B. H. BLACKWELL Ltd.

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CAMPBELL COLLECTION

Bibliothek

der ältesten

deutschen Literatur-Denkmäler.

XII. Band.

Die prosaische Edda im Auszuge.

II. Teil.

:E):

Paderborn.

. Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh.

1913.

DIE PROSAISCHE EDDA

Im Auszuge

nebst

Volsunga-saga und Nornagests-])ättr. Mit ausführlichem Glossar herausgegeben

von

Ernst Wilken.

Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Teil II: Glossar.

:B:

Paderborn.

Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh.

1913.

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Univers ity of Ottawa

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Vorwort.

0.

'bwohl der Textband seiner Seitenzahl nach unverändert ge- blieben ist, konnte die Neubearbeitung des Glossars in keiner Spalte von der Einführung bald mehr bald weniger erheblicher Änderungen bezw. Zusätze absehen. Neben einigen, wenn auch nur für die poetischen Zitate stärker ins Auge fallenden Ab- weichungen in der Normalisierung des Textes kam die an nicht ganz wenigen Stellen der Sn. Edda und des NgJ). weit seltener allerdings in V. Saga veränderte Textgestalt natürlich auch für das Glossar in Betracht; häufiger als in Ausgabe 1 ist jetzt auch auf die in den Fußnoten mitgeteilten Var. Bezug genommen. Die Belegstellen haben hier und da eine bessere Ordnung, nicht selten aber auch namentlich für V. Saga und Ngf>. eine Bereiche- rung erfahren, da die genannten Teile der Ausg. neben der Prosa- Edda bisher etwas in den Schatten getreten waren.1 Weit er- heblicher noch war die Zahl der Veränderungen, die im Hinblicke auf die seit 1883 neuerschienene Literatur sich als notwendig er- wies. In erster Linie ist hier die seit jener Zeit] erfolgte Voll- endung der Neubearbeitung von Joh. Fritzners „Ordbog over det gamle norske Sprog" (Abkürzung Fr.2) sowie das „Vollständige Wörterbuch zu den Liedern der Edda" (Halle 1903, nach Spalten zitiert) von H. Gering zu erwähnen, das zunächst bez. der in meiner Ausg. sich findenden Zitate aus der L. Edda, dann hin- sichtlich der etymologischen Erklärung des beiden Edden gemein- samen Wortschatzes ein willkommener Ratgeber war und zu aufrichtigem Danke verpflichtet. Die etymologische Seite war in Ausg. 1 durch häufige Hinweise auf A. Ficks „Vergl. Wb. der indogerm. Sprachen", nicht selten auch durch Anführung der ent- sprechenden gotischen Formen vertreten. Da dem Lernenden direkt vor das Auge tretende Formen mehr zu nützen pflegen als bloße Verweisungen, so ist die Anführung der dem Nord, ent- sprechenden gotischen (abgek. = g.) Formen jetzt zum Prinzip erhoben2; zu einem völligen Aufgeben der Zitate nach Fick (Abk.

1 Bei der Neubearbeitung dieses Teiles meiner Aus^. hat außer der schon Bd. I, VI erwähnten Übersetzung Edzardis auch das sorgfältig gear- beitete Glossar zu der Spez.-Ausg. der VQlsunga-Saga von W. Ranisch (2. A. 1908) hier und da schätzbaren Dienst geleistet (Abk. Rn.).

2 Dabei ist außer Fick auch von anderen Forschern (z. B. Gering im Vollst. Wb., Sijmons in Zz. 25, 396) Gebotenes mit Dank benutzt worden.

VI Vorwort.

F.) konnte ich mich gleichwohl nicht entschließen, da sie so- weit sie dem heutigen Stande der Wissenschaft entsprechen dem Weiterstrebenden immerhin von Nutzen sein mögen.1 Durchgreifender war die Änderung bez. der eigentlichen gram- matischen Hilfsmittel. Wenn ich in der ersten Ausg. recht oft auf die von Ed. Sievers verdeutschte altnordische Grammatik von Ludw. Wimmer (Halle 1871) verwiesen habe, so sind diese Zitate nur in vereinzelten Fällen (Abk. = Wm.) beibehalten; da zurzeit die grammatischen Hilfsmittel von A. Noreen weitaus die größte Verbreitung gefunden haben, so ist in der Regel auf diese Arbeiten und zwar im Interesse der Anfänger möglichst oft und in der Weise Bezug genommen, daß ein Zitat wie „§ 15" zu verstehen ist als „Abriß der altisländ. Gramm, von A. Noreen (2. Aufl. 1909) § 15". Wo der Name Noreen (Nor.) hinzugefügt ist, kommt die „Altisländisch-Altnorw. Grammatik" dess. Verf. in Betracht, hier meist ohne genaueres Zitat, da das ausführliche Register dieser größeren Ausgabe das Auffinden der betr. Worte wesentlich er- leichtert.'2 Auch bez. der Etymologie enthalten Noreens gramma- tische Arbeiten bekanntlich äußerst schätzenswerte Winke. Bez. der Syntax wurde in Ausg. 1, abgesehen von Grimms Gramm, (zitiert auch jetzt nach der 1. Ausg.) fast nur auf die sehr schätz- bare Arbeit von Lund (Oldnord. ordfojningslaere Kbh. 1862) hin- gewiesen. Diese Zitate sind jetzt namentlich bez. der Verbal- Syntax ergänzt bezw. ersetzt durch die auf dies Gebiet sich er- streckenden Untersuchungen von Nygaard, die zunächst im Arkiv for nordisk filologi, dann auch als Teile der Norron Syntax (Christ. 1905; zitiert Nyg.) erschienen sind.3 Auch die 1903 er- schienene Ausg. der Saemundar-Edda von F. Detter und R. Heinsei hat in ihrem zweiten, der Erklärung gewidmeten Teile hier auf ausdrückliche Hervorhebung umsomehr Anspruch, als außer den

1 Benutzt ist auch diesmal die dritte Ausg. (Göttingen 1874).

2 Benutzt wurde die zweite Aufl. (Halle 1892). Nur da, wo eine größere Anzahl von Stellen im Register aufgeführt ist, habe ich hier nach §§ zitiert. Für den Anfänger sei bemerkt, daß „§ 15, Nor/ also be- deutet Noreen, Abriß § 15; Grammatik s. Reg. Noch sei derselbe darauf hingewiesen, daß ich (mit anderen Forschern) aus praktischen Gründen in Ableitungssilben die Vokale i, u beibehalten habe an Stelle des älteren e bezw. o, das bei Nor. gesetzt ist, also kerlengo Nor. Abr. § 55 = kerllngo meiner Ausg. Aus ähnl. Gründen (vgl. Bd. I, S. IX) habe ich in manchen Fällen ö für p, j für i} v für u (bei Nor.) gesetzt, z. B. nißiar in § 53 ist = nidjar, kuwfie in § 54 ist = kvce&i m. Ausg.

3 Von kleineren gramm. Arbeiten sind namentlich A. Gebhards Bei tiäge zur Bedeutungslehre der altwestnordischen Praepositionen (Lpz. 1895, 1896) und G. y eckeis Germanische Relativpartikeln (1899-1900 Berlin) nicht unbenutzt geblieben.

Vorwort. VII

für die Edda-Lieder-Zitate meiner Ausg. direkt verwertbaren Er- klärungen der betr. Lieder-Strophen auch manche Stelle der Pros. Edda, der V. S. und des Ngf>. bei der Besprechung nament- lich syntaktischer und stilistischer Fragen mitberücksichtigt ist; die häufigen Bezüge auf diese Ausg. sind mit D. H. II bezeichnet. „Last, not least" zeigte sich auch für das Namenverzeichnis die Unmöglichkeit, an der früheren Fassung festzuhalten: auf dem mythologischen Gebiete und dem der germanischen Heldensage sind seit 1877/78 bezw. 1883 noch weit mehr neue Ansichten hervorgetreten als auf dem grammatisch-lexikalischen. War auch eine Beschränkung auf die wichtigsten neueren Erscheinungen hier sozusagen selbstredend, so konnte doch auch im Hinblicke auf die noch nicht abgeschlossene Neubearbeitung der „Vor- bemerkungen", die das Wichtigste aus den „Untersuchungen zur Snorra-Edda" mit aufnehmen soll, die Rechenschaft über die bez. neueren Erscheinungen nicht ausschließlich dem betr. Teile des Werkes vorbehalten bleiben, da dort eine kürzere Fassung (na- mentlich von Kap. 3 und 4) unbedingt geboten sein wird. Ich mußte also versuchen zwischen der „Scylla und Charybdis" des Zuwenig und Zuviel der Änderungen und Zusätze hindurchzu- steuern und den Anfänger, der auf diesen Gebieten Orientierung wünscht, weder eine solche ganz vermissen zu lassen, noch ihn mit unnötiger Weisheit zu überschütten.1 Daß manche Namen verdienter Forscher unerwähnt blieben, erklärt sich so; abschließen aber möchte ich dies Vorwort nicht ohne das Bekenntnis, wie viel auch die zweite Ausg. des Glossars dem schon im Vorwort zur 1. Ausg. mit verdienten Ehren genannten „Icelandic-English Dic- tionary" von Cleasby - Vigfusson (Oxford 1874, abgek. Vigf.) ver- dankt, das diesmal auch dazu Anregung bot, in Fällen, wo das Nhd. versagt oder lautlich ferner steht, auf die dem nordischen Ausdruck nahestehenden engl. Formen des öfteren hinzuweisen. Unter den Berichtigungen am Schluß des Bandes finden sich auch solche zu Bd. I.

Oktober 1912. E. W.

1 Unter den Abkürz, sei erwähnt: Raßm. 1 und II = A. Raßmann, Die deutsche Heldensage und ihre Heimat (Hann. 1863). Mit R. M. Meyer ist gemeint die „Altgermanische Religionsgeschichte" desselben, Lpz. 1910. Bei Benutzung des Glossars sei für den Anfänger bemerkt, daß die Buchstaben p, ce (stets lang), q} 0, ce (dies stets lang) erst hinter z in der oben angegebenen Folge sich linden; daß der kurze Vokal dem langen stets vorangeht; daß j (weil historisch = i) auch bez. der Reihen- folge i gleich gilt; es folgen sich also z. B. sklpti, skjoldr, skiö.

A.

-a negat. Suffix, s. -at.

af (g. af, Gebh. 11, B) präp. c. Dat. und adv., von. 1) räumlich und zeitlich a) zur Bezeichnung des Ausgangspunktes: kalt stoö af Niflheimi 8, 12; sjä rna af joröu 15, 8; vgl. 16, 5, 7; 32, 13; y, 5; g, 1; ähnlich auch: af rennirauknum rauk («?0#. rjüka) a, 3 ; lysir af hon- um 31, 6 ; lysti af hQndum hennar 46, 7; af hans vaengjum Vaf. 37,4; zeitlichen Ausgang zeigt lit (s. litill ) af barnsaldri 173, 1 ; s. auch u. 7). b) zur Bez. der Trennung: tök af JQrÖunni 15, 5; gekk af hon- um 57, 23; lysti af honum 72, 19; etit af beinum 62, 22; af £6r 104, 24; afSif 110, 2; hQggva af honum 122, 12; brunni af f>eim 137, 13; ähnlich auch af kaupinu (vera) 53, 1,21; 54, 1. - 2) von Herkunft, Abstammung, Vermittlung gebraucht : af hverju hann kom 55, 5 ; af äsa- a?tt 3, 4; eru af £>eim komnar 10, 17; vgl. 24, 9; af JDessum mundi standa 37,18; ästsaelli af ojlu fölki (da die Liebe vom Volke ausgeht) 176, 10; vgl. 165,5; 237, 17; 261, 8; ähnlich auch: af {nach) hennar nafni 34, 3; 43, 6; af honum, af hans nafni u. Ä. 35, 3; 36, 7; 37, 18, 19; 38, 1; liö af hesti sinum 53, 3: gera af trünaöi (vgl. trünaör) 17, 4; af henni (ihrerseits, mit ihr) geröi hann 13, 18; af flestum mQn- num von seilen der m. M., bei den m.M.; af ollu, miklu afli (aus Leibes Kräften) 60, 19; 93, 23; 220, 2; ähnlich af magni )., 1 ; vgl. auch af bragöi Grott. 19, 6; eine scharfe Grenze gegen 3), wohin viell. 38, 1 //<?/&., ist nicht zu ziehen. 3) den Grund bez.: af hans krapti 13, 16; af eöli själfra J)eira 4, 4; af f>eim kvikudropum 8, 16 ; af faxi 14, 14 ; af

Glossar /.. pros. Edda.

meldropuml4, 12; af fjessi smiö 17, 6; af harmi (aus, vor Schmerz) 76,1, vgl. 181, 30; Helr. 7, 1 Var.; af mööi VqI. 5^, 1; 181, 18; af sinum brQgöum 157, 31; t#tf. «wc/i 175, 8; af mikilli äst (aus großer Zu- neigung) 11 '1,16; vgl. 196,3; afveiöi sinni (ivcgen ihrer Beute) 173, 24; af ähyggju 199, 9 neben zwiefachem lokalen af: af lofi sinu Egm. 14, 8 Var.; af f»essi SQk 139, 5; af pessu 98, 15 ; af f>vi davon (infolge davon) 154, 2; 156, 27; aus dem Grunde 196, 3; vgl. auch 18, 2, 8; 35, 1, 2; 32, 5; 46, 8; 65, 18; 71, 12; 112, 6; 115, 13; 117, 3; 1<>2, 15; 218,3; Fäfn. 33,5. 4) den Stoff bez. af (aus) gulli 18, 2; vgl. 11, 4, 5, 6 je ziveim.,1 , 8; 12, 10; 55, 3, 4 ; 35, 15 ; 39, 19, 20> z*mm., 21 dreim.;82, 8; 120,23; 193, 18; gerir af jier 65, 10; (vgl. gora). 5) rf^n Gegenstand im weiteren Sinne, auch das Mittel bez. tiöinda af fleirum äsunum 31, 3; vgl. auch 7). Besonders auch bei fuhr, fylla u. Ä.: fullr af visindum 20, 15; fullr af harmi 46, 10; füllt af gulli 138, 4; fyllt af slätri 62, 20; fylla af rauöu gulli 115, 3; ähnlich 173, 27. Vgl. auch mildr af fe = freigebig mit Geld 242, 21. 6) Zur Bez. eines größeren, teilbaren Ganzen: af asttinni 15, 24; af äsum 33, 6 Var. ; 95, 21 ; af äsynjum 33, 9 ; mest af skaldskap 35, 2 ; (vgl. mest s. v. mestr); fylli af uxanum 93, 10 ; af vargs holdi = de la viande de loup 208, 13; verör af J>eim Qllum VqI. 40, 5; hverr af Qllum 190, 22. Hierhin wohl auch drekkr (6r brunninum) af horninu 20, 16, vgl. eins drykkjar af brunninum 20, „17; af veöi ValfQÖrs VqI. 57, 7 w. A., ivo einmal der Brunnen, dann das Hörn als Maß der darin ent- haltenen Flüssigkeit (vgl. nhd. ein halbes Glas Wein) angesehen zu sein

2

afar akr

scheint. So (inch af horni pessu von dem Inhalte dieses lloms) <>4, 8. Von der Flüssigkeit selbst: er af* drekkr 97, 15. Endlich

7) a d v e r b i e 1 1 oder doch vom Ka- sus getrennt in den verschiedenen Beziehungen f vgl. zu 1) a): paöan : af 17, 23 {zeitlich), paöan af 24, 7 {räumlich); zu 1) b): beit af 34, 18; plokkaöi af 121, 23; af vaeri j hofuöit HamÖ. 26*, vgl. unser Kopf ab! u. af mundi (sc. vera) h. 122, 26; gengr, gangi af {aus, zu Ende geht) 64, 9, 1 1 ; drekka af (aus) 64, 6, 9: ähnl. 166, 30; 197, 15; sväfu af = schliefen aus, schliefen tüchtig 240, 2 ; zu 2) : pat er af stoÖ eitrinu 8, 0; paöan af kömu 9, 8; ills af van 37, 19; geröi af 96, 10; 105,14; eru par af oröin 1Ö4, 14; {in den drei letzten Fällen wäre weniger gut an 4) zu denken); gerö- uz paöan af 13, 8; 61z paöan af 13, 4; hvaöan af £7, 1; paöan af (darnach) 11, 20; zu 3): paöan af [infolge davon) 16, 3; heöan af 261, 11 s. heöan; par af (davon) 24, 8; paöan afVaf. io, 6; J>ar af (davon, darum) 13, 19; am 4): geröu af 12, 10; skopuöu af 13, 1; 2«t 5): par af at segja 11, 3; zu 6): af at taka 61, 11; ok sjä ekki af fleira #5, 21; beidduz af (nokkurs) 11£, 12; af drekkr 97, 15. im öligem, vgl. noch Art. frä «m<# 6r.

afar, «e^. (g. afar, vgl. Vigf., Gr. II, 709, Lund p. 246), sehr, überaus; afar breitt 20, 9; a. fagr 215, 20. * V/7Z. aefar.

afbragftliga, adv. (afbragÖ n. zu bregöa) ausgezeichnet. 224, 1 .

afburSarvaenn, adj. (afburör zu bera af= hervorragen; vaenn) ausneh- mend schön. N. 196, 27.

afhüs, n. (vgl. hüs u. af 1) b)) der urspr. abgesonderte Bau, Anbau.

Wh. 222. Nsf. 59. 5; A. 58, 16. afkvsemi, n. (vgl. koma «*. af 2) die

Nachkommenschaft. N.1,2.3,3.

all, m. die Schmiede-Esse, (vgl.

afl n.), Dsf. i/Ö; 14; Asf. 110, 12.

PI. A. 17, 22.

afl, n. («$tf. F. 20) die Kraft, Leibes- stärke. N. 13, 19; G. 56", 1 ; D. 55, 5; »mY präpos. 117, 3; Grott. 8, 5; af ollu afli 60, 19 (/v//. af 2 ?«. allr); A. 38, 20.

afla, fc^w. !>-. all n.) ausführen, er- werben. Inf. 159, 9; 175, 28. Praet. S. 3 aflaöi erworben hatte 237, 23. Pass. Part, aflat 237, 24; = ausführen mit Dat., = erwerben mit Acc. oder Gen. part. (r#/. Fr. '-', Lund p. 78, 167.

afrek, n. und afreksverk, n. (vgl. afrek Vigf., verk) die Heldentat.

PI. A. 196, 1; 198, 4. aftaka, f. (vgl. taka «. af 1) b) die

Abnahme, Einbuße, der Schade. N. 75, 3. In dieser Bedeut. überh. nur hier ? vgl. Vigf. s. V.

agnsax, n. (vgl. sax Messer und agn Köder) = eulter escarius Eg. Dsf. (instrumental) 72, 16. Eine Bez. auf Kode)- scheint weder hier noch Fas. J, 489 vorzuliegen, auch ivird in Gylf. der Köder für Fische richtig mit beita (vgl. Vigf. s. v. agn), nicht mit agn bezeichnet; jeden- falls ein kurzes, wohl am Gurt be- festigtes Waidmesser, das Fas. I, 489 zum Abschneiden der Fisch- köpfe dienen soll.

aka, stv. (lat. agere, Vigf., § 106, 2) fahren, zunächst mit Fuhrwerk oder Lastpferden (54, 2), dann auch von rascherer Bewegung überhaupt gebraucht (wie nhd. losfahren), vgl. fara, ganga, riöa. Inf. 253, 14. Pr. S. 3. ekr 30, 7; 34, 2; Pnet. S. 3 6k 76, 8; 6k at 54, 2. PI. 3 öku 195, 4. Pass. Part. N. f. ekin 253, 20; absol. ekit; HJQröisi var e. 168, 16 = Hj. wurde zu Wagen in den Wald geschafft; vgl. 253, 17.

hie Person, welche man fährt, steht im Dat. (Lund p. 88) oder Acc. (Fr.2 s. v. 2); das Tier oder Fuhrwerk, das man benutzt, kann mit a (bez. Tier) oder i (bez. Fuhrw.) oder bloßemD&t. konstruiert werden; meö (c. Dat. oder Acc.) wird in den Texten dieser Ausg. nicht bloß zur Bezeichn. dessen, was man sonst bei sich führt, sondern auch zur Bez. des Zug-Tieres oder Fuhrwerks ge- braucht, vgl. meö ß gegen Ende.

akarn, n. (g. akran) urspr. wohl Feld- Frucht (so got.), dann die eßbare Baumfrucht, Eichel, Ecker. N. 60, 11; PI. N. Guörkv. II, 24, 4.

akr, m. (g. akrs, §46, 1; 50 J). 1) der Acker, verwandt mit aka. Asf. 218, 21. PI. N. akrar 89, 4;

al- allr.

218, 20. 2) die Feldfrucht, die Ähren. Asf. 191, 11. * al- verstärkendes Präfix, s. allr **, albüin, alsagt, alsaell, alväpnaör.

ala. stv. (vgl. g. alan u. § 106, 1), gebären, ernähren. Part, alandi vgl. f. Inf. 151, 16; 195, 30 = zur Welt bringen; vgl. Pass. Part. N. m. alinn 179, 27; 203, 23 (er äg. vaeri alinn = den Vortreff- I Hchsten, der je auf die Welt ge- j kommen, Edz.), n. alit 252, 21. j ala upp aufziehen; Imper. S. 2 al 207, 15. Med. alaz 1) erzeugt sein, abstammen; Pr. PI. 3 alask Vaf. 45, 6; (Praes. «m $mwe des Fut.; j nascentur Eg.) Praet. S. 3 ölz 13, 4. 2) sich nähren Pr. PI. 3 alask Grm. 18, 6. 3) aufwachsen Part. (Pass.) ! PI. f. alnar Grott. 11, 3.

aldarfar, n. (von far = Lauf u. Qld ! Zeit, Welt) der Weltlauf (selten). \

Asf. 90, 6.

aldinn, (verw. mit ala , aldr; g. -alfcans; Ger. Vollst. Wb. Sp. 1391) i alt, nur poet. Schw. N. f. in aldna (sc. kona) Vol. 40, 1.

aldr, m. {vgl. ala i«. Qld, g. alds, § 50 a ') dte Lebenszeit, das Alter. :

N. 144, 3. G. aldrs (&fer „<?*<? j h-ocä übrige Lebenszeit" , das Leben) Regm. 15, 4; D. i35, 2; 150, 19;; Helr. 24, 6 s. slita; A. 22, 8, 10 j Lebensdauer , vielleicht überhaupt j Lebensschicksal , wofür 22, 13 fg. , spricht, (vgl. Fr.9 s aldr 2): skapa e-m aldr = bestimmen, wie es einem im Leben gehen soll), allan aldr alle Zeit 84, 7. Die Bedeutung hohes Alter, lange Zeit hat a. in aldrdagar (q. v.) und in der adverb. Wendung um aldr (Acc.) = eine (denkbar lange) Zeit über = jemals 1.93, 6.

aldrdacjar, rn. PI. (von aldr u. dagr) die lange Zeit, Ewigkeit. A. um aldrdaga für ewige Zeiten Vol. 64, 7.

aldri, adv. (Dat. von aldr, verschmol- zen mit negat. -gi, eigentl. aldrigi), im Leben nicht, niemals. 6, 14 ; 48, 4.

aldrlacj, n. (aldr, lag) die Lebens- schickung, mit besonderer Rück- sicht auf des Lebens Ende. D. 209, 1; A. (= Tod) 219, 15.

aidrnari, m. (von aldr, vgl. Vigf.) der

Lebensnährer ; das Feuer, n ur poet.

N. Vq1, 57, 6.

alin, f. 55, 5, vgl. oln.) die Elle.

PI. G. alna 252, 10.

all- verstärkendes Präfix, s. allr. ** allr (zu ala, g. alls) adj. all, ganz, jeder. Sing. Nom. m. allr 10, 2 vgl. u. *; 115, 25; Vol. 48, 3. Gen. alls (auch allz § 32, 1) konar 73, 10, 11 {vgl. konr); alls hättar 152, 11. Acc. allan 84, 7; i42,

16. Nom. f. oU Grm. 29, 8. Dat. allri 10, 14; Acc. alla 6, 12; 124, 10. Nom. n. allt 8, 7, 13;

17, 18; Vaf. 32, 6 (oder hier adv.» s. Acc). Fbw lebenden Wesen ( = allir menn, vgl. Fr.- 2) 258, 7. Gen. alls 13, 16; adv. alls ekki #ar m'cftte 122, 16 ; alls of lengi gar zu lange Helr. 14, 2; conjunkt. (für alls er = si quidem, s. Fr.2 s. v. alls 4 b) alls mik [iik vaöa tiöir #, 2 ; stete nachstehenden, begrün- denden Satze, vgl. Ger. Vollst. Wb. Sp. 33; Bgm. 19, 2: >'>, 2; Sigdr. 20, 2. Dat. Qllu 6', 10; at <?llu in allem 259, 16; A. allt 100, 9; 274, 5 (a. gullit das Gold überhaupt) lopt allt VoJ. 25, 5; allt um 221, 13 t$tf. um; allt adv. = überall (Fr.2 s. v. allt 1) 22, 5: allt til 58, 4; 240, 13; 252, 14 (verstärktes til = «/ans fem); PI. N. m. allir 36', 16; 37, 1; 42, 1; allir hlutir 4, 3; allir samt 89, 8 «//. samt; Gen. allra tiu vetra (vgl. *) 258, 14. X>. ollum 5, 14; 6', 10; A. alla 25,23; N. f. allar 35, 14; allar saman Vaf. 31, 5 vgl. saman; Hyndl. 35, 1; A. allar 6, 10; Häv. 1, 1; N. n oll; G. allra guöauna 30, 2; «c^. allra heizt = allermeist 153, 32 vgl. heldr. A. oll guöin 7, 12; vgl. über den Art. bei allr Lund p. 499.

* Der Unterschied der Bedeu- tungen ist aus folgend. Beispielen ersichtlich: alls konar von jeder Art 73, 10; alls viöar jedes = jedes möglichen Baumes, von allerlei Bäumen Guör. II, 24, 3; allir = alle 42, 1; af ollu afli 60, 19 aus (mit) aller (ganzer) Kraft; allr maör 10, 2 = ein ganzer, voll- ständiger Mann, ähnlich 115, 25, u. PI. G. allra tiu vetra 158, 14 = (ist noch nicht) ganz 10 Jahre alt. Auch sonst können (vom n. abgese-

1*

allnünn am li

hen) auch Formen des m. u. f. von allr [ähnlich wie bei anuarr 5) ad- verbial Übersetzt werden, so 1 15, 8

hyl.ja bann allan = ihn Überall be- decken; vi/Im ueh 33, 11 {nach U) a hon hälfan val allan hat sie jedes- mal Anspruch auf die Hälfte des valr; = vollständig 156, 6, 26; (tdv. G. n. aus ganz und gar 122, IG; Helr. 14, 2; = in allem 213, 21; conj. ganz zu der Zeit, gerade als, da #, 2; rein causal {etwa = alldieweil) Sigrdr. 20, 2; 207, 16; A. n. allt ganz hin, verstärkend: allt til (ganz) bis 58, 4; 181, 10. allt saman s. saman.

** Bei Adjekt. u. Adverb, tritt ein 'erstarkendes Präfix al- und all- (vgl. Gr. II, 650 /#., Vigf. s. v. al- w. all-) ?;«Y rf?w Unterschiede auf, daß al- völlig, ganz und gar be- deutet, all- w«r eine unbestimmte Verstärkung (= se/ir, e. all in all hail, all right) ausdrückt [vgl. auch Lund p. 245; Brenner, Beitr. 10, 427 fg.), doch steht allitill {vgl. Wm. § 24 ß, a) für all-litill. Darnach ist angesetzt:

albüinn, adj. (vgl. büa) völlig be- reitet, vorbereitet. N. f. 152, 25.

alldjarfliga, ade. recht kühn; 249, 1—2.

allfagr, adj. recht schön; Nom. n. 17, 20.

allf reegr, adj. sehr berühmt; Nom. f. 103, 10; n. 95, 17.

allgamall, adj. sehr alt. N. 261, 17.

allgöör, adj. recht gut, vortrefflich; Nom. n. 87, 7.

allharör, adj., sehr heftig; Nf.

222, 2. Plur. Nom. f. 67, 5. alllinrtfdr. adj., sehr furchtsam;

N. m. 104, 1. mVvA al 1 litill, adj., sehr klein; Nom.

m. 64, 16. alimikili, adj. recht groß; Nom.

m. 51, 4 ; sehr mächtig 51, 5 ; Nom.

f. 55, 13; N. n. 48, 1, 2; D. n. 78,

5; A. m. allmikinn 178, 3; A. n.

ö'o, 8; 73, 4. allmJQk, «d-ü., in recht reichlichem

Maße. 217, 21. allogurliqr, adj. recht schreck- lich; N. m. 82, 17; Plur. f. A.

72, 10.

allokatr (vgl. katr . <"//., sein' miß- vergnügt, N. m. 71, 19.

alluviiMin («yj. wenn), <<<!}., sehr un- erwünscht, namentlich eon häß- lichem Äußern. PI. N. n. (comm.) 234, 8.

allreiör, «(#., sehr zornig, N. m. 102, 13.

allstcrkr, adj., sehr stark, A. m.

38, 19.

allstorr, odf/., sehr groß, Plur. L).

allstörum adc. = mächtig; vgl. Lund

p. 138; 64, 13. allvegüqr, adj., sehr stattlich,

N. m. 42, 15. allvel, ade. (= very well Vigf.); sehr

wohl, unbedingt. 171, 29; =

recht gut 238, 21. all]iarfliga, adv., sehr dringend

(eig. bedürftig) 94, 5. allj)roiHjr, adj., sehr enge, N. n.

50, 13. alljivkkr, adj., sehr dick. PI. Nrn.

258, 15. alr, m. (t#Z. F. 28) dfc Ahle, der

Pfriem: N. 226', 6; sf. 213, 7. alroskinn, adj. {vgl. roskinn) völlig

reif. N.' 151, 32. alsagt, adj. n. (allr, segja) N. f>etta

er alsagt = das wird ganz allge- mein gesagt 253, 10. alsji'll, adj., ganz [vollkommen)

glücklich. A. m. Grott. 5, 2. Vgl.

D. H. II, 609. alväpnaör, adj., ganz (völlig) ge- rüstet. A. m. 138, 8. PI. N. m.

155, 16. alj>y$a, f. (allr, frjöö) rf«s Fofö im

ganzen, das niedere Volk. N.

217, 18. ambätt, f. (vgl. g. andbahts m.).

§ 61, 1; Ark. 3, 341; die Magd.

Dienerin. N. 38, 11; Gsf. 2Ö£/,

26; A. 168, 16; Plur. N. 272, 2;

G Grott. 2, 8; A. 124, 15; sf. 225, 7. ambättarniöt, n. (s. arnbatt, möt n.

Vigf. p. 436b) das Zeichen, Wesen

einer Magd. N. 170, 23. an s. eil. anda, schw. v., atmen; Med. andaz

aushauchen, sterben. (F. 14, 15)

Praes. PI. 3 andaz 43, 1. - - Praet.

S. 3. andaöiz war gestorben 253, 2 ;

starb 261, 21. andi. m., 1) der Atem, Geist, die

Seele (F. 14, vgl. anda); Dat. anda

39, 21 (hier = Atem, der. Vollst.

andiät

annarr

Wb.) 2) der persönlich' gedachte Geist, Element arge ist. N. 235, 14. So auch von einem Sendboten Gottes nach christl. Vorstellung N. 259, 4.

aiidiät, n. (ond, lät Vigf.) das Auf- hören des Atmens, vgl. liflat nv der Tod. - - A. 195, 30.

andlit, n. (vgl. g. vlits m.) das Ge- sicht, Antlitz.— A. 80,15; 156, 17.

andspjall, n. (and- Gr. II, 713, hier u. in andlit, andsvar; spjall, spell = Rede, vgl. g. spül, e. spell) die Gegenrede, Unterhaltung, poet.

- D. p, 2.

andsvar, n. {vgl. g. svaran, e. answer) die Gegenrede, Antwort. Plur. A. 145, 3. - Von feierlichen oder förmlichen Entscheidungen u. gern im Plur. gebraucht, vgl. Fr.-, Vigf.

andvarp, n. (anda, ond; varp, zu verpa) das tiefere Atemholen, der Seufzer. A. 210, 1.

angan, wohl n. (f. nach Vigf., der Wohlgeruchu als urspr. Bedeutung ansetzt), die Wonne, der Liebling, nur poet. N. Friggjar angan Vol. 53, 8 {vgl. Frigg.).

augr, in., § 50', vgl. e. angry F. 12, der Verdruß. G. 201, 27.

angra, schw. v. [zu angr) bekümmern.

Inf. 196, 5. Pnes. S. 3 angrar 194, 31.

anna, schw. v. (vgl. Vigf.) arbeiten, meist im Med. = sich zu tun machen, hesorgen. Praes. S. 3 annaz 232,9. Part, absol. annaz 232, 13.

aimarr, adj., pron. adj. u. Zahlw. 16, 1; 28, 2; 34, 5; 36, 2; 87; g. anf)ar, ivegen der Formen anuan u. annat vgl. außer Nor. auch Kock in Ark. 1.8, 159 f.) ander; s. Lund p. 522. Sing. Nom. m. 9, 8; Gen. annars 41, 7; D. oörurn 40, 17; A. annan 94, 18; Plur. N. aörir 121, 12; G. annarra 29, 13; oörurn 69, 17 {hier als f. gebr.); A. aöra 34, 13. S. Nom. f. onnur 20, 10: 42, 15; G. annarrar Helr. 1, 8: A. aöra 173, 9. Plur. N. f. aörar 16, 10. S. Nom. n. annat 6, 4; G. annars 170, 8; D. oöru 5, 8; A. annat 8, 7. Plur. N. n. onnur 17, 16; 58, 17.

Der Bedeutung nach folgende Unterschiede :

1 ) ein anderer, so an narr maör

149, 2; 197, 33: annarrar (einer andern Frau) Helr. 1, 8; annat (A. n.) ein anderes, etwas anderes 49, 13; vildi ekki annat 153, 34; annat sinn ein andermal 69, 16; aörar smiöir andere Kunst- werke 16, 10.

2) der andere, zunäelist von zwei Personen, so annarr ulfrinn 82, 1; Qörum (S. D.) 124, 11 dem an- deren; annan den a. 94, 18; Qöru dem a. (Sitz) 5, 8; annat (A. n.) 8, 7; at oörurn kosti 56, 15: 103, 4. Die Verbindung von engi. hvärr und hverr (vgl. hvarr b) und hverr*) mit einem cas. obl. von an- narr ist hier besonders zu beachten (vgl. auch 171 , 20: hvern mann annarra = jeden von den andern Männern); ähnl. auch aöra sogu die andere = den anderen 'Leu der Geschichte 241, 20; 252, 20, 22; ferner annat— A. (n., weil auf hväriki sich bez.) Helr. 12, 6 sowie Fälle, wo von paarweise vorhandenen Dingen die Rede ist; viö oörurn (fceti) 9, 8; en Logi at oörurn (euda) 62, 20 ; annarr endir 68, 22. Diese Fälle leiten über zu Bedeuf.

3) der zweite, als Zahlwort (vgl. § 87): N. f. onnur (sc. nött) Skirn. 43, 2. N. n. annat (sc. nafn) 6', 4; ann. (sc. liö) 164, 5; i annat sinn 79, 15 zum zweitenmal; {^at annat = zweitens, ferner 74, 13 vgl. Lund p. 60; i oörurn (drykk) 100, 9; ä Qöru leiti {vgl. leiti) 102, 1 ; engi annarr kein zweiter 119, 18; annat jafngott 47, 9; Durinn annarr (sc. meestr oder ouztr) = den zweittrefflichsten (Ger. Vollst. Wb. Sp. 40). Auch bezeichnet ann. den zunächstfolgenden: ä oöru leiti 101, 11 vgl. oben; so auch annan dag eptir den andern (folgenden) Tag 172, 6; 193,9; annars dags 18 9/1 0.

4) der eine, so namentlich in der Verbind, annarr annarr, der ein e , der andere {insofern der Beginn der Zählung ebensogut hier wie dort (/cmacht werden kann), so annarr hlulr - (annarr hlutr) 104, 13 14; vgl. 162, 27: var annan dag oörurn betr veitt die Bewirtung ward von, Taq zu Tag besser 168, 5—6; 183, 31; 253, 16: at oörurn enda (en at oörurn) 62, 20 ;

<;

annathvarl

at. -a

annat(sc. barn) aonat baro 33, 5, 8. Bei paarweise vorhandenen Dingen "kann annarr auch all ei n- s teilend so gebraucht werden : i.tveim hondumj, oörum foeti mit dem einen Fuß 60, 1: ähnlich 122, 20; 210, IS = zur Seite; 251, 19 vgl. 251, 17. Endlich beachte man

5) eine a dverb ia 1 wiederzuge- bende Anwendung wie in: aörir jirir vetr ebenfalls (eig. zweite, an- dere) drei Winter 81, 7; |)at er saeti {)eira tölf standa i, onnur (saeti) en häsretit 17, 16 = außer dem Hochsitze. Vgl. Hkr. Hälfd. s. Sv. C. 5: hann let hond sina ok haföi JDrjü sär Qnnur {außerdem).

Mit „sonst" übersetze aöra 260, 9; ebenso ließe sich auffassen ann- arra 171, 20; s. oben 2).

annathvärt, pron. adj. im n. (ann- arr 4), hvärr § 97, 99), eines von zwei Dingen 232, 26; adv. ent- weder . . eöa (= oder) 213, 18: 218, 10.

ansa oder anza, schwv. [nach Vigf.= andsvara) sich um etw. (til c. G., um c. A.) kümmern. Praes. S. 3 ansar 238, 23; Praet. S. 3 ansaöi 239, 1.

apaldr, in. (F. 18, § 50'); vgl. Sie- vers in P. Br. V, 523 fg.) zunächst der Apfelbaum: 152, 29 wohl = Fruchtbaum, B a u m ( vgl. barnslokkr, eik u. Fr. s. v. apaldr).

api, m. (F. 18) der Affe, auch als Scheltwort für einfältige Wesen, so (PI. G.) Grm. 34, 3.

aptan, [so Vigf.) oder aptann, m., der spätere {eig. hintere) Teil des Tages, der Abend {vgl. aptr, §48-)

N. aptan 144, 5; Nsf. 232, 10. (J. aptans 149, 11; D. aptni (apni 11, vgl. § 30, 3) 48, 6; Begm. 25, 5; A. aptan 70, 13; {vgl. auch kveld); siö um aptan spät abends {nach Sonnenuntergang) 154, 23; Asf. aptaninn 149, 12; siö um aptaninn spät an diesem {demselben) Abend 157, 10

uplaiisoiHjr. m. (aptann. songr) der ibendgottesdienst, die V c s p e r. G. 235, 10.

aptr, adv. (vgl. af u. eptir) entfernt, zurück, hinten. koma aptr 4#, 2; Grm. 20, 5; settu aptr 61, 19

////. setja; leit a. tS9, 2; iöru a. 119, 10; snyz a. 05, 11 ; lykr a. 44, 5 u. lokin a. 6'2, 1; 161, 25 ////. lüka. sendi aptr 100, 17 = per posticum ejiceret. (Eg.) In ein- zelnen Fällen etwa mit „wieder* zu übersetzen {vgl. Vigf. s. v. II); so 158, 10 u. hvarf üt aptr (hinaus zurück = wieder hinaus) 209, 5.

aptrmjör, adj. {vgl. mjör u. aptr) hinten schmal (schmal zulaufend 80, 5.

arii, m. (g. arbja) der Erbe: poet. = Sohn. PL N. arfar Helr. 5, 6.

nrlr9m.(vgl.g. arbin., F. 25), die Hinter- lassenschaft, E r b s c h a f t . N. 120, 22; D. 96, 15; A. 119, 20 (t#J. takai.

ari, m. (g. ara, F. 21), der Adler, Aar. N. Vol. 50, 6.

arii in. m. (F. 24), die Feuerstätte, der Herd. G. arins GuÖr. II. 24, 5.

armr. m. 48, 1; 50, 3; g. arins), der Arm, Oberarm; meist poet. (In Prosa gew. hond; q. vi D. Helr. 13, 4.

aruarhanir, m. (vgl. hamr a. orn), die Adlerhülle, Ad ler g estalt. D. arnarham 94, 14; A. 26, 12; 100, 11; Asf. 95, 7.

arnsügr, m. (w/Z. Vigf.), das Adler- rauschen, der Adlerflügelschlag; A. 95, 8 (sonst nur poet.).

aska. f. (F. 29), Ate Asche, rf^- Staub. D. at osku 6', 5.

asklimar. PI. f. (askr, lim n., PI. limar). Eschenzweige. Dat. Rgm. 22, 3.

askr, m. (F. 29), die Esche. N. 20, 7; Vol 47 a; Gsf. 21, 3: D. 20, 4; Dsf. 22, 6; A. Vol. 19, 1; Asf. 24, 2.

-at, -a, negat. Suffix {vgl. auch -t i«. jjött, Nor. § 57, 4 b, der es = g. (ni) ainata setzt; ähnl. Koch in Ark. 27, 134 ; anders Ger. Sp. 1 ; Vigf. s. v. A) nicht. Fast nur poet., in Prosa archaistisch, vgl. Einl. S. 20 Anm.; 1) at: flyrat 137, 20; verörat Regm. 6, 5; fellrat Sigrdr. 9, 7; eigut (= eigu at) f>ser Fäfn. 13, 3. Mit suffigiertem Pronomen [vgl. ek u. \)i\): lezkattu Loks. 47, 3 (G. XX); vasattu Grott. 8, 1; rnunattu Grott. 20, 1 : bregöattu = bregö - at - {)u

at

Helr. 3, 1 : mäkat = niä ek at y, 1 2) a: vasa ( Var. -at) ne ne [weder noch noch) Vol. 3, 3 4. vasaGrott. 14, 5; muna Grott. 17, 5; munkak (= mun-ek-a-ek) Sigdr. 21, 1; emkak (= em-ek-a-ek) ib. 3; vaska ß, 2; nautka i], 5; koemia Grott. 10, 1 ; eruma ib. 20, 7. vildigak = vilda-ek-a-ek Helr. 13, 6. at, präp. u. adv. , g. at ; z u , b e i , in, auf. 1) scheinbar mit dem Gen., vgl. Fr2 s. v. at 24 n. hier u. 2a), so at Heimis (sc. htisi) 123, 4; i#j. at Frööa Grott. 1, 5; ib. 16, 8; at feör 203, 22. 2) m# etem Dat. a) lokal [a. d. Fr.: tvo? aber auch wohin ? wie nhd. bei- in Fallen wie „einem etwas beibringen" , vgl. hnykkir at ser 156 , 26, gekk at vigum 191, 28.) wo? at aski Yggdr. 20, 4: vgl. Grm. 29, 6; at UrÖarbrunni 24, 12 ; at Nöatiinum 32, 13; at borginni52; 16 vgl. 137, 17; so auch bei heita = heißen, z. B. heitir at Gnipalundi = Gnipa- lund heißt 164, 14; vgl. mhd. diu i burc) was ze Santen genant = hieß Santen {mhd Wb. III, 855) Nibel. 20, 4. Ähnl. auch 164, 16: vgl. Lund p. 36 Anm. 3; Gebh. weist darauf hin, daß mit at oft nur die maßgebende (vgl. d), die Wahl des Namens bestimmende Lokalität in nächster Nähe gemeint ist, so bjö at Hob* (Austrf. 3, 8 9); at meldri Grott. 24, 6; at honum (an ihm) 70, 18 vgl. 122, 14; at boröinu 72, 7 : at ösi 107, 1 1 ; vgl. 103, 1 ; 62, 20 2io»!. at legg am Schenkel 245, 14; lauss at fötum an den Füßen 67, 4 ; at h^föi at fötum 212, 1 2 = zu Häupten, zu Füßen. Freie)': vel at ser (an sich, für sich) büinn 63, 5; bezt at ser 242, 12 vgl. bezt; bverr at (bei, nach)' oÖrum 138, 2 ; logit at [)6r (an dir, gegen dich) 40, 2; f)iggja at gjoj' ( rgl. f) at mer meinerseits 153, 9; ]>ött Vo>. sett s6 at per 172, 81; i 11s van &t(bei, von -her) pör 103, 12; nyt ok frtegö at . . . 184, 10; hofö at minnum (= hofö uppi) 36, ") : odter dies Beispiel zu c ?

b) von der Zeit (a. d. Frage /rann?): at kveldi am Abend 10, 11; at morni 14, 11; at aptni 48, \

6; vgl. 49, 2; at miöri nött 125, 17; etwas anders {vgl. c) komit at nött 67, 9; at vetri im Winter 99, 14; vgl. 145, 1, bisweilen wohl = m«c/& (i#tf. u. 3), so Vaff). 52, 6. überhaupt von der Gelegenheit: at kaupi (bei dem Kontrakt) 53, 9 ; at peiri veizlu 120, 24 ; at QÖrum kosti im andern Falle 56, 15; 103, 4. Vgl. auch, ungr at aldri (an Alter) 135, 2 oder zu d)?

c) vom Ziele (zunächst einer Be- wegung, dann auch sonst) hljöp at hestinum (auf das Pferd zu) 54, 3; komit at nött 67, 9; ganga at hon- um (auf ihn zu) 122, 11; koma at per (an dich) 104, 7; körn at heim- boöi 97, 10; kömuz per at miöi 98, 22 ; komit rnj(?k at (bis an) borghliöi 53, 14; sokkr upp at skaptinu 60, 20; cgi. 153, 6. tök at herfangi (zur Beute) 140, 6 ; töku at gislingu (als Geisel) 32, 6 (oder diese beiden Fälle zu f?). brenn i at osku 6, 15; fraus at hrimi 8. 6: uröu at jdrni 80, 13; J>at varo at saett 32, 6; vgl. 98, 13; fceÖir at sonum 15, 23; bäru at syni 35, 13; sendir at erindum 44, 14; reiö at hringinum 138, 16; spuröi at nafni 4, 15; vgl. Grott. 8', 5—7; sjamz at Munin Grm. 20, 6 Far., piggja at gjof 138, 16; hvat varö Siguröi at bana 253, 4 = was wurde dem Sig. (Grund) zum Tode = wie kam Sig. zu Tode ? at meini veröa 160, 15; skutu at Baldri 74, 3; vgl. 16, 17; va at 104, 18; vagu at 121, 4; vgl. auch Vol. 53, 6: 54, 4. leiÖ at Gesti (s. liöa) 26% 20. at nachgestellt: vigi at (zum Kampfe) Vaf. 28, 2; «M Vafpr. oi, 6 vgl. vigprot.

d) zur Bezeichnung des m a ß- gebendeu Gegenstandes, Men- schen usiv. (den man sozusagen im Auge hat, ähnlich dem Ziele) vgl. Lund p. 132: goröuz at (nach) £>eira vilja 4, 3; at vilja = nach {seinem eigenen) Wunsch Grott. 5, 7; at tilvisun Loka 74, 17; at yöru räöi deinem Rate gemäß 261, 5. hierher wohl auch at väru mäli (u. Sprache gemäß) in unserer Sprache 6, 2 ; at (diu in jeder Hinsicht 197, 28; at illu = in übler Art 165, 8; 251, 10; at visu (sicherem Urteil gemäß) skilja 40, 7; at pvi er menn ma}ltu

at

149, 5; gildir at aettum <>k rettum hilluni 143, 14; fjolbreytinn at hättuni 37t 8; kjösa at fötum 95, 21 vgl. Grott. 8, 5, 6; at koppum kenndar ib. 15t 3: ökunnr at syn 153, 1 ; at saklailSU ohne Grund t54, 7.

e) zur Bezeichnung des äußer- lichen Gegenstandes ein er Be- sch ä ft ig u ng , unter seh ieden von dem eigentlichen inneren Ziele der- selben. Der Gegenstand kann in diesem Falle öfter auch (ds Mittel oder Werkzeug bezeichnet werden: lek at [mit) handsoxurn 4, 14; at gulli 160, 26.

f) (als innerlich zum Ziele genom- men) zu)- Bezeichn. des Zw ecke s: gaf at launum 3, 2; lagöi at veöi 21, 1; 34, 18; at vistum 48, 1; at nättstaö 56, 21 vgl. fä; buöu at yfirböt 57, 21; vgl. 116, 11. In diesem Falle berührt sich at mit til c. Gen. 4) und einem frei- eren Objektsakkusativ, s. Fund p. 51; Gebhardt Präp. S. 76; nach G. bez. at ein ivirkliches Erreichen, til oft nur die Richtung auf das Ziel. Berühr, mit ä s. ä 1) a).

3) mit dem Akk. = nach {zeit- lich). — In demselben Sinne bis- weilen auch at c. D.; oben 2 b); vgl. Gering, Vollst. Wb. s. at c. Dat. 27) und Fritzn. s. v. 1). Dies at c. Acc. ist etymolog. wohl zu trennen u. = g. afta zu setzen, vgl. Gering, Vollst. Wb. Spalte 68.

4) als trennbares Präfix oder Ad- verb steht at in Fällen wie hvat haföiz hann äör at 6, 19; vgl. 11, 1; 17, 11; 29, 14 und sonst sehr häufig in den verschiedenen Be- ziehungen, die unter 2) dargelegt sind; vgl. z. B. kom at (herzu) 117, 13; knüöiz fast at (an, gegen) 39, 12; stöö at (dabei) 76, 2; at (daran, dal>ei) pykkja 96, 13; at f rem ja da- bei ausfuhren (nicht etwa vill at fr.) 193, 7; var at war dabei, lag vor 47, 12; hugöi at 116, 1; at var gert dabei geschah, vorgenommen wurde 73, 17; at gert dabei getan, ausgerichtet 157, 16; at gera zu (Wege) bringen, anfertigen 176, 3; at kominn herbeigekommen 258, 12. Besondere Beachtung verdient

mich at, beimKomp., eigentlich at (eo) at (quo); vgl. ekki manni at oaer s. aser), J>6tt i = |)ö at) 157,

21. In einfachem Satze [vgl. Fr.'- s. v. at, dem. u rel. Part. 1); vgl.

auch oben 2) d): ok eru Guörünar barmar at meiri = desto größer 211, 30; at leiöari 254, 3.

* Die sehr häufige Verbindung von at mit dem Infinit, faßt sich am besten wohl hier an die präp. at anreihen, da in solchen Fällen verwandte Sprachen den Dat. des flektierten Infin.(oderdas Gerundium) zeigen. Man vgl. also at soekja 4, 17; at sjä hann 5, 2: at eta 121 T 1 ; at herja 17, 2 u. A., at vita um zu erfahren 156, 8, 33; heldr an at vitja Helr. 1, 7 Var.; at gera so daß sie (keinen Schaden) tun konnten 259 4 mit (up) te kumanne Hei. 3299; zi ezanne im Ähd. und ähnl. Nach Thorkelson im Ark. 10, 192 kann nur ein mit at ver- bundener Inf. von einer Präpos. re- giert werden, es heißt z. B. lata af at pjöna Eg. 13,:i; danach ist 34, 3 mit R u. F. J. til ä at heita (vgl. Var. zu 13) aufgenommen. Vgl. auch i (vera) ä at heyra 239, 21 und Lund p. 360 fg. (u. 359 Anm.) Im Lceseb. u. so)ist häufig wird at c. Inf. als Konj. gefaßt. at, Konjunktion, daß. sowohl inVer- bindung mit andern Partikeln, wie allein gebraucht. 1) in Verbindung mit pvi, s. pvi; mit pö, s. pö; mit svä, s. svä. Es ergeben zieh so- mit (vgl. für das Fg. Nygaard in Ark. 2, 358 fg.) a) Absichtssätze (namentlich bei skulu) mit Konj., seltener Indik. binda viö svä {Hingt, at eigi skyli undir mega fara 79, 16; festi upp yfir hana, svä at eitrit skuldi drjüpa 80, 15. Vgl. auch 259, 4 (erstes at). b) Folge sät ze mit Indik. 60, 7; 78, 8, 11; Konj. {wenn der Hauptsatz ver- neint ist): engi er svä litill drykk- jumaör, at eigi gangi af i primr 64, 10 vgl. 59, 18; 69, 8; so auch nach fragendem Hauptsati 55, 14.

Der Konj. veranlaßt durch einen irrealen Beding. -Satz im fg.; 68, 2, 1 0.

c) Konzessivsätze: pött( = )»<> at) eigi se froeöimenn 70, 9. Bei voraufgehendem \)\i at u. m. kann

atall

aus'a

1)

auch bloßes at in demselben Sinne folgen, so 74, 13 at ek em vapn- lauss. Bei voraufg. Negat. kann at mit Konj. = J3ö at (gesetzt auch) sein, so 15, 12; 123, 8 Var., vgl. Lund p. 336; 424. Ähnlich, auch at J)at fair vitu Grm. IS, 5 Var. [Ger. Vollst. Wb. Sp. 75). Bei nachfolg. Xcg. = ob auch Helr. 13, 6. 2) allein stehend (mit Er- gänzung einer Part, oder Prono- minalform im Haupt satze?) mit Ind. u. Konj.; sowohl in Subjekts- sätzen (nach unpersönlichen Aus- drücken, so 109, 18; 122, 22; vgl. 230, 7) wie in Objektssätzen, besonders nach Verbis der Aussage (Gering, Vollst. Wb. Sp. 69, 70 fg.) SQnn doemi (sc. f)ess), at eigi er logit 40, 2. Set muntu hafa (sc. fjat), at konan hefir 40, 3; at veöi (sc. ]pess), at [>etta se 41, 6; mikill fyrir ser, (f>vi) at hann ätti 70, 6. Scheinbar beim Imperat. 232, 26, wo aber das at als überflüssig gelten kann nach Anal, der bei Vigf. s. v. V besprochenen Fälle.

* Übe)' den Wechsel von at u. er vgl. er. Im übrigen vgl. Lund p. 271 fg., 301 fg. ; über den Wechsel von at u. Acc. c. Inf. p. 381 fg.; ferner 415 fg. Eti/molog. ist die Konj. at (für f)at? vgl. g. {)ata, Gering, Vollst. Wb. 69; Lundp. 416 Anm., G. Neckel, Die germ. Bei. Part. p. 11, 12, Fr.- s. v. at dem. u. rel. Part.) von der Präpos. i = g. at) zu trennen.

atall (F. 14), adj. (poet.) w \\ d, seit recklich (eig. zehrend?) N. n. atalt Vafj>. 31, 6.

alburör, m. (vgl. bera u. at), etwas sich Zutragendes, ein Ereignis,1 Anlaß. Dat. af {)eim atbuö lob | causam Eg.) 29, 6; Acc. atburö 98, 3; allan atburö den ganzen Ver- lauf 156, 34. Flur. N. atburöir (Anlässe, occasiones Eg.) 29, 3; Dat. atburöum 56, 10; A. atburöi (rationes Eg.) 52, 5; = Begeben- heiten 252, 13, 21; a. feröa sinna = Begeh., die sich auf seinen P eisen zugetragen. (Edz.)

iilferft, f. (s. ferö u. at), das Ben Cli- men, die Lebensart. A. 171, 15.

atgamja, f. {vgl. ganga it. at), rfas

feindliche Herangehen, der An- griff. - A. atgongu 53, 22.

atgervi, f. (vgl. gera w. at), die Fer- tigkeit, rffe Geschicklichkeit. D. 162, 35. A. 36, 14; i73, 7.

atliGßii, n. (t$tf. Nor., hefja u. at), ^«s Anheben, Vornehmen, von Geschäften u. dgl. A. 13, 11.

atkvreöi, n. (vgl. kveöa u. at), der Ausspruch, die Entscheidung. N. 111, 16; 217, 29; D. 18, 8.

atseta, f. (vgl. sitja). <:&?>• Wohnsitz. A. 124, 2.

attu = at f)ü, s. [)ü.

auö- s. airökendr.

auftigr, adj. (vgl. auör, § 81, 2), reich.

N. 32, 2; 173, 5.

aiiMini. ad;, ^«r^. Pr«£. (vgl. Nor.}, beschert, vom Schicksal bestimmt; namentl. im n. auöit (m# Nom. odL Gen., Lund p. 177); heilla auöit Regm. 22, 4.

auökendr, «<?;., ##£. kenna u. auö-, d«s a?s Präfix bei Adj. den Gegen- satz von tor (= schwer) bezeichnet, vgl. Vigf. s. v. auö-, Lund p. 247, leicht zu erkennen. Nom. f. auökend 38, 14.

auQmildiugr, m. (v. mildingr = frei- gebiger Mann u. auör), Plur. A. auömildinga 142, 15.

airöna, f. (vgl. auöinn), das Geschick, spez. das günstige: das Glück. A. 261, 2.

auftnumaür, m. (auöna, maör), der Glücksmensch, das Glückskind. A. 260, 8.

auör, m. (g. auda-: § 50, 2'2), der Reichtum, die Fülle. Gen. til auöar f, 2. D. ä auöi Grott. 5, 5 u. auö 201, 12; A. auö Gr. 5, 1; 170, 11 ; 32, 2 (mit abhäng. Gen. = an fg.)

auftsynn, adj. (v. synn sichtbar u. auö-), i eicht sichtbar: Nom. n. auösynt er leicht zu sehen ist 56, 17.

auösa^r, adj. (v. -sa>r sichtbar u. auÖ-J, leicht zu sehen. Nom. n. auö- saett er 65, 16.

auÖ\ i(;i(. n. part. (auö-, vita 5), leicht bestimmt, leicht zu bestimmen.

N. 234, 3.

aiiga, n. (g. augo § 13, 3; 66) das Auge. N. 155, 33. D. augu; ]>er vex allt i augu 232, 26 = dir wächst alles im Auge = du siehst alles zu gefährlich an. A. 21, 1.

Fl. N. augu 191, 4; (Jen. augna

10

auglil

23, 3; Gsf. augnanna 57, 18 [vgl. sja); Dat. 82, 15; A. 90, 9; Asf. 57,

17; i7/, 8. ;iui|li(. n. («. auga, lita), dasGesicht, der Gesichtskreis. I). 6r augliti 149, 17.

1. auka. str. 103; g. aukan), ver- mehren, zufügen. Inf. aett saman at auka •-- zus. ein Geschlecht fortzupflanzen 215,4. Pr. S. 3 eykr 82, 10. Tmpt. PI. 1 aukum 137, 16; Praet S. 3 jök 8, 6 (Äter in- trans. = fügte sich, schob sich). Pass. Part, absol. {oder An.) aukit 166, 10; mit instrum. Dat. erfüllt von etwas (vgl. Eg. Lex. Poet.) Nf. harmi aukin 229, 5.

2. auka, 6r7iw?. r. (ers£ allmählich ans dem stv. entwickelt, vgl. Vigf. s. v. und Nor.), Med. Pra-t. Sing. 3: aukaöiz sich vermehrte 8, 1.

auki. rn. (##7. auka) c?«V Vermeh- rung, der Zuwachs. Danmarkar auka a, 4.

aumligr, ad}. (== aurnr Vigf.), un-

4;

Regm.

s. v.),

glücklich. N. f. 212, 6 = armselig. aura s. eyrir m.

aurr, m '(F. 7; § 46, 1, Vigf.

1) Wasser, Naß. N. aurr Grott. 16, 5 {hier etwa = täglicher liegen, J). H. zu RigsJ). 7);' D. auri Vol. 19, 4. 2) eme feuchte, auch san- dige Erde; Kies, Schlamm,. Asf. aurinn (Schlamm? 24, 1; vgl. Einl. S. 89).

ausa, sto., § 108; F. 7, schöpfen, sprengen. Praes. PI. 3 ausa 24, 2; Pari. Pass. ausinn Vol. 19, 1 (besprengt). vatni ausinn 171, 14 = heidnisch getauft, vgl. Wh. p. 262 ?(. jBT. Maurer: Die germa- nische Wasserweihe p. 6 fg.; die christliche Taufe = skirn. Vgl. auch meö 3).

austan, adv. (F. 7, 8), von Osten her. Vol. 50, 1; ib. 52, 1. fyrir austan mit Acc. im Osten von (vgl. fyrir): 15, 20; Grott. 19, 2.

austr, adv. (F. 8, § 83, wärts, im Osten 58, 4; 1. i austr in östlicher 61, 12.

austrrüm, n. (vgl. rüm u. ausa;, eig. der Schöpfraum, d. h. der flache Boden eines offenen Fahrzeuges, wo das eingedrungene Spülwasser sich

1): ost- Vol. 40, Richtung

sammelt und dann ausgeschöpft wird, namentlich ivird der II atz in der Sähe <tes Steuers so genannt,

doch nicht ausschließlich vgl. YigfA A. i austrrüm 71, 10. Auch hier ist wohl an das hintere Ende des Bootes zu denken, da Hymir im vorderen I vr/l. 71, 12) Platz nimmt.

auslrvecjr. m. (vgl. vegr u. ;iustr), eig. der [östliche) Weg, die Ost- gegend. — In beiden Eddas oft zur Bezeich n ung des B i e s e n I and es ge- braucht (vgl. Vigf.), daher auch Austr v. (gewißm.als geograph. Name) von neuem llrgb. gesehr. A. i austrveg nach dem Ostlande ->3, 11; PI. A. i austrvega 101, 2; um austr- vega (vgl. vegr) 145, 7.

ax, n. ( = got. ahs, § 40, 3), die Ähre. N. Guörun. II, 23, 7.

A.

ä, f., älter o, (g. ahva, §21, 3; 27,*) 55), eig. das Wasser, der Fluß. N. 42, 5: 218, 12, 17; Nsf. 107, 6; G. är 107, 3; Gsf. 76, 17; D. ä 114, 3; Dsf. anni 79, 20; 114, 4; A. ä 107, 11; Asf. äna 79, 4: 218, 21. Plur. Nom. är 7, 4; 8, 1; G. ä 107, 3; A. är 17, 3.

ä (PraBS. S. 1 m. 3) s. eiga.

ä |?röjp. «. adv. (g. ana, ags. on, § 3. 3) auf, an, in, zu.

1) mit Dat. a) r ä u m l i c h : ä himni am Himmel 21, 3; ä hliöu Grm. 35, 5; a hendi 119, 24: a ongli d, 2; nachgestellt: s.jävar beoj- um ä ;% 12. Vgl. Lund p. 195. ä baki auf dem Rücken b, 1 ; anders ä baki ristinn (mm Dtsch. fragt man hier wohin ?) Regm 26, 4 u. die gehäuften Beisp. in Sigrd. 7 17; vgl. Gering, Vollst. Wh.\ ä oxl- um 15, 6; ä ileti Häv. 1.0; ;i gölf- inu 200, 26; ä joröu 17, 17; ä sauft- um 35, 20; ä sa>num 69, 2; ä eldin- um 79, 6; ä skögiiiuin im Walde, eig. auf dem W. (vgl. nhd. auf dem Felde) 68, 5; ä morkum 164, 27; ä lopti in der Luft oben 4, 15; ä Gimle 78, 7; ä Valholl Grm. 23, 3 (vgl. Var.)\ ä bjargi (zur Bez. des Wohnsitzes oder der Heimat, vgl. Vor. zu Regm. 18. 6 u. Ger., \rollst.

11

Wörtb.) a f>jöÖi 116, 25; ä norör- londuni 128, 9. Nach Gebh. stets a landi, auch bei fast allen Kompos. von land; bei andern Ortsnamen dann, wenn der Ort nicht durch seine Grenzen, sondern durch seine Oberfläche bestimmt wird, also Nastrondu a Vol. 38 , 3 ; ä }>vi landi Grm. 12, 4; ä fjalli 78, 10; im andern Falle steht at, z. B. at Nöatünum 32, 12; at Valhgll Var. zu Grm. 23, 3 im Text); auch da, wo nur ein „neben" der bez. Örtlichkeit gemeint ist, so at Uröar- brunni 24,' 12 {vgl. i U 24, 8, 9). Auch Fälle, wo at in freicrem Sinne (z. B. at 2) e) steht wie 160, 26 können hier angeführt werden: leika n gölfinu (auf dem Estrich) at gulli; <fo'es g. Hegt bei Beginn des Spieles neben ihnen. ä Qöru leiti 101,

11 w/Z. leili; helt ä laerlegg 57, 8 s. halda. b) zeitlich: ä (in) jieiri nött i2./, 4 ; 125, 13 ; ä hverjum tveim doegrum 14, 10; ä siöarsta degi 26'0, 20; ä brim misserum 5£, 9; ä einum vetri 52, 15; ä briggja manaöa fresti auf eine Frist von = nach Ablauf von 3 Monden 109, 1 ; 154, 13. c) in freierem Ge- brauche, an a) angelehnt. ferr ä (auf, mit) skiöum 33, 2; ä hestinum auff mit dem Pferde 53, 6; a kottum sinum mit ihren Katzen 34, 2 vgl. aka; vald ä mer (an mir, über mich) 69, 17: ä feörum beira ihren (eig. an ihren) Vätern 30, 11. Wie hier die Person, wird anderseits auch der Körperteil, der bez. einer Person besonders wichtig ist (lokalpartitiver Gebr. bei Gebh.) mit i\ bezeichnet, so Helr. 13, 4. ä hans griöum in seinem Schutze 102, 18; spretti ä knifi 57, 8 s. spretta; seöja ä hrsei binu an (mit) deinem Leichnam sättigen 165, 12.

2) mit Accus. a) u m I i c h : brä ;'i (an) sik 4, 6: setr ä munn 61, 21 ; seüu ;'i foetr auf die Füße 174, 6; kemr ä mina foßtr an m. F. 40, 22; ;'i hallarvegginn 106, 8: bles ;'i hann 84, 4; kvaemi ä jm bera 123, 9; skutu eldi ä hollina 121, 6; segl kom ä lopt (an die Luft = in die Höhe) 111, 21: ä äna auf den Fluß zu, in den Fluß 119, 14, 1(5; ä s;«>inn 80, 1: ä bingit

94, 20; a Gautland 154, 12 nach G. kom k (auf) hofuö Sif 111, 21; draga a h(jfuö über den Kopf ziehen 228, 19; ä hals 111, 3; ä hond 110, 16; a aöra hliÖ 82, 17; ä fingrinn 117, 18; ä oxl 107, 6; ä tunguna 117, 20; ä eldinn 137, 12, 18; ä saainn (a s«) 58, 5, 11 (hier anders als 80, 1 ) ; ä egg auf die Kante 80, 8; ä ha>la 5, 4; ä kne 67, 6; ä stölinn 1Ö7, 19; leit ä bekkina 66, 14; skjöta a hann 73, 15; gekk ä grindina (auf zu) 62, 1 ; riöu ä hana 122, 5; ä sköginn 150, 1; ä sjäinn auf die See zu (und dann hinein) 229, 9. b) in etwas frei- erer Verwendung: ä hendr (vgl. nhd. „auf den Hals" u. hond) 125, 12; ähnl. herja ä Hundingssonu 244, 1 ; logöum ä legten ihnen auf 173, 26; kjösa feigö ä menn (der Tod wie eine Last aufgelegt, vgl. Vigf. p. 38 A. VII.) 45, 8; kallaöi ä menn sina (rief seine Leute an, herbei) 122, 25; kallar ä redet an (mit lauter Stimme) 141, 7; kolluÖu ;'i pör riefen den Th. herbei 54, 12; a hann skal heita (vgl. h.) 32, 1, 3; kallaöi ütar a bekkinn (d. h. die weiter unten auf der Bank sitzenden, vgl. ütar) 62, 17; kolluöu ä (zu) einmnpli 97, 11; för ä fund 140, 14; ininnaz ä (an) rünar sinar 89, 9: a helveg 253, 22; ä hverjan veg in jeder Richtung Vaf. 18, 5; ä ileiri vega (vgl. vegr) 28, 4; haröir ä hiioina (an der Haut) 123, 8; ä voxt (an Wuchs) 135, 2; ä härslit 22*, 12; ä här ok ä liki 31, 9; ;'i tvä bekki (auf zwei Bänke verteilt) 62, 5 ; vgl. bekkr. ä tvaM- hendr 155, 21 s. hond.* ä ba lund (in der Weise) 97, 4; ä övart unerwartet 191, 17 i$tf. ;//ir/. „«m/'s Ungewisse1'; i\ [>at, at darauf hin, daß 32, 1 1 ; sv;'i liz mer ä benna, dregil (in bezug auf, um) 40, 19; breytir ä drykkjuna (vgl. breyta) 64, 22; ä braut (brott) vgl. braut: ä samt s. nsamt. c) zeitlich nicht gerade häufig, auf die Frage wann ? So ä hverjan dag = täglich, Var. zu Grm. 14, 5 (vgl. Gering, Vollst. Wb).

*) Die Grundbedeutung der präp. ist (vgl. griech. dva, ario) auf, die aber, mit der Zeit vielfach ab-

12

äbyrgö ägsetisverk

geschwächt, eine Verstärkung durch tipp ertragen kann, um die Bedeu- tung „auf, hinauf" deutlicher zu bezeichnen: för upp a 10, 16; setti upp a //', 9. 20; 22, 2 u. w., /■///. upp. ) Als Adr. gelangt a zur Ver- wendung sowohl in lokalem Sinne: varka ek lengi a ß, 2 (= ä fjollum) ; skip. jmu er komin eru . . , eru ä auf den Schilfen, die gekommen sind befinden sich 164, 5; stöö ä (sc. skildinum) 104,8; at pat mölz ä {darauf) 125, 5; ä bita s. bita; koin ä (herauf, sc. am Himmel) 177, 2 wie in freie)- er Verwendung: sigr fengit ä (dabei) 56, 5; at engl vissi toi ä in bezug darauf 178, 16. Auch vordem Yerbum: ä vera (vorhanden sein) 41, 7; ä vera i dabei sein) 40, 16; a {dabei) fengiz #5, 14 ; ä leiö {aufging, zu Ende ging) 53, 12; ä heföi komit (darauf gekommen, getroffen hätte) 68, 10; ä festa (darauf haften) 122, 9; ä kveöa bestimmen s. kv. ; a ser 155, 31 y^. una; ä (vgl. Vigf. älög) auflag, vorlag {als Last, bestimmtes Verhängnis) 227 , 25. Außerdem als Präfix in äbyrgö, ägirni u. a. W. In Verbindung mit Verbis ist die Trennung stets zulässig; die Hrg. nordischer Texte pflegen diese Trennung durchzu- führen.

abyrgÖ, f. (vgl. bjarga u. a), die Ver- antwortlichkeit, Bärgschaft. hafa mikit i äbyrgö für viel ein- zustehen haben, sehr bedacht nein müssen 103, 11.

äftr, adv., konjunkt.(zu as. adro frühe? vgl. Vigf.) eher, früher; ehe, bis.

1) adv. hvat Yar äör? 6, 22; 40, 1; 43, 17; 64, 17; 153, 21; äör ganga vorher gehen 81, 7. Wegen 49, 10 vgl. Lund p. 289.

2) conj., voll stand, äör, en {vgl. en = als, ehe, bevor. Die alte Kegel, wonach Temporalsätze mit äör (t'yrr), en a) nach positivem Haupt salze im Kon}.; b) nach ne- gativem im Indik. stehen, findet in unser n Texten ihre Bestätigung. Für ;i) vgl. 6, 19; 7, 14; 12, i; 55, 18; Häv. /, 2: Vaf. 35, 2; 47, :i: Grolt. 2, 7. für b) 67, 5, 6; 70, lü; Vol. 45, 10 (wo st. «w/* Konj. sein kann). Der Konj. ver-

lang! jedoch immer die Auffassung:

bevor geschehen konnte; ist gemeint :

bevor wirklich geschah, so steht der Indik. Daher: mölu litla hriö. äör sukku 125, 13 und 120, 10:

äör peir l'öru (= vor ihrer Abreise), |»ä fälu peir gullit. /// andern Fällen steht der scheinbar positive Hauptsatz doch in negativem Sinne, so mundi lemja (contudisset ah Irreal.) 110, 4; ähnlich 75, 22; auch 61, 19 ist settu hnakkan {bogen den Kopf zurück = hatten ihre liebe Not, hatten es nicht leicht), äör f)eir fengu (fengi l)); dveljaz munu stundirnar 31, 1 entspricht unserm : die Zeit würde nicht ausreichen. In Ark. 14, 276 weist Kraut darauf hin, daß die Hss. U u. R. der allen Regel getreuer folgen als \\T, z. B. (außer 61, 20) noch 34, 17; 102, 20; 110, 4; and er er s. ist in U der betr. Temp>oralsatz mehrfach be- seitigt, so 75, 23 u. 83, 18. Der freieren Weise von W. schließt sich außer Grott. 14, 6 die Vols. Saga i. g. an; hier gibt Kraut p. 275 nach affirmat. Upts. 5 Beisp. für Konj., 4 für Indik. im Temporal- satz; nach negiertem Hpts. 6 Beisp. für Ind., 2 für Konj. Vgl. auch Lund p. 283, 337. Vielfach kann äör auch durch „bis" (vgl. unz) oder „als" übersetzt werden, so u. a. 18, 3 (vgl. gullaldr); 110, 4; 125, 18. Grott. 2, 7 äör en heyröi (übersetzt Eg. : prius quam audisset; vgl. auch D. H. II, 607 (äÖr=nema).

äfengiim, adj. part. (Vigf., eig. = anpackend, überwältigend, von fä, Part, fenginn, hier im akt. Sinne u. ä) stark , berauschend. N. 93, 4; A. 121, 3.

ägjarn, adj. (ä, gjarn = g. -gairns, nhd. gern adv.) begierig, verwegen (auch habsüchtig). N. 208, 15.

atjiriii, f. (ägjarn), die Begierde, Hab- gier. — G. ägirni 81, 9.

;M|n'ti. n. (ägietr), der Ruhm. G. til ägaßtis zur Ehre, in ehrenvoller Art 226, 17; D. 178, 23: A. 166,

5. PI. berühmte Taten. Dat. ägsetum, at äg. gera laut u. allgemein rühmen 152, 7.

iHjaklisverk. n. (ägseti, verk), eine 'rühmliche Tat. PI. A. 194, 12.

äguetligr äratal

13

ägcetligr, adj. {vgl. kgseir) erwähnens- wert, stattlich. S. D. m. 163, 16. D. n. 164, 29. Nf. agretlig 197, 36. Superl. N. m. 176, 32.

ägsßtr, adj. {von geta = im Gedächt- nis haben u. ä, vgl. Vigf.), berühmt.

N. m. 35, 1; A. m. 39, 5; A. f. 152, 11. Plur. N. m. 145, 14.

Sup. 811)) N. äga?tastr 33, 6 y^. einn*, 117,3; 134, 3; «ws. #<?£. ägaeztr 196, 2; 203, 23; schw. inn ägaetasti 33, 6; A. agaeztan(= äga-t- astan) 10, 9; N. f. ägaetust 33, 9.

Plur. N. m. schw. Flex. inir ägaestu inenn 171, 17; 200, 27.

ählaup, n. (a-, hlaup), der plötzliche

Einfall. Überfall (auch mit Schif- fen). — PI. D. 237, 21.

ähugi, m. (hugr, hugi vgl. Vigf.; u. ä), die Andacht; der Gedanke, die Einsicht. D. 151, 4.

ähyggja, f. (ä- u. hyggja, f$£. ähugi), die Sorgfalt, die Sorge, der Kum- mer. — G. 196, 5. D. 181, 30; Aufregung 199, 9.

äkafa, adv. {vgl. akafliga), heftig,

sehr. 260, 15.

akafliga, adv. {vgl. akafligr), heftig, schnell. 15, 13; 39, 15. Sup. sem äkafligast so schnell wie mög- lich 100, 11 = sem äkafligast ma hann so stark wie er kann 65, 12. Vgl. sem c).

akafligr, adj. {als adj. häufiger äkafr) eifrig, inständig. A. f. akafliga 176, 16.

äkafr, adj. {vgl. Vigf. s. v.), heftig.

D. f. äkafri 178, 14.

äkall, n. {vgl. kalla u. ä), der Anruf, die Anrufung {vgl. äheit). G. til äkalls 29, 9.

äkvefta, stv. {vgl. kveöa u. ä) «»- sagen, bestimmt angeben, bestim- men. — Pass. Part, äkveSinn bestimmt; Dat. f. at äkveöinni stefnu 94, 10; at äkv. stundu {so R auch 94, 10) 154, 20.

älarendi, m. (= endi älar, von al, f. = Band, vgl. § 55, 2 s. ol), das Riemenende, Asf. 59, 18.

älfa-sett, f. {s. älfr, aett), das Ge- schlecht der Elfen. G. 180, 19.

älfkunnigr, adj. {vgl. kyn, ?«. älfr), von Elfengeschlecht. Plur. N. f. älfkuugar Wm. § 80 R, Fafti. 13, 5.

älfr m. {auch alfr; F. 28), der Alp, Elf, spez. Lichtelf, vgl. Ijösälfr. Plur. G. 22, 11; Dat. (olfum in älterer F.) Vol. 48, 2. Sigdr. 18, 5. In christlicher Auffassung etwa = Kobold, so N. älfr 235, 14; Nsf. 236, 19.

Vrspr. waren sie Elementar - g eist er , doch „erscheinen sie auch als Seelen Verstorbener, die in der Natur fortleben1' {Mogk G. Myth. S. 24).

äliMnn, adj. {eig. P. Part, von ä-liöa). aufgegangen, zu Ende gegangen. D. at äliönum degi spät abends 235, 3.

älit, n. {vgl. lita u. ä), das Ansehen, Aussehen. D. äliti 158, 13. Plur. D. älitum 10, 3; 31, 6; 33, 5; Grott. 8, 6.

älpl, f. {auch olpt, so § 3, 2; 35 ;\ 72. 1 ; richtiger älft nach Vigf.), der Schwan; vgl. svanr. N. 199, 9 vgl. bära.

ämättigr, adj. {in älterer F. ämött.; von mättigr u. ä intens., wie äljötr = Ijotr; als am - ättigr von Vigf. aufgefaßt, vgl. aber D. A. K. V, 92* u. Gering, s.v.), überm ächtig. ungeheuer. Nom. schw. Flex. inn äm^tki 41, 3) Grm. 11, 3.

ämaela, schw. v. (ä, ma?la), vorwerfen, tadeln, mit Dat.; Lund p. 104. Prass. Imper. S. 2 ämael 202, 7.

all («7«?. äna), _pr«pos. wjftGen., seltener Dat., Acc, ohne. JfÄ Gen. 203, 12; r#7. Lund p. 165.

är, f. {vgl. Vigf., ä#<?r or § 55, 2) das Ruder. A. <?r Sigrdr. 9, 6; den Rudern brenne {die Runen) ein; Ger. Übers., D. H. II, 429. Plur. A. ärar 71, 11 ; Asf. 71, 19; vgl. upp.

är, n. (g. jer, § 43, 2), «V/s Jahr. N. 144, 4. yl?«c7? = gwtes Jahr (Fritzn.), Jahresertrag, so G. ärs 33, 8. - - D. äri 237, 9.

är, «rfy. (g. air, § 12, 1). frühe, po?- //sc7v- attc7t m# fg. Gen. (v^Z. Vigf.) ar vas alda Vol.. 3, 1. An dieser un<t einigen andern Stellen der L. E. wird jetzt meist ein substant. ar n. (— Beginn) angenommen, vgl. Fr.-', Gering.

äratal, n. {von tal u. är n.). die Jahreszählung, Jah resrech nung Plur. N. 11, 21.

11

arbakki

ätta

arbakki. m. («. a f., bakki zu bekkr), das Flußufer [eigenü. die Fluß- bänk, ef. Sandbank). - Dsf. 173, 22.

ardagar, PI. m. (s. ar adv., dagr), die Tage der Vorzeit (?) Vgl. wird gew. ags. geär-dagas. A. i ärdaga Regln. '.'', 5 in Tage der Vor- zeii zurückblickend), vor Zeiten. Vgl. i 2 b).

arla. adv. [vgl. kr adv.), frühzeitig. 144, 5: hier wie auch sonst meistens inane, also ärla inorgins.

ärna, schw. v. (ärr in. = g. airus Bote) zu Wege bringen; einem (D at . ) zu etwas verhelfen, mit Gen. der Sache (Lund p. 1G7). Praet. S. 3 222, 28 mit Nachdruck für das Leben des Kn. bat).

ärsali u. ärsalr, m. {vgl. Gr. II, 311; Schade, Ad. Wb. s. v. arah), das Gewebe, der Vorhang, auch Bett- vorhang ( Wh. 234) das Zelt. NT. 38, 13 {vgl. U in der Anm.); A. ärsal hvnskra meyja 214, 11 be- ruht wohl auf irriger oder un- genauer Wiedergabe von Guör. 11, 26, 7-8; 27, 1—4; vgl. auch B.

arvQxtr, m. (vgl. voxtr u. ä f.), das A nwachsen , Anschwellen ein es Flusses. - Asf. 107, 9.

äraeftisfuilr, adj. (äraeoi n. Entschlos- senheit, vgl. ä u. räö*; fullr), rasch entschlossen. N. m. 151, 30; lö'.K 20.

äsa-l'ölk, n. (.<?. fölk u. äss) das Ase n- volk. N. 4, 2.

äsamt oder ä. samt (vgl. a präp. u. samt) auf dasselbe hin, übe rein. Vgl. Lund p. 124. J)at kom äsamt meö Qllum 53, 19; t#tf. koma. vera ä samt vom ehelichen Zu- sammenleben 151, 3; 152, 2.

äsa-sett, f. (s. aett u. ass), das Äsen- geschlecht. Gen. 14, 6; 32, 4; Dat. B, b. Flur. A. äsa-;pttir 13, 13.

äsa-^l, n. {s. q1 h. äss), das Asen- bier. A. 102, 11.

äsbru, f. (s. brü u. äss), die Asen- brücke (vgl. Bifrost); N. Grm. 29,7.

äsgrind, f, [s. grind u. äss), «?^. rta? Asenhürde, das Asentor, = «oo&Z Äsgarör. Plur. A. äsgrindir (-grindr R) 102, 2.

äsjöna, i. (s. sjön u. ä), Aussehen, Äußeres. A. 23, 2.

Viell. 8pe». der Gesichts« U -

druck, .so Pf. (vultum Eg.). äskmuiifjr, («. kyn ?/. äss) ro/i Asen-

geschlecht. Plur. \. läi'n. 13, 4. Ü&er rZt> tv/v/-. Bildn. auf

-kunnr (r#/. Fa>\) 9. außer Nor.

atttft K. Gislason In Aar!), für 1881,

208 fg. asmegin, n. (s. megin v<. äss), die

Asenkraft. N. 30, 13. #, 5, G. /, 2;

A. 72, 8. Das Wort wird nach

Eg. u. I). IL II, 244 nur von Thorr

gebraucht. äsmoftr, m. (*. möör u. ässj, der

Asenzorn. Ü. i äsmööi 104, 10.

äss. m. 64, 1; auch oss, g. PI. ansis i#r/. Nor. u. Ger. Vollst. Wb. Sp. 1252) der Gott, Ase, im PI. auch von Göttinnen gebraucht (Gering). N. 31, 14; Nsf. 36, 2. A. äs '27, 18. Plur. N. ;esir 4, 7. Nsf. 34, 7; G. 50, 9; Gsf. 21, 7; D. 20, 10; 33, 6 F«r.; 9sum Sigdr. 28, 6; Vol. •#«, 1 ; Dsf. 31 f., 4. * Vgl. Einl. p. 92 /gr.; Mogh G. Myth. (S. Göschen) 41 f.; Rieh. M. Meyer 531.

äst, f. {g. ansts, § 34, 2; auch ost, so Nor.), die Liebe, Gunst. - Dat. äst 171, 17. Plur. Gen. til ästa 34, 5; 43, 13; D. 190, 3; 207, 20; A. 75, 5 (im nhd. Sing., w/J. hylli f.).

ästalauss, ad;, (äst, lauss), liebeledig, des Gegenstandes der Liebe (so Gering), des Geliebten beraubt. Af. Helr. 5, 7.

ästrä<>, n. (s. äst, räö), der geneigte oder wohlgemeinte Ratschlag. PI. A. astr$ö [in alt. F.) Sigrdr. 21, 4.

ästsemd. f. (vgl. äst, -semd in liös., vegs.), die Gunst. A. 170, 25.

ästsa?ll, adj. (s, saill u. äst), liebe- beglückt, beliebt. X. 77, 12. Gompar. N. äslsa^lli (für -sselri) 170, 10.

äsynja, f. die Asinn, Göttin (eig. Asenfreundin? äsvinja. von älterem vinja = vina? s. F. 280). Plur. N. 27, 12: 33, 9; Nsf. 42, 13; Dat. 45, 2.

sit s. ela; ätt, f. s. rott, I.

ätta, zahlw. indekl., g. ahtau S 3, 3; 16, 2; 40. 4: 86; F. 11, acht. 21, 8; a, 5; Grm. 23, 4: Helr. 7, 3.

atti banna

15

Atti, zahlte. (= attandi, § 88, vgl.

ätta), der achte. Nrn. 21, 10.

Nf. atta 43, 15; Nn. ätta 6, 6. atjän, zalüiv. indekl.; § 86; Nor.

§ 209 a1) (eig. ätt-tjän, s. tiu u.

atta) achtzehn. A. 145, 10.

ättungr, m. {cgi. aett), der Geschlechts- genosse, Genosse. Plur. N. 27, 7.

ävalt, adv. (entw. von äv = g. aivs u. allt. vgl. Ark. 14, 261 orf^' = of allt, vgl. Vigf. s. v.; of 3); allr), »* allem, überall, immer. 166, 16; 200, 5.

ävani. n. «d[/. (s. ä w. vanr = <7. vans), nur in der Wendung: einhvers er ävant es fehlt an etwas. (Vigf.) enkis ]>oetti mer äv. an nichts schiene es mir zu fehlen 169, 18.

äverki, m. [vgl. ä, verk = verkr Schmerz, vgl. Vigf., Fr.) die durch gewaltsamen Angriff bewirkte Ver- letzung oder Beschädigung. A. 225, 28; Asf. 233, 11.

ävoxtr, m. [vgl. vaxa u. ä) der Auf- wuchs, Pftan zenwnehs, die Frucht = Feldfrucht. Dat. ävexti 33, 7.

ba «Viur ig. bagms), der Baum (vgl.

tre). N. Vol. 19, 3; Grm. 40, 5;

hier kollektiv (D. H. zu Grm. 40,

5-9. baggi, in. (in jüngerer Form pakki,

Kluge, Beitr. 10, 441; vgl. nhd. Pack,

Vigf. s v.), die Last, der Bündel,

Sack: A. 59, 10.

bak, n. (§49, 1; vgl. Backbord), der Rücken (eig. abgewandter, hinterer Teil\ spez. auch des Pferdes: steig af baki [vom Pferde) 77, 8; viö bak arnarins 94, 2. Vom mensch- lichen R. ä baki (D ) 6, 1; 105, 11; 249, 15; ä bak (A.) 59, 11; 160, 5 (hier vom Sigm. in Wolfsgestalt); vom Pferde 17 2, 13 ; 183, 11 (deutsch: saß er auf).

baka, schiv. v. I) backen. Inf. 158, 25. 2) erwärmen, nam. Med. bakaz sich wärmen. Pra?t. S. 3 hakaoiz 231, 30; Part, absol. bakaz 230, 32.

Im kl';» II. n. (bak, fall), eig. das auf den Rücken Fallen; im PI. I). störum bakfollum = mit starkem Zurück-

lehnen (des Oberkörpers); weit aus- holend (Edz.) 220, 4. bana, schw. v. (bani ), töten, mit Dat.; Lund p. 86. Inf. 224, 31.

baiiadagr, n. (s. bani 1), dagr), der Todestag. D. 179, 28.

banaiiuior. m. (s. maör u. bani 1), der Mörder (= bani 2). N. 135, 15.

banaorö, n. oder banorö (so W) (s. orö u. bani 1), dieT odesbotsebaft.

A. 84, 2, wo bera ban. af einum = den Sieg über jem. davon- tragen, als Überlebender die Kunde von dem Tode des andern bringen können (vgl. Fritzn. s. v.). Nach Ger. Vollst. Wb. ist bera b. = den Tod jmds anzeigen d. h. (da nach germ. Rechte der Täter selbst zu dieser Anzeige verpflichtet war) sich als Urheber des Todes bekennen, daher

töten.

banasär, n. (s. bani 1), sär) die töd- liche Wunde. G. 179, 20. A. 181, 2.

banasok, f. (bani 1), sok), dieUrs&che zum Tode. N. 208, 9.

band, n. (s. binda, § 31, 1), vgl. g. bandi f.) das Band. Nsf. 41, 16. A. 40, 20, 24. PI. A. i bond reknir in Banden gelegt (in B. ge- trieben, fest- gemacht) 155, 25.

bandingi, m. (s. band), der Gefan- gene! — N. 180, 6.

bani, m. (vgl. ben f.) 1) der (meist gewaltsame) Tod. N. 83, 18; 'l!6, 7; 120, 15; 121, 5 (überall hier eigentlich = causa mortis). G. bana. 68, 10; 122, 6; Grott. 6, 4.

Gsf. til banans 49, 13. D. at bana [zur Ursache des Todes) 42, 12; 253, 4 6\ veröa; gekk naer bana ging dem Tode nahe, g. ihm fast ans Leben (Edz.) 167, 4. A. bana 15, 12; 151, 19; 155, 3; ßgm. 17, 4; 230, 15. 2) Totschläger, Mörder (= banamaör). N. 135, 15; 141, 11; D. Regm. 26, 3; Sigdr. 15, 6; A. Grott. 6, 7; hans (sc. Fäfnis) bana 183, 26 vom Schwerte Gramr r/esagt. Plur. Dat. Vol. 45, 2.

banna, schw. v. (vgl. Bann), bei Straf e v e r b i e t e n. Inf. 211, 24. PrflßS. Conj.S. 2 bannirhonum = /&m wehrst U13, 24. Part. Pass. N. n. bannat i3, 17.

n;

bardajramaör bäöir

bardagamattr, tn. (8. bardagi, maör), der Kri eger. PI. X. n;:>, 28.

I>;ii(l;i(|i. in. («. berja, -dagi = dagr, Ark. 15. 233), der Kampfestag, Kampf. Dsf. 249, 2; A. 155, 15.

barki. in. {vgl. engl, to hark, helfen) die Luftröhre , Kehle. Asf. 160, 4, 8.

barn. n. (g. barn ; § 49, 1). das Kind. N. '160, 1. G. barns 22, 9; Gsf. bamsins 151. 24; D. barni 151, 15; A. barn 151, 3; Asf. 161, 5. PI. N. born 15, 8; I). barna 152, 6; A. 24, 17; Asf. 200, 34.

* vera meö barni 151, \h = schir<in- ger sein. Im weiteren Sinne ist barn = Menschenkind, Mensch; so hvert barn (every living creature Vigf.) 171, 21; 176, 11. "

barnaeign, f. {s. eign u. barn), der Kinderbesitz, Kindersegen. A. 42, 7.

barnsaldr, m. (s. barn, aldr), das Kindesalter, die Kindheit. 1). 173, 1.

barnstokkr, m. {vgl. barn, stokkr), der Kinderbaum, vgl. Ba. Wenn die Lesart richtig, so wäre an einen Apfelhanm zu denken, der aus den Kernen des fruchtbringen- den Apfels der Walküre {vgl. 151. 11 13) gezogen. Aber hierzu nötigt der Ausdruck apaldr 152, 29 neben eik 152, 12 nicht, gemeint ist wohl in beiden Fällen nur „Fruchtbaum", und es wird dieser Baum wohl kaum anders als die auch sonst bezeugten Hallenbäume {vgl. namentl. Fas. 1, p. 85) anzusehen sein. Die ein- fachere Lesart der Rimur bötstokk wird auch von Vigf. angezogen und würde „Baum der Hilfe" bedeuten {vgl. das spätere vardtrüd bei Mann- hardt, Baumkultus p. 54 fg.) Bugge in Ark. 5, 39 denkt an einen Fels- block (vgl. berg eitt stöö i breiöum sal Rim. 142) als urspr. Bewährungs- ort des Schwertes und erinnert an Sagen von K. Artus, der das Schwert aus einem Amboß zog. Cederschiöld in Ark. VIII, 95 beziveifelt, ob -stokkr von einem grünenden und blühenden Baum mit Recht gesagt werden kayin. Die Lesart branstokkr (so Fas.) wurde von Edz. Übers, p. 398 mit

brandr Schwert in Verbind. ge* bracht, also Schwertstamm [wegen des hineingestoßenen Schwertes), von

Kr.- wird vielmehr an brandst. g.- dacht [im Sinne etwa von Herd- Motz). Eine ganz sichere Erklä- rung <//'/>/ es bisher nid//. Dsf. 153, 3; A. 152, 14. barnceska, f. ibarn, &&.&= Jugend . die Kindheit. - D. 242, 6.

barr. n. {vgl. Vigf.), Sproß, gewöhn- lich, vom frischen Trieb des Nadel- holzes gebraucht ; in Gy U. auch vom Laube der Weltesche. N. 109, 15. - I). barri Sigrdr. 10, 5. A. 23, 6; 49, 14.

barun. m. {vgl. Vigf.). der Raron. Plur. N. 143, 8.

* Der eig. fremde Titel tritt in Norwegen seit 1276 für das ältere hersir (q. v.) ein, vgl. Keyser, Eft. Skr. II, 115.

bat na. schiv. v. {g. gabatnan), besser werden, meist mit Dat. der Person u. Gen. der Sache {Lund p. 103, 168); doch auch persönlich. Praes. S. 3 batnar hvärigra hluti {s. hlutii 226, 15.

batt s. binda.

baugr, m., der Ring von gebogenem Golddraht, namentlich um den Ober- arm getragen , vgl. hringr. Ein goldener Fingering {s. fingrgull) wird 115, 10 als litill gullbaugr u. weiter- hin kurzweg ccls baugr bezeichnet. N. 115, 15: Dsf. 115, 13; A. tl9, 8: Asf. 115, 11, 12. - Plur. Gen. Fäfn. 32, 6: Dat. f, 4.

baztr s. beztr.

bäöir 16, 2; 85; g. bai. bajöfrs), beide. Nm. bäöir 72, 6: b. saman 162, 1; G. beggja Regm. 6, 6; D. bäöum 72, 8; 161, 21 [hier auf das vorhergeh. |)eim bezogen); A. bäöa 57. 1: Nf. bäöar Grott. 22. 8; A. f. 168, 29. Nn. baeöi 121, 19; 139, 10 {in beiden Fällen ist das neutrum als commune für Masc. u. Fem. gebraucht, vgl. Gr. IV, 279 f.). Für baeöi ok son HQgna(=b., hon ok s. H.) 225, 25 vgl. hier * und ok.* A. baeöi 93, 21.

* Ähnlich dem mhd. beidiu (beide) unde vertritt baeöi ok nhd. so- wohl — als auch; 11, 16; 13, 18 u. öfter. Ahnlich baeöi, at . . .

bäl bekkr

17

.€i).. ., mätti ok = sowohl (dies), ■daß . . . (dazu) aber . . . auch konnte u. iv. 217, 26—27. Ur- sprünglich viell. wie mhd. beide

unt [s. Lexer s. v. beide) von ■drei Gegenständen, von denen zu- nächst zwei durch beide (basöi) ver- eint, und das dritte mit unde (ok) angeschlossen wird.

J»äI,n.(ags.b£el,F.208), ^/-Scheiter- haufen, namentlich zur Leichen- verbrennung; vgl. Wh. 481. N. 253, 16; G. 253, 15; Gsf. 253, 20; Asf. 76, 2, 3

balfior. f. (s. for u. bäl), die Leichen- bestattung, Gang oder Fahrt zum bäl. A. 75, 14; Asf. 76, 2, 3. Plur. A balfarar {vgl. for) n, 3.

bära, f. (norw. baara, Ger. Vollst. Wb.), die Woge, sem älpt af baru 199, 9. Hier ist 100hl mehr an die äußere Erscheinung des in erregter Stimmung von der Welle sich halb aufschwingenden Schwanes (af bäru: af sinu saeti) als an die rnyihol. Beziehungen des Schivanes zu denken; vgl. übrig. Helr. 7, i s. v. hamr. PL N. 211, 27. D. barum 229, 10.

foätr, m. (ags. bat, F. 200), das Boot.

D. bäti 167, 6. beginn (part.) s. bioja.

be$r, m. (g. badi, n., § 60, 3; Vigf. s. v.); das Bett, namentlich Unter- bett, Polster; meist poet. {vgl. s^eng).

Acc. beÖ 206, 12. Plur. i>. sjavar beöjum ä y, 2 am Meeresbett (vgl. nhd. Flußbett), am Strande. Doch bezeichnet b. im Unterschiede von unserem „Flußbett" tveniger den Untergrund des Flusses als den Ufer- rand, daher auch der PI. in y, 2. (Gislason in Aarb. 1881 p. 210.).

beifta. schw. v. ig. baidjan), ver- langen, nötigen, vgl. biöja. (Auch = hetzen, vgl. Vigf. beiöa II.) Mit Acc. der Pers. u. Gen. der Sache, Lund p. 174. Inf. beiöa hann oröa 46, 14 (= anreden), beiöa griöa (s. griö) Baldri Schutz ver- langen für B. 73, 9. Praes. S. 1 sem ek beiöi yör (Acc), wozu ich euch auffordere 154, 31. Ahnt, sem ver beiöum 215, 13. Praet. S. 3 beiddi (bestimmte) 17, 13; verlangte . 176, 18; 238, 5; c. G. des Obj. 99,

Glossar z. pros. Edda.

14; 106, 17 {vgl. 46, 14); = ver- langt hatte 210, 18. Plur. 1 beiddum (hetzten) bjornu Grott. 13, 5. Plur. 3 beiddu mit dopp. Gen. Grott. 2, 4 = und verlangten des grauen Gesteines Bewegung, setzten das gr. Gestein in Bew. Vgl. übr. Bugge Till. 442. Med. beiöaz sich ausbedingen, verlangen. Inf. 71, 1. Preet. Sing 3 beiddiz 4, 16; 20, 17 (c. G.); 53, 3; 77, 10; Plur. 3 beidduz 114, 11; 136, 16; 116, 11 (c. G.).

bein, n. (F. 197), 1) der Knochen, das Gebein. A. 110, 4. Plur. Dat. 11, 7; Gnn. 40, 4; I)sf. 11, 5; 57, 7. Asf. 62, 23. 2) das Bein, der Schenkel. 1). at beini 153, 1.

heina, schw. v. (vgl. beinn grade F. 197), 1) einrichten, sich zu etwas anschicken. Praes. Sing. 3 beinir flug 26, 12; ähnlich 106, 12. 2) mit Dat. {Lund p. 69) beisteuern. Inf. 253, 26.

* beina einu wohl eigentl. „mit etwas zu Hilfe kommen" .

beiiiaböt, f. (beini, bot), Pflege, Er- frischung. — N. 231, 24.

beini, m. (s. beina), die Aufwartung, Pflege. A. 158, 4.

beita, f. (vgl. bita), der Köder, na- mentlich für Fische. (Vigf.) Plur. D. 71, 5; A. 71, 6.

beita, schw. v. (vgl. bita) beißen lassen (nach Ger. Vollst. Wb. zunächst: das Pferd auf das Gebiß beißen lassen, d. h. aufzäumen, dann: den Wagen mit Vorspann versehen u. w.); füttern (vom Vieh) , drohend schwingen (von einer Waffe), so Inf. 191, 12; vgl. Lund p. 89; beita haukum sinum (vgl. Vigf s. IV) mit ihren Habichten zu beizen 192, 11 =auf die Jagd zu gehen m. i. H.; vgl. 192, 17 18. illu beita einn jem. übel zurichten (eig. mit Übel verfolgen) 215, 11; vgl. b. brQgÖum Lund p. 89.

bekkr, m. (kk aus nk Nor.), die B a n k , vgl. Wh. 220. Asf. 62, 17; 66, 15. Plur. A. ä tva bekki 62, 5 be- zieht sich auf die beiden Bankreihen in der Halle (= ä baöa bekki bei Vigf. s. v.). Vgl. auch utar. bornir ä bekki 216, 5 zu den Bänken (der Speisenden) in der Halle getragen, = nhd. aufgetragen.

18

belgr

bera

* Neben bekkr = Bank steht ein gleichl. I). = Bach (nd. Btik).

belgr, in. {g l)algs), der Balg, das Fell und daraus Gefertigtes. l)Balg {vgl. otrbelgr) A. 173, 24; Asf. 115, 3. 2) Blasebalg. Nsf. 111, 9. 3) Schlauch, L e d e r s a ck ( vgl. mjqlbelgr). A. 158, 24; überh. Sack 228, 19.

bella, schw. v. (rgl. Vigf. ; zu g. baljrjan, Ger.), mit l'at. etwas trei- ben, einer Sache sich hingeben. - Inf. gleöi bella 195, 12.

belti, n. (I. balieus, vgl. Vigf), der Gurt. D. 98, 25; A 239, 14.

ben, f. (g. banja, vgl. auch bai.i, § 57, 1), die Wunde. Plur. D. benjum Grott 15, 7.

bera, stv. (g bairan, § 104), zum Vor- schein kommen ; tragen, gebären. I) tragen, sich tragen = erscheinen, sich zeigen, a) eigent- lich. — Inf. bera i hQfüö ser 119, 15 [der Acc. i holuö wie b. tJQru i h. ser bei Vigf. s. v. bera B, III, eig. wohl „auf den Kopf nehmen und so tragenu); 45, 5 (zutragen, bringen); bera inn [hereinbringen) 109, 6; bera iram vorzeigen 240, 18. Praes. S. 2 berr 206, 2 vgl. bar 163, 15. S. 3 hon berr eski 43, 3; berr heim 160, 5. hvärt af p.örum berr [vgl. bar 163, 15) 163, 29 = iver den andern über- ragt, vgl. 221, 11. Plur. 3 bera Grm. 36, 9;' 149, 11; 162, 3 u. Conj. Plur. 3 beri Grm. 36, 2; vgl. zu beiden Stellen 45, 5. Pra?t S. 1 ek bar 180, 25; S. 3 bar ein af ojlum eine hob sich von allen ab, ragte cor allen hervor 163, 15; bar 166, 26 vgl. 45, 5. bar fram [vor, her- bei) 115, 8; bar trug, tragen konnte 167, 8. Plur. 1 bärum, poet. borum e, 1 ; Plur. 3, poet. brtru

a, 5; bäru 38, 20; 95, 11; 15, 6; bäru fram [wie bar fr.) 111, 15.

b. eptir 114, 9 s. eptir. Part. Act. berandi. er nu gott ber- anda [vgl. Var.) borö a hornmu 65, 4; hier ist berandi als Verbal- adj. zu betrachten (ein sich gut tragender Rand); s. § 80, Lund p. 400; vgl. auch goör. Part. Pass. haföi borit 105, 11; var boiit inn 62, 19; let und eik borit (sc. veröa) Heb. /, 4 vgl J). H. 1J, 485

zu Str. 5, 1 4. borit Dt {von ein, r //• iche) 75, 24 vgl. borin ä bälit 76, 2; bornir til ketils 57, 2. b\4m freieren Sinne, zunächst vom bber- bringen einer Botschaft: berr Qfundarorö [s. s. v. ) 23, 5; berr banaorfi (*. s. v.) 84, 2; af mer bar ek ich trug über mich davon (sc. den Sieg) = ich überwand mich 206, ü. at eigi baerir \>u inn minna blut <= daß du nicht den schwäche- ren Teil davon getragen, den kür- zeren gezogen 226, 14. bera upp tragen vor, bringen vor hörn röit 198, 14; vom Vorbringen übler Kunde 228, 2. Auch vom gedul- digen Ertragen (Imp. S. 2 her 189, 6) oder dem Tragen einesVerlustes : bar ver>t (a^errime tulit) 75, 2 oder allgemeiner: hverja giptu menn bera = davontragen, erfahren 193, 13; saman bera (conferre): berr rQng orö saman Fäfn. 33, 5, 6 (congerit injustas causas Eg. , ; bäru saman räö sin (consiliainter se contulerunt Eg.) 73, 8; bera saman ok in (cum illis comparareEg.) 94, 13. Weiter- hin in der Constr bera einn einu (eigentl. jemand durch etwas be- lasten, beschweren: vgl. \igf. s. \. A. I., 2) = jemd. durch etw. über- wältigen, so bera bann ofrliöi 150, 23; ofrl. bornir 161, 10; riki (= ofriki) bornar 224, 19. Vgl. auch c). c) imperson. bar hann [es trieb ihn) at landi 107, 12, vgl. Vigf. s. v. bera C 1; eigi berr nauösyn(Acc) til = es bringt keine Nötigung mit sich, ist nicht nötig 172, 34. bar sva til trug es sich so zu 235, 2. at ?töru bar daß es (um) ein Bedeutendes austrug, erheblich war 150, 9 vgl. Vigf. s v. C. II, 5). afmerbarek ich übertraf mich selbst, bezwang mich 206, 6 (vgl. bäru f»au af Qörum sie übertrafen andere 194, 1 0) [>aun veg hefii f'yrir mik borit so ist es mit (in einer Vision) vorgekom- men 204, 28; vgl. V igf. s. v. C, 1,2. So auch 70, 1: ef saman maetti bera fundi (s. fundr) J>eira = ob sich zu- sammenbringen ließe eine Begeg- nung usw. Für den Dat. bei saman bera {neben Acc.) vgl. Fr. 2 u. Mob. s. v. d) Ähnlich das Med. beraz in der Redensart hann let }}at viö beraz 71, 4 = ließ es vorbei,

berfcettr

bjarg

19

vorüber {eig. zurück ?) gehen, kam da- von zurück. Vgl. Vigf. u. Fritzn. s. v. 2) zur Welt bringen, gebären.

Praes. S. 3 herr Vaffr. 47, 2; Praet. S. 3 bar hann (Loki als Stute) 54, 18. Plur. 3 bäru 35, 13.

Part, borinn (geboren) Vaf[)r. 35, 3 vgl. 124, 8; 212, 20; i heim borin (JN. f.) zur Welt gekommen Helr. 4, 4 ; n. borit verör 22, 9; Plur. bornir 145, 1 1 ; bornar Grott. 9, 8; wegen des Dat. vgl. Lund 120.

berfcettr, «rf/. (s. berr, fotr), bar- füßig, barbeinig. N. 152, 33.

berg, n. is. auch bjarg, Nor.), der Berg, Fels. Nsf. S>#, 22; Gsf. 3.9, 20; Dsf. 40, 4; Asf. 00, 21.

bergnQS, f. (s. berg, nQs F. 162, eig. Nase), der Felsvorsprung, das Vorgebirge 177, 6.

* Vigf. führt die heutige Schrei- bung bergsnQs auf berg- u. snQs (= nQs) zurück und findet diese Schreibart korrekter.

bergrisi, m. (s. risi u. berg), der Bergriese. N. 54, 11; Plur. N. bergrisar 22, 3; 30, 9. G. 46,2; Grott. 0, 7; Dat. 35, 18.

* in der poetischen Sprache ist broeör bergrisa = Biesen; maer bergrisa Grott. 10, 6 (das Riesen- mädchen) = wir beiden Riesinnen; bergrisa brüör Grott. 24, , 2 = die Riesin; vgl. D. H. 11, 610, 616.

berja, schw. v. 113, •) schlagen, werfen. Inf. berja troll 53, 12; 101, 2 Riesen durch Hammenvurf töten, berja grjöti mit Steinen wer- fen 73, 16; 123, 1. P.set. PI. 3 boröu schlugen 220, 17. Part. Pass. Nf. barin 225, 15. PI. baröir vöru grjoti b, 2). Med. berjaz sich schlagen, kämpfen. Inf. \ q1. 45, 1; 83, 16. Praes. S. 3 berz 83, 17. PI. 3 berjaz 51, 9. - imper. S. 2 berz 190, 4. Praet. S. 3 baröiz 47, 6; b m. kämpfte neben 221, 9. PI. 3 bQiöuz 5,6; 141, 16. Part. Med ek hefi bariz ich habe mich geschlagen 155, 6.

bernska, f. (vgl. bara), die Kindheit, Jugend. D. i bernsku 180, 3.

berr, adj (vgl. Lexer s. v. bar adj.), bloß, bar. Norn. n bert (vom Schwerte) 141, 12; A. 200, 6. Plur. A. m. 4 f)ä bera (an ihren bloßen Leib) 123, 9.

berserkr, m. \s. serkr u. vgl. Vigf. s. v.), der Berserker, Kämpe (urspr. in Bärenfell ? Nach Fr. 3 von bera f. die Bärin u. s.). Plur. N. berserkir 136, 16. A. berserki 75, 18; 136, 10.

* Li mythol. Bez. vgl. Golther 102; Rieh. M. Meyer 130.

betr, adv., besser 84). mun [)k betr (sc. vera) 69, 14; miklu betr 99, 1; hugaöan betr 119, 16; betr fallit 121, 18; betr vaeri 122, 22. ipess b. f)ykki-mer, er f)eir JDola verra um so besser gefällt es mir, je Schlimmeres sie erdulden 155, 37. annan dag QÖrum betr 168, 6 vgl. annarr4); Lund p. 135.

betri, adj. compar. (s. betr u. § 82 ;

g. batiza, § 33, 4), besser.

Nrn. 113, 6, mit compar. Dat.

(Lund p. 135) 172, 16; Helr. 11, 6.

Gen. betra 49, 11; A. betra (sc.

{jann kost; 61, 11; N. n. betra 165,

13; A. n. 153, 8. beygja, schw. v. wgl. bjüga), beugen.

Praet. S. 3 beygöi 66, 6.

bezt, adv. (s. betr, § 84), am besten.

17, 17; 34, 11; 150, 21. bezt hafa es am besten haben = die beste Aussicht haben 153, 11. bezt at ser 242, 12 bezeichnet ähnlich wie mikill fyrir ser (vgl. fynr 1 d) die persön- liche Tüchtigkeit in einem hervor- ragenden Grade; vgl. Vigf. s. v. at C, IV, 5 und oben at 2 a). bezt at ser i fornum siö bezeichnet das Muster eines Helden im Bereiche des Heiden- tums.

beztr oder baztr {s. bezt u. § 82, Ark. 8, 258), der beste. Nom. m. 20,1 beztr; 21, 7, 54, 19 baztr. A. beztan 30, 12; baztan c, 2; schiv. Fl. inn bezta 246, 4. N. n. bazt Grm. 18, 4. PI. Nf. beztar Regm. 19, 4 Var.; Nn. bQzt Reg. 19, 4; D. beztum 166, 25.

* Der Superl. ist öfter als Elati- vus zu verstehen, so 30, 12; 193, 15.

bjarg, n. (s.berg, g. bairg-), der B er g, große Haufe. PI. Nom. bjorg Grm. 40, 4. Nsf. 11, 5. D. bJQrgum 164, 10. A. bjorg (vom Schnee) 53, 7.

* Die von Vigf. w. Fr. ? «w/r- nommene synon. Unterscheid, von berg w. bjarg scheint viele Über-

2*

20

bjarga

bjööa

gänge ~u gestatten, vgl. z. 1> 9l bergit W, bjargil R. bjorg 55, 7 fei nacA Vigf, PI, Do« bjarg = an immense stone.

bjarga, 8tv. 103,2), retten, for- //(//; mit Dat.; Lund p. 70. Pass. Part, horgit = geborgen Sigrdr 9, 2. borgit fa vom glücklichen Entbinden Sigrdr. 8, 2. "

bjaryrüiiar, PL f. [s. bjarga, r.), hel- fende Runen, spez. mit Bez. auf Geburtshilfe. A. Sigrdr. 8,1.

bjartjsnos. f. (bjarg n., snos = Vor- sprung s. Vigf.). das Vorgebirge, der Felsvorsprung. D. 245, 12. *Vgl. bergnQS, das jedenfalls nur eine andere Schreibung.

bjjartr, adj. <g. bairhts, Nor., vgl. auch

Berta). hell, glänzend. Nn. 31, 6.

Nf. bjort 83, 5. Plur. Nn.

bjort 92, 7. Comp, bjartari 25, 1 1 ;

adv. bjartara 82, 20.

bjär s. beer.

bioja, stv.{g. bidjan^Z.§ 105), bitten, werben; doch auch von bestimmter Aufforderung = heißen, befehlen, vorschlagen; vgl. engl, to bid, mhd. Wb. I, 168, f.; mit Gen. des Zieles (so biöja |>in um dich werben) 194, 27; die Person, für tuelchc man bittet oder wirbt, steht im Dat. comm. (Lund p. 175), oder mit til handa c. D. (vgl. hQnd f.), sonst auch mit fyrir c. D. Inf. 34, 8 (vgl. been); 46, 21 u. 118, 18; 121, 15: 205, 29. Praes. S. 1 biÖ ek 154, 27; für 155, 31 vgl. N 4). S. 2 biör 155, 33. S. 3 biör friöar (um Fr.) 94, 5; biör (&**&) 64, 5; 260, 19. Plur. 3 biöja 08, ü. Conj. S. 1 biöja 155, 8; PL 3 biöi 197, 26. Imper. S. 2 biö i7i; 35. Preet. S. 3 baö 46, 13; 47. 2; 225, 12 (bat) neben baö (gebot) 115, 11. in letzterer Bedeut. auch 106, 15; 120,12; 222,25; 225, 8; Grott. 5, 7. = bat, warb 152, 17 w?Z. oben 118, 28 m. 266, 13. baö \>k vel fara 162, 21 s. vel. Plur. 3 baöu [forderten auf) 38,20; so auch 40, 15; bäöu friöar 57, 21 t*. 75, 23. Fow Aussprechen einer Wunsch- formel 160, 15 t#J. baö 2£tf, 6; 26'2, 20 u. oft. Conj. S. 3 baeöi (wer- ben sollte) 197, 34. Plur. 3 baeöi 61, 16 vom Aussprechen eines be- stimmten Wunsches (■= optare Eg.).

Pass. Part. Nom. beöinn 204,2b, vgl. das bez. Zitat s. \. hitta, absol. beöil 199, 12.

bila, SCÄK>. v. , im Med. bifaz s/c/i bewegen, erbeben. Praes. S. 3 bifaz 153, 14.

bik, n. (I. pix, <•#/. Vigf.), das Pech.

Dat. biki (= en bik, s. Var. i 24, 17.

bil, n. (^. Vigf., Ark. 16, 203), cZer Augenblick D. i [>vi bili 58, 24.

bila, schie. v. (vgl. bil), fehlen, ver- fehlen. Inf. 203, 6; 222, 10. Praes. S. 3 bilar 141, 12; fehlschlägt, nichts taugt 176, 3.

bilt verör einum = jemand wird mutlos (bei Vigf. zu bila gestellt, richtiger wohl bei Fntzn. als neutr. zu einem adj. bilr); at pör varö bilt 58, 25. Vgl. obilt.

binda, 5^. 16, l: 34, 2; 46, 3; 103, 3; g. bindan). fesseln, h i nden. 1) eigentlich. Praes. Plur. 2 41, 1; Plur. 3 70, 16; 114, 17 Prset. 31, 1; 34, l); S. 3 batt 59, 10; 56', 4 knüpfte ein Band; Plur. 3 bundu 80, 11; Pass. Part. N. m. var bundinn 41, 14; b. er 83, 20: A. m. bundinn 124, 12: A n. fa bundit 34. 1); 39, 16; haföak b. 68, 7. Plur. N. f. bundnar 120, 17.

2) freier und übertragen. Inf = Verband anlegen 225, 27. Praet. PL 3 bundu jjau eiöum meö ser dies beschwuren sie gegenseitig 190, 15. Part. Pass. bundit ver- sichert svardogum 115, 1.

bjooa. stv. 102, 1), bieten, an- bieten; g. -biudan; m. D. rf?r Pei'son, Lund p. 78. Inf. 49, 8; 75, 7: 6" 5, 21. Praes. S. 3. byör hann upp 65, 14 (s. u. *); bietet an 153, 17; 166, 20. Plur. 3 bjööa 98, 12; 114, 18. bj. üt her (Dat.) heben ein Heer aus 163, 9 vgl. Vigf. s. v. III. Conj. S. 2 bjööir viö 153, 21. Imper. PL 2 bj6öi-f>er bietet 215, 9. Praet. S. 2 sf. bauötu 141, 9. S. 3 bauö (bot) 141, 1; 117, 14; bauö bot an, erbot sich 52, 8; 59, 9; 99, 9; 222, 17; bauö (M mt) 57, 3; 208, 16; 202, 18; 154, 9. Plur. 3 buöu 57, 21; 95,20; 97, 18—19 (18 = Ziwfew ein, 19 schlugen vor); 102, 3; b. heim 260, 3 5. heim adv. Pass. Part. N.

bjorr bläsa

21

m. alls J)er's kostr of bodinn, da dir die Wahl frei steht Sigdr. 20, 2; PL Nm boönir angeboten 216, 5; Nn. boöit = angeboten 217, 27; absol. boöit geboten 156, 18; boöit til varnanar = praecepto cauturn est Eg. 105, 18; b per dich ge- laden 218, 7. Med. bjödaz sich anbieten; buöumz (eig. Praet. PI. 1) auch als Prtet. S. 1 gebraucht; ek buöurnz ich erbot mich 203, 10 vgl. Vigf. s. v.

* Die Grundbedeutung des Verb, ist wohl ausstrecken, darreichen, geben, so bjööa upp 65, 14 zurück reichen [vgl. nhd. aufgeben = fahren lassen), ähnlich wie g. biuds = aus- gestreckter Gegenstand, Tisch. Meist aber im übertragenen Sinne = bieten, anbieten, erbieten, ent- bieten (= einladen).

1. bjorr, m. (vgl. Vigf.), das Bier, meist poet. D. V9tu peim bjori = das B. enthielt Guör. 11, 24, 1. A. Sigrd. 5, 1.

2. bjorr, m. (1. fibra, Nor., vgl. auch Fr. 2), ein meist keilförmiges Stück Tuch oder Leder. Plur. N. 84, 8; D. 84, 9.

birta (g. bairhtjan) erhellen, zeigen.

Inf. 64, 1. Praet. S. 3 birti ok lysti 109, 6. Med. lnip. PI. 3 birtuz 46, 8 (im pass. Sinne).

bitr, adi.; g. baitrs, vgl. bita) beißend, scharf. Dm. bitrum Regm. 26, 2; N. n, bitrt 205, 26, 28.

bjorg, f. (zu bjarga = bergen), die Rettung. N. 107, 14.

Moni, m. 64, 2), der Bär. G. bjarnar Sigdr. 16, 1 ; Gsf. bjarnarins 39, 21, vgl. D. H. II, 654. A. 218, 25. A. PI. bjornu Grott. 13, 5.

biöa, stv. 101; g. beidan). 1. er- warten, mit Gen.; Lund p. 168.

Inf. biöa ragnarokrs (vgl. ragn.) 142, 5; min biöa [unsicher, vgl. Guörhv. 20, 5-8) 229, 19. biöa eigi J)ess, er 153, 30. er eigi langt at biöa es datiert nicht lange 155, 16, vgl. 205, 27-28. Imper. S. 2 biö 180, 15. Praet. S. 3 beiö 103, 23. 2) geduldig ertragen, (e. to abide Vigf.)c. Accbisw. auch vom Erreichen eines Zieles, so Praes. S. 3 biör 69, 13. Prset. S. :! beiö 223, 12.

bita, stv. 9, 4; 12; 18; 101; g. beitan), beißen, essen; schneiden.

Inf. 42, 2; a bita anbeißen, (all- mählich aufessen) 35, 6. 99, 1 = schneiden; = heftig schädigen 211, 29. Prses. S. 3 bitr 38, 4: Grm. 35, 4; 99, 21 = eindringt; = zerschneidet 161, 32 (vgl. bitu 229, 21); 50, 3, 5 (= fressen, wei- den); = quält 202, 9. Plur. 3 bita .23, 6. Praet. S. 3 beit 34, 18 113, 5, 7 (vgl. oben 99, 1). PI. 3 bitu verletzten 229, 21. Gonj. S. 3 biti 168, 11 (bita fyrir den Aus- schlag geben, vgl. Fritzn. s. v. (!. Vigf. II, E; fietta = die fehl- geschlagene Werbung). Ähnl. 288, 5.

blab, n. , das Blatt, Gewächs. A. 190, 9; Asf. 160, 11.

blanda, stv. (g. blandan, § 109, mi- schen, mit Dat. ; Lund^. 89. Praes. PI. 3 blanda hJQrlegi saman den Schwerttau idas Blut der Wunden) vermischen = sich bekämpfen 180, 2 1 ; das Praes. im Sinne des Fut., vgl. Lund p. 296. Praet. PI. 3 blendu 97, 14; Pass. Part. A. m. blandinn Sigrdr. 5, 3; absol. blandit Vol. 25, 6; 120,2b; 216,8.

blanda, schw. v. = blanda stv. Praet. PI. 2 blonduöuö 210, 22.

blauör, ad} , zaghaft, blöde, feige. Zu g. blaufvjan F. Gm. schw. Flex. ins blauöa 223, 8.

blautr, adj., s. Nor., schwach, weich.

N. 40, 10; 180, 3.

blär, ad}., oft = schwarz; dunkel- farbig, blau. F. blä 38, 13. PI. Nf. blar (für blaar) Sigrdr. 9, 8 ; aus V. 7 ergänze sva vor bl. D. bläm Var. zuVql. 9, 8; überall hier schwarz, = blau 245, 13.

bläsa, stv. (§110, g. blesan). ^bla- sen; mit Dat. = schnauben, hau- chen. — Inf. 110, 12. Praes. S. 3 blnessoder blaes82, 16; 100,1; blaess ondunni moeöiliga er seufzt tief auf 209, 30; Plur. 3 88, 7.

Prat. S. 3 bles 72, 12; 100, 3; 110, 15. 2) blasen, im musikal. Sinne. Praes. S. 3 blaess i Gjallar- horn 83, 7. Pass. Part, absol. var {)a bläsit i lüöra zum Zeichen des Angriffs 168, 20.

' In syntakt. Bezieh, s. Lund p. 89, Nyg. 109.

22

blastr boösmaör

blastr, ni. (urspr. blastr, § 64, 1 6),

das Blasen auf einem Home 35, 22 (A., vgl. heyra), mit dem Blase- balg (Asf. 111, 1).

* Der Acc. blast 35, 22 scheint zulässig nach Anal, der übrigen Doppelformen, und das r überhaupt nur irrig in die cas. obl. einge- drungen (ahd. plast = blastr), vgl. Fr.-, der für den Acc. nur bläst bietet.

bleikja, schw. v., bleichen. Inf. 119, i3; nach Fr.2 = dem Haar eine hellgelbe Farbe zu geben suchen durch Waschen mit Lauge.

bleyöi, f. [zu blauör), die Feigheit. D. Sigdr. 21, 3.

blevöimaör, m. (s. bleyöi), ein Feig- ling. — N. 189, 9.

blindr, adj. (g. blinds; § 17; 20,2, 3; 31, 2; 34, 2; 46, 1, 3). blind. - N. 36, 2.

bliöa. f. (s. bliör), die Freundlich- keit. — D. 190, 1.

bliör, adj. (g. blei[)s). milde, gnädig. N. n. Witt 28, 2) 57, 5; Plur. N. n. bliö Grm. 41, 2. Compar. adv. bliöara leichter, besser 213, 2.

blikja, stv. 101), blinken. Inf. b, 1. Prset. PI. 3 bliku o, 7.

bloö. n. (g. blof>), tfßs Blut, sowohl vom Blutstropfen {111, 8), wie vom Blutstrom (10, 13) gebraucht, vgl. auch dreyri. N. 10, 13; Nsf. 111, 8; G. blöös {vgl. suga) i£4, 30; Dat. bloöiü, 4, 8; 42,11; instrum. Dat. i6', 2; Acc. 57, 12; Asf. 97,14.

blööigr oder blööugr (s. bloö), blu- tig. — N. bloöugr orn bloöorn (q. v.) Regm. 26,1. PI. A. f. blöö- gar 168, 29.

blöörefill, m. (vgl. Vigf. s. v. refill), die Schwertspitze, poet. Nsf. 42, 4. Dsf. 161, 31. Asf. 161 , 33.

* F^Z. w. u. refilstigr u. Kefill. blöÖorn, m. (bloö, Qrn), der Blut- Aar, eine martervolle Todesart, beschrieben 249, 15 18. A. 249, 15.

* Daß diese Todesart in histo- rischer Zeit wirklich vorgekommen sei, wird von neueren Forschern (G. Storm u. a.) nicht ohne Grund bezweifelt. Beachte auch, daß erst im Ng[). 249, 15 fg. die Prosa genau nach Regm. 26 berichtet, vgl. dagegen Prosa vor dieser Str.u. VqIss. XVII;

D. H. II. 4(8. Über das abwis- chende Urteil E. Mogks {Die Men- schenopfer bei den Germanen, Lpz. 1909) vgl. Hanisch in der D. Lit. Zeit. 1911 Nr. 10.

hlom, n., die Blume; nach Fritzn.

auch das frische Laubwerk; meist

im Sing, üblich. PI. D. blömum

152, 13. i blömi, m. (g bloma), die Blüte; das

Glück, Ansehen. D. bloma 194,

6, 17. ! blot, n., das Opfer. A. 145, 1.

! blöta, gew. schw. v., urspr. aber stark, s. § 110; 10. 1 und Nor., Ark. 21, 255; g. blötan), opfern, durch Opfer verehren. Praet. S. 3 blötaöi til J)ess opferte mit dem Wunsche (oder Gebete) 145, 2; Plur. 3 blötuftu verehrten 4, 5; Part. Pass. varu blotuÖ (N. n.) 139, 10 = wurden durch Opfer geehrt; vgl. Lund p. 38, nach starker Flex. blotinn ; PI. Nf. blötnar Guörkv. II, 24, 6 vgl. iörar.

blöti'e, n. (vgl. le u. blot), der Opfer- schatz, das Opfergeld. Nsf. 139, 11.

blötjarl, m. (blot, jarl), Opferjarl; Beiname des dem heidnischen Opfer- wesen noch stark ergebenen jarl Hakon (q. v.). A. 237, 6.

blunda, schw. v. (vgl. Vigf., wohl zu blindr), die Augen halb schließen, blinzeln. Part. Praes. blundandi 114, 5 vgl. D. H. II 400.

blcOJa. f. (vgl. Vigf.), eine farbige Decke von feinerer Arbeit, z. B. eine Bettdecke, so N. 218, 22.

blser, m. (vgl. Vigf.) der Hauch, sanfte Wind. N. 8, 15.

boö, n. (vgl. bjoöa). 1) die Bot- schaft. — PL N.167, 20 vgl. fara.

2 ) dieE i n 1 a d u n g , Aufforderung.

G. 102, 19; D. 154, 20; Dsf. 154, 9; in beiden Fällen konkret = Gastgebot, geladene Gesellschaft. 197, 33 meö boöi = vermittelst freien Angebotes (von unserer Seite). 165, 25. 3) das Gebot. D. eptir boöi 218, 27; 230, 10.

boöi, m. (vgl. Boön), die Untiefe.

Brandung. A. boöa 98, 1 boösmaör, m. (s. boö 2), maör), der

eingeladene Gast. PI. N.

152, 25.

bogi bragr

23

bogi, m., der Bogen. D. boga

33, 2; Dsf. 22, 2; A. boga 191, 13. bogmaQr, m. (vgl. maör m. bogi). der

Bogenschütze. N. 36, 17. bora, sc/m;. »., bohren. Inf. 99,

21. Praet. S. 3 boraöi 100, 3.

Part. Pass. borat 99, 22. bor$, n. (g. baurd), r/^-Bord, Rand,

Tisch. 1) Rand am, Trink-.

gefäß. N. £5, 4 «#Z. bera 1) a).

2) Band eines Schiffes, Bord. Dat. a boröi 72, 17; Dsf. 72,7. A. 72, l vgl. fyrir c. A. PI. Dsf. boröunum 164, 9 vgl. gnyja.

3) Tisch. G. til borffs 235, 11.

D. 48, 12. - A. 67, 13. PI. G. til boröa zu Tische 204, 15.

boröbünaär, m. [vgl. büa, borö), das Tischzeug, das Tischgerät. Wh. 233. G. 45, 5.

borftgogii, PI. n., das Tischgerät. Var. zu büsgQgn 18, 2.

ImrMiald. n. {vgl. halda, borö), der Unterhalt bei Tische, die Verpfle- gung. — Asf. 48, 11.

bor$i, m. {vgl. Vigf), e^r Stickrah- men. - - A. 192, 14, 29 vgl. gull. In der Wendung slö boröa {204, 6; 213, 4) wird wohl die Einrichtung für das feinere Sticken {vgl. 213, 5 fg.) gemeint; man übersetze etwa: begann am Stickrahmen zu arbeiten. Diese Arbeit geschieht 204, 6 in leidenschaftlicher Erregung, deren Erfolg 204, 7 schildert. slö b. yfir henni 213, 4 übers. Edz. : schoß j den Einschlag ins Gewebe über ihr

legte ihr ein Gewebe an; das yfir henni erläutert Rn. : über ihr, d. h. stehend hinter der sitzenden G. Ahnlich ist dann wohl y. mer 260, 7 gemeint: über mir, d. h. hinter dem in der Wiege lieg. Kinde, zu Häupten desselben auf einem Gestell.

boröker, n. (vgl. ker, borü), die Tisch- kanne (ein größeres Gefäß zum Einschenken in die Trinkbecher, vgl. Fritzn.). Plur. D. 120, 25. A. 120, 23.

borg, f. lg. baürgs, § 61, 3), der Hügel, die Burg. Vgl. Vigf. G. borgar 12, 8; Gsf. 17, 14; D. borg 68, 11; Dsf. 17, 15; 52, 16; A. 12, 7 (hier = Burgwall oder Bretter- zaun; so F. J. wohl im Hinblicke

auf die Z. 8 gen. brar); Asf. 4, 10.

PI. A. borgir 244, 19.

* Nach Fr. 2 ist b. zunächst der zur Verteidigung passende Berg- abhang, dann Wall oder Mauer, durch M. geschützte Ortlichkeit.

borgarhiiS, n. (s. borg, hliö), das Burgtor. - 1). 165, 18. PI. N. 220, 9.

borgarsmiö, f. (s. smiö, borg), der Burg bau. Nsf. 53, 12.

borgarveggr, m. (.9. veggr, borg), die Burgmauer. Asf. 95, 12.

borgliÖ, n. [vgl. borgarhl ), das Burg- tor. — D. 53. 15; Dsf. 62, 1.

bögr, m. 64, 1), der Bug, Ober- arm u. (bei Tieren) Oberschenkel der Vorderbeine, vgl. laer. Plur. D. bögum 15, 2; Asf. böguna 93, 22.

bokrünar, PL f. (s. bök Buch, vgl. § 72, 1; g. boka Buchstabe, auch beyki = bceki Buche) , entweder Runen auf Buchenholz oder in einen kostbaren S t o f f (vgl. Vigf. s. v. bök 1) eingestickte. N. Sigdr. 91, 1.

bol, n (vgl. Vigf), das Lager eines Wildes, Wohnung eines Menschen.

N. 118, 6. G. böls 118, 3. A. 116, 23.

bölstaQr, m. (s. staör. böl), der Wohnraum. Plur. A. bölstaöi 38, 8.

böndi, m. (aus früherem böundi, vgl. Nor.; claneben büandi, § 74), 1) der Bauer, vgl. imldr. Nsf. 57, 6.

G. 56, 21. 2) der Hauswirt, Gatte. :- N. 200, 32. G. 155, 11; D. 218, 4.

bonorö, (bön = boen, orö; vgl. auch Ark 3, 90') das Bittwort, spez. die förmliche Werbung. Asf. 198, 14.

bot, f. (g. böta, der Nutzen): § 72, 1), die Buße, der Ersatz. N. 207, 3; A. bot 192. 26. Plur. Dat. at bötum 141, 8.

brag$, n. (vgl. bregöa), 1) die schnelle Bewegung, der Augenblick. I). af bragöi Grott. 19, 6 im Augen- blicke sofort (adv.) 2) der Kunst- griff, die List. A. bragö 154, 31. PI. G. leita til bragöa 67, 4. D. brogöum 157, 31. A. brogö 234, 10. Vgl. auch Gu5- rünarbrQgö.

bragr, m. (vgl. § 60, 2; Vigf. s. v. Bragi), 1) der Fürst, die hervor- ragendePerson (ags. brego) 35,4 ;

24

bratidr breg5a

der hier behauptete ZusMang mit Bragi wird von F. J. Gg. 97 mit Recht bestritten. 2) = skäldskapr (Vigf. s. v. II i*. III), 35, 3. Fast nur poet, in beiden Bez.; für 2) ist <tm wichtigsten die Ableit. bragar- mäl [Sprache der Dichtung, d. i. Vereinigung zweier Silben durch Ausstoßung des einen Vokals, z. B. |>iir's/M>J>ares; MöbiusHidt. II, 106.)

brandr, m. {vgl. Vigf. s. v. II), die Seh vvertklinge. Dsf. brand- inum 175, 16; A. Grott. 15, 8 -• PL brandar (Vigf. B, Fr.8 s. 2) das spitz zulaufende Vorderteil des Schiffes, um den das Halttau (festr) geschlungen ward, der Schiffs- schnabel. — Dat. Regln. 17, 6.

brattr, ad), (ags. brant, bront Vigf.), steil, hoch. Nm. Sigrdr. 9, 7. Regm. 17, 5. Nsf. 157, 17. D. 158, 31.

brauÖ, n. [vgl. Vigf. s. v.), das Brot. Nsf. 157, 16. D. 158, 30. - A. 157, 12.

brauftgerö, f. (s. brauö, gera), die Brotbereitung. Asf. 157, 15.

braut, f. (3 61, 3; vgl. brjota), der gebahnte (eig. gebrochene) Weg; Wh. 36+. D. a braut (= brautu) = a leiöinni Hämo. 26, 4. Plur. A. Vatyr. 47, 6.

* Als adv. wird der S. A. braut und I). brautu (brottu) allein u. in Verbindung mit Präpos. (a, i) ge- braucht, vgl. auch w. u. brott, das in W auch 105, 8 steht. braut (—fort, weg) 67, 12, 16; br. na (vgl. nä) 105, 8. ä braut 59, 3; i braut 46, 10. Vgl. Lund p. 235.

brä, f. (älter br<); § 55, '&), das Augen- lied, die Wimper, nicht Braue an der Stirn = brün, vgl. Vigf. s. v. u. s. brün f.; aber urspr. wohl = Wimperhaar , gras hvarma , s. Fritzn.). G. brar 31, 8. Plur. D. bräm Grm. 41, 1; A. brär 12, 8; vgl. D. IL II, 235.

bräQaiauss, adj. (bräö f. = Jagd- beute, Fleisch, lauss), ohne Atzung, ohne Beute. PI N. 216, 7.

braöna, schw. v. [vgl. Nor.), schmel- zen (intrans.). Pra>t. S. 3 bräö- naöi 8. 15.

brätt, adv. (eig. n. von bräör, vgl. Vigf. 8. braör) schnell. 94, 17; Regm. 17, 4 Var.

Iircufta, atv. 1()3, 1), schnell be- wegen, ändern; schwingen, werfen, ziehen (das Schwert, n mit Dat.; 8. Bund p. 8!). Inf. iiia pvi ekki bregöa = kann es nun nicht ändern 200, 6; bregöa ]>vi das vorwerfen 155, 2. Praes. S. 2 bregör \m mer 8; S. 3 bregör schwingt 69, 18 br. minum svefni = verscheucht 183, 24; br. sveröinu 153, 3: Herausziehen br. 6r 153, 6. br. viö fährt auf 156, 24 vgl. bra v. 72, 6. PI. 1 bregöum [vgl. Anm.t 169, 17. Hier ivird von M. 0. p. LXX11I u. Nygaard eine jünger* Form des Konj. angenommen. Imper. S. 2 mit süffig. Neg. und Pron. bregöattu mache mir keinen Vorwurf Helr. 3, 1 ; PI. 1 bregö- um eigi af |Dessu halten wir hieran fest! 159, 18 vgl. 154, 5, 8. Praet. S. 1 brä (aus *brah, vgl. Nor.) ek warf ich 68, 13 ; S. 3 bra 99, 5 ; brä niör nieder senkte 117, 6 ; br. i sundr augum 228, 17 = die Augen weit öffnete (vgl. „die Augen aufreißen"); brä upp (schwang in die Höhe = holte ans) 57, 1 1 ; vgl. brä upp geirinum fyrir hon um schwang ihm (hielt ihm plötz- lich) in der Höhe den Speer cor (= entgegen) 168, 32; brä viö 72, 6 = zog zurück, zog an; brä viö sveröinu das Schwert anhielt, dagegen hielt 176, 6 ; brä zog sverö- inu 118, 10; brä hann viö zog heftig zurück 72, 6 ; brä ör zog heraus 153, 15; oft von Gestaltentausch: brä ser warf sich, verwandelte sich i konu liki 74, 1 vgl. 78, 12; 95, 5. brä ä sik zog sich an, nahm an 4, 6; 151, 9. bra fingrinurn 182, 7 steckte eilig den F. vgl. drap f. 117, 19; brä ho'föi 217, 4 = h. vatt (vinda) Atlkv. 6, 1 = wandte das Haupt; brä mer warf mir vor Helr. 13, 1 (s. Inf.). Plur. 2 brugöuö (= S. 2) friöi = du brachst den Frieden 221, 26 ; PI. 3 brugöu [wie brä 95, 5) 80, 9. Pass. Part. A. n. brugöit sverö ein gezogenes Schwert 212, 3; absol. ef eigi er brugöit J). räöahag 154, 3 wenn diese Heirat nicht aufgelöst wird, vgl. 154, 6: ef jiessu er br. wenn dies nicht gehalten wird, vgl. auch

breiöa brjöta

25

206, 16 u. af brugöit 230, 10 so- wie Helr. 4, 8 brugöit = aufgelöst, zerstört. hafi brugöit ä sik |)essu liki io£, 29 d/es*? Gestalt an- genommen habe vgl. 74, 1, 151, 9 usw. Med. Praes. S. 3 bregz (— bregöz) viö hQggit gerät in hef- tige Bewegung bei dem Stoß 94, 1 ; cgi. Vigf. s. v. B. II ; so auch Praet. S. 3 braz ä fötinn warf sich {stemmte sich plötzlich) auf den (andern) Fuß 230, 1; braz ekki viö blieb ganz ruhig 158, 18 ; braz warf, wandelte sich 100, 4, 11; anders |>at br. honum = das schlug ihm fehl, vgl. Vigf. A. II, 3. breiöa, schw. v. (breiör), ausbreiten.

Pass. Part. PL Nn. breidd 195, 9.

breiör, adj. (g. braids, § 75, 1), breit.

N. m. 103, 15; An. breitt 191, 3; adv. in die Breite 3, 7 {vgl. djüpt) ; standa br. reichen weithin 20, 9.

breki, m. (= breaker Vigf.), der Stru- del, die Sturzwelle; poet. N. Sigrdr. 9, 7; Regm. 17, 5.

brenna, f. die Verbrennung, Leichen- bestattung. Gsf. 253, 22; A. 76, 6.

1. brenua, stv. (g. brinnan, § 103, 1), brennen, verbrennen (intrans.) Inf. Grott. 19, 1 ; Prses. S. 3 brennr {auch brenn § 123, 2) 22, 1 ; Grm. 29, 8 würde brennen, cgi. I). H. II, 182; Plur. 3 brenna 82, 15. Gonj. S. 3 brenni 6, 15; Praet. S. 3 brann 79, 2; 137, 19; {verbrannte sich) 117, 19; 182, 7; {verbrannte) 76, 5; 121,6; 212, 16; = brannte auf 261, 14. PL 3 brunnu af {)eim ihnen abbrannten, an ihrem Leibe ver- irr annten 137, 13. Gonj. S. 3 brynni 183, 16; 218, 22; PL 3 brynni 176, 1. Part. Prags, brennandi 7, 8; 22, 2; Part. Pass. n. haiöi brunnit gebrannt hatte 79, 7; var br. 261, 20 ausgebrannt war d. h. sich selbst verzehrt hatte; dagegen ser brendr 190, 5 {von 2. brenna) = von andern mit Hilfe des Feuers getötet seiest. PL N. akarn brunnin gebrannte {nicht verbrannte) Eicheln tiuörkv. II, 24, 4.

2. brenna, schw. v. (g.-brannjan),ver- b rennen Urans.) Inf. 7, 12; Grott. 19, 7; 203, 8; 211, 34; 237, 5; 253, 15. Pi;ps. S. 3 brenni r 26, 1;

84, 14. PL 3 brenna 1 60, 15; 177 1 17. Praet. S. 3 brendi 68, 17. Vgl. § 46, 2 (kenda) Part. Pass. na. brendr 21, 11; f. brend 120, 4; «&so/. brent 244, 19. Nicht auf die gewöhnliche Leichenverbrennung, sondern das Umkommen infolge von Brandstiftung bezieht sich 190, 5 ; vgl. Sigdr. 31, 5 6. Ahn f. auch inni brenda (incendio interfeetarn oder ine. interf'ectos ?) 195, 18 an einer inhaltlich nicht ganz klaren Stelle.

bresta, stv. 103, 1), brechen, gebrechen (vgl. Gebrest). Praes. Conj. S. 3bresti 227, 25. Pra>t. S. 3 brast 104, 14; 176, 4.

brestr, in. (vgl. bresta), das Brechen,

der Krach. - N. 107, 19. ! breyta, schio. v. (zu braut, f. ? vgl. Vigf), verändern, mit Dat.: Lund p. 90. Inf. 29, 8: hier = übersetzen, lautlich akkommodieren. Nach F. J. Gg. 97 nahm der Autor an, diejenigen Namen Oöins, die er sich aus dem Nordischen nicht erklären konnte, seien gelegentlich der weiten Reisen des Gottes aus andern Sprachen entlehnt. : brigöa, schw. v. (= bregöa, nament- in der Rechtssprache, vgl. Vigf/, verändern, verletzen. Int. brigöa })essu hierin wortbrüchig werden 154, 5. Praes. Plur. 3 brigöa ihr Wort nicht halten 44, 2.

brigzla, schw. v. (vgl. brigö, brigöa; Vigf.), vorwerfen, mit Dat. (wie bregöa). Pra?s. S. 3 brigzlar mer 207, 8.

brimrünar, PL f. (briin= Brandung, Meer), die Brandungsrunen. Zaubersprüche gegen Unfälle z>u~ See. PL A. Sigrdr. 9, 1.

br jöst, n., vgl. g. brusts PL f. die Brust. 1). Sigdr. 17, 6; A. 225, 24.

brjöstgerÖ, f. (brjöst; gerö = gj<?rö) der um die Brust des Pferdes ge- hende Gurt. Nsf. 252, 4.

brjöta, stv. (F. 218), brechen. - Int. 69, 21; 75, 22 (zerschmettern). Vgl. Lund p. 123 wegen dieser u. ähnl. Stellen. Praes. S. 3 brytr 175, 19. Pnet. S. 3 braut 39, 8, 12; 57, 9 (braut sc. laerlegg); braut af 105, 14; at uppi braut ä qx! (hier ivohl impersonell, vgl. Var. in U, Vigf. s. v. 111), daß es {das

-

brisinga-men brynja

Wü88er) eich oben auf der Achsel brach 107, 6. Flur. 1 brutum Grott. 13, 6. Plur. 3 brutu ge- brochen (zerstört) hatten 258, 7; Gonj. S. 3 bryti upp (aufbräche) 218, 13, 18; bryti ib. 19. Part Pass. m. brolinn 57, 14; n. (u. indeklin. Form) brotit 40, 24; 108, 2. - - Plur. n. brotin 11, 7. Med. brjötaz um wohl eig. sich umherwerfen, sich heftig sträuben. Praas. S. 3 bryz (= brytz) ekki viö f)vi = wider- setzt sich dem nicht 158, 8. Praet. S. 3 brauz um 41, 16 = oblucta- batur Eg.

brisinga-men, n. (vgl. men u. Freyja, Vigf. s. v. brisingr in Add.), ein kostbarer Halsschmuck. A. 43, 11. Vgl. Wh. 187; Golther, Ger- man. Mythol. 441 u. die dort an- geführten Schriften,

brosa. schw. v. (vgl. Nor.), lächeln.

Praet. S. 3 brosti 170, 30.

brot. n. (vgl. brjöta), das Stück,

Bruchstück. Nsf. 241, 2. PL

Nsf. 39, 13. brotna . schw. v. (vgl. brjöta), brechen

(intr.) Inf. 17, 5; Praas. S. 3 104, 13.

Praet. S. 3 brotnaöi 39, 2. PI. 3

brotnuöu 220, 4.

brott. aar. (— braut adv., s. braut f.), fort, weg. 84, 3, 9; 110, 15; ;'i brott 43, 7; i brott 37, 1; 165, 16. So auch ä brottu (= ä brautu) 179, 12.

brottferB. f. (brott, ferö), die Weg- fahrt, Heise. G. Regm. 21, 3.

broftir. m. (Gesch. d. d. Spr. 185 fg., g. brö£>ar, vgl. auch §10, 3 ; 28, 1 ; 73, 1), der Bruder. N. 110, 10. Helr. 12, 3 br. minn = als mein Br., s. D. H. II, 212. G. brööur 113, 6; Grott. 6, 7; ü. brööur 99, 16; A. brööur 77, 9. Plur. N. broeör JO, 7; Grott. 9, 7. G. brceöra 156, 8. D. broeÖrum 155, 33. A. brceör 154, 25.

broöurbani. m. (vgl. bani 2) u. brööir), der Brudermörder. A. -bana 124, 12.

hröfoirgjold, Plur. n. (vgl. gjalda u. brööir), die B r u d e r b u ß e , das Buß- geld für einen erschlagenen Bruder.

Gsf. 175, 5; A. 116, 12.

brok. f. (F. 219; § 72, 1 ; e. breeches), die Bruch, eine Art Beinkleid

:nr Bekleidung der Oberschenkel, mit einem Leibgurt befestigt ( Wh. p. 163). Plur. D. 245, 13.

brullaup, n. 8. brüMaup.

brunnr, m. 33, 1; 481)), der Brunnen. N. 7, 3; D. nrunni 15, 6; Dsf. 20, 16, 17; Asf. 20, 15.

brü, f. 55, 1 u. a)), die Brücke.

N. 17, 7; Nsf. 76, 21 ; G. brüar Sigdr. 16, 8; Gsf. 35, 18: A. 16, 7; Asf. 17, 4. Plur. Gen. brüa Grm. 44, 6.

brüarsporör, m. (vgl. sporör u. brü) eigentl. der Brückenschrvanz , das Brückenende. A. 25, 5.

brüMaup. n. (oder brullaup, vgl. hlaup u. brüör, § 11, 3), der Braut- lauf, die Hochzeit. Wh. 245 fg.

l)at. ganga at brullaupi 47, 4; gekk at brüölaupi 119, 3. A. drekkr brüölaup til GuÖrünar feiert seine Hochzeit mit G. 197, 37; 215, 25; vgl. drekka.

brüölaupsgerö, f. (s. brüölaup, gerö zu gora), die Veranstaltung, Feier einer Hochzeit. Asf. 154, 14.

brüör, f. 61, 1; g. brups Schwie- gertochter), die Braut (aber im engeren Sinne als nhd., vgl. Vigf. s. ' v. u. Mogk in Ark. 16, 203; Kau ff mann Z. Z. 42, 129 fg.), junge Frau; auch Jungfrau, Mädchen in der poet. Sprache (vgl. maer). N. brüör = Braut, Gattin Grm. 11, 5; br. bergrisa = Riesin (D. H.), Grott. 24, 2. Voc. brüör ör steini Felsen-Mädchen, Riesin Helr. 3, 2.

brüii. f. 72, 1), die Stirn braue. (vgl. brä), eig. Kante, Rand. PI. A. brynn; lita undir brynn eins 191, 5 = jemand fest ins Auge schauen. Asf. brynnar 57, 17 (let siga b. ein Anzeichen des Zornes, vgl. D. H. II, 354).

brünii. adj. (Vigf. s. v.), braun, aber stets dunkelbraun, schwarz- braun. — PI. N. n. brün 190, 24.

brynja. f. (g. brunjö), die Brünne, ein Hemd aus geflochtenen Eisen- ringen (D. H. II, 176). Wh. 209.

N. 168, 24; 1). 165, 19; A. 83, 13; 95, 18; 118, 9; Asf. 118, 10; Plur. A. 122, 8; 160, 30; Guörkv. II, 20 b (ergänze hoföu).

* Häufig neben hjalmr als Haupt- schutzwaffe erwähnt. Vgl. auch

brynja büa

27

164, 19; 165, 19; 178, 5—6; s. auch brynja schw. v. brynja, schw. v. (s. brynja f.) in eine Brünne schließen , uuipanzern.

Pass. Part. A. m. brynjaöan buk 178, 19; hier ist an eine der län- geren, bis auf den Unterleib gehenden Brünnen zu denken, vgl. Wh. 210.

brynjuhringr , m. (brynja, hringr), der Panzerring. PI. TS. 206, 23.

hrynlriny, n. [s. brynja, {ring), eig. die Versammlung in der Brünne, poet. = S c h 1 a c h t. PL G. Sigrdrf. 5 2.

bryna. schiv. v. {zu brün = Rand) eig. kantig, scharf machen, wetzen.

Conj/S. 3 bryni 98, 24. Praet. S. 3 brynöi 98, 25.

brynn s. brün f.

brceftraheind, f. (brööir, hefnd) die Rache für die Brüder. PI. N.

228, 28. brceftralag, n. (vgl. lag u. brööir). die Brüderschaft, d. h. das ge- nauer föstbrceöalag genannte engste Freundschaftsbündnis, Wh. 287 fg. sörnz i brceöralag (A.) viö SigurÖ 118, 17, schlössen Blutsbrüderschaft mit S. [Ger.); ahnt. 97, 35.

buMuiiur, m. {vgl. bjööa, Buöli), der Gebieter, Fürst; poet. D. buö- lungi Grott. 19, 8.

bugr, m. (bjüga, Vigf. s. v., § 60, 1), die Biegung, gebogener Gang? (vgl. Lün.) Plur. 1>. bugum Grm. 24, 3. Das Wort ist zwar sonst, nicht aber in bezug auf Gebäude ganz deutlich; vielleicht bugr = Innenseite eines Ringes (Vigf.; Ger.) und andrer Gegenstände; D. H. II, 180 erklärt meö bugom „alles in allem".

burr, m. 60, 2, vgl. Burr ; zu bera, barn Vigf.), der Sohn, poet. Nom. Grott. 22, 7.

hurst, f., das Borstenhaar, der empor stehendeHaarwuchsamRücken des Schweines (wie mon am Pferde), vgl, auch nhd. Bürste; also nicht das einzelne Haar. Nsf. 110, 18. Dsf. 112, 8.

Hu, n. 49; 50, 2; vgl. büa), der Haushalt, die Wohnung. G. til büss (= büs) sins 94, 15; I). büi Helr. 4,1 = Hauswesen, Zusammen- leben.

* Die zulässige Verkürz, von büi zu bui, büa zu bua (vgl. Nor. § 116) wird von neuerem Hrgb. in Versen oft vollzogen. büa, stv. 108; g. bauan), wohnen, bauen, ausrüsten. \)a) wohnen; sich befinden. Inf. Helr. 7, 4 Var.

Praes. S. 3 byr 31, 11; Vol 40, 1; b undir 202, 19 s. undir.

PI. 1 büum 193, 32 vgl Conj. PI. 1; PI. 3 büa 18, 9, büa eptir bleiben zurück (sc. an Bord 155, 12 vgl. Ba. Conj. PI. 1 büim saman vom ehelichen Zusammenleben 193, 29. Praet. S. 3 bjö 92, 2; 220, 13 s. undir; Grm. 11, 2. b) = be- wohn e n in der Wendung setr büa (vgl. setr) 163, 26; = einnehmen, besteigen (ein Bett) 200, 4.

2) bereiten, Anstalten treffen, ausrüsten; rüsten zu (til eins, vgl. Vigf. s. v. B 2) ß); büa um lik 226, 17. Inf. büa väpn sin = in- stand setzen 192, 10; til bols büa Böses anstiften Grott. 6, 3; Praes. S. 3 byr richtet aus 166, 25; Imp. S. 2 mit suffig. Fron, büöu 190, 7; PI. 2 büit til 59, 14. PI. 3 büa ferÖ sina treffen ihre Reise- vorbereitungen 198, 13; vgl. 213, 15; 244, 1. Part. Pass. büi nn be- reit, fertig. Nrn. 62, 14; 108, 16; 70, 16; vel at ser buinn of eitt-t wohl versehen mit, ausgezeich- net in einer Sache 63, 5 ; at i{:>röttum b. in Kunstfertigkeiten erfahren 231, 13. silfri b. mit Silber ge- schmückt 195, 9; vgl. viö gull b. 196, 26. Nf. büin meö gulli (vgl. PI. N. n.) mit Gold geschmückt (bez. der Dachbekleidung) 195, 2; büin 213, 16 = ausgerüstet. Plur. m. bünir 39, 11; 60, 3; viö bünir bereit zu) 62, 11; at engu b. in nichts bereit 220, 31. S. N. n. büit (fertig) 79, 10; 157, 16; var büit nahe daran war 71, 2; svä büit vera mundu daß es so (so bestellt) bleiben werde 200, i7; vgl. er svä büit ist so bestellt = bleibt so 204, 26. Von der Ausrüstung eines Heeres 176, 30 ; von der Leichen- besorgung 212, 10 (büit um = ver- fahren mit). A. svä büit das so Liegende, die Sachlage (Pf.) 137, 5. Vgl. Lund p. 395 Anm. PI. N. n. büin 190, 20; gulli b. mit Gold

büandi boen

viert. - Med. Inf. büaz «cä

/•ästen, bereit machen III, 6; 155, 16 : )>ar um 1). SW& f/" einrichten, sich bequem machen 232) 7; Praes. S. 8 byz 154, 8. Praet. S. 3 bjöz 59, 8; 70, 15; Plur. 3 bjogguz 122, 8; bjugguz 191, 32. Med. Part, büiz: er [)ar büiz viö veizlu = es wird dort {sich) gerüstet zum Festmahle 200, 21.

* JJber Verkürz, von büa zu bua y. büi *.

buandi, m. [urspr. Part, zu büa, >•///. § 74 u. a), awefe böndi), dter an- gesessene Mann, Bauer. N. 114, 10; Nsf. 57, IG. G. 57, 5; Dsf. 57, 4; A. iW; 16 {hier = ifaw.s- M*r£; Gemahl). Plur. N. büendr i43, 13.

bnkr, m. {vgl. Nor.), der Bauch, Leib.

A. buk 178, 19.

biiuaör, m. (vgl. büa) = büningr.

A. 170, 21. Miningr. m. («##. büa) , <//<? J.ws-

rüstung in Kleidern, der Anzug

D. 163, 16; A. 152, 32. büsgogn, PI. n. (s. Vigf. s. v. gagn

n. 5 u. bü), das Hausgerät. N. büsgogn {vgl. Var.) 18, 1.

btistafcr, m. (s. staör w. bü), </<?>• Wohnort. A. büstaö 32, 8.

bygft, f. ( y#Z. byggja), die Wohnung, Ansiedelung, Gegend. N. 118, 6 (Ä«er = böl); Nsf. i3, 5. Gen. til bygöar 12, 5. A. 52, 7 {vgl. Qndverör); Asf. bygöina die(bewohnte) Gegend, das Kidturland 177, 17. Plur. A. bygöir 50, 9.

bygghlafta, f. ibygg n. = Gerste,Kom; hJaöa f. = Scheuer), die Korn- scheuer. N. 232, 6.

byflöja? schw- v> ivffl- byggva **. büa), anbauen, bewohnen: wohnen.

Prses. Plur. 3 12, 14; Prajt. S. 3 bygöi {nahm Wohnung, wohnte) 9, 1 1 ; Plur. 3 bygöu 13, 7. Pass. Part. bygt hafa 13, 13; auch vom Ein- nehmen eines Platzes, Lagers; so 236, 7.

byggva, schw. {vgl. byggja u. büa), Nebenform von byggja. Inf. 54, 15. Vol. 64, 6. Prass. S. 3 byggvir 24, 14. Conj. Plur. 3 byggvi 26, 5. Med. S. 3 byggviz {passiv) 89, 16.

* Für büa, byggva, byggja vgl. Vigf. s. v. büa u. byggja ; auch § 115, 1.

bylgja. f. (§68, i), du Woge. PI. X.

/'</'. 9. byrba . seh w.v.(zu boröi), durchSHckere*

darstellen. Prajt. Plur. 3 byrön

213, 8. byrör, f. 59, 1; byrti jüngere Form,

vgl. Nor.), die Hürde, Last, der

Haufen. N. 118, 6. Plur. A.

byröar 95, 11.

byrgja, schw. r. (ags. burian, e. to

bury Vigf), verschließen.

Pass. Part. Nf. byrö 220, 10. byr ja, schw. 112, 1 zu bera, vgl.

Vigf), eig. anheben ; beginnen.

Pr;et. S. 3 byrjaöi i, 5. byrr, m. {s. Nor.), der Fahr wind.

N. Regm. 17, 3; A. byr 55, 7; sigla görtan byr segeln ab mit gn Winde 177, 2 vgl. Lund p. 44 w. 61.

bystr, adj. {nach Ba. zw norw. burst, bust spec. auch Dachspitze; von Vigf. eds P. Part, zu byrsta. bysta, „mit Borsten oder Spitzen versehen" gestellt). Af. gulli bysta, mit ver- goldeter Dachspitze 198, 22.

* Die Lesung ist nicht völlig ge- sichert {vgl. Var.); auch darf man nicht den Stabreim borg, bysta her- stellen wollen, da gulli betont sein müßte, vgl. Grm. 6, 3; .9. 4—6; 15, 2—3.'

byfluga, f. {s. tluga; by, ags. beo, e. bee Vigf.), die Biene. Plur. X. byflugur 24, 8.

* fluga hier = fliegendes [■ bößSi s. bäöir.

bpMroekinn, adj. (boö = Kampf, § 56. froekinn), kühn im Kampf, beherzt, = N. schw. Fl. inn boöfroekni Hämo. 27, 3.

bol, n. Jags. bealo, g. balva- F. 209: das Übel, Böse. G. til bgls Grott. 6, 3 [vgl. büa). meira b. mehr von Übel, ein größeres Ü. 15-J, 34. PI. N. hol Guör. II. 24, 2.

G. bQlva erscheint in

bolvasmiftr (smiÖr, bQl), der Unheil- stifter {vgl. nhd. Lügenschmied). N. Fäfn. 33, 7.

borkr, m. {niedd. borke), die Rinde.

1). berki Sigrdr. 10, 4.

been, f. {zu banna? F. 20 J, zu biöja? Vigf.; § 63), die Bitte, das Gebet. Gsf. hverjar beenarinnar 34, 9 in jeder Bitte = in jedem Falle de< Bittens, vgl. U in Var., Lund p. 158.

beer

dauör

29

A. been 151, 5; 176, 16. - Plur. G. 29,9. A. beenir 23 5,12 = Gebete.

beer, m. 60, 3 vgl. Vigf. s. v., = byr, ww büa) tf/e Wohnung, der Wohnort, das Dorf. G. bjär (diese Form eig. zu byr gehörig? vgl. Nor. § 106 3) 23i ; 16; Gsf. beejarins 169, 5. I). bee 46, 5; 160, 20; Dsf. beenum i9i, 31; -238, 6. A. bee 33, 9. Asf. beeinn 504, 9.

PI. I). beejum 231, 8.

* beer kann auch die Stadt (== dein, by) oder den Bezirk {vgl. D. H. II, 174) bedeuten, so 46, 5 u. viell, 236, 11.

beeta, schw. v. (vgl. bot f.), büßen, Ersatz leisten; b. mit A. der Sache = für etw. Ersatz geben. Inf. 162, 10; 166, 20; yfir beeta 202, 19; vgl. yfir. Auch mit instrum. Dat.; vgl. Lund p. 100; mit Gen. des Obj. bei Krankheiten {heilen von, s. Fritzn. Vigf.) Prget. beetta § 29, 5. Pass. Part. Nm. beettr 264, 12; absol. beett (eng. mann = keinen Mann) gebüßt (d. h. für seinen Totschlag Buße bezahlt) 166, 22; wohl richtiger mit allen Paphss. zu lesen J)ött hann heföi ongum fyrri beett mann = obivohl er keinem früher Buße für ein Menschenleben bezahlt habe [vgl. vorher beeta henni). beett = gebüßt, in seinen schlimmen Folgen beseitigt 210, 11.

boexl, n. (vgl. bögr), der Bug bei größeren Tieren. Asf. beexlit

179, 17.

D.

daga, schw. (vgl. dagr) intpers., Tag werden, tagen. (Lund p. 23.) Praas. S. 3 dagar 155, 13. Pra?t. S. 3 dagaöi 67, 11; 142, 3.

dagan, f. (vgl. daga; § 61,2), das Tag- iverden, die Morgendämmerung, vgl. ötta. D. at dagan 58, 20; A. i. d. 49, 1; fyrir d. 60, 17.

dagr, m. (g. dags; § 3, 1; 16, 2; 33, 4; 48, 1; 50, 3) der Tag; vgl. auch Dagr. N. 144, 5 ; G. dags 61, 18; ü. degi 168, 25. A. dag 3, 4 ; 20, 5 ; 33, 5 ; gööan dag einen guten, glücklichen Tag 184, 10; Asf. 54, 8 (um, of daginn = den Tag über, s. of, um): adv. einn dag

eines Tages 46, 3 ; fyrra dag (den vorigen Tag) Tags vorher 144, 6; ähnlich inn fyrra dag 76, 20; in fyrsta dag 9, 16 ; annan d., J)riöja d 10, 1 2 vgl. Lund p. 58; naesta dag eptir den darauf folgenden Tag 153, 28; var par annan dag QÖrum betr veitt da wurde den einen Tag (an dem einen Tag) besser ( = noch b.) bewirtet als an dem andern 168, 5 vgl. oben 10, 1—2. Plur. N. dagar 53, 14. I). dQgum 193, 1. A. um daga die Tage über, (jedesmal) den Tag über 78, 12; 173, 10: gert er um f)ina d. 181, 7 vgl. gera.

* Ein schwachformiges -dagi (Gr. 1I; 489; 543) findet sich in Com- positis; vgl. bardagi, svardagi.

dagveröarmäl, n. (vgl. dagverör u. mal, auch doguröarm.), die Früh- stückszeit. 1). at da^veröarmäli 49, 2.

dagverör, m. (von verör Speise, Wirt- schaft), das Frühstück, in der Mitte des Vormittags (Wh. 150) ge- nossen. — A. 59, 8.

dalr, m. (g. dal n.); das Tal. A. 93, 10. Plur. (vgl. § 50, 4) A. dala 76, 16; dali 68, 12; Vol, 19, 6 (dala ältere Hss., vgl. § 50, 4 ; H. G.).

danskr, adj. (vgl. Vigf. s. v. u. Eg. Lex. Poet. p. XIX seq ). 1) dünisch.

N. d. atkyni536'; 11. 2) nord- ländisch. A. um alla danska tuugu (vgl. tungB.) 124, 10. Hierher? oder zu 1) 143, 7: i danskri (Dat. f.) tungu; vgl. Einl. S. 34.

dapr, adj. (vgl. nhd. tappen, täppisch), traurig N. n. daprt Grott. 16, 8.

daprlitgr. adj. (dapr) von traurigem Äußern, PI. Nf. 219, 13.

dairöi, m. (g. daufms stm. entspricht dem in uns. Texten nicht belegten dauör m.; vgl. auch deyja), tferTod.

G. 53, 21; D. 180, 23, 24; A. 161, 13. - Neben dräp 192, 16 scheint dauöi die Tötung (ohne eigentlichen Kampf) zu bedeuten.

dauör, adj. (eigentl. P. Part, zu deyja, vgl, Nor.; g. dau|)s), tot. Nm. 74, 18; N. fem. dauö 123, 2; nach ihrem Tode 253, 20. Gen. m. dauös v, 4; Dat. m. 136, 15. Af. dauöa 253, 15 (br. dauöa zu Tode verbrennen ? es mag 253, 14 nur eine tödliche Verwundung

30

daliffr dömr

gt meint sein; l\<l~. übersetzt: ihre Leiche zu verbr.). Piro*. Nm. dau6ir 77, 14; Nn. dauö$7, 3. Gen. dauöra 76', 20, 22. Am. dauöa 190, 6.

* Bezug/, der Situation, die 253, 20 vorliegt, vgl. D. H. 633 [zu Grog.).

daligr, adj. (s. \ igr. ; vgl. auch da n. bei dems.), elend. N. hann lifir eigi svä lengi, at hann se eigi däligr 222, 22 = *r lebt nicht so lange {keinen Augenblick), daß er nicht elend sein sollte = er lebt in dem elendesten Zustande.

deila, schw. v., g. dailjan, teilen. geteilter Ansicht sein, zanken. Inf. 165, 12. Imper. S. 2 deil 190, 2 : vgl. § 126.

deili, n. (zu deila = zuteilen), das Kennzeichen, namentlich im Plur. gebr., A. deili 52, 5 (kunna deili ä e-um von ihm Bescheid wissen).

deyfa, schw. v. g. -daubjan, betäuben, abstumpfen, vergessen machen.

I'raet. S. 3 deyföi GuÖr. 11, 24, 8. deyja, stv. (g. divan stv., vgl. dauör),

sterben; § 106, 5. Inf. 155, 3,

4. d„ fra von etwas fort- sterben, etiv. durch den Tod ver- lieren 222, 25. Prass. S. 3 deyr 82, 9; Plur. 3 deyja 16, 1; Vafyr. 47,

5. Conj. S.2 deyir 206, 1, 21, Fräst. S. 3 76, 1; 96, 14; 120, 20. Conj. S. 3 deei 151, 27; § 21, 2).

djarfleikr, m. (vgl. djarfr u. leikr), die Kühnheit. A. 34, 14.

djarfr, adj. (nach Vigf. zu g. gadars), kühn, verwegen. N. 36, 10. Superl. N. djarfastr 34, 10.

digr, adj. (vgl. g. digrei f., F. 147), dick, stark. PI. D. 159, 10.

digrleikr, m. («w digr, leikr), cfö? Dicke. G. 40, 16; A. iW, 7.

dirfö, f. (t$tf. djarfr), die Dreistig- keit. — N. 205, 4; vgl. aber Var. u. soeta.

diskr, m. (vgl. Vigf.), der Teller, auch die bewegliche Tischplatte. N. 38, 10.

djüp, n. (s. djupr; vgl. auch nhd. dial. das Tief), eine tiefe Stelle.

A. 172, 11.

djüpr, adj. (g. diups, F. 15, 2; 81, 2J)), tief. Plur. A. m. djüpa 76, 11. Nm. schwach inn djupi sjar 12, 5; A. m. inn djüpa sja 38, 3; A. n. haßt f>at it djüpa 58, 5. Superl. A. m. djüpastan 68, 12.

djiiproftiill. m. (djüp = Tiefe, iqöuII Sonnt') Sonne der Tiefe = Gold, vgl. Sk. XXXII gull= eldr allra vatna f. Sk. LX1V, g, 2: Rinar söl = gull; Gen. a, 2, an Gold sich erfreuend heißt G., weil sie als wandernde Artistin meistens mit Gold von den Fürsten belohnt wurde oder weil sie als Frau überh. am Golde sich freut, vgl. F. J. Heimskr. IV, 1.

djüpt, adv. (zu djüpr), tief. 3, 8; 60, 9.

dfs, f (ahd. idis; § 59, l«.a); 62 %

1) die Göttin. N. 43, 12.

2) von weiblichen Schutzgott- heiten niederer Art gebraucht, bisw. nur = hehre Frau (Nor.); Plur. N. 219, 14; A. disir Sigrdr. 8, 6.

* Das Erscheinen der Schutz- gottheiten (auch f'yfgjur genannt) vor dem Tode ihres Schützlings und eine Art Abschied von diesem ist auch sonstiger Auffassung gemäß, vgl. z. B. Anal. Norr.' p. 184. 185; Fs. p. 114. Sonst vgl. Golther, Germ. Myth. 104 fg.; Kögel, Idis u. Wal- küre, Beitr. 16, 502.

dolg, n.( ags.dolg = Wunde, vgl.^igf.. nur poet), die Feindschaft. Gen. dolgs sJQtul (vgl. sjQtull) Grott. 16, 7.

dömandi, m. (vgl. doema, wozu dömandi als eine Art Partizipial- bild. sich stellt, Fritzn.; minder häufig als dömari nach Vigf.), der Richter. Plur. N. dömendr 92, 9.

* An dieser Stelle ist nicht daran zu denken, als ob eine Ausübung des Rtchteramtes bei jenem Gelage in Betracht käme, es wird vielmehr nur die sonst übliche Stellung der Hauptgötter als Richter (vgl. 17, 13) nebenbei erwähnt.

dömari, m. (vgl. dömr u. domandi), der Richter. PI. N. dömarar 143, 9.

dömr, m. (g. doms; § 48, 1), das Urteil, Gericht. - N. 31, 11; 112, 15; Gsf. dömsins 21, 12. Plur. N. 143, 3. A. 18, 4; 20, 6. i fulla döma zu vollbesetztem Gericht Sigrdr. 11, 9.

* -dömr in konungdömr u. sonst zur Bezeichnung eines rechtlichen Verhältnisses oder Standes; vgl. nhd. -tum in Königtum u. ä.

dömstaör drengiliga

31

dömstaSr, m. (s. staör, dömr), die Gerichtsstätte. N. 37, 2. A. 21, 5.

dömstöll, m. (s. dömr, stöll), der Ge- richtsstuhl. — Plur. A. 53, 15.

döttir, f. (g. dauhtar;§73,2),^Toch- ter. N. 10, 5: 23, 12. G. döttur 127, 2; D. döttur 2-/2, 4; A. döttur 14, 2. Voc. döttir 154, 3. Plur. N. A. dcetr Fäfn. 13, 6; 257, 26. D. doetrum 165, 5.

dötturson, m. (s. döttir, sonr), der Sohn der Tochter. N. 16*2, 15.

draga, stv. 106, 2; g. dragan, e. to draw, vgl. Vigf.). 1) ziehen, schleppen. Inf. draga (hier vom Heraufziehen an der Leine = angeln, fischen) 71, 14. S. 3 dregr 55, 20 (dregr fr am zieht hervor); dr. yfir särit 160, 11. dr. veörit zieht die Witterung ein 156, 21; dr. fast zieht heftig, von der Be- wegung beim Sägen gebraucht (vgl. Edz. Übers.) 161, 32. PI. 1 drogum {drehen, in Bewegung setzen Pf) Grott. 16, 7. PI. 3 draga (vom Ziehen des Wagens) 30, 7. Praet. S. 3 drö: ör sliörum 119, 4; drö fram 116, 3 vgl. dregr fr. 99, 20 : drö upp 72, 9; drö (vom Lastpferde) 53, 8 vgl. 53, 6: drö hann (der Baumeister) til ä hestinum; drö fra Gylfa zog (mit dem Pfluge) von, gewann von G. a, 1; drö saman 168, 15 vgl. 154, 28. drö arnsüg (vgl. arnsügr) 95, 8; ähnlich drö (setzte in Bewegung, rührte) svanfjaörar Volkv. 2, 6. Plur. 3 drögu (von Stieren) 3, 8; (von Pferden) 14, 21. Conj. Plur. 3 drcegi upp aufreißen (mit dem Pfluge), umpflügen könnten 3, 8. Pass. Part, absol. dregit: upp dr. 55, 8; dregit ör sliörum 141, 10 vgl. 119, 4; dregit a braut (fort- geschleppt) 59, 3; at dregit gaeti (vgl. geta) 125, 3; gemeint ist hier das Drehen der Mühlsteine, vgl. Grott. 16, 7. dregit saman zu- sammengezogen, gesammelt 154, 26. Med. dragaz sich ziehen; Inf. brott dr. sich davonmachen 251, 18. 2) impers. draga saman sich zusammenziehen, sich ausgleichen (in bezug auf etw. = Acc. : vgl. saman drö kaupmäla meö jjeim bei Mob. Gl. s. v. draga) mun \m s. dr. värn

yfirlit = es wird sich dann unser Äußeres (der Unterschied in unse- rem Äußern) ausgleichen 234, 14.

draumr, m. (ags. dreäm F. 152; nach W. Henzen, Über die Träume in den altnord. Sagen- Liter, u. Golther, Germ. Mythol. S. 85 2) zu draugr m. Gespenst F. 154), der Traum.

Plur. N. draumar 216, 11. A. drauma 73, 7; Asf. 73, 8.

dräp, n. (s. drepa), der Mord. A. 162, 12.

dregill, m. (urspr. Zugriemen, Zug- band?), das Band. A. dregil 40, 9.

dreifa, schw. v. (g. draibjan, zu drifa), treiben, ausbreiten, besprengen.

Pra?s. S. 3 dreifir 82, 16. Praat. S. 1 dreiföi 196, 13. Med. sich ausbreiten. Praes. Plur. 3 dreifaz 20, 8.

dreki, m. (vgl. Vigf.; zu lat. draco, § 3). 1) der Drache. 2) das Kriegsschiff, nach den Verzie- rungen am Vorder- und Hinterteil so benannt; vgl. Wh. 136. 176, 32.

drekka, f. (vgl. drekka stv.), der Trank. G. drekku d, 4. A. drekku 98, 16.

drekka, stv. (g. drigkan; § 5,2; 103, 1), trinken. Inf. 49, 9; 64, 6; 92, 6; 102, 10 (hier = austrinken); 137, 11.— Über drekka meira drykk 64, 19; inn JDriöja drykkinn 65, S vgl. Lund p. 44. Prass. S. 3 drekkr 20, 16; 97, 15; Plur. 3 drekka 51, 7; 64, 9. Imp. S. 2 drekk 166, 28, 32; PI. 1 drekkum 184, 9. Praet. S. 2 drakkt 68, 20 (J)at er J)ü dr. = was das anbetrifft, daß D. H.) vgl. draktu 225, 7; S. 3 drakk 46, 11; 123, 6; 26*6', 30. Plur. 3 drukku 55, 5; 200, 26. Part, drukkinn (= trunken) 102, 6; 167, 2 ; er drukkit (wird getrunken) 49, 7; vgl. 64, 8; 93, 4. Plur. N. druknir 217, 21; G. drukkinna manna 190, 2.

* dr. brüölaup 197, 37 s. Nyg. 88.

drekk ja, schw. (vgl. drekka stv.), er- tränken, m. Dat . ; Lund p. 86. Praet. PI. 3 drektu 10, 14; § 29, 3.

drengiliga, adv. (vgl. drengr, dreng- iligr mannhaft), in mannhafter Weise. vel ok dreng. 161, 9.

12

drengr duga

drengr. m. [vgl. Vigf. «. Ark. IG, 208; § 60, 8), der Bursche, Jüng- ling. — N. 70, 13.

drengskapr, ra. (drengr, -skapr =

-Schaft), das mannhafte Wesen, j

D. 222, 7.

drepa. stv. (§105; ahd. trefan F. 158), stoßen, schlagen, erschlagen; (drap rneö eitri tötete durch Gift , 244, 8). Inf. 47, 13. Praes. S. 2 drepr {anstoßest) Regm. 24, J 2; S. 3 drepr VqL 56, 1 vgl. möör m.: i5.9, 23. PI. 3 drepa 159, 3.

Gonj. S. 1 drepa 175, 10; S. 2 drepir 207, 14. S. 3 drepi (man sich schlage vgl. drap hann sik 39, 13 w. drepa imperson. bei Vigf. s. v. III) 39, 14. Conj. PI. 2 drepiö IW, 2. lmper. S. 2 drep 157, 22; ;?32, 26 «#Z. at conj. 2). Praßt. S. 2 drapt 26'5, 8; S. 3 drap 47, 7 (erschlug): schlug zu Boden 251, 1; 2i7, 19 (stieß, steckte eilig); drap hann sik ör Dr. schlug er sich aus = riß er sich los aus Dr. 39, 13 ; /'om Schlagen der Saiten 224, 1 ; PI. 3 dräpu 10, 13; 25, 16 (fatete . 3f. = erschlugen), desgl. 116, 14 (p0tf. til 4); so auch Conj. PL 3 | draepi 253, 9; Part. Pass. drepinn (erschl.) 114, 15: (sc. vera) 211, 26; drepit 117, 14; dr.= dr. hefir 182; 22, ähnl. 221, 18. PL N. drepnir <= skyldu dr. vera) 209, 27. Med. Praes. Plur. 3 drepaz 81, 8. Part. Praet.tiQföu drepiz (sich erschl.) 99, 8.

dreyma, schw. v., träumen: impers. (dreymir mik = ich träume). Praes. S. 3 jafnan dreymir fyrir veörum stets träumt man vor Un- wetter (in fyrir liegt sowohl zeit- licher wie kausaler Bezug) 194, 23.

Daß sich Träume immer auf Univetter beziehen (so Edz.), soll wohl nicht gesagt sein, vgl. auch bei Vigf. dreyma fyr. daglätunum und : die verschieden. Träumein Atlamäl.

Den Acc. des Traumobjektes beachte 219, 2: er Qrnu dreymir wenn man von Adlern träumt. Praet. S. 3 dreymöi 73, 7; 194, 24. Vgl. Lund p. 24, 47.

dreyri, m. ags. dreör), die Flüssig- keit, das Blut. Dat. dreyra Vol. 41, 4; 214, 5.

* Urspr. bez. dr. (nach F. 155

zu g. driusan = fallen, rinnen) das aus der Wunde „fließende" Blut, irird aber nicht scharf von blöö unterschieden, das mehr auf die rote (eigentl. blähende) Farbe hin- weist.

drjiipa, stv. 102, 2), triefen, tröpfelnd fließen. Inf. 80, 15. Praes. S. 3 80, 18. Praet. S. 3 draup 8, 15; 9, 12; Plur. 3 drupu 76, 13.

drifa, stv. (g. dreiban, § 101), trei- ben (intrans.). Prass. S. 3 drlfr 81, 4.

dropi, m. (vgl. drjiipa), der Tropfen.

N. verör svä mikill dropi 50, 6 (Var. U drogi s. Vigf. s. v. drög; Mogk Beitr. 7, 274 2). G. dropa 99, 17.

drött, f. (g. gadraühts, m. Krieger), urspr. die Kriegerschar, dann das Gefolge, die Schar. Plur. N. dröttir V01. 64, 6.

dröttinhollr, adj. dem Herrn (drött- inn) treu. N. n. dröttinholt 141, 14.

dröttning, f. (vgl. drött, § 55, 2), die Gefolgsherrin, Königin. N. 122, 4 Var.; Nsf. 161, 27. - G. 151, 13; D. 166. 18; Asf. 167, 11.

drukna, sclnv. v. (vgl. drekka), er- trinken. — Inf. 180, 14.

drykkja, f. (vgl. drykkr), das Trin- ken, der Trank. G. drykkju 51, 11; 102, 3. 18; A. drykkju 45, 5; 64, 4; 92, 8. Asf. 64, 22.

drykkjuborö, n. (drykkja. borö), der Trinktisch; vgl. Wh. p. 233. PL N. 240, 16.'

drykkjumaör, m. (vgl. maör und drykkja), e&?r Trinker. N. 64, 10.

drykkr, m. (zu drekka, drykkja, vgl. auch Nor.), der Trank, der Trunk. N. 5, 14 (Trank). Nsf. 166, 29. 32. G. drykkjar (Trunk) 20, 17.

1). at drykk 49, 6; ieinum drykk in einem Zuge 64, 9; Dsf. drykkinum

64, 15 (vgl. liöa); drykknum 167, 1 vgl. § 95. A. drykk 64, 19; 121, 3; Asf. 65, 8. Plur. N. drykkir

65, 20; D. drykkjum 64, 10; A. drykki 100, 8.

drygja, schw. v. (vgl. g. driugan Kriegsdienst tun stv.), üben, aus- halten, ertragen. Praes. S. 3 drygir Grm. 35, 2.

«Inj ja. schwv. (g. dugan anom. ; § 117, 1), von Nutzen sein, taugen. Inf. 83, 16; 156, 11 ; = helfen Sigrdr.

dul dyrt

33

8, 6. = gut gehen, glücklich enden I 251, 4. Prses. S. 3 dugir 175, 10. Part. PL Am. dugandi {vgl. \ § 80) tüchtige menn 220, 24.

dul, f. (g. dvals töricht), die Über- \ hebung, der Wahn. D. 216, 1.

duna, schw. {vgl. dynja), dröhnen,] widerhallen. Praes. S. 3 dunar i 60, 7.

dükr, rn., das Tuch; Gewebe aus Wolle oder Leinivand, Seide usw.

A. dük 55, 11. PI. D. dükum 226, 19.

dünn, m., & Dune, Daune {weiche Flaumfeder). D. ä düni {d. h. hier einem Daunenlager) Grott. 5, 6.

dvelja, schiv. v. (e. to dwell, Vigf.), aufhalten. M. dveljaz ver- weilen. Inf. sich aufhalten dürfen 236, 15; 31, 1 = sich hinziehen, vgl. u. äör 2). Praes. S. 3 dvelz 54, 7: Plur. 3 dveljaz 67, 10; Conj. PL 2 dveliz 197, 32. Praat. S. 3 dvalöiz 57, 9; 77, 9; 166, 7.

dverga - drekka f. s. dvergr und drekka f.

dvergr, rn . (mhd. twerc n.), der Zwe rg.

- N. 76, 3; Nsf. 112, 17; G. dvergs 115, 5; A. dverg 11, 14. Plur. N. dvergar 18, 5 ; Nsf. 18, 6 ; G. dverga 22, 11; Gsf. 96, 10.

* Vgl. auch svartälfr u. in my- thol. Bez. Mogk G. Myth. {Göschen) S. 25 fg. Ein aiphabet. Ver- zeichnis der nord. Zwergnamen bietet Mogk P. Br. Beitr. VII, 249 fg.; Symons L. d. Edda I, 20 fg.; zur kr it. Behandl. vgl. D. H. II, 25 fg.

dyggr, adj. {zu duga § 77, 1; vgl. auch Ark. 24, 338), tüchtig, t u g e n d - ha ft. S. A. f. {hier —heilbringend) Regm. 20, 4. Plur. N. f. dyggvar Vol. 64, 5.

dylja, schw. v. (§6, 2; 113, 2), ver- bergen. — dulinn {neben duliör) Part. Pass. = unwissend 27, 3 mit Gen., vgl. Lund p. 178. Med. dyljaz. Praes. Imper. PL 1 dyljumz eigi viö = ich will es nicht {bei mir) zurückhalten 202, 6 ; den Plur. beurteile nach Lund p. 9 ; vgl. 201, 26; Praet. S. 3 dul öiz {verbarg sich, suchte sich zu verbergen) 4, 7. dyljaz viö eitt etw. vor sich selbst verbergen , es zu bezweifeln ver- suchen; Part, ok ver (= ich) liQfum duliz viö 209, 21.

Clossar z. pros. Edda.

dynja, schw. v. {vgl. dynr, duna), dröhnen. Praes. S. 3 dynr 76, 21.

dynr, rn. (F. 149), der Schall, Lärm. N. 40, 3. D. dyn 39, 20. Plur. A. dyni 90, 8.

dyra-umbüningr, m., oder dura- umb. {vgl. dyrr, um, büningr), der Tür-Rahmen , das Tür-Gerüst (door-frame Vigf.). Nsf. 183, 3.

dyrr, Plur. f. {auch n., vgl. Vigf.), die Tür, urspr. wohl nur Tür- öffnung im Unterschiede vom Ver- schluß (grind, hurÖ). N. 50, 15. G. dyra 44, 5; Grm. 23, 1; Gsf. 209, 10. D. dyrum 50, 14; 109, 16; Grm. 23, 5. A. dyrr 78, 11; Asf. dyrnar 58, 17; 98, 7.

* Bez. der Formen dyra, dyrum vgl. die Var. u. d. Text u. § 72, 1. Die g. Formen daür n. u. daüro f. entsprechen nicht ganz den nord.

dyna, f. {vgl. dünn), die Daunen- decke {als Unterbett). PL D. 209, 8; A. viö dynur gegen die Kissen {unter dem Kopfe) 211, 16.

* In der poet. Sprache ist Fafnis dyna = F. -Lager = Gold, so Helr. 10, 8; vgl. düni (dünn m. = dyna) Grafvitnis AM. I, 402, 2.

dyr, n. (g. dius, § 15, 1), das Tier, namentlich wildes, jagdbares Land- tier. — N. gQfugt dyr 179, 25 etwa „Edelwild" . Nsf. u. Asf. dyrit von einem Edelhirsch 196, 10. Vgl. D. H. II, 380. Plur. Nsf. 73, 12; Gen. dyra Guör. II, 23, 8. D. dyrum 196, 9. A. dyr 33, 2.

dyraveiftr, f. {s. dyr; veiöi, veiör), die Jagd, spez. auf größere Tiere {höhere Jagd). 1). 149, 10.

dyröligr = dyrligr, PL An. dyrölig 231, 14.

dyrgripr, m. (s. dyrr, gripr), die wert- volle Schmucksache, das Kleinod.

PL A. 183, 6.

dyrligr, adj.=dfrr. PL A. 214, 11. dyrr, adj. {vgl. Nor.), teuer, kostbar.

schw. Flex. dyri, A. dyra 98, 13.

Superlat. N. m. dyrstr. PL D. n. dyrstum 193, 18.

dyrshorn, n. {vgl. hörn u. dyr), das Hörn eines ivilden Tieres, spez. wohl Auerochsen. A. 138, 4.

dyrt, adv. {vgl. dyrr), teuer. dyrt kaupa 49, 11.

3

34

dajlligr ef

«hrllijir. adj. ("*d»ll, nach Vigf. zu deila), umgänglich, gut auf- gelegt. N.' 103, 24.

dycifl, f. 56; ahd. tou), N. 24, 7 //(/•Tau. Plur. N. doggvar Tau- tropfen (Pf.) Vol. 19, 5.

dciggskör, rn. (dogg, skör), der 'Tau- schuh — die Schwertseheide. namentl. die untere Spitze derselben Vigf., Gr. Myth. p. 359) ; weil mit Be- schlag (skör) versehen (Rn.). Nsf. 191, 10.

»lomiroiiriiial. n. (vgl. die vollere Form dagveröarmäl), die Frühstücks- zeit; § 64, 4. D. 51, 10.

doggva, schw. (vgl. dogg), mit Tau feuchten. Praes. S. 3 doggvir 14, 12.

«iokkalJr. m. (vgl. älfr u. dokkn, der Dunkelelf, Schwarzelf. PI. N. dokkälfar 24, 15, 17. Vgl. Einl. p. 90; A. 101.

dukkbrünaSr, adj. dokkr, brünaör = brünn), dunkelgebräunt, dunkel- braun. — Nrn. 190, 18.

tlökkr. adj. ; § 77, 1 (vgl. ahd. tunkal ; dies mit mhd. tunken u. tüchen ver- wandt?), dunkel. N. f. dokk 14, 2. Plur. A. m. dokkva 76, 16. In schw. Flex. S. G. in. ins dekkva (hrafns) Regm. 20, 5—6.

doegr, n. (vgl. dagr, auch Nor.), eine Zeit von zwölf Stunden, Tag oder Nacht. A. it tiunda hvert doegr immer nach zehnmal zwölf Stunden 129, 12. Plur. N. 11, 20. D. 12, 13; 14, 10. A. 204, 17.

doegrfar, n. (s. dagr, fara), der Ver- lauf von Tag und Nacht (vgl. aldar- far), die Zeitrechnung. A. 170, 26.

doema, schw. v. (g. dorn j an § 10, 1 ; 20, 5 a); 115, 1), richterlich ent- scheiden, richten. Inf. 17, 13; 143, 1. Praet. PI. 3 dcembu 112, 17.

dcemi, n. (vgl. dömr, dceuia) der Entscheidungsgrund, das Beweis- mittel, Beispiel, die Erzählung. (Vgl. doemisaga im Reg. d. Einl.) N. at par er sams dcemi daß da ein Beispiel desselben ist, daß es dort ebenso geht 219, 5. Plur. N. 52, 1; 175, 6; Gen. dcema 40, 8. A. 29, 3 (vgl. skyn); sonn d. 40, 2; en menn vissi dcemi til = als man (sonst) Beispiele dafür wüßte 197, 10. Dann auch:

Exempel, Vorbild, Wink 8. Fr.- s. v. 6J im Dat. eptir minum doemum ISO, 14.

E. E.

eba oder t»8r, conj. {in den Hss. meist abbreviert , vgl. Vigf., g. aippau, § 46, 3), oder. 1) Zur Verbin- dung von zwei Worten 6, 1; 30,

I u. oft; eör 27, 6. 168, 6 ver- binde betr eöa m. meira kappi. 2) Zur Verbindung von Frage- sätzen: 4, 4 (hvärt eöa); 29, 19 (hver eöa hvat) u. oft. hvat titt er eöa hvärt 156, 33. 3) Einzeln stehend in der Frage zur Hervorhebung eines neuen Gegen- standes oder Gesichtspunktes, s. Lund p. 434 = aber, denn; so eöa eru 34, 9; eöa hvat 51, 6; vgl. 60, 11; 62, 10; eöa hvärt 70, 7; 78, 7; eöa hverr 225, 27; eöa hvers k. 96, 11; eöa hvi 165, 20; 173, 1. eöa man her kominn ... 183, 25 = oder ivird hergekommen sein = oder vermute ich recht, daß usw. Ahnlich auch in der foi'melhaften Wendung: vituö er enn eöa hvat? wollt ihr noch mehr wissen (vgl. vita) und was? Vgl. D. H. II, 37; 155 (eöa ist nicht disjunktiv) ; Gering Vollst. Wb. Sp. 337: könnt Ihr noch verstehen oder wie steht es? VqI. 29, 8 ; 41, 8 u. ö. Etwas abweichend Lund p. 434 (eöa hvat? = eöa eigi?) Für diesen freieren Ge- brauch vgl. lat. autem neben aut; auch g. aippau im Gloss. bei Heyne.

eöli, n. (auch oöli; § 3, 2), die natürl. Anlage, Natur, Abstammung. N. 45, 2; annat er värt eöli = von anderer Art ist meine Natur 203, 32, D. eöli 4, 4. A. 206, 1.

eör s. efta.

ef, cong. mit Indik. u. Konj. (vgl. Vigf., g. ibai, F. 20). 1) ob 5, 15; 59, 6; 125, 17. In Erwartungs- sätzen auch= ob nicht: vit, ef= suche zu erfahren, ob nicht 204, 34; 211, 9, 10 (zur zweiten Stelle vgl. porf f.). 2) wenn 22, 3, 13; 26,21-, 49,

II u. ö. . . . ef 211, 10 = jetzt (in diesem Falle) . . . wenn näm- lich (vorausgesetzt, daß . . .). In Fällen wie 11, 2 (falls hier nicht die Fass. in U den Vorzug verdient) bezieht sich der Bed.-Satz auf einen

ema eiga

35

leicht zu ergänzenden Hauptsatz: So muß ich fragen; denn in den Schoß haben sie die Hände wohl nicht gelegt, wenn du (mit Recht) meinst, daß sie Götter seien. Vgl. die Besprech. bei D. H. II, 85. Einfacher noch ist die Ergänzung des bedingten Satzes ( = so höre) bei ef vita lystir Helr. 2, 6; 7, 6. In

synt. Bezieh, vgl. auch Lund p. 308 fg.; 339; 421 fg.; Ark. I, 138, Ger. Vollst. Wb. s. ef. Bez. des Modus beachte a) Indikat. in bedingendem u. bedingtem Satz 62, 16; 77, 13, 14; viele Beispiele in Sigrdr. 6 12; b) die Part, fehlt (tvie im Nhd.) 92, 18: vilit per gefa mer . . (Nyg.) c) Im p erat, im be- dingten Satz Grott. 18, 5; d) Konj. Prot, im bedingenden Satze ebenso wie im Hauptsatze Hämo 26 a vgl. 122, 26; Grott. 10, 1—8.

ehm,schw. v. (vgl. Vigf.; zu g. gaibnjan nach Ger. Vollst. Wb.), ausführen. Inf. 155, 1. Pra?s. S. 2 efnir 62, 16.

efni, n. (vgl. efna); der Stoff. A. 82, 10 (eykr mikit efni til etwa = beschleunigt sehr die Vollendung, s. auka). PJ. efni=die Umstände, das Vermögen. D. eptir efnum I nach Verm. 175, 27. pat er i göÖum efnum das ist in hoffnungsvollem Zu- stande = dazu ist gute Aussicht 1 95, 2 1 . i

efri, adj. comp. (= ofri, §82 b); der i obere; vgl. neöri. N. 82, 14; ! I). efra 42, 4; A. efra 84, 11. An. ! adv. it efra an der oberen Hälfte 190, 18. Zeitlich=höher 232, 21.

ef str , adj. superl. (vgl. efri) , der oberste, letzte. Dat. schw. Elex. at efsta skilnaöi 203, 6; 229, 3.

egg, 57, 2), die Spitze, Ecke. A. egg 80, 8. PI. Dsf. eggjunum 176, 2.

eggja, schv. v. (zu egg f., § 112, 1), eig. schärfen, antreiben. Praes. S. 2 eggjar 173, 2; S. 3 155, 18. Praet. S. 3 eggjaöi 117, 5; 122, 6; Plur. 3 eggjuöu 119, 29. Pass. Part. PI. m. svä hart sem ver erum eggjaöir 228, 30; vgl. svä1). Med. lettu at eggjaz (Inf.) ließest du dich anreizen 179, 31.

* Konstr. mit til oder bloßem Gen. (Lund p. 175); vgl. 173, 2; 179, 30. So Imp. PI. 1 eggjum til 208, 1 neben e. at gera 208, 10.

eggjan oder eggjun, f. (eggja), die Anreizung. D. 223, 10.

eggskurn, n. (von egg n. = Ei § 53, 2; skurn Schale zu skera?) die Eierschale. A. 24, 6.

eggsteinn (von steinn u. egg f.), ein spitziger oder scharfer, behauener Stein. Plur. A. 80, 12.

eggtiÖ, f. (von egg n. = Ei u. tiö), die Eierzeit; der Mai; vgl. Wh. 377; Monatsnamen p. 36. N. 144, 12.

eiör, m. (g. aips, § 50 2)), der Eid. Gsf. eiösins 74, 8; A. eiö 110,

4. Plur. D. eiöum 190, 15; i eiöum vera viö einn -n = eiösvari vera 207, 17; Dsf. eiöunum 54, 12; A. eiöa 43, 19; allir, er eiöa vinniö alle, die ihr Schwurbrüder werdet 197, 17 vgl. 197, 35 u. Ba.

eiörofi, m. (izwrjüfa u. eiör), der Eid- brüchige, auch von Frauen, so A. eiörofa Helr. 5, 8. Plur. N. eiörofar 88, 8. Als Adj. (vgl. § 79 a)) PI. N. eiörofa 203 , 24; 210, 21.

eiösvari, m. (zu sverja u. eiör), der durch Eidschwur mit andern Ver- bundene, der Schwur bruder, vgl. söruz i brceöralag 118, 17. PL N. eiösvarar 119, 29.

eiga, prät. präs. (g. aigan; § 12, 1; 40 a; 44; 119), haben. 1) im allgemeinen: Praas. S. 1 ä ek 179, 25; S. 2 att 153, 22; ättu (vgl. 3) gegen Ende) 228, 14. S. 3 ä 14, 13. Plur. 1 eigum 154, 5; PI. 3 eigu 7, 9; itfö, 25; mit suff. Negat. eigut (vgl. -at) Farn. i3; 3; eiga 83, 8 (jüngere Form); 163, 10. Gonj. S. 3 eigi 177, 7. Pra>t.

5. 1 atta c, 1; S. 2 ättir 272, 33; S. 3 atti 4, 17 («#Z. Var.); 6, 3; Vol. 5, 6, 8; i2I, 9 i#Z. u. *; foz. der Stellung Ark. 16, 237; Plur. 3 attu 27, 20; (m Afc .Form Qttu) Vol. 5, 10. Gonj. PI. 1 aettim 207, 28. Pass. Part, dbsol. haföi att 168, 20.

2) spec. von der Ehe, sowohl ivas das Eingehen derselben (Inf. eiga = heiraten vom Mädchen 118, 20; 163, 23; 190, 14; 206', 19; wm Manne 152, 2) ate owcä die weitere Fort- führung betrifft. Vgl. 2). Präs. er att 202, 27; ä konu 32 8; Pnet. atti hana 14, 6; 23tf, 2 at hon atti büanda 119, 16, 18

8*

eiga eigi

'///. er ek atta hann ihn zum Gatten hatte 162, II); >44, 7; so awcft Conj. S. 3 Bßttl {heiratete, vom Manne) 121, 19; PI. 2 aettiö {vom Manne) 227, 28. Part. Pass. Acc. f. ätta [vom Manne) 120, 8; absol. ätt (sc. haföa; von der Frau) 226, 13. In bezuy auf Kinder: atti bQrn {vom Manne) 119, 11; 37, 13; tvä sonu 157, 6. Plur. ättu {von Mann und Frau) 120, 8 u. ö.; eigu bQrn 160, 25. Vgl. auch 179, 25, 33; 196, 17 (swm.).

3) In einigen leichtverständlichen eigentl. elliptischen Wendungen, wie ^iga at vera zu sein {das Recht) haben = richtig sein 191, 19; vgl. auch ättu skamt til hans = kurz {zu gehen) hatten zu ihm = ihm ganz nahe waren 79, 2; eigu-£)er ( = eiguö f).) ekki langa leiö fram til borgar 61, 4. atti viö = (zu tun, zu kämpfen) hatte gegen 105, 23, vgl. 150, 28; 151, 32; ättuz (Med. Praet.) JDeir viö = sie hatten es bei sich {zu tun) mit, sie hielten sich an 93, 5. ■eiga 2) u. 3) findet sich 244, 7,10; zu letzterer Stelle atti at hefna hatte {die Pflicht) zu rächen stelle noch ättu verri at vera hast du {die Pflicht) erzürnter zu sein, mehr Feindschaft zu fühlen 228, 14; diese zwei verschied. Bedeut. von eiga zeigt auch die Stelle 203, 24, 25 (ver eigum h. eigi von der Ehe; eigum at launa von Anspruch, trif- tigem Grunde).

* Besondere Beachtung verdient endlich das Verhältnis von eiga u. hafa. Entsprechend dem g. aigan und haban {vgl. Grimm Vorrede zu Schutzes Got. Glossar p. XIII) bezeichnet eiga zunächst recht- liches Haben, Eigentum, auch tvo es sich nur um Anspruch {s. ä 220 , 23) oder Verpflichtung {so aettir 210, 5) handelt; hafa dagegen äußeres an sich Haben , Halten, allenfalls auch Besitzen; darnach ist oft, aber nicht immer nur eines der beiden Verba zulässig. Man vgl. ä margar orrostur {hat zu be- stehen viele K.) ok hefir {erhält, trägt davon ävalt sigr 166, 15; ä son 150, 18; ä hafra 30, 6; ä hest 101, 5 {vgl. hafa hest ein Pferd herbeischaffen 101, 8); ä kostgripi

30, 8; ä |>;uin boe 33, 9; hälfan val 33, 11; eiga nndir guszlu eöa trünaöi Iöunnar 35, 8, 9 vgl. trünaör; ähnlich eigum trünaö undir hon. {wohl nach Anal, von eiga fe u. ein- um = Geld bei jemd. dej)onieren) Anspruch auf Treue bei jemd. haben 154, 5; atti aett t. 14, 3 vgl. aett; ätti ser hatte {nach Lage der Ver- hältnisse), 150, 21 ; ätti hjarta 103, 18; vgl. 107, 2; 115, 9; er ätti der Eigentümer war 116, 8; 121, 9 wo J. herrschte; ä J)rael 149, 5; at hann ätti daß er Anspruch hätte auf 113, 3; er S. ätti {zu eigen hatte Edz.) 245, 1; aber o, 8 wohl = gehabt hatte, vgl. D. H. II, 655. ähnlich Conj. aetti veöfeit 112, 17; setti vän zu erwarten hätte 141, 3 ; vom wirklichen Besitze 174, 5 ; aetti ofgott viö mik vgl. eiga viö e-n Vigf. s. v. A. III) es allzugut mir gegenüber gehabt habe 202, 15 vgl. ofgöör ; ättu |)ing 94, 17 vgl. Inf. eiga döma sina (iudicia exercere Eg.) 20, 5; Sk. vill büstaö hafa, J)ann er ätt haföi 32, 9; haföi ätt 105, 3; hoföu ätt 89, 12 vgl. 137, 2; hierher ätt 159, 28? Im allgemeinen vgl. noch hafa.

eiga, f. {vgl. eiga prät. präs.), die Habe, der Besitz. D. 172, 5.

eigi [von ei = ae und negat. Suff, -gi, vgl. Vigf., aus * eyv-gi nach Ger., Vollst. Wb., der auch g. ni aiv vgl.), nicht. 5, 16; 7, 9 u. ö. eigi {namentlich an der Spitze des Satzes) involviert öfter eine etwas stärkere Verneinung, nhd. also nicht, gar nicht u. w. Vgl. 52, 4 eigi kantu deili = nullam igitur notitiam habes (Eg.) ; eigi J>ä {damals noch nicht) = nondum (Eg.) 63, 21 vgl 158, 14; eigi = wohl nicht 164, 30; vgl. auch 158, 26; 191, 22. Im Nach- satze vertritt at eigi zuweilen tat. quin, quominus {Lund p. 326, A. 2); aldri svä mikill, at eigi 48, 5; engi er svä litill drykkjumaör, at eigi gangi af i JDrimr 64, 10 vgl. 222, 22; ähnlich wohl auch 67, 19 at eigi hafi hann farit mit nur er- gänzender Negation wie bei mhd. ne {Mhd. Wb. IIa, p. 325), also = daß er erlebt habe, nur so bildet das Fg.: en ))ö veit ek u.w. einen passenden Gegensatz. Vgl. auch

eign

einn

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158, 27 eigi er mer grunlaust, at eigi; Eb. £tf, 14 hirti eigi, |)öat . . . yröi eigi viö varir ob auch gewahr wurden, und Fs. 160, 2: enga van i, al hann hrykki eigi viö = daß er zurückweiche. S. auch ne.

eign, f. (vgl. eiga), der Besitz, die Habe. A. 6, 13. Gemeint ist hier beid\\& eign J)eira alles, xoas Himmel, Erde und Luft in ihrem Macht- gebiet umschließen. PI. A. eignir Besitztümer 226, 9.

eigna, schw. v. (vgl. eiga; g. -aiginön), als Eigentum zuschreiben. Med. eignaz, sich aneignen, besitzen. Inf. 52, 12, 14; 136, 8. Prses. S. 3 eignaz 150, 34; Prset. S. 3 eignaöiz nahm in Besitz 150, 26.

eik, f. (§-72, 1 u. 2), die Eiche.— N. 152, 12; D. 59, 13; Helr. 7, 4; A. 60, 5; Asf. 93, 16.

* In vielen Fällen ist die all- gemeinere Bedeutung = Baum an- zunehmen, vgl. Vigf. s. v.

eimi, m. (oder eimr, vgl. Vigf. s. v. u. s. eimyrja; D. Alt. V, 10), der Rauch. JSf. VoL 57, 5.

einfaldliga, adv. (einn, -faldligr vgl. g. ainfal|3s) 146, 2 vgl. greina.

eingi s. engi.

einhendr, adj. [vgl. hqnd u. einn), einhändig. N. 34, 19.

einheri, m. (vgl. herr m. u. einn § 65, 2), entweder ein Einzel- kämpfer (d. h. im Zweikampf) oder ein ausgezeichneter Kämpfer, Vorkämpfer (so Vigf., vgl. s. v.). Plur. einherjar die Einherjer, himmlische Kämpfer in Oöins Halle. N. 28, 3; Nsf. 83, 12; G. einherja Grm. 23, 4; Gsf. 52, 7. D. einherjum Grm. 3£, 9.

* In muthol. Bez. vgl. valkyrja u. ValhQll.

einhverr s. einnhverr.

einkamäl, n. (vgl. mal, einn), die Einzel-verhandlung ; ein geheimes Abkommen oder Versprechen. Plur. A. 44, 1.

einmäiiirör, m. (vgl. man. u. einn?), der Einzelmonat, März, letzte Wintermonat, vgl. \ igf., Weinh. d. Monatsnamen p. 36. N. 144, 12.

f'imiisrli. n. (vgl. mal «. einn), em Einzelgespräch oder nach nhd. Aus- druck Zwiegespräch, vgl. ein- vigi. A. 97, 11; 154, 25.

einn, zahlw., adj. pron. 20, 2; 34, 1; 85) einer, allein; irgend einer; Gr. IV, 381 ; Lund p. 502 fg. Nrn. einn 10, 6 vgl**; 107, 16 nur ein; einn «^r eine, der- jenige 15, 25; J)ü einn e?n «Wem 27, 1; 181, 27; mcÄ* o/fc als un- bestimmter Art. (quidam) 66, 4; 92, 1 ; 224, 4; «mc& m# oes£. suffig. Art. einn ässinn 3£, 2; v^. inn * a). fär einn = nur wenige 191, 4. G. eins 20, 17; als unbest. Art. 70, 13; 95, 22. G. schw. Elex, ins eina dags 180, 13 (Vigf. vgl. eindagi = bestimmter Tag, Termin; hier vom Tode). D. einum 52, 15; 157, 23; unbest. Art. 46, 5. A. einn 59, 10; eiga J)ann einn mann den «Wem zum Manne zu nehmen (vgl. eiga) 118, 21; i28, 16 vgl. Helr. 20, 5; einn beÖ 212, 4; unbest. Art. 46, 3; 70, 13; 25, 4. PI. m. N. einir (soli) 26, 5 ; hafa einir ser (für sich allein) 83, 5; = irgend welche 216, 20 vgl. ne a). S. Fem. N. ein 3, 4; 20, 9; allein 95, 5; 196, 10. D. einni 5, 2; ZaMo. Helr. 22, 2; einni konn einer einzelnen Frau (Edz.) 158, 4; 192, 13. A. eina Zahlw. 158, 7; unbest. Art. Vaf|)r. 47, 1. Plur. Fem. D. ör einum dyrum aus einer einzigen Tür Grm. 23, 5 ; fyrir sjönunum einum saman 57, 19 s. saman; A. einär (solas) ß, 3. S. Neutr. N. eitt: sva sem gull eitt ivie Gold allein, wie lauter Gold 17, 18; illt eitt = nur Böses 201, 21; 225, 10; unbest. Art. 31, 7; 70, 19; Gen. at eins wohl nur scheinbar: vgl. eins. Dat. i einu landi 143, 4; einu sinni einmal i, 1; A. eitt (unum) 3, 3; 168, 31; 174, 8; 211, 31. = dasselbe 171, 15 ; sitt eitt nur das Seine (vgl. kalla) 173, 15. eitt sinni einmal (= einu sinni Var.) 58, 25; eitt sinn (desgl.) 27, 2; 35, 10; viö vin eitt (allein) Grm. 19, 4. eitt plögsland, J>at er 3, 3 = em solches (so großes), daß . . . vgl. Lund p. 339.

* Zu dem Superlativ, der sonst im Altnord, häufig nur als Elativus zu fassen ist, tritt einn oder einna (vgl. s. v.) auf, um den ausschließen- den Superl. (Lund p. 156, 251) zu bezeichnen, so einn mattkastr = der (allein, entschieden) kraftvollste

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einna ek

15, 25; c. er Agcetastr 33, G; einna hvatastr der unbestritten Tüchtigste 180, 32.

** In Auf Zählung en vertritt einn, ein, eitt häufig die Stelle des Ordinalzahlwortes (Nor. § 383), so einn annarr f>riöi 80, 12 13; S, 17; 145, 11; - ein (die eine = die erste 20, 9; eitt annat 6, 3; )'/, 14. Ahnlich auch: eitt mark (cm, das erste foste m.) 134, 4; '//?. c?r^?t annat mark (ein anderes, ein zweites) 135, 18.

*** Das nhd. „allein" kann auch durch den Zusammenhang selbst ausgedrückt werden, so 222, 3 4: jieir tveir = diese zwei allein.

einna oder eina, adv. (eig. Plur. Gen. ww einn? vgl. auch Lund p. 156, 1; nacÄ Alk. 14, 354 ist -a d«s demonstrat. -a «tfe w J)enna); allein, besonders; einna nokkurr unus aliquis (Eg.) VqI. 40, 6. ok samir J)at einna at halda af värri hendi 154, 8 wohl mit Rassm. zu übersetzen: und es ziemt sich insonderheit von unserer Seite dies zu halten [im Hinblick auf den Glanz des Geschlechtes). Rn. (s. v. halda) ergänzt f)etta bei halda und übers. : „das allein geziemt, es unsererseits zu halten". Ahnlich Müllenh. u. Edz. einna hvatastr 180, 32 s. einn*), spyr pess eina 201, 23.

einnhverr, pron. adj. (auch eiuhverr, aus einn u. hverr, über die Elex. § 99 a, Nor. u. Vigf., g.ainhvarjizuh) irgend wer, irgend ein. Nm. 39, 15; 41, 5; Gm. einshvers staöar irgendivo 156, 2; Gf. einnar hverrar 252, 2 3. Am. einhvern 63, 3; 160, 20. An. eitt hvert sinn 149, 9; 157, 27; 159, 8; 180, 32. An den beiden ersten Stellen [ähnlich 212, 23; 215, 27) gehört der adverb. Ausdruck der Zeit eigent- lich zum Nebensatz, vgl. D. H. II, 390.

einn saman, pron. adj. (v. saman u. einn) allein zusammen, einsam ( von der einzelnen Person) , für sich, allein (von mehreren). N. 173, 14; 179, 26. Plur. D. fyrir sjönunum einum saman vor den Blicken allein 57, 19.

* Vgl. auch allr samt s. v. samt.

eins in der Verb, at eins nach Fritzn. s. v. nicht Gen. von einn, sondern

veraltete (ursprüngl. superlativi.s'J,, , Form = at einastu = in dem ein- zigen (sc. möglichen Wege) = ganz allein, adv. Vgl. Fr.- eins 3). Zu 202, 22 bleibt zu erwägen, ob hier nicht allt eins (Vigf. s. v. allr A. V, 5); gemeint ist, vgl. Rafn (alligevel gleichwohl); Fr.'- eins 2).

einsynn, adj. (s. einn; synn zu sehen befähigt), einäugig. N. 153, 2.

einvigi, n. (von vigi = vig n., einn), ein Einzelkampf im Gegensatz zur Feldschlacht, also = Zweikampf. = G. einvigis 103, 6; D. einvigi 36, 14; 145, 7; A. 249. 3.

eira, schw. v. (vgl. Nor.), schonen, eig. ehren, befriedigen ; s. auch Eir. mit Dat., s. Lund p. 70. Inf. 73, 11. Praet. S. 3 litt eiröi hann ser i sl. oröum 219, 31 = er gebrauchte die stärksten Ausdrücke derart.

eitr, n. (F. 4), urspr. wohl die wallen- de oder kochende Flüssigkeit, der Schaum (vgl. Grimm Myth. p. 528. Einl. p. 73, A. 23), das Gift. N. 123, 8; Nsf. 73, 12; D. eitri 84, 4 ; Dsf. 8, 6 (hier eitr = Schaum ?) ; A. 123, 6; 158, 32. Vgl. auch eitrdropi*.

eitra, f. (von k f. u. eitr), der Gift- strom. — Plur. N. eiträr 88, 7.

eitrdropi, m. (dropi u. eitr) der Gift- tropfen, Schaumtropfen. PI. N. eitrdropar VqI. 38, 5; Vaff)r. 31, 2; A. 80, 16.

* Einl. p. 73 ward erwogen, daß nach Petersen eitr öfter = schärfste Kälte zu sein scheint (ähnlich dann D. Alt. V, 117) diese Bedeut. würde Vaf[)r. 31, 2 passen, nicht an den beiden andern Stellen.

eitrkvika, f. (eitr, vgl. Vigf. s. v., kvika u. kvikva), ein Bach (kvika . der bitter kalt ist (Fr.-). N. 8, 3.

* Vgl. auch eitrdopi*. eitrormr, m. (ormr, eitr), der Gift- wurm , die S c h 1 a n g e. A. eitrorm 80, 14; 158, 31.

ek, pron. (g. ik : § 89), ich. 5, 2 u. ö. G. (g. meina) min 161, 3. D. (g. mis) mer 12, 11; enklit. mer Helr. 8, 1; 13, 1; A. (g. mik) mik 41, 1. Vgl. vit u. ver; sin u. \>ü. Suffig. Formen 20, 5; 891); 123 »)) 1) mit k = ek: rauök f, 2; mundak 64, 18; 104, 25; megak 68, 1; heyröaki35, 5; kveöak Grott.

ekki en

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7, 6; emk 6, 1, 2; veitk Vol. 19, 1; neyttak /, 2; hefik Regm. 2, 3; mättak Guörkv. II, 23, 4; vaerakHelr. 3, 3 ; imY k u. negat. a (##£. -at, -a) : varka ß, 2; nautka n, 5; wnY dopp. ek MH(f A^. vildigak = vildi-ek-a-ek Helr. 13, Q. 2) m& mk=mek = mik, iloch überwiegend für den Dat.; vgl. § 89 3j und die Beispiele bei Vigf. s. v. ek. leiö erumk {leidig sind für mich) ß, 1 ; vgl. eru s. v. vera; foeröumk Helr. 10, 7; vgl. foera. Über die metrische Be- handlung von ek s. Siev. P. B. V, 501 ; VI, 271 fg.; über denWechsel von i und e in mer, mik § 5, 3 u. Ark. 15, 355; über die Stell, vor oder nach dem Verb. Ark. 16, 220.

ekki s. engi.

ekkja, j. {aus enkja, § 42, 1), die Witwe. G. 226, 12.

elda, gew. nur Med. eldaz, schw. v. {vgl eldrij, älter werden, altern.

Praes. PL 3 eldaz 35, 6.

* Hierher stellt Vigf. das impers. nott (Acc.) eldir 170, 27 = die Nacht altert, nimmt ab; wahrend Fritzn. wohl besser ein imperson. elda = erleuchten {zu eldr m.) an- setzt, im Hinblick auf die Morgen- dämmerung; hierzu stimmt auch der neiüsländ., aber von Vigf. (s. v. elding) beanstandete Ausdr. elda aptr = wieder hell werden.

elding, f. {vgl. eldr); ein Licht- körper, Gestirn, Meteor; Blitz.

Plur. Dsf. 11, 18; A. 104, 9 (hier = Blitze).

eldiviör, m. (s. eldr, viör), Brennholz.

A. eldiviö 157, 13. eldr, in. (ags. äled Nor.), das Feuer.

N. 22, 1, 2; D. eldi 7, 12; 84, 14; Dsf. 8, 4; A. eld 26, 7; Asf. 76, 5; 162, 21. Plur. N. eldar Flammen 82, 15 {hier viell. bildlich von Gemütsbewegung, D. H. II, 294); Feuerbrände 140, 4; Herdfeuer 108, 5; .so auch A. 137, 16; Asf. 138, 1 : = Feuersbrunst 162, 6. Zu 137, 10; 152, 28; 216, 30; 231, 25 vgl. Wh. p. 445.

* leggja eld i eht bedeutet ge- wöhnt, etwas anzünden, ist aber Sigrdr. 10, 6 vom Einbrennen eines Runenzeichens zu verstehen.

eldri, kompar. (g. alf>iza; § 20, 3), vgl. gamall), älter. Meist ellri,

ellztr geschrieben, vgl. § 28, 2 ; 82 a)

inn ellri son 157, 7; f>vi ästsaelli, seru hann var ellri 176, 10. Sup. elztr (= eldstr) 6, 2; 27, 14. Schw. Fl. N. inn elzti 152, 4.

ella, adv. (g. alja F. 28; e. eise, Vigf.),

anders, sonst. 167, 18. elli, f. (== eldi, vgl. § 69 u. Elli), das

Alter ( = hohe Lebensalter). Nsf.

69, 13. A. 69, 13. elüdauSr, adj. {vgl. dauör, elli), an

Altersschwäche gestorben.

Plur. N. 38, 8. ellifti, Ordinal. 88, zu ahd. einlifto),

der eilfte. N. m. 21, 10; f.

ellifta 44, 5; n. ellifta 6, 7. ellifu, Zahlw., indekl. (g. ainlif, § 34,

2a; 86), eil f. 159, 25. elligar adv. = ella ; 215, 9. elliligr oder eldiligr, adj. (vgl. eldri),

ältlich. N. 153, 2. ellri s. eldri. elska, schw. v.; § 112, 1 {vgl. Vigf.,

oder zu g. aljan F. 242), lieben.

Praet. S. 3 elskaöi 242, 16. elskugi, m. (= elskhugi, vgl. hugr.

u. elska), ein zu Liebe geneigter

Sinn, die Verliebtheit. Nsf.

43, 14. elzti, elztr s. eldri. embsßtti, n.{vgl ambätt), der Dienst,

das Geschäft od. Amt. G. embaattis

164, 32. cmja, schw. v. {verw. mit ymja?

Fritzn.), heulen. Praet. PI. 3

emjuöu 219, 9.

1. en, konjtmkt., vgl. Wimmer Oldn. Laes. p. XXI u. Vigf. s. v. en u. Add.; auch Fr.2 stellt en (enn) zu ahd. anti, e. and. aber 3, 4, 6, 7 u. ö. oft nur lose anreihend {wie gr. 8h), so {doch auch) 31, 10 ; auch 120, 9; doch Grm. 40, 3, 6; 41, 1, 4. Vgl.Lund p. 414. Für 68, 21 vgl. Lund p. 415.

2. en, part. (in älterer Form an) als, nach Komparativen und Ver- gleichungsgraden; an Grm. 34, 3; 35, 3; Skirn. 43, 6; Grott. 7, 5; Regm. 13, 6; 15, 8; fyrr, en hann kom 4, 8; vgl. 7, 1; 21, 1; meiri, en 2£, 10; ekki annat, en 153, 32; litlu siöar, en 176, 13; äör, en 6, 19; 7, 14; 22, 1 (Lww/ p. 238). en j^eir = als daß, als wenn sie 155, 34; ähnlich 200, 33; en ne = «/s cfajß 216, 20 t'<^. ne ex.

40

enda enn

* Für 2. en (an) verweist Vigf. auf ags. f)onne, as. than;Fr.-' meint: an für fian, wie at (konj.) für fjat.

Über qnnur, en 17 , 17 vgl. annar s. 5). Über Ind. u. Konj. nach 2. en vgl. Ark. 3, 101 ; den Konj. in Fällen wie Grm. 35, 3 erklärt der Verf. „(allzugroß,) als daß Menschen es ivissen könnten".

S. auch äör en u. fyrr en. enda, schw. v. (vgl. endi) zu Ende

bringen. Med. endaz bis zu Ende reichen, ausreichen, ge- nügen. Inf. 48, 5; 68, 10; Praes. S. 3 endiz 49, 6.

enda9konj. (=en J)ö Nor. ;oder = enn), und doch, und dabei (vgl. Vigf. III, 2) 239, 16; i<Ä:& 545, 11.

endadagr, m. (endi, dagr), der Endes- tag, Todestag. G. 193, 13.

endemligr, adj. (zu endemi, PI. n. = eindoemi = für sich stehende Fälle, Unerhörtes; meist euphem. = Schand- taten, Greuel), absonderlich, greu- lich. — PI. Nn. (comra.) 234, 9.

endi. m. (vgl. endir), das Ende, zeitlich und Örtlich. D. i enda am Ende (zeitlich) veraldar 7, 11; ä enda am Ende (örtlich) 58, 12; vgl. 62, 20; 96, 5.

endilangr, adj. (vgl. langr, endi), in ganzer Ausdehnung, bis ans Ende reichend. D. f. eptir endi- langri hQÜinni die Halle in ihrer ganzen Ausdehnung hindurch 108, 5; 152, 28.

endir (vgl. endi, § 54 a1); g. andeis), das Ende. N. 6*8, 22; 94, 2.

engi oder eingi. pron. (vgl. einn u. -gi, Vigf. s. v. eingi, § 100; nach harten Konson. tritt für -gi -ki ein; ekki aus et-ki = eitt -ki), keiner, soivohl substantivisch wie adjekti- visch: Lund p. 499, 524. N. m. eingi 70, 2; engi 41, 7; engi 72, 10 vgl. Lund p. 488; engi sä, at kein solcher, daß er 62, 15; engi hlutr er . . , er (= at) 17, 7.

engr oder ongr (vgl. Nor.) Regm. 23, 1; G. enskis 41, 3) 116, 12; engis 165, 4; D. ongum 53, 1 ; engum 160, 15. A. ongan 9, 4; 15, 14; 166, 21: engan 59, 17; engi 44, 3; 90, 5; 166, 22. Plur. N. engir 198, 3; 207, 26. G. ongra 105, 17; A. enga 217, 6. S. N. f. engi tunga 23, 8; 167, 17. G. ongrar

141, 3; A. 0nga 40, 19; enga 135, 10. N. n. ekki (für etki § 30, 2) ofrefli 38, 21; ekki sär 141, 12; e. sumar Si, 6; e. eitr. 123, 8; ekki = nichts 31, 12; Vol. 5, 2; alls ekki gar nichts, at |)at var a. e. daß davon gar nicht zu reden sei

122, 16; vgl. 172, 29. G. einskis (in nichts, durchaus nicht) 99, 11 (Var. einskis räös); enkis 169, 18; 232, 15; engis 217, 24; D. ongu (in nichts, gar nicht) 64, 21; hafi5 at ongu als ungeschehen betrachtet (Edz.) 241, 11; als Obj. Dat. 175, 1. A. etki orö Grott. 7, 1 8. u.*); nichts 111, 8; in nichts, gar nicht

123, 8; Grott. 8, 8; so ist der fast adverbiale Gebrauch von ekki (= stärkerem eigi vgl. Vigf. s. v. eigi) an vielen Stellen zu verstehen, so 34, 13, 21; 46, 11 (dreimal); 65, 8 vgl. Lund p. 438; i9i, 18.

ekki nytr (impers., vgl. njöta) solar 81, 6. PI. A. n. engi 145, 17; das ziveite e. 180, 27. Zur Stell, von eigi u. engi Nyg. 355, 375 fg.

* Grott. 7, 1, 2: en hann kvao etki orö it fyrra = at ille non edidit vocem hac priorem Eg. {rgl. auch Lün. Edda s. v. fyrri, H. G. u. D. H. zu Grott. 7) ist viell. oröit vor- zuziehen; der suffig. Art. tritt in den Formen einginn , eingin (vgl. Vigf.) unmittelbar an das Pron.

enn, adv. (ältere Form von 1. en, § 46, 3; im Gebrauch unterschieden, vgl. 1. en u. Lund p. 238 1, noch, ferner. 1) noch 22, 9; 60, 14; 105, 18; Vol. 41, 8 s. auch u.*- 2) weiter 66, 16; 137, 19; Grott. 3, 7 vgl.*; ähnlich 42, 13; hverjar eru enn (nun iveiter, ferner) äsynj- urnar? und 23, 10, 11; so auch 37, 19 = und ferner (noch) Schlim- meres; 171, 5 (= weiterhin, künftig).

3) noch einmal, wieder: bäöu enn reyna 39, 4; sofnar enn 60, 16; taka enn skeiö (vgl. taka) 63, 20; 79, 19; 80, 2; 100, 3; 155, 21. annat sinn im Wiederholungfalle 69, 16; 155, 21; 156, 32; 166, 10; 215, 21. 4) ebenso, gleich- falls: 43, 2 (quoque Eg.).

* Vol. 41, 8 scheint mir vor der Erklärung in D. Alt. V, 6 a), 107 u. Ark. 12, 281 die von D. H. II, 37 gebotene den Vorzug zu ver-

ennitungl er

41

dienen; vgl. eöa 3); vita 2). Grott. 3, 7 bezieht sich enn nach D. H. auf den wiederholten Befehl zu mahlen.

ennitungl, n. {vgl. tungl; enni = Stirne § 54, 2), das Gestirn der Stirne = Auge (poet.). Plur. A. a, 6.

epli, n., der Apfel. Dsf. eplinu

151, 9; A. 151, 8, 11, 13; Asf. 151, 13. Plur. A. 35, 6; 94, 7.

eptir. adv. u. präpos. (vgl. aptr), nach, entlang, gemäß. 1) präpos. mit Dat. a) räumlich = nach (oft von Verfolgung): gekk eptir henni 119, 17; eptir henni ferr 15, 16; vgl 72, 18; 95, 8; 100, 5, 13; greip eptir honum 80, 3; kastaöi eptir honum 120, 1 ; soekja eptir löunni 45, 2; var sent eptir gygi 75, 15; ök üt eptir grjötinu nach Sand = um S. zu holen 54, 2. bäru eptir ( Var. meÖ) ser 114, 9 = schleppten sie hinter sich her. Auch der Längsrichtung nach, entlang, hin - durch, überhin: rennr upp ok niör eptir (entlang, an) askinum 23, 4 (vgl. D. H. II, 184); veör eptir miöri änni (entlang dem mittleren Flusse = immer mitten im Fl.) 79, 20; e. sjanum 227 , 4 über das Meer hin, durch das Meer; eptir salnum (den Saal entlang, durch den S.) renna 88, 7; vgl. renna eptir slettum velli 63, 8; eptir endi- langri hollinni 108, 5, vgl. 218, 31, wo nach eptir zu ergänzen ist ganga oder fljüga; diese Stelle entspricht Atm. 18, 1 —2 : at endl. hüsi ; Geb- hardt (Präp. p. 66): dem Herein- kommen in das Haus folgt das Fliegen durch dasselbe erst nach, wesh. die VqIs. S. beide Satzteile durch ok verbindet. Edz. übers.: Ein Aar (so deuchte mir) flog her- ein und die Halle entlang, e. gölfinu über den Fußboden hin 160, 26. b) modal , gemäß, nach : eptir faöerni sinu 14, 7 ; e. mööur minni 234, 3; eptir honum (nach seinem Bericht) 91, 1; eptir f)vi 79, 9; 170, 29 (hier = in derselben Weise) ; 176, 17; 232, 32; eptir Jtessi sogu 105, 18, vgl. 108, 11; 123, 10; e. haetti 172, 29; e. boöi 216, 27; e. slikum späm 260, 12 s. spyrja. Für

152, 24 vgl. fang.

2) präpos. mit A c c. a) zeitlich : eptir f)at 39, 15, vgl. 110, 6: 117, 9; 119, 27; 153, 8; hvern dag eptir annan 142, 1. Vgl. auch 169, 10; 203, 1; eptir f>at er als conj. 214, 8. b) speziell: nach dem Tode, so: eptir Sig. svein nach dem Tode des Sig. 123, 3; vgl. 124, 4, 6; 229, 13; ähnlich auch tök arf eptir Jia bäöa beerbte sie beide 119, 20; til hefndar eptir Svanhildi = zur Bache für den Tod der Svanh. 122, 7. Vgl. auch 150, 26; 162, 25; 214, 10: 224, 26; 231, 1.

3) adv. nach, von Raum, Zeit und Ziel: fyrir honum ok eptir er 82, 19; gekk eptir 5, 4: hljöp eptir 54, 6 vgl. 160, 27 und freier : leitar e. 176, 15; 203, 5; let eptir {zurück) 58, 3; vgl. 103, 3: hafa eptir zurückbehalten 115, 14. An- ders hafa (PI. 3) J>at eptir siöan = behält man seitdem im Gebrauch 150, 5. graetr eptir iv eint (ihm) nach 43, 8; büa eptir 155, 12 vgl. büa.

Von der Zeit: var f)ar eptir 3, ll=remansit Eg; 125, 19 = exstitit Eg. ; f)ä eptir 87, 2 (Eg. hvat verör f)a eptir = quid reliquum erit?); haföi eptir behielt zurück 174, 2; vgl. hafa speziell im Sinne von 2 b); er eptir ist noch übrig 156. 14 vgl. 212, 19; 221, 18; haföi son eptir 225, 18 hatte einen überleben- den Sohn; er eptir liföu noch am Leben waren (vgl. 163 , 12 13), 178, 21; 229, 16. Häufig auch dem lat. re- entsprechend (muna eptir = recordari 184, 11), berührt sich e. doch auch mit siöan = lat. postea, vgl. eptir (hernach) um daginn 54, 8; e. um morgininn 156, 7 u. of sumur eptir Vol. 41, 6 («. of 2). eptir gekk darnach erging (Edz.) 176, 17; w/7. i£ff, 14; 211, 19; m-, 11 w. ganga. modal (vgl. 1 b)) ])&r eptir 3i, 8.

cptirleltan, f. (s. eptir, leita), das Nachsuchen, der eifrige Wunsch.

A. 189, 4.

eptri, compar. (vgl. aptr u. § 82 b), der hintere (unter zweien). D. eptra foeti 57, 12 (am hinteren Fuß = Hinterfuß). Vgl. Lund p. 248.

er, relat. part. u. konjunkt. (vgl. es, Vigf. s. er, § 96, Ger. Voll*?. Wh.

42

erendi

ss), da, als. 1) relat. Part. u) beim Fronomen 96), sa er da , welcher. Beispiel: sa's i = es, er) a, 3 ; er 8, 3 ; {»vi 's ?/, 6; |>at er (Acc.) 3, 3; peir er 5, 7; \v.vr er 8, 1; [uers VqI. i.l>, 6; peim er (Plur. ü.) 7, 8; er (Plur. A.) 11, 15; pau er (Acc.) 5. Vgl. Lund p. 255 u. u. sä, sü, [>at. Auch ohne Pronomen demonstr. vertritt er (es) du verschiedenen Kasus eines Re- pronomens, so 4, 14; 9, 3; 15, '); 20, 14 (brunnr, er). S. Lund p. 257, 260, 265 fg. Vgl. auch den volleren Ausdruck er undir honum eru = cui subiecti sunt 142, 6—7 u. Lund p. 262 A. 2; er ä hvärigu = quorum neutri 137, 1 ; pvengr, er meö (quocum, quo), 113, 8 9. In einzelnen Fällen ist die Beziehung von er erst aus dem Fg. ganz klar, so 181, 15: Fäfni, er engi fyrr varö svä djarfr, at ä hans gotu u. w. in bezug auf den keiner bisher so kühn wurde, daß er = auf dessen Ff ade u. iv.; er ek vann eiöa = 'Um ich Eide schwur 200, 16; hverr ertu, er riör i borgina, er engi Jioröi nema at leyfi . . 196, 30, 31 = wer bist du, der du in die Burg reitest, was [noch] niemand ohne Erlaubnis . . (Edz.) b) in Ver- bindung mit Adverbien u. Partikeln, welche durch er relativisch bestimmt werden, so par er 3, 1 ; a, 6 ; VqI. 3, 2. Auch nach Komparativen: pvi haröara er hann brauz , pvi skarpara var 41, 16. Vgl. pvi. Auch sonst bei Vergleichungen : skal ek deyja meö Sigg. kon. lostig, er ek ätta hann nauöig ebenso willig, wie ich . . 162, 19.

Mit unterdrückter Demonstrativ- partikel wird er gebraucht

2) als Konjunkt. - a) als, wie: er hann kom inn 4, 9; vgl. 9, 15; 10, 13; er pau gengu 15, 5; 153, 14; er netit haföi brunnit wie das Netz, da wo das Netz gebrannt hatte 79, 7. Nach f>ess = um so 155, 35. insofern, weil, da ja: 22, 14; 40, 23; 67, 23; 70, 18; 121, 151; 122, 17; 153, 20; 161, 30; =- wenn, sobald VqI. 26, 4; 160, 24. b) daß {fast = at, vgl. Lund, der aber nach R zitiert, p. 320;

340; 430; 431, Fr.- er 5); D. H. iio; svä er = svä at 8. u. svä): er hann geröi 6, 13; fyrr var pat er N. var gQrr 7, 2; af trünaöi er hon skal brotna 17, 5, s. Lund p. 340; zweites er 53, 4; 55, 2; 103, 2; 118, 5; es inn fr. j. Vafpr. 35, 5. hvat viltu m;ela sveinn, er ser = was willst du (damit) sagen, Bursche, daß du 135, 4; er hon gengi üt gesetzt daß, wenn sie herausginge 98, 7. Dies er nach pat (oft Var. pat, at = pat, er) z. B. 4, 2; 16, 7 ist genau zu trennen von pat er = quod (z. B. 3, 3) und natürlich auch von pat er (Praes. S. 3 von vera) z. B. 3, 11, 12; 6, 18.

* Einen Wechsel von es und er in der älteren Sprache bis 1200 je nach dem vorhergeh. Laut des Pron. sä, sü, pat nimmt an G. Neckel, Die german. Bei. partikeln p. 29, 30.

erendi, erindi, orindi, n. (vgl. Nor.). 1) der Auftrag, das Geschäft.

A. 40, 12 (vgl. pakka); 47, 5; 77, 27. Plur. G. hvärt fleira se erenda hans ob er mehr der Ge- schäfte habe, ob er noch etwas weiter wolle 5, 13. D. erindum 44, 14.

A. 213, 20. Weiterhin bezeichnet er. überhaupt den Gesprächsstoff, so Acc. Sing. 191, 18. 2) der Atem.

N. 65, 1 ; Asf. 64, 15. Vgl. vinna u. J>rjöta.

* 1) u. 2) sind etymolog. wohl zu trennen-, zu 1) vgl. ärr m. = g. airus Bote. S. auch Laeseb. p. XXX und p. 309; Wm. setzt or-indi = das Zurückhalten des Atems. ( Vgl. ond f.) Der von Vigf. verworfene Zus.hang mit anda, andi dürfte so für 2) zutreffen; auch erendi = Strophe (die in einem Atemzuge vortragbare Stelle?) könnte dafür sprechen. 167, 27 läßt sich erindi auch in dem Sinne von Ge- schäftserfolg (eitt erindi = Erfolg in einer und derselben Sache Ba; ähnl. Fr.2 I, 347) nur dann er- klären, tvenn das vorherg. pykkiz sjä als Ironie gefaßt wird (so Sy- mons). Nimmt man dagegen das Glied: ok vill hann ok maigjaz viö Eyl. konung nur als erläuternde Parenthese (für den Leser) und er- innert sich der Sitte älterer Zeit,

erfa eyra

43

bei wichtigeren Geschäften {vgl. die ähnl. Situation Fas. III, 58) nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, so sind die Worte : hann (sc. Eylimi) fjykkiz sjä auch ohne Ironie völlig am Platze; weder Sigm. noch Lyngvi wird damals schon seine Absicht geäußert haben. Nicht ganz zu übersehen ist ferner, daß in den besseren Pap.hss. die fg. Worte ent- weder at ])eir munu bäöir hafa eitt erindi oder mit Auslassung von bäöir entsprechend lauten. Mit dieser schon von Björner rezipierten Konjektur ist dem Sinne besser ge- nügt, als durch versuchte ironische Auffassung der Worte in C, und bestätigend kommt die ganz analoge Stelle Fas. III, 59 hinzu: er ok eitt erindi beggja {:>eira, at bäöir vilja biöja f)in.

erfa, schw. v. 25, 4; 115, 1) eig. beerben, das Erbmahl, die Toten- feieriso Edz.) für jemand (ehn); ver- anstalten. — Inf. 224, 22.

erfö, f., das Erbgut. Nsf. 224, 13; vgl. Ba. u. Atlm. 65, 5—8.

erfi, n. {vgl. arfr), das Erbmahl, Leichenmahl; Wh. 500 fg. N. 120, 24; A. 166, 24.

* erfi ist öfter nur eine Erinne- rungsfeier an einen Toten, so 166, 24; 224, 25; 229, 3.

erfiM, n. 54, 2, g. arbaifis f.), die Mühe, Not, Arbeit. A. Grm. 35, 2.

erfi51iga, adv. {vgl. erfiöi), mit Mühe, mühsam. sötti erf. 106, 9.

erfingi, m. {s. erfi; § 65, 2), der Er he. A. erfingja 151, 3.

erindi s. erendi.

erindreki, m. {vgl. reka u. erendi), der Geschäftsträger {eig. -betreiber), Sendbote. Plur. A. 77, 22; vgl. auch 77 , 27 : vel rekit sin orindi.

ermr, f. (vgl. armr, § 59, 1), der Ärmel. PI. Dsf. ermunum 158, 20; A. ermar 183, 22.

es (-s, vgl. Siev. P. Br. ß. V, 497; VI, 271 u. ö.), relative Partikel, ältere Form von e r {vgl. er). In Ged. auch als ältere Form von er (Praes. S. 3 von vera), s. vera.

eski, n. {vgl. askr), eine kleinere Kiste oder Lade, urspr. aus Eichen-

holz, vgl. Wh. 234. D. 35, 5.

A. 43, 3.

eta, stv. (g. itan, § 105), essen; auch {z. B. bei Tieren) = fressen. Inf. 59, 8; 158, 32. Praas. S. 3 etr {frißt, greift an) Grott. 16. 5 ; ver- speist 151, 13; etr til bana 156, 13 brachylog. nach 156, 5 6. Praet. S. 1, 3 at {für at, § 105) 216, 9;

02, 21; S. 2 äzt {für ätt) 225, 9, vgl. Wimm. § 21 d). Conj. S. 3 aeti Fäfn. 32, 8. Pass. Part, ab- sol. etit 62, 22.

etja, schiv. v., g. -atjan, {vgl. eta), beißen lassen, aufhetzen; in Gang setzen, erproben, mit Dat., Lund p. 78. Praat. S. 1 atta ek 181, 23.

ey, f. 27*; § 7, 2; ahd. ouwa: auch 0y geschr.), eig. die Aue, die Insel. D. eyju 92, 2; A. ey 165, 23; Asf. eyna 141, 7.

eyöa, schiv. v. {zu auör = g. auj)s, öde F. 5), veröden, verwüsten. Prses. Plur. 3 eyöa 177, 17.

eyftimork, f. {vgl. mork, auör öde, F. 5), die Waldöde, der Urwald.

PI. A. eyöimerkr 93, 9.

eyktarstaör, m. (staör, eykt s. Vigf.), eine Tageszeit; nach Fr.2 ist eykt urspr. ein Achtel {des 24 ständigen Abschnittes, den wir Tag nennen); spez. das zweite Nachmittags-Achtel von 3 6 Uhr; ähnl. Storm in Ark.

3, 126 eyktarstaör = ein halb vier Uhr. A. i {gegen) eyktarstaö 144, 8.

eymd, f. {s. aumr, auinligr), der unglückliche Zustand. D. meö litilli eymd mit geringer Arm- seligkeit = sehr freigebig 220, 27.

eyra, n. 13, 1; 66; g. auso), das Ohr. D. Sigdr. 15, 3; A. 72, 21. Plur. G. eyrna 115, 18; A. eyru 48, 16; Asf. 182, 21.

Hier meint im sprichivörtl. Aus- druck {vgl. ülfr) eyra ein kleines Glied, ein geringes Zeichen; aber „man soll gleich auf seiner Hut sein, ohne den Anblick seines ganze)!/ Leibes abzuwarten" {Raßm. I, 126\ ähnl. wie {im lobenden Sinne) ex ungue leonem ! Das Zeichen ist hier die von Reg. bereits gezeigte Feigheit und erheuchelte Trauer um den Bruder.

44

eynr

fang

♦\\rir, in. [1. aureus, vgl. Vigf.; §17; 54, 1). das Ore, ein Gewicht = '■ s niQrk, später (euch eine Münze. PL N. aurar; A. aura 251, 21.

el, n. (vgl. Sier. P. Br. VI, 281, 299), der Schauer, das Hegen- oder Schneetreiben. N. 140, 3; hier in />oet. Ausdruck.

fei = ])er s. \m.

F.

t'aäcrai, n. (zu faöir), das väter- liche Geschlecht (vgl. mööerni). Dat. 14, 7; 38, 1.

faöir, m. 29, 7; 73, 1; g. fadar), der Vater. N. 13, 16. G. foöur Grm. 11, 6; Vol. 54, 8; vgl. 95, 19; feör 152, 2 u. oft.; Dat. foöur 27, 16; 82, 9; feör 121, 24; Acc. foöur 22£, 14; feör 150, 26. Plur. D. feörum 30, 11.

tfaftmr, m. (vgl. Nor.), d/e Umfas- sung, die ausgebreiteten Arme D. i faömi 209, 13.

fagna, schiv. v. 20, 3 ; g. faginon), freundlich begrüßen, sich freuen; empfangen mit Dat.; Lund p. 78. Inf. (= begrüßen 170, 24. Praes. S. 3 fagnar empfängt 175, 21. PI. 3 fagna freuen sich 161, 31. Praet. S. 3 fagnaöi 104, 27; PI. 3 fognuöu 191, 33; Part, fagnat 92, 4.

fagnaftr, m. (vgl. fagna), die Freude, die freundliche Begrüßung , der Empfang. N. fagnaör 214, 8 (hier viell. = Freude; doch könnte nach Guör. II, 25, 5 6 auch an eine gesellige Festlichkeit gedacht werden). G. fagnaöar 49, 12; Dat. i gööum fagnaöi 67, 10 (vgl. 213, 4). A. fagnaÖ 67, 14.

fagr, adj. (g. fagrs; § 76, 1), hübsch, artig, fein. N. m. 10, 3; 14, 7; N. f. fogr 43, 6; N. n. iägrt 43, 7; 56, 18. Dm. fogrum 178, 22; Am. fagran 194, 24; Af. fagra 46, 19; 83, 13; schw. Flex. fogru 235, 8. Plur. N. m. fagrir 22, 5; Dat. fogrum 93, 3; A. m. fagra 69, 22; 95, 22; Af. fagrar 280, 14. N. n. fogr 14, 17; 33, 5. Com^. fegri 81, 2) N. m. 25, 1; Nf. 270, 20. Am. fegra VqI. 64, 2 (vgl. Lund p. 243). Plur. N. fegri 24, 17. Superlat.

Nm. fegrstr 25, 11; 20^, 19; f. fegrst 46, 3; 121, 14; Af. fegrsta 2,27, 14; n. fegrst als adv. vgl. fegrsttalaör 31, 10 (tala schw. v.). t'agrraudr, adj. (s. fagr, rauör), schön- rot, lichtrot (?). N. 190, 18.

I'ala, schw. v., feilschen, handeln um etwas, m. Acc. Praet. Plur. 3 foluöu 99, 1.

fall, n. (vgl. falla), der Fall. G. til falls 69, 13. A. fall 170, 7.

falla, stv. (§46, 2; 109; 121), fallen, strömen, entspringen (von Gewäss.); = aufhören 111, 1. Inf. 57, 18; = im Kampfe fallen, sterben Vol. 53, 8. Pra?s. S 3 fellr 24, 7 ; 160, 3; m# i%. fellrat Sigdr. 9, 7; Ä/er = es kann nicht so strömen, mag auch noch so sehr Str., vgl. I)ö at; PI. 3 falla 7, 3; 50,7. Prast. S. 2 feilt; S. 3 feil 10, 13; (= strömte) 126, 1; ähnl. 111, 8 (tropfte); (= star&, auch ohne eigent- liches Fallen) 120, 2; = schwand, nahm ab 246, 3. PI. 3 fellu (fielen = starben) 123, 2; 176, 22. Conj. S. 3 felli 60, 2; (= starb, stürbe) Grott. 24, 6 (zum Modus vgl. aör 2) u. D. H. 611); (= auf hörte, unter- brochen würde) 111, 7. Med. Ind. lata fallaz sich fallen lassen 95, 12; 96, 7; Preet. S. 3 fellz (oder felz, § 129) f)at vel i skap gefiel das wohl im Sinne (eig. in den Sinn) 227, 30. PI. 3 felluz versagten, entfielen 74, 20; 153, 5. Pass. Part, fallinn gefallen 74, 20; 104, 21; absol. er hafa fallit die gefallen sind 47, 17 (vgl. fara Part.); vel, betr fallit = gut, besser eingetroffen, sich passend : vaeri betr fallit passen- der wäre 121, 19; ok man £at vel fallit 241, 17 es trifft sich damit gut. (Edz.) PI. N. fallnir 170, 15.

fair, m. (zu fela?), das Metallrohr am Ende des Speereisens, in welches der Schaft eingefügt ist (Fritzn.).

Vgl. auch Mob. Altn. Gloss. s. v.

Asf. falinn 139, 2. falslauss, adj. (vgl. lauss, fals = lat.

falsum), ohne Falsch. n. fals- laust 41, 6 ( = falslauliga adv. Fr.).

fang, n. (vgl. fä), das Fangen, Um- fangen; der von den Armen um- schlosseneRaum( Busen, Schoß), so i fangi (Dat.) ser 161, 23; i fang

fangboöi fara

45

(Acc.) ser 166, 5; tok grjöt i fang ser (nahm Steine in ihren Busen (um eher unterzusinken) 227 , 3; oft auch im feindlichen Sinne = ] Ringen, Ringkampf; über den : Unterschied von glima s. Keyser II, 108. N. 67, 2; Dsf. fanginu j 67, 3; A. fang 67, 8 vgl. Asf. 69, I 10; taka fang viö (einen R. auf- ; nehmen mit; vgl. faz viö) 67, 1. j Freier = Kampf überh. , so im j Gen. fangs van ßegm. 13, 7 u. Acc. füllt fang hafa vollauf zu tun haben (im Kampfe): hefir füllt f. 83, 16. Plur. fong = Vorrat, Lebens- mittel; D. eptir inum b. fQngum 152, 24 = nach bestem Vermögen, vgl. 166, 25.

fangboM, m. (v. fang Kampf u. boöi I = Entbieter , Bote; fangboöi = j colluctator Eg.), Gegner. G. j fangboöa d; 2.

f ar, n. , das Fahrzeug, die Fahr- gelegenheit. — A. 167, 7.

fara, stv. 106, 1 ; g. faran). 1) intrans. sich in Bewegung setzen, gehen, laufen, fahren (vom Schiff und der Besatzung). Inf. 7, 11; 55, S, 9 vgl. 111, 22; 98, 7; 99,12; 155, 22 sva at fara ebenso zu ver- fahren; vgl. 39, 1. fara illu i möt 218, 15 vgl. ihr.; vel fara 162, 21 vgl. vel ; mundi hann fara würde es ihm gehen 116, 18 vgl. 155, 22; 156, j 10; = ablaufen 168, 2b. fara ins Feld ziehen 136, 9. Praes. S. 1 ek fer bewege mich £ 2 ; hvar ek fer 158, 1 wohin ich gehe; S. 2 ferr (g. j faris § 33, 1) du gehst (hier = g. schwanger) 169, 20; = fährst 180, 15; er {du ferr mik at hitta daß du mich aufzusuchen gehst 205, 4; er Jm ferr meö das du bei dir trägst \ (Edz.) 241, 15; S. 3 er hon ferr | (sich auf den Weg macht), \)k ekr hon 34, 1; ferr hann til 98, 10;! 159, 23 ; ferr ( Var. renn) ör eldinum 8, 4. ferr laushar ok gullband um hQfuö sie geht mit aufgelöstem Haar und (trägt) ein goldenes Band \ um das Haupt 43, 2; ferr ä skiöum 33, 2; f. heim 149, 15; doema ferr | Grm. 29, 6; ferrvegaVoh 53, 3—4; ferr (vom Schiffe) austan VqI. 51, 1; ferr (von Loki als Lachs, also springt oder schwimmt) 79, 16; ferr meö boga 32, 2; meö sviga Irevi Vol.

52, 1 ; freier ferr (geht um) meö velum 70, 5. imperson. (Lund p. 26) meö oss ferr es mit uns geht 155, 12; ferr sva, at es geht, es kömmt so, daß 159, 25; vgl. 155, 22; 178, 14; 180, 24; 209, 5. ferr [)essu fram . . ., at es geht damit (so) fort, es dauert . . ., daß 151, 15, 20, 22; ähnl. 157, 3. Plur. 3 fara at vega Grm. 23, 6; fara at herja 17, 2; 47, 15; fara til Heljar 6, 17; fara i brott 37, 1; fara (auf dem Schiffe) lifimegir VqI. 51, 5 ; fara saman gehen zusammen, folgen aufeinander 81, 6. fara boö peira i milli, at 167, 20 = es gehen Bot- schaften zwischen ihnen, daß = es wird durch Bot seh. festgestellt, daß u. w.; vgl. 215, 23. Conj. S. 3 fari 15, 13. PI. 1 farim 217, 16. PI. 2 fariö 154, 27, 28. Imper. PI. 1 forum 172, 9. PI. 2 fariö 163, 18. Part. Prags. Dat. f. far- andi konu (vgl. kona) 3, 2. Praet. S. 1 för 162, 13. S. 2 mit suff. Fron, hvi förtu (eig. fört-tu) hingat til vär = wie kam es, daß du hierher zu mir gingst = was führte dich nun zu uns her ? (Edz.) 260, 25. S. 3 för 4, 6; 10, 16; 33, 1; 98, 23; 112, 7; 138, 2; för upp (in die Höhe fuhr) 107, 18; laust för 11, 18 = frei sich bewegte; vgl. för i störlokka fiel in Locken nieder 191, 2 ; för i brynju fuhr in ein Panzer- hemd, legte ein P. an 221, 8; för akafliga 104, 10; för üt 58, 4; för a lopt 54, 13; f. til grunns 72, 1; förpar ü\100, 6; förfyrir (schwamm, sprang vorauf) 79, 13; f. meö |)eim fuhr mit ihnen, ward mit ihnen gefahren 168, 16; hversu för Brynh. meö (sc. ser) wie benahm sich Br.? 253, 12; sva för (lief ab, verlief) 66, 10 vgl. 141, 20; för sem samt se 157, 25 es ging gerade so, vgl. samr. för hön fram sie ging vor sich, ging vonstatten 215, 23. för fra ausging von 241, 24. PI. 3 föru: lausir föru 11, 15 (vgl. 11, 8 oben); föru üt 40, 13; f. heiman, heim 93, 8; 77, 26 ; föru at kanna 114, 2. Conj. S. 1 feera ek führe ich 229, 15. Part. Pass. Praet.: var farinn 53, 11; 101, 2; 109, 4; var farit meö hann 80, 6: ähnl. 253, 23 er drekka var farit

46

farargreiöi fa

. t;; hefir eigi lengi farit nicht lange gegangen ist 159 , 24; hve farit haföi wie es gegangen sei t56,

o5; in demselben Sinne hversu farit wen 252, 23. hafi farit erfahren, er- litten habe67, 20 vgl. Land p. 44. hefir svä farit, at ist so gefahren, hat erlebt, daß55, 14; hve farit haföi wie es ge- gangen war (vgl. oben ferr impers.), aber haföi farit 170, 3 hatte (nhd. /rar) gesegelt; vgl. Gr. IV, 164 fg. für den anal. mhd. Gebrauch; hefik of farit habe ich durchfahren Regm. 3, 3. hafa farit meö verfahren haben, umgegangen sein mit 57, 14; vgl. 167, 20; hefi ek farit 179, 26 habe ich meinen Weg gemacht. Nf. farin = fortgegangen, tot 211, 30; absol. hefir farit hingegangen, gefallen ist 222, 12. Med. Inf. faraz (=vel f.) 211, 3 = wohl gehen.

2) transitiv a) mit Acc. (des inneren Objektes) fahren, gehen. fara sendiferÖ 46, 24; ferr leiÖ sina 69, 22 ; haföi farit allt torleiöit (vgl. torleiöi) 106, 11. Für ferr 167, 5 ist nach E1 berr zu lesen (sc. likit); für ferr ä leiÖ 225, 16 wohl faer ä 1. ; s. 3). b) mit Dat. = gehen, vergehen machen = vernichten; vgl. E. Bernhardt, Beitr. zur d. Phil. (1880) p. 82. Oder nur scheinbar trans., eig. = mit jemand (als Beute) abfahren, s. Ger., Vollst. Wb. 252. aör henni Fenrir fari (Conj. Praes.) Vaff)r. 47, 3. Med. faraz = sich vernichten, umkommen. Part, hefir fariz zu- grunde gegangen ist 25, 13.

* fara mit folg. Inf. oder at mit Inf. (Beispiele oben) entspricht etwa dem franz. aller faire quelque chose ; vgl. auch Gr. IV, 97; Fr.'2 u. fara 7); I, 381 a). Eine ähnliche Um- schreibung wird meist auch in för skjälfandi (geriet in zitternde Be- wegung) Grott. 12, 4 angenommen. Vgl. für diese Stelle auch fyrir als adv.

** fara ivird mit vera und hafa umschrieben, ähnlich wie dies bei anderen Verben der Bewegung (so z. B. falla) und Ruhe in den alt- germ. Sprachen der Fall ist, vgl. Gr. IV, 163 fg. fara hat die all- gemeinste Bedeutung unter den Ver- ben d er Bewegung, vgl. ganga nnr/liöa.

iim»rjjmM,iü.(fnr; greiöa),tf/c Fahrt- erleichterung, K e i s e b e q u e m 1 i c h - keit. N. 167, 23.

l'ardaryir, Plur. m. (vgl. dagr u. fara, Vigf. s. v.) Die Wandertage, Umzugtage der Bauern auf Is- htnd, die Ende Mai auf ihre Weide- plätze im Gebirge zogen. Vgl. auch Wh. D. Mon. s. v. fardaga mänuör.

G. fardaga 144, 9.

farmr, m. (zu fara); die Ladung (eines Schiffes, Pferdes), die Last.

Ü. 196, 23.

farskostr, m. (vgl. kostr u. fara), das Fortbewegungsmittel, Fahrzeug.— A. farskost 98, 17.

farvegr, m. (s. fara, vegr), der Weg, den man zu gehen oder fahren pflegt, durch Fußspuren oder Ge- leise kenntlich (track Vigf.). A. 178, 32.

fast, adv., s. fastr.

las tun, schw. v. (vgl. fastr), durch ein Gelübde befestigen, spez. ver- loben. — Praet. S. 3 fastnaöi 171, 21. Pass. Part. N. f. fostnuö 152, 21.

fastr, ad}, (ags. fast), fest. N. f. fost 94, 1. Plur. N. m. fastir 106,

13. n. fast als adv. fest, stark; heftig, eifrig (vgl. e. fast) 39, 12; 59, 15; 106, 12; 161, 32; 203, 5.

Komp. adv. fastara 67, 3. fax, n. (ags. feax Vigf.), das Haupt- haar, die Mähne. D. af faxi

14, 14.

(g. fahan, § 7, 4; 21, 1: 40 *); 42 2): 109), fangen, ergreifen, er- langen. — 1) im allgemeinen er- langen. — Inf. vald fa 69, 17; af Svartalfum 110, 5; beitur 71, 6; bundit (gebunden bekommen = binden können) 39, 16; über diese häufige Verbind, von mit Part. Pass. vgl. Gr. IV, 128; Lund p. 299, 398 u. geta.*) bana den Tod er- leiden 162, 17. Praes. S. 1 at ek fa? (fsek R) 41, 2; S. 2 ef fa?r (g. fahis § 7, 1) 40, 24; faer J)ü J)at aldri = wirst du es nie erhalten (Nyg.l82)i55, 20. S.3faersigr 163,6; hÖD faer leyfi 43, 15. faer alit 151, 21 vgl. oben bundit. faer leynt 231, 2. f. upp komit 233, 23. PI. 1 fäm 192, 26. Konj. S. 2 fair 189, 16; S. 3 (impers.) äör svä fäi gert 55,- 13 vgl. Var.; ef hann fai fundit 75, 7. Pnvt. S. 3 fekk

falätr fär

47

hann sveita {bekam er Schweiß = kam in Schw.) 9, 6; fekk heit 47, 2; särit 119, 31; andsvqr 145, 3: net 173, 29; fekk leyst, hroert, valdit 59, 17, 18 vgl. 62, 2; 66, 9; 104, 20 Var.; 107, 13. fekk {absol.) 20, 17; 138, 11. Plur. 3 fengu hjarta 103, 15; fengu [)at raö faßten den Beschluß 38, 18: fengu s=et, haldit. komit, sott 61, 20 ; 75, 19; JZ04, 22; 122, 27. fekk bana 156, 27 «gr?. ofon b. fä. Conj. S. 3 fengi 103, 12; 52, 15; ef hann fengi mykt {vgl. oben bundit) 211, 9; Plur. 3 fengi 99, 13. Part. Pass. eiöa fengit 74, 5; sigr fengit 56, 5. J.wc7t von Unglück: hefir fengit goöa reiöi {vgl. goöagremi Vigf.) hat den Zorn der Götter sich zu- gezogen {gebärdet sich wie eine gott- verlassene) 204, 18. Vgl. auch 240, 10: at yör hafi drykkr i hQfuö fengit daß euch der Trunk den Kopf benommen. Med. Inf. fäz {sich umfangen, ringen mit einem, vgl. fang n., Lund p. 221) viö 66, 16; doch auch = sich erlangen lassen, sich finden; so 197, 18. Conj. 3 fäiz ringe 66, 13. Vgl. Lund p. 304. Prret. S. 2 fekkz oder häufiger fekz 69, 11; S. 3 fekz um mjqk strengte sich geivaltig an {wie beim Ringkampf) 42,2. Part, nqkkut munr ä fengiz {vgl. munr) 65, 14.

2) zur Gattin nehmen, mit Gen. {vgl. eiga 2). Inf. 166, 12. Praes. S. 3 faer 250, 7. Praet. S. 3 fekk |)eirar konu 10, 4; vgl. 118, 15; 120, 7; 121, 10; 145, 8; 166, 7; 244, 9. Seltener von der Frau gebraucht, die einen Gemahl bekommt (c. A.), so Pass. Part, fengit (absol. = J)vi er hon fengit hefir) f>ann mann 201, 12 vgl. 200, 31.

* c. G. bezeichnet hier mehr das in die {eheliche) Gewalt be- kommen, eiga das rechtliche Ver- hältnis überhaupt, auch auf Seite der Frau.

3) faktitiv = in Besitz geben, geben, verschaffen, besorgen; mit Gen. oder Acc, mit Gen. na- mentlich auch bei Veranlassung einer Gemütsbewegung: angrs, ähyggju {196, 5) u. w. vgl. Fritzn. s. v. 12). Inf. 46, 24; til beschaffen 176, 29; at drekka

102, 4; at vistum 47, 18; at eta 121, 1. f. dauöa Tod an- gedeihen lassen 161, 13. Praes. S. 2 faer; hierher zu stellen J)at er Im f. ä leiö 225, 16? vgl. leiÖ*; S. 3 faer til {beschafft, stellt) 63, 4 ; faer i hond händigt ein 64, 7; 151, 8; 158, 22; vgl. 157, 4; 241, 1 und gibt es (d. h. den Inhalt, Edz.); verschafft 244, 2; 260, 23; f. menn 150, 2. Plur. 3 at {rüsten zu, besorgen) 56, 21 {vgl. nättstaör); ser verschaffen sich liö ok skipa 162 , 23 {ungewöhnlicher Wechsel des Casus, vgl. Lund p. 168 ; für den Acc. vgl. 150, 16). Conj. PI. 2 fäiö yör (Dat.) 154, 28. Im per. S. 2 gib 166, 29, 34; 175, 24. PI. 2 fäiö verschafft 220, 22. Pra?t. S. 3 fekk 200, 9. fekk i hendr 111, 13 vgl, 122, 8; 138, 4. fekk ser gCrfugt kvänfang verschaffte sich eine gute Heiratsgelegenheit 150, 14; mit Gen. fekk ser matar 173, 18. Pass. Part. N. m. fenginn til meö honum ihm beigegeben, atta- chiert 163, 2. N. f. f engin besorgt 120, 16; N. n. fengit gegeben 143, 10. Med. (Pass.) Praes. S. 3 faez {gegeben wird) 56, 15.

falätr, adj. {fkradj., lata), verschlossen, wortkarg. PL Nm. fälätir 192, 24.

fäliÖr, adj. {fkradj., liö), mit schwacher Mannschaft versehen, mit schwa- chem Gefolge. N. 150, 22.

fäligr, adj. (fär adj.), unfreundlich.

Nf. 216. 15.

fälma. schiv. v. {vgl. Vigf.): tappen, täppisch und unsicher z u f a h r e n , mit instrument. Dativ {Lund p. 90).

Praet. S. 3 fälmaöi til 72, 16.

fäorSr, adj. (fär adj., orö), von wenig Worten, schweigsam. N. f. 195, 11.

fär, n. {zu fara, Nor. ; g. ferja der Nach- steller). 1) die Gefahr, Nach- stellung. N. Regm. 24, 1; D. färi Sigdr. 7, 8. 2) Aufregung {vgl. fär er reiöi bei Vigf. s. v. 2 y; e. fear Furcht). eigi standa J)in orö af litlu färi von nicht kleiner Aufregung gehen deine Worte aus = sind in großer Aufregung gesprochen 205, 3 1 .

fär oder färr, adj. (g. faus, ags. feä, e. few); wenig; wenige, Flex. wie grär § 75, 4. N. m. 180, 3.

48

fäsenn ferö

einn [verstärktest.) nur wenige

[, 4; far fylkis rekka fcotan mir/-

des Fürsten Recken, c, 5; ähn-

h Regm. 20, 5; vgl. D. II. II,

'. N. n. fatt {wenig oder nichts)

. 1 ; {238, 18 <>0 J. s. finna) ühnl.

\. n. 180; 14 w. arfv. = ungenügend

232, 11. G. n. fas in fäs vitandi

= »ttcÄg vieles wissend, unerfahren

9, 2. PI. m. fair 48, 7; N. n.

:. 2. -- D. fäm 180, 31. A. m.

{>;( ina 232, 24. Komp. 33,

2; g. faviza) faeri; PI. D. faerum

(sehr wenigen) 222, 27; D. H. II,

524. A. m. faeri 170, 20.

Shj). faestr. PI. A. m. faesta Grm.

12, 6.

las eil 11, adj. [adj. fär, sjä), wenig ge- sehen, selten. PL A. m. fäsena 192, 4.

iä\i^T,adj. {fär adj., tiör), wenig üblich, ungebräuchlich. N. n. fätitt 197, 25.

iätceki, n. {vgl. fätcekr), die Armut,

Dürftigkeit. D. 234, 19. ätoekr, adj., § 78 (taka, fär adj.), einer, der wenig zu nehmen hat, arm ist. N. 134, 5.

läviss, aa[/. (viss, fär adj.), wenig

wissend, unwissend. N. 27, 1. eftgar, Flur. m. {vgl. faöir; § 36, 2), c?/ß Vatersleute, <?. h. Vater und Sohn {oder Sohne) zusammen. N. 114, 16.

iebrbani, m. (faöir, bani 2) = foöur- bani; vgl. den Gen. feör von faöir (Nor. § 349 0. PI. A. 150, 33.

iecfinn, adj. {eigentl. P. Part. vgl. Nor. § 428 3)), froh, erfreut mit Dat. des Grundes. N. m. 135, 17. N. f. fegin 105, 17; A. f. fegna 105, 9.

l'eginslüSr, m. (^Z. lüör u. feginn, Lund p. 162), die Freuden-mühle oder Glücksmühle {poet. Bez. der Mühle Grotti). Dat. ä feginslüöri Grott. 5, 4.

i'egrft, f. {vgl. fagr), tf/eSchönheit. N. 192,22; A.31,9. Auch = Schmuck; D. 195, 1.

i'egri s. i'agr.

logrst-talaör {vgl. fagr u. tal, tala), sehönst-beredt, der am schönsten zu reden weiß. N. 31, 10.

l'eigö, f. {vgl. feigr), der Tod, »a- mentlich im Kampfe. A. 45, 8 kjösa f. ä menn wählen die Männer

aus, welche sterben sollen, Mob. Gl.; Grott. 21, 3. leigr. adj. l)dem Tode geweiht; fast nur von Menschen gebraucht ; vgl. D. H. II, 506. A. m. feigan Sigdr. 21, 2. - N. f. feig 210, 4. Plur. N. feigir 216, 12; 2) eben getötet, tot. PI. G. feigra manna VqI. 4, 2 {vgl. 16, 1 : allra J). manna er deyja u. Gering, Vollst. Wb.)

i'eiknstafr, m. {vgl. stafr; feikn = Bosheit, eig. Bosheitsstab, Unheil oder Bosheit bedeutender Runenstab {vgl. Fritzn.), die Untat. Plur. A. feiknstafi Grm. 12, 6.

i'eila, schiv. v. {vgl. Vigf. ; Fr.'- zieht die Schreibweise faela vor; zu fr. faillir, mhd. vyelen?). Med. feilaz in der Wendung: let ser ekki feilaz 160, 4 verfehlte nicht, zögerte nicht.

i'ela, stv. {g. filhan ; § 40a, 104), anver- trauen, verbergen. Praes. PI. 1 felum 96, 19; vgl. Mob. Gloss. s. fela: von beabsichtigter Dunkelheit des poetischen Ausdruckes. Praet. S. 2 falt Vol. 28, 8; S. 3 fal 78, 10. Plur. 3 fälu 120, 10. Pass. Part, fölgit 20, 14; 96,21.— Med. Pra?t. S. 3 falz 78, 13.

l'ella, schw. v. {vgl. falla, § 115, 2), zu Fall bringen, niederlegen, fällen. Praes. S. 3 fellir 51, 8; 166, 3. Praat. S. 1 felda {oder lld) 184, 1; S. 3 feldi (oder felldi) 163, 12. Plur. 3 felldu 41, 11 vgl. 156, 1; Conj. PI. 2 feldiö 177, 11 (f. segl die Segel streichen oder einziehen, vgl. Wh. p. 129 A 1). PI. 3 felldi 75, 19. Part. Pass. N. m. feldr ä foetr mit Ge- ivalt an die Füße gelegt 156, 1 {vgl. fella von gewaltsamem Befestigen, Einrammen dgl., Vigf. s. v. B., vgl. auch felldu 41, 11 m. Var. festu); A. m. feldan {oder felld.) = occisum 166, 6; 190, 8; f. val 205, 10 vgl. valr. absol. feilt hefir hön 66, 18; zur Stell, vgl. Ark. 16, 216; feit 163, 8.

' l'elling, f. {vgl. fella B Vigf.), die Stelle des Zusammenfallens , die Fuge. PI. Dat. at fellingum in den Fugen 231, 7. iVinjr, m. {vgl. fä), das Erfassen, der Gewinn. A. feng 100, 20.

l'erö, f. (vgl. fara), die Fahrt, Reise; auch von Heerfahrten gebraucht {so 244, 1). N. 67, 17; G. 67, 15; 109,2;

ferskeyttr fingr

49

122, 8. Gen. feröar 70, 11. Dat. ferö 70, 3; Dsf. 17, 3; A. 4, 5, 8; #2, 3; freier haföi f)ä ferö til Sv. = eum congressum cum Sv. habuerat (Eg ) 54, 17; Asf. feröina 58, 3. PI. G. feröa 252, 13; s. at- burör. D. i feröum hans 59, 10.

ferskeyttr, adj. [vgl. skaut; fer- zu fjörir, s. Vigf. s. v. Fer-). vier- eckig. Plur. A. ferskeytta 68, 12.

festa, schw. v. {vgl. fastr), befestigen, fest machen; auch ohne persönl. Subj. intrans. = haften. Inf. (hnperson.) 122, 9 vgl. jarn; Irans, knüpfen 228, 7. - Praes. S. 3 (trans.) festi upp yfir h. 80, 14 ; in- trans. 137, 1; Plur. 3 festu saman z i ' sa m mcn. schlössen, fest umschlossen 11, 9; festu = befestigten 220, 5. Pass. Part. PI. Nrn. upp festir in der Höhe befestigt, aufgehängt 220, 14.

f estarhsell, m. (vgl. haell, hier= Pflock, Riegel n. festr), Ketten-schlofi oder -pflock, als Mittel zur Be- festigung einer Kette, eines Bandes.

Asf. 41, 14.

festr, f. {vgl. fastr; § 59, 1), ein Be- festigungsmittel, eine Fessel, ein Strick. - - Asf. festina 41, 9; hier im Untersch. von fjoturr (= Kette) ein starkes Seil, das an die K. ge- knüpft war, Gg. p. 40. Vgl. fjoturr.

i'et. n. (verw. mit fötr, Nor.), der Schritt. Plur. A. 84, 3.

fe, ii. (g. faihu, § 4, 3«.4; 20, 2; 40, 5: 50, 2), das Vieh, Gut, Geld. - N. fe 168, 16; G. fjar 143, 15; Grott. 5, 3; til fjar zum Gelderwerb, Lebensunterhalt 159, 3; vgl. afla ser fj. 159, 9. D. fe 166, 17, 21; 181, 10; Dsf. 115, 21. A. 114, 19 S= Geldsumme); PI. A. i50, 35 = Schätze.

fegJQf, f. (5. fe, gjof), rf«s Geld- geschenk. — PI. D. 163, 30.

felagi, m. (vgl. lag tt. fe), das Mit- glied einer Genossenschaft, ivelche ihr Geld zusammengibt, dann Ge- nosse überh., = engl, fellow. Vgl. Frilzn., Vigf. s. v., Wh. p. 289.

Plur. N. felagar 59, 9; Gen. felnga 119, 9; D. felogum 67, 9.

festela, f. (m/Z. sa>la, srel! ?«. fe), das Glück in Vermögenssachen, die Wohlhabenheit. D. fesaelu 33, 8.

Glossar z. pros. Edda.

fessell, adj. (vgl. sa?ll u. fe), w glück- licher Vermögenslage, wohlha- bend. — N. 32, 2.

i'eväii, f. (s. fe, van), «fo'e Aussicht, Geld u. Gut zu erlangen. A. mikla f. 172, 20 Aussicht viel Geld zu erl.

fja$rlauss, adj. (vgl. lauss u. fjoör), ohne Federn. N. 122, i.

fjall, n. 49, 1), die Hochebene, das Gebirge; vgl. Grimm, Wb. s. v. Feld. D. fjalli 78, 10; Dsf. 32, 13; A. 33, 1; Asf. 118, 23; speziell Mundiafj. (q. v.) 244, 21. Plur. N. fjoll /?, 1; Gen. fjalla 61, 13: Dat. fjoHum 32, 9; e, 3 (##/. haukr); A. fjoll 93, 9; 208, 13.

ijara, f. {zu fjorör? doch vgl. auch Vigf.), die Strand fläche, Ebbe. PI. N. fjorur 69, 3 (salaria Eg.); hier sind wohl die zur Ebbezeit sichtbaren Strandflächen gemeint, gewissermaßen der (von pörr abge- trunkene) Rand des Meeresbeckens.

fjarri, adv. (g. fairra, § 47), fern. 39, 13; fernhin 112, 20. 181, 21 vgl. Note. Grott. 21, 7 und Bt.

(N. F. 443).

fjändi, m. (substantiv. partic. von fja hassen, g. fijan), der Feind; vgl. § 74. PL A. fjändr 209, 18.

fjarhald, n. (vgl. halda u. fe), cter Vermögenszustand. A. 99, 7.

iiöri, n. (vgl. fjoör) dtos Gefieder. - D. fiöri 95, 14.

fimbulvetr, m. (vgl. vetr w. fiinbul- bei Vigf., s. «mc/?. fifl-), ein Kraft- winter d. h. strenger Winter. Außer Gg. kommen Hyndl. 44 u. (mehr bez. der moral. Verwirrung) auch VqI. 45 in Betracht; Golther Mytli. 533. N. 81, 4.

iimm (fim, g. fimf, § 26, 4), indekl.

Zahlw. fünf. fimm fylki 76, 20;

firnm hundrut 30, 3; Grm. 23, 1;

24, 1. fimtän, indekl. Zahlw. (vgl. fimm),

Nor. § 146; fünfzehn. 162, 36."

timti, Zahlw. (vgl. fimm, g. fimfta, § 24, 3; 88) der fünfte. N. m. fimti 21, 9; Nf. finita 43, 1. N. n. fimta 6', 5.

üngr, m. (g. figgrs; § 71, 1, ##/. ««oft Q. F. 32, p. 159 Anm.) der Fin- ger. — D. iingri 171, 1; Dsf. fingr- inuin 117, 18, 19; Asf. Ü7, 19."

4

50

ßngrgull fjorbrot

liiMjrjjull. 11. [vgl. gull it. fingr), eig. Fingergold, ein gokln er Finger- reif, vgl Wh. 186. A. 77, 19.

limia, stv. 28, 2 u. »); 103, 3, g. iinjian), finden, aufsuchen, besu- chen; auffinden, spüren. Inf. 40, 1 : til finna auffinden, ausfindig machen 78, 14; finna besuchen 69 15; 164, 23; 204, 25 aufsuchen. Pnes. S. 2 finnr aufsuchst 164,21:

/Swtfe*-* 181, 6. S. 3 finnr (mcrfe) 251, U, 23. Plur. 3 finna 77, 27 u#7. hvar u. Ark. 2, 199). Zu 229, 24 [treffen) vgl. D. II. II, 578. Conj. S. 3 finni Grott. 0, 8. Imper. S. 2 finn verschaffe Regni. 1, 6. Praet. S. 1 fann ek 180, 28; S. 2 fannt 68, 7; su/f. fanntu merktest du 180, 10; S. 3 fann fand 118, 8; merkte 57, 12: löö, 2; 102, 2; 105, S. Plur. 3 fundu 12, 15; pat f. menn (fa merkte man 261, 19.

Pass. Part, fundit 75, 7; 94, 12; 104, 26 (angetroffen). Med. finnaz 6/cfe finden. Praes. S. 3 finnz 189, 1. PL 1 finnumz 548, 4; PI. 3 finnaz 55, 1; sich treffen 157, 20: s£c7* treffen werden Vafpr. 18, 2.

Conj. PI. 3 finniz til sich an- treffen ließen 177, 19. Pra?t. S. 3 fannz (oder fanzk, § 129) Vol, 3, 5; 125, 2 vgl. wegen der Verschieden- heit des Numerus D. H. II, 342. PI. 1 fundumz 170,23; PL 3 funduz von feindlicher Begegnung 165, 28. Part, hefir fundiz 120, 11. Impers. finnz honum fatt til 238, 17 = er findet wenig daran (sc. zu bewun- dern), vgl. h. f. ekki til 238, 22.

i'jöröi, Zahlw. (vgl. fjörir, § 88) der vierte. N. m. 21, 8; f. fjöröa 42, 17; n. fjöröa 6, 5.

i'jorir, Zahlw. (g. fidvör; §29,4; 85), vier. N. m. 3, 4; 23, 6; D. fjör- urn Grm. 23, 2; A. fjöra 3, 5. N. f. fjörar 9, 13; A. 78, 11. N. n. fjogur. D. fjörum 11, 13; A. fJQgur a, 8.

lirar, m. PI. (as. firihös, Nor.) die Lebendigen, die Leute; poet. G. fira Grott. 21, 3.

iiski, f. (vgl. fiskr, § 70, 1), der Fisch- fang/— G. til fiskjar 70, 16.

iiskr, in. (g. fisks, §48, 1), der Fisch.

N. 115, 6; Gsf. 39,21; Plur. G. liska 173, 19: A. fiska 71, 14.

fjüka, stv. (vgl. Vigf. u. § 102, 2),

in wirbelnder Bewegung fliegen,

oft vom Schnee; von Späne* 100, 4 gebraucht: fuku Praßt Plur. o. IjoBr, f. (§56, 1), die Feder. PL N. fjaörar J24, 25; Dsf. 228, 12.

Asf. fjaörarnar 75i; 23; fjaftrinmr [wie barir neben barar, § 55, 1 gegen Ende) 228, 9.

ijojlilniidi. Zahlw. (vgl. fjörir), der vierzehnte N. f. fjogrtända44, 13.

i'j^l- ah Präfix, = viel, sehr (g. filu, vgl. Nor.).

l'j^lbreytinn, adj. [vgl. breyta?/. fjol-), wW, leicht veränderlich. N. 37, 8

fJQlö, f. (vgl. fjol-), tffe Meuge. Acc. Grott. 5, 3.

fJ9lM, m. = fjolö f. N. 165, 24; 177, 18.

ijolkumihjr. arf-y. (kunnigr ?<. fjol), v i e 1 w i s s e n d , auch = verborgener u. zukünftiger Dinge kundig, Zau- ber kund ig. - Nrn. 4, 2; 52, 3; 114, 11; Nf. 157, 39; Gf. 51i, 20; Af. 194, 12. PL N. m. 244, 17.

l'jolkyiuji. f. (vgl. fjolkunnigr), das Vielwissen, die Zauberkunde. N. 55, 13; G. fjolkyngi 56, 2; 156, 30; I>. fjolkyngi 141, 18.

* Über Zauberei und ähnl. vgl. Golther, Myth. 646 fg.

ijolmargr, adj. (vgl. margr u. fJQl-)> sehr viel. Plur. G. fjolmargra Grott. 21, 4.

fJQlmeimi, n. (vgl. rnaör u. fJQl), eine große Anzahl von Leuten , Men- schenmenge. — N. 48, 1, 2. D. 16*7, 22.

f jplmennr, adj. (vgl. fjolmenni), stark an Zahl, viel Volk habend. N. m. 152, 16: hier wohl zunächst auf ein stättliches Gefolge zu beziehen; daß es nicht immer die Landes- untertanen meint, erhellt aus 163, 4. PI. D. 189, 8 = stark besucht.

fjpr, n. (§51, 2; g. fairhvus m.), die Seele, das Leben, D. fjorvi 16, 1. vgl. Vol. 41, 1; an beiden Stellen = Lebenskraft (Pf.) oder Mark (Simrock), Blut; (F. J.) Fleisch u. Blut (H. G.). Asf. fjorit T23, 1 ; vgl. 214, 3.

fjorbrot, n. (s. fjor; brot hier wohl der Zustand des Gebrochen- Seins oder Werdens), der Todeskampf, das Verenden (meist eines wilden Tieres, Vigf.) Dat. 181, 11.

fJQrÖr fljöta

51

fj^rÖr, m. . 64, 2; norw. Fjord, schott. firth) der Meerbusen. D. firöi 167, 5; Dsf. 167, 9. A. 164, 6. Asf. 121, 8.

fjorlausu, f. {vgl. lauss u. fjgr), die Lebenslösung, das Lösegeld. G. 106, 18. - A. 98, 18; 114, 18.

fjorsegi. m. (vgl. fjQr, segi s. Eg. im Lex. Poet. s. v., = Lebens-Muskel), das Herz , poet. A. fjQrsega Fäfn. 32, 7. (vitas pulpam Eg.).

f j^turr, m. {flektiert wie hamarr § 48, ! *2; vgl. Nor.), 1) c?^ Fessel. N. 39, 2; Nsf. 40, 8, 9; Dsf. fjotrinum 39, 11 ; ü, 9; A. fjotur 38, 19; Asf. 3i, 15. Plur. N. fJQtrar 82, 4; D. 20#, 2; A. fJQtra 161, 11; 204, 1. 2) «m PI. awcÄ <We Stifte oder Stützen, c??e 2wr Verbindung der Schlittenkufe mit dem eigentlichen ' Schlitten dienen, vgl. Fritzn., Aas. PI. D. fjQtrurn Sigdr. 15, 8.

* Daß fj. zunächst die Eisenfessel \ am Körper meint, scheint sicher; ' ^£/' Zus.hang mit nüör,, compes i (-pedis) annimmt, denkt zunächst an j eine Fußfessel; glicher w. liegt im \ nhd. „Fessel" Vermischung zweier ähnlich klingender Stämme vor: Heyne, D. IV b. s. v.

fifl, n. (ags. fifel, § 5, 3; 24* *)) Tropf,

Ungeheuer, Riese, davon fiflmegir, PI. m. {vgl. mQgr u. fifl),

die Kiesen söhne. N. VqI. 51, 5.

* Rieger meint Germ. 3, 174, daß fifl u. Komp. in enger Beziehung zum Totenreiche stehen.

flagbrjöska, n. 66, vgl. flö f., Fritzn. ' u. Vigf. s. v.), gewöhnlich als Brust- knorpel verstanden, nach Fr.2 am \ untern Bande des Brustbeins nach ; dem Schenkel zu. Asf. 120, 18.

llatr, adj., platt. PI. A. plata fiska Platt-fische (Schollen, Butten) ; 71, 14.

flä, stv. 106, 3; F. 193), die Haut ] abziehen, schinden; auch = ent- j bloßen. Praet. S. 3 flö hann f)ä ; af kyrtlinum entblößte ihn vom Rock, zog ihm den Rock aus 158, 19; PI. 3 flögu belg af otrinum 173, 24. Part. Pass. fleginn 115, 1 ; Plur. N. flegnir 57, 2.

tlär, adj. (zu g. f>laihan? F.), trüge- risch. Nn. flätt= Hinterlist 220, 13.

fleiri, komp. adj. (vgl. margr u. § 82a) mehr. fleiri und flestr können

sowohl adjektivisch, als auch im Neutr. substant. gebraucht werden, vgl. Lund p. 231. Sing. N. n. fleira (mit Gen.) 5, 13; 24, 12; = zahlreicher 164, 5; eigi fleira en svä, at hon kvez nundu vel viÖ honurn taka = daß nicht so viele dahin kämen, daß sie ihn (wie sie sagte) nicht wohl aufnehmen wollte 231, 22 (vgl. u. svä u. Edz.). A. fleira 95, 22 (mit af). Plur. N. fleiri Grm. 34, \; 9,3; 22,9; 34,9; 94,9. Dat. fleirum 31, 4; 67, 8; Acc. fleiri 28, 4 (vgl. vegr); 35, 11; 65, 17; 77, 18; 170, 12.

* Das bei fleiri stehende Subst. kann suff. Art. zeigen, 34, 9 eru fl. enn guöin? = sind noch zahl- reicher die Götter? ähnl. 31, 4. Vgl. auch flestr u. Lund p. 499.

flekköttr, adj. (F. 193), fleckig. A. f. 152, 33.

* Nach Fritzn. s. v. wäre fl. „ge- flickt", mit Flicken versehen.

flesk, n. 12, 2<*)), der Speck, das Fleisch vom Schiveineschinken. N. 48, 5; D. fleski 161, 27; Asf. 161, 28. Plur. G. fleska Grm. 18, 4.

flestr, adj. super l. (vgl. fleiri), meist. S. Lund p. 499. Sing. A. m. flestan dag Grm. 15, 5; Plur. Nm. flestir 251, 6; Gm. flestra 253, 5; D. flestum 11, 10; 152, 9 A. flesta 62, 5; 194, 18. S. N. n. flest fölk 121, 3; Frööa man flest Grott. 4, 4. Vgl. Lund p. 158. Dat. flestu 53, 19. Plur. Nn. flest 29, 6 ; 123, 10.

flet, n. (zu flatr F.; nach Gering, Vollst. Wb. zunächst die an den Wänden der Halle befindliche Er- höhung nebst den darauf bef. Bän- ken), der Fußboden, die Haus- flur, auch der Wohnraum; vgl. Wh. 230. Dat. a fleti Hov. 1, 6, D. H. II, 84 (anders Friesen in Ark. 18, 72 fg.). PI. D. fletjum styröi Haus hielt Helr. 11, 4.

fljöftj n. (wohl entlehnt aus ags. fleÖ, Ger. nach Bugge), ein weibliches Wesen, Weib, poet. Plur. N. Grott. 24, 6.

fljöta, stv. (F. 195; § 102, 1), flie- ßen, flott werden (Pf.). Pra^s. S. 3. flytr 82, 12. Praat. S. 3 flaut i hans blööi in seinem Blute schwamm 209, 14.

4*

52

11 j üga

forkunnar

ilii'iua. *//-.( F. 195; §102,2 it. a)), flie-

en. Inf. 49, 1 ; 106, 10; 112, 12. Praes. S. l flfg :. l: s. 8 ftygr *, l : 94, l, 2. - - Plur. 3 fljüga Grm.

2. Praßt. S. 3 flaug 14, 22:

74, 17; flu (iv//. § 102 *)) Z&3, 19.

Plur 3 tlugu 8, 11; 30, 13. Conj.

PI. 3 flygi 220, 6. Hokkr, m. (mtY fulk veno.? so Vigf.),

tto Heerschar. N. 163, 32;

A. flokk 166, 1. flu i nur. Plur. m. (Bugge, Röksten.

p. 42 j, oYe Seeleute, dann Leute,

Genossen. PI. G. flotna d, 1. flu. f. 72, 1; »erw. m# flaga =

Lage und flagbrjöska, s. Fritzn.),

die Schicht, Lage. N. 139, 11;

140, 1. flöfl, n. (tyLg. flodus f.), tfer Flutf.

ü. flööi i ßegm. 1, 2. Jflötti, m. (vgl. § 40, 4; Nor.), die

Flucht. A. flötta 178, 1. flug, n. s. fltigr. m. llucja. f. (zu fljüga), die Fliege.

N. 110, 16; Nsf. iü, 2; Dsf. 111, 10. flugr, m. 60, 2), der Flug. Dat.

204,12; Dsf. 55,8: A. 26,1$; Asf.

#5, 15.

* Einzelne Kasusformen könnten

auch zu flug, n. gehören. In der

poet. Spr. auch = Flucht (g. f)lauhs)

Vgl. Ger., Vollst. Wb. ilylja, schw. v. 113, 5; zu fljöta),

von der Stelle schaffen, bringen.

Inf. 115, 18; 256', 18. Praes. S. 3 flytr 98, 11. Prget. S. 3 flutti 98, 18; PL 3 fluttu 11, 3. Med. Pass. flytjaz befördert wer- den, davon kommen. Praet. S. 3 fluttiz 227, 5. Pass. Part. N. n. flutt befördert 167, 9.

fl f ja, schw. v. [urspr. stark, g. f)liuhan, 4? 28 a2); 114), fliehen. Inf. 154, 33 (vgl. 137, N. 77). - Praes. S. 3 j (mit suff. Negat.) flyrat 137, 20; PI. 1 flyjum 155, 4. PI. 3 flyja 137, 14. Conj. S. 1 flyja 155, 8. I

Praet. S. 3 flyöi 116, 22. Vgl. \ auch flceja.

flittrö, f. (vgl. Vigf.), der Trug, die Trugrede. PI. Gsf. 37, 4.

ilserftarorÖ, n. (flaerö, orö), ein fal- sches Wort, eine Verleumdung.

PI. A. 203, 27.

flserör, adj. (s. flaerö), verfälscht. N. 166, 33; (hier = versetzt, ver- giftet i.

HoBftarsker, d. [von sker, n. Klippe, floßör f. F7ttf; § 59, 1), eto Flut- klippe, r/. /?.. «ng ;wr Flutzeit unter Wasser befindliche Kli})]»!-. A. 98, 11.

flu' ja, schw. v. (Nebenform zu fl\'j;. fliehen. Inf. Sigdr. 21, 1.

I'n\'sa, 8CÄW. P. (ältere F. f'noesa, vgl. Vigf.), auswerfen, ausschnauben ; mit Dat., Lund p. 90; fn. i brott zur Bezeichnung des Auswerfens einer Masse 180, 26. Praet. S. 1 fnysta 180, 26; S. 3 fnysti 179, 14.

l'oql. m. 8. fugl.

fold, f. 61, 3; zu fjall F. 181; ags. folde), die ebene Flur, Erde.

N. Vol. 57, 2; Grott. 12, 3; A. Regm. 26, 6.

i'olk. n. s. fölk.

folkdjarfr, adj. (folk poet. fölk, djarfr) kühn in der Heer schar, kampffroh, poet. A. Regm. 14, 2.

f or-, nur als Präfix = v o r.

l'orao. n. (zu fara? vgl. Vigf. s. for u. foraÖ, anders Nor. § 218 a) und wieder abweichend Kock in Ark. 14, 263), ein schwieriger Ort, die Schwie- rigkeit; das Ungeheuer. N. 84, 1; 210, 3.

foröa, schw. v. (vgl. Vigf.), vorwärts bringen, beschützen mit Dat.; vgl. Lund p. 90. Inf. 44, 10; 108, 9. Jmper. PI. 1 foröum schonen wir 222, 20. Med. foröaz sich in Sicherheit bringen, sich retten.

Inf. kvikvir foröask sich am Leben zu erhalten suchen Helr. 14, 4 vgl. Var. Praes. S. 3 foröaz 44, 11.

Auch mit Acc. des {inner n) Ob- jekts = sich vor etwas schützen; so Inf. 21 9, 15.

foröum, adv. (w«cft Nor. g. faur J)amma entspreche, vgl. auch Lund p. 139), vordem, ehemals. 20, 10; 144, 3.

forcldri oder forellri (ältere Form, vgl. Nor.), n. (for-, -eldri), die Vor- fahrenschaft (vgl. Gevatterschaft \ ; meist im Plur. konkret = die Vor- fahren; audiin der ifyrmforeldrar (in.). A. 260, 9.

* Den Sing, bietet S. 242, 16; doch vgl. N. 14.

i'orkimnar, adv. (eig. Gen. von for- kuör, forkunnr f. = Wißbegierde

forlQg föstri

53

Neugierde; zu kunna gehör., wie forvitni f. zu vita ; for = ahd. far-), merkwürdig, außerordent- lich. — 38, 9; 50, 3; 95, 22. Vgl. auch Lund p. 164; Nyg. 151.

forlog, PI. n. (s. for-, lag), die Vor- bestimmung, das Schicksal. PI. Dat. meö sinum forlogum in Übereinstimmung mit, nach ihrem Schicksal (vgl. meö A. 4) 220, 1. A. 176, 17.

formäli. m. (vgl. 1. mal, for-), die Vorrede, vorhergehende Ankündi- gung, Prophezeiung. N. 115, 18; A. 162, 29.

for», adj. (g. fairneis, ags. fyrn; vgl. auch fyrnaz), alt \Gegs. nyr), <?/"£ mit dem Nebenbegriff „vergangen" ; spez. auch von der heidnischen Zeit des Nordens, so D. m. i fornum siÖ 167, 13; at f. siÖ 212, 10 = nach heidnischem Brauche. G. m. forns d, 1; Plur. D. fornum Grott. 18, 8; 11, 20; A. f. fornar Grm. 11, 6. An. forn minni 164, 26. schwache Fl. S. m. forni u. w. 1). m. inum forna 6, 3; A. m. inn forna 13, 14.

PI. A. n. in fornu 239, 22.

forneskja. f. (zu forn), die alte (ver- gangene) Zeit, das Altertum , d. h. die vor der völligen Besied elung Is- lands, der Einführung des Christen- tums u. dem Aufblühen der Schrift- sprache im Norden liegende Zeit.

I). i forneskju 144, 2. fornkonungr (forn, kon.), ein Alt- könig, König der alten Zeit. Plur. G. 134, 3.

fornkvseöi, n. (forn, kvaeöi), das alte Lied. PI. D. 226, 27.

kor »sagt», f. (s. forn, saga), die alte Sage; Sage aus den Zeiten der alten mündlichen Überlieferung, vgl. forneskja. PI. I). 152, 9.

fors, m. (norw. fosVigf.),rf^rWasser- fall. - N. 78, 13. G. fors 114, 4; Gsf. forsins 79, 15; I). forsi 173, 19; Dsf. forsinum 78, 15; A. fors 173, 19; Asf. 79, 11.

forskepti, n. (zu skapt Schaft, for = ahd. fora), der Vorschaft, Stiel, Griff. Nsf. 112, 14; vgl. Saxo 73, 37 Illd.

forspä, f. (for-, spa), die Vorherver- kündigung, Prophezeiung. N. 201, 26; die nicht ganz leichte Stelle

übersetzt Edz. „und (doch ?) ist dies von Bedeutung, diese (deine) Pro- phezeiung ^ . f'orstofa, f. (for-, stofa = ags. stofe, Stube F.), ein Vorplatz im Hause, Durchgang (vgl. Fritzn.). Dsf. 161, 7. Asf. 160, 21, 34.

forstreymis, adv. (for- hier = weiter, von der Quelle weg, s. Gering for- a) straumr, in.), s t r o m a b w är t s 104, 4.

fortala, f. (for-, tala), das Vorreden , Vorhalten (mit Worten), die Vor- stellung (namentlich unerwünschter Dinge). PI. A. fortolur 208, 16 (ergänze viö); zu 215, 13 vgl. Edz. GuÖrkv. II, 33, 3; ähnl. 226, 15.

forvitna, schw. r. (forvitni), impers. mik forvitnar=/c& bin wißbegierig.

Med. forvitnaz um = seine Wiß- begier in bezug auf etwas befrie- digen. — Inf. 241, 23.

forvitni, f. 70, 1; zu vita, vgl. forkunnar), 1 ) die Wißbegierde, Neu- gierde. — G. 106, 5. 2) Gegen- stand ders., Sehenswürdigkeit (Edz.). N. 251, 21.

fölgit s. fola.

folk, n. (älter u. poet. folk (so Grott. i; vgl. § 6, 1), das bewaffnete Volk, die Schar, das Volk überhaupt, N. 5, 5; 24, 14; 76, 11; 121, 3; D. fölki 176, 1 1 (af ollu f. bei allem Volk); Acc. 97, 3; i folk stigum Grott. 13, 3 (in aciem processimus Eg.). 2) die Angehörigen, sei es durch Geburt oder andere Be- ziehungen. — Nsf. fölkit 219, 26.

* Ob f. auch eine Schar von be- stimmter Größe (800?) bedeutete, steht nicht ganz fest, vql. D. H. II, 342.

fölksstjöri, m. (vgl. fölk u. styra), der Befehlshaber einer Mann - schaff. Plur. A. 142, 15. Vgl. herstjöri. \ fölskuverk, n. (vgl. verk; fölska = Torheit), Torheitswerk, Torheit. N. 103, 2.

föstr, n. (zu üeöa 2), die Erziehung. Vgl. Wh. 285. - G. 117, 1.

föstra, f. (vgl. föstr), 1) die Erzieherin, Pflegerin. A. föstra 66, 17. 2)^>Pflegetochter. N.193, 13.

föstri. m. (s. föstr), der Erzieher.

N. 171, 23.

54

iötahlutr framviss

l'ötnlilulr, in. (fötr, hlutr), das Fuß - stück; der untere Teil des Körpers.

N. 209, L2.

I'olhvatr, adj. (vgl. hvatr und fötr), fußschnell, schnellfüßig. Comp. föthvatari, Plur. N. 63, 15. Superl. föthvatastr N. 58, 9.

fötr, m. (g. fotus; § 71, 1), der Füll.

N. 0, 8; 1). fceti 57, 16; 60, 9; Dsf. 69, 6; A. föt 104, 19; Asf. 104, 21; Fußgestell (stokkinn 777, 8) 276', 4. Plur. N. foetr 94. 3: Nsf. 706', 12. Dat. foturn 67, 4; 72.;?, 6: er hann frykkiz hafa fötum undir komiz da er glaubt (die Füße unter sich gebracht zu haben), festen Fuß gefaßt zu haben 150, 27. Acc. foetr 21, 8. Asf. foetrna 110, 25.

fram (framm), adv. 33 a; 46, 3; 8i*1); g. framis Nor.; vgl. frä), vorwärts, hervor, fort. stattu fr. (vgl. standa) a, 1 ; gangi fr. Hov. 1, 2 vgl. 62, 18; gekk fr. 75, 15; 1/4, 8. rann fr. at 104, 4; stendr fr. 221, 12 dauert fort, steig fr.

60, 1 ; fr. fara 61, 12; bildlich 163, 24; 208, 1. föru fr. 57, 20; snyr fr. 61, 17: snyz fr. 84, 6; komr fr. VqI. 53, 2; scekja fr. 83, 1; kömu fr. 153, 28; vgl. fr. koeiniz vorwärts käme, vollführt würde 162, 18. fr. koma geschehen 206, 8—9; wjJ. 208, 3, 8. koma fr. (vgl. koma 2) 77, 3; hljöp fr. 66', 4; feil fr. 104, 15, 17; leiddr fr. 75, 10; hratt fr. 75, 20; kastaöi fr. (vorwärts = vor s/cft /w«) 75, 4 ; eiga fram vor sich haben

61, 4. bera, bar, bäru fr. hervor- = herbeibringen 111, 15; 112, 1; 115, 9; £40, 18; dregr fr. hervor 99, 20; vgl. dro fr. 776, 3; fr. lata, fr. selja vorbringen ( = ausstrecken) 41, 8; w?Z. fr. lata vorzeigen 115. 11; fr. setja 75, 14; fr. reiöa 69, 19 m?£. (fr. reitt = vorgezählt, aus- bezahlt) 174, 2; er {)at fram komit vorwärts gebracht, vollbracht 193, 19. bjööa fr. 197, 25 = aus- bieten, vorweg anbieten ; framheldum ]»vi wir hielten (= setzten) das fort Grott. 75, 1 (vgl. nhd. aushalten).

Vgl. noch reri i halsinum fram [vorwärts gerichtet, vorne) 71, 12.

Neben Umschreibungen des Komp. wie lengra fr. 90, 4, 6; meir fr. 63, 13 steht die besondere Bildung fr a mar (besser als framarr,

vgl. Nor.) = weiter, in höhert Grade 35, 4; 63, 11; 70, 2; 159, 18; Grott. 21 , 8. Vgl. auch § 83 a 1). fyrir fram 8. fyrir 2 a), um fram s. umfram.

I' r ; 1 1 1 1 ; 1 1 1 . adv. (s. fram), von vom, vorn. 760, 4; vorwärts 61, 18.

i'ramar s. fram.

iraiiiarla oder frainarliya , adv. (vgl. fram), vorn, an der Spitze.

178, 17.

framast, adv. (fram) in der Verb.

vera framast c. G. die erste Stelle

(unter . . .) einnehmen 242, 10. framaverk, n. (vgl. verk u. franii',

die Ruhmestat. Plur. G.

fram a verk a 6, 9. framganga, f. (s. fram, ganga f.),

das Vorwärtsgehen, der Angriff.

G. 755, 18. D. 248, 5. framgeiigiim, adj. (eig. Part. Pass.

von framganga fortgehen, sterben), abgeschieden. Plur. Gen. framgenginna 169, 27. Acc. fram- gengna VqI. 39, 8. framgjarn, adj. (s. fram, gjarn be- gierig F. 101), viel verlangend, schwer zu befriedigen (Fritzn.j.

N. 775, 28.

franii, m. (vgl. fram), der Vorzug, Vorteil, spez. Ruhm. N. 73, 18; 102, 20. G. til frama 29, 15; til alls fr. 172, 33; D. 164, 24; A. 766, 22.

framkomiim , adj. (fram , koma) , glücklich vollbracht. Plur. An. 192, 30.

framr, adj. (vgl. fram), vorangehend, hervorragend. Comp, fremri tüchtiger (c. D. = als) 199, 12. fär vas fremri Regm. 26, o vgl. far; Sup. framastr der erste 29, 15.

Von der älteren Form fremstr N m. 768, 23; A. m.let [jik fremstan vera dir den Vorzug ließ (Edz.) 210, 24; vgl. aber D. H. II, 445. PI. N. m. fremstir 195, 20; Am. fremsta 755, 15; N. n. fremst 152, 5.

framstafn, m. (vgl. fram, stafn = Schiffssteven), der Vordersteven, das Vorderteil eines Schiffes. A. 75, 20.

framvisi, f. (s. framviss), die Kunde der Zukunft, die Sehergabe. D. 154, 1.

framviss, adj. (viss u. fram), vorlivr- wissend, zukunftkundig. X.

frauö frest

55

in. 176, 14; Plur. N. f. framvisar Grott. 1, 3: 13, 3.

frauö, n. {vgl. Vigf.; Fritzn. s. frauö ?«.froöa), derSc h a um. Nsf. 117, 18.

frä, präp. mit Dat. u. adv. (g. fram, fra-; §26, 4), von her. l)räum- lieh, von her: fra brunni 15, 6; fra haugi 20, 1; fra uppsprettum 8, 2 ; ütar fra eldinum 57, 6 ; fra ! ser (von seinem Standort) 35, 19; hvern veg fra ser 90, 9 vgl. alla vega fra s. 213, 1 ; fra f)eim (von ihnen fort) 61, 15; dagegen fra f)eim 209, 2 von ihnen her = von ihrer Seite; fra Gylfa a, 1 ^. draga 1); vigi frä 4i, 15; ähnlich auch fra I veiöum i<22, 3 ; fra sinum gööum kostum 222, 25 v#/. deyja. i fra ist in der Bedeut. von frä wenig verschieden (vgl. neunorw. ifra = dän. fra), findet sich aber meist in i Verbindung mit Adverbien, denen es folgt, so: inn i frä {vgl. inn) = ex parte interiore 8, 9; innar i frä honum (vgl. innar) = iveiter nach innen (eds er) 58, 17. upp frä s. npp; heöan i frä vgl. 3). Mit scheinbarem Gen. frä heljar oder Heljar (sc. hüsi) 89, 8 neben frä ( Helju 78, 7; vgl. at präp. 1).

2) £i£/* Bezeichn. der Abstam- mung: frä Viöölfi Hyndl. 35, 2 w?J. ib. 4, 6, 8; frä komnir 124, 2.

3) zeitlich, von her, seit; frä upphafi heims 47, 17. heöan i i frä von jetzt an 205, 30.

4) zur Bezeichn. des Gegen- sta n des einer Erzählung frä honum er f>at sagt 3, 2 vgl. 9, 3; 20, 6; 20, 12; 30, 17; 3i, 5. Ähnlich auch in verschiedener Weise ad-\ verbiell: frä segja 29, 12; segja frä 56, 6. An ersterer Stelle neben , präpos. (frä f)eim stört.); r<?Z. ly^m? j p. 111, wo nicht ganz genau von ! einer Wiederholung der präpos. ge- ' reefef w&Vd. Lokal: |)ar skamt fra eine kurze Strecke davon 198, i 19. Zeitlich: J)ar til er frä j liöi (wohl zu ergänzen harmr) bis j er (mit der Zeit) vergangen wäre I 211, 11.

* Der Unterschied- von af, frä u. ör (w/J. <wc/fc Gebhardt zu Anfang der Präp. af) wird dem Anfänger deutlich durch Beispiele wie Gylf. c. I: frä honum (= de eo); ein af

äsa-aett ex genere (partitiv-, asarum; hon tök ör Jotunheimum = ex Jötunheimis (lokal) Eg.

fräfall, n. (fall, frä) der Fortfall, das Hinscheiden. D. i fräfall i 75, 3.

fräneygr, adj. (fränn, auga) hell- äugig. — Voc. schw. Fl. 179, 32: Lund § 37.

fränn, adj. (vgl. frär bei Vigf., Fritzn.), von glänzender Farbe, poet. Acc. fränan Fäfn. 32, 8 von dem gebratenen (fettglänzenden ?) Herzen des Fäfnir, oder nur so gen., iveil „fränn ein stehendes Beiwort der Schlange ist ?" Vgl. D. H. II, 419.

fräsogn, f. (vgl. sogn, segja u. frä 4), die Erzählung. N. 93, 8; G. fräsagnar 52, 6; 105, 24. PI. A. fräsagnir 29, 11; 134, 4—5.

* Vgl. Einl. Reg. s. v. fräsagnir. fregna, stv. (g. fraihnan), fragen,

durch Fragen erfahren. Praes. S. 2 fregn'ti^. § 123), a, 2; S. 3 fregn Vol. 26, 4; PL 3 fregna um c. A. 248, 2.

freista, schw. v. (vgl. Nor., im g. ent- spricht fraist-ubni f.; F. 192), ver- suchen, mit Gen. ; vgl. Lund p. 169. Inf. 62, 17, 18; 99, 18; 63, 7. Ohne Gen. 63, 3 ; freista, ef 75, 6 ; 99, 13; freista of, um (mit Acc.) einen Versuch machen in, mit einer Sache 65, 17, 19. - Praet. Plur. 3 freistuöu (at maela) 74, 23.

frekr, adj. (g. -friks F.), gierig, kühn. D. at frekum ulfi Regm. 13, 8.

fremöarverk, n. (fremö = frami F., verk), die Heldentat, N. 181, 16.

fremi, adv. (vgl. fram), weit, svä fremi at = insoweit, wie (bis) = nur dann, wenn 213, 20.

* fremi ist nur in dieser Verbind, üblich.

fremja, schw. v. {vgl. fram), vor- wärts bringen; ausführen. Inf. 193,7. Med. Inf. vel fremjaz sein gutes Fortkommen haben, gut gedeihen 162, 33. Pass. Part, fekk eigi framit (vgl. fä) 66, 9.

fremri, fremstr s. framr.

frerinn s. frjösa.

frermänuör, m. (vgl. mänuör, frjösa), der Frostmonat d. i. November, vgl. Wh. 376. N. 144, 11.

frest, n., die Frist. Dat. 109, 1 ä J). m. fresti in einer Frist (Zeit) von drei Monden; ebenso 154, 11.

freyöa frffindj

f r«\\ <>a- 8chw. v. [vgl. frauö), schäu- men, schmoren (vom i'ctlc). Prot. S. 3 freyddi 182, 6.

fri'lt, f. {vgl. fregna, Nor. § 5<i a), die Nachforschung. PI. 1). frettum halda Nachf. halten 196, 3.

frelta, schw. r. (rgl. fregna, Nor. 8 209 a »)), 1) fragen, forschen mit Gen. -■ Praes. S. 3 frettir 259, 17. Praßt S. 2 frettir i94, 22; S. 3

tretti 251, 7. 2) erfahren.

Praet. S. 1 fretta 253, 2. Pass.

Part, absol. frett 179, 81. iriöa, sc7tw\ r. (s. friör, g. gafrij'jön),

schützen. Inf. 151, 18. friör, m. 64, 1 ; ags. friöu), der

Friede. Nsf. 124, 9. G. friöar

155, 8; 53, 8; D. friöi 221, 26:

Acc. friö 124, 7.

friöstefna, f. (vgl. stefna, lViör); die Friedensversammlung (der Friedenskongreß). A. 97, 4.

tri IIa. f. (fwrfriöla, Nor.), die Freun- din; in der pros. Sj)rache {vgl. Vigf.) meist Konkubine. N. 228, 3.

frjjoa, schw. v. (frjöva Vigf.; wohl zu i'rjö - fra> n.), befruchten. Med. frjöaz gedeihen. Pra?s. PI. 1 frjöumz ver 193, 32.

frjösa, stv. 102, 1 ; e. to freese F.), frieren, erfrieren. Praet. S. 3 fraus S, 6. Part. Pass. N. f. frerin (frorin § 32, 2), 105, 13.

friöleikr, m. (friör, leikr*), die Schön- heit. — A. 227, 19.

friör, adj. (ags. friö F.), gefällig, hübsch. N. m. 37, 7. N. f. friö 158, 6; A. f. friöa 227, 29: A. n. fritt 221, 16. PI. N. n. friß 14, 17. Komp. PI. f. friöari 195, 7. Superl. N. f. friöust 217, 19.

frost, n. {vgl. frjösa), der Frost. 1). frosti 77/26. PI. N. frost 81, 5.

frööleikr, m. [vgl. leikr* u. fröör), die V e r s t a n d e s k r a f t , Gelehrsam- keit. — N. 29, 2; G. 97,17 (spyrja I bann frööleiks ihn in bezug auf \ gelehrte Dinge ausfragen, sich darin j mit ihm messen). A. um frööleik 152, 10.

frööliga, adv. [vgl. fröör), verstän- dig. 16, 6.

fröör, adj. (g. frof>s), verständig. klug. N. m. 30, 16; fr. maör 5, !

16; 26, 21. Schw. FL: inn frööi jotunn VafJ>r. 30, 6; 35, 5. Comp. frö5ari 5, 17. frumkveöi, m. (vgl. kveöa; frum- tu

g. fruina der erste, F.), der i.-rste Anstifter (eig. Aussprecht?-). A. frum kveöa 37, 4.

frumvaxü oder -vaxta, adj. vgl. frumkveöi u. bez. der Flexion § 79 a), ausgewachsen, in der ■est,, Jugendblüte. N. 100, 17.

frumvcrr, m. (frum-, verr in.), der erste Gemahl oder Liebhaber, du erste Liebe. N. 200, 17.

frü, f. 68, 1; 21, 3; Vigf. s. x.\, die Frau, eig. Herrin, ohne Rück- sicht auf Vermählung gebraucht, etu-a = rikiskona. S. Voc. fni = edles Mädchen 193, 11. Plur. N. frur {cgi. Var.) 34, 4.

* Vgl. auch Freyr u. Freyja. l'ryja, schw. v. {vgl. § 114; etwa zu

e. to frown?). 1) mit Dat. der Per- son und Gen. der Sache: jemand Mangel an einer Sache vor- werfen. Vgl. Lund p. 169. Inf. {ohne Obj.) 173, 1; mit Gen. 202, 5. Praes. Conj. Plur. 2: heldr en |)er fryt mer hugar 41 , 4. 2) Klage führen, sich beschwe- ren. — Praäs. S. 3 fryöi honum machte ihm Vorwürfe 160, 32.

fryjuorÖ, Plur. (fryja, orö), Vor- würfe. — A. 228, 30.

frse, n. 12, 2 c; 51, 2; g. traiv: Ark. 17, 209 fg.; 18, 247 fg.), der Same. N. 139, 6. A. frae e, 4.

frsegÖ, f. (vgl. fregna, fraegr), die Kunde, der Ruhm. A. 40, 19.

fraegÖarverk, n. (s. fraegö, verk), be- rühmte Tat, Heldentat. X. 192, 7. - PI. A. 160, 16.

freegr, adj. 78 ; ags. gefraege F.), berühmt. JN. m. 39, 10; n. 103, 18. Regm. 14, 7 rgl. lof n.

Superl. N. m. fraegastr 102, 30; fraegstr 166, 16; Plur. N. 170, 15.

schw. Flex. 244, 16.

* Nach Vigf. u. Nor. ist fnegastr eine jüngere Bildung.

1'rsiMiili. m. 74; g. frijönds). der Verwandte, Blutsfreund. PI. N. fraendr 162, 23; hier übers, mit Edz. Vater und Sohnil. G. fraenda 169, 26. D. frsendum 30, 11; 172, 31 vgl. fyrri; A. fraendr 189, 4.

frsendkona ftina

57

f rsendkona, f. (fraendi. kona), die Ver- wandte. — A. 221, 27; vgl. Atlm. .54, 3-6.

fraßiidroekiiin , adj. (fraendi, roekja, s. Nor.), um seine Verwandten besorgt, ihnen treu ergeben. A. 159, 6.

fnendsemi, f. (s. Nor.), die Ver- wandtschaft. A. 150, 32.

fr«3Öa, schw. ».(fröör), unterweisen.

Inf. Regm. 14, 1 Var., s. foeöa. fr«eÖi, n. (g. frodei; § 10, 1; 17);> die

VVeisheit, auch konkret = Über- lieferung, Lehrgedicht. A. 97, 9.

Plur. D. frceöum 15, 3.

t*F«eöimaör {auch froeöam., s. 97, 15 Var.; vgl. maör u. frceöi), ein Weis- heitsmann, Weiser, Gelehrter. N. 97, 15. Plur. N. frceöimenn 70, 9 (f)ött eigi se froeöirnenn wenn man auch nicht Gelehrter ist).

froökinn. adj. {vgl. frekr, ags. frecne F.), kühn, verwegen schwach : frcekni. G. ins froekna 105, 6.

froeku, adj. = frcekinn. - N. 180, 7; 181, 10.

fneknleikr (fruekl.), m. (vgl. leikr* u. froekn), die K ü h n h e i t ; Mann- haftigkeit. — Dat. froeknleik 134, 3 ; Acc. froeknleik 135, 18.

fiifjl, m. (auch fogl, § 46, 1; 50, 1;

g. fugls), der Vogel. N. 35, 19.

G. fugls y, 3; 39, 21. Asf. 106,

7. -- Plur. N. fuglar 24, 8; foglar

60, 21; Nsf. 73, 12; Dat. fuglum

24, 9; A. fugla 165, 12. fuylakyn, n. [vgl. kyn u. fugl), die

Vogelart. - N. 24, 10. f u<f larorfri. f. oder fuglsrodd, f. (vgl.

rodd u. fugl), die Vogelsp räche. A. 117, 21; 182, 8. füll, n. (nach Koch Ark. 14, 267 eig.

n. des adj. fuhr) der gefüllte Becher.

A. Sigrdr. 7, 7 (vgl. jedoch Note).

i ulldrukkinn, adj. (vgl. Part, drukkinn s. drekka, fullr), volltrunken, rollauf trunken. Plur. N. full- drukknir 50, 2.

fullgora, schw. v. (vgl. gora u. fullr), vollmachen, zu Ende bringen, aus- fuhren. — Part. Pass. N. n. full- gort 13, 7; absol. 213, 20.

»ulli Ha. adv. (illr, fullr), voll übel, übel genug. verör eigi f. farit es kann nicht übel genug verfahren werden 225, 12.

fullmaliiiii, adj. (eig. Pass. Pari,; vgl. mala, fullr), vollgemahlen, ge- nug gemahlen. Absol. fullmaüt Grott. 17, 7.

fullr, adj. (g. fulls, § 33, 1), voll.

N. m. 20, 15; 46, 10; N. f. füll 80, 17; G. n. til fulls völlig 252, 17: Dat. n. tüllu 41, 15; 233, 11; zu Wend. ivie at, meö fullu vgl. Ark. 23, 31. Acc. füllt 37, 10; 138, 4. Plur. D. fullum 143, 14; A. fulla Sigrdr. 11, 9.

fullspakr, adj. (vgl. spakr u. fullr),

völlig klug. N. f. of [ük in bezug auf dich, in deiner Sache) Grott. 8, 2.

fulls taöinn, adj. (vgl. fullr «. starida),

vollgestanden, genug gestanden.

Absol. fullstaöit Grott. 24, 5.

fullsteiktr, «rfy. (t^/. steikja «. fullr), wW gebraten, mürbe, g a r. N. n. fullsteikt 117, 17.

fullting, n. (ags. fultum, vqt. Fr.-, Vigf.), tf& Hilfe. D. 227, 5.

fullvaxiim. ad[;. (fullr, vaxa), gewachsen, ausgewachsen, reif. A. 20i, 10.

fullvegit, Part. P. absol. (fullr, vega), voll getötet = genug getötet. 217, 7.

fundr, m. 60, 2: 62, 21); vgl.

finna). 1) das Antreffen, die Be- gegnung. Gen. kom ek til fundar viÖ yör begegnete euch 68, 5; vgl. 165, 16. Dat. fundi 70, 1 (von feindl. Begegnung, vgl. 150, 23). - Acc. a fund 141, 1; 151, 13; ä f. eins oft nur = einem. 2) rf«> Er- findung, Entdeckung. A. fuod i00; 20. fuui, m. (g. fön n., G. funins Ger.)t das Feuer. - Acc. viö funa Fäfn. 32, 4.

furöa, f. [vgl. Vigf.), das Wunder. N. 180, 5. Gen. furöu adverh. (wie nhd. wunderschön und Ahn]..), Lund p. 247. furöu mikil = ge- waltig groß 12, 2 ; f. illa 42, 7 ; f. goöan 101, 5; f. long 258, 18. Vgl. auch Lund p. 164.

füna, schw. v. (vgl. füll, adj. = g. fuls, faul), faulen, verwesen. Inf. 24, 3; Pras. S. 3 fünar Grm. 35, ö; Conj. S. 3 füni 6, 14.

füss fyrir

in--, <«lj. (ags. I'us, ahd. (uns bereit, zu finf>an F.), geneigt, willig. N. eigi iuss etwas unwillig 46, 16.

Komp. Plf. füsari mehr geneigt 203, 88.

fvl, n. (§53, 2), das Fohlen, Füllen. ' A. fyl 54, 18.

fylfjpd, f. (vgl. fylgja), die Folge, das

befolge; die Begleitung, Be-

kung. G. fylgöar 143, 17.

A. fylgö 200, 21.

fylgja, f. (= fylgö), die Begleitung.

A. fylgju Regm. 20, 4.— Ger. über- zt hier „Angang" d. h. Vorzeichen,

das einem beim Antritt eines Weges begegnet.

i'\ lt'lja. schw. v. [nach F. 182 zu t'ela; nach anderen zu fullr), folgen, nachfolgen ; auch vorangehen, führen, mit Dat. [vgl. Vigf., Lund p. 76). Inf. fylgja führen 5, 1; folgen 217, 29 : folgen, verbunden sein mit etw. 135, 10; vgl. auch 218, 17; eigi mun vinatta f. hoöinu nicht wird Freundschaft bei dieser Ein- ladung sein (Edz.). Praes. S. 1 fyigi 212, 5; S. 3 fylgir folgt 0j 5; f. honum folgt ihm, besitzt 31, 10; fylgir jieim üt begleitet sii hinaus 67, 15; f. honum af landi brott 150, 8. Plur. 3 fylgja 15, 18; 204, 30 vgl. kynsl. Gonj. fylgi yör euch folgt, euch zu Gebote steht [vgl. 31, 10 fylgir) 34, 7. Praet. S. 3 fylgöi (ßar oder [jeim f. = die sie fortwälzten Ger.) 8, 3; 170, 13; honum fylgöi 13, 19 vgl. lylgir 31, 10; ähnl. 76, 12; 125, 4; fylgöi folgte nach 108, \,ygl. f. erm- unurn haftete an den Armein 158, 19. vgl. f. verblieb 159, 14. f. vel siÖum hielt sich eifrig zu den Sitten, ('wwohnheiten 261, 7; f. honum hrte ihn 137, 9; f. f)eim 219, 26 = begleitete sie. Pass. Part, absol. fyltrt 231, 25.

fylki, n. 6, 1; 54, 22); vgl. fölk), der größere Haufe, die Heer-S c h a r , etwa 1000 Mann (M. Cl. 1, 130). Plur. fylki 76, 20.

fylkja, schw. v. {vgl. fylki), in Scha- ren ordnen, in Schlachtordnung stellen (Inf. Regm. 23, 6), mit Hat. Lund p. 84. Prass. PI. 3 fylkja liöinu 141, 7.

\\ Ikrmj. f. (vgl. fylki u. fylkja), die Schlacht reihe, Heerschar. D.

155, 22. A. 83, 5. IM. A. fylk- ingar 155, 20 (= Reihen); auch 178, 10 sind feindliche Reihen ge- meint. Mit dieser Kampfschilder, u. der ähnlichen 221, 11 15 vgl. Saxo 73, 27 fg. Hld. (A. Olrik).

l\lkir. m. (fylki), der Heerführer. Fürst; poet. G. fylkis £, 6.

fylla, schw. v. (g. fulljan; § 6, 2; 29, 1; 46, 2), anfüllen. Inf. 115, 3 (f. af rollmachen von, füllt , mit). Prajs. S. 3 fyllir 49, 16. Prat. S. 3 fylldi oder fyldi 115, 21.

Gonj. PI. 3 fyldi (fylldi) 173, 27. Med. Praes. S. 3 fyllisk (mit Dat. = Instrument.) VqI. 41, 1 vgl. f y 11 i z meö fJQrvi 16, 1 ; Lund p. 130. Pruat.S. 3 fyltiz 8, 8. Part. Pass. var fyllt af 62, 20; vgl. oben 115, 3.

fyllr, f. (vgl. fullr u. § 59, 1). die Fülle, volle Portion, der Anteil.

D. fylli 93, 20. A. fylli mina 93, 18; fylli 98, 16.

fyr (Siev. P. Br. V, 484 fg.) s. fyrir.

fyri adv. s. fyrir.

fyrir, fyr, dies letztere = g. faür F. 176; proMitisch firir, § 19; präpos. mit Dat. und Acc, adv. vor. 1) präpos. mit Dat. a) räumlich: f. honum 5, 3 ; 99, 9 ; f. henni 15, 18: f. f)eim 44, 6; f. ser 46, 7. 103, 22; f. J>er 104, 5; f. viöri val- rauf a, 7 : f. dyrum 50, 14; f. Grindum (vgl. Grindr) 165, 23; f. honum auf seiner Seite (Edz.) 169, I; f. Hundingssonum auf selten der H. 178, 16. vera f. hendi vorhanden sein, vorliegen 203, 11. rak f. strauminum (vor, mit dem Strome) 117, 7; b) auch zeitlich: fyrir lQngu (vor langem, vor langer Zeit) 144, 4; f. litlu vor einer kleine, Weile, vor kurzem 252, 7. c) zur Bezeichnung des Grundes: (vgl. „vor Kälte zittern" u. ähnl.) fugls jarmi fyrir (hier nachgestellt , vgl. Lund p. 195) y, 3; fyrir hvi wes- halb? 42, 8 vgl. 108, 14; f. \)vi at 13, 15; 20, 15 (darum, weil); fyr ])\i at weil 71, 4; fyrir |>vi deshalb, deswegen 70, 21; 119, 17; f. ormi des Wurmes wegen 71, 17; ähnlich f. eitri 84, 4 (f. J)vi at ist konjunkt., vgl. J)vi.) f. {>eiri huldu 205, 12. Ähnl. auch zur Bezeichnung des (verborgenen) Grundes, der Bedeu- tung eines Traumes u. dergl. 216,

fyrir

59

1-2 kvaö f>at f. eldi ok dul ; ])eiri = sprach, es bedeute Feuer und (bezeichne) den Wahn u. m. Rn. nimmt hier einen im Grunde noch zeitlichen Sinn an : das bedeute Feuer (gehe dem F. voraus). Ähnl. j 219, 1—2. d) mit Dat. com- modi u. incommodi. a) com- inodi: fyrir Bauga 99, 10; räöit fyrir ser für sich, bei sich beschlossen 69, 24 vgl. hugsaöi f. ser 78, 14; so namentlich in Verbindung mit Personalpron. f. mer 67, 21 ; f. J)er 66, 3, f. ser (Sing.) 70, 5, 6; f. ser ok sinu liöi 83, 10; f. |)eim 170, 7. f. ser (Piur.) 34, 7; 42, 8; f. sjalfum ser 29, 9. sjä f. c. D. 234, 2, 4; s. sjä; halda f. honura 238, 6 s. halda. In der häufigen Verbind. mikill, litill f. ser bezeichnet f. ser ( für sich, an sich) die persönl i c h e, zunächst körperliche Stärke oder Schwäche (vgl. Vigf.); so besonders deutlich 158, 32; wie die pei'sön- liche Tüchtigkeit als Vorbedingung des freien Anschlusses anderer galt, erhellt aus 70, 6 7. Im Hin- blick auf Vermögenstand ist litill fyrir f)er 232, 25 etwa = armer Schlucker. ß) mit Dat. incom- modi: f. öfriöi (gegen die Feind- seligkeiten) 12, 7; f. = vor 35, 18; 52, 10; 73, 10; so öfter in der Ver- bindung standa fyrir (eigentlich im Wege stehen) hindern, st. f. svefni, gamni 189, 15; 201, 20. e) in

freierer, aber an a) sich an- lehnende)- Weise bezeichnet f. mit Dat. „vor einer Sache" , sei es im Sinne des Vor Stehens, Regierens oder des im Bereiche einer feindlichen Einwirkung Stehens; so in erster er Bez.: raeör fyrir 31, 15; 33, 6; 124, 6; väru f. f)eim 250, 20 (vgl. auch räÖa); andererseits : f. öskQpum veröa in Unglück geraten 22, 17, namentl. unter dem Einflüsse bösen Zaubers, so 159, 11 vgl. oskop; u. ähnl. 206, 4. varö fyrir J)eim mork stör trat ihnen entgegen ein großer Wald, mußten sie einen gr. Wald passieren 58, 7 ; vgl. auch f. varö im Bereiche war 179, 21 u. vera fyrir unter 3). f) zur Bezeich- nung des Vorrangs. fyrir ttestum mQnnum 152, 0; 162, 34: 197, 3; 244, 17.

2) präpos. mit Acc. a) räum- lich: fyrir plög 3, 7; f. feör sinn 160, 31; auch in dem Sinne: vor etwas hin, über etwas: f. augun 57, 17; f. borö 72, 1; bra ek f. hQggin 68, 13 = ictibus objeci Eg. ; hjö sva f. flagbrjöskat 120, 18 vgl. 225, 24 ; f. brjöst vorn in die Brust ( Edz.); f. Svold = ad Svoldram (Eg.) f, 2.— Vgl. kemr f. sie trat vor Sinfjotla 166, 27; 258, 10; kastaöi netf.gedd- una 173, 30; f. Hollsetuland an Hol- stein vorbei, anH.hin 248, 1 . Freier : hon lagöi raö fyrir |)ä legte ihnen den Rat vor, gab ihnen den R. mit 122, 9; kömu £>essi tiöindi f. Gunnar konung = vor K. G., zu K. Gun- nar s Ohren 203, 2 vgl. 207, 21 fyrir mik er komit = mir ist be- gegnet. — Oft mit Ortsadverbien (innan, ütan, neöan) zur Bezeichn. der Richtung: f. austan ostwärts von 15, 20; f. vestan 74, 7; f. sunnan 194, 7; f. noröan 190, 29; f. innan nach innen 12, 6; innerhalb 95, 16; f. ütan 108, 10; für 198, 8 vgl. ütan; f. neöan unter Grott. 11, 4: f. ofan helluna über das Felsstück hin 161, 31 ; vgl. auch fyrir land fram an dem Lande vorbei, an dem L. hin 97, 20; 170, 3; ähnl. 177, 6. f. sik fram vor sich hin 179, 14. b) zeitlich: f. vetr 144, 10; f. dag 57, 10; f. dagan 60, 17; f. jöl 237, 18. c) zur Bez. des Grundes: wegen, hinsichtlich {vgl. 1 c). f. \){\ sQk 80, 5; f. hverja SQk 134, 1; vgl. auch 166, 4. fyrir sakar (PI. A. von sqk f., vgl. Lund p. 166) wegen mit abhäng. Gen. 40, 16; 46, 19; 56, 1-2; 81, 8—9; 106, 5. f. odäöir 253, 28. Ähnlich auch fyrir mik meinerseits Grott. 17, 3; f. yöra eptirleitan im Hinblick auf . . . 189, 3; f. yöra S(emd 197, 34. d) zur Bez. de* Wechsels, der Beziehung, An- wendung. — f. sik für sich 114, 18; f. jbau mal in bezug auf die m. 44, 7; f. mat für Speise, als Speise 89, 15 vgl. at mat Vafyr. 45, 5; f. eld an Stelle des Feuers 109, 8; f. I)ik statt deiner 166, 31; haldin f. tignarnofn gebraucht als Ehren- namen (Titel) 145, 15; ähnlich haft f. orötak 39, 14; lnjföu f. festar- ha^linn 41, 14; haföi f. vapn 103,

60

fyrirkoma fyrri

23; fyr. fyrir ßngan niuii (vgl, munr) . I. 103} 6; laiin f'yrir |)etta t53, 26. at |i;it kom f. ekki für nichts (zu (leiten) kam, nichts zu bedeuten hatte t78, 15; illt er f. heill übet ist bezüglich der Vorbedeutung = von übler Vorb. ist es Regm. 25, 6. S i wohl richtig Edz.; doch der. im aloss. fyr heill (Dat. S.) at hr. am Glücke vorbeieilen ?; vgl. auch Ark. 22, 377; 1). IL II, W7.

3) Als Adverb in den verschie- denen Beziehungen; so räumlich : sitja fyrir vor, gegenüber (Pf.) HcW. 1, 6 (wenn hier nicht zeitlich: prae- occupaverint Eg. oder wie sonst sitja f. = auflauern, D. H. II, 84; Ark. 18, 72). ^n/ätT r/6', 16 (var lengi fyrir etwa = war lange im Wege, sträubte sich lange, vgl. oben

I e u. Ba) beachte var fyrir davor, vorhanden war 79, 14 vgl. f. vaeri 112, 10; 140, 14 (var f. war zugegen, zur Stelle; vgl. 150, 24; 223, 26); henni varö pat f. 156, 5 /Ar begeg- nete es (wohl mit Ironie als unab- sichtlich hingestellt; Edz. übersetzt „das war ihr Vorhaben"); gekk f. (ging vorauf) 59, 11; ähnlich för f. 79, 13; hittiö f. (tp*. hitta) 241, 12; letu f. («$#. lata) 96, 6; var f. war voraus 102, 1; haf'Öi f. i£Ö, 12 = ft«£te vor sich, h. beisammen, anders Eg.) f. sett (vorgesetzt, vorgescho- ben — objectam Eg.) 44, 8. ekki sez fyrir (sich nicht vorsieht) 34, 14. er par allt guöleg vorn fyrir 22, 5. - zeitlich: vissi fyrir 176, 14; setlaz fjat fyrir faßt den Vor- satz bei sich (vgl. Vigf. s. v. aatla

II reflex.) 69, 21; feldan f. (vor- dem) 190, 8. raö f. gert 258, 23 vgl. räö') maelti f. vorsagte, angab 125, 5; vissu f. (vorher) 92, 4. f. koma (c. D.) zuvorkommen 168, 10; doch ist auch die Bedeut. zu Boden iverfcn, vernichten (to destroy Vigf.) hier möglich: dann entspr. und. verkommen, aber im transi- tiven Sinne , also = verkommen machen. modal : biti f. vgl. bita; fi ganga (vom Vorrang, vgl. 1 f.) 171, 18. f. raöa 157, 31. -- kausal: sva at fold fyrir (ut terra inde Eg.) Grott. 12, 3. J)ar fyrir infolge davon 179, 1; auch getrennt p. . . . fyrir Melr. 8, 7—8 Var. - Mit 2 d

zu vgl. at J>ar vi 1 1 hann veöja fyrir (dafür zu Pfände setzen 101, 6. An 1 e) schließen sich Fälle

182, 4 er [>er er litit fyrir = in bezug auf welches dir wenig im R steht = was du ohne Mühe tunkcii So auch niinna f. s. 223, 1 et ihm leichter (Edz. .

* Nach Beitr. V, 484 fg. ist fyr urspr. Präpos , fyrir Postpos. u.Adv.

i'yrirkoma (g. faürakviman) s. fyrir 3). fyrirläta, stv. (fyrir, lata), mit Acc.

= verlassen, aufgeben. 1 n f. f.

Guörünu 206', 22.

* Mit Dat. der Fers. u. Acc. der Sache = erlassen, vergeben (Vigf.).

i'yrirmuna, schw. v. (fyrir, muna), mit Dat. der Vers. u. (Jen. der Suche (Lund p. 1G(J), einem etwas verdenken, mißgönnen. Pra?t. PI. 3 -munöu 212, 26.

fyrirrüm, n. (s. fyrir, rüm), der Vor- raum im Schiffe, aber vom Hinter- teile (lypting) an gerechnet, daher etwa *= Mittelschiff, vgl. Vigf. u. Fritzn. D. 170, 16.

fyrirsetlan, f. (fyrir, aetlan Vorsatz), das Vorhaben. N. 259, 4.

fyrnaz, schiv. v. Med. (vgl. forn, Vigf.), veralten, vergessen werden . Inf. 169, 24; mit Dat. der Person

fyrr, adv. u. konj. (f. en), § 84 *), früher, eher; 1) ad«. = vorhin (oben) 45, 2; io2, 30; 4, 15: 74, 24; &Z, 2; 2) fyrr en konj. ehe, als; bis. 4, 8; 2i, 1; Dat. mensurae 7, 1 f. var j)at m. Qldum ?.em viele Menschenalter früher war es.

* fyrr en kann wie aör mit Ind. u. Konjunkt. verbunden werden, vgl. aör Mwrf Lund p. 284, 337. ATacA den genaueren Untersuchungen von Nygäard in Ark. 2, 371; 3. 103; Kraut ib. 14, 276 fg. steht der Ind. nach negiertem Hauptsätze; der Konj. bezeichnet das. was abgewehrt werden soll, besonders, wenn der Hauptsatz in Form oder Bedeut. futurisch ist; die Hss. der Sn. E. zeigen die unter äör 2) besprochene Verschied. Als Belege 34, KlmitVar.; 76, 16; f. en lieber, als daß 223, 21.

fyrri. adj. kompar. (vgl. fyrr. § 82 h), der fr ü h e r e , der vorhergehen- de. — A. m. fyrra dag = pridie 144, 6; vgl. inn f. dag 76, 20; inn

fyrri

foeöa

61

f. ilaginn 141, 20. Flur. m. inir fyrri die früheren, die vorher ge- nannten 19, 1. i). inum fyrrum framdum Jrinum = deinen früheren Verwandten (d. Vorfahren) 172, 31. A. m. ina fyrri 158, 16. N. f. riör Nott fyrri (N. prior equitat Eg. ; vgl. Lund p. 229) 14, 11; vgl. Tac. Germ. IX : nox ducere diem videtur. f. fara Kegm. 22, 6 {vor dir oder

priores?) N. n. sem it fyrra 175, 19. I). n. i inu fyrra sinni 65, 4. A. orÖ it fyrra Grott. 7, 2 (vgl. ekki s. v. engi).

fyrri, adv. Jcomp. (vgl. Fritzn.), fyrr. eher (= lieber 165, 11); f. {zeitlich) en 253, 16; f. en bevor, konj. lOi, 26; 150, 33; 163, 27.

fyrrum, adv. (eig. Dat. PI. von fyrri * ad;)., Fr.2) früher. 89, 10.

fyrst, adv. {vgl. fyrr, § 84»; e. first), zuerst, zunächst. 5, 15; 35, 11; 37, 19; 66, 17; 109, 2. Vaff)r. 50, 6; ib. 35, 4. in erster Linie 172, 32. Wohl nicht lokal 210, 12; etwa = nächstens (einmal), vgl. Fr. 2 s. v. fyrst 2).

fyrstr, adj. superl. 84 b, zahliv. § 87), der erste (stark u. schwach).

N. m. inn fyrsti 13, 1; D. i inum fyrsta drykk 100, 8; A. inn fyrsta dag 9, 16; 52, 15; inn f. soninn 13, 18. N. n it fyrsta verk 17, 15; D. i fyrsta viöbragöi 75, 20 u. stark i fyrstu (= fyrst) 93, 21. A. J>at it fyrsta hogg 54, 15; it f. sinn 39, 1; 56, 13. F<^. 65, 10.

adv. it fyrsta «£s erstes, an erster Stelle 95, 20.

fysa, sc/w. t\ (t$tf. füss), antreiben, ermuntern. Part. Prass. PI. N. 198, 12.

iVsilijjr, adj. {vgl. fysa), wünschens- wert. — N. n. fysiligt i5i, 20.

fysing, f. (fysa), der Antrieb. Dat. meö fysing auf Antrieb 227, 25.

ioourarir. m. (s. faöir, arfr), die ritterliche Erbschaft, das Erbe vom Vater her. Gsf. 175, 5.

foourbani, m. (vgl. bani 2 u. faöir), r/cr Vatermörder. A. 124, 12.

ioounjjjold. Plur. n. (vgl. gjalda w. faölr) , die V a t e r b u ß e , Bu ße für die Ermordung des Vaters. A. 98, 12.

fQÖurhefnd, f. (s. faöir, hefnd), die Vater räche, Hache für die Er- mordung des Vaters. PI. G. 160, 18, 24.

fovfturleifÖ, f. (s. faöir, -leifö zu Ieifa zurücklassen F.), itf<te Hinter- lassenschaft vom Vater, nament- lich das Erbland, Erbgut. D. 253, 1; das hann *>w Eg. bezieht sich auf das in foö. steckende faöir (£tfz.).

l'ojjiuior. m. (s. fagna) = fagnaör {urspr. dass. Wort, vgl. Nor. und § 64, 3), die Freude. N. 197, 13.

folna, schw. v. (von fojr fahl, § 77, 1 ; 79), fahl, bleich werden. Prset. S. 3 folnaöi 72, 13.

I'olski. m. (vgl. fQlna), die Asche (nach der matten Farbe genannt).

Dsf. folskanum 79, 10; Asf. folsk- ann 79, 7.

£91111, f. (vgl. Vigf. ; Jv. Aasen s. v.

fonn), der Schnee häufe, urspr.

viell. nur = Schnee (so Fr.2).

A. 150, 5. for, f. 55, 2), die Fahrt, Reise,

N. 103, 9; D. J)eim es i for Vol. 51, 8 (denen ist bei der Fahrt = deren Fahrtgenosse ist, vgl. foruneyti).

foruneyti, n. (vgl. nautr Genosse; for-; über eine ältere Form des Kompos. s. Ark. 3, 187; 16, 203; 21, 112 fg.; 23, 1 fg.), die Fahrt- genossenschaft, Reisebegleitung-.

A. 59, 6.

foeöa, f. ( vgl. foeöa schw. v. die 2) N a h - rung. A. 231, 11.

foeöa, schw. v. (g. fodjan, e. to feed F.), 1) gebären; 2) ernähren, aufziehen. Inf. 172, 15 auf- ziehen (von einem Pferde); Regm. 14, 1 (von einem jungen Helden) vgl. Var. Praas. S. 3 foeöir at sonuni = iilios parit (Eg.) 15, 23; ähnlich foeöir sveinbarn 158, 11. Imp. S. 2 fceö zieh auf 169, 20. Praet. foedda (= g. fodida § 29, 1): S. 3 foeddi nutriebat 9, 14; Vol. 40, 3; PI. 3 foeddu zogen auf 38, 15. Part. Pass. N. m. foeddr 75, 1) geboren 162, 28; upp f. aufgezogen 196, 1. N. f. foedd aufgezogen 123, 4; vgl. Var. man f. (sc. vera) = geboren sein wird 21 J, 22. 11. foett § 31, 2. Med. Pass. foeöaz Praes.

62

ftera ganga

PI. 3 24, 8 zweimal in verschiedener Bedeutung {nähren s/eh, leben). Praet. S. *3 fceddiz 9, 15; f. upp wuchs auf [wurde aufgezogen) 121, LS; PI. 3 fcßdduz upp 37, 17. Part. Med. fcez; hafa f. sich (/enährt haben 164, 27; hefir fcez 193, 25 = ist aufgewachsen, lebt. foera, srluc. v. 115, 1; vgl. fara), führen, bringen. Inf. 38, 1; 102, 8; 100, 7; i2.7, 17. äj/ _ 177, 22 laetr l'oera herboö ist wohl an das Umhertragen eines Zeichens I Pfeil, Stock) zu denken, vgl. M. Cl. \ 1. 199. Praes. S. 3 foerir 104, 11; 108, 8; (f. upp, ä. löpt = hochhalten, in der Luft schwingen). Praet. S. 3 foeröi 72, 16; 173, 12; wnY sw/*^. Pro«, foeröumk = foeröi mer [vgl. Nor. § 394, 3) Helr. 10, 7. PI. 1 foeröum Grott. 11, 7; PI. 3 fceröu 237, 11. Part. Pass. m. fcerör i0, 11; 54, 20; 106, 13; n. foert i fräsagnir in Erzählungen gebracht 29, 10; 134, 4. Med. foeraz sich in einen Zustand bringen, geraten.

Prses. S. 3 foeriz 54, 10; Praet. S. 3 fceröiz 72, 8.

fferi, n. {vgl. foera, foeraz), der Zu- stand, die Lage, Gelegenheit. A. ef h. kvccmi svä i foeri wenn er \ in die Lage käme 60, 15.

fcprr, adj. (ahd. givuori F., vgl. fara), fahrbar, zugänglich (Pf.), fähig.

N. m. fcerr fähig 56, 9 vgl. 217, 24; n. f. ollum vaeri foert a Bifrost wenn allen der Weg frei würde nach B. 22, 3; Lund p. 117.

fcpzla, f. (foeöa), die Nahrung. A. fcezlu 208, 15.

Cr.

yagn, n. [vgl. Vigf. ; Substantiv, n.

emes adj. nach Nor.), rfcr Vorteil. - N. 232, 15. D. 211, 12. gagnvartj^röpos. *»# Dat. (vgl. Nor.),

gegenwärts, gegenüber. 108,

<>; ^. Lund p. 124. gala, s£r. 106, 1; ahd. galan),

singen. Praet. S. 3 göl. 105, 6. galdr, m. (vgl. gala, § 50, 1 *), die

Zauberformel, das Zauberlied,

Lied. Dat. i H. galdri 36, 1.

PI. G. galdra Sigrdr. 5, 7; A. galdra

105, 7, 17.

gamall, adj. 75.2; 79 >wicä RT/m^ö u. Ger. eig. ga-mäll [l'andi peritus, vgl. infans = Kind]), alt, Gegs. ungr, bisweilen von jedem gebraucht,

der nicht n/ehr Kind ist, also =

erwachsen; so 180, 3 vgl. D. IL II, 404. N. m. 69, 13; 121, 20; N. f. gqmul 66, 20. G. rn. Jamals manns 4, 6; at gamals (sc inarins) aldri 155, 1. -- D. m. gomluni 172,

7. A. m. gamlan Helr. 8, 1. Plur. m. gamlir #4, 17. schwach: S, N. in. Bragi gamli 3, 13; inn gamli hrimf). 9, 9; f. in gamla gygr 15, 22. Kompar. ellri.

gaman, n. 49, 2'-); vielleicht zu g. gaman = xoivatvla; vgl. Ger. Vollst. Wb.), die Freude, das Vergnügen. N. fjeim er ]iat fiykkir gaman die Vergnügen daran finden 88 , 1 vgl. 237, 1; er |)at hans g. 164, 24. G. til gamans 209, 17; D. gamni = Geneigtheit 193, 5; at gamni zur Lust 219, 1; hvat stendr }»er fyrir gamni (vgl. standa)? 201, 20.

uaiiiiiiirünar, PI. f. (s. gaman, rünar), heitere Unterhaltung; poet. G. Sigrdr. 5, 8.

gamanroeftur, PI. f. = gamanrünar.

Ä. 238, 19.

gamlaftr, adj. part. (vgl. gamall), gealtert. N. 217, 23; vgl. ungr = til ungr 74, 8.

gaiiga, stv. (g. gaggan, § 44, 109).

1) gehen. Inf. 22, 3; ganga at einum jemand angreifen , an- fallen 122, 11; ganga undir einum (vom Pferd) einen Reiter tragen 119, 1. ganga = abgehen, verlaufen, sich gestalten 176, 15; 211, 19; ganga meö einum spez. auch vom Eingehen der Ehe seitens der Frau, so 200, 2; sundr (oder i s.) g. ent- zweigehen, aufspringen q, 5 7, vgl. 206, 23; eptir ganga = nachfolgen, in Erfüllung gehen 216, 11. g. mit Gen. des Zieles, oder Weges (Lund p. 186 ; D. H. II, 267) Helr.

8, 4. Praes. S. 3 gengr 21, 12; g. viö ulf vega Vol. 54, 1; er inn g. hineingeht, hineinführt 38, 12; g. af geht aus, zu Ende 64, 9, 11 (von Trinkgefäßen = leer werden); zur Auslass. desunbest. Subj. vgl. Ark. 10, 14. auch gengr allein = discedit {geht hin) 80, 17. gengr at eiga

ganga gälgatre

63

hana entschließt sich u. w. 152, 2; gengr i Qllum tungum ist bekannt in allen Sprachgebieten 190, 29; vgl. nhd. gäng (und gäbe) = gang- bar, bekannt. Plur. 1 gQngum akrinn den Acker begehen, durch- wandeln 218, 21. Plur 3 ganga 51, 8; 61, 20 vgl. zur Auslassung des Subj. Ark. 10, 6 ; Grm. 23, 5 ; gänge, im Gange sind, gebraucht iverden 29, 7. Gonj. S. 2 gangir (hingehest) 27, 3; S. 3 gangi (adhortativ) 66, 13; gangi af 64, 11 vgl. oben 64, 9, 11. aör gangi fram bevor man vorwärts geht Hyv. 1, 2 (vgl. Liln. zu Hav. 1, D. H. II, 83); gangi = gehe es 202, 13. PI. 2 gangi ö 154, 29. Imper. S. 2 gakk 204, 18; PI. 1 gQngum üt laßt uns hinausgehen 195, 6 vgl. 204, 15. Prtet. S. 2 gekk \m (für gekkt Jm7 vgl. § 124) 181, 21. S. 3 gekk 3, 7: 5, 3; 75, 15; g. skykkjum (vgl. skykkr) 58, 14; g. bann upp (hin- auf = ans Land) 58, 6; g. til 66, 5; g. (tfraf) fyrir hann 135, 2; sem eptir gekk siöan «•«> <?s erging (in Erfüllung ging) später 176, 17; gekk ör ylginni 156, 26 der Wölfin ausgerissen ward (ausriß Edz.). PI. 1 gengum Grott. 13, 7; PI. 3 gengu a, 6; 12, 15; 206', 23 «grZ. Inf. Gonj. S. 3 gengi 98, 7; 119, 23. Part, var brott genginn 110, 15; haföi gengit i Hl. 46, 3; haföi upp gengit (in die Höhe gegangen, losgerissen war) 3, 11; hQfÖu gengit 58, 7. Vgl. Gr. IV, 164.

2) scheinbar transitiv = antrei- ben, c. Dat. der Person u. til c. Gen. illt eitt gengr J)er til {^essa =geht dir dazu (zur Seite) oder : geht mit dir zu diesem Ziele = treibt dich dazu an 201, 21. Über ganga c. D. = vernichten (vergehen machen) s. Lund p. 87.

* ganga wird von der Fortbewe- gung zu Fuß, auch von Tieren u. Werkzeuge?!, die d. Boden berühren, gebraucht; seltener im abstrakten Sinne (gehen = Fortgang haben). Vgl. aka, fara, 118a, riöa. ganga, f. (vgl. ganga stv., gangr m.), der Gang, Lauf, die Bahn. I). ^'Qngu 15, 4; 31, 15; Dsf. gongunni 15, 12. A. gQngu (certum cur- sum Eg.) 11, 19.

gangr, m. (vgl. ganga f., g. gaggs),

der Gang, die Bewegung. G. gangs of beiddu (vgl. beiöa) Grott. 2, 4; 1). gang (richtiger gangi, vgl. aber gang sinuin Alex. 65 bei Fritzn.) 14, 15.

gangsilfr od. gangssilfr (ganga, silfr), gangbares Silber, landesübliche M ü n z e. G. gangsilfrs = in Landes- Münze 239, 13.

gap, n. (vgl. gapa), die Kluft, der Schlund. N. gap vas ginnunga

Vol. 3, 7 (vgl. Ginnunga-gap) = gähnende Kluft, vgl. Golther Myth. 511.

gapa, schw. v. (F. 100; § 117, 1), den Mund offen halten, gaffen, klaffen. Praet. S. 3 gapti äkafl. sperrte mächtig das Maid auf 42, 1. Part. Praes. meö gapanda ntunn 82, 13.

garör, m. (g. gards; § 29, 7; 50, 22)), das Gehege, eingehegte Gehöft, die Wohnung; seltener = Gras- platz. — 1). at garfti 210, 30. A. garo Grott. 12, 2; Asf. garöinn 51, 9: 100, 14. - PI. N. garöar 38, 8 (= Umfassungs-Mauern, so auch A. Helr. 1, 4) = Wohnstait D. goröum l, 3; A. garöa #, 3.

gata, f. 68, 1 ; g. gatvo), die Gasse, Straße. D. gotu 181, 15; ä hans g. sitja = ihm im Wege sein. Asf. gotuna 138, 10.

(jauknianuor, m. (vgl. gaukr m. min.;, der Gauchmonat, April; vgl. Wh. d. Monate s. v.; S. 38. N. 144, 12.

gaukr, m. (ahd. gouh; F. 97), der Gauch, Kuckuck. Nsf. gaukniui 125, 10; hier gaukr wohl = salgaukr (vgl. s.v.) (Jrott. 7, 4; doch vgl. Ger., Übers, zu Gr. 7.

gaumr, m. (vgl. g. gaumjan bemerkein, die Obacht; gefa gaum at c. 1>. 193, 2 auf etwas seinen Sinn richte».

gä, schw. v. 117, 2; viell. zu g. ahjan, vgl. Ger. Vollst. Wb.), acht geben, wahrnehmen; mit Gen. (Lund p. 169). Praet. S. 1 er ek gäöa mins geös 206, 5 = als (so- bald als) ich bei Besinnung war.

gälgatre, n. (galgi, tre), ein Galga»- baum, Baum zum Aufhängen; vgl. Fritzn. s. v. galgi. A. 220, 12.

64

falgi gestabekkr

galgi, in. (g. galga; § 3. 8), der

Galgeo. N. 219, 30; G. til

Iga 121, 22; t>'sf. galgans (abh.

w til) 228, 8; Dsf. 828, 12; A.

Iga 228, 7.

galt, f. [älter gött. g. -gahts; § 44),

/ Eingang, die Tür. I'lur. A.

..'.(tt.ii' Höv. 1, 1. Nach Vigf. hier

= Tür platze, Plätze tut der Haus-

r, vgl. euch Hov. 1, 6 unter flet

n. Die speziellere Bedeutung von

gätt s. hei Vigf. h. Fritzn.

<l«-^. d. (s. Vigf.), tfr»r Sinn, Geist.

G. geös 506", 5.

«leMiorskr, adj. (geön., hör skr) sinnes- kräftig, geist.es tüchtig. Kom- par. N. geöhorskari Sigdr. 12, 3.

geilda, f. (gaddrtf^r Stachel=g. gazds F.), der Hecht. G. geddu 173, 18; As f. i'75, 30.

gei'a, sto. (g. giban, § 105), geben, schenken. inf. 35, 2; ##, 2; few- j/t'fee« 47, 9. Praes. S. 3 gefr 18, 13; g. til valds 243, 6. Conj. PJ. 3 gen* = donent 184, 9. Imper. S. 2 gef }du allra konunga heilastr 135, 13 = summam tibi, rex, felici- tatem pro munere adprecor (Eg.) der Ausdruck ist wohl mit Gr. IV, 298 als Anlehnung an lif J)ü heill, kom ftii h. u. ähnl. anzusehen; vgl. auch Ark. 1, 122. gef ekki gaum 193, 2. Praet. S. 2 mft suffig. Pron. gaftu i.96-, 12; S. 3 gaf 3, 2, 10; 125, 7; gewährte 125, 9; gaf staÖar stehen blieb (vgl. staÖr) 8, 5 -//. Iwwrf p. 174, Vigf. s. v. V, 3; Piur. 3 gafu (alt. Form gofu) 11, 17; i2, 5. - Conj. S. 3 gaefi ge- geben hätte 193, 6. Part. Pass. N. i. var gefin 13, 5; = an den Mann gebracht, vermählt 201, 33; 211, 22; '~!27, 22; Acc. hverr heföi mey gefna Vol. 25, 8. N. n. (var) gefit ol at drekka 137, 11; Plur. n. (lest heiti hafa verit gefin 29, 6; un- 'ctiert gefit: hafi-fier g. 5.9, 1; \>ü hefir g. 135, 8 n. 16% 21 (Aür = g. mat, Futter gegeben). Med. Inf. gefaz = sich geben, ausschlagen; illa g. 550, 17; 233, 26. Ty. ^6'ft § 129.

geyn, ade. entgegen; gegn at sjä sie) gerade anzusehen 209, 6; i gegn als Präpos. mit Dat. Regm. 23, 2; 176, 6.

gegna. gcAu?. ?•., begegnen, entspre- chen, bedeuten mit Dat.. 1. p. 76. Iivi'iju Jietta inun gegna wo« tffes zu bedeuten hat (qua±nam liuius rei causa sit Eg.) 93, 15 vgl. 151, 12; 170, 1. Auch = bekommt >i . dienlich sein; betr gegna rnundu [verbinde \)6 mit b. g.j 503, 13. Praet. Conj. S. 3 gegndi 200, 29; 507, 2 /ro/?7 m# Cod. 5;?* lesen hvi g. hennar meini was es bedeute mit ihrem Kummer; vgl. hvi snetir u. w. 205, 3 u. Ba zu jener Stellt . M. 0. p. LXXIV sprich/ sich für Beibehält, der La. des C in beiden Fällen aus. Sonst ist der Noni. bei gegna bei Vigf. s. v. 3) genügend bezeugt.

gegnum, i gegiium, präpos. mit Acc. (vgl. gognuin), durch. 41, U); 100, 3; 108, 9, 10. 155. 20 vgl. Grott. 13, 7; Helr. 1, 1.

geirr, m. (ahd. ger F.), der Spiel). Wurfspieß. Nsf. 111, 19; Acc. geir 83, 14; Asf. 110, 8. Plur. D. geirum Grott. 15, 6.

geisa, schw. v. (vgl. geysi, geysingr: g. usgeisnan vgl. Ger.), wüten, rasen. Inf. 177, 16. Pnrs. S. 3 geisar Vol. 57, 5.

geit, f. 72, 1 ; g. gaits), die Geiß, Ziege. N. 4.9, 13. = G. geitar 96, 5.

geitasveiiin. m. (s. geit, sveinn\ der Ziege njunqe , Ziegenhirt. X. 165, 11.

geldr, adj. (eig. Part. Pass? vgl. F.; als adj. ähnlich wie gorr be- trachtet von Nor.), entmannt, kastriert. N. 165, 5.

cjera, gerr, s. gora,

gcrla oder yoria (vgl. gorr), gänz- lich, gar. eigi veit ek g., ich weiß gar nicht 199, 5. J)at veit ek g. c?«s tmü ich sicher 218, 24.

gersimi, f. (vgl. Vigf., § 70, 1 ; Nor. s. v. gorr), die Kostbarkeit. N. 53.9, 2. PI. A. gersimar 170, 12.

yersimügr, adj. (vgl. gersimi, f.), kostbar. N. n. gersimligt 43, 7.

gerviligr, adj. (vgl. gerfe, gerue § 27, 2), gut ausgerüstet, (dien Anfor- derungen entsprechend. X. 150, 18. Sup. N. 170, 18.

gestabi'kkr, m. (gestr b, bekkr), die Bank der Gefolgsleute. A. 2 3, 15.

gestasveit gin

65

gestasveit, f. (gestr b; sveit), die Schar der gestir. Nsf. 240, 6.

gestr. m. (g. gasts; § 17; 60, 1 ; 63), a ) der Gast. b) eine Klasse der Gefolgsleute des Königs, etwa = Gast freunde; Keyser II, 86. Mob. Anal. N.2 182, 17 fg.- Zu a) PI. G. gesta 107, 16. Zu b) N. 235, 5 ; Nsf 236, 8. PI. D. gestum 237, 15; hier sind die bereits seit längerer Zeit aufgenommenen gestir gemeint.

geta. f. (vgl. geta stv.) die Ver- mutung N. 195, 30.

geta, stv. (g. -gitan, e. to get; § 105), erlang e n . auch vom geistigen E r- raten oder Vermuten, Erfahren, Erwähnen, sowie vom Gewinnen der Nachkommenschaft gebraucht; mit Gen. und Acc. verbunden; vgl. *).

Inf. geta = erwähnen 149, 6.

Praes. S. 1 eigi get ek nicht meine ich, daß 158, 30, wohl leicht ironisch = ich rate dir nicht; get ek ])ess til ich vermute das in bezug hierauf (til adv.) 240, 9. S. 2 hvi getr J)ü sliks = warum er- wähnst du das? 221, 26. S. 3 getr vermutet 150, 1 ; erwähnt (c. Gen.) 197, 6. Plur. 3 f)ess geta menn (suspicio est Eg.) 78, 3.

geta at lita bekommen zu sehen 169, 31. Praet. S. 1 gat 165, 3. S. 3 gat son 9, 8; 10, 3; viö henni gat L. £)rjü born 37, 14, vgl. t, 6.

PI. 3 gatu f»au [)rjä sonu 10, 5.

Gonj. S. 3 at dregit gaeti (= ut circum agere posset Eg., vgl. fa s. 1) 125, 3. PI. 3 gaeti ser (für sich) gewinnen möchten 151, 5. Part. Pass. getit: er sölin befir getit döttur 90, 1; vgl. 171, 7. er j^ess eigi getit (neque memoria? proditum est Eg.) 61, 15, vgl. J)ess hefi ek eigi fyrr heyrt getit 81, 2; er (cuius) fyrr er getit 152, 1 ; er Jiess viö getit 152, 30.

* Der Gen. (vgl. Lund p. 169) ist bei dem geistigen Erlangen, sonst der Acc. üblich. In Ver- bindung mit dem Pass. Part, nicht so häufig wie {vgl. 1), so 125, 4 u. hans heyrt hafa getit 251, 10.

geymsla, f. (geyma schw. v. = g. gaumjan, § 13, 1; vgl. auch gaumr), die Obacht, Hut. D. 222, 25.

Glossar z. pros. Edda.

geysa, schw. v. (vgl. Vigf. u. Nor. s. v. goysa, neu isl. Geysir). Med. geysaz, überwallen. Praes. S. 3 geysiz 82, 5.

geysi, adv. = gewaltig, über- mäßig (vgl. geysa u. Lund p. 246). g. öjafnt 22, 14; g. mcrg 29, 1. * Vgl. furöa.

yeysingr, m. (vgl. geysi, geisa), der Ungestüm. U. geysingi 177, 19.

gezligr, adj. (geösligr von geö n., im Sinne von geneigter Sinn, Nei- gung), der Neigung entsprechend, anmutig. Comp. Nn. gezligra 234, 7.

-gi, negat. Suffix, (vgl. -at), z. B. eigi, engi, själfgi s. v. själfr, hvärgi s. v. u. ahnl. -gi zu g. -hun? Vgl. Gr. 111, 33 fg., 739. - Zu lat. -que Ger. Vollst. Wb. 325.

gjald, n. (s. galda; vgl. auch § 29, 2), der Ersatz, die Buße. A. gjald ok fJQrlausn als Buße und Lösegeld 173, 26. PI. A. gjold Regm. 6, 2; auch von Vergeltung Bestra- fung gjold taka 208, 4.

gjalda, stv. 103, 2; g. -gildan; Ark. 17, 196), gelten, entgelten, be- zahlen. — Inf. illu (mit Bösem) oss (Dat.) gjalda uns vergelten 154, 7: gj. i J)vi J)at er ä skorti hierin (hierdurch) gut machen, was fehlte 154, 13; gjalda mund Brautschatz bezahleyi viö eini konu (für eine Frau) 171, 6; f)er i möt (= viö [3er) skal ek gj. mikinn mund 199,

8. Conj. S. 3 gjaldi vergelte Sigrdr. 11, 3. Imp. S. 2 gjalt (vgl. bitt von binda u. § 29, 2) 189, 11. Pn«t. S. 3 galt 54, 13; 137, 3. g. at mundi 205, 10; vgl. oben 171, 6. Part. Pass. goldit 78, 8.

gjalla, stv. 103, 2) einen gellenden, schneidenden Ton von sich geben, etwa kreischen. Praet. PI. 3 gullu von dem ängstlich pfeifenden Bellen junger Hunde 216, 9.

gjarna. adv. 84; zu gjarn adj. = g. -gairns), gerne. 206, 12.

gildi, n. (vgl. gjalda), die Abgabe, der Beitrag; das Gelage. D. at gildi 82, 8; 102, 16.

gildr, adj. (vgl. gjalda), vollgiltig, vollberechtigt. Nf. gild 208,

9. PI. N. gildir 143, 14.

gin, n. (vgl. gina), der Rachen. A. 84, 12.

66

ginna glupna

ginna, schw. v. 115, 5; zu gin,

gina?i täuschen. Praet. S. 3

urinnti {oder ginti) 72, 2. Fp^. auch Gylfaginning.

giiinhcilayr [s. heilagr; ginn ver- stärkendes Präfix; riß. Fritzn., Vigf. s. v.), hochheilig. P). N. n. ginnheilug Vol. 25, 3.

ginnunga, Vol. 3, 7, vgl. Ginnunga-

gap. gipta, f. (Vigf. vgl. ags. gifeöe), das

Schicksal, Glück. N. 197, 7.

A. 193, 13.

yipta, schw. v. (zu gipt f. Gabe, § 61, 3; g. -gifts, nhd. Mitgift), als Ehe- frau hingeben, verheiraten. Inf. 53, 16. Imper. S. 2 gipt 197, 23. Praet. S. 1 gipta ek 229, 11; S. 3 gipti 14, 18; Nyg. 351. Part. Pass. Nf. gipt 14,3, b; 206, 18. Med. giptaz sich verheiraten (von Frauen).

Inf. 184, 3, 4. - Praßt. S. 3 hon giptiz 43, 4.

cjirna, schw. v. 115, 5), begehren machen, gew. Med. girnaz =begehren ; mit Gen. ; Lund p. 170. Praes. 8. 3 girniz 166, 12. PI. 1 girnumz ver verlange ich 199, 14.

gisla, schw. v. (zu gisl = obses F.), als Geisel geben. Praet. PI. 3 gisluöu 32, 5.

gisling, f. (vgl. gisla), die Geisei- st eilung. töku i möt at gisl- ingu nahmen als Gegengeisel 32, 6.

gisling, f. (vgl. gestr, m.); die gast- freundliche Auf nähme, B e w i r t un g.

Gen. kom til gistingar kam ins Quartier 106, 21. D. dvalöiz J>ar at gistingu 70, 14 (vgl. § 55, 2). A. at yör gisting J>iggja 235, 7.

yjof, f. (g. giba, zu gefa), die Gabe.

N. 135, 10. G. gjafar 47, 11.

D. gjof 138, 16. A. 100, 21.

Plur. gjafar 77, 18 ; gjafir 214, 1 vgl. § 55, 1).

gjoröttr, adj. (zu ahd. gesan, jesan = gären? vgl. auch Lün. s. v.), trübe, von Getränken; mit Boden- satz vermischt (grumset Fritzn.) oder im Zustande der Gärung. NT. 166, 29.

gifr, Plur. n., poet. (vgl. Vigf.), Un- holde, Riesen. Vol. 52, 6.

(jina, stv. ($ 101, vgl. nhd. gähnen), den Mund öffnen, schnappen.

Praat. gein um öffnete das Maul, schnappte nach {dem Ochsenkopf) 72, 4. ylaoa, schw. r. (glaör), erfreuen.

Inf. 225, 4 iron.).

glaMiga. adv. {zu glaör), frohen

Mutes. 222, 14.'

(jlaor, adj. (ags. gläd fröhlich, nhd. glatt F.), froh. - N. rn. Grm. 13, 6; N. f. glQÖ a, 2; Af. glaöa 204, 3. N. A. n. (u. adv.) glatt 210, 2.

glata, schw. v. [vgl. Vigf.), verderben, schädlich sein, mit 1 ) at. Pas*. Part. Helr. 4, 6, vgl. D. H. II, 484.

gleöi. f. (glaör, § 69), der Frohsinn, die heitere Unterhaltung. N. 259, 9. Dat. gleöi halda sich an Fr. halten, Fr. zeigen 192, 25; ähnl. gleöi bella 195, 12. A. 198, 1; tak gleöi sei wohlgemut 205, 3.

! gleöja, schw. v. (vgl. glaör, £ 113, 3), erfreuen. Inf. 196, 6. Praet. S. 3 gladdi Regm. 18, 2; 26, 8; Sm. zu erst. Stelle nimmt gl. unpersön- lich = man er fr.; D. H. II, 408.

gleMorö, n. (gleöi, orö), ein Wort der Freude, heiteres oder scherzhaftes Wort. PI. A. 228, 22.

gier, n. (glaesum bei Tac. u. Plin. F. l, das Glas. A. 164, 18.

gleypa, schw. v. (vgl. Vigf.), ver- schlingen. — Praes. S. 3 gleypir 16, 2.

gljüfr, n. (vgl. Vigf.), die Klippe.

Plur. Dat. gljüfrum 107, S. -- Das Wort ist fast nur im Plur. ge- bräuchlich.

(jlolfa, schw. v. (,§ 117, 2; vgl. nhd. glotzen?), ein Gesicht schneiden, grinsen. Praet. S. 3 glotti viö tonn grinste gegen die Zähne, zeigte grinsend die Zähne 62, 7.

glöa, schw. v. (vgl. Nor.), glühen.

Part. A. f. glöändi 108, 7. Auch = funkeln, glänzen. Praet. S. 3 glöaöi 252, 5, vgl. hvar, adv*

glöö, f. (glöa) die Glut, Flamme. - A. a, 2.

gluggr, m. (vgl. Nor., D. H. II, 301, Wh. 218 N. 4), die Luke im Dach, das Fenster. A. glugg 106, 6.

glüpna, schw. r. (vgl. Vigf.), stutzen,

bestürzt sein. uöu 224, 30.

Praet. PI. 3 glüpn-

glymja gömsparri

67

glymja, sehn-, u. (F. 113), rauschen, brausen. Part. Pra?s. An.Regm. 16, 4.

f|Iofjjcjr. adj. 45; 77, 1; g. adv.

glaggvuba), deutlich. n. adv. glogt oder gloggt genau 164, 31.

yloygrynn, adj. (gloggr, rün), runen- kundig, auf richtigem Wege im Runenlesen. Nrn. 218, 6.

glcepr, m. 60, 1, glöpr = Tölpel, Idiot), eine unkluge u. unpassende Handlung („Schivabenstreich" , euphem.oft von Verbrechen gebraucht.

A. 234, 2.

gnaga, schw. v. {vgl. Nor. § 4283)), nagen, benagen. Praes. S. 3 gnagar 20, 12.

gnata, schiv. v. (Fritzn. vgl. gnotra knattern, klappern), mit Geräusch zusammenfallen, einstürzen. Plur. 3 gnata Vol. 52, 5.

gneipr oder gneypr, adj, (vgl. Ba. p. 198), aufgeregt, bekümmert durch Zorn oder Trauer. Nf. gneip 221, 1. Vgl. Gneip u. g. ganipnan.

gneisli, m. (mhd. ganeist F.), der Funke. PI. Dat. gneistum 8, 10 ; Acc. gneista 11, 15.

gnögliga, adv. (zu gnögr), genug- sam, reichlich. svä gn. 17, 24.

giiöyr. adj. (g. ganohs F.), genug.

N. n. gnott gulls genug von Gold; viel Gold 171, 2; An. 202, 1.

gnüpleitr (vgl. Vigf.) von gedrücktem

oder finsterem Aussehen.

N. f. gnüpleit 38, 14. gny ja, schw. v. (vgl. Vigf.), lärmen,

toben. Praas. S. 3 gnyr Vol. 48,

3. Plur. 3 gnyja 16, 4. Praet.

PI. 3 gnüöu ä boröunum wild über

Bord schlugen 164, 9. gnyr, m. 60, 3; vgl. gnyja), der

Lärm, Aufruhr. N. 133, 12;

D. i J>essum gny 82, 18. A. gny

58, 19; von heftigem Wiehern

mikinn gny 212, 28.

gnu'fa, schw. v. (vgl. Vigf.), empor- ragen. — Inf. (vom Emporschlagen der Flammen) S, 4, vgl. D. H. II, 76. Prajs. S. 3 gnaefar 45, 1. Häufig vom Flattern einer hoch- (fc schwung enen Fahne gebraucht, so Härblj. 40, 3.

goft 8. gufi.

goftkunnigr, adj. (goö ; kunnigr hier zu kyn), von den Göttern abstam-

mend, göttlicher Art. N. f. goökunnig rett 13, 15. Plur. N. m. goökunnigir 27, 12; f. goökunn- igar 22, 10 vgl. die Var.

gormsiitiiftr, m. (<s. mänuöi), der Oktober, Schlachtmonat, vgl. Wh. 376, Altd. Mon. 39. N. 144, 10; vgl. auch Gorr Fiat. T, 22.

göör, adj. (g. gods; § 10, 2; 29, 5; 75, 1), gut, in sittlicher wie in anderer Beziehung. N. m. 36, 12; f. göÖ 17, 7. N. A. n. gott 22, 14; 31, 5; 33, 7; [)ötti gott gefiel 106, 9; er gott at heita 34, 12; var eigi gott til vista 58, 10. gott beranda in guter Art tragbar 65, 4 vgl. bera «). G. m. til göös dr. 87, 7; Dm. i gööum fagn. 67, 10; gööum (ethisch) Grott 14, 3; Dn. gööu Sigdr. 17, 2. A. m. gööan 22, 16; schwach: inn goöa (p>hysisch) 105, 4; Grm. 13, 6; ethisch 73, 7.

A. f. gööa 164, 14; A. n. s. N. n.-Vocat. m. göör 192, 27. -Plur. N. m. gööir menn 88, 4; N. f. gööar nornir 22, 16; g. vistir 87, 6. G. m. gööra wirksamer Sigör. 5, 7; Dm. 164, 29. N. n. göÖ glückverheißend (Gering) Regm. 20, 1; A. n. göÖ metorö 162, 9.

* Über den Wechsel von 6 und o (göör, gott) s. auch Wimmer Laeseb. p. X.

yöi, f. (vgl. Wh. 377, Altd. Mon. 38), der Februar. N. 144, 11; vgl. Göi f. Fiat. 1, 22.

gölf, n. (vgl. Wh. 220 f.), a) der Fußboden, der Herdplatz; b) die Abteilung des Hauses, der Wohn- raum. — Dsf. 160, 26. A. gölf 62, 18; 105, 19. - Plur. G. gölfa 30, 4; Grm. 24, 1; A. gölf 5, 5. Der Bedeut. nach gehören zu a) 62, 18 (für diese Stelle paßt besonders die Erklär, von D. H. II, 157: g. ist jeder Raum im Saal, wo man nicht sitzt oder nicht zu Bette liegt); 105, 19; 160, 26. Zu b) die andern Stellen.

* Über den Wechsel von o u. ö

6, 1. gömr, m. (F. 106), der Gaurn, die Kinnlade. Dat. gömi 42, 3, 4.

Asf. göminn 72, 5.

gömsparri, m. (vgl. gömr), Gaum- oder Maul-sperre. N. 42, 4.

5*

68

grafa grimd

grata, stv. (g. graban ; §26, 4; 106, 1). graben. Pra;t S. 3. gröf 117, 10. Pass. Part, ok grafit (sc. var hüsit) i JQiÖ niör 183, 4; womit der Bau als ein wesentlich unterirdischer bezeichnet wird, vgl. Wh. p. 225.

* Mit Instrument. Dat. 224, 4. gramr, adj. (ogl. Nor.\ feindselig.

PI. N. allir gramir = alle feind- lichen (bösen) Mächte 219, 31.

gramr, m. 6<>, 1 vgl. gramr adj.), der Krieger, Häuptling; poet. D. gi am Helr. 7, 7. A. gram Regm. 14, 2.

* Zu gr. vgl. auch g. gramjan. granahär, n. (vgl. här, grQn f.), das

Barthaar, auch bei Tieren von den schnurrbartähnlichen Haaren tinter der Schnauze gebraucht. A. 116, 1; Asf. 116, 3.

graiida, schw. v. (F. 1()9), schaden, mit Dat.; s. Lund p. 70. Inf. 74, 4. Grott. 6, 2. Praet. S. 3 grandaöi 124, 11 ; Part. Pass. grandat 89, 5.

yraimligr, adj. (vgl. grannr Vigf.), s chlanfc. N. 135, 2.

gras, n. (g. gras), das Gras, Kraut.

N. 31, 7; 35, 20; Vol. 3, 8. Dat. i grasi 89, 11. Plur. Gen. grasa 31, 8; D. giosum 212, 26.

grär, adj. 75, 4; 79; ahd. grä), grau. N". m. 66, 4; n. »rätt 54, 8.

gräserkjaör, adj. (vgl. grar, serkr = Gewand, Kriegskleid), in grauer {d. h. Eisen- oder Stahl-) Kleidung, wohl gerüstet. A. n.graserkjat liö Grott. 13, 8.

grata, stv. 7, 4; 110; g. gretan), weinen, auch (mit Acc.) be- weinen, Nyg. 85. Inf. 77, 16; 78, 2 grata qy herausweinen aus, durch Tränen loskaufen aus. beweinen 7j, 1; über den Dativ Lund p. 137,.

Praes. S. 3 graetr eptir weint (ihm) nach, weint hinterher 43, 8.

Plur. 3 grata 77, 14, 26 (an letzterer Stelle bildlich). Im per. S. 2 grät 209, 16. Praet. S. 3 gret 98, 4. Part. Pass. gratinn ör (wie oben grata ör 78, 2), 77, 23. Vgl. Lund p 38, 43.

grätr, m. (vgl. grata), die Wehklage.

N. 77, 11; Nsf. 74, 24; A. grät 209, 15.

jjreiöa. schw. v. (g. garaidjan Ark. 2, 213), bereit machen, gewähren, geben. Praet. S. 3 greiddi 115, 21; gr. til brachte er zum Vor- schein 71, 20 (expedivit Eg.).

greiü, m (vgl. ahd. gräfo; Vigf. s. v.), der Gra f. Plur. N. greifar 143, 7.

grein, f. (s. Vigf. s. v., anders er kl. Ark. 2, 212 fg.), der Äst, Zweig, Unterschied. Plur. N. greinir 13, 8 eventa memorabilia (Eg.), Veränderungen F. J. Gg. p. 16), wenn nicht tiÖ. ok greinir als ein Begriff (unterschiedliche Begeben- heiten) zu fassen ist. svä margar sem eru greinir tungnanna 29, 7 = so viele verschiedene Sprachen es gibt (F. J. Gg. p. 29).

grcina, schw. v. (vgl. grein), bestim- me n, abgrenzen. Part. Plur. m. greindir 146, 2 einfaldliga gr. = quae singulari numero distiuguuntur Eg.); n. greind 11, 21.

greiniliga, adv. (greiniligr genau, be- stimmt^, genau. 259, 18.

gren ja. schw. v. 112, 1), heulen.

Praes. ö. 3 grenjar 42, 5. gresjärn (oder gresj), n. (vgl. jarn),

nach Fritzn. Eisendraht; eine Art Eisen Vigf.; F. J. Gg. 98 „was gres- bedeutet, iveiü man nicht". Dat. meö gresjärni 68, 7. grjär adj. (vgl. grär, Nor. s. griär u. Bugge Till. 442), grau, griesgmu.

In schw. Fler. Gen. n yrjä Grott. 2, 3: Dat. grjä ib. 10, 2.

* Eigentl. gri(s)a, wie tjän für tian, vgl. Gislason Aarb. 1879 p. 161. grifc, n. (ags. griö F.), der Schutz, geschützte Znstand, Friede; meist als Plur. gebraucht. Plur. G. j^riöa 73, 9; Dat ^riöum 102, 18.

A. L-riö 97, 4; 102, 15. griftalauss, adj. (s. griö, lauss), ohne

Zusicherung des Schutzes, schutz- los. -- N. m. 80, 6. PI. N. m. griöalausir 137, 8. Neutr. griöa- laust als adv. 53, 10.

gridamark, n. (s. griö , mark), das Friedenszeichen. A. 97, 6.

ijriönsiaör. m. (s. griö, staör), die Friedensstätte. N. 74, 23. PL A. griöastaöi 42, 10.

qriöroi, n. (s. griö, rjüfa), der Frie- densbruch. D. 190, 6.

grimd, f' (yrimmr), die Bitterkeit.

Dsf. 224, 13.

grimmhugaör guö

69

grimmhugaftr, adj. (grimmr ; hugaör), grimmigen Sinn es. Nf. 194,16.

grimmleitr , adj. (s. grimmr u. -leitr), wild aussehend. F. grimmleit 38, 14.

grimmliga, adv. (grimmligr), fürch- terlich. — 218, 18.

griinmligr, adj. [vgl. grimmr). von wildem Aussehen. PI. N. m. 160, 30.

grimmr, adj. (vgl. gramr u. Nor.), wild, stark, widerwärtig. Nrn. 194, 14; Nf. grimm 190, 5; Nn. grimt etwas Böses 202, 19; = er- grimmt 229, 8; Dn. grimmu in übler Art, übel 215, 12; An. grimt ol stark wirkendes Bier 202, 12. PI. Nm. hlutir grimmir 8, 12. Kompar. N. f. grimm ari 198, 6. Superlat. N. m. grimm astr 173, 15.

grind, f. 72*'); F. 111), das Gitter, die Gitter türe, Türe. N. 38,

II. Asf. grindina 62, 1. PI. N. grindr 38, 9.

grjot, n. (a>js. greöt, nhd. Gries ¥.), lose Steine, Stein- und Sandgeröll, auch als Baumaterial. G. grjöts Grott. 2, 3; I). grjöti ib. 12, 1; b,~ 2; 73, 16; 123, 1; 140, 1. Dsf. grjötinu 54, 2. A. grjöt 11, 6; 53, 6. Asf. 94, 3.

grj<Hhj9rg, PI. n. (s. grjot u. bjarg), S t e i n b e r g e , d. h. wohl aus loserem Geröll bestehende Anhöhen, im Ge- gensätze zu den fjoll = Hochgebirgen.

N. Vol 52, 5.

gripr, in. 60, 2; zu fzripa, vgl. Vigf.), die Kostbarkeit, das Kleinod.

N. 30, 14; 94, 12; G. gripar 238, 18. A. grip 30, 12. Plur. Gsf. gripanna 137, 3; Dsf. gripunum

III, 19; A. jiripi üö, 11; Asf. trripina 111, 13.

gripa, stv. 101; g. greipan), grei- fen, ergreifen. Pra?t. S. 3 greip 59, 20; gr. hann til 69, 18 vgl. 111, 9 [griff er zu mit de)' Hand) ; gr. eptir hann 80, 3 ; gr. upp 93, 22.

groa, stv. 111, ^. Nor., e. to grow F.), wachsen, auch vom Vernarben ( Verwachsen) ein. Wunde, so Prais. S. 3 grcer heilt 141, 12.

gm na, schw. v. (vgl. grunr m., § 60, 2), glauben, besorgen; meist un- pers. mik grunar ich vermute, vgl. Lund p. 24. Praet. S. 3 mik

grunaöi 61, 1 ; er. hann 106, 14. Pass. Part, absol. grunat; gr. hefir mik 170, 22. Persönl. Pra?s. S. 3 grunar kon. der K. schöpft Verdacht 160, 32. Mit Objektsakk. grunar sogn beargwöhnt die Aussage 149, 1 7.

grutilauss, adj. (grunr m., lauss), ohne Verdacht. N. n. eigi er mer grün laust ich vermute wohl 158, 27. Im Fg. at ei^i = daß, vgl. eigi.

grunnr, m. (g. in grundu-vaddjus F. 111), der Grund, Boden. G. til grunns 72, 1 ; D. grunni 72, 9.

* Auch das von grunnr nicht immer sicher zu trennende grunn n. ist üblich.

gr^i', f. 55, 1 ; vgl. g. graba der Graben, die Grube. Dsf. grofinni 179, 18. A. grof 117, 10. Asf. grofna 117, 12. (Häufiger grofina und so 179, 10, doch vgl. § 95.) PI. A. grafar 179, 10. "

gr<t>ftr oder groptr, m. 64 a6)), das Grab. A. 226, 18.

gron, f. 55, 1), die Granne, das Barthaar, der Schnurrbart. A. lät uron sia laß den Schnurr- bart seihen, d. h. nimm vorsichtig und nur zum Scheine ein Schlück- chen, ohne die Zunge zu benetzen 167, 1 ; vgl. auch Edz. p. 52 a. Ganz anders faßt die Stelle auf D. H. II, 386.

grcpöa, schw. v. (vgl. groa), heilen. (Vigf. s. v. II ) Inf. 169, 16. Part, uroeöandi (vgl. Lund p. 400) zu heilen, heilbar 169, 12. Pass. Part, groeddr 169, 19.

griritn (ahd. ^ruoni, vgl. gröa), adj. grün. N. m. Vol! 19, 7; N. 'f. groen 89, 3; Df. yrienni 245, 13.

* Als Gewandfarbe begegnet gr. im Nordischen nicht eben häufig und dann meist bei gröberen Stoffen, vgl. 245, 13 u. Wh. p. 161; eine grüne ölpa (weiter Mantel) erwähnt Fiat. I, 307, 15.

guo oder goo (ältere, mehr poetische Form, auch in einigen Kompos. noch länger haftend* m. u. n. (g. guf) m. neben PI. n. ; $ 60, 1 ; vgl. Nor.; Golther Myth. 194), Gott. Die jüngere Form guft eignet neben heidnischen auch der christlichen Gottheit, das m. wird fast aus-

70

guöligr gullrendr

Schließlieh von dieser letzter*'

braucht, doch vgl. sa guö 6, 8 w. u. unt. li; Vigf. s. v. goö ?<. guö. Tsi ondurgufi 33, 3 «As- f. zn fassen? Dies wäre möglich, wenn der PI. n. guö mi7 Fritzn. at*/ die Verschie- denheit des Geschlechtes, nicht mit Vigf. »«/' rffe Majestät der Gottheit :u beziehen ist. 1) der heid- nische Gott, fast nur als n. und (lern im Plur. gebraucht. S. Nom. guö (von dem monotheistisch auf- gefaßten Alfo/Ör gebraucht) 6, 8; D. fyr skinanda guöi {von der Sonne) Sigdr. 15, 2. Acc. guö 9, 3, 5 vgl. hvert (sc. j>uö, hvern U) biöja skal 34, 8. Plur. N. goö VqI. 25, 3; Vafjtr. i8, 3. Nsf. goöin i84, 9. Daneben N. guö ü, 2; Nsf. guöin i3, 7. G. goöa Grm. ü, 5; 13, 4; Vaf[3r. 52, 2; goöa reiöi 204, 18 >?/. 1); guöa 6, 2. Gsf. guöanna 23, 16. D. guöum 32, 7; Dsf. guöunum 32, 5; goöunum 2 #6', 26. A. guö i02, 8; Asf. guöin 7, 12.

2) der christliche Gott. N. 261, 11. I). af guöi 259, 3.

* T7^/. außerdem Kompos. wie goökunnigr, guöligr, guömogn Farmaguö, Harigaguö, Ilaptaguö; ondurguö.

yuMiyr, adj. {vgl. guö) göttlich, von den Göttern bestimmt oder her- rührend. — 'S. f. jjuölig vorn 22, 5.

* Über die Adj. auf -ligr u. Adv. auf -liga vgl. jetzt Sverdrup in Ark. 27, 1 fg. (gudl. S. 9).

yiiömoyn (vgl. guö u. raagn = met>in), PI n. göttliche Kräfte oder Mächte. - N. 4, 5 vgl. D. H. II, 118.

giiövefr, m

' 2

[vgl.

ein

Vigf.;

feiner

a^s. god kostbarer

webb Fr Stoff, nach Vigf. Sammet, von manchen mit p u r p u r i gleichgesetzt, vgl. Wh. p. 159. D. 259, 18.

ym'a. f. {vgl. Vigf.), der Rauch. Asf. gufuna 162, 5.

gull, n. (g. gulf); §6, 1), eto.sGold; S£>£0. «wcft der Goldring. N. 17, 18; Nsf. nullit 134, 1. G. gulls 136, 17; Gsf. gullsins 116, 14. D. gulli i8, 2; 25, 3; at gulli mit Goldringen (vgl. 160, 27) 160, 26; lagöi boröa sinn meö gulli sie über- zog ihren Stickrahmen mit Gold-

fäden (mit goldenem Grunde I. 192, 15; ^ulli leggja göö khtiöi gute Kleidungsstücke mit Goldstickerei) belegen 204, 4. Dsf. gullinu 96, 15.

A. gull 113, 13; Goldring 170, 33; Asf. gulli t 96, 18.

yulluldr. m. (6-. gull, aldr), ein gol- den es Zeitalter, Goldalter. N. 18, 2; danach ergänze mit F. J., Gg. p. 20: tfit's dauerte solange, bis.

yullau<tiyr. adj. (s. gull, auöigr), reich an Gold. N. 96, 14.

yullband, n. (s. gull, band), ein gol- denes Band. A. 43, 2; vgl. weiten der Konstr. Lund p. 479.

yullbauyr, m. (s. gull, baugr), ein goldener Reif. D. yullbaug 115, 10; Asf. gullbaugiun 119, 6.

gullbelri s. yullyöftr.

gullbrjötr, m. (s. gull, brjöta), der Goldbrecher, G o 1 d s p e n d e r. PI. A. gullbrjöta 142, 14.

yulibrynja, f. (s. gull, brynja), die G o 1 d b r ü n n e. Asf. 183, 6.

yullyoftr . adj. von reinem , gutem Gold. Komp. gullbetri 238, 1.

gullhjälmr, m. (s. gull, hjalmr), ein goldener Helm. A. 83, 13; Asf. 101, 4.

yulllirinyr, ra. (s. gull, hringr), ein goldener Ring. N. 124, 13.

A. 76, 11. PI. D. 159, 10 yulliyr, adj. [vgl. gull), goldig.

D. ^ulligum 194, 25; A. gulligan mit Goldfäden bespannten boröa 192, 29.

* Vigf. setzt gull-ligr an; gulligr Fritzn., Mob.

yullmn. adj. (g. gulj)eins^, gülden, von Gold. Dat. n. gullnu x, 2.

yullker, n. (s. gull, ker), das Gold- gefäß. — A. 193, 22; hier von einem Trinkbecher gebraucht.

yullmiMaiidi, m. (gull, miöla), der Gold »ritte Her, Goldspender , poet. = Fürst. N. Helr. 11, 2.

gullrciidr, adj. (s. gull, rond f. = Rand) mit goldenem Rande, goldbeschlagen ? Viell. besser zu renna schw. v., das spez. = gießen, schmelzen; rendr skjojdr Nj. 96 (vgl. Vigf. s. v. renna; übr. vgl. Vigf. gullrekinn). A. gullrendan skJQld einen Schild mit Goldguß überzogen 164, 20 oder = mit gol- denem Bande; vgl. rond vas ör gulli H. H. 1, 34, 4.

gullspori gQrr

71

gullspori. m. (gull, spori), ein gol- dener Sporn. PL A. 198, 30.

gullstaup. n. (gull, stäup = ags. steäp, mhd. stouf, nhd. Stubchen [ein Maß) F.), ein G o 1 d b e ch e r. PL A. 192, 6.

gulltatfa, f. (s. gull, tafla=l. tabula), eine goldene Tafel. Plur. N. gulltoflur 89, 11.

yumi. m. (g. guma, 1. homo F.; § 20, 3). der Mann; meist poet. D. guma Sigdr. 12, 3; PL N. gumnar 20, 3) Re^m. 20, 2; G. guma Regm. 19, 3; gumna Regm. 23, 1.

gunnarfüss. adj. (gunnr § 59, 1; ftiss), kämpf geneigt, tapfer; poet.

D. q, 6.

gimiitamiSr, adj. {vgl. temja = zäh- men, getvöhnen an etw. u. gunnr, uuör = Kampf § 59, 1), kampf- ge wohnt. N. Grm. 19, 2.

gustr, m. (zu gjösa? vgl. ^'jösta bei Vigf.), der Wind, die scharfe Luft.

N. 8, 10.

gyftja, f. {vgl. guö u. § 68, 2; hier

wird es „Priesterin" übersetzt, vgl.*),

die Göttin. Plur. JVsf. gyöjurnar

17, 20.

* Neben der Ableit. von guö gab

es ein gyöja, das als f. zu goöi der

Fr lest er gehört, vgl. Fr.2). yyila. schw. v. (vgl. gull), vergolden. Part. Pass. ^yldr oder j^yltr

( Wm.. § 135a) vergoldet ; A. m.

gyltan 213, 18. PL D. gyldum skj.

4, 11: üyltum vQgnum 195, 4. gyröa, schw. v., gürten, umgürten.

Prset. S. 3 gyröi hann fast 77, 5; g. sik 191, 8 ; PL 3 ^yröu joröina [vgl. Anm.) 11, 9. Pass. Part. PL Nm. skQlmum gyröir mit Schwer- tern umgürtet Guörkv. 11, 20 b.

gyzki. m. (vgl. Vigf. u. Ba.), das Schreckbild. N. 204, 12; nach Ba. = gizki Zeuglappen, Vogel- scheuche; dann freier verwandt: liverr g. er yör oröinn? was ist euch in die Glieder gefahren? Dies gizki hält Fr.2 (s. v. gyzki) für ein mit g. nicht verwandtes Wort. Vigf. setzt gyzki = geiski pa- nischer Schreck. Vgl. auch D. H. II, 380.

gygr, f. vgl. § 59, 2; s.gygr m. bei Vigf.), ein Riesenweib. N. 15, 20; 37, 14. G. gygjar 105, 4. I). gygi 75, 15.

gseta. f. (zugefa., F. 100), das Glück.

N. 210, U.

gser. adv. (§7, 1 ; vgl. g. gistra-dagis F.), gestern, geiv. i gaer 144, 6. i gaer kveld (gaer, kveld) gestern Abend 232, 29.

ga»ia. schw. v. (zu geta? vgl. Vigf. gaeta III oder zu ahd. ähtian; § 7, 1 vgl. w.*), hüten, bewahren mit Gen. u. Acc. Vgl. Lund p. 170. Inf. 35, 18 (mit Gen.); 45, 5 sorgen für. Praes. S. 3 gaetir 44, 5; 76, 18; hvat gaetir J)ess staöar = quid hunc locum servabit? (Eg.) 25, 15.

gaetir mJQk gibt sehr darauf acht 43, 13 (vgl. aber Var.); gaetir, ef gibt acht, ob 60, 16. Prset. S. 3 gaetti (c. G.) er kümmerte sich um etw. 231, 1. Part. Praes. S. A. m. gaetanda 143, 15. Vgl. Var. (custo- des Eg.). Med. gaetaz Vorsorge treffen, sich beraten. Praet. PL 3 ok of J)at üsettusk Vol. 25, 4. Part. Pass. gaett beachtet 100, 17.

* Nor. unterscheidet 1) gaeta = as. ähtian (verfolgen) = auf die Weide führen u. 2) gaeta bedenken (vgl. aetla); in beiden Fällen aus urspr. ga- mit synkop. Vokal.

ga?zla. f. (vgl. gaeta). die Aufsicht, der Schutz. G. til gaezlu 98, 15.

I). undir gaezlu 35, 8.

gofugligr, adj. (vgl. gofugr, Ark. 21, 109; 23, 30), herrlich, stattlich.

n. adv. gofugligt 93, 2. PL N. gofugligir 24, 13.

goi'ugr, adj. (g. gabigs F.), ansehn- lich, reich. N. n. gQfugt dyr 179, 25. Am. jzofgan 201, 36. An. gQfugt kvänfang 150, 14. Kompar. gQfgari; Am. ^Qfgara 201, 35. Superl. gofgastr 242, 11; N. n. gQfgast räö (Partie) 198, 10. Plur. N. m. schw. Fl. gofgustu 153, 12.

goltr. m. (flektiert wie VQndr § 64, 1), der Eber, urspr. wohl das Bork- schwein, F. 105. N. 110, 17; G. galtar 48, 5; D. gelti 76, 8; Asf. goltinn 112, 4

gorr, adj. 77, 1 ; ahd. garo, nhd. gar F.), bereit, fertig, vgl. gora.

Als Adv. dient gewöhnlich gQrva oder ger (F. 102); davon Kompar. gerr = fertiger, bestimmter 201, 11.

72

gognum haddr

«toyiiiim. <t<l< . , = gegnum. q. v.), 99, 22; jö/vV/j. »t# Acc, durch. 72, 9; häufiger i g. 74, 17; 227, 12.

* D/f Form g0gnum (urspr. wohl gQgnum zw gagn) ist älter als gegnum, doch kommt auch die Ton- stelle in Betracht, vgl. Nor.

yora (eig. gorva) oder gera. schw. v. 116; ahd. garawen, nhd. gerben F.), machen, tun, sowohl vom Hervorbringen lebendiger Wesen {= erzeugen) wie vom Verfertigen jeder Art, oft auch nur zur Um- schreibung eines Verbalbegriffes. Inf. 17, 5; 53, 6; 67, 2 vgl. fmrfa. gera til zubereiten 157, 12. Praes. S. 1 geri ek 175, 11; 204, 16. S. 2 gerir 65, 10. S. 3 gerir 15, 15; gerir ser svefn 232, 10 wjJ. svefn m.; impers. sjö gerir öfoeran = die Seefahrt schwierig wird 153, 30. Vgl. Lund p. 26. PI. 1 gerum 255, 2. PL 3 gera £5, 22; g. f)at raö beschließen 160, 23. gera ])ä til hans von feindlichem Überfall 150, kJ 1 ; viell. mit Edz. zunächst auf die Abfertigung von Sendboten oder Mördern zu beziehen; vgl. Fritzn.2 s. gera til 8). lmper. S. 2 ger 175, 8; 178, 36; 195, 12 vgl. u. **; mit suff. Pron. geröu 74, 14; vgl. § 89 a*). PI. 1 gerum 165, 25; 195, 14. Praet. S. 1 geröa [älter goröa § 3, 1) 273, 8; S 2 geröir 165, 8; S. 3 geröi 6, 13; 13, 18; 53, 8; 57, 20; /m#m?. 164, 8; -246,

4. Praat. PL 3 geröu 4, 9: ü, 4; i77 19; 38, 19. Gonj. Sing. 3 geröi 200, 2. PL 3 geröi 162, 6. Pass. Med. goraz, geraz sich machen, geschehen, werden. Inf. 219, 29. Praas. S. 3 geriz 150, 14, 17, 19, 35; 219, 14. Prset. S. 1 geröumz 128) 175, 4; 242, 18.

5. 3 geröiz 72, 13; 202, 6. PL 3 goröuz 4, 3; geröuz 13, 7; 57, 24; 94, IQ u. Var. zu Vol. 20 b, t#tf. /&W. p. 48 [dort als 13 b zitiert). Part. Med. hafa gerz 29, 10.

* -4?s Part. Pass. ist das Adj. uorr oder gorr, gerr (vp^. ofon s. v. u. Nor. § 434 a) gebräuchlich, doch kann das n. gort, gert auch echtes Partizip sein, vgl. Part. Med. n. L-eröir 152, 28. S. m. var gorr 7, 2; 3S, 19; 88, 3; bei 6, 20; 25, 12 vgl. Note. f. gor 11, 5; 26,

10; 96, 7; ger 267, 21; 197, 36; 532, 6; n. gort, gert [auch absolut)

12, 3; 17, 17; 22, 15; 40, 21; 73, 9, 13; 123, 2. allt räö f'yrir gert 258, 23 «grJ. räö 1); ekki at gert nichts ausgerichtet 157, 15. er gert af miklu meira, en er es ist viel mehr daraus gemacht, als (wirk- lich) der Fall ist 172, 30. at gert er um |)ina daga ( Var.) daß es um deine Lebenstage, dein Leben getan ist 181, 6. Plur. m. N. gorvir 92, 5; gervir 137, 10; [vom Partizip- stamm väru geröir 152, 29; diese Bildung wäre nach Vigf. p. 224 a sehr jungen Datums.) N. f. gervar 178, 24. A. m. gorva Grm. 12, 3. vera gorr kann übersetzt werden : bestehen aus, so 55, 9. Mit „af wird gewöhnlich auf den Stoff hin- gewiesen, doch auch in freierer Art: ef \)ü gerir eigi meira af ]»er wenn du nicht mehr aus dir machst, dich nicht tüchtiger zeigst 65, 10. Vgl. auch hvat geröir \m af was machtest du mit 203, 5. Ferner: geröi af henni {zeugte mit ihr) 13, 18 vgl. af 2). Vgl. für „meö" 120, 23: let gera meö (mit Anwendung von) gulli ok silfri boröker af hausum j)eira neben 16, 10 gor meö list u. Ä.

** Für die altertümliche, um- schreibende Verwendung von gera (ähnlich wie e. to do mit fg. Jbtfin., vgl. Fr.2 s. v. 15; Vigf. C. III) s. 96, 4: geröi ])at, at liann batt um = brachte es fertig, umzubinden, band um. eigi gerir hugr rainn hlasja 153, 34 bringt es fertig zu lachen; ähnl. ger eigi }>at nicht also / 195, 12 u. 215, 25; vgl. hlaeja.

gerla, adv. = gerla, q. v.

gerningaveor, n. (gorning f. = Hand- lung, zu gora; im PL = Zauber- werk; veör n.), das durch Zauberei bewirkte Unwetter [vgl. „Teufel s- Wetter"). PL A. 245, 10.

H.

haddblik . n. (vgl. haddr. blikja, bleikja), die Haarbleiche, vgl. s. v. bleikja. D. at haddbliki 122, 5.

haddr, m. (ein g. hazds, das öfter angesetzt tvird, ist nicht sicher be-

haf hafa

73

zeugt), meist poet., das Haar, be- sonders Frauenhaar. N. 110, 1 ; Nsf. 111, 20; A. hadd 110, 5; Asf. haddinn 110, 8; Plur. A. hadda 119, 13. Vgl. här n.

hai, n. {vgl. Haft, Hafen F.), § 49, 1; das M ee r. Nsf. bafit 82, 5; Gsf. hafsins 58, 4: D. hafi 69, 1; Dsf. hafinu '68, 4; A. haf 190, 29; Asf. hafit 3, 9. Plur. A. h<?f 26, 7.

hiifa, schiv. v. (g. haban, § 118; auch vgl. Nor.), haben, urspr. halten, daher auch = eine Richtung geben, bringen; sich an etw. halten, es gebrauchen u. A. Inf. hafa i pungi 55, 11; hafa hintat hierher bringen 46, 22; ähnlich heim hafa 102, 9; hafa meö ser 94, 13; vgl. auch haföi m. s. 125, 15; ek joarf eigi at hafa ich bedarf desselben nicht (Edz.) 241, 10; vgl. vildi ekki af hafa beanspruchte davon nichts 249, 21 ; sik i herskap hafa sich ins Feld begehen 193, 7; sigr h. Sieg gewinnen Sigdr. 6, 2; hafa at ongu zunichte machen, widerrufen 240, 1 1 . Vgl. noch u. ** Prass. S. 1 heyrt hefi ek 61, 5; hefik Regm. 2, 3; S. 2 hefir 27, 1; 158, 31 ; poet. hefr Helr. 2, 5; 4, 5. hefir til s. til. S. 3 hefir 7, 10; £1, 8; 36, 13. tekr ok hefir 232, 5 s. taka. PI. 1 hofum 56, 10; Grott. 24, 3; 170, 28; PI. 2 bafiö, hafit 6% 5; 87, 4; sw/f. hafi-J)er 29, i ; 170, 26; PI. 3 hafa 22, 14, 15. hafa eptir 150, 7 s. eptir 3). ser at mat hafa benutzen sie als Speise Vaffjr. 45, 5 ; hafa ör landi }>rju skip mit drei Schiffen abfahren 154, 21; hafa i brott fortschaffen 260, 22. Gonj. S. 1 hafa 234, 10; S. 3 hafi 55, 14; 56, 1; 181, 12; PI. 3 hafi 60, 3. - Imper. S. 2 haf {vgl. § 126) 166, 3; Sigdr. 20, 5 vgl. sogn; PI. 2 hafiö 197, 34. Pra-t. S. 1 sf. haföak 68, 7; S. 2 haföir 68, 3; 179, 31. S. 3 haföi 4, 15; 37, 8; 55, 6; vegit haföi Regm. 18, 4 vgl. u. vega; haföi fyrir hatte anstatt, gebrauchte als 103, 23; 103, 22 haföi fyrir ser = hielt vor sich hin, vgl. h. eptir hielt zurück 174, 2; haföi ä lopti 102, 13; h. harmtolur {vgl. „eine Rede halten") 207, 10. haföi ij)röttir hielt im Besitze, besaß u. w. 149, 7; vom Einnehmen des

Mahles 231, 33. haföi oröit (v. veröa) 54, 8. Praet. PI. hoföu 4, 8; 12, 8; 41, 13; h. verit 89, 10. hoföu minna hlut ör mälum {vgl. hlutr) hatten erhalten, erlangt u. w. {s. hlutr* u. Fritzn. s. v. 1) 168, 10. hoföu (sc. fyrir hondum) an Ort und Stelle hatten 220, 8. Gonj. S. 1 ef ek heföa 66, 2; 68, 2; S. 2 heföir 68, 2, 3; S. 3 heföi 53, 3 vgl. liö n.; heföi J)at sich an das hielte, das befolgte 182, 15, 19. heföi sän verit 160, 12. PI. 3 heföi 161, 1. Part. Pass. haför m. 251, 20 angebracht, f. hofö, viö h. an- gewandt 55, 13; n. {u. absol.) haft: hefi ek haft 155, 6, 7; h. fyrir orötak als o. gebraucht 39, 14; var J>at at skemtan haft 192, 4: J)at haföi hann haft fyrir 59, 5 vgl. u. ***); svä naer haft oss uns so nahe gebracht 68, 4. Plur. N. m. haföir at borökerum gebraucht als b. 225, 7. f. ero haföar at mani pro mancipiis habentur (Eg.) Grott.

1, 8; 16, 4: PI. n. hQfö at minnum 36, 5 = im Gedächtnis behalten vgl. uppi haft 152, 8; haft, hofö fyrir gebraucht als 109, 7, 8. vgl. oben.

Med. hafaz, namentlich oft at hafaz sich an etwas halten, es be- ginnen, damit umgehen. Inf. at hafaz 29, 14; viö hafaz sich zurück- halten, verbleiben an einem Ort, s. Vigf. F ß). Praes. S. 3 hefsk, hefiz fyrir hält sich vor VqI. 50,

2. hefz {wiehet'r hefir, Wimmer § 154, A. 2) viö verbleibt 156, 32. Praet. S. 3 hvat haföiz hann äör at 6, 19; 17, 11. PI. 3 hvat hoföuz f)ä at 11, 1; Conj. PI. 3 heföiz 74, 2 Var. Part. Med. Jjeim er sesir hoföu at hafz 93, 7 = welche die Äsen veranlaßt hatten.

* Die Anwendung von hafa als Hilfszeitwort (set muntu hafa 40, 2 ; haföi \)k ferö haft 54, 17 u. ä.) erhellt aus manchem der angeführten Beispiele. Altertümlich ist die Verbindung von h. mit einem flek- tierten Pass. Part, wie 170, 17: Oöinn haföi hann hittan; vgl. Vigf. s. v. G, I. So auch 176, 18; 190, 8. Über den Wechsel von hafa u. vera s. Gr. IV, 152, 162; vera **).

** Das Verhältnis von eiga und

74

hafna halda

haf'a. vgl. darüber eiga s. *), wird noch durch flg. Beispiele beleuchtet.

Sk. vill hafa büstäö, pann er alt haf5i 32, 8; hafa vildi hann in Besitz bekommen wollte er 52, 12.

haföi pat das nahm für sich 100, 17; haföi meö ser nahm mit 125, 15; matt hafa 70, 7; haföi pa speki 37, 8 : vgl. hafa Sigdr. 18, 8. hafa Mjollni 89, 7; hafa nättstaö Ü4, 12; hafa mat stcA «*w Mahl bereiten = genießen 158, 30; hafa eptir zurückbehalten 115, 14; hafi &«&£ or7^r festhalte, in ihre Gewalt bekomme 181, 12; freier hef'Öi = festhielte, gebrauchte, befolgte 182, 15, 19; so auch Inf. hafa Sigdr. 21, 5. haföi fyrir i.20, 12 hatte zur Stelle, schlagfertig. haföi lijalm hatte, trug einen Helm 118, 9. Von Sleipnir heißt es: hann (A). ä Oöinn; hann (N.) hefir atta foetr 21, 7—8. er heldr til hefir der eher in der Lage ist 135, 12. Auch von Krankheiten: hefir sott 151, 22; kvQl 155, 35; vom Ertra- gen eines Regiments haföi kvänriki 233, 1. Von de}' Todesstrafe = erhalten, erleiden, 249, 14. Dem Begriffe von eiga kommen nament- lich hafa ser und hafa meö ser nahe, vgl. hehr ser Gnn. 12, 2 3; hafa meö ser, hafa ser 143, 17 18.

*** Zu beachten ist endlich hafa = halten, meinen; pat haföi hann haft fyrir gehalten für 59, 5. Vgl. auch Nyg. 81, 86; Vigf. s. v. hafa. hafna, schw. v. {vgl. g. -hafnan; eig. enthoben werden einer Sache, so Ger. VolUt. Wb.^, verlieren, mit Dat.; Lund p. 79. Praes. S. 2 hvi hafnar pinum lit warum verlierst du deine Farbe warum wechselst du die Farbe? 210, 2.

hafr, m. 50 a1); 1. caper F.), der Bock. Gsf. hafrsins 57, 8. PI. Nsf. hafrarnir 30, 7; A. hafra 30, 6; Asf. hafrana 70, 11.

hafrstaka, f. (s. hafr u. stakka bei Vigf.), ein frisch abgezogenes Bock- fe 11. PI. Asf. -stokurnar 57, 5, 7, 11.

ha (ja. schw. v ten. Inf.

(vgl. hagr), einrich- til h. 53, 23.

hai|leikr. m. (s. hagr u. -leikr), die

Geschicklichkeit. D. hagleik 55, 4. A. 192, H.

h;i(|li;;:i. adv. (vgl. hagligr), -r - schickt. 12,' 3.

hagligr, adj. (s. iiagr adj.)j ge- schickt, brauchbar. N. f. haglig 50, 2.

hafjr, '"//'. v. hagr, m.); geschickt. Kompar. N. m. hagari 242, 14.

hagr, m. {Behagen F.), die Bequem- lichkeit, der Vorteil. N. 65,6.

ha Id, n. (vgl. halda), die Haltung, der Nutzen. D. kemr at haldi gereicht zum X. 220, 30.

halda, stv. (g. haldan, § 109), urspr. wohl = hüten, weiden (Kluge, Beitr. 10, 439), dann halten, festhalten, gew. m. Dat., Lund p. 84. Inf. 39, 6; Grott. 20, 1. skildi at halda 191, 13 bezeichn. das kunstgerechte Halten des Seh. (mhd. schirmen), gleöi halda 192, 25 vgl. gleöi. halda fyrir honum = für ihn be- haupten (gegen Feinde) 238, H. Praes. S. 3 heldr 80, 16; PI. 3 halda 20, 9. Com;. S. 3 haldi möge behalten rh 6. Praet. S. 3 helt (vgl. § 124) 57, 8; 58, 18; 79, 11; 107, 5 vgl. undir 2). PI. 1 fram heldum pvi Grott. 15, 1 (in bis perseveravimus Eg., ergänze etwa svä (vor dem folg. ersten at; Ger. Vollst. Wb. Sp. 76). PL 3 heldu 79, 12. Conj. S. 3 heidi behielte 115, 13. Part. Pass haldinn ge- halten. — n. [u. absol.) haldit; fengu haldit (vgl. fä) 75, 19 ; frettum h. Nachforschung gehalten 196, 3. Med. haldaz sich halten. Inf. (= be- halten werden, bleiben) 77, 15; ähnlich (= in Kraft bleiben, er- füllt werden) 115, 17; 116, 6. so auch Praes. Conj. PI. 3 haldiz 240, 12. Praet. S. 3 heiz (servatus est Eg.) 10, 16; heiz 116, 8 vgl. oben zu 116, 6. heiz viö = hielt sich, hielt Stich 168, 23; 178, 11. (Bez. des Med. Suff. vgl. spyrz unter spyrja Pass. Med.).

* Freiere Anwendungen ergeben sich (wie bei hafa = halten) in dem Sinne von halten, eine Richtung geben oder nehmen, vgl. heldr = hMtKours, fährt 162, 23. helt ä hielt ein = hielt fest (h. in der Hand 57, 8; helt undir hielt unter (den Gürtel) hielt sich von unten (an dem Gürtel)

ha 1fr handäfl

75

fest 107, 5; fram heldum [>vi wir hielten ( = trieben) das fort Grott. 15, 1 vgl. oben; helt rikuliga her- bergi sin 259, 23 führte einen vor- nehmen Haushalt.

** Für halda c. Acc. = halten, beobachten vgl. Vigf. s. v. B. und Fritzn. s. v. 10). So auch samir l>at einna at halda (vgl. einna) 154, 10. hve hann helt sina eiöa 210, 25; vgl. 223, 24. Auch vom ersten förmlichen 'Eingehen auf einen Vorschlag, so 239, 16. Pass. Part. N. f. vel haldin gut gehalten, beobachtet 259, 15; PI. N. n. haldin = gebraucht 145, 15.

haltr, adj. s. hälfr.

haila, schw. v. (zu hallr m. Abhang, Halde F.), neigen. Med. hallaz sich neigen, zu Fall kommen, umgestoßen werden. Inf. 31, 11, vgl. Einl. S. 44 a.

hallardyrr, PI. f. (vgl. dyrr, holl), die Tür der Halle, Saaltür. D. 4, 14; 102, 3.

hallargölf, n. [vgl. gölf, holl), der Fußboden des Saales, der Halle. - A. 109, 6: Asf 62, 19.

haliarveggr, m. (s. veggr, holl), die Saalwand. Asf. 106, 8.

hallkvremaz, schw. v. [von adj. hall- kvaßinr = bequem, nützlich; das etymol. mit koma at haldi, heldr u. ähnl. Bildungen zu vergleichen, s. Vigf. s. v. haldkvaemr) , zum Nutzen gereichen, nützlich wer- den. — Praas. S. 3: j^ar til er oss hallkvaemiz 171, 30 = bis es mir nützlich werden kann (Ba.); vgl. ver u. f)ar.

liaüimi'li, n. [vgl. halla, mal), die Tadelrede, der Vorwurf. G. hallmselis 17, 6.

hallr, m. (g. hallus F.; § 50, 1). der Stein, Fels. - N. Grott. 10, 4; 17, 2 {vom Mühlstein). D. halli Grott. 12, 7.

halr. m. (vgl. ags. häle, ahd. helid Mann, Held F.), der Mann, Mensch, poet. Plur. N. halir Vol. 52, 7; Grott. 12, 8; A. hau Re<mi. 21, 6.

hallr, adj. (g. haltsi, lahm. var haltr hinkte 57, 12 ; vgl. Lundp. 132.

ha i n st II , adj. [eig. schenkeiförmig ? vgl. mhd. hamme), keilförmig, nur in der Wend. ha malt (n. adv.) fylkja, so Regm. 23, 6.

* Ein anderer Ausdruck für h. fylkja ist svinfylkja; vgl. Hlutareg. der Fas. s. v. svinfylking.

hamarr. m. 48, 2) 1) der Stein, Fels. N. 178, 33. Plur. Dat. 253, 23. 2) der Hammer, zu- nächst aus Stein. Nsf. hamarrinn 30, 9; G. hamars 60, 9; Gsf. hamars- ins 69, 18; Dsf. hamrinum 58, 26; A. ha mar 17, 22; Asf. 57, 10.

* Bez. der Stellen, die von J)örs Hammer handeln, vgl. auch Fritzn.2 I, 714 fg.

hamarskapt, n. (vgl. hamarr 2), skapt ) , der Hamm er schaff, -Stiel. Dsf. 57, 19; 58, 18; Asf. 30, 15.

hamarspor, n. (vgl. hamarr 2), spor), die Hammerspur, Spur des Hammerschlages. Plur. N. hamar- spor 68, 12.

hamiiigja, f. (vgl. hamr) der Schutz- geist in erkennbarer Gestalt, auch abstr. = das Glück. D. 205, 13; vgl. hulda. Dsf. 227, 24.

* Zur mgthol. Erklär, s. Golther, Myth. 100: Fylgja wird die Seele genannt , weil sie dem Menschen, so lange er lebt, überallhin folgt, Hamingja ihrer vielgestaltigen Ver- wandlungsfähigkeit halber. Vgl. auch Rieh. M. Meyer S. 80.

hamr, m. (flekt. wie gestr, § 60; vgl. ahd. hämo in lihhamo (-- likamr) F. ; s. auch Nor. § 256), die äußere Gestalt, Hülle. N. harnr Atla 218, 33 ; hier nicht von der eigent- lichen leiblichen Hülle, sondern einer willkürlich oder zwangsweise an- genommenen Verkleidung oder Ver- körperung der Seele zu verstehen, wie sie teils im Schlafe, teils in be- sonders erregtem (übernatürlichem) Zustande zulässig erschien; vgl. die Schilderung von Sigmundr und Sinfjotli 159, 11. 12 ; 160, 14; Vi^f. s. v. hamr; Edz. Übers, p. 184**. Hier also hamr etwa = Gespenst. D. i trolls hami VqI. 40, 8 (vgl. u. troll) neben i arnar ham Vafj)r. 37, 3. PI. D. lumium 157, 30; Dsf. 159, 12. PI. A. hami Helr. 7, 1 (hier sind Schwanenhemden gemeint): Asf. hamina 159, 13.

* Zu h. vgl. auch g. -hamön. handafl, n. (.?. all. lumd), die Hand-

76

handao harma

stärke, in Hand u. Arm liegende

Kraft. D. meö handalli 40, 17. handan, adv. {vgl. Nor.), von dort.

heöan ok handan 16, 4.

handaverk, n. (vgl. verk, hond), Werk der Hand, Kriegstat. PI. N. 36, 4.

hamlye nyinii, adj. {vgl. ganga, hond), eig. zur Hand, an die Hand ge- hend; h. maör ein Gefolgsmann.

PI. A. handgengna mennii37 19.

hanrisax. n. (s. hqnd, sax), das Hand- messer, kürzere Messer. D. PI. lek handsoxum 4, 14. Vgl. Weinh. 296.

handtekinn. adj. {vgl. taka, hond), eig. manu captus, gefangen. A.

249, 9. PI. N. handteknir 120, 13.

hanga, stv. (g. hälian; § 109), lian- gen, hängen (intr.). Praet. S. 3 hekk d, 4. PI. 3 hengu 159, 11. Praet. sehn: S. 3 hangöi (Nor. §4312) 120, 20.

hangi, m. (hanga) ein Gehängter.

PI. G. hanga /, 3.

tiaiin. pron. [s. Vigf. s. v., § 7, 2; 3; 90), er, hon sie. N. m. hann

3, 2; 4, 1; 5, 15 u. ö. G. hans

4, 8; D. honum (honum) 3, 2; {über die Form ohne Vml. s. Gis- lason im Ark. 8, 52 fg.) honum Fäfn. 33, 4; über die metrische Geltung s. Siev. P. Br. VI, 313. A. hann 4, 15. N. f. hon 3, 5.

G. hennar 3, 6; 1). henni 34, 4; A. hana 4, 11.

* Als ursprüngl. nomin. Bil- dung erklärt in Ark. 3, 132 fg.; zu g. jains gestellt ib. 24, 186. Über voranstehendes hann bei fol- folgendem Eigennamen vgl. Lund p. 483. Nicht immer entspricht nhd. „er" ; at svikja pann er honum {dem Betreffenden, einem) trüir 233, 27. Auf verschiedene Personen geht hann öfter in demselben Satz- gliede, z. B. pvi at hann (Reg.) vildi svikja hann (Acc. den Sig.)

250, 2.

hannyrö, f. (». hannr = geschickt Vigf., u. s. v. hannörö; als Zus. von hond u. gorö = Handarbeit gefaßt Ark. 3, 89), besonders im Plur. hannyröir feinere, weib- liche Arbeiten, Stickereien dgl.

A. hannyröi 191, 27.

hanzki, m. ( = handski, cgi. hemd), der Handschuh. Gsf. hanskans 59, 6 ; A. handzka 59, 3; Asf. hanzk- ann 59, 4.

* In der Edda sind Überall Fausthandschuhe gemeint, vgl. Wh. p. 177.

happ, n. (vgl. ags. häp, e. happv F.i, das Glück. A. 225, 21.

happskeytr, adj. (vgl. skjöta, liapp),

glücklich, geschickt im Schießen. N. 36, 10 (vgl. Vor.).

harMcerr, adj. [vgl. harör, fara), schwer zu begehen, schwie- rig. — N. n. haröfoeit 56, 3.

harMa. auch harla, § 29, 6 ; adv. {vgl. hart, haröliga), haftig, sehr.

218, 13.

harMiga, adv. (vgl. hart), wild, hef- tig. — Superl. sern haröligast so heftig wie möglich 155, 19.

* Über das Verhältnis von liarMa u. haröliga s. Ark. 21, 97.

harömöMgr, adj. (vgl. harör. möör), hartgesinnt, mutvoll, grimmig.

Flur. N. n schwach pau in harömöögu (für liraöm. = leicht- gesinnten, luftigen tritt D. H. II, 187 wohl mit Recht ein) skv Grm. 41, 5.

harftna, schw. r. ('vgl. harör), hart werden. Praet. S. 3 harönaöi 8, o; 41, 15.

harör, adj. (g. hardus), fest, hart, mutig, heftig. N. m. 83, 17: Grott. 9, 1; N. schwach inn haröi Grolt. 10, 3. - N. f. horö 165, 29.

Dat. m. horöum 103, 18. A. f. haröa 163, 10. N. n. hve hart var ivie hart (roh) es noch war 117, 18. Vgl. auch hart adv.

PI. N. m. haröir 81, 5; 123, 8.

A. f. haröar Grott. 18, 2.

Superl. N. f. in haröasta 155, 17.

harfira?öi, n. (vgl. vandneöi), kühner, verwegener Plan, Schwierigkeit.

A. 159, 2; hyggr ä h. 221, 8 = faßt einen kühnen Entschiuli.

hardüöigr, adj. (harör, üö = hugö, ags. hyde Vigf.) beherzt. A. f. liaröüöga 221, 22.

harla s. harMa.

harma, schw. v. [s. harmr), sich be- kümmern, klagen. Praes. S. 3 harmar 172, 18; 192, 24; in beiden

harmfullr

har

77

Fällen = betrüben , in welchem Sinne auch der Dat. der Person zulässig ist. Prret. S. 3 harmaöi

1 jetzt) beklagte 210, 18. harmfullr, adj. (vgl. fullr, harmr),

harmvoll, betrübt. N. 46, 20. harmr, m. (ahd. harm\fforSchmerz, Harm; auch die Ursache desselben (Fritzn.), so Sigdr. 11, 3; hier ist ein unbedachtes Wort gemeint. N. 167, 4; er honum svä mikill harmr eptir Br. er trauerte so auf- richtig um Br. 231, 1 (vgl. eptir

2 b); G. harms 213, 10; I). harmi 46, 10; A. härm 104, 24 {vgl. sjä). PI. N. 211, 30; G. harma Ver- lust 159, 7; A. harma 162, 11.

harmtala, f. (harmr, tala), die Weh- klage. — PI. A. 204, 8.

harpa, f. (ags. hearpe, § 68, 1), die Harfe. N. 120, 16; Nyg. 359. A. horpu 231, 3. Asf. horpuna 120, 17.

hart. adv. (vgl. harör), hart, wild, heftig. Vol. 45, 5; 60, 8; 77, 6: 80, 19. Komp. haröara 41, 16.

hasla, schw. v. (hasla, f. = die Stange von Haselholz), mit Haselstangen abstecken. Praes. PI. 3 hasla 250, 13.

hatr, m. (g. hatis n. ; § 20, 2), der Haß. N. 190, 11.

hau fu$ s. hofuö.**

Iianur. m. (mhd. houc F.), der Hügel, auch spez. Grabhügel N. 139, 10. I). frä Svarins haugi 20, 1 ; sat ä hauj^i 151, 10; Dsf. 151, 12; 161, 30. A. ham? 161, 14; Asf. 161, 27.

* Zu sat ä haugi ioi, 10 vgl. Fas. II f, 39, ö7, wo ein Veriveilen auf dem Grabhügel der gestorbenen Königin geschildert wird. Auch an unserer Stelle mag ein Verweilen auf dem Grabhügel eines Ahnen (des Sigi?) gemeint sein, vgl. auch Helgkv. HJQrv., Prosa vor Str. 6; Har. S. Härf. (Hkr.) G. 8; Fiat. II, p. 7 ; D. A. K. V, 132; D. H. II, 58,

hauujtaU. n. (vgl. haugr, jpak), die Hülle (oder das Dach) des Grab- hügels. — A. f, 4.

haiikr. m. (ahd. habuh ; § 25, 3), der Habicht. N. 23, 3; Nsf. 122, 1. Dsf. haukinum 194, 28; A. hauk 121, 23; Asf. haukinn 121, 25. Plur. N. haukar 192, 25;

G. hauka e, 2; Grm. 44, 8. D. haukum 192, 11; A. hauka 212, 2.

* a hauka-fjQllum (s. fjall) in ac- cipitrum montibus (Eg.) e, 2 = in manibus; vgl. Wh. 64.

hauss, m. (eig. Behälter, Gefäß? vgl. hüs n. F.; zu hoTuÖ gestellt von Nor.), die Hirnschale, der Schä- del. — Nsf. haussinn 54, 16; D. hausi Grm. 40, 6; g, 1; vgl. auch w. u. *. A. haus 11, 12; 30, 11; Asf. hausinn 104, 16. PI. D. hausum 120, 23; A. hausa 178, 6.

* Nach Eg. im Lex. Poet, ist hauss auch = rostrum , Schiffs- schnabel u. wäre so g, 1 vom Schiffe des R. zu verstehen.

haust, n., der Herbst. N. 144, 4, 7. Asf. um haustit in dem Herbst (d. H. desselben Jahres) 166, 17.

* Wohl urspr. m. u. = ags. hearfest; vgl. Vigf. s. v. ; § 36, 2.

häduliga, adv. (cf. Vigf. s. v. häÖ), spöttisch, hochmütig. 153, 23.

hälfr. adj. (in poet. Quellen halfr qeschr.; g. halbs; § 3, 3; 35 a)), halb, s. Lund p. 499. N. m. 220, 3. A. m. hälfan val 33, il vgl. Grm. 14, 4, 6. N. f. half 38, 13 vgl. Lund p. 230; älter holf Skirn. 43, 6. 1). n. halfu auch als Instr. = um die Hälfte 30, 13; so häufig bei Komparativen, h. sterk- ara 39, 3; h. meira 53, 8; h. fastara 111, 3. Vgl. Lund p. 136.

hälmr, m. 3, 3), der Strohhalm, coli. Stroh. D. hälmi 161, 28; A. 161, 23.

hals, m. (g. hals, § 35 a), der Hals eines Menschen oder Tieres, auch das Vorderteil eines Schiffes (prora). I). af hälsi 104, 22; Dsf. i halsinum (in prora) 71, 12; A. ä hals 99, 5; of h. 104, 17; tök um hals henni faßte ihr um den Hals = umschlang ihren Hals 193, 24; ähnlich von schmeichelnder Liebko- sung lagöi hendr um hals honum 197, 21 ; 211, 4; Asf. haisinn 113, 3.

häucfjaftr, adj. (s. har, nef), von hoher Nase {etwa = mit Adler- nase). — N. 191, 3.

har, n. (zu 1. crinis F., zu skQr f. N.), das Haupthaar. N. 10,

78

bar iiei'na

1 ; tun dem Fell eines Hirsches 196, !): I). örhäri 119, 16; Grm. 4o, 5; A. dar 31, 9; Asf. 174, 10.

hAr. m. (vgl. § 60, 1; Nor.; Vigf. s. v. //. s. v. hamla), der Ruder- pflock. PI. N. hair 220, 4.

li.ir. adj. (g. hauhs; tv//. § 77, 2 w. Nor.: Ark. 1, 266 fg.), hoch. N. m. här {älter hör oder hör, £ 13, 2) baömr Vol. 20, 3; hör hiti VqI. 57, 7; svä var hann här 206', 8; var hann niu rasta (vgl. rostj här 103, 15, vgl. 252, 10. :Z53, 1 u. 230, 13 vermutet Sijmons harr. A. m. havan 192, 19 (hovan Helr. 10, 3; >?acfo Nor. w££>. N. hör. A. häfan). N. f. ha 53, 13; D. hari 215, 21; A. häva IiqII 4, 10. N. n. hätt 191, 9; z?w* Gen. vgl. Lund p. 184. PI. N. m. hävir 38, 9; A. f. hQvar Regm. 16, 3; 7b>r w«rf VqI. 57, 7 hochempor schlag. (Ger.).

* Vgl. auch hätt adv. u. harr. harr, aö[?. (ahd. her Nor. ; nhd. hehr

urspr. = senior; M. Heyne s. v. hehr), grau. Plur. N. härir 94, 17.

* här adj. u. harr verhalten sich wie ags. heäh zu ags. här (e. hoar F.); im ersteren Falle ist stamm- haftes h geschwunden u. r nur Nom. Zeichen. Minder gut wird auch har adj. bisweilen harr geschrieben.

härslitr, m. [vgl. här n., litr), die Haarfarbe. A. äharslit 121, 12.

häski, m. (zu haetta, vgl. Vigf.), die Gefahr. D. häska 44, 10.

häsaeti. n. (vgl. här adj., saeti), der Hochsitz. N. 25, 8. Nsf. 17, 17. D. i häsaeti 5, 11; 135, 7; A. settiz par i häsaeti 13, 10. PI. A. hässeti 5, 8; 92, 9.

hätt (äZter hQtt), adv. [vgl. här ««[;.), hoch, laut (von der Stimme). 45, 1; 94, 3; Stf, 6; 98, 4. —hott VqI. 46, 5; Regm. i5; 1. Komp. hanra c^5; 21 (vgl. Nor. § 367 a2)). Auch haer a geschrieben 164, 11; 277, 4.

hatta, sc/m?. t\ («?^?. hättr), einrich- ten. — Part. Pass. N. f. hättuö beschaffen 12, 3.

hättr, m. (aus hahtr, von haga F.), die Einrichtung, Art und Weise, Benehmen. N. 143, 5; G. alls hättar jeder Art 152, 10; pess hättar der Art 152, 32. D. meö

{»eirn haßtti 152, 12: eptir li. 172, •2\>. PI. I). hattum 37, 8; A.

hattu 123, 11 Var.

h&ttung, f. = hietta, f. N. iiätt.

er 1 = es ist sehr unsicher 193, 13.

havctri. n. [här <«lj., vetr), der Hoch- winter i vgl. Hochsommer), die Höhe oder Mitte des Winters. A. 237, 22.

heftan, adv. {vgl. heöra hierher = g. hidra, e hither; Sievers P. Br. VI, 355; Nor. § 142 a) von hier, h. ok h and an von hier u. von dort = von allen Seiten 16, 4; skamt h. ä brott nicht weit von hier etd- fernt 172, 23. zeitlich: h. af von nun an 150, 4; 261, 11; so auch h. frä 169, 9; h. i frä 205, 30.

lief ja, stv. (g. hafjan; § 24, 4; 106, 4), heben, anheben, beginnen.

Inf. 66, 1; 1, 6, Praes. S. 3 (impers.) her hefr upp hier hebt es an 149, 1. Praet. S. 3 liöf svä mal sitt 6, 1; höf upp 72, 4; im- person. höf mik at landi es (die Strömung) trug mich ans Land 229, 9 ; vgl. 221, 4. Plur. 3 hölu 141, 15; h. gullit af hestinum 192, 2. höfu hana fram hoben (trugen) sie fort 227, 4. Med. hefjaz gewöhnt. = sich erheben, herkommen, entstehen, beginnen. Prset. S. 3 hversu höfz 6, 22: höfz fräsogn 93, 8. Part. Med. hefir hafiz 97, 1.

hefna. schw. v. (wohl für hemna, s. Vigf.j rächen, Rache nehmen, bestrafen. Mit Gen. des Grundes und Dat. der Person, welche bestraft wird. Vgl. Lund p. 74, 170. Auch tritt ä c. D. oder (selten, vgl. 189, 5) viö c. Acc. für jenen Dat. ein. Inf. 74, 22; 95, 19 (Rache zu nehmen für seinen Vater = s. Vater zu rächen). Vgl. Fäfn. 33, 8; Grott. 22, 4 (Frööa Dat.) u. Anm.

Prass. S. 3 hefnir straft 44, 2; h. sin rächt sich 181, 3; Konj. PI. 2 hefniö 154, 29. Imp. S. 2 hefn 189, 5. Praet. S. 3 hefndi honum bestrafte ihn = rächte sich an ihm 46, 8; vgl. Lund p. 74; h. fQÖur sins rächte seinen Vater 195, 24. Conj. S. 2 hefndir Rache nehmen wolltest für (Gen.) 169, 19.

Part. Pass. es hefnt VqI. 54, 8; vgl. 178, 27. hefir pess hefnt

hefhd heimferö

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(hat sich dafür gerächt) 70, 8; var honuin nqkkut (adverb.) |?essa (Gen. S. n.) hefnt 78, 8 = ecqua ex eo - (Lokio) huius facinoris vindicta sumi potuit? Eg. Zur unpersönlichen Konstr. vgl. Ark. 10, 24; mau honum grimmu in übler Art hefnt vera 215, 12.

hei'nd, f. (s. hefna), die Rache, Strafe. N. 1.90, 5; Nsf. 162, 18; G. til hefndar eptir Sv. (vgl. eptir 2 b) 122, 7. A. i hefnd ßess zur Strafe dafür 184, 2. - - PI. G. til hefnda zur Ausführung der Rache 159,. 1.

hel'ndarorö,Pl n. (hefnd, orö), Straf - worte. D. 254, 2; vgl. Var.

heiMim, adj. (zu heiör f., vgl. auch § 76, 1 u. Vigf.), heidnisch ge- sinnt. — N. 236, 21.

heiör, adj. hell, heiter. PL N. f. heiöar Vol. 57, 4.

heiör, f. 50 a2); 59; 1; g. haif)i), cfo*ß Heide, öc?e Gegend. Asf. 178, 31.

heilayr, a#. 12, 2d; 41. 3; 75, 2; 79; Bugge in Ark. 21, 268 l), sittlich unversehrt (vgl. heill), un- sträflich, heilig; auch von Gegen- ständen = weihevoll, geweiht. N. m. heilagr von einem Gotte 35, 13, von einem Brunnen 21, 4; Af. helga 261, 4. N. n. heilagt (von Wasser) 24, 4. PI. N. m. helgir menn 259, 2; N. n. heilug votn (Gewässer, wohl von Gewitterregen), <irm. 29, 9. Hier denken Gering (Gloss.) u. D. H. II, 183 an „Ehr- furcht gebietend, gewaltig" .

In schwacher Flexion S. A. m. helga Sigdr. 18, 3; n. i J)at it helga sneti 46, 9. Komp. helgari s. öheilayr. Superl. helgastr; D. m. helgasta 259, 5.

heiii, m., das Gehirn. D. heila Grm. 41, 4. A. heila 12, 9.

heill, adj. 76, 1 ; g. hails ganz), unversehrt, ganz, heil. S. N. m. 5, 16; 48, 6; auch = ohne Fehl, ohne Falsch 219, 2; als Voc. heill, herra minn! 181, 14 mit zu er- gänzendem Imperat.; Lund p. 356; vgl. sit heil frü ! Heil Euch, Frau ! (Edz.); 193, 11; Lund p. 352. Plur. A. m. heila 61, 16. Sup. heilastr 135, 14; vgl. gefa.

heill. n. (s. heill adj.), das glück- liche Vorzeichen, das Glück; oft im Plur. S. D. heill i verstu = unter der schlechtesten Vorbedeu- tung Helr. 4, 3. PI. N. 168, 35 ; v, 3. Regm. 19, 16; 20, 3. G. heilla Regm. 22, 4; D. heillum Siudr. 17, 2 (hier = Amulet, Ger., Vollst. Wb.). A. Re^m. 19, 3.

* Das Wort kommt mit der Zeit auch als fem. vor (vgl. Vigf.), und dann namentlich im Plur. = auspi- cia, omina; so Re^m. 19, 6 Var. Re<:m. 25, 6 faßt Edz. illt fyrir heill mit Recht als „Unheil" be- deutet es; vgl. fyrir 2) gegen Ende.

heilla, schw. v. (heill n.), bezau- bern. — Pass. Part. N. f. heilluö ertu 205, 7 du bist unter dem Ein- flüsse eines Zaubers, b. von Sinnen.

hei!ra?Öi, n. (vgl. heill, räö) , ein guter, zum Heil führender Rat.

A. 61, 8. PL A. 189, 3.

heilsa, schw. v. (heill n.), mit Dat. {Lund p. 75), Heil wünschen, be- grüßen. — Prses. S. 3 258, 10; Praet. S. 3 221, 2.

heim, adv. (vgl. heimr), nachHause, heim. 46, 10; 51, 10; soßkja heim h<md in die Hand zurück- kehren 112, 12: buöu h. luden zu sich ein 260, 3; auch beim Ein- treten in eine fremde Wohnung ge- braucht, so 77, 7; 162, 3 (hier ist Siggeirs Wohn, gemeint; vgl. D. H. II, 212, 640).

heima. adv. (vgl. heim), zu Hause.

38, 15; 65, 20; 135, 5.

heimanmör, m. (s. heimr, maör), der Hausmann , Hausgenosse.

PL N. heimamenn (= Familie) 57, 6.

heima h, adv. (s. heim), von Hause.

93, 8; 120, 10. heiman aetlar f)ü (sc. at fara) 218, 5.

heimboÖ, n. (vgl. heim u. boö), die Einladung nach Hause. soekja heimboö (A.) einer Einladung fol- gen 108, 15; 124, 14; ähnlich fara at heimboöinu (Dsf.) 120, 10; koma at heimboöi (D.) zum Besuche kommen 97, 10.

heimferö, f. (vgl. heim, ferö), die Heimfahrt. G. til heimferöar 108, 16.

80

lieimill

lieita

lieimili. adj. 75, 2; t$r/. heimr), eig. Ii ei misch (Vigf.), dann nach l laus- Recht (oder überhaupt recht- lich) zukommend, erlaubt; lieirnilt. er es stellt zur Verfügung, kann geschehen, N. m. lieimill er matr = liberum esse eibi usum Eg. 5, 14. N. n. heimolt (so Cod., von der älteren Form heimoll, heimull; vgl. Vigf.) 171, 35.

heimr, m. (g. liaims f.), der Wohn- ort, die Welt. N. 7, 7; 87, 3 G. heims 47, 17; Gsf. 171, 20; D heimi ./#, 6; Dsf. heiminum 77, 13 A. heim 6, 18; 7, 12; 12, 7; P7, 9; 124, 7. - - PI. N. allir heimar 46, 8; D. heimum 38, 6; A. heima 18, 10; Asf. heimana 14, 22.

* jFwr <fo'e urspr. Bed. Heimat [cgi. heim adv.) hier kaum ein Beleg. Die von Menschen (vor dem Tode) bewohnte Welt ist 12, 7; 47, 17; 87, 3; 97, 9; i24, 7 gemeint; einer der niu heimar (^'e z. B. auch Riesen zum Wohnsitz dienen) 6, 18; 7, 7 u. überall, wo der PI. er- scheint; endlich die ganze Erde (als Weltkörper) 7, 12; 13, 6; 77, 13; 171, 20.

heimsendi, m. (i#tf. heimr, endi), das räumlich gedachte Ende der Welt. Dat. heimsenda 7, 10.

heimsligr, adj. (= heimskligr = heimskr, vgl. heimr m.), einfältig, töricht (eigentl. vern acutus, sim- plex). An. heimslig orö 190, 1.

heimsol, f. (f. heimssöl; heimr, söl). die Sonne (eig. S. dieser Welt). D. 227, 14.

heimst^ö, f. (vgl. heimr, stoÜ = Statt), die Weltstätte, Welt, poet. A. h. ryöja Voh 56, 4.

heimln, schw. v. (heim), eigentl. nach Hause bringen, für sich in An- spruch nehmen, verlangen. Prses. S. 3 heimtir a tal beruft zu einer Unterredung 213, 11.

hein, f. (ags. haen, e. hone F.), der Schleifstein, Wetzstein. Nsf. 105, 5, 7; Dsf. heininni 99, 4; A. hein 98, 25; Asf. heinina 99, 1.

* Nach Fr.2 ist h. der feinere Wetzstein neben harÖsteinn, dem

gewöhnlichen. heinberg, n. (vgl. hein u. berg), der Wetzstein -Fels ( Tonschiefer - masse). PI. N. heinberg 104, 14.

beipt, f. (g. haifeta), der Hali, Streit.

A. 225, 19. - PL D. heiptum in gehässiger Weise Sigrdr. 11, 3. A. a heiptir hyggja an Streitsachen gedenken 215, 5.

beiptarortt, PI. = h«iptv rM. D.

202, 18.

beiptyrM, PI. n. (s. heipt; yrfti zu orö n.), Zankworte, Zornes- worte. — D. heiptyröum 122, 18.

A. 180, 10 vgl. Note. Der Sinn ist wohl: als Zankworte, die eine scharfe Erwiderung fordern, nimmst du auf u. w. So auch D. H. II, 212.

heit. n. (vgl. heita, g. -hait), das Ver- sprechen, Gelübde. A. heit 47, 2 (Heiratsversprechen) = Ge- lübde 118, 20; 135, 14; bez. des Indik. im Nebensatze einer Infin.- Konstr. vgl. Ark. 3, 113 ?«. Lund p. 177. - PI. A. heit 176, 8; 200, 1.

heita, stv. (£. haitan; § 33, 1; 75, 2; 107), heißen (intr.), auch rufen, anrufen mit Acc. oder ä. c. Acc; verheißen mit Dat. der Person u. der Sache (oder at c. Inf.) ; vgl. Lund p. 106 u. w. unt. Inf. 10, 9, 10; ä hann heita ihn anrufen 32, 1, 3 ; 33, 7 (Lund p. 41). til a at heita 34, 3 (vgl. b) u. at* prä- pos. Praßs. S. 1 heiti ek (alte medio-pass. Form nach Nor. § 469 a 8) 179, 25; S. 3 heitir heißt 5, 11, 12; zu 164, 16 vgl. at, präp. 2a) im transit. Sinne heitr; so 154, 16 (vgl. u. 94, 20) ; heitr ä menn ruft Leute auf 161, 6; h. feröinni ver- heißt die F. 217, 28 (vgl. 154, 16 u. n.6); PI. 3 heita 7, 4; 11, 14; Prget. S. 3 het hieß 9, 13; 10, 6: verhieß 136, 6; 208, 16; hieß = befahl, erlaubte Grott. 2, 5; het a rief herbei 58, 15; PI. 2 hetuö (verh.\ 176, 20; PI. 3 hetu hießen sie, hieß man Regm. 18, 1 ; = ver- hießen 208, 17. Conj. S. 3 heti 149, 2. Part. Pass. heitinn geheißen Grott. 22, 6; n. heitit = geheißen 167, 15 ; = verheißen (iron. = an- gedroht vgl. hetuö = drohtet 203, 7) 94, 20 mit Dat. der Person und des Objektes: vgl. 183, 32 u. Vigf. s. v. B. hefir heitit mik Hodbroddi mit seltenem Acc. der Person = hat

heiti henda

81

mich verheißen {versprochen) dem H.; en ek hefi f)vi heitit aber ich habe das gelobt 163, 23; ähnl. 178, 29; 241, 18. Dagegen hefir heitit hat geheißen [den Namen geführt) 152, 15. Med. heitaz heißen, genannt werden , sich nennen. Praet. S. 1 hetumk ich nannte mich Grm. 46, 1. Vgl. Var. Aus dieser Form wurde hetumz nach dem Gr. IV, 39 fg. erörterten Assi- milationsprinzipe ; eine andere Er- klärung in Ark. 8, 37; vgl. auch D. H. LI, 191 oben u. Nor. § 470 fg. hetumz = ich verhieß mich 203, 16; 211, 2.

* Die intrans. Bed. ist nach Sie- vers bei P. Br. VI, 561 urspr. auf das Med. beschränkt; in der jüngeren Sprache tritt in dies. Falle [schein- bar) schwache Flex. des Praes. Act. ein, vgl. auch § 123 ex.

** Beachte noch hetum hjöna nafni 212, 4 hießen nach dem Na- men (mit dem N.) von Ehegatten, = hießen nur (fälschlich) Eheg.

heiti, n. (vgl. heita), die Benennung, der Name. 1). af hans heiti 27, 5. PI. N. heiti 29, 6; G. heita 29, 10; D. heitum 98, 11. A. heiti 29, 1.

heitr, adj. (vgl. g. heito f. das Fieber), heiß. N. m. 7, 7; N. h. heitt 8, 13; 26, 20.

hekla , f. (darnach der Vulkan Hekla gen.; mit hQkull m. zu g. hakuls m. F.), ein weiter Mantel mit Kapuze; Wh. 171. A. heklu 152, 32.

heklumaor, m. (hekla; maör), ein in eine hekla gehüllter Mann. Nsf. 246, 1—der Mann mit dem Mantel.

hei, f. (g. halja, zu ahd. helan = hehlen F. ; § 67, 2 ; vgl. auch Hei), das Reich des Todes G. frä heljar (Helj.) 89, 8; vgl. frä 1). til heljar zum Totenreich 216, 7. D. ör helju 78, 2; 77, 23; h. ör vom Tode Regm. 1, 5. i helju im Totenreiche 233, 18. Adverbiell i hei (A.) zu Tode; eig. in den Be- reich der Todesgöttin (Hei) 104, 26; 225,^ 15.

Ähnlich heljar ganga Helr. 8, 4; D. H. II, 486; vgl. auch Beitr. 12, 226.

heldr, adv. (g. haldis; § 3, 1), lieber,

Glossar z. pros. Edda.

eher; ziemlich. Eigentl. Kom- par., vgl. § 84. Gew. heldr en; so 27, 2; 41, 4; Helr, 1, 7; mit unterdrücktem en 135, 12; h. = lieber 155, 30; 163, 26. eigi heldr ebensowenig 137, 3 vgl. 163, 23; heldr vielmehr (gegensätzlich) 54, 14; 164, 11; 177, 4; = ziemlich, leidlich 38, 14; 59, 11. Vgl. Lund p. 249.

* Als Superl. dient heizt (= heldst) am liebsten 64, 3; h. 65, 14 = nunc potissimum Eg. eben gerade, eben nur. allra heizt allermeist, zumal 153, 32; hvat heiz til (vgl. liggja 207, 16). Die Neben- form helzti (für heizt til? s. Fritzn.) in h. lengi reichlich lange, fast zu lange 183, 23.

helgistaSr, m. (vgl. heilagr, staör), ein geweihter Platz, Heiligtum.

N. 20, 4.

helgrind, f. (vgl. hei, grind) , ein Tor zum Totenreich. PI. Dat. helgrindum 7, 6.

hella, f.(m#hallr m. verwandte Bild.); die Felsplatte, der f 1 a c h e Fels.

Gsf. hellunnar 161, 16; Dsf. hell- unni 80, 8; A. hellu u. Asf. helluna 41, 11. PL A. hellur 80, 7.

hellir, m. (mit hei f. verw. Bildung;

vgl. auch Nor. § 306 u. a4), die

Höhle. D. helli 77, 27; A. helli

80, 7. hellisdyrr, PI. f. (hellir, dyrr), der

Höhlen-Eingang. D. 253, 24. helmingr, m. (vgl. hälfr), die Hälfte.

PI. A. i helminga 116, 15.

helvegr, m. (vgl. hei Hei; vegr), der Weg zur Unterwelt, zum Toten- reich; meist poet. A. helveg Vol. 52, 7; vgl. 253, 22.

* Wo spez. der Weg zur Hei ge- meint ist, wurde Helvegr geschrieben, q. v.

heizt s. heldr.

henda, schw. v. (vgl. hgnd, zu g. -hintan? Gering, Vollst. Wb.), eig. mit der Hand fassen, ergreifen; oft auch = betreffen und intrans. = zustoßen. Inf. 99, 4 = zu- greifen; sich ereignen 178, 14; vgl. kunna. Praes. S. 3 hendir passiert 181, 2. PI. 1 hendum (hier Im- perat., vgl. § 121) eigi heyptyröi wir wollen nicht zu Scheltworten

6

82

hengja

tiersir

greifen 202, 17. Part. Pass. absol.

hent: Loka haföi f)at hent = den

L. hatte das betroffen 106, 3. hengja, eekw. v. (s. hanga), hangen

lassen, hängen. Pass. Part.

hengör gehängt 121, 24. heppinn, adj. (s. happ n.), beglückt.

PI. N. "hepnir 173, 24.

hepta, schw. v. (g. hafljan; zu hapt n. die Haft F.), fesseln. Pass. Part, heptr 180, 9.

herab, n. {vgl. herr, hersir; § 49, 1; M. Cl. I, 129, 130; Ark. 21, 358 fg.\ Herad, d. h. Verwaltungsbezirk eines hersir (q. v.). PI. N. heruö 143, 5; A. 143, 6.

herbergi oder herbyrgi, n. (vgl. herr u. bjarga), die Herberge; das Quartier; Gastzimmer mit Schlafgelegenheit (vgl. holt). Nsf. her- bergit 193, 18. G. til herbergis (-byrgis) 107, 16; 137, 9. A. 157, 36 veita ser h. = sie bei sich auf- zunehmen. — Auch im Flur, (wie litis, salr), so Acc. 259, 23.

herbergissveinn,m.(herbergi,sveinn), ein im Gastzimmer aufw artender Bursche. N. 238, 19.

herboft, n. (s. herr, boö), das Auf- gebot des Heeres, der Heerbann. A. 178, 1.

herbünaör, m. (herr , btinaör) , die Heeresausrüstung. N. 176, 31.

- D. 55, 7. herbyrgi s. herbergi.

heröa, schw. v. (zu g. -hardjan Ger.), hart, fest machen, pressen. Prset. S. 3 heröi 51, 19. Pass. Part, eitri hert in Gift gehärtet 210, 27.

herbr, f., das Schulterblatt; PL heröar 59, 1); die Schultern. D. heröum 80, 12.

* Nach F. Geflecht wie g. hairpra PI. n. das Eingeweide.

herfang, n. (herr u. fang, fä), der Kriegs fang, die Beute. D. at herfangi 140, 6; A. 125, 14.

herferÖ, f. (s. herr, ferö), die Heer- fahrt, der Kriegszug. A.167, 19.

herfylginn, m. (s. herr u. fylginn bei Vigf.), der mit dem Heerwesen, mit dem Kriege Vertraute. G. her- fylgins f, 4 bellicosi (Eg.).

heri'or, f. (s. herr, for) = herferö. PJ. D. 151, 32.

herja, schw. v. (s. herr, § 112, 1), Krieg führen, verheeren, plün- dern, erobern. Inf. 7, 11; 17, 2. Praes. S. 3 herjar 166, 15. PI. 3 herja 17, 9. Praet. PL 3 herjuöu pangat 250, 23 hatten einen Feld- zug dahin unternommen. Pass. Part, herjat 140, 8. fekk heijat ser = bekam für sich erobert, er- oberte sich 150, 13.

herklseöi, n. (herr, klceöi), das Kriegs- kleid, das Rüstungsstück. PI. A. 213, 16.

herkonungr, m. (s. herr, kon.), der Heerkönig, Helden könig. PL G. 117, 3. Hat das Wort auch hier (wie sonst häufig, vgl. Vigf.) die Bedeut. eines Königs ohne Land ? S. auch konungr.

herliÖ. n. (herr, liö), bewaffnetes Gefolge, zur Ausführung kriege- rischer Unternehmungen. A. 217, 3.

hermafcr, n.(s. herr, maör), der Heer- mann, Krieger. JN. 145, 6: G. hermanns 36, 13. PI. G. hermanna 193, 34.

hernaör, m. (s. herja, herr), der Heereszug, Kriegszu^; nament- lich ein Raubzug zur See. D. i hernaöi 145, 14; Dsf. 150, 12. A. i hernaö 150, 10.

hernuminn, adj. (s. herr, nenia), kriegsgefangen. N. 180, 7.

herr, m. (g. harjis; § 43, 2), das Kriegsheer. N. 177, 18; Grott. 19, 5; D. her 51, 6; 163, 9; A. her 125, 12. koma i her zu Felde ziehen (Edz., anders Rn.) mit einem (s. meö A 2), 164, 29.

herra, m. 67, 1; zu herr Vigf.; Fr.2 vgl. harri (s. Harri); Nor. hält dies sowie herra für entlehnt (aus dem Deutschen, ähnlich wie sire aus dem Französ.), der Herr, vor- nehme Mann. Voc. herra 164, 4; 166, 24.

hersaga, f. (s. herr, saga), die Kriegs- nachricht. — A. hersogu 165, 19.

hersir, m. (vgl. herr u. heraö), der Herse, urspr. ein Bauernhäupt- ling (Olrik), dann ein niederer Beamter des Königs und Edel- mann. Vgl. M. Cl. I, 130, 1!)7; und besonders Keyser Eft. Skr. 11, 107 119; Fr.2 u. Amira bei Paul Grundr. III, 123 fg. S. auch

herskapr hjalt

83

jarl, lendr maör u. rikismaör. PI. N. hersar 142, 13; 143, 7.

herskapr, m. (herr; -skapr = -schaß F.), das Heerwesen, die Kriegs- bereitschaft. — D. 167, 21; A. 193, 7; s. hafa.

herskip, n. (s. herr, skip), dasKrlegs- schiff. PI. G. 150, 10; A. 244{ 3.

herstjöri, m. (s. herr u. styra), der Heetgebieter, Heerführer. PI. N. herstjörar 143, 12.

hertekinn, adj. {s. herr. taka), k r i e g s - gefangen. N. 180, 6.

herväpn, n. (s. herr, väpn) , die Kriegs waffe. PI. A. hervapn 95, 19.

hervirki, n. (herr, virki = verk F.), das feindselige Werk, die Feind- seligkeit. — A. 244, 19.

hervaeöa, schw. v. (s. herr, vaaöa

m = kleiden). Inf. hervaeöa sik Kriegs rüstung oder -Kleidung anlegen.

hoslistoiM/, f. (hesli zu hasl m; stong), die Haselstange. PI. N. 250,19.

hestafötr. m. (hestr, fötr), der Fuß eines Pferdes. PI. D. 228, 23.

hestasveinn, m. (s. hestr, sveinn), der Pferde junge, jüngerer Stall- knecht. — N. 171, 33.

hestr, in {vgl. Nor. § 105 a; ahd. hengist), ein {meist) männliches Pferd, Hengst. N. 14, 13; Nsf. hestrinn 53, 8; G. hests 118, 2; Gsf. hestsins 75, 18 von einem Wolfe, der als Reittier dient [vgl. AM II, 429 hestar trollkvenna eru vargar); D. hesti 14, 11; Dsf. hestinum 53, 6; zu 75, 18 vgl. Gsf. A. hest 44, 14; Asf. hestinn 54, 2.

PI. N. hestar 15, 1; G. hesta 122, 5; Gsf. hestanna 15, 2; D. hestum Regm. 16, 2 vgl. Refill; A. hesta 14, 8, 21. Vgl. jör u. merr.

hey, n. (g. havi n., § 53 *), das Heu.

A. 98, 23.

heyannir, PI. f. (s. hey, onn = Arbeit), der Heumond, Juli. N. 144, 13. - Vgl. Wh. 378, Mon. 44. Dort wäre tünannir = heyannir (Eb. 90, 1) nachzutragen.

heyra, schw. v. (g. hausjan), hören.

Inf. 35, 11; 161, 21. Prses. S. 1 heyri ek 12, 2; S. 2 ef J)ü heyrir 50, 16; S. 3 heyrir 35, 20.

PI. 3 heyra 48, 17; 93, 15. Imper. S. 2 heyr 192, 27. Praet. S. 1 heyröa 90, 5; sf. heyröak 135, 5; S. 3 heyröi 69, 18; PI. 1 heyröum; PI. 3 heyröu 58, 19. Conj. S. 3 heyröi Grott. 2, 7. Pass. Part, heyrt 27, 1; 56, 10; 02, 5 {zur Stell, der Worte vgl. Ark. 16, 222).

Auch impers. Praes. S. 3 heyrir man hört 35, 22; 204, 9 elliptisch: man hört {ihn).

* heyra sagt (5. segja) = sagen hören. Vgl. Gr. IV, 169.

heyrn, f. {vgl. heyra), das Gehör. A. heyrn 13, 3.

heia, schw. v. 115, 5; zw Z«£. gelu? vgl. Vigf.), sich mit Reif bedecken.

Praet. S. 3 helöi yfir pannig be- deckte es sich mit Reif {F. J.) 8, 5; Fr.2 denkt bei heia zunächst an eine feuchte Nebelmasse, die später erst zu Reif gefriert (hraus at hrimi); F. J. übersetzt die letzten Worte „ward durch Kälte gleich- falls zu Reif{.

her, adv. (g. her), hier 9, 1; 10, 17 {bei einem Zitat, vgl. 149, 1); bei koma {vgl. s. v.) her = hierhin (heöra), so 63, 14; 197, 21. zeit- lich: her til bis hierhin, bis jetzt 154, 34. Freier: er her liggr skamt heöan ä brott, pat heitir Gnitah. 172, 23 = der hier {wohin ich mich in Gedanken versetze), nicht weit von hier {wo wir uns eben befinden) liegt; das {die Gegend) heißt Gnitaheide.

hervist, f. (her, vist = Aufenthalt), das Hiersein, das Verweilen an diesem Orte. D. 197, 16.

hjal, n. {zu hal = hallen F.; anders Nor.), e?«sGespräch, Geschwätz.

A. 202, 20.

hjaliiiKtai'r. m. (hjälmr, poet. hjalmr; stafr), Helmstab, Helmstütze, poet. = Mann (vgl. hrottameiör u. Ä.).

PI. D. Regm. 22, 5.

hjalt, n. (ags. u. e. hilt F.), der Schwertgriff, eig. der Querstab oder die Parierstange am unteren Teile desselben, daher auch im PI.

Griff. S. D. hjalti Sigrdr. 6, 3. PI. Nsf. hjQltin 42, 3. - 1). at hjoltum upp bis zum Griff {hinauf) 153, 4; Dsf. hjoltunum 161, 30.

6*

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hjarta hiröa

hjarta, n. g. hairto § 4, l; 66), das

Herz, auch (rfs Sitz des Mutes 181, 29. G. til bjarta Vol. 54, 7; Gsf. hjartans 179, 11; Dat. hjarta 194, 21; Dsf. lijartanu 117, 19; A. hjarta 103, 16 ; Asf. hjartat 117,17; PI. Dat. hjortum 216, 7; A. hJQrtu i20, 26.

hjartablöb, n. {vgl. hjarta, blöö), das Herzblut. Nsf. 117, 20.

hjartarhorn, n. {vgl. hjortr, harn), das Hirschgeweih. D. 47, 7.

hjartaroetr, PI. f. (hjarta, röt), die Herzenswurzeln, Fibern des Her- zens; A. um hj. 210, 2= im Herzens- grunde.

hjä, adv. u. präp. {vgl. hjön? s. Vigf. u. Nor.), urspr. wohl im Hause {vgl. Gr. II, 756), bei mit Dat. lokal: hjä henni an ihr vorbei 161, 18; so auch i hjä in der Nachbar- schaft {vgl. i nänd) 231, 8. ganga i rekkju hjä konu mit einer Frau Beilager, Beischlaf halten 119, 23; 153, 27; so auch fara i r. 157, 33 von einer Frau; vgl. vaeri hjä honum 157, 34; leggr hjä ser 158, 9; hjä henni 100, 7. adv. = daneben 174, 7; auch = neben, im Vergleich mit (präpos.), so ß, 6; 66, 11; 160, 1; 200, 11.

hjälmr, m. {poet. hialmr, g. hilms), der Helm. N. i78, 12; Nsf. i30, 19; Dsf. hjälminum 178, 26. A. tök hjälm 95, 18 i^J. i93, 30 ä ek hjälm; Asf. hjälminn 136, 15. PI. A. hjälma 122, 8. - Vgl. auch brynja.

* hj. auch = Steuerruder, vgl. hilmir.

hjälp, f. {vgl. hjälpa = g. hilpan, helfen; § 4, 1; 103, 2), die Hilfe. A. 41, 3.

higat, acfa>. (= hingat), hierher. 154, 28; 211, 13.

* iVac/i Vigf. ist hingat die ältere, richtigere Form; nach Nor. in Ark. 6; 374 ist higat genau = lat. ad- huc, abgesehen von der verschied. Stell, des ad (at).

hilmir. m. {vgl. hjälmr), eig. a helms- mann Vigf.; poet. = Fürst. G. hilmis Regm. 26, 7.

himinn, m. (g. himins; § 20, 3; 48a2)), der Himmel.- N. 6, 19; 25, 12; VqI. 52, 8; Nsf. 82, 18. G. himins 10, 8; D. ä, undir himni

11, 18, 19; Dsf. himninum 24, 12.

A. himin 6, 12; 11, 12 m. ö. himinsendi, m. (*. himinn, endi) das

Himmels ende. D. 25, 5, 10. himintungl, n. {vgl. liiminn. tungl),

das Himmelsgestirn. PI. N. 12,

13; A. 170, 27. hingat, adv. {= hinig- at, vgl. f)angat),

hierher. 46, 22; 66, 17.

hinig, arfy. (hineg § 17; eigentl. hinnig = hinn veg, s. hinn u. vegr; vgl. aber Sievers P. Br. VI, 315), hier- hin. — Grott. 19, 6.

hinn, pron. (g. *his, himma; § 93), der, jener; von inn zu trennen {vgl. inn, pron.); in der Prosa meist im emphatischen Tone gebräuchlich.

Vgl. Vigf. s. v. (p. 263); Lund p. 488 fg. N. 80, 1; 110, 15. n. hitt (N. A.) er mest das ist das Größte 6, 13; vgl. 50, 16; 69, 4, 10; 72, 19; 95, 20; 164, 27. Auch = jener, zur Bezeichnung des ferner stehenden; so wohl hinar (inar) = die andern 260, 16.

hinn;). f. {vgl. Vigf. s. v.), das Häut- chen. — N. 24, 5.

hjö, s. hoggva.

hjön, PI. n. {vgl. hju § 9, 4; dies u. hjün bespr. Nor.), die Haus- genossen einschließl. der Diener- schaft; vgl. Keijser Eft. Skr. II, 76.

PI. N. 57, 13; G. hjöna nafni = Ehegatten {vgl. heita) 212, 4.

hirö, f. (= ags. hyred, hired Fr.'2; verw. mit hjön), die G e f o 1 g s c h a r.

Vgl. M. Cl. 1, 174; Key ser 11,85, 86; Amira in Pauls Grundr.- II f, 167. D. i hans hirö 07, 8; meÖ hirö 150, 23 vgl. 162, 22; A. hirö 122, 4 Var.

* Den wichtigen Abschnitt des Spec. reg. Um hirö {Brenner S. 66 fg.) hat auch Möbius Anal. Norr.2 179 fg. aufgenommen.

hirfta, schw. v. 46, 1 ; 115, 6; vgl. hiröir, g. hairdeis, der Hirte § 54) bewachen, sorgen. Praes. S. 1 ekki hiröi ek um litit nicht kümmere ich mich ums Leben 205, 32; mit bloßem Acc. 226, 4. S. 3 hiröir 98, 14; hebt auf 182, 28; kümmert sich 210, 7. Gonj. S. 3 hiröi = achte, sich kümmere 153, 25. Imper. S. 2 hirö eigi })at kümmere dich nicht darum 204, 3.

hirökona hliö

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hirÖkona, f- (hirö; kona), eine Frau des G e f o 1 g e s , wohl = skemmumaer. N. 204, 12.

hirömaör {vgl. hirö, maör), der Ge- folgsmann. N. 253, 11. PL hirömenn Gefolgsleute, zunächst am Hofe des Königs; Keyser II, 86.

N. 61, 9; 143, 18; Nsf. 122, 26.

A. hirömenn 68, 14. hirösiör, m.(hirö, siör), die höfische

Sitte. PI. I). 259, 12. hiti, m. (ndd. hitte f. F.), die Hitze.

N. VqL 57, 7 hör hiti tf/e hoch- aufschlagende Hitze = die heiße Lohe {Ger.). Gsf. hitans 8, 15. A. hita 77, 26; Asf. hitann 8, 17.

hitta, schuh v. {wohl zu g. hinf)an F. 61, vgl. Vigf.), antreffen, finden. Inf. 160, 23 ; = aufsuchen 176, 8; 193, 4; 204, 19, 21. Pres. S. 3 hittir 151, 1. PL 2 hvern J)er hittiö Jtann fyrir, at wen ihr als einen solchen vorfindet, daß = ob ihr nicht an einen solchen ge- ratet, der 241, 12. Praet. S. 3 hitti 141, 4; Pr. Conj. S. 3 hitti 53, 21; 124, 11 ; PL 3 hitti 122, 14. - Pass. Part. Nm. hittr 204, 25 {die pass. Konstr. entspricht hier nicht dem neueren Sp>r achgebrauch: und wie man S. traf, bat man ihn; D. H. II, 360). A. m. hittan 172, 17; absol. hitt 55, 14; 67, 18. - JDÖttu vaerir ekki at hitt = wenn du auch nicht dazu aufgesucht, zu Rate ge- zogen wärest 201, 30 vgl. 204, 25. Med. hittaz sich t r e f f e n , zusammen- geraten.— Inf. 61, 16 {vom Wieder- sehen) ; sich treffen lassen [zum Kampfe) 164, 23. - Praet. PL 3 er fjeir Beli {er u. Beli) hittuz (im Kampfe sich begegneten) 47, 13.

hjorleikr, m (hjQrr, leikr), das Schwert- spiel, poet. = K a m p f. G. Regm. 23, 6.

hjprhjgr, m. (s. hjorr, logr), die Schwertfeuchtigkeit , der Schwert- tau, das Blut. D. 180, 21 vgl. hlanda.

hJ9rr, m. (g. hairus; § 4, 3; 51, 1), das Schwert, poet. D. hjorvi /u, 3; A. hjor VqL 54, 7.

hjprtr, m. 64, 2; ags. heorot), der Hirsch. N. Grm. 35, 4; A. 196, 8; Asf. hjortinn 50, 4. PL N. hirtir 23, 6.

* Daß nach Grm. 35, 4 nur von ein e m Hirsche unter der Esche die Rede sein kann, ist mehrfach betont, so von F. J. Gg. p. 96; vgl. aber auch Ark. 22, 146 und Niöhoggr.*

hlaöa, stv. 106, 1; g. -hla{)an); beladen, häufen; mit Dat. oder Acc, vgl. Lund p. 91. skyldu hl. upp hja gullinu ok hylja ütan sollten daneben Gold aufhäufen u. {mit Gold) von außen (ihn) bedecken 174, 7.

hlakka, schw. v. krächzen. Praes. S. 3 hlakkar VqL 50, 6.

hlaup, n. (vgl. hlaupa), der Sprung, Lauf. I). hlaupi 40, 3; meö hlaupi im Sprunge 233, 6.

hlaupa, stv. (g. -hlaupan; § 13, 1;

14, 2; 40, 2; 108), springen, seltener = laufen. Inf. 80, 1 (zur Wortstell, vgl. Ark. 16, 221) 118, 24; hl., riöa J^enna eld (Acc. des durchmessenen Raumes, Lund p. 59) 198, 25, 28. Praes. S. 3 hleypr

15, 18 (rennt)-, ähnl. 233, 7; 101, 9 (springt)-, PL 2 hlaupiö umher- lauft (nhd. Sing.) 172, 19. PL 3 hlaupa rennen 54, 7 ; 160, 27. eilen 170, 1. Praet. S. 3 hljöp 10, 13; 72, 8; 119, 2; 121, 7; PL 3 hljöpu 138, 6; hl. frä skipum = stürmten ans Land 168, 17.

lilaupari. m. (s. hlaupa), der Herum- läufer, Landstreicher. PL N. 171, 33.

hleina, schiv. v. (vgl. F. 88 die Bil- dungen s. hli) eig. lehnen, sich (um eine Stütze zu finden) anlehnen.

Praes. S. 3 hleinir 44, 11.

hleypa, schw. v. (vgl. hlaupa), das Fferd springen (laufen) lassen, sprengen mit instrum. Dat. (Lund p. 91). Praes. S. 3 hleypir; Praet. S. 3 hleypti 75, 11; 101, 11. Pass. Part, absol. hleypt hestum at henni 228, 16 mit Rossen auf sie losgesprengt.

hliö, f. 55, 2), die Seite. D. ä hliöu Grm. 35, 5 ; A. a aöra hliö 82, 17; vgl. ä hliö ser 90, 9. PL A. ä tvaer hliöar Regm. 24, 5.

hliö, n. (ags. hlid n. Deckel, ähnl. nhd. Lid in Augenlid F.), das Tor.

Asf. 220, 10.

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hljöür hloegja

hljo<tr. adj. (vgl. hljöti n. = g. hliuf>; $ 15, 3), eigentl. hörend, d. h. still, schweigsam. Nf. hljöÖ 201, 18.

Iiliomr. m. (vgl. g. hliuma F.), der Laut, Gesang. A. liljom Grott. 2, 8. „hl. bedeutet nach Gislason einen vollen , anhaltenden Klang; danach kann hl. amb. sich sowohl auf das durch die Arbeit der Mägde veranlaßt e Knarren der Mühle als auf ihren Gesang beziehen." (D. H. II, 607.)

hljöta, stv. (ags. hleötan; § 102, 1), eig. duichs Los (g. hlauts) bekommen, dann überh. = erlangen. Inf. 40, 20. rnun standa hljöta = wird zu bestehen haben, wird bestehen müssen (Vigf. s. v. II) 217, 29. Praet. S. 1 ek hlaut 221, 20.

hilf, f. 55, 1), die Schutzwaffe. PI. n. hlifar 142, 2 {vgl. väpn).

hilf a, schw. v. {vgl. hlif f.), schützen, mit Dat. Lund p. 70. Praet. S. 3 hliföi 169, 1; PI. 3 hliföu 168, 27.

höal, schw. v. {vgl. mit Pf. glöa oder mit Gislason, Fr.2, D. H. II, 183 flöa „erwärmen"), erglühen. Pras. PI. 3 hlöa Grm. 29, 9.

hlumr, m. {vgl. Vigf. s. hlumr, Nor.), der Handgriff eines Ruders. PI. N. 220, 4.

hl u nur. m. (Vigf. vgl. e. to launch), die Walze, namentlich unter einem Schiffe, zur Fortbewegung auf dem Lande. PI. Dsf. hlunnunum 75, 21.

hlunnvigg, n. (hlunnr, vigg n. = Boß F.), das Walzen-Boß, poet. = Schiff (vgl. Sk. LI skip = hest skipreiöa1. PI. N. Regm. 17, 7.

hluti, m. = hlutr. TZ. 163, 7; 226, 15 (vgl. hlutr* u. hvarrgi). A. hluta 178, 22.

hlutr, m. 60, 2; 62 a2); zu hljöta), eig. das Los, dann der Teil oder Anteil, die einzelne Sache, das Ding. N. 8, 10; einn hverr hl. irgend etwas 39, 15; ähnl. nokkurr hl. 52, 16; engi hlutr nichts 17, 7; 83, 11. G. hlutar 56, 8; D. hlut 137, 4; A. hlut 30, 14. PI. N. hlutir 4, 3; 5, 7; G. hluta 37, 10; 97, 8. D. hlutum 6, 11 ; A. hluti 13, 11. um alla hluti in allen Stücken 152, 6; alla hl. 162, 16 =

alle (möglichen) Dinge, alles Mög- liche.

* hlutr (m. hluti) kann i>i manchen Fällen freier übersetzt werden, vgl. die Beisp. zum S. Nom., so auch f)ess hlutar nach der Sache = da- nach; ollum hlutum betra. besser als alles (auf der Welt) 196, 10. Vgl. auch hoföu jafnan minna hlut ör m&\um = hatten immer den schwä- cheren Teil aus Streitsachen erlangt, immer den kürzern gezogen 168, 10. Wenig glücklich ist 184, 8 ge- sagt: i rünum eöa oörum hlutum (andern, ähnlichen Dingen), er liggja til hvers hlutar = die für jeden einzelnen Gegenstand (oder Fall) geeignet sind (s. liggja til); vgl. auch das dreimal, hl. 191, 15—17; fyrir sinum hlut für ihr Teil, für sich selbst 209, 18.

hlynr, m. (s. Nor.), der Ahorn, überh. Baum; vapna hl. = Waffen- baum=Held Sigdr.20,3; vgl. Skälda c. 31. hlyöa,sc/m\t\(s.hlj6örF.),lauschen, hören, gehorchen. Inf. 56, 14 ; Grott. 18, 6; Praas. S. 3 hlyöir 43, 19. Prset. S. 3 hlyddi (8 29, 1) 158, 33, 34 (= war möglich, stand zu Gebote; Vigf. s. v. IL), = ge- horchte 228, 5.

* hlyöa c. 1). ist eig. lauschen,

hl. ä auf etwas genau achtgeben;

über den Mod. im abhäng. Satze s.

Ark. 2, 199.

hlyri, m. (zu hlyr = Wange, Nor.),

der Bruder; poet. N. n, 5. hlseja, stv. 106, 3; g. hlahjan), lachen. Inf. hlaeja (hier als Zeichen natürlicher Zuneigung) 153, 34 m. 215, 26; vgl. viö 1) c). ähn- lich auch (geröi) hla?ja 205, 21; von spöttischem Lachen PI. 3 hlaeja 239, 10. Part S. f. hlaejandi (fröh- lich Edz.) 228, 31; vgl. § 74. Prset. S. 3 hlö viö 16, 6; 35, 9; 119, 22; 158, 30; PI. 3 hlögu 42, 1. hlser, adj. (ahd. läo, läwer F. 88),

lau. N. n. hlaett 8, 14. hlcegja, schw. v. (vgl. hlaeja; g. ufhlohjan F.), zum Lachen brin- gen. — Inf. 96, 4. Praes. S. 3 hlcegir 180, 23; hier = freut mich {Edz.).

hluegligr höf

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hlcegligr, adj. (hlcegja), lächerlich.

n. adv. 221, 28.

hnakki, m. (ahd. hnach F.; § 47), der oberste Teil des Nackens, das Genick, der Hals. Asf. hnakkann 61, 19; setja hn. ä bak das Haupt {oder den Hals) zurück- biegen; vgl. äör 2).

hnefi, m. (mhd. neve F.), 1) die Faust. D. hnefa 104, 26; Asf. hnefann 72, 21. PI. N". hnefar 72, 6. 2) etymolog. unrichtige Schreibung für nefi (mhd. neve, 1. nepos F.), = Nachkomme, Sproß.

N. Regm. 26, 7; Var. arfi. hniginn s. hniga.

hnipinn s. hnipa.

hnipna, schw. v. (zu g. ganipnan? vgl. Vigf., hnipa), betrübt, sorgen- voll sein. Praet. S. 3 q, 4.

hnita, schw. v. (vgl. hnita § 101, Visjf.), hämmern, mit dem Hammer befestigen. Pass. Part. 237, 25.

hniga, stv. (g. hneivan; § 40, 2; 101 a); Nor.), sich neigen. Praet. S. 3 hneig upp lehnte sich auf ( = zurück) 211, 15. Pass. Part, hniginn a efra aldr auf ein höheres Alter (herab) gekommen = bejahrt 232, 21; 236, 14.

hnipa, schw. v. (s. Vigf. s. v. ; Nor. § 410 a); vgl. auch hniga), den Kopf hängen lassen , gebeugt, betrübt sein. Praes. PI. 3 hnipa 192, 26. Praet S. 3 hnipti 212, 30.

Pass. Part. st. Flex. (von verlor. hnipa, hneip Nor. § 410a) hnipinn betrübt 46, 18.

hnoss, f. 37; vgl. Vigf. s. v. u. *hnjööa Nor.), eine kostbare Schmiede- arbeit, ein Kleinod. PL N. hnossir 43, 6.

hnot, f. 72, 1 ; e. nut), die Nuß. G. hnotar 95, 6; Asf. hnotina 95, 9.

hnyggja od. hnoggva, stv. 103 a), Vi^l*. s. v.; Nor.i, stoßen, schaben.

Pass. Part, hnugginn abgestoßen, gekränkt in einer Sache oder be- raubt derselben (Dat.) 228, 11.

hnykkja, schw. v. (s. Vigf.), heftig u. ruckweise ziehen oder reißen.

PI. S. 3 hnykkir at ser (an sich, zu sich hin = zurück) 156, 25.

hof,n.(ahd. hof, Hof F.), der Tempel, das Heiligtum unter Dach, vgl. Vigf. s. v. A. hof 17, 16.

* Das nord. h. war, soweit es sich nicht um Privat- Tempel han- delt, zweiteilig; außer dem Altar- raum fand sich ein größerer Raum für Festgelage nach der Opfer- Schlachtung; s. Art. horgr. Vgl. den Grundriß bei Mogk Germ. Myth. (Samml. Göschen) S. 121; Rieh. M. Meyer 423 fg. und die dort an- geführten Schriften.

hol, n., die Höhlung, der hohle Raum. Asf. holit 120, 19.

hold, n. (vgl. Vigf.), das Fleisch. 1). holdi 11, 5; 18, 6—7; Grm. 40, 1. meö holdi ok skinni 158, 17. A. ö, 4; 225, 10.

holdgröinn, adj. (vgl. h ld, gröa), an das Fleisch festgewachsen.

N. m. 111, 20; N. f. 183, 21.

hollr, adj. (g. hulfrs F.), hold, ge- neigt. N. m. 192, 9.

holhinr, m. (hollr, vinr), der holde Freund; poet. N. g, 3.

holt, n., das Holz, Gehölz. D. i holti VafjDr. 45, 3.

hopa, schw. v. (vgl. Vigf., zu hap F. 62?), stutzen, unschlüssig sein, zurückweichen; von Pferden und Menschen. Praes. S. 2, 3 hopar 198, 24.

horfa, schtv. v. (vgl. hverfa, Nor. § 446, 2), sich wenden, gerichtet sein, schauen. Praes S. 3 horfir 20, 13; PI. 3 horfa 88, 5; 249, 2. Praat. S. 3 horföi 161, 17. Med. horfaz den Anschein haben; her horfiz (Praes. S. 3) til gamans mikils hier schaut es aus nach großem Spaß = die Sache ist recht heiter 239, 10.

hörn, n. (g. haürn), das Hörn, Ge- weih; Trinkhorn; Hörn zum Blasen; Spitze, Ecke. N. Vol. 46 b; Gsf. hornsins 65, 1; D. horni 64, 8; Dsf. horninu 20, 16; 64, 7.

A. hörn Grm. 36, 2; Asf. 64, 11: A. hörn = Ecke 11, 14. PI. D. \\omum.= Geweih 50, 5, = Spitzen 103, 19. A. hörn = Trinkhörner 237, 12.

horskr, adj. (Ger. vgl. g. and-hruskan = erforschen), hurtig, schnell, von schneller Auffassung, klug. N. 182, 22.

höf, n. (vgl. g. gahobains f., Enthalt- samkeit), das M a ß , d. Schicklichkeit.

88

liol'lätr

hriö

D. at höfi nach Gebühr (der Verwandt schaft halber) 157, 11; ok Jjö leztu per eigi at höii (sc. gert vera) und doch meintest du, daß dir nicht nach Gebühr (geschehen sei) 226, 2. A. viö höf nach Gebühr 99, 2. höflatr, adj. (vgl. höf, lata), von schicklichem und klugem Be- nehmen. — N. 44, 13.

höfr, m. (Lexer, s. v. huof, Heyne s.

Huf), der Huf. D. höfi Sigdr.

15, 4. hölmganga, f. (s. hölmr, ganga), der

Holmgang, Zweikampf. Vgl. Wh.

297 fg. Asf. hölmgonguna 103, 4.

hölmr, m. 6,1), 1) die Insel, der Holm (vgl. Bornholm u. a.). A. hölm 40, 13; hier schon Übergang zu 2), 2) der (oft insulare) Platz zum Zweikampfe oder der hölm- ganga (q. v.). N. hölmr 103, 7; 180, 20. An ersterer Stelle eig. die Aufforderung zum Zweikampf.

hölmstefna, f. (s. hölmr, stefna f.), dieL weikampfs- Versammlung, -Begegnung. G. til hölmstefnu 104, 3.

hon, pron.f s. hau n.

hördömr, m. (vgl. hörr = g. hors F.,

dömr s.*), das buhlerische Wesen,

die Unsittlichkeit. N. Vol. 45, 6.

not, PI. n. (g. hvota f., § 27, 3), Drohungen. A. 210, 8.

hraftr, adj. (vgl. Nor.), schnell; n.

adv. hratt u. Superl. hraöast; sem

hr. so schnell wie möglich 233, 10

vgl. N. hrafn, m. (vgl. Nor.; ahd. hraban),

der Rabe. N. 121, 12. PI.

N. hrafnar 48, 16.

hrammr, m. (zu ahd. rama Nor.), die Pfote, Hand; auch die Vorder- tatze (eines Bären). D. hrammi Sigdr. 16, 1. PI. Asf. 218, 27.

hrapa, schw. v. (vgl. Vigf.), stürzen, taumeln. Inf. Regm. 25, 6 = straucheln; vgl. fyrir 2) gegen Ende. Praes. PI. 3 Regm. 17, 7.

hratt s. hrinda.

hraustr (vgl. Vigf.), kühn, rüstig. Superl. N. inn hraustasti 221, 10. s. auch tyhraustr.

hräki, m. (zu ahd. racho = Rachen Vigf. , rachisön = spuere) , der

Speichel. D. hräka 39, 21; 97, 5. hrefcjar, PI. f. [vgl. § 57, 1 ; Vigf. u. g. hair})ra = viscera), die Hoden, männliche Scham. A. 96, 5.

hreyfa, schw. v. Pass. Part, hreyft Var. zu 59, 18 (hier hr. = raufa 93, 12 nach Ark. 14, 357).

hreysikottr, m. (hreys\ = Steinhaufe; kottr), das Hermelin (so Fritzn., Wildkatze Vigf.). Nsf. 160, 10.

PI. N. 160, 7.

hreysti, f. (vgl. hraustr). die Tüch- tigkeit. --- A. 163, 28.

hreystiligr, adj. (vgl hreysti), kühn, beherzt. Superl. adv. gera sem hreystiligast so beherzt wie möglich verfahren 155, 5.

hreystimaör, m. (s. maör, hreysti), ein Kühnheitsmann, k ü h n e r M a n n.

PI. D. hreystirnonuum 34, 12.

hrinda, stv. 103, 3 (vgl. ahd. hrind, Bind F.), stoßen, mit Dat., vgl. Lund p. 92. Imper. S. 2 hritt af f)er harmi 205, 3. Praet. S. 3 hratt

75, 20; 76, 5; PI. 3 hrundu honum = stießen ihn fort 220, 17.

bring ja . f. (vgl. hringr), eineS c h n a 1 1 e.

Nsf. 252, 5.

hringr, m. (F. 82), der Ring, Kreis.

Gsf. hringsins 160, 29. A. i hring in Ring- oder Kreisform, im Kreise; Asf. hringinn 77, 17. PI. N. hringar

76, 13. - D. hringum Grolt. 20, 3. A. hringa 170, 20.

hrjöta, stv. 102, 1), a) springen, fallen; b) schnarchen (wohl von dem stoßweisen Geräusch). Zu a) Prses. S. 3 hrytr 160, 27; PI. 3 hrjöta stieben 100, 1 ; Praet. S. 3 hraut Grott. 23, 7; PI. 3 hrutu 251, 16. Gonj. S. 3 hryti upp af hollunni schlüge oben aus der Halle heraus 218, 23. Zu b) Praes. S. 3 hrytr 60, 7 ; Praet. hraut 58, 22.

hrista, schw. v. (vgl. g. -hrisjan, Vigf.), schütteln. Praet. Ö. 3 hristi sik 39, 11; hr. svä hrammana schlug so um sich mit den Tatzen 218, 27.

hrft, f. (vgl. Vigf.; ags. hriö), eig. der Sturm, das Unwetter, die Zeit.

A. litla, langa hriö 58, 7; 118, 15; litla hriö kurze Zeit (wahrte es, vgl. Edz.) 229, 27. um hriö eine Zeitlang 71, 18; 161, 27; so auch of hriö 233, 16.

hrim hraezla

89

hrim. n. (e. rime F.), der Reif, das Eis. Nsf. hrimit 8, 7; 9, 12; G. hrims 8, 9; D. hrimi 8, 6; Dsf. hriminu 8, 15.

* hrimit 8, 7 Reifschicht, Eis- scholle (Pf.). hrim nähert sich schon der Bedeutung „Eis", wäh- rend für „Reif" auch heia f. sich findet, vgl. heia schw. v.

lirimsteinii, m. (s. hrim, steinn), der

Reifblock, Eisfels. PI. A. hrim-

steina 9, 16. hrimlmss (-Jmrs), m. (s. hrim, Ipuss

= [>urs Riese; § 36, 1; F. 132 s.

thars), der Reif- oder Eisriese.

- S. N. 9, 9. PI. N. hrim|)ussar 8, 18; G. -fmssa 8, 19; 20, 13; D. -JDiissum 6, 20; 20, 10, -^ursum 112, 16; A. -Jmssa 9, 6.

1 1 r i 1 1 : i . sfr\ 101: Vigf.); grunzen, vom Schwein; wiehern {vom Pferd).

- Pr. S 3 hrein 54, 4.

hris. n., das Gesträuch. Dsf. 182, 9.

* Urspr. wohl = Zweig, vgl. hrisla u. die deutsch. Bild. (Reis, Reisig).

hrokkinn. adj. (eig. Part, zu hrokkva stv.), gekrümmt. N. d, 3.

hrollr, m. (vgl. Vigf.), ein heftiges Schütteln von Frost, Aufregung dergl. N. hrollr sjä dies (ihr zorniges) Erbeben (Edz.) 204, 28.

hross, n. (ags. hors, so auch bisw. im Nord., vgl. Nor.), das Pferd, Roß.

- PI. N. 54, 7; vgl. {>essi. G. hrossa (hvat hr. was für eine Art von Pferden, nämlich eine Stute) 54, 4. Für die Var. hrossi iS. D.) vgl. Lund p. 133. Asf. hrossin 172, 11.

hrottameiftr, m. (hrotti Schwert, vgl. Hrotti, meiör), eig. der Schwert- baum, poet. = Mann, Held; vgl. Sk. G. XXXI. Dat. Regm. 20, 6.

hrottgarmr, m. (zu hrotti? vgl. *; garmr = Hund, vgl. Garmr), poet. = Verderber. A. hrottgarm viöar Verderber des Holzes= Flamme Helr. 10, 4 vgl. Var. u. Sk. XXVIII.

* Nach Eg. ist hrott=hröt radix; hrott g. = canis radicis (ligni) = ignis; ähnl. D. H. II, 48^; Ger. Vollst. Wb. „heulender Hund" (?) des Holzes = Feuer.

hröMgr, adj. (vgl. hröör bei Nor.), ruhmvoll. N. Grm. 19, 3.

hröörfullr, adj. = hröSigr. PL

A. Regm. 21, 6 Var.

hröörfüss, adj. (hröör, füss), ruhm- begierig. — P. A. hroörfüsa Regm. 21, 6.

hrösa, schw. v. (vgl. hrööigr), rüh- men mit Dat.; Lund p. 75. Praet. S. 3 hrösaöi 114, 7.

hrütmänudr, m. (s. man. u. hrütr= Widder, F. 85), vgl. Wh. 376 ; Vigf. s. v. hrütr. Widdermonat, Brunst- zeit der Böcke, Dezember. N. 144, 11.

hryggja, schw. v. (Nor. -va), be- trüben, ängstlich machen. Inf. 194 23.

hryggr, adj. (Ark. 24, 341 ; § 77, 1), betrübt. Nf. 207, 14. PI. Nf. hryggar 204, 10.

hryflflr, (vgl. Nor.; ahd. hrucki F.), der Rücken. Dsf. 249, 17. Asf. hrygginn 108, 2.

lirynja, schw. v. (vgl. Vigf. s. v. hrang n), mit Geräusch einfallen, ein- stürzen. — Praes. PI. 3 hrynja 82, 4.

hrytr, m. (hrjöta b), das Schnar- chen. — N. var par hr. mikill man hörte dort ein lautes Schnar- chen 233, 4.

hrse, n. 51, 2; g. *hraiv n.), die Leiche, der Leichnam. D. hrai 165, 12. A. 164, 30. PI. A. hrae ?., 4.

hrseöa, schw. v. (venv. mit hryggr, adj. F.), in Furcht setzen. Inf. 40, 25; 220, 16; häufiger ist Med. hra?öaz sich fürchten, bei sich f., absol. (Helr. 9, 8) oder mit Acc. des Objektes. Inf. 177, 21. Pra?s. S. 3 hraaöiz 15, 17; PI. 3 hraeöaz 116, 21. Conj. PI. 3 hrasöiz 155, 3. Praet. S. 1 hraeddumz ek 180, 27; S. 3 hraeddiz 15, 12; PI. 3 hraedduz 69, 5.

hrseddr. adj. (eig. Part, von hraeöaz), erschrocken. N. m. 53, 22; N. f. hraedd 15, 11; N. n. hraßtt

179, 32; 258, 8. -PI. N. m. hraeddir

180, 29; PI. N. n. hraedd 58, 18. hreBfa, schw. v. (vgl. Vigf.), aus- halten. — Inf. um hr. 224, 17.

hrsezla, f. (hraeösla, vgl. hraeöaz), die Furcht. - G. hra'zlu 154, 34. A. hraezlu 57, 22.

90

hionn hundr

li ron n. I'. (Nor.), die Woge, Feuch- tigkeit.—P\. Dsf. hrQnnununi 72, 19.

hrokkva, stv. (vgl. § 103, 5), sich krümmen, kräuseln; weichen. Pnes. S. hrokkr 222, 1; Praet. S. 3 hrQkk 248, 6. Prset. Gonj. PI. 1 hrykkim 220, 15.

hrekkviäll, m. {vgl. hrokkva), d, 3 = anguilla («all) adsultrix (Eg.), hr. VQlsungadrekku = ang.Volsungorum potus ( = veneni \ poet. = Schlange.

Vgl. Eg. im Lex. Poet. s. v., Gislason Udv. p. 46, Gering Kvaef). 25; F. J. Skjald. B, 4.

hrcera, schw. v. (F. 86\ aufrühren, von der Stelle bewegen. Praes. S. 3 hroerir 26, 8. Part. Pass. A. m. hreeröan 104, 20 Var. {vgl. fä); hroert {in unflektierter Form) 59, 18. PL N. f. hrceröar Sigrdr. 18, 3. Med. hroeraz sich rühren.

Praes. S. 3 hrceriz 105, 19; 223, 16.

hroering, f. {vgl. hrcera), die Führung, Bewegung, das Vermögen der freien körperlichen Beweguug. A. 13, 2.

hiHjii. schw. v. {vgl. hugr, hygja; zur Flex. Vigfj, gesinnt sein; ersin- nen, ausdenken. Praet. S. 3 hugöi 153, 25. Pass. Part, absol. fyrir hugat 234, 18.

huyaor, ad), (eig. Part. Pass. von huga = gesinnt sein), gesinnt, beherzt. N.bezt hugaör 34, 11; svä vel hug. 157, 19. A. hugaöan betr 119, 16. A. n. hugat maela 204, 4 Verständiges {nach D. H. II, 389 freundlich) reden.

hugarekki, m. {s. hugr, ekki vgl. Vigf. s v.), Gemütsbewegung.

A. 189, 16.

hucjäst, f. (s. hugr, ast), die herz- liche Zuneigung. PI. D. hugästum in h. Zun. 176, 11.

hu y tu 11 r, ad), (hugr, fullr), mutig.

N. Helr. 7, 2. Iiuijqn, schw. v. (vgl. hugr), trösten.

Int. 229, 17. Med. sich tr. Inf.

huggaz 195, 29. Mit Gen. harms

{über) Praet. S. 3 huggaöiz 213, 9.

hughrcysti, f. {s. liugr, hreysti), die Beherztheit. D. 179, 5.

hu <| lau ss, adj. (hugr, lauss), mutlos, feige. Compar. N. f. 203, 26.

In!(|lcllr. adj. [vgl. hugr, lettr), leicht im Sinne, erträglich. Comp, n. hu^lettara (sc. vera) 98, 5.

huyna, schw. v. {vgl. hugr), zu Sinne sein, gefallen; mit Dat.; Lund p. 71. Praes. S. 3 hugnar 151, 3; Praet. S. 3 hugnaöi (unsicher) 149, 13.

hugr, in. (g. hugs, m.; §60, 2), der Sinn, Geist, Mut. N. 68, 18; ef h. dugir wenn das Herz taugt, wenn ich d. H. habe 175, 10. G. hugar (= Mut) 41, 4 vgl. 202, 5. D. hug 117, 4; varu allir meö einum hug lil |>ess waren alle eines Sinnes in bezug auf den 74, 21 ; lek i hug 207, 17, vgl. leika; Acc. kom honum i hug kam ihm in den Sinn 121, 25 vgl. 39, 9; = Mut, Herz 166, 35; haf of hug (= i hug L. E.) Sigdr. 20, 5 hier = Über- legung, vgl. SQgn. PI. Gen. tveggja huga zweierlei Sinn 194, 1 vgl. Ija impers. PI. D. hugum 43, 13.

hugraun, f. {vgl. hugr, raun vgl. reyna) , die M u t p r o b e. N. 102t 21.

hugrünar, PI. f. (s. hugr, rünar), die Sinn- oder Geist-runen. PI. A. Sigdr. 12, 1.

hugsa, schw. v. {vgl. hugr), über- legen. — Praes. S. 1 hvat ek hugsa was mir im Sinn liegt 192, 27; S. 3 hugsar f. ser erwägt für sich (bei sich) 197, 6. Praet. S. 3 hugsaöi 4, 3; 60, 14.

hugsjükr, adj. (hugr, sjükr), tief - betrübt. N. 207, 16.

hulda, f. (vgl. hylja), der Nebel, die verhüllende Decke. 1). 205, 12; hier soll gesagt werden, daß Brynh. ihren Schutzgeist nicht habe erkennen können, sich von ihm ver- lassen gefühlt habe.

hunang, n. (ahd. honag F.), der Honig. - Nsf. 156, 22. D. hunangi 97, 14. A. 156, 16.

hunangsfall, n. (vgl. hunang, fall), der Honigfall, ein von kleinen Insekten herrührender tauähnlicher Befall auf Pflanzen. A. 24, 7.

huiidagiioll, f. (hundr, gnöllra = kläffen Vigf.), Hundegekläff.— N. 219, 11.

hundr, m. (g. hunds F., vgl. auch Ark. 19, 359), der Hund. Nsf.

hundraö hvar

91

hundrinn 83, 20. PI. Gen. hunda Grm. 44, 9; D. hundum 164, 21.

hundraö, n. zahlw. (g. hund n., nur Plur hunda belegt), hundert, das Hundert, gew. das große Hundert (=120; Wh.121), §86.-A. huudrat (-aö) rasta(s rost) 35, 19; Nyg.S.91. PI. N. fimm hundruö 30, 4 ; ätta hund- rut Grm. 23, 4; Dat. (unfl.) hundraö sinnum 155, 6. A. f.- hundr. Grm. 23, 1 vgl. 24, 1 ; A n. J^rjü hundr 145, 3. Da h. meist das große H. bedeutet, so sind Grm. 23, 1 u. 24, 1 wohl 640 Räume gemeint; ent- sprech. auch sonst.

hundviss, adj. (vgl. Vigf. s. v. hund-), sehr weise, doch nur von Riesen üblich; das Wort, urspr. mit dem Zahlwort hundraö rerw., vgl. nhd. Tausendschön, scheint allmählich als zu hundr m. gehörig angesehen u. in herabsetzendem Sinne gebraucht zu sein (F. J. (Jg. 98). N. 106, 23. PI. N. hundvisir 102, 14.

hurö, f. 61, 3; g. haürds), eig. der Türflügel von Flechtwerk [vgl. nhd. Hürde) oder Holz ; überh. die Tür.

N. hurö 212, 5 (vgl. 38, 11 Fallanda-foraö grind; grind = hurö); Nsf. huröin 5, 4; A. hurö 46, 7.

PI. Nsf. 183, 2.

hüS, f. (ahd. hüt), die Haut. Asf. hüöina 123, 8; hüöna Var.

hüs, n. (g. -hüs, n), 1) das Haus. - N. 17, 17, 20; 30, 4; Nsf. hüsit 58, 14; G. hüss 46, 5; Dsf. hüsinu 78, 11; A. hüs 17, 21; 46, 5; 78, 11; Asf. hüsit 88, 6. PI. G. hüsa Grott. 1, 2 u. 16, 2; baö hüsa bat um Quartier 231, 21. 2) Der einzelne Raum im Hause (Fritzn. 2). Asf. 160, 27.

* Der PI. hüs bezeichnet öfter die verschiedenen Gebäude auf einem Grundstück u. ist datin etwa mit Hof zu übersetzen, so in Grott. u. 242, , 22; Helr. 2, 4.

hüsböndi, m. (s. hüs, böndi), der Hauswirt, Hausherr. Nsf. -bondinn 57, 13.

hüskarl, m. [s. hüs; karl = Mann), der Hausmann, ein freier Ge- folgsmann oder Dienstmann , der im Hause eines Höheren weilt, vgl. Wh. 429; speziell die (niederen) Dienstleute des Königs, Keyser II,

86. PI. N. hüskarlar 143, 18 (hier im älteren u. poet. Sinne = hirömenn; vgl. hirö u. hirömaör; Amira in Pauls Grundr.2 III, 167.

hvaoau, adv. (vgl. hvar adv.), von wo? auch zur Bezeichnung der Ab- stammung, Herkunft u. d. Grundes. 12, 13; 18, 4 modal (wie, vgl. hvar, adv.)\ 90, 5; hv. Iper kemr |)at = woher du das haben kannst (F. J); Vaff)r. 30, 5.

hvar (oder hvä? vgl. Wimm. Laes. p. XXVIII), pron.; nur in einigen Kasus (vgl. § 98; Nor. s. hvat, nam. § 403, 1 u. *); g. hvas) ge- bräuchlich. — a) wer? N. A. n. hvat 6, 8, 9, 19, 21, 22; häufig mit Gen. hvat megins (quid spatii Eg.) Vol. 5, b; hv. iprötta 62, 11; hvat hrossa 54, 4 (vgl. hross); hv. manna was für ein Mann 101, 4; 231, 20; hvat er |)at fiska Regm. 1, 1 ; vgl. Lund p. 151; über eine scheinbare Verbindung von hvat mit dem Dat. vgl. Lund p. 133. Öfter auch adv. hvat skulum vit sjä=m welcher Art, wie 234, 2, 4. hvat hann heti wie er hieße 258, 12; hvat skalt vitja wie darfst du aufsuchen ? (Edz.) Helr. 2, 1. b) wer immer, jeder D. m. hveims (= hveim es) Sigdr. 19, 5. hvat viö annat (vgl. hvert hrimit yfir annat 8, 7) ein Teil gegen den andern 226, 7. hvat sem was auch immer 73, 16 (vgl. sem).

hvar, adv. (g. hvar § 27, 1), 1) wo? in direkt, wie indirekt. Frage. H9V. 1, 5; 6, 8; 9, 11; 20, 3; 68, 8; 78, 1; 95, 10; 100, 13; Vol. 5 b bis; hvar sem wo immer, ivann immer 33, 10; ähnl. hvars = hvar es (er) Helr. 3, 7; hvar ]dü auga falt Vol. 28, 8 = daß du da u. m. D. H. II, 39; vgl. u* 2) wohin? (Vigf. 2) veit ek eigi, hvar ek fer ivohin (in welcher Richtung) ich gehe, gehen soll 158, 2.

* Ahnlich den meisten Präpos. entwickelt auch hvar neben der ur- sprüngl. lokalen Bedeut. gelegent- lich eine temporale (vgl. 33, 10) und modale (68, 8 läßt sich hvar mit quomodo wiedergeben, qua über- setzt Eg.). Zu beachten ist ferner der Sprachgebrauch in Wendungen

92

hvarf hvärt

WO t'»i Nhd. „daß da" eintreten kann, wie ser mann, hvar 58, 20 (s. m. hvila Var.) = animad- vertit hominem iacentem Eg. Ähnl. Unna, hvar gygr sat 78, 1 = oreadem sedentem repererunt Eg., leit, hvar hon sat sah sie sitzen 122, 4; sä, hvar hon glöaöi i leir- inum sie im Lehm blinken sah (Edz.) 252, 5; H$v. 1, 5: hvar övinir sitja = ob {nicht) die Feinde sitzen; s. D. H. II, 84; 390 und 160, 7, 29; 169, 32. Nicht unähn- lich endlich: hvar var hon, [ja er hon sagöi 201, 13 = hat sie wirklich gesagt u. w. So auch 259, 7: hvar hefir f)ü jjess komit, er = ivo bist du so angekommen, daß es dir am besten gefiel = wo gefiel es dir am besten?

hvarf, n. (vgl. hverfa), das Weggehen, Verschwinden. A. 94, 16.

hvarmr, m. (vgl. Nor.), das Augen- lid. — PI. Asf. hvarmana 111, 8.

hvarvetna, adv. (s. hvar; vetna nach Vig/". zu vetta f. = vaettr Ding), wo auch immer, überall. 167, 23.

hvass, adj. (g. *hvass in hvassaba, § 47; 76, 1), scharf, geschärft. N. n. hvast 117, 6; D. n. hvossu Grott. 6, 6; vgl. die Stelle unter ])\i. PL G. hvassa Sigdr. 20, 3; A. n. schw. Flex. 171, 12; starke Flex. 193, 33. Superl. hvassastr; A. n. hvassast 217, 10.

hvat s. hvar, pron.

hvata, schw. v. [vgl. hvatr), antrei- ben, beschleunigen mit Dat.; Lund p. 79. Inf. 15, 11,

hvatr, adj. (ags. hvät F.); 1) hurtig, schnell, 2) tapfer. PI. N. m. hvatir Regm. 23, 6. S. N. m. schw. Flex. inn hvati 75, 9. Su- perl. N. hvatastr 180, 32 (hier u. Regm. 23, 6 = tapfer; bez. 75, 9 schwanken die Erklär, acer (v. celer) Eg.; den raske F. J.).

hvatvetna oder hvetv. pron. (vgl. Nor.; Wimm. Laes. p. XXIX; Ark. 7, 188), was auch immer, alles u. jedes. A. viö hv. über (in bezug auf) alles 179, 4. Als Gen. gilt hversvetna; fyrir hv. sakir in jeder Beziehung 201, 2; 212, 20.

hvärigr, hvärki s. hvärrgi.

hvärr, pron. (g. hvaf>ar = uter? § 97), a) u t e r? b) u t e r q u e. Zu a) N. m. 103, 11; 163, 29.

PI. N. hvärir (= g hva^arai § 28, 3 = welche von den zwei Gruppen) 10, 12. Zu b) (mit Gen. = jeder von; oder hv. mit cas. obl. von annarr = jeder des andern Mörder u. Ähnl.; vgl. auch hverr* u. Lund 518, 1). N. m. 84, 2, 13; 159, 16; A. hvärn 161, 20. N. n. hvärt (n. als gen. comm.) 227, 30, Vgl. auch hvart adv. u. Lund p. 517.

hvärrgi od. hvärgi (vgl. Nor.), keiner von beiden, neuter (s. hvarr; über die Nebenform hvärigr s. Lund p. 520). N. m. 249, 3; Nn. hvärtki okkart (n. = g. comm.), keiner von uns beiden Helr. 12, 5 8. D. f. hvärigri Grott. 2,6; l). n. hvärigu (auf hjälmr in. u. brynja f. bezogen) 137, 1. A. n. hvärtki (wie mättkan zu mättigr § 41, 3) oder hvärki (vgl. § 30, 3 gegen Ende) adv. = weder; hv. ne weder noch 137, 14; 106, 20. Plur. G. hvärigra hluti = neutrius causa 226, 15.

hvärrtveggi od. hvärrtveggja (vgl. Nor.) = hvärr b) oder = bäöir.

N. m. 62, 21; N. n. hvärtveggja (eig. hvärttv.) auf Loki u. SkaÖi bezogen 96, 6 ; A. n. hv. barnit 161, 5. absolut = beides (vera i kalsi, halda eigi) 239, 15. PI. m. hvärirtveggju 97, 4; 141, 6; formell als PI. G. zu betrachten hvarrat- veggju 69, 15; aber viell. = hvär- rartv. (cf. handar, S. Gen.), in die- sem Falle eine der vielen irregulären Bildungen, vgl. Vigf. s. v. A. n. (in älterer Form) hv^rtv. Regm. 19, 2. In sunt. Hinsicht s. Lund p. 21, 187, 521.

hvärt, adv. (eig. n. zu hvarr pron.), utrum?, ne?; zur Einführung einer a) dir., b) indir. Frage. a) nhd. nicht zu übersetzen 48, 1 1 ; 55, 2, 14; 70, 7; 165, 9; 175, 22.

b) mit „ob" oder „für den Fall, daß" (110, 10), zu übersetzen. 4, 4; 5, 13; 170, 9; mit „ob" oder „daß" zu übers. 162, 11. hvärt

eöa 46, 22; hvärt eöa hvärt 60, 2, 3.

hveörungr hverr

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* Über die Stellung der Worte im indirekt. Fragesatz s. Ark. 16, 232. Über die Anicendung von hvärt in scheinbar einfacher Frage vgl. Lund p. 432 Anm. An der Stelle 181, 24 ist dar Text nicht ganz sicher {vgl. N), der Sinn ivöhl jedenfalls: Du wußtest nicht, ob es Himmel oder Erde war (sc. wo du dich befandest oder wo der Kampf vorging). Freier gewandt etwa: „Dir verging Hören und Sehen bei der Sache." Vgl. auch Lyngby Fär. Qu. p. 458 Str. 63. Auch hier wird eine heftige Kampfszene durch die Schilderung der untätigen, erschrockenen Zuschauer scharf ab- gehoben.

hveörungr, m. (vgl. hveönir = Fisch- art), der Kiese, selten u. poet. G. megi hveörungs (gigantis gnato Eg.) VqI. 54, 5; hier ist Loki = hveör., sein Sohn ist Fenrir.

hvel oder hvel (vgl. e. wheel, auch hvela § 66; Vigf. s. v.; P. Br. Beitr. VI, 103), n. das Ead. D. hveli Sigdr. 15, 5.

hvelfa, schw. v. (mhd. welben = sich wölben F.), umwerfen, mit Dat.; Lund p. 02. Pr*t. PL 3 hvelföu 98, 1.

hvelpr, m (F. 95). ein W elf '= junger Hund. PI. N. hvelpar 216, 9.

hverfa, stv. (g. hvairban; § 103, 1; vgl. auch horfa), eine Wendung machen, umkehren, verschwin- den. — Praes. S. 3 hverfr 172, 16.

PI. 3 hverfa 82, 2; vgl. VqI. 57, 3; Imper. PI. 2 hverfit aptr. 61, 11. Praet. S. 3 hvarf ä brott 74, 9; hv. = kam aus dem Ge- sichte 167, 10; hv. üt aptr ging wieder hinaus 209, 5. Pass. Part, horfinn 249, 12; PI. N. n. horfin entschwunden 168, 35; v, 3.

hverflyndr, adj. (hverfa; -lyndr zu lyndi n. = lund f.), wett er iv endisch, veränderlich. N. n. Helr. 2, 3.

hvergi, adv. {vgl. hvar und -gi), nir- gend, durchaus nicht, gar nicht.

55, 14; 75, 15; 104, 20, 22; VqI. 3, 8. In der poet. Sprache auch verstärkt durch lands (Helr. 9, 7), jaröar. Lund p. 62.

hvernig, adv. {eig. hvern veg, vgl. hverr u. vegr), in ivelcher Weg- richtung , auf welche Weise, wie? a) in Hauptsätzen 9, 2; 12. 3; b) in Nebensätzen {über die Wortstell. Ark. 16, 233), 67, 17.

hverr, pron. (g. hvarjis; § 46, 3; 96, 97). a)wer, welcher? b) = hverr er, wer auch immer; jeder. Vgl. hvarr. Meist substant. {mit Gen.) oder absolut; doch auch adjektivisch gebraucht, vgl. Lund p. 500 Anm., 509, 516, 5i8; Vigf. s. v.

Zu a) N. m. 4, 17; 6, 1; 53, 16 (hverr f)vi h. r.); 102, 15; N. f. hver 15, 20; 114, 1; N. n. hvert nafn. ivelcher Name = wie der Name) 5, 9. G. n. hvers 96, 11 ; 151, 6; D. m. hverjum 46, 14; D. n. hverju 93, 15; 213, 12 {instru- mental = wie, vgl. hvert adv.); af hverju woher 52, 5 ; 179, 27 ; A. m. hvern 69, 2; Af. hverja 78, 14; A. n. hvert (sc. guö) od. (Mob. Gl. ) adv. 34, 8; 197, 8. PI. N. m. hverir 27, 10; 162, 6; N. f. hverjar 42, 13; N. n. hver 29, 13; Regm. 19, 4. A. in. hverja 195, 14.

Zu b) N. m. 41, 6; 51, 9; 74, 21; 87, 4; 136, 17; 155, 3; hverr er vildi 100, 18 vgl. hverr er 142, 16 u. Lund p. 263; hverr annan 53, 16; hverr maör oörurn 91, 1 ; hverr at Qörum 153, 13, vgl. u. *); hverr = quilibet Grm. 34, 3. N. n. hvert hrimit yfir annat 8, 7. G. m. hvers 13, 10; G. f. hverrar 29, 8; 34, 9 (so Eg , doch könnte hier vielleicht auch an a) gedacht werden). G. n. hvers kyns Guör. II, 23, 2. D. m. hverjum 14, 12; 172, 15; Sigdr. 12, 2; 19, 5 Var.; D. f. hverri 80, 8; D. n. i hverju 5,9. A. m. hverjan Grm. 14, 5; VqI. 29, 6; y, 6; ä hverjan veg Vafjir. 18, 5 vgl. hvern veg 90, 8; hv. dag 20, 5; um hvern mann fram 171, 19. A. f. hverja 76, 13; 112, 3 vgl. inn * f); A. n. hvert 5, 8; it tiunda hvert doegr 159, 12. PI. D. hverjum 14, 10.

* Nebeneinander findet sich hverr b) und a) 190, 21 22; hverr in der Bedeutung b) kann auch ein jeder, jeder einzelne sein, so hverr annan 94, 17 = einer den andern;

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hversu hyggja

hv. at Qörum = einer nach dem andern 153, 15. Nicht eben häu- fig wird hverr a) r elativisch ge- I braucht, vgl. § 96; daher ist 141, 14 hvert (sverö) er dr. er wohl besser zu b) zu ziehen: welches immer = das nur (seinem Herrn treu ist). einn hverr s. einnhv.

Über hverr in Verbindung mit inn (als Distributiv) vgl. inti* f).

hversu, adv. (hversug = hvers veg Vijjf., urspr. vielleicht hv. vegar? vgl. hvernig), in ivelcher Richtung, wie? #,21; 7, 14; hversu megi -J)er? = how do you do? 193, 11. hversu sem conj. = wie auch immer 155. 1 1 .

hversvetna s. hvatvetna.

hvert, adv. (eig. A. n. von hverr).

1) wohin immer 55, 8; 111,22; = icohin 153, 10; nach welcher Richtung, bei wem 34, 8. 2) in welcher Rieht., wo immer 222, 23.

hvessa, schw. v. (vgl. hvass); eigentl. schärfen, scharf auf etwas richten.

Praet. S. 3 hvesti augun 72, 11.

hvetja, schiv. v. (vgl. hvatr, g. ga- hvatjan), § 113, 5; eigentl. wetzen, schär fen, antreiben. Praet. S. 3 hvatti 180, 1.

hvetvetna, pron. hvatnetna.

hve, adv., s. hvi.

hvinverski, adj., s. I>jööölfr.

hvirflll, m. (hverfa), der Wirbel, Sitz des dichtesten Haarwuchses, Schei- tel. — A. hvirfil 60, 9.

hvi oder hve (hve), eig. Dat. von hvat (s. hvar pron.), 1) inwiefern, wie?

2) wie kommt es, daß .. ., warum?

zu 1) hve 117, 18; Skirnm. 43, 3; Helr. 5, 5; zu 2) hvi 26, 19; 46, 17; 50, 14; 74, 11; 76, 22; 102, 15; 166, 30. Lokas. 47, 3; Var. hvi at = warum 259, 19. hvi förtu 260, 25 s. fara.

* Vielfach wird hve als urspr. Instrum. von hvi als Dat. unter- schieden, doch ist diese Trennung praktisch nicht stets durchführbar, vgl. hvelikr ?iebenhvi\ikr (beiFrilzn.) ; nur wird im kausalen Sinne (= fyrir hvi? vgl. fyrir 1 c) wohl lediglich hvi verwandt. g. hve u. hväiva (= hve aiva Gr. I8, 69) gehen sicher auf dieselbe Form zurück. Vgl. auch Jjvi u. Lund p. 142.

hvila, schw. v. (g. hveilanF.; §115, 2), ruhen, verweilen, ausruhen.

Inf. 58, 20 Var. Praet. S. 3 hvildi 209, 3. Häufiger im Sinne von sich ausruhen das Med. hvilaz (-ask) Grott. 17, 1. Praes. S. 3 hviliz 159, 27.

hvi hl, f. j9, 1 ; vgl. g. hveila), die Ruhe. N. 249, 2. A. hvild 125, 9; Grott. 2, 6; 17, 6.

li\ ilsihjoni. m. (hvitr, bjorn), der weiße Bär, Eisbär. A. 218, 30.

hvitna, schw. v. [vgl. hvitr i, weiß werden Praet. PI. 3 hvitnuöu 57, 20 vom Durchschimmern der Gelenkknochen an der Hand ge- braucht; zur Wort st eil. Ark. 16, 232.

hvitr, adj. (g. hveits; § 27, 1), weiß, glänzend. A. f. hvita 164, 19.

N. m. schwach inn hviti 35, 13; Dat. m. schw. hvita Vol. 19, 4. PI. N. m. (st.) hvitir 24, 5. A. f. hvitar 160, 30. Neutr. S. N. hvitt 31, 7; im Superlativ hvitast 31, 8.

* Wo Schilde rauöir, hvitir ge- nannt werden, ist mehrfach (aber wohl nicht Helr. 2, 3) an den roten Kampf-, den weißen Friedens- Schild zu denken, vgl. skjoldr.* hyflgja» schw. v. (g. hugjan; § 41, 2; 114, vgl. auch hu^r), denken, mei- nen; wünschen. Inf. 84, 10; gott h. für gut, vorteilhaft halten; für gut finden 159, 20. vel h. einum jemandem wohl wollen 202, 6. af honum h. von ihm in Gedanken loskommen, ihn vergessen 215, 7.

h. f>er hverja f)orf 226, 19, vgl. f)Qrf. Praes. S. l' ek hygg 62, 9; 72, 19; hygg ek (*. D. H. II, 138) Grm. 24, 3 (sc. vera), ib. 34, 8; auch hykk (= hygg ek § 41, 2) Regm. 20, 5; Lok. 29, 5. S. 3 hyggr (at eigi skal) 64, 13; h. at hann se 159, 4; h. at launa 101, 10; h. at fyrir ser denkt bei sich nach 161, 12. PL 1 hyggjum ver 26, 5. PL 3 hyggja 93, 12. Conj. S. 3 of hyggi sich denken kann (Nyg. 320) Grm. 34, 3. hnp. S. 2 hygg at denke daran 207, 27. Part. Praes. PL N. m. hyggjandi 6, 4 adjektivisch = circumspecti (Eg.). Praet. S. 1 ek hugöa 48, 1; 66, 3; S. 2 hugöir 218, 21;

hylja hQfuö

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S. 3 hugöi 58, 19; mit Acc. = er- dachte 153, 27; vgl. of hugöi Sigdr. 13, 6; hugöi at gab acht 116, 1; Plur. 1 ver hugöuni 65, 17. Conj. S. 3 hygöi 182, 20. Med. hyggjaz sich denken, bei sich denken. Praet. S. 3 hugöiz 57, 18.

* h. kann mit Acc. c. Inf. (so Grm. 23, 3 u. 24, 3; 24, 3 ergänze eiga) sows£ awc7& m# at konstruiert werden; genauere Nachweise gibt Ger., Vollst. Wb. Sp. 496 fg. hylja, schw. v. (g. huljan; vgl. hol n.), hüllen, umhüllen, bedecken. Inf. 115, 3. Praet. S. 3 hulöi od. huldi 116, 3; Conj. PI. 3 hylöi 173, 27. Part. Pass. hulör 115, 25.

hylli, f. 69), die Huld, Zunei- gung. — PI. A. hylli (eig. Huld- gefühle, nhd. Sing.) 75, 6; vgl. äst f.

hylma, schw. v. (zu hylja Vigf.; mit h. yfir vgl. Fritzn. ags. oferhelmian), verhüllen, verheimlichen. Praes. Conj. 1 hylma yfir 205, 22.

hynott, f. (vgl. nött u. hy in hybyli, hyski bei F. 76) nox conjugalis (Eg.), die Hochzeitsnacht; = Sehnsuchtsnacht, Ger. GL; anders Nor. § 400 a2) (hy = ags. heö = diese); ivährend Kock (Z. f. d. A. 40, 197; Ark. 14, 270 = hwinnött, Jammernacht), auch D. H. II, 210 zu Ger. stimmen. Skirn. 42, 6. Vgl. auch hin nött in Var.

hynskr, adj. (vgl. Hünaland), hu- nisch: südländisch, deutsch. N. m. schw. Flex. sjä inn hynski 207, 26. A. schw. Flex. J)enna inn hynska konung von Sigfrid 211, 34. Plur. G. starke Flex. hynskra 214, 11.

hyski, n. (eig. hiviski zu hjon F., Fr.2; zu hüs Nor., Vigf.), die Haus- genossenschaft, Familie. D. hyski 10, 15.

hseft, f. (zu här, g. hauhif)a F.), die Höhe. A. 191, 7, 8.

ha' 11, m. (wie stoll § 50, 1; vgl. lat. calx, Fr.2, Vigf., anders Nor. u. F. 59), die Ferse, der Hacken. 1). haeli 84, 9. PI. a haela 5, 4; 212, 5.

hsera, hserra s. hätt, adv.

haetta, schw. v. (vgl. etiva lat. cedere u. F. 60 s. hat), a) von etwas fort- gehen, aufhören mit etivas (Dat.

Lund p. 79). Inf. 67, 7; 191, 19; Grott. 24, 4. Praes. PI. 3 haetta 191, 31; 219, 3; 239, 19. b) auf etivas zugehen, wagen (vgl. haetta f., haettr adj.). Inf. til haetta daraufgehen, angreifen 159, 17.

* Manche Wb. sehen a) u. b) als ganz verschiedene Verba an; die Erklär, von Nor. § 255 „von etwas abhängig sein lassenu (zu hanga stv. gestellt) würde wohl als Äbleit. nur für b) passen.

hsetta, f. (vgl. haetta schw. v. b), das Wagnis, die Gefahr. A. haettu 39, 9.

heettügr, adj. (= haettr). PI. A. m. haettliga 73, 7.

hsettr, adj. (vgl. haetta f.), gefähr- lich, gefahrdrohend. N. n. haett 71, 17.

liQl'Mngi, m. (zu hofuö), der Häupt- ling, Kriegsherr, auch von Gott- heiten gebraucht, so N. 47, 8; 51t 5; vir nobilis 191, 25. PI. N. hoföingjar (hier = principes, Männer von Rang und Adel, vgl. Vigf. s. v. 3) 143, 16; G. hc-föingja 5, 9; A. 164, 27. Vgl. auch rikismaör; zur Flex. vgl. § 65, 2.

hoi'n, f. (zu mhd. habe, habene, hap vgl. Lexer s. v. ; § 61, 1), der Hafen. Dsf. hofainni 250, 18.

A. 164, 14.

lujfuS, n. 49, 2; g. haubij) n.). 1) das Haupt. N. 10, 2; 35t 23; 103, 21; Nsf. hojüöit 122, 26.

G. hofuös Regm. 6, 3 (capitis= vitae). D. hoföi 43, 2; 101, 6; Dsf. hQföinu 120, 19. A. hofuö 60, 1, 3; i hofuö 119, 15 (vgl. bera).

Asf. hQfuöit 60, 10. PI. N. hojüö a, 8. s. ** 2) die P e r s o n (vgl. Vigf. s. v. III). Voc. Helr. 2, 3 ; 5, 3.

* Wegen der Stelle 35, 23 (h. manns ist Präd.) vgl. Heimdallr. Gab es neben dem Dat. liQföi auch eine Nebenform hQfoö, hqfuÖ? (so A. M.). Oder ist i h(?foÖ 105, 18 Var. N. 85 als Acc. zu fassen, wie bera i h.?

** Die für hQfuö (a) 8 begegnende Nebenform haufuö wird von F. J. als altertümlich, von Bugge und Detter (Ark. 12, 206) als eine spe- ziell schwedische Form angesehen.

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liof'ucYslmni liQnd

liofuOsbani, m. (s. liQfuö, bani 1), verstärktes bani = exitium capitale Eg., ein sicheres Verderben.

N. 115, 16.

hofuösmäU, f. {vgl. liQfuö u. smjüga; smätt für smött Vigf.; Ark. 5, 124), das Schlupfloch für den Kopf; die Öffnung für den Kopf im oberen Teil eines Linnen- oder Panzer- Hemdes. D. 183, 21 vgl. rista.

b^fuÖstaör, m. (hofuö, staör), die Hauptstatt, der Hauptort, Ver- sammlungsort. — Nsf. 20, 3. PI. G. hQtuöstaöa 24, 12.

hofugleikr, m. (s. hQfugr, -leikr), die Schwere, schwere Masse. D. hQfugleik 8, 9.

lioiugr. ad}, (ags. hafig, e. heavy F.), schwer. N. m. schw. inn hQfgi Grott. 23, 7; D. m. schiv. hqfga ib. 12, 7.

1*999» "• (§51, 2u.a); vgl. hQggva), eigentl. der Hieb, doch auch von Wurf und Stoß gebraucht. D. hoggvi 114, 8. Asf. hoggit 94, 1; = Schlag Acc. 54, 15; 60, 15.

Plur. Asf. hoggin 68, 13.

ho(j(jormr. m. (s. hQgg, ormr), der Beißwurm, die Schlange. A. 75, 17.

liQ(j(jva, stv. (ahd. houwan; § 45 u. a), 108), hauen, schlagen, er- schlagen, — Inf. 122, 12; Grott. 6, 5; h. til eig. zuhauen, mit einer Hiebwaffe angreifen 73, 16. Prses. Ind. 3 hoggr 175, 15; PI. 1 hQgnum = schlachten, töten 219, 1; PI. 3 155, 21. Praet. S. 3 hjö 72, 16 traf mit dem Messer', 120, 18 biß, vgl. liQggormr; = hieb 176, 3. PI. 3 hjoggu 122, 24. Pass. Part, hogginn erschlagen. PI. N. m. 155, 34. Med. hoggvaz sich schlagen, kämpfen. Praes. PI. 3 hoggvaz Vafpr. 41, 3. Praet. PI. 3 hjugguz 226, 22.

liQCjcjväpn, PI. n. (hQgg, vapn), Hieb- und Stoß- Waffen. D. 217, 9.

liol?>r, rn. {nach Vigf. und Bugge zu ags. häleö, mhd. helt, nach Fr.2 urspr. adj. der Mann, spez. der freie Vollbauer (odelsbonde Fritzn.), vgl. M. Cl. I, 158, 190. PI. N. holöar 143, 13; G. holöa Grott. 18, 1; D. holöum Vol. 45, 5.

* Der h. (der Prosa) stand seiner Wertschätzung nach zwischen dem bersir und dem einfachen bondi; die ältere allgemeinere Bedeutung erhält sich im poet. Sprachgebrauch. Vgl. übr. Ger. Vollst. Wb. 508; 1398.

h9ll, f. 61, 3; ahd. halla), die Halle, der Saal; der größere Wohnraum, vgl. salr u. Wh. p. 223.

N. 30, 3; Nsf. 162, 5. G. hallar 137, 10; Gsf. hallarinnar 51, 11; D. h<?11.5, 15; Dsf. hQllinni 44, 5; 108, 5. A. h(?ll 4, 10; Asf. hQllina 4, 17; 5, 3.

* Wo herbergi und hallir (vgl. 137, 9 10) so bestimmt unterschie- den sind wie 238, 12, 13 u. letztere einer jüngeren Zeit zugeschrieben werden, ist neben dem Unterschied in der Größe und Verwendung des Raumes (das herbergi diente auch als Schlafraum) wohl auch an Stein- mauern für die hallir zu denken, vgl. steinliQll Njäla c. 3; Wh. p. 222.

hond. f. 31, 4; 72, 1; g. handus), die Hand, doch auch der ganze Arm, und übertragen = die Seite.

N. 122, 16; Nsf. hQndin 80, 5; 94, 1. Gen. handar 58, 16. D. af hendi 135, 13; ä hendi 119, 24; i hendi 153, 2, 8; kömu per at h. kamen dir an die Hand, mußten dir passieren 165, 8; 216, 12; vera f. hendi vorhanden sein, vorliegen 203, 1 1 ; hendi, meö hendi sinni 66, 5; 138, 9; 47, 13; 72, 4; undir vinstri hendi (Arm) 9, 7. A. 34, 17; 41, 8; und. h(?nd ser sich unter den Arm = in die Seite 211, 15; Arm wohl auch Helr. 12, 6; desgl. 103, 15; der Acc. (sf. in U hQndina) , weil bei dem Maß- anlegen die Frage Wohin ? denkbar ist; Hand 115, 10 ; Asf. hQndina 34, 18. PI. N. hendr 74, 20. 94, 4; 120, 16; G. handa, nam, til handa einum = einem zuhanden; in jemandes Interesse, für jemand 46, 22; 121, 16; 136, 18; 152, 17; 227, 15; aber ä hendr einum (s. u. A.) = auf die Hände (wie nhd. auf den Hals), gegen jemand 125, 12; 150, 20; doch ist gengu a hendr oss 226, 10 = traten in Vasallen- verhältnis zu uns (vgl. handgenginn,

hQndla jamaöarf)okki

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adj.); i hendr einum = m die Hände, in die Gewalt jemandes {vgl. nhd. einhändigen), s. Lnnd p. 123, 124. D. hQndum 46, 7 Armen vgl. armar lystu Skirn. 6, 4; ähnlich 158, 17; Dsf. tiQndunuin 46, 6; hafa eitt meö hQndum etwas unter Händen haben, damit umgehen 204, 32; vera ä hQndum = vorhanden sein 211, 10 vgl.pqrf; tekinn hQndum 106, 13 = handtekinn, q. v. A. {vgl. auch unter G.) hendr; a h. 125, 12; 150, 20; i h. 121, 17; 111, 13; s. o. s. G.; sem komin muni (vera) a hendr oss als ob uns in die Hände gefallen ist {Edz.) 233, 27; Asf. hendrnar 57, 19.

* Für hQnd = Seite vgl. na- mentlich G. handar 69, 15; D. hendi 96, 8; 141, 1; af värri hendi 154, 8; 155, 5; A. a aöra hond 210, 13 {vgl. annarr 4); 211, 34; 212, 1. PI. A. ä tvser hendr 155, 21 kann bedeuten „nach beiden Seiten" vgl. Vigf. II, ist aber Völsrim. 178, 2 verstanden ,,mit beiden Händen" ; auch 168, 29 steht geradezu: hefir bäöar hendr bloögar til axlar. Es ist daher hoggva ä tv. hendr wohl = zweihändig schlagen, vgl. tvi- henda. Bei allar hendr bl. u. w. 179, 19 vgl. nhd. „alle Hände voll zu tun haben" u. 115, 3 s. v. allr.*

hcmdla, schw.v. {vgl. hond) = handtaka Fritzn., gefangen nehmen. Inf. 161, 8. Grott. 18, 1 Var. icäre h. mit etwas hantieren [Ger.).

horqr. m. (ahd. harug F.), das Hei- ligtum. Vgl. M. Öl I, 233; Vigf. s. v. u. Ger., Vollst. Wb. s. v. N. 17, 20. Hier wurde die Lesart von U aufgenommen , da h. wohl nur den Altar platz {ursprünglich im Freien) bedeutet; vgl. Valtyr Guö- mundsson in der dtsch. Lit. Z. 1910, Nr. 17. Für die Verehrung weib- licher Gottheiten genügte meistens ein h., vgl. auch JD. H. II, 17.

horpustokkr, m. (harpa, stokkr), das Holzgestell der Harfe. 261, 13.

horr, m. 51, 1; 52, 2; ahd. haru F.), der Flachs. - A. hQr 79, 9.

hQrund, f. (urspr. die Unterhaut im Untersch. von skinn n., vgl. Vigf.), die Haut, das {menschliche) Fleisch.

Glossar z. pros. Edda.

- G. hQrundar 38, 13 Var. hQrunds von horund n.

I19ÜT. m. {später auch hattr Nor.; ags. hat, e. hat F.), der Hut. A. hQtt 153, 1.

hör s. här, adj.

hceferska s. hceverska.

hoefi, n. {vgl. höf n.)7 die Schicklich- keit, Gebühr. A. viö sitt hosfi 151, 2 = für ihn passend.

hoegendi, n. (hcegr), die Bequemlich- keit; spez. ein Polster zum beque- meren Liegen, ein Kopfkissen {vgl. nhd. Faulenzer = Schlummer- rolle, auch = bequemer Lehnstuhl, s. Heyne, D. Wb. s. v.). Asf. 209, 16.

hoegr, adj. (§78; F. 60), geschickt, leicht, bequem. Nf. hceg 224, 17. N. n. [oder adv.) hcegt 164, 3.

hoegri, adj. {eig. kompar. zu hoegr geschickt, vgl. 82 ^ Anm.), recht, im Gegensatz zu link. G. til hoegri handar 58, 16; Dat. instr. hoegri hendi 138, 9; A. hoegri hQnd 41, 8.

hcela, schw.v. (zwg.holon betrüg enY '.), mit Dat. (Lund p. 75), etwas rüh- mend hervorheben, mit etw. prah- len. — Inf. 201, 25. Praes. S. 2 hoelir 141, 13. Med. hoelaz sich rühmen. Praet. Gonj. S. 3 hceldiz 224, 9.

hceverska, f. oder hoverska {vgl. Vigf., zu mhd. hovesch), das feine höfische Wesen. D. 190, 26.

I. J.

jaöarr, m. {s. Nor., Ger., Vollst. Wb., F. 37), der Rand. N. 161, 16.

jafn, adj. (g. ibns; § 4, 1; 25, 4; 34, 2; 75, 1; 76, l), eben, gleich PI. m. jafnir, eru j. viö kommen gleich 142, 10; eru oss jafnir sind uns gewachsen 207, 26.

jafna, schw. v. [s. jafn, g. -ibnjan), gleich machen, gl. setzen, verglei- chen mit etw. (til eins). Part. Pass. jafnat er 31, 1. Med. Inf. jafnaz sich vergleichen 177, 11; sich gleichstellen 200, 30; 216, 20.

jafriaftarpokki, m. (jafnaör; J)okki zu J)ykkja), die beiderseits gleichmäßig vorhandene günstige Meinung, dir Gegenliebe. D. 193, 5.

98

jamaftr jarmr

JafnaVf, m. (jafna), die Vergleichimg,

billige Verteilung. D. at jafnaöi nach Gebühr 212, 2. jnl'iian. adv. (*. jafn), beständig, im- mer {stets in gleicher Weise). LO; 15, 9.— Vgl. Ark. 17, 193.

jnl'nbrcidr , ad/. («. jafn, breiör), g 1 ei ch breit m# e£tt>. (l)at.), vgl. Lund p. 115. PI. f. jafnbreiöar 58, 12.

jafndoegri, n. (s. jafn, doegr), die Tag- mW Nacht gleiche (aequi- noctium). G. 144, 8, 9 ; D. 244, 7.

jafnl'rnm. adfo. (jafn, fram) gleich weit vor a) räumlich, daneben, b) zeitlich, inzwischen; so 239, 5.

jafnframt, adv. (s. jafn, framr), in gleich hohem Grade, mit kom- parat. Dat., vgl. Lund p. 113. 149, 8.

jal'nfroßkn, adj. (s. jafn, froekn = freekinn) , g 1 e i c h k ü h n. N. 119, 19.

jafngnögliga, adv. (s. jafn, gnögl.), ebenso reichlich. 49, 6.

jal'ugöftr. adj. (s. jafn, göör), gleich- gut. N. m. 101, 7; N. A. n. adj. 47, 9; 153, 17; adv. jafngott 175, 9. PI. A. m. 110, 10.

jalnhaü. adv. (s. jafn, här adj.), gl eich hoch. &, 6.

jafnhofugr, adj. (s. jafn, hof), gleichschwer. PI. m jafn- hQfgir 76, 14.

jafningi, m. (s. jafn), ein Gleich- stehender; zur Flex. vgl. § 65, 2. PI. N. yörir jafningjar eure Genossen = Leute euresgleichen 197, 18.

jafnmargr, adj. (s. jafn m.), gleich- viel, gleichgroß. PI. A. f. 96, 16.

jal'i lini kill, adj. (s. jafn, mik.), gleich- groß. — N. n. 55, 2; A. n. jafn- mikit ebensoviel (an Quantum) eöa fleiri gersimar oder mehr Kleinode (bessere Qualität) 170, 12.

jafiirettr, adj. (s. jafn, rettr), gleich- berechtigt, von gleicher Rechts- kraft. — PI. m. 143, 4.

jafnsannr, adj. (s. jafn, sannr), g 1 e i c h w a h r. N. n. jafnsatt 40, 6.

jafnskjött, adv. (s. jafn , skjött), gleichschnell; ebenso schnell, wie

113, 6; vai' Juit jalnskjutt. at luunnit var kert.it sobald als die Kerze ver- brannt war Edz.)261, 20; auch ohm folgend . sem = in demselb. Au<i> n- blicke i>4, 12; sofort 137, 5. Auch in den letzteren Fällen ist natür- lich ein Relativsatz mit sem zu er- gänzen, so 137, 5 : sem hann heyröi |ml H. -I. jafnt, adv. (s. jafn und jafnan), in gleicher Weise; j. sem eben- sogut — wie 35, 19.

jal'n viss. adj. (jafn, viss), ganz so weise, ebensoweise. N. 236, 3.

jafnvsegi, n. (s. jafn, vega = wägen),

das gleiche Gewicht. PI. A. J)rjü j. gulls das dreifache Gewicht in Gold 153, 18.

jarbküs. n. (s. jorö, hüs), eine Erd- hütte. — G. jaröhüss 157, 10, 35; Usf. 160, 19. A. 157, 2; Asf. 258, 15.

jarl, m. (s. Nor. § 294, 2; ags. eorli. der Jarl, Graf (Herzog). Vgl. M. Gl. I, 149, 190. ürspr. wohl nur = freier Mann (M. Cl. I, 226; «$tf. w. t*. Sk. Llll und Rigsp.) wurde das Wort allmählich auf die höchste Klasse der Edlen u. Freien zunächst dem Könige eingeschränkt ; auch tributpflichtige Könige konnten als jarlar gelten, und in späterer Zeit sind jarl u. hertogi (Herzog) fa*t gleichbedeutend. S. Keyser Eft. Skr. II, 77. Danach ist die Sk. Llll versuchte Gleichsetzung von hersir und greift' (= ahd. gräfo) wohl als ungenau zu betrachten; eher ließe sich barün, nhd. Baron = Freiherr nebst dem übrigen niederen Adel m it hersir, Graf (Fürst, Herzog, tributpflichtiger Kö- nig oder Vize-König) mit jarl ver- gleichen. — S. übr. Vigf. s. v. jarl : Keyser Eft. Skr. II, 27, 28; 70— 77; Amira in Pauls Grundr. III, 130; vgl. auch hersir, hQfÖingi u. riki.smaör; die Entstehung der betr. Stände sucht RigsJ). vom Gotte Heimdallr abzuleiten; hier erscheint hersir als der dem Könige zunächst - stehende, vgl. Gering Vbers., zu Str. 40. N. jarl 121, 18. G. jarls 145, 16; A. jarl 142, 14. PI. N. jarlar 142, 10; D. jorlum 49, 8. A. jarla 143, 1.

ja nur, m. (Vigf. vgl. ahd. jämar, bei

jarpr il

99

F. 20; s. auch Gering, Vollst. Wb.), das Geschrei. D. jarmi y, 3.

jarpr. adj. {vgl. Erpr: die Bemerk, bez. der Haarfarbe 121, 11, 12 ist für ihn von besonderer Bedeutung"*, dunkelbraun. PL Af. jarpar Guörkv. II, 20 ; das dunkle Haar bezeichnet hier die nicht nordische Herkunft der Helden.

jartegn, f. {nach Vigf. entlehnt aus nihd. wärzeichen, vgl. Lexer s. v .), das Wahrzeichen. PI. 0. jar- tegna 105, 12.

jaxl, m. {vgl. Viaf. s. v. ; Ger., Vollst. Wb.), der Backenzahn {vgl. tQnn).

Asf. jaxlinn 251, 19. PI. N. jaxlar 251, 17; B. joxlum 11, 6.

jaxlgarÖr, m. (jaxl, garör), die Kinn- lade, soweit sie die Backenzähne einfaßt. - Asf. 251, 16.

ja. schw. v. bejahen, versprechen; § 117, 2; vgl. jäta. Pras. PI. 3 ja 161, 24.

* Gegensatz zu ja und jäta ist synja (Fr.2) u. neita.

järn, n. {auch jarn, s. Nor.; jüngere Form für isarn, s. isarnköl), das Eisen; die Eisenivaffe (A. eld ok järn Feuer und Schwert 177, 16).

N. 73, 11; 122. 9. D. järni 80, 13; Grott. 21, 7; A. järn 111, 5; 122, 9; hier kann festa mit „haf- ten" übers, werden, ist aber transit. ohne persönl. Subj., vgl. Ark. 10, 16; Vigf. s. v. III und die ähnl. Konstr. bei reka. PI. N. järn = Eisenwaffen 229, 21; A. 162, 1 viell. = Eisenfesseln, vgl. das durch Reim veranlagte klaeöi VqIs. R. 254, 4 ; so sicher 249, 9.

järafJQturr, m. {s. järn, fj.), die

Eisenfessel. PI. A. järnfjotra

40, 24. järnglöfi, m. {s. järn u. glöfi F. 96),

der Eisenhandschuh. PI. N.

30, 15. järngreipr, PI. f. {s. järn und greip

F. 111), eig. Eisenhände, ein

eisernes Handschuh paar. G.

-greipa 107, 1 ; D. -greipum 108, 7;

A. -greipr 106, 2. järnmeiss, m. {s. järn u. meiss F. 224),

der Eisenkorb. D. 105, 11;

Dsf. 105, 13.

* Auch für Sk. XVII ist zu be- '■ achten, daß järnm. nach Vigf. als Name eines Schiffes begegnet.

järnofiim, adj. (järn, vefa>, aus Eisen gewebt {geivoben), poet. Von einem Panzerhemde serkr j. q, 8.

järnsia, f. {s. järn, sia), der Eisen- funke, d. h. der von glühendem Eisen in der Schmiede abspringende Funke oder ein Stück rotglühendes Eisen (Pf.). A. 108, 6.

jarnskör, m. (järn, skör), der Eisen- schuh, d. h. tvohl nur ein stark mit Eisen beschlagener Schuh, wie järn- meiss von einem Schiffe gebraucht wird. PI. A. 258, 15.

järnsüla, f. (s. järn u. süla F. 327), die Eisen säule. A. 108, 9.

järnviöjur, PI. f. 15, 22; die Be- wohnerinnen des Waldes Järnviör, q. v.

jäta, schw. v. {s. § 117, 2; Nor.), ja

zu etwas sagen, etwas bejahen, versprechen mit Dat.; Lund p. 72. Prees. S. 3 jätar 167, 7. PL 1 jätum geben wir zu 9, 4; 3 jäta 93, 19; 98, 25. Pra>t. S. 3 jätti 59, 7, 10 oder in jüngerer Form {vgl. Nor., Vigf.) jätaöi'^58, 7.

jäyröi, n. {s. ja, jäta; yröi zu orö), das Jawort, die Zustimmung. D. 199, 4.

iön, f. {auch iöja; vgl. Vigf.), die Be- schäftigung. — A. 173, 9.

iBrar, PI. f. (= iörPl. n ; q. v. Vigf.; wahr -scheint, verw. mit g. idreiga; § 55, 1; Ger. Sp. 1399), die Ein- geweide. — iörar blötnar = Ein- geweide von Opfertieren Guör. II, 24, 6.

iöraz, schw. v. Med. {vgl. g. idreigön Vigf.; ed- bei F. 36), bereuen, Reue empfinden über etw. {mit Gen. vgl. Lund p. 171). Inf. 47, 12; 102, 19. Prass. Conj. S. 2 iöriz 224, 12.

igöa, f., ein Vogel; Vigf. dachte an den Nuß- oder Eichelheher, den ich nur als Garrulus glandarius bezeich- net finde; sitta europsea {so auch Vigf.) wird jetzt meist als Specht- meise, igöa von einigen als Grau- meise, dies wäre Parus palustris, gefaßt; vgl. außer Ba auch Ark. 13, 231 fg.; Gering s. v. Vollst. Wb. u. Nachtr. PI. Nsf. igöurnar 117, 21.

il, f. 57, 1 ; zu Wurzel i = gehen ?

7*

100

illa

inii

F. 2!)). die Füll so hie. Plur. X. A. iljarj A. 73, l = (man) sieht ihm Huf die Fußsohlen, er streckt die /•'. in die Luft; (zur Aush/ss. des Subj, vgl. Ark. 10, 14 i; Grott. 16, ,").

illa, adv. [s. illr), übel, schlecht. 67, 22: 137, 4; uröu (s veröa), illa 94, 10 = ;egre ferebant Ei_r. vgl, Grimh. varö illa 215, 13; so auch kunni (s. kunna) illa = a^re ferens (eigentl. l'erebat) 98, 4 ; illa sjatna 201, 34 vgl. sjatna. illa maslir ]>ü übel (böse, unfreundlich) redest du 202, 16.

illiliya, adv. (s. illiligr), übel, ab- s c h e u 1 i c h ; stärker als illa.

&42, 5.

illiligr, adj. (s. illr, -ligr Nor.) bös- artig, abscheulich .— N . f. 156, 5.

illr, adj. 82; bei Vigf. illr u. zu g. ubils gestellt; zu air, isel? Nor.; vgl. auch Ger., Vollst. Wb.), übel, schlecht. N. m. 9, 5; 37, 8; 88, 5; ß, 5. illr viöreignar = trac- tatu difficilis E*. 106, 23 (ähnlich 175, 1; 232, 12) N. n. a^y. illt («nc7* ilt, W7Z. Nor. § 224) til vista 93, 10 ; 193, 3. N . n. illt eitt nur Böses 215, 10. G. m. u. n. ills dauöa 53, 20; ills af van 37, 19; 42, 9; ills van 103, 12. D. n illu 53, 20; at illu in übler Art 165, 8; in üblem Sinne 251, 10; fara illu i tnöt viö menn mit Bösem {mit bösen Gedanken) jemand ent- gegengehen 218, 15; A. f. illa 42, 7. A. n. illt 78, 4; 99, 7. PI. N. f. illar 22, 18; 87, 6; G. n. illra svara van (vgl. G. n. Sinf>-.' 46, 10.

illska, f. (vgl. illr), die schlechte Ge- sinnung, Bosheit. G. ilsku (od. illsku) 172, 28. A. i52, 5.

illt, adv. s. illr, ad[;.

illüMgr, adj. (illr; üö = hugö Sinn Vigf.), bösen Sinnes. Nf. 203, 28. PI. Nf. illüö'4ar an Böses denkend , voll böser Ahnungen 218, 14.

inn (enn), pron. (etymol. zu trennen von hin 11. mit dem es sich aber öfter vermischt), jener, der da, der = g. jains; § 33, 1; 34, 1; 93. 1) für sich stehend; bei Adjektiven mit oder ohne fg. Subst. N. m. inn hvinverski 4, 12; inn gamli 9, 9; inn ämotki Grm. 11, 3. (Vgl.

^ of Medial

y, \\^

unt. *) G. m. ins |>ogla 106, 22; G. f. innar fjolkungu 211, 20; D. m. inum forna '>, 3; 1). f. inni skQinmu 8, 19; D. n. i inu neösta häs. 5, 10. A. 11.' it sama kveld 54, 1 ; yfir liaiit J»at it djüpa 58, 5.

PI. N. m. inir fyrri 19, 1 ; N. f. inar ]>riöju 22, 10; N. n. [>au in harömöögu Grm. 41, 6. D. m. inum ungum monnum 121 , 20; inum (oder hinum) er u. iv. denen, die 149, 8 ; inum tveim 260, 1 1 ; A. f. binar oder inar jene, die andern 260, 16; vgl. hinn. '

Über die Anwendung von inn beim Vok. (so 179, 32) vgl. Lund p. 492; Gr. [V, 5ti4. In Fällen wie ina niundu hverja nött 112, 2 vertritt das adj. hverr ein adv. anderer Sprachen = die jedesmal neunte Nacht, oder es muß der Art. als entbehrlich schwinden = jede n. N.

2) als suffigierter Artikel bei Substantiven. Vgl. § 94, 95; Lund p. 490 fg. a) bei starker Flexion des Subst. S. N. m. Logrinn 3, 12; G. fisksins 39, 27; D. Leginum 3, 13; steininum 10, 1; A. manninn 6, 13. N. f. kyrin 9, 15; G. sölarinnar 14, 21; D. joröunni 12, 6; aettinni 15, 24; A. borgina 4, 10; brüna 17, 4. N. n. landit 3, 11; G. tresins 20, 9; üullsins 116, 14; D. eitrinu 8, 6: fenu 115, 21. A. guilit 115, 21.

PI. N. m. ormarnir 78, 13; viöimir 73, 12; oxninir 3, 8. G. sveinanna 120, 26; spalanna (s. spoh'j 62, 3. D. äsunum 31, 4. A. heimana 14, 22. N. f. aättirnar 7, 14; G. flaeröanna 37, 4; D. eiding- unum 11, 18; A. hendrnar 57, 19. N. n. dyrin 73, 12; G. ^uöanna 13, 16; D. beinunum 11, 5; A. loptin 6, 12. 6) bei schwacher Flex. des Subst. G. m. hitans 8, 15; D. büanöanum 57, 4; A. komandann 5, 13. A. n. aui:at 126, 1. N. f. konan 13, 4. G. konunnar 39, 20. PI. G. n. augnanna 57, 18; A. n. au^un 57, 17.

* Wenn im allgem. der Artikel in den älteren Sprachen öfter ent- behrlich ist als in den jüngeren (Gr. IV, 366), vgl. z. B. 38, 15 aesir die Äsen, hrimpussar ok bergrisar

CAMPBELL

mn

inni

101

30, 9 {vgl. auch die von Lund p. 492, 497 für die Poesie gegebenen Winke), so begegnet andererseits der suffig. Art. im Altnord, a) in Fällen, wo die neuere Sprache ihn über- haupt missen darf, so allra guöanna ok manna aller {der) Götter und Menschen 30, 2; ähnlich auch af fleirum äsunum [vgl. Var.) = von {den) weiteren Äsen 31, 4; hverr hlutrinn 238, 1; vgl. Gr. IV, 433; doch wird man kaum mit Lnnd p. 501 an einen ganz überflüssigen Gebrauchdenken dürfen: einn ässinn 36, 2 {vgl. Note) ist = unus ex asis (Ulis); das Verhältnis beider Nomina läßt sich als Nominat. partitivus bezeichnen, der auch sonst im Nord. (vgl. Lund p. 158 Anm. 3 u. p. 189) den Genit. partit. ver- tritt, unter Umständen auch als Acc. oder Dat. erscheinen kann. b) gehäuft neben dem adjektivischen Art., z. B. inn fyrsta soninn 13, 18; wie auch jener adjektivische Art. neben dem Demonstr. (meist in poet. Sprache) stehen kann, so VafJDr. 35, 5; sa inn frööi jotunn; Grm. 11, 3; inn ämotki jotunn; Grm. 41, 5: J)au in harömöögu sky; vgl. ina 232, 24 = diese, die wenig zahlreichen Leute, vgl. aber auch D. H. II, 187; J)ann inn ^ööa hest 105, 4; J)at it mikla gull 181, 5; ferner pessa feröina HO, 9 u. Jtessir aesirnir 34, 6; {jessa ins mikla fjär 181, 9; J)etta it illa verk 210, 10; endlich in dreifacher Verbindung : yfir hafit f)at it djtipa 58, 5. Vgl. Gr. IV, 379, 433; Lund p. 498 fg. c) Bei zwei nah ver- bundenen Substantiven wenigstens an einer Stelle (Lund p. 494\ so allra guöanna ok manna 30, 2; hofuöstaorinn eöa helgistaör 20, 3 4. d) In einzelnen Fällen gehört der suff. Art. inn nicht zum Substant. allein, sondern zu meh- reren Worten , die als logisches Kompositum gelten können, so 191, 10: rugakrinn fullvaxinn = durch das reife Roggenfeld schritt durch ein R. zur Zeit der Reife schritt. e) Beim Pron. possess.: veit ek minn hestinn beztann = ich kenne das mir gehörende Pferd als das beste, also mit doppeltem inn : cgi.

sonst Gr. IV, 550 und von neueren Arbeiten Nyg. Synt. S. 28-56; Delbrück in P. Br. B. 36, 355 fg. inn, adv. {s. § 83, 1; Nor.; g. inn, vgl. auch i), hinein. inn gengr 38, 12; inn gan^a 4.4, 6; ganga üt ok inn 50, 17; leiddi inn 5, 10; kvämu inn 137, 1 1 ; auch in Ver- bindung mit Präposit., namentl. i (vgl. mhd. zuo ze); inn i borgina 4, 9; hollina 5, 3; inn i frä fast = innnan (q. v.); inn i frä ür ok gustr = gelida vaporatione et aura fri- gida a parte interiori accedentibus (Eir.) 8, 9. {Im Nord, ist hier Nom. absol. ohne Verbum, den Eg. durch Ablat. absol wiedergibt}) Ger. übersetzt: „die Sprühregen und Winde hervorbrachten" ; vgl. auch ür. Bez. der Stell, von inn in Haupt- u. Nebensatz vgl. Delbrück in P. Br. B. 36, 360. koma inn um Miö«:arö, Äsgaröa 52, 10; 100, 14 = intrare (ingredi) Midgardum etc. (E'_r.). eig. hineinkommen über (um) die Außengrenze von MiÖg., Asg. Vgl. auch um.

in na, schiv. v. 115, 5; vgl. iön, iöja, iöna). 1) ausführen. Inf 63, 6. 2) berichten. upp at inna {in Worten) vorzuführen, vor- zuhalten 205, 16. Praet. S. 3 inti (vgl. Nor.) = hersagte, las 218, 1.

innan, adv. (g. innana, vgl. inn) von innen. 17, 18 (ütan ok i). In Verbind, mit fyrir soviel als innar (q v.), f. innan ä joröunni = intra oram terrae maritimam (Eg.) 12, 6 ; f. innan Asgr. = intra claustra muni- menti Asici (Eg.) 95, 16. Vgl. auch fyrir 2) a).

innar, kompar. adv. (weiter hinein, hinein (doch stärker als inn). innar i frä honum = weiter nach innen (geschützter gegen äußere Feinde) 58, 17; ähnlich 160, 31. Das Verhältnis von ütar u. innar beurteile sonst nach 238, 20 24 (der minder Geehrte sitzt näher dem Ausgang).

inni, adv. (g. inna), innen. 5, 16; 62, 15; J>ar inni 118, 9. Auch ein- faches inni = drinnen, so 162, 5. inni brenna einn-n jemandem das Haus über dem Kopfe anzünden,

102

innleiö i

ihn mit dein Haust verbrennen 195, 18.

InnlelB, t. inn, leiö f. , eig. der innere Weg, die fahrt im Binnenwasser;

poet. auch = Einge weide {innere Teile) eines Tieres; nur Guör. II, 23, 8.

jök, jök-f)u [für jökt Jui), s. a u k a.

jöl, PI. n. [s. Nor.; Bugge in Ark. 4, 136 vgl. ags. gehhol u. 1. ioculus; Ger., Vollst. Wb. vgl. g. jiuleis; Vigf.), das J u 1 f e s t , dem christlich. Weihnachten zeitlich nahezu ent- sprechend; Wh. p. 380; Mogk (G. Myth., Göschen S. 41, 117) faßt es als Vorfeier der Wintersonnenwende, ihm gilt es als Zeit der Seelenfeste, ■wo der Verkehr mit den Geistern größer als sonst ist. G. 238, 8.

A. 237, 18.

jor, m. 48, 3; Nor., as. ehu, F. 10), das Pferd [Hengst wie Stute), poet. Vgl. hestr und merr. PI. G. jöa Grm. 44, 5.

jorö, f. (s. Nor.; g. airj)a; § 61, 3), die Erde. N. 6, 19; Nsf. joröin 11, 5. G. jaröar 10, 8; j. magni 214, 5 vgl. me^in. D. ä. joröu 13, 8; 17, 17; af, ör JQröu 15, 9; Grott. 10, 4; Dsf. joröunni 12, 6.

A. jorö 6, 12; Asf. JQröina 11, 4 [hier Festland, F. J.). Vgl. auch Jo.ro.

jormungrund, f. (vgl.^rund w.jormun bei Vigf., F. 23 s. v. erman), die weite Fläche, die {weite) Welt, poet. A. Grm. 20, 3.

* Nach Milllenh. und Gering ist -JQrrnun urspr. ein Part, mit der Bedeut. „erhaben, herrlich".

J9tunmö9r, m. (vgl. möör, jotunn), der Riesenzorn. I). i jotun- mööi VqI. 50, 4; Grott. 23, 4; A. 54, 10.

jolimii. m. 48, 2; Nor.; nach F. 14 zu eta, eig. „Fresser"), der Riese.

N. 9, I; Nsf. 72, 13; G. jotuns 3, G; 10, 5; Gsf. 165, 5; D. jotni 97, 18; Dsf. jotnum (= jotninum 71, 2) 53, 10, vgl. AM.; A. jotun 10, 13; 104, 25. Voc. jotunn 104, 5. PI. M. jotnar 102, 14; Hyndl. 35, 7; G. jotna i5, 7; Vaff)r. ^^>, b; D. jotnum 103, 10; A. jotna 15, 23.

i, atft\ u. präpos. (g. in; 5. § 34, 2 «. Nor.), in, mit Dat. ?t. Acc. Vgl. inn.

1) »n# Dat. a) räumlich. i riki sinu 3, 3; i sundi 3, 9; i Svi- Jijöö o, 12; i [)eim staö an dem Orte 31, 12 vgl. i QÖrum staö 59, 8; i hans hirö 67, 8; i trenu 6'I, 1; i hoföi 104, 14; i järnmeis 105, 11; i bäöum an beiden, beiden im Leibe 108, 3; i miöju 120, 1; taka vatn i brunninum = aquam haurire ex fönte 24, 1 ; häufig auch nach- gestellt {adv erbiell) f)ar i 68, 12 vgl. at honum hafi ofrefli i (= f)ar i) verit 5ö, 1: JQtna goröum i /, 3: net, |3at er hon veiddi i 109, 13; reiö, [3ä er hann ekr i 30, 7; hlut, J>ann er mikill gripr er i 30, 15; er rennr flööi i Regm. 1, 2. {)at er . . . standa i 17, 16; brunnr, er er i fölgit 20, 14; i (= f>ar i), 66, 16; ]")ötti i (sc. vera) 151, 30; adverb. auch J)at er i (darin) war 158, 29; nema ek hafa i ob ich nicht im Vorrat habe lim Schilde führe) 234, 10. Hierher läßt sich auch ziehen i bei Zitaten wie i Vojuspä 6, 22 ; ifornum visindum 11, 20; i kennin- gum 142, 12. b) zeitlich. i enda am Ende veraldar 7, 11; i J:>vi bili bili 107, 12; i forneskju 144, 2; i £>essum saevar^ang bei diesem s. 82, 11. Unter c) fassen wir einige freiere Verwendungen, die einen ruhenden Zustand oder eine feste Ze itdauc r voraussetzen, zusammen. i gööum fagnaöi 67, 10; i harmi 229, 9; i orrostum 36, 10; 145, 17; i fjorbrotum 181, 11; i einvigi 145, 7; i einum drykk (i tveim etc.) 64, 9 11; i einu hoggvi 114, 8; I lagi (i hoggvi ü) iü, 19; i fyrsta viöbragöi 75, 21 vgl. i fyrstu [zunächst) 93, 21; i J>vi rfffrw 230, 10. Fas£ instru- mental ist der Dat. mi Fällen wie uröu ägsetir i hernaöi = in piratica inclaruerunt (Eg.) 145, 14; erujafnir i kenningum viö konung 142, 10; roönir i hans blööi (von seinem Blute) 228, 27.

2) mit Acc; auch in Verbindung mit mn (vgl. mhd.zuoze). a) räum-

ihuga ij)rött

103

lieh inn i borgina 4, 10; inn i hollina 5, 3; i Niflhel 6, 18; *#J. i hei {urspr. i Hei) 104, 26; settiz i häsasti 13, 10 y#Z. setti hann i soeti 17, 18 (m. 98, 11); i vatn, i holm 40, 13; i jordina 108, 11; i heim borin Helr. 4, 4 = w TFe# gekommen {Ger.). i munn 34, 18; i hug 32, 8; i liQnd 64, 7; i andlit 80, 15; i mitt hofuö 104, 15 t?p?. i hofuö {u. bera) ü#, 15; fekk i hendr händigte ein 111, 13; i kne 151, 13 s. kne; i aflinn 111, 5. Ö/*£ «?«c/j nur zur Bezeichnung der Richtung: leit i noröraett 46, 4; i allar settir 78, 11; i alla heiraa 35, 22 vgl. 75, lö; i austrveg 53, 11 y#Z. iOi, 2 it. i austr £i, 12: hegra mal i eikina in der Richtung der Eiche = in der Eiche 93, 15; soekja eptir IÖunni i jQtunheima 95, 2. Auch bei Zuständen, die irgendwie lokalisiert gedacht werden: i allar J^rautir 36, 8; i füllt vandraeöi 37, 10; i jotunmoö 82, 6; i konunga- stefnu 140, 7. Die angeführten Beispiele berühren sich mit den w. u. s. c.) gegebenen. In poetisch. Sprache nachgestellt jqtna garöa i = ad gigantum habitacula (pro- ficiscens) Eg. 9, 3. Für die adv. Verwendung folg. Beispiel: spyttu i 97, 5; riöa i einreiben 234, 12. b ) zeitlich. Nach Gebh. Präpos. s. I1 A 2) steht hier i besonders zur Bezeichn. v ergangener Zeit, also des Termins, bis zu dem die Rück- erinnerung sich erstrecken soll, so VqI. 61, 5 {vgl. unt. 52, 7); sonst steht nach Gebh. i c. A. nament- lich zur Bezeichnung des laufen- den Zeitabschnittes wie i dag {anders i dagan 49, 1) i kveld 158, 31 u. ähnl. i dagan 49, 1; i |)ann UÖ, er 124, 6 vgl. i J)ann tima 125, 2; i Qndveröa bygö 52, 7 ; i armat sinn 79, 15. c) In freierer Anwen- dung, die sich häufig mit G. als eine finale bezeichnen läßt, deutlich besonders in i smä mola 104, 16; i sundr vgl. sundr; batt i klyfjar {vgl. k\yf f 118, 3; i tvau Grott. 22, 8; i helminga 116, 15; i liking annarra manna = after the liking of other people (Vigf.) 74, 14; bräz i orms liki 100, 4; i foöurgjold 98, 12; i brööurgjold 116, 12; rez i

hernaö (s. räöa) i#2, 35; söruz i broeöralag Ü8, 16.

* Die Anwendung von i *s£ etwas ausgedehnter als die des nhd. in; wir dürfen für i mit Dat. teilweise ,,aufu oder „an", für i m# Acc. „im Hinblick auf" oder „nach" verwenden. Bei Verbindungen wie i brott, i frä, i gegnum (gogn.), i gaar, i hring, i milli, i möti, i morgun, i naest, i sinn, i sundr M7^. das zweite Wort.

ihuga, schw. v. (i, huga = hyggja), in Betracht ziehen, bedenken. Praes. S. 3 ihugar 216, 15.

ikorni, m {nach Vigf. zu 1. sciurus, s. auch Fr.'2, Ger. Vollst. Wb.), das Eichhorn. N. 23, 4.

imunlaukr (s. laukr Lauch F. 260, imun poet. = Kampf), eigentl. der Kampfeslauch , das Kampfblatt, poet. = Schwert; Ullr imunlauks = O numen proeliaris stipitis ! (Eg.) e, 2 als poet. Anrede eines Helden {vgl. Skälda XXXI: mann er ok rett at kenna til allra äsa heita).

isarnköl (icohl besser als -kol), n. {vgl. g. eisarn n. Eisen, isarn F. 32; köl vgl. kala u. kölna), poet. die Eisenkühle (?), so Eg. (ferreum refrigerium); eisenkühles Lüftchen übers. F. J.; an den kühlen Luft- zug bei Sonnenauf- und -Untergang denkt- mit Recht Wislicenus Symb. S. 67. Bugge schrieb Grm. 37, 6 isarn kol und nahm dies als PI. A., kol adjektiv.; vgl. jedoch Till.

A. 15, 3.

* Über das Verhältnis von jäm und isarn vgl. Nor., Vigf. s. v. ; nach der metr. Seite Siev. P. Br.

B. V, 515.

iss, m. {s. § 50, 2; Nor.), das Eis.

N. sa iss 8, 4; G. iss 8, 9; D. ä isi 136, 4.

itarligr, adj. {s. itr bei Vigf.), glän- zend, herrlich. PI. N. n. itarlig 177, 1.

ij>rött, f. («. Nor., nach Vigf. für iö[)rött, zu [)röttr = die Kraft), ein Werk, wozu Kraft oder Geschick- lichkeit erforderlich is, ein Kraft- werk, Kunststück {vgl, Fritzn.').

N. 62, 16; G. if)röttar 62, 17; A. i\)TÖÜ 62, 14. PI. G. i|)rötta

104

ij)röttamaör Itappi

62, 11: 64, 1 (was der Künste? = was für eine Kunst?); D. 231, 13. A ipröttir [unterschieden von fröö- leikr, also hier körperliche Übungen) 152, 10; ahnl. 149, 7; 171, 24.

ipröttaniaör, m. (iprött, maör), ein durch körperliche oder geistige Ge- schicklichkeit ausgezeichneter Mann. N. ertu nqkkurr {od. nqkkut = in etwas) ipr. 236, 21 = besitzest du irgend eine besondere Geschick- lichkeit ?

kafna. schw. v. 112, 1; nach Vigf. u. Nor. für *kvafna), ersticken, ertrinken. Part, heföi kafnat 97, 16.

kala, stv. 106, 1), frieren, kalt sein. Inf. 70, 19.

kaldr, adj. (g. kalds; eig. Pass. Part. zu kala, s. Nor.), kalt, kühl. N. m. 26, 20; Af. kalda saeng ein einsames Lager 210, 19. N. n. kalt = friüus (Eg.) 8, 12; A. n. kalt hrae 164, 30.

kalla, schw. v. (§3, 2; 16, 1; 46, 3; Nor. § 435, 1, e. to call), rufen, nennen; erklären (eig. ausrufen). Inf. 46, 12; 142, 11. vildi sitt eitt kalla lata allt pat er var wollte alles, das da war, sein Eigentum {ausschließlich das Seine) nennen lassen 173, 15. Praes. S. 1 kalla ek (erkläre ich) 56, 16; 141, 14. S. 3 kallar (erklärt) 63, 5: k. til sin 63, 9 vgl. 94, 5. kallar a (vgl. Praat. S. 3) 164, 17; k. = nennt, benennt 172, 16. PI. 1 kollum ver 9, 5, 10; ver k. 13, 13; PI. 2 kallit 66, 13; 80, 19; Plur. 3 kalla 8, 18; 13, 7; 37, 3 fflr JZ7, 19; i peim staö kalla menn Glaös- lieim ogl. Lund p. 37; Eg. : eum locum appellant Gladsheimum. Conj. S. 2 kallir 16, 9; S. 3 kalli (man rufe, impers.; vgl. Lund p. 355) 66, 17. Praet. S. 3 kallaöi 3, 10; 99, 7; kall. til rief herbei 75, 18; so auch kall. ä 114, 14; «öer kall. a rfof <m, We/" auf 122, 25 (Lund p. 41); kallaöi = exclamans jussit (Eg.) 123, 1. - PI. 3 kolluöu 12, 8; k. ä pör 54, 12; koll. meö ser

(vgl. meö 2) 40, 14; 27, 11. Part. Pass. kallaör 75, 1) häufig in Verbindung mit vera = heißen] N. in. er kall. 5, 12; Grott. 19, 4 (*r- gänze vera, w/Z. s. v. munu); N. f. kolluö i3, 6; 18, 2; 45, 12; hon er kolluö s*V ftea'ifc gewöhnlich 118, 11; J40, 3. N. n. (u. unflektierte Form) kallat 15, 3; i41, 15; 24, 14 (par er kallat er, vgl. i peim staö kalla 17. 19 tt. Z/M«rf p. 36); er svä kallat, at pat gnaefi = id dicitur gnaefa (Eg.) 45, 1; bei Subj. *m Plur. ^25, 11 (vgl. Var.). PI. m kallaöir 65, 21; i^0, 20; Plur. f. kallaöar 8', 2.

* Über kalla w. kenna vgl. Ein- leit. S. 209 f.

kals. n. (kalla) , die Forderung, Herausforderung, namentlich auch in spöttischer Form. So D. v^ra i kalsi meö yör euch zum Gespötte dienen (Edz.) 239, 16.

* Ist die von Vigf. angenommene etymol. Trennung von k. = For- derung u. k. = Spott nötig?

kanna, schw. v. (zu kunna F.), er- forschen. — Inf. 114, 2; = mustern 193, 34 (da auch kanna valinn gesagt wird, ist hier wohl an die sonst kjösa genannte Wal- kürentätigkeit zu denken).

kapp, n. 26, 3; ahd. kämpf), der Eifer, Wetteifer, Streit. D. meö meira kappi eifriger, williger geleistet 168, 6; k. Volsunga 168, 11; af peira k. 172, 34. A.

(= Kampfeifer) 159, 5: = Tüch- tigkeit 162, 15. renna i kopp (PI. A.) einen Wettlauf halten 63, 10; at koppum (PI. D.) = in certa- minibus Eg., for our matches Vigf. Grott. 15, 3.

kappgirni, f. (s. kapp; -girni in Kompos. s=b girnd F. 101 , Vigf.), das eifrige Streben, die Energie.

A. 152, 10.

kappi, m. (vgl. kapp u. ahd. kempfo), 1 ) der Kämpfer , Kriegsmann, Streiter. N. 167, 13; 232, 21.

PI. N. 190, 27. 2) der aus- schließlich in kriegerischen Dingen geübte Mann , etwa = Kämpe, Recke (vgl. Vigf. s. v. 2). - - N. k. mikill 219, 25. PI. A. 244, 18.

karl kenna

105

* In diesem Sinne berührt sich k. mit berserkr, q. v. ; aber nicht immer (so auch nicht 219, 25) ist zwischen 1) und 2) scharf zu unter- scheiden.

karl, m. (s. Nor.; ags. ceorl F. 43; Kerl, Karl), der Mann, nament- lich im Gegensatze zur Frau ; auch der Alte (vgl. kerling; Vigf. s. v. G). So N. vit k. minn ivir beide, ich und mein Alter (vgl. ok*, Fr. 3) 232, 3. G. karls sonar (= karls, vgl. nhd. Menschenkind = Mensch) r], 5. A. karl af bjargi den Alten vom Berge (D. H. II, 406; Golther Myth. 289) Regm. 18, 6. PI. N. karlar Männer Helr. 14, 3; 44, 1; G. karla 35, 4.

karlmaftr, m. (F. 43), ein Mensch (maÖr 3) männlichen Geschlechtes, ein Mann. N. 44, 12; Nsf. 13, 3.

* Lautlich entspricht Karlmann.

karlmennska, f. (vgl. karlniaör), das männliche Wesen, die Mannhaf- tigkeit. — N. 151, 30.

kasta, schw. v. (e. to cast, F. 45),

1) werfen, mit Instrument. Dat.; Lund p. 93. Inf. 120, 15; 57, 7; k. üt auswerfen 79, 15; brott k. wegwerfen 84, 10. Piaes. S. 3 kastar 61, 14 ; 175, 15 = verwirft, wirft fort; PI. 3 kasta 79, 11. Proßt. S. 2 kastaöir heiptaroröum (vgl, „mit etwas um sich werfen") ä mik 202, 18; S. 3 kastaöi 38, 2, 5; 72, 1, 18; 79,4; 96,9; 104, 23; PI. 3 kostuöu 12, 9; 138, 3. Part. Pass. kastaör aufgeworfen 139, 10; absol. hefir kastat 161, 27.

2) scheinbar im personell, vgl. Vigf. s. -v. V. gneista, f)ä er kastat hafÖi Funken, die (es) ge- trieben hatte = die geflogen waren 11, 16; nach Lund p. 469 = kastat haföi sc. verit; also jiassiv.

kaup, n. (kaupa), Werk lohn, Kauf- preis, Kaufgeschäft, Vertrag. N. 52, 13; vgl. für den abhän- gigen Satz Lund p. 306. G. kaups 52, 11; D. 53, 9; Dsf. 53, 1, 21; 54, 1; A. 99, 16; Asf. 54, 14.

* vera af kaupinu = dieses Lohnes verlustig sein (Ger.); vgl. af Ib. S. auch Lund p. 469.

kaupa, schw. s. (g. kaupön, Vigf. s.v.); zur Bildung des Praet. vgl. § 118;

Wimmer Oldn. Laes. p. V1U), kau- fen, erkaufen. Inf 49, 11; 99, 2. Praet. S. 2 keyptir Grott. 8, 4; S. 3 keypti 124, 15.

kätr, adj. (Nor. § 184, 4), froh, wohlgemut. N. Voc. f. kat 163, 27; 201, 19; Asf. 208, 6. PI. Nf. kätar 219, 33.

keisarariki, n. (keisari, riki), das Kaiserreich; spez. das römisch- deutsche des Mittelalters. N. 244, 20.

keisari, m. (vgl. lat. Caesar), der (urspr. römische) Kaiser. N. 124, 6; 142, 8; 237, 5.

kemba, schw. v. 115, 1; kambr = Kamm F. 41), kämmen. Pass. Part. N. m. kembör Regm. 25, 1.

kenna, schw. v. (g. kannjan; § 29, 1; 46, 2; 115, 2), 1) erkennen, merken; mit Acc. (Vigf. s. v. IV) u. Gen.; letzteren Kasus belegt Lund p. 171, Fr.2 s. v. 9); Vigf. IV, 3.— Praes. S. 1 kenni ek 59, 9; S. 3 kennir hann 57, 14; 60, 9; PI. 3 kenna 30, 10. Praet. S 1 kenda 46, 2) 206, 18; S. 2 kendir 180, 2; S. 3 kendi 54, 4; k. f)ess (vgl. Var.) 72, 6; 161, 29; k. sins banasars 179, 20; vgl. 222, 27. PI. 3 kendu 79, 14; Conj. PI. 3 kendi empfinden würden 161, 13. 2) lehren mit Dat. der Person ; vgl. Lund p. 100. Inf. 97, 9; Imper. S. 2 kenn 184, 5; Piaet. S. 3 kendi 171, 23; 198, 29. Pass. Patt. PI. An.kent22ö, 4. 3) zuschreiben, benennen. Inf. 142, 13 [hier = poetisch um- schreiben, vgl. Einl. S. 209 fg.); im üblen Sinne zuschreiben = zur Last legen 237, 4. So auch Ptaet. PI. 3 kendu 245, 11. Pait. kendr 124, 9; er Hälogaland er viö kent nach dem H. benannt ist 139, 9; er Hälfsiekkar eru viö kendir 238, 4 ; so viell. auch at koppum kendar nach den Kämpfen benannt (Kampf- jungfrauen genannt) Grott. 15, 4; sonst zu 1) erkannt, bekannt (celebres Eg.), durch die Kämpfe so auch Ger. Übers.: wir er- rangen m Kämpfen die Krone des Ruhmes. Med. kennaz inne wer- den, an etw. denken Inf. 78, 9 ; doch mehr auf das Gefühl als den

lüti

kengr klaka

Verstand bezogen, mun lengi kennaz = diu persensurua est (Eg.). Wohl nicht richtig ist k. Reg. 25, '2 Vor. (allenfalls = erkannt wer- den, sich zeigen); eher mit L. /<,'. koenna; rgl. koenn.

kengr, m. {vgl. Vigf.), die Biegung, der Buckel; beygöi kenginn 66, 6 ; wohl gleich = b. sik i keng (bei Vigf.) = beugte sich in die Form eines Katzenbuckels, machte einen K.

kenning, I. (s. kenna 3), die poetische Umschreibung, Benennung. PI. D. kenningum 142, 10, 12; A. kenningar 143, 1^.

keppa, schw. v. (vgl. kapp), gew. Med. keppaz sich messen, streiten mit jemand. Inf. 36, 13.

ker, n. (g. kas; § 3, 1 ; 53, 2), das ( i e f ä ß ; gew. Trinkgefäßt. ( j . kers 97, 5. PL Nsf. kerin 97, 13; A. ker 97, 12; Asf. kerin 100, 15. PI. D. kerum 228, 31 vgl. Note.

kerlincj, f. (vgl. karl u. § 55, 2), eine (meist ältere) weibliche Person, eine Alte. N. 66, 20. A. kerlingu 231, 21; Asf. kerlinguna 66, 17; vgl. Wm. § 31 b).

kerra, f. (vgl. mhd. karre bei Lexer), die Karre, der Wagen.— D. kerru 76, 8; A. kerru 14, 21. PI. A. kerrur 14, 9.

kerti, n. 54, 22); F. 43), die Kerze.-N. 260, 17; Nsf. 261, 14; Dsf. 261, 19; A. 261, 12; Asf. 260, 19.

kertisljös, n. (kerti, ljös), das Kerzen- licht, die brennende Kerze. PI. N. 260, 7.

ketill, m. (g. katils; § 3, 1 ; 33, 1; 48, 2), der Kessel.. Nsf. 48, 5; G. ketils 57, 2; A. ketil 97, 12.

keyra, schw. v. (dän. kjore, vgl. Vigf. ; lautl.= g. kausjan), antreiben. Inf. 14, 20.-Praat. S. 3 keyröi 77, 6; o, 2.

kind, f. 72, 1; F. 46), 1) das Ge- sell 1 e c h t , die Nachkommenschaft (meist poet.). PI. A. kindir Vol. 40, 4 nach D. H. II, 55 auch hier im Sinne von 2) das Kind = barn; selten, doch sicher Sigdr. 8, 3 (Acc). Viell. speziell norw.; vgl. Aasen s. v., der kind als Kosewort für kleine Kinderchen kennt.

kjöll, m. (F. 46), das Schiff; fast nur poet. N. Vol. 51, 1.

kjösn, stv. (g. kiusan; § 32 a; 102, 1; Nor. § 415), wählen, kiesen, erwählen. Inf. 45, 9; 95, 20, 21. Pnes. S. 1 kvs ek 96, 1; S. 3 kvss Grm. 14, 5; PL 3 kjösa 45, 8 vgl. \';tij)r. 41, 4 u. 1. valr; zu 180, 17 vgl. u. *. Imp. S. 2 kjös 172, 5; kj. um tva konunga 167, 30 = wähle nun in bezug auf, w. unter zwei Königen; vgl. 190, 14. Praet. S. 1 kaus 196, 15. S. 2 kaust 164, 32, mit suff. Pron. (vgl. \)ü) kaustu Grott. 8, 5; PI. 3 kuru Var. zu 136, 18; Gonj. S. 3 kyri 136, 8.

PI. 3 (kyri oder) kori 136, 18. bez. des Mod. Nyg. 327. Vgl. von der Nebenform 102, 1) kora S. 1 hvern ek k. 203, 9.

* Ist kjösa = dän. kaare u. kyse? Vgl. Ba. 195. Wenn dort die Les- art Fäfn. 12, 6 /wr echter als die 180, 17 überlieferte bezeichnet wird, so lehnt sich die letztere doch offen- bar an die Vorstellung des Erwäh- lens der Fallenden durch die Wal- küren als Annahme einer ähnlichen Wahl der Kinder zum Leben durch die Nomen leichter an; fra rnceörum übersetze „von Mutterleibe" , vgl. übr. H. G. zu Fäfn. 12, 6 u. Übers. kjösa at e-u Grott. 8, 5 wählen im Hinblicke auf etwas, rationem ha- bere alieuius rei Eg.; kjösa e-t ä e - n 45, 8 auf jemand die Wahl lenken, ihm etwas (e-t) bestimmen; vgl. ä 2 b) gegen Ende.

kippa, schw. v. (vgl. Lexer s. v. kippen), reißen, stoßen. Praes.

5. 3 kippir reißt 179, 18. M. kippaz viÖ sich heftig (in sträu- bender Weise) bewegen od. schüt- teln (coneuti Eg.). Praes. S. 3 kippiz svä hart viö 80, 19.

kista, f. (vgl. lat. cistal eine Kiste

oder Lade. 1). i kistu (vgl. la?sa)

106, 16. kJ9lr, ra. 64, 2), der Kiel. Schiffs-

kiel. - N. 220, 2. kjoptr, m. (s. Vigf. u. Nor. s. v.

kjaptr), der Kinnbacken, Kiefer.

N. 82, 13. A. kjopt 84,

6, 11.

* inn efri kj. der Oberkiefer, inn neöri kj. der Unterkiefer.

klaka, schw. v. (vgl. Vigf.), zwit- schern. — Pr«t. PI. 3 klokuou 182, 9.

klippa kollr

107

klippa, schw. v. (F. 51), schneiden, scheren. Inf. 110, 2.

kljjüfa, stv. 102, 2; F. 52), spal- ten. — Prses. S. 3 klyfr 178, 19. Praet. S. 3 klauf 117, 8. - Part. Pass. PL N. m. klofnir VqI. 45, 8; A. m. klofna 178, 6.

klofna, schw. v. {vgl. kljüfa), sich spalten, bersten, sich öffnen. Praes. S. 3 klofnar 82, 18; VqI. 52, 8. Prset. S. 3 klofnaöi 156, 26.

klokkustrengr, m. (klokka f. Glocke s. Nor. u. klukka ; Kluge, Beitr. 10, 441 nennt ahd. glocka die Vorstufe zu der anord. Bild.; strengr), der Glockenstrang. L). haför i kl. 251, 20 im Gl. angebracht; (f. h. wohl am unteren Ende dieses Stranges an Stelle des sonst er- wähnten klokku-hringr [s. Vigf. s. v. klukka) zum Anschlagen an die Glocke gebraucht.

klö, f. 72, 1). die Klaue, die Kralle. PI. D. klom 95, 6.

klyfjar, PI. f. («. klyf § 57, 1), die

gespaltene, d. h. in Hälften geteilte Last auf dem Rücken eines Pferdes oder Saumtieres, das Paar Last- säcke, batt i klyfjar (A.) 118, 3 in sarcinas colligavit Eg.

klse$a, schw. v. (F. 51), kleiden, ankleiden. Praes. PI. 3 klaeöa sik 67, 12. Pra^t. S. 3 klaeddi sik 57, 10; 119, 6. Pass. Part. N. f. klaadd 234, 13. Med. klaeöaz = klaeöa sik; Inf. 61, 4; Prat. S 3 klaaddiz 70, 15; Part, hafa klaez (für klaeöz) 51, 8.

klakM, n. 54, 2 u. a2); ags. cläö, e. cloth F.), das Tuch; das Klei- dungsstück, Kleid. A. 183, 23. PI. N. klaeöi 137, 12; D. klajöum 169, 30; = Tuchstücken 193, 19; Vorhänge 205, 1. A. 13, 3.

knättu (knotto), anom. vb. {theo r et. Pra?s. Inf. knega F. 41; vgl. § 119), wissen, können. Oft nur poet. umschreibend, so Praes. S. 3 kna Sigdr. 19, 5 knä hafa = hefir vgl. D. H. II, 433; ebenso Prast. S. 3 knätti leggja = lagöi Helr. 12, 5.

kneppa, schw. v. (knappr = Knopf Vigf.), knöpfen, knüpfen. Pass. Part. PI. A. m. skua knepta at le>:g am Schenkel hinaufgebunden {die

Riemen waren lang Wh. p. 164), 245, 14.

kne, n. (3 21, 2; 49, 3; g. kniu), das Knie. A. ä kne aufs Knie 67, 6. PI. D. fyrir knjäm mer {stär- ker als nhd. „vor meinen Augen" ; gemeint ist ivohl „vor meinem Schöße, in dem es Schutz zu finden hoffte1', (vgl. A. i kne) 196, 11. A. i kne = gremium (Eg.) 96, 7; 151, 11; fyrir kn6 = vor die Füße, zu Füßen 246, 4.

knesböt, f. {vgl. kne, bot = Bucht, Ark. 13, 162», die Kniekehle. PI. I). knesbötum 80, 13 (vgl. Var.).

knil'r, m. (F. 48, e. knife), das Mes- ser. — N. 38, 10; Nsf. knifrinn 113, 5; A. knif 113, 4.

knoöa, schw. v. (F. 48), kneten {auch backen?}. Inf. 158, 22, 28. Pass Part, knoöat 158, 81.

knüi, m. 65, 3, F. 49, doch s, auch mhd. knoche bei Lexer), der Knochen, namentlich der fernere Gelenkknochen in den Fingern, der Knöchel. PI. Nsf. knüarnir 57. 20.

* Vgl. auch mhd. knovel bei Schiller -hübben und nhd. Knebel.

knütr, m. (F. 49, Nor.), der Knoten.

A. knüt 59, 17.

knyja, schw. v. (J 27 a2; 114), stoßen, schlagen - Praes. S. 3 knvr VqI. 50, 5; vgl. D. H. II, 64 f. Praat. PL 3 knüöu 220, 3 (kn. fast arar = sie legten sich kräftig in die Ruder). Med. knyjaz sich stoßen (d. h. stützen oder stemmen), sich anstrengen; vgl. Lund p. 221.

Piaet. S. 3 knüöiz fast at (dabei) 39, 12; vgl. 67, 3.

* Verwandtschaft zwischen knüi u. knyja? Vgl. F. a. a. O.

kuvla. schw. v. (F. 49), einen Knoten machen, knüpfen; mit Dat. oder Acc. {vgl. Vigf.). Pass. Part, db- sol. knytt 152, 33.

knyti, n. {vgl. knütr, knyta), ein zu- sammengeknüpftes kleines Tuch, an Stelle der spätere» Börse (Vigf.).

A. 241, 1.

kollr, m. [vgl. Vigf.), ein rundlicher Körper, Kopf; spez. ein von Haar- wuchs entblößter K., Kahlkopf. Daß ein solcher oder ein ganz kurz geschorener Kopf Kennzeichen eines Knechtes war, s. bei Fr.'- s. v. 3).

ION

koma

A. 234, 12; gera henni k. sie kahl scheren hissen (Edz.). koma, stf. ig. qiman , § 104). 1) kommen. Inf. 71, 21; 84, 10: 154, 16; Vaffir. 37, 5; Grott. 19, 5; zurückkehren 155, 11 t#Z. koma til = wieder zu sich kommen Vigf. s. v. A. II; koma til mikils ctw. Großes bedeuten 204, 28 (fyrir koma vgl. f. 3). - - Prass. S. 1 ek kom 104, 25. S. 3 kemr 25, 5; komr 76, 10; Vol. 53, 1 (k. fram = evenit Eg.); Imperson. kemr upp kommt auf (sc. das Gerücht) 150, 6; keinr at J)vi kommt es dazu, er- eignet es sich 151, 18; kemr mer at J)vi es kommt mit mir, geht mir so 155, 30; svä kemr hans mäli so kommt es, geht es mit seiner Sache 150, 12. PI 2 komit

61, 7; 69, 15; PI. 3 koma 22, 7, 9. Gonj. S. 2 komir 163, 25; iS. 3 komi 5, 16; 102, 20. - Part. Asf. m. komandann 5, 13. Praet. S. 3 kom 4, 8,9; 54. 12; herkam, abstammte 52, 9; kom til zu Platz, ans Licht kam 151, 26; kom upp = aufkam, entstand 74, 24; kom äsarnt meö ollum kam auf dasselbe hinaus bei allen = war die An- sicht aller 53, 19; vili [>eira kom saman 214, 8 vgl. vili; kom fyrir ekki 178, 15 s. fyrir 2, a). PI. 2 kvamuö 192, 33. PI. 3 kömu

62, 3; 119, 13; abstammten 9, 9; 12, 13; ähnl. auch kömu saman Vaf[)r. 31, b = in unum coierunt Eg.; Gg. bemerkt: man sollte }:>aöan erwarten für j^ar; cgi. s.v. saman*) m. f)ar 1). kömu fram zum Vor- schein kamen, sich zeigten 153, 26. In alt. F. kvämu (kvomu) 114, 3; 122, 13. Gonj. S. 3 kcemi 53, 11; 158, 33; mit suff. a «^. koemia Grott. 10, 1 ; daneben kvaemi (vgl. kvamu) 00, 14; 111, 12. PI. 3 kuemi 52, 10; kvaemi 222, 10. -Part. Pass. kominn 4, 16; 6'5, 21 (zwr Stellung vgl. Ark. 16,237); komin Grott. 4, 6; von der Abstammung kominn 20, 2; 172, 14; komin 23, 13; anders 233, 27 i#Z. hond PI.; PI. komnir twi Abstammung 15, 24; Hyndl. 35, 8; lokal 164, 22. f. komnar 8, 2; 223, 5; n. u. absol. komit: hefir komit ist gekommen (genetisch) 24, 10; hafa her komit sind hierher

gekommen 63, 14; liaföi lionum ä bak komit hatte ihn bestiegen 172, 13; var komit at nött war Nacht geworden 67, 9 ; en lionum var sva naer komit aber man war ihm so nahe gekommen 100, 16; })ä var komit rnjok at borghliöi = opus propemodum ad portam arcis per- ductum fuit (Eg.) 53, 14; at stef- nulag var komit ä aufgekommen, zustande gekommen 103, 10; PL N. m. er vor erum til komnir = wozu ich rechtlich gelangt bin, wo- rauf ich Anspruch habe 220, 23. N. n. komin 164, 4; 169, 28. In schivacher Flex. N. m. inn komni der (eben) Gekommene 239, 1 = nykomni 238, 22.

2) bringen, mit Dat. Praes. S. 3 kemr 196, 16; PI. 3 koma fram (bringen vorwärts, setzen fort) 17, 3;' koma oss i skaöa 207, 29. Inf. 94, 7: 106, 19. Conj. S. 3 komi 69, 13. Praet. S. 3 kom 37, 10; 78, 5 (koma ä leiö wienhd. zu Wege bringen); 137, 6 : vgl. (Pass. Part.) komit 205, 26; fentiu (vgl. fä) hvergi komit richteten nichts aus 104, 22. Praet. S. 3 kom til herskipa zu Kriegs- schiffen verhalf 150, 10. Über koma c. Dat.. vgl. E. Bernhardt Beitr. zur d. Phil. (1880) p. 82; Gering Ark. 10, 396 ; in einzelnen Fällen läßt sich übersetzen „kommen mitu so 154, 22. Vgl. auch 249, 3 kom säri ä annan = mit einer Wunde an den andern kam, dem andern eine W. beibrachte. Hier- her fyrir koma 168, 11? Vgl. fyrir 3). upp koma c. D. = auf- bringen, aufmachen = öffnen 233, 21, 23. Med. komaz sich bringen, fortbringen , g e 1 a n g e n . Vgl. Lund p. 226. Inf. 11, 11. undan komaz at dem entgehen 155, 3. Praes. S. 2 komz (-sk) Sigrdr. 9, 8. PI. 3 komaz 162, 2. Praet. S. 3 komz 106, 8: k. undan (entkam) 10, 15; vgl. 155, 3. PI. 2 kömuz lier 98, 21. Conj. S. 3 fram koemiz (vgl. fram) 162, 18. Part. Med. hafa fötum undir komiz 150, 27 vgl. fötr.

* Wie im Got. qiman mit in c. Dat. konstruiert wird, steht auch fo/koma her (=hierhin), J)ar (=da-

kona kostr

109

hin); hafa her komit 63, 14; kom fcar 52, 8 vgl. 54, 11; 89, 6, 8; 94, 19; er {)eir kvämu \>ar sein hann svaf 122, 23. Vgl. auch fal- let hann meyna i koma darin ver- steckte er das Mädchen 231, 4. kona, f. (g. qino; § 4, 5; 46 a); 68, 1) die Frau. 1) das weib- liche Wesen, Frauenzimmer. N. 3, 4: 9, 8; 118, 9; Nsf. konan

13, 4; Gsf. konunnar 39, 20; D. konu 3, 2; eme farandi kona ist oft nur eine Landstreicherin, Bettlerin hier eine wandernde Artistin. PI. N. konur 44, 1; Nsf. 169, 32; G. kvenna 35, 4; 121, 14; Gsf. kvennanna 18, 3; Dsf. konunum 170, 5: A. konur 163, 15. 2) die Gattin, Ehefrau. N. 75, 24; Nsf. 207, 18; G. konu 10, 4; 118, 18; Gsf. konunnar 47, 2; D. konu 57, 4; A. konu 32, 7; 102, 26.

* Über die Deklin. von kona vgl. P. Br. VII, 169 Nor.; § 253, 4. - Zu 18, 3 bemerkt F. J. Gg. 95 mit Recht, daß die gewöhnt. Deutung auf die Nomen unsicher sei.

1. konr, m. (= kyn, q. v.), die Art und Weise; nur gebräuchlich in Gen. konar verbunden mit Adjek- tiven, so allskonar jeder Art 73, 10 —11; 213, 15— 16; 21 4, 10 ; nokkurs konar irgend einer Art 62, 12; margskonar 76, 6; 191, 14.

2. konr, m. 60, 2, vgl. Vigf., aber wohl nicht als m. zu kona auf- zufassen); die Grundbedeut. scheint Sohn, Sproß; vgl. g. -kuns yovoq) , der Sohn, Abkömmling, edle Mann überh.; poet. N. Regm. 13, 2;

14, 3.

konungabarn . n. (konungr. barn), das Königskind. PI. D. 194, 10.

konungastefna, f. (konungr, stefna s. stefnulag), dieK önigs Versamm- lung (Begegnung benachbarter Für- sten). — Acc. i konungastefnu 140, 7.

konungasynir, PI. m. (s. konungr, sonr), Königssöhne. N. 159, 13; Dat. 171, 25. A. 198, 3.

konungdömr, m. (konungr, dömr*), das Königtum, die Königsherr- schaft. — D. 145, 2; A. 124, 5.

konungligr, adj. (konungr), könig- lieh. N. 221, 28.

konungr, m. 48, 1; F. 39), der König. N. 3, 1; 4, 1; 151, 10.

G. konungs Grott. 1, 2; 145, 16; konungs siöu = königliches Be- nehmen {nur ««/"SigurÖr im folg. zu beziehen) 241, 23. D. konungi 121, 21; Dsf. 151, 11; A. konung 142, 6; kon. konunga = Oberkönig, (regem regum) 142, 7 ; Asf. konunginn 62, 6. PI. N. konungar 141, 16; Nsf. konungarnir 141, 19; PI. G. konunga 124, 8: 142, 7; D. konung- um 49, 8; A. konunga 176, 24.

* kon. fowm wie herkonungr (q. v.) auch den „obersten Kriegsherrn" aus königl. Stamme bezeichnen, so 163, 1. Wie der Landbesitz nur als Beigabe der Königswürde er- schien, erhellt aus 163, 4 5.

konungsbcer, m. (konungr, beer), die Königs bürg. Asf. 220, 7.

konuiigsdöttir, f. (s. konungr, döttir), die Königstochter. N. 166, 2; Voc. 163, 21, 27; A. 169, 6.

konungsmenn, PI. m. (konungr, maör 3), die Mannen des Königs, das Gefolge. - - N. 239, 10.

kornskur$armänu3r, m. (s. manuör, skurÖ zu sker, skera), der Korn- schneidemonat , Erntemonat, August. Vgl. Wh. 378; d. Mon. S. 47. N. 144, 14.

koss, m. (F. 48), der Kuß. PI. D. kossum 190, 1.

1. kosta, schw. v. (vgl. ahd. costön F. 47), prüfen, versuchen mit Gen., Lund p. 171. Praet. PI. 3 afls kostuöu setzten ein {Ger.) Grott. 23, 2.

2. kosta, schiv. v. (vgl. tat. constare), Aufwand machen, kosten. Piast. S. 3 hvat sem hann kostaöi til 54, l = quautavis mercede (£g.).

* 1 u. 2 kosta pflegen in den nordischen Wb. vereinigt zu werden; vgl. dagegen mhd. Wb., Lexer u. a.

kostgripr, m. (vgl. gripr, kostr), das ausgeivählte (vorzügliche^ Kleinod. - PI. A. kostgripi 30, 8.

kostr, m. 60, 2; vgl. g. kustus ; kjosa F. 47), die Wahl, der {ge- wählte) Fall , die Bedingung, Art und Weise, Möglichkeit. N. ef kostr vaeri wenn es möglich sei, 'womöglich 235 , 7 ; kostr of boöinn Sigdr. 20, 2. G. annars kostar in anderer Weise 233, 22. Dat. at oörum kosti im andern Falle 56, 15 vgl. 61, 10; 103, 5.

110

kölfskol

kunna

metS angum k. vermittelst l dingung, unter k. Bed. 162, 18.

A. kost 224, 21 vgl. taka upp.

PI. N. tveir kostir 203, 11. l>. raeör sessa kostum Grm. i4, 3 = waltet über die Sessel- Wahl, po- testatem habet de sedibus disponere (Eg.), r///. ?<. taöa; frä sinum gööum k. von seiner glücklichen Lebenslage 222, 25. A. bessa kosti diese Be- dingungen 53, 2; tva kosti zwei Möglichkeiten 79, 21.

kölfskot, n. [vgl. skot, kölfr, F. 45; dies ist ein gröberer Holzpfeil oder Bolzen), der B o 1 z e n s c h u ß , als Entfernungsmaß. N. 63, 17.

kölna, schw. v. {vgl. kala u. § 35 aj), kalt werden. Praes. S. 3 kolnar 170, 30.

kraki, m. {vgl. Vigf , Grimm, D. Wb. s. v. Kracke, Krakel), ein dürrer Stecken oder Pfahl. N. 135, 7; vgl. Kraki.

kraptr, m. 48, 1; 50 a2), F. 49), die Kraft. N. 34, 7; D. krapti 8, 16; 13, 7; A. krapt 68, 3.

kräkuhamr, m. (kräka= Krähe,% 7, 2 ; hamr), rfas Gefieder einer Krähe.

D. 151, 9. Vgl. Edz. in P. Br. B. VIII 367 1: die Krähe {anstatt des Raben) erscheint auchF&s. I, 118 als Odins Botin; ders. Übers, dieser Stelle: die Walkürjen hatten sonst Schwan enhemden.

* Der Dat. ham {vgl. hamr u. Vigf. s. v.) wird hier durch die Konstr. von bregöa {vgl. 156, 29) erfordert.

kräkuungi, m. (kräka, ungr), das Junge einer Krähe. A. 163, 23.

* Bugge Helg. S. 46 = „diesen Ausdruck (kattar son in H. H. I, 19, 8) hat der Verf. der VqIs. S. so auffällig gefunden, daß er ihn änderte"; Vigf. dagegen hielt {vgl. H. G.) die La. der V. S. für ur- sprünglich. — Belege für „Kater" als Schimpfwort bei Fr.2 (D. H. 11, 327), für „Krähe" in gleichem Sinne wies schon Raßm. I, 84 2) auf Yngl. S. c. 31 hin, Edz. noch auf Lokas. 43, 5.

krefja, schw. v. {vgl. § 113, 1; Vigf.). ansprechen, verlangen, mit A. der Person und Gen. der Sache;

Land p. 17.".. Int. krefja iß, 12 (kr, malsins anreden, vgl. mal:: ; /, 8.

krikta. schw. v. cgi. kretla Vigf., Nor.), murr ich, schreien. Praet. PI. 3 kriktu 158, 18.

krinylottr. adj. krinpr, kringla F. 50,

-ottr Nor.), ringförmig, kreis- rund. - Nf. kringlött 12, 4.

krisliiin. adj. (= cliristianus), von christlichem Glauben, Christ. Vgl. heiöinn § 76, 1. N.2.96", 16.

krislni, f. {vgl. krisünn), das Chri- stentum. — D. kristni 237, 6; vgl. § 69.

kroppa, schw. v. {engl, to crop Vigf), beißen, stechen. Pnet. S. 3 kroppaöi 110. 16.

kroppr, m. {vgl. Vigf., Schade altd. Wb. s. chropf). der Körper, Leib.

Asf. kroppinn 93, 23.

kuldi, m. (F. 44, nicht kaldi), die Kälte N. Grott 16, 6.

kunna« prät. präs. {vgl. $ 119, g. -kunnan; F. 40). kennen, ver- stehen , imstande sein , können; mit Acc. u. Dat.. Lund p. 101. Inf. 29, 12; 34, 8; kunna at maela 66, 2. illa kunna 204, 19 vgl. w. u. Praes. S. 1 kann ek ha ibrott 62, 14; k. ek segja her 26, 10; at s. b. 40, 9; k. ek kyn ich kenneu. w.

172, 26; S. 2 kantu segja 24, 11 {vgl. Var. u. Lund p. 359); eigi kantu deili {vgl. deili) 52, 4; ef bu kant {oder kannt) at spyrja 90, 4.

S. 3 kann; er her k. skyn 29, 3; vgl. 35, 2. -Mit süffig. Negat. kannat Regm. 1, 3. Impers. kann vera, at 16, 8 es kann sein, viel- leicht. Vgl. Lund p. 23, 318. Ähn- lich k. henda; sem sjaldnar kann henda wie es seltener wohl eintrifft 178, 14. PI. 2 kunnuÖ 56, 16; PI. 3 kunnu 100, 20; 171, 31; kunna Helr 3, 8; vgl. Nor. §459, 4. Gonj. S. 3 telja kunni 30, 16; spyrja k. 97, 17; kunni at segja 70, 2; vgl. 48, 8; PI. 3 kunni at s. 48, 8. Praet. S. 1 kunna ek

173, 7; S. 3 kunni mesta skyn 75, 2; k. fuglsrodd 117, 20. k. borf til 231, 33 s. porf. kunni illa 98, 3 eig. verstand übel, zum Übel = nahm sich zu Herzen (aegre ferens Eg.) vgl. Inf. illa kunna c. D. {Lund p. 101) = durch etwas betrübt

kunnandi

kveöja

111

werden 204, 19; k. at maela 164, 20; 168, 28. Conj. S. 3 kynni 184, 5; vgl. jedoch Note 253, 21.

* Bei kunna u. abhäng. Inf. ist, wie aus den Beispielen erhellt, at entbehrlich, aber zidässig; vgl. auch 191, 12-14.

kunnandi, f. {vgl. kunna), die Kennt- nis. — A. 62, 13.

kimnätta, f. («. kunna) = kunnandi. D. kunnättu 16, 10.

kuimigr, adj. (s. kunna). 1) kundig, kenntnisreich. N. n. kunnigt 4, 2. Vgl. auch tjolkunnigr. 2) bekannt. N. n. er mQnnum {mt ok kunnigt 242, 11; vgl. Var.

kunnleikr, m. oder kunnleiki, m. ( kunnr . leikr *) , die Bekannt- s c h a f t , namentlich die persönliche und vertrauliche. ^, var konungi kunnl. ä mer 244, 5 = der König hatte mich kennen gelernt.

kunnr. adj. (auch kuör, vgl. § 34, 5 ; g. kunbs ; zu kunna F. 40), kund, bekannt. A. kunnan 165, 8.

kurteisi, f. [vgl. kurt = rom. corte), die Gourtoisie. feine Sitte. D. 190, 25.

kurteisligr, adj., = kurteiss. Superl. A. n. adv. it kurteislista (-ligsta) 213, 16 = in der feinsten {nobelsten) Art; vgl. Lund p. 54.

kurtciss, a^j. {vgl. kurteisi), höflich.

Superl. N. m. kurteisastr 191, 30. kiiga, schw. v. {vgl. Vigf.), mit Ge- walt zu etwas bringen, zwingen; auch = erpressen. Praet. S. 3 kügaöi 237, 5.

kväma, f. (korna), das Kommen.

D. 219, 29.

kvänfang, n. [s. kvän, kvaen F. 39 u. hier kvänlauss*, fang), das Ein- gehen der Ehe vonseiten des Mannes, die Heiratsgelegenheit für den Mann; entsprechend dem gjaforö oder ver- fang der Frau. A. 150, 14.

kvänga, schw. v. {vgl. kvän = Frau F. 39), verheiraten, eine Frau geben,

M. steine Frau nehmen, sich vermählen. Praet. S. 3 kväng- aöiz 168, 5.

kvänlauss, adj. (kvän, lauss), ohne Eheweib, un vermählt. PJ. N. m. kvänlausir 198, 9.

* Über den Wechsel von kvän (kv<?n) u. kvaen (= g. qens) vgl. auch § 20 a); Nor. s. kvaen.

kvänriki, n. (kvän, riki), tfasFrauen- regiment. A. haföi kvän- riki 233, 1 = „unter dem Pantoffel stand11.

kvefta, stv. (g. qij>an, § 105, Nor.), sprechen, singen. Inf. 125, 10. ä kv. bestimmen 114, 19. Von einem Hörne viö kveöa = widerhallen, erschallen 168, 20. Praes. PI. 3 kveöa mit folg. Acc. c. Inf. {Ger., Vollst. Wb. Sp. 586), Vaff)r. 37, 5; Grm. 13, 2 (= sagt man, vgl. Lund p. 10). Conj. S. 1 mit suff. Fron, kveöak Grott. 7, 6. Praet. S. 1 er ek kvaö ä die ich angegeben hatte 203, 18 vgl. 199, 12. S. 3 kvaö 32, 13; 107, 7; 112, 19; wegen kvaö ekki Grott. 7, 1 vgl. ekki s. v. engi. PI. 3 kväöu 40, 18; Conj. PI. 3 kvaeöi 125, 11. Patt. Pass. kveöit 109, 18; 123, 9; 161, 34. Med. kveöaz für sich, von sich sagen, erklären. Prses. S. 3 kveöz 71, 15; 213, 13; kvez 99, 11 vgl. 163, 17; 166, 20; mit ausgelassenem vera 195, 28; kvezt 213, 13. Praet. S. 2 kvazt oder kvaz {vgl. § 129) 164, 32; S. 3 kvaöz 93, 16; 95, 1; kvaz 198, 19; PI. 3 kväöuz 99, 3.

* kveöa bezeichnet oft den rezi- tierenden Vortrag oder Gesang {vgl. kvaeöi = Lied, und die Wendung sem kveöit er bei poet. Zitat 161, 34; kveöit gesungen, rezitiert 253, 20; daneben kvaö = sagte, vgl. w. u.), tvährend maela spez. den Sinn von bestimmen, festsetzen haben kann {vgl. das Subst. mäl= Sprüche, Lehrsprüche) , segja endlich der historischen Erzählung {vgl. saga, sogn) zukommt. Nicht selten ist jedoch der Unterschied, zumal zwi- schen maela u. se^'ja verwischt, auch kveöa wird {wie die gen. Verba oft) gelegentlich von d. bloßen Gesprächs- äußerung gebraucht, so kvaö 112, 19; 253, 20; kväöu 40, 18; kveöz 213, 13. Vgl. auch maela u. segja.

kveöja, schw. v. {vgl. kveöa, F. 53), anreden, mit Worten begrüßen, aurufen. Praes. S. 3 kveör meÖ ser menn ruft Leute zu sich {als Gefolge) 223, 23. Prset. S. 1 kvadda ek eigi liös ich verlangte nicht Hilfe 160, 1 ; S. 3 kvaddi redete an 146, 30. Plur. 3 kvoddu 62, 6.

112

veftja

kvn

k\»»?>ja. f. is. kv. seftti. p.), £4e An- rede Begrüßung. N. 221, 8. PI. X. kve<>jur *53, 5.

kveina. scäit, p. (g. qainon, F. 53), jammern, wehklagen. Prset.

S. 3 kveinaöi 209, 15.

kveld. n. [vgl, Vigf., zu kvelja, Koch, Ark. 7. 177: Ger., Vollst. Wb.\ der Abend, speziell die Zeit des Sonnenunterganges, der Abenddäm- merung. — N. 144, 5; D. at kveldi 10, 1; A. it sama kveld {zur Stell. vgl. Ark. IG, 222) 54, 1; um (of j 225, 22) kveldit gegen Abend 57, j 1: den Abend über 204, 26; 239, 20; J3at kveld denselben Abend 119, 2: 173, 25; i gser kv. gestern abend ■132. 29; i kveld = heute abend 158, 30.

* Aus Verbindungen wie einn aptan at kveldi 70, 13 erhellt der \ engere Begriff von kveld.

•kvelja, schw. v. (F. 54), quälen, peinigen, vernichten (engl, to kill).

Pr*s. S 3. kvelr Vol. 39, 7. Pnet. S. 3 kvaldi dauöa menn 203, 30 ; bezieht sich ivohl auf Ausübung ron Zauberei (seiÖr\ wodurch Tote in ihrer Ruhe gestört wurden, anders erklärt von Raum. NM. S. S. 218.

k\ ennsamliga, adv. (kona; -samliur = -samr F. 311), in verbindlicher A rt gegen Frauenzim mer; artig, galant. 232, 30.

* Für kvenn- ursp. kven-, s. Vigf. Add. s. v.

kvern, f. (g. -qairnus; § 55, 1), der Mühlstein, dann {urspr. wohl im Flur., vgl. Var. zu S. 107 bei F.J.) nie von 2 Mägden besorgte Hand- Mühle. - N. 125, 5; Gsf. kvern- arinnar 125, 7; Dsf. kverninni 125, 4: Asf. kvernina 125, 6.

kvern arauga, n. (vgl. auga, kvern), die runde Öffnung im Mühlstein.

Asf. kvernaraugat 126, 1.

kvernsteinn, m. (s. steinn, kvern), der Mühlstein. A. 98, 8; zur Handlung vgl. Saxo Hld. 297, 20 f.

Plur. N. 125, 2.

kveykja(kveikja, auchVxekva, koykva geschr.. vgl. § 4, 3; 12, 2; Nor.), schw. r. (vgl. kvikr, g. -qiujan be- leben), anzünden. Inf. 260, 20. Pra?s. Plur. 3 kveykja 233, 20.

Part. Pass. X. in. kvevklr 231, 25: absol. kvcykt 138, 3.

kviör. in. (g. qifms; $27, 1: G4. ! . der Hauch, Unterleib. Asf. kviöinn 66, 6.

kvikna, schw. v. fg. -qiunan, F. Leben gewinnen. Prset. S kviknaöi (sc. blter hitans) 8, 16; Part. Pass. lin!'öu kviknat 18, :..

kviknan, f. (vgl. kvikna), die Be- lebung, das Leben; taka kviknun (A.) = kvikna 18, 7.

kvikr (g. qius; F. 55; § 77, 1). mit Leben begabt, lebendig. G. kviks ?], 4; D.' kvikum 120, 14. PI. X. kvikvir Helr. 14, 4; auf konur und karlar zus. zu beziehen, vgl. Lund p. 19.

kvikudropi , m. (vgl. Vigf.) , der Schaum- od. Gischt- Tropfen, vgl. eitrkvika. Plur. I). kvikudropum 8. 16.

kvikvendi. n. (s. kvikr), das lebende Wesen. PI. N. 116, 21; PI. A. 13, 20. Vgl. kykvendi.

kvisa, schw. v. (vgl. Vigf.), wispern, flüstern. Part. Pass. kvisat 61, 6.

kvistr, m. 64, 1; F. 55, verw. mit nhd. Quast, ursprüngl. Laubbüschel (Ger.), anders Nor.), der Ast, Zweig. Plur. Dsf. kvistunum 61, 2; A. kvistu Grm. 34, 9.

kviöa, schw. v. (urspr. wohl stark, vgl. § 101; Nor. § 409 a2), Vigf.; ags. cviöan F. 54), eig. jammern; be- kümmert sein, sorgen um etwas (Dat. ; Lund p. 75). - - Imp. S. 2 kviÖ ei<n [)vi sei unbesorgt/ 205, 27.

kvseöi, n. 54, 2; vgl. kveÖa), das Lied. Dsf. kvseöinu 125, 12. -

Plur. D. kvfeöum 142, 4.

kvsen, f. (g. qens, § 27, 1, vgl. auch kvänlauss*, F. 39), das Weib, Ehe- weib. — N. Sigrdr. 7, 2.

kvol, f. (vgl. kvelja, § 55, 1; ags. cvalu F. 54), die Qual. A. kvgl til bana Todesqual 155, 36.

kykr . adj. (= kvikr), lebendig.

N. n. kykt (etwas Lebendiges) 79, 14; 157, 17. Plur. N. m. kykvir 77, 14.

kykvendi, n. (= kvikvendi). Plur.

Nsf. kykvendin 77, 24. kyn, n. 53, 2 ; g. kuni F. 39), das

Geschlecht, die Art. G. kyns

kynda lagsmaör

113

96, 11; 214, 6. D. at kyni 236, 11. A. kyn 172, 26.

kynda, schw. v. {vgl. kyndill = lat. candela? e. to kindle Vigf.), an- zünden. — Pass. Part. abs. ok er |)at (sc. bäl) er mjok i kynt = ziem- lich in Brand geraten ist 212, 11.

kynfylgja, f. (s. kyn, fylgja; urspr. viell. der weibliche Schutzgeist eines Geschlechtes, so Vigf. ; dann die erbliche Begabung in einem Geschlecht; in Verbind, mit fram- visi (s. dies) „wie sie unserem Ge- schlechte angeerbt ist" (Edz.). D. 154, 1.

kynligr, adj. {ivohl zu kunna), wun- derbar. — N. n. kynligt 164, 28; 171, 32.

kynsl, PI. n. = kynstr, vgl. Vigf.; viell. zu mhd. k unter , nhd. in kunterbunt (s. M. Heyne) erhalten), Zauberei, Zauber werk. N. rnikil k. fylgja henni es geht nicht mit rechten Dingen bei ihr zu 204, 30.

kynslöft, f. (s. kyn, slöö = Wagen- spur, s. Vigf.) ; die fortlaufende Reihe (Spur) eines Geschlechtes, die Geschlechtsreihe. N. 13, 13.

kyrr, adj. (g. qairrus; nhd. kirre = zahm, F. 54\ ruhig; A. n. laetr \)ö vera kyrt = läßt es doch ruhig bleiben redet doch nicht davon 200, 25.

kyrrseta, f. (vgl. kyrr, seta = das Sitzen, Wohnen), das Ruhigsitzen; der beruhigte Zustand, die Ruhe. N. Grott. 14, 5.

kyrtill, m. (vgl. Vigf., Nor.), der Kock, Kittel. Dsf. 158, 19.

kyssa, schw. v. (vgl. Vigf.; F. 48), küssen. Praes. S. 2 kyssir 164, 24. Prget. S. 3 kysti 162, 20. Gonj. S. 3 kysti 151, 27.

kyll, m. (F. 46, vgl. kjöll), der

Schnappsack, Eanzen. A. kyl

58, 9. kvr, f. (ags. cü, F. 38, vgl. § 11, 1;

72, 3), die Kuh. N. 9, 13; Nsf.

9, 15.

kserleikr oder kserleiki, m. (kaerr = lat. carus s. Vigf.; -leikr, leiki, s. leikr*, $ 50, 3), die Gunst, Freundschaft. A. 261, 6 s. taka.

Glossar z. pros. Edda.

kojjursvemn, m. (s. sveinn, kogurr = Franse, gewirkte Decke, Wickel- band: vgl. Vigf. s. v., doch auch in Add. p. 776), entweder eigentl. das Wickelkind, der kleine Knirps oder eig. der Köcherbursche, Kö- cherträger = geringer Dienstmann. PI. ü. 61, 10. Hier und an ähnl. Stellen nach Fr.2 geringschätzige Be- zeichn. im Munde von Riesen gegen- über Menschen (hier dem mensch- lich gedachten Gotte pörr), etwa: Wickelkind.

k9puryrM, PI. n. (yröi zu orö, kopur zu karp? vgl. Ark. 3, 340), hoch- mütige oder höhnische Reden. A. 61, 10.

kijr, f. (vgl. Kor, § 55, 1), das Krankenbett, Totenbett. Dat. i kor 216, 13.

* Vgl. mhd. der, diu karre? toter man üf einem karren, swer in üf dem karren sach (von einem zum Galgen geführten) Lexer s. v. karre.

k9t.tr, m. (auch kattr; § 46, 2; 64, 1), der Kater, die Katze; urspr. nach Vigf das Wiesel; vgl. auch hreysikottr. N. 69, 6; Nsf. 66, 6, 8; Gsf. kattarins 39, 20; Dsf. kettinum 69, 4; A. kott 66, 1. PL D. kottum 34, 2.

kor oder kjor. n. (zu kjosa), die Wahl. A. hennar kor vera ihrer sei die Wahl = sie habe die Wahl 198, 18.

koela, schic. v. (vgl. kala und ags. cölian F. 44), kühlen; abkühlen.

Inf. 15, 2.

kcenn, adj. (zu kunna ; lautl. kühn F. 41), geschic kt, klug, gebildet.

Plur. U. koanna hverr = jeder kluge Mann Regm. 25, 2 (vgl. Var. dazu u. kenna gegen Ende).

Im.

lag, n. 49, 1; e. law, vgl. leggja, F. 261). 1) die Lage, Ordnung, Bestimmung. PI. N. log die Ge- setze; vgl. landslqg. 2) eig. das Anlegen, Auslegen der Stoß oder Wurf. Dat. i lagi 111, 20.

lagdr, m. (vgl. Fritzn.), die Flocke.

Asf. 243, 7.

lagsmaftr, m. (zu lag 1); F. 261, vgl. lat. collega), der Gefährte.

8

114

land laufsproti

PI. N. lagsmenn 57, 3; G. lags- manna 94, 8; A. lagsmenn 58, 15. land, n. 49, 1; g land, F. 265), <{<($ Land, sowohl im Gegensatz zum Wasser, wie als Herrschafts- gebiet. — Nsf. landit 3, 11 ; G. lands 58, 5; Helr. 9, 7 vgl. hvergi; D. landi 70, 21; Grm. 12, 4; A. land 3, 8; Asf. landit 3, 8, 10. viö land, am Lande, Festlande 165, 22. PL N. lond 75, 21; G. landa 32, 3; D. londum 3, 1; 120, 6; A. lond 22, 5; Asf. l<?ndin 82, 5.

landamseri, n. (vgl. land, maeri zu mark, merk? vgl. landamark Vigf. ; ags. landgemaere vgl. Pf.), die Lan- desgrenze. D. at 1. 103, 1. A. viö 1. 250, 14.

landga?zla, f. (land, gaezla) = land- vorn. G. 237, 20.

landhalt, adv. (land, hallr adj. sich neigend, Nor., F. 71), in der Nähe des Landes. Comp, landhallara 245, IL

landherr, m. (s. land, herr), das be- waffnete Landesvolk, das Landes- heer N. 178, 15. Hier ist das gesamte Aufgebot eines Landes ge- meint. Zu der Sentenz: sem själd- nar kann henda u w. vgl. Fas. I1I; 169: Ipkför, sem jafnan kann veröa, at land>herrinn verör drjügr.

landshofMngi, m. (s. land; hQföingi) der Landeshäuptling, angesehene Mann im Lande.-Pl. D. 150, 25.

landskjälfti, m. (vgl. land, skjalfa), das Eidbeben. N. 58, 13; A. 80, 20.

laiidslwj, PL n. (s. land, lag 1), die Landesgesetze. A. 143, 1.

landsmenn, PI. m. (s. land, maör),d/e Landesbewohner. N. 164, 15.

landsl Jörn od. landsstj. f. (vgl. land, stjörn) , die Landesregierung.

G. til landstjörnar 142, 17.

landvarnarmaSr, m. (s. maör, land- VQrn), der Land es verteidi ger.

PL N. 143, 9.

landvegr, m. (land, vegr), der Land- weg (Gegs.: Wasserstraße). A. landveg auf dem Landwege 215, 21. vgl. Lund p. 43 u. Guörkv. II, 36, 10: {iurt land stigum.

landvorn, f. (s. land, vorn), die Land- wehr, Landesverteidigung. G. til landvarnar 7, 10.

langfetigar, PI. m. (vgl. feögar. langr), eigentl. Vater und Sohn (feögar) in länger fortlaufender Reihe (Fritzn.) d. h. die Vorfahren von Vaters Seite. N. 137, 2.

langr, adj. (g. laggs nur von der Zeit gebr., F. 264), lang, von Ort und Zeit. N. m. langr Guör. II, 23, 5 Var. A. m. langan 62, 8. N. f. lQng SMrn. 42, 1, 2; A. f. langa 61, 4; 104, 11; 118, 15. - N. u. A. n. langt 22, 15; 1. kölfskot ein reichlicher Bolzenschuß 63, 16; heldr 1. 64, 12. D. e. fyrir longu 144, 4. A. n. s. N. n. u. langt adv. PI. A. f. langar 43, 7.

* kastaöi um langa leiö = warf über eine weite Wegstrecke hin, aus weiter Entfernung 104, 11; langa leiö 204, 8.

laiifjsyiiii. adj. (s. langr; -synn F. 315), weitsichtig, umsichtig. PI. A. langsyna 177, 20.

langt, adv. (vgl. langr u. len gi), lange, weit, von Ort u. Zeit. 8, 2 ; 41, 11; 66, 8; 69, 9; 105, 16. freier = tveitläufig 57 , 15; 67, 2; vgl. Jiurfa. Auch vom Grade = weitaus 196, 8, 28. In der Wendung liör eigi langt 160, 18 ist langt wohl N. n. (eigi 1. kein langer, ein kurzer Zeitraum).

laiijjtalaor , adj. (s. langr , tala), wohlberedt, fähig zu ausführ- licher und erschöpfender Behand- lung eines Stoffes (malsnjallr meint mehr die Schlagfertigk. in der Rede). N. 191, 17.

langrcligr, adj. (= langaer; dies zu ae = g. aiv Nor. § 57, 3, vgl. langr u. aa adv.), langewährend. A. n. 189, 6.

lasta, schw. v. (F. 267), tadeln. Praat. Conj. S. 2 lastaöir 200, 33.

lauf, n. (g. laufs m.; F. 261), das Laub. N. 109, 15; D. x, 2.

laufsblaft, n. (s. lauf, blaö), ein Blatt von Laubbäumen, Baumblatt. N. 60, 2.

laufsproti, m. (lauf, sproti), ein Laub- sproß; heißt dies: belaubter Zweig? (so Edz.) oder: Zweig eines Laub- baumes? Dann wäre der Gegen* satz zum Nadelholz betont (vgl. laufviöi bei Vigf.) und wohl ein spießähnlicher Stecken gemeint ( Var% spjöt). A. 245, 14.

laug lata

115

laug, f. (F. 260; § £5, 2; vgl. rihd. Lauge), das warme Bad. D. i laugu 252, 1.

lauga, schw. v. (F. 260), baden, tau- chen in Farbe oder flüssige Me- talle. — Pass. Part, laugaör i rauöu gulli mit rotem Golde überzogen 190, 17.

laukr, m. (F. 260), der Lauch, das Kraut; spez. = geirlaukr {Knob- lauch Vigf.). N. 212, 25. D. meö einum lauk 162, 31.

* Die Bedeutung des Lauchs an dieser Stelle ist noch nicht völlig aufgehellt; vgl. außer Ba. auch Lüning zu H. H. I, 7, 8. Baßm. I, 76 5). - Uhland Sehr. VIII, 125 *) nahm lauk = itrlauk {Schwert), Bugge Helg. & 24, 25 gifcte lauk rt/s 19k = ags. läc {Gabe, Geschenk).

Als Mittel zur Abtvendung von Gefahren beim Trank wird Sigrdr. 7, 9 verpa lauk (D., s. Var.) i lQg empfohlen.

laun, f. (F. 276) = leynd, f.

laun, PI. n. (g. laun n., F. 260), der Lohn. D. at launum 3, 3; A. laun im ironischen Sinne = Ver- geltung 153, 26.

In una. schiv. v. {s. laun n.), lohnen.

Inf. 46, 23; 105, 9; hyggr at launa honum ofrmasli 101, 10 iro- nisch = insolentiam dictorum eius castigaturus (Eg.). Pass. Part, launat mit persönl. Objekts -Dativ und instrument. Dativ {Lundp. 106) 210, 23.

launfundr, m. (laun f., fundr), die

heimliche Begegnung. PI.

A. 211, 24. launmseli, PI. n. (laun f., maeli zu

mal), heimliches Gespräch, heiml.

Abkommen. A. 201, 31. launräS, n. (s. laun f. u. räö), der

heimliche Bat, die Heimlichkeit.

PI. A. veit launräö meö henni 43, 4 '. ist Mitwisserin ihrer geheimen Fn tschließungen .

]aim|iiii(|. n. (laun f., ping), die heimliche Zusammenkunft.

PI. A. 203, 32; hier ist wohl an heimliche Ausübung von Zauberei zu denken; vgl. die sogen. „Hexen- versammlung enu ' .

lausafe, n. {s. lauss, fe n.), loser, d.h. beweglicher Besitz, fahrende Habe (Pf.). G. lausafjar 32, 3.

lausharr, adj. {s. lauss, här), mit losem, d . h. aufgelöstem , frei herabhängendem Haare. N. f. laushar 43, 2 {nur hier, vgl. Var. U).

lausn, f. {vgl. lauss), die Lösung, Er- lösung, Erleichterung. G. lausnar 16, 7.

lauss, adj. (g. laus), los, ledig, frei.

N. lauss at fötum 67, 4 vgl. 94, 6; = unbepackt 183, 12. A lausan 124, 12. N. f. verör honum laus oxin = er läßt die Axt los, l. sie fahren 233, 9. N. A. n. laust; adv. : laust för sich frei bewegte, dahinfloß 11, 8; laust lasgi frei läge, ganz in seiner Gewalt sei [vgl. nhd. frei stehen u. Fr.? s. v. lauss 4) 153, 16. Ahnlich Fas. I vaenti ek, at hann (sc. hringr) se ekki lauss fyrir }>er. —PI. m. lausir fra . . 116, 4; lausir föru 11, 15 u. PI. f. lausar föru 11, 18; Comp, lausari (N. m.) 59, 18; (N. f.) 105, 18.

lax, m. (F. 261, § 50, 2), der Lachs.

Nsf. 80, 5; A. lax 114, 5, 8; Asf. 114, 8.

laxliki, n. {s. lax, liki), die Lachs- gestalt. A. 78, 12.

lägr, adj. {vgl. liggja, F. 262, e. low Vigf.). flach, niedrig. N. 66, 11 von kleiner Statur, so a-nch PL N. m. 197, 1. Comp, laegri § 81, 2. N. n. laogra 64, 16 {vom Stande der Flüssigkeit = mehr ge- leert, magis vaeuum Eg.).

laiiardröUiiin, m. (lan n. zu ljä, schw. v. ; dröttinn), der Lehensherr, Gebieter. A. 212, 29.

läss, m. {vgl. Nor., Vigf), das Schloß, der Verschluß. N. 236, 2; das Kreuzeszeichen ist gemeint, vgl. Asf. 236, 19.

lät, n. {vgl. lata = hören lassen), nur im PI . = Gebärden, Ausdruck, Benehmen. A. 233, 6; s. auch laeti.

lata, stv. (g. letan, § 8; 110; st. v.), lassen, zulassen, verlassen, ver- lieren; mit Acc. u. Dat. {nicht be- stimmt genug Lund p. 71). Inf. 10, 10; 41, 3; fram lata von sich lassen, ausliefern 115, 11 vgl. 41, 8; lata = fahren lassen 194, 29; lif lata 206, 15. Praes. S. 2 u 3 laetr 7, 1; mit Inf. Vol. 54, 5 vgl. 99, 19; an erster Stelleist 1. = läßt {bewirkt, daß etwas geschieht, Ger.),

8*

11t)

Iätaör leggja

so auch Helr. 8, 1; 120, 26; 125, 7 u. ö., in actus. Sinne steht auch das Part. Praßt., vgl. w. u.; laetr a! c. 1). = nachgibt 233, 1. Wie lata (u. lätaz) den Sinn von hören lassen, tönen, verlauten lassen, mei- nen annimmt, zeigt laetr 35, 21; 63, 6 (hier = dicit Eg.); 170, 14; ähnl. auch 153, 24 = tut äußer- lich, stellt sich 202, 19. PI. 3 lata sich auslassen über ihn, behaupten von ihm 236, 3. Conj. S. 2 lätir 155, 29. S. 3 läti 159, 18 PI. 1 lätim 220, 25. Imper. S. 2 lät 179, 10; lät mik heyra laß hören, erzähle! 173, 3; 1. eigi = verlasse nicht 215, 2; 1. sem = £w£, «Zs o& 215, 5. PI. 2 lätit per eigi störliga yfir yör laßt euch nicht großspreche- risch aus über euch (in Worten oder Mienen, Gedanken u. w.) 61, 8. Vgl. Vigf. s. v. lata B.; lätiö {dem Sinne nach— lät) 155, 30. Praet. S. 1 ek let 162, 11; 1. af f)vi davon abließ, damit aufhörte 170, 29. S. 2 mit suff. Pron. lettu 179, 31 ; gew. lezt nach Wm. § 21, d; s. 207, 5; 226, 1. S. 3 let c. Inf. 38, 21; 39, 10; 67, 13; 95, 12; S6, 7; let eptir (zurück) 58, 3; 103, 3; let c. D.= ließ hören [vgl. oben) 159, 22; let = ließ fahren, verlor 42, 1 vgl. 63, 1. let borit Helr. 7, 1; vgl. bera 1 a). PI. 3 letu mit Inf. 6, 1 ; 14, 20; letu f>au ymsi fyrir 96, 6 = sie gaben abwechselnd nach seil. voreinander (lata fyrir bei Fr.2 s. v. 1. fyrir 1); vgl. auch w. u. 103, 12.

letu = ließen hören, redeten (vgl. oben) 159, 14. Conj. S. 3 leti s. u. lätiz. Part. Pass. lätinn; heföi laut verloren habe 63, l vgl. 175, 7; minna yfir lätit geringer an- gesehen, behandelt (vgl. oben laetr = dicit u. w.) 170, 22. Med. lätaz sich lassen, iveichen vor einem (fyrir) sterben; sich hören lassen, äußern; so Praes. S. 3 laez 166, 19. Praet. S. 2 lezt (lez) 207, 5; S. 3 lez 46, 15; 101, 8; 103, 7, 10.

Praet. Conj. S. 3 letiz (so R, leti nach W, U, T in dems. Sinne) fyrir honum vor ihm erläge 103, 12.

* In Umschreibung steht lata mit Part., so laetr soöinn (sc. vera oder veröa) Saehrimni Grm. 18, 1 3 = Saehri innerem coquit Eg. Vgl.

Gr. IV, 126; Vigf. s. v. lata IV, 3; Lund p. 398.

[&tattr, adj. (lät n.', geartet (inbezug auf das Benehmen). vel lät. = wohl erzogen 237, 16.

lälprüftr, adj. (lät n. zu lata = das Benehmen, prüör = fein s. Vigf.), von feinern Benehmen. X. f. 44, 11.

le<J9Ja (8- lagjan, § 41, 2; 113, 1; 8chw. v.), legen; anlegen, stoßen (vgl. u. lagöi). Inf. 34, 15; 39, 10; 41, 4; lifit ä leggja das Leben auf (die Wage dgl.) legen, dran setzen 163, 30; ähnl. viö leggja 239, 17 = viö setjd 239, 13; leggja i munn in den Mund bringen 156, 17; allt gott til yöar 1. Alles Gute dir zuwenden 197, 14; 1. sik i haettu sich in Gefahr begeben 39, 9; vgl. leggja |)ik meir fram dich mehr (nach vorn) auslegen =■ dich mehr anstrengen 63, 13. Praes. S. 1 legg ek f)er viö lege ich dir bei, schreibe ich dir zu 103, 5. S. 3 leggr upp 93, 21 vgl. upp 1); leggr hjä ser 158, 8 vgl. bjä. leggr ä bak ser 160, 5. PI. 3 leggja 162, 4. Praes. Conj. S. 3 leggi 41, 5. Imper. S. 2 legg stoße (vgl. lagöi) 179, 1, 11. PI. 1 leggjum Grott. 3, 3 (legen wir zu- recht, auf das Gestell, vgl. Buqge N. F. 442; D. H. II, 608) leggjum niör = wir wollen fallen lassen 202, 20. Praet. S. 3 lagöi 57, 5; 1. upp 71, 19 s. upp; 118, 3; 1. ä hann legte ihm auf 115, 7; von einer Stickerei = belegte, bezog 192, 14 vgl. gull u. 204, 4; von der Waffe lagöi (legte an, stieß) 117, 12; 119, 30; 120, 3; 211, 15; oft mit in- strumentalem Dativ, Lund p. 93 ; lagöi at veöi setzte zum Pfände 21, 1 ; lagöi räö fyrir \)k legte ihnen als Rat vor, schlug ihnen vor 122, 9; lagöi friö verordnete, gebot Frieden (vgl. lag n. 1) 124, 7; ähnl. PI. 1 lQgöum ä \)k legten ihnen auf 173, 26 u. PI. 3 logöu meö ser friöstefnu setzten unter sich eine Friedens- versammlung an 97, 3 ; daneben lQgöu = legten 11, 9; 34, 17; = legten an, richteten ein 17, 22. Conj. PI. 3 legöi moluneyti sitt ihre Speisegemeinschaft (unter sich eine Speisegemein.) einrichteten 59,

leggr leika

117

9. Part. Pass. lagiör u. lagör, vgl. § 113, 1. var lagiör luör) Vaff)r. 35, 6; lagör i gegnum durch- stoßen, durchbohrt 219, 9; lagör [bestimmt) til skaöa 38, 18; |)ak var lagt (belegt) 4, 11; i lagt ein- gelegt 110, 14; |)ar lagt ä 212, 11. Med leggjaz sich legen, sz'c/i begeben. Inf. 52, 14; 150, 10. Praas. S. 3 leggz (legz) 79, 13 ; 1. i. hernaö begibt sich in den Seekrieg 166, 11 vgl. 150, 12. Plur. 3 leggjaz a merkr 159, 15 = legen sich [zum Hinterhalt) in die Wälder, vgl. Vigf. s. v. B. ; 1. at landi schwimmen ans Land 172, 11, vgl. Vigf. B II. Prset. S. 3 lagöiz 111, 10; 116, 24; 1. f>ä niör legte sich nun (zum Sterben) nieder 261, 17; in anderm Sinne lagöiz = legte sich, hörte auf 125, 15. 1. üt (vgl. Fritzn. 1. üt 5) = sich exilierte, die Gesellschaft anderer Wesen mied 175, 2.

* Im weiteren Sinne einer Bewe- gung (vgl. nhd. anlegen, loslegen) steht 1 egg ja na?r = nahe kommen, nahe daran sein. naer lagöi [>at 35, 9; 111, 11.

leggr, m. (e. leg F; Nor. § 251, 3). 1) der Knochen, das Bein, der Schenkel. D. at legg am Seh. 245, 14. PI. D. leggjum Vol. 9, 8 Gliedern (Ger.) oder (nach £>. H. II, 19) = fotleggr Dickfleisch der Wade. 2) der Baumstamm.- Nsf. 152, 13.

leiö, f. (ags. läö F.; § 55, 2; vgl. liöa); der Weg.-N. 16, 5; G. föru leiöar sinnar = gingen (ein Stück) ihres Weges 173, 21; vgl. Lund p. 158; snüit til leiöar (vgl. snüa) 12, 12 vgl. 205, 26; A. leiö 61, 4, 13; 77, 19; 78, 5 (vgl. koma 2); 90, 11; 104, 11 (vgl. langr*) 150, 11; er f)eir väru komnir a leiö als sie sich auf den Weg gemacht hatten (Edz.) 229, 24; ferr sina leiö geht seinen Weg, geht für sich 159, 16, 21 ; adv. alla 1. den ganzen Weg (über) 179, 14 ; enga leiö (vgl. nhd. keineswegs) in keiner Weise 191, 19; langa leiö weithin 204, 8. Vgl. auch sneri a aöra leiö wandte in anderer Rich- tung = veränderte 216, 28. Asf. leiöina 61, 17. - PL A. langar leiöir weite Wegstrecken 43, 7.

* Nicht gesichert ist 225, 16: J)at er f)ü ferr (f«r? von fä) ä leiö = daß du zuwege bringst (= zuwege zu bringen suchst), vgl. f)at er {)ü ae beiöiz Atlm. 82, 4; Edz. Note u. Ba.

1. leiöa, schw. v. (zu leiö f.; § 115, 3), führen, geleiten. Inf. 121, 22; 125, 7. Pra>t. S. 3 leiddi § 29, 1; 5, 10. 1. hann mik ä tal 203, 8; 210, 30; 1. \k üt 219, 22 vgl. u. Pass. Part. Part. Pass. leiddr fram vorgeführt 75, 10; til 1. 228, 8. Plur. N. m. leiddir 155, 26; N. f. leiddar Grott. 2, 2; absol. leitt 75, 3 Schi.) \)k üt (leiöa üt auf den Weg bringen, vgl. üt) 122, 18.

2. leifta, schw. v. (leiör, adj.), ver- leiden. — M. leiöaz leid sein, leid werden, beschiverlich sein. Inf. 98, 8. Prset. PI. 3 leidduz 102, 11; Conj. S. 3 leiddiz 125, 17.

leiöangr, m. (zu leiö f.; § 50 a1), vgl. Vigf.), der Feldzug, namentlich zur See. A. 151, 17.

leiör, adj. {vgl. 2. leiöa), leid, leidig, widerwärtig.- N. n. leitt 193, 31; A. n. 207, 11. PI. N. n. leiö ß, 1. Comp., N. f. leiöari 206, 3; 254, 3.

leiöretta , schw. v. (leiö f., retta), eigentl. den Weg berichtigen, auf den richtigen Pfad zurückkommen; überh. verbessern, wieder gut- machen. — Praet. S. 3 leiöretti 70, 9.

leiga, f. (zu lja schw. v.), der höhn. G. leigu 99, 15.

leika, stv. (g. laikan, § 107, F. 260), spielen, auch ein Instrument (Acc); urspr. von hüpfender oder tanzender Bewegung oder allgemei- ner „sich bewegen, sich rühren" (Ark. 10, 396), so Praes. S. 3 leikr von der züngelnden Flamme VqI. 57, 7. Inf. 236, 22. PI. 3 leika ser at gulli 160, 26 = spielen zu ihrer Unterhaltung mit Gold- ringen. — Praet. S. 3 lek 4, 14; 120, 17; freier lek (impers.) ymist i hug 207, 17 (vgl. J)at leikr nier i skapi Vigf. s. v. II, 4) = es wogte (spielte) in seinem Gemüte hin und her. Plur. 3 leku 191, 30. Pass. Part, särt er leikit viö übel ist mitgespielt 221, 7.

118

leika lendr madr

leika, f. (s. leikr), eig. die Gespielin, die Genossin, poet. Fl. N. leikur als Gespielinnen (D. H. II, 212) Grott. 11, 2.

leikr, m. (g. laiks, F. 260); das Spiel, die gesellige Unterhaltung, N. 51, 9; Dsf. leiknum (= leikinum vgl. § 95) 191, 31. A. leik 63, 22; Asf. leikinn 63, 1. PI. G. leika 63, 2; 108, 4; D. leikum 5, 5; 155, 2; ^. c?/e Nachrichten von gemeinschaftl. Spielen der Jugend Fs. 00, 14 u. 8. A. leika 05, 10; Asf. leikana 08, 14.

* JWc/?i seZtew wird leikr awcÄ ww Übungen jeder Art, Kämpfen, selbst Martern (223, 1; Edz. „dies Spiel zu bestehen") gebraucht. In abgeschwächter Bedeutung erscheint leikr als Suffix zur Bildung ab- strakter Nomina , vgl. djarfleikr, digrleikr.

leir, n. (vgl. Vigf.), die feuchte Erde, der Lehm. D. leiri 103, 14; Dsf. 252, 5; A. leir 252, 8.

leirjotunn, m. (s. leir, jotunn), der Lehmriese. Nsf. 103, 24.

leit, f. (s. leita), ^Nachforschung.

Dsf. leitinni 150, 2.

leita, schiv. v. (F. 310, vgl. g. vlaitön), eig. spähen, überh. = suchen, mit Gen. des Zieles oder til c. G. ; auch at c. D.; vgl. Lund ,p. 171.

Inf. leita Oös = nach Oör 43, 10; 1. at konunum 170, 4; undan leita = fort (zu kommen) suchen

entfliehen 251, 14; leita til ver- suchen 69, 24; 1. til bragöa 07, 4; 1. til foöurh. 160, 18; 1. um saettir eine Aussöhnung versuchen 221, 6.

Ahnlich leita viö unternehmen 157, 9. - - Praes. S. 3 leitar eptir sucht nach = sucht zu erfahren 176, 15; 203, 4 1. e. fast = eifrig nachforscht 204, 21 vgl. mälsendi.

Praet. S. 3 leitaöi 59, 12; PI. 3 leituöu 53, 15; 58, 12 u. (mit til) 58, 10; vgl. Var. Gonj. PI. 3 leitaöi 160, 24. Pass. Part, at eptir mun leitat (sc. veröa) 230, 22. Med. leitaz sich umsehen nach etiuas (fyrir), etwas erforschen, vgl. Lund p. 222. Prast. Plur. 3 leituöuz fyrir = circumspicientes (Eg.) 58, 15.

* Wohl eigentl. elliptisch zu ver- stehen ist leita ä eitt an etwas (zu kommen) suchen, es angreifen, vgl. ä f>at leita 53, 13. Nach derselben Analogie ist leita ( Var. hlaupa) enn yfir netit 80, 2 zu fassen.

1. leiti, n. (vgl. lita), eine den Blick be- grenzende Schranke, ein (auf dem Wege vorliegender) Berg od. Hügel. I). at hann var ä Qöru leiti fyrir 102, 1 = ut uno semper col- liculo persequentem anteverteret Eg. (s. annarr). Vgl. auch 2. leiti.

2. leiti, n. (= leyti = hleyti, vgl. Vigf. s. hleyti), der Teil, die Por- tion. — A. mitt of leiti in bezug auf meinen Teil, für meinen Teil Grott. 17, 4. Anders Bugge N. F. 328, 443, der auch hier leiti zu lita stellt und Gesichtskreis, Lage erklärt. Vielleicht i>t auch 1. leiti eigentlich der Gesichtskreis, die Aussicht, der (mit einem Male zu übersehende) Terrainabschnitt; dem- nach eher Tal als Anhöhe. Grott. 17, 4 wäre die Erklärung jeden- falls = für meine Lage , für meinen Teil, bez. der Schreib, letti vgl. Ger., Vollst. Wb. Sp. 680 s. v. minn.

-leitr, adj. (zu lita), nur in Zusammen- setzungen, vgl. gnüpleitr, grimm- leitr.

leizla, f. (= leiösla zu leiöa, F. 270), eig. die Führung, Begleitung; auch = ütleizla, das feierliche Hinaus- führen einer Leiche, die Bestat- tung. — N. 212, 5.

lemja, schw. v. (F. 266), lähmen, zerschlagen. Inf. 110, 4 mundi 1. = contudisset Eg. Pra?t. S. 3 lamöi 104, 16; 251, 15 (das fg. hann wohl Nom. = Sigurör, nicht Acc ; ein dopp. Acc. ist bei lemja, ljösta u. s. iv. zulässig, doch in anderer Weise, s. Lund p. 53. Part. Pass. lamit 30, 11.

lend, f. 55, 1 Schi.; F. 266), die Lende. PI. D. lendum 80, 13.

lenda, schw. v. (zu land; F. 265), landen. Prget. Plur. 1 lendum 250, 17.

lendr maör, m. (vgl. len), der Lehensmann, eine dem hersir entsprechende Rangstufe jüngerer

lengö 16

119

Zeit, vgl. Keyser Eft. Skr. N, 110 fg.

P1.*N. lendir menn 143, 7. lengö, f. (e. length, F. 265), die

Länge. N. 69, 8. lengi, adv. {vgl. langr; § 83, 2), lange, namentlich von der Zeit {vom Orte langt). ß, 2; 36, 4; 46, 20; 67, 5 {hier elliptisch, vgl. Eg. : neque diu duraverant) ; 70, 10.

1. verst weitaus am schlimmsten 161, 9.

lengja, schw. v. {vgl. lengr), ver- längern. — Inf. sQgu at lengja die Erzählung weitläufig machen, eine weitläufige Erz. machen 157,2b.

lengr, comp. adv. {zu lengi, § 83, 2, länger. 27, 3; 157 , 22; yÖr (Dat.) lengr Ufa = länger leben als Ihr 210, 8. Dieser komparat. Dat. findet sich Sigkv. sk. 54, 10 neben an c. Nom.; s. D. H. II, 477.

lengri, adj. comp, {zu langr, § 81, 2), länger. A. f. lengri 125, 9; 155, 35.

lengra, comp. adv. {zu langt), weiter.

41, 13; 1. üt 200, 28; etwas freier lengra fram at spyrja, 1. segja fram 90, 4, 6 = ulterius quaerere, longius repetere Eg. Vgl. fram adv. eigi lengra nicht weiter 155, 32.

lengst, adv. superl. {s. langt, § 83, 2), längst, am längsten, weitesten. sem hann matti lengst 66, 8 = quam longissime Eg. ; kendi 1. 161, 13. = sehr lange 224, 13.

leppr, m. {vgl. Vigf.), die Haar- flocke. — A. 252, 9.

lesa, stv. (g. lisan; § 4, 1; 105; F. 267), sammeln, lesen; auch stik- ken; so Praet. S. 3 las 192, 29; = las 235, 12; hier ist jedoch nicht an lautes Lesen, eher an ein leises Murmeln von Gebetsformeln zu denken; vgl. Vigf. s. v. U, 2).

letja, schw. v. (g. latjan, F. 263), hemmen, auf 'halten, abm ahnen. Inf. letja hana fDess er hon setlaöi sie von ihrem Vorhaben zurück zu halten {Edz.) 211, 7 Prses. S. 1 f)ess let ek [)ik das verbiete ich dir 201, 17; Conj. S. 3 leti 211, 11.

Praet. S. latti; Plur. 3 lottu 211, 5. Conj. S. 3 letti 153, 31 vom höflichen Nötigen, länger zu bleiben.

Med. letjaz, älter u. poet. letjask, sich bedeuten lassen {Ger.), abstehen

von etwas. Pra?s. S. 2 mit suff. Neg. u. Fron, hvi ne lezkattu (letskattu) Lok. 29, 3.

leyfi, n. {vgl. g. -laubjan, F. 278), die Erlaubnis. D. 196, 31. A. 43, 16.

leyna, schw. v. {zu laun f., g. laugn- jan F. 276), verbergen, ver- hehlen; konstruiert {wie 1. celare) mit dopp. Acc, vgl. Lund p. 40; oder häufiger (vgl. Vigf. s. v.) mit Dat. der Sache. Inf. 44, 4; 161, 24. Praes. S. 3 leynir honum hält ihn verborgen {die Person ist hier nur Gegenstand des Verbergens) 157, 3; ähnl. Pass Part, absol. leynt 231, 2. M. leynaz sich ver- bergen, verborgen halten. PI. 3 leynaz 89, 13. Part, er leynz hQföu die sich verborgen hatten 161, 7; ähnl. 171, 3.

leynd, f. (s. leyna, F. 276), das Ver- borgenhalten. — för meö leynd er machte sich heimlich auf den Weg 4, 6.

leyniliga , adv. {s. leyna , leynd), heimlich. 120, 16.

leysa, schw. v. {zu lauss, g. lausjan, F. 273), lösen, sowohl losbinden wie in freierem Sinne. Inf. 34, 16, 18; vom Erlegen eines Löse- geldes 1. hQfuÖ sitt 112, 18; vom Einlösen eines Pfandes oder Ge- winnen einer Wette durch Leistung des Geforderten 1. veöjunina (se sponsione exsolvere Eg.) 111, 14; vgl. leysa heit bei Vigf. s. v. II; 1. kind frä konu von geburtshilf- lichem Beistand Sigrdr 8, 3. Praes. S. 3 leysir til öffnet 241, 1; leysir = beantwortet 237, 7. Conj. S. 3 at leysi {impers., daß man loskomme, s. Vigf. s. v. 2) 39, 14. Imper. S. 2 mit suff. Pron. leystu Regm. 1, 5. Praet. S. 3 leysti 3, 8 (upp 1. = auflockerte); 37, 10 {aus schwieriger Lage be- freite). — P. Pass. m. leystr 78, 7; n. und absol. leyst; fae leyst 41, 2; fekk 1. 59, 17 vgl. fä. Med. leysaz sich lösen, befreien. Praet. S. 3 leystiz 39, 2.

lezkattu, s. letja Med.

le, m. (F. 273, vgl. auch § 65, 3), die Sichel, Sense. Dsf. Ijänum 99, 5. PI. Nsf. ljärnir 99, 1. A. Ija 98, 24; Asf. ljana 98, 25.

120

leo liggja

l**ii» n. (zu \}iischw. v.), eig. das Lehen, überhaupt der Besitz; namentlich in Land; auch ganz allgemein = Lebensfreude (so Vigf. für 22, 15 = the good things of Ulis life). A. 22, 15; 217, 3.

letta, schw. v. {lichten, e. to light, F. 264), a) in die Höhe heben, mit Dat. Lund p. 79. b) intrans. aufhören, auch mit Dat. = auf- hören mit etwas {Lund p. 80). Inf. (b) 110, 13. - Praes. PI. 3 (b) 161, 33. Imper. PI. 1 lettum (a) Grott. 3, 6 vgl. Bugge N. F. 442; D. H. II, 608 „nämlich auf das Gestell, von dem der lüör Str. 23 herabstürzt". - Praet. S. 3 letti (a) 66, 8; (b) 150, 9. Gonj. S. 3 letti (b) imper s. 125, 12 = ehe das Lied zu Ende war (Ger.). Med. lettaz sich heben, leichter werden, viell. auch sich mildern. Praet. S. 3 lettiz 8, 10 (levior fieri coepit Eg. : vgl. w u. 8, 14 var sva hlaett u. Var.; sollte sich neben hläna ein Verb, hlaettaz in dem Sinne „lau werden" belegen lassen?).

lettr, adj. (g. leihts, § 9, 2 ; F. 264), leicht. n. adv. lett; er hon geröi ser lett als sie es sich leicht machte, als sie die Sache leicht nahm um roeöur den Worten nach 224, 25.

ljä, schw. v. (g. leihvan, § 118; F. 269). 1) gewähren, einräumen; leihen, bez. der Casus vgl. Lund 171 ; nach Vigf. s. v. steht die Person stets im Dat., die Sache in älteren Quellen im Gen., später im Acc). Inf 95, 2 (vgl. Var.). Prses. S. 3 1er mit Dat. der Pers., Acc. der Sache 193, 9. Praet. S. 3 leöi mit Gen. u. Acc. der Sache 107, 1, 2 (vgl. Var.). Conj. S. 3 leöi mit Gen. der Sache 193, 6. 2) im- person. (vgl. Vigf. s. v. II) 1er mer J)ess hugar ich neige mich zu der Ansicht; 1er m. tveggja huga um J)etta 144, 1 = ich bin zweifelhaft inbezug hierauf.

ljär s. le.

liÖ, n. (zu liöa gehen, F. 270), a) die Schar. N. 155, 23; Nsf. liöit 169, 1 die Schar (d. h. sein Ge- folge) vgl. Asf. 169, 2. G. liös 136, 14; Gsf. liösins 142, 16; D. liöi 83, 10; Dsf. liöinu 79, 20; A. liö 120,

12; Grott. 13, 8; 154, 28. - b) die Hilfe (wohl eig. Hiljfsschar). G. liös 160, 2; D. at liöi 84, 11; A. liö 53, 1, 3 (at J)eir skyldu lofa, at hann heföi liö af hesti sinurn = daß ihm der Beistand seines Bosses gestattet werde; Ger.); Grott. 14, 4; 157, 8; 159, 28.

libr, m. (g. lifms, § 64, 1 u. a?); F. 270), das Glied (-lied vgl. Hör i. PI. A. liöu Sigrdr. 8, 5.

liösemd, f. (s. liö b), semd wohl zu sama = ziemen, taugen F. 311, vgl. liösamr bei Vigf.); die Unter- stützung. — N. 70, 18; 122, 13.

liSsmnftr, m. (liö a, maör), der Ge- folgsmann. — PL N. liösmenn 249, 20.

lftveizla, f. (= liöveitsla, s. liö b) u. veita, veizla) = liösemd. G. til liöveizlu 136, 6.

lifa, schw v. (g. libon; F. 271; § 117, 1), leben. Jnf. 6, 14, 15. Praes. S. 1 ek lifi 67, 23; S. 3 lifir

6, 9. PI. 3 lifa 89, 1. Part. N. f. lifandi 253, 27. Praet. S. 3 lilöi 9, 12; 123, 3; PI. 3 liföu 178, 21. Conj. 3 liföi 122, 22.

* Da lifa eigentl. = (erhalten) bleiben, so erklärt sich die stärkere Bedeutung = fortleben 6, 15; meöan old lifir (vgl. old f.) o, 4; vgl. auch 178, 21; 211, 5; 224, 13 u. Imper. S. 2 lif 205, 32.

lifna, schw. v. (vgl. lifa, g. aflifnan verbleiben), das Leben behalten.

Prass. S. 2 margr lifnar ör litlum vänum mancher lebt auf von schwa- cher Hoffnung v, 1.

lifr, f. (F. 271; § 55, 1), die Leber.

N. lifr Guör. IT, 24, 7. Dsf. at lifrinni 120, 19.

liggja 105; Nor. § 220, 1; g. ligan, F. 261), stv. liegen, auch vorliegen, sich finden. Inf. Grm. 12, 5 ; hier = vorhanden sein (Ger.). til 1. 207, 3 vgl. til 5; Prses. S. 3 liggr

7, 3; 12, 4; bildlich 163, 20; 193, 33; PI. 3 liggja 3, 12; liggja til = gelegen, nützlich sind für etw. 184,

8, Imper. S. 2 ligg 181, 11; Conj. S. 3 liggi ä daran liege, in Frage komme 218, 10. Praet. S. 1 ek la (für lag, vgl. ma = mag § 41, 4) 180, 25; S. 2 lätt 165, 6;

limar litr

121

S. 3 hvat heizt til inas zumeist gelegen war, sich empfahl 207, 16; 60, 1; 100, 7; meÖ -- ollu J)vi er ä 227 , 25 was vom Geschick bestimmt war s. ä**; PI. 3 lägu 142, 2. Conj. S. 3 laegi 153, 16.

Pass. Part, absol. legit 236, 7.

limar, PI. f. 55, 1; F. 267, vgl. e. limb)7 eigentl. die Glieder, die Zweige. PI. N. limar 20, 7; 152, 12. D. i limum 23, 2.

* Diesen Plur. s£<?^ Vigf. zw lim Sinur. n. Fr.2 setzt lim S. n. kollekt. = limar PL f.

limrünar, PL f. {s. limar), Zweig- runen, doch ist dabei an die etym. Verwandtschaft von limar u. limr = Glied, PL limir zu denken, vgl. D. H. LI, 430; gemeint sind Runen, die in Zweige geschnitten auf diese die Verwundung menschlicher Glie- der übertragen sollten. A. Sigrdr. 10, 1.

1. lind, f. (F. 264), eig. die Linde, der Lindenschild, Schild (poet.).

A. lind Vol. 50, 2.

2. lind, f. (nach Bugge Stud. 6 von ir. lind oder linn), die Welle, das Wasser; poet. G. lindar Regm. 1, 6.

ljöö, n. (Vigf. vgl. g. aviliuf)), die Strophe, Plur. das Lied. A. 125, 10; Grott. 7, 6; PL A. ljöö 125, 1.

* Nach Mogk Ark. 12, 277 ur- sprüngl. das (einstroph.) Zauber- lied, im PI. das mehrstroph. Lied im weiteren Sinne.

ljöfta, schw. v. (g. liujDÖn, in Stro- phenform sprechen. Inf. 254, 2. Praes. S. 3 ljööar ä oss redet uns an in Str. 245, 15. Med. Ijööaz sich gegenseitig ansingen oder in Versen anreden. Praes. PL 3 Ijööaz 254, 4.

ljöma, schw. v. (vgl. ags. leoma m., g. lauhmuni f.; F. 275), leuchten, strahlen. Praet. S. 3 ljömaöi 183, 16.

Ijöri, m. (vgl.„ l.jös), die (im Dache befindliche) Öffnung zum Abziehen des Rauches und zur Aufnahme des Tageslichtes , die Luke , das Fenster; vgl. Wh. 218. PL A. ljöra VqL 38, 6.

ljos, n. (F. 275), das Licht, die Helle, auch die künstliche Erleuch-

tung. — N. 92, 7; 119, 7 {vgl. hier Var.); A. 109, 7.

ljösälfr, m. (s. ljös, älfr), der Licht- elbe, Elfe. Vgl. FAnl. 90, A. 101; 91 A. 106. N. 24, 15, 16.

ljöss, adj. (F. 275), von lichter Farbe, licht, glänzend. N. m. 7, 7; 14, 7; N. n. ljost 8, 13 (vgl. auch 112, 7 in Var.).

ljösta, stv. (nach Gr. II, 22 zu lyst = g. lustus; § 102, 1), schlagen, treffen. Inf. 112, 9; Praes. S. 3 lystr 60, 1; 183, 11; auch impers. (vgl. Praet.) mit Dat. (vgl. *) lystr saman liöinu = die Heer schar (auf beiden Seiten) stößt zusammen 250, 24. Praet. S. 2 laust 124) 68, 8; S. 3 laust 39, 11 (mit Dat.) u. imperson. 95, 14 (laust eldinum £ fiöri es schlug das Feuer aus im Gefieder, das Gefieder fing Feuer); 1. otrinn til bana traf die Otter tödlich 173, 23; PL 3 lustu 80, 8; Conj. S. 3 lysti 72, 18; 164, 10 (bez. des Bildes vgl. D. H. II, 331;

95, 14). Part. Pass. lostit 104, 18.

* In freierer Anwendung ( = hef- tig bewegen, werfen, schütteln) re- giert lj. den Dat., sonst Acc, vgl. Lund p. 94; für den doppelt. Acc. 68, 8 vgl. ib. p. 52.

ljötr, adj. (g. liuts; § 15, 3), niedrig, häßlich; auch schimpflich. A. m. ljötan 104, 24. N. n. ljött

96, 1.

* Mit lj. härm 104, 24 vgl. harm- ljötan Härb. 13, 1 (dazu D. H. II, 214).

list, f. (g. lists; F. 272), die Kunst (List), Klugheit. D. meÖ list 16, 10; 40, 21. A. list 62, 12.

listuliga, adv. (listuligr adj. zu list), mit Umsicht. 198,13.

lita, schw. v. (vgl. litr), färben. P. Pass. PL N. n. lituö 199, 14.

litaz um, schw. v. Med. (vgl. lita, Lund p. 222), sich umsehen. Praet. S. 3 litaöiz hann um 5, 6.

litr, m. 27, 3; 64, 1; g. vlits), die Farbe, das Aussehen. D. meö lit 38, 13; meö sinum lit von seiner (besonderen) Färbung 237, 25 wohl in Hinblick auf hellere und mattere Politur; at lit 54, 18 an Farbe; A. lit 76, 21; PL Dat. litum 16, 9;

122

litvcrpr liku

und ( = Gestalten, Aussehen) 118, 25; tl9, 10; 157, 32; 198, 28.

litverpr, adj. (s. litr, verpa), einer, der die Farbe rasch gewechselt hat, na i)i entlieh bleich geworden ist; bleich. N. 72, 13.

Ijüga, stv. (g. liugan; § 15, 2; 102; 2 u. «.), lügen. Inf. 56, 13. Praps. S. 1 lyg 219, 30; S. 2 lygr 179, 29; 1. ä hofö. Häuptlinge lügen- haft beschuldigst (Rn.) 164, 26; Praet. S. 3 laug (Var. 16; § 18, 2; 41, 4) 56, 13; Part. Pass. logit 40, 2.

liöa, stv. 101; g. -leipan, F. 269), gehen, vor sich gehen, vergehen, zu Ende gehen. Jnf. 68, 20 {von statten gehen); geschehen 261, 12. Prags. S. 1 liö £, 3; S. 3 Hör e, 3 („ Was schwingt sich auf zu den Lüften ?" Mogk. Beitr. 7,271; Wer läuft durch die Luft ?" Ger. Übers.) ; 51, 10 (hier impersonell, wie nhd. es geht auf zwölf), = vergeht 157, 23; zu Ende geht 232, 11; 1. petta geht dies (diese Zeit) so hin 216, 14. Praet. S. 3 leiö (mit Dat., vgl. Lund p. 133 u. leiö at Gesti mit G. zu Ende ging 261, 20; die von Mob. Gloss. S. 268 oben, von Vigf. s. liöa A, IV ges. Stellen er- weisen, daß mit at hier das Ziel oder die Beute bezeichnet wird, an das eine feindliche Macht sicher herantritt) 64, 15= fortging, fehlte an, vgl. ä leiö aufging, zu Ende ging 53, 12; ähnl. 231, 24 = einige Zeit verstrichen war; PL 3 fr am liöu vergingen 158, 11. Part. Pass. liöinn vergangen-, N. f. liöin 93, 14; PI. n. 177, 2. N. D. liönum 226, 28.

lif, n. (F. 271), eig. der Leib, wenn

beseelt gedacht (vgl. lik n.), daher

das Leben. G. 260, 20. A. 13,

2; Asf 163, 29. liflät, n. (lif, lata), der Tod (vgl.

lata lif = das Leben lassen). A.

228, 21. lifsdagar oder liMagar, PI. m. (lif,

dagr); die Lebenstage. N. 205,

30; A. lifdaga 261, 23.

lifsgrift, PI. n. (s. lif, griö), Lebens- schutz, Sicherheit des I^ebens. G. lifsgriöa 98, 12.

lifshäski, m. (s. lif, haski), die Le- bensgefahr. — N. 80, 1.

lift, adj. n. (vgl. lif), zu leben mög- lich oder erlaubt. N. n. 162, 18.

lik, n. (g. leik n., F. 268), der Leib, Körper, auch der entseelte (vgl. nhd. Leiche). N. 75, 24; Nsf. 167, 8; A. 75, 12; Asf. 167, 4.

lika, schw. v. (F. 268, vgl. e. to like, nach Nor. § 443 l für glika, glikja = g. galeikön), gleich, angemessen sein, gefallen mit Dat. Inf. 175, 18. Praes. S. 3 likar 65, 2; zu 193, 18 vgl. Edz.; Praat. S. 3 likaöi 34, 4; 121, 20.

likami, m. = likamr (s. lik und -hami F. 64). N. 191, 6.

likamr, m. (s. lik u. hamr F. 64; § 60, 1), eig. die Leibeshülle; der Leib, Leichnam. N. 6, 14.

liki, n. (s. lik, g. -leiki Ger.\ der Körper, die Gestalt, oft im Gegen- satze zum Wesen nur die äußere Gestalt. D. liki 4, 7; 156, 29; A. 18, 9; 80, 10; 173, 13. PI. D. likjum 15, 23.

likindi. n. meist im Plur. (vgl. liki, u. lika = gleich sein) die äußere Gestalt, das Ansehen, die Wahrschein- lichkeit. — S. N. 8, 17 (hier fast = liki, manns lik. = Mannsbild); PI. N. 40, 16 sem lik. poetti a vera als es den Anschein hätte; munu engi likindi ä pykkja es wird keine Wahrscheinlichkeit dabei (zu sein) scheinen = die Sache wird wenig glaublich erscheinen 234, 8. hver lik. pat megu vera = welche Mög- lichkeiten das sein können = wie es möglich s. kann 252, 18. D. at likindum 170, 6 so wie man es er- wartet hatte.

* Die Trennung von likandi (so Var. 8, 17) und likindi scheint un- geboten, vgl. Fr.2 s. v.

liking, f. (vgl. likr; § 55, 2), die Ähnlichkeit; das Beispiel. gera i liking (Acc.) e s nach dem Beispiele eines Menschen handeln 74, 14.

likligr, adj. (vgl. likr*), wahr- scheinlich; mit til c. G. auf et- was deutend, etw. versprechend. A. hön kväö hann likligan (sc. vera) til frama 175, 25. PI. N. likligir til svika 219, 6.

likn, f. (vgl. g. lekeis Arzt), die Lin- derung, Heilung. G. liknar

linksamr litilraeöi

123

Sigrdr. 16, 8; ä 1. spori auf hei- lender Fußspur (Ger.).

liknsamr, adj. (vgl. likn f. bei Vigf., -samr Suffix wie nhd. -sam), eig. heilsam, milde, sanft. Sup. Kknsamastr 31, 10.

liknstafir, PL m. (s. likn F. 261, wie

zu lesen für lika; stafr 2), heil- kräftige Runen (Ger.) , Heil- sprüche; = likn nach D. H. II, 86. G. Sigrdr. 5, 6.

likr, adj. (g. galeiks, F. 268), gleich,

passend, wahrscheinlich. N. m. 211, 2; 175, 20, A. m. likan (mit Dat.; Lund p. 113) 171, 13. A. n. likt (mit Dat.) 228, 24. Comp. N. m. jikari = magis similis 251, 2. A. m. likara mag einen besseren, passenderen Schwager 209, 19 (likr in diesem Sinne häufiger von Sachen gebraucht, vgl. Vigf. s. glikr II, 2 u. Var. a. a. 0.); n. als adv. likara 48, 7; J)ykki-mer likara = credo Eg. Superl. n. als adv. likast am meisten gleich, ganz gl. 164, 9. * likr steht für älteres glikr = g. galeiks (s. Vigf.); als Suffix ver- kürzt es sich zu ligr (likligr u. w.) s. Gr. II, 568; 659. Als selbstän- dige Bild, neben glikr wird 1. an- gesehen von Nor. § 230 1). lin, n. (1. linum, davon auch g. lein, vgl. F. 271), der Flachs, das Lein, spez. der linnene Brautschleier.

linbrök, f. (s. lin, brök, § 72, 1 ; F. 219), die Hose von Leinwand.

PI. D. 152, 33; Wh. S. 164 zu dieser Stelle: Trug einer nur die „Bruch", keine Schuhe, so knüpfte er ihre Enden, die wahr seh. in zwei Zipfel ausliefen, um das Bein.

linfe, n. (lin, fe) , das Braut- geschenk, die Morgengabe. Vgl. Wh. 247. D. at linfe 119, 6.

Ungarn, n. (s. lin, garn = Garn F. 201), das Flachsgarn. A. 78, 15.

lita, stv. 101; F. 310; ags. vlitan Ger.), schauen, blicken. Inf. 169, 31. Prses. S. 3 litr 64, 11.

Praet. S. 3 leit 46, 4; 90, 9; 106, 6; 116, 1; 122, 3; 139, 2: 1. viö honum ihm mit dem Auge be- gegnete (vgl. viö la) 209, 3. PI. 3 litu 93, 17 (1. til = sahen zu, blick-

ten hin). Pass. Part, absol. litit: honum varÖ opt litit til hennar 158, 5 = er kam oft dazu, nach ihr hinzusehen, mußte sie oft ansehen (Rassm.); vgl. 231, 28. Der Dat. wohl nach Analog von lita augum til eins Vigf. s. v. I. Med. litaz sich ansehen, den Anschein haben, scheinen. Inf. 241, 6. Praas. S. 2 liz: en mer liz (= lits oder litz, vgl. § 29, 2 viz zu viör weit) 62, 10. S. 3 sva liz (= litz) mer ä so scheint mir in bezug auf, so denke ich von 40, 19 vgl. 56, 8; 208, 3; 240, 13. liz honum sva, sem es scheint ihm so, als ob 64, 16; liz vaen ok friö 158, 6 ; liz yör vel um hringinn? gefällt Euch der Ring? 238, 20. Part, er mer hafa litiz

66, 19.

* lita (vgl. leita = g. vlaiton) bezeichnet meist ein schärferes Hin- sehen oder Spähen, nicht die ein- fache sinnliche Wahrnehmung, iväh- rend sjä (s. Vigf. s. v.) beide Be- deutungen zeigt.

litill, adj. (g. leitils, F. 269 u. § 9, 3; 82a), klein, gering, schwach.

N. m. 58, 21; 64, 10. N. f. litil 70, 18; N. n. litit wenig 11, 3; = klein 167, 8; = schwach 40, 21. G. n. litils 150, 32; 232, 21.

D. m. litlum 115, 10; D. n. litlu um ein Kleines, ein wenig 60, 17; 120, 22; 122, 20; durch etwas Geringes 135, 17. 1. färi 205, 31 vgl. standa. A. m. litinn 66, 12;

67, 21; 104, 18; A. f. litla 58, 7; 125, 18; A. n. 170, 33; adv. litit litt, lit § 84 in geringem Grade 158, 21; litit er mer um (c. A.) = ich mache mir wenig aus, mir ge- fällt wenig 240, 8. Dafür auch litt; ver erum 1. af barnsaldri = ich bin wenig vom Kindesalter (ent- fernt), bin fast noch ein Kind 173, 1; hefn litt räche nicht 189, 5; litt til yndis 215, 18 nicht zur Wonne; 1. rcekt = unbeachtet 218, 24; 1. lofaöir fm 228, 26. PI.' N. m. litlir 65, 21. D. litlum v, 2.

* litill fyrir ser vgl. fyrir l)d)a).

litillseti, f. (s. litill, lsetH, das herab- lassende, huldvolle Benehmen, die Leutseligkeit. A. 134, 4.

litilraeöi, n. (.9. litill, -raaöi vgl. räö),

124

litt lü&r

, in, Sache von geringer Bedeutung,

eine Kleinigkeit N. 66, 16.

litt adv, 8. litill.

loM (= ags. loöa F. 273, nlid. Loden , ein mit Pelz besetzter und gefüt- terter Mantel. PI. A. 213, 25.

lof, n. (F. 277), Lob, d. i. urspr. Zustimmung , daher auch = Er- laubnis. — N. 43, 18; D. 201, 12; frasgr meö lofi sinu {sein Lob wird durch alle Lande erschallen, Edz.) Regm. 14, 8; A. 22, 15. -

viÖ lof mit Lob, in löblicher Weise 203, 31.

lofa, schw. v. (s. lof), loben, billigen, erlauben. Inf. 53, 3 erlauben. Praes. PI. 3 lofa loben 31, 5. Praet. S. 2 lofaöir J)ü lobtest du 228, 26. S. 3 lofaöi erlaubte 100, 7; = lobte 176, 4; PI. 3 lofuÖu 252, 12. Part. Pass. S. f. lofuÖ (vgl kolluö zu kallaör § 74, 1) 43, 18. PI. N. m. lofaöir [den PI. beurteile nach AM. II, 219 s. 12) 261, 3; absol. lofat #e?o&* 45, 18.

lofSar, PI. m. (s. Vigf. s. Loföi), die Männer, Helden; poet. G. Q, 3.

lofgjarn, adj. (lof; gjarn F. 101), lob- begierig, ehrgeizig; poet. Dat. lofgjornum o, 6.

loga, schw. v. (F. 275), lohen, "hell leuchten. Praes. S. 2 logar auf- leuchtet, in Flammen steht 162, 5. Part. Praes. N. m. logandi 7, 8; N. n. loganda 212, 13; A. n. loganda 7, 10.

logi, m. (F. 274), die Lohe, hell- leuchtende Flamme. N. £, 3. Nsf. 198, 32. 1). loga Grm. 29, 8; brennr loga = flammä flagrat Eg.

A. i loga 166, 1; lindar loga Flamme der Flut = Gold [vgl. Sk XXXill: ergullkallateldrvatna) Regm. 1, 6.

logn, n. (vgl. Vigf.), die Windstille.

N. 180, 16.

lok, n. (F. 274, zu lüka), der Schluß, das Ende. G. loks adv. schließ- lich 167, 5; so auch Gsf. loksins 176, 1«.

lokarspänn, m. (s. spann, lokarr m. Hobel, vgl. lykill Schlüssel § 48, 2), der Hobelspan. PL D. 95, 11; Asf. 95, 13.

lukka, schw. v. (vgl. lat. lacio? Lexer s. v. locken, anders Nor.), locken, verleiten. Praet. PI. 3 lokkuöu til {jess 34, 15.

lopt, n. (g. luftusm.,F. 277), der Luft- raum, die Luft. N. 8, 14; I). a lopti 4, 15; 102, 13 haföi ä lopti = sublimem gestans Eg.; i lopti 13, 8; at löpti s, 3; g, 3. Dsf. loptinu 53, 17; i loptinu 44, 16; A. i lopt 12, 9; 46, 7; ä lopt 54, 13; 69, 19 1. in sublime Eg.) ähnl. 251, 15; lopt ok log 101, 5.

PI. A. lopt oll 16, 2; Asf. loptin 6, 12.

losna, schw. v. (g. -lusnan; zu lauss F. 273), sich lösen, sich losreißen.

Prass. S. 3 losnar 82, 7; PI. 3 losna 82, 3. Praet. S. 3 losnaöi 105, 7.

lostigr, adj. (zu losti oder lyst = Lust, F. 278), willig. N. f. 162, 19.

lofi, m. (g. löfa), tf& flache Hand, die

innere Handfläche. D. löfa

Sigrdr. 16, 7; ä löfa Sigrdr. 8, 4.

* Der Zssetzung glöfi entspricht

e. glove = Handschuh.

lund, f. (vgl. mhd. lüne, das mit lat. luna zusammengestellt wird), die Gemütsstimmung, die Art und Weise. A. ä hverja lund 97, 4,

lundr, m. {vgl. § 50 a2); Nor.), der Hain, TFaZd. N. 109, 16.

lunga. n. 66), u. PI. lungu = die Lunge. (PI. wegen der beiden Flügel.) Asf. 249, 18.

lutr, m. (= hlutr). PI. G. luta 146, 1.

lüftr, m. (vp7. Fr.2, der als Grund- bedeut. „ausgehöhlter Stamm oder Stock" ansetzt), a) die Trompete, das Hörn (urspr. ein hohler Holz- Zylinder, tuba). A. lüör 35, 21; PI. A. lüöra 168, 19. b) Die höl- zerne Bank, auf welcher der un- tere Mühlstein ruht (Fritzn.), die Mahlbank (vgl. Waschbank). - - N. Grott. 23, 6. D. lüöri Grott. 2, 1; ib. 21, 6; PI. A. lüöra Grott. 3, 5.— Wohl nur = Mühle in fegins- lüör, q. v. c) eine Schiffseinrich- tung, sicherlich wohl von Holz, etwa Schlafbank oder einfache Koje (vgl. Fritzn.), poet. viell. = Schiff

lüinn

lyta

125

überhaupt; A. 10, 16; Vaff)r. 35, 6. An letzter Stelle nimmt F. J. Gg. 94 die Bedeut. Bahre an, wo- für D. H. II, 163 Grab oder Sarg setzen möchte; für erstere Stelle F. J. die Bed. Hörn oder vielleicht Mahlkasten, D. H. Schiff { Arche Noah ?) oder Wiege; Ger. übersetzt Vaf. 35 im Boote geborgen ward; 10, 16 begab sich in sein Boot u. m.

lüinn s. lyja.

lüka, stv. 11 , 1; 102, 3; g. -lükan). 1) schließen, mit Dat.; Lund p. 80; auch = beendigen.

Inf. 68, 8. svä lüka (nur) soweit schließen 204 , 7 ; vgl. übr. Var. lüka upp = aufschließen. Praes. S. 3 lykr aptr (eig. zurück, d. h. zu schl. 44, 5; mit scheinb. Acc. (ungewöhnlich, vgl. die Note) 229, 19; imperson. 150, 2; 222, 3; 233, 14; 249, 8; vgl. Lund p. 27. Praet. S. 3 lauk 46, 6 (hier wohl schl. auf, vgl. Var.); imperson. 212, 16 vgl. oben 150, 4; pers.=umschloß Helr. 0,1'. Part. Pass. N. m. lokinn; N. f. lokin aptr (vgl. oben zu 44, 5) 62, 1 ; dbsol. lokit veröa c. Dat. zum Schluß kommen mit etwas 54, 9; 200, 24; vaeri lokit wäre aus, wäre imgültig 116, 2; haföi lokit at baka war mit B. fertig 158, 25 vgl. 161, 34. er J)a lokit aptr hauginurn 161, 25 nach Analog, des Verschließens einer Tür;

.vgl. 44, 5; 62, 1. Med. lükaz 128) sich schließen, zuschlagen (von Falltüren). Praes. S. 3 lykz endet 163, 6. Praet. S. 3 laukz 5, 4. 2) bezahlen (eigentl. = voll- machen, berichtigen).— Inf. 250,12.

lüta, stv. 102, 3; zu ljötr F., verw. mit g. liuta = Heuchler) , sich neigen. Inf. 64, 14. Praes. Conj. PL 3 lüti Sigrdr. 10, 6. Praet. S. 3 laut ör horninu vom Wiedererheben des gesenkten Hauptes (vgl. nhd. auftauchen) 64, 15; 1. niör 139, 3.

tyfli, f 70, 2; ljüga), die Lüge.

N. 202, 11.

lykja, schw. v. (lüka,§ 113,4), schlie- ßen. — Pass. Part. PI. D. luktum 235, 15.

lykt, f. (zu lykja), der Schluß. PI. D. at lyktum schließlich 222, 11; 235, 16.

lyngfiskr, m. (vgl. lyngormr), poet. Bezeichn. der Schlange, OuÖr. II, 23, 5; vgl. logr.

lyngormr, m. (s. lyng, Heidekraut, ormr) , der Heide wurm, die

Schlange. N. 178, 35. PL G. 172, 29.

* Die Übersetz. „Lindwurm" ist irreleitend.

lyngrunnr, m. (lyng, runnr\ ein Hei- dekrautbusch, Heidegestrüpp. D. 181, 24.

lypta, schw. v. (zu lopt n. F. 277; § 115, 6), in die Höhe heben, mit Dat. ; Lund p. 94. Praet. S. 2 lyptir upp 69, 4, 5; S. 3 lypti upp 66, 6.

* Pf., F. vgl. nhd. lüften = auf- heben.

lypting, f. (lypta), das erhöhte Hinterteil eines Schiffes. D. 227, 27.

lysta, schw. v. (zu lyst = Lust F. 278), gelüsten. Praes. S. 3 lystir = gelüstet (impers.) Helr. 2, 6 ; 5, 4 ; 7, 6. Alle drei Stellen sind wohl Nachbild, der H. Hund. II, 8 vgl. Edz. in P. Br. B. VIII, 369.

lyör, m. (F. 277; § 60, 1), das Volk. PL lyöir die Leute, Männer (meist untergebene, vgl. Vigf.) VqL 51, 3.

lyja, schw. v. (F. 272), stoßen, schla- gen. — Pass. Part, lüinn ermattet, erschöpft 159, 26 Var.

lysa, schw. v. (F. 275), a) erleuch- ten, b) leuchten; c) ansagen, mel- den, mit Dat.; Lund p. 80. Zu a) Inf. 11, 17; 14, 13, 22; Praet. S. 3 lysti 109, 6. Zu b) Praes. S. 3 lysir af es geht ein Glanz aus von 31, 6, vgl. lysir af degi es wird licht vom (anbrechenden) Tage 169, 28; Praet. S. 3 lysti 46, 7; 92, 7; 112, 8; 249, 11. Zu c) Praes. S. 2 lysir 224, 11.

lysigull, n. (s. gull, lysa; Ark. 4, 366), Glanzgold (d. h. wohl künstlich poliertes, im Gegens. zu rautt gull vgl. Vigf., Fritzn.). D. 76, 18; 109, 6.

lyta, schw. v. (zu ljötr Vigf.), schmä- hen, tadeln. Praes. S. 3 lytir 251, 12.

126

Ivti maör

Mi, n. [zu lüta, F. 276, lvta Vigf.), der Fehler. N. 112, 14.

l8B, D. (§51, 2; Ark. 18, 250 f.; viel- fach wird g. lev = oapoQßi] vgl.), das Böse. I). laevi VqI. 25, 6; 52, 2 meö sviga lievi = cum noxa virgarum = cum igne, vgl. Bugge zu Vol. 52, 2.

l;iM|j;i. schw. v. (lägr), niedriger machen; impers. mit Acc. = sich legen, so Praet. S. 3 laegöi 246, 2.

Med. laegjaz sich legen, abnehmen.

Praet. S. 3 lasgöiz 198, 34. kekning, f. (F. 261), die Heilung.

Asf. 105. 9.

lseknir, m. (F. 26 1, vgl. g. lekeis; § 54, 1), der Arzt. N. Sigrdr. 10, 2.

Von der Göttin Eir gesagt 42, 17.

leer, n. (vgl. Vigf.; zu leggr Nor.), das Dickbein , der hintere Ober- Schenkel, der Schinken. PI. A. lasr 93, 21.

kerleggr, m. (s. laer u. leggr F. 262), der Schenkelknochen. Nsf. 57, 14; D. helt ä Iserlegg (vgl. halda) 57, 8.

hrsa. schw. v. (vgl. Vigf., zu läss Schloß), schließen. Prast. S. 3 laesti 106, 15. Auch mit Dat., vgl. Vigf. s. v.

lseti, PI. n. (zu lata = hören lassen, tönen), der Ton, das Geräusch.

D. hvat lätum (vgl. § 54 a2) mun hafa verit was es (mit) dem Geräusch gewesen sein wird 58, 22; vgl. Lund p. 133.

lsevisi, f. (zu adj. lasviss, vgl. Ise, viss), die Verschlagenheit, Schlech- tigkeit. — G. til laevisi 69) 110, 2 = vafritiae ostendendae gra- tia Eg.

l9gr, m. 64, 1 ; F. 262, vgl. Logr), die feuchte Masse, das Meer. G. lagar Guör. II, 23, 5. lyngfiskr 1. = Meerschlange. A. lopt ok lqg 44, 15; 101, 5; ä lQg aufs Meer hin 46, 8; of lQg über die See VqI. 51, 3; i lQg in das Naß, poet. = in den Trinkbecher Sigrdr. 7, 9.

HL

nuiMvr. m. (vgl. g. maj^a, F. 224), die Made, der kleine Wurm. Plur. N. maökar 18, 6, 7.

mabr, m. (g. manna; § 33, 1; 71, 2;

F. 229), der Mann, Mensch; seltener = man.

1) der Mann (= karlmaör, q. v.).

- N. 4, 1; 5, 3, 9, 16; 9, 7; 26,

21 u. w.; Nsf. 167, 10. -G. manns 4,7; 8,17; Gsf. 191, 31; D. manni 43, 5; 157, 20; A. mann 4, 14; Asf. 191, 32. PI. (weniger sicher als Sing, zu sondern, vgl. daher auch 3), 4), 5). N. menn 160, 29; mennskir menn Sigdr. 18, 8. G. manna 22, 13; 34, 21; 99, 10; VqI. 41, 2; A. menn 34, 13.

2) der Ehemann, Gemahl (sonst auch böndi = Hausherr, Gatte).

G. manns konu 189, 7; til manns 196, 15.- A. mann 95, 21; 167, 30.

3) der Mensch; im PI. auch die Leute und gelegentlich = Mannen, Angehörige, vgl. s. PI. G. u. A. N. (von einem Mädchen) 190, 12 vgl. Var. G. manns 13, 11; 18, 9 (m. li U i Menschengestalt ; m. blöö Menschenblut Helr. 2, 8). D. manni 53, 1 ; engum manni (von einer Frau) 228, 14. Asf. manninn 6, 13. Fl. N. menn 6, 15, 17; 17, 19, 21; 124, 10 vgl. Var. vit- lausir menn (von Mädchen) 204, 11; Nsf. menninir 12, 14. G. manna sonum = Menschenkindern, Grm. 41, 3; til sinna manna zu seinen Hausgenossen 151, 13; sinna m. seiner Mannen 168, 23. D. mQnnum 11, 10; 22, 8; 36, 5; 89, 15; 121, 21. A. menn 13, 1; sina m. smie Mannen 168, 21.

4) jemand, man. N. 44, 7, 8; öfter im Zusammenhange zu er- gänzen, so en (maör) mätti vefja saman ok hafa i pungi sinum 111,

22 vgl. 55, 11 u. Gr. IV, 953. So auch PI. menn die Leute, D. inum ungum mQnnum 121, 21 [von Randver u. Svanhild), fast = man J)at fundu menn 261, 19; segja menn 72, 18 (vgl. Lund p. 10).

5) im weiteren Sinne werden auch Götter, Riesen, Zwerge, weil mit menschenähnlicher Gestalt ge- dacht, öfter so bezeichnet, vgl. D. H. II, 6. N. 10, 9 von Oöinn; PI. N. fleiri menn von Riesen 9, 3.

A. viö menn (zunächst die Götter betr.) 46, 15. So erklärt sich Sigdr. 18, 8; vgl. menskr.

magn rnansQngr

127

magn, n. = megin, n., die Kraft. D. af magni fi, 1.

maki, m. (F. 226; für gmaki? vgl. as. gimako), der Genosse, der ebenbürtig zur Seite Stehende. N. 171, 16. A. hans maka seines- gleichen 232, 22.

makligr, adj. (= makr F. 226), pas- send. — N. n. makligt 201, 33; begründet 218, 15. Comp. N. makligri 210, 4: engi vaeri mak- ligri keiner wäre passender dazu = hätte eher verdient u. w. Vgl. auch Ba.

makräär, adj. {vgl. makr), von ge- fälligem Benehmen, (leisurely Vigf.; foielig Fritzn.) 246, 5.

mala, stv. 106, 1; g. malan), mahlen. Inf. 125, 8. Imper. PI. 1 molum Grott. 5, 1, 2; ib. 21, 8; 22, 1. PrEet. S. 3 mol 125, 5; PI. 3 mölu 125, 12. Conj. S. 3 moeli Grott. 10, 5. Part. Pass. malinn, absol. malit Grott. 5, 8 vgl. Lund p. 298 ; ib. 17, 3. Med. malaz sich mahlen lassen, ge- mahlen werden. Praet. S. 9 molz 125, 4.

man, n. {zu maör, F. 224; anders Vigf. s. v.), Knecht, Magd; häu- fig kollektiv Dienerschaft, Gesinde.

So Nom. man Grott. 4, 3; D. at mani haföar ib. 1, 8; 16, 4 = pro mancipiis habitae {der S. ohne Art. generell gebr., D. H. II, 32).

A. man ib. 8, 4.

* Das Wort ist altertümlich und meist poetisch, hat auch den Sinn von Mädchen, Geliebte; dürfte sich daher zu maör etwa wie das von Luther gebrauchte Männin zu Mann {vgl. auch nhd. vulgär „das Mensch") verhalten.

mangi oder manngi {vgl. maör u. -gi; Nor. § 405, 2), meist poet., nie- mand. — N. Sigrdr. 11, 2.

mannablöft, n. (maör 1], blöö), das Männerblut. D. 199, 14.

manndräp, n. {s. maör 1], dräp zu drepa), der Männermord, Mord, Totschlag. PI. D. i manndrap- um 81, 9.

mannfall, n. {s. maör, fall), der Männer fall, das Blutbad. N. 165, 30. D. 198, 14.

mannfjolM, m. {s. maör 3] u. fjolö), die Menschenmenge. N. 48, 4; 51, 4. A. 220, 8.

mannfölk, n. {s. maör 3] u. fölk), das Men.'schenvolk. N. 87, 4; Nsf. 8, 1, an letzt. Stelle die Riesen einschließend, vgl. maör 5).

mannhringr, m. {s. maör 3J u. hringr), der Ring oder Kreis, von Menschen gebildet. Dsf. 74, 10.

mannhundr, m. (maör, hundr), eig. Hundekerl, Unhold.- Asf. 251, 17.

mannkind, f. {s. maör 3J u. kind), das Menschengeschlecht. Nsf. 13, 4.

mannlikan, n. {vgl. maör, lik ; nach Bt. p. 388 besser manl. ; g. man-leika m. = Bild), das Menschenbild, auch ein Wesen in menschlicher Gestalt (Vigf.). PI. {gebildet wie sumar § 49. 2) A. mannlikun Vol. 10, 5. Nach der Einleit. p. 48 gegebenen Fassung ist mannl. mcrg PI. N. Richtiger wohl D. II. II, 20: diese Zwerge, nämlich die Zwergfürsten Möts. und Durinn, welche von den Göttern erschaffen waren, machten nun ihrerseits wieder menschenähnliche Gebilde {vgl. maör 5), die andern Zwerge, aus der Erde. Ahnl. Ger. Vbers., we- niger deutlich ist Golther Myth. 140.

mannraun, f. (.s. maör, raun s. reyna), die Mannesprobe, Probe der Mannhaftigkeit. N. 151, 30.

mannsaldr, m. {s. maör 3] u. aldr), die Lebenszeit eines Menschen, das Menschenalter. A. 145, 4.

mannskelmir, m. (maör; skelmir= Unhold, vgl. ahd. skelmo = Pest, Unhold), Unhold in Menschen- gestalt {Mannteufel). D. 251, 3.

mannskceör, adj. (maör; skceör = schädlich zu skaöa F. 3b0\ mit Verlust an Menschenleben verbun- den, blutig. Nf. 250, 24.

mannspell, n. (maör; spell zu spilla),. der Verlust an Menschen. D. 222, 2—3.

mannvit, n. {s. maör 3]; vit zu vita), der Menschenwitz , die mensch- liche Klugheit. N. 20, 14; G. 18, 8; D. 97, 16.

mansongr, m. {s. man* u. songr),. eig. der Mädchen -gesang, d. h.

128

marfjall mal

Liebesgesang. Vgl. Wh. 339. N. 34 ,5. marfjall, a. («. marr, fjall), die Er- höhung am oder im Meere: poet. = Woge. - - PI. A. ä marfJQll #, 2 = in montes marinosEg. (fluctus, unda} im Lex. Poet.).

marg f aldiig r, adj. (margr, faldligr vgl. -faldr in einfaldr), mannig- faltig. — PI. G. 146, 1. m. luta = rerum plurali numero.

margr, adj. (g. manags, § 75, 1; anorw. bisw. mangrNor. ;m ancher, viel. Vgl. fleiri. N. m. margr 49, 10; N. n. mart 41, 4) 168, 26; G. n. margs 23, 2; I). n. mQrgu 166, 26; A. m. margan 30, 11; A. n. mart 5, 5 ; 23, 1 ; adv. mart sehr 164, 26. PL N. m. margir 5, 7; Nf. margar 29, 7; m. saman (vgl. saman) 196, 8; N. n. mQrg 13, 8; G. margra 49, 3; D. mQrgum 7, 1; 222, 2 A. m. marga 15, 23; A. f. margar 163, 15; A. n. mQrg 5, 5; VqI. 20, 5.

* In substant. Weise mit dem Art. verbunden margrinn = der in der Mehrzahl, in der Übermacht Befindliche; Dsf. margnum 169, 2, vgl. s. mega.

margskonar, adv. (eig. margs konar, vgl. margr u. konr), von mancher Art, allerhand. 76, 6. (Lund p. 161 A. 1.)

mark, n. (F. 234), das Zeichen, Kennzeichen, Merkmal; auch die Merkwürdigkeit, Sache von Ge- ivicht. - N. eitt mark 34, 14; 134, 4; litit m. 47, 12; mikit m. 261, 22; meira mark 50, 4. D. at marki 170, 26; A. 170, 28.

marka, schw. v. {zu mark, F. 234), bezeichnen , bemerken, wahr- nehmen. — Inf. 31, 8. Pass. Part, var svä markaör war so be- zeichnet, hatte folgende Merkmale 190, 17; pann veg v. m. 190, 19 = ebenso war bezeichnet; pvi var dreki m. darum befand sich das Bild eines Drachen 190, 21.

marr, m. {vgl. g. marei f.; § 60, 2), das Meer, poet. A. mar VqI. 57, 2.

mataz, schw. v. Med. {vgl. matr; g. matjan), sich sättigen, speisen.

Part, hafa mataz gespeist haben 60, 3 ;

07, 14. matr, m. (F. 229, § 60, 2; g. mats),

die Speise. N. 5, 14; G. til

matar zum Essen 57, 3; fekk s6r

matar 173, 18; D. at mat Vuf|».

45, 5; A. mat 38, 16; 158, 30;

161, 26. ma, schw. v. (F. 224, § 112, 2), eig.

abwischen, zerstören, verderben.

Inf. Grm. 34, 9. Vgl. auch

Var. u. Lund p. 94.

* Nach Vigf. s. v. vielmehr = ags. mävan mähen, F. 224 s. (ma).

magr, m. (F. 228, g. megs), der, namentlich durch Heirat , Ver- wandte; so Schwiegervater N. 168, 7; I). 154, 10; A. 141, 8; Schwager A. 207, 27, 28; Eidam u. Schwa- ger (G.) 154, 21. Gen. mägs 154, 21; D. magi Stiefsohn 136, 6; A. mag 141, 8. PI. N. mägar die Verschwägerten 154, 17; G. mäga 190, 11: D. mägum 250, 8; A. maga 250, 10.

1. mal, n. (g. mapl, § 3, 3; 28, 3; F. 229), die Sprache, Besprechung oder Verhandlung; Rede, Erzäh- lung. — a) Sprache. Dat. mäli 6, 3; A. mal 13, 2; = Stimme 93, 16. mal sitt ihre Sprache, ihr Sprechvermögen 206, 27; mal numit Sprechvermögen erlangt , sprechen gelernt 233, 31. b) Rede, Be- richt. — N. 201, 1. G. mäls 56, 15, 19; Gsf. mälsins 46, 12 vgl. krefja; D. at mäli zur Unterredung 171, 32; A. mal {älter möl § 3, 3, so Sigdr. 20, 6 vgl. Gl. s. meta) Beredungen, Geschäfte 44, 1; D. mälum Streitsachen, Streitigkeiten 168, 11; A. mal 44, 7. c) mal kann wie mhd. rede auch gerade- zu = Sache, Fall sein, mhd. Wb. 2a 596b, Vigf. s. v. B, 6; so wohl 56, 15; 150, 12; 153, 25; 166, 14; 260, 6; vgl. tala schw. v.

2. mal, n. (g. mel, F. 223), toMaß, spez. das Zeitmaß, die geeignete Zeit.-N. 60, 14; 61, 3. Vgl. msel.

* Zu 1 «nrf 2 mal w?Z. Laeseb. p. XXX; für die dort bekämpfte Ansicht entscheidet sich Ger. Vollst. Wb. s. 1. mal n.; D. H. II, 106 zu H9V. 59, 6 weist nach, da/s 2. mal genauer die Hälfte eines missen bedeutet.

mäli meö

129

mal!, m. (vgl. 1. mal n.), der Kon- trakt, spez. der Lohnkontrakt, Lohn oder Sold. D. mala 136, 7: Asf. rnälann 137, 3. A mala (hier= Vertrag, Verabredung) 159, 17.

mälmr, m. (g. malma Sand, F. 234), das Erz, Metall. N. 73, 11; 77, 25; Ü8, 6. A. malm 17, 24 zweim.

mälrünar, Plur. f. (s. mal, rünar), Sprechrunen, gedacht als Mittel zur mälsnild. PI. A. Sigdr.

11, 1.

mälsendi, m. (vgl. Fritzn.; Vigf. mälsendir), entweder Rede-Ende (vgl. 1. mal, endi) oder entstellt aus mälsemd (vgl. vegsemd), die Re- densart, Redewendung. PI. G. leitar marga vega mälsenda viö hana sucht auf verschiedene Art ein Gespräch mit ihr anzuknüpfen 204, 22.

mälskrüös frcefti, n. (1. mal, skrüö = e. shroud im Sinne von Orna- ment, frceÖi n.) Unterweisung in den Redefiguren. Überschrift zu S. 146.

mälsnjallr, adj. (mal, snjallr F. 351), redegewandt. N. 191, 17.

mälsnild, f. (s. 1. mal, snild zu snjallr F. 351), die Redefertig- keit. - - D. af mälsn. D. 35, 2.

mälugr, adj. (mal; molugr § 75, 2), gesprächig, schwatzhaft. PI. N n. (comm.), 232, 3.

malvinr, m. (s. 1. mal u. vinr), eig. der Gesprächsfreund (vgl. nhd. Ge- schäftsfreund), ein Freund, der zu vertraulicher Unterredung geneigt ist; (Ger., Sp. 646) so heißt K. Frööi, poet. N. Grott. 8, 3.

mänaftr, mänuör (mönuör § 7, 2; 16, 1; 64, 3; g. menöfjs, F. 232, zu mäni), der Monat. N. 144, 4 ; Skirn. 43, 4. PL G. mänaöa 109, 1; A. mänaöi 106, 16 (vgl. Var.).

* Die Namen der nord. Monate s. 144, 9 14.

mani. m. (g. mena § 7, 4), der Mond, meist poet. (pros. tungl, q. v.). N. Vol. 5b; A. mana 52,

12. Vgl. Mäni.

mär, m. (auch mör geschr., § 51, 1 u. a); F. 224), die Mewe, Möwe. N. y, 6.

Glossar z. pros. Edda.

mättr, m. (g. mahts f., F. 227, vgl. mega), die Macht, Kraft. N. 65, 16; A. matt 70, 7.

mättugr oder mättigr , adj. (zu

mättr), voll Macht, Kraft; g. mahteigs; § 41, 3; 75, 2; 79. N. m. 10, 3; 123, 6; N. n. mättugt 183, 24 : hvat svä var mättugt, at = was im stände war u. w. PI. N. f. mätkar (älter motkar) Grott. 1,1; N. n. mättug 27, 15; 33, 5. Sup. N. m. mätkastr 15, 25. Vgl. einn* u. § 81, 1.

meö oder meftr, adv. u. präp. (g. mij), Einl. p. 39 ex., Gebh. S. 34 fg.), mit, c. Dat. u. Acc.

A. c. Dat. zur Bezeichn. 1) der Nähe an einem Orte, der Gemein- schaft mit Personen. meö honum bei ihm 6, 16; meö hrim- fmssum 6, 20; m. JQtnum 103, 10; m. £)ehn 103, 11; 116, 15; m. Helju 77, 15; m. Svium 138, 13; meö äsum 20, 10; til matar meö ser zum gemeinschaftlichen Essen 57, 3; meö oss unter uns 62, 12; 96,

18 vgl. meö asynjum 45, 2; meö guöum ok vQnum 32, 7 ; meö g. ok nmnnum 36, 5; meö guöum 33, 6 unter den G.; meö liQlÖum Vol. 45, 5; meö J)eim 38, 6; 98, 13; meö ser 97, 3 = unter sich; aber m. ser in seiner Begleitung 152, 27 ; talör meö äsum den Äsen zugezählt 37, 3; kom äsamt meö Qllum 53,

19 vgl. koma; kom meö jc^tna sonum Vaf[)r. 30, b; för meö . . . ging (zu und verweilte) unter . . . 43, 10; meö mcrgum kemr der mit mehreren in Berührung kommt 180, 31; meö Frigg neben Fr. 43, 4; veit launräÖ m. henni43, 4 s. launr. ; vgl. meö ser 17, 13; 143, 1, 17; meö honum 21, 11. Vom Orte namentlich zur Bezeichn. des Neben- her oder entlang, so meö änni 114, 4 am Flusse hin (hier wohl = den Fluß hinauf, vgl. adverso flu- mine Eg.), meö landi 140, 10; 245, 9. —Ähnlich 12, 5, 15; 167, 9. Etwas anders meö (zusammen mit) 158, 17 vgl. sauma; knoöat meö 158, 31 s. 2) c).

2) a) der Begleitung bei Per- sonen, b) des begleitenden Umstandes bei Sachen. a) meö sinu hyski

130

meö

10, 15 vgl. 23, 8; 119, 10; kQlluöu meö ser ülfinn 40, 14 = advocato secum lupo Eg., vgl. 97, 11; hefi (haf'öa) meö mer ^r^e bei mir 251, 19; haföi meö ser führte mit sich 125, 15 vgl. hafa meö ser zum Genossen haben 157, 19; var ek meö Siguröi (in der Umgebung des S.) 250, 9, 10; ähnl. 258, 4-6; koma i her meö goöum monnum (als ihr Genosse 164, 29; baröiz meö br. sinum 221, 9 vgl. berjaz. Für meö Hjälpreki 171, 16, 21 beachte das vorhergeh. par u. übers, „dort" bei Hj. b) meö bugum Grm. 24, 3 s. u. bugr m.; för m. leynd 4, 6 vgl. leynd; hafa farit meö . . . umgegangen sein mit . . . 57, 14 vgl. 70, 5; etwas anders hve farit haföi meö peim wie es gegangen sei mit ihnen 156, 35; koma meö . . . 37, 1 vgl. 64, 7; 68, 3; hon er meö prim litum ist dreifarbig 16, 9 vgl. meö horunds lit 38, 13; meö sinum lit 237, 25; meö ollu reiöi 76, 14; meö sviga laevi VqI. 52, 2 u. ähnl. oft zur Bez. des Gerätes, der Kleidung, die jem. am Körper trägt, so 183, 18 par la maör meö Qllum herväpnum; ferr meö boga 33, 2 (dazu vgl. noch B gegen Ende), während ein charak- terist. Kennzeichen angegeben wird (vgl. Ger., Vollst. Wb. Sp. 670) in den beiden Fällen: meö gullnu laufi x, 2; meö miklu fe 229, 11 und deyr meö oskornum noglum 82, 9. gera meö gulli ok silfri boröker af hausum peira mit Verwendung von Gold u. Silber (viell. zur Einfassung) Tischgefäße aus den Schädeln der- selben anfertigen 120, 23. väru allir meö einum hug eines Sinnes 74, 21; gQr meö list . . . mit An- wendung von Kunst 16, 10 vgl. 40, 21; 92, 5; meö meira kappi 168, 6. c) Oft auch adverbial nach- gestellt: let fara meö 39, 1 vgl. oben 57, 14 ; taka vatn ok meö aurinn 24, 1; etit slätr allt ok beinin meö 62, 23; för meö ging damit 71, 9 vgl. 111, 14; knoöat meö mit hineingeknetet 158, 31; I tök hond hennarmeö (zugleich) 193, \ 23; hleypr brott meö (mit ihr) 233, 8; er ferr meö 241, 15 s. fara; hugsaöi, at ok pat meö, at = I

dachte daran, daß und daneben (andererseits), daß 39, 7. Voll- ständiger f>ar meö in etwas ver- schiedener Anwendung, so 33, 7 = damit zugleich, ebenso; 138, 5 = damit zugleich, dazu; 158, 82; ähnl. her meö 16, 30; 162, 31. Fr ä fix artig vorangestellt : m knoöat mitgeknetet 158, 29.

3) des Mittels oder Werkzeuges, auch der freieren Vermittelungen oder Ursachen. brenna meö eldi

7, 12; meö krapti durch die Kraft

8, 16; meö pvi damit 10, 14 (meö pvi at vgl. u. 4); m. velrasöum 37, 11; m. handafli 40, 17 vgl. 47, 7, 13; 68, 7, 8; 69, 16; 75, 1 (121, 2; 122, 18); 76, 3; 93, 3; 98, 21 vgl. 75, 1; 117, 9; 120, 25 (skenkja meö einschenken mit, aus ); meö väpnum 122, 27; ähnl. meö hjoUunum 251, 16; hylja meö gullinu 115, 23 vgl. 173, 27 fg. boeta meö gulli Ersatz leisten mit Gold 166, 21 ; meö hlaupi im Sprun- ge 233, b. Adverbial meö 80, 11; 113, 9. Als freiere Verwen- dungen bemerke: fylltiz meö punga . . . (Mittel der Anfüllung) 8, 9; settu . . . meö fjörum skautum (Mittel der Berührung) 11, 13; höf mik ... meö bärum vermittelst, auf Wogen 229, 10; vgl. dazu 227, 4, 5; meö storum bakfQllum 220, 3; frsegr meö (vermittelst) lofi sinu Regm. 14, 8 (Var. af, vgl. auch lof n.); drap meö eitri 244, 8; meö fullu (vgl. mhd. betalle = mit alle) mit Vollem, vollständig 41, 15; meö sonnu der Wahrheit gemäß 51, 1 ; meö ongum kosti vermittelst keiner Bedingung, unter k. Bed. 162, 17. lykz meö Jrvi damit 163, 6.— Hier- her wohl auch: ätti tvau bQrn meö Guörünu (ex Gudruna Eg.) 119, 11; ferner: . . mart fölk, sumt meö leikum; sumir drukku, sumir (väru) meö väpnum ok bQröuz 5, 5 6; indem hier die Waffen als Mittel der Ausrüstung (armis in- strucli Eg.), ebenso die Spiele als Mittel der Beschäftigung erscheinen. Nicht ganz unähnlich: vatni ausinn meö Siguröar nafni getauft mit dem Namen Sigurd (d. h. mit Beilegung des N S.) 171, 14. stöö lengi meö miklu mannfalli

rneöal mega

131

dauerte lange mit großem Verluste (indem mit gr. Verl. gekämpft ward) 178, 14.

4) Nicht eben häufig ist meö [vgl. 1 ex.) = in Übereinstimmung mit, gemäß. So 220, 1 ; meö Jdvi . . . at 235, 8; 241, 18 = gemäß dem Umstände, daß , in Anbetracht dessen, daß. So auch 239, 7 oder hier (wie nhd. bei alledem) = trotz- dem? Diese Auffassung ziehe ich der von Edz. ( Weil es Euch wun- derlich vorkommt . . .) noch vor; die Ergänzung aber von „so wisset" vor J)ä hefi ex 239, 8 möchte ich annehmen.

B. c. Acc. zur Bezeichn. der Be- gleitung im. Dienste, gezwun- gener oder unselbständiger Folge. meö hestinn 54, 2: meö hann 55, 9; var faritmeö hann (sc. Loka) 80, 6; meö gapanda munn 82, 13; m. eitt auga 230, 13: meö gull- hjälm 83, 13 vgl. 101, 4; 191, 28; 196, 21; meö epli sin 94, 7 vgl. 152, 1; meö hnotina 95, 9; m. valsham 106, 4; meö hornit 166, 31 (vgl. Dat. 166, 27) ; m. hirÖ sina 122, 4; m. her sinn 138, 8; m. liö sitt 140, 14; m. sveit manna 260, 5; auch meö konu sina 154, 18 und von der Frau: J)ti ferr meö svein 169, 20 vgl. fara. Auch das Mittel kann so durch meö c. A. eingeführt werden, vgl. 159, 1 u. venja. Besonders zu beachten: för meö hafra sina ok meö honum ass . . 56, 19, 20 zur Erläu- terung des Unterschiedes von A. 2). Für nicht allzuscharfe Fassung des Unterschiedes spricht 196, 21 22. Beachte auch 200, 22. Wie im nhd. „mit" bei Verben des Führens in sehr verschiedener Anwendung be- gegnet (man fährt mit einem guten Freunde, mit 2 Schimmeln, mit einem Landauer (Wagen), so auch altnord. in Fällen wie 54, 2 ; 76, 8; 195, 4; 253, 14. Vgl. meö A. 2) 3) u. B; bez. der drei letzten Stellen auch aka. Von derselben Person bei ders. Gelegenheit wird var ekit (c. D.) 253, 22 und in der fg. Zeile var farit meö (c. A.) gesagt; das Ziel der Reise wird durch ekit til (c. G.) bezeichnet. meSal, präpos. mit Gen. (= miöil i

F. 240; vgl. auch milli u. § 29, 5; Nor. s. v.), zwischen; als ur- sprüngl. Substantiv (das Mittel, die Mitte) namentlich in der Verbind. ä oder i m. zu erkennen, so 200, 5 landa ä m. 237, 3 von Land zu Land. Vgl. auch Var. zu Vol. 26 a (26 *> H. G.).

meftaiQ, adv. u. konj. (= g. mi|)]3anei Nor.), inmitten, indessen, wäh- rend, solange als. adv. 80, 18; 228, 13. konj. mit Indik. a, 2; 92, 8; 111, 9; 137, 19; mit Konj. (im Sinne des Subj. des Hauptsatzes, vgl. Ark. 3, 106); 136, 7.

mega, präteritopräs. (g. magan; §40, 4; 41, 4; 11 9), vermögen, können; meist auxiliar gebraucht. Inf. 29, 11; 40, 25. Praes. S. 1 ek 5, 1; 40, 7; 65, 18; mäkat (= ek-at negat. Suffix) y, 1; S. 2 matt Kegm. 18, 5; 40, 6; mit suff. Fron. mättu 31, 8; S. 3 6, 8; 36, 12; 13, 1 5 ; 64, 5 ; oft auch im p er- sonell: sem sjä 15, 8 vgl. 26, 9; 44, 3; 55, 10 (vgl. maör u. 4); 65, 18 sjä = aber es ist leicht abzusehen, D. H. II, 3; 72, 10; 113, 10; 142, 11. eigi viö margnum = nicht kann man (etwas ausrichten) gegen den zahlreichen, den in der Übermacht befindlichen 169, 2; impers. auch 169, 22; 172, 33; 179, 4. Plur. 1 megu-ver 193, 12. PI. 2 meguö 61, 13; mit suff . Fron. megu-J)er 10, 10; jüngere Form (Nor. § 459, 4) megi-|:>er 193, 12 vgl. hversu. PI. 3 megu 17, 5; 27, 13; 55, 6. Conj. S. 1 mega ek Skirn. 42, 3; suff. megak 67, 23 vgl. Lund p. 310; Ark. 2, 128; S. 3 megi 17, 8; PI. 3 megi 99, 19. Praet. S. 1 mätta (g. mahta) 196, 12; jünger mätti (vgl. Var. 224, 17). S. 2 mättir 153, 19; S. 3 mätti 66, 8; 158, 32; m. eigi sjä konnte nicht (ruhig) ansehen 173, 15; impers. 4, 10 (vgl. aber Var.); 53, 13; 111, 22 vgl. oben 55, 10; 125, 10; 161, 18. PI. 3 mättu 159, 12. Conj. S. 2 masttir 165, 5; m. Jjü vel ögert hafa 220, 11 s. ögert. S. 3 (impers.) mastti 70, 1 ; pers. 181, 25. PI. 3 maetti 39, 6; 155, 24.

* Ist in Fällen wie Regm. 18,

9*

132

megin meldr

5 matt zu Übersetzen ndum darfst" [so Ger.) und 180, 81 ein Übergang in die spät. Bedeutung [dän. maa müssen) zu erkennen? Über ausge- fallenes vera nach m. (so 182, 1) vgl. vera**). vel mejxa 193, 12 = sich Wohlbefinden.

megin oder megn, n. (F. 227; §49, 2), die Kraft, das Vermögen. G. megins Vol. 5, b (hier = Sphäre; spatii Eg.). D. (oder wn magn?) magni 214, 5, ^. § 49, 2. - af magni mit Macht (durchsägten sie) 1, 1 vgl. af 2). magni Sigdr. 5, 3 m/£ Zauberkraft (Ger.). jaröar m. ivird gew. als „Erdkraft" über- setzt; doch ist der Sinn ivohl ähn- lich wie in Sigdr. 5, 3 (s. oben). A. 181, 23; megn Regm. 13, 5.

megin, adv. (eig. wohl megum = vegum; s. § 26 a) u. 27 x) ; Vigf. u. Laeseb. p. XXI*), auf Seiten. tveim megin auf zwei { = beiden) Seiten 107, 9, sinum megin hvärn peira 161, 20 jeden von ihnen beiden auf seiner Seite.

niegingjorS, f. (megin, gJQrÖ § 55, 1), der Stärke gürtel, gern im PL gebraucht; zur Sache vgl. Rieh. M. 'Meyer 284. PI. G. -gjaröa 107, 1; D. -gjoröum 58, 23; A. -gjaröar 30, 12; 106, 2.

meginrünar, PI. f. {s. megin; runar),

Kraftrunen. N. Sigdr. 19, 4.

* Ich fasse m. als kraftverleihende

Runen, ebenso wie megingjorö der

Kraft verleihende Gürtel ist.

megintirr, m. (s. megin, tirr F. 121

= Ruhm, nhd. Zier) , großer Ruhm; poet. Ü. Sigrdr. 5, 4.

meginverk, n. {zu megin u. verk), das Kraft stück, die Heldentat.

PI. D. -verkum Grott. 11, 6. megn, n. s. megin.

meiör, m. 50 a 2); lat. meta F. 238), der Baum. G. meiös Grm. 34, 9.

mein, n. (F. 237), der Schaden, das Unglück, zu der iveiteren Bedeu- tung „ Unrecht, Frevel" paßt nhd. Mein- in Meineid, s. meinsvara. N. 81, 12; 47, 10; 207, 3 vgl. gegna.

D. meini 160, 15 vgl. s. v. veröa.

mcinblandinn, adj. (s. mein, blanda), zum Schaden gemischt, mit bösem

/au her bereitet, von Getränken

N. Sigrdr. 7, 12; A. 190, 16.

meinsamligr . adj. = meinsamr

(mein, -samr s. -samaF.311)schad- li eh. A. m. 214, 3.

meinsvara, adj. indekl. {vgl. § 79 a) ;

zu mein u. sverja), meineidig.

PI. N. meinsvara VoJ. 39, 3. meinsynn, adj. (mein, s\nn = visible

Vigt.) schwierig zu sehen.

N. n. 81, n. 16), vgl. Ger. Ark. 10,

395. meintregi, m. (mein; tregi F. 125),

die Sorge, der Kummer; meist

poet. N. 206, 27.

meir, komp. adv. (F. 227; g. mais; vgl. mjok u. § 84), mehr. 15, 11 ; Grm. 20, 6; meir = weiterhin (deinde Eg.) Vafpr. 41, 6; länger 154, 15.

meira adv. zu meiri, q. v. {vgl. Nor. § 371 a 3).

meiri, komp. adj. (F. 227; vgl. mikill u. § 32 a; 82 a; g. maiza vgl. Nor. § 571), größer, stärker. N. m. 62, 10; N. f. 102, 21; meiri van 170, 10 {vgl. u. A. f.); der Kompar. hier nur energischer Po- sitiv, vgl. Rückert zu Hei. 397 (lio- bara thing); N. n. meira 50, 4: substant. = etwas Größeres 193, 32; G. n. meira 119, 20; 149, 8.

D. f. meiri 16, 10; D. n. meira 168, 6. A. m. meira 64, 19; A. f. meiri van (sc. vera, vgl. vän) 63, 5; A. n. meira 65, 6; 105, 21; Grm. 35, 3; adv. meira = mehr, in größerer Ausdehnung 82, 14; 112, 5. Die adverb. Verwendung ist vom Acc. nicht immer sicher zu trennen, so 65, 15 drekka meira = mehr oder ein Mehreres trinken.

PI. N. m. meiri 211, 30. N. n. meiri tiÖindi 73, 3 = res magis memorabiles Eg.

meizlahogg, n. (meizl = meiösl zu meiöa = verstümmeln , F. 237 ; hogg), ein scharfer Hieb, mit schwerer Verwundung in der Folge.

N. 251, 17.

meldr, m. {zu mala, § 50 a1); die Tätigkeit des Mahlens, das Mahlen; wohl auch konkret = Mühle, oder = Mahlkorn {so Vigf. s. v.). G. til meldrs Grott. 4, 6 ;

men

meta

133

(vas t. m. kornin = beim Malen, D. H. II, 608); D. at meldri ib. 24, 6. men, n. (F. 231; § 53, 2; verw. mit 1. monile) der Halsschmuck. A. 141, 1.

menskr od. mennskr, adj. (g. mann- isks, F. 230), menschlich. PI. N. menskir menn = die {eigent- lichen) Menschenkinder Sigdr. 18, 8; vgl. maör 5).

mergr, m. (F. 236), das Mark im Knochen. G. til mergjar 57, 9.

merki, n. {vgl. mark), das Zeichen, Kennzeichen , das Merkwürdige; auch = Feldzeichen; so N. upp ör (sc. borginni stoö) merki 183, 17. I). (hier das Fähnchen an der Lanze) 164, 19 u. A. = Banner 113, 11. PI. N. merki 96, 12 = res rnemorabiles Eg. Gen. hvat var til merkja um pat? 195, 28 was war zu bemerken dabei? 1>. merkjum Feldzeichen 163, 11; so auch A. 168, 19. finnr her sQnn svQr ok merki pessa mals = findet hier richtige Antworten und Kenn- zeichen {eine rieht, und zutreffende Antwort) in dieser Sache 200, 3.

merkja, schw. v. {s. merki), bezeich- nen, vom Zeichnen einer Rune Sigrdr. 7. 6.

merkiligr, adj. (merki), bemerkens- wert, merkwürdig. N. n. 261, 21.

merkismaör, m. (s. merki, maör), der Bann er führ er. (Fritzn. s. v., vgl. Hiröskrä 23.) PI. A. merk- ismenn 142, 15.

* Das Wort bezeichnet in Sn. Edda nicht den Bannerträger , sondern den zum Führen eines Banners Be- rechtigten, vgl. 143, 10—12.

merkr s. mork 1 u. 2.

merr, mer, f. 59, 1 ; Nor. § 319 l), das iveibl. Pferd, die Stute {Mähre). N. 54, 3; Nsf. Hierin 165, 9; Gsf. merarinnar 54, 5; D. meri 103, 17. Zu dem betr. Bericht vgl. F. J. Gg. S. 98: „er hat ein Stuten- herz" ist noch jetzt ein auf Island übliches Scheltwort für einen Feig- ling.

mest adv. v. mestr.

mestr, superl. adj. (vgl. mikill, meiri; F. 227; § 12, 2d, 32 *, 82' a; 84; g.

maists), der größte. N. m. 20, 7; 135, 6 (hier ist wohl kaum mit Eg. an die körperliche Größe zu denken, sondern Superl. von mikill = tüchtig, mächtig). Ähnlich VqI. 10, 2 vgl. oröinn u. veröa. Schw. Fl. inn mesti 150, 15. N. f. mest 107, 3; 112, 16. -N. n. mest 17, 18; 55, 4. schw. Fl. it mesta 84, 1. I). m. mestum 55, 4. A. m. mestan 10, 9; schw. Fl. inn mesta 71, 8; A. n. mest Grm. 24, 6; 154, 28; schw. Fl. mesta 75, 3 {Var. mest). adv. mest sehr viel, meist; hann kann mest af skäldskap, 35, 2 {eigentlich wohl A. n , vgl. k. nQkkut af veiöiskap, til laga bei Fritzn s. v. kunna 2). sem mest so stark, so schnell als möglich 95, 6; sem m. mätti hann 115, 22 = quam potuit maxime Eg. meta, stv. (F. 223, § 105, g. mitan), messen, schätzen, den Preis be- stimmen. — Prast. S. 3 mat 99, 2; Conj. S. 3 maeti 150, 32. Pass. Part, metinn; N. f. oflitils metin zu gering geschätzt 260, 11. PI. N. n. q11 eru mol of metin Sigdr. 20, 6 ; wenn die Lesart, wie ich glaube, richtig ist {vgl. Var.), so müßte der Sinn ein ähnlicher sein, wie in Hov. 163, {138 H. G.) 1: eru Hova mal kveöin; meta müßte hier =taxieren, abmessen, formell registrieren oder aufzählen sein; auch sonst erinnert ja dieser Abschluß an den von H9V., vgl. Sigrdr. 19, 8 mit H9V. 163, 7. Med. metaz e-t viÖ sich um etwas streiten, eine Sache als streitig ansehen: so Praes. PI. 3 metaz 153, 11.

* Die von Ba. gegebene Erklä- rung: sind sehr eifrig, überlassen es nicht einander (sc. das Schwert zunehmen), scheint wohl dem Sprach- gebrauch (meta e-t viÖ e-n = jemand, etw. überlassen (Fr.2 684 b), aber dem Zusammenhange weniger angemessen. Erwartet wird die An- gabe: die von dem Fremden ge- stellte Bedingung schien so leicht, daß es nur auf die durch den Rang bestimmte Reihenfolge ankam , sie zu erfüllen: pykkiz sa b. hafa etc. Vgl. die gegensätzliche Schilderung einer großen Gefahr 161, 9: pykkiz sa verst hafa, er nsest er. Edz.

134

metnaör

mildr

Übersetzt „liehen sich nicht säumig

finden«. metnaör, m. (meta = schätzen), die

ia u II e r e) Ehre. A. metnaö

215, 14. metorÖ, n. (meta = schätzen; orö \\.),

eig. Worte der Wertschätzung [vgl.

banaorö, doch s. auch Ark. 3, 90 l),

Wertschätzung. Im Plur.

Würde, Ehrenstellung (Vigf. s. v.

3). - - PI. A. 162, 10.

mettr, adj. (P. Part.? Vgl. g. matjan;

matr m.), gesättigt. S. N. Regm.

25, 3. PI. n. 158, 6. meybarn, n. (maer, barn), ein kleines

Mädchen. A. 233, 24. meydömr, m. (maer, dömr*), das

Magdtum. A. 208, 10. meyjar s. mser.

meldropi, m. {vgl. Vigf. s. v. mel, § 5, 3 u. dropi), der am Mittel- stück des Gebisses (mel) her ab- trief ende Schaumtropfen des Roß- maules. D. H. II, 158 bemerkt, daß der Name des Rosses Hrim- faxi eher an Tau, der von der Mähne herabtrieft, denken läßt u. verweist auf H. Hj. 30 (= 28 H. G.).

PI. D. meldropum 14, 12. mer (mer; auch weiter verkürzt, s.

§ 89, 3), s. ek. miÖ, n. {s. Vigf. s. v. II), die Un- tiefe od. Sandbank in der Nähe des Ufers, die zum Fischen sich eignet. PI. D. ä. miöum 70, 20.

miöja, f. (miör), die Mitte. D. i miöju 209, 11.

miöla, schw. v. (vgl. meö, miör), ver- mitteln, mitteilen, teilen. Inf. 116, 16.

miönött, f. (s. miör, nött), die M i 1 1 e r - nacht. A. 60, 13.

miÖnsetti, n. (vgl. miönött), die Mit- ternachtzeit. — A. 156, 12. miör, adv. = mimir. q. v.

miör, adj. (g. midjis, § 78; F. 240), der in der Mitte befindliche, mitt- lere; = lat. medius; Lund p. 499.

ü. m. til miös dags bis Mittag 61, 18; vgl. Lund p. 230; D. m. i honum miöjum in seiner Mitte 7, 2; i miöjum heimi im mittleren Teile der Welt 13, 6; D. f. miöri 17, 15; at miöri nött um Mitternacht 60, 6; 125, 17; D. n. i miöju in der

Mitte 120, 1 ; i m. hafinu 38, 4. A. m. miöjan 60, 8; A. f. miöja 58, 13; 107, 5. A. n. mitt (vgl. § 31, 2) 11, 3; 104, 16.

* Das i in miör (g. midjis) neben älterem e in meöan, meöal beurteile nach § 4, 2; Nor. § 139, 1.

mik 8. ek.

mikill, adj. 30, 1; 76, 3; g. mikils, F. 226), groß, stark; gewichtig, mächtig. N. m. 10, 3; 25, 6; 34, 1; 35, 13. Schw. Flex. inn mikli 179, 19. N. f. mikil (smiö) 12, 2; N. n. mikit (bisweilen = viel) 10, 13; 37, 18; 176, 30; mikit = = etwas Großes 12, 11; fiötti henni J)etta mikit das schien ihr stark 156, 10. G. (m. u.) n. mikils 42, 9 vgl. viröa; G. n. til mikils koma 204, 28 vgl. koma 1) Inf. schw. Flex. |}essa ins mikla fjar 181, 9; Gf. mikillar 194, 4; D. m. miklum 51, 6 ; schw. Flex. mikla 251, 5. D. f. mikilli 55, 10; D. n. miklu 166, 17; (myklu A. M. I, 168, vgl. Holtzmann Altd. Gr. 1, p. 76) häufig adv. = um viel, viel 24, 16; 48, 3; D. n. schw. Flex. inu mikla liöi 164, 17. A. m. mikinn 41, 12; 102, 1; 145, 4; A. f. mikla 41, 11; (x, 2. A. n. mikit 36, 8; 103,11; 120,22; 141, 8; adv. = sehr 163, 8; hversu m. wie sehr, wie stark 38, 17; til m. zu sehr, zu stark 64, 18; hvi skilr svä mikit {vgl. skilja) 26, 19 vgl. 101, 11; 194, 30. A. n. schw. Flex. mikla 196, 21. PI. N. m. miklir 34, 6; N. f. miklar 81, 8; 125, 1. N. n. mikil 12, 2; A. PI. m. mikla 38, 8; 90, 8; A. f. miklar 64, 2; A. n. mikil 24, 11; Regm. 6, 3.

* Wegen der häufigen Verbindung mikill fyrir ser vgl. fyrir 1) d) a); vgl. hier mikill f. ser 51, 12; 158, 33. PI. N. m. miklir f. ser 34, 6; N. n. mikil f. ser 42, 8.

mikillseti, n. (vgl. mikill, laeti), das Großtun, die Überhebung. N. 46, 9 (vgl. hefna).

mildi, f. 70, 1, vgl. mildr), die Freigebigkeit. D. mildi 134, 3.

mildr, adj. (g. -milds), freigebig, tnilde.-N. f. mild 43, 15; V. Helr.

2, 7.

milli niistilteinn

135

milli, millum. präp. c. Gen. (elg. Dat. S'mg.,bez. Plur. von miöil od. meöal) die Mitte, §29, 5; Lund p. 166, zwischen; häufig ä oder i milli, millum. milli 23, 5; m. augna 111, 7; i m. augna 23, 3; i m. sin 161, 33; sin i milli unter sich 44, 1 vgl. 136, 4; i m. yövar unter Euch 61, 6; sin ä milli 93, 15; sem liQföu orö i milli farit 215, 23 ww denn Botschaft zwischen {ihnen) er- gangen war; i millum inzwischen 81, 7. Von der Zeit auch 192, 33; 225, 11 ills i milli, vgl. skammr.

minjar, PI. f. 57, 1; vgl. minna), das Erinnerungszeichen, Anden- ken. — G. til minja 77, 18; 119, 8.

minn s. miiin.

nii ii n;i, schw. v. {vgl. minni u.), er- innern, § 115, 5. Praes. S. 3 minnir 159, 6. Auch unpersön- lich: minnir Sigurö (Acc. es gemahnt den S. an) allra eiöa 200, 24; vgl. Lund p. 176. Imper. S. 2 minn oss ekki 205, 16. gew. Med. minnaz sich erinnern. Praes. S. 2 mit suff. Pron. minstu 229, 17 (minnstu B.)

S. 3 minniz 150, 28; 206, 15.

Plur. 3 minnaz 89, 9. Imper. PI. 2 minniz 200, 1. Praet. PI. mintuz 18, 4.

minni, n. (g. -minpi vgl. Ger.), das Andenken, Gedächtnis, die denk- würdige Tat. D. ekki fellr oss pat ör minni keineswegs kommt mir das aus dem Sinne {vgl. nhd. mir entfällt etwas) 178, 30. PI. D. munu vera hqfö at minnum 36, 5 = memoria celebrabuntur (Eg.).

A. forn minni alte Geschichten, Begebenheiten der Vorzeit 164, 26.

min ni. komp. adj. (g. minniza; § 33, 1: 82 a), kleiner, geringer, vgl. litill. N. 71, 21; m. fyrir per 66, 3 vgl. fyrir 1) a); minni = von geringerer Dauer, kürzer Skirn. 42, 5; A. m. minna 35, 18; 168, 10.

N. A. n. minna weniger, oft adverb. gebraucht, so 27, 13; 69, 4; minna yfir lätit geringer angesehen, geringer geschätzt 170, 21; kvaö ser m. fyrir 222, 29 vgl. fyrir 3).

Adjektivisch N. 65, 3; A. 155, 7.

mimir. komp. adv. {vgl. minni; posit. litt, vgl. § 84), weniger. 72, 2;

76, 21. -flfefowf. miör {vgl. § 34, 5) 523, 16.

minnstr, minstr, sup. adj. {vgl. minni, § 82 a ; g. minnists), der kleinste, schwächste. N. m. minstr fyrir mer {vgl. litill, mikill f. ser) 173, 6. N. n. minnst 68, 9; diese Form auch adverb. = minime (minzt § 84).

mjölkä, f. (s. ä f.; mjölk = Milch, g. miluks § 4, 3; 72, 2), der Milch- strom. — PI. N. mjölkär 9, 13.

mjör s. mser, adj.

mishugi, adj. {s. miss- F. 238, hugr), verschiedenen Sinnes; verÖ litt mish. veruneinige dich nicht 189, 8

miskunnlauss, adj. {s. lauss; mis- kunn = Mitleid), ohne Mitleid zu finden. PI. N. f. Grott. 16, 3.

* Bez. des Wechsels von mis- u. miss- in diesem und dem vorher- geh. W. sowie in misseri n. vgl. § 46, 2. Beide Formen gehen zurück auf g. missa-, adv. misso wechselseitig.

missa , f. (F. 238) , der Verlust, Schade. N. 75, 3.

missa, schw. v. (F. 238), missen, ent- behren, verfehlen, verlieren, mit Gen. der Sache; Lund p. 171. Inf. 30, 15. Praes. S. 3 missir 47, 15; 83, 18. PI. 2 (als Fut.), missi-per Ihr werdet nicht entgehen 154, 30. Konj. S. 1 missa (ist aber Ind. missi unrichtig?) 175, 5.

Praet. S. 3 misti verfehlte 95, 14. Konj. S. 1 mista 181, 9.

Pass. Part, dbsol. mist 224, 9; 225, 6.

misseri, n. (vgl. är n. u. miss- = g. missa- bei F. 238), das Wechseljahr, das Halbjahr. - N. 144, 4. - PI. D. misserum 52, 9; PI. A. misseri Grott. 15, 2.

* Die Gr. II, 471 gegen einen Zu- samtnenhang mit ar angeführten Gründe, die auch Vigf. aufnimmt, scheinen mir nicht durchgreifend, da ein von misseri verschiedenes mis-aeri in den neueren Wb. nicht, wohl aber missari = misseri zu finden ist; Nor. § 121, 1 stellt beides (aus *-«ri abgeleitet) zu ar.

mistilteinn, m. (F. 240), der Mistel - zweig, die Mistelpflanze. N. 74, 7; A. 74, 9. Über die Bedeutung

13G

mjoör

moöir

des Wortes in der Baldr-Sage vgl.

1). II. IL iL

mjottr, in. 64, 2; ags. medu, F. 242\ der Met, Honigwein. N. 49, 16;

D. miöi 98, 22; Dsf. miöinum 99, 17; A. irjoö Vol. 29, 5; Asf. uijocV inn 98, 12. - - 2te* inn helga mjQö Sigdr. IS, 3 ist an den 100, 19 Suttunga mj. genannten 'Frank zu denken.

iniok. adv. zu mikill 4, 3 anal. miol; § 76, 3: 84; Nor. s. v., F. 226), sehr, ziemlich, fast.-- 16, 10; &f, 4; Fäfn. 13, 1; svä mJQk, at i#7, 6 f<^. 5, 2; in hohem Grade 34, 11; 157, 29; o/fc, gewöhnlich 144, 2; 245, 5; /«s£ gerade 53, 14. Ö/ter «itc/i = ziemlich, hinreichend 160, 18; feil mjQk fiel in großer Menge 169, 1 ; mjQk hefir hann etc. gewöhnlich hat er Ottergestalt an sich 173, 13; vgl. 245, 5; mj. langa hriö ziemlich lange Zeit 178, 8. Vgl. auch 212, 11 13 mjQk i kynt . . allt loganda. mj. sva 220, 3; mjok i ötlu 170, 29, ivenn richtig, {vgl. Var.) wohl = nahezu, ungefähr in der Frühmorgenzeit. Bei dem Trinken ist viell. eher an Milch od. Molken {vgl. Wh. p. 152; mjölk statt mjQk?) als an Met zu denken, der fg. Vorwurf des Königs würde sich dann nicht auf das Trinken in der Frühe, sondern auf das bäuerliche Getränk beziehen.

mjol, n. [zu mala, F. 235; § 4, 3;

öl, 2), das Mehl. N. 123, 12.

(Frööa mj. = Gold.) D. 158, 23.

Dsf. 157, 17. rnjollielgr, m. (s. nvjol, belgr), der

Mehlsack, Mehlschlauch. A.

157, 13; Asf. 157, 17.

miga, stv. (F. 239, § 101 a), das Wasser lassen. Praet. S. 3 meig 104, 2; hier als Zeichen der Furcht.

min s. ek.

Uli n ii oder minn (g. meins; § 9, 3: 33, 1 ; 34, 1 ; 91), F. min, N. mitt pron., mein, der mein ige. N. m. minn 68, 18; N. f. trüa min 10, 7; vgl. 29, 2; N. n. mitt mark 170, 30; zu Grott. 17, 4 vgl. Ger. Vollst. Wb., Sp. 680; G. m. n. mins Grm. 24, 6; 206, 5; Gf. minnar 51, ö; D. m. minum 104, 26 vgl.

Vor. u. ser s. v. sin; Df. minni 68f

11; D. n. minu 169, 30; A. m. minn 59, 3; 66, 1; A. f. mina 66, 17; 69, 16. A. n. mitt 194, 28. Plur. N. m. minir 105, 15; G. m. minna (minna schreibt Kock Ark. 17; 190) 196, 13; A. m. mina 40, 22.

mold, f. 61, 3; g. mulda, F. 235), die Erde. G. moldur 6, 15; D. moldu 19, 1 ; 140, 1 ; Dsf. moldunni 18, 5.

moli, m. {viell. zu mala, u. eigentl. Krume, Brocken; vgl. die Beisp. bei Vigf.j das Stück, wohl auch kollekt. = Stückwerk, Brockenwerk, vgl. kasta beinum ne mola bei Vigf.

A. mola {koll.) 54, 16; 104, 16 {vgl. Var.).

morftvargr, m. {vgl. vargr u. morö n. F. 233) eigentl. der Mordwolf = Meuchelmörder. Pl.N.-vargar 88, 8 vgl. Vol. 39, 4.

morgindogg, f. {vgl. morginn u. dQgg = Tau), der Morgentau. PI. A. -dQggvar 89, 14 vgl. Vai'fir. 45, 4.

* Der Plur. bezieht sich auf die einzelnen Tautropfen.

morginn, m. (F. 243, g. maürgins; § 41, 4, 5; 48a2), der Morgen

N. morgin {oder -ginn) 144, 5 161, 14; D. morni 14, 11; 67, 11 119, 5; A. morgin Vol. 29, 6; y, 6

i morgin oder i morgun adv 144, 6; 239, 4 = cras {vgl. Var.); so auch ä m. 201, 16. Die Be- deutung von a und i m. wird nicht ganz übereinstimmend angegeben, doch ist sie in den obigen Stellen wohl gesichert. So auch um morg- ininn 201, 17) vgl. um myrg. 155, 15) = um m. eptir an dem Morgen darauf; u. eptir um morg. 209, 2, vgl. die Beisp. bei Vigf.

* Vgl. auch die verschiedenen Stellen bei Nor. & auch myrginn.

mööerni, n. {vgl. mööir), die mütter- liche Herkunft. D. af möo- erni von mütterlicher Seite 37, 19.

möftir, f. 73, 2; ags. mödur F. 242), die Mutter. N. 37, 6; G. mööur 90, 2; D. mööur 122, 17; A. mööur 151, 27. PI. Gen. moeöra 6, 1 ; D. mceörum 180, 18.,

möör

munr

137

möör, m. (F. 242), der Mut, doch namentlich von der Gemütserregung gebraucht, oft = Zorn. Nsf. moötinn 57, 23. D. mööi VqI. 26, 2 ; af mööi drepr VqI. 56, 1 iratus (serpentem) interficit Eg., vgl. maelti af miklum mööi 181, 18; dagegen schlägt Bugge N. F. 391 vor, im folg. veor (Acc.) mit R. der L. E. zu lesen und als Subj. des Satzes naör oder ormr zu nehmen.

möör, adj. (g. afmauif)s F. 225), müde. N. 232, 12, 22.

inöötregi, m. (s. möör, tregi F. 125), der Gemütsverdruß. D. 190, 3.

mööurbrööir, m. (s. mööir, brööir), der Mutterbruder. Oheim. N. 176, 12. PL A. 150, 28.

mööurfaöir, m. (mööir, faöir), der Großvater von mütterlicher Seite.

G. 195, 24.

möt,n.(ags. gemötF. 242). ^^Ver- sammlung. PI. D. mötum 189, 8.

2) die Begegnung, meist inad- verbialen Ausdrücken: til möts (Gen.) vi« = zu 157, 8; 242, 2; möti (eig. Dat.) möti Loka 62, 18; m. honum 100, 1; ä möti; i möti; möt, i möt {eig. Acc.) = gegen; mit folg. Dat. als Präp>os. ge- braucht, vgl. Nor., Vigf. Die ur- sprüngl. Bedeut. von möti = durch Berührung, vermittelst zeigt sich noch 8, 10; vgl. sonst 83, 14, 17; 62, 18; i möti honum ihm gegen- über 4, 9; = ihm entgegen 100, 1 vgl. gekk i möt 162, 31 ; soekjum i möt 165, 26; kom ä möt 168, 32; kcemi mer ä möti 229, 15; gerir veizlu i möt honum veran- staltet ein Empfangsfest für ihn 167, 19; i m. Helga gegen H. 163, 9 ; tök i möti nahm, fing auf 108, 7 vgl. töku i möt nahmen dagegen 32, 6; ahnt, gjalda i möt 199, 8, vgl. Ba. u. gjalda. fara illu i möt 218, 15 s. illr. var i moti = war auf der andern Seite 155, 24; beiddi i moti verlangte dagegen 238, 5; 72, 12; 104, 12.

mötgeröir, PI. f. (*. möt, gera), Zu- widerhandlungen, Feindselig- keiten. — G. 189, 5.

möttaka, f. (möt, taka), der Wider- stand. — N. 249, 7; verör f>a

nqkkur m. = es gab da noch be- trächtlichen Widerstand (Edz.).

muör s. muimr.

muna, prät. präs. (vgl. § 119; g. munan meinen F. 229). 1) sich er- innern, mit Acc. Inf. 164, 31.

Praes. S. 1 ek man Vaf[>r. 35, 4; S. 2 mantu 165, 9. Conj. S. 2 f)ü munir eptir du dich wieder erinnerst 184, 11. Prast. S. 1 munöa 206, 17. S. 2 munöir 210, 21. S. 3 munöi 105, 17; 197, 19.

2) e - m e - 1 jemand etivas nachtragen, zu vergelten suchen. Pass. Part, munat 162,^ 11.

: um iid. f. (F. 231, nhd. in Vormund erh.), die Hand. D. mund {in- strumental, vgl. D. H. II, 72) VqI. 54, 6 = stößt ihm mit der Hand das Schwert ins Herz (Ger.).

mundr, m. (vgl. Wh. p. 240, Vigf.; 50a2)). der vom Bräutigam zu zahlende Brautschatz; so Acc. 199, 8; daher gjalda mund (A.) viö 171, 6 = heiraten, maala m. 171, 22 verheiraten; zur Sache Wh. 239.

mimgät, n. (vgl. Vigf.), eine geringere Sorte Bier, doch auch = B i e r über- haupt (Wh. p. 153), so im Dat. o, 6.

muiinfyllr, f. (s. munnr, fyllr), die Mundfüllung. A. munnfylli 96, 16.

munnlaug, ff (für mundlaug, vgl. Vigf. s. v.; mund f.; laug f.), eig. das Bad oder Waschwasser für die Hand, dann Waschbecken. Nsf. 80, 17; D. munnlaugu 80, 16.

munnr oder muör, m. (§48a1); g. inun^s, F. 231), der Mund, bei Tieren das Maid; die Spitze des Bohrers, die schlagende Fläche des Hammerkopfes (= Hammerstirn bei Heyne D. Wb. 2, 33 «). - Nsf. munn(r)inn 60, 9; gew. muörinn 113, 9; vgl. auch Var. zu 60, 9. D. munni 42, 5. A. munn 34, 17; 41, 5; 64, 21; 82, 13; Asf. munninn 113, 5.

minimal, n. (vgl. munnr, tal), die Mund Zählung. A. 96, 18; es handelt sich hier um die zweifache Bedeutung von tal n. (q. v.); s. Ark. 5, 247.

munr, in. (g. muns, F. 230; § 60, 2 mun(r), mon(r) «m^.; 62, 1), Geist,

138

munu

Sinn, Art und Weise, Grad. N. 64, 16; 65, 14 (vgl. nokkut); D. \)e\m mun verst 75, 2 in dem Grade, insofern am schlimmsten, vgl. Lund p. 134, eo aegrius Eg. ; ouguin mun in keiner Weise 239, 9; A. fyr ongan mun 9, 4 = auf keine Weise, nullo modo Eg. ; ähnlich f. ongan m. 103, 6.

* Bei Vigf. wird munr = Geist, Liebe (engl, mind) unterschieden von munr, monr = Grad, Teil, Unterschied (dän. mon). Je- denfalls wird in Fällen wie 64, 16 allitillmunr(= sehr geringer Unter- schied) munr eigentl. Grad oder Be- deutung des Unterschiedes sein; vgl. damit 65, 14 munr; mikill m. 232, 14. Fr. 2 u. Nor. nehmen keine der- artige Trennung an. munu, prät. präs. (vgl. muna, Vigf. s. v., § 28, 1; 119; 122), im Be- griffe sein (etwas zu tun); etwas (tun) wollen, müssen od. wer- den; immer auxil. verwandt; vgl. u.*). Inf. munu 102, 11; 169, 9. Prags. 8. 1 mun ek 35, 10; mit suffig. Pron. u. Neg. munkak Sigrdr. 21, 1. Nebenform man 157, 13. S. 2 fm munt 77, 25; 196, 17; muntu 16, 8; 29, 11; j)ä muntu j^at maela: aldri u. w. 172, 24 da wirst du sagen, daß du nie u. w.; muntu eigi spara? 65, 5 = wirst du nicht aufsparen ? mit Negat. munattu Grott. 20, 1. Nebenform mantu 164, 23; 196, 16, 18. S. 3 mun hann fara 7, 11; 49, 8; häufig imperson. mun £)ykkja 11, 10; 47, 14; veröa mun ibid., m. gegna 93, 15; m. vera 29, 2; vgl. 61, 3; 93, 12; vera mun at segja es wird zu sagen sein 73, 5 und oft mit ausgelassenem vera vgl. u.*; mun reyna 63, 19 jetzt wird man (es) erproben. Mit Neg. muna hQndum hvild vel gefa Grott. 17, 5 : jam manibus quies haud fa- cile dabitur Eg. Nebenform man 154, 9; 166, 4; 170, 1; 176, 15; 179, 2; 211, 22; 241, 17. PI. 1 munum Grott. 24, 4; suff. munu- ver 178, 29. PI. 2 |>er munut [oder munuÖ) 67, 21; suff. munu-f)er 41, 2; 171, 2; PI. 3 munu 10, 7; 31, 1; 60, 4 (= wollen). hvärt munu sitja . . .? 60, 21 (werden etwa

sitzen ?) ; at vera munu daß es sein werden 160, 32. Mit Neg. munut (für munu - at) Regm. 16, 7. Gonj. S. 1 muna ek ich werde 56,

8 vgl. 40, 19; S. 3 muni 10, 8; 49, 9; PI. 2 muni-f)6r wirst du wohl 176, 7. Praet. (Ind. u. Conj.) S. 1 ek munda 68, 21 ; suff. mundak : eigi m. kunna at maela nicht würde ich mich verstehen zu reden, nicht würde ich zu reden wagen 66, 2 vgl. 64, 18, beidemal von einer der Wirklichkeit widersprechenden An- nahme, s. Ark. 1, 143 ; ähnlich 104, 25; 229, 29; 230, 2 (falla munda ek = ich wäre gefallen D. H. II, 372); hvi munda ek wie sollte ich 155, 1. S. 2 at \>ü mundir kunna daß du verstehen möchtest (oder würdest) 180, 5. S. 3 mundi 4, 4; 15, 11; 26, 20 s. Lund p. 311; 39,

9 vgl. veröa; mundi iöraz 47, 11; m. vera 1 06, 15; m. gera 110, 10; m. ä festa 122, 9; PI. 1 (Ind., ir- real) mundu- ver 201, 35 ; PI. 2 (Conj.) mundiö 200, 1; PI. 3 (Ind.) mundu 22, 3; 34, 18; 39, 16; PI. 3 (Conj.) mundi 4, 4 (m. |)vi valda u. w.); 57, 13; 165, 2. Ind. u. Conj. des Praet. lassen sich bei dem durch- aus nicht geregelten Umlaut nur in einzelnen Formen sicher unter- scheiden; vgl. Lund p. 299 fg.; Nyg. S. 290b1; § 25 a), Nor. § 462a2. Als formeller Inf. des Praet. erscheint mundu 39, 5; 40, 18; 46, 15; 71, 18; 99, 12; 101, 8; 168, 15 u. ö.; dieser Inf. ist syntaktisch aber wohl nicht von munu unterschieden ; vgl. den Versuch einer Sonderling bei Lund p. 386—388; Nyg. 235.

* Die häufige Ellipse von vera nach munu erhellt aus Beispielen wie mun pk betr (vera) 69, 14; fatt mun (vera) ljött ä ßaldri = an B. wird wenig (= nichts) Häß- liches sein 96, 1 ; mun kallaör (vera) Grott. 19, 4; mundi (v.) 98, 4 vgl. 105, 15; 117, 17; 122, 14, 26 und J)at mundi Jdö (vera) 145, 5; vgl. auch 157, 18—19; 172, 1 (hier er- gänze: wird in Erfüllung gehen) u. vera **). muntu lengi (vera) litill f. per 232, 25. muntu (vera) oskirör 236, 18. Vergleich von 230, 7 af mundi hQfuöit (sc. vera) mit Hämo. 26 a af vaeri h. zeigt pro-

myröa maela

139

saischen neben poetischem Sprach- gebrauch. — Über munu als Um- schreibung des Fut. neben skulu vgl. Lund p. 295 fg., 299, 314; Nyg. S. 191-197; Nor. § 468 a2). Als Beispiel diene hier noch: ok munu- \>er cerit lengi leynz hafa = und ■werdet Ihr Euch lange genug vor mir verborgen haben = und Ihr habt Euch sicher l. g. v. m. verb. 171, 2. munu-J^er vilja = nun wirst du (doch sicher) wollen u. w. 178, 26. PI. 3 munu Helr. 14, 1.

myröa, schw. v. (g. maür[)jran Ger., vgl. morövargr), morden = heim- lich töten. Prset. S. 3 drap ok myröi hann (vgl. drepinn ok myrör bei Vigf. s. v.) 174, 11; hier mag auch an „beiseitebringenu der Leiche zu denken sein, ohne die dem Toten gebührende Ehre; vgl. Fritzn. s. v. 1). Pass. Part. A. m. myröan 150, 6.

myrginn, m. (umgelautete Form) s. morginn. Asf. um myrgininn 155, 13.

myrkheimr , m. (s. myrkr adj., heimr), die dunkele Welt oder Schattenwelt, wobei an die Unter- welt (Pf.) oder die langen Nächte des hohen Nordens zu denken ist, allenfalls auch an dichte Wälder {so Simrock). PI. D. i myrk- heimum in düster n Gegenden 112, 6.

myrkr, adj. (ags. myrce, F. 234 ; § 77, 1), dunkel. A. m. myrkan 220, 6; Nv myrkt, auch adv. gebraucht 58 10; 98, 20; 112, 6; 161, 30.

myrkr, n. (vgl. myrkr, adj.), das Dunkel. G. til myrkrs bis zum

Dunkelwerden 58, 8.

myrkva, schiv. v. (myrkr) , dunkel machen; impers. dunkel werden. So Praes. S. 3 myrkvir 249, 11.

myrkvi, m. (vgl. myrkr), das Dunkel, spez. der dichte Nebel. A. 198, 34.

mykja, schw. v. (vgl. mjükr, g. müka- modei f., e. meek F. 239), erweichen, besänftigen, lmp. S. 2 myk 204, 35. P. Part, mykt 211, 9; vgl. u. fä.

iiuiMj?), f. (magr), die Verschwä- g e r u n g , Verwandtschaft durch Heirat. A. 221, 21.

msegi, n. (mägr) = maegö f. A.

bjööa yör maegi sitt sich Euch als Schwiegersohn anbieten = um Eure Tochter anhalten 227, 20.

maegjaz, schw. v. (vgl. mägr), sich verschwägern. Inf. 167, 26.

mn»l, n.- (= 2. mal n., häufig auch mel geschr., vgl. Vigf. s. v. mel, g. mel), die Zeit. N. 144, 7.

msela, schw. v. (F. 229, g. maf>ljan, zu 1. mal; § 3, 3; 115, 5), a) spre- chen, reden; b) mündlich bestim- men. — a) Inf. 66, 2; mit Acc. = besprechen 191, 18. Praes. S. 3 maelir viö 77, 15 vgl. viö; PI. 3 maela 93, 14. Praet. S. 1 maelta (g. maj)lida § 29, 2) 154, 32; S. 3 maelti 5,7 ; 67,16 u. ö.; PI. 1 mael- tum 229, 17; PI. 3 maeltu 137, 13; maeltu vel viö hana sprachen ihr freundlich zu 214, 1 ; etwas anders m. vel til min sie sprachen Gün- stiges über mich (Edz.) 260, 7. Part. Pass. absol. maelt ; f>at er maelt das ist gesprochen = das ist eine übl. Bedeweise oder Redensart 34, 20; myrkt J). m. f)at maelt = das scheint mir eine dunkle (schwer ver- ständliche) Ausdrucksweise 98, 20; haföi maelt 116, 7 vgl. 167 , 29; beidemal von bestimmten, feierlichen Erklärungen; also mit Übergang zu b). Ähnlich im Praet. S. 3 maelti vom Aussprechen einer Verwün- schung 174, 4 (vgl. kvaÖ 174, 10); einer Verheißung PI. 3 maeltu 162, 29; von einem Vorschlage (im Part.) 239, 18. sem maelt er wie es (im Sprichworte) heißt 155, 31; s. maelt (sc. er) 169, 2. Med. maelaz viö sich unterhalten, etw. sich sagen. Praet. PI. 3 maeltuz 225, 18.

b) Praes. S. 3 maelir = iubet (iussit Eg.) 99, 20; Praet. S. 3 maelti iussit 106, 7 ; genauer m. fyrir (eig. vorsagte) 125, 5; auch vom münd- lichen Ausbedingen bei Verhand- lungen, so maelti til kaups 52, 11; vgl. m. til 52, 14; 99, 10 u. Var.); m. henni mund setzte den Braut- schatz (vgl. mundr) für sie fest 171, 22 = verheiratete sie. maelt sik i J)aular 240, 14 s. J)aular. Dies maela b) berührt sich dem Sinne nach öfter mit einem andern schw. v. maela = messen (vgl. Nor. und maeling f.).

140

mseling nafarr

1 Noch ist ZU beachten, daß ina-la in Sn. Edda gewöhnlich ron den Fragen des Gan^leri (^/so = spyrja, :. II. 14, 15) gebraucht wird, /rührend andererseits segja und svara sich näher zu stehen scheinen: </a/.i segja meist den ruhigen, fort- half enden Vortrag meint, erhellt aus der Weisung (a, 3): sitja skal, 's segir; vgl. auch forn minni at segja 164, 26 neben maela vorher ( = gesprächsweise äußern).

mreling, f. (vgl. 2. mal n. = Maß), die Abmessung, die abgemessene Verteilung. A. hQfÖu [)eir mael- ing ä gullinu, er peir skiptu 96, 15 = aurum (ita) inter se mensura partiti sunt Eg.

mser, f. (g. mawi, F. 228, vgl. § 27 a 2) ; 43, 1 : 57, 2 ; 58, 1 ; Ark. 19, 336 ; Nor. § 253, 1), das Mädchen, die Jung- frau. — N. 42, 17; Vaff)r. 47, 6; G. rneyjar 189, 7: Dsf. meyjunni 231, 2; A. mey Vol. 25, 8; Asf. meyna 231, 3; Voc. maer (Irott. 20, 6. PI. N. rneyjar 22, 7, 8; 43, 1 (hier m. = als Jungfrauen, vgl. Lund p. 32, 34); Grott. 1, 7; A. rneyjar 3, 7 ; = Mägde 192, 13; so auch im Dat. 194, 18 u. Gen. 214, 11.

* In der poet. Sprache ist maer sowohl Mädchen = Geliebte, so VqI. 25, 8 wie auch (vgl. mogr*), Mäd- chen = weibliches Kind, Tochter : maer bergrisa (vgl. brüör beigrisa) Grott. 10, 8 = wir beiden Riesinnen (D. B. II, 610); mins fo/öur maer ib. 21, 2 vgl. nhd. meines Vaters Sohn = ich.

mser (mjör), adj, (vgl. Vigf. ; wohl mit Pf. zu ahd. maro = mürbe F. 232 zw stellen, vgl. auch Ark. 17, 209; §77,2; Nor. § 359) weich, zart. - A. n. mjött 40, 20, 23.

mserr, adj. (g. -mers, § 88, i ; Nor. § 353a2), F. 233), berühmt, herr- lich; poet. N. m. schw-. inn maeri Vol. 55, 1 ; D. m. schw. Flex. i inum maera M. br. Vol. 29, 3. PI. N. f. ma?rar Sigdr. 19, 4.

mogr, m. (g. magus; § 3, 2; 20, 2; 41, 4; 64, 1), der Sohn, meist poet. N. 6, 1; VqI. 55, 2; Gen. magar Grm. 24, 6; D. megi VqI. 54, 5; A. mQg Fäfn. 33, 3. PI. N. megir 17, 2. A. mQgu 180, 17.

* Freier gedacht ist mQgr =

junger Mann Fall). B3f 3; PI. megir Söhne, Leute 17, 2 u. 180, 17 =

Kinder.

mnmliill. m. (vgl. F. 232, nach Vigf. mond, mund = Hand F. 231), die Handhabe einer Handm ühle, ein kurzer Stock zum Umdrehen des Steines, Ger. l). mQndli Grott. 20, 5.

1. mork. f. fg. marka; § 61, 3; 72r 1 u. a1), F. 233), der Wald. N. 58, 7. PI. D. morkum 164, 28; A. ä merkr 159, 16.

2. mork. f. (mlat. marca; § 72, 2, F. 234), die Mark, als Gewicht = ein halbes Pfund; als Münze von wechselndem Werte (vgl. Vigf.). PI. A. merkr 239, 13.

mptiineyti, n. (vgl. matr, neyti Ge- nossenschaft F. 165; bez. der Bil- dung von rriQtunautr u. Abi. vgl. auch Ark. 23, 12), die Speise- gemeinschaft. — A. 59, 9 (vgl. leggja).

monuftr, s. mänuör.

mor, s. mär.

mottkar s. mättugr.

meefta, schw. v. (F. 225), ermüden, ermatten (trans.). Praes. PI. 3 169, 26. Pass. Part. A. m. meeddan (vgl. feedda § 29, 1) 232, 23.

mceMliga, adv. (vgl. mceöa), müh- sam. — 209, 30 vgl. bläsa.

moeta, schw. v. 115, 5; F. 242, g. gamotjan; e. to meet), begegnen mit Dat.; Lund p. 77. Praes. S. 3 meetir 104, 12. - Pra?t. S. 3 meetti 8, 15. Med. moetaz sich begegnen; Praet. PI. 3 meettuz 62, 21 ; 165, 18.

N.

naör m. (g. nadrs m., § 50a1), F.

156) u. naftra. f., der Giftwurm;

die Natter, Schlange. a) naör.

D. naöri VqI. 56, 7. b) naöra.

N. 120, 18. nafarr, m. (nach Vigf. zu nQf=ags.

natu F. 160, zu ahd. nabager nach

§41,4; Nor. §57, 4b), der Bohrer

(eig. Nabenbohrer?). Nsf. 99, 21.

G. nafars 100, 1, 5; Dsf. nafrinum

100, 6; A. nafar 99, 20.

nafn nättstaör

141

nafii, n. (g. namo, § 26, 1), der Name. N. 5, 9; G. nafns 5, 2; D. nafni 4, 15; A. nafn 3, 10. PL N. 144, 3; D. nQfnum 118, 25; A. nofn 6, 3; 23, 3.

nafnfestr, f. {vgl. nafn, festa). l)rfte Namenbefestigung , Namenverlei- hung. Vgl. Wh. 262; Olrik Kild. I, 63. D. 135, 10. 2) das dabei gegebene Geschenk, so D. 162, 32.

nafnfrsegr, arf/. {vgl. nafn, fraegr), ?'0» berühmtem Namen, berühmt.

N. n. nafnfrasgt 49, 15.

nagl, m. {vgl. g.-nagljan F. 159; § 71, 2), der Nagel an Händen und Füßen. D. nagli vom Fingernagel Sigrdr. 7, 6. PI. D. noglum 82, 8 9

naiiö/f. (g. nauds; § 62, 2, F. 156).

1) die Not. 2) das Runen- zeichen für N. Sigrdr. 7, 6.

nauftgjjald. n. {vgl. nauö 1), gjald), die Notbuße, multa coacta Eg.

N. 116, 9.

nauMcjr. adj. {zu nauö F. 176), not- tveise, gezwungen. N. f. 162, 20.

nauftsyn, f. {zu nauö 1) u. syn, vgl. Vigf. s. v. syn), die Notwendig- keit. — N. 258, 3. A. 172, 34.

nauduliga, adv. {zu nauöuligr = nauöugligr; Ark. 21, 109; vgl. nauö 1)), mit Anstrengung. 106, 8.

naut, n. (ags. neat, F. 165), das Nutz- vieh, namentlich Rindvieh, das ein- zelne Rind. PI. A. naut 219, 1.

nä- als erstes Glied eines Kompo- situms = nahe, g. nehv, vgl. F. 157.

nä, schw. v. (F. 158; g. nehvjan § 117, 2), eig. nahe kommen, er- reichen, erlangen mit Dat., Lund p. 77. -- Inf. 46, 21; 99, 19; braut fortschaffen 105, 8 ; na yöru lifi an Euer Leben zu kommen, Euch das L. zu nehmen 220, 28. Praes. S. 3 nair herankömmt 153, 12; G. S. 3 näi = erlange 153, 13. Praet. S. 1 naöa 175, 1 ; Conj. S. 2 naeöir 172, 21; S. 3 naeöi 209, 20; PI. 2 naeöiö mer mich {meine Hand) er- langtet 203, 8.

näö, f., (F, 160; vgl. aber auch neöan u. w., F. 162), die Ruhe. PI. näöir; G. ganga til svefns ok naöa 235, 11.

näf rsendi , m. {s. nä-, fraendi), ein naherVerwandter. A. 190, 9.

näkvsemr, adj. {s. nä-, koma), eig. nahekommend; vom Benehmen: ent- gegenkommend, geneigt. Sup. N. f, näkvaemust 34, 2; vgl. Lund p. 114.

näliga, adv. {vgl. adj. näligr; zunä-), in der Nähe, beinahe 190, 26.

nämunda, präp. m. D., Lund p. 126, {vgl. nä-; für die weitere Bildungs- weise vgl. g. sniumundo), nahe, bei, nach. 8, 13.

nänd, f. (F. 158), die Nähe. D. i nänd 179, 14; in. c. D. in der Nähe von 231, 8; A. i nänd 180, 27.

när, m. 60, 1 ; 62, 2 l) ; g. naus F. 161), der Tote, die Leiche. N. sem när 203, 21. PI. A. näi VqI. 50, 7.

nätt oder nött, f. (g. nahts, F. 158, (^.§2,6; 40, 4; 46, 2; 72, l«.1); alt und poet. nött, Ark. 17, 190); N. 144, 5; Skirn. 43, 1; G. til nastr 156, 3; D. at miöri nött um Mitternacht 60, 6 ; ä f)eiri nött 121, 4; 225, 13; af nött infolge der Nacht 112, 6; var komit at nött war Nacht geworden 67, 9; A. nött 3, 4 {hier zur Bezeichn. der Zeit- dauer), vgl. auch 54, 7; Skirn. 43, 1 nött eine Nacht; bei Nacht 35, 19; vgl. of nött bei Nachtzeit 122, 11; of nöttina (Asf.) in dieser Nacht 141, 17; diese Nacht über 57, 9 vgl. um nättina 236, 7; £>ä er nött eldir 170, 27; vgl. elda. i nött vergangene Nacht 195, 6. PI. 0. nöttum 47, 3; poet. nottum Helr. 12, 7. A. naetr 32, 11; 256', 12; of naatr {vgl. of nött) die Nächte über 53, 6.

nätta, schw.v. {vgl. \\hW), 1) nachten = Nacht werden; imperson. Inf. 161, 25. Praet. Conj. S. 3 er nättaöi wenn es nachten würde, bei Ein- bruch der Nacht 160, 24. 2) nättar e - n = die Nacht überfällt jeman- den; Praes. Conj. S. 3 nätti 189, 13.

nättböl, n. [vgl. nätt und böl), das Nachtlager. G. 58, 13.

nättlangt, adv. (nätt, langr), eig. nachtlang, die Nacht über 67, 10.

nättstaftr , m. (nättr, staör), das Nachtquartier. G. til nätt- staöar 4, 17; 58, 10; 99, 6; D. nätt- staÖ 56, 21. A. nättstaö 114, 12.

142

nattüra nema

nattüra, f. [vgl. tat. natura), die Na- tur, Eigenschaft. N. 31, 10; 125, 4 ; nach Ger Vollst. Wb. Sp. 76 wird hier svä im Vordersätze durch das demonstrative Fron, vertreten. A. 173, 9; viö näüüru J)ä mit der Eigensch. 170, 33.

nättverör, m. (nöttorör geschr. § 64, 4; vgl. dagverör), die Nachtmahl- zeit, das Abendessen. G. 57, 3; haföi n. hielt sein Nachtmahl (Edz.). A. 231, 33.

neftan, adv. (F. 162; as. nithana; § 5, 2; 83, 1), a) von unten, b) unten {vgl. nhd. hie-nieden). a) 20, 12; 72, 12; 104, 7; Grm. 35, 6. b) 11, 17; 258, 16. - t'yrir neöan c. Acc. = unter mit Dat. Grott. 11, 4 (vgl. fyrir 2 a). An dieser Stelle ist entweder mit Lüning an Höhlen und Klüfte als Wohnungen der Riesen {„im Innern der Erde" Ger. Übers.) oder an die unterirdischen Frauen- gemächer (dyngjur) des Nordens zu denken, vgl. Wh. 225.

neöri, compar. adj. {ohne formal ent- sprechenden Pos., vgl. § 5, 2; 82 b), der untere von zweien, im Nhd. oft durch ein Kompositionsglied wie- derzugeben wie z. B. Unterkiefer. Dem Kompar. geben in ahnl. Fallen auch die klassischen Sprachen den Vorzug, vgl. Lund p. 248. N. m. inn neöri 82, 14; D. viö neöra gömi 42, 3; A. i neöra kjopt 84, 6. A. n. adv. it neöra 104, 6 = auf dem unteren Wege (Gegs. zur Oberwelt) = subter viscera terrae Eg. Vgl. auch Fritzn. s. v.; und für den lo- kalen Akkus. Lund p. 43, anders it n. 190, 18, wo nur der Gegensatz von it efra (q. v.) gemeint ist.

neÖstr oder netztr, adj. superl. {vgl. neöri u. § 82 b), der unterste. = D. n. i inu neösta häsaeti 5, 10.

nef, n. {n. gr. II, 701 = mhd. snabel, vgl. Nor.), das Nasenbein, die Nase, der Schnabel. D. nefi Sigrdr. 16, 4; zu Var. nefju vgl. Ark. 23, 27.

nefi, m. s. hnefi 2).

nefna (g. namnjan; § 3, 1; 115, 2), nennen, herbeirufen, bestimmen. Inf. 36, 4. Pr*s. PI. 3 nefna 102, 12. - Pra?t. S. 2 nefndir 195, 19; S. 3 nefndi 113, 7. Part.

Pass. nefndr; vera n. = heißen, so er nefndr, nelnd 3, 5; 4, 1 ; 7, 4. PI. N. m. nefndir 171, 17; N. f. eru nefndar 45, 6. Aber: er fyrr var nefndr von dem oben die Rede war 152, 29; at nefndum degi = am bestimmten Tage 152, 26; 154, 16, 17. PI. Gen. 259, 13.

Med. nefnaz (älter -ask für nefna sik § 20, 5) sich nennen, heißen. Inf. 169, 27. Praet. S. 3 nefndiz 4, 16; Part, nefnz 28, 4.

nei, adv. (zu ne u. ei, ey (= immer) g. ni -aiv; Ark. 14, 266; vgl. neita), nein. 205, 9.

neita (oder nita, vgl. F. 162), nein sagen, ableugnen. Praes. S. 3 neitar 44, 8; mit Dat. (vgl. Lund p. 72). Praet. PI. 3 neituöu 221, 6.

nema, adv. u. konj. (= g. niba? vgl. Gr. III, 724 u. Nor., Vigf. s. v.), a) ausgenommen, nur; b) außer wenn, außer daß. Zu a) nema einn 10, 15; außer 42, 1; 119, 1; 196, 31; mit Inf. nema renna 15, 14. Mit Ind. nema eigi J)ä kalla nur kann man sie nicht nennen 142, 11. Ähnlich 102, 9.

b) konj. mit Konjunktiv. nema hann se 5, 17, vgl. 75, 19 (dazu Ark. 1, 139 u. b); 94, 16 = wenn nicht gar 239, 9. Vgl. Lund p. 308 ; = ob nicht etwa 234, 10, vgl. Ark. 1, 140 a 2); Nyg. S. 211.

nema, stv. (g. niman, § 104; F. 160). 1 ) n e h m e n , oft auch vom geistigen Aufnehmen oder Lernen, vgl. Vigf. s. v. B. Inf. 182, 18; Sigrdr. 8, 1. Praes. PI. 3 nema viö c. Dat. wohl eigentlich Platz nehmen gegen etwas hin, berühren, so 42, 3: nema hJQltin viö neöra gömi, en efra (= viö efra) gömi bloörefillinn = (sodaß) der Griff im Unterkiefer seine Stütze fand, die Spitze aber im oberen Gaumen steckte. (Ger. Übers.) Vgl. nema fcetr vära 218, 21 = berühren unsere Füße; svä at viö hJQltum nam (Praet. S. 3 imperson.), so daß es (die Schnitt- wunde) das Heft des Schwertes berührte, aufnahm = so daß das Schwert bis zum Heft eindrang 179, 17. Ähnlich auch nema staöar Platz nehmen, so Praet. S. 3 st. nam (subsisteret Eg., etwa = haftete) 80,

neppr

niör

143

4 [wo jedoch Vigf. s. v. gefa V 3) zu vergl.~\ u. 111, 19 (stecken blieb); nam st. u. PI. 3 nämu staöar blieb, blieben stehen 3, 9; 236, 1. Praes. Conj. S. 2 nemir mik ä brott du mich fortholst, entfuhrst 163, 25; vgl. (nam) 195, 18. Vom gei- stigen Auffassen u. a. auch Praet. S. 2 namt 90, 7; Sigrdr. iS, 8; S. 3 nam 191, 14. Pass. Part, absol. numit 191, 27 ; mal numit (s. mal) 233, 31.

2) /a«<tf nur in der poet. Sprache (vgl. Vigf. A. II) als Auxiliar, etwa = taka = anfangen (vgl. Fr.2 s. v. 2) eldr nam (Var. tök) at oesaz £, 1. svä at ganga nam . . sundr p, 5, sodaß zu zerspringen drohte (D. H. II, 665), vgl. ganga Inf.

neppr, adj. (= hneppr? vgl. Pf., D. H. II, 73 fg.), schwankend, e n t - kräftet; poet. N. VqI. 56, 7; nach B. zu VqI. 56, 11 eigentlich vornübergebeugt, andere Erklär, bei Ger., Sp. 731.

nes, n. 53, 2; «#. Vorsprung,

Nase? vgl. Vigf. s. v. w. nQS F.

162), das Vorgebirge. PI. N.

nes 3, 13. nest, n. (F. 162), die Keisekost.

A. 59, 10.

nestbaggi, m. (s. nest u. baggi), der Sack für die Reisekost, Speise- sack, Ränzel. A. 59, 7; Asf. 59, 14.

net, n. (g. nati F. 160; § 53, 2), das Netz. N. 79, 1; Nsf. netit 79, 7; D. neti 79, 11; Dsf. netinu 79, 4; A. net 79, 9; Asf. netit 7S, 12.

netshäls, m. (s. net u. hals), rfer UaZs orftfr Schlund (engl, neck, throat Vigf.), das Ende des Netzes. D. netshälsi ( Var. n. enda) 79, 12.

nefjnnull, m. (s. net u. J)inull), <?& Netzleine. Asf. 80, 3.

iieyta, schw. v. (vgl. njöta, F. 164), genießen, mit Gen.; vgl. Lund p. 171. Praet. S. 1 mit suff. Pron. neyttak i, 2.

ne, part. u. conj. (vgl. F. 162; nach Vigf. viell. ursprünglich zu trennen in ne = g. ni = nicht u. ne = g. niuh, nih = u. nicht; andere setzen ne einfach = g. ne. a) nicht, poet. b) und nicht, noch.

Zu a) Grm. 20, 5; Guörk. II, 23, 4; £, 1. Dieses ne («m em/".. Satze) verstärkt durch andere Negat. (nam, -a, -at) Lok. 47, 3; 7, 1. Zu b) ne = aitc/fc nicht 202, 16 2w dis- junktiver Periode (vgl. Ger., Vollst. Wb. Sp. 721) VqI. 5 b dreimal. ne ne ne weder noch noch VqI. 5, 3, 4, 6; «TmZ. Grott. 10, 1 5; eigi ne weder noch 106, 1 ; engi ne kein noch 145, 5, 6 vgl. Grott. 6, 1 5; hvärki ne vgl. hvärrgi; hvärigri hvild ne yndi keiner von beiden Buhe und Er- quickung Grott. 2, 6. Ahnlich auch fär ne v, 8 vgl. fär, adj.; D. H. II, 349. Wie Ger. (Sp. 724) nach- weist, steht das erste Glied einer disjunkt. Periode zuw. ganz ohne Negat., so rj, 4. Bei negiertem oder in anderer Weise beschränktem Hauptsätze auch wie ergänzendes ne, noch im Mhd. (Wb. IIa, 405s. Bl); at ek flyja ne biöja daß ich fliehe oder bitte 155, 8. Ähnlich 216, 20: meira fe, en ne einir menn (als daß irgendwelche Leute) megi viö f)ä jafnaz 216, 20.

ni$, n. (doch PI. f. niöar, vgl. Nor. § 304 a); verwandt mit niör? ur- sprünglich Mondniedergang ?) , der abnehmende Mond, auch der Neu- mond, die völlige Unsichtbarkeit der Mondscheibe. PL D. niöum 15, 4.

* ny n. (F. 164), lautlich = Neu- mond, ist vielmehr die Zeit des (aufs neue) Vollwerdens der Mond- scheibe.

niMtylr, adj. ( Var. neffQlr, von Bugge N. F. p. 391 vorgezogen, dies = schnabelfahl Lün., bleich um den Schnabel), wenn richtig, wohl nur Verstärkung von fQlr, vgl. niömyrkr = niöamyrkr bei Vigf., also = fahl, bleich, lurida Eg. Oder von g. nidva der Rost, also rostgelb (Ark. 5, 111). N. VqI. 50, 7; nur poet.

niör, m. (F. 166; g. nifcjis; § 53, 1),

der (männliche) Verwandte. PI. N. niöjar Grott. 9, 6.

niör, adv. (F. 162, as. nithar), nie- der,hinunter (Gegs. upp). 6, 1 8 ; 23, 4; 41, 12; 77, 3 (= niederwärts) ; 111, 10 (vgl. leggjaz); 117, 6; 125, 19. niör 94, 3 = nach unten.

144

niöri

noni

tUf trenn hier nicht mit U niöri (= unten) zu lesen; doch vgl. auch tök n. 191, 10. Etwas freier {vgl. Vigf. s. v. II) niör komin zur "Ruhe gelangt, angelangt, 213, 11; = geraten 216, 15.

nifiri, atf/-. (F. 162, ^. niör u. neöan), unten. 18, 5; 24, 15.

njöta, stc. (g. niutan; § 102, l), Vorteil von etwas haben , ge- nießen, c. Gen., Lund p. 171. Inf. VqI. 64, 8; nj. svefns sins einen gesunden Schlaf haben 232, 8; Praes. S. 3 nytr 81, 6 {hier = im- person., ekki adverb. Acc, ekki nytr solar = there \s little sun Vigf. ; nee ullus solaris luminis usus pereipitur Eg.l Conj. S. 1 njöta in der Beteuerungsformel : sva njöta ek tru minnar 51, 4 etwa = meiner Treu' (F. J. Gg.), wo Treue = Ver- sicherung der Treue ist [Heyne, D. Wb. 3, 1040); s. Lund p. 303; zur Var. in R vgl. Lund p. 481 [vgl. auch trü f.). Imper. S. 2 mit suff. Pron. njöttu 90, 6; Sigrdr. 19, 8.

PI. 2 njöti-J)er 202, 12 vgl. svä 2).

Praet. S. 1 naut, mit suff. Pron. und Neg. nautka (== naut - ek - a) i], 5. Pass. Part, absol. notit 181, 26. Med. njotaz sich ge- nießen. — Inf. {vom Liebesgenuß) 193, 28.

niS, n. (g. neif) n.), der Neid, Haß, d/e Verhöhnung. G. niös ökviönum VqI. 56, 8 = contumelias non rnetuentem Eg. ; doch ist niÖ hier wohl {poet.) der feindliche Angriff. Vgl. auch die Erklärung von D. H. II, 74 fg., der übr. {ähn- lich wie F. J. in Ark. 4, 37) für niö nur die Bedeut. „Schmähung" gelten läßt; Ger. (Sp. 734) übers. „Schandtat" .

niMugsskapr, m. {von niöingr. m. verächtlicher Schurke, -skapr Suffix = nhd. -schaff F. 331), die schur- kische Gesinnung , Büberei. A. 103, 5.

niöingsverk, n. (niöingr, verk), das Werk eines Schurken, die Büberei.

A. 220, 29.

niMngsvig, n. (niöingr, vig), ehr- loser Totschlag. G. 251, 25; vgl. Var.

nita [für nitta § 5, 3), schw. v.

iirihi: nein sagen, sich weigern; ableugnen. Inf 198, 15.

ililjan , zahlw. indekl. (niu, -tjan § 80, Nor. s.-tjän; F. 123l, neun- zehn. Als Acc. gebraucht 221, 18.

niu, zahlw. indekl., g. niun (F. 163,

§ 15, 3; 86), neun. Als Nom.

35, 14; Gen. 6, 1, 2; D. 38, 6;

47, 3; A. 32, 11. niu nili. zahlw. (F. 163; vgl. niu, § 88,

g. niunda), der neunte. N m.

21, 10; A. niunda 6, 18. N. f.

niunda 43, 19; A. niundu 76, 13;

112, 2. N. n. niunda 6, 6.

norftan, adv. (F. 166), von Norden.

3, 5; i05, 11. fyrir noröan c. A. nordwärts von 190, 29.

noröanverbr, adj. {vgl. noröan und -verör = -wärts F. 294), von Nor- den her blickend, nördlich. D. 26, 11.

norftr, adv. (F. 166; § 83, 1; ags. norö), nordwärts, nach Norden.

61, 13; 77, 3; 95, 4; 105, 10.

Zur Bezeichnung des ganzen nördlichen Europas {diesseits der Alpen; vgl. norörälfa) 244, 21.

nerfträlfa, f. (norör; hälfa = Hälfte, Seite F. 73), die N o r d h ä 1 f t e , nörd- liche Gegend; doch ist gewöhnlich nur an das n. Europa und auch hier spez. nur an die skandinavischen und allenfalls die britischen Gegen- den [vgl. Formali zur Sn. E. c. 11 ex.) zu denken. D. \71, 20.

nortfrlond, PL n. {vgl. norör, land), die N ord lande. D. ä norörlqnd- um 124, 1.

* Bei norörl. ist zunächst nur an die skandinavischen Gebiete zu denken; vgl. auch NorÖmenn und norörälfa.

norörsett, f. (norör, astt2), die Nord- geg e nd. G. 8, 8; A. i noröraett nach Norden 46, 4.

uoru, f. 61, l; viell. verw. mit Njorun oder Njörun AM I, 556 oder norui aus * norhni zu ahd. snorhan verflechten {Schade) ) , die N o r n e , Schicksalsgöttin, vgl. Einl. p. 88 90. Während hier der Zu- sammenhang mit den Wassergeistern betont wird u. E. H. Meyer Germ. Myth. 168 ihre Wolkennatur ver- tritt, sehen Mogk u. Golther {Myth.

nött

naestr

145

105) in den Nomen seelische Wesen; Rieh. M. Meyer 154 nennt sie halb- göttliche Wesen von beinahe göttl. Reife. N. 45, 9 ; von einer weisen Frau (vQlva) Nsf. 260, 11; übers, „die jüngste N. da"; G. nornar Sigdr. 17, 7. PI. N. nornir 22, 9; 162, 28 {dazu vgl. D. H. II, 318 fg.); Nsf. nornirnar 22, 13; A. nornir 22, 8.

* Im Ngf). „werden ob ihrer weis- sagenden Kraft Völven u. Nomen vermischt" (Mogk).

nött s. nätt.

nü, adv. (g. nü; F. 164), nun, jetzt; sowohl a) von der Zeit des Schreibenden oder Sprechenden, wie b) von der Vergangenheit und c) von der Zukunft gebraucht. a) 3, 1, 12, vgl. 124, 3; 34, 19; 69, 3; hvat er nü? 60, 11 was gibt es denn jetzt, quid nunc? (Eg.), vgl. auch 65, 5 {ivas machst du jetzt, siccine agis? Eg.); heizt 65, 14 = nunc potissimum Eg., jetzt erst; 122, 22; eru komnir 47, 17; betr vaeri 122, 22. b) oft von unmittel- bar Vergangenem = eben 9, 3; 16,6; in der Erzählung (= nun) 111, 3; 122, 21; 139, 4; 151, 32; 156, 31, 35; = darauf, nun 155, 10, 14, 27, 30; 156, 32; 157, 1, 3 w. ö.; i58, 21, 35; 159, 8, 15, 21; 160, 18, 29, 32, 33; 161, 6, 12, 18, 31, 32 u. sonst oft in V. S. Ähnlich e. now „zur Fortführung der Erzählung" in Now had the season returned u. ähnl. F.; c) 162, 19; auch von der nächsten Zukunft, = so- gleich; 35, 11; 40, 11; 63, 18, 19; 162, 11; = und nun (zum Schluß) 61, 8.

* Nur zur lebhafteren Färbung der Erzählung 152, 28. Zur Her- vorhebung des Gegensatzes 153, 20.

nyt, f. 57, 1; zu njota, F. 164), der Nutzen, Vorteil. - N. 184, 10.

* Vgl. g. -nuts, adj. nützlich. ny, n 53, 2; F. 164), der {neu)

zunehmende Mond. Plur. D.

nyjum 15, 4; vgl. niö. nykominn, adj. (nyr, koma), neu

gekommen, neu angekommen.

D 238, 22. nyr, a<#. (g. niujis; § 15, 1; 78),

neu. D. n. nyju; adv. af nyju

von neuem, aufs neue 166, 11.

Glossar z. pros. Edda.

nyta, schw. v. (njöta), benutzen, Vorteil haben; mit Acc. {oder Dat.) Lund p. 172. Praes. S. 2 nytir 65, 18 (Ä;a«w rmc7«. Conj. S. 2 se£w.) Med. nytaz Erfolg haben, gelingen. Inf. 59, 19.

nytr, adj. {vgl. g. -nuts, F. 165), von Nutzen, brauchbar. A. n. nytt 173, 8. PI. N. n. nyt 142, 4.

nyvaknaör, adj. {s. nyr, vakna), neu envacht, soeben aufgewacht. N. £0, 13. Vgl. Lund p. 393.

nser oder naßrr, adv. {für pos. u. compar., vgl. § 84 a, zu g. nehvis? F. 158), nahe, von Ort und Zeit; näher. naer sva sem beinahe so, als wenn 15, 10; naer er sa nahe ist der 15, 13 vgl. 143, 10; naer lagöi J)at 35, 9 vgl. 111, 11; sitja naer 56, 11; kom naer 77, 7; väru naer 95, 15; var [)ä svä naer komit 100, 16. Auch als Präpos. mit Dat. naer sjö 32, 10; naer honum 138, 14; vgl. auch svä naer haft oss mikilli öfeeru 68, 4 ; naer bana 167, 4. ekki manni at naer (sc. vera), J)ött vaeri = einem Manne nicht darum näher zu sein, ob auch u. w. {d. h. keine Unterstützung zu haben, ob auch, vgl. Ba.) 157, 20.

* Eine Scheidung von naer (Posit.) und naerr {Kompar.), wie sie z. B. Fritzn. versucht, scheint lautlich nicht durchführbar zu sein; vgl. z. B. § 84 a; begrifflich ist naer, naerr ein urspr. Kompar. und ein solcher an einigen Stellen, so 157, 20 noch erkennbar.

luvst, adv. (superl. zu naer, vgl. 84 a), nächst, zunächst, von Ort und Zeit. er naest helgrindum 7, 6; n. var ]}at 9, 12; f)ar n. zunächst dabei, darauf 5, 11 vgl. 13, 5; 14, 4; 17, 21; auch vom Range: \). n. er = darauf kommt 142, 8, 9; J)vi naest {fast = f)ar n.) demnächst, dar- auf 17, 23; 39, 3; 54, 13; vgl. auch naest [>vi, sem beinahe wie 36, 7.

i nasst 144, 6 = proxime Eg., wohl bestimmter propediem {nächster Tage) als Gegs. zu fyrra dag ( V igt*. i naest = next). Helr. 8, 3 ist naest wohl adv. = alsbald, bald darauf; vgl. Lün. zu der Stelle u. hier s. v. hei, ganga.

nsestr, adj. superl. {vgl. §82b), F. 158),

N. m. schwach inn naesti 144,

10

146

nQkkurr of

10; mit Dat. na?sti maör Mgl als Sachbar bei .Kcg. 93, 4. A. naesta dag eptir den nächsten Tag darauf, den dar. folg. Tag 153, 28. nokkurr, pron. (älter nekkverr, nakk- varr, urspr. ne veit ek hverr, vgl. § 1 2, 2 d) ; 30; 2 ; 99 ; Laeseb. p. XV II ; Gr. III, 71, 72; Sievers P. Br. B. VI, 325; Ark. 12, 132; 18, 158 fg.), irgendein. N. rn. 5, 16; VqI. 40, 6. G. nokkurs 3, 6; D. n<?kk- urum 77, 27; 87, 5; A. riQkkurn 58, 11. N. f. nQkkur 54, 3 s. Var.; 249, 7 s. u. nQkkut; G. nQkkurrar 96, 5; D. nQkkurri 103, 17; A. nQkkura (sc. atgervi) 149, 9; vgl. 177, 6. N. n. nQkkut 60, 11; G. nQkkurs 116, 12 ; D. nQkkuru 3, 9 ; adv. beim Kompar. = um etwas 40, 15; 54, 18; nQkkuru sumu = in etwas, etwas = zum Teil, z. Teil 225, 28; A. nQkkut 105, 21; 173, 8; oft adv. = in etwas, etwas, etwa (vgl. Lund p. 53) 65, 14; (hier nicht abschwächend, eher = nhd. „etwas" in „ich finde dies etwas stark*, vgl. U: J)ä heföi lengst ä gengit = war es um ein Bedeutendes leerer geworden, Ger.; ähnlich auch nQkkur möttaka 249, 7 ; Vigf. s. nekkver II, B gegen Ende; 77, 2; 78, 7; 149, 5; 258, 4. PL N. m. nQkkurir 44, 16; G. nQkkurra 39, 18; A. nQkkura 65, 19. G. f. nQkkurra 99, 18. N. n. nQkkur 73, 3; D. nQkkurum 32, 9; A. nQkkur 63, 3. * Bei n. kann das Subst. mit suffig. Artikel stehen, so 177, 11 a nQkkuru skipinu auf irgendeinem Schiffe da (= der Schiffe da).

iiokkurs-konar. adv. (eig. Gen. von 1. konr u. nQkkurr), von irgend- welcher Art. 62, 12; 98, 17 (n. lQg liquorem aliquem Eg., vielleicht n. hier = beliebig, vgl. auch Lund p. 161 A. 1).

nokkvi, m. 38, 2; F. 157), der Nachen, das Schiff. Gsf. nQkkvans 75, 10; Dsf. nQkkvanum 71, 10; Asf. nQkkvann 72, 15.

nos, f. (ags. nasu, nosu, e. nose; §55,1; F. 162), das Nasenloch, PI. die Nase. PI. D. nQSum 82, 15.

ELQtt 8. Iliitl.

o.

oddr, m. (F. 36, g. -uzda in Eigen- namen, Ger., Sp. 748; nhd. Ort, vgl. Nor.), die Spitze. Dat. oddi Sigrdr. 17, 5.

oddviti, m. {vgl. oddr, viti wohl zu vita '-). vgl. \ igf. s. oddviti u. viti m.), der Heerführer, meist poet. A. 142, 16.

of, g. uf, präp. mit Acc. (seltener mit Dat., vgl. Fr.2 s. 2) u. 3); F. 34), über, um, inbetreff. 1) lokal, meist = über): of vangann 60, 21; of alla heima 13, 10; 46, 4 vgl. 124, 7; of qxI 103, 23; of hals 104, 17; inn of glugg 106, 6 = per fenestram introspexitEg., vgl. innof ljöra VqI. 38, 6; of garö Grott. 12, 2 = circa domum Eg. (eig. wohl: über den Gehegezaun); inn of borgina 95, 12 = intra arcem Eg. ; feil üt ok inn of nQkkvann 72, 15 = per lembum infundi et effunai Eg. ; of lQg VqI. 51, 3; of veg über den Weg, entgegen VqI. 54, 3. of siöur über die Seiten hin, an den Seiten q, 7.

2) zeitlich: über, durch, für.

of allar aldir =per omnia saecula Eg. 6, 10; of daginn den Tag über (hac die ceteros praecedebat Eg. I 59, 1 1 ; of naetr 53, 6 ; of nöttina 57, 9 ; of nött 122, 1 = bei Nacht, vgl. 141, 17 u. of kveldit gegen abend 225, 22; of miöja nött (= um m. n.) um Mitternacht 58, 13; of sumur eptir VqI. 41, 6 = aestatibus proxime se- quentibus Eg.

3) modal: in b e z u g auf, in b e t r e ff. of hJQrtinn 50, 4 ; of skjöt- leikinn 63, 5 vgl. 68, 14; 89, 9; VqI. 25, 4; Grott. 8, 2; ib. 17, 4; 228, 8. Fast kausal of mina SQk um meiner Sache willen = um meinetwillen 205, 18.

4) Adverb of = a) darüber Grm. 23, 2 et amplius quadraginta Eg.

Hier gleicht of (oder um) einem Komparativ, daher der Dativ zu beurteilen nach Lund p. 133 Anm. 3).

b) = allzusehr, zu (nimis): of ungr 159, 1; of gamall 195, 28; of siö 230, 9; of lengi (Var. til 1.) Helr. 14, 2. Vgl. auch ofgöör, oflitill, ofsiö u. iv.

ofan

ofstriÖ

147

5) Als verstärkendes Präfix steht of (um) in der älteren und poet. Sprache (s. Vigf. s. v.) meist vor Verben; ähnlich dem Präfixe ga-, ge- in den deutschen Sprachen; bez. des weniger häufigen Gebrauchs vor Subst. u. Adj. vgl. Wisen im Glossar zu Carm. Norr. 218. Dieses of ist mit F. 3") wohl eigentlich als nimis zu fassen, aber durch den häufigen Gebrauch gemildert. of standa Vol. 54, 6; of skopuö Vafyr. 35, 2 vgl. ib. 35, 6; Grrn. 40, 1 ; ib. 41, 6; Vol. 26, 4; Grott. 2, 4; Regm. 2, 3; ib. :*£, 8; Sigdr. 13, 4—6; wi# ad- jektiv. Partizip of hrokkin d, 3; fpZ..Gnn. i2, 3.

* Über den sehr engen Zusammen- hang von of und um im Altnord., die häufig in den Hss. vertauscht werden, vgl. Vigf. s. v. of u. um; Wimmer Oldn Laeseb. p. XXil. Beide wechseln z. B. 89, 9, 10; allmählich verschwindet of u. wird durch yfir da ersetzt, wo um mcÄtf passen würde; vgl. Gebh. S. 44. S. auch um *.

ofan, adv. (ahd. obana, F. 34), von oben, hinab, oben. a) von oben, hinab 39, 18; 57, 17; 60, 8; 93, 10; 117, 9 = niör 176,4; 138, 6, 9; Grott. 16, 6; ib. 23, 6; 233, 13. ofan = ans Ufer hinab; 164, 13. b) oben 11, 17; 68, 11; Grm. 35, 4; f. ofan nach oben hin, über 161, 31 s. fyrir 2) a. J)ar ä ofan ofon darauf 212, 11.

ofar, ad#. comp. 84; F. 34; vgl. of w. yfir), mehr nach oben, oberhalb. ofar i anni 119, 17.

* Die verwandte Bildung ofr n?^r in Kompositis; s. ofrefli u. s.

ofarst, ofast, adv. sup. {für ofast, vgl. ofar und § 84), zu oberst. 5, 12.

* Ztett ^Lrfv. ofar, ofarst ent- sprechen adjektiv. efri (= ofri), efstr (ofstr); vgl. § 82 »>) w. efri.

ofdramb, n. [w?Z. of 4 b) u. Vigf. s. v. dramb], der Übermut. D. of- drambi 14, 19.

ofgöftr, ad/. (of4b), göör), allzugut. - eiga ofgott viö e - n im Ver- gleich mit jemanden die Oberhand, den entschiedenen Vorzug haben 202, 16.

ofgreypr, adv. (of 4 b), greypr = er- zürnt), sehr erzürnt. N. Helr. 8. 8.

ofmn, s. vefa.

Ollis ill. adj. {vgl. litill u. of 4b), all- zuklein, zu schwach. N. n. oflitit 48, 3; G. n. oflitils 260, 11; A. n. oflitit fe zu wenig Gut 172, 18.

oi mi kill. adj. (of 4b), mikill), all- zugroß. — N. 209, 25.

ofr, n. {vgl. Vigf., Fr., g. ufjö f.; für das häufigere of n., das sich wieder unmittelbar zu of 4b) stellt), der Überfluß. A. ofr fjär 197, 9.

ofr- s. ofar *.

ofrefli, n. {vgl. ofr-, Vigf. s. v. ofr; efli zu afl n.), die Über kraft, erdrückende Schwierigkeit. N. 38, 21; 56, 1; Übermacht 155, 24; Gr. 222, 6.

ofrharmr (ofr-, harmr), ein über- mäßiger Kummer. N. 196, 19.

ofrhugi m. (ofr-, hugi), der Über- mut; auch konkret der über- mütige Mann. PL N. ofrhugar

226, 26.

of rkappsmaör , m. {vgl. ofr-, kapp, maör), ein stolzer, übereifriger Mann. PI. N. 152, 8.

ofrliö, n. (ofr-, liö), die Über- macht. — D. 150, 23; vgl. auch öfriör g. E.

ofrmseli, n. {vgl. ofr-, mseli zu mal), die über das Maß gehende Rede, das dreiste Wort. A. 101, 11.

ofryrM, PL n. (ofr-, yröi zu orö), zu weit gehende, dreiste Worte. PL N. 102, 11.

ofseina, schw. v. {vgl. ofseinn; auch of seina geschr.) zu lange ver- zögern. — Pass. Part, ofseinat 206, 10.

ofseinn, adj. {s. of 4 b u. seinn), zu träge. PL N. n. ofsein 162, 13.

ofsi, m. (vgl. of 4b), der Übermut. N. 201, 34.

ofsiQ, adv. {vgl. of 4 b u. siö = spät), allzuspät. 141, 9.

* Getrennt geschrieben {wegen anderer Satzbetonung) 230, 9; vgl. of 4 b).

ofstriÖ, n. (of 4b; striö), übergroße Sorge. A. viö ofstr. Helr. 14, 1; vgl. viö 2d).

10*

148

ok opna

ok, konj. {nach Gr. III, 272 = g. jah; nach der älteren Schreibung auk doch eher = auk überdies, g. auk denn; F. 6, Nor. u. Vigf. s. v. ok), und, auch.

1) und, zur Verbindung von Wörtern u. Sätzen 3, 4; 6, 7; und oft. Die Wörter sind teilw. auch durch Alliter. verbunden, so Lok. 21, 1 (andere Beisp. s. bei Ger., Vollst. Wb. Sp. 768 fg.); mit „und zwar" zu übers. 3, 9 ok vestr; 15, 23 ok alla (D. H. II 108); ok reiö 75, 16; ok var sem sem hann riÖi 198, 33; 253, 16 u öfter. Ähn- lich ist das ok zur Einführ, eines Zitates (Gering, Spalte 794, 23) z. B. 5,17. Zur Stell, des Subj. in Sätzen, die mit ok angeknüpft sind = (z. B. 73, 10) vgl. Ark. 16, 224.

2) auch: töku peir ok haus hans 11, 12; 12, 9; 19, 1; 35, 20; 82, 1 {ok mikit 6g.); gelegentlich kon- zessiv = wenn auch: ok eigi füss 46, 16 = neque tarnen non invitum Eg. Gelegentlich = aber, so 64, 18 vgl. Lund p. 407. baeöi ok sowohl als auch, vgl. bäöir*) und Lund p. 410. jafnskjött at br. var kertit, ok Gestr andaöiz sobald die Kerze ausgebrannt war, verschied auch G. (Edz.) 261, 21; daneben ok {)ötti = und es schien; aber J)ötti ok 261, 22 = auch schien u. w.

3) zur Einführung des Nach- satzes, nhd. gar nicht oder mit „so" zu übersetzen (vgl. Fr.2 s. v. ok 9); Lund p. 408) 8, 16 (ok = tum Eg.) , vgl. 64, 16 ok Hz honum svä = ita judicat E^r. ; 80, 2 ok J)at geröi hann = hoc fecit Eg. ; vgl. auch zu Gylf. XXXI V, n. 7); XLV1, n. 41), Sk. XV III, a) 18). Viell. auch 68, 20; ok jDötti per seint liöa = da schien es dir usw.; s. Pf. p. 190, Lund p. 407 fg.;.. 253, 23. Ahnlich auch zum Übergang in direkte Rede dienend: ok ef allir hlutir 77, 13 = si nimirum omnes res Eg.

* Entbehrlich ist die Kopula ok in Fällen, wo ein zusammenfassen- des Demonstrativ im folgenden näher erläutert wird. Hier pflegt sowohl der selbstverständliche 2 eil in jener Mehrheit wie auch die Kop. zu

fehlen und nur der fernerstehende Teilnehmer durch unmittelbare An- fügung an das Pronomen noch betont zu werden, vgl. Gr. IV, 295; Lund p. 18 u. 485. - So 70, 1 f)eira Miögarösorms; vgl. 103, 11 meö J)eim pör zwischen ihnen und Thor; f>eir Loki er u. L. 111, 15; l»eir (junnarr er u. G. 119, 9 10; af f>eim Hrölfi 137, 13 (Rolvi et suorum Eg.); vit Sinfj. ich u. S.

162, 5; J)eir Reginn er u. R. 176, 19—20. Doch auch: meö f)eim (PI. D., auf die 10 Brüder zu bez.) ok ylginni 156, 35, baeöi ok son Hogna (= b., hon ok s. H. oder b. s. H.) 225, 25 ; vit karl minn 232, 3.

Ganz ähnlich auch das sonst im Nord, häufige milli ok (vgl. Mob. GL u. w.) = zwischen (dem gedachten Orte) und. Endlich sei daran er- innert, daß ein mit ok angeknüpfter Satz hier u. da freiere Konstruktion zeigt (vgl. Ger., Sp. 789) Sigm. tekr . . . ok ristu (Sigm. ok Sinfj.); milli sin helluna 161, 33.

okkarr, pron. (g.* ugkar, Ger., vgl. auch die von Nor. abweichende Erklär. Ark. 18, 157 fg., F. 33; § 6, 1; 91, 3), uns beid en gehörig. N. m. 162, 14; N. n. okkart 201, 19; Helr. 12, 18; A. m. okkarn 208, 2. A. f. okkra

163, 28 auf Helgi u. Sinfj. zu beziehen; A. n. okkart Helr. 3, 8.

PI. N. m. okkrir Grott. 9, 6; D. okkrum ib. 18, 7; A. m. okkra 229, 9; A. n. okkur 162, 13.

* Zu ek mun okkar (N. f.) ceöri f)ykkja Helr. 3, 5 vgl. Lund p. 189; D. H. II, 484; es ist an Brynh. und die Riesin zu denken, da 3, 5 8 auffällig wäre, wenn ein Vergleich mit Guörün vorläge. Zur Konstr. vgl. auch Helr. 12, 5—8 (hvärtki okkart = keiner von uns beiden) und hvärrgi.

okkr s. vit.

op, n. Grott. 7, 4; vgl. dort Fuß- note u. 6p n.

opinn, adj. (zu upp adv., F. 34; § 75, 2), aufstehend, offen. A. m. 204, 35; N. f. opin 62, 4; N. n. opit 183, 2 vgl. § 34, 1 gegen Ende.

opna, schw. v. (opinn), öffnen.

opt oxahQfuÖ

149

Med. opnaz sich öffnen. Praes. PL 3 opnaz 212, 9. opt, adv. (g. ufta; § 24, 2; 83, 1; F. 34), oft. 37, 10; 50, 14 u. ö.

optar, adv. kompar. (vgl. opt F. 34), öfter. 64, 14; 241, 11.

optast, adv. superl. (opt), sehr oft, gewöhnlich. 251, 10.

orö, n. (F. 307, g. vaürd), das Wort.

N. 113, 10. G. haföi svä til orös tekit hatte so zum Worte ge- griffen — hatte diese Wendung gewählt 236, 19; D. i oöru oröi im andern Falle (altera ex parte Eg.) 141, 2; A. orö Grott. 7, 2; ib. 24, 2; = boÖ (Botschaft) 136, 5 vgl. Var. u. 165, 27; 168, 13; vgl. u* PL N. 205, 31; G. oröa 46, 14; 106, 17 vgl. beiöa. D. oröuin 52, 1; 121, 2; at oröum gera 154, 32 zum Gerede machen, rühvnend hervorheben; Dsf. oröunum (meÖ oröunum wohl = mit den gehörigen Worten) 75, 1. A. stör orö große Worte, Prahlreden 102, 7; rong orö böse Worte, Bosheit Fäfn. 33, 6 (vgl. bera b).

* Der PL orö hat (z. B. 215, 23) sicher auch den Sinn von „Bot- schaft"; viell. sind die oben u. S. A. aufgeführten ähnl. Stellen (= boö Botsch.) hierher zu bringen.

oröaskipti, n. (vgl. orö und skipti). Wortaustausch, Wortwechsel, Un- terhaltung. — A. 93, 5.

orMImi, f. (vgl. orö, fimr gewandt, s. Vigf. s. v.), die Redegewandtheit, Zungenfertigkeit. D. 35, 2.

orösnild, f. (orö, snild Tüchtigkeit, F. 351) die Redebegabung, Be- redsamkeit. — A. 35, 4.

orftstirr, m. (orö, tixr = Zier, Ruhm, F. 121), der Wortruhm, d. i. die gute Nachrede, der gute Ruf oder Ruhm. A. 104, 18.

orMak, n. (orö, taka), die Redens- art, der sprichwörtliche Ausdruck.

N. 34, 12; 44, 4; A. 39, 14; 96, 18, 20. PL N. orötok 74,20; felluz oröt. entfielen die Ausdrücke, Redewendungen (verba ceciderunt Eg.), versagte die Sprache.

orka, schw. v. (s. Vigf. s. v. ; ver- wandt mit verka schw. v. u. yrkja F. 292, 293), mit Gen. oder til c.

G., aber auch mit Dat., Acc. (Lund p. 81, 172), vorbereiten, ver- ursachen. — Inf. til bana orka Grott. 6, 4.

orlog, Plur. n. (oder orlog, so Vigf.; vgl. lag u. &r, privat. Präfix, s. Nor. ; die Bedeut. ist nach Ger., Vollste Wb. Sp. 1242 hier u. bei orof (s.. öröf) steigernd), die Urgesetze, da» Schicksal. D. ©rlogum 22, 13p A. orlc-g 17, 13; Lokas. 29, 4.

ormahryggr, m. (s. ormr, hryggr), der Wurm- oder Schlangen- rücken. — PL Dat. ormahryggjum 88, 6.

ormahofuft, n. (s. ormr, hofuö), das Schlangenhaupt. - PL N. 88, 6.

ormgarör, m. (s. ormr, garör), der Wurm- od. Schlangenhof, das Gehege für Schlangen. A. 120, 15.

ormr. m. (F. 307, g. ?aürms, § 27, 3; der Wurm; auch das größere Reptil, die Schlange, der Drache. N. 38, 3; Nsf. ormrinn 72, 6; G. orms 172, 27; D. ormi 175, 3; Dsf. orminum 38, 2; A. orm 208, 12; Asf. orminn 72, 4. —Plur. N. ormar 23, 8; Grm. 34, 1; Nsf. ormarnir 73, 13; 120, 17.

ormsliki. n. (s. ormr, liki), die Schlangengestalt. A. 100, 4; 116, 24.

orpinn s. verpa.

orrosta, f. (nach Grimm u. Vigf. = ornosta, zu ags. eornest Ernst, An- strengung F. 2 1 ; nach Nor. urspr. orrasta die Unruhe, zu ahd. rasta = Rast, Ruhe), der Kampf. N. 140, 3; Nsf. 178, 7. G. orrostu 45, 7; 141, 6; D. orrostu 47, 17; 136, 13; A. orrostu 84, 13; 136, 4; 141, 15. PL N. orrostur 81, 8; D. orrostum 34, 11; 143, 11; A. orrostur 166, 15.

otr, m. (F. 33, § 50a1), die Otter, Fischotter. N. 114, 4; Nsf. 115, 1; G. otrs 173, 10; Dsf. otrinum 114, 6 ; A. otr 114, 8 ; Asf. otrinn ib.

ortrbelgr, m. (s. otr u. belgr), der Otterbalg. Asf. 115, 2.

otrgjold oder otrsgjold, PL n. (s.

°t''; gJQld zu gjalda), die Otter- bezahlung, das Lösegeld für die Otter, poet. = Gold. N. 114, 1 ; 175, 6; Dsf. otrgjoldunum 116, 4. oxahofirö = uxali.

150

ö- öheilagr

O.

6- (oder ü-, vgl. Vigf. s. 0 u. U), nega- tives Präfix (g. un-, F. 15) ffi vielen Konipos., vgl. oiägr, öliapp u. ähnl.

6az, schw. v. Med. (F. 12, Nor.; g. ögan (sis)), stcÄ fürchten, in Schreck geraten. - - Praes. S. 1 mit suff. Pron. oumk (Var. öumz) Hugin Grm. 20, 4 = paveo de Hugine Eg.

öbilt, adj. n. (6-, bilt), mcÄ£ mut- los. — laetr ser veröa öbilt (adv.) zeigt sich rasch entschlossen 156, 24.

öborinii, adj. (cf. ö- u. bera 2; g.

unbaürans Ger.), ungeboren,

d. h. nicht auf gewöhnliche Weise

zur Welt gekommen; vgl. Grm. My th.

361 fg., Pf. Germ. IV, 47; Mob.

Edda p. XIV. N. 154, 32; übers.

„noch vor meiner Geburt". öbrunninn , adj. (6-, brunninn zu

brenna), un verbrannt. N. n. r obrunnit 261, 19. öbüinn, adj. (ö-, büinn), unfertig.

N. n. 232, 13. OÖal, n. (ahd. uodal, F. 14; § 49, 2),

das Stammgut. PI. A. ööul 7, 9.

ööamälugr, adj. (öör F. 308 ; mälugr), auffallend gesprächig. N. f. 231, 28.

ödäfiir, PI. f. (ö-, däö F. 152), Un- taten, unerlaubte Dinge. A. 203, 32; fyrir öö. |)inar J)aer wegen deiner Untaten (f)aer = die meine ich besonders) 253, 28.

öMa, adv. (= ööliga, vgl. varla=var- liga) heftig, ungeduldig. a, 2.

öfagna$r, m. (s. 6- u. fagnaör), der Kummer. N. 154, 2; G. 251,

11 (hier = Strafe, vgl. spara).

öfagr, adj. (s. ö- u. fagr), unschön, unfreundlich, hart. PI. D. ofogrum 121, 2. Komp. ofe^ri; S. A. f. eigi öfegri 90, 2 = non minus splendidam Eg.

öfleygr, (s. 6- u. fleygr = flügge, § 78, zu fljüga), unflügge, nicht fähig zu fliegen. - - N. 122, 1.

öfriör, m. (s. ö- u. friör), der Un- friede, die Feindseligkeit, der Kriegszustand. G. öfriöar 167, 27; D. öfriöi 12, 7; 136, 9; f. 6fr. veiöa in Streit geraten 159, 18; nach Bg. ist hier gemeint f. ofrliöi

yröi = auf Übermacht (*. ofrliö) stieße.

öfröMiga. adv. (s. 6- u. frööl.), un- verständig. — 27, 2.

öfüss, adj. (s. 6- u. füss), nicht be- gierig. — N. m. 41, 3. N. f. var jiessa (G. n.) öfüs 152, 19.

* eigi öfüss c. G. = sehr geneigt zu etwas 198, 11.

öfoera, f. (vgl. öfoerr), eine schwer zu passierende Stelle, Sckwierigkeit.

N. 11, 1 ; D. öfeeru 35, 10; 68, 4. A. 154, 29.

öfeerr, adj. (s. 6- u. feerr), nicht zu passieren, unnahbar. N. m. 7, 8. N. n. öfeert in schlechtem Zu- stande, gefährdet 122, 2. A. m. ofoßran 153, 30 vgl. gora.

ögagn, n. (s. ö- u. gagn n.). der Nachteil, Schaden. A. 82, 1.

ögleöi, f. (s. ö- u. glaör), die Trau- rigkeit. — D. 194, 20.

öglogt, adv. (ö-, gloggr), ungenau; wenig. 210, 21.

ögn, f. (öaz F. 12), die Furcht, der Schreck. N. 218, 29.

ögurligr, adj. (vgl. Vigf. s. v. öaz), furchtbar. A. m. 192, 8. N. n. 205, 23 ; hier = ungeheuer- lich, unglaublich.

ög^rr od. ögerr, adj. (s. 6- u. gorr), unfertig, nicht getan, ungeschehen.

N. m. 52, 16; A. n. 220, 11 das hättest du wohl ungetan sein lassen können (Edz.) = dies wäre besser nicht geschehen. Nach Ba. mißverstandene Wiedergabe von Atlm. 39, (35, 8).

öhamingja, f. (ö-, harn.), das Un- glück. — N. 219, 28.

öhapp. n. (s. ö- u. happ = Glück, F. 62), das Übel, Unglück. N. 37, 18. PI. N. öhQpp Schand- taten (vgl. Fritzn.) 165, 6.

öhappaskot, n. (s. öhapp u. skot), der Unglücksschuß, unglück- liche Schuß. N. 74, 18.

öhegnt, pass. pari, absol. (ö-, hegna Vigf. = hegen, schützen, abivehren, bestrafen), ungestraft. 228, 4

öheilagr, adj. (s. ö- u. heilagr), un heilig ohne Weihe oder Würde

Komp. PI. N. f. öhelgari (vgl heilagr, Komp. u. Superl.) 27, 12;

öhreinn öröf

151

eigi eru öh. = non minori sancti- tate gaudent Eg. öhreinn, adj. (s. ö- u. hreinn, F. 82), unrein. N. n. öhreint 31, 12.

öhoegr, adj. (ö-, hoegr), unzugänglich, unfreundlich. N. f. 226, 5.

öjafnt, adv. (s. ö- u. jafnt), in un- gleicher, verschiedener Art.

^ 22, 14.

ökätr, adj. (ö-, kätr); unfroh, trau- rig. — N. f. 201, 9.

ökunnigr, adj. (s. 6- u. kunnigr), unbekannt. N. m. 172, 7; N. f. okunnig 179, 25; N. n. ökunnigt 70, 8.

ökiinnr. adj. (g. unkunf)s Ger., dem Sinne nach = ökunnigr), unbekannt, fremd. N. m. 152, 31. PL D. ökunnum 43, 10; A. ökunna 241, 11.

ökvföinn, adj. (s. ö- u. kviöinn be- kümmert F. 54); unbekümmert um, furchtlos in einer Sache (Gen.).

D. ökviönum Vol. 56, 8. ökviöinn F. J.

ökyrr, adj. (s. ö- u. kyrr), unruhig, bewegt. PI. N. ökyrrir 16, 3.

ölea, schw. v. (lat. oleum), einölen, mit Öl versehen, ßpez. vom Er- teilen der letzten Ölung. Inf.

w 261, 18.

ölikr, adj. (s. ö- u. likr). 1) un- gleich. — S. N. 179, 5. PI. N. m. ölikir 24, 16; Komp. ölikari PI N. m. 24, 26. 2) unähnlich (dem Erwarteten), unwahrscheinlich.

N. n. en eigi ölikt (sc. er) 219, 15.

ömaki, m. (s. ö- u. makr F. 226), das Ungemach, die Belästigung1.

A. ömaka 15, 15.

ömakligr, adj. (ö-, makligr), un- passend, unbillig. N. n. 202, 13.

ömegÖ, f. (ö-, mega), die Hilflosig- keit; auch konkret die hilflose, der Pflege bedürftige, Person. N. 233, 27 von einem Kinde gesagt.

öniöraör, adj. (vgl. ö- u. niöra = er- niedern), von nicht niedriger Art, vornehm. A. öniöraöan c, 4 (honestum, inclytum, celebrem Eg.; Var. öniöjaöan = gnarissimum Eg.). Gering (KvaeJDa-Brot S. 22) übers. öniöraöan f>riÖja = den tadellosen

priöi (Beiname Oöins, hier aber von Ragnar gebr. ?). Andere Erklärung bei F. J. Skjald. B. 5.

önytaz , schw. v. Med. (vgl. nyta), unbrauchbar werden. Inf.

r 111, 12.

önytr, adj. (vgl. nytr, g. unnuts Ger.), unbrauchbar; unnütz. N. n. önytt 111, 6. A. n. 202, 20.

öorÖinn, adj. (ö-, veröa), ungeworden, noch ungeschehen = zukünftig.

r PI. A. 191, 15.

öp, n. [vgl. g. vöpjan, e. to weep Vigf.), der Schrei. A. 98, 8. S. auch op n.

öramligr, adj. (vgl. ö- u. rammr), unkräftig. Komp. N. m. öram- ligri (nach Verhältnis) minder stark 71, 21.

6r, adv. u. präp. mit Dat. (g. us; F. 35), aus, meist lokal, doch auch zur Bezeichn. des Stoffes, Mittels, Grundes. 1) lokal: 3, 6; 8, 4, 11; 105, 13; drekkr ör brunninum 20, 16; leystiz ör Lseöingi 39, 2, 14; ör orminum aus dem Rachen der Schlange 80, 15. Freier: ör mälum aus den Streitsachen (aus der Affaire) 168, 10.

2) Zur Bez. des Stoffes (vgl. af 4) Grm. 40, 1, 3, 4, 5, 6 ; ib. 41, 1, 4; 110, 18.

3) Das Mittel oder den Grund bez. ör v, 2.

4) Adverb, steht ör = daraus Vaff)r. 31, 3, sei es in der gewöhn- lichen Fassung oder mit W (vgl. Bt. p. 396) varÖ ör; = aus 102, 6 (wohl nicht ör hverri sc. skäl, vgl. snerta).

Örä9, n. (vgl. ö- u. räÖ), der Unrat,

verderbliche Rat. N 116, 13; J)etta er öräö das empfiehlt

sich nicht 179, 9. öräQligr, adj. (öräö), unrätlich, b e -

denklich. N. n. öräöligt 217 \

12. örlausn, f. (ör, lausn = Lösung F.

273), die Lösung einer Frage, die

Auskunft od. Entscheidung.

N. 56, 16; A. 97, 9.

öröf oder orof, n. (nach Vigf. s. v. öröf für orhöf vgl. höf n., nach Ger., Vollst. Wb. Sp. 1243 ebenfalls für orhöf; &r (Sp. 1242, mit stei- gernder Bedeut.), das Übermaß,

152

örr ötröligr

die große Zahl, Unzahl. Dat. oröfi {oder örövi) vetraValjn. 35, 1 (vgl. Var.) = immensa (retro) hienium serie Eg. = vor einer Un- zahl von Wintern.

Ott {vgl. värr*), unser. PI. N. f. örar Yafbr. 31, 4.

örskurör, m. (ör, skera, ausschneiden = ausscheiden , entscheiden), der Entscheid. Asf. 241, 13.

ösanna, schw. v. {vgl. ö- u. sannr), für unwahr erklären, ableugnen.

Inf. 44, 7. Nach F. J. Gg. S. 42 „durch Gegenbeweis ent- kräften".

ösannr. adj. (ö-, sannr), unwahr.

A. n. ösatt 226, 4.

ösäinn, adj. {vgl. ö- u. stv., wovon Part. Pass. säinn) , unbesäet, unbestellt. PI. N. m. ösänir 89, 4.

ösarr. adj. (ö-, särr), unverwun- det. — N. 222, 18.

Ösk, f. (ahd. wunsk; § 6, 3; 34, 2; F. 307, Ark. 15, 359), ^rWunsc h. PL D. öskum nach Wunsch 201, 24.

öskapliga, adv. (öskap Unschicklich- keit), unschicklich. 150, 34.

öskasonr, m. (sonr, ösk u. Oski), der Adoptivsohn, vgl. Wh. p. 290, Golther, G. M. 315. PI. N. ösk- asynir 28, 1.

* Über die Ableit. von Oski (so z. B. Falk Ark. 5, 114) vgl. ösk- mser*.

öskirör, adj. (ö-, skirör), u n g e t a u f t.

N. 236, 18. - PI. A. 237, 2.

öskmeer, f. (osk, maer), die Adoptiv- tochter, spez. die Walküre Oöins.

A. öskmey 151, 7.

* Andere Erklärungen (eskimser, wobei Frigg als Herrin gedacht wird, vgl. 43, 3) sind durch öskasynir nahezu widerlegt, höchstens käme noch die Myth.*, S. 347 erwähnte (von Oski = Oöinn) in Betracht; vgl. auch valkyrja.

oskoriiin, adj. (s. ö- u. skera, davon skorinn Part. Pass.), ungeschnit- ten; unbeschnitten. N. n. öskorit GuÖr. II, 23, 7. PL D. öskornum 82, 9.

ös Lop. PL N. (s. ö- u. skop Geschick F. 331, vgl. skapa), das Mißgeschick, Unglück. N. öskop 182, 25;

D. öskQpum 22, 17; 159, 11: vgl. fyrir 1) e). Häufig ist bei fyrir ösk. veröa an bösen Zauber zu (lin- ken, übersetze 159, 11 : sie waren ]>eim öskopuin 160, Verzauberung . 25 vgl. skulu *).

. ö- u. spilla),

un-

die M ü n - Vigf. und 11 ; wenn = bei der

und „an

809

verzaubert; i

15 : in dieser

* Für 182,

öspiltr, adj. (s

versehrt. PL A. f. öspiltar Sigdr. 19, 6.

öss, m. (F. 15, § 50 a2), düng, der Ausfluß, so Fr.2. D. at ösi 107, richtig (vgl. Einl. S. 43) Mündung (d. i. beim Einfluß in ein größeres Wasser?) soll man den Fluß verstopfen. F. J. Gg. Gering (die Edda) übersetzen der Quelle" (Vollst. Wb. Sp. „Mündung").

österkligr, adj. (s. ö- u. sterkr, sterk- ligr), kraftlos. Komp. PL N. m. österkligri 66, 19.

ösviftr oder ösvinnr, adj. (s. ö- u. svinnr verständig F. 365), unklug. PL N. ösvinnir (böttuz ö. viö orönir = sahen ein, wie unklug sie sich hierin bewegt, d. h. benommen hätten) 241, 8; Gen. ösviöra Grm.

^ 34, 3.

ösyndr, adj. (s. ö- u. sund, synör F. 362), ohne die Fertigkeit zu schwimmen. N. 98, 1.

ösynn, adj. (ö-, synn), unwahr- scheinlich, unsicher. N. n. er ösynt, at hön se gefin es ist etwas Unwahrscheinliches, daß sie gegeben werde (= g. werden könne) 227, 22.

össett, f. (s. ö- u. saett), der Un- friede, Kriegszustand. A. 97, 3; 136, 3.

ösceind, adj. u. soemd), die Un- ehre. — A. 67, 20.

ötiyinn, adj. (ö- u. tiginn), ungeehrt, ohne Ansehen. N. 145, 6.

ötimadagr, m. (ö-, timadagr), ein Unglückstag. N. 204, 13.

ötrüligr, adj. (ö, u. trüligr zu trü, F. 125), a) unzuverlässig. b) unglaublich Zu b) N. n. ötrüligt 59, 17; 241, 16. Plur. N. m. ötrüligir 56, 10 vgl. Lund p. 418, 465, 479; auch hierher (so Vigf., Fr.2, Eg.) 5, 7? besser wohl

ötrür purpuri

153

zu a), da sonst die folgende Mah- nung zur Vorsicht (H9V. 1) un- verständlich bliebe.

ötrür, adj. (ö-, trür, F. 125), untreu. N. 175, 20.

ötta, f. (g. ühtvö, F. 9; § 11, 2; 27, 3), die F r ü h e ; das Morgengrauen, vgl. Wh. p. 373. D. i öttu 57, 9; 170, 29.

öttalauss, adj. (lauss u. ötti, öttaz), furchtlos, gefahrlos. N. n. adv. öttalaust 60, 6.

öttaz, schw. v. Med. {vgl. öaz, F. 12), sich fürchten, für sich Furcht (ötti m.) empfinden. Inf. 116, 6; mit Acc. des Objekts {vor ihnen) 169, 9. Prass. S. 3 öttaz 179, 15. Prset. PI. 3 öttuöuz 39, 16.

ötti, m, (öaz F. 12), der Schreck, die Furcht. Asf. viö ottann bei dem {erklärlichen) Sehr. 226, 22.

öumrteSiligr, adj. (ö-, umrceöa Be- richt, Beschreibung : um, roeöa), un- beschreiblich. — A. 209, 14.

övarliga, adv. (s. ö-, varliga zu varr), unvorsichtig. 104, 5.

övarr, adj. (ö-, varr), meist passiv, = unerwartet. A. n. ä övart 191, 17. Im aktiven Sinne = ah- nungslos D. övorum 253, 11.

övili, m. (ö-, vili), die Abneigung, der Unwille. D. at sinum övilja wider {ihren) Willen 211, 23.

öviltr, adj. (ö-, u. villa), unver- wirrt. PI. Af. öviltar Sigdr. 19, 5.

övinr, m. (ö- u. vinr), der Nichtfreund, Gegner, Feind. Plur. N. övinir H9V. 1, 5; G. övina 168, 25; D. 191, 22; A. 190, 4.

övitr (ö- u. vitr) unverständig. Fl. A. 189, 8.

övizka, f. (ö-, vizka), der Unver- stand. — N. 225, 14.

övigr, adj. (ö- u. vig n.), unüber- windlich. — A. övigjan 154, 26.

öviss, adj. (ö- u. viss, g. unvis, F. 306), ungewiß. N. n. övist, övist H$v. 1, 4; Regm. 25, 4.

övsenn, adj. (ö-, vaenn), unwahr- scheinlich. — N. n. övaent 234, 11.

P.

pallr, m. (vgl. Vigf.), die Bank. Fl. A. 218, 18.

peningr oder penningr, rn. {vgl. Vigf. s. v. u. Art. phenninc bei Lexer Mhd. H Wb., Schade Altd. Wb.; Nor., Ark. 24, 192), der Pfenning, eine kleinere Münze. G. pennings 116, 13; A. perming 115, 14. Im Plur. = Geld; so D. 259, 23; Acc. 240, 9.

pisl, f. (älter pinsl, vgl. Vigf. s. v., zu

pina = lat. poena), die Peinigung,

Marter, Tortur. PI. D. pislum

95, 1. plokka, schw. v. (F. 167), pflücken,

rupfen. Praat. S. 3 plokkaöi

121, 23. plögr, m. {vgl. Vigf. s. v., Wh. p. 79,

Gr. Gesch. d. d. Spr. 40 fg., Bg.

in Ark. 22, 133), der Pflug.

Nsf. 3, 7; A. plog 3, 7.

plögsland, n. (s. land, plögr), ein Ackerland, wohl etwa einem Morgen entsprechend (an acre of land Vigf.; jugerum Eg. u. Fritzn., Morgen Pf.). A. 3, 3.

primsigna, schw. v. (prims. Vigf.; zu prima signatio? Vigf.), die Vor- weihe austeilen, in die Zahl der Katechumenen {durch Exorzismus u. Bekreuzen) aufnehmen. Pass. Part, primsigndr 236, 16.

pröfa, schw. v. {zu lat. probare, vgl.

Vigf.), prüfen, erweisen. Med.

pröfaz = sich zeigen. Praet.

S. 3 pröfaÖiz svä = das Ergebnis

war 236, 7. prölemsis, f. {besser prolepsis), gram-

mat. terminus 146, 1; vgl. upp-

numoing. pryöi, f. {vgl. prüdr Vigf.), der Stolz,

Glanz, die Pracht. D. 215, 24.

pund, n. {lat. pondo, vgl. Nor., Vigf.), das Pfund. PI. A. |)rjii pund 136, 17.

pungr, m. (F. 167); der Leder- beutel, die am Gürtel hängende Tasche; vgl. Wh. 176. D. pungi 55, 11; 112, 1.

purpuri, m. {vgl. Vigf.), urspr. wohl die Purpurfarbe, aber meist ein feiner Seiden- oder Sammet- Stoff von verschiedener Farbe, vgl. guÖvefr; D. 253, 18.

154

ragnarokr raö

R.

ragnarokr, n. (g. riqis = rokr, Nor., F. 253 u. regin, rogn; /wr rfu' 2&W. c. 3 A. 266 erörterte Form ragna- i*Qk {gehörig zu rQk F. p. 249) tritt Vigf. s. v. regin, rQk und rokr ent- schieden ein, desgl. Müllh., I). A. V, 18, 89 u. Gol'ther Germ. Mgth. 537 '), doch ist die Zusammen- setzung mit rokr in der Prosaischen Edda zu sicher bezeugt, um aus dem Texte verbatint zu werden; die sog. Götterdämmerung, der Welt- untergang. — G. biöa ragnarokrs 142, 5; til r. bis zum W. 35, 7; 42, 6; 80, 20. A. ragnarokr 81, 2.

* In sachl. Bezieh, vgl. Golther S. 531 fg., E. Mogk {Göschen) S. 96 fg., Olrik, N. Geistesleben 100 fg.

ramliga, adv. {von ramligr = ramr), mit Kraft, kräftig. Grott. 21, 2.

ramr oder rammr, adj. (s. Vigf. s. v., Nor.), stark, kräftig. N. m. 56, 4; N. n. ramt 56, 1.

rangr, adj. {s. Vigf. s. v., Nor., = e. wrong), schief, verkehrt, böse.

A. m. rangan eiö falscher Eid 190, 5; A. n. rangt {hier wohl adverb. haud recte Eg.) 105, 3; mart rangt orö 202, 11. PI. A. n. rQng orö Fäfn. 33, 6.

rani. m. {vgl. Vigf.); die Schiveins- schnauze , der Rüssel; von einer Schlange D. 224, 5.

rann, n. (g. razn; § 33, 1; F. 246), das Haus. D. ranni Grm. 13, 5.

PL G. ranna Grm. 24, 4; Helr. 1, 8 Var.

raptr, m. (F. 251), der Dachspar- ren. — PI. Asf. raptana 107, 19.

Vgl. auch raefr m.

rata, schw. v. {= g. vratön Vigf.) einherfahren, hinstürzen. Praes. PL 3 rata VqL 52, 6 = prae- cipites ruunt Eg. W bietet hier hrata, vgl. F. 82; dagegen Vigf. s. v. hrata. Vom Straucheln auf dem Wege Praet. S. 3 rataöi 229, 8 vgl. ratar 230, 1.

* Ger., Vollst. Wb. unterscheidet

1 . hrata, später rata = fallen.

2. rata, älter vrata, g. vratön, um- herwandern.

rauftr, adj. (g. rauj>s, F. 257), rot, meist gelbrot, doch auch blutrot. {Weitere Abstufungen der Fitrbe s. bei Vigf.). 1) Von der Farbe des Goldes oder Feuers. Sing. N. n. rautt 29, 5) 109, 17; D. n. rauöu 25, 3; A. n. rautt 22, 2. Vgl. Lund p. 268. PL 1). m. rauöufn (irott. 20, 3; zu Helr 9, 3 vgl. hvitr*); A. hringa rauöa rote Ringe = Gold- ringe Regm. 15, 7. Im Beinamen inn rauöi 235, 18 wohl auf rötliclte Haarfarbe zu beziehen. 2) Von der Farbe des Blutes: Sing. D. m. rauöum VqL 41, 4; D. n. rauöu 211, 33.

rauf, f. {vgl. rjüfa, § 55, 1; F. 258), das Loch. A. rauf 80, 8; Asf. raufina 100, 1,5. PL A. raufar 113, 4.

raufa, schw. v. {s. rjüfa, F. 258), rau- fen, auseinanderwerfen, stören {vom Feuer). Prass. PL 3 raufa seyöinn 93, 12 = carbones (rutabulo) turbarunt Eg.; hier wie 93, 13 {s.u. rjüfa) ist an ein Entfernen der Kohlen bez. der Feststellung, ob das Fleisch schon gar sei, zu denken.

* Von diesem raufa (= nhd. raufen) zu trennen ist raufa (= g. biraubön, nhd. rauben); so Vigf,; anders F. 258; Ger., Vollst. Wb. s. raufa.

raun, f. {vgl. reyna), die Prüfung, Probe. A. 158, 15. Gen. raunar adv. = in Wirklichkeit 224, 24.

räS, n. (F. 251). 1) der Rat, die Beratung, der Beschluß; auch die geeignete Lage, die Sachlage. N. 121, 20; syndiz raö schien es eine gute Gelegenheit 152, 20; [)ykki-mer raö es scheint mir {der beste) Rat 240, 10; er mitt raö ist mein fester Entschluß 135, 6 vgl. 167, 30; G. lagöi J)at til räös 249, 15 = brachte in Vorschlag; D. at räÖi auf den Rat 157, 26, 33; meö r. mit Einwilligung 166, 24. A. raö 38, 19 vgl. fa; 83, 10; 53, 21; 99, 11 {vgl. engi; einskis raö eiga af miöinum = sich keinen Rat wissen bez. des Mets, nicht zu dem Met gelangen können). lagöi r. fyrir 122, 9 vgl. leggja. taka |mt r. 157, 2 s. taka ok se ek räöit und sehe ich den {tauglichen) Rat 208, 1 ;

räöa refilsstigr

155

um sitt räö von ihre?" Lage 171, 8; um mitt raö inbezug auf mich 260, 10; allt raö fyrir gert alle Anstalt dazu getroffen 258, 23. PI. N. raö = Ratschläge 181, 3; G. räöa 53, 16; 211, 8; D. räöum 52, 13 (vgl. räöa stv.); A. raö 73, 9) (bäru saman raö sin pflogen sie mitein- ander Rat)-, raö räöa Ratschläge geben 179, 4 vgl. Lund p. 43.

2) spez. die Heirat. N. 198, 10 = Partie; 227, 23; D. 154, 2; A. 201, 30 vgl. sjä. PI. G. räöa 200, 15. Auch = Hauswesen, Familie. S. N. 194, 16 [Macht, Edz.).

* Neben raö n. ste7fc£ -räör «w Kompositis, wie störräör, snjallräör u. Eigennamen wie Gangräör (vgl. mhd. Dancrät u. ä.). Von diesem -räör leitet sich dann -raeöi in störraeöi u. w. = Eigenschaft eines störräör ab. Das in den Wb. als raeöi (= rule Vigf.) aufgeführte Wort ist wohl als jüngere Analogie- bildung zu betrachten. räöa, stv. (F. 250, § 110; g. garedan), beraten, beschließen, gebie- ten; oft mit Dat. oder fyrir c. D. == über etwas gebieten, Gewalt haben, etwas bewirken oder ver- anlassen (Lund p. 41, 81); seltener mit Acc. des inneren Objektes (vgl. räöa räö L. p. 43), so r. heilraeöi = einen guten Rat geben 61, 8. räöa um viö e-n = beraten (über etwas) mit einem (aber Fäfn. 33, 2 raeör um viö sik sinnt auf Böses, D. H. II, 419; vgl. auch viö 2) b)); r. um eitt (226, 9) über etwas be- stimmen. — Inf. räöa 17, 14; 45, 10; 61, 8; 68, 1 (mega räöa etwa = Herr seiner Entschließungen sein); 93, 16; entscheiden 152, 19; vgl. skalt fyrir r. du hast zu gebieten! 157, 31; ähnl. 166, 23; 224, 32; 232, 4; vom Deuten eines Traumes 196, 14; vom Lesen (vgl. e. to read) der Runen Guör. II, 23, 4. Praes. S. 1 raeö ek 161, 2; S. 3 raeör 6, 10; 15, 4; 31, 15; 33, 6, 8; 34, il; 53, 20 (hier = ver- anlaßt, so auch 102, 14); 142, 9. r^eör sessa kostum hat die Be- fugnis die Plätze anzuweisen (Ger.) Grm. 14, 2. PI. 1 räöum 171, 34; PL 3 räöa 22, 13; 45, 8.

Im per. S. 2 räö um meÖ oss = be- rate mich 172, 9; räö drauminn deute den Traum 194, 21. Part, skal ek raöandi (sc. vera) pins dauöa 203, 25 vgl. Lund p. 149. Praet. S. 2 rett = verrietest 210, 22. S. 3 reo (r. lQndum ivar Landesherr) 3, 1 vgl. 124, 2 u. 124, 6 (r. fyrir gebot über) 164, 16; pvi reo das veranlaßte 53, 4; c. Acc. auch = deutete, las mit Verständnis Sigdr. 13, 1 ; reo deutete drauminn 215, 28. PI. 2 reöu-per til . . . = ent- schlösset Ihr Euch zu . . . 210, 27; PL 3 reöu lQnduin 120, 5; r. liöi 163, 2; reöu räöum sinum faßten ihre Beschlüsse, faßten Beschluß 52, 13. at reöu peir ä hendr honum daß diejenigen einen Angriff auf ihn beschlossen 150, 20. Conj. S. 2 ef reöir 261, 10 = wenn du freie Hand hättest. Pass. Part. N. m. räöinn beschlossen, n. absol. räöit veranlaßt 53, 16, 19; r. fyrir ser für sich (= bei sich) beschlossen 69, 24 vgl. 223, 20; r. = verraten 221, 25. PL N. m. räönir til bana zum Tode bestimmt 155, 27. Med. räöaz sich beraten, fertig machen. Praet. S. 3 rez i hernaö einen Heereszug unternahm 162, 35; ähnlich rez i möti brach auf gegen . . . 251, 5 vgl. Praes. S. 3 raez ( = raeöz) i ferö entschließt sich zur Fahrt 213, 19.

räöagerö, f. (räö, gerö zu gera), die Beratung, Leitung. A. 245, 5.

räöahagr, m. (s. räö; haga), die Einrichtung, Lebenslage, spez. die Heirat. N. 152, 22; D. 154, 3.

räödrjügr, adj. (räö, drjügr = stark F. 154), rattüchtig, fähig Rat zu erteilen. 246, 7.

räögjafi (räö n.; -gjafi zu gefa F. 100; über die Vokalis. s. Ark. 17, 180), der Katgeber. N. 222, 19.

ränsmaör, m. (vgl, maör, Rän u. F. 250), der Raubmann, Räuber. N. 124, 13.

ras, f. (F. 252); der Lauf, Wett- lauf. — A. ras 68, 18.

refilsstigr (auch -stigr), m. (vgl. Vigf. s. v., auch refill u. stigr), der Irr- weg, die Wildnis. PL D. refllsstigum 4, 16.

156

refsing reiöuligr

* Für das Wort refill vermutet Vigf. die Grundbedeutung Sehlange; vielleicht wäre rvl'v= Fuchs zuvergl. und relill ein verwandtes kleineres Raubtier, etwa Marder oder Wiesel, vgl. blöörefill, refilsstigr also zu- nächst „Weg des Raubtiers*; von einem andern refill (= Wand- teppich) leitet Fr.2 das Wort ab, gewisserm. „Schleichweg hinter einem W.tepjjich" , vgl. auch Ger., Votist. Wb. s. v. refill.

ref sing, f. {vgl. §24,2; refsa F. 252), die Züchtigung, Bestrafung. PI. N. refeingar 143, 3.

regin und rogn, PI. n. (F. 250, § 49, 2; g. ragin, vgl. auch ragnarokr), die waltenden sc. Mächte, die Götter; poet. .N. regin Vq1. 25, 1; Vaf])r. 47, 5; Grm. 41, 2. G. ragna {nach Vigf. zu dem N. rogn gehörig) Vol. 41, 3.

* Daß regin in eilt. Zeit von den das Schicksal bestimmenden Wesen, nicht gerade von den Äsen gebraucht wurde, hebt Mogk im Anschluß an Schade AM. Wb. II, 698 hervor.

regingrjöt, n. {vgl grjöt u. Vigf. regin II), gew. als großes Gestein oder {so Vigf.) Altar, Heiligtum erklärt. Aber grjöt kann poet. auch auf edles Gestein (Qlungrjöt, alnagrj. Vigf. p. 216) bezogen werden, und offenbar soll dieser höhere Sprach- gebrauch hier durch regin- an- gedeutet werden. Im Unterschiede von rauöum hringum {dem alten Kronschatze des Königs) liegt in regingrjöti (D., Grott. 20, 4) wohl die Bezeichnung des auf der Mühle Grotti neu gewonnenen Goldes, wo- bei noch die wahrscheinliche Ver- wandtschaft beider Namen ins Spiel kommt. Schon Simrock übersetzte regin grj. mit „spähem Gestein"; D. H. II, 614 denkt, daß die Mühle Grotti selbst hier gemeint sei, so auch Ger., Vollst. Wb.

regn, n. (g. rign, F. 259), der Regen. D. regni 33, 6.

regnbogi, m. (s. bogi u. regn), der Regenbogen. A. 16, 9.

reiÖ, f. (F. 254; § 55, 2), das Reiten oder Fahren; das Fuhnverk , der Wagen. I). reiö 34, 2; 253, 17; A. reiö 30, 7; 44, 16 {hier=Reiten; so auch 191, 31); Asf. reiöina 30, 7.

reiöa, f. {vgl. Vigf. u. Fritz.), die Bereitung, Besorgung, spez. die A llfwartung bei Tische. N. 109, 12. G. til reiöu vera = zu Diensten stehen 235, 8.

1. reiöa, schw. v. iF. 309), schwin- gen. — Inf. 69, 19. Prajs. S. 3 reiöir 93, 23; 60, 8. Pra±t. S. 3 reiddi 29, 1) 104, 10; r. til 72, 21 ; r. of oxl 103, 23 (humero sub- limem librabat Eg., auf der Achsel schwenkte, Ger. Pass. Part. A. f. reidda 178, 5.

2. reiäa, schw. v. {s. *). abwägen, bezahlen. Praet. PI. 3 reiddu 174, 5. Pass. Part. N. n. reitt 29, 5) Regm. 6, 1 vgl. fram reitt 174, 2.

3. reiöa, schw. v. (F. 309 unten) zor- nig machen, gew. Med. reiöaz = zornig werden; mit Dat. vgl. Lund p. 76. _ Praet. S. 3 reiddiz 29, 1) JQtninum wurde erzürnt über den R. 71, 2; PI. 3 reidduz 14, 9.

* 1. u. 3. reiöa {u. reiÖi f.) ge- hören wohl dems. Wortstamme an {urspr. vr...) 2. reiöa {u. reiöi n.) gehört zu g. garaidjan F. 254.

reiöfara, adj. {vgl. § 79 a); zu reiö f. u. fara stv.) in der Verbind, veröa vel reiöfara = eine glückliche See- reise machen 154, 22.

reiöi, f (F. 309, e. wrath, § 70, 1), der Zorn. I). af {kaus.) reiöi Fäfn. 33, 5; A. reiöi 203, 13; 204, 18 vgl. 1).

reiöi, n. (F. 254) , das Geschirr; vgl. reiö f. - D. reiöi 76, 14; PI. N. reiöi o, 7; vgl. Ger., Vollst. Wb., Sp. 823; Raßm. I, 141*; 190*); D. H. II, 655.

reiftigogn, PI. N. {vgl. gagn n. 5 bei Vigf. u. reiöi n.) zum Geschirr ge- hörige Stücke, Sattelgerät {Ger.).

A. 18, 1. reiMliga s, reiöuliga,

reiör, adj. (F. 309), zornig, vgl. reiöi f. N. m. 46, 14. PI. N. m. reiöir 122, 17; N. n. reiö 78, 9.

* über den Dat. bei reiör {und reiöaz) vgl. Lund p. 112.

reiöuliga, adv. (reiöuligr), zornig.

260, 15.

reiöuligr, adv. {s. reiör), von zor- nigem Ansehen. PI. N. m. 165, 21.

reip reynirunnr

157

reip, n. (g. -raips m.; F. 247), der Reif, der Strick. PI. Asf. reipin 54, 5.

reka, stv. (g. vrikan, § 4, 1; 27, 3; 105). 1) treiben, auch intr ans. Inf. reka i brott fortjagen 232, 27. Praes. S. 3 rekr 93, 23 ; 162, 24. Imp. PI. 1 rekum 172, 10. Praet. S. 3 rak imperson. 117, 7 ; vgl. hana rak es trieb sie, sie wurde getrieben 121, 8; vgl. Ark. 10, 16. trans. = trieb, stieß 156, 26. Part. Pass. n. absol. rekit betrieben 77, 27. PI. N. m. reknir 155, 25 vgl. band.

2) verfolgen, vorwerfen. hvat reki-jter at oss 201, 26 = was hast du mir vorzutverfen ?

rekja, schw. v. (g. -rakjan Ger., F. 249). 1) ausbreiten. Inf. rekja boröa eine Stickerei aufstellen Helr.

I, 6. 2) erwägen, berechnen.

Praet. PI. 3 roktu til (adv.) spadöma 37, 17 = vaticinia de eis revolverunt Eg.

rekkja, f. (zu g. -rakjan, recken?) das Bett; vgl. Wh. 233. G. rekkju 218, 4. A. rekkju 119, 23; 153, 27 vgl. hjä. PI. G. rekkna {vgl. § 68, 2) 60, 4; hier ist von wirk- lichen Betten nicht die Rede; bünir til rekkna = ad quiescendum pa- rati Eg.

rekkr, m. [vgl. Nor., Vigf.; ags. rinc), der Recke, Held; fast nur poet.

PI. G. rekka £, 6.

1. renna, stv. (g. rinnan; § 103, 1; F. 251), rennen, laufen, fließen.

Inf. 15, 14; 63, 3; 97, 12; 112, 5, 21 ; an letzt. Stelle ergänze nach skua f»ä, (J)eim) er u. vgl. 44, 14. Übertragen auf die Beivegung eines Kornfeldes im Winde 218, 20. Praes. S. 3 rennr 23, 4 {vgl. Var.); Regm. 1,2 (hier = schwimmt); renn 42, 5 ; mit räuml. Acc. rennr ( Var. renn) lopt ok log 44, 14; vgl. Lund p. 43. er af f)er rennr ivas du [an Worten) entfährt 202, 17. PI. 3 renna 88, 7. Praet. S. 3 rann 8, 5 ;

II, 8; 104, 3; 117, 18; mit räuml. Acc. (vgl. oben) 202, 4; PI. 3 runnu 9, 14; Gonj. S. 3 rynni 119, 15. Part. Praes. A. n. i rennanda vatn in fließendes Wasser 117, 7.

2. renna, schw. v. (g. -ranjan, F. 251), in Bewegung bringen, hastig etwas

berühren oder stoßen, mit Dat.; doch auch = renna stv. (oder = renna s6r Vigf. s. v. II), so Praes. S. 3 rennir upp 79, 18 = relabitur Eg. ; desgl. Praet. S. 3 rendi (renndi) hann i hendi honum glitt ihm durch die Hand 80, 4 = manuni ejus lubricus fefellit Eg. Ähnl. 120, 18. Aber rendi = ließ gleiten 139, 1 (vgl. Pf. Wb.) und renna (Praes. PI. 3) f)vi lassen es rollen 160, 26.

renniraukn, n. (vgl. renna; raukn Gislason Nogle bemärkn. p. 309 = Lasttier), das eilende (oder nach F. J. Heim skr. IV, 1 das eine Last in Bewegung setzende, vgl. 2 renna) Lasttier oder Zugtier, poet. PI. D. rennirauknum a, 3 (r. röknum Eg.). Bugge Helgedigt. 34 stellt raukn zu rekinn [poet. Bez. des Ochsen).

repta, schw. v. (vgl. raptr,) mit Dach- sparren versehen, bedachen. Part. Pass. absol. rept Grm. 24, 5; zur Konstr. vgl. D. H. II, 7.

reyna, schw. v. (mit raun = die Probe nach Vigf. zu rünar, q. v.), 1) er- proben. — Inf. 38, 21; en mun reyna, er f)eir renna it [jriöja skeiöit = wir wollen es aber noch auf den dritten Lauf ankommen lassen (Gering) 63, 19; r. sik 39, 4 vgl. 191, 21. Praes. S. 3 reynir 175, 18. Pass. Part, absol. reynt; hafa reynt hann mJQk 160, 17; reynt er um 63, 22 = die Probe ist gemacht inbezug auf etwas, eine Sache ist ausgemacht oder entschieden; vgl. 240, 15. PI. N. m. reyndir erprobt 195, 21. 2) imperson. = reynaz sich erproben, sich deutlich zeigen. Praet. S. 3 {)ä reyndi |)at 210, 24.

reynd, f. (vgl. reyna), die Erforschung durch Probe, der wirkliche Sach- verhalt, das Wesen; gew. nur im adv. Gen. reyndar = re vera; r. heiöinn 236, 20; Helr. 9, 4. PI. D. reyndum (re Eg.) 24, 16.

reynir, m. (vgl. Fr.2, Vigf.), eine Eschenart; entw. die wilde Bergesche (fraxinus ornus) oder die sog. Eberesche (sorbus aucuparia). N. 107, 14.

* Zur mythol. Erklär. Buqge Stud. I, 19.

reynirunnr, m. (s. reynir u. runnr

158

reyrteinn rjüka

Gebüsch), ein Eschengebüsch.

A. 1<)7, IS.

r<'\ rteinn,m.(reyrr vgl. g.raus n.§ 13, 1; F. 247; teinn), der Rohrstab,

Rohrstengel. PI. N. 216, 3. rett, adv. {vgl. rettr), in rechter, richtiger Weise. 6', IG; 175, 22.

retta, schw. v. (s. rettr, g. -raihtjan), gerade ausstrecken, auf- richten, recht machen. Prass. S. 3 rettir streckt 156, 23; r. i möt 193, 23. Praßt. S. 3 retti upp 66, 7; PI. 3 rettu skipit 98, 2; r. döma sina 18, 4 (sententias suas refor- marunt Eg.) wohl nur = gaben ihre Entscheidungen {richtig) ab, vgl. Vigf. s. v. retta II; „begannen ihres Amtes zu walten" übers. Ger.

rettari, m. {s. retta), der Richter.

PI. A. rettara 143, 5.

rettlätr, adj. (s. rett, lätr vgl. lätprüör), in rechter Weise sich benehmend, rechtschaffen. PI. N. m. rett- latir 25, 13 vgl. {)eir er rett eru siöaöir 6, 16.

rettr, adj. (g. raihts, F. 248). 1) auf- recht; stö'Ö rettr i gölfinu stand aufrecht im Gemache 199, 6. 2) richtig; N. n. rett (fast adverb.)

142, 6. PI. N. m. rettir 143, 8, 9.

rettr, m. (F. 248; § 40, 4; 64, 1), das Recht. PI. D. rettum

143, 14.

ribbaldi, m. (vgl. Vigf.), ein wilder Geselle, Raufbold. PI. G. 260, 13.

riddari, m. {vgl. Vigf.), der Ritter, ein berittener Krieger von edler Abkunft. N. 213, 18.

rif, n. 53, 2; F. 254), die Rippe.

PL Asf. rifin 249, 16.

rifa, schw. v. (F. 254) , nähen. Inf. 113, 4. Preet. S. 3 rifaöi 113, 8. - Pass. Part. N. m. rifaör 113, 9.

rifja, schw. v. (F. 254, vgl. rifa), hin und her werfen, ausbreiten, auf- zählen oder erklären. Inf. rifja upp 29, 5.

rif im. schw. v. (vgl. rifa u. F. 254), zerreißen, intrans. namentlich von Stoff Sachen (Vigf.) Praßt. PL 3 rifnuöu 177, 4; wo der Indik. bei Jtött auffällt, vgl. Note. Nach

M. Olss. LXX u. Nygaanl ist hier eine jüngere i'onn des Konj. an-

zunehnten. rjofta, str. (F. 257; § 102, 1), vgl. rauör), blutrot machen, blutig färben. Pra>s. S. 3 ryör Vol 41, 3.

Pnet. S. 1 mit suff. Fron, rauök (r. ek) f, 2; PL 1 ruöum Grott. 15, 8; Gonj. S. 3 ryöi Regm. 26, 6; s. u. *. Pass. Part, roöinn gerötet; N. f. roöin 228, 27; auch gold- glänzend, so D. m. roönum g, 1.

PL N. m. roönir gerötet Guör. II, 23, 3.

* Als Subj. der Halbstr. Regm. 26, 5—8 ist Lyngvi anzusehen; so jetzt auch Sijm. zu der Stelle. Ders. bemerkt: Der Wechsel des Gonj. u. Ind. Praßt, (ryöi gladdi ist alt- germanisch).

ripti, n. (zu rifa; F. 254), ein Frauen - kleidungsstück. A. 77, 18; das Wort begegnet euch als ript f. und meint häufig den faltenreichen, linnenen Kopfputz, der u. a. als Brautschleier verwandt wurde, vgl. Vigf. s. v. u. Wh. p. 178.

risi, m. (as. vrisil, Golther 161), der Riese. PL G. risa Grott. 12, 2.

* risi u. bergrisi findet sich nicht in den Liedern des R der L. E., nur in Grott. u. öfter in Prosa (Lüning; D. H. II, 610).

ristubragd, n. (vgl. rista u. bragö), ein eingeschnittenes Zeichen, Runen- oder Zauberzeichen. N. 103, 20.

* bragö bedeutet in diesem Kom- pos. wohl eigentlich die Bewegung, den Zug, der die Rune hervor- bringt.

rita, schw. v. (vgl. Vigf. s. v. rita; urspr. st. v. rita=e. to write § 101) schreiben. Pass. Part, sem f. er ritat 109, 12.

rjüfa, stv. (F. 258, vgl. § 102, 2 u. raufa), auseinanderwerfen, aufreißen. Inf. 207, 25; vgl. u. 193, 27. PL 3 er Jpeir rjüfa seyöinn 93, 13 = quum carbones removissent Eg. ; vom Brechen des Gelübdes 193, 27. Med. Praes. PL 3 rjüfask = gestürzt werden, vergehen Sigdr. 19, 9.

rjüka, stv. 102, 2), rauchen, dampfen. Praßt, rauk a, 4 (r.

riöa

rista

159

af es stieg Dampf auf von ihnen, sie rauchten).

1. riöa, stv. 101, e. to ride F. 253); reiten, bereiten d. h. zu Pferde passieren. Inf. 14, 10; 75, 6; 77, 1; 118, 21; at riöa i her meö ser m# ihnen ins Feld zu ziehen 209, 19; vgl. 210, 12. Prees. S. 2 riör 76, 22; 200, 31; S. 3 riör 14, 10; &2, 19; 2Ö2, 4; PI. 3 riöa 27, 2; 22, 5; 45, 9; 82, 21. Gonj. S. 2 riöir 282, 1. Preet. S. 1 reiö 165, 10; S. 2 reitt (tgtf. § 124) 205, 17; S. 3 reiö 44, 16 («h/Z. «wcä reiö f.); 76, 9; 7tf, 16; PL 3 riöu 76, 20; Gonj.

5. 1 riöa 199, 4; S. 3 riöi 119, 22.

Pass. Part, hafi riöit geritten sei 77, 3; dagegen vaeri riöinn durch- ritten worden sei 200, 1. Vgl. Gr. IV, 163 fg.

* Für den Acc. des durchmes- senen Raumes (bisweilen neben einem Acc. des Zieles oder der Zeitdauer) bei riöa vgl. Lund p. 59, für den Dat. instrument. zur Bezeichn. des Reittieres {196, 22; 220, 6) ib. p. 95.

2. ri&a, s£v. (/"wr vriöa, vgl. § 101; e. to writhe F. 309), a) knüpfen, flechten. Praet. reiö ä 79, 1 = innexuit Eg. b) reiben, schmieren mit Dat. Inf. 156, 17; 234, 12. Pass. Part, absol. ä riöit 156, 22.

rifa, stv. (F. 254, § 101; e. to rive Vigf.), reißen, zerreißen, trans.

Praes. S. 3 rifr sundr 84, 11 ;j Prast. S. 3 reif i sundr 80, 10; reif! ör aesunum 113, 8 = lorumque ex | consutorum extremitatibus eripuit | Eg., Ger. übers. ^Loki riß den j Faden aus dem Saume heraus'1 [ F. J. Gg. fügt in [] hinzu: indem j er den Mund aufsperrte. Pass. ' Part. N. m. rifnir upp [auf = aus der Erde hinauf = aus) 216, 4.

riki, n. (g. reiki; § 38, 4; 54, 2;

F. 249). 1) die Herrschaft, das Gebiet derselben, das Reich. N. 122, 2; G. rikis 168, 8; D. riki 3, 3;

6, 10; 124, 7; Dsf. 166, 19; A. riki 30, 2; 90, 12; land ok riki 150, 13.

PI. A. riki 13, 14; 150, 35. - 2) die Regierung, zeitlich begrenzt. tf. 237, 9.

* Im Sinne von ofriki = Über-

macht (vgl. Var.) Dat. 224, 19, s. bera 1 b).

rikiskona, f. (vgl. riki, kona -w. rikis- maör), ein Weib aus den höhe- ren Ständen. PI. N. 34, 4.

rikismaör, m. (riki u. rnaör), ein Mann aus den höheren, an der Regierung des Landes beteiligten Ständen, ein Edelmann. PI. N. rikis menn 226, 27 (ergänze dazu mestir = die mächtigsten); D. 49, 9.

* Nach dieser Stelle würde außer König, Jarl jedenfalls noch der Hersir (vgl. eöa QÖrum rikism.) als rikismaör gelten dürfen. Das Wort wird danach als minderhäufiges Synonym von hqföingi (vgl. oben, Vigf. s. v. hQfÖ. 3) anzusehen sein, und wie dieses Wort den Beamten- adel gegenüber den Gemeinfreien bezeichnen; auch wird hQfö. (vgl. Vigf. s. v. 2) wohl von der militä- rischen, rikism. von der friedlichen Seite des Amtes ausgegangen sein. Vgl. noch tignarnafn.

rikr, ad}, (g. reiks, § 78; F. 248), mächtig, angesehen; erst im jungem Sprachgebrauch = reich. N. m. rikr 150, 14; 152, 16. N. n. rikt 56, 1; G. m. riks 183, 28; A. m. rikan 163, 9. PI. N. rikir 194, 14; A. rika 195, 13. N. m. schw. Flex. inn riki 121, 15. Comp, rikari N. rikari 194, 13. A. m. rikara mann 67, 18. PI. N. m. väru rikari 10, 12 = potentioies exstiterunt Eg. Sup. rikastr 124, 9; 139, 4; auch rikstr 81 a '); Regm. 14, 6.

rikuliga, adv. (rikuligr), in vornehmer, prächtiger Art. 238, 7.

rikuligr, adj. (vgl. rikr u. Ark. 21, 11 1 j , angesehen, ansehnlich, reichlich. A. n. rikuligt 22, 14.

risa, stv. (g. -reisan, § 101; F. 255), sich erheben, aufstehen ; e. to rise. Praes. S. 3 riss upp 167, 4; Praet. S. 3 reis 193, 21.

rista, stv. 101 ; verwandt mit rita ritzen, schreiben? vgl. F. 309), schneiden, sägen; mit Acc. = durchschneiden (häufig auch vom Einschneiden der Runen, vgl. Vigf. s. v.). Inf. 161, 34. •' Prass. S. 3 ristr 226', 24; PI. 3 rista 162, 1.

1(50

'ro n«frviti

Praßt. 8. 3 reist 118, 10; 183, 21; ergänze hier als Obj. brynjuna; PI. 3 ristu 161, 33; (x, 1. F^. zw «toser Ar. i>. #. II, 654. Pass. Part, absol. ristit 2i8, 2. PI. N. m. ristnir (stafir) Gußr. II, 23, 3. N. f. ristnar (sc. rünar) Sigdr. 15, 1.

* Einige dieser Formen, so Inf. 161, 33 u. ristu Z. 32 werden von Ger., Vollst. Wb. von rista schw. v. abgeleitet.

'ro = ero s. vera. roMiui s. rjöfta.

roöra, f. (rodhra F. 257), das Blut, urspr. viell. Opferblut (Vigf.) A. roöru 177, 3.

roskinn, adj. poet. {für vroskinn F. 309), erwachsen. N. 260, 23.

röa, stv. (vgl. § 4, 3; 111 ; e. to row, F. 259); rudern. Inf. 70, 15. Praat. S. 3 reri 71, 11; PI. 3 reru 97, 20; 220, 2. Part, röinn gerudert 96, 5.

röftr, m. (röa, § 50 a1); das Rudern. Nsf. roörinn 71, 13; D. roöri 71, 12.

rögberi, m. (vgl. rög n. = Zank, Zwist; F. 310; beri zu bera bringen, tragen), der Zankträger, Anstifter von Zwietracht. A. rogbera 37, 4.

rögmälmr, m. (s. rög n. , F. 310

u. malmr) , das Z a n k e r z ; Erz oder Metall, welches Zwietracht verursacht. N. 116, 9: hier vom Nibelungenhort und dem Golde überhaupt.

rot, f. 72, 1 ; für vröt ? vgl. F. 294 vröta, andere Ableit. bei Ger., Vollst. Wb.), die Wurzel; viell. auch das untere (dicke) Stammende (the lower part of a tree Vigf.), der Stamm. N. 21, 3; D. röt 20, 12, 13; Asf. rötna (vgl. § 95) 20, 12. PI. N. rcetr 20, 9; PI. D. rötum 39, 20.

* Gegen die Erklär, von Vigf. (s. oben) hat Bugge >tud. 437 2) Einspruch erhoben ; auch Fr.2 gibt nur Wurzel" als Übersetz, an. Der Mangel anderer Beweisstellen ist für unser n Fall doch nicht ganz entscheidend, da die Esche Yggdr. eben nicht ein Baum wie andere Bäume ivar. Zu der Stelle 21, 3

bemerkt F. J. Gg.: „Snorri hat sich wohl nicht ganz klar gemacht, wie dies möglich wäre, aber diese Auf- fassung ließ sich nicht vermeiden, sobald man Asgard im Himmel dachte; urspr. dachte man sich den Göttenvöhnsitz auf Erden und dort auch die dritte Wurzel der Esche. u

Vgl. die ähnl. Ausführungen Einl. 87, 131.

rugakr, m. (vgl. rugr=rügr F. 256; akr); das Roggenfeld. A. 191, 10.

nun. n. (g. rums m., 55, 1 ; F. 258). D^rRaum. - N. 82, 15. 2) der Platz, die Stelle (Vigf. s. v. 2). G. lja rums e - m jemand einen Platz einräumen, ihn zum Sitzen ein- laden 193, 6. A. setjaz i rüm e-s den Platz jemds. einnehmen 157, 32.

rünar, PI. f. 16, 1, 2; g. runa Geheimnis, F. 258), die Runen, in Stein oder Holz einqeschnittene Schriftzeichen, Inschriften; vgl. Wh. 407 fg.-ü. rünum 96, 19, 21 (hier von der alten Skalden- Poesie ge- braucht; vgl. F. J. Lit. Hist. II, 248); A. rünar 89, 9 (hier als Mittel der Weissagung oder des geheimen Wissens gedacht); als Objekt des Unterrichts 171, 24; Asf. rünarnar von einer (sozusagen) brieflichen Mitteilung 217, 17, 20.

* Über die Grundbedeutung (vgl. nhd. Raunen = geheimes Unter- reden) s. auch Vigf. s. v. ; Mogk im Ark. 12, 277 ; Mythol. (Sl. Göschen) S. 104 fg.

ryftja, schw. v. (ahd. riutan = reuten, F. 255 ; für die 256 mit ? angesetzte Grundform hrud tritt Vigf. s. v. entschieden ein), ausroden, freilegen, räumen. Inf. VqI. 56, 4.

raefr, m. (venv. mit raptr, F. 251), das Dach. D. at raefri 107, 18; A. raefr 152, 13. In poet. Um- schreibung auch der Schild im Komp. Reifnis-raefr; vgl. Reifnir u. raefrviti.

rsefrviti, m. (s. raefr u. viti), das Schildverderben , der Schild- b r and, poet. = das Schwert.

A. raefrvita Reifnis f, 1 ; vgl. Eg. Lex. Poet s. v u. Sk. G. 49: kalla . . . skJQld tjald, en skaldborgin (testudo clypeorumEg.)er kollutholl

raßksn salgaukr

161

okraefr; sc. Ööins, herkonungaetc; zu letzterer Kl. gehört Reifair. rseksn oder rsexn (so Fr. 2 ) m., (für vraeksni? so Vigf., dann zu 2. riöa; zu ags. vrasan Fr 2), der Knoten, die Masche (vgl. Var.). PI. A. raeksna 79, 1.

* Vigf. setzt als Nora, raeksni m. an.

rsesir, m. (ags. rsesva vgl. Vigf.), der Fürst, poet. N. Rgm. 14, 6.

rodd, f. (g. razda F. 252 vgl. § 61, 3), die Stimme, Sprache. N. 113, 11; D. rc-dd c. 2; roddu 258, 1; A. rodd 113, 3; Asf. 159, 15.

rQSt, f. (g. rasta; § 61, 3), die Weg- strecke, Rast, Meile. Vgl. Vigf. s. v.; Wh. 366. PI. G. rasta 35, 19; 103, 14.

rokstöll, m. (s. rok Grund, Ent- wicklung (aber nicht zu ahd. rahha, sondern zu rekja gehörig, s. Ger. Gloss. s. v., F. 249 u. stöll), der Gerichtsstuhl, poet. PI. A. a rokstöla VqI. 25, 2.

rceöa, f. (s. roeöa schw. v.), die Rede, Unterredung. A. 232, 28. PI. A. 170, 17.

* Gegenüber saga (iem formellen Bericht) meint r. ratf/ir otew Inhalt oder Gegenstand; daher 175, 5 er f)essi roeöa til SQgu minnar =ist dies der Hauptinhalt (bezüglich) meiner Erzählung = läuft meine Erzählung darauf hinaus u. w. Für diese Auffassung von roeöa (anders Rn.) scheint mir auch zu sprechen: kömu a Kessar rceöur = touched on this subject (in der von Vigf. s. v. roeöa zit. Stelle).

roefta, schw. v. (g. rodjan, F. 247), reden. Praes. PI. 3 roeöa 89, 9. Imper. S.2 rceö 199, 11 ; PI. l rceöum 195, 13. Praet. S. 1 roedda 212, 29 vgl. § 29, 1. Med. roeöaz viö sich bereden. Praes. PI. 3 r. konungar v. 197, 29.

TO&kja, schw. v. (F. 249, ahd. ruohhjan, nhd. (ge-)ruhen), sich kümmern, sorgen. Pass. Part. N. n. litt roekt wenig beachtet 218, 24 nach Atlm. 15, 6 geändert. Es muß wohl so verstanden werden, daß die Kleider (weil unbeachtet) durch das offene Feuer in der Halle in Brand geraten sind.

Glossar z. pros. Edda.

roekiliga, adv. (vgl. roekja), sorg sam. ger r. 190, 6.

s.

's für es in |>ars; f>aers s. es. safna. schw. v. (= samna F. 311,

§ 26, 1; 121, 2), sammeln mit

Dat. (u. Acc); vgl. Lund p. 95, 96.

Praes. S. 6 safnar ser liöi 150, 29.

PI. 3 safna her at ser ziehen ein

Heer an sich 168, 9.

saga, f. (F. 316), die ursprünglich mündliche Erzählung meist klei- neren Umfanges , vgl. fräsQgn u. EM. Reg. s.v. saga ; Olrik, N. Geistes- leben S. 124. N. 98, 22; 108, 15; 118, 5; 173, 2 vgl. til 3). G. SQgu 73, 7; Gsf. sogunnar 149, 3; Ö. SQgu 105, 18; SQgu p>inni = deine Geschichte (d. h. eine Geschichte als deinen Beitrag zur Unterhaltung) 241, 18. - A. SQgu 157, 25; aöra SQgu mina den andern Teil meiner Geschichte 252, 22 vgl. 241, 18; Asf. sQguna 149, 6. PI. D. sQgum Grott. 18, 8; A. SQgur 64, 2 zu miklar SQgur u. w. vgl. Njäla c. 58: litlar SQgur megu ganga u. w.

In beiden Fällen ist nur von dem Gerede der Leute, nicht von Erzählungen in fixierter Form die Rede.

saka, schw. v. (g. sakan stv. , vgl. F. 314, § 121, 2). 1) anklagen; 2) schädigen, schaden (mit Acc. der Person). Zu 2) Praet. S., 3 sakaöi 73, 17; 123, 7, 9. - Med. sakaz zu 1), sich zanken. Inf. 166, 22.

sakarvandrseM, n. (vgl. sQk u. vand- raeöi), die Prozeßschwierigkeit, der schwierige Rechts fall. D. 37, \.

saklauss, adj. (s. sQk, lauss), un- schuldig. — N. 181, 19. D. n. at saklausu ohne triftigen Grund 154, 5.

sakna, schw. v. (vgl. Vigf.), ver- missen mit Gen.; Lund p. 172.

Praes. S. 3 saknar 95, 7.

salgaukr, m. (s. salr u. gaukr), der Kuckuck des Wohnhauses, poet. = der H aus h ahn. G. salgaukar Grott. 7, 4; vgl. D. H. II, 609.

* Bugge Helgedigt 110 hält die H. H. 11, 49 (= 48 H. G.) begegnende,

11

162

salneefrar samt

auch sonst b< zeugte Form salgolnir (gof'nir = Vogel vom ir. gop = Schna- bel) für die ursprüngliche. salnalrar, PI. f. (s. salr, na»fr f., § 55, 1 = Birkenrinde, dann = Schindel aus diesem Stoffe, Dach- bekleidung), die Dachbekleidung der Halle, poet. Svafnis salnaefrar (A.) die Dachbekleidung der Halle Odhins = die Schilde b, 3.

* Vgl. die s. v. raefrviti angezogene Stelle der Sk.

salr, m. (F. 320 vgl. g. saljan, ein- kehren; § 60, 2), der Saal, die Halle; vgl. Wh. p. 223. 2sT. 22, 5; D. sal 25, 8; 88, 1; Dsf. salnum 88, 7; A. sal. 17, 19. Zu sal sunnanv. Helr. 10, 2 vgl. 183, 14. PI. G. sala Regm. 13, 4; 88, 3; D. sQlum x, 3; A. sali Vol. 5, b = domicilia Eg.

* Das Wort ist (vgl. Vigf.) fast nur poet., scheint aber synonym mit IiqII f. Beide Worte bezeichnen den Empfangs- u. Wohnraum eines (zumal größeren, fürstl.) Gebäudes, dann (freier) auch das Wohngebäude, die Wohnung überhaupt; der PI. salir scheint, poet. für hüs PI. n. (q. v.) zu stehen, so Regm. 13, 4.

Salt, n. (g. salt, F. 321), das Salz.— N. 125, 18; A. 125, 16.

saltr, adj. (vgl. salt), salzig. S. N. m. saltr 126, 1 ; PI. N. m. saltir 9, 16.

sam-, präfix, g. sama.

sama, schw. v. (F. 311, § 117, 1; g. samjan); sich ziemen, sich schicken. Praes. S. 3 samir es schickt sich für jemand (Dat.) 154, 7 vgl. einna; f)at samir = das ziemt sich 166, 24; 171, 30. Praet. Conj. S. 3 semöi Helr. 1, 5.

saman, adv. (g. samana, F. 311) zu- sammen. — sitja saman VafJDr. 41, 6; fara saman 81, 6 folgen aufeinander; festu saman 11, 9; vefja saman 55, 11; 111, 22; rifa saman 113, 5; dregit s. 154, 28; eiga {)ing saman 83, 8; ättu born saman 120, 8; eigut aett saman Fal'n 13, 3; saman bera (intrans.) c. Dat. 70, 1; mit Acc. baru s. (trans.) 73, 9; f, 3—4; vgl. auch bera. allt saman alles zusammen = ganz gleichmäßig 192, 22; a. s. ok ebenso auch 208, 15 (wo das

vorher geh. viö zu a. s. wiederholt zu denken ist); allir saman oder allir samt (vgl. samt) = alle zusammen, allar saman Vafjtr 31, 5; allir samt 89, 8; margar saman iu großer Zahl 196, 8. Ahnlich bäöir s. und einn saman.

* Vaff)r. 3i, 5 verbindet Eg. sam- an mit kömu (eru komnar) w. über- setzt: in ununi coierunt; wahr- scheinlich ist aber ]>ar = ftaöan u. kömu von der Herkunft gebraucht, vgl. kömu s. v. koma u. [jar 1). samborinn, adj. (sam-, bera), von derselben Mutter geboren. PL N. m. 197, 35.

samfor, f. (sam-, fcr zu fara), das Zusammenleben, zumal in der Ehe. So auch Plur. N. sam- farar 152, 3.

samgangr, m. (vgl. gangr u. sam-), das Zusammentreffen, auch im Kampfe. N. 83, 17. G. sam- gangs (vom friedlichen Verkehr) 43, 16.

samjafn, adj. (sam-, jafn), gleich- kommend, an Wert oder sonst. A. m. 171, 13.

samna. schw. v. (= sama F. 311, zu saman), sammeln. Part. Pass. absol. er tu samnat = wozu ge- sammelt (worden ist) 84, 8.

samr, gewöhnlich schwach inn sami, pron. adj. ((g. sama; § 93, F. 310), derselbe. Starke Flex. N. n. sem samt se 157, 25 = als ob es dasselbe sei, ebenso; Gn. sams 219, 4; Af. sama 208, 8. Schw. Flex. N. f. in sama 156, 12; N. n. J)at sama gull 181, 7. D. f. jDeiri sQmu 235, 12; D. n. ferr inu sama fram = es geht auf dieselbe Weise fort 151, 21. A. m. J)ann sama 154, 23. A. n. it sama kveld er 54, 1; f)at s. boröhaldit, sem 48, 11; adverb. it sama ebenso Grm. 15, 3 ; slikt s. desgl. 93, 1 ; vgl. Lund p. 60, sowie 505. PI. A. n. f>essi in sqiuu orö 238, 25.

samt, adv. (F. 310), eig. A. n. von samr, dem Sinne nach = saman, q. v. ; vgl. auch asamt. vera samt meö 155, 11; i samt in einem zu = hintereinander 156, 12; so auch samt 158, 9.

samveldi

sa

163

samveldi, n. (sam-, valda), die Ge- nossenschaft, auch von ehe- licher, also = Ehebund. N. 202, 13.

samvista, f. (sam-7 vist), das Zu- sammenleben. — N. 215, 26.

sandr, m. (F. 319), der Sand, auch die (meist sandige) Seeküste, der Strand; so wohl Vq]. 3, 3 {vgl. Vigf., der freilich diese St. zu s. = Sand stellt und die ähnliche St. bei D. H. II, 9).

sanna, schiv. v. (vgl. sannr). 1) als wahr erfinden, erproben. Inf. 153, 7. 2) = als wahr behaup- ten, beweisen; so 239, 1 2. Möglich ist auch 153, 7 die Bedeutung „be- stätigen" (so Edz.), vgl. Praet. PI. 3 sonnuöu 241, 7 ; s. auch sannr adj. gegen Ende.

sannfröftr (sannr, fröör), recht be- richtet. — Kompar. PI. N. m. besser unterrichtet {Edz.) 252, 20.

sannligr, adj. (sannr), richtig, in der Ordnung. n. (oder adv.) sannligt 227, 28.

sannr, saör, adj. 34; 5 ; 75, 1 ; e. sooth, F. 318), wahrhaftig, wahr. S. Nn. satt 40, 7; 48, 2; 137, 13; D. meö sonnu mit (An- wendung von) Wahrheit, in W. 51, 1; s. = mit Grund 189, 10; A. satt 253, 20 ; er J)at }ier s. at segja = das ist dir als etwas Wahres zu sagen (ut vera referam Eg.) 60, 5 vgl. 69, 14, 24 u. Lund p. 374; sagöi satt gab wahrhaftige Auskunft 106, 22 vgl. satt segi ek 235, 6. - A. n. in schw. Flex. segja it sanna (etwas stärker als s. satt 212, 9) den wahren Sachverhalt angeben 67, 22 vgl. Eg. : nunc quod verum est tibi aperiam; allt it sanna 171, 8 [vgl. sanna roeöu Helr. 5, 2). Siehe auch Lund p. 501. PI. N. m. sannir 56, 11; A. n. sonn 40, 2. Komp. n. sannara; mun hitt s. (sc. vera) dies wird eher wahr sein 164, 27; ähnl. annat er s. 206, 3. hvärir sannara hafa iver (von beiden) mehr Recht hat 239, 14. Superl. adv. sannast: fötti s. um liföaga hans 261, 23; ergänze vera. Dies s. (sannazst F) wird von eini- gen als Med. Inf. von sanna = = sannaz verstanden.

sauftr. m. (zu sjööa, seyöir F. 376; § 60, 2; eig. das Opfertier, vgl. g. sauf)s = das Opfer, Vigf. s. v.); ein Stück Kleinvieh, namentlich ein Schaf. PI. D. sauöum 35, 20.

sauma, schw. v. (zu saumr m., F. 325), säumen, nähen. Prast. S. 3 saumaöi (sc. klaeöi), 158, 17; = stickte 192, 15.

saurga. schw.v. (vgl. saurr m. Schmutz,

F. 327), beschmutzen. Inf. 42, 10.

sä, sü, fat, pron. (g. sa, so, J)ata; vgl. §3,3; 16, 2; 46, 3; 92; für J)at Nor. § 133a; F. 310), der, dieser. Bezügl. der verschiedenen Stellungen und Anivendungen dieses Prjon. bietet der Art. sa, sü, fat bei Ger., Vollst. Wb. auch für die Zitate in Sn. E. u. V. S. manches Belehrende. N. m. sa 4, 15; 5, 3; 10, 7; er (vgl. er) a, 3; 5, 10; etwas anders er 29, 2; 49, 12 (etwa durch si quis wiederzugeben oder mit Lund p. 260 auf einen unterdrückten Demonstrativkasus zu beziehen, vgl. 29, 2 frööleikr J)ess manns, er u. w.); inn vgl. inn ; mehrfach auch = ein solcher, von der Art; margr er 49, 10; engi hlutr er . . ., er ser megi treystaz 17, 7; ähnl. 153, 13; 165, 26; 213, 17; engi er her inni, at . . . 62, 15 (vgl. Var.); 69, 12; einn mättkastr (vgl. einn*) 15, 25. koemi beztr dagr yfir oss, at ver maettim 193, 27; hvern J>er hittiö f)ann fyrir, at 241, 12, s. hitta; f)eim, at = ta- libus, ut 254, 2; |3ess, er = eius- modi (Gn.), ut 259, 7. Vgl. noch Lund p. 339. sjä als nachdrück- lichere Nebenform für N. m. 92 ; als ältere Nebenform von J)essi an- gesehen von Nor., vgl. Art. f>essi) 56, 11 ; 151, 26; ßegm. 14, 5; für N. f. (vgl. P. Br. Beitr. VI, 215) 98, 22; Skirn. 42, 6 diese (eben ver- gangene) N; vgl. D. H. II, 210; 124, 1; 140, 4r und sonst. N. f. (sjä s. oben) 3, 4; 118, 9; er 8, 3; N. n. fmt 3, 2, 11; 4, 4; f)at er 8, 4; aber 16, 7 konstruiere |)at, er ( Var. at) = dies, daß; f>at mit Gen. hvat's J)at fiska? Regm. 1, 1;

G. m. j^ess (er) 8, 16; G. f. feirar 10, 4; G. n. [)ess 13, 16; auch adv.

11*

164

sarr

})ess betr um so besser 155, 37; J)ess in der Weise {etwa = {>. hättar), daß 259, 7. I). m. [>eim 26, 3, 4; |>eims (= jjeim es, er) £, 5 vgl. g 20, 5. fw;- ])eima vgl. £>essi **. 1). f. f>eiri 12, 5; D. n'. [)vi 4, 4; i0; 14; J)vi-sem 66, 12 v#/. sem; s. auch |)vi s. v. u. }>vi naest s. naest; A. m. fmnn 9, 3; J)ann -er 10, 4; )>ann -at 66, 15 wjJ. oben sä-at w. N. m.; J)ann veg 190, 18 s. 2. vegr m.; A. f. J>a 12, 8;^A. n. f)at 3, 8; J)at er 3, 3; 4, 2 konstr. £>at, er «. t^Z. 16, 7 m. N. n. j^at erindi at maela, at 191, 18 vgl. oben sä-at s. N. m. ; vgl. noch u. *. PI. N. m. J>eir 4, 5; J3eir er 5, 7; peir-at 6' 3, 14 ^. sä-at u. N. m. J)eir auch da, wo ein m. und ein f. zws.- gefafti werden, so 196, 22; nac/& D. H. 292 bezieht sich hier \). auf Sigurör, Brynhildr und Heimir mit den Seinen. Soll aber betont werden, daß es Personen verschiedenen Ge- schlechtes sind, so steht PI. n. vgl. m. u. f)au. N. f. J)aer (er) 7, 4; 8, 1; 18, 4; j^aer = die {andern) Vögel 182, 16 vgl. D. H. II, 333, ]:>aers = f)aer er (poet., vgl. es) Vol. 19, 6. N. n. fau {oft als gen. comm. für m. u. f., vgl. Gr. IV, 279 fg., Lund p. 14, 254) 10, 5; 42, 10; 57, 24; 58, 1; 118, 14; ]}au in (#<?£. inn) Grm. 41, 5; G. m. f. n. J)eira 4, 3, 4; D. m. f. n. J)eim (er) 7? 8; 8, 3; 11, 7; A. m. f>ä 3, 7; er 11, 15; A. f. f^aer 22, 8; 170, 26; A. n. f)au (er) 4, 5; 14, 9, 20; Grott. 15, 2. Vgl auch N. n. £>au. Zuweilen ist der relat. Satz zwischen Pron. u. Subst. ein- geschoben {Ger., Sp. 843) mik vekr, es af viöi kemr, m. hv. m. 7, 4—6.

* Wie nhd. „das" kann f>at auch in bezug auf Masc. und Fem. von Personen und Sachen, im Sing. u. Plur. gebraucht werden, vgl. Lund p. 18; Gr. IV, 275 fg. So: f)at var konungr 5, 1; var |)at allr rnaör 10, 2; J)ä varö f)at iss 8, 4; Asgarör, ])at kQllum v6r 13, 6; dQgg . . . ]:>at kalla 24, 7 vgl. auch 16, 9; 124, 10; |>at eru S, 9; 38, 7; M väru 3, 6. Wie m rfm Äfcr an- geführten Stellen weist £>at auf vorhergehendes [teilw. im PI. stehen-

des) auch zurück Val'|>r. 31, 6; o, 2; Sigdr. 19, 1 (Ger., Sjp. 86'0).

** Als schwächeres Demonstrativ = der, dieser {vgl. auch pessi) be- rührt sich gelegentlich mit dem suffig. Artikel inn; maör ziem- lich = maörinn. Ausschl. steht vor Eigennamen: Odinn dieser Odh. 10, 7 ; ähnlich guÖ dieser Gott 6, 8 {gegenüber dem sehr häu- figen Plur. goöin, vgl. s. v. guÖ); ferner in dem Sinne von talis (sä, at = talis, ut Lund p. 325; Neben- sätze dieser Art stehen meist im Conj., so 135, 11, doch vgl. Ark. 2, 2<>2 Anm.); dagegen tritt inn vor Adjektiven teils allein, teils in Ver- bindung mit auf {vgl. s. v. inn* b) ; erst der jüngere Sprachgebrauch gestattet {nach Vigf.) auch in diesem Falle einfaches sä, das somit fast ganz an die Stelle von inn gerückt ist; vgl. darüber Vigf. s. v. hinn p. 262 fg. Lund p. 503 bespricht die Berührung von u. hann; be- achte noch J)ann veg auf die an- gegebene Weise, auf dieselbe Art 190, 18.

* * * Über fehlendes ok nach |)eir, fcau u. w., so z. B. ^)eir Lyngvi 248, 8 = sie {nämlich er und) L. vgl. ok *.

sä, stv. (g. saian, vgl. § 111), säen, streuen, mit Dat., F. 95. Praet. S. 1 sera (= g. *sezo-, Nor. § 251, 4) S. 3 seri gullinu 138, 9.

säft, f. {vgl. stv., g. -se|)s, F. 312), die Saat. N. 134, 1; 139, 5.

säötiÖ, f. {s. säö ; tiÖ = Zeit), eig. die Saatzeit, als Monatsname zunächst dem April (gaukmänudr), doch auch dem März {so Wh. p. 377) noch entsprechend. N. 144, 12.

sär, m. {vgl. Vigf.; § 60, 1), eine Bütte, ein Zuber. A. 15, 7.

sär, n. (g. sair Schmerz; § 12, 1; F. 313), die Wunde. N. 141, 12; D. 249, 4; Asf. särit 119, 31. PI. N. sär 169, 26;. D. särum 10, 14; 11, 8; A. sär 49, 12; s$r {ältere Form) Sigdr. 10, 3.

särliga, adv. {s. sär n.), schmerz- lich, bitter. 155, 9.

särr, adj.{s. sär n.). 1) verwundet. N. m. 159, 26; 160, 12; A. m.

sättr seiöberendr

165

säran 195, 27. Eegm. 24, 6. N. f. sär 212, 8. 2) schmerzlich, n. adv. särt viö verör e - m jemand empfindet Schmerz bei etivas 158,

20, litit mundi slikt särt J^ykkja 158,

21. Superl. N. n. särast 205, 25.

sättr, adj. {vgl. saett u. F. 314), ver- söhnt. — PI. N. m. sättir 37, 1; VafJ)r. 41, 6. Dazu D. H. II, 165.

uröu ä eitt sättir = stimmten völlig überein 222, 10. Auch von der Übereinstimmung im ehelichen Leben N. n. (als gen. comrn.) 221, 23.

seöja, schw. v. (F. 318, g. -sofvjan vglt. Ger.), sättigen. - Inf. 165, 12. Praes. S. 3 seör Grm. 19, 2.

sefa, schw. v. (nach Vigf. für svefa, vgl. svefn), beruhigen, gew. Med. sefaz = sich beruhigen. Inf. 211, 10. Prast. S. 3 sefaöiz 57, 23.

seggr, m. (nach Vigf. zu segja?, vgl. auch lat. socius, sequi), poet. der Mann. Nom. Regm. 13, 3. PL N. seggir b, 4.

segja, schiv. v. (F. 316; as. seggian; § 118; 126). l)sagen, mitteilen.

Inf. 11, 3; 40, 9; fyrst at s. 76, 6 vgl. Lund p. 374. segja sqgur Geschichten erzählen 236, 22. segja til hans ihn zu verraten (vgl. til 3) 158, 4; ahnl. segja til gullsins Mitteilung über den Verbleib des Goldes machen 223, 4. um segja = den Ausspruch darin tun, ent- scheiden 239, 14 ; 240, 19. Praes. S. 1 segi ek Fäfn. 13, 2 ; S. 2 segir fm 47, 16; f)ü segir 48, 2; 179, 28. S. 3 segir 18, 12; 99, 16; svarar ok segir 5, 1 ; segir = antwortet, Auskunft gibt a, 3 (über die Ver- wendung von svara u. segja, maela und spyrja vgl. auch s. v. maela); segir Bragi gamli im Zitat 3, 13; ähnlich öfter impersonell, = heißt es, lautet es (bei Zitaten) 6, 22; 7, 12; 8, 19; vgl. Lund p. 28. her hefr upp ok segir = hier beginnt es und wird erzählt 149, 1. PI. 3 segja 48, 16; segja menn 72, 18 mgt man, vgl. maör 4). Conj. S. 3 segi 27, 17. Im per. S. 2 seg svä vermelde so (oder : dies) 164, 21; seg M 180, 16; mit suff. Pro- nom. segöu Regm. 19, 1. Praet. S. 2 sagöir pi\ 9, 3 ; S. 3 sagöi 60, 12; 101, 1; = sprach zu 241, 8

vgl. oben um segja; sagöi til sin nannte seinen Namen 251, 13. PI. 3 sogöu 38, 17; 40, 15; 53, 2; sogöu hann veröugan (sc. vera) 53, 20. Conj. S. 1 segöa = gesagt hätte 252, 22; S. 3 segÖi 111, 16.

Part. Pass. sagör, n. (u. absolut) sagt 40, 5; er fyrr sagt ist oben (vgl. C. XI) angegeben 45, 2; er }Dat sagt heißt es (in der mündlichen Überlieferung: dicitur Eg.) 3, 2; 9, 6 vgl. er |)er eigi sagt = hast du nicht gehört? 16, 7; ef ])ü heyrir J)at sagt 50, 16 (vgl. 56, 10; 135, 5 u. heyra*); annat mark er J)at sagt 135, 18; sagt til J)eira 161, 1 vgl. til 1, 3). Plur. A. m. sagöa 176, 18; N. n. er eigi at sinni sogö fleiri tiöindi 94, 9. Den Singul. des Verbums beurteile nach Gr. 1V7 196 fg.; Lund p. 8, A. 1. Med. segjaz sich nennen. Imper. S. 2 segz nenne dich 169, 30. Praes. S. 3 sagöiz erklärte 259, 20. Praet. Plur. 3 sogöuz von sich sagten, behaupteten 177, 20. 2) anklagen, beschuldigen. Pass. Part. SQnnu sagör mit Wahrheit angeklagt 189, 10 vgl. Lund p. 137.

* Ein von segja abhängiger Satz mit at steht ebensooft im Conj. (so 72, 18) toie Ind. (so 77, 11); Ark. 2, 197. Ein Beispiel für Acc. c. Inf. (vgl. oben 53, 20) bietet außer 208, 5 auch Ger. Sp. 893, 21. Be- liebter ist der unvollst. Acc. c. Inf. so sogöu hann veröugan (vera) ills dauöa 53, 20; segja hana okkra döttur (vera) 234, 6.

segi, n. (F. 316), das Segel. N. 55, 8; 111, 21. Plur. N. 176, 32; Dsf. 164, 11; Asf. 177, 11.

seglmarr, m. (segi; marr vgl. merr u. F. 234), das Segelroß, poet. = Schiff. PI. D. seerlmorum Sigdr. 9, 3.

seiöberendr, PI. m. (vgl. seiör Zau- berei F. 322; ber. zu bera tragen, umgehen mit etw.), die Zauberer.

N. Hyndl. 33, 5. Zur Sache vgl. noch Vigf. s. v.; Wh. p. 396 fg.; Gr. Myth. 988 fg. Nach Mogk (Sl. Göschen S. 102) bez. seiör die Zauberhandlung, galdr oder ljöö den Zauberspruch; schriftlich fixiert hei fit letzterer rünar, q. v.

166

seiökona sem

seiftkoiin, f. [zu sei^r F. 322; kona), das Zauber weil). N. 157, 28; Nsf. 157, 30, 32. Asf. 158, 10. * Unter der seiök. ist ursprüng- lich vielleicht eine Eibin zu denken; so Rieger Germ. 3; 180. Vgl. auch Golther G. Myth. S. 654; Mogk sieht in volva u. seiökona mehr die menschliche Natur der mythischen Gestalten troll, flagö u. ö. aus- gedrückt.

seila, schiv. v. [zu seil n. F. 321? Lund p. 222), nur im Med. seilaz = die Hände ausstrecken, vgl. Vigf. ; nach Fr.2 sich mit dem Kör- per in der einen oder anderen Richtung strecken. Praet. S. 2 seilöiz |)ü upp 69, 9; S. 3 seilöiz hann til 59, 3 vgl. 66, 8.

seinn, adj. {zu g. sainjan säumen F. 313; Fr.2: „gebildet, wie es scheint, von dem in der Volkssprache bewahr- ten Verb sina, ähnl. wie seigr von siga"), langsam, spät. PI. N. m. seinir eru at hefna lassen sich Zeit mit der Rache 195, 19. S. n. seint adv. spät, oft mit ironischer Schärfe (fast = niemals): at mer mun seint veröa (Var. vera) 41, 3 = ut serum mihi futurum sit Eg.; seint liöa nicht recht fortgehen [od. Erfolg haben) 68, 20 ; ok [)essa fäm ver s. bot 192, 26. Sonst auch = zögernd, unfreundlich 62, 7; ungern 82, 11 (wohl nicht mit Eg. seint gort = sero factam sc. opta- rint); auch = langwierig, langweilig seint er 62, 8 (prolixum est Eg.).

Kompar. adverb. seinna (vgl. Wimm. § 88 b) langsamer; eigi seinna, en = ebenso schnell wie 68, 17.

selja, schw. v. (g. saljan, F. 319; § 114), übergeben, darreichen.

Inf. = schenken 214, 1. fram s. 41, 8 = hingeben; 99, 3 = käuf- lich überlassen. Praes. S. 3 selr i hond 157, 13 vgl. 156, 10; 238, 16. Prat. S. 3 seldi 40, 17; 102, 15 (könnte hier Gonj. S. 3 sein, doch vgl. raeör, skal). 156, 16 seldi i hond = händigte ein. Pass. Part. N. f. seid 121, 17.

selmänuftr, m. (s. mänuör u. sei n. = Senne, zeitweilige Hirtenwohnung im Hochgebirge, F. 320), der zum

Ausziehen auf die Bergweiden g< - eignete Monat, der Juni; vgl. Vigf. s. v. sei, Wh. p. 59, 378; d. Mon. p. 55. -N. 144, 13. Sem, relat. pari., adv. und konj. (zu ahd. sama nach Ger., zu saman mich Vigf.), wie.

a) relat. Part., meist nach vor- hergehenden demonstr. Partikeln, vgl. § 96, Lund p. 269, 426; G. Neckel, die german. Relativpartikeln S. 28, 29; f)ar sein 3, 11; 6, 16;

17, 15; 20, 10; 121, 3; f)ar til sem 100, 6; svä sem sowie 3, 13; 4, 12 u. öfter; sem = svä sem 5, 14; 212, 30 vgl. auch b). Nach demonstr. Pronom., so 151, 31, 32; hja störmenni [)vi, sem 66, 12; oft in VqIss. ; auch Regm. 23, 5 Var. Auch beim Interrogativum zw Verallgemeinerung d. Begriffs: hvar sem (eigentl. ubicunque) 73, 10 = quandocunque Eg. ; hvat sem hann kostaöi til 54, 1 = quantavis mercede Eg.

* Im Gegensatz zur einfachen Anreihung wie 43, 1; 196, 22 (bei tatsächl. Verhalt) führt sem oder svä sem den äußern Anschein ein : 70, 12 vgl. Lund p. 32—34. Deut- lich besonders 18, 6 neben 18, 7.

b) als Konj unkt. (eig. svä, sem), mit Ind. = so wie 17, 5; VqI. 10, 8 oder (bei freierer Annahme = als ob, vgl. Lund p. 311, 312; in diesem Falle begegnet auch sem f)ä er, so 164, 9) mit Gonj. 15, 11; 63, 1; 153,

18. Vgl. übr. sva 1). Nach Holt- hausen und I). H. II, 207 führt sem nicht selten einen „unechten Komparativsatz" ein, so einen temporalen oder kausalen Nebensatz Grott. 25 (= 24, 6 H. G.) sem munum haetta = nachdem wir (oder da wir) min gemahlen haben, werden wir aufhören; einen rein temporalen Gylf. c. 53 (90, 6: njöttu nü, sem f)ü namt = nachdem du Unterricht genossen); einen kondi- tionalen VqIs. S. c. 28 (=202, 12) njöti -|)er svä Sig. , sem f)er hafiö mik eigi svikit = wenn Ihr mich nicht getäuscht habt; Beisp. für kau- sale u. konzessive s. bei D. H. Bez. des Modus des abhäng. Satzes gibt Nygaard in Ark. 3, 99 fg. diese Regel: nach Verben im Sinne m >'■

senda sedja

167

„es scheint, daß oder als obu steht sem mit Conj. im gleichen Sinne wie at (so 63, 1; 65, 3); tritt noch das Hilfsverb munu hinzu, so findet sich neben dem Conj. auch der Ind., so 56, 8 nach R: sem {)ess hlutar mun ek (vgl. Var.); ähnl. 64, 16; 65, 8. >#

c) Ähnlich wie beim posit. adv. jafnt (j. nött sem dag 35, 19 = noctu aeque ac interdiu Eg.), steht sem häufiger beim superl. adj. u. adv erb., vgl. Lund p. 247, 252.

sem tiöast 62, 21; sem mest (adv.) 65, 13; 176, 30; s. mest (adj.) 154, 28; sem snarast 80, 2; sem äkafligast 100, 11; sem skjötast 111, 9. Alle diese Fälle elliptisch konstruiert, vgl. mit 100, 11 sem äkafligast hann 65, 12 m. sva langt upp, sem hann mätti lengst 66, 8. Zu vgl. ist auch die lat. Konstr. quam maxime (sc. potuit) u. ähnl.

Beachte auch den doppelten Superl. 75, 2 : |)eim mun verst, sem = eo aegrius, quod Eg. oder = ita pessime, ut maxime Lund. Damit vgl. noch doppelten Komparat. 176, 10: J>vi ästsaelli, sem hann var ellri = um so beliebter, je älter er wurde.

senda, schw. v. (F. 319; § 115, 6; g. sandjan), senden. Inf. 121, 24. Praes. S. 3 sendir 44, 13.

PI. 3 senda 168, 12; 213, 14. Imper. Plur. 1 sendum 165, 26. Praet. S. 3 sendi 8, 17 (til s. aus- gehen ließ); s. til 38, 1 = sandte aus, s. herzu ; 39, 17: 115, 4 s. aptr 100, 17 vgl. aptr. Plur. 3 sendu 173, 28. Part. Pass. N. m sendr; N. f. send 211, 28. N. n (absolut) var sent 75, 15; sent hafa 217, 17. PI. N. m. sendir 38, 7 N. f. sendar Sigdr. 18, 4.

sendiferö, f. (vgl. senda u. ferö f.) wie sendifor (q. v.) = Send fahrt Reise im Auftrage eines andern (Mob.). A. fara sendiferö 46, 24 (vgl. fara 2 a) = die Botschafts- Reise unternehmen.

sendifor, m. (s. senda, fo,r u. sendi- ferö), die Send fahrt, Botschafts- reise. — G. sendifarar 75, 9; A. fara sendifQr 227, 16 vgl. f. sendiferö 46, 24.

sendimaör, m. (s. senda; maör), der

Bote, Diener. N. 39, 17 {vgl. Lund p. 33) ; 106, 7 ; D. sendimanni 40, 12. PI. N. sendimenn 77, 26; D. sendi mQnnum 216, 26.

* Über den Vokal der zweiten Silbe vgl. Ark. 4, 363; 15, 230.

senn. adv. (auch i senn, vgl. Vigf., der an Venvandtsch. mit g. suns (e. soon) denkt. 1) sogleich, augenblicklich. 149, 16; 156, 13.

2) zugleich. 4, 15; Grm. 23, 5; 165, 7. 3) jedesmal 173, 20.

senna. schw. v. 115, 5), mit Worten streiten, zanken, hadern. Praet. S. 3 senti 109, 8.

* Vgl. den Namen des eddischen Liedes Lokasenna.

seri s. sä, stv.

serkr, m. {vgl. Vigf.; Wh. p. 162), das Hemd, der Rock. N. serkr järnofinn das Panzerhemd p , 8; D. i serk ser 112, 14 (intra sinum

Eg.)- sess, m. (aus *setda, F. 317; Nor. § 254), der Sitz, die Sitzbank. D. sessi Sigdr. 17, 4; A. sess 193, 9.

PI. G. sessa Grm. 14, 2.

set, n. (F. 317; Vigf., Fritzn.), der Sitz; spez. die zum Sitzen oder Liegen dienende Einrichtung (Bett- bank F.) an der Seite des Wohn- raumes, etwa = Bank (vgl. set- stokkr in Art. stokkr). A. i set 231, 27.

setberg, n. (s. berg; set F. 317); ein nach Art eines set (= Bank) lang- gestreckter, niedriger Berg; die Anhöhe. Dsf. setberginu 68, 13; A. setberg 68, 11. PI. A. setberg Grott. 11, 8.

setja, schw. v. 114; g. satjan, F. 317), setzen, hinstellen, hin- führen (in ein Amt einsetzen). Inf. s. borö 67, 13; fram s. 75, 14 = deducere Eg. vgl. Ger., Übers. (mit dem aufgerichteten Scheiter- haufen) dem Meere übergeben; s. yfir c. A. 143, 5 = praeficere Eg. Vom Beisetzen der Segel 164, 11. Praes S. 3 setr 64, 21; 142, 17; setr viö eyra 72, 12 vgl. viö 2) a) ; viö setja = als Pfand setzen 239, 13 vgl. 240, 9; s. til g;ezlu 98, 14. Praet. S. 3 setti 3, 7, 10; s. upp setzte auf, stellte aufrecht hin 115,

168

setr sjä

22; setti legte liana i fjotra 204, 1. PI. 3 settu 11, 12, 14, 19 (11, 19 = constituerunt Eg.); 61, 19 (s. aptr ü hak ser wandten oder war- fen zurück) ; s. griö P7, 4 = pacem fecerunt Eg. s. upp merki sin 168, 18 vgl. den vanen üfzucken, üf heben als Zeichen zum Kampfe rnlul. IV b. III, 235. Part. Pass. settr u. w.; N. m. 249, 9; N. f. sett 44, 6, 8; N. n. sett 167, 23; illa s. übel angebracht 208, 3. PI. N. m. settir 161, 11; N. f. settar upp aufgerichtet, aufgepflanzt 250, 18; N. n. sett 12, 13; absol. hoföu sett 52, 7 ; räö hafa viö sett = Hat angewandt, dafür gesorgt zu haben 221, 4. Med. setjaz sich setzen; auch = sich ruhig halten 251, 23.

Praes. S. 3 sez (= setz) 93, 20; 144,7; 157, 32; 170, 15. PI. 3 setjaz 51, 11. Imp. S. 2 sez 178, 37.

Praet. S. 1 settumz 253, 1 ; S. 3 settiz 13, 10; 57, 3; s. upp richtete sich auf (im Bette) 204, 6. PI. 3 settuz 18, 3. Part. Med. sez (für setz); haföi sez 46, 9; 162, 24 (er J)ar h. i sez = der sich darin gesetzt, sich darin festgesetzt hatte).

setr, n. (vgl. sitja), der Wohnsitz.

A. setr büa wohnen, leben 163, 26.

sex, indeklin. zahlw. (F. 328, § 86, g. saihs), sechs. af sex hlutum 39, 19; sex vetr 151, 22.

seyöir, m. (vgl. sjööa; § 54, 1 hiröir), das zum Sieden od. Kochen dienende Feuer, die Feuerstätte. G. seyöis 93, 11; Dsf. seyöinum 93, 17; Asf. seyöinn 93, 12, 14, 21.

se s. sjä und vera.

ser (Dat.) s. sin.

setti, zahlw. 88, g. saihsta, F. 328), der sechste. N. m. 21, 9; N. f. 182, 23; N. n. setta 6, 5.

sjafni, m. (vgl. SJQfn w. sif f.), der

zugeneigte Sinn, die Liebe. N. 43, 4.

sjaldan, adv. vgl. g. silda (-leiks) F. 328; § 4, 1, selten. Vol. 26, 3; hier = nie. Komp. (eig. zu dem ungebraucht, adj., wofür sjaldsenn eintritt, gehörig; § 82 a), sjaldnar seltener 178, 14.

sjatna, schw. v. (F. 317; auch setna geschr,), zur Ruhe kommen, auf- hören. — Inf. illa sjatna 201, 34 wohl nicht = übel enden, sondern = kaum zur Ruhe kommen. Conj. S. 3 sjatni 204, 34.

sjau, indeklin. zahlw. (F. 323, § 86, g. sibun) , sieben. 4, 15; 159, 17.

sjaundi, zahlw. (s. sjau), § 88, g. sibunda? der siebente. N. m. 21, 9; N. f. sjaunda 43, 12; N. n. sjaunda 6, 6.

sjä, pron. s. pron. u. }>essi.

sjä, stv. (g. saihvan, F. 315, vgl. § 105; Beitr. 15, 394 fg.), sehen.

Inf. 4, 11; 15, 8; 60, 16; 40, 8.

sjä fyrir c. D. fürjmd. sorgen 234, 2, 4. viö färi sjä vorsehen, Fürsorge treffen gegen Nachstellung Sigrdr. 7, 8. sär at sjä Wunden besichtigen Sigrdr. 10, 3. sjä räö fyrir mer 201, 30 = eine Heirat für mich aus- ersehen; sjä lyrir etwas vorhersehe /i 190, 10 vgl. D. H. II, 438; ähnlich einfaches sjä 168, 25; til at sjä = (recht) zusehen = urteilen 238, 23.

Praas. S. 1 ek se 74, 12; 135, 10; S. 2 ser 22, 2; S. 3 ser 25, 9. Plur. 1 sjä -ver 123 zu 1 PI.) PL 2 sjäiö 170, 27. PI. 3 sjä 48, 17; 93, 11. Ein abhängiger Satz steht meist im Indik., so 69, 2 u. ö.; vgl. Ark. 2, 199. Conj. S. 2 sjäir (älter ser) 189, 15. PI. 3 sjäi (genau ansehen, prüfen) 241, 7. Imp. S. 2 se par = ecce oder franz. voilä (pro mit fg. Voc. Eg.) 104, 24 ; se viö hüte dich vor 189, 6; 190, 10. PI. 1 sjäm 66, 17; vgl. Land p. 304 u. A. 1). Praet. S. 1 205, 21; S. 2 satt 68, 11 u. mit suff. Pron. sättu ib.; 69, 1; S. 3 4, 10; 57, 18 (sjä til e-s sich von einem versehen, erwarten, vgl. aber Var. und zu der Les. von R Lund p. 156). PI. 1 säm (für säum) 196, 8; PI. 3 (für säu)

4, 8; 38, 16; 62, 5; 264, 15. Conj.

5. 3 saei 98, 5; 26'£, 1 (hier im- person.; so auch 177, 3). Part. Pass. N. m. senn, N. f. sen. 195, 3; n. u. absol. set 16, 8; 40, 2; 253, 17; 270, 12, set fyrir sinum hlut 209, 19 = für sich selbst gesorgt. Med. sjäz = (für) sich sehen. Inf. um at

sja

Signa

169

sjäz sich umsehen 93, 1 ; sjäz fyrir sich vorsehen, behutsam sein mPraes. S. 3 sez f. 34, 13; sez meir um sich weiter umsieht {vgl. 93, 1 ob.) 90, 9.

Die freiere Bedeut. besorgt sein für jemd. erscheint in Prass. S. 1 sjämz ek meir um Mun. Grm. 20, 6; s. auch Lund p. 222. Pra?t. S. 3 säz ließ sich sehen 249, 12; 250, 26.

sjä, pron. s. u. ]>essi.

själfr, adj. {älter själfr, g. silba,

F. 329), selbst. S. N. m. 5, 2; 27, 8; G. själfs 143, 4; D. själfum

tf, 16; A. själfan 71, 6. PI. N. m. själfir 154, 29; G. m. själfra 4, 4; D. själfum 29, 9. S. N. f. 152, 20; älter sjqlf, mit suff. Neg. sJQlfgi Lok. 29, 6. PI. N. f. sjalfar Grott. 11,1. S. N. n. själft selbst = von selbst 46, 25; 109, 11. A. själft 164, 12 vgl. viö 2 b).

* Jn syntakt. Bezieh, vgl. Lund p. 505. Hinsichtl. der Übersetz, vgl. D. H. II, 169: själfr bedeutet weder ipse noch idem, die Bedeut. ist (Vafyr. 54, 6) schwach wie oft {vgl. Grott. 11, 7; o/2 dient sj. mw zwr Einführ, eines neuen Begriffs; auch im Dtsch. ist das schwache „selb" verbreitet.

själfräftr, adj. (själfr, räö *), sich selbst bestimmend , unabhängig.

Superl. PI. N. m. 259, 10. Hier scheint sj. eine Gesinnung zu be- deuten, die auch andern möglichst viel Freiheit läßt [vgl. nhd. „leben und leben lassen"); s. übr. Ba.

sjär, m. {in älterer Form auch sjör oder saer; vgl. F. 313, § 51, 1 ; 52. 1; g. saivs), der See, auch = die See, das Meer; poet. auch = Seewasser, so Regm. 16, 6. N. sjär 12, 5; Vol.. 3, 3; Grm. 40,3; Nsf. sjärinn 177, 3; saerinn 72, 14; 126, 1.

G. sjävar y, 2; Gsf. sjävarins 69, 1; G. sjövar 79, 21; 121, 7; saevar 75, 12. D. sjövi Eegm. 16, 6; sjö 32, 10; 204, 8; sjä 72, 20; sse 224, 5; Dsf. sjänum 227, 4; saenum 69, 2. A. sjä 11, 8, 10; 255, 30; sjö 55, 9; sae 70, 15; Asf. saeinn 11, 4; 72, 17; sjäinn 225, 9.

f < for efre Entsteh, der Formen saer, sjör, sjär vgl. bes. Ark. 17, 209 fr.; 18, 226 fg.; 19, 337 fg.; 20, 255 fr.

sjävarhamarr od. sjövarh., m. (sjär, hamarr auch = Klippe F. 64), die See-Klippe, Klippe am Meeres- ufer; meist PI. PI. D. 245, Id.

sjävarstrond oder stovarstrond, f.

(s. sjär, saer; strQnd), der See- strand. Dat. meö J)eiri sjävar- strQndu 12, 5 = intra oram (terraß) maritimam Eg. {s. auch meö 1); meö saevarstr. 12, 15 = seeundum oram maritimam. sifta, schw. v. {zu s\<Sr= Sitte F. 322), einer Sitte gemäß bilden, er- ziehen. — Pass. Part, siöaör gesittet; rett siöaöir 6, 16 = wohl- gesittet, rechtschaffen. F.J. Gg. S. 10 übers, „rechtgläubig" ' . Dafür lassen sich Stellen anführen, andere sprechen dagegen, so heiöinna manna best siöaör (bei Vigf. s. v.).

si'Mätr, adj. {zu siör = Sitte, lätr zu lata, vgl. hoflätr), sich der Sitte gemäß benehmend, wohlgesittet, rechtschaffen. PI. N. m. siölätir 88, 4.

siör, m. (g. sidus m.; § 64, 1; F. 322), die Sitte. N. 154, 15. D. i förnum siö in der alten Lebens- weise, d. h. im Heidentum 167, 14. PI. D. siöum Gewohnheiten 261, 8. A. siöu 241, 23.

siftsamr, adj. (siör; -samr F. 311), wohlgesittet. N. 237, 16.

sibvenja, f. (s. siör, venja zu vanr gewöhnt), gewöhnliche Sitte 151, 17.

Sif, f. {vgl. g. sibja; § 4, 2; 57, 2; F. 323), die Freundschaft, Ver- wandtschaft, Sippe, meist im Plur. sifjar; D. sifjum VqI. 45, 4 ; s. spilla nach D. H. II, 60 = sich heiraten {von Blutsverwandten, denen dies verboten ist).

sif jaslit, n. (vgl. sif; slit zu slita), der Bruch der Sippe, die Verletzung der Familienbande. D. sifjasliti 81, 10.

sigla, schw. v. {zu segl, F. 316), se- geln. — Praes. S. 3 siglir 140,12; PI. 3 sigla 177, 1 vgl. byrr. Praet. PI. 3 sigldu 177, 6; Pass. Part. absol. siglt 140, 12.

Signa, schw. v. (s. Vigf.); segnen, d. h. eigentlich mit dem Zeichen des Kreuzes (signum sc. crucis) ver- sehen; dann ebenso auch auf das heidnische Hammerzeichen wie das

170

sigr sitja

Altd. segenen {mhd. Wb. II b 240) auf alttestamentl . Gebräuche bezo- gen; das Vorkommen des Wortes in Sigrdr. kann also weit eher gegen als für ein höheres Alter des Liedes j entscheiden. 1) überh. = segnen.

Inf. Sigrdr. 8, 1. 2) signa sik = sich bekreuzen. Praet. S. 3 j signdi sik 236, 20.

sigr, m. (g. sigis n.; § 50, 1 x) u. 4; | F. 315), der Sieg. S. sigri 34, 11; 45, 8; A. sigr. 56, 5; 103, 12;

bei s. hafa 184, 3 = räöa sigri 45, 8 ist zu erinnern, daß Oö. im- mer als Siegverleiher gilt, wenigst. in der VqIss.; vgl. aber auch 34, 11; 56, 5 u. a. St. Für s. hafa bietet Prosa Sigrdr. 2 3 s. vega i orrostu.

sigra, schw. v. {zu sigr. m.), be- siegen. — Inf. 7, 12. Prags. S. 3 sigrar 13, 19.

sigrsaell, adj. (s. sigr; saell), sieg- beglückt, siegreich. N. 150, 12; 151, 31.

sigrünar, PI. f. (s. sigr, rünar), Sie- gesrunen; Sieg verleihende B. Acc. Sigrd. 6, 1.

sik s. sin.

silfr, n. (g. silubr, F. 323), das Sil- ber. — D. silfri 25, 4, 8; 120, 23; 139, 11.

silkiband, n. (silki=&?^ vgl. Vigf.; band), das Seidenband. A. 40, 23; Asf. 40, 15.

silkirsema , f. (= silkiband; raema = reim = mhd. rieme Vigf.), das Seidenband. N. 40, 10. Vgl. Wh. p. 164.

sin, f. (F. 321, ags. sinu, e. sinew; §55, 1), die Sehne. PI. D. sinum 39, 21.

sindr, n. (F. 322), die (zunächst glü- hende) Schlacke. N. 8, 4; svä sem s. = scoriae instar Eg.

sinn pron. s. sinn.

sinn, n. (vgl. g. sinf)s m.) sinni, n. (vgl. F. 319), der Gang, Weg; der Zeitpunkt, das Mal (vgl. nhd. zweimal). D. einu sinni = ein- mal 106, 4 vgl. t, 1 u. Lnnd p. 141,

i inu fyrra sinni 65, 4; at sinni für diesmal 94, 9 ; efsta sinni zum letzten Mal 229, 'S. A. it fyrsta sinn das erste Mal 39, 1 ; 56, 13

vgl. i annat sinn 7.9, 15 u. annat sinn zum zweiten Mal 100, 4; aber i annat sinn = ein andermal (Gegs. i f)etta sinn 218, 7) 218, 6; eitt sinn einmal 27, 2; 35, 10 {vgl. Var.) 155, 3; um sinn einmal, irgend einmal 155, 4; hvert sinn jedesmal 141, 11; i sinn einmal 144, 6 (una vice Eg); eitt sinni 58, 25 (wohl: dies eine Mal, vgl. übr. Var., Eg. übers, einu s. mit prima vice). PI. D. hundraö sinnum zu hundert Malen 155, 6. ätta s. um daginn achtmal am Tage 155, 20. sinnaor, adj. part. (vgl. sinni Ge- nosse), in geselliger Weise ver- bunden. — N. f. sinnuÖ 254, 1.

sinni, m. (vgl. g. gasinj)a Ger.; sinn = Gang), der Gefährte oder Fahrt- genosse, der Genosse überh., meist poet. PI. N. sinnar 83, 4.

sjöfta, stv. (F. 326 vgl. g. sau^s Opfer), sieden, kochen. Inf. 208, 13. Pass. Part. m. soöinn 48, 6; Grm. 18, 3; f. soöin GuÖr. II, 24, 7; n. u. abs. soöit gekocht = gar 57, 2; 93, 13, 14.

sjöör, m. (zu syja= nähen F. 325), der (lederne) Beutel. G. 240, 21.

sjön, f. (vgl. sjä, F. 315; g. siuns ; § 15, 3), das Gesicht, der An- blick. — A. sjön (Gesicht = Seh- vermögen) 13, 3; vgl. äsjöna. PI. Dsf. sjonunum (den Blicken) 57, 18; A. sjönir (Anblick) 72, 11.

sjönhverfing, f. (vgl. sjön u. hverfa), die Gesichtstäuschung, Gesichtsver- kehrung; das Blendwerk. PI. D. 92, 5; A. 4, 9.

sjör s. sjär.

sjövarhamarr s. sjävarh.

sitja, stv. (F. 316; vgl. § 105, g. sitan); sitzen, auch Platz nehmen oder ruhig sitzen, wohnen, ver- weilen. — Inf. a, 3 vgl. D. H. II, 127; 56, 11; 71, 14, 17. Praes. S. 1 ek sit 70, 19; S. 3 sitr 5, 11; 7, 10; 34, 2; sitr eptir ist zurück- geblieben (im überlebenden Kinde) 229, 16; sitr bleibt ruhig Vol. 26a;D. H. II, 35 erinnert an sitja e-t sich etw. gefallen lassen. sitr um J)at 224, 28 paßt die Gelegenheit ab (eig. sitzt oder liegt auf der Lauer). Ähnlich wohl auch (vgl. Ark. 18, 72 fg.) PI. 3 sitja Hov. 1, 5; 48,

sjükr sin

171

16. Conj. S. 3 siti (s. ä = incubet Eg; s. Lund p. 303) Grott. 5, 5; 165, 26. Imper. S. 2 sit. 179, 10; s. heil 193, 11 ^Z. heill. Praet. S. 3 sat 5, 8 {vgl. sinn = sinn); 78, 1; iö7; 17 (Äfcr = consedit Eg.); 118, 19 (sedem habuit Eg.) vgl. 213, 3.

PI. 3 sätu 117,21. Zwr £e- zeichnung friedlicher Zustände (vgl. kyrrseta f.) sätu viö fraegö {in ehren- voller Weise) ok vingan 197 , 29. Pass. Part, absolut setit : meöan viö drykkju var setit 92, 8 = quoad in compotatione accubitum est Eg.

sjükr, adj. (g. siuks; § 15, 2; F. 325), siech, krank. N. f. sjük 203, 3.

sjot, f. {vgl. Vigf. s. v. sjöt), die Ver- sammlung, der Wohnsitz, meist poet. A. sjot Vol. 4:1, 3; ragna sjot wohl = den Himmel.

* Die von Vigf. bestrittene Äbleit. von sitja bleibt mir wahrscheinlicher [vgl. auch sjotull u. Nor. § 150») als sjöt = sveit; doch iv'äre eine Vermischung urspr. geschiedener Bildungen denkbar.

sjotull. m. {zu sitja), eig. der zum Sitzen oder zur Ruhe- Bringende, der Besänftiger. A. dölgs sjotul Grott. 16, 7 = hostilitatis sedatricem, poet. = die Mühle, auf welcher Friede und Glück gemahlen tuird.

* Es tvird auch sjotul f. angesetzt, aber Grotti ist m.

sia, schiv. v. (ahd. sihan Ger.), sei- hen, durchziehen. Inf. 167, 1 vgl. gron f.

sia, f. (Fritzn. vglt. sindr), der Funke.

D. siu 14, 22 (stricturaEg.); Usf. siunni 108, 19 (sia hier = järnsia, q. v.); Asf. siuna (= jarns.) 108,8.

PI. D. sium 8, 10; A. siur 11, 15. siö, adv. (F. 312; g. -seips ist = siör),

spät. 59, 12; 104, 25; 154, 23. of siö zu spät 230, 9.

* Eine nominale Bildungsweise scheint in der Form um siöir = endlich, schließlich {eig. PI. A.?) vorzuliegen, vgl. Vigf. ; so 150, 13, 20 ; 161, 10; 227, 5; 259, 18.

SiÖa, f. (F. 313), die Seite, zunächst des menschl. Körpers {Hüftengegend). PI. N. 206, 22; A. of s. q, 7.

siöan. adv. u. konj. {vgl. siö, F. 312, ags. siööan Ger.), darauf, dann,

seitdem. a) adv. darauf 33, 4; 154, 31; fortan 60, 16; 195, 28; seitdem 79, 1; 103, 19. er ekki siöan kommt nicht weiter vor 166, 8. b) konj. siöan er seit- dem 39, 8; auch bloß siöan 165, 5 ; 180, 25. siöar oder siöarr, kompar. adv. zu siö; später. - 47, 3; 54, 18; 70,2; 120, 22; 122, 20; üö, 2 ( Far. siöan). #6<?r den Dat. vgl. Lund p. 133. A. 2.

siöarstr oder siöastr, adj. superl. {zu siö, siöar, vgl. § 82 b), <2er letzte.

N. f. schw. Fl. in siöarsta veizla 219, 20; adv. siöa(r)st = zuletzt.

14, 5; 62, 13; 94, 18. siöir s. siö.

siöla, für siöarla. auch silla 28, 1) rt^v. (zm siö, siöar), spät. 144, 6.

siör, adj. {zu siÖa F.), tief herab- hangend. D. n. siöu 172, 7; A. siöan 153, 1 ; PI. A. siöa 160, 30.

siör, adv. komp. {zu siö vgl. sitzt u. § 84a), weniger. eigi siör en nicht weniger = ebenso gut wie 153, 19; vgl. 207, 5.

* siör ist etymolog. = g. -seips u.= siöar später, aber von diesem Wort im Sprachgebranch unterschieden.

siga, stv. (F. 321, § 101 *), sinken, von jeder abwärts gehenden Bewe- gung: gleiten, fallen, stürzen usw.

Inf. 57, 17. Praes. S. 3 sigr VqI. 57, 2. Das Med. sigaz in Verbindung mit lata = sich nieder- lassen; laetr sigaz 93, 20; let s. 107, 19.

sin, pron. refle.r. {vgl. § 89; F. 322). sein, seiner. a) Gen. sin (g. seina) seiner, til sin zu sich 46, 13; von mehreren 97, 18; sagöi til sin = gab Auskunft über sich {vgl. Var.) 215, 13; sin i (ä) mihi = unter sich 44, 1; 93, 15; zwischen sich 161, 33. b) Dat. ser (g. sis) sich, für sich 17, 8; von mehreren 13, 6; 15, 7; meö ser P7, 20 = mit ihnen; m. ser unter sich 97, 3: oft zum Ersätze eines Possessivpron., so 15, 7 (= d Qxlum sinum) vgl. 98, 25; 104, 8 {vom Pron. der ersten Person 104, 26 hnefa minum, wo Var. hn. mer); undir hond ser 115, 10; i hofuö ser 119, 15; meö tüngu ser (= sinni) 156, 23; i fangi ser 161, 23; meö

172

sinn skapa

inunni sör 173, 11; ser til handa ihm zu Hunden oder zu seinen Händen, für ihn 121, 16; vgl.

h(?nd. Im allgem. vgl. 1. md p. 120, 132.

c) A. sik (g. sik) sich 4, 6; 30, 13; 67, 19. In syntakt. Bezieh, cgi. Lund p. 507 fg. u. kvaö hann (=illum) hafa velt sik [den Reden- den) 207, 23.

sinn oder sinn« pron. possessiv {vgl. sin, § 34, 1; 91, 1; g. seins), sein, der seine. N. m. sinn raaör i hverju sein Mann {je ein Mann) in jedem 5, 8 {vgl. das pron. sinn hverr = sein jeder, jeder für sich). N. f. sin 67, 18; G. m. sins 156, 15; G. n. 168, 8; G. f. sinnar 3, 3; D. m. sinum 53, 4; auch in im- person. Sätzen, in Beziehung auf ein zu ergänzendes maör vgl. s. v. maör 4), so 55, 11: 112, 1. D. i. sinni 66, 5; 162, 22. D. n. sinu 3, 3. A. m. sinn 10, 16; 14, 18. A. f. sina 4, 6; 14, 18; A. n. sitt 6, 1; 166, 11. PI. G. sinna 119, 9. PI. D. sinum 14, 12. PI. A. m. sina 18, 4; 53, 15; 213, 13; A. f. sinar 192, 13. A. n. sin 18, 4; 42, 10.

* Jw syntakt. Bezieh, vgl. Gr. IV, 347; Lund p. 507 /#., wjtf. auch 192, 10 Qirar sinar == ihre Pfeile {von Zweien) neben 192 , 13 viö meyjar sinar = ihre Mägde {von Brynhildr).

sitzt {auch siz, § 30, 3), supevl. adv. {komp. siör; vgl. siöar, siöarst), am wenigsten. 150, 22; 234, 12.

-sk {Medialend.; § 128, 129).

skafta, schw. v. {vgl. g. skabjan , st. v. F.), schaden, inipers. mit Acc. der Person {nach Vigf. altertiiml., sonst auch mit Dat. *#*<? skeöja Lund p. 72) Praet. S. 3 skaöaöi 158, 32.

skaM, m. (skaöa F. 330, cgi. g. skaj^is n.), der Schade, das Ver- derben. — G. til skaöa 38, 18; D skaöa 84, 2. A. skaöa 75, 2.

skafa, stv. (F. 331, g. skaban; § 106, 1), schaben, kratzen. Pass. Part. PI. N. f. af skafnar abgeschabt Sigdr. 18, 1.

skafl, in. (s. Fritzn., nach Vigf. zu skafa F. 331), eine Schneetrift, ein vom Wind zusammengetriebener Haufen Schnee. D. skafli 150, 3. A. skafl 150, 4.

sknlmolri (vgl. skqlm) f., dasSch wert- alter, Zeitalter des Schwertes. N. Vol. 45, 7.

skammr, adj. (F. 332, §81, 2), kurz, klein. 1). f. inni skqmmu 8, 19 {vgl. Voluspä); A. f. skamrna 170, 19. N. n. skamt 69, 9; 79, 2 «m kurzes = eine kurze Strecke; 112, 15 (v<7^. Var. ; skamt /s£ /ii>r = etooi Ar^rz = zw kurz; vgl. ungr 74, 8 s. v. ungr); A. skamt 22, 15; skamt laetr ills i mihi (vgl. 192, 33) == kurze Zeit läßt du zivischen dem Übel verstreichen = du eilst immer von einem Übel zum andern 225, 10; öfter adverb. = eine kurze Strecke, nicht iveit 58, 21; 79, 2; 172, 23. Zeitlich : fiess var skamt i mihi ok her kvämuÖ es war eine kurze Zeit dazwischen {zwischen jener Zeit) und Eurer Ankunft 192, 33. Vgl. Nyg. p. 58.

skanimser, adj. (skammr; aer zu är n.?), von kurzer Dauer, von k. Lebensdauer. PI. N. 219, 16.

skap, n. (skapa), die Bestim mung, Form, Beschaffenheit; spez. der Charakter oder Sinn eines Men- schen. — D. 258, 22; A. 218, 14.

PI skQp das Schicksal. D. viö skQpum gegen das Seh. 209 , 1 ; 217, 27.

skapa, schw. v. (F. 331), schaffen , d. h. bestimmen, ordnen. Inf. 22, 10. Prass. S. 1 skapa 260, 16. PI. 3 skapa 22, 8. Praet. PI. 3 skopuöu 11, 19. Praet. st. Flex. (s. u.*) S. 3 sköp Regm. 2, 5. Pass. Part, skapaör geschaffen 26,10 {hier = beschaffen, comparatus Eg.l; N. f. skQpuö 7, 2; Vafbr. 35, 2; Regm. 6, 5; n. absol. skapat 14, 22.

Auch auf die feinere Ausfüh- rung und Anordnung bezieht sich sk. (vgl. Vigf. B, 5), so skapaör allr viö sik = ganz geordnet in sich, wohlproportioniert 191, 6. Med. skapaz sich ordnen, sich machen, geschehen. Praet. S. 3 skapaöiz 9, 2.

v skapa ist urspr. starkes Ver- bum wie ala 106, 1), hat sich aber mit skepja (g. -skapjan schaffen, § 23) gemischt, so daß einers. skepja das Praet. sköp, anders, skapa das Pnet. skapaöa bildet, vgl. § 106, 4.

skapdauöi skeiö

173

skapdauöi, adj. (skap n. = Charakter, dauöi), charaktertot, ohne rechte Mannhaftigkeit , nicht würdig zu leben. N. 222, 21.

skaplyndi, n. (skap n. Charakter, lyndi n. wie lund f. Gemütsart vgl. s. v.), die Gemütsart. D. 37, 8; A. 27, 8; 172, 32; = Gemüt 211, 9.

Skapt, n. (F. 331). 1) der Schaft oder Stiel. Dsf. upp at skaptinu bis zum Schaft hinauf 60, 20. 2) eine Wurfstange; D. 191, 13.

skaptker, n.. S c h ö p f g e f ä ß d. h.

Gefäß (ker n.) mit e Stiel (skapt), zum Füllen der Trinkhörner bestimmt (so Ger., Vollst. Wb.); andere ziehen skapker vor, wie auch U bietet, vgl. Mob. Gloss. s. v., Vigf. s. v., Bt. p. 397. - A. 49, 16.

skaptre, n. {für skapttre vgl. skapt u. tre), die als Schaft oder Handhabe dienende Holzstange in der Handmühle (manubrium Eg., Vigf. zweifl. a flour-bin; Bt. denkt an das Fußgestell der Mahlbank). PI. N. skaptre Grott. 23, 5.

skarÖr, adj. (skeröa, F. 333), be- schnitten, verkürzt. A. skaröan (sc. hlut) = den schlechten Teil, den Schaden 226, 16; vgl. „den kürzeren ziehen". ver ist nicht etwa Piur. majest., sondern geht auf Atli und Guör., vgl. Atlm. 96, 4 hQfum q11 (PI. n. als gen. comm.) sk.

skarpr, adj. (F. 333), rauh, scharf. - PI. D. skorpum Grott. 15, 6. Kompar. skarpari, n. skarpara schärfer, schneidender 41, 16; adv. Grott. 20, 6.

skattgildr, adj. (s. skattr, gildr zu gjalda), eig. Schätzung bezahlend = tributpflichtig. PI. N. 142, 12.

skattkonungr, m. {s. skattr, konungr) = skattgildr konungr, tribut- pflichtiger König. PI. N. 142, 7, 10; A. 143, 1.

skattr, m. (g. skatts, § 47, F. 330), der Schatz, auch die Schätzung, der Tribut. N. Niflunga skattr (Schatz, Hort) 120, 21. A. = Tribut 250, 12.

skaut, n. (g. skaut n. u. skauts m. Ger), der Schoß d. h. der Vor- sprung (zu skjota F. 337), das Ende

oder der Zipfel des Kleides, dann überh. = Ende, Seite. PI. D. skautum 11, 13 (plagis Eg.).

skäl, f. (F. 334), die Schale, Trink- schale. PI. N. skalir 102, 5.

skäld, n. (vgl. Vigf. s. v., *Mogk Ark. 12, 278), der Dichter, Skald. N. 97, 15; Nsf. sem skäldit kvaÖ wie der Dichter sprach (bei Zitierung einer eddischen Str.) 208, 14. PI. N. skald 123, 10; G. skalda Grm 44, 7.

skaldfiil, n. (vgl. skald, fifl), ein schlechter Dichter, Dichterling.

PI. G. 100, 18.

skäldskaparmäl, n. (mal n., skäld- skapr), Unterweis, bez. der Sprache in Gedichten; Überschrift von S. 101—145.

skäldskapr, m. (s. skald, -skapr zu skapa = nhd. -schaft; F. 331, vgl. fjändsk. $ 60, 2), die Dichtkunst.

N. 35, 3; G. skäldskapar 142, 12; D. skaldskap 35, 2; 96, 19; hier = dichterische Umschreibungen (kenningar); A. skaldskap 97, 2; Asf. 98, 15.

skäli, m. (vgl. Vigf.) ein Schuppen oder eine Halle, namentlich die Trinkhalle, der Hauptraum des Hauses; auch = Gebäude; vgl. Wh. 223 und die Skizze in Pauls Grundr.* Bd. III, 479. Dsf. skälanum 58, 12. A. skala 58, 11; Asf. 160, 6.

skeÖja, schw. v. (skaöi), beschädi- gen, mit Dat., vgl. skaöa. Inf. 216, 4 (absol.); mit Dat. 229, 22. Vgl. D. H. II, 577. Pass. Part. absol. skatt 230, 11.

skegg, n. (vgl. Vigf. u. Ark. 20, 367), der ßart. D. skeggi 39, 20; A. skegg 40, 3; 96, 5.

skegg jold, f. (vgl. skeggja = Bart- axt, Beil; Qld f. s. v.), das Beil- alter, Zeitalter roher Gewalt. N. Vol. 45, 7.

skeggmaftr, m. (s. skegg, maör), der bärtige, durch einen besonders großen Bart kenntliche Mann. Nsf. 172, 14.

skeiö, n. {nach F. 335 zu g. skaidan), der Lauf (s. Ger., Vollst. Wb.), die Laufbahn otf. Renn bahn. N.63, 8 ; A. 63, 1 1 taka it fyrsta sk. beginnen

174

skeiösendi skjalla

las tr%U Rennen; riÖa 6 skeiö wie bei einem Wettriti in voll er Karriere reiten 165, 10: vgl. übe. H. 11. I, 48, 6; hier ist mart skeiö = manche T<»ur; Asf. 63, 19, 21. - PI. A. 63, 3. skeiösendi, m. («. skeiö, endi), das Ende der Laufbahn. G. 63, 16, 20; D. 63, 12.

skeina, schw. v. (cgl.Wgf.), in leich- terer Art verwunden. Med. skeinaz verwundet werden (von Per- sonen) oder geschlagen werden (con Wanden), so Praes. S. 3 skeiniz 141, 13.

skeinuhsettr (skeina, haettr), wun-

d e n n e 1 ä h r 1 i c h j)eim skeinuhaett viele Wunden bei

skella, in üblicher stv. (F. 334, ahd. len, erschallen honum 71, 3 vgl. H

N. n. verör = bringt ihnen 248, 7.

Form skjalla,

skellan), schal-

. - - Inf. lata sk.

hoföi honum

u. Land p. 96 (sk. lata hier etwa soviel wie das trans. skella schw. v. = erschallen lassen, mit Geräusch werfen oder schlagen, infligeret Eg.), Praet. PI. 3 skullu 72, 7 erdröhn- ten, heftig aufschlugen (illiderentur Eg.).

skemma, f. (zu skammr F. 332), ein kleines, abgesondertes Gebäude, na- mentlich als Frauenhaus oder Vorratskammer benutzt 217, 8. D. 157, 28.

skemmudyrr, PI. f. skemma, dyrr), die Türe der skemma. D. 204, 7.

skemmumser , f. (skemma, maer), ein Kammermädchen. PI. A. skemmumeyjar 204, 10.

skemmuveggr, m. (skemma, vegr), die vn and der skemma. A. 207, 10.

skemta, schw. v. (zu skammr kurz), die Zeit verkürzen, Unterhaltung bieten, mit Dat.; Land p. 101. sk. ser sich unterhalten, Kurzweil treiben. Inf. 106, 4. Imper. PI. 1 skemtum oss (Dat.) 195, 12.

skcmtan od. skemtun, f. (zu skemta; Flex. ivie skipon § 61, 2), die Unterhaltung, das gesellige Vergnügen. N. 51, 6; 73, 14; G. skemtanar 172, 4; Gsf. skemtunnar 3, 3 (hier ist wohl an Gesang,

Tanz oder dhnl. zu denken, väL skemtanarson^r bei Fr.2 111, 308 ■>).

1). at skemtao 192, 4, 10; A.

192, 23.

skenkja, schw. >-. (tgi. f. 330), schenken, einschenken, mit Dat. Inf. 102, 10, 16; 120, 24.

Praes. S. 3 skenkir 197, 27. Prägt. PI. 3 skenktu 217, 21.

skepta, schw. v. (s. skapt), mit eintm Schaft oder Stiel versehen, Schäf- ten. — Inf. 192, 10; Praet. S. 3 skepti

193, 11.

sker, n. (wohl zu skera), die scharf abgeschnittene Felseninsel, Klippe (Schere). Dsf. skerinu 98, 19.

skera, stv. 104, F. 332), schnei- den, scheren , schlachten. Inf. 120, 14. Gonj. S. 3 skeri = schneide man 222, 13. Praet. S. 3 skar 57, 1 ; sk. hon J>a ä hals schnitt sie ihnen an den Hals, schnitt sie ihnen den U. ab 225, 2. Pass. Part. n. skorit 229, 15.

skerba, schw. v. (vgl. skarör u. F. 333), nagen, benagen, schartig machen).

Prses. S. 3 skerdir Grm. 35, 6; atterit Eg.

skjaldborg, f. (s. skJQldr, borg), die Schild bürg, urspr. eine Art der Verteidigung wie lat. testudo; in VqIss. viell. eine mit Schilden ge- deckte kleinere Barg, vgl. Edz. zu G. 20. N. 183, 17.

skjaldmsßr, f. (s. skoldr, maer), das Schddmädchen, die Walküre; vgl. valkyrja. N. 193, 29; PI. G. 166, 1.

* Über den Unterschied der urspr. rein irdischen (in historischen Zeug- nissen, z. B. Dio Cassius 71,3, klar bezeugten) Schildmädchen von den Valküren (im engeren Sinne), die nur in Odhins Dienst stehen, vgl. Rieger Germ. 111, 170; Golther, G. Myth. 323 fg.

skjall, n. (s. Vigf., wohl verw. mit skjär = feine Haut, lergament), die feine Haut unter der Eier- schale. — N. 24, 5.

skjalla. stv. (älter skjalfa, vgl. skal, skellan F. 334), zittern, erbeben. Inf. 198, 32. Praes. S. 3 skelfr 80, 19; Part, skjälfandi (vgl. fara *) Grott. 12, 4. Praet. S. 3 skalf 58, 14; PI. 3 skulfu 75, 21; Grott. 23, 5.

skikkja skipa

175

skikkja, f. {vgl. Vigf. u. § 5, 2), ein

Oberkleid, Mantel. Dsf. 221, 1.

skilja, schw. v. 113, 2; F. 333, vgl.

g. skilja Fleischer ■= Fleischzerleger), trennen, scheiden , unterscheiden = verstehen; auch intrans. = im Wege stehen, einen Unterschied machen, verschieden sein. Inf. 40, 7; 58, 22; verstehen, erfahren 222, 16.— 229, 2 = skiljaz. Prass. S. 3 impers. hvi skilr svä mikit, at . . . 26, 19 = cur tantum inter se differunt (aestas et hiems) Eg. PI. 3 skilja machen den Schluß 169,

32. Prast. S. 3 skildi {oder skilöi) 79, 7; 117, 21. PI. 3 unterschieden = verstanden 159, 15. skildu (hier schieden = sich trennten vgl. Med.) 150, 11; zu 244, 7 vgl. 167, 11. Pass. Part, skildr; PI. J\l. m. skildir 159, 22. absol. skilit {oder skilt) 205, 12; fekk skilit bekam es heraus, kam ins Reine damit 218, 3; ähn- lich 252, 17. Med. skiljaz sich trennen. Inf. 69, 14. Praes. S. 3 eigi skilz hann fyrri viö 150,

33. PI. 3 skiljaz 154, 17; 159, 24; sk. J)eir (Sig. und Alsviör? anders D. H. II, 292) nii vinir als Freunde 196, 22. Prast. PI. 3 skilduz 139, 5.

* Über den Mod. des abhäng. Satzes s. Ark. 2, 199.

skilnaftr, na. [vgl. skilja), die Tren- nung. — D. at skilnaöi Jieira = als sie Abschied voneinander nahmen 67, 16.

skin, n. (F. 335), der Schein, Strahl.

D. skini 16, 3.

skinn, n. (F. 331, vgl. e. skm = Haut, nhd. schinden = die Haut abziehen), die Haut, das Fell. Nsf. 158, 19. D. skinni 158, 17.

skinnkyrtill, m. (skinn, kyrtill), ein grober Rock aus Fellen. D. 253, 24.

skjöl, n. (F. 337; vgl. nd. schulen, nach etwas heimlich sehen), der Zu- fluchtsort. G. skjöls van 222, 23.

skjöta, stv. (F. 337; § 102, 1), schießen, schieben, stoßen, mit Dat.; Lund p. 96. Inf. 73, 15.

Praes. S. 3 skytr schießt 33, 2; schiebt 161, 31 ; impers. upp skytr joTÖunni 89, 3 = terra emerget Eg. Imp. S. 2 skjöt at h. vendi

J>essum schieße nach ihm mit diesem Stabe! 74, 16. Prast. S. 2 mit suff. Prmi. skauztu 196, 11; S. 3 skaut 74, 16 = schoß, = schob 104, 7; PI. skutu schoben, stießen 41, 12; 42, 2; schössen 74, 3; sk. eldi ä hollina steckten die Halle in Brand 121, 6. Pass. Part, absol. haföi üt skotit hatte hinausgeschoben {vom Lande ins Wasser, deduxerat Eg.) 71, 10. Med. skjötaz sich schie- ben, stürzen. Prast. S. 3 skauzk (= skautzk; § 30, 3) ofan Grott. 23, 6.

skjötfcßri, n. [s. skjötr, foeri), die Schnelligkeit im Laufe. A. 68, 19.

skjötleikr, m. (s. skjötr, leikr*), die Schnelligkeit. Asf. 63, 6.

skjötr, adj. {zu skjöta F.), schnell.

Superl. N. m. skjötastr 138, 13.

skjött, adv. {eig. n. zu skjötr adj.), schnell, eilig. 15, 10 ; 58, 25 ; in Kürze 156, 11; plötzlich 253, 2.

Kompar. skjötara 62, 15. Su- perl. skjötast in Kürze (paucissimis Eg.) 29, 5; sem skj. so schnell wie möglich 111, 9.

skip, n. (g. skip, F. 336), das Schiff.

N. 55, 4; Nsf. skipit 75, 14. Gsf. skipsins 82, 10; Dsf. skipinu 98, 1; Asf. skipit 55, 6. - PI. N. 164, 4; Nsf. skipin 125, 29 Var.; G. skipa 55, 2; Grni. 44, 3; föru til skipa gingen an Bord 141, 17; liÖ ok skipa {vgl. fa) 162, 22; Gsf. skipanna 55, 3; D. skipum 137, 6; A. skip 154, 21.

skipa, schw. v. {davon e. to equip, fr. equiper Vigf.), anordnen, ein- richten, einnehmen. Inf. at skipa hana 51, 1 = occupare (sc. hominibus) Eg. ; nhd. etwa „in ihr Leute unterzubringen" . sk. hann ihn [den SkiÖbl.) einnehmen, darin Platz finden 55, 6. Prass. S. 3 J)eim skipar hann Valh. ok Ving. denen weist er V. u. V. als Auf- enthalt an 28, 2 (locum in V. et V. distribuit Eg.). Ähnl. skipar rikit 169, 8; sk. liöi sinu ordnet seine Schar 220, 20; vgl. Lund p. 84. PI. 3 skipa 167, 24 = nehmen ein (mit ihren Leuten). Pass. Part. absol. skipat = angewiesen 192, 2; bestimmt 193, 29; 200, 6; Platz

17»;

skipan skirn

angew. 237, 16; Plur. A. n. vel skipufi wohl bemannt {vgl. Vjgf. s. v. II, 4) 154, 22. Med. skipaz sich einrichten, sicli machen. Praet. S. 3 hversu skipaöiz? 7, 14 = quid accidit? Eg. Part h. skipaz {doch viell. skapaz mit U) 18, 6 = formati fuerant Eg.

skipan oder skipun, f. 61, 2; zu skipa), die Einrichtung; das Be- tragen. — N. 192, 24; A. skipun 17, 14.

skipstjörnarmaor, m. (5. skip, stjorn- arm.), der Befehlshaber eines Schif- fes, Kapitän. A. 163, 2.

skipta, schw. v. (ags. sciftan, e. to shift Vigf.), einteilen, oft = tei- len, ändern, tauschen; mit Dat., Lund p. 84. Inf. skipta ollum vistum meö f)eim, er 38, 6 = omnes mansiones inter eos, qui , distri- bueret Eg. sk. = teilen 96, 14 ; 116, 15; 204, 21. = tauschen 169, 29. Praes. S. 3 skiptir til, es teilt sich zu, trifft ein; f)ar sk. eigi at likindum t. 170, 6: das trifft nicht ■ein (sc. die Antwort) u. w. Plur. 1 skiptum {hier wohl jüngere Form des Conj., vgl. M. 0. VS. LXX11I, Nygaard ib.) tauschen 157, 30; PI. 3 skipta 22, 14 = dispensant Eg.; mit Dat. = teilen 79, 20; = ver- tauschen 157, 32; 198, 23. Praet. PL 3 skiptu 56, 15; = vertauschten 118, 25; Conj PI. 3 skipti 158, 11. Pass. Part, skipt eingeteilt 12, 13; sk. dcegrum = facta noctium et dierum vicissitudine Eg.; skipt man londum (sc. veröa) 166, 4 = nun wird es mit den Landen anders werden, nun wird die Herrschaft £in anderer erhalten, vgl. H. H. I, 57, 8—9. \)k er at jafnaöi skipt = verteilt, geordnet 212, 2. Med. skiptaz viö sich gegenseitig {im Kampfe) austeilen; mit instrument. Dativ Praes. PL 3 skiptaz 249, 1. Praet. PL 3 skiptuz J)eir svä viö (sc. brogöum oder hoggum; vgl. Mob. Gloss. s. v. skipta) 99, 4 etwa „verfuhren sie gegenseitig in der Art". Conj. S. 3 skiptiz = sich änderte 259, 4.

skipti, n. (skipta), der Tausch, die Teilung. PL skipti = die Ent- scheidungen, das Schicksal. N. 250, 5; D. varum skiptum 222, 19.

skjoldr. in. (g. skildus F. 334; § 64, 2), der Schild. X. 103, 21;

Nsf. 137, 19; D. skildi Sigdr. 15, 1:

Dsf. skildinum 104, 7; A. skjold 103, 8; skj. fyrir ser den Schild vor sich (sc. hingestellt) 164, 20. Asf. 103, 22. PL N. skildir Vol. 45, 8; D. skjoldum 4, 11, 13; A. skjoldu Grott. 13, 6.

* Der Gestalt nach war der skj. dreieckig, konnte mit der unteren Spitze in den Boden gestoßen werden. (Fr.2 s. v.). Den Unterschied des roten Kriegs- u. weißen Friedens- schildes behandelt Vigf. s. v. B {vgl. auch hvitr*); nach Fr.2 hätte in manchen Fällen ein Umdrehen des Schildes genügt, um statt des roten Kampf Schildes den weißen Friedens- schild — diese Seite war für ge- wöhnlich dem Körper zugewandt zu zeigen. Vgl. auch A. Olrik Kild. II, 26 K

skio, n. (F. 335), der Holzstab, das Scheit. Spez. der hölzerne Schnee- schuh der Nordländer, vgl. Wh. p. 306; ausfuhrt. Beschreib, in der Kon. Sk. (Spec. Regale ed. Brenner 25, 23 fg.). PL D. skiöum 33, 2. A. skiÖ {Holzscheite) 137, 12.

skiöfcerr, adj. {s. skiö, foerr zu fara), im Laufen mit Schneeschuhen geübt. - N. 36, 12 {vgl. Var.).

ski£a, schw. v. [vgl. skifa f. =^= Scheibe, Vigf.), in Scheiben oder in Stücke schlagen, zerschneiden. Praet. Plur. 3 skiföu o, 2. Pass. Part. Plur. A. m. skiföa 178, 6.

skina, stv. (g. skeinan; § 101, F. 335), scheinen. Inf. y, 2. Praes. S. 3 skinn 82, 20; Vol. 52, 3 123); beidemal imperson. = es geht Glanz aus {D. H.). Part. D. f. skinandi Regm. 23, 3.

* Regm. 23, 3 ist viell. siö sitj- andi mit F zu behalten, sitja = setjaz {vgl. söl sez 144, 7) zu er- klären und bei der „spät unter- gehenden" an die langscheinende Sommer -Sonne des Nordens zu denken.

skira, schw. v. (skirr), reinigen, spez. taufen. Pass. Part, skiror getauft 236, 17.

skirn, f. (skira), die Reinigung, spez. die christl. Taufe. A. 261, 4.

skirr skulu

177

skirr, adj. (g. skeirs, nhd. schier = rein, F. 335), leuchtend, glänzend.

N. f. skir Grm. 11, 5; D. n. skiru 25, 7.

skolla, schw. v., unbeständigen Sinnes, treulos sein (Fritzn., Eg.) oder sich in Entfernung halten (GisL, to skulk away Vigf.), vgl. auch Hell- quist Ark. 12, 363. Praes. PI. 2 skolliö 41, 2.

skora, schw. v. (vgl. skera), schneiden, einschneiden, dann durch Ein- herben in Holz sich bemerken = bestimmen, förmlich erklären. Prast. PI. 1 skoröu vit {vgl. § 123, 1 pl.) Grott. 15, 5 = exsecuimus Eg. ; Pass. Part, skoraör 103, 7 vgl. holmr.

* Das Praet. skoröa Grott. 15 ist Nebenform für das häufigere skoraöa.

skorta, schw. v. (F. 338; vgl. e. short = kurz), mangeln, mit Acc. der Person und der Sache; Lund p. 47.

Inf. 161, 26; til skorta = er- mangeln 47, 1. Prast. S. 3 skorti f)a eigi es fehlte da nicht an . . . 67, 13 vgl. 102, 7; 121, 3; über die unpers. Konstr. vgl. Ark. 10, 18; a skorti c. A. fehlte an . . . 154, 14; mit dopp. Acc. 191, 22 = nicht fehlte es ihm an u. w.

skot, n. {vgl. skjota), der Schuß. Nsf. skotit 74, 17.

skothrift, f. (skot, hriö), der Geschoß- sturm, Pfeilregen. N. 220, 32.

skögarvQndr, m. (skögr, vondr), ein roher, aus dem Walde entnommener Holzstecken. A. 253, 26.

skögr, m. [vgl. Ger., Vollst. Wb.\

der Wald. G. skögar 54, 6;

Gsf. 157, 10; D. sköüi 15, 21; Dsf.

sköginum 58, 21; A. skög 94, 11;

Asf. sköginn 61, 15. PI. A. sköga

159, 2. sköklseöi, n. (s. skör u. klaeöi), das

Schuhzeug; vgl. Wh. p. 164 fg.

PI. G. sköklaeöa 43, 3.

skör, m. (g. sköhs; § 48 3); 21, 3; F. 338), der Schuh. - - A. skö 36, 7; 84, 7. PI. D. sköm 84, 8; A. sküa 112, 20; skö Var. 245, 14.

skösvcinn, m. (s. skör u. sveinn), der Leibdiener, Kammerdiener, {eigentl. der Schuhbursche ( Pf.), vgl. Wh. p. 173. A. skösvein 46, 13.

Glossar z. pros. Edda.

skri$na, schw. v. {vgl. skriöa), ins Gehen oder Gleiten kommen, aus- gleiten, straucheln. Praet. S. 3 skriönaöi 122, 20.

skriftr, m. (s. skriöa, sktiöna), das raschere Fortkommen. N. 71, 11 = celerior cursus Eg.

skrifa, schw. v. {vgl. I. scribere Vigf.), zeichnen, eingraben, schrei- ben. — Praet. S. 3 skrifaöi f)ar ä stellte durch Stickerei darauf dar 213, 5. Pass. Part, skrifaör von einem Schilde 190, 17 = markaör 190, 21; von einem Saale, dessen innere Wände entweder bemalt od. durch Teppiche mit eingewirkten bildlichen Darstellungen geschmückt waren 195, 9.

skrifta, stv. (F. 339, § 101), schreiten,

d. i. langsam fortgehen, gleiten, kriechen. Inf. 178, 32. Praes.

5. 3 skriör 138, 37. Prast. S. 3 skreiö 100, 5; 117, 11. PI. 3 skriöu einherfuhren 213, 7.

skraekja, schw. v. {vergleiche Vigf.), schreien. Praet. S. 3 skraekti 96, 6.

skrsekr, m. {s. skraekja), der Auf- schrei. — N. 108, 1.

skrsektan, -un, f. {vgl. skraekja), der Schrei. A. 222, 29.

skulu, prät. präs. (g. skulan, § 119, 122, F. 334), sollen, werden, oft Umschreibung des Futurs {wie

e. I shall see) oder des Imperativs, vgl. munu. Inf. 63, 7; 184, 3.

Praet. S. 1 (Fut.) skal ek 46, 23; 162, 17; will ich 254, 2; ek sk. 201, 15; S. 2 skalt (= Fut.) 29, 1 1 ; mit suff. Fron, skaltu, vgl. § 89 2); = Imper. 5, 2; 46, 21; ähnl. {bei freundl Aufforderung) Sigdr. 6, 1; 7, 1; 9, 1; 11, 1 u. ö., wo Ger. skaltu kunna, nema übers, „lerne/"; skaltu heyra hören sollst {oder wirst) 40, 11; ef [ui skalt vinna wenn du gewinnen sollst {oder willst, si vincere cogitas Eg ) 63, 13.

eigi skaltu nicht darfst du 154, 3; Helr. 1, 1; \m skalt du sollst 155, 10. PraBs. S. 3 skal a, 3;

6, 14; 17, 5; 26, 20 («kal vera heitt etc. von einem festen innern Gesetz, nhd. etwa „von Natur heiß istu u. w.). So bei allem , was nach

12

178

skunda

ikyldr

göttlichem lüifschluß oder der i'ü- gung des Schicksals geschieht (Ger , Sp. 944), so Grm. 29, 8 \r.vr skal p>örr vaöa (täglich durchwatet sie

T/mr. Qer. Übers.). Vgl. auch I>. IL II, 138. Beachte das dopp. skal 46, 24; etwa mit „will" und „soll" wiederzugeben, oder das Zweite als Bedingung für das Erste hinzustellen (so Eg.); ok skal leysa 59, 16 = ut eam solveret Eg., etwa „ist im Begriff, schickt sich an zu lösen*, vgl. auch Var. u. skal fram reiöa 69, 19 = vibiare cogitaret Eg. ; ähnlich auch 102, 16; als Futur skal eta 62, 15 vgl. 63, 6; 64, 14; der Ind. in den beiden letzten Fällen ist zu beurteilen nach Ark. 3, 114. Bei einer Verabredung: \)k er skal takaz; skal soekja 152, 22. „wird oder „muß" 155, 3. Ahnlich auch J)etta skal (muß man) piggja 197, 35. (Zwei Bedeutungen von sk. zeigt der Satz 96, 13—16: skyldu skipta = „sich anschickten zu teilen" und skyldi taka = „nehmen sollte".) Oft so impersonell, vgl. Lund p. 23, 24; 32, 1, 3; 34, 9; 55, 8, 9; 67, 22; 143, 10; 155, 34 u. ö. - PI. 1 skulum (Fut.) 40, 25; 163, 27, 29. Mit suff. Pron. skulu-ver 183, 30. PI. 2 skulut 166, 23 ; 34, 8 (er £er sk. kunna skyn = qui intelligen- tiam habeatis Eg.); PI. 3 skulu 6, 15; 29, 14 (sk. hier nur Bezeich- nung des regelmäßigen Vornehmens, vgl. Var.), dürfen 44, 6; 102, 14. Grott. 17, 1 übersetzt Ger. „ruht aus, ihr Hände" ; ib. 18, 1 „Mehr ziemt euch Händen der harte Speer" . Bei Aussagen göttlicher Satzung wie VqI. 39, 1 ; 64, 5 ; Vaf|)r. 51, 5. Übers, „iverden". Conj. S. 2 at f)at skulir f)ü vita daß du das (wohl) erfahren wirst 162, 8; S. 3 skyli möge (darf, Ger. Übers.) Grott. 6, 1 vgl. Lund p. 303; im- pers. 79, 16; vgl. Ark. 2, 358; Hqv. 1, 3. Zu dieser Stelle u. Grott. 6, 1 vgl. auch Ark. 1, 123; D. H. II, 83. PI. 3 skyli 24, 3; skuli 159, 17. Praet. S. 1 skylda Regm. 2, 6; S. 2 skyldir (= vildir U) 68, 6; S. 3 skyldi 73, 14 (sk. standa etwa = stehen mußte) ; skyldi taka 104, 19 = amoliturusEg.; 111, 16, 18 (es sollte, nämlich nach Übereinkunft);

115, 23; 118, 23; 121, )7 vgl. skal leysa 59, 16; impers. at skyldi draga daß man ziehen sollte 228, 19. Vgl. Lund p. 23. PI. 1 skyldu vit 123, 1 PI.) 103, -!; skyldum ve4" 172, 9 = ich sollte, halle cor; PI. 3 skyldu 32, 11; 53, 8; 57, 7; 73, 11, 15; Jieir er domendr skyldu vera = qui iudicum munere fange- bantur Eg. 92, 9; vgl. oben skulu 29, 14; 99, 18; 104, 21 vgl. skal leysa 5#, 16; 160, 14 = diwften, konnten (irott. 3, 8 sollten. Conj. oft schwer von der gleichlautenden Form des Ind. zu scheiden. S. 1 S. 1 skylda ek 155, 1 als Condition.; Ö. 3 skyldi hann af kaupinu (sc. vera) 53, 1; zu 80, 15 vgl. Ark. 2, 358; at hon skyldi eigi koma daß sie nicht zurückkehren {vgl. koma) müßte 155, 9; vgl. 156, 16; 122, 11 (zur Stellung des Verbs s. Ark. 16, 234) sk. = sollte; 68, 8 impers. PI. 3 skvldi Grott. 3, 8; Inf. Praet. skyldu (vgl. § 122) 102, 7; 115, 14; 184, 3. Vgl. mundu s. v. munu Praet.

* Ergänze vera oder veröa nach skulu i23, 20; 196, 33; 203, 25; vgl. vera **. t/6er den Umlaut im Conj. s. § 125a).

skunda s. skynda.

skutilsveinn, m. (vgl. sveinn und skutill = lat. scutula, Tisch, Schüs- sel, F. 337), der zum Aufwarten bei Tische bestimmte Diener, namentlich der Mundschenk. N. 64, 7. Vgl. Vigf. s. v.

sküar s. skör.

skygör, adj. (eig. Pass. Part, von skyggja beschatten, einen Wider- schein werfen auf Glas, Metall u. iv., polieren; vgl. Fritzn.), poliert, spiegelblank. A. skygöan 164, 18; 213, 19.

skygna, schw. v. (vgl. skygn Vigf.), spähen, scharf blicken. Med. um skygnaz (älter -ask) sich genau umsehen , forschend durch- spähen. — Inf. Hpv. 1, 3.

skykkr, m. (zu skaka, F. 329), die heftige Erschütterung. PI. 1). gekk (s. ganga) skykkjum er- bebte heftig 58, 14 vgl. Lund p. 129.

skyldr, adj. (vgl. skulu), schuldig, verpflichtet zu etwas; mit Dat.

skyn slitna

179

der Person, vgl. Lund p. 114. N. n. skylt er at vita es ist nötig, es gehört sich zu wissen 27, 3 vgl. 27, 11 («. Pf. Gl.); 213, 13. PI. N. m. skyldir 56, 7; 58, 1 {hier = obsequio obstricti Eg\).

* skyldr wird auch häufig von den Banden der Sippe gebraucht, = nahe verwandt.

skyn, n. (vgl. skygna), die Einsicht, das innere Verständnis (ratio); die Begründung oder Erläuterung, so kunna oder segja skyn gegenüber dem äußerlichen Beispiel oder doemi (exemplum). A. skyn 29, 3; 34, 8; 75, 3; 111, 19.

* Syntaktisch ist kunna skyn = skilja, daher Ind. im abhängigen Satze, vgl. Ark. 2, 199.

skynda od. skunda, schw. v. (F. 338),

eilen. Inf. 233, 5. skyndiliga, adv. (vgl. skynda), eilig.

60, 12. skynja, schw. v. (vgl. skyn), prüfen.

Prset. S. 3 skynjaöi 182, 6.

skynsamliga, adv. (zu skyn n. und -sama F. 311), verständig, be- hutsam. — 57, 13.

skynsemi, f. (zu skyn n. u. -sama F. 311), die Einsicht, Umsicht.

N. mikil sk. er eine Sache großer (tiefer) Einsicht ist es 29, 4.

sky, n. (F. 337, e. sky Himmel), die Wolke, oft im Plur. PI. N. sky Ürm. 41, 6; Asf. skyin 12, 10.

skolm, f. (auch skälm), das Schwert.

PI. I). skolinum Üuörkv. II, 20 b.

* Nach F. 334 ein urspr. thra- zisches Wort.

«komm, f. (F. 332), die Beschämung, Schmach. N. 154, 4. D. skomm (rneö sk. in schimpflicher Weise) 228, 15. PI. A. skammir 225, 12.

skor, f. (F. 332), das Haupthaar (vgl. Vigf. s. v., Ger. vglt. ags. scearu = tonsura, also eig. das ge- schnittene H., zu skera). PI. A. skarar Guörkv. II, 20 b.

skorungr, m. (nach Vigf. zunächst das Schüreisen, e. poker, dann die hervorragende Persönlich- keit, von Männern und Frauen gebraucht. N. mestr sk. eine sehr hohe Person 192, 31; skor. mikill 217, 20.

Slä, stv. (g. slahan, F. 358, § 40*); 106, 3), schlagen, auch = mühen 98, 23. Inf. 58, 26; 60, 15 (mit dopp. Acc. ; vgl. Lund p. 52, sonst auch mit Dat., vgl. ljösta* u. Lund p. 96; slä eldi 226, 2! vgl. 95, 13). Prses. S. 3 slser üt eitrinu 80, 18 = effundit venenum Eg ; zur Bezeichn. der Melodie beim Schlagen der Saiten [mit Acc. od. Dat.) slaer Gunnarslag (vgl. Var.) 239, 21; wohl auch zur Bezeichn. des beglei- tenden Textes 239, 22; (vgl. Fr.* s. v. 11), der außer auf Saiten auch auf Töne hinweist, die man an- schlägt); ähnlich im Dtsch. intrans. sl. i orrostu = jetzt schlägt es aus in Kampf, beginnt der Kampf 220, 32. - Prset. S. 3 slö 120, 16; slö boröa 204, 6 vgl. boröi. PI. 3 slögu eldi 95, 13 = schlugen Feuer, brachten Feuer hervor, vgl. 76, 2; slögu hey (vgl. oben) 98, 23. Part.Pss.a absol. slegit 76, 2 vgl. 95, 13; vom Saitenspiel 224, 2; etwas freier: eld brennanda, er sleginn er um sal hennar geschlagen ist um ihre Burg, zur Umhegung für ihre Burg dient, vgl. Fritzn. slä-um und nhd. „den Mantel um sich schlagen" ', andere denken auch hier an „ent- zündet istu) 198, 20.

slätr, n. (vgl. sla = schlagen, schlach- ten), eig. das Fleisch geschlachteter Tiere, die Fleischspeise. D. slätri 62, 20; A. slätr 62, 22, 23; Asf. 68, 17.

slatra, schw. v. (slätr), schlachten, einschlachten (auf Vorrat). Prses. PI. 3 slätrum 218, 33.

slefti, m. (F. 360), der Schlitten.

G. sleöa Sigdr. 15, 8. slefa. f. (I. saliva Vigf.), der Spei- che Ischleim. N. 42, 5.

sleikja, schiv. v. (vgl. Vigf. s. v.; F. 358 s. slaka), lecken (schleckern Mob.). Prses. S. 3 sleikir beleckt 156, 22. Prset. S. 3 sleikti 9, 15, 16.

slettr, adv. (g. slaihts, F. 358), schlecht = schlicht, eben, glatt. N. m. 40, 10; D. m. slettum velli 63, 8; 90, 10 (piano campo Eg.).

slitna, schw. v. (vgl. slita ; slit F. 359), zerreißen, intrans. Inf. 94, 4 = zerrissen werden. Prses. PI. 3

12*

ISO

sliör Bmi6a

slitna 82, 4. Praßt S. 8 slitnaöi

40, 17. sli<>r, ('. meist PL sliörar (F. 359 s. slid), die Soli wert scheide. 11 D. sliörum 119, 4.

slikr, aefj. (g. svaleiks; § 20, l; F. 360), «m solcher, ein gleicher. N m. 201, l.-G. m. sliks 212,27; A. in. engan slikan 191, 32; N. f. sük 239, 2; N. n. slikt so etwas 158, 21 ; G. n. sliks ins sama nach ebendem- selben 170, 32; D. n. sliku riki einer solchen, so großen Herrschaft 197, 24; A. n. slikt ein solches \'q\. 26, 4; etwas derartiges 196, 5, 19; slikt er fekk 138, 1 1 = quod nactus est Eg. ; slikt er = soviel wie 154, 7 ; adv. slikt sama desgleichen 93, 1; so auch einfaches slikt 194, 3. PI. N. m. slikir hlutir = so et- was 190, 3; I>. af. slikum hlutum infolge hiervon 191, 16; A. slika solche, ebensolche 210, 15. N. n. slik 39, 6.

slita, stv. 101; F. 359, nhd. ver- schleißen und schlitzen {Heyne)\ reißen, zerreißen, trans.; auch verbrauchen. Inf. 40, 15, 18; = brechen Helr. 9, 5; zu Helr. 14, 6 vgl. Ger., Vollst. Wb. Sp. 956: unser Leben {im Jenseits) verbringen {eig. verbrauchen). Vgl. jedoch auch D. H. II, 488, der aldri slita = „sterben11 als die dem. Zusammen- hange besser entsprechende Auf- fassung betrachtet, was auch mir so erscheint. Prses. S. 3 slitr VqI. 50, 7; Gonj. S. 1 slita 40, 20. Praet. S. 3 sleit 54, 5; 71, 9; sleit upp riß in die Höhe {d. h. aus dem Boden oder von einem Baume) 74, 9. Pass Part. PI. A. f. slitnar 178, 6; absol. faer slitit {vgl. 1), eig. zerrissen bekömmst = zerreißen kannst 40, 25.

slokna, schw. v. [vgl. Vigf. ; nach F. 358 zu slakr, e. slack schlaff), aus- löschen, erlöschen. Prses. S. 3 sloknar Vatyr. 51, 3; Praet. S. 3 o, 3.

* Auch slokna wird angesetzt, so F. u. Mob. Gloss.

slöö, f. {verw. mit sleöi, F. 359 s. slid ) die Spur im Wege. D. 183, 1.

slyngja, stv. (nhd. schlenkern F. 359 ; § 103, 4), schleudern, werfen

mit Dat. I'ms. S. 3 slyngr eldi 84, 14. Praet. PI. 1 slun^u vit Grott. 4, 1 {vgl. § 124; 1. PL).

slokkva, schw. v. {vgl. slokna, F. 358), zur Ruhe bringen, spez. aus- löschen. — Praet. S. 3 slökti 260, 19.

slengva, schw. v. (vgl. slyngja, F. 309), schleudern, werfen mit Dat. Vgl. Lund p. 96. Pr. PI. 1 slongöum vit Grott. 12, 5.

slcegft, f. {vgl. slregr schlau, F. 358), die Schlauheit. N. 37, 9.

smäkonungr, m. (smär, kon.), der K 1 e i n - i\ ö n i g ; im Gegensatze zu Jjjöökonungr, q. v. Plur. A. 244, 18.

smär, adj. (F. 356, vgl. § 75, 4 grär), klein, gering. A. m. smän ( = smäan) 54, 16;' 104, 16 vgl. Var. PI. N. smäir 219, 10; D. smäm 6, 11; A. sinä 104, 16 Var.

* Mit smär verw. ist der schwed. Landschaftsname Smäland.

smiftja, f. {vgl. smiör), dee Schmiede, Werkstatt überhaupt. G. smiöju 110, 12; Dsf. smiöjunni 110, 15.

smiftjusveinn, m. (s. smiöja, sveinn), der Schiniedeknecht. PI. D. 176, 1.

smibr, m. (F. 357, g. -smif)a sw. m.\ § 50, 4), der Arbeiter in Metall, Stein und Holz, Schmied, Bau- meister {vgl. lat. faber ). a) Bau- meister. *N. 52, 8: Nsf. 53, 8. Asf. smiöinn 52, 14. h) Schmied. N. 175, 4; Nsf. 111, 4.

* Über den Riesenbaumeister Gg. c. 42 vgl. auch Bugge Stud. 257; außerdem die bei Golther G. Mxjth. 166 l) angef. Stellen.

smjüga, stv. (F. 357; § 102, 2), schlüpfen, sich schmiegen. Praet. Plur 3 smugu 62, 3.

smift, f. (vgl. smiör), die Arbeit eines smiör, toWerk. = N. 12, 3 [hier von der Erde als einem Werke der Götter) ; Nsf. smiöin 54, 7 ; G. smiöar kaup = Werklohn 54, 13; I). sniiö 17, 7 wie 12, 3 von der Erde; Asf. smiöina 175, 29. Plur. N. smiöir 16, 10.

smifta, schw. v. {zu smiö f., vgl. g. -snii|)ön!, schmieden, überhaupt in Weise eines smiör ein Material bearbeiten. Inf. 175, 16, 18.

smiöi

sofa

181

Frset S. 3 smiöaöi 6, 12 = fabricavit Eg. Plur 3 smiöuöu 17, 23. Pass. Part. N. m. snriöaör 40, 9; n. u. absol. smiöat gearbeitet 54, 8. PI. f. sruiöaöar gebaut 238, 13.

* Das i in smid, smiöa, smiöi entspricht nhd. ei in Geschmeide. smiöi, n. (zu smiör), das Geschmeide, das Schmiedewerk, Kunststück.

N. ]3etta er J)itt smiöi das ist dein Geschmeide (ein G. für dich oder deiner würdig) 175, 14.

siiara, schw. v. [vgl. snarr; F. 350), eilig werfen , wenden. Med. snaraz sich wenden. Praes. S. 3 snaraz i brott f)aÖan 251, 18.

snarbryna, schw. v. (snarr 2); bryna), scharfwetzen. Praes. S. 3 snar- brynir 237, 1.

snarpeggjaor, adj. (snarpr; egg), mit scharfer Schneide; scharf. N. n. 243, 5; A. n. schw. Flex. 210, 26.

snarpliga, adv. (snarpr) mit Tapfer- keit. — 221, 32.

snarpr, adj. {zu g. -snarpjan F. 350), strenge, scharf, tapfer. A. m. snarpan 179, 33. N. n. schw. snarpa 180, 2.

snarr, adj. (F. 350; Ba. p. 199). 1) hurtig. A. n. adv. snart; Superl. adv. snarast : 80, 2 sem sk. = quam citissime Eg. 2) durch- dringend vom Blick; scharf vom Waffen. PL N. n. snor 191, 4.

snarräfir, adj. (snarr, -räör s. räö*), schnell entschlossen, beherzt. N. schw. Flex. inn snarräöi Regm. 13, 3.

siiemma oder snimma, adv., sowie sn eint (adv. n. von snemmr adj., F. »ol, § 4a; § 83, 2; vgl. g. sniu- mundo), frühe, bald 52, 6; 144, 5; snemt at = zu frühe, um 201, 25 ; vgl. Lund p. 374.

sneri s. snüa.

snerta, schw. v. (vgl. snara, F. 350), sich beeilen, schnell austrinken; mit Dat. Praet. S. 3 snerti ör hverri 102, 6 = quorum singulos uno haustu evacuavit Eg.

snertiröör, in. {vgl. snerta, röa), das hurtige Rudern. A. töku snertiröör 71, 16 begannen ein Schnellrudern.

snjallrseoi, n. (snjallr schnell, tüchtig F. 351, räö*), die Entschlossen- heit, kluge Beherztheit. N. 165, 13.

snild, f. (zu snjallr, F. 351), die Tüchtigkeit. D. 172, 34.

snildarverk, n. (snild, verk), eine Heldentat. PI. A. 200, 31.

snioa, stv. (g. snei|)an F. 350, § 101), schneiden. Praes. Plur. 3 sniöa 84, 8. Praet. S. 3 sneit 120, 1.

snotr, adj. (g. snutrs, F. 351, Vigf. s. v.), von klugem und feinem Be- nehmen, gebildet. N. 44, 12.

snüa, stv. (g. snivan, § 111; F. 351), wenden, bewegen, mit Dat. u. Acc; Lund p. 96. Inf. 43, 13 snna skipum 164, 6; aptr snüa umkehren 258, 19 ; s sinu skapi seinen Sinn ändern 258, 21. Praes. S. 3 snyr ivendet (sc. den Schritt, sich) 61, 14, 17; vgl. sn. eptir 251, 1 5 ; snyr J)eim bringt sie 164, 14. Plur. 3 snüa til seyöis 93, 11 = ad cüctionem parant Eg.

Praet. S. 3 sneri ä aöra leiö (vgl. leiö f.) 216, 28; impers. sneri mann- fallinu trat ein Wechsel in der Niederlage (nhd. „im Erfolge") ein 168, 35; die Art des Wechsels wird durch die folgend. Worte bestimmt.

Pass. Part, absol. snüit til leiöar zuwege gebracht 12, 12. Med. snuaz sich wenden, geraten. Praes. S. 3 snyz 63, 11; 82, 6 ; älter snysk; VoL 50, 3. PI. 3 snüaz 67, 15. Praet. S. 3 sneriz 5, 3.

snüMgr, adj. (zu snüa), leicht zu bewegen, beweglich, rund. D. m. schw. Flex. snuöga Grott. 4, 2 vgl. D. H. II, 608; 12, 6.

snser, snjör, m. (F. 350, g. snaivs;

§ 12, 2c)), der Schnee. N. 81, 5;

A. snjo 164, 19.

* Bez. der Bildungsweise, die

anal, sjar, sjör, saer ist vgl. die s.

sjär * angef. Stellen. softna, schw. v. (vgl. sjööa), kochen

intrans., gar werden. Inf. 93,

19. Praet. S. 3 soönaöi 93, 17.

sofa, stv. (für svefa, § 104; F. 361), schlafen. Inf. y, 1; 59, 14. sofa ganga (vgl. nhd. schlafen gehn 60, 4 nach R.' Praes. S. 3 sefr 6, 1) 182, 18; 236, 4 (nach 235, 12 schläft der König nicht, vgl. s.lesa). Conj.

182

sofha sottdauör

(als Opt, vgl. Lund p. 808) S. 3 soii Grott. 5, 6; [mp. PI. 2 Sf »fit Grott. 7, 8. Part. Pres, sofandi; I). sofanda 122, 11; Acc. sofanda

//.'>, 81. PI. A. sofandi i5S>, 10. - Praet. S. 8 svaf 9, 6; 46, 11; PI. 1 m ü7/<v. Forwi svöfu-vit («gtf. § 123, 1 PI.) Helr. 12, 1 ; PI. 3 svafu 235, 13; vgl. af 7). Gonj. S. t suff. sveefak Helr. 13, 4. Pass. Part, absol. soiit 183, 23; 205, 3.

sofna, schw. v. (s. sota F. 361), ein- schlafen, im Schlafe liegen.

Praes. S. 3 sofnar 59, 15; 60, 16. Praet. S. 3 sofnaöi 121, 4; Grott. 4, 4 (hier übers. D. H. „bis alle übrigen Mäide Frodhis ein- schliefen11); PI. 3 sofnuöu 120 17.

Pass. Part. N. in. sofnaör 209, 7; N. f. sofnuö 209, 13; n. absol. mun sofnat hafa = eingeschlafen sein wird, eing. ist 60, 18. V(ß. Fut. exact. Pass. Wm. § 160, wo jedoch verit ebenso fehlen kann, wie vera in Fut. u. Condit.

soltinn s. svelta.

sonargjold, PI. n. (vgl. sonr; gjalda,

die M o r d b u ß e für einen Sohn.

L>. 116, 11. sonarson, m. (s. sonr), der Sohn des

Sohnes; Enkel. N. 162, 15.

sonlauss, adj. (s. sonr, lauss), ohne Sohn. N. 122, 2.

sonr, ni. (auch son, s. § 641) u. Lind in Ark. 13, 71), F. 323, g. sunus; § 6, 1; 16, 2; 17; 18; 64; der Sohn. N. sonr 33, 5; 36, 9, 11, 15; 37, 11; 204, 23; jfü, 17; son 14, 4; 27, 7; 31, 4 w. ö.; G. sonar v, 5; 2i4, 5 v^. Far. w. JF&. s. sön f. D. syni 35, 13; A. 9, 8; .70, 4; Asf. soninu 13, 18. V. sonr 167, 2. PI. N. synir 5, 6; D. sonum 15, 23; Vaf{>r 3(> b; Grm. 41, 3. A. sonu JW, 6; *52, 3.

* Vgl. die Patron. FriÖleifsson Grott. 1, 6; Sigmundarson u. ä.

sortna, schw. v. (vgl. svartr), schwarz werden, sich verfinstern. Jnf. VqI. 57, 1.

SÖkn, f. (vgl. soekja; g. sokns Unter- suchung), der Angriff. ü. 178, 14.

söl, f. (vgl. S61 u. F. 324, g. sauil n.; §61, 3), die Sonne. N. VqI. 5b; ib. 52, 4 (Eg. verb. söl skinn af sv.

valt. : richtiger ist nach ' •> r. i >

söl vultiva = der von dem Schwerte ausstrahlende Glanz. Nach D. 11. II. 69 ist eine dreifache Bezeichn.

desselben Begriffes „Schivert" an- zuerkennen: sviga lae [s. svigi), sverö, söl valtiva (als Appos. zu sviga lse, also auch Dat.); skinn af sv. ist Zwischensatz; 12, 12 144, 7; Nsf. sölin 15, 10. Poet. Rinar söl gull g, 2 vgl. gull = eldr allra vatna Sk. XXXll. G. solar 14, 15; Gsf. 14, 21 ; D. sola 82, 21; 66, 2. Ä. söl 52, 12; Asf. 6tf, 12.

sölmänuär, m. (s. manuör, söl), eig. Sonnenmonat, Juni. (So auch Wh. D. Mon. p. 56, Altnord. Leben p. 378 = Mai gesetzt.) N. 144, 13. Vgl. auch Vigf. s. v., der Name wohl vom höchsten Stand der Sonne am 24. Juni.

sölskin, n. (8. skin, söl), der Sonnen- strahl. — PL N. VqI. 41, 5.

söma, schw. v. (vgl. sama, scemö, F. 312, e. to seem), sich passen, gebühren. Praet. S. 3 sömöi \imperson.) 103, 16. Syntaktisch besser der Gonj. in U, vgl. Var. Gonj. S. 3 soemöi 153, 20; 225, 29.

sömasamliga , adv. (sömi, -samr F. Sil), in ehrenvoller Art 226, 16.

SÖini, m. (s. söma), die Ehre, Ehr- erbietung. — N. 172, 20 (hier mehr das innerlich Ehrende neben der äußeren Wertschätzung —■ viröing) D. 171, 8; A. 162, 10.

sön, f., = Son, f.? G. dreyra sonar Var. zu 214, 5 = mit der Flüssig- keit Sön = mit Dichtermet? vgl. meinblandinn mJQö 196, 16. Die Les. des C. sonar hennar suchte Sievers P. Br. B. VJ; 315 zu vertei- digen; spätere Untersuch, desselben (s. Beitr. 16, 544) führten darauf, GuÖrkv. II, 22, 8 (welche Stelle dem Verf. der VqIs. S. wohl vorschwebte) in sonardreyri Schweineblut, näml. das Blut des sonargQltr = Leiteber, Zuchteber zu -finden.

sott, f. (g. sauhts; § 6, 3; F. 325), die Sucht, Krankheit. A. 151, 19, 23; PI. Nsf. söttirnar 73, 12.

söttdauftr, adj. (s. sott, dauör), siechtot, d. h. an Krankheit

spakr spretta

183

gestorben. PL N. m. 38, 7; A. 190, 6. spakr, adj. (F. 351), klug. N. m. Fafn. 32, 5; G. m. spaks 195, 30 vgl. spä. N. f. schw. in spaka 145, 9.

Superl. N. m. spakastr 236, 4.

spara, schiv. v. (F. 354, § 118), sparen, aufheben, schonen. Inf. 65, 6; zu Var. sparaz (Inf. Med.) vgl. Lund p 222. spara at bita 219, 21 = unterlassen zu beißen.

Part. Praes. PI. N. m. sparandi 251, 11 (hier im pass. Sinne, vgl. Lund p. 400); eru eigi sp. = dürfen nicht verschont werden {mit Strafe).

spä, f. (F. 852, mhd. spaehe Weisheit, nhd. spähen = achtgeben), die Weis- sagung, Prophezeiung. var J)ar spä spaks geta und es war da {erwies sich als) Weissagung die Vermutung eines klugen Mannes 195, 30 (sprichwörtl.; vgl. Mob. Gloss. s. 2 spä). PL N. spar 38, 17; Nsf. spärnar 42, 11; D. eptir slikum späm spyrja 260, 12 vgl. spyrja; A. spar 27, 17.

spä, schw. v. {vgl. spä f.), prophe- zeien. — Inf. 260, 5. Praes. S. 2 spar 225, 17. Praet. S. 3 späöi 210, 10. PL 3 späöu 260, 2. Pass. P;irt. absol. spät 206, 9.

spädis, f. (s. spä, dis), die mit prophe- tischem Blicke begabte weibliche Schutzgottheit, wohl vorzugs- weise von dem einem Helden gewo- genen, das Schicksal der Schlacht voraussehenden Walküren od. Schild- jungfrauen (vgl. 166, 1) gebraucht, so PL N. spädisir 168, 27.

spädömr, m. (s. spä, dömr*). die Gabe der Weissagung. A. spädöm 4, 8. PI. A. spädöma 37, 17.

späkona, f. (spä; kona), die Wahr- sagerin, Prophetin. PL N. 260, 1.

spann, m. (F. 353), der Span, Holz- splitter. — PL Nsf. spaenirnir 100, 1.

spänjuik, n. (s. spann, fjak n.), das Schindeldach. N. 4, 12.

speki, f. (F. 351), die Klugheit, Weisheit. D. 35, 1; A. 37, 9.

spekiräÖ, n. (s. speki, räö), der Weis- heitsrat, weise Ratschlag. PL A. 189, 2.

spekt, f. (vgl. speki), die Klugheit, Weisheit. N. 20, 14.

speni, m. (F. 353 vglt. nhd. Span- ferkel), die Zitze; PL das Euter. PL D. spenum 9, 14; 49, 16.

spenna, schw. v. (F. 352), spannen, gürten mit Acc. und Instrument. Dat.; vgl. Lund p. 97. Inf. um liöu spenna die Glieder umspannen Sigdr. 8, 5. boga at sp. 191, 13. Prses. S. 3 spennir 30, 13; 58, 2ö.

Praet. S. 3 spenti 107, 3. spilla, schw. v. (F. 354, ags. spildan,

spiilan; e. to spoil Vigf.), ver- nichten, verderben mit Dat.; Lund p. 82. Inf. 53, 17; VqI. 45, 4; s. sif. Med. spillaz zu- grunde gehen, aufhören. Praet. S. 3 spiltiz 18, 2 (corrumpi coepit Eg.). spilür, m. (s. spilla), der Verderb er.

Poet, spillir bauga = gullbrjötr = princeps Fäfn. 32, 6; vgl. Sk. XLVII.

spillvirki, n. (spilla, virki = verk), das schädliche Werk, der Schaden.

A. 259, 5.

* Die gew. Schreibung ist spellv.,

von spella = spilla. spjöt, n. (F. 355), der Spieß, die

Lanze. A. 164, 19. spjötsoddr, m. (oddr Spitze F. 36;

spjöt), die Speerspitze. Dsf.

139, 1. spor, n. (F. 353), die Spur. D.

spori Sigrdr. 16, 8 vgl. likn. sporör, m. (vgl. spori? zu g. spaürds

f.? Sm.), der Schwanz, das Ende

(z. B. einer Brücke). N. 69, 8. D.

sporöi Sigrör. 16, 6; Dsf. sporöinum

179, 20. A. sporö 38, 5; Asf. sporö-

inn 80, 5. spori, m. (F. 353), der Sporn.

PL D. sporum 77, 6. sporna, schw. v. (F. 354), mit Füßen

treten. Inf. 228, 18. spott, n. (F. 355), der Spott. D.

spotti 224, 8. spotta, schw. v. (s. spott n.), spotten,

verspotten. Part. Pass. absol.

spottat 72, 3. spretta, stv. (F. 356, § 34, 1; 103, 1),

springen. Praes. S. 3 sprettr

160, 9, 12; PL 3 spretta upp 219,

16. Praet. S. 3 spratt upp 70, 16. spretta, schw. v. (vgl. spretta stv.), auf- springen machen, sprengen, ö f f n e n.

184

springa stafr

Pni't. S. 3 spretti a knifi sinum öffnete mit Anwendung seines Mes- sers 57, 8.

springa, stv. (F. 35G; § 103, 3), springen = brechen, gebro- chen werden. Prtet. S. 3 sprakk 39, 1) af harmi 76, 1 = animi meerore rupta Eg.

spurn, f. (spyrja), die Nachfor- schung; Kunde. A. hefir hann spurn til Svanh. = er hat K. von Sv. 227, 20.

spurull, adj. {vgl. spyrja), forsch- begierig, wißbegierig. N. f. spurul 44, 3.

spyrja, schw. v. (F. 353; § 113, 1; nhd. spüren, eig. der Spur nach- gehn), fragen, forschen, er- forschen, erfahren. meist mit Gen. der Sache, doch auch mit at c. Dat.; vgl. auch 56, 17 u. w. u., Lund p. 176. Inf. 5, 2; 31, 3; 17, 17 (sc. frööleiks = de rebus ad cognitionem pertinentibus inter- rogare Eg.). sp. rnuntu tiöinöin du wirst die Kunde {von unserm Tode, Edz.) vernehmen 229, 3. Praes. S. 1 pat er ek spyr 56, 17; 8. 2 spyrr 48, 7 ; S. 3 spyrr 5, 13 ; 6, 8.

Gonj. S. 2 spyrir 27, 2. Im per. S. 2 spyr 201, 23. Praet. S. 2 spuröir Grott. 8, 8; S. 3 spuröi 4, 15, 17; 5, 9; erforschte, erfuhr mit Äcc. 121, 14; 122, 6. Ist der Gegen- stand des Forschens oder Erfahrens eine Person, pflegt sie durch til c. G. eingeführt zu sein, so spuröi til hans 140, 10. PI. 3 spuröu erfuhren 104, 21; fragten 122, 13; spuröu hana eigi eptir slikum späm = sie nicht zu Rate zogen anläßlich solcher Prophezeiungen 260, 12. Der abhängige Satz steht meist im Conj., doch nicht immer (Ind. z. B. 67, 17, 18 vgl. Ark. 2, 196 fg.). Pass. Part, absol. spurt gefragt 16, 7; erfahren 172, 27 ; til spurt eigentl. zugefragt = gehört 175, 23. Pass. Med. spyrjaz vernommen werden; Inf. 155, 8. Praes. S. 3 spyrz es wird bekannt 192, 7. Wegen der Medialformen vgl. § 129, doch ist im Druck der Gleichmäßigkeit wegen {abgesehen von Dichter- Zitaten) z statt sk beibehalten.

spyr na, schw. v. (F. 354, gehört zu den Verben § 115, 2; vgl. übr. Nor.

§ -122 a 4)), mit dem Fuße fest auf- treten, sp. viö sich gegen st cm inen u. dergl. Pra;s. S. 3 spyrnir viö 39, 12. Praet. S. 3 spymöi viö 39, 2; 41, 15; spymöi = stieß 76, 4.

spyrning, f. {vgl. spyrja), die Frage. N. 48, 7.

spyta, schw. v. (F. 355, abgel. von spyja stv., § 114, dem g. spei van, nhd. speien entspr.), s putzen, aus- spucken; gew. mit instrument. Dat. ; vgl. Lund p. 97. - Praet. S. 3 spytti upp {sp. herauf, aus dem Munde) 100, 15; PL 3 spyttu 97, 5 {vgl. Var.).

spplr, m. {fr. espalier vgl. Vigf.), die Gitterstange; PI. spelir das Gitter. Gsf. spalanna 62, 3.

spomi, f. (F. 353), die Spanne, als Maß. PI. G. spanna 191, 9.

staddr s. steöja.

StaMesta, schw. v.; staör, festa), be- festigen, bestätigen. Med. festen Auf- enthalt nehmen. Praes. {od. Praet.) Conj. S. 3 staöfestiz |>ar 197, 7.

staftit s. standa.

Staftr, m. {vgl. g. staps F. 340), der Platz, die Stätte, der Standort.

N. 13, 9 ; G. staöar 25, 15 ; 156', 2 ; nam, nämu st. nahm Platz = blieb stehen 3, 9 ; 236, 1 ; haftete 80, 4 * 111, 19; fast ebenso gaf st. 8, 5; aber gäfu staö 11, 18 ( = certum locum assignarunt Eg.). Vgl. Lund p. 171, 174. D. staö 17, 19; 20, 6; 71, 5; foeröum ör staö Grott. 11, 8 = emovimus loco Eg.

A. staö 11, 19; 26, 5; saman koma i einn staö 170, 12 = an einem Platze versammelt {angehäuft) sein.

PI. N. staöir 22, 4; Ü. stoöum = Stellen 237, 25; A. staöi 26, 5; Vol. ob; 79, 20 {hier = Parteien, Abteilungen).

stafkarl, m. {zu stafr; vgl. Vigf.), ein am Stabe wandernder Mann, namentl. Bettler. N. 231, 21.

staun, m. {vgl. stefna), der Steven, das Vorderteil des Schiffes. D. stafni Sigrdr. 9, 4.

Stafr, m. (F. 345, g. Stabs Buch.stab; § 50, 4), der Stab, auch Runen- stab, Runenzeichen. G. stafs 218, 11; A. staf 107, 2. PI. starir = l. literae {vgl. liknstafir), auf Stäben

stakk stefhulag

185

eingeschnitten e Runen zeichen. N. 214, 6; Guör. II, 23, 3.

staka, schw. v. (wohl zu stak F. 343 ; g. hleiva-stakeins f. u. staks m. vglt. Sm.), eig. stoßen, oft intrans. = anstoßen, schwanken (to stagger Vigf.). Praes. S. 3 stakar viö = relabitur 160, 3.

stakk s. stinga.

standa, stv. (F. 340; g. standan; § 106, 1); stehen, sich befinden. Inf. 61, 18; stehen bleiben Grott. 17, 2; VqI. 64, 1; viö standa wider- stehen 155, 24; = bestehen, stehen bleiben 25, 12; nicht fortgehn [von Personen) 56, 14 vgl. Harblj 14, 1 u. D. H. II, 216; herrühren VafJ)i\ 37, 5 Var.; = entstehen 37, 18; 215, 10; eindringen mund of st. (laetr standa = stößt hinein, vgl. mund f.) VqI. 54, 6. Pra?s. S. 3 stendr 20, 11; 21, 3 s. rot f.; 25, 5; 48, 13; st. upp 60, 7. st. entsteht 154, 2; 189, 7. PI. 3 standa 17, 16: st. upp 153, 12; 20, 8, 9 (st. afar breitt = reichen mißer ordentlich weit); = entstehen 26, 13. eigi standa {'in orö af litlu fari 205, 31 vgl. fär 2). Conj. S. 3 standi fyrir svefni dem Schlaf im Wege stehe, den Schlaf raube 189, 15; vgl. (Ind. S. 3) stendr \)er f. gamni 201, 20. Part, standandi VqI. 47, 2 = erecta Eg.; lmp. S. 2 statt 219, 18; m# sw/f. Pron. stattu fram a, 1 = pro- cede in medium Eg.; st. upp 204, 14. Praet. S. 2 stott 00, 10 vgl § 124, 2 Sing.; (st. viö = Wider- stand leisten); S. 3 stöö 152, 12; stöö af entstand aus 8, 6, 12; vgl. 202, 23; st. upp stand auf {vom Lager) 57, 10; 104, 27; 119, 5: W/e& stecken 105, 5; 203, 8 t$tf. stendr 105, 18; stöö niör reichte hinab {vgl. 20, 8, 9) 152, 14; ^Z. awcfo stöö = stak (Edz.) 153, 20; stöö viö reichte empor bis, loderte empor zu (Ger.) 198, 33; aber st. v. 251, 2 = Widerstand leisten konnte; stöö = dauerte 197, 36. PI. 3 stööu upp 57, 11; J22, 26; stööu at . . . Grott. 11, 5 = in- cubuerunt (operibus) Eg. stööu üt reichten hinaus (vgl. 20, 8, 9) 152, 13. Pass. Part, staöit; haföi st. ör hatte herausgestanden, war hervorgekommen 105, 13. h. staöit

um hriÖ eine Zeitlang zum Stehen gekommen war, ohne Entscheidung gedauert hatte 168, 30; 178, 8 svä st. = so gestanden, in dieser Weise gedauert; vgl. auch 178, 13; 200, 23. Med. standaz für sich stehen, bestehen, gelten. Auch = sich entaegen stellen, Widerstand leisten, aushalten (mit Acc.) 228, 30. Inf. 111, 16; st. af einen Grund haben, sich verhalten, gew. imperson. svä stenz af um J)etta = so verhält es sich damit; danach ist Ba geneigt 207, 29 zu lesen: hversu (um) |)etta stenz af; vgl. neben § 129 auch Fritzn. s. standa af 3). Praet. PI. 3 stööuz galten 215, 15; Part, fekk staöiz konnte sich aufrecht halten (Edz.) 230, 2.

stara, schw. v. (ags. starian, e. to stare Vigf.), starren, fest ansehen. - Praet. S. 3 staröi 72, 12.

starf, n. (F. 347, vgl. e. to starve = vor Hunger umkommen; nhd. sterben, von jeder Todesart), die Bemühung, das Werk. N. 163, 19.

SteM, m. (e. stithy Vigf.; Ger. ver- gleicht g. lukarna-sta^a der Leuchter (eig. das Lichtgestell, zu standan), der Amboß. A. steöja 17, 23; 117, 8; Asf. 175, 15.

Steöja, schw. v. (vgl. standa, staör), zum Stehen bringen, stellen. Pass. Part, staddr in einer Stellung; viö st. mit Acc im Bereich einer Sache, anwesend dabei, Zeuge derselben 252, 19.

stefir s. stoö.

stefna, f. {%. stefna schw. r.). 1) die Bestimmung , bestimmte Zeit; der Termin. D. stefnu 94, 10. 2) die Versammlung (an einem bestimmten Tage) 252, 2 3.

stefna, schw. v. (zu stafn m. Vigf.), eig. das Schiff (stafn) diriqieren, dann entbieten, bestimmen, vgl. Lund p. 82; einen Weg ein- schlagen, sich wenden. Inf. stefna at. ser für sich, f. seine Sache bestimmen oder gewinnen 163, 31. Praes. S. 3 stefnir 83, 14. mit Dat 163, 31; 178, 1. Imper. PI. 2 stefnit 61, 12. Praet. S. 3 stefndi wandte sich 183, 14; PI. 3 stefndu bestimmten 136, 4.

stefnulag, n. (.<?. stefna f. u. lag n.), die Terminbestimmung, Festsetzung

18(5

steikari stilla

eines Tages [namentlich für Zu- sammenkünfte). — N. 103, 10.

sto'kari. m. («. steikja), der Koch.

Nsf. steikarinn 48, 9.

steikja, schw. v. (steik f. = engl, steak Vigt.); eine Speise bereiten, nament- lich braten. Inf. 117, 15; 121, 1.

Pr?es. S. 3 steikir Fäfn 32, 4.

Praet. S. 3 steikti 117, 17.

* Neben steikja findet sich auch steika. Nor. § 443 a 1).

steindyrr, PI. f. (s. steinn, dyrr), die

Felspforte, Off n ung im Felsen, Felsspalte. D. steindyrum VqI. 48, 6. steinn, m. (g. stains; S. N. zeigt nn für alt. nr; § 33, l; F. 347), der Stein, Fels. N. 103, ,21; Gsf. steinsins 113, 12 vgl. zu Ala steins Ali u. verstr*; D. steini Stein 103, 20; Fels Grott. 12, 6; 115, 8; Dsf. steininum 20, 1; A. stein 17, 24 {hier Stoffname = Gestein, lapides Eg); 114, 6; Asf. steininn 115, 8.

PI. N. steinar 73, 12; Nsf. steinarnir 77, 24; G. steina 75, 13; D. steinum Felsen 18, 9; Steine Grott. 3, 6. A. steina 20, 1.

steiiiprö, f. (steinn, pro = Truhe, Trog? vgl. § 72, 1; Vigf.), der Steinsarg. A. 226, 19.

stekkt id, f. {s. tiÖ F. 114; stekkr bei Vigf), eig. der Hürdenmonat, Mai (Vgl. Wh. D. Mon. 58; altnord Leben 377 = April.) N. 144, 12

Stela, s*t>. (g. stilan; § 4, 1; 104; F. 347); stehlen. Med. sich heranstehlen , heimlich heran- kommen. — Inf. 168, 13.

stemma, schw. v. {vgl. e. to stem Vigf.), stemmen, zum Stehen bringen, auch = verstopfen {von einem Gewässer). Inf. 107, 11. (Praet. § 46, 2.)

sterkleikr, m. (s. sterkr, leikr m. *), die Stärke, Rüstigkeit. N. 13, 19.

Sterkliga, adv. {s. sterkligr), in kräf- tiger Weise. 58, 22.

sterkligr, adj. {vgl. sterkr), von kräftigem Körperbau. N. 236, 14.

sterkr, adj. (F. 346, § 78), stark, kräftig. N. m. 26, 8, 9; N. f. 16, 10. A. m. sterkjan 71, 20.

PI. X. I. sterkar 125, 1 ; N. n. sterk 53, 9; A. in. sterka 122, 9. Komp. N. sterkari 180, 29; A. m. sterk- ara 39, 3. Superl. sterk astr 30, 1 ; 103, 13.

Steypa, schw. v. (F. 343; nach Vigf. s. v. und, Fr.'- kau*, zu stüpa stv. = hervorragen, vorniiberfallen; steypa nach Vigf. = to make stoop), schütten; stürzen, zu Fall bringen; mit Dat., Lund p. 73 Inf. steypa hjälminuin Fäfnis 178, 26 wahrscheinl. = den H. Fafnirs sich überstülpen (to put on Vigf.); sich aufsetzen {vgl. Edz. Übers, im Text, Müllenh. D. A. V, 394). Gemeint ist der aegis hjälmr {180, 25). Praet. S. 3 steynti steckte {Ger.) 120, 19; PI. 1 steyptura Grott. 14, 1 {hier Gegens. von styöja). Pass. Part. P1..A. m. steypta = GuÖrkv. II, 20 b wohl nicht = ge- gossen (st. sonst auch = dän. stöbe), sondern übergestülpte , tief ins Ge- sicht reichend* {vgl. oben Inf.) Ger. nach Müllenh. Med. steypaz sich stürzen, untergehen. Inf. steypaz til jaröar zu Boden sinken 178, 7. Prass. Gonj. S. 3 steypiz (-isk) Vol. 45, 10. Praet. S. 3 steyptiz 73, i.

stjarna, f. (F. 345, g. stairno f.; § 68, 1), der Stern. A. stjornu 105, 14. PI. N. stjornur 82, 1; VqI. 5 b; ib. 57, 4. A. stjornur 96, 10.

stigr, m {s. stiga), der Weg, die Straße. PI. A. 50a3) stigu 90, 2.

* Bisweilen angesetzt stigr {so Ger., Vollst. Wb.); vgl. auch refil- stigr.

Stikill, m. (F. 343), die zum Ein- stecken passende Spitze, z. B. eines Trinkhorns. Nsf. stikillinn 65, 1.

Stilla, schw. v. (F. 341; § 115, 5), stillen, besänftigen, regieren. Praes. S. 3 stillir 32, 1 ; hier mit Acc. Refl. stilla sik af reiöi = sich von der Gewalt des Zornes freimachen, sich im Z. beherrschen 228, 6.

* st. wird nicht immer mit Dat. konstruiert, wie man nach Lund p. 85 schließen könnte, s. Vigf.

stillir störmannliga

187

stillir, m. (s. stilla) , poet. der Be- lierrscher. D. stilli Grott. 14, 1.

Vffl- § 54 (wie hiröir). stinga, stv. (F. 344; § 103, 3; g.

usstiggan? vgl. auch stong f.), stecken , stechen, stoßen; mit Dat.; vgl. Lund p. 98. Inf. 113, 4. Praas. S. 3 stingr 153, 3.

Praet. S. 3 stakk 100, 5 ; st. niör hendi griff mit der Hand nach unten 229, 28. Pass. Part, stung- it i hineingesteckt 161, 29.

Stjörn, f. (vgl. styra und F. 342). 1) das Steuerruder. A. 170, 16. 2) die Regierun er. G. stjörnar 143, 10.

Stjörna, schw. v. (s. stjörn), steuern, regieren mit Dat.; Lund p. 85.

Prses. S. 3 stjörnar 6, 10.

stjörnarblaö, n. (s. stjörn. blaö), das Blatt oder die Fläche am Steuerruder. Dat. Sigrdr. 9, 5.

stjörnarmattr, in. (s. stjörn, maör), der Befehlshaber, richterliche Beamte. PI. A. stjörnarmenn 17, 13.

stjüpsonr , m. (s. sonr u. stjüpr F. 347), der Stiefsohn. N. 36, 11; stjüpson (vgl. sonr) 165, 6; hier als Vorwurf gebraucht für ein unehe- liches Kind der Frau. V. sljüpson 166, 28.

stiga, stv. (g. steigan, § 101 a, F. 347), steigen, Schritte machen, gehen.

Inf. yfir stiga £, 8. Praes. S. 3 stigr 84, 3. Praet. S. 3 steig 59, 20; 75, 10; 77, 5 (hier die ältere Form ste in R; s. § 12, 2 *>; 41, 4); 118, 4; st. heldr störum 59, 11 vgl. störr adj. st. ör anni 107, 13 (vgl. nhd. stieg ans Land). PI. 1 i fölk stigurn Grott. 13, 4 = in aciem processirnus Eg. Couj. S. 1 stiga 209, 26; hier ist st. a mina foetr = könnte ich aufstehen; PI. 1 stigim 206, 12.

Stoö, f. (F. 342), die Stütze, der Pfosten. PI. N. steör 25, 3; Grott. 21, 6.

* Über die Flexion vgl. Nor. § 346, 4.

stofta, schw. v. (s. stoö), unter- stützen. — Praet. S. 3 stoöaöi til 180, 1.

stokkr, m. (F.

Balken; der gesteil. N. D. 224, 30 nach R. : lagöi Für leku viö (Lräpos. S. 43 sprangen spielend p feiler empor"

343), der Stock, Block , das F u ß - 156, 1 ; Dsf. 153, 6. ist mit Atlm. 72, 6 viö stokki zu vergl. st. tritt Gebhardt ) ein u. übers, „sie an dem Sitz- Sprachlich ist

dies einfacher, sonst gibt auch lagöi viö stokki dann ist st. nach Ger. Sp. 981 einer der ivagerechten Bal- ken, die das erhöhte Podium (set) an der Saalwand einfaßten (= set- stokkr) einen leidlichen Sinn. Die Übersetz, von Ger. (Str. 74) folgt aber der V. S. Asf. stokkinn 117, 9 vom Fußgestell des Amboß; von einem Baumstamme 153, 4; von einem Block als Mittel der Haft (vgl. Fritzn. s. v. 2) 155, 30. PI. N. stokkar die (beim Bau wagerecht übereinander gelegten) Hausbalken 183, 4; vgl. Vigf. s. v. li; A. stokka 218, 13. *

stormr, m. (F. 346), der Sturm. D. stormi 177, 3; A. storm 164, 8.

stöll, m. (für *stölr = g. stöls; § 33, 1; 150, 1; F. 341), der Stuhl, urspr. Herrscherstuhl. N. 107, 16; Nsf. 107, 17; D. stöli (solium Eg.) Grott. 20, 2; Dsf. stölinum 108, 1; Asf. stölinn 107, 19.

Stölpi, m. (vgl. stöll, azijh]1?), die Stütze, Säule. Plur. N, stölpar 25, 3.

storbeinottr, adj. (s. störr, bein 1), starkknochig. A. n. 191, 4.

störltetari, adj. komp. (s. störr; fet n. = Schritt), eigentl. der größere Schritte macht, der schnellere. A. störfetara hest 101, 8.

störilla, adv. (s. störr, illa), sehr übel. 149, 13.

störillr, adj. (s. störr, illr), sehr böse. PI. N. m. 175, 7.

Störliga, adv. (s. störr), großartig; lata st. = groß tun (Mob. Gl.) 60, S.

störlokkr, m. (störr, lokkr F. 274), eine lange oder große Locke. PI. A. 191, 2.

störlyndr, adj. (s. störr, lund f.), von großer od. hoher Gemütsart, hoch- herzig. — N. 162, 34.

störmannliga , adv. (störmenni 2), in vornehmer Art 220, 26.

188

störmenni styöja

störuieiini, ii. (s. störr, maör). 1 ) eine Schar von ausgesucht großen Leuten,

Riesenina uns chaft. D. 66, 11. 2) eine Schar vornehmer Leute. G. 170, 8; D. 166, 26

störmerki, n. (s. störr, merki), die merkwürdige Begebenheit, das Be- sondere, Wichtige. Plur. G. stöimerkja 22, 19; A. = Großtaten 192, In.

stör mi kill. adj. (störr, mikill), sehr groß. A. n. {sehr viel) 183, 15.

störr, adj. {vgl. F. 341 ; § 81, 2; Yigf.

s. v.), gr o ß , stark; gew. vom Körper.

N. f. stör 58, 7; D. n. störu 150, 9 «?<7Z. bera 1, c); A. m. störan hochgehend, erregt 164, 8; A. f. störa stolzgesinnt 198, 15. PI. N. m. störir 237, 10. N. f. storar 50, 16; 223, 5; G. m. räö til störra hluta 184, 5 (igrZ. Prosa Sigrdr. 2 --3: kenna ser speki; ef hon vissi tiöindi ör olluin heimum); übersetze etwa: Ratschläge zu wichtigen Din- gen, Lebensregeln; D. m. störum 6, 11; adv. störum mit starken [Schritten] 59, 12 vgl. allstörum s. v. allstörr und Lnnd p. 138; A. m. störa 40, 24; 73, 7; A. f. storar 17, 3; 104, 9; A. n. stör 26, 8; 102, 7. Komp. stoerri größer.

PI. A. m. stcerri menn Gl, 7.

Superl. Plur. N. m inir stoerstu 190, 27; A. m. 222, 8.

storraftr, adj. (s. störr, räö*), auf große Unternehmungen bedacht, ehr- geizig. — N. 162, 26.

StörrseÖi, n. (s. störräör), Unter- nehmungsgeist; auch konkret = große Unternehmung. So Plur. IX. 191, 21; A. 204, 32.

störsmiSl, n. (s. störr, smiöi, vgl.

smiö f.), das starke Gerät oder

Werk. PI. N. 39, 6. slörtföindi, PI. n. (s. störr, tiöindi),

große, wichtige Ereignisse.

D. 29, 12.

störverk, n. (s. störr, verk) = stör-

yirki. PI. A. 169, 24. storvirki, n. (s. störr; virki F. 293

= Werk), die Großtat. -- PI. A.

30, 16; 195, 13. strangr, adj. (F. 348, e. strong),

heftig, stark. N. f. a haröla

strong ein sehr gewaltiger Strom

(Edz.) 218, 13.

straumr, m. (F. 349), der Strom.

- D. 176, 6; Dsf. Btrauminura 117, 7. PI. A. strauma Vgl. 39, 2.

Streu (J ja, schw. v. (F. 348), fest an- ziehen; gew. str. heit ein Gelübde feierlich ablegen (vgl. rulid. strengen). Praes. S. 1 [>ess strengi ek heit 135, 14; nach Ark. 10, 196 ist zu konstruieren : st. ek h. f)ess at veröa (Gen. des InfA Praet. S. 1 strengda 154. 33 oder strengöa vgl. Wm. § 135 d) ex. Pass. Part, strengt 118, 20.

Strenyr, m. (F. 348), der Strang, die Bogensehne, Saite. PI. Asf. 224, 1.

Strjüka, stv. (mhd. strüchen straucheln F. 349), streichen. Praes. S. 3 strj'kr in der zweifelhaften Stelle: f)eim es hott strykr = der hoch dahin fährt {Ger.) Var.zu'C, 5. Praet. S. 3 strauk of vangann strich über die W. 60, 21; = striegelte 252, 8.

striÖ, n. (F. 349), der Kampf, Streit; häufig aber von innerer Bewegung, Sorge und Kummer; so Acc. 196, 16.

StrQiid, f., der Strand; § 61, 3; 72, 1 s. sjävarstr^nd.

stund, f. (F. 344 oder zu slanda? § 61, 3; vgl. M. Heyne D. Wb. s. Stunde), der als Haltepunkt gedachte Zeitabschnitt, die Weile, Stunde.

N. 93, 14; 144, 6; = Zeit, rechte Zeit 106, 10; D. stundu 154, 20; A. stund = Zeit 170, 19; liila st. (verb mit eptir mun ganga) kurze Zeit, in kurzer Zeit 211, 19; bez. der Stell, vgl. 149, 9 u. einnhverr; ahnt, skamma st. 232, 17; 236, 18 kurze Zeit, nicht lange. PI. N. stuudir Monate 158, 11 ; Nsf. stundir- nar 31, \ ; Gsf. stundanna 144, 3; D. stund um adv. zuzeiten 155, 6, 7; A. langar stundir lange Zeiten 151, 16.

StUttr, adj. {vgl. F. 348), gestutzt, kurz. n. adv. stutt kurz, un- freundlich, barsch 141, 4. PI. A. stuttar brynjur (Gegens. siö br. Wh. p. 210) Guörkv. II, 20 b.

styöja, schw. v. (zu stoö, F. 342; § 113, 3), stützen. Praet. S. 3 studdi 107, 4; st. sik 122, 21. PI. 1 studdum unterstützten Grott. 14, 2; Konj. S. 1 stydda 230, 2.

styggr sundr

189

Pass. Part, studdr; gulli st. auf Gold gestützt, d. h. er ruht {oder steht) auf goldenen Pfeilern {Ger.) Grm. 15, 2. Ahnlich wohl auch PI. A. m. grjoti studda Helr. 1, 2; hier sind wohl die Stein-Pfosten der äußeren Einfriedigung des Hofes gemeint {Ger. übersetzt „durch die Pforten, die felsgestütztenu). D. H. II, 483 denkt an eine Art Fels- tunnel. — Med. styöjaz sich stützen; Prset. Ind. S. 3 studdiz 199, 7; Conj. S. 1 styddumz 229, 29; S. 3 styddiz 122, 16 sich stützen sollte. Der Conj. steht hier, obwohl im über- geordneten Nebensatz der Ind. steht; vgl. Ark. 3, 117.

styggr, adj. {vgl. Vigf. ; § 77, 1 ; Ark. 24. 337), mißvergnügt. N. f. 260, 15.

stynja, schw. v. (F. 344; § 113, 2), stöhnen, seufzen. Praes. PJ. 3 stynja Vol. 48, o Dtsch. Alt. K. V, 148.

styrjold, f. (styrr = Tumult; old), Lärm, Aufruhr (stir-age Vigf.). N. 226, 6.

styrkja, schw. v. {für stirkja, zu sterkr, F. 346), kräftigen, befesti- gen. — Pass. Part, absol. styrkt 197, 31. Inf. Med. styrkjaz 210, 15.

styrkr, m. {vgl. styrkja, sterkr F. 346), die Verstärkung, Unterstützung, Hilfe. N. 173, 13; A. 176, 29.

Styra, schw. v. (F. 342; § 121; g. stiurjan), steuern, regieren mit Dat.; Lund p. 85. Praes. S. 3 styrir 14, 15; 15, 3; 82, 12. Praet. S. 3 styröi 164, 17. Part. Praes. styrandi suhstant. = guber- nator Eg. PI. N. m. 10, 8.

stofiugr, adj. {zu standa), bestän- dig, fest. N. n. varö eigi stQÖugt 103, 17 = parum firmitatis habuit Eg.

Stoftva, schiv. v. (vgl. standa), zum Stehen bringen, anhalten. Inf., st. sik 95, 11 = sisti Eg. Med. stoövaz aufhören. Praet. S. 3 stoövaöiz 226, 28.

Stong, f. (F. 344, ahd. stanga; § 61, 3; 72, 1), die Stange. Nsf. stongin 15, 7; A. stong 93, 22; Asf. stojigina 94, 1.

Stokkva, stv. (zu g. stigqan anstoßen , vgl. Nor., Vigf., Ger.; § 103, 5), springen, fliegen. Praes. S. 3stokkr undan es eilt fort, flüchtet eilend

177, 17; vgl. Praet. S. 3 stokk u.

178, 11; 252, 4, 7. PI. 3 stukku Grott. 21, 5; entsprangen {Ger.) Vaff)r. 31, 2. Pass. Part, stokkinn, eig. besprunqen = besprengt; sveita st. Farn. 32, 2; PL N. n. stokkin Regm. 16, 6.

stekkva, schw. v. {s. stokkva stv., g. gastagqjan anstoßen Ger.), fort- treiben; besprengen mit Dat. in- strum., Lund p. 98. Praes. S. 3 sf0kkvir 16, 2.

subr, adv. (F. 325, Nor. § 217, 4b); vgl. auch sunnan u. § 83, 1), süd- wärts. — 26, 2; 213, 9.

suftrhalfa, f. {s. suör, hälfa vgl. hälfr), cfte südliche Welthälfte od. Welt- gegend. — D. 7, 7.

sumar, n. (F. 327; § 49, 2), der Sommer. N. 26, 19; 81, 7. G. sumars 52, 16; Asf. um sumarit den Sommer über 99, 14 vgl. PI. A. of suinur VqI. 41, 6.

suiur, pron. adj. {vgl F. 311 ; g. sums), einer, quidam. A. m. suman mJQÖinn (= partem mulsi Er.), 100,

17. A.n. sumt 5, 5 [vgl. w. u.*); 156, 17; für 151, 13 vgl. die Note; Ba: etwas vom Apfel. Plur. N. m. sumir 5, 5, 6; 22, 14, 15; 73, 15, 16; N. f. sumar 11, 18; Fäfn. 13. 4-6; G. sumra 156, 28; D. sumum 11, 18; A. f. sumar Sigdr.

18, 8.

* Bei Wiederholung e7i, nament- lich im Plur. bezeichnet s. s. alius alii;s; vgl. 5, 5, 6 sumt (sc. fölk hann) meö leikum; sumir drukku, sumir meö vnpnum ok bQrf*uz = alii ludos exercebant; alii potabant; alii armis instructi pugnabant Eg. Ähnlich 73, 15, 16 u. 180, 19; o, 1—3; vgl. Lund p. 159. paer, sumar, sumar = die einen, die andern, noch andere Sigdr. 18, 5—8.

suimI, n. (eig. das Schwimmen, für sumd von svima, F. 362). 1) die Meerenge. I). sundi 3, 9. 2) poet. das Meer. D. ä sundi Sigdr. 9, 3.

sundr, adv. (F. 326; g. sundrö), sonder

190

sunclrborinn bv£

für sich; bra i sundr augnm schlug die Augen [eigentt. wohl <(it' Wimpern) auseinander, öffnete weit > die Augen 228, 17; sundr oder I sundr oft = entzwei, eig. in ge- sonderte Teile. 40, 20; 54, 5 ; 104, 13; 117, 7; 120, 1; svä at sundr gekk so daß (die Stickarbeit) entzwei ging, Schaden litt 204, 7. Vgl 206, 22; y, 5 - 7. - - taka i sundr ok saman auseinandernehmen und (wieder) zusammenfügen 231, 7; noch deutlicher sundr i tvau (s. tveir) Grott. 23, 8 oder i tvä hluti 178, 20.

sundrborinn, adj. (s. sundr u. bera = gebären), von besonderer, d. h. verschiedener Geburt od. Ab- stammung. — Plur. N. f. sundr- bornar Fäfn. 13, 1.

sundrlauss, adj. (s. sundr, lauss), geschieden, verschieden. PI. N. f. 180, 18.

sunnan. adv. (F. 325, ahd. sundana), von Süden, südwärts. VqI. 52, 1; 258, 12; fyrir sunnan c. A. (vgl. fyrir 2 a) südlich von 194, 7.

sunnanverör, adj. (s. sunnan, -verör F. 294), südlich. D. m. sunn- anveröum 25, 10; nach Süden ge- legen A. Helr. 10, 2.

süga, stv. (F. 326; § 102, 3 u. a.; Vigf. s. v.), saugen. Pass. Part. absol. sogit; mart kalt hrae s. til blöös manchem kalten Leichnam das Blut ausgesogen 164, 30.

SÜla, f. (F. 327 begründet die Ab- weichung von g. sauls), die Säule.

Asf. süluna 108, 10. PI. N. sülur 233, 13.

svaf, sväfu s. sofa. svalbrjöstaör, adj. (vgl. svalr; brjöst

n. = Brust), von kühler Brust od.

Sinnesart, empfindungslos.

PI. N. m. 27, 8. svalr, adj. (vgl. Gr. II, 29, 80), kühl.

- PI. N. f. svalar VqI. 3, 4. svanr, m. (F. 361, Vigf. s. v.), der

Schwan; meist poet. (vgl. älpt).

PI. N. svanir 24, 9; G. svana ß, 6. svar, n. (sgl. svara), die Antwort.

PI. G. svara 46, 16; A. hefir svqt hat Antworten, gibt Antworten 170, 6. faer ekki af um svQrin erlangt nichts (von ihr) inbezug auf Antworten = erhält keine Ant- worten 204, 22; vgl. Ba.

svara, sehw. r. (e. to answer F. 1) antworten; mit Dat.; Luad p. 107. Praes. S. 3 svarar 5, 1, 10 u. ö. Pass. Part, absol. svarat t53, 23. 2) beantworten, e r- klären. Inf. 210, 17.

* Der Dat. bei svara ist verschie- den zu übersetzen: pessu svara in diesem Falle antworten (= hierauf antworten) 199, 6 ; dagegen sv. engu = nichts (mit n.) antworten 203, 4; svara inu samma = svaredetsamme (Lund). Dativ der Person und der Sache belegt Vigf.

svardagi, m. (vgl. sverja; -dagi F. 144, dagr*; zur Bild. vgl. auch Ark. 15, 232), der Eidschwur. PI. Dat. svardogum 115, 1; A. svardaga 73, 10; 94, 7.

svartälfr, m. (s. svartr und älfr der Schwarzelf, Zwerg; vgl. Einl. p. 90 A. 101. PI. D. svartalfum 110, 5.

* Dem Sinne nach = dokkalfr, q. v.; Gegens. ljösälfr.

svartr, adj. (F. 362, g. svarts), schwarz. S. N. m. svartr (spez. vom Haar) 194, lö; diese dunklere Haarfarbe wird meist nur Aus- ländern und nordischen Unfreien beigelegt, vgl. 121, 11; 191, 1 und Wh. p. 181, 182. N. f. svort 253, 25; den Gen. beurteile nach Lund p. 183. PI. N. in. svartir 121, 11; N. n. svort Vol. 41, 5. Kompar. svartari; PI. N. m. 24, 17.

svasligr s. sväsl.

svä, adv. (F. 360, g. sva; § 27, 1), so, ebenso. 1) so 3, 7, 13: 4, 2, 7, 12; 8, 2; 10, 10 u. ö. Bei Hinweisen auf folgendes: svä ,segir her 23, 9; svä er enn sagt 23 10. ok svä und ebenso 152, 18; 158, 18. Besonders häufig svä at so daß (auch svät 7, 8 Var.) oder soweit (svä at menn viti 30, 4 vgl. Lund p. 326 zur Les. v. R), vgl. u. a. 120, 17 ; 123, 6, 8; (irott. 12, 3 u. dazu Lund p. 324; eigi fleira en svä, at 231, 22 = nicht mehr (von Menschen), als daß = mir soviel, daß u. u\; zu 57, 20 vgl. Ark. 16, 232 u. svä sem sowie 3, 12 13; 4, 11, 12; öfter auch mit Ellipse: svä litlir 65, 21 so klein (wie hier der Fall ist), vgl. föthvatari en svä als in

sväsligr sveiti

191

diesem Falle (Ger. übers, „als du") 63, 15; vgl. svä ägaetan maim 254, 1 ; sofit eigi lengr an svä < ergänze at ljöö eitt kveöak Grott. 7, 4 , Ger., Vollst. Wb.\ D. H. II, 609; oder konzessiv svä sterk sem hon er so stark sie auch ist 17, 1 ; ähnlich svä litinn, sem 66, 12—13 und iro- nisch svä miklar sogur, sem menn hafa gort 64, 2 = da ja die Men- schen so viel [von seinen Großtaten) zu erzählen wissen; sva endemiig sem vit erum basöi so abschreckend wie wir beide sind 234, 9; svä hart sem ver erum eggjaöir so sehr wie wir (= da wir so sehr) 228, 30; vgl. Edz. u. Rn. Vgl. zu diesen Beispielen auch Lund p. 341 fg. ; erat svä . . ., f)ö Sigdr. 9, 9 vgl. f)ö adv.

Man unterscheide svä sem sjä sowie man sehen kann 16, 8 von svä, sem hon se so, als ob sie wäre 15, 10-11 und vgl. sem a) u. b). svä = solange öx is. vaxa), unz ör v. j. Vafjxr. 31, 8 (Ger.); dem Sinne nach ähnlich svä-at (so- lange— bis) (irott. 4, 3, 4 s. D H. II, 608; svä er = svä at 183, 24 (Rn.); einfaches svä = svä at Grott. 7, 5 nach D. H II, 609. Im Nhd. ist sva at bisw. zu trennen, so 220, 2, 3 fast . . . svä at = so heftig, daß (Edz.). Nicht immer ent- spricht svä einem Adv. der andern Sprachen; vgl. Grm. 24, 3 svä hygg ek Bilskirni = talem puto Bilskirn- erem Eg. ; svä aörir )>i ir vetr, at ])& eru 81, 7 = drei weitere Winter von der Art, daß = drei weitere Winter, in denen u. w.; svä fremi -at, vgl. fremi; ähnl auch 63, 15 (s. oben); seg svä 164, 2l s. segja.

Vereinzelt steht svä im Nach- sätze, wie nhd. so: er £)eir kvämu, ok hjoggu . . . svä vaknaöi hann 122, 22-24 nach R, vgl. Var. (andere Konstruktion in Fr.).

2) ebenso. ok svä, {)at und ebenso (kommt es), daß 43, 18 [vgl. Var.); 62, 23; 78, 6; 114, 15 (ebenso, ferner i; 115, 3; 125, 16; 141, 19; 151, 8; 169, 32; 170, 8; 183, 22 vgl. üt; 219, 21; 232, 5; 242, 17. Vgl. auch njöti-|)er svä . . . sem möget Ihr ebenso viel (d. h. ironisch = ebensowenig) Vorteil haben . . . wie 202, 12.

3) so (ohne weiteres), etiva = sonst. 251, 4 (vgl. Var. ella).

* Baß nach svä at, svä sem, f)ar sem das Subj. des Nebensatzes sehr häufig fehlt, hebt Nygaard hervor Ark. 10, 8 fg. Vgl. 64, 10: svä litill drykkjumaör, at (sc. der Trank) eigi gengi af i J)rimr; vgl. auch 59, IS; 120, 1.

sväsligr, adj. (s. sväss), milde, freund- lich, angenehm. N. n. sväsligt 27, 5.

sväss, adj. (g. sves eigen, gebührend, F. 360), milde, gütig. PI. N. n. schw. Flex. in sv9su (alt. Form für sväsu) goö Yaffir. 18, 3.

svät s. svä 1).

svefn, m. (F. 361, vgl. sofa), der Schlaf. G. svefns 232, 8; D. svefni 162, 3; A. 35, 18; gerir ser

sv. schläft ein (vgl. „leistet sich ein Schläfchen1') 232, 10.

svefnhüs, n. (svefn, hüs), das Schlaf- haus; für sich stehende Schlaf- gemach. — G. 231, 26.

svefnJ>orn, m. (s. svefn, J)orn F. 131), der Schlaf dorn; als Mittel der Einschläferung gedacht, vgl. Gr. Myth. p. 1155. D. 184, 2.

sveinbarn, n. (s. sveinn, barn), ein

männliches Kind. N. 151, 25;

A. 158, 11. sveinn, m. (F. 365, e. swain), der

Knabe, der Bursche; Jüngling.

N. 134, 5; 151, 2b, 27; Nsf.

157, 10; G. sveins 121, 13 (vgl.

s. v. Sigurör); Voc. sveinn 135, 4;

179, 33. Plur. N. sveinar 65, 22;

Gsf. sveinanna 120, 26.

sveinstauli, m. (s. sveinn; stauli = Bursche), ein junger Mann, Bursche. N. 62, 9; A. 63, 9.

sveipa, schw. v. (F 366; g. midja- sveipains Sintflut ist verw. mit sveipa stv.; vgl. auch e. to sweep; § 107), abwischen, mit der Hand entfernen. Prset. S. 3 sveipaöi 111, 10.

sveit, f. (vgl. Vigf.), die Schar. N. 237, 19; A. 260, 5.

sveiti, m. (F. 365), der Schweiß; poet. auch das Blut, so Dat. sveita Grm. 40, 3; Fäfn. 32, 2. A. fekk hann sveita 9, 7 kam er in Schweiß; Asf. (=- das Blut) 179, 10.

VJ2

svelgja svin

svelgja, stv. (F. 864; § 103, 1), ver- schlingen, schlürfe d | vgl. auch nhd. schwelgen), Prees. S. 3

svelgr 64, 13. Pass. Part, solginn

§ 6, 1.

svelgr, m. (F. 364), der Schlund, Strudel. N. 125, 19. * Vgl. D. Alterk. I, 367.

s\eltn9stv. (F 363, g. sviltan: § 103, 1, vgl. auch Sultr) schwinden, um- kommen, spez. durch Hunger. Part. Pass. soltinn verhungert, aus- gehungert 68, 15.

svelta, schw. v. (F. 363), aushungern, hungern lassen. Praet. S. 3 svelti 106, 16.

sverö, n. (F. 366), das Schwert.

N. 35, 23; Nsf. 153, 6; Gsf. sverösins 47, 15; 83, 19; D. sveröi 42, 3; Vol. 52, 3; Dsf. sveröinu 117, 12; A. sverÖ 7, 11; Asf. sveröit 47, 1. Plur. N. sverö 109, 8; A. sverö 92, 6.

sverösbrot, n. {s. sverö, brot), das Schwertbruchstück. PI. Asf. 169, 22.

sverftsegg , f. (s. sverö , egg) , die Schwertschneide {auch die Spitze, überhaupt der geschärfte Teil). Dsf. at sverösegginni 117, 8.

sveröshjalt, n. (s. sverö, hjalt), der Schwertgriff. PI. Asf. 199,7.

3. sverja, stv. (F. 362; § 106, 4; vgl. g. svnran; auch sv. schw. v.), schwören; konstr. sv. (eiö) bess, at oder at; vgl. Lund p. 172. Inf. 209, 23. Praes. S. 1 sver ek 190, 12. PI. 3 sverja 143, 20.

Imper. S. 2 sver 190, 5. Praet. S. 3 sör 53, 23; 110, 4. Pass. Part, absol. svarit 201, 32. Med. sverja/- sich zu etwas (i e-t) durch Schwur verbinden', vgl. nhd. sich verschwören. Praes. Plur. 3 sverj- az i brceöralag 197, 35. Praet. PI. 3 söruz i broeöralag 118, 16; s. eiöa sich Eide schwuren 206, 16.

2. sverja, schw. v. {dem Sinne nach = sverja stv., § 106,4), schwören.

Praet. 8. 1 suff. svaröak Helr. 7, 8. - PI. 3 svoröu 194, 4.

sviM, m. (F. 361), der Schmerz. PI. A. sviöa til banans 49, 12 dolores ad necem Eg.

* sv. ist eig. der brennende Schmerz (alul. swada der Dampf; nhd. sieden ist verw.).

svigi , in. (Vigf. vgl. engl, switoh), der Zweig; Plur. G. sviga lae =■ Verderben der Zweige; poet. = Feuer, Feuerbrand \ q1. 52, 2 [vgl. Sk. XXV11I eld = bana ok grand viöar).

Vol. 52, 2 wird von B. u. Eg. anders aufgefaßt; auch D. Hi II, 69 faßt Feuer hier = eldr Oöins

Schwert (8käld. c. IL).

svik, PI. n. (s. svikja), Betrug. N. 150, 1. G. svika (vgl. missa) 154, 30; D. svikum 205, 5.

svima, stv. (F. 362; vgl. g. svumfsl n. der Teich; § 46 a; 103, 3), schwimmen. Praes. PI. 3 svima 17, 2.

svipan, f. (F. 366 vgl. sveipa), die rasche Bewegung, der Schwung.

D. Regm. 19, 6.

svipta, schw. v. (F. 366 vgl. svipan), durch rasche Bewegung etwas entweder zum Vorschein bringen oder verbergen, mit Dat. der Sache; Lund p. 98. Inf. svipta seglunum die Segel reffen, einziehen 164, 11; dies im Sturm zu tun, galt in der Wikingerzeit für feig; D. H. II, 332. Praet. S. 3 svipti undir hond ser verbarg rasch in der Hand 115, 10, wo Eg. hond als Arm auffaßt u. bei und. h. an die Achsel denkt.

svipting, f. {vgl. svipta), die rasche Bewegung, Schwingung. PI. N. sviptingar 67, 5.

svii'a, stv. (F. 366, § 101 ; verw. mit nhd. schweifen), gehen, treiben, ablenken; oft impers. mit Dat. Praet. S. 3 J)essu sveif mer i skap = das kam mir so in den Sinn 261, 1.

svikja, stv. (F. 364, § 101), betrü- gen. — Inf. 100, 2. Praes. Gonj. S. 1 svikja 206, 15. Praet. Plur. 2 siöan her svikuÖ mik fra <?llu yndi = da Ihr mich durch Trug um jede Lust brachtet 205, 3 1 ; svikuö = verrietet 220, 29. Pass. Part. N. m. svikinn 229, 6; absol. svikit 202, 13; 221, 24.

svin, n. (F. 324, g. svein), das Schwein. G. svins GuÖr. II, 24, 7. PI. D. svinum 164, 21.

svinbeygja syta

193

svinbeygja, schw. v. (s. beygja, svin), eig. wie ein Schwein beugen {vgl. nhd. einen Katzenbuckel machen), in den Staub beugen (Fritzn.). Pass. Part, svinbeygt hefi ek 139, 4; zur Wortstell. Ark. 16, 222. Das Wort bezeichnet die tiefste Demütigung eines Helden, vgl. Vigf. u. Mob. s. v.; D. H. II, 502.

svinskinn, n. (s. skinn F. 331 ; svin), die Schweinshaut. A. 110, 12; hier als Form für den Metallguß.

sviviröing, f. (svi, svei, =pfuif Vigf.

Wertschätzung, N. 207, 18; Ä.

viröing), die üble die Schmach. 207, 30.

svsefa, schw. v. (zu sofa; F. 361), eig. einschläfern; beilegen, schlichten. Praes. S. 3 svaefir Grm. 15, 6. -Pass. Part. A. f. svEeföa j Helr. 9, 4 die eingeschlafene.

svsera, f. (= g. svaihro, F. 360)7 die | Schwiegermutter. A. 226, 3. i

svorfun, f. (vgl. svarfa Vigf. , Eg.) ; j auch svarfan im Nom. angesetzt, ' entw. = Verschwendung (Eg. L. Poet.), oder = Tumult (Fritzn., a wild fray Vigf.); vgl. auch Ark. 14, 203 (sv. bez. Tumult, aber auch die ihn begleitende Zerstörung). A. 224, 27.

sySri, adj. komp. (F. 324; § 83 b), eig. mehr nach Süden liegend, südlich. N. inn syöri hlutr 8, 10.

syfja, schw. v. (zu sofa; F. 361), schläfern; imperson. mik syfjar = mich schläfert. Pass. Part, syfjaör = schläferig; A. m. 232, 23.

syn, f. (vgl. Syn; F. 326, g. sunja = Wahrheit; §57), die Verneinung, Abweisung. N. 44, 8 at syn se fyrir sett vgl. Hrölfs S. (F. J.) 30, 5 : en ekki setjum ver her syn ( Var. nei) fyrir u. w.; s. a. fyrir 3). * F. vermittelt die verschied. Be- deutungen so: sonja Wahrheit, auf Wahrh. beruhendes Hindernis.

syngva, stv. (oder syngja, F. 316, g. siggvan; § 5, I; 103,4), singen. Pr. PI. 3 sungu Grott. 4, 1.

synja, schw. v. (vgl. syn f., g. sunjön; §112,1), verweigern, abschlagen mit (Jen. des Objekts, vgl. Lund p. 172, oder at c. Inf. Inf. 158, 3.

Glossar z. pros. Edda.

Praes. S. 3 synjar 99, 17; Praet. S. 3 synjaöi 54, 14.

systir, f. (g. svistar; § 5, 1), die Schwester. N. 218. 8; G. systur 118, 19. D. systur 214, 1: Regm. 23, 3 (vgl. Mäni). A. systur 162, 9. PI. N. systr 35, 14; G. systra 6, 2; Helr. 7, 3.

systkin, PI. n. (s. systir, Nor., Vigf. s. v.), die Geschwister. N. 37, 16; D. systkinum 37, 18; A. systkin 14, 20.

systrungr, m. (s. systir, Vigf. s. v.), eig. der Sohn der Mutter- schwester, poet. der nähere männliche Verwandte (Vetter) überhaupt. PI. N. systrungar Vol. 45, 3; nach D. H. II, 60 = Sohn u. Tochter zweier Schwestern (vgl. sif).

systursonr oder -son, m. (s. systir, sonr), der Schwestersohn. N. 162, 7 ; A. 209, 20. PI. A. 207, 28; vgl. aber Var.

syn, f. (vgl. sjön; Nor. s. syn), das Ansehen, Aussehen. D. syn 152, 32. PI. D. synum 24, 16, 17 = specie Eg.

* Nach F. 315 würde s. einem g. * siunja f. entsprechen , so wie syna einem * siunja schw. . v.; es findet sich aber nur siuns f. (u. adj.).

syna, schw. v. (vgl. syn), zeigen. Praes. S. 3 synir 238, 13. Praet. S. 3 syndi 115, 19; PL 3 syndu 40, 14.

Med. synaz sich zeigen, schei- nen, vgl. Lund p. 105. Praes. S. 2 syniz 62, 10 nach W; S. 3 syniz 168, 1; 205, 24; PI. 3 synaz 178, 36. Conj. S. 3 syniz 40, 21; 191, 19. Praet. S. 3 syndi z 62, 23; 69, 6. Zu letzt. Stelle vgl. Ark. 10, 12 (Auslass. eines Nebensatzes = daß er wäre). Part. Med. er mer hafa synz die mir erschienen sind 66, 19; hefir oss bezt synz hat mir am besten gefallen 193, 1.

syni, n. (vgl. syn), der Augenschein.

G. til synis des Augenscheins wegen, zum Zeichen 252, 9.

syta, schw. v. (nach Vigf zu süt = sott; vgl. § 6, 3), sich Sorge machen. Inf. er pat (Acc.) illt at syta es ist übel um das zu sorgen u. w. 193, 3 vgl. Vigf.

13

1D4

.-.i-daudr BQgn-t)ättr

Btedauffr, adj. («. s»r, daudr), seetoi

= auf der See umgekommen.

PI. A. 190, 6.

sa'i'or, f. (*. B8Br, l'or), die Seefahrt. Seereise. PI. G. saefara 32, 1.

sseing oder Beeng, f. (§21,2; 72, l ;

vgl. Vigf. u. Fritzn.), eftza Bett, Lager. N. 38, 12; G. Baeng] 235, 16; 1). saeng 235, 12; A. 119, 4; £07, 5.

* rekkja m. s. bezeichnen beide das ganze Bett (vgl. beör m.) wnd wechseln z. B. 235, 16 ; a/s Kranken- bett u. Wochenbett der Frau er seh. saeing (Beisp. bei Fr.2), afe Todes- lager kQr 38, 12.

saükonungr, m. (s. sser, konungr), <&?>• Seekönig, regulus maritimus Eg.

N. 125, 13.

* Das Wort ist poetisch (vgl. Vigf.) u. bezeichnet den Wikinger- häuptling (s. vikingr) von könig- licher Abkunft. (Fritzn.)

seela, f. [vgl. g. selei f.), die glück- liche Lage, das Wohlsein. N. Regm. 6, 5; G. sselu 232, 14; D. saelu 201, 12; A. saelu 125, 8.

Wohl etwas freier ist munr saelu 232, 14 Glücksunterschied =■ Unter- schied in der Anlage zu Fleiß und Ausdauer. Wir sagen ähnlich: „Die Gaben (Talente) sind ungleich verteilt."

ssell, adj. (g. sels, F. 320), glück- lich, wohlhabend. PI. N. n. (comm.) seel 232, 18.

seellifr, adj. (saell, -lifr zu lif n.), in glücklicher Lebenslage, ein Glücks- kind. — N. 27, 4.

sseng, f. s. sseing.

sser, m. s. sjär, m.

ssera, schw. v. (vgl. sär n.), verwunden, schneiden. Inf. sasra til barns- ins eine geburtshilfliche Operation vornehmen 151, 24.

saeta, schw. v. (s. saeti, sitja), urspr. Platz nehmen, lagern; für etw. ein- treten, etw. bedeuten, etw. leiden u. der gl.; mit Dat. (Lund p. 82). Praet. Gonj. S. 3 hvi pat saetti was das bedeute 200, 6. Nach dieser Stelle ist wohl auch 205, 3 4 mit C zu schreiben: hvi saetir (sc. f>at) ]»inni dirfö? was bedeutet das mit deiner Dreistigkeit? = was fällt dir ein! B. änderte hvi s. J)in

dirl't. u. empfahl später (Ba.) hvat B. I'inni d.V Vgl. auch gegna. Sehr häufig hat dies Verb auch

die Bedeutung nachstellen 1/7//. lat.

insidere a. sedere). sa'ti, n. i V. 317, vgl. sitja). dt /Sitz. N. 193, 16; G. tilsaetis 67, 10; D. Basti 25, 9. PI. N. saati 17, 16; A. Basti

17, 12; 18, 4.

saitt, f. (g. -sahts, F. 314), der Ver- trag, Friede. N. 96, 7; 116, 2; G. saettar 98, 12; D. Baett 32, 7;

A. sajtt 10, 12 (c. VII in. übersetze: Was wurde da inbezug auf ihr friedliches Zusammenleben, oder falls dies aufhörte welche von beiden waren da die Mächtigeren .v), 95, 20; i saatt zum Vergleich, als Zeichen des Vertrages 57, 24. PI. A. sa?ttir 221, 6 vgl. leita. Vgl. Var. zu 143, 15 (PL A.).

ssetta, schiv. v. (vgl. ssett), ver- söhnen, gew. Med. ssettaz sich versöhnen. Inf. 141, 9. Praet. Plur. 3 saettuz 32, 11.

seettargjorÖ, f. (vgl. saett, gjorÖ oder gerÖ zu gera, gora), der Vertrags - Schluß. D. 90, 2.

ssettir, m. (vgl. saetta), der Versöh- ner, Friedensstifter. N. 34, 21. A. saetti 143, 15. Vgl. manna- saettir Eb. 18, 1.

Sii'vargangr, m. (s. saer, gangr), der Seegang, das Hochgehen der See; oceani aestuatio Eg. D. 82, 11.

sooiilhringja , f. (sc-öull, hringja = Schnalle, Spange vgl. hringr), die zum Sattelgurt gehörende Schnalle (Fritzn.). D. brotit af soöul- hringju das (sc. übrige) Bruchstück u. w. 241, 2.

so «Hill, m. (F. 318, Vigf.), der Sattel. PL Dsf. soölunum 138, 11.

Zur Flex. vgl. Nor. § 294 a1); sonst wie hamarr § 48, 2.

SQgn, f. (vgl. sei: ja). 1) das Reden im Gegens. zum Schweigen. A. Sigdr. 20, 4 = überlegen, ob ich sprechen oder schweigen soll (Ger., Vollst. Wb). Vgl. hugr m. 2) die Aussage. N. 156, 28. A. 149,

17.

souu-l>attr, (235 Überschr.) s. saga, pat.tr), Erzählungsabschnitt.

sok tafl

195

s$k, f. (ags. sacu, vgl. auch g. sakjö schw. f., Ger., § 55, 1), Streit, Rechtssache, Sache , Ursache. N. 43, 9; Ü4, l. D. af {>essi sok 13#, 5; A. fyrir f)ä SQk aus diesem Grunde 80, 5 ; fyrir hverja SQk aws welchem Grunde? 134, 1; of mina SQk um meinetwillen 205, 18; so besonders häufig im Plur. A. fyrir sakar (oder f. sakir) mit folg. Gen. = wegen, vgl. fyrir 2)c). f. J)ess sakir, er 154, 14 = deswegen, weil; auch abgeschwächt fyrir allar sakir in jeder Hinsicht (vgl. Ba) 150, 34; ähnl. 201, 2; 212, 20;' f. fjinar sakar 165, 2 = um deinetwillen. PI. (r. saka; til saka zu feindlichem Benehmen 210, 27. A. sakar, sakir = Rechtshändel (214, 4 = Guörkv. II, 24, 8); Grm. 15, 6; = Streit- sachen 150, 28; gert hafa sakar es verschuldet haben 150, 31. Vgl. oben f. sakar.

Spngr, m. (g. saggvs; § 3, 2; 27, 3: 51,1; F. 316), der Sang, Gesang.

D. songvi ß, 6; PI. D. sQngum Grott. 18, 7.

sokkva. stv. (g. sigqan; § 103, 5, F. 318), sinken, eindringen. Pra?s. S. 3 sokkr 60, 9, 2ü; Vol. 57, 2 nach W, R ; 155, 6. Praät. S. 3 sQkk; PI. 3 sukku 6, 1) 125, 19 Var.

sokkva, schw. v. (vgl. sokkva stv., g. sagqjan F.; § 3, 1), versenken, mit Dat. ; Lund p. 97. Inf. 102, 8.

Med. sökkvaz sich versenken, versinken. Imper. S. 2 sokksk (sokkztu) Helr. 14, 8. Praet. S. 3 soktiz, soköiz 72, 17.

soekja, schw. v. (vgl. SQk, F. 314; g. sokjan; § 10, 1 ; 43, 2), suchen, streben, verfolgen, angreifen. Inf. 117, 5; 95, 2; s. til nättstaöar 4, 17 vgl. 99, 5. soekja heim heim- suchen, aufsuchen, zu jmd. zurück- kehren 112, 12; s. h. Oöin nach dem Tode zu Odhinn gelangen 151, 19. soekja veizluna til VqIs. zum Festmahl zu K. Völsung kommen 155, 23. Praes. S. 3 scekir 15, 14; s. til zum Angriff vorrückt 178, 15; s. upp ä landit 82, 6 = in terram invadit Eg. ; s. at merkjum richtet den Angriff auf die Feld- zeichen 163, 11 ; s. heim 167, 18 vgl.

s. Inf.; PI. 3 soekja at = stürmen an 221, 32 vgl. s. at peim 230, 11; soekja fram 83, l = procedunt; s. a land upp gehen angriff siveise ans Land 250, 20. Imp. PI. 1 soekjuin 165, 26. Praat. S. 3 sötti 119, 26; f)essa brennu sötti 76, 6 = zu dieser Leichenfeier fand sich ein usw.; sötti heimbotHil AsgarÖs eiuer Einladung nach Asg. folgte 108, 15 vgl. 124, 14; sötti at honum ihn zu ^ergreifen strebte 106, 11; sötti til hans nach ihm strebte 106, 9 ; s. i möt 166, 2 = richtete den Angriff auf u. w.; PI. 3 söttu f»ä griffen sie an 122, 27 Var., wahrsch. aber hier besser s. at |~)eim (vgl. at c)), da es sich hier ivie 230, 11 nur um das Ziel des Angriffs han- delt; 248, 5. Pass. Part, söltr; akafliga s. = unverdrossen in An- griff genommen , mit Mühe durch- gesetzt 39, 15; absol. er sott at G. konungi nun wird der Angriff auf K. G. gerichtet 222, 5; fengu eigi sott \)ä m< ö väpnum (vgl. fa) konnten sie mit Waffen nicht (erfolg- reich) angreifen 122, 27 (armis nihil efficere potuerunt Eg.) Med. soekjaz fortschreiten, Fort- gang haben. Praet. S. 3 söttiz 53, 12; 71, 12.

sinnst, schw. v. (F. 312 unt. sömja). ehren, auszeichnen. Inf, 216, 22.

soemd, f. (vgl. soema), die Ehre, Ehrerbietung. D. 192, 7; A. soemd 74, 14; yöra s. Euer ehrenvolles [mich ehrendes) Ver- fahren 197, 34.

SGBmiliga, adv. (soemiligr), in passen- der, würdiger Art. 227, 17.

scemiligr, adj. (soema), passend, zierlich, artig (vgl. Vigf.). PI. G. soemiligra 226, 1.

soeri, PI. n. (vgl. sverja; F. 362), der E i d s c h w u r. N. 53, 9 ; Asf. 207, 24.

T.

-t für -at s. -at. velit (=veli-at)

Sigrdr. 7, 3. tafl, n. (= lat. tabula, s. Vigf.), das

Brettspiel; vgl. Wh. p. 469.

A. 171, 24.

13*

196

tag]

taka

taglj n. (F. 116, -'. tag] das Haar, e. tail der Schwanz), der Schweif

[d. h. >/>')• haarige '1 eil) eines Pferde- oder Rinderschwanzes. I). tagli 252, 9. taka, sfr. (F. 1 15, g. tekan, e. to take; § 106, 2), n e h m e n , ergreifen; rechtlich oder mit Gewalt in Besitz nehmen, erhalten, behalten [von dem Wettgehle \ oder zurücknehmen 241, 9 vgl. Edz. Übers.; fangen, gefangen nehmen; konstr. mit Acc. u. Dat. vgl. Lund p. 82" u. Beisp. w. u. Inf. 15, 17, 19; 38, 1; 53, 18; 54, 6; 78, 14; 79, 8; 106, 7 vgl. 13; 121, 22; af at taka davon entnehmen = Gebrauch machen 61, 11; taka fang einen Ringkampf aufnehmen = beginnen 67, 1 ; taka holen 64, 5 ; aber taka til angreifen, versuchen 64, 3 vgl. 153, 16 und 232, 15 til enkis taka = nichts in Angriff nehmen; at taka til hans 74, 20 = ad eum tollendum Eg.; hann lez skyldu taka upp 120, 7 dixit se solo sublaturum Eg. ; dagegen t. upp = aufnehmen, über- nehmen 99, 9; penna kost u. taka 224, 21 diese Wahl treffen; seltener = erhalten, so taka hjälp 41, 3; t. mala 136, 16; vgl. auch t. räö w. u. viö taka c. 1). = annehmen, entgegennehmen 176, 2 ; vom Annehmen einer Einrichtung 237, 6; 261, 4. Pras. S. 1 ek tek hann mer til manns ich nehme ihn mir zum Manne 232, 26; S. 2 tekr 261, 12; S. 3 tekr 61, 14; 81, 12; 95, 7; t. raö af Mimi holt sich Rat bei M. 83, 9; tekr viö honum vel 157, 11 vgl. t. pessu tali vel nimmt wohl auf 152, 18; tekr löunni {hier wohl Dat. des Obj., vgl. Lund p. 82; Vigf. s. v. taka VI, ähnl. auch t. viö c. D. 166, 32; t. viö sveröi af mer 249, 16) nimmt Idh.in Empfang 94, 14. Dagegen tekx c. Acc. 151, 7 = nimmt, wählt. tekr horpuna ok hefir meÖ ser ergreift (faßt) die Harfe u. nimmt sie mit sich 232, 5; vgl. 233, 7. tekr at leggjaz 150, 10 fängt an u. w. tekr at lita 218, 1. Auch imperson. u. ohne at: nätta tekr 161, 25 {vgl. Fritzn.'2 s. v. 15; tok at s. u. Praet. S. 3). tekr til oröa ergreift das Wort 153, 5.

Andere zu beurteilen als der sonstige Dat. ist 183, 9 = greift dem Rosse in die Zügel. PI. 2ef eigi taki-per [für takiö-j..) 154, 80. - PL 3 taka 24, l (hier = holen, schöpfen); taka it fyrsta skeiö vgl. t. fang 67, l b. Inf.; t. = streifen, berühren 94, 3; t. ]>a hondum nehmen sie fest 114, 1(1: taka = ergreifen 93, 11; t. |>at raö fassen den Beschluß 157, 2; 228, 16. Conj. 8. 2 takir 181, 1. S. 3 taki mik här gälgi ok allir gramir = möge ich an einen hohen Galgen und in die Gewalt aller Unlwlde kommen! 219, 30. Imp. S. 2 mit suffig. Pron. taktu (/reife 112, 19 vgl. 157, 21; tak gleöi sei wohlgemut 205, 3. PI. 1 tQkum laßt uns fassen/ Grott. 20, 5; l. uns anfangen 202, 22; PI. 2 takiÖ 241, 9 (vgl. An f. des Art.) takit 59, 14 (bez. der Wortstell, s. Ark. 1, 125). Praet. S. 3 tök 3, 5; 95, 18; 110, 17; 111, 4; 115, 6; 155, 14; 138, 11; fa&e 253, 15; (dm Ms) berührte, an (den F.) stieß 161, 17 0/7£. iftte. Übers. ; t. niör wac/? unten zu berührte 191, 10. t. upp % hQndunum die Arme aufhob 46, 6 (wohl Dat. instrument. , wie bei yppa = aufrichten, Lund p. 99); tok til faßte an, fing an 53, 5 vgl. tök at leita 67, 3; tök at knoöa 158, 28; t. at maela 191, 18; t. at oesaz 198, 32; t. i möti fing auf 108, 7; tök undir griff unter 66, 5; t. i hornit griff ins Hörn 138, 8, 9; t. um hann umfaßte ihn (mit der Hand) 80, 3; t. ä faßte an 117, 18; t. til föstrs nahm in Pflege (Erziehung) 117, 1 ; t. til sin nahm zu sich 121, 10; t. til 139, 1 = berührte, stieß zu; tök viö c. Dat. (vgl. oben tekr löunni) = nahm in Empfang 151, 9; ähnl. 166, 28; t. upp gullit = aurum sustulit (vgl. einen Schatz heben) 118, 3; vgl. auch t. arf eptir pa bäöa trat die Erbschaft beider an 119, 20 vgl. eptir 3 b); t. konungdöm übernahm die Regierung 124, 5; seltener = empfing, nahm an 57,23; t. svardaga 73, 10 (vgl. einen Eid abnehmen); t. pvi vel nahm dies wohl auf 225, 20 vgl. oben 152, 18 ; tök i ka^rleika viö sik gewann ihn lieb (Edz.) 261, 6; tök sott ok pvi naest hana wurde

tal telja

197

krank und in der Folge tödlich {eig. = holte sich eine Krankheil und dann den Tod) 151, 19; tök af {imperson.) fluginu es war mit dem Fluge vorbei 95, 15; ahnt, tök af veörit 177, 14; t. i sundr {vgl. Mob. s. v. sundr) = es faßte entzwei, zer- schnitt {mit Acc.) 117, 7; 176, 6; vgl. taka imperson. {anfangen) bei Lund p. 5 und 23; s. auch oben tekr at leggjaz. PL 1 töku-ver J)ä hQndum 173, 16; 251, 22 123 zur 1. PI.) vgl. Fass. Part. u. liQnd. PI. 3 töku 11, 3, 11; t. upp nahmen an sich 13, 1 ; nahmen in Besitz t. Fäfnisarf 120, 5 vgl. 119, 20. Conj. S. 3 toßki berührte 69, 8; t. ör herausnähme 110, 13; er J)ä t. viö 115, 18 = qui mox accepturus (armulum) esset Eg. ; nach der Fass. von U (ok \)k t. v.) übers. Ger.: „und dieser ihn an- nehme". — J)vi sem til hennar tceki das sie anginge 152, 20. PI. 2 toeki-^er viö mer 177, 12 Ihr mich aufnähmet. Pass. Part, tekinn sum- tus 75, 10; 156, 1; captus 80, 6; t. hQndum 106, 13; N. f. i braut tekin entführt 140, 9; PI. N. m. teknir 80, 9; hQndum t. {vgl. s. v. hQnd PI. D.) 155, 27; N. f. teknar 102, 5. S. N. n. u. absol. tekit: hQföu tekit 18, 7; hefir til dcema tekit 40, 8; til orös tekit 236, 19 s. orö n.; Ipk var tekit 62, 19; haföi tekit 116, 19; hafa tekit ymsa J)ättu haben verschiedene Weisen {Variationen des Themas) angenom- men 123, 10 vgl. Var. PL N. n. tekin 175, 7 ; upp tekin {vgl. upp 1)) 240, 17. Med. takaz sich fügen, vor sich gehen. Inf. 152, 22; 160, 19. Praes. S. 3 tekz 163, 5; Praet. S. 3 tökz 165, 29; t. henni vel nahm es sich wohl aus an ihr, stand es ihr wohl an 170, 23.

* Bez. des Unterschiedes von fa = g. fahan u. taka = g. tekan vgl. namentlich tök hverr slikt er fekk 138, 11 es nahm jeder an sich, was er fassen konnte = quod quisque nactus est; rapuerunt (Eg.); ahnl. 160, 7. tal, n. {vgl. tala), die Erzählung, Unterredung. D. tekr f>essu tali vel von einem Heiratsantrag 152, 18; haßtta {)essu tali 219, 3 beenden diese Unterredung. A. gengu

aesir ä tal 52, 13; 96, 20; hann ä tal 170, 16. PL tQl auch = Be- rechnung, Zahl; so A. 168, 28.

tala, f. (e. tale, vgl. tala schw. v.), die Rede. A. tQlu 69, 18.

tala, schw. v. (F. 120, vgl. nhd. zählen), sprechen, rede n.Inf. tala um mitt mal über meine Sache {Schicksal, Edz.) ihren Spruch abgeben 260, 6; Praes. S. 3 talar 157, 29; etwas freier S. 1 at ek tala svä fätt til 239, 8 = daß ich so ivenig dazu sage, so wenig Aufhebens davon mache {vgl. 238, 18). Pass. Part. talaÖr, dazu fegrst-taL, s. den betr. Art. Dies pass. Part, vertritt hier die Stelle eines Verbaladjektivs im aktiven Sinne; vel talaör ist = wohlredend {vgl. Ark. 25, 237 u. nhd. beredt = mit Rede begabt, zum Reden fähig) absol. talat 249, 14. Med. talaz sich besprechen. Praas. PL 3 talaz viö 89, 9 = colloquuntur inter se Eg.; vgl. 175, 21.

talhlvMnn. adj. (tal, hlyöinn folg- sam vgl. hlyöa), der Rede {eines andern) folgsam, leicht zu be- reden. — N. 224, 24.

tapa, schw. v. {dän. tabe; Vigf.). 1) verlieren, mit Bat.; vgl. Lund p. 82. Praas. PL 3 tapa 190, 3. 2) zugrunde richten. Inf. tapa ser sich umbringen 227, 3.

taumr, m. (F. 115), der Zaum. PL Dat. haföi at taumum 75, 17 = pro habenis usa Eg.; A. tekr i tauma 183, 9 = faßt in die Zügel.

tä, f. (ags. tä, e. toe, F. 121), die Zehe. N. 105, 12. —PL Dat. tarn 84, 9; Dsf. tanum 120, 16.

tä, n. {vgl. Vigf.), der Weg, auch Vorplatz {Ger., Vollst. Wb.). D. ä täi Regm. 21, 5.

tälardis, f. (tal = Trug F. 120; dis), die T r u g - D i s e {etwa = böse Frau).

PL N. Regm.

24, 4.

tär, n. (= g. tagr, ahd. zahar, F. 116), die Zähre, Träne. PL N. tär 43, 8; D. tärum n, 2 (purrum t. = siccis lacrimis Eg. = nullis lacr.).

tefla, schw. v. (tafl), sich mit Brett- spiel unterhalten. Inf. 204, 4.

teinn, m. (g. tains; § 46, 1, F. 121), der Zweig, Stab; auch ein hölzerner Bratspieß. D. teini 182, 5.

telja, schw. v. {vgl. tal, tala; § 113, 2; e. to teil, F. 120), zählen, er-

198

tendra til

zählen, Bp rechen. Inf. 23, 9.

Praes. S. 3 telr hon um sie redet daran 283, 1. Praet. S. 3 talöi = dixit 57, 12; 98, 8. PI. 3 tolöu 39, 5. Pass. Part, taliör (talör vgl. Vigf.), er t. meö äsum 37, 11 = asis adnurneratur Eg. n. u. absol. talit 164, 3. PL N. m. talöir 172, 32; N. f. talöar 45, 2. Med. teljaz von sich aussagen, sich dahin erklären, daß. Praet. S. 3 talöiz 99, 8; PI. 3 tolöuz bünir 39, 11 = se dixerant paratos esse Eg.

tendra, schiu. v. (vgl. g. tandjan u. nhd. Zunder, F. 116), zünden, entzünden. Pass. Part, absol. upp tendrat {aufgesteckt und) an- gezündet 260, 18.

teygja, schw. v. (F. 123; Vigf. vgl. e. tug = Zug), ziehen, locken.

Prass. S. 3 teygir löunni (Acc.) 94, 10; imperson. ef mik teygir Kegm. 15, 5. Imp. S. 2 teyg 189, 16.

tjald, n. (F. 120), Zelt, Vorhang, Umhang. PI. D. tJQldum Wand- teppichen 193, 18.

tjalda, schw. v. (vgl. tjald n.), eig. mit Vorhängen, Teppichen schmücken oder behängen; dann = bekleiden, schmücken. Pass. Part. N. n. tjaldat 193, 18; Plur. N. n. tjoldut 93, 3. Über die gewohnliche Weise der Wandbeklei- dung im Norden vgl. Wh. p. 231; die Brag. LV geschilderte wird als eine vornehmere eingeführt. Etwas freier: var tjaldat um guövef (Dat. instrum.) 253, 18 = es war darum (darüber) gezeltet guöv. == darüber befand sich ein Vorhang von guöv. In noch freierer Weise steht 211, 33 lät })ar tjalda yfir af rauöu manna- bloöi = laß einen Vorhang darüber breiten, mit Männerblut gerötet (Edz.); doch ist wohl nur Sigkv. sk. 65, 1 4 ungenau wieder- gegeben.

tjara, f. (vgl. tyrviör = Kienholz F. 118), der Teer. D. 234, 12 vgl. i 2) a).

tjä, schw. v. s. tjöa.*

tiginn, adj. (vgl. tignarnafn), geehrt, angesehen. PI. D. tignum 170, 24.

Sup. N. f. tignust 43, 4.

* Für die Messung tiginn spricht sich Siev. P. Br. B. V]; 344 aus.

Es ist urspr. Pass. Part. d< % starken Verbs tja (g. teihan), das sonst schw. Fle.r. annahm, vgl. § 118.

tignarnafn, n. (s. tign f. bei Vigf. u. naln), die Ehrenbezeichnung, der Titel , Charakter. N. 34, 4. PI. A. tignarnofn 145, 16.

>: Die Bez. tign (= Würde) kommt in engerem Sinne wohl nur dem König u. Jarl (Herzog) zu, bezeichnet edso den höchsten Adel. Vgl. Kegser Efterl. Skr. I, 29.

tigr, m. (auch togr, vgl. F. 124, g. tigus), die Zehn zahl. PI. N. fjörir t\gir== vierzig 30, 4; D. togum Grm. 23, 2; 24, 2; vgl. of u. um in adverb. Verwendung. A. tigu 225, 31.

* Zur Flexion § 64 u. ab); Nor.

tiguligr, adj. (vgl. tiginn), von wür- devollem,vornehmemÄußern. N. m. 194, 15.

til, adv. u. präpos. mit Gen. (eigentl. Acc. n. von til = Ziel, F. 119), zu, nach. I. präpos. mit Gen.

1) lokal, nach, hinzu. til As- garös 4, 6; til norörasttar 8, 8; til himins 16, 5, 8; allt til hafsins 58, 4 ; t. Aurvanga 20, 1 ; t. hrim- Jjussa 20, 13; t. domsins 21, 12 (vgl. U at dömi; domr hier fast = dömstaör); ähnlich 33, 10 riör til vigs u. Grott. 4, 4 til meldrs); t. hvers barns 22, 9; vgl. noch 25, 6; 32, 12; 36, 16; 59, 13; 63, 9, 17; 69, 9; 72, 1; 74, 18; t. gygjar 106, 21; til hans 138, 15; til hennar 38, 7; heyra til annars 161, 21. sötti til hans ihn verfolgte 106, 9 vgl. gera t. hans 150, 22 (s. gora); hoggr til hans führt einen Streich nach ihm 233, 9; s. heimboÖ i SviJrjöÖ til J)ess konungs folgte einer Einladung nach Schweden zu dem Könige 124, 14. Vgl. auch 108, 15—16; 109, 1; 235, 10 (zweim.), 11.

2) zeitlich, bis zu. til ragn- arokrs 35, 7; 42, 6; 80, 20; väru til sumars (noch) waren bis zum Som- mer 53, 14; til myrkrs 58, 8; til |)ess er bis (dahin) daß 69, 23 : vgl. 105, 7 (til f)ess, at = eo usque donec Eg.); 118, 2, 8.— Vgl. auch par til, er = bis daß 103, 9; 110, 17; 120,20; 191,24; 196,23; 215, 21 (diese 3 letzten Stellen faßt Rn. in lokalem Sinne); 171, 30 u. ö.

til

199

3) Zur Bezeichnung eines ab- strakten oder doch in Raum und Zeit nicht scharf fixierten Zieles oder Bezuges. scekja til nättstaö- ar 4, 17 vgl. 99, 5 {wo til jotuns lokal zu fassen); füni til moldar zu Staub verwese 6, 14; snüit til leiöar zuwege gebracht 12, 12; til pess vinna dahin arbeiten , es dahin bringen 232, 18; tekr til oröa greift zu Worten, ergreift das Wort 153, 5 vgl. 236, 19; breyta (nafni) til hverrar tungu jeder Sprache gemäß verändern 29, 8; atburöir til pessara heita Veranlassungen zu diesen Be- zeichnungen (occasiones horum no- minum Eg.) 29, 9; jafnat er til ßaldrs brär 31, 7 {wohl besser U viö bra B.); til saefara, til veiöa, til J)ess in bezug auf usw. 32, 1 3, vgl. til ars 33, 8; til äheita, t. ästa 34, 3, 5; til vista 38, 9; kvol til bana Qual zum Tode hin, Todes- qual 155, 36; ähnl. 156, 6, 13;

122, 6 u. 173, 23 laust til bana {der Tod ist das Resultat); til j)ess in bezug auf den 74, 22 vgl. til hennar Grott. 10, 8: nefndr til sogunnar in bezug auf die Sage, in der Sage 149, 3; segja til bans *7m verraten, eine Aussage machen be- züglich seiner 158, 4; 161, 1, 3; 223, 4; til f)ess dazu 34, 16; lag'ör til skaöa 38, 18 zum Schaden be- stimmt; hvat siöarst vissi til löunnar in bezug auf die {verschwundene) Jdh. 94, 18. sjä. saga er til |)ess, at dies ist die bezügliche = hier in Betracht kommende) Erzählung 98, 22 vgl. 108, 15; 118, 5. Et- was anders: saga er t. lp. 173, 2 darüber gibt es eine Erzählung. til peirar feröar varö in bezug auf diese Reise ward (sc. gewillt, bereit, Teilnehmer), = an dieser Reise nahm teil 109, 2 vgl. 75, 9. spuröi til hans erfuhr in bezug auf ihn 140, 10. sagöi til sin gab Auf- klärung bez. seiner, nannte seinen Namen 251, 13. gQrvir väru tveir fjotrar til hans 42 n. 92). In Fällen wie er sQk til f)ess, at 114, 1 wird von einigen {so Lund p. 150, Fr. s. v. til 10) til pess nur als Umschreibung des Gen. obj. angesehen; etwas anders gemeint ist

123, 12; vgl. u. 4). siöv. til"

konunga Sitte bei Königen 151, 17 ; fyrst talöir til alls frama in beziig auf jeden Ruhm {jede Art von Ruhm) 172, 32; sparandi til öfasfnaöar in bezug auf Strafe, mit Strafe zu ver- schonen 251, 11.

4) Zur Bezeichnung eines be- stimmten, praktischen Zweckes. til lanclvarnar 7, 10; til peirar borg- ar hQfÖu |)eir 12, 7 = dazu be- nutzten sie {Ger.); til f)ess, at zu dem Zwecke, daß 24, 2; so auch 123, 12: til J)ess {um das zu er- klären, Ger. Sp. 1037) er saga sjä ; til äkalls ok bcena fyrir själfum ser 29, 8 = um selber zu ihm beten zu können {Ger.); blötaöi til pess, at 145, 2 = opferte {mit dem Ge- such), daß er u. w. taka til manns zum Manne nehmen 232, 27 ' , 31 ; til synis zum Zeichen 252, 9. Hierher können auch Fälle wie 34, 5 gezogen werden. er Jni hefir til doeina tekit 40, 8 = quas exem- pli loco adtulisti Eg. ; braut til mergjar 57, 9 = ad medullam eximendam perfregit Eg. ; til minja 77, 17; geröi J>at til umböta {Var. yfirböta) viö hana 96, 9 = pla- candi animi eius causa Eg. vgl. bjoöa til saettar 98, 12; kom til gistingar 106, 21 = ad hospitandum devertit Eg. vgl. soekja til nätt- staöar 4, 17; tök svardaga til J)ess, at 73, 10; oll reiöa, er tili veizl- unnar purfti 109, 12. Hier und in ähnlichen Fällen {so büinn til heim- feröar 108, 16) ist eine scharfe Scheidung von 3 und 4 unmöglich; gelegentlich berühren sich auch 1 und 4, so 57, 9 und 151, 24 {vgl. w. u.). drapu til gullsins um das Gold zu erlangen (auri ergo Eg.) 116, 14; til auöar f, 2 = ad opes parandas Eg. Seltener bei Personen: ssera til barnsins 151, 24 = im In- teresse des Kindes operieren, vgl. saera. Im Sinne eines Dat. comm. steht sonst auch til handa e-m 46, 22 u. ö. {s. n. hond). Über Be- rührung von til 4) mit at 2) f) vgl. Lund p. 52; Gebhard, Präp. S. 76 u. oben at präp. 2) f).

5) Als Adverbialpräpos. läßt sich til in der Verbindung mit J)ar bezeichnen; so |>ar til lokal (= dahin, nach der Gegend) 13, 14;

200

ülkväma tilvlsan

loo, (i; temporal bis daß 77, 4 u. vgl. oben 2) ex.; final od. modal [vgl. oben 3 u. 4) J>ar til 162, 15 vgl. til vinna zu [diesem Zwecke,

hierzu) leisten 197, 32; til liggja in bezug auf etwas vorliegen, in Be- tracht kommen, möglich sein 207, 3 vgl. liggja 2); er ek segi J>ar til icas ich in bezug hierauf ( = w. i. hiervon) erzähle 241, 16: auch um ein Hinzukommen zu bezeichnen (par til = par meö Fritzn. s. v. til 9): ok par til 17, 22 = insu- perque Eg.

II. als reines Adverb ist til so- wohl in den unter 1 aufgeführten Beziehungen, wie auch in einigen besonderen üblich. Letzterer Art sind namentlich 1) til = zu (sehr), lat. nimis; zu vgl. mit J)ar til und 15). So 64, 18 t. mikit, wo Var. zu vgl. und Vafpr. 31, 6. Doch ist diese Anwendung nicht eben gewöhnlich und wird, sonst ent- weder durch bloßen Positiv im Sinne eines Elativus (vgl. ungr 74, 8 s. v. ungr) oder durch Umschreib, mit dem Kompar. ausgedrückt, s. Lund p. 250. 2) In Verbindung mit vera ist til = zugegen, vorhanden. So engi er til 56, 9; pessi sQk var til 47, 6; ef rüm vaeri t. 82, 15; vgl. auch at eigi mundi langt til (sc. vera) 105, 16 = daß es nicht lange dauern werde, non diu fore Eg. Im übrigen ordnet sich das Adv. leicht unter die in I auf- geführten Beziehungen ein, sowohl präfixartig vorangestellt, so til finna (zu einem bestimmten Zwecke finden, erfinden) 78. 14; til haga 53, 23; til hefir 135, 12 (vgl, u. hafa til); til sendi (zusandte, aus- sandte, ausgehen ließ) 8, 16 vgl. auch tillegja s v. ; til unnit (s. vinna) 162, 16 vgl. 162, 15; wie auch als ergänzendes Adv. nachgeschickt, so u. a.: atti (v. eiga) aett til 14, 3 vgl. aett; drö til (lokal) 53, 6; egg- juöu til (final) 119, 29; ferr liann t. 98, 10; faer t. 63, 4; ganga t. 38, 16; gekk, gengu til 66, 5; 104, 20; 115, 23; greiddi til 71, 20; greip til 111, 9; gora (gera) til zubereiten 157, 13; hafa til [vgl. oben 2) vera til] da haben, besitzen 135, 11 ; zur Stelle haben 240, 19; hitti til 53,

21 ; hQggVa t. [zuhauen, auf ihn

einhauen oder stechen) 73, 16; kall- aöi t. 75, 1^; kastaöi til 107, 12; kom, koina til 104, 22: ;.'', :> ; kost- a<^i til 54, 1 : leita t. 70, 1 ; leit, litu t. {von lita) 116, 1; 93, 17; leysir til (löst zu Ende, löst auf \ 241, 1; maelti t. 52, 14; 99, 10; reiddi t. 72, 21 ; r^ktu (v. rekja) t. 37, 17; sagöi t. 117, 4; sendi t. 38, 1 ; taka t. 64, 3; tök t. 53, 5; 139, 1; vannz t. 69, 8; vissu til 37, 16 (= cognoverunt Eg.); visa til 74, 15; yrpi til (von verpa) 112, 11. Auf mannigfache Berührung mit 1, 5), sei hier schließlich noch hin- gewiesen; so get ek pess til (til = par til) = ich bin der Ansicht in bezug hierauf 240, 9.

* Wenn sich im Altnord, die Prä- pos, til u. at (vgl. at und die Ver- bindung til at 79, 8) in ihren ver- schiedenen Anwendungen oft berüh- ren, so finden dieselben, namentlich til (über at vgl. Vigf. s. v.), in den übrigen germanischen Sprachen nur schwache Entsprechung (vgl. engl. tili now, t. then u. w.). In den meisten Eällen entspricht got. du, alts. tö, ahd. zuo; doch ist die von Vigf. versuchte etymologische Gleich- setzung von til u. (du, zuo) mehr als zweifelhaft, vgl. F. 119 (til); 124 (tö). Auch entspricht in der Verbindung mit dem Infinitiv der Verba nicht til, sondern at dem alts., ags. tö, engl, to, hochd. zuo, zu.

** Seltener als mit at berührt sich til mit a c. Acc, so Flugu . . . Huginn til hanga, anährae Muninn l, 3, 4 (vgl. I, 4 gegen Ende).

tilkväma, f. (s. til; kväma zu koma stv. F. 53), das Herzukommen, die Ankunft. D. äf tilkvämu 18, 2.

tillegja, schw. v. (s. til, legja), zu- legen = zugeben, zugestehen. Pass. Part, tillagt viö hann 53, 5.

tilrseM, (n. til, räö*), der Angriff. A. 209, 4; veita tilr. e-m einen Angriff auf jemand unternehmen, jemand angreifen; lata veröa t. sem bezt den Angriff so gut wie mög- lich einrichten 233, 5.

tilvisan, f. (s. til, visa schw. v.), die Anweisung. at tilvisun auf Antrieb 74, 17.

tindöttr torleiöi

201

tindöttr? adj. (s. tindr Spitze, Zinne F. 114; -öttr Suffix F. 32), mit Spitzen od. Ecken versehen, eckig.

N. n. tindött 103, 19.

tjöa, schw. v. 114, nach Vigf. s. v. tyja zu g. taujan, F. 115), aus- richten helfen. Inf. 155, 32. Praes. S. 3 tjoar es gelingt 220, 16.

Praet. S. 3 tjöaöi 219, 27.

* Dieses schw. v. tjoa = g. taujan wird öfter vermischt mit Formen von tjä (für tea) = g. gateihan zeigen; vgl. § 9, 2; 118 und tiginn «d[/. Dahin gehört Praes. S. 3 tjar 183, 10; /wer dem Sinne nach = tjöar. tjügari, m. {vom veralteten stv. tjüga = g. tiuhan ziehen, wozu toginn F. 122), der Zieher, Herabzieher; Räuber, poet. (raptor Eg., so auch Fritzn., anders Vigf. s. v.). N. tungls tj. Vol. 40, 7.

tiö, f. (F. 114, § 61, 1), die Zeit; im Plur. tiöir die kirchlichen horae, der Gottesdienst (Fritzn. s. v. 3 w. 4).

D. hlyöir tiöum wohnt bei (eig. hört zu) dem Gottesdienst 240, 4. Gemeint ist hier wohl nicht die Frühmesse (ottusongr), sondern der Hauptgottesdienst; morgintiöum in S wird nur den Gegensatz von aptansongr meinen, vgl. Fritzn. s. v. morgintiöir. Auch hei dieser Er- klärung ist „stendr snemma upp" am Platze. Vgl. über Olafr hinn helgi Fiat. II. p. 48, Z. 15, 16 v. u.

tiöa, schw. v. (vgl. tiör adj.), impers. gelüsten, mit Acc. vgl. Lund p. 24.

Praes. S. 3 alls mik pik vaöa tiöir 0-, 2.

tiöindi, PI. n. (vgl. tiör, Vigf. s. v.), eig. die Zeitungen, die Neuig- keiten, (neue) Begebenheiten.

N. mikil tiö. 12, 2; morg tiö. 13, 8 vgl. grein f.; hver tiö. 81, 8; er eigi at sinni sogö fl. tiö. 94, 9 vgl. sogö s. v. segja. G. tiöinda, spyrja tiö. etwas zu hören wünschen 31, 3 (percontari res auditu dignas Eg.); p\i er ok pat tiöinda 82, 2 = tunc aeeidet Eg. ; der Gen. abhän- gig von pat, vgl. Lund p. 151; ähnl. varö pat til tiöinda 151, 18 ; varö ekki t. tiö. es ereignete sich nichts Bemerkenswertes 242, 1. D. tiöindum 73, 5; A. tiöindi 24,

11; 48, 17; Asf. 166, 18; 229, 3 s. spyrja. tiör, m. (vgl. tiö f.), die Zeit. A. i pann tiö zu der Zeit 124, 6.

* Vigf. s. v. tiö bezweifelt das Vollkommen von tiör m., doch vgl. Nor. § 325; Ger., Vollst. Wb., Fr.2 und die dort zitierten Werke.

| tiör, adj. (F. 114), zeitig = an der Zeit, üblich, häufig. N. n. titt ; hvat er titt um pik was ist an der Zeit bei dir, was gibfs bei dir ? (quid agis? Eg.) 60, 11; pat er titt meÖ oss das ist üblich bei uns 135, 9; mit blofsem Dat. 171, 25; 222, 28; vgl. Lund p. 65, 113. hvat titt er um 228, 1 ; hvat titt se was passiert sei, wie es stehe 156, 8. PL N. m. tiöir üblich 213, 6; N. f. tiöar 231, 14. Vgl. auch titt adv.

timatiagr, m. (tirni 2); dagr), der Glückstag. N. 166, 5.

timi, m. (F. 114, § 65, 1; e. tirne).

1) die Zeit. A. i penna tima für diese Zeit, in dieser Z. 124, 6 Var.; i pann t. 149, 5; 213, 6.

2) die glückliche Zeit, das Glück. A. 194, 20; göÖan t. 219, 23.

tina, schw. v. (zu teinn? vgl. Vigf), Laub u. dgl. ablesen, aufzählen f herzählen. Praes. S. 2 tinir 221, 28.

titt, adv. (eig. n. von tiör), häufig, eifrig. 60, 8; 68, 16. Superl. 83 a3)) sem tiöast so eifrig wie möglich (vgl. sem) 62, 21.

tili, indekl. Zahlw. (F. 123 g. taihun, § 15, 3; 86), zehn. 152, 3.

tiundi, Zahliv. (F. 124 g. taihundo,

§ 15, 3; 87), der zehnte. N.

m. 21, 10; N. f. tiunda 44, 2; N.

n. tiunda 6, 7. togr, m. s. tigr, m. tolf s. tölf. torf, n. (F. 119), Rasenstücke,

Torf. D. torfi 161, 15.

torg, n. (dän. torv, nach Vigf. urspr. slav.; vgl. übr. targa F. 119), der Markt. N. torg 167, 23; var

sett torg war ein Markt (Kauf- gelegenheit) eingerichtet.

torleiöi, n. (tor-, g. tuz-, gr. dvq-\ F. 123; leiöi vgl. leiÖ f.), der üble Weg; Asf. haföi farit allt torleiöit 106. 11 = die ganze üble Wege- strecke zurückgelegt hatte.

202

torvcMr

tros

torveldr, adj. (tor- >y//. torleiöi, -veldr cm valda) , schwer zu bewirken, s c li w i e ri g. Kompar. N. n. tor- veldra 209, 27.

töl, PI. n. (e. tool, zu g. taujan be- reiten F. 115), Werkzeuge, Ge- räte. — A. 17, 23.

tölf, t*Mfc&?. Zahlw. (F. 126), zwölf, fl/fer tolf; g. tralif; vgl. § 86. Als Nom. 27, 11; G. 17, 16; Helr. 7, 5; A. 6, 3; J3G, 11.

tölfti, Zahlw. (F. 126; vgl. tölf), der zwölfte. N. f. tolfta 44, 8; N. n. tolfta 6, 7.

tömr, adj. (dän. tom F. 124), leer.

D. n. tömu 236, 2.

topt, f. 26, 4; Nor. § 114, 4, Vigf., Fritzn. topt; aber die Schreibung tomt spricht nicht sehr für Iden- tität mit engl, tuft = Busch; vgl. auch tömr, dän. tomt Bauplatz), der freie Platz, Bauplatz. PI. A. toptir (domos Eg.) Grm. 11, 6.

traö s. trofta.

trauftr, adj. (^troÖa? dem Sinne nach = tregr unwillig Fr.), abgeneigt, ver- drossen. — N. m. 241, 15. A. n. adv. trautt mit Mühe, kaum 196, 12.

traust, n. (F. 125 g. trausti n. Ver- trag), die Zuversicht; das Ver- trauen; die Sicherheit, sichere Hilfe.

N. 197, 23; D. trausti 175, 11; A. 36, 8; hvert traust at honuru var = wieviel Sicherheit bei ihm war = wie vertrauenswürdig er war 197, 9.

traustr, adj. (F. 125), zuverlässig.

N. m. 40, 10; A. f. trausta 52, 9. Komp. traustari ; A. n. traust- ara (firmius Eg.) 40, 16.

trefr, PI. f. (vgl. traf, PI. tr<?f Vigf.), die Fransen an einem Kleide. N. 231, 29.

treysta, schw. v. (F. 125\ Vertrauen fassen, wagen, versuchen. Praet. S. 3 treysti 40, 17. Med. treystaz vertrauen, sicher sein, sich verlassen auf (c. D.). Inf. ser tr. sicher sein für sich (fidere sibi Eg.) 17, 8. Vgl. Lund p. 77.

Praet. S. 3 treystisk getraute sich S, 5 = f)oröi 198, 33.

tre, n. (F. 118 g. triu; § 4, 4; 30, 4; 49, 3), der Baum; auch vom ent-

iritrzeltm od. gefällten Baumstamme und Holzstücke gebraucht. N. it aldna tre VqI. 47, 3. - G. tres 49, 15; Gsf. tresins 20, 9; Dsf. trenu 61, 1 ; 93, 20. A. tre als Stoffname = Bauholz 17, 24. PI. N. tre 77, 24; G. trja 20, 7; A. tre 12, 15; Asf. trein 13, 1.

trcna, schw. v. (vgl. tre), verholzen, trocken werden oder absterben (von Gewächsen). Inf. 24, 3.

trjöna, f. (vgl. Vigf.), eig. der Schna- bel; dann eine gespitzte (eisenbe- schlagen e?) Stange, als Waffe od. Zeltstange gebraucht. PI. A. trjönur Grott. 18, 2; D. H. II, 613 vermutet hier die Bed. „Streitäxte" .

troöa, stv. (g. trudan, F. 125; vgl. § 104). 1) treten. Praes. PI. 3 troöa helveg VqI. 52, 7 vgl. Lund p. 59; auch mit persönl. Acc. (Lund 83) tr. undir fotuin einen unter die Füße treten; vgl. w. u. Praet. S. 3 traö (Hämo. 3, 4 traddi von treöja)

228, 23 vgl. PI. 3 trööu (ältere Form träöu) hana u. hesta fötum 112, 5 ließen sie von ihren Pferden zer- treten. Pass. Part. N. f. troöin

229, 12. 2) durch Festtreten voll- stopfen, fest ausfüllen. Praet. PI. 3 träöu upp otrbelginn 174, 6.

trog, n. (F. 118), die Holzschüssel, der Trog. N. 62, 19; Dsf. troginu 62, 21; Asf. trogit 62, 23.

trollen. (F. 126, dän. trold; Golther, G. Myth. 117% vgl. auch Vigf., Bg. zu VoJL 40, 8 N. F. p. 7), das Unge- heuer, der Unhold; namentl. von Riesen gebraucht. G. trolls VqI. 40, 8. Dazu vgl. D. Altert. 5, 125 : der trolls hamr, das Unholds- Gewand oder Äußere ist natürlich die Wolfsgestalt, in der der Dämon steckt. PI. A. troll 53, 12; 101, 2. baö troll taka ülfh. hieß die Unholde usw.( Verwünschungsformel) 160, 6.

* In mgihol. Bez. vgl. noch Golth. G. Myth. 162; in grammat. Nor.

trollkona, f. (.<?. troll, kona), ein weib- liches Ungeheuer, garstiges Riesen- weib, fast = gygr. PI. N. troll- konur 15, 22.

trollskapr, m. (s. troll, -skapr F. 331), Figenschaft eines troll, etwa = Hexerei. G. 156, 30.

tros, n. (g. -trusnjan vglt. F. 126), der

tni tvihenda

203

Abfall; spez. ein dürres Laub od. Holzstückchen. N. 61, 2.

trü u. trüa, f. (g. triggva, F. 125; vgl. § 55, 1 u. 68. 1), der Glaube, die Überzeugung. \)dX er min trüa 10, 7; frat veit trüa min 29, 2; 40, 5 = profecto Eg.; by my troth Vigf.; Lund p. 512 faßt trüa min als Umschreibung für Gott (= Gegen- stand meines Glaubens); vgl. da- gegen Gr. IV, 955. G. sva njota ek trü 21, 3) minnar 51, 5 = ita fructum percipiam ex fide mea Eg. ( Vgl. nhd. „so wahr mir Gott helfe!")

trüa, schiv. v. 117, 1; g. trauan, F. 125), glauben. Inf. 27, 11; 56, 7, 12 (vgl. Lund p. 77); 64, 18. Prass. S. 1 trüi ek 63, 18; S. 2 ef f)ü trüir 11, 2; tr. pu 171, 29. S. 3 trüir Fäfn. 33, 4. PL 1 trüum ver hann guö vera 9, 4; PI. 2 trüi-JDer 9, 3 ; vgl. Liund p. 50.

Imp. S. 2 trü 190, 7 vgl. § 126.

Praet. S. 3 trüöi 34, 16; er (= quibus) hann trüöi bezt 150, 21; vgl. 156, 8 |)ann er (= cui) h. tr. b.

trülyndr, adj. (trü- zu trür treu; -lyndr zu lund f., lyndi n.), treu- gesinnt, getreu. A. f. 238, 10.

trümaftr, m. (trü, maör), ein Glau- be n s m a n n ; N. tr. mikill ein recht guter Christ 261, 7.

trünaftarmaSr, m. {s. trünaör, maör), der Vertrauensmann. k.156, 15.

trünaör, m. (trüa, F. 125), die Über- zeugung, Versicherung , Bürg- schaft, Treue. D. af trünaöi von Verläßlichkeit, von genügender Fe- stigkeit 17, 4; segir honum af trün. = teilt ihm im Vertrauen mit 200, 13. eiga undir gaezlu eöa trünaöi Iö. 35, 9 unter der Aufsicht oder Verantwortlichkeit der Idh. haben; es der Idh. zur Aufsicht übergeben haben. A. eigum engan trünaö undir honum ne vingan haben keinen Anspruch auf Treue und Freund- schaft bei ihm 154, 6 vgl. eiga*. leggja trünaö sinn a konu vald 193, 26 vgl. nhd. „sein Vertrauen in ein Weib setzen" u. „sich in eines Weibes Gewalt begeben".

trygö, f. (F. 124, e. truth), das Ver- trauen. — D. i trygö Sigrdr. 7, 3.

tryggr, adj. (g. triggs; § 5, 1; Ark. 24, 344, F. 124), zuverlässig.

N. n. trygt (vgl. § 46, 1) 53, 10. tunga, f. (g. tuggo; § 16, 2; 18; 68,

1, F. 123), die Zunge, Sprache.

N. 23, 9; Nsf. 156, 26. G. tungu 29, 8. D. A. tungu (Zunge = Sprachgebiet) 143, 7; 124, 10; Asf. tunguna 117, 20. PI. N. tungur 29, 7 Var.; Gsf. tungnanna, 29, 7; A. 171, 24; = Sprachgebiet, Land D. 190, 29.

tungl, n. (vgl. tunga F. 123), das leuchtende (züngelnde) Gestirn, spez. der M o n d. Vgl. Vigf. s. v. G. tungls 14, 16; zu VqI. 40, 7 s. D. Al- tert. 5, 125; danach hier = Sonne; doch verstand der Verf. von Gylf. tungl als Mond; vgl. auch F. J. Gg. S. 95; A. tungl 16, 2; Asf. tunglit 15, 19.

tungurcetr, PI. f. (s. tunga, röt), die Zungen-Wurzel. Dsf. 156, 27.

turn, m. (vgl. lat. turris Vigf.), der Turm. A 192, 19.

tuttugu, indekl. Zahhv. (vgl. § 86; g. tvai tigjus), zwanzig. 222, 8.

* Urspr. Dual; Nor. § 374 l). tun, n. (F. 122; die urspr., dem dtsch.

Zaun entspr. Bedeutung findet sich nord. nur noch in tünriöa = e. hedgerider; zur gew. nord. Bedeut. stimmt ags. tun, e. town und gall. dunum in Städtenamen; vgl. auch Vigf. s. v.), Gehöft, Wohnung; eig. der eingehegte Grasplatz vor dem Gebäude (auf Island) od. der innere Hof räum (in Nonvegen). PI. D. Ööins tünum i Vafj^r. 41, 2 (in Odhins Gehege ( = Wohnsitz) Ger.

Über die Bildung des Plur. vgl. § 49, 1; Nor. § 296 a8).

tveir, Zahhv. (F. 126; g. tvai, Gen. tvaddje; § 27, 1 ; 34, 2; 45; 85), zwei. N. m. 15, 16; G. tveggja 79, 13; tveggja vegna 161, 18 vgl. vegna, tv. huga 194, 1 vgl. hugr; Dat. tveim 48, 13; A. tvä 14, 8; 15, 2. (N. u.) Acc f. tvaer 14, 9; 71, 11. ä tvaer hliöar zu zwei (d. i. beiden) Seiten Regm. 24, 5; (N. u.) Acc. n. tvau 12, 15; 14, 17.

D. n. (wie m.) tveim 14, 10.

* adv. i tvau (eig. Acc. n.) ent- zwei Grott. 23, 8.

tviburi, m. (s. Vigf. s. v. Tvi-, Nor.

s. tui ; buri vgl. Buri), der Zwilling.

Gew. im PI. tviburar N. 152, 5. tvihenda, schw. v. (s. Vigf. s. v. Tvi-;

204

tyfr um

K. henda)j mit zwei Händen er- greifen, schwingen. Praet. S. S tvihendi 114, 8. tyfr oder tofr, PI. n. [zu ags. Ufer? vgl, V. 117 8. tab), das Opferfleisch, dann = Zauberin ittel. 1). a, 7.

tyrfa, schw. v. [vgl. torfn.), mit Ba- sen bedecken. Inf. 161 , 22.

lysvar, adv. (= tvisvar, zu tveir F. 126; Ger. vgl. g. tvisstass Zwietracht), zweimal. Sigrdr. 6, 6.

tyhraustr, adj. (s. ty- 6«* Vigf. s. v.

Tyr u. hraustr), eig. in göttlicher Art rüstig, recht rüstig. N. U, 13. Vgl. tyspakr*. tyna, sehn-, v. (F. 122), verderben, verlieren, mit Dat.; vgl. Lund p. 87. Inf. tyna ser sich das Leben nehmen 121, 8; t. = ver- lieren 207, 20; eptir lifa at t. eigi grimdinni fortleben {in der Art), nicht an Bitterkeit zu verlieren = l fortleben, ohne an B. zu verl. 224., 13. Pra?s. S. 3 tynir 16, 3. I Med. tynaz zugrunde gehen. Inf. 6, 14; 97, 6. Pra?t. S. 3 tyndiz 98, 2. Part. Med. £>ar er hann haföi tynz 98, 5.

tyspakr, adj. (s. tyhraustr u. spakr), eig. von göttlicher Klugheit, recht klug. N. 34, 20.

* Für tyhraustr u. tyspakr vgl. auch Einleit. p. 114, Anm. 207 u. Tyr. Nach Wisen, Gloss. zu Garm. Norr., wäre übrigens dies ty- viell. älterem tvi- [zwiefach) gleich- zusetzen.

tsela, schw. v. (vgl. täl f. Betrug F. 120), täuschen; mit Dat. u. Acc. ; vgl. Lund p. 73. Inf. Fäfn. 33, 3 {mit Acc). Praes. S. 3 taelir 193, 35. Vgl. auch tälar dis.

tQl 8. tal.

t9ng, f. (F. 116; § 61, 3; 72, 1; ahd. tanga), die Zange. D. tQng 108, 6; A. tQng 17, 22.

tpnn, f. (g. tunjms; § 72, 1 ; F. 113), der Zahn; besonders von den Schneide- u. Eckzähnen, auch von den Stoßzähnen und Hauern der Tiere gebraucht; vgl. jaxl u. Vigf. s. v. Der Sing, scheint auch kollektiv zu stehen, vgl. die Beisp. bei Vigf. u. Fr.; so wohl auch 62, 7 glotti viö tQnn (Acc.) = nudatis- que dentibus subridens Eg. PI.

X. tennr [vgl. § 72. I) 35, 15; D,

tonnum //, 6. lohirr oder t^tlurr, m. (e. tatters

Vigf.), der Fetzen, Lumpen.

PI. I). totrum 231, 88. togr 8. tigr m.

u.

ugla, f. (ahd. uwila Ger., e. ovvl 8. Vigf.), die Eule. G. uglu Sigdr. 17. 8.

ulfr, ulfa pytr s. ülfaj)., ülfr.

Uli, f. (g. vulla, F. 298; § 27, 3; 55, 2), die Wolle. N. 35, 20.

ullarlagQr, m. (ull; lagör), die Woll- flocke. — A. ullarlagö 117, 7.

um {urspr. umb § 23 a, F. 38), adv., präjjos. mit Acc. [u. Dat.), um, über. 1) mit Acc. a) räum- lich: a) um, umher {zugleich mit adv erb. Verwendung) litaöiz hann um 5, 6; um skygnaz skyli Hpv. 1, 3 vgl. um at sjäz 93, 2 u. sez meir um 90, 10; um hana 11, 10; J)ar ütan um 12, 4; um brunninn 24, 2; spennir um sik 30, 13; ferr gullband um hQfud 43, 2 s. u. fara; um lQnd q11 38, 3, 4; brauz um 41, 16 {vgl. brjöta); batt um skegg geitar ok um hreöjar ser 96, 5 (vgl. binda); gein um oxahqfuöit {vgl. Eg.) 72, 4, 5; tök um hann umfaßte ihn, faßte ihn in der Mitte 80, 3; tök um hals 193, 24 s. hals; um liöu spenna Sigdr. 8, 5. ß) über (vgl. of a) üt um hafit 3, 9 wie haföi siglt um haf 140, 12; um sjä 180, 15; vgl. auch üt um Asgarö über die Grenzen von Asgard hinaus 70, 12; 94, 7 nebst üt kominn um borgina 67, 23 und inn um Asgaröa über die Gr. von Asg. hinein, nach Asg. hinein 100, 14; ähnl. inn um äsgrindir 102, 2. Vgl. inn adv. u. üt adv. dreifaz um (Var. yfir) heim allan 20, 8; riöa um Bifrost brüna 21, 6 vgl. 76, 20 u. föru um fjoll 93, 9; stööu üt um raefr 152, 14; kom inn um logann hineinkam über die Flamme hin 199, 1; ser hann um alla heima 25, 10 vgl. um allan heim über die ganze Welt hin, in der g. Welt 81, 8; för viöa um heim iveit über die Welt hin, weit in der W. umher 97, 9; ähnl.

umböt umdQgg

205

231, 5; fljüga um allan heim 49, 1 | = jQrmungrund yfir Grm. 20, 3; in Fällen wie 77, 22 sendu um allan heim ist auch die Übers. „durch" zulässig {so Ger.), vgl. u. b); seri um gotuna über die Straße hin, auf die Str. 138, 10; um sköga 159, 2; soekir fram um merkin {vgl. 163, 16), auf die Feld- zeichen zu 178, 8. um alla danska tungu [über das nordische Sprach- gebiet vgl. danskr) 124, 10; um ianga leiö {vgl. langr*) aus welter Ferne 104, 11 ; vgl. damit um langan veg 62, 8 {etwa = weitläufig, weit- \ ausholend ?).

b) zeitlich: über, durch {vgl. of 2) um allar aldir alle Zeiten hindurch 25, 13 vgl. 87, 5 und um aldrdaga Vol. 64, 7; um daga die Tage über (interdiu Eg.) 78, 12; 173, 10; um daginn den Tag über, um Tage 54, 8; 155, 21; um alla Häkonar sefi e, 1 ; um sumarit den Sommer über 99, 14; um hriö eine Zeit lang 71, 18; um kveldit gegen Abend {nach Ger., Sp. 1053 ist hier nicht die Zeit, welche während eines Zustandes verfließt, sondern der Zeitpunkt gemeint, der bei Eintritt eines Ereignisses un- mittelbar bevorsteht) 57 , 1 ; um nöttina bei einbrechender Nacht 169, 10. um morgininn gegen den {folgenden) Morgen hin, am f. M. 156, 7 ; allt {nur verstärkend) um miöjan dag über Mittag {selbst) hinaus 221, 13.

c) modal: inbetreff, über (vgl. of 3) hvat varö pa um J)eira srett? 10, 11; räöa um skipun borgar 17, 14 vgl. raeör um viö sik Fafn. 33, 2 u. räÖ um meÖ oss! 172, 9; eitt mark um djarfleik hans 34, 15 vgl. 134, 4; sjamk um Munin (Jrm. 20,6; varö illa viö [adv.) um sonu sina 215, 13 = ward traurig über ihre Vorstellungen {wegen ihrer Söhne ? vgl. Edz. Anm. zu der St.); vielleicht hierher spyrja tiöinda um langan veg {über eine weite Reise? so Eg.) vgl. aber oben a) ß) ex. reynt er um [)enna leik 63, 22; gort um störvirki hans 64, 2; her langt um at gera weitläufig hier- über sein 67, 2 vgl. segja um otriun 114, 17. Wohl kausal gemeint

ist Helr. 8, 8 um £at ( Var. of |)at) = hierum; vgl. of 3) gegen E.

d) In a dv erb. Verwendung besonderer Art begegnet um bei Zahlangaben = darüber; vgl. oben a) ß) so Grm. 24, 2 um fjörum togum = amplius quadraginta Eg. vgl. of 4)aNi auch bez. der syntakt. Fügung, s. auch Vigf. s. v. um C 111.

e) Als verstärkendes Fr ä fix vor Verben wechselt um mit of {vgl. of 5) in der poet. Sprache, vgl. Vigf. s. v. of u. um p. 462; Gebh., Präp. S. 50 53 redet von einer Perfektlv- Partlkel, die von der Bedeut. „über etwas hinausu d. h. über das bloße Wollen, Anfangen ausgegangen sei-, nach Ger., Vollst. Wb. 1054 kommt um (umb) als part. explet. (= ver- stärkendes Prä f.) in den ältesten Island. Hss. nicht vor; vgl. of *).

- orö um kvaö Grott. 24, 2; sitja um sättir saman Vaf{3r. 41, 6. Auch neben einer Präp., so yfir um riÖa Helr. 10, 6. Seltener (vgl. Vigf. s. v. of and um II) vor Nominibus; um vert 192, 21.

2) mit Dat. wird um nur in ein- geschränktem Maße und zumeist in der poet. Sprache gebraucht. Vgl. Vigf. s. v. p. 650. Nach Ger., Vollst. Wb. Sp. 1052 begegnet in den ältesten isl. Hss. umb c. D. niemals. In der pros. Sprache namentlich bei Ze i t bestimmungen : um sumrum die Sommer über, zur Sommerzeit 159, 2.

* Nach Bg. Rökst. S. 38 ist altn. um elgentl. eineVerschmelzung von umb (gr. d/ucpi, dtsch. um) und uf oder of ig. uf, gr. vno, dtsch. ob in ob-siegen). Gebh. Präp. S. 43 fügt hinzu, daß yfir (urspr. nur Adv. zu of) sich mit um in die Verwend. als Präpos. teilt, vgl. of * gegen E.

umböt, f., meist im PI. (vgl. um, bot f.), die Buße, der Ersatz eines Schadens. PI. G. umböta (vgl. Var.) 96, 9.

umbüft, f. = umbüningr (vgl. büningr), die Sorgfalt, Pflege. A. 225, 27.

umclogg, f. (um a,ß); dogg) eig. der Übertau, der etwas anderes be-

206

umt'ram undarligr

deckende Tau; umd. arins poet. der EuM des Herdes Guör. II, 24, 6.

Das Wort (unil.d. sehr. 11. G.) (ludet sich nur an dieser 8t. umi'rani, adv. u. präpos. c. Acc. {vgl. \\ in. § 163 a; fram u. um ]) a

darüber hinaus, jenseits; vera unifram aöra menn andere Leute übertreffen, Überragen '»'i, 13 vgl. 37, 9; 173, 10 hafa e-t umfr. aöra m. == etwas vor anderen Leuten vorausbesitzen. hafSi i^rötür ok algervi jafnframt . . . eöa um fram nokkura (sc. atgervi vgl. Ba) 149, 8. Auch getrennt um hvern mann fram 171, 19—20. So auch vera umfr. aöra menn 190, 25; 194, 18; hann (sc. väpnab.) er langt um aöra m. fram 196, 28. Adverb. = überdies 136, 17. Für die Stelle langt ser hugr J)inn umfram 202, 23 nehme ich den Sinn an: weithin sieht dein Geist Überweg = du hast noch iveit- gehende Pläne! {Vgl. Edzardis Anmerk. in s. Übers.)

umhverfis . adv. u. präpos. c. Acc. {vgl. Wm. § 163 a, um u. hverfa; urnhv. ist verstärktes um in der Bedeut. 1) a) a) ivie umfram in der Bedeut. 1 ) a) ß) ), ringsum. umhv. heim 12, 7; urnhv. JQrÖina 14, 10.

ummseli, PI. n. (um, mal), die formelle Erklärung, Ver- sicherung. — A. 194, 4; = Heiratsverabredung 201, 29; vgl. D. H. II, 406. Von einer Wette 239, 16; 240, 12; einer Prophezeiung 260, 15.

umsjär, m. der die bewohnte Welt umgebende Ozean, das Weltmeer {vgl. um 1) a) a) u. sjär). D. umsjä 72, 20, vgl. Var.

umskipti, n. (um, skipta), ÄeWen- dun^ in einer Sache, der Um- schlag. — Meist im PL, so N. 249, 10.

una, schw. v. 117, 1; Ger. vglt. g. unvunands betrübt; ahd. won&n Vigf.), sich ruhig verhalten, zu- frieden sein mit etw. (Dat.); vgl. Lund p. 73. Inf. 201, 24. Praes. S. 1 ok uni ek J>vi illa 67, 21 = quod equidem aegre fero Eg. S. 3 unir 201, 12; 155, 31; der Sinn des Sprichwortes scheint: das

Auge ist. schon zufrieden, 80 fange es nur darauf Steht, nur den An-

blick hat (a sör). Vgl. außer MiiUh. Dm. XXVII, 2, 81 An>/i. auch Binder

Sjirielue. JV. 127. Iiiijht. S. 2 uiii sei zufrieden 169, 26. Prast. S. 1 unoa ek |»vi Jio 206, 7; unöi 203, 29; PI. 1 unöum Helr. 12, 1. PI. 3 unöu illa sinum hlut 137, 4 = male contenti sorte sua Eg. ; unöu ser vel 192, S=waren tvoldzufrieden.

uiii^. n. (una, vgl. auch ynöi n.), das Behagen, der Genuß. N. 239, 21 J'iykkir u. i (vera).

und präpos. s. undir.

uud, f. (F. 288, g. vunds adj. wund, vundufni f. Wunde), die Wunde; in Prosa meist durch sär n. ersetzt (Vigf.). Nsf. undin 212, 9; en ]jytr undin jetzt wallt die Wunde, . dies könnte wohl nur bedeuten: Blut strömt aus der Wunde {so Rn., Edz.)y richtiger wohl mit B' zu ver- muten: en prytr (f>rjöta) ondina = nun geht mir der Atem aus.

undan, präpos. c. D. u. adv. [vgl. und, undir), von unten her, un- ten; von unten fort; überh. fort, davon. 1) präpos. standa undan vaengjum hans 26, 13 vgl. standa. S. auch (Jrm. 31, 3. gekk u. skipinu ging unter dem Schiffe fort 220, 2. koma fram undan tQtrum = unter den Lumpen hervorkommen 231, 31. 2) adv. {fort) komz undan 10, 15 = elapsus est; renna undan 15, 14; ähnl. 177, 18; undan gengu = nachgaben, einstürzten 233, 13; bei undan 54, 6 ergänze aus dem Vorhergeh. hljöp ; vgl. 222, 23 ; undan leita 251, 14 s. leita.

* Als Präpos. findet sich undan in der L. Edda nur Grm. 31, 3 nach R der L. E. {Ger.), als Adv. entspricht es [nach Gebh., Präpos.) dem l. sub- in surripere, dem nhd. ent- in entgehen.

undarliga, adv. {s. undarligr), in wunderbarer Weise. 26, 10; 49, 7 {hier ironisch = mire Eg.); = ungewöhnlich 192, 5.

undarligr, adj. (F. 306; Ark. 27, S. 49 ) , wunderbar; auch = wunderlich, seltsam. N. n. eigi er [>at undarligt nicht zu ver- wundern ist das 15, 13; 30, 11;

undir unnr

207

34, 7; vgl. auch hitt er undarligt 50, 16 u. 239, 8; PI. N. n. undarlig tiöindi 50, 12.

undir poet. auch und, adverb. und präpos. mit Dat. u. Acc {vgl. Wm. § 163 d, Vigf. s. v.; F. 38), unter.

1) mit Dat. 9, 7; 11, 19, 13, 5; 25, 1; 20, 13; Ä8, 6'; 58, 14 (u. peim) tgtf. 76, 21; 80, 12—13; eiga undir gsezlu 35, tf «#tf. eiga*; vom Range undir honum Ü2, 6; eiguin und. hon. 154, 8 n/Z. eiga; trööu und. hesta fötum 122, 5 s. troöa; und (= undir E der L. E., Uj Grm. 34, 2; Regm. 14, 6. Von Pferden: undir Gunnari = mit G. im Sattel 202, 5. 2) mit Acc, unter = wacß. unten hin 11, 13; 54, 16; 66, 5; 80,16; #5, 10: 204, 7 ; 208, 8; 159, 27; und eik borit Helr. 7, 4; helt und. megingjaröar hielt (die Hände) unter den Gürtel 107 , 5 = hielt sich mit den Händen am Gürtel fest. svipti undir hQnd ser = verbarg unter die Hand, in seiner Hand 115, 10. undir liQnd 103, 15 = unter die Achsel hin, um die Achselgegend (humeros Eg.).

tekit u. sik = sich unterworfen 245, 1. 3) adverb. byr undir befindet sich darunter = liegt zu- grunde {steckt dahinter, Edz.) 202, 19; 220, 13; 224, 24; ähnl. von der \ ursprünglichen (dann veränderten) Gestalt des Runenzeichens: undir j var, er 218, 2, 9 = ursprünglich j (geritzt) war, ist. Als trennbares \ Präfix in undir lara 79, 16 = subire j Eg., darunter gehen oder kommen, i

undir komiz s. koma.

* Nach Sievers P. Br. B. V, 484 fg. i ist und urspr. Präpos., undir Post- pos, u. Adv. (vgl. fyrir*, of* gegen \ 13.). Die kürzeren Formen ver- \ schwinden allmählich fast ganz. i Im g. entspr. nord. und die Präp. i und (mit Dat. u. Acc); neben undar ! (Präp. mit Acc.) steht dort das \ Adv. undaro.

undirhyggjumaQr , m. (s. undir,! hyggja, maör), ein hinterlistiger ! Mensch. N. 153, 24.

undirküla, f. (s. undir; k\i\s.=Kugel ! Vigf'.; Erhebung überh. Fritzn.), das (gewölbte ?) Fundament, poet. Acc undirkülu c, 3; 113, 12.

* Eg. übersetzt vaz (vazta) undir- külu mit globosa oceani funda- menta und tuber oceani fundamenti loco jactum. Vgl. auch Anm. 19 I, 'diu; Gering KvasJ). 22.

undr, n. (as. vundar, F. 306), das Wunder. N. undr rnikit 47, 8 = valde rnirum est Eg. ; 53, 7. Dat af hverju undri 179, 27; hier wohl konkret = wunderbares Ge- schöpf [Ger.); vgl. auch die Beispiele bei Vigf. ! undraz, schw. v. Med. (vgl. undr), mit Acc, sich verwundern über etw. - Pra3s. S. 1 |)at undrumz ek 217, 11, 13; PI. 3 undraz 191, 32. -- Preßt. S. 1 ek undruöumz 205, 10; S. 3 hann undraöiz 4, 2. Plur. 3 undruöuz 223, 13.

ungmenni, n. (s. ungr, -menni zu maÖr), der junge Mensch. N. ungmenni eitt 70, 19 == adolescen- tulus Eg.

ungr, adj. (g. juggs; § 43, 2; 81, 2; F. 244), jung. N. m. 70, 13; 74, 8 [hier = tenerior, quam ut; es ließe sich übersetzen: schien mir etwas jung oder zu jung, um usw. Vgl. ÜtiÖ at synja bei Lund p. 250 u. 374); D. m. ungum Sigdr. 35, 6.

PI. N. m. ungir 35, 7; 65, 22; N. f. ungar 23, 3 ; Grott. 23, 3 (die rüstigen Jungfrau' n Ger.); G. m. ungra 177,9; Dat. m. ungum 121, 21 vgl. maÖr 3). A. n. ung 160, 25. In schivacher Elex. Sing. N. m. inn ungi 63, 2; Voc VQlsungr ungi Regm. 18, 3; A. f. ina ungu 260, 21.

unna, prät, präs. 119; F. 17; vgl. äst f.), gönnen, lieben (d.i. Liebe gönnen nach Vigf.) mit Dat. der Person und Gen. der Sache; Lund p. 73, 173. Inf. lieben 194, 30; 203, 23; gönnen 217, 4. Prses. S. 1 ann 201, 28 = ich gönne; 202, 22 = ich liebe; S. 3 ann = liebt 197, 5; 209, 22; = gönnt 217, 25. Imper. S. 2 unn (Wm. § 155 h) 205, 33.

Praet. S. 1 unna = liebte 206, 3; S. 3 unni = gönnte 116, 12; 175,2; = liebte 122, 19; = war zugetan 171, 21; 176, 11.

umiit s. vinna.

unnr, f. (gewöhnlich scheint der Nom. Sg. in der Form uör (ags. yö) zu

208

unz upj)

begegnen , v 7. Vigf., Fr., g 62, 2; I , 34), die Woge. PI. N. unnir Vol. 3, 4; den Sing. vas;i beurteile nach Lund p. 17; Sigrdr. J^, 8; A. unnir \\>1. 50, 5.

unz, konj. (oder unnz, nach Vigf. s. v. r/M.v uud = //«£. präpos. und und es = reJfltf. er; § 20, 5) bis daß. unz 6r varö jotunn VafJ)r. 31, 3; 256', 13; 169, 27.

upp, arfv. (g. iup nach oben, F. 34), auf, aufwärts; auch bis zu Ende (upp eta = aufessen 156, 7; träöu upp stopften auf, stopften völlig aus 174, 6); *n Verbindung mit k, frä, i «. w. «wc7^ «?s Präpos. (vgl. iv. u. 2), s. Fritzn. u. Vigf. s. v.

1) «ch>.; rennr upp ok niör23, 4; gewöhnt, als trennbares Präfix beim Verbum, so upp leysti 3, 8; upp gengit {vgl. ganga) 3, 11 w?Z. upp dregit 55, 8; upp vissi 60, 19; upp lüka aufschließen 68, 8; upp skytr 89, 3 wjrZ. attc& vill eigi upp (sc. fara, korna) 65, 2 vgl. Lund p. 470; upp tekin aufgehoben = fort- geschafft 240, 17, und häufiger noch nachgesetzt: bar upp fiska trug Fische in die Höhe, brachte Fische heraus (aus dem Wasser) 173, 11; lagöi upp ärarnar nahm die Ruder ins Boot zurück 71, 19; byör upp hornit (vgl. bjöda*) 65, 14; brä upp schwang (ihn) hoch 57, 11; droegi u. 3, 4; ät (eta) |)ann upp = ihn auf 156, 6; flygr u. 94, 1 ; foedduz u. 37,17; vgl. 121, 13; fcerir u. 104, 11; gekk hann u. stieg er uns Land 58, 6; greip upp hob auf, ergriff 93,22; halda pvi upp 20, 9; her hefr upp (impers.) = hier hebt es an 149, 1 ; höf orminn upp 72, 4 kom upp aufkam = entstand 74, 24 impers. kemr upp 150, 6 s. koma leggr u. legt auf, legt vor (d. h nimmt als seine Portion) 93, 21 lypti u. 66, 6; retti u. 66, 7; rifja u. 29, 5; rifnir (rifa) upp 216, 4 vgl. rifa; seildiz upp 66, 8; setti u. 115, 22; settiz upp 60, 21; settar upp 250, 18; sleit u. (s. slita) 74, 9; spratt upp 70, 16; standa upp 61, 3 £<7£. stöö, stööu u. 57, 10, 11; st. upp = stehen (noch) aufrecht, sind noch kampftüchtig 222, 4; steig u. (stieg auf = auf das Pferd) 77, 5 ; 118, 4; taka u. aufnehmen, über-

nehmen 99, 10; dagegen taka u.

/"?, 7 aufnehmen , in die Höfte heben; tök U. hob auf 107, 10 ////. Ü4, ('.; nahm an siel, 7/.s. 3; toku

u. (sustulerunt Eg.) :/•?, 1 ; tök [>ar upp brachte her rar (zum Vorschein) 240, 21; upp tekin fortgeschafft 240, 17 (vgl. aufheben abschaffen):

vex (a. vuxu) upp //, 6; upp foßddr aufgewachsen 32, 4; vekr (s. vekja) upp 83, 8; vakti upp i-ii, 18.

2) /// Verbindung mit at, ä, frü. i, ör, til, um, yfir als präpos.

Natürlich kann auch diese Ver- bindung selbst ivieder adverbiell stehen, oder upp ad Derb, in engster Verbindung mit einer der genannten Präpositionen; Fälle der Art sind im folgenden in Parenthese ein- geschlossen. — In Verbindung mit at c. D. = bis hinauf zu: drö orminn upp at boroi 72, 10 = ad marginem extraxit Eg. ; för upp at rasfri 107, 18; sokkr u. at skaptinu 60, 20. Mit ä c. ü. = auf: upp ä |)ingum 73, 15; mit ä c. A. = auf, an: för upp ä lüör sinn 10, 16 vgl. 126, 23 ; hleypr u. ä hest sinn 101, 9 ; ganga u. ä himin 22, 2; kallaöi upp a skipit rief zum Schiffe hinauf 177, 7; kastaöi upp ä himin an den Himmel 96, 10; 105, 14; lagöi u. a bak 118, 4; riöu u. a fjallit 118, 22; setti u. ä himin 14, 9, 20 ; ser, u. a hann, ä mik 135, 3, 4; soekir u. ä landit ans Land, auf das Land 82, 6. Mit frä c. D. = von ab, weiter zurück, hinter, über: hvert upp frä oöru 5, 8 = unum supra alterum Eg.; vgl. 26, 2, 3. Mit i c. D. upp i tungurötunum 156, 27 oben bei der Zungenwurzel.

c. A. in, hinein: heyra mal i eikina upp 93, 16; eig. hören in die Eiche oben = in der Eiche oben vgl. w. u. bei yfir u. i 2); kastaöi i lopt upp in die Höhe 99, 4; rennir upp i forsinn 79, 18; settuz u. i saeti sin 18, 4; spytti u. i kerin spuckte aus (eigentl. in die Höhe und es fiel) in die Gefäße 100, 15; stakk upp i raptana 107, 18. Mit ör c. ü. : losna ör joröu upp 82, 3 = e terra evellantur Eg. ; tök upp ör änni 107, 10. Mit til c. G.; fara upp til forsins 79, 15, 19 = gehen hinauf (stromauf) bis zum Wasser-

upphaf tilfr

209

fall. Mit um c. A. (== über): riöa JDangat upp um brüna 21, 6 = reiten dahin {dort hinauf) über die Brücke. Mit yfir c. A. = über: ausa u. yfir askinn 24, 2: festi upp yfir hann 80, 14; hleypr upp yfir JDinulinn 79, 18. (aör f)eir fengu sett yfir upp 61, 20 vgl. Var.); upp yfir sik 93, 16.

* Von diesen verschiedenen Ver- bindungen ist upp ä {vgl. auch ä präpos.) am häufigsten und natür- lichsten, sie hat sich bis in die neueren nordischen Sprachen {dän. paa = upp ä) fortgepflanzt.

** Als Komp. zu upp gilt ofar, s. § 84. upphaf, n. (s. upp, haf zu hefja), der Beginn. N. 6, 21; 56, 19; f>at er u. sQgu Kessar damit beginnt diese Erzählung (Rn.) 173, 4; Dat. upphafi 17, 12. PI. D. veldr ollum upphofum f>ess bQls 202, 9

ist von Grund aus an allem Übel schuld u. w.

upphär. adj. (upp, här), hoch hin- aufgehend. — PI. A. 245, 14.

* Die Acc. in 245, 14 beurteile nach Lund p. 61; im Dtsch. ergänze „er trug".

upphiminn, m. {s. upp, himinn), der Himmel, poet. N. Vol. 3, 6. (ahd. üfhimil vgl. Vigf.).

uppi. adv. {vgl. upp; Ger. vglt. g. iupa = oben), oben. 49, 14; 107, 6, 8.

hafa uppi aufrechthalten = im Gedächtnis behalten 152, 7; ähnl. hans nafn mun uppi (sc. vera) sein Name wird unvergessen sein 169, 25; vgl. 181, 16; D. H. II, 24, 25.

iippnumning , f. (upp, neraa), eig. Aufnahme', als grammatischer ter- minus = Voraufnahme (anticipatio Vigf., praeoccupatio Eg.) 146, 1.

uppspretta, f. {vgl. upp, spretta, stv.), das Aufspringen = Entspringen, der Ursprung, die Quelle. PI. D. uppsprettum 8, 3 {vgl. Var.).

uppstaudandi, adj. {eigentl. Part, von standa, upp); aufrechtstehend.

A. m. 191, 11.

upplaka, f. {s. upp, taka); die Hebung {eines Schatzes), Kon- fiskation von Vermögen u. dergl.

A. 192, 16.

urft, f. {vgl. Vigf.) gewöhnlich = der

Glossar z. pros. Edda.

Steinhaufe, das Geröll. PI. A. uröir 11, 6; 94, 3.

* F. J. Gg. S. 94 unten meint: uröir {norw. ur) sind die wüsten Steinhaufen, die besonders durch einen Bergsturz bewirkt werden.

urt oder jurt, f. {vgl. Vigf.; zu g. aürts in aürtigar|3s, ags. ort Ger.), das Kraut, Gemüse. N. urt alls viöar Guör. IT, 24, 3 wird gewöhnt, auf das Laub von allerlei Bäumen bezogen; vielleicht ist an Baummoos zu denken.

uxi, m. (F. 32, g. aühsa; § 65, 1 ; 67, 2); der Ochse. Gsf. uxans 93, 21; Dsf. uxanum 93, 19, 20; Asf. uxann 71, 8. PI. N. oxn 3, 4; a, 5; Nsf. oxninir 3, 8; yxnum 219, 2 {vgl. fyrir 1 c); A. 0xn 3, 5.

uxahQfirö, n. {oder oxah.; vgl. uxi u. hQtüö), der Ochsenkopf. Asf. 71, 21; 72, 5.

u.

ülfahamr, m. {s. ülfr, hamr), die Wolfshaut. PI. N. 159, 11. Dsf. 160, 5. Es handelt sich hier um die periodische Verwandlung eines Menschen in einen Wolf { Wer- wolf), vgl. u. a. Rieh. M. Meyer S. 129—131.

ülfa-Jjytr, m. (s. ülfr; J)ytr zu frjöta F. 137), das Geheul der Wölfe. N. ß, 4. Hier in älterer Form ulfa-J).

ülfhamr = ülfahamr. PI. Dsf. ülfhomunum 160, 14; Asf. 160, 7.

ülfhvelpr. m. (ülfr, hvelpr F. 95 Junges), ein junger Wolf. A. 196, 12; Asf. 207, 15; hier vom Sohne des Sigurör; vgl. ülfr in Anwendung auf Menschen.

ülfliftr, m. [s. ülfr, liör = Glied, F. 270), eig. das Wolfsglied nach der Meinung des Verf. der Gylf, vgl. jedoch Vigf. s. v., das Hand- gelenk. — N. 34, 19.

ülfr, m., in älteren {u. poet.) Schriften ulfr = got. vulfs, § 6, 4: 24, 4; 48, 1; F. 307), der Wolf; auch Bezeichnung eines geführt. Fein- des, so N. Sigdr. 35, 6; Gsf. 182, 20; D. Regm. 13, 8; hier vom jungen Sigurör. Nsf. ülfrinn {der Wolf,

14

210

ülfshugr Ütarliga

oft = der Fenrüwolf) 39, 1; 48, 4; = der W. Skoll 81, 11; G. ulfs Sigdr. 16, 3; (isf. ülfsins 84, 11, 12; J)ar er mer ülfsins van, er ek eyrilO sa du vermute ich den Wolf, WO ich i nur) die Ohren erblickt habe 182, 20. Vgl. D. H. II, 420 oben u. eyra. Dsf. ülfinum 82, 17; A. ulf Vol. 53, 4; Regm. 22, 3; dazu D. H. II, 407 „ulf scheint generell gebraucht, wenn J)ä in der 0. Zeile den Begriff Wolfu auf- nimmt"; Asf. ülfinn 38, 15; 40, U. PI. N. ülfar 15, 16, 24, Gsf. ülfanna 15, 20; D. ülfum 48, 13.

ülfshugr, m. (ülfr, hugr), Wolfssinn, d.i. feindliche Gesinnung, vgl. ülfr. A. 217, 15.

ültsr^dd, f. (s. ülfr, rodd) = vargs- rQdd. D. 159, 18; vollere Form 159, 22. Zur Sache vgl. ülfa- hamr.

ür, n. (zu vat, ut? F. 283, vgl. auch Vigf.), die Feuchtigkeit, der feinere Regen. N. 8, 6, 9 vgl. inn adv.

Üt, adv. (F. 33, g. üt; § 11, 4; 83, 1), aus, hinaus; auch in Verbindung mit Präpos. wie ä, i u. a. ganga üt ok inn 50, 17. ök {s. aka) üt fuhr aus 54, 2; borit üt 75, 24 (bera üt hier = efferre von der Be- stattung); bjööa üt 163, 9 s. bjööa; drögu üt um hafit 3, 8 (vgl. um); fara üt til sjövar sie gehen aus, der See zu 79, 21 vgl. för üt 58, 4 und *; föru üt i vatn i hölm 40, 13 = fuhren aus in den Fluß (u. zwar) auf die Insel; flytr ä sae üt 98, 11; fylgir |)eim üt begleitet sie hinaus 67, 15; gengr üt 63, 7; gekk üt (hinaus, hinweg) 115, 15; hljöp üt 79, 4; hrjöta üt 100, 1; kasta üt (auswerfen) 79, 15; komi üt herauskomme, fortkomme 5, 16; dagegen trans. koma üt um Asgarö herausbringen über Asgard hinaus (aus Asgard) 94, 7 vgl. 94 11 und intrans. üt um kominn Regm. 21, 2; leiddi üt führte, geleitete hinaus 77, 16; vgl. haföi leitt J)ä üt meö heipt- yröum 122, 18; leit üt schaute aus, sah sich um 90, 9; settu üt 100, 14; saei üt 98, 5 ; skullu üt 72, 7 ; slaer üt 80, 18; öö üt (s. vaöa) ä äna 119, 14; var üt i hafi 68, 22 eigentl. war hinaus und im Meere befindlich =

extra in oceano erat Eg., lagöiz üt 175, 2 s. leggjaz geg. E. Gelegentlich (vgl. Fritzn. s. v. 7) bezeichnet üt das Weiter- und zu Ende-Fähren einer Sache, vgl. nhd. auskosten und ähnl. So wohl 183, 22: ok svä üt u. w. und ebenso völlig durch beide Ärmel. Als trennbares Präfix üt skotit 71, 10.

* üt steht sowohl beim Verlassen des Hauses oder Standortes (aus = fort, hinweg), als nament- lich auch beim Verlassen des festen Landes; daher fara, vaöa üt an Stellen wie 58, 4; 40, 13; 119, 14; ähnlich lengra üt weiter hinaus, mehr vom Ufer entfernt 208, 28; ganga üt ä skipit 246, 3 ; nicht ganz gesichert (vgl. Var.) ist 79, 21.

ütan, (in jung. F. utan = g. utana, vgl. üt , adv. und präpos. , auch conj. = nema) von außen, außen; außer. 1) von außen 123, 8; 158, 33; 173, 27; spez. röa ütan 71, 1 = ab alto remigare vgl. üt *. 2) außen 11, 10; 12, 4. fyrir ütan nach außen 108, 1 1 ; auch als präp. mit Acc. : fyrir ütan hollina bietet H a. a. 0. Freier hann er f. ütan alla eiöa 208, 2 = er ist durch keinen Eid gebimden. Vgl. fyrir 2) a). 3) auch modal = ausgenommen, so 198, 8 f. ütan, ein f. ütan 238, 22. Der Kasus kann Gen. oder Acc. sein (vgl. Fritzn. ütan 8—10); Vigf. III, 2), doch gewöhnlich Acc.

* Zu ütan, ütar s. Wimmer Oldn. Laaseb. p. X; Siev. P. Br. V, 513.

ütar 9 adv. (kompar. zu üt), weiter nach außen; teils in einem Ge- bäude, weiter nach dem Ausgange zu (oder von der Feuerstelle fort) 57, 6; 160, 27; 237, 15; 238, 20; ähnl. wohl auch 62, 17 kallaöi ütar ä bekkinn = inclamavit sessores scamni exterioris Eg. (deutsch etwa: rief zu dem Ende der Batik hinab, vgl. Wimmer Lseseb. p. 286) ; t e i 1 s = weiter auf die See hinaus, so sitja ütar = remotius sedere Eg.; vgl. Var. zu 71, 17 u. ütarliga.

ütarliga, adv. (s. ütar), weit nach außen, spez. (auf der See) weit vom Strande. 70, 20; sitja, liggja ütarliga einen Außenplatz (bei oder selbst außerhalb der Tür) einnehmenr

üti valdyr

211

was den geringeren Gästen und Dienern zukam 236, 1; stöÖ. üt. stand ganz draußen (ganz hinten, Ger.) von einem, der an dem Vor- gange ganz unbeteiligt zu sein glaubt 74, 10.

üti, adv. (s. üt, g. uta), außen, draußen. 90, 10; 158, 1. üti inni 232, 3 meint den Gegensatz von Außen- oder Nebengebäuden, verglichen mit dem eigentlichen Wohnhause.

ütlausn, f. (s. üt, lauss), die Aus- lösung. — A. 75, 7.

ütlendr, adj. (s. üt, land), auslän- disch, ein Ausländer. PI. N. ra. ütlendir 7, 9.

ütvegr, ra. (s. üt, vegr), der Aus- weg. — A. ütveg 15, 14.

V.

vaöa, stv. (ahd. watan; § 106, 1; F. 285) , gehen, schreiten; spez. auch vom Durchschreiten des Wassers (waten), mit Acc. des durch- messenen Baumes; Lund p. 43. Inf. Grm. 29, 3; Vol. 39, 1; &, 2; = schwimmen (als Fisch) Regm. 2, 6. Praes. S. 2 veör Kegm. 24, 3 ; S. 3 veör 21, 20; 79, 20 (hier = watet); PI. 3 vaÖa 88, 7. Praet. S. 3 65 73, 1; 119, 14; öö rugakrinn durch ein Roggenfeld schritt 191, 10; vgl. syntaktisch Lund p. 43 u. inn*), sachl. Gr. Myth. p. 359; hier ist aber des jüngeren Ursprunges dieser Schilderung sowie der Stelle m Ng{). (252,9—10) nicht gedacht.

Pass. Part, absol. vaöit gewatet 105, 10.

vaör, m. (F. 284; § 60, 1), die Angelschnur. A. vaö 71, 20.

vafrlogi, m. (F. 289, vgl. auch Logi m .), die W a b e r 1 o h e , nach mythi- scher Vorstellung eine Flammen, mauer. N. 118, 20; Asf. 118, 21. * E. H. Meyers (Germ. Myth. S. 88) umfassende Deut, des vafrl. Tdie im Nordlicht, Wetterleuchten, Blitz oder Abend- und Morgenrot glühende Wolke" wird durch einige Zeugnisse bez. der ersten Glieder bestätigt; vgl. D. H. II, VI, 195.

vagga, f. (F. 283; § 47), die Wiege.

D. voggu 260, 6.

vaqn. m. (ahd. wagan F. 283), der Wagen. PI. D. 195, 5; A. 215, 19.

vaka, schw. v. (e. to wake, F. 280, vgl. g. vakan stv.; § 117, 1; 121), wachen. Inf. 122, 25; freier = sich zeigen Grott. 19, 3; vgl. Grm. 45, 3 u. Lüning s. v. vaka. Praes. S. 2 vakir |)ü wachst du? 61, 3; Gonj. S. 3 vaki (optativ.) Grott. 5, 7. Imper. S. 2 vaki 126) Grott. 18, 5. Praet. S. 3 vakti 235, 12.

vakna, schw. v. (F. 281, g. -vaknan; § 112, 1), wach werden, erwachen. Praes. S. 3 vaknar 58, 24; 60, 2; PI. 3 162, 5. Praet. S. 1 vaknaöa 61, 1; S. 3 vaknaöi 118, 10; 122, 24. PI. 1 vQknuöu-ver 170, 29; PI. 3 voknuöu 218, 5.

valbost, f. (s. 1. valr; bqst unsicher ; vgl. Vigf. s. v. ; Eg. Lex. poet.), poet. Bezeichnung des Schwertes (vgl. AM I, 568); spez. wohl des unteren Teiles des Schwertrückens PI. D. Sigrdr. 6, 5.

vald, n. (g. valdufni n. vglt. Ger.), die Verwaltung, Herrschaft^ Gewalt. G. valds 143, 6; Dat. 224, 20; A. vald 38, 5; 193, 26; 210, 9; 217, 25.

valda, schw. v. (F. 299, vgl. g. valdan red. v.; § 27, 2; 29, 1; 120), walten, herrschen, mit Dat. auch = Veran- lassung zu etwas sein, etw. bewir- ken; s. Lundp. 83. Inf. valda veum (= praeesse domiciliis Eg.) Grm. 13, 3. valda= bewirken 4, 5. Praes. S. 1 veld 225, 28; S. 3 veldr 180, 23, 24 vgl. 202, 9; 209, 22 (ist schuld an). PI. 3 valda bewirken 22, 17. Praet. S. 3 olli 78, 6; 106, 2. Pass. Part, absol. valdit 104, 20 fekk hvergi v. = bekam es nicht fertig.

valdr, m. (s. valda), poet. = valdi Walter, Gebieter (Vigf.). Voc. Sigrdr. 5, 2; vgl. Note.

valdreyri, m. (s. l.valr, dreyri), das Blut der Erschlagenen, des Schlacht- feldes. — D. valdreyra Grott. 20, 8.

valdreyrugr, adj. (s. valdreyri), vom Blute des Schlachtfeldes gefärbt, befleckt. PI. A. n. valdreyrug Grott. 18, 3.

valdyr, n. (s. l.valr, dyr n.), das wilde Tier des Schlachtfeldes, poet. = der Wolf. D. at valdyri (hier = dem Fenriswolf) VqI. 54, 4.

14*

212

valkyrja - vandliga

valkyrja {vgl. 1. valr u. kjösa, F. 297), die Wählerin der Toten? die Wal- küre; vgl. Muller, Altd. Hfl. 352; Kögel Beitr. 16, 508; doch auch Rieh. M. Meyer 160. - N. 118, 12; PI. N. valkyrjur 45, 7.

Zwei verschiedene Arten von Viilkyren, eine ältere und jüngere Stufe unterscheidet bes. deutlich D. H. II, 278; vgl. auch Bugge Helgedigt. p. 180; die jüngere St. (bes. in der Prosa der Helden- Lieder d. E. bezeugt) berührt sich mit der skjaldmaer (vgl. diesen Art.) der V. S. Bei noch schärferer Sonder, ergibt sich noch eine Vor- stufe, auf der die Valk. von Oöinn noch nicht abhängig waren und den Nomen näherstanden; ähnl. schon W. Müller, Altd. Rel. S. 351; vgl. auch Mogk, G. Myth. (Göschen) S. 49. Noch andere (z. B. Schullerus Beitr. 12, 225) gehen von kriegerisch gesinnten irdischen Frauen und Mädchen (skjaldmaer) als Quelle der Valk. Vorstell, aus.

valmar, f. = bellica virgo? (s. 1. valr, mar = maer), so Eg. ; vgl. A. 48 zu Grott. 20, 7; H. G. zu der St. u. Übers.; D. H. II, 614.

1. valr, m. (F. 297), die Auswahl, spez. der zum Tode bestimmten Männer (vgl. Walplatz, Walstatt), der Haufe Erschlagener, dann der einzelne im Kampfe Getötete (Gol- ther, Myth. 109). Gsf. valsins 141, 17; Dat. i val 28, 2; A. val 33, 11 ! Grm. 14, 4; Asf. 169, 10; 170, 3; 195, 27; kjösa val 45, 9 wird gewöhnlich als Umschreibung des Amtes der valkyrja (q. v.) an- gesehen, das Auswählen der zum Tode Bestimmten; doch wird dies auch von den einherjar ausgesagt; val f)eir kjösa Vafpr. 41, 4 vgl. D. H. II, 165, Kögel Beitr. 16, 505). Mit letzterem empfiehlt es sich, zwei Stufen der Vorstellung zu son- dern: eine ältere, die nur den Val- küren, eine jüngere, die auch den Einherjern zusteht. Erstere liegt in dem Namen valkyrja, sie umschr. Gylf. mit kjösa feigö a menn 45, 8; letztere meint Vaff)r. 41, 4 mit val \). kjosa = sie suchen sich ihren val aus, sie fällen die Gegner, die zu besiegen ihnen ehrenvoll dünkt;

Gylf. XLI ; 51, 9 nennt dies beij&Z ok feilir bvenr annan. Im deutlichen Gegensatze zu dem abstrakten Sinne von valr wird feldan val 205, 10 von den erschlagenen Helden gesagt, die Brynh. als mundr verlangt. Eine andere Erklärung von 1. valr gibt Schullerus Beitr. 12, 225 u. Kögel, Beitr. 1H, 511 (zu lat. vulnus).

2. valr 9 m., wohl nicht verwandt mit 1. valr, eher =■ valhaukr (Vjgf s. v.), aber dies = ags. wealhheafoc franz. Habicht; vgl. valbygg Gerste von welschem Ursprung u. Kossinna Beitr. 20, 299 (das dtsch. Falke, altn. falki ist dann etymol. zu trennen); § 60, 1, der Habicht, Falke. Nsf. valrinn 95, 9, 11; Gsf. valsins 95, 14.

valrauf, f. (s. 1. valr), entweder der ^erwählte Riß" (rauf zu rjüfa, vgl. rauf f.), oder rauf = ags. reäf (Raub); eigentl. also Raub des Wal- platzes, dann = Beute überhaupt, Vigf. s. v. Neuere Hrgb. (so auch Gering, Kva3J)a-Brot Braga S. 26) schreiben z. T. vallrauf u. erklären dies = vallar rauf, ein Riß, der ins Gefilde (vQllr) getan wird. Dat. fyrir viöri valrauf vineyjar „vor dem weiten (geräumigen) Beute- stück der viney" (cf s. v.), das eben in der viney bestand; a, 7, 8.

valshamr, m. (s. 2. valr, hamr m.), die Falkenhülle, ein Federhemd nach Art eines Falkengefieders. A. 95, 3; 106, 4; Asf. 95, 3.

valtivar, PI. m (vgl 1. valr; F. 122 s. v. Ty r), die K a m p f g ö 1 1 e r , Götter des Schlachtfeldes. G. valtiva Vol. 52, 4. ' valtr, adj. (vgl. velta, valt; § 103, 1 = sich wälzen, rollen, F. 298), nicht fest stehend, unsicher. N. n. valt 227, 24.

van da. schw. v. (vgl. vandr), etwas genau und sorgfältig ausführen. Pass. Part, vandaör gut gearbeitet, kunstreich. N. n. vandat 176, 30; PI. N. n. vonduö 177, 1.

vamii, m. (vgl. vanr adj.), die Ge- wohnheit. — D. at vanda 156, 20.

vandliga, adv. (zu vandr = genau, schwierig; s. Vigf. s. v.), s o r g f ä 1 1 i g. 29, 5; 116, 1; büöu vandliga um ^eira lik 190, 7 = erweise ihrem Leichnam sorgfältige Pflege.

vandmaeli varna

213

vandmaeli, n. (vandr, mal) = vand- rseöi. N. 207, 22.

vandr, adj. (vgl. g. vandjan F. 285 ?), genau, schwierig. N. n. vant 168, 1; 175, 18; nicht angenehm 228, 1. Superl. N. m. vandastr at . . . der strengste in . . . 259, 12. * Ein anderes Wort ist vändr böse, schlecht.

vandrseöi, n. (zm vandr, vgl. vandliga, u. -raaöi zu räÖ), die Schwierig- keit. — (Vgl. auch litilraeöi.) A. 37, 10. PI. N. 41, 7.

vanfoerr, adj. (vgl. foerr = fähig, ge- eignet F. 174; van- vgl. F. 279), unfähig, nicht in der Lage. N. f. 203, 15.

vangi, m. (F. 288; g. in vaggari n. das Kissen), die Wange, Backe. Asf. vangana 60, 21.

vanheilsa, f. (van- F. 279; heilsa zu heill), der Krankheitszustand, namentlich auch die Schwanger- schaft. — A. 151, 21.

vanr. m. (s. Vigf. s. v.), der Vane, meist PI. vanir = die Vanen, eine wohl ursprünglich fremdländische, aber den nordischen Äsen allmählich zugesellte Gruppe von Gottheiten der Luft und des Lichtes (vgl. 44, 16); viell. ist ihr Kult aus Deutschland gekommen, vergl. Mogk (Göschen) S. 41. N. 32, 5; 44, 16; G. vana 43, 12; Dat. vQnum 32, 7; Sigrdr. 18, 7.

1. vanr, adj. (F. 279, g. vans; § 33, 1; 34, 1), mangelnd, an etwas= Gen (Lund p. 180). N. n. vant; henni varö vant stafs = ihr fehlte ein Runenstab, Runenzeichen = sie war nicht sicher in der Anwendung desselben (vgl. Edz.) 218, 10.

2. vanr, adj. (ahd. gawon, Ger.), ge- wöhnt. — N. m. 70, 20; 102, 5; N. f. f)vi VQn daran gewohnt 170, 28 ; für den Dat. vgl. Lund p. 115; Fl. N. m. vanir 64, 6.

1. vara, schw. v. (wohl verwandt mit 2. vara; § 117, 1); imperson. mik varir = ich habe ein Vorgefühl; mir ahnt etwas. er hann (Acc.) varir sizt 150, 22. Praet. S. 3 sem mik varöi 66, 10; vgl. Lund p. 47.

2. vara, schiv. v. (F. 291, ahd. biwa- rön; Flex. nach § 112, 1), warnen,

gew. v. sik oder M. sehen, mit viö c. Acc. Inf. M. Regm.

varöveita, schw. v. (vgl.

= warten,

Prast. PI. 3 varöveittu 1 varöveizla, f.

varaz sich vor-

D. oder bloßem

1, 3; 209, 18.

veita u. varöa schützen F. 295), be- wahren, in Obacht haben. Inf. 260, 19. Prses. S. 3 varöveitir 35, 5; Gonj. PI. 3 varöveiti 171, 30. Imper. S. 2 varöveit 169, 22.

?, 27, 28.

(varüveita), die Auf- bewahrung. — G. 260, 24. vargamatr, m. (s. vargr, matr), die Wolfsnahrung. A. 164, 28.

vargr, m. (F. 293; g. in launavargs ein Undankbarer, as. warag; verw. mit „würgen") 1) der Wolf. G. vargs 15, 23; D. vargi 75, 17. PI. G. varga 213, 1 ; D. vorgum 165, 7; Helr. 2, 5 Var.; A. varga 165, 3. 2) der geächtete Ver- brecher (Vigf. II). A. 150, 7. * Der Ausdr. vargr i veum hebt das Verbrechen gegen Religion und Sitte besonders hervor; Vigf. vglt. den Ausdruck goövargr; s. auch Gr. R. Alt. 396, 733, wo die Wen- dung Saxo's: coelestium spoliorum raptor verglichen wird. Auch der Volksglaube bez. der Werwölfe hängt viell. mit diesem vargr zusammen, vgl. Unlands Schriften Vlll, 252. Nhd. ließe sich etwa Verbrecher gegen göttliches und menschliches Recht" vorschlagen.

vargshar, n. (vargr, här), ein Wolfs- haar. A. 216, 25.

vargshold, n. (vargr, hold), Wolfs - fleisch. D. af varysholdi 208r 13.

vargsrodd, f. (s.. vargr, rc;dd), Wolfs- stimme, Wolfsgeheul. Dat. (in- strum.) 159, 15.

vargold, f. (s. vargr, old), das Wolfs- Zeitalter, das Zeitalter wilder Verbrechen, da vargr auch = ge- ächteter Missetäter, Frevler, F. 293. N. Vol. 45, 9.

varinn, varit s. 2. verja.

varla, adv. (zu varr adj., auch var- liga) eig. vorsichtig, genau; gerade, kaum. 4, 10; 69, 8.

varna, schiv. v. (F. 291), warnen. verwehren, verweigern mit Gen. der Sache; Lund p. 173. Praet. S. 3 varnaöi verweigerte 137, 3;

214

vainaör

\;ipll

PI. 3 aldrs vcrnuöu = des Lebens beraubten Regm. 15, 4; vgl. aldr.

varnaftr, m. (s. varna), die War- nung. — G. varnaöar 82, 9.

varna ii. f. (= varnaör). G. varn- anar 105, 19 vgl. bjööa.

varr, adj. (F. 290, g. vars). 1) aufmerksam; vera oder veröa varr gewahr werden, wahrnehmen, mit Gen., Lund p. 179. N. S. m. ]>ä varö hann [)ess varr, at 107, 17; N. f. vor 44, 4; 255, 26. - PI N. m. uröu |3ess varir, at 205, 13. 2) vorsichtig, ver var um |)ik 285, 12 = nimm dich in acht.

vastir, vastrodd s. V9zt, f.

vatn, n. (F. 283, g. vato; § 30, 4; 34, 2; 49, 1 u. A.1), das Wasser, auch der Fluß, See [136, 4); genauer i rennanda vatn in fließendes Wasser, in einen Fluß 117, 7. N. 3, 11; 49, 7. G. vatns 117, 11; 119, 13; 23£, 4 t#J. Var.; D. vatni 225, 6; A. vatn. 24, 1; 40, 13; 49, 9; 227, 7; 119, 15. PI. votn oft = Ge- wässer; N. VQtn Grm. 29, 9; Asf. vQtnin 11, 5 (/wer rf/e süßen Ge- wässer im Gegensatz zur See).

va Inf all, n. (vatn, fall), der Wasser- lauf (von Flüssen und Seen). PI. D. 231, 8.

valnsdrykkr, m. (s. vatn, drykkr), ein Trunk Wasser. Asf. 49, 11.

vaxa, stv. (F. 281, g. vahsjan; § 40, 3; 106, 1), wachsen, zunehmen. Inf. 110, 6 = aufwachsen, er- wachsen, werden 209, 20. Praes. S. 2 vex #, 4; 180, 4 vgl. Note; 232, 25 s. auga. S. 3 vex 50, 13; 35, 20; 74, 6; zur Stell, vgl. Ark. 16, 229 a); 9, 5 = steigert sich, Ger.; PI. 3 vaxa 85, 4. Imper. S. 2 (m# sw/f. Fron. u. der Negat. at) vaxattu &, 1. Praßt. S. 3 öx 9, 7; 38, 3; Vaff>r. 32, 3; hier im- person. = es /anrf «n Wachsen statt (D. H. II, 69); PI. 3 öxu (wuchsen, verbreiteten sich) 9, 2. Conj. S. 3 yxi 153, 30. Pass. Part. N. n. at honum haföi afl vaxit daß ihm die Kraft gewachsen war 39, 8; absol. {^ykkir hafa vaxit scheint zugenommen, gewonnen zu haben 163, 8. PI. N. m. vaxnir aufgewachsen 216, 3.

va aU. u. poet. vq), f. (F. 279 j, Un- glück, Weh. A. v<) alandi Un- heÜstifterin Helr. 2, 2: vgl. übr. Var.

väö, f. iahd. wät, F. 284 = v<)6 § 72, 1), das Zeug; PI. Kleider. PI. N. väöir 123, 4.

välyndr, adj. (vgl. va f.; lund f.), poet.; von schlechter Art, böse. = PI. N. n. välynd von schlechter Witterung VqI. 41, 7; vgl. Bg. zu der St., N. F. p. 30.

vän, f. (alt u. poet. vpn; § 61, 3; g. vens F. 287), die Hoffnung, Er- wartung. — sem vän var wie es die Erwartung (aller) war, wie es natürlich war 57, 20; 78, 10; s. v. var at 151, 26; ok J)ötti vän (sc. vera), at und Wahrscheinlichkeit vorhanden zu sein schien 105, 8; oft mit objektivem Gen. : ills vän (af = J)ar af, af j^essum systkinum) 37, 19; 42, 9; 46, 16; 103, 12; ülfs vän 182, 20 u. fangs v<?n at frekum ulfi Regm. 23, 7 s. ülfr; at f»ess var engi vän daß dazu keine Aussicht war (wäre) 112, 19; at litil vän var 116, 16; at öfriöar mun af f)eim vän (sc. vera), er = daß man Feind- seligkeit von dem zu erwarten habe, der 167, 28; meiri vän, at 170, 10: 172, 20 vgl. meiri u. w. u. A. vän Als Acc. eigi vita vän verk- manna 99, 8 = keine Aussicht zu Werkmännern wissen (keine Auss. haben, Werkm. zu erhalten) 99, 8; v. eigi vän J)eira velraeöa 208, 18 = nicht die geringste Ähnung von . . . haben; aetti ongrar vaegöar vän hätte keine Schonung zu erwarten 141, 3; kallar pess meiri vän (sc. vera) nennt es die größere (d. i. größte) Wahrscheinlichkeit 63, 5. PI. D. V9num v, 2.

vändr, adj. (s. Vigf. s. v.), schlecht. § 82 a. PI. N. m. vändir menn 6, 17; N. f. vändar vaettir 189, 12.

väpn, n. (F. 288; g. vepn), die W äffe, bes. zum Angriff {vgl. hlif f.); gew. im Plur.; doch S. N. 153, 18. PI. N. 74, 4; 140, 4; G. väpna Sigdr. 20, 3; D. väpnum 5, 6; A. väpn 103, 23 (kann hier auch A. Sing, sein, jedenfalls = Angriffs- waffe); 18, 3; 180, 27; Asf. väpnin 103, 4.

vapna vega

215

väpna, schw. v. (väpn), bewaffnen.

Pass. Part. A. n. väpnaÖ 245, 5; PI. N. m. väpnaöir Regm. 16, 7.

väpnabrak, n. (väpn, brak s. Vigf. s. v.), der Waffenlärm, das Klir- ren der W. A. 220, 7.

väpnabünaör, m. (väpn, bunaör), die Waffenrüstung. N. 196, 27.

väpndauör, adj. {s. väpn, dauör), waffentot = auf gewaltsame Weise umgekommen. PI. A. 190, 7.

vapngofugr, adj. {s. väpn; gofugr = vornehm, angesehen F. 100), poet. = waffenberühmt. N. m. Grm. 19, 5 (armis nobilis Eg.).

väpnlauss, adj. {s. väpn, lauss), waf- fenlos. — N. 47, 6; 74, 13; A. 102, 21.

väpnrokkr, m. (väpn, rokkr vgl. mhd. roc bei Lexer), der Waffenrock.

N. 190, 19.

vär {älter v<?r) f. s. Vär.

vär, n. [zu lat. ver; F. 301), der Frühling. N. 144, 4.

värar, PI. f. (F. 292, vgl. g. verjan

glauben; ags. vaer Gelübde Ger.;

§ 55, 1), das Gelübde. - - PI. N.

44, 2. Für die Schreibung värar

vgl. Vigf. s. v. värr, pron. {nach Vigf. s. v. jünger

als örr; q. v.; värr lehnt sich an

ver an, vgl.*, § 91), unser. N.

n. värt {mein) 212, 24; D. m. värum

210, 6; D. f. varri 154, 1, 8; D. n.

väru 6, 2. A. m. värn 234, 14. A. f.

vära 197, 33. A. n. värt 165, 25.

PI. N. m. värir 205, 30 (v. = meine). G. värra 176, 22 {meiner Verwandten, vgl. ver = ich). A. vära Helr. 7, 1. N. n. vär 218, 24.

* Über värr u. örr vgl. Wimmer Oldn. Lses. p. IX*.

Väs, n. («« vätr F. 284; Vigf. = e. wetness), der erschöpfte Zustand, die Beschwerde. G. väss at gjalda = das Schlimmste auf sich nehmen, die Suppe ausessen müssen 222, 24.

veS, n. (F. 285, g. vadi Wette), das Pfand. Dat. at veöi 21, 1; 34, 17; 41, 6; af veöi ValfoÖrs Vol. 27, 7.

veMe, n. (F. 285), das Pfandgeld oder Wettgeld, d.h. der Preis

für den Sieger in einer Wette, mag diese auch nur in einer Erlaubnis liegen, wie 110, 9— 11. Asf. veÖfeit 112, 17.

veöja, schw. v. {vgl. veö; § 112, 1), wetten, verwetten, d.h. in einer Wette zu Pfand setzen; mit Dat., der wohl instrumental zu nehmen ist = eine Wette machen mit etw. Inf. 101, 6 {verb. f)ar fyrir, at = dafür, daß). veÖja viö oss (Acc.) = gegen uns, mit uns 239, 11. lm- perat. PI. 2 veöiö 241, 10. Praet. S. 3 veöjaöi . . ., hvärt = w. für den Fall, daß . . . 110, 9.

veöjan od. veojun, f. {zur Flex. s. § 61, 2; vgl. veöja), die Wette. Asf. veöjunina 111, 14.

veör, n. (F. 307, e. weather), das Wetter; die Witterung. N. 140, 3 {hier und 177, 3; 194, 24; 246, 2 = Unwetter); var veör gott 153, 28; veör mikit 218, 30 = großes Unwetter. Asf. veörit die Witterung, den Geruch 156, 21; 177, 14 das Unw. PL N. veör Vol. 41, 7; D. veörum ( Unwettern, Stürmen) 194, 23.

vefa', stv. (F. 289, § 104), flechten, in Weise eines Flechtwerkes her- stellen, weben. Pass. Part, ofinn 88, 5 mit instrument. Dat. F. J. Gg. p. 98 nimmt an, der Autor habe hier VqI. 38, 7 8 so verstanden, als wäre die Halle wirklich aus Schlangenrücken zusammengesetzt, während sie doch nur mit solchen umwunden (undinn) gewesen sei; dieser letzteren Ansicht ist auch Ger. in s. Übers., der ersteren aber Vollst. Wb. Sp. 1149.

vef ja, schw. v. (Vigf. vgl. got. bivaif- jan umwinden, s. auch veifa F. 305), wickeln, zusammenlegen. Inf. v. saman 55, 10; 111, 22. vefja J)ik i . . . dich einschlagen in . . . 226, 19. Praes. S. 3 vefr {impers. = wickelt man Sigrd. 11, 5; doch vgl. D. H. II, 431. Pass. Part, vafinn oder vafiör, vaför = ein- gewickelt; A. n. vafit um ütan um- wickelt 161, 28.

vega, stv. (F. 282, § 105, g. gavigan; vgl. auch Nor. § 425 a4), eigentlich schwingen, wägen; darwägen 153, 18; gewöhnlich kämpfen, schla- gen, erschlagen, töten. Inf. Grm.

21(5

regliga veiöi

23, 6; Vol. 53, 4; ib. 54, 2; at vega at mar mich anzugreifen 180, 6; töten 196, 18. = abwarfen, bar be- zahlen 153, 20. -- Prajs. S. 3 vegr = wiegt 251, 20. Pnet. S. 2 vätt = erschlugest 205, 17 ^. JPm. § 23 b; S. 3 schlug, fuhr mit Gewalt 72, 5; kämpfte 104, 18 vgl. VqI. 26' a; erschlug (mit Acc.) Ü9, 19; at c. D. griff an, erlegte 202, 2; 7r, 1; PI. 1 vägum (älter vQgum HamÖ. 26*) 230, 8; PI. 3 vägu at honum machten einen Angriff auf ihn 121, 5 ; 253, 10. Pass. Part, veginn erschlagen 78, 6 ; absol. vegit = gekämpft Regm. 18, 4; v. haföi nimmt Sm. zu dieser Stelle unper- sönlich (man h.); das Plusq. steht wohl an Stelle des Präter., vgl. D. H. II, 406. Med. vegaz sich schwingen, kämpfen; Praet. S. 3 väz 46, 25.

vegliga, adv. (zu vegligr), in ehren- voller Weise. v. at J)jöna 192, 2.

vegligr, adj. (vgl. 1. vegr), ehren- voll, stattlich. Kompar. N. f. 176, 31 vgl. § 81 N. 2).

veyna (alter PI. G. von 2. vegr, Nor. § 330, 4), zu vgl. dem nhd. (von) wegen, (von) Seiten. tveggja v. auf zwei (d. h. beiden) Seiten 161, 18; vgl. tök s. v. taka.

veggberg, n. (s. veggr, berg). Gen. veggbergs visir VqI. 48, 7. Mül- lenh. D. Alt. K. V, 148; Ger. Sp. 1087 faßt hier veggb. =Felswand; vgl. auch viss.

veggr, m. (g. vaddjus f., F. 302; § 45, 46, 2 ; mit Diefenbach Got. Wb. I, 147 viell. zu vidan = vad F. 284 zu stellen; urspr. geflochtene Wand, vgl. Nor.), die Mauer, Wand. Asf. vegginn 108, 10. PI. N. veprgir 25, 2.

vegg]>ili, n. (s. veggr u. J>ili n. = Diele F. 137), die Wanddiele, d. i. Wandfläche in einem aus Holz aufgeführten Hause. PI. N. 93, 3.

1. vegr, m. (zu vega = wägen ? § 60, 1), die Ehre. N. 197, 26; A. 166, 5.

2. vegr, m. (F. 282 g. vigs; § 4, 5; 50, 4 u. a8), der Weg. A. a veg Fäfnis (auf den Weg Fafnirs) 117, 10 = qua Fafneri eundum erat Eg.;

ähnlich of veg über den Weg, ent- gegen VqI. 54, 3; ähnlich fara einn veg denselben Weg fahren zur Hei), dasselbe Schicksal haben 182, 26 ; und oft freier, wo vegr = Weg, Richtung, Art und Weise steht; so ä hverjan, hvern veg in jeder Rich- tung, nach jeder Seite 83, 6; Vaff)r. 18, 5; desgl. hvern veg 90, 8; ä einn veg übereinstimmend 221, 10; }>ann veg aw/" dieselbe Art 190, 19; jmnn veg, sem auf die Art, wie 191, 7; 228, 11; zu 204, 27 vgl. bera 1) c); engan veg «n keiner Art, durchaus nicht 153, 13, 14; um langan veg 6'2, 8 wohl = in weiU läufiger Art, vgl. um 1) a) ß. annan v. en annan (sc. veg; vgl. annarr 4) 209, 11 12 nach der einen Seite, aber nach der andern; für sich stehend annan veg in an- derer Art, anders 62, 9 vgl. Lund p. 59. Ähnlich Plur. A. ä fleiri vega auf mehr Arten 28, 4 ; marga v. auf manche Art 204, 22; alla vega nach allen Seiten 180, 26. PI. N. vegar (u. vegir, vgl. % 50, 4) 178, 36; hier wohl = Wegspuren, die auf dem Wege hinterlassene Spur. A. vegu (zu vegir) Sigdr. 18, 4 vgl. oben alla vega (zu vegar). * In Kompos. bezeichnet vegr teils Weg (vgl. helvegr, Helvegr), teils Richtung, Gegend, vgl. austrvegr, Noregr; hinig, hvernig u. f)annig; Qndugi. S. auch vegna.

vegsemd, f. (1. vegr, semd vgl. sama, soemd), die Ehre, Würde. G. honum vaeri til vegsemdar ihm zur Ehre gereicht 154, 13.

veiöa, schw. v. (F. 302, ahd. weidön), jagen; überh. fangen, auch mit Netz oder Angel. Inf. 159, 20; von Sinfj. in Wolfsgestalt gebraucht. Praes. Plur. 3 veiöa 149, 10. Praet. S. 3 veiddi 29, 1) 109, 13.

Pass. Part, absol. veitt (vgl. § 29, 5) erbeutet 114, 7; 149, 12.

veiöi u. (älter) veiSr, f. (F. 302 ; vgl. § 59, 1 M.Nor. § 319a3), die Jagd, das Weidwerk, die Jagdbeute. D. veiöi 114, 7; A. veiöi = Jagd- beute 114, 13; Asf. 173, 25. PI. G. veiöa 32, 1; ü. veiöum 122, 4.

Der Plur. ist nhd. durch Sing. (in abstrakter Bedeutung) wieder- zugeben; vgl. Gr. IV, 285).

veiöifang vera

217

veiöifang, n. (s. veiöi, fang), der Weidfang; der Fang auf der Jagd oder beim Fischen. Plur. Asf. 173, 12.

veiöimaör, m. {s. veiöi, maör), der Weidmann; der Jäger oder Fi- scher. — N. 173, 9.

veisa . f. (ahd. wisa, Wiese vglt. Heyne), der Sumpf. A. veisu 252, 3.

veita, schw. v. {zu dän. yde, hervor- bringen, geben Vigf., während Fr.2 es als Faktitiv zu vita (= gehen) faßt, gewisserm. einem etw. zugehen lassen , zugänglich machen , ein- räumen, gewähren, helfen, meist mit Dat.; Lund p. 101; (Acc. veita veizlu ein Gastmahl aus- richten 220, 26). Inf. = gehen 179, 3; = gewähren 122, 15; 157, 8. Im feindlichen Sinne 209, 4 vgl. u. 53, 22 und {Deim m. bana veita ihnen den Tod antun, sie zu Tode bringen {Edz.) 230, 15. Praes. PI. 3 veita sin i milli wechselweise eingehen, wechs. sich leisten 44, 1.

Conj. S. 3 veiti 44, 6 leiste = leisten würde. Impers. S. 2 veit erzeige 74, 14. Part. Praes. S. A. veitanda oder {Var.) PI. A. m. veitandi fjär 143, 15 = datores pecuniae Eg. Vgl. Lund p. 395. Prat. S. 3 veitti 122, 21 = es half; zur Wortstell, vgl. Ark. 16, 216; Plur. 1 veittum ÜÖ wir gewährten Hilfe Grott. 14, 3; Plur. 3 veittu Loka atgongu machten einen An- griff auf L. 53, 22 ; ähnl. v. tilraeöi 230, 5; veittu honum formala machten ihm eine Prophezeiung 162, 28. Pass. Part, absol. veitt = gewährt, bewirtet 168, 6 vgl. annarr 4); eingeräumt 193, 16, 17; ange- boten 103, 8; geleistet 238, 11.

veizla, f. {für veitsla, § 22 a) gegen E., zu veita), die Gewährung, Be- wirtung; das Gastmahl. N. veizla vom Hochzeitschmaus 152, 22; von einer Empfangsfeier 167, 21; G. veizlu 167, 24; Gsf. veizl- unnar 109, 12; D. veizlu 109, 7; 120, 24; Dsf. veizlunni 152, 24; A. veizlu 166, 25; Asf. veizluna 152, 23. PI. N. veizlur 178, 24.

D. veizlum 189, 15. A. goröu {)eim veizlur bewirteten sie {Edz.) 260, 3.

vekja, schw. v. (g. -vakjan; § 29, 3; 38, 2; 113, 4, F. 281). 1) wecken. Praes. S. 3 vekr y, 4; v. upp 83, 8. Praet. S. 3 vakti upp 141, 17. 2) erregen, anstiften. Praet. S. 2 f)ü vaktir 225, 4. Pass. Part. absol. vakit 207, 29.

vel, adv. (g. vaila, e. well; § 84, F. 296), wohl, in guter Art, billiger Weise, vielleicht. 10, 10; 61, 9; 64, 5; vel j^ykkja mit Dat. der Per- son = Wohlgefallen 115, 17; laetr J)at vel vera läßt es sich gefallen 99, 19; baö f)ä vel fara hieß sie gutfahren, wünschte ihnen Lebewohl {vgl. dän. farvel) 162, 21 ; vel aettaöar von guter Art {Abstammung) 22, 16 vgl. Var. vel kominn gut {nach Wunsch) gekommen, will- kommen; veriö vel komnar (PI. N. f.) 163, 19; f)er skulut her vel komnir (sc. vera) 193, 20; vgl. 196, 33; maeltu vel 260, 7 s. maela; vel fallit 241, 17 s. falla gegen E.; vel mentr gut erzogen, von feinen Sitten, 194, 30; ähnlich skiöfoerr sva vel 36, 12; vel ohne Mühe Grott. 17, 6 Ger.

velja, schw. v. (g. valjan; § 3, 1; 43, 1; F. 297), wählen, auswählen. Praet. S. 3 valöi 229, 1.

veita« schw. v. (g. valtjan; F. 298), wälzen, mit Dat.; Lund p. 99. Praet. PI. 1 veltum grjöti Grott. 12, 1.

* Das stv. veita (= ahd. walzan; Ger., Sp. 1093) ist gemeint § 103, 1.

venia, schw. v. {vgl. 2. vanr adj.; § 113, 2; ahd. wennan F. 287), gewöhnen, erziehen. Inf. 159, 1 ; hier nicht zu übersetzen: „an eine schwierige Arbeit gewöhnen" {an etwas gewöhnen venja e-u oder viÖ e-t); sondern „mittelst einer Schwierigkeit ausbilden, erziehen" (Vigf. s. v. I, 2 ex.). Pass. Part, vandr, N. f. vond {älter vonö; § 29, 1) 170, 31 die Gewöhnung paßte sich nicht für eine Königs- tochter.

vera, stv. {älter vesa, g. visan; § 105 F. 300), sein, sich aufhalten, stattfinden, dauern {währen); mit Gen. = von etwas sein, zu etwas der Geburt, dem Wesen nach gehören; vgl. w. u. Mit at c. Dat. = zu etwas gereichen {194, 20); mit veröa

218

vera

wechselnd zur Umschreibung des Passiv, vgl. Gr. IV, 9 fg.; Lund p. 286, 287; Fr.2 s. v. 6); Nor. § 473; in alt. Zeit üblicher; über die Formenbildung vgl. Vigf. s. v. A. a. § 123 gegen E. , 125. Inf. vesa Fäfn. 13, 2; vera 4, 4 vgl. 10, 7; = verweilen 154, 15; 158, 2; 231, 23; vera meö e-m 6, 16 vgl. 62, 12; kann vera 16, 9 s. tenJ. kunna; ä vera daran sein, vorhanden sein 40, 16; vera at {oft = bei etwas sein, mit etwas beschäftigt sein) 115, 4 wohl nach Analogie von varö f)at at sastt (s. veröa) 114, 19 gebildet. vera = sein, währen 35, 7; 191, 1; vera nokkut etwas sein = zu bedeuten haben 218, 20. Praes. S. I emk = em ek 6, 1, 2; ra# suffig. Fron, u. Negat. emkat Sigdr. 21, 3; ek em 160, 1; S. 2 at {m ert 59, 2; süffig, in älterer Form estu Lokas. 20, 1; ertu 179, 5; J)ü ert (kominn) 67, 23; S. 3 in alt. F. es od. -s: f)vit ovist's Hqv. i, 4; gew. er (ü&er ^en e-Laut in er, eru w^. Äoc& Ark. 15, 355); er sagt, nefnd, kallaör 3, 2, 5, 12; heimill er matr 5, 14 u. oft; er tiu vetra (sc. gamall) 158, 15 vgl. Lund p. 152; eigi (ekki) er |>at = nicht ist es also (Edz.) 171, 34; 172, 29; er til £ess 118, 5 t#Z. til 3); hvat er nü? 65, 5 = was (,9^ #s) nun ? was machst du nun? = siccine agis? Eg. hvat er yör? Was ist Euch {pas- siert)? 204,11; vgl. 203, 3. Ähnlich hvat's (= es, er) meö Qsum = was gibt es bei den Äsen ? VqI. 48, 1 {Ger., Sp. 1113). J)er er at f)egja (Gylf. XLIV A. 20) du hast zu schweigen; vgl. Lund p. 23, 363 u. ähnl. f)at er meö SQnnu at segja das kann (oder muß) in W. gesagt werden {vgl. meö 3) 51, 1. In poet. Stellen auch mer es (er) eht = etwas ist für mich vorhanden, ich habe, be- sitze, so Regm. 13, 7: es mer fangs vQn = Kampf habe ich zu erwarten, erwarte ich {Ger., Sp. 1110). PI. 1 erum 228, 30; mit suffig. Neg. {poet.) eruma Grott. 20, 7; PI. 2 eruÖ; eruj)er 165, 20; Plur. 3 eru (siöaöir) 6, 16; vgl. § 5, 2; 20, 5; 12, 2 u. oft.; 'ro für ero poet. Grott. 1, 5 {verb. 'ro haföar); 'ro a

f)ingi Vol. 4H, 4; 'ru für eru Fäfn.

13, 4; awcÄ bloßes u (mocA vorher- geh, r) Sigdr. i#, 5, 6; pot'/. auch erumk = eru mer ß, 1 {urspr. wohl eru mik vgl. Gr. IV, 40 u. Nor. § 394, 3; Lund p. 63). Gonj. 125) S. 2 ser 163, 28; S. 3 se 5, 13; hvat henni se = was ihr sei, mit ihr sei 203, 3; Plur. 1 sem 172, 27; PI. 3 se 11, 2; 40,6; 70,9 J)ött eigi se froeöimenn wenn es auch nicht Gelehrte sind = auch für Nichtgelehrte 155, 34; 170, 15. Imp. S. 2 ver 163, 27; ver vel viö c. A. lebe in gutem Einvernehmen mit . . . 189, 4; PI. 1 verum 204, 15; PI. 2 veriö 163, 19. Praet. S. 1 var, älter vas; mit suffig. Fron, u. Negat. vaska = vas-ek-a ß, 2; S. 2 vart 164, 31; älter vast Helr. 4, 1 ; mit suffig. Fron, vartu 165, 1 ; mit suff. Neg. u. Fron, vasattu = vast-at-J)ü {vgl. Art. -at, -a) Grott. 8, 1; S. 3 var 3, 4, 11; 4,1 u. oft; allt J)at er var a/^s, was da war {Edz.) 173, 16; var hann äsa-aettar

14, 6 = is gente asarum oriundus erat Eg. vgl. 32, 4 u. 46, 2; 180, 9; Lund p. 161; var til, er war dazu {dafür), daß 47, 6; kykt var fyrir (varö f. W.) 79, 14 s. fyrir 3); älter vas VqI 3, 1, 7; m# sw/f. Negat. vasat VqI. 3, 3; vasa Grott.

14, 6 = es gab nicht Buhe; nicht ruhte der Krieg {Ger.); [>at var eitt sinn, at 44, 15 = es geschah einmal, daß ein Mann sie erblickte, als sie u. w. (Ger., Übers.). PI. 1 värum, älter vQrum Grott. 11, 2; PI. 3 väru 3, 6; 4,7 u. oft; väru til sumars 53, 14 vgl. til 2); väru (sterk vitni) 53, 9 = fanden statt, wurden gebraucht; väru at tyrfa beschäftigt waren u. w. 161, 22; väru allir meö einum hug til {)ess 74, 21 waren alle einen Sinnes gegen den u. w. älter VQru Grott. 2, 2; Guörkv. II, 23, l; 24, 1; Sigdr.

15, 1; 18, 1, 2. Gonj. S. 1 at ek vaera 61, 6; 180, 8, 9; S. 3 : 5, 10; vaeri af kaupinu {s. kaup) 53, 21 ; PI. 1 VEerim 171, 4; PI. 3 vaeri 65, 20. Pass. Part, verit = gewesen; hafa verit sind gewesen 175, 8; hafi verit gewesen sei 56, 4, 5; hQfÖu verit gewesen waren 89, 10; heföi verit gewesen wäre 160,

veröa

219

13; hefir oss sagt verit ist uns gesagt worden 183, 29; vgl. hier Nyg. S. 177 b).

* Daß die passive Umschreibung mit vera öfter auch den Sinn von veröa haben müsse, wurde schon Gr. IV, 18 bemerkt; auch sonst tritt in der älteren Sprache vera im Sinne von veröa ein. Ich hebe hervor: at £>aöan af varu doegr greind 11, 20; hvärir varu rikari? 10, 12=utri potentiores exstiterunt? Eg. ; J)ä var Kristr borinn wurde Chr. geboren (natus est Eg.) 124:, 7; \mu varu baeöi blötuÖ 139, 10; vgl. auch 168, 5, 6; 176, 10; 253, 20, 22; 261, 5 (var nu svä gert = ita factum est). S. auch hafa *) u. Nyg.S. 175b).

Über die oft. Auslassung von vera (skyldi hann af kaupinu 53, 1) Lund p. 468 fg. Vgl. auch 182, lf 25; 211, 22, 26, 28; Delbrück in P. Br. B. 36, ,360 fg.

** Über den Wechsel von vera und hafa vgl. Lund p. 288. ver'Öa, stv. (g. vairpan; § 4, 1, 3; 28, 1; 103, 1; F. 294), eig. sich drehen, bewegen, vgl. g. svulta- vairj)ja = zum Tode sich neigend u. lat. verti, dann: geraten, werden.

Inf. 15, 19. Neben vera zur Umschreibung des Passivs gebraucht, vgl. vera *; oft auch sich bewegen = geraten, in eine bestimmte Lage kommen, fast = müssen {vgl. Fr.2 s. v. 8) at hann mundi veröa at leggja sik i haettu 39, 9 vgl. 206, 9; v. at meini 160, 15 zum Schaden gereichen, einen ins Unglück bringen, v. at, bana 42, 12; 253, 4 Odhins, Sigurds Mörder werden {Ger.). Praes. S. 1 verö 179, 3 (v. fyrir vgl. PI. 3); S. 2 verör J)u at segja du wirst erzählen müssen 252, 19; S. 3 verör VqI. 40, 5 = es wird; v. = wird, entsteht 40, 3; f)ann er n. verör at geta den es nötig ist, etwas zu erwähnen, der bisweilen in der Sage vorkommt 149, 6; er borit verör 22, 10 (vgl. Var.) = geboren wird, ist; mit Negat. verörat Regm. 6,5. PI. 1 4, 3) veröum at sitja 210, 6 = kommen in die Lage u. w. PI. 3 fyrir öskQpum veröa {vgl. fyr, fyrir 1) e) in Unglück geraten 22,17; veröa = werden VqI. 41, 5. Conj.

S. 2 veröir 172, 25; S. 3 veröi 44, 4; 184, 10. PI. 1 veröim 252, 20. Imper. S. 2 verö 189, 7. - Praet. S. 1 varö, mit suffig. ek varök Helr. 13, 5; S. 3 varö = ^«r^, wurde 8, 4, 17; varö hraeddr 53, 22; f)at varö at saett das wurde zum Vertrage, so kam der Vertrag zu Stande 32, 6; varö == geschah 70, 2 ; varö hon viö at taka = sie kam in die Lage anzunehmen = sie mußte (ihn) an- nehmen 214, 3; etwas anders varö at f>iggja bekam (glücklich) geschenkt 223, 1 ; at Jietta varö fram at ganga = daß dies geschehen mußte 215, 16, 17; varö at brjöta 233, 22 = mußte {die Harfe) zerbrechen; ähnlich v. at verja 250, 22; til f>eirar sendifarar varö 75, 9 wohl gleich = varö büinn (bereit) vgl. Vigf. s. v. A. III u. 109, 2 ; at pör varö bilt 58, 25 vgl. s. bilt; henni varö J>at fyrir 156, 5 s. fyrir 3). PI. 3 uröu (= existerent Eg.) 9, 3; = transmutata sunt Eg. 80, 13. Conj. S. 1 yröa 206, 4 vgl. 22, 17; S. 2 yröir 169, 19; S. 3 yröi 159, 18. - PI. 3 yröi 8, 1. Pass. Part. oröinn (vgl. u. *) = geworden ; auch wohl = wirklich (d. h. von der natür- lichen Beschaffenheit) vgl. 27, 1; 62, 9; s. auch Fr.2 s. v. oröinn. Im Sinne von „entstanden" {als mächtigster xoar M. entst., Ger. Über.) VqI. 10, 2. - N. f. ferö sin orÖiu seine Reise geworden = geraten, ausgefallen 67, 18. N. n. (u. absolut) oröit: hafa oröit s6r für sich geworden, eingetreten sind 29, 3 ; sem fyrr haföi oröit (sc. smiöat) 54, 9= gearbeitet worden war; [)vi at engi hefir oröit ok engi mun veröa 69, 12 = nemo enim fuit neque erit Eg. ; ähnl. 206, 3; f>eir hafa oröit fyrir öskopum 159, 11 vgl. 22, 17; f)ä er myrkt var oröit 58, 10 (beachte den Unterschied von hafa u. vera oröit; letzteres bei rein physischer Veranlassung?). PI. N. m. orönir 241, 9 vgl. osviör; n. orÖin 78,9; 104, 14. Med. veröaz sich {gegenseitig) werden (zu etwas). Inf. at bQnum veröask VqI. 45, 2 sich gegenseitig ermorden [Ger.); vgl. Var.

* Die ältere Form des Pass. Part, oröinn begegnet gerade in jüngeren

220

veröleikr verstr

//.sv. {so noch W 97. 1; 09f 12) NtcM selten; vgl. Vigf. s. v. ; sows/ Wegfall des v (w) wacA Nor. § 2 8, 1. verMeikr, m. (*. verör, leikr *), tfte V% flrdigkeit. gera veröleikum betr viö e - n jemand besser (mehr) nach Würdigkeit behandeln 171, 5.

verftr, adj. (g. vairps, F. 290); wert, würdig; mit Gen.; Lund p. 181.

N. n. frasagnar vert 52 , 6; honum J^ykkir um vert ihm er- scheint (Preises) wert 192, 22; J). mikils um v. hennar friöleik (verb. um h. fr.) ihm erscheint es viel wert (zu sein) mit ihrer Schön- heit, er findet ihre Schönheit vor- züglich 227, 18; en litils muri J)er j^ykkja um vert 232, 29 aber sie wird dir wenig wert scheinen = dir wird wenig daran gelegen sein = sie wird dir unlieb sein; minna vert 69, 4 u. meira v. 73, 6 adverb. gebraucht; A. m. veröan 209 , 2 (vissi sik og eigi vela v. frä f)eim = meinte auch nicht Arglist von ihnen verdient zu haben; Edz.). PI. N. m. veröir 149, 8; N. f. veröar 260, 13; sva mikils veröar so gewichtig (sc. spar). N. n. verö hallma?lis tadelnswert 17, 6.

* Ein anderes -verör (vgl. g. and- vairfjs) erscheint in der Zus.- Setzung, s. noröanverör.

veröugr, adj. (vgl. verör), würdig, mit Gen.; Lund p. 181. A. m. veröugan ills dauöa 53, 20; vgl. 17, 6 hallm. verö.

verfang, n. (verr; fang), die Mann- Wahl, die Heirat (seit, der Frau).

- D. Helr. 13, 8.

1. verja, schw. v. (g. varjan, F. 291), wehren, verteidigen. Inf. v. sik 58, 19; in Verteidigungszustand setzen v. borg mina 69, 16; v. land 143, 2; 250, 21. Med. verjaz sich wehren; Praet. PI. 3 VQTÖUZ 230, 11.

2. verja, schw. v. (g. vasjan, F. 300), bekleiden. Pass. Part, varinn bekleidet, geschmückt, überhaupt beschaffen; honum var sva varit mit ihm es so beschaffen (oder „be- stellt"; vgl. Mob. Gl. s.v. verja) war 153, 23. PI. N. f. järni varöar mit Eisen überzogen Grott 21, 7.

verk, n. (F. 292), das Werk, die Arbeit. N. 17, 16; Gen verks 179, 30; Gsf. til verksins 53, 2; D. verki 179, 7; Dsf. verkinu 54, 9; A. verk 99, 10; Asf. verkit 74, 22. PI. A. verk Taten 192, 30.

>: Dem g. gavaürki, das Ger. vglt., entspricht noch genauer das e. work.

verkmaftr, m. (s. verk, maör), der Werkmann, Arbeiter. PI. G. verkmanna 99, 8.

viTpa, stv. (g. vairpan; § 103, 1, F. 295), werfen; mit instrumental. Dat. wie kasta. Lund p. 99. Inf. Sigdr. 7, 9; 191, 13. Praet. Gonj. S. 3 yrpi honum til mit ihm zu- würfe, ihn zum Wurf brauche 112 > 11. Pass. Part, orpinn; aldri orp. vom Alter gebeugt 168, 3.

verr, m. (F. 306, g. vair, lat. vir; § 5, 2; 27, 2; 48, 1), poet. , der Mann, namentl. auch der Ehe- mann, so Gen. vers Helr. 1, 8.

verr, kompar. adv. (g. vairs; mhd. wirs, vgl. verri u. § 84), schlechter, schlimmer. v. viö koma schlimmer ankommen (vgl viö ad- verb.) 47, 14. undi hon verr sinu 203, 29 war unzufrieden mit ihrem Lose; vgl. Ba. u. D. H. II, 524 (verr = so übel). Der Kompar. erklärt sich hier wohl durch eine Ellipse: war schlechter (als billig) zufrieden u. m.

verri, adj. kompar. (g. vairsiza, e. worse, F. 296, §82), schlechter.

N. m. = erzürnter 228, 14; N. f. 203, 27: G. n. verra (vgl. ills af van vorher) 37, 19; 205, 29; vgl. D. H. II, 562; Nor. § 251, 4; A. m. verra 170, 20; A. n. verra 155, 35; 161, 20.

verst, superl. adv. (s. verstr), am schlechtesten. bar J)eim mun verst, sem . . . ertrug in eben dem Maße am schlimmsten (schwersten), wie u. w. 75, 2; f)aetti verst am schlimmsten gefiele (s. J)ykkja), d. h. am meisten Verdruß bereite 122, 19; verst hafa es am schlechtesten haben 161, 9.

verstr, adj. sup: rl. (F. 296, as. wirsisto, e. worst ; § 82), der schlechteste,

A. m. verstan (sc. rodd vaztund-

verQld

viÖ

221

irkülu-Äla = JQtuns) c, 1 = ini- mieissimum auro = liberalissimum Eg. in AM. 1, 350 N. 14; Gering Kv&p. S. 22. N. A. n. verst, |3at er v. er von der härtesten und niedrigsten Arbeit 234, 16 ; D. m. schw. Flex. inum versta 175, 3; D. n. Helr. 4, 3.

verpld, f. {vgl. Qld, verr = Mann; e. world, F. 3 s6), das Menschen- leben, das Zeitalter, die Welt. N. VqI. 45, 10; Nsf. 169, 22; G. veraldar 7, 11; D. i verQldu 119, 19; Dsf. i verQldinni 29, 7; vgl. § 61, 3 bez. Qld; verQldunni 5i^; 19; A. verQld 81, 8.

Daß verQld urspr. nicht im lokalen (so deutlich verQldin=heimr allr Prol. zu Gg. c. 2 F. J), sondern zeitlichen Sinne üblich war, beweist schon der Zus. hang mit Qld; vgl. auch D. Alt. V, 111. An der St. 7, 1 1 ist ver. wohl zeitlich gemeint, im lokalen Sinne folgt heim 7, 12.

vesa s. vera, stv.

vestan, adv. (F. 301), von Westen

fyrir vestan c. Acc. = westwärts von 74, 7 vgl. fyrir 2) a.

vestr, adv. (F. 301; § 83, 1), west- wärts. — 3, 9; 140, 12.

vetr, m. (F. 284, g. vintrus; § 46, 2; 71,1), der Winter; auch das Jahr (so Vaff>r. 35, 1 u. fast überall, wo der PI. steht; nur 81, 6, 7 = hiemes).

N. 26, 20; 81, 4; Nsf. vetrinn 53, 12; G. vetrar 53, 5; D. vetri 52, 15; 144, 10. PI. N. vetr 81, 6, 7; (i. vetra Vaff>r 35, 1; 145, 3, 5; er tiu vetra (sc. gamall), 157, 7; 158, 14; t#J. awcft Helr. 7, 5; A. vetr 124, 13; Grott. 11, 1; 151, 22.

* Vgl. auch Vetr.

vettrim oder vaettrim, f. {s. Vigf. s. v. vaettr.). Nach Fr.2 ein er- höhter, halbrunder Streifen, der auf beiden Seiten des Schwertes von einem Ende bis zum andern geht. Oder die Blutrinne? Vgl. auch D H. II. 351; Ger., Spalte 1137. PI. D. Sigrdr. 6, 4.

ve, n. (F. 303; ags. wih; vgl. g. veihs n. Ger.; § 4, 4; 9, 2; 49, 3), das Heiligtum. Pl. I). veum (irm. 13, 3; 150, 7; A. ve 42, 10.

vel, f. (auch vael, vgl. Vigf. u. Nor.), die

Kunstfertigkeit, auch konkret das Handwerkszeug ; so im Nom. 79, 8 ; sonst meistens = List, Anschlag, so D. vel 40, 21; A. vel 78, «4. PI. N. velar 216, 2±; Gen. vela 99, 18; D. velum 69, 16; A. velar 37, 9; 228, 2 #on Liebes-intriguen.

vela, scäw. i;. (s. vel; § 115, 5). 1) vela um e-t etwas ins Werk setzen, bei etwas beschäftigt sein. Praes. PI. 3 vela 225, 25. Pass. Part, velt 228, 13. 2) betrügen. Inf. 182, 12. Gonj. (mit suff. negat. -at) S. 3 velit Sigrdr. 7, 3. - Prget. PI. 2 veltuö 201, 32; Plur. 3 veltu Helr. 13, 7; Pass. Part absol. velt 207, 4, 23.

velgjarn, adj. (vel, gjarn), trug- liebend, auf Trug sinnend. Voc. n. Helr. 5, 3 vgl. hQfuö 2),

velrsßM, n. (s. vel, -rseöi zu räö), cter listige Rat. PI. D. vel- rseöum 37, 11; -räöum (vgl. Wm. § 43 a Anm. 1) 190, 10.

veorr, m. (s. ve, nach Nor. § 127 aws ve-VQrör = Wächter des Heilig- tums), der Weiher, Heiliger, Schirmherr; Miögarös Veorr poetische Bezeichnung für pörr Nom. VqI. 56, 2 ; vgl. Vigf. s. v. Neuere Hrgb. lesen vielfach hier Veor als Acc; vgl. s. v. möör.

ver, pron. (F. 304; g. veis; § 89), wir. N. 9, 4, 10; 56, 10; Grott. 11, 1 ; hier Plur. /wr Dual (D. H. II, 610); = ich 171, 34; 203, 24 vgl. Dat.; ver Sigurör = wir (ich und) Sig. 242, 22 vgl. Gr. IV, 294; G. (g. unsara) vär 205, 10; Dat. (D. A. g. unsis, uns) oss 56, 10; = mir 171, 30, h<4; vgl. f)er s. v. J)ü. So auch im fg. öfter ver, oss = ich, mir; vgl. auch Regm. 2, 5; A. oss 68, 4.

* Suffig. z. B. in töku-ver 173, 26; vissu-ver 193, 1. Der Gen. var (u. varr) rcaeft ver gebildet (INor. § 149, 2); oss im D. w. A. entspr. g. uns, unsis, ib. § 83, 1.

viÖ, viftr, adv. u. präpos. mit Dat. u. Acc. (g. vij)ra, e. with, F. 304), wider, gegen, bei, zuhin. 1) mit Dat. a) gegen, ent- gegen, oft bei feindlicher Be- gegnung (nhd. wider); viö vitni at vega Grm. 23, 6; foröa viö häska

222

viö

44, 10; viö viti varaz Regm. 1, 3; viö färi sja Sigrdr. 8, 2; se viö... 189, 6; heiz Tifi honurn ihm gegen- über 168, 23: eigi viö margnum 169, 2; viö sk<?pum vinna 209, 1. 6) gegenüber, m Anbetracht einer Sache, um willen, für. bjöz viö veizlunni rüstete sich zu dem Festmahl 152, 24; gjalda mund viö \)er für dich 171, 6; vgl. J)ar viö dafür 189, 6 ; viell. hefna Frööa (Dat.) viö Halfdani wegen des H. Grott. 22, 3 vgl. Note. c) zur Bezeichnung der nahen Berührung, Gemeinschaft, = mit {engl. with), so z. B. bei geschlechtlicher Gemeinschaft {Ger., Sp. 1168) fötr gat son viö oörum 9, 8; viö henni gat 37, 14; gat viö Garörofu 'Q, 6; a son viö konu sinni 150, 16; ätti döttur viö Siguröi 226, 30; dann in Fällen wie hlaeja viö honum einem froh entgegenschlagen 154, 2; vgl. Lund p. 205; nema viö neöra gömi (vgl. nema) 42, 3; ergänze auch 42, 9 viö zu efra g. ; lysti hQfuöit viö hrQnnunnum 72, 19; blandit viö blööi sveinanna 120, 25; viö mungäti mit {in dem Biere, Ger.) 6, 5; viö miklu fe 170, 18.

2) mit Acc. a) lokal: in der Richtung von, bei, an byggja viö UrÖarbrunn 23, 11 vgl. 22, 6; liggr viö eggskurn 24, 6 vgl. 25, 5; 35, 16; 17; 82, 14; 95, 12; setr viö eyra 72, 21 = traf {den Riesen) am Ohre, daß {Ger.); viö sik bei sich {an seinem Körper) 240, 21 ; viö funa Fäfn. 32, 4; viö himin Vol. 57, 8 vgl. viö h. gnsefa |, 4; viö J)jööveg an mier Landstraße 124, 14; kom til fundar viö yör 68, 6; kom viö Gautland 154, 25 ; v. land am Lande 165, 22; kvaemi viö hann zu ihm 136, 6; viö drykkju var setit 92, 8; sez viö stjörn 170, 16; viö forsinn 114, 4. Vgl. auch 80, 5. Aber: viö SQguna = inbezug auf die Sage, in der Sage 149, 6; 166, 8; vgl. siöan a). b) in freierem Sinne bei Anreden, Angreifen, Ver- gleichen und ahnlichen Wendungen, wo sich zur Übersetzung oft „mit" {engl, with, vgl. 1) c) empfiehlt. maelti viö pann äs 27, 18 ; viö hann keppaz 36, 12; baröiz viö Bela 47, 7; ätti viö troll {vgl. eiga 3) 105,

21; var kaup gert viö smiöinn 52, 14; var tillagt viti hann 53t 6 = f/im [gegenüber) zugestanden; vgl, auch 96, 8, 9; renna i kopp viö pjälfa 63, 10 vgl. 63, H; 64, 4; 6*£, 13; miöla viö brööur sinn 116, 16; haföi ösaett viö pann konung 136, 3, 10; jafnir viö konung 142, 11; raun gert viö (bei) 158, 15; raeör um viö sik geht bei sich selbst zu Rate {Ger.) Fäfn. 33, 2; M sik skapaör 191, 6 s. skapa; viö J)enna mann gegenüber diesem Manne (Rn.) 153, 5; viö J)essi orö auf diese Worte hin, über diese Worte 153, 22; etwas anders viö orö auf das Wort 258, 22, 23; viö äkafl. boen auf inständiges Bitten 176, 16; viö f>ann drykk infolge dieses Trankes 197, 18; hraett viö mik u. w. 179, 32 = furchtsam im Hinblicke auf u. hraett viö J)ä 258, 7; vgl. 258, 22; var viö själft berührte dies selbst t war nahe daran 164, 11; 165, 2.

c) wo von Sachen die Rede ist, schwächt sich viö öfter ab zur Bezeichnung eines Mittels oder H ebenumstand es: viö hvat liföi hann = wovon lebte er? 9, 11, 15 vgl, Grm. 18, 6; 19, 4; eigi missa viö hamarskaptit 30, 15 = zum Hammer schaft {um den Hammer zu erfassen; bei dem Hammer) nicht entbehren; reyna afl sitt viö fjoturinn {an der Fessel) 38, 21 vgl. 39, 4; vakna viö {infolge) gufuna ok (viö) {)at 162, 5 vgl. 209, 9; 233, 11; huggaz viö J)at sich damit trösten 195, 29; viö fessa foezlu infolge dieser Nahrung 208, 15; glotti viö tonn 62, 7 vgl. glotta; ättuz J)eir viö drykkju 93, 5 vgl. eiga 3).

d) auch rein modal: viö höf mit Gebühr 99, 2; ähnlich viö J)ol 189, 5 u. 104, 18; 151, 2; viö ymsa hättu auf verschiedene Art (eig. Arten) 123, 10 Var.; viö nättüru f)ä von der Eigenschaft, mit der Eigen- schaft 170, 33; glöaöi allt viö gull 253, \S = es glänzte alles nach Art des Goldes, wie Gold; vgl. Fritzn. s. v. 13); viö ofstrlö zum Unheil Helr. 14, 1. e) bei Personen steht viö c. Acc. ähnlich wie meö c. A.; viö eina ambätt 168, 16; viö övigjan her 168, 18; viö meyjar sinar 192, 13.

t viöarteinungr vilja

223

* Als Ad v. oder trennbares Präfix steht viö gleichfalls häufig in den angegebenen Bedeutungen. a) vor dem Verb: verr viö koma schlechter ankommen, in eine schlim- mere Lage geraten 47, 14; mun viö vera hoi'ö wird angewendet sein {vgl. hafa) 55, 13; vera viö bünir (verb. viö mit dem vorhergeh. er) 62, 11; viö beraz (vgl. bera 1) d) 71, 3 ; er viö kent {verb. viö mit dem früheren er) 139, 9. er J>ess viö getit 152, 30; viö standa wider- stehen 155, 24. Anders viö staddr 252, 19 vgl. steöja; hier ist der Acc. ivohl eigentlich von viö ab- hängig. — b) nach dem Verb, bald in schärferer Betonung: maelir viö ( f)ar viö) = dagegen spricht 77, 15; spyrnÖi viö sich dagegen stemmte 39, 2 vgl. 72, 8; standa viö Widerstand leisten 69, 11; 251,2 sowie ähnl. heiz viö 178, 12; brä härm viö svä fast machte er eine so heftige Gegenbewegung, zog so stark zurück (s. bregöa) 72, 6 vgl. bregör viö 156, 24; stakar v. 160, 3 und kippiz svä hart viö 80, 19; binda viö svä J)ungt 79, 16 = annexo tarn gravi pondere Eg.; legg ek J)er viö lege ich dir bei, schiebe ich dir zu 103, 5; bjööir viö dagegen bietest 153, 21 vgl. varö illa viö empfand Unbehagen dabei 215, 13 bald schwächer akzentuiert: hlö viö lachte (dazu) 16, 6; 35, 9; varö VQr viö gewahrte 155, 26; talaz viö reden miteinander 175, 22; hrein viö wieherte {dem andern Pferde zu) 54, 4; skiptuz svä viö gerieten derart in Streit {gegen, unter sich) 99, 5; tceki viö entgegennähme, empfinge 115, 19; viö veröa dabei w. 158, 20. f>ar viö vgl. 1) b) ex.

** Bez. der beiden Cas. , die viö regiert, ist von Gebh. bemerkt, daß oft der Acc. steht, wo wir den Dat. erwarten; dabei bespricht er auch VoL 57, 8, glaubt jedoch, daß ein wirkliches Erreichen dann wäre der Dat. erforderlich hier nicht gemeint sei, nur die Richtung zum Himmel.

viöarteinungr, m. (s. viör, tein. zu teinn F. 121), der Baumzweig, Strauch, wohl eig. poet. N. 74, 7.

viöbragö, n. (5. viö, bragö); die

Gegenbewegung, Berührung. D. 75, 21.

vRiflskr. m. (fiskr),_^o^. = Schlange.

A. o, 1 vgl. Note.

* Wohl = viöarfiskr = Wald- fisch; vgl. Sn. Edda ed. Eg. (Reykj.) p. 218; orma er rett at kalla fiska- heitum etc.

viör, m. (F. 305, ags. vudu, e. wood ; § 64, 1 ) , der Baum, das Holz.

N. 50, 3; 109, 19; G. alls viöar jedes Baumes (jeder Art Baum) Guör. II, 24, 3. Dsf. viönum (für viöinum, vgl. § 95 ulf(e)nom) 117, 21 vgl*; viöinum 158, 24. A. viö 162, 4; Asf. viöinn 157, 14 = eldiviö. Plur. N. viöir 74, 4; Nsf. viöirnir 73, 12; G. viöa Grm. 44, 2; A. viöu 9\, 4.

* 117 , 21 übersetzt Eg. arborum ramis, wobei viönum = viöunum (PI. Dsf.) genommen zu sein scheint.

viftrbünaftr, m. (viör = viö, bün.), die Ausrüstung. A. 220, 8.

vffireign, f. (viör = viö F. 304, Vigf. s. v. viö; eign zu eiga = zu tun haben), der Umgang. G. illr viöreignar 106, 23 = tractatu diffi- cilis Egv vgl. 224, 17.

viftrtal, n. (viör = viö; tal), die Gegenrede, die Unterredung. N.201, 20.

viftrceöa, f. (viö; roeöa), die Wider- rede, Wechselrede, Unterredung.

N. 202, 25.

viöskipti, n. (s. viö, skipti zu skipta),

= viöreign; G. viöskiptis; illr v.

232, 12 = illr viöreignar; im Plur.

gegenseitiger Verkehr. D. viö-

skiptum 67, 20. vika, f. (F. 303, g. viko, e. week),

die Woche. N. 144, 5.

vili, m. (F. 296, g. vilja; § 27, 2; 43, 2; 65, 2; der Wille, Wunsch.

N. eptir J)at er vill JDeira kom saman nachdem ihr Wunsch (bez. des Vergessenheitstrunkes) zusam- mengetroffen, allerseits eingetroffen war (— er getit hoföu Guörkv. II, 25, 2) 214, 8. D. at vilja 4, 3; 203, 14; Grott. 5, 7 (vergnügt, Ger.).

vilja, anom. v. (F. 296, vgl. § 18; 28, 1; 46, 3; 114; g. viljan; Nor. § 459, 7), wollen, wünschen.

224

villa

viney

Inf. $6, B; 164, 32. Praes. S. I vil ek 31, 8; ek vil 175, 25. S. 2 t>ü vill JOS, 5; v. J)ü 180, 14; villtu 65, 17 (w/Z. |)ü); viltu 172, 3; vilt /,"/, 32; vgl. auch § 123 2?/. 2. 3. S. - S. 3 vill 5, 15; 75, 7. PI. 1 viljum 171, 35; PI. 2 vilit \)6r 65, 21; PI. 3 vilja 17, 6. Conj. S. 3 ok vili h. rifta und ob dieser reiten wolle (nach ok ist hier eine Frage- Fart. ausgelassen , die durch hverr indiziert ist; Ark. 16, 237) 75, 6; eigi sva vel, at hann vili daß er möchte 157, 20. PI. 3 vili 98, 24. Praet. S. 1 mit suff. Fron. u. Negat. (vgl. ek u. -at) Helr. 13, 6: es vildigak = vilda - ek - a - ek ; hier vertritt den Obj. Akk. die rel. Part, es (Ger., Sp. 1146) S. 3 vildi 42, 2; 52, 12; 112, 1, 13 (wenn man das wollte) vgl. maör 4). PI. 1 vildum 196, 9. PI. 3 vildu 34, 19. Conj. S. 1 vilda 153, 33; 157, 29; 206, 21 (= 1. velim vgl. Lund p. 304). S. 2 vildir Ufa möchtest du jetzt noch leben (Edz.) 261, 10. S. 3 vildi 154, 14; imperson. 160, 19; 167, 7. PI. 3 vildi 82, 11 = optarint. Eg.— Praet. Inf. vildu 71, 15; vgl. § 122.

* Für die seltene Anwendung von v. als Futurumschreibung (Vigf. B. 1 ß), vql. auch e. he will have u. nhd. es will regnen) ist wohl 180, 14 als Beispiel anzuführen.

Villa, schw. v. (F. 269, § 115, 5; dän. vilde (Ger.); zu g. vilpeis adj., nhd. wild), irreführen, ver- wirren. — Praet. vilta § 29, 2. Pass. Part, absol. vilt 218, 1 1 ; adv. vilt ristit falsch eingeschnitten 218, 9 ; PI. N. f. 218, 3. - Med. villaz sich verirren. Part, ek hefi vilz 158, 1.

villieldr, m. (s. eldr, villi- zu villr = wild F. 296), das Wildfeuer, nicht künstlich entzündetes. N. 68, 16.

* Außer dem Blitz kommen noch andere Phänomene in Betracht, wie z. B. Waldbrand. Vgl. außer Myth. 163, 570 fg., noch das von Vigf. als Übers, gebrauchte engl, wildfire in seiner versch. Anwendung. Die Erklär, von F. J. Gg. p. 98 „wie Feuer, das durch Augenverblendung

hervorgerufen ist, aber in Wirklich- Iccit nicht existiert", hat, meine ich, an Hugi, der den eigenen Gedanken des Riesen versinnbildlicht, nur eine geringe Stütze, da dieser Ged. zwar sonst nicht persönlich sichtbar, aber doch wirklich vorhanden ist. Noch Keniger passen Elli, MiÖgarösormr u. w.; nur soviel mag gelten, daß die Leistungen der dämonischen Mächte für den Augenschein ge- steigert, die |>örs u. seiner Begleiter herabgemindert erschienen in jenen Gebieten, wo weder Götter noch Menschen sich recht zu Hause fühlten. villigoltr, m. (villr F. 296, goltr), der Wildeber. A. 209, 29.

vinarauga, n. (s. vinr, auga), das Freundesauge, freundliche Auge. PI. D. vinuraugum 102, 17.

vinatta. f. (vinr, -ätta Gr. II, 380), ^Freundschaft. N. 218, 17 ; G. 203, 12; A. 203, 13.

vinda. stv. (F. 285; § 103, 3; g. -vindan) , winden, bewegen, werfen; auch winden = flechten (nhd. kranzwinden) vgl. vefa. Praes. S. 3 vindr impers. = windet man Sigrdr. 11, 4; doch vgl. D. H. II, 431. Pass. Part, er undinn salr Vol. 38, 7 = hann er ofinn 88, 5 (ea contexta aedes est Eg. : vgl. auch vefa).

vindbelgr, m. (s. vindr, belgr), der Windbalg = Blasebalg. PI. A. vindbelgi 15, 2.

vindlauss, adj. (s. vindr, lauss), ohne Wind, unbewegt. N. n. vind- laust 8, 14.

vindr, m. (F. 279, g.vinds; §50a2), der Wind. N. 26, 7; G. vinds 31, 15; A. vind Vaff)r. 37, 5. PI. N. vindar 16, 3.

\imloM, f. (s, vindr, old), Wind- alter, stürmisch bewegte Zeit. N. Vol. 46, 9.

viney, f. (s. ey **. vin f. = Weide, Gras F. 286, Vigf. s. v. vin II ; vgl. auch w. u. Vaenir), die grüne In- sel, ähnl. K. Gisl. und Gering = grasreiche Insel; poet. = Seeland. G. vineyjar a, 7. Eg. über- setzt carae insulae u. zieht vin- zu vinr m.

vingan vit

225

vingan, f. {vgl. vinr), die Freund- schaft. — A. 154, 6; 197, 29.

viitkona. f. (vinr, kona), die Freun- din, Vertraute. G. 204, 14.

YJniia, stv. (g. vinnan; § 103, 3; F. 286), sich anstrengen, ausführen, leisten; kämpfen (209, 1; 217, 27); gewinnen. Inf. 63, 13; 175, 9 ; at J)u maettir skamma stund vinna til f)ess tZaJ <fot m kurzer Zeit soviel gewinnen kannst 232, 17. Prses. PI. 2 vinniö 197, 17. Gonj. S. 3 vinni 6'3, 18. Imp. S. 2 vinn honum bana 179, 1 bringe ihm den Tod bei, bringe ihn zu Tode. Praet. S. 3 vann 73, 4; 99, 14; 205, 20; vann eiöa gab die eidliche Versi- cherung 106, 18 (vgl. eiöa unnit 74, 6 «Js Pass. Part, absol., desgl. unnit = geleistet 6, 9; 7i, 22; getan 162, 16, 17). Praet. S. 3 J>at vann führte dies aus VoL 26' a F«r. PL 3 unnu 160, 16; 25>4, 12. Pass. Part, unnit s. s. Praet. S. 3 ex. So auch unnit (sc. heföi) 200, 31. Med. vinnaz sich darbieten, aus- reichen. — Praet. S. 3 vannz hon- um varla lengö til 69, 8 vgl. sem hon. vannz til erindi 65, 1, nach Wimmer Laes. p. 310: solange das Zurückhalten d. Atmens (vgl. erendi 2) ihm möglich war. vannz allt själft 109, 11 = bot sich alles selbst (von s.) dar, ohne sichtbare Bedienung. vannz honum at fullu = es war ihm genug geboten, iron. = er hatte sein Teil bekommen 233, 11. vinr, m. (F. 286, mhd. vine; § 60, 2; 62, 1), der Freund. A. vin c, 1. Vgl. die Konstr. p. 262. Voc. vinr 197, 27. Plur. N. vinir 165, 15; G. vina 190, 10; D. vinum 150, 25.

vinsemd, f. (vgl. vegsemd; vinr), die Freundschaft. D. 167, 20.

vinstri, adj. (F. 286), link; eigentl.

kompar. Bildung, vgl. § 82 b a) ; dän.

venstre. A. f. vinstri hond 9, 7;

A. n. vinstra 179, 17. vinssell, adj. (s. vinr, saell), glücklich

durch Freunde, reich an guten

Freunden. N. 162, 34.

viröa, schw. v. (F. 290, Nor. § 139, 1 zu verör), werthalten, schätzen; mit Gen.; Lund p. 185. Inf. vel

Glossar z. pros. Edda.

viröa wohl für wert halten, geneh- migen (vgl. lat. <2ignari von dignus) 27, 2. Imper. S. 2 virö eigi svä = denke nicht so! 201, 22. Praet. PI 3 viröu 42, 10. Pass. Med. viröaz geschätzt werden, schei- nen. — Praes. S. 3 viröiz 170, 21; v. vel 237, 17. viröing, f. (s. viröa). 1) Wertschät- zung, Achtung. N. 172, 19; D. 196, 1; A. leggr viröing ä gibt acht auf 170, 17. 2) = veröung (zu verö n. pretium, vgl. g. vairf)s m., Vigf.), die ausgewählte Schar, Ge- folgschaft (Ger. s. v. verjüng Sp. 1105), poet. D. viröingu Helr.

11, 8 vgl. Var.

viröuligr, adj. (s, viröa), ansehnlich, angesehen. PI. A. m. 152, 27; A. f. 163, 15. - Superl. N. f. 171, 9. Den Einfluß des Akzentes auf diese Kompar. u. Superl. For- men bespricht Kock in Ark. 21, 106 fg. (vgl. auch Ark. 9, 96).

virftuligt, adv. (s. viröuligr), würde- voll, mit Würde. 164, 26.

virtr, n. (vgl. Vigf.), ein noch süßes Jungbier oder Malzextrakt; mhd. würze Ger. D. Sigdr. 17, 3.

vist, f. (F. 301 g. vists Wesen; § 61, 3), der Aufenthalt, die Wohnung; der Unterhalt, die Nahrung. 1) Wohnung. G. vistar 158, 3. PI. N. vistir 87, 6; D. vistum 38, 6. 2) Speise. N. 109, 12; Nsf. vistin 49, 6. A. vist 48, 12, 14; 114, 12. PI. G. vista 58, 9; 93, 10 (vgl. Var.). Dat. vistum 48, 1.

* vist 2) nur von fester Speise, = matr.

Vit, pron. (F. 304, g. vit; § 30, 1; 89), wir beide; vgl. ver. N. 103, 4; 157, 30; 162, 6, 8; 163, 27, 29; 169, 29; 171, 4; Grott.

12, 5 und wohl auch ib. 10, 7; vgl. die Note; Bg. faßt hier vit = vitt Zauberei (D. H. II, 610);^ Ger. übers, „wenn irgend einer die Ab- kunft wüßte": vgl. auch H. G. zu der Stelle. Gen. (g. ugkara) okkar i milli zwischen uns beide 210, 26. döttur okkar Siguröar meine und Sigurds Tochter 200, 18; vgl. ok*.

- D. (g. ugkis) okkr 184, 9; 215, 4. A. okkr (g. ugkis, ugk) 161, 26; 204, 32; 229, 4.

* Vgl. auch okkarr.

15

22l>

vit vitnir

vit, n. (F. 304, g. riti in unviti Ger., e. wit, nhd. Witz, Vigf.), das UVx- . das Bewußtsein, der Ver- stand. D. 230, 3; A. 13, 2.

vita, prät. präs. (g. vitan: §37, 119. K. 304). I) wissen. Inf. 5, 15; 256, 8; erfahren 162, 7: /.%', 19.

Praes. S. 1 veitk = veit ek Vol. 19, 1; ib. 64, 1; ib. 28, 7 (p. 21): über die* veit ek in der L. Edda vgl. D. IL II, 138. S. 2 veiztu (t^r/. § 30, 3) 52, 5; = imse (Ind. /£r Imper., Z). H. II, 99) &, 4; 179, 28 = w;?Vs£ ^w wohl wissen. S. 3 veit 27, 16; |)at veit trüa min 29, 2; i0, 4 vgl. trüa; veit meö henni launraö ist Mitivisserin ihrer Heimlichkeiten 43, 3. PI. vitum (mit Acc. u. zu ergänzendem vera, vgl. Lund p. 50),' 10, 9; 2S3, 8: PI. 2 vituö Vol. 42, 8. PI. 3 vitu 26, 21; fair vitu Grm. 18, 5.

Conj. S. 1 ek vita (noverim Eg.) Grm. 24, 5 ; S. 2 vitir 40, 1 ; Sigdr. 21, 2; S. 3 viti Lok. 29, 5. PI. 1 vitim 170, 10. PI. 3 viti 30, 5; Grm. 35, 3. Part, vitandi wissend, kundig mit Gen.: er hann margs vitandi 23, 2; fäs vit. 208, 2; uröu vitandi 18, 8. Praet. S. 3 vissi 13, 11; Vol. 5, 5, 7; PI. 1 |>at vissu- ver 223, 1 ; PI. 2 vissu-f) er 202, 32. PI. 3 Vol. 5, 9; vissu til 37, 16 = cognoverunt Eg. Conj. S. 1 vissa 181, 9; S. 3 vissi 171, 26; hvat siöarst vissi til Jöunnar impers. was man zuletzt wisse (gehört oder gesehen habe) von Idh. 94, 18. PI. 1 vissi (f. vissim § 124 u. 1. PI.) vit Grott. 20, 7; PI. 3 vissi 170, 9; 197, 10. Pass. Part, absol. vitat ge- wußt 68, 2; 209, 25. 2) zu wissen roünschen, zu erfahren suchen; so bes. deutlich Imp. vit = suche zu erfahren 204, 34 ; ähnlich Inf. 211, 9 vgl. D. H. II, 37; wahr- scheinl. auch vituö Vol. 41, 8 = wollt Ihr noch mehr wissen und was? Vgl. auch eöa 3) u. enn*. 3) gerichtet sein (Vigf. s. v. V, vgl. lat. spectare ad = vergere in; Fritzn. s. v. kommt von der Be- deutung gehen, reisen (ags. gevitan), sich erstrecken erst zu der von be- deuten, bemerken, wissen). Praes. PI. 3 vitu inn i hüsit 88, 6. Praet. S. 3 vissi 8, 8, 13; upp vissi 60,

20. 4) Bezug haben, bedeuten.

Inf. illt vita 218, 32. 5) be- stimmen; 80 namentlich Pass. Pa rl . vi taö r, ausgemacht, b e s t i m m t. N. m. vitaÖr bezeichnet, bestimmt Vaffjr. 18, 6; ähnlich auch 73, 13 vitat; *. F. J. Gg. 8. 66.

* Das Obj. bei vita ist oft (wenn es ein unpers. ist) zu ergänzen, so ef vita lystir Helr. 2, 6 (erg. pat); zu dem Acc. des Obj. tritt noch der des Präd. Grm. 24, 6 (aus ranna ist rann zu ergänzen); so namentl. auch mit dem Part. Pass. (als Präd. Acc), vgl. Vol. 27, 1, 2; 29,1: 19. 1 nach W (vgl. Var.}. Auch kann der Acc. c. Inf. stehen (vgl. VqI. 19, 1 nach U u. R der L. E.; 64, 1 nach den Hss. der Sn. E. (Dies nach Ger. Vollst. Wb. Über den Modus im abhäng. Satze vgl. auch Ark. 2, 199.)

viti, m. (g. -vita; zu vita, F. 304), das Zeichen; Vorzeichen; spez. ein Feuersignal an der Küste, vgl. D. H. II, 614. N. Grott. 19, 4.

vit ja, schw. v. (zu vita = gehen ? vgl. vita 3) u. § 112, 1; Fritzn. s. v.), besuchen, mit Gen. (Lund p. 174); auch (zunächst bei einem Besuche) antreffen, so Inf. betra fagnaöar pangat at vitja 49, 12; = auf- suchen 169, 26; 229, 18; Helr. 2, 7; 2, 1. Praes. PI. 3 vitja Helr. 2, 6 Var.

vitkaz, schw. v. Med. (zu vit n.), das Bewußtsein wiedererhalten, wieder zu sich kommen. Praet. PI. 3 vitkuöuz 75, 4.

vitki, m. (zu vita, vitr; = ahd. wizago vgl. Nor. § 184, 1 a), der weise Mann, spez. der Zauberkundige. PI. N. vitkar Hyndl. 35, 3.

vitlauss, adj. (vit. lauss), besin- nungslos. — PI. N. m. vitlausir menn 204, 11.

vitni, n. (vgl. g. -vitains f.; zu vita; vgl. Vigf.), das Zeugnis, die Zeugnisablegung. PI. N. vitni 53, 9.

vitnir, m. (nach Vigf. s. v. zu vitt = Zauber, vgl. vitki m.; wegen der Bedeutung des Wolfes im Aber- glauben vgl. Myth. 1048 fg., 1093 fg.), poet. = der Wolf. Dat. viö vitni (gemeint ist der Fenris- wolf, vgl. Fenrir) Grm. 23, 6.

vitnishraä

Visa

227

vitnishrsß, n. (vitnir, hras), Wolfs- fleisch. A. o, 2.

vitr, adj. \zu vita, g. -vita adj., s. Ger.), kundig, erfahren. N. m. 34, 19; N. f. vitr 44, 3; A. f. vitra 218, 8. PI. D. vitrum 261, 3. Komp. N. m. vitrari 182, 11; den Dat. beurteile nach Lund p. 135.

N. f. 198, 6. Superl. N. m. vitrastr 31, 9; bez. der Var. vgl. Bugge Sind. I, 32 N. *) N. f. vitrust 267, 16.

vitra, f. (s. vitr), tfüV Einsicht. - - D.

vitru 283, 29. vitrleikr, m. (s. vitr, leikr*) = vitra.

D. 28#, 10. A. 189, 4; Ä*V?r wohl = Gelehrigkeit, Wißbegierde (cleverness Vigf.).

\ itrliga. adv. (vitrligr), in kluger Art.

237, 8.

vitrligr (s. vitr), adj., klüglich, weise. Kompar. N. n. vitrligra räö 193, 25.

vizka, f. (vitska = vitra, vitrleikr), der Verstand. 1). 194, 26.

viöa, adv. (s. viör; § 83, 1), weit- hin. — 97, 9; 145, 7; v. um h. 238, 11 = durch die ganze Welt.

viöir, m. {nach Vigf. the wide sea, also zu viör), poet. das Meer; die hohe See. D. viöi y, 5.

viör, adj. (F. 305), weit, groß. N. m. 83, 6; 103, 21; D. f. viöri a, 7. PL A. m. viöa 69, 22; Sigrdr. 18, 4.

viös od. viz 29, 2), adv. (zu viör), eigentl. Gen. = weiten (Raumes), um ein Weites, sehr weit. viös fjarri 112, 20.. '

vig, n. (F. 303 ; vgl. g.veihan kämpfen; mhd. wie Kampf), der Kampf; auch Totschlag, caedes Eg. - N. 95, 17; 141, 15; G. vigs 33, 10; D. vigi 18, 2; 42, 5; A. vig 84, 1.

PI. D. vigum 45, 10; 191, 28.

vigfimr, ad[;. (vig; fimr gewandt s. Vigf., vgl. auch Fimafengr), ge- wandt im Kampfe. PL N. 249, 4.

vigja, schw. v. (zu ve n. F. 303), weihen. Praet. S. 3 vigöi [hier von einem weihenden Hammer- Schlage) 57, 11.

vigspjoll, PL n. (zu vig n.; spjall = Erzählung F. 355), die Kampf-

nachricht, Benachrichtigung vom Kampfe durch Feuer-Zeichen u. dgl., poet. A. vigspJQll Grott. 19, 3 = bellicos indices Eg.

vigtQnn, f. (vig, tonn), eigentl. der Kampfzahn = Stoßzahn oder Hauer. PL I). vigtQnnum 219, 22.

vigvQllr, m. (s. vig, vollr), das Feld des Kampfes, der K a m p f p 1 a t z.

D. 142, 2; Asf. 141, 19.

vig|)rot, n. (s. vig, [)rjöta), der Man- gel an Krieg; das Aufhören des Krieges; poet. D. at vig^roti nach beendigtem Kampfe VafJ)r. 51, 6; viell. „wenn Vingnir auf- gehört hat zu kämpfen". (So Ger., Sp. 1141).

vik, f. (nach Vigf. zu vikja sich wen- den, weichen F. 302), die kleinere Bucht, auch der Meerbusen. PL N. vikr 3, 13; hier von den Einschnitten eines größeren Land- sees.

vikja (auch vikva, ykva § 101), stv. (F. 302), weichen, eine Wendung machen, steuern (ein Schiff). Praet. PL 3 viku 177, 14. Med. vikjaz sich wenden, sich aufstellen.

Praet. PL 3 vikuz 220, 20.

viking, f. (vgl. vikingr), der See- feldzug, Raubzug. D.vikingu Helr. 3, 4.

vikingr, m. (zu vik = Meerbusen, Meer Vigf.), der Wikinger, d. i. Seekrieger; in späterer Zeit auch = Seeräuber; vgl. Vigf. s. v. viking u. vikingr. N. Helr. 11, 7. PL N. vikingar 168, 17.

* Über Ableitung aus dem ags. vgl. Bugge Stud. S. 516, doch auch 542.

vin, n. (zu lat. vinum, g. vein § 27, 2, vgl. Vigf.), der Wein; an poet. Stellen viell. auch = Dichtertrank, vgl. Beitr. 12, 230. - - N. 48, 14; A. vin Grm. 19, 4; 225, 8.

vindrukkinn, adj. (s. vin, drekka), weintrunken. PL N. 190, 2.

vinlaukr, m. (vin, laukr), Wein- lauch, eine sonst unbekannte Art Lauch oder Kraut. A. 231, 10.

visa, f. (F. 306), die Weise , Strophen- form, Strophe. 242, 24.

* Nach Nor. § 254 zu viss, eig. die „gebundene" Rede.

15*

42<s

\ isa

veettr

visu. 9chw. r. (F. 306; g. -veisjun S ;?7), weisen, zeigen; mit Dat. der Person: Lund p. 102. Inf. 74, 15. Praes. S. 3 visar 170, 10. Praet. S. 3 visaöi til saetis 67, 9 = locum, ubi sederent, designavit Eg. Pass. Part, visat 107, IG ähn- lich wie 67, 9.

* Über den Modus im abhäng. Satze s. Ark. 2, 198-200.

visindi, PI. N. (zu visa), die Unter- weisung, das Weis tum; auch ein [lehrhaftes) Gedicht. Dat. visind- um 11, 20; 20, 15.

viss, adj. (F. 306, aber mit viss ib. völlig verschmolzen, vgl. Vigf. s. v. viss: § 76, 1; g. -veis). 1) weise, "2) gewiß (in dieser Bedeut. urspr. viss). Zu 1) PI. N. visir 48, 8; wohl auch Vol. 48, 7 veggbergs visir = pragruptarum petrarum in- quilini Eg. (eig. p. p. gnari), vgl. s. v. veggberg: D. m. visum Sigdr. 18, 7. Kompar. visari; PI. N. m. visari 4, 7. Zu 2) N. m. verör viss (c. G. wird einer Sache gewiß, hat sichere Kunde von etw., vgl. Lund p. 178) 49, 3 vgl. N. f. vis 44, 5; Helr. 13, 5. N. (u. A.) n.; auch adv. vist 71, 1; 198, 11; G. n. til viss in gewisser, sicherer Art 54, 11; ähnl. auch Dat. at visu 40, 7; 155, 10.

Während sich im g. unveis = unwissend und unvis = ungewiß deutlich sondern, sind sie im Nord, nicht mehr sicher zu trennen; Nor. § 449 a2) sieht übr. beide Bild, als urspr. Formen des Part. Pass. von vita an (neben vitinn bei Vigf. und vitaör, oben s. vita 5).

visundr. m. (ahd. wisunt; Vigf.), ein Wisent- Ochs, Bison-Ochse. A. 209, 28.

viti, n. (F. 304, g. in fraveit, Ger.), die Strafe, der Unfall. D. viö viti Regm. 1, 3.

vitishorn?n. (s. hörn, viti), ein Trink- horn, das für Vergehen leichterer Art bei Hofe geleert werden mußte; vgl. Vigf. und Fritzn. s. v. A. 64, 5.

vsegö, f. (vaegja), eig. die Geneigtheit, die Schonung. G. vaegöar 141, 3.

vsegja. sehte, v. (F. 283; mhd. wiege

geneigt). 1) ausweichen. Inf.

220, 15. 2) schonen, mit Dat. Lund p. 74. Pres. S. 3 v»gir 182, 22.

veengr, m. (nach Vigf. zu vega, schwin- gen, F. 282, dän. vinge Ger. : £ 53, 1; 60, 3), die Schwinge. PI. D. va?ngjum 26, 13; Vaff)r. 37, 4. * Die Länge des ae scheint un- organisch; vgl. Wm. § 16c Anm.

VEenleikr, m. (s. vaenn, leikr*), die Schönheit. D. 183, 29. A. 194, 11.

vsenn, adj. (zu vän f. ; vgl. mich § 76, 1 ; g. in usvena Ger.), zu guter Er- wart, berechtigend, angemessen, schön. N. m. vaenn 158. 13. N. f. vaan 158, 6; 234, 15: A. f.

221, 22. N. n. var eigi vaent 68, 19 = nulla spes erat (sc. eventus prosperi) Eg.; ähnl. 234. 12 er vaenst er, at sizt komi wobei am sicherstellt zu erwarten steht (Edz.), daß am wenigsten u. w. Superl. vaenstr der schönste. N. f. vaenst 167, 16; 211, 22. PI. N. n. vaenst 152, 5.

\ vienta. schw. v. (zu vän f., dän. vente warten, vgl. g. venjan). 1) hoffen, meinen. Praes. S. 1 vaenti ek 56,2. 2) impers. mit Gen. des Obj. (Lund p. 173) oder mit at c. Conj. ; vaantir mik, at möchte ich glauben, daß 233, 17, 19. Der Gen. bei dem Inf. 232, 8 läßt den persönl. oder unpersönl. Gebrauch nicht klar er- kennen.

! vaerr, adj. (scheint von Vigf. zu värar gestellt zu werden, von Fritzn. zu vera), eigentl. zum Aufenthalt ge- eignet, behaglich. D. i vaeru ranni Grm. 13, 5 = in amoena domo Eg.

i vsßttr, f. (nach F. 282 besser vettr für vehti-r, ähnl. § 3; 61, 1; vgl. auch Kock in Ark. 14, 242; g. vaihts), die Sache, das Wesen (nhd. Wicht); etwas. 1) das (weibliche) Wesen, meist höherer Art (hollar vaettir), doch auch von zauberkundigen Weibern oder Hexen gebraucht (vändar, illar vaettir 189, 12 13 = bolvisar konur Sigdr. 27, 4); vgl. Gr. Myth. p. 410. PI. N. 189, 12-13. 2) Ah n. ge- dacht (= irgend etwas, nur in negativen Verbindungen) gewöhnlich

vollr

vfir

229

v£etr geschrieben: Grott. 10, 8; ef vissi vit vaetr til hennar = si ali- quam eius notitiam nos ambo ha- buissemus (homines habuissent Eg.). vollr, m. (P. 299, ahd. wald, aber im Nord, nicht in dies. Sinne; vgl. V igt), dasFeld; spez. der Kampfplatz.

N. Vaff)r. 18, 1, 6 vgl, dazu 250, 18—19; Nsf. vollrinn 83, 6; D. velli 63, 8; 90, 10; A. voll 83, 1; 250, 14. Plur. D. vollum 61, 18; A. vollu 69, 21; Asf. volluna 83, 13 (in campos Eg., die Gefilde der Schlacht).

volr, m. (g. valus, F. 297), der Stab, s. GriöarvQlr.

volva, f. (F. 300; § 68, 1; auch anders erklärt ; mit Sibylla zus. gestellt von Vigf. s. v. u. Bang: Voluspaa og de Sibyllinske Orakler Christ. 1879 ; als „Stabträgerin" [zu VQlr] erklärt D. Alt. V, 42 und von Mogk [Gö- schen] S. 107), die weise Frau.

N. 105, 6; Nsf. 164, 31; G. volvu 162, 14; vqIu {vgl. § 68, 1) Sigdr. 17, 4. PL volur Hyndl. 35, 1; volvur 260, 1.

* Vgl. auch Voluspä.

vomm, f. (g. vamm n., F. 289), der Fleck: auch = Schandfleck. A. 37, 4.

vondr, m. (F. 285; § 64, 1 u. a3); g. vandus Rute, e. wand), der Stab.

D. (instrum.) vendi J)essum 74, 16. PI. N. vendir 140, 4.

* Vgl. auch PI. G. vanda in vanda- hüs = Haus von Weidengeflecht, Var. zu 88, N. 14.

vorftr, m. (F. 295, § 64 a-); g. -vards), der Wärter, Wächter. N. 35, 17; Grm. 13, 4.

vorn, f. (ags. veam F. 291), die Ver- teidigung, der Schutz; auch im juristischen Sinne. N. 22, 5; 112, 16. G. til varnar (hier vom gesetzlichen Einspruch , der Tätigkeit eines Rechtsanwalts) 44, 6; t. v. fyrir frau mal = eis causis defendendis Eg. A. meiri VQrn eine stärkere Abivehr; einen bess. Verteidigunqs- kampf 221, 11.

vorr, f. {vgl. £. vairilo, F. 291; § 55, 1), eigentl. die Wehr (der Zähne), die Lippe. PI. D. vorrum 113, 4; Asf. varrarnar 113, 7, 8.

voxtr, m. (zu vaxa, g. vahstus; F. 281), eig. der Wuchs, die Größe;

iiberh. die Beschaffenheit. N. 172, 29; G. vaxtar 172, 28; 252,. 9; D. vexti an Wuchs 61, 6; vgl. 150, 17; ebenso A. ä voxt 135,2',. um atferö ok v. 171, 15. vozt, f. (entweder zu vatn, so Vigf.; oder zu vaöa, vaÖ n.? F. 285; von F. selbst 300 zu vera gestellt), die zum Fischen geeignete Sandbank oder Untiefe, etwa = miö (Vigf.).

Gewöhnt, im PI. N. vaztir; G. vazta 113, 12; apokop. vazt in vastrodd c, 2; vazta rodd liest Ger. KvaeJ). S. 22 mit R u. der Prosa.

PI. A. vaztir (vastir) 71, 14. Der Schreibung vozt gibt Vjgf.; vQst Eg. im Lex. Poet, den Vorzug.

vogum s. vega Pra?t. PI. 1.

vor s. Vär f.

voru s. vera, Pnet. PI. 3.

Y.

yöar, yör s. J>ü.

yöarr oder yövarr, pron. (vgl. |)ü; g. izvar; § 91, Kock in Ark. 18, 159), der eurige; in der höfischen Sprache auch = der d einige. N. m. 218, 10; N. f. yöur 210, 20; N. n. yöart räo 198, 8; 217, 29; D. m. yörum 183, 29; D. n. yöru 199, 5; A. m. yöarn 176, 28; A. f. yöra 189, 3; A. n. yöart 154, 28; yövart 241, 10. PI. N. m. yörir 197, 18; A. n. yöur 176, 8; 210, 8. * Beachte engan yöarn = keinen eitrigen, keinen von euch, daß keiner von euch 210, 29.

yiir, adv. zu of, dann auch präpos* mit Dat. u. Acc. (F. 34, prokliL ifir, § 19; g. ufar, vgl. of, ofar), über. 1) mit Dat. a) lokal: yfir himni, Niflheimi 20, 8, 11; vgl. 22, 1: Vol. 19, 7 (verb. yfir Üröarbrunni) ; yfir J)eim 159, 11; zw Bezeichnung der Trauer um einen Erschlagenen: standa, sitja yfir e - in 210, 5 6; etwas freier göl galdra sina y. J)6r (super Thore Eg.) 105, 7; lätit j>er eigi störliga y. yör 61, 8 = macht euch dort nicht allzu mausig (Ger.) vgl. lata.

y. mer 26 0, 7 u. y. henni 213, 4 vgl, boröi m. b) über zur Be- zeichnung der Aufsicht, Ober- herrlichkeit u. iv. vald y. niu heimum 38, 6; til gsezlu y. J)eim

-230

yflrböt ymist

monnuin /'/'. 9; y. |»vi riki 143,9; x. liöinu 163. 1: yfir ollu fölki 180, 25; e&WOS freier: ek jmgöa vi. minum harmi = de dolore meo 202, 21.

2) wuY Acc. a) lokal: auch

= über hin; sjä y. liana 4, 11; y. [)annig (5. f).) 8, 5; y. annat 8, 7; settu y. joröina 11, 13; y. störar ;'ir 17, 3; y. hafit 58, 4; y. grindina /7, 6 vgl. 79, 14, 18; 80, 2, 3, 11; 93, 16; 28, 7; iö4, 17; 105, 10: 117, 12; gelegentlich auch an 1) />) erinnernd: setja rettara y. sva niQrg heruö iio, 6; ferr y. landit überzieht das Land, nimmt es in Besitz 169, 7; kcemi yfir oss von glücklicher Schickung 193, 28. Im poet. Sprachgebrauch nachgestellt {Ger., Sp. 1180); alla inenn y. Vaff)r. 37, 6; jormungrund v. Grm. 20, 3.

* Adv. yfir = [>ar yfir (11, 11) in y. hleypr 138, 1; yfir um (at) riöa Helr. 10, 6; yfir stiga §, 18; w?Z. auch y. J>annig 8, 5 ; sett yfir upp 61, 20 vgl. upp 2). at yfir mundi ganga daß es darüber (über sie hin) zu gehen im Begriffe war, = daß sie unterzugehen im Begriff waren 164, 12; yfir lätit 170, 22 vgl. lata; hylma y. 205, 22. Bei yf. boeta 202, 19 und sonst liegt wohl die Vorstellung zugrunde, daß durch die Buße der Schaden sozusagen bedeckt iverden soll, dann nur = gutmachen, beilegen u. dgl.

yfirböt, f. (s. yfir, bot), der Ersatz, die Buße. D. at yf. 57, 22. PI. A. yfirbuatr 95, 20.

y tirgangr, m. (yfir, gangr), der Über- gang, gew. ethisch = Überhebung, Übermut. A. yfirgang fcangat, 259, 3. Hier doch roohl lokal an einen Übergang über das Gebirge (Alpen oder Apennin) zu denken.

yfirkommn, adj. (eig. Pass. Part, von koma mit yfir), = überholt, über- wunden. — Plur. A. yfirkomna 56, 16.

yiirlät, 11. (vgl. lata = hören lassen; yfir*), Ansehen, Ruf, Gunst. A. 173, 7.

yfirlitr, m. (yfir, litr), das Äußere. A. 234, 14; vgl. draga 2).

yürlseti, n. = yfirlät. - - D. 197, 2.

yl'rimi s. OBrinn.

ykkarr. adj. [vgl. }»ü u. § 91, 8;

■-•. i.^gqar), euer [von zweien), X. y. beggja Regrn. 6, 6; A. foetr ykkra beggja 218, 19.

Die Verstärkung durch beggja deutet schon die Abschivächuny Dualform an, die neuisl. für den Plur. üblich ist, 8. Vigf.

ykkr 8. fjit (u. J>u).

vlgr, f. (zu ulfr, vgl. Nor. § 251 a; § 59, 2), die Wöl'fin. N. 156, 3: Dsf. 156, 24, 27.

\ m ja . schw. v. (vgl. Ymir?), rau- schen. — Prass. S. 3 ymr Vol. 47 a.

ymr, m. (s. ymja), ein dumpfes Geräusch , Getöse. A. ym 58, 19.

yiiM (auch yndi), n. (zu una, unaö n., dein, ynde Ger.), behagliches Wohnen oder Weilen, Erholung. Freude.

G. ynöis Vol. 64, 8; D. vnöi 205, 32; A. ynöi Grott. 2, 6; ynöi nema Erholung finden, es sich wohl gefallen lassen 197, 25.

yngri, adj. kompar. (zu ungr F. 244; § öl, 2), jünger. A. hin yngra son 157, 24. Superl. yngstr, inn yngsti. N. f. in yngsta 45, 9; 260, 11.

yrkjja. schw. v. (g. vaürkjan, § 44: 116; F. 293), wirken, arbeiten; spez. auch vom dichterischen Schaffen (vgl. gr. noislv, nointriQ).

Inf. 100, 19? Pass. Part, ortr 116); (n. u.) absol. ort 105, 19 123, 10.

Y.

yi'a, schw. v. (vgl. Vigf. u. Fritzn.)

Med. yfaz sich feindlich benehmen. Praet. S. 3 yföiz 226, 7.

ymiss, adj. (vgl. § 11, 1; 75, 2; -miss zu g. misso F. 238), wechsel- seitig, verschieden. Gern im Plur. gebraucht; so A. m. ymsa 44, 13; 123, 10; A. n. ymis 43, 9 oder ymiss, die Nebenform fmsi (Nyg. S. 77, = abwechselnd) begeg- net im Nom. 96, 6.

ymist, adv. (zu ymiss), abwech- selnd; ym. eör bald bald 27, 6; 250, 9. nach verschiedenen Seiten, hin und her; so lek y.i hug 207, 17; 223, 19.

■z par

231

Z.

-z Medialendung s.

128, 129.

j»a$an. affa. (^. Vigf.; w. u. par), von dort; o/*£ verbunden mit af; s. af 7). a) lokal: 6, 18; 7, 3; freier zur Bezeichnung der Abstam- mung: eru paöan komnar 8, 9 = a quo . . . ortae sunt Eg. ; vgl. 20, 2; ahnt, auch 9,2,8; 13, 4; 123, 5; Vaf|)r. 45, 6. b) zeitlich: paöan af adv. = deinde i7, 22; p. af = ab eo tempore (Eg.) 13, 8; so wohl auch 11, 20 (^ocft mit Übergang zum Kausalnexus: infolge hiervon); halbkausal auch 16, 3 (unde Eg.).

c) zur Bezeichnung des Gegen- standes {einer Rede), des Stoffes u. ahnl. segja paöan 49, 13 vgl. 81, 3 u. Lund p. 268 (Gylf. VII. N. 6) paöan U = af |)eim W, R.; vgl. par.*).

pacjna, schw. v. (zu pegja; § 112, 1);

verstummen. Prast. S. 3

f)agnaöi 119, 26; = beruhigte sich

231, 12. Jiak, n. (F. 127; ahd. dah), das

Dach. N. 4, 11.

pakka, schw. v. (F. 128; ahd. danchön), danken; konstr. wie nhd. einem etwas (für etwas) danken. Inf. 221, 29. Pr«s. S. 3 pakkar 194, 3.

Prset. PI. 3 pokkuöu 40, 12.

pangat, adv. (wohl mit Pf. für pannig at: vgl. hingat), dorthin, dort.

21, 5; p. vitja 49, 12; bauö p. 166, 26. p. heyra peir in der Richtung 220 , 7. Zeitlich: pangat til, unz = bis (dahin), daß; solange, bis 231, 15; ahnl. 233, 1.

|»aitne;| oder \v,n\ nijj, adv. (für pann veg, s. vegr w. vgl. hinig), dort; in der Richtung. heidi yfir |)annig 8, 5 viell. = yfir Pann veg, s. yfir 2) a); sonst heidi yfir (arZ?;.) pannig = gefror darüber dort. gengu panneg 58, 16; pannig 62, 4; baru p. 95, 11.

* Nach Siev. R Br. B. VI, 315 metrisch meist = panig, pinig.

fear, adv. (F. 127, g. par, e. there), dort; zunächst 1) lokal: 4, 10; •>, 4 u.a., so auchVql. 40, 3; 64, 5

F«r. par er (ä/ter par es, pars Helr. 11, 3) cta, wo 3,1; a, 6; 30,2 oder p. sem 3, 11; i7, 14; 3i, 11; 89, 13. ZWe Wendung par er (p. sem) heitir oder heita (0. i?. 89, 13; i£o, 17) erläutert Lund p. 3tf inm. 3 durch Anlehnung an Ausdrücke wie laatr boe reisa par er siöan heitir i Hvammi; vgl. heitir at Gnipalundi s. v. at, präpos. 2 a). Ahnl. auch reo par londum er heitir Svi- pjöö 3, 1 u. 30, 2 a par riki, er prüövangar heita; 124, 2: reo lQndum par sem er kolluö DanmQrk = regnavit in ea regione, qua? nunc Dania dicta est. In der nord. Konstr. ist öfter par = nhd. dahin: par setti (xoie lat. hie collocavit Eg.) 3, 9; settiz par 13, 10; vgl. 162, 24; sat p. 107, 17; kom par (vgl. koma*) 52, 8 vgl. 54, 11; 67, 13; 76, 10; 125, 13; kvamu par sem hann svaf zu semer Schlafstätte kamen 122, 23; seltener ist par = Paöan (dort- her, Ger., Sp. 1192), so Vafyr. 31, 4 vgl. koma 1). par kom, at es kam dahin, daß 203, 16; deut- licher in der Verbind, par til, so 13, 14 ok pau riki, er par til Hggja = regnaque illuc pertinentia Eg.; aber adv. par til dazu (insuper) 17, 22; er par (so E, U; peim W) 8, 3 vgl. u. * Schluß; überhaupt häufig in Verbindung mit Präpos. oder Adverb., so par naest = zunächst; lokal 5, 11; zeitlich 13, 5 ; par ütan um 12, 4; par yfir 11, 11; par af 11, 8; par til, er vgl. til u. ic. Verbinde aber nicht (var) par eptir 3, 11: 125, 19, sondern var par = es war da (eptir adv. = später). 2) zeitlich gebraucht par es (Var. pa es) Vol. 3,2; ib. 10* Var.; ib. 26, 1; Helr. 8, 7; ib. 13, 5 Var. Auch bei dieser zeitl. Anwend. kann par geivisserm. auf die Frage wohin ? antworten, so 181, 11 par er pik Hei hau = bis dahin, wo (so Ger., Sp. 1192); vgl. dazu Farn. 21, 6; par til er = bis dahin, daß 171, 30; 224, 3. Viell. auch sveröi hoelir par (jetzt) 141,14c vgl. w. u* Über- gang in konzessive Bedeut. zeigt 228, 23 par sem (in einer Lage, wo nachdem, da doch ; vgl. Edz.). * Im Anschluß an früher von

232

parmr |>egar

LiukI [>. 268, W'inimcr La— pH li ZfcffM r&fofl nehmen auch neuere

Forscher an, daß par bisweilen für ein Pron. eintritt) so 78, 4: ;it par

hafi verit Loki = daß es L. gewesen

sei (Ger., Sp. 1191). Ahn/, auch: kennir, at. par er ßrynliildr = daß dies Br. ist 192, 21 ; par man vera Guörün = das wird G. sein 195, 5 u. ö. Etwas freier noch: par var einn Boövarr ISO, 11 = in quibus B. (Eg.) ; sveröi hoelir par (da = mit diesen Worten; ibi Eg.) 141, 14. Abgesehen von dem letzten Beisp. lassen sich diese Fälle doch alle so auffassen, daß der neuere Sprach- gebr. nur abgekürzt ist, z. B. „das wird Guörün sein, seil, die da ist". Zur Not läßt sich auch jetzt noch sagen „da wird G. sein". Fr.2 s. par 6) gibt auch nur ein Eintreten von f)ar für oblique Kasus des Demonstr. zu, z. B. er par (=peim) fylgöu u. ähnl.

parmr, m. (F. 131), der Darm. PL A. parma 80, 11.

palliar. Plur. f. (vgl. Vigf.; etwa zu thu = schwellen F. 135), in urspr. Bedeutung unklar; übertragen = Verlegenheit, Enge. So A. maelt sik i paular 240, 14 = sich in Schwierigkeiten hineingeredet sich in eine Sackgasse geredet.

pä. pron. form, s. sä, SÜ, |mt.

[>ä, Praat. von piggja. s. piggja.

pä, adv. (g. pan; § 34, 2; F. 127). 1 ) Von der Vergangenheit damals: 6, 20 (pa var h.j; 60, 13 (ok var m.); 124, '6,7, 12; Vafpr. 35, 3. Für dies kann i pann tiö, i penna tima 124, 6 eintreten. Auch um den Fortschritt der Handl. in den Erzähl, vergangener Dinge zu bezeichnen (Ger., S]>. 1184); dann, darauf: 5, 6, 7: 6, 11, 18, 20 (pä sv. H.); 58, 4; 182, 13, 15. 21, 24; Vol. 25, 1. Dies tvechselt mit pvi mest 117, 8 u. eptir pat 117 , 9. In Verbind, mit er (oder bloß er 117, 16, 18) = als, 8, 2, 5; 77, 26 zweim, (pä er p. koma s. u. 3); er föru = als). Auch in den Stell, er . . . 107, 15 ; er . . . 107, 5 vgl. 5). - Nicht ganz gesichert = er 9, 1 vgl. N. 2 1 ; Beisp. für dies. Gebrauch bei Fr.'- s. v. 5); sem er

bjorgum lysti Bamao 164, 9, 1<» dem gleich, als ob. 2) auf dit Zukunft deutend, dann: 5, 2;

12: 40, 25 (skulum ver pä); ?P, 3,4; 144,8, 9; 182, 14; Vol. 5:>, 7; 54, 8 u. ö. Auch dies pa wird mit er (es) er elativisch erweitert=tcann : es Öö. ferr VqI. 53, 1—3; Vafpr. 51, •'>'; MW Nachsatze eines Bedinq.- Satzes 40, 25; -.7, 4, ö. UV//

seltener 3) «oh rf«" Gegenwart ; nun, jetzt (Ger., Sp. 1187); wo jedoch ein scharfer Gegensatz : ir Vergangenheit stattfindet wie 124, 3 bezeichn. (s. //. 1) die Verg. <2fe Gegenic. = www 6'0, 3, 13 (pä nyvakn.); 71, 13; auch dies mtcW m# es relativ, erweitert, = wann; so 77, 26 (pä er p. komai 4) ir freierer Verwend., dann (in diesem Falle, Ger., Sp. 1187), so 179, 27; namentlich beim Imperativ. 's vel malit Grott. 5, 4;'fä mer = gib mir ihn dann ! (Edz.) 166, 34; hoggvi hann 182, 13; wegen at 15, 11 12 vgl. Lund p. 424. - Endl. 5) im Na c h s atz: fyrir pvi at = weil deshalb 124, 8w.9; er-pä = als -da 149, 11, 12; 242, N. 17). Hier hat sonst öfter eine wiederholende oder schwach einschränkende Bedeutung (vgl. Vigf. s. v. III, Fr. s. v. 2)— 4), namentlich einem vorhergehenden svä entsprechend: 17, 1 ; 26, 9; 27, 1 (neben pö); 27, 15; 29, 7; en allir (== svä margir) er til hans koma, fara allir n. w. 37, 1; ähnl. auch 57, 18; vgl. Lund p. 264, 477. Nach voraufgeh. er folgt skal . . . 153, 8. Die nhd. Übersetzung ist in diesen Fällen nicht gleich- mäßig; gewöhnlich durch „so, eben- so, auch, andererseits, doch"' (17, 1 ; 26, 9; 27, 15) zu geboi.

* par entpricht nhd. dar in dar- bieten u. da (= dort, damals); (urspr. pan) dem nhd. dann in Zeitsätzen u. Nachsätzen (bist du klug, dann ivarte!).

pättr, m. (pottr § 64, 1), nhd. Docht (in Lichtern), Erzählung, Ab- schnitt. PI. A. 123, 11.

pegar, adv. (Vigf. vglt. g. peilis n. die Zeit), alsbald, sogleich. 5, 4; 71, 3 u. ö. Mit er als Konj. = sowie, sobald als 55, 7; 110, 14;

jDegja fvjöökonungr

233

111, 20, 21; mit unterdr. er {vgl. f)ä = f)ä er) 67, 11 Far.

|>e(jja, .sc/w. v. {vgl. g. J^ahan, F. 128; § 118, 126), schweigen. Praßt. S. 1 pagöa 202, 20; S. 3 |>agöi 106, 15; 125, 10; PI. 3 f)Qgöu 211, 17.

üTowj. S. 2 fregöir 2tfö; 33.

l>egn, m. (mhd. degen F. 129), Held, Mann. A. Helr. 10, 5.

[»einia s. |»essi. **

pekja. .sc/iw. «?. (F. 127, ahd. decchan), bedecken, decken {d. h. mit einem Dache versehen); § 113, 4. Praet. PI. 3 [joktu 25, 7. Pass. Part. N. m. J)aktr Grm. 15, 3; A. m. fjaktan Vol. 6'#, 3; N. f. pokt 4, 13; 7£, 18 (überzogen); N. n. fiakit 193, 19.

])erra, sc7*w>. t>. (F. 132, g. -{)airsan rfwrr sein, vgl. Jmrr), abtrocknen.

Pres. S. 3 {lerrir 181, 20.

J)essi, pron. (vgl. Vigf.; wegen der Etymol. Scherer Gesch. p. 365; ahd. deser, disiu, diz Ger.; Liden Ark. 4, 97 fg., Nor. § 399; jetzt gewöhnlich mit sjä zu einem para- digma vereinigt, s. auch § 92), dieser, derselbe. N. m. [jessi 168, 32; N. f. J)essi 175, 4; N. n. J>etta 12, 1, 2; 41, 6; G. f. Kessar 173, 4; G. n. J)essa 63, 7; 173, 2: D. m. f)essum 17, 8: D. f. jiessi 17, 7: l). n. |)essu 14, 19; A. m. f>enna 26, 4; 40, 19; A. f. fiessa 63, 6; 76', 5; A. n. J^etta 26, 21; 107, 7; Mi, 9. PI. N. m. £essir 15, 24; N. f. Kessar 22, 8, 10 (vgl. u. *); N. n. fressi 15, 8; 54, 7 (fcier ctas n. auch bei fehlendem Subst. (so in W) berechtigt wegen des verschiedenen Geschlechtes der Pferde, vgl. Mab. Gloss. s. hross; Lund p. 14); G. J)essara 29, 10 oder j^essa 61, 13 und wohl auch 29, 4 (oder S. G. n.?); 208, 18; D. fiessum 89, 15; A. m. J)essa 53, 2; A. f. J)essar .91, 2: A. n. fcessi 18, 11; 155, 22; 194, 3.

{)essi (sjä) ist etwas stärkeres Demonstrativ als und bezeichnet daher auch: folgendes (107, 7; 162, 31) oder „das dau (was soeben ge- sagt wurde; so 12, 2; wegen {). eru vgl. Lund p. 18); Kessar aörar 22, 10 übersetzt Eg. alias aliae. Wegen Verbindung mit inn s. inn pron. Konstruktionen wie JDetta

eru |3in räö 181, 3 beurteile nach Lund p. 18; vgl. |)at s. v. sä*.

>:" Der S. u. PI. D. JDeima ent- spricht einer älteren Flexionsweise 7 vgl. Wm. 96 a A. 2) u. Vigf. s. v. f)essi. Nor. § 399 bezeichnet sie als altnorw.; ebenso J)essi Nm. u. f. S. D. f)eima haetti 226, 28.

jieyta, schw. v. (zu Jrjöta brausen F. 137), ertönen machen; auch mit Geräusch einherfahren, sprengen, stürmen (== J»eysta, vgl. Vigf. s. v. 2). Pra3t. S. 3 {)eytti 102, 2 vgl. Var.

MUH ja, stv. (F. 129; vgl. § 105), empfangen. Inf. 53, 2; 138, 16; J). at gJQf zum Geschenk at mer von mir (eig. bei mir, meinerseits) 153, 7; auch ohne at gJQf ist vill J)iggja lifit (223, 4) = das Leben geschenkt haben will (Edz.); zu 223, 1 vgl. veröa; 167, 7; 235, 7; daneben af ser 192, 1. Praes. S. 3 f)iggr 1&2, 1. Imper. S. 2 I)igg 196, 34. Praat. (S. 1 f)ä t#J. § 41, 4); S. 2 {)ätt IIP, 25 40, 4). Gonj. PI. 2 f>aegiö 217, 1.

Jmig, n. (F. 134; §39,1), die Gericht s- oder Rats Versammlung, auch der Platz für dieselbe und Ver- sammlungen überhaupt. G. J)ings 74, 10; D. {>ingi Vol. 48, 4; Dsf. J)inginu 74, 2; A. {ring 83, 9; Asf. jiringit 94, 20. PI. D. {)ingum 44, 7; 73, 15.

|mi(jbitr, adj. (J)ing, -bitr zu bita), *m Gericht bissig oder schlag- fertig; als Beiname etwa = Kampf - hahn. N. 236, 10.

|»i i t ii s. [liiiii.

|)iiiull, m. (zw ]3enja=a!6'/mm F. 229, w^. Vigf.) , die gespannte Leine zum Handhaben des Netzes; = net- {rinull. Asf. Jrinulinn 79, 18.

l>jokkr oder (ivkkr, adj. (F. 133;

§ 77, 1; Ark. 24, 94), dick.

N\ m. 103, 22. Vgl. Var. u. Vigf.

s. v. {5ykkr. A. m. J)ykkan 36, 7

(Var. |)jokkvan). ,— N. n. pykt

191, 2. l)joö, f. (F. 136, g. l>iuda, § 61, 3),

das Volk, die Leute. N. 76, 6.

PI. N. pjööir 29, 8; D. {n'öfium

43, 10. [»jookoimiHjr, m. (s. J)jö5, konungr),

der Volkskönig, d.h. König eines

234

[>jö61and I". al

ganzen Volkes, im Unterschiede

von smäkon. (q. v.) oder fylkiskon. (Distriktkönig , regulus) u. skatt- kon. (tributpflichtiger König; vgl. 142, 8-9). N. 142, 16; PI. A. 142, 11.

|ijöMan<l. n. [s. [)j6ö, land), das Volksland; nur von größeren, un- abhängigen Landen gebraucht, etwa = Großstaat (empire Vigf.). D. 142, 9.

Jjjöövegr. m. [s. |)jöÖ, vegr), die Landstra ße , die offene Heer- straße {auch zur See), via publica.

A. 124, 14.

l>jofr, m. (F. 133, g. t>iubs; § 48), der Dieb. N. 124, 13.

|)j6na. schiv. c. (F. 136), dienen;

mit Dat., Lund p. 77. Inf. 45, 4;

Praes. PI. 3 ftjöna 27, 15. Praet.

PI. 3 ]bjönuöu 195, 10. ])j6im? m. (F. 135, vgl. by n. Sklave;

g. f)ius Knecht; ])ir f. = g. J)ivi

Magd; § 2, 5), der Diener.

PI. N. 212, 6. pjönusta, f. (F. 136), der Dienst.

A. 238, 10. lijoiiustuiiiaftr, m. (Jrjönusta, maör),

der Dienstmann. N. 242, 19. PI. N. 58, 1 {Dienstleute).

jjjöta, stv. 102, 1; g. In [mt-haürn Trompete; nhd. diezen, F. 137), tosen, rauschen, heulen. Praet. S. 3 f)ytr 212, 9 vgl. und f.

Praot. Conj. S. 3 {)yti 228, 18. J)it s. J)ü.

J>inn od. [riiiu, pro«, (g. J)eins F. 134; § 34, 1; ##-£. ßü), dein. N. m. |)inn 6'5, 16; N. f. f)in 279, 23; N. n. f>itt 2<?8, 1; 275. 14. G. m. f)ins 255, 11; D. m. {)inum i8Ö, 24; D. f. I'rinni 197, 13; 241, 18 sogn {). eine Erzählung von dir (= von dir er- zählt, Edz.); D. n. |)inu 1£5, 12; A. m. f)inn i81, 1 ; A. f. f)ina 2£4, 22; A. n. f)itt Regm. 2, 4. PI. N. m. {)inir 275, 8; N. n. [>in 68, 13; G. {)inna i78, 28; D. I)inum 255, 33; A. m. f)ina 222, 25; A. f. }rinar 26'5, 2; A. n. J)in 26'2, 3.

pokkasamr, a^j. {vgl. Vigf.; })okki = rf/e gute Meinung, zu J)ykkja), beliebt. - N. 237, 16; s. af 2).

pol, n. (.9. pola, wjrZ. g. fmlains f.), die Geduld. A. viö f). mit Ged. 189, 5.

|>ola. schiv. v. fg. |)ulan, § 28, 4;

117, l ; F. 133), (1 q ld en; auch = gestatten, nachsehen. Inf. 61, 9. ]). lier 250, 12 sich auf Feindseligkeiten gefaßt machen. Praes. S. 8 Mir 49, 12: PI. 8 f>ola 155, 35, Praet. PI. 3 f>oldif- illa konnten es nicht aushalten 158, 17; ähnl. Pass. Part. «osoJ. [jolat 258, IS.

|>or;i. .sc7//r. p, (für dora, t-y/. y. gadars F. 145; § 117, 1), wagen. Praes. S. 2 porir 164, 29; 179, 23; S. 3 J)orir itt£, 10. Praet. S. 1 J)oröa 257, 16; S. 3 f)oröi 46, 12; 118, 24; US, 21; Conj. S. 3 jtor.M 181, 16. Pass. Part, absol. j>orat 180, 6.

[)orpari, m. (vgl. f)orp = g. f)aürp

Dor/" F. 138), rf^r {bes. ärmere)

Landbewohner im Gegensatz

zum Städter. PI. G. 172, 19.

* Vgl. mhd. dorpaere, nhd. Tölpel.

! |)orri. m. (nach Vigf. s. v. zu f)verra, ««cä. PT/i. -4w. L. 377 z«* {mrr <2wrr, trocken, hart; hier von der Kälte), der Hartmonat , Januar. ( Wh. Mon. p. 58.) N. 244, 11; vpt f)orri Fiat. I, 22.

| [jorrit s. Jiverra. J)Ö, Pra?t. von J)Va s. ])Vä.

i Jjo, «(7v. (F. 127, «w g. paüh? ags.f)eäh, e. though), doch; Lund p. 424. 7, 6; 11, 19 (J30 ßeim = etiam bis Eg.); 17, 5; 63, 6 t*. ö#. Sigdr. 9, 9 : fellrat svä brattr breki, f)6 komsk heill af hafi = so hoch geht die

' Brandung nicht (kann nicht gehn) . . ., doch kommst du u. w. (== daß du nicht kämest).

\tÖ at oder Jjött, [»6t, konj. (F. 127 : |)6tt aus pö[h] at § 20, 5), da, doch, obschon; stets mit Ko nj. , vgl. Lund p. 334 fg. J)ö at 15, 13; 123, 8; f)ött V, 14; 27, 17; 56, 4; 224, 11; 272, 31; mit suff. Fron. 2. Vers. J)öttu 40, 1 ; 171, 4. I Unter Umständen ist die kon- zessive Kraft sehr gering, so 150, 31 ; {»ö at hann maeti Hüls wenn er (auch) gering schätzte, daß er gering seh. 241, 7; ähnl. Helr. 3, 4 vgl. D. H. II, 363; 609; in der hier gleichf. angeführten Stelle Grott. 6, 7 nimmt Ger., Sp. 1209, die gewöhnliche, konzessive Bedeut. an, zu D. H. stimmt ders. Sp. 874.

J>raut [)rivetr

235

* f)ött auch Part. Part, von f)ykkja.

|>raut, f. (s. f)rjöta, F. 141), die Not,

Mühe. PI. A. ^rautir 36, 8.

]>reit'a, scJW. f. (F. 141), befassen, berühren (um e-t). Praes. S. 3 I?reifar 161, 28; pr. til jfaJtf, greift nach . . . 240, 20.

]>rek, n. (F. 138; ags. pracu f.), die Stärke, Kraft. A. 223, 13.

prekvirki, n. (s. prek, -virki zu verk); rfo« Kraftwerk , die Arbeit. A. 53, 8; 105, 22 (Jfor = specimen fortitudinis Eg.); Itftf, 4.

]>reskjQldr, m. (F. 140, e. threshold),

die Türschwelle; vgl. auch Vigf.

s. v. N. 38, 12. * D/e Abi. von J)reskja (dreschen)

= g. Jbriskan fe£ sicher; in der End.

steckt jedenfalls nicht skjoldr, eher

vollr, «?so Dresch-Flatz. |>rettämli, zählte, {vgl. F. 141 «. §88),

der dreizehnte. N. f. f)rettända

14, 11.

]>reyja, schw. v. (F. 140 ; ags. J)rövan ; $ 27 2), 114) , sich sehnen, schmachten, geduldig ertragen. Inf.preyja [>rjar (sc. naetr) Skirn. 43, 3.

l>reyta, schw. v. (zu ])raut, F. 141; § 115, 5), bedrängen, ermüden; namentlich vom Forcieren einer an und für sich nicht lästigen Sache gelegentlich einer Wette u. dergl. gebraucht, vgl. Vigf. s. V. Inf. ]jr. um drykkju 64, 4 = potando certare Eg., at |)reyta viö hann es ernstlich mit ihm aufnehmen 203,

15. Prags. S. 3 J)reytir ä drykkjuna 64, 22 = potare contendit Eg.; vgl. 65, 13. PL 3 |)reyta J)etta mal sie forcieren die Sache, entscheiden die S. gewaltsam 166, 14. Praet. S. 3 j)reytti ras einen Wettlauf machte 68, 18; PI. 2 ?)reyttuö 68, 14 = agitavistis Eg.; PI. 3 ftreyttu sich alle (erdenkliche) Mühe gaben 62, 2.

prevetr ad), s. J>rivetr.

jmM. zahlw. (vgl. § 88; g. J)ridja; F. 141), der dritte. N. 10, 6; jun |)r. 26, 3; D. i inum f>riöja 100, 9; A. {)riöja 10. 2; c, 4 von Eg. u. F. J. Skald. B. 3 wohl mit Recht als Zahlwort gefaßt; nach Ger., Kvaef)abr. S. 22, jiriöja (d. h. zunächst Oöinn, hier aber Ragnarr).

N. f. f)riöja 20, 11; 42, 16. N. n. fcriöja 6, 4; A. it priöja 63, 19 ; it f>r. sinn 209, 6. PI. N. f. inar J)riöju (die dritten = noch andere) 22, 11; A. m. ina J)riÖja sjau die dritten (drei letzten) sieben Tage 215, 21.

* Vgl. auch priöi im Nam.- Verz.

(iriftjjunyr, m. (y#Z. ]?riöi), rfer dritte Teil. D. yfir f)riöjungi liös #for ein Drittel der Heer schar 203, 10.

jiriiligr, adj. (ftrifaz = engl, to thrive, gedeihen), glücklich, stattlich. N. 236, 12.

])rjöta, stv. (F. 140. g. usfrriutan; § 102, 1), mangeln; ausgehen; impers. mit Acc. der Person und Sache. Praet. S. 3 en er hann [)raut erindit 64, 14=ut vero eum Spiritus defecit Eg., Wimmer Laesb. p. 310: als er das Atemholen (vgl. erindi*) nicht länger zurückhalten könnt <im

* Über den imperson. Gebrauch vgl. außer Lund p. 47 Nyg. S. 84.

(irifa, stv. (F. 141; vgl. j)rifligr), ergreifen, fassen. Praet. PI. 3 prifu 222, 26.

|>rioa»ttr, adj. (s. J)rir, nätt), drei- nächtig, d. h. drei Nächte (oder Tage) alt. N. 104, 23.

J)rfr, zahlw. (F. 141, g. f)reis; § 28, 3; 85). drei. N. m. 53, 14; J)eir vetr fara £rir saman 81, 6 = es kommen drei Winter hintereinander (Ger.); f)r. vetr 81, 7; N. f. fcrjar 20, 8; N. n. £rjti 57, 16. G. (aZter Geschl.) f>riggja i05, 15; D. prim 16, 9; f)rimr (tgtf. Nor. § 320 a) 64, 11; 103, 19; 229, 5. A. m. J)rjä 10, 6; 30, 8; A. f. prjar 32, 12; A. n. J)rjü 5, 8; 136', 17; 153, 18.

{iritugr, adj. (vgl. J)rir tugir, tigir = 30, § 86), dreißig (Klafter oder Ellen) zählend. N. 178, 32 ; hier ist wohl kaum (mit Vigf.) an die Hohe, eher an die hänge oder den Flächeninhalt des Fels- bodens zu denken, den F. beim Trinken bedeckte; dreißig (Kl.) entfernt war Edz. Übers.

l>rivetr, adj. {s. J>rir, vetr), drei- jährig. — N. 120, 2; G. {)revetrs 212, 12.

236

jiroski - )>ii

|iroski, in. \n//. pröttr), die Korper- kraft. — Ä. 241, 24.

pröttr, m. (ags. proht; § 60, 2; F. 138) = prek. N. 223, 12.

pruma, f. (vgl. Vigf. s. v., prymr bei F. 142 u. prymr), der Donner. PI. A. prumur 104, 9.

pruiHjinn. adj. {eig. Pass. Part. starker Flex. zu prongva = drin- gen, drängen F. 139; § 103, 4), gedrungen, auch geschwollen in- folge heftigen Druckes oder einer Gemütsbewegung. pr. mööi ( = tumidus prai ira Eg.) Vol. 26, 2.

prütna, sc/w. v. {vgl. prjötau. g. pruts- fill n.), schwellen; auch von kör- perlichen Reaktionen heftiger Ge- mütsbeivegung ; von unterdrückter Leidenschaft. Praet. PI. 3 svä prütnuöu hans siöur 200, 22.

pra^ll, m. (F. 138; dän. trasl), der unfreie Diener, Knecht) eig. Läu- fer?) N. 38, 11; A. 109, 9; Asf. 150, 6. PL N. 98, 23; Asf. 161, 24.

prongr. adj. (F. 139, e. throng s.; § 77, 1), enge; vgl. allpr. Komp. n. adv. at eigi er prongra, at skipa hana 51 , 1 nicht beschwerlicher (durch Raummangel) = ebensowenig beschw. ist, in ihr Leute unterzu- bringen, vgl. skipa.

}>ula. f. {vgl. Vigf.; s. auch Eg. Lex. poet. s. v. 2 = Carmen longum et inconditum) viell. urspr. ein musi- kalisches Instrument, dann ein län- geres eintöniges Lied. G. pyt pulu (vgl. pytr) = das Geräusch des einförmigen Liedes Grott. 3, 1 vgl. dazu A. 8, 9). Andere faßten pulu (pulöu) als Praßt. PI. 3 von pjöla oder püla (= fiylja) murmelnd oder plärrend singen: die Konjek- turen putu (von pjöta) u. |)eyttu (D. H. II, 608) in ähnl. Sinne.

pumlungr, m. (zu pumall m. Daum F. 135), der Däumling am Faust- handschuh. — Nsf. 59, 5.

pungfcerr, adj. (pungr, foerr), schwer beweglich, schwerfällig. N. 217, 23.

pungi, m. (zu thu schwellen? F. 135), die Schwere. D. meö punga 8, 9.

pungr, adj. (s. pungi, dän. tung), schwer. A. n. svä pungt etwas so Schweres, ein so schweres Gewicht

(Nyg. & 58) 79, 16. - PI. N. m. hlutir pungir schwere Dinge ilc, 12; A. m. punga sehe, zu durchwatende, reibende (Ger.) strauma Vol. 39, 2.

punnvnngi, in. (*. punnr = dünne F. 130; vangi m.), die bann- Wange, die Schläfe. Asf. 60, 19.

pUTÖr, in. (nach Vigf. zu pverra; 2), die Abnahme, der Schwund.

A. purö 69, 2 (drekka p. ä e - u von etwas forttrinken, abtrinken).

puriu. prät. präs. (g. panrban, F. 131; § 24, 4; 119, 125a), bedürfen; mit at c. Inf. oder Acc. (auch Gen., namentl. in imperson. Verwendung = nötig sein, Lund 172). Inf. 29, 8; 63, 12 zur Stell. Ark. 16, 222; 64, 14; brauchen 169, 9. Pr;es. S. 1 eigi parf ek, at 59. 1 ; S. 2 eigi parftu meira 172, 25; S. 3 liann {Darf minna svefn 35, 18; im- pers. parf es ist nötig (Lund p. 23): eigi, ekki f>. 57, 15; 67, 1 e. p. her langt um at gera es ist nicht nötig, darüber viel Worte zu machen = um es kurz zu sagen; 157, 22,. 24; 202, 5; so auch im Praet. S. 3 purfti 109, 12; n. Gonj. S. 3 pyrfti 36, 3 vgl. Var.; persönlich pat er hann purfti (Ind.) bedurfte 157, 4.

Ind. PL 3 purftu = nötig hatten, brauchten 116, 5.

purft, f. 6-. |)tvrl"l.

purr, adj. (F. 132, g. paürsus; § 46,

2), dürre, trocken. PL Dat.

purrum tärum ?/, 2 vgl. tax n.

pü, pron. (F. 134; g. pu; § 6, 4; 89 u. a2)), du. S. N. für sich ste- hend a, 2 : 9, 4 u. ö. halbenklit. pu Sigdr. 9, 2 u. ö.; suffigiert: attu (at pü), 201, 23; skaltu 5, 2; stattu «, 1; ättu (ätt von eiga, pü) 201, 36; muntu 16, 8; vgl. mantu 164, 25; kantu (vgl. Var.) 24, 11; büöu (s. büa) ;ZP0, 7; mättu 31, 8 (s. mega); pöttu (s. pött) 40, 1; i/2, 4; geröu (ger-öu vgl. gora) 74, 14; taktu Ü.2, 19; viltu 135, 3; bauötu 242, 9; kaustu (s. kjosa) Grott. 8, 5; estu Lok. ^#, 1; veiztu #, 4; ferner im Anschluß an die suff. Neg. -at: lezkattu (s. letja) Lok. 29, 3 ; vaxattu #, 1 ; vasattu Grott. 8, 1; munattu Grott. 20, 1. Dem nord. Imper. S. 2 fe£ jedoch suffi- giertes oder frei nachfolgendes [m

|)üsund J)vilikr

237

nicht unentbehrlich; vgl. 178, 36; 179, 1 und Lund p. 356; Gr. IV, 205. G. J)in (g. £eina) 162, 14; 194, 27; Helr. 2, 6. Dat. J)er (g. fjus) 5, 2; 26', 7; 40, 2; älter f)er Regm. 22, 5. A. J)ik (g. fmk) 70, 19; 204, 6. Dual N. V. J>it (ags. git), Voc. Grott. 7, 3; N. 2£2, 2 ; 228, 24. G. ykkar (g. igquara ; Dual *'m Hinblich auf Guörün und Grimh.) 196, 14. D. ykkr (g. igqis § 5, 2) 200, 2; 205, 13; 217, 3. PI. N. er (ahd. ir, § 5, 3) oder J)er ; für sich: vituÖ er (od<?r vitu-J)er) VqI. 41, 8; 34, 8; £er rfer ^w- rede an einen einzelnen 166, 23 u. ö.; vgl. Lund p. 9 ; D. H. II, 39; süffig. trüi-J)er 9, 3; megu-{)er 10, 10; hafi-t>er 22, 1; 170, 26; munu- £er 4i, 2; eigu-J)er 6% 4 123 u. 2. pl.); tgrZ. auch 154, 30; 26'5, 20. G. yöar (g. izvara) 41, 5 (F«r. yöarr = vester) ; 254, 30 ; in höfischer Sprache = |)in 197, 14; awc/fc yövar: i milli yöv. 61, 6; D. yör (g. izvis) 34, 8 u. ö.; = cfo'r (##/. oben f)er ?,*. oss s. v. ver) 175, 18, 23; 201, 24; fe&r iverden eine anwesende u. eine abwesende Person zus. gefaßt, cgi. D. H. II, 199: zu 210, 8 vgl. lengr. A. (g. izvis) yör 56, 16.

* Die Formen |)it, |)er scheinen erst durch den häufigen Gebratich in suffig. Gestalt aus it, er ent- standen zu sein; viell. unter Mit- wirkung der Anal, von f)ü, f)in; Nor. § 393 a5.

Jmsimd, f. (F. 137, § 86; g. Jmsun- di f.), die Zahl Tausend; auch im Plur. gebraucht, mit abhäng. Gen., so N. tolf Jmsundir 164, 5; A. 165, 22.

}>vä, stv. (F. 142 ; § 106, 3 ; g. J>vahan), waschen. Inf. 119, 17; f>vä ser (Ztmd p. 102), 200, 28. Praet. S. 3 f)ö ^32, 9; 255, 8. Pass. Part. Jweginn Kegm. 25, 1 ; a&soJ. lrvegit Helr. 5, 8.

JneiHjr, m. (F. 142), der Riemen.

N. 118, 8; A. f>veng 113, 3

(<>«eW. an beiden Stellen von einem

groben Faden zu verstehen; wie

engl, thong auch = Feitschenschnur).

|>vorligsi, acfo. (vgl. Jwers), «igr. quer, tfann in widersprechender, schroff ablehnender Weise; synjar |)verl. 99, 19 = obstinate negat; vgl. 221, 6.

J)verr, adj. (F. 142, g. J)vairhs), quer. A. f. yfir pvera hQndina 238, 17 = quer über die Hand hin = auf der Handfläche; A. n. yfir gölf {)vert quer über den Fußboden 105, 19.

frverra, stv. 103, 1, Vigf. s. v.), schwinden. Praet. Gonj. S. 3 {Dyrri 27, 3) 173, 15 s. u. mega. Pass. Part, absol. porrit 65, 4.

l)vers, adv. (zum adj. |)verr; für f)vers vegar?), quer, in die Quere {vgl. querfeldein) ; 61, 15 = trans- versa via Eg.

})Vertekilin9 adj. (eig. quer, d. h. un- recht aufgenommen = abgeschlagen), unbedingt untersagt. N. n. frvertekit 43, 17.

l>vi, adv. (eig. D. n. von sa; die pro- nominale Anwendung s. s. v. sa), darum, insofern 26, 9; 38, 14; 100, 20; 123, 9; Vaff)r. 52, 6 vgl. Lund p. 142; häufig in Verbindung mit fg. at: väru J)vi visari, at 4, 7 waren insofern weiser, als . . . (waren weiser als er, da sie Ger.); er f)vi framar, at ist um so viel vorauf, hat solchen Vorsprung, daß 63, 11; J)vi j)öat Grott. 6, 5 in dem Falle, daß D. H. II, 609; Ger., Sp. 874; ähnl. auch 115, 17 in der Fass. von U „daß der Fluch sich dann erfüllen solle, wenn er selbst" u. iv. (Ger., Übers.); u. ähnl. J)vi . . . sem vgl. sem c) ex; der kau- sale Bezug von pvi wird dabei nicht selten durch vortretendes fyrir (vgl. fyrir 1) c) verstärkt: f. J)vi . . ., at 13, 15; mit at verschmelzend dient \>vi at oder fyrir |)vi at (= eo quod, ideo quod) als Konj.: Hov. 1, 4 (frvit hier u. Grott. 21, 3); 3tf, 4; 50, 15; 22#, 28; vgl. auch Lund p. 329 /#. Zu 124, 8, 9 «#Z. Ger., Sp. 74: „einmal ist f. J)vi m cten Nebensatz getreten, während der Hauptsatz mit J);'i eingeleitet wird11 (s. J)a, 5). itez. ungewohnt. Stell, bemerke auch 115, 17; /s£ hier die Fass. von U vorzuziehen ? Vgl. oben; u. taki unt. taka. Doppeltes \)\i (das erstere rel.) beim Kompar. (=■ je, desto) findet sich 41, 16; 67, 2 3 ; s. Lund p. 247; vgl. auch Nachtr.

J»vi at konj. s. Jjvi.

jivilikr. pron. adj. (s. f)vi s. v. sä; likr; § 93), eigentl. demgleich, der-

238

]ivil f>Qgnhorßni)

alt, derartig (talis). N. m. 47, 8; f)vil. maftr /.''•'-'. 8; wegen des Folg, wohl als ein versteckter Hin- weis auf die nicht ganz ebenbürtige Stellung des Sigurör zu verstehen, wie er scharfer 180, <i. 7 hervor- trat; A. in. [)vilik;m 178, 13: A. n. {>vilikt 66, 2; 122, 15. PI. N. m. ]jvilikir 65, 20; 1). |>vilikum 61, 9; 69, IG.

Vgl. mit slikr (q. v.) scheint J)VÜ. ;//<'// r demonstrative Kraft zu haben, kann aber gelegentlich auch durch betontes „solcher" im Nhd. übersetzt werden, so 65, 20; 66, 2.

ftvit (\)\i at) s. J)vi.

tnkkja, schw. v. (g. pugkjan; § 10, 2; 6, 1; 44; 46, 3; 116; F. 128), dünken, scheinen. Inf. 11, 11; 47, 14; Praes. S. J)ykkir 88, 1; jf59, 3; oft imperson. (mit Act. u. Pass.; ##Z. .Lwwtf p. 8, 9; 23, 25; 105) ^ykkir vel drukkit £i, 8 = scheint gut getrunken = ist (unserer Ansicht nach) gut getr.;- f>ykki-mer (vgl. § 123,' 2: Ark. 1, 132) 98, 20; 155, 35 tgtf. betr; f). mer guöin eiga 55, 8 (der Nom. Plur., ^w Mob. Gl. s. v. aws HeiÖ- arvigas. belegt, wird durch Gr. IV, 197 fürs Mhd. deutlicher; s. auch Lund p. 8, 9), daneben persönl.: vel J)ykki-mer pjälfi renna 63, 17; PI. 3 {)ykkja 34, 6 u. ö. Gonj. S. 3 f)ykki 43, 17; 50, 18; Grott. 17, 8. Prset. S. 3 J)ötti (o/fc im- 2)ers.; vgl. Praes.j 5, 6, 7; i2, 12; 27, 4; en ülfinum f)ötti ser (für sich, bei sich) J)at ekki ofrefli 38, 21 tpj. 153, 22; 47, 7; 53, 7, 10; 73, 6 ; 93, 2 ; 55, 1 ; jDötti van Aus- sicht schien (vorhanden zu sein) 105, 8; wie hier ist vera zu er- gänzen 259, 9, 16; f>. mer mit folgendem PI. N. 225, 12; 253, 3 w/£. o&m fjykki-mer 35, 8; J)ötti mer 105, 20 /s£ nftrf. eigentl. nicht = schien mir, sondern =■ war, wie mir scheint (vgl. Eg. : magna, meo quidem iudicio, strenuitate excellebat Hr.). Auch in anderen Fällen ist ein derartiger, mehr adv. Gebrauch (= sane, opinor) zu beachten, z. B. 17, 4 ; wenn auch die Konstr. verbal bleibt bei freier Auffassung der Numeri: vgl. oben (Praes.) |>ykki-mer guöin eiga. Über diese Mischung

persönl. u, wnpersönl. Konstr. nie

z. Ji. 12, 11 f. 35, 8) vgl. Nygaard in Ark. 16, 239. Für mer l>ötti ßt 5 ist mit neueren Hrsg. j)6ttumk geschrieben', vgl. § 89a:i). PI. 3 l>öttu 149, 8; 1<;:\ 12. Com'. S. 3 Jiu'lti mer würde mir scheinen 5; p. verst am schlechtesten seit nur = am wenigsten gefiele 122, 1!<: PI. 3 {könnte nach freierer Konsir. auch S. 3 sein) 40, 16. Pass. Part. f)6ttr ; absol. hefir Jjott ge- schienen hat 56, 3; 172, 30; 259, 8. Med. J'ykkjaz sich dünken lassen, meinen, Lund p. 121: Inf. 49, 11. Prass. S. 1 {jykkjumz 232, 22; S. 8 J>ykkiz 155,11; 161, 9. PL 2 pykkiz 62, 11; PI. 3 f>ykkjaz 25, 7. Praßt. S. 1 ek J)öttuinz icft schien mir 203, 15; 226', 8; fcA qlaubtc 221, 4; 252, 21 ; S. 3 pottiz '58, 22; PL 3 f)öttuz 203, 11; i70, 11; sahen ein (Edz.) 241, 8. Gonj. S. 1 {)cettumz 180, 29; S. 3 J>cettiz 201, 14; 231, 23.

* Über proklitisch verkürzte For- men von J)ykkja (dann pikja geschr.) s. § 19.

Jjykkr, «c?y. s. J>jokkr.

t>yrft, f. (s. fmrfa, g. JDaürfts), we&en. Jmrft = die Notdurft, das Bedürfnis, der Vorteil. A. 182, 20 s. Var.; Nor. § 327 gegen Ende.

i>yrma, schw. v. (vgl. Vigf. ), s c h o n e n , mit Dat., Lund p. 74. Prses. S. 3 Jjyrmir 81, 9; {). eiÖum Eide halten, so Praet. S. 1 ^yrmda 209, 24; Pass. Part. £yrmt 54, 11.

Jiyrri s. J>verra.

jjyrstr, adj. (F. 133), durstig. N. m. 64, 12.

Jjytr oder jiytr, m. (zu Jvjöta; g. in frat-haürn, mhd. döz, F. 137), das Geräusch, der Klang. A. f>yt Grott. 3, 1 ; das Geheul 213, 1 ; vgl. ulfa-pytr.

Jjyverskr, adj. (J>vöverskr, J)yöerskr,

'vgl. Vigf.), deutsch. Df. 212,

21. PL N. m. byverskir 253, 7.

JKiMjiliyr, adj. (= paegr, zu fnggja F. 129), annehmlich. N. f. psegilig 135, 11.

liogn, f. (zu f)egja), tfasSchweigen. A. Sigrdr. 20, 4.

]jojjiihoriiim, adj. (eig. Pass. Part, horiinn zu hverfa; pogn) , des Schweigens beraubt, ganz vom

J>Qgull

aettmaör

239

Schweigen abgewendet , lärmend.

G. sg. f. Grott. 3, 2 ; vgl. Eg. : stre-

pitantis (molse), D. H. II, 608. |mm|uI1. adj. {zu fcegja, F. 128),

schweigsam. N. m. schw. Fl.

inn f)Qgli 36, 6; G. schiv. Fl. ins

J)<?gla 106, 22.

* D£e Nebenform |)agall stimmt

zu gamall § 75. I^kk, f. (t^Z. g. f)agks m., F. 128),

d«e geneigte Gesinnung, der Dank.

A. 166, 4. PI. D.' meö {xjkkum mit Freuden 184, 6.

}>or)t, f. (w/Z. Jmrfa, g. jDarba Mangel F. 132), das Bedürfnis, <&e JVo£- wendigkeit. A. 211, 10 cerna \>. vera ä hondum es sei geboten {zu versuchen); hyggja J)er hverja \>qvi 226, 20 = die jedes Bedürfnis be- denken, alles Nötige für dich an- ordnen; sem hann kunni ser |)Qrf til wie er das Bed. empfand = nach Bed. 231, 33.

JS.

se, adv. {eig. aev, #^. aeva u. g. aivs; F. 30; Ark. 17, 368, 372), immer.

Grm. 34, 8; Vol. 19, 7; als Ver- mutung Grm. 13, 3.

flefar. adv. ; jüngere Form für afar (Vigf.). - 178, 36.

sefi od. sevi, f. (^. g. aivs m., F. 30), das Lebensalter; das Leben. N. a^vi 176, 15; D. aevi 212, 17: 226, 23; A. aefi e, 4.

sefr oder cefr, adj. {zu afar Vigf.), heftig, leidenschaftlich. N. 208, 15.

segishjälmr, m. {vgl.. iEgir, hjalmr), der Schreckenshelm. Ger., Sp. 1238. -- N. 116, 20; 180, 30; A. 270, 32; ek bar aeg. yfir ollu fölki 180, 25 i'cfe hielt das ganze Volk in Furcht u. Schrecken. (Vigf. s. v. hjalmr 3.) Eine ältere Er- klärungsart s. bei Fr.2 III, 1076.

ses, f. {vgl. Vigf., § 55, 1 ; Nor. § 239, 4 vglt. 1. ansa), der Rand, Saum {die Schuhnaht). PI. Dsf. aesunum 113, 8; vgl. rifa.

setla {nach Vigf. zu g. ahjan = mei- nen F. 9; Nor. § 224 schliefst aus ahd. ahtön ein abgeleit. ahtilön = aetla), meinen, denken; im Sinne haben. Inf. 41, 2. Praes. S. 1 aetla ek 61, 11; 70, 2; 11 9,

23 ; mit suffig. Fron, aetlak 119, 26.

S. 2 aetlar 119, 22; heiman aetlar J)ü du willst von Hause {Edz.) 218, 5. S. 3 aetlar 154, 26; ae. hann (sc. vera) 159, 6. PI. 1 aetlum 10, 8; PI. 3 aetla 155, 21. Praet. S. 1 aetlaöa 2£2, 1; S. 3 aetlaöi 106, 10; gedachte {Edz.) 151, 21; äÄnJ. 522, 7 t^J. letja. PI. 3 aetluöu 258, 9. Pass. Part, aetlaör = raun mestr (vera) aetlaör = wird als der größte angenommen, wird der gr. sein müssen 65, 8. Vgl. Lund p. 469. er J)ü ok a^tluö min kona bist mir zur Frau be- stimmt 199, 3; Qörum er J)at aetlat einem andern ist das bestimmt 169, 20. Med. aetlaz bei sich denken, ae. fyrir vorhaben; so Praes. S. 3 aetlaz {)at f. 69, 21.

setlan, f. (s. aetla), das Vorhaben, die Absicht. A. 154, 25.

sett od. ätt f. {vgl. Vigf. s. v.; = g. aihts, § 12, 1). 1) das Geschlecht, abstr. u. konkret. N. att 7, 8; aett 13, 15; 123, 3; G. aettar 22, 11 {zw.); 46, 2. D. aett 10, 14; 145, 6; Vol. 25, 7; er mJQk i aett VqIs- unga ist sehr im Geschlechtscharak- ter der W., ist ein echter {aus- geprägter) Wölsung 158, 13; vgl. 159, 3; 162, 33; Dsf. aettinni 15, 24. A. aett 14, 3 (sem hon atti ae. til = ut ei gentilitium erat Eg.). PI. N. aettir 8, 19; 123, 5; Nsf. aettirnar {hier = die Geschlechter, die Völkerstämme, viell. einschl. der Biesen, vgl. D. H. II, 6 und aettir 9, 9 mit den fg. Worten) 7, 14; D. 12, 6; 143, 14. 2) die Him- melsgegend; vgl. noröraett. PI. D. aettum 81, 5; ättum 230, 17. A. aettir 78, 12.

settaör, adj. {geb. als Pass. Part.), ge- artet, der Geburt und Herkunft nach beschaffen. PI. N. f. vel aettaöar 22, 16.

setterni,n. {vgl. oett), das Geschlecht.

D. Grott. 8, 7.

attleifö, f. (s. aett, leifa F. 271 = zurücklassen), die E r b s c h a f t , das dadurch rechtlich zukommende Gut oder Land, Erbland. G. til aett- leiföar 162, 23.

aettmaftr, m. (s. aettt, maör), meist im PI. aettmenn = d«> Verwandten.

PI. N. 9, 5.

240

ettstörr Qngnll

:i'tls(6rr. adj. («. »tt, störr), von an- gesehenem Geschlechte. //. N. m. ;ettstoerri 149, 4.

seva, adv. [vgl. xu.negat. -at; § 12; 2; (tnders Ger., Sp. 1391 nachBugge, der an agS. äva erinnert), eig. = nunquam ; verstärktes eigi = n i c h t ; /mt7i gewöhnl. Auffassung aus »Va- gi verkürzt: auch aefa geschrieben; meist poet. Vc4. 3, 5.

* aev- in aeva u. ei- »n eigi om* *eyv-ge (Ger., Sp. 181) sind wohl im Grunde identisch, s. F. 30 ; Vigf. s. v. ymiss erklärt y- ebenso.

sevi, f. s. sefi.

9, 9

oflugr. adj. (s. afl n.), kräftig, stark. PL N. f. oflgar Grott. 11, 3. Komp. N. m. oflgari Grott. 9, 4; eZer Dat. beim zu beurteilen nach Lund p. 135, A. 4.

* JZkr Bild, des Komp. vgl. Wm. § 88 c).

ofundarmaor. m. (s. ofund F. 18; maör), ein Neider. PI. A. 150, 20.

ofundarorö, PI. n. {s. ofund Miß- gunst F. 18, zu unna; orö), Worte der Mißgunst, Scheit w orte. A. 23, 5.

ogn, f. (F. 10, § 55, 1; g. ahana), die Spreu, der Spreuhaufe. PI. N. agnir 218, 22.

ol, n. (F. 27, § 51, 2; ags. ealu), das Bier, Ale. N. 109, 12; 137, 11; A. Grm. 36, 9; 200, 1.

old, f. (F. 27, g. alds; § 61, 3), das Menschenalter, Zeitalter. N. 18, 2; 144, 3. meöan old lifir ?r, 4 formelhaft = solange das Menschengeschlecht fortlebt, sol. es Menschen gibt. PI. N. aldir Vafbr. 45, 6 (Geschlechter; poet. = -Mew- scAen, 8. Vigf. s. v. II); G. alda Vol. 3, 1; I). oldum 7, 1; A. aldir 0,10.

olgogn, PI. n. (s. ol, gogn «w gagn = Vorteil, Bequemlichkeit, Gerät), Biergefäße. G. olgagna 45, 5.

olker, n. (s. ol, ker), das Bierfaß.

PI. N. 160, 22. oln s. alin.

olrünar. PI. f. (q1, rünar), die Bier- runen, d. ft. Runen, die eine schäd-

liche Wirkung des Getränkes ver- hindern icor Vergiftung schützen),

vgl. dn-.. Sp. 1249. - \. Sigrdr. 7, 1. ond, i. [vgl. anda schw. v.; § 61, 3, F. 14). 1) der Atem. - Dsf. 209, 30; 8. blasa. -' die Seele. A. ond 6, 14; 13, 2.

ondugi, n. (= Qndvegi, s. Ger., Sp. 1250, Vigf. s. v. ; Wh. p. 220, 459 : etymol. zu vegr = Richtung, und ond = and- gegen F. 16), der Hoch- sitz in der Halle, welchem gegen- über sich meist ein etwas kleinerer erhob. D. ondugi 77, 9; hier als Ehrensitz eines Gastes der Hei er- wähnt und daher viell. (s. Vigf. ; Wh. 459) von dem kleineren Hoch- sitz zu verstehen.

Die etymol. Deutung = Gegen- sitz läßt sich entweder mit Vigf. im Hinblicke auf die beiden Hoch- sitze vis-ä-vis, oder auf den Um- stand beziehen, daß der eig. Hoch- sitz nach Süden (der Sonnenseite), gerichtet ivar, sich also vis-ä-vis (sc. der Sonne) befand. Für die erstere Auffassung spricht auch das mhd. gegensidele, das aber nur von dem Ehrensitze des Gastes (dem Wirte gegenüber) gebraucht vu sein scheint.

ondurdis. f. (von ondurr = Schritt- schuh; vgl. Vigf. s. v. u. s. v. andrar: dis), die Schrittschuhgöttin. N. 33, 3.

ondurcjiio, f.? (vgl. ondurdis und guö), die Schrittschuhgöttin.— N. 33, 3. Wie ondurdis eig. der poet. Sprache angehörig.

ondverör, adj. (s. ond = and F. 16; -verör = wärts, gerichtet F. 299: g. andvairbs), entgegengekehrt, an der Spitze befindlich, im Vorder- treffen stehend dgl., im Beginne einer Sache. Dsf. i Qndveröri fylk- ingu (vgl. i miöri f. 155, 22) in der vorn befindlichen Schar = an der Spitze seiner Schar 169, 4. A. f. snimma i ondveröa bygö guö- anna 52, 7 = primis temporibus. postquarn dii sedes fixerant Eg.

ongull, m. (F. 11), der, die Angel; eig. der Angelhaken. Nsf. ongull- inn 71, 20; 72, 1; D. ongli d, 2; Asf. ongulinn 71, 21.

or oerr

241

^r, f. (F. 24; g. arhvazna f.; § 56), der Pfeil. - - PI. N. Qrvar 168, 26. A. Qrvar 178, 5.

^rliga, adv. {vgl. orr = rasch, munter, freigebig F. 21), reichlich. 219, 1.

^rn, m. (F. 21 vgl. oqviq-, Flex. nach § 64, 1 ; vgl. auch ari m.). 1) der Aar, Adler. N. 23, 2; Nsf. orninn 93, 23; G. arnar Sigdr. 16, 4; Gsf. arnarins 94, 2; 200, 12. - Dsf. erninum 93, 23; Asf. orninn 95, 16. PI. A. ornu 219, 2. 2) rf*e Nachbildung eines Adlers, die durch Herausnahme der Lungen aus dem Brustkasten entstand, eine grausame Art der Tötung , der Blutaar (vgl. blööorn *). N. Regm. 26, 1.

<?xl, f. (F. 12; ahd. ahsala; § 61, 1), die Achselhöhle. G. til axlar bis an die A. 168, 29. A. oxl 103, 24. PI. D. oxlum 15, 6; 94, 5.

or s. är, f.

oss s. äss, m.

0.

oMinyr, m. (zu eöli, oöli od. zu ööal? vgl. Vigf.), ags. aeöeling vgl. Ger., meist poet., der Fürst. D. oöl- ingi (von Sigurör), o, 4.

ofri s. ein.

ongi adj. s. engi.

«r-, g. us (F. 35; Gr. II, 790 fg.; Ger., Sp. 1242), Präfix mit pri- vativ. Bedeut. Im Anschluß an Grimm sieht Ger. dasselbe Präfix in steigernder Bedeut. in orlog (s. Art. orlog) u. oröf (s. Art. öröf).

orindi, n. s. erindi.

oruggr, adj. (s. uggr = Furcht Vigf. s. v. ; or-), aus dem Bereiche der Furcht, sicher. N. f. orugg 52, 9.

erviti, adj. (or-; viti zu vit n. = Verstand F. 304), ohne Verstand. N. Lok. 29, 2. Die Neben- form orvita (vgl. § 79a) im N. f. 155, 33.

orJ)ri£räöa, adj. (or-, prifa, räö), un- fähig einen Beschluß zu fassen, ratlos N. 151, 7.

«x, f. (g. aqizi), F. 8), die Axt; vgl. 59, 1. A. öxi 178, 5.

Glossar z. pros. Edda.

oxarhaiuarr. m. (&x, hamarr), die (einem Hammer ähnliche) Rück- seite einer Streitaxt (Vigf.). PI. D. oxarhomrum 220, 18.

oxn 8. uxi.

oxnaflokkr, m. (s. uxi, flokkr = der Haufe), ein Haufe, eine Herde von Ochsen. A. 71, 7.

OB.

cefta (vgl. öör F. 308, ahd. wuot), rasend machen, meist im Med. oeöaz unsinnig, rasend werden. Praet. S. 3 oeddiz 54, 5 geriet in heftige Brunst (von ein. Hengste).

oeÖi, n. (vgl. öör Geist F. 308), die Gemütsart. at hon var viö hans oeöi 167, 17 = daß sie nach seinem Sinne war [nhd. wäre) ; ähnl. 190, 13.

ceftri, adj. Jcomp. (vgl. § 82b; nach Vigf. s. v. zu g. aühuma; Ger., Sp. 1246 vglt. g. vöf)eis lieblich), höher; vornehmer. N. f. 170, 21; Helr. 3, 6; Superl. oeztr ( = oeöstr) der höchste; der erste (oft vom Range). S. N. m. oeztr 6, 1; 18, 10; 27, 14. N. f. cezt 42, 14. A. m. ceztan 195, 29. Schw. Flex. inn oezta 201, 14.

cepa, schw. v. (g. vöpjan, § 27, 3; e. to weep; vgl. öp), schreien, jammern. - Praes. S. 3 cepir 222, 22.

cerinu, adj. (auch yrinn = yfrinn, Nor. § 231, daher wohl mit Vigf. zu yfir über zu stellen), eig. übermäßig, überh. reichlich. N. n. (doch vgl. Var. oerit ljöst, wo cerit adv. ist) 112, 7 ; er oe. sofit genug geschlaf en 205, 2 ; oerit er um {)ina daga es ist genug mit deinen Tagen (sie werden bald ein Ende haben) 181, 6 vgl. Var. A. f. cßrnB. 114, 12 vgl. Nyg. 363; 211, 10; A. n. oerit adv. = reichlich, recht 36, 3; 62, 5; vgl. Lund p. 246; oerit lengi lange genug 171, 2. So auch yfrit hraeddr 179, 6; yfrinn wird nach Vigf. in den nicht kontrahierten Formen neben oerinn gebraucht.

(BIT, adj. (vgl. Vigf. s.v. u. s. örar; auch zu öör, ceöa?), rasend. S. N. m. Lok. 29, 1. N. f. cer 155, 33.

16

242

aesa

oiztr

tnsa9 schw. v. {wohl kaum mit Vigf. OBSka, f. {nach Nor. zu ceri jünger,

zu ags. egesa zu stellen, eher zu § 81, 2), tffc Jugend. D. i oesku

ahd. jesan F. 244; vgl. auch geysa 170, 28.

und geysi und das adv. cesi = geysi cexla, schw. v. [aueh oexa, nach Vigf.

a&? verstärkendes Präfix), erregen, zu vaxa ; w/J. bei F. 28 1 dt£w, «kw),

»n heftiger Art anschüren. lasse wachsen, vermehre. - Inf.

Praes. B. 3 oesir 26, 8. Med. 115, 12.

oesaz in heftige Bewegung kommen, ceztr s. oebri. aufwallen. - Inf. 198, 30; g, 1.

Namenverzeichnis.

16*

AMls, m.; ein schwedischer König, Stiefvater des Hrölfr Kraki; vgl. Fas. I, 381. N. 136, 1; G. Aöils 137, 2; D. Aöilsi 136, 10.

* Zur Etymol. vgl. § 41, 4; Vigf. Proleg. Sturl. S. p. CLXXXVII; Bugge Helgedigt. 144.

Agnarr, mv ein junger Held, Bruder der Auör, Liebling der Brynhildr.

N. 184, 1. Alfr^ull s. Alfr.

AU (besser Ali), m. = Väli 5. 1. Väli.

Allfpör oder Alf^r, m. {vgl. Vigf.), Allvater, Beinam e Oöins od. über- haupt des höchsten Gottes, daher auch in christl. Sinne gebraucht. N. 6, 2, 4; Grm. 48, 3; D. Allfoör 43, IG.

* Für die auf Alfaöir (vgl. Gisl. Njäll 249) zurückgehende Schreib. AlfQör (= faöir allra guöanna; so immer in U, oft in W) tritt Mogk P. Br. B. VJ. 490 ein; ebenso schreibt F. J. (Alf. = alles fader).

1. Alsviör od. Alsvinnr. m.; Name des einen Sonnenrosse s. N. 15, 1 ; G. Alsvinns Sigdr. 15, 4.

2. Alsviftr oder Alsvinnr, m.; eine jüngere Gestalt der Völsungensage, Sohn des Hei mir. N. 191, 30.

* Beide Namen gehören zu sviör, svinnr = g. svinJDs, nhd. ge- schwind.

Alvig, f. (= Almveig, Hyndl. 15, 5 F. «/.), in spaka, Gemahlin des Königs Hälfdanr Gamli. N. 145, 9.

Alpjöfr (s. f)jöfr), m., Zwerg- Name.

Vol. 14, 4.

Amsvartnir (Amsv. F. J.), ein my- thisches Gewässer, nach der dun- keln Farbe benannt. N. 40, 13.

Andhrfmnir (hrim n., hier = Ruß), m., der Koch in Valholl. N. 48, 8—9.

Andlangr, m. (der ausgestreckte F. J.; vgl. entlang), der zweite Himmel der nord. Mythologie. N. 26, 3.

Andvarafors, m., der Wasserfall des Andvari; vgl. D. H. II, 400. N. 173, 17; G. 173, 21.

Andvaranautr, m.; der dem Zwerge Andvari abgedrungene Ring; über die Angaben bez. der Schenkung dess. vgl. Raßmann I, 190 7; Boer ZZ. 35, 481. N. 119, 25; A. 120, 5; 174, 9.

* nautr, fast nur im Kompos. vorkommend (vgl. Vigf. s. v.) = Ge- nosse (F. 165), oft auch von Sachen gebraucht, die früher im Besitze eines anderen gewesen und nach ihm benannt sind; ähnlich -leif in Däinsleif.

Andvari, m., ein Zwerg. N. 173, 16; Vol. 15, 6; D. Andvara 119, 8.

* Nach F. J. „der vorsichtige" (varr 2)); Rydberg (Ark. VI, 112) vergleicht Handwanus bei Saxo.

AngrboSa, f. (zu angr m., Unheüs- künderin F. J.), eine Riesin. N. 37, 13.

Askr, m.; Name des ersten Men- schen (zu askr Esche? vgl. Bugge, Stud. S. 513 und Embla). N. 13, 4.

Atli, m. (vgl. Attila, Etzel), Sohn des Buöli; Bruder der Brynhildr. N. 120, 7; 194, 14; G. 118, 18; D. 120, 25; A. 196, 17, 18; V. 223, 17.

Atrffir, m. (zu 1. riöa stv., F. J.), Beiname Oöins. N. Grm. 48, 4.

Auftr, m., Sohn tferNött; Var. Uör. N. 14, 4.

246

Auör Äslaug

AuÖr [Var. Auöa), f., Schwester des Ägnarr. G. 184, 1 ; Helr. 8, 6.

AilOumla, f., eine mythische Kuh; viß. Einl. S. 75; Golther, Germ. Myth. 515. N. 9, 13.

Augustus, m. {vgl. Var.), der be- kannte römische Kaiser. N. 124, 6.

Aurgelmir, m., ein Riese, viell. = Ymir (Müllh. D. Alt. V, 119). N. Vaff>r. 30, 4; A. 8, 18. Für diese Schreib, (nicht Qrgelm.) trat ein B. zu Vafyr. 29, 6; Bt. 396. Vgl. Bergelmir.

Aurvangi, m. = Aurvangr, ein Zwerg. VqI. 13, 7. G. Aurvanga 20, 1.

* So Eg. im Lex. Poet. Andere denken an aurvangr feuchte oder kiesige Erdmasse (aurr m.); vgl. VqI. 14, 7.

Austri, m. (s. austr adv.), ein Zwerg. N. 11, 14; Vol. 11, 3.

Ai (äi Urgroßvater § 65, 3), m. , Zwergname. N. Vol. 15, 8.

Aki (ahd. Anihho, § 34, 2), m., Name eines Bauern. N. 231, 17.

Alfheimr, m., ist 24, 14 = Ljösalf- heimr; ob identisch mit dem Alf- heimr Grm. 5, 4? Vgl. über die 9 Welten der nord. Mythol. Einl. p. 78, A. 42; Mogk {Göschen) S. 94.

1. Alfr (auch AI fr), m., Zwergname (vgl. älfr). N. VqI. 16, 1.

2. Alfr, m.; mit dem Beinamen inn gamli, als jarl ä HQröalandi be- zeichnet Hülfs s. c. X. (ed. Bugge 14, 13). D. Älfi inum gamla 165, 27.

3. Alfr Hundingssoii. N. 544, 15; A. 163, 12.

4. Alfr Hjälpreksson. N. i7ö, 2; ,i G. 170, 13; D. 17i, 22; A. 170, 19.

* Für 2. 3. 4. Alfr findet sich auch ?;t 01fr (ags. ^Eövulf = Adolf; § 28, 3); für 4. Alfr t#tf. auch Beitr. 35; 270. AlfrQftull, m., skaldische Bezeich- nung der Sonne, eig. der Eiben- strahl (Ger.). N. VafJ)r. 47, 2.

1. Ali = 1. Väli, s. 1. Väli.

2. Ali [hier u. 3., 4. = ahd. Analo, § 34, 2), m., urspr. Name eines Seekönigs (AM. 1, 546), aber in der . Verbind. Ali vazta undirkülu = Ali steinsins = regulus saxi vel montis (Eg.) = Riese, und dann zu weiteren Umschreibungen ge- braucht, vgl. Eg. Lex. Poet. s. v. ; Ger. Kvaef). S. 22. G. Äla c, 3; A. Ala 113, 12.

3. Ali, m. ( Var. Olli), ein sagenhafter norwegischer König, spez. von UpplQnd in Norwegen. N. 136, 4 vgl. AM. 1, 482.

4. Ali, m., ein sagenhafter dänischer König, vgl. Olrik, Kild. I, 87; II, 68; heißt Fas. I, 381 Ali inn frcekni = Olo vegetus bei Saxo; unsicher ist die Bezieh, des Ali in Hyndl.

14, 1. A. 252, l;hier wird aber vielleicht richtiger Armöö (= ags. Heremöd? vgl. Bugge, Beitr. 12, 44) zu lesen sein, vgl. Var.

Anarr oder Önarr s. Önarr.

Arvakr, m., der in der Frühe (vgl. är adv.) wache, F. J., eines de?' beiden Sonnenrosse. N. 15, 1. Vielleicht auch (im Gen.) Sigdr.

15, 3.

Asa-J)örr, m., der Gott pörr (q. v.).

N. 13, 19; D. 102, 20; A. 66, 2; 67, 1.

Asbrü, f. = Asenbrücke, poet. Be- zeichnung des Regenbogen s. N. 21, 6.

Asgarftr, m.,die Äsen- Wohnung, der gewöhnliche Aufenthalt der Götter, A s g a r d ; urspr. auf Erden gedacht, später in den Himmel verlegt', vgl. Einl. p. 78; Mogk (Göschen) S. 94.

N. 13, 6; 89, 6; G. 4, 6; D. 102, 8; A. 70, 12; 75, 8. Auch der Plur. (wie bei hüs, salr), in dems., Sinne, A. AsgarÖa 100, 15.

* Asg. inn forni bezeichnet die frühere Wohnstätte der Äsen in Asien, die man gerne in die Nähe von Tröja verlegte, so im Dat. 6, 3 ; A. 13, 13. In deutlicher Weise tritt diese Beziehung hervor 13, 6 Asgarör, pat kollum ver Tröja.

Asgrind, f., das Tor (grind, 72, 1) zum Asgarör. PI. A. Asgrindr 95, 16.

Aslaug, f., die natürliche Tochter des Sigurör Fäfnisbani und der

Bäfurr Bragi

247

Brynhildr; vgl. Raum. I, 191 1); Symons H. S. 662; A. Olrik Kild. II, 111; N. Geistesl. 125. N. 123, 4; 230, 20; Ä. islaugu 200, 18 (nach § 55, 4).

Bäfurr (Bt. N. F.), auch Böf. (F. J.), m., Zwergname. N. VqI. 11, 7.

Baldr, m., § 50a1); einer der zwölf Äsen, vgl. FAnl. p. 109 fg.; Bugge (Stud. s. Reg. s. B., Baldrs brä S. 32, 283); Golther 366—386; Mogk {Göschen) 77—81; Rieh. M. Meyer 310 fg. N. 31, 4; G. 21, 11; D. 73, 9; A. 73, 7.

Barrey, f., Name einer mythischen Insel; D. H. II, 209. - N. 47, 3.

Baugi, m. (der sich krümmende, zu baugr m., F.J.). ein Riese, Bru- der des Suttungr. N. 99, 6; G. 99, 18; D. 99, 10; A. 99, 15.

Bäleygr, m. (Flammenblick habend-, zu bal n.), ein Beiname ÖÖins. N. Grm. 47, 4.

BeigaSr, m., ein Kämpe des Hrölfr Kraki. N. 136, 13.

Bekkhildr, f. (zu bekkr m.), Schwe- ster der Brynhildr u. ihr Gegen- satz; Müller Myth. 88. N. 191, 26.

Bell, m., ein Riese, Bruder der Gerör? N. 47, 10; G. Belja VqI. 53, 5; A. Belia (Var. Bela) 47, 7. * Zur Dekl vgl. § 65, 2.

Bera, f., =Kostbera (q. v.). N. 219, 32; G. 219, 26.

Bergelmir, m., einer der Urriesen, Einl. p. 76; nach Ark. 27 urspr. Berggelmir; anders Rieh. M. Meyer 310 fg. N. Vaf|)r. 35, 3; A. Bergelmi 10, 16.

Bestla, f., Tochter des Riesen Bol^orn, Gemahlin des Borr, Mutter des Oöinn, Vili, Ve. N. 10, 5.

Bjarki, m., s. Bo^varr.

Biflidi oder Biflindi, m., Beiname Ööins. N. 6, 6; Grm. 49, 9.

Bif rost , f. (via tremula Eg.) , die Götterbrücke (vgl. Asbrü), der Re- genbogen. — N. 16, 8; D. 22, 1; A. 21, 6; 82, 21. EYne andere Form BilrQst, die sich in R der L. E. ausschließlich findet, wird neuer- dings vielfach vorgezogen; vgl. Mül- lenh. H. Z. 30, 246; Ger., Sp. 1373.

Bifurr oder Bifurr, m., Zwerg- name. — N. VqI. 11, 7.

Bikki, m. (= mhd. Sibeche), ein falscher Ratgeber des Königs jQrmunrekr, in Fr. als B. jarl be- zeichnet; W. Müller, Myth. der H. S. 153, 171. N. 121, 18; G. 211, 29.

Bil, f., als ein vom Mond -Dämon (Mäni) geraubtes irdisches Mäd- chen 15, 5, als zu den As innen erhobenes Wesen 45, 2 erwähnt; der Name (vgl. bila, schw. v.) stand urspr. wohl nur zum abnehmenden Monde in Bez.

Bileyyr (auch Bil.), m., ein Beiname Ööins. N. Grm. 47, 4.

Bilskirnir (auch -skirnir), m., eine himmlische Wohnung, dem Gotte jj>örr zugewiesen, Einl.p. 102; urspr. viell. = Blitz (Golther, M. 262, 1). N. 30, 3; A. Bilskirni (sc. vesa) Grm. 24, 3.

Bjprn JärnsiQa, m., Björn Eisen- seite, der zweite Sohn des Königs Eagnarr LoÖbrök und der Kräka (vgl. Fas. I, 251); A. 258, 10.

Bläinn, m., ein Riese, wdhrscheinl. = Ymir. G. Blains VqI. 9, 8.

Blikjandabol, = malum praesentissi-

mum Eg., Name des Bettvorhanges der Hei. N. 38, 12-13.

BoÖn, f. (vgl. Vigf.), der Name eines Gefäßes für den Dichtermet. N. 97, 13; G. 98, 17; D. 100, 9.

Borghildr, f. 59, 1), die erste

Gemahlin des Königs Sigmundr.

N. 162, 26; G. 166, 13; A. 244, 7.

Borr, m., s. Borr. BragaroeSur, PI. f . = Gespräche des Bragi (=1. Br.) 92 Über sehr.

1. Bragi, in., einer der zwölfAsen, Sohn Ööins; seit Uhland Sehr. VI, 403 jetzt meist „als der nach Val- hQll versetzte Skalde Br.tt (2. Br.) angesehen, so Einl. p. 115; Mogk (Gösch.) S. 8b; doch vgl. auch Buqge Beitr. 13, 187 fg. N. 35, 1; 92, 11.

2. Bragi, m., mit dem Beinamen skäld oder inn gamli, ein Skalde um 800—850 (G. {)orläksson, Uds. p. 9).

N. 3, 13; Grm. 44, 7; 113, 11; 123, 9; Gen. Sigdr. 16, 2.

248

BravQllr Danmork

Brävollr, Dl. {identisch mit Brävellir, BravikV Fas. 1, 878), ein Gefilde (vgl. vQllr m.). !>• 165, 10.

Bre$afQnil, f., eine nach Breöi ge- nannte ftmn. A. 150, 4.

BreM, m., als Knecht des Skaöi erwähnt. N. 149, 6; den Namen versuchte Bugge Ark. 17, 47 aus Brito (der Brite) zu deuten, so jedoch, daß Anlehnung an das im Norw. übliche Wort für Gletscher (jetzt brse geschr.) stattgefunden.

BreiQablik, PI. n., eine himmlische Wohnung, dem Baldr zugeteilt. N. 25, 1; 31, 12; Grm. 12, 1.

1. Brimir, m., ein Riese, wahr- scheinlich = Ymir. Gen. VqI. 9, 7.

2. Brimir, m., wird 88, 1 ein Wohn- ort genannt , vielleicht aus Miß- verständnis, vgl. Eg. L. Poet. s. v. ; D. H. II, 51. Für Brimir (nicht Brim.) entscheidet sich Siev. P. Br. B. VI, 314.

Brokkr, m., Zwergname. N. 110, 10; D. 111, 13: A. 110, 13.

Brynhildr , f. , als Tochter des Buöli, Schwester des Atli, Ge- mahlin des Gunnarr Gjükason be- zeichnet; über das Verhältnis zu Sigrdrifa vgl. u. a. D. H. II, 394; 423; Ger., Vollst. Wb. s. v. Brynh. u. Sigvorpr. N. 118, 11; G. 118, 18; D. 119, 3; A. 192, 30; 231, 1. * Daß zu Zeiten Brynildr zu lesen, zeigte Siev. P. Br. B. VI, 315.

BuÖladöttir, f., Tochter des Buöli, = Brynhildr. Voc. Helr. 4, 2.

BuMason, m.; Sohn des Buöli, = Atli. G. 118, 18.

Buöli, m., Vater des Atli, als sehr mächtiger König 194, 13 vor- geführt; Raßm. I, 177. G. 192, 31.

Buri, m., (Büri? Vgl. Ark. 6, 3; an Burri denkt F. J. 217; vgl. auch Rieh. M. Meyer 453), Vater des Bqit. N. 10, 3.

Busiltjcjrn, f., mythischer Fluß- name. — N. 172, 10.

Byleistr oder Byleistr, m., wird 37, 7 als Bruder des Loki bezeichnet, scheint aber mehrfach (so VqI. 51, 8) Loki selbst zu sein, vgl. Eg. L. Poet. ; Bugge zu VqI. 51, 8 ; D.E. II, 67.

Byruir, m., ein mythischer Brun- nen. — N. 15, 6.

B^varr mit dem Beinamen Bjarki, der namhafteste unter den Kämpen des Hrölf'r Kraki (vgl. den Boftvars J)ättr der Hrölfs saga Kr., F. J. 47 fg.). N. 136, 11.

Bplverkr, m., der Unheilstifter (s. bq\ n.); ein Beiname Oöins. N. 99, 9; Grm. 47, 5; G. 99, 16; D. 99, 13.

ßol j)orn (dqI n. ; f)orn Dorn, auch = Riese, Bugge Stud. 530), m., R i e s e n- nam e. G. 10, 5.

Bomburr, m., Zwergname. N. 14, 8.

Bprr oder Borr [der Erzeugte F. J.)t m., Vater des Oöinn, Vili, Ve. N. 10, 4; G. BQrs synir = die drei genannten Götter 10, 12; 11, 1.

Böfurr, m., s. Bäi'urr.

Dagr, m., der Gott (oder Genius) des Tages (vgl. dagr). N. 14, 7; A. 14, 8 (Dat. auch Dag, vgl. § 50, 3; Eg. L. Poet).

* Tag u. Nacht galten dem heid- nischen Nordländer als selbständige Wesen (neben der Sonne).

Danakonungr, m., der Dänen- König. D. 237, 3; A. 205, 14.

Danavirki, n. (vgl. virki = Wall, F. 293), der Dänen- Wall, das sog. Dannevirke, eine in Überresten bis auf die neuere Zeit erhaltene Schanzenkette zwischen Schlei und Eider (Dahlm. I, 22); vgl. Otto. A. 237, 5.

Uanir 60, 1 ; zur Etymol. Bugge Ark. 5, 125; 6, 236; vgl. auch Grimm bei Raßm. I, 166), PI. m., die Dänen. G. 237, 21; auch im iveiteren Sinne = Nordleute, so Helr. 11, 7 vikingr Dana = der nordische (im Norden allgemein be- kannte und von der nordischen Sage adoptierte) Held, von Sigurör Fäfnis- bani gesagt.

Danmork. f. (vgl. 1. merk in der von Vigf. s. v. II besprochenen Abwand- lung der Bedeutung Wald: Grenz- gebiet), eigentlich die Dänen-Mark, das aus Jütland , den dänischen

Däinn Elli

249

Inseln und Schonen bestehende dä- nische Reich älterer Zeit; zur Flex. {wie 1. mork) vgl. § 61, 3. N. 124, 3; G. Danmarkar a, 4; Danmeikr £53, 1; Dat. DanmQrku 125, 2; 143, 19; 2i3, 3; DanmQrk 125, 2 Far.

1. Dahin, m., ein Zwerg. N. Vol. 11, 6.

2. Däinn, m., ein mythischer Hirsch. N. 23, 7.

Däinslcif. f., = Nachlaß des Dainn, Name eines von Dainn oder über- haupt von Zwergen [vgl. 141, 11) geschmiedeten Schwertes. A. 141, 10.

* -leif = reliquiae F. 271. Delling r, m., Vater des Dagr {daher

wohl = Deglingr, vgl. Einl. p. 80 a; Müllenh. D. Alt. V, 273. Mogk P. Br. B. VI, 525 liest mitV Doglingr und erklärt ^der lauentsprossene" [zu d<?gg f.). N. 14, 6. Dori {oder Döri), m.; ein Zwerg. N. Vol. 15, 5.

* Über die Quantität des o han- delt Siev. P. ßr. VI, 303.

Dölgjwari, m., ein Zwerg (J)vari = a cioss-stick Vigf. ; doch vgl. auch Var. und dazu D. H. II, 265). N. VqI. 15, 2.

1. Draupnir, m., ein Zwerg. N. VqI. 15, 1.

2. Draupnir, m., ein mythischer G ol d - ring. N. 76, 12; 111, 5; A. 77, 17.

* Wislicenus {Symbolik S. 40 fg.) setzte Dr. = Sonne.

Drömi, m., eine mythische Fessel

(vgl. Vigf.). D. 39, 13; A. 39, 4.

Duneyrr, m., ein mythischer Hirsch.

N. 23, 7.

Dura|>rör, m., ein mythischer Hirsch.

N. 23, 7.

* Auch Dyi af)r. geschrieben, über die Quant, s. Sievers P. Br. VI, 286.

Durinn. m., ein Zwerg, als verw. mit dusa oder dusa, dura = to doze angesehen Beitr. 21, 107 a2).

N. 18, 10.

Düfr, m. (vgl. ags. düfan tauchen F. 1 50), ein Zwerg. N. VqI. 15, 6.

1. Dvalinn, m., ein Zwerg. N. VqI. 11, 4; G. dcetr Dvalins = vom Zwergengeschlecht Fäth. 13, 6 vgl. 180, 20.

2. Dvalinn, m., ein myth. Hirsch.

N. 23, 7.

* Zu 1. und 2. Dv. vgl. dvala, dvelja = to delay u. g. dvals = stumpfsinnig, töricht.

\ Edda, f., Großmutter (g. ai[)ei Mut- ter; Nor. § 115); Name eines wich- tigen Werkes der altnord. Literatur. N. 2, 1.

j Eikinskjaldi, m., der mit dem Eichen- schild (F. J.), ein Zwerg. N. Vol. 13, 8.

! Eikjn mir, m. („der baumzehrende" ? das Symbol der nagenden Zeit ? Vgl. Beitr. 12, 279), ein myth. Hirsch. A. 50, 4.

* Bez. der 23, 7 erwähnten vier Hirsche vgl. NiöhQggr.*

! Eilifr Guörünarson, m., norwegisch. Skalde des 10. Jahrh.; Mob. Gat. 179. _ N. 108, U. Eir, f. (vgl. eira schw. v.; hier ~ivohl = pflegen, heilen F. J.), fast nur in skaldischen Umschreibungen üb- lich; nach 42, 16, 17 Göttin der Hei Ikunst. Eirekr at UppsQlum, m., schwe- discher König in der zweiten Hälfte des 9. Jahrh., der das ein- heitliche Königreich Schweden be- gründete (Hkr.; Har. S. Härf. 101, 14 F. J.). D. Eireki 259, 11. Wenn es hier heißt, daß bei Eirekr saela mest gewesen sei, so bezieht sich dies wohl auf die üppigen Opferschmäuse in Uppsalir, auf die oft, z. B. bei Saxo S. 185, 30 Holder) hingewiesen wird.

Eitri, rn , ein Zwerg. N. 110,

10; Var. Sindri. Ekin, f., ein mythischer F 1 u Jß.

N. 50, 8. Der Name viell. urspr.

gälisch, vgl. Vigf. p. 780.

Eldhrimnir, m., vom Feuer mit Ruß bedeckt F. J., ein mythisch. Kessel. - N. 48, 9; D. Grm. 18, 2.

Eldir, m. (der Feueranzünder, Koch F. J.; vgl. auch D. H. II, VI), ein Knecht des ^Egir. N. 169, 10.

Eljuonir (Elj. F. J., zu el n.?), m.,

ein Saal der Hei. N. 38, 9. Elli, f. , das personifizierte Alter,

250

Embla Fenrir

gedacht als föstra des Ütgaröa-Loki. A. 66, 17. Embla, f., Name d$a ersten Weibes

[vgl. Vigf. u. Eg.). N. 13, 4.

* Statt der Anlehnung an almr Ulme (so z. B. Falk in Ark. 5, 261) suchte Sperber P. Br. B. 36, 219 E. mit a/bi7i8?.og u. ahd. Embila zu kombinieren : wie sich die liebe um stärkere Bäume schlingt, so das Weib um den Mann.

England, n.; England. D. 143, 8; hier ist das anglo-normannische Reich gemeint.

Erpr, m., ein Sohn der GuÖrün, nach HaniÖm. Stiefbruder desü. u. Sorli; W. Malier, Myth. S. 174. N. 121, 11; 227, 8; A. 229, 24.

Eyjölfr od. Eyjülfr, m., ein Sohn des Hundingr. A. 163, 13; 244, 14.

Eylimadöttir, f., die Tochter des Eylimi, Hjordis. G. 242, 4.

Evlimi. m., ein halbmythischer Kö- nig; vgl. D. H. II, 351. N. 167, 15: G. 170, 7; A. 167, 18, 26.

EymoÖr, m., ein Fürst; nach Much u. D. H. II, 498 = Eymundr. N. 213, 23.

Eymundr, m., ein sagenhafter skan - dinavischer König in Ruß- land, vgl. Hyndl. 15, 1; D. H. II, 498. G. 145, 9 (vgl. Var.).

Eyvindr Skäldaspillir, m., § 50 a2, ein norwegischer Skalde, f um 995; G. f)orlaksson Uds. p. 33. N. 139, 6.

filiv ägar (die von Regenschauern ge- peitschten Flüsse; vgl. el n. und Sievers P. Br. VI, 299), PI. m., Name für eine Anzahl mythischer Flüsse. N. 8, 2; D. Vatyr. 31, 1; A. 105, 11.

Falhöfnir, m., ein mythisches Roß, unter den Rossen der Götter er- wähnt N. 21, 10.

Fallandaforaft , n., das Tor oder (vgl. Var.) die Schwelle in der Wohnung der Hei; eig. (nach Eg.) = pernicies irruens, aber fallanda wohl im Hinblicke auf das Zu- fallen (Zuschlagen) des Tores der Hei, vgl. Einl. p. 28 und die ähnl.

Schilderung (Text) 5, 4. N. 38,

11.

Fair, ni., ein Zwerg. N. VqI. 16, 3 vgl. Var.

FarmayuÖ, m. (oder n.V vgl. guö), ein Beiname Oöins, eigentl. deus onerum (von Eg. auf die Überfüh- rung des Dichtermetes, von Vigf. wohl richtiger auf eine Beschützung der Handelsschiffahrt bezogen). N. 28, 4.

Farmatyr, m., = Farmaguö (-tyr vgl. Tyr). N. Grm. 48, 4.

Fäfnir, m., Nor. § 306 (vgl. dän. favne umarmen, hier = fest um- schlingen , Raßm. I, 104 2) nach Munch; ähnl. Bugge Stud. S. 343), Name eines der Verwandlung in einen Lindwurm fähigen Riesen, Sohn des Hreiömarr genannt N. 116, 11; G. 117, 10; D. 202, 2; A. 114. 14; Voc. 180, 16.

Fäfnisarfr, m., das Erbe des Fäfnir, der von F. geerbte Goldschatz. A. 120, 5.

Fäfnisbani, m., Töter des Fäfnir, Beiname des 1. Sigurör. N. 244, 13; G. 212, 12.

Färbauti, m. (far n., ags. beätan, e. to beat schlagen), der gefährlich schlägt, d. i. der Sturmwind (Bugge Stud. S. 76) oder der Blitz (Mogk S. 54), Name eines Riesen, als Vater von Loki gen. G. 37, 5.

Fengr, m., der Glücksbringer (zu 3), F. J., ein Beiname Oöins. A. Regm. 18, 7.

Fenhringr, m. (oder -hring?), eine Insel in der Nähe von Bergen in Norwegen. D. 251, 9.

Fen ja, f., «wie Masjd, Gefährtinder Menja (urspr. viell. Walküre oder sonst höheres weibliches Wesen). N. 125, 1; A. Fenju 125, 16.

Fenrir, m.; Aik. VII, 173, ein my- thischer Wolf, urspr. wohl als Verwandter des Sonnen wolf es (s. Skoll), später als Sohn des Loki ge- dacht. — N. Vatyr. 47, 3; Gen. Vol. 40, 4.

* Der ZZ. 28, 156/<?. nachgewiesene Bezug zu dem Sternbilde ülfs kJQptr darf für die älteste Zeit wohl nicht gelten ; doch ist bei dem gefesselten, endlich frei werdenden Wolfe das Sternbild gemeint.

Fenrisülfr FriÖleifr

251

Fenrisülfr, m., = Fenrir. N. 37,

15; D. 83, 14; A. 34, 15.

Fensalir, PI. m., oder Fensalr, m.,

mythische Wohnung, der Frigg zugeiviesen; Einl. p. 123. G. Fen- salar 73, 19. PL N. 42, 15.

" Zur Etymolog, von Fenja , Fen- salir vgl. Zz. 28, 185—188. Bez. Fenja u. Menja s. Menja.

Fjalarr, m., ein Zwerg. N. 98, 4; G. Fjalars 97, 10; ders. Name scheint Hov. 14, 3; Härh. 26, 9 einen Riesen, VqI. 42, 8 einen Hahn zubedeuten; Müllenh.D. Alt. V, 133.

Fiör, m. s. Finnr.

Finial'engr, m. {vgl. oröfimi; der be- hende schaffende, F. J.), ein Die- ner des Mgir. N. 109, 9.

Fimbulpul, f., ein mythischer Fluß, der stark rauschende, F. J.; vgl. fimbulvetr; D. Alt. V, 289. N. 7, 4; 50, 8.

Finnr oder Fiör, m., ein Zwerg; dann (ähnlich wie Däinn u. a.) = Zwerg überh. N. Vol. 14, 4.

Finnsleif, f, eine durch Zauber ge- festete Brünne, die als Zwergen- arbeit (eig. als Nachlaß des Finnr, vgl. s. v. Finnr u. Däinsleif j bezeich- net wird. N. 136, 19.

Fjön, n., die dänische Insel Fyen (Fünen). D. 213, 9; D. H. II, 497.

1. Fjolnir, m., ein Beiname Oöins; D. Alt. V, 293. N. 6*, 5; 177, 16: Grm. 47, 5; A. Rgm. 18, 7.

2. FJ9lnir, m., ein halbmythischer schwedischer König ( vgl. Yngl. G. XIV). N. 124, ib.

FjolsviÖr, m. [oder Fjolsvinnr; fjol-; sviör = g. svinps weise, Nor. § 219), als Beiname Oöins Grm. 47, 6.

Fjorgvinr od. [gew.) FJQrgynn, m.,

Vater (nach Lokas. 26, 1 Gemahl? Vgl. D. H. II, 256) der Frigg. G. Fjorj^vins 13, 12. Sprachlich wird der Name zu g. fairguni Berg (Mogk S. 64) oder zu 1. quercus (Rieh. M. Meyer 308) gestellt. Eine weibl. Fjorgyn 57, 2) er- scheint z. B. Vol. 56, 6 als Mutter des Gottes f>örr.

Fjorm, f., ein mythischer Fluß. N. 7, 4; 50, 8.

Fjornir, m., ein Untergebener am Hofe des Gunnarr. N. 219, 18.

Fili, m., vgl. Siev. P. Br. VI, 303, ein Zwerg. N. Vol. 13, 1.

Forseti, m., ein Äse, Sohn desBsldr ; vgl. Einl. p. 118; D. Altert. V, 39 ward betont, daß F. nicht bloß ein Gebilde der Dichtung war und im Kultus seine Stelle hatte, doch ist Bugges Ansicht (Stud. 278 N. 2)); „Er kann verehrt worden sein, ehe er zu Baldrs Sohn gemacht wurde" neuerdings mehrfach (so von Mogk S. 81) adoptiert worden. Ab- weichende Ansichten s. Beitr. 35, 547. N. 36, 15; Grm. 15, 4.

Fölkvangr, älter Folkv., m., eine himmlische Wohnung, der F reyj a zugewiesen. N. 33, 10; Grm. 14, 1.

Frakkar, PI. m., § 42, 1; die Fran- ken, deutscher Volksstamm. N. 213, 24.

Frakkland, n., meint in Prosa der L. E., Volss. c. XX (183, 15) und Ngp. die fränkischen Gebiete am Niederrhein, Frankenland; zunächst im Unterschiede von den Landen der Sachsen, Friesen, Nord- mannen : ohne feste Abgrenzung nach Süden; s. auch Müllenh. H. Z. 23, 163. G. 183, 15; D. 244, 20; A. 241, 22.

Franangr, m., oder Fräuangr (vgl. Ha röanu r) , ein Lokal mNorwegen.

G. 78, 13.

Frekasteinn, m. (vgl. Freki), erdich- teter Ortsname, s. Beitr. 12, 11.

N. 165, 29.

Freki, m., einer der beiden Wölfe (vgl. Geri) in Oöins Begleitung, poet. auch = Wolf überh. N. 48, 13; A. Grm. 19, 1; Vol. 51, 6.

Freyja, f., eine Göttin; Schwester des Freyr; vgl. Einl. p. 124; Frigg*.

N. 33, 5; 43, 4; Grm. 14, 2; A. Freyju 52, 12; 102, 9.

* Lautlich vgl. frü u. N. § 340.

Freyr, m., § 60, 3; g. frauja, der Herr; doch s. Golther 242 1), ein (urspr. vanischer) Gott; Einl. p. 112 fg.; Mogk S, 8t fg., Rieh. M. Meyer 196 fg. N. 33, 5; 46, 3; 76',' 8; G. Freys 39, 17; D. Frey 47, 4, 5.

FriMeifr, m., ein fast mythischer dä- nischer König, bei Saxo Fridlevus celer. N. 124, 4: G. 124, 5; Grott. 1, 6.

252

Frigg Gautland

Frigg, f., g 57, 2; Gemahlin Oöins: vgl. Einl. p. 123 fg. N. 13, 12; 27, 16; 151, 5; G. 43, 3;, VqI. 53, 7 (Friggjar angan = Ööinn); D. 43, 16; 77, 18; Acc. 43, 4 (er tig- nust nieö Krijig = Friggae dignitate est proxima Eg.); vgl. meö B.

* Etymol. ist Fr. wohl = skr. prijä Gattin {Mogk in Pauls Grund- riß) und zunächst viell. FJQrgyns (s. diesen Art.) Gattin gewesen, be- vor sie die Oöins ward. Mischungen bez. der Angaben bez. Frigg und Freyja sind neuerdings vielfach (so von F. J. im Ind. gener. zur Sn. E.; vgl. Arkiv 6, 283), ivahrschcin- lich jedoch in zu großem Maße an- genommen, da Übertragungen von der jüngeren Göttin (Freyja) auf die ältere (Frig«j) dann namentlich bedenklich erscheinen, wo sie der festen, skaldischen Trad. wider- streben.

Frisland, n., Friesland, die von friesischen Stämmen bewohnte deut- sche Nordseeküste. A. 248, 2.

Frosti, m., ein Zwerg, vgl. frost n. N. VqI. 16, 3.

FrÖÖafriÖr, m., der [sprichwörtlich gewordene) Friede des Froöi; vgl. den fg. Art. u. H. H. J, 13, 5. N. 125, 15; A. 124, 10.

FröÖi, m., Bezeichnung für mehrere (mehr oder mindr mythisch ge- färbte) Könige Dänemarks. Der in Sn. Edda vorkommende, sonst auch Friö-Frööi genannte, wird als Sohn des Friöleifr eingeführt N. 124. 5; G. 123, 12; 125, 9; at Frööa im Hause des Fr. Grott. 1, 5; 10, 8; D. 125, 6, 13; A. 125, 14; Voc. Grott. 8, 1; 18, 5.

* Vgl. Einl. p. 145 fg.; Symons H. S. 718. Dieser Fr. wird bei Saxo als Frotho 111 bezeichnet; vgl. bes. S. 169. 32 fg.; A. Olrik Kild. II, 196 fg. Über die Berührung von Grotta S. mit Yngl. S. (Friö-Frööi 24, 18 .F. J.) u. den anderen nord. Quellen s. jetzt Skjold. S. (Arn- grim) von A. Olrik 8. 144 fg., 153.

Fulla, f., Dienerin der Frigg;

= Fülle, Golther S. 435. - N. 43,

1; D. 77, 19. Fundinn, m , der gefundene (F. J.);

ein Zwerg. N. VqI. 13, 2.

F.vri, ii.. ein kleiner Fluß bei Upp-

salir. A. 137, 6. Zw (Juant.

vgl. S/er. V. Hr. VI, 291. Fyrisvcllir, PI. m., die Gefilde am

Flusse Fvri. G. Fyrisvalla 139, 6;

e, 3; A. FvrisvQllu 138, 7.

G.

Galarr, m., der krähende (F. J.), ein Zwerg. G. Galars 97, 11; A. Galar 98, 6.

Gamli s. Hälfdanr.

1. Gandälfr, m. (gandr m. Zauber- wesen), ein Zwerg. N. VqI. 12, 1.

2.Gaiidälfr konungr Älfgeirsson(Flat. III, 603), ein sagenhafter König.

G. Gandälfs synir, sonu 250, 10, 13; vgl, Raßm. I, 184 sl3).

Ganglati, m., von lässigem Gange, ein Sklave der Hei. N. 38, 10.

1. Gangleri , m., ein Beiname Oöins. N. Grm. 46, 2.

2. Gangleri, m., der vom Gehen müde (F. J.), ein vom König Gylfi angenom- mener Name. N. 4, 16; 6, 1 u. oft.

Ganglot, f. (vgl. Ganglati), m^Magd der Hei. ' N. 38, 11.

Gangr, m., der gehende (F. J.), ein Riese. N. 96, 17.

(inngraör. m., der zum Gehen be- reite [F. J.), Beiname Oöins.

So zu schreiben N. 9, 1 ? vgl. Var. u. VafjDr. 8, 1 u. w.

Garöakonungr, m., der König von Garöariki (Bußland). D. 199, 13.

Garörofa, f., die Zaundur •chbrecherin (garör, rjiifa; Ger.) eine mythische Stute. D. t, 6.

Garmr, m., Name eines mythischen Hundes. N. 83, 20 vgl. Bugge N. F. 31 a; Grm. 44, 9.

Bugge (Stud. 172) u. Golther führten den Namen auf Gerberus zurück, doch erinnert G. auch an die von Noreen § 248 gegebene Deutung (= Gramr). Nach Olrik = Fenrir; vgl. auch Boer Z. Z. 36, 329 fg.

Gautlaild, n.; im engeren Sinne der zwischen Ostsee und Wenersee gelegene Landstrich, durch den Wettersee wieder in West- und Ost- Gautland geschieden; im weiteren Sinne (= Götarike) der südlich von

Gautr Gjüki

253

den großen Seen belegene Teil der skandin. Halbinsel, jedoch ohne die {damals zu Dänemark gehörige) Südspitze {Schonen). G. 154, 20; D. 152, 16; A. 154, 10, 23.

Gautr. m., der Gotländer {F. J., so auch Golther S. 301), ein Bei- name Oöins. N. Grm. exe. {54, 6).

Gefjon, f., eine Asin; Einl. p. 125 fg., 147; Much Beitr. 17, 196 fg.; Kossinna Beitr. 20, 298; W. Müller Myth, S. 112. N. 3, 5, 10; 42, 17.

Gefn, f., ein Beiname der Freyja [Einl. p. 126 a). N. 43, 11.

Geirahoö, f., der Spießkampf, F. J. (geirr, HQÖr) eine Walküre. N. Grm. 36, 6 vgl. Var.

GeirreöargarÖr, m., meist im PI. = die Wohnung des Riesen Geirroör. PI. G. 106, 1; A. 106, 5, 19.

1. GeirreÖr, m. {vgl. § 64, 4; zu rjööa? der Speerröter ? Mogk; nach Nor. § 140 aus geirr u. (f)r0ör, dies letztere = friör); ein Riese. N. 106, 6; G. 107, 15; D. 106, 13; A. 108, 10.

2. Geirroör, m., Name eines sagen- haften Königs. G. 28, 5.

Geirumul oder Geirvimul, f., die von Spießen wimmelnde {Flut), F. J.; ein mythischer Fluß. N. 50, 9.

Geig ja, f., Name eines Strickes oder {nach AM II, 431 vgl. Eg. s. v.) eines Holzpflockes, der bei der Fesselung des Wolfes Fenrir ge- braucht ward. N. 41, 10.

Gerftr, f.; § 59, 1 ; an Frogertha bei Saxo erinnert W. Müller, Mylh. 122 N.2), eine Riesentochter, welche Gemahlin des Gottes Freyr wurde; vgl. Freyr. N. 46, 2.

Geri, m., der gierige {dies bedeutet auchr Freki, F. J.), der eine Wolf in Ööins Dienst. N. 48, 13; A. Gera Grm. 19, 1. In der poet. Sprache ist Geri = Wolf überh.; daher G. Gera hold = Wolfsfleisch o, 4.

Gestr, m. {in Ng|3.)=Norna-Gestr (q. v.). N. 235, 4; 240, 11; A. 240, 17; Voc. 240, 13.

Gjallarbrü, f., Brücke über die GjqII, den Grenzfluß des Gebietes der Hei, also der Eingang in dieses Gebiet. A. 77, 3; Asf. 76, 17.

Gjallarhorn, n., das dem Gotte Heimdallr gehörende Wächter- horn. N. 35, 21; 20, 16 {hier eds Trinkhorn gedacht, viell. irrig,

F. J. Gg. S. 96); A. 83, 8. Vgl. D. Alt. V, 99 fg., 142 fg.

Gjälp, f., die lärmende (F. J.); vgl. W. Müller, Altd. Bei. 229 2), eine Riesin. N. 107, 8; d-, 4.

Gillingr, m., ein Riese. N. 97,

18; G. 98, 10; D. 97, 19. Gimle od. Gimle, n., eine Lokalität

im nordischen Himmel, wohl ein

christliches Gegenbild zur Valhol,

s.u." N. 6,17; 25,11; D. 87, 7 ;

Vol. 64, 4; vgl. Siev. P. Br. VI,

339.

* Etymol. ^0/^=gimhle, s.Bugge

zu VqI. 64, 4 ; Stud. 416 ; genauer

= gimsteinhle; D. H. II, 79;

Rieh. M. Meyer 451. Ginnarr, m., der verlockende {F. J.),

ein Zwerg. N. VqI. 16, 4.

Ginnunga-gap, n., Name des nor- dischen Chaos , als weite Kluft zwischen der nördlichen Polarzone (Niflheimr) und der Äquatorialzone (Müspellsheimr) gedacht. N. 8, 8;

G. 8, 10; A. 8, 7 Vgl. Einl. p. 74 a. 28); Mogk P. Br. 8, 153 fg.; darnach urspr. ein leerer Luftraum; nach Storm in Ark. 6, 340 Teil des Weltmeers, der den Nordländern als Ende der bekannten Welt er- schien, allm. bis N.- Amerika hinaus- geschoben, s. auch Golther Myth. 511. ; In VqI. 3, 7 ist wohl gap {gähnender Schlund) ginnunga (PI. G., der Klüfte) im Sinne von Gen. 1, 2 oder des griech. Chaos gedacht; an ginnung Betörung {so D. H. II, 9, 10) ist kaum zu denken.

Gipul, f., ein mythischer ^ F 'luß - Name.

N. 50, 8. j G jükadöttir , f. , die Gjüki-tochter, von Guörün gesagt 118, 16; 250, 7; vgl. auch 193, 35. Gjükason, m., der Gjüki-sohn; gew. von Gunnarr gebraucht; so 199, 3; von Guthormr 253, 5. Im Plur.

Gjükasynir=efo'e drei Brüder Gunn- arr, Hogni, Guthormr. N. 118, 17 vgl. synir Gjüka 205, 14.

Gjüki, m. {aus Gifuki, Ark. 1, 163; = mhd. Gibeche), ein {urspr. deutscher) König. N. 118,

254

Gjükun^ar Gramr

13; 194, 7; G. 193, 85; 196, 20;

A. 197, 20. Gjukungar. PI. m. = Gjükasynir.

'— N. 118, 22; 203, 7; 220, 26; (J. 1S4, 16; D. 250, 8; A. 250, 11.

1. Gjoll, f., die brausende [F. J.\ ein mythischer Fluß. N. 7, 5; G. 76, 17.

2. <• joll. f., d& klingende {der*.), ein (flacher) Felsen. N. 41, 11.

Gfsl, m., der Strahl (F. J.), ein

mythisches Koß. N. 21, 10;

vgl. Var. GlaSr, m., der strahlende, nach Sk.

c. 58 = Skinfaxi, ein mythisches

Roß. N. 21, 8. Glaftsheimr, m., die strahlende Welt

{ F. J.), eine himmlische Wohnung.

A. 17, 19.

Glapsviör, m., der im Irreführen erfahrene? Vgl. dän. glapsti bei Vigf. s. v. glapstigr, ein Beiname Ööins. N. Grm. 47, 6 (al. 7).

Glasir, m., Nor. §306; ein mythischer Hain. Vql. Bugge Stud. 483; Z). //. II, 346; Schullerus Ä>#r. 12, 227. N. 109, 17; x, 1; G. Glasis ZOP, 15.

Glasisvellir, PI. m., <?me mythische Gegend, in das Innere von Norwegen verlegt; vgl. Guömundr.

Glaumvor, f., als zweite Gattin des Gunnarr genannt. N. 217, 20.

Gleipnir, m., Name einer mythischen Fessel für den Wolf Fenrir ; nach AM 1U; 33 viell. urspr. Bezeichn. des Wolfes selbst, von gleypa schlin- gen; so auch F. J. (G. = Schlinger). - N. 39, 19; A. 34, 15.

1. Glenr, m., als Gemahl der Söl genannt. N. 14, 19.

2. Glenr, m., ein mythisches Roß.

N. 21, 8.

* Koch in Ark. 14, 264 fg. weist auf dialekt. glena, glenna = einen hellen Streifen zeigen, sich auf- I klären {vom Himmel).

Glitnir. m., der strahlende; eine mythische Wohnung. N. 25, 2; ' als Sitz des Forseti bezeichnet 36, 16.

Glöinn, m., der glühende; Zwerg- Name. N. Vol. 15, 4.

Gna, f., Name einer Göttin; Einl. p. 127; nach Mogk {Pauls Grundr.) der Fulla nahestehend; ein Zus.- hang mit gnaefa (q. v.) ist nach

\')} 1 möglieh, "her nicht gesichert.

N. 44, 13; G. 45, 1.

Glicip, f., Name einer Riesin. N. 108, 2 Var.; i, 4 Vor.

Gllipahellir , m., Name einer mythischen F e l s h ö h 1 e. D. 83, 20.

Gliipalundr, m., eine sagenhafte ört- lichkeit. — D. 164, 14.

Für die Schreib. Gnipahellir, -lundr spricht Siev. P. Br. VI, 314; vgl. auch Mogk ib. VII, 294. Bugge Helged. p. 14 bemerkt, daß die Fass. von U (Gnipalundi 84 n. 49 für Gnipahelli 83, 20) auf Ein- wirkung von H. H. 1, 40 u. 50 (= 42, 52 H. G.) beruht.

Gnitaheför, f., Name einer Loka- lität, die urspr. als in Deutschland liegend gedacht wurde, und zwar entweder bei Detmold oder nord- westlich von Kaldern a. d. Lahn; vgl. D. H. II, 389; Raum. I, 152; Jiriczek H. Sage S. 51. N. 172, 23; G. 118, 6 (mälmr Gnitaheiöar = gull); D. 119, 7, 26; 217, 8; A. 116, 23.

* Die Schreib. Gnitaheiör empfiehlt Siev. P. Br. VJ, 314.

Gormsson, m. s. Haraldr.

Gothormr, m. s. Gutthormr.

Goti, m., das Gotenroß {F. «/.), sagen- hafter Name für das Pferd des Gunnarr. N. 118, 24; D. 198, 22.

Gotland, n., in Sn. E. Reiögotaland = J ü 1 1 a n d , auch Dänemark über- haupt {vgl. Form, zu Gylf. c. XI ok f)at heitir Jötland, er var kallat Reiögotaland; Bugge Beitr. 12, 6. N. 124, 3.

GotJ>jö$, f., das Goten volk (gotar = Goten, {yjöö). Dat. Helr. 8, 1 ; hier nicht, wie VqI. 31, 4, Helden- volk {D. Alt. V, 111).

Göiiin, m , Name eines Drachen.

N. Grm. 34, 4. Grafvitnir, m., der Grabeswolf {F. «/.),

ein Drache. Gen. Grm. 34, 5.

Grafvolllrör, m.,__der sich ins Feld eingrabende? Ahnlichen Sinn hat auch Göinn? {F. J.), ein Drache.

N. Grm. 34, 6.

1. Gramr, m., Name eines sagen- haften Königs {urspr. wohl nur = Fürst). JS. 145, 12.

2. Gramr, m., Name des von Reginn

Grani GuÖmunör

255

für SigurÖr geschmiedeten Schwer- tes. — N. 117, 6; 169, 23: Dat. Gram 120, 1; 182, 27; A. Gram 119, 4; 175, 23.

* Für beide Worte vgl. g. gramjan aufreizen; gramr adj. u. m.

Grani, m.; (vgl. gron f., mit heller Oberlippe, F. J.) , Name des dem Sigurör gehörenden R o s s e s. N. 118, 2; G. 118, 7; D. 118, 4 (oder Gen.?); A. 169, 2; vgl. auch N. 192, 26 u. w.; zweifelhaft ist, ob 165, 10 (Dat.) das Roß des SigurÖr oder ein beliebiges anderes gemeint ist.

Granmarr, m., Name eines sagen- haften Königs. N. 164, 25 Var.; G. 163, 22; 165, 15; vgl. Guömundr.

Gräbakr, m., mit grauem Rücken, ein Drache. N. Grm. 34, 6.

Gräö, f., gierig, reißend (dän. graadig F. «/.), ein mythischer Fluß. N. 50, 10.

Greip, f. (die zugreifende F. J.; vgl. greip f. die Hand). N. 108, 2; t, 4 (s. Gneip).

Grikkland, n., das griechische (eig. oströmische) Reich des Mittel- alters. — G. Grikklands haf (zu- nächst der griechische Archipel) scheint 190, 29 das Mittelmeer überh. zu bedeuten.

Grindir, PI. f., entweder eine wirk- liche Lokalität in Norwegen, oder (nach Ba) nur Mißverständnis von Helg. Hund. I, 52, 2 (B. 50); vgl. D. H. II, 343. D. 165, 23.

GrjötünagarSar, PI. m., eine mythi- sche Lokalität; nach Vigf. s. v. eig. Grjötunnarg. von dem Namen einer Riesin Grjotunn : auch läßt sich an Grjöttünag. denken, vgl. Grjöt- garör als Eigenname Fiat. 111, 605; ähnl. F. J., Wisen im Gloss., Golther S. 164; nach Ark. 15, 269 würde in Gr. und dem ähnl. Grjöttüna haugr (Haustl. 14, 4) nur eine poet. Bezeichn. der Berggegend ohne Be- zieh, auf eine best. Lokalität vor- liegen. — D. 103, 1.

Griöarvplr, m., der Stab der Riesin Griör. N. 107, 2; D. 107, 18;

A. 107, 4.

GriÖr, f. [Heftigkeit, F. «/.), Riesin, Mutter des Viöarr. N. 106, 21.

Grima, f., eine Frau. N. 231. 18.

Grimar, PI. m. 1) Name zweier Männer, deren jeder Grimr hieß (en hvärtveggi kvez Grimr heita Fiat. I, 360), als Abgesandte des Guömundr af Glasisvollum erwähnt 237, 10: nach diesen ivurden eben- so benannt 2) die von ihnen über- brachten Trinkhörner (vgl. Fiat. I, 361). A. 237, 13.

Grimhildr, f., die Mutter der GuÖrün nach nordischer Auffassung. N. 118, 13; 194, 16; G. 208, 16; D. 202, 7; A. 194, 12.

* In diesem Worte, viell. auch in den beiden vorhergeh. , sicher auch in Grimr u. Grimnir liegt grima f. Maske, als Schutzwaffe für das Gesicht gedacht, vor (F. J.).

Grimnir , m. , Beiname Ööins.

N. Grm. 46, 6. Grimnismäl, PI. n., ein eddisches

Spruchgedicht, in dem Oöinn

(Grimnir) redend auftritt. D. 30, 5;

45, 6. Grimr, m., ein Beiname Oöins.

N. Grm. 46, 1. Gripir, m., Bruder der Hjordis, der

Mutter des Sigurör Fäihisbani.

N. 176, 12; G. 176, 14.

Grottasongr, in., ein häufig der L. Edda zugezähltes episches Wechsellied, das sich an die Mühle Grotti knüpft. N. 105, 12.

Grotti, m. oder Grötti (nach Bugge u. Ger. von einem dem ags. grindan = mahlen entsprechenden altnord. Worte); eine sagenhafte Hand- mühle; vgl. Einl. p. 145, 146; D. H. II, 606. N. 125, 6; A. 125, 16.

Gröa, I. 68, 1; 21, 3; nach Vigf. zu norw. gro = Kröte, doch vgl. auch gröa = verwachsen, heilen), eine volva, die in dem häufig der L. Edda zugezählten Liede Grögaldr redend eingeführt ist. N. 105, 6 ; D. 105, 9.

Groeningr, eine Lokalität/« Däne- mark. - N. 236, 11; 259, 22.

1. Gu'5mun$r, m., Name eines halb- mythischen zauberkundigen Kö- nigs, dessen Reich Glasisvellir (vgl. Glasir) gleichfalls mythischen Klang hat; vgl. den |)ättr Helga {)örissunar Fiat. I, 359 fg.; der G.

25i>

Guömundr Gylfaginning

des Ng|>. war wohl ein Eibenkönig :ih,r S. 281); ein G. wird AM. I, 546 unter den sskonungar auf- geführt (Eg.). N. 237, 12; ü. 237, 11.

2. Guömundr, in., ein Sohn des Granmarr (q. v.) N. 164, 25; 165, 4 u. ü. (Cod. über. Granm.).

Guftny, f., eine angebl. Schwester tfe/Guörün. N. 118, 14.

Guör, f. {vgl. guör, gunnr Kampf; § 59, 1 ; dies ist auch in den drei vorhergeh. und vier fg. Worten ent- halten), eine Walküre. N. 45, 8.

Guftrün, f. 16,1; 55,4), Schwe- ster d. Königs Gunn arr, Gemahlin des Sigurör Fäfnisbani. N. 118, 14; G. 118, 16; D. 119, 15; A. 193, 34; Voc. 224, 9.

GuörünarbrogÖ, PI. n., ein altes, uns verlorenes episches Lied {vgl. bragö n. = List, Anschlag). A. 239, 22.

* Über den mutmaßlichen Inhalt vgl. Edz. Übers. N. **; Ark. 23, 99 und Max Vogler, Sjüröar kvseöi S. 24, 25.

GuörünarroeÖa , f., ein episches Lied = GuörünarkviÖa (onnur). D. 253, 8 vgl. Note.

GuSrünarson , m., Beiname des

Skalden Eilifr (q. v.).

Gullf axi , m. , ein mythisches Roß, das nach 101, 9 dem Riesen Hrungnir gehört; A. 105, 2. Wenn

es nach letzterer Stelle in den Besitz der Äsen übergeht und nach AM. I, 480 zu den Götterrossen gehört, so wird dies Verhältnis gerade das ursprüngliche sein, vgl. Einleit. p. 107 a. Gullinbursti, m. (burst f.), Name des mythischen {goldborstigen) Ebers, welcher den Wagen des Freyr zieht; vgl. Freyr. N. 76, 8.

Gullintanni, m. , Beiname des Gottes Heimdallr; q. v. N. 35, 15.

* -tanni zu tQnn f.; zur Wort- bild, {auch für das vorherqeh. Wort) D. H. IL 522.

Gulltoppr, m.; Goldzopf, d. h. der mit der goldenen Stirnlocke {F. J.), vgl. e. top Spitze ; ein mythisches Roß, das nach 35, 15 dem Gotte Heimdallr (q. v.) gehört; vgl. auch 21, 10.

Guilüllir, im., der zitternde (F. J.): urspr. wohl dir Blitz {Müller, Altd. Bd. 193); der Speer OMns. N. 83, 14; 110, 8; G. Sigdr. 17, 5; A. 111, 17.

Gunnarr, m., § 48, 1; ahd. Gunt- heri, Nor. § 234; Sohn des Königs Gjuki, Bruder der GuÖrün, der Günther des Nibelungenliedes. N. 118, 14; G. 202, 3; D. 118, 18; A. 119, 27; V. 198, 24.

Gunuarsslagr, m.; ein verlorenes episches Lied {Gunnars Harfen- schlag), von dem eine neuere in- ländische Nachbildung existiert; vgl. Mob. Gat. s v. A. 239, 21 {Var. -slagi als PI. A.).

* Nach Bugge N. F. XL III ist an eine Melodie [ohne Text) zu denken; vgl. dagegen Edz. Übers. Note *. Mir scheint ein Text hier noch eher entbehrlich als bei den Guörünar- brQgÖ (q. v.).

GunnloÖ, f., $ 55, 4; Tochter des Riesen Suttungr. N. 100, 6; A. 98, 15.

Gunuporiu oder Gunii^räin, f., ein mythischer Fluß. N. 50, 10.

Gunnpra. f., ein mythischer Flui» {ursprüngl. vielleicht identisch mit Gunn|iräin/ beide Worte = die kampftrotzige, F. J.). N. 7, 4; 50, 8.

1. Gutthormr oder Gotthormr, m., nach Skäldsk. XLI u. Hyndl. 27, 5 ein Halbbruder; nach Sigkv. sk. 20, 3, 4; V. S.; NgJ). ein jüngerer, halberwachs. Br. des Gunnarr; der Name {urspr. = Godomar , wenn nicht = Guntraui; Germ. 3, 177) scheint an Ormr angelehnt: vgl. aber auch F. J. Lit. Hist. I, 447. N. 118, 14; G. 212, 13; D. o, 3: A. 119, 29.

2. Gutthormr od. Guthormr, Goth- ormr , ein sagenhafter König; nach D. H. II, 611 viell. dem dä- nischen König Gorm dem Alten {f 912) entsprechend. D. goöum Gothormi Grott. 14, 4.

* Zur Schreib, der beiden vorher- geh. Namen vgl. Nor. § 306 und Nachtr. Gylfaginning, f„ = Ludificatio Gyl- viana (Eg.); Überschrift des ersten Hauptteiles der Sn. Edda in U, vgl. 4, 3 jV. 1) u. Eint p. 168 fg.

Gylfi

Häkon

257

Gylfi, m. ; bez. der Nebenform Gylfir in U, Gg. K. 11 N. 6) s. Nor. § 306 u. A. 2); ein sagenhafter nordi- scher König, der 145, 12 als Sohn des Hälfdanr Gamli, AM. 1, 540 als Seekönig aufgeführt wird. Der Verf. von Gylfaginning (q. v.) benutzte diese Figur unter dem an- genommenen Namen Gangleri, vgl. N. 3, 1; 4, 1, 14 neben 4, 16. Dat. Gylfa a, 1.

Gyllir. m. , ein mythisches Roß. 8.

ein Riese; vgl. U 46, 2: bergrisa aettar; Mogk 531. Für Gymir, Gimir

N. 21, Gymir, m.,

hann var P. |r. VI

spricht Siev. ib. 286.

G0I1, f. , die lärmende

N. 46 1

(F. J.); eine ^ Walküre. - - Grm. 36, 6. Golnir, m., ein Riese. G. 165, 11. G911U1I, f., zu gamall {F. J.); ein mythischer Fluß. N. 50, 9.

GQndlir, m. , Beiname O'öins. -

N. Grm. Gopul, f.

N. 50, l

49, 10. ein mythischer Fluß.

Haddingjar, PI. m., ein Helden - geschlecht {vgl. Saxo Gramm. L. V p. 166, 6 Hld.; Hyndl. 23, 6).

Verschieden erklärt wird ax lands Haddingja (Gen.) Guörkv. II, 23, 6; an das Meer denkt D. H. II, 500; richtiger ivohl an das Totenreich A. Olrik Kild. J, 130.

1. Hagbarör, m., Sohn d<?s Hundingr.

A. 163, 13.

2. Hagbarör, m., Sohn^sHämundr.

A. 195, 16.

Haki, m., Bruder des Hagbarör (2). j

A. 195, 16.

* Über Hagbarör und Haki han- delt ausführlich, etwas abweichend von V. S. Saxo in Buch VII.

HallinskiM, m., Beinamens Gottes Heimdallr. N. 35, 14.

' Unter den poet. Bezeichn. des Widders (Nafnaf). S. 209, 210 F. J.) begegnet Hall. u. Heimdali.

HamMr, in., Nor. § 306 (ahd. Hamadio ' Gr. Myth. p. 178 N.), Sohn des Jönakr und der Guörün. N. 121, 11; 227, 7; G. 123, 4.

Glossar z. pros. Edda.

Hamskerpir, m., runzeliges Fell habend {Ger.), ein mythischer Hengst. N. £, 5.

IIa narr, Hannarr, m., ein Zwerg.

N. Vol. 13, 4; in Sn. Edda nur als Var. zu Harr.

* Vgl. hannr, hannyrö Vigf. Ilaiiyaguö, n. , Beiname O'öins

(numen suspensorum Eg.). N. 28, 3.

HaptaguÖ, n.; Beiname O'öins {nach Eg. = deus deorum; hopt oder bQnd = numina). N. 28, 3 4.

1. Haraldr {aus Harwaldr; Nor. § 244; vgl. auch § 20a) Harfagri, m., erster Alleinherrscher Nor- wegens; 861 931. N. 259, 11—12.

2. Haraldr konungr Gormsson, be- kannter dänischer König mit dem Beinamen BlätQnn {Schwarzzahn); 941—991. A. 237, 5.

Harri, m., oder Herra, angeblich ein Sohn Königs Halfdan Gamli.

N. 145, 13, 14. .

* Vgl. den Beinamen O'öins Herran (= herjan, zu herr m., der Krieger; F. J.).

Hati, m., der gehässige {F. J.)\ in der Herv. S. [Bugge) S. 246 Hatti; vgl. auch Rieh. M. Meyer S. 352 und Mänagarmr; ein mythischer Wolf. LS. 15, 18.

Haustlong, f., ein berühmtes skal- disches Gedicht. D. 105, 19.

Häbrök {älter Hobr.) f., ein mythischer Habicht. Grm. 44, 8.

* Meist wird an här adj. und brök f. {hier das Federkleid der Beine) erinnert; in Ark. 14; 26» nahm Kock eine volksetymol. Ent- stellung aus ags. ha.foc = Habicht an.

Häey, f., eine der orkadischen Inseln. - N. 140, 13.

1. Häkon {alt u. poet. H9L; § 64, 4), gööi Haraldsson (Härfagra) AÖal- steinsföstri, norwegischer König 935-961. -- G. Häkonar e, 4.

2. Häkon jarl Siguröarson; geraume Zeit Beherrscher des größten Teiles von Norwegen, der letzte energische Verfechter des Heiden- tums, ermordet 995. Wegen seiner Anhänglichkeit an die heidnischen Opferbräuche H. blötjarl {sonst auch illi vgl. Mob. Gat, Fiat. III, 608) genannt; A. 237, 6.

17

258

llakon Heimdalr

3. Hakan, in., Vater der ]n'ini, dä- nischer Edelmann? G. 213, 8.

1. Hälfdanr oder Hälfdan damli, sagenhafter norwegischer Kö- nig; vgl. Einl. p. 151 fg.; bei Saxo p, 228 Hld. Haldanus; nach A. Olrik Kild. 1, 67; II, 83 urspr. nach Ringerige gehörig. Die gewöhnt. Schreibung Hältdan zu beurteilen wie Hakon, vgl. § 50, 1. N.244, 15.

2. II all da ii, ags. Healfdene, sagen- hafter dänischer König, Bruder des in Grottas. erwähnten Frööi, vgl. Fas. I, 3 fg., von diesem erschlagen (Fas I, 4), auf eine spätere Rache durch Hrölfr Kraki (Yrsu sonr) deutet Grott. 22, 3; vgl. Vor.

3. Hälfdan konungr Ylfing {vgl: Ylfing), ein sagenhafter, wohl süd- skandinavischer König. D. 238, 4.

1. Hälfr konungr Hjorleifsson, sagen- berühmter norwegischer König, Held der §aga af Haiti ok Hälfs- rekkurn (ed. Bugge). N. 238, 3.

2. Hälfr konungr, sagenhafter dä- nischer, König ; viell. identisch mit 4. Alfr. ; vgl. Edz. Übers. S. 168. *** -- G. 213, 3, 23.

Hälfsrekkar, PL

berühmten Helden s. v.) des Königs

23S 3 4.

*' Von Töki (Fiat. II, 136, 137) werden die Hälfsrekkar noch stärker als die Kämpen des Hrölfr Kraki genannt, während dieser persönlich {von seinem Heidentum abgesehen) als das Ideal eines nordischen Königs auch in christlicher Zeit gilt, z. B. Fiat. II, 134. Hälogaland, n., der nördlichste, von Skandinaviern bewohnte Teil Nor- wegens, etwa dem jetzigen Nord- land" entsprechend. M. 139, 9. Der hier behauptete Zusammenhang des Namens mit dem Personen- namen Holgi, Helgi wird auch angenommen von Vigf. s. v. Hölgi; während Nor. § 122, 2 es als Land der Häloygir auffaßt.

1. Hämundr, m., Sohn des Sigmundr, Bruder des Helgi; D. H. II, 385. N. 162, 27; 242, 10.

2. Hämundr, m., Vater des Haki u. Hagbarör. _ G. 195, 15.

m., die sagen- (rekkr m., Vigf. 1. Hälfr. N.

Här, in., einer der drei Auskunft gebenden Könige in Gylfäg., der Hohe, u r sprängt, ein Beiname O'fiins; vgl. Einl. p 171 u. Ark. VI, 112 (Här, Jalnhär und prifti gehen wohl zurück auf den Hei nies Tris- me^istus neuplatonischer Schriften); = g. haihs einäugig nach BeÜr. 18, 202. N. 5, 1), 13, 16; für O'öinn ; {in älter. Schreib. Hör) Grm. 46, 6. G. (schw. Flex.) Häva 5, 14; vgl. här ad).

Härbarftr, in., der mit dem grauen Barte (F. J.), Beiname O'öins.

N. Grm. 49, 10. Ilärl'auri. m., vgl. 1. Harald r. Harr oder H<?r, m. {vgl. harr), ein

Zwerg. N. \\>1. 15, 3.

Hedinn, m., em nordischer Kö- nig {mhd. Hetele). N. 140, 6; G. 140, 10; A. 141, 4.

HeMnsey, f., nach Heöinn genannte Insel in der Ostsee, Hithinso bei Saxo 160, 28 (Hiddensee bei Bügen '?).

D. 163, 33.

HeiSrün, f., eine mythische Ziege, Bugge Stud. 479 fg.; Rieh. M. Meyer 464. N. 49, 13.

Heimdalr od. Heimdallr, m., einer der zwölf Äsen, Einl. p. 116, Rieh. M. Meyer 358 fg. N. 35, 12; 92, 11; G. 35, 22; A. 84, 13; Grm. 13, 2.

* Während Vigf. s. v. mit Ent- schiedenheit u. AM. III, XXXI 1 für den Nom. wenigstens Heimdalr for- dert, ist wahrscheinlich eine Doppel- form: Heimdalr, Heimdalar (so § 50a2)) neben Heimdallr, Heim- dalls (so z. B. AM II, 499, 2 v. ob. u. 498, 2 v. u. dicht neben Heim- dalar ib. 3 v. u.; vgl. auch den wohl verwandten Namen Mardcdl, Matdallar) anzusetzen, s. auch Noi\ § 293, 2; Hellquist Ark. VII, 171.

Die in dem bis auf zwei Zeilen verlorenen Liede Heimdalar galdr {= tft p. 36) erwähnten 9 Mütter desselben scheinen Hyndl. 38 genannt zu sein; bez. des Ausdruckes Heim- dalar sverö tiQfuö heitir in Sk. VI II u. ähnl. Gylfag. XX VII {35, 23) ward schon Einleit. 117a vermutet, daß fenoni's Anwendung in Str. 7 {nicht 71) des Hätt. eine freiere sei; als urspr. darf man wohl die An- gabe in Sk. c. 69 annehmen, daß

Heirnir HildigQltr

259

das Haupt (des Menschen) Heimdalls Schwert genannt sei, vermutlich weil er im Kampfe einmal ein solches als Waffe gebraucht hat, ähnlich wie Freyr das Hirschgeweih. Dieser Annahme steht auch Sk. \ III nicht entgegen, wenn man hier dem Texte von U folfit; Gylfr. 35, 23 nach T ist ihr noch günstiger. Über Heimd. handelt an manchen Stellen (s. Reg. zu D. Alt. V) Müllenhoff; über H.'s Hörn vgl. auch Bugge Stud. 558. Heirnir, m., als Schwager und Pflegevater der Brynhild r (vgl. Müller, Myth. der H. S. 86), Erzieher der Aslaug in der nordischen Ge- stalt der Nibelungensage gedacht.

N. 191, 26 ; G. 123, 4; 192, 12; A. 231, 20.

Hei, f., Göttin der Unterwelt, als Tochter des Gottes Loki genannt.

N. 37, 16; 181, 12; G. Heljar

77, 1: 83, 4; D. Hei 38, 5 oder Helju {vgl. § 57, 2) 75, 7; 77, 10;

78, 7.

* Das Wort verblaßt nach J. Grimm allmählich zum abstrakten Begriff Unterwelt11 {Hölle); vgl. hei. Neu- ere (z. B. Golther Myth. 472) nehmen umgekehrt an, daß erst im Norden aus der örtlichen hei die persönliche H. sich entwickelt habe. Für die Erzähl, von Hei und ihren Ge- schwistern vgl. auch Bugge Stud. 511. Helblindi, m., ein Beiname O'öins.

N. 37, 7; Grm. 46, 6 vgl. die Var. der L. Edda. F. J. unter- scheidet den Bruder Lokis als eine andere Person von H. O'öinn; ersteren übersetzt er: totblind; letz- teren: tödlich blendend. Nach Mogk ist H. = Loki selbst.

Helgi, in., als Sohn des Sigmundr bezeichnet N. 162, 27; G. 162, 32; D. 163, 9.

Helgrind, f., gew. im PI., das Tor zum Reiche der Hei, ivie Asgrind zu dem der Äsen. PI. D. 77, 4.

Helvcgr od. helvegr (q. v.), m., der Weg zur Hei oder (abstr.) zur Unterwelt. N. 77, 3; D. 77, 2; A. 75, 6; 76, 22.

Hemingr, m., ein Sohn des Hund- ingr. N. 244, 15.

Hengikj^ptr, m , mit herabhängen- dem Unterkiefer (Bezeichn.d. Alters), zunächst ein Beinarne des O'öinn

(vgl. Eg. L. P.), dann Name des Riesen (so F. J. zweifelnd) oder Mannes (Bauern nach Fr.), der dem König Frööi die Mühle Grotti schenkte. N. 125, 6.

Heptifili, m., ein Zwerg. N. Vol. 13. 3.

HerfJQtur, f., die ein (feindliches) Heer durch panischen Schreck fes- selnde, Golther Myth. 111 , eine Walküre. N. Grm. 56', 5.

Herjafoör, m., Heervater, Beiname O'öins. - N. Grm. 19, 3.

* Die Schreibung Herjafeör (nach U) ist jünger; -fQör die übrigen Membr. Vgl. über faöir als letz- tes Glied eines Kompos. § 73 a.

Herjan, Herran, m , § 48, 1 ; der Krieger (F. «/.), Beiname O'öins. N. 6, 4; Grm. 46, 3.

Hermöör, m., der kriegerische Mut, ein Sohn O'öins, doch gewöhnlich nicht zu den 12 Äsen gezählt, Einl. p. 94. N. 75, 8; D. 76, 15.

Herteitr, m., der kämpf frohe, Bei- name O'öins. N. Grm. 47, 3.

Hervarftr, m., ein Sohn des Hund- ingr. A. 163, 13; 244, 14.

Hjabningar, PI. m., die Genossen (oder Krieger) des Heöinn. N. 140, 3; 141, 15; 142, 4.

Hjalli, m., ein Sklave am Hofe des Atli; Raßm. I, 184. G. 223, 7, 15; A. 222, 20.

Hjalmberi, m., Helmträger, Bei- name O'öins N. Grm. 46, 3.

Hjalti HugprüÖi, m., ein Kämpe am Hofe des Hrölfr Kraki, Hjalta- jDaltr der Hrölfssaga(Fas. \,\). 72 fg.); Hugprüöi vgl. piüör II bei Vigf. N. 136, 11—12.

Hjarrandi, m. (mhd. Höiant), Vater des Heöinn. G. 140, 6.

Hjälmgunnarr,m.,Gunnarrw< Helm, ein sagenhafter König. N. 183, 31; A. 184, 1.

Hjälprfkr, in., in der V. S. als Kö- n i g von Dänemark, im Ng{). als fränkischer König bezeichnet. N.

170, 2; G. 116, 25; 200, 32; D.

171, 11; A. 242, 2.

* Der Name scheint urspr. süd- germanisch (= Chilpetich), ist aber frühe adoptiert, vgl. Müller. Mijth. der H. S. 6'6*3).

HildigQltr, m , ein sagenhafter Helm. N. 136, 19.

17*

2<;o

Hildisvin Hoddbroddr

Hildisvin, ii, = Hildiuoltr; beide

\. ■■ Kampfeeeber. A. 136, 15.

1. Hildr, f., eine Walküre. N.

Grill. ■')(>, 4.

2. Hildr, f., = Brynhildr. N. 118, 11.

3. Hildr, f., Tochter des HQgni,

Geliebte des Heöinn; vgl. über die Hildensage Einl. p. 143 fg.; Symons H. 8. 709 fg. N. 140, 5.

>:' Über -hildr in Eigennamen s. § 59, 1.

Hilmir, m., angeblich ein Sohn von Hälfdanr Garnli. N. 145, 12.

Himinbjorg, PI. n. , Himmelsberge (H. Z. 30, 246), eine himm lische Wohnung. N. 25, 4; 35, 16; Grrn. 13 K 1.

Himinhrjöör, m. {vgl. hrjööa), ein Stier. - N. 71, 8.

II in da t'j all oder gewöhnl. Hindar- i'jall, n., ein sagenhaftes Gebirge (Hinds-fell Vigf.). D. 118, 19; A. 182, 18.

Hindarheiör, f., = Hindarfjall. A. 250, 4.

Hjuki, m., urspr. viell. der zuneh- mende [Mond), vgl. Rieh. M. Meyer 276; als Bruder der Bil genannt N. 15, 5.

HjorMs, f., Tochter des Eylimi, letzte Gemahlin des Sigmund r, die Mutter des Sigurör; Gattin des 4. Ali'r. N. 167, 16; G. 117, 2; 168, 5; D. 168, 15; A. 170, 31; 171, 22.

HjorvarÖr, m., Sohn des Hundingr, D. H. II, 324 fg. A. 178, 20; 244, 14.

Hleftjölfr, m., ein Zw er g (dafür Hlevangr L. E.). N. Vol. 15, 4.

Hlciör, f. (§55, 2; Vigf. s. v. hleiör), die altdänische Hauptstadt (jetzt Leire) auf Seeland. G. Hleiörar Grott. 20, 2; D. Hleiöru 135, 6.

Hier, m., § 50, 1; ein Riese = JE^ir, vgl. Ark. 10, 64 a. N. 92, 1.

Hlesey, f., eigentl. Hles-ey = Insel des Hier, das jetzige Läsö im Kattegat. N. '92, 2.

Hli$skjälf, f., ein himmlischer Sitz für O'öinn (eig. Türsitz, vgl. Vigf.; nach Ark. 10, 167 zu ags. scylf Bank; vgl. auch Ger. Wb., Sp. 449. Doch sind die Beitr. 12, 276 angeführten Gründe nicht ganz ohne Gewicht, wonach Hl. die

Halle mit den offenen Türen (hliü> ii wärt . vgl. 13, 1 staör, er heitir Hl. und die Halle Valaskjalf; vgl.

im,}, f\ ./. /,',7/. :k Sri. E. >. \ .). \. 13; 9j Nsf. 25, 8; Usf. 79, 3 : .\ . 46, 4. Hljöft, f., nach 151, 33. vgl. mit 151, 7 Tochter des Riesen Urimnir und Walküre, doch begegnet der Name nicht in Aufzahlungen dt r letzteren, vgl. D. H. II, 517. A. 152, 1.

1. lliin. f., Beiname der Frigg. G. Hlinar VqI. 53, 1.

2. Illin. f., eine weibliche Gottheit im Dienste der Frigg. N. 44, 9.

Hlööyn, f. (= dea Hludana zahl- reicher Inschriften, Golther S. 462; nach Bugge Stud. 543 entstellt aus Latona), Beiname der jQrö, der Mutter des J)örr; G. mogr Hlööynj- ar VqI. 55, 2.

Hlymdalir, PI. m., sagenhafte Ört- lichkeit, wo Heimir hauste; Raßm. I, 172 a); D. H. II, 485; an urspr. in der Tiefe des Meeres (hlymr = Wogenbraus) gelegenes Lokal denkt Müller, Myth. der H. S. 92. D. HlymdQlum 123. 4; 230, 19; A. Hlymdali 198, 16.

HloÖver oder Hloöver, § 4*. 3; m. (über den Namen vgl. Müllenhoff U. Z 23, 167) = Ludwig. D. Hloövi (oder Hloöve) 259, 13; ge- meint ist hier Ludwig der Fromme (Hat. III, 615).

* Im N. wird auch HlQövir an- gesetzt, vgl. Müllenh. a. a. O.: Nor. § 3()6.

Hlokk, f., § 55, 1; eine Walküre. N. Grm. 36, 5.

Hnikarr, m., Beiname Odins. N. 6, 4; Grm. 47, 3; Gen. A, 2; A. Regm. 18, 1. Vgl. Nikarr.

Hnikuftr, m., Beiname O'öins. N. 6, 5; Grm. 48, 2; vgl. Nikuz.

I lniibjorcj. PI. n., zusammengefügte, einen geschlossenen Raum bildende Klippen (F. J.); nach Olrik, Geistesl. S. 22 das sich öffnende und schlie- ßende Gebirge, eine sagenhafte Örtlichkeit. N.98, 14; G. 98,19.

HnituÖr, m., der zus.gefügte, ein kostbarer Ring. - N. 237, 24.

Hnoss, f., Kleinod (Vigf.), Tochter der Freyja. N. 43, 5.

Hoddbroddr oder IIoMiroddr [s.

Hoddmimir Hugi

261

Hoör), m., ein Sohn des Granmarr, Bruder des Guömundr. N. 165, 19; G. 164, 15; D. 163, 22; A. 165, 16. Hoddmimir, m., viell. = Mimir (so Eg ) ; anders D. H. II, 166. G. Vafpr. 45, 3.

* -mimir schreibt Siev. P. Br. VJ, 355; hodd n. = g. huzd, Hort; § 33, 1.

Hoddmimis-holt, n., ein von H. be- wohntes oder dem H. geweihtes Gehölz. - N. 89, 13.

Hollsetuland, n., das heutige Hol- stein. — A. 248, 1.

Hörn, f., ein Beiname der Fieyja. N. 43, 11.

Höfvarpnir, m., der mit dem Hufe wirft (F. J), ein mythisches Roß, der Gnä gehörend. N. 44, 15.

HölmgarÖr, m., ein Teil des heutigen Rußland, vgl. Fiat. 11, 120, wo als Teile von GarÖariki unterschieden werden Kamngarör {Finnland oder nach H. Z. 12, 347 = Kiew), Hölm^arÖr (Nowgorod) u. Palteskja (Polozk). D. 145, 10.

Hrafn, m., ein berühmtes Pferd, auch angeführt in dem Texte bei H. G. S. 478, seiner Farbe wegen {vgl. hrafn) so benannt. A. 136, 15.

Hrafnaguö, n., Beiname O'öins (deus corvoium Eg.). A. 49, 3.

Hreiftmarr, m. (-marr s. Nor.), ein Bauer, wohl von Riesen abstam- mend. — N. 114, 10; G. 114, 18; D. 115, 21; A. 115, 24.

* Vgl. auch 171, 23 u. folg. Hringhorni, m., mit gekrümmtem

Vorsteven (F. J.), ein mythisches Schiff. -- N. 75, 12.

1. Hringr konungr in der Verbindung Hrings sonum 165, 27 (= Helg. Hund. 1, 53, 2), ein nicht sicher nachweisbarer sagen ha ft er Kö- nig; wahrscheinlich als norwegischer Klein-König gedacht.

2. Hringr, Beiname des schwe- dischen Königs Sigurdr, vgl. 2. Sig- urör.

llringstaöir, PI. m., eine sagenhafte Örtlichkeit. A. 162, 32.

Hrist, f. (Sturm? Beitr. 16, 508), eine Walküre. N. Grm. 36, 1.

MriS, f., stürmisch, ein sagenhafter Fluß. N. 7, 5.

Hrimfaxi, m.7 Reifmähne (D. H. II, 158), ein mythisches Pferd, welches die „Nacht" reitet. N. 14, 11.

Hrimnir, m., der bereifte, ein Riese.

N. 151, 33; G. 151, 7. Hroptatyr, m., Beiname O'öins.

N. Grm. exe. (54, 5). Hroptr, m. (der Rufer? soVigf., da- gegen Bg. Stud. 533, der Hroptr = ßosterus bei Saxo setzt), Beiname O'öins. N. Sigdr. 13, 3.

Hrotti, m. (nach Munch bei Raßm. I, 105 = ags. Hrunting), ein sagen- haftes Schwert. N. 116, 21; A 183, 5.

Hröövitnisson , m. (Hr. vitnir = Fenrir? vgl. Lokas3#, 2), Beiname des Wolfes Hati. N. 15, 18.

Hrölfr (ags. Hröövulf; § 28, 3) Kraki, m., ein sagenhafter König von Dänemark. N. 134, 2; G. 135, 1; D. 135, 18.

* Von diesem Könige handelt die Sage af Hrölfi konungi Kraka (Fas. 1 , 1 fg. ; vgl. auch s. v. Halfs- rekkar*).

Hrungnir, m., Lärmer, Hr. „ist der lärmende Gewitterriese, der hier in einen Bergriesen übergeht* (E. H. Meyer, Myth. 148), ein Riese. N. 101, 3; G. 104, 19; Hr. bani Sigrdr. 15, 6 = pörr.

Hrungnis-hjarta, n., eig. Herz des Hr., Bezeichnung eines zu Zauber- zwecken dienen d. Runenzeichens; vgl. F. Majm. Lex. mythol. s. v. : putatur luisse e duobus triangulis compositum, uti celeberrimum illud pentalpha . . ., quod alioquin islan- dice dicitur smjörknütr, Germanis Drudenfuss etc.; vgl. auch H. Peter- sen, Gudedyrk. p. 116 N8). N. 103, 20.

Hrymr, m., ein Riese, der Name beruht aber 82, 12 viell. auf Miß- verständnis von Vol. 50, 1; vgl. Bugge N. F. 31 Anm.; D. H. II, 64; Boer Z.Z. 36, 312 »)• Vgl. auch 83, 3.

Hraßsvelgr, m., Leichenschlucker (d. h. Adler?), ein Sturm-Riese; vgl. R. M. Meyer 99. N. 26, 12; VatjDr. 37, 1.

Ilronn, f., ein mythischer Flu ß (vgl. hronn). -- N. 50, 11.

Hugi, m. (vgl. hugr m.). ein Diener

21)2

Hu-rinn Jalangsheiör

am Hofe des ÜtgarSa - Loki. N. 63, 9, 11, vgl. 68, 18.

1 1 ii(j in ii. m. {vgl. liugr m.), ein Rabe in O'öins Dienst. X. ;sr 17 ; Grm. 20, 1; /, 3; A. Gnu. 20, 4; Rgm. 18, 2 {den Raben erfreuen = Lei 'ehen zum Fräße für ihji hin- str ecken); im Sinne von Rabe im <tll<j. wird auch huginn geschr.

HiHjpniM 8. Hjalti.

Hugstari, m., ein Zwerg. N. Vol. 15, 8; vgl. Var. bei H. G.

lhinriingr. m., ein sagenhafter Fürst. = N. 163, 4; G. 163, 9.

Hundingsbani, m . = Hunding- Töter, Bein am e des Helgi. N. 242, 9.

Hundingssynir, PI. m, die Söhne des Hundingr; ihr Land ist nach Ngf). c. VI (vgl. 248, 1, 2) an der N. W. Küste Deutschlands gedacht (D. H. II, 366); doch vgl auch Edz. Übers. 369. ***. G. 1 77, 15; D. 178, 16; A. 176, 27.

Hungr, m. {vgl. hungr = Hunger, F. 78), Name für den Speise-Tisch der Hei {vgl. Schmalhans Küchen- meister). — N. 38, 10.

Hünaland, n., ein geographischer Ausdruck, der in V. S. wohl zu- nächst die südlich von Skandinavien geleg. Teile Mittel-Europas meint; urspr. das Land der Hunnen ? D. 150, 15; 151, 28; A. 168, 7, 12. * Für Hünaland begegnet in Ngf). der Ausdruck Frakkland, auch V. S. c. 1 ist mit H. Frakkland gemeint; Müllenh. H. Z. 23, 165.

Hünar und Hynir, Nor. § 327: PI. m., die Hunnen oder Heunen, von Atli u. seinen Leuten gebraucht. N. Hynir 223, 21.

:' Für die Messung der Worte vgl. Siev. P. ßr. VI, 342.

Hvati s. Hvitserkr.

Hvergelmir, in., ein mythischer Brunnen; hverr, m. Kessel, Springquelle; zu -gelmir in Aur-, Ber-, Hver-, prüÖ-gelmir s. R. M. Meyer 455. N. 7, 3; 20, 12; D. 23, 8; A. 50, 6.

Hvitserkr Hvati, m., einer der Kämpen des Hrölfr Kraki; vgl. Einl. p. 150 a. N. 136, 12.

Hymir {so Siev. P. Br. VI, 299), m., ein Riese; gegen Bugges Gleichsetz, mit Oeneus s. D. Alt. V, 50; vgl. übr. Golther 175»); R. M. Meyer

302 fg. N. 70, 14; D. 71, 11;

72, 21; A. 71, 5. Hyrrokin, f., zu hyrr Feuer, Golther 189, eine Riesin. N. 75, 16.

Iloftr, m., ein Ase; vgl. Einl. p. 117; über Hotherus bei Saxo Golther 373; vgl. auch Baldr. - N. 36 74, 10.

* ho?> = ags. heaöu Kampf erscheint nur in Kompos., vgl. Geirahoö.

1. Hogni, der mhd. Hagene, im Norden als Bruder, bisweilen als Halbbruder {vgl. Raßm. Nifl. S. 124), des Gunnarr gedacht. N. 118, 14; G. 121, 5; D. 120, 9; A. 119, 28.

Vgl. auch N. 194, 8 a. w.

2. HQgni, m., Vater tfgr Sigrün, ein sagenhafter König. N. 163, 21; G. 163, 18; D. 165, 27.

3. Hogni, m., Vater der Hildr (q. v.), ein sagenhafter {urspr. wohl dä- nischer) König. N. 140, 5; A. 141, 7.

HolgabrüSr, f., Beiname der porgerör, q. v. G. 139, 9.

Holgi, m., ein sagenhafter, nach sei- nem Tode göttlich verehrter König im nördlichen Teile Norwegens; bei Saxo als Helgo Halogiae rex er- wähnt in L. III; als eponymen Ver- treter von Halogaland sieht ihn nach Storms Vorgang (Ark. 2, 128) auch W. Müller an {Zur Myth. 98 l).

N. 139, 8; G. f, 3; D. 139, 10.

Holkvir, m. , ein sagenhaftes

Pferd. D. 198, 23. Holl, f., ein mythischer Fluß.

N. 50, 10. Hobrök s Häbrök. H91T s. Här u. Harr. Hoenir, m., ein Ase, vgl. Einl.

p. 111; Hoffory Edda-Stud. I, 165;

Letter u. Heinzel Beitr. 18, 542 fg.;

R. M. Meyer 368 fg. N. 32, 6;

93, 9; 114, 3; 173, 21.

I, J.

! Jafnhär, m., Beiname O'öins, N. Grm. 49. 9. Über die Anwendung des Namens in Gylfag. s. Einl. p. 69, 171 fg. u. priöi. N. 5, 12; 9, 4; 20, 7; 27, 12; 56, 9. Jalangsheiär, f., die Heide von

Jarisleifr Kristr

263

Jellinge (bei Veile) in Jätland.

D. 124, 14.

Jarisleifr , m., ein (urspr. slawischer) Fürst, vgl. russ. Jaroslaw; D. H. II, 498. N. 213, 23.

Jälg oder Jälkr, m. {älter Jalkr, Wallach), Beiname O'öins. N. 6, 7; Grm. exe. [54, 6).

•lärnamöfta. f., nach 250, 17 eine Örtlichkeit in Holstein, sicher ein Hafenplatz; bekannter ist das Järnarnööa in England ( = Yar- moicth) vgl. Fiat. III, 197.

Jarnsaxa, f., die mit dem Eisen- messer (F. J.), eine Riesin; vgl. R. M. Meyer 305. G. JärnsQxu 104, 23.

Järnsifta, m., s. Björn.

Järnviör, m., ein mythischer Ur- wald, im Gebiete der Riesen gedacht (eigentl. Eisenwald d. h. Wald von hohem Älter (D. Alt. V, 122 fg.; Golther 188). N. 15,21; D. 41, 2; VqI. 40, 2.

ISavollr, m., (Arbeitsfeld? D. Alt. V, 5; an Eden dachte Bugge, Stud. S. 417), ein mythisches Gefilde.

N. 17, 15; D. 89, 6.

Iöi, m., § 65, 2; ein Riese. N. 96, 17; Grott. 9, 5.

Iöunn, f. (iÖ = iviederum; Golther Myth. 448 fg.), eine jugendliche, die Erneuerung des Lebens bezeichnende G öttin; von den Äpfeln der I. und dem befruchtenden Apfel 151, 13 handelt Bg. in Ark. 5, 1. N. 35, 5; G. 35, 9; D. 94, 7, 15; A. 94, 11.

* Zur Deklin. vgl. § 59, 1.

Jesu oder Jesus, m., Jesus. Als Gen. Jesu 259, 5.

Jona kr. m. (vgl. Müller, Mythol. S. 172), nach nordischer Sage der letzte Gemahl der Guörün. N. 121, 9; G. 121, 16 vgl. 211, 27.

Jofurr, m., angeblich ein Sohn von Hälfdan Gamli, aber ivdhl nur Per- sonifikation von JQfurr = Fürst. N. 145, 13.

Jord, f , Personifikation der Erde (jorÖ), als Tochter der Nött bezeich- net 14, 5; ihr Verhältnis zu AllfQör und pörr beleuchtet 13, 17; Nsf. jQröin. Bez. des Widerspruchs in den beiden Angaben s. Gering, Übers. 305*).

Jormungandr, m., eigentl. monstrum immane (Eg.)> oder „der gewaltige Stab" (F. J ; gandr Stab, vgl. auch jormungrund), eine urspr. wohl poetische Bezeichnung für den MiÖgarÖsormr, q. v. N. 37, 15; VqI. 50, 3.

Jormunrekr, m. (-rekkr), der go- tische König Hermanarich; im Norden in Verbindung mit der Sieqfriedsa(ie gesetzt, vgl. die (wohl ältere) Auffass. bei Saxo Lib. V1I1; Müller, Myth. S. 161 fg. N. 121. 14; G. 122, 10; D. 121, 18; A. 122, 14; vgl. auch N. 227, 9 u. %v.

Joruvellir, PI. m., Kampfgefilde (F. J.), eine mythische ört- lichkeit. — PI. A. 20, 1.

Jotunheimr, m., die Riesen weit, eine der neun Welten, häufig im Plur. gebraucht. S. N. VqI. 48, 3. PI. D. 3, 6; A. 53, 17; 58, 4.

I.

Ivaldi, m., wird als Vater einer Zwerg - Sippe, der Ivalda synir, genannt im Gen. 55, 5; 110, 7.

K.

Kerlaug, f. , ein mythischer Fluß

(urspr. britischer Name? vgl. Vigf.

p. 780), gew. im Plur. PI. A.

Grm. 29, 2. Kjalarr, m., Beiname O'öins.

N. Grm. exe. (49, 4).

Kili oder Kili, ein Zwerg. N. VqI. 13, 1.

Kniii. m., ein sagenhafter (schwe- discher? vgl. D. H. II, 611) Fürst. - N. Grott. 14, 6.

Kostbera, abgekürzt Bera (q. v.), Gemahlin des HQgni. N. 217, 19.

Kraki, m. (kraki Stab, Stock; Bez. eines hageren Menschen), Bei- name des Königs Hrölfr (q. v.). N. 134, 2; G. 136, 2; D. 135, 18.

Kräka, f. (vgl. kräka in kräkuhamr), a/sBeiname der Aslaug N. 234, 4 .

Kristr, m., § 50, 1; Christus. N. 124, 8. G. Kristi (= lat. Christi, gewöhnlicher Krists) 259, 6.

264

Kürir

Biagni

Kürir, PI. m., du Urbewohner des

heutigen Kurland. N. 250, 22.

Kvasir, in., zur Etymol. Ark. 19, 381; ein durch seine Klugheit aus- gezeichnetes mythisches Wesen, vgl. Einl. p. 98. X. 79, 6; 97, 7; G. 98, 16.

Kvseiiir, PI. m., die Urbewohner von Finnland. N. 250, 28.

Kor, f. [vql. kor f.) Name des Bettes der Hei.' N. 38, 12.

Könnt . f. {vgl. \ igt', p. 780), mythischer Flußname. A. Grm. 29, 1.

L.

Lag an es, n. {richtiger Lagarnes'? zu Logr, logr, nesn.; vgl. 165 N. lü), ein Vorgebirge. 1). 165, '6.

Langharftar, PI. m., die Lango- barden; neben Franken u. Sachsen als Repräsentanten süd germanischer Völker genannt N. 213, 24.

Laufey, f., § 57, 2; als Mutter von Asa-Loki genannt N. 37, 6; vgl. Nal.

Laui'eyjarson . f. , Beiname des ' Loki {vgl. Laufey). N. 53, 20; ' 73, 18.

Leit'r, m., ein Steuermann oder \ S c h i f fs k a p i t ä n in der Flotte des Helgi; H. H. I, 24, 6 wird Hjorleifr genannt; dazu vgl. Raßm. I, 84; D. H. II, 329. N. 164, 2.

Leiptr, f., der blitzschnelle [F. J.), \ ein mythischer Fluß. N. 7, 5.

Lettfeti, m., von leichtem Schritt j {F. J.), ein mythisches Roß. N. 21, 11.

Litr, m. {vgl. litr), ein Zwerg. I X. Vol. 12, 4; 76, 4. «Jen. Litar d, 1 ; an dieser Stelle nimmt Eg. (Lex. Poet.) einen Riesen Litr oder Lutr an; diesen weist auch Ger. KvseJ). 25 als von J>örr getötet nach, vgl. AM. II, 310 Z. 17.

Lif, f. {oder n.?, vgl. lif n.) und Lif|>rasir. m. nach Leben verlangend {F. J.); D. H. II, 265 erinnert an g. {)rasabal[)ei Streitsucht; die beiden J Menschen, die nach 89, 13-14 den Weltbrand (Surtal ogi) über- leben. — N. 89, 14; Vaff)r. 45, 1.

Loftbrökarsynir, PI. m., die Söhne des sagenberühmten Königs Ragnarr Loöbrök (f 800); vgl. außer der Ragnars saga LoÖbrokar (Fas. I.

2r55 fg.; ed. M.Ülsen) auch den f)ättr af Bagnarssonuni ib. 848 fg. und Saxo Gramm. Reg. s. Regnerus Lodbrog. N. 258, 23; D. 258, 5.

* Über loöbrok = zottige FeUhose vgl. Ragn. S. c. II u. Edz. Übers. S. 230. *

L(^iiiundr. m., ein norwegischer Bauer. N. 238, 2.

Lofarr, m., ein Zwerg. N. 20, 2.

Lofn, f. (e. Love vglt. Vigf.), eine Asin. N. 43, 15.

Logi, m. (urspr. wohl ein elementarer F e u e r d ä m o n , in Gylfag. als Hausgenosse des Ulgaröa-Loki auf- gefaßt). — N. 62, 18.

Loki, in., vgl. Einl. p. 119/fr., Golther Myth 406 fg; Mogk [Göschen) S. 54 fg.; Olrik Geistesleben S. 28, eine zu den Äsen gezahlte mythische Gestalt, nach Bg. Stud. (Reg. s. Loki) = Lud f er; anders R. M. Meyer 335 fg. N. 27, 18; G. Loka 74, 17; D. 53, 22; A. 106, IG; 110, 3.

Loptr, TD., der persönlich aufgefaßte Luftkreis (Mogk; vgl. loptn.), später ein Beiname des Loki. N. 37, 5 ; Lokas. 47, 3.

Lundr, m. {vgl. lundr m.), Name der Stadt Lund (in dem früher däni- schen Schonen). D. 251, 20.

1. Lyngvi, m., einer der Söhne des Hundingr; vgl. D. II. II, 325. N. 167, 25; G. 177, 18.

2. Lyngvi, m. (s. lyng u. lyngormr), eine kleine Insel {mythische Ort- liehkeit). N. 40, 14.

Lii'Mngr. m., eine mythische Fessel.

D. 39, 2; A. Lseöing 38, 19—20.

* Vgl. Var. zu 38, 19 u. Mob. Anal. Norr.2 p. VIII.

Lseräftr, m., ein mythischer Baum; urspr. viell. als Wipfel der Welt- esche zu denken (Golther S. 529); nach Beitr. 12, 227 = Glasir, q. v.

An Zus.hang des Stammes mit 1. laurus dachte Bg. (Stud. 557). N. 49, 15.

Logr, m., eigentl. See (lQgr), mit suffig. Artikel LQgrinn spez. der Mälar-See in Schweden. N. 3, 12; D. Leginum 3, 12-15.

M.

Magni, m., vgl. megin n., ein Sohn des Gottes f»örr. N. 89, 7 ; 104, 22.

Manna Müspell

265

Manna = hcngill. m. =I>engill, q. v.

Mardoll, f. , B e i n a m e der Freyja {vgl.

-dallr in Heimdallr). N. 43, 11.

Markus, m., mehrere skaldische Dichter, der bekannteste M. Skegg- jason (fll07 cf Guöm. pörlaksson Uds. 121) scheint auch 145, 17 gemeint zu sein.

Mänagarmr, m., {vgl. Garmr), eig. „Mondhund" , der den Mond ver- folgende Wolf (= Hati? q. v.); vgl Einl. p. 83. N. 15, 25 ; hier wird jetzt ein Mißverständnis von VqI. 43, 7 angenommen; vgl. D. Alt. V, 125; F. J. Gg. 95.

Mäni, m., eine Personifikation von mäni (q. v.). N. 15, 3: 15, 8; G. Rgm. 23, 3; A. 14, 18. Als Schwester des M. wird Regm. 23, 3 die Sonne bezeichnet.

Menja, f. (zu men n.? Vgl. auch Kock in Ark. 14, 262), Gefährtin der Fenja, q. v. N. 125, 1; A. 125, 16.

Mfögarör, m. (vgl. g. mif>garda- vaddjus, midjasveipains, midjun- gards), eine überwiegend dem poet. Stil angehörende Bezeichnung der Erde (arx media s. mediterranea Eg.). G. Miögarös veorr (= pörv) VqI. 56, 2; D. Miögaröi 13, 5; A. 12, 9.

* Gegenüber D. Alt. V, 124; R. M. Meger 468 möchte ich der von D. H. II, 187 gegebenen Er- klärung beipflichten, wonach M. zunächst die Umzäunung, dann wohl auch das Eingeschlossene meint; so ist außer Grm. 41, 1 3 auch undir M. 13, 5 zunächst die Umzäunung gemeint.

Miftgarftsormr, m., Bezeichn. eines myth. Ungeheuers, der Welt- Schlanr/e, d. h. des die ganze Erde umgebenden Weltmeeres; an den Leviathan dachte Bg. Stud. 10 fg. N. 37, \5; 69, 7; G. 70, 1; D. 71, 17; 84, 2; Acc. 72, 3; 83, 16.

Mist, f., Wolke (Beitr. 16, 508); vgl. e. mist Nebel; eine Walküre, die Grm. neben Hrist als Mund- schenkin O'öins aufführt. N. Grm. 36, 1.

Mjoövilnir, m. , Metwolf {Met- schlucker F. J.), ein Zwerg. N. VqI. 11, 10.

! Mjolnir oder Mj^llnir, Nor. § 306, m., Zermalmer [nach Ark. 19, 331 = Blitz, aus dem Slaiv.), der Hammer des Gottes |>örr. N. 30, 9; 54, 13: D. 76, 3; A. 57, 10; 59, 20; 89, 7 '."

Mi mir. m., vgl. § 54'); ein den Äsen, zunächst O'öinn befreundeter Riese; vgl. neben Gylf. auch Yngls. G. IV; D. Alt. V, 6 u. fg. {s. Reg.) Müller, Myth. S. 114'); Golther 179 fg.; R. M. Meyer 167. N. 20, 14; G. Mimis VqI. 24, 4; auch Mims VqI. 47, 8; D. 83, 10.

Mimisbrunnr , m., der Brunnen des Mi mir; vgl. D. Alt. V, 100 fg.

N. 20, 13; G. 83, 9. MoÖguör, f., die kriegsmutige? (F.J.),

Wächterin an der Gjallarbrü (q. v.). N. 76, 18. Mööi, m., der mutige, zornige (vgl. rnöör m.), Sohn des Gottes porr.

N. 89, 7.

Möftsognir, m., Mutsauger? (F. J.).

Zu möör = müde u. g. svögatjan

= seufzen gestellt Beitr. 21, 107; ein

Zwerg. N. 18, 9. Möinn, m. (zu mör. m. das Moor,

F. J.), ein Drache. Grm. 34, 4. i Mundil fari , m.; eine mythische

Person; Einl. S. 81; P. Br. VII,

241. N. 14, 16. Mundiaf jall oder Mundjaflall, n.,

(Mundja = the mounts, the Alps

Vigf. ), das Gebirge par excellence,

die Alpen; vgl. Nachtr. D. 258, 7. Muni im, m., mit Gedächtnis begabt,

vgl. rauna; ein mythischer Rabe.

N. 49, 1; Grm. 20, 1; ;., 4; A. Grm. 20, 6.

Müspell, n., örtlich im Süden ge- dacht = Alüspellsheimr (q. v.); zur Etymol. vgl. Golther Myth. 539, Mogk (Göschen) S. 97: „nur durch Mißverständnis ist aus dem Vor- gang (der Erdvernichtung) ein per- sönliches Wesen geschaffen." Teihv. ähnlich, doch als mündliche Verkündigung (= 7iQO(pt,iia.) vom Welt-Unterg., dann = Welt-Unterg. selbst gefaßt Beitr. 21, 108 fg. - N. 7, 7; G. Müspells megir 17, 1 2; darunter sind die Bewohner der südlichen Flammenwelt, die Feuerriesen gemeint, so auch M. lyöir VqI. 51, 2 3; zur Konstr. D. H. II, 67; 1). Müspelli 8, 13.

266

Müspellslieiinr - Niöhoggr

MüspelLsheimr, m., die südliche FlammentoeU, die Äquatorial- zooe, als Gegensatz zu Nil] heim r, der (nördl.) Polarzone; vgl. übr. R. M. Meyer 356. D. 8, 11.

Mysingr, m., ein sagenhafter See- könig; vgl. EM. p. 146; D. H II, 607. - N. 125, 14; Ü. 125, 17.

Mokkrkälfi, m. der Lehmriese im Gefolge des Hrunynir, EM. p. 108; Heuer Beltr. 19, 513 '). N. 104, 1; I). 104, 18.

N.

\aglfar, n.; das mythische Toten- schiff. — N. 55, 4; 82, 7; 82, 11; Vol. 50, 8; G. 82, 10; D. 82, 12.

* Der geistvollen Erklär, von Nor. § 251, 3, wonach N. «mcJ& /aw£- focfe = Leichenschiff wäre, scheint auch F. J. (Reg. zur Sn. E.) <fo'e ältere Erklär. {Nagelschiff) vorzu- ziehen. Diesen Ausdruck habe ich Z. Z. 28, 331 auf ein Sternbild bezogen; Naglfari m. würde das- selbe, aber persönlich gefaßt, be- deuten (ib. 332).

Naglfari, m., eine mythische Person. N. 14, 4.

Nanna, f., die tüchtige {F. J., g. -nannjan wagen), vgl. R. M. Meyer 332; die Gemahlin des Gottes Baldr. N. 76, 1; G. 36, 15.

1. Narfi oder IVorfi, m.; vgl. Golther 522 n 2), ein Riese. N. 14, 1.

2. Narfi oder JYari, m. (vgl. auch 2. Väli u. Golther 42V)), ein Sohn des Gottes Loki. N. 37, 12; 80, 9; A. 80, 10.

Nauft, f. (vgl. nauÖ f.), der Name für das dem lat. N. entsprechende Runenzeichen, doch ist dabei die Grundbedeutung von nauÖ zu beachten in Stellen wie Sigdr. 7, 6.

\aiit. f. (Not F. J.\ ein mythischer Fluß. N. 50, 11.

\aiiin. m., ein Zwerg. N. Vol. 11, 5.

* Zu Nainn u. När vgl. när m. Näl, f. (auch N9I, vgl. g. nej)la;

$ 28, 3; 55, 1), anderer Name für Laufey, die Mutter des Loki (vgl. Bg. Stud. 76). N. 37, 6.

När, m., ein Zwerg. N. Vol. 14, 5.

Nästrandir, PI. f. [eig. litora mortu- orum Egj, ekr Leichenstrand,

Hizeichn. eines Straforte8 in dt r Unterwelt; nach Gg. c. LH «•«< nach Untergang der Welt bezeug 1, vgl. F. J. Gg. 98. D. 88, 4.

* Selten ist der Sing. NästrQnd. so Hell, im Dat. VqI. 38, 3; doch vgl. die Var. bei H. G.

I Nepr, m., Vater der Nanna. -

G. 76, l.

Nepsdöttir, f., Tochter </es Nepr.

Beiname für Nanna. G. 36, 15.

\ioaijoll, PI. n. (montes tenebrosi

Eg . ); eine mythische Örtlichkeit.

D. 88, 2.

Niöi, m. (vgl. niö n.), ein Zwerg.

N. Vol. 11, 1. Niflheimr, m., Name der (nörd- lichen) Nebelwelt, der Polarzone.

N. 7, 2; D. 8, 12: A. 38, 5. Niflhel, f. (vgl. Niflheimr u. Hei), eine

mythische Örtlichkeit, nicht gan z strenge von Niflheimr geschieden, vgl. 6, 18, N. 15; aber als unter- irdischer Straf ort gedacht, wie das Reich der Hei in späterer Zeit, vgl. EM. p. 78 a; Mogk suchte P. Br. VI, 521 zu zeigen, daß beide Namen (von denen N-heimr der ältere) auf einen Ort zu beziehen seien. A. 6, 18; 54, 17.

Nifl Ungar, PI. m., die Nibelunge, im Norden gleichwertig mit Gjük- ungar, N. 118, 22; G. 120, 21.

Niflungr, m. (=mhd. Nibelunc), nach 225, 19 ein Sohn des Hqgni; die Hss. bieten hier Hniflungr; Ger. zu Atlm. 44, 5 (= 3a) tritt dafür ein, in allen Fällen so zu schreiben, auch Hniflungar.

\ikarr. m. = Hnikarr. ein Bei- name O'öins. N. 6, 5.

Nikuz, m. = Hnikuor (Nikuör), ein Beiname O'öins. N. 6, 5 vgl. Grm. 48, 2.

NjorÖr, m. (lautlich = Nerthus, Golther 219; § 64, 2), eine urspr. v a n i s c h e Gottheit, vgl. Einl. p. 111; Mogk (Göschen) S. 83. N. 31, 14; 46, 11.

Niöhoggr, m., ein mythisch. Drache der an der Esche Yggdrasill nagt.

N. 20, 12; Vol. 39, 7; G. 23, 5; D. 23, 8.

* Wie die 4 Hirsche in Grm. 33 von dem Str. 35 erwähnten H. ab-

Nipingr Ööinn

267

zuleiten sind, so die zahlreichen Grm. 34 genannten Schlangen alle von N. (Boer in Ark. 22, 150). N. selbst entspricht nach Bg. Stud. 452 der Schlange Gen. 3.

TVipingr, m., ein Zwerg. N. VqI.

11, 6. IVorftmenn, PI. m.; die Nor d m ä n n e r ,

urspr. = Norweger , im weiteren

Sinne = Skandinavier, so N.

124, 10 Var.; H. Z. 23, 166.

IVoröri, m., gm Zwerg. N. 11, 15;

vgl. VqI. ü, 2. Norörlond, P\.n., die skandinavischen

Nordlande, Skandinavien. Ü.

212, 22; A. 23i, 5.

JYoregr, m. {wahrscheinlich für Norö- vegr, vgl. Vigf. s. v. ; Ark. 9, 144^, Norwegen. D. 136, 3; 143, 20; 238, 13; A. Ü0, 11; 231, 16.

* /)«e Messung Nöregr bei Skal- den (Vigf. s. v., Siev. P. Br. VI, 290) meint ivohl nicht Naturlänge des Vokals, sondern Ton- oder Po- sitionslänge {= Norövegr), ist daher in Prosa kaum festzuhalten; Nor. § 244; etwas anders gefaßt Abr. § 10, 2.

Norna-Gestr oder Nornagestr, m. (eig. Parcarum Gestr), eine sagen- hafte Person, in der O'öinn sich birgt. N. 259, 19; A. 244, 5.

* Die gewöhnt. Bezeichn. ist Gestr. q. v.

JVöatüii, PI. n. (nöi = gr. vavg Vigf.; Mogk S. 83), eine mythische Ört- lichkeit. — N. 31, 15; G. 32, 13; D. 32, 12.

JVöri, m., ein Zwerg. N. VqI. 14, 8.

* Nöri nach Siev. P. Br. VI, 286 u. Vigf. s. v. nör.

Nött, f., die personifizierte Nacht {vgl. nött f.). N. 14, 2; A. 14, 8.

Nytj f., die nützliche {fischreiche? F.

J.) ein mythischer Fluß. N. 50,

11. Nyi, rn. {vgl. ny n.), ein Zwerg.

N. Yöl. 11, 1. Nyr, m. {vgl. nyr adj.), ein Zwerg.

- N. VqI. 12, 5. Nyräfcr (nyr adj., räÖ), m., ein Zwerg.

'— N. VqI. 12, 5. \onii, f. {vgl. Nanna?), ein mythischer

Fluß. N. 50, 11. Norfi (= 1. Narfi) od. richtiger Norr?

51, 1; D. H. II, 161; Bugge Helg. S. 97); N. 14, 1. Xorvasund. n., ist im Plur. Dat. 163, 33; l£i, 4 woM wwr a?s mythische Örtlichkeit od. sonst als Entstellung von Orvasund (H. H. I, 25, 7 vgl. Ba. p. 194) zu fassen, nicht Njörvasund {vgl. Vigf. s. v. ; D. H. II, 329).

o.

Oddrün, f.. nach nordischer Auf- fassung eine Geliebte des Gunnarr {vgl. das eddische Lied Oddrün- argratr). A. Oddrünu 211, 23.

Ofnir, m. (F. J. O'fnir; zu vefa?), ein mythischer Drache. N. Grm. 34, 7.

Ori, ra. (Ori? der rasende F. J.), ein Zwerg. N. VqI. 11, 9; 15, 5.

Orkneyjar, PI. f., die {eine Zeitlang von Norwegen abhängigen) Orkney- Inseln im Norden von Schottland.

G. 140, 13.

Orkningr, m., angeblich ein Bruder der Kostbera. N. 219, 25.

Otr, m. {vgl. otr), der Bruder des Fafnir und Reginn. {Über die Epi- sode von Otr vgl. Raum. Germ. 26, 280 fg.; M. Müller, Myth. S. 115.— N. 114, 15; 173, 6.

Otto keisari ist 237, 5 der deutsch- römische Kaiser Otto II, der das nach dem Feldzuge Ottos I. {972), auf den sich Saxo (ed. Holder) S. 325, 25 bezieht, wiederhergestellte Danavirki (q. v.) nach längerer Be- lagerung einnahm, im Jahre 975; vgl. den £>ättr Otto keisara der O'lafs s. Tryggvasonar Fiat. 1, 107 fg.

Bei nordischen Schriftstellern wird Otto II. als inn ungi oder inn rauÖi von den gleichnamigen Kaisern unterschieden.

o.

OMnii, m. {vgl. 1. vates; F. 308; ahd. Wuotan; § 27, 3), der höchste Gott des altnord. Göttersystems, vgl. Einl. p. 95 fg.; urspr. Wind- gott? {so auch R. M. Meyer 248) dann Führer der Seelenschar {Mogk

268

O'ßr Rekkr

9. 48). N. 10, 6; G. O'öina 31, 4; I). 42, 12; 75, 6; A. 84, 6; Voc. Vgl. 28, 7. KpZ. auc* N. 150, 10 M. 10.

<^r, in.. § 50*), ein als Geliebter der Fifvja bezeichneter Vanengott; Golther Myth. 288; Einfluß der Adonissage vermutet Bng<je Stucl. S. 403. N. 43, 5; G. 43, 10; VqI, 25, 8 O'ös mey (Oöi uxorem

5 Eg.). Oörerir (2). ^ft. F, 273) od. Oörcerir,

m., nach 97, 13 der Kessel, in dem sich der Dichtermet befand; nach Hqv. 107, 4 die bez. Flüssig- keit selbst; Bugge Stud. 531 faßt 0. als Unsterblichkeitstrank. N. 97, 13; G. 98, 17; Ü. WO, 9.

Öinn, m., ein Zwerg, der Vater des Andvari. VqI. 11, 10; Regm.

, \ 2- Okölnir, m., «jne mythische Ort-

lichkeit; r#/. B. zu VqI. 37, 6;

6fer., Übers.; Boer ZZ. 36, 308.

D. 88, 2.

Öläfr {in Versen, auch Aleifr vgl. § 12, 1; 34, 2; 48, 1; verkürzt Ölafr) konungr Tryggvason, in., einer der bekanntesten norwegischen Kö- nige, 995—1000; vgl. die O'lafssaga Tryggvasonar der Heimskringla, Flateyjarhök u. w. N. 235, 1 vgl. 235, 12; G. 237, 9; D. 237, 22.

Omi, m. (der Lärm er?), ein Bei- name O'öins. N. 6, 6; Grm.

, *9> 8.

Önarr, in., ein Zwerg. Vgl. 11, 9; vgl. B. N. F. 27 a; 14, 5 (Äfcr Fa>\ für Annarr, Anarr; für O'n. vgl. Bugge a. a. 0., Einl. S. 80 u. Mogk Beiträge 6, 525; dieser setzt ön =

, ignis).

Ori s. Ori.

Öskaptr, m., eine mythische Ort- lichkeit, die verschieden erklärt wird; die Fass. der V. S. und O'sköpnir Fäfn. 15 scheinen bedeu- ten zu sollen = nicht geschaffen (so Ger.), anders erklärt von Kock in Ark. 27, 138. N. 180, 22; vgl. die N.; dieselbe Ortlichkeit scheint 83, 2 als YigiiÖr bezeichnet zu sein; vgl. Vaff)r. 18, 1.

Öski, m. (Wunscherf aller ? F. J.), ein Beiname O'öins. N. 6, 5 ; Grm. 49, 8.

R.

Raiidyriü, f., 8. Griör; rond f. der (Schild-)Rand, eine Walk Are.

Grm. 36, 7.

Randver oder Randverr, ni., der Sohn des Königs Jormunrekr. N. 121, 19; 227, 10; G. 227, 28; A. Randve 121, 15; Randver 228, 7 ; diese (jüngere) Form habe ich in V. S. gewählt. Zur Flex. vgl. § 48, 3 (HloJ)ver) u. Nor. § 295 u. Anm. 5) ; vgl. auch RaudgriÖ.

Ratatoskr, m., ein mythisches Eich- hörnchen. — N. 23, 4.

Rati, m., ein Bohrer. N. 99, 20.

* Bugge Stud. 468 erklärt Rati auch Hqv. 106 (= 105 H. rj.) als „Rattea u. RatatQskr als „Ratten- zahn" (ags. tusc Stoßzahn).

RauttabJQrg, PI. n., eine Ortlichkeit in Norwegen, vgl. Fiat. III, 686. G. 163, 31.

Räftgrift, f. (vgl. Randgr.), eine Wal- küre. — N. Grm. 36, 7.

Räösviftr, m., ein Z w erg. N. VqI. 12, 7.

Rän, f. (älter R<in; § 55, 1), Ge- mahlin des ^Egir. N. 109, 10: G. 173, 29.

* Bugge hält R. für keine urspr. nord. Gottheit; den Namen führt er Heljied. p. 42 auf irisch ron = Seehund zurück; früher (Stud. p. 20) nahm er Entstellung aus 1. aranea an. Andere denken an Ver- wandtschaft mit rän n. Raub {F. 250); Kock in H. Z. 40, 205 erklärt R. aus * Räön von räöa ; vgl. schwed. sjörä = hafsfru.

Refill, m., ein Schwert; vgl. blööref- ill. N. 116, 22.

Reginleif, f., eine Walküre. N. Grm. 36, 8.

Reginn, m., § 48, 1; 50, 3, als Zwerg Vol. 12, 7 (vgl. H. G.), wo- für Rekkr in Sn. E. erwähnt ; Bruder des Fätnir N. 116', 11; G. 117, 8; I). 182, 27; A. 114, 14. Er wird meist als Zwerg, doch auch als Riese bezeichnet (D. H. 400; Gol- ther, Mißh. 160).

Reifnir, m., ein Seekönig (Sn. E. 1, 548); in der kenning: Keifnis raef'r = tectum piratae = clypeus Eg. G. f, 1; vgl. nefrviti.

Rekkr, m., 8. rekkr m., der Kämpe (F. J.\ ein Zwerg. N. VqI. 12, 7.

Rerir Siggeirr

269

Rerir, m.f der Sohn desSigi; Bugge

Stud. 531; D. Alt. V, 273. N.

150, 16; G. 152, 1. Ri&ill, m.; ein Schwert. N. 182,

2; 245, 6. Rindr, f., § 59, 1 ; eine Riesentochter,

Mutter des 1. Väli. N. 45, 10;

G. 36, 9. * Über die Liebe des O'öinn zu

Rindr vgl. Saxo Gr L. III Rin, f, § 55. 1; der Fluß Rhein.

N. 223, 20; G. 200, 28; g, 2 (Rinar söl = gull, vgl. eldr allra vatna = gull Sk. XXXII); D. 120, 11; A. 194, 8; 243, 6.

Rosta, f., oder Röta f., eine Wal- küre. — N. 45, 8.

Roma, f. {zur Flex. vgl. Vigf. s. v.), oft indeklinabel; i). Roma 25£, 2.

Romaborg, f., tf*e Stadt Rom. G. Römaborgar riki = das römische Reich 124, 7; 258, 9; D. 258, 13.

Römariki, n., rfasrömischeReich.

A. 258, 20. Röta f. s. Rosta f.

Rassir, m., angeblich ein Sohn von Hälfdan Gamli, richtiger Personi- fikation von raesir = ags. raesva = Führer; vgl. Vigf.). N. 145, 12; g, l (hier = princeps).

Rsevill, m., ein Seekönig; in der kenning Raevils hestr = skip {vgl. Sk. LI). G. Raevils hesturn Regm. 16, 2.

Rognir, m.; Beiname des O'öinn (vgl. Eg. L. Poet.) G. Sigdr. 15, 6 Var. Ein Wagen des O'öinn wird in den mythol. Gedichten nicht er- wähnt; ist reiö RQynis als ein Ge- stirn zu verstehen ? vgl. dän. Karls- vogn = der große Bär, Simrock Myth.3 204. Vorgezogen ist Hrung- nis (bana), s. Hrungnir.

Roskva, f., die rasche, Schwester des pjalfi. N. 57, 5; A. 57, 24.

s.

Saör, m., Beiname O'öins. N. Grm. 47, 1.

Sanngetall, m., Beiname O'öins. N. Grm. 47, 2.

* Beide Namen zu saör, sannr adj.; der zweite zu geta, der recht- et rmutende F. J.

Saxar, PI. m., ^Sachsen, oft im weiteren Sinne = die Deutschen. N. 213, 24; A. Saxa 136, 10.

Saxland, n., das nördliche Deutsch- land [weil überwiegend von sächsi- schen Stämmen bewohnt), auch = Deutschland überh.; so im Dat. 143, 8; 259, 14.

Saga, f. (über die Schreib, vgl. Lex. Poet., B. zu Grm. 7, 4), eine Göt- tin; D. H. II, 175; eine Hypostase der Frigg nach Moqk (Göschen) S. 89. N. 42, 15.

* Der Einleit. p. 125 angenom- mene etymol. Zusammenhang mit saga (vgl. auch Vigf. s. v.) ist nicht zweifellos; F.J. übersetzt „Seherin".

Sekin, f. (F. J. Soekin zu scekja) ein mythischer Fluß. N 50, 7.

Sei und, f., älterer Name der dä- nischen Insel Seeland (später Saelund, auch Saelundr? s. Eg. ; zur Etymol. vgl. Vigf. und Bugge Rökst. p. 60; nach Ark. 6, 241 die an Seehunden (selr m.) reiche Insel. D. 3, 13; A. 3, 10.

Sessrumnir, m.; viele Plätze fassend F. J., Name eines Saales in Fölk- vangr, q. v. N. 34, 1.

Sif, f., Gemahlin des Gottes pörr; ihre Verehrung fällt wohl in die Zeit der allegor. Namengebung vgl. sif f.), Golther Myth. 262 2 nach Mogk. N. 109, 4; G. Sifjar 36, 11; D. Sif 110, 3; 111, 21; Sifju 110, 5; A. Sif 102, 9. Zur Flex. xgl. § 57; 2.

Sigarr, m., gebildet wie Gunnarr (q. v.), ein sagenhafter nord. Held, doch ist die kurze Erwähnung 195, 18 und 213, 8 nicht ausreichend, um zu ersehen, ob an beiden Stellen derselbe gemeint sei und ob der Si- garus rfesSaxo Gr. (L. VII, p. 228 fg. Hld.) ganz dieselbe Person. Vgl. auch D. Alt. V, 393. Die 146 Note 9) gen. Siklingar sind nach Bugge Helg. p. 128 als *Siggeirlingar zu erklärten. Dieser und die fg. 15 N. zu sigr.

SigfoÖr, m., Nor. § 349 2, Beiname O'öins. N. Grm. 48, 2.

1. Siggeirr, m., König von Gautland (q. v.). N. 152, 15; G. 152, 26; D. 152, 21; A. 155, 28.

2. Siggeirr, m., in Verbindung mit Sigarr (q. v.) genannt im N. 213, 9.

270

Sigi

Skafiör

Sigi. in., nach der VqIss. ein Sühn O'öins «Aik. 17, 43), ur8pr. io6M ein Beiname dieses Gottes. N. 149, 1; G. 150, 1; A. 150, 26.

Slgmundarson, m., Beiname ctes SiRurör (i.). -- N. 177, 8.

1. Signiundr, m. [vgl. Guömundr; § 64, 4), Sohn des Königs Volsungr (q. v.). N. 123, 5; i5J^; 4; 153, 14; G. Sigmundar Ü7, 1; 150, 15; 213, 7; D. 158, 35; A. 157, 8.

2. Sinn m mir. m., Sohn des Sigurör (1) und der- (iuörün. N. 120, 2; 198, 6; A. 119, 11.

Signy, f., die Schwester des l.Sig-

mundr, Gemahlin des 1. Siggeirr.

N. 152, 4; G. Signyjar 152, 17;

1). Signv 153, 28; Signyju 157, 1,

35 (vgL% 57, 2).

Sigrün, f., Tochter des Königs Hogni (2), Geliebte des Helgi. N. 16*5, 17; G Sigrünar 166, 7.

Sigtryggr, m., § 51, 1; ein sagen- hafter König. N. 145, 8.

Sigtyr, m., vgl. Tyr*, Siegesgott, Bei- name O'öins. G. Sigtys x, 3.

Sigun oder Sigyn, f., Nor. § 318; Gemahlin des Loki. N. 37, 11; 80, In; 93, 2.

Sigurfoarkviöa, f., das Sigurdlied. Es scheint dasselbe Lied gemeint zu sein, das fragmentarisch in der L. Edda (Brot af SigurÖarkviÖu) er- halten ist. D. 206, 25.

1. SigurÖr, m., § 64, 4 (SigorÖr in Reimen; als älteste nordische Form wird Ark. 5, 135 fg. Sigvorör, d. h Sigwart, vermutet; danach haben neuere Hrgb. der L. E. die betr. Form in den Text gesetzt), Sohn des Sigmundr (1), der Sigfrid der deutschen Sage, nach seiner berühm- testen Tat häufig auch Fäfnisbani {vgl. Fäfnir) genannt. N. 117, 3: G. 119, 29; D. 119, 1; A. 117, 1; vgl. auch N. 171, 18; G. 171, 14 u. w.; V. 197, 31.

* Der frühe Tod des Helden rechtfertigt die Bezeichnung Sigurör sveinn = Jung -Siegfried, so im Gen. 121, 13; vgl. Raum. II, 38; über die Kämpfe mit den Gandalfs Söh- nen u. Starkaör s. Symons H. S. 670. Als besonders wichtig bez. der Geltung des Helden im Norden be- achte 117, 3; 123, 7; 171, 17; 212, 20.

2. Sigurftr Hringr, m ., ein sagen- hafter {zunächst schwedischer ; dann auch dänischer) König, der Vater des Rapiarr Luöbrök.

Vgl. über Sig. Hr. namentlich

efasSogubrot Fas. J, 363 fg., spez. ]>. 376 fg.; bez. der neueren For- schung beachte F. J. in Ark. 10, 130 fg..

Silf rintoppr , m., mit silberweißer Stirnlocke {F. J.), vgl. Gullt., ein mythisches Pferd. N. 21, 9.

Siniul, f., Tragstange an dem mythischen Wasserbehälter Scegr. N. 15, 7.

Sindri. m., der das Eisen glühen laut {F. J , vgl. sindr) , zunächst ein Zwerg (Vol. 37, 4), als mythische Ortlichkeii {irrig?) 88, 3 genannt.

SinfJQtli, m., nach nordischer Auf- fassung Sohn des Siumundr (1) und der Signy. N. 123, 7; 158, 12; G. 161, 23; Dat. 158, 18, 33; 160, 11 ; A. 161, 19.

* S. (ags. Fitela) = ahd. Sintar- fizzilo ; nach Kögel in Pauls Grund- riß so gen. bez. der inzestuösen Ab- stammung des S. [eigentl. schlacken- farbig); nach Beitr. 16, 509 lautl. im ersten Teile zu as. sinlif, sinnaht, nhd. Singrün {Immergrün) gehörig. Vergleich, mit der Herkules-Sage s. Beitr. 35, 465 fg.

Sinir, m., der sehnenstarke {F. J.), ein mythisches Pferd. N. 21, 9.

Sjpfn, f., die liebeweckende. {F. J.), eine A ?in. N. 43, 12.

Siö, f., mythischer Fluß. N. 50, 7.

Siöhottr, m., Beiname O'öins. Grm. 48, 1.

Siöskeggr, m., Beiname O'öins. Grm. 48, 1.

* Beide Namen beziehen sich auf die äußere Erscheinung; vgl. siör, ad}.; hottr, skegg. ; Siö = langsam F. J.

1. Skafti, f., eine urspr. vielleicht fin- nische G ö 1 1 i n , als Tochter des Sturm-Riesen J>jazi bezeichnet; Mül- ler, Zur Mythol. 101*. N. 32, 8; 80, 14; 95, 18; G. 96, 7.

2. SkaM. m., ein sonst unbekannter Mann, viell. verwandt mit Skandin- avia (Ark. 17, 44 fg.). N. 149, 3.

Skafiör od. Skäfrtr (so Siev. P. Br. VJ, 303), m., ein Zwerg. N. Vol. 15, 8.

Skatalundr Starkaör Störverksson

271

Skatalundr, m., eine mythische Ört- lichkeit, wohl = Hindarfjall; D. H. II, 421. D. i Skatalundi Helr. 9, 2.

Skaldaspillir , m., Beiname des Skalden Eyvindr, q. v.

Skcgyold oder SkeggjQld, f., eine Walküre. N. Grm. 76, 3.

SkeiÖbrimir, m., die Rennbahn (skeiö n.) durchtosend?, ein mythisches Pferd. -- N. 21, 9.

Skilfingr, m., Beiname O'öins. N. Grm. exe. (54, 4).

Skinfaxi, m.; mit leuchtender Mähne (skin, fax), ein mythisches Roß; als Sonnenroß gedacht. N. 14, 13.

Skirfir, m.; ein Zwerg. N. VqI. 15, 7.

Skjoldr, m. (skjoldr m.; ags. Scyld, Scioldus bei Saxo L. I), ein sagen- hafter (dänischer) König. N. 124, 1.

Skjoldungar, PI. m., die Skjöld- unge, das von SkJQldr abstammende Königsgeschlecht. N. 124, 1.

Über die Zweideutigkeit des betr. Namens s. D. H. 11, 620.

Skiöblaönir ? m . , ein mythisch. Schiff,

das bald O'öinn, bald Freyr gehört;

gemeint ist wohl die Wolke (Altd.

Bei. 265). N. 55, 3; Grm. 44, 3;

D. 55, 2; A. 55, 5; 110, 8. Skirnir, m.; Diener des Freyr,

urspr. wohl ein Beiname des Gottes

selbst {Müller, Myth. 122). - N.

39, 17; D. 83, 19; A. 46, 13. Skrymir, m.; Var. Skrymnir; nach

68, 5 aas UtgarÖa-Loki, ein Eiese.

N. 59, 1. Skuld, f., eine Norne. N. 22, 7;

45, 9 als die jüngste N. bezeichnet,

Einl. p. 127a; D. H. II, 42.

1. Skuli I>orsteinsson. m., ein Skal- de des elften Jahrh. G. J>orlaksson Udsigt 79. N. 140, 1.

2. Skuli oder Skyli, m., wird 145, 13 unter den Söhnen des Hälfdan Gamli genannt. Nach Vigf. s. v. ist Skyli = protector; vgl. skjöl n.

Skogul, f., die hochragende (F. J.), vgl. auch Beitr. 16, 508; eine Wal- küre. — N. Grm. 36, 3.

Skoll oder SLoll. m., ein mythischer Wolf, lautl. verwandt mit skolli = Fuchs; sonst vgl. Hati. N. 15, 16.

Sleipnir, m. (nach Nor. § 256 für Skleip-, zu hlaupa = Benner), ein mythisches Roß. N. 21, 7; 75, 10; Grm. 44, 5; Gen. Sigdr. 15, 7; D. 52, 5; 101, 3; A. 52, 3.

* Sl. wurde früher meist als Wind oder Sturm gedeutet (so Altd. Bei. 185); nach E. H. Meyer, Myth. 148 ist Sl. Nebel u. Gewölk, vom Winde gejagt.

Sliör, f., (sliör adj. = g.sleips schlimm; Vigf. s. v.), ein mythischer Fluß. N. 7, 5.

Sliörugtanni, m. (s. sliör in vor. Art.; tonn f.), ein mythischer Eber. N. 76, 9.

Slongvir. m. {vgl. Var. u. die Pferde- namen bei H. G. 476 78 mit Var.), ein sagenhaftes Roß. N. 138, 12.

Snotra, f., die kluge, eine Asin (Einl. p. 126). N. 44, 11.

Snsevarr, m., angeblich ein Sohn des Hogni (1); vgl. N. 219, 24.

Sok, f., Name einer Insel nach 165, 23; möglicherweise aber Mißver- ständnis von H. H. !, 51, 3; vgl. Ba p. 194; Bg. Helgedigt. p. 62 1; D. H. II, 343 oben.

SÖI, f., eine weibliche Sonnengott- heit; R. M. Meyer 395. N. 45, 2 ; eine wohl künstliche Unterschei- dung dieser himmlischen Sonnen- göttin und einer irdischen Schönen, die zur Wagenlenkerin der himm- lischen Söl gemacht wird, gibt (im Acc.) 14, 18, 20.

Sölarr, m., angeblich ein Sohn des Hoyni (1). N. 219, 24.

Sölfjoll, PI. n., eine Ortlichkeit, wohl in Norwegen gedacht. N. 165, 17; A. 162, 33.

Sön, f. (vgl. ahd. suona, Versöhnung ; Beitr. 16, 540), ein mythisches Ge- fäß. — N. 97, 13; G. 98, 17; D. 100, 9.

SÖnes,m.; Name eines Mannes 258, 12.

SpangarheiÖr, f , oder Span ga reif).

n. (vgl. eiö n. = isthmus Vigf.), ein e Örtlichkeit im südlichen Norwegen, im Amte Mandal. I). ä Spangareiöi 231, 17. Spänland, n., Spanien. D. 244, 20.

StarkafcrStörvcrksson,m., ein sagen- berühmter, ursprüngl. schwedischer Kämpe, vgl. die Fersonen-Reg. in

272

Suöri Sviar

K.is. und Fiat., Saxo (Jr. im L. VI.

N. 2.W, 8; G. 252, 1.

tM<?r gerne Stellung in der nord. Uhr. vgl. MOllenh. II. Z. 30, 889; Z>. ,4ft. 7f. V 301 fg.; Golther, M t/t lt. 257. Über die Doppelnatur St. 's handelt Olrik Kild 11, 225; Geistesleben S. 93; in Norwegen ver- schmolz er mit dem mythischen Wasserriesen St. (Mogk in Pauls Grundriß). Suori, m., der südliche, ein Zwerg.

N. 11, 14; VqI 14, 2. Sultr, m., Personifikation von sultr

= Hunger [vgl. g. svultavairpja dem Tode nahe u. svelta stv.). N. 38, 10.

Sumarr, m., Personifikation von sum- arr, m. {gewöhnlicher sumar n. = Sommer, s. Vigf. s. v.). G. Sumars 27, 4.

Surtalogi, m., eigentl. die Flamme des Surti (= Surtr, vgl. Nor. § 293, 2), poet. Bezeichnung des von Surtr zu entzündenden Weltbrandes; Oh ik, Om Ragn. S. 196; zur Laut- form S. 228'). N. 25, 15; 89, 5; Vafpr. 51, 3; I). 89, 14.

Surtr, m., §50a2),<?w* Feuer- Riese, dem die Zerstörung der Welt ob- liegen soll; vgl. Einl. p. 121; als Vulkan- Dämon suchte ihn nachzu- weisen Phillpotts in Ark. 21, 14 fg.

Gegen Bugges Deut. (S. = Anti- christ) wandte sich Müllenh. D. Alt. V, 26. N. 7, 9; 82, 19; 84, 14; 180, 21, VqI. 52, 1; Vafpr. 18, 3; D. Surti 83, 17; Vol. 53, 6.

Suttungamjoftr, m., der Met des Suttunj>i, poet. Bezeichnung des Dichtertrankes; R. M. Meyer.

D. 99, 11.

Suttungi, m., = Suttungr {vgl. P. Br. 8, 156; auch Surti = Surtr).

G. 98, 19; 100, 19. Suttungr, m. (Sup-pungr? vom Sud

beschwert, so Nor. S. 269; Golther Myth. 352% ein Riese. N. 98, 9; G. 99, 6—7; A. 98, 11. Svaftilfari, m., mythisches Pferd. N. 53, 4; G. 54, 17; A. 54, 2.

1. Svafnir oder Sväfnir, m., ein mythischer Drache. N. Grm. 34, 7.

2. Svafnir od. Sväfnir, m., ein Bei- name O'öins. Ln der kenning Svämis salnaefrar = skjoldr oder skjaldborg {vgl. Sk. XLIX.) G. b, 3.

1. u. 2 wird von F. J. als der

schlafende, von Vigf. als a sleep- maker erklärt SvafrtyÖ, f., eine Frau im Dienste der (iuörün. N. 204, 13.

Svanhildr, f., Tochter des Sj.rUrör «.

der Guörün; Müller, Myth. der H.

S. 164 fg. N. 121, 13; 211, 21;

226, 30; G. 527. 21; D. 25£, 14;

A. W, 11; 227, 18. Svarinn, m., ein Zwerg. G. 20, 1.

Svarins haugr, m.. eigentl. Svarins Hügel, ist 164, 16 im Einklänge mit H. II. 1. 32 und Prosa vor H. H. II. 13 {Bugge, Helg. 15 a); für Sv. h. 20, 1 bietet Vol. i#, 6 frä salar steini.

Svartälfa heimr, m., eine der neun Welten, das Gebiet der Schwarz- elbe oder Zwerge. A. 39, 18; 115, ö.

Svarthofdi, m., begegnet als Urvater der seiöberendr oder niederen Zau- berer des Nordens nur Hyndl. 35. 6 ; sonst mehrfach als Beiname von Personen in dem Sinne von „Schwarz- kopfu , vgl. Vigf. u. F. Magn. Letzterer ist geneigt in dem Sv. der Hyndl. einen Schwarzeiben zu er- blicken; an einen Riesen denken wohl richtiger E. H. Meyer G. Myth. 143 u. G. Neckel H. Z. 48, 177 2).

SväsuÖr, m. {der liebliche, vgl. sväss, sväsligr), als Vater des Sumrar be- zeichnet. — N. 27, 3—4.

SveggjuSr, m , ein Roß. N. 165, 18.

Sveinn, m , mit dem Beinamen tjüg- uske^g Haraldsson , dänischer König, 991 1014. N. 237, 1.

Sveipuftr, m., ein Roß. N. 165, 17.

Sviöarr oder Sviöurr, Sviörir, m.. Beiname Oöins, vgl. Vigf. s. v. Sviöarr. Getrennt als SviÖurr u. Sviörir 6, 6-7; Grm. exe. {50, 1).

Svipall, m., der veränderliche [F. J. ), Beiname O'öins. N. Grm. 47, 1.

Svipdagr, m., ein Kämpe am Hofe des llrölfr Kraki, vgl. den Svipdags- pättr der Hrolfs Saga Fas. I, 35 fg.; ed. F. J. Reg. v. Sv. N. 136, 13.

SviagriSS, m., ein kostbarer Ring {mit Eberbild? vgl. griss m. Vigf., s. auch Hildigoltr, Hildisvin). N. 137, 2; A. 138, 5.

Sviar, PI. m., § 9, 4; Sviones bei

Sviarr Utgaröa-Loki

273

Tac, die Schweden. N. 138, 10; D. 138, 13; 139, 4.

Sviarr oder Sviurr, m., ein Zwerg. - N. VqI. 13, 4.

Svtyjoö, f., Schweden {vgl. Sviar und t>jöö f.). N. 3, 1 ; D. Sviftjöö 5, 12; :73£, 9; 143, 19; SviftöÖu Grott. 13, 2 «ipZ. ftöö § 61, 3; A. SviftjöÖ i24, 15; 250, 22.

SvqI, f. {vgl. svalr ac?;.), mythischer Fluß. N. 7, 4; 50, 8.

SvQldr oder Svoldr, auch SvqI, f., eine Örtlich keit, wahrscheinlich eine Insel in der Nähe der vor- pommerschen Küste oder nach Vigf. Proleg. zur Sturl. S. p. LXXVlll ein Sund in der Nähe von Heöins- ey (q. v). Hier fand O'lafr Tryggv- ason im Jahre 1000 in einer See- schlacht gegen die dänisch-schwedi- sche Flotte und Eirikr Hakonarson vermutlich den Tod. A. Svolö {vgl. aber Var.) f, 2.

Svlflr, f- {vgl. svelgja), ein mythischer

Fluß. N. 7/5. Syn, f. {vgl. syn), eine A s i n. N.

44, 5. Syr, f. {vgl. syr § 72, 3), Beiname

der Freyja. N. 43, 11.

Ssehrimnir, m. {vgl. hrim n., sa?r m.) ein mythischer Eber. N. 48, 5—6; A. Grm. 18, 3.

SQrli, Sohn des Jönakr u. der GuÖ- rün. N. 121, 11; 227, 7; G. 123, 4.

Sekkvabekkr, m. (= the sink bench Vigf.; Sinkebach, Mogk {Göschen) 89; unentschieden D. H. II, 175; Ort, wo ein Bach sich hinabstürzt Ger. Übers.; noch anders gefaßt Beitr. 12, 264) ; mythische Örtlich- keit. D. 42, 16.

Scegr, m., ein mythischer Zuber od. Wasserbehälter. N. 15, 7.

T.

Tanngnjöstr, m. (= toothgnasher V., vgl. tonn f.), und Tanngrisnir, mv die beiden Böcke des Gottes |)örr. N. 30, 6.

Tiggi, m., angeblich ein Sohn des Halfdan Gamli. N. 145, 13.

* Nach Vigf. richtiger tyggi = Führer.

Glossar z. pros. Edda.

Tröja, f., die Stadt Iroja in Klein- asien. — A Troja {für Tröju, vgl. Roma D. Roma) 13, 7.

Tyr, m., ein Ase; Einl.p. 114. Mül- 'ler, Zur Myth. 145 2, Mogk {Göschen) S. 74 fg.; Much, Der germ. Himmels- gott 2, 29—34; R. M. Meyer S. 51. N. 34, 10; G. 34, 18; D. Ty 84, 1; A. Sigdr. 6, 6.

* Vgl. § 2, 5; 52 a; tyr = Gott überhaupt in Farmatyr; vgl. Einl. p. 114a.

u.

Uör, m., ein Beiname O'öins. N.

Grm. 46, 5. Ullr, m., § 50a2), ein Ase, vgl. Einl.

p. 118. Müller, Zur Myth. 101;

Kögel, Beitr. 20, 35; R. M. Meyer

378 fg. N. 36, 11; nur im Sinne

von deus od. numen in der kenning::

Ullr irnunlauks {vgl. imunlaukr)

Voc. e, 1. Uppsalir, PI. m. (salr m.), die Stadt

Uppsala, in älterer Zeit Sitz des

Königs u. auch sonst Hauptort in

Schweden. G. Uppsala 137, 6; D.

Uppsolum 136, 1; 259, 11. UrÖarbrunnr, m., der Brunnen der

Urör: urspr. viell. = Mimisbrunnr?

s. R. M. Meijer 475 fg. N. 21,

4: D. 24, 9; A 23, 11. Urfir, f., eine Norne, Einl. S. 90

N. 100; Golther, G. Myth. 108;

Mogk {Göschen) S. 30. N. 22, 7;

G. Uröar VqI. 22, 8.

u.

Ülfr, m., mit dem Beinamen inn rauöi, ein Beamter des Königs O'lafr Tryg-vason. N. 237, 18; D. 238, 2; A. 238, 5.

Ütgarfta-Loki oder Ütgaröaloki, m.(y^.Ütgarör, Loki), ein Riese, so benannt im Unterschiede von Loki = A'sa-Loki, urspr. aber wohl ihm gleichzusetzen , so Einl. S. 121; Mogk (Göschen) S 56; Ger. Übers. S. 337% dageaen R. M. Meyer S. 258»). Bei Saxo L. Vlll als Ugarthilocus in wesentlich anderer Zeichnung. N. 62, 16; 67, 1; G. 61, 9; A. 62, 6; 69, 20.

18

274

Utgarör

l tgaittr, in., eine mythisch* Örtlich« kcit, auch im Plar. Utgaröar (the outyard Vigf), urspr. wohl am Meere [vgl. Fr.'- s v >, jedenfalls im Gegensätze ~u Miögarör vorgestellt; nach Mogk u. It. M. Meyer S. 2'.n die Toten/reit oder unwirkliche Welt. N. 61, 5; A. 61, 7.

V.

\ atyrüonir, m. [vgl. prüör; Nor. v? 3(>6), ein Riese, namentlich be- kannt durch seinen Wissens- Wett- streit mit O'öinn, der in den eddi- schen Vaff)rüönis-mäl behandelt ist.

- N. 9, 1.

Vakr, m.; der wache, ein Beiname O'öins. - N. Grm. exe. [54, 4).

Valaskjälf, f. {vgl. Hliöskjälf), eine mythische Örtlichkeit; der Er- klärung Simrocks Wohnsitz Valis" (s. 1. \ äli) schloß sich Mogk Beitr. VI, 511 an; nach D. H. II, 174 ist V. die eigentl. Wohnung des Freyr; nach F. J. Halle der Gefallenen (also = ValhQlli; so auch Ger. Übers. : ähnlich schon Einl. S. 90 A. 102; vgl. auch R. M. Meyer 269. - N. 25, 6.

ValbJQrg, PI. n., eine Örtlichkeit.

N. 215, 15

Valdamarr af DanmQik, m., ist 213, 22 wohl kein bestimmter dänischer König, nur eine in Anlehnung an die dänischen Waldemare erfun- dene Figur des Sagaschreibers. Vgl. übrigens Valdarr Guöikv. II, 19 u. dazu D. H. II, 498.

ValfQftr, m. (vgl. 1. valr), ein Bei- name O'öins. N. 28, 1; G. Vol. 29, 7.

\iilholl. f., eine mythische Örtlich- keit, Einl. p. 84; über das Ver- hältnis zu Hei vgl besonders Schul- lerus Beitr. 12, 221 fg.; nach Mogk (Göschen) S. 48 „das Kriegerpara- dies, die Totenhalle, in die nur die kamen , die den Schlachtentud starben". N. 4, 12; g. Valhallar 49, 10; D. Valholl 45, 4; Valhollu 109, 8 [vgl. zu holl § 61, 3); A. Valholl 28, 2; 74, 7.

Valland, n. D. af Vallandi Var. zu Helr. 2, 2; das welsche [süd-

lich von Skandinavien gelegene Land; hier etwa = Frakkland.

Vanaheimr, m . tim der m un I

ten, der Wohnsitz der Va\

I). 32, 5. Varinsey, f., eine auch ff. If. I, 39.

2 genannte Insel. D. 164, 31. Varinst'Jyrör, m., ein auch H. H. I,

27 , 1U genannter Meerbusen (vgl. Varinsvik U. Björv. 22, 8); D. H. II, 330. - N. 164, 7. Vartari, m , ein sagenhafter pvengr. X. 113, 10.

1. Väli (Beitr. VJ, 303; Bg. zu Vaf'J.r. 51, 5), Sohn des O'öinn, sonst we- nig bekannter Ase, auch Ali gen.: Einl. p. 118; R. M. Meyer nach Bg. Stud. 208 = Valaho, der Mann von welscher Abkunft. X. 36, 9; 89, 4; G. Väla 45, 10.

2. Väli, Sohn des Loki. X 9; D. Väla 80, 10.

3. Väli, ein Zwerg. Vol. 13, 2 im Text der Pros. E. = Nah L. K.

Vau, f. (vgl. Var.) ein mythischer Fluß. N. 42, 6.

Väsaftr [vgl. väs n. Beschwerde durch schlechte Witterung Vigf.), m., der Großvater des persön lieh gedach - ten Winters. G. 27, 7.

Vär oder \qt 55, 1) f., eine Asin, Personifik. von vär n. = ags. vaer das Gelübde, vgl. Einl. p. 26, 27^ 126 a. N. 43, 19; v$r gulls = Weib (vgl. Sk. 81 kona er ok kend viö allar äsynjur) Helr. 3, 5.

VeÖrfQlnir, m., der in Wind und Wetter fahl gewordene (F. J.), ein mythischer Habicht. N. 23, 3.

Vegsvinn , f. , der seinen Weg zu finden weiß (F. J.), ein mythischer Fluß. N. 50, 11.

Veratyr, m. (verr m., Tyr*), Hei- name O'öins. N. Grm. exe. (3, 3).

VerÖandi, f., eine der Nomen, Nyg. S. 243; Einl. p. 90a. X. 22, 7.

Vestri, m., ein Zwerg. N. 11, 14; Vol. 11, 8.

* Die vier Zwerge Austri, Vestri, Suöri , Noröri sind natürlich als Personifikationen der vier Himmels- gegenden zu fassen; vgl. Einl. p. 86.

Yetr, m., vgl. vetr; der personifizierte Winter. N. 27, 8; G. 27, 6.

Ve, m. [für Vei? § 65, 3), eine frühe verdunkelte oder viell. christlicher

Veseti Vglsungr

275

Vorstellung entlehnte nordische Gottheit, als O'öins Bruder be- zeichnet. Vgl. E. H. Meyer, G. Myth. 265. N. 10, 6; vgl. A. Vea Lok. 26. 4

Yeseti, m. (vgl. Var.), ein Kämpe des Hrölfr Kiaki. N. 136, 12.

Yi'ftfiimr, m., als Vater der Bil und des Hjüki genannt. N. 15, 7.

Viöölfr, m., als Ahnherr aller volur [vgl. VQlva) genannt Hyndl. 35, 2 im Dat.; identisch scheint der von Saxo L. VII erwähnte Zauberer Vitolfus; vgl. F. Magn. L. Myth. s. Viöölfr.

* F. J. schreibt Vittölfr (zu vitt Zaubermittel), Vif)olfr Ger.

Yiörir, m. (vgl. veör n.), Beiname O'öins. N. 6, 7.

Viöurr, m.; Beiname O'öins. N. Grm. exe. (49, 7).

Yiggr, m., ein Zwerg; vgl. jedoch Var. ~ N. VqI 12, 1.

Yili, m. (s. vili m.), Bruder des O'öinn genannt, viell. christl. Vor- stell, entsprungen (vgl. Ve m.). N. 10, 6.

Yilmeiör, m., als Ähnherr der vitkar genannt. N. Hyndl. 35, 4.

Vimur, f., ein mythischer Fluß. N. 107, 3; Voc. #, 1.

Vindälfr, m., der Windelf, ein Zwerg.

N. VqI. 12, 2.

Yindljöni oder Vindlöni, m., als Vater des personifizierten Winters genannt. N. 27. 6.

Vindsvalr, m. (s. svalr adj.), anderer Name für Vindljön. N. 27, 6.

A'ingi, m., Dienstmann des Königs AÜi. N. 216, 23; 217, 16; Voc. 219, 27.

\ iiHjnir, m.; Schrvinger (des Hammers), Rieh. M. Meyer 285, Beiname des Gottes pörr , vgl. Ving-pörr prymskv. 1, 1. - G. Vafpr. 51, 6.

Yingölf, PI. n., eine myth. Örtlich- keit; der Auffass. von Braune (Beitr. 14, 369 V. = vingölf, Wein- halle) gegenüber hält F. J. Ark. 6, 280 an der früheren = amicorum (vgl. vinr m.) palatium fest; Eint. p. 84, 85. N. 6, 17; A. 17, 21; 28, 2.

Virvir, m., ein Zwerg. N. Vol. 15, 7.

Yitr, m. (s. vitr adj.), ein Z w e r g.

N. VqI. 12, 4.'

YiS, f., efo'e frmfo (F.J.), ein mythischer

Fluß N. 7, 5; 50, 7. Yiöarr, m., einer der Äsen, Einl.

p. 118; D. H. 11,177; R. M.Meyer

372 fg. N. 36, 6; 84, 6; 89, 4;

VqI.. 54, 3; G. YiÖarr 106, 22.

ViÖbläinn, m. (vgl. viör, blär), rfer dritte Himmel der nordischen Mythologie. N. 26, 4.

Yifilsborg, f., das spätere Avenches im Kanton Waadt. A. 258, 7.

Yigriör, m. (vgl. vig n., riöa; R. M. Meyer 473), eine mythische Ört- lichkeit. — N. 83, 2, 6; Vaff>r. 18, 1.

Yik, f., eine norwegische Landschaft (am heutigen Christiania-Fjord), eig. = vik Bucht, daher mit suff. Art. Dsf. Vikinni 237, 21.

Vin, f., ein mythischer Fluß. N. 50, 10.

Yinä, f., ein mythischer oder doch nicht sicher nachweisbarer Flu ß (vgl. Dwina im nördlichen Rußland, die in der Form Vina mehrfach z. B. Dat. Vinu Fiat. II, 256, Z. 11 v. u. begegnet. N. 50, 11.

YinbJ9rg, PL n., eine sagenhafte Ört- lichkeit. — N. 215, 15.

Vseiiir, m , der Wener- See in Schwe- den. — N. 136, 5.

Vseringjar, PL m., zunächst Be- zeichnung der nordischen Sold- Truppen in Konstantinopel; dann (nur in der J>iörekssaga u. VqIss. c; XX1I) = Skandinavier über- haupt. — N. 190, 23.

Ypggr, m., ein in die Geschichte des Hrölfr Kraki verflochtener Mann niederer Herkunft; Bugge Beitr. 12, 50 schreibt Voggr im Hinblicke auf Vigijo bei Saxo L. II; vgl. Einl. p. 150. N. 134, 5.

VQlsungr, m. 1) der Vater des Sigmundr in der nordischen Auf- fassung, während im ags. richtiger S. selbst Välsimjf oder Välses eafora heißt; W. Grimm H. S. 16; Müller, Myth. der H. S. 33. - N. 151, 28; G. 117, 2; 152, 1, 6; D. 154, 10; A. 162, 25. 2) ein Nach- ko mme des VQlsungr (1); D. .158, 21 und viell. im Voc. VQls- ungr Regm. 18, 3; manche sind hier freilich geneigt, Nom. (= VqIs. 1) anzunehmen, vgl. Lseseb. p. 136; Z.

18*

276

Volsungsson £>olmö6nir

1. d. Phil. 12, S68; D. 11. 11, 106.

Im Plur. Vojsungar die WöU sunge. N. 152, 8; 226, 25; G. t58, 14; 10(i, 35; in der kenning: Volsunga drekka = eitr {vgl. 123, 6— m im Gen. d, 4 [vgl. p. 262).

A. 177, 21.

* Nach Much Bcitr. 17, 65 narr Wölsung und ähnl. anzusehen wie ahd. arming: arm. Nach M. würde an. Vqlsungr im Grunde dasselbe sagen wie ags. Välse.

\ Qlsungsson , m., der Sohn des Volsungr (1) Sigraundr. N. 123, 6; 242, 3-4.

VQluspä {vgl. vQlva, spä), ein bekann- tes eddisches Lied. D. 7, 13.

VQluspä in skamma = Hynd- luljöö, ein in der Flateyiarbök er- haltenes, neuerdings gewöhnlich der Lieder - Edda hinzugefügtes genea- logisches Gedicht. D. 8, 19.

V9r, f., eine Asin, vgl. Einl. p. 26,

27. N. 44, 2. Vottr, m., ein Kämpe am Hofe des

Hrölfr Kraki; vgl. Einl. p. 150a.

N. 136, 12.

V()fuÖr, m., der umherfahrende {F. J.), ein Beiname O'öins. N. Grm. exe. (54, 5).

Y.

Yggdrasill, m. , die Weltesche, Einl. p. 96 und Mogk (Göschen) 27, 94 fg.; nach Bugge (Stud. 393 fg.) n. Golther, Myih. 350 fg. auf christ- licher Grundlage ruhend; anders R. M. Meyer 474 fg.. N. Vol. 19, 2; G. 20, 5; 44, 1.

* Über den Gen. epexeg. at aski Yggdrasils 20, 5 s. D. H. II, 23; Nyg. S. 130.

Yggr, m., Beiname O'öins (vgl. g. ogjan in Furcht setzen). N. Grm. exe. (54, 2).

Ylfing oder Ylfingr, m., § 6, 4; ein Ylfing, häufiger im Plur. Ylfingar = die Ylfinge, ein in nor- dischen Quellen öfter genanntes, nach Yngl. S. K. 37 (ed. F. J. 68, 5, 6) den Skjöldungen nahestehendes Heldengeschlecht, = ags. Vylfingas (Vigf.). S. 1). 238, 5.

Ylgr, f. (vgl. ylgr f.), ein mythischer Fluß. N. 7, 5.

Ymir, m., der Urriese der nordi- schen Mi/thologie; vgl. Einl. p. 74 -76; Mogk (Gtedien) S. 92 fg.; Mh. 1). Alt. V, 90, 124; E. H. Meyer Edd. Kosmog. 69 fg., R. M. Mei/er H. Z. 37, 1 fg., Germ. lief. 191, 497. N. 8, 18; G. 12, 8; Dat. Hyndl. 35, 8; A. 9, 10.

* Für die Messung Ymir trat Siev. P. Hr. B. VI. 314 ein.

' 1. Yngvi, m., ein Zwerg. N. Vol. 16, 1.

2. Yngvi, m., der mythische Sta m m - vater des Geschlechtes der Yngl- ingar, vgl. p. 14516; doch ist G. Yngva konr Re?in. 14, 3 wohl nur= der Heldensohn, vgl. die Bezeichnung des Helgi Hundin<rsbani als ättstafr Yngva in H. H. I, 57, 3.

Yrsa, f., die Mutter des Hrölfr Kraki. N. 137, 8; G. Grott. 22, 2; A. 136, 2.

1. l>ekkr, m.; der werte, ein Bei- name O'öins. N. Grm. 46, 4.

2. l>ekkr. m., ein Zwerg. N. VqI. 12, 4.

heiiyill. m., angeblich ein Sohn des Halfdan Gamli, N. 145, 11; rich- tiger = ags. J>engel ; vgl. Eg., Vigf. ; Manna-pengill = hominum prineeps.

I>jazi, m. 30, 2), ein Riese, Vater der SkaÖi; Sturmriese in Adlergestalt 93, 17. N. 94, 14; Grm. 11, 2; G. 32, 8; vgl. Olvaldi.

Pjälfi, m., ein Dienstmann des pörr, vgl. Einl. p. 103 a; Mogk (Göschen) S. 64; R. M. Meyer 291; 6151. N. 57, 5; G. 63, 17; D. 68, 19; A. 57, 24; Voc. 63, 13.

I>jöM oder I>jöoa, f. (vgl. Vigf.), eine Örtlichkeit, vielleicht der Bezirk von Thy (Thy-herred) in Jütland. - D. 116, 25.

hjooiiiima, f. (JvjöÖ f.; nema A, 2 = to take by force Vigf.), ein my- thischer Fluß. N. 50, 11.

I>jö8ölfr inn hvinverski, m., ein nor- wegischer Skalde zur Zeit des Königs Haraldr Härfagri (s. 1. Har.)r gebürtig aus Hvin im südwestlichen Norwegen. N. 4, 12; 105, 19.

J>olmoönir Olvaldi

277

* Über die Autorschaft von Str.

(b) vgl. p. 4, N. 13.

f'olmö'Snir, m. (vgl. polin- möör =

patient Vigf.), die Türschwella

im Hause der Hei. N. 38, 11—12.

I*orger$r, f., Tochter des Königs Holgi von Hälogaland; in heidni- schen Zeiten in Norwegen verehrt, besonders auch von Hakon jarl (q. v.); vgl. Ark. 2, 124 fg.; R. M. Meyer 159, 393. G. 139, 9.

PorinD, m., vgl. pora, ein Zwerg.

N. Vol. 12, 2. l*orsteinsson , m., patronymischer

Beiname des Skalden Sküli, q. v.

I»öra, f., Tochter des Häkon ge- nannt; ivahrscheinl. als zweite Gattin des Königs Hälft* (= 4. A'lfr) ge- dacht; Raum. I, 226 l; Bugge Helg. 3131. Dat. 213, 3.

l»örftr, m., § 36, 2; mit dem Beinamen pingbitr, als Vater des Norna-Gestr genannt. N. 236, 10.

Pörr, m., ahd. Donar; § 6, 3; 34, 2; 50, 3; einer der mächtigsten Götter des altnordischen Glaubens, vgl Einl. p. 101 fg.; Golther G. Myth 247 fg.; Bugge, Stud. 15; R. M. Meyer 279 fg. N. 21, 11; G 36, 11; 103, 23; D. 58, 25; 64, 7 103, 11, 12; A. 54, 12; 63, 22 102, 12; Voc. 60, 12; 61, 3.

Pörs-dräpa, f., die Thors-drapa, berühmtes Gedicht des Skalden Eilifr.

D. 108, 12.

Pörsnes, n., ein Vorgebirge. D. 165, 6; hier ist nicht an das be- kannteste pörsnes (im isländ. West- viertel), sondern ebenso wie H. H.I, 48, 8 an ein sagenhaftes ~L6kal gleichen Namens in Norwegen zu denken.

Prifti, m., als Beiname O'öins Grm. 46, 4; in Gylfag. neben Har und Jafnhär als redend eingeführt vgl. Einl. p. 69 a, 171; E. H. Meyer Myth. 265. N. 5, 12; 56, 17.

I^röinn od. I>räinn. m., ein Zwerg.

N. Vol. 12, 3. Pröndheimr, m., urspr. nicht Name

einer Stadt, sondern des ganzen Gebietes der proendir, etwa den jetzigen Ämtern Nord- und Süd- Trondhjem entsprechend. D. 235, 2. 1. I>ror, m. (vgl. proinn), ein Zwerg.

N. Vol. 15, 3.

2. I>rör, m., ein Beiname O'öins.

N. Grm. exe. (49, 6).

1. I>rüSr, f. (die Stärke, F. «/.^Toch- ter des Gottes porr, vgl. Einl. p. 107a; Golther Myth. 263.

2. frrüör, f., eine Walküre (iden- tisch mit 1? vgl. Einl. p. 127 a). N. Grm. 36, 4.

I>rü<>vaiigar, PI. m., eine mythische

Örtlichkeit, = prüöheimr Grm.

4; vgl. Einl. p. 102. N. 30, 2;

G. 105, 5; A. 69, 23. hryniheimr, m., Welt des Lärmens

(F. J.), in U irrig prüöh., eine

mythische Gegend. N. 32, 10;

Grm. 11, 1; D. 32, 11; A. 94, 15. iHiör, m., ein Beiname O'öins.

N. Grm. 46, 5. I»undr. m., der lärmende (F. J.),

Beiname O'öins. N. Grm. exe.

(54, 3). I>viti, m., ein mythischer Felsen.

N. 41, 12.

I>yn, f., die brausende (F. J.), ein mythischer Fluß. N. 50, 10.

I*okk, f. (der Dank, im Sinne von Undank? so Ger.; oder zu pegja?), eine Riesin. N. 78, 1; r\, 1.

Poll« f., ein mythischer Fluß. N. 50, 10.

iE.

^Eflir, m. (zu g. ahwa; weniger gut ffigir, s. Vigf. s. v.), ein Riese, als Beherrscher des Meeres gedacht; vgl. pros. Einl. zu Lokas. ; Golther, Myth. 174. N. 92, 1; G. eldr .E^is = gull (vgl. Skäldsk. XXIII) 108, 14. D. 93, 2, 5.

Qku-Porr, m. (vgl. aka) ; Beiname des Gottes pörr, vgl. Einl. p. 102. N. 30, \; 56, 19.

Qlvaldi, m., ein Riese. N. 96, 12 (vgl. Var.).

* Nach Hellquist in Ark. 21, 132 fg. ist Olvaldi aufzufassen als Allvaldi, der sehr Mächtige (so auch F. J. im Reg. der Sn. E.) und mit f>jazi im Grunde identisch; dieser Name würde Väterchen" bedeuten; vgl. außer den von Hellq. S. 137

278 Qrboöa - Qnrandill

angeführten Analog ieen muh das V>r\ ;tnclill. m. = Horwendillus

nhd. dialektisch (s. Schmeüer, Bayr. Saxo, mhd. Orendel), - Nor-

117/ /, 162) begegnende „Tatteri* den an den"p6rr-Mythusangekm

in demselben Sinne. ter Sagenheld, vgl. Einl. p. 108;

Qrbotta, f., eine Riesin. X. fff, 1. Müller, Zur Myth. 8. in fg.; ß.

Ornil. f., mythischer Fluß. A. M. Meyer 293. X. W5, \u. G.

lirin. 29, 1. t05, 6; Qrvandils ta als Bezeich-

Ornir, in., ein Miese. N. Grott. nung eines Gestirns 10Sf 16; A.

9. 5. 105. 11.

Berichtigungen und Nachträge.

I. Zum Textband.

& 8, 5 l. helöi

10, Vaff>r. 35, 1 l. vetra,

ü, 18 tilge Komma nach staö

., 23 in Grrn. 55, 2 ?. drygir

2# in Grimn. exe. 2 £. Jalkr

30 muß am Rande 10 stehen bei der Zeile, die mit kenna, 15 bei der, die mit järnglöfar beginnt.

36 (ö) gehört ,8) zu mQgr

46, 1 l. het maör

54 Vol. 25, 2 rQkstöla

., 56, 19 l. mäls

7i, 21 2. oxahcT-

75, 22 ?. mundi

82 die Zahl 15 fehlt im Druck- fehler verz. I, 263 vor Funkt

102, 2 l. inn um

106, 22 Z. Viöars

114, 2 Z. allan3)

w 121, 15 Z. Randve, 19 Randver

., 123, 2 par fellu

133, Str. 22, 3 l. Halfdani

168 die Zahlen am Rande von 10 30 sind je eine Zeile höher zu setzen.

168, 11 l. fyrirkoma

171, 29 l. Sigurör

209, 14 l. blööi

213 Guörkv. IJ, 20 *> Z. hjalma

255, 17 l. lif,

250, 23 l. mJQk

257 Helr. i4, 4 Z. foröask

Zu den Anmerkungen.

S. 35, XXVI, N. 3) *& bragr waefc kall. nicht zu streichen, sonst die Bd. 1, Schluß-S. angeführte Schreibung aufzunehmen

35, XXVII, N. V2)l. H. fos manns f. U.

54, Z. i i>. ?«. Z. awc7& v. gr. ok 3 v. u. I. söl eöa t.

S. 63, N. 34) So W. T, R 68 nach N. 10 a) ist vor U fZae

ZaÄ/ 1 1 ) ausgefallen 88 N. 14) Schi. I. vQndr.) P9 AT. 12) nach Suttungi /. br. 120 N. 2) l. änni fehlt 121 N. 28) l So B, w u. Ausg.;

til J. borgar Fr. 123, XL1I 66) l. ok Sigurör

XLUI 1) Z. 3 v. u. I. b) in A 124 Z. 1 v. ob. gull ok sylfr

125 N. 31) sind die in ( ) ein- geschloß. Worte zu tilgen

N. 37) l. nach T; ok svä

N. 54) l. So Fr., T, w u. Ausg. In der Bemerk. S. 264 Z. 6 v. ob.

ist vor ülfinum einzufügen: Fenrisülf 34, 15;

S. XV (Vorw.) ist nach Haupts Z. noch H. Z. und Z. 5 v. u. zum Schluß noch hinzuzufügen: Ark. = Arkiv för Nordisk Filologi; Aarb. = Aarboger for nord. Oldkyndighed.

II. Zum Glossar.

S. 3a, Art. aldr, in. statt g. alds L g. -aldrs adj.

6b, Art. arfr m. I. g. arbi n.

8b, Z. 13 v. u. I. skyldi drjüpa

9 a, Z. 3 v. ob. nach lauss füge ein : ähnlich auch das ziveite at = dann, daß (hann ätti) 70, 6; dafür ist das betr. Beisj). Z. 23 v. o. zu streichen; hier sind die Beisp. 40, 2 u. 41, 6 zus. zu rücken, an das Beisp. 40, 3 ist aber noch anzu- schließen: sagöi, at 74, 2 neben ok |:>at, at hann sakaöi ekki 74, 3 vgl. auch 72, 10. Vor den Worten: Scheinbar beim Imperat. {Z. 24) ist nachzutragen: der Konj. steht ge- iz ähnlich, wenn der Redende nur die Aussage eines andern anführt [vgl. Nyg". S 284), so lysti 72, 18;

-im

Berichtigungen und Nachtrage.

</. /• Tndik. bezeichnet < ie eigene Wahrnehmung, so 61, f> neben dein Konj. der indirekt. Bede 61, <>. Bei irrealen Annahmen ts der Konj., so 61, 15 und [aas .weite at) 67, 19.

S. 9 a, Art. athurör (Z. 3) l. af peirn atburö.

10 a Art. aumligr füge zu unter

* Der schon von Vigf. s. v. aumr berührte Anklang von g. arms adj. scheint mir trotz der Ausführungen Noreens Ark. 6, 313 {vgl. Zz. 26, 396) noch nicht hinreichend, um nahe Verwandtschaft beider Worte zu begründen; Vigt. selbst scheint eher geneigt, aumr (= dän. om empfindlich, zärtlich) für ein rein skandinav. Wort zu halten, das sich von dem gleichfalls auch heute noch vorhandenen dän. arm (armselig, elend) im Laut wie in der Bedeu- tung unterscheidet.

11, Z. 1 v u. konnte zu dem Bei- spiel ä saeinn 80, 1 das ähnl. ä sjäinn 229, 9 (jetzt am Schluß von 2 a)) gezogen, zu ä saeinn 98, 5, 1 ) (Sp. b, Z. 8, 9 v. o.) am Schluß der Parenthese bemerkt werden: aber Z. 11 jener Bedeutung sich nähernd.

13 b, Art. an l. (ahd. äno)

14b, Art. ästräö, zum Schluß füge an: vgl. Zz. b, 2w0.

15 a, Art. ätti /. ( = ättandi).

16 b, Art. bäöir statt g. bai . . . I. vgl. g. bai . . .

17 a, Art. beör füge hinzu unter

* Die abweich. Erklärung von y, 2 bei D H. II, 650 ( ein Bett am Ufer) überzeugt mich nicht, zumal auch für Knütsdr. 4 (marbeöjum meö) die übliche Erklär, vorgezogen wird.

17 b, Art. beina unter * l. beina e-u.

18a, Art. bekkr,* Schluß: Vgl. auch Sokkvabekkr.

Art. bera. Praet. S. 1 nach 180, 25 füge ein: af mer bar ek ich übertraf mich selbst, bezwang mich 206, 6 (vgl. bäru |»au af Qörum sie übertrafen andere 194, 10). Unter Plur. 3 \zum Schi.) füge ein: baru 194, 10 s. oben unt. S. 1. Die betr. beiden Beisjt. sind Sp. b unter c) imperson. zu tilgen. Z. 4 v. unten nach p. 400 füge zu: Nyg. 8. 247.

19b, Art. hezt. adv., das Bei*] 17, 17 ist hier zu tilgen. Art. beztr (Z. 5) ist zu l.: N. A. n. l.azt GTrm. 18, 4; hezt 17, 17 {vgl Nyg. S. 76).

23, Art. hokrünar. L/nter* war hinzuweisen auf Zz. 35 , 329, wo Boer bemerkt: unter b. verstehe ich denn der Zus. hang scheint ein- Teilung nach der Art der Runen, nicht nach den Gegenständen, auf welche sie geritzt werden, zu ver- langen — R. zum Schreiben, Schrift' zeichen, wie sie in Büchern zur Anwendung kommen. 24 a als Schluß des Art. bragr füge unter * hinzu: Die drei von Vigf. s. v. bragr entwickelten Bedeutungen sind wohl am besten zu übersetzen: I. = prineeps; II. = prineipium, ratio; III. = prineipium (ratio) rei poeticae ; nicht unähnl. Mogk Beitr. 14, 86 fg.; bez. II u. III vgl. auch Bugge Beitr. 13, 200. 29b Art. danskr. Füge zu unter * Bez. des fehlenden Umlauts s. Beitr. 17, 431

35 a, Art. ef in b l. für (wie im Nhd.) (seltener als -im Nhd.) u. füge in der fg. Zeile zu Nyg. hinzu S. 219 -). An den Schluß von d) füge hinzu: dieser (doppelte) Kon- junktiv steht zumeist in irrealen Bedingungssätzen, die in zwei Klas- sen zerfallen: a) die Annahme wird als eine apodiktisch sichere, gewm. objektive betrachtet: af vaeri hofuöit Hämo. 26, 1 (= af mundi h. 122, 26; 230, 7), ef Erpr lifÖi. ß) die Annahme erscheint als eine mehr subjektive , von Stimmung, Wunsch dgl. beeinflußte; in diesem Falle kann der bedingende Satz durch einen Subjekt- S. [mit at) vertreten werden, so betr vaeri nü, at E. lifÖi 122, 27. Vergleicht man im Griech. die Behandl. der hypothetischen Sätze z. B. bei Wendt, Griech Schulgr. § 336 fg., so Ge- hört dort zu dem „Falle der Nicht- wirklichkeitu (Irrealis im strengeren Sinn) nur meine Kl. a, Kl. ß zu dem „Falle der Subjekt. Annahme" , der sich oft mit Wunschsätzen be- rührt. Im Lat. bietet sich dafür das bekannte O si taeuisses etc. als klassisches Beispiel. Etwas ab-

Berichtigungen und Nachträge.

281

bei

Par.

tilge

weichend ist die Behandlung Nyg. S. 210, 216, 387. S. 37 b, Art. einn, vor § 20, 2 l. g. ains; S. 38 Art. einnhverr füge zu: * e. = aliquis, also ein(n)-n oder e-n = aliquem u. ähnl. sonst. ,, 49 b Art. fimbulvetr (gegen E.)nach 533 füge ein : Olrik, Om Raarnarok S. 167 fg. 50 a, Art. fingrgull setze an den Schluß der Parenth.: g. figgragulj). 52 a, Art. fljüga setze hinzu unter Im g. nur das abgeleitete usflaugjan = im Fluge fortführen. 56 a, Art. frjösa. Als Schluß der Parenthese setze: ; vgl. auch frost n. Art. frost n. Als Schluß der Par- enthese setze: u. g. frius n. 56 b, Art. frü. Als Schi, dei setze: ; ahd. frouwa. Unter : Freyr u. 60 a Z. 12 v. u. I. 11 für 10. 61a, Art. fyrst, adv. füge zu unter " Ahnlich wie 172, 32 ist auch wohl 76, 6 fyrst at seg.ja frä Ööni auf- zufassen, etwa: Um 0. den Vortritt (SU lassen, [bemerke ich noch,) daß Fr. ihn begleitete; F. J. Gg. GS über- setzt: Zuerst muß 0. genannt werden. Anders Nyg. S. 229, der an einen „latenten" Bedingungssatz denkt: Wenn man von 0. zuerst reden soll, so ist von ihm zu sagen." Allerdings flüchtet sich ein Bedingsatz öfter in eine Infin.-Konstr.; vgl. der Bauer ist auch ein Mensch, sozusagen = wenn hie)- dies Wort erlaubt ist, vgl. noch satt at segja unt. sannr *. 65b Art. geysa. Nach Geysir füge ein : , eine periodische heiße Spring- quelle. S. 67b, Art. gölf. - - in * l. Wech- sel von älterem o . . Nach § 6 1 füge noch hinzu : In sachlicher Be- zieh, sei bemerkt, daß nach Valtyr Guörnundsson, Privatboligen Is- land i hagatiden (II. Z. 36, 8. 34 2) gölf im Sing, die Abteilung zwischen \ zwei Ständern, im Piur. den ganzen j Wohnraum bezeichnet, z. B. in Vin- ! gölf PI. n. In andern Fällen mag auch der Plur. die Summe der kleineren ( fachähnlichen) Abteilun- gen bezeichnen; es würde dann die Angabe Grm. 24, 1 weniger auf- fällig sein.

Glossar z. pros. Edda.

S. 68b, Art. griö. Nach 73, 9 füge ein:

vgl. Nyg. S. 361. 69.i, Art. gripr. Nach 94, 12 füge

ein: vgl. Nyg. S. 378. ! 71a, Art. gulltafla. Für tafla

= 1. tabula) eine goldene Tafel

ist zu schreiben: tafla zu tafl n. =

J. tabula) ein goldener Stein

im Brettspiel, bezw. eine dgl. Figur

im Schachspiel; vgl. Vigf. s. v. » 73 a, Art. hafa, Z. 15 v. u. nach

181, 12 füge ein: s. Nyg. 203. 73 b, Art. hafa*, Z. 9 v. u. nach

Beispiele füge ein: zu 68, 7 val

Ny&- 188. 74 b, Art. hagr m. 1.65, 7 u. füge

zu: en per mun hagr ä vera als

dir bequem ist, Nyg. 320. - Art. halda, Praet. Conj. 3 nach

heidi behielte füge ein = behalten

würde Nyg. 337. 79 a, Art. heill adj. vor 193, 11

(Z. 3 v. u.) füge ein: optativischer

Imperat. (Neckel). 80b, Art. heit nach 118, 20 füge ein: vgl. Nyg. 358.

Art. heita nach g. heitan füge ein : zur Etymol. vgl. H. Z. 24, 193

85 a, Art. hitta l. g. -hintan.' 86 a, Art. hlöa (l. so, nicht höal). 96b, Art. hond Z. 6 v. u. I. e-m ;

dgl. 9 v. u. 97a, Art. hond Z. 1 v. o. I. e-m.

Art. horgr füge zu unter * Wäh- rend hof steh. Bezeichn. für den Tempelbau in jener vollendeten . . . Form ist, die wir für Island und Norwegen kennen, bezeichnet horgr bald ein diesem hof entsprech. Ge- bäude, bald a ber auch dachlose Stein- Bauten, -Regungen, -Hügel und -Altäre, also weit primitivere Heiligtümer; horgr ist somit eine ältere Bezeichn. für Heiligtum als hol'." So A. Thümmel, Der ger- man. Tempel, Beitr. 35, S. 111.

97b, Art. jafna Z. 8 v. u. I. e-s. 98b, Art. jafnskjott Z. 8 v. o. I. so

steht 137, 5 u. w. 100a, Art. illr, nach Vollst. Wb.

füge ein: vgl. auch H. Z. 40, 200. 102b, Art. i unt. l)b) zeitlich l

i (»vi bili 107, 12. » 103 a, Z. 15 v. u. I. 158, 30. 109a, Art. kona * l. VII, 169; Nor.

§ u. w.

282

Bericht und N chl

>. lila, Art. kunnatta; nach kunna

füge <'in : für -atia /■<//. vinatta. .. i/j'/>, J/-/. kQgnrsveinn am Schluß:

noch II. Z. 42, 56.

.. //>//, Z. 2 /■. o. /. b e-t.

. I21a} Art. IjöÖa /. g. liujxjiO,

. t24a, Art. logi »ocA 274 /. ; i#Z.

Logi. ., 126b, Art. msSr 4) l. jemand, man. ., 137 1>, Art. munnr, nach D. Wb.

2, 83 a füge ein: Heiv. S. Rätsel

i. 5 (ity. S. 238) munna tva. 138b, Art. munu Z. 5 v. u. nach

vera** füge ein: ähnl. 182, 25; 139a, Art. myröa l. g. maür[)rjan ,, 140 a, Art. maer l. g. inavi; in der

vorletzten Z. des Art. sind die Worte:

vgl. . . . Sohn in ( ) einzuschließen. 141a, Art. nafn Z. 2 l. Name. 143 a. Am Schluß des Art. net füge

unter * hinzu: In Gg. L ist ein

Schleppnetz (dragnet = e. drawnet)

gemeint. 145 a, Art. nyt l. zu njöta. 148 a, Z. 13 v. u. I. ok l>ötti J)er. 148b, Z. 12 v. 0. füge nach 162,

5 noch ein: vit karl minn 232, 3

u. tilge die betr. W. in Z. 17. 149b, Art. ormr l. auch [wie im

nhd. Lindwurm) das größere u. w. 151a, Art. ölea l. {zu lat. oleum). 152b, Art. öskop* für skulu* l.

munu*. 153 b, Art. pryöi l. prüör. 154a, Art. ragnarokr Z.' 9 v. 0. I.

rokr = Dunkel; in * ist nach Olrik

einzufügen: Om Ragnarok (Aarb.

1902, S. 157 fg.); ganz zum Schluß:

H. Z. 49, 239. 154b, Art. räö, Z. 15 u. 17 v. u.

/. räö. ;; 158b, Art. rjüka vor § 102, 2 füge

ein : lautlich = nhd. riechen intr.

F. 256; 159a, Art. rif'a, Z. 16 v. u. I. „Loki". 159b, Art. risa, nach to rise füge

ein: vgl. auch nhd. reisen. 160 a, Art. roskinn ist poet., in die

fg. Z. nach der Klammer zu setzen,

in diese nach 309 füge ein: vgl. g.

-vrisqan aufbrechen, Frucht bringen.

Art. rögberi, statt: vgl. rög n. I. rög n. u. füge ein vor F. 310: vgl. g. vröhs f. Anklage u. mhd. ruoge, rüege, Rüge.

Art. rögmälmr statt 8. rög n. F. 310 /. rög n. 8. rögberi.

S. 160b, Art. rom u. 1. g, rüma, untet Gen. Ija rums.

, t63 a . Art. sannr . unter A. I.

satt 253, 21; nach Land p. 'M t füge hinzu: etwas anders N] j 229. Am Schuß des Art. unter " ffl^ö hinzu: Wie schon aus eini- gen Beispielen erhellt, reicht die Verwend. von sannr etwas weiter als die unseres adj. „wahr". <. be- zeichnet a) den Gegensatz zu grober Lüge, 80 40, 7; zu einer durch Zauberei bewirkten Täuschung, sc 67, 22 segja f>er it sanna = dir reinen Wein einschenken. b\ zu viell. unbewußter Übertreibung satt = ohne Vbertr. 60, 5 ; ähnl. 72, 2; s. = buchstäblich wahr 137. 13; ähnlich auch hvärir sannara hafa = mehr im Rechte ist 14. c) zu unsicherer Aussage u. Vermutung: satt er es trifft ein 18, 2 ; er meö sonnu at segja man Jt ruhig sagen; ähnl. 69, 24; 253, 21 : sonnu mit Grund sagör s. segja 2).

d) zu bescheidener od. bedenklicher Zurückhaltung : satt at segja un- umwunden auszusprechen c>9, 14. Alle diese Stellen entsprechen den bei Fr.'- s. v. sannr 1) u. 2) angeführten Stellen; keine l'< bieten unsere Texte für die Bede".

e) wahrheitliebend, (sincere, vgl. Vig!'. s. v. 2); f) recht, richtig, sich ge- hörend (due, meet Vigf., Fr.'- s. v. 3). g) = 1. sons (schuldig); Fr.a s. v. 4).

;; 163b, Art. sauma: zu 158, 17 füge hinzu: da ein Zuknöpfen der Hem- den nicht bekannt war, wurden die offenen Enden der Hemdärmel dem Manne, wenn er sich z. B. vom warmen Bade erhoben hatte, von einer Frau lose zus.gehefiet; dabei konnte leicht ein Stich ins Fleisch gelten, wenn man es eilig hafte; hier geschah es zur Probe der Wider- standskraft; Fr.'- s. v. sauma.

164b, Art. sä** gegen Ende; nach „Berührung von n. bann11 füge ein: nach Nyg. 339 wird oft das Pron. poss. der neueren Spr. durch u. hans vertreten, so: pörr bauö til matar meö ser büandanum ok konu hans ok bornum beira 57, 4: vgl. I. eius, eorum.

Berichtigungen und Nachträge.

283

S. 164b, Art. säötiö (so zu lesen); auch in der Klammer tiö für tiö.

165b, Art. segja statt 2) anklagen l. 2) mit persönlichem Objekt s. e-n einem etwas nachsagen (paasigeFr.2), ihn ... In der fg. Zeile l. mit Grund (s. sannr*) angeklagt. 166a, Art. seinn am Schluß füge zu unter * Für die Auffass. der Stelle 82, 11 im Sinne von Egilss. ließe sich das von Nyg. S. 382 Be- merkte anführen.

175b, Art. skipa war fr. equiper ; cor e. to equip zu stellen, weil letzteres entlehnt ist.

.. 202 a, Art. tölf l. g. tvalif.

210b, unter * füge am Schluß noch zu: Nor. § 121, 5.

219 b, Art. veröa, Z. 9 v. u. nach Veranlassung ? füge hinzu : Gelegent- lich auch sonst; vgl. Nyg. S. 191.

Art. veröa* /. die scheinbar ältere Form . . . voröinn

., 220 a, Z. 4 v. o. I, § 228, 1; wo auch Anm. 1) zu beachten ist. Über die Verwend. von veröa zur Bild, des Pass. vgl. noch Neckel in Zz. 40, 174.

221 a, Art. vetr, vor g. vintrus füge ein: für * vettr,

237b, Art. Jni, Z. 5 v. u. nach 5) füge ein : die geivöhnl. Stellung ist nach Ger. Sp. 1232 so, daß fviat an der Spitze des nachfolgenden, be- gründenden Satzes steht. [In der L. E. stets.)

241a, Art. 0x f. Z. 1 v. u. I. § 59, 1 u. Anm.

249b, Art. Edda /. Großmutter od. i Urgroßmutter u. nach § 115 füge ein: Neckel in H. Z. 49, 314.

., '.'.~>2b, Art. Frööi, an den Schluß füge noch H. Z. 48, 64 fg. u. 163 fg.

253a, Art. Gefjon, nach S. 112 füge ein : abiveichcnd und kaum richtig nach H. Z. 40, 197 Gefjon = Geö- fjon, vgl. den doch wohl verwandten Namen Gefn. Art. Gerör /. Myth. 122.

253b, Art. Gimle /. zur Valholl.

255a, Art. Greip, nach Hand) füge ein: eine TMesentochtcr.

256b, Art. Gunnarsslagr /. eine neuere isländische Nachbildung.

,. 262b, Art. Holgi. Unter * füge

hinzu : Detter hat H. Z. 32, 394 fg. den Mythus von Holgi, porgerör, lrpa eingehend behandelt. Er sieht den Bericht bei Saxo, wo Thora ( = porgerör) die Braut, nicht Tochter des Helgo (Hojgi), für ursprünglich an u. sucht diese Dar stell, mit der bekannten von Helgi Hundingsbani und der in Fas. I, 16 fg. erzählten Sage (Helga-fmttr der Hrölfs S. Kr.) zu kombinieren. Lautlich möchte D. den nordischen Holgi, Helgi von g. hails nicht trennen.

S. 264b, Art. Loeöingr; zum Schluß füge zu: Ger., Sp. 1389: richtiger wohl Lof)ingr, zu \6\) f. Schnur.

265b, Art. Mundiafjall. Füge zu unter * Nach H. Z. 47, 192 fg. ent- spricht Mundia altfranz. Montgiu (Mons Jovis = Großer St. Bernhard\.

21 'Ob , Art. Silfrintoppr, füge zu unter *: Während g. gulj)eins in dem sehr häufigen adj. gullinn sich klar widerspiegelt, ist ein dem g. adj. ^ilubreins im Altnord, bisher nicht bezeugt außer in diesem mythischen Pferdenamen. Abgesehen von der kurzen Erwähnung Gr. II, 647 u. Myth. 4 548 , wo schon Gulltoppr diesem Silfrint gegenüber gestellt ward, ist die altn. Bildung, die ags. seolfren, ahd. mhd. silberin, nhd. silbern entspricht, wenig beachtet worden. Allerdings steht auch hier in einigen Hss. Silfrtoppr (so Grm. 30, 3 in A, M; J>orgr. [ ula bei H. Ger. S. 477 in R, Fr., T; Gg. XV, S. 21, 9 wieder in R) u. F. J. hat in £>orgr. \). (Sn. E. S. 130) diese Les. aufgenommen, auch im Reg. zur Sn. E. bevorzugt, H. Ger. und Sijmons haben aber doch wohl mit Recht Silfrint. gewählt, wofür U, W, teilweise T ins Gewicht fallen. Der Anstoß, den die Analogie von Gull- toppr erregen könnte, wird doch wohl durch Gullinkainbi, Gullin- bursti entkräftet; dazu kommt, daß die üblicheren Formen natür- lich leicht ältere, weniger oft be- zeugte, verdrängen. Der Bildungen nun, in denen silfr- als erstes Glied erscheint, bietet Fr.2 eine große Menge; häufig vertritt hier diese Bild, auch das Adj., so in silfrknappr (auch nhd. Silberknopf

284

Berichtigungen und Nachti

neben sübei nem Kn.), Daneben b -

spärlich [Belege bei I

adj. silfrligr, gebildet wie gulligr,

nach dieser Analog. am besten

eben ah gull-ligr aufgefaßt wird,

vgl, Art. gnlligr. Ganz vereinzelt

gnet eil it'ri. sill

igt durch |>orkell silfri Fs, u d die Austrfirö. S. 38, 11, 13 ang führte |>orgerör silfra d. h.

Silber glänzende*1 . i V?f*. a nickname.

Dazu noch T. I, XIV, Z. 6 t>. u. lies

für Zs. XV111. 193 fg. XXII.. 368 fg. S. 22 in Fäfh, 13, 5 /. alfkungar 52 Grm. 44, 7 Z. skalda T. II, & 13 a ^. älfkunnigr Z. 2

v. u. I. alfkungar , 173b Art. skald, n. füge zu: ,

älter skald; gegen Ende l. PI. N.

skald 123, 11 ; G. skalda Grm. 44, 7.

S. 228a, Art. viti n. /. g. in fraveit 9a, Art. lleimdallr. /.. v v. ob.

1. Gylf. XVII (35, 23) 263 a, Art. Jorö, so ^w /<■■ 265a, Art. Markiis. stoft »weJ

/. so hießen mehrere 267 b, Art. Otr für M. M

!. W. Müller n 268a, Art. O'lafr, tilge das Komma

nach Versen.

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Edda Snorra S.

Die prosaische Edda im Auszuge.

7312.5 .W5 v.2

PONTIFICAL INSTITUTE OF MECHÄfcVAL STUDILIS

59 QUEEM'S park

Toronto 5, Canada