- wärts). Luzula macusaniensis (Juncac.). Pycnophyllum convexum (Caryoph.). Pycnophyllum molle. Pyenophyllum sp. (Nr. 946). Lupinus ananeanus (Legum.). Nototriche sulbhurca (Malvac.). Nototriche obcuncata. Nototriche congesta. Cajophora cirsiifolia (Loasae.). Lucilia pusilla (Compos.). Senecio evacoides (Compos.). Perezia multiflora (Compos.). Werneria sp. (Comp.; Nr. 1035. Bei 4800 bis 4900 m). 220 Dritter Teil. Beblätterte, aufrechte Sträucher: Tetraglochin strictum (Rosac.). Bacharis sp. (Nr. 973). Bacharis buxifolia (Compos.). Senecio adenophylloides (Compos.). Senecio sp. (Nr. 1032. Bei 4800 m). Blattlose Sukkulenten (Kakteen). Opuntia floccosa. Opfuntia lagopus (wie vorige mitunter auch auf Matten). d) Felsen. Höhenlage 4400—4900 m. Verschiedene Flechten und Moose. Farne: Polypodium stipitalum. Krautige Blütenpflanzen: Anthochloa lepidula. Galum involucratum (Rub.). Calamagrostis plifolia. Valeriana nivalis (4800—4900 m). Calamagrostis cephalantha. Stangea Paulae (Valerian.; 4700—4900 m). Bomarea puberula (Amaryll.). Gnaphalium sp. (Compos.; Nr. 966). Alchemilla sandiensis (Rosac.). Erigeron deserticola (Compos.; = Conyza deser- Cajophora cirsiifolia (Loas.). ticola). Nototriche flabellata (Malvac.). Culcitium longifolium (Compos.). Bartsia Meyeniana (Scroph.). Culcitium glaciale. Senecio Candollei (Compos.). Senecio sp. (Nr. 1030). Blattlose, sukkulente Blütenpflanzen (Kakteen): Echinopsis Pentlandii od. verw. Strauchige und halbstrauchige Blütenpflanzen: Ephedra sp. (blattlos). Bacharis sp. (Compos.; blattloser Halbstrauch, Ribes sucheziense (Saxifrag.). bei 4800 m; Nr. 1040). Pernettya sp. (Eric.; Nr. 975). e) Felsen. Höhenlage 5100 m. Stereocaulon violascens (Lichen.). Candelaria vitellina (Lichen.). Gyrophora cylindrica (Lichen.). Buellia ultima (Lichen.). Rhizocarpon geographicum (Lichen.). Etwa 5 verschiedene Laubmoose, darunter Nr. 1044 und 1045. Calamagrostis cephalantha (Gram.). Anthochloa lepidula (Gram.). Calamagrostis nitidula (Gram.). Trisetum floribundum (Gram.). Arenaria sp. (Caryoph.; Nr. 1042). 3. Umgebung der Silbergruben Arapa und Alpamina über Yauli an der Lima-Oroya-Bahn. a) Polster- und Rosettenpflanzenmatte. Höhenlage 4400—4600 m. Flechten: Thamnolia vermicularis. Kräuter (einige in den unterirdischen Teilen etwas verholzend): Agrostis nana (Gramin.). Trisetum subspicatum. Aciachne pulvinata. Bromus mollis od. verw. (Gram.). Poa adusta. Luzula macusaniensis. Poa humillima. Sisyrinchium porphyreum (Irid.). Foa chamaeclinos. Sisyrinchium pusillum. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Symphyostemon album (Irid.). Alternanthera lupulina (Amarant.). Nr. 5091 (Amarant.). Calandrinia acaulis. Cerastium sp. (Nr. 5127). Arenaria dicranoides (Caryoph.). Arenaria Alpamarcae., Arenaria sp. (Nr. 237). Die hochandine oder Punazone. 21 Pycnophyllum sp. (bei 4600 m; Nr. 353). Pyenophyllum sp. (bei 4600 m; Nr. 5121). Faronychia sp. (Nr. 291). Melandryum sp. (Caryoph.; Nr. 5098). Ranunculus haemanthus. Ranunculus sibbaldioides (feuchtere Stellen). Draba Macleanii (Crucif.). Draba Weberbaueri. Fig. 49. Gentiana armerioides Griseb. (Die beiden weit geöffneten Blüten haben diese Form erst durch das Pressen erhalten.) Draba Pickeringii. Brayopsis Alpaminae (Crucif.). Eudema trichocarpum. Braya densiflora (Crucif.).*) Englerocharis peruviana (Crucif.; bei 4600 m). Alchemilla finnata. Lußinus microphyllus. Geranium sessiliflorum. Geranium sericeum. Oxalis eriolepis (Zwiebelpflanze). Nototriche aretioides (Malv.). Nototriche nigrescens. Nototriche Macleanii. Nototriche stenopelala. Malvastrum rhizanthum (Malv.). Viola kermesina. Viola membranacea. Viola sp. (Nr. 5117). Viola sp. (Nr. 5151). Oenothera multicaulis. Oreomyrrhis andicola (Umbellif.). Azorella multifida (Umbellif.). Azorella glabra. Azorella crenata. zorella cladorhiza. Azorella Weberbaueri. Halenia caespitosa (Gent.; feuchtere Stellen). Gentiana prostrata. Gentiana flavido-flammea. Gentiana lurido-violacea. Gentiana armerioides. Stachys repens Mart. & Gal. (Lab.). Castilleja fissifolia (Seroph.). Bartsia frigida. Plantago lamprophylla. Valeriana alypifolia. Valeriana connata. Stangea Emiliae (Valerian.). Stangea Wandae. Belonanthus hispida (Valerian.). *) Auf Draya densiflora begründen GILG und MUSCHLER die neue Gattung Weberbauera. 222 Dritter Teil. Aretiastrum Aschersonianum (Valerian.). Wahlenbergia peruviana (Campan.). Lysipoma acaulis (Campan.). Liabum bullatum (Compos.). Perezia coerulescens. Lucilia piptolepis (Compos.). Lucilia tunariensis od. verw. (Nr. 5163). MMerope aretioides od. verw. Werneria strigosissima. Werneria villosa. Werneria disticha (feuchtere Stellen). Werneria sp. (Nr. 5194). Werneria sp. (Nr. 5164). Werneria sp. (Nr. 5154). Senecio rhizomalus. Senecio repens. Senecio Antennaria. Hypochoeris sonchoides. Hypochoeris stenocephala (feuchtere Stellen). Hypochoeris setosa (feuchtere Stellen). Sträucher: Ephedra americana (Gnetac.; niederliegend). Astragalus uniflorus (Legum.; niederliegend). Bartsia peruviana (niederliegend). Bacharis serpyllifolia (niederliegend). Blattlose Sukkulenten (Kakteen): Opuntia floccosa (über 4500 m fehlend). b) Büschelgrasformation. Calamagrostis rigida. Calamagrostis intermedia. Höhenlage 4400—4600 m. Cerastium caespilosum |zwischen Calamagrostis- Büscheln). Zupinus multiflorus. c) Hochandines Moor. Distichia muscoides (June.; herrschende Pflanze). Calamagrostis chrysantha. Scirpus alacamensis (Cyp.). Seirpus Hieronymi. Scirpus pauciflorus. Altensteinia paludosa (Orchid.). Arjona glaberrima (Santal.). Alsine sp. (Caryoph.; Nr. 5160). Melandryum sp. (Nr. 337). Cerastium sp. (Nr. 338). Ranunculus minulus. Höhenlage 4400—4500 m. Alchemilla diplophyla. Crantzia lineata (Umbellif.). Gentiana prostrala. Gentiana tubulosa. Castilleja fissifolia. Bartsia difusa. Ourisia muscosa (Scroph.). Hypsella oligophylla (Campan.). Erigeron Mandonii (Compos.). Chevreulia sp. (Compos.; Nr. 5196). Werneria solivaefolia. Werneria pygmaca. d) Dürftig bewachsener, steiniger Boden. Höhenlage 4600—4800 m. Kräuter: Anthochloa lepidula (Gram.). Descurainia Gilgiana (Crucif.). Gentiana muscoides. Gentiana pinifolia. Culeitium serratifohum. Culcitium rufescens. Culeitium longifolium. Leuceria laciniata (Compos.). Perezia integrifolia. Werneria digitata. Werneria dactylophylla (zuweilen halbstrauchig) Werneria sp. (Nr. 5165). Werneria sp. (Nr. 5195). Sträucher: Senecio adenophylioides (aufrecht). e) Felsen. Höhenlage 4400—4700 m. Verschiedene Flechten und Moose. Farne: Polystichum orbiculatum. Asplenium triphyllum. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 223 Krautige Blütenpflanzen: Peperomia verruculosa (Pip.). Oreosciadium scabrum (Umbellif.). Peperomia parvifolia. Calceolaria scapiflora (Scroph.). Descurainia Urbaniana (Crucif.). Relbunium hirsutum (Rub.). Saxifraga Cordillerarum. Valeriana Candamoana. Alchemilla tripartita. Valeriana dygmaea. Oxalis pygmasa. Bidens sp. (Compos.; Nr. 275). Oxalis nubigena. Plagiocheilus frigidus (Compos.). Culeitium glaciale. Strauchige Blütenpflanzen (sämtlich aufrecht): Tetraglochin strictum (Rosac.). Senecio Hohenackeri. Chuguiragua Huamanpinta (Compos.; Nr. 328 Loricaria thyoides (Compos.). und 5096). 4. Cordillere zwischen Tarma und La Oroya. Höhenlage 4300 m. a) Polters- und Rosettenpflanzen-Matte. Flechten: Alectoria ochroleuca. Thamnolia vermicularis. Platysma nivale. Krautige Blütenpflanzen: Poa humillima. Pyenophyllum sp. (Nr. 2597). Bromus frigidus. Paronychia sp. (Nr. 2626). Dissanthelium supinum (Gram.). Draba cephalantha. Calamagrostis vicunarum. Alchemilla Pinnala. Agrostis nana. Geranium muscoideum. Scirpus acaulis. Geranium minimum. Carex pinetorum (Cyp.). Oxalis oreocharis (Zwiebelpflanze). Carıx umbellata. Nototriche Macleanii. ZLuzula sp. (Nr. 2608). Azorella glabra. Altensteinia paludosa. Gentiana prostrata. Calandrina acaulis. Plantago lamprophylla. Cerastium sp. (Nr. 2598). Relbunium chloranthum (Rub.; steinige Stellen) Arenaria sp. (Nr. 2609). Erigeron sp. (Nr. 1703). Drymaria sp. (Caryoph.; Nr. 2601). Luctlia sp. (Nr. 2600). Hypochoeris stenocephala. Strauchige Blütenpflanzen: Astragalus minimus (niederliegend). Bacharis sp. (niederliegend; Nr. 2607). b) Büschelgrasformation. Calamagrostis intermedia. Seirpus rigidus (Cyp.). Festuca scirpifolia (Gram.). Tetraglockin strictum (Rosac.;aufrechter Strauch). 5. Cordillera negra über Ocros. a) Polster- und Rosettenpflanzen-Matte. Höhenlage 4400 m. (Die ange- führten Pflanzen — bis auf die blattlose, sukkulente Opantia floccosa — sämtlich beblätterte Kräuter.) Calamagrostis vicunarum (Gram.). Schoenus sp. (Cyp.; Nr. 2774). Calamagrostis spicigera. Zuzula sp. (Nr. 2795). Aciachne pulvinata (Gram.). Feperomia minuta (Knollenpflanze). Festuca rigescens (Gram.; feuchtere Stellen). Cerastium sp. (Nr. 2798). 224 Dritter Teil. Arenaria sp. (Nr. 2781). Gentiana pinifolia. Arenaria sp. (Nr. 2796). Castilleja fissifolia. Pycnophyllum molle. Relbunium hirsutum (Rub.). FParonychia sp. (Nr. 2784). Lucilia sp. verw. L. tunariensis (Compos.; Alchemilla Weberbaueri (feuchte Stellen, 2. B. Nr. 2804). austrocknende Pfützen). Perezia coerulescens. Lupinus microphyllus. Liabum ovalum. Geranium sessilifliorum. Liabum bullatum. Nototriche argentea. Werneria nubigena. Nototriche longissima. ü Werneria strigosissima. Nototriche pusilla. Hypochoeris stenocephala. Nototriche epileuca. Opuntia floccosa (Cact.). b) Büschelerasformation. Höhenlage 4400—4500 m. Calamagrostis rigida. Festuca scirfifolia od. verw. Tetraglochin strictum (Rosac., aufrechter Strauch). Chugquiragua sp. (Compos.; aufrechter Strauch, Nr. 2805). c) Dürftig bewachsener, steiniger Boden. Höhenlage 4500—4800 m. Kräuter: Agrostis nana. Valeriana pygmaea. Trisetum floribundum. Culeitium rufescens. Bromus Weberbaueri. Cıulcitium sp. (Nr. 2809). Anthochloa lepidula. Merope aretioides od. verw. (Compos.; Nr. 2813). Luzula sp. (Nr. 2807). Werneria Orbignyana. Pycnophyllum sp. (Nr. 2814). Werneria dactylophylla. Senecio sp. (Nr. 2817). Sträucher: Lupinus tomentosus (aufrecht). Bacharis sp. (niederliegend, Nr. 2312). Senecio adenophyllus (aufrecht). 6. Cordillere zwischen dem Chiquiantale und dem Pucchatale. (Die angeführten Pflanzen — abgesehen von Opuntia floccosa — beblätterte Kräuter.) a) Polster- und Rosettenpflanzen-Matte. Höhenlage 4400—4600 m. Cerastium imbricatum. Azorella multifida. Brayopsis argentea (Crucif.). Werneria caespilosa. Alchemilla sp. (Nr. 2398). Werneria boraginifolia. Nototriche obtusa. Senecio repens. Opuntia floccosa od. verw. (Cact.). b) Sehr dürftig bewachsener, steiniger Boden. Höhenlage 46©C0—4700 m. Leuceria laciniata (Compos.). Werneria dactylophylla. Culcitium serratifolium. Werneria sp. (Nr. 2903). c) Felsen. Draba alchimilloides (4600—4700 m). Culcitium canescens (4000 m). d) Büschelgrasformation. Lupinus chrysanthus (4000—4100 m). e) Hochandines Moor. Distichia muscoides (4300 m). 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 7. Cordillera blanca zwischen dem Pucchatale und Recuay Cahuish). a) Dürftig bewachsener Steinschutt. Höhenlage 4400—4500 m. Pteridophyten : Lycopodium cerassum. Krautige Blütenpflanzen: Festuca carazana od. verw. Valeriana connata. Domarea dulcis (Amaryll.; auch an Felsen). Valeriana rigida. Gentiana Weberbaueri (auch an Felsen). Lysipoma aretioides (Campan.). Perezia coerwlescens. Strauchige Blütenpflanzen: Loricaria ferruginea (Compos.; aufrecht). Senecio adenophylloides (aufrecht). Senecio sp. (aufrecht; auch an Felsen; Nr.:2940). Chuguiragua sp. (aufrecht; identisch oder nahe verwandt mit Nr. 2805). b) Quellige Stellen zwischen Steinschutt. Höhenlage 4400—4500 m. Calamagrostis eminens. Festuca carazana od. verw. c) Büschelgrasformation. Höhenlage 4000--4200 m. Kräuter: Gentiana tristicha. Perezia pungens. Senecio Chionogeton. Sträucher: Loricaria ferruginea. d) Polylepis-Haine. Höhenlage 3900—4500 m. 225 (Paß Polylepis sp. (Rosac.; bald Strauch, bald Baum). Gynoxys sp. (Compos.; Nr. 2937; bald Strauch, Phrygilanthus Chodatianus (Loranth,; Parasit bald Baum). auf Polvlepis). 8. Cordillera blanca bei Hüaraz. a) Dürftig bewachsener Steinschutt. Höhenlage 43004600 m. (Kräuter, soweit nicht anders angegeben.) Pycnophyllum sp. (Nr. 2975). Lucilia Lehmannäü. Cerastium imbricatum. Culeitium sp. (Nr. 2981). Braya calyeina (Crueif.). Culeitium sp. (Halbstrauch; Nr. 2976. Alchemilla galioides. Merope aretioides od. verw. (Nr. 2990). Epilobium nivale (Oenother.). Werneria aretioides. Ourisia muscosa (Sceroph.). Senecio Antennaria. Bartsia canescens. Senecio sp. (Nr. 2974). b) Felsen. Höhenlage 4300—4600 m. Kräuter: Bomarea glaucescens (Amaryll.). Saxifraga Cordillerarum. Ranunculus Raimondii. Valeriana Romanana. Senecio hyoseridifolius. Sträucher: Salpichroma tristis (Solan.; niederliegend). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 226 Dritter Teil. 9. Cordillera blanca über Yungay. a) Büschelgrasformation. Höhenlage 4000—4500 m. Kräuter : Festuca glyceriantka (häufig). Bromus lanatus Kth. Calamagrostis rigida (häufig). Cwleitium canescens. Calamagrostis eminens (etwas sumpfige Stellen). Senecio rhizomatus. Werneria villosa. Sträucher und Halbsträucher: Lupinus Weberbaueri. Calceolaria Weberbaueriana (Seroph.). Loricaria ferruginea. Chuguiragua sp. (ident. od. nahe verw. mit Nr. 2805. b) Dürftig bewachsener Steinschutt. Höhenlage 4600—4700 m. (Kräuter.) Nototriche coccinea. Stangea Erikae (NV alerian.). Erigeron sp. (Nr. 3271). c. Felsen. Höhenlage 4400—4500 m. Kräuter: Bomarea puberula. Gentiana Weberbaueri. Senecio sp. (Nr. 2974). Sträucher: Pernettya Pentlandii od. verw. (Eric.; Nr. 3274). ı0. Cordillera negra über Caraz. a) Polster- und Rosettenpflanzen-Matte. Höhenlage 4200 m. (Mit Ausnahme von Opuntia floccosa beblätterte Kräuter.) Foa carazensis. Lupinus carazensis. Festuca muralis. Nototriche argentea. Calamagrostis heterophylla. Cryptanthe linifolia (Borrag.). Trisetum Weberbaueri. Valeriana rigida. Dissanthelium supinum (Gram.). Werneria disticha, Luzula sp. (Nr. 3072). Werneria caespitosa. Opuntia floccosa (selten). b) Büschelerasformation. Höhenlage 4000—4500 m. Kräuter: Calamagrostis rigida (häufig; Charakterpflanze). BDromus lanatus. Calamagrostis intermedia (häufig; Charakter- Sisyrinchium caespitifeum (Trid.). pflanze). Nototriche argentea. Festuca carazana (häufig; Charakterpflanze). Castilleja fssifolia. Aufrechte Sträucher und Halbsträucher: Lupinus tomentosus. Crleitium sp. (Nr. 3107; Halbstrauch). Calceolaria callunoides. Chuguiragua sp. (identisch oder verwandt mit Senecio sp. (Nr. 3081). Nr. 2805). c) Felsen. Höhenlage 4000—4300 m. Farne: Polypodium angustifolium. ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 227 Krautige Blütenpflanzen: Mühlenbergia peruviana (Gram.). Leuceria Stuebelii (Compos.). Drymaria arenarioides (Caryoph.). ‚ Perezia coerulescens. Polycarfon sp. (Caryoph. Nr. 3101). Culcitium canescens. Cremolobus humilis \Crucif.). Liabum hieracioides. Alchemilla tripartita. Werneria sp. (Nr. 3095). Loasa macrorrhiza. Senecio Antennaria. Valeriana globiflora. Senecio hyoseridifolius. Strauchige Blütenpflanzen (aufrecht): Calceolaria inaudita. Senecio Mathewsii. d) Teiche oder Lachen. Höhenlage 4400 m. Renunculus Mandonianus (mit schwimmenden Tsoötes socia (völlig untergetaucht). Blattspreiten). Crassula bonariensis (völlig untergetaucht). 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana oder Zone der ostandinen Hartlaubhölzer. Im südlichen und zentralen Peru auf die atlantische Abdachung der Anden beschränkt, im Norden, etwa vom 8. Breitengrade an, über das gesamte Gebirge bis auf die pazifische Abdachung hinüberreichend, umfaßt die Ceja de la Mon- tana (d.h. Braue des Waldes) mittlere Regionen. Es wurde bereits erwähnt, daß die zentralperuanische Sierrazone und die Ceja de la Montana auf dem Boden ostandiner Täler, z.B. am Rio de Sandia und am Rio Chanchamayo, allmählich ineinander übergehen, anderseits aber durch die Schneekette, welche der Urubamba zerschneidet, sowie durch den zwischen 9 und 10° S. befindlichen Abschnitt der Cordillera central sehr deutlich geschieden werden, ferner, daß bei 2500 m die nordperuanische Sierrazone ihre obere Grenze findet und mit ostandiner Vegetation zusammentrifft. Aufwärts erstreckt sich die Ceja im Norden bis 3400 oder 3600m, im Zentrum und Süden mitunter noch weiter, bis 3300 oder gar 4000 m; es ist aber zu betonen, daß im Osten die Vegetation jener Zone während ihr Charakter mit zunehmender Entfernung von der Hauptkette klarer und reiner hervortritt, gleichzeitig durch die Höhenverminderung des Gebirges in ihrer vertikalen Ausdehnung eingeschränkt wird. Der untere östliche Rand befindet sich zumeist bei 1800—2000 m, woselbst die tropische Waldzone der Montana zu beginnen pflegt. Auf den letzten Ausläufern der Anden aber, z. B. auf der Cordillera oriental bei Moyobamba und Tarapoto sowie am Inam- bari bei Chunchusmayo, deckt der Pflanzenwuchs der Ceja noch eine Kamm- und Gipfelregion, welche der Höhenstufe von 1200— 1600 m angehört. Eine klimatische Eigentümlichkeit der Zone ist die anhaltende, zu keiner Jahreszeit fehlende Nebelbildung. Diese ist am meisten begünstigt auf freiliegenden, den östlichen Winden zugänglichen Kämmen und Gipfeln. date 228 Dritter ” Nicht nur große Feuchtigkeit spenden die Nebelschleier, sondern sie bewirken auch eine Dämpfung des Lichtes und eine gleichmäßige, relativ niedrige Luft- temperatur. Fig. 50. Bomarea superba Herb. Die Entwicklungszentren der Ceja- N \ > Flora befinden sich in den nebelreichen a Höhen, während in den Tälern, wenig- j\ NN al = den tief eingeschpittenen, I Be 5I. u RE?E Zahlbr. die Feuchtigkeit geringer Ist, eine Ver- 4 Blühender Zweig. 2 Blüte. C Antheren mischung mit fremdartigen Elementen und oberer Teil des Griftels. 1. Abschnitt. $. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 229 vor sich geht. Groß ist die Zahl derjenigen Formenkreise, welche der Ceja allein angehören, was namentlich dann auffällt, wenn man die westlichen Verbreitungsgrenzen ihrer Florenbestandteile untersucht. Westwärts reichen über den Rand der Ceja nicht hinaus: Sphagnum (ausgenommen ganz ver- einzelte Standorte), mehrere Farngattungen wie Glezchenia, Dicksonia, Alsophila 2 7 1 ] R Ba ra nn nn} Fig. 52. Cavendishia pubescens H. B. K. A Blühender Zweig. 2 Krone, aufgeschnitten. € Antheren. D Kelch und Griffel. E Querschnitt durch den Fruchtknoten. und Cyathea; die Taxaceen (Gattung Podocarpus), Chusgquea (Gram.), die Palmen, Araceen (ausgenommen der Tropenkosmopolit Pistia stratiotes), Eriocaulaceen, Ayridaceen, Eccremis coarctata (Liliac.), die allermeisten Orchzdaceen, die Chloran- thaceen (Gattung Hedyosmurm), Gaiadendron (Loranth.), Drönys (Magnol.), die Monimiaceen, Lauraceen, Brunelliaceen, die Gattungen Docconia (Papav.), Prumaus (abgesehen von dem häufig kultivierten Prumas Capollin, dessen Heimat nicht 230 Dritter Teil. sicher bekannt ist), Gxarea (Meliac.), Mauria (Anacard.), die Aguzifoliaceen (Gattung Lex), Dilleniaccen (Gattung Saurama), Marcgraviaceen, Theaceen, die Gattung Clasia (Guttif.), fast alle MyrZaceen (auszunehmen sind die hin und wieder kultivierten Campomanesia lincatifolia und Eugenia myrtomimeta, zwei Pflanzen, über deren Heimat Unklarheit herrscht), die große Mehrzahl der Melastomataceen, Gunnera, die Araliaceen, Clethraceen, fast sämtliche Zrzcaceen, die Syrnplocaceen, Styracaceen, die Gentianaceen-Gattungen Macrocarpaea, Chelon- anthus und Symbolanthus, die Loganiaceengattung Desfontainea, die Bignonia- ceengattung Zceremocarpus, fast alle Gesneraceen, Cinchona (Rub.), Viburnum Fig. 53. Disterigma Humboldtii (Kl.) Niedenzu. A Blühender Zweig. 2 Blüte. C Dieselbe, längs durchschnitten. D Anthere. (Caprifol.), Centropogon (Campan.). Anderseits sind mehrere für den Westen charakteristische Formenkreise in der Ceja gar nicht vertreten oder nur spärlich vorhanden und auf das innere Randgebiet beschränkt, wie Schkinus Molle, Caesalpinia tinctoria, die Gattung Acacıa, die Cactaceen und Loasaceen, Lupinus, Trifolium, Vieia, Lathyrus. Weniger schroff, aber immerhin deutlich vollzieht sich die floristische Sonderung von der Tropenregion des Ostens, der Montana. Die meisten Palmengattungen der letzteren, wie Bactris, Jriartea, Mauritia, Astrocaryum, Attalea, Euterpe, Wettinia, Phytelephas, ferner die Cyclanthus- und meisten Carludovica-Arten, die Musaceen (Heliconia), Zingiberaceen (Renealmia, Costus), Marantaceen, die Gattungen Monstera und Hevea rücken nicht in die Ceja hinauf. Diese wiederum zeigt gegenüber der Montana eine ı. Abschnitt. $. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 231 reichere Entwicklung der baumartigen Farne (Cyathea, Alsophila), der Mela- stomataceen, Ericaccen, Gentianaceen, Gesneraceen, Campanulaceen, Compositen und besitzt in Bocconia, Berberis, Hesperomeles, Ribes, Monnina, Fuchsia, Ceroxylon, Chusguea, Polylepis, Vallea, Gunnera, Viola, Bomarea, Calceolaria, Cinchona, Viburnum, Podocarpus usw. Gattungen, die gar nicht oder nur wenig über den unteren Rand der Ceja hinabsteigen. Fig. 534. Monnina stipulata Chod. 4 Blühender Zweig. 2 Blüte. C Andröceum und Gynöceum. Was die Formationen anbelangt, so weicht die Ceja von den west- lichen Zonen am stärksten ab durch ihre ausgedehnten Gehölze und deren geringe Abhängigkeit von den Wasserläufen. Andrerseits bleiben diese Bestände, die bald Gesträuche darstellen, bald aus Sträuchern und kleinen Bäumen gemengte Gebüsche oder Buschwälder, an Höhe hinter den Gehölzen der Montana zurück. Zu den hervorragenden Charakterzügen der genannten Formationen gehören im größten Teile der Ceja-Zone die starke Beteiligung 232 Dritter Teil. der epiphytischen Blütenpflanzen und der den Boden bedeckenden und mit dicken Polstern die Stämme und Zweige umhüllenden Moose, Flechten und Hymenophyllaceen, ferner das derbe, lederartige Laub der Holzgewächse. Unter den Flechten sind kräftig entwickelte Usnea-Bärte, Feuchtigkeit liebende Formen wie Leptogium, Sticta, Stictina, und als Bodenbewohner Cora pavonia, Baeomyces imbricatus, Stereocaulon und Cladonia-Arten, endlich das merkwür- dige Glossodünn aversum häufig anzutreffen. Tonangebend unter der Schar der Moose, breitet Sphagnum seine schwellenden Rasen über das Erdreich. Hartes Laub kommt in den Gesträuchformationen häufi- ger vor als in den Gebüschen und Buschwäldern, woselbst sich jene Eigentümlichkeit auf die Bäume und höheren Sträucher beschränkt, während in ihrem Schatten zart- blättrige Pflanzen leben. Die Bäume gehören größtenteils Ar- ten an, welche sich auch strauch- förmig entwickeln. Dicht ge- drängt stehen die knorrigen hin- und hergebogenen Äste und Zweige der Holzgewächse, zu un- durchsichtigen, oft abgeflachten Kronen sich verflechtend. Nur mit großen Anstrengungen ge- linst es in diese Gehölze einzu- dringen; der Fuß versinkt in dem Gerüst der Stämme und Wurzeln, dessen Maschen von lockeren Moos- und Flechtenklumpen und den weichen Massen modernder Fig. 55. Gaultheria tomentosa H. B.K. x R A Blühender Zweig. 2 Blüte. C Staubblätter und Pflanzenreste erfüllt werden. Hier Fruchtknoten. 2 Anthere. lassen sich Bodenbewohner und Epiphyten nicht streng auseinan- derhalten. Die anmutigen Baumfarne, die zierlichen Rosetten epiphytischer Tillandsien, die dünnen, graziös gebogenen Chusquea-Stämme, deren Enden, mit Büscheln schmaler Blätter besetzt, sich abwärts neigen und an kunstvoll ausgeführte Guirlanden erinnern — das sind die anziehendsten Gestalten, welche in dem düsteren, von Nebeln verschleierten Pflanzengewirr des Buschwaldes auftauchen. Und in den Gesträuchen erfreut das Auge der niemals fehlende reiche Blumenschmuck, die rote oder gelbe Färbung der jungen Triebe, der Spiegelglanz des Laubes. Die Gesträuche herrschen auf den Kämmen und Gipfeln, die Gebüsche und Buschwälder in den Einsenkungen, wo Windschutz, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XVIII, A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus: Berge westlich von Huacapistana, bei 2Soo m. Buschwald mit Chusquea, Baumfarnen und reicher Epiphyten-Vegetation (Tillandsien, Moosen und Flechten). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel RE uS. 232 A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Nordperus. Östhänge der Zentral-Cordillere zwischen Chachapoyas und Moyobamba, bei 2800 m. Buschwald mit Chusquea (Unterholz), Baumfarnen und epiphytischen Tillandsien. "ASUn BIOJYaUYIS ‘eısnyg Wu yonensan) sadtqneplIe] "u 0077—0007 Iaq ‘(Meqweuf wop pun vıpuvg uayosımz) vÄooroung uoA purpiag :sniadpng aasuspuy aysıyso Joyd “ıaneqiaqaM 'V sıueniad 19p jpmuszueyg "doneqiaqgay ea 'snz xx IJeL "uspuy uaL Weberbauer, Pflanzenweit der peruaniscnen Anden Tafel XXI, zu S \, Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus: Bergland von Yuncacoya (zwischen Sandia und dem Inambari), bei 2200 m. Hartlaubiges Gesträuch mit Clusia, Chusquea, Cavendishia, Schefflera, Ceroxylon usw. 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de I.a Montana. 2353 große Feuchtigkeit und vor allem der tiefgründige Boden den Baumwuchs begünstigen. Die größte Ausdehnung erreichen diese Formationen, die man als typische Gehölze der Ceja ansehen darf, in Höhenlagen zwischen 2000 und 300oo m. Dort bedecken sie ungeheure Flächen, und stellenweise bemerkt man keine andere Vegetation soweit das Auge reicht. Weiter oben, von 2800—30c0 Meter an, wechseln Grassteppen und kleine Moore mit Ge- hölzflecken. Letztere ver- lieren mit zunehmender Mee- reshöhe stetig an Umfang. Die Bäume treten seltener . auf, werden niedriger und verschwinden allmählich ganz. Auch die Höhe der Sträucher verringert sich. Die Blätter der Holzge- wächse zeigen ein anderes Aussehen als in tieferen Lagen, sind durchschnitt- lich kleiner und schmäler, an den Rändern oft ein- gerollt, ferner stärker be- haart, namentlich unterseits. In der Flora kommen be- merkenswerte Unterschiede zur Geltung: über 2800 m fehlen oder sind nur spär- lich vertreten die Palmen, Araccen, Lauraccen und unter 2800 m die Gattungen Berberis, Ribes, FPolylepis und Gunnera. Die Indivi- S duenzahl der Ericaceen stei- Fig. 56. Ceratostema sanguineum Hörold. (Nr. 839). gert sich über jener Höhen- linie. So berühren sich um 2800 bis 3000 m zwei Regionen, die man auch als Florenbezirke auffassen könnte, die untere oder subtropische und die obere oder temperierte Ceja. In Gegenden, wo die ostandine Vegetation mit der westandinen zusammen- trifft und Elemente der letzteren aufnimmt, wechseln auch in den tieferen Lagen Grassteppen mit Gehölzen. Dieses beobachtet man namentlich im inter- andinen und westlichen Teil des Gebirges um 7° s.Br, ferner in den Tälern von Sandia und des oberen Chanchamayo. Auch sind in diesen Gegenden die Ge- 234 Dritter Teil. hölze ärmer an Bäumen, Flechten und Moosen und reicher an weichlaubigen Sträuchern, als in gleichen Höhenlagen der eigentlichen Ceja. Westandine Typen zeigen sich in der Steppe häufiger als in den Gesträuchen. Somit lassen sich innerhalb der Zone die beiden Höhenstufen der eigentlichen Ceja und der innere Randbezirk unterscheiden. Der Randbezirk wiederum tritt in Berührung teils mit der nordperuanischen, teils mit der zentralperuanischen Sierrazone und zeigt dementsprechende Verschiedenheiten. Die Grenzen dieser Fig. 57. A Drachyotum lycopodioides Tr. B Gentiana pseudolycopodium Gilg. Abschnitte genauer anzugeben, ist zur Zeit noch nicht möglich und wird na- mentlich erschwert durch den verwickelten, bisher ungenügend erforschten Bau der Ostanden. In den Gehölzen der Ceja entstehen kleine Unterbrechungen durch das Auftreten von Teppichwiesen. Es sind dies niedrige, immergrüne, saftige Grasfluren; unter den Gräsern wachsen auch andere Kräuter, namentlich in höheren Lagen. Die Teppichwiesen waren an den Stellen, wo ich sie kennen lernte, durch Eingriffe des Menschen entstanden oder doch vergrößert worden. Man findet 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 235 sie stets in der Umgebung der sogenannten Tambos, jener Hütten, die keine ständigen Bewohner haben und nur zur Unterkunft der Reisenden erbaut sind. Aus dem benachbarten Gehölz wird der Brennstoff zum Kochen der Mahlzeiten entnommen, und mit der fortschreitenden Zerstörung des Gehölzes vergrößert sich die Teppichwiese, das Weideland für Reit- und Lasttiere. N; N NY? SAN Ze N Nee NR Ve ZEN RR I Fig. 58. Zypericum laricifolium Juss. ı. Das Tal von Sandia zwischen 2000 und 3000 oder 3200 m. Obige Höhenangaben beziehen sich auf den Talboden. Wie dieser ver- hält sich hinsichtlich der Vegetation der untere Teil der Talwände. Die Regenzeit dauert in Sandia vom November bis in den April hinein. 236 Dritter Teil. Von Juni bis September herrscht ziemlich große Trockenheit und fällt manch- mal 4 Wochen hindurch kein Regen. Gesträuche, welche vorzugsweise die Umgebung der Wasserläufe besetzen, ohne indes streng an diese gebunden zu sein, wechseln mit einer Grassteppe, die zerstreute Sträucher aufzunehmen pflegt, und schen in diese Formation durch Fig. 59. Dejaria caxamarcensis. H.B.K. Zwischenstufen über. Die Talwände fallen durchgehends steil ab und lassen häufig Felsen zutage treten, deren Pflanzenwuchs zwar mancherlei Eigentümlich- keiten darbietet, sich aber, im ganzen betrachtet, nicht sehr scharf von anderen Formationen sondert. Wenn man den Talboden aufwärts verfolgt und sich damit den Hauptketten des Gebirges nähert, so bemerkt man, daß die Grassteppe sich auf Kosten der Gesträuche ausdehnt und letztere immer mehr in der Nähe der Wasserläufe bleiben. Gleichzeitig steigt die Zahl westandiner Elemente ı. Abschnitt. und werden die ostandinen sowie die Farne seltener. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 237 Während der trockenen Monate verlieren manche Sträucher das Laub, und die Kräuter der Steppe verdorren größtenteils, ohne daß jedoch der Boden kahl wird. I. Gesträuche. Sträucher: a) Aufrechte: Elleanthus robustus \Orchid.). Piper san- Phenax rugosa (Urtie.). Dochmeria caudala (Urtie.). Docconia frutescens (Papav.; häufig!). Zscallonia myrtilloides (Saxifrag.). Weinmannia heterophylla (Cunon.). Hespero- meles pernettyoides (Rosac.). ZHesperomeles We- Crotalaria sp. (Legum. Nr. 646). dianum. berbaueri. Cassia tomentosa |Legum.). Zupinus oreophilus (Legum.). Ahynchotheca spinosa (Geran.). Mon- nina crotalarioides (Polygal.). Monnina cyanca. Croton sp. (Euphorb.; Nr. 533; nur bis 2400 m aufwärts). Mauria heterophylla (Anacard.). Co- thymifolia (besonders an Bächen). Llagunoa nitida \Sapind..,. Vallea stipularis Triumfetta sp. (Tiliac.; Nr. 507, nur bis 2400 m aufwärts). Abufilon Tierbae (Malv.). (Dillen. Nr. 842). Norantca haematoscypha (Maregrav.). Clusia sp. (Nr. 573; am Talboden nur bis 2400 m auf- wärts). Abatia sp. (Flacourt. Nr. 867). Adenaria Horibunda (Lythrac.). AMyrteola microphylia (Myrtae... Zibouchina Gayana (Melast.; am Talboden nur bis 2400 m aufwärts). Tzdouchina b) Kletternde: Chusguea sp. (Gram.; Mühlenbeckia tamnifolia (Polygon.; windend). Clematis sericea (Ranuncul.; rankend). Rubus ro- riaria (Elaeocarp.). Saurauja Sp. Spreizklimmer). Rubus boliviensis (Rosac.; Spreizklimmer). seus (Spreizklimmer). Serjania longistipula calyeina. Brachyotum jloribundum \Melast.). Fuchsia Weberbaueri (Oenother.). Fuchsia co- rymbiflora (besonders an Bächen). Oreopanax (Aral). Orcopanax sandianus. Bejaria sp. (Erie. Nr. 659). Cavendishia pubes- cens (Erie.; am Talboden nur bis 2400 m auf- wärts). Cavendishia sp. (Nr. 636). Gaultheria- Arten (Erie.; Nr. 513, 508). Ceratostema san- Buddleia pichinchensis (Lo- gan... Zantana rugulosa ( Weberbaueri guineum (Eric.). Verben.; nur bis 2400 m aufwärts). Daranta Benthami (Verben.). Sphacele parviflora (Lab.; nur bis 2400 m aufwärts). Bystropogon andinus oder verw. (Lab.; Nr. 642). Solanum sp. (Nr. 532). Cestrum sp. (Solan.). Gerardia lanceolata (Sceroph.). ticulatum (Caprifol.). (Campan.). Halbstrauch). desia polyacantha (Compos.; am Talboden, nur über 2400 m). 7agetes sp. (Compos. Nr. 839). Didens sp. (Compos. Nr. 840). (Compos. Nr. 552). Citharexylum laurifolium (Nerben.) Viburnum re- Centropogon Mandonis Liabum glandulosum (Compos.; Liabum. solidagineum. Barna- FPolymnia sp. (Sapind.; rankend). Zassifora mixta (rankend). Schistogyne silvestris (Asclep.; windend). Oxy- petalum Weberbaueri (Aselep.; windend). Mu- tisia Bipontia (Compos.; rankend). Kräuter: a) Aufrechte oder niederliegende: Verschiedene Fame. Zeugites mexicana Hippeastrum fuscum (Amaryll.; in der Trockenperiode blühend und zu dieser Zeit blattlos). Peperomia talinifolia (Piperac.). Prlca b) Kletternde: Pellaca flexuosa (Filie). Dioscorea-Arten (windend). Zyopaeolum sp. (Nr. 837; am Tal- boden, nur über 2400 m; rankend). (Gram.). Cyelan- maultiflora (Urtie.). Anemone helleborifolia (Ra- nuneul.). Zhalictrum vesiculosum (Ranuneul.). Geranium sp. Valeriana Warburgii (über 2 m hoch, an Bächen). thera cordifolia (Cucurb.; rankend). microcarfa, Cyelanthera 238 Dritter Teil. Epiphyten: Usnea barbata, Theloschistes flavicans (ge- mein), Physcia comosa, Physcia leucomela (ge- mein), Zeplogium phyllocarpum u. a. Flechten. Einige Moose. Polypodium angustifolium und einige andere Farne. Einige 7illandsia-Arten (Bromel.). Odontoglossum fractiflexum (Orchid.; auch an Felsen). Peperomia Pakipaki (Piperae.). ’eperomia reflexa (auch an Felsen). Fuchsia tuberosa (Oenother.; knollentragender, kleiner Strauch, auch an Felsen). Parasiten: Dendrophthora linearifolia (Loranth.). Cuscuta sp. (Convoln.). Schattige Stellen am Rande von Gesträuch bewohnen: Peltigera malacea (Lichen.). Verschiedene Moose. Farne und Selaginella-Arten. Zrades- cantia cymbispalha (Commelin.). Ponthieva montana (Orchid.).. Zilea citriodora (Urtic.). Bowlesia Hookeriana (Acanth.). acutangula (Umbellif.). Justicia II. Grassteppen (oder auch offene Stellen zwischen Gesträuch). Sträucher und Halbsträucher: Pitcairnia Weberbaueri (Bromel.). Zpiden- drum Cochlidium (Orchid.). Zupinus mutabilis (Legum.). Galactia speciosa (Legum.). Amicia Lobbiana (Legum.). Desmodium strobilaceum (Legum.). Dodonaca viscosa (Sapind.). Cuphea cordata (Lythrae.). Salvia-Arten (Lab.). Sola- Alonsoa auriculata (Seroph.). Bacharis venosa num - Arten. Bartsia inaequalis (Scroph.). (Comp.). Zupatorium crenulatum (Comp.). Kräuter: Lycopodium-Arten. Trachypogon pohmor- phus (Gram.). Andropogon tener (Gram.). An- dropogon panniculatus. Setaria imberbis (Gram.). Mühlenbergia peruviana (Gram.). Mühlenbergia stipoides. Acgopogon cenchroides (Gram.). Cy- perus Martianus. Bulbostylis capillaris (Cyperac.). Rhynchospora Ruiziana (Cyperac... ZKhyncho- spora glauca. Sceleria pleostachya (Cyperac.). Commelina fasciculata. Bomarea edulis (Ama- ıyll.). Sisyrinchium convolutum (Irid.). Habe- naria hexaptera (Orchid.). Pleurothallis bivalvis (Orchid.). Mirabilis prostrata (Nyctag.). Stellaria sp. (Caryophyll. Nr. 581). Aanunculus prae- morsus. Amphicarpaea pulchella (Legum.; win- dend). Desmodium Alamani. (Legum.; sehr häufig). Zypericum uliginosum (Guttif.). Viola boliviana. Loasa leiolepis. Begonia sp. (Nr. 506). Eryngium panniculatum (Umbellif.; häufig, oft gesellig). Daxcus montanus (Umbellif.). Calceo- aria cypripediiflora (Sceroph.). munis (Sceroph.). Nr. 580. Nr. 596. Reldbunium difusum (Rub.). Mitracarpus hirtus (Rub.). Va- leriana Baltana. Wahlenbergia linarioides (Cam- pan.). Zodelia sp. (Campan.). Szphocampylus corymbiferus (Campan.). Jzmgia sp. (Compos. Nr. 530). Zagetes foeniculacea (Compos.). Cos- mos peucedanifolius (Compos.). Conyza chilensis (Compos.). Zieracium sp. (Compos. Nr, 634). Castilleja com- II. Felsen. Flechten (z. T. auch auf Steinblöcken): Usnea barbata. Ramalina Eckloniü. Phys- cia leucomela. FParmelia perlata Stictina fuliginosa (schattige Stellen). Zeltigera (gemein). polydactyla (schattige Stellen). Leptogium fo- veolatum. Leptogium tremelloides (schattige Stel- len). Zeptogium phyllocarpum. Cora pevonia. Lebermoose (z. T. auch auf Steinblöcken): Anthoceros costatus. Madotheca arborca. Brachyolejeunia bicolor. Frullania campanensis. Frullania flexicaulis gemein). Viele Laubmoose (z. T. auch auf Steinblöcken). Farne (z. T. auch zwischen Steinblöcken): Polypodium Lasiopus (schattige Stellen). Powypodium areolatum (häufig; an der Talsohle nur bis 2400 m aufwärts gehend). Zolypodium lachniferum. Polypodium macrocarpum (sehr Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. TafelXXIIa, zu S. 237: Tafel XXIIb, zu S,239. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus: Oberhalb Sandia, bei 2500 m. Östliche Andenseite Südperus: Unweit Sandia, bei 2100 m. Bocconia frutescens L. (einh. Name: haiuna), fruchtend, mit Epi- Cortaderia atacamensis (Phil.) Pilger, zwischen Steinblöcken an Bächen. 1. Abschnitt. häufig; auch auf Strohdächern). Zolypodium camptocarpum. Elaphoglossum Famesonii. Ela- Phoglossum accedens. Blechnum glandulosum (schattenliebend). Pellaea ternifolia. Cheilanthes 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 239 pilosa (schattige Stellen). Cheilanthes margi- nala (schattige Stellen). Chezlanthes myriophylla (schattige Stellen). Aneimia flexuosa. Nothochlaena tomentosa. Monoeotylen: Anthurium Weberbaueri (Arac.; an der Talsohle nur unterhalb 2400 m). sepala (Bromel.). 7illandsia usneoides (Bromel.; aufwärts bis 3000 m). Tillandsia Pulchella. Tillandsia fusco-guttata (Charakterpflanze, oft in auffälligen Scharen sehr steile Felswände Puya longi- Tradescantia ionantha (Commelin.; häufig). Dulbophyllum Weberbauerianum (Or- chid.).. Bwlbophyllum Incarum. _Trichoceros muscifera (Orchid.). Stelis floribunda (Orchid.). Odontoglossum fractiflexum (Orchid.; auch epi- phytisch, bis 3200 m aufwärts). Zfidendrum brachyeladium (Orchid.). Sobralia scopulorum (Orchid.). besetzend). Dicotylen: Ficus sp. (Strauch; Nr. 729). Zeperomia dlanda (Piperac.). Peperomia reflexa (auch epi- phytisch). Peperomia galioides. Euphorbia sp. Begonia sp. (Nr. 506). Zuchsia tuberosa (Oe- nother.; knollentragender, kleiner Strauch, auch epiphytisch). Nr. 546. Nr. 883). Z/ypochoeris elata (Compos.). Onoseris sp. (Compos. IV. Zwischen Steinblöcken an Bächen: Cortaderia atacamensis (Gramin.; Charakterpflanze). 2. Der Chichanacu bei Sandia. Dieser Berg, zur westlichen Wand des meridional streichenden Tales gehörig, erhebt sich überaus steil unmittelbar neben dem Dorfe Sandia und zwar min- destens bis zu einer Höhe von 3600 m. Er gilt als Wetterwarte von Sandia, ist sehr regenreich und oft in Wolken gehüllt, auch wenn unten im Dorfe und auf den benachbarten Höhen das schönste Wetter herrscht. Während über die meisten Kuppen und Kämme um Sandia weit hinabreichende Steppen- und Felsenformationen sich ausbreiten, sind die Abhänge des Chichanacu bis nahe an den Gipfel von dichtem Gehölz bestanden. Bis 2600 m zeigt das Gehölz eine ähnliche Zusammensetzung wie am Talboden bei Sandia. Dann beginnt hohes und überaus dichtes Gesträuch, worin die Bambuseen Chusguca pubis- picula, Chusquea ramosissima und eine sehr große Arundinaria entschieden vorherrschen. Den Boden und die unteren Zweige bewohnen zahlreiche Moose und hygrophile Flechten. Nur im tiefsten Schatten pflegen die Lichenen zu fehlen. Man gewinnt den Eindruck, als ob die große Zahl der Bambuseen durch die Ausrottung anderer Holzgewächse bedingt sei; die Indianer pflegen von dort kräftige Stämme zu holen, um sie beim Häuserbau zu verwerten; am unteren Rande des Gehölzes bemerkt man überdies die Spuren von Bränden; an solchen Stellen bildet Chusguea pubispicula nahezu reine Bestände. Bei 3100 m endet das hohe Bambuseengestrüpp. Es erscheint nunmehr niedriges (durchschnittlich r m hohes), lockeres Gesträuch, worin sich zwischen den Sträuchern Polster von SpAagnum und anderen Moosen, sowie Scharen von Strauchflechten ausbreiten, und der sonderbare Farn Jamesonia cıliata häufig vorkommt; die Sträucher fallen durch ihre kleinen und derben Blätter auf. Um 240 Dritter Teil. 3300 m endlich betritt man eine meterhohe dichte Grassteppe, in der Sträucher fehlen oder nur sehr vereinzelt auftreten; Feszuca procera oder eine nahe ver- wandte Art gehört zu den häufigsten Pflanzen. Bambuseengesträuch, zwischen 2600 und 3100 m: Flechten: Cora pavonia \auf altem Holz). Siictina gen). Feltigera polydactyla (auf Erde). Zepto- tomentosa (an Zweigen). Säiclina quercizans (an Zweigen). ZParmelia cervicornis (an Zwei- gium phyllocarfum (an Zweigen). Lebermoose: Dumortiera hirsuta (auf Erde). Aneura trichomanoides (auf Erde). faulendem Holz). Piagiochila Symphyogyne brasiliensis. Plagiochila spinifera. gavana, Aneura plana (auf Lepidozia peruviana (auf Erde). Tyichocolea to- mentosa (auf Erde). Radula frondescens. Bra- chyolejeunia bicolor (an Zweigen). - 71 >- Viele Laubmoose, auf Erde und an Zweigen. Farne: a) Nicht kletternde: Cyathea sp. (Baumfarn Nr. 667). Dlechnum angustifolium (aufrechtes, holziges Stämmchen). Polypodium subsessile (von Zweigen herabhän- gend‘. Polypodium cultratum (von Zweigen her- b) Kletternde: Gymnogramme insignis. Gymnogramme flexuosa, J’ © 4 abhängend). Asdlenium foenicwaceum (boden- bewohnend). Hyrmenophyllum-Arten, z. B. 7. trapezoidale. Polvpodium Lasiopus. Histiopteris incisa. Blütenpflanzen. a) Aufrechte Sträucher: Arundinaria sp. (Gram.; sehr häufig, Cha- rakterpflanze). Chusguea pubispicula (Gram.; häufig, besonders zwischen 2600 und 2800 m, Piper trichostylum. Bru- nellia hexasepala. Tibouchina calycina (Melast.). Charakterpflanze). Schefflera dolichostyla (Aral... Satyria sp. (Eric. Nr. 684). Gaudtheria sp. (Erie.; Nr. 739). Solanum sp. FPsychotria virgata (Rubiac.). Vernonia sordidopapposa (Compos.). b) Kletternde Sträucher, Halbsträucher und Kräuter: Chusquea ramosissima (Gram.,; Spreiz- klimmer, sehr häufig, Charakterpflanze). BDo- marea Weberbaueriana (Amaryll.; Bomarea multiflora (windend). Dioscorea-Arten windend). c) Bodenkräuter: Stelis tricardium (Orchid.; auch als Epi- phyt auf beschatteten Zweigen). Einige Araceen. d) Epiphyten: Einige Bromeliaceen. tiefschattige Stellen). e) Parasiten: Dendrophthora crassuloides (Loranth.). Pleurothallis caulescens (Orchid.). (windend). Aubus roseus und R. betonicifolus (Rosae.; Spreizklimmer). Calceolaria zapatilla (rankende Blattstiele). Pilea dauciodora (Urtic.). Cardamine ovalta (Crucif.). Aydrocotyle peruviana (Umbellif.). Peperomia muscigaudens (Piperac.; 1. Abschnitt. $. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 241 Niedriges, lockeres Gesträuch zwischen 3100 und 3300 m: Flechten: Usnea-Arten (an Zweigen). Siereocaulon ramulosum. Glossodium aversum. Moose: Sphagnum u. a. Farne: Famesonia ciliata |sehr häufig, Charakterpflanze). Strauchige Blütenpflanzen: Chusguea sp. (Gram.; vereinzelt, niedrig). Gerardia lanceolata (Seroph.). Zeinosolen pasto- Ceratostema sp. (Eric. Nr. 740). Ceratostema sp. ana (Rub.). Diplostephium sp. (Compos. Nr. 750). (Nr. 742). Ceratostema sp. (Nr. 742%). Disterigma Gynoxys sp. (Compos. Nr. 747). Ziabum Rusbyi empetrifolium (Eric.). Symplocos sp. (Nr. 741). (Compos.). 3. Das Bergland von Yuncacoya (Höhenlage 1800— 2600 m). Um von Sandia nach der Waldregion von Chunchusmayo am Inambari, woselbst zerstreute Cocapflanzungen liegen, zu gelangen, folgt man dem Laufe des Sandia-Flusses abwärts bis zu 1500 m Meereshöhe und steigt dann, das Tal verlassend, hinauf zum Tambo Ichubamba (1800 m) und dem Berggipfel Ramospata (2600 m). Dicht unterhalb Sandia beginnen die Gehölze sich auf die unmittelbare Umgebung der Wasserläufe zu beschränken und im übrigen Grassteppen an den Hängen sich auszubreiten. Diese Vegetation, die ich zur tropischen Zone Montana rechne, herrscht nunmehr ununterbrochen bis zum Tambo Ichubamba. Hier wechselt hartlaubiges Gesträuch mit der Steppe. Ist dann der Ramospata-Gipfel erstiegen, so sieht man Berg und Tal, soweit das Auge reicht, von dichtem Hartlaubgesträuch bekleidet; man gelangt in echte Ceja-Vegetation, hat ausgeprägt ostandine Flora vor sich. In dieser Gegend, die ich als Bergland von Yuncacoya bezeichnet habe, scheinen die Gipfel und Kämme nicht über 2600 m hinauszureichen. Bäume kommen nur sehr vereinzelt vor und bleiben stets niedrig; zu ihnen gehören Baumfarne, zwei Palmenarten und manche Exemplare von Myrcia elattophylla (Myrt.). Außer den baumartigen Farnen sind auch krautige und halbstrauchige, letztere vor allem durch starrblättrige Glezchenien vertreten, in großer Zahl vorhanden. Wo das Gesträuch sich lockert, bekleiden den Boden Sphagmum- Polster und Strauchflechtenbestände, und dazwischen mengen sich Arzocanlaccen, Eleocharis chaetaria und Utricularia- Arten. Moose und Flechten wuchern auch an den Zweigen und zwischen dem Wurzelwerk der Sträucher in größter Üppigkeit, begleitet von epiphytischen oder halbepiphytischen Orchideen und Bromeliaceen. Hinter dem Tambo Cachicachi (1800 m) zieht das Hartlaub- gesträuch sich immer mehr auf die Berggipfel zurück, woselbst es auch noch in Höhen von 1500 m auftritt; die Täler hingegen besetzt zunächst Buschwald der Ceja, dann Regenwald, der zuletzt auch auf die Gipfel und Kämme übergeht. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 16 242 Dritter Teil. Nachfolgende Zusammenstellung bezieht sich nur auf die Pflanzen des Hart- laubgesträuchs zwischen 1800 und 2600 m. Flechten: Cladonia pycnoclada (auf Erde am Rande von Gesträuch). Gesträuch). Cladonia aggregata (zwischen Cladonia bellidiflora (auf Erde am Rande von Gesträuch). Physeia lewcomelaena (auf Zweigen). Daeomyces imbricatus (auf Erdblößen) und viele andere. Lebermoose: Frullania closterantha (auf Zweigen). Lepicolea pruinosa (zwischen Gesträuch) und viele andere. Laubmoose: Sphagnum-Arten und viele andere. Pteridophyten: Trichomanes crispum u, a. Hymenophylla- ceen. Nephrolepis pectinata. Blechnum Mo- rilzianum. Gymnogramme aureo-nitens. Gym- nogramme flexuosa (kletternd). Zistiopteris incisa (kletternd). Gleichenia affınis u. a. Arten Alsophila quadripinnata. Cyathea sp. (Baumfarn; Nr. 1149). Zycopodium Eichleri. Lycopodium Jussieui. dieser Gattung. Monocotylen: Cortaderia bifida (Gram.; offene, steinige Stellen). Zleocharis Chaetaria (Cyperac.; offene Stellen). (Palm.; Nr. 1157). Geonoma sp. (Palm.; Nr. 1345). peruvianum (Arac.). Anthurium Lechlerianum. Philodendron oligospermum (Arac.). Paepalan- thus Weberbaueri (Eriocaul.; offene Stellen). Leiothrix flavescens (Eriocaul.; offene Stellen). Ceroxylon Sp. Anthurium Guzmannia panmiculata (Bromel.; feuchte Klüfte). Pitcairnia rigida (Bromel.). Fuya ferox (Bro- mel.; offene, steinige Plätze). Zecremis coarc- tata (Liliac... Domarea glomerata (Amaryll.; Epidendrum fimbriatum _(Orchid.; strauchig). Zfidendrum brachyphyllum. Maxil- laria saxatilis (Orchid.; strauchig). Cranzichis longiscapa (Orchid.; auf Erde an offenen Stellen). windend). Dicotyle Holzgewächse (wenn nicht anders angegeben, Sträucher): Gaiadendron paracense (Loranth.; nicht Persca Weberbaueri (Laurac.). Ocotea Weberbaueri (Laurac.). tieuspis (Saxifrag.). mannia heterophylla (Cunoniac.). Haenkeana. Weinmannia Balbisiana. Monnina stipulata (Polygal.; Spreizklimmer). Monnina andina. Ilex villosula (Aquifol.), Zex tera- topis. Haemocharis semiserrata (Theac.). Noran- ta haematoscypha (Maregrav.).. ZHypericum struthiolaefolium (Guttif.). Clusia sp. (Guttif.). Myrcia elaltophylla (Myrtae.,; mitunter als Baum entwickelt). Microlicia Weddelii (Melast.). 73- bouchina laevis (Melast.). 7ibouchina octopetala. Miconia setinervia (Melast.). Miconia glutinosa. parasitisch). Phyllonoma la- Wein- Weinmannia Brunellia ternata. Schefflera inambarica (Aral.. Scheflera Yun- cacoyae. Schefflera sandiana. Clethra sp. (Nr. 1082). Cavendishia sp. (Eric. Nr. 1081). Diste- rigma alaternoides (Erie.).. Disterigma Hum- Psammisia sp. (Eric. Nr. 1159). Gaultheria-Arten (Erie.; Nr. 1090, 1097, 1150). Rapanca felskii (Myrsin.). Desfontainea obovata Logan.). Symbolanthus microphyllus (Gentian.). Chelonanthus leucanthus (Gentian.). Arcylhophyl- Zum crassifolium (Rubiac.). boldtianum. Cinchona discolor (Rubiac.). Siphocampylus angustiflorus (Campa- nul.; kletternd). Bacharis- Arten (Compos.). Gy- noxys sp. (Compos. Nr. 1307). (Compos.). pos.). Senecio-Arten Vanillosmopsis Weberbaueri (Com- Dicotyle Kräuter: Viola fuscifolia. Utricularia sp. (Lenti- bul.; offene Stellen). Coccocypselum decumbens (Rubiac.; feuchte, schattige Klüfte). Anotis serpens (Rubiac.; feuchte, schattige Klüfte). Lacstadia Lechleri (Compos.; Erdblößen). ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 243 4. Das Gebiet um den Durchbruch des Urubamba durch die ost- westlich streichende Schneekette zwischen Cuzco und Sta. Ana. Zwei Wege führen von Cuzco nach Sta. Ana: der eine verläßt das Tal des Urubamba unterhalb der gleichnamigen Stadt und steigt am Passe Panticalla bis zu 4350 m, der andere folgt dem Laufe jenes Flusses. I. Vegetation am Höhenweg. Bald nachdem man Öllantaitambo passiert hat, beginnt bei der Häusergruppe Piri der Aufstieg. In geringer Höhe über dem Talboden, zwischen 2800 und 2900 m, verschwinden verschiedene westandine Charaktergewächse des oberen Urubambatales: ‚Stenolobrum sambucifolium (Bign.), Schenus Molle und Caesal- Pinia tinctoria, ferner sämtliche Kakteen. Ebenda erscheint eine Anzahl ostandiner Typen. Die Vegetation gliedert sich nunmehr in Grassteppen, denen verein- zelte Sträucher eingestreut sind, und in Gehölze. Die Gehölze, völlig unab- hängig von den Wasserläufen, bestehen hauptsächlich aus hohen Sträuchern, enthalten aber auch hier und da kleine Bäume. Die Holzgewächse sind teils hartlaubig, teils weichlaubig und überwiegend immergrün; nur einige weich- laubige verlieren in der Trockenzeit die Blätter mehr oder weniger vollständig. Dabei kommt es vor, daß sich das absterbende Laub ähnlich wie im nordischen Herbst verfärbt; so nehmen die Blätter von Vallea stipularis gelbe oder rote Töne an. Bis gegen 3600 m gewinnt das Gehölz auf Kosten der Grassteppe an Ausdehnung, und zugleich wächst die Zahl der ostandinen hartlaubigen Sträucher. Dann, um 3800 m, gelangt wieder die Grassteppe zur Vorherrschaft, besitzt aber zunächst noch zahlreiche einzeln stehende Sträucher; schließlich ver- schwinden bei 3900-—4000 m alle diese Sträucher, und nur an felsigen Abhängen erblickt man mitunter kleine Gehölzflecken, die wahrscheinlich von einer Polylepis-Art gebildet werden. Zur Gehölzflora zwischen 2900 und 3800 m gehören: Stenomesson latifolium (Amaryll.; Zwiebel- non.; Nr. 4938; rankend, halbstrauchig bis fast pflanze, am Boden lockerer, regengrüner Ge- krautig). Jungia sp. (Compos.; Spreizklimmer sträuche, in der Trockenzeit blühend). Alnus oder windend). Barnadesia sp. (Compos.). Mu- Jorullensis (Betul.;, Baum). Clematis sp. (Ra- tisia sp. (Compos.; Nr. 4936; rankend). Zupa- nunc.; rankend). Zscallonia resinosa (Saxifrag.). forium persicifolium (Compos.). Gynoxys sp. Rubus-Arten (Rosac.; Spreizklimmer). Psoralea (Compos.; Nr. 4940; noch bei 3900 m in der glandulosa (Legum.). Vallea stipularis (Elaeo- Grasteppe, einzeln oder kleine Gruppen bil- carp.). FPassiflora-Arten (rankend). Zugenia dend; gehört zu den Sträuchern, die am höch- oreophila (Myrtac.; bald Strauch, bald kleinerer sten hinaufgehen; Stämme dick; bis 40 cm Baum). Zapanea sp. (Myrsin.). Zoecilochroma Durchmesser erreichend). sp. (Solan. Nr. 4939). Zecremocarpus sp. (Big- Hat man den Paß Panticalla überschritten und damit die Gebirgshänge erreicht, welche gegen die Tropengebiete des Ostens exponiert sind, so bemerkt man bei 4000 m wieder Sträucher in der Grassteppe; Berberis virgata ist einer der ersten. Um 3900 m treten kleine Strauchbestände schon häufig auf. Dann wechseln bis zu 3000 m abwärts verschiedenartige 16* 244 Dritter Teil. Gehölze — Gebüsche, Hartlaubgesträuche und aus hartlaubigen und weich- laubigen Formen gemischte Strauchbestäinde — mit Grassteppen. Chusquea- Arten und die bald strauchige, bald als kleiner Baum entwickelte Zolylepis serrala gehören zu den augenfällissten und häufigsten Gewächsen der Gehölze zwischen 3800 und 3000 m. In letzteren finden sich: Sträucher (abgesehen von den epiphytischen): Chusquea sp. (Gram.; spreizklimmend). ther.; spreizklimmend). Oreopanax stenophylius Miühlenbeckia tamnifolia (Polygon.; windend). Aral.). Oreopanax cuspidatus (Aral). Arra- Berberis virgata. Ribes sp. (Saxifrag. Nr. 4950). cacia acuminata (Umbellif.; spreizklimmernder Escallonia resinosa (Saxifrag.). Polylepis serrata Halbstrauch). Ceratostema sp. (Eric. Nr. 4974). (Rosae.; abwärts bis 2800 m). Aubus Lechleri Gaultheria sp. (Erie.,; Nr. 4968). Vaccinium sp. (Rosae.). ARubus acanthophyllos (kriechend, an (Erie.; Nr. 4949). Rapanea felskii (Myrsin.). offenen Stellen, bis 4000 m aufwärts). Zespe- Buddleia oceidentalis (Logan.; spreizklimmend). romeles latifolia (Rosac.). Ahynchotheca spinosa Eccremocarpus sp. (Bignon.; Nr. 4938; ran- (Geran.). Monnina stipulata (Polygal.; spreiz- kend, halbstrauchig bis fast krautig). Vidur- klimmend). Coriaria sp. Vallea stipwlaris num Witteanum \Caprif.). Mutisia sp. (Comp.; (Elaeoc.). Myrteola Weberbaueri (Myrtac.). Mi- Nr. 4961; rankend). Serecio sp. (Comp.; Nr.4973; conia alpina (Melast.).. ZFuchsia fusca (Oeno- spreizklimmend). Bodenbewohnende Kräuter: Thalietrum sp. (Ranuneul.). Degonia-Arten. Gunnera pilosa (Halorhag.; abwärts bis 2700 m). Gunnera magellanica. Epiphyten: Epidendrum ardens (\Orchid.). Fuchsia zeit das Laub verlierend). Zuchsia Mattoana longiflora (Oenother.; kleiner Strauch, zur Blüte- kleiner Strauch). Von 3000 bis 2400 m fehlt die Steppe, und bekleidet sowohl den Boden als auch die Wände des Tales schöner, immergrüner Buschwald mit dikotylen Bäumen, welche 20o m Höhe erreichen und oft derbe, ziemlich kleine Blätter besitzen, mit Baumfarnen, vereinzelten Palmen (bis 2700 m aufwärts), Chusguea- Arten, weichlaubigen Sträuchern und Halbsträuchern wie Boccomia frutescens (Papav.; bis 3200 m aufwärts), Arracacia acuminata (Umbellif; spreizklimmend), Tıbouchina brevisepala (Melast.), Calceolaria Atahualpae (Scroph.; Spreiz- klimmender Strauch), Columellia sp. (Nr. 4983), Szparuna sp. (Monim. ; Nr.4985; spreizklimmender Strauch), Adxtzlon-, Begonia- und Fuchsia-Arten, mit kletternden Araceen (bis 3000 m aufwärts) und andern dünnstämmigen, nicht genauer unter- suchten Lianen, vielen Bodenkräutern, wie ZAalzctrumsp. (Ranuncul.; bis 2600 m abwärts), Canna sp. (bis 2700 m aufwärts), Urticaceen und Farnen, und mit epi- phytischen Bromeliaceen, Orchidaceen, Moosen und Flechten. Um 2700 m trägt diese Formation den Charakter des Buschwaldes am reinsten zur Schau: die Wipfel der Bäume sondern sich deutlich voneinander, viele von ihnen bleiben ohne Berührung mit einem Nachbar; die Bodenvegetation und das Unterholz sind üppig entwickelt und auch aus der Ferne zwischen den Baumkronen zu erkennen. In der Höhenlage von 2400 m, woselbst ein Übergang zur Montana-Zone anhebt, entsteht wiederum ein Wechsel zwischen Grassteppe und Gehölz; letz- 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 245 teres aber setzt sich nicht mehr, wie vorher, gänzlich aus immergrünen Formen zusammen, sondern beherbergt auch regengrüne, deren Zahl desto mehr zunimmt, je weiter man hinabsteigt. II. Vegetation am Talweg (also längs dem Flusse Urubamba), in der Höhenlage von 2300—1500 m. Auch hier führt die Reise von Cuzco nach Sta. Ana durch eine Region, für welche das Vorwalten immergrüner Gehölze ein unterscheidendes Merkmal gegenüber den oben und unten angrenzenden Lagen darstellt. Diese Region reicht von 2300 bis 1500m, liegt also weit tiefer als die analoge Vegetationsstufe an der Außenseite des Passes Panticalla.. Von oben kommend, verläßt man bei 2300 m die ausgedehnten, gehölzarmen Grassteppen, welche den westandinen mit dem ostandinen Abschnitt des Urubambatales verbinden; man gelangt nun in eine enge und feuchte Schlucht und erreicht schließlich bei 1500 m die Savannen und regengrünen Gehölze der Montana-Zone. An den Rändern der zu besprechenden Region herrscht ein bunter Wechsel von Grassteppe und Gehölz, während die mittleren Lagen gänzlich von der letztgenannten Vegetation eingenommen werden. Im oberen Teile ist das Gehölz vorwiegend Gesträuch oder baumarmes Gebüsch. Hier finden sich sowohl hartlaubige als auch weichlaubige Typen. Echtes Hartlaubgehölz fehlt, doch kommen Formationen vor, die jenem nahestehen. Den unteren Teil der Region charakterisiert der Buschwald; seine Bäume erreichen zum Teil beträchtliche Höhe; nur selten rücken sie so nahe zusammen, daß man von einem echtem Walde sprechen kann. Zur Gehölzflora der höheren Lagen gehören die Sträucher: Podocarpus sp. (Taxac.), Myrica sp. (Nr. 5057), Escallonıa Pilgeriana (Saxifrag.), Mauria subserrata (Anacard.), /lex cuzcoana (Aquifol.), Maytenus verticillata (Celastr.), Maytenus alaternoides, Llagunoa nitida (Sapind.), Oreo- panax sp. (Aral.), Clethra sp. (Nr. 5058), Dejaria sp. (Eric. Nr. 5056), Colu- mellia sp. Unten wachsen als Bäume des Buschwaldes Arten der Gattungen Cecropia (Morac.), Nectandra (Laurac.), z.B. N. magnolüifolia, Ocotea (Laurac.), Inga (Legum.), Eryihrina (Legum.) und Croton (Euphorb.), ferner als Sträu- cher des Unterholzes Buddleia diffusa \Logan.; spreizklimmend), Auellza macrophylia (Acanth.), Fusticia cuscensis (Acanth.) und Gonzalasunia dependens (Rub.). Auffällig selten sind die Palmen. Ich fand nur ein einziges kleines Exemplar von anscheinend subtropischer Verwandtschaft, und zwar zwischen ı800 und ıgoo m Meereshöhe. Auf ebenen, mit Geröll bedeckten Flächen an Flußufern bildet, bis 1900 m aufwärts verbreitet, die tropische Tessarza integrifolia (Compos.) kleine Bestände. Floristisch ist die Region nicht ein- heitlich, da die Areale subtropisch- und tropisch-ostandiner Elemente innig miteinander verschmelzen. Selbst zwei ausgeprägt westandine Pflanzen sind hier heimisch geworden, allerdings nur in sehr zerstreuten Individuen: Caesalpinia tinctoria reicht bis 2000 m abwärts und Schönes Molle sogar bis 1300, also in die Montana-Zone hinein. 246 Dritter Teil. 5. Das Tal des Flusses Chanchamayo zwischen Huacapistana (1812 m) und Palca (2735 m). Von der Stadt Tarma her gegen die Tropenregion des Chanchamayo hinab- steigend, sieht man auf dem Boden des Tales interandine und ostandine Flora zusammentreffen. Bei Palca liegt die Grenze. Hier enden die Halbwüsten. Grassteppen, in die vereinzelte Sträucher eintreten, erscheinen an den Hängen und überdies dichte Strauchbestände, als schmale Streifen feuchtere Schluchten ausfüllend oder die Wasserläufe begleitend. Mit abnehmender Meereshöhe steigert sich der Umfang der Gesträuche und deren Unabhängigkeit von den Wasserläufen. Unterhalb 2100 m bedecken Strauchbestande den Boden und die Wände des Tales nahezu vollkommen, und nur sehr trockene, felsige Stellen tragen Spuren der Steppenflora. Felsen kommen an den überall steil abfallenden Wänden des Tales häufig zum Vorschein, und die Unterscheidung der Steppen-, Felsen- und Gesträuchbewohner stößt auf große Schwierigkeiten. In der Physiognomie der Formationen und auch in der Flora macht sich eine unverkennbare Ähnlichkeit mit dem Sandiatale geltend. Wie dort ist der ostandine Charakter nicht rein ausgeprägt: westandine Anklänge der Flora und weichlaubige Sträucher sind häufiger als in der eigentlichen Ceja-Vegetation und die Flechten und Moose weniger üppig entwickelt. An der rechten Talwand bei Palca bleibt bis gegen 3000 m das Aussehen der Pflanzendecke sich annähernd gleich, dann aber tritt eine Verstärkung der ostandinen Züge ein. Ein analoger, aber noch schrofferer Wechsel zeigt sich an der linken Talwand bei Huacapistana, und zwar in der Höhe von 2700 m, also etwa goo m über dem Talboden. Flora am unteren Teil der Talwände (bei Palca bis 3000, bei Hua- capistana bis 2700 m aufwärts) und am Talboden. ı. Gesträuch. Pteridophyten: Pellaea flexuosa (kletternd) und andere Farne. Zycopodium reflexum. Monocotylen (exkl. Epiphyten): Andropogon panniculatus (Gram.), Pit- Epidendrum Huacapistanae (Orchid.). Zpiden- cairnia fruticetorum (Bromel.). Pitcairnia fer- drum panniculatum. Xylobium elongatum (Or- ruginea. Smilax sp. (Liliac.; Nr. 2165; klet- chid.). Xylobium scabrilingua. Govenia fasciata ternd). Domarea simplex (Amaryll.; windend). (Orchid.). Nicht kletternde dicotyle Sträucher: Piper subflavispicum. Piper acutifolium. Ziana (Legum.). Dalea ayavacensis (Legum.). Ficus sp. (Morac. Nr. 2139). Phenax laevigatus Indigofera anil (Legum.; wild?). Amicia (Urtie.). Boehmeria Pavonii (Urtie.). Embothrium Lobbiana (Legum.). Monnina crotalarioides grandiflorum (Proteac.). Aoupala peruviana (Polygal.).. Croton sp. (Euphorb. Nr. 1779). (Proteac.). Gaiadendron functalum (Loranth.). Euphorbia sp. Coriaria thymifolia (feuchte Siparuna Weberbaueri (Monim.). Nectandra Stellen bevorzugend). Mauria sericea (Anacard.). magnolüfolia (Laurae.).. Docconia frutescens Maytenus verticillata (Celastr.). Fallea stipula- (Papav.). Cleome glandulosa (Capparid.). Zes- ris (Elaeocarp.). Zyiumfetta sp. (Tiliac.). Pa- beromeles palcensis (Rosac.). Crotalaria Peh- vonia sepium (Malv.). Saurauja sp. (Dillen.; ı. Abschnitt. Nr. 2020 u. 2040; feuchtere Stellen). Moranzea Pardoana (Maregrav.). Ternstroemia sp. (Theac. Nr. 2147). Clusia sp. (Guttif. Nr. 1978 u. 1996). Pineda sp. (Flacourt.). Begonia sp. Cuphea cordata (Lythr.),. Nyrcia brachylopadia (Myr- tac... Miconia Tiri (Melast.).. Miconia san- guinca. Miconia dipsacea. Miconia quadrifolia. Fuchsia leptopoda (Oenoth.). Clethra Sp. (Nr. 1984). Dejaria sp. (Eric.; Nr. 1971). Cavendishia sp. (Eric. Nr. 1972). Psammisia sp. (Eric. Nr. 2151). Gaxltheria-Arten (Eric.; Nr. 2146, 2143). Rapanea oligophylla (Myrsin.). Rapanca ferruginea. Budaleia spicata (Logan.). 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 247 Tournefortia polystachya (Borrag.). Cordia tar- mensis (Borrag.). Zantana Weberbaueri (Verben.). Salvia sp. (Lab.). Solanum sp. (Nr. 1796). Datura arborea (Solan.). Cestrum sp. (Solan. Nr. 1995). Bartsia inaegualis (Seroph.). Ge- rardia stenantha (Sceroph.). Condaminea co- Hillia odorata (Rub.). bucus peruviana (Caprifol.; in der Nähe einer Hütte; ob wild?). fol.). Ophryosporus piquerioides (Compos.). nia scorpioides (Compos.). Bacharis polyantha (Compos.). rymbosa (Rub.). Sam- Viburnum Incarum (Capri- Centropogon verbascifolius (Campan.). Verno- Kletternde dicotyle Sträucher: Mühlenbeckia tamnifolia (Polygon.;. win- dend). Cissampelos sp. (Menisp.; Nr. 1993; windend). Aubus foribundus (Rosac.! spreiz- klimmend). Stgmatophyllon Ruizianum (Mal- pigh.; windend). Passzflora alba (rankend). Pas- siflora mixta. Cynanchum tarmense (Asclep.; windend). Oxypelalum Weberbaueri (Asclep.; windend). Ditassa albiflora (Asclep.; windend). Metastelma peruvianum (Asclep.; windend, fast blattlos). tropogon fulcher (Campan.; spreizklimmend). Siphocampylus dependens (Campan.; spreizklim- mend). Valeriana Pardoana (windend). Cen- Dicotyle Kräuter: Anemone helleborifolia (Ranune.). Zathyrus Pubescens (Legum.; rankend). Manettia ignita (Rub.; windend). riana dipsacoides. Valeriana‘ decussata. Vale- ae a Valeriana nigricans. Epiphyten: Verschiedene Flechten und Moose. (Orchid.). Tillandsia clavigera (Bromel.). Pleurothallis linguifera Parasiten: Mehrere Loranthaceen. Feuchtschattige Plätze zwischen Gesträuch oder an dessen Rand bewohnen: Rhynchospora poh'phylla (Cyp.). Peperomia obtusifolia (Piperac.). Peperomia Gaudichaudii. Peperomia perhispidula. Pilea diversifolia (Ur- tic.). Pilea pusilla. Pilea minutiflora. Acaena 2. Felsen: ovalifolia (Rosac.). Aydrocotyle pusilla (Um- bellif.), Zydrocotyle cardiophylla. acutangula (Umbellif.). Calceolaria sp. (Scroph.). Guraniopsis longipedicellata (Cucurb.; rankend). Bowlesia Viele Flechten und Moose. Farne: Polypodium crassifolium. Polypodium bra- siliense. Polypodium thyssanolepis. Elaphoglos- sum tectum. Elaphoglossum Famesonii (schat- tige Stellen). Zellaca ternifolia, Cheilanthes lentigera. Nothochlaena tomentosa. Ceropteris adiantoides. Aneimia flexuosa. Monoecotylen: Poa adusta od. verw. (Gram.). Andropogon sp. (Gram.). Zrachypogon polymorphus (Gram.). Aegopogon cenchroides (Gram.). Mariscus Fac- quini (Cyp.). Anthurium Dombeyanum (Arac.). Anthurium (Bromel.). landsia macrodactylon Pitcairnia eximia Puya strobilantha (Bromel.).. 73- (Bromel.).. 7illandsia clavigera (auch epiphytisch). 7illandsia patula. rigidissimum. Commelina hispida. Sisyrinchium palmifolium (Irid.). Zfidendrum (Orchid.). Epidendrum brachycladium. Epidendrum cinna- barinum. Epidendrum variegatum. Epidendrum Viegi. Epidendrnm excisum. Trichoceros mus- cifera (Orchid.). Zlleanthus aureus (Orchid.). Stelis euspatha (Orchid.). megagastrium 248 Dritter Teil. Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Lupinus mutabilis (Legum.). Cassia flavi- Cassia bicapsularis (Legum.). Melochia globifera (Borrag.). coma (Legum.). Galactia speciosa (Legum.). Heliotropium (Stereul.). tarmense Jolia (Seroph.). Salvia’ sp. (Lab. Nr. 1755). Borreria capitata (Rub.). marinifolius (Campan.). pos. Nr. 1789). Siphocampylus vos- Bacharis sp. (Com- Duranta rupestris (Verben... Alonsoa acuti- Dicotyle Kräuter: Peperomia galioides (Piperac.). Peperomia villicaulis. Peperomia palcana. Weberbaueri. (Nr. 2043). num (Compos.). Begonia-Arten. Hieracium perua- Vicia grata Linum (Legum.). Euphorbia sp. 3. Grassteppe (an der rechtsseitigen Talwand bei Palca, zwischen 2700 und 3100 m; Gräser meist klein). Monocotylen: Brachy- Calamagrostis tar- (Gram.). Festuca fibrifera (Gram.). Poa adusta od. verw. Sporobolus lasiophyllus (Gram.). Spo- Trisetum subspicatum Aegepogon cenchroides (Gram.). (Gram.). Zyeurus phleoides (Gram.). Ahyncho- podium mexicanum (Gram.). spora Ruiziana (Cyperae.). Carex pinelorum (Cyperae.). throsanthus chimborazensis (Irid.). Odontoglossum mensis (Gram.). Selaria imberbis Luzula sp. (Juncac. Nr. 2449). Or- Gram.). microthyrsus (Orchid.). Microstylis tarmensis robolus indicus (Gram.). (Orchid.). Zpidendrum inamoenum (Orchid.). Dicotyle Kräuter: Plantago compsophylla. Alchemilla aphanoides (Rosac.). Geranium Valeriana globiflora. Harmsii. Oenothera multicaulis. Oreomyrrhis Lobelia tenera (Campan.). Senecio laciniatus andicola (Umbellif.). Zryngium Weberbaueri (Compos.). (Umbellif.),, Zalenia asclepiadea (Gentian.). Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Margyricarpus setosus (Rosae.). Zufinus Thibaudia sp. (Eric. (Eric. Nr. 2442). Vaccinium-Arten (Eric. ; Nr. 2441, 2455). Dacha- ris sp. (Compos. Nr. 2435). pos. Nr. 2440). panniculatus (Legum.). Nr. 2436). Senecio sp. (Com- Cavendishia sp. 4. Charakterpflanze zwischen Steinen an den Bächen: Cortaderia atacamensis (Gram.; durch die ganze Region häufig). Die das Tal begleitenden Höhenzüge gehören nicht mehr zur Hauptkette der Anden, sondern sind derselben vorgelagert oder als Seitenzweige anzusehen. Diese Vorberge aber hüllen sich sehr oft in Nebel: es herrscht hier größere Feuchtigkeit als an gleich hohen Orten der Hauptkette und auch größere Feuchtigkeit als unten am Talboden. Mit der Entfernung von der Hauptkette und der Annäherung an die feuchten Ebenen Amazoniens wächst auf den Vorbergen der Reichtum an Niederschlägen. In Zusammenhang mit diesen Klimaverhältnissen steht jene bereits erwähnte Verstärkung der ostandinen Vegetationscharaktere, welche an den Talwänden bei Palca und Huacapistana wahrgenommen wird, sobald man eine gewisse Höhe erreicht hat. Die Flora dieser Regionen soll im folgenden besprochen werden. Berge östlich von Palca (von der Paßhöhe der Hauptcordillere ca. 50 km entfernt). Höhenlage 3000—3600 m. Von 3000 m an wird nach oben hin der Graswuchs der Steppe höher und dichter und die Zahl hartlaubiger Formen bei den Sträuchern größer. Geschützte, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXIII, u 9.249. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus Berge westlich von Huacapistana, bei 2700— 2800 m. Buschwald mit Clusia, Podocarpus (vorn rechts), Chusquea usw. ’ P ö q 1. Abschnitt. $. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 249 feuchte Einsenkungen füllt Gesträuch aus; im übrigen herrscht, einen weit größeren Flächenraum einnehmend, die Grassteppe, welche viele zerstreute Sträucher enthält. ı. Grassteppe. Monocotylen: Bromus lanatus (Gram.). Festuca scirpi- thus chimborazensis (lrid.). Masaevallia uniflora folia (Gram.). Zuzwla sp. (Juncac. Nr. 2474). (Orchid.). Aabenaria chloroceras (Orchid.). Sisyrinchium palmifolium (Trid.). Orthrosan- Dicotyle Kräuter: Acaena cylindrostachya (Rosae.). Lupinus (Seroph.). Castilleja fissifolia (Scroph.). Va- sarmentosus (Legum.). Oxalis phaeotricha. leriana longifolia. Belonanthus hispida (Vale- Oxalis oreocharis (Knollenpflanze). Viola Dom- rian.). Cosmos sp. (Compos. Nr. 2425). Chap- beyana. Loasa macrantha. Eryngium stellatum talia sp. (Compos. Nr. 2501). Didens sp. (Com- (Umbellif.). Gentiana umbellata. Calceolaria pos. Nr. 2506). elliptica (Seroph.). Veronica serpyllifolia Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Rubus coriaceus (Rosac.). Aubus erythro- Bartsia inaegualis (Seroph.). Bartsia me- cladus. Rubus megalococeus. _ Hesperomeles lampyroides. Valeriana virgata. Burmeistera ferruginea |Rosac.). Monnina conferta (Poly- Weberbaueri (Campan.). Ziabum pinnulosum gal.). Gazxltheria spec. (Eric.; Nr. 2508). (Compos.). 2. Gesträuch. Monocotylen: Carex pichinchensis \Cyp.; Schattenpflanze). Bomarea coccinea (Amaryll.). Zpidendrum frutex Zuzula sp. (Juncac.; Nr. 2476; Schattenpflanze). (Orchid.; 3 m hoch). Dicotyle Sträucher: Weinmannia parvifolia (Cunon.). Ti- Desfontainea spinosa (Logan.). Ditassa sp. bouchina virescens (Melast.). Ceratostema sp. (Aselep.; windend). (Eric. Nr. 2505). Aapanea dependens (Myrsin.). Berge westlich von Huacapistana (von der Passhöhe der Hauptcordillere ca. 60 km entfernt). Höhenlage 2700—3000 m. Oft läßt sich von Huacapistana aus beobachten, daß in jenen Höhen Nebel- massen lagern, auch wenn unten im Tale das Wetter sonnig ist. Von 2700 bis 3000 m wandert man durch üppigen, feuchten, mitunter sumpfigen Buschwald. Die Bäume werden nicht hoch, durchschnittlich 10, seltener 15 m, und gehören größtenteils zu Arten, die bei Huacapistana oder in anderen Gegenden strauch- förmig wachsen. Nicht nur durch Dicotylen, sondern auch durch Farne (Alsophela) und eine Palme (Ceroxylon utile) ist die Baumform vertreten. Auf- rechte Sträucher und dünnstämmige Kletterpflanzen wuchern in dichtem Gewiır. Unter den letzteren fallen am meisten auf die spreizklimmenden, strauchigen Bambuseen aus der Gattung Chusguea. Eine reiche Flora von Flechten und Moosen, Hymenophyllaceen und anderen krautigen Farnen, sowie von Orchideen bewohnt den Boden und das Gezweig. Epiphytische und terres- trische Lebensweise erscheinen nicht als durchgreifende Gegensätze, sondern wechseln oft bei ein und derselben Art. Einer der häufigsten Epiphyten ist 250 Dritter Teil. Tillandsia Schimperiana. — Bei 3000 m verschwindet der Buschwald, und es treten nunmehr lockere, niedrige (1 m hohe) Gesträuche, Grassteppen und sumpfige Kräuterbestände nebeneinander auf. In den Gesträuchen sind die Ericaceen auffällig zahlreich, und auch viele Sträucher anderer Familien zeichnen sich durch ericoide Tracht aus; außer aufrecht wachsenden finden sich auch einige kriechende; zwischen den Sträuchern bedecken Moospolster (namentlich Sphagnum) und Flechtenbestände den Boden, und andere Flechten (z. B. Us- neen und Alectorien) haften mit fein zerteiltem Thallus wie Schleierfetzen an den Zweisen. Um 3290 m wird die Grassteppe zur herrschenden Formation. Sträucher kommen hier nur noch vereinzelt vor. Sie werden nach oben hin immer seltener und verschwinden bei 3500 m völlig. Die vertikale Gliederung der Vegetation vollzieht sich somit nach ähnlichen Gesetzen wie am Berge Chichanacu über Sandia. Viel stärker aber als dort bei Sandia äußert sich hier der Kontrast zwischen den Abhängen der Haupt- cordillere und den weiter landeinwärts gelegenen Gegenden gleicher Meeres- höhe: in Tarma bei 3000 m Halbwüsten mit lückenhaftem, durch lange . Trockenperioden gehemmtem Pflanzenwuchs; über Huacapistana, ebenfalls bei 3000 m, nebelumschleierter Buschwald, üppiges Gesträuch, das aus schwellenden Moos- und Flechtenpolstern sich erhebt, und kräuterreiche Sümpfe! ı. Buschwald (Region zwischen 2700 und 3000 m). Flechten: Usnea ceratina. Alectoria bicolor (an damicornis. Leptogium foveolatum (an Stäm- Ästen). /hyscia leucomelaena (an Ästen). Stieta men und Ästen). Cora pavonia. Lebermoose: Aneura Weberbaueri. Scapania portori- censis (an Zweigen). Plagiochila pichinchensis. Mastigobryum ancistroides. Lepidozia peruviana. Brachiolejeunia bicolor. Laubmoose: Sphagnum-Arten u. a. Pteridophyten: Asplenium foeniculaceum (Bodenpflanze). phyt.). Vittaria lancea (Epiphyt.). Histiopteris incisa (kletternd). Alsophila sp. (Baumfarn, 4 m hoch; Nr. 2272). Polypodium laxum (Epiphyt.; von Bäumen herabhängend). Polypodium pilosissimum (Epi- Monocotylen: Chusquea-Arten, z. B. Chusguea inamoena (Gram.; spreizklimmende Sträucher). Ceroxylon utile (Palmae; Stamm 7 m hoch). Geonoma sp. (Palm.; Nr. 2277; Stämmehen ı m hoch). An- thurium carneospadix (Arac.; kletternd). 77/- landsia Schimperiana (Bromel.; Epiphyt, sehr häufig). Smzlax sp. (Liliac.; Nr. 2101; kletternd). Bomarea cornigera (Amaryll.). Ornithıdium Weberbauerianum (Orchid.). Zefanthes monop- Zera (Orchid.). Sobralia Weberbaueriana (Orchid.; bodenbewohnender, hoher Strauch). Zpzidendrum cardiophyllum (Orchid.; bodenbewohnender Elleanthus furfuraceus (Orchid.; bodenbewohnender Strauch). Zleanthus ker- mesinus (bodenbewohnender Strauch). Neoleh- mannia Micro-Cattleya (Orchid. ; Epiphyt.). Szelis lancea (Orchid.). Zleurothallis nigrohirsuta (Or- chid.). Orcidium superbiens (Orchid.) Ziparis elegantula (Örchid.; bodenbewohnend). Strauch). 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 251 Dicotyle Bäume: Wein- Tern- Weinmannia nebularum (Cunon.). mannia parvifolia. Brunellia inermis. stroemia sp. (Theac. Nr. 2276), Haemocharis sp. (Theac. Nr. 2291). Schefflera euryphylla (Aral.). Dicotyle Sträucher: Piper perareolatum. morpha peruviana (Myrsin.). Fuchsia silvalica (Oenother.). Thibaudia sp. (Erieac. Nr. 2071). Cono- Dicotyle Kräuter: Peperomia-Arten (Piperac.). Viola stipularis. Nertera depressa (Rubiac.). 2. Region zwischen 3000 und 3500 m. a) Gesträuch. Pteridophyten: Gymnogramme aureo-nitens \kletternd). Monocotylen: Bomarea Lehmannii (Amaryll.). Dumarca macranthera. Epidendrum scabrum (Orchid.; Dicotyle Weinmannia Felskii (Cunon.). Monnina callimorpha (Polygäl.). Zlex Weberbaueri (Aqui- fol.). Aypericum Weberbaueri (Guttif.). Clusia sp. (Guttif. Nr. 2137). HMırteola sp. (Myrtac.; Nr. 2064; kriechend). Brachyotum lycopodioides (Melast.). Schefflera Pardoana (Aral.). Thibaudia b) Grassteppe. strauchig). Zfidendrum pachychilum (strauchig.). Gomphichis goodyeroides (Orchid.; Kraut). S Sträucher: sp. (Eric. Nr. 2055). Ceratostema buxifolium (Eric.). Gaultheria tomentosa (Erie.). Gaultheria sp. (Nr. 2086). Disterigma sp. (Erie. Nr. 2079). Symplocos Weberbaueri. Desfontainea parvifolia (Logan... Diplostephium Lechleri (Compos.). Diplostephium juniperoideum. Flechten (z. T. auch im Gesträuch): Stereocaulon ramulosum. Cladonia miniata. Cladonia werticillaris. Cladonia pycnoclada. Cladonia Parmelia cervicornis. Bacomyces imbricatus. aggregala. Verschiedene Moose. Pteridophyten: Famesonia scalaris. Blechnum sachapatense (mit aufrechtem, kurzem, dickem Stamm; häufig, Charakterpflanze). Zycopodium Saururus. Ly- copodium compactum. Monocotylen: Cortaderia columbiana (Gram.). Calama- grostis Humboldtiana (Gram.). Calamagrostis bodophora. Agrostis pulchella (Gram.). Festuca (Gram.). Chusguea tarmensis simplicissima (Gram.). Carex pichinchensis (Cyperae.). Ahyn- chospora macrochaeta (Cypetae.). Zriocaulon microcephalum. Luzula sp. (Juncae. Nr. 2247 u. 2257). Pierichis galeata (Orchid.). Dicotyle Kräuter: Ranunculus Guzmani. Alchemilla orbi- cwlata (Rosac.). Viola nobilis. Oreosciadium dissectum (Umbellif.). Gentiana prostrata. Gen- tiana fruticulosa. Gentiana lavradioides.. Ha- Zenia bella (Gentian.).. Anotis pilifera (Rub.; rasenbildend). Valeriana longifolia. Chap- talia sp. (Compos. Nr. 2221). Zrigeron hybridus (Compos.; häufig). Zeontopodium gnaphalioides (Compos.). Dicotyle Sträucher und Halbsträucher (meist wohl auch in den Gesträuchen vorkommend): Hesperomeles cuneata (Rosac.; niederlie- gend). Myrteola oxycoccoides (Myrt.; kriechend). Myrteola waccinioides. Miconia floccosa (Me- last.). Drachvotum Maximowicsii (Melast.; be- 252 Dritter Teil. sonders an der oberen Strauchgrenze). Diste- (Seroph.). Dartsia inaequalis. Burmeistera rigma empetrifolium \Erie., kriechend). Zer- Weberbaueri (Campan.). Zoricaria Stuebelii (Com- nettya sp. (Erie.; Nr. 2243). Gaultheria sp. pos.). Bacharis genistelloides (Compos.). Diplo- (Eric. ; Nr. 2245). Vaceinium sp. (Eric.; Nr. 2215). stephium sp. (Compos. Nr. 2224). Symplocos sp. (Nr. 2208). Dartsia elachophylla c) Sumpfige Plätze. Monoecotylen: Dissanthelium supinum (Gram.). Sfporo- (Cyperae.). Ayris sulbulata. Puya mitis (Bro- bolus fastigiatus (Gram.). Carex Bonplandii mel.). Orthrosanthus chimborazensis (Irid.). Dicotyle Kräuter: Alchemilla sp. (Rosae.). Geranium cuecul- pan.). Senecio-Arten (Compos.). Zaestadia latum. Rhizocephalum brachysiphonium (Cam- muscicola (Compos.; kriechend). d\) Teiche. Zsoötes Lechleri (untergetaucht). Unterhalb Huacapistana findet zwischen ı800 und 1200 m der Übergang von der Ceja zur Montana statt. Diesen Talabschnitt besetzt Gebüsch oder Buschwald; jedoch treten solche Vegetationselemente, deren Entwicklung durch anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt wird, wie Moose, Flechten, Hymenophyllaceen, Baumfarne und Orchideen, weit weniger reichlich auf als in dem oben beschriebenen Buschwald höherer Lagen; überdies beginnt die subtropische Flora der tropischen zu weichen. Hier wachsen: die aufrechten Sträucher Pedicellaria densiflora (Capparid.), Tovarıa pendula, Siparuna calo- carpa (Monim.), Inga Pardoana (Leg.), Vismia latifolia (Guttif.), Bira Orellana, Adenaria floribunda (Lythrac.), Zuchsia silvatica (Denother.; feuchtschattige Stellen), Schefflera pentandra (Aral), Psammisia sp. (Eric., Nr. 2151), Aaıllia odorata (Rub.), Tessarıa sp. (Compos., Nr.2332; Charakterpflanze auf spärlich bewachsenem Geröll am Flußufer); die windenden Kräuter oder Halbsträucher Bomarca cornuta (Amaryll.) und Gurania eriantha (Cucurb.); die Schattenkräuter Aiphidium album (Haemodor.) und Ziabum pallatangense (Compos.; quellige Stellen). 6. Die Osthänge der Zentralcordillere zwischen 9° und 9° 30’ s. Br. (Weg vom Maranontal zum Tale des Rio de Monzon), in der Höhenlage von 3700—1800 m. Über dem Dorfe Tantamayo (in einem kleinen Seitental des Maranon befind- lich) liegt bei 4000 m die Paßhöhe der Zentralcordillere. Grassteppe, die fast frei von Sträuchern bleibt und nirgends Strauchbestände aufnimmt, bekleidet den Kamm. An dem ÖOstabhang erscheinen bei 3700 m, der oberen Grenze der Ceja, plötzlich zahlreiche Arten von Sträuchern. Während des weiteren Ab- stiegs erkennt man die früher besprochene Gliederung in temperierte und sub- tropische Ceja deutlich an der Verteilung der Formationen, der Blattgestalt der Sträucher und an der Flora. Bei 3200 m beginnen die Baumfarne und Aralia- ceen, bei 2500 die Cyclanthaceen (vertreten durch eine niedrige Carludovica), Lauraceen und Marcgraviaceen in das Vegetationsbild sich einzufügen. 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 253 Obere (temperierte) Stufe (3700—3000 m). Die wichtigsten Formationen sind Gesträuch, Grassteppe und Moor. In höheren Lagen finden sich nur kleine Strauchgruppen, und nehmen die beiden letztgenannten Formationen den größten Teil des Geländes ein; nach unten hin aber treten diese immer mehr gegenüber dem Gesträuch zurück. Kleine, derbe und schmale Blätter, ferner filzige Behaarung der Blattunterseiten, jungen Zweige, Inflorescenzachsen und Kelche sind Merkmale, die an vielen Sträuchern verschiedener Verwandtschaft wiederkehren. Die Grassteppe hat dichten Wuchs und annähernd Meterhöhe. Die Entstehung von Mooren be- günstigten naturgemäß ausgedehnte horizontale Flächen, z. B. die Umgebung der von Hirten bewohnten Hüttengruppe Carpa (3450 m). Von Sträuchern enthält das Moor nur wenige Arten; eine aber, Aypericum laricifolium, zeigt sich stellenweise in ungeheurer Individuenzahl. Bei Carpa sammelt sich in den Mooren das Wasser zu kleinen Seen, umsäumt von Juncus-Beständen, welche bis an die Uferlinie reichen. Felsmassen treten nur in geringem Umfang zu- tage. Die Flora der oberen Ceja ist sehr reich an Flechten (namentlich Usneen und verwandten Strauchflechten sowie Cladonzien), Moosen (besonders Spragnıum- Arten) und Ericaceen. Flechten und Moose gedeihen am besten in den Ge- sträuchen, wo sie teils auf dem Boden üppig wuchern, teils an Stämme und Zweige sich heften, und in den Mooren. Höhere Lagen der oberen Ceja erinnern einigermaßen an Heidelandschaften. — Zur Beurteilung des Klimas sei darauf hingewiesen, daß ich in Carpa am Morgen des ı2. Juli 1903 starke Reifbildung beobachtete, Pfützen und feuchte Erde hartgefroren fand. Gesträuch. Viele Flechten und Moose. Monoeotylen: Bomarea Engleriana (Amaryll.; windend). mentosa (windend). Domarea coccinea (Schatten- Epidendrum frutex (Orchid.). Aufrechte, dicotyle Sträucher: Nr. 3374%). Vaceinium sp. (Erie.; Nr. 3374). Gaultheria-Arten (Erie.; Nr. 3370, 3377, 3379). Rapanea dependens (Myısin.). Symplocos alpina. Buddleia incana od. verw. (Logan.). sp. (Nr. 3310). Poeeilochroma Lobbiana (Solan.). Bomarea glomerata (windend). Domarea to- pflanze). Berberis Lobbiana. frag.). Ribes elegans (Saxi- . Escal- lonia corymbosa. Weinmannia sp. (Cunon.). Polylepis serrata (Rosac.). ZHesperomeles fer- ruginea (Rosac.). Monnina conferta (Polygal.). Escallonia resinosa (Saxifrag.) Solanum Maytenus confertus (Celastr.), Aypericum la- {aleriana Tessendorfiana (Halbstr.). Centro- ricifolium (Guttif.\. Degonia sp, (Nr. 3368). pogon macrocarpus (Campan.). Centropogon Miconia alpina (Melast.). Miconia grisea. Mi- conia neriifolia. Miconia fruticulosa. Tibouchina echinata (Melast.). Brachyotum Maximowiczii (Melast.) u.a. Drachyo/um-Arten. aguifolium (Aral.). Oreopanax Ceratostema sp. (Eric.; Weberbaueri. Bacharis sp. (Compos. Nr. 3330). Gynoxys sp. (Compos. Nr. 3338). Ziabum sagit- tatum (Compos.). Diplostephium sp. (Compos. Nr. 3360). Diplostephium sp. (Nr. 3363). Kletternde dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Mühlenbeckia sagittifolia (Polygon.; win- dend). Aubus Weberbaueri (Rosac.; kriechend oder spreizklimmend). Aubus acanthophyllus (kriechend oder spreizklimmend), Zassiflora parvifolia (vankend). Viola arguta (spreizklim- mend). klimmend). Fuchsia scandens (Oenother.; spreiz- Cacalia sp. (Compos. Nr. 3331). 254 Dritter Teil. Dicotyle Epiphyten: Fuchsia longiflora (kleiner Strauch). Parasiten: Verschiedene l.oranthaceen. (Phrygilanthus- und Dendrophthora- Arten.) Grassteppe. Festuca distichovaginata (Gram.). Calamagrostis rigida (Gram.). Rhynchospora Ruiziana (Cyper.). Azorella laxa (Umbellif.). Moor. Flechten und Moose (besonders Sphagnum). — Pteridophyten: Lycopodium sp. Monoeotylen: Festuca distichovaginata (Gram.; häufig). quea depauperata (Halbstr.). Sceirpus inundatus Neurolepis acuminatissima (Gram.; Halbstrauch). (Cyperac.\. Ahynchospora macrochaeta (Cype- Chusquea spicata (Gram.; kleiner Strauch). Chzs- rac.). Zuya laccata (Bromel.). Dicotyle Kräuter: Ranunculus Raimondii. Alchemilla sp. Weberbaueri. Valeriana longifolia. Belonan- (Rosae.). Gunnera pilosa (Halorhag.). 4Azo- thus sp. (Valerian.). Khizocephalum brachysi- rella cladorhiza (Umbellif.). Gentiana prostrata. Phonium (Campan., rasenbildend). Zuceilia Ourisia chamaedryfolia (Scroph.; kriechend). conoidea (Compos.; rasenbildend). Ourisia pratioides (kriechend). Valeriana Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Hypericum laricifolium (Guttif.; sehr häu- pseudolycopodium (zwergig). Valeriana ledoides fig). Gentiana ericothamna (zwergig). Gentiana (Halbstrauch). Felsenpflanzen: Corladeria aristata (Gram.). Domarea fili- (Orchid.). Odontoglossum revolutum (Orchid.). caulis (Amaryll.; schattige Stellen). Zpidendrum ’achyphyllum Pasti (Orchid.). Alchemilla ga- gramineum (Orchid.). Zpidendrum monzonense hioides (Rosac.). Untere (subtropische) Stufe (3000—1800 m). Grassteppe und Moor finden sich nur als sehr zerstreute, unauffällige Fleck- chen. Die herrschende Formation ist ein Hartlaubgehölz, überwiegend gebildet von Sträuchern, nur hier und da, namentlich an eingesenkten Stellen, kleine Bäume aufnehmend; diese gehören größtenteils zu Arten, die anderwärts als Sträucher entwickelt sind. Während in der lederartigen oder doch derben Konsistenz, welche das Laub der meisten Holzgewächse charakterisiert, eine Übereinstimmung mit der oberen Stufe zum Ausdruck kommt, ist der Umfang der Spreiten durchschnittlich größer als dort, ferner dichte Behaarung der Blätter und Achsenteile seltener. Flechten und Moose (viel Spragnum) wachsen auch hier massenhaft auf dem Boden und an den Zweigen. Unter den Siphono- gamen-Familien fallen insbesondere die Melastomataceen durch große Arten- und Individuenzahl auf. Gehölz-Flora: Viele Flechten und Moose z, B. Cladonia bellidiflora und Sphagnum-Arten. ı. Abschnitt. $. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 255 Pteridophyten: Trichomanes lucens. Alsophila sp. (Baumfarn; Nr. 3389). Monoecotylen: Arundinaria setifera (Gram.; strauchig). (Eriocaul.; offene Stellen, steinige Erdblölßen Geonoma sp. (Palm.; Nr. 3552). Carludovica sp. am Rande des Weges). Guzmannia brevispatha (Cyelanth.; Nr. 3539; schief aufsteigender, 1 m (Bromel.; Bodenpflanze). Srmilax sp. (Liliac.; langer Stamm). Philodendron densivenium Nr. 3400, 3543; kletternd). (Arac.; kletternd). Zaepalanthus planifolius Gymnosperme und dicotyle Holzgewächse (Sträucher, wenn nicht anders angegeben): a) Nicht kletternde: Podocarpus oleifolius (Taxac.).. Zedyos- (Guttif.). Myrcia acuminata (Myrtac.). Myreia mum sp. (Chloranth. Nr. 3388). Gaiadendron platycaula. Myrcia dictyoneura. Miyrteola hunctatum (Loranth.; nicht parasitisch!). Persea Weberbaueri (Myrt.; kriechend). Tibouchina crassifolia (Laurac.; Baum, 6 m hoch). Ocotea asperifolia (Melast.). Miconia lugubris (Melast.). cardinalis (Laurac.). Ocotea amplissima. Ocotea Miconia Weberbaueri. Miconia densifolia. Mi- monzonensis. Escallonia sp. (Saxifrag.; Nr. 3410; conia crassistigma. Miconia monzoniensis. Mi- Baum, 6 m hoch). Drunellia Weberbaueri. conia atrofusca. Graffenrieda foliosa (Melast.). Weinmannia subsessiliflora (Cunon.). Wein- Schefflera Weberbaueri (Aral.). Schefflera mon- mannia elatlantha. Hesperomeles Weberbaueri zonensis. Gaultheria sp. (Eric.; Nr. 3402). Zhi- (Rosae.). Oxalis dolichopoda. Monnina Rui- baudia sp. (Eric.; Nr. 3542). Disterigma Hum- ziana (Polygal.). Monnina crotalarioides. Ilex boldtii (Eric... Dejaria sp. (Eric.; Nr. 3419). microsticta (Aquifol.). Norantea magnifica Symbolanthus calygonus (Gentian.). Solanum sp. Marcgrav.). Ternstroemia sp. (Theac. Nr. 3408). (Nr. 3399). FPalicourea chlorocoerulea (Rub.). Freziera-Arten, z. B. £. canescens (Theac.), Cinchona stenosiphon (Rub.).. Gynoxys sp. Haemocharis speciosa (Theac.). Clusia-Arten (Compos. Nr. 3534). b) Kletternde: Passiflora macrochlamys (rankend). Thi- klimmend). Gynoxys-Arten (Comp.; windend; baudia Harmsiana (Eric.; spreizklimmenä). Nr. 3397, 3404), Mikania parvicapitulata Siphocampylus angustiflorus (Campan.; spreiz- (Comp.; windend). Senecio sp. (Comp.; spreiz- klimmend). Siphocampylus floribundus (spreiz- klimmend; Nr. 3409). Dicotyle Kräuter: Viola truncata (offene Stellen). Parasiten: Loranthaceen (z.B. Aötanthus Paxianus). Auf den Vorbergen im Osten der Zentralcordillere tragen die Gipfel- regionen ebenfalls Ceja-Vegetation, und diese reicht hier weiter abwärts als dort. So wird südlich von der Ortschaft Monzon ein Berggipfel zwischen 1600 und ı900 m auf der einen Seite von reiner Grassteppe, auf der andern aber von weit ausgedehntem, ununterbrochenem Hartlaubgehölz eingenommen, welches dem soeben beschriebenen ähnlich ist und u. a. folgende Pflanzen birgt: Gymnogramme ÖOrbignyana (kletternder Strauch). Souroubea suaveolens (Marcgrav. Farn). Sienospermatium flavescens (Arac.). Ste- Strauch. Clethra sp. (Nr. 3511; Strauch). nospermalium crassifolium. Anthurium Lech- Cavendishia sp. (Eric.; Nr. 3518; Strauch). lerianum (Arac.; kletternd). Piteairnia frutice- Psammisia sp. (Eric.; Nr. 3510; spreizklimmen- torum (Bromel.; bodenbewohnend). Zeeremis der Strauch). Gaultheria sp. (Erie.; Strauch, coarctata (Liliac.). Prunus pleonantha (Rosac.; Nr. 3519). 256 Dritter Teil. An der Zentralcordillere selbst schaltet sich von 1800—1200 m eine Über- gangsregion zwischen Ceja und Montana ein, besetzt von Gebüsch, in dem kleine oder mittelgroße, 15—20o m hohe Bäume sich mit Sträuchern mischen. In diese Formation treten echt tropische Typen wie Palmen, Cyclanthaceen, Musaceen und Cecropien bereits mit erheblicher Individuenzahl ein. Hartlaubig- keit der Holzgewächse ist eine verbreitete Erscheinung, aber weniger häufig als in den über ı800 m liegenden Gehölzen. Holzlianen — allerdings nur dünnstämmige — reihen sich unter die wesentlichen Formationselemente. Die Flechten- und Moos-Vegetation wird dürftiger, unauffälliger. Zur Flora dieser Gehölze gehören: Pteridophyten: Schizaea elegans u.a. Monocotylen: Einige Palmen und Cylanthaceen (Carlu- (Orchid.; bodenbewohnendes Kraut). Zpiden- doviea). Anthurium monzonense (Arac.; mit drum Weberbauerianum (Orchid.; Epiphyt). kurzem, schief aufsteigendem Stamm). Zeli- Sobralia dichotoma (Orchid.; hoher Strauch). conia sp. (Musac. Nr. 3558). Stenoptera acuta Dicotyle Sträucher: Hedvosmum racemosum (Chloranth.). Piper last.). 7ibouchina oxypetala (Melast.). Clelhra sciaphilum. _Godoya obovata (Ochnae.). De- sp. (Nr. 3567). Cinchona sp. (Rubiac. Nr. 3554). gonia sp. (Nr. 3556). Miconia brevistylis (Me- Palicourea latifolia (Rubiac.). Dicotyle Bäume: Guatteria coeloneura Anon.). Nectandra robusta (Melast.). Zadenbergia magnifolia (Rub.). acutifolia (Laurac.). Zapirira micrantha (Ana- Viburnum Weberbaueri (Caprifol.). card.). Zlex villosula (Aquifol.). Calyptrella Parasiten: Loranthaceen (z. B. Oryetanthus spicatus). 7. Westliche Andenhänge bei San Pablo (ca. 7° ı0' s. Br.). Höhenlage 2200— 2700 m. Die Zahl der Pflanzen ostandiner Verwandtschaft ist gering. Man kann hierzu rechnen: Augenia Weberbaueri, Hesperomeles ferruginea, Viola arguta, Conomorpha pyramidata, Rapanea sessiliflora, Miconia chrysanthera, Embothrium grandiflorum. YFloristische Beziehungen zur zentralperuanischen Sierrazone treten unverkennbar zutage. In ihrer Gesamtheit jedoch bietet die Vegetation ein anderes Aussehen als dort und in der nordperuanischen Sierrazone, ein Bild, das feuchterem Klima entspricht. Der Wechsel der Jahreszeiten ruft nur unbedeutende Veränderungen hervor; die Sträucher vereinigen sich zu kleinen, von den Wasserläufen unabhängigen Beständen; die Kakteen fehlen bis auf eine zerstreute, felsbewohnende Zchkinocactus-Art. Gleiche Höhenlagen der zentralperuanischen Sierrazone beherbergen, wie früher gezeigt wurde, einen lockeren, ausgesprochen xerophilen Pflanzenwuchs. ı. Abschnitt. Grassteppe mit bald zerstreuten, Höhenlage 2400—2700 m. vereinigten Sträuchern. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 257 bald zu kleinen Beständen Kräuter: Selaginella radiata. FPoa sp. (Gram.). Guttif.). Degonia-Arten (z. T. an felsigen Stel- Mühlenberzia peruviana (Gram.). Aegopogon len). Microcala quadrangularis (Gent.). Cal- cenchroides (Gram.). Domarea edulis (Amaryll.; ceolaria utricularioides (Sceroph.). Calceolaria windend). Dioscorea sp. (Nr. 3834; windend). delicatula. Justicia alpina (Acanth.). Galium Peperomia galioides (Piperac.). Alchemilla apha- noides (Rosac.). Trifolium peruvianum (Leg.). Vicia andicola (Leg.; rankend). Zathyrus sti- o'7 Pularis (Leg.; rankend). Aypericum canadense Ferrugineum |Rub.). Galinsoga unxioides (Comp.). Liabum hieracioides (Comp.). Jaegeria hirta (Comp). Tagetes sp. (Comp.; Nr. 3841). Halbsträucher und Sträucher: Piper Mohomoho. Embothrium grandi- forum (Proteac.. Mühlenbeckia tamnifolia Rubus floribundus (Ro- Lupinus muta- (Polygon.; windend). sac.).. Dalea nova (Legum.). bilis (Legum.). Monnina crotalarioides (Polygal.). Cuphea niederliegend). serpyllifolia Eugenia (Lythrae.; zwergig, oft Weberbaueri (Myrt.). Salvia- Arten Calceolaria ramosissima (Seroph.). Bi- Rapanea sessiliflora (Myrsin.). (Lab.). dens sp. (Compos. Nr, 3812). Enge und feuchte Felsschlucht zwischen 2200 und 2400 m, be- wachsen mit einem Gemisch aus Kräutern und Sträuchern. Kräuter: Foa infirma (Gram.). Calamagrostis pla- nifolia (Gram.‘. Melica sp. (Gram. Nr. 3864). Setaria imberbis (Gram.). Tillandsia pas- Tradescantia encolea (Comme- lin.). Commelina fasciculata. Cypella sp. (Irid.). Dioscorea sp. (Nr. 3852). Anemone helleborifolia Bromus sp. (Gram.). Pitcairnia pungens (Bromel.). tensis (Bromel.). (Ranune.) Silene sp. (Caryoph. Nr. 3861). Stellaria sp. (Caryoph. Nr. 3878) palmata (Umbellif.).. Spananthe panniculata (Umbellif). Zrowallia sp. (Solan.; Nr. 3850). Valeriana elatior. Astrephia chaerophylloides (Valerian.). Ziadum sp. (Compos. Nr. 3876). Hieracium sp. (Compos. Nr. 3868). Bowlesia Halbsträucher und Sträucher: Hesperomeles ferruginea (Rosac.). Indigo- Astragalus Weberbaueri Viola Cono- Cantua querci- Jera laxa (Legum.). (Legum.). Zuphorbia sp. (Nr. 3858). arguta. Miconia chrysanthera Melast.). morpha pyramidata (Myrsin.). folia (Polemon.). rag.). Bartsia mutica ‚Seroph.). (Compos. Nr. 3883). Nr. 3857). Stevia pabloensis (Compos.). Heliotropium submolle (Bor- Verbesina sp. Bidens sp. (Compos. 8. Westliche Andenhänge bei San Miguel (cine halbe Tagereise nord- nordwestlich von San Pablo). Höhenlage: 2600— 3000 m. Hier machen sich ostandine Charakterzüge der Pflanzendecke weit deut- licher geltend als bei San Pablo. Bergwiesen erinnernder Grassteppe wechseln dichte, Mit üppiger, einigermaßen an nordische immergrüne Strauch- bestände, die sich nicht selten, so z. B. am Wege nach Hualgayoc, über große Flächen ausdehnen. Bei 3200—3300 m enden diese Gehölze. Die Sträucher stehen jetzt nur noch vereinzelt in der Grassteppe und verschwinden schließlich ganz aus derselben. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 17 258 Dritter Teil. Grassteppe. Kräuter: Andropogon sacharoides (Gram.). Andro- gium stellatum (Umbellif.).,. Gentiana umbel- pogon sp. verw. A. Schottüi. Sporobolus indicus lata. Lobelia tenera (Campan.). Cosmos sp. (Gram.). Zestuca loricata (Gram.). Festuca Compos. Nr. 3913). Onoseris glandulosa (Com- muralis. Lathyrus magellanicus (Legum.). Eryn- pos.. Sträucher: Calceolaria argentea (Seroph.). Gesträuch. Moose und Flechten. Kräuter: Viele Farne. Steläs attenuala (Orchid.). Hydrocotyle Urbarıana {Umbellif.; kriechende Viola sp., (Nr. 3947; verw. Viola arguta). Schattenpflanze). Sträucher: Chusgztea sp. (Gram.; häufig). Zpidendrum an Bächen). Zuchsia ampliata (Oenother.). brachyphyllum (Orchid.). Zomatia obligua (Pro- Gaultheria tomentosa (Erie.)., Fochroma gran- teac.). Siparuna umbelliflora (Monim.). Zscal- diflorum (Solanac... Zamourouxia subincisa lonia resinosa (Saxifr.).,. Aubus floribundus (Seroph.). Aphelandra cirsioides (Acanth.). (Rosae.; spreizklimmend). Prunus Drittoniana Viburnum fur (Caprif.). Bacharis sp. (Com- (Rosae.). Abdutilon umbellatum (Malv.). Zype- pos. Nr. 3891 u. 3892). Darnadesia Felski ricum laricifolium (Guttif.). Passiflora cum- (Compos.). balensis (rankend). Tidouchina cymosa (Melast.; Parasiten: Loranthaceen (z. B. Antidaphne viscoidea und Adtanthus coriaceus) und eine Balanophoracee (Nr. 3950). 9. Westabhänge der Anden um 6° 40’ s. Br., am Wege von Hualgayoc nach Chiclayo. Von den Bergen im Westen der Stadt Hualgayoc in das Tal des Rio Chancay hinabsteigend, gelangt man aus der reinen Grassteppe, welche die höchsten Kämme bedeckt, bei 3600 m in eine Region, woselbst jene von niedrigen Strauchbeständen unterbrochen wird; als charakteristische Eigentümlichkeit der letzteren trifft man bei vielen Sträuchern, insbesondere bei Ericaceen, Me- lastomataceen (z. B. Drachyotum-Arten), Myrtaceen und Zypericumlaricifolium kleine, derbe Blätter. Bei 3200 m, stellenweise erst bei 3000 m, beginnt üppiger, sehr feuchter Buschwald. Dieser nimmt ausgedehnte unbewohnte Flächen ein und heißt in der Umgebung der Häusergruppe Chugur, wo ich seine Vege- tation untersuchte, »Montana de Santa Rosa«. Zu den häufigsten Waldbäumen gehört Podocarpus oleifolius, unter dem Namen saucecillo als bestes Werkholz im ganzen Departamento bekannt; seine Stämme werden bis 20 m hoch und bis ı m dick; übrigens entwickelt sich dieser Podocarpus hier sowohl wie in andern Gegenden auch in Strauchform. Auch Ocofca architectorum, »xoble blanco « genannt, ist ein hoher Baum und liefert ein brauchbares Holz. Wäh- rend das Laub der Bäume meist derbe Konsistenz zeigt, finden sich unter rt. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 259 den Sträuchern, welche das dichte Unterholz zusammensetzen, viele dünn- blättrige Formen. Flechten, Moose, Selaginellen, Farne und siphonogame Schattenkräuter bilden am Boden die unterste Vegetationsschicht. Die Lianen, meist spreizklimmende Sträucher, werden nur durch dünnstämmige (bis daumen- starke) Formen vertreten. Eine reiche Epiphytenflora von Flechten, Moosen, Farnen, Tillandsien und Orchideen lebt auf den Zweigen. Flora des Buschwaldes bei Chugur zwischen 2700 und 3000 m. Flechten: Peltigera-Arten (bodenbewohnend). Epiphytische Usnea-, Siictina- und Leptogium-Arten. Moose: Sphagnum u. a. als Bodenbewohner und Epiphyten. Pteridophyten: Cyathea sp. (Baumfarn; Nr. 4074). Bodenbewohnende und epiphytische Farne. Selaginella-Arten. Monocotylen (exkl. Epiphyten): Chusguea sp. (Gramin.; spreizklimmend). Eine Palme (wahrscheinlich Ceroxylor sp.). Anihu- rium sp. (Arac.; Nr. 4080; kletternd). Gymnosperme und dicotyle Bäume: Podocarpus oleifolius (Taxac.). Ocotea ar- baueri (Meliac.). Clusia sp. (Guttif. Nr. 4103). / ( ( \ 3 chitectorum (Laurac... Weinmannia nebwlarum Cinchona-Arten (Rub.). (Cunon.; auch als Strauch. Guarea Weber- Dicotyle Sträucher: Hedyosmum scabrum (Chloranth.). Sipa- sp. (Oenother.; Nr. 4097; spreizklimmend). Aa- runa sp. (Monim.). Docconia frutescens (Pa- panea Felskii (Myrsin.),. Salvia sp. (Lab.; pav.). Zolylepis multijuga (Rosac... Monnina Nr. 4077). Aphelandra acanthifelia (Acanth.). seandens (Polygal.). Centradeniastrum roseum, Hamelia patens (Rub.). Yungia sp. (Compos.; Miconia rubens u. a. Melastomataceen. Zuchsia Nr. 4083; spreizklimmend, häufig). Dicotyle, bodenbewohnende Kräuter: Loasa carnea. Begonia-Arten. Gunnera pilosa (Halorhag.; besonders an Bächen). Epiphytische Blütenpflanzen: Tillandsia maculata (Bromel.). Cranichis angustalum (Orchid.), Zfidendrum rhopalor- multiflora (Orchid.). Stielis angustifolia (Or- hachis (Orchid.). Zfidendrum Seutella. Epi- chid.). ZPleurothallis trachysepala (Orchid.). dendrum geminiflorum. Telypogon pulcher (Orchid.).. Odontoglossum Parasiten: Loranthaceen (z. B. Antidaphne viscoidea). 10. Westabhänge der Anden um 6° 30, am Wege von Chota nach Chiclayo. Als ich von Sta. Cruz (Dep. Cajamarca, Prov. Hualgayoc) an der nördlichen Talwand des Rio Chancay aufwärts wanderte, beobachtete ich bei 2600 m Seehöhe einen überaus schroffen Vegetationswechsel: an Stelle der lockeren, 27 260 Dritter Teil. westandinen Xerophyten-Vereine erschienen plötzlich Gesträuchgruppen mit Ceja- Typen, mit Araliaceen, Melastomataceen usw. Mein Weg führte dann durch immergrünes Gehölz, das sich über die Bergrücken im Westen der Ortschaft Huambos (Dep. Cajamarca, Prov. Chota) ausbreitet und die Höhenlage zwischen 2600 und 3000 m einnimmt. Die Sträucher überwiegen entschieden, und die sehr zerstreut auftretenden Bäume bleiben niedrig. Derbes Laub der Holz- pflanzen, großer Reichtum an Flechten, Moosen und epiphytischen Blüten- pflanzen, namentlich Orchideen, sind tonangebende Merkmale dieser Formation. Zwischen 3000 und 3200 m verliert das Gehölz an Höhe und Flächenaus- dehnung, und beginnt ein Wechsel von Grassteppe und niedrigen, kleinblättrigen Strauchgruppen. Über 3300 m ragen die Berge in dieser Gegend kaum hinaus. Flora des Hartlaubgesträuchs westlich von Huambos, zwischen 2600 und 3000 m. Viele Moose und Flechten, teils bodenbewohnend, teils epiphytisch. Viele Farne, auch baumförmige. Monocotylen (exkl.: Epiphyten): Chusguea sp. (Gram.; strauchig, spreizklimmend). Bomarca cumbrensis (Amaryll.; windend). Elleanthus flavescens (Orchid.; strauchig). Dicotyle Holzgewächse (wenn nicht anders angegeben, Sträucher): Hedyosmum seabrum (Chloranth.). Myrica ‚gillaris (Melast.).. Miconia buxifolia. Miconia Weberbaueri. Embothrium grandiflorum (Pro- alypifolia. Brachyotum racemosum (Melast.). teac.). Gaiadendron punctatum (Loranth.; nicht Oreopanax Candamoanus (Aral.). Oreopanax sp. parasitisch). Derberis conferta. Siparuna sp. verw. O. Pavoni. _Macleania alpicola (Eric.) (Monim.). Zersea corymbosa (Laurac.; auch u. a. Ericaceen. Aapanea Felskii (Myrsin.). als kleiner Baum). Docconia frutescens (Papav.). Desfontainea sp. (Logan.). Calceolaria Pavonii Weinmannia nebularum (Cunon.). Pobrlepis maul- (Seroph.; Halbstrauch). Zeeremocarpus longi- tijuga (Rosae.). Hypericum laricifolium (Guttif.). forus (Bign.; rankend, hoch emporsteigend). Clusia sp. (Guttif. Nr. 4158). Miconia asper- Bacharis sp. (Compos. Nr. 4165 u. 4167). Dicotyle Kräuter: Vicia Leyboldii (Legum.; rankend). Zoasa Weberbaueri. Pinguicula sp. (Lentibul.; Nr. 4188; offene Stellen). Epiphytische Blütenpflanzen: Tillandsia aurantiaca (Bromel.). Zpiden- Masdevallia longiflora (Orchid.). Stelis reflexa drum gastrochilum (Orchid.). Zpidendrum der- (Orchid.). ZPleurothallis verruculosa (Orchid.). matanthum (halbstrauchig). Zpidendrum macro- Orchidotypus muscoides (Orchid.). Centropetalum gastrium. Oncidium acinaceum _(Orchid.). nigro-sinatum (Orchid.). Parasiten: Loranthaceen. Buschwald, an den von Chugur erinnernd, aber weniger feucht und üppig, findet sich auch am Wege von der Küstenstadt Chepen nach Cajamarca unter 7° ı0' s. Br. bei 2900—3000 m Seehöhe. Wie bei Chugur vermittelt über 3200 m der Wechsel von Grassteppe und niedrigem, kleinblättrigem (aus ınzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXIV, zu S. 261. : Weberbauer, P \, Weberbauer, phot. Interandines Gebiet Nordperus: Tal des Flusses Llaucän unterhalb Hualgayoc, bei 3000 m. Chusquea polyclados Pilger. ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 261 Berberis, Monnina sp., Hypericum laricifolium, Melastomataceen, Fricaceen usw. zusammengesetzten) Gesträuch den Übergang zur reinen Grassteppe. ır. Interandines Tal des Flusses Llaucan bei Hualgayoc, zwischen 2700 und 3600 m. Von 3400 bis 3600 m überzieht den Boden eine Grassteppe, die vereinzelte Sträucher oder kleine Strauchgruppen enthält; mit zunehmender Höhe werden diese Holzgewächse seltener. Zwischen 2700 und 3400 m ist geschlossenes, immergrünes Gesträuch die ausgedehnteste Formation: stellenweise weicht es einer von Sträuchern durchsetzten Grassteppe. Unter 2700 m bleiben die Gesträuche in der Nähe der Wasserläufe; im übrigen lockert sich die Pflanzen- decke und wird zu einem Gemenge von Gräsern und andern Kräutern sowie von Sträuchern, unter denen viele regengrün zu sein scheinen. Region zwischen 3000 und 3400 m. Monoeotylen: Chusquea polyclados (Gram.; Strauch). cescens (Amaryll.). Masdevallia amabilis (Orchid.; Luzula sp. (Juncac. Nr. 4025). Bomarea glau- Felsen). Dicotyle Halbsträucher und Sträucher: Hesperomeles ferruginea (Rosac.). Dalea nea dependens (Myrsin.). Salvia sp. (Labiat.; sericophylla (Legum.). Oxalis fruticetorum Nr. 4029; Halbstrauch). Arcythophyllum ericoides (spreizklimmender Halbstrauch). Coriaria thy- Rub.). Siphocampylus Weberbaueri (Campan.). mifoha. Brachyotum Radula (Melast.). Rapa- Dicotyle Kräuter: Melandryumsp.(Caryophyll.;Nr.4013 ; Fels). Humboldtii. Trichocline peruviana (Compos.). Cotyledon eurychlamys (Crassul.; Fels). Viola Senecio laciniatus (Compos.). Region zwischen 3400 und 3600 m. Pteridophyten: Polystichum pycnolepis (im Schatten von Sträuchern). Gleichenia simplex. Monocotylen: Carex seditiosa (Cyperac.; sumpfige Stellen). Zierichis Weberbaueriana (Orchid.; mit knollig verdickten Wurzelfasern). Dicotyle Halbsträucher und Sträucher: Acaena ovalifolia (Rosac.; kriechender rum (Melast.). Disterigma empetrifolium (Exie.; Halbstrauch, im Schatten von Sträuchern). A2- kriechend). Bejaria caxamarcensis (Eric.). conia vaccinioides (Melast.).. Brachyotum aspe- Bacharis sp. (Compos. Nr. 400I u 4003). Dicotyle Kräuter: Geum peruvianum (Rosac.; zwischen Sträu- nica serpyllifolia (Seroph.; quellige Stellen). chern auf sumpfigem Boden). Azorella cla- Erigeron sp. (Compos. Nr. 4004). Zeuceria dorhiza (Umbellif.; 3600—3700 m). Gentiana Stuebelii (Compos.). Leontopvdium gnaphalioides Stuebelii. Gentiana arenarioides. Gentiana (Comp.). dianthoides. Bartsia mutica (Scroph.). Vero- 262 Dritter Teil. ı2. Auf den Höhenzügen, welche im Westen und Osten das Tal des Maranon begleiten, fand ich, zwischen 6° 30° und 7° s. Br. und in der Höhenlage von 2500 bis 3400 m, an vielen Stellen immergrüne Gehölze zusammen mit Grassteppe und im allgemeinen die erstgenannten Formationen vorherrschend. Sie waren bald Gesträuche, bald Buschwälder, und ähnlich denjenigen, die wir bei San Miguel, Chugur und Huambos kennen lernten. Umfangreiche Gehölze dieser Art trifft man ferner im oberen Utcubambatale, wo zwischen 2700 und 3300 m Grassteppe und baumarmes Gesträuch, zwischen 2500 und 2700 m prächtiger Buschwald mit 30 m hohen Bäumen, Baumfarnen, kletternden Araceen nebst andern Lianen und vielen Epiphyten sich an den Abhängen ausbreiten. Auch die Berge im Süden der Stadt Chachapoyas sind zwischen 2500 und 2600 m von derartigen Gehölzen bedeckt. 13. Die Höhen östlich von Chachapoyas. Der Weg, welcher Chachapoyas mit Moyobamba verbindet, steigt aus einem kleinen, östlichen Seitentale des Utcubamba naeh den Hütten von Mo- linopampa, dem Tambo Ventilla und zum Passe Piscohuanuna (3540 m), der am Rande der Zentralcordillere liegt; hier beginnt ein längerer Abstieg. Unter- halb Molinopampa erstrecken sich die immergrünen Gehölze der Ceja-Zone bis 2000 m, somit weiter. abwärts als in den bisher betrachteten westlicheren Teilen Nordperus. Zwischen 2000 und 2600 m überwiegen die Gehölze, teils Gesträuche, teils (häufiger, Gebüsche und Buschwälder. Dazu gesellen sich Moore und Grassteppen, beide mit vereinzelten Sträuchern, und auf ebenem, von Bächen durchzogenen Gelände ziemlich umfangreiche Teppichwiesen. Bei 2600 m gelangt die Grassteppe zur Vorherrschaft. Sie beherbergt zerstreute oder zu kleinen Gruppen vereinte Sträucher, die nach oben hin immer seltner werden. Indessen bietet jene Gegend nicht überall dieselbe Verteilung von Gehölz und Grassteppe wie an dem von mir begangenen Wege: in der Ferne sah ich breite Gehölzstreifen bis gegen 3400 m an den Abhängen sich hinaufziehen. a) Flora zwischen 2000 und 2600 m: Buschwald mit vielen Bäumen. Viele Moose und Flechten. Pteridophyten: Viele Farne, auch baumartige. Monocotylen: Ceroxylon sp. (Palm.; hoher Baum). Dicotyle Sträucher: Piper cabellense. Drimys granatensis dend). Zydrangea peruviana (windende Holz- (Magnol.). Siparuna saurauiifolia (Monim.). liane). Szyrax Weberbaueri. Mutisia sp. (Com- Hydrangea Felskii (Saxifrag.; anscheinend win- pos.; Nr. 4383; rankend, hoch emporkletternd). "uaugjumeg pun (UOJÄX01395) usujeg u pjemgosug "u 00/2—00$z ıaq 'sefodeysey) uoA yoso “wdwedoumom :snıodpıoN }21gan saurpuersyuf joyd “ranequsgaqy 'Y "zg2 'S nz “AXX ISJeL uapuy uayosmueniod 19p 1omuszueyd aanegıagay 1. Abschnitt. S. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 263 Dicotyle Bäume: Cinchona-Arten u. a. Viele Epiphyten. Parasiten: Loranthaccen (z.B. Phrygilanthus eugenioides). Gebüsch mit wenigen und kleinen Bäumen. Viele Moose (z. B. Ancura trichomanoides, Leioscyphus quitoensis) und Flechten. Pteridophyten: Viele Farne. Zycopodium pruinosum (spreizklimmernder Strauch). Monocotylen (exkl. Epiphyten): Chusguea straminea (Gram.; spreizklimmernder Strauch). Dicotyle Sträucher: Brachyotum parvifolium. Fuchsia dolichantha (Oenother.). Solanum sp. (Nr. 4407; wurzel- kletternder Halbstrauch). Pilea sufruticosa (Urtie.). Miconia du- metosa (Melast.).,. Miconia nigricans. Radula. Miconia Brachyotum Weberbaueri (Melast.). Epiphyten: Tillandsia complanata (Bromel.) u. a. Parasiten: Loranthaceen (z. B. Dendrophthora Urbaniana). Gesträuch. Viele Moose, Flechten und Farne. Monocotylen: Maxillaria acuminata (Orchid.). Dichaca arbuscula (Orchid.). Oncidium Weberbauerianmum (Orchid.). Dicotyle Sträucher: Axinea nitida (Melast.). Hedyosmum sp. (Chloranth. Nr. 4353). Ocotea Schefflera Mathewsii ferruginea (Laurac.). Persea boldiifolia (Laurac.): (Aral.). Zhibaudia sp. (Eric. Nr. 4339). 7hi- Rubus Lechleri (Rosae.; spreizklimmend). Zlex baudia sp. (Nr. 4374). Gaultheria sp. (Evie.; quitensis (Aquifol.). Hacmocharis speciosa Nr. 4362). Vaccinium sp. (Eric; Nr. 4347). (Theae.). Zernstroemia sp. (Theac. Nr. 4357). Conomorpha lacta (Myrsin.). Symplocos bogo- Freziera lanata (= Lettsomia lanata Ruiz & Pav.; tensis. Ladenbergia coriacea (Rub.). Arcytho- Theac.; mitunter baumförmig und bis 6 m hoch). Chusia sp. (Guttif. Nr. 4336 u. 4340). Myrteola microphylia (Myrt.). Myrcia heliandina (Myrt.). Phyllum cerassifolium (Rub.). Zupatorium Weber- baueri (Compos.). Bacharissp.(Compos.Nr.4333). Senecio sp. (Compos. Nr. 4344). Moor. Flechten: Cladonia miniata u. a. Moose: Sehr viel Sphagnum. Pteridophyten: Dicksonia Stuebelii (kleiner Baumfarn mit 1 m hohem Stamm). podium sp. (Nr. 4397). Zvco- Lycopodium vestitum. 264 Dritter Teil. Monocotyle Kräuter: Carex Bonplandii (Cyperac.). Rhyncho- folius. Funcus sp. (Nr. 4381). Zceremis coarctata spora glauca (Cyperac.). Xyris subulata. Syn- (Liliac.). Domarca cruenta(Amaryll.). Burmannia gonanthus nitens (Eriocaul). ZPaepalanthus sp. (Nr. 4341; häufig). Stuebelianus (Eriocaul.). Faepalanthus plani- Dicotyle Kräuter: Halenia Weddeliana (Gentian.). Utbricularia sp. (Lentibul. Nr. 4342). Zrigeron crocifolium (Compos.). Dicotyle Sträucher: Hypericum mexicanum (Guttif.). Brachyotum Iycopodioides (Melast.\. C/ethra sp. (Nr. 4378). Bacharis sp. (Comp. Nr. 4382). b) Flora der Grassteppe zwischen 2600 und 3500 m. Monoeotylen: Chusguwea Weberbaueri (Gram.; Strauch, gruppen). Zfidendrum saxicolum \Örchid.; 2 m hoch, häufig, Charakterpflanze um 3400 mn). zwischen Steinen). Zpidendrum tolimense (Halb- FPaepalanthus pilosus (Eriocaul.; rasenbildend strauch). Oncidium aureum (Orchid.; zwischen am Rande kleiner Strauchgruppen). Dumarea Steinen). Pachyphyllum capitatum (Orchid.). superba (Amaryll.; windend, in kleinen Strauch- Dicotyle Kräuter: Gentiana speciosissima. Werneria Stuebelii (Comp.; Charakterpflanze sumpfiger Stellen). Dicotyle Halbsträucher und Sträucher: Weinmannia chryseis (Cunon.). _ Rubus elata (Umbellif.; spreizklimmender Halbstrauch, acanthophylius (Rosac.; in kleinen Strauch- in kleinen Strauchgruppen). Macrocarpaea gruppen, auf sumpfigem Boden zwischen Moos chlorantha (Gentian.). Gvnoxys sp. (Compos. kriechend). Brachyotum rosmarinifolium (Me- Nr4 413). Ziabum sp. (Compos. Nr. 4417). last.; in kleinen Strauchgruppen). Arracacia ı4. Ostabhänge der Zentralcordillere im Westen von Moyobamba. Höhenlage: 3300—1800 m. Am Passe Piscohuaüuna senkt sich der Weg in ein enges, steilwandiges, feuchtes Tal, das von einem ansehnlichen Bache durchflossen und nahezu völlig von Gehölzformationen ausgekleidet wird. Beim Abstieg bemerkt man zu- nächst (3400— 3300 m) meterhohe Sträucher, wie Zesperomeles sp., Hypericum laricıfolum, ericoide Melastomataceen, Ericaceen vereinzelt in der Gras- steppe und betritt dann um 3300 m üppiges Gebüsch. Hohe Sträucher spielen die Hauptrolle, die Bäume sind klein, ziemlich selten und gewöhnlich solche Arten, die ebendort auch als Sträucher sich entwickeln; auch kommen unechte Baumformen zustande, dadurch nämlich, daß bei Sträuchern alle Stämme bis auf einen absterben. Baumfarne, Chusgueen und Polylepis multi- Juga sind die häufigsten Gewächse. Nach und nach steigert sich die Zahl und Größe der Bäume, während gleichzeitig die Sträucher im Formationsbilde immer mehr zurücktreten: das Gebüsch verwandelt sich in Buschwald und schließlich, um 1800 m, in eine Formation, die schon dem tropischen Regen- walde nahesteht. Diese allmähliche Umformung der Gehölze bereitet einer ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. Abgrenzung von _Vegetationsregionen Schwierigkeiten; dazu kommt, daß die Größe der meisten Holzgewächse den floristischen Überblick in hohem Grade beeinträchtigt. Immerhin lassen sich zwei Stufen erkennen, eine obere oder tempe- rierte und eine untere oder subtropische. Sie berühren sich bei 2600 m, einer Höhen- linie, welche annähernd die untere Ver- breitungsgrenze der Gattungen Zolylepıs und Gunnera und die obere der Palmen, Cyclanthaceen (Carludovica) und der meisten Araliaceen bildet. In die obere Stufe schieben sich an sehr wenigen Stellen schmale, zungenförmige Ausläufer der Grassteppe, die bis 3000 m abwärts vordringen. Etwas häufiger zeigen sich Fig. 60. FPolylepis multijuga Pilger. A Blühender Zweig. 2 Blüte. C Anthere. D Narbe. 266 Dritter Teil. hier auf sumpfigem Boden kleine, niedrige Kräutermatten, welche an die in der unteren Stufe vorkommenden Teppichwiesen künstlichen Ursprungs erinnern, aber feuchter und weniger reich an Gräsern sind. In der unteren Stufe traf ich zwischen 2200 und 2300 m, wo der Weg über eine kleine Boden- erhebung führt, einen winzigen Fleck hartlaubigen Gesträuchs, ähnlich dem- jenigen, das im Bergland von Yuncacoya (Provinz Sandia) und über Monzon so weite Ausdehnung erlangt. An den größeren Holzgewächsen beider Stufen beobachtet man häufig derbe Blätter; sie haben in höheren Lagen durch- schnittlich geringeren Umfang als in tieferen. Allenthalben gedeihen vor- trefflich die hygrophilen Flechten, die Moose, Farne, Selaginellen und epiphy- tischen Blütenpflanzen. a) Obere Stufe 3300—2600 m. Gebüsche. Viele Flechten (z. B. Stzefena quercizans) und Moose. Viele Farne (auch baumartige) und Selaginellen. Monoecotylen: Chusgquca-Arten (Gram.; spreizklimmende (Amaryll.; windend). Domarea crinita (win- Sträucher, sehr häufig). Kletternde Araceen dend). Odontoglossum depauperatum (Orchid.; (bis 3000 m aufwärts). Domarca endotrachys Epiphyt.). Dicotyle Kräuter: Thalictrum podocarfum \Ranune.). Geum sp. '(Rosac.).. Zropaeolum sp. Begonia-Arten. Gunncera pilosa (Haloıhag.). Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: olvgonum peruvianum _(niederliegender perifolia. Arracacia elata (Umbellif.; spreiz- Halbstrauch, sehr häufig). Cremolobus sub- klimmender Halbstrauch). Calceolaria- Arten scandens (Crucif.; spreizklimmend). Zides sp. (Seroph.). Siphocampylus angustiflorus (Cam- (Saxifrag.). Folylepis multijuga (Rosac.; auch pan.; mit überhängenden Zweigen). Gynoxis sp. baumartig, bis 15 m hoch). Vallea stipularis (Compos.). Furgia sp. (Compos.; spreiz- (Elaeocarp.). Axinaea tetragona (Melast.). klimmend). Fuchsia serratifolia (Oenother.), Zuchsia as- Sumpfige Kräutermatten. Poa und einige andere Gräser. Zusula sp. häufig). Calceolaria sp. (Seroph.). Castilleja (Juncaec.). Aanunculus sp. Cardamine sp. ‚fissifolia (Seroph.).. Veronica sp. (Scroph.). (€ Seth Alchemilla sp. (Rosac.). Zrifolium sp. Plagiocheilus frigidus (Compos.). Gmaphalium (Legum.). Gunnera magellanica (Halorhag.; sehr sp. (Compos.). Serecio laciniatus (Compos.). b) Untere Stufe 2600— 1800 m. Buschwald. Viele Flechten und Moose. Viele Farne (auch baumartige) und Selaginellen. Monoecotylen: Chusquea-Arten (Gram.). Einige Palmen und Cyclanthaceen (Carludovica). Oncidium macran- Zhum (Orchid.; Epiphyt). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXVI, zu S. 267. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Nordperus: Palhöhe der Cordillera oriental zwischen Moyobamba und Balzapuerto, bei 1500—1600 m. Gebüsch mit Palmen. 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 267 Gymnosperme und dicotyle Sträucher: Podocarpus oleifolius (Taxac.; wohl auch in der oberen Stufe). Docconia frutescens (Pa- pav.). Zedicellaria sp. (Capparid. Nr. 4450). Tovaria pendula. Hydrangea peruviana (Saxi- tif.; auch baumartig). Semiramisia sp. (Eric.; Nr. 4455; häufig). Psammisia sp. (Erie.). Mu- tisia sp. (Compos.; Nr. 4444; rankend, hoch kletternd). Clusia-Arten (Gut- Dicotyle Kräuter: Thalictrum podocarpum (Ranune.). frag.; windende Holzliane). Gesträuchfleck bei 2200— 2300 m. Sträucher: acerosa. Miconia secundifolia (Melast.). Miconia Thibaudia sp. (Eric. Nr. 4449). Monnina FPavonii (Polygal.; spreizklim- mend). Zyßericum laricifolium (Guttif.). Myrtus Kräuter: Halenia sp. (Gentian.). hamala. Burmannia sp. (Nr. 4341). 15. Die Höhen um Moyobamba, teils Vorberge der Cordillera central, teils der Cordillera oriental angehörend, zeigen in der Vegetation ihrer Kamm- und Gipfelregionen Verschmelzungen von Ceja- und Montanazone. Die Erhebung dieser Berge bleibt gering, und so wachsen hier Elemente der Ceja-Flora an auffällig tief gelegenen Standorten. Der Weg, welcher vom Passe Piscohuanuna her sich an den Östhängen der Zentralcordillere hinabwindet, führt, kurz bevor er die Ebenen von Rioja und Moyobamba erreicht, über den Berggipfel La Ventana (etwa 1600 m). Hier verschwindet der Wald tieferer Lagen: aus einem Dickicht von Chasguea und anderen Sträuchern ragen vereinzelte Bäume, darunter zahlreiche Indivi- duen zweier Palmen-Arten, einer Bactris und der Wettinia maynensis. Auf der Cordillera oriental, im Osten von Moyobamba, durchwandert man bei der Reise nach Balzapuerto zwischen 1300 und 1400 m Strauchbestände, die einerseits den Hartlaubgesträuchen der Ceja, andrerseits den später zu bespre- chenden halbxerophilen Gehölzen der Montana ähneln und u. a. enthalten: Blakea caudata (Melast.), Schefflera Moyobam- bae (Aral), Cavendishia sp. (Eric. Nr. 4739), (Erie.), Swmbolanthus Baltae Oncidium zebrinum (Orchid.; mit winden- dem Blütenstand), conoptera (Orchid.; bodenbewohnendes Kraut), ferner die Sträucher Podocarpus sp. (Taxac.), Ocotea sub- rutilans (Laurac.), Godoya obovata (Ochnac.), Weiter oben, an der Passhöhe der Ostcordillere, durchzieht der Pfad zwi- schen 1500 und 1600 m ein Gebüsch, dessen Flora sowohl zu den Hartlaub- gesträuchen der Ceja als auch zum tropischen Regenwald in Beziehung steht. An dieser Formation beteiligen sich u. a.: Zoica (Aquifol.; Strauch), Schefflera minutiflora (Aral.; Strauch), Satyrie sp. (Eric.; Nr. 4753; epiphytischer Strauch), Uragoga schraderioides (Rub.; Strauch). Koellensteinia Psammisia sp. Gentian.). Palmen, Cyclanthaceen, Aechmea Veitchti (Bromel.; Epiphyt), Weber- bauerianum (Orchid.; Epiphyt), Aubus andi- cola (Rosac.; kriechender Strauch), Zex lore- Ähnliche Formationen finden sich in gleichen Höhenlagen der Cordillera oriental bei Tarapoto. Odontoglossum 268 Dritter Teil. ). Kapitel. Die Jalca oder nordperuanische Paramozone. Die über der Ackerbaugrenze gelegene Region führt im nördlichen Peru den Namen Jalca. Der Ackerbau endet dort bereits bei 3400—3600 m, im Zentrum und im Süden hingegen, trotz der größeren Entfernung vom Äquator, erst bei 4000 m. Diese auffällige Erscheinung erklärt sich zum Teil daraus, daß im Norden die Bewölkung stärker ist und Nebel während des ganzen Jahres abkühlend wirken. Ferner ist die verhältnismäßig geringe Erhebung der nordperuanischen Anden zu berücksichtigen: hier finden wir Gewittern, Hagelfällen und rauhen Winden preisgegebene Kämme und Gipfel in einer Höhenstufe, der sonst, weiter im Süden, geschützte Täler angehören. Mit den Kulturpflanzen verschwinden auch die Sträucher (wenigstens die aufrecht wach- senden), abgesehen von den Felsen; diese stehen, ebenso wie in der Puna Zentral- und Südperus, dadurch, daß sie aufrechte Sträucher tragen, in auf- fälligem Gegensatz zu der vorwaltenden, von Kräutern gebildeten Vegetation. Die Jalcaregion des Nordens bildet den größten Teil der nach ihr benann- ten pflanzengeographischen Zone. Auch für letztere liegt der untere Rand bei 3400— 3600 m. Oben reicht sie nur an wenigen Stellen über 4000 und wohl nirgends über 4200 m hinaus. Im äußersten Norden Perus scheint ein allmählicher Übergang zu den Paramos von Ecuador stattzufinden, zwischen dem 5. und 6. Breitengrad, woselbst das Gebirge sehr niedrig ist, eine Unter- brechung einzutreten. Zwischen 6 und 7° erlangt die Jalcazone, über die West- und Zentralcordillere sich ausdehnend, die größte Breite; dann setzt sie sich als schmaler Streifen auf der Zentralcordillere nach Süden fort, vielleicht durch die ganzen Maranon-Anden; auch am Östrand der Ucayali-Anden erin- nern manche, zwischen Schnee- und Gehölzregion liegende Gegenden an die Jalca. An ihrer unteren Grenze steht die Jalca allenthalben in Berührung mit der Ceja-Zone. Das allgemeine Vegetationsbild wird bestimmt durch die Formation der Grassteppe. Hohe ("/, m), schmalblättrige Gräser erheben sich in gesonderten Büscheln über eine niedrige Decke von Gramineen und andern Kräutern oder fügen sich zu einer gleichmäßigen, ununterbrochenen Flur aneinander. Im ersteren Falle erhält die Steppe nahezu das Aussehen der in der Puna vor- kommenden Büschelgrasformation. Aber die Jalca zeigt dichteren Pflanzen- wuchs und geringere Abhängigkeit vom Wechsel der Jahreszeiten. An vielen Stellen dürfen wir die Grassteppe als lückenlos geschlossen bezeichnen. Eine scharfe Trennung von denjenigen Grassteppen, die in der oberen Ceja mit Strauchgruppen wechseln, läßt sich nicht immer durchführen; Drachyotum-Arten (Melast.; z. B. Brachyotum confertum) und besonders das nadelblättrige /Zype- ricum laricifolium (Guttif.), das mit zunehmender Höhe immer zwergiger wird, sind Sträucher, die an der Grenze zu stehen pflegen. Nur als kleine Inseln 1. Abschnitt. 9. Kapitel. Die Jalca oder nordperuanische Paramozone. 269 N ' HAMM Fig. 61. Zaccopetalum giganteum (Weddell) Ulbrich. — A Habitus. 5 Laubblatt-Rand. C Kelch- blatt-Rand. 2 Oberster Teil der Blütenachse. Z Carpell längs durchschnitten. Z Dasselbe von außen gesehen. 270 Dritter Teil. unterbrechen die Grassteppe andere Formationen. In den Vereinen der Fel- senpflanzen bemerken wir als fremdartige, der Steppe fehlende Vegetations- Fig. 62. Zaccopetalum giganteum (Weddell) Ulbrich,. — 4A Längsschnitt durch die Blüte nach Entfernung der Blütenhülle, 2 Halbiertes Blumenblatt von oben gesehen. C Anthere von der Seite gesehen. 2 Dieselbe von außen gesehen, Z Dieselbe im Querschnitt. Fig. 63. Alchemilla nivalis H. B. K. 4 Habitus. 2 Blühender Zweig. C Blüte in der Achsel eines Blattes. ZD Blatt. Z Blüte. # Dieselbe aufgeschnitten. G Die Fruchtblätter. /7 Längsschnitt durch ein Fruchtblatt. J Längsschnitt durch die Frucht. A Same. Z Keimling. 1. Abschnitt. 9. Kapitel. Die Jalca oder nordperuanische Paramozone. 71 form die aufrechten Sträucher. Zu den interessantesten Felsbewohnern gehört die Ranunculacee Zaccopetalum giganteum, eine kräftige Staude mit starren, dicklederigen, spatelförmigen Blättern und einzelstehenden halbkugeligen Blüten von 10—ı5 cm Durchmesser. Feuchten, aber nicht sumpfigen Boden überzieht eine Formation, die den mehrfach erwähnten Bachufermatten nahesteht: ein niedriger, dichtgeschlossener Kräuterteppich, leicht erkennbar durch das Fehlen der hohen Gräser und namentlich durch sein unveränder- liches Grün, das sich scharf abhebt von dem fahlen, gelblichen Farbenton der Steppe. Unter den Kräutern dominieren oft Alchemilla-Arten (z. B. A. pinnata). Auf sehr nassem Untergrund, wo das Wasser sich in Pfützen und Teichen ansammelt, haben sich Moore gebildet; sie beherbergen neben SpAragnurn, Carex-Arten und Werneria Stuebelii einige sehr auffällige Typen: den Com- positenstrauch Zorwcaria ferruginea, dessen Zweige durch die zweizeiligen, dicht gestellten Schuppenblätter an Cypressen erinnern; die großen halbkuge- ligen Büsche des Grases Danthonia sericantha und endlich die Bromeliacee Puya fastuosa, bei letzterer erhebt sich aus einer Rosette dornig gezähnter Blätter eine walzenförmige Inflorescenz mit grünlichgelben, dicht zusammen- gedrängten Blüten; die Höhe der blühenden Pflanze beträgt 2,5; m, die Länge der Inflorescenz ı m. Die Flora steht naturgemäß in engen Beziehungen zu den Grassteppen der benachbarten Ceja-Zone. Calamagrostis rigida, Nototriche artemisioides, Azorella corymbosa, Lucilia tınariensis, Werneria villosa, Culcitium longi- foltum, Culcitium canescens und einige andere erinnern uns an die Puna. Auch darf man floristische Zusammenhänge mit den Paramos von Ecuador annehmen. Die Verteilung der von mir beobachteten Gattungen und Arten auf die verschiedenen Formationen ergibt sich aus den nachfolgenden Tabellen. ı. Berge über Hualgayoc. Grassteppe (die angeführten Pflanzen sind mit Ausnahme von Bacharis procumbens Kräuter). Calamagrostis rigida (Gram.). Calamagrostis. eminens. Trisetum subspicatum (Gram.). Bromus lanatus (Gram.). Festuca Cajamarcae (Gram.). FPoa Pardoana (Gran..). Nr. 3960 (Gram.). Nr. 3963 (Gram.). Luzula sp. (June.; Nr. 3962). Nr. 3972 (Amarant.). Scleranthus sp. (Caryoph.; Nr. 3985). Cerastium casspitosum (Caryoph.). Ranunculus peruvianus. Capethia integrifolia (Ranune.; feuchte Stellen). Alchemilla rupestris (Rosac.). Alchemilla orbiculata. Alchemilla pinnata. Höhenlage 3900— 4100 m. Trifolium Weberbaueri (Legum.). Lupinus peruvianus (Legum.). Lathyrus magellanicus (Legum.). Geranium multipartitum. Malvastrum alismatifolium (Malv.). Nototriche artemisioides (Malv.). Gentiana dianthoides. Nr. 3969 (Labiat.). Castilleja fissifolia (Scroph.). Bartsia sp. (Scroph.; Nr. 3951). Plantago tarattothrix. Valeriana longifolia. Lobelia Weberbaueri (Campan.). Perezia Stuebelii (Compos.). Liabum felskii (Compos). Gnapkhalium sp. (Compos.; Nr. 3973). Lucilia tunariensis (Compos.). Brb) Dritter Teil. Werneria villosa (Compos.). Baccharis procumbens (Compos.; kriechender Cnleitium canescens (Compos.). Strauch). Felsen. Höhenlage 3700—4100 m. Kräuter: Saxifraga Cordillerarum. Liabum hieracioides. Geranium”Dielsianum. Senecio sp. (Compos.; Nr. 3977). Sträucher: Rıbes Weberbaueri (Saxifr.). Calceolaria sibthorpioides (Scroph.). Salvia sp. (Lab.; Nr. 4062). Diplostephium sp. (Compos.; Nr. 4225). Senecio sp. (Nr. 3988). Moore. Höhenlage: 3700—3900 m. Carex-Arten (Cyp.). Werneria Stuebelii (krautig). Puya fastuosa (Bromel.). Loricaria ferruginea (Compos.; Strauch). ARE 2. Berge zwischen Hualgayoc und Cajamarca. Felsen. Höhenlage 4100—4200 m (Kräuter mit Ausnahme der halb- strauchigen Drada matthioloides). Laccopetalum giganteum (Ranunc.). Cynoglossum andicolum (Borrag.). Draba matthioloides (Crucif.). Valeriana hadros. Azorella corymbosa (Umbellif.). Culcitium longifolium. Moor. Höhenlage 3900—4000 m. Sphagnum sp. (Nr. 4232). Danthonia sericantha (Gram.). 3. Berge westlich von Celendin (zwischen Cajamarca und dem Maranon). Höhenlage 3700—3800 m. Grassteppe (Kräuter). Calamagrostis fuscata. Carex pichinchensis (Cyp.). Nr. 4236 (Gram.). Bomarea puberula (Amaryll.). Nr. 4243 (Gram.). Gentiana prostrala. Felsen. Calceolaria rhododendroides (Strauch). Helianthus Stucbelii (Compos.; Strauch). 4. Berge östlich vom Maranon, zwischen diesem und dem Utcu- bamba. Grassteppe. Höhenlage: 3400—3600 m (Kräuter). Ranunculus Guzmanii. Gentiana oreosilene. Alchemilla nivalis. Gentiana corallina. Eryngium humile (Umbellif.). Liabum rosulatum. Moorige Stellen. Höhenlage 3500—3600 m. (Kräuter). Anotis pilifera (Rub.). Werneria humilis. ı. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 273 ‘10. Kapitel. Die Zone der Montana. In Peru bezeichnet man mit dem Ausdrucke Montana (Waldgebiet) die tropische Region am Ostfuße der Anden, und mit dieser deckt sich auch die von mir angenommene Montana-Zone annähernd. Nach oben hin endet sie zwischen 1200 und ı500o m; wie bereits erläutert wurde, nimmt gewöhn- lich die innerhalb der Höhenlinien von 1200 und 1800 m befindliche Stufe eine Mittelstellung ein zwischen Ceja und Montana. Die wichtigsten floristischen Unterschiede der beiden Zonen kamen bereits an anderer Stelle zur Besprechung. Es wurde hervorgehoben, daß die meisten Palmen, Cyclanthaceen und Scitamineen auf die Montana beschränkt bleiben. Um den oberen Rand dieser Zone finden ihre Höhengrenzen die Palmen Bactris, Iriartea, Phytelephas, die Cyclanthaceen Cyelantkus und Car- ludovica palmata nebst anderen Carludowzica-Arten und die Marantaceen. Die Musaceen (Heliconia) und Zingiberaceen (Renealmia und Costus) verschwinden fast sämtlich zwischen ı200 und 1500 m, steigen aber sehr vereinzelt bis ı8Soo m. Canna findet sich noch bei 2500 m; ob wild oder nur verschleppt, bleibt zweifelhaft. Auch bei Gyneruam sagittatum sowie den Gattungen Mon- stera (Arac.) und 7riplarıs (Polygon.\ deckt sich die vertikale Verbreitung ungefähr mit der hier angenommenen Ausdehnung der Montana-Zone. Die Zahl der Beispiele ließe sich gewiß noch erheblich vermehren, wenn die größe- ren Bäume besser bekannt wären. Die Montana steht in engem Zusammenhang mit der Hylaea und ist von dieser vielleicht überhaupt nicht zu trennen. Immer- hin aber zeigt sie durch manche Typen, wie Cinchona, Pejarıa, Gaultheria und Embothrium Beziehungen zur Anden-Flora. Dazu kommen dann noch be- achtenswerte Anklänge an entfernte östliche Xerophyten-Gebiete. Die Vege- tationsbilder wechseln außerordentlich. Hydrophile, hygrophile, halb-xerophile und xerophile Formationen treten nebeneinander auf. Zu den hygrophilen Formationen gehört: ı. Tropischer Regenwald; zu den hydrophilen: 2. Matorral: zu den halbxerophilen: 3. Immergrüne, derblaubige Gesträuche und Gebüsche, 4. Grassteppe;: zu den xerophilen: 5. Regengrüne Savannen, 6. Regengrüne Savannengehölze. Einige kleine und seltene Formationen sollen später behan- delt werden. Die regengrünen Savannen und die regengrünen Savannengehölze beschränken sich auf den Süden der Zone, während die immergrünen derb- laubigen Gesträuche und Gebüsche den mittleren und nördlichen Teil charak- terisieren. Diese Tatsache wird bei der Einteilung der Zone in Bezirke, wofür die bisherigen Forschungen noch nicht ausreichen, zu berücksichtigen sein. Ferner sieht man häufig in der Nähe des Gebirges die xerophilen und halb- xerophilen Formationen überwiegen, dagegen nach den Ebenen des Ostens hin den tropischen Regenwald und das Matorral an Ausdehnung gewinnen. Weberbauer,. Pflanzenwelt der peruanischen Anden. ı8 274 Dritter Teil. ı. Der tropische Regenwald besetzt sowohl ebenes Gelände — abgesehen von stark sumpfigem, zum Über- schwemmungsgebiet der Flüsse gehörigen Boden — als auch Bergeshänge. Mühelos, ohne der Hülfe des Buschmessers zu bedürfen, durchwandert man diesen Wald. Am Boden schauen überall die abgestorbenen Laubmassen durch das lückenhafte Grün von vereinzelten Moosrasen und krautigen Schatten- pflanzen, wie Farnen, Selaginellen, Cyc/anthus-Arten, Araceen, Commelinaceen, Scitamineen, Peperomien, Begonien und Acanthaceen. Darüber erheben sich, den Kräutern physiognomisch nahestehend, aber weit kräftiger gebaut, Stamm- lose Palmen der Gattungen Phytelephas und Astrocaryum sowie die Cyclan- thacee Carludovica palmata. Die Vegetationsform der aufrechten Sträucher spielt — wenigstens in typischer Ausbildung — eine sehr untergeordnete Rolle: die Pflanzen, welche das Unterholz bilden, verzweigen sich wenig, neigen zur Bildung eines einfachen Stammes. Viele unter ihnen sind Jugendstadien großer Bäume. Andre aber bleiben dauernd klein, so Palmen der Gattungen Cha- maedorea und Geonoma, ferner Piper-, Aphelandra-, Falicourca-, Uragoga- Arten und namentlich das bekannte Drophytum dendroides, dessen Stämmchen kaum 30 cm hoch wird. Zwischen diesen schwächlichen Holzgewächsen und dem Laubdach der Waldriesen breiten Baumarten von sehr verschiedener Größe ihre Kronen aus. Auch die größeren Palmen (/rzartea-, Bactris-, Euterpe-Arten) werden überragt von gewissen dicotylen Bäumen. Die Kronen- bildung der Dicotylen geschieht häufig in der Weise, daß der Stamm sich in wenige, sehr lange und steil aufstrebende Äste teilt, über denen erst in be- trächtlicher Höhe das belaubte Gezweig erscheint und sich zu einer oberseits abgeflachten Masse verdichtet. So erhält die gesamte Krone die Form eines Kegels mit abwärts gerichteter Spitze. Viele Zweige der höchsten Wipfel wachsen in knorrigen Windungen. Wie bei den aufrechten Holzgewächsen, so vollzieht sich auch unter der Lianen- und Epiphytenflora eine vertikale Abstufung. Während Malpighiaceen, Sapindaceen, Apocynaceen und Bigno- niaceen in die Wipfelregion steigen und dort erst zu reichlicher Blatt- und Blütenbildung gelangen, bleiben wurzelkletternde Araceen (Anthursum, Philo- dendron, Monstera), Begonien und Gesneraceen, windende Dichkorisandra-Arten (Commelin.) u. a. in tieferen, feuchten und schattigen Vegetationsschichten. Diese bevorzugt auch ein Teil der Epiphyten, namentlich Farne und Pepero- mien sowie gewisse an Blättern und Rinde haftende Moose und Krusten- flechten. Ganz anders nehmen sich die Epiphyten aus, welche in sonnigen Baumwipfeln wohnen: die Parmelien, Physeien und gedrungenen Usneen, die Moose und die kleinen, mit zahlreichen Knollen besetzten, schmalblättrigen Orchideen haben xerophile Tracht, erinnern an Felsenpflanzen. Und in den höheren Vegetationsschichten häufen sich auch, gewissermaßen den unten so seltenen Vegetationstypus reich verzweigter Sträucher vertretend, die parasiti- tischen Loranthaceen. Mehrere Bodenkräuter (z. B. Erdorchideen) fallen durch ihr außerordentlich zerstreutes Vorkommen auf; man begegnet einer Art in "ujazımazj338 nu ‘ds eojıersg syurj ds seydajsy4yq uapogq uy -(3][2J$ Us}>po1s3 Aay1oA Aegjepnuun au uw uswwousdme) pjemusdoy aoyosıdor], "tu 0001 19q 'L-oArwegourygy wur pasıaw vJ ARqN :snıedfeyusz ayasuspuy sysımso Yoyd aneqiaga Mn 'v "uopuy uayostueniad aop Jjpmuszuryg “ıaneqiogom DE SET NKSETSTENTE Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXVIIL, zu S. 275. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus: Zwischen Monzön und dem Huallaga, bei 600— 700 m. Matorral-Formation mit Lianen-Säulen, Heliconia sp. (vorn), Cecropia sp. (mitten), Bactris sp. (rechts von der Mitte), Iriartea sp. (rechts hinten). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXX, zu S. 275. m RE i> a A A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus: Zwischen Monzön und dem Huallaga, bei 600— 700 m. Matorral-Formation mit Cecropia sp. (in der Mitte), Gynerium sagittatum (Aubl.) P. B. (desgl.), Iriartea sp. (links). ı. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 975 einem Exemplar und kann dann tagelang wandern, ohne sie wiederzusehen. Es beleuchtet diese Tatsache den heftigen Wettbewerb unter den so zahlreichen, zum Teil viel Raum beanspruchenden Arten, die sich im tropischen Regen- walde zusammendrängen. Eine häufige Verhinderung der Blüten- oder Samen- bildung und der Untergang vieler Samen und Keimpflanzen sind die Folgen jenes Kampfes. Wenn man viele Arten (z. B. von Araceen und Cyclantha- ceen) zwar häufig antrifft, ihre Blüten jedoch meist vergeblich sucht, so scheint ein Ersatz der geschlechtlichen Fortpflanzung durch die vegetative vorzuliegen, die unter den obwaltenden Verhältnissen weniger gefährdet ist. Als verbreitete, auch in Ostperu auftretende Eigentümlichkeiten tropischer Regenwälder seien schließlich kurz erwähnt: Plankengerüste am Grunde der Baumstämme, Hängezweige und Hängeblätter, große und dünne Blattspreiten, Träufelspitzen, gelbe, rote oder weißliche Färbung des jungen Laubes, lange, hängende Luftwurzeln, Cauliflorie, Seltenheit großer und lebhaft gefärbter Blüten sowie häufige Trennung der Geschlechter. 2. Das Matorral" pflegt auf ebenen, sumpfigen Flußufer-Flächen, vor allem im Überschwem- mungsgebiet, den tropischen Regenwald zu verdrängen. Die Matorral-Formation setzt sich zusammen aus einem niedrigen Gestrüpp und vereinzelten Bäumen. Das Gestrüpp hat eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Gesträuch, läßt aber bei genauerer Untersuchung erkennen, daß die Sträucher, besonders die aufrechten, nicht als herrschende Formationselemente gelten können. Diese untere Schicht des Matorrals ist nämlich ein etwa 3 m hohes, außerordentlich dichtes und ohne Anwendung des Buschmessers un- durchdringliches Gewirr von Scitamineen, Rohrgräsern (Gynerzium sagittatum), aufrechten, langzweigigen Sträuchern und Halbsträuchern (Piper-Arten, San- chezia oblonga) und dünnstämmigen, krautigen oder halbholzigen Kletterpflanzen (Vitaceen, Mucuna rostrata, Ipomoea- und Gurania-Arten). Die Bäume, welche aus dieser Masse emporragen, stehen in beträchtlicher Entfernung voneinander. Unter ihnen sind die Palmen (/riartea, Bactris, Euterpe) reichlich vertreten Ein großer Teil der dicotylen Bäume (Bombacaceen, Zrythrina, Sapiım) ver- liert in der Trockenzeit die Blätter; ständig belaubt bleiben u. a. die nirgends fehlenden Geschlechter Cecropia und Triplaris. Zu den höheren Holzgewächsen des Matorrals zählen auch Bambuseen: riesige Sträucher der Gattung Gzadua. Die Kletterpflanzen des Bodengestrüpps steigen gelegentlich an den Bäu- men hinauf, und wenn ihr grünes Geflecht abgestorbene, der Krone be- raubte Stämme verhüllt, dann entstehen überaus malerische Säulen oder Kegel. An Schattenpflanzen, namentlich Farnen, und auch an Epiphyten ist die Ma- torral-Formation ziemlich arm. " Das Wort Matorral bezieht sich in Ostperu gewöhnlich auf die hier behandelte Formation, wird aber in der spanischen Sprache auch in anderm Sinne angewendet, z. B. auf Unkraut- bestände, die verlassenes Kulturland bedecken. 18* 276 Dritter Teil. Die ungleiche Verteilung der Bodenfeuchtigkeit bringt kleine Subformationen hervor. Guadua und Fguisetum lieben sehr feuchten Untergrund. Ferner er- scheint die Verbreitung der Scitamineen durch derartige Standortsverhältnisse beeinflußt. 3. Immergrüne, derblaubige Gesträuche und Gebüsche. Verbreiteter als reines Gesträuch ist ein Gebüsch, in dem sich hohe Sträu- cher (durchschnittlich 4 m) mit kleinen Bäumen (durchschnittlich 10 m) ver- einen. Die Sträucher haben schlanke Form und locker gestellte, steil aufge- richtete Zweige von geradem Wuchs. Ihre Kronen pflegen sich, ebenso wie bei den Bäumen, oberseits abzuflachen. An den Stämmen mehrerer Arten (z. B. Maprounea guianensis) wird die Rinde rissig, borkereich. In der derben, pergament- bis lederartigen Beschaffenheit und mittelmäßigen Größe stimmen die Blätter zahlreicher Holzgewächse überein; jedoch bleiben sie hinter dem Laub der Ceja-Gesträuche an Derbheit im allgemeinen zurück. Die Bekleidung der Blätter stuft sich ab von völliger Kahlheit bis zu ausschließlich oder überwiegend unterseitiger Behaarung; hingegen kommt auffällig dichter (wolliger oder fil- ziger), beide Seiten gleichmäßig bedeckender Haarüberzug kaum vor. Wenn auch einige wenige Arten (z. B. Maprounea gwianens:s) am Ende der Trocken- zeit das Laub werfen, so erfolgt dessen Erneuerung immerhin vor der völligen Entblößung. Flechten, Moose, Bodenkräuter, Epiphyten und Lianen beteiligen sich nur spärlich am Aufbau der Formation. Die Flechten und Moose werden durch einige xerophile Typen, die Lianen durch mehrere dünnstämmige For- men vertreten. Besonders hervorgehoben sei noch das Zurücktreten der hygro- philen Farne (z. B. Hymenophyllaceen), der Cyclanthaceen, Araceen und Scitamineen. Succulenten und blattlose Gewächse fehlen, von ganz vereinzelten Ausnahmen abgesehen. An lebhaft gefärbten Blüten herrscht kein Mangel. 4. Grassteppe überzieht vorzugsweise Bergeshänge, aber, wo Wasserläufe fehlen, auch ebenes Gelände. Sowohl sandiger als auch lehmiger Boden sagen ihr zu. Der Wechsel der Jahreszeiten bringt nur geringe Veränderungen hervor. Die herrschenden Elemente, Gräser und Cyperaceen, verdorren niemals vollständig; ihre Blätter bleiben stets erhalten und in regenreicheren Gebieten setzt sich sogar die Blütenbildung durch die trockensten Monate fort. In unbewohnten Gegenden, wo Eingriffe des Menschen unterbleiben, verbirgt sich das Erdreich vollständig unter dem Blattgewirr, worin sich der Fuß des Wanderers ver- wickelt. In der Nähe von Ortschaften allerdings wird der Zusammenschluß etwas lockerer dadurch, daß die Einwohner das Gras von Zeit zu Zeit nieder- brennen, um Weideland zu gewinnen; denn wenige Tage nach dem Brande ergrünt die Steppe aufs neue. Die Höhe beträgt durchschnittlich einen halben Meter. Holzgewächse fehlen auf weite Strecken vollkommen und zeigen sich nur da, wo die Steppe an Gehölze grenzt, als vereinzelte Eindringlinge. Die Flora scheint arm zu sein; ich muß jedoch bemerken, daß ich die Formation "apur[an) W3}9P0195 uw uyuy (”J) wnummmbe wmıprısJg uoA purjsagg uloy '(syup pun ayıy A9p urn) swie] (X 'y) eıpuer -uod eIs[yayag pun (am A>p ur sıepdwaxg] sasıyaw) uuewumoag TlonegiagaM eısAysoA Mu yosnqan) sapıydorsxgns ‘saunıdıawuf "ur 006—00g 134 'eqwegofow :snıedpIoN ayrasuspuy aysıpso zoyd ‘ TaneqlsgaM 'Y osıuentad Aap omuszueyg (taneqiaqga ‘golz 'o nz "XXX TEL "uspuy Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXL, zu S. 277. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus: Tal des Urubamba unweit Sta. Ana, bei 1000 m. Regengrüne Savanne mit größtenteils entlaubten Bäumen. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXI, zu S. 277. 7 A. Weberbauer, phot Östliche Andenseite Südperus: Urubamba-Tal unweit Sta. Ana, bei 1000 m. Regengrünes Savannen-Gehölz (größtenteils entlaubt) mit Cereus sp. und Fourcroya sp. Die letztere vorn auch angepflanzt, zum Schutz des Weges. ı. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 77 nur in der Trockenzeit gesehen habe. Durch Häufigkeit und weite Verbrei- tung zeichnen sich aus unter den Gräsern eine Anzahl von Paniceen und Andropogon-Arten, ferner Trachypogon polymorphus und Saccharum cayennense, unter den Cyperaceen die Gattungen Bulbostylis und KRhıynchospora, z. B. Bulbostylis junciformis, B. capillaris, Rhynchospora globosa und R. glauca. Zwischen den grasartigen Pflanzen wachsen Kräuter anderer Form, so Arten von Epistephium (Orchid.), Bletia (Orchid.), Chelonanthus (Gentian.) und die als »palillo« bekannte Zscodbedia scabrifolia (Scroph... Von Annuellen ist in der Trockenzeit außer verdorrten kleinen Gräsern wenig zu bemerken: Nach oben hin dehnt sich diese Grassteppe mit ziemlich gleichbleibender Flora bis ı800, manchmal sogar bis 2200 m aus, also über die Grenzen, die für die Gehölzflora der Montana-Zone gelten. 5. Regengrüne Savanne. In demjenigen Teile des Urubamba-Tales, der zwischen 600 und 1500 m Seehöhe liegt, erlangt an den Abhängen kaum eine Formation so bedeutende Ausdehnung wie die regengrüne Savanne. Aus einer sehr lockeren Grasflur erheben sich vereinzelte Bäume und schlanke Sträucher, die ersteren gewöhn- lich nicht über ı5s m hoch. Als ich dieses Gebiet kennen lernte (Ende Juni 1905), war die Grasflur größtenteils verdorrt und die Mehrzahl der Holzge- wächse kahl oder nur noch mit vertrockneten Blättern besetzt. Eine genauere Untersuchung der Flora ließ sich daher nicht durchführen. Von Bäumen fanden sich Dilodendron bipinnatum (Sapind.; auch strauchig), Zähea pannı- culata (Tiliac.; auch strauchig), Cyöistaxr sp. (Bignon.; nur 3—4 m hoch), ferner Leguminosen mit fein gefiedertem Laub und schirmförmig ausgebreite- ten Kronen, sowie Bombacaceen; von Sträuchern Trerma mierantha (Ulm.), Do- donaea wiscosa (Sapind.), Vernonia Weberbaueri (Compos.) nebst Arten von Fatropha (Euphorb.), Croton (Euphorb.), Zantana (Verben.). Vor dem Abfallen verfärben sich die Blätter mancher Arten ähnlich wie im nordischen Herbst, z. B. dunkelgelb bei Cyözstax sp., rot bei Dilodendron bipinnatum. Lühea und Dilodendron entlauben sich während des Blühens, Cydzstzax verliert die Blätter gleichzeitig mit der Fruchtreife. 6. Regengrünes Savannengehölz besetzt in der Nachbarschaft der Savanne trocknere Stellen der Flußufer, z. B. felsige, steile Böschungen. Bäume und Sträucher, größtenteils wohl Arten der Savannenflora, vereinigen sich zu einem lockeren, lichten Bestand. Mit einem hohen und schlanken Cerexs, ähnlich dem von ULE bei Tarapoto entdeckten €. trigonodendron, und einer Fourcroya beteiligt sich die Succulentenform in nicht ganz typischer Ausbildung. Nur spärlich entwickelt sich die Boden- vegetation. Aus Tillandsia usneoides nebst andern Tillandsien, einigen Or- chideen und wohl auch Adipsalis-Arten besteht die dürftige Epiphyten-Flora, nur aus wenigen und dünnstämmigen Typen die sehr zerstreut auftretende 278 Dritter Teil. Gruppe der Lianen. Die Araceen sind selten, die Palmen, Cyclanthaceen und Baumfarne, vielleicht die Farne überhaupt, fehlen. ı. Tal des Sandia-Flusses in der Höhenlage von 1500—-2000 m. Die Hänge, welche das enge Tal einschließen, tragen größtenteils Gras- steppe. Letztere unterbrechen kleine Gesträuch-Inseln, worin sich immergrüne und regengrüne Formen mischen. Den Fluß begleitet Gebüsch, ebenfalls zu- sammengesetzt aus immergrünen und regengrünen Bestandteilen und zwar aus Sträuchern, vereinzelten Bäumen und Rohrgräsern. Grassteppe: Andropogon scabriflorus od. verw. (Gram.). Bulbostylis junciformis (Cyp.). Trachypogon polymorphus (Gram.). Rhynchospora globosa (Cyp.). Dulbostylis capillaris (Cyp.). Borreria capitata (Rub.; Halbstrauch). Felsen: Ceropteris adiantoides (Filie.). Ceropteris chrysophylla. Philodendron Weberbaueri (Arac.; schattige Stellen, kletternd.. Gesträuche: Pteridophyten: Lycopodium complanatum. Zycopodium clavatun. Gleichenia-Arten. Monoeotylen: Sobralia d’Orbignyana (Orchid.; Strauch). Fourcroya sp. (Amaryll.) Dicotyle, aufrechte Sträucher: Weinmannia sp. (Cunon.). Leandra crenalta (Melast.). Desmodium cajanifolium (Legum.). Tibovuchina stenocarpa (Melast.). Byrsonima crassifolia (Malpigh.). Tibouchina rhynchantherifolia (Melast.). FPolygala anatina. Miconia cyanocarpa (Melast.). Norantea sandiensis (Maregrav.). Clethra sp. (Nr. 1124). Hypericum campestre (Guttif.). Fusticia nematocalyx (Acanth.). Clusia sp. (Guttif. Nr. 1119). Siphocampylus Rusbyanus (Campan.). Bacharis sp. (Compos. Nr. 1122). Dicotyle Kletterpflanzen : Rhynchosia phascoloides (Legum.). Flußufergebüsch: 2 Bäume: Hedyosmum vacemosum (Chloranth.). Inga affinis (Legum.). Cecropia sp. (Morac.). Clasia sp. (Guttif.). Weinmannia sorbifolia (Cunon.). Ceiba sp. (Bombae.; zur Blütezeit entlaubt . Aufrechte Sträucher: llex andicola (Aquifol.). Rapanca rivularıs (Myrsin.). Miconia frasina (Melast.). Palicourea sandiensis (Rub.). Rohrgräser: Gynerium sagittatum. ı. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 279 Kletterpflanzen: Tetrapteryx multiglandulosa (Malpigh.). Passiflora coccinca. Epiphyten: Tillandsia usneoides u. a. Tillandsien (Bromel.). 2. Das Tal des oberen Inambari (Huari-Huari) bei Chunchusmayo. Höhenlage 900—ı000 m. Den stark eingeengten Fluß umgibt in schmalen Streifen die Matorral- Formation, die Abhänge überzieht tropischer Regenwald. Zu genauerer Unter- suchung der Flora bot sich keine Gelegenheit. Als verbreitete Matorralpflanzen wurden beobachtet die Bäume 7rzplarıs huspida (Polygon.), Cecropia (Morac.) und Zrythrina Ulei (Legum.), die Sträucher Sanchezia oblonga (Acanth.) und Cephaelis tomentosa (Rub.), die windende Mucuna rostrata (Legum.) sowie windende /pomoeen (Convolv.), das Rohrgras Gyzerzum sagittatum und krau- tige Heliconien (Musac.).. — Der Wald enthält von größeren Palmen eine Iriartea, eine Bactris und Wettinia augusta, von Baumfarnen Alsophila Lech- leri, Alsophila pubescens und Cyathea-Arten,; eine Zevea ist unter den Wald- bäumen so reichlich vertreten, daß sie dort (bei 9c0o m!) zur Kautschuk-Ge- winnung dient; unter den kletternden Araceen zeichnen sich Monstera pertusa und Anthurium triphylium durch häufiges Vorkommen aus; schließlich seien zwei schattenliebende Bodenkräuter des Waldes erwähnt: die Bromeliacee Lindmania petiolata und Chlorophytum Schidospermum, das einem in Südamerika seltenen Liliaceen-Genus angehört. — Auf pflanzenarmem Geröll am Flußufer wächst Dacharis salicifolia (Compos.) als charakteristischer Strauch. 3. Das Urubamba-Tal und seine Seitentäler. a) Das Urubamba-Tal unter 1500 m Seehöhe. Die herrschende Formation ist die regengrüne Savanne. Dazu kommen an Flußufern: Regengrünes Savannengehölz (trockene Stellen), immergrünes Gebüsch (feuchte, aber nicht sumpfige Stellen), Matorral (sumpfige Stellen) und Bestände von Tessarza integrifolia (ebene Geröllflächen. Was die Savanne und das Savannengehölz anbelangt, so bedürfen meine früheren Angaben keiner Ergänzung. Das immergrüne Gebüsch tritt nur in kleinen, zerstreuten Flecken auf und stellt gewissermaßen eine verkümmerte Form des tropischen Regen- waldes dar, aus dessen Flora es einige Repräsentanten aufnimmt. Es besteht aus Bäumen, die zum Teil beträchtliche Höhe erreichen, und aus Sträuchern. Das Matorral erlangt nur geringe Ausdehnung und entwickelt sich nicht typisch. Der tiefste Punkt, welchen ich am Urubamba erreichte, lag bei 1000 m (Sta. Anna). Bei der Ersteigung benachbarter Berge konnte ich das Tal noch weiter abwärts übersehen und dabei feststellen, daß die Savannenlandschaft sich min- destens bis Echarate (600—700 m) fortsetzt. Nach meinen Erkundigungen beginnt das Waldgebiet erst in der Gegend von Rosalina, woselbst der Uru- bamba schiffbar wird und aus dem Tale in ein offenes, den Übergang zur Ebene vermittelndes Hügelland tritt. 280 Dritter Teil. b) Das Tal von Idma, durchzieht in ungefähr nördlicher Richtung ein unbenannter kleinerer Fluß, der bei Sta. Anna linksseitig in den Urubamba mündet. Idma ist der Name einer bei 1400 m gelegenen Hacienda. Bis 1300 m reicht die Savannen-Vegetation des Urubambatales. Über dieser Linie tritt an Stelle des einheitlichen Bildes ein bunter Wechsel der Formationen. Unterhalb der Hacienda, zwischen 1300 und 1400 m, begleitet den Fluß immergrünes Gebüsch, das teils an den tropischen Regenwald, teils an das Matorral erinnert, aber der Palmen und anderer tropischer Typen ent- behrt. Die wichtigsten Bestandteile sind: Bäume: Ficus sp. (Morac.). Neetandra cissiflora od. verw. Cecropia sp. (Morac.). /nga-Arten (Legum.). Triplaris sp. (Polygon.) Erythrina sp. (Legum.). Ocotea minarum (Laurac.). Croton sp. (Euphorb. Nr. 5029). Nectandra reticulata (Laurac.). Styrax ovalus. Cordia alliodora (Borrag.). Aufrechte Sträucher: Piper-Arten. Bocconia frutescens (Papav.). Siparuna sp. (Monim. Nr. 5042). Miconia Urbaniana (Melast.). Ocotea puberula (Lauraec.; auch Baum). Rapanea sp. (Myrsin.) Kletterpflanzen: Chusguea sp. (Gram.; spreizklimmender Strauch). Mucuna rostrata (Legum.). Araceen. Rankende Sapindaceen. Clematis sp. (Ranune.). Windende Compositen. Rohrgräser: Gynerium sagillatum. Schattenkräuter: Heliconi@-Arten (Musac.). Die Berge westlich der Hacienda (Höhenlage 1400—2000 m) sind teils mit Grassteppe, teils mit Steppengehölzen, teils mit Adlerfarn- beständen (Perzidium aguilinum) bewachsen. Die Grassteppe befand sich zur Zeit meiner Anwesenheit (Juni) nur teilweise im Ruhezustand. In den licht und locker gebauten Steppengehölzen mischen sich immergrüne und regen- erüne Elemente, hohe schlanke Sträucher mit gerade aufstrebenden Zweigen und kleine Bäume: weitere Merkmale sind: die überaus dürftige Bodenvege- tation, das spärliche Vorkommen der Moose, Flechten, Epiphyten und Ara- ceen, das Fehlen der Palmen und Cyclanthaceen. Diese Formation steht ungefähr in der Mitte zwischen den Savannengehölzen des Urubambatales und den immergrünen derblaubigen Gehölzen im Norden der Montanazone. Grassteppe: Andropogon bracteatus (Gram.; häufig, Cha- Epistephium elatum (Orchid.). rakterpflanze). Bletia castenulata (Orchid.; knollentragend). Andropogon bicornis (Gram., häufig, Charakter- Epidendrum xanthinum (Orchid.; strauchig). pflanze). Chelonanthus aculangulus (Gentian.). Esoobedia scabrifolia (Seroph.). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XRXII: zu S, — = — A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus: Tal von Idma bei Sta. Ana. 300—1400 m. Gebüsch mit Gynerium sagittatum (Aubl.) P. B. 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 281 Steppengehölze. Sträucher: Embothrium grandiflorum od. verw. (Proteac.). Miconia falcata (Melast.). Roupala complicata (Protac.). Tibouchina Weberbaueri (Melast.). Weinmannia crenata (Cunon.; auch als Baum; Rapanca oligophylla (Myrsin.). nur von 1700 m aufwärts). Nr. 4992 (Lab.). Vismia sp. (Guttif. Nr. 4993). Condaminea corymbosa (Rub.). Liabum asclepiadeum (Compos.). Bodenkräuter: Einige Fame und Lycopodien. Rhynchospora polyphylla (Cyperac.). Carex cladostachya (Cyp.). Die Abhänge im Osten der Hacienda Idma (Höhenlage 1500— 1800 m) tragen an einigen steilen, felsigen Flecken Adlerfarngestrüpp, im übrigen ein immergrünes, ziemlich hohes Gehölz, das die Mitte hält zwischen Steppengehölz und tropischem Regenwald und u. a. beherbergt: Ocotea canı- flora (Laurac.; Baum, 20 m hoch), Zadatia discoler (Sapotac.; Baum, 20 m hoch), Rhus juglandifolia (Anacard.; Strauch, 10 m hoch, wohl auch baum- förmig) und eine Zwergpalme (Geonoma sp., Nr. 5033). Verfolgt man das Tal von Idma oberhalb der Hacienda, so gelangt man in einen langen Streifen von etwas verarmtem tropischen Regenwald mit Baumfarnen, einigen Palmen (Dactris, Geonoma), kletternden Car/udovica- Arten in großer Individuenzahl, Araceen, vielen Zeliconien und Zingiberaceen und mittelstarken dicotylen Lianen. Zu fehlen scheinen /rzartca, Phytelephas, Cyclanthus, Carludovica palmata und die Marantaceen. Um 2000 m beginnt der Übergang zu den Gehölzen der Ceja. c) Im Tale von Yanamanche und Lucumayo, das ein unbenannter, rechter Zufluß des Urubamba bewässert, dringt die Sa- vannenvegetation bis 1500 m aufwärts. Dann gestaltet sich zwischen 1500 und 2300 m die Landschaft ähnlich wie auf den Bergen westlich von Idma: Grassteppen von geringer Periodizitäit wechseln mit halb immergrünen halb regengrünen Steppengehölzen. 4. Das Chanchamayo-Tal um La Merced (700 m). Ein ungeheures, zusammenhängendes Waldgebiet breitet sich in jener Gegend aus. Die xerophilen und halbxerophilen Formationen fehlen so gut wie ganz. Als ich von einer Anhöhe bei La Merced über die Täler und niedrigen Vorberge der Anden blickte, entdeckte ich an einer Stelle in der Ferne einen kleinen Grassteppenfleck, sah aber im übrigen nur tropischen Regenwald und die den Flußläufen folgenden Matorralstreifen. Tropischer Regenwald in der Höhenlage von 900— 1000 m: Bodenkräuter. Stammlose Palmen und Cyclanthaceen: Farne. Scleria sp. (Cyp.). Selaginella-Arten. Nr. 1848 Attalea sp. (Palm.). * Olyra heliconia (Gram.). Phytelephas Poeppigii (Palm.; sehr häufig). 2832 Dritter Teil. Astrocaryum sp. (Palm.). Cyclanthus sp. (Nr. 1803). Carludovica palmata (Cyelanth.; sehr häufig). Dieffenbachia cordata (Arac.). Xanthosoma brevispathaceum (Arac.). Anthurium latissimum (Arac.). Aeliconia-Arten (Musac.; Nr. ı811, 1851). Zingiberaceen (Nr. 1820 |Costus sp.|, 1852 [Costus sp.], 1856 |Coszus sp.), 1835). Marantaceen (Nr. 1817, 1825, 1805). Peperomia-Arten (Pip.), z. B. P. oxyphvlla. Stammbildende Zwergpalmen: Chamaedorea sp. (Nr. 1824). Baumfarne: Wenige Arten, hauptsächlich in feuchten Schluchten. Monocotyle Großsträucher: Guadua sp. (Gramin.-Bambus.; in feuchten Schluchten). Monocotyle Bäume (Palmen) : Euterpe Haenkeana. Jriartea Orbignyana. Bactris longifrons. Kleinere, aufrechte dicotyle Holzgewächse mit geringer Verzweigung (zwischen Baum- und Strauchform schwankend): Piper callosum. Piper costatum. Piper smilacifolium. Oxandra? acuminala (Anon.). Bocagea sp. (Anon.). Mauria suaveolens (Anacard.). Mauria birringo. Rhacoma Urbaniana (Celastr.). Allophylus divaricatus. Tovomita brasiliensis (Guttif.). Myrcia stenocymbia (Myrt.). Miconia triplinervis (Melast.). Clavija Weberbaueri (Theophrast.). Ardisia Weberbaueri (Myrsin.). Hamelia patens (Rub.). Psychotria villosa (Rub.). Nr. 1804, 1810, 1813, I 1926, 1927. 832, 1841, 1868, 1869, Dicotyle Bäume: Cecropia sp. (Morac.; Nr. 1837; hauptsächlich in feuchten Schluchten). Cathedra sp. (Olac. Nr. 1865). Aniba foeniculacea (Laurae.). Aniba muca. Nectandra pulverulenta (Laurac.). Inga Hartii (Legum.). Cedrela-Arten (Meliac.). Guarea oblongiflora (Meliac.). Heteropterys suberosa (Malpigh.). Croton Sampatik (Euphorb.). Allophylus floribundus (Sapind.). Oreopanax polycephalus (Aral.). Parathesia Candolleana (Myrsin.). Cinchona micrantha (Rub.). Genipa excelsa (Rub.). Nr. 1853, 1861, 1862, 1871, 1872, 1376, 1877, 1883, 1885, 1893, 1894, 1398, 1902, 1912, 1916, 1930, 1940, 1945, 1946. Kletternde Monocotylen: Chusquea sp. (spreizklimmender Strauch). Desmoncus sp.(Palm. Nr. 1906). Carludovica sp. (Cyclanth. Nr. 1827). Syngonium Ruizii (Arae.). Philodendron juninense (Arac.). Philodendron chanchamayense. Philodendron larmense. Monstera subpinnata (Arac.). Anthurium pentaphyllum (Arac.). Dichorisandra villosula (Commelin.; windend). Vanilla Weberbaueriana (Orchid.). Kletternde Dicotylen: Banisteria caduciflora (Malpigh.; hochsteigende Holzliane mit armesdickem, anscheinend win- dendem Stamme.). Paullinia exalata (Sapind.; hochsteigende, ran- kende Holzliane). “ Kun Ein RENTE Dos ii ü ni Bas 2 u N Hermes ne wor fe De Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXIV, zu S. 283. Östliche Andenseite Zentralperus: Monzön, bei 900—1000 m. Verteilung der Formationen an den Talwänden: Links die Grassteppe, rechts die Gehölze überwiegend. ı. Abschnitt. 1o. Kapitel. Die Zone der Montana. 283 Nr. 1911 (Apocyn.; hochsteigende, windende Paragonia pyramidata (Big.; wie vor.). Holzliane). Rudgea scandens (Rub.; dünnstämmig und klein, Zynnanthus Weberbaueri (Bign.; hochsteigende, windend, in geringer Höhe über dem Boden rankende Holzliane). blühend). Arrabidaea Weberbaueri (Bign.; wie vor.). Nr. 1819, 1863, 1888, 1905. Lundia Spruceana (Bign.; wie vor.). Epiphyten: Asplenium serratum (Filie.). Masdevallia perpusilla (Orchid.). Asplenium auritum. Maxillaria nardoides (Orchid.). Polypodium crassifolium (Filie.). Trigonidium spathulathum (Orchid.). Polypodium angustifolium. Stelis Serra (Orchid.). /ephrolepis pectinata (Filic.). Epidendrum Porpax (Orchid.). Vittaria lineata (Filie.). Gongora quinquenervis (Orchid.). Anthurium viltariifolium (Arac.). ‚ Peperomia rubescens (Piperac.). Streptocalyx Fürstenbergiüi (Bromel.). Peperomia arboriseda. Lanium microphyllum (Orchid.). Peperomia mercedana. Rhipsalis sp. (Cactac. Nr. 1870). Parasiten: Loranthaceen, z. B. Phoradendron crassifolum. Phoradendron Englerianum, Struthanthus tenuis. Am Wege von La Merced nach der Kaffeepflanzung Pampa Camona, die auf den östlichen Vorbergen der Anden liegt, sieht man den tropischen Re- genwald mindestens bis zu 1500 m Seehöhe hinaufreichen, aber von 1400 m an die Bäume durchschnittlich niedriger werden und die Zahl der Moose, Baumfarne, Sträucher und Epiphyten zunehmen. Bis 1400 m lassen sich Phytelephas und Carludovica palmata, mindestens bis 1500 m /riartea und kletternde Carludovica-Arten verfolgen. An der Hauptkette gelangen diese Palmen und Cyclanthaceen höchstens bis 1200 m. Matorral (um La Merced nur in schmalen Streifen entwickelt). Cecropia sp., Gynerium sagüttatum, Fischeria peruviana (Asclep.; windend Gurania speciosa (Cucurb., rankend) usw. Geröllflächen im Überschwemmungsgebiet des Flusses: Tessaria sp. (Comp.; Strauch). Steile Felswände, die an Talengen den Fluß begleiten, haben im allgemeinen keine eigenartige Flora aufzuweisen; sie werden besiedelt von den Epiphyten und Lianen des Waldes. Den schönsten Schmuck aber verleihen diesen Felsen die brennend roten Blütenbüsche des Strauches Warczewiczia coccinca (Rub.). 5. Das Tal von Monzon. Den oberen Abschnitt, in dem der Monzonfluß sich durch die Höhenregion von 1200 bis 750 m bewegt und von steilen Hängen umgeben ist, die bis zu 1900 m emporragen und nach Osten hin allmählich niedriger werden — cha- rakterisieren halbxerophile Formationen, Grassteppen und immergrüne derb- laubige Gebüsche. Auf der rechten (südlichen bis südöstlichen) Talseite über- 284 Dritter Teil. wiegen die Grassteppen, auf der linken (nördlichen bis nordwestlichen) die Gehölze. Der Boden ist in der Steppe ein rötlicher Lehm. Bei den Gehölzen begegnet man allen Übergängen vom niedrigen, lockeren, durch Grasflecken unterbrochenen Gesträuch bis zum hohen, geschlossenen, grasfreien und von dünnen Lianen durchflochtenen Gebüsch. Der tropische Regenwald und das Matorral erreichen nur geringe Ausdehnung, da sie sich auf den engen Tal- boden beschränken. Bei 750 m tritt der Fluß aus dem engen Tale in ein welliges Hügelland, wo die Gipfelhöhen 1000 m nicht überschreiten. Die halbxerophilen Forma- tionen verschwinden, und die Pflanzendecke besteht nunmehr aus tropischem Regenwald und Matorral. Oberer Abschnitt. Grassteppe (Höhenlage 900— 1900 m): Andropogon bracteatus (Gram.). Bulbostylis junciformis (Cyp.). Andropogon bicornis (Gram.). Khynchospora globosa (Cyp.). Trachypogon polvmorphus (Gram.). Rhynchospora glauca. Saccharum cayennense (Gram.). Bletia Sherattiana (Orchid.; knollentragend). Arundinella brasiliensis (Gram.). Chelonanthus acutangulus (Gentian.). Achyrocline sp. (Compos.; Nr. 3501; Halbstrauch). Immergrüne, derblaubige Gesträuche und Gebüsche. Pteridophyten: Alsophila plagiopteris (kleiner Baumfarn). ZLycopodium Eichleri. Monoecotylen: Epidendrum imatophylium (Orchid.). Pleurothallis xanthochlora (Orchid.; zwischen Steinen). Dicotyle aufrechte Sträucher: Piper Carpunya. Miconia ibaguensis (Melast.). Piper monzonense. Miconia stenostachys. Embothrium sp. (Proteac. Nr. 3464). Miconia dipsacea. Neea sp. (Nyctag. Nr. 3495). Tibouchina oxypetala (Melast.). Siparuna pyricarpa (Monim.). Calyptrella cucullata (Melast.). Nectandra Pichurim (Laurae.). Schefflera pentandsa (Aral.). Nectandra acutifolia. Bejaria sp. (Eric. Nr. 3466). Mauria suaveolens (Anacard.). Kapanea Weberbaueri (Myrsin.). Allophylus punctatus (Sapind.). Nr. 3468, 3472,3500 (Labiaten). Lühea panniculata (Tiliac.; zur Blütezeit das Ruellia porrigens (Acanth.). Laub verlierend). Cosmibuena obtusifolia (Rub.). Clusia sp. (Guttif. Nr. 3476 u. 3477). Vernonia monzonensis (Comp.). Liabum hastifolium (Comp.; Halbstrauch). Dicotyle kletternde Sträucher: Ditassa crassa (Asclep.; windend). Mikania monzonensis (Compos.; windend). Valeriana Pavonii (windend). Mikania Weberbaueri (windend). Bacharis rhexioides (Compos.; spreizklimmend). Dicotyle Bäume: Trema micrantha (Ulm.). Inga punctata (Legum). Phoebe heterotepala (Laurac.; auch strauchig). Miconia sanguinea (Melast.). =” u EN st Bu “ . 5 ü Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel KIDWVE u S. 285. A.Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus: Zwischen Monzön und dem Huallaga, bei 600— 700 m. Tropischer Regenwald mit Carludovica palmata R. & Pav. (in der Mitte), Scitamineen (desgl.), kletternden Araceen (oben) und dem Wurzelgerüst einer Iriartea (links). 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 285 Dicotyle Kräuter: Coccocvpselum canescens (Rub.; kriechend). Tropischer Regenwald. Scleria reflexa (Cyp.; spreizklimmendes Kraut). Nr. 3435 (Zingib.; Bodenkraut). Geonoma acaulis (Palm.; stammlos). Chamaedorea Lindeniana (Palm.; 4 m hoch). Chamaedorea lanceolata (Palm.; etwa wie vor.). Euterpe andicola (Palm.; kleiner Baum). Iriartea sp.; (Palm.; Baum). Bactris sp. (Palm.; Baum). Ocatea cuneifolia (Laurac.; Baum). Peperomia rhombea (Pip Matorral: Gynerium sagittatum (Gram.). Cecropia sp. (Morac.; Baum). Senecio sp. (Compos.; Nr. 3432). Cedrela ‚Rssilis (Meliac.; Baum). Hieronymia alchorncoides (Euphorb.; Baum). Croton sp. (Euphorb.; Baum. 3494). Nr. 3446, 3434 (Bäume). Philodendron Ruizii (Arac.; kletternd). Piper volubile (windende Holzliane). Hippocratea huanucana (rankende Holzliane . Nr. 3443 und Anthurium huanucense (Arac., Epiphyt). .; Epiphyt an Baumstämmen). Triplaris sp. (Polygon.; Baum). Erythrina, micropteryx \Legum.; Baum). Unterer Abschnitt. Tropischer Regenwald. Bodenkräuter. Farne und Selaginellen, z. B. Selaginella hae- maiodes. Orthoclada rariflora (Gram.). Scleria stipilaris (Cyp.; mitunter spreizklimm- mend). Cyperus saturatus (Cyp.). Cyelanthus sp. Carludovica palmata (Cyclanth.). Stammlose Palmen und Cyclanthaceen: Dieffenbachia Weberbaueri (Arac). Anthurium sororium (Arac., vieljeicht auch kletternd). Heliconia-Arten (Musac.; Nr. 3579,-3598, 3636). Zingiberaceen. Marantaceen (Nr. 3580, 3584, 3603, 3604, 3631, 3683). Spiranthes speciosa (Orchid.). Mittelhohe verholzende Gräser und. stammbildende Zwergpalmen: Olyra latifolia (Gram.; ı m hoch). Hyospathe sp. (Palm. ; Nr. 3650, 3657; 3 m hoch). Chamaedorea lanceolata (Palm.). Bactris simplicifrons (Palm.; 1,5 m hoch). Geonoma Brongniartii (Palm.; 2 m hoch). Die Palmen Nr. 3597, 3600, 3672. Monocotyle Bäume (Palmen): i Iriartva Orbignyana od. verw. Bactris longifrons od. verw. Euterpe Haenkcana (12 m hoch). Euterpe precatoria od. verw. (20.m hoch). Kleinere, aufrechte dicotyle Holzgewächse mit geringer Verzweigung (bald der Baum- bald der Strauchform näher stehend). Urera baccifera (Urtic.). Biophytum dendroides (Oxalid.). Miconia membranacea (Melast.). Tococa farviflora (Melast.; Ameisenpflanze). Myrmidone peruviana (Melast.; Ameisenpflanze). Maieta deudata |Melast.; Ameisenpflanze). Giliberia Weberbaueri (Aral.). Cordia hispidissima (Borrag.; Ameisenpflanze). Ruellia yurimaguensis (Acanth.; fast krautig). Uragoga leucantha (Rub.). Immergrüne dicotyle Bäume: Nectandra globosa (Laurac.). Inga Weberbaueri (Legum.). Guarea trichilioides (Meliac.). Stephanopodium peruvianum (Dichapet.). Pachvlobus peruvianus (Anacard.). Tabernaemontana Sananho (Apocyn.). Jacaranda Copaia (Bignon.). 286 Dritter Teil. Remija megistocaula (Rub.; mit grasgrüner, Palicourea lasiantha (Rub.). glatter Stammrinde, von der sich meterlange Uragoga flaviflora (Rub.). Streifen einer braunen, papierähnlichen Borke Nr. 3594, 3623, 3639, 3696, 3698, 3699. lösen). Kletterpflanzen mit Haftwurzeln: Carludovica sp. (Cyclanth. Nr. 3689). Anthurium clavigerum. Philodendron angustialatum (Arac.). Anthurium huamaliesiense. Philodendron huanucense. Anthurium undatum. Monstera pertusa (Arac.). Begonia sp. (Nr. 3611). Stenospermalium Weberbaueri (Arac.). Clidemia epiphytica (Melast.). Anthurium huallagense (Arac.). Maieta heterophylla (Melast.; Ameisenpflanze). Die Gesneraceen Nr. 3582, 3615, 3655, 3658. Kletterpflanzen mit Ranken: Serjania inflata (Sapind.). Serjanta rubicaulis. Serjania pyramidata. Kletterpflanzen mit windenden Stämmen: Floscopa perwviana (Commelin.; klein, fast Nr. 3591 (Malpigh.?). krautig). Nr. 3605 (Apocyn.). Phaseolus appendiculatus (Legum.). Merremia glabra (Convolv.). Nr. 3640 (Compos.). Epiphyten: Anthrophyum subsessile (Filie.). Peperomia fuscispica (Pip.). Anthurium scolopendrinum (Arac.). Peperomia tenwiramea. Philodendron megalophyllum (Arac.). Rhipsalis sp. (Cactac. Nr. 3629). Aechmea Cumingii (Bromel.). Blakca ovalıs (Melast.). Oncidium pusillum (Orchid.). Nr. 3626 (Gesn.). Matorral. Pteridophyten: Eguisetum sp. (feuchtere Stellen). Scitamineen: Nr. 3703 (Aeliconia sp.) und die meisten Arten des Waldes. Dicotyle, aufrechte oder fast spreizklimmende Sträucher und Halbsträucher: Piper-Arten, z.B. P. pubibaccum. Solanum-Arten. Urera sp. (Urtie.). Sanchezia oblonga (Acanth.). Siparuna sp. (Monim.). ’alicourea coerulea (Rub.). Acalypha sp. (Euphorb.; Nr. 3614). Centropogon surinamensis (Campan.). Bixa orellana. Nr. 3645 (Compos.). Rankende Kletterpflanzen: Nr. 3619 (Vitac.). Gurania-Arten. (Cucurb.). Windende Kletterpflanzen: Dioclea rufescens (Legum.). Ipomoea squamosa (Convolv.) od. verw. Mucuna vostrata (Legum.). Tournefortia foetidissima (Borrag.). Fischeria peruviana (Asclep.). Nr. 3642. Rohrgräser: Gynerium sagittatum. Monocotyle aufrechte Großsträucher (Bambuseen): Guadua sp. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXVL zu S. \. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus: Zwischen Monzön und dem Huallaga, bei 600—700 m. Matorral-Formation mit Gynerium sagittatum (Aubl.) P. B. (mitten), Cecropia sp. (in der Mitte und links hinten), Triplaris sp. (links). ı. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 287 Höhere Palmen: Iriartea Orbignyana od. verw. Bactris longifrons od. verw. Euterpe precatoria od. verw. Immergrüne dicotyle Bäume: Ceropia-Arten (Morac.). Triplaris caracasana (wie vor.). Nr. 3702 u. 3705 (Morac.). Inga monzonensis (Legum.). Urera caracasana (Urtic.). Sterculia chicha. Triplaris hispida (Polygon.; Ameisenpflanze). Miconia calvescens (Melast.). Cordia excelsa (Borrag.). Dicotyle Bäume, die in der Trockenzeit das Laub verlieren: Sapium taburu od. verw. (Euphorb.; Ameisen- Erythrina sp. (Legum.). pflanze. Nr. 3578). Bombax- und Ceida-Arten (Bombac.). Sandbänke an Flußufern bedecken sich mit Pflanzenvereinen von xerophilem Anstrich. Das Gras /»n- perata minutiflora bildet steppenähnliche, stellenweise reine Bestände; mehr oder weniger zerstreut wachsen einige Sträucher wie Crofalaria maypurensis (Legum.), Tessaria sp. (Compos.) und Dacharis sp. (Compos.). 6. Das Tal des Flusses Mayo in der Gegend von Moyobamba (860 m). Bei Moyobamba und dem weiter westlich gelegenen Rioja breiten sich zwischen niedrigen Bergzügen umfangreiche Ebenen aus. Matorral, tropischer Regenwald, halbxerophiles Gehölz mit immergrünem, derbem Laub, Grassteppe teilen sich, in buntem Wechsel einander ablösend, in den weitaus größten Teil der Bodenoberfläche; neben diesen wichtigsten Formationen kommt noch eine Anzahl kleinerer zur Ausbildung. Für das Matorral gewähren die Flußufer nicht überall den geeigneten Untergrund: wo die Böschungen hoch und steil und somit Überschwemmungen selten sind, da tritt der tropische Regenwald bis an den Fluß heran. Der Regenwald scheint jede der drei andern For- mationen an Ausdehnung zu übertreffen; an den Abhängen ist er etwas trockener als in der Ebene. Das halbxerophile Gehölz entwickelt sich als Gebüsch, höchstens in kleinen Flecken als echtes Gesträuch, und überzieht bald geneigte, bald ebene Flächen. Bei 1200— 1300 m geht es in Regenwald oder Ceja-Gehölze über. Die Grassteppe verteilt sich in ähnlicher Weise wie das halbxerophile Gehölz, bevorzugt aber die Bergeshänge, bis 1500 aufwärts sich erstreckend; sie wird stellenweise sehr dicht und grünt ohne Unter- brechung; von den meisten Gramineen und Cyperaceen findet man auch während der trockensten Monate, im August und September, blühende Indi- viduen. Matorral. Scitamineen: Nr. 4513 (Zingib.) u. a. Dicotyle aufrechte Sträucher: Fagara Weberbaueri (Rut.). / 288 Dritter Teil. Rletterpflanzen: Mucuna rostrata (Legum.; windend). Souroubea guianensis (Maregrav.; windende Holzliane). Rohrgräser: Gynerium sagittatum. Monocotyle, aufrechte Großsträucher (Bambuseen): Guadua Weberbaueri. Höhere Palmen: /riartea sp. Mauritia sp. Immergrüne dicotyle Bäume: Cecropia sp. (Morac.). Inga marginata (Legum.). Triplaris-Arten (Polygon.). Guarea trichilioides (Meliac.). Regengrüne dicotyle Bäume: Erythrina micrepteryx (Legum.). Sapium biglandulosum od. verw. (Euph.Nr.4759). Hemiepiphytische Baumwürger: Ficus sp. (Nr. 4582). Epiphyten: Masdevallia aureo-rosea (Örchid.) od. verw. Nr. 4580 (Rhipsalis?). Parasiten: Psittacanthus cupulifer. (Loranth.). Tropischer Regenwald. Bodenkräuter. Stammlose Palmen und Cyclanthaceen: Farne und Selaginellen. Floscopa robusta (Commelin.). Scleria arundinacea (Cyperac.). Xiphidium album (Haemodor.. Phytelephas sp. (Palm.). Eucharis amazonica (Amaryll.). Astrocaryum sp. (Palm.). Aypoxys decumbens (Amaryll.). Cyelanthus Sp. Heliconia sp. (Musac.; Nr. 4664). Carludovica palmata (Cyelanth.). Nr. 4627 (Seitam.). Nr. 4551 (Arac.). Spiranthes wariegata (Orchid.). Nr. 4726 (Arac.). Spiranthes elata. Nr, 4733 (Arac.). Oxalis Ortgiesii. Nr. 4755 (Arac.). Begonia sp. (Nr. 4549). Monolena primuliflora (Melast.). Stammbildende Zwergpalmen: Chamaedorea sp. (Nr. 4628; Stamm 2 m hoch). Geonoma sp. (Nr. 4557; Stamm o.ı m hoch). Chamaedora Pavoniana (Stämme meist zu meh- Martinezia sp. (Nr. 4665; Stamm bis 0.5 m hoch). reren dicht nebeneinander, bis 3 m hoch). Nr. 4560. Monocotyle Bäume (Palmen): Iriartea sp. Wettinia maynensis (8 m hoch). Bactris sp. Fessenia polycarpa (12 m hoch). Kleinere, aufrechte dicotyle Holzgewächse mit geringer Verzweigung (bald der Baum-, bald der Strauchform näher stehend): Trichostigma peruviana (Phytolace.). Facobinia elegantissima (Acanth.). Fuchsia ovalis (Oenother.). Cephalacanthus maculatus (Acanth.). Aphelandra jacobinioides (Acanth.). Nr. 4556 (Gesn.). 4681 (Gesn.). 4658. 4550. Aphelandra acutifolia. 4666. 4683. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel RRRTVIE zu S A. Weberbauer, phot. Ostliche Andenseite Nordperus: Moyobamba, bei S0o0—900 nm. Übergangsformation zwischen Matorral und tropischem Regenwald. E=) Mauritia sp. (zu beiden Seiten des Weges) und Iriartea sp. (links). 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 289 Dicotyle Bäume: Aberemoa pedunculata (Anon.). Theobroma Mariae (Stereul.). Conomorpha Weberbaueri \Myrsin.). Facaranda Copaia od. verw. (Bignon.). Palicourea stenophylla (Rub.). Palicourea thyrsiflora. Palicourea lasiophylla. Uragoga Weberbaueri (Rub.). Nr. 4539 (Guttif.). Nr. 4727. Kletterpflanzen : Carludoviea-Arten (Cyclanth.). Nr. 4644 (Arac.). Dichorisandra Aubletiana (Commelin.; win- dend; klein, krautig). Hirtela americana (Rosac.; windend). Marcgravia Weberbaueri (windende Holz- liane). Nr. 4686 (Apocyn.; windende Holzliane). Aegiphila chrysantha (Verben.; spreizklimmen- der Strauch). Epiphyten: Epidendrum Moyobambae (Orchid.). Epidendrum euspathum. Rodriguezia lanceolata (Orchid.). Maxillaria Matherwsii (Orchid.). Gongora Incarum (Orchid.). Batemannia Colleyi (Orchid.). Corynanthes Bruckmuelleri (Orchid.). Halbxerophiles Gebüsch mit immergrünem derben Laub‘. Bodenkräuter: Pteridium aquilinum (Filie.). Schizaea elegans (Filic.). Selaginella asperula (häufig, Charakterpflanze). Nr. 4500 (Gram.). Nr. 4630 (Arac.). Ananas sativus (Bromel.; anscheinend die wilde Stammpflanze). Selenipedilum longifolium (Orchid.). Peperomia trinervis (Piperac.). Coutoubea spicata (Gentian.). Leiphaimos aphylla (Gentian.; Saprophyt). Kletterpflanzen: Dioscorea sp. (Nr. 4621; windend). Hirtella aureo-hirsuta (Rosac.; windende Holz- liane). Alchornea acutifolia (Euphorb.; spreizklimmen- der Strauch). Serjania rubicaulis (Sapind.; rankender Strauch). Nr. 4528 (Vitac.; rankender Strauch). Souroubea pachyphylla (Maregrav.; spreizklim- mender Strauch). Nr. 4488 (Aselep.? windend). Blepharodon peruvianus (Asclep.; windend). Gonolobus marginatus (Asclep.; windend). Ditassa graeilipes (Asclep.; windend). Arrabidaca platyphylla (Bignon.; rankende Holz- liane). Sabicea flavida (Rub.; windender Strauch). Mikania moyobambensis (Comp.; windender Strauch). Aufrechte monocotyle Sträucher und Halbsträucher: Epidendrum Catillus (Orchid.). Epidendrum cinnabarinum. Sobralia leucoxantha (Orchid.). Epistephium elatum (Orchid.). Eriopsis Sceptrum (Orchid.). Camaridium exaltatum (Örchid.). Aufrechte dicotyle Sträucher: Laeistema Poeppigüi. Guatteria pleiocarpa (Anon.; anscheinend auch als Baum). Siparuna guianensis (Monim.). Persea coerulea (Laurac.). Humiria floribunda. Erythroxylon paraense. Fagara Culantrillo (Rutae.). " Auf den Etiketten meiner Sammlung unrichtig als Savannengehölz bezeichnet. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 19 290 Dritter Teil. Crepidospermum Goudotianum (Burserac.). Tococa occidentalis (Melast.; Ameisenpflanze). Byrsonima chrysophylla (Malpigh.). Bellueia pentandra (Melast.). Byrsonima rotunda. Bellucia Weberbaueri. Byrsonima amazonica. Meriania urceolata (Melast.). Helicteres pentandra (Stereul.). Grafenrieda limbata (Melast.). Curatella americana (Dillen.). Graffenrieda floribunda. Clusia thurifera (Guttif.). Macairea scabra (Melast.). Vismia acuminata (Guttif.). Leandra purpurascens (Melast.). Nr. 4520 (Guttif.). Didymopanax Weberbaueri (Aral.). Nr. 4629 (Guttif.). Schefflera pentandra (Aral.). Nr. 4679 (Guttif.). Clethra sp. (Nr. 4475). Myrcia Mathewsiana (Myrt.). Bejaria sp. (Erie.; Nr. 4589 und 4612). Moyrcia lamprosericea. Bejaria sp. (Nr. 4709). Myrcia lanceolata. Gaultheria sp. (Erie.; Nr. 4616). Eugenia loretensis (Mytrt.). Rapanca ferruginca (Myrsin.). Eugenia egensis. Cybianthus minutiflorus (Myrsin.). Psidium Guayava (Myrt., vielleicht wild!). Symbolanthus obscure-rosaceus (Gent.). Miconia puberula (Melast.). Macrocarpaea Weberbaueri (Gent.). Miconia rufescens. Nr. 4506 (Solan.). Miconia serialis. Palicourea stenostachys (Rub.). Miconia stelligera. Retiniphyllum angustiflorum (Rub.). Tibouchina Mathaei \Melast.). Nr. 4485 (Rub.). Siphocampylus Spruccanus (Campan.). Baumfarne: Allsophila phegopteroides (Stamm 2 m hoch). Höhere Palmen: Mauritia sp. (Nr. 4717. Nur bei Rioja beobachtet. Andere Art als im Matorral. Stamm 20 m hoch.) Dieotyle Bäume: Roupala complicata (Proteac.). Trattinickia peruviana (Burserae.). Cymbopetalum longipes (Anon.). Vochysia Weberbaueri. Nectandra Pichurim (Laurae.). Maprounea guianensis (Euphorb.). Weinmannia descendens (Cunon.). Symplocos longiflora. Pithecolobium Mathewstii (Legum.). Cosmibuena obtusifolia (Rub.). Simaruba amara. Epiphyten: Odontoglossum crista galli (Orchid.; häufig). Epidendrum Feddeanum. Parasiten: Loranthaceen, z.B, Oryctanthus ruficaulis. Oryctanthus Botryostachys. Struthanthus orbicularis. Übergangsformationen zwischen tropischem Regenwald und halbxerophilem Gebüsch. Bodenkräuter: Nr. 4648 (Arac.). Macrocentrum fasciculatum (Melast.; zwischen Pitcairnia corallina (Bromel.). Moos). Warrea tricolor (Orxchid.). Kletterpflanzen : Nr. 4675 (Spreizklimmender Strauch). Adelobotrys adscendens (Melast.; windender Siphocampylus tortuosus (Campan.; windend). Strauch). 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana. 2391 Aufrechte dicotyle Sträucher: Embothrium sp. (Proteac. Nr. 4762). Rhus juglandifolia (Anacard.; wohl auch baum- Phyllonoma ruscifolia (Saxifr.). förmig; häufig, Charakterpflanze!). Pterocladon Sprucei (Melast.,; Stamm von Ameisen bewohnt). Höhere Palmen: Fessenia polycarpa. Wettinia maynensis. Dicotyle Bäume: Couepia speciosa (Rosac.). Didymopanax morototoni (Aral.). Nr. 4651 (Guttif.). Nr. 4680. ; Epiphyten: Stelis spathulatha (Orchid.). Übergangsformationen zwischen Matorral und halbxerophilem Gebüsch. Lygodium venustum (windender Farn). Siparuna tomentosa (Monim.; Spreizklimmender Smilax sp. (Liliac.; Nr. 4522. Kletternder Strauch). Strauch). Nectandra globosa (Laurac.,;, Baum). Ficus sp. (Morac.; Nr. 4523. Baum). Nr. 4576 (Guttif.; Baum). Nr. 4517 und 4521 (Menisp.; windend). Banara mollis (Flacourt.; Strauch). Nr. 4701 (Apocyn.; Baum). Grassteppe. Lycopodium paradoxum. Yhynchospora globosa (Cyperac.). Panicum sp. (Gram.; Nr. 4590). Rhynchospora glauca. Saccharum cayennense (Gram.). Dichromena ciliata (Cyperae.). Andropogon panniculatus (Gram.). Kyllingia pumila (Cyperac.). Andropogon leucostachyus. Polycar paea sp. (Caryophyll.; Nr. 4587; Kraut). Andropogon spathiflorus. Cuphea gracilis (Lythrae.; Halbstrauch). Trachypogon polymorphus (Gram.). Chelonanthus camporum (Gentian.,; Kraut). Gymnopogon foliosus (Gram.). Nr. 4632 (Lab.; Kraut). Aristida sp. (Gram.; Nr. 4594). Duechnera Weberbaueri (Scroph.; Kraut). Aristida sp. (Nr. 4637). Eseobedia scabrifolia (Seroph.; Halbstrauch). Nr. 4609 (Gram.). Borreria tenella (Rubiae.; Halbstrauch). Bulbostylis capillaris (Cyperae.). Sipanea pratensis (Rubiac; Kraut). Bulbostylis junciformis, Nr. 4661 (Kraut). Adlerfarnbestände. ‚Pteridium aquilinum wächst gesellig in der Nachbarschaft von Grassteppe oder halbxerophilem Gebüsch, bald an Abhängen, bald in der Ebene. Ge- räumige Flächen vermag der Farn für sich allein, unter Verdrängung aller andern Pflanzen zu besetzen. Seine Ausbreitung wird durch den Menschen gefördert: wo dieser das Gehölz zerstört, da pflegt Adlerfarngestrüpp zu ent- stehen. Zu den Orten, für die ein ursprüngliches Vorkommen der Pflanze feststeht, gehören namentlich unfruchtbare, felsige Abhänge. Sandbänke an Flüssen zeichnen sich wie anderwärts aus durch einen geselligen Strauch der Gattung Tessaria (T. integrifolia oder verw.). 19* 292 Dritter Teil. Kleine moorige Flecken bilden sich in der Grassteppe oder am Rande von halbxerophilem Gebüsch. Sie bleiben flach und seicht und trocknen während der regenarmen Zeit teil- weise aus. Zu ihrer Flora gehören Sphagnwmn-Arten und kleine Kräuter wie Scirpus- oder Heleocharis-Arten, Mayaca sp. (Nr. 4670), Myris savanensis, Syn- gonanthus caulescens (Eriocaul.), Tonina fluwiatilis (Eriocaul.), Utricularia sp. (Lentibul.: Nr. 4566), Perama hirsuta (Rub.). Semiaquatische Vereine an den Ufern sonniger Lachen und Teiche: Sagittaria-Arten (Alism.), Cyperaceen, Araceen, Xyridaceen, Pontederiaceen (Nr. 4711), Juncaceen. Semiaquatische Vereine schattiger Waldsümpfe (oft in langsam fließenden Waldbächen). Locker. — Hauptsächlich Araceen (z. B. Nr. 4583); außerdem einige Cy- peraceen. Wasserpflanzen-Vereince in sonnigen Lachen und Tefhen. Asolla sp. Pistia Stratiotes (Avac.). Nymphaca-Arten. Limnanthemum Humboldtianum (Gent.). Myrmecophile Epiphytenvereine. ULEs »Blumengärten der Ameisen« (Vgl. Literaturverz. Nr. 140 usw.) dürfen vielleicht als Formationen en miniature aufgefaßt werden, da man häufig die- selben Arten zusammen antrifft. Diese Epiphyten, in deren Wurzelgeflecht kleine, bissige Ameisen ihre Nester anlegen, werden offenbar von den Tieren z. T. ausgesät; andrerseits aber scheint es vorzukommen, daß die Ameisen sich solcher Epiphyten, die ohne ihr Zutun gewachsen sind, als Stützen der Bauten bedienen. h Ich beobachtete in den myrmecophilen Epiphytenvereinen: No. 4483 (Anthurium sp.), Corynanthes Bruckmuelleri und andere Orchi- deen, Peperomia arboriseda, eine Cactacee mit bandförmigem, gekerbtem Stamm (Rhipsalis oder Phyllocactus sp.), No. 4688 (Gesn.?). Weidetriften, niedrige, teppichähnliche Gras-Fluren künstlichen Ursprungs, finden sich in den Ortschaften auf ebenem oder wenig geneigtem, mäßig feuchtem Boden. Ur- sprünglich stand an ihrer Stelle Gehölz. Charakteristisch ist das Gras Nr. 4714, das oft in reinen Beständen auftritt. Matorral, tropischer Regenwald, halbxerophiles Gebüsch, Grassteppe und Adlerfarngestrüpp wechseln in ähnlicher Weise wie um Moyobamba auch an dem Wege, der von dort, dem Laufe des Flusses Mayo folgend, nach Tara- poto führt, sowie bei der letzteren Stadt, deren Umgebung vor kurzem ULE botanisch erforscht hat. Etwa in der Mitte zwischen beiden Ortschaften über- 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. 293 schreitet der Weg den ı500o m hohen Gipfel des Berges La Campana, be- kannt durch SPRUCEs Sammlungen. Dort erlangt die Grassteppe große Aus- dehnung und reicht bis 1500 m aufwärts. Streifen halbxerophilen Gebüsches, aus dem die zierlichen Kronen einer kleinen Zxferpe herausschauen, durchziehen und umrahmen die Steppe. Auf der Außenseite der Ostcordillere herrschen, soweit meine Beobachtungen reichen, der tropische Regenwald und das Matorral so gut wie unumschränkt. Nur auf einem winzigen Fleck sah ich, bei der Wanderung von Yurimaguas nach Tarapoto, den tropischen Regenwald von Grassteppe und halbxerophilem Gebüsch unterbrochen. 2. Abschnitt. _ Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. In dem Wüstenland der peruanischen Küstenebene war von jeher der menschliche Ansiedler an die Nähe der Flüsse gebunden, konnte er ohne künstliche Bewässerung den Boden nicht bebauen. Es stand ihm somit wenig Raum zur Verfügung, aber andrerseits boten sich ihm mancherlei Vorteile: Das Klima regenlos und in Anbetracht der geographischen Breite mild, daher eine leichte Bauart der Häuser zulässig; keine außergewöhnlichen die Ernte bedrohenden Wassermängel in den vom Regen und Schnee der Cordilleren genährten Flüssen; die natürliche Vegetation ein schmaler und lockerer Gehölz- streifen am Flußufer und somit leicht zu bewältigen; keine gefährlichen Tiere; ein fischreiches Meer, immer ruhig und leicht zu befahren. So ist es ver- ständlich, daß die Flußufer der peruanischen Küste frühzeitig Stätten hoher Kultur wurden. Diese Küstenkultur erhielt verschiedene eigenartige Zentren, deren Entstehung zusammenhängt mit der Trennung der Flußgebiete durch weite, unbewohnbare Wüsten; sie wich andrerseits in hohem Grade ab von der Kultur der Gebirgsvölker. Daß die altperuanischen Küstenbewohner eine stattliche Anzahl wertvoller Nutzpflanzen kannten und auch anbauten, lehren uns die wohlerhaltenen Gräberfunde: teils vegetabilische Reste, teils bildliche Darstellungen '. Auf die Küste folgt landeinwärts eine Zone, die wie heute wohl auch früher wenig bewohnt war und die unteren, regenlosen Andentäler umfaßt. Hier herrscht trockene Hitze und brüten gefährliche Krankheiten, und da die Flüsse : Vgl. Wırrmack: Die Nutzpflanzen der alten Peruaner. — Compte rendu du Congres inter- national des Ame£ricanistes. 7. sess. Berlin 1888. Derselbe: Bearbeitung der vegetabilischen Funde in Ancon in dem Foliowerk von REıss und STÜBEL, Das Totenfeld von Ancon. 294 Dritter Teil. zwischen steile Gebirgswände eingekeilt sind, findet sich nur wenig nutzbares Land. Einen ähnlichen Charakter zeigen einige tiefe Flußtäler im Innern der Anden, wie das des Apurimac und das des Maranon. Die mittleren Gebirgslagen der Westhänge und des interandinen Gebietes waren und sind noch heute — wenn man von wenigen Küstenstädten ab- sieht — der am dichtesten bevölkerte Teil Perus, offenbar deshalb, weil dort die günstigsten Bedingungen für das Gedeihen einer Anzahl wichtiger temperierter Kulturpflanzen bestehen. In Zentralperu liegt dieses Gebiet etwa zwischen 2700 und 3700 m; eine genaue Statistik würde vielleicht noch engere Grenzen, 3000 und 3500 m, ergeben. Nordperu aber zeigt die stärkste Be- siedelung in weit geringerer Höhe, zwischen 2000 und 3000 m, und dies dürfte mit den Niederschlagsverhältnissen zusammenhängen: die Regen sind reichli- cher oder doch weniger auf eine bestimmte Jahreszeit beschränkt als in Zen- tralperu und erstrecken sich weiter abwärts: so gestaltet sich unterhalb 3000 m das Klima für den Anbau der genannten Gewächse in Nordperu günstiger als in Zentralperu, zumal durch starke Bewölkung eine übermäßige Sonnenwir- kung verhindert wird, oberhalb 3000 m aber ungünstiger, weil die anhaltenden Niederschläge die Entwicklung der Knollen und die Befruchtung der Cerealien beeinträchtigen. Wieder anders liegen die Verhältnisse in Südperu. Die Westabhänge der Anden sind hier bis zu großer Höhe sehr trocken und arm an bedeutenden Wasserläufen, somit zur Besiedlung im allgemeinen wenig geeignet. Allerdings befinden sich dort bei 2300 m Arequipa, die zweitgrößte Stadt Perus und bei 1300 m das gleichfalls ansehnliche Moquegua; beide aber haben sich wohl erst nach Ankunft der Spanier gebildet. Zwischen die Rand- ketten der peruanischen Anden reicht im Süden das Titicaca-Hochland hin- ein: seine Bevölkerung ist hier dichter, als bei der großen Höhe, die allenthalben 3800 m übersteigt, zu erwarten wäre. Der Ackerbau, dessen obere Grenze hier wie auch in Centralperu bei 4000 m liegt, während sie im Norden bis zu 3500 m sinkt, liefert naturgemäß nur kümmerliche Produkte; dafür aber eignen sich die weiten Ebenen vortrefflich zur Viehzucht: Ilamas und Alpacas wurden wohl schon in alten Zeiten dort gehütet, und später haben sich Schaf- und Rinderherden dazu gesellt. In Zentral- und Nordperu leben gleichfalls Hirten über den Ackerbau-Regionen, jedoch nicht in so ansehnlichen Ort- schaften wie auf dem Titicaca-Hochland. Auch der Bergbau hat — wohl erst nach Ankunft der Spanier — feste menschliche Wohnsitze in unfruchtbaren Höhen entstehen lassen. Meist sind dies aber einzeln stehende Gehöfte, nur selten geschlossene Ortschaften, wie Yauli 4000 m), Cerro de Pasco (4300 m), Hualgayoc (3600 m), die beiden ersten dem Zentrum, die dritte dem Norden angehörend. Der Ostabhang der Anden ist heute sehr dürftig bevölkert und war früher vielleicht noch einsamer. Die beständigen Regen, die vielen wasserreichen, reißenden Flüsse, die undurchdringlichen Gebüsche und Wälder, die lästigen, oder gar gefährlichen Tiere und schließlich die kriegerischen Waldvölker tie- ferer Regionen — alles dies mußte den von Westen kommenden Menschen, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXVII, zu S. 295. A. Weberbauer, phot. Interandines Gebiet Südperus: Maisfelder bei der Ortschaft Urubamba, ca. 2900 m. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden Tafel XXXIX, zu S. 295. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus: Cuyocuyo, 3300 m. Terrassen für den Anbau von Oxalis tuberosa u.a. Kulturpflanzen. In der Mitte Alnus jorullensis Kth. 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. 295 der an eine grundverschiedene Natur sich gewöhnt hatte, zurückschrecken Andrerseits aber mied der Jäger des Tropenwaldes die kühleren Höhen. Die Ansiedler aus dem Westen fanden sich wohl zuerst der Cocacultur wegen ein; dort, wo der Cocastrauch gedeiht, etwa zwischen 800 und 1800 m, zeigen die Osthänge ihre größte Volksdichte. Dagegen enthält die Region über 2000 m Seehöhe menschenleere Gebiete von ungeheurer Ausdehnung, und es fehlen dort auch jegliche Spuren von Wohnstätten älterer Zeiten. Bei den Jägerstämmen am Östfuß der Anden spielte naturgemäß der Ackerbau von jeher eine untergeordnete Rolle. Ihre wichtigsten Kulturpflanzen sind Manzhot utilissima und die Banane. In jüngster Zeit hat durch die zunehmende Aus- nützung der Kautschukbäume eine Erschließung dieser Gebiete für den Welt- handel begonnen. Einen weiten Spielraum gewährt dem Anbau nützlicher Gewächse die kli- matische Mannigfaltigkeit Perus; von ihrer vollen Ausnützung aber ist man noch weit entfernt. In der Hauptsache begnügt sich der Peruaner mit der Verwertung von Erfahrungen, die teils altindianischen Ursprungs sind, teils durch die Spanier aus dem Mediterrangebiet dem Kolonialreich zugeführt wurden. Hingegen blieb die Berücksichtigung derjenigen Kulturgewächse, die das kühlere Europa hervorbringt, seiner Obstpflanzen, Cerealien und Futter- kräuter, eine sehr unvollkommene: auch eine Reihe vegetabilischer Produkte der altweltlichen Tropen ist auf peruanischem Boden noch nicht heimisch geworden. Die Anlage von Bewässerungsgräben, ein System, das die Bewohner des Inkareiches mit meisterhafter Geschicklichkeit durchzuführen verstanden, gehört für einen Teil Perus, namentlich für die tieferen und mittleren Lagen des Westens und des interandinen Gebietes, zu den Hauptbedingungen der Agri- kultur. Den Verlauf dieser Wasserkanäle (»acequias«) erkennt man aus weiter Entfernung an einem schmalen Saum von Sträuchern und Bäumen; diese gehören teilweise zur Flora der Flußufergebüsche; bald erscheinen sie ohne Zutun des Menschen in den Feldern, bald werden sie ihrer nützlichen Eigenschaften halber gepflanzt (z. B. Salir Humboldtiana). Zur Zeit der Inkas wußte man auch steile Hänge landwirtschaftlich auszunutzen: durch Terrassenbauten wurde einem allzuraschen Abfließen des Wassers und dem Fortschwemmen des Erd- reiches entgegengearbeite. Noch gegenwärtig treffen wir hier und da teils verlassene teils bepflanzte Terrassen; sie scheinen größtenteils aus vorspani- scher Zeit zu stammen. Nachfolgende Übersicht der wichtigsten Kulturpflanzen behandelt die ame- rikanischen und außeramerikanischen gesondert, um die mit der europäischen Kolonisation erfolgte Umgestaltung deutlicher hervortreten zu lassen. Die Ab- kürzungen »trop.« und »temp.« bedeuten, daß die betreffenden Gewächse überwiegend tieferen bzw. mittleren Lagen angehören. 296 Dritter Teil. A. Kulturpflanzen amerikanischen Ursprungs. ı. Getreidegräser. Mais, in der Quichua-Sprache sara (Zea Mays); warm-temp., auch Küste, seltener tiefere Lagen des Ostens; nicht nur als Nahrungsmittel für Menschen und Tiere, sondern auch zur Herstellung eines alkoholischen Getränkes, der chicha (»aka« im Quichua) verwendet. 2. Getreidepflanzen, die nicht zu den Gräsern gehören: Quinoa (Chenopodimm Ouinoa), kühl-temp. 3. Hülsenfrüchte, Bohnen, spanisch frijoles, pallares usw. (mchrere P’%aseolus-Arten, z. B. Ph. vulgaris, Ph. lunatus, Ph. Pallar), trop. bis warm-temp., anscheinend hauptsächlich an der Küste. — Erdnuß, spanisch mani (Arachıs hypogaea); Verbreitung wie vor. 4. Knollengewächse. Kartoffel, spanisch papa, im Quichua akso (Solanum tuberosum), temp., weniger an der Küste; durch Erfrieren und Dörren werden die Knollen zu einem dauerhaften, als »chuno« bekannten Produkt. — Oca (Oxralis zuberosa);, kühl- temp. — Ullüco (Ullucus tuberosus); kühl-temp. — Massua (Tropaeolum tube- rosum);, kühl-temp. — Yacön oder Llacön (Polymmia sonchifolia), temp. — Batate, spanisch camöte (/fomoea Batatas); trop. bis warm-temp. — Yuca (Manihot utilissima);, trop. — Arracacha (Arracacia esculenta); trop. bis warm- temp. — Achira (Canna indica), trop. (Osten). SO psSt: Palta (Persea gratissima); trop. — Chirimoya (Anona Cherimolta); trop., aber nur in trockenen Gegenden. — Guanabana (Anona muricata), Verbrei- tung wie vor. — Lücuma, auch Rucma (Zucuma obovata), trop. (trocknere Gegenden). — Guayava (Psidium Guayava),; trop. — Ciruela, del fraile (Bunchosia armeniaca); trop. — Ciruela agria (Spondias purpurea); trop. — Cereza (Malpighia-Arten, z. B. 7. punicifolia); trop. — Pacay (Inga Feuilleı); trop. — Mammey (Mammea americana); trop. (Küstengebiet des Nordens). — Palillo (Campomanesia lineatifolia); trop. — Sapote (Matisia cordata);, trop. (Nordosten). — Almendra (Caryocar amygdaliferum);, trop. (Nordosten). — Pijuayo (Guzlelma speciosa); trop. (Nordosten). — Maranön (Anacardium occi- dentale), trop. (Nordosten). — Granadilla (Passiflora ligularis); top. bis warm- temp. — Ananas, spanisch pina (Ananas sativa); trop. (Osten). — Papaya (Carzca-Arten oder -Rassen); trop. und warm-temp. — Tuna (Opuntia fieus indica), trop. und warm-temp., in trockneren Gegenden. — Erdbeere, spanisch fresa (Hragaria chlloensis) — trop. bis temp., in trockneren Gegenden, be- sonders um Lima. — Nogäl Fuglans sp.)‘); temp., auch Küste. — Capuli . (Prunus Capollin); temp. " Woher die in Peru kultivierten Jugl/ans-Bäume stammen, bedarf noch der Aufklärung. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XL, zu S. 297. Interandines Gebiet Zentralperus: Tal des Maraüon bei Chuquibamba, 2700 m. Hinten Inga Feuillei D. C., links Agave americana L., beide an Häusern gepflanzt; rechts Schinus Molle L. 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. 297 6. Kürbisgewächse, Gemüse. Kürbisse, spanisch zapallos und calabazas (Cicurbita-Arten) — Caihua (Cy- clanthera pedata) — Pepino (Solanum variegatum) — Tomate (Solanum Ly- copersicum). 7. Gewürze Aji, im Quichua uchu, auch rocoto (Capsicum-Arten, — Paico (Chenopo- dium ambrosiordes) — Huacatai (Tagetes minuta). 8. Reizmittel. Coca, auch Cuca (Arythroxylon Coca); Ostseite der Anden; zwischen 800 und ı8oo m Seehöhe, sowohl in beständig feuchten Waldgebieten, wie am oberen Inambari (Provinz Sandia), als auch in trockneren Gegenden, wie um Sta. Anna in der Savannenregion des Urubambatales; gewöhnlich pflanzt man die Sträucher an Bergeshängen: die getrockneten Blätter werden teils in Peru selbst verbraucht, wo bekanntlich die Gewohnheit des Coca-Kauens unter den Gebirgsindianern sehr verbreitet ist, teils zur Cocaingewinnung exportiert, teils an Ort und Stelle einer Bearbeitung unterworfen, welche das Roh-Cocain des Welthandels liefert. — Kakao (7heobroma Cacao); trop.: Ostseite und trocken- heiße interandine Täler, z. B. das des Maranon. — Tabak (Nicotiana Tabacum) ; trop. 9. Faserpflanzen. Baumwolle, spanisch algodon, im Quichua utcu (Gossypium barbadense und dessen var. peruvianım), Küste, besonders bei Ica, Huacho, Supe und Piura. Maguey (Agave americana), temp., zwischen 2800 m und 3800 m allenthalben zu lebenden Zäunen angepflanzt und ein charakteristisches Element im Land- schaftsbild der Ortschaften; die Fasern dienen zu Seilen. — Fourcroya cubensts; trop. bis warm-temp.; sicher einheimisch, während Agave americana aus Mexiko stammt; Verwendung wie bei letzterer. 10. Häufige Zier-Bäume und -Sträucher. Sauce (Salir Humeboldtiana), trop. bis warm-temp. — Aliso (Alnus jorul- lensis), temp. — Capuli (Prunus Capollin);, temp. — Quinuar (Polylepis-Arten); temp. — Kisuar (Duddleia incana), temp. — Cantu (Contua buxifolia), temp. — Sauco (Sambucus peruviana), temp. — Floripondio (Datura arborea); temp., auch Küste usw. B. Kulturpflanzen außeramerikanischen Ursprungs. ı. Getreidegräser. Reis, spanisch arroz (Oryza sativa); trop., besonders im nördlichen Küsten- land. — Weizen, spanisch trigo (Tritzcum sativum), temp. — Gerste, spanisch cebada (Hordeum sativum);, temp., teils Brotfrucht, teils Viehfutter. 298 Dritter Teil. 2. Zucker liefernde Pflanzen. Zuckerrohr, spanisch cana (Saccharum offieinarum); trop. bis warm-temp.; dient zur Gewinnung von Zucker und Alkohol, in höheren Lagen nur zur Her- stellung eines süßen alkoholischen Getränkes, des »huarapo«. 3. Hülsenfrüchte. Saubohne, spanisch haba (Vicra Faba); temp. — Erbse, spanisch alberja (Pisum sativum), temp., auch Küste. — Kichererbse, spanisch garbanzo (Cicer arietiman), temp., auch Küste. — Linse, spanisch lenteja (Lens esculenta); temp., auch Küste. 4. Obst. Mango (Mangifera indica); trop. — Brotfruchtbaum, spanisch arbol del pan (Artocarpus incisa); top. (Nordosten). — Banane, spanisch platano (Musa paradistaca);, trop., auch noch warm-temp. — Japanische Mispel, spanisch nispero (Eriobotrya japonica) trop. (trocknere Gegenden). — Orange, Zitrone usw., spanisch naranja, limon, lima, cidra, toronja usw. (Cr/rxs-Arten und -Rassen); trop. bis warm-temp. — Tamarinde, spanisch tamarindo (Famarindus indica); nördliches Küstenland. — Olive, spanisch aceituna (Olca eurofaca), Küste, namentlich südliche Hälfte. — Weinrebe, spanisch parra |Vrxis venzfera);, Küste und tiefere Lagen der westlichen Täler; namentlich in der südlichen Hälfte des Landes kultiviert; vereinzelt auch in Gärten interandiner Täler; dient zur Gewinnung von Wein und Branntwein. — Feige, spanisch higo (Freus Carica) ; Küste und warm-temp. (trocknere Gegenden). — Granatapfel, spanisch granada (Punica granatınn), Verbreitung wie vor. — Maulbeere, spanisch mora (Morus nigra und M. alba); Küste. — Erdbeere, spanisch frutilla (rogaria vesca) ; Küste. — Quitte, spanisch membrillo (Cydonia vulgaris), Küste und temp. — Apfel, spanisch manzana (raus Malus), Verbreitung wie vor. — Birne, spa- nisch pera (Pirus communis),; Verbr. wie vor. — Aprikose, spanisch albari- coque (Prunus armeniaca), Verbr. wie vor. — Pfirsich, spanisch je nach der Varietät melocotön, durazno, abridor (Prunus persica); Verbr. wie vor. 5. Kürbisgewächse, Gemüse. Wassermelone, spanisch sandia (Ci/rullus vulgaris), trocken-warme Gegen- den. — Melone, spanisch melön (Cxcumis Melo); Verbr. wie vor. — Gurke, spanisch pepino (Cucumis sativus). — Lattich, span. lechuga (Zactuca sativa). — Kohlsorten, span. col usw. (Rassen von Brassica oleracea). — Spinat, span. espinaca (Spinacia oleracea). — Artischocke, span. alcachofa (Cynara Scoly- mus). — Spargel, span. esparrago (Asfaragus officinalis). — Zwiebel, span. cebolla (Allzum Cepa). — Rettich und Radieschen, span. rabano und raba- nito (Raphanus sativus). — Sellerie, span. apio (Apzum graveolens) usw. 6. Reizmittel. Kaffee, spanisch cafe (Coffea arabica), Osthänge, zwischen 800 und 2000 m. 7. Futterpflanzen. Luzerne, spanisch alfalfa (Medicago sativa); temp. und Küste. 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. 299 8. Häufige Zierbäume. Ficus-Arten; Küste. — Fucalyptus Globulus, Küste und temp. — Arau- caria excelsa, Küste und temp. usw. Obere Grenzen einiger Kulturpflanzen (Höhenangaben in m). Süd-Peru | Zentral-Peru Nord-Peru == IL nr Ne nn Iiwese | ie | oslwere| ler lose West. | Inter- | Or hänge mas | hänge | hänge is \ hänge || hänge ERDE \ hänge | Gebiet >| >| Gebiet | SAFT] Gebiet | = Ananas sativus | 1800 | | | Eryihroxylon Coca | 1800 | 1900 Cofea arabica | 2000 2000 Manihot utilissima | | 1500 2200 | 1900 | 2200 2100 Musa paradisiaca TOO 2)| | 2000 | 2000 | 2500 2000 | 2100 2000 1700 Persea gratissima | | 2200 | 2500 Saccharum offieinarum | 1100 1700 | 2500 | 1900 | 2200 | 2000 1700 Ipomoea Batatas | 2500 2Ioo 1700 Passiflora ligularis 2100 | 2650 Anona Cherimolia 2100 || 2600 | 2700 2300 Inga Fewillei | | 2200 | 2700 2100 Zucuma obovala 2000 | 2200 | 3000 | 2600 | 2C00 Ficus Carica 2400 | 2200 | 3000 | Fitis vinifera | | 3000 | Citrus-Arten | 2300 | 2200 3200 | 2300 | 2600 | | Opuntia ficus indica 2400 3200 | | 2600 | Zea Mays 3500 3000 | 3200 | 3500 | 2900 | 2700 Medicago sativa | 3600 | Triticum sativum | 3700 3200 | 3500 | | Vicia Faba | 3700 | 3700 | | | Agave americana 3750 3400 , 3600 | Chenopodium Quinoa | 4000 4000 | 4000 | | | Oxalis tuberosa | 4000 4000 | | | Solanum tuberosum | 4000 | 4900 | 4000 | 3100 | 3500 Hordeum sativum 4.000 | 4000 | 4000 | 3400 | ! | Vierter Teil. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. Wenn man die Stellung der Flora Perus in der Flora der gesamten Erde zu bestimmen sucht, so ergeben sich für die erstere folgende, der Bedeu- tung nach angeordnete Hauptelemente: das andine Element, das neotropische Element, das boreale Element, das austral-antarktische Element, das arkto-nivale Element. Die reichste Entwicklung des andinen Elementes zeigen mittlere und demnächst höhere (über 4000 m befindliche) Regionen. In tieferen Lagen des Westens spielt es auf den Lomas noch eine beachtenswerte Rolle, während es am Ostfuße der Anden fast völlig durch das neotropische Element ver- drängt wird. Das andine Element gliedert sich weiterhin in Subelemente ver- schiedener Ordnung, deren klare Unterscheidung künftigen Forschungen vor- behalten bleibt. Hierbei wird zu berücksichtigen sein, daß diejenigen Formen- kreise, die von den nördlichen Andenländern Südamerikas her bis Peru reichen, hier meist den Osten bevorzugen, und daß andrerseits solche Sippen, deren Areal sich auf Nord-Chile oder West-Bolivia und Peru verteilt, hier hauptsäch- lich den Westen und die hochandine Region bewohnen. Die peruanischen Endemismen sind größtenteils Arten solcher Gattungen, die auch außerhalb Perus vorkommen. Endemismen höheren Ranges scheinen nur in verhältnis- mäßig geringer Zahl aufzutreten; die für endemisch gehaltenen Gattungen dürften zum Teil auch in den Nachbarländern zu finden sein, und nicht eine Familie bleibt auf Peru beschränkt. An der Ostseite herrscht von ı500 oder 1200 m abwärts das neotropische Element und zwar hauptsächlich mit hygrophilen Typen der Hylaea, weniger mit halbxerophilen Typen des zentralen und östlichen Südamerika. Erstere konzentrieren sich in den Wäldern, letztere in den niedrigeren Gehölzen sowie in den Savannen und Grassteppen. Nicht wenige Ausläufer der neotropischen Flora mengen sich in mittleren Regionen der Osthänge unter das andine Ele- ment (z. B. Geonoma, bis 2800 m, Carludovica, bis 2500 m, Guarea, bis 3000 m, Die Entwieklungsgeschichte der peruanischen Flora. 301 Clusia bis 3100 m, Marcgraviaceen, bis 2500 m steigend). Diese Ausläufer dringen z. T. durch mittlere Lagen des Nordens bis zu den Westhängen vor. Im übrigen haben an der Pflanzenwelt des Westens und der interandinen Täler neotropische Verwandtschaftskreise nur geringen Anteil. Hauptsächlich leben dort xerophile Formen (z. B. Cactaceen, Fourcroya, viele Tillandsien); die Hygrophyten sind sehr schwach vertreten und pflegen sich auf die Flußufer- gebüsche zu beschränken (z. B. Gynerium sagittatum, Serjania). Das boreale Element fehlt der östlichen Tropenregion nahezu vollkom- men, hat sich aber im übrigen weit ausgebreitet durch die verschiedenen Höhenstufen beider Gebirgsseiten und auch die Küste erreicht. Die ziemlich stark hervortretenden borealen Typen des pazifischen Nordamerika meiden zum allergrößten Teil nicht nur die tropische, sondern auch die gemäßigte Region des Ostens. Das weit zerstreute antarktisch-australe Element hat vorzugsweise mittlere Lagen des Ostens und danach die hochandine Region besiedelt. Vom arkto-nivalen Element dringen dürftige Spuren in höhere und mittlere Gebirgsstufen. Selbstverständlich läßt sich bei manchen weit verbreiteten Formenkreisen nicht entscheiden, welchem Florenelement sie angehören. Beispiele, die zur Veranschaulichung obiger Ausführungen sich eignen, sind in nachfolgenden Tabellen zusammengestellt. ı. Andine Sippen. a) Von Peru aus nach Norden und Süden hin verbreitet. n Gesamt- Name | zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru | Arten m Te Fan EEE SEES 2 ze Er Stenoptera (Orchid.) 4 Bolivia bis Westindien Zerstreut über mittlere Lagen beider Gebirgsseiten Colignonia (Nyctag.) 5 Ecuador bis Bolivia und Ar- | Mittlere Lagen beider Gebirgs- | gentinien seiten Escallonia (Saxifrag.) 50 Feuerland bis Venezuela Wie vor. Hesperomeles (Rosac.) 12 Bolivia bis Colombia | Wie vor. Cantua (Polemon.) 8 Bolivia bis Ecuador | Wie vor. Dunalia (Solan.) Ss >olivia und Chile bis Mexiko | Wie vor. Alonsoa (Scroph.) 6 Chile und Argentinien bis Wie vor. Mexiko | Barnadesia (Compos.) 23 ı auf den brasilianischen Cam- | Wie vor. pos, die übrigen im west- lichen Südamerika Mutisia (Compos. 50 3 in Südbrasilien und Paraguay, | Wie vor. die übrigen von Argentinien | ' und Chile bis Colombia. 302 Le ——————— N Vierter Teil. Gesamt- | Name zahl der | Gesamtverbreitung | Verbreitung in Peru Arten | = = L L an — —= | — | | | "TE Fungia (Compos. rs Panama bis Chile und Argen- | Wie vor. tinien, 2 in Brasilien, die | übrigen in den westlichen Staaten | Fochroma (Solan.). 16 Im westlichen Teil des tropi- | Mittlere Lagen schen Südamerika, von Süd- | | bolivia nordwärts Tropaeolum (Vropaeol.) 50 | Südamerika (besonders zahl- | Mittlere Lagen beider Gebirgs- Bowlesia (Umbellif.) Monnina (Polygal.) Loasa (Loasac.) Saracha (Solan.) Onoseris (Compos.) Perilomia (Labiat.) Bystropogon $ Minthostachys (Lab.) Calceolaria \Seroph.) Bomarea (Amaryllid.) Ziabum (Compos.) 90 12 [>] 192 60 40 'ı im südöstlichen Brasilien, reich in Chile), wenige bis Südmexiko Chile bis Californien Mexiko bis Argentinien und Chile Patagonien bis Mexiko, we- nige in Brasilien Bolivia bis Mexiko die übrigen in den süd- | amerikanischen Anden, ı da- von auch in Mexiko | Chile bis Mexiko Bolivia bis Colombia Falk- landsinseln bis Mexiko, die meisten Magalhaesstrabe und in Chile und Peru andinen bis Hauptsächlich im Amerika, Mexiko nordwärts in Westindien, die übrigen im westlichen Amerika, von Mexiko bis Argentinien, be- sonders in den Anden seiten. Lomas. Wie vor. Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten. ı in den heißen Wüsten des Westens. 1 auf den Lomas. Mittlere Lagen, hauptsächlich des Westens und des inter- andinen Gebietes. Lomas, Mittlere Lagen, wahrscheinlich überwiegend west- und in- terandin. Lomas. Hauptsächlich mittlere Lagen der Westhänge und des in- terandinen Gebietes. Sel- tener auf den Lomas und in mittleren Lagen des Ostens. Mittlere Lagen, wahrscheinlich überwiegend west- und in- terandin. Wie vor. Ganz Peru mit Ausnahme. der östlichen Tropenregion und der extrem trockenen Ge- biete; am zahlreichsten in mittleren Lagen. Mittlere Lagen, besonders der Osthänge. Ferner hochan- dine Region und Lomas. aber auch tiefere Lagen des Ostens. Wie vor.; Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 303 | Gesamt- | Name | zahl der | Gesamtverbreitung Arten | Fuchsia (Oenother.) 70 Puya (Bromel. 50—60 Cremolobus (Crucif.) II Polylepis (Rosac.) 15 Pernettya (Eric. 26 Diplostepkhium (Compos.) 20 Ullucus (Basell.) | L Asteriscium (Umbellif.) | 24 | Pigueria (Compos.) 12 Salpichroa (Solan.) 24 Stenolobium (Bignon.) 4 Porlieria (Zygophyll.) | 3 Margyricarpus (Rosac.) | L | Cacabus (Solan.) | 4 Tafalla (Compos. | 5—6 \ Chile bis Colombia Südamerikanische Anden Südamerika (überwiegend im | Westen)und Zentralamerika; wenige Neuseeland Chile bis Colombia Vom nördl. Chile und Argen- | bis Venezuela. tinien Colombia und Gröbtenteils antarktisch andine | Verbreitung in Südamerika, 6 Arten bis Mexiko, I im mittleren Bra- Costarica und silien. 1 von T'asmanien bis Neuseeland Chile und Bolivia bis Vene- zuela Andines Südamerika, ı bis Mexiko Bolivia bis Mexiko Extratropisches Südamerika, | Anden, I in Arizona Argentinien bis Mexiko Chile bis Mexiko Chile bis Colombia, auch Bra- | silien Nordchile bis Eeuador; Gala- pagos-Inseln Colombia bis Bolivia Verbreitung in Peru Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten, besonders des Ostens. Sehr vereinzelt in der öst- lichen Tropenregion. Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten, seltener hochandine IE Region. | Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten. Hochandine Region. Wie vor. Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten, besonders des Ostens. Hochandine Region. Mittlere Lagen, hauptsächlich ostandin, wenige im inter- andinen Gebiet und an den Westhängen. | Mittlere Lagen des Westens und des interandinen Ge- bietes. Wie vor, aber auch Lomas des Südens. , Mittlere Lagen der Westhänge (auch des interandinen Ge- biets?). Lomas. Mittlere Lagen des interandi- nen Gebiets und der West- hänge. Hochandine Region. Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge und des interandinen Ge- bietes. Wahrscheinlich wie vor. Desgl. Lomas. der Westhänge. Tiefere Lagen Hochandine Region, im Osten und Norden auch weiter ab- wärts, bis 3200 m. 304 Name Plagiocheilus (Compos.) Apium Subg. Oreosciadium (Umbellif. Cnleitsum (Compos.) Werneria (Compos.) Perezia (Compos.) Aciachne (Gram.) Distichia (Juneae.) Nototriche (Malvac.) Aretiastrum (V alerian.) Gynoxys (Compos.) Llagunoa (Sapind.) Poecilochroma (Solan.) Zrichoceros (Orchid.) Disterigma (Exie.) Brachyotum (Melast.) Vallea (Elaeocarp.) Gesamt- zahl der \ Arten 6—7 6 14 [977 Io 13 Vierter Teil. Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru ‚1 im südlichen Brasilien, die übrigen im westlichen Süd- Chile amerika, bis Ecuador von >olivia bis Venezuela Colombia bis Patagonien Meist in den südamerikani- schen Anden, von Venezuela bis Argentinien, 2 im Hi- malaya, 2 in Abessinien Arizona und Texas bis Pata- gonien, hauptsächlich in den Anden, wenige in Süd- brasilien Tropische Anden Chile und Argentinien bis Co- lombia Teile der chileni- und Nördliche schen Anden bis Ecuador Colombia bis Feuerland und Falklandsinseln Anden des tropischen Süd- amerika Bolivia und Chile bis Co- lombia 3olivia bis Ecuador Bolivia bis Colombia Bolivia bis Mexiko Bolivia bis Colombia | Bolivia bis Colombia Hochandine Region, im Osten auch weiter abwärts, bis 3000 m. Wie vor. Hochandine Region, seltener weiter abwärts, bis 3700 m. Ilochandine Region, seltener weiter abwärts, Dis 3300 m. Hochandine Region, seltener weiter abwärts, bis 3700 m. Hochandine Region. Wie vor. Wie vor. argentinischen | Wie vor. Mittlere Lagen des Ostens und des Gebiets. Hie und da bis in die hoch- andine Region. interandinen Mittlere Lagen des Ostens und des interandinen Ge- | biets. | \ Wie vor. , Mittlere Lagen: Osthänge, im | Norden interandines | Gebiet. auch | Wie vor. | , Mittlere Lagen der Osthänge, ferner durch mittlere Lagen I" Ha Zentralperu das inter- | andine Gebiet, im Norden | die Westhänge erreichend. Wie vor. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. Gesamtverbreitung Brasi- Gebirge von Boliviabis Mexiko, wenige in Brasilien und Guy- Venezuela bis Bolivia, wenige Brasilien u. Venezuela und Mexiko, ı bis Florida und Magalhaesstraße bis Colombia Bolivia bis Mexiko und West- und Falk- Siidamerikanische Anden, von | Gebirge von Bolivia bis Guy- Gesamt- | Name zahl der Arten | Odontoglossum ‚(Orchid.) 100 | Bolivia bis Mexiko Chusguea (Gramin.) 50 Mexiko bis Südchile. lianisches Hochland Masdexallia (Orchid.) 100 ana Mauria (Anacard.) II Süd-Bolivia bis Colombia Oreopanax (Aral.) So Mexiko und Westindien Bejaria (Eric.) 15 Bolivia bis Georgia Cinchona (Rub.) 30—40 | Bolivia bis Venezuela Eecremocarpus (Bignon.) 3 Chile bis Ecuador Desfontainea (Logan.) 1—2 Bocconia (Papav.) 12 indien Antidaphne (Loranth.) 2 Bolivia bis Venezuela Brunellia (Brunelliac.; ein- 13 Bolivia bis Mexiko zige Gattg. der Fam.) Amicia (Legum.) 5 Wie vor. Eeeremis (Liliac.) 1 | Bolivia bis Colombia Myrteola (Myrt.) 9 Magalhaesstraße landsinseln bis Ecuador Symbolanthus (Gentian.) 10— 11 Bolivia nordwärts Teinosolen (Rubiae.) 3—4 | Bolivia bis Ecuador Rhizocephalum (Campan.) | 3—4 | Bolivia bis Colombia Phyllionoma (Saxifrag.) ı—2 | Bolivia bis Mexiko Sobralia (Orchid.) 30 ana und Mexiko Urceolina (Amaryll.) 3 Andines Südamerika Kohleria (Gesnerac.) 40 Mexiko bis Bolivia Calyptrella (Melast.) 4 Bolivia bis Mexiko Elaeagia. (Rub.) 2 Bolivia bis Colombia Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 305 Verbreitung in Peru Wie vor., aber auch tiefere Lagen des Ostens. Mittlere, seltener tiefere Lagen der Osthänge. Im Norden durch Westhänge erreichend. mittlere Lagen die Wie vor. Wie Wie vor, Wie Vor. ’ Wie vor. Wie vor., aber tieferen Lagen des Ostens fehlend. Wie vor. Wie vor. Wie vor. Mittlere Lagen der Osthänge. Wie vor. Wie Wie Wie | Osthänge, um 3000 m. Wie vor. Mittlere bis tiefere Lagen der Östhänge. Wie vor. Östhänge. Wie vor. Tiefere Lagen des Ostens. Wie vor. 20 306 Vierter Teil. b) Von Peru aus nach Norden hin verbreitet‘. Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten Arcythophylium (Rub.) 16 Mexiko bis Peru Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten. Delostoma (Bignon.) 4—5 | Peru bis Colombia Wie vor. Cryptocarpus (Nyctag.) 1 Westküste destropischen Ame- | Küstenland des Nordens. rika. Galapagos-Inseln. Scypharia (Rhamn.) 3—4 |Peru, Ecuador, Galapagos- | Inneres Küstenland. Inseln Galvesia (Scroph.) I Von Zentralperu bis Ecuador | Tiefere Lagen der Westhänge, höchstens bis 1800 m auf- 2 wärts. Streptosolen (Solan.) I Peru bis Colombia Mittlere Lagen des Nord- westens. Cervantesia (Santal.) 3 Wie vor. Mittlere Lagen der Westhänge unddesinterandinen Gebiets, dort auch in tieferen Lagen. Hebecladus (Solan.) 8 Wie vor. Mittlere Lagen der Westhänge und wohl auch des inter- andinen Gebiets. Elutheria (Meliac.) 1—2 Peru bis Colombia und Vene- | Mittlere Lagen des interan- zuela dinen Nordens. Monactis (Compos.) 2 Peru und Ecuador Tiefere Lagen des interandinen Nordens. Eudema (Crucif.) 3 Wie vor. Hochandine Region. Lysipomia (Campan.) 6—7 | Peru bis Colombia Wie vor. Pineda (Flacourt.) 2 Wie vor. Mittlere Lagen des Ostens u. des interandinen Gebiets. Columellia (Columelliac. 2 Wie vor. Wie vor. einzige Gattg. der Fam.) Ceroxylon (Palm.) 5 Wie vor. Mittlere Lagen: Osthänge, fer- ner im Norden die West- hänge erreichend. Aötanthus (Loranth.) 7 Wie vor. Wie vor. Axinaea (Melast.) 20 Peru bis Venezuela Mittlere Lagen: Osthänge, im Norden auch weiter west- wärts. Tovaria (Tovariac.; ein- ı1—2 | Tropisch andines Südamerika | Mittlere Lagen des Ostens. zige Gattg. der Fam.) von Peru nordwärts; West- indien ı Einige von diesen Sippen dürften auch noch im nördlichen Teile der bolivianischen Anden aufzufinden sein, woselbst eine für die ostandine Flora wichtige Scheidelinie verläuft, Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 307 Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten Rhynchotheca (Geran.) 2 | Sadenı bis Ecuador Wie vor. Klaprothia (Loas.) I | Südperu bis Venezuela Wie vor. Laestadia (Compos.) 4 | Peru bis Colombia Wie vor. Condaminea (Rub.) ı—2 | Wie vor. | Mittlere bis tiefere Lagen des | Ostens. Godoya (Ochnac.) 3 Wie vor. | Osthänge, bei 1300— 1800 m. Eucharis (Amaryll.) a Wie vor. | Tiefere Lagen des Ostens. Warrea (Orchid.) 2 Wie vor. Wie vor. Tetrathylacium (Flac.) ı Wie vor. Wie vor. Monolena (Melast.) 4 ‚Wie vor. Wie vor. Juanulloa (Solan.) 10 Peru bis Mexiko Osthänge. Corynaea (Balanoph.) 4 Peru bis Costarica Wie vor. Dialyanthera (Myrist.) 2 |Peru bis Colombia Wie vor. Sessea (Solan.) 5 | Wie vor. Wie vor. Sigmatostalix (Orchid.) 6 | Wie vor. | Wie vor. Cespedesia (Ochnac.) 3—4 | Peru bis Panama Wie vor. Diastema (Gesn.) 17 Peru bis Costarica Wie vor. Foosia (Rub.) 2 | Per bis Colombia | Wie vor. Diothonnaea (Orchid.) 4 Peru und Colombia | OÖsthänge. Sertifera (Orchid.) Peru und Ecuador Wie vor. Warczewiczella (Orchid.) 10 Peru und Colombia Wie vor. Eucrosia (Amaryll.) | 3 | Peru und Ecuador ? Peristethium (Loranth.) | I Peru bis Colombia ? Anredera (Basell.) I Texas bis Peru ? ce) Von Peru aus nach Süden hin verbreitet. Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten — = — —— = Colletia (Rhamn.) Esro Extratropisches Südamerika, | Mittlere Lagen, vor allem der Cajophora (Loas.) Kageneckia (Rosae.) 50 bis Südbrasilien und Peru Chile und Argentinien, selte- ner in Peru, Bolivia, Para- guay und Brasilien Chile und Peru Westhänge und des inter- andinen Gebietes. Wie vor., aber auch hochan- dine Region. Mittlere Lagen. 20* 308 Vierter Teil. \ Gesamt- | Name zahl der Gesamtverbreitung Arten Pasithea (Liliac.) ı | Chile und Peru | Argylia (Bignon.) 10 | Wie vor. | | | Chloraea (Orchid.) 8o | Meist in Chile, ı (die nörd- lichste bisher bekannte) Art in Peru | Palaua (Malv.) 9 , Nordwest-Chile und Westperu | Cristaria (Malv.) 25 | ı in Peru, die übrigen in Chile | Nolanaceae 50 Chile und Peru Astrephia (Valerian.) I Wie vor. Polyachyrus (Compos.) ı2 | Wie vor. Deuterocohnia (Bromel.) B Chile und Argentinien bis Peru Adesmia (Legum.) 90 | Subtropisches und gemäßigtes Südamerika, hauptsächlich im andinen Gebiet, nord- | wärts bis Peru | Lepidophyllum (Compos.) | 7 Patagonien bis Peru Balbisia (Geran.) Chile bis Zentralperu Hypseocharis (Oxalid.) Nordargentinien, Bolivia und | Peru | Helogyne (Compos.) Chile und Peru | Salpiglossis (Solan.) | | Chile, Peru und Argentinien | Lugonia (Asclep.) 2 Bolivia und Peru Malesherbia (Malesherb.; 19 Chile (von 36° nordwärts) bis | einzige Gattg. d. Fam.) Peru Quinchamalium 20 | Peru, Bolivia und namentlich Chile Saccellium (Borrag.) I Peru und nördliches Argen- tinien Tetraglochin (Rosac.) I Chile und Peru Belonanthus (V alerian.) 2 Bolivia und Peru Verbreitung in Peru Lomas des Südens. Wie vor. Lomas. Wie vor. Lomas und tiefere Lagen der der Westhänge. Wie vor. Lomas und mittlere Lagen des Nordwestens. Lomas des Südens und mittlere Lagen der Westhänge. Tiefere Lagen der Westhänge und des interandinen Ge- biets, vor allem im Norden. Südwesthänge, bei 2800 bis 3800 m. Südwesthänge, bei 3700 bis 4300 m. Mittlere Lagen der Westhänge. Wie vor. Wie vor. Wie vor. Wie vor. Mittlere Lagen der Westhänge und des biets. interandinen Ge- Wie vor., aber auch Lomas. Interandines Gebiet des Nor- dens. Hochandine Region, ferner im Westen stellenweise bis 3300 m hinabsteigend. Hochandine Region, ferner im Osten bis 3200 m hinab- reichend. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 309 Name Leuceria (Compos. Capethia (Ranunc.) Anthochloa (Gramin.) Symphyostemon (Irid.) Arjona (Santal.) Pyenophyllum (Caryoph.) Bougueria (Plantag.) Chaetanthera (Compos.) Calycera (Calycerac.) Neodryas (Orchid.) Lepidoceras (Loranth.) \ Gesamt- | zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten 59 | Perubis Patagonien, besonders Hochandine Region, ferner im zahlreich in Chile Norden bis 3400 m hinab- reichend. 2 Peru und Bolivia Um 4000 m. 2 Wie vor. Hochandine Region. 4 Chile und Peru Wie vor. 6—1o | Chile und Patagonien bis Peru | Wie vor. 14 Chile und Argentinien bis | Wie vor. Peru I Bolivia und Peru Wie vor. 30 |2 in Peru, die übrigen in Chile | Wie vor. ı0o | Meist in den chilenischen und | Wahrscheinlich wie vor. peruanischen Anden sowie | im Pampasgebiet | 2 Bolivia und Peru ? 1—3 | Südperu bis Chilo& ? d) In Peru endemisch. Name Weberbauerella (Leg.) Nicandra (Solan. Orthopterygium (Julian.) Trichlora ((Liliac.) Urbanodoxa (Crucif.) Urbanosciadium (Umbellif.) Porodittia (Scroph.) Pentaeyphus (Asclep.) Huthia (Polemon.) Schistonema (Asclep.) _ Laccopetalum (Ranunc.) Crocopsis (Amaryll.) Englerocharis (Crucif.) Weberbauera (Crucif.) Stangea (Valerian.) Orchidotypus (Orchid.) Centradeniastrum (Melast.) Schizotrichia (Compos.) Foveolaria (Styrac.) Guraniopsis (Cuecurb.) Ulearum (Arac.) Monocostus (Zingib.) a Verbreitung | zahl BEN ’ IE | I Lomas des Südens. I Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge. | 1 Tiefere Lagen (1000—2000 m) der Westhänge Zentralperus. | 2a Mittlere Lagen der Westhänge. ser Wie vor. | 2 | Wie vor. | I Wie vor. ı | Wie vor. I Mittlere Lagen des Südwestens. 1 | Nordwesten, zwischen 1000 und 2000 m. 1 Norden, um 4000 m. I | Hochandine Region. I Wie vor. I Hochandine Region. 5 Wie vor. I Mittlere Lagen des Nordwestens. I Wie vor. ii Mittlere Lagen: interandines Gebiet des Nordens. I Mittlere Lagen der Osthänge. 1 Osthänge Zentralperus, um 1800 m. I Tiefere Lagen des Nordostens. I | Wie vor. ö 310 Name Vierter Teil. Fterocladon (Melast.) Wittia (Cact.) Steirosanchezia (Acanth.) Fittonia (Acanth.) Cephalacanthus (Acanth.) Phitopis (Rub.) Ombrophytum \Balan.) Gumillea (Cunon.) Alzatea (Celastr.) Orophochilus (Acanth.) Cylindrosolenium (Acanth.) Dieudonnea (Cucurb.) Garcilassa (Comp.) Diadenium (Orchid.) Lycomormium (Orchid.) Baskervillea (Orchid.) Chaenanthe (Orchid.) Sutrina (Orchid.) Haplorhus (Anac.) Catacoryne (Melast.) XAantheranthemum (Acanth.) Macrostegia (Acanth.) Elisena (Amaryll.) Endusa (Olac.) Foissonia (Legum.) Chionopappus (Compos.) en Verbreitung I Wie vor. I Wie vor. 1 Wie vor. 2 | Wie vor. I | Wie vor. 1 | Wie vor. 1 Wie vor. L Östhänge. 1 Wie vor. 1 | Wie vor. I | Wie vor. I | Wie vor. I Wie vor. I Wie vor. I Osthänge ? I Wie vor. I Wie vor. | I Wie vor. I Wie vor. 7 Wie vor. I Wie vor. I Wie vor. |. 3 % | ı | S I ? I 5 2. Sippen von sehr weiter Verbreitung durch gemäßigte Klimate der nörd- ichen und südlichen Hemisphäre (z. T. wohl als boreal anzusehen). Name Verbreitung in Peru Valeriana (N alerian.) Melica (Gram.) Rumex (Polygon.) Anemone (Ranune.) Cardamine (Crueif.) Linum (Linae.) Veronica (Scroph.) Lepidium (Crueif.) Poa (Gram.) Festuca (Gram.) Geranium (Geraniac.) Plantago (Plantagin.) Agrostis (Gram.) Calamagrostis (Gram.) Wie Wie Wie Wie Wie vor. Vor. Alle Regionen, am spärlichsten in den Tropen des Ostens. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. vor., zerstreut. vor. VOr. Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge. Hochandine Region. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten Lomas. Wie vor. Wie vor. Wie vor. Hochandine Region. Wie vor. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. sl Name Verbreitung in Peru Trisetum (Gram.) Ranunculus (Ranune.) Alchemilla (Rosac.) Gentiana (Gentian.) Epilobium (Oenother.) Viola (Violac.) Hypericum (Guttif.) Carex (Cyperac.) Polygonum (Polygonac.) Rhamnus (Rhamn.) 3. Boreale Sippen. Wie vor. Wie vor. Wie vor. Wie vor. Wie vor., mit den Flüssen stellenweise tiefere Lagen erreichend. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten, besonders des Ostens. Hochandine Region. Lomas des Südens. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten, besonders des Ostens und Nordens. Lomas. Mittlere Lagen, besonders des Ostens. Seltener in der hoch- andinen Region. Mittlere Lagen: Osten und wohl auch anderwärts. Mittlere Lagen des Ostens und Nordens. a) Solche, die über verschiedene Gebiete des borealen Florenreiches an- nähernd gleichmäßig verteilt sind. Name Verbreitung in Peru Brachypodium (Gram.) Thalictrum (Ranune.) Berberis (Berberid.) Lathyrus (Legum.) Sambucus (Caprifol.) Hieracium (Compos.) Alnus (Betulac.) Stellaria (Caryoph.) Vicia (Legum.) Ribes (Saxifrag.) Bromus (Gram.) Luzula (Junc.) Erythraea (Gentian.) Linaria (Scroph.) Specularia (Campan.) Microcala (Gentian.) Sedum (Crassul.) Eritrichium (Borrag.) Trifolium (Legum.) Astragalus (Legum.) Salix (Salic.) Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Wie Wie Wie Wie Wie Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten, besonders der West- hänge und des interandinen Gebiets. VOTr. Vor. vor. vor. vor. Wie vor. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten, seltener hochandine Lomas. Region. Hochandine Region. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Wie vor. Lomas. Wie vor. Wie vor. Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge Nordperus. Mittlere Lagen der Westhänge. Wie vor. Mittlere Lagen der Westhänge und des interandinen Gebiets. Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge und des interandinen Gebiets. Hochandine Region. Lomas. Tiefere und mittlere Lagen der Westhänge und des inter- andinen Gebiets. 312 Vierter Teil. DESSEN Name Verbreitung in Peru — — —— = EBENE PEN Cerastium (Caryoph.) | Hochandine Region, seltener weiter abwärts, bis 3200 m | z. B. €. caespitosum); diese Art auch auf den Lomas. Melandryum (Caryoph.) , Hochandine Region und stellenweise auch unterhalb der- | selben, bis 3000 m. Descurainia (Crucif.) Hochandine Region und stellenweise bis 3800 m abwärts. Arenaria (Caryoph.) Hochandine Region. Alsine (Caryoph.) Wie vor. Halenia (Gentian.) Hochandine Region. Mittlere Lagen des Ostens und Nordens. Fuglans (Juglandac.) Interandine Täler des Nordens, bei 1600 bis 2000 m. Tiefere Lagen (80o0—1000 m) der Osthänge, im tropischen Regen- | wald. Topieldia (Liliac.) | Interandines Gebiet des Nordens um 3000 m. Geum (Rosac.) | Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten des Nordens {auch weiter südwärts?). Vaccinium (Eric.) Mittlere Lagen: Osten, seltener interandines Gebiet. Prunus (Rosac.) Mittlere Lagen: Osthänge und im Norden bis zu den West- hängen vordringend. Viburnum (Caprifol.) Wie vor. Hydrangea (Saxifrag.) Mittlere Lagen der Osthänge, im Norden auch interandines Gebiet. b) Solche, die hauptsächlich im pazifischen Nordamerika entwickelt sind. Name Verbreitung in Peru Streptanthus (Crucif.) Nama (Hydrophyll.) Encelia (Compos.) Gilia (Polemon.) | Pectocarya (Borrag.) | Wie vor. | I Lomas des Südens. Lomas. Tiefere Lagen des Westens, z. B. Lomas. Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge. Thelypodium (Crucif.) Mittlere Lagen der Westhänge. Velaea (Umbellif.) Wie vor. Orthocarpus (Seroph.) Wie vor. Grindelia (Compos.) Mittlere Lagen der Westhänge und des interandinen Gebietes. Lomas. Phacelia (Hydrophyll.) Mittlere Lagen der Westhänge und des interandinen Gebietes. Dalca (Legum.) Mittlere Lagen, besonders der Westhänge und des inter- andinen Gebietes. Cryptanthe (Borrag.) Wahrscheinlich wie vor. Lupinus (Legum.) Hochandine Region. Mittlere Lagen, namentlich des Westens und des interandinen Gebiets. Lomas. Castilleja (Sceroph.) Mittlere Lagen, besonders des Westens und des interandinen Gebiets. Hochandine Region. Selten in den tieferen Lagen beider Gebirgsseiten. Oenothera (Oenother.) Hochandine Region. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Lomas. Mimulus (Seroph.) Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten, mit den Flüssen wohl auch tiefer hinabsteigend. Gayophytum (Oenother.) % Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 313 4. Pazifisch-amerikanische Sippen, die auf beiden Hemisphären annähernd gleich stark auftreten. Name: Verbreitung in Peru Schkuhria (Compos.) Calundrinia (Portulac.) Cercidium (Legum.) Greggia (Crueif.) Aegopogon (Gram.) Dissanthelium. (Gram.) LZilaea (Scheuchzeriac.) Tessaria (Compos.). Boisduvalia (Oenother.) Chamissonia (Oenother.) Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge. Lomas. Tiefere Lagen der Westhänge und des interandinen Gebiets. Hochandine Region, mitunter bis 3500 m hinab- steigend. Nordperu: Tiefere Lagen der Westhänge und des inter- andinen Gebietes. Mittlere Lagen der Westhänge. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Hochandine Region, ferner im Osten bis 3500 m abwärts. Hochandine Region. Tiefere Lagen beider Gebirgsseiten. ? ® 5. Austral-antarktische Sippen. Samolus (Primul.) Tetragonia (Aizoac.) Hydrocotyle (Umbellif.) Mühlenbeckia (Polygon.) Acaena (Rosac.) Pratia (Campan.) Hypsela (Campan.) Colobanthus (Caryoph.) Wahlenbergia (Campan.) Oreomyrrhis (Umbellif.) Azorella (Umbellif.) Ourisia (Seroph.) Lomatia (Proteac.) Podocarpus (Taxac.) Gaiadendron (Loranth.) Gunnera (Halorhag.) Embothrium (Proteac.) Weinmannia (Cunon.) Roupala (Proteac.) Orthrosanthus (Irid.) Drimys (Magnol.). Nertera (Rubiac.) Verbreitung in Peru Lomas. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Küste. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Wie vor. Hochandine Region. Wie vor. Wie vor. Hochandine Region. Mittlere Lagen. Hochandine Region, vereinzelt auch weiter abwärts, beson- ders im Osten (bis gegen 3000 m). Hochandine Region, außerdem im Osten und Norden verein- zelt bis gegen 3500 m hinabreichend. Hochandine Region. Osthänge zwischen 3000 und 4000 m. Mittlere Lagen des Nordens. Mittlere Lagen: Osten und im Norden die Westhänge er- reichend. Wie vor. Wie vor. Tiefere und mittlere Lagen des Ostens. lere Lagen bis in das interandine Gebiet Zentralperus und bis auf die Westhänge des Nordens vordringend. Wie vor. Tiefere und mittlere Lagen des Ostens. Mittlere Lagen des Nordens. . Mittlere Lagen des Ostens. Wie vor. Wie vor. Ferner dureh mitt- 314 Vierter Teil. 6. Arktisch-nivale Sippen. Name Verbreitung in Peru | u = = | E _ £ Draba (Crucif.) | Hochandine Region. Saxifraga Cordillerarum (Saxifrag.)| Hochandine Region, ferner an den Westhängen auf Fels bis | 2800 m abwärts. Gentiana prostrata Hochandine Region, ferner auf feuchtem Untergrund stellen- weise bis 3500 m abwärts. In der Nähe des Äquators gelegen, dabei einem hohen Gebirgswall ange- hörend, der eine ungeheure Ausdehnung in meridionaler Richtung besitzt, und überdies die klimatischen Gegensätze des Ostens und Westens in sich ver- einend, ist Peru ein Land, in dem Florenelemente der verschiedensten Gebiete Eingang finden und sich eigenartig weiterbilden konnten. Diese Florenelemente entstammen z. T. weit entfernten Entwicklungszentren: arkto-nivale, boreale und austral-antarktische Sippen gelangten, durch ihnen zusagende Höhen- regionen dem Gebirgszug entlang wandernd, bis in tropische Breiten und über diese hinweg. In analoger Weise gewannen die Areale vieler andiner Sippen eine beträchtliche Ausdehnung. Die verhältnismäßig niedrige Temperatur der peruanischen Küste ließ auf den Lomas — fast im Meeresniveau — zahlreiche Mesothermen heimisch werden. Unter denjenigen Typen, die auf entlegene Einflüsse von Norden oder Süden her deuten, gehören viele mittleren Lagen an. Ein Teil dieser For- menkreise beschränkt sich in Peru auf die feuchten Östhänge oder reicht höch- stens in dem gleichfalls feuchten Norden des Landes auf die Westseite hinüber. Ein ähnliches Klima wie das temperierte Ost- und Nordperu bieten derartigen Pflanzen einerseits beide Flanken der ecuadorianischen und colom- bianischen Anden sowie der zentralamerikanischen Kette, andrerseits der Ost- abfall der bolivianischen und nordargentinischen Anden sowie die südchileni- schen Wälder; so werden die Areale der Gattungen Desfontainea und Drimys, die ich beide nur im Osten und Norden Perus antraf, und deren erstere von der Magalhaesstraße bis Colombia, deren letztere von der Magalhaesstraße bis Mexiko dem Andenzuge folgt, aus den gegenwärtigen Klimazuständen ver- ständlich; höchstens bliebe zu untersuchen, wie diese Formenkreise das trockene Gebiet um den 30° S überschreiten konnten. Anders steht es mit einer Reihe xerophiler oder halbxerophiler Typen des westlichen Nordamerika, die in Peru wiederkehren und dort ebenfalls den Westen bevorzugen. Sie legen die Annahme nahe, daß ehemals im Westen des nördlichen Südamerika und Zentralamerikas ein trockneres Klima geherrscht habe als gegenwärtig. Während nach Norden und Osten hin die Flora der trockneren Westhälfte Perus jetzt durch feuchte Gebiete größtenteils abgeschlossen wird, bleibt ihr im Süden die Möglichkeit eines regen Austausches mit benachbarten Ländern. Noch Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 315 bei Lima, unter 12° 5, machen sich sehr deutliche Beziehungen zum nördlichen Chile geltend, namentlich auf den Lomas (z.B. Palaua, Cristaria, Nolanaceen), weniger an den Westhängen (z. B. Baldisia, Malesherbia) und im interandinen Gebiet. Die zentralperuanischen Lomas unter ı2° sind in ihrer Flora den südperuanischen unter ı7° sehr ähnlich; vergleicht man dagegen die West- hänge über Lima mit denen um Arequipa, so ergeben sich wesentliche Unter- schiede: hier, zwischen 16° und 17° zeigen sich einige südliche Typen, die über Lima fehlen (z. B. Adesınia, Diplostephium tacorense, Lepidophyllum), und sind viele Mesothermen des zentralperuanischen Westens ausgeschaltet. Diese Tatsachen erklären sich aus den klimatischen Verhältnissen: letztere bleiben längs der Küste, wo die Niederschläge als Winter- und Frühlingsnebel fallen und das Meer die Temperaturschwankungen mildert, auf weite Strecken hin nahezu gleich; weiter oben aber sehen wir südwärts die Regenmengen be- deutend abnehmen und die Gegensätze zwischen Tag- und Nachttemperatur sich verschärfen. Zahlreiche Arten Zentralperus haben eine auffällige Zerstückelung des Areals gemeinsam. Es sind dies Arten, die sowohl den Lomas als auch mittleren Regionen der Westhänge angehören, der dazwischen liegenden regenlosen Zone jedoch fehlen. Zu der Zeit, wo im Gebirge die größte Trockenheit herrscht, wandern Rehe und viele Vögel hinab zur Küste, um auf den Lomas ihr Futter zu suchen. Mit ihnen wechseln Viehherden ihre Weide- plätze. Durch diese Wanderungen mögen manche Pflanzen, namentlich solche, die mit Haftorganen ausgerüstet sind (z. B. Dowlesia), aus dem einen in das andere Gebiet verschleppt worden sein. In andern Fällen jedoch, vielleicht in den meisten, müssen wir diese sprunghafte Verbreitung für weniger wahr- scheinlich ansehen als eine allmähliche Verschiebung der Arealgrenzen. Letz- tere konnte erfolgen, wenn an Stelle der regenlosen Zone ehemals ein feuch- teres Gebiet lag. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Zustand während der Eiszeit eintrat. Ihre pflanzengeographischen Hauptwirkungen sollen uns im folgenden beschäftigen. Sehr lange, zwischen borealen und australen Floren vermittelnde Wander- straßen durchziehen namentlich die nivale oder hochandine Region Perus (Zilaea subulata, Trisetum subspicatum, Draba, Saxifraga Cordillerarum, Crantzia lineata, Oreomyrrhis andicola, Gentiana prostrata usw.). Dieser Aus- tausch wurde in hohem Grade begünstigt durch die Glacialperiode. Die Gletscher der Eiszeit drangen im mittleren Peru bis 3500 m abwärts‘. Unter diesen Umständen konnte ein Zusammenhang zwischen den hochandinen Floren Ecuadors und Perus entstehen, die heute durch den niedrigen Gebirgsabschnitt zwischen 5° S und 6°’/,° S voneinander getrennt werden. Die chilenisch- argentinischen Anden waren um 30° S vermutlich feuchter und daher für manche hochandine Gewächse leichter zu passieren als gegenwärtig. Mit dem Hinabrücken des Gletschereises senkte sich auch die untere Grenze der hoch- ı Nach einer mündlichen Mitteilung, die ich Herrn Prof. Dr. G. STEINMANN verdanke. 316 Vierter Teil. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. andinen Flora. Hochandine Pflanzen, die weit unter 4000 m auf Mooren und sumpfigen Grasfluren, namentlich in naßkalten Gegenden des Ostens und Nordens, wachsen, scheinen Reste jener nivalen Flora zu sein, die sich nach der Eiszeit wieder in höhere Lagen zurückgezogen hat; als Beispiele seien genannt: Loricaria thyoides (3700 m), Gentiana prostrata (3500 m), Werneria disticha (3500 m), Alchemilla pinnata (3000 m), Plagiocheilus frigidus (3000 m). Auf glaciale Einflüsse möchte ich auch die tiefgelegenen Standorte der Sawı- fraga Cordillerarum zurückführen, die über Lima noch bei 2800 m als Felsen- pflanze auftritt. In der östlichen Tropenregion der peruanischen Anden, etwa von 1500 m abwärts, herrscht, wie früher auseinandergesetzt wurde, ein bunter Wechsel zwischen Grassteppen, Savannen, derblaubigen Gebüschen und tropischem Regenwald. Für diese Ungleichmäßigkeit der Pflanzendecke bieten die gegen- wärtig maßgebenden Einflüsse keine ausreichende Erklärung, so daß es nahe- liegt, auf klimatische Veränderungen zu schließen, die sich hier vollzogen haben oder noch vollziehen. Auf den Ebenen, die sich am Östfuß des Ge- birges ausbreiten, wird durch Überwiegen des tropischen Regenwaldes das Vegetationsbild einheitlicher. Über diese Ebenen aber sind von Osten her Steppen- und Savannenpflanzen zu den atlantischen Andenhängen vorgedrungen, z.B. Curatella americana (bis goo m), Dilodendron bipinnatum (bis 1300 m), Cybistax (bis 1300 m), Lühea panniculata (bis 1200 m); ihr Weg kann nicht durch ausgedehnte Wälder geführt haben, wohl aber durch Xerophyten-For- mationen, die später vom tropischen Regenwald verdrängt wurden. Register der in diesem Bande vorkommenden Pflanzennamen sowie der in den Textfiguren abgebildeten Pflanzen. 227 Abatia R. et Pav. 237. Aberemoa pedunculata Diels 289. Abridor = Prunus persica (L.) Sieb. et Zucc. 298. Abutilon Gärtn. 175, 244- — cordatum Garcke 150. — glechomatifolium St. Hil. 176. — Tierbae K. Schum. 237. — umbellatum Sweet 258. Acacia Willd. 117, 154, 155, 162, 188, 190, 192, 230. 3 — macracantha H.B.K. 92, II5, 130, 148, I50, I5I, 162, 189, IQI. — tortuosa Willd. 154, 172, 173, 174. Acaena Vahl 92, 313. — cylindrostachya R. et Pav. 249. — lappacea R. et Pav. 169, — ovalifolia R. et Pav. 247, Acalypha L. 286. Acanthaceae 32, 34, 35, IOQ, 27 Aceituna = Olea europaea L[L. 2 Achira = Canna indica L. 296. Achupalla = Puya-Arten 3o. Achyrocline Less. 112, 284. Aciachne Benth. 194, 304. — pulvinata Benth. 75, 183, 193 Fig. 207,218, 219, 220, 223: Acnistus Schott 172. 2ıB, — arborescens Schlecht. 106, 147, 148, MOST 3. multiflorus Dammer 163. Adelobotrys adscendens Tr. 290. Adenaria floribunda H.B.K. 150, 237, 252. Adesmia DC. 93, 130, 134, 308, 315, 354. — hystrix Phil. 128. — melanthes Phil. 130, 133. — verrucosa Meyen 127 Fig. ıD, 128. Adiantum 170. — capillus Veneris L. 148. — concinnum Kth. 141, 145. Adiantum Poiretii Wickstr. — — scabrum Kaulf. 169. Aechmea R. et Pav. 31. — Cumingii Bak. 286. — Veitchii Bak. 267. Aegiphila chrysantha Hayek 289. Aegopogon H. et B. 313. — cenchroides H. et B. 75, 248,' 257. Aeschynomene scoparia H.B.K. 188. Weberbaueri Ulbrich 190. Aetanthus Eichl. 306. — coriaceus Manf. Patsch. 258. — Paxianus Manf. Patsch. 255. Agave americana L. 83, 161, 176, 297, 299. Agrostideae 75. Agrostis L. 75, 186, I9 — nana Presl 75, 220, — pulchella Kth. 231. Aguaje = Mauritia sp. 78. Ahuarancu = Puya-Arten 80. Aizoaceae 88. Aji = Capsicum-Arten 297. Akso = Solanum tuberosum L. 296. Albaricoque = Prunus armeniaca L. 298. Alberja = Pisum sativum L. 298. Alcacofa = Cynara Scolymus L. 298. Alchemilla L. 92, 170, 179, 195, 224, 252, DA200,5 2710, 317% aphanoides Mut. 248, 257. diplophylla Diels 214, 219, 222. galioides Benth. 225, 254. nivalis H.B.K. 270 Fig. 63, 272. orbiculata R. et Pav. 132, 251, 271. pinnata R. et Pav. 92, 169, 17I, 185, 20702124 219,02271.1223,02710030.03 rupestris Kth. 271. sandiensis Pilger 220. tripartita R. et Pav. 183, 223, Weberbaueri Pilger 224. Alchornea acutifolia Müll. Arg. 289. 166. 180, 238, 247, — 227. 318 Alectoria — Alectoria 250. — bicolor (Ehrh.) Nyl. 72, 250. — ochroleuca (Ehrh.) Nyl. 72, 213, 223. Alfalfa = Medicago sativa L. 298. Algarrobo 123, 150. — = Prosopis juliflora DC. 92, 116. Algen 214. Algodon = Gossypium-Arten 297. Aliso = Alnus jorullensis 297. Allium Cepa L. 298. Allophylus divaricatus Radlk. 282. — floribundus Radlk. 282. — punctatus Radlk. 284. Almendra = Caryocar amygdaliferum Mu- tis 296. Alnus Tourn. 311. — acuminata Kth. = Alnus jorullensis EI.BKE168: — jorullensis H. B. K. 85, 162, 171, 172, 173,174, 17.7, 179, 182, 1183,,2:84,.192, 243, 297- Alo& vera L. 161, 188. Alonsoa R. et Pav. 107, 183, 301. acutifolia R. et Pav. 169, 181, 248. auriculata Diels 183, 238. incisaefolia R. et Pav. 169. linearis R. et Pav. 166. Mathewsii Benth. 170, 177. Alsine Wahlenbg. 194, 222, 312. Alsophila R. Br. 73, 229, 231, 249, 250, 255. — Lechleri Mett. 279. — phegopteroides Hook. 290. — plagiopteris Mart. 284. — pubescens Bak. 279. — quadripinnata (Gmel.) Christensen 242. Alstroemeria L. 82, 83. — peregrina L. 82, 143, 146, 170. — pygmaea Herb. 169. Altamisa = Ambrosia peruviana Willd. 10102 Altensteinia Mathewsii Rchb. f. — paludosa 222, 223. — pilifera H. B. K. 84, 167, 173, 188. Alternanthera lupulina Kth. 37, 203, 221. Alzatea R. et Pav. 310. Amarantaceae 87. Amaryllidaceae 34, 82. Ambrosia peruviana Willd. 112, 166, 169, 14.0, 0170,81777. Amicia H.B.K. 305. — Lobbiana Benth. 238, 246. Amphicarpaea pulchella (H. B. K.) Taub. 238. Amphilophium 36. Anacardiaceae 34, 95. 1806. Anacardium occidentale L. 296. Anthurium. Anagallis pumila Decne. 145. Ananas 296. — sativus Lindl. 79, 289, 296, 299. Andropogon L. 75, 123, 173, 176, 247, 277. — bicornis L. 280, 284. bracteatus Willd. 280, 284. contortus L. 155. leucostachyus Kth. paniculatus Kth. saccharoides Sw. scabriflorus Reep. Schottii Rupr. 173, 176, 258. spathiflorus Kth. 291. tener Kth. 238. Andropogoneae 75. Aneimia flexuosa Sw. 239, 247. Anemone L. 117, 159, 310. — helleborifolia DC. ‘80, 169, 247, 257. Aneura plana Steph. 240. — trichomanoides Spruce 240, 263. — Weberbaueri Steph. 250. Anguloa R. et Pav. 84. Aniba foeniculacea Mez 2832. — muca (R. et Pav.) Mez 282. Anona cherimolia Mill. 89, 189, 190, IQI, 192, 296, 299. } — muricata L. 296. Anonaceae 33, 89. Anotis pilifera Schlechtd. 251, 272. — serpens (H. B. K.) DC. 242. Anredera Juss. 307. Anthemideae 112. Anthericum eccremorrhizum R. et Pav. 8T, I44,, 146, 164, 166, 169,.170,.177% — glaucum R. et Pav. 176. Anthoceros 73. — costatus Steph. 238. — squamuligerus Spruce 145. Anthochloa Nees 194, 309. — lepidula Nees 76, 193 Fig. 21ıD, 195, 219, 220, 222, 224. Anthrophyum subsessile Kunze 286. Anthurium L. 79, 259, 274, 292. carneospadix Engler 250. clavigerum Poepp. et Endl. 286. Dombeyanum Brongn. 247. huallagense Engler 286. huamaliesiense Engler 286. huanucense Engler 285. latissimum Engler 282. Lechlerianum Schott 242, 255. monzonense Engler 256. pentaphyllum (Aubl.) G. Don 232. peruvianum Engler 242. rigidissimum Engler 79, 247. 2 1 288 DN ww 170, 2375 Anthurium — Azorella. Anthurium scolopendrinum (Ham.) Kth. 286. sororium Schott 285. triphyllum Brongn. 279. undatum Schott 286. vittariifolium Engler 283. Weberbaueri Engler 239. Antidaphne Poepp. et Endl. 305. — viscoidea Poepp. 258, 259. Apfel 298. Aphelandra R. Br. 109, 274. — acanthifolia Hook. 259. acutifolia Nees 283. cajatambensis Lindau 163. cirsioides Lindau 258. jacobinioides Lindau 288. Apio = Apium graveolens L. 298. Apium Ammi Urban 144. — graveolens L. 298. — L. Subg. Oreosciadium (Wedd.) DC. 304- Apocynaceae 274. Aprikose 298. Aquifoliaceae 32, 96, 230. Araceae 30, 79, 189, 229, 233, 240, 244, 262, 266, 274, 275, 276, 278, 280, 281, 292. Arachis hypogaea L. 296. Araliaceae 35, 102, 120, 230, 252, 260, 265. Araucaria excelsa R. Br. 299. Arbol del pan = Artocarpus incisa Forst. 298. — de la Quina 35. Arcythophyllum Willd. 109, 306. 263. ericoides (R. et Pav.) K. Schum. 261. juniperifolium (R. et Pav.) K. Schum. 176, 1832. setosum (R. et Pav.) K. Schum. 166. thymifolium (R.et Pav.) K. Schum. 173: Ardisia Weberbaueri Mez 232. Arenaria L. 88, 194, 205, 209, 213, 220, ZEN DAN 32. — Alpamarcae Gray 201, 221. — dicranoides Kunth 201, 221. Aretiastrum (DC.) Spach 110, 194, 304. — Aschersonianum Graebner 110, 196, 197 Fig. 25, 222, Argithamnia Limoniana Müll. Arg. 183. Argylia D. Don 308. — Feuillei DC. 140 Fig. 10, 144. Aristida L. 75, 291. Arjona Cav. 309. — glaberrima Pilger 222. crassifolium (Spruce) K. Schum. 242, 319 Arrabidaea P. DC. 108. — platyphylla Bur. et K. Schum. 280. — Weberbaueri Sprague 233. Arracacha = Arracacia esculenta DC. 206. Arracacia Bancroft 103. — acuminata Benth. 103, 244. — elata Wolff 264, 266. — esculenta DC. 296. — incisa Wolff 169. Arroz = Oryza sativa L. 297. \ Artischocke 208. Artocarpus incisa Forst. 298. Arundinaria Michx. 77, 239, 240. — setifera Pilger 255. Arundinella brasiliensis Raddi 284. Asclepiadaceae 34. Asclepias curassavica L. 148. Asparagus officinalis L. 298. Asplenium auritum Sw. 283. — foeniculaceum Kth. 240, 250. — Gilliesianum Hook. et Grev. 166. | — serratum L. 283. — theciferum (Kth.) Mett. 189. — triphyllum Presl 74, 222. Astereae III. Asteriscium Cham. et Schlechtd., Benth. et Hook. 103, 166, 303. amplexicaule Wolff 145. longiraneum Wolff 163, 167, 173. tripartitum Wolff 188, 189. triradiatum Wolff 175. Astragalus L. 93, I44, IQ5, 207, 212, 311. arequipensis Vog. 185. Garbancillo Cav. 93, 170, 181, 218. geminiflorus H.B.K. 218, 219. macrorhynchus Ulbrich 166. minimus Vog. 223. ocrosianus Ulbrich 170. pusillus Vog.-185. romasanus Ulbrich 170. uniflorus DC. 93, 201, 209 Fig. 45, 222. viciiformis Ulbrich 93, 144. — Weberbaueri Ulbrich 257. Astrephia Dufr. ı1o, 308. — aerophylloides DC. 110, 141, 146, 257- Astrocaryum Mey. 78, 230, 274, 282, 288. Atriplex axillare Phil. 144. — cristatum H. et B. 176. Attalea H.B.K. 78, 230, 281. Aveneae 75. Axinaea R. et Pav. 306. — nitida Cogn. 263. — tetragona Cogn. 266. Azolla Lam. 149, 292. Azorella Lmk. 103, 195, 303. 201, 212, 219, 320 Azorella bryoides Phil. 19, 196, 218. — cladorrhiza R. et Pav. 209 Fig. 44, 221, 254,#201- corymbosa R. et Pav. 271, 272. — crenata (R. et Pav.) Pers. 203, 207, 221 — glabra Wedd. 196, 221, 223. — laxa Wolff 254. — multifida (R. et Pav.) Pers. 196, 200 Fig. 30, 22I, 224. — Weberbaueri Wolff 221. Baccharis L. ıı1, 170, 171, 179, 183, 184, 185, 220, 223, 224, 242, 248, 253, 258, > 260, 261, 263, 264, 2 - alpina Kth. var. ııı Fig. 44. buxifolia Pers. 220. genistelloides Pers. ııI, 178, 182, 183, 2192. Incarum Wedd. ı1ı1, 132, 170. lanceolata Kth. ııı, 148, 150. polyantha Kth. 247. procumbens Hieron. 2 prostrata (R. et Pav.) revoluta Kth. 179. rhexioides Kth. 284. salicifolia Pers. ıı1, 279. serpyllifolia Decne. 201, 208 Fig. 43, 212,,278,.219, 222: Sternbergiana Steud. 78, 287. serpyllifolia Decne. 2 Pers. 182, 1835. — 170% — venosa (R. et Pav.) DC. Bactris Jacq. 78, 230, 267, 279, 231, 285, 283. — longifrons Mart. 78, 2832, — simplicifrons Mart. 78, 28 — (Guilielma) speciosa Mart. 78, 296. Baeomyces imbricatus Hook. 72 2 DISK. Balanophoraceae 258. Balbisia Cav. 308, 315, 354. — verticillata Cav. 94, 163, 166. | — Weberbaueri Knuth 128, 129. Bambusa Schreb. 77. Bambuseae 77. Banane 295, 298. Banara mollis Tul. 291. Banisteria caduciflora Poepp. 95, 282. — populifolia Ndz. 155. Barnadesia Mutis 181, 190, 243, 301. — Dombeyana Less. 114, 170, 178, 183. — Jelskii Hieron. 258. — polyacantha Wedd. 237. Bartsia L. (Bartschia Wettst. in Engl. Prantl Nat. Pflzfam.) 107, 271. — aprica Diels 182. — brachyantha Diels 184. 3, 274 2755 285, 287. 5 Azorella — Bichayo. Bartsia calycina Diels 170. camporum Diels 131. canescens Wedd. 225. cinerea Diels 178. densiflora Benth. 166, 169. diffusa Benth. elachophylla Diels 252. frigida Diels 221. hispida Benth. 186. inaequalis Benth. 183, 238, 247, 249, 252. melampyroides H. B. K. 249. Meyeniana Benth. 184, 220. mutica (H. B. K.) Benth. 257, 261. peruviana Walp. 222. thiantha Diels 128, 181. Weberbaueri Diels 170. Basellaceae 33. Baskervillea Lindl. 310. Batate 206. Batemannia Colleyi Lindl. 289. Bauhinia L. 191. — Weberbaueri Harms 190. Baumfarne 252, 262, 264, 278, 279, 281, 282, 283, 290. Baumwolle 297. Begonia L. 100, 141, 183, 238, 239, 244, 247, 248, 253, 2506, 257, 259, 266, 274, 286, 288. — geraniifolia Hook. 100, 143, 146. | — octopetala L’Her. 100, 146, 166. Begoniaceae 100. Bejaria Mutis 103, 104, IQI, 237, 245, 247, 255, 273, 234, 290, 305. | — caxamarcensis H. B. K. 236 Fig. 59, 261. Bellucia pentandra Naud. 290. — Weberbaueri Cogn. 290. \ Belonanthus Graebner 110, 254, 308. \— hispida (Höck) Graebner 221, 249. Beloperone Nees 109. Berberidaceae 89. ‚BerberisE32,345189,21075 DS 5233 W29L. 57. commutata Eichler 178. conferta Kth. 179, 183, Lobbiana C. K. Schneid. 233. monosperma R. et Pav. 176. podophylla C. K. Schneid. 170. virgata R. et Pav. 243, 244. Weberbaueri C. K. Schneid. 170. Berro = Nasturtium fontanum Aschers. 90 159, 169, 182, 260. Betulaceae 85. Bichayo = Capparis avicenniifoliaH.B.K. ch Bidens — Bromus. BidensL. ı12, 169, 171, 178, 181, 182, 185, 70223, 237, 249, 257. Bignoniaceae 35, 108, 274. Billbergia Thunbg. 31. Biophytum dendroides DC. Birne 298. Bixa Orellana L. 280. Blakea caudata Tr. 267. — ovalis Don 102, 286. Blechnum angustifolium (Kth.) Hieron. 240. glandulosum Lk. 239. Moritzianum (Kl.) Hieron. 242. — sachapatense Hieron. 251. Blepharodon peruvianus Schlechter 289. Bletia R. Br. 277. — castenulata R. et Pav. 28o. — Sherattiana Batem. 234. Bocagea St. Hil. 282. Bocconia L. 229, 231, 305. — frutescens L. 89, 192, 259, 260, 267, 280. Boehmeria caudata Sw. — Pavonii Wedd. 246. Bohnen 296. Boisduvalia Spach 313. Bomarea Mirb. 82, 159, — coccinea Bak. 82, cornigera Herb. 82, 250. cornuta Herb. 232. crinita Herb. 82, 266. crocea Herb. 182. cruenta Kränzlin 264. cumbrensis Herb. 260. duleis (Heıb.) Kränzlin edulis Herb. 146, 238, endotrachys Kränzlin 266. Engleriana Kränzlin 2 252, Dale 23I, 302. 249, 253. 5 — filicaulis Kränzlin 82, 254. — glaucescens Baker 82, 225, 261 — glomerata Herb. 242, 253. — ıinvolucrosa Herb. 169, 180, 182 — Lehmannii Bak. 251. — macranthera Kränzlin 251. — multiflora Herb. 82, 240. petraea Kränzlin 186. puberula (Herb.) Kränzlin 82, 169, 220, 220,.272: — rosea Herb. 169. — simplex Herb. 146, Er 170, 246. — superba Herb. 32, 228 Fig. 50, 264. — tomentosa Herb. 82, 253. tribrachiata Kränzlin 178. Weberbaueriana Kränzlin 240. Bombacaceae 275, 277. Bombax L. 97, 121, 124, 155, 287. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 321 Bombax discolor H. B.K. 188. 153, 155, 187, | Borraginaceae 34, 105. Borreria capitata DC. 248, 278. — tenella Ch. et Schlechtd. 291. Bougainvillea peruviana H.B. 88, 155. Bougeria (irrtüml. statt Bougueria Decne.) 309. — nubigena Dene. 109, 219. Boussingaultia H. B. K. 146, 164, 166. \— minor Diels 176. Bouteloua humilis (Kth.) Hieron. 76, 171, B7TSEVSRE — racemosa Lag. 155. | Bowlesia R. et Pav. 103, 169, 170, 302, 315. acutangula Benth. 238, 247. — lobata R. et Pav. 186. palmata R. et Pav. Fig. 12, 146, 257. rupestris Wolff 171. = 103, I4I, 142 — setigera Wolff 170. Brachyolejeunia bicolor (Nees) Spr. 238, 240, 250. Brachyotum Triana 102, 178, 253, 258, 268, 304. asperum Cogn. 261. canescens Triana 179. confertum Tr. 268. tloribundum Tr. 237. lycopodioides Tr. 234 Fig. 57A, 264. Maximowiczii Cogn. 251, 253. parvifolium Cogn. 263. racemosum Cogn. 260. Radula Tr. 261. rosmarinifolium Tr. 264. — Weberbaueri Cogn. 263. Brachypodium Beauv. 311. — mexicanum Lk. 170, 248. Brassica oleracea L. 298. 251, | Braya Sternbg. et Hoppe 194. — calycina Wedd. 225. — densiflora Muschler (= Weberbauera densiflora Gilg et Muschler) 221, 354. | Brayopsis Gilg et Muschler 90, 194. |— alpaminae Gilg et Muschler 198 Fig. 26E, 203, 221. |— argentea Gilg et Muschler 204 Fig. 38AB, 22 Bromeliaceae 33, 79, 163, 172, I8I, 187, 189, IQI, 240, 241, 244. Bromus IE. 76, 123,195, 201,,257,,307 frigidus Ball 76, 186, 223. lanatus Kth. 226, 249, 271. mollis Kth. 220. unioloides Kth. 169, 170, 180, 183, 185. 21 322 Bromus — Bromus Weberbaueri Pilger 224. Brotfruchtbaum 298. Browallia L. 145, 164, 166, 178, 257. Brunellia R. et Pav. 91, 305. — hexasepala Loesener 240. — inermis.R. et Pav. 251. — ternata Loesener 242. — Weberbaueri Loesener 255. Brunelliaceae 34, 91, 229. Buddleia L. 104. — coriacea Remy 104, 186. — diffusa R. et Pav. 245. — globosa Lam. 104, 182. — incana R. et Pav. 22, 104, 171, 179, 183, 253, 297. — longifolia H.B.K. 168. — mollis H. B.K. 172. — occidentalis L. IO4, 148, 150, 162, 244. — pichinchensis H.B. K. 184, 237. — pilulifera Kränzlin 189. — spicata R. et Pav. 247. — Usush Kränzlin 104, 178, 186. Buechnera Weberbaueri Diels 291. Buellia ultima Lindau 220. Buettneria catalpifolia Jacq. 163. — hirsuta R. et Pav. 98, 162, 172, 173. Bulbophyllum Incarum Kränzlin 239. — Weberbauerianum Kränzlin 239. Bulbostylis 123, 277. — arenaria Lindm. 173, 182. — capillaris Kth. 77, 238, 277, 278, 291. — junciformis Kth. 77, 277, 278, 284; 291. Bunchosia armeniaca (Cav.) DC. 296. Burmannia L. 264, 267. Burmeistera Karst. 110. — Weberbaueri Zahlbr. 249, 252. Burseraceae 34. ; Byrsonima amazonica Griseb. 290. — chrysophylla (Spr.) H. B. K. 290. — crassifolia (L.) H.B.K. 278. — rotunda Griseb. 290. Bystropogon L’Her. 106, 133. — L’Herit. $ Minthostachys Benth. 302. — andinus Britton 237. 1775 Cacabus Bernh. 166, 303. Cacalia L. 253. — micaniaefolia DC. 163. Cactaceae 100, 230, 301. N Caesalpinia corymbosa Benth. 148, 150. — insignis (Kth.) Benth. 190. — Pardoana Harms 173, 174. — praecox R. et Pav. (= Cercidium prae- cox Harms 93, 153, 155, 189. — pulcherrima Sw. 155. Calceolaria. Caesalpinia tinctoria (H. B. K.) Benth. = Coulteria tinctoria H.B.K.) 93, 143, 147, 148, 158 Fig. 16, 162, 164, 166, 172, 173, 174, 175, 177, 188, 1809, 190, IQI, 192, 230, 243, 245. Caesalpinioideae 93. Cafe = Coffea arabica L. 298. Caihua = Cyclanthera pedata Schrad. 297. Cajophora Presl 100, 170, 183, 307. — canarinoides Urban et Gilg 184. — cirsiifolia Presl 185, 218, 219, 220. — contorta Urban et Gilg 169. — Preslii Urban et Gilg 169. — scarlatina Urban et Gilg 183. Calabazas = Cucurbita-Arten 297. Calamagrostis Roth 37, 75, 123, IQ5, 201, 213, 310. — -Arten 13. — breviaristata Wedd. 132. — cajatambensis Pilger 171. — calvescens Pilger 170, 177. — cephalantha Pilger 218, 220. — chrysantha (Presl) Steud. 222. — curvula Wedd. 185. — eminens (Presl) Steud. 225, 226, 27I. — filifolia Wedd. 219, 220. — fuscata (Presl) Steud. 272. — heterophylla Wedd. 183, 185, 226. — Humboldtiana Steud. 251. — intermedia (Presl) Steud. 75, 213, 222, 223,,220: — nitidula Pilger 219, 220. — planifolia (Kth.) Trin. 257. — podophora Pilger 251. — rigida (Kth.) Trin. 75; 226, 254, 271. — sandiensis Pilger 183. — spieigera (Presl) Steud. — tarmensis Pilger 248. — trichophylla Pilger 180, 181. — vicunarum Wedd. 75, 193 Fig. 21A, 218, 223. Calandrinia H.B.K. 38, 313. — acaulis H. B. K. 88, 169, 196, 201, 207, 210,211, 219, 221,9223. — alba (R. et Pav.) DC. 146. — linomimeta Diels 155. — pachypoda Diels 153. — Weberbaueri Diels 144. Calathea G. F. W. Meyer 33. Calceolaria L. 32, 107, 117, 148, 159, 169, 179, 231, 247, 266, 302. — anagalloides Kränzlin 145. — argentea H.B.K. 253. — Atahualpae Kränzlin 244. — Cajabambae Kränzlin 171. 213, 2PDWZZA, 2718. 210,223, Calceolaria Calceolaria callunoides Kränzlin 226. — cuneiformis R. et Pav. 176. ceypripediiflora Kränzlin 238. delicatula Kränzlin 257. elliptica Wedd. 249. Engleriana Kränzlin 133. extensa Benth. 166, 133. glauca R. et Pav. 170, 177. inamoena Kränzlin 128. inaudita Kränzlin 227. Incarum Kränzlin 170. inflexa R. et Pav. 184. lobata Cav. 183. lysimachioides Kränzlin 1435. macrocalyx Kränzlin 171. myriophylla Kränzlin 181. myrtilloides Kränzlin 170. Pavonii Benth. 260. pinnata L. 145. ramosissima Kränzlin 257. ranunculoides Kränzlin 171. rhododendroides Kränzlin 272. scapiflora (R. et Pav.) Benth. serrata Lam. 166. sibthorpioides H.B.K. 272. tomentosa R. et Pav. 1384. Urubambae Kränzlin 182. utricularioides Hook. 257. verticillata R. et Pav. 147. Weberbaueriana Kränzlin 226. zapatilla Kränzlin 240. Calliandra expansa Benth. Callitriche marginata Poir. Caltha sagittata Cav. 219. Calycera Cav. 309. 173, 174. 219. Calyptrella Naud. 305. — cucullata Tr. 23 — robusta Cogn. 25 6. Camaridium exaltatum Kränzlin 289. Camona = Iriartea-Arten 78. Camöte = Ipomoea Batatas Lam. Campanulaceae 34, IIO, 231. Campomanesia lineatifolia (Pers.) R. 296. et Pav. 230, 296. Cana = Saccharum officinarum L. 298. — brava = Gynerium sagittatum (Aubl.) EB 76 Candelaria vitellina (Ehrh.) Koerb. 218, 220. Canna L. 83, 244, 273, 353 — indica L. 296. Cannaceae 83. Cantu = Cantua buxifolia Juss. 105, 297. Cantua Juss. 105, 301. — buxifolia Juss. 105, 168, 171, 184, 297. — candelilla Brand 105, 130. — Castilleja. Cantua pyrifolia 354- |— quercifolia Juss. 105, 190, Capethia Britton 309. | — integrifolia (DC.) Britton 271. | Capparidaceae 90. IEspparıs L. 90, 116. — avicenniifolia H.B. K. 90, 116, 153. crotonoides H. B. K. 90, 116, 153. mollis. H.B: K.. 90, 116, 153. scabrida H. B. K. 90, 116, 152 Fig. 14, 153, 154, 155, 189. Caprifoliaceae 34, I1O. | Capsıcum L. 297. IOI, , Capuli = Prunus Capollin Zucc. 296, 297. | Caramati = Jungia spectabilis Don 114. "Cardamine L. 266, 310. | — flaccida Cham. et Schl. 171. |— ovata Benth. 240. Cardiospermum Corindum L. 96, 155. ||Carex L. 77, 123. 271, 272% 3u1. ı— Bonplandii Kth. 252, 264. \— cladostachya Wahlenb. 281. ecuadorica Kükenthal 77. Hoodii ‚Britt. 183, 185, 186. — pichinchensis H.B.K. 77, 249, 251, | 272: |— pinetorum Liebm. 77, 223, 248. \ — seditiosa Steud. 261. — umbellata Schk. 223. Carica L. 188. — -Arten oder -Rassen 296. — candicans Gray 99, 117, 118, 143, 147, 158, TOT, 103, 104, 160, 1017.3,07745,1703 188. Caricaceae 99. Carludovica R. et Pav. 79, 230, 252, 255, 256, 265, 266, 273, 281, 282, 283, 286, 289, 300. — palmata R. et Pav. 79, 273, 274, 281, 282, 283, 285, 288. Caryocar amygdaliferum Cav. 206. Caryophyllaceae 88. Cascarilla 37. Cashapona = Iriartea-Arten 78. Gassia LE. 93, 177,, 179, 183: aurantia R. et Pav. 176. bicapsularis L. 248. Chamaecrista L. 188. chrysocarpa Desv. 190. fistula L. 155. flavicoma H.B.K. 248. latepetiolata Dombey 181. tomentosa L.f. 166, 237. Castilleja L. 312. — communis Benth. 107, 145, 238. — fissifolia L. 107, 169, 170, 171, 178, 180, 21* 324 183, 186, 209, 22I, 222, 224, 226, 249, 266, 271. Catacoryne Hook. f. 310. Catasetum L.C. Rich. 84. Cathedra Miers 232. Catoblastus Wendl. 78. Cattleya Lindl. 84. Cavanillesia R. et Pav. 97. Cavendishia Lindl. 103, 237, 242, 247, 248, 2515, 207: — pubescens H.B.K. 229 Fig. 52, 237. Cebada = Hordeum sativum Jessen 297. Cebolla = Allium Cepa L. 298. Cecropia L. 86, 245, 256, 275, 278, 279, 280, 282, 283, 285, 287, 288. Cedrela L. 95, 282. — fissilis Vell. 285. Ceiba Gärtn. 98, 278, 287. Celastraceae 32, 34, 96. GeltisTL.. 1150, 155,700: Cenchrus tribuloides L. 144: Centradeniastrum Cogn. 309. — roseum Cogn. 259. Centropetalum nigro-sinatum Kränzlin 260. Centropogon Presl 110, 230. macrocarpus Zahlbr. 253. Mandonis Zahlbr. 237. pulcher Zahlbr. 247. surinamensis Presl 286. verbascifolius (Presl) Zahlbr. 247. Weberbaueri Zahlbr. 253. Cephalacanthus Lindau 310. — maculatus Lindau 288. Cephalocereus Pfeiff., K. Schum. 100, 154, 156, 101, 173, 174, 180. Cerastium L. 38, 195, 209, 2II, 221, 222, 2230312. caespitosum Gilib. 170, 222, 271. —- candicans Wedd. 219. humifusum Camb. 169. imbricatum H.B.K. 224, 225. nervosum Gay 219. oblongifolium Torr. 169. tucumanense Pax 186. Ceratostema Juss. 103, 241, 244, 249, 253. — buxifolium Field et Gard 251. — sanguineum Hörold 233 Fig. 56, 237. Cercidium praecox. 354. — Tul. 313. Cereus Haw. 100, IOI, 116, 117, IIS, 130, 133, 139,.,154,0156, 161,,103,,166, 1067, 17.15, 17:3, 21745, 1.715, 188,2080,51914 277% — brevistylus K. Schum. (mscr.) 128, 129. — candelaris Meyen 129. — peruvianus (L.) Haw. 158, 166, 176. Castilleja — Chionopappus. Cereus trigonodendron K. Schum. 277. — Weberbaueri K. Schum. (mscer.) 128, 129. Cereza = Malpighia L. 296. Ceropteris adiantoides (Karst.) Hieron. 247, 278. — chrysophylla (Sw.) Lk. 278. Ceroxylon H. B. K. 78, 231, 242, 259, 262, 306. — andicola H. B. K. 189. — utile Wendl. 249, 250. Cervantesia R. et Pav. 306. Cespedesia Goudot 307. Cestrum L. 106, 123, 129, 150,172, 247. — hediundinum Dun. 148. — salicifolium Jacg. 190. Cetraria nivalis (L.) Ach. 72. Chachacuma = Escallonia resinosa (R. et Pav.) Pers. 90. Chachaparakai = Colignonia-Arten 88. Chaenanthe Lindl. 310. Chaetanthera R. et Pav. 309. Chaetotropis Kth. 148. Chamaedorea Willd. 78, 274, 282, 288. — lanceolata Mart. 235. — Lindeniana Wendl. 285. — Pavoniana Wendl. 283. Chamana = Dodonaea viscosa L. 97. Chamissonia Link 313. Chaptalia Vent. 249, 251. Chara (Vaill.) A. Br. 185. Cheilanthes lentigera Sw. 176, 247. marginata Kth. 166, 239. myriophylla Desv. 74, 163, 166, 188, 239. pilosa Goldm. 178, 183, 239. pruinata Kaulf. 74, 169, 178, 186. scariosa Kze. 74, 166, 172, 182, IS0. Chelonanthus Gilg 105, 230, 277. — acutangulus (R. et Pav.) Gilg 105, 280, 284. — camporum Gilg 105, 291. — leucanthus Gilg 242. Chenopodiaceae 37. Chenopodium ambrosioides L. 297. — panniculatum Hook. 135 Fig. 3, 144, 164, 166. — querciforme Murr. 186. — Quinoa Willd. 87, 117, 296, 209. 237 |Chevreulia Cass. 1I2, 2I4, 2IQ, 222. Chinarindenbaum 29, 30. Chinawälder 31. Chinchango = Hypericum laricifolium Juss. 99. Chionopappus Benth. 310. Chirimoya — Chirimoya = Anona Cherimolia Mill 206. Chloraea Lindl. 308. — peruviana Kränzlin 84, 146. Chloranthaceae 229. Chlorideae 76. Chloris virgata Sw. 153. Chlorophytum Schidospermum Bak. 279. Choloco = Sapindus Saponaria L. 96. Chonta Bactris longifrons Mart. 78. Chuquiragua Juss. 114, 182, 183, 185, 201, 27252210, 224, 225, 2206: ferox (Wedd.) Britton 176. — huamanpinta Hieron. (mscr.) 180, 2II Fig. 47, 223. — rotundifolia Wedd. 114, 132. Chusquea Kth. 23, 77, 192, 229, 231, 232, 237, 241, 244, 249, 250, 258, 259, 260, 264, 266, 267, 280, 282, 305. depauperata Pilger 77, 254. inamoena Pilger 250. polyclados Pilger 261. pubispicula Pilger 239, 240. ramosissima Pilger 239, 240. simplicissima Pilger 77, 251. spicata Munro 77, 254. straminea Pilger 263. Weberbaueri Pilger 77, 264. Cicer arietinum L. 298. Cichorieae 114. Cidra = Citrus-Arten u. -Rassen 298. Cienfuegosia heterophylla (Vent.) Garcke 565,756. Cinchona_L. 31, 32, 37, 109, 230, 23I, 256, 259, 263, 273, 305. -Arten 9, 12, 14. -Bäume 1, 2, 11. Calisaya Wedd. 14. discolor Kl. 242. micrantha R. et Pav. 282. stenosiphon Krause 255. suceirubra Pav. 14. Cinchonoideae 109. Ciruela agria = Spondias purpurea L. 296. — del fraile = Bunchosia armeniaca (Cav.) DC. 296. Cissampelos L. 247. Citharexylum ilicifolium Kth. 179, 183. — laurifolium Hayek 237. — spinosum Kth. 147, 166. Citrullus vulgaris Schrad. 208. Citrus L. 298, 299. Cladonia (Hill.) Wainio 72, 232, 253. aggregata (Sw.) Ach. 242, 251. bellidiflora (Ach.) Schaer 242, 254. fimbriata (L.) Ach. 71, 145. miniata Mey. 251, 263. 325 Conomorpha. Cladonia pycnoclada (Gaud.) Nyl. 242, 251. — rangiformis Hoffm. 71, 145. — verticillaris (Raddi) Fr. 251. Clavija Weberbaueri Mez 232. Clematis L. 89, 128, 163, 189, 280. — dioeca L. 89, 162, 172, 173. — peruviana DC. 89, 169, 170, — sericea H.B.K. 237. CleomerL. 90, 163, 177, 132. — chilensis DC. 145, 164, 166, — glandulosa R. et Pav. 246. Clethra_L. 103, 242, 245, 247, 255, 278, 290. Clethraceae 103, 230. Clidemia epiphytica Cogn. 102, Clusia L. 99, 189, 190, 230, 237, 251, 255, 259, 260, 263, 267, 301. — thurifera Tr. et Pl. 290. ı Coca = Erythroxylon Coca L. 297. Cocastrauch 295. Coccocypselum canescens Willd. 285. — decumbens Krause 242. Coffea arabica L. 298, 299. Coffeoideae 109. Col = Brassica oleracea L. 208. Coldenia dichotoma (R.et Pav.) Lehm. 144. — paronychioides Phil. 153, 154, 161. 191, 243, 178. 188. 256, 264, 286. 242, 247, 278, 234, Colignonia Endl. 88, 171, 301. — Weberbaueri Heimerl 163, 178. ‚ Colletia Juss. 97, 169, 177, 181, 307. — aciculata Miers 176. — Meyeniana (versehentlich statt C. Wed- deliana Miers) 128, 129, 354. — Weddelliana Miers 97. Colobanthus Bartl. 313. Columellia R. et Pav. 108, 244, 245, 306. — obovata R. et Pav. 179. Columelliaceae 108. Commelina fasciculata R. et Pav. 81, 146, 164, 166, 169, 177, 238, 257. — hispida R. et Pav. 247. Commelinaceae 33, 8I, 274. Compositae 16, 30, 3I, 34, III, 23I, 280. Condaminea DC. 307. — corymbosa (R. et Pav.) DC. 109, 247, 281. Condorripa=Senecio hyoseridifolius Wedd. Dr3: Conomorpha laeta Mez 263. — peruviana A. DC. 251. — pyramidata Mez 256, 257. — Weberbaueri Mez 289. 326 Convolvulaceae 105. Conyza andicola Phil. 171, 176, 180. — chilensis Spreng. 238. Cora pavonia (Web.) Fries 72, 218, 232 238, 240, 250. Cordia alliodora (R. et Pav.) Cham. 280. — excelsa (Mart.) DC. 106, 106, 287. — hispidissima DC. 106, 235. — macrocephala (Desv.) H.B.K. 153, 189. — pauciflora Krause 163. — peruviana Roem. et Sch. —- rotundifolia R. et Pav. IKO, TSG. — salviifolia H. B. K. 147. — subserrata Krause 166. — tarmensis Krause 247. Coriaria L. 95, 244. — thymifolia H.B. K. 95, 237, 246, Coriariaceae 95, 161. Cortaderia aristata Pilger 254. — atacamensis (Phil.) Pilger 76, 128, 5 168, 17.3, 174, 1775. 17.8, 83, 184, 192, 239, 248. _ bifica Pilger 242. — columbiana Pilger 251. Corynaea Hook. f. 307. 189. 105, 148, 149, 261. 17172, Corynanthes Bruckmuelleri Rchb. f. 289, 292. Cosmibuena obtusifolia R. et Pav. 100, 284, 290. Cosmos Cav. 186, 249, 258. — peucedanifolius Bed: 238 Costus L. 83, 230, 273, 282. Cotula pygmaea Bench. 112, 183. Cotyledon L. 90, 163, 166, 171. — excelsa Diels 171. — eurychlamys Diels 261. — peruviana (Meyen) Bak. 169, 176, 178. — strietum Diels 173. — virgata Diels 178. — Weberbaueri Diels 190. Couepia speciosa Pilger 291. Coursetia Harmsii Ulbrich 167. — Weberbaueri Harms 144. Coutoubea spicata Aubl. 289. Cranichis longiscapa Kränzlin 242. — multiflora Cogn. 259. Crantzia lineata Nutt. 219, 222, 315. Srassula L. 145. — bonariensis DC. Crassulaceae 33, 90. Cremolobus DC. 171, 303. — humilis Muschler 227. — subscandens Ktze. 90, 266. 227. Convolvulaceae — Cyclanthera. Cremolobus Weberbaueri Muschler 171. Crepidospermum Goudotianum (Tr. et Pl.) | Engler 290. ‚ Cressa truxillensis H. B. K. 148. | Crinum L. 82. | Cristaria Cav. 134; — multifida Cav. Crocopsis Pax 309. Crotalaria L. 237. |— maypurensis H.B.K. — Pohliana Benth. 246. ı Croton L. 95, 147, 155, 159, 166, 175, I9O, 237, 245, 246, 277, 280,285. | — ferrugineus H.B.K. 189. — Ruizianus Müll. Arg. 166. — Sampatik Müll. Arg. 282. ‚ Cryptanthe Lehm. 312. ‚— linearis (Coll.) Greene 170. — linifolia (H. B. K.) Greene 183, 226. Cryptocarpus H. B. K. 306. | — pyriformis H.B.K. 88, 153, 154. Cuca = Erythroxylon Coca L. 297. 308, 315, 354, 355. 144. 287. Cucharilla = Embothrium grandifolium | Lam. 87. Cucumis Melo L. 298. I sativus L. 208. | Cucurbita L. 197. Cucurbitaceae 35. Culeitium H. B. K. 113, 195, 304. |— canescens H.B.K. 113, 203, 224, 226, 227, 271, 272. — glaciale Walp. 220, 223. — longifolium Turcz. 113, 220, 222, 271, 224, 225, 226, 272: — Pavonii Wedd. 133. |— rufescens H. et B. 113, 203, 22, 224. | — serratifolium Meyen et Walp. 113, 222, Culli = Buddleia coriacea Remy 104. Cunoniaceae 33, 91, 161. I cordata R. et Pav. ıOI, 238, 247. — gracilis H. B.K. 291. ,— serpyllifolia H. B. K. 257. Curatella americana L. 98, 290, 316. | Cuscuta L. 238. Cyathea Sm. 73, 229, 23I, 240, 242, 259, 279. ‚ Cybianthus minutiflorus Mez 290. | Cybistax Mart. 108, 277, 316. Cycadaceae 34. Cyclanthaceae 79, 252, 256, 265, 266, 267, | 273, 275, 276, 278, 280, 281, 283, 285, | 288. | Cyclanthera cordifolia Cogn. 237. | — Mathewsii Arn. 145, 164, 166. Cyelanthera — Distichia. BEL Cyclanthera microcarpa Cogn. 164, 166, 237. — pedata Schrad. 297. Cyclanthus Poit. 79, 230, 273, 274, 281, 282, 285, 288. Cydonia vulgaris Pers. 298. Cylindrosolenium Lindau 310. Cymbopetalum longipes Diels 290. Cynanchum ecuadorense Schlechter 163, 172, 188. — tarmense Schlechter 177, 247. Cynara Scolymus L. 298. Cynoglossum andicolum Krause 272. — parviflorum Krause 133. — revolutum R. et Pav. 169. Cypella Herb. 257. Cyperaceae 8, 34, 77, 123, 168, 185, 214, 215, 276, 237, 292. Cyperus Martianus Nees 238. — saturatus Clarke 285. Dalea L. 93, 178, 189, 312. — ayavacensis Benth. 246. calocalyx Ulbrich 166. Mutisii H.B.K. 169, 177. myriadenia Ulbrich 190. nova Ulbrich 257. samancoensis Ulbrich 170. sericophylla Ulbrich 261. sulfurea Ulbrich 188. trichocalyx Ulbrich 173. — Weberbaueri Ulbrich 176. Dalechampia L. 191. Danthonia sericantha Steud. 76, 271, 272. Datura L.' 107. — arborea L. 107, 247, 297. — sanguinea R. et Pav. Daucus montanus Willd. Delostoma D. Don 306. — dentatum D. Don 108, 163, 166. Dendrophthora Eichl. 254. — cerassuloides Urban 240. — linearifolia Manf. Patsch. 238. — Urbaniana Manf. Patsch. 263. Dennstaedtia Lambertiana (Remy) Hieron. 184. Dermatocarpon andinum Lindau 218. Descurainia Webb. et Benth. 90, 312. — Gilgiana Muschler 222. — leptoclada Muschler 169. — myriophyllum Fr. 186. — Urbaniana Muschler 223. Desfontainea R. et Pav. 104, 230, 260, 305, 314. — obovata Kränzlin 242. — parvifolia Don 251. 107. 169, 238. Desfontainea spinosa R. et Pav. 249. Desmodium Alamani DC. 238. — cajanifolium DC. 278. — strobilaceum Schlecht. 238. Desmoncus Mart. 78, 282. Deuterocohnia Mez 308. — longipetala (Bak.) Mez 80, 118, 154, 156, 189. Diadenium Poepp. et Endl. 310. Dialyanthera Warb. 307. Diastema Benth. 307. Dichaea arbuscula Kränzlin 263. Dichondra repens Forst. 167. Dichorisandra Mik. 274. — Aubletiana R. et Sch. 289. — villosula Mart. 282. Dichromena ciliata Vahl 291. Dicksonia L’Herit. 73, 229. — Stuebelii Hieron. 263. Dicliptera montana Lindau 189. — porphyracea Lindau .170. — tomentosa (Vahl) Nees 146. Didymopanax morototoni Decne. et 291. — Weberbaueri Harms 290. Dieffenbachia Schott 79. — cordata Engler 282. — Weberbaueri Engler 285. Dieudonnea Cogn. 310. Dilleniaceae 98, 230. Dilodendron Radlk. 277. — bipinnatum Radlk. 97, 277, 316. Dioclea rufescens Benth. 286. Dioscorea L. 237, 240, 257, 289. Diothonnaea Lindl. 307. Diplostephium H. B. K. ı11, 241, 252, 253, 272, 303. carabayense Wedd. 179. juniperoideum Hieron. 251. lavandulifolium Kth. 132. Lechleri (Sch. Bip.) Wedd. 251. tacorense Hieron. ııı, 127 Fig. ıB, 128, 129% 1833, 309: Dissanthelium Trin. 313. — supinum Trin. 223, 226, 252. Disterigma Klotzsch 103, 251, 304. alaternoides (H. B. K.) Niedenzu 242. empetrifolium (H. B. K.) Niedenzu 241, 252, 261. Humboldtianum (Kl.) Niedenzu 242. Humboldtii (Kl.) Niedenzu 230 Fig. 53, 255. Pl. Distichia Nees et Meyen 122, 194, 2I4, 219, 304. — muscoides Nees et Meyen 81, 196, 214, 215 Fig. 48ABC, 219, 222, 224. 328 Distichlis humilis Phil. 135. — thalassica Kth. 76, 122, Ditassa R. Br. 249. — albiflora Schlechter 247. — crassa Schlechter 2834. — gracilipes Schlechter 289. — Weberbaueri Schlechter 190. 148, 154. Dodonaea viscosa L. 97, 173, 174; 176, | 177, 189, I90, IQI, 238, 277. Dolia rupicola (Miers) B. H. 146. Draba L. 90, 194, 314, 315. — alchimilloides Gilg 224. cephalantha Gilg 223. Macleanii Hook. f. 221. matthioloides Gilg 272. Pickeringii A. Gray 195 Fig. 23, DIE Weberbaueri Gilg 221. Drimys Forst. 229, 313, 314. — granatensis Mutis 262. Drymaria Willd. 88, 144, 145, 182, 185, 223. arenarioides Willd. 185, 227. molluginea Dietr. 139 Fig. 9, 144. ovata 169. ramosissima Schlechtd. sperguloides Gray 169. Dumortiera hirsuta L. 240. Dunalia H. B. K. 301. — Iycioides Miers 106, 166, 176. Duranta L. 106, 182. — Benthami Briq. 237. — lineata Hayek 179. — rupestris Hayek 248. Durazno Prunus persica (L.) Sieb. et Zucc. 298. Dyschoriste repens (R. et Pav.) Ktze. 146. 203, DT: Eccremis Willd. 305. — coarctata (R. et Pav.) Baker 82, 229, 242, 255, 264. Eccremocarpus R. et Pav. 230, 243, 244, 305. — longiflorus H. B. K. 108, 260. Echinocactus Lk. et Otto 101, 170, 171, 180, 183, I9O, 206, 256. Echinopsis Zucc. 132. — Pentlandii Salm-Dyck 185, 220. Elaeagia Wedd. 305. Elaeocarpaceae 97. Elaphoglossum accedens (Mett.) Christ 239. — Jamesonii (Hook. et Grev.) Moore 239, 247- — Mathewsii (Fee) Moore 183. — tectum (H. et B.) Moore 247. Eleocharis albibracteata Nees 171. Distichlis — | Encehlia Adans. Epidendrum. Eleocharis Chaetaria R. et Sch. 241, 242. — sulcata Nees 183. Elisena Herb. 310. Elleanthus Presl 84. aureus Rchb. f. 247. — flavescens Rchb. f. 260. — furfuraceus Rchb. f. 250. — kermesinus Rchb. f. 250. — robustus Rchb. f. 237. Elodea chilensis (Planch.) Casp. 180. Elutheria Roem. 306. | — microphylla Roem. 95, 190, 191. Embothrium Forst. 36, 161, 191, 273, 284, 291, 313. grandiflorum Lam. 87, 160 Fig. 18, 179, 189, 246, 256, 257, 260, 281. 312. — canescens Cav. II2, Endusa Miers 310. Englerocharis Muschler 90, 309. — peruviana Muschler 198 Fig. 26D, 221. 144, 154. | EphedraL. 74, 128, 132, 163, 166, 176, 177, 182, 185, 188, IQI, 206, 2IO, 212, 220. americana H. et B. 208 Fig. 42, 222. Epidendrum L. 84. — ardens Kränzlin 244. brachycladium Lindl. 239, 247. brachyphyllum Lindl. 242, 258. cardiophyllum Kränzlin 250. Catillus Rchb. f. et Warsc. 289. cinnabarinum Salzm. 247, 280. Cochlidium Lindl. 238. dermatanthum Kränzlin 260. euspathum Kränzlin 28c. excisum Lindl. 247. Feddeanum Kränzlin 290. timbriatum H.B.K. 242. frutex Rchb. f. 249, 253. gastrochilum Kränzlin 260. geminiflorum H.B.K. 250. gramineum Lindl. 254. Huacapistanae Kränzlin 246. imatophyllum Lindl. 284. inamoenum Kränzlin 248. macrocyphum Lindl. 188. macrogastrium Kränzlin 260. megagastrium Lindl. 247. monzonense Kränzlin 254. Moyobambae Kränzlin 289. pachychilum Kränzlin 251. panniculatum R. et Pav. 246. Porpax Rchb. f. 233. rhopalerhachis Kränzlin 259. saxicolum Kränzlin 264. scabrum R. et Pav. 2s1. Scutella Lindl. 259. Er _ Epidendrum — Festuca. Epidendrum tolimense Lindl. 264. — variegatum Hook. 247. — Viegi Rchb. f. 247. — Weberbauerianum Kränzlin 256. — xanthinum Lindl. 280. Epilobium L. 311. — andicolum Hausskn. 184. — Haenkeanum Hausskn. 171. — nivale Meyen 225. Epistephium Kth. 277. — elatum H. B.K. 280, 289. Equisetum L. 149, 150, 177, 192, 276, 286. — xylochaetum Milde 129. Eragrostis Host 76, 188. andicola Pilger 76, 169, 170. contristata Mez 176. contracta Pilger 76, 169, 171, megastachya (Koel.) Lk. 153. Montufari (Kth.) Steud. 177. patula (Kth.) Steud. 186. peruviana (Jacq.) Trin. 76, Weberbaueri Pilger 167. 144. Erbse 298. Erdbeere 296, 298. Erdnuß 296. Ericaceae 103, 120, 230, 231, 233, 250, 253, 258, 261, 264. Erigeron L. 111, 145, 146, 169, 170, 171, 180, 182, 223, 226, 261. cinerascens Sch. Bip. 186. crocifolium (Kth.) Wedd. ı11, 264. deserticola Hieron. (= Conyza deserti- cola Phil.) 220. hybridus Hieron. 251. — Mandonii Sch. Bip. 222. Eriobotrya japonica Lindl. 298. Eriocaulaceae 34, 79, 229, 241. Eriocaulon L. 79. — microcephalum H.B.K. 251. Eriopsis Sceptrum Rchb. f. 289. Eritrichium Schrad. 311. — Walpersii (DC.) Wedd. 169, 170. Eryngium humile Cav. 272. — panniculatum Cav. 238. — stellatum Mut. 170, 249, 258. — Weberbaueri Wolff 248. Erythraea L.C. Rich. 105, 311. — lomae Gilg 145. Erythrina L. 94, 173, 245, 275, 280, 287. — breviflora DC. 173. — micropteryx Poepp. 285, 288. — Ulei Harms 279. Erythroxylon Coca L. — paraense Peyr. 289. Escallonia L. 34, 255, 301. — corymbosa Pers. 253. 297, 299. 1775 182. | 329 | Escallonia hypsophila Diels 90, 178. | — myrtilloides L.f. 237. — Pilgeriana Diels 245. — resinosa (R. et Pav.) Pers. 90, 179, 181, 182, 243, 244, 253, 258. Escobedia scabrifolia R. et Pav. 280, 291. Esparrago = Asparagus officinalis L. 298. Espinaca = Spinacia oleracea L. 298. Eucalyptus Globulus Lab. 299. Eucharis Planch. 307. — amazonica Lind. 82, Eucrosia Ker 307. Eudema H.B.K. 90, 194, 306. — trichocarpum Muschler 199, 203 Fig. 354, Eugenia L. 101. | — egensis DC. 290. \— loretensis Diels 290. myrtomimeta Diels 230. oreophila Diels 243. Weberbaueri Diels 256, 257. Eupatorieae 35, ııı. Eupatorium L. ı1ı1, 147, 163, 179, 185. — crenulatum (Spreng.) Hieron. 238. cuzcoense Hieron. 181. eleutherantherum Rusby 181. origanoides Kth. 189 persicifoium Kth. 181, 243. serratuloides Kth. 189. Volkensii Hieron. 181. Weberbaueri Hieron. 263. Euphorbia L. 155, 180, 185, 186, 188, 189, 239, 248, 257. Euphorbiaceae 95. Euterpe Mart. 78, 230, 274, 275, 293. — andicola Mart. 285. — Haenkeana Mart. 78, 282, 4 — precatoria Mart. 78, 285, 2 Evolvulus L. 155, 189. — argyreus Choisy 189, 190. 108, 277; 288. 221. — villosus R. et Pav. 146. Fagara Culantrillo (H. B. K.) Engler 289. — Weberbaueri Krause 287. Farne 8, ıı, 174, 180, 189, 215, 220, 222, 237, 238, 240, 241, 244, 247, 249, 258, 259, 260, 262, 263, 266, 274, 275, 276; 278, 281, 285, 288. Feige 298. Festuca L. 76, 123, 169, 195, 213, 3IO. — Cajamarcae Pilger 271. — carazana Pilger 225, 226. — dichoclada Pilger 76, 179. — distichovaginata Pilger 254. — fibrifera Pilger 248. BP0) Festuca glyceriantha Pilger 226. — Haenkei Kunth 219. — horridula Pilger 180. — humilior Nees et Meyen 135. — lasiorhachis Pilger 169, 170, 183. — loricata Griseb. 258. — muralis Kth. 76, 145, 169, 178, 226, 258. — orthophylla Pilger 132, 185. — procera Kth. 240. — quadridentata Kth. 76, 132. — rigescens (Presl) Kth. 223. — scirpifolia (Presl) Kth. 76, 182, 185, 213, 223, 224, 249. — tarmensis Pilger 251. — Weberbaueri Pilger 180, 186. Festuceae 76. Ficus L. 86, 162, 192, 239, 246, 280, 288, 291, 299. — Carica L. Filices 30, 33. Fischeria peruviana Decne. 283, 286. Fittonia Coem. 310. 298, 2909. Blechten 33, 71, 116,.133,.139, 143,147, DET OTEO, TON, 2135421551210, 220, 222, 223, 232, 234, 238, 239, 240, 2A, 242, 2AA,, 240,124 249, 251, 252, 253, 254, 256, 258, 259, 260, 262, 263, Floripondia = Datura arborea L. 297. Floscopa peruviana Hassk. 286. — robusta Clarke 288. Flourensia DC. 166, 173, 174, 176. Fourcroya Schult. 82, 117, 118, 121, 123, 155, 156, 159, 172, 173, 174, 175, 188, 189, 191, 277, 27.8, 301. — cubensis Haw. 163, 166, 173, 297. Foveolaria R. et Pav. 309. Fragaria chiloensis (L.) Ehrh. 296. — vesca. L. 298. Frankenia L. 122, 148. ‘ Franseria fruticosa Phil. 112, 127 Fig. 128, 129. Frejoles = Phaseolus-Arten 2906. Fresa = Fragaria chiloönsis (L.) Ehrh. 296. Freziera Sw. 98, 255. — canescens H. et B. 255. — lanata Weberbauer (= Lettsomia la- nata R. et Pav.) 263. Frullania 73. — campanensis Spruce 238. — closterantha Spruce 242. — decidua Spruce 145. — flexicaulis Spruce 238. — Weberbaueri Steph. 145. Frutilla = Fragaria vesca L. 298. Fuchsia L. 102, 159, 17T, 231, 244, 259, 303. ıA,| " — flavido-flammea Gilg 201, Festuca — Gentiana. | Fuchsia ampliata Benth. 258. |— asperifolia Krause 266. | — corymbiflora R. et Pav. 237. — dolichantha Krause 263. — fusca Krause 244. — integrifolia Camb. ı71. \— leptopoda Krause 247. — longiflora Benth. 244, 254- — Mattoana Krause 244. — ovalis R. et Pav. 102, 288. — scandens Krause 253. — silvatica Benth. 251, 2 — tacsoniiflora Krause 171. — tuberosa Krause 102, 238, 239. — Weberbaueri Krause 237. Fumaria L. 143. | Fungi 30, 34. Gaiadendron G. Don 86, 229, 313. — paracense Van Tiegh. 242. |— punctatum (R. et Pav.) Don 86, 246, | 255, 260. Galactia speciosa (DC.) Britton 238, 248. Galinsoga R. et Pav. 145, 185. — calva Rusby 171. — unxioides Griseb. 257. \ Galium Tournef. 109. ‚— andicolum Krause 170. ,— ferrugineum Krause 257. — involucratum H. B. K. 220. \— Weberbaueri Krause 169. Galvesia Domb. 306. \— limensis Dombey 107, 153, 154, I61. Garbancillo = Astragalus Garbancillo Cav. 93- Garbanzo = Cicer arietinum L. 298. Gareilassa Poepp. et Endl. 310. | Gaultheria L. 103, 104, I6I, 179, 237, 240, 242, 244, 247, 249, 251, 252, 253, 255, | 20352735290. |— tomentosa H.B.K. 232 Fig. 55, 251, 258. Gayophytum A. Juss. 312. Genipa excelsa Krause 282. Gentiana Tourn. 104, 195, 311. — arenarioides Gilg 261. — armerioides Griseb. 201, 210, 221 Fig. 49. — corallina Gilg 272. — dianthoides H.B.K. 261, 271. — ericothamna Gilg 254. — exacoides Gilg 181. 207, 210, 22T. — {ruticulosa Domb. 231. N Gentiana — Gurania. Gentiana lavradioides Gilg 251. limoselloides H. B. K. 185. lurido-violacea Gilg 221. muscoides Gilg j oreosilene Gilg paludicola Gilg petrophila Gilg 180. peruviana (Griseb.) Gilg 219. pinifolia R. et Pav. 222, 224. prostrata Haenke (inkl. G. sedifolia H. B.K.) 105, 171, 185, 196 Fig. 24, 201, 210, 219, 22I, 222, 223, 251, 254, 272, 314, 315, 316. — pseudolycopodium Gilg 105, 234 Fig. 57B, 254. sandiensis Gilg 183, 219. sedifoia H.B.K. (= G. prostrata Haenke) 196 Fig. 24. speciosissima Gilg 264. Stuebelii Gilg 261. tristicha Gilg 225. tubulosa (Griseb.) Gilg 222. umbellata R. et Pav. 249, 258. Weberbaueri Gilg 225, 226. Gentianaceae 30, 230, 231. Geonoma Willd. 78, 242, 250, 281, 288, 300. — acaulis Mart. 285. — Brongniartii Mart. 235. Geraniaceae 34, 94- Geranium L. 94, 146, 195, 213, 237, 310. cuculatum H.B.K. 252. Dielsianum Knuth 272. Harmsii Knuth 248. minimum Knuth 201, 223. multiflorum Knuth 146. multipartitum Benth. 271. muscoideum Knuth 223. sericeum Willd. 203, 207, 221, 354. sessiliflorum Cav. 94, 185, 202 Fig. 34, 203 Fig. 35H, 203, 219, 221, 224, 354. Sodiroanum Knuth 169. superbum Knuth 169. — Weberbauerianum Knuth 186. Gerardia L. 107. — lanceolata (R. et Pav.) Benth. 237, 241. — megalantha Diels 133. — stenantha Diels 247. Gerste 117, 297. Gesneraceae 108, 230, 23I, 274, 286. Geum L. 34, 92, 266, 312. — peruvianum Focke 261. Gilia R. et Pav. 312. — laciniata R. et Pav. (S. 105 versehentl. bez. als G. tricolor) 105, 146, 169, 354. Gilibertia Weberbaueri Harms 235. 255, 274, 31 Gleichenia Sm. 73; 229, 24I, 278. — affinis Mett. 242. — simplex Hook. 261. Glossodium aversum Nyl. 232, 241. Gnaphalium L. ı12, 145, 166, 171, 176, 180, 182, 184, 186, 220, 266, 27.1. Gnetaceae 74. Gochnatia H.B.K. 191. Godoya R. et Pav. 307. — obovata R. et Pav. 98, 256, 267. Gomphichis goodyeroides Lindl. 251. Gongora R. et Pav. 84. — Incarum Kränzlin 289. — quinquenervis R. et Pav. 233. Gonolobus marginatus Schlechter 289. — peruanus Schlechter 167. Gonzalagunia dependens R. et Pav. 245. Gossypium L. 297. — barbadense L. 297. — barbadense var. peruvianum Cav. (als Art) 297. Gourliea decorticans Dill. 129. Govenia fasciata Lindl. 246. Grabowskia boerhaviifolia (L.) Schlecht. 106, 153, 161. Graffenrieda floribunda Tr. 290. — foliosa Cogn. 255. — limbata Tr. 290. Gramineae 7, 8, 32, 33, 34, 74, 168, 185, 215,0 28%. Granada = Punica granatum L. 298. Granadilla = Passiflora ligularis Juss. 296. Granatapfel 298. Gräser 174, 175. Greggia Gray 313. — arabioides Muschler 169, 170. — camporum Gray 130. Grindelia Willd. 147, 181, 312. — peruviana Sch. Bip. 128. Guadua Kth. 77, 275, 276, 282, 286. — Weberbaueri Pilger 288. Guanäbana = Anona muricata L. 296. Guarea L. 95, 230, 300. — oblongiflora C. DC. 282. — trichilioides L. 285, 288. — Weberbaueri C. DC. 259. Guatteria coeloneura Diels 256. — polycarpa (irrtüml. statt G. pleiocarpa Diels) 289. Guayöva = Psidium Guayava Raddi 209%. Gumillea R. et Pav. 310. Gunnera L. 102, 230, 231, 233, 265, 313. — magellanica Lam. 102, 244, 266. — pilosa Kth. 102, 244, 254, 259, 266. Gurania Cogn. 275, 286. — eriantha Cogn. 252. Gurania 332 Gurania speciosa Cogn. 283. Guraniopsis Cogn. 309. — longipedicellata Cogn. Gurke 298. Guttiferae 98. Guzmannia R. et Pav. Sı. — brevispatha Mez 255. — panniculata Mez 242. 247. Gymnogramme aureo-nitens Hook. 242 251. — flexuosa (H.B.) Desv. 73, 240, 242 — insignis Mett. 73, 240. — Orbignyana Mett. 73, 255. Gymnopogon foliosus (Willd.) Nees 201. Gynerium sagittatum (Aubl.) P.B. 76, 148, 150, IS5, 162, 172, 173, 102, 273, 275, 278, 279, 280, 283, 235, 286, 288, 301. Gynoxys Cass. 113, 179, 182, 196, 225, 241, 242, 243, 253, 255, 264, 266, 304. Gyrophora Ach. 72, 215. — cylindrica (L.) Ach. 72, 220 — polyrhiza (L.) Körb. 72, 218 — vellea (L.) Ach. 72. Haba = Vicia Faba L. Habenaria Willd. 84. — chloroceras Kränzlin 249. — hexaptera Lindl. 238. Haemocharis Salisb. 98, 251. — semiserrata (Camb.) Mart. et Zuce. 242. — speciosa (H. B. K.) Chois. 255, 263. Haiuna = Bocconia 12.80: Halenia Borkh. 105, 267, 312. — asclepiadea H. B.K. Ps — bella Gilg 251. — caespitosa Gilg 221. — Weddeliana Gilg 264. Halorhagidaceae 102. Hameila patens Jacq. 259, 2832. Haplorhus Engler 310. Hebecladus Miers 177, 306. - — biflorus (R. et Pav.) Miers 171. — umbellatus (R. et Pav.) Miers 147. — Weberbaueri Dammer ı > Hediosmum Sw. 229, 255, 26 — racemosum G. Don 256, 2 — scabrum Solms 259, 260. Helenieae 112. Heleocharis R. Br. 292. Heliantheae ı12. Helianthus L. 112, 143, 147, 166, 170, 173, 177, 186, 190. — Stuebelii Hieron. 272. Heliconia L. 83, 230, 256, 2 281, 282, 285, 286, 288. 298. 279, 280, — Huthia. | — escalloniaefolia Schlechtd. 18 Helicteres pentandra L.. Heliospermum 175, 354. Heliotropium L. 106. 290. — corymbosum R. et Pav. 166. — lippioides Krause 180. — paronychioides DC. 176. — peruvianum L. 106, 147, 158, 166, 188. |— pilosum R. et Pav. 147. — saxatile Krause 147. — submolle Kl. 147, 257. — tarmense Krause 248. Helogyne Nutt. 308. Hepaticae 15, 35, 36. Herpestis monniera L. ee: Hesperomeles 35, 91, 182, 231, 264, 301. — cuneata Lindl. 251. 3- — ferruginea Benth. or, 25 257, 261. — latifolia (Kth.) Roem. 249, 253, 256, 244. '— palcensis C. K. Schneid. 246. — pernettyoides Wedd. 91, 166, 169, 170, 177, 179, 237- — Weberbaueri C. K. Schneid. 237, 255. Heteranthera reniformis R. et Pav. 81, 149. Heteropterys suberosa (Willd.) Griseb. 282. Heterothalamus Less. 182. Hevea Aubl. 18, 95, 230, 279. Hieracium L. 114, 171, 238, 257, 311. — peruvianum Fr. 178, 183, 248. Hieronymia alchorneoides Fr. Allem. 285. Higo = Ficus Carica L. 298. Higueron = Ficus-Arten S6. Hillia odorata Krause 247, Hippeastrum Herb. 82. 252. |— fuscum Kränzlin 237. Hippocratea huanucana Loesener 285. Hippocrateaceae 32. Hirtella americana Aubl. 280. — aureo-hirsuta Pilger 289. Histiopteris incisa (Thunb.) 240, 242, 250. Hoffmannseggia prostrata Lag. 136 Fig. 6, 144: — viscosa Hook. et Arn. 154, 161. Hordeum sativum Jessen 297, 299. Huacatai = Tagetes minuta L. 297. TESmeae,23% Huamanripa = Laccopetalum giganteum 26. Huaranhuai = Stenolobium sambuci- folium (H. B. K.) Seem. 108. Huirahuira = Culcitium rufescens H. et B. 13}, Humiria floribunda Mart. 289. Huscja = Astragalus Garbancillo Cav. 93. Huthia Brand 300. ee > Huthia — Juglans. Huthia coerulea Brand ı27 Fig. ıC, 128, | 129. Hydrangea L. 90, 312. — Jelskii Szysz. 262. — peruviana Moric. 90, 262, 267. Hydrocotyle L. 103, 313. — cardiophylla Wolff 247. — peruviana Wolff 240. — pusilla A. Rich. 247. — umbellata L. 103, 129. — Urbaniana Wolff 258. Hydrophyllaceae 105. Hydrotaenia lobata 146. Hymenophyllaceae 73, 232, 249, 252, 276. Hymenophyllum L. 240. — trapezoidale Liebm. 240. Hyospathe Mart. 78, 285. Hypericum L. 35, 98, 311. — campestre Ch. et Schlecht. 278. canadense L. 186, 257. laricifolium Juss. 99, 179, 235 Fig. 58, 253, 254, 258, 260, 261, 264, 267, 268. mexicanum L.f. 264. struthiolaefolium Juss. 182, 242. uliginosum H. B. K. 146, 238. Weberbaueri Keller 251. Hypochoeris L. 114, 180, 181. — elata (Wedd.) Griseb. 239. Meyeniana (Walp.) Griseb. 114, 183, 185, 186, 219. setosa Wedd. 222. sonchoides Kth. 114, 203, stenocephala (A. Gr.) ©. Kuntze 114, 196, 198 Fig. 26B, 211, 219, 222, 223, 224. Hypoxis decumbens Kränzlin 288. Hypsela Presl ı10, 133, 313. Hypsella oligophylla (Wedd.) Hook. 215 Fig.48E F, Hypseocharis Remy 32, 308. — Pilgeri Knuth 166. Hyptis Jacq. 354. 222. Bth. et Ichu = Verschiedene hochwüchsige Gräser der Puna 213. Ilex L. 96, 230. andicola Loesener 278. cuzcoana Loesener 245. loretoica Loesener 267. microsticta Loesener 255. quitensis (Willd.) Loesener 263. teratopis Loesener 242. |— laxa Ulbrich 333 Indigofera anil L. 246. 257. — Weberbaueri Ulbrich 166, 173. Inga Willd. 245, 28o. — affinis DC. 278. Feuillei DC. 92, 115, 129, 148, 150, 162, 172, 173, 189, 192, 296, 299. Hartii Urban 232. marginata Willd. 288. monzonensis Harms 287. Pardoana Harms 252. punctata Willd. 284. Weberbaueri Harms 235. Inuleae 112. | Ipomoea L. 105, 146, 275, 279. — Batatas Lam. 296, 299. \— Nationis Nicols. 146, 164, 166. ı— oligantha Choisy 146. |— pubescens Lam. 176. ‚— squamosa Chois. 236. Iriartea R. et Pav. 78, 230, 273, 274 279, 281, 283, 285, 288. — deltoidea R. et Pav. 78. — Orbignyana Mart. 78, 282, 285, 287. Iridaceae 34, 83. Ismene Amancaös (R. et Pav.) Herb. 32, 143, 146. Isoetes Lechleri Mett. 252. — socia Al. Br. 74, 227. Itil = Rhus juglandifolia H. B. K. 96. Jacaranda Juss. 108. — acutifolia H. et B. 108, 190. — Copaia (Aubl.) D. Don 108, 235, 289. Jacobinia Moric. 109. — elegantissima Lindau 288. — sericea (R. et Pav.) Nees 177. Jacquemontia floribunda Hallier f. 155, 189. — secunda Chois. 161. Jaegeria hirta Less. 257. Jamesonia ciliata (Karst.) Hieron. 239, 241. \— scalaris Kze. 251. Japanische Mispel 298. Jatropha L. 95, 155, 162, 189, 277. '— macrantha Müll. Arg. 95, 163, 164, 166, DS U E070: — urens L. 95. Jessenia Karst. 793. — polycarpa Karst. 78, 288, 291. ı Jochroma Benth. 302. — grandiflorum Benth. 253. villosula Loesener 242, 256. Weberbaueri Loesener 251. Imperata minutiflora Hack. 237. Incate = Rhus juglandifolia H. B. K | 290: Joosia Karst. 307. Juanulloa R. et Pav. 307. \ Juglandaceae 85. | Juglans L. 33, 85, 312. 334 Juglans-Arten 296. — neotropica Diels 35, 192. Juncaceae 81, 168, 185, 292. Juncus L. 81, 149, 150, 174, 180, 185, 215, 253, 264. — brunneus Buchenau 171. Jungia L.f. 114, 182, 238, 243, 259, 266, 302. — jJelskii Hieron. 179. — spectabilis Don 114, 158, 166, 173, 174, 17,72 Jussieua L. 102. — peruviana L. 149. Justicia alpina Lindau 257. — ceuscensis Lindau 245. — Hookeriana (Nees) Lindau 238. — nematocalyx Lindau 278. Kaffee 208. Kageneckia R. et Pav. — glutinosa Kth. 190. Kakao 297. Kakteen 117, 118, 121, 123, I43, 147, 154, TIER, 0,2163,01075,1747,017 25.1715. 17.0, 180, I8I, 184, IS5, 243. | Kalak&l = Caesalpinia praecox R. et Pav.| 93, 153- Kartoffel 117, 118, 296. Kichererbse 298. Kina-Boom 37. Kisuar = Buddleia-Arten Z. B. B. incana R. et Pav. 104, 297. Klaprothia H. B. K. 307. Koellensteinia conoptera Rchb. f. 267. Kohleria Reg. 305. Kohlsorten 298. Krameria L. 93, 155, 189. — triandra R. et Pav. 176. Kryptogamae 9. Kürbisse 297. Kyllingia pumila Michx. 291. 91, 175, 307. Labatia discolor Diels 281. Labiatae 106. Laccopetalum Ulbrich 309. — giganteum (Weddell) Ulbrich 26, 269 Big. 61, 270 Fig. 62, 271, 272. Lacistema Poeppigii DC. 289. Lactuca sativa L. 298. Ladenbergia coriacea Krause 263. — magnifolia Kl. 256. Laestadia Kth. 307. — Lechleri Wedd. 242. — muscicola (Sch. Bip.) Wedd. 252. Lamourouxia subincisa Benth. 177, 258. Lanium microphyllum Benth. 233. Juglans — Liabum. Lantana L. 106, 148, 159, I9I, 277. — limensis Hayek 146. — reptans Hayek 189. — rugulosa Kth. 237. — scabiosaeflora Kth. 166, 169. — Weberbaueri Hayek 247. — Zahlbruckneri Hayek 155. |Lathyrus L. 93, 117, 159, 230, 311. — magellanicus Lam. 93, 169, 170, 178, NH TAN — pubescens Hook. et Arn. 247. — stipularis Presl 257. Lattich 298. Laubmoose 145, 176, 220, 238, 240, 242. Lauraceae 33, 89, 120, 189, 229, 233, 252. Leandra crenata Cogn. 278. — purpurascens Cogn. 290. Lebermoose 238, 240, 242. Lecanora Ach. 213. — melanaspis Ach. 218. | Lechuga = Lactuca sativa L. 298. Leguminosae 7, 32, 33, 34» 35, 36, 92, 277. Leioscyphus quitoensis Mont. 263. Leiothrix Ruhland 790. — flavescens (Bong.) Ruhland 242. Leiphaimos aphylla (Jacq.) Griseb. 289. Lens esculenta Mnch. 298. ; Lenteja = Lens esculenta Mnch. 298. Leontopodium gnaphalioides (Kth.) Hie- ron. 182, 25I, 261. Lepanthes monoptera Lindl. 250. Lepicolea pruinosa Tayl. 242. Lepidium L. 90, 310. — abrotanifolium Turez. 169, 180. — cyclocarpum Thellung 145. Lepidoceras Hook. f. 309. Lepidophyllum Cass. ıı1, Iı7, 132, 133, 134, 308, 315, 354. — quadrangulare (Meyen) Benth. et Hook. 7379810.12.01932,0133, 0134, — rigidum (Wedd.) Benth. et Hook. 133. Lepidozia peruviana Steph. 240, 250. Leptogium (Ach.) S. Gray 72, 232, 259. — foveolatum Nyl. 238, 250. — phyllocarpum (Pers.) Nyl. 238, 240. — tremelloides (L. f.) Wainio 238. Leptoglossis schwenckioides Benth. 167. Lettsomia lanata R. et Pav. 263. Leucaena trichodes Benth. 150, 155. Leuceria Lag. 309. — laciniata Wedd. 212, 222, 224. — Stuebelii Hieron. 227, 261: Liabum Adans. 113, 145, 189, 257, 264, 302. — asclepiadeum Sch. Bip. 281. — bullatum (A. Gray) Hieron. 200 Fig. 31, 205, 222, 224. EEE Liabum — Lupinus. Liabum cajamarcense Hieron. (mscr.) 10. | — glandulosum O. Ktze. 237. hastifolium Sch. Bip. 113, 284. hieracioides (Kth.) DC. 227, Jelskii Hieron. 170, 271. ovatum (Wedd.) Ball pallatangense Hieron. pinnulosum ©. Ktze. ı rosulatum Hieron. 272. Rusbyi Britton 241. sagittatum Sch. Bip. 253. solidagineum Kth. 179, 237- Lichenes 34. Lilaea H. B.K. 313. 2.\Loasaceae 100, — subulata H.B.K. 2 Liliaceae 81. Lima = Citrus-Arten u. -Rassen 298. Limnanthemum Humboldtianum (H. K.) Griseb. 292. Limon = Citrus-Arten u. -Rassen 208. Limosella tenuifolia Nutt. 129, 183. Linaceae 34. Linaria Juss. 311. — subandina Diels 146. Lindmania Mez 81. — petiolata Mez 279. Linse 298. Einumsls 310. — andicolum Krause 132. — Weberbaueri Krause 248. Liparis L. C. Rich. 84. — elegantula Kränzlin 250. Lippia canescens Kth. 144, 147, 153. — Fiebrigii Hayek 175. — reptans H.B.K. 154. — scorodonioides H. B.K. — spathulata Hayek 175. Lithospermum andinum Krause 183. Llacön = Polymnia sonchifolia Poepp. et Endl. 296. Llagunoa R. et Pav. 304. | — nitida R. et Pav. 174, 19I, 237, 245. Llaulli = Barnadesia Dombeyana Less. und verwandte Arten 114. Loasa Adans. 100, 17I, 302. — carnea Urban et Gilg 259. cymbopetala Urban et Gilg 169. fulva Urban et Gilg 145. grandiflora Desv. 169. incana Grah. 163, 166. leiolepis Urban et Gilg 238. » 315» B. 166. macrophylla Urban et Gilg 169. | macrorrhiza Urban et Gilg 227. macrothyrsa Urban et Gilg 188. Lucilia Cass. macrantha Urban et Gilg 249. 1 nitida Desv. 143. 335 Loasa picta Hook. 170. — urens Jacq. 142, 143, 146. — Weberbaueri Urban et Gilg 260. 230. Lobaria 72. Lobelia L. 238. — decurrens Cav. 163. — .tenera H.B.K. 248, — Weberbaueri Zahlbr. Lobeliaceae 37. Loganiaceae 34, 104. e) DW Su - Lomatia R. Br. 313. — obliqua (R. et Pav.) R. Br. 87, 258. Loranthaceae 86, 247, 254, 255, 256, 258, 259, 260, 263, 274, 283, 290. Loricaria Wedd. 112, 216. — ferruginea (Pers.) Don 225, 226, 271, 272. — Stuebelii Hieron. 252. — thyoides Sch. Bip. 207 Fig.4I, 223, 316. Loxopterygium huasango Spruce 96, 151 Fig..13, 153. 112,0105,02035, 2235224. conoidea Wedd. 234. Lehmannii Hieron. 225. piptolepis Wedd. 203, 222. pusilla (Kunth) Hieron. 219. tunariensis (O. Ktze.) K. Sch. 196, 201 Bi0222,2219,.222,0277. virescens (Wedd.) Hieron. virescens Wedd.) 219. Lücuma = Lucuma obovata H. B. K. 296. Lucuma obovata H. B.K. 296, 299. Lugonia Wedd. 308. Lühea Willd. 277. — panniculata Mart. 97, 277, 284, 316. Lundia P. DC. 108. — Spruceana Bur. 283. = Merope ‚ Lupinus L. 93, 159, 164, 166, I18I, 195, 218, 230, 312. ananeanus Ulbrich 219. carazensis Ulbrich 226. chrysanthus Ulbrich 93, 224. eriocladus Ulbrich 130. microcarpus Sims. 169. microphyllus Desv. 94, 195, 203 Fig. 35Bb, 204 Fig. 36, 221, 224. mollendoensis Ulbrich 94, 144. multiflorus Desv. 180, 222. mutabilis Sims. 238, 248, 257. oreophilus Phil. 237. panniculatus Desv. 94, 169, 170, 177; 179, 185, 248. peruvianus Ulbrich 271. pulvinaris Ulbrich 219. 336 Lupinus romasanus Ulbrich 170. — sarmentosus Desv. 249. — tomentosus DC. 203, 224, 226. — Weberbaueri Ulbrich 94, 226. Luzerne 298. Luzula DC. 81, 171, 223, 224, 226, 248, 249, 251, 261,.,206,,.27.1, 317. macusaniensis Steud. et Buch. 31, 219, 220. peruviana Desv. 81. racemosa Desv. 81, 169, 186. spicata DC. 81. Lycium L. 106, 144. Lycomormium Rchb. f. 310. Lycopodium L. 73, 238, 263, 281. clavatum L. 278. compactum Hook. 251. complanatum L. 278. crassum Willd. 74, 225. Eichleri Glaz. 242, 284. Jussieui Desv. 242. paradoxum Mart. 291. pruinosum Hieron. 263. reflexum Lam. 246. Saururus Lam. 251. — vestitum Desv. 263. Lycurus phleoides Kth. 248. Lygodium venustum Sw. 291. Lysipoma acaulis H.B. K. 198 Fig. 26C, 222. — aretioides H.B.K. 225. Lysipomia H.B.K. 110, 194, 306. Lythraceae 101. Macairea scabra Cogn. 290. Macleania Hook. 103. — alpicola (Kl.) Hörold 260. Macrocarpaea Gilg 105, 230. — chlorantha Gilg 264. — Weberbaueri Gilg 290. Macrocentrum fasciculatum Tr. 290. Macrostegia Nees 310. Madotheca arborea Tayl. 238. Maguey = Agave americana L. 297. Maieta Aubl. 102. — deudata Cogn. 285. — heterophylla DC. 286. Mais 117, 118, 296. Malesherbia R. et Pav. 166, 308, 315. — cylindrostachya Urban et Gilg 166. Malesherbiaceae 34. Malpighia L. 296. — punicifolia L. 296. Malpighiaceae 34, 95, 274. Malvaceae 34, 35, 97. |— confertus Reiss. Lupinus — Maytenus. Malvastrum alismatifolium Sch. et Hiern. 27 Bakerianum Hill 185. mollendoönse Ulbrich 144- peruvianum Gray 145, 169, 188. rhizanthum Gray 221. Rusbyi Britton 128. Mammea americana L. 2906. Mammey = Mammea americana L. 296. Mandör = Vismia-Arten 99. Manettia ignita K. Schum. 247. Mangifera indica L. 298. Manglillo = Rapanea Manglillo (R. Br.) Mez 104. Mango = Mangifera indica L. 298. Mani = Arachis hypogaea L. 296. Manihot utilissima Pohl 295, 296, 299. Manzana = Pirus Malus L. 298. Maprounea guianensis Aubl. 276, 290. Maranön = Anacardium occidentale L. 296. Maranta L. 33. Marantaceae 83, 230, 273, 281, 282, 285. Marcgravia L. 98. — Weberbaueri Gilg 239. Marcgraviaceae 35, 98, 230, 252, 301. Margyricarpus R. et Pav. 303. — setosus R. et Pav. 92, 181, 248. Mariscus Jacquini H. B. K. 247. Martinezia (R. et Pav.) Kth. 78, 288. Masdevallia R. et Pav. 305. |— amabilis Rchb. f. 261. aureo-rosea Rchb. f. 288. longiflora Kränzlin 260. perpusilla Kränzlin 233. uniflora H. B. K. 249. Mässua = Tropaeolum tuberosum R. et Pav. 296. Mastigobryum ancistroides Spruce 250. Matisia cordata H. et B. 296. Maulbeere 298. Mauria Kth. 96, 230, 305. — birringo Tul. 96, 232. heterophylla H. B. K. 96, 237. sericea Loesener 2406. suaveolens Poepp. 282, 284. subserrata Loesener 245. |Mauritia L. fil. 78, 230, 288, 290. Maxillaria acuminata Lindl. 263. — Mathewsii Lindl. 239. — nardoides Kränzlin 283. — saxatilis Rchb. f. 242. Mayaca Aubl. 292. Maytenus Feuill. 96. — alaternoides Reiss. 245. 3- Maytenus — Monnina. Maytenus verticillata DC. 245, 246. Medicago hispida Gärtn. 143. — sativa L. 298, 299. Melandryum Roechl. 88, 170, 178, 182, 203, | 221, 222, 201, 312. | — cucubaloides Fenzl 171. | Melastomataceae 7, 29, 35, IOI, 120, I6I,| 230, 23I, 254, 258, 259, 260, 261, 264. | Meliaceae 95. | Melica L. 76, 166, 169, 17I, 177, 180, 188, 257; 310. | Melocactus Lk. et Otto 100, 153, 156, 161, | 173. | Melochia globifera Pl. 248. Melocotön = Prunus persica (L.) Sieb. et Zuec. 298. Melön = Cucumis Melo L. 298. Melone 298. Membrillo = Cydonia vulgaris Pers. 298. Mentzelia cordifolia Dombey 100, 158, 163, 166, 175, 188, 189. | Meriania urceolata Tr. 290. Merope aretioides Wedd. ı12 Fig. 33, 196, | 203, 219, 222, 224, 225. | Merremia glabra Hallier f. 286. | Metastelma peruvianum Schlechter 247. | Miconia R. et Pav. 101. | — alpina Cogn. 244, 253. alypifolia Naud. 260. aspergillaris Naud. 260. atrofusca Cogn. 23 brevistylis Cogn. buxifolia Naud. 260. calvescens DC. 287. chrysanthera Cogn. 256, 2 crassistigma Cogn. cyanocarpa Naud. densifolia Cogn. 255. dipsacea Naud. 247, dumetosa Cogn. 263. falcata Cogn. 281. floccosa Cogn. 251. fruticulosa Cogn. 253. glutinosa Cogn. 242. grisea Cogn. 253. hamata Cogn. 267. ibaguensis Tr. 284. lugubris Cogn. 255. membranacea Tr. 235. monzoniensis Cogn. 255. neriifolia Tr. 253. nigricans Cogn. 263. prasina DC. 278. puberula Cogn. 290. ‚Mimosa acerba Benth. quadrifolia Naud. 247. | Radula Cogn. 263. | Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 337 Miconia rubens Naud. 259. — rufescens DC. 290. — sanguinea Tr. 247, 284. secundifolia Cogn. 267. serialis DC. 290. setinervia Cogn. 242. stelligera Cogn. 290. stenostachys DC. 284. Fir, Dr, 247: triplinervis R. et Pav. 232. Urbaniana Cogn. 230. vaccinioides Naud. 261. |— Weberbaueri Cogn. 255. Microcala Lk. et Hoffmsegg. 105, 311. — quadrangularis Griseb. 145, 257. ‚Microlicia Weddelii Naud. 242. Microstylis tarmensis Kränzlin 248. Mikania W. ı11. — micrantha Kth. 150. — monzonensis Hieron. 284. ı— moyobambensis Hieron. 289. — parvicapitulata Hieron. 255. — Weberbaueri Hieron. 284. 190. — albida Kth. 163. — revoluta (Kth.) Benth. 175. Mimosoideae 92. Mimulus L. 312. — glabratus H.B.K. 129, 184, 185. Mirabilis arenaria A. Heimerl 144. — campanulata Heimerl 167. — prostrata (R. et Pav.) Heimerl 88, 146, 170, 238. — viscosa Cav. 188. Mispel, japanische 298. Mito = Carica candicans Gray 90, 117. Mitracarpus hirtus P. DC. 238. Mniodes A. Gray 195. Molle = Schinus Molle L. 96, 117. Monactis H. B. K. 306. Monimiaceae 33, 89, 229. Monnina R. et Pav. 95, 231, 261, 302. — andina Chodat 242. callimorpha Chod. 251. conferta R. et Pav. 249, 253. crotalarioides DC. 95, 169, 170, 177; 179, I8I, 184, 237, 246, 255, 257. cyanea Chod. 237. graminea Chod. 188. Pavonii Chod. 267. pterocarpa R. et Pav. 95, 153, 162. Ruiziana Chod. 255. scandens Chod. 259. stipulata Chod. 231 Fig. 54, 242, 244. Weberbaueri Chodat 95, 144, 164, 166, 170. 338 Monocostus K. Schum. 83, 309. Monolena Tr. 307. — primuliflora Hook. f. 102, 288. Monotagma K. Schumann 33. Monstera Adans. 79, 230, 273, 274. — pertusa (L.) de Vries 279, 286. — subpinnata (Schott) Engler 282. Moose 11, 116, 133, 139, 171, 173, 179, 1915 213% 214, 215, 220,,222,12532, 238, 239, 241, 244, 246, 247, 249, 253, 254, 256, 258, 259, 260, 262, 263, 266, 27.4, 27.0, 280, 283. Mora = Morus nigra L. und Morus alba L. 298. Moraceae 86. Morenia R. et Pav. 78. Monocostus — Nolana. Nyrria stenocymbia Diels 282. Myricaceae 85, 161. |Myrica L. 85, 245. — variibractea C. DC. 179. — Weberbaueri C. DC. 260. | Myriophyllum elatinoides Gaud. | Myrmedone Mart. Bi | — peruviana Cogn. 34, Myrosma L. fil. 83. 252, Myrosmodes nubigenum Rchb. f. (= Al- | | 185. 102. 285. tensteinia Daludosa Rchb. f.) 84. Myrsinaceae 33, 104. |Myrtaceae 34, 101, 120, E 258. |Myrteola Berg 101, 251, 3 | | | Morona = Iriartea-Arten 78. Morus alba L. 298. — nigra L. 298. Mucuna rostrata Benth. 94, 275, 279, 280, 286, 288: Mühlenbeckia Meissn. 87, 313. — chilensis Meissn. 175, 177. — rupestris Wedd. 181. — sagittifolia Meissn. 179, 253. tamnifolia Meissn. 87, 163, 171, 237, 244, 247, 257. vulcanica Meissn. 87, TS2HLST TS: Mühlenbergia Schreb. 75. — elegans (Kth.) Trin. 177. — peruviana (P. B.) Steud. 75, 185, 238, 257. — stipoides (Kth.) Trin. 238. Muntingia Calabura L. 97, 150, 155. Musa paradisiaca L. 298, 209. Musaceae 383; 230, 256, 273. Musci 29. MutisiaL. 114, 181, 243, 244, 262, — Bipontia Mand. 237. — hirsuta (= M. viciaefolia Cav., var. hir- suta Meyen) 176, 182. — ÖOrbigniana Wedd. 133. — viciaefolia Cav. 114, 128, 129, 164, 165 Eie-219,,1166,,169, 170, 177: Mutisieae 114. Myrcia DC. ıo01. — acuminata DC. 255. brachylopodia Diels 247. dicetyoneura Diels 255. elattophylla Diels 241, 242. heliandina Diels 263. lamprosericea Diels 290. lanceolata Camb. 290. Mathewsiana Berg 290. platycaula Diels 255. 1775 169, 170, 267, 301. 178, | |— Pichurim Mez 284, — microphylla (H. B. Toy Borg 237, 263. — oxycoccoides (Benth.) Berg 101, 251. — vaccinioides (H. B.K.) Kth. 251. — Weberbaueri Diels 244, 255." Myrtus acerosa Berg 267. Nama L. 312. — dichotoma (R. et Pav.) Choisy 105, 135 Fig. 4, 146. Naranja = Citrus-Arten u. -Rassen 298. Nasturtium R. Br. 00. \— fontanum Aschers. 90, 148, 180, 185. | Nectandra Roland. 89, 245. — acutifolia Mez 256, 284. — cissiflora Nees 230 — globosa Mez 235, 291. — magnoliifolia Meissn. 245, 246. 290. \— pulverulenta Nees 232. ı — reticulata Mez 280. |— rigida Nees 192. |Neea R. et Pav. 284. Neodryas Rchb. f. 309. Neolehmannia Micro -Cattleya Kränzlin 250. Nephrolepis pectinata (Willd.) Schott 242, 283 3- Nertera Banks et Soland. ange — depressa Gärtn. 251. Neurolepis acuminatissima (Munro) Pilger 77, 254. Nicandra Adans. 309. — physaloides (L.) Gärtn. 106, 107, 166, 188. Nicotiana L. 107, 182, 189. — glauca Grah. 186. — panniculata L. 145. — Tabacum L. 297. Nispero = Eriobotrya japonica Lindl. 298. Nogäl = Juglans-Arten 296. | Nolana cordata Dunal 137 Fig. 7A, 144. — prostrata L. 144. Nolanaceae — Nolanaceae 106, 134, Norantea Aubl. 98. — haematoscypha Gilg — magnifica Gilg 255. — Pardoana Gilg 247. — sandiensis Gilg 278. Nothochlaena Fraseri 172, 188. — squamosa (Gill.) Bak. 145. sulfurea (Cav.) I. Sm. 74, 172. tomentosa Desv. 74, 176, 239, 247. Nototriche Turcz. 34, 97, I94, 203, 210, 212, 304. aretioides Hill 22t. argentea Hill 224, 226. artemisioides Hill 271. azorella Hill 219. coccinea Hill 226. congesta Hill 219. epileuca Hill 224. flabellata (Wedd.) Hill 220. (Mett.) Bak. 74, — longirostris (Wedd.) Hill 202 Fig 33AB. — longissima Hill 224. — Macleanii (Gray) Hill 97, 202 Fig Sa@ıD, 207, 221,223. | Mandoniana (Wedd.) Hill 219. Meyeni Ulbrich 218. nigrescens Hill 221. obcuneata (Bak.) Hill 203 Fig. 3 219. obtusa Hill pusilla Hill stenopetala ZI, 22N. sulphurea Hill 210. Nyctaginaceae 34, 88. Nymphaea J. E. Smith 2092. 224. 224. (A. Gray) Hill 196, 203, Oberäl = Capparis crotonoides H. B. K. 116, 153. Oca = Oxalis tuberosa Mol. 117, 296. Ochnaceae 98. Ochroma Sm. 08. — Lagopus Sw. 98, I9I, 192. Ocotea Aubl. 89, 245. amplissima Mez 255. architectorum Mez caniflora Mez 281. cardinalis Mez 255. cuneifolia Mez 285. ferruginea Mez 263. minarum Mart. 280. monzonensis Mez puberula Nees 280. subrutilans Mez 267. 2 58, 259. 55- ‚— aureum Lindl. ‚— Stuebelii Hieron. Oreomyrrhis. 339 Ocotea Weberbaueri Mez 242. Odontoglossum H. B. K. 84, 161, 305. — angustatum Lindl. 259. crista galli Rchb. f. 200. depauperatum Kränzlin 266. fractiflexum Kränzlin 238, 2 microthyrsus Kränzlin 248. mystacinum Rchb. f..84, 170. revolutum Lindl. 254. Weberbauerianum Kränzlin 267. Oenothera Spach 312. — multicaulis R. et Pav. 102, 171, 180, 203, 221, 248. — Weberbaueri Krause 169. Oenotheraceae 32, 34, 102. Olea europaea L. 298. Olive 298. Olyra L. 75. — heliconia L. 75, 281. — latifolia L. 75, 285. Ombrophytum Poepp. 310. Onagra fusca Krause 170. 39- ı Oncidium Sw. 84. — acinaceum Lindl. 260. 182, 264. — macranthum Lindl. 266. pusillum Rchb. f. 286. superbiens Rchb. f. 250. Weberbauerianum Kränzlin 263. zebrinum Rchb. f. 267. Onoseris DC. 114, 144, 173, 174, 239, 302. — adpressa (Hook.) Less. 155, 188. — annua Less. 178. — glandulosa Hieron. 188, 258. — integrifolia Less. 163, 166. 188. Ophioglossum crotalophoroides Walt. 135. — macrorhizum Kze. 145. Ophryosporus Chilia (Kth.) Hieron. 171. — piquerioides (DC.) Benth. 247. Opuntia Haw. 100, 123, 161, 170, 176, 180, 183, 185, 206. corotilla K. Schumann (mser.) 129. ficus indica Mill. 100, 296, 299. floccosa Salm-Dyk 101, 195, 206, 220, 222, 224,220: lagopus K. Schum. 101, 195, 206, 220. Pentlandii Salm-Dyk 101, 132, 134. » subulata (Mühlpf.) Eng. 100, 161. Orange 298. Orchidaceae 32, 33, 34, 84, 120, 180, 189, IQI, 229, 24I, 244, 249, 252, 259, 260, 2274, 277, 292. Orchidotypus Kränzlin 309. — muscoides Kränzlin 260. Oreomyrrhis Eudl. 313. 173» 22* 340 Oreomyrrhis andicola (H. B. K.) Endl. 103; 169, 180, 181 Hie.20, 182, 201, 203 ‚Fig. 35G'2, 207, 221, 248, 315. Oreopanax Don et Planch. 103, 189, 245, 305- aquifolium Harms 253. Candamoanus Harms 260. cuspidatus Harms 244. Pavonii Seem. 260. polycephalus Harms 232. sandıanus Harms 237. stenophyllus Harms 244. Weberbaueri Harms 237. Oreosciadium dissectum Benth. 251. — scabrum Wolff 212, 223. Ornithidium Weberbauerianum Kränzlin 250. Ornithogalum biflorum Don (= Scilla bi- flora R. et Pav.) 144, 146. Orophochilus Lindau 310. Orthocarpus Nutt. 312. Orthoclada rariflora (Lam.) P. B. 77, 285. Orthopterygium Hemsl. 355. Orthosia tarmensis Schlechter 176. Orthrosanthus Sweet 313. — chimborazensis (H.B. K.) Baker 33, 248, 249, 252. Oryctanthus Botryastachys Eichl. 290. — ruficaulis (Poepp. et Endl.) Eichl. 290. — spicatus Jacq. 256. Oryza sativa L. 297. Ourisia Comm. 313. — chamaedrifolia Benth. 2 — muscosa Benth. 2 — pratioides Diels Oxalidaceae 33, 94. Oxalis L. 94, 146, 164, 166, 179. acromelaena Diels 176. dolichopoda Diels 94, 255. eriolepis Wedd. 221. fruticetorum Diels 261. hypopilina Diels 155. lomana Diels 144. nubigena Walp. 186, 2 oreocharis Diels 94, 223, 249. Ortgiesii Regel 94, 288. phaeotricha Diels 249. ptychoclada Diels 176, 180. pygmaea Gray 94, 203, 2II, 223. sepalosa Diels 94, 146. tuberosa Mol. 117, 296, 299. velutina Diels 94, 189. Weberbaueri Diels 170, 173. . Oxandra acuminata Diels 282. Oxypetalum Weberbaueri Schlechter 237, 247. 22 254. Palmae 8, 9, 77, 120, Öreomyrrhis — Parmelia. Pacay = Inga Feuillei DC. 92, 129, 296. Pachylobus peruvianus Loesener 285. Pachyphyllum capitatum Kränzlin 264. — Pasti Rchb.f. 254. Paepalanthus Mart. 79. pilosus (H. B. K.) Kth. 264. planifolius (Bong.) Körn. 255, 264. Stuebelianus Ruhland 264. Weberbaueri Ruhland 242. Paico = Chenopodium ambrosioides L. 297: Palaua Cav. 97, 134, 308, dissecta Benth. 146. — geranioides Ulbrich 145. — malvifolia Cav. 138 Fig. 8, 144. mollendoensis Ulbrich 146. — moschata Cav. 143, 146. — pusilla Ulbrich 144. — velutina Ulbrich et Hill 144. — Weberbaueri Ulbrich 145. Palicourea Aubl. 109, 274. chlorocoerulea Krause 255. coerulea R. et Pav. 286. lasiantha Krause 236. lasiophylla Krause 289. latifolia Krause 256. sandiensis Krause 278. stenophylla Krause 289. stenostachys Krause 290. thyrsiflora (R. et Pav.) DC. 289. Palillo = Campomanesia lineatifolia (Pers.) R. et Pay. 296. — Escobedia scabrifolia R. et Pav. 277. Pallares = Phaseolus-Arten 296. 229, 233, 241, 267, 273, 275; 2835, 287, 288, 315. 245, 256, 265, 280, 281, 282, 291. Palo de balsa = Ochroma Lagopus 98, IQI. — santo = Triplaris-Arten 87. Palta = Persea gratissima Gärtn. 296. Baniceae>75, 123,277: Panicum L. 291. Papa = Solanum tuberosum L. 296. Papaveraceae 89. Papaya = Carica-Arten oder -Rassen 296. Papilionatae 93. Paragonia Bur. 108. — pyramidata Bur. 283. Parathesia Candolleana Mez 232. Parietaria debilis Forst. 144, 146, 164, 166. Parkinsonia aculeata L. 93, 153, 162. Parmelia (Ach.) De Notrs. 72, 145, 164, ZONE A: — cervicornis Tuck. 240, 251. 266, 283, Parmelia — Phaseolus. Parmelia conspersa (Ehrh.) Ach. 218 — furfuracea (L.) Ach. 71. — kamtschadalis (Ach.) Eschw. 71. — perlata (L.) Ach. 238. — Weberbaueri Lindau 218. Paronychia Juss. 88, 170, 180, 182, 22N 223,22 — microphylla Phil. 129. Parra = Vitis vinifera L. Pasithea D. Don 308. — coerulea (R. et Pav.) Don 146. Passiflora L. 99, 171, 183, 243. — alba Lk. et Otto 247. coccinea Aubl. 279. cumbalensis Karst. ligularis Juss. 296, macrochlamys Bas 2: miıxta, I. f. 237, obtusiloba Mast. 1m 7 parvifolia (DC.) 2 peduncularis Cav. pinnatistipula Cav. trifoliata Cav. 170, Passifloraceae 35, 90. Paullinia L. 35, 96. — exalata Radlk. 232. Pavonia sepium St. Hil. Pectis oligocephala Bak. Pectocarya DC. 312. — lateriflora DC. 171. — linearis (R. et Pav.) DC. 144. Pedicellarixz Schrk. 267. — densiflora Benth. 25 Pellaea flexuosa (Kaulf.) Link 73, 246. — nivea (Lam.) Prantl 74, 163, 166 1725017,0: 298. a in 246. Doise — ternifolia (Cav.) Tink 74, 166, 172, 186, 239, 247. Peltigera Willd. 72, 259. — malacea (Ach.) Fr. 238. — polydactyla (Neck.) Hoffm. 238, Pennisetum chilense (Desv.) Reiche 173, 177. Pentacyphus Schlechter 309. — boliviensis Schlechter 169. Peperomia R. et Pav. 84, 146, 164, 274, 232. anisophylla C. DC. 163, 166. arboriseda C. DC. 283, 292. blanda Kth. 239. dolabriformis Kth. falsa A. W. Hill 186. fuseispica C. DC. 286. Gaudichaudii Hill 247. 154, 156, 189. 219, 136 Fig. 5, 251,| .|ı— Pentlandii DC. ı Persea Gärtn. 341 Peperomia galioides Kth. 257. mercedana C. DC minuta Hill 223. muscigaudens C. DC. 240. nivalis Miq. 171, 176. obtusifolia A. Dietr. oxyphylla C. DC. Pakipaki C. DC. palcana C. DC. 248. parvifolia C. DC. 201, 203, 223. perhispidula C. DC. 247. reflexa A. Dietr. 238, 239. rhombea R. et Pav. 285. rubescens C. DC. 283. rubioides Kth. 178. rupiseda C. DC. 166. talinifolia Kth. 237. tenuiramea C. DC. trinervis R. et Pav. umbilicata R. et Pav. verruculosa Dahlst. 2 verticillata Dietr. 177. — villicaulis C. DC. 248. Pepino = Cucumis sativus L. 208. — = Solanum variegatum R. et Pav. 297. Pera = Pirus communis L. 298. Perama hirsuta Aubl. 292. Perezia Lag. 114, 195, 304. coerulescens Wedd. 114, 203 Fig. 35F f, 212, 222, integrifolia Wedd. 222. multiflora (H. et B.) Less. 114, 218, 219. pungens (H. et B.) Less. 225. pygmaea Wedd. 219. Stuebelii Hieron. 271. — Weberbaueri Hieron. (mser.) 133. Perilomia Kth. 106, 302. — ocymoöides Kth. 166. Peristethium van Tiegh. 307. Pernettya Gaud. 103, IO4, 170, 179, 183, IQ4, 220, 252, 303. 2Io, 226. 179, 239, 248, 2283. D 199 Fig. 27, 224,225, 227% 89. boldiifolia Mez 263. coerulea (R. et Pav.) Mez 289. corymbosa Mez 260. crassifolia Mez 255. gratissima Gärtn. 296, 299. — Weberbaueri Mez 242. Pfirsich 298. Phacelia Juss. 105, 312. — peruviana Spr. 105, 166, 169, 171, 178. — pinnatifida Griseb. 105, 186. Phaseolus L. 206. — appendiculatus Benth. 286. 342 Phaseolus lunatus L. 296. — Pallar Molina 206. — vulgaris L. 296. Phenax laevigatus Wedd. 246. — rugosa Wedd. 163, 237. Philibertia flava Meyen 166, 171, 176. — Weberbaueri Schlechter 169. Philodendron Schott 79, 274. angustialatum Engler 236. chanchamayense Engler 232. densivenium Engler 255. huanucense Engler 256. juninense Engler 232. megalophyllum Schott 236. oligospermum Engler 242. Ruizii Schott 255. tarmense Engler 232. Weberbaueri Engler 278. Phitopis Hook. f. 310. Phoebe heterotepala Mez 234. Phoradendron crassifolium Pohl — Englerianum Manf. Patsch. Phragmites communis 162, 172, — vulgaris (Lam.) Crep. 77, 128, 129, 050,0755,192. Phrygilanthus Eichl. 254. — Chodatianus Manf. Patsch. 86, 217, 225. — eugenioides (H. B. K.) Eichl. 263. — Lehmannianus Manf. Patsch. 163. Phyllactis Pers. 110. Phyllocactus Lk. 292. Phyllonoma Willd. 305. — laticuspis (Turcz.) Engler 242. — ruscifolia Willd. 291. Physcia 72, 164, 274. — comosa, (Eschw.) Nyl. 238. — leucomelaena (L.) Mich. 145, 238, 250. Phytelephas R. et Pav. 78, 230,°273, 281, 283, 288. — Poeppigii Gaudich. 281. Phytolacca Weberbaueri Walt. 153. Pijuayo = Bactris (Guilielma) speciosa Mart. 78, 296. Pilea citriodora Wedd. 238. — dauciodora Wedd. 240. diversifolia Wedd. 247. globosa Wedd. 163, 166, 181. minutiflora Krause 247. multiflora Wedd. 237. pusilla Krause 247. suffruticosa Krause 263. Pilocereus Lem. 100, 154, 156, 161. Pina = Ananas sativus Lindl. 296. Pineda R. et Pav. 175, 247, 306. Pinguieula Tourn. 260. 174. 148, 242, 274> Phaseolus — Plantago. Piper L..35, 274, 275, 280, 286. — acutifolium R. et Pav. 246. cabellense C. DC. 262. callosum R. et Pav. 282. Carpunya R. et Pav. 284. costatum C. DC. 282. Mohomoho C. DC. 257. monzonense C. DC. 284. perareolatum C. DC. 251. pseudobarbatum C. DC. 173. pubibaccum €. DC. 286. sandianum C. DC. 2 sciaphilum C. DC. 2 smilacifolium Kth. stomachicum C. DC. 172. subflavispicum C. DC. 246. trichostylum C. DC. 240. volubile C. DC. 285. | Piperaceae 34, 84. Piqueria Cav. 303. — floribunda DC. 166. | — peruviana (Gmel.) Robinson 147, 166, — pubescens J. E. Sm. 147. Pirus communis L. 298. — Malus L. 208. Pistia Stratiotes L. 79, Pisum sativum L. 208. Pitcairnia L’Her. 80. corallina Lind. et Andre 290. eximia Mez 247. ferruginea R. et Pav. 147, 246. fruticetorum Mez 246, 255. grandiflora Mez 156. pungens H. B. K. 166, 257. rigida Mez 242. Weberbaueri Mez 238. Pithecolobium Mathewsii Benth. 290. Plagiochasma validum Bisch. 145. Plagiocheilus Arn. 304. — frigidus Poepp. et Endel. 112, 223, 266, 316. Plagiochila gavana Steph. 240. — pichinchensis Spruce 250. — spinifera Angstr. 240. Plantaginaceae 34, 109. Plantago L. 109, 310. — cinerea Dombey 170. compsophylla Pilger 248. extensa Pilger 182. lamprophylla Pilger 109, 196, 203, 204 Fig. 38C, 2I1, 221, 223. limensis Pers. 109, 137 Fig. 7B, 144. linearis Kth. 180, 182. oreades Dene. 171. { polyclada Pilger 185. rigida Kth. 109, 196, 149,0.220,0292% 219. EHEN Plantago — Psittacanthus. Plantago tarattothrix Pilger 271. Plätano = Musa paradisiaca L. 208. Platysma nivale (L.) Nyl. Pleurothallis R. Br. 84- — bivalvis Lindl. caulescens Tindll 20. linguifera Lindl. 247. nigrohirsuta Kränzlin 250. trachysepala Kränzlin 259. verruculosa Kränzlin 260. — xanthochlora Rchb. f. 234. Plumbago coerulea H.B.K. 223 3* 166. _ Palekella Boiss. 146. Poa.\. 76, 123, 169, 177, 180, 195, 201, 257, 266, 310. — adusta Presl 169, 180, 182, 183, 220, 247, 248. Candamoana Pilger 186. carazensis Pilger 226. chamaeclinos Pilger 76, 193 Fig. 21C, 220. fibrifera Pilger 169, 170. Gilgiana Pilger 186. horridula Pilger 170. humillima Pilger 76, 218, infirma Kth. 145, 257. Pardoana Pilger 271. Podocarpus L’Her. 33, 74, 267, 313. — oleifolius Dene. 74, — utilior Pilger 74. Poecilochroma Miers 106, 24 — Lobbiana Miers 253. Poissonia Baill. 310. Polemoniaceae 35, 105. Polyachyrus Lag. 130, — villosus Wedd. 171. Polycarpaea Lam. 291. Polycarpon Löfl. 227. Polygala anatina Chod. 2 — Weberbaueri Chod. Polygalaceae 35, 95. Polygonaceae 32, 87. Polygonum L. 311. — peruvianum Meißn. 266. Polylepis R. et Pav. 22, 92, 123, 177, 183, 196, 217, 231, 233, 243, 265, 303. albicans Pilger 179. -Arten 297. incana Kunth 217. multijuga Pilger 92, 259, 260, 264, 265 Fig. 60, 266. racemosa H. B.K. 168, 171. serrata Pilger 244, 253. tomentella Wedd. Weberbaueri Pilger 179. 255; 267. „ 3094. ws 144, 308. 225, | Polymnia L. 2455 133:.1783,,186,, 217. 343 112,0 1638,,.17:1501:88542837% — fruticosa Benth. 112, 171. — sonchifolia Poepp. et Endl. Polypodium angustifoium Sw. 226, 238, 2833. aveolatum H.B.K. 238. brasiliense Poir. 247. camptocarpum Sn crassifoium L. 178, 2 cultratum Willd. 240. lachniferum Hieron. 238. Lasiopus Kl. 238, 240. laxum Presl 250. macrocarpum Presl 238. pilosissimum Mart. et Gal. 250. punctulatum Hook. 145. sporadolepis Kunze 145, 179. stipitatum Hook. et Grev. 74, 220. subsessile Bak. 240. thyssanolepis A. Br. 247. Polypogon interruptus Kth. 171, 183. Polystichum orbiculatum (Desv.) Gay 74, 183, 186, — pyenolepis (Kunze) Hieron. Pomoideae gı. Pontederiaceae 81, 292. Ponthieva montana Lindl. 238. Porlieria R. et Pav. 303. — Lorentzii Engl. 174. Porodittia G. Don 300. — triandra (Cav.) G. Don 170. Portulaca L. 88, 176. 296. 74; 169, 222 261. — lanuginosa H.B.K. 156. — pilosa L. 163, 166. — pilosissima Hook. 144. Portulacaceae 33, 88. | Pourretia gigantea Raimondi 21, 22, 24, 80, 196, 217 Pratia Gaud. 313. Prescottia pteristyloides Kränzlin 84, 178. Prosopis juliflora DC. 92, RE, 154, WShe — juliflora DC. 354. — limensis Benth. 154. Proteaceae 86, 161. Prunoideae 92. Prunus L. 92, 229, 312. — armeniaca L. 298. Brittoniana Rusby 258. Capollin Zucc. 177, 229, 296, 297. persica (L.) Sieb. et Zucc. 298. pleonantha Pilger 255. 116,01723,.180, Psammisia Klotzsch 103, 104, 242, 247, 252, 255, 267. Psidium Guayava Raddi 290, 296. 344 Psittacanthus cupulifer (H. B. K.) Eichl. 288. Psoralea glandulosa L. 170, 182, 243. — lasiostachys Vog. 129, 176. — pubescens Balb. 148. Psychotria L. 109. — villosa R. et Pav. 232. — virgata R. et Pav. 240. Pterichis galeata Lindl. 251. — Weberbaueriana Kränzlin 261. Pteridium aquilinum (L.) Kuhn 73, 2 289, 291. Pteridophyta 31, 73, 225, 242, 250, 251, 254, 255. 256, 259, 261, 262, 263, 278 284, 286. Pterocladon Hook. f. 310. — Sprucei Hook. f. 291. Pullucorota = Wettinia maynensis Spruce 78. Punica granatum L. 298. Puya 117, 123, 128, 156, 163, 164, 167, 171, 174, 180, 181, 182, 183, 184, 185, 188, 303. — fastuosa Mez 271, 272. — ferox Mez 242. — gigantea Andre 80. — gigantea Philippi 30. — gigas Andre 80. — grandidens Mez 171. — laccata Mez 254. — longisepala Mez 2309. — longistyla Mez 175. — macrura Mez 173. — mitis Mez 252. — Molina 80. — pyramidata (R. et Pav.) Mez 183g. — Roezlii Ed. Morr. 163, 166. — Ruiziana Mez 171. — strobilantha Mez 247. — Weberbaueri Mez 183. Pyenophyllum Remy 88, 194, 195, 209,212, 218, 219,221, 223, 224, 309. — aculeatum Muschler 205 Fig. 39. — argentinum Pax 218. — convexum Griseb. 219. — molle Remy 205 219,224. Pysalis L. 107. 201, 225, Quenua = Polylepis-Arten 92. Quiebraolla = Acnistus Schlecht. 106. Quinchamalium Juss. — gracile Brogn. Quinoa = 117, 296. arborescens 169, 308. 169, 170, 178, ISI. Chenopodium Quinoa Willd. Psoralea — Rhizocephalum. Ouinuar = Polylepis-Arten 92, 297. | Quitte 298. Rabanito = Raphanus sativus L. 298. ı Rabano = Raphanus sativus L. 298. Ractapanga = Curatella americana L. 98. Radieschen 298. Radula frondescens Steph. 240. Ramalina Ach. 72, 164. — Ecklonii Spr. 238. — pollinaria Ach. 71, 145. Ranunculus L. 89, 195, 266, 311. | — argemonifolius DC. 169. — ıGuzmanü H. B.K. 251,272 — haemanthus Ulbrich 199, 203 Fig. 35C, 206 Fig. 40, 207, 221. — Mandonianus Wedd. 227. — minutus Gay 222. — peruvianus Pers. 271. — praemorsus H.B.K. 238. — Raimondii Wedd. 225, 254. — sibbaldioides H. B. K. 221. ' Ranunculaceae 33, 89. Rapanea Aubl. 104, 243, 280 — dependens Mez 249, 253, 261. — ferruginea Mez 247, 290. — Jelskii Mez 242, 244, 259, 260. — Manglillo (R. Br.) Mez 104, 148, 172. ‚— oligophylla (Zahlbr.) Mez 247, 281. | — rivularis Mez 278. — sessiliflora Mez 256, 257. — Weberbaueri Mez 284. Raphanus sativus L. 298. ‚ Ratana = Krameria-Arten 93. Reis 297. Relbunium Endl. 109. '— chloranthum Krause 180, 223. — diffusum K. Schum. 238. — hirsutum (R. et Pav.) K. Schum. 169, 17,0, 203, 223, 224. — nitidum K. Schum. 109, 146. — tarmense Krause 182. Remija megistocaula Krause 286. Renealmia L. fil. 83, 230, 273. Retiniphyllum angustiflorum Krause 290. Rettich 298. Rhacoma Urbaniana Loesener 282. Rhamnaceae 07. Rhamnus L. 311. Rhipsalis Gärtn. 101, 277, 283, 286, 288, 292. Rhizocarpon geographicum (L.) DC. 215, 220. Rhizocephalum Wedd. 305. — brachysiphonium A. Zahlbr. 110, 252, 254. Rhus — Saubohne. Rhus juglandifolia H. B. K. 06, 281, 291. Rhynchosia phaseoloides (Sw.) DC. 278. Rhynchospora Vahl 123, 277. — glauca Vahl 77, 238, 264, 277, 284, 291. — globosa Britton 77, 277, 278, 284, 291. — macrochaeta Steud. 251, 254. — polyphylla Vahl 247, 281. — Ruizeana Boeck. 238, 248, 254. Rhynchotheca R. et Pav. 94, 307. — spinosa R. et Pav. 237, 244. RibesL. 31, 32, 90, 91, 117, 133, 159, 1709,5182,,185, 231,233, 244, 2606, — bolivianum Jancz. 184. — elegans Jancz. 253. ovalifolium Jancz. 170. peruvianum Jancz. 91, 178. sucheziense Jancz. 220. Weberbaueri Jancz. 272. Riccia 73. — peruviana Steph. 145. — Weberbaueri Steph. 145. Richardsonia lomensis Krause 144. Roble blanco = Ocotea architectorum Mez 258. | Rocoto = Capsicum-Arten 297. Rodriguezia lanceolata R. et Pav. 289. Rosaceae 34, 91. Rosoideae 91. Rothia Lam. 145, 171, 176, 178. Roupala Aubl. 313. — complicata Kth. 87, 281, 290. — cordifolia H. B.K. 87. — peruviana R. Br. 87, 246. Rubiaceae 34, 109. Rubus L. 91, 172, 179, 243. — acanthophyllus Focke 92, 244, 253, 264- andicola Focke 267. betonicifolius Focke 240. boliviensis Focke 237. coriaceus Poir. 249. erythrocladus Mart. 249. floribundus H. B.K. 247, Lechleri Focke 244, 263. megalococcus Focke 249. roseus Poir. 237, 240. urticifolius Poir. 148, 162. — Weberbaueri Focke 253. Rucma=Lucuma obovata H.B.K. 206. Rudgea scandens Krause 233. Ruellia L. 109. — macrophylla Vahl 245. — porrigens Nees 284. — turbacensis Nees 173. — yurimaguensis Lindau 235. 1706 Sl. 257, 258. Rumex L. 310. Rumex cuneifolius Caryd. 129. Rutaceae 32. Sabicea flavida Krause 280g. Saccellium H. et B. 308. Saccharum L. 123. — cayennense P.B. 75, 277, 284, 291. — offieinarum L. 298, 299. Sagina ciliata Fries 171. Sagittaria L. 149, 292. Salicaceae 85. Salicornia L. 122. — fruticosa L. 87, 148. Salz E37. — Humboldtiana Willd. 85, 115, 128, 129, TASSITS0, 102,772, 1730117498177, ,190) 192, 295. Salpichroa Miers 106, 303. Salpichroma Miers 171, 177. — diffusum Miers 147, 169, 185. — dilatata Dammer 170. — tristis Miers 225 225. \— Weberbaueri Dammer 170. Salpiglossis R. et Pav. 308. Saltaperico = Embothrium Lam. 87. grandiflorum |Salvia L. 106, 166, 169, 170, 176, 177, ISI, 190, 238, 247, 248, 257, 259, 26I, 272. rhombifolia R. et Pav. 143, 146. sagittata R. et Pav. 171. strietiflora Hook. 166. tubiflora Sm. 106, 147. Sambucus L. 311. — peruviana H. B. K. 168, 171, 183, 184, 247, 297. Samolus L. 313. — Valerandi L. 148. Sanchezia oblonga R. et Pav. 275, 279, 286. Sandia = Citrullus vulgaris Schrad. 298. Santalaceae 33. Sapindaceae 35, 96, 274, 280. Sapindus Saponaria L. 96, 148, 150, 155, 102,0 172. 073% Sapium P. Brown 24, 275. — biglandulosum (Aubl.) Müll. Arg. 288. — taburu Ule 287. Sapotaceae 34. Sapote = Matisia cordata H. et B. 296. — = Capparis scabrida H.B.K. 116, 153. Sara = Zea Mays L. 206. Saracha R. et Pav. 107, 147, 302. — Weberbaueri Dammer 170. Satureja L. 106. — boliviana (Benth.) Brig. 183, 185. Satyria Kl. 240, 267. Saubohne 298. 346 Sauce — Sauce = Salix Humboldtiana Willd. 297. Sauco = Sambucus peruviana H. B. K. 297. Saurauja Willd. 230, 237, 246. Saxifraga Cordillerarum Presl 90, 171, 178, 183. 223, 225, 272, 314, 3155310. Saxifragaceae 33, 34, 90. Scapania portoricensis Hampe et Gott. 250. Schaefferia serrata Loesn. 188. Schefflera Forst. 103. — dolichostyla Harms 240. — euryphylla Harms 251. — inambarica Harms 242. — Mathewsii (Seem.) Harms 263. — minutiflora Harms 267. — monzonensis Harms 255. — Moyobambae Harms 267. — Pardoana Harms 251. — pentandra (R. et Pav.) Harms 252, 284, 290. | — sandiana Harms 242. | — Weberbaueri Harms 255. | — Yuncacoyae Harms 242. Schinus dependens Ortega 175. — Molle L. 95, 96, 117, II$, 128, 129, 148, 150, 158, 162, 163, 164, 166, 172, 173,2174,, 17155, 1775 1:88, 189, IQL, 230, 243, 245. — Pearcei Engl. 175. Schistogyne silvestris Hook. et Arn. 237. Schistonema Schlechter 309. — Weberbaueri Schlechter 173, 189. Schizaea elegans Sw. 256, 289. Schizophyceae 214. Schizotrichia Benth. 309. Schkuhria Roth 112, 313. — abrotanoides Roth 188. — pusilla Wedd. 145. Schoenus L. 223. Scilla biflora R. et Pav. (= Ornithogalum | biflorrum Don) 82. Scirpus L. 149, 150, 174, 219, 292. — acaulis Phil. 223. — atacamensis Boeck. 222. — cernuus Vahl 183. — Hieronymi Boeck. 222. | — inundatus Spr. 254. — pauciflorus Lightf. 222. — rigidus Boeck. 219, 223. — riparius Presl 77, 135. Scitamineae 83, 273, 274, 275, 276, 286, 237. Scleranthus L. 271. Scleria Berg. 77, 281. — arundinacea Kth. 288. Sesuvium. Scleria reflexa H. B.K. 285. — stipularis Nees 285. Scoparia dulcis L. 150. Scrophulariaceae 33, 107. Scypharia Miers 306. — Sedum L. 311. — andinum Ball 169. Selaginella Spring. 73, 188, 238, 259, 266, 274, 281, 285, 288: — asperula (Mart.) Spreng. 289. — haematodes (Kunze) Spreng. 285. — Mildei Hieron. 155, 156. — peruviana (Milde) Hieron. 74, 163, 166, 172,175, 176, 178. — radiata (Aubl.) Bak. 257. Selenipedilum Rchb. f. 34. — longifolium Rchb. f. 289. Sellerie 208. Semiramisia Kl. 267. SenecioL. III, II3, I47, 166, 177, 179, 182, 184, 195, 216, 220, 224, 225, 226, 242, 244, 248, 252, 255, 263, 272, 285. — adenophylloidesSch. Bip. 113, 220, 222, 225. — adenophyllus Meyen et Walp. 113, 128, 129, 218, 224. — Antennaria Wedd. 113, 203, 222, 225, 227. — Candollei Wedd. 220. — Chionogeton Wedd. 225. — clivicolus Wedd. ı — collinus DC. 170. — evacoides Sch. Bip. 219. — graveolens Wedd. 113, 132. — Hohenackeri Sch. Bip. 113, 203, 212, 223. | — hyoseridifolius Wedd. 113, 225, 227. — iodopappus Sch. Bip. 113, 132, 185. — Jussieui Klatt ı13, 150. — laciniatus Kth. 248, 261, 266. — Mathewsii Wedd. 227. — pinnatilobatus Wedd. 185. — repens DC. 113, 199, 203 Fig. 35E e, a2, DO DIA — rhizomatus Rusby 222, 226. Senecioneae 113. Serjania Schum. 35, 96, 173, 301. — fuscostriata Radlk. 163. — inflata Poepp. 286. — longistipula Radlk. 237: — pyramidata Radlk. 286. — rubicaulis Benth. 286, 239. — striolata Radlk. 172. Sertifera Lindl. 307. Sessea R. et Pav. 307. — pleostachya Kth. 238. Sesuvium L. 148. 1 EEE EEE Setaria — Stellaria. 347 Setaria imberbis R. et S. 238, 248, 257. | Solanum pinnatifidum R. et Pav. 144. Sibthorpia retusa H. B. K. 179. — tuberosum I.. 296, 299. Sieyos bryoniaefolius Chod. 169. — variegatum R. et Pav. 297. — gracillimus Cogn. 143, 145. Souroubea Aubl. 98. Sigmatocalyx (irrtüml. statt Sigmatostalix | — guianensis Aubl. 288. Rehb.f.) 307. — pachyphylla Gilg 289. sılene L. 257. — suaveolens Gilg 255. Simaruba amara Aubl. 290. Spananthe panniculata Jacq. 145, 257. Sinami = Jessenia polycarpa KRarst. 78. Spargel 298. Sipanea pratensis Aubl. 291. Spartium junceum L. 161. Siparuna Aubl. 89, 244, 259, 260, 280, 286. | Specularia Heist. 311. — calocarpa Perkins 252. — perfoliata L. 145. — guianensis Aubl. 289. Spergularia Pers. 166. — pyricarpa (R. et Pav.) Perkins 284. |Sphacele Benth. 106. — saurauiifolia Perkins 262. — parviflora Benth. 237. — tomentosa (R. et Pav.) Perkins 291.- | Sphagnum 73, 122, 229, 232, 239, 241, 242, — umbelliflora Perkins 258. 250,253, 254, 259,,263,127.2, 2723292: — Weberbaueri Perkins 246. Spilanthes uliginosa Sw. 129, 145. Siphocampylus Pohl 110. Spinacea oleracea L. 2098. — angustiflorus Schlecht. 242, 255, 266. | Spinat 298. — biserratus (Cav.) DC. 170. | Spiraeoideae gı. — corymbiferus (Presl) Pohl 238. \ Spiranthes L.C. Rich. 84, 146. — dependens (R. et Pav.) DC. 247. — elata L.C. Rich. 288. — floribundus Zahlbr. 228 Fig. 51, 255. | — speciosa Lindl. 285. — macropodoides Zahlbr. 170. — variegata Kränzlin 288. — rosmarinifolius Don 248. | Spondias purpurea L. 296. — Rusbyanus Britton 278. | Sporobolus Brown 735. — Spruceanus Zahlbr. 290. | — fastigiatus Presl 183, 185, 252. — tortuosus Zahlbr. 290. — indicus (L.) R. Br. 248, 258. — tupaeformis Zahlbr. 183, 184, 186. — lasiophyllus Pilger 182, 248. — Vatkeanus Zahlbr. 184. Spraguea Torrey 88. — Weberbaueri Zahlbr. 261. Stachys arvensis L. 143. Siphonoglossa peruviana Lindau 155. — Meyenii Walp. 185. Sisyrinchium L. 83. — repens Mart. et Gal. 221. — caespitificum Kränzlin 226. Stangea Graebner IIO, 194, 309. — chilense Hook. 186. — Emiliae Graebner 201, 203 Fig. 35K, — convolutum Nocca 238. 221. — junceum E. Meyer 170, 177. — Erikae Graebner 226. — palmifolium L. 83, 247, 249. — Henrici Graebner 199 Fig. 28. — porphyreum Kränzlin 83, 220. — Paulae Graebner 220. — pusillum H.B.K. 83, 220. — Wandae Graebner 201, 203 Fig. 35I, — rigidifolium Bak. SE 228 Smilax Tourn. 82, 246, 250, 255, 291. Staphyleaceae 34. Sobralia R. et Pav. 84, 305. Steirosanchezia Lindau 310. — dichotoma Lindl. 256. Stelis Sw. 84 — d’Orbignyana Rchb. f. 278. — angustifolia H. B.K. 259. — leucoxantha Rchb. f. 239. — attenuata Lindl. 258. — scopulosum Rchb. f. 239. — euspatha Rchb. f. 247. — Weberbaueriana Kränzlin 250. — floribunda H. B.K. 239. Solanaceae 34, 106. — lancea Lindl. 250. Solanum L. 106, 107, 146, 169, 180, 183, | — reflexa Lindl. 260. 237, 238, 240, 247, 253, 255, 263, 286. | — Serra Lindl. 283. — Iycioides L. 166, 176. — spathulatha Poepp. 291. — Lycopersicum L. 207. — trieardium Lindl. 240. — maglia Mol. 146. Stellaria L. 88, 170, 238, 257, 311. — montanum R. et Pav. 146. — laxa Muschler (mser.) 169. 348 Stellaria leptosepala Benth. 183. — prostrata Baldw. 170. Stenandrium trinerve Nees 176. Stenolobium D. Don 108, 129, 303. arequipense Sprague 108, 128, 354- fulvum (Cav.) Sprague 108. rosaefolium (Seem.) Sprague 108, 191. sambucifoium (H. B. K.) Seem. 157. »Bie. 15, 159, 163, 104,100, 173, 174, 175, 177, 243. Stenomesson Herb. 82. acaule Kränzlin 130, 182. flavum Herb. 137 Fig. 7C, 164, 166. Incarum Kränzlin 146. latifolium Herb. 243. longifolium Kränzlin 164, 166. — suspensum Reiche 171. Stenoptera Presl 301. — acuta Lindl. 256. Stenospermatium Schott 79. — crassifoium Engler 255. — flavescens Engler 255. — Weberbaueri Engler 286. Stephanopodium peruvianum Poepp. Endl. 285. Sterculia chicha St. Hil. 237. Sterculiaceae 98. Stereocaulon Schreb. 72, 213, 232. denudatum Fek. 72, 218. ramulosum Ach. 72, 241, 251. verruciferum Nyl. 72, 218. violascens Müll. Arg. 72, 218, 220. Stevia cajabambensis Hieron. 170. — cuzcoensis Hieron. 181. — pabloensis Hieron. 257. Sticta Schreb. 72, 232. — damicornis (Sw.) Ach. 250. Stictina Nyl. 232, 259. — fuliginosa (Dicks.) Nyl. 238. — quercizans Nyl. 240, 266. — tomentosa (Sw.) Nyl. 240. Stigmatophyllum KRuizianum Niedenzu 247. Stipa L. 75, 132, 180, 183, 218, 219. — Ichu 75. — jJarava 75. Streptanthus Nutt. 312. — Englerianus Muschler 144. Streptocalyx Beer 81. — Fürstenbergii Mez 283. Streptosolen Miers 306. Struthanthus orbicularis (H. B. K.) Eichl. 290. 129, 189, 108, 172, er 143, 146, et Stellaria — Tessaria. Struthanthus tenuis Manf. Patsch. 233. Stylosanthes leiocarpa Vog. 155. Styracaceae 33, 230. Styrax ovatus (R. et Pav.) A. DC. 280. — Weberbaueri Perkins 262. Suaeda fruticosa (L.) Moq. 144, 147. Sutrina Lindl. 310. Symbolanthus Don 105, 230, 305. Baltae Gilg 267. calygonus (R. et Pav.) Gilg 105, 255. microphyllus Gilg 105, 242. obscure-rosaceus Gilg 290. Symphyogyne brasiliensis Nees 240. Symphyostemon Miers 309. — album Kränzlin 83, 221. Symplocaceae 230. Symplocos L. 29, 241, 252. alpina Brand 253. bogotensis Brand 263. longiflora Brand 290. Weberbaueri Brand 251. Syngonanthus Ruhland 79. — caulescens (Poir.) Ruhl. 292. — nitens (Bong.) Ruhland 264. Syngonium Schott 79. — Ruizii Schott 232. Tabak 297. Tabernaemontana Sananho R. et Pav. 285. Tafalla Don (= Loricaria Wedd.) 303. Tagetes,L. 112, .169, 171, 17.8, 18002375 257. — foeniculacea Poepp. 238. — Mandonii Sch. Bip. 176. — minuta L. 297. Talinum polyandrum R. et Pav. 144. Tamarinde 298. Tamarindo = Tamarindus indica L. 298. Tamarindus indica L. 208. Tangarana = Triplaris-Arten 87. Tapiria macrantha (versehentl. statt T. micrantha Tr. et Pl.) 256. Tara = Caesalpinia tinctoria Benth. 93. Taxaceae 74, 229. Teinosolen Hook. f. 305. — pastoana K. Schum. 241. Telanthera densiflora Moq. 154: — peruviana Moq. 154. Telypogon pulcher Rchb. f. 259. Tephrosia cinerea Pers. 154. — purpurea (L.) Pers. 155. Ternstroemia L. 98, 247, 251, 255, 263. Tessaria R. et Pav. 112, 128, 129, 148, 252, 283, 287, 291, 313. (H.B.K.) Tessaria — Tessaria integrifolia R. et Pav. 112, 148, 75 0,5155, 102, 172.173 19 45, 279 291. Tetraglochin Poepp. 308. — strietum Poepp. 92, 132, 170, 171, 180, 182, 184, 185, 20I, 203, 210 Fig. 46, 220, 223, 224. Tetragonia L. 88, 134, 144, 313. Tetrapteryx multiglandulosa Juss. 279. Tetrathylacium Poepp. et Endl. 307. Thalictrum L. 117, 159, 170, 244, 311. — longistylum DC. 169. — podocarpum H. B. K. 267. — vesiculosum Lecoyer Thamnolia vermicularis 2303562118, 220, Theaceae 98, 230. Theloschistes Norm. 72, 164. — chrysophthalmus (L.) Th. Fr. — flavicans (Sw.) Norm. 71, 145, Thelypodium Endl. 312. — macrorrhizum Muschler 130, 169, 170. Theobroma Cacao L. 297. — Mariae (Mart.) K. Schum. 289. Theophrastaceae 33. Thibaudia H.B.K. 103, 248, 251, 255, 267. — Harmsiana Hörold 2 Tibouchina Aubl. 102. asperifolia Cogn. brevisepala Cogn. calycina Cogn. 237, cymosa Cogn. 2 echinata Cogn. Gayana Cogn. laevis Cogn. 242. — Mathaei Cogn. 290. octopetala. Cogn. 242. oxypetala Baill. 256, 284. rhynchantherifolia Cogn. stenocarpa Cogn. 278. virescens Cogn. 249. Weberbaueri Cogn. Tiliaceae 97. Tillaea connata R. et Pav. 145, 169. Tillandsia L. 80, 116, 124, 147, 156, 161, 171, 174, 176, 180, 182, 184, 188, 189, 19T, 238, 2773 279, 301: aurantıaca Griseb. 80, 260. aurea Mez 81, 174. aureo-brunnea Mez 81, 188. capillaris R. et Pav. 182. cauligera Mez 176. cereicola Mez 173. clavigera Mez 247. 2.2 2,2 89, 169, 178, 266, 237. (Sw.) Ach. -73; 222 223. 8. S)s)e D in 2 73. 281. Trichlora. 5349 Tillandsia complanata Benth. 80, 263. extensa Mez 174. favillosa Mez Sı. Gayi Bak. 182. fusco-guttata Mez 80, 239. heteromorpha Mez 174. interrupta Mez 162. lanata Mez 81. latifolia Meyen 147, 164, 166, 173, 174. macrodactylon Mez 80, 247. maculata R. et Pav. 30, 259. nana Bak. 132. pallidoflavens Mez 174. pastensis Andre 257. patula Mez 247. pulchella Hook. 239. purpurea R. et Pav. 147, 176. recurvata L. 81, 164, 166. saxicola Mez 81, 173. Schimperiana Wittm. 80, 250. straminea Presl 81, 147. usneoides L. 164, 174, 176, 182, 192, 239, 277, 279. virescens Gay 81, 129, 186. Walteri Mez 191. Wangerini Mez 80, 179. Tinantia fugax Scheidw. 145. Tococa Aubl. 102. — occidentalis Naud. 290. — parviflora Spruce 285. Tofieldia Huds. 312. Tola = Lepidophyllum-Arten 117, 131. Tolypella apiculata A. Br. 219. Tomate = Solanum Lycopersicum L. 297. Tonina Aubl. 79. — fluviatilis Aubl. 292. Toronja = Citrus-Arten u. -Rassen 298 Tourettia lappacea (L’Her.) Willd. 154, 183. Tournefortia foetidissima L. 236. — loxensis H.B.K. 163. — polystachya R. et Pav. — volubilis L. 150. Tovaria R. et Pav. 306. — pendula R. et Pav. 252, 267. Tovomita brasiliensis (Mart.) Walp. 232. Trachypogon polymorphus Hack. 75, 328, 247, 277, 278, 284, 291. Tradescantia cymbispatha C. B. Clarke 238. — encolea Diels 257. — ionantha Diels 239. Tragus racemosus (L.) All. 75, 144, 155, 188. Trattinickia peruviana Loesener 290. Trema micrantha (Sw.) Bl. 277, 284. Trichlora Bak. 309. — peruviana Bak. 164, 189, 247. 166. 350 Trichoceros — Valeriana. Trichoceros H. B. K. 304. — muscifera Kränzlin 84, 239, 247. Trichocline peruviana Hieron. 261. Trichocolea tomentosa Sw. 240. Trichomanes crispum L. 242. — lucens Sw. 255. Trichostigma peruviana H. Walt. 288. Trifolium L. 93, 159, 178, 230, 266, 311. — amabile H.B.K. 169. — macrorrhizum Ulbrich 170. — Mathewsii Gray 186. — peruvianum Vog. 180, 1832, 257. — polymorphum Poir. 146. — Weberbaueri Ulbrich ı85, 271. Trigo = Triticum sativum Lam. 297. Trigonidium spathulathum Rchb. f. 233. Triplaris L. 87, 273, 275, 280, 285, 288. — caracasana Cham. 287. — hispida Boiss. 279, 287. Inisetum@Bers. 75, 195, 3770. — floribundum Pilger 76, 195, 219, 220, — hirtum Trin. 171. —subspicatum\(B.), P2B. 75, 171, 180; 220, 248, 271, 315. — Weberbaueri Pilger 226. Triticum sativum Lam. 207, 299. Triumfetta L. 237, 246. Ana ee 1 a — cacalioides Don 114, 128, 153, 162, 173, 189. Tropaeolaceae 94. Tropaeolum L. 94, 145, 163, 171, 172, 177, 178, 184, 237, 266, 302. — majus L. 148. s — tuberosum R. et Pav. 206. Tsacpa = Embothrium grandiflorum Lam. 87. Tullupejto = Colignonia-Arten 88. Tuna = Opuntia ficus indica Mill. Tynnanthus Miers 108. — Weberbaueri Sprague 233. Typha L. 129, 150. — domingensis Pers. 149. D 96. Uchu = Capsicum-Arten 297. Uleae 30. Ulearum Engler 300. Ullüco = Ullucus tuberosus Loz. 296. Ullucus Loz. 303. — tuberosus Loz. 169, 296. Umbelliferae 34, 103. Uragoga L. 109, 274. — flaviflora Krause 286. — leucantha Krause 285. — schraderioides Krause 267. Uragoga tomentosa (Aubl.) K.Sch. 109, 279. — Weberbaueri Krause 289. Urbanodoxa Muschler 309. — rhomboidea (Hook.) Muschler 170. Urbanosciadium Wolff 309. — strietum Wolff 170. Urceolina Reich. 82, 305. Urera Gaud. 286. — baccifera Gaud. 285. — caracasana Gr. 287. Urtica flabellata Kunth 218. Urticaceae 34, 244. Usnea (Dill.) Pers. 71, 72, 164, 220 wous 250, 253, 259, 274. — barbata Fr. 145, 238. — ceratina Ach. 250. Usush = Buddleia Usush Kränzlin 104. Utcu = Gossypium barbadense L. 297. Utricularia L. 241, 242, 264, 292. VacciniumL. 103, 104, 179, 244, 248, 252, 2153,0208,.312. Valeriana L. 110, 146, 159, 166, 170, 178, 18I, 195, 310. — alypifolia H.B.K. 201, 221. — Baltana Graebner 238. — Candamoana Graebner 223. — clematoides Graebner 179. — connata R. et Pav. 221, 225. — decussata R. et Pav. 247. — dipsacoides Graebner 247. — elatior Graebner 257. — globiflora R. et Pav. 227, 248. — hadros Graebner 272. — interrupta R. et Pav. 169. — ledoides Graebner 254. — longifolia H. B. K. 249, 251, 254, 271. — nigricans Graebner 247. — nivalis Wedd. 220. — Pardoana Graebner 247. — Pavonii Poepp. 234. — pedicularioides Graebner 169. — pimpinelloides Graebner 169. — plectritoides Graebner 183. — pygmaea Graebner 223, 224. — radicata Graebner 186. — rigida Ruiz et Pav. 225, 226. — Romanana Graebner 225. — sphaerocephala Graebner 183. — sphaerophora Graebner 133. — Tessendorfiana Graebner 253. — thalietroides Graebner 180. — variabilis Graebner 186. — virgata R. et Pav. 2409. — Warburgii Graebner 237. Br Valeriana — Werneria, Valeriana Weberbaueri Graebner 254. Valerianaceae 30, 34, IIO. Vallea Mutis 161, 231, 304. — stipularis L. fil. 97, 159 Fig. 17, 179, 182, 237, 243, 244, 246, 266. Vallesia dichotoma Ruiz et Pav. 354. Vanilla Sw. 84. — Weberbaueriana Kränzlin 282. Vanillosmopsis Weberbaueri Hieron. 242. Velaea DC. 312. — peruviana Wolff 169. Verbena L. 106. clavata R. et Pav. 146. fissa Hayek 143, 147, 169. juncea Gill. et Hook. 130. juniperina Lag. 130. microphylla H. B. K. 169, 171. minima Meyen 185. procumbens Hayek 180. tenera Spr. 185. trifida H. B. K. 166, villifolia Hayek 180. Weberbaueri Hayek 185. Verbenaceae 35, 106. Verbesina L. 166, 257. — arborea Kth. 170. Vernonia Schreb. ıı1r. — monzonensis Hieron. 284. — scorpioides Pers. 247. — sordidopapposa Hieron. 240. — Weberbaueri Hieron. 277. Vernonieae 111. Veronica L. 266, 310. — peregrina L. 178. — serpyllifolia L. 249, 261. Viburnum L. 110, 230, 231, 312. — fur Graebner 258. Incarum Graebner 247. reticulatum R. et Pav. 237. Weberbaueri Graebner 256. Witteanum Graebner 244. VICr3E10-095,,1017, 059, 230, 301. andicola H.B.K. 170, 257. Faba L. 298, 299. graminea Sm. 186. grata Phil. 169, 170, 178, 248. humilis H.B.K. 145. Leyboldii Phil. 260. Vigna luteola (Jacq.) Benth. 148. Viola L. 29, 34, 99, 185, 195, 201, 22I, 231, 311. — arguta H.B.K. 99, 253, 256, 257, 258. boliviana Becker 238. Dombeyana DC. 249. fuscifolia Becker 242. Humboldtii Tr. et Pl. 261. 17Aic sol Viola kermesina Becker 221. membranacea Becker 221. nobilis Becker 251. replicata Becker 198 Fig. 26A. stipularis Sw. 251. truncata Becker 255. Weberbaueri Becker 144. Violaceae 99. Vismia Vell. 99, 281. — acuminata Pers. 290. — latifolia (Aubl.) Chois. 232. — truncata Becker 255. — Weberbaueri Becker 144. Violaceae 99. Vitaceae I50, 155, 275. Vitis vinifera L. 298, 299. Vittaria lancea Desv. 250. — lineata Sw. 283. Vochysia Weberbaueri Beckmann 290. Vochysiaceae 34. 3 Wahlenbergia Schrad. 110, 313. — linarioides DC. 238. — peruviana A. Gray 186, 195, 204 Fig. 37, 222. Warczewiczella Rchb. f. 307. Warczewiczia coccinea Kl. 283. Warrea Lindl. 307. — tricolor Lindl. 290. Wassermelone 298. Weberbauera Gilg et Muschler 355. Weberbauerella Ulbrich 309. — brongniartioides 141 Fig. II, 144. Weinmannia 9I, 16I, 253, 278, 313. Balbisiana H. B.K. 242. chryseis Diels 264. crenata Presl 281. descendens Diels 290. elattantha Diels 255. Haenkeana Engler 242. heterophylla H. B. K. Jelskii Szyszyl. 251. nebularum Diels 251, parvifolia (Ruiz) Don 249. sorbifoia H.B. K. 278. subsessiliflora R. et Pav. 255. Weberbaueri Diels 179. Weinrebe 298. Weizen 297. Werneria H.B.K. 113, 195, 219, 227, 304. aretioides Wedd. 200 Fig. 29C D, 225. boraginifolia O. Kuntze 200 Fig. 29AB, 224. caespitosa Wedd. 224. 226. cortusaefolia Gris. 171. 196, 203, 242. 260. 251. 222 22, 224 352 Werneria dactylophylla Sch. Bip. ı Fig. 22, 105, 212, 222,0224. — digitata Wedd. 222. — disticha Kth. 113, 222, 226, 3 — humilis Kth. 272. — melanandra Wedd. 219. — nubigena Kth. 113, 198 224. Orbignyana Wedd. pygmaea Hook. et 48D, 219, 222. solivaefolia Sch. Bip. 222. spathulata Wedd. 219. strigosissima A. Gray 212, Stuebelii Hieron. 113, 264 — villosa A. Gray 222, 226, 2 een Pöpp. et Endl. 78, — augusta Pöpp. et Endl. 78, — maynensis Spruce 78, 267, 27 28 133 16. 9. 8, 194 Fig. 26F, 219, 291. Wigandia urens (R. et Pav.) Chois. 161. Wittia K. Schum. 310. Woodsia crenata (Kze.) Hieron. Xantheranthemum Lindau 310. Xanthosoma Schott 79. — brevispathaceum Engler 145. Werneria — Zwiebel. Xiphidium album Willd. 252, 288. Xylobium elongatum Hemsl. 246. — scabrilingua (Lindl.) Kränzlin 246. Xyridaceae 79, 229, 292. Xyris L. 79. — savanensis Miq. 292. — subulata R. et Pav. 252, 264. Yacön = Polymnia sonchifolia Poepp. et = Endl. 296. \ Yarabisco 190. ‚ Yuca = Manihot utilissima Pohl 296. | = Jacaranda acutifolia H. et B. Zanichellia palustris L. 130. Zapallos = Cucurbita-Arten 297. Zea Mays L. 296, 299. | Zephyranthes albicans Baker 82, 144. Zeugites mexicana Trin. 237. Zingiberaceae 83, 230, 273, 281, 282, 285. | Zinnia L. 153, 164, 166, 173, 188. Zitrone 298. | Zoysieae 75. , Zuckerrohr 208. ı Zwiebel 298. Nachträge und Berichtigungen. Einleitung. 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. Seite ıı, 12 usw.: Seite 29: Statt WEDDEL ist zu setzen \WEDDELL. Im September 1908 kam ich zum zweitenmal nach Peru. Da ich in den Dienst der peruanischen Regierung trat und von dieser in Lima beschäftigt wurde, war es mir zu- nächst nicht möglich, auf längere Zeit die Hauptstadt zu verlassen. Erst im Jahre 1910 erhielt ich Urlaub, und diesen benutzte ich, während der Monate Mai und Juni, zu einer Reise durch die Departamentos Ica, Huancavelica, Ayacucho und Junin. Ich begab mich auf einem Küstendampfer nach Pisco und von hier, nachdem ich Ica be- sucht hatte, über Huaytarä und Sta. Ines nach Ayacucho. Dann ging ich über Tambo in das Tal der Pieni und erreichte, diesem Flusse bis zu seiner Mündung in den Apu- rimac folgend, zwischen 12° und 13° S. den tropischen Regenwald. Auf dem gleichen Wege nach Ayacucho zurückgekehrt reiste ich durch Huanta und das Mantarotal nach Huancayo. Von hier fuhr ich mit der Eisenbahn über Oroya nach Lima. 2. Kapitel. Literaturverzeichnis. 3a. BALL, J.: Contribuciön al estudio de la Flora de la Cordillera peruana. — Bo- lefin de la Sociedad geogräfica de Lima, Bd. 4 (1895), p. 430—452. 28a. GiLG, E. und MuscHrer, R.: Aufzählung aller zur Zeit bekannten südameri- kanischen Cruciferen. — ENnGLERSs Botanische Jahrbücher, Bd. 42, p. 437 — 437. Leipzig 1909. 44b. HÖROLD, R.: Systematische Gliederung und geographische Verbreitung der amerikanischen Thibaudieen. Thibaudieae americanae novae. ENGLERS Botanische Jahrbücher, Bd. 42, p. 251—334. Leipzig 1909. 134*. SPRUCE, R.: Notes of a Botanist on the Amazon and Andes. Edited and con- densed by A. Russe WALLACE. 2 Bde. London 1908. Erster Teil. 3. Kapitel. Klimatologie. Seite 37, Zeile 5 von oben: Streiche die Worte: »Die Blätter des Weinstocks und«. Ebenda, Zeile 9 von oben: Seite 62: Streiche die Worte: »Angeblich« bis »beschädigte. Die Angaben über das Klima der südlichen Küstenhälfte Perus bedürfen folgender Ergänzung: In der Gegend von Ica (14° S.) ist die Bewölkung und Nebelbildung sehr gering, und fehlt die Lomavegetation vollständig. Vielleicht erklären sich diese Er- scheinungen aus der Bodengestalt: das Küstenland ist dort eine weite, fast ununter- brochene Ebene, aus der nur vereinzelte und niedrige Hügel sich erheben. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 23 354 Nachträge und Berichtigungen. Zweiter Teil. 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. Cannaceae: Zwischen 12° und 13° S. fand ich im Ceja-Gebüsch der östlichen Andenseite bei 2700 m eine Canna, die nicht dorthin verschleppt sein kann, sondern bestimmt zur ursprünglichen Flora gehört. Leguminosae: Auch für die Wüsten um Ica ist Prosopis juliflora oder eine nahe verwandte Art charakteristisch. — Cereidium praecox glaube ich um 12° 45’ S. im Tale des Huarpa, eines rechten Zuflusses des Mantaro, gefunden zu haben, und zwar bei 2200— 2500 m Seehöhe. Der Strauch war entblättert, so dal eine sichere Bestimmung sich nicht ausführen liel. Geraniaceae: Eine Balbisia gelangt zwischen 12°45’ und 13° S., bei Huanta und Ayacucho, in mittlere Lagen des interandinen Gebietes. — Statt Geranium sessiliflorum ist zu setzen Geranium sericeum. Apocynaceae: Vallesia dichotoma ist ein charakteristischer Strauch der Flußufer- gebüsche bei Ica. Polemoniaceae: Statt Gila £ricolor ist zu setzen Gilia laciniata. — Zu den wild- wachsenden Canfzwa-Arten gehört auch C. pyrifolia, die ich zwischen Ayacucho und Huancayo wiederholt antraf, und deren Verbreitung nach den Angaben älterer Reisender nordwärts bis Ecuador reicht. Labiatae: Die Gattung Z/ypts tritt in den halbxerophilen Gehölzen der östlichen Tropenregion mit stattlichen, zuweilen baumähnlichen Sträuchern auf. Kleinere Formen zerstreuen sich durch tiefere und mittlere Lagen von ganz Peru. Bignoniaceae: Stenolobium arequipense, der »cahuatu«, ist bei Ica sowie an den westlichen Andenhängen dieser Gegend häufig und bewohnt ferner im interandinen Gebiet die trockneren Talabschnitte des Mantaro und seiner Nebenflüsse bis 12° 40’ nordwärts. Dieser Strauch findet seine obere Verbreitungsgrenze bei 3100 m und wächst oft an Flulsufern, ohne jedoch streng an diese gebunden zu sein. Dritter Teil. 1. Abschnitt. ı. Kapitel. Die Mistizone. S. 129: Statt Colletia Meyeniana ist zu setzen Colletia Weddelliana. Seite 130: Adesmia-Kräuter und -Sträucher wachsen auch zwischen 14° und 13° S an den west- lichen Andenhängen sowie um 13° und 12045’ S im interandinen Gebiete, in beiden Fällen als zerstreute, untergeordnete Formationselemente mittlerer Höhenlagen (2700 bis 3300 m). Auch bei Lima fand ich, auf steinigem, zeitweise überschwemmtem Boden an Flußufern, eine krautige Adesmia, die aber vielleicht eingeschleppt ist. 2. Kapitel. Die Tolazone. Seite 134: Zepidophyllum-Sträucher bewohnen zwischen 14° und 13°S an den westlichen Anden- hängen die Höhenstufe von 3600 bis 4650 m. Unter 4200 m sind diese Pflanzen ziem- lich häufig, aber doch nicht in so großer Zahl vorhanden wie bei Arequipa; über 2400 m beschränken sie ihr Vorkommen auf Felsen. Das interandine Gebiet wird auch in dieser Gegend von Zepzdophyllum gemieden. 3. Kapitel. Die Lomazone. Seite 134: Cristaria findet sich auch an den Westhängen, aber nur in tieferen Lagen. Seite 149: Cordia rotundifolia erreicht ihre südliche Verbreitungsgrenze nicht bei Lima, sondern wächst auch in den Flußufergebüschen um Ica (14° S). 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. Seite 156: Das Gebiet zwischen 13° und 14° S gehört, trotzdem dorthin von Süden her Adesmia, Lepidophyllum und Stenolobium areguipense eindringen, noch zur zentralperuanischen Sierrazone. Seite 175, Zeile 14 von oben: Statt Zeliospermum ist zu setzen Cardiospermum. Nachträge und Berichtigungen. 355 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 2. Abschnitt. Seite 298: Obst: Bei Ica wird die Dattelpalme (Phoenix dactylifera) häufig kultiviert. Druckfehlerverzeichnis, Seite 44, Zeile 14 von unten: Streiche das Komma hinter »letztere«. Seite 54, Zeile 3 von unten: Statt 2,6 lies 22,6. Seite 55, Zeile 15 von oben: Hinter 20,8 setze statt des Zeichens * das Zeichen Ebenda, Zeile 8 von unten: Statt des Zeichens * setze das Zeichen !. Seite 59, Zeile 5 von oben: Setze hinter »habe« das Zeichen *. Ebenda, Zeile ı von unten: Statt des Zeichens * setze das Zeichen Seite 176, Zeile 22 von unten: Statt lendigera lies lentigera. I I | Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. D onnnmn nm Südwest- und Nord HHHHmHmHm-Südwest- und Nord mrnnennennnnannnnannn een Nordostgrenze der Nordostgrenze der Nordostgrenze von ---—- Nordostgrenze von vvvvvvvvund uUHrut+Uu+U+ bothrium), mataceae (Br Vallea, Gaul: +4+4++++++ und V+u+rutu+ $ NE a.Aluirı a Act; (Podocarpus)| AN Zn ke Lauraceae, Ericaceae-T) ER k & Oncidium, E; RS REN Clusia, Gun IS *%*%*%*%*%*%*%* Südwestgrenze der ( Bactris, EutdS} Erklärung der Zeichen. rer momSidwest- und Nordostgrenze der Gattung Adesmia. SHramHmSiüdwest- und Nordostgrenze der Gattung Zepidophyllum. Baer iie Nordostgrenze der Nolanaceae sowie der Gattungen Tetragonia und Palaxa. Nordostgrenze der Gattung Galvesia (G. limensis). Nordostgrenze von Carica candicans. —_————— Nordostgrenze von Caesalpinia (Coulteria) Aincioria und Schinus Molle. vuvvvvvVund u+tu+U+u+ Südwestgrenze der Myricaceae (Myrica), Proteaceae (Em- bothrium), Cxnoniaceae (Weinmannia), Coriariaceae (Coriaria), Melasto- mataceae (Brachyotum, Miconia) sowie der Gattungen Odonzoglossum, Vallea, Gaultheria. ++4+4++4+++und U+V+U+U+ Südwestgrenze der Baumfarne (Cyatheaceae), Taxaceae (Podocarpus), Zalmen (Ceroxylon), Chloranthaceae (Hedyosmum), Lauraceae, Monimiaceae, Theaceae (Freziera), Myrtaceae, Araliaceae, Ericaceae-Thibaudieae, sowie der Gattungen Anthurium, Elleanthus, Oncidium, Epidendrum, Gaiadendron, Bocconia, Prunus, Guarea, Mauria, Clusia, Gunnera, Bejaria, Eccremocarpus, Cinchona, Viburnum. #+**%*%*%%%* Südwestgrenze der Cyclanthaceae und Scitamineae, sowie der Gattungen /riartca, Bactris, Euterpe, Chamaedorea, Monstera, Triplaris. Vesetationslinien. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tu Maßstab: ı zu zo Millionen. Gez. A. Weberbauer und C, Vallejos. Verteilung der wichtigsten \ 78 Entworfen. von A. Weberbauer etationsf ormationen in Peru Kartell z EI WIE IENT Aa IH Offene, gemischte Xerophyten - aa A AWRHER bestände. (Succulenten, regen - grüne Sträucher, u.s.w.) = 8 a] Mesothterme Grassteppent, “= za "| vereinzelte Sträucher (häufig Ro @ ®a| regengrün ) enthaltend = 5] Makrotherme Gras. , | mit zumergrünen Gehölzen wechselnd | Zolaheide. (Ericoide, inmer- grüne Cormmposütensträuckher) Hochandine Formalionen, (Viele Rosetten-u.Polsterpflanz.) 1 Wüste ‚vegetationslos oder mit ganz vereinzelten Pflanzen BR Tomas der Küste en a Br Algarrobo Haine u: (Prosopis Juliflora ) BR Tropischer Regenwald. gelmann in Leipzig : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Handbuch der Blütenbiologie unter Zugrundelegung von Hermann Müller’s Werk: „Die Befruchtung der Blumen dureh Insekten“ bearbeitet von Dr. Paul Knuth weiland Professor an der Ober-Realschule zu Kiel und korrespondierendem Mitgliede der botanischen Gesellschaft Dodonaea zu Gent. i. Band Einleitung und Literatur Mit 81 Abbildungen im Text und 1 Porträttafel. XIX u. 400 Seiten. Gr..8. 1898. „4 10.—; in Halbfranz geb. 4 12.40. II. Band Die bisher in Europa und im arktischen Gebiet gemachten blütenbiologischen Beobachtungen 1. Teil | 2. Teil Ranunculaceae bis Composite Lobeliaceae Dis Gnetaceae Mit 210 Abbildungen in Text und. dem | Mi: 210) Abbildungen im} Text, einem > 2 systematisch-alphabetischen Verzeichnis Porträt Hermann Müllers. Y | | der blumenbesuchenden Tierarten und 697 Seiten. Gr. 8. 1898. #4 18.—; | dem Register des II. Bandes. in Halbfranz geb. „4 21.—. | III u. 705 Seiten. Gr. 8. 1899. .# 18.—; in Halbfranz geb. .# 21.—. Ill. Band Die bisher in außereuropäischen Gebieten ge- machten blütenbiologischen Beobachtungen Unter Mitwirkung von Dr. Otto Appel Regierungsrat, Mitglied der biologischen Abteilung am kaiserlichen Gesundheitsamt zu Berlin bearbeitet und herausgegeben von Dr. Ernst Loew Professor am Königlichen Kaiser-Wilhelms-Realgymnasium zu Berlin. 1. Teil Cycadaceae bis Cornaceae | 2. Teil | Glethraceae bis Gempositae ; - : nebst Nachträgen und einem Rückblick u ne Inu exiunds den | Mit 56 Armeen im Text, einem sy- Porträt Paul Knuths. | stematisch-alphabetischen Verzeichnis der VII u. 570 Seiten. Gr. 8. 1904. „417.—; |, blumenbesuchenden Tierarten und dem in Halbfranz geb. #4 20.—. [14 Register des III. Bandes. | VII u. 601 S. Gr. 8 1905. #4 18.—; in Halbfranz geb. „4 20.40. Preis des vollständigen Werkes geh. .4 81.—; in Halbfranz geb. .4 94.80. : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Natur-Geist-Technik Ausgewählte Reden, Vorträge und Essays Julius Wiesner Mit 7 Textfiguren VII u.428S. Gr.8. Geh. % 11.40; in Leinen geb. „7 12.60 Ahnlich wie Fern. Conx hat der Verfasser gern Probleme aus dem Gebiet der Botanik auch vor weiteren Kreisen behandelt, und seine ebenso geistreiche wie klare Darstellung hat dazu beigetragen, daß man ihn öfters zu Vorträgen vor einem größeren gebildeten Publikum sowie zu Aulsätzen in den Tageszeitungen herangezogen hat. Diese im Laufe der letzten 10 Jahre gehaltenen 9 Vorträge und Aufsätze finden wir hier reproduziert und mit Anmerkungen ver- sehen. 7 Vorträge (Franz UNGER INGENHoUSs, CARL von Linx&, Hammarky, Schwedische Linne- feste, Gustav THEoDoR FECHNER und Gr R MENDEL) enthalten eine Würdigung der wissen- schaftlichen Verdienste der genannten Männer. Die liebevolle Besprechung ihrer wissenschaft- lichen Tätigkeit unter sorgfältiger Berücksichtirung der Zeitverhältnisse wirkt sehr sympathisch. Auch die beiden Reden: Die Beziehungen der Pflanzenphysiologie zu den anderen Wissenschaften und die Entwicklung der Pflanzenphysiologie unter dem Einflusse andrer Wissenschaften sind wertvolle Beiträge zur Geschichte der Botanik, welche jedem Botaniker zur Lektüre zu empfehlen sind; desgl. Goethes Urpflanze, Naturwissenschaft und Naturphilosophie, Die Licht- und Schatten- seiten des Darwinismus. Was hier der Physiolog über die noch bei manchen Gelehrten herrschen- den Ansichten über die Möglichkeit der Urzeugung sagt, verdient wohl beachtet zu werden. Der Wald, Die Tundra, Das Pflanzenleben des Meeres enthalten weniger Originelles, als die beiden Vorträge: Die letzten Lebenseinheiten und Der Lichtgenuß der Pflanzen. Die photo- metrischen Untersuchungen des Verfassers mit besonderer Rücksichtnahme auf Lebensweise, geographische Verbreitung und Kultur der Pflanzen haben viel interessante Tatsachen ergeben und werden sicher noch weitere Beachtung finden und auch noch mehr ausgebildet werden. Die beiden letzten Vorträge: Über technische Mikroskopie und Zur Geschichte des Papiers zeigen wie der mit rein theoretischen Fragen sich beschäftigende Verfasser anderseits auch es verstand das Studium der Rohstoffe des Pflanzenreiches in hohem Grade zu fördern. Das vortrefflich ausgestattete Buch wird nicht nur jedem Naturforscher, sondern auch vielen anderen Gebildeten eine willkommene Gabe sein. [E= DR. MAX PASSON KLEINES HANDWÖRTERBUCH DER AGRIKULTURCHEMIE. ZWEI BÄNDE Mit 305 Abbildungen im Text I: IV u. 454 Seiten, II: II u. 415 Seiten. Gr. 8 Geheftet M. 22.—; in einen Halbfranzband gebunden M. 25.—. een — m ! Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig EL Du nn nn nn EEE ELROE e AT al A New York Botanical Garden Lib N * .z er Ten