.^ «X< ^ «^ ' ccr >cc«:c CC c <: - c C CC c «^ ^ ^ c .<. «-. &ft^s^« —■ — -c .•■CC Cj ^ tc < 1 cc «r -"t CCC p CCC 'f %oC«:x^ j_ <7^ C C C ^ XiCCCC c ^C C«';^<1 C 2S<^^-: FRANKFURT a. M. CHEISTIAN WINTER. '""1877. Inhalt. Seite I. Studien über Reptilien aus Madagascar 1 I. Ordnung. SerpenUs 3 I. Familie. Typhlopidae 3 1. Genus. TypMops D. B 3 II. Familie. Colubridae 5 I. Subfamilie. Coronellidae 5 1. Genus. Heterodon Pal. de Beauv 5 2. Genus. Enicognathus D. B 8 II. Subfamilie. Dryadinae - 9 3. Genus. Herpetodryas Boie 9 4. Genus. Philodryas Wagl 13 III. Familie. Dipsadidae . , 14 1. Genus. Dipsas Boie 14 2. Genus. Eteirodipsas Jan 16 IV. Familie. Pythonidae 20 1. Genus. PelopMlus D. B 20 2. Genus. Xiphosoma (Sganzinia) Wagl 21 II. Ordnung. Lacertüia 28 I. Familie. Geckones .- 23 1. Genus. Hemidactylus Cuv 23 II. Familie. Chamaeleontes 25 1. Genus. Chamaeleo L 25 III. Ordnung. CrocodiKa 27 I. Familie. Crocodüidae 27 1. Genus. Crocodilus Cuv 27 II. Aufzählung der bis jetzt von Madagascar bekannt gewordenen Reptilien und Amphibien ..... 30 III. Bemerkungen über die verwandtschaftlichen und geographischen Beziehungen' der Reptilien und Amphibien Madagascars 43 1. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Schlangen Madagascars . 43 2. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Eidechsen Madagascars . 45 3. Ueber die Verbreitung des madagassischen Krokodils 48 4. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Schildkröten Madagascars 48 5. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Lurche Madagascars . , 50 6. Schlussfolgerungen 51 7. Uebereinstimmung mit Wallace's Folgerungen aus der geographischen Verbreitung der übrigen Thierklassen und Andeutung über die Möglichkeit einer Erklärung der gewonnenen Resultate 53 Die Reptilien und Amphibien von Madagascar. Von Dr. pliil. Oskar Böttger. I. Studien über Reptilien ans Madagascar. (ilit 1 Tafrl.) Die (lieser Arbeit zu Grunde liegende Sammlung von Reptilien ') verdankt das Sencken- bergische Museum einem Frankfurter Kaufmann, Herrn Karl Eben au, correspondirendem ') Bei dieser Gelegenheit sei es mir gestattet, sechs Kriechthiere nachzutragen, die mir bei meiner Picarlieitung der Reptilien und Amiihibien von Marocco (in diesen Abliandl., Band IX, 1874) theils bei der sclir zerstreuten Literatur über diesen Gegenstand entgangen waren, theils seitdem in Marocco neu entdeckt worden sind. Ich erwähne als solche : 1 . Seps (Seps) chalcidcs L. sp., welcher sich nach W e s t p h a 1 - C a s t e 1 n a u , Catalogue des Reptiles etc., Montpellier 1870, S. 24, in Marocco gefunden hat ; 2. Coronella (Psammophi/lax) cuc«Hafa Geoffr. sp., von der ein Stück im British Museum nach Giinthor, Catalogue of Colubrine Snakes in the Brit. Mus., London 1858, S. 35 aus Tanger in Marocco Staramt ; 3) Zamenis (Periops) CKffordi Schleg. sp. Von Mogador angeführt in Günther, Revised list of the vertebrated animals now or lately living in the gardens of the Zoolog. Society of London, 1872, S. 350; 4. Naja haje Geoffr., von welcher ein mehr als meterlanges Exemplar vom französischen Consul Laporte. de Castelnau in Mogador gesammelt (Dumeril et Bibrou, Erp6tologie generale, Band VII, 1854, S. 1800) und der Sammlung des naturhistorischen Museums in Paris übergeben worden ist; Tl. Biifo pantherinus Geoffr. (= arabicus Rüpp., Atlas d. Rept., Taf. 3, Fig. 2), die in Günther, Catalogue of Batrachia .;alientia of the British Museum, London 18S8, S. 59, von Tanger angegelien wird, und C. Plenroddes Walilii Michah., der nach Schreiber, Herpetnlogia euro]i.. Braunschweig 1875, S. 62, bei Tanger und Ceuta in Marocco vorkommt, und dessen afrikanische Stücke sich vor den euro- päischen durch ihre bedeutende Grösse auszeichnen. Somit kennen wir jetzt (vergl. diese Abhandl., a. a. 0., S. 48 und die Berichtigung im 15. und 16. Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde, 1876, S. 63) '27 Reptilien und Ampliibien aus Marocco von denen 17 oder 62,96 °/o circummediterran, 3 oder 11,11 °/o specifisch nordafrikanisch, 3 oder 11.11 "/o vorläufig Marocco eigenthümlich imd •I oder 14,82 "/o specifisch tropisch afrikanisch genannt werden dürfen. — 2 — Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, der bei seinem mehrjährigen Aufenthalt in Lukub6 auf der Insel Nossi-B6 an der Nordwestküste von Madagascar keine Mühe und Mittel scheute , Produkte aus den verschiedenen Naturreichen zu sammeln und sie seiner Vaterstadt in uneigennützigster Weise zum Geschenk zu machen. Genannter Herr machte der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft kurz hinter einander drei werthvolle Sen- dungen, welche im October 1874, im Juli 1875 und im April 1876 eingingen. Die Sencken- bergische Naturforschende Gesellschaft ist dem Geber um so mehr zu Dank verpflichtet, als in ihren Sammlungen bis jetzt Reptilien aus Madagascar noch nicht vertreten waren. Bei der geringen Müsse, die Herrn Eben au zur Beobachtung der dortigen Thierwelt im Freien blieb, bin ich leider nur auf wenige Mittheilungen von ihm über die aufzuzählenden Thierformcn beschränkt; doch sei bemerkt, dass die meisten der beschriebenen Reptilien genanntem Herrn von den Eingeborenen von Nossi-Be lebend überbracht wurden, und dass derselbe auch z. B. häufig Gelegenheit nahm, die einzige ihm auf der Insel zu Gesicht ge- kommene Chamäleonart lebend im Zimmer zu halten. Interessant ist jedenfalls, dass nach Herrn Eben au viele Eingeborene sich vor den Chamäleons als giftigen Thieren fürchten und mit Geschrei sich in respectvolle Entfernung zu ' stellen suchten, wenn er ihnen solche zeigte; dass sie dagegen vor lebenden Schlangen nicht die mindeste Scheu bezeigten,') dieselben vielmehr lebend fingen und lebend überbrachten, was ihn denn auch in seiner Ansicht bestärkte, dass auf Nossi-B(5 keine giftige Schlange vorkomme. In der That befindet sich in der Ebenau'schen Gollection keine einzige ächte Giftschlange und ist auch, soweit ich weiss, aus ganz Madagascar keine solche bekannt, eine Eigenthümlichkeit, Mit Spanien hat Marocco 14 Arten, also volle 51,48 "/o, mit dem lienachbarten Algerien aber 20 Rep- tilien und Amphibien, mithin 74,07 "/o aller Arten gemeinsam. Zum Schluss dürfte von maroccanischen Fundorten noch zu erwähnen sein für Caelopeltis lacertina Fitz. sp. (Günther, C'atalogue of Colubr. Snalies et<~., S. 139 und 251) Tanger und Mogador, und für Zamenis {Periops) hippocrcpis L. (Günther, ebenda S. 250) Mogador. Aucli unterliegt es meiner Ansicht nach nicht dem geringsten Zweifel, dass sowohl Mauremys laniaria Gray und M. (Emys) fuliginosa Gray (Proceed. of the Zoolog. Society 1869, S. 499)- als auch Emys flavipes Gray (ebenda, S. 643), alle drei Arten von unbekanntem Fundort, als Varietäten einer Art zu betrachten und als synonym zu ii'jMT/s caspi'a Gm. s|i. var. ieprosa Schweigg. zu ziehen sind, auch sämmtlich wohl in Nordafrika zu Hause sein werden. Eine der sog. E. flavipen nahe verwandte Form, die Gray E. Fraseri (a. a. 0., S. MS) getanft hat, und die nach demselben sicher aus Nordafrika stammt, gehört natürlich auch zu der oben genannten altbekannten Emijs caspia. ') Entgegen der Ansicht Professor E. von Martens', der in der Preuss. Expedition nach Ostasien, Zoolog. Abtheil., I. Band, 1876, S. 285 die Ansicht ausspricht, dass überall auf Erden bei den Ungebildeten und Halbgebildeten sämmtliche Schlangen für giftig gelten. — 3 — wie sie im Gegensatz zu Australien, wo ein so ausserordentlich hoher Procentsatz ächter Gift- schlangen vorkonjuit — zwei Drittheile aller Schlangen der australischen Region (vgl. Wallace, Geograph. Verbreitung d. Thiere, Dresden 1876, Band I, S. 458) sind giftig — , nicht auf- fallender gedacht werden kann. Nichts destoweniger ist ein Theil der bei der Sammlung befind- lichen, zu den verdächtigen Schlangen gehörigen Eteirodijmts coluhrina mit einer deutlichen Erdrosselungsfurche am Halse versehen, ein genügender Beweis dafür, dass diejenigen, welche die genannte Schlange tödteten, ihr doch wohl nicht so recht getraut haben mögen. Eine weitere und auch besonders hervorzuhebende Eigenthümlichkeit unter den verschie- densten Familien der madegassischen Schlangen ist das Auftreten einfacher, ungetheilter, nicht alternirender Subcaudalen unter dem Schwänze. Von den 9 von mir untersuchten Schlangen- Arten zeigen 5, von den 25 überhaupt von Madagascar aufgeführten Landschlangen aber, soviel ich weiss, 7 oder volle 28 "/o diese immerhin auffallende Eigenthümlichkeit. Sämmtliche Exemplare der hier beschriebenen Arten oder Varietäten von Eeptilien aus Madagascar befinden sich in der Sammlung der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. Schliesslich sei noch der Zuvorkommenheit dankend erwähnt, mit der Herr Professor Dr. W. Peters in Berlin und Herr Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. H. Troschel in Bonn mich wie bei frühereu herpetologischen Arbeiten so auch diesmal mit sachlichen und hterarischen Notizen unterstützt haben. I, Ordnung. Serpentes. 1. Familie. Typhlopidae. I. Genus. Typhlops D. B. 1. Typhlops (Typhlops) madagascariensis n. sp. (Taf. 1. Fig. la— f.) C h a r. Körper sehr lang gestreckt, vorn sehr wenig breiter als hinten. Kopf vorn stark ge- rundet, oben abgeplattet. Schnauzenrand stumpf. Augen vollkommen verdeckt. Rostrale in seinem Dorsaltheil nur den dritten Theil der Schnauzenbreite einnehmend, oval, nach hinten etwas zugespitzt, in seinem Ventraltheil allmälig verschmälert. Nasale unten etwas breiter als das Nasofrontale, mit dem es über dem Nasenloch verwachsen ist, unten das zweite Supralabiale noch deutlich — 4 — berühreiul. Das Piaeoculme ist sclimäler als das Oculaie und steht uiiteu luit dem zweiten und dritten Supralabiale in Verbindung. Das Oculare greift dagegen nach unten in das dritte und vierte Supralabiale. Die Supraocularen sind etwas grösser als das hinten etwas zugespitzte Praefrontale. Ausserdem bemerkt man ein Frontale, das die Grösse und Form des Praefrontale besitzt, dann ein Paar Parietalen , ein Interparietale und ein Paar Temporalen , die sich vor den übrigen Körperschuppen durch bedeutendere Grösse auszeichnen. Die Parietalen sind etwas breiter als die Supraocularen. Die Supralabialen sind verhältnissmässig hoch und dringen überall deutlich zwischen die seitlichen Kopfschilder ein. Die sechs ersten Reihen der Kinn- schuppeu sind wenigstens doppelt so gross als die des übrigen Körpers und fast von der Form eines Rhombus. Die Schuppen des Körpers selbst sind an ihrem Hiuterrande zerschlissen oder fein gelappt. Der Schwanz ist sehr kurz, wenig länger als breit und am Ende sanft abgerundet, ohne aufgesetzte Spitze. Die Kürperschuppen, von denen in der Mitte des Leibes 15 Quer- reihen auf 10 Mm. gehen, bilden 24 Längsreihen. Die Schuppen des Schwanzes bilden hinter dem von zahlreichen Schuppen, die sich in nichts vor den übrigen Körperschuppen auszeichnen, abgegrenzten After 15 Querreihen. Farbe oben wie unten schwarzbraun, den Schuppenreihen entlang, jedesmal einer Reihe entsprechend, schwach heller gestreift ; die grösseren Schilder des Kopfes, mit einziger Ausnahme des Rostrale, sowie die Kinnschuppen überall nach vorn mit helleren Säumen. Totallänge des Thieres 0,410 M. ; Länge des Schwanzes 0,008 M. ; Kopfbreite in der Gegend der Ocularen 0,0075 M.; Körperdicke 0,009 M. Nur ein einziges Exemplar von Nossi-B6 bei Madagascar. Nach der Jan'schen, übrigens keineswegs als Muster hinzustellenden Eintheiluug der Typhlopiden (Elenco System, degli Ofidi, Mailand 1863, S. 10 u. f.) würde diese Art zur Untergattung Typldops i. sp. und zwar zwischen T. Fornasinii Bianc. und vermicularis Merr. etwa mit der Notiz: »il solco parte dal 2" labiale e non sorpassa la narice« zu stehen kommen. Unsere Art ist vor allen bekannten Arten der Gattung Typhlops ausgezeichnet durch im Verhältniss zur Körperdicke sehr bedeutende Länge des Körpers und durch die grossen Kinnschuppen, die vom Mund aus eine ziemliche Strecke nach hinten dominircn , um dann erst den normalen Schuppen des Körpers Platz zu machen. Für die im Habitus und in der Beschilderung des Kopfes ähnlichste Form halte ich übrigens Typhlojis Schneiden Jan (a. a. 0., S. 12; Iconogr. g6n6r. des Ophid., Lief. 9, Taf. 1, Fig. 3) von Bangkok, der sich aber durch 26 Schuppenreihen, weniger abgerundeten Kopf, mehr — 5 — parallelseitigüs RostralL-, iiiclit veigrösseite Kinnschuppt;!!, bedeutend kürzeren Körper, weniger Schwanzschuppenreihen, sowie durch eine Schwanzspitze leicht unterscheidet. Bei der grossen Anzahl der bekannten Typhlopsarten — es werden augenblicklich wohl wenigstens 84, von den verschiedensten Seiten beschriebene, anerkannte Arten von Typhlopideu mit Ausschluss der Stenostomen bekannt sein — und bei der grossen Aehnlichkeit aller dieser sogenannten Blindschlangen mit einander, wagte ich unsere Art nicht gleich als neu zu pub- liciren und schickte daher zuerst eine Skizze des Thiers an Herrn Prof. Dr. Peters in Berlin. In freundschaftlichster Weise erwiderte mir dieser beste Kenner der Typhlopidenfamilie : »Auch ich kenne die Art nicht und halte sie ebenfalls für neu. In der langgestreckten Form des Körpers hat sie Aehnlichkeit mit Typhlops filiformis Dum. Bibr. *), aber bei diesem ist der vordere Körpertheil auffallend dünner.« Von Typhlopiden sind meines Wissens bis jetzt nur zwei Arten aus Madagascar bekannt geworden, nämlich TypJilops inconspieuus 3 a.u (Elenco System, degli Ofidi, Mailand 1863, S. 11) und Onychocephalus arenarius Grandidier (Rept. nouv. de Madagascar, S. 9 in Ann. d. scienc. nat., Paris 1872, Band XV), die aber in keiner Weise mit der oben beschriebenen Form Aehnlichkeit haben. Von der benachbarten Insel Bourbon dagegen wird Typhlops hraminus Cuv. (Maillard, Notes sur l'ile de la Röunion, II. Mit., 1863, II, S. 17), der über das Festland und die Inseln von Ostindien weit verbreitet ist, wahrscheinlich irrthüralich, erwähnt. Die Arten dieser merkwürdigen, mit mehr oder weniger verkümmerten Augen versehenen Schlangengruppe leben unter Steinen und in feuchtem Erdreich, wo sie nach Art der Regen- würmer Gänge wühlen und auf kleine Würmer und Kerbthiere Jagd machen. Auch aus dem südöstlichen Europa kennt man eine Art dieser Gattung, nämlich den T. vermicularis Merr. II. Familie. Colubridcie. I. Subfamilie. Coronellidae. I. Genns. Ueterodon Pal. de BeanT. 2. Heterodon (Anomalodon) madagascariensis Dum. Bibr. {Heterodon madagascariensis Dura6ril et Bibron, Erpetologie generale. Band VII, S. 776, Atlas Taf. 69; Günther, Catalogue of colubrine Snakes, London 1858, S. 84; Anomalodon madagascariensis Jan, Iconographie des Ophidiens, Lief. 10, Taf. 6, Fig. 1). Das Senckenbergische Museum verdankt der Güte des Herrn C. Ebenau drei stattliche, ') Von unbekanntem Vaterland (s. Dum. Bibr., Erpetolog. g6n6r.. Band VI, S. 307). in der Färbung' wenig von einander abweichende Exemplare dieser auffallenden Schlange von Nossi-B6. Von der genauen Abbildung und ausführlichen Beschreibung bei Dum^ril und Bibron und ' von der Charakteristik bei Günther unterscheiden sich unsere Stücke wesentlich nur in der Färbung; die Jan'sche Zeichnung dagegen stimmt in allen Hauptpunkten gut überein. No. 1. Kleineres Exemplar mit verletztem und wieder geheiltem Schwanz. Die Rostralplatte zeigt bei diesem Stück keinen Kiel. Links sind 9, rechts 8 Siipralabialen vorhanden, von welch' letzteren das zweite schief von vorn oben nach hinten unten in zwei Theile gespalten erscheint. Jederseits 1 Prae- und 4 Postocularen (wie in der Abbildung bei Dumöril und Bibron Fig. 4), sowie 3 Temporalschuppen erster Reihe. 23 Schuppenreihen; 1 Kehl-, 214 Bauch- und 1 Analschilder; von den Subcaudal- schildern sind die ersten 11 ungetheilt, die nächsten 2 getheilt, 3 weitere wieder ungetheilt und die übrigen getheilt. Länge des Thiers bis zur Afterspalte 0,998 M. , Länge des Schwanzes 0,156 M. Gesammtkörperlänge also 1,154 M. Das Stück ist in mehrfacher Beziehung abweichend von der Dumöril-Bibron'schen Be- schreibung gefärbt. Die oberen Kopfschilder sind hornbraun mit schwarzen Marmorzeichnungen; die Supralabialen haben am Hinterrand eine schwarze Einfassung. Der auf den Kopf folgende, ungefähr ein Sechstel der Körperlänge betragende Theil ist oben einfarbig schwarz ; dann folgen auf schwarzem Grunde etwa 36 verhältnissmässig schmale, mehr oder weniger regelmässige, weisse Querbänder, die nach hinten zu und auf dem Schwänze undeutlicher werdend, sich allmälig in unregelraässige Fleckenreihen auflösen. Nach den Seiten hin sind diese Querbänder links und rechts auf kurze Zeit, in der Umgebung der sechsten Schuppenreihe, regelmässig durch Schwarz unterbrochen, aber jede Seite ist ausserdem in der Mitte zwischen je zwei solchen Unterbrechungsstellen zweier Querbänder mit einem zwei bis vier Schuppen bedeckenden, weissen Flecken geziert. Die Unterseite des Körpers zeigt nach vorn ein schönes Fleischroth, nach hinten ein helles Rosa. Die schwarzen Flecken, die unregelmässig zweireihig gestellt sind, werden nach hinten zahlreicher; unter dem Schwanz stehen sie einreihig, unregelmässig auf der Mittellinie vertheilt. Was die oben citirte Jan'sche Abbildung anlangt, so stimmt vor allem die Farbenzeichnung gut mit unserem Exemplar. In der Beschilderung dagegen lassen sich einige Abweichungen erkennen. So hat das Jan'sche Stück 2—3 Postocularen, das unsrige jederseits 4; das Jan'sche 8 Supralabialen und ein viel weniger stark vortretendes, nicht so auffallend schief nach hinten abgestutztes Rostrale, wie unsere sämmtlichen Exemplare. Ein zweites, sehr starkes Stück stimmt ebenfalls in Färbung und Beschilderung bis auf das eben erwähnte Rostrale fast ganz mit der Jan'schen Abbildung tiberein. Hier zeigt die Rostralplatte einen deutlichen, scharfen Kiel. Jederseits finde ich 8 Supralabialen, 1 Prae- und 3 Postocularen und 3 Temporalschuppen erster Reihe. 23 Schuppenreihen; 2 Kehl-, 215 Bauch-, 1 Anal- und 67 Subcaudalschilder, von denen die ersten 23 ungetheilt, die nächsten 37 getheilt und die letzten 7 abwechselnd uugetheilt und getheilt erscheinen. Länge bis zur Afterspalte 1,330 M., Schwanzlänge 0,266 M. , Gesaramtkörperlänge 1,596 M. Verhältniss von Schwanz- zu Totallänge genau wie 1 : 6. Die Färbung dieses Exemplars ist fast ganz so wie die von Nr. 1 ; doch kommen hier am vorderen Theil des Körpers vielfach schon Schuppen mit hellerem Centrum vor, wie sie Dumeril und Bibron von einem ihrer Exemplare beschreiben, und die schwarzen Flecke auf der Unterseite des Schwanzes fangen erst da an, wo die Subcaudalen alterniren. Ein drittes, ebenfalls sehr robustes Exemplar zeigt sich in der Färbung dem vorigen sehr ähnlich, ebenfalls mit heller Scheibe der einzelnen Schuppen ; doch ist der Schwanz auf der Unterseite anfangs zweireihig und dann erst einreihig gefleckt. Die Rostralplatte hat hier einen stumpfen Kiel. Ausserdem zähle ich jederseits 8 Supra- labialen, links 1 Prae- und 2 Postocularen, rechts 1 Prae- und 3 Postocularen, sowie jederseits nur 2 Temporalschuppen erster Reihe. 23 Schuppenreihen; 2 Kehl-, 209 Bauch- 1 Anal- und 67 Subcaudalschilder, von denen die ersten 9 ungetheilt, weitere 8 getheilt, die folgenden 2 ungetheilt und die übrigen 48 endlich wieder getheilt sind. Länge bis zur Afterspalte 1,312 M., Schwanzlänge 0,275 M., Gesammtkörperlänge also 1,587 M. Verhältniss von Schwanz- zu Totallänge wie 1 : 5,77. Dum^ril-Bibron's, Jau's und meine Beobachtungen ergeben für diese Schlange als Grenz- zahlen für die Variabilität 23 Schuppenreihen; 1—2 Kehl-, 209—215 Bauch-, 1 Anal- iiml 67—69 Subcaudalschilder, und die Durchschnittsformel stellt sich also auf S. 23;, G. 2; V. 212; A. 1; Sc. 68. — 8 — Die grösste beobachtete Körperlänge beträgt 1,596 M. Das Verhältuiss von Schwanz- zu Körperläuge wechselt von 1 : 5,61 — 1 : 6; das Durch- schnittsverhältniss beträgt aber 1 : 5,79. Soweit ich weiss, kennt man diese grosse Coronellide nur von der Insel Nossi-H6 und von der Insel Madagascar, während ihre sämuitlichen näheren Verwandten in Amerika vor- kommen. 11. Genns. Enicognatlins Dum. Bibr. 3. Enicognathus rhodogaster Schleg. sp. (Herpetodryas rhodogaster Schlegel, Essai s. 1. physiogn. d. Serp., Bandl, S. 152 und Band II, S. 193; Dum^ril et Bibron, Erpötologie generale, Band VII, S. 332, Atlas Taf. SO, Fig. 2 und Jan, Iconographie des Ophidiens, Lief. 16, Taf. 3, Fig. 1 — 2.) Drei schöne, halbwüchsige Exemplare von Nossi-B6. Mit der Beschreibung bei Dumeril und Bibron stimmen dieselben fast in allen Stücken übereiu. Nur einige ergänzende Bemer- kungen seien mir gestattet. Die neun oberen Kopfplatten sind verhältnissmässig klein und ziei'lich und bedecken nur den vorderen und mittleren Theil des Kopfes, dessen grösste Breite etwa am Hinterrande der Parietalen liegt. Die bedeutende Höhe der 7. und 8. Supralabialen ist besonders auffällig. Sämmtliche Stücke zeigen jederseits 8 Supralabialen, je ein Praeocular und zwei Postocularen, je eine Temporalsehuppe erster Reihe, sowie 17 Schuppenreihen. Ich zähle bei dem Stück No. 1, das sich durch etwas hellere Rückenfärbung auszeicimet, 189 Bauchschilder und Vi Analschild; der Schwanz ist an seiner Spitze verletzt. Die Länge des Thieres bis zur Afterspalte beträgt 0,478 M., die Länge des (verletzten) Schwanzes 0,104 M., die Gesaramtlänge also 0,582 M. Mit der Jan'schen Fig. 1 kommt unser Exemplar in Form und Färbung sehr nahe überein. Der Rücken desselben ist nämlich rothbraun, und zwar die fünf mittleren Schuppen- reihen mehr graulich, die übrigen nach unten mehr röthlich; die Bauchschilder sind an den Rändern mehr ziegelroth, in der Mitte rosa mit einem Stich ins Gelbe, über und über bedeckt mit den in sechs mehr oder weniger deutliche Reihen gestellten schwarzen Punkten. Und so fehlt unserem Exemplar nur der von Jan angedeutete und bei dem zweiten Stücke ziemlich deutliche dunklere Streifen längs der mittelsten Schuppenreihe des Rückens. Das zweite, dunkler gefärbte Stück zeigt 183 Bauchschilder, '/i Analschild und 77 doppelte Schwanzschilder. — 9 — Die Länge dieses Exemplars bis zur Afterspalte beträgt 0,398 M. , die Länge des Schwanzes 0,131 M., die Gesaninitlänge also 0,529 M. Die Sciiwanzlänge zeigt demnach den vierten Tlioil der Gesammtlänge (bei Dumeril und ßibron fast genau den 3,6ten Theil). In der Färbung ist es dem ersten sehr ähnlich, nur dunkler, mehr schwarzbraun. Der schwarze Streifen, der die mittelste Schuppenreihe des Rückens einnimmt, ist deutlicii zu erkennen. Die Kehle ist etwas dunkler pigmentirt als bei No. 1. Das dritte durch undeutliche Fleckenzeichnuug auf dum Bauche und fehlende Kehitingi- rung ausgezeichnete Exemplar hat 190 Bauchschilder, Vi Anale und 82 doppelte Schwanz- schilder. Länge bis zur Afterspalte 0,491 M., Länge des Schwanzes 0,152 M., Gesammtlänge also 0,643 M. Die Sciiwanzlänge beträgt demnach den i'/^ten Theil der Gesammtlänge des Thieres. In der Färbung ist dieses Stück etwas abweichend. Die Oberseite zeigt eine mehr graue Farbe als die anderen Exemplare, ohne dunkle Mittellinie auf dem Rücken; die Fleckchen des Bauches und der Unterseite des Schwanzes sind weniger stark hervortretend und die Kehle ist abweichend von Fig. 1 d bei Jan und den beiden oben beschriebenen Stücken ganz ohne Makeln. Dumeril und Bibron geben für diese Schlange 17 — 19 Schuppenreihen, 191 — 193 Bauch-, '/i Anal- und 95 Schwaiizschilder ') an. so dass die Grenzzahleu der Variationen 17—19; 183—193, Vi und 77 — 95 betragen und die Durchschnittsformcl für diese Art sich auf S. 17; V. 189, A. Vi, Sc. «V»'* stellt. Das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlänge variirt ebenso von 1 : 3,G — 1 : 4,23; das Durchschnittsverhältniss ist 1 : 3,99. Bis jetzt ist diese Schlangenart nur von Nossi-B6 und von Madagascar bekannt geworden. II. Subfamilie. Dryadinae. III. Geuns. Herpetodryas Boie. 4. Herpetodryas B(!rnieri Dum. Bibr. var. quadrilineata Dum. Bibr. und var. trilineata m. (Taf. I. Fig. 2). (Dujn^ril et Bibron, Erp6tologie generale. Band VIT, S. 212, Taf. 06, Fig. 1—4 und Jan, Iconographie dos 0])hidiens, Lief. 31, Taf. 4, Fig. 2). ') Nach Schlegel (Essai etc., Band II, S. 104) nur 70 SubcamUilpii. — 10 — Diese Art befindet sich in 8 Exemplaren in der von Herrn C. Ebenau auf Nossi-Be gesammelten CoUection von Reptilien, von denen 7 der var. cßiadrilineafu und 1 einer neuen Varietät angehören, und scheint somit die liäufigste der daselbst vorkommenden Schlangen- species zu sein. Zu der kurzen Beschreibung bei Dumeril und Bibron weiss ich nichts Weiteres hinzuzu- fügen. Alle imtersuchten Stücke besitzen übereinstimmend 19 Schuppenreihen. Ebenso fand ich überall beiderseits je 8 Supralabialen, je 1 Praeocular (nur an einem Exemplar ist das linke Praeocular bis zur Hälfte eingeschnitten, aber nicht ganz in zwei Stücke quergetheilt), sowie je eine Temporalschuppe erster Reihe, ganz wie auf den Jan'schen Abbildungen Fig. le und If. Die Unterseite des Kopfes stimmt am besten mit Fig. Ib, während Fig. 2b durch die bedeutendere Kopfbreite im allgemeinen weniger ähnlich erscheint. No. 1 ist ein stattliches Thier. Ich zähle 3 Kehl-, 210 Bauch- und ^i Analschilder; der Schwanz ist an seiner Spitze verletzt. Die Länge dieses Exemplars bis zur Afterspalte beträgt 0,824 M., die Länge dos (verletzten) Schwanzes 0,298 M., die Totallänge also 1,122 M. In der Färbung wie in den Formverhältnissen kann ich nur die grosse Treue der Jan'schen Abbildung Fig. 2 constatiren, die fast genau mit unserem Stück übereinstimmt. Auf Taf. 1. Fig. 2 habe ich den linken Oberkiefer dieses Exemplars abbilden lassen, um den auffallenden Unterschied unserer Schlange von dem Zahnbau der Psammophiden, mit denen sie sonst in Form und Färbung viel Aehnlichkeit hat, zu verdeutlichen. Chavakteristisch ist die so zu sagen doppelte Zahnreihe jederseits im Oberkiefer, indem in je einem Zwischenraum der stark nach hinten geneigten Zähne sich ein noch mehr nach innen und hinten nieder- liegender Zalm befindet. Sowohl die Zähne dieser äusseren, als die der inneren Reihe aber sind unter sich fast genau gleichlang. Nahe dem ersten vordei i>n Viertel des Kiefers steht ein übrigens nicht durch besondere Grösse ausgezeichneter Zahn etwas einzeln, so dass vor und nach ihm eine deutliche, wenn auch kleine Lücke entsteht. Die letzten Oberkieferzähne sind ungefurcht und in nichts von den vorhergehenden unterschieden. Ein zweites grosses Exemplar, wie alle untersuchten Stücke, mit Ausnahme von No. 8, derselben Varietät quadriUneata Dum. Bibr. angehörig, hat ebenfalls einen verstümmelten und wieder stumpf zugewachsenen Schwanz. 2 Kehl-, 208 Bauchschilder und '/i Anale; die Schwanzschilder "sind unvollkommen erhalten. — 11 — Längt; lies Thiors bis zur Al'terspalte 0,704 M. , Länge des (stark Verletzten) Schwanzes 0,125 M., Gcsamnitkörpei'länge also 0,829 M. In der Färbung, die überhaupt bei unseren Exemplaren keinen grossen Schwankungen unterworfen ist, ist das Stück dem vorigen ähnlich, aber die beiden seitlichen schwarzen Längs- binden werden nach hinten allmähg undeutlicher, indem sie sich in Punkte auflösen. Ein drittes, das grösste, sehr schön erhaltene Stück ist in der Färbung dem vorigen sehr ähnlich. 4 Kehl-, 208 Bauch-, '/i Anal- und 115 getheilte Schwanzschilder. Länge des Körpers bis zur Afterspalte 0,813 M., die des Schwanzes 0,321 M. , Total- läng(! des Thieres also 1,134 M. Schwanzlänge zu Gesammtkörperlänge wie 1 : 3,53. No. 4. Kleinstes Exemplar, das in der Färbung und Form der vier schwarzen Längs- binden am meisten von allen auf die Jan'sche Abbildung Fig. 2 herauskommt. 3 Kehl-, 207 Bauch-, ^i Anal- und 122 getheilte Schwaiizschilder. Länge des Körpers bis zur Afterspalte 0,418 M., Schwanzlänge 0,251 M., Totallänge des Thieres also 0,669 M. • Schwanzlänge zu Gesammtkörperlänge wie 1 : 2,67. No. 5. Kleineres Stück, in der Färbung vom Vorigen nicht wesentlich verschieden. 4 Kehl-, 208 Bauch-, ',1 Anal- und 119 getheilte Schwanzschilder. Länge des Körpers bis zur Afterspalte 0,590 M., Schwanzlänge 0,234 M., Totallänge des Thieres- 0,824 M. Schwanzlänge zu Gesammtkörperlänge wie 1 : 3,52. No. 6. Starkes Exemplar, in der Färbung ähnlich No. 3. 2 Kehl-, 202 Bauch-, V Anal- und 117 getheilte Schwanzschilder. Länge des Körpers bis zur Afterspalte 0,711 M., Länge des Schwanzes 0,275 M., Totallänge also 0,986 M. Schwauzlänge zu Gesammtkörperlänge wie 1 : 3,59. No. 7. Ebenfalls grösseres Stück, von ähnlicher Färbung wie die Stücke No. 4 und 5. 4 Kehl-, 209 Bauch-, Vi Anal- und 111 getheilte Schwanzschilder. Länge des Körpers bis zur Aflerspalte 0,699 M., Schwanzläuge 0,260 M., Totallänge also 0,959 M. Schwanzlänge zu Gesammtkörperlänge wie 1 : 3,69. — 12 — Nu. 8 scliliesslich hat 4 Kehl-, 216 Bauch-, Vi Anal- und 108 getheilte Subciiudal- schilder. Die Länge des Thierchens bis zur Afterspalte beträgt 0,545 M., die Länge des Schwanzes 0,197 M., die Gesammtlänge also 0,742 M. Schwanzlänge zu Totallänge des Körpers wie 1 : 3,77. Für diese Form stelle ich eine eigne Farbenvarietät trilineaia ni. auf. Das kleine, schlanke Exemplar unterscheidet sich von den vorher besprochenen dadurch, dass die beiden mittleren Längsstreifen des Rückens zusammengeflossen sind, so dass das tiefe, ins Olivenbraune spielende Schwarz des Rückens links und rechts von einem zwei bis drei Schuppenreihen breiten weissgrauen Längsbande eingefasst ist, das dann seinerseits an den schwarzen, auf der dritten Schuppenreihe liegenden seitlichen Längsstreifen anstösst. Vielleicht, dass auch die zahlreicheren Bauchschilder und die weniger zahlreichen Sub- caudalen, sowie endlich das auffällige Verhältniss des Schwanzes zur Totallänge von 1 : 3> bei dieser Varietät Beachtung verdienen. Meine Untersuchungen ergeben nach alledem für H. Bernieri var. trilineata m. und quadrilineata D. B. ') als Grenzzahlen für die Variationen 19 Schuppenreihen; 2—4 Kehl-, 202—216 Bauch-, i/i Anal- und 108—1-22 getheilte Schwanzschilder, und die Durchschnitts- formel stellt sich also auf S. 19; G. 3, V. 209, A. Vi, Sc. ^^"Ins. Die grösste beobachtete Körperlänge beträgt 1,134 M. Das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlänge variirt von 1 : 2,67—1 : 3,77; das Durch- schnittsverhältniss beträgt aber 1 : 3,46 und bei älteren Exemplaren der var. quadrilineata fast constant 1 : 3,58. Schlegel hielt nach Dumeril und Bibron (a. a. 0., S. 211) diese Art für eine Varietät von Psammophis sihilans L. sp. Doch führen auch neuerdings Günther (Catalogue of Colubr. Snakes in the British Museum, London 1858, S. 137 und Proceed. of Ihe Zoolog. Soc, Band XXVI, 1858, S. 380) Psammophis sihilans L. sp. und Dumeril und Bibron selbst (Erpötologie g6n6r., Band VII, S. 895) Psammophis elcgans Shaw als madagassische Arten ausdrücklich an. Bis jetzt ist mir aber unter den zahlreichen Schlangen von dort, die mir durch die Hände gegangen sind, noch keine ächte Psammophis vorgekommen. ') Schlegel gibt (Essai s. 1. physiogn. d. Serp., Band I, S. 211) für die Stammart von Mauritius 192—200 Bauch- und 94—99 Schwanzschilder an. — 13 — Bemerken iiiu.ss icli sehliesslich noch, dass die Stammart H. Bcrnieri D. B. typiis ausser auf Madagascar auch auf Mauritius beobachtet wurde, während die uns vorliegende var. quadri- lineata D. B. übereinstimmend von den Autoren nur von Nossi-Be und von Madagascar angegeben wird. Var. trilineata m. kenne ich nur in dem einen vorliegenden Exemplar von Nossi-B6. IV. Genus. Philodryas Wagl. 5. Philodryas miniatus Schleg. sp. {Coliiber miniatus Schlegel, Essai s. 1. physiogn. d. Serp., Band I, S. 146, Band II, S. 148; Bryoiiihylax min. Dum^ril et Bibron, Erpetologie g^ner., Band VII, S. IIJU; Fliilo- dryas min. Jan, Elenco System, degh Ofidi, Mailand 1803, S. 84.) Das Senckenbergische Museum besitzt nur ein Stück von Nossi-B6. Von der Beschreibung bei Dum^ril und Bibron weicht dasselbe nur in folgenden Einzel- heiten ab : Die Seite des fünfeckigen Praeoculare, welche an das vierte Supralabiale stösst, ist genau so gross, wie die, welche an das Frenale angrenzt. Links zähle ich zwei, rechts aber drei Postocularen, von denen das oberste das grösste ist, die andern dagegen nach unten successive kleiner werden. Links finde ich zwei Temporalen erster, eins zweiter und zwei dritter Keihe; rechts zwei erster, eins zweiter und drei dritter Reihe. Beiderseits zehn Infra-' labialen. Von Ph. Goudoti Schlegel sp. leicht durch das Praeocular zu unterscheiden, das nach oben in keinem Fall das Frontale berührt. Schuppenreihen zähle ich 2 1 ; ausserdem zeigt unser Stück 2 Kehl-, 207 Bauch-, '/i Anal- und 161 getheilte Schwanzschilder. Die Länge von der Schnauze bis zur Afterspalte beträgt 0,764 M., die Schwanzlänge 0,402 M., die gesammte Länge also 1,166 M. Es verhält sich somit die Schwanzlänge zur Gesanimtkörperlänge wie 1 : 2,9 (bei Schlegel wie 1 : 2,91 und bei Dumeril- Bibron wie 1 : 3,43). Was die Färbung anlangt, so zeigt der Vorderkörper unserer Schlange ein schmutzig gelbliches Aschgrau, das schon im ersten Drittel der Länge des Thieres sich röthet und in den beiden letzten Dritteln und auf dem Schwanz zu einem brillanten Jaspisroth wird, das durch undeutliche schwarze Fleckenzeichnungen nur wenig verdunkelt erscheint. Die auch von Dumeril erwähnten feinen Marmorzeichnungen der einzelnen Schuppen und der Bauchschilder sind dagegen deutlich wahrnehmbar. — 14 — Duni^ril und Bibron geben lür diese Schlange ebenfalls 21 öchuppenrcihen, dann 2 Gularen, 198— 205 Bauch-, V Anal- und 128—144 getheilte Schwanzschilder an, und Schlegel zählt 199 Kehl- und Bauchschilder und 145 Schwanzschilder auf, so dass die Grenzen der einzelnen Variationen 21; 198—207, Vi und 128—161 betragen, und die Durchschnittszahl sich für diese Art auf S. 21; G. 2, V. 202, A. \, Sc. i^'/n* stellt. Das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlänge variirt ebenso von 1 : 2,9 — 1 : 3,43; das Durchschnittsverhältuiss fand ich zu 1 : 3,08. Nach Dunieril und Bibron kommt diese Schlange nur auf der Comoreninsel Mayotte, auf Nossi-B6 und Madagascar vor, trotzdem dass er unmittelbar nachher (a. a. 0., S. 1122) sagt: »ii n'y a dans la collection qu'uu individu rapporte de l'ile de France par M. M. Lessou et Garnot«, was Schlegel (a. a. 0., Band II, S. 148) schon früher erwähnt hat. Jan (a. a. 0., S. 84) führt als Vaterland nur Madagascar an. lU. Familie. Dipsadidae. I. Genus. Dipsas Bote. 6. Dipsas (Heterurus) Gaimardi Schleg. var. granuliceps m. (Taf. 1. Fig. 3a- c.) (Schlegel, Essai s. 1. physiogn. d. Serp., Band I, S. 165, Band II, S. 293; Heterurus Gaimardi Dumeril et Bibron, Erpötologie gön^rale, Band VII, S. 1173 und Jan, Iconographie d. Ophidiens, Lief. 38, Taf 11, Fig. 2.) Das einzige, mir zu Gebote stehende Exemplar dieser Schlangengattung weicht nicht unerheblich von den Beschreibungen bei Schlegel und bei Dumöril und Bibron ab. So nennt Schlegel (a. a. 0., Band I, S. 165) den Körper wenig zusammengedrückt und den Kopf ziemlich klein, was beides auf unser Exemplar ebensowenig passt, wie die grosse Zahl der Bauchschilder (276 + 116). In der Charakteristik bei Dumeril und Bibron dagegen werden 66—84 breite schwarze Querbänder angegeben, während unser Stück deren 9 4 schmale besitzt. Das Frenale bildet desgleichen nicht ein Parallelogramm, dessen vorderer Theil niedriger ist, als der hintere, sondern dasselbe ist vorn und hinten gleich hoch. Das untere Praeocular stützt sich zwar auf das dritte und vierte Supralabiale, aber berührt das letztere blos mit schmaler Kante. Das Mentale bildet ein gleichseitiges Dreieck, und zwischen den hinteren Inframaxillaren zeigen sich keine eingeschobenen Schuppen. — 15 — Schuppenreihen sind, wie es Regel ist, auch bei diesem Stücii 17 vorhanden; ausserdem •2 Kehl-, 238 Bauchschilder (gegen 255 — 274 bei Dumöril und Schlegel) und 1 Analschiid, das median gefurcht, aber nicht getheilt ist. Schwanzschilder zähle ich 108, von denen das erste doppelt, das zweite und dritte einfach und die übrigen 105 sämmtlich wieder alternirend sind. Der Kopf ist wenig mehr als 1 Vs mal so laug, als in der Mitte breit. Die Länge desselben beträgt 0,0275 M. (auffallend grösser, als die Angabe bei Dumeril und Bibron), die Länge des Rumpfes bis zur Afterspalte 0,760 M., die Schwauzlänge 0,223 M., die Gesanunt- körperlänge mithin 1,0105 M. Es verhält sich somit die Schwanzlänge zur Gesammtkörperlänge wie I : 4,53, während Schlegel diese Verhältnisszahl zu 1 : 3,91 und Dumeril -Bibron zu 1 : 4,8(5 berechnen lässt. Dumeril und Bibron's Angaben über die Färbung stimmen im allgemeinen bis auf die Anzahl der Querbänder recht gut mit unserem Stück. Auch von der Jan'schen Abbildung unterscheidet sich das Exemplar durch mehrfache Eigenthümlichkeiten. Von Fig. 2 im allgemeinen unterscheidet sie der breitere, stumpfere, schärfer abgesetzte , oben concave Kopf, die mit Weiss melirten , auffallend schmäleren Querbiuden, das uuget heilte Anale und die zum grössten Theil paarigen Subcaudalschilder unseres Exemplars. Von Figur 2a ist unsere Schlange dagegen, abgesehen von den zwei jederseits vorhandenen Praeocularen, verschieden durch die vorn stumpfere Schnauze und die Praefrontalen, die wohl halb mal länger sind, als die Internasalen, während sie bei Jan fast gleich lang erscheinen. Von Figur 2b unterscheiden unsere Form die ausserordenthch ent- wickelten fünften und sechsten Infralabialen; von Figur 2c das ändert ha Ibnial längere als hohe, ein vollkommenes R e c h t e c k b i 1 d e n d e F r e n a 1 e und das lange, ihm ähnlich geformte unterste Postoculare, sowie die kleine' hinter dem mittleren Postoculare gelegene Temporalschuppe erster Reihe. Endlich finde ich nirgends erwähnt einen ganz eigenthümlichen Charakter dei' meisten Schilder des Kopfes. Dieselben sind nämlich bei unserem Exemplar mit feinen, spitzen Knötchen übersäet, die auf den vorderen Schildern häufiger, auf den hinteren seltner erscheinen. Sämmt- liche Supralabinlen und alle von ihnen eingeschlossenen oberen Kopfschilder mit Ausnahme des grössten Theiles des Frontale und der Parietalen, sowie auch die oberen Partien der Infra- labialen sind auf diese Weise ausgezeichnet, eine Eigenthümhchkeit, die an das periodische Auftreten von Tuberkeln und Knötchen auf dem Kopfe brünstiger Cyprinoidenmäimchen unserer Flüsse und an die punktförmigen Warzen am Rand des Unterkiefers bei manchen Pelobatidengattungen zur Paarungszeit erinnert. — 16 — Dieser letztgenannte seltsame Charakter, das Vorhandensein zahlreicherer Querbinden und weniger Bauchschilder und der fast gänzliche Mangel ungetheilter Schwanzschilder veranlassen mich, die beschriebene und Taf. 1. Fig. 3a — c abgebildete Form vorläufig als rar. granuliceps von der typischen Art abzutrennen. Den Schlegel'schen Gattungsnamen habe ich beibehalten, da sich unsere Schlange, mit Ausnahme der Schwanzbeschilderung, kaum in etwits von einer ächten Dipsas unterscheidet ; die Form der Subcaudalen aber, wie man gerade bei diesem Exemplar sehen kann, kein specifisches, geschweige denn ein generisches Merkmal ist. Ich hielt diese Schlange anfangs für neu und von Gaimardi hinreichend verschieden, Prof. Dr. W. Peters in Berlin schrieb mir aber, dass er sie nach einer Federskizze, die ich ihm einschickte, doch nur für eine Varietät von D. Gaimardi halten möchte, die ausserordontlicii variabel scheine. Die Berliner Sammlung enthalte ein Exemplar, das einzige, welches sie besitze, mit glatten Kopfschuppen, zwei Ante- und drei Postorbitalen; sämmtliche Subcaudalen aber seien einfach. Die Tuberkel dürften nach Herrn Prof. Peters' Ansicht individuell sein. Ich finde diese schöne und interessante Schlange nur von Madagascar angegeben, wo sie nicht häufig zu sein scheint, da uns nur ein, wie es scheint, erwachsenes, von Nossi-Bd stam- mendes Exemplar durch Herrn Carl Ebenau zuging. II. Genus. Eteirodipsas Jan. 7. Eteirodipsas colubrina Schleg. sp. typus und var. citrina. m, {Dipsas cohibrinu Schlegel, Essai s. 1. physiogn. des Serp., Band I, S. Ißl, Band II, S. 273; Dumeril et Bibron, Erpetologie g^nörale, Band VIT, S. 1146 und Jan, Iconographie des Ophidiens, Lief. 39, Taf. 1, Fig. 1.) Ich hatte Gelegenheit, sechs mehr oder weniger erwachsene Exemplare von Nossi-B6 zu vergleichen. Von der Schlegel'schen Beschreibung weichen dieselben höchstens in der F'ärbung ab. Auch zu der eingehenden und genauen Beschreibung bei Dumeril und Bibron ist weniges hinzuzufügen. Vor allem sei bemerkt, dass bei unseren säm.mtlichen Exemplaren die Supraocularen vorn viel schmäler sind als hinten, umgekehrt wie bei Dum6ril und Bibron, was aber wohl auf einem Druckfehler beruhen wird. Ebenso zähle ich überall nur 2 Praeocularen, nirgends drei. Weiter will ich noch hervorheben, dass auch bei dieser madagassischen Dipsadinenform, ähnlich, wenn auch nicht so auffallend, wie bei Dipsas [HeteruruS) Gaimardi Schlegel, zahlreiche rund- liche, hier mehr flache Knötchen auf den seitlichen Kopfschildern zu beobachten sind. Ich finde — 17 — sie mehr oder weniger deutlich bei allen vorliegenden Exemplaren und zwar vorzüglich auf dem obersten Theil der drei ersten Supralabialen, auf den Nasalen, dem Frenale, den circum- orbitalen Schildern und den Temporalen erster Reihe. Betrachten wir zuerst ein ganz junges Stück No. 1. Hier seiiuu wir, wie gewöhnlich, 2 Prae-, 3 Infra- und 3 Postocularen neben jederseits 8 Supralabialen. Ich zähle 27 Schuppenreihen; 2 Kehl-, 195 Bauch-, V Anal- und etwa 69 getheilte Subcaudalschilder. Länge des Thierchens bis zur Afterspalte 0,221 M., Länge des Schwanzes 0,042 M., Gesammtlänge also 0,263 M. Die Schwanzlänge verhält sich demnach zur Totallänge wie 1 : 6,26 gegen 1 : 5,55 bis 1 : 6,15 bei Schlegel und 1 : 5,91 bei Dum6ril und Bibron. Mit der Abbildung bei Jan stimmt dieses Exemplar, was Färbung und Zeichnung anbelangt, bis auf die Zahl der Schuppenreihen, die bei dem Jan'schen Stück nur 25 beträgt, sehr nahe überein, so dass mir eine eingehendere Vergleichung damit überflüssig erscheint. Erwähnen will ich aber noch, dass sich unser kleines Thierchen schon durch die von Dum^ril und Bibron zuerst erwähnte schwarzbraune, hornig glänzende, wie verbrannt aus- sehende Schwanzspitze auszeichnet, was bei der Intensität dieser Färbung iuunerhin auffällt. No. 2 ist ein grosses Exemplar. Auch bei ihm finden wir 2 Prae-, 3 Infra- und 3 Post- ocularen. Links zeigen sich 2, rechts 3 Temporalschuppen erster Reihe; links 8, rechts 9 Supralabialen. Der untere Theil des Kopfes stimmt in seinen vorderen Partien sehr gut mit der Be- schreibung bei Dumeril und Bibron, in Bezug auf Form und Stellung der hinteren Inframaxil- laren weniger, kommt aber darin mit der Abbildung Fig. Ib bei Jan fast genau überein. 26 Schuppenreihen; 2 Kehl-, 197 Bauch-, Vi Anal- und 68 Subcaudalschilder, die sämmtlich getheilt sind. Länge bis zur Afterspalte 0,681 M., Länge des Schwanzes 0,134 M., Totallänge also 0,815 M. Verhältniss von Schwanz- zu Gesammtlänge wie 1 : 6,08. Die Färbung dieses Exemplars kann man ein ins Bräunliche ziehendes Aschgrau nennen ; die Fleckenzeichnuug ist undeutlich und besteht nur darin, dass die Ränder einzelner Schuppen seithch mit Schwarz eingefasst sind, was eine unregelmässige, wenig deutliche, maschenartige Zeichnung ergibt. Auf dem Schwanz wird diese Zeichnung in Form einer hie und da deut- lichen, dann wieder aussetzenden Längsstreifung klarer. Die Lippen sind wie der Oberkopf 3 — 18 — dunkel pigmentirt; ein Streif hinter dem Auge fehlt, wie auch die von Dumeril und Bibron angedeutete halbzirkelförmige Zeichnung auf dem Nacken nicht vorhanden ist. Das Schwanzende, was schon Dumeril S. 1148 hervorhebt, ist auf 0,018 M. hornfarbig weiss mit schwarzbrauner, wie verbrannt aussehender, 0,003 M. langer Spitze. Die Schuppen der Unterseite des Kopfes sind besonders an ihren hinteren Rändern graulich pigmentirt; die Bauchschilder zeigen nicht nur meist an ihren Seiten je einen graulichen Fleck, sondern sie haben auch näher dem After hie und da auf ihrer Mitte verwaschen graue Flecke, während der Schwanz nur in seiner ersten Hälfte hie und da in der Mitte graugefleckt erscheint. Sonst zeigt die ganze Unterseite ein mattes Horngelb. No. 3 ist ebenfalls ein stattliches Exemplai'. Es ist ganz frisch gehäutet und daher lebhafter weissgrau; auch die Maschenzeichnung ist mehr hervortretend als bei No. 2. Auch bei ihm ist das Schwanzende 0,026 M. lang hornartig weissgelb mit 0,004 M. langer schwarz- grauer Spitze. Die Pigmentirung auf der Unterseite des Kopfes und auf den Bauchschildern ist noch deuthcher als bei No. 2 ; auf sämmtlichen Ventralen zeigen sich hie und da auf weissem Grund grauUche Flecken, die mich durch ihr Verwaschensein in hohem Grad an die Dendriten des Solenhofener Kalkschiefers erinnern. Links zeigen sich 2 Prae-, 3 Infra- und 3 Postocularen, rechts 2 Prae-, 3 Infra- und nur 2 Postocularen, indem das unterste Postocular nicht an das Auge angrenzt, sondern zwischen und hinter das zweite Postocular und das dritte Infraocular zu liegen kommt. Jederseits zähle ich 3 Temporalen erster Reihe und je 8 Supralabialen. Der untere Theil des Kopfes stimmt mit No. 2 nahe überein. 25 Schuppenreihen; 3 Kehl-, 196 Bauch-, ^'i Anal- und 70 Schwanzschilder, von denen die drei ersten getheilt, 2 weitere ungetheilt und die übrigen 65 wieder getlieilt sind. Länge bis zur Afterspalte 0,685 M., Länge des Schwanzes 0,147 M., Gesammtkörperlänge demnach 0,832 M. Verhältniss von Schwanz- zu Totallänge wie 1 : 5,66. No. 4 ist das stärkste Exemplar mit verstümmeltem und wieder verheiltem Schwanzende. Jederseits 2 Prae-, 3 Infra- und 3 Postocularen. Das Frontale ist ausnahmsweise durch eine gerade Quertheilung in zwei hinter einander liegende Schilder zerspalten. Beiderseits zeigt sich eine accessorische Schuppe zwischen drittem Supralabial und erstem Infraocular. Links zähle ich 2, rechts 3 Temporalen erster Reihe; links 8, rechts 9 Supralabialen. 27 Schuppenreihen; 3 Kehl-, 196 Bauch-, \'i Anal- und 4 getheiite, 1 ungetheiltes, die übrigen getheilte Subcaudalschilder. — 19 — Länge des Tliieres bis zur Afterspalte 0,830 M. , Länge des (verletzten) Schwanzes 0,071 M., Gesanimtlänge also 0,901 M. Die Färbung ist, ähnlich der des vorigen Exemplars, grau, aber die Fleckenzeichnung deutlicher in Querbinden gelegt und bei einzelnen Flecken nicht blos die Seiten, sondern auch der Vorderrand der Schuppen schwarz gefärbt. Oberseite des Kopfes einfarbig, nur die hinteren Lippenschilder mit ganz schwach hellerer Mitte. Unterseite des Kopfes und Körpers ebenfalls ähnlich wie bei No. 3. Das fünfte Exemplar ist durch die Färbung von den vorhergehenden Stücken sehr ausgezeichnet. Die Oberseite des Körpers zeigt nämlich ein lebhaftes, ins Grünliche ziehende Citrongelb mit stark vortretender schwarzer Maschenzeichnung, die an die des jungen Stückes No. 1 erinnert. Die Supralabialen sind nur ganz schwach an den Rändern pigmentirt; die Unterseite des Kopfes und Körpers hellgelb, ungefleckt, die Unterseite des Schwanzes dagegen in der Mitte mit zwei Reihen graulicher, wenig deutlicher Flecken. Die Schwanzspitze ist ebenfalls auf 0,026 M. horngelb mit 0,003 M. langem, schwarzem Endstachel. In der Form ist dieses und das folgende, derselben Farbenvarietät zugehörige Exemplar übrigens den andern sehr ähnlich. Das Frontale ist auch hier individuell vor seiner Mitte von rechts aus bis zur Hälfte eingeschnitten. Sodann zähle ich, wie bei dieser Art gewöhnlich, jcderseits 2 Prae-, 3 Infra- und 3 Postocularen ; dann jederseits 3 Temporalschuppeu erster Reihe und weiter je 8 Supralabialen. Nur 25 Schuppenreihen; 2 Kehl-, 194 Bauch-, ^ji Anal- und 70 Subcaudalschilder, von welchen die ersten 2 getheilt, die folgenden 2 ungetheilt und die letzten 66 wieder ge- theilt sind. Die Länge bis zur Afterspalte beträgt 0,627 M., die Länge des Schwanzes 0,137 M., die Gesammtlänge also 0,764 M. Verhältniss von Schwanz- zu Totallänge wie 1 : 5,58. Ein sechstes Exemplar mit verletztem und wieder verheiltem Schwanzende ist in der Färbung dem vorigen Stück ausserordentlich ähnlich, nur noch lebhafter, fast orangegelb gefärbt. Die schwarze Mascheuzeichnung tritt ebenso lebhaft hervor, als bei jenem. Links ist das hintere Nasale in 2 über einander liegende Schuppen, rechts das Frenale in 2 distincte Theile getrennt. Die Zahl der circumorbitalen Schuppen ist die gewöhnliche; Temporalschuppen finde ich hnks wie rechts 3, Supralabialen jederseits 8. Nur 25 Schuppenreihen; 2 Kehl-, 198 Bauch-, ^/i Analschilder; von den Subcaudalen sind die ersten 3 getheilt, die nächsten 2 ungetheilt, die übrigen wieder alternirend. — 20 — Lauge bis zur Aftersptilte 0,735 M., Länge des Schwanzes 0.ti86 M., Gesammtlänge also 0,821 M. Es wird sich wohl rechtfertigen lassen, dieses und das vorige Exemplar, die sich durch lebhaft gelbe Farbe der Oberseite, ungefleckten Bauch, nicht oder nur ganz schwach pigmentirte Supralabialen und, wie es scheint, durch eine geringe Zahl von Schuppenreihen (25) auszeichnen, als Farbenvarietät citrina in. von der Stamniart zu unterscheiden. Schlegel's, Dum^ril und Bibron's, Jan's und meine eigenen Untersuchungen ergeben nach alledem für Eteirodipsas colubrhia Schlegel sp. als Grenzzahlen für die Variationen 25—29 Schuppeureihen; 2—3 Kehl-, 176—199 Bauch-, Vi Anal- und G4— 71 Subcaudalschilder, und die Durchschnittsformel stellt sich also auf S. 26; G. 2—3, V. 192, A. i/,, Sc. «»/es. Die grösste beobachtete Körperlänge beträgt 0,901 M. Das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlänge variirt von 1 : 5,55 — 1 : 6,26; das Durch- schnittsverhältniss beträgt aber 1 : 5,88. Nach Schlegel (a. a. 0., Band I, S. 161) und nach Dumeril und Bibron (a. a. 0., S. 1149) findet sich diese Schlaugenart nicht blos auf Madagascar, sondern auch auf der Insel Bourbon ; ihre Nahrung bestehe aus Fröschen und kleinen Nagethieren. IV. Familie. Pythmiidae. I. Genns. Felopliilas Dnm. Bibr. 8. Pelophilus madagascariensis Dum. Bibr. (Dumeril et Bibron, Erp^tologie g^nä'ale. Band VI, S 523; Jan, Iconographie des Ophidiens, Lief. 2, Taf. 4.) Wir besitzen durch Herrn C. Eben au nur ein, aber grosses und prachtvoll gefärbtes Exemplar dieser Art. Von der sehr eingehenden Beschreibung bei DuniMl und Bibron finde ich bei diesem Stücke nur wenige Abweichungen. So öfi'nen sich die Nasenlöcher zwar zwischen zwei Platten, von denen aber die untere in manchen Fällen und so auch bei unserem Exemplar mehr oder weniger deutUch in zwei distincte Theile gespalten ist. Auch sind die Subcaudalen nicht immer sämmtlich ungetheilt, sondern oft zum Theil wenigstens alternirend. Das Auge ist verhältnissmässig sehr klein. Links zähle ich 8, rechts 7 Circumorbital- schilder; ebenso links 16, rechts 17 Supralabialen. — 21 — Ich finde 71 Schuppenreihcn ; 221 Bauch-, 1 Anal- und 41 Subcaudalschilder, von denen die eisten 19 ungetheilt, die nächsten 2 getheilt, weitere 7 uugetheilt, dann wieder 3 getheilt und die letzten 10 endlich wieder ungetheilt sind. Die Länge bis zur Afterspalte beträgt 1,075 M., die Schwanzlänge nur 0,097 M., die Gesammtlänge des Thieres also 1,172 M. Das Verhältniss von Schwanzlänge zu Totailänge beträgt also 1 : 12,08, während es bei Dumöril und Bibron zu etwa 1:13 angegeben wird. Die Färbung ist mit der bei Dumeril und Bibron für jüngere Stücke beschriebenen übereinstimmend. Die tiefschwarzen Rautenflecke der Rückenseiten sind sehr in die Augen fallend und breit mit einem verwaschen gelbgrauen Hof umflossen. Auch die oben citirte Abbildung bei Jan kann ich nur als eine auch in der Färbung sehr getreue bezeichnen; insbesondere ist die Seitenansicht e , was die Supraocularen und die 3 Nasalplatten anlangt, vollkommen übereinstimmend. Ebenso kommt das Schwanzende x mit dem unseres Exemplars in dem Punkte überein, dass nicht alle Subcaudalen einfach sind. Bei dem von Jan untersuchten Stücke sind die 14 ersten Schwanzschilder einfach, dann folgen 11 alternirende und endlich wieder 12 einfache Schilder. Die Zahl der Schuppenreihen ist bei Jan (77) etwas grösser als bei unserm Stück. Dumeril-Bibron's, Jan's und meine eigenen Untersuchungen ergeben für P. madagasca- riensis D. B. als Grenzzahlen für die Variabilität 69—77 Schuppenreihen; 221 — 235 Bauch-, 1 Anal- und 36 — 41 Subcaudalschilder. Die Durchschnittsformel stellt sich also auf S. 71; V. 228, A. 1, Sc. 39. Diese interessante Scblangenform bewohnt, soweit man weiss, nur Madagascar, wo sie in Tümpeln lebt und sich von Wasservögeln ernährt. Dumeril und Bibron fanden im Magen derselben eine noch unverdaute Ente. Unser Exemplar stammt von der Insel Nossi-B6. II. Genus. Xiphosoma Wagl. (Sganzinia Grayj. 9. Xiphosoma madagascariense Dum. Bibr. (Dumöril et Bibron, Erp6tologie göner.. Band VI, S. 549 ; Gray, Cat. of Spec. of Snakes in the Brit. Museum, S. 99 (= Sgansinia madagascariensis Gray) und Jan, Iconogr. d. Ophid., Lief. 7, Taf. 4 A u. B). Es liegen vor mir zwei junge, aber gut erhaltene und prachtvoll gefärbte Exemplare von Nossi-Be. — 22 — Von der Dum6ril-Bibron'schen Beschreibung unterscheiden sie sich nur in wenigen Dingen. So scheint die Zahl der Schilder um das Nasenloch etwas zu variiren, denn an einem Stück zähle ich 3 Circumnasalen. Auch die Zahl der Supra-, wie die der Infralabialen fand ich höher. Die Färbung aber stimmt vollständig überein mit der Beschreibung der drei jungen Exemplare bei Dum^ril und Bibron (a. a. 0., S. 551). Von den oben angeführten Zeichnungen bei Jan stimmt am besten die Fig. B mit unseren Exemplaren, doch fehlt hier der prachtvoll leuchtende weisse, 4 — 6 Schuppen bedeckende Kern im Innern der schwarzbraunen Rautenfleckeu auf beiden Körperseiten, der unsere und die Dumöril'schen jungen Stücke auszeichnet. Die Zahl der Schuppenreihen ist bei Jan auffallend kleiner (43) und bei Fig. e sogar nur ein einziges Nasale gezeichnet. Bei dem ersten Stücke liegt das Nasale beiderseits zwischen drei Schildern, einem vorderen, einem oberen, und einem hinteren und unteren. Links zähle ich 11, rechts 12 Circuraocularen; jederseits stehen 2 Supralabialen in Berührung mit dem Auge. Links zeigen sich 15, rechts 16 Supralabialen und jederseits die gleiche Zahl von Infralabialen, während Dumöril und Bibron deren (a. a. 0., S. 551) nur 12—13 jederseits angeben. Schuppenreihen sind 51 vorhanden; 231 Bauch-, 1 Anal- und 46 ungetheilte Subcaudal- schilder. Die Länge bis zur Afterspalte beträgt 0,453 M., die Länge des Schwanzes 0,056 M., die Totallänge also 0,509 M. Es verhält sich also die Länge des Schwanzes zur Totallänge wie 1 : 9,27, während sie bei Dum6ril und Bibron sich wie 1 : 10 — 11 stellt. Bei dem zweiten, etwas kleineren Stück liegt die Nasenöffnung, wie Dumeril und Bibron es angeben, zwischen zwei Schildern, einem oberen und einem unteren. Links sind hier nur 9, rechts 8 Circumorbitalen zu zählen, während jederseits 2 Supralabialen mit dem Auge in Contact kommen. Links wie rechts zeigen sich 1 5 Supralabialen und ebensoviel Infra- labialen beiderseits. Schuppenreihen zähle ich 53; 230 Bauch-, 1 Anal- und 46 ungetheilte Subcaudalschilder. Die Länge bis zur Afterspalte beträgt bei diesem Exemplar 0,389 M., die Schwanzlänge 0,050 M., die Gesammtkörperlänge also 0,439 M. Verhältniss von Schwanzlänge zur Totallänge wie 1 : 8,78. Die Färbung stimmt fast vollständig mit der des anderen Exemplars überein. Dumeril- Bibron's, Jan's und meine eigenen Beobachtungen ergeben für diese Schlange — 23 — als Grenzwerthe für die Variabilität 43—53 Scliuppeureihen; 212—234 Hauch-, 1 Anal- und 35 — 48 Subcaudalscliilder, und die Durchschnittsforniel stellt sich also auf S. 47; V. 227, A. 1, Sc. 44. Das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlänge wechselt von 1 : 8,78—1 : 11; die Durchschnittszahl beträgt aber 1 : 9,76. Ich kenne diese Schlange bis jetzt nur von Madagascar und von Nossi-B6, wo sie nicht selten zu sein scheint. Von Dum^ril und Bibron werden (Erpetol. göner., Band IX, S. 327) zwar allgemein »les lies Orient, de l'Afrique« als Vaterland angegeben, so dass er die Art wohl noch von einem anderen Fundort gekannt haben mag, doch finde ich einen solchen nirgends verzeichnet. II. Ordnung. Lacertilia. I. Familie. Geckones. I. Genus. Heiuidactylns Cur. 10. Hemidactylus mercatorius Gray. (Gray, Catalogue of the Lizards in the Brit. Museum, 1845, S. 155; 1 ^ H. frenatus Schlegel, Dumeril et Bibron, Erpetol. gener., Band III, S. 366 pars.) (Taf. 1. Fig. 4.) Wir besitzen nur ein sehr kleines, schlecht erhaltenes Exemplar dieser Art von Nossi-B6. Die Gray'sche, freilich etwas kurze Diagnose: »Tail with rings of spines; tubercles of back moderate, roundish. Palebrown; head with two, back with three, iuterrupted angular black cross bands; tail with irregulär black cross bands ; beneath yellowish white ; back with small roundish trihedral tubercular scales« passt nämlich recht gut auf unser Exemplar, und nur die Form und die Anordnung der Femoral- poren »male femoral pores in a continued subaugular series, each in the front edge of a Scale, female with an angular continued series of preanal pores« kann ich leider nicht verifi- ciren, aus dem Grunde, weil unser Stück zu jung ist, und diese Theile auch zu undeutlich erhalten sind, um gezählt werden zu können. Ich kann nur sagen, dass es eine Reihe von Poren auf jedem Schenkel besitzt, also sicher ein Männchen ist. Die Zeheu sind bei unserem Stück sämmtlich mit Nägeln versehen; der Daumen ist an allen Füssen bedeutend kleiner als die übrigen Zehen. Kinnschilder sind hinter dem Mentale noch vier vorhanden. An das grosse dreieckige Mentale setzen sich nämlich (s. Fig. 4) nach hinten links und rechts sehr grosse trapezförmige Schilder an, die sich in der Mittellinie des — 24 — Kinns mit langer Kante berühren, und erst an diese beiden grossen Schilder stösst dann links und rechts je ein zweites dreieckiges kleineres Schild. Das Exemplar zeigt über dem Hals, ähnlich wie es Gray beschreibt, ein V förmiges, nach vorn offenes Querband, über den Rücken hin aber drei breite, eckige, dunkelbraune, theilweise schwarzgefleckte, hinten weiss eingefasste, chevronartige Quersättel, und auch der Schwanz ist als Fortsetzung und Wiederholung dieser Zeichnung mit dunkeln Quer- ringelu geziert. Länge bis zur Afterspalte 0,026 M., Schwanzlänge 0,0245 M., Totallänge des Thierchens also 0,0505 M. Die Schwanzlänge verhält sich zur Gesammtkörperlänge wie 1 : 2,06. Was nun die nächsten Verwandten dieses Gecko anlangt, so ist nicht zu leugnen, dass zwei Arten, nämlich H. frmatus Schlegel (Dum6ril et Bibron, a. a. 0., S. 366), der von Süd- und Ostafrika, Madagascar, Ostindien und den iiidischen Inseln angegeben wird, und R. platy- cephalus Peters (Ber. d. preuss. Akad. d. Wiss., Berlin 1854, S. 615), den dieser Reisende in Mossambique und auf der Comoreninsel Anjoana auffand, eine ausserordentliche Aehnlichkeit zu haben scheinen. Was zunächst den H. frenatus Schlegel betrifft, so werden ihm von Dumeril und Bibron zwar auch vier, aber kleine Submentalschilder zugeschrieben, was mit unserem Exem])lar nicht übereinstimmt. Leider ist die Form derselben nicht beschrieben. Auch ist die ganz abweichende Färbung ein Hauptgrund gewesen, das Stück zu dem vielleicht nur als Varietät von frenatus zu betrachtenden mercatorius Gray zu ziehen. Der Peters'sche H. platyccphalus aber weicht von der kurzen Gray'schen Diagnose, so weit ich sehe, in nichts Wesentlichem ab, so dass ich ihn für diesem sehr nahe verwandt halten muss. Peters fügt seiner Charakteristik aber bei »scutello rostrali lato, supra inciso; scutellis supralabialibus serie scutellorum minorum marginatis.« Das scheint mir aber bei unserem, freilich stark eingetrockneten und deswegen schwer zu untersuchenden Exemplare nicht der Fall zu sein. Dieser Hemidadyhis wird von Gray (a. a. 0., S. 155) auffallenderweise sowohl von Brasilien als von Madagascar angegeben, was auch Veranlassung zu seinem Namen {tU wandering) gegeben haben mag. Der Fundort Nossi-B6 ist neu für die Art. 25 II. Familie. Chamaeleontes. I. Genns. Ciiaiiiaeleo L. 11. Chamaeleo pardalis Cuv. Cuvier, Regne anim. , Band II, 8. GO und Dumöril et Bibron, Erp6tologie geuer., Band III, 1836, S. 228.) (Taf. 1 Fig. 5a— d.) Was die Art als solche charakteiisirt, ist der flache, vorspringende, vorn in der Mitte ausgerandete Nasenaufsatz, der wenig gewölbte Helm und die Bedeckung des Körpers mit ungleich grossen Körnerschuppen. Man muss zwar bei dieser Art die Rücken- und die Bauchkante deutlich gezähnelt nennen, doch ist diese Zähnelung bei den beiden Geschlechtern wesentlich verschieden. Stets 20 Zähne im Ober- und 20 im Unterkiefer, von denen 1 1 grösser und die vorderen l) bedeutend kleiner sind. Es liegen mir 5 Exemplare von verschiedener Grösse von Nossi-B6 bei Madagascar vor, die mit der Abbildung dieser Art bei Lesson, Illustrations de Zoologie, Paris, 1832 — 34, Taf. 34 (= Ch. ater Less.) im Ganzen gut übereinstimmen. Da die feineren Unterschiede in dem äusseren Habitus bei den beiden Geschlechtern noch nicht genügend beachtet zu sein scheinen, so erlaube ich mir hier, die sexuellen Vei'schieden- heiten etwas eingehender zu beleuchten. Nur in Gray (Revision of the genera and species of Chamaeleontidae in Proceed. of the Zool. Soc. of London 1864, S. 465) finde ich eine diesbe- zügliche Bemerkung über die in Rede stehende Art: »The expansions of the sides of the nose of Ch. pardalis, which are analogous to the hörn in Cii. bifidus, are as much expanded in the adult female as in the males of that species«, was ich nach unseren Exemplaren vollkommen bestätigen kann. Ich halte die drei kleineren Stücke ihrem äusseren Ansehen nach für mehr oder weniger junge Männchen. Sie zeigen übereinstimmend eine starke Crista auf dem Rücken und auf den ersten zwei Dritteln des Schwanzes ; auch ist ein Zahnkiel auf der Kehle und auf dem Unterleib nicht zu verkennen, doch in der Mitte des Bauches wenigstens nie so stark und deutlich, wie bei dem Weibchen. Der Helm ist entschieden weniger hoch und der Hinterkopf links und rechts von dem Mittelkiel auffallend flacher als beim Weibchen. Die Kehlfalten aber sind bei diesen drei Exemplaren am stärksten entwickelt. Bei den zwei Weibchen, die grösser sind, als die eben erwähnten für Männchen ange- sprochenen Stücke ist übereinstimmend die Crista im Nacken zwar sehr auffällig, aber gegen 4 — 26 — die Mitte des Rückens hin nicht so deutlich, als bei den drei kleineren Stücken; der gezähnte Kiel auf Kehle und Bauch dagegen sehr stark und deutlicher als bei diesen. Der Helm ist höher, und der Hinterkopf erscheint viel mehr aufgeblasen. Kehlfalten deutlich, aber schwächer entwickelt. Dass wir es nun in beiden beschriebenen Formen mit dem ächten Ch. jyardalis Cuv. zu thun haben, unterliegt keinem Zweifel, doch möchte der Ausdruck »casque plaU bei Dumöril und Bibron, a. a. 0., S. 228 und in der Bestimmungstabelle für die einzelnen Species wenigstens für die beiden Stücke, die wir eben als Weibchen angesprochen haben, nicht sehr be- zeichnend sein. Was die Färbung der Art nach unseren Spiritusexemplaren anlangt, so ist die gelbe Fleckenreihe oder das anstatt derselben erscheinende Längsband an der Seite des Körpers meist gut zu erkennen; in einzelnen Fällen sind es auch die Pantherflecken, nach denen die Art benannt worden ist, und bei welchen dann die grösseren eingestreuten Körperschuppen die hellen Mittelpunkte abgeben. Die Lippen und die Mundwinkel sind fast immer noch lebhaft citrongelb, die Backen schön dunkelblau und die Falten des Kehlsackes wahrhaft prachtvoll anilinviolett gefärbt. Seltener lässt sich dagegen eine von der Augenspalte über das Augenlid ausgehende radiale Streifung von 8 gelben Linien bemerken. Im Leben ist das Thier nach Aussage des Herrn C. Ebenau, der dasselbe öfters im Zimmer beobachten konnte, »prachtvoll apfelgrün, die Lippen und Mundwinkel orangegelb ; der gelbe Streif an der Körperseite aber fehle gelegenthch.« Die Abbildungen der Köpfe auf Taf. 1 sind in natürlicher Grösse, a ist die Seitenansicht des kleinsten, h die obere Ansicht des Kopfes des grössten der von mir als Männchen ange- sprochenen Exemplare, c die Seiten- und d die obere Ansicht des Kopfes des grössten Weibchens. Ch. pardalis wird von Dumeril und Bibron ausser von Nossi-B6 und Madagascar noch von der Insel Bourbon und von Mauritius angegeben; auch Gray erwähnt Bourbon als seine Heimath. Was endligh die Arten von Chamäeleon anlangt, die bis jetzt aus Madagascar bekannt sind, so glaube ich nicht zu irren, wenn ich ausser unserer Form folgende 14 Arten als daselbst nachgewiesen betrachte: Gh. antimena Grandidier (Ann. d. scienc. nat., 1872, Band XV), halteatns Dum., bifurcus Gray = Brongniarti Fitz., calcaratus Peters (Monatsb. d. preuss. Akad. d. Wiss., Berlin 1869), cahjptratus A. Dum., Campani GranAii. (s. o.), cucullatus Gray, Lahordi Grandid. (s. o.), lateralis Gray, mcmaclms Gray, nasutus Dum. Bibr., Pursoni Cuvier, — 27 — rhitwceratus Gray und verrucosus Cuv. Vielleicht, dass die eine oder die andere von diesen Formen sich noch als der Geschlechtsuntcrschied einer bereits bekannten Art ergeben wird. Keine von denselben aber ist den vorliegenden Beschreibungen und Abbildungen nach mit par- dalis Cuv. identisch. III. Ordnung. Crocodilia. I. Familie. Cvocodilidae. 1. Genus. Crocodilus CnT. 12. Crocodilus vulgaris Cuv. var. madagascariensis m. (Taf. 1 Fig. 6.) Zwei Exemplare, die in Bezug auf relative Kopflänge und -Breite, sowie in Bezug auf die Beschilderung des Nackens etwas von einander abweichen. Das eine, von Morundava an der Südwestküste Madagascars stammende Stück zeigt eine genau doppelt so grosse Länge des Kopfes, als seine grösste Breite beträgt, und besitzt in jedem Kiefer ^»/is Zähne. Der Hinterkopf ist flach mit ganz schwach gewulsteten Seiten- rändern. Nuchalschilder sind 3—3 vorhanden, von denen aber die äussersten ziemlich klein und etwas von den inneren abgerückt erscheinen ; Cervicalschilder dagegen in zwei Querreihen nach vorn 2—2 und dahinter 1—1, also im Ganzen nur 6. Die beiden mittleren Kielreihen der Dorsalschuppen sind vorn wenigtens fast parallel zu nennen und in keiner Weise durch besondere Flachheit gegenüber den äusseren Kielreihen ausgezeichnet. Im Uebrigen finde ich nur folgende Unterschiede zwischen dieser Form und einem gleichfalls etwas langschnäuzigen Exemplar der var.lacimosus G&oit. (Croc. d':ßgypte, S. 165), dasRüppell vom Nil mitbrachte und das in der Senckenbergischen Sammlung unter »II B 3, Nil« aufbewahrt wird. Die Form vom afrikanischen Festland hat nämlich nur 4 Nuchalschilder, und der Zwischenraum zwischen den Cervical- und Dorsalschildern ist nofch einmal so gross als bei unserem madagassischen Exemplar. Das zweite, auf Nossi-B6 gesammelte Stück (Taf. 1 Fig. 6) hat einen verhältnissmässig etwas kürzeren Kopf als das erste und auffallender Weise nur ^'/ib Zähne auf jeder Seite. Nuchalschilder sind 2—2, Cervicalschilder dagegen 8, und wenn wir noch 2 kleinere, ganz vorn liegende hinzuzählen wollen, sogar 10 vorhanden, wie man sich an der photographisch getreuen Zeichnung leicht überzeugen kann. Weitere irgend erhebliche Unterschiede in Form oder Farbe von dem vorher genannten Individuum weiss ich nicht anzugeben ; jedenfalls aber bin ich sicher, dass beide madagassischen Stücke einer Art, ja ein und derselben Varietät angehören. — 28 — In der relativen Kürze des Kopfes nähert sich dieses Exemplar noch mehr anderen Stücken der var. A bei Dum^ril und Bibron (Erpetolog. g6n6r., Band III, S. 104) = lacunosus üeoffr. als das zuerst erwähnte, mit denen auch die Kürze des Zwischenraumes zwischen Cervicalen und Dorsalen übereinstimmt. Exemplare des typischen lacunosus Geoffr., ebenfalls in der Senckenbergischen Sammlung, unterscheiden sich von ihm nur durch wenige Merkmale, von denen breiterer Kopf und die im Sechseck gestellten 6 Cervicalschilder bei der Festlandsform einige der wichtigeren sind. Bei Dum^ril und Bibron (a. a. 0., S. 111) wird das Krokodil aus Madagascar der mr. B des Cr. vulgaris Cuv. = suchus Geoffr. zuertheilt; nach meinem Dafürhalten ist aber nach sorgfältiger Vergleichung mit zwei afrikanischen Exemplaren dieser Varietät im Senckenbergischen Museum die Uebereinstimmung der madagassischen Form mit var. lacunosus grösser als mit var. suchus. Wie Dum^ril und Bibron bin auch ich geneigt, das madagassische Krokodil nur als Varietät des gemeinen Krokodils gelten zu lassen und kann es nach genauester und gewissen- haftester Prüfung der Sachlage in keiner Weise billigen, dass Grandidier (Ann. des Scieuc. nat., Paris 1872, Band XV, S. 6) und später Gray (Proceed. of the Zoolog. Soc. of London 1874, S. 145), wie es scheint, ohne von dessen Publication zu wissen, demselben Artrechte ertheilen. Was Grandidier über eine craniologische Eigenthümlichkeit sagt, nämhch über die Verlängerung der Nasenbeine, die zwischen die Intermaxillaren eingreifen sollen, kann ich, da mir bis jetzt Schädel nicht zum Vergleiche zu Gebote stehen, leider nicht controliren, bezieht sich übrigens aucli nur auf den Unterschied der madagassischen Form von dem ihm angeblich besonders ähnlichen C. cataphractus Cuv.; die Zahl von 34 Oberkiefer- zu den 30 Unterkieferzähnen aber ist, wie wir oben gesehen haben, nicht constant. Weiter heisst es bei Grandidier: »Bouclier cervical rappelant ce qui se voit chez le Cr. cataphractus et les Alligator, cn ce qu'il forme chez l'adulte une bände longitudinale contigue avec les 6cussons dorsaux, ou qui du moins en est ä peine s6par6e; les ccussons cervicaux sont disposes sur trois rangdes, et leur nombre varie de 8 ä 12.« Ein vollständiges oder nahezu vollständiges Berühren der Cervicalschilder mit den Dorsalen ist nun bei unseren freilich noch sehr jungen Exemplaren entschieden nicht der Fall; der Zwischenraum zwischen Cervicalen und Dorsalen ist vielmehr deutlich, ja gerade so gross und gerade so deuthch wenigstens wie bei zweien unserer drei jungen Stücke von Gr. vulgaris var. A = lacunosus Geoffr., geringer freilich, ja sogar zur Hälfte kleiner als bei einem anderen lacunosus und bei den zwei mir zugänglichen Exemplaren der var. D = suchus Geoffr. — 29 — Immerhin ist auf dieses Merkmal hin eine specifischc Abtrennung ebensowenig gerathen, wie die specifische Unterscheidung von lacimosus und stichus. Ich glaube demnach nicht, dass das madagassische Krokodil eine Artberechtigung besitzt, zudem die angeblich unterscheidenden Merkmale bei dem gemeinen Krokodil, soweit ich es beurtheilen kann, selbst variabel und auch geographisch keineswegs constanten Schwankungen unterworfen sind. Ebensowenig hat meiner Ansicht nach die Gray'sche Artabtrennung (a. a. 0., S. 146), trotzdem sie sich auf die Eigenthümlichkeiten eines älteren Exemplars stützt, eine genügende Begründung. Ich finde den von Gray gezeichneten Kiefer (a. a. 0., Taf. 23) nicht länger und nicht schmäler, als den erwachsener Stücke von vulgaris ; auch nicht auffallend geradliniger an den Seiten. Die Seitentheile der Unterkinnlade sollen — und darin stimmen sie mit unseren Exemplaren überein — hell und mit schwarzen Tupfen bedeckt sein, eine Eigenthümlichkeit, die genau so zwei jungen afrikanischen Stücken in Spiritus zukommt, die das Senckenbergische Museum 1875 von der Zoologischen Gesellschaft in Frankfurt a. M. zum Geschenk erhalten hat. Einen weiteren von Gray angegebenen Charakter endlich, leichte erhöhte Linien links und rechts von der Mitte auf dem Vorderkopf, kann ich an meinen jungen Exemplaren noch nicht entdecken, halte ihn auch nicht für einen solchen, der die Abtrennung unserer Form als einer distinkten Species rechtfertigen könnte. Wollen wir aber die madagassische Form als Localvarietät gelten lassen, so müssen wir ihr nach meinen Beobachtungen folgende Charakteristik geben: Kopf stark verlängert, beim jungen Thier schon etwa zweimal so lang als hinten breit, mit flachem Hinterhaupt, dessen Seitenränder kaum wulstig erhöht erscheinen. Zähne im Oberkiefer nicht selten blos 17— 17. Nuchalen 4— 6, Cervicalen 6 — 12; Zwischenraum zwischen Cervicalen und Dorsalen klein, nie grösser, als bei manchen Stücken der var. lacunosiis. Kiel- reihen des Rückens gleich hoch, die beiden mittleren nicht auffallend divergirend. So unterscheidet sich also die madagassische Form unter den afrikanischen Varietäten des Gr. vulgaris von marginatus Geoffr. schon durch den nahezu flachen Hinterkopf, von suchus Geoflfr. durch den engen Zwischenraum zwischen Cervicalen und Dorsalen und die gleichmässig entwickelten Kielreihen des Rückens. Nur lacimosus Geoffr. ist schwieriger von der var. madagascariensis zu trennen ; ich wüsste nur den schon in der Jugend etwas längeren Kopf, die nicht selten auftretende Zahl 34 der Oberkieferzähne und die Häufigkeit des Vor- kommens von mehr als 6 Cervicalen als Hauptmerkmal der madagassischen Form namhaft zu machen. — 30 — Bis jetzt ist mir diese Varietät nur von Nossi-Be und von Madagascar bekannt geworden. Der Verbreitungsbezirk des äcbten Nilkrokodils ist nach Strauch (Synopsis d. gegenwärtig lebenden Crocodiliden in M6m. de l'Acad. d. Scienc, St. Petersburg, Band X, 1S66, S. 48) ausser Madagascar das ganze Festland von Afrika mit Ausnahme der nördlich von der Sahara gelegenen Länder und von Unterägypten. Jouan erwähnt (M6m. d. 1. Soc. d. Cherbourg, Band XV, S. 105) ausdrücklich noch die Inselgruppen der Comoren und Seychellen') als Heimath von Crocodilus vulgaris Cuv. Anmerkung. Bei genauerer Untersuchung von einem der genannten Exemplare, das bei einer Länge von 0,3 M. eben erst das Ei verlassen haben konnte, fiel mir eine in der Mitte mit einem sehr harten Körnchen versehene, leicht ablösbare Schuppe auf dem Rostrale auf, gerade auf der grössten Prominenz der Schnauze, fast 3 Mm. oberhalb des oberen Lippenrandes. Ich glaube bestimmt, dass diesem Körnchen dieselbe Function beim Ausschlüpfen des jungen Krokodils aus der harten kalkigen Eischale zukommt, wie dem analogen Körnchen auf dem Schnabel des jungen Hühnchens. In der mir zugänglichen Literatur habe ich nirgends eine Er- wähnung dieser Thatsache gefunden. Bei Schlangen und Eidechsen treffen wir dagegen, wie Job. Müller schon 1841 im Archiv für Anatomie, S. 309 nachwies, einen sehr vergänglichen Zahn am Zwischenkiefer, der zum Durchschneiden der Schale benutzt wird, und den auch mein hochverehrter Lehrer Weinland (Württemberg. Jahreshefte f. Naturk., Band XII, 18D6, S. 90) an allen von ihm darauf geprüften einheimischen Schlangen und Eidechsen, überall von ziemlich übereinstimmender Form sah. Das befremdliche Fehlen dieses Eizahns beim Krokodil, das schon Müller fand und Weinland bestätigte, wird durch meine Beobachtung somit erklärt und gibt uns wieder einen Beweis von der näheren Verwandtschaft der Eidechsen mit den Schlangen als mit den Krokodiliden. II. Aufzählung der bis jetzt von Madagascar bekannt gewordenen Reptilien und Amphibien. Eine Aufzählung von 12 auf Madagascar lebenden Schlangen gab im Jahre 1858 Dr. A. Günther bei Gelegenheit seiner Arbeit über die geographische Verbreitung der Reptilien in Proceed. of the Zoolog. Soc. of London, Band 26, S. 380. Das erste und meines Wissens einzige ausführliche Verzeichniss madagassischer Reptilien und Amphibien aber lieferte Fr. P ollen im Jahre 1863 in der Nederl. Tijdschrift voor de Dierkunde, Amsterdam, Band I, S. 331, wo er 50 Reptilien von Madagascar namentlich anführt. Es sind dies von Reptilien ') Somit kämen, wenn die Bestimmungen richtig sind, nicht weniger als 3 Krokodilspecies auf den Seychellen vor. Lesson und Garnot haben nämlich nach Dumeril (Catalogiie melhodique d. Rept., S. 27) daselbst auch den über ganz Indien verbreiteten Crocodilus pahtsiris Less. gefangen, und ebenso bewohnt der über die asiatische Inselwelt weit verbreitete Crocodilus biporcatus Cuv. die Seychellen (Dumeril ebenda), Amiranten (Valenciennes, Ann. d. scienc. nat., II Ser., Band XVI, S. 111) und Mauritius (Dumeril a. a. 0.). — 31 — 8 Schildkröten: 5 Testudo und 3 Emys; 1 Krokodil; 28 Eidechsen: 9 Geckonen, 3 Agamen, 2 Gerrliosauren, 1 Tracheloptychus, 4 Skinke und 9 Chamaeleonten ; 9 Schlangen : 1 Xiphosoma, 1 Pelophilus, 1 Heterodon, 2 Herpetodryas, 1 Psammophis, 2 Dryophis und 1 Dipsas, und von Batrachiern : 4 Hyla. In dieser Aufzählung finden wir bereits benutzt die Forschungen Schlegel's und Dum<5ril und Bibron's, sowie die Kataloge von Gray und Günther über die Reptilien und Amphibien des Britischen Museums. Meinem unteu folgenden Verzeichniss konnte ich ausserdem hinzufügen die Resultate von A. Dumöril's und Jan's Arbeiten, sowie der neueren Untersuchungen madagassischer Reptilien von Peters, Günther, Cope und Steindachner , sowie endlich die Listen der zahlreichen Grandidier'schen Arten, deren Quellennachweise ich nicht versäumt habe, überall bei der Auf- zählung der einzelnen Arten genau anzugeben. Wenn auf diese Weise eine so bedeutende Zahl von 26 Schlangen, 61 Eidechsen, 1 Kro- kodil, 12 Schildkröten und 20 Kröten und Fröschen, in Summa von 120 Reptilien und Am- phibien in dieser unserer Aufzählung zusammengekommen ist, so bitte ich zu berücksichtigen, dass noch viele der aufgeführten Arten als Varietäten von bereits bekannten und beschriebenen, ja, wohl auch einige, als mit falschem Vaterland von Madagascar angegeben, sich erweisen werden. Diese Zusammenstellung, sie soll und kann keine endgiltige sein. Sie verlangt nicht einmal eine kritische genannt zu werden , da mein Material leider kaum in einem Falle hin- reichte, die eine oder andere Art zu cassiren oder blos als verdächtig zu bezeichnen. Nichtsdestoweniger halte ich solche Zusammenstellungen des bis zu einem bestimmten Termin Bekannten für keineswegs fruchtlos. Schon das mühsame Zusammensuchen des Materials bei Untersuchung und Bestimmung von Collectionen von sicherem Fundort wird erspart, wenn man eine gewissenhafte Aufzählung des an der betreffenden Localität bereits Gefundenen oder Vermutheten vorfindet. Der einzelne Forscher wird gezwungen, seine eventuell neuen Arten mit den bereits bekannten Formen zu vergleichen und findet bei dieser Gelegenheit nicht selten nicht nur keine neue Art, sondern zwei, ja drei Namen, welche für sein vermeinthches Novum bereits verbraucht sind, die möglicherweise ganz harmlos nebeneinander gestanden haben, und die er nun getrost einziehen kann. Selbst der Zuverlässigkeit der von mir aufgeführten Gat- tungen, namentlich bei den Batrachiern, ist noch keineswegs zu trauen, und möchte ich bitten, künftighin auch auf sie ein wachsames Auge zu haben. Auch die Vaterlandsangaben mögen, wie vorhin schon bemerkt, hie und da noch recht ungenau, ja falsch sein ; ich habe mich nach Kräften bemüiit, alle Fundorte zusamtoenzustellen, — 32 — die ich bei sicheren Gewährsleuten über die betreffende Art zu finden im Stande war. Ich habe sie so sorgfältig gesammelt, in der Hotfnung, dass auch sie möglichst bald von mehr erfahrener Seite berichtigt werden möchten. In der folgenden Aufzählung bin ich fast in allen Stücken dem System gefolgt, welches Wallace in seiner »Geogr. Verbreitung der Thiere, Dresden 1876, Band I, S. 119 u. f.« seinen wichtigen und interessanten Ausführungen zu Grunde legt. I. Classe. Reptilia. I. Ordnung. Serpentes. I. Familie. TypJilopidae. I. Geuns. Typhlops D. B. 1. Typhlo])s {Typhlops) inconspicuus Jan, Elenco systematico degli ofidi, Mailand 1863, Seite 11. Madagascar. 2. Typhlops [Tyiililops) madagascariensis m. Nossi-B6 (bei Madagascar). 3. Typhlops {Onychocephalus) arenarius Grandidier, Ann. des Scienc. nat. , Band XV, 1872, S. 9. Morundava (Madagascar). II. Familie. Colubridae. I. Subfamilie Coroneiiidae. I. Genus. Heterodon Pal. de BeauT. 4. Heterodon madagascariensis D. B. (= Anomalodon Jan), Duraeril et Bibron, Erp^tologie g6n6r.. Band VII, S. 776. Nossi-B6 und Madagascar. 5. Heterodon niodestus Günther, Ann. of nat. bist., Band XII, 1863, S. 352. Madagascar. II. Genus. Enicognathns D. B. 6. Enicognathus rhodogaster Schleg. sp. (= Hcrpetodryas Schleg.), D. B., Erp. gi5ner.. Band VII, S. 332. Nossi-B6 und Madagascar. III. Genus. Uonialoceitlialns Jan. 7. Homalocephalus heterurus Jan, Iconographie d. Ophid., Lief. 17, Taf. 4, Fig. 2. Madagascar. — sa- li. Subfamilie. Dryadinae. I. Genns. Dromicns D. B. 8. Dromicus maäagascariensis Günther, Ann. of nat. bist., Band IX, S. 22. Madagascar. II. Genns. Hovpctodi-yas Boie. 9. Herpetodryas Bernieri D. B., Band VII, S. 212. Nossi-B6, Madagascar, Mauritius. III. Genns. Philodryas Wagl. 10. Philodryas Goudoti Schlegel sp. (= Bryophylax D. B.), Dumöril Bibron, Band VII, S. 1122. Madagascar. 11. Philodryas miniatns'&c\AegG\?,\>. (= Dryoj^hylax B. B.), ebenda, S. 1120. Comoren- Insel Mayotte, Nossi-B6, Madagascar, Mauritius. III. Familie. Somalopsidae. I. Genns. Helicops Wagl. 12. Helicops schistosns Schlegel sp. (= Tropidonotus Schleg. und D. B.), D. B., Band VII, S. 596. Ostindien, Madagascar. IV. JFaniilie. Psammoiihidae. I. Genns. Psammophis Boie. 13. Psammophis sibilans L. sp. var. Günther, Catalogue of Colubr. Snakes, London 1858, S. 137. Aegypten, West-, Mittel- und Südafrika, Madagascar, Ostindien. 14. Psammophis elegans Boie, D. B., Band VII, S. 895 und Westphal-Castelnau , Cata- logue des Rept., Montpellier 1870, S. 40. Ganz Westafrika und Madagascar. 15. Psammophis mahfaUnsis Grandid., Revue d. Zool. 1867, S. 232. Madagascar. n. Genns. Miniophis Günther. 16. Mimophis madagascariensis Günther, Ann. of nat. bist.. Band I, 1868, S. 421. Madagascar. V. Familie, Deiidvophidae. I. Genns. Ahaetnlla Gray. 17. Ahaetulla lateralis D. B. sp. (= LeptopMs D. B., = TJiamnosophis Jan), Band VII, S. 544. Madagascar. II. Geuns. Itycyplins Güntlier. 18. Itycyphus caudaelineatus Güntlier, Ann. of nat. bist.. Band XI, S. 374. Madagascar. VI, Familie. Dryiophidae. I. Genns. Langralia Brng'. 10. Lnngaha crista galli D. B., Band VII, S. SOG. Madagascar. 20. Langaha nasuta Shaw (= ensifera D. B.), D. B., Band VII, S. 803. Madagascar. — 34 — VII. Familie. Dipsaäidae. I. Geuus. Dipsas Böie. 21. Bipsas (Heterurus) Gaimardi Schlegel sp., D. B., Band VII, S. 1173. Nossi-B6 und Madagascar. 22. Dipsas (Heterurus) arctifasciatus D. B., Band VII, S. 1176. Madagascar. II. Greuns. Eteirodipsas Jan. 23. Eteirodipsas coliihrina Schlegel sp. (= Dii^sas Schleg. und D. B.), D. B., Band VII, S. 1146. Madagascar und Bourbon. VIII. Familie. Pythonidae. I. Oeuns. Felophilns D. B. 24. TelopTiihs maäagascariensis D. B., Band VI, S. 523. Nossi-B6^) und Madagascar. II. Genus. Xipliosoiiia Wagl. 25. Xipliosoma {Sgansinia) madagascariense D. B., ebenda, S. 549. Nossi-B6 und Madagascar. IX. Familie. Myärophidae. I. Genns. Feiamis Dand. 26. Feiamis hicdlor Schneid, nach Wallace, Geograph. Verbreit. d. Thiere 1876, Band II, S. 425. Madagascar bis Neuguinea, Neuseeland und Panama. II. Ordnung. Lacertilia. I. Familie. Lacertidae.^) I. Genus. Tracheloptychns Peters. 1. Tracheloptychns madagascariensis Peters, Verhandl. d. preuss. Akademie, Berlin 1854, S. 617. St. Augustinsbai (Madagascar). 2. Tracheloptychns Petersi Grandid., Revue et mag. d. Zoologie, Band XXI, S. 339. Madagascar. ') Die Vermuthung von Prof. Peters (von der Decken, Reisen in Ostafrilca, Band III, Abtli. I, 1869, Am]iLil)., S. 15), dass das von ilini untersuchte Exemplar dieser Schlange wahrscheinlich von Madagascar nach Nossi-Be hinühergehracht worden sei, beruht auf Irrthum. Die Art leht auf Nossi-Be'. ') Von Prof. Peters wurde in den Verh. der preuss. Akad., 1854 die Gattung Tracheloplychtts als „genus inter Ptijclioplcuros et Lacertas" bezeichnet, aber zu den Lacerten eingereiht; Troschel führte sie 1870, wahr- scheinlich nach dem Vorgang von Grandidier, in seinem Bericht über die Leigtuugen i. d. Ilerpetologie wahrend des Jahres 1869, S. 458 unter den Skinken auf; Wallace endlich (Geograph. Verbreitung d. Thiere, Dresden 1876, Band I, S. 328) stellt sie zu den Agamiden. Da mir neuere Uritersuchungen über diese Gattung nicht bekannt sind, belasse ich eie in der Familie, in welcher der Autor derselben sie selbst publicirt hat. — 35 — II. Familie, Zonuridae. I. Genus. Zounrns Herr. 3. Zmmriis tropidosternum Cope, Proceed. of the Am. philos. Soc. , Band XI, 1869, S. 119.*) Madagascar. n. Genns. Gerrhosanrns Wiegm. 4. Gcrriiosaurus qiiadriUneatus Grandid., Revue de Zoologie, 1867, S. 233. Südwest- küste von Madagascar. 5. Gerrhosaurus latkaudatus Grandid., Revue et mag. d. Zoolog., Band XXI, S. 341. Madagascar. 6. Gerrhosaurus Karsteni Grandid., ebenda, S. 341. Madagascar. 7. Gerrhosaurus aheneus Grandid., Ann. d. scienc. nat.. Band XV, 1872, S. 8. Madagascar. 8. Gerrhosaurus madagascariensis Gray (= Cicigna Gray, = G. bifasciatus D. B.), D. B., Band III, S. 375. Westküste von Madagascar. 9. Gerrhosaurus ornatus Gray (^ Cicigna Gray, = G. lincattis Cocteau), D. B., Band III, S. 378. Madagascar. III. Familie. Scincidae. I. Genus. Leiolepisnia D. B. 10. Leiolepisma Telfairi Desj. sp. (= Belli Gray), D. B., Band V, S. 742. Madagascar, Inseln um Mauritius, Manila. II. Genns. Pygomeles Grandid. 11. Pygomeles Braconnieri Grandid., Revue de Zool., 1867, S. 234. Südwestküste von Madagascar. III. Genus. Euprepis Wagl. Pet. 12. Euprepis Gravenhorsti D. B. {= Euprepes vittatus Grav., = histriatus Gray), D. B., Band V, S. 686. Cap d. g. H., Madagascar. 13. Euprepis elegans Peters, Monatsber. d. preuss. Akademie d. Wiss., Berlin 1854, S. 619. St. Augustinsbai (Madagascar). , 14. Euprepis aureopunctatus Grandid. (= Euprepes"), Revue d. Zoologie 1867, S. 234. Südwestküste von Madagascar. ') Nach Fr. Pollen, Nederl. Tijdschr. voor de Dierk., 1863, Band I, S. 334 vermuthet man, dass auch der südafrikanische Zonurus griseus Cuv. (=z Z. cordylus Merr.) auf Madagascar vorkomme. — 36 — 15. Eu^wepis hilineatus Grandid. (= Euprepes)^ Revue et mag. d. Zoologie, Band XXI, S. 340. Madagascar. 16. Euprepis saJcalava Grandid. (= Euprepes), Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1872, S. 8. Malaimbandy (Madagascar). IV. Familie. Sepidae. I. Genns. Seps Gttuther. 17. Seps {Gongylus) igncocmidatus Grandid., Revue d. Zoologie, 1867, S. 234. Süd- westküste von Madagascar. 18. Sc2)s (Gongylus) Pollcni Grandid., Revue et mag. d. Zoologie, Band XXI, S. 340. Madagascar, 19. Seps (Gongylus) splendidus Grandid., Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1872, S. 8. Berununu (Madagascar). 20. Seps {Gongylus) Mourounäavae Grandid., ebenda S. 9. Morundava (Madagascar). II. Genns. Scelotes Fitz. 21. Scelotes Fierinensis Grandid., Revue et mag. de Zoologie, Band XXI, S. 340. Madagascar. III. Genns. Ampbiglossns D. B. 22. AmpMglossus Astrolabi D. B., Band V, 1839, S. 608. Madagascar. F. Familie. Acontiadae. I. Genns. Aeontias Cny. 23. Aeontias nibrocandaius Grandid., Revue et mag. d. Zoologie, Band XXI, S. 342. Madagascar. VI. Familie. Gecliones. I. Genns. Diplodactylns Gray. ' 24. Diplodactylns porphyreus D. B. {Phyllodactylus) , D. B., Band III, S, 392. Ganz Südafrika und Madagascar. 25. Diplodactylus piictus Peters, Monatsber. d. preuss. Akad. d. Wiss., Berlin 1854, S. 615. St. Augustinsbai (Madagascar). II. Genns. Phyllodactylus Gray. 26. Phyllodactylus androyensis Grandid., Revue d. Zoologie, 1867, S. 233. Südwestküste von Madagascar. — 37 — IIl. Geuns. Uroitlates Fitz. 27. Uroplates fimlriatus Schneid, sp. {Ptyodactylus D. B.), D. B., Band III, S. 381.*) Madagascar. IT. Genus. Uemidactylu8 Cnv. 28. Hemidadißus frenatus Schlegel. D. B., Band III, S. 366. Süd- und Ostafrika, Mada- gascar, Mauritius, Seychellen, Ceylpn und indischer Archipel. 29. Hemidacfylus mercatorius Gray, Catalogue of Lizards in the Brit. Mus., 1845, S. 155. Nossi-Be, Madagascar und Brasilien. 30. Hemidactyhis salalaca Grandid., Revue d. Zoologie 1867, S. 233. Südwestküste von Madagascar. 31. Hemidactylns hexaspis Cope, Proceed. Phil. Soc, 1868, S. 320. Madagascar. 32. Hemidadylus Tolampyae Gv&nAiA., Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1872, S. 8. West- küste von Madagascar. V. Genns. Pacliydactylus Wiegm. 33. PacJiydactylns Cepedianus P6r. (= Platydadylus Peron, Cuv.), D. B., Band III, S. 301 (= Phelsuma madagascariensis Gray), Gray, Catalogue of Lizards, S. 166. Mossam- bique, Comoreninsel Anjoana, Nossi-Be, Madagascar, Bourbon, Mauritius und. fraglich von den Seychellen. 34. Pacliydadyliis lineatus Gray (= Phelsuma), Gray, Catalogue of Lizards, 1845, S. 166, = ocellatus D. B., Band III, S. 298. Madagascar. 35. Pachydadyliis frachygaster Dum. (= Platydadylus), Dum., Catalogue methodique de la Coli. d. Rept., Paris 1851, S. 35. Madagascar. 36. Pachydadylus Bdvini Dum. (= Platydadylus), Dum., Descript. d. Rept. nouv. etc. in Arch. du Mus. d'hist. nat.. Band VIII, 1856, S. 43. Madagascar. 37. Pachydadylus mutabilis Grandid. (= Platydadylus), Grandid., Revue et magaz. de Zoologie, Band XXI, S. 341. Madagascar. 38. Pachydadylus grandis Gray (= Phelsuma), Ann. of nat. bist., Band VI, S. 191. Madagascar. VI. Genns. Geckolepis Grandidier. 39. Geckolepis typicus Grandid., Revue de Zoologie 1867, S. 233. Südwestküste von Madagascar. V Nach Pollen, Nederl. Tijdschr. voor de Dierk., 1863, Band I, S. 333 ist es nicht iinwahrscheinlich, dass auch Uroplatcs lineatus D. B. (= Ptyodactylus D. B.), Band III, S. 384, Taf. 31, fig. 1—3 auf Madagascar vorkomme. — 38 — VII. Familie. Igua/nidae. I. Genns. Hoplnrns Cut. D. B. (= Oplurus D. B. uud Graudidier.) 40. Hoplurus torquatus Cuv., D. B., Band IV, S. 3C1 (= H. Sebae D. B.), Peters iu von der Decken's Reisen in Ostafrika, Band III, Abth. I, Amphibien, S. 14. Kanitzi (Westküste von Madagascar). 41. Hoplurus quadrimaculatus D. B., MS., Dumeril, Catalogue m6thodique de ia Coli, d. Rept., 1851, S. 83. Madagascar. 42. Hoplurus Barnardi Peters, Monatsberichte d. preuss. Akad. d. Wiss., Berlin 1854, S. 616. Rombatuka und St. Augustinsbai (Madagascar). 43. Hoplurus montanus Grandid., Revue et mag. de Zoologie, Band XXI, S. 340. Madagascar. 44. Hoplurus saxicola Grandid., ebenda. Madagascar. 45. Hoplurus Fierinensis Grandid., ebenda. Madagascar. n. Genus. Clialaroiloii Peters. 46. Ghalaroäon madagascariensis Peters, Monatsber. d. preuss. Akademie d. Wiss., Berlin ' 1854, S. 616. St. Augustinsbai (Madagascar). VIII. Familie. Chaniaeleontes. I. Geuns. Chamaeleo L. 47. Chamaeleo hifurcus Gray (= Brongniarti Fitz., = hifidus Brongn.), D. B., Band III, S. 233.1) Madagascar und Bourbon. 48. Chamaeleo cucullahis Gray, D. B., Band III, S. 227. Madagascar. 49. Chamaeleo lateralis Gray, D. B., Band III, S. 220. Madagascar und Bourbon. 50. Chamaeleo nasutus D. B., Band III, S. 216. Port Natal und Madagascar. 51. Chamaeleo pardalis Cuv., D. B., Band III, S. 228. Nossi-Be, Madagascar, Bourbon und Mauritius. 52. Chamaeleo Parsoni Cuv., D. B., Band III, S. 231. Madagascar. 53. Chamaeleo verrucosus Cuv., D. B., Band III, S. 210. Kanatzi (Westküste von Ma- dagascar) und Bourbon. ') Wird von Pollen, Nederl. Tijdschr. voor de Dierk., Band I, S. 334 nicht von Madagascar, wohl aber von den Maskaroncn angegeben. Die Erwähnung von 67t. Broolcesi Gray = superciliaris Kühl ebenda als auf Madagascar vorkommend beruht auf einem Irrthum. — 39 — 54. Chamaelco rJnnoceratus Gray, Catalogue of Lizards in the Brit. Mus., 1S45, S. 267. Madagascar. • 55. Chamaeleo halteattis A. Dum., Arch. d. Mus. d'hist. nat., Band VI, S. 2G0. Madagascar. 56. Chamaeleo cdlyptrahis A. Dum., Gray iu Proceed. of the Zoolog. Soc, London 1864, S. 468. Westküste von Madagascar. 57. Chamaeleo monachus Gray, ebenda, S. 470. Madagascar. 58. Chamaeleo calcaratus Peters, Monatsbcr. d. preuss. Akad. d. Wiss., Berlin 1869, S. 445. Madagascar. 59. Chamaeleo aw(!MHCH« Grandid., Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1872, S. 7. Westküste von Madagascar. 60. Chamaeleo Campani Grandid., ebenda, S. 8. Massiv von Ankaratra (Madagascar). 61. Chahaeleo Lahor di Grandid., ebenda, S. 7. Westküste von Madagascar. Hl. Ordnung. Crocodilia. I. Familie. Ct'ocodilini. I. Genns. Crocodilns L. 1. Crocodüus vulgaris Cuv. (= Cr. madagascariensis Grandid. in Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1S72, S. 6, = Cr. madagascariensis Gray iu Proceed. of the Zoolog. Soc, London 1874, S. 145), Literatur s. o. Aegypten, West-, Mittel- und Südafrika, Nossi-B6, Madagascar, Comoren und Seychellen. IV. Ordnung. Chelonia. I. Familie. Testudinidae. I. Genns. Testndo L.') 1. Testudo radiata Shaw, D. B., Band II, S. 83 (= madagascariensis Comm. mM5. Par.); Gray, Catalogue of the Tortoises, 1844, S. G. Mossambique, Sansibarküste (nach Peters, v. d. Decken's Reisen in Ostafrika, Band III, Abth. I, Amphibien, S. 11 wahrscheinlich von Mada- gascar iniportirt) und Madagascar. 2. Testudo gcometrica L., D. B., Band II, S. 57; Westphal-Castelnau, Catalogue d. Rept,, Montpellier 1870, S. 5. Süd- und Ostafrika und Madagascar. ') Dass die ostindisclic Testudo aetinodes Bell nach der Angabe dieses Autors auch in Madagascar vor- komme, halten schon Dunie'ril und Bibron, Erpet. gener., Band 11, S. 71 für einen Irrthum. Vergl. aurli Fr. Pollen in Jscderl. Tijdschrii't voor de Dierkuude, Amsterdam 1863, Band I, S. 332. — 40 — 3. Testudo pardalis Bell, D. B., Band II, S. 71; Schlegel, Handl., Band II, Tafel I, Figur 7 und 8; Pollen, Nederl. Tijdschr. voor de Dierk., Band I, S. 331. Süd- und Ostafrik und Madagascar. 4. Testudo planicatida Grandid., Revue d. Zoologie 1867, S. 233. Siidwestküste von Madagascar. 5. Testudo desertorum Grandid., Revue et mag. de Zoologie, Band ^XI, 1869, S. 257. Madagascar. II. Genus. Hoinopns D. B. 6. Homopus areolatus D. B., Band II, S. 146. Süd- unrl Ostafrika und Madagascar. ni. Genus. Chersina Gray. 7. Chersina aiigitlata Gray, D. B., Band II, S. 130. Süd- und Ostafrika ui»d Madagascar. IV. Geuns, Pysis Bell. 8. Pyxis arachnoides Bell, D. B., Band II, S. 156; Gray, Catalogue of the Tortoises, 1844, S. 12. Bourbon und Madagascar. II. Familie. Chelydklae. I. Genus. Dnmerilia Graudidier. 9. Dumerilia madagascaricnsis Grandid., Revue d. Zoologie 1867, S. 232. Südwestküste von Madagascar. II. Genus. Steruothaerus Bell.') 10. Steruothaerus sidmiger Beeilst, sp., D. B., Band II, S. 397; Gray, Catalogue of the Tortoises, 1844, S. 37 und Proceed. of the Zool. Soc. , London 1864, S. 133. Mossambique und Madagascar. 11. Sternothaerus castaneus Schweigg. sp., D. B. , Band II, S. 401; Gray, s. d. vorige Citat. Port Natal und Madagascar. lU, Genus, Pelomedusa Wagl. (= Pentonyx D. B.) 12. Pelomedusa galeata Wagl. (= Pentonyx capcnsis D. B.), D. B., Band II, S. 390; Gray, Catalogue etc., S. 38. Ganz Mittel- und Südafrika und Madagascar. ') Von Dumüiil und Bibron, Erpet. gener., Band II, S. 397 wird noch eine dritte Art, St. lüger D. B. als fi'aglich von Madagascar angegeben, die aber nach neuesten [Tntersuchungen in Oberguinca zu Hause ist (Peters iui Monatsber. d. prcuss. Acad. d. Wiss., Berlin 1875, S. 196 u. 211). — 41 — II. Classe. Amphibia. I. Ordnung. Anura. I. Familie. Phryniscidae. I. Genus. Hemisns Günther. 1. Hemisns obscurus Grandid., Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1872, S. 11. Nordwest- küste von Madagascar. II. Familie. Engystomidae. I. Genus. Dendrobates Wagl. (Hylaplesia Boic.) 2. Bendrobates madagascar iensis Grandid., ebenda S. 10. Ambalavatu (Madagascar). 3. Bendrobates betsileo Grandid., ebenda, S. 11. Land der Betsileos (Madagascar). II. Genus. Kaloula Gray. (Caloliyla Peters.) 4. Kaloula Guineti Grandid., Ann. d. scienc. nat., S6r. 6, Band 2, 1875, art. 6. Sumbava (Madagascar). III. Familie. Polypedatidae. I. Genus. Rhacopliorus Enhl. 5. Rhacophoriis madagascariensis Petei's, Monatsber. d. preuss. Aiiad. d. Wiss., Berlin 1874, S. 618. Madagascar. II. Genus. Hylaraua Tschndi.') 6. Hylarana madagascarimsis Dum. (= Limnodytes Dum.), Catalogue ai(5tliodique d. 1. Coli. d. Rept., 1851, S. 155 und D. B., Band IX, S. 401. Madagascar. III. Genus. Polypedates Tschndi. 7. Polypedates Goudoti D. B., Band VIII, S. 517. Madagascar. 8. Polypedates lugubris A. Dum., Catalogue methodique d. 1. Coli. d. Bept., 1851, S. 157. Madagascar. 9. Polypedates tephraeomystax A. Dum., ebenda, S. 158. Madagascar. 10. Polypedates quadrilincatus Boie sp. (= Ilyla Boie, = Hyla celehensis Fitz.), Güntli., Catalogue of tlie Batrach. sal. in the Brit. Mus., 1858, S. 79; Steindachner , Vorhandl. d. Zool. Bot. Ges., Band XIV, Wien 1864, S. 253. Madagascar, indische undindomalayische Region. ') Es ist mir unklar geblieben, was Pollen (Nederl. Tijdsebr. voor de Dierk., Band I, S. 335) unter Bijla rana, Polypedates sp. Tschudi, Batr., S. 78 und Schlegel, Abbildungen S. 21, 57, die er von jNIadagascar angibt, verstanden wissen will. Leider kann ich Tschndi, Klassification der Batrachier in Mem. d. 1. Soc. des Scienc. nat. de Neuchatel 1839 nicht vergleichen, da diese Zeitschrift der Seuckcnberg'scheu Bibliothek fehlt. (j — 42 — 11. Polypcdates Crossleyi Peters, Monatsber. d. preuss. Akad. d. Wiss., Berlin 1874, S. 018. Madagascar. IV. Genus. Hyperolius Rapp (= Enciiemis Tschndi.) 12. Ilypcrolhis madagascariensis D. B. {Euaieniis) , Band VIII, S. 528 und Günther, Catalogue of Batr. sal. of tlie Brit. Mus., S. 88 ; = Hyla Grayi Tollen, Nederl. Tijdschr. voor de Dierkunde, Band I, S. 335. Madagascar. 13. IIyi)crolius Mae Steindachner (? = Eana mäscareniensis D. B., Band VIII, S. 350, Seychellen, Mauritius, Bourbon bc;i Steindachner, vVbessinien und Insel Dahlak im Rotlien Meer bei Rfippel), Verhandl. der Zool. Bot, Gesellschaft in Wien, Band XIV, S. 266. Madngascar. 14. Hyperolius nigrescens Steindachner (= Rana), Verhandl. d. Zool. Bot. Gesellsch., Wien, Band XIV, S. 268. Madagascar. 15. Ilypcrolius anfanosi Grandid. (Eticnemis) , Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1872 S. lü. Salavaratse (Madagascar). IG. Hyperolius hetsileo Grandid. (Euciiemis), ebenda. Land der Betsileos (Madagascar). IV. Familie. Hanidae, I. Genns. Baua L. 17. Bma Delalandci D. B., Band VIII, S. 388; Steindachner, Verhandl. d. Zool. Bot. Gesellsch., Wien, Band XIV, 1864, S. 269. Südafrika und Madagascar. II. Genus. PyxicepLalus Tscliudi. 18. Pyxicephalus lahrosus Cope sp. {— Toniopterna Cope), Proceed. of the Aiu. Philos. Soc, 1868, S. 138. Madagascar. 19. Pyxicephalus madagascariensis Grandid., Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1872, S. 9. Madagascar. III. Genns. Dyscophus Grandidier. ') 20.' Dyscoplms insularis Grandid., Ann. d. scienc. nat., Band XV, 1872, S. 10. Antsuhy (Madagascar). ') Ich glaube, dieses Genus bei den Rauiden einreihen zu dürfen. Der Autor gibt leider die Familie rieht an, in welche er seine neue Gattung gestellt wissen will. — 43 III. Bemerkungen über die verwandtschaftlichen und geo- graphischen Beziehungen der Reptilien und Amphibien Madagascars. In den folgenden Aufeeichnungeu halte ich mich zum Theil wörtlich an das neu erschie- nene Buch von A. Rüssel Wallace »Geographische Verbreitung der Thiere, Dresden 1876, Band I, S. 328 und 329, und Band II, S. 413 — 465«, indem es mir einerseits besonders darauf ankommt, die im Allgemeinen richtigen Ansichten und Schlussfolgerungen dieses epochemachenden Werkes nach meinen Untersuchungen und meiner Kenntniss der einschlägigen Literatur zu ergänzen und zu vervollständigen, andererseits die der Natur der Sache nach noch in demselben zahlreich vorhandenen kleinen Irrthümer zu berichtigen. Ich hielt es in diesem Falle für zweck- mässiger, etwas von einem Andern herrührendes, notorisch Gutes zu verbessern, als etwas zweifelhaft Gutes selbst neu zu schaffen. Was zuerst die Reptilien von Madagascar ganz im Allgemeinen anlangt, so zeigen sie die höchst merkwürdige Eigenthümlichkeit, dass verhältnissmässig wenige der specifisch aetbiopischen Gruppen repräsentirt sind, während eine beträchtliche Anzahl von orientalischen (indischen) und selbst von amerikanischen Formen vorkommt. Betrachten wir in diesem Sinn die einzelnen Ordnungen etwas genauer. 1. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Sclilangen Madagascars. Beginnen wir zuerst mit der Ordnung der Schlangen, so finden wir auf Madagascar mehrere Arten von TypUops, einer Gattung, welche zu den in allen wärmeren Regionen der Erde vorkommenden Typhlopiden gezählt wird. Die grosse Famihe der ebenfalls in allen wärmeren Theilen der Erde vorkommenden und auch über die anderen Provinzen der aetbiopischen Region verbreiteten Gala marii den fehlt bis jetzt der madagassischen Fauna gänzlich. Ebenso findet sich in der enormen, universell verbreiteten Famihe der Colubriden kein einziger afrikanischer Typus, aber an deren Stelle eine eigenthümliche Gattung, Homalo- cephalus, die nur Madagascar angehört, zwei Genera, Enkognathus und Eerjyetodryas , deren Vertreter in Südasien und in Mittel- und Südamerika zu Hause sind und drei Gattungen, Heterodon, Bromims und Philodryas, die in ihrer geographischen Verbreitung ganz auf Amerika, den Norden wie auf den Süden, beschränkt sind. — 44 — Die überhaupt in Afrika nur schwach vertretenen Homalopsiden sollen durch eine auch in Ostindien vorkommende Art der Gattung Helicops repräsentirt sein. Was die Familie der Psammophiden anlangt, welche sowohl afrikanisch als auch indisch sind, so soll Madagascar zwei Arten von Psammophis mit dem Festland von Afrika gemeinsam haben — eine Thatsache, die übrigens mein volles Bedenken erregt — , während eine Art dieser Gattung, wie auch das hieher gehörige Genus Mimophis der Insel eigenthümlich erscheint. Die Dendrophiden oder Baumschlangen, die in allen tropischen Kegionen gefunden werden, sind durch AJiaeüilla, eine Gattung, deren Arten sich fast gleichmässig zwischen dem tropischen Afrika und dem tropischen Amerika vertheilen, und das für Madagascar eigenthüm- liche Genus Itycyplms vertreten. Die Familie der Dryiophiden, welche alle Tropen bewohnen, aber am besten in der indischen (Wallace's orientalischer) Region entwickelt sind, zeigen zwei Arten einer eigenthüm- lichen Gattung Langaha. Die ebenfalls fast rein tropisch zu neunende Familie der Dipsadiden zeigt zwei Arten der weit verbreiteten, auch in der aethiopischen Region vorkommenden, aber im östlichen Afrika fehlenden Gattung Bipsas, die von den übrigen Formen des Genus in einigen besonderen Merk- malen (subgen. Eeterunis D. B.) abweichen, und eine Art der Gattung Eteirodipsas , welch' letztere Madagascar mit Süd- und Mittelamerika gemeinsam hat. Die fast nur der Tropenwelt angehörigen Py th oniden, von denen nahezu die Hälfte der Arten in Amerika vorkommt, sind durch zwei eigenthümliche Gattungen, Pclophilus und Sijam'mia (Xiphosoma Wagl.) repräsentirt, deren letztere sich innig an die tropisch amerikanische Gattung Corallus anschliesst. Die Familien der Ly codon tiden, der Elapiden und der Viperiden') endUch, die in Afrika gut entwickelt und in allen übrigen aethiopischen Subregionen nicht selten sind, fehlen dagegen auf Madagascar gänzlich. Von dem Auftreten von Hydrophiden oder Seeschlaugen in den Meeren um Mada- gascar, die nach Wallace, a. a. 0., Band II, S. 425 zahlreich in den indischen und australi- schen Meeren angetroffen werden und westlich bis Madagascar, östlich bis Panama vorkommen sollen, habe ich, so wahrscheinlich das häufigere Auftreten der Familie in dieser Subregion auch ist, in der Literatur mit Ausnahme der bei Wallace erwähnten Gattung Pelamis keinen weiteren Fall notirt gefunden. ') Die »4« unter »AUgomoine Veilireituiig, aethiopische Subregion« in Wallace, a. a. 0., Band II, S. 426 ist als Druckfehler zu streichen. 4 — 45 — Die Uebereinstimmung vieler Sclilangenfamilien und Gattungen mit amerikanischen, während die aethiopischen und insbesondere die orientahschen verwandtschafthchen Beziehungen mehr zurückzutreten scheinen, ist somit unzweifelhaft und in hohem Grade überraschend. Mit vollem Recht hebt desswcgen auch schon Wallace (a. a. 0., S. 429) hervor, dass eine Land- verbindung Madagascars mit dem südwestlichen Theil der orientalischen Region unter der Be- nennung Lerauria, wie sie von mehreren neueren Forschern*) vorgeschlagen worden ist, in der Verbreitung der madagassischen Schlangen absolut keine Stütze findet. Gehen wir nun auf die geographische Verbreitung der einzelnen Arten, soweit dieselbe bekannt ist, näher ein, so finden wir, dass von den 25 (excl. der Seeschlangengattung Pelamis) bis jetzt von Madagascar und den zu Madagascar gerechneten Inseln bekannten Schlangen- arten angehören: Eigenthümlich für Madagascar (mit Nossi-B6): 1 — 8, 10, 15—22, 24 u. 25 Gemeinsam mit Mauritius: 9 und 11 » » Bourbon: 23 » » den Comoren: 11 » » dem Festland Afrika: 13 und 14 » » Ostindien: 12 und 13 Aus dieser Tabelle ersehen wir, dass die Verwandtschaft mit amerikanischen Schlangen- formen sich nicht bis auf die Species herab erstreckt, und dass nach unserer allerdings noch sehr mangelhaften Kenntniss der Verbreitungsverhältnisse der madagassischen Ophidier die geringe Annäherung in der Verwandtschaft an die umgebenden Festländer zu gleichen Theilen zwischen Afrika und Ostindien getheilt ist. 2. üeber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Eidechsen Madagascars. Was nun die Eidechsen in zoogeographischer Beziehung anlangt, so fehlen in Madagascar die in Afrika und Indien verbreitete Famihe der Monitoren und auch die in Afrika, Asien und Europa zahlreich auftretende Familie der Lacertiden gänzhch, wenn wir nicht eine zwischen Lacertiden und Zonuriden zu stellende, für Madagascar eigenthümliche und charak- teristische Gattung, Tracheloptychus, welche in zwei Arten vertreten ist, hieher rechnen wollen. Die Familie der Zonuriden, deren Vertreter in' Afrika zahlreich zu Hause sind, ist auch liier, wenngleich schwächer, durch Zmmrus und Gerrhosaurus , specifisch aethiopische 9 od. 76«'o, 2 od. 8"/o, 1 od. 4%, 1 od. 4''/o, 2 od. 8«/u, 2 od. s\. ') Vergl. A. von Pelzeln, Africa-Indien, iu Verhandl. d. Zool. Bot. Ges., Band XXV, Wien 1876, S. 33. — 46 — Gattungen, repräsentirt. Diese durch eine longitudinale Hautfalte an jeder Seite des Körpers charakterisirte Familie hat nach Wallace, a. a. 0, Band II, S. 433 »eine sehr bennerkenswerthe Verbreitung. Ihr Hauptverbreitungscentrum ist die aethiopische Kegion, welche mehr als die Hälfte der bekannten Gattungen und Arten enthält, und von denen die meisten in Südafrika gefunden werden. Nächst Afrika tritt die grösste Zahl von Gattungen und Arten der Familie in Mexico und Centralamerika auf, neben einigen wenigen auf den Antillen, in Südamerika und Californien, ja selbst so weit nördlich wie Britisch-Coluuibien. Die hervorstechendste Thatsache der Verbreitung dieser Familie ist, dass die Masse der Gattungen und Arten zwei Gruppen bilden, die eine in Südafrika, die andere in Mexico, — in Ländern also, zwischen welchen es in holiem Grade schwierig ist, sich irgend eine Art der Communication vorzustellen. Wir haben hier wahrscheinlich ein Beispiel einer einst viel ausgedehnteren Gruppe, die weit ver- breitet über die Erde war und sich nur in j&nen Distrikten erhalten konnte, welche speciell für ihren eigenthümlichen Organisationstypus passten.« Die universell verbreitete Familie der Skinkiden ist in drei Gattungen vertreten, von denen eine, Leiolepisnta, Madagascar und Ostindien gemeinsam zu sein scheint, eine, Pygomeles, dagegen eigenthümlich ist und eine, Euprej^xis, sehr zahlreiche Arten in Afrika, Indien und Australasien aufzuweisen hat. Die fast ganz auf Afrika beschränkten Sepiden sind ebenfalls durch drei Gattungen repräsentirt, Seps {Gmigylus), ein Genus, das, fast rein afrikanisch, nur mit wenigen Formen in das Mittelmeergebiet hineinragt, Scelotes, eine Gattung, die specifisch afrikanisch, und Am- phiglossus, eine Gattung, die auf Madagascar beschränkt ist. Die kleine, etwas sprungweise verbreitete Familie der Acontiaden ist durch eine Art der afrikanisch-ostindischen Gattung Acontias vertreten. Aus der grossen Familie der Geckotiden, die eine fast universelle Verbreitung in den wärmeren Theilen der Erde besitzt, zu der sie sich nach Wallace, a. a. 0., Band II, S. 440 ganz exceptioneller Mittel bedient haben muss, da Vertreter dieser Gruppe auf vielen der ent- ferntest liegenden Inseln der grossen Oceane gefunden werden, sind von Madagascar nicht weniger als 16 Vertreter in 6 Gattungen in der mir zugänghchen Literatur verzeichnet. Aber unter diesen 6 Gattungen befindet sich kein einziges specifisch aethiopisches Genus, sondern Diplodactylus ist ausserdem noch über Südafrika, Australien und Californien , Phyllodactylus über Queensland, das tropische Amerika und Californien und Hcmidadyliis überhaupt über alle tropischen und warmen Gegenden verbreitet. Die drei übrigen Gattungen sind Madagascar entweder ganz eigenthümlich, wie Uroplates und Gecholepis oder auf Madagascar und die be- — 47 — nachbarten Maskarciien und merkwürdiger Weise auch auf die Andamanen beschränkt, wie die Gattung Fachydactylus (Phelsuma). Die ausgedehnte Familie der Iguaniden, die für Amerilca hoch charakteristisch ist und nur eine Gattung in Austrahen, eine andere auf den Fidschi-Inseln aufzuweisen hatte, sollte in Madagascar nach Wallace, a. :i. 0., Band II, S. 442 durch eine etwas zweifelhafte Gattung vertreten sein. In Wirklichkeit ist diese Familie aber durch zwei scharf prononcirte Gattungen repräsentirt, durch Hoplurus (nicht Opiums D. B. zu schreiben, was ein etymologischer Fehler ist, vielfach Veranlassung zu Verwechslungen gegeben hat und auch wieder bei Wallace, a. a. 0., Band I, S. 329 in der ersten und dritten Zeile confundirt wird), welche Gattung in, wie es scheint, zahlreichen Arten auftritt und sonst nur in Südamerika zu Hause ist, und durch Chalarodon, ein für Madagascar charakteristisches Genus, das nach Peters' eigner Diagnose zu den Iguaniden') und nicht, wieWallace, a.a.O., S. 328 will, zu den Agamiden zu stellen ist. Die für die orientalische (indische) Region so sehr charakteristische und auch in der aethiopischen Region durch die Gattung Ayania vertretene Familie der Agamiden fehlt da- gegen in Madagascar gänzlich, obglcicli Wallace sie a. a. 0., Band I, S. 328 und Band II, S. 443 durch drei eigenthüraliche Gattungen repräsentirt wissen will, was ich zu verbessern bitte. Was endlich die Ch amaeleo nten anlangt, so ist diese Famihe, wie bekannt, fast aus- schliesslich aethiopisch, und nur eine Art, das gewöhnliche Chamaeleon, bewohnt Nordafrika und Westasien bis Centralindien und Ceylon. Die Chamaeleons kommen nicht nur über das ganze Festland von Afrika hin vor , sondern eigenthümliche Arten derselben Averden auch auf Bourbon und Fernando Po, wie auf Madagascar gefunden, das nicht weniger als 15 Arten, eine Zahl, die ein Viertel aller beschriebenen madagassischen Eidechsenspecies ausmacht, aufzuweisen hat. Ueberblicken wir nun nochmals ganz im Allgemeinen die Verwandtschaftsverhältnisse der Eidechsen von Madagascar, so fällt uns ein ziemlich starkes Anlehnen an die aethiopische Fauna — ein viel stärkeres als bei den Schlangen, aber ein schwächeres als bei den Schild- kröten — , sowie wiederum eine recht nahe Beziehung zwischen Madagascar einerseits und Mittel- und Südamerika andererseits auf, während die Analogien mit Indien hier wenigstens entschieden etwas zurücktreten. Wenn wir schliesslich auf die geographische Verbreitung der einzelnen Species, soweit dieselbe bekannt ist, näher eingehen, so finden wir, dass die 61 bis jetzt von Madagascar beschriebenen Eidechsenarten sich folgendermaassen gruppiren lassen: ') Peters sagt nämlich in der betreff. Diagnose, Monatsber. d. preuss. Akad. d. Wiss., Berlin 1854, S. 616, ausdrücklich : »Enyalio dentibus habiturjue similis«. - 48 — Eigenthümlich für Madagascar: 1 — 9, 11, 13—23, 25—27, 30—32, 34—46, 48, 52, 54—61 = 50 od. Sl.QT'/o, Gemeinsam mit Mauritius: 10, 28, 33 und 51 =4 od. 6,56\, » » Bourbon: 33, 47, 49, 51 und 53 == 5 od. 8,20*'/o, » » den Comoren: 33 =1 od. l,64*'/j, » » Ost- und Südafrika: 12, 24, 28, 33 und 50 =5 od. 8,20%, » » den Seychellen: 28 und ? 33 =2 od. 3,28%, » » dem ostindischen Archipel: 10 und 28 =2 od. 3,28%, » » BrasiHen: 29 . =1 od. 1,64%. Auch aus dieser tabellarischen Zusammenstellung können wir ersehen, dass sich die Ver- wandtschaft mit amerikanischen Formen kaum bis auf die Species herab erstreckt, dass dagegen die Annäherung an die Eidechsenfauna Afrikas bedeutend grösser ist, als an die Asiens. Auch die Aehnlichkeit mit der Eidechsenbevölkerung der Maskarenen Bourbon und Mauritius springt in die Augen, wenn auch jedenfalls etwas fehlerhaft beeinflusst durch die Schwierigkeit der Unterscheidung gewisser Chamaeleonarten. Weniger klar zeigt sich die Verwandtschaft mit den nahe liegenden, aber in herpctologischer Beziehung immer noch mangelhaft bekannten Comoren. 3. Ueber die Verbreitung des madagassischen Krokodils. Bekanntlich sind die ächten Krokodile weit über die tropischen Regionen der Erde ver- breitet; sie bewohnen alle Flüsse Afrikas, die Ufer und Meeresarme Indiens und Siams und gehen östlich bis Nordaustralien. Andere Formen bewohnen Cuba, Yucatan und Guatemala bis Ecuador und den Orinoco. Das Krokodil von Madagascar betrachte ich nur als eine Varietät des in Mittel- und Südafrika weit verbreiteten und auch auf den Seychellen und Comoren gefun- denen Nilkrokodils. "■ 4. Ueber die Verbreitung der Famüien, Gattungen und Arten der Schildkröten Madagascars. Unter den Schildkröten ist auf Madagascar die mit einziger Ausnahme von Australien in allen Regionen vorkommende Famihe der Testudiniden mit ziemlich starker Artenzahl in vier Gattungen vertreten, von denen die bekannte Gattung Testudo am zahlreichsten in der aethiopischeu Region, aber auch in der Mittelmeerregion, auf dem indischen Festland und in den östlichen Staaten von Nordamerika verbreitet ist ; weiter kommen die Genera Homopiis und Chersina auch in Süd- und Ostafrika vor, und nur die Gattung Pyxis scheint Madagascar — 49 — uud Bourbon eigenthümlich zu sein. Di Ost- und Südafrika: 1 — 3, G, 7 und 10—12 = 8 od. 66,G7%. Es sind das gewiss auffallende Zahlen im Vergleich mit und im Gegensatz zu den bei den Schlangen und Eidechsen Madagascars erhalteuou Ziffern, aber auch erklärlich, wie mir scheint, durch die grössere Möglichkeit der Verbreitung dieser lebenszähen, den Hunger lange ertragenden Thiere durch absichtliche oder unabsichtliche Verschleppung von Seiten des Menschen. ') Yon Mähe (Seychellen) wii-d Chelone imbricata L. erwähnt (Peters, v. d. Decken etc.. Band III Abth. I, Amphibien, S. 12). Fr. Pollen bemerkt übrigens in NeJerl. Tijdschvift voor de Dierkunde Band I, Amsterdam 1863, S. 279, dass schon der alte De Flacourt, der 165.5— 1G57 Commandeur des Fort Dauphin auf Madagascar war, in seiner Histoire de la grande Isle Madagascar '»tortues de mer< als vor- kommend angibt. 7 50 - 5. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Lurche Madagascars. Zwar sind die Amphibien von Madagascar noch keineswegs so vollständig und gut bekannt wie selbst die Reptilien, doch sei es mir gestattet, der Uebersicht wegen auch sie in ähnlicher Weise in den Kreis meiner Betrachtungen zu ziehen, mit der Bemerkung freilich, dass die resultirenden Ergebnisse noch einer endgiltigen Richtigstellung gar sehr bedürfen werden. Wollen wir es gleich 'allgemein ausdrücken, so scheinen die madagassischen Amphibien im Grossen und Ganzen sich wesentlich auf Arten von weit verbreiteten aethiopischen und orientalischen (indischen) Gattungen zu beschränken ; doch kommen auch bei ihnen, wie bei den Schlangen und Eidechsen, beachtenswerthe Anklänge an die herpetologische Fauna von Südamerika — so das Auftreten der südamerikanischen Gattung Betidrobates in zwei Arten — zum Vorschein. Gehen wir nun zu den einzelnen Familien über, so sei vor allem erwähnt, dass die Unter- ordnungen der Pseudophid ier und der Uro d eleu in Madagascar gar nicht vertreten sind. Urodelen fehlen überhaupt, wie ich glaube, der aethiopischen Region gänzhch. Die Batrachier Madagascars gehören somit sämmtlich zur Unterordnung der Anureu. Aus der Familie der Phrynisciden , aus welcher Formengruppen, wie es scheint, in allen wärmeren und tropischen Klimaten vorkommen, wird nur ein Hemisus erwähnt, eine Gattung, die sonst ausschliesshch dem tropischen Afrika zukommt. Die Bufoniden, die mit einziger Ausnahme zweier australischer Subregionen überall verbreitet sind, scheinen auf Madagascar ebenfalls gänzlich zu fehlen. Von den Engystonüden, die sehr zahlreich in der indischen und in der tropisch- amerikanischen Region auftreten, speciell in der letzteren, welche ungefähr die Hälfte der be- kannten Arten enthält und nur einzelne Formen in Australien, Afrika und den Südstaaten von Nordamerika aufzuweisen hat, ist sowohl die Gattung Dendrobates in zwei Arten von Madagascar bekannt, ein Genus, das für Südamerika charakteristisch schien, als auch die Gat- tung Kcdonla, welche bis jetzt nur iu Ostindien und in Cliina gefunden worden war. Die Famihe der Alytiden, deren Vertreter besonders zahlreich in den übrigen geo- graphischen Provinzen Afrikas anzutreffen sind, ist in Madagascar noch nicht beobachtet worden. Dagegen sind die in den wärmeren und tropischen Regionen fast universell verbreiteten Polypedatid en durch vier Gattungen vertreten, Bhacophoriis, die in der indischen (orien- tahschen Region von Wallace) und Hylorana, die in der indischen Region, auf den Nicobaren — 51 — und in Westafrika verbreitet sind; dann mehrere Species der Gattung Folypedates selbst, deren Arten meist indisch sind, aber einzelne Formen auch in Westafrika, auf den chinesischen Inseln und Küsten und in Japan aufzuweisen haben und HyperoUus (Eucnemis) mit Arten nur in Afrika und auf den Seychellen. Auch die fast kosmopolitische Familie der Raniden ist in zwei, oder wahrscheinlich in drei Gattungen vertreten. Das Genus Rana, das sich über die ganze Erde mit Ausnahme von Australien und Südamerika ausdehnt, am zahlreichsten aber in Afrika auftritt, und die Gattung Pyxkephalus, die wesentlich über die aethiopische Region, aber auch über Hindostan, den Himalaya und Japan verbreitet ist, sind auf Madagascar durch wenige Arten repräsentirt. Die Gattung Dyscophus, zweifelhaft, ob den Raniden zugehörig, scheint für die Insel eigenthümlich zu sein. Discoglossen und Dactylethriden sind meines Wissens bis jetzt in Madagascar noch nicht beobachtet worden. Gehen wir nun gleich auf die geographische Verbreitung der einzelnen Species, soweit dieselbe eben bekannt ist, ein, so finden wir, dass von den 20 bis jetzt von Madagascar beschriebenen Batrachiern angehören: Eigenthümlich für Madagascar: 1—9, 11 — 16, 18—20 = 18 od. 90\, Gemeinsam mit Südafrika: 17 = 1 od. o"/,,, » » Indien: 10 = 1 od. 5"!^. Bei der Betrachtung der geographischen Verbreitung der einzelnen Arten stellt sich dem- nach das bemerkenswerthe Factum heraus, dass ähnlich wie bei den Reptilien bei weitem die grösste Zahl der beschriebenen Species von ungeschwänzten Lurchen — es sind bis jetzt, wie oben schon bemerkt, nur Anuren von Madagascar bekannt geworden — auf die Insel beschränkt ist, wobei zu berücksichtigen sein dürfte, dass selbst die benachbarten Inselgruppen der Mas- karenen und Seychellen eigne Formen von Batrachiern besitzen, die für dieselben grosseutheils charakteristisch scheinen. Auch ersehen wir schliesslich, dass die specifische Uebereinstimmung der wenigen über die Insel hinaus verbreiteten Arten zu gleichen Theilen zwischen der äthio- pischen und der orientalischen Region getheilt ist. 6. Schlussfolgerungen. Was die Betrachtung der geographischen Verbreitung von Familien und Gattungen der Reptilien und Amphibien von Madagascar anlangt, wie wir sie im Vorhergehenden zu schildern uns bemüht haben, so ist die Classification dieser Thiere leider in einem so wenig abgeschlos- — 52 — senen Zustande, dass einige dieser VerwandtscHaftsbestimmungen wahrscheinlich verkehrt sind; aber es ist nicht wahrscheinlich, dass irgend welche Verbesserungen, die erforderlich sein könnten, im Wesentliclien die allgemeine Bedeutung unseres Resultates beeinflussen werden, nänüich, dass ein bemerkenswerther Betrag von indischer, und wie ich besonders und mit grösserem Rechte noch als Wallace (a. a. 0., Band I, S. 329) hervorheben kann, von amerikanischer Verwandt- schaft vorliegt. Fassen wir nun in einer Tabelle zusammen, was über die Verbreitung der einzelnen Species in sämnitlichcn Ordnungen angegeben worden ist, so zeigen sich von den 99 (wieder mit Ausschluss der einen Art von Feiamis) von mir aufgezählten Reptilformen: Eigenthümlich für Madagascar: 72 od. 72,73''/ß, Gemeinsam mit Mauritius: C od. 6,06 "/g, » » Bourbon: 7 od. 7,07''/o, ■» » den Comoren: 3 od. 3,03°/ß, » » Afrika: 16 od. 16,16''/o, » » den Seychellen : 3 od. 3,03 \, » » Indien: 4 od. 4,04 \, » » Brasilien: 1 od. IfiVj^. Ebenso erscheinen von den 20 von mir namentlich aufgeführten Amphibien: Eigenthümlich für Madagascar: 18 oder GO^/o, Gemeinsam mit Afrika: 1 » 5"/o, » » Indien: 1 » 5"/o. Vereinigen wir schliesslich beide Tabellen mit einander, so sind von den 119 (120 mit Feiamis hicolor) überhaupt in der Literatur von Madagascar erwähnten Reptilien und Amphibien: Eigenthümlich für Madagascar: 90 oder 75,63*'/o. Gemeinsam mit Mauritius: » » Bourbon : » » den Comoren: » » Afrika: » » den Seychellen: « » » Indien: » s Brasilien : Diese Zahlen Verhältnisse sind aber der Natur der Sache nach, wie ich schon früher erwähnt habe, nur als vorläufige und keineswegs als ganz sicher begründete zu betrachten. 6 » 5,04>, 7 » 5,88 «/o, 3 » 2,527o, 17 » 14,29 V, 3 » 2,52 V, 5 » 4,20V, 1 » 0,84 V. 53 7. Uebereinstiramimg mit Wallace's Folgerungen aus der geograpliisohen Verbreitung der übrigen Thierklassen und Andeutung über die Möglichkeit einer Erklärung der gewonnenen Eesultate. Nach Wallace weisen uns auch andre Klassen des Thierreichs auf ähnUche Verwandtschafts- beziehungen, wie wir sie in Obigem gefunden haben. Madagascar besitzt nämlich (a. a. 0., Bnd. I, S. 92) nicht weniger als drei Familien und zwei Subfamilieu von Säugethieren, welche ihm eigenthtimlich sind, und fast alle seine Gattungen sind für dasselbe charakteristisch. Einige davon zeigen orientalische und aethiopische Beziehungen, einige sogar amerikanische Analogieen, der Rest aber steht ganz isolirt. Auch hat Madagascar von seinen 65 einheimischen Säugethierarteu nur zwei aus der Familie der wandernden Fleder- mäuse, also nur 3,08 ",0 seiner gesammten Säugethierfauna mit anderen Gebieten gemein. Wenden wir uns zur Klasse der Vögel, so finden wir, dass ihre Verwandtschaftsbeziehungen ebenfalls sehr bemerkenswerth sind; aber, wie man wohl erwarten kann, ist eine grössere An- zahl von Gattungen mit denen der umliegenden Länder gemeinsam. Mehr als 30 Genera sind durchaus eigenthtimlich, und einige derselben sind so isolirt, dass man sie in besonderen Familien oder Subfamilieu aufzuführen pflegt. Die afrikanische Verwandtschaft ist jedoch hier stärker ausgedrückt durch die beträchtliche Anzahl (13) eigenthümlicher aethiopischer Gattungen, welche auf Madagascar repräsentative Arten besitzen. Identisch mit solchen Vögeln, welche die benachbarten Kontinente Afrika oder Asien bewohnen, sind von den 111 Madagascar eigenen Landvögeln aber doch nur 12 oder 10,01%. Es kann übrigens trotzdem, wenn wir die Vögel allein berücksichtigen, kein Zweifel darüber sein, dass Madagascar der aethiopischen Region näher verwandt ist, als irgend einer anderen; aber die Eigenthümhchkeiten der Insel sind so gross, dass, wenn man nicht ihren kleinen Umfang und die begränzte Ausdehnung ihrer Fauna bedächte, etwaige Ansprüche, sie als besondere geographische Region rangiren zu lassen, nicht unbillig scheinen würden. Ueberblicken wir weiter nach Wallace, a. a. 0., Bnd. I, S. 334 die madagassischen Insekten als Ganzes, so erhalten wir das bemerkenswerthe Resultat, dass ihre Verwandtschaften in hervorragender Weise orientalisch (indisch), australisch und südamerikanisch sind, während das aethiopische Element hauptsächlich durch speciell südafrikanische, wie es Dr. Kirk auch — 54 — für einige Pflanzenarten Madagascars behauptet, und westafrikanische Formen vertreten wird, mehr als durch solche, welche weit über die aethiopische Region verbreitet sind. Für die Landinollusken gelten nach Wallace, a. a. 0., S. 335 fast dieselben Be- merkungen wie für die Insekten. SchliessHch stimme ich Wallace vollkommen bei, wenn er in seinem Resumö, a. a. 0., S. 334 hervorhebt, dass man nicht vergessen möge, dass die weitgehenden verwandtschaftlichen Beziehungen in der madagassischen Insektenfauna, und ich möchte noch weiter gehen, wenn Ich sage, in der gesammteu Fauna Madagascars nur Uebertreibungen einer ähnlichen Erschei- nung auf dem afrikanischen Festland sind. Afrika hat ebenso seine zahlreichen Verwandt- schaften mit Südamerika, mit den malayischen Ländern und mit Australien; aber sie machen keinen so grossen Procentsatz der ganzen Fauna aus und ziehen daher unsere Aufmerksamkeit nicht in dem Grade auf sich. Die speciellen Existenzbedingungen aber und die lang fortgesetzte Isolirung von Madagascar wird diesen Unterschied wohl zum grossen Theil erklären können. Es wird meiner Ansicht nach gewiss nicht nothwendig sein, wie einige Naturforscher zu thun geneigt sind, eine specielle Landverbindung in geologisch neuerer Zeit oder doch wenigstens grosse Annäherung zwischen Madagascar einerseits und Asien, Australien oder Amerika andererseits, unabhängig von Afrika, zur Erklärung dieser Thatsachen einzuführen. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Typhlops (Typhlops) madagascariensis n. sp. Nessi-B6. a. Ansicht des ganzen Thiers in nat. Gr. 6. Kopf von oben, c. von unten iind d. von der Seite in dopp. Vergr. e. Kopf mit Andeutung der Farbenvertheilung, von oben, in dopp. Vergr. f. Schwanzende, von unten, in dopp. Vergr. Fig. 2. Herpetodryas Bemieri D. B. var. quadrilineata D. B. Nossi-Bö. Linker Oberkiefer in dopp. Vergr. Fig. 3. Dipsas (Heterurus) Gaimardi D. B. var. granuliceps m. Nossi-Be. Kopf a. von oben mit Andeutung der Farbenvertheihing, 6. von unten und c. von der Seite, in nat. Gr. Fig. 4. Hemidactylus mercatorius Gray, männl. Exempl. Nossi-Be. Kopf von unten, in Sfacher Vergr. Fig. 5. Cliamaeleo pardalis Cuv. Nossi-Be. a. Seitenansicht des Kopfes eines Männchens, in nat. Gr. h. Obere Ansicht des Kopfes eines anderen Männchens , in nat. Gr. c. Seitenansicht des Kopfes eines Weibchens und d. Kopf desselben Weibchens ven oben, in nat. Gr. Fig. 6. Crocodilus vulgaris Cuv. var. madagascariensis m. Nossi-B6. Obere Ansicht des Vorderkörpers mit Andeutung der Farbenvertheilung, in nat. Gr. Mahlau & Waldschmidt. FraJikfurt a. M. 0. Boeltger pez . Frankfiirt'/M. DIE REPTILIEN UND AMPHIBIEN VON MADAGASCAR ERSTER NACHTRAG. VON Dr. phil. OSKAR BOETTGER. ~^MIT EINER TAFEL. Abdruck a. (i. Abhandlungen d. Senckenbergisch. Gesellsch. XT. Od =>S-C8>?g-^ FRANKFURT a. M. CHRISTIAN WINTER. •^"1878. Die Reptilien und Amphibien von Madagascar. Erster Nachtrag. Von Dr. phil. Oskar Boettger. Mit 1 Tafel. Ein widriges Geschick hat es gefügt, dass ein Sammelglas mit besonders ausgezeichneten kleineren Reptilien von der Insel Nossi-Be an der Nordwestküste von Madagascar, die Herr Carl Ebenau, früher in Luku-B4 auf Nossi-Be, im April 1876 der Senckenbergischen Natur- forschenden Gesellschaft zum Geschenk gemacht hat, in einem Sectionszimmer stehen geblieben war, ohne dass ich Kenntniss von seiner Existenz hatte, als ich meine grössere Abhandlung über madagassische Reptilien und Amphibien (s. den XI. Bd. 1877, S. 1) niederschrieb und veröffentlichte , zu der diese Zeilen einen ersten Nachtrag bilden sollen. Die Schönheit der Objecte abei-, die Entdeckung des Jugendzustandes einiger der früher bereits von mir beschriebenen Formen und auch einige für die Wissenschaft neue Arten Hessen es werth erscheinen, dieselben in ähnlicher Weise zu behandeln und wenigstens zürn Theil abbilden zu lassen. Sänuntliche Exemplare der hier aufgeführten Arten oder Varietäten von Reptilien aus Nossi-Be befinden sich wie die früher beschriebenen in der Sammlung der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. 2 - Reptilia. I. Ordnung. Serpentes. • VI. Fumilie. Dryiophidae. I. Geu. Langaha Brug'. Von dieser wunderbaren, durch den langen Nasenaufsatz und die 3 Paar Inframaxiliaren leicht kenntlichen Schlangengattung konnte ich die eine der beiden auf Madagascar beschränkten Arten in einem schönen Exemplar untersuchen. 1 . Langaha n a s u t a Shaw sp. Shaw, Naturalist's Miscell., Biid. 22, 1790, Taf. 968 und Gener. Zool., Bnd. III, 2. Theil, 1802, S. 571, Taf. 127; Schlegel, Essai s. 1. pliysiogn. des Serp., Haag 1837, Bud. I, S. 159, Bnd. II, S. 248 (= Dryiophis Langaha); Dunieril et Bibrou, Erp(5tol. gen^r., Bnd. VII, 2. Theil, 1854, S. 803 {■= Langaha eusifera) ; Günther, Snakes of the Brit. Mus., London 1858, S. 162; Jan, Iconogr. des Ophid., S. 89, Lief. 33, Taf. 6, Fig. 2 (= Langaha ensifera). Pupille mehr spaltförniig als oval, wie von allen neueren Beobachtern mit Recht hervor- gehoben wird. Nasale einfach durchbohrt, quer gestellt, länglich sechsseitig, nicht rundlich. Praefrontalen hinten durch eine unpaare Schuppe getrennt. Je eine überzählige Schuppe zwischen oberem Frenale und Frontale. 3 Frenalen jederseits, von denen die 2 hinteren über- einander gestellt sind. Jederseits 4 Postocularen, hinter denen noch je 2 kleine Schuppen stehen. 8 Supralabialen jederseits, von denen das 4. und 5. das Auge berühren. Links 9, rechts 10 Infralabialen, von denen das 4., beziehungsweise das 5. nahezu rechteckig ist. Au dem von Jan gezeichneten Stücke sind jederseits 10 Infralabialen zu beobachten, was die gewöhnliche Zahl zu sein scheint. Wie schon Dumeril und Bibrou beobachtet haben, zeigen sich stets 3 Paar Inframaxiliaren. Schuppen sämnitlich gekielt. Die Färbung der Oberseite ist frisch weder rothbraun noch röthlich braun, wie Schlegel und Günther angeben, sondern eher olivenbraun. Auch zeigt unser Stück keinen breiten dunkeln Seitenstreifen, sondern nur eine nach den Seiten hin allmälig dunklere Färbung, die besonders auf dem ersten Körperdrittel nach unten hin scharf gegen eine fast weisse Linie abgränzt. Dann folgt das satte Gelb der Unterseite, die bei dem Jan 'sehen Stücke nach dessen Zeichnung wol dunkler gewesen sein dürfte, als bei unserem Exemplar, aber auch bei diesem nach hinten zu mit feinen schwarzen Pünktchen marmorirt erscheint, die auf dem letzten — 3 — Körperdrittel und der Unterseite des Schwanzes die gelbe Grundfarbe stark beeinflussen. Die dunkelbraune Färbung der Seite reicht vorn bis in die Mitte der dritten Scliuppenreihe, deren andre Hälfte von der oben genannten weissen Linie eingenommen wird. 151 19 Schuppenreihen; 6 Kehl-, 147 Bauch-, ^k Anal- und — — - Subcaudaischilder. 151 Länge bis zur Afterspalte 501 mm, Schwanzlänge 327 mm, GesammtkörperJänge also 828 mm, Nasenaufsatz vom Nasenloch an gemessen 15 mm. Verhältniss von Schwanz- zur Totallänge wie 1 : 2,53. Fundort. Auf der Insel Nossi-Be, nur ein von Hrn. Carl Ebcnau gesammeltes Exemplar. Die Art war bisher nur von Madagascar selbst angegeben gewesen. S c h 1 e g e l's, D u m 6 r i 1 - B i b r o n's, J a n"s und raeme Beobachtungen ergeben für diese Schlange als Grundzahlen für die Variabilität der Schuppenreihen 19, der Gularen 3 — 6, der IQ/? If^Q TAI Ventralen 145—152, der Anale V und der Subcaudalen — -— — — - (die Zahl bei 136 153 101 Dumeril-ßibron ist sicher zu niedrig angegeben und nicht weiter berücksichtigt worden). Die Durchschnittsformel stellt sich nach Berücksichtigung der mir bekannt gewordenen An- gaben auf: S. 19. — G. 5, V. 148, A. '/i. Sc. -|^. Die grösste von Dumeril-Bibron beobachtete Körperlänge beträgt 915 mm; der Nasenaufsatz dieses Stückes zeigte 17 mm. Das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlänge wechselt von 1:2,52 bis 1:2,57; das Durchschnittsverhältniss beträgt aber 1:2,54. VII. Faniilie. Dlpsadidae. II. Gen. Eteiro^ipsas Jau. 2. Eteirodipsas colubrina Seh leg. sp. typ. u. var. citri na Bttg. Schlegel, Essais. 1. physiogn. des Serp., Bnd. I, S. 161 u. Bnd. n,]S. 273; Dumöril et Bibron, Erpet. gener., Bnd. VII, S. 1146 und Jan, Iconogr. des Ophid., S. 105, Lief. 39, Taf. I, Fig. 1; Boettger, Abh. d. Senckenb. Xat. Ges., 1877, Sep. Abdr. S. IG. Die beiden weiteren Stücke dieser Art unterscheiden sich in nichts Wesentlichem als in ihrer grossen Jugend von den früher untersuchten Exemplaren dieser Species. 7. Junges Exemplar der ty pisc hen Fo rm. Wie gewöhnlich 2 Prae-, 3 Infra- — 4 - und 3 Postorbitalen auf jeder Seite. Links 8, rechts 9 Supralabialen. — Augen stark dipsadenartig vorquellend, kugelförmig. Ich zähle 25 Schuppcureihen ; 3 Kehl-, 183 Bauch-, ^/i Anal- und 63 Subcaudalscbüder, von denen 1 und 2 getheilt, 3 und 4 ganz und die übrigen mehr oder weniger deutlich ge- theilt sind. Länge bis zur Afterspalte 313 mm, Länge des auffallend kurzen Schwanzes 59 mm; Gesammtlänge also 372 mm. Die Schwanzlänge verhält sich demnach zur Totallänge wie 1 :6,31. Färbung wie die früher beschriebene No. 2 ; Schwanzende hornweiss auf 8 nun. davon 1 mm. an der Spitze des Schwanzes schwarz, wie verbrannt. 8. var. ei tri na Boettg. Noch jüngeres Exemplar als das vorige. Prae-, Infra- und Postorbitalen und die Zahl der Supralabialeu ganz wie bei No. 7. — Augen ebenfalls stark heraustretend. 25 Schuppenreihen; 3 Kehl-, 202 Bauch-, '/i Anal- und 70 Subcaudalschilder, von denen 1 getheilt, 2 und 3 ganz und die übrigen sämmtlich getheilt erscheinen. Länge bis zur Afterspalte 202 mm, Länge des Schwanzes 43 mm; Gesammtlänge also 245 mm. Die Schwanzlänge verhält sich demnach zur Totallänge wie 1:5,7. Färbung wie bei typischen Exemplaren meinei- var. citrina, aber dunkler, fast braungelb ; auch die Fleckenzeichnung des Rückens etwas dunkler. Rücken mit seidenartigem, irisirendeni Glanz; Bauch und Labialen ganz ungefleckt. Schwanzende auf 7 mm hornweiss, davon 1 mm an der Schwanzspitze schwarz. Fundort. Wie die übrigen Stücke von Nossi-B6. Kommt auch auf Madagascar und auf der Insel Bourbon vor. II. Ord. Lacertilia. VI. Familie. Geckones. III. Gen. Uroplates Fitz. Zu den beiden bisher bekannten Arten dieser höchst eigenthümlichen Gattung füge ich noch eine dritte, nicht weniger wunderbare, kleinere Species, die sich durch den hohen ge- wölbten Kopf und den kurzen, anfangs kugelförmigen, dann in ein kurzes, seithch gezähneltes. von oben nach unten platt gedrücktes Anhängsel endigenden Schwanz in höchstem Grade aus- zeichnet. Die in den Sammlungen häufigere Art Uroplates fimbriatus Schneid, sp. ist ein Be- wohner von Madagascar: von dem seltenen U. Uneafus D. B. sp. ist das Vaterland noch nicht bekannt, doch gleichfalls mit grosser Wahrscheinlichkeit Madagascar als solches zu vermuthen. 3. U r 0 p 1 a t e s E b e ii a u i n. sp. (Taf. I, Fig. la-d.j Char. Caput oüiivexiusculura. Kostrale kitissimum, rectaugulare, margiiiibus parallclis. Utroque lateie modo 17 — 20 supralabialia et 19 — 21 infralabialia. Foramen auris parvulum. Digiti utrimque modo 7 — 0 lainellis flabelliformibus instrueti. Cauda permiiuita, globosa, in appendicem brevem, planam, lateribiis serratim seltsam terminata. Secundum latera corporis iiuea rugiformis simplex. Loco tuberculoruiu Spinae breves molles dorsales. Besclireibuug. Der Kopf unserer Art ist gross, dkk, breit und verhältnissmässig stark gewölbt, steil nach vorn hin abfallend, vor und zugleich zwischen den Äugen- etwas aus- gehöhlt. Die Nasenlöcher stehen in deutlich vortretenden Höckern und sind nach rückwärts geöffnet. Weder die sie umgebenden Schildchen noch die .Submentalen sind in irgend etwas durch Grösse vor den benachbarten Schildchen der allgemeinen Körperbedeckuug ausgezeichnet. Die Rostralplatte ist 5 mal breiter als hoch und ihr oberer und unterer Rand vollkommen parallel; Supralabialen sind jederseits 17 — 20, Infralabialen in allem 41 vorhanden, nicht 34 beziehungsweise 62 wie bei U. fimbriafus. Die äussere Ohröffnung ist sehr klein, oval. Der Körper ist seitlich etwas zusammengedrückt, doch ohne scharfe Rückenkante; die Seiten zeigen eine feine Hautlinie ohne jede lappenförmige Verbreiterung und Ausrandung derselben. Die Glieder sind sehr schlank, die Unterschenkel nehmen nach unten an Breite zu, die Hand- und Fussflächen sind auffallend l)reit und massig. Von fächerförmigen Lamellen vorn unter der Verbreiterung der sämmtlich Krallen tragenden Zehen sind höchstens 9 Paare vorhanden, während U. fimhriatus deren 10 besitzen soll. Auch scheint die Bindehaut zwischen den ein- zelnen Zehen entschieden schwächer entwickelt zu sein als bei letzterer Art; sonst ist aber in der Entwicklung der Finger und Zehen, sowie der Krallenzahl eine grosse Uebereinstimmung zwischen beiden Arten zu constatiren. Der Schwanz hat nur etwa die Länge des Kopfes und ist auffallend von dem der beiden übrigen Species dieser Gattung verschieden. Hinter der Afterspalte steht eine kugelige Verdickung, an die sich oben ein kurzes, an der Basis seitlich comprimirtes, dann aber tiach ausgebreitetes Anhängsel anschliesst, das auf beiden Seiten Aus- zackungen trägt, die etwa in der Mitte am längsten erscheinen. Statt der rundlichen Tuberkel des U.fimhrüdm sehen wir hier weiche Dornen auf dem Rücken, welche in sehr re.gelmässiger Stellung mit den sonst auffallend gleichförr.iig den Körper bedeckenden Schildchen abwechseln. Einer der stärksten dornartigen Fortsätze steht am hinteren Oberende des Augenlids; er ist mit dem entsprechenden Dorn der andern Körperseite durch eine feine, erhöhte, heller gefärbte — 6 — Linie, welche quer über den Kopf zieht, verbunden. Ein weiteres Dornenpaar steht rechts und liniis am äusseren Winkel des Hinterkopfs, weitere Paare in entsprechenden Entfernungen auf dem Rücken, besonders stark entwickelt über der Einlenkungsstelle der Hintcrgliedmaassen und endlich mehrere kleinere, wie jene weich sich anfühlende, Dornfortsätze an Ellenbogen und Knie. Ein einfacher (nicht wie bei U. fimhriatus doppelter), stumpfer, harter, weisslicher Tuberkel schliesslich steht links und rechts hinter der Insertionsstelle der Hinterschenkel an der Seite des kugeligen Theiles de's Schwanzes. Färbung. Die Vertheilung der sehr sonderbaren Körperzeichnungen dürfte sich am ehesten aus unserer sehr naturgetreuen Zeichnung ergeben. Die Grundfarbe des Thierchens ist ein bräunhches Hellgrau; die Dornen, die feinen Marmorlinien der Schenkel und die sciimale » Einfassung der schwarzen Chevronzeichnungen des Rückend erscheinen gelblichweiss und ein scharf abgesetzter Fleck zwischen Mundwinkel und Auge rein gelbweiss. Dimensionen. Totallänge 62^2 mm, Kopflänge 17 mm, Kopfhöhe 9 mm, Kopf- breite 13 mm, Körperlänge 30 mm, Schwanzlänge 15^2 '"™- Grös^te Breite des Schwanz- anhangs 4 mm. Bemerkungen. Da Dumeril und Bibron in ihrer Erp6tol. gener., Bnd. HI, Paris 1836, S. 383 ausdrücklich hervorheben, dass sie Exemplare des U. finiJmafus von allen Alters- stufen vor sich gehabt hätten, von den zahlreichen auffallenden Unterschieden — man beachte nur die Zahl der Labialschilder — , die sich bei dieser B'orm nachweisen lassen, aber gar nichts erwähnt haben, muss ich annehmen, dass unsere Form einer sehr ausgezeichneten Novität angehört, die ich dem Entdecker derselben, Herrn Kaufmann Carl F; b v n a u , dessen Uneigen- nützigkeit unser Museum so viel schöne und kostbare Thiere von Nossi-B6 und von Madagascar verdankt, zu Ehren mir zu benennen erlaube. Herr Ebenau fand nur ein einzelnes Exemplar dieses sonderbaren Thierchens auf Nossi-B^. ^eine Lebensweise dürfte dieselbe sein wie bei U. fimhriatus, der in der Dänmierung auf der Rinde und den Zweigen der Bäume seiner Insectenjagd nachgeht und dazu durch seine Fuss- bild'ung, die senkrechte Pupille, wie auch durch die an Rinde und Blätter wunderbar angepasste Färbung und die blattförmige Zähnelung des Schwanzes besonders befähigt erscheinen dürfte. IV. Gen. Heuiidnotylns Cuv. Ich habe mich nach dem reicheren mir jetzt vorliegenden Material davon überzeugt, dass der früher (s. diese Abhandl. 1877, S. 23 d. Sep. Abdr., Taf. I, Fig. 4) von mir für einen H. mercatorius Gray angesprochene Hemidactylus ein junger H. frenatus Schleg. ist. 4. Ileiui dacty lus frenatus Schleg. Schlegel, Mus. Leyd.; Dumöril et Bibron, Erp6tol. genör., Bnd. III, Paris 1836, S. 366; Gray, Catal. of Lizards in the Biit. Mus., London 1845, S. 155; Boettger, Rept. u. Amphib. v. Madagascar, Sep. Abd. S. 23, Taf. I, Fig. 4 (= mercatorius Gray). (Taf. I. Fig. 2a— d). 2. Ein schönes mir vorliegendes grösseres Exemplar gehört unbedingt zu Gray's Äbtheilung »Tail with rings of spines. Back tubercular; tubercles moderate, rouudish« und kann nur auf die oben genannte Art bezogen werden, da es, ein Weibchen, keine Femoralporen trägt, und zudem die von Gray gegebene Diagnose Wort für Wort auf unsere Art stimmt. Von Dum^ril-Bibron's Beschreibung unterscheidet sich das Stück ebenfalls nur in folgenden untergeordneten Punkten: »An dem schwach entwickelten Daumen sind eigentlich nur 2 Paar Lamellen deutlich entwickelt und durch ihre braune Färbung scharf abgehoben, während an der entsprechenden Zehe des Hinterfusses 5 gut entwickelte Paare erscheinen. Der Schwanz ist von halber Körperlänge und von oben nach unten leicht abgeplattet, wenigstens in seinem ersten Drittel deutUch breiter als hoch. Die Färbung ist ein einförmiges helles Grau mit einigen rundlichen rothbraunen Flecken, die in einer nach hinten geöffneten Chevronlinie gestellt sind, welche sich beiderseits von der Ohröifnung bis zur Stirnmitte hinzieht. Die Labialen sind schwarz und weiss marmorirt.c Sonst ist nur noch hervorzuheben, dass sich au das doppelt so breite als hohe, rect- anguläre Rostrale jederseits 11 — 12 Supralabialen anschliesseu, während ich unten je 9 Infralabialen zähle. Die Nasenöffnung befindet sich dicht hinter der oberen Berührungsstelle von Rostrale und erstem Supralabiale und zeigt nach hinten keine Einfassung von wesentlich grösseren Schuppen, als die sind, welche den übrigen Kopf bedecken. Dimensionen. Totallänge 96 mm, Kopflänge 15 mm, Kopfhöhe 7 mm, Kopfbreite 10 mm, Köi^)erlänge 31 mm, Schwanzlänge 50 mm. • 3. Ein ganz junges mir weiter vorliegendes weibliches Exemplar ist zwar augenscheinhch eben erst aus dem Ei gekrochen und daher fast ebensowenig geeignet als das etwas grössere, früher beschriebene (s. diese Abhandl., 1877, Sep.-Abdr. S. 23) männliche Stück, die Frage mit voller Sicherheit zu entscheiden, ob diese kleine Hemidactylusform vielleicht zu mercatorius Gray zu ziehen oder nur als eine Jugendform von frenatus Schleg. zu betrachten ist, aber es fehlen ihm sowol Praeanal- als auch Femoralporen gänzlich, so dass die Bestimmung mercatorius Gray trotz der ganz übereinstimmenden Färbung wol auch für das früher — 8 — beschriebene Exemplar hinfällig geworden ist. H. mercatorius soll nach Gray nämlich beim weiblichen Geschlecht deutliche Praeanalporen besitzen. Abgesehen von der Färbung stimmen die Stücke 1 und 3 hinreichend gut mit H. frenafus, um sie als den Jugendzustand dieser Art, die auch mit ihnen in ein und demselben Sammel- glase lag, betrachten zu können. 4. Das Ei, aus dem die letzterwähnte kleine Form entsteht, ist kugelförmig, oft etwas abgeplattet, isabellgelblich mit ziemlich feinem, aber äusserst rauhem Korn. Der grösste Durch- messer desselben beträgt 11— l'J mm. Die Eier sind zum wenigsten zu 4 oder 5 fest aneinander geklebt, an den Berührungsstellen concav eingedrückt und die einzelnen nur mit Gewalt von einandei" zu trennen. Die Embryonen in denselben sind in ihrer Entwicklung ungleich fort- geschritten, den unter 1 und 3 beschriebenen jungen Thieren aber meist schon in hohem Grade ähnlich. Sämmtliche erwähnte Stücke stammen von Nossi-Ke, wo die Art nicht selten zu sein scheint, aus der Hand des Hrn. C. Eben au. VII. EbenaTla nOT. gen. Geckon. Char. Submentaha specialia nulla. Disci scansorii truncati, trapezium formantes, sulco longitudinali obsoleto bipartiti, plani. Pholidosis notaei caudaeque verticillatae heterogenea. Digiti omnes inermes, lineares, subtus serie singula lamellarum transversarum instructi. Halluces aequa formatione ac digiti caeteri, longi. Plica lateralis nulla. Fori femorales et praeanales nulli. Ich habe vergebens versucht, die gleich zu beschreibende einzige bis jetzt bekannte Art in eine der zahlreichen bestehenden Gattungen der Geckonenfaniilie einzureihen, aber ohne allen Erfolg. Am besten charakterisirt dürfte die Art sein, wenn ich sie als einen kralleulosen FhyUodactylits Gray ohne grössere Scliilderreihe auf der Unterseite des Schwanzes und ohne deutliche Kinuschilder bezeichne. Etwas weiter schon entfernt sich die Gattung Diiüodadylus Gray, doch gehört Ebenavia unzweifelhaft in die nächste Nähe beider Genera zur Gruppe der Fhyllodactyli Fitz. Hierher die einzige Art: 5. Ebenavia in unguis n. sp. (Taf. I, fig. 3a— g.) Char. Dorsum seriebus longitudinalibus 8—10 irregularibus tuberculorum, cauda annuUs transversis spiniferis ornata, spinulis sex geminatis in quoque annulo. Superne olivaceo-brunnca, irregulariter nigro adspersa, lateribus striga obscura a foramine nasali per oculum usque — 9 — ad caiulain, supeine post otulum linea tenui alba cincta, instructa iiec noii cauda niaculis transversis cinerascentibus et subnigris ornata. Beschreibung. Der ziemlich hohe Kopf mit etwas aufgeblasenen Backen ist zwischen den vorquellenden Augen sehr wenig vertieft und nach vorn stark und schnell in eine spitze Schnauze zusammengezogen. Die äusseren Nasenöfifnungen sind sehr klein und liegen gerade über und hinter den oberen Enden des schmalen, langgestreckten, oben etwas concav aus- geschnittenen ßostralschildes. Zwischen den Nasenlöchern bemerkt man 3 Schuppen, die an das Rostrale angrenzen, von denen aber nur die 2 äusseren etwas grösser sind als die übrigen Schildchen der Kopfbedeckung. Supralabialen sind jederseits 9 vorhanden, von denen die beiden vorletzten den Unterrand des grossen mit senkrechter Pupille ausgestatteten Auges berühren. An das dreieckige Mentale setzen sich jederseits 10 lufralabialen an, von denen aber nur die beiden ersten grösser und fast so hoch als breit sind und auch allein in der Unteransicht deutlich wahrnehmbar werden. Die Schildchen auf dem ersten Drittheil der Kehlgegend sind etwas grösser als die mehr nach hinten zu liegenden, keines derselben aber ist durch besondere Grösse vor den andern ausgezeichnet. Die 5 Zehen an den Vorder- und Hinterfüssen sind sämmtlich wol entwickelt, frei, sehr schlank, längs ihrer nicht verbreiterten Unterseite mit zahlreichen uugetheilteu Querlamellen ausgerüstet und mit einer abgestutzten, breiten, trapezförmigen, oben sehr schwach ausgerandeten, in der Mitte schwach gefurchten, flachen Endplatte versehen. Diese, Endplatte ist etwa doppelt so breit als hoch. Klauenglied und Nägel fehlen dagegen sämmtlichen Fingern und Zehen vollständig. Der Hals ist deutlich schmäler als der Kopf und der schlanke, von oben nach unten etwas zusammengedrückte Körper. Der Schwanz ist breit und kräftig, in der Aftergegend seitlich etwas angeschwollen, luach hinten drehruud. Die Körperbedeckung besteht aus feinen Granulationen, die sich nur auf den Supraorbitalbögen und auf der Oberseite des Schwanzes etwas vergrössern. Der vom Kopfe durch eine Furche abgetrennte obere Augenlidrand setzt sich nach hinten in eine durch spitze Körnchen ausgezeichnete, auch durch die helle Farbe markirte Längslinie fort, die noch weiter nach hinten in eine der 8 — 10 unregelmässigen, den Rücken bedeckenden tuberkel- tragenden Längsreihen übergeht. Diese Tuberkel sind nur etwa doppelt so gross als die gewöhnlichen Granulationen des Rückens und sämmtlich dreikantig und etwas spitzig. Der Schwanz zeigt deutliche Querringel von je 6 spitzigen Dornen, von denen die mittelsten 4 jedesmal doppelt vorhanden sind, indem stets 2 Dornen, von denen der hintere der stärkere ist, dicht hintereinander gestellt erscheinen. Die rundlichen Granulationen des Unterleibes sind grösser als die der Oberseite, doch zeichnet sich keine derselben vor ihren Nachbarn aus 2 — 10 - die Schildcheu der Schwanzunterseite sind ein klein wenig grösser als die der Körperunterseite, so dass 5 — 6 Querreihen von ihnen einen Wirtel bilden. Eine Plattenreihe in der Mitte der Schwanzunterseite fehlt aber ebenso wie Femoral- und Praeanalporeu. Links und rechts hinter den Enden der Analspalte befindet sich ein stumpfer Doppeltuberkel. Färbung. Die Oberseite des Thierchens ist düster oliveubraun, auf dem Kopf mit unbestimmten schwarzen Sprenkelzeichuungen, über den Rücken mit schwacher Andeutung von dunkeln Längslinien. Vom Nasenloch au zieht über das Auge bis in die Gegend des Schwanzes ein besonders vorn deutlicher und nach oben hin scharf abgegrenzter, tief schwarzbrauner breiter Seitenstreif, der an den Kopfseiten nach oben von einer feinen, scharfmarkirten, gelb- weissen, tuberkeltragenden Linie eingefasst wird. Der Schwanz ist silbergrau und schwarz- braun marmorirt, so dass unregelmässige und unbestimmte Querbänder entstehen. Die Unter- seite des ganzen Thieres zeigt dagegen düstergraue Färbung mit feinen schwarzgrauen Pünkt- chen, die auf der Unterseite des Schwanzes zu grösseren Flecken und Streifen zusammenfliessen. Dimensionen. Totallänge (Schwanz verletzt) 53^2 mm. Kopflänge 10\2 mm, Kopf- höhe 5 mm, Kopfbreite 6 mm; Körperlänge 22^/2 mm; Länge des an seiner Spitze stark beschädigten Schwanzes 20 V2 mm. Bemerkungen. Ich finde in der mir zugänglichen Literatur keine Geckonenforni, die sich mit unserer Art näher vergleichen liesse. Ebenavia immguis scheint wirklich die einzige bis jetzt aus der Gruppe der Fhyllodactijli Fitz, beschriebene Art zu sein, die der ' Krallen vollständig entbehrt. Hr. C. Ebenau, dem ich die interessante Gattung widme, fand das einzige mir vor- liegende Exemplar auf dem der Insel Madagascar unmittelbar benachbarten kleinen Eiland Nossi-B6. VIII. Farn. Clianiaeleontes. I. Gen. Chauiaeleo L. Es lag ausser dem früher schon in verschiedenen Alterszuständen untersuchten Cli. par- dalis Guv. noch eine zweite Art dieser Gattung, Gh. nasutus Gray, die mir bis dahin fremd war, in mehreren Stücken zur Untersuchung voi. 6. Chamaeleo (Crassonota) nasutus Gray. Gray in Catalogue of Lizards in the Brit. Mus., London 1845, S. 268; A. Dum^ril, Arch. d. Mus. d'Hist. nat. Bnd. VI, Taf. 22, Fig. 4 (Kopf); Gray in Proceed. Zool. Soc. 1864, S. 477 (Crassonota). (Taf, I. Fig. 4a-b u. 5a-b.) — 11 — Gray gibt in dem zuletzt angeführten Werke folgende Charakteristik dieser' Art; »Nase (des Männchens?; vorn seitlich zusammengedrückt, mit einem beweglichen, seitlich comprirairten, mit Schuppen bedeckten Anhängsel. Kinn einfach; Auge gerundet vortretend. Kücken gerundet mit einer Reihe kleiner und schwacher, entfernt und einzeln stehender, beweg- licher Schuppen. Kinn und Leib gerundet, nicht gezähnt. Schwanz oben gerundet. Hinter- kopf oben flach, in der Mitte nach hinten gezogen, an den Seiten abschüssig und mit kleinen Schildern bedeckt. Körperschuppen klein, von gleicher Grösse. — Hellbraun; Unterseite heller ; Kopf und Füsse weissgefleckt. — Madagascar. var. Mit 3 isolirten Dornen von je etwa einer Linie Länge auf der Rückenlinie, un- gefähr halbwegs zwischen Kopf und Schwanzbasis. — Länge von Kopf 4- Schwanz 1" 10'"; Schwauzlänge 1" 9'". Scheint erwachsen zu sein. — Im Osten von Port Natal (A. Smith, Zoolog. South Afr., App. 3 teste Gray).« Bis auf Kleinigkeiten kann ich dieser Beschreibung Gray's vollkommen beistimmen. - Wichtig und beachtenswerth scheint mir nur, dass bei einem der beiden mir vorliegenden Exemplare, dem grösseren, die von Gray ausdrücklich beim Männchen erwähnte Reihe entfernt stehender, hervorragender Schuppen auf der Rückenlinie gänzlich fehlt, während sie bei dem kleineren, wol eben erst aus dem Ei geschlüpften, sicher derselben Species angehörigen Stücke deutlieh vorhanden ist. Wir haben es also jedenfalls in dem grösseren Exemplar mit einem Weibchen, in dem kleineren mit einem Männchen zu thun. In der Färbung finde ich ebenfalls kleine Abweichungen, indem unsere Stücke einen grossen weissen Fleck auf dem Hinterrücken tragen, der sich auf beiden Seiten mehr oder weniger nach vorn hinzieht; auf der Bauchmitte dagegen sehe ich einen mehr oder minder deutlichen dunkeln Längsstreifen und rechts und links von ihm kleine dunklere Flecken. 1. Das grössere Exemplar, nach meiner Ansicht ein Weibchen", zeichnet sich durch folgende Merkmale aus : Der Kopf ist kurz und hoch, der Hinterkopf nach hinten deutlich zusammengezogen und in einen Schutzlappen auslaufend, der den Vorderrticken kapuzenförmi" etwas überdeckt. Die Gegend zwischen den Augen ist deutlich rinnenförmig ausgehöhlt. Die von dem oberen Theil der Orbita herablaufenden stumpfen Cristen vereinigen sich vorn zu einem an der Basis dickeren, nach vorn blattförmig von beiden Seiten zusammengedrückten, ovalen, weichhäutigen, gerade nach vorn gerichteten Fortsatz, der mit grossen, rundlichen Körner- schildchen besetzt ist. Die Schuppen über und gerade vor dem in der Mitte zwischen Schnauzen- - spitze und Innenraud des Auges gelegenen Nasenloch treten als kleiner Erker etwas vor. Ich zähle jederseits 13 Supra- und ebensoviel Infralabialen. Weder die Rücken- oder die Schwanz- — 12 — linie noch die Kinn- oder die Bauchlinie zeigen sich gezähnt. Der Kehlsack hat jederseits etwa 9 Längsfalten, von denen aber nur die 5 unteren länger und deutlicher sind und eine schön gelbgrüne Färbung zeigen. Der Körper ist zwar seitlich stark coniprimirt, aber doch mit gerundeter Rucken- und Bauchkante; im allgemeinen nach hinten schnell verschmächtigt. Die den Körper bedeckenden Körnerschuppen sind nahezu von gleicher Grösse und nur auf der Aussenseite der Vorder- und Hintergliedmassen sind grössere Schuppen, die etwa die doppelte Ausdehnung der gewöhnhchen Körperschuppen erreichen, ziemlich zahlreich eingestreut. Auf dem Rücken des Schwanzes treten im ersten Viertheil desselben 4 undeutliche Längskiele auf, die nach hinten zu immer unklarer werden. F ä r b u n g. Der ganze Rücken zeigt bis in die Hälfte der Körperseite dunkle eckige Felder, die durch feine belle Linien von einander abgegrenzt werden ; auf dem Hinterrücken steht ein grosser weisser Fleck. Die zwei ersten Drittel des Schwanzes zeigen etwa 18 deut- liche dunkle Querbänder. Dimensionen. Totallänge 77 ',2 mm, Kopflänge (mit dem Nasenaufsatz) 17 mm,- Kopfhöhe 10 ',2 mm, Kopfbreite 7 mm; Körperlänge 22 > 2 mm; Schwanzlänge 38 mm. Bemerkungen. Ob Smith recht hat, wenn er dieser Species eine so geringe Maximal- grösse zuschreibt — sein anscheinend erwachsenes Exemplar erreicht nur 3" 7'" engl., eine Grösse, die von meinem Stück um etwas überboten zu werden seheint — kann ich nicht end- giltig entscheiden; jedenfalls ist bis jetzt noch kein Exemplar dieser Art bekannt geworden, das die Dimensionen des grösseren der von Hrn. Ebenau eingeschickten Stücke überschritte. Nach der Grösse des offenbar erst kürzlich aus dem Ei geschlüpften zweiten kleineren Exem- plares zu urtheilen, dürften aber jene geringen Dimensionen doch mit der muthmaasslichen Grösse des Eies einigermaassen in Widerspruch stehen, so dass es wahrscheinhch wird, dass « das Weibchen wenigstens durchgängig eine etwas bedeutendere Leibesgrösse erreicht als die merkwürdigerweise bis jetzt von dieser Species allein bekannt gewesenen Männchen. 2. Das junge Männchen lässt durch den dicken, aufgeblasenen Hinterkopf deuthch erkennen, dass es noch nicht lange die Eischale verlassen haben kann. An ihm ist nun die charakteristische Reihe feiner erhöhter Rückenschuppen, welche etwas weitläufig von einander stehen, sehr deutlich zu sehen. Ich zähle solcher buckelartigen Hervorragungen 21, von denen 12 abwechselnd stärker erhöht sind, als die andern und deswegen in der Seitenansicht allein zur Gel- tung kommen. An Unterschieden von dem oben sub 1 beschriebenen Stück weiss ich weiter nur noch Folgendes hervorzuheben: Der Hinterkopf ist abgesehen von seiner grösseren Kürze auf- fallend stärker gewölbt, das sich hinten anschliessende Schutzleder aber schon vollkommen - 13 — deutlich entwickelt. Der Nasenaufsatz ist relativ kleiner und deutlich in die Höhe gerichtet. Die Färbung ist ganz nach demselben Plane angelegt, wie bei dem grösseren Stücke, nur ist hier der weisse Theil auf dem Unterrücken selbst schwächer entwickelt und seine nach den Seiten und vorn sich wendenden Fortsätze erscheinen viel stärker ausgebildet. Aehnlich wie bei meinem weiblichen Exemplar die dunkeln Flecke des Rückens mit hellen Einfassungen umgeben waren, zeigen sich hier anstatt derselben helle Makeln, die mit dunkeln Linien durchstrickt sind. Dimensionen. Totallänge 44 mm. Kopflänge 7^2 mm, Kopfhöhe 5 mm, Kopf- breite 4V4 mm; Körperlänge 14 mm; Schwauzlänge 22V2 mm. Bemerkungen. Beide interessante Stücke stammen von Nossi-B6, wo sie von Hrn. C. Ebenau gesammelt wurden Mau kennt die Art ausserdem von Madagascar selbst und in der oben erwähnten Varietät von Port Natal. 7. Chamael e 0 (Cy ne osa ur a) pardalis Cuv. Cuvier, Regne anim., Bud. H, S. 60; Dumeril et Bibron, Erp^tolog. gön^r. Bnd. HI, S. 228; Gray, Catal. of Liz. in the Brit. Mus. S. 266; Boettger, Rept. u. Amph. Madagascar, Sep.-Abdr. S. 25, Taf. I, Fig. 5a— d. (Taf. L Fig. 6a— b.) Ich bin in der angenehmen Lage zu den in meiner oben citirten Arbeit über Madagascar gegebenen Geschlechtsunterschieden dieser auf der Insel Nossi-Be häufigsten Chamaeleonart nun auch den Jugendzustand hinzufügen zu können. Es liegt mir nämlich ein von Hrn. C. Ebenau gesammeltes kleines Exemplar vor, dessen Dimensionen von der in natürhcher Grösse gefertigten, sehr getreuen Zeichnung abgenommen werden mögen. Das Thierchen mag erst vor kurzem aus dem Ei geschlüpft sein, doch hat er schon alle Charaktereigenthümlich- keiten unserer Species bis auf die Form des Vorderkopfes und die auffallend geringe Ent- wicklung des Nasenaufsatzes. Abweichend von den erwachsenen Exemplaren tritt hier der Unterkiefer deutlich über den Oberkiefer vor und umschliesst denselben so vollständig, dass er in der Ansicht von oben (Taf. I, Fig. 6b) deutlich gesehen werden kann. Die beiderseits von dem oberen Augenrande nach der Schnauzenspitze herablaufenden, mit erhöhten, stumpf- spitzigen Tuberkeln gepflasterten Kiele vereinigen sich vorn weit früher als bei den aus- gewachsenen Exemplaren, so dass in der Ansicht von oben die Spitze des Oberkiefers noch vollkommen deutlich sichtbar wird und über dem Rostrale sogar noch eine feine Querreihe von etwa 6 kleinen hervorragenden Tuberkeln zu beobachten ist. Von einer Ausrandung vorn an der Stelle, wo sich die beiden Kiele vereinigen, sieht man ebenfalls noch keine Andeutung. — 14 - Im Uebrigeu ist, wie gesagt, das Stück ein vollkommenes Abbild der Alten, und auch die Kehle hat schon die deutlichen Längsfalten und die rothviolette Färbung, die, wie es scheint, die frischen Stücke von Ch. pardalis stets auszuzeichnen pflegt. Etwa im oberen Drittel der Körperseite zeigt sich jederseits ein dunkler Streif, der bis zur Schwanzbasis zieht und auf dem die grösseren Pflasterschildchen, die der allgemeinen Körperbedeckung beigemischt sind, in etwas grösserer Zahl wahrzunehmen sind. Wir konnten also bei dieser Art dasselbe finden, wie bei Cham, nasutus Gray, dass sich nämlich im Laufe ihrer Entwicklung die Kopfform iler Chamaeleonten wesentlich umformt, indem der Umriss des Kopfes bei Ch. iHiräalis anfangs rundlicher und etwa l'/ainal so lang als breit ist, beim ausgewachsenen Thier aber die Länge des Kopfes 2^4 — 2'/i mal so gross wird als die Breite desselben, während bei Ch. nasutus das Verhältniss von Kopfbreite (mit den Augen gemessen) zur Kopflänge in der Jugend wie 1 : 1 ^>, in) Alter dagegen wie 1 : 2 und vielleicht im späteren Alter noch grösser erscheint. Auch dieses kleinere Stück stammt wie die früher beschriebenen von der Insel Nossi-B6. Durch die beiden in diesem ersten Nachtrag neu beschriebenen Gecko- Arten Uro])lates Ebenaui und Ebenavia inunguis erhöht sich die Zahl der von Madagascar und den unmittelbar benachbarten Eilanden bekannten Reptil- und Amphibienspecies auf 122, unter denen wir nicht weniger als 18 Geckonen in 7 Gattungen verzeichnen konnten. Von den 63 von Madagascar erwähnten Eidechsenformen sind jetzt 52 oder S2,54V dieser Insel eigenthümlich; von den 101 (mit Ausschluss einer Seeschlange) von dort bekannten Reptilien überhaupt aber 74 oder 73,27 V. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Uroplates Ehenaui n. sp. Nossi-Be. a Ansicht des ganzen Thiers, iu nat. Gr. h Kopf von der Seite, in dopp. Vergr. c Schwanzpartie von unten, in l'/zfacher Vergr. d Fussfläche von unten, in Sfacher Vergr. Fig. 2. Hemidactijlus frenatus Schleg. Nossi-Be. a Ansicht des ganzen Thiers, in nat. Grösse, b Unterseite der Schnauze, in nat. Gr. c Fussfläche von unten, in dopp. Vergr. d Eier desselben, in nat. Gr. Fig. 3. Ebenavia hiunguis n. sp. Nossi-Be. a Ansicht des ganzen Thiers, in nat. Gr. h Kopf von der Seite, e von unten und / von oben, in dojip. Vergr. c Hand- und d Fussfläche von unten, in 4facher Vergr. g Afterspalte von der Seite, in dopp. Vergr. Fig. 4. Cliamaeleo (Crassonota) nasutiis Gray, Weibchen. Nossi-Be. a Ansicht des ganzen Thiers, in nat. Gr. b Kopf von oben, in dopp. Vergr. Fig. 5. Dasselbe, junges Männchen. Nossi-Be. o Ansieht des ganzen Thiers, in nat. Gr. 6 Kopf von oben, in dopp. Vergr. Fig. 6. Chamaeleo (Cyyuosaura) pardalis Cuv. Junges Thier. Nossi-Be. a Ansicht des ganzen Thiers, in nat. Gr. b Kopf von oben, in dopp. Vergr. 3 0 e 1 1 g tf r \Sofftger £iel [•(h V Werner liMnr^r,fränkrart "M Die Reptilien und Amphibien von Madagascar. Zweiter Nachtrag. Von Dr. phil. Oscar Boettger. ^Mit 1 Tafel. In engem Anschluss an meine grössere gleichbetitelte Arbeit in den Abhandl. d. Sencken- berg'schen naturforsch. Gesellschaft, Bnd. XI, 1877, S. 1 und an den in demselben Bande 1878 gelieferten ersten Nachtrag dazu folgt hier eine dritte Reihe von systematischen Untersuchungen, welche sich auf madagassische Kriechthiere beziehen.*) Die schönen vorliegenden Objecte haben sowohl dadurch, dass einzelne der untersuchten Formen für die Wissenschaft neu sind, *) Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir, vier weitere Kriechthiere nachzutragen, die zum grössten Theil in Marocco neu beobachtet wurden und deshalb in meiner Bearbeitung der Reptilien und Amphibien von Marocco (vergl. diese Abhandl., Bnd. IX, 1874 und Bnd. XI. 1877) noch nicht angeführt werden konnten. Es sind dies : 1. Agama Bibroni A. Dum., welche Eidechse Dr. Hay nach A. Duraeril, Catalogue methodique d. 1. coli. d. Rept., Paris 1851, S. 101 in Marocco entdeckte; 2. Biscoglossm pictus Grav. $p. var. Scovazzii Cam. (= D. Scova«« Cam.), welchen Frosch C am er an o in Atti d. Accad. d. Torino, Bnd. XIII, 1877—78, S. 548 als neue Art von Tetuan, Tanger und Mogador beschreibt, den ich aber nicht specifisch von dem altbekannten vereinigten D. pictus-sardous trennen möchte ; 3. Bufo vulgaris Laur., die derselbe Camerano a. gl. 0., S. 551 von Larache in Marocco anführt, und 4. Egla arborea L. sp., die sowohl Prof. Dr. C. von Fritsch in Mittheil. d. Ver. f. Erdkunde 1877, S. 22 von Casa Bianca, als auch Camerano a. o. a. 0., S. 557 von Saffi und Mazagan angeben. Somit kennen wir jetzt (vergl. diese Abband., Bnd. IX, 1874, S. 48 und die Berichtigung dazu ebenda Bnd. XI, 1877, S. 1) 31 Reptilien und Batrachier aus Marocco, von denen 20 Arten oder 64,52 °/o circummediterran, 3 » » 9,68 "/o specifisch nordafrikauisch, 4 - v » 12,90 °/o vorläufig dem Land eigen thümlich und 4 » » 12,90 "/o tropisch-afrikanisch genannt werden dürfen. 1 - 2 — andere hier zum erstenmal als in Madagascar vorkommend erwähnt werden, als auch durch die Gesichtspunkte, welche sie in geographischer Beziehung erschliessen, manches Interesse. Die der folgenden Arbeit zu Grunde liegenden Sammlungen stammen, wie die früheren Ebenau'- schen Collectiouen, aus der unmittelbaren ürwaldumgebung von Luku-B6 auf der Insel Nossi-B^. wo sie Herr Kaufmann Anton Stumpff aus Homburg v. d. Höhe, zur Zeit in Luku-Be wohnend, im Laufe des vorigen Jahres zusammenbrachte und dann mit anderen werthvoUen und prächtig erhalteneu Naturalien der Senckenberg'schen Gesellschaft in drei Sendungen im Herbst 1878 und im Frühjahr und Vorsommer 1879 zum Geschenk gemacht hat. Ich erlaube mir im Namen der Senckenberg'schen naturforschenden Geseilschaft dem freundlichen und rastlos in ihrem Interesse thätigen Geber auch an dieser Stelle den aufrichtigsten Dank für seine im Dienste der Wissenschaft geleistete Mühewaltung und seine uneigennützige Berück- sichtigung unseres Museums ergebenst auszusprechen. Die Namen Carl Ebenau und Anton Stumpff theilen sich jetzt in das bleibende Verdienst, den Sammlungen der Senckenberg'schen naturforschenden Gesellschaft Madagascar in zoologischer Beziehung erschlossen zu haben. Sämmtliche Exemplare der in den folgenden Blättern aufgeführten Arten oder. Varietäten von Reptilien und Amphibien der Insel Nossi-B^ befinden sich wie die früher beschriebenen in der Sammlung der Senckenberg'schen naturforsclienden Gesellschaft zu Frankfurt a. M. 3 — Reptilia. I. Ordnung. Serpentes. I. Familie. Tijphlopklae. I. Geu. Typhlops Sclmeid. 1. Typhlops (Typhlops) braminus Daud. sp. Daudiii, Hist. Kept., Biul. VII, S. 279 (Kryx); Cuvier, Regne anim. 2'" edit., Bnd. II, S. 73; Dumöril et Bibron, Erpetologie generale, Bnd. VI, S. 30!); Jan, Iconographie d. Ophid., Lief. III, Taf. 4 und 5, Fig. IG. = T. inconspicuHs Jan in Elenco sistem. degli Ofidi, Milano 1863, Seite 11. (Tat'. I, Fig. la-e.) Beim Vergleich mit einem sicher bestimmten Stücke des T. braminus Daud. sp., das die Seuckenberg'sche naturforschende Gesellschaft von der Insel Ceylon besitzt, kann ich ausser der geringeren Grösse und der dunkleren Färbung des madagassischen Exemplars keine nennens- werthen Unterschiede auffinden. Hier wie dort zähle ich 20 Längsschuppenreihen, nicht 19, wie DiimtW'il-Bibron auffallenderweise angeben. Das deutlich sichtbare Auge, die Ver- längerung des Nasalsulcus vorn bis ans Rostrale, die Eigenthümlichkeit, dass Nasale und Prae- oculare sich unten vereinigen und dadurch verhindenr, dass das P'rontonasale die Supralabialen berührt, die couische Schwanzspitze und die weissliche Färbung um Mund, After und Schwanz- spitze sind bei beiden Formen die gleichen. Die Färbung unseres kleinen Stückes von Nossi-Be ist sehr dunkel, auf dem Rücken glänzend schwarz mit helleren Schuppenrändern, die aber wenig zur Wirkung kommen, auf dem Bauch grauschwarz, doch ohne scharfe Abgränzung der Farben nach den Körperseiten hin. Prof. E. von Martens nennt in Prouss. Expedition nach Ostasien, Zoolog. Theil, Bnd. 1, Berlin 1870, S. 283 die Farbe dieser und ähnlicher Arten von Typhlops im Leben glänzend stahlgrau. Dimensionen. Totallänge 83 mm, grösste Körperbreite 2 mm, Länge des Schwanzes 2,3 mm. Verhältniss von Körperbreite zu Körperlänge wie 1 : 42, von Schwanzlänge zu Totallänge wie 1 : 36, während ich beide Verhältnisszahlen bei dem ceylanischen Stücke zu 1 : 42 und zu 1 : 50 fand. — 4 — Fundort. Nossi-B6 an der Noidwestküste von Madagascar. Verbreitet ist die Art im Uebrigen über das ganze indo-malayische Gebiet und über das östliche Afrika. Ich finde sie in der mir zugänghchen Literatur erwähnt von Guam, Marianengruppe (Dum.-Bibr.), den Phihp- pinen (D. B., Jan), den kleinen und grossen Sundainseln Ternate (Peters), Ceram (Peters -Doria), Amboiua (Pet.-Doria), den Key-Inseln (Pet.-Doria), Timor (Pot.), Flores (Pet.), Borneo (Pet.) und Java (D. B., Jan), von Süd-China (Pet.), Bangkok in Siam (Pet.), Bengalen, der Coromandel- und Malabarküste (D. B., Jan) und Ceylon (Jan, Mus. Senckenberg), der Insel Bourbon (Maillard), von Mossambique (Pet.) und Süd-Afrika (Smith). Das Auftreten dieser kleinen Blindschlange an der Küste von Madagascar zeigt uns den Weg, den dieselbe bei ihrem Vordringen von dem einen Festland zum andern genommen haben umss. T. hraminus erhöht zugleich die Zahl der wenigen auf Madagascar in verhältnissmässig neuer Zeit eingewanderten Schlangenarten. Bemerkungen. Nach D umer il-Bibr on's und meinen Messungen wechselt das^Ver- hältniss von Körperbreite zu Körperlänge bei dieser Spccies von 1 : 42 bis 1 : 52 , das von Schwanzlänge zu Gesammtkörperlänge von 1 : 3ü bis 1 : 50. Die Mittelwerthe von 4 Beobachtungen betragen: Körperbreite : Körperlänge = 1 : 45,5. Schwanzlänge : Gesammtlänge = 1 : 40,67. Da Jan seinen madagassischen, aus der Sammlung des Pariser Museums stammenden Typldops inconspicuus (1863) in seiner Uebersicht der Typhlopiden von 1864 nicht mehr erwähnt, ihn auch in der Iconographie des Ophidiens nicht abgebildet hat, darf ich annehmen, dass diese Form, da sie bei Jan, Elenco sistem. S. 11 mit den Charakteren von T. hraminus (20 Schuppenreihen u. s. w.) ausgestattet wird, identisch ist mit der uns vorliegenden Art und zugleich mit der genannten, weit verbreiteten indo-malayischen Species, und dass der Name iuconspicuus von Jan in späterer Zeit aufgegeben werden musste, als er sich von der Identität dieser Form mit 2\ hraminus überzeugt hatte. T. inconspicuus ist demnach in der von mir früher gegebenen Uebersicht (Boettger. Madagascar, S. :-52) als selbst ständige Species zu streichen und an seiner Stelle T. hraminus Daud. sp. einzufügen. JI. Familie. Coluhridae. I. Subfamilie. Coronellidae. I. Gen. Heterodon Pal. »1. Beauv. 2. Heterodon (Auomalo don) m ad a gasen, li ensis D. B. Boettger, Madagascar, S. 5; Jan, Prodroino della Iconogr. gener. degli Ofidi, P. II, Modena 1863, S. 17 (Anoraalodon). Es liegt ein noch junges, sehr lebliaft und ansprechend gefärbtes Stück No. 4 von Nossi-B6 vor. Nachzutragen ist meiner früheren Beschreibung dieser Schlange, dass am Hinterende jeder Schuppe 2 deutliche Grübchen, die meist heller gefärbt erscheinen als ihre Umgebung, zu beobachten sind. Rostrale ohne Kiel. Praeocularen 1 — 1, Postocularen 3 — 4. Supralabialen 8 — 8, Infralabialen 9 — 10, von denen links 4, rechts 5 die Inframaxillaren berühren. Die Schuppenformel für dieses Stück ist: Squ. 23; G. 1, V. 215, A. 1, Sc. 73 (»/i, 24, ^/5, 2, Vi, 1. 39). Färbung. Kopf dunkel hornbraun, sämmtliche Kopfschilder mit fein schwarzge.säumter Einfassung. Rücken schieferblau mit zahlreichen schmalen, im ersten Drittel des Körpers in Fleckreihen aufgelösten, vor dem Scliwanze etwas alternirenden bläulichweissen Querbinden, von denen je 2 und 2 mit je einem seitlich stehenden ganz regelmässig mit den Querbinden alter- nirenden, rundlichen, bläulichweissen Fleck ein quergestelltes Sechseck bilden. Darunter befindet sich an jeder Seite ein tief indigoblaues, fast schwarzes, scharf markirtes, eng zickzackförmig geschwungenes Längsband. Die Unterseite des Körpers entspricht genau der unseres früheren Stückes No. 3. Die Länge von Schnauze zu Afterspalte beträgt 359 mm, die Länge des Schwanzes 73 mm, die Totallänge also 432 mm. Die Schwanzlänge verhält sich zur Totallänge wie 1 : 5,92. Bemerkungen. Die Grenzwerthe der Variationen in der Schuppenl'ormel steilen sich bei dieser Art nach Dunieril-Bibron's, Jau's und meinen eigenen Beobachtungen jetzt auf: Squ. 23; G. 0—2, V. 209 — 215, A. 1, Sc. 67 — 73, von welchen letzteren die bis zu 24 ersten meist ungetheilt erscheinen. Der Durchschnitt der 7 vorliegenden genauen Beobachtungen ergibt ausserdem für H. mada- gascariensis D. B. folgende Formel: Squ. 23; G. I, V. 212, A. 1, Sc. 68 (12+56/56). — 6 — Die Grenzwerthe des Verhältnisses von Schwanzlänge zu Gesammtkörperlänge betragen nach den G vorliegenden Messungen von Dum^ril-Bibron, Jan und mir 1 : 5,61 bis 1 : 6,21 ; das Durchschnittsverhältniss stellt sich aber auf 1 : 5,87. n. Gen. Enicognatbiis D. B. 3. Enicognathus rhodogaster Schleg. sp. Boettger, Madagascar, S. 8. Vor mir liegen zwei weitere, ziemlich grosse, fast erwachsene Stücke dieser schön ge- färbten Schlange, die übereinstimmend jederseits 8 Supralabialen, je 1 Prae- und 2 Postocularen, je 1 Temporalschuppe erster Reihe und 1 7 Schuppenreiheu wie die drei frühereu Stücke zeigen. Die Schuppenformel von TVo. 4 ist: G. 2, V. 182, A. 1/1, Sc. 75/75. Die Länge bis zur Afterspalte beträgt 541 mm, die Schwanzlänge 162 mm, die Total- länge also 703 mm, während das grösste Stück des Pariser Museums 940 nun in der Länge misst. Die Sch,wanzlänge verhält sich also zur Totallänge wie 1 : 4,34. Die Färbung ist ähnlich der des Stückes No. 3, wie bei den erwachsenen Exemplaren dieser Art überhaupt ohne dunkle liückenlinie und im eisten Körperdrittel mit weisslicher und schwärzlicher maschenartiger 'Einfassung der Rückenschuppen ; die Kehltingirung ist schwach, die Zahl der Punktreihen auf den Bauchschildern beträgt etwa 8, doch ist dieselbe auf den einzelnen Schildern nicht ganz constant. Auf der Unterseite des Schwanzes fliesst die mittelste Punktreihe zu einem wirklichen Längsstreifen zusammen. No. 5 zeigt folgende Schuppenformel: G. 3, V. 185, A. 1/1, Sc. 73/73. Die Länge bis zur Afterspalte beträgt 507 mm, die Schwanzlänge 138 mm, die Total- länge also 645 mm. Die Schwauzlänge verhält sich zur Totallänge wie 1 : 4,68. In der Färbung unterscheidet sicii dieses Exemplar von den Stücken No. 3 und 4 da- durch, dass es die bei den jungen Exemplaren gewöhnliche mediane dunkle Rückenlinie eben noch erkennen lässt, und dass auch die weissschwarze Mascheneinfassuug der Rückenschuppen sich wohl über zwei Drittel der Körperlänge erstreckt. Die Kehltingirung ist ziemlich kräftig; die Mitte des Schwanzes wird durch einen schwach markirten, dunkel orangerothen, hie und da nur schwach schwärzlich gefleckten Längsstreifen eingenommen. Bemerkungen. Die Grenzzahlen für die Variationen betragen bei dieser Schlange nach 10 Beobachtungen Schlegel's, Jan's, Dumeril-Bibron's und meiner Wenigkeit: Squ. 17 (—19?); G. 2-3, V. 182-200, A. 1/1, Sc. 69,69-95/95. Hiernach stellt sich die Durchschnittsformel auf Squ. 17; G. 2—3, V. 186, A. 1/1, Sc. 77/77. Das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlätigu variiit ebenso von 1 : 3,4.5 bis 1 : 4,68. Das Durchsclmittsverhältniss von 8 Beobachtungen Schlegel's, Duni6ril-Bib ron 's, Jan 's und von meiner Seite ergibt die Zahl 1 : 4,09. II. Subfamilie. Dryadinae. II, Geu. Herpetodryas Boie. 4. Herpetodryas Bernieri D. B. var. q uad ril ineata D. B. Boettger, Madagascar, S. 9. Es liegen zwei weitere Stücke dieser Varietät vor, deren eines wie die früheren Exemplare jederseits 8 Supralabialen, je 1 Prae- und 2 Postocularen und 1 Teinporalschuppe erster Reihe aufzuweisen hat. Diese No. 9 zeigt folgende Schuppenformel : Squ. 19; G. 3, V. 205, A. 1/1,- S. 120/120. Die Färbung dieses Stückes ist analog wie die in Jan's Iconogr. d. Ophid., Lief. 31, Taf. 4, Fig. 2, zeigt aber die allmälig nach hinten verschwindenden beiden schwarzen Seiten- bmden unserer No. 2 und eine etwas abweichende Kopfzeichnung. Auf dem Hinterkopf bilden nämhch 5 gelblich-weisse Flecke eine deutliche Quincunx ; es zeigt sich nämlich links und rechts hinter dem Postoculare je ein Längstieck, hinter den Parietalen in der Mitte des Kopfes ein quadratischer, 5 Schuppen einnehmender Fleck und links und rechts am Hinterkopf, da wo die Verschmächtigung desselben eben beginnt, wieder je ein lunder, 4 Schuppen einnehmender Fleck. Die Bauchkante ist jederseits durch eine feine, schwärzliche, am Hinterende jedes Bauchschildes etwas punktförmig verstärkte Linie markirt. Die Länge bis zur Afterspalte beträgt 380 mm, die Schwanzlänge 141 mm, die Total- länge also 521 mm. Schwanzlänge zu Totallänge des Körpers wie 1 : 3,70. Bei No. 10, einem kleineren Exemplar, sind die Kopfschilder analog wie bei dem Stück No, 9, aber linkerseits ist das Praeoculare deutlich quergetheilt. sDie Schuppenformel ist hier: Squ. 19; G. 3, V. 214, A. 1/1, Sc. 114/114. Die Färbung ist sehr ähnlich wie bei dem vorigen Stück, zeigt aber bis an die After- spalte fortgesetzte seitliche Längsbinden und weniger deutlichen Mitteltieck auf dem Hinterkopf. Die Länge des Thierchens bis zur Afterspalte beträgt 278 mm, die Länge des Schwanzes 89 mm, die Gesammtlänge also 367 mm. Schwanzlänge zu Totallänge des Körpers wie 1 : 4,12. Bemerkungen. Die Grenzzahlen für die einzelnen Werthc in der Schuppenformel ändern sich durch diese neuen Beobachtungen nicht. 10 sichere Beobachtungen ergeben aber als Durchschnittsformel für die madagassische Varietät quadrilineata D. B. folgende Werthe: Squ. 19; G. .3, V. 209, A. 1/1, Sc. 116/116. Die Grenzwerthe des Verhältnisses von Schwanzlänge zu Gesaninifkörperlänge sind auf- fallend weite, nämlich 1 : 2,67 bis 1:4,12, jedoch ist zu bemerken, dass diese beiden Extreme nur bei ganz jungen Stücken gefunden wurden. Das Durchschnittsverhältniss von Schwanzlänge zur Totallänge beträgt aber nach 8 sicheren Messungen 1 : 3,57 und bei älteren Exemplaren der Varietät quadrilineata D. B. nach 5 Messungen überhaupt immer sehr nahe an 1 : 3,61, während junge Stücke, wie wir eben gehört haben, in ihren relativen Verhältnissen von Schwanz- zu Gesammtlänge ganz auffallend grossen Schwankungen unterworfen sind. Ich will nicht unterlassen, hier nochmals zu wiederholen, dass mir unter den zahlreichen Schlangen von Nossi-B6 und Madagascar, die mir bis jetzt durch die Hände gegangen sind, immer noch keine Art der Gattung Psammophis vorgekommen ist. III. Geu. Philodryas Wagl. 5. Philodryas miniatus Schleg. sp. Boettger, Madagascar, S. 13. Es liegt vor mir No. 3, ein grosses, wahrscheinlich erwachsenes Exemplar mit leider verletztem und wieder verheiltem Schwanzende. Rückentirst und Bauchkauten sind deuthch markirt. Pupille rund. Jederseits 1 Prae-, 2 Postocularen, 1 Temporale zwischen Parietale und 6tem Supralabiale, 8 Supra- und 10 Infralabialen. Die Schuppenformel für dieses Stück ist: Squ. 21; G. 3, V. 208, A. 1/1, Sc. — Die Färbung ist analog dem Exemplare No. 1, aber nach hinten und auf dem ganzen Schwanz dunkler, fast kupferroth. Die Länge von der Schnauze bis zur Afterspalte beträgt 1051 mm, die Länge des ver- letzten Schwanzes 281 mm, die Totallänge also 1332 mm. Bemerkungen. Die Grenzwerthe der Variationen in der Schuppenformel stellen sich bei dieser Art jetzt auf: Squ. 21; G. 2—3, V. 197—208, A. 1/1, Sc. 128/128—161/161. — 9 — Der Durchschnitt" der 5 vorhegeiulen Beobachtungen ergibt für /'/«. miniatus folgende Formel : Squ. 21; G. 2, V. 203, A. 1/1, Sc. 144/144. lieber die Verhältnisszahl von Sclnvanz- zu Gosaninitkörperläiige kann ich keine neuen Daten lieiliringeu, da das mir vorliegende weitere Exemplar am Schwanzende verletzt ist; nur soviel sei erwähnt, dass das grösste Stück des Pariser IMuseunis 1543 mm niisst, so dass unser Exemplar No. 2 in unverletztem Zustand nur um wenige Millimeter hinter demselben zurück- gestanden haben möchte. VI. Fariiilie. Dryiophidae. I. Oen. Laiigaha Brng:. 6. Langaha cristagalli Dum. Bibr. Dum^ril et Bibron, Erpötologie g6n6r., Bnd. VII, 2. Theil, 1854, S. 806, Atlas Tai 71; Günther, Colubr. Snakes of the Brit. Mus., London 1858, S. 162; Jan, Iconogr. d. Ophid., S. 89, Lief. 33, Taf. 6, Fig. 1. Trotz der nahen Verwandtschaft dieser Art mit L. nasuta Sliaw sp. glaube auch ich, dass wir es in ilir mit einer selbstständigen Species zu thuu haben, die freilich von ihrer Ver- wandten fast nur durch den abweichenden Nasenaufsatz, der, wie es scheint, in den verschiedenen Alterszuständen recht ei'heblichen Veränderungen unterworfen ist und durcli die wesentlich abweichende Färbung zu unterscheiden sein dürfte. Für blosse Geschlechtsuuterschiede scheinen mir die Unterschiede beider in Rede stehender Formen entschieden zu gross. Das mir vorliegende, noch junge, leider mehrfach verletzte Exemplar weicht von der Dumeril-Bibron'schen Beschreibung im Wesentlichen nur in folgendem Punkte ab. Der Nasenaufsatz ist, abweichend von den Abbildungen erwachsener Exemplare in den Werken Dnmcril- Bibron 's und Jan 's, bei unserem Stück im allgemeinen äiinlich dem von L. nasuta Shaw gebildet, aber stärker von der Seite zusammengedrückt und in Folge dessen deuflicii hölier — vom Nasenloch an bis in die Mitte seiner Länge gleich hocli — und dann jederseits an der Basis dreimal scharf ausgezackt. Die Kerbung auf der Oberseite ist aber auch in der Seitenansicht nur schwach merklich. Aiuh die Färbung ist etwas abweichend von der bei D um ^ril-Bibron angegebenen. Die Grundfarbe der Oberseite sowol wie der Unterseite ist bei unserem Stücke ein grauliches Olivenbraun ; der Kopf zeigt sich über und über besäet mit kleinen, scharfumgrenzten, schwarz- braunen Spritzfleckchen , der Piücken ist mit unregelmässigen , bald kräftiger vortretenden, — 10 — bald mehr verloschenen, dunkler braunen, hie und da seitlich heller gerandeten Längsstreifen bedeckt, welche nach den Körperseiten hin und besonders im vorderen Körperdrittel weit deutlicher erscheinen als in der Ptückenmitte. Die scharfe Trennung einer dunkleren Oberseite von einer lichten Unterseite durch eine schwarze, unten last weiss eiugefasste Seitenlinie, wie sie sich bei L. vasuta Shaw besonders an den Kopfseiten längs der Supralabialen stets deutlich beobachten lässt, fehlt hier vollkonnnen. Auch ist die Unterseite hier äusserst fein schwarz- grau marmorirt, nicht fein punktfleckig wie bei L. nasiita Shaw. Constante Unterschiede dieser Species von L. nasuta Shaw sp., die sich in der Kopf- beschilderuug erkennen lassen, habe ich ebensowenig wie Dum6ril-Bi bro n aufzufinden ver- mocht. Das Praefrontale, die überzählige paarige Schuppe zwischen hinterem oberem Frenale und Frontale und auch sämmtliche hinter dem Auge gelegenen Kopfs'chuppen sind wie bei unserem Exemplar L. nasuta Shaw No. 1 gebildet. Jederseits zähle ich 8 Siipra- und 9 Infralabialen, deren fünftes nahezu rechteckig erscheint. Infraraaxiilaren sind links 4, rechts 3 zu beobachten. Die Schuppenformel kann ich leider nur unvollständig geben: Squ. 19; G. 6, V. 149, A. 1, Sc. — Die Länge von der Spitze des Nasenaufsatzes bis zur Afterspalte beträgt 492 mm, die Länge des (stark verletzten) Schwanzes 224 mm, die Gesammtkörperlänge also 716 mm. Die Länge des Nasenaufsatzes, vom Nasenloch an bis zur Spitze gemessen, ist 14,5 mm, die grösste Höhe desselben 3 mm, die grösste Breite desselben an den hintersten Auszackungen 2 mm. Fundort. Auf der Insel Nossi-Be; nur ein von Herrn Anton Stumpff gesammeltes Stück. Die Art war bisher nur von Madagascar selbst angegeben gewesen. Bemerkungen. Dum6ril- Bibr on' s , Jan's und meine Beobachtungen ergeben für diese Schlange als Grundzahlen für die Variabilität der Schuppenreihen 19, der Gularen 5 — G, der Ventralen 146—149, der Anale 1 — 1/1 und der Subcaudalen 124/124—129/129. Die Durchschnittsformel stellt sich nach Berücksichtigung der wenigen mir bekannt gewordenen Angaben auf: Squ. 19; G. 5—6, V. 148, A. 1 — 1/1, Sc. 127/127, so dass, wenn die Aulzeichnungen über die Zahl der Schwanzschilder verlässhch sind, hierin ein wichtiger, leider von mir nicht controlirbarer, Unterschied zwischen den beiden Langaha- Arten läge. Die grösste von Dum^ril-Bibron beobachtete Körperlänge beträgt ca. 1012 mm, wovon 12 mm auf den Nasenaufsatz kommen. Das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlänge beträgt bei diesem im Pariser Museum liegenden Stücke 1 : 2,6. — 11 — 7. Lang aha nasuta Shaw sp. Boeltger, Madagascar, Nachtrag I, S. 2. Von dieser merkwürdigen Schlange liegt ein zweites Stück vor, das leider eine verletzte und wieder verheilte Schwanzspitze zeigt. Von dorn früheren Exemplar unterscheidet sich diese No. 2 durch das Fehlen der über- zähligen Schlippe je links und rechts zwischen hinterem oberem Frenale und Frontale und durch das Auftreten einer kleinen, quer dreieckigen, unpaareu Schuppe am Hinterende des Frontale zwischen diesem und den Parietalen. Hinter den Postocularen zeigen sich links noch 2, rechts noch 1 kleines Schüppchen. Jederseits zähle ich ü Infralabialeu , von denen je das fünfte nahezu rechteckig erscheint. Die Färbung der Oberseite des vorliegenden Stückes ist ein gelbhches Fuchsroth, und der schwarze, unten weissgelb eingefasste Seitenstreif hebt sich im vorderen Drittel des Körpers deutlich und scharf von der tiefgelben, nach hinten mehr bräunlichgelben Unterseite ab. Im Uebrigen stimmt die Färbung mit unserer No. 1 überein. Als Schuppenformel finde ich bei diesem Stücke: Squ. 19; G. 7, V. 146, A. 1 (mit schwacher Andeutung von Theilung), Sc. — Länge bis zur Afterspalte 501 mm, Länge des (stark verletzten) .Schwanzes 127 mm, Gesammtkörperlänge also 628 nun. Nasenaufsatz vom Nasenloch an gemessen 14,5 mm. Bemerkungen. Die Grenzwerthe der Variationen in der Schuppenformel stellen sich nach den 6 vorliegenden Beobachtungen bei dieser Species auf: Squ. 19; G. 3-7, V. 145—152, A. 1—1/1, Sc. 136/136—153/153. Die Durchschnittsformel von L. nasuta ändert sich nach dieser neuen Untersuchung nur insofern, als die Anale mitunter gespalten, mitunter ungetheilt auftritt; die Verhältnisszahlen von Schwanz- zu Gesammtkörperlänge bleiben dieselben. VII. Familie. Dipsadidae. II. Gen. Eteirodipsas Jan. 8. Eteirodipsas colubrina Schleg. sp. Boettger, Madagascar, S. 16 und Mad. Nachtrag I, S. 3. Es liegen von dieser häufigen Schlangenart wiederum fünf Stücke vor. Auch bei dem Exemplar No. 9 zeigen sich die rundlichen, knötchenförmigen Erhaben- heiten auf den seitlichen Kopfschildern, wie ich sie »Madagascar« S. 16 schon erwähnt — 12 — habe. Ich zähle an ihm je 2 Prae-, 3 Iiifra- und 3 Postocularen neben jederseits 8 Supra- labialen. Die Schuppeuformel dieses Stückes ist: Squ. 25; G. 2, V. 184, A. 1/1, Sc. C.6 (2/2, 2, 62/62). Die Fiirbung ist oberseits fast uniform braungrau, an den fiisch gehäuteten Stellen lebhaft heil aschgrau mit schwarzer Maschenzeichnung, analog unserem Exemplar No. 2. Länge bis zur Afterspalte 423 mm, Schwanzlänge 85 mm, Gesammtlänge des Thieres also 508 mm. Verhältniss von Schwanzlänge zu Totallänge wie 1 : 5,98. D u m e r i 1 und B i b r o n geben als Nahrung dieser Schlangenart Frösche und kleine rattenartige Nagethiere au ; unser Exemplar war,' als es getödtet wurde, eben im Begriff, einen Gecko {Hemidadylns mahouia Mor. d. Jon. sj).) zu verschhngen, der am Kopie bereits theil- weise verdaut ist. Beim Herausnehmen des Gecko aus dem Rachen der Schlange zeigte sich deutlich, welch kräftiges Instrument zum Festhalten der Beute die gefurchten, stärkeren, längeren Zähne hinten im Oberkiefer bei dieser Art abgeben und wie schwierig es ist, der Schlange die einmal gefasste Beute unverletzt zu entreissen. No. 10 ist ein noch sehr jugendliches Stück mit gleichfalls je 2 Prae-, 3 Infra- und 3 Postocuhiren neben rechts 9, links 8 Supralabialen. Zwischen dem vierten Supralabiale und den Oculareu betindet sich rechterseits noch eine accessorische Schuppe. Seine Schuppenformel ist: Squ. 25; G. 3, V. 199, A. 1/1, Sc. 67/67 (sämmtlich getrennt). Die Färbung ist oberseits dunkel graubraun mit zahlreichen, undeutlichen, schwärzlichen Querflecken ; die Maschenzeichnung tritt nur an den frischen Häutungsstellen deutlicher hervor. Die Bauchschilder zeigen jederseits sehr feine braungraue Pünktchen, die in zwei mehr oder weniger regelmässige Längsreihen gestellt erscheinen. Die Länge bis zur Afterspalte beträgt 284 mm, die Schwauzlängc 55 mm, die Gesammt- länge des Thiercheus also 339 mm. Verhältniss von Scliwanzlänge zu Totallänge wie 1 : 6,16. Das Stück No. 11 mit nur schwachen knötchenförmigen Erhabenheiten auf den vorderen Supralabialen zeigt 3—2 l'raeocularen, 3 — 3 Infraocidaren, 2 — 3 Postocularen, von denen das unterste Praeocnlar der linken Seite als accessorisch bezeichnet werden muss, und 8—8 Supra- labialen. Die Schuppenformel dieses Stückes ist: Squ. 25; G. 4, V. 188, A. 1/1, Sc. 64 (2/2, 2, 34/34, 3, 2/2, 1, 20/20). — 13 — Die Färbung desselben ist sehr ähnlich der unserer No. 2 und 9. Der Bauch ist nur schwach und zwar blos vorn und liinten deutlicher gemarmelt und gefleckt. Die Lauge von der Schnauze bis zur Afterspaltc beträgt 467 mm, die Schwanzlänge 98 mm, die Gesammtlänge des Thieres 565 mm. Das Verhältniss vou Schwanzlänge zu Totallänge beträgt also 1 ; 5,77. No. 12 ist ein ganz junges Exemplar mit je 2 Prae-, 3 Infra- und 3 Postocularen und jederseits 8 Supralabialen. Seine Schuppenformel stellt sich auf: Squ. 25; G. 5, V. 187, A. 1/1, Sc. 66/66 (säuimtlich getheilt). Die Färbung ist analog unserem Stück No. 10. Die Kehle zeigt zahlreiche dunkle Längsstreifen; der Bauch erscheint nur seitlich fein gepunktet. Die Länge vou der Schnauze bis zur Afterspalte beträgt 185 V2 mm, die Schwanzlänge 41 mm, die Gesammtlänge des Thierchens 226 V2 mm. Das Verhältniss von Schwanzlänge zu Totallänge beträgt also 1 : 5,52. No. 13 ist genau geformt und gefärbt wie das vorige Exemplar und gehört augen- scheinlich demselben Wurfe an. Die Zahl und Form der Kopfschilder ist genau dieselbe, wie bei No. 12. Die Schuppenformel dieses Stückes ist: Squ. 25; G. 3, V. 196, A. 1/1, Sc. 68/68 (sämmt- hch getheilt). Die Länge von der Schnauze bis zur Afterspalte beträgt 185 mm, die Schwanzlänge 42 mm, die Gesammtlänge des Thierchens also 227 mm. Das Verhältniss vou Schwanzlänge zu Totallänge beträgt 1 : 5,40. Bemerkungen. Schlegel's, Dumeril-Bibr ou's, Jau's und meine eigenen Unter- nehmungen ergeben jetzt für E. coluhrina Schleg. sp. als Piesultat vou 48 Beobachtungen folgende Grenzzahlen für die Schuppenformel: Squ. 25—29; G. 1 — 5, V. 176—202, A. 1/1, Sc. 63/63—71/71. Die Durchschnittsformel aber stellt sich auf: Squ. 25—27; G. 3, V. 194, A. 1/1, Sc. 68/68. Ebenso variirt das Verhältniss von Schwanz- zu Körperlänge nach 14 sicheren Messungen vou 1:5,40 bis 1:6,31; das Durchschnittsverhältniss derselben aber 1:5,86. — 14 — VIII. Familie. Pythonidae. II. Geü. XiphosoMia Wagl. (Sganzinia Gray). 9. Xiphosoma madagascariense Dum. Bibr. Boettger, Madagascar S. 21. Es liegen vor mir zwei weitere juuge, gut erlialtene, scliön gefärbte Exemplare diesei' prachtvollen Schlangenart. Auch bei iiinen ist die Auffassung der Zahl der Schildchen um das Nasenloch richtiger 3, doch ist die Naht zwischen dem linken und rechten über dem Nasenloch liegenden Schildchen häufig obsolet, und man sieht dann nur ein langes oberes und ein kleines unteres Nasale. Die Färbung dieser neuen Stücke stimmt mit der von Dumeril und Bibron für junge Exemplare beschriebeneu und mit der unserer früheren Stücke überein ; doch enthalten die schwarzen Rautenflecke auf den Körperseiten weisse Kerne, welche oft 10—12 Schuppen bedecken. No. 3 ist ein sehr kleines Exemplar, welches noch die Reste der Nabelschnur zeigt. Bei ihm erscheint das hintere Paar Interuasaleu im letzten Drittel symmetrisch quergetheilt, so dass anscheinend 3 Paar hinter einander stehende Interuasaleu vorhanden sind. Nasenöffuung beiderseits zwischen 3 Schildchen, einem vorderen, einem oberen und hinteren, und einem unteren. Links 2 Frenalen, rechts 2 und darüber ein kleines accessorisches Schildchen. Circumocularen links 10, rechts 9; Supralabialen in Berührung mit dem Auge links 3, rechts 2. Supralabialen links 15, rechts IG und jederseits auch die entsprechende Zahl von 1.5, beziehungsweise 16 Infralabialen. Schuppenformel; Squ. 53; G. 0, V. 233, A. 1, Sc. 45 (ungetheilt). . Die Länge des Thierchens bis zur Afterspalte beträgt 475 mm, die des Schwanzes 48 mm, die Totallänge demnach 523 mm. Es verhält sich also die Schwanzlänge zur Totallänge wie 1:10,9, ein Verhältuiss, was von den früher gefundenen Zahlen stark abweicht, dagegen mit den von Dum(5ril und Bibron gemachten Angaben 1:10 bis 1:11 gut übereinstimmt. Das zweite etwas stärkere Exemplar No. 4 zeigt links das Nasenloch von einem einzigen ringförmigen Nasale umgeben, dessen 3 Nähte also innig verwachsen siud, rechts sind die 3 Schildchen, aus deren Verschmelzung dasselbe hervorgegangen ist, noch deutlich erkennbar. Links und rechts je 3 Frenalen. Circumocularen links nur 7, rechts 8, indem mehrere Nähte — 15 — benachbarter Schildchen obsolet werden; jederseits kommen 2 Supralabialen mit dem Auge in Berührung. Supra- und Infralabialen jederseits je 15. Bei diesem Stück finde ich die Schuppenforiuel : Squ. 49; (i. 0, V. 234, A. 1, Sc. 45 (ungetheilt). Die Länge bis zur Afterspalte beträgt 435 mm, die des Schwanzes 51 mm, die Total- länge demnach 486 mm. Schwanzlänge zu Gesammtkörpcrlänge wie 1 : 9,53. Bemerkungen. Dunie ri 1-Bi b r on's, Jan's iiiul muine eigenen Beobachtungen ergeben für diese Schlange als Durchschnittszahl von 7 Untersuchungen folgende Schuppen- formel : , Squ. 49; G. 0, V. 229, A. 1, Sc. 44 (ungetheilt). Dms Verhältniss von S<'hwanz- zu Körperlänge wechselt nach 6 Messungen, welche Dunieril-Bibrou und ich angestellt iiaben, von 1:8,78 bis 1:11; die Durchschnittszahl beträgt aber 1 : 9,91. II. Ordnung. Lacertilia. II. Familie. Zonuridae. II. Gen. GeiTliosanrns Wiegmann. Von dieser über die ganze äthiopische Region im Sinne von Wallace und über die Insel Madagascar verbreiteten Gattung, von der au letzterem Ort allein 6 Arten vorkommen sollen, ist mir bislang nur der folgende Vertreter zugänglich geworden. 10. Gerrhosaurus (Cicigna) madagascariensis Gray sp. Gray, Synopsis Rept. in Griffith's Animal Kiugdom, Bnd. IX, S. 64 und Catalogue of S'pec. of Lizards in the Brit. Mus. 1845, S. 49 (Cicigna);- Du ra^ril et Bibron, Erp6t. g^ner., Bnd. V, S. 375, Taf. 47 (bifasciatus); A. Smith, 111. Zool. of South Africa, Taf. 42, Fig. 25—27. Es liegen drei von Hrn. Anton Stumpff auf Nossi-Be gesammelte Exemplare dieser sclröncn Faltenechse vor mir. Zur Gray'schen Diagnose ist zu bemerken, dass die Schuppenkiele auf dem Hinterrücken und Schwanz deutlicher werden, und dass namentlich der Mittellciel erst weiter nach hinten schärfer hervortritt. — 16 — Zu Dum^ril-Bibron's sehr ausführlicher Beschreibung erh\ube ich mir noch folgende Bemerkungen. Vom Kopf bis zum Schwanzanfang zähle ich bei No. 1. oben 52 Querreihen von Schuppen; unten 2 Gularen, 20 Querreihen am Halse bis zu der Reihe (excl.\ in der das grosse Pectorale liegt, von dieser (iucl.) bis zum After 32 Querreihen am Bauclie. Der After wird von 3 grossen Schildchen gedeckt. Auf der Schwanzunterseite sind 82 Querreihen zu zählen, deren erste links und rechts hinter der Afterspalte an der Seite eine dreieckige, dornartig vortretende Schuppe zeigt. Schenkelporen sind links 22, rechts 21 vorhanden. Die Schuppen auf der Breitseite des Unterschenkels sind gekielt und der Kiel ist hier besonders deutlich. Färbung. Der Rücken zeigt keinen schwarzen Mittelstreif und ist stark schwarz gefleckt; die weissen Seitenbinden sind bis fast zur Insertionsstelie der Hintergliedmaassen zu verfolgen; die Glicdmaasseu selbst zeigen zahlreiche, runde, schwärzlich eingefasste helle Augenfleckchen. Dimensionen. Kopflänge 27 mm, Rumpflange bis zur Afterspalte 115 mm, Schwanz- länge 254 mm; Gesamnitlänge also 396 mm. Das Verhältniss von Schwanz- zu Gesammtkörperlänge ist demnach wie 1 : 1,56, während sich dasselbe bei Dum^ril-Bibron's Messung auf 1:1,68 berechnet; das von Kopf- zu Rumpf- länge wie 1 :4,26. No. 3, gleichfalls ein erwachsenes Stück, zeigt oben vom Kopf bis zum Schwanzanfang nur 50 Querreihen von Schuppen; unten stehen 2 Gularen, dann 17 Querreihen am Halse bis zu der Reihe (excl.), in welcher sich das durch seine Grösse etwas ausgezeichnete Pectorale befindet; von diesem (incl.) bis zum After aber zähle ich 31 Querreihen von Schuppen am Bauche. Der After wird von 5 Schildchen gedeckt, deren seitlichstes Paar sehr klein ist, aber etwas eckig vortritt. Auf der Schwanzunterseite sind SO Querreihen von Schuppen zu zählen, deren erste links und rechts hinter der Afterspalte an der Seite eine nur sehr schwach eckig vortretende Schuppe aufzuweisen hat. Schenkelporen sind jederseits 20 vorhanden. Die Färbung weicht, abgesehen von den lebhaft goldglänzenden, anstatt wie gewöhnlich in Spiritus weissen Seitenbinden in nichts von dem vorigen Stücke ab. Dimensionen. Kopflänge 24'/2 mm, Rumpflänge bis zur Afterspalte 119^/2, Schwanz- länge 240 mm; Gesamoitlänge also 384 mm. Das Verhältniss von Schwanzlänge zu Gesammtkörperlänge ist demnach wie l:],(i() und das von Kopflänge zu Riimpflänge wie 1 :'1,88. Ein weiteres jugendliches Stück No. 3 zeichnet sich vor den anderen durcli bedeutend stärkere Streifung der Schuppen aus, deren Streifen bereits auf den ersten Querreiheu des — 17 — Oberhalscs vollkomiiicn deiitlich sind. Das Excniplar zei^t vom Hinlcrkoiif bis zum Scliwanz- anfaiig oben 51 Schuppenquerreihen; unten 2 Gularen, 17 Querreihen auf dem Halse und 33 Querreilien auf dem Bauche. Der After ist wie bei dem vorigen Stücke gedeckt. Der Schwanz zeigt sich in seiner letzten Hälfte regenerirt. Schenkelporen sind 19 — 21 vorhanden. Färbung. Der Seitenstreif erscheint hier breit, prachtvoll spangrün und goldglänzend; die Körperseiten sind mit zahlreichen, grünen Punktfleckchen geziert. Nach der Spitze der Extremitäten hin und an den Zehen erscheinen diese Fleckchen blaugrün. Im Uebrigen ist die Färbung gleich der der oben beschriebenen erwachsenen Exemplare. Dimensionen. Kopflänge 15 mm, Rumpflänge bis zur Afterspalte G5 mm, Schwanz- iänge (regenerirt) 78 mm; Gesammtlänge also 158 mm. Das Verhältniss von Kopflänge zu Kumpflänge beträgt demnach 1:4,33. Die Verhältnisszahlen für die Zehenlängen des Hinterfusses sind, wenn wir die Länge der Innenzehe = 1 setzen, wie 1 : 2:3:4: 2'/2. Zu Dumeril-Bi bron's schöner Zeichnung dieser Art ist nur zu bemerken, dass das Frontale sich liei unseren Stücken vorn mehr verschmälert, auch die paarigen Fronto-Inter- nasalen mehr in die Länge gezogen sind, und dass das Frontale hinten mit den Parietalen einen stumpferen Winkel bildet. Die Fundorte für diese Art sind Nossi-B6 und Madagascar, von wo sie durch Professor W. Peters speciell von Kanatzi an der Westküste angeführt wird. VI. jFaiHilie. Geckones. ^ ' II. (ien. Plij'llodactylus (Tray. Diese Gattung, im Sinne von Gray, Catalogue of Lizards, S. 150 genommen, datirt vom Jahre 1828 und hat also die Priorität vor Biscodactyliis Fitzinger 1843, Liplodactyliis Gray 1830 aber die vor Phyllodactylns Fitzinger. Nach Prof. W. Peters' brieflicher Mittheilung sind beide genannten Gruppen besser als Sectionen einer und derselben Gattung aufzufassen, in welcher dann Phyllodactylns sens. str. die Arten mit heterogener, Diplodactylus die mit homogener Beschuppung umfasst. ') ') Ich will beilautig iiiclit uiipi-wälint lassen, dass Herr Prof. W. Peters mich brieflich auch auf die Identität von Diplodactylas (jcrrliopiiijus Wiegm. = dem später publicirten Jfhyllodactylus tjymnopygus Dum. Bibr. aufmerksam machte, welcher von Fitzinger in seinem Systema Reptilium, Vindobouae 1843, p. 94 und 95 sogar in zwei verschiedene (aber identisclie) Gattungen gestellt worden ist. 3 — 18 11. Phyllodactylus (Phyllodactylus) Stuinpffi n. sp. • Ber. d. Senckenberg. Ges. 1878—79, S. 85. Char. Digiti omnes unguiculati, graciles, recti, subtus Serie singula lamellarum trans- versarum siibgranulatarura instructi; disci scansorii trapezoidales, sulco longitudiiiali bipartiti, plani. Pholidosis notaei heterogenea. — Papilla verticalis; rostiale convexo-trapezoidale, siiperue latius; supralabialia 12; mentale trianguläre; infralabialia 12. Submentalia anteriora 2 longe producta, ad latera singulis posticeque uno scutello sexangulari majore secuta. Orbitae dis- tinctae sulco circumscriptae, occiput cute adstrictum, parallelopipedum formans. Dorsum seriebus longitudinalibus tuberculorum triangularium regularibus 6 pluribusque indistinctis dorso-lateralibus ornatum; latera merabraque tuberculis subcarinatis, venter squainis laevibus, satis magnis, rotundato- sexaugularibus instructus. Cauda ut videtur subverticillata, supra seriebus G spinularum armata. Supra uigro-griseus, subtus sordide albus, capite subfusco-griseo, subunicolori, dorso linea longitudinali pallida cum niaculis transversis dorsalibus 4, parallelogramraa forraantibus, palli- dioribus, nigro-marginatis connexa. Beschreibung. Die vorliegende Art zeigt einen kräftigen, kegelförmigen Kopf mit stark abgeschnürtem Halstheil. Uumittelbai- hinter den etwas nach rückwärts und aufwärts gerichteten Nasenöffnungen hegt eine schwache Depression, ebenso findet sich in der Kopfraitte eine breite Längsfurche, welche bis zum Hinterkopf reicht, so dass von der Nasenöffnung jeder- seits ein bis zur Orbita ziehender undeutlicher Längskiel entsteht. Die aus der Kopffläche etwas herausgewölbte Orbitalgegend ist durch eine halbkreisförmige Furche scharf von der Frontalgegend geschieden und mit rundlichen, etwas flachen Schuppen gepflastert; die ganze übrige Kopfoberseite dagegen erscheint mit meist etwas länglicben, schwach kielförmig erhabenen Schuppen überkleidet, die auf dem quer rechteckigen Hinterkopf links und rechts je einen Wirbel zu bilden scheinen, ohne ein deutliches Occipitalschildchen einzuschliessen. Das Nasen- loch, das nach innen von je einer grösseren, tiuf das Rostrale sich aufsetzenden Schuppe be- grenzt wird, befindet sich am oberen Hinterende des rechteckigen oder besser gesagt trapez- förmigen Rostrale, dessen horizontale Oberkante weiter nach hinten reicht und somit aufgerollt breiter erscheinen würde als die Unterkante. Supralabialen' sind jederseits 12, Infralabialeu desgleichen je 12 zu beobachten. Das erste Supralabiale ist deutlich höher als die übrigen, so hoch wie das Rostrale, und reicht oben bis ans Nasenloch; von den Lifralabialen sind die 3 ersten deutlich höher als die übrigen. Das Mentale ist dreieckig und etwas breiter als lang. An dasselbe schliessen sich nach hinten 2 längsgestellte, auffallend langgestreckte, sechsseitige, — 19 — grössere Submeiitalschikler an, an die sich links \iiid rechts noch je eine paarige und nach liinten eine unpaare Schuppe anlehnen, welche deutlich grösser als die übrigen Kehlschüppchen und von sechs- oder siebeneckiger Gestalt sind. Daran reihen sich dann nach hinten die all- niälig kleiner werdenden Körnerschüppchen der Kehlgegend, die im Allgemeinen klein sind und weniger als halb so gross erscheinen als die relativ grossen, ziemlich rundlich-sechseckigen, flachen Schuppen der Bauchgegend. Die Pupille ist senkrecht gespalten, die Ohröffnung gross und breit schlitzl'örraig. Die ganze Oberseite des kräftig gebauten Körpers und der Glied- niaassen ist mit zahlreichen, grossen, dreiseitigen Tuberkeln gepflastert, die aus rundlich-drei- seitiger Basis entspringend, sich zu einer nach hinten gerichteten Spitze erheben, ja nach dem Uuterrücken hin allmälig fast dornartig zugespitzt erscheinen. Auf dem Rücken stehen diese Tuberkel in 6 deutlich ausgeprägten Längsreihen, seitlich von diesen Reihen schliesst sich aber noch ein breites Haufwerk ähnlicher, aber sehr unregehnässig in Reihen geordneter Tuberkel au, die, nach unten niedriger werdend, in die schwachgekielten Seitenschuppen übergehen. Links und rechts hinter der Afterspalte steht nur ein ganz schwaches spitzes Höckerchen, das sich in Form und Grösse kaum von andern ähnlichen Tuberkeln seiner Umgebung unter- scheidet. Der Schwanz, von dem nur wenige Ringe erhalten sind, indem die Hauptmasse des- selben regenerirt erscheint, ist mit Wirtein von spitzen Dörnchen bewehrt, und zwar, wie es scheint, gleichmässig unten wie oben. Doch durften die Dornen der 6 Längsreihen der Schwanzoberseite etwas kräftiger entwickelt sein als die der Unterseite. An den kräftigen, wohl proportionirten Gliedmaasseu stehen je 5 schlanke, wühlausgebildete, gegen das Ende hin deutlich verschmälerte und dann wieder nach Art eines Fiiegenrüssels verbreiterte, am Ende abgestutzte Zehen, die sämmtlich krallentragend sind. Die Daumen stehen in ihrer Entwick- lung nicht hinter den übrigen Zehen zurück. Die innere Hand- und Fussfläche ist fein grauulirt und die Zehen sind auf der Unterseite mit einfachen Querlamellen versehen, welche zwar durch eine schwache Längsfurche in der Mitte nach links und rechts etwas granulös erscheinen, aber unter keinen Umständen, wie bei G ü n t h e r' s neuem, von der Comoreninsel Anjuan stammen- dem Genus Paroedura, zweitheihg genannt werden dürfen. Die Haftscheibe an der Unter- Seite der Zehenenden besteht aus 2 durch die Kralle vollkommen getrennten Theilen; die ver- rundet-rechteckigen, flachen Einzelbaileu, aus denen dieselbe besteht, erscheinen in der Mitte etwas der Quere nach ausgehöhlt. Die Färbung ist bei dem vorliegenden Spiritusexemplar auf der Oberseite ein ziemlich dunkeles Grauschwarz, das auf dem Kopfe mehr ins Bräunliche, auf den Extremitäten mehr ins Aschgraue spielt. Die Lippenschilder erscheinen schmutzig gelblich, die Augendecken aschgrau. — 20 — Der Hinterkopf ist von einer ' — ^förmigen, nach vorn geöffneten, helleren, aussen dunkler gesäumten Linie umgeben. Auf dem Nacken zeigen sich 3 hellere Längsliuien, deren eine auch noch längs des Rückens sich als Mittellinie bis zum Schwänze hin fortsetzt, und von der sich 4 grosse, hellere, schwärzlich eingefasstc, in die Quere über dem Rücken liegende, recht- eckige bindenartige Flecke abzweigen. Die Ränder der 1'ubeikel auf den Gliedmaassen sind schwach schwärzlich tingirt. Die Unterseite des Körpers ist einfarbig schmutzigweiss, nur ein grosser verwaschener Fleck vor der Afterspalte, der sich bis in die Weichen zieht, erscheint dunkel violettgrau gefärbt. Dimensionen. Länge des Kopfes 23 mm, grösste Breite desselben 16 mm, grösste Höhe desselben 11,5 mm. Entfernung der beiden Orbitalsulcus von einander 3,2 mm. Körper- lange (ohne Kopf) bis zur Aftcrspalte 44,5 mm, Länge des (regenerirten) Schwanzes 25 mm; Gesammtkörperlänge also 92,5 mm. Fundort. Die Insel Nossi-Be, von Herrn Anton Stumpl'f, dem zu Ehren ich die Art benenne, bis jetzt nur in einem Exemplar erbeutet. Bemerkungen. Von meiner in mancher Beziehung nicht imähnlichen, gleichfalls madagassischen Gattung Ebenaria unterscheidet sich die vorliegende Art durch die Anwesen- heit von Krallen an allen Zehen, durch das Vorhandensein von deutlichen Submentalen, durch die Bildung des Oberkopfes u. s. w. Von FhyUodactylus pakhcr Gray unbekannten Vater- lands trennt unsere neue Art ausser Anderem die kleinere Zahl der tlcutlicli erkennbaren Tuberkel- reihen des Rückens, von I'hyllodaciylus tiiberculatiis Wiegra. aus Californien die Zahl der Labialen und die Form und Stellung des Mentale und der Submentalen. Verwandtschaft oder gar Identität könnte aber möglicherweise bestehen mit der einzigen bis jetzt von Madagascar ange- gebenen Art dieser Gattung, dem Fliyllodactylus androyensis Grandidier (Revue de Zoologie, II. S6r., T. 19, 1807, S. 233). Leider ist die Diagnose, die ich hier wörtlich wiedergeben will: »Phyllodaclyhis androyensis. — Superne griseus, lateribus rubro-brunneis; in dorso quatuor paiibns maculnrum rcniformium, prima pare frenuni attingeiite. Gapite griseo, cum nigra macula. Infra albidus. Tuberculis triangularibus. Cauda brevi in turbinis forma, rugosa. Hypodactylis granulosis. — Long, e nasi ai)ice ad basin caudae 0,035 ni; caudae, 0,02 m. — Hab. Sanctae Mariac Promontorium ins. Madagascar.« zu wenig ausführlich, als dass man die Art mit Sicherheit mit unserer Form identificiren könnte. Im Uebrigen sind auch die Abweichungen in der Färbung hinreichend gross, und der Fundort am äussersten Südende von Madagascar weit genug entfernt, um es recht fraglich erscheinen zu lassen, ob beide Arten auf dieselbe Species bezogen werden können. — 21 — III. Gen. lJroi»liites Fitziiiger. ^ 12. Uroplates fimbriatus Schneid, sp. Schneider, .\mphib. Piiys., II. Tiioii, S. 32; Daudiu, Hist. Rept, Bnd. IV, S. 160, Taf. 52; Diinieril et Bibron, Erpadogie gönör., Bnd. III, S. 381, Tai'. 33, Fig. 4; Gray, Catalogue of Lizards, S. 151. Das vorliegende gut erhaltene Stück dieser bemerkenswerthen Geckonenforni ist etwa halbwiiclisig und noch mit deutlicher Fieckcnzeichnung versehen. Von der Dunieril-Bibrou'schen Beschreibung weicht dasselbe nur in folgenden Kleinig- keiten ab: Ich zähle jederseits etwa 50 Supralabialen bei diesem und 41 Supralabialen bei einem alten erwachsenen mit II H la bezeichneten Stück der Senckenberg'scheu Sammlung, nicht 34, wie Dum^ril und Bibron angeben, sowie 86 Infralabialen, während unser altes Exemplar deren 68 besitzt und Dum^ril-Bibron 72 bei ihren Stücken angeben. Die Zalil der Lamellenpaare vorn unter tler Verbreiterung der Zehen schwankt bei den beiden mir vor- liegenden Exemplaren zwischen 10 und 11, während Dumeril- B ibr ou nur die Zahl 10 kennen. Ein einfacher, aber stark entwickelter, rundlicher Tuberkel steht rechts und links hinter der Insertionsstelle der Ilintergliedmaassen an der Seite des kugligen Vordertheiles des Schwanzes. Die grösseren rundlichen Tuberkel, welche die allgemeine Körperbedeckung durchsetzen, sind, wie schon Dumeril und Bibron für die Jugendform richtig angegeben haben, bei dem neuen vorliegenden Exemplar vorn bis über den Kopf hin verbreitet und finden sich auch auf der Oberfläche der Gliedmaassen, während sie bei dem ausgewachsenen älteren Stück sich mehr verflachen und daher weniger deutlich zur Anschauung kommen. Färbung. Von den Dumeril- Bibron 'scheu Angaben weicht das jüngere Stück nur dadurch ab, dass die Grundfarbe, ein röthliches Violettgrau, auf der Oberseite undeutlich über und über schwarzgrau gefleckt und marmorirt erscheint, während die Unterseite einfarbig hell- rosa ist und nur auf der Brust, in den Kniegelenken und auf der Schwanzunterseite wenig zahlreiche, schwache, grauliche Fleckchen erkennen lässt. Dimensionen. Grösseres älteres Stück. Neues Stück. Totallänge 278 mm. 214 mm. Kopflänge 60 » 45 » Kopfliöhe 21,5 » 17,2 » Kopf breite 39 » 29,2 - Rumpflänge 126 « 100 » Schwanzlänge . . 92 » 69 » Grösste Breite des Schwanzanhangs . 29 » 23,5 » — 22 — Die Schwaiizlänge verhält sich demnach zui* Gesammti^örperläiige wie 1 : 3,02, beziehungs- weise wie 1:3,1, während Dumöril-Bibron's Messungen 1 : 2,63 als Verhältnisszahl ergeben. Bemerkungen. Bei aufmerksamer Vergleichung des vorliegenden Stückes mit dem in meinem Nachtrag I, S. 5 beschriebeneu weit kleineren Uroi)l. Eheiiaui, dem abgesehen von anderen Eigenthümlichkeiten die Auszackung des seitlichen Hautsaumes ganz abgeht, während im Gegelltheil der Schwanz zierlich ausgezackt erscheint, bin ich auch heute noch der Ansicht, dass nach unserer jetzigen Kenntniss beide Formen sich nicht auf ein und dieselbe Art zurückführen lassen. IV. Gen. Heuiid.actylns CuTier. 13. Hemidactylus mabouia Mor. de Jon. sp. Mor. de Jon., Monogr. Geck, mabouja des Antilles; Dum6ril et Bibron, Erjiötologie g^n^r., Bnd. III, S. 362; Gj-ay, Catalogue of the Lizards in the Brit. Mus., S. 154. = mercatonus Gr&y , a. a. 0., S. 15.5 und Boettger, Madagascar, S. 23, Taf. I, Fig. 4. = ^Za<2/cep7«a?i, — 39 — Gemeinsam mit Mauritius: 9 u. 1 1 =2 oder S^/o, » » Bourbon: 1 u. 23 = 2 » 8>, » » den Comoren: 11 ^ 1 » 4°/o, » » dem Festland Afrika: 1, 13 u. 14 = 3 » 12"/o, » » Ostindien: 1, 12 u. 13 ' =3 » 12>. Ebenso stellt sich die Tabelle für die Verbreitung der von uns aus Madagascar auf- gezählten 70 Eidechsen- Arten etwas anders und zwar folgendermaassen : Eigenthümlich für Madagascar: 1—9, 11, 13 — 23, 25—27, 30 — 32, 34—46, 48, 52, 54—61, 63-70 = 58 oder 82,86>, Gemeinsam mit Mauritius: 10, 28, 33 u. 51 = 4 » 5,710/0, » » Bourbon: 33, 47, 49, 51 u. 53 » » den Comoren: 29 u. 33 » » Ost- und Süd- Afrika: 12, 24, 28, 29, 33, 50 u. 62 = » den Seychellen: 28 u. ?33 » Ostindien: 10, 28 u. 47 » den Antillen und Süd- Amerika: 29 » Oceanien und West- Australien : 24 Die Tabelle für die Verbreitung der 12 madagassischen Schildkröten zeigt jetzt folgende Gestalt: Eigenthümlich für Madagascar: 4, 5 u. 9 =3 oder 25,000/o, Gemeinsam mit Mauritius: 8 = 1 » 8,330/0, » » Bourbon: 8 = 1 » 8,33 O/o, » » Afrika: 1—3, 6, 7 u. 10—12 == 8 » 66,67>, Von den 21 bis jetzt von Madagascar bekannten Batrachiern sind dagegen: Eigenthümlich für Madagascar: 1—9, 11, 12, 14—16 u. 18—21 ' = 18 oder 85,71 o/o. Gemeinsam mit Mauritius: 13 » » Bourbon: 13 = » » Süd- und Ost- Afrika: 13 u. 17 » » den Seychellen: 13 = » » Ostindien: 10 = Fassen wir weiter zusammen, was über die geographische Verbreitung der einzelnen Species in sämmtlichen Ordnungen der Reptilien bis jetzt von Madasgascar bekannt ist, so eizgen sich von den 108 (wieder mit Ausschluss der einen Art von Pelamis und der ächten 5 » 7,140/0, 2 » 2,860/0, 7 » 10,000/0, 2 » 2,860/0, 3 » 4,290/0, 1 » 1,430/0, 1 » 1,430/0. 1 » 4,760/0, 1 » 4,760/0, 2 » 9,52 >, 1 \ 4,760/0, 1 » 4,760/0, = 7 » 6,48>, = 8 » 7,41 >, = 4 » 3,70«/o, = 18 » 16,67>, == 3 » 2,78%, = 7 ' ' » 6,48 >, = 1 » 0,93 «/o, = 1 » 0,930/0, — 40 — Seeschildkröten Chelonia virgata Schweigg. und Caretta imhricata L. sp., die in den mada- gassischen Meeren zweifellos vorkommen dürften, deren Art-Identität aber leider immer noch nicht festgestellt ist) hiehergebörigen Arten: Eigenthümlich für Madagascar: = 79 oder 73,150/o, Gemeinsam mit Mauritius: » » Bourbon : » » den Comoren: » » Afrika : » » den Seychellen: » » Ostindien : » » dem tropischen Amerika: » » Australien und Oceanieu: Vereinigen wir zum Schluss diese Tabelle mit der Tabelle, welche wir oben für die geographische Verbreitung der madagassischen Batrachier gefunden haben, so sind von den für Madagascar bis jetzt überhaupt bekannten 129 {MO nni Feiamis hicolor und 132 mit dieser und den Seeschildkröten Chelonia und Caretta) Amphibien- Arten : Eigenthümlich für Madagascar: = 97 oder 75,19''/o, Gemeinsam mit Mauritius: » » Bourbon : » » den Comoren: » » Afrika : » » Seychellen : » » Ostindien : » » dem tropischen Amerika: » » Australien und Oceanien: Diese immerhin interessanten Zahlenverhältnisse sind aber der Natur der Sache nach, wie ich schon früher mehrfach erwähnt habe, nur als vorläufige, annähernde und keineswegs als ganz sicher begründete zu betrachten. = 8 » 6,200/0, = 9 » 6,98 0/0, = 4 » 3,100/0, = 20 » 15,500/0, = 4 » 3,100/0, = 8 » 6,'20V, = 1 » 0,780/„, = 1 » 0,730/0. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Typhlops (TyphlopsJ braminus Daudiii sp. Nossi-Be. a Ansieht des ganzen Thieres, in nat. Grösse. b und c Kopf von oben, in 6faclier Vergr., c um eine iingefälire Vorstellung der Farbenvertheiluug zu geben, d Kopf von der Seite, in 6facher Vergr. e Scliwanz von unten, in Tfaclier Vergr. Fig. 2. Chamaeleo (Brookesia) superciliaris Kühl, Männchen. Nossi-Be. a Ansicht dos ganzen Thieres, in anderthalbfacher Vergr. b Kopf von unten und c Kopf von oben, in 2'/2facher Vergr. d Kopf von der Seite, in 3facher Vergr. Mahlau & Waldschmidt. Frankfurt a. M. Boellger. .1— i t iii-Tifr A. J*^V--, Ftivu. -ii. DIE REPTILIEN UND AMPHIBIEN VON MADAGASCAR DRITTER NACHTRAG VON Dr. phil. OSKAE BOETTGER, M. A. N. MIT FÜNF THEIL WEISE COLORIRTEN TAFELN. (Abdrucli a. d. Abhandlungen d. Senckenb. naturf. Gesellschaft XII. Bd. S. 435-5ri8.) •cj» a o- FRANKFURT a. M. CHRISTIAN WINTER. JY„, 1881. Die Reptilien und Amphibien von Madagascar. Dritter ]^ achtrag. Vou Dr. phil. Oskar Boettger. Mit 5 Tafeln. Seit meinen letzten 1878 und 1879 in diesen Abhandlungen erschienenen Nachträgen zur Reptil- und Amphibienfauna Madagascars, welch' letztere Arbeit sich in den Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Bnd. XI, 1877 p. 1 u. f. findet, ist mir wieder eine so ansehnliche Menge von interessanten madagassischen Objecten durch die Hände gegangen, dass ich mich veranlasst sehe, hiermit zum vierten Male und diesmal einen ansehnlicheren Beitrag zur dortigen Kriechthierfauna zu geben. Wesentlich sind es wiederum ungewöhnlich reiche Sammlungen der Herreu Carl Ebenau, früher in Lukub^ auf Nossi-Be, jetzt Consul des Deutschen Reiches in Sansibar, und Anton Stumpff in Lukube, auf welche die folgenden Untersuchungen basirt sind. Eine überaus kostbare Individuen- und artenreiche Collection, in der sich sieben für die Wissenschaft neue Arten befanden, erhielten wir im April 1880 durch Herrn C. Ebenau; eine kleinere am 'l. October 1880 und eine ähnlich wie die genannte Ebenau'sche artenreiche und werthvolle Sammlung, die gleichfalls sieben für Madagascar neue Formen enthielt, gelangte durch Herrn A. Stumpff im Januar 1881 in unsere Hände. Diese drei Collectionen stammen durchweg vou der Insel Nossi-B6 im Nordwesten von Madagascar. Aber auch von Tamatave auf der Ostküste von Madagascar erhielten wir im September 1879 durch Herrn C. Ebenau eine Flasche mit Reptilien, in der sich ausser anderem ein für Madagascar neuer Gecko befand. Auch von anderer Seite erhielt ich übrigens noch werthvolle Objecte, die die madagassische Amphibienfauna und unsere Sammlungen bereichern halfen. So hatte ich Gelegenheit im October 1880 fünf für das, Senckenbergische Museum neue aus dem Osten von Madagascar stammende Batrachier von Herrn Naturalienhändler Gustav Schneider in Basel im Tausche gegen andere Madagassen zu erhalten, von denen mir eine Spccies für die Wissenschaft neu zu sein scheint. EndUch war Herr Prof. Dr, Hubert Ludwig in Giessen so freundlich, mir die kleine, aber an neuen und interessanten Arten reiche, aus den Nordwest- und Central- provinzen stammende Reptilausbeute des so schmählich auf Madagascar umgekommenen Bremer Reisenden Dr. Christ. Ruten b er g zur Bearbeitung zu übergeben. Die relativ ebenfalls recht bedeutenden Sammlungen des Herrn C. Reuter in Nossi-B6, der dieselben dem Lübecker Museum zum Geschenk machte, wurden mir durch die Gefälligkeit des dortigen Conservators Herrn Dr. Heinrich Lenz gleichfalls grossentheils eingesandt, doch ergaben sie leider nicht eine einzige Art, die wir nicht schon früher durch unsere Gönner von dort bekommen hatten. Das massenhafte Material, das mir so in kurzer Zeit zuströmte, veranlasste mich, in der Zwischenzeit wenigstens die neuen Gattungen und Arten zu diagnosticiren, und so entstanden die folgenden kleinen Arbeiten: 1. Diagnoses reptilium et batrachiorum novorum a Carolo Ebenau in insula Nossi-Be Madagascariensi lectorum in Carus' Zoologischem Anzeiger 1880, No. 57 p. 279 — 283. 2. Diagnoses batrachiorum novorum insulae Madagascar, ebenda 1880, No. 69 p. 567 — 568. 3. Diagnoses reptilium et batrachiorum novorum ab ill. Dr. Christ. Rutenberg in insula Madagascar coljectorum, ebenda 1881, No. 74 p. 46—48. 4. Reliquiae Rutenbergianae U. : Reptilien und Amphibien in Abhandlungen, herausgegeben vom Naturwiss. Vereine zu Bremen, Bnd. VIT, April 1881, p. 177 — 190. 5. Diagnoses reptiUum et batrachiorum ab ill. Antonio Stumpff in insula Nossi-B6 Madagascariensi collectorum in Carus' Zoologischem Anzeiger 1881, No. 87 p. 358 — 362. Ich hatte gehofft, alle madagassischen Reptil- und Araphibienarten, die mir bis jetzt durch die Hände gegangen sind und die vorher noch nicht genügend abgebildet worden waren, bildlich ausreichend fixiren zu können. Wenn ich diesen Plan hiermit nur theilweise ausführe, indem ich nur die von mir neu aufgestellten und in den Sammlungen der Senckenbergischen Natur- forschenden Gesellschaft befindlichen Species berücksichtige, so bitte ich das damit entschuldigen zu wollen, dass meine Mussezeit schon seit Längerem nicht mehr ausreicht, die massenhaften Eingänge an seltenen und neuen Reptilien und Amphibien auf gleich breiter Grundlage in systematischer Weise literarisch zu verwerthen, wie ich das bis vor Kurzem gewohnt war. Ich weiche diesmal auch in Bezug auf die Beschreibungen von meiner in den früheren die mada- gassischen Kriechthiere behandelnden Arbeiten gepflogenen Regel ab, alle Exemplare dem Leser vorzuführen, da die Neuraaterialien diesmal, wie gesagt, so reichlich eingetroffen sind, dass das für die Wissenschaft Neue vor allem eine eingehendere Besprechung verlangt, und dass eine Aufzählung aller Eingänge die so schon langathmige Abhandlung ungebührlich vergrössert haben würde. Nichtsdestoweniger schmeichle ich mir, mit dieser Arbeit einen wesentlichen Schritt in der Kenntniss und in der Unterscheidung der betreffenden Thiere vorwärts gethan zu haben. Was die beigegebenen Tafeln anlangt, so habe ich die Batrachier in Farbendruck aus- führen lassen. Ich bin mir zwar wohl bewusst, dass manches der abgebildeten Thiere durch die Einwirkung des Alkohols an seiner Farbenpracht wesentlich eingebüsst hat, aber ich glaubte, da die Sachen sehr frisch in meine Hände gelangt sind, auch die so veränderten Färbungen fixiren zu sollen, einmal weil für europäische Forscher wenigstens und für unsere Museen die Thiere doch so immer am leichtesten erkannt werden können, und weil zweitens, was Schatten und was Farbe sein soll, in blosser Kreidezeichnung stets nur schwierig zu erkennen ist, und so das Verständniss von Form und Tracht selbst durch etwas mangelhafte farbige Darstellung wesentlich erhöht werden dürfte. Schliesslich erlaube ich mir wiederum im Namen der Senckeubergischen Naturforschenden Gesellschaft den freundlichen, rastlos in unserm Interesse thätigen Herren Carl Ebenau und Anton Stumpff und auch den übrigen genannten Herren nochmals an dieser Stelle den aufrichtigsten Dank für ihre im Dienste der Wissenschaft, zum Theil im Schweisse ihres An- gesichts, geleistete Mühewaltung und für ihre uneigennützige Berücksichtigung unseres Museums ergebenst auszusprechen. Sämmtliche Exemplare der 48 in den folgenden Blättern namenthch aufgeführten Arten und Varietäten von Reptilien und Amphibien Madagascars und der Insel Nossi-B6, mit alleiniger Ausnahme der von Dr. Chr. Rutenberg aufNossi-B6 und in Central-Madagascar gesammelten und im Bremer Museum niedergelegten, und der von C. R e u t e r gesammelten und im Lübecker Museum aufbewahrten Stücke — letztere übrigens sämmtlich identisch mit den auch von den Herren C. Ebenau und A. Stumpff von Nossi-Be an uns eingeschickten Arten — , befinden sich, wie die in meinen drei früheren Abhandlungen 1877 — 1879 in diesen Blättern beschriebenen, in der Sammlung der Senckeubergischen Naturforschenden. Gesellschaft zu Frankfurt am Main. I. Studien über Reptilien und Ampliibien von Madagascar. (Mit 5 Tafeln.) Reptilia. I. Ordnung. Serpentes. I. Familie Typhloinna. I. Gen. Typlilops Dniii. Bibr. 1. Typhlops (Ophthalinidiüii) niucronatus Boettg. ßoettger in Carus' Zoologischem Anzeiger 1880, No. 57 p. 279. (Taf. I, Fig. la— f.) Char. Corpus pro latitudine longiusculum, autice distincte gracilius quam postice. Caput subtruncato-conicum, vertice deplanatura, rostro valde protracto, turgido, rotundato iieque acuuiinato. Eostrale supra satis magnum, regulariter late ovatum, postice subacumiuatum ; nasalia in sumrao capite valde approximata ibique angustissima; sulcus nasalis e supralabiali secundo exieus, nasale non divideus nee nares submedianas transgrediens. Oculi distincti, uiagni. Scuta verticis parva; praefroutale majus latiusque quam frontale; supraocularia obliqua; parietalia transversa. Series longitudinales squamarum 24. Squamae praeanales magnitudine non excei- leutes. Cauda brevis, sed lougior quam latitudo capitis, subinvoluta, basi circiter 18 seriebus squamarum trausversarum tecta, apice acute mucronata. Fere unicolor pallide cinerascenti-fuscus, ventre pallidior, marginibus squamarum uudique obscurioribus. Long, total. 378, capitis ca. 9, trunci 3G2, caudae 7; lat. capitis prope oculos 5Va, trunci 9, caudae 7^2 nim. — Rat. squam. 524—548. Hab. in insula Nossi-B6 (2 specim.). Beschreibung. Körper im Verliältiiiss zur Dicke auffallend in die Länge gezogen, nach vorn deutlidi verschmälert. Kopf nach vorn mehr oder weniger conisch zugespitzt, mit verruudet-abgestutzter Schnauze und etwas von oben abgeplattetem Scheitel. Schnauzenrand stark vorsjjringend, stumpf verdickt, aber durchaus nicht schneidig zu nennen. Rostrale oben ziemlich gross, regelmässig breit oval, nach hinten etwas zugespitzt, unteu umgekehrt glocken- förmig. Nasalen auf dem Scheitel einander sehr nahe tretend, oft in der Mitte sich berührend) — 7 — und von hier aus als schmale Bänder links und rechts das Rostrale umfassend; Nasenfurche in der Mitte des zweiten Supralabiale beginnend, nach oben das verhältnissmässig grosse, unter der Schnauzenkante liegende Nasenloch nicht überschreitend. Das Praeoculare ist schmäler als das Oculare und steht unten mit dem zweiten und dritten Supralabiale, das Oculare mit dem dritten und vierten Supralabiale in Verbindung. Das vierte Supralabiale ist stark in die Länge gezogen und etwa dreimal länger als breit. Von den schuppenförmigen oberen Kopfschildern sind nur das Praefrontale, die Supraocularen und die Parietalen etwas durch Grösse vor den folgenden Kopfschüppchen ausgezeichnet; sie stehen im Qiiincunx, die Supraocularen deutlich nach hinten und innen, die Parietalen schwach nach vorn und innen gegen einander conver- girend. Die Kinnschuppen sind wenig grösser als die darauffolgenden Schuppen des Halses und der Körperunterseite. Die Körperschuppen, von welchen in der Leibesmitte 29 Querreihen auf 20 mm gehen, sind ganzrandig und stehen in 24 Längsreihen. Bei dem grössten vor- 29 X 378 liegenden Exemplar zähle ich 54.5 Querreihen, während nach der Formel — = 548 berechnet wurden. Die Praeanalschuppen zeichnen sich nicht durch besondere Grösse aus. Der Schwanz ist kurz, ziemlich so dick wie lang, aber länger als die Kopfbreite, etwas eingerollt, an der Innenseite mit etwa 18 Schuppenquerreihen gedeckt und mit scharfer, schief nach ein- wärts gerichteter, kurzer Stachelspitze versehen. Färbung. Fast einfarbig heller oder dunkler graubraun, am Bauche wenig heller, alle Schuppen mit dunkleren Rändern. Obere Kopfschilder dunkel mit breiten hellen Säumen. Maasse. Totallänge des grössten vorliegenden Stückes 378 mm; Länge des Kopfes etwa 9, des Rumpfes 362, des Schwanzes 7 mm. Kopfbreite in der Gegend der Ocularen 5V2 mm, Körperbreite 9, Schwanzbreite 7^/2 mm. Vorkommen. Bis jetzt nur von Nossi-Be bekannt (Ebenau, Stumpff und Reuter); vier Exemplare im Frankfurter und zwei im Lübecker Museum. Verwandte. Eine wie der früher von mir beschriebene T. madagascariensis Boettg. Madagascar 1877 p. 3, Taf. I a— f durch 24 Schuppenreihen und auffallend verlängerte Körper- gestalt ausgezeichnete Species, aber mit grossem, deutlichem Auge, stachelbewehrtem Schwanz, nach vorn mehr verschmälertem Kopfe und wesentlich anderer Beschilderung desselben; Ausser- dem hat T. madagascariensis sowohl oben als unten am Kopfe helle Schuppen mit lebhaft dunkleren Rändern, während T. mucronatus nur oben dunkle Kopfschuppen mit breiten hellen Schuppenrändern zeigt. Die Art scheint auf Nossi-B6 die bei weitem häufigste Typhlopidenform zu sein. 8 II. Familie. Colubrina. I. Subfamilie. Coronellidae. I. Gen. Heterodon Pal. de Beaiir. 2. Heterodon (Anomalod o n) madagascar iens is D. B. Boettger, Madagascar p. 5, Nachtrag II p. 5. Es liegen vor zwei junge Exemplare von Taraatave an der Ostkiiste von Madagascar (Ebenau) und zwei Stücke von Nossi-B6 (Stumpff). No. 5 (coli. no. 298) von Tamatave. Rostrale sehr schwach gekielt. Praeocularen 1 — 1, Postocularen 3—4, Supralabialen 8—8, Infralabialen 10 — 10, von denen beiderseits 5 die Infra- maxillaren berühren. Schuppenformel: Squ. 23; G. 1, V. 206, A. 1, Sc. G6 (5, «i/ei). Färbung mit der der früher beschriebenen Stücke dieser Art übereinstimmend, aber unterhalb des zickzackförmigen Seitenbandes stehen in regelmässigen Intervallen von 5 zu 5 Schuppen nochmals grosse je zwei Schuppen deckende rundliche schwarze Seitenmakeln, die mit den Ausbuchtungen des darüber liegenden Bandes alterniren. Bauch in der vorderen Körperhälfte prachtvoll ziegelroth. No. 6 (coli. no. 278) von Tamatave. Rostrale, Praeocularen und Supralabialeu wie bei No. 5, Postocularen 3 — 3, Infralabialeu 9 — 10, von denen links 4, rechts 5 die Inframaxillaren berühren. Schuppenformel: Squ. 23; G. 1, V. 208, A. 1, Sc. 63 (»/i, 2, «»/so). Färbung wie No. 5. No. 7 von Nossi-B^. Kopfpholidose wie bei No. 5, aber Infralabialen 9—10, von denen links 4, rechts 5 die Inframaxillaren berühren. Schuppenforrael: Squ. 23; G. 1, V. 211, A. 1, Sc. 68 {\ 7, "«/eo). Färbung normal; vordere Hälfte der Bauchunterseite lebhaft zinnoberroth. No. 8. Altes Exemplar von Nossi-B6. Kopfpholidose wie bei No. 5, aber Postocularen 3 — 3. Schwanz verheilt. Schuppenformel: Squ. 23; G. 1, V. 214, A. 1, Sc? (29, ^jö . . .). Färbung wie bei No. 7. Maasse. No. 5. No. 6. No. 7. Länge von der Schnauze bis zur Afterspalte . . 406 431 464 mm. Schwanzlänge ' 84 83 90 » Totallänge 490 514 554 » — 9 — Verhältniss von Schwaiizlänge zu Totallänge also wie 1:5,83; 1:6,19 und l:5,l(i. Bemerkungen. Die Grenzwerthe der Variationen der Schuppenformel stellen sich bei , dieser Art jetzt auf: Squ. 23; G. 0-2, V. 206—215, A. 1, Sc. 63-73, von welch' letzteren wenigstens die unmittelbar hinter dem After liegenden immer ungetheilt erscheinen. Durch- schnitt von 11 Beobachtungen: Squ. 23; G. 1, V. 211, A. 1, Sc. 67 (12 + ^'^/as). Das Durchschnittsverhältniss von Schwanzlänge zu Gesammtkörperlänge beträgt nach den vorliegenden 9 Messungen 1 : 5,83. II. Geu. Enicoguatlius Dum. Bibr. 3. Enicognathus rhodogaster Sohle g. sp. Boettger, Madagascar p. 8. Nachtrag II. p. 6. Die 4 von Nossi-B6 (Eben au. Stumpf f) neu vorliegenden Stücke dieser leicht kenntlichen Schlange unterscheiden sich in nichts von den früher von mir untersuchten Exemplaren. Die Art ist in Pholidose wie in Färbung, wie es scheint, immer sehr constant. II. Subfam. Dryadinae. I. Geu. Dromicus I)uiu. Bibr. 4. Dromicus Stumpffi Boettg. Boettger in Carus' Zool. Anzeiger 1881, No. 87, p. 358. (Taf. I, Fig. 2a-g.) Char. Dentes 2 posteriores maxillae superioris multo majores, sed non canaliculati nee spatio distincto ab anterioribus separati. — Temporalia 2 + 2. Squamae laeves, scrobiculis apicalibus parura distinctis 2 instructae. Frenale rhombicum; praeoculare 1 pilura sed non frontale attingens, postocularia 2. Supralabialia 8, 4to et 5to sub oculo positis, 6to subtriangulari. Ventralia ad latera haud angulata. Cauda basi distincte angustior squamisque majoribus tecta quam ultima pars trunci. Squ. 19; G. 1, V. 148 ad 155, A. »/i, Sc. »*/:u ad »«/ss. Supra sordide fuscus, aut parum distincte nigro reticulatus, marginibus squamarum solum lineolis albidis maculisque parvis nigris ornatis, aut praeterea collo seriebus 4 longitudinalibus macularum nigrarum parum distinctarum signatus; striga nigra postoculari labium superum album eleganter cingente. Infra ruber subalbicans unicolor, ventralibus antice solum ad suturam squamarum nigro marginatis. Long, total. 750, capitis 21, trunci 492, caudae 237 mm. Hab. in insula Nossi-Be rarus (8 specim.). - 10 — Beschreibung. Die beiden hintersten Zähne des Oberkiefers beträchtlich länger als die übrigen, nicht gefurcht und .kaum durch einen Zwischenraum von den vorhergehenden schwächeren Oberkieferzähnen getrennt. — Körper schlank, Schwanz lang, mit schmaler Basis ziemlich deuthch vom Rumpf abgesetzt. Kopf langoval, deutlich vom Hals abgesetzt, mit stumpf abgerundeter Schnauze. Rostrale breit dreieckig, etwas schief gestellt, kaum auf den Pileus übergebogen; Maulspalte stark S-förmig geschwungen. Nasenöffnung weit; Auge gross. Sein Durchmesser so gross wie die Entfernung vom Nasenloch zum Auge. Internasalen mehr oder weniger dreieckig, so lang oder länger als breit, Praefrontalen dagegen viel breiter als lang, vorn nach der Aussenseite hin stark umgebogen. Frontale vorn geradlinig abgestutzt, nach hinten deutlich zusammengezogen, Supraocularen vorn stark verschmälert. Parietalen so lang oder länger als das Frontale, hinten etwas auseinandertretend, jederseits von 3 oder 4 grösseren Temporalschuppen begleitet. Frenale rautenförmig, kaum länger als hoch, Prae- oculare unten schmal, oben über den Pileus übergebogen, aber von dem Frontale stets durch einen deutlichen Zwischenraum getrennt. 2 Postocularen. Temporalen 2 +2 + 3. Supra- labialen 8, die 3 vordersten sehr schief gestellt, das 4te und 5te unter dem Auge, das 6te ein gleichschenkliges Dreieck bildend. Infralabialen 10, von denen 6 mit den Inframaxillaren Sutur bilden. Hintere Submaxillaren sehr lang und schmal, anderthalbmal so lang als die vorderen. Schuppen glatt, langrhombisch, mit 2 wenig deutlichen, von der Schuppenspitze ziemlich weit entfernten Apicalgrübchen. Ventralen seitlich ohne Spur von Bauchkante; Schwanzschuppen deutlich grösser als die Schuppen des Hinterrückens, gegen die Schwanzraitte hin am grössten, sechseckig und hier fast so breit wie lang. Schuppenformel: No. 1. Squ. 19; G. 1, V. 153, A. '/i, Sc. »«/gs. No. 2. Squ. 19; G. 1, V. 155, A. Vi, Sc. "/". No. 3. Squ. 19; G. 1, V. 148, A. V^, Sc. "V»*- Die Durchschnittsformel beträgt also für diese Species nach den 3 vorliegenden Angaben Squ. 19; G. 1, V. 152, A. »/i, Sc. ^^e. Maasse. No. 1. No. 2. No. 3. Länge des Kopfs bis zum Hinterrand d. Parietalen 15 12 ll^jUim. Länge des Rumpfs von hier bis zur Analöffnung . 498 346 331^2 » Schwanzlänge 237 153 159 » Totallänge 750 511 502 » Schwanzlänge zu Totallänge also wie 1:3,16; 1:3,34 und 1:3,16; im Durchschnitt demnach wie 1 : 3,22. — 11 — Färbung. Oberseite düster graubraun mit sdiwarz-weisser undeutlicher Maschenzeich- nung, die dadurch entsteht, dass die Schuppenränder namentlich an den Rurapfseiten zum Theil weiss, zunj Theil schwarz gefärbt erscheinen, und dass die Schuppenspitze immer dunkel gefärbt ist. Junge Stücke zeigen die Maschenzeichnung weniger deutlich, besitzen aber längs des Halstheiles vier Reihen undeutlicher rhombischer schwärzlicher Flecken. Den oberen Rand der weiss gefärbten Supralabialen begrenzt ein tief schwarz gefärbter Längsstreif. Unterseite schmutzig weiss, ins Röthliche ziehend, wenigstens im ersten Körperdrittel vorn an den Seiten der Ventralen, da wo dieselben mit der äussersten Seitenschuppenreihe in Contact kommen, jederseits mit einer kleinen schwarzen Makel. Unterseite des Schwanzes in der Mittellinie meist mit einigen ganz schwachen unregelmässig gestellten grauen Punktflecken. Bemerkungen. Die neue Art unterscheidet sich von der einzigen bis jetzt auf Ma- dagascar gefundenen Species dieser Gattung, dem Brom, madagascariensis Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (4), Bnd. 9, 1872 p. 22, Taf. V, Fig. A durch die Zahl und Stellung der Temporalen 2 + 2 statt 1 + 2, durch die geringere Anzahl der Ventralen 148—155 statt 168 und durch das Fehlen des gelben Seitenstreifs auf den ersten BHck. In der Pholidose ist von sonstigen bekannteren i)^o»»9 und die Durchschiiittsformel nach 3 allerdings nur theilweise completen Angaben auf: Squ. 17; G. 4, V. 158, A. »/i, Sc. «>t.. V. Familie Dryiophidae. I. Gen. LaDs^aha Brngr, 8. Langaha nasuta Shaw sp. Boettger in Madagascar Nachtrag II p. 2, Nachtr. III p. 11. Hr. Ant. Sturapff sandte ein schönes Stück No. 3 dieser seltenen Art von Nossi-B6 ein. Dasselbe zeigt zwei hinter einander gestellte mediane Schuppen zwischen den Praefrontalen ; 9—9 Infralabialen, von denen je das 4. nahezu rechteckig ist. Im Uebrigen ist die Kopf- pholidose vollkommen identisch mit der unserer No. 1. Schuppenformel: Squ. 19; G. 7, V. 143, A. »/i, Sc. "'/i43. Maasse. Länge von Schnauze bis Afterspalte 423mm Schwanzlänge ,,.... 300 » Totallänge 723 » Nasenaufsatz bis zum Nasenloch 14» Verhältniss von Schwanzlänge zu Totallänge also wie 1:2,41. Färbung. Oberseits ein schönes Fuchsroth, auf dem Kopf mit feinen schwarzen Pünktchen, auf dem Halstheil mit einzelnen grösseren verloschenen schwärzlichen Fleckmakeln. Schwärzlicher Seitenstreif nur im ersten Körperdrittel und auch hier nur fein strichförmig. Sonst wie unsere No. 1. Bemerkungen. Lang, nasuta hat folgende Gränzwerthe für die Variationen in der Schuppenformel: Squ. 19; G. 3—7, V. 143—152, A. 1— Vi, Sc. »'«/ue — 1^^/153. Die Durchschnittsformel stellt sich nach den 7 bis jetzt vorliegenden Angaben auf: Squ. 19; G. 6, V. 147, A. Vi, Sc. »"/i4fi. Die grösste Körperlänge, die bei einem Exemplar des Pariser Museums beobachtet wurde, stellt sich auf 0,915 Meter. Die Grenzwerthe des Verhältnisses von Schwanzlänge zu Totallänge schwanken von 1:2,41 bis zu 1 : 2,57. Nach 4 Messungen beträgt der Durchschnitt aber 1 : 2,51. i: . — IG — Tl. Familie. Dipsadidae. I. Gtenns. I)i))sas Boie. |9. Dipsas (Heterurus) Gaimardi Schleg. var. graiiuliceps Boettg. (Boettger in Madagascar p. 14, Taf. I, Fig. 3.) Zwei weitere dieser auch von C. Reuter gefundeneu schöneu und interessanten Varietät, welche Herr A. Stuiupff von Nossi-Be einschickte, liegen mir vor. Sie stimmen bis auf Kleinigkeiten mit unserer No. 1 überein. No. 2 mit 69 schwarzen, weiss eingefassten Halbbinden quer über den Rücken und mit 28 über den Schwanz, in Summa mit 97 Querbinden. Praeocularen nur 1 — 1. Knötchen auf den Kopfschildern sehr deutlich. Schuppenformel: Squ. 17; G. 4, V. 247, A. Vn Sc. 111 (Vi, 4, '»«/iog). No. 3. 70 schwarze, weiss eingefasste Halbbinden quer über den Rücken, Schwanz ver- letzt. Praeocularen 1—1. Knötchen auf den Kopfschildern deutlich. Schuppenformel: Squ. 17; G. 5, V. 248, A. ^ji, Sc? ('/,, 5,?). Maasse. No. 2. Kopflänge bis zum Hinterrand der Parietalen 22 mm. Von der Schnauze bis zur Afterspalte 561 » Schwanzlänge 165 » Totallänge 726 » Verhältniss von Schwanzlänge zu Totaliänge also wie 1 : 4,4. Bemerkungen. Nach meinen Beobachtungen an 3 Exemplaren dieser Varietät stellt sich jetzt die Variationsgrenze für die Schuppenformel auf: Squ. 17; G. 2 — 5, V. 238—248, A. 1-^1, Sc. 108—111, welch' letztere folgende Beschaffenheit zeigen: */i (getheilt), 2 — 5 (ungetheilt) und i"^/i«5 — ^""/loe (getheilt). Die Durchschnittsformel ist: Squ. 17; G. 4, V. 244, A. »/i, Sc. 110 ('/i, 4, ^''-''/los). Das grösste bis jetzt von Nossi-B6 bekannte Stück unserer Sammlung misst 1,011 Meter. Das Verhältniss von Schwanziänge zu Totallänge beträgt bei 2 Stücken der Varietät 1 : 4,4 bis 1 : 4,53, im Mittel also 1 : 4,47. 10. Dipsas (Eteirodipsas) colubrina Schleg. typ. und var. citrina Boettg. (Boettger in Madagascar p. 16, Nachtr. I p. 3 und Nachtr. H p. 11.) Es liegen von dieser^ häufigen Schlange wiederum zahlreiche Exemplare vor, die die Herren Ebenau undStumpff auf Nossi-B6 gesammelt haben. Nur über ein der var. citrina Boettger angehöriges Stück erlaube ich mir hier ein paar kurze Bemerkungen. — 17 — No. 14. var. eitrina Boettg. Praeocularen 2 — 2, Infraocularen 3 — 3, Postocularen 3 — 3; Teniporalschuppen erster Reihe 3 — 3 und Supralabialen 8 — 8, also alles ganz normal wie bei der typischen Form. Schuppenformel: Squ. 25; G. 4, V. 182, A. ^ji, Sc. 63 ('/s, 3, »«/ss). Färbung. Oberseits bräunlich citrongelb; Schwanzspitze auf 17 mm Länge hornweiss mit 2 mm langer schwarzer Endspitze. Bemerkungen. Fassen wir das bei unseren No. 5, 6, 8 und 14, die sämmtlich zur var. eitrina gehören , Gesagte zusammen , so ergibt sich für diese Vai'ietät die Durch- schnittsformel: Squ. 25; G. 3, V. 194, A. Vi, Sc. 68 {% 2, «*/64), was bis auf die hier constante Schuppenzahl 25 genau mit der früher (Nachtrag II p. 13) für die typische Art gefundenen Formel übereinstimmt und zugleich beweist, dass var. eitrina nichts weiter als eine constant hellere Farbenspielart dieser Species ist. II. Ordnung. Lacertilia. U. Familie. Zonuridae. -* II. Genus. Gerrhosanms Wiegm. 11. Gerrhosaurus (Cicigna) madagascariensis Gray sp. (Boettger in Madagascar Nachtr. II p. 15.) Es liegen zahlreiche von Hrn. A. Stumpff auf Nossi-B6 gesammelte Exemplare dieser Eidechse in allen Alterszuständen vor mir. Nachzutragen ist nur, dass das Interparietale dieser Species fast constant fehlt, dass bei erwachsenen Thieren Kehle und Brust und oftmals auch die ganze Bauchunterseite sammt der Innenseite der Schenkel prachtvoll zinnoberroth gefärbt zu sein pflegen, und dass die nie fehlende helle Seitenbinde meist lebhaft spangrün und goldglänzend erscheint. Der Rücken ist fast immer sehr deutlich und dicht unregelmässig schwarz gefleckt und zeigt keine dunkle Mittellinie. Die Art hat vor dem grossen, unter dem Auge liegenden Supralabiale constant 4 vordere Supralabialen. Das eine Geschlecht, vermuthlich das Männchen, zeichnet sich im Alter vor dem andern Geschlecht durch eine spitzig nach der Seite hin abstehende dreieckige Schuppe aus, die je links und rechts von der Kloake auf der Schwanzbasis liegt. Unter den mehr als 30 neu vorliegenden Stücken besitzt ein einziges, ein junges Exemplar, zwar ein kleines Inter- 3 — 18 — parietale, doch ist dasselbe deutlich etwas weiter nach hinten gerückt als bei den übrigen mit Interparietale versehenen Arten dieser Gattung. Im Uebrigen verweise ich auf die folgende Art, bei der die Unterschiede beider Species erörtert werden sollen. 12. Gerrhosaurus (Cicigna) rufipes Boettg. (Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, No. 87 p. 358.) (Taf. I. Fig. 3a— c.) Char. Corpus membraque compacta; caput breve, scutis pilei subtiliter verraiculato- rugosis, rostro obtuso. Frontoparietalia nulla; interparietale minimum, rarius nuUuin. Supra- labialia 6, quarto sub oculo posito. Series longitudinales squaniarum dorsalium valide sed subaequaUter striatarum 24 — 26; series transversales abdominis ab intermaxillari usque ad cloacam 46 — 48. Squamae partis inferioris caudae non carinatae. Sub utroque femore pori 12—13. Badius, dorsum seriebus 3 punctorum nigrorum lineaque laterali albopunctata ornatum, latera corporis caudaeque praeterea hie illic punctis albis vel caerulescentibus irregulariter adspersa. Labialia alba, nigromaculata, ingluvies alba eleganter nigro longitudinaliter taeniata, abdomen subminiatum, pars inferior caudae caerulescens, manus pedesque laete rufae. Long, total. 162, capitis usque ad parietalia 13, trunci 42, caudae 107, membri anterior. 20^2, posterior. 38^2 mm. Hab. in insula Nossi-B6 satis frequens (12 spec). var. subunicolor Boettg. (Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, No. 87 p. 359.) Char. Squamae dorsales caudalesque validius carinato-striatae, carina media distinctiore. Squamae et partis inferioris caudae plerumque distincte carinatae. Sub utroque femore pori 10 subquadrati. Supra aut unicolor fuscus aut indistincte nigro reticulatus, lateribus praecipue ad axillam punctis albis vel caerulescentibus obsoletis hie illic sparsus, infra totus caerulescens unicolor. Long, total. 144^2, capitis ut supra 12, trunci 33^2, caudae 99, membri anterior. I6V2, posterior. 28 mm. Hab. cum typo sed rarior (2 sp.) Beschreibung. Die typische Form dieser neuen, brillant gefärbten Art zeigt geringere Grösse und einen noch gedrungeneren Körperbau als G. madagascariensis, hat aber eine — 19 — verhältnissmässig mehr verlängerte 4. Zehe ain Hinterfuss. Der Kopf ist weit kürzer pyra- midal mit fein wurmförmig gerunzelten Deckschildern; die Schnauze ist wesentlich kürzer und stumpfer. Frontoparietalen feiilen; das Interparietale ist in 10 Fällen deutlich entwickelt, wenn auch sehr klein, in 2 Fällen fehlt es. Es liegt in ^/s Länge der medianen Parietalsutur und hat die Form eines winzigen Ovales. Die Kopfschilder sind im allgemeinen ähnlich denen von G. madagascariensis, aber alle und namentlich das Internasale und die Parietalen sind im Verhältniss zu ihrer Länge deutlich breiter als bei diesem. Auch ist bei der neuen Art das Frontale an seinem Vorderende stärker abgestutzt. Supralabialen sind stets nur sechs vorhanden, von denen das 4. unter das Auge gestellt ist, während bei G. madagas- cariensis constant erst das 5. unter dem Auge liegt. Der schmale Ohrlobus stimmt bei beiden Species in der Form überein. Die Bedeckung der Kinn Unterseite stimmt abgesehen von der auffallenden Breite der einzelnen Schuppen im Vergleich zu ihrer Länge gut mit G. mada- gascariensis. Die vorderen Submaxillaren sind bei unserer Art immer breiter als lang, während sie bei jener stets deutlich länger als breit erscheinen. Die Rückenschuppen sind kräftig und mehr gleichmässig kielstreifig, und diese Sfreifung ist auch auf dem Halse, an den Körperseiten und auf der ersten Ventralschuppeureihe deutlich. Die Schuppen der Schwanz- unterseite sind niclft gekielt. Unter dem Schenkel stehen jederseits nur 12 — 13 Femoralporen. Die Rückenschuppen stehen in 24 — 26 Längsreihen, die Bauchschuppen in 8 Längsreihen und vom 2. Intermaxillare (exclus.) au in 46 — 48 Querreihen. Verglichen mit G. madagas- cariensis ist die dritte Zehe des Fusses weit kürzer im Vergleich zur vierten als bei diesem. Färbung. Dunkel graubraun, Kopfschilder auf ihrer Fläche ohne schwarze Flecke oder Makeln, Rücken nur mit 3 oder 4 meist unregelmässigen Längsreihen kleiner schwarzer Punkte. Die für G. madagascariensis so charakteristische helle Seitenbinde ist höchstens durch eine helle Fleckreihe angedeutet, welche sich übrigens immer längs der Schwanzseiten fort- setzt und hier besonders deutlich ist. Sie besteht aus kleinen, nur eine Schuppe einnehmenden viereckigen weisslichen oder bläulichen, nach aussen dunkel eingefassten Makeln. Auf dem Schwänze wechseln diese hellen Makeln mit schwarzen Flecken ab und bilden so eine deutliche seitliche Längsbinde. Darunter sind die Seiten des Rumpfes und des Schwanzes überdies noch mit unregelmässig gestellten hellen rundlichen Tropfenfleckchen geziert. Die grossentheils weissen Labialen sind zierlich schwarz gefleckt; die Kehle zeigt jederseits auf weissem Grunde 3 — 4 schwarze aus dichtgedrängten Fleckchen gebildete Längsstreifen. Der Leib ist unterseits mennigroth, die Schwanzbasis bläulich. Die Gliedmaassen zeigen sich schwarzgefleckt und undeutlich hell getropft; Hand und Fuss sind lebhaft rothbraun bis feurig fuchsroth. — 20 — Zu den einzelnen Stücken habe ich Folgendes zu bemerken: No. 1. Längsreihen der Rückenschuppen (L) 26, Querreihen der Bauchschuppen (Q) 46, Femoralporen (F) 13 — 12. No. 2. L. 26, Q. 47, F. circa 10 jederseits. No. 3. L. 26, Q. 45, F. 12-11. No. 4. L. 26, Q. 44, F. 12—12. No. 5. L. 26, Q. 48, F. 11—11. No. 6. L. 24, Q. 47, F. 13 — 13. Schwanzwirtel (S) 87. No. 7. L. 26, Q. 45, F. circa 10 jederseits, S. 86. No. 8. L. 24, Q. 48, F. circa 10 jederseits, S. 72 (wohl etwas zu kleine Zahl, aber es war absolut keine frühere Verletzung am Schwänze zu bemerken). Die Varietät var. subunicolor Boettg., welche nur in 2 Stücken vorliegt, gehört zwar zweifellos zu dieser Species; ihre Färbung ist aber so beträchthch abweichend von der nor- malen, dass es der Aufmerksamkeit bedarf, um die Form auf die genannte Art zurückzuführen. Vielleicht kommt dieses Kleid auch nur bei einzelnen Jugendexemplaren vor und verändert sich im Alter zu der oben für den Typus angegebenen Tracht. Beschreibung. Die Kopfpholidose stimmt ganz mit der der typischen Form überein, aber die Kielung der Rücken- und Schwanzschuppen erscheint etwas kräftiger und der Mittel- kiel der einzelnen Schuppen ist deutlicher ausgeprägt. Auch die Schwanzunterseite zeigt vom ersten Drittel an nach hinten meist ziemlich gut entwickelte Kielschuppen. Unter den Schen- keln stehen nur je 10 quadratische Femoralporen, die mir besser entwickelt zu sein scheinen als bei der typischen Form. Die Färbung und Zeichnung ist auffallend einfacher, oberseits einfarbig tief dunkel- braun oder doch nur schwach und undeutlich mit Schwarz genetzt, ohne Punktlinie an den Seiten und nur mit wenigen weisslichen oder bläulichen Fleckchen in der Achselgegend. Die Unter- seite des Thieres ist ebenso einfarbig hell stahlblau. Die Labialen sind nur mit ein paar helleren Punkten undeutlich gezeichnet, die Kehlstreifen kaum durch etwas dunklere Schuppen- ränder angedeutet. No. 9. Längsreihen der Rückeuschuppen 24, Querreihen der Bauchschuppen 45, Femoral- poren 10 — 10, Schwanzwirtel 80. No. 10. L. 24, Q. 44, F. 10—10, S. 84. — 21 — Maasse. No. 6 No. 7 No. 9. Kopflänge bis zu den Parietalen 13 lO'/ä 11 V^ rom Grösste Kopf breite 10 8 9 » Von der Schnauze bis zum After .... 55 41 45^2 » Schwanzlänge 107 76 99 » Länge der Vorderextremität 20^2 14 I6V2 » Länge des 3. Fingers 5'/g 4 5 » Lauge der Hinterextremität 38^» 27 28 » Länge der 3. Zehe 9 6^» 7^2 » Länge der 4. Zehe 14 10 V2. 11'/» » Länge der 5. Zehe 7 5 6 » Totallänge 162 117 144 V2 » Verhältniss von Kopflänge zu Rumpflänge im Mittel wie 1 : 4,04, während ich dasselbe bei G. madagascariensis im Mittel zu 1 : 4,49 fand. Verhältniss von Schwanzlänge zu Total- länge im Mittel wie 1 : 1,5, während bei jenem 1 : 1,61 der Durchschnittswerth ist. Fundort. Die Art wurde von Herrn A. Stumpf f auf Nossi-B6 entdeckt, wo sie seltener als G. madagascariensis zu sein scheint. Auch die var. subunicolor stammt von hier. Bemerkungen. Abgesehen von der Färbung namentlich der Kinnseiten und der Füsse ist die Art leicht durch das Auftreten eines kleinen Interparietale und die geringere Anzahl der Supralabialen von G. madagascariensis zu unterscheiden. Der gleichfalls mit einem Interparietale ausgestattete Cr. ornatus Gray sp. und die übrigen von Grandidier auf- gestellten madagassischen Arten dieser Gattung sind schon durch ihre Färbung hinreichend von der vorliegenden Species verschieden. III. Farn. Gymnoiilithalmidae. Durch den gleich namhaft zu machenden Fund eines Ablepharus wird die genannte Familie zum ersten Mal in die madagassische Reptilfauna eingeführt. I. Gen. Ablepharus Fitz. Nach dem Vorgange von Alex. Strauch in M^langes biolog. tir^s du Bull. d. l'Acad. St.-Petersbourg, Bnd. 6, 1867 p. 553 u. f. fasse auch ich die Gattungen CryptoUepharus Fitz, und Ablepharus Fitz, in eine einzige zusammen und nenne demgemäss die folgende weitver- breitete Art Ablepharus. — 22 — 13. Ablepharus Boutoni Desj. sp. var. cognatus Boettg. (^ Scincus Boutoni Desj.) Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881 No. 87 p. 359. (Taf. II, Fig. 4.) Char. Dififert a typo supralabialibus anterioribus multo lougioribus quam altioribus, quarto nee quinto suh oculo posito. Internasale trianguläre nee rboinboideum, antice truncatum, postice linea directa horizoutali terminatum; frontale rhombicum. Series lougitudinales squa- marum 22 ; squamae praeanales 6, mediae majores. Caeterum et colore speciminibus var. B. Dumeril-Bibroni simillimus. Hab. in insula NoBsi-B6 perrarus (1 spec.) Beschreibung. Indem ich auf die trefflichen Beschreibungen des typischen Ä. Bou- toni Desj. sj}- bei Dum6ril und Bibron, Erp6t. g6n., Bnd. 5 p. 813 [Peronii), bei Gray, Catal. of Lizards Brit. Mus. p. 64 {Cryptohlepharus) und bei Strauch, a. a. 0. p. 566 u. f. verweise, mache ich hier nur auf die Unterschiede aufmerksam, die es gerechtfertigt erscheinen lassen, die madagassische Form als eine Varietät der obengenannten Art aufzufassen. Der wesentlichste Unterschied vom T^pus besteht darin, dass die vorderen Supralabialen viel länger als hoch sind, und dass das 4. und nicht das 5. Supralabiale unter das Auge ge- rückt erscheint. Das Internasale ist breit dreieckig und nur vorn au der Spitze ein wenig abgestutzt, hinten durch ein^ gerade horizontale Linie begrenzt, also nicht rhomboidisch; das Frontale ist rautenförmig. Längsschuppenreihen zähle ich 22. Praeanalschuppen sind 6 vor- handen, deren mittlere sich durch bedeutendere Grösse auszeichnen. Im übrigen finde ich keine Unterschiedevon der durch Dumeril und Bibron sab var. B. beschriebenen Farbenspielart, und auch 2 Exemplare der Coli. Senckenberg von Australien (Rüppell) und von Timor (Mus. Giessen) zeigen keine weiteren Verschiedenheiten. Maasse. Von der Schnauze bis zur Afterspalte 44 mm. Schwanzlänge 50 » Totallänge 94 » Verhältniss von Schwanzlänge zu Totallänge wie 1:1,88, während Dumeril und Bibron diesen Werth zu 1:1,74 berechnen lassen. Die Färbung des madagassischen Ablepharus entspricht durchaus der unseres Stückes von Timor. Die Grundfarbe ist braungrün mit undeutlichen dunkelbraunen Längsflecken, die sich auf der ersten Hälfte des Schwanzes zu einem massig breiten Medianstreifen verdichten. Beiderseits durchzieht eine hell olivengrtine breite Längsbinde die Rückenseiten bis zum Schwanz- — 23 — ende. Die Körperseiten darunter sind schwarzbraun, weiss getropft, und ähnlich sind auch die Gliedmaassen gefärbt. Die ganze Unterseite ist hell bläulichgrün irisirend, jede einzelne Schuppe mit etwas dunkleren Rändern. Fundort. Nossi-B(5, von Hrn. A. Stumpff entdeckt und in einem einzelnen Exem- plar eingeschickt. Scheint sehr selten zu sein. Man kennt diese Art nach A. Strauch u. a. bis jetzt in Afrika von Mombas an der Sansibarküste (Peters) und von Cabaceira auf dem afrikanischen Festland (Pot.) und auf den ostafrikanischen Inseln von Mossambique (Pet.), Comoro (Pet.), Nossi-Bö (Stumpff) und Mauritius (Desjardins, Günther). Aus Asien wird die Art angegeben von Java (A. Dum 6ril), Timor (Gray, Rüppeli), Amboina (Pet.) und von Lobo u. a. 0. auf Neu-Guinea (Pet.). Weiter von Buru, Soron, Ramoi, Insel Yule, Somerset auf Cap York (Pet.), von der Insel Savage und Aneiteum (Günth.). In Australien lebt sie auf Neuholland im Westen und Norden (Günth.), an der Seehundsbai (A. Dum.) und bei Adelaide (Pet), auf Tasmanien (A. Dum.) und auf den pacifischen Inseln, namentlich den Fidjis, den Samoa-Inseln (A. Dum.), auf Tahiti und auf den Sandwich-Inseln (Wilkes, Strauch, Günth.). In Amerika endlich findet sie sich auf der Insel' Puna (A. Dum.) im Golf von Guayaquil und auf den Pisacoma-Inseln an der Küste von Peru. Die Species ist also von der Ostküste Afrikas an über die Inseln des sunda-moluckischen Archipels, Australien und die Inseln des Stillen Oceans verbreitet bis zur Westküste von Amerika. IV. Familie Scincidae. III. Geuus Euprepes (Wagl.) Dum. Bibr. 14. Euprepes (Euprepes) bistriatus Gray. Gray, Synops. Rept. in Griffith' An. Kingdom Cuv., Bnd. 9, p. 69; Ann. Nat. Hist. Bnd. 2, p. 280 {Tüiqua) und Catal. of Lizards Brit. Mus. p. 115; Dum^ril und Bibron, Erp6t. g^n. Bnd. 5, p. 686 {Eupr. GravenJiorsti); Boettger in Madagascar p. 35 {Euprepis GravenJiorsti). = Scincus vittatus Gravenhorst in Mus. Bresl. non Eiqw. (Euprepes) vittatits Olivier sp. in Voyage dans l'Emp. Ottom. Bnd. 2, p. 58, Taf. 29, Fig. 1 {Scincus) nee Scincus bistriatus Spix in Spec. Lacert. Brasil, p. 23, Taf. 26, Fig. 1 = Euprepes (Mabuya) agilis Fitz. • = Euprepes elegans Peters in Mon.-Ber. Preuss. Acad. d. Wiss,, Berlin 1864 p. 619. — 24 — Es liegen zahlreiche Exemplare dieser schönen Art von Nossi-B6 (Ebenau, Stumpff, Reuter) vor. Beschreibung. Eupr. bistriatus ist dadurch, dass die Frontoparietalschilder zu einem einzigen, ziemlich herzförmigen oder Aförmigen Schilde vereinigt sind, und dass das Interparie- tale deutlich entwickelt ist, gut von ihren Verwandten zu unterscheiden, und ich beschränke mich im Folgenden darauf, nur dasjenige zu erwähnen, was mir von Dumeril und Bibron's ausführlicher Beschreibung dieser Art abweichend erscheint, und das hervorzuheben, was sich etwa an individuellen Variationen bei den vorliegenden Stücken vorfindet. Nur zwei Stücke unserer und eines der Lübecker Sammlung zeigen ausnahmsweise vollkommen getrennte Fronto- parietalen; alle drei lassen sich aber trotzdem nach Gestalt und Färbung als sicher hierher- gehörige erkennen. Ohr mit 2 bis 4 Loben, im Durchschnitt nach 17 Beobachtungen 3—3. 4. und 5. Supralabiale stark in die Länge gezogen und auffallend übereinander geschoben, ganz wie es Dumöril und Bibron a. a. 0. p. 687 beschreiben. Die Längsschuppenreihen schwanken zwischen den Zahlen 32 und 36, während Dumeril und Bibron die auffallend hohe Zahl 37 angeben. Nach 16 Beobachtungen ist die Durchschnittszahl für die madagassische Form fast constant 34. Interessant ist No. 12. Längsschuppenreihen 36; Ohrloben 2 — 2; Frontoparietalen voll- kommen getrennt. 4. Supralabiale klein, nicht unter das 5. unter dem Auge befindliche ge- schoben. Sonst wie die typische Form, aber ohne weisse Punkte in dem schwarzen Seiten- streifen. Maasse: No. 4. No.7. No. 8. No.lO. No. 12. No. 16. No. 17. Kopflänge bis zum Hinterrand der Parietalen . . . . 1 1 ^2 Von der Schnauze bis zum Anus 55 Schwanzlänge . . . .' . . 105 Totallänge 160 Verhältniss von Kopflänge zu FbUrapflänge im Mittel wie 1 : 4,16, von Schwanzlänge zu Totallänge im Mittel wie 1: 1,53, während bei Dumeril und Bibron sich letzterer Werth zu 1 : 1,71 berechnen lässt, eine Zahl, die offenbar von einem Exemplar mit reproducirtem Schwanz herrühren dürfte. Färbung. Kopf einfarbig, lebhaft gelblich- oder röthlichbraun, Rücken und Schwanz grau- oder grünbrau» mit 3 oder 4 Längsreihen von oft undeutlichen, etwas unregelmässig gestellten, helleren, schwarz eingefassten, einfachen oder Doppelfleckchen. Körperseiten schwarz- 10 »/2 11 1/2 11 1/2 10 llV'i 9 ^2 mm 54 64 64 50 59 46 » 96 123 109 90 124 92 » 50 187 173 140 183 138 » — 25 — braun oder schwarz mit einer hellbraunen oberen und einer sehr markirten weissen unteren Längsbinde jederseits, die erstere vom hinteren Augenlidrand meist nur bis gegen die Mitte des Rumpfes hin deutlich, die letztere, anfangs nur oben schwarz eingefasst, vom Nasenloch an durch die Ohröfifnung und ^on hier beiderseits dunkel eingefasst bis zur Schwanzbasis verlaufend. Zwischen den beiden hellen Seitenbinden häufig eine Längsreihe feiner weisser Punktfleckchen. Unterseite grünlichweiss irisirend, die Schuppenränder etwas dunkler. Vorkommen. Bis jetzt kennt man die schöne Art nur von Nossi-B6, von Madagascar (Dum. Bibr., Peters), hier namentlich von der St. Augustinsbai (Peters) im Südwesten und vom Cap d. g. Hoffnung (Dum. Bibr.). Bemerkungen. Der Diagnose nach gehört Peters' Eupr. elegans von der St. Augustinsbai auf Madagascar ebenfalls hieher. Ich wüsste wenigstens keinen irgend erhebhchen Unterschied zwischen beiden Formen anzugeben. VII. Familie Geckones. I. Genns. Geckolepis Grandidier. 15. Geckolepis maculata Peters. Peters in Mon.-Ber. Preuss. Acad. d. Wiss., Berlin 1880 p. 509, Taf. p. 798, Fig. 3— 3d. Diese wunderbare Geckonenform, die uns jetzt auch durch die Güte des Hrn. A. Stumpf f in 4 Exemplaren von Nossi-Be zugegangen ist, wurde unlängst durch Hrn. Prof. W. Peters a. a. 0. ausreichend beschrieben und so vortrefflich abgebildet, dass mir nur weniges zu sagen übrig bleibt. Die Pupille ist vertical spaltförmig. Die drei mittleren Praeanalschuppen sind normal, die je 2 nächst äusseren aber mitunter etwas dreieckig vorgezogen und sparrig abstehend. Die Mittelzehe zeigt auf der Sohle nicht 12 bis 13, sondern 17 Querlamellen. Der Schwanz ist meist verletzt und wieder verheilt. No. 1 zeigt 24 Längsschuppenreihen und 36 Querreihen von Bauchschuppen vom Kinn bis zum Anus, No. 2 beziehungsweise 25 und 34, No. 3 26 und 40. No. 4 zeigt sich grossen- theils von Schuppen eutblösst, ist aber durch vollkommen erhaltenen Schwanz ausgezeichnet. Derselbe ist oberseits graubraun mit 16 matten, schwärzlichen, nach hinten heller begrenzten queren Halbbinden geziert. Maasse eines jüngeren Stückes No. 4. Kopfbreite 11^2 mm Von der Schnauze bis zum After . . 46'/, » Schwanzlänge • 64 Totallänge - . llO'z ]> 4 — 26 — Verhältniss von Schwanzlänge zu Totallänge demnach wie 1:1,73. Auch Peters' Ab- bildung zeigt ein kaum mehr als etwa halbwüchsiges Exemplar. Färbung wie die von Peters angegebene, aber Unterseite weisshch, durch äusserst feine bräunliche Pünktchen, die sich so ziemlich auf allen Körperschuppen beobachten lasseii, an Kinn und Körperseiten hie und da dunkler gepudert. Ein schwarzer Längsstreif durch das Auge, ein zweiter ihm paralleler jederseits an der Seite des Hinterkopfs. Vorkommen. Man kennt G. maculafa bis jetzt nur von Anfica in Nordwest-Mada- gascar und von der Insel Nossi-B6. Es ist ein nächtliches Thier und wird wohl deshalb hauptsächlich nur selten erbeutet. Bemerkungen. Grandidier's Gecko! . typicus in Rev. et Mag. de Zool. p. Guerin-M6neville (2) Bnd. 19, 1867 p. 233 von Ste. Marie in Süd-Madagascar soll einen plattgedrückten, mit eiförmigen Schuppen bedeckten Schwanz und ungefieckte, »rubro-ardesiacus« (röthlich schieferfarben ?) tingirte Oberseite besitzen. Da Grandidier vermuthlich frisch gefangene Exemplare mit verletztem und wieder geheiltem Schwänze beschrieben hat, ist die Identität der Peters'schen, auch uns vorliegenden Form mit der Grandidier'schen nicht unwahrscheinlich, diese Uebereinstimmung aber bei der kurzen Beschreibung Grandidier's natürhch nicht mit Sicherheit festzustellen. II. Genus. Pachydactylus Wiegm. 16. Pachydactylus Cepedianus P6r. sp. var. madagascariensis Gray. P6ron in Cuvier, Regne anim. I., ed. 2, p. 46, Taf. 5, Fig. 5 (Platydactylus); Du- m6ril und Bibron, Erpöt. g6n. Bnd. 3 p. 301 {Platydactylus); Gray, Catal. of Lizards Brit. Mus. p. 166 {Phelsuma madagascariensis) non P. Cejiediamis Boettger in Madagascar, Nachtr. II p. 24 {laticauda)\ Boettger in Carus' Zo*olog. Anzeiger 1880 No. 57 p. 280. (Taf. II, Fig. 5a— b.) Char. Poris femoralibus utrimque 18—25. Rostrale postice truncatum, media parte leviter incisum. Internasale magnum. Submentalia 6—8 raajora, retro pleruraque magnitudine decrescentes, primuni par medianum maximum. Cauda gracilis, parum deplanata, membra digitique graciliora. Granulae laterum dorsi et caudae speciminum jani aetate provectorum subcarinatae. Squamae caudae verticillatae magnae, verticillus singulus e seriebus squamarum 5 — 6 compositus. Colore diverso, sed gula speciminum juvenilium semper strigis maculisque nigrescen- tibus ornata. — 27 Long, total. 212, capitis 32, truuci 62, caudae 118 mm. Hab. in insula Nossi-Be (ca. 12 specim.). Beschreibung. Diese Art, die eine viel bedeutendere Grösse erreicht als P. laticauda, ist zwar dieser Species sehr nahe verwandt, aber ganz sicher eine eigene Art, da gleichgrosse Exemplare beider Formen bereits die in der obigen Diagnose namhaft gemachten Unterschiede scharf erkennen lassen. Das Männchen dieser Art besitzt jederseits 18 — 25 Femoralporen, sehr selten eine oder zwei weniger. Das Rostrale ist hinten abgestutzt und hier in der Me- dianrichtung durch eine eingedrückte Längslinie stets deuthch eingeschnitten. Das Internasale ist gross und nimmt ein Drittel des Raumes zwischen den beiden Nasenlöchern ein. Die 6 — 8 Submentalen sind relativ gross und nehmen nach rückwärts meist successive an Grösse ab, das mittelste Paar ist fast immer das deutlich grösste. Der Schwanz ist schlank, drehrund, nur an der Basis oben und unten etwas abgeplattet, gewirtelt. Die einzelnen Schwanzschuppeu sind relativ gross, schwach gekielt; jeder Wirtel wird nur aus 5 — 6 Schuppenreihen gebildet. Bei iutactem Schwänze ist jedesmal das 3. der auf der Schwanzunterseite gelegenen breiten Subcaudalschilder etwas breiter als die beiden vorhergehenden. Die Gliedmaassen und Zehen sind etwas schlanker als bei P. laticauda. Die Schüppchen der Rückenseiten sind im Alter mehr oder weniger deutlich gekielt, an den Kinnseiten überdies conisch und etwas büschelig vortretend. No. 1. Weibchen. Schwanz etwas verbreitert und mit aus 5 Schuppenreihen gebildeten Wirtein (W). Internasale in zahlreiche kleine Schüppchen zertheilt. Schiefergrau. No. ä. Männchen. W. 5, Femoralporen (F) 24—23. Grün. No. 3. Weibchen. W. 5. Grün. Schwanz mit undeutlichen, aus 5 Querschuppeureihen gebildeten No. 4. Weibchen. Wirtein. Grün. No. 5. Männchen. No. 6. Männchen. No. 7. No. 8. No. 9. Schwanz etwas verbreitert, W. 6, F. 22—21. Grün. W. 5, F. 20-21. Graugrün. Männchen. Schwanz regenerirt, ohne deutliche Wirtelbildung. F. 24 — 25. Graugrün. Weibchen. Männchen. W^. 6. Grün. W. 6. F. 24—24. Grün. No. 10. Männchen. W. 6, F. 22—22. Grünblau. No. 11. Männchen. W. G, F. 24—23. Grün. No. 12. Männchen. W. 6, F. 23—24. Himmelblau. No. 13. Weibchen. W. 6, Andeutungen von F. 11—11. Grün. — 28 — No. 14. Männchen. Schwanz regenerirt, F. 25 — 26. Grün. No. 15. Weibchen. W. 5. Grün. No. 16. Weibchen. W. 5. Grün. No. 11. Weibchen. W. 6. Grün. Junge Thiere weichen in der Färbung der Oberseite von den alten meist etwas ab. No. 18 und 19. Weibchen. W. 6. Sie haben schon ganz die Färbung der alten. Grün; der Rücken aber etwas mit schwarz reticulirt, der Schwanz mit schwarzen Querbinden am Abschluss eines jeden Wirteis. No. 20. Weibchen. W. 6. Dunkel schiefergrau. No. 21. Männchen. W. 5, F. 20—20. Himmelblau, an den Körper- und Schwanzseiten mit hellen und dunkeln Punkten ; Unterseite der Schenkel hochgelb, des Schwanzes ziegelroth, nach hinten mit graulichen Makeln. No. 22. Männchen. W. 5, F. 19 — 18. Aehnlich dem vorigen, aber grau. No. 23 und 24. Männchen. W. 5 und 5, F. 16—17 und 20—19. Grau, die ziegel- rothen Flecke des Hinterrückens weiter nach vorn reichend und in drei Reihen gestellt. Körperseiten hell getropft. Unterseite wie bei No. 21. No. 25 und 26. Weibchen. W. 6 und 6. Wie die vorigen, aber oberseits überall grau mit hellen runden Makeln über und über gesprenkelt. No. 27. Männchen. W. 6, F. 18—17. Färbung wie No. 23. Maasse. ■ No. 12. No. 15. No. 3. No. 18. No. 20. No. 21. No. 23. No. 26. Schnauze bis After . 92 88 94 59 70 55V2 58 52 mm Schwanzlänge ... 109 114 118 63 85 67 Va 70 63 » Totallänge .... 201 202 212 122 155 123 128 115 » Das grösste beobachtete Exemplar dieser Varietät zeigt demnach 212 mm Totallänge. Verhältuiss von Schwanzlänge zu Totallänge also im Mittel wie 1:1,82, bei Dum^ril und Bibron für die Normalform wie 1:2,19. Färbung. Iris bläulich oder graulich. Grundfarbe der Körperoberseite verschieden, schiefer- grau, braungrün, blaugrüu, himmelblau oder grasgrün mit mennigrothem Frenalstreif, oft mit einem rothen Rundfleck auf der Stirn und immer mit je etwa 5 einfach, doppelt oder dreifach in Längsreihen stehenden menuigrothen Rundmakeln auf dem Hinterrücken. Kopf meist bis hinter die Augen und Unterlippenränder schwärzlich. Schwanz einfarbig oder jeder Wirtel durch einen dunklereo Ring bezeichnet. Unterseite je nach der Oberseitenfärbung graulich oder grünlich, Kehle stets graulich marmorirt und bei jungen Exemplaren an den Seiten mit je — 29 — 2 bis 3, dem jederseitigen Kinnrand parallelen, schwärzlichen, mit der Spitze nach vorn ge- richteten ChevroDzeichnungen geziert. Vorkommen. Die zahlreichen mir vorHegenden Exemplare sind durch die Hrn. Carl Eben au und A. Stumpff auf Nossi-B6 gesammelt worden. Sonst soll die Art noch in Mossambique, auf der Comoreninsel Anjoana, auf Madagascar, Bourbon, Mauritius und fraglich auf den Seychellen vorkommen, doch scheint es mir noch zweifelhaft, ob alle genannten Formen wirklich einer einzigen Species zuzurechnen sind. Bemerkungen. Leider steht mir kein Exemplar des typischen P. CejJedianus von Mauritius zu Gebote, so dass sich über die feineren Unterschiede der mauritianischen und der madagassischen Form nichts Näheres berichten lässt. Die Unterschiede von den beiden folgenden Arten sollen bei diesen des Näheren erörtert werden. 1 7. Pachydactylus laticauda Boettg. Boettger m Carus] Zoolog. Anzeiger 1880 No. 57 p. 280 und Madagascar Nachtr. II. p. 24 (Cepedianus var.)\ Peters in Mon.-Ber. Preuss. Acad. d. Wiss., Berlin 1880 p. 509 {laticaudus =? lineatus Gray). (Taf. II, Fig. 6a— h). Char. Peraffinis P. Cepedimo var. madagascariensi Gray, sed semper minor, poris femoralibus utrimque solum 13 — 14. Rostrale postice subacuminatura, non incisum. Inter- nasale parvulum. Submentalia C — 8 parva, fere aequa magnitudine. Cauda magis minusve lata, deplanata, membra digitique robustiora. Squamae caudae verticillatae parvae, verticillus singulus e seriebus squamarum 8 — 10 compositus. Supra fere unicolor olivaceo-viridis, strigis parum distinctis lateralibus viciuis 1— 2 nigres- centibus, membris caudaque eleganter aut nigro aut fusco vermiculatis, gula totaque parte inferiore flavescente unicolore. Long, total. 100, capitis I6V2, trunci 291/2, caudae 54 mm. Hab. in insula Nossi-B6 frequens (multa spec). Beschreibung. Die Art ist dem P. Cepedianus var. madagascariensis Gray ohne Frage sehr nahe verwandt, aber constant kleiner und besitzt jederseits nur 13—14 Femoralporen. Das Rostrale ist an seinem oberen hinteren Rande etwas zugespitzt und hier nur sehr selten schwach gefurcht, nie eingeschnitten. Das Internasale ist relativ klein und nimmt nur etwa den vierten Theil des Raumes zwischen den Nasenlöchern ein. Die 6—8 Subraentalen sind klein und nahezu von gleicher Grösse. Der Schwanz ist mehr oder weniger breit, plattgedrückt. — 30 — im ersten Drittel seiner Länge breiter als der Hinterrücken zwischen den Schenkeln, ziemlich deutlich gewirtelt und nur bei ganz jungen Exemplaren — in allem bei 4 von 77 Exemplaren — drehrund. Die einzelnen Schwanzschuppen sind relativ klein, körnig; jeder Wirtel ist constant aus 8—10 Querschuppenreihen zusammengesetzt. Bei intactem Schwänze ist jedesmal das 4. der auf der Schwanzunterseite gelegenen breiten Subcaudalschilder etwas breiter als die drei vorhergehenden. Regenerirte Schwänze zeigen keine Wirtelbildung. Die Gliedmaasseu und Zehen sind etwas robuster als bei P. Cepediamts var. madagascariensis. Die Kielung der Rücken- und Schwanzschuppen bleibt bei dieser Art immer sehr undeutlich. Im Grossen und Ganzen sind die von Nossi-Be vorliegenden Stücke einander in Pholidose und Färbung so ähnlich, dass ich von einer eingehenderen Betrachtung der sehr zahlreich vor- liegenden Stücke absehen kann. Nur sei bemerkt, dass nach 20 Beobachtungen die Zahl der Femoralporen des Männchens zwischen 11 und 14 jederseits schwankt, und dass die Durch- schnittszahl 13—13 beträgt. Die Zahl der Querschuppenreihen, aus welchen je ein Schwanz- wirtel besteht, wechselt nach 77 Beobachtungen zwischen 8 und 10; die Durchschnittszahl aber beträgt in 60 von 100 Fällen 9. Die Form von Tamatave hat ziemlich drehrunden Schwanz; jeder "Wirtel zeigt 8 Schuppenreiheu. Femoralporen zähle ich hier 13—13. Maasse No. 3 Nr. 6 No. 10 No. 11 No. 12 No. 13 Von Schnauze bis After . . 42 50 52 46 45 54 mm. Schwanzlänge 50 57 61 52 53 63 » Totallänge ....... 92 107 113 98 98 117 » No. 15 No. 16 No. 20 No. 21 No. 25 Nr. 26 Von Schnauze bis After . . 49 56 43 41 46 53 mm. Schwanzlänge 58 64 50 48 53 61 » Totallänge 107 120 93 89 99 . 114 » Das grösste bis jetzt beobachtete Exemplar dieser Species hat demnach 120 mm Total- länge, während P. Cepedianus var. madagascariensis bis zu 212 mm Länge erreicht. Nach 12 Messungen beträgt die Schwanzlänge im Vergleich zur Totallänge 1 : 1,86, während sie bei P. Ceped. var. maä. 1 : 1,82 ausmacht. Färbung. Iris violetroth. Oberseite einfarbig zeisiggrün bis olivengrün mit einem oder zwei sehr benachbarten schwärzlichen Seitenstreifen, die vom Mundwinkel aus durch die Ohr- öffnung und dann über die Gliedmaasseu hin nach der Schwanzbasis ziehen und in den Weichen namentlich breiter und deutlicher werden. Der zweite, untere schwächere Längsstreif zieht, — 31 — wenn vorhanden, vom Mentale aus längs der Unternaht der Infralabialen parallel der Mund- spalte und dem oberen Seitenstreifen bis zur Insertion der Vordergliedmaassen und taucht vor und hinter den Hintergliedmaassen wieder als kurzer Streif auf. Ueber den Kopf laufen stets drei rothe Querbinden, die vorderste bogenförmig vom Vorderrande des Auges /\ - förmig über die Schnauzenspitze, die mittlere quer über die Stirn gerade vor, die hinterste quer über den Vorderkopf gerade hinter den Augen. Auf dem oft ins Blaugrüne ziehenden Hinterrücken stehen 3 grosse streifenartige oder lang tropfenförmige ziegelrothe Längsflecke, hinter denen sich mitunter noch einige ganz kleine Punktfleckchen zeigen. Die Gliedmaassen und der Schwanz sind oberseits überaus fein mit Schwarzgrau oder Kupferbraun längsgesprenkelt und gepunktet; das Schwanzende erscheint oft bläulich. Die Kehle und die Körperunterseite ist stets einfarbig weisslichgelb, nur die Schwanzunterseite und der Hinterhals in querer Zone manchmal lebhafter gefärbt, hell gelbgrün. Die beiden Exemplare von Tamatave sind oberseits blauviolet und der dunkle Seitenstreif reicht nach vorn über Ohr und Auge bis zur Schnauzenspitze. Vorkommen. Die Art ist auf Nossi-Be sehr häufig (Eben au, Stumpff); auch von Tamatave an der Ostküste von Madagascar erhielten wir 2 junge Exemplare (Eben au). Bemerkungen. Die grössere Zahl der Schuppenreihen auf den Schwanzwirteln, der breite Schwanz selbst, die geringere Zahl der Femoralporen, die stets geringere Körpergrösse und die Abweichungen in Körperfärbung und Zeichnung stempeln die Art zu einer durchaus guten und von P. Gepedianus var. madagascariensis scharf verschiedenen. Ich kann Prof. Peters deshalb nicht beistimmen, wenn er die Art als mögliche Varietät? von P. Cepedianus hinstellen will. Viel eher lässt sich die von Peters vorgeschlagene Vereinigung mit P. lineatus Gray sjh (Phelsuma) discutiren, dessen Diagnose in Catal. of Lizards Brit. Mus. 1845 p. 166 folgendermaassen lautet: »Femoral and praeanal pores forming an angular line; brown in spirits, with a black upper and darker lower edged white streak on each side ; beneath whitish ; scales of back ovate, tubercular, keeled; chin with 8 large gular shields in the front row, the 2 middle rather the largest; scales in front of the throat larger than those behind ; the lower labial shields 5—1 — 5, with 3 or 4 additional plates at the back.« Leider fehlen dieser Diagnose aber die wichtigsten und charakteristischsten der von mir gefundenen Unterschiede, und es ist daher abzuwarten , bis Ocularinspection der im British Museum aufbewahrten Originale von P. lineatus Gray sp. eventuell die Identität dieser mit der hier beschriebenen Art erweist. Möglich ist übrigens auch, dass nicht diese, sondern die folgende Species mit Gray 's P. lineatus identisch wäre. — 32 — 18. Pachydactyliis dubius Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881 No. 74, p. 4li und in Reliquiae Ruten- bergianae p. 179. ' Da ich mir das im Bremer Naturhistorischen Museum Hegende Originalexemplar dieser Form neuerdings nicht nochmals verschaift habe, kann ich davon hier auch keine Abbildung geben. Ich wiederhole, um alle 3 von mir bis jetzt untersuchten Formen neben einander stellen zu können, nur nochmals wörtHch das in Reliq. Rutenbergianae p. 179—181 gesagte: Char. Forma et statura medius inter F. Cepedianum var. madagascariensem Gray et P. laticauda Boettg., sed aperturis nasalibus magis lateralibus et squarais nasalibus minoribus, inter se separatis squamulis 3 internasalibus in transversum positis. Fori femorales utrimque solum 12 — 13. Rostrale postice truncatulum, media parte leviter incisum. Submentalia 8 per- parva, magnitudine aequalia, squamulas sequentes gulares magnitudine vix superantia. Squamae dorso-laterales trunci pro genere magnae, rotundae, lentiformes, planulatae; squamae caudae latae, deplanatae, parum distincte verticillatae majores, verticillus singulus e seriebus squamarum 5 — 6 compositus. Supra sordide castaneus, antice flavescenti postice caeruleo variegatus maculatusque, strigis lateralibus binis vicinis nigrescentibus, membris basique caudae caerulescentis eleganter obscure vermiculatis, gula parteque tota infera flavescente unicolore. Long, total. 109; capitis 16, trunci 35, caudae 58 mm. Die grosse Aehnlichkeit unserer vorliegenden mit den zwei in der obigen Diagnose ge- nannten Arten überhebt mich einer eingehenderen Beschreibung. Der Kopf dürfte nach vorne zu tiacher auslaufen, die seichte Rinne auf dem Scheitel zwischen den Augen fehlt, die Umgebung der mehr seitlich gestellten Nasenlöcher ist weder gewölbt noch aufgeblasen. Die Schüppchen in der Umgebung der Nasenöffnungen und überhaupt oben in der Nähe der Schnauzenspitze sind auffallend klein und mit Ausnahme des gleichfalls kaum grösseren Nasale sämmthch ziem- lich von gleicher Grösse. Das Auge ist wie bei P. laticauda relativ klein. Die Submentalen sind auffällig klein und legen sich je zu Vieren au das Mentale und die Infralabialen an. Die nach hinten an die Submentalen angrenzenden Gularschuppen sind von ihnen in der Grösse kaum verschieden, während sie bei den anderen Pachydactylus-Arten Madagascars wenigstens halb so gross sind wie die mittelsten Submentalen. Namentlich die seitlichen Rückenschuppen sind relativ gross, rund, etwas flach linsenförmig und höchstens schwach gekielt. Die Schuppen des relativ breiten, an den von P. laticauda erinnernden Schwanzes sind gross, sechseckig und — 33 — stehen in mir bei genauerer Aufmerksamkeit deutlichen Wirtein, die aus 5 — 6 Schuppenquer- reihen aufgebaut sind. Die Mittelreihe grösserer Schilder auf der Schwanzunterseite ist weniger deutlich als bei P. laticauda. Femoralporen sind nur 12 — 13 vorhanden. Die Fär.bung ist oberseits matt rothbraun, nach vorn auf dem Kopfe mit gelblichen, nach hinten mit himmelblauen Flecken, Schnörkeln und Makelzeichnungen. Der Schwanz erscheint bläulich; die Gliedmaassen und die Schwanzbasis sind graulich fein mamorirt. Den Körper- seiten entlang laufen zwei schwarzgraue Linien, die durch einen weissen Streifen von einander getrennt werden, deren untere aber nur vorn deutlicher markirt ist. Die Unterseite ist ein- farbig weissgelb. Es ist schwer zu sagen, ob wir in der leider nur in einem einzigen Stück vorliegenden Form eine distincte Species oder nur eine Localvarietät des P. Cepedianus zu registriren haben, da wir über die besonders charakteristischen specifischen Merkmale der Gattung Fachydadylus zur Zeit noch so gut wie nichts wissen. Da es mir aber bei einem reichen madagassischen Material gelang, wenigstens zwei Formen, die bisher wohl in eine Species vereinigt worden waren, mit Sicherheit spccifisch von einander zu trennen, und da das vorliegende Stück neben gemein- samen Charakteren mit jeder von dieseni beiden Arten auch noch andere recht auffallende Merkmale zeigt, die eine Zutheilung desselben zu der einen oder anderen der genannten Arten wenigstens sehr gezwungen erscheinen lassen, halte ich es vorläufig für das beste, auch diese Form als Species zu beschreiben, es der Zukunft überlassend, ob meine ziemlich feinen Unter- scheidungsmerkmale Berechtigung haben oder nicht. Auf alle Fälle scheint mir nämlich bis zur endgültigen Erledigung der Speciesfrage in dieser schwierigen Gattung eine scharfe Unter- scheidung und Trennung der bis jetzt vorliegenden Formen dringend geboten. In der groben Beschuppung der Rückenseiten und in den nur aus 5 — 6 Reihen grosser Schuppen bestehenden Schwanzwirteln, sowie in der Rückenfärbung und Zeichnung erinnert die vorHegende Form an P. tnadagascariensis Gray. Sie unterscheidet sich aber gut in der ein- farbigen, nicht schwärzlich gestreiften oder gefleckten Kehle, in den nur 12 — 13 statt 18 — 25 Femoralporen, in dem breiten, an P. ladicaiida erinnernden Schwanz, in der Dreizahl der auf- fälhg kleinen, in eine Querreihe gestellten Internasalen und in der Form und Grösse der kleinen Submentalschilder, die nicht wesentlich grösser sind als die hinter ihnen liegenden Gular- schüppchen, während sie bei P. madagascariensis dieselben 4 — 6 mal au Flächeninhalt übertreffen. P. laticanda hat dagegen zwar Grösse, Habitus, Färbung der Kehle, Zahl der Femoral- poren und flachen Schwanz mit unserer muthmaasslich neuen Form gemein, zeigt aber kleinere Rücken- und Schwanzschuppen, von denen erst 8 — 10 Reihen einen Wirte! bilden, besitzt im — 34 — Verhältniss zu den Submentalen nur halb so grosse Gularschuppen und zeigt wie bei P. mada- gascariensis nur eine einzige Internasalschuppe. Fundort. Nossi-B(5, in einem einzelnen Stücke von Dr. Christ. Rutenberg gesammelt und mir von Prof. Dr. H. Ludwig, jetzt in Giessen, gütigst zur Beschreibung raitgetheilt. Bemerkungen. Wie bei der vorigen Species bereits bemerkt wurde, ist die Möglich- keit nicht ausgeschlossen, dass diese Form mit Gray's P.lineatus zusammenfiele. Eingehende Vergleichung der im British Museum aufbewahrten Originalexemplare mit der vorliegenden Form dürfte allein diese Frage zum Austrag bringen. IV. Genus Peripia Gray. Ein für Madagascar neues Genus, das in einer, übrigens bereits bekannten und ziemlich weit verbreiteten Art von Hrn. C. Ebenau auf Ost-Madagascar entdeckt wurde. 19. Peripia mutilata Wiegm. sp. Wiegmann in Nov. Acta Acad. Nat. Cur. Bnd. 17, p. 288 (Hemidadylus); Dum6ril und Bibron in Erp6t. g6n. Bnd. 3, p. 352, Taf. 30, Fig. 1 {Hemidadylus Peroni) und p. 354 (JSemidadylus); Gray, Catal. of Lizards Brit. Mus. 1845, p. 159 (Peroni); Steindachner, Rept. in Reise d. Novara, Zool. Theil, Bnd. 1, 1869, p. 13 {Peropus) und Peters und Doria, Catalogo d. Rett. d. Reg. Austro-Malese, Genova 1878, p. 50. (Taf. II. Fig. 7 a-(l.) Das schön erhaltene vorliegende Männchen, von dem ich eine getreue Abbildung gebe, stammt von Tamatave an der Ostküste von Madagascar (E b e n a u). Beschreibung. Von Dum^ril und Bibron's Diagnose weicht das Stück nur in folgenden untergeordneten Dingen ab: Die Submentalschilder stehen streng genommen in zwei Querreihen, deren Nähte aber theilweise geschwunden sind, so dass 6 mehr oder weniger deutliche Schilder den Submentalraum füllen. Der Schwanz ist bei unserem Exemplar regenerirt, von oben nach unten deprirairt, an der Basis aber wenig verbreitert. Supralabialen zähle ich 9 — 9, Infralabialen 8 — 8. Die klauenlosen Daumen zeigen nur 5, die übrigen klauentragenden Finger und Zehen 6 — 7 Doppellamellen auf ihrer ünterfläche. Die Schwanzunterseite besitzt in der Mitte eine bis zur Spitze verlaufende Längsreihe breiter Subcaudalplatten. Im üebrigen ist der Kopf stark abgeplattet, die Füsse sind kurz, stämmig, die Schenkel werden in den Kniekehlen durch starke Bindehaut mit einander verbunden, und auch dieFinger und Zehen, namentlich die 3ten und 4ten sind gleichfalls durch deutliche Spannhäute an ihrer — 35 — Basis ausgezeichnet. Alles andere, so die beiden grösseren rectangulären Platten zwischen den Nasenöflfnungen und die bogenförmig geschwungene ununterbrochene Linie von 36 Femoralporen ist genau, wie es Dumeril und Bibrou angeben. Maasse. Länge des Kopfes 17 mm Breite desselben 1 1 V2 » Grösste Höhe desselben 6'/^ " Von der Schnauze bis zur Afterspalte 54 » Länge des (regenerirten) Schwanzes . 35 '/2 » Totallänge SO'/a » Schwanzlänge zu Totallänge wie 1 : 2,52, während sich dieses Verhältniss bei Dumeril und Bibron für normale Exemplare zu 1 : 2,41 berechnet. Die Färbung ist oberseits uniform hellgrau, unterseits weisslich. Die sämmtüchen Körperschüppchen sind unter der Lupe überaus fein schwarzbraun gepudert. Vorkommen. Als Vaterland können wir für diese weitverbreitete Species anführen die ostafrikanischen Inseln Mauritius (Peron et Lesueur), Bourbon (Peters) und Madagascar (Ebenau), die südasiatischen Fundorte Ceylon (F. Müller), Bangkok (Peters), Borneo (Pet.), Celebes (Steindachner), Amboina (Pet. u. Doria-Pet.), Ternate (Doria-Pet.), Goram (dies.) und Manila (Wiegmann, Steindachner) und die australischen Inseln New-Guinea (Doria-Pet er s) und Honolulu (d'Albertis). Bemerkungen. Der Ausdruck bei Gray a. a. 0. »Toes free, dilated for their whole length« scheint mir für diese Species nicht zu passen, da die chevronförmigen Querlamellen der Zehenunterseite nur etwa die Hälfte der Zehenlänge bedecken. Y. Genus. Hemidactylns Cnv. 20. Hemidactylus raabuia Mor. de Jon. sp. Boettger in Madagascar p. 23, Taf. I, Fig. 4 (mercatorius), Nachtr. I. p. 7, Taf. I, Fig. 2 {frenatus), Nachtr. II. p. 22 und in Reliquiae Rutenbergianae p. 179. = mercatorius Gray = platycephalus Peters = hexaspis Cope in Proc. Acad. Nat. Scienc. Philadelphia 18G8 p. 320. Von diesem auf Madagascar und seinen Küsteninseln gemeinsten Gecko liegen wiederum zahlreiche Exemplare von Nossi-B6 (Ebenau, Stumpff) und 4 Stücke von Tamatave auf der Ostküste von Madagascar (Ebenau) vor. — 36 — Beschreibung. Indem ich auf das in Madag.Nacbtr.il p. 22 u. f. Gesagte verweise, gebe ich hier nur eine kurze Charaltteristik und die Hauptmaasse der besser erhaltenen neuen Stücke. Von Lamellen auf der Unterfläche der Hand zähle ich bei allen untersuchten Exem- plaren — die unpaare Platte an der Spitze des Fingers mitgerechnet — am Daumen 4 — 5, am zweiten Finger 6 — 7 und an den übrigen Fingern 6 — 8, auf der Unterfläche des Fusses an der ersten Zehe 4 — 5, an der zweiten 6—8, der dritten 7 — 9, der vierten 6—8 und an der fünften Zehe 5—7 Chevronlamellen. Die geringe Entwicklung der Lamellen an der fünften Zehe des Fusses ist genau so auch den amerikanischen Stücken dieser Species eigen. Dieser mein Befund weicht von der Beschreibung bei Dum^r 11 und B ihren a. a. 0. p. 363 insofern ab, als die genannten Forscher dieser Zehe wie der vierten des Hinterfusses 8 Querlamellea zuschreiben. No. 6. Kleines Exemplar von Tamatave, ähnlich uusern No. 1 und 3. Supralabialen (Sl.) 10—10, lufralabialen (I.) 9 — 9, Submentalen (Sm.) 2 — 2, deren vorderste an einander stossen, während die hinteren durch 3 Schüppchen von einander getrennt sind. Grau mit einigen braunen Flecken zwischen den Augen und mit wenigen schwarzbraunen Chevronbinden quer über Rücken und Schwanz. No. 7. Halbwüchsiges Stück von Tamatave. Wie voriges, aber aschgrau, auf dem Rücken unregelmässig mit ganz wenigen schwarzbraunen Flecken bespritzt. No. 8 von Tamatave, ebenso, aber die Querzeichnungen über Rücken und Schwanz deutlicher. No. 9. Grösseres Weibchen von Tamatave. Sl. 10—11, I. 9 — 9, Sm. 2—2, die hinteren nur durch 2 Schüppchen von einander getrennt. Chevrouzeichnungen auf dem Rücken unter- brochen, wenig deutlich; Schwanz regenerirt, ohne Querbinden. Lippenschilder, Füsse und Zehen wie bei allen genannten Stücken weiss und braun gefleckt und gebändert. Sämmtliche folgende Exemplare stammen von Nossi-B6: No. 10. Weibchen. Sm. 3 — 3. Rücken grau und weiss melirt, hier und da schwarzbraun gepunktet; Schwanz mit dunkel- und hellgrauen Querbinden. No. 11. Männchen. Sm. 2 — 2, Femoralporen (F.) 14—14. Sonst wie No. 10. No. 12. Weibchen. Sm. 2—2. Färbung wie No. 10. No. 13. Männchen. Sm. 2 — 2, F. 28—27. Wie vorige, aber mit 5 breiten, an den Rändern verwaschenen, schwarzbraunen Querzeichnungen über den Rücken. No. 14. Weibchen. Sm. 3—3. 4 Chevrouzeichnungen quer über den Rücken, 15 Quor- binden über den Schwanz. — 37 — No. 15. Männchen. Sra. ;i— 3, F. 2o- 27. No. 16. Weibchen. Sm. 3—3. No. 17. Weibchen. Sm. 2—2. Die drei letzten Stücke wie No. 13 gefäriit. No. 18. Männchen. Sra. 2—2, F. 13—14. Kopf kürzer und höher als gewöhnlich. Tuberkel ziemlich entwickelt, 6 Reihen spitziger, gut entwickelter Dornen am Schwanz. Stark tingirt, am Hinterkopf eine, über den Rücken 5 W-förmige, über den Schwanz mehr als 9 dunkle Querbinden. Lippenschilder lebhaft schwarz und weiss gefärbt. No. 19. Männchen. Sra. 2—2, F. 14—15. Wie No. 18, aber mit 11 dunklen Querbinden über den Schwanz. No. 20. Männchen. Sm. 2—2, F. 13—13. Färbung wie No. 13. No. 21. Männchen. Sm. 2—2. F. IG— 17. Wie voriges. Maasse. No. 7 No. 8 No. 10 No. 14 No. 19. Von der Schnauze bis zum After 48 49 65 51 52 mm. Schwanzlänge 49 46V2 80 67 64 » Totallänge 97 951/2 145 118 116 > Schwanzlänge zu Totallänge also wie 1 : 1,86, im Mittel von 6 intacten madagassischen Exemplaren aber wie 1 : 1,87, während sich dieses Yerhältniss beim typischen H. mabuia aus Westindien auf etwa 1 : 2,09 stellt. Bemerkungen. Hemidadylus liexaspis Cope s. 0. von Madagascar ist zweifellos gleichfalls identisch mit der in Rede stehenden Species und ist auf ein Exemplar, das besonders schwach entwickelte Tuberkel hat, wie solche gerade in Ostafrika häufiger sind, aufgestellt. Die Cope'sche Diagnose gibt wenigstens nicht deh geringsten Anhaltspunkt zur Trennung seiner Art von H. mabuia. Tl. Genus. Scalabotes Peters. Die Entdeckung dieser bis jetzt nur von der westafrikanischen Insel St. Thom6 bekannten Gattung in einer zierlichen Art auf Nossi-B6 verdanken wir Hrn. Anton Stumpff daselbst. 21. Scalabotes madagascariensis Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881 No. 87, p. 360. (Taf. 11, Fig. 8 a— d.) Char. Valde affinis Sc. thoraensi Feters (Mon.-Ber. Aead. d. Wiss., Berlin 1880, p. 795, Fig. 1), sed membris, ut videtur, brevioribus et phalange antepenultima digiti quarti pedis serie duplici lamellarum 4 nee 5 trausversalium instructa. Internasalia 3 in transversum posita. — 38 — neque unicum; squamae inenti anteriora multo majora quam ventralia. c? poris praeanalibus 7 in serie parum angulata positis instructus. Nulla series media squamarum majorum in parte inferiore caudae. Supra aut fusco- aut olivaceo-cinereus, indistiucte nigro marraoratus maculatusque, sed fascia transversa ante oculos, taeniis 4 obliquis parallelis inter oculum axillamque, puncto reni- formi iu occipite semper distiuctioribus. Cauda semiaunulis ca. 7 nigrescentibus ornata. Subtus albescens unicolor, ingluvie aut punctis paucis nigris hie illic sparsa (9) aut unicolore (cf). Labialia fusco adspersa, cauda subtus tota cinereo pulverulenta. Long, total. 69, capitis usque ad aurem 8, capitis + trunci 31, caudae 38, membri anterior. 11, posterior. I3V2, manus 4, pedis 6 mm. Hab. in insula Nossi-B6 rarus (2 spec). Beschreibung. Die vorliegende kleine Art scheint dem von Prof. Peters a. a. 0. beschriebenen Sc. thomensis von der westafrikanischen Insel St. Thom6 nach Abbildung und Beschreibung so ähnhch zu sein, dass ich, indem ich auf Peters' und meine Zeichnungen der betreffenden Arten verweise, hier nur die mir wichtig erscheinenden unterscheidenden Merk- male hervorzuheben brauche. Bei der madagassischen Art scheinen der Abbildung nach die vorderen Ghedmaassen kürzer, die vierten Zehen aber etwas schmäler und länger zu sein, und das vorletzte Zehenglied derselben am Fasse ist mit einer doppelten Reihe von 4—4 und nicht von 5 — 5 in Chevron gestellten Lamellen ausgerüstet. Zwischen den grossen Nasalschuppen stehen 3 Internasalia und nicht blos ein einziges, wie es Peters' Abbildung andeutet. Die vorderen Kinnschüppchen sind viel grösser als die Bauchschüppchen. Das Männchen zeigt eine Reihe von 7 Praeanaiporen , die quer in einen mit der Spitze nach vorn gerichteten, sehr stumpfen Winkel gestellt sind. Die Schwanzunterseite zeigt in ihrer Mittellinie keine Längsreihe von breiten Subcaudalschüppchen. Maasse. No. 1 cf No. 2 9 Kopflänge bis zur Ohröffnung 8 8 mm. Von der Schnauze bis zur Analöffnung 31 31 > Länge der Vordergliedmaassen 11 11» Länge der Hand 4 4 » Länge der Hintergliedmaassen 14 15 » Länge des Fusses 6 6» Schwanzlänge 38 38 » Totallänge 69 69 > — 39 — Das Verhältniss von Scliwanzlänge zu Totallänge ist demnach genau wie bei Sc. thomensisy nämlich wie 1 : 1,82. Färbung. Oberseits braungrau, ohvengrau oder bronzegrau, undeutlich und auf beiden Rückenseiten etwas alternirend schwarzbraun oder schwarz gefleckt und marmorirt, die Flecke am Hinterrücken undeutliche Querbinden bildend. Immer viel besser ausgeprägt erscheint eine wellige schwarze Querbinde auf der Schnauze vor den Augen, vier schiefgestellte Parallellinien jederseits zwischen Auge und Achsel und ein nierenförmiger Punktfleck auf dem Hinterhaupt. Von den 4 genannten Parallellinien zieht die vorderste vom hinteren Unterrande des Auges schief nach hinten und unten, die zweite vom Hinterrande des Auges durch die Ohröffnung gegen die Kehlseite, die dritte etwas mehr längsgestellte breitere Binde der Halsseite entlang und die vierte kürzeste und breiteste liegt unmittelbar über der Insertion der Vorderghed- maassen. Der Schwanz ist mit etwa 7 schwärzlichen Halbringen geschmückt. Unterseits ist das Thierchen einfarbig weisslich, die Kehle beim Männchen einfarbig, beim Weibchen mit sparsamen, feinen, schwarzen Punkten hie und da bestreut. Die Schwanzunterseite ist über und über grau bestäubt, die Lippenschilder sind braun gefleckt. Fundort. Nossi-B6, von Herrn A. S t ump f f bis jetzt nur in einem Pärchen eingeschickt. Bemerkungen. Ob die angeführten Kennzeichen in Pholidose und Färbung genügen, die Art von dem westafrikanischen Sc. fhomensis mit Sicherheit specifisch zu unterscheiden, muss ab- gewartet werden. Dass Grandidier's Hemiäactyhis Tolampyae aus den Wäldern der Westküste von Madagascar möglicherweise identisch mit unserer Species ist, will ich gleichfalls nicht in Ab- rede stellen. Seine leider wie immer überaus kurze Diagnose in den Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 8 lautet: »De taille assez petite; d'un gris brun jaunätre coup6 de raies transversales, brunes, brisöes, tres-irregulieres. Des pores pröanaux. Pas de pores aux cuisses. Aucun tubercule sur la peau. Queue sans ^pines.« Ich gestehe, dass, wenn man die Art als Hemidactylus bezeichnen wollte, die Möglichkeit einer Identität mit unserer Species nicht ausgeschlossen ist. VII. Gfenns. Ptyodactjlns Cut. 22. Ptyodactylus (üroplates) fimbriatus Schneid, s p. Boettger in Madagascar, Nachtr. II p. 21. Es Hegen 6 weitere von Herrn C. Eben au und A. Stumpff auf Nossi-B6 gesammelte Exemplare dieser bizarren Geckouenform vor. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen äusserlich durch eine kugelige An- schwellung der Schwanzbasis, die auch dem jungen Thiere schon zukommt, und durch weit stärker entwickelten, beiderseits an der Seite der Schwanzbasis stehenden Analhöcker. — 40 — No. 3. Männchen. Jederseits 47 Supralabialen (S.) und 39 Infralabialen (I.). Sonst und namentlich in der Färbung wie unsere No. 2, aber auf der Schnauze mit deutlicherer Fleck- zeichnung und mit undeutlichen schwarzgrauen Querbinden zwischen den Augen. Am Hals und an den Insertionen der Gliedmaassen rosa. Längs der Rückenmitte hellere, von undeut- lichen dunkleren Chevronzeicbnungen eingefasste grosse Flecke. No. 4. Weibchen. S. 43—43 und I. 40—40. Tuberkel an der Seite der nicht kugelig geschwollenen Schwanzbasis klein. Färbung wie No. 2, aber eine Längsreihe von 10 schwarzen Punktmakeln auf der Rückenmitte deutlicher. Kopfunterseite grau gepudert; Zehen oberseits mit sehr eleganten wurmförmigen schwarzen Zeichnungen gemustert. No. 5. Weibchen. S. 44—44, I. 38—38. Färbung wie No. 3. No. 6. Weibchen. S. 43 — 43 und I. 43— 43. Färbung röthlichgrau mit schwer zu beschrei- bender rother, grauer und schwarzer Marmorirung ; Schwanz gegen die Spitze hin schwarz punktirt. No. 7. Weibchen. S. 40—40 und J. 38—38. Färbung wie No. 3. No. 8. Männchen. S. 44—44 und J. 44—44. Färbung lebhaft. Auf dem Hinter- kopf eine grosse pilzförmige, auf dem Rücken zwei schabrackenartige, nach unten in nach vorn und hinten gerichtete Zipfel endigende, auf der Schwanzbasis eine langovale, schwarz- eingefasste Zeichnungen quer über den Körper. Maasse. No. 6 9 No. 7 9 Kopfhöhe 19 19 mm. Kopfbreite i 33 31 » Von der Schnauze bis zur Afteröffnung . . 142 147 » Schwanzlänge 64 50 » Grösste Schwanzbreite 21^2 24 » Totallänge 206 197 » In beiden Fällen ist der Schwanz regenerirt ; überhaupt scheinen intacte Exemplare dieser Art mit vollkommen normal ausgebildetem Schwanz überaus selten zu sein. IX. Geiiüs. PIi) llodactylns Gray. 23. Phyllodactylus (Phyllodactylus) Stumpffi Boettg. Boettger in Ber. d. Seuckenberg. Naturf. Ges. 1878—79 p. 85 und Madagascar,^ Nachtr. II. p. 18. (Taf. II, Fig. 9a— d.) Von dieser schönen Art, von der ich die Abbildung eines völlig erwachsenen Stückes geben kann, liegen neuerdings 8 von Herrn A. Sturapff auf Nossi-Be gesammelte Exemplare vor. — 41 — Ich kann mich auf die oben citirte sehr genaue, in Madagascar, Nachtr. II p. 18 u. f. gegebene Beschreibung beziehen und erwähne nur noch folgende Eigenthümlichkeiten dieser Species. Der au der Basis beim Männchen kugelig verdickte, beim Weibchen einfache Schwanz ist mit zahlreichen geschlossenen Ringen von 14 spitzen Dörnchen bewehrt, von denen die oberen 10 — 12 stark doniförmig vorragen, während die basalen 2 — 4 Dornschuppen schwächer entwickelt bleiben. Die Körperunterseite ist einfarbig, schmutzig weiss. No. 2. Männchen. Schwanz mit 23 Dornwirteln. Lippenschilder gelblich, schwarzgrau gewürfelt. Schwanz oben mit 14 hellen, dunkel eingefassten Querbinden. iVo. S. Weibchen. Kinnseiten mit graulichem Maschenwerk, Lippenschilder wie bei No. 2. Vier dunkle, durch drei helle Längs- und vier Querstreifen unterbrochene Rückenlinien ; also abweichend vom Typus durch deutlichere Ausbildung von noch je einer hellen Längslinie auf den Rückenseiten. 'No. i. Männchen. Der regenerirte Schwanz starrt von kleinen Dornspitzen, zeigt aber keine Wirtelung. iVb. 5. Männchen. Die kugelige, hinten nierenförmig ausgeschnittene Schwanzbasis ist unterseits mit grossen conischen Schuppen gepflastert ; links und rechts von der Afterspalte steht ein massig entwickelter Tuberkel. No. 6. Männchen. Schwanz mit etwa 24 nach der Spitze zu undeutlich werdenden Dornwirteln. Färbung wie bei No. 1, aber der Schwanz zeigt oben 12 helle Querbinden. No. 7. Weibchen. Schwanz mit etwa 22 nach der Spitze zu undeutlich werdenden Dornwirteln. Färbung wie bei No. 1, aber der Schwanz zeigt oben nur 11 helle Querbinden. No. 8. Junges Männchen. Schwanz mit 27 Dornwirteln. KinnseiCen und Labialen sehr lebhaft weiss und schwarz marmorirt; die weissen schwarz eingefassten Querbinden über den Rücken stärker accentuirt als die helle Medianlinie. Schwanz oben mit mehr als 9 hellen Querbinden. No. 9. Junges Männchen. Schwanz mit 24 Dornwirteln. Sonst wie No. S, aber die Querbinden auf dem Schwanz undeutlich. Maasse. No. 2. No. 6. No. 7. No. 8. No. 9. Länge des Kopfes . . Grösste Breite desselben Grösste Höhe desselben Schnauze bis Afterspalte Schwanzlänge Totallänge 19 22 23V2 u\ 12V2mm 14 15 17 10 8i;2 » 10 10 12 . 7 6 » 55 G2 70 40 35 » 59 67 73 42 36 » 14 129 143 82 71 — 42 — Schwanzläuge zu Totallänge also im Mittel wie 1 : 1,95, Kopflänge zu Totallänge im Mittel wie 1 : 5,89. Das grösste bis jetzt bekannte Exemplar dieser Art misst 143 mm. Fundort. Man kennt Fh. Stumpffi nur von der Insel Nossi-B6 (Stumpff, Reuter, Hildebrandt). Bemerkungen. Die Unterschiede dieser von der folgenden Species sollen bei letzterer erörtert werden. 24. Phyllodactylus (Phyllodactylus) oviceps Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881 No. 87, p. 359. (Taf. m. Fig. 10 a— d.) Char. Digiti omnes unguiculati, pergraciles, recti, subtus Serie singula lamellarum trans- versarum instructi; disci scansorii trapezoidales, sulco longitudinali bipartiti, subplani. Pholidosis heterogenea. Caput corpore parum latius, oblongo-ovatum, postice rotundatum, media parte latissimum, oculis valde eminentibus, rostro acutiusculo, depresso. Membra pergracilia. Pupilla verticalis; rostrale convexo-trapezoidale, superne latius ; supralabialia 14; mentale trianguläre; infralabialia 12. Submentalia 2 longe producta, ad latera binis vel ternis, postice uno scutello sexaugulari minoribus secuta. Orbitae distinctae, sulco circumscriptae; occiput cute non adstrictum, tuber- culis hie illic sparsum. Dorsum seriebus longitudinalibus irregularibus tuberculorum sub- ovatorum obtusorum et vix carinatocum 6 pluribusque valde indistinctis dorso-lateralibus ornatum ; latera membraque tuberculis modicis graniformibus, haud carinatis, veuter squamis laevibus, satis parvis, rotundatls instructus. Cauda subuliformis, verticillata, supra basi modo, ut videtur, seriebus 6 spinularum parvarum armata, caeterum squamis majoribus rectangularibus tecta. Supra canus, subtus fusco pulveruleutus ; caput vario modo nigro eleganter signatiim, signo ^--formi in occipite; dorsum fasciis latis 4 nigris M vel W-formibus, media parte sub- interruptis, cauda annulis latis 11 nigris irregulariter oruata. Membra vario modo nigro nia- culata annulataque. Long, total. 76, capitis lö^/ä, trunci 23^2, caudae 37, membr. anterior. 17, posterior. 23 mm. Lat. max. capitis 9, trunci 772, caudae 2^2 mm. Hab. in insula Nossi-B6 perrarus (1 spec). Beschreibung. Alle Finger sind mit Kralleu versehen, sehr schlank, gerade, unter- seits mit einer einfachen Reihe von Querlamellen versehen; die Fingerballen trapezoidisch — 43 — durch eine Längsfurche, in der sich die kleine Kralle verbirgt, in zwei Theile gespalten, unter- selts ebenflächig. Die Rückenpholidose besteht aus zwiefachen Elementen. Die Gliedmaassen sind auffällig schlank. Der relativ immerhin grosse Kopf ist wenig breiter als der breiteste Theil des Kumpfes, länglich-eiförmig, hinten schön gerundet, an den Seiten hinten also nicht eckig vortretend, etwas hinter der Mitte am breitesten, mit grossen, weit vorquellenden Augen und spitzhcher, niedergedrückter Schnauze. Die Schnauzenkanten sind gut entwickelt, vorn parallellaufend und einander stark genähert, eine Längsfurche zwischen sich einschliessend. Die Pupille ist vertical; das Kostrale convex-trapezoidisch, oben, wenn in eine Ebene aufgerollt, weiter nach rückwärts reichend als unten; Supralabialen sind 14, Infralabialen, die ziemlich weit nach abwärts in die Kinngegend reichen, 12 zu zählen. Zwei grosse in die Länge ge- zogene Submentalen schliessen sich links und rechts an das dreieckige Mentale; an ihren Seiten stehen noch je 2 bis 3, nach aussen an Grösse abnehmende, relativ kleinere Schildchen, an ihrem Hinterrande eine mediane sechsseitige, ebenfalls relativ kleine, unpaare Schuppe. Die hinter diesen grösseren Schuppen liegenden Kinuschüppchen nehmen schnell an Grösse ab. Die Augendisken sind gross, gewölbt, von einer Furche umschrieben; die Haut am Hinterkopf ist lose, nicht mit den darunterliegenden Schädelkuochen verwachsen und mit grösseren und kleineren, denen des Rückens ähnlichen, knötchenförmigen Tuberkeln bestreut. Der Rücken ist grob gekörnt und zeigt überdies etwa 6 unregelmässige Längsreihen von ziemlich ovalen, stumpfen und höchstens verrundet-gekielten Tuberkeln, an die sich seitlich noch weitere sehr undeutliche Reihen ähnlicher Tuberkel anschliessea. Die Körperseiten und Gliedmaassen sind mit massig grossen, ungekielten, körnerartigen Tuberkeln geziert, der Bauch aber mit glatten, ziemlich kleinen,' gerundeten Schüppchen gepflastert. Der pfriemförmige Schwanz ist nur oben an seiner Basis mit Halbringen vou in 6 Längsreihen gestellten, kleinen und wenig vortreten- den Dörnchen versehen, im übrigen aber mit grösseren rechteckigen Schuppen gewirtelt. Maasse. Kopflänge löVa mm. Grösste Breite des Kopfes .... 9 ^ ßumpflänge 23',* » Grösste Breite des Rumpfes ... iKt » Schwanzlänge 37 » Grösste Breite des Schwanzes ... 2^2 > Totallänge 76 » Länge der Vordergliedmaassen ... 17 » Länge der Hintergliedmaassen ... 23 > — 44 — Verhältniss vou Schwanzlänge zu Totallänge also wie 1 : 2,05. Färbung. Oberseits ist das äusserst schmuck gezeichnete Thierchen hell aschgrau, unterseits jedes Schüppchen sehr fein mit Braun bestäubt. Der Kopf ist in eleganter Weise mit eigenthünilichen schwarzen Schnörkeln geziert — siehe unsere Abbildung — , von denen namentlich eine w- oder ;}/-förraige Makel auf dem Hinterkopf charakteristisch zu sein scheint. Der Rücken zeigt vier breite M- oder W- förmige, in der Mitte unterbrochene schwarze Quer- binden, die auch als kleeblattförmige, mit ihrer Breitseite nach aussen stehende Makeln auf- gefasst werden können. Den Schwanz zieren 11 unregelmässige, breite, schwarze Ringe, die unterseits nur durch sehr schmale weisse Querlinien unterbrochen werden. Die Gliedmaassen und Zehen sind in verschiedener Weise schwarzgrau gefleckt und geringelt. Fundort. Herr Anton Stumpff sandte nur ein einzelnes Exemplar dieser präch- tigen Novität von Nossi-B6. Bemerkungen. Von Ph. Stumpffi ist die vorhegende Art leicht zu unterscheiden durch ihren hinten abgerundeten, nicht rechteckigen Hinterkopf, dessen Oberhaut den Schädel- knochen nicht adhärirt, durch die schlankeren Gliedmaassen und Zehen, durch die verrundeten und nicht gekielten Tuberkel, durch den weit schwächer bewehrten Schwanz und durch die ganz abweichende Färbung und Fleckenzeichnung. Grandidier's Fh. androyensis vom Vorgebirge St. Marie im südlichsten Madagascar, den ich Madagascar Nachtr. II p. 20 schon mit Fh. Stumpffi verglich, ist zu wenig ausführlich beschrieben, als dass er gut zum Ver- gleich herangezogen werden könnte. Er soll an den Körperseiten rothbraun sein, und das erste der vier Rückenmakelpaare soll bis zur Zügelgegend reichen. Auch werden seine Tuberkel als dreieckig beschrieben. Danach wenigstens ist er sehr wahrscheinlich eine wesentlich von der unsrigen verschiedene Species. VIII. Familie Iguanidae. I. Geuus Hoplnras (Cnv.) Dnin. Bibr. 25. Hoplurus torquatus Cuv. Cuvier in Regne anim. 2. ed., II p. 46; Dum6ril und Bibron, Erpöt. g6n. Bnd. 4 p. 461; A. Dum^ril, Gatal. methodique p. 83; Peters in v. d. Decken's Reisen in Ost- afrika Bnd. 3. I. p. 14; Boettger in Rehquiae Rutenbergianae p. 181. = Hoplurtts Sebae Dum. Bibr. und A. Dum(5ril. Beschreibung. Uebereinstimmend mit Dum^ril und Bibron's Beschreibung, aber auch die Schuppen der Unterseite, namentUch die des Halses und der Brust mit deutlichem, — 45 — wenn auch schwachem Mittelkiel. Die schwache Halscrista besteht nur aus 4 Dornschuppen, von denen die vorderste die grösste ist. Die Färbung des grösseren der beiden vorhegenden Stücke ist graubraun, fein mit dunkler braunem Netzwerk marmorirt. üeber den Rücken laufen 5 quere braune Binden, deren zwei vorderste und namentlich die auf dem Nacken gelegene vorderste Binde fast schwarz erscheinen. An den Seiten ist diese Nackenbinde hinten links und rechts weiss ein- gerahmt. Die Unterseite ist hell gelbbraun, schwachgewölkt mit einem lichten Grau, das sich besonders deutlich auf den Gliedmaassen erkennen lässt; die Kopfunterseite ist mit 9 wel- ligen, durch schwarzgraue Färbung lebhaft abstechenden, in der Mitte in einander verlaufenden Längsbinden geziert. Das jüngere Exemplar ist ihm in der Farbe und Zeichnung ähnlich, doch erscheint die Grundfarbe auf dem Rücken mit helleren unbestimmten Fleckchen durch- setzt, und die tiefschwarze Querbinde auf dem Nacken ist vorn und hinten von einer lebhaft markirten weissgelben Zone umgeben. Supralabialen 7 — 7; Infralabialen 8 — 8, also etwas mehr als Dumeril und Bibrou angeben. Die Region zwischen den Nasalen ist nicht so regelmässig beschildert, wie es die gleichen Forscher beschreiben. Alles übrige aber stimmt gut, und auch die Färbung scheint in der Hauptsache dieselbe zu sein. Ich stehe daher nicht au, trotzdem mir Originalexemplare zum Vergleich fehlen, die in zwei Stücken, einem jüngeren und einem älteren, vorliegende Form für den ächten Hopl. torquatus Cuv. zu erklären. Vorkommen. Beide Stücke stammen nach Prof. H. Ludwig wahrscheinlich (?) von Nossi-B6; sie wurden von Herrn Dr. Christ. Ruten berg gesammelt. Die Exemplare befinden sich jetzt im Bremer Naturhistorischen Museum. Von detaillirteren Fundorten war die Art bislang nur von Kanatzi an der Westküste von Madagascar (Peters) angeführt gewesen. IX. Farn. Chamaeleor^tes. I. Oenns Chamaeleo L. 26. Chamaeleo (Chamaeleo) verrucosus Cuv. Cuvier, Regne anim. II. p. GO; Dumöril und Bibron, Erp^t. g6n. Bnd. 3 p. 210, Taf. 27, Fig. 1 ; Gray in Proceed. Zool. Soc. London 1864 p. ^79; Peters in v. d. Decken's Reisen in Ostafrika, Bnd. 3. I. p. 12; Boettger in Reliquiae Rutenbergianae p. 182. Ein mehr als halbwüchsiges Weibchen dieser Art liegt vor, das in FärlJöng und Beschil- derung gut mit der D u m 6 r i 1 - B i b r o n ' sehen Beschreibung übereinstimmt. — 46 — Färbung normal; nur die Zeichnung ist in folgender Weise etwas abweichend. Die mit grösseren Pflasterschuppen ausgezeichnete Seitenlinie zeigt nämlich über dem Ellenbogen einige weissliche Flecke, die der Seitenlinie entsprechend in eine Längslinie geordnet sind; ein grosser rautenförmiger weisser Fleck steht oberhalb der Hüftgegend dem Rücken mehr genähert als dem Bauche. Schnauze bei dieser Art relativ stärker zugespitzt als bei anderen Vertretern der Gattung, pyramidenförmig, ohne häutige oder hornige Anhänge. Die Kehlcrista reicht weder bis zum Schnauzenende, noch ist sie hinten in Contact mit der Bauchcrista; sie besteht aus etwa 20 langconischen Tuberkeln. Rückeukamm, Schwanzkamm und Bauchkamm deuthch, wie es Dumöril und Bibron von jüngeren Stücken beschreiben. Auf den Schläfen jederseits zwei besonders grosse, zirkelrunde Schildschuppen. Jederseits an den Körperseiten eine Längsreihe von etwa 17 grösseren Schuppen und überdies noch vereinzelte grössere Körner und Schüppchen unregelmässig unter die übrigen kleineren Körner der allgemeinen Körperbedeckung eingestreut. Vorkommen. Das vorliegende Stück stammt von Mahazamba auf Madagascar, zwischen 15 und 16" S. B. und 47 und 48" 0. L. und wurde von Herrn Dr. Christ. Rutenberg dem Bremer Museum eingeschickt. Meines Wissens wird die Art in der Literatur^ ausser von der Insel Bourbon von speciellereu Fundorten nur noch von Kanatzi an der Westküste von Mada- gascar und aus Nordwest-Madagascar (Peters) aufgeführt. 27. Chamaeleo (Cyneosaura) pardalis Cuv. Boettger, Madagascar p. 25, Taf. I, Fig. 5a— d, Nachtrag L p. 13, Taf. I, Fig. Ca — b und Nachtrag H. p. 26. Die zahlreichen von Nossi-B6 (Ebenau, Stumpff) neu vorhegenden Stücke dieser daselbst häufigsten Chamaeleonspecies unterscheiden sich in nichts von den früher von mir untersuchten 8 Exemplaren. Die Art scheint in der Pholidose recht constant zu sein, und nur die Färbung wechselt je nach Alter und Erhaltiftigszustand, ohne dass man auf die geringen Farben- und Zeichnungsdififerenzen besonderen Werth zu legen veranlasst wird. Nur die Maasse eines besonders grossen und schönen Weibchens No. 9 und eines Männchens No. 10 erlaube ich mir hier mitzutheilen. Maasse. No. 9 9 No. 10 (j" Länge des Helms in der Mittellinie 53 45^/2 mm. Breite desselben am Hinterkopf 22 V* 20 » Länge der Occipitalcrista 24^2 20 » — 47 — Maasse: No. 9 Q No. 10(j' Kopfhöhe vom höchsten Theil des Helms bis zur Kehle . 42 36 mm Breite des Kopfs in der Wangengegend 26^3 22^2 » Von der Schnauze bis zum After 163 140 » Schwanzlänge 210 174 » Totaliänge 373 314 » Die Helmbreite verhält sich demnach zur Helmlänge beim Weibchen No. 9 wie 1 : 2,36, • beim Männchen No. 10 wie 1 : 2,27 und im Mittel beim Männchen überhaupt wie 1 : 2,23. Die Schwanzlänge verhält sich zur Totallänge im Mittel von zwei Beobachtungen wie 1 : 1,79. 28. Chamaeleo Campani Grand. Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 8; Boettger in Reliquiae Rutenbergianae p. 183. Zu dieser leider nur sehr dürftig mit den Worten »Corps travers4 longitudinalement par 6 rang^es subsymmetriques de grosses öcailles rondes et plates, qui sont ä peu pres toutes d'dgale grandeur; Celle qui suit la ligne du dos est double. Pas de crete dorsale ni ven- trale. Le casque est peu ^lev6. — Long. d. corps 35, d. 1. queue 33 mm« diagnosticirten, in ihren Charakteren allerdings sehr aufifälligen Species glaube ich ein prächtiges, anscheinend weibliches Exemplar stellen zu sollen, das Dr. Rutenberg auf Madagascar gesammelt hat. Beschreibung. Das vorliegende, höchstens von bekannten Arten an Cham. (Aiwla) lateralis Gray (vergl. die Figur des Kopfes in Proceed. Zool. Soc. London 1864, p. 473) er- innernde, aber in der fehlenden Zähnelung an Kinn und Ventrallinie, in dem niedrigen und nur vorn gekielten Hinterkopf und in der Pholidose mit zweierlei Schuppenelementen weit verschiedene Thier hat folgende Charaktere: . Der hohe, am Rücken eine schwach schneidige Kante ohne deutliche Zähnelung bildende Rumpf ist stark gebogen und doppelt so hoch als der Kopf in der Augengegend. Der anfangs etwas comprimirte, dann im Durchschnitt runde Schwanz ist nicht einwärts gerollt und scheint deshalb kaum oder wenig als Greiforgan benutzt zu werden. Der Kopf ist verhältnissmässig klein, ohne Nasenaufsatz und zeigt einen schwach entwickelten, überall ohne Abschnürung in den Rumpf verlaufenden Helm. Die feine Nasenöfifnung steht genau zwischen Schnauzenspitze und Auge. Die Augenbrauenbogen werden durch eine leistenförmig erhabene Reihe grösserer würfelförmiger Körnerschuppen, die dicht vor dem Auge am grössten erscheinen, gebildet, sind durch eine tiefe Längsdepression von einander getrennt und ziehen, einen in schiefer Richtung — 48 — nach vorn geradlinig abfallenden Canthus rostralis bildend, bis nahe an das Rostrale, ohne sich hier aber mit einander zu vereinigen. Der Hinterkopf oder Helm ist relativ niedrig, rechts und links als ein schwach aufgeblasenes Oval sich darstellend und durch ähnlich grössere Schildchen, wie sie den ganzen Oberkopf pflastern, ausgezeichnet, aber nur in seiner vorderen Hälfte mit einer geradlinigen, links und rechts durch einen 1 1 - förmigen , vertieften Ein- druck begränzten Crista bewehrt. Der hintere Augenrand und eine kurze, von diesem aus- gehende, in die Längsrichtung des Thieres gestellte, sehr schwache Crista, welche den Seitenrand des Helms einfasst, sind mit etwas grösseren und etwas erhöhten, auch durch hel- lere Farbe ausgezeichneten, quadratischen Schuppen gepflastert. Die Schläfen zeigen grosse, gedrängte Pflasterschuppen, von denen 2 oder 3 die andern etwas an Grösse überragen. Weder am Kinn, noch am Bauch oder am Rücken und Schwanz deutliche Kammbildung. Körper bedeckt mit verhältnissmässig grossen rundlichen Pflasterschüppchen, die nur auf der Rückenschneide in mehreren Längsreihen etwas couisch zugespitzt erscheinen. Ausser diesen kleineren Schüppchen zeigt jede Körperseite noch etwa 7 Längsreihen grosser, flacher, runder Schuppen, deren 3 untere aber weniger deutlich in Reihen gestellt sind als die 4 oberen. Die oberste, der Rücken- first genäherte Reihe ist doppelt. Alle diese grösseren Schuppen sind annähernd von gleicher Grösse und entsprechen dem Raum von beiläufig 4 Schüppchen der Umgebung. Das untere Viertel der Körperseiten (der Bauchtheil) entbehrt der grösseren Schuppen ganz. Auf den Schwanz geht nur die oberste Seitenreihe derselben über, setzt sich aber bis beinahe zum Schwanzende hin fort. Auch die Gliedmaassen zeigen mehrere unregelmässige Reihen solcher grösserer Schüppchen zwischen den kleineren. Au der Kehle stehen jederseits einige Längsfalten. Färbung. Grundfarbe des Thierchens spangrün. Oberkopf schwärzlich mit einzelneu zwischen den Augen gelbgrünen, auf dem Hinterkopf himmelblauen Puuktflecken. Maulspalte oben und unten breit schwarz gesäumt. Ein Strich vom Mundwinkel nach dem Schultergeleuk schwefelgelb. Rückeu- und Ventrallinie gleichfalls schwefelgelb und ausserdem jederseits noch drei gelbe Längsstreifen, und zwar 1 . einer vom Unterrand des Auges anfangend in V* Körper- höhe bis über die Schwanzbasis hinaus, 2. ein kürzerer in */2 Körperhöhe, welcher oberhalb der lusertiouen der Gliedmaassen verläuft und dieselben verbindet und 3. ein breiterer, welcher von den Kinnseiten her unterhalb der Insertionen der Gliedmaassen in '/t Körperhöhe bis auf den Schwanz läuft und hier die dunkle Oberseite von der gelben Unterseite abtrennt. Innen- seiten der Gliedmaassen gelb mit Graugrün gesprenkelt. Die sämmtlichen grösseren Schuj^peu der Seitenreihen himmelblau. — 49 — Maasse: Länge des Kopfes 18,5 mm Grösste Breite desselben in der Temporalgegend 10,5 » Von der Schnauze bis zum After 51 » Grösste Rumpfhöhe 25 » Grösste Rumpf breite . . . 15 » Schwanzlänge 56 » Totallänge 107 » Verhältniss der Schwanzlänge zur Totallänge wie 1 : 1,91, während Grandidier's Maass- angaben die Verhältnisszahl 1 : 2,06 ergeben. Sollte die Art, was bei der kurzen Diagnose Grandidier's und der grossen Mannig- faltigkeit an nahe verwandten und zum Theil schwierig zu unterscheidenden Chamaeleon-Arten Madagascars immerhin möglich wäre, dennoch neu sein, so würde ich mir für sie den Namen Cham, oäotaeniatus vorbehalten. Vorkommen. Das vorliegende Exemplar wurde von Herrn Dr. Chr. Rutenberg auf der niedrigeren Spitze des Tsiafakafo zwischen 19 und 20" südl. Br. und 47 und 48" östl. L. in Madagascar gesammelt und befindet sich jetzt im Naturhistorischen Museum zu Bremen. Grandidier hatte die Art im Waldgebirge von Ankaratra in Central -Madagascar zuerst aufgefunden. 29. Chamaeleo (Brookesia) superciliaris Kühl. Boettger in Madagascar Nachtr. II. p. 28, Taf. I, Fig. la— d (cf). (cT Taf. ni, Fig. IIa, Q ebenda Fig. IIb.) Diese Art wurde neuerdings von Herren K. Eben au und A. Stumpf! zahlreich von Nossi-B6 eingesandt. Auch das Lübecker Museum erhielt von dort viele Exemplare von Herrn C. Reuter. Der verstorbene Hildebrandt fand die Species auch in Nordwest-Madagascar und F. Müller gibt sie in Catal. Basel. Mus. I. Nachtr. 1880 p. 48 gleichfalls von Madagascar selbst an. Indem ich hier auf Taf. III die Abbildungen eines extrem ausgebildeten männlichen und eines ebensolchen weiblichen Kopfes in der Oberansicht gebe, glaube icii die in meinem Nach- trag IL p. 30 gelieferten Beschreibungen des Helmes vervollständigen zu sollen. Im Uebrigen habe ich nur Weniges hinzuzusetzen. Bei dem durch die breite Schwanzbasis immer leicht kenntlichen Männchen verhält sich der Abstand der Orbitalspitzen zur Helmlängo (in der Mittel- linie gemessen) im Durchschnitt von 10 Exemplaren wie 1 : 1,99, beim Weibchen im Durchschnitt 7 — 50 — von 10 Exemplaren wie 1 : 1,78. Der Unterschied in der Kopfbildung bei den beiden Ge- schlechtern ist also bei weitem nicht so auffallend, als ich früher nach den zwei einzigen damals vorliegenden Exemplaren vermuthet hatte, und es verhält sich der Abstand der höchsten Orbital- spitzen des Männchens zu dem des Weibchens nur wie 1 : 0,89, nicht 1 : 0,G9, wie ich, gestützt auf die wenigen früheren Exemplare, berechnet hatte. In der That kommen Zwischeuformen vor, denen man an der Kopfbildung nicht auf den ersten Blick ansehen kann, ob die betreffenden Thiere männlichen oder weiblichen Geschlechtes sind, und die Verdickung L\ev Schwanzbasis bleibt dann immer das beste äussere Anzeichen zur Erkennung des Männchens. Weiter ist zu erwähnen, dass fast constant 10 Dornpaare die flachliegende Rückensäge zieren, und dass nur in sehr seltenen Fällen das erste Dornpaar fehlt, so dass dann nur 9 Paare zu beobachten sind, oder dass das vorletzte sich verdoppelt, so dass dann 11 Paare auftreten. Junge Exemplare dieser Art, von denen zwei Stücke von ca. 30 mm Totallänge vorliegen, zeigen einen hinten noch anliegenden Helm, fehlende und nur durch eine Längsreihe von Körnern angedeutete Rückendornen und eine Längsreihe gröberer Tuberkel den Körperseiten entlang zwischen der Insertion der Vorder- und Hintergliedmaassen. Die Tuberkelspitzen am oberen Augenrand sind bereits vorhanden, aber relativ noch sehr schwach entwickelt. Diese Jugend- form ist als hiehergehörig trotzdem im Grossen und Ganzen nicht leicht zu verkennen. Färbung. Grundfarbe wie Zeichnung wechseln ganz ungemein. Vielfach lassen sich Stücke beobachten, die vorn dunkel, in der hinteren Körperhälfte aber hell, fast weiss erscheinen. Auch die Rückenlinie hebt sich öfters als dunkler, schmaler Längsstreif von der helleren Um- gebung ab. 30. Chamaeleo (Brookesia) Ebenaui Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1S80, No. 57, p. 280. (Taf. III, Fig. r2a— b.) Char. Affinis Cham, superciliari Kühl, sed undique magis spinoso-granulatus, membris robustioribus minusque gracilibus, distincte spiniferis. Supra nares spina perdistincta, oblique protracta, valida. Galea superne luagis deplanata, antice minus declivis, postice magis campa- nulae instar dilatata, spinis marginalibus horridis et praecipue lateralibus validioribus. Carinulae longitudinales submedianae galeae satis distantes, subparallelae, postice non convergentes. Oculi minores; arcus supraoculares strictiores, minus prominentes, antice posticeque spinis magnitudine paribus armati. Dorsum spinis dorso-lateralibus validioribus; cauda brevior, quadrangularis, superne complanata, utroquc latere serie singula spinaruni validarura instructa. — 51 — Long, total. 7ö'/2, capitis 12^2, trunci 36, cauilae 27 mm. Hab. in insula Nossi-Be (1 spec). Bescln-eibung. Die in einem einzelnen weiblichen Stücke vorliegende Species ist in Form und Färbung so ähnlich der vorhergehend genannten Art, dass eine eingehendere Be- schreibung überflüssig erscheint. Folgende Unterschiede aber scheinen mir die specifische Ver- schiedenheit beider Formen genügend darzuthun: Die Gliedmaassen sind kräftiger gebaut, weniger schlank, überall mit kräftigen, abstehenden Dornen bewehrt, und der Körper überhaupt mehr mit Dornspitzen bedeckt, daher rauher und stacheliger, üeber jeder Nasenöifnung befindet sich ein nach vorn und oben gerichteter, wohl einen Millimeter langer, kräftiger Dorn. Die Schnauzen- spitze erscheint in der Seitenansicht spitzer als bei Cham, superciliaris. Der Helm ist oben mehr abgeplattet, nach vorn weniger abschüssig, nach hinten mehr glockenförmig verbreitert; seine hinteren und seitlichen Randdorneu stehen sparrig ab und die seitlichen besonders sind stärker entwickelt als bei Cham, superciliaris. Die ziemlich in der Mitte des hinteren Helm- theiles liegenden beiden Längski«le stehen ziemlich weit von einander ab, sind parallel und con- vergiren nach hinten nicht wie bei der verwandten Art. Das Auge ist kleiner; der Supra- ciliarbogen ist oben mehr geradlinig, gleichsam niedergedrückt und weniger vorspringend, und seine Bewehrung ist gleichmäss'iger mit vorn und hinten an Grösse fast gleichen, nicht nach vorn grösser werdenden Dornspitzen. Zwischen Nasaldornen und vordersten Supraorbitaldornen steht in gleichem Abstand von beiden vorn noch ein weiteres deutliches Dornpaar. Quer von einem Dorn zum andern laufen zwischen den Nasaldornen, den Praeoculardornen und den vordersten Supraorbitaldornen drei chevronförmige, erhabene, mit ihrer Mittelspitze nach hinten zeigende Leisten quer über die Schnauze. Den Rücken zieren ähnliche, aber kräftiger ent- wickelte Querdornen wie b(ji Cham, superciliaris. Der Schwanz ist kürzer, im Querschnitt vier- eckig, oben abgeplattet und seitlich oben je mit einer Längsreihe kräftiger, den Rückendornen ähnlicher Dörnchen besetzt, während die verwandte Art an deren Stelle nur grössere, kreis- runde, flache Pflasterschuppen zeigt. ^ Maasse: a Kopflänge in der Mittelhnie 12^2 mm h Entfernung der höchsten Orbitalspitzen von einander öV« » c Hintere grösste Breite des Helmes mit den Dornen O^a » d Grösste Kopf höhe am Hinterhaupt 8^2 » e Grösste Kopf breite (ohne die seitlichen Dornen gemessen) ... S'/s » /■ Entfernung der vordersten Orbitalspitze vom Schnauzenende ... 6 » g Entfernung derselben von dem äussersten hintersten Theile des Helmes 9 V« » 5-2 0 h Querabstand der Spitzen der Rückensäge von einander 5 mm i Gesammtkörperläuge 75 '/ä » Je Länge von der Schnauze bis zur Afterspalte 48^2 » l Schwanzlänge 27 » Auf die Kopflänge a bezogen beträgt demnach bei Cham. Ebenaui bei Cham, superciliaris b:a= 91:2,27 cf 1 : 1,99 91:1,78 c:a= 1:1,32 1:1,69 d:a= 1:1,47 1:1,32 e:a== 1:1,47 1:1,55 f:a= 1:2,08 1:1,75 g:a= 1:1,32 " 1:1,24 h:a= 1:2,5 1:2,27. Das Verhältniss von Schwanzlänge zu Totallänge dagegen beträgt bei Cham. Ebenaui 1 : 2,8, beim 9 von Cham, superciliaris aber 1 : 2,52. Diese Zahlen ergeben wohl hinlänglich die in den Dimensionen überall ausgesprochenen Unterschiede der im Uebrigen doch recht ähnlich zu nennenden Thiere. Die Färbung ist eine aus Rothbraun und Schwarzbraun gemischte. Die Oberseite des Helmes, die Randdornen desselben, das grosse Lendendornenpaar und der Anfang der Schwanz- oberseite ist weiss ; die ganze Körperunterseite isabellgelb mit einzelnen grossen braunen Makel- flecken und nur die Kopf- und Halsunterseite dunkler braun, schwarzbraun undeutlich gefleckt. Fundort. Nossi-Be. Wir erhielten von dieser anscheinend sehr seltenen Art ein Weib- chen durch Herrn Consul Karl Eben au, dem zu Ehren ich die prächtige kleine Species auch genannt hiibe. * 31. Chamaeleo (Crassonota) nasutus Gray. Boettger in Madagascar, Nachtr. I. p. 10, Taf. I. Fig. 4 und 5. Von dieser Art liegt jetzt mehr als ein Dutzend männlicher (9) und weiblicher (4) auf Nossi-B6 neuerdings (Ebenau, Stumpf f) gesammelter Stücke vor, die mir gestatten, die Geschlechtsunterschiede schärfer zu markiren. Bei dem Männchen ist der Schwanz immer länger als der Körper, bei dem Weibchen so lang als der Körper oder kürzer. Das Männchen allein besitzt eine weitläufige Reihe von - 53 — 9 — 13 Rückeiidornen; die Mittelzahl nach 10 Beobachtungen aber beträgt 12. Dem Weibchen fehlen dieselben vollständig. Maasse. crNo.3 JNo.4 cfNo.S c?No.6 cfNo.7 cfNo.S Helmlänge (mit Nasenaufsatz gemessen) 21V2 18 20 V« 19 V« 19V2 21^2 mm Grösste Kopf breite 8V3 7 8 8 71/2 8 » Kopfhühe hinten ........ 12V2 9 11 lO'/a 10 10 » Nasenaufsatz bis After 51 47^2 51 50 52 50 » Schwanzlänge 60 50 57 53 61 54 » Totallänge 111 971/3 108 103 113 104 » Maasse. 9 No. 9 9 No. 12 9 No. 13 9 No. 14 'Helnilänge (mit Nasenaufsatz gemessen) 19 20 18 18 mm Grösste Kopf breite 7 7^2 7 7 » Kopfhöhe hinten 9*/2 11 10 10 v Nasenaufsatz bis After 47 50 49 50 > Schwanzlänge 43 53 48 50 » Totallänge 90 103 97 100 » Demnach beträgt das Verhältniss von Kopfbreite zu Kopfhöhe zu Helmlänge wie 1 : 1,37 : 2,59 und das Verhältniss von Schwanzlänge zu Totallänge beim Männchen wie 1 : 1,9, beim Weibchen wie 1 : 2,01. Bei der Färbung ist nachzutragen, dass frische Stücke stets eine schief nach hinten und unten gerichtete feine rothbraune oder rothe Maschenzeichnung erkennen lassen, und dass der Schwanz mit zahlreichen rothen Bipden quer gebändert ist. Ein dunkler Längsstreif quer über das Auge bis zum Hinterkopf ist häufig, ein schwarzer Fleck oben auf der Schnauze hinter der Basis des Nasenaufsatzes immer vorhanden. Vorkommen. Man kennt die Art von Madagascar und Nossi-B6. Von Gray wird auch eine Varietät mit nur drei Rückendornen von Port Natal angeführt, die aber wohl einer eigenen Species angehören dürfte. — 54 — IM. Ordnung. Crocodilia. I. Fwnfiilie Crocodilidae. I. Gen. Crocodilns L. 32. Crocodilns in ad agascariensis Grand. Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, Paris 1872 p. 6; Boettger in Madagascar p. 27, Taf. I, Fig. 6 {vulgaris var.). Von dieser auf Madagascar, wie auf Nossi-Be — hier nach Peters namentlich in den Kraterseeen — häufigen Crocodiifonn liegt ein von Hrn. K. Ebenau dem Ei entnommener Fötus von Tamatave an der Ostküste von Madagascar vor. Das Stück No. 3 ist ausgezeichnet durch verhältnissmässig hohen und kurzen Kopf, wie es bei Jugendformen von Reptilien ja die Regel ist. Das scharfe Körnchen vorn auf der Schnauzen- spitze — vergl. Madagascar p. 30 — , das zum Spalten der harten Eischale dient, ist gut fühl- bar und zeigt die Form eines Sphenoids. Die Zähne des vorliegenden Exemplars sind noch nicht zum Durchbruch gekommen, doch sind die 15 Erhöhungen dafür im Unterkiefer schon deutlich, während im Oberkiefer sich jederseits erst 14 Erhöhungen beobachten lassen. Der Scheitel ist Jnoch stark gewölbt; Nuchalen sind 2 — 2 vorhanden. Die Cervicalen sind nach folgendem. Diagramm entwickelt: 11 ll 1 1 1 1 Diese Cervicalen stehen in 3 deuthchen Querreihen, und ,die hinterste kleinste Schilder- reihe stösst fast unmittelbar an die Dorsalschilder an. M a a s s e : Länge des Kopfes 30 mm. Grösste Breite desselben 18 » Höhe desselben 17 » Verhältniss von Kopfbreite zu Kopflänge wie 1: 1,67, während bei den etwas grösseren früher untersuchten beiden Stücken dieses Verhältniss sich auf 1 : 1,78 und auf 1 : 1,83 stellte und bei mehr erwachsenen Thieren noch sehr bedeutend zunimmt. — 55 Batrachia. I. Ordnung. Anura. I. Fainilie. Jtanina, I. Subfamilie. Ranidae. II. Oeii. Rana L. 33. Rana mascareniensi.s Dum. Bibr. Boettger in Madagascar, Nachtr. II. p. 35; F. Müller in Catal. Ba.sel. Mus. I. Nachtr. [). 14 (typ. und var. icZae Steind. von Nossi-B6). Von dieser auf Nossi-B6 häufigen Art liegen sehr zahlreiche Exemplare in allen Alters- stufen vor, die die Hrn. K. Eben au, A. Stumpf f und C. Reuter daselbst gesammelt haben. Die Schnauze ist bald etwas mehr, bald etwas weniger zugespitzt, die Zunge bald grösser bald kleiner, die Convergenz der Vomerzahureihen wechselt und selbst die relative Länge der Gliedmaassen zur Körperlänge ist ganz erheblichen Schwankungen unterworfen. Trotzdem bin ich keinen Augenblick im Zweifel gewesen, dass die säramtlichen zahlreichen Stücke von Bana, welche mir bis jetzt von Nossi-B6 zugegangen sind, nur einer einzigen, ähnlich wie unsere B. esculenta variabeln Art zugehören. Besonders kräftig entwickelte Wärzchen an den Körper- seiten und die Andeutung eines schwachen,^an der Basis der drei äussersten Zehen des Fusses liegenden rundlichen Tuberkels treten meist nur bei in Alkohol sehr zusammengezogenen In- dividuen auf. Das brünstige Männchen zeigt die Aussenfläche der beiden inneren Finger der Hand mit Ausschluss des letzten Gliedes und einem Längsfleck an der Basis des dritten Fingers mit einer hellbraunen sammtartigen Copulationsbürste überzogen. Maasse. 9No.2 QNo. 3 9N0. 4ci'No.5 9 No. 6 d"No. 7 cf No. 8 cfNo. 9 9No.|10 Totallänge 49 47 431/a 45 51 44 42 38 52 mm. Kopflänge 191/2 18 1/2 17 18 1/2 21 ■ 171/2 17 16 21 » Kopfbreite 18 I5I/2 14 151/2 18 . 15 141/2 14 1/2 18 » Rumpflänge 291/2 281/2 261/2 261/2 30 261/2 25 22: 31 » Vorderextremität 25 231/2 26 24 27 23 23 22 241/2 » Hand m. 3tem Finger 11 10 111/2 10 1/2 12 101/2 10 10 12 » Hinterextremität 86 81 891/2 80 90 81 75 74 94 » Fuss m. 4ter Zehe 27 25 29 26 30 25 24 24 29 » — 5G — Im Mittel nach 10 Messungen verhält sich also bei madagassischen Exemplaren dieser Species Koplbr(.'ite zu Kopflänge wie 1 : 1,15 und Totallänge zur Länge der Hiuterextremität wie 1:1,81. Die Vorderextremität verhält sich zur Hiuterextremität im Mittel wie 1: 3,43. Färbung. Die Larve zeigt, wenn die Hinterbeine bereits eutwickelt sind, der Rücken- linie entlang auf dem Schwänze dunkle Makeln, und das Thierchen ist auch sonst über und über mit Braun gepudert. Die jüngsten bereits vierbeinigen Stücke dagegen sind auf dem Rücken einfarbig hellgrau (29 "/o) oder mit wenigen, mehr oder weniger deutlichen, quadratischen, schwärzlichen Fleckchen geziert (Gl>); seltner ist ein breiter heller Medianstreif längs des Rückens (10%) bereits iu diesem Alter deutlich. Die Längsfalten des Rückens sind bei die- sen Jugendformen ebenfalls meist erst sehr schwach entwickelt und gewöhnlich nur auf der hinteren Rückenpartie deutlicher. Im erwachsenen Zustand ist die Art grossem Weclisel in Färbung und Zeichnung unterworfen. Erwachsene Exemplare zeigen nämlich entweder eine breite, schmutzig fleischfarbene oder hellgraue Längsbinde über die Rückenmitte und je eine schmälere wenig hellere Seiteubinde (29*'/o), oder die Medianbinde fehlt und nur die schmale Seiten- binde, die sich jederseits auf der äussersten drüsigen Längsfalte findet, ist vorhanden (59 "/o), oder die breite Mittelbinde ist vorhanden und die Seitenbinden fehlen (6**/o) oder endlich alle hellen Längsbinden auf dem Rücken fehlen (ö^/o). Männchen und Weibchen zeigen übrigens übereinstimmend bald die eine, bald die andere Tracht. Der Oberkieferrand und die Falte vom Mundwinkel bis zur Insertion der Vordergliedmaassen ist hell, weisslich. Bemerkungen. Herr Dr. Heinrich Lenz in Lübeck machte mich darauf aufmerk- sam, dass junge Stücke dieser Art erst sehr spät deutlich entwickelte Vomerzähne aufzuweisen haben, und namentlich später als gleich grosse Exemplare unserer R. esadenta. Ich kann diese Beobachtung bestätigen, und erwähne hier nur noch, dass Stücke von R. mascareniensis von 18 mm Körperlänge noch keine Spur, solche von 20 und 21 mm Körperlänge aber eben erst sichtbare Spuren von Vomerzähnen aufzuweisen haben. Eana Bibroni Hallow. vom Gaboon und Senegal, die ich zu vergleichen Gelegenheit hatte, ist eine der vorliegenden überaus nahe verwandte Species. Aber ich konnte unter sehr zahlreichen Exemplaren vom Senegal, die mir durch die Güte des Herrn Baron H. von Maltzan vorlagen, kein einziges Stück finden, das äussere Spalten für die Schallblasen, wie sie das Männchen des Maskarenenfrosches auszeichnen, neben den Kieferrändern gezeigt hätte, trotzdem dass die Stücke als nahezu erwachsen gelten durften und sicher nicht sämnit- lich weiblichen Geschlechts gewesen sind. Abgesehen von kleinen Abweichungen in der Farben- zeichnung finde ich übrigens bei R. Bibroni als einziges Unterscheidungsmerkmal nur noch — 57 — die Knötchen an der Unterseite der'Zehengelenke stärker entwickelt als bei R. mascareniensis. R. nilotica Seetzen aber, eine gleichfalls nahe verwandte Species, hat nach einer gütigen Privatmittheilung von Professor Dr. W. Peters die Schallblaseuschlitze weiter vom Kieferrand entfernt, und sie erscheinen mehr gegen die Vorderextremität hingerückt. II. Subfamilie Oiscoglossidae. I. Gen. Djscoplins Grand. 34. Dyscophus sanguineus Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880 No. 69 p. 567; F. Müller in Catalog d. Herp. Samml. Mus. Basel, I. Nachtr. 1880 p. 20 (insularis). (Taf. III, Fig. 13 a-d.) Char. Secundum caput latum, obtusum phca cutanea transversa ad membrum anterius decurrens. In palato inter tubas plica transversa cutanea fimbriata. Pedes semipalmati. Cutis omnino laevis. Supra laete sanguineus, infra antice fuscescens vel nigrescens, postice albidus. Long. corp. (j' 60, 9 95, membr. anter. cf 39, 9 58, poster. c? 85, 9 128 mm. A Dysc. insulari Grandidier (Ann. des Scienc. natur., 5. S6r. T. 15. 1872. p. 10), typo generis huius Discoglossidarum, notis supra positis facile distinguitur. Spßc. 2 e Foizana insulae Madagascar teste Gust. Schneider Basiliensi mihi allata sunt. Eine zur Graudi dier'schen, auf Madagascar beschränkten Gattung 2)?/sco2JÄms — vergl. Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bud. 15, 1872 p. 10') — gehörige Art, die aber von dem Typus des Genus B. insularis Grand, specifisch abzuweichen scheint. Während D. insularis nahezu freie Zehen haben soll, sind dieselben bei der vorliegenden Art beim Männchen mit mehr als halben, beim Weibchen mit nahezu halben Schwimmhäuten versehen, die Haut ist auch auf den Körper- seiten und unter dem Bauche ohne Granulationen, und der Rücken ist einfarbig, nicht mit Farben- ^) Dyscophus nov. gen. Voisii; des Pelobates et Neobatrachus. Dents maxillaires fortes; dents vomö- riennes disposees sur une forte et longue raugee tninsveisalc iuten-ompue au milieu. Langue ovale non echancr^e, libre daus sa partie posterieure. Tete conique confondue avec le tronc, ä sommet convexe. Corps trapu, memlires peu döveloppes. Tympau cache. Pas de parotides. Un eperon dar, analogiie ä celui des Pyxicephales. Doigts et orteils ä, peu prfes lilires et obtus ä l'extr^mitö ; le S^e doigt et le 4me orteil sont beaucoup jdus longs que les autres. Dyscophus insularis Grandidier nov. spec. Tete et corps lisses ; des grauulations sur les flaues et sous le ventre. Parties superieures d'un brun roux, vermiculees de bnin plus foncö; les dessins sont bordes de tres-fines lignes d'un jaune d'or terne. Flancs rougeätres. Abdomen d'un brun rougeätre. — Long. d. corps 35, des membres poster. 40 mm. — Hab. Antsuhy, pres de Trabunzy (Madagascar). 8 — 58 — Zeichnung geschmückt. Audi die Färbung des Bauches ist wesentlich abweichend. Endlich beträgt das Verbältniss von Totallänge zu Länge der Hinterextremität im Durchschnitt l: 1,37, während Grand idier's Maasse für B. insularis 1 : 1,14 berechnen lassen. Unsere neue Art muss demnach wesentlich schlanker sein. Hr. Dr. F. M ü 1 1 e r in Basel, der vor mir aus derselben Quelle und von demselben Fundort Stücke dieser merkwürdigen Froschart erhalten hatte, hat dieselbe a. o. g. 0. p. 20 sehr exact und eingehend beschrieben und sie als zu B. insularis gehörig betrachtet. Madagascar scheint aber noch eine dritte Species dieser sonderbaren Gattung zu beherbergen, nämlich B. Guineti Grand, sj;. (Kaloula) (vergl. Ann. d. Scienc. nat. (6) Bnd. 2, 1875 art. 6) von Sambava in Nordost - Madagascar, die nach Günther 's kurzer Notiz in Ann. a. M. Nat. Hist. (4) Bnd. 19, 1877 p. 317 nicht zu Calohyla, sondern zu Byscophus gehören soll. Beschreibung. Habitus gedrungen, Calohyla-ärtig ; Körper zwischen den Vorder- gliedmaassen am breitesten. Gliedmaassen massig entwickelt, aber kräftig. Ober- und Zwischen- kiefer mit zahlreichen, kräftigen Zähnchen; Vomerzähne auf einer sehr langen und kräftigen, prominirenden, in der Mitte unterbrochenen Querleiste, welche die grossen halbmondförmigen Choanen nach hinten unmittelbar begrenzt und welche nach aussen hin leicht bogig verläuft. Tubenöffnungeu eng, halb so gross wie die Choanen. Von einer Tubenöftnung zur andern zieht ähnlich wie bei Calohyla eine vorhangartig von oben herabhängende Hautfalte quer über den Gaumen, die mit etwa 12 — 15 dreieckigen, fransenartigen Läppchen besetzt ist. Nach Grandidier und F. Müller soll die Zunge — bei unseren beiden Exemplaren von B. sanguineus ist dieselbe leider halb zerstört ; sie scheint aber vorn und hinten festgewachsen und nur in dem mittleren Theile frei gewesen zu sein, so dass man unter ihr von einer Seite zur andern mit der Sonde durchfahren kann ; auch ist sie vorn bandförmig und wird nach hinten hin breiter — bei diesem Genus oval, hinten nicht ausgerandet und in ihrer hinteren Partie frei sein. Unterkiefer vorn au der Symphyse zweimal ausgerandet; Mittelknötchen etwas spitz. Aeussere Nasenöft'nung relativ sehr klein, unter dem Canthus rostralis jederseits als halbmondförmiger Schlitz sichtbar, der Schnauzenspitze weit mehr genähert als dem Vorder- rande des Auges. Trommelfell von der Haut bedeckt. Der convexe, sehr breite Kopf zeigt stumpfe, abgerundete Schnauze und weitgespaltenes Maul und ist hinten mit dem Körper ver- schmolzen. Die Augen sind mittelgross und massig vorragend. Pupille rundlich. Oberes Augen- lid gut entwickelt, frei, hinten eine schwache, stumpfe, zipfelförmige Ecke bildend. Parotiden- gegend stark angeschwollen, doch ohne Parotidenentwickluug. Enden des Querfortsatzes des Sacralwirbels deutlich verbreitert. Kopfhaut beweglich. Wie bei Calohyla pulchra Gray eine — J9 — Hautfalte quer über den Kopf dicht hinter den Augen, die sich seitlich bis zur Insertion der Vonlergliedmaassen herunterzieht. Haut oberseits weich und faltig, durch feine punktförmige Grübchen lederartig genarbt, nur in der Umgebung des Auges und auf dem oberen Augenlide mit einigen feinen, undeutlichen Wärzchen, unten ganz glatt wie bei Rana. Aftergegend etwas runzelig. Hand mit kaum entwickelter Bindehaut, mit gut ausgesprochenen, knopfigen Gelenk- höckern auf der Unterseite und mit drei sehr schwach markirten Höckern am Handballen. Fuss mit derber, beim Männchen über die Hälfte, beim Weibchen nahezu die Hälfte der Zehen- länge einnehmender Schwimmhaut, mit schwach entwickelten Gelenkhöckern und an Stelle der sechsten Zehe mit einer compressen, lanzetlichen, harten, schneidigen Hornschwiele, ähnlich, aber schwächer wie bei Pelohates. Finger an iiirem Ende cylindrisch; dritter Finger mit zwei Gliedern, vierte Zehe mit zwei und ein halb Gliedern ihre Nachbarn weit überragend. Maasse. No. 1 J' No. 2 9 , Totaliänge 60 95 mm Kopflänge oben bis zur Querfalte 12^2 18 » Grösste Kopfbreite am Mundwinkel 25 33^2 » Kleinster Abstand der Augenbulbus von einander 6 9 » Länge der Vorderextremität 39 58 » Hand mit drittem Finger 18 25^2 » Länge der Hinterextremität 85 128 » Fuss mit vierter Zehe 30 43 '/a » Verhältniss von Körperlänge zur Länge der Hinterextremität wie 1 : 1,42 und wie 1 : 1,35; von Vorder- zu Hinterextremität wie 1 : 2,18 und wie 1 : 2,21. Färbung. Rücken einfarbig, dunkler oder heller weinroth, nach den Körperseiten hin heller, rosa gefleckt, die Flecke allmählich in das Weiss der Unterseite übergehend. Glied- niaassen von der Farbe des Rückens. Der ganze vordere Theil des Unterkörpers ist durch gelbgraue und russbraune Pünktchen heller oder dunkler schwarzbraun bis russgrau über- flogen, ebenso die Planta des Fusses, und beim Männchen auch der grössere Theil der Unter- seite der Hintergliedmaassen. Sporn und Gelenkhöcker der Hand sind beim Weibchen gelblich hornfavben. Fundort. Foizana (nicht Tohizana,' wie die Etiquette irrthüuiiich lautete) in Ost- Madagascar, nördlich der Antongil-Bai, gerade an der Grenze, resp. am Rande des grossen Urwaldes, der Madagascar durchzieht. Wir erhielten 2 Exemplare, ein Männchen und ein Weibchen, im Tausche von Hrn. Gustav Schneider in Basel. — 60 — Bemerkungen. Ich rechne jetzt dieses sonderbare Thier mit Günther zu den Discoglossen und nicht mein-, wie Graudidier, F. Müller und ich früher thaten, zu den Bombinatoren. Die verbreiterten Fortsätze des Sacralwirbels lassen die erstere Stellung denn doch als die bei weitem wahrscheinlichere verrauthen. Grandidier vergleicht die Gattung im Habitus mit Pelobates und Neobatraclms; ich kenne kein irgend näher vergleichbares Genus. II. Familie. Bonihinatoridae. I. Subfamilie. Hemimantidae. I, Genus Hemiinantis Peters. 35. Hemimantis horrida Boettger. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880, No. 57 p. 282. (Taf. ni, Fig. 14a-d). Char. Caput ingens, fere dimidium longitudinis corporis aequans, corpore distincte latius, nasalibus orbitisque globose prominentibus, regione frenali profunde excavata. Lingua piri- formis, postice distincte emarginata. Tympanum parum conspicuum, quartam circiter orbitae partem magnitudine aequans. Aperturae tubarura minimae, minofes quam choanarum par- varum. Cutis undique obserta tuberculis parvis scabris, supra insuper armata verrucis majoribus acutiusculis, in capite, in orbitis et secundum dorsum maximis. Membra digitique pro capitis magnitudine gracilia; digiti apice hamati, discis scansoriis distinctis, truncatis, minimis in digitis pedum et in digito prinio secundoque manus, validioribus digitoque latioribus in digito tertio quartoque manus. Articuh subdigitales distiucti; membrana natatoria nulla. Planta tuberculis instructa parvis, manus tribus, pedis unico. Supra grisea, tuberculis hie illic pallidioribus, taeniis latis transversis nigris ornata, tribus in dorso, aliis crebris in membris usque ad extremos digitos ; infra palHdior, niento lateribusque abdominis nigris, maculis magnis albis raris variegata. Diam. capit, 7^-2, long. corp. 17V2, membr. anter. 121/3, poster. 27 mm. Hab. in insula Nossi-B6 (1 sp.). Beschreibung. Das anscheinend jugendliche, einzige vorliegende Exemplar hat einen auffallend grossen und breiten Kopf, der fast die Hälfte der Körperlänge ausmacht und bestimmt breiter ist als der Rumpf. Die Nasenlöcher und die Augen springen kugelförmig vor; die Frenalregion ist tief ausgehöhlt, und die Schnauzenkante ist in Folge dessen sehr prononcirt. Pupille quer elliptisch. Oberkieferzähne, aber keine Voraerzähne. Zunge birnförmig, massig — ci — gross, hinten deutlicli nusgeschnitten. Trommelfell tiefliegend, in seiner Umgränzung etwas undeutlich, etwa ein Viertel des Bulbus an Grösse erreichend. Die Tubenöffnungen sehr klein, kleiner als die kleinen ChoanenölTnungen. Parotiden fehlen. Vom Hinterrand des Auges zieht ober dem Trommelfell nach der Insertion der Vordergliedmaassen hin eine, wenig schiefe, wenig gebogene Hautfalte. Die Haut ist überall mit kleinen rauhen Tuberkeln bedeckt, auf der Ober- seite des Körpers aber ausserdem noch mit gröberen härtlichen und spitzhchen Warzen besäet, die auf dem Kopfe, auf den oberen Augenlidern und längs des Rückens am grössten sind und zum Theil in Reihen geordnet erscheinen. Die Gliedmaassen und Zehen sind, verglichen mit der Grösse des Kopfes, auffallend schlank. Die Finger und Zehen sind an ihren Spitzen winklig zurückgekrümmt, an der äussersten Spitze quer abgestutzt und zum Theil mit deutlichen, kleinen, etwas queren Haftballen versehen, die am schwächsten an den Zehen der Füsse und am ersten und zweiten Finger der Hand entwickelt sind. Deutlicher zeigen sie sich an der vierten Zehe des Fusses und sehr deutlich und breiter als der Finger selbst am dritten und vierten Finger der Hand. Die Knötchen unter den Finger- und Fussgelenken sind sehr entwickelt, knopfartig; eine Schwimmhaut fehlt vollständig. Die Handfläche zeigt drei kleine, die Fussfläche einen deutlich conisch vortretenden Höcker an der Basis der ersten Zehe. Maasse. Totallänge 17^2 mm. Kopflänge 8 » Grösste Kopf breite 7^« » Kleinster Abstand der Augenbulben von einander ... 2 » Länge der Vorderextremität 12^9 » ^ Hand mit drittem P'inger . " 4^/2 » Länge der Hinterextremität 27 » Fuss mit vierter Zehe 67« » Verhältniss der Körperlänge zur Länge der hinteren Extremität wie 1 : 1,54; von Vorder- zu Hinterextremität wie 1 : 2,16. Färbung. Obei'seits hell aschgrau mit hie und da helleren, weisslichen Tuberkeln und breiten schwarzen Querbinden, von denen 3 über den Kopf, 2 über den Hinterrücken laufen. Andere zahlreiche schwarze Querbinden ziehen über die Gliedmaassen und ringeln auch die äussersten Zehenspitzen. Unterseits ist der Körper heller; das Kinn und die Seiten des Körpers erscheinen schwarz, mit wenigen grossen weissen Makeln in folgender Weise gegiert. Die Unterkinnlade zeigt im Umkreiss weisse Flecken, ebenso liegt längs der Mittellinie des Kinns und quer über die Brust eine weisse Fleckenreihe. — 62 — Fundort. Die Art wurde bis jetzt nur in dem einzigen besclnicbenen, anscheinend noch jungen Exemplar von Hrn. A. Stumpff auf Nossi-B6 entdeckt. IV. Familie. Bufonina. I. Subfamilie. Engystomatidae. ' I. Genus Rhoinbophryne Boettger. Boettger in Carus' Zool. Anzeiger 1880 No. 69 p. 567. Char. Corpus rhombicura, breve crassumque; membra valde compacta. Caput iatissimum, brevissimuni, sicut membra non distincte a corpore separatum, rostro obtusissimo. Oculi minimi; aperturae nasales laterales, spatio lato inter se separatae. Fissura oris parva, bulbum vix transgrediens. Dentes maxillares nulli ; palatales parum validi, lineam transversam, media parte retro angulatam neque interruptam adornantes. Cfaoanae mediocres; tubae fere obsoletae. Inter tubas in medio palato plica transversa cutanea, arcui similis, simplex, non fimbriata. Lingua magna, lata longissimaque, pnrte postica non ejicienda ibique sulco longitudinali instructa, sed nullo modo emarginata, lateribus liberis, linea longitudinali mediana in basi oris affixa. Tym- panum cute obtectum. Parotides nullae. Cutis verruculosa, verruculae ad rostrum et in mento spinulosae , in tergo series longitudinales exhibentes. Plica cutanea angulata ab oculo super tympauum ad regionem humeralem decurrens. Digiti minimi manus mediocresque pedis liberi; plantae utriusque membri laeves, tuberculo singulo calloso, calcarato instructae. Digiti primores cyliudrati, depressi, apice obtusiusculi. Huic generi maxime affine est gen. Breviccps Merr., cui dentes palatales omnino desunt. Beschreibung. Der Körper ist von kleiner Statur, rautenförmig, kurz, breit und im Rücken hoch gewölbt, nach vorn und hinten gleichmässig steil abfallend; die Gliedniaassen sind sehr kurz und von der faltigen Körperhaut an ihrer Basis theilweise umschlossen. Der kleine, sehr kurze und sehr breite Kopf ist nicht halb so lang wie breit, zeigt vollkommen halbcirkel- förmigen ümriss, ist nicht deutlich vom Körper abgegrenzt und mit einem sehr stumpfen, vorn etwas abgestutzten Schnäuzchen versehen. Die etwas vorspringenden Augen sind auffallend klein, kleiner als die Entfernung der Nasenlöcher von einander, weit nach vorn gerückt und mit querovalen Pupillen versehen. Die äusseren Nasenöffnungen stehen seitlich an der Schnauze in der Mitte zwischen Canthus rostralis und Mundspalte, der Schnauzenspitze genähert, aber durch weiten Zwischenraum von einander getrennt. Die Entfernung vom Auge zum Nasenloch ist nur halb so gross als die von einem Nasenloch zum andern. Die Maulspalte ist sehr kurz und überragt nacli hinten das Niveau der Augen nur um ein Geringes. Maxillarzähne fehlen; — 63 — die Voraerzähne sind wenig kräftig, stehen aber auf einer langen, in der Mitte nicht oder kaum unterbrochenen winkligen Querlinie, deren mittlere Spitze nach hinten gerichtet ist, ziemlich weit hinter den relativ kleinen, kreisrunden inneren Nasenöffnungen. Die Tubenöffnungen sind klein, halb so gross als die Choanen, gleichfalls kreisrund, ganz an der Seite gelegen und bei der abnormen Enge der Maulspalte nur schwierig sichtbar zu machen. Zwischen denselben zieht quer über den Gaumen eine -^ förmige, einfache, nicht gefranste Hautfalte. Die vorn die ganze Basis der Mundhöhle ausfüllende, grosse, breite und sehr lange Zunge kann mit ihrem hinteren Ende nicht nach vorn herausgestülpt werden und zeigt daselbst eine mediane LängsdepressioD, an ihrer hintersten Partie aber keine Ausrandung. Au den Seiten ist sie vollkommen frei und lässt sich mit der Pincette heben, in der Mittellinie aber zeigt sie sich ihrer ganzen Länge nach niit der Basis des Mundes verwachsen. Das von der Haut überdeckte, in seinen Umrissen wenig deutliche Trommelfell hat ungefähr senkrecht-ovale Form und bei- läufig die Grösse des Bulbus. Parotiden fehlen. Die schlaffe den Körper umhüllende Haut ist namentlich an den Körperseiten und auf dem Bauche zwischen den Extremitäten in grobe, grosse, unregelmässige Falten gelegt, welche die Gliedmaasseu zum Theil einschliessen, und erscheint im Allgemeinen warzig. Feine^ spitze, dornartige Wärzchen stehen namentlich auf der Schnauze und am Kinnrande, sowie mehr rundhche an den Körperseiten, in der Bauchmitte und um den After herum. Auf dem Rücken ordnen sich diese, hier schwach entwickelten Wärzchen zu ziemlich regelmässigen, heller gefärbten Längsreihen, die zum Theil in schwach erhöhte Hautfalten übergehen und von denen sechs deutlicher zu sein pflegen. Eine stumpf- winkhge Hautfalte zieht von der Schanze über das Auge und ober dem Trommelfell bis zur Schultergegend herunter. Die Finger der Hand sind sehr kurz, die Zehen massig entwickelt; Schwimmhäute fehlen. Knotenartig verdickte Gelenkhöcker fehlen der Unterseite sowohl der Finger als der Zehen. Die Innenflächen von Hand und Fuss sind glatt; an der Basis des ersten Fingers und der ersten Zehe steht je ein grosser, flacher, stumpfer, schwiehger Tuberkel. Finger wie Zehen sind breit cylindrisch, niedergedrückt und zeigen stumpf abgerundete, nicht ver- breiterte Enden. Ich musste für die vorliegende, höchst eigenthümliche Art ein neues Genus aufstellen, da die sonst nächstverwandte süd- und westafrikanische Gattung Breviceps Merr. keine Vomer- zahnreihen besitzt, wie denn überhaupt den bis jetzt bekannten Engystomiden-Gattungen Vomer- zähne vollständig mangeln. — 64 — « 36. Rhombophryne testudo Boettger. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880 No. 69 p. 567. (Taf. IV, Fig. 15a— d). Char. Supra cinereo-badia, verruculis plicisque eutaneis clarioribus, a regione frenal usque ad regionem tympanalem striga nigrescente, fascia lata singula transversa obscura utrim- que albidocincta per membra, parte posteriore femorum alba, a parte inferiore zona nigrescente distincte.separata. Infra sordide flavido-brunnea, albido indistincte vermiculata. Long. corp. 30, membr. anter. llV^, poster. 33 ','2 nim. Spec. 2 collegit ill. Carolus Ebenau in insula Nossi-B6 Madagascariensi. Beschreibung. Erster, zweiter und vierter Finger fast von gleicher Grösse, dritter Finger doppelt so lang als seine Nachbarn, dritte Zehe deutlich länger als die fünfte. Maasse. No. 1. No. 2 Totallänge 30 32 mm. Grösste Körperbreite 22^1^ 23V2 » Grösste Weite der Maulspalte 10 10\2 » Kleinster Abstand der Augenbiilben von einander .... 3*/« 4 » Länge der Vorderextremltät 11 V2 13 » Hand mit drittem Finger . . . . • 6V2 7 » Länge der Hinterextremität 33 '/2 37 '/a » Fuss mit vierter Zehe 11 12 » Verhältniss von Körperlänge zur Länge der hinteren Extremität wie 1 : 1,15; von Vorder- zur Hinterextremität im Mittel wie 1 : 2,9. Färbung. Oberseits 'graulich gelbroth oder fuchsroth mit hellerer, violettgrauer Schnauze und hellereu Hautwärzchen und Warzenfalten. Die Zügelpartie bis gegen die Achsel hin schwärzlich, nach oben hin durch eine helle, feine Hautfalte eingefasst. Ein grosser, unregel- mässiger Fleck links und rechts vor und oft noch ein längerer, weniger deutlicher, mehr strich- förmiger Fleck links und rechts hinter der Rückenmitte. Unterarm, Oberschenkel, Unter- schenkel und Fuss in der Mitte je mit einer dunkler braunen, hellgesäumten Querbinde. Knie gleichfalls mit einem dunkeln, hellgesäumten Querfleck. Auf der Hinterseite der Oberschenkel eine weisse Querlinie, welche gegen eine weiter nach unten liegende schwärzliche Zone grell absticht. Aehnhche, nur mattere, helle Linien trennen auch auf den Gliedmaassen die Ober- — 65 — Seite von der Unterseite. Die Unterseite des Körpers ist schmutzig gelbbräunlich, oft mit weissen Fleckchen undeutlich bespritzt und nii.rniorirt. Fundort. Ich kenne bis jetzt von dieser Art nur die beiden von Hrn. A. Stumpff auf Nossi-Be gesammelten Exemplare unseres Museums. Die Art muss sehr selten sein, da Hr. Stumpff trotz einer ihm übermittelten Farbenskizze dieser so auffallenden Art neuerdings nur ein weiteres — das zweite, grössere — Exemplar aufzufinden im Stande war. F. Familie. Mylitia. I. Subfamilie. Polypedatidae. I. Genus. Limnodytes D. B. • 37. Limnodytes madagascariensis A. Dum. A. Dum^ril in Mem. sur les Batrac. Anour. d. 1. Fam. des Hylaeformes in Ann. d. Scienc. Nat. (3) Bnd. 19, Paris 1853, p. 155; Dum^ril und Bibron, Erpet. g6n. Bnd. 9, p. 401; Günther, Catal. of Batrach. Sal. p. 73 {Hylarana). non Hylarana madagascariensis F. Müller in Catal. Herp. Samml. Basel. Mus., Nachtr. I, 1880, p. 23. Von dieser neuerdings, wie mir scheint, öfters verkannten, aber sehr charakteristischen Art liegt mir ein schönes männliches Exemplar vor, das ich im Tausche gegen andere ma- dagassische Batrachier von Hrn. Gast. Schneider in Basel erwarb. Das vorliegende Stück stammt von Foizana in Ost-Madagascar, nördlich der Antongil-Bai. Der im Allgemeinen recht exacten Diagnose A. Dum^ril's habe ich noch Folgendes hinzuzufügen : Im Vergleich mit L. ulcerosus Boettger auffällig viel spitzschnäuziger und lang- beiniger, im Habitus viel mehr an L. grannlatus Boettger und also an Eana erinnernd, während L. ulcerosus mehr an Bombinator gemahnt. Canthus rostralis deutlich entwickelt; Frenalgegend durch eine tiefe, fast grubenförmitie Längsdepression ausgezeichnet. Vomerzähne klein, auf zwei gegen einander schief gestellte, nach hinten sehr deutlich convergirende Haufen gestellt, die mit ihrem Vorderende zwischen die Choanen gerückt sind. Tuben massig grösser, als die relativ weiter als bei L. ulcerosus geöffneten Choanen. Entfernung der äusseren Nasen- öffnung von der Schnauzenspitze fast so gross wie die Entfernung derselben vom vorderen Augenrand. Trommelfell an Grösse die Hälfte der Orbita übertreffend. Hautfalte über dem Trommelfell leicht gebogen, schief nach abwärts ziehend, nicht winkelig geknickt wie bei 9 — 66 — • L. ulcerosus. Drüsenwärzchen finden sich bei L. madagascariensis nur iu schwacher Ent- wicklung an den Bauchseiten und auf dem hinteren Theile der Innenfläche der Oberschenkel. Solche von besonders auflfälliger Grösse sind nicht zu beobachten. Die Bauchhaut ist also nahezu glatt, die Rückenhaut ganz glatt zu nennen. Finger sehr schlank ; zweiter Finger auffallend kurz, halb so lang als der dritte und auch wesentlich kleiner als der erste, dessen stark an- geschwollene Basis beim Männchen, ähnlich wie bei Bombinator, Pelodytes u. a. Gattungen, nach innen zwei über einander gestellte mattschwarze, sammtartige Brunstschwielen trägt, die bei der Copulation eine Rolle spielen. Die Haftscheiben an den Fingern und Zehen sind ähnlich klein wie bei L. idcerosus; sie erscheinen etwas länger als breit, während sie bei letzterem etwas breiter als lang sind. Die Hintergliedmaassen zeigen sich nicht so schlank wie bei L. granulatus, aber weit gradier gebaut als bei L. ulcerosus, dessen Unterschenkel kaum zwei Drittel so lang ist. Die Schwimmhaut -und die Hand- und Fussfläche sind trotz des abweichenden Habitus bei beiden Arten übereinstimmend gebildet, doch ist der Daumenballen beim Männchen von L. madagascarietisis auffallend viel kräftiger entwickelt als bei L. ulcerosus. Maasse. Körperlänge 42,5 mm. ' Kleinster Abstand der Bulbi von einander 3 » Länge der Vordergliedmaassen .... 27 » » des ersten Fingers 9 » » » zweiten » 7V« » » » dritten » llVj » » » vierten » 9^2 » » der Hintergliedmaassen .... 80 » » des Oberschenkels im Fleisch . . 24^2 » » » Unterschenkels » » . . 26 » » . » Fusses » » . . 33 » » der dritten Zehe lö^/a » » » vierten » 23 » » » fünften » 17 » Die Körperlänge verhält sich demnach zur Länge der Hintergliedmaassen wie 1:1,88; die Vorder- zur Hinterextremität wie 1 : 2,96. ' Was die Färbung anlangt, so vermisse ich die feine weisse Längslinie in der Rücken- mitte, die A. Dum(5ril hervorhebt. Die Grundfarbe der Oberseite ist bei unserem Exemplar — Ü7 — ein helles Aschgrau, das auf Jen Extremitäten nach hinten zu — ähnlich wie das Grün der Oberseite bei unserem Laubfrosch — gegen die Unterseite überall durch eine schwarze wellige Linie scharf abgegrenzt wird. Auf dem Kopfe zwischen den Augen und auf dem Rücken lassen sich verästelte Längsbänder und Marmorzeichnungen von einem kaum dunkler zu nennenden Grau mit Mühe erkennen, das auch schwache Querbänderung der Oberschenkel bewirkt. Von der Schnauzenspitze an zieht ein feiner, tiefscbwarzer Streif über das Nasenloch quer durch das Auge ober dem Trommelfell bis zum Ursprung der Vordergliedmaassen , der an der Schnauzenspitze, dann hinter dem Nasenloch und auf dem Trommelfell sich zu drei nach unten gerichteten tiefschwarzen Flecken aussackt. Vorn auf der Vorderfläche des Oberschenkels oberhalb des Knies stehen 3 — 5 ähnlich tiefschwarze Parallelflecke in gleichen Abständen von einander — ein nach A. Dum§ril besonders charakteristisches Kennzeichen dieser Species. Alles Uebrige stimmt in der Färbung genau mit A. Dumöril's Beschreibung. 38. Limnodytes granulatus Boettger. Boettger, in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, No. 87, p. 361. (Taf. IV, Fig. 16 a— d.) Char. Habitu gracili L. madagascariensis D. B., sed rostro acutiore, discis scansoriis duplo fere majoribus, digito secundo manus pollicem magnitudine parum superante et cuti dorsi densissime granulata etc. discrepans. — Dentes palatales duos acervos formantes sub- orbiculares, inter se et a choanis spatio lato separati, satis longe infra choanas positi.' Lingua onga, piriformis, postice profunde bifurca. Aperturae tubarum aequa magnitudine, sed an- gustiores quam choanarura. Aperturae nasales apici rostri devexi ^s intervalli magis approxima- tae quam oculis. Canthus rostralis distinctus, regione frenali longitudinaliter valde concava. Tympanum ^J2 orbitae magnitudine superans. Plica cutanea angusta obliqua, parum angulata ab oculo super tympanum ad regionera humeralem decurrens; altera angustissima secundum utramque partem dorsi. Cutis cranio non adhaerens, supra undique granulis densissimis scabris, in dorso hie illic, in feraoribus praecipueque in tibiis distinctius seriatim dispositis, induta, infra abdominis et femorum postica tantum parte modice glandoso-granulata. Membrum posterius antice projectum calce apicem rostri distincte superans. Digiti manus graciles, liberi, primus secundo paulum minor; disci scansorii pro genere magni. Cutis natatoria plus' quam ^/s ; digitus quintus pedis tertium longitudine vix superans. Articuh subdigitales valdc prominentes. Planta manus tribus, pedis unico tuberculo instructa, caeterum sublaevis. Supra aut cinereo- aut badio-fuscus aut griseo-isabellinus, nigro adspersus, semper niacula — GS — distinctiore W-formi in cervice taeniaque lata nigra secunduin canthum rostralem usque ad plicani cutaneam regionis humeralis ornatus. Latera nigrescentia; membra taeniis crebris angustis nigris fasciata. Infra excepto ventre sordide albo luiicolore penitus nigro maculatus maniioratusque; semper maculis 4 magis distinctioribus in transversum positis inter insertiones niembroruin anteriorum. ^ Long, total. 43V2, niembri anterior. 29*/2, poster. 87^2, uianus 13V, femoris 25*/2, tibiae 27 V, pedis 37^2 mm. Hab. in insula Nossi-B6 satis frequens (5 spec). Beschreibung. Vom Habitus des L. madagascariensis A. Dura., aber abgesehen von anderen Kennzeichen noch schlanker, mit spitzerer Schnauze, fast um das Doppelte grösseren Haftballen au den Zehenenden und mit höchst eigenthümlich fein granulirter Rückenhaut. — Die Vomerzähne bilden zwei fast kreisrunde Haufen, die, unter sich und von den Choanen durch einen weiten Zwischenraum getrennt, etwas hinter dem Niveau der Choanen liegen. Die Zunge ist lang, birnförmig, hinten tief zweispaltig. Choanen und Tubenöffnungen von gleicher Grösse, aber die Tubep enger, mehr dreieckig. Die äusseren Naseuöflfnungen stehen dem Ende der abschüssigen Schnauze um ein Drittel näher als dem Vorderrande der Augen. Canthus rostralis deutlich entwickelt; die lange Frenalgegend durch eine tiefe, fast grilbenförmige Längs- depression ausgezeichnet. Bulbus stark vorspringend, Pupille horizontal. Das Trommelfell zeigt etwas über die halbe Grösse des Bulbus. Eine schmale, schiefe, wenig winklig gebogene Haut- falte läuft vom Auge an ober dem Trommelfell bis zur Schultergegend herunter; eine zweite, noch feinere uud schmälere grenzt links und rechts den Rücken von den Körperseiten ab und läuft vom Hinterrande des Auges bis gegen den Anus hin. Die Haut des Schädels adhärirt deu Knochen auch im Alter nicht. Die ganze Körperoberseite ist mit gröberen und feineren, rauheu Körnchen dicht übersäet, die auf dem Rücken hie und da, auf den Schenkeln aber und namentlich auf deu Unterschenkeln in regelmässige feine Reihen gestellt erscheinen. Diese Körnerreihen auf den Unterschenkeln erinnern etwas an die Nervatur von Laubblättern oder noch mehr an ähnliche erhabene Sculpturen auf den Oberschenkeln gewisser Heuschrecken. Auf dem Bauche stehen in seiner hinteren Hälfte, auf der Innenseite der Oberschenkel eben- falls nur in der hinteren Partie massig grosse und zahkeiche Drüsenwärzchen. Die nach vorn gelegten Hintergliedmaassen überragen mit der Ferse deutlich die Schnauze. Die Finger der Hand sind schlank, ganz frei, der erste ist wenig kleiner als der zweite, und die Haftballen der Fingerspitzen sind für die Gattung gross zu nennen, immerhin aber noch nicht so gut ent- wickelt wie bei den typischen Polypedatcs-kxien. Die Schwimmhaut ist zu mehr als zwei — 69 — Dritteln entwickelt; die fünfte Zehe des Fiisses überragt die dritte nur um Weniges. Die Gelenkiiöcker der Finger- und Zehenunterseite treten stark knopfförmig vor. Innenfläche der Hand mit drei, des Fasses mit einem ziemlich weichen, ovalen Tuberkel. Maasse. No. 1 No. 2 Körperläiige . 43*/2 42'ij mm. Kleinster Abstand der Bulbi von einander 4 4'/, » Länge der Vordergliedmaassen 29^2 29 » Länge der Hand mit drittem Finger 13^2 13 » Länge des ersten Fingers 7 8 » Länge des zweiten Fingers 8 872 » Länge des dritteü Fingers iP/j 12 » Länge des vierten Fingers 9 10 » Länge der Hintergliedmaassen 87^2 85 » Länge des Oberschenkels im Fleisch -. . 25'/2 25 » Länge des Unterschenkels im Fleisch 27^8 27*4 » Länge des Fusses im Fleisch 3772 377j » Länge der dritten Zehe I672 17 » Länge der vierten Zehe 2272 25 » Länge der fünften Zehe 17 18 » Die Körperlänge verhält sich demnach zur Länge der Hintergliedmaassen im Mittel wie 1 : 2,01 ; die Länge der Vorder- zu der der Hinterextremität aber wie 1 : 2,95. Färbung. Grundfarbe etwas wechselnd. Oberseits in der Jugend meist graulich- isabellfarben, im Alter graubraun oder röthlich gelbgrau, mit Schwarz gefleckt und bespritzt, auf dem Nacken immer mit einer mehr oder weniger deutlichen W-förmigen schwärzlichen oder schwarzen Querzeichnung. Längs des Canthus rostralis zieht bis zur Schultergegend immer ein mehr oder weniger breiter schwarzer Frenalstreif. Die Körperseiten sind unterhalb der oben erwähnten granulirten Seitenfalte dunkler bräunlich oder schwärzlich; die Gliedmaassen zeigen zahlreiche, schmale schwarze Querbinden, von denen 6—7 auf dem Ober- und 5—6 auf dem Unterschenkel zu erkennen sind. Die Iris ist hell messinggelb oder silberweiss. Die Unterseite ist mit Ausnahme des einfarbig schmutzig-weissen Bauches überall, aber etwas spärlich, mit grösseren schwärzhchen Flecken, Makeln und Marmorzeichnungen übersäet. Von diesen Makeln sind vier quer über die Brust zwischen die Insertionen der Vordergliedmaassen gestellte grössere schwärzliche Längsflecke besonders charakteristisch. — 70 — ' Fundort. Wir erhielten die schöne Novität im Januar 1881 in 5 Exemplaren von Nossi-B6, wo sie Hr. A. Stumpff neuerdings gesammelt hat. Bemerkungen. Von allen bis jetzt bekannten madagassischen Limnodytes-Arten ist diese die schlankste. Sie zeichnet sich vor den bekannten Species dieser Gattung leicht und sicher durch die rauh granulirte Körperoberseite aus. Mit L. maclagascariensis hat sie im Habitus übrigens mehr Verwandtschaft als mit der merkwürdigen, stämmigen, gleich zu er- wähnenden dritten madagassischen Species dieser Gattung. Die Zutheilung zu Limnodytes geschah wegen des Mangels einer Bindehaut zwischen den Fingern und wegen der beiden feinen Drüsenfalten auf den Rückenseiten ; der Grösse der Haftballen nach könnte die Art mit ebendemselben Rechte auch bei Polypedates stehen, wie denn beide Gattungen durch innige Uebergänge vielfach mit einander verbunden zu sein scheinen. 39. Limnodytes ulcerosus Boettger. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880, No. 57, p. 282. = Uylarana madagascariensis F. Müller in Catal. Herp. Samml. Bagel. Mus., I. Nachtr. 1880, p. 23. (Taf. IV, Fig. 17a— f). Char. Habitu Polyj)edatis microtympanum Günth., sed discis scansoriis multo minoribus. Dentes palatales duos acervos formantes parvos, inter se et a choanis spatio lato separati, satis longe infra choanas positi. Aperturae choanarum dimidio minores quam tuharum. Aper- turae nasales apici rostri devexi magis approximatae quam oculis. Tympanum maris ^/a, feminae '/2 orbitae magnitudine superans. Plica cutanea angulata ab oculo super tympanum ad regionem humeralem decurrens. Cutis cranio non adhaerens; lateribus dorsoque praecipue in aetate provecta seriebus longitudinalibus plicarum verrucarumque mollium cutanearum raagis minusve distinctarum induta, abdomine laevis et postice tantura perleviter granulosa. Intima femoris pars maris glande turgida elliptica, unicara tantum perforationem magnam infundibuU- formem praebente, feminae acervo glandularum instructa, quarum externa deplanata maxima. Membra valde compacta. Digiti secundi minimi. Disci scansorii parvi, magnitudine articulos subdigitales parum superantes. Cutis natatoria subperfecta; planta manus tribus, pedis unico tuberculo instructa, caeterum sublaevis. Supra aut cinereo-niger unicolor aut macula transversa inter orbitas nonnullisque maculis indistinctis nigris in dorso ornatus aut fascia lata griseo-albida mediana aut macula alba orbi- — 71 — culata in medio dorso signatus. Membra obscure fasciata. Infra sordide alba, nigro praecipue in gula penitus vermiculata et niarmorata. Margo labri inferioris laete aibo et nigro tesselatus. Long. corp. c^ 36, 9 48, membr. anter. ^f 21, 9 28, poster. (;^ 54, 9 68 mm. Hab. in insula Nossi-Be frequens (multa spec). Besclireibung. Habitus gedrungen, an Bombinator erinnernd, etwa wie Folypedates microtympanum Günth., aber mit den viel kleineren, für die Gattung Limnodytes charakte- ristischen Haftscheiben an den Finger- und Zehenspitzen. — Gliedmaassen auffallend stämmig. Kopf etwas stumpfschnäuzig, etwa wie bei Bana fiisca Rös., mit vorquellcudeu grossen Augen, die eine horizontale Pupille zeigen. Canthus rostralis massig markirt; Zügelgegend deutlich vertieft. Die Vomerzähne bilden zwei kleine fundliche Haufen, deren Abstand von einander etwas grösser ist, als der von den Choanen, und deren Vordereude im oder etwas hinter dem Niveau des Hinterrandes der Choanen liegt. Die inneren Nasenöffnungeu sind um die Hälfte kleiner, als die Tubeuöffnungen. Die äusseren Nasenöffnungen dagegen stehen der vorn ab- schüssig zugerundeten Schnauzenspitze mehr genähert, als dem Vorderrande der Augen. Trommel- fell des Männchens mehr als ^/s, das des Weibchens mehr als V2 der Ausdehnung des Bulbus einnehmend. Eine immer deutlich winklig geknickte Hautfalte zieht vom Hinterrand des Auges ober dem Trommelfell bis in die Schultergegend herab. Die Haut des Schädels ad- härirt im Alter nicht; auf den Körperseiten und längs des Rückens zeigen sich namentlich in vorgerücktem Alter unregelmässige Reihen von groben, weichen Hautwarzen und verleihen dem Rücken demgemäss ein mehr oder weniger stark gerunzeltes Aussehen. Um den After stehen zahlreiche kleine rundliche Wärzchen. Die Unterseite ist bis auf den ziemlich fein granulirten hinteren Umkreis des Bauches und bis auf die gröber granulirte Innen- und Hinterseite der Oberschenkel glatt und glänzend. Auf der Innenfläche des Oberschenkels zeigt sich überdies beim Männchen eine grosse, mit einer einzigen trichterförmigen Durchbohrung versehene wulstige, elliptische Drüse, beim Weibchen an derselben Stelle ein Häufchen grösserer Drüsen, deren äusserste am grössten und abgeflacht ist. Der zweite Finger ist so gross oder etwas kleiner als der erste, die dritte Zehe etwas länger als die fünfte. Die Haftscheiben an den Finger- und Zehenspitzen sind klein, kaum grösser als die massig stark vortretenden Gelenk- höcker auf der Finger- und Zehenunterseite. Die Schwimmhaut ist fast vollkommen, 2/3 bis ^/4 der Zehenfläche bedeckend. Ballen sind an der Hand drei recht deutliche, am Fusse einer entwickelt; im Uebrigen ist die Fussfläche glatt, ohne Wärzchen oder Granulationen. 72 — M a a s s e. Körperlänge Kleinster Abstand der Bulbi von einander Länge der Vordergliedraaassen . . » » Hand mit drittem Finger » des ersten Fingers . . . » » zweiten » ... » » dritten » ... » » vierten » ... » der Hintergliedmaassen » des Oberschenkels im Fleisch » » Unterschenkels » » » » Fusses im Fleisch . . » der dritten Zehe . . . . » » vierten » . . . . » » fünften » . . . . C^ No. 1 cf No. 2 cf No. 3 9 No. 4 9 Igo. 5 9 No. 6 34 3V2 20 11 6V, 6V2 9 8 531/2 17 Vä 16 24 13 18 12 34 3 22 10'/, 6V2 6V2 10 8 1/2 591/2 19 18 1/2 26 14 18 1/2 131/2 36 21 47 45 54 4 4 26 261/2 12 111/2 71/2 7 71/2 6 1/2 11 1/2 11 91/2 9 69 66 221/2 211/2 2IV2 20 31 291/2 151/3 15 21 21 141/2 141/2 48 mm. 28 68 Die Körperlänge verhält sich demnach zur Länge der Hintergliedmaassen im Durch- schnitt wie 1 : 1,52, die Länge der Vorderextremität zur Hinterextreraität aber wie 1:2,58. Färbung. Die Grundfarbe wechselt bei dieser Art wenig, dagegen ist die Zeichnung sehr mannigfaltig zu nennen. Alte Stücke sind gewöhnhch dunkel schiefergrau, seltner ganz einfarbig, gewöhnlich wenigstens mit einer schwarzen, nach vorn hell begrenzten Querbinde zwischen den Augen und oft auch noch mit einigen an den Rändern verchwommenen und in der Stellung wechselnden schwarzen Flecken oder Makeln auf dem Rücken gezeichnet. Jüngere Exemplare haben sehr gewöhnlich einen grossen weissen Rundfleck mitten auf dem Rücken oder gar zwei hinter einander, seltner eine schmälere oder breitere weisse, von der Schnauze bis zum After ziehende Längslinie. Ausnahmsweise kommt diese Rückenhnie auch beim er- wachsenen Männchen vor. Die Gliedmaassen sind dunkler schwarzgrau gebändert, die Quer- binden aber im Alter mehr oder weniger verloschen. Die Körperunterseite erscheint schmutzig weiss, mit Schwarz über und über, und namentlich an der Kehle, stark gepudert und marmorirt. Der Rand des Unterkiefers ist lebhaft schwarz und weiss gewürfelt. Diese Würfelfleckung sowohl wie auch die starke Fleckung der Kehle tritt besonders bei jungen Exemplaren stark - 73 — hervor und lässt neben der immer — selbst bei den noch geschwänzten Stücken — vor- handenen Scheukeldrüse die Art in allen Alterszuständen sehr leicht erkennen. Fundort. Z. ulcevosus ist häufig auf Nossi-Bö, von wo wir ihn durch die Herren K. Ebenau und A. Stumpff in Menge und in allen Alterszuständen erhielten. Auch Hr. C. Reuter schickte die Art von hier in Menge ein (Mus. Lübeck). Bemerkung. Die plumpe Gestalt und die eigenthümliche Schenkeldrüse entfernen diese Species etwas von den beiden andern madagassischen Limnodytes-krien, die unter sich weit mehr habituelle Uebereinstimmung zeigen. II. Genus. Polypedates Tschudi. 40. Polypedates tephraeomystax A. Dum. A. Duradril in M6m. s. 1. Batr. Anour. d. 1. Fam. d. Hylaeformes in Ann. d. Scienc. Nat. (3) Bnd. 19, Paris 1853, p. 158. Zu dieser Art rechne ich einen mir aus Ost-Madagascar vorliegenden, nur massig gut conservirten, anscheinend jungen Laubfrosch, der bis auf Kleinigkeiten sehr wohl mit der citirten A. D u ui 6 r i l'schen Diagnose übereinstimmt. Beschreibung. Die Vomerzähne stehen in zwei kleinen, isolirten, rundlichen Häuf- chen knapp unter einer Linie, die man sich vom Hinterrand der einen Choane zu dem der andern gezogen denken kann, und sind kaum weiter von einander entfernt, als von dem Rand der nächsten Choane. Bei P. dispar Boettg., der ähnlich bezahnt ist, erscheint dieser Abstand der beiden Vomerhöcker von einander viel grösser. Auch sind die Tubenöffnungen abweichend wie bei dieser Art deutlich kleiner als die Choanen. Die Schnauze ist relativ kürzer, als bei anderen mir bekannten Polypedates- Arten ; der Canthus rostralis ist gut entwickelt, sehr stark und deutlich gebogen — die Concavität nach aussen gerichtet — , während P. disjmr fast geradlinigen Canthus rostralis zeigt. Die stark vorspringenden äusseren Nasen- öffnungen sind der Schnauzenspitze etwas näher gerückt, als bei den übrigen madagassischen Polypedates-A.rtei\, mit Ausnahme von P. lugubris A. Dum., und die eingesenkte Frenalgegend dacht sich weniger schnell nach dem Mundrand hin ab als bei P. dispar. Das nicht sehr deut- lich umgrenzte Trommelfell ist auffallend klein und übertrifft an Grösse nur wenig den dritten Theil des Orbitaldurchmessers. Die auf der Bauchfläche und in der Analgegend befindlichen drüsigen Granula sind relativ grösser als bei allen übrigen \i&]s.a.wxitQTi Polypedates- Ärten und sind neben der eigenthümlichen Krümmung des Canthus rostralis als wichtigster Speciescharakter, wie bereits A. Dumeril bemerkt hat, zu betrachten. Endlich ist auch der 10 — 74 — Oberkieferrand etwas geschweift, d. h. unter dem Auge etwas bogenförmig nach unten ge- zogen. M a a s s e. Körperlänge 29 mm. Kleinster Abstand der Bulbi von einander 3 !• Länge der Vordergliedmaassen . . . . 18'/« >• » » Hand mit drittem Finger . . S'/a » » des ersten Fingers 4^2 > » y> zweiten >■ 5 » » » dritten •/> 8 » > » vierten » 7 » » der Hintergliedmaassen .... 43 » » des Oberschenkels im Fleisch . . 14 » » » Unterschenkels » » . . 14*/2 » » » Fusses im Fleisch .... 18 » » der dritten Zehe 8 » » » vierten » 11 » » fünften » S'/s » Die Körperlänge verhält sich demnach zur Länge der Hinterextremität wie 1 : 1,48 (bei P. dispar wie 1 : 1,56), die Länge der Vorder- zur Hinterextremität aber wie 1 : 2,32. Färbung. Die Grundfarbe besteht oherseits aus einem schmutzigen Gelbgrau mit un- deutlichen, dunkleren Zeichnungen. Zwischen den Augen verläuft eine schmale schwarze Quer- binde. Auf einer vom Auge nach dem After gezogen gedachten Linie stehen in gleichen Ab- ständen von diesen Endpunkten und von einander zwei kleinere runde schwarze Punktflecken. In der Halsgegend auf der Rückenmitte liegt ein undeutlicher, schwarzbrauner unsymmetrischer Querwisch. Die Ghedmaassen sind mit relativ zahlreichen schmalen, dunkel graubraunen Quer- binden sehr deutlich gebändert, von denen 8 auf den Oberschenkel, 5 auf den Unterschenkel und 6 oder mehr auf den Fuss kommen. Unterarm und Hand zeigen ganz analoge Bänderung. In der Frenalgegend zeigt sich ein undeutlicher, schmaler, heller, gelbgrauer Längsstreif. Fundort. Das vorliegende Stück stammt von Foizana im östlichen Madagascar, nörd- lich der Antongil-Bai. Es wurde uns von Hrn. Gust. Schneider in Basel mit anderen uns fehlenden Batrachier- Arten gegen Dubletten madagassischer Reptilien überlassen. Bemerkungen. Von der Originaldiagnose verschieden ist nach dieser meiner Be- - 75 — Schreibung nur die Stellung der Vomerzähne, die von A. Dum^ril »dents vom^riennes eu chevron entre les clioanes« genannt werden, und der folgende Passus in der Schilderung der Farbenzeichnung: »L'externe des membres, de meme que les flaues est parcourue par une ligne brune fonc^e, qui circonscrit incompletement des espaces inegaux d'une teinte blanchätre. Cette teinte apparait sous forme de petits points nombreux k la rögion interne et un peu post6rieure des cuisses, oü ils se dötachent sur un fond d'un brun sombre.« Möglich, dass diese Färbung erst bei älteren Exemplaren, als das vorliegende ist, deutlicher wird oder bei unserem Stück durch längeren Aufenthalt im Spiritus undeutlich geworden ist. 41. Polypedates dispar Boettg. und var. leucopleura Boettg. Boettger im Jahr.-Ber. d. Seuckenberg. Naturf. Gesellsch. 1878 — 79, p. 86 und in »Madagascar« , Nachtr. II, p. 32. var. leucopleura Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, No. 74 p. 47 und in Reliquiae Rutenbergianae II, 1881, p. 185. (Taf. V. Fig. 18 a— e.) Von der Stararaart liegen wiederum einige neue, durch Hrn. K. Eben au, A. Stumpff und C. Reuter (Mus. Lübeck) eingesendete Stücke von Nossi-Be vor, die mir zu weiteren Bemerkungen keine Veranlassung geben. Immer ist die mittlere Partie des Rückens beim Männchen dicht und fein granulirt, beim Weibchen wie die Seitentheile des Rückens glatt. Die Färbung unserer Spiritusexemplare wechselt sehr, hält sich aber doch ziemlich in den Grenzen meiner a. o. 0. gegebenen frühereu Beschreibung. Gleichfalls von Nossi-Be stammt folgende von Hrn. Dr. Christ. Rutenberg in einem Exemplar gesammelte Varietät leucopleura: Char. A typo rostro subtruncato, tubis minus apertis, colore laetiore discrepans. 9 supra griseo-isabellina punctulis nigris irregularibus hie illic sparsa, striga alba labium superum cingente strigisque binis albis in lateribus corporis, superiore perdistincta, latiore.ornata. Long, total. 9 33; membr. anter. 19, poster. 52 mm. Das vorliegende einzige Stück dieser Varietät, ein junges Weibchen, ist etwas eingetrocknet, und die kurze Abstumpfung der Sclinauze, sowie die deutlich weniger geöffneten, mehr schlitz- förmigen Tubenöffnungen dürften vielleicht nur diesem mangelhaften Erhaltungszustand zu- l^uschreiben sein. — 76 — Die Färbung aber weicht durch Lebhaftigkeit etwas von der typischer Exemplare im Mus. Senckenberg. in Frankfurt a. M. ab und berechtigt wohl zur Aufstellung einer Varietät. Die Oberseite ist graulich isabellgelb und zeigt ganz unregelmässig gestellte, feine, schwarze Pünktchen und wurmförmige Linienfleckchen. Die Oberlippe hat nach hinten, abweichend von der Stammart, eine lebhaft weisse Einfassung und ebenso zeigen sich die beiden seitlichen Längshinden des Körpers rein weiss. Namentlich die obere ist sehr breit und deutlich und von der unteren durch eine dunkle Längszone vollkommen getrennt. Die Querbänder der Gliedmaassen sind, wie sonst nur beim i^, deutlich entwickelt. Der verwandte P. tephraeomystax A. Dura., der mir in einem Exemplare von Foizana auf Madagascar vorliegt, unterscheidet sich bei directer Vergleichung ausser anderem leicht durch die bei geringerer Grösse ganz auffallend gröbere Granulirung des Bauches, durch den kürzeren, nach aussen deutlich concav gebogenen und nicht wie bei P. dispar geradlinigen Canthus rostralis und durch die Färbung und Zeichnung. Fundort. P. dispar und seine Varietät ist bis jetzt nur von Nossi-Be an der Nord- westküste von Madagascar bekannt, wo er zu den seltneren Froscharten gehören muss. Die Weibchen scheinen häufiger gefangen zu werden als die kleineren, schiankeren, auf der Rücken- mitte in einer Längszone granulirten Männchen. IT. Genus. Hyperolins Rapp. 42. Hyperolius madagascariensis D. B. Dum6ril und Bibron, Erp6t. g6n. Bnd. 9, 1841, p. 528 und Günther, Catal. of Batrach. Sal. Brit. Mus. p. 88. Zu den citirten kurzen Beschreibungen dieser Art gestatten die vorliegenden 5 Exemplare — 3 Männchen und 2 Weibchen — noch folgende Bemerkungen: Die Choanen sind rundlich-viereckig ; die Tuben zeigen sich etwas kleiner und mehr quer schlitzförmig, hegen auch sehr weit nach hinten, so dass sie nur mit Schwierigkeit ohne Ver- letzung der Mundspalte zu erkennen sind. Die äusseren Nasenöffnungen stehen an den Aussen- enden einer schwach erhobenen queren Leiste und sind etwas kugelig vortretend. Die Zahl der rundlichen Drüsen in dem Drüsenhäufchen hinter der Mundspalte beträgt etwa 8—10. In den Kehlsack des Männchens mündet jederseits links und rechts unter der Zunge eine innere spaltförmige Oeffnung. Der äussere Kehlsack selbst bildet beim Männchen eine grosse nieren- förmige oder rundovale, mit Ausnahme der vorderen festgewachsenen Seite nach allen Richtungen hin mit scharfen Rändern begrenzte Platte, die zugleich zum Festhalten beim Springen und — 77 — Klettern dienen dürfte. Nur am vorderen festgewachsenen Ende zeigen sich feine warzen- artige Granulationen , die beim Weibchen fehlen , im Uebrigen ist die Kehlplatte voll- kommen glatt. Der ganze Bauch, aber nur ein kleiner Theil der Innenfläche der Ober- schenkel ist mit warzigen Granulis versehen. Finger mit deutlicher Bindehaut an der Basis; Zehen mit fast vollkommener, bis zur vorletzten Phalanx der vierten Zehe reichender Schwimmhaut. Maasse. cf No. 1 cJ' No. 2 (5' No. 3 9 No. 4 9 No. 5 Totallänge 28 28 V^ 24 30 26^2 mm. Länge der Vorderextremität . 16 161/2 15 17 15V2 » » » Hinterextremität . 45 46 46 46 39 Kehlplatte beim cf 6^2 5V2 ö'/a — — -^ Breite derselben 7 7 6V2 — — » Verhältniss von Körperlänge zur Länge der Hinterextremität beim Männchen wie 1 : 1,7, beim Weibchen wie 1:1,5. Dumöril und Bibron lassen dies Verhältniss bei ganz aus- gewachsenen Stücken zu 1 : 1,3 berechnen. Das Längenverhältniss von Vorder- zu Hinter- extremität beträgt dagegen im Mittel 1 : 2,78. Färbung. Die auffallend variable Grundfarbe der Spiritusexemplare wechselt von hellem Süberweiss bis zu dunkelra Bräunlichgrau. Die Oberseite ist nämlich mehr oder weniger be- deckt mit ganz ausserordentlich feinen, schwarzen oder braunschwarzen Pünktchen, welche die silberweisse Grundfärbung in ihrer Totalität entweder kaum alteriren oder so stark beeinflussen können, dass diese Punktzeichnung dem Rücken und der Oberseite der Gliedmaassen eine schmutzig braungraue Färbung verleiht. Der schwarze Strich vom Nasenloch durch das Auge, der unter dem Auge stets von einem lebhaft weissen Längswisch begleitet wird, setzt sich fast immer noch etwas hinter dem Auge in die Temporalgegend hin fort. Einzelne grössere, unregelmässig gestellte, rundliche, tiefschwarze Punkte finden sich auf dem Rücken von zweien der vorliegenden Exemplare ; auch die Vorder- oder Hinterextremitäten können bei ungeflecktem Rücken solche grössere Punktfleckchen aufweisen. Fundort. Die sämmtlichen vorliegenden Stücke stammen aus Foizana, im Norden der Antongil-Bai, in Ost-Madagascar. Wir verdanken sie, wie mehrere der oben genannten Ba- trachier dem Naturalienhändler Gust. Schneider in Basel, der sie uns gegen madagassische Reptildoubletten bereitwilligst überliess. — 78 — 43. Hj'perolius Rutenbergi Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, No. 74, p. 47 und in Reliquiae Ruten- bergianae II, p. 187. Cliar. Lingua modica, cordiforniis, postice distincte emarginata. Corpus pro lati- tudine longum, subfusiforrae. Caput breve, rostro acutiusculo, oculis eminentibus, tympano occulto; clypeus gularis maris latissinius, semicircularis, postice media parte non emarginatus. Glandulae prope anguluin oris nullae, sed plica singula libera cutanea curvata ad latera menti a regione tympanali usque ad clypeum gularera decurrente. Pupilla oculi horizontalis. Cutis dorsi laevis, veutri glandoso-granulata; pars interna femorum lere laevis. Digiti manus fere '/i, pedis plus quam ','2 palmati. Articuli subdigitales subdistincti ; disci scansorii minimi, articulati. Supra griseo-ater, strigis longitudinalibus 5 argenteis eleganter ornatus, seil. 1) striga mediana dorsali inter orbitas incipiente usque ad auum decurrente, 2) striga laterali a rostro incipiente super orbitam ad anum decurrente, et 3) striga laterali a rostro incipiente sub or- bita labium superum cingente usque ad lumbos decurrente. Mentum zona argentea A-formi et clypeo sordide argenteo, griseo indistincte maculato ornatum. Vesica clamatoria atra. Membra striga iongitudinali argentea singula, in radio et in tibia binis eleganter liueata, femur solum supra colore carens et sicut venter pallide carneum. Long, total, cf 25 ; menibr. anter. 18, poster. 37 mm. Clypeus gularis cf fere 3 rain longus, 5^/2 latus. Beschreibung. Der Körper des nur in einem männlichen Exemplare vorliegenden, schön gezeichneten, kleinen Laubfrosches ist für seine Breite auffallend in die Länge gezogen, cylindrisch, vorn und hinten etwas zugespitzt. Die Zunge ist massig gross, herzförmig, hinten deutlich eingeschnitten. Die Choanenöffnungen sind etwas kleiner als die Oeffnungen der Tuben. Der kurze Kopf zeigt sehr vorspringende Augen und eine kurze, aber doch etwas spitz- liche Schnauze, die in keiner Weise abgestutzt erscheint. Das Auge mit horizontaler Pupille. Das Trommelfell ist vollkommen unter der Haut verborgen. Das von vorn die grosse Schall- blase des Männchens deckende und schützende und nach hinten und unten in verticaler Richtung zum Kinne aufklappbare Kehlschild ist ungemein breit und hat die Form eines Halb- ovals, dessen gekrümmte, in der Mitte nicht ausgerandete Seite nach hinten gerichtet ist. Auf jeder Kinnseite schliesst sich daran ein vorhangförniig herabfallender, gleichfalls halbovaler Hautlappen, der vom Seitenrand des Kehlschildes, vorn noch etwas über dasselbe hinausgreifeud, bis in die Trommelfellgegend zieht und die aufgespannte Schallblase seitlich zu decken und — 79 — zu schützen hat. Die sonst bei dieser Gattung gewöhnlichen Anhäufungen von Drüsenwärzchen .'im Mundwinkel fehlen hier oder sind wenigstens in hohem Grade undeutlicli. Die Rücken- haut ist glatt, die Bauchhaut grob gefeldert und drüsig granulirt, die Haut des inneren Theiles der Oberschenkel dagegen fast glatt. Die Gliedmaassen sind lang und schlank; die Spann- häute der Hand betragen fast ^/^ der Zehenlänge, die Schwimmhäute der Zehen reichlich die Hälfte. Die knotenartigen Anschwellungen auf der Unterseite der Finger- und Zehengelenke sind ziemlich deutlich, die Haftscheiben aber sind verhältnissmässig sehr klein, nur so breit als die Breite der Finger in deren Mitte, vorn gelenkartig vom vorletzten Fingerglied abgeschnürt und winklich abgebogen. Hand- und Fussfläche sind ziemlich undeutlich durch grosse flache Wärzchen granulirt. Färbung. Das Männchen ist grauschwarz, sehr sauber mit 5 scharf sich abhebenden, in Breite nahezu einander gleichen, silberweissen Längsstreifen geziert. So läuft über die Rückenmitte ein medianer Streif, der, die Schnauzenspitze nicht berührend, erst zwischen den Augen anhebt und bis zum Anus zieht. Der obere der beiden Seitenstreifen dagegen beginnt an der Schnauze und läuft, das Nasenloch unter sich lassend und einen Theil des oberen Augen- lidrandes bildend, gleichfalls bis zum Anus. Der untere Seitenstreif endlich beginnt gleichfalls an der Schnauze, säumt die Oberlippe, und zieht, in der Mitte sich etwas verbreiternd, bis in die Weichen, ohne nach hinten sich mit dem vorigen Seitenstreifen zu vereinigen. Das Kinn zeigt vorn, der Mundspalte parallel, eine breite, A -förmige, silberweisse Zeichnung, die sich auch auf die vorhin genannten seitlichen Kinnlappen erstreckt. Das Kinnschild ist ebenfalls schmutzig silberweiss mit wenigen, grossen, grauhchen Makeln. Die dahinter liegende Schall- blase ist tiefschwarz gefärbt. Alle Gliedmaassen zeigen nicht wie gewöhnlich quere, sondern gleichfalls in die Längsrichtung gestellte Binden, und zwar die mittleren Gliedabschnitte Unter- arm und Unterschenkel zwei parallele silberweisse Streifen auf grauschwarzem Grunde, die übrigen Gliedabschnitte nur je einen. Da der Oberschenkel grossentheils die Färbung der Unterseite trägt, so ist der weisse Längsstreif hier nur in der oberen hinteren Hälfte desselben entwickelt und verbindet sich nach innen mit dem oberen Seitenstreif. Das Gesäss zeigt einen V-förmigen silberweissen Fleck. Die Unterseite und ein Theil des Oberschenkels sind von schmutzig heller Fleischfarbe. Der in der Färbung nächste Verwandte dürfte H. tacniatus Peters (Wiegm. Archiv für Naturgeschichte, Bd. XXI, 1, Berlin 1855, p. 57) von Boror in Mossambique sein, der aber röthlichbraun ist und 4 schwarzbraune Längsbinden zeigt, die sich in der Mundgegend ver- einigen, und der überdies deutliche Granula am Mundwinkel zeigt. — so- lch erlaube mir, die so eigenthümliche, zudem prächtig gefärbte Art, wohl die schönste der von Hrn. Dr. Chr. Rutenberg auf Madagascar gemachten herpetologischen Entdeckungen, zum Andenken an den leider auf so traurige Weise umgekommenen, hoffnungsvollen Reisenden und Naturforscher zu benennen. Fundort. Dr. Chr. Rutenberg fand die Art im Bezirk Imerina in Central-Mada- gascar, zwischen 47 und 48" 0. L. in ungefähr 19" S. B. (Mus. Bremen). 44. Hyperolius renifer Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, No. 74, p. 46 und in Reliquiae Ruten- bergianae II, p. 189. Char. Lingua parva, parum lata, cylindrato-piriformis, postice leviter emarginata. Corpus fere subclavatum, in regione capitis latius, postice angustatum. Caput breve, obtusatum, rostro non truncato, subaltum, fronte distincte longitudinaliter concavum, tympano occulto ; clypeus gularis maris multo latior quam longior, reniformis, postice media parte emarginatus. Pupilla oculi horizontalis. Glandulae prope angulum oris distinctae, crebrae. Cutis dorsi laevis. Digiti manus '/s, pedis ^U palmati. Tuberculus singulus parvus in metatarso. Disci scansorii modici,- latiusculi. Articuli subdigitales perdistincti ; caeterum plantae manus pedisque sicut venter parsque interna femorum glanduloso-granulatae. Supra obscure olivaceus, ab oculo usque ad lumbos taenia longitudinali singula laterali parum distincta albida ornatus. Circa anum albidus. Infra totus fusculus. Humerus femurque supra colore carentes. Long, total, cf 21 ; raembr. anter. 15, poster. 36 mm. Clypeus gularis c? 4 mm longus, 6V2 latus. Beschreibung. Eine nur in einem männlichen Stück vorliegende kleine, gedrungene, etwas keulenförmig nach hinten verschmälerte Laubfroschform mit kurzem, verhältnissmässig hohem Kopf und stumpfer, aber nicht abgestutzter Schnauze und ziemlich weit nach vorn gerückten, vorquellenden Augen. Scheitel zwischen den Augen links und rechts der Länge nach etwas erhöht, so dass sowohl eine seichte, breite mittlere Längsdepression, als auch je eine seitliche gebogene Furche zwischen jenen schwachen Prominenzen und der jeweiligen Orbita entsteht. Zunge klein, relativ wenig breit, cylindrisch-birnförmig, nach vorn schmäler, hinten leicht, aber deutlich eingeschnitten. Tubenöffnungen etwas kleiner als die inneren Ausgänge der Choanen. Auge mit horizontaler Pupille. Trommelfell vollkommen von der Haut überdeckt. Das den — 81 — Kehlsack des Männchens nach vorne scliützende Kehlschild allseitig frei und namentlich hinten beweglich, von reiner Nierenforni, viel breiter als lang, hinten in der Mitte stark ausgerandet. Die Drüsen am Mundwinkel deutlich und zahlreich; etwa 12 — 15 grössere lassen sich gut zählen. Rückenhaut glatt. An den massig verlängerten Gliedmaassen sind die Finger sehr deutlich in '/s ihrer Länge, die Zehen in über V ihrer Länge mit derber Schwimmhaut ver- sehen. Die Haftscheiben sind gut entwickelt, etwas breit. Die subarticularen Anschwellungen an der Unterseite der Finger und Zehen sind breit und knopfförniig, namentlich an den Fingern, und überdies ist die ganze, relativ breite Hand- und Fussfläche noch mit Drüsenwärzchen bedeckt, die in Form mit denen der Bauchregion und mit denen der unteren und hinteren Theile der Oberschenkel übereinstimmen. Ein sehr kleiner, aber sehr deutlicher, knopfförmiger Tuberkel steht an der Basis der vierten Zehe. Färbung. Oberseite dunkel olivengrün, ein von der Nasenöffnung durch das Auge bis in die Trommelfellgegend laufender undeutlicher Streif schwärzlich, ein vom Hinterrand des Auges bis in die Weichen ziehender, an den Rändern verwaschener Seitenstreif weisslich. Die ganze Unterseite und die Oberseite von Oberarm und Oberschenkel bräunlich. Diese Art könnte möghcherweise mit Hyp. hetsüeo Grandidier {Eucnemis), beschrieben in Ann. d. Scienc. Nat., 5. s6r., Bnd. 15, 1872 p. 10, identisch sein, der leider nur nach der Farbe beim lebenden Thier mit folgenden Worten kurz charakterisirt wird: »Tout vert; les flancs sont söparös du dos par une belle bände d'un jaune d'or, qui, partant des narines, va en s'61argissant'jusqu'aux membres postörieurs. Une raie de meme couleur s'ötend sur les deux tiers post^rieurs des cuisses. — Long, du corps 25, des membr. poster. 35 mm. — Fays des Betsileos, Madagascar.« Da aber das helle Seitenband bei unserer Form nicht an der Nasen- öffnung, sondern erst am Hinterrand des Auges beginnt, auch in der ganzen Länge seiner Ausdehnung ziemlich gleich breit bleibt und von einem Streif auf den Hinterschenkeln, abgesehen von einer dreieckigen Stelle um die Afteröffnung, nichts zu sehen ist, glaube ich nicht an spe- cifische Uebereinstimmung beider Formen. Auch Eyp. HorstocM Schleg. sp., der sich nach einer freundlichen Mittheilung des Herrn G. A. Boulenger auch auf Madagascar, und zwar in Südost-Betsileo findet, scheint den Dum^ril- Bibron'schen und Günther'schen Beschreibungen nach — und nach einem von Herrn Boulenger während der Correctur dieses Bogens erhaltenen schönen Exemplar aus Caffraria — eine wesentlich verschiedene Species zu sein. Fundort. Die Art stammt gleichfalls aus dem Bezirk Imerina in Central-Madagascar zwischen 47 und 48" 0. L. und in ungefähr 19" S. B. (Mus. Bremen.) 11 - 82 — y. Geniis. Hylanibates A. Dnm. 45. Hyla.inbates microtyrapanum Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, No. 74 p. 47 und in Reliquiae Ruten- bergianae II. p. 185. Char. Lingua magna, crassa, late cordifoimis, postice bicornis; dentes palatales duos acervulos formantes fastigia postica choanarum distincte superantes. Aperturae cboanaruni tubarumque aequa fere magnitudine. Corpus hylaeforme, rostro rotundato-subacurainato, maxilla infera antice distincte truncata, cantho rostrali parum acuto, aperturis nasalibus mediis inter rostrum et bulbos satis parvos modiceque eminentes sitis, regione frenali alta. Membrana tympani sub cute subocculta, minima, */3 bulbi vix superans. Plica cutanea supertympanalis angusta parumque distincta. Cutis dorsi laevissima, nitida; ventris, laterum, femorum densissime et valide glanduloso-granulata. Disci scansorii minimi articulati. Digiti biui externi manus basi membrana conjunctiva distincta juncti, bini interni liberi, nee illis oppositi. Pedes ^/s palmati. Digitus secundus manus primo longigr ; tertius omnium valde longissimus. Articuli subdigitales parum distincti ; plantae omnes membranaque uatatoria distincte glanduloso-granulatae. Tuberculus parum validus ad basin hallucis. Supra griseus, lacunis nigrescentibus anguste albolimbatis, hie illic confluentibus, vario modo eleganter variegatus, membris eodem modo transversim taeniatis. Latera corporis clunes- que~sordide albo maculata punctataque. lufra totus fusculus. Long, total. 27; membr. anter. 21, poster. 49 mm. Beschreibung. Die Zunge des einzigen vorliegenden E.Kemplars dieser brillanten Laubfroscbart ist gross, dick und breit herzförmig und zfeigt hinten wie bei der Gattung Folypedates zwei Hüruer; die schwachen Gaumenzähne sind in kleine, rundliche Häufchen gestellt, die etwas hinter einer von der einen Choane zur andern gezogen gedachten Linie zu stehen kommen. Die Oeff'nungen der Tuben sind fast noch etwas grösser als die der Choanen. Der Körper ist wenig unter Mittelgrösse, Hyla-artig, der Kopf zwischen den Augen ohne Längsdepression und nach vorn gleichmässig gerundet abfallend, die Schnauze selbst verrundet und sehr massig spitz, der Unterkiefer aber vorn breit in die Quere abgestutzt. Die Schnauzenkante ist verrundet, das Nasenloch steht auf ihr in halber Entfernung von Auge und Schnauzenspitze; die Zügelgegend ist hoch. Das Auge ist verbältnissmässig klein und springt weniger vor als gewöhnlich bei deu Arten von Fohjpedates. Das Trommelfell ist schwierig — 83 — zu sehen, auflFallend klein und nur wenig über '/a grösser als der Augapfel. Die über dem Trommelfell hinziehende schmale Hautfalte ist schwach entwickelt und ziemlich geradlinig. Die Rückenhaut erscheint durchaus glatt und glänzend; schon an den Seiten dos Körpers beginnen aber kleine, anfangs sehr undeutliche, flache Wärzchen, die auf dem Bauche, auf der Innenseite der Schenkel und auf den Fussflächen, ja selbt auf der Unterseite der Schwimmhaut sehr dicht stehen, hier überall sehr scharf und deutlich ausgeprägt sind und eine grosse Fläche der Körperunterseite bedecken. Die Haftscheiben sind sehr klein, kaum lirciter als das vorletzte Finger- oder Zehenghed und gelenkartig von diesem abgesetzt. Die beiden äusseren Finger der Hand haben an der Basis eine sehr deutliche Bindehaut, die den inneren Fingern fehlt; eine Oppositionsstellung zwischen diesen beiden Fingergruppen ist aber nicht wahrzunehmen. Die Schwimmhaut am Fusse kann als ^/s Schwimmhaut bezeichnet werden. Der zweite Finger der Hand ist deutlich länger als der erste, der vierte länger als der zweite, der dritte ziemlich lang und weitaus der längste von allen. Die knopfförmigen Anschwellungen auf der Unter- seite der Gelenke und der Fersenhöcker an der Basis der innersten Zehe sind schwach entwickelt. Färbung. Die Grundfärbung der Oberseite ist ein schönes Lichtgrau. Zahlreiche schwarzgraue, durch eine schmale weisse saumartige Einfassung sich scharf von der Grundfarbe abhebende Lacunen, die in unregelmässigster Weise und durchaus unsymmetrisch sich bald hierhin, bald dorthin wenden, mit einander verfliessen und wieder aus einander streben, bilden die höchst elegante Zeichnung. Auf den Gliedmaassen zeigen sich dieselben Makelzeiehnungen in gleichen Farben als quere Doppelbinden, die einen Fleck von der Grundfarbe einschli essen. Auge und Trommelfell liegen in einem der schwärzlichen Lacunenstreifen. Die grösstentheils schwärzlichen Körperseiten zeigen grössere, die Aftergegend und die Hinterseiten der Ober- schenkel kleinere schmutzigweisse Fleckchen. Die ganze Unterseite ist vorn mehr gelblich, hinten mehr fleischfarbig hellbraun gefärbt. Die vorliegende Art stimmt, wenn wir die Gattungscharaktere von LeptopeUs Günth. mit denen von Hylamhates A. Dum. vereinigen, gut mit dem letzteren, jetzt in allen vier afrikanischen Subregionen nachgewiesenen Genus und weicht von den t3pischen Formen desselben höchstens durch die weniger entwickelten Fingerscheiben ab. Die Gattung Hylamhates A. Dun. gehört ohne Frage in die nächste Verwandtschaft, von Pohjpedaies und Limnodytes, also zu den Polypedatiden, und nicht, wie C. K. Hoffmann in Bronn's Klassen und Ordnungen, Amph. p. 651 wohl aus Versehen schreibt, zu den Hylodiden. Nähere Verwandte der beschriebenen Art sind mir nicjit bekannt. — 84 — Fundort. Auch diese Art wurde von dem verstorbenen Dr. Christ. Rutenberg im Bezirk Imerina in Central-Madagascar, zwischen 47 und 48° 0. L. und in ungefähr 19° S. B. entdeckt (Mus. Bremen). VI. Fainilie. 3IicrJii/iitia. I. Genus Coj>hyla. Boett^er. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 18S0 No. 57 p. 281. C h a r. Peraffinis gen. Micrhylae Tschudi, sed fere habitu generis Hylae. Palatum ionge infra choanas valde distantes armatum acervulo conglobato singulo mediano dentium perparuni validorum; pedes basi breviter palmati; disci scansorii magni, trapezoidales, apice distincte truncati, supra a digitis incisura transversa disjuncti mediaque parte sulco longitudinali bipartiti. Lingua lata longissima postice nulle modo emarginata. Beschreibung. Nicht mit absoluter Sicherheit, aber doch mit grosser Wahrscheinlich- keit gehört diese Gattung, welche dem Genus MicrJnßa Tschudi sehr nahe verwandt zu sein scheint, zu der oben genannten Familie. Im Habitus erinnert Cophyla an eine etwas stämmige Hyla, die oben mit einer mittleren Längsfurche ausgestatteten Haftscheiben aber gemahnen an die von Fhyllobates oder Elosia. Charaktere ziemlich wie bei Micrhyla Tschudi, Trommelfell versteckt, Tuben rudimentär, aber hinten im Gaumen, ein geraumes Stück hinter den weit von einander abstehenden, seitlich gestellten Choanen mit einem einzelnen medianen rundlichen Häufchen sehr schwacher Zähnchen bewehrt, und die Füsse nur mit ganz kurzen — eben noch als solche erkennbaren — Schwimmhäuten versehen. Die Haftscheiben sind gross, trapezoidförmig, an ihrer Spitze quer abgestutzt, oben von der vorletzten Phalanx durch einen tiefen Quereinschnitt getrennt und überdies in ihrer Mittellinie durch eine Längsfurche in zwei Theile getheilt. Die breite und auffallend lange Zunge ist in ihrer hinteren Hälfte frei und hinten nicht oder kaum merkbar ausgerandet. Die einzige bis jetzt bekannte Micrhyla acliatina Tschudi von Java stand mir zum Ver- gleich leider nicht zu Gebote; ich kann daher über ihre nähere Verwandtschaft zu der hier vorliegenden Form mich nur muthmaasslich äussern. 46. Cophyla phyllod actyla Boettg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880 No. 57 p. 281. (Taf. V, Fig. 19 a— e.) Char. Caput breve, orbitis distantibus promincntibus, rostro obtuso, braiichiis inferioribus in fronte late profundeque emarginatis. Dentes maxillares adsunt. Tympanum aperturaeque — 85 — tubarum nnn coiisjiicua. Plica cutanea levis, obliqua, parum curvata ab ociilo usque ad regioiiera humeraleni decurrcns. Cutis laevis, sed abdomiue, tota parte infcra femoniin, plantis nianus pedisque glaiiduloso-granulatis. Digitus quiutus pedis tertiuin longitudine fere superans ; articuli subdigitales parum promiuentes. Plautae manus tuberculis binis magnis validisque, pedis siugulo minore instructae. Supra sordide cinereo-fusca, maculis transversis nigro-brunneis, parum distinctis, modo literae A ^*^' M I'ositis picta; membra taeniis paucis nigro-brunneis magis minusve conspicuis ornata. Infra candore sordide carnoso, granulationibus hie illic sulphureis. Long. corp. 25, membr. anter. 15^/2, poster. 36 mm. Hab. in insula Nossi-Be (7 spec.) Beschreibung. In der äusseren Form etwas an die madagassische Calohyla notostida Günther erinnernd, aber kleiner, mit kürzerem Kopf und mit weit stumpferer Schnauze. Die weit auseinander gerückten kleinen Augäpfel treten stark hervor, der Unterkiefer ist an seiner Spitze abgestutzt und ausgerandet. Die äussere Nasenöffnung liegt der Schnauzenspitze mehr genähert als dem Auge ; die Pupille ist horizontal. Obere Maxillarzähne sind vorhanden. Das Trommelfell ist unter der Haut versteckt und nur bei stark eingetrockneten Stücken undeutlich sichtbar und dann etwa V* bis ^jz des Augendurchmessers erreichend. Tubenöffnungen ver- kümmert, stichförmig. Hautfalte über der Tympanalgegend schwach, fast geradlinig schief vom Hinterrande des Auges bis in die Schultergegend herablaufend. Haut glatt und glänzend, nur auf dem Kopfe etwas lederartig narbig, mit einer äusserst feinen, etwas erhöhten Mittellinie auf der Stirn; Bauch und Innenfläche der Oberschenkel mit massig grossen, stärkeren, Hand- und Fussfläche mit schwächeren drüsigen Wärzchen dicht besetzt. Gliedmaassen kräftig, etwas gedrungen. Die Haftballen der drei äusseren Finger sind relativ sehr gross, die fünfte Zehe ist fast etwas grösser als die dritte. Die Gelenkhöcker auf der Unterseite der Finger ragen wenig vor. Am Grunde der Handfläche stehen zwei Tuberkel, der äussere undeutlich, der innere als relativ sehr grosse, dicke, gerundete Schwiele aus dem Urariss der Handfläche heraus- tretend ; am Grund der fünften Zehe zeigt sich ein nur halb so kräftig entwickelter, länglicher Fersenhöcker. Maasse. No. 1 No. 2 No. 3 No. 4 No. 5 Körperlänge 30 25 28 27 21 mm Kleinster Abstand der Piulbi von einander ö';2 — 3'/-' — — » Länge der Vordergliedmaassen .... 16 15^2 17 17 12 » — 86 — M a a s s e. No. 1 No. 2 No. 3 No. 4 No. 5. Länge des ersten Fingers 4 — — - — — mm, » » zweiten » 6 — — — — » » » dritten » 7^2 — — — — » » » vierten Fingers 6 — — — — » » der Hintergliedmaassen .... 40 36 40 38 28 » » des Oberschenkels im Fleisch .. 13^/2 — 13*/2 — — » » » Unterschenkels » » . . 14 — 13^2 — — » » » Fusses » » . . 18 — 17'/2 — — » >: der dritten Zehe 9'/2 — — — — » » » vierten » 12 — — — — » » » fünften » 10 — — — — » Die Körperlänge verhält sich demnach zur Länge der Hintergliedmaassen im Mittel wie 1 : 1,39, die Länge der Vorder- zur Hinterextremität wie 1 : 2,35. Färbung. Oberseits hell graubraun oder graulich isabellfarben, mit oder ohne breite, quere, undeutliche, A- oder M-förmige, dunkelbraune Binden über Kopf und Rücken, von denen eine zwischen und etwas hinter den Augen liegende, V-förmige deutlicher sichtbar zu sein pflegt. . Au jeder Körperseite steht dicht hinter der Insertion der Vorder- gliedmaassen eine Reihe von 1 bis 3 tiefschwarzen gerundeten Fleckchen. Gliedmaassen nicht oder nur sehr undeutlich dunkelbraun gebändert, die Binden gelegenthch seitlich von helleren, mehr gelblichen Zonen begrenzt; auf den Oberschenkeln und oft auch in der Weichengegend einige scharf abstechende eckige schwefelgelbe Punktfleckchen. Unterseite einfarbig weisslicli oder hell fleischfarbig; Rand des Unterkiefers mit einigen schwefelgelben Fleckchen; die Granulationen des Bauches und der Unterseite der Schenkel theilweise schwefelgelb. Fundort. Selten auf Nossi-B6, von Hrn. K. Ebenau entdeckt und später auch in geringer Anzahl — wir besitzen im Ganzen 5, das Lübecker Museum 2 Exemplare — von Herren A. S t u m p f f und C. Reuter daselbst gesammelt. — 87 — VII. Familie Hylaplesina. I. Subfamilie Hylaplesidae. I. Genus Dendrobates Wagl. 47. Dendrobates Ebenaui Boettger. Boettger iu Carus' Zoolog. Anzeiger 1880 No. 57, \). 281. (Taf. V, Fig. 20 a— e.) Cliar. Caput breve, obtuse trianguläre; truncus subquadrato-prismaticus ; membra satis gracilia. Lingua eliiptico-ovata, postice latior distiucteque emarginata. Tympanum dimidiam orbitara parum prominentem aequans. Cutis supra minutissime granulosa, infra laevis sed in- tima parte femorum distiucte grauulata. Digiti primus et secundus longitudiue aequales, tertius quartusque basi coaliti. Disci scausorii niinimi, magnitudine articulis subdigitalibus bene con- spicuis fere minores. Cutis natatoria nulla; plantae manus pedisque biuis tuberculis instructae. Supra zona lata dorsali argentea {(^) aut aureo-viridi (9), postice obscuriore ahenea aut cuprea, distincte separata a lateribus nigris unicoloribus ; membra obscure cinereo-nigra maculis fasciisque parum distinctis pigris. Labium superius linea argentea circumcinctum usque ad insertionem membri anterioris pertinente. Infra niger; sub mento Signum album trifurcum postice apertum; gula unicolor; caeterum albo punctatus maculatusque, maculis majoribus in coxis et in suris. Long. corp. ^ 20, 9 25 ','2, membr. anter. cf 13 '/ä, 9 IG, poster. J' 30, 9 33 mm. Hab. in insula Nossi-B6 (12 spec). Beschreibung. Das sehr kleine, überaus elegante Fröschchen zeigt einen kurzen, stumpf dreieckig zugespitzten Kopf mit etwas vorspringender, aber abgerundeter Schnauze und seitlich gestellten, wenig vorragenden Augen. Der Körper ist ziemlich vierseitig-prismatisch; die Gliedmaassen erscheinen ziemlich schlank. Die Zunge ist klein, birnförmig oder elliptisch- eiförmig, hinten breiter und hier deutlich ausgerandet. Choanen- und Tubenöffnungen rund und von gleicher Grösse. Die äusseren Nasenöffnungen stehen ganz seitlich, um ein Drittel der Schnauzenspitze näher als dem Vorderrand der Augen. Pupille horizontal, breit oval. Trommelfell halb so gross wie das Auge. Humeralfalte kaum angedeutet. Kopf und Rücken- feld (s. in der Beschreibung der Färbung) überaus fein granuhrt, nach hinten mit schwach er- höhter, medianer Rückenlinie; Körperseiten und Unterseite glatt und glänzend und nur der innerste Theil der Oberschenkel grob drüsig granulirt. Finger schlank, erster und zweiter gleich lang, dritter und vierter an der Basis verwachsen. Zehen schlank, ohne Schwimmhaut, — 88 — fünfte Zehe viel kürzer als die dritte. Haftscheiben sehr idein, wenig breiter als die Breite der betreffenden Zehe und als die gut entwickelten an der Unterseite der Gelenke liegenden Höcker. Je zwei rundliche Höcker an der Basis von Hand und Fuss. Maasse. Jl 929394 J5 cjC 9? 98 J 9. Körperlänge 20 251/3 21 22 20'/ä 26 21 25 19 '/a mm Kleinster Abstand d. Bulbi von einander .... — — ' 33 3 3'/2 — 3 — :> Länge der Vorderglieder . 13^2 16 14 lö'/a 14 16 14 16 13 > des ersten Fingers — — — — — — — 4 ^ » » » zweiten » — — — — — — — 4^.; — » » » dritten » — — — — — — — 6 — « » » vierten » — — — — — — — 5 — » » der Hinterglieder 30 33 31 33^2 29^2 33 82 1/2 35 30 » Oberschenkel im Fleisch . — — — — — — — 10 — » Unterschenkel » » . — — — — — — — 1 1 ^2 — » Fuss » ». — — — — — — — 16 — » Länge der dritten Zehe . — — — — — — — 7^2 — >: » » vierten » . • — — — — — — — 10 '/2 — » » » fünften ». — — — — — — — 7 — » Die Körperlänge verhält sich demnach zur Länge der Hintergliedniaassen im Mittel wie 1: 1,43; die Länge der Vorder- zur Hinterextremität aber wie 1 :2,18. Färbung. Den Kopf und Rücken ziert eine blattförmige, beim Männchen silberweisse, beim Weibchen goldgrüne, nach hinten dunkler erzfärbige oder kupferrothe, metallisch glänzende Zone, die zwei mehr oder weniger deutliche dunklere, von der Mittellinie als Primärnerv nach hinten abgehende Secundärnerven zeigt und auch hierin ein schmales Pflanzenblatt nachahmt. Die tiefschwarzen Körperseiten sind scharf von dieser Zone abgegränzt und stets einfarbig. Die Gliedmaassen erscheinen grauschwarz und sind mit meist sehr undeutlichen tiefschwarzen Flecken und Streifen gebändert. Längs des Umkreises der Oberlippe läuft eine bis zur In- sertion der Vordergliedmaassen reichende silberweisse Linie. Die Körperunterseite ist tief- schwarz; unter dem Kinn steht ein grosser dreizackförmiger, nach hinten geöffneter Fleck; die Kehle ist im Uebrigen einfarbig schwarz. Bauch und Gliedmaasen sind unterseits silberweiss punktirt, gefleckt und marniorirt, die Flecken in den Weichen und auf den Waden länglich und grösser, beim Männchen im Allgemeinen ausgedehnter und mehr in die Länge gezogen. — 89 — Fundort. Auf Nossi-B6 von Hrn. K. Eben au, jetzt Kaiscrl. Deutschem Consul in Sansibar, dem zu Ehren ich mir diese prachtvoll gefärbte Art zu benennen erlaube, entdeckt; in massiger Anzahl später daselbst von Herren A. Stumpff und C. Reuter (3 Exemplare im Mus. Lübeck) gefunden. n. Genus. Stniiipffla Boettger. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, No. 87 p. 360. Char. Habitu gen. Dendrobatis Wagl., sed discis scansoriis obsoletis. Lingua subfungiformis, duabus partibus sulco profundo transverso partitis exstructa inagnitudine fere paribus; anteriore triangulari palato adhaerente, lateribus solum liberis; posteriore crassiuscula, orbiculari, postice acutiuscula, intcgra, excepta parte antica tota liberrima. Dentes maxillares palatalesque nulli. Tympanum, parotides aperturaeque tubarum non conspicuae. Digiti liberi, apice truncati, tertii manus mediique pedis extrema parte leviter dilatati. Metatarsus nee tuberculis nee calcare armatus. Beschreibung. Habitus von Dendrohates Wagl. und von gewissen Calohyla-Ärten, aber nur am 3. Finger der Hand und an den mittelsten Zehen des Fusses mit leicht er- weiterten Haftscheiben versehen. Zunge überaus eigenthümlich gebildet, nach Art gewisser Tritoniden nahezu pilzförmig, indem sie aus zwei gesonderten Theileu von ziemlich gleicher Grösse besteht, die durch eine tiefe Querfurche von einander getrennt werden. Der vordere dreieckige, nach vorn spitz zulaufende Theil ist mit seiner unteren Fläche mit der Mundbasis verwachsen und nur an seineu Seiten frei, der hintere Theil aber ist dicklich, fast kreisrund und nur hinten etwas zugespitzt, ohne Ausrandung oder Kerbung und mit Ausnahme einer kleinen, im vorderen Drittel liegenden, queren Stelle, die auf dem Hinterende der Vorderzunge festgewachsen ist, auf allen Seiten vollkommen frei. Maxillar- und Vomerzähne fehlen. Trommelfell von der Haut bedeckt, Parotiden fehlen; innere Tubenöffnungen rudimentär, stichförmig. Finger und Zehen ganz frei, an der Spitze quer abgestutzt, der 3. Finger der Hand verlängert und wie die mittleren Zehen des Fusses mit einer kleinen, schwach verbreiterten Haftscheibe versehen. Metatarsus ohne jede Spur eines Sporns oder Tuberkels. ' Da mir von dieser Gattung nur ein, vielleicht sogar noch junges Exemplar der folgenden Art vorliegt, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass die neue Gattung, die schon der Zungenform wegen sich mit keinem der mir bekannten Froschgenera vergleichen lässt, sich nicht den Hylaplesiden, sondern den BrachymerLden anreiht. Den Nachweis, ob die Querfort- sätze des Sacralwirbels verbreitert sind oder nicht, kann erst die Zukunft liefern. 12 — 90 — 48. Stumpffia psologlossa Boettger. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881 No. 87. p. 360. (Taf. V, Fig. 21 a-d). Char. Caput breve, obtuse trianguläre, cum corpore confusum. Aperturae nasales internae laterales, orbiculares, externae inter se valde distantes, laterales, media parte inter rostrum oculosque sitae. Cutis laevis; postica pars abdominis iuternaeque partes femorum leviter granulato-glandulosae. Digitus primus manus minimus, secundus quartusque parvi subaequales, tertius magnus, vicinis duplo longior. Digiti pedis graciles, tertio quintum longitudine distincte superante. Supra cinerea nigro maculata: taenia transversa inter oculos; dorsum seriebus 4 longitudinalibus macularum magnarum extrinsecus albido-marginatarum, internis majoribus et inter se magis approximatis; membra in transversum fasciata. Infra cana nigro-fusco vermiculata, branchiis inferioribus nigrescentibus albopunctatis. Long, corporis 16, membri anterior. S'/ü, posterior. 22'/» mm. Hab. in insula Nossi-Be rarissima (1 spec). Beschreibung. Kopf kurz, mit stumpf dreieckiger, etwas vorstehender Schnauze, nach hinten mit dem Körper verschmolzen. Äussere Nasenöffnungen seitlich, von einander weit entfernt, etwas näher der Schnauzenspitze als dem Vorderrand des Auges gelegen; innere Nasenöffnungen gerundet, ebenfalls seitlich gestellt. Interorbitalraum sehr breit, etwas gewölbt; Bulbi ganz seitlich, . klein, etwas vorspringend, mit quer ovaler Pupille. Humeralfalte gänzlich fehlend. Haut glatt und glänzend, Bauch in seiner hintersten Hälfte deutlicher, innere Theile der Oberschenkel schwächer drüsig granulirt. Erster Finger der Hand sehr klein, zweiter und vierter von gleicher Länge, klein, dritter Finger gross, um das Doppelte länger als seine beiden Nachbarn. Zehen des Fusses schlank, dritte deutlich grösser als die fünfte. Handfläche an der Basis mit zwei kleinen Tuberkeln, Fussfläche ohne Spur von Spornen oder Tuberkeln. Maasse. Körperlänge 16 mm. Breite des Interorbitalraums an seiner schmälsten Stelle 2'/4 » Länge der Vordergliedmaassen 8^^ » Länge des ersten Fingers 1 V* » Länge des zweiten Fingers 27^ » Länge des dritten Fingers 3^2 » — 91 — Maasse. Länge des vierten Fingers 2'/4 mm Länge der Hintergliedmaassen 22 V2 » Länge des Oberschenkels im Fleisch 7 » Länge des Unterschenkels im Fleisch 7^2 » Länge des Fusses im Fleisch IOV2 " Länge der dritten Zehe 5 » Länge der vierten Zehe . 7 » Länge der fünften Zehe 4 » Die Körperlänge verhält sich demnach zur Lange der Hintergliedmaassen wie 1 : 1,41, die Länge der Vorder- zur Hinterextremität aber wie 1 : 2,65 Färbung. Oberseits bräunlichgrau mit schwarzen Punkten und Makeln. Eine Querbinde liegt zwischen den Augen; vier Längsreihen grosser Longitudinalflecke, die nach aussen hin durch eine weissliche Zone eingefasst werden, zieren Rücken und Körperseiten. Die Makeln der beiden mittleren Rückenreihen sind grösser, nierenförmig und einander in der Längen- richtung mehr genähert als die der Körperseiten, die übrigens nach hinten allmählich obsolet werden. Zwischen diesen grösseren Makeln zeigen sich überall noch kleinere punktförmige schwarze Fleckchen. Die Gliedmaassen sind in die Quere gebändert. Die Körperunterseite erscheint grau, schwarzgrau und weisslich gewölkt und gemarmelt; die Ränder der Unterkinnlade sind schwärzlich, jederseits mit 3 — 4 weissen Punktfleckchen geziert. Fundort. Diese überaus seltsame Art, die ich ihrem Entdecker Herrn Anton Stumpff in Lukubö auf Nossi-B6 zu Ehren benenne, ist bis jetzt nur in einem kleinen, vermuthlich noch jugendlichen Stücke auf Nossi-B6 gesammelt worden. Sie mag zu den grössten Seltenheiten der genannten Insel gehören. — 92 II. Aiifzäliluiig der bis jetzt von Madagascar und seinen Küsteninseln bekannt gewordenen Reptilien nnd Amphibien. Die hier folgende Liste mag als eine Verbesserung und Vervollständigung der von mir in »Reptilien und Amphibien von Madagascar, Frankfuit a. M., Christ. Winter, 1877, p. 30« in diesen Blättern gegebenen Aufzählung betrachtet werden. Ich kann die uamenthehe Er- wähnung der zahlreichen, seit jener Zeit bekannt gewordenen kleineren Arbeiten über neue Funde schon deshalb hier übergehen, da bei jeder einzelnen der aulgeführten Arten sorgfältige Citate gegeben werden sollen. Einzelne in der früher gegebenen Aufzählung noch zugelassene Species sind von mir in Anmerkungen verwiesen worden, da ihr Vorkommen neuerdings zweifelhaft erscheint, andere sind als Synonyme oder Varietäten eingezogen worden, eine noch erheblichere Anzahl ist als neu einzufügen gewesen. Die so überarbeitete Liste dürfte unserer jetzigen Kenntniss des Gegenstandes wohl ziemlich annähernd entsprechen. Ich bin wie früher im System der Reptilien im Wesentlichen dem von Wallace in seiner »Geographischen Verbreitung der Thiere, Dresden 1876, Bnd. II, p. 413 u. f.« adoptirten gefolgt, während ich für die Amphibien das von C. K. Hoffmann in Bronn's Klassen und Ordnungen des Thierreichs, Amphibien, Leipzig und Heidelberg 1873—78 p. 612 u. f.« weiter ausgebaute Günther 'sehe System angenommen habe. I. ClasseReptilia. 1. Ordnung Serpentes. I. Familie. Typhlopina. I. Oeniis Typhlops Dniu. Bibr. 1. TypMops {TypMops) hraminus Daud. sp. Boettger, Mad. Nachtr. II, p. 3, Taf. 1, Fig. la— e (= T. incoiispicuus Jan, Elenco sistem. d. Ofidi, Milano 18G3, p. 11). Nossi-B6 und Madagascar. Ausserdem Bourbon, Süd- und Ost-Africa und das ganze indo-malayische Gebiet bis zu den Key-Inseln. 2. TypUops {TypMops) madagascarieiisis Bttg. Boettger, Mad. 1877, p. 3, Taf. I, Fig. 1 a— f. Nossi-B6. — 93 — 3. TijphJops {Oiihtlialmidion) mmrmiatus Bttg. Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880, p. 279 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. I, Fig. 1 a— f. Nossi-B6. 4. Typlüops {(hnjclioceplialus) arenarius Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872, p. 9. Morundava auf Madagascar. IL Familie. Colubrina. I. Subfamilie. Coronellidae. I. Genus. Heterodon Pal. d. BeaiiT. 5. Heterodmi madagascariensis D. B. (= Anomalodon Jan). Dumeril und Bibron, Erp^- tologie generale Bnd. 7, p. 776. Nossi B6 und Madagascar, hier namentlich aus dem Nord- westen erwähnt. 6. Heterodmi niodestus Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (3) Bnd. 12, 1863, p. 356. Madagascar. II. Geuns. Enicognathns D. B. 7. Enico(jnathus rhodogaster Schleg. sp. {Herpetodryas). Dum. Bibron, Erpöt. g6n6r. Bnd. 7, p. 332. Nossi-B6 und Madagascar, hier speciell aus dem Nordwesten erwähnt. III. Gemis. Liophis Wagl. 8. Liophis quinquelineatus Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (5) Bnd. 7, 1881, p. 357. Betsileo in Central-Madagascar. II. Subfamilie Colubridae. I. Genns. Pseudoxyrhopus Günther. 9. Pseudoxyrhopus heieruriis Jan. sp. {Homalocephalics) in Iconogr. d. Ophid. Lief. 17, Taf. 4, Fig. 2. Madagascar. 10. Tseuäoxyrhopus niicrop)S Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (5) Bnd. 7, 1881, p. 359. Betsileo in Central-Madagascar. III. Subfamilie. Dryadinae. I. Gcuns. Drouiicus D. B. 11. Droniicus madagascariensis Günther in Ann. a. Mag, Nat. Hist. (4) Bnd. 9, 1872, p. 22, Taf. V, Fig. A. Madagascar. 12. Dromiais Shimpffi Boettger in Carus' Zool. Anzeiger 1881, p. 358 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. I, Fig. 2 a— f. Nossi- B6. — 94 — II. Genus. Herpetodryas Boie. 13. Herpetodryas JBernieri D. B., Erpet. gön^r. Bnd. 7, p. 212. Nossi-B6, Taniatave u. a. 0. im Osten und Nordwesten von Madagascar, Mauritius. III. Genus. Pliilodryas TVagl. 14. PJdlodryas Goudoti Schleg. sp. {Coluber). Dum^ril und Bibron, Erpet. gener. Bnd 7, p. 1122 {Dryophylax). Madagascar. 15. Phüodryas miniatus Schleg. sp. (Coluber). Ebenda p. 1120 (Bryopliylax). Conioren- insel Mayotte, Nossi-B6, Madagascar, hier namentlich im Nordwesten, und Mauritius. III. Familie. Fsaimnophidae.*) I. Genus. Fsamnioitliis Boie. 16. Psammopliis mahfalensis Gv2Cü6.\i\&t in Eevue et Mag. d. Zoologie (2) Bnd. 19, 1867, p. 234. Machikova und Anhulabö auf Madagascar. II. Genus. Mimophis Günther. 17. Mimophis madagascariensis Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (4) Bnd. I, 1868, p. 421, Taf. 18. Nossi-Be und Madagascar, hier namentlich aus dem Nordwesten erwähnt. IV. Familie. Dendrophidae. 1. Genus. Philotliamnus Smith. 18. Philothamnus lateralis D. B. sp. (Leptophis).' (= Thamnosopliis Jan = Ähaetulla Boettg.). Dum. und Bibron, Erp. g6n. Bnd. 7, p. 544. Madagascar. II. Genns. Ityeyphns Günther. 19. Itycyphus caudaelineatus Günther in Ann. a. Mag. Nat. Histor. (?) Bnd. 9, 18 . . p. 374. Madagascar. *) Die von mir Madagascar p. .33 unter "IIl. Familie. Hotnalopsidae, I. Genus. Helicops Wagl. 12. H. schistosus Schleg. sp. (Tropi- donotus). Dum. Bibr., Erp. g^n. Bnd. 7, p. 596. {Tropidonotus.) Ostindien und Madagascar. 'IV. Familie. PsammopJiidae. I. Genus. Psammopliis Boie. 13. Ps. sibiJans L. sp. var. Günther, Catal. of Colubr. Snakes, London 1858, p. 137. Aegypten, West-, Mittel- und Südafrika, Ma- dagascar, Ostindien und 14. Ps. elegans Boie iu Dum. Bibr., Erp. gen. Bnd. 7, p. 895 und Wcstphal- Castelnau, Catal. d. Rept., Montpellier 1870, p. 40. Ganz West-Africa und Madagascar« aufgeführten drei Species dürften als auf unsicheren Vaterlandsangaben oder falscher Bestimmung beruhend zu be- anstanden sein und mögen bis auf weitere Bestätigung aus der Liste der madagassischen Kriechthiere gestrichen werden. — 95 — F. Familie, ßryiophidae. I. Oenns. Lan^aha Brog. 20. Langaha cnstagaUi D. B., Erp. g^n. Bnd. 7, p. 806. Nossi-B6 und Madagascar. 21. Langaha nasuta Shaw. Dum. Bibron, Erp. gen. Bnd. 7, p. 803 (emifera). Nossi-B6 und Madagascar. VI. FaDiilie. Dlpsadidae. I. Genus. Dipsas Boie. , 22. I)i:psas betsüeana Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (5) Bnd. 6, 1880, p. 238, Südost-Betsileo in Central-Madagascar. 23. Dipsas (Ueterurus) Gaimardi Schleg. Dum. und Bibron, Erp. g^n. Bnd. 7, p. 1173 (Heterurus). Nossi-B6 und Madagascar. 24. Dipsas {Heterurus) arctifasciatus B. B. sp. Ebenda p. 1176 (Heterurus). Madagascar. 25. Dipsas [Eteirodipsas) coluhrina Schleg. Ebenda p. 1146. Nossi-Be, Madagascar und Bourbon. VII. Familie. Pythonidae. I. Genus. Pelophilns D. B. 26. Pelophilus madagascariensis D. B. Ebenda, Bnd. 6, p. 523. Nossi-B6 und Ma- dagascar. II. Genus. Xiphosouia Wagl. 27. Xiphosoma {Sganzinia) madagascariensis D. ß. Ebenda, p. 549. Nossi-B6 und Ma- dagascar. VIII. Familie. Hydrophidae. I. Genus. Feiamis Dand. 28. Telamis JicoZor Schneid, in Wallace, Geogr. Verbreit. d. Thiere, 1876, Bnd. 2, p. 425. Madagascar bis Neuguinea, Neuseeland und Panama. II. Ordnung. Lacertilia. I. Familie, Lacei^idae. I. Genns. Tracbeloptychus Peters. 1. Tracheloptychus madagascariensis Peters in Verh. d. Preuss. .\cad. d. Wiss. 1854, p. 617. St. Augustinsbai auf Madagascar. 2. Tracheloptychus Petersi Grandidier in Rev. et Mag. d. Zoolog. (2) Bnd. 21, 1869, p. 339. Murunb6 auf der Westküste von Madagascar. — 96 — II. Familie. Zomtridae, I. Genus. Zonurus Blerrcm.*) 3. Zonurus tropidostermmi Cope in Proceed. Aiiier. Philos. Soc. Bncl. 11, 1869, p. 119. Madagascar. n. Genns. Gerrhosanrus Wiegin. 4. GerrJwsaurus (Cicigna) madagascariensis Gray s^;. {Cicigna) in Dum. Bibr., Erp. gen. Bnd. 3, p. 375, Taf. 47 (bifasciatus). Nossi-Be und Westküste von Madagascar. 5. Gerrhosanrus (Cicigna) ornatus Gray sp. (Cicigna). Dum. und Bibr., ebenda, p. 378 (lineatus). Madagascar. 6. GerrJwsaurus (Cicigna) rufipes Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, p. 358 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. 1, Fig. 3. Nossi-Be. 7. Gerrhosanrus quadrilineatus Grandidier in Rev. et. Mag. d. Zoolog. (2) Bnd. 19, 1867, p. 233. Tiillear auf der Süd Westküste von Madagascar. 8. Gerrhosanrus laticaudatus Grandidier, ebenda (2) Bnd. 21, 1869 p. 341. Fierin auf der Westküste von Madagascar. 9. Gerrhßsaurus Karsteni Grandidier, ebenda p. 341. Von demselben Fundort. 10. Gerrhosanrus aheneus Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872, p. 8. Madagascar. III. Familie. Gymnophthalmidae. I. Genns. Ablepharns Fitz. 11. AUepharus Boutoni Desj. sp. (Scincns) in Boettger, Mad. Nachtr. III, Taf. II, Fig. 4. Ostafrica und ostafricanische Inseln Mossambique, Comoro, Nossi-B6 und Mauritius, sunda- moluckischer Archipel, Australien und Polynesien bis zu den Inseln der Westküste von Amerika. IV. Familie. Scinciäae. I. Genus. Leiolepisma D. B. 12. Leiolepisma Telfairi Desj. sp. {Scincns). (== Belli Gray). Dum. und Bibron, Erp. g6n. Bnd. 5, p. 742. Madagascar, Mauritius und Nachbarinseln, Manila. II. Genus. Pygromeles Grandidier. 13. Pygomeles Braconnieri Grandidier in Rev. et Mag. d. Zool. (2) Bnd. 19, 1867, p. 234. Tüllear auf der Südwestküste von Madagascar. *) Vermutlumgsweise und ganz boiliiufig wird auch Z. griseus Cuv. = cordyhis Merr. von Madagascar erwähnt. — 97 — III. Genus. Enprepes (Wa^l.) D. B. 14. Euprepes {Euprepes) Ustriatus Gray iu Dum. und Bibron, Erp. gön. Bnd. 5, p. 686 {Gravenhorsti). {= vittatus Grav., = elegans Peters). Nossi-B6, Madagascar, hier speciell von der Augustinsbai, Cap der guten Hoffnung. 15. Euprepes aiireopunctatus Grandidier in Rev. et Mag. d. Zoolog. (2) Bnd. 19, 1867, p. 234. Salubö in Central-Madagascar. 16. Euprepes hüineatus Grandidier, ebenda (2) Bnd. 21, 1869, p. 340. Fi6rin auf der Westküste von Madagascar. 17. Euprepes sacalava Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872, p. 8. Malaimbandy im Gebiet der Sakalaven auf Madagascar. V. Familie. Sepidae. I. ßeuns. Gon^ylns Wagl. 18. Gongyliis igneocaudatus Grandidier in Rev. et Mag. d. Zool. (2) Bnd. 19, 1867 p. 234. Tüllear auf der Südwestküste von Madagascar. 19. Gongyhis Pollcni Grandidier, ebenda (2) Bnd. 21, 1869, p. 340. Morundava auf der Westküste von Madagascar. 20. Qongylus splendiäus Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872, p. 8. Berununu im Gebiet der Betsileo auf Madagascar. 21. Gongyhis Morundavae Grandidier, ebenda, p. 9. Morundava in West-Madagascar. 22. Govgyhis melanurus Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (4) Bnd. 19, 1877, p. 314. Anzahamaru und Mahanoro bei Tamatave in Ost-Madagascar. 23. Gongyhis melanopleura Günther, ebenda, p. 315. Anzahamaru bei Tamatave in Ost- Madagascar. 24. Gongylus gastrostictus O'Shaugnessy, ebenda (4) Bnd. 4, 1879, p. 301, Madagascar. II. Genus. Scelotes Fitz. 25. Scelotes fierinensis Grandidier in Eev. et Mag. d. Zoolog. (2) Bnd. 21, 1869, p. 340. Tüllear auf der Südwestküste von Madagascar. III. Genns. Amphiglossns D. B. 26. AmpUglossus Astrolabi Dum. und Bibron, Erp. gen. Bnd. 5, p. 608. Nossi-Be und Madagascar. 13 — 98 — VI. Familie. Acontiadae. 27. Acontias meleagris L. sj). (Angttis) Dum. und Bibron, Erp. gen. Bnd. 5, p. 802, Taf. 58. Madagascar und Cap der guten Hoffnung. 28. Acontias ruhrocaudatus Grandidier in Rev. et Mag. de Zoolog. (2) Bnd. 21, 1869 p. 342. Fierin auf der Westküste von Madagascar. 29. Acontias holomelas Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (4) Bnd. 19, 1877, p. 313, Taf. 16, Fig. A. Auzahamaru bei Tamatave in Ost-Madagascar. 30. Acontias Ilildebrandti Peters in Mon.-Ber. Preuss. Acad. d. Wiss. 1880, p. 509. Nordwest-Madagascar. VII. Familie. Geckones. I. Genus. Geckolepis Grandidier. 31. GecJcolepis typica Grandidier in Rev. et Mag. d. Zoolog. (2) Bnd. 19, 18G7, p. 233 Vorgebirge Ste. Marie an der Südküste von Madagascar. 32. Geckolepis maculata Peters in Mon.-Ber. Preuss. Acad. d. Wiss. 1880, p. 509, Taf. . 798, Fig. 3. Nossi-B6 und Anfica in Nordwest-Madagascar. II. Genus. Pacliydactylns Wiegm. 33. Pachydacfylus Cepediamis P6r. sp. {PJatydactylus) Dum. und Bibron, Erp. g6n. Bnd. 3, p. 301, = Phelsuma madagascariensis Gray in Catal. of Lizards Brit. Mus. p. 166. Mossambique, Comoreninsel Anjoana, Nossi-B6, Madagascar, Bourbon, Mauritius und fraglich von den Seychellen. 34. Pachydactylus dubius Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881, p. 46. Nossi-Be. 35. Pachydactylus laticauda Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880, p. 280 und Mad. Nachtr. III., Taf. II, Fig. 6. Nossi-Bö und Tamatave an der Ostküste von Madagascar. 30. Pachydactylus lineatus Gray sp. {Phelsuma) in Catal. of Liz. Brit. Mus. 1845, p. 166 = ocellatus Dum. Bibr., Erp. g6n. Bnd. 3, p. 298. Madagascar. 37. Pachydactylus grandis Gray sp. (Phelsuma) in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (?) Bnd. 6, 18.. p. 191. Madagascar. III. Genns. Tlieconyx Gray. 38. Theconyx trachygaster A. Duniöril sp. {Platydactylns) in Catalogue m6thod. d. 1. Coli. d. Rept., Paris 1851, p. 35. Madagascar. - 99 — 39. Thcconyx JBoivini A. Dumi^ril sjh (Platyäadylus) in Descript. d. Rcpt. nouv. etc. in Arcb. du Mus. d'Hist. Nat. Paris, Bnd. 8, 1S5C, p. 43. Madagascar. IV. Genns. Peripia Gray. 40. Feripia nmtilata Wiegm. sp. {Hemidadylus) in Boettger, Mad. Nachtr. III, p. 4G6, Taf. II, Fig. 7. Tamatave au der Ostküste von Madagascar, Bourbou und Mauritius, Ost- indien und von Ceylon an durch das ganze indo-nialayische Gebiet bis Neuguinea und Honolulu. 41. ? Peripia mutabüis Grandidier sp. {Plaiydacfylus) in Rev. et Mag. d. Zool. (2) Bnd. 21, 18G9, p. 341. Fiörin und M^nabe an der Westküste von Madagascar. T. Gemis. Uemidactfliis Cut. 42. Eemidactylus mabuia Mor. de Jon. sp. (GecJco) in Dum. und Bibron, Erp. g6n. Bnd. 3 p. 362, = mercaiorius Gray = platyceplialus Peters = hexaspis Cope. Küste von Ost- und Südost-Africa, Comoren, Nossi-Be und Madagascar, hier z. B. von Tamatave an der Ostküste, Antillen und ganz Südamerika bis Südbrasilien. 43. Hemidadylus frenatus Schleg. in Dum. und Bibron, ebend. p. 366. Süd- und Ost- Africa, Madagascar, Mauritius, Seychellen, Bengalen, Cochinchina und indo-malayischer Archipel. 44. Hemidadylus sacalava Grandidier in Rev. et Mag. de Zoolog. (2) Bnd. 19, 1867 p. 233. TüUear im Gebiet der Sakalaven auf Madagascar. 45. Hemidadylus Tolampyae Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 8. "Westküste von Madagascar. VI. Genns. Scalabotes Peters. 46. Scalahotes madagascariensis Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881 p. 360 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. II, Fig. 8. Nossi-B6. VII. Genns. Ptycdactylns Cnv. 47. Ptyodactyhts {JJroplates) fimbriatus Schneid, sp. (Stellio) in Dum. und Bibron, Erp. g^n. Bnd. 3 p. 381 (Uroplates). Nossi-Be und Madagascar, hier speciell aus dem Südwesten erwähnt. 48. Ptyodadylus (Uroplates) jEbenaui Boettger in Mad. Nachtr. I p. 5, Taf. I, Fig. 1. Nossi-B6. 49. Ptyodadylus (Uroplates) lineatus Dum. Bibr. sp. {Uroplates) in Erp. gön. Bnd. 3 p. 384, Taf. 31, Fig. 1—3. Madagascar. — 100 — VIII. Gcuns. Ebeiiaiia Boettgrer. 50. Ebenavia inunguis Boettger in Mad. Nachtr. I p. 8, Taf. I, Fig. 3. Nossi-B6. IX. Genus. Phjllodnctylus Gray. 51. Phylloäactylus androyensis Grandidier in Rev. et Mag. de Zoolog. (2) Bud. 19, 1S67 p. 233. Vorgebirge Ste. Marie in Süd-Madagascar. 52. Phyllodacfylits (Phyllodactylus) Stumpf fi Boettger in Ber. Senckenbg. Gesellsch. 1878—79 p. 85 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Tai. II, Fig. 9. Nossi-B6. 53. Phyllodactylus (Phyllodactylus) oviceps Boettger in Carus' Zoolog. Anz. 1881 p, 359 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. III, Fig. 10. Nossi-B6. X. Genus. Diplodactylns Gray. 54. Diplodactylns jjorphyrens Dum. Bibr. sp. {Phyllodactylus) in Erp. gen. Bnd. 3 p. 392. Ganz Südafrica, Madagascar, Australien und Polynesien. 55. Diplodactylus pictus Peters in Mon.-Ber. Preuss. Acad. d. Wiss. 1854 p. 615. St. Augustinsbai in Südwest-Madagascar. VIII. Familie Iguanidae. I. Geuns. Hoplnrns (Cuv.) Dum. Bibr. 56. Hoplurus torquatus Cuv. in Dum. und Bibron, Erp. gön. Bnd. 4 p. 361 {Oplurus Sebae) und Peters in v. d. Decken's Reisen in Ost-Africa Bnd. 3, Abth. 1, Amphib. p. 14. Kanatzi auf der Westküste von Madagascar und angeblich auch von Nossi-B6. 57. Hoplurus Barnardi Peters in Mon.-Ber. der Preuss. Acad. d. Wiss. 1854 p. 616. Bombatuka und St. Augustinsbai im Südwesten von Madagascar. 58. Hoplurus quadrimaculafiis (D. B.) A. Dumeril in Cataloguc möthod. d. 1. Coli. d. Rept. Paris 1851 p. 83. Madagascar. 59. Hoplurus montanus Grandidier in Rev. et Mag. de Zoolog. (2) Bnd. 21, 1869 p. 340. Fibrin in West-Madagascar. * 60. Hoplurus saxicola Grandidier, ebenda p. 340. An demselben Fundort. 61. Hoplurus fierinensis Grandidier, ebenda p. 341. Mahfale in West-Madagascar. II. Genus. Clialarodon Peters. 62. Ghalarodon madagascariensis Peters in Mon.-Ber. d. Preuss. Acad. d. Wiss. 1854 p. 616. St. Augustiusbai in Südwest-Madagascar. — 101 — IX. Familie Chainaeleontes. I. Genns. Cliaiuaelco L. 63. Chamaeleo hifurcus Gray (== Brongniarti Fitz., = hifidus Brongn.). Dum. und Bibron, Erp. g6n. Bnd. 3 p. 233. Madagaskar, Bourbou, Ostindien und Ile de la Sonde. 64. Chamaeleo minor Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (4) Bnd. 4, 1879, p. 246 mit Taf. Fianarantsoa im Gebiet der Betsiieo in Central-Madagascar. 65. Chamaeleo lateralis Gray in Dum. und Bibron, Erp. gön. Bnd. 3 p. 220. Bourbon und Madagascar, hier speciell von Fianarantsoa im Betsileo-Gebiet in Central-Madagascar. 66. Chamaeleo nasutus Dum. Bibr. ebenda p. 216. Nossi-Be und Madagascar, angeb- lich auch von Port Natal. 67. CAamaeZeo ^aZte Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (4) Bnd. 19, 1877 p. 315, Taf. 16, Fig. B. Mahanoro südlich von Tamatave an der Ostküste von Madagascar. 68. Chamaeleo pardalis Cuv. in Dum. und Bibr., Erp. g6n. Bnd. 3 p. 228. Nossi-B6, Madagascar, Bourbon und Mauritius. 69. Chamaeleo globifer Günther in Proceed. Zool. Soc. London 1879 p. 149, Taf. 13. Antananarivo in Central-Madagascar. 70. Chamaeleo Parsoni Cuv. in Dum. und Bibr., Erp. g6n. Bnd. 3, p. 231. Nossi-B6 und Madagascar. 71. Chamaeleo 0' Shaugnessyi Günther in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (5) Bnd. 7, 1881, p. 358, Taf. 19. Gebiet der Betsiieo in Central-Madagascar. 72. Chamaeleo calcaratiis Peters in Mon.-Ber. d. Preuss. Acad. d. Wiss. 1869, p. 445. Bombatuka-Bai an der Westküste von Madagascar. 73. Chamaeleo verrucosus Cuv. in Dum. und Bibr., Erp. gön. Bnd. 3, p. 210. Bourbon und Madagascar, hier speciell angeführt von der Nordwestküste, von Kauatzi au der West- küste und von Mahazamba zwischen 15 und 16° S. B. und 47 und 48" 0. L. 74. Chamaeleo rhinoceratus Gray in Catal. of Lizards Brit. Mus. 1845 p. 267. Madagascar. 75. Chamaeleo halteatus A. Dumöril in Arch. d. Mus. d'Hist. Nat. Paris Bnd. 6 p. 260. Madagascar. 76. Chamaeleo superciliaris Kühl in Dum. und Bibr., Erp. gen. Bnd. 3 p. 235 und Boettger, Mad. Nachtr. H, Taf. I, Fig. 2. Nossi-B6 und Nordwest-Madagascar. 77. Chamaeleo Ebenaui Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880 p. 280 und Mad. Nachtr. HI, Taf. HI, Fig. 12. Nossi-B6. — 102 — 78. Chamaeleo mdltlie Günther in Proc. Zool. Soc. London 1S79 p. 148, Taf. 11. Anta- nanarivo in Central-Madagascar. 79. Chamaeleo hrevicornis Günther, ebenda p. 148, Taf. 12, Fig. A. und Ann. a. Mag. Nat. Hist. (5) Bnd. 7, 1881 p. 358. Antananarivo und Betsileo-Gebiet in Central-Madagascar. 80. Chamaeleo gularis Günther in Proc. Zool. Soc. London 1879 p. 149, Taf. 12, Fig. B. Fianarantsoa im Betsileo-Gebiet und Antananarivo, beides Orte in Central-Madagascar. 81. Chamaeleo cucullatus Gray in Dum. und Bibron, Erp. gen. Bnd. 3 p. 227. Madagascar. 82. Chamaeleo antimena Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 7. Westküste von Madagascar. 83. Chamaeleo Campani Grandidier, ebenda p. 8 und Boettger in Mad. Nachtrag III p. 479. Auf der Spitze des Tsiafakafo zwischen 19 und 20" S. B. und 47 und 48° 0. L. und im Gebirge von Ankaratra in Central-Madagascar. 84. Chamaeleo Lahordi Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 7. Westküste von Madagascar. ^) ' ni. Ordnung. Crocodilia. I. Familie, Crocodilini. 1. Genus. Crocodilns L. 1. Crocodilns madagascariensis Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. G und Gray in Proceed. Zool. Soc. London 1874 p. 145. Nossi-Bö, hier namenthch in den Kraterseeen und Madagascar. IV. Ordnung. Chelonia. I. Familie. Testudinidae. I. Geuns. Testüdo L. 1. Testudo (Testudo) radiata Shaw in Dum. und Bibr., Erp. gen. Bnd. 2 p. 83 {mada- gascariensis Comm. Mus. Par.) und Gray, Catal. of Tortoises Brit. Mus. 1844 p. 6. Mossam- bique, Sansibarküste und Bourbon, hier überall wahrscheinlich von Madagascar importirt, und Madagascar, hier speciell von der Westküste erwähnt. 2. Testudo (Testudo) geometrica L. in Dum. und Bibrou, Erp. g^n. Bnd. 2 p. 57 und Westphal- Castelnau, Catal. d. Ilept., Montpellier 1870 p. 5. Süd- und Ost-Africa, Madagascar und Mauritius. ') Nat-h W. T. Blanford, Proceed. Zool. Soc. London 1881 p. 464 lebt der von Gray für Mada- gascar angegebene Ch. monachus Gray. Proc. etc. 1864 ji. 470 sicher auf Socotora. Die Fimdortsangabe Madagascar ist also wohl zweifellos irrtbümlich. — 103 — 3. Testudo (Testudo) pardalis Bell in Dum. und Bibron, Erp. gön. Bnd. 2 p. 71; Schlegel, Handl. Bnd. 2, Taf. I, Fig. 7 u. 8; Pollen in Nederl. Tijdschr. voor de Dierk. Bnd. 1 p. 331. Süd-, Ost- und Central-Africa und Madagascar. 4. Testudo (Testudo) planicauda Grandidier in Rev. et Mag. d. Zool. (2) Bnd. 19, 1867 p. 233. Murundava an der Südwestküste von Madagascar. 5. Testudo (Testudo) desertorum Grandidier, ebenda (2) Bnd. 21, 1869 p. 255. Madagascar. 6. Testudo (Homopus) arcolafa Thunbg. in Dum. und Bibron, Erp. gen. Bnd. 2 p. 146. Süd- und Ost-Africa, Madagascar und Mauritius. II. Genus. Cliersiua Gray. 7. Ckersina angidata Gray in Dum. und Bibron, ebenda p. 130. Süd- und Ost-Africa und Madagascar. m. Genus. Pyxls Bell. 8. Fyxis araclmoides Bell in Dum. und Bibron, ebenda p. 156 und Gray, Catal. of Tor- toises Brit. Mus. 1844 p. 12. Mauritius, Bourbon, Madagascar und angeblich auch in Ostindien. II, Familie. Chelydidae. I. Genus. Dumerilia Grandidier. 9. Dumerilia madagascariensis Grandidier in Rev. .et Mag. d. Zoolog. (2) Bnd. 19, 1867 p. 232. Murundava, Tsidsibu an der Westküste und im Beravigebiet in Nordwest-Madagascar. II. Genus. Sternothaerus Bell. 10. Sternothaerus sidmiger Bechst. sp. (Testudo) in Dum. und Bibron, Erp. g6n. Bnd. 2 p. 399 (nigricans); Gray, Catal. Tortoises Brit. Mus. 1844 p. 37 und Proc. Zool. Sog. London 1864 p. 133. Süd-Africa von Port Natal an über ganz Ost-Africa und Madagascar. 11. Sternothaerus castaneus Schweigg. sp. (Emys) in Dum. und Bibron, ebenda p. 401; Gray, ebenda p. 37. Ganz Süd- und Ost-Africa und Madagascar, hier namentlich im Nordw-esten. III. Genus. Pelomedusa Wagl. 12. Pelomedusa galeata Wagl. in Dum. und Bibron, ebenda p. 390 (Pentonyx capensis); Gray, ebenda p. 38. West-, Süd-, Ost- und Central-Africa bis zum Senegal einerseits und bis Abessynien und Seunär andererseits, sowie Madagascar, hier speciell aus dem Nordwesten erwähnt. 104 II. Classe Batrachia. I. Ordnung. Anura. I. Familie. Raiiina. I. Subfamilie Ranidae. I. Genus. Pyxicephalns Tschndi. 1. Pijxicejyhalus labrosus Co^e sp. (Tomopterna) \ü Proceed. Acad. Nat. Scienc. Philadelphia 1868 p. 138. Madagascar. 2. Fyxiccphalus madagascariensis Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 9. Madagascar. II. Genns. Raua L. 3. Bana mascareniensis Dum. Bibr. (Idae Steindachner) in Erp. gen. Bnd. 8 p. 350. Abessynien und Insel Dahlak im Rothen Meer, Seychellen, Nossi-B6 und Madagascar, Bourbon und Mauritius. 4. Bana nigresccns Steindachner in Verhandl. d. Zool.-Bot. Gesellsch. Bnd. 14, Wien 1864 p. 268, Taf. 12, Fig. 2. Madagascar. 5. Bana Delalandei Dum. Bibr. in Erp. gen. Bnd. 8 p. 388 und Steindachner, ebenda p. 269. Süd-Africa und Madagascar. 6. Bana inguinalis Günther in Aun. a. Mag. Nat. Hist. (4) Bnd. 19, 1877 p. 316. Anzahamaru nahe Tamatave an der Ostküste von Madagascar. 7. Sana guttulata Boulenger, ebenda (5) Bnd. 7, 1881 p. 360. Gebiet der Betsileo in Central-Madagascar. II. Subfamilie Discogiossidae. I. Genus. Dysoophns Grand. 8. JDyscophus insularis Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 10. Antsuhy bei Trabunzi auf Madagascar. 9. JDyscopJms Gu'meti Grandidier sp. (Kaloula), ebenda (6) Bnd. 2, 1875, art. 6. Sumbava an der Nordostküste von Madagascar. 10. DyscopJms sanguineus Boettger in Carus' Zool. Anzeiger 1880 p. 567 und Abbild. in Mad. Nachtr. III, Taf. III, Fig. 13. Foizana nördlich der Antongil-Bai in Ost-Madagascar. — 105 — II. Familie. Bombinatoridae. I. Subfamilie Hemimantidae. I. öemis. Hemiiiiautis Peters. 11. Ucniimantis horriäa Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880 p. 282 und Abbild, in Mad. Nachtr. TU, Taf. III, Fig. U. Nossi-B6. III. Familie. ßracJiycephalina. I. Subfamilie Brachycephalidae. I. Genus. Heiiiisns Günth. 12. Hemisns obtusus Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 11. Nord- westküste von Madagascar. IV. Familie. JBufonina. I. Subfamlie Engystomidae. I. Genus. Rliomliophryne Boettg. 13. Bhomhophryne testudo Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1880 p. 567. Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. IV, Fig. 15. Nossi-B6. F. Familie. Hylina. I. Subfamilie Poiypedatidae. I. Genus. Limnodytes D. B. 14. Limnodytes madagascariensis A. Duniöril in Mem. Batr. Anoures etc. in Ann. d. Scienc. Nat. (3) Bnd. 19, Paris 1853 p. 154. Foizana, nördlich der Antongil-Bai im Osten, sowie in Nordwest-Madagascar. 15. Limnodytes gramdattts Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881 p. 361 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. IV, Fig. 16. Nossi-B6. 16. Limnodytes idcerosus Boettger in Carus etc. 1880 p. 282 und Mad. Nachtr. III, Taf. IV, Fig. 17. Nossi-B6. II. Genus. Polyi)edates Tsehudi. 17. Folypedates Goiidoti Dum. Bibr. in Erp. gen. Bnd. 8 p. 517 und Steindachner in Verh. d. Zool.-Bot. Ges. Bnd. 14, Wien 1864, Taf. 10, Fig. 1. Madagascar, hier speciell aus dem Nordwesten erwähnt. 14 — 106 — 18. Folypedates luguhris A. Dum^ril in Ann. d. Scienc. Nat. (3) Bud. 19, Paris 1853 p. 157. Madagascar. 19. Folypedates tcphraeomystax A. Dumöril, ebenda p. 158. Foizana, nördlich der Antongil-Bai in Ost-Madagascar. 20. Folypedates quadrilineaius Boie sp. (Hyla). (= Limnodytes celebensis Fitz.) Günther, Catal. Batr. Sal. Brit. Mus. 1858 p. 79 und Steindachner, Yerh. d. Zool.-Bot. Ges. Bnd. 14, Wien 1864 p. 253, Taf. 10, Fig. 2. Madagascar, indische und indo-malayische Region. 21. Folypedates Crossleyi Peters in Mon.-Ber. d. Preuss. Acad. d. Wiss., Berlin 1874 p. 618. Nossi Vola im Innern von Madagascar. 22. Folypedates dispar Boettger in Jahr.-Ber. d. Senckenbg. Ges. Frankfurt a. M. 1878 — 79 p. 86 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. V, Fig. 18. Nossi-Be. III. Geuns. Rhacophoriii Kühl. 23. Bhacopliorus madagascarieiisis Peters in Mon.-Ber. d. Preuss. Acad. d. Wiss., Berlin 1874 p. 618, Taf. 1, Fig. 3. Madagascar. lY. Genus. Hyperolins Rapp. 24. Hyperolius madagascariensis Dum. Bibr. sp. (Eucnemis) in Erp. g6n. Bud. 8. p. 528 und Günther, Catal. Batr. Sal. Brit. Mus. p. 88 = Hyla Grayi Pollen, Nederl. Tijdschr. voor de Dierk. Bnd. 1 p. 335. Foizana, nördlich der Antongil-Bai in Ost-Madagascar und Mauritius (Boulenger). 25. Hyperolius Horstochi Schleg. sp. {Hyla) in Dum. und Bibron, ebenda p. 529 (Eucnemis) und Günther, ebenda p. 85. Süd- und Ost-Africa und Südost-Betsileo in Central-Madagascar. 26. Hyperolius antanosi Graudidier sp. (Eucnemis) in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 10. Salavaratse auf Madagascar. 27. Hyperolius Msileo Graudidier sp. (Eucnemis) ebenda p. 10. Gebiet der Betsileo in Central-Madagascar. 28. Hyperolius Butenhergi Boettger in Carus' Zoolog. Anzeiger 1881 p. 47 und Nachtr. III. Mad. p. 510. Im Bezirk Imerina zwischen 47 und 48<'0. L. und in ungefähr 19" S. B. in Central-Madagascar. 29. Hyperolius ron'/er Boettger, ebenda p. 46 und p. 512. Von gleichem Fundort wie der vorige. T. Gen. Hylauibatcs A. Dum. 30. Hylamhatesmicrotynqmnum Boettger, ebenda lt. 47 und p. 514. Von gleichem Fundort wie die beiden vorigen. 4 — 107 — VI. Farn. Mict'hylina. I. Gen. Cophyla Boettg. 31. Cophyla phyllodadyla Boettger in Carus' Zool. Anzeiger 1880 p. 281 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. V, Fig. 19. Nossi B6. VII. Farn. Sylaplesina. I. Subfam. Hylaplesidae. I. Gen. Dendrobates Wagl. 32. Dendrobates madagascariensis Grandidier in Ann. d. Scienc. Nat. (5) Bnd. 15, 1872 p. 10. Arabalavatu zwischen Manazarine und Fianarantsoa auf Madagascar. 33. DeH(Zro&afe5 öefeifeo Grandidier, ebenda p. 11. Gebiet der Betsileo in Central-Madagascar. 34. Dendrobates Ebenaui Boettger in Carus' Zool. Anz. 1880 p. 281 und Abbild, in Mad. Nachtr. III, Taf. V, Fig. 20. Nossi-Be. n. Geu. Stumpf fla Boettg. 35. Stumpffia psologlossa Boettger, ebenda 1881 p. 360 und ebenda, Taf. V, Fig. 21. Nossi-Be. II. Subfam. Hylaedadylidae. I. Gen. Caloliyla Peters. 36. Caloliyla notosticta Günther {Callida) in Ann. a. Mag. Nat. Hist. (4) Bnd. 19, 1877 p. 316, Taf. 16, Fig. C. Anzahamaru und Mahanoro im Süden von Tamatave an der Ostküste von Madagascar. III. Bemerkungen über die verwandtsch.aftlichen und geographischen Beziehungen der Reptilien und Ampliibien Madagascars. Dies Kapitel mag als eine verbesserte und vermehrte Wiederholung des gleichnamigen Kapitels meiner »Reptilien und Amphibien von Madagascar, Frankfurt a. M. 1877 p. 43 bis 54« betrachtet werden. Ich bin redlich bemüht gewesen, es dem heutigen Standpunkt unserer faunistischen Kenntniss mehr anzupassen, als es früher der Fall war. Benutzen konnte ich bei den Angaben über geographische Verbreitung der Familien und Gattungen ausser Wa,llace's »Geograph. Verbr. d. Thiere, Dresden 1876, Bnd. 1 p. 328 und 329, und Bnd. 2 p. 413 bis 465« diesmal auch »Bronn's Klassen und Ordnungen des Thierreichs, Amphibien, Leipzig und — 108 — Heidelberg 1873—78 und Schildki-öten, ebenda 1879—80«, beide herausgegeben von C. K. Hoffmann in Leiden. Die Reptil- und Amphibienfauna von Madagascar und seiner mit einer ziemlich gleich- artigen Thierwelt ausgestatteten Küsteninsel Nossi-B6 ist eine ganz überraschend reiche und eigenthümliche, und dürfte überhaupt eine der im Verhältniss zur Grösse des Areals reichsten der Welt zu nennen sein. Trotz des im Laufe der letzten vier Jahre erfolgten Zuwachses von 42 für die Wissenschaft grösstentheils neuen Kriechthierarten ist die Zahl der dort einheimi- schen Species sicherlich noch lange nicht erschöpft. Wir dürften nach meinem Dafürhalten sicher erst ^/a der Reptil- und wenig mehr als die Hälfte der Amphibienfaune dieses wunder- baren grossen Eilands kennen. Von Fröschen werden sogar noch einige bis jetzt dort unver- tretene Familien zu entdecken sein. Nicht ganz in dem Grade, wie bei den Säugethieren, aber doch immer noch ganz auffällig stark tritt uns bei den Reptilien — weniger bei den Batrachiern — Madagascars die unerwartete Eigenthümlichkeit entgegen, dass verhältnissmässjg sehr wenige der räumlich doch so nahe gerückten specifisch aethiopischen Gruppen auf Madagascar repräsentirt sind, wäh- rend eine beträchtliche Anzahl orientalischer und nicht wenige amerikanische Gattungen und FamiHen, die theils vollkommen identisch sind, theils als sehr nahe Verwandte bezeichnet werden müssen, auf Madagascar vorkommen. Etwas zurück tritt diese Eigenthümlichkeit nur bei den Schildkröten, unter den Eidechsen bei den Zonuriden, den Sepiden und den Chamaeleons, sowie, wie bereits gesagt, bei den Batrachiern, deren Einwanderung leichter geschehen konnte und z. Th. wenigstens in verhältnissmässig neuerer Zeit mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden darf. Betrachten wir in diesem Sinne die einzelnen Klassen und Ordnungen etwas genauer. 1. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Schlangen Madagascars. Beginnen wir zuerst mit der Ordnung der Schlangen, so finden wir auf Madagascar 4 Arten von TypUops, einer Gattung, welche zu den in allen wärmeren Regionen der Erde vorkommenden Typhlopinen gezählt wird. Eine dieser Arten ist in der orientalischen und aethiopischen Region weit verbreitet. Die grosse Familie der ebenfalls in allen wärmeren Theilen der Erde vorkommenden und auch über die anderen Provinzen der aethiopischen Region verbreiteten Calamarinen fehlt bis jetzt der madagassischen Fauna gänzlich. Ebenso findet sich in der enormen, universell verbreiteten Familie derColubrinen unter 11 auf Madagascar bekannten Arten kein einziger africanischer Typus, aber an deren Stelle — 109 — eine eigentliümliche Gattung Pseudoxyrhopus , die in 2 Arten nur Madagascar bewohnt zwei Genera, Enicognathns und Herpetodryas , deren Vertreter in Südasien und in Mittel- und Südamerika zu Hause sind — ein Art Herpetodryas lebt auch auf den Galopagos- Inseln — und nicht weniger als 4 Gattungen mit 7 Arten: Heierodon , Liophis, Dromicus und Fhilodryas, die in ihrer geographischen Verbreitung ganz auf Amerika, den Norden wie auf den Süden, beschränkt sind. Diese 4 für die neotropische Region besonders charak- teristischen Genera fassen bereits den vierten Theil aller bekannten Schlangenarten Madagascars in sich. Für das Vorkommen der ziemlich universell verbreiteten Homalopsiden, die in der aethio- pischen Region überhaupt nur in West-Africa und auch hier nur schwach vertreten erscheinen, mangeln neuere Bestätigungen. Dasselbe gilt theilweise auch für die Familie der Psammophi den , von denen mit Sicher- heit nur 2 Arten, eine der typischen von Westafrica bis Indien verbreiteten Gattung Fsammo- phis angehörig, und das für Madagascar charakteristische Genus Mimophis nachgewiesen werden konnten. Die Dendrophiden, Baumschlangen, welche in allen tropischen Regionen gefunden werden, sind durch PhilotJiamnus, eine Gattung, deren Arten sich fast gleichmässig zwischen dem tro- pischen Africa und dem tropischen Amerika vertheilen, und durch das für Madagascar eigen- thümliche Genus Itycyphus vertreten. Die Familie der Dryiophiden, welche gleichfalls alle Tropen bewohnen, aber am besten in der orientalischen Region entwickelt sind, zeigt 2 Arten der für Madagascar sehr charakter- istischen, eigenthümlichen Gattung Langaha, die sich durch das Vorhandensein eines langen, weichen, büschel- oder spiessförmigen, mit Schuppen gedeckten Nasenaufsatzes auszeichnet. Die ebenfalls fast rein tropisch zu nennende Familie der Dipsadiden zeigt 4 Arten der weit verbreiteten, auch in der aethiopischen Region vorkommenden, aber in Ostafrica merk- würdigerweise fehlenden Gattung Dipsas, von denen 2 von den übrigen Formen des Genus in der eigenthümlichen Beschilderung der Schwanzunterseite (Subg. Heterurus) abweichen, während eine dritte Art einer für Süd- und Mittelamerika charakteristischen Untergattung (Subg. Eteiro- dipsas) angehört. Die fast nur in der Tropenwelt wohnenden Pythoniden, von denen nahezu die Hälfte der Species in Amerika vorkommt, sind durch zwei eigenthümliche Genera: Felophilus und Sganzinia (Xiphosonia Wagl.) repräsentirt, von denen das letztere sich innig an die tropisch-amerikanische Gattung Corallus anschliesst. — 110 — Die Familien der Lycodon tiden, der Elapiden und der Viperiden endlich, die in Africa gut entwickelt und in allen übrigen aethiopischen Subregionen nicht selten sind, fehlen dagegen auf Madagascar gänzlich. Die Insel besitzt somit keine einzige Giftschlange. Von Hydrophiden oder Seeschlangen, die nach Wallace zahlreich in den orientalischen und australischen Meeren angetroffen werden und westlich bis Madagascar, östlich bis Panama vorkommen sollen, wird bis jetzt aus den Meeren um Madagascar auifallenderweise nur eine Art der Gattung Feiamis angegeben. Die Uebereinstimmung vieler Schlangenfamilien und -Gattungen mit amerikanischen, während die aethiopischen uud insbesondere die orientalischen verwandtschaftlichen Beziehungen mehr zurückzutreten scheinen, ist somit unzweifelhaft und in hohem Grade überraschend. Mit vollem Recht hebt deswegen auch schon Wallace hervor, dass eine Landverbindung Madagascars mit dem südwestlichen Theil der orientalischen Region unter der Benennung Lemuria, wie sie von einigen neueren Forschern vorgeschlagen worden war, in der Verbreitung der madagassischen Schlangen absolut keine Stütze finde. Gehen wir nun auf die geographische Verbreitung der einzelnen Arten, soweit dieselbe bekannt ist, näher ein, so finden wir, dass von den 27 (exclusive der Seeschlangengattung Pelamis) bis jetzt von Madagascar und den zu Madagascar zu rechnenden Küsteninseln be- kannten Schlangens])ecies sind: Eigenthümlich für Madagascar (mit Nossi-Be): 2—12, 14, IG— 23, 25—27 =23 oder 85,19 % Gemeinsam mit Mauritius: 13,15 = 2 » 7,41 » » » Bourbon: 1,24 = 2 » 7,41 » » » den Comoren: 15 ^1 » 3,7 » » » Süd- und Ostafrica: 1 = 1 » 3,7 » » » dem indo-malayischen Gebiet: l . . = 1 » 3,7 » Aus dieser Tabelle ersehen wir, dass die Verwandtschaft der madagassischen mit den amerikanischen Schlangenformen sich nirgends bis auf die Species herab erstreckt, und dass nach unserer jetzigen Kenntniss die sehr geringe Annäherung in der Verwandtschaft an die Fauna der umliegenden Festländer zu gleichen Theilen zwischen Africa und dem indo-malayischen Gebiet getheilt ist. — 111 — 2. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Eidechsen Madagascars. Was nun die Eidechsen in zoogeographischer Beziehung anlangt, so fehlt auf Madagascar die in Africa wie in Indien verbreitete Familie der Monitoren und aucli die in Africa, Asien und Europa zahlreich auftretende Familie der Lacertiden gänzlich, wenn wir nicht eine zwischen Lacertiden und Zonuriden zu stellende, für Madagascar eigenthüraliche und hoch charakteristische Gattung TraclielophjcMs, welche in 2 Arten vertreten ist, hierher rechnen wollen. Die Familie der Zonuriden, von welcher Vertreter in Africa zahlreich zu Hause sind, ist in Madagascar durch Zonurus und Gerrhosaurus, recht charakteristische, specifisch aethiopische Gattungen, gut repräsentirt. Von Gerrhosaurus allein kennt man auf der Insel bereits 7 ver- schiedene Arten. Die durch eine longitudinale Hautfalte an jeder Seite des Körpers charak- terisirte Familie der Zonuriden hat nach \V allace, a. a. 0. Bnd. 2 p. 433 »eine sehr bemerkens- werthe Verbreitung. Ihr Hauptverbreitungscentrum ist die aethiopische Region, welche mehr als die Hälfte der bekannten Gattungen und Arten enthält, und von denen die meisten in Südafrica gefunden werden. Nächst Africa tritt die grösste Zahl von Gattungen und Arten der Familie in Mexico und Central-Amerika auf, neben einigen wenigen auf den Antillen, in Süd- Amerika und Californien, ja selbst so weit nördhch wie Britisch-Columbien. Die hervorstechendste Thatsache der Verbreitung dieser Familie ist, dass die Masse der Gattungen und Arten zwei Gruppen bilden, die eine in Südafrica, die andere in Mexico, in Ländern also, zwischen welchen es in hohem Grad schwierig ist, sich irgend eine Art der Communication vorzustellen. Wir haben hier wahrscheinlich ein Beispiel einer einst viel ausgedehnteren Gruppe, die weit ver- breitet über die Erde war und sich nur in jenen Distrikten erhalten konnte, welche speciell für ihren eigenthümlichen Organisationstypus passten.« Die weit und etwas erratisch verstreute Familie der Gymnophthalniiden ist nur durch eine einzige, sehr verbreitete Species der in allen Regionen mit Ausnahme der Continental- fläche der orientalischen Region heimischen Gattung Ahlephnrus vertreten, die sich in Ost- africa, dem sunda-moluckischen Archipel, Australien und Polynesien wiederfindet. Die ebenfalls universell verbreitete Familie der Scinciden ist in 3 Gattungen vertreten, von denen eine, Leiolepisma, der ostafricanischen und orientalischen Inselwelt gemeinsam zu sein scheint, eine, Fygomeles, dagegen Madagascar eigenthümlich sein dürfte, und eine, Eiiprepes, sehr zahlreiche Arten in Africa, Indien und Australien aufzuweisen hat. Nur Euprepes tritt — 112 — zahlreicher, in 4 Arten, auf, von denen eine mit einer südafricanischen Species identisch sein soll. Die für Africa hoch charakteristische und sonst nur in einer kleinen Anzahl von Arten im Mittelmeergebiet auftretende Familie der Sepiden ist ebenfalls durch 3 Genera repräsentirt, G&ngyhis, eine Gattung, die, fast rein africanisch, nur mit wenigen Formen in das palaearktische Gebiet hineinragt, Scelotes, ein Genus, das specifisch africanisch, und Ämphiglossus, eine Gattung, die auf Madagascar beschränkt erscheint. Die 9 Sepiden Madagascars, von denen nicht weniger als 7 auf die Gattung Gongyhis entfallen, verrathen demnach eine recht bemerkliche An- näherung an die africanische Reptilfauna. Die kleine, sehr sonderbar verbreitete Familie der Acontiaden ist durch 4 Arten der africanisch-ceylanischen Gattung Äcontias reichlich vertreten, von welchen eine mit einer in Südafrica heimischen Species identisch sein soll. Aus der grossen, auf Madagascar überaus reich und in den abenteuerlichsten Formen vertretenen Familie der Geckoniden, die eine fast universelle Verbreitung in den wärmeren Theilen der Erde besitzt, zu der sie sich nach Wallaee a. a. 0. Bnd. 2 p. 440 ganz ex- ceptioneller Mittel bedient haben muss, da Vertreter dieser Gruppe auf vielen der entferntest liegenden Inseln der grossen Oceane vorkommen, sind auf Madagascar bis jetzt nicht weniger als 25 Vertreter in 10 Gattungen gefunden worden. Aber unter diesen 10 Gattungen befindet sich als einziges specifisch aethiopisches Genus nur Scalabotes, von dem man übrigens erst eine einzige westafricanische Inselform kennt. 4 weitere Genera, also ^/s aller überhaupt vor- kommenden Geckonen, sind Madagascar und den benachbarten ostafricanischen Inselgruppen eigenthümlich. Ich erwähne als solche das in 2 Arten auftretende, mit Scincidenschuppen bedeckte, überaus seltsame Genus Geclcolepis, das ein in der Beschuppung ähnliches, aber sonst weit verschiedenes Analogen höchstens in dem südrussischen Teratoscincus »dem Wunderskink« aufzuweisen hat, dann die in 5 schwierig von einander zu unterscheidenden Arten ai^^retende Gattung Fachydactylus, von denen identische oder verwandte Species auch auf den Ma^Karenen, Comoren und wahrscheinlich auch auf den Seychellen und Andamanen vorkommen, weiter die gleichfalls durch den Mangel der Krallen an allen Zehen ausgezeichnete schmuck, ang Ebenavia und endlich die in 2 Arten gefundene, sonst nur noch, wie es scheint, auf den Seychellen lebende Gattung Theconyx. Von den übrigen 5 Gattungen hat nur das Genus Phyllodaäylus, das mit 3 Species in Madagascar auftritt, seine meisten Verwandten im tropischen Amerika und in Californien, doch kommen Vertreter dieser Gattung auch in Queens- land vor; Diplodadylus mit 2 madagassischen Arten ist höchst verzettelt in Australien, Süd- — 113 — africa und Californien ; Ftyodadylus mit 3 madagassischen Species lebt sonst noch im Mediterran- gebiet und in Chile, Hemidadylus mit 4 Arten überhaupt in allen tropischen und warmen Gegenden und Peripia mit wahrscheinlich 2 Species in der orientalischen Region, auf den Papuainseln, auf Mauritius und in Brasilien. Von allen madagassischen Geckonen haben eine weitere Verbreitung nur 4 Arten, eine Peripia, welche durch das ganze indo-mala3ische Gebiet bis Oceanien vorkommt, zwei Hemidadylus, von denen der eine vom indo-malayischen Gebiet, der andere von Südamerika bis Africa gewandert ist, und ein Diplodadylus, der in Südafrica lebt, aber auch in Australien und Polynesien angetroffen worden ist. Zu bemerken ist schliess- lich noch, dass der genannte eine Hemidadylus die einzige bis auf die Species herab mit Amerika absolut identische Geckonen-Form ist. Die ausgedehnte Familie der Iguaniden, die für Amerika hoch charakteristisch erscheint und nur eine Gattung in Australien, eine andere auf den Fidji-Inseln aufzuweisen hat, ist in Madagascar durch zwei scharf prononcirte Genera repräsentirt, durch Hoplurus, eine süd- amerikanische Gattung, in 6 Arten, und durch Chalarodon, ein für Madagascar eigenthümliches, den brasilianischen Hnyalius-Arten nächstverwaudtes Geschlecht, in einer Species. Die lür die orientalische Region so sehr charakteristische und auch in der aethiopischen Region durch die Gattung Agama vertretene Familie der Agamiden fehlt dagegen in Madagascar gänzlich und scheint hier wie in Amerika durch die vorige Familie vertreten zu werden. Die Familie derChamaeleontiden endlich ist eine wichtige und auffallende Charaktergruppe Madagascars. Die einzige auf der Insel vertretene hierhergehörige Gattung Chamaeleo ist, wie bekannt, fast ausschliesslich aethiopisch, und nur eine Art, das gewöhnliche Chamaeleon, bewohnt die Mittelmeerregion und Centralindien und Ceylon. Die Chamaeleons kommen nicht nur über das ganze Festland von Africa hin vor, sondern eigenthümliche Arten derselbon werden auch auf Fernando Po, den Seychellen, Comoren, auf Bourbon und Madagascar gefunden, welcli'^s 'etztere bis jetzt nicht weniger als 22, eine Zahl, die mehr als die Hälfte aller bekannten Arten und mehr als den vierten Theil aller beschriebenen madagassischen Eidechsenspecies ausmacht, aufzuweisen hat. Alljährlich werden dazu noch neue Formen auf Madagascar ge- funu^. i sie abenteuerhcher nicht gedacht werden können. Wahre Gespenster in Bezug auf Körperform, von der Seite schneidig zusammengedrückt oder dickwanstig, mit langen Greifschwänzen oder ganz kurzen, kaum zum Festhalten dienlichen Schwänzen, die einen mit bizarren Helmen und Stachelpanzern auf dem Kopfe, die andern mit Hörnern oder beweglichen Lappen auf der Nase, wieder andere mit Ohrenklappen, Kapuzen, Kehlwammen, mit flach auf dem Rücken befestigten Schrotsägen oder mit aufrecht stehenden Kämmen, theilweise mit den 15 — 114 — prächtigsten und buntesten Anilinfarben bemalt, stellen sie alle erdenkbaren Carrikaturen in den Schatten und sind als die wahren Paradiesvögel unter den Eidechsen zu betrachten. Wie bei diesen ist Männchen und Weibchen in der Tracht oft erheblich verschieden, oftmals auch das Männchen ungleich seltner als das Weibchen. Ueberblicken wir nun nochmals ganz im Allgemeinen die Verwandtschaftsverhältnisse der Eidechsenfamilien und -Genera von Madagascar, so fällt uns ein ziemlich starkes Anlehnen an die aethiopische Fauna — ein viel stärkeres als bei den Schlangen, aber ein schwächeres als bei den Schildkröten — sowie wiederum eine recht nahe Beziehung zwischen Madagascar einerseits und Mittel- und Südamerika andererseits auf, während die Analogieen mit Indien, die sich übrigens meist bis auf die Species herab erstrecken, nur massig hervor- treten. Wenn wir schliesslich auf die geographische Verbreitung der einzelnen Arten, soweit dieselbe bekannt ist, näher eingehen, so finden wir, dass die 8i bis jetzt von Madagascar be- schriebenen Eidechsenspecies sich folgendermaassen gruppiren lassen. Eigenthümlich für Madagascar (mit Nossi-B6): 1—10, 13, 15—26, 28—32, 34—39, 41, 44—53, 55—62, 64, 67, 69—72 und 74—84 ==70 oder 83,33>, Gemeinsam mit Mauritius: 12, 33, 40, 43, 68 = 5 » 5,95 » » » Bourbon: 33, 40, 63, 65, 68, 73 = 6 » 7,14» » '» den Comoren: 11, 33, 42 = 3 » 3,57» . » Ost- und Südafrica: 11, 14, 27, 33, 42, 43, 54 u.? 66 = 8 » 9,52» » » den Seychellen: ? 33, 43 ... ^ = 2 » 2,38» » » Ostindien und dem indo-malayischenArchipel: 12,40,43 u. 63 := 4 » 4,76» » » Australien und Polynesien: 11, 40, 54 = 3 » 3,57 » » » Central- u. Südamerika: 11, 42 = 2 » 2,38». Aus dieser tabellarischen Zusammenstellung können wir ersehen, dass sich die Verwandt- schaft mit amerikanischen Formen kaum bis auf die Species herab erstreckt, dass dagegen die Annäherung an die Eidechsenfauna Africas fast doppelt so gross ist, als an die Asiens. Auch die Aehnlichkeit mit der Saurierbevölkerung der Maskarenen Bourbon und Mauritius springt in die Augen, wenn auch jedenfalls noch etwas fehlerhaft beeinflusst durch die üngenauigkeit in der Bestimmung gewisser Chamaeleonarten. Weniger klar, aber doch immer unzweideutig, zeigt sich die Verwandtschaft mit den nahe liegenden, in herpetologischer Beziehung immer noch nicht vollständig bekannten Comoren. — 115 — 3. Ueber die VerbreituDg des madagassischen Krokodils. Bekanntlich sind die ächten Krokodile weit über die tropischen und subtropischen Regionen der Erde verbreitet. Sie bewohnen alle Flüsse Africas, einen kleinen Uferstrich in Syrien, die Ufer und Meeresarme Indiens und Slams und gehen östlich bis Nordaustralien. Andere Formen bewohnen Cuba, Yucatan und Guatemala bis Ecuador und den Orinoco. Das Krokodil von Madagascar wird von Grandidier, Gray und Peters für eine der Insel eigenthümliche Species gehalten, die ihren nächsten Verwandten in dem westafricanischen Cr. caiaphractus haben soll. 4. üeber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Schildkröten Madagascars. Unter den Schildkröten ist auf Madagascar — von Nossi-B6 ist mir merkwürdigerweise noch keine einzige Species zugeschickt worden — die in allen wärmeren Regionen vorkommende Familie der Testudiniden in der ziemhch starken Anzahl von 8 Arten in 3 Gattungen vertreten, von denen das bekannte auf Madagascar in 6 Species gefundene Genus Testudo am zahl- reichsten in der aethiopischen Region, dann aber auch in der palaearktischen, neotropischen, orientalischen, nearktischeu und australischen Region verbreitet ist, während Cliersina zu gleichen Theilen auf die aethiopische und neotropische Region vertheilt erscheint, und Fyxis sowohl auf Madagascar und den Maskarenen, als auch merkwürdigerweise auf dem Festland und den Inseln von Ostindien vorkommen soll. Die Familie der Chelydiden, deren Gattungen sich auf Africa,'_ Australien, Südamerika und in einer Art auch auf die indische Inselwelt vertheilen, wird durch 3 Gattungen repräsentirt, Dämlich durch Sternothaerus und Pelomedusa, deren Arten ausschliesslich die aethiopische Region bewohnen, und durch Bumerilia, die für Madagascar eigenthümlich ist. Trionychiden, die mit Ausnahme der neotropischen und australischen Region in allen tropischen und subtropischen Khmaten leben, sowie Gheloniiden sind bis jetzt von Madagascar mit Namen noch nicht aufgeführt worden, obgleich letztere für die Küstenplätze dieser Insel sogar einen bedeutenden Handelsartikel abgeben sollen. Dass A. Smith in seinen prächtigen 111. Zool. of South Africa Append. p. 2 Chelone virgata Schweigg. und Ch. viridis Schneid. = Careüa imhricafa L. aus den Meeren rund um das Cap der guten Hoffnung erwähnt, will ich hier nur beiläufig bemerken. Von Mähe auf den Seychellen wird gleichfalls Ch. viridis citirt (Peters), und schon der alte De Flacourt, der 1G55 — 1657 Commandeur des Fort Dauphin — 116 — auf Madagascar war, gibt in seiner Histoire de la grande Isle Madagascar »tortues de mer« als vorkommend an (Pollen). Fassen wir das eben Gesagte zusammen, so fällt uns bei den Schildkröten Madagascars eine entschiedenere Verwandtschaft mit dem Festland von Africa auf, als bei den übrigen Ord- nungen der Reptilien. Anklänge an orientalische Formen treten dagegen bei den madagassischen Schildkröten fast ganz, an amerikanische Formen ganz und gar zurück. Die geographische Verbreitung der einzelnen Arten stellt sich so, dass von den 12 bis jetzt von Madagascar stammenden Schildkröten eigenthümlich sind: Für Madagascar = ? 1, 4, 5 und 9 =4 oder 33,33 ",'.., Gemeinsam mit Mauritius = 2, 6 und 8 ==3 25,00 » ■■> Bourbon = ? 1, 8 = 2 > 16,67 » » der aethiopischen Region = ? 1, 2, 3, 6, 7, 10-12 = 8 66,67 » » Indien und dem ostindischen Archipel = ? 8 . . =1 8,33 > . Es sind dies gewiss auffallende Zahlen im Vergleich mit und im Gegensatz zu den bei den Schlangen und Eidechsen Madagascars erhaltenen Ziffern, aber auch erklärlich, v?ie mir scheint, durch die grössere Möghchkeit der Verbreitung dieser lebenszähen, den Hunger lange ertragenden Thiere durch absichtliche oder unabsichtliche Verschleppung von Seiten des Menschen. 5. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Lurche Madagascars. Zwar sind die Batrachier von Madagascar noch keineswegs so vollständig und gut bekannt wie selbst die Reptilien, aber die letzten Jahre haben doch einen so reichlichen und mannich- faltigen Zuwachs an Gattungen und Arten gebracht, dass es schon jetzt verlohnt, die Ver- wandtschaftsverhältnisse derselben etwas eingehender zu betrachten. "Wollen wir es gleich all- gemein ausdrücken, so scheinen die madagassischen Amphibien im Grossen und Ganzen sich wesentlich auf Arten von aethiopischen und orientalischen Gattungen zu beschränken; doch kommen auch bei ihnen, wie bei den Schlangen und Eidechsen, beachtenswerthe Anklänge an die herpetologische Fauna von Südamerika — so das Auftreten der südamerikanischen Gattung Bendrobates in 3 Arten — zum Vorschein. Im Allgemeinen überwiegt aber die Verwandtschaft mit orientalischen Gattungen die mit amerikanischen in dieser Thierklasse ganz bedeutend. Gehen wir nun zu den einzelnen Ordnungen der Amphibien über, so sei vor allem erwähnt, dass die Ordnung der Gymnophionen, die in etwa 68 "/o ihrer Artenzahl die neotropische, in 23 "/o die orientalische und in nur 9 % ihrer Artenzahl die aethiopische Region bewohnt, auf Madagascar gänzlich fehlt. -- 117 — Ebenso mangelt die Ordnung der Urodelen, die in beiläufig 56 "/o ihrer Artenzahl in der nearktischen, in 31 'jo in der palaearktischen, in 12 "jo in der neotropischen und in etwa 1 "/o ihrer Artenzahl in der orientalischen Region auftritt, in der acthiopischen Region aber absolut z\i fehlen scheint. Alle madagassischen Amphibien gehören somit zur Ordnung der Anuren. Was nun die einzelnen Familien anlangt, so fehlen die für die aethiopische Region hoch charakteristischen Dactyletriden bis jetzt auf Madagascar. Die fast kosmopoHtische Familie der Raninen ist dagegen in 3 Gattungen gut vertreten. Das Genus Bana, das sich über die ganze Erde verbreitet, aber in der australischen Region nur durch eine einzige Species repräsentirt zu sein scheint, während aethiopische und orientalische Region in ziemlich gleichen Theilen die Hauptmenge der bekannten Species beherbergen, ist in 5 Arten auf Madagascar gut vertreten, von denen 2 mit dem benachbarten Festland von Africa gemeinsam sind. Die Gattung Pyxkephalus, die wesentlich über die aethiopische Region, aber auch über die orientalische und palaearktische Region verbreitet ist, wird auf Madagascar durch 2 und das eigenthümliche Genus JDyscophus durch 3 Arten repräsentirt. Die Unterfamilie der Discoglossiden, zu der Dyscoi^fe« zu rechnen ist, hat eine merkwürdig sprungweise Verbreitung, indem 45 */o der bis jetzt bekannten Arten in der australischen, ebensoviel in der orientalischen und 10 "/o in der, palaearktischen Region auftreten. Das für die aethiopische Region besonders charakteristische Genus Phrynöbatrachus und die in Africa in mehreren Arten auftretende Gattung Cystignathus sind auf Madagascar dagegen noch nicht aufgefunden worden. Aus der Familie der Bombinatoriden kennt man bis jetzt nur eine in Madagascar vor- kommende Art des Genus Hemimantis, das für Süd- und Westafrica hoch charakteristisch ist. Ebenso ist von Brachycephalinen nur eine Art des Genus fle;wm«s in Madagascar auf- gefunden worden, einer Gattung, die gleichfalls als specifisch aethiopisch bezeichnet werden darf. Die in Madagascar seltsam schwach vertretene Familie derBufoninen findet sich nur in ihrer Unterfamilie der Engystomiden in einer G^Lttung und A.vt JRJiombophryne, die der Insel eigenthümlich ist. Die übrigen für Aethiopien charakteristischen Bufonengattungen Nedophryne, JBreviceps und Bufo, welche letztere in wenigstens 6 Arten in West-, Süd- und Ostafrica auf- tritt, fehlen in Madagascar. Von den nun folgenden Laubfröschen sind die Hylinen überaus reich vertreten, aber nicht in der Unterfamilie der ächten Hyliden, die der acthiopischen Region absolut fehlen, sondern in der für die orientalische und aethiopische Region so charakteristischen Unterfamilie der — 118 — Polypedatiden, und zwar in den folgenden 5 Gattungen. Das Genus Lininodytes, das in 88 "/o seiner Artenzahl der orientalischen, in 8"/o der australischen und in nur A'^jo der aethiopischen Region angehört, findet sich in 3 Arten auf Madagascar vertreten. Die Gattung Folypedutes mit 6 madagassischen Species hat eine ganz ähnliche geographische Verbreitung. 89> aller bekannten Arten dieser Gatung leben nämlich in der orientalischen Region, S^/o in der palaearktischen und nur S^/o in West-Africa. Die in der orientalischen und palaearktischen Region zu ziemlich gleichen Theilen verbreitete Gattung Bhacopliorus ist gleichfalls auf Madagascar vertreten. Dagegen ist auch die fast rein aethiopische (92''/o) und nur in wenigen Arten in Australien (S^/o) lebende Gattung Hyperolius auf Madagascar bereits in 6 Species bekannt, von denen eine mit dem Festland von Africa gemeinsam ist. Endlich ist die in der aethiopischen Region gut vertretene und für dieselbe besonders charakteristische Gattung Eylamhates neuerdings in einer Art auf Madagascar gefunden worden. Dagegen fehlen von specifisch aethiopischen Gattungen Chiromantis (in 2 Arten bekannt) und das auf den Seychellen lebende Genus Megalixalus und von mehr zerstreut lebenden, aber auch in der aethiopischen Region bekannten Gattungen Platymantis. Von den madagassischen Polype- datiden, die überhaupt nahezu die Hälfte aller von dort bekannten Batrachier in sich fassen, zeigen viele je nach dem Geschlecht besondere Trachten; so konnten in den vorhergehenden Blättern die beiden Geschlechter von Limnodytes ulcerosus und von Folypedatcs dispar beschrieben werden, und es konnte in der verschiedenen Gestalt des zum Schutze der Schall- blase beim Männchen angebrachten Kehlschildes ein wichtiges diagnostisches Merkmal für die Unterscheidung der Hyperolius- Arten beigebracht werden. Der schön gestreifte Hyperolius Bidenhergi ist dadurch so aufialleud, dass er sich durch schwarz-weisse Längs streifung der Beine auszeichnet, während alle mir bekannten Froscharten, wenn überhaupt gestreift, auf den Hintergliedmaassen, wie unsere Bana esculenta, Querbinden zeigen. Die bis jetzt nur in einer einzigen Gattung und Art auf Java gefundene, überaus merk- würdige Familie der Micrhylinen ist in der für Madagascar eigenthümlichen Gattung CoM?/?a vertreten, welche durch unvollkommen entwickeltes' Ohr und durch die trapezoidal nach Art der Geckonen ThyllodacUjlus und Ehenavia verbreiterten Zehenenden sich auszeichnet. Aus der Familie der Hylaplesinen endlich besitzt Madagascar eine gleichfalls ihm ganz eigenthümliche, durch ihre Zungenform vor allen anderen mir bekannten Anuren ausgezeichnete Gattung Stumpffia und die beiden Genera Calohyla und Dendrobates, welches letztere ebenso ausschliesslich charakteristisch für die neotropische, wie Calohyla für die orientalische Region ist. Letztere Gattung besitzt ausserdem nur noch eine Art, die bis in die palaearktische — 119 — Region hineinreicht. Dendrobates ist in 3 Arten, Calohyla nur in einer Species auf Madagascar vertreten. Dagegen fehlt bis jetzt die für die aethiopische Region wichtige, charakteristische kleine Gattung Brachymerus. Gehen wir zum Schluss auf die geographische Verbreitung der einzelnen Species, soweit dieselbe eben behannt ist, ein, so finden wir, dass von den 36 bis jetzt von Madagascar und seinen Küsteninseln beschriebenen Batrachiern angehören : Eigenthümlich für Madagascar (mit Nossi-B6): 1, 2, 4, 6-19, 21—23, 26 — 36 =31 oder 86,ll"/o, Gemeinsam mit Mauritius: 3,24 = 2 » 5,56 » » » Bourbon: 3 = 1 » 2,78 » » » Süd- und Ostafrica: 5,25 = 2 » 5,56 » » » den Seychellen: 3 = 1 » 2,78» » » der indischen u. indo-malayischen Region 20 = 1 » 2,78 » . Bei der Betrachtung der geographischen Verbreitung der einzelnen Arten stellt sich demnach das bemerkenswerthe Factum heraus, dass ähnlich wie bei den Reptilien bei weitem die grösste Anzahl der beschriebenen Species von ungeschwänzten Lurchen — es sind bis jetzt, wie oben schon bemerkt, nur solche von Madagascar bekannt geworden — auf die Insel beschränkt ist, wobei zu berücksichtigen sein dürfte, dass selbst die benachbarten ostafricanischen Inselgruppen der Maskarenen, Comoren und Seychellen eigene Formen von Batrachiern besitzen, die für dieselben grossentheils eigenthümlich und charakteristisch zu sein scheinen. Auch ersehen wir schliesslich, dass die specifische Uebereinstimmung der wenigen über die Insel hinaus verbreiteten Arten etwas grösser ist mit der Batrachierfauna des benachbarten Festlandes Africa als mit der der orientalischen Region. o' 6. Schlussfolgenmgen. Was die Betrachtung der geographischen Verbreitung von Familien und Gattungen der Reptilien und Amphibien von Madagascar anlangt, wie wir sie im Vorhergehenden zu schildern uns bemüht haben, so ist die Classification dieser Thiere leider in einem noch so wenig abgeschlossenen Zustande, dass einige dieser Verwandtschaftsbedingungen wahrscheinlich verkehrt sind ; aber es ist nicht wahrscheinlich, dass irgend welche Verbesserungen, die erforderlich sein könnten, im "Wesentlichen die allgemeine Bedeutung unseres Resultates beeinflussen werden, nämlich, dass ein bemerkenswerther Beitrag von indischer, und wie ich besonders und mit 98 = 79,0 "o 10 = 8,1 => 10 = 8,1 » 4 = 3,2 * 17 = 13,7 . 2 = 1,6 » — 120 — grösserem Rechte noch als Wallace hervorheben kann, von amerikanischer Verwandtschaft nachgewiesen werden konnte. Fassen wir in einer Tabelle zusammen, was über die Verbreitung der einzelnen Species in sämmtlichen Ordnungen angegeben worden ist, so zeigen sich von den 124 (wieder mit Ausschluss der einen Art von Feiamis) durch mich aufgezählten Reptilformen: Eigenthümlich für Madagascar (mit Nossi-B6) Gemeinsam mit Mauritius ^ > Bourbon » ' den Comoren ' der aethiopischen Region ;> > den Seychellen » ' Indien und dem indo-malayischen Gebiet 6 = 4,8 » » ' Australien und Polynesien 3 = 2,4 » Central- und Südamerika 2 = 1,6 » . Vereinigen wir zum Schluss diese Tabelle mit der, welche wir oben p. 551 für die geographische Verbreitung der madagassischen Batrachier gefunden haben, so sind von den auf Madagascar bis jetzt überhaupt bekannten 160 (161 mit Feiamis bicolor und 163 mit dieser und den beiden Seeschildkröten Chelone virgata und viridis) Kriechthierarten: Eigenthümlich für Madagascar (mit Nossi-B6) 129 = 80,6 "/o Gemeinsam mit Mauritius 12 = 7,5 » » ' » Bourbon 11 = 6,9 :> » » den Comoren 4 = 2,5 ;> ;> » der aethiopischen Region 19 = 11,9 » » » den Seychellen 3 = 1,9 " » Indien und dem indo-malayischen Gebiet 7 = 4,4 -> ' » j Australien und Polynesien 3 = 1,9 » » ;> Central- und Südamerika 2 = 1,3 Diese immerhin interessanten Zahlenverhältnisse sind aber der Natur der Sache nach nur als vorläufige, annähernde und keineswegs schon als ganz sicher begründete zu betrachten. — 121 — 7. Uebereinstimmung mit Wallace's Folgerungen aus der geographischen Verbreitung der übrigen Thierklassen und Andeutung über die Möglichkeit einer Erklärung der gewonnenen Kesultate. Nach Wallace weisen uns auch andere Klassen des Thierreichs auf ähnliche Verwandt- schaftsheziehungen, wie wir sie in Obigem gefunden haben. Madagascar besitzt nämlich (a. a. 0. Bnd. 1 p. 92) nicht weniger als 3 Familien und 2 Subfamiiien von Säugethieren, welche ihm eigenthümlich sind, und fast alle seine Gattungen sind für dasselbe charakteristisch. Einige davon zeigen orientalische und aethiopische Beziehungen, einige sogar amerikanische Analogieen, der Rest aber steht ganz isolirt. Auch hat Madagascar von seinen 65 einheimischen Säugethieren nur 2 aus der Familie der wandernden Fledermäuse, also nur 3,08 "/o seiner gesammten Säugethierfauna mit anderen Gebieten gemein. Wenden wir uns zur Klasse der Vögel, so finden wir, dass ihre Verwandtschaftsbeziehungen ebenfalls sehr bemerkenswerth sind; aber, wie man wohl erwarten kann, ist eine grössere Anzahl von Gattungen mit denen der umliegenden Länder gemeinsam. Mehr als 30 Genera sind durchaus eigenthümlich, und einige derselben sind so isolirt, dass man sie in besonderen Familien oder Subfamiiien aufzuführen pflegt. Die africanische Verwandtschaft ist jedoch hier stärker ausgedrückt durch die beträchtliche Anzahl (13) eigenthümhcher aethiopischer Gattungen, welche auf Madagascar repräsentative Arten besitzen. Identisch mit solchen Vögeln, welche die benachbarten Continente Africa oder Asien bewohnen, sind von den 1 1 1 Madagascar eigenen Landvögeln aber doch nur 12 oder 10,81 "/o. Es kann übrigens trotzdem, wenn wir die Vögel allein berücksichtigen, kein Zweifel darüber sein, dass Madagascar der aethiopischen Region näher verwandt ist, als irgend einer anderen; aber die Eigenthümlichkeiten der Insel sind so gross, dass, wenn man nicht ihren kleinen Umfang und die begränzte Ausdehnung ihrer Fauna bedächte, etwaige Ansprüche, sie als besondere geographische Region rangiren zu lassen, nicht unbillig scheinen würden. Von den Käfern sind nach Hauptm. Dr. L. von Heyden's Angabe in Ber. Senckenbg. Ges. Frankfurt a. M. 1877—78 p. 98 drei Viertheile aller Species Madagascar und den be- nachbarten Inseln Mauritius und Bourbon eigenthümlich. % der Arten hat die Insel mit dem Festland von Africa, besonders mit Mossambique und nur einen geringeren Theil mit Indien gemeinsam; doch gehören viele madagassische Käferarten in nähere Verwandtschaft mit indischen. Eine Anzahl (*/io) der Arten sind Kosmopoliten. 16 — 122 — Von den Schmetteiiingen sind dagegen nach Oberstleutn. M. Saalmüll er 's Forschungen in Ber. Senckenbg. Ges. Frankfurt a. M. 1877 — 78 p. 74 volle ^/ä der Insel eigenthümlich. Die Lepidopterenfauna Madagascars bildet nach diesem Gewährsinanue den Uebergang von der africanischen zur indo-australischen Fauna, aber zu letzterer nicht in dem Maasse, als die östlich von Madagascar gelegenen Maskarenen, deren Fauna schon viel Aehnlichkeit mit den indischen Küstenstrichen und Inseln hat, so besonders Mauritius mit der Südostküste von Ost- indien. Auffällig wenig Uebereinstimmung zeigt die Fauna mit der zunächst liegenden Küste des Festlandes, etwas mehr Annäherung mit Natal und dem Caplande. Dagegen tritt eine grosse Aehnlichkeit mit Abessynien, ja selbst mit den weit entlegenen Küsten der Westseite Africas nördlich des Aequators hervor. Ueberblicken wir dagegen nach Wallace, a. a. 0. Bnd. 1 p. 334 die madagassischen Insekten als Ganzes, so erhalten wir das bemerkenswerthe Resultat, dass ihre Verwandtschaften in hervorragender Weise orientalisch, australisch und südamerikanisch sind, während das aethiopische Element hauptsächlich durch speciell südafricanische, wie es Dr. Kirk auch für einige Pflanzenarten Madagascars behauptet, und westafricanische • Formen vertreten wird, mehr als durch solche, welche weit über die aethiopische Region verbreitet sind. Für die Landmollusken gelten nach Wallace a.a.O. p. 335 fast dieselben Bemerkungen wie für die Insekten. Schiesslich stimme ich Wallace vollkommen bei, wenn er in seinem Resume a. a. 0. p. 334 hervorhebt, dass man nicht vergessen möge, dass die weitgehenden verwandtschaftlichen Beziehungen in der madagassischen Insektenfauna, und ich mochte noch weiter gehen, wenn ich sage, in der gesammten Fauna Madagascars nur Uebertreibungen einer ähnlichen Erscheinung auf dem africanischen Festland sind. Africa hat ebenso seine zahlreichen Verwandtschaften mit Süd- amerika, mit den malayischen Ländern und mit Australien ; aber sie macheu keinen so grossen Procentsatz der ganzen Fauna aus und ziehen daher unsere Aufmerksamkeit nicht in dem Grade auf sich. Die speciellen Existenzbedingungen aber und die lange fortgesetzte Isoliruug von Mada- gascar wird diesen Unterschied wohl zum gi-ossen Theil erklären können. Es wird meiner Ansicht nach gewiss nicht nothwendig sein, wie einige Naturforscher zu thuu geneigt sind, eine specielle Landverbindung in geologisch neuerer Zeit oder doch wenigstens grössere Annäherung zwischen Madagascar einerseits und Asien, Australien oder Amerika andererseits, unabhängig von Africa, zur Erklärung dieser .Thatsachen einzuführen. Erklärung der Abbildungen. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Tafel I. Fig. 1. Typhlops (Ophthalmidion) mucronatus Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des ganzen Thieres von der Seite in nat. Gr., b Kopf von oben, c von unten, d von der Seite, in doiip. Vergr., e Schwanzspitze von unten und / von der Seite, in l^afacher Vergr. Fig. 2. Dromiciis Stumpffi Bttg. Nossi-Be. a Kopf von oben, b von unten, c und d von der Seite, in nat. Gr., e linker Oberliiefer, in Sfacher Vergr., / Partie aus der Bauchmitte von der Seite und g ßücken- ende und Schwanzanfang von oben, beides in nat. Gr. Fig. 3. Gerrhosaurus (Cicigna) rufipes Bttg. Nossi-Be. o Kopf von der Seite und b von oben, in dopp. Vergr., c Kopf von unten in l'.'afacher Vergr. Taf. II. Ablephartis Boutoni Desj. sp. var. cognatus Bttg. Nossi-Be. Kopf von der Seite, in Sfacher Vergr. Pachydadylus Cepedianus Per. sp. var. madagascariensis Gray. Nossi-Be. a Kopf von unten, in P/2facher Vergr., b Schnauzenspitze von oben, in nat. Gr. Pachydadylus laticauda Bttg. Nossi-Be. a Kopf von unten, 6 Schnaiizenspitze von oben, beides in l',2facher Vergr. Peripia mutilata Wiegm. sp. Tamatave, Ost-Madagascar. a Ansicht des ganzen Thieres von oben, in nat; Gr. b Kopf von unten , in dopp. Vergr., c Aftergegend und d vertiealer Schwanzdurchschnitt, in nat. Gr. Fig. 8. ßcalabotes madagascariensis Bttg. Nossi-B^. o Ansicht des Tliieres halb von der Seite, in nat. Gr. b Kopf von oben und c von unten , in dopp. Vergr. d Unterseite des rechten Hinterfusses, in 4facher Vergr. Fig. 9. Phyllodactylus (Phyllodactylus) Stumpffi Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des Thieres von oben, b der Schnauze von unten, beides in nat. Gr., c Unterseite des rechten Hinterfusses, in dopp. Vergr. d einzelne Fusszehe in der Seitenansicht, in 4facher Vergr. Tafel III. Fig. 10. Phyllodactylus {Phyllodactylus^ oviceps Bttg. Nossi-Bd. a Ansicht des Thieres von oben, in nat. Gr., 6 Schnauze von unten, in l'/sfacher Vergr., c Unterseite des linken Hinterfusses, in dopp. Vergr., d Einzelne Fusszehe in der Seitenansicht, in 4facher Vergr. Fig. 11. Chamaeleo superciliaris Kühl. Nossi-Bd. a Kopf des Männchens und 6 Kopf des Weihchens von oben, in l'/sfacher Vergr. Fig. 12. Chamaeleo Ebenaui Bttg. Nossi-Be. a Kopf von oben, in dopp. ^Vergr., b Kopf von der Seite, in Sfacher Vergr. Fig. 13. Byscophus sauguineus Bttg. Foizana, Ost-Madagascar. a Ansicht des Weibchens nach einem Wein- geist-Exemplar von oben, b des Oberkiefers von innen, c der Hand von unten, d Fuss des Männchens von unten, sämmtlich in nat. Gr. — 124 — Fig. 14. HemimanHs Iwrrida Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des Thiers nach einem Weingeistexemplar Ton oben, 6 des Rachens, c der Hand und d des Fusses von unten, sämmtlieh in dopp. Vergr. Tafel IV. Fig. 15. Ehombophryne testudo Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des Tliiers nach einem Weingeistexemplar von oben, in nat. Gr., h Rachen, c Hand und d Fuss von unten, in dopp. Vergr. Fig. 16. Limnodytes granulatus Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des Thiers nach einem Weingeistexemplar von oben, in nat. Gr. & Rachen, c Hand und d Fuss von unten, in l'/sfacher Vergr. Fig. 17. Limnodytes ulcerosus Bttg. Nossi-B6. a Ansicht des Weibchens nach einem Weingeistexemplar von oben, in nat. Gr., 6 Rachen, in l'/sfacher Vergr., c Innenseite des Oberschenkels beim Männchen und d beim Weibchen, in nat. Gr., e Hand und f Fuss von unten, in l'/afacher Vergr. Taf. V. Fig. 18. Polypedates dispar. Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des Weibchens nach einem Spiritusexemplar von oben, in nat. Gr., h Seitenansicht des Kopfes und c Rachen, in l'/sfacher Vergr. d Hand und e Fuss von unten, in nat. Gr. Fig. 19. Cophyla phyllodactyla Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des Thieres nach einem Spiritusexemplar von oben, in nat. Gr., b Seitenansicht des Kopfes und c Rachen, in l'/sfacher Vergr. d Hand und e Fuss von unten, in dopp. Vergr. Fig. 20. Dendrohates Ebcnaui Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des Weibchens nach einem Spiritusexemplar von oben, & von unten, in nat. Gr., c Rachen, d Hand und e Fuss von unten, in Sfacher Vergr. Fig. 21. Stumpffia psöloglossa Bttg. Nossi-Be. a Ansicht des Thieres nach einem Spiritusexemplar von oben, in l'/sfacher Vergr., b Rachen, c Hand und d Fuss von unten, in Sfacher Vergr. Inhalt. Seite I. Studien über Keptilien und Amphibien von Madagascar 3 Reptilia. ^ I. Oidn. Serpentes. I. Fam. Typhlopina. 1. Gen. Typhlops D. B 6 II. Fam. Colubrina. 1. Gen. Heterodon Pal. d. Beauv 8 2. Gen. Enicognathus D. B 9 3. Gen. Dromicm D. B 9 4. Gen. Herpetodryas Boie 11 5. Gen. PJdlodryas Wagl 12 III. Fam. Psammophidae. 1. Gen. MimopMs Günth 13 IV. Fam. Dryiopliidae. 1. Gen. Langaha Brug . . . . 1.5 V. Fam. Dipsadidae. 1. Gen. Dipsas Boie 16 II. Ordn. Lacertiiia. I. Fam. Zonuridae. 1. Gen. Gerrhosaurus Wiegm ' 17 II. Fam. Gymnophthalmidae. 1. Gen. Äblepharus Fitz 21 III. Fam. Scincidae. 1. Gen. Euprepes D. B 23 IV. Fam. Geckones. 1. Gen. Geckolepis Grand 25 2. Gen. Pachydactylus Wiegm 26 3. Gen. Peripia Gray 34 4. Gen. Hemidactylus Cuv 35 5. Gen. Scalabotes Peters 37 6. Gen. Ptyodactylus Cuv 39 7. Gen. Phyllodactylus Gray 40 V. Fam. Iguanidae. 1. Gen. Hoplurus D. B 44 VI. Fam. Chamaeleotites. 1. Gen. Chamaeleo L 45 17 — 120 — III. Ordn. Crocodüia. Seite I. Fam. Crocodüidae. 1. Gen. Crocodilus L 54 Batrachia. 1. Ordn. Anura. I. Fam. Ranma. 1. Gen. Eana L 55 2. Gen. Dyscophits Grand 57 |II. Fam. Bombinatoridae. 1. Gen. Hemimantis Peters 60 III. Fam. Bufonina. 1. Gen. Rhombophryne Bttg 62 IV. Fam. Hylina. 1. Gen. Limnodytes D. B 65 2. Gen. Polypedates Tschudi 73 3. Gen. HyperUus Rapp 76 4. Gen. Hylambates Dum 82 V. Fam. Micrhylina. 1. Gen. Cophyla Bttg 84 VI. Fam. Hylaplesina. 1. Gen. Dendrobates Wagl 87 2. Gen. Sfimpffia Bttg 89 II. Aufzählung der bis jetzt von Madagascar und seinen Küsteninseln bekannt gewordenen Reptilien und Amphibien 92 III. Bemerkungen über die verwandtschaftlichen und geographischen Beziehungen ucr Reptilien und Amphibien Madagascars 107 1. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Schlangen Madagascars . . . 108 2. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Eidechsen Madagascars . . . 111 3. Ueber die Verbreitung des madagassischen Krokodils 115 4. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Schildkröten Madagascars . . 115 5. Ueber die Verbreitung der Familien, Gattungen und Arten der Lurche Madagascars . . . . IIG 6. Schlussfolgerungen 119 7. Uebereinstimmung mit Wallace's Folgerungen aus der geographischen Verbreitung der übrigen Thierklassen und Andeutung über die Möglichkeit einer Erklärung der gewonnenen Resultate 121 Boettger.Mad.N 0 Boellger gez.it gern Lilh Anst vWerKer &Winie;FrankEurt^/M, OBoeUger gez. a gern Lith. Ajist. V Werner iWmtcr, FrarJcf uri^K- Boettger, Mad OBofiigei gez u gem. IitKAnsi vWemer * Winitr, FrankfiurtM . Boettger, Mad, N Taf.IV. 0 Boctiger qez u gern Lilli Ansl vWernerfcWintetFiaütfuit^R Boettger, Mad. N Taf.V. 0 Boettger gez^u gern Lith AnstvWerneriWiiuer.Frankfurl^M 3 2044 066 300 310 C < ctC <': ' :v cc <^> ■ ^_^C «^'^ CX'GtC« ' c 1, CC««CC'«- «.V c. < ■^"-'<- f ..< J»Cc.<: c e c «c ft t .< G.,. ■c iC « ■<■. c< •< ■ " ^ <-< ■ l.' ' f ■<.;'■ k •«: c_c ■••<:c f < . <; CC <:c < c ■CCC'CK: C < :■■■■■ 'X cf-c-*- '«-■',-'■ '■ ' X ■eaoWK^c c ^':«^ ; .. CC C CCC«^ t . . c « <; < c< fc,-iaLcc '._ c <-. «.c c c- ..-< <• c- i< *• C ' XC C t c