"m mmM'mmMMM m. ;Lp^k tgiogiBBa»inBBM»BiiaiwM«3>a6i«B8BmaBm^^ 1/ Y 13 ^»^ DIE ROHSTOFFE DES PFLANZENEEICHES VERSUCH EINER TECHNISCHEN ROHSTOFFLEHRE DES PFLANZENREICHES UNTER MITWIRKUNG VON Prof. Dr. MAX BAMBERGER in Wien; Prof. Dr. WILH. FIGDOR in Wien; Regierungsrat Prof. Dr. T. F. HANAUSEK in Wien; Hofrat Prof. Dr. F. R. V. HÖHNEL IN Wien; Prof. Dr. M. HONIG in Brunn: Prof. Dr. G. VAN ITERSON IN Delft; Prof. Dr. F. KRASSER in Prag; Prof. Dr. F. LAFAR IN Wien; Prof. Dr. K. LINSBAUER in Graz; Hofrat Prof. Dr. K. MIKOSCH in Brunn; Hofrat Prof. Dr. J. MOELLER in Wien; Hofrat Prof. Dr. H. molisch in Wien; Hofrat Prof. Dr. K.WILHELM in Wien und Hofrat Prof. Dr. S. ZEISEL in Wien VON D« JULIUS VON WIESNER 0. Ö. PROF. DER ANATOMIE UND PHY.SIOLOGIE DER PFLANZEN UND DIREKTOR DES PFLANZENPHYSIOL. INSTITUTES AN DER WIENER UNIVERSITÄT 1. R., WIRKL. MITGL. DER KAISERL. AKAD. DER WISS. IN WIEN, KORR. BZW. AUSWÄRT. MITGLIED DER AKAD. DER WISS. IN BERLIN, MÜNCHEN, PARIS, ROM, STOCKHOLM, KOPENHAGEN, ST. PETERSBURG UND TURIN USW. DRITTE, VMGEARBEITETE UND ERWEITERTE AUFLAGE NACH DEM TODE J. VON WIESNER^ FORTGESETZT VON T. F. HANAUSEK und J. MOELLER ZWEITER BAND MIT 169 TEXTFIGUREN LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1918 Vorbemerkung zum zweiten Bande der dritten Auflage. in der > Vorbemerkung < zum ersten Bande der dritten Auflage dieses Werkes, geschrieben im November 1913, wurde das baldige Er- scheinen der beiden noch fehlenden Bände (II und III) in Aussicht gestellt. Menschlicher Voraussicht nach konnte der Hoffnung auf baldigen Abschluß der >Rohstoffe« Ausdruck gegeben werden, denn der Druck des zweiten Bandes schritt rüstig vorwärts und die Vorbereitungen für das Erscheinen des dritten Bandes ließen eine hinderungslose Entwicklung auch dieses Teils des Werkes erwarten. Da kam der Krieg und mit einem Schlage wurde der Weiterdruck des Werkes unterbrochen. Erst nach Ablauf eines Jahres konnte, dank der Opferwilligkeit des Herrn Verlegers, der Druck wieder aufgenommen werden, aber er schritt, mitten im Kriege, begreiflicherweise nur in mäßigem Tempo vorwärts. Es ergaben sich während des Druckes des zweiten Bandes mancher- lei Unterbrechungen, welche bei Beurteilung seines Inhaltes wohl berück- sichtigt werden müssen. Wien, im Oktober 1916. Wiesner. Die vorstehenden Zeilen schrieb v. Wiesner, als er schon schwer krank war. Bald darauf (9. Oktober 1916) verschied unser Freund und Meister, bis zum letzten Atemzug in ungeschwächter Geisteskraft. Die Fortführung und Vollendung dieses Werkes hat er uns anvertraut. Der zweite Band schließt mit dem sechzehnten Abschnitte, den »Höl- zern«. Dem Bearbeiter dieser Rohstoffgruppe, Herrn Prof. Dr. Wilhelm, IV Vorbemerkung zum zweiten Bande der dritten Auflage. war es verschiedener Umstände halber erst im Februar 1917 möglich seine Arbeit abzuschließen. Daraus erklärt sich die weitere Verzögerung in der Herausgabe des zweiten Bandes. Unterdessen wurde aber ein Teil des noch von Wiesner bearbeiteten siebzehnten Abschnittes (Fasern) gesetzt und da die übrigen Manuskripte für den dritten Band zum größten Teil druckfertig vorliegen, so können wir hoffen, daß dem nun zur Aus- gabe gelangten zweiten Bande der dritte bald folgen werde. Für den ersten Band waren drei Register zusammengestellt worden. Es empfahl sich aber für die folgenden Bände nur je ein Generalregister abzufassen, da sich mitunter nicht unbedeutende Schwierigkeiten in der Zuteilung einzelner Ausdrücke ergaben und auch mehrere Register das Aufsuchen eines Wortes zumeist nicht erleichtern. Wien, im Juni 1917. T. F. Hanausek. J. Moeller. Inhaltsverzeichnis. Seite Elfter Abschnitt. Stärke von J. v. Wiesner und S. Zeisel 1 I. Die Stärkekörner 2 II. Das Vorkommen der Stärke 12 III. Die Gewinnung der Stärke 24 IV. Eigenschaften und Verwendung der Stärke 29 V. Chemische Charakteristik und Konstitution der Stärke 35 1. Die Rohstärke 35. 2. Die Kohlehydrate des Stärkekornes 38. 3. Che- mische Eigenschaften der Stärke 42. 4. Hydrolytischer Abbau der Stärke 51. 5. Konstitution der Stärke 62. VI. Spezielle Betrachtung der Stärkesorten des Handels 62 1. Weizenstärke 63. 2. Reisstärke 67. 3. Maisstärke 69. 4. Sago 71. 5. Die Stärke von Ärum eseulentum 76. 6. Stärke der Kaiserkrone 76. 7. Tacca-Stäikemehl 77. 8. Dioscoreenstärke 78. 9. Bananenstärke 80. 10. Westindisches Arrowroot 82. 11. Ostindisches Arrowroot 84. 12. Kannastärke 85. 13. Kastanienstärke 85. 14. Stärke des Brot- fruchtbaumes 86. 15. Buchweizenslärke 87. 16. Stärke von Casta- nospermum austräte 88. 17. Tapioka 89. 18. Roßkastanienstärke 93. 19. Stärke der Batate 94. 20. Kartoffelstärke 96. 21. Port-Natal- Arrowroot 98. 22. Geschichtliches 99. Zwölfter Abschnitt. Algen von F. Krasser 102 1. Agar-Agar 102. 2. Carrageen 106. 3. Laminaria hyperborea Gunn. 108. 4. Tangschleim 110. 5. Varec und Kelp 111. 6. Hel- mintochorton Wurmmoos 113. Anhang 114. Dreizehnter Abschnitt. Flechten von F. Krasser 115 Farbflechten 115. Chemische Beschaffenheit der Farbflechten 121. Charakteristik der Flechtenarten, welche in den käuflichen Farbflechten auftreten 122. Erdorseille 127. Verwendung der Farbflechten 127. Isländische Flechte 129. Renntierflechte 132. Eßbare Flechten 133. Anhang 134. Vierzehnter Abschnitt. Gallen von W. Figdor 135 I. Entstehung der Gallen 135 II. Naturhistorische Charakteristik der Gallen 138 III. Chemische Charakteristik der Gallen 140 IV. Übersicht der wichtigsten technisch verwendeten Gallen ...... 143 A. Gallen, welche von Quercus-Arten stammen 144 a) Oallae Asiaticae. 1. Aleppogailen 144. 2. Bassorahgallen 148.' b) Qallae Europaeac. 1. Moreagallen (Krongallen) 151» 2. Istrische I 50 ( Vr Inhaltsverzeichni». Seite Gallen 151. 3. Kleine ungarische Gallen -152. 4. Deutsche (mittel- europäische, österreichische, böhmische) Gallen 153. 5. Große un- garische Gallen 155. 6. Knoppern 155. B. Auf Pistacia-Arten vorkommende Gallen 158 1. Carobbe di Giudea 159. 2. Gul-i-pista 160. C. Gallen, welche auf Rhus-Arten entstehen 161 \. Chinesische und japanische Galläpfel 161. 2. Kakräsinghee 163. D. Auf Tamarix-Arten vorkommende Gallen 164 Geschichtliches 165. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden von F. v. Höhnel 166 I. Äußere Kennzeichen der Rinden 166 II. Innerer Bau der Rinden 170 III. Zusammenstellung jener Gewächse, deren Rinden technisch verwendet werden 173 IV. Spezielle Betrachtung der wichtigeren technisch verwendeten Rinden. 194 1. Der Flaschenkork 194. 2. Die Querzitronrinde 199. 3. Berberitzen- dornrinde 202. 4. Fichtenrinde 203. 5. Die Hemlockrinde 206. 6. We- niger wichtige Nadelholzrinden 207. 7. Die Birkenrinde 209. 8. Erlen- rinden 210. 9. Mitteleuropäische Eichenrinden 212. 10. Südeuro- päische Eichenrinden 221. 11. Amerikanische Eichenrinden 223. 12. Weidenrinden 224. 13. Persearinde 227. 14. Wattle- oder Mi- mosarinden 227. 15. Mangroverinden 231. 16. Eukalyptusrinden 235. 17, Minder wichtige Gerbrinden 239. 18. Quillajarinde 245. 19. Zimt- cassia 247. 20. Ceylonzimt 253. 21. Weißer Zimt 256. 22. Massoi- rinde 258. 23. Cascarillarinde 260. 24. Chinarinden 261. Anatomische Übersicht für die bedeckten echten Chinarinden (nach Garcke) 267. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer von K. Wilhelm (der chemische Teil von S. Zeisel) 277 I. Die Gliederung des Holzkörpers 277 II. Der innere Bau der Hölzer 283 1. Die Arten der -Holzzellen 283 2. Die Anordnung der Zellen im Holze 294 a) Markstrahlen 294 b) Hplzstränge 297 III. Die äußere Struktur der Hölzer 305 rV. Physikalische Eigenschaften der Hölzer 314 V. Chemische Charakteristik der Hölzer 321 Elementare Zusammensetzung . 321 Zellwandbestandteile des Holzes 322 Konstitution des Lignins und des Holzes 345 Inhaltsstoffe des Holzes 347 Aschenbestandteile des Holzes 355 Wassergehalt des Holzes • • • 358 Trockene Destillation 359 YI. Übersicht der wichtigeren Pflanzen, deren Holz technisch benutzt wird 360 VII. Spezielle Betrachtung der wichtigsten Nutzhölzer 469 1. Nadelhölzer 469 Übersicht der hier beschriebenen Hölzer von Nadelbäumen nach mikroskopischen Merkmalen 472 £^0^1 Inhaltsverzeichnis. VH Seite Einzelbeschreibungen 473 i. Tannenholz 473. 2. Holz der Libanonzeder 475. 3. Fichten- holz 476. 4. Lärchenholz 478. 5. Holz der Douglastanne 481. 6. Holz der Gemeinen Kiefer 483. 7. Holz der Schwarzkiefer 484. 8. Holz der Parkettkiefer (Pitchpine) 485. 9. Holz der Zirbelkiefer 487. 4 0. Holz der Weymouthskiefer 488, 11. Holz der Sumpfzypresse 489. 12. Redwood 490, 13. Holz der Kryptomerie 491. 14. Holz der Kauri- fichte 492. 15. Pinkosknollen 498. 16. Holz des Gemeinen Wa- cholders 494. 17. Holz des Virginischen Wacholders 496. Anmer- kung: Florida-Zedernholz 490. Holz der Zeder des Schumewaldes 497. 18. Holz der Gemeinen Zypresse 497, 19. Holz der Oregon- zeder 498. 20. Holz des Gemeinen Lebensbaumes 498. Holz des Riesenlebensbaumes 499. Holz des Japanischen Lebensbaumes 499. Holz des Orientalischen oder Chinesischen Lebensbaumes 500. 21. Holz der Alerze 500. 22. Eibenholz 500. 23. Totaraholz 501. 2. Laubhölzer 502 1. Gasuarinaholz 506. 2. Pferdefleischholz 509. 3. Weidenholz 511. 4. Pappelholz 512. 5. Holz des Nußbaumes 514. 6. Holz der Schwarz- nuß 515. i: Hickoryholz 516. 8. Erlenholz 517. 9. Birkenholz 519. 10. Holz der Gemeinen Hasel 320. 11. Holz der Baumhasel 521. 12. Holz der Weißbuche 521. 13. Holz der Hopfenbuche 522. 14. Holz der Edelkastanie 523. 15. Holz der Rotbuche 524. Holz der Ameri- kanischen Rotbuche 525. 16. Eichenhölzer 525. A. Ringporige Eichen- hölzer 526, Stieleiche 528. Traubeneiche 529. Ungarische Eiche 529. Weichhaarige Eiche 529. Zerreiche 530. Roteiche 531. B. Zerstreut- porige Eichenhölzer 531. Steineiche 532. Kermeseiche 332. Korkeiche 532. 17. Ulmenholz 532, Feldulme 533, Bergulme 534, Flatterulme 534. 18. Holz des Zürgelbaumes 335. 19. Holz des Maulbeerbaumes 536. 20. Echtes Gelbholz 536. Holz der Osagenorange 538. 21. Holz des Odumbaumes 538. 22. Letternholz 540. 23. Holz des Schirm- baumes 542. 24. Proteaceenhölzer 543. 1. Australische Platane 543. 2. Seideneiche, Silky-oak 546. 25. Weißes Santelholz 548. Andere weiße bzw. gelbe Santelhölzer 549. 26. Ostafrikanisches Santelholz 550. 27. Wula-Holz 551. 28. Coccolobaholz 552. 29. Cocoboloholz 553. 30. Katsuraholz 554.31. Holz des Sauerdorns 535. 32. Holz des Tulpen- baumes 557. 33. Bopandeholz 558. 34. Westafrikanisches Gelbholz 560. 35. Kombo- oder Bokondaholz 562. 36. Grünherzholz (Green- heart) 564. 37. Holz des Lorbeerbaumes 566. 38. Amberholz (Satin- Nußholz) 567. 39. Holz der Platane 568. 40. Holz des Birnbaumes 569. 41. Holz des Apfelbaumes 570. 42. Holz des Eisbeerbaumes 571. 43. Holz des Vogelbeerbaumes 571. 44. Holz des Weißdorns 572. 45. Holz des Zwetschkenbaumes 572. 46. Holz der Vogelkirsche 573. 47. Holz der Traubenkirsche 574. Holz der Spätkirsche und Schiuri- kirsche575. 48. Bobäiholz 5 75. Anmerkung 1 . Ostindisches Nußbaum- holz 577. Afrikanisches Nußbaumholz 578. Anmerkung 2. Para-Nuß- holz 579. 49. Veilchenholz 580. Brigalow 581. 50, Adenanthera-Holz 581. Gondoriholz 583. 51. Erunduholz 583. 52, Kömboloholz 583. 53. Bongongiholz 586. 54. Bosipiholz 587. 55. Amarantholz 589. 36. Holz von Afzeliabijuga 590. 57. Holz des Judasbauraes 592, 68. Blau- VIII Inhaltsverzeichnis. Seite holz 593. 59. Fernanibukholz 595. 60. Sonstige westindische Rot- hölzer 596. 6i. Sappanholz 597. 62. Afrikanisches Rotholz (Cana- wood) 598. 63. Rotes Santelholz 600. 64. Afrikanisches Santelholz (Barwood, Muenge) 602. Rotes Korallenholz 603. 65. Padoukhölzer 603. 1. Burnaa-Padouk 604. 2. ManilarPadouk 605. Amboinaholz 606. 66. Afrikanisches Rosenholz 606. 67. Machaeriumholz (Pahsander z.T.) 608. 68. Holz der Dalbergia nigra All. 610. Holz der Jaca- randa Glausseniana eil. Ostindischer Palisander 6-12. Madagascar- Palisander 613. 69. Afrikanisches Grenadilleholz (Senegal-Ebenholz) 615. 70. Westindisches od. Guba-Grenadilleholz 616. Coco-Holz 617. 71. Zebraholz 61 7. Tigerholz 619. 72. Rebhuhnholz 619. 73. Vacapou- holz (Brownheart) 621. 74. Bocoholz 624. 75. Holz des Goldregens 625. 76. Holz des Schotendorns 626. 77. Pockholz 627. Veraholz 629.- 78. Westindisches Seidenholz 630. 79. Ostindisches Seidenholz 631. 80. Echtes Quassiaholz 631. 81. Quassiaholz von Jamaika 632. 82. Holz des Götterbaumes 633. 83.Irvingiaho]z 634. 84.Bosäoholz 635. 85. Okume- holz (Gabun-Mahagoni z. T.) 636. 86. Cedrelaholz 638. Holz des Chi- nesischen Surenbaumes 639. 87. Gambia-Mahagoni (Cailcedraholz) 639. 88. Sapele-Mahagoni 640. 89. Entandophragmahölzer (?) 643. Tiama- Mahagoni644. Sekondi-Mahagoni 644. Lagos-Mahagoni 646. 90. Ame- rikanisches Mahagoni 646. 91. Afrikanisches Mahagoni 649. 92. Rolo- Mahagoni 650. Australisches Mahagoni 652. 93. Bosämbiholz 652. 94. Holz des Buchsbaumes 634. 93. Renghasholz 636. Chittagong- holz 657. 96. Fisetholz 658. 97. Rotes Quebrachoholz 659. 98. Holz des Hülsen 660. 99. Holz des Spindelbaumes 661. 100. Holz der Pimpernuß 662. 101. Ahornholz 663. 102. Holz der Roßkastanie 666. 103. Holz des Kreuzdorns 667. 104. Holz des Faulbaumes (Pulver- holz) 668. 103.Holzd. Weinrebe 669. 106. Lindenholz 671. 107.Buma- holz 672. 108. Böngeleholz 674. 109. Bongosiholz (Afrikanische Eiche) 676. 110. Holz des Calophyllum 678. 111. Brasilianisches Rosen- holz 680. 112. Barringtoniaholz 681. 1 13. Tandaholz 682. 114. Mu- konjaholz 684. 115. Holz des Katappenbaumes 686. 116. Eukalyptus- hölzer 688. a) Hellbraune Eukalyptushölzer 690. Anmerkung 1 . White- boxholz 692. Anmerkung 2. Falsches Blackbutt 692. b) Rote Euka- lyptushölzer 693. Anmerkungl. Grubaholz 694. Anmerkung 2. Sarra- holz 695. 117. Tupeloholz 697. 118. Holz der Kornelkirsche 698. 119. Holz des Roten Hartriegels 699. 120. Holz des Blumenhartriegels 700. 121. Holz der Baumheide 700. 122. Njabiholz (Afrikanisches Birn- holz 2.T.) 702. 123. Afrikanisches Birnholz 704. 124. Ebenhölzer 706. 1. Bombay-Ebenholz 709. 2. Madagaskar-Ebenholz 710. 3. Makassar- Ebenholz710. 4. Ceylon-Ebenholz 71 1. 5. Coromandel(Calamander)- Ebenholz 711. 125. Persimmonholz 712. 126. Holz der Gemeinen Esche 713. Anmerkung. ^ Holz der Weißesche 715. Holz der Mand- schurischen Esche 715. 127. Holz der Blumenesche 715. 128. Holz des Gemeinen Flieders 71 6. 1 29. Holz der Steinlinde 717. 1 30. Oliven- holz 718. 131. Holz der Rainweide 720. 132. Bokukaholz 721. 133. Westindisches Buchsholz 723. Anmerkungl. Weißes Quebracho- holz 724. Anmerkung 2. Cuba-Gelbholz 725. 134. Afrikanisches Buchsholz 723. 135. Dinjongoholz 727. 13r,. Teakiiolz 728. 137. Pau- Inhaltsverzeichnis. IX Seite lowniaholz 731. 138. Gatalpaholz 732. 139. Grünes Ebenholz 734. 140. Lapacholhölzer 736. 141. Bilingaholz 740. 142. HoUunder- holz 741. 143. Holz des Gemeinen Schneeballes 742. 144. Holz des Wolligen Schneeballes 743. 145. Beinholz 744. 146. Holz des Kamp- ferbaumes 745. 147. Sassafrasholz 747. 148. Mkweoholz 749. 149. Moaholz 751. 150. Hölzer derzeit unbekannter oder zweifel- hafter botanischer Abstammung 753. 1 . Afrikanisches Seidenholz 753. 2. Barsino 754. 3. Bobanjaholz 755. 4. Boembeholz 756. 5. Bombe- holz 757. 6. Bonjangaholz 759. 7. ßopeholz 760. 8. Borneoholz 763. 9. Cachon 764. 10. Dschungelholz 765. 11. Elangombaholz 767. 12. Goldhölzer 768. A. Australisches Goldholz 768. B. Brasilianisches Goldholz I. 769. C. Brasihanisches Goldholz H. 77.1. 13. Guara- holz 772. 14. Javaholz 774. 15. Königshölzer 774. A. Königsholz von Madagaskar 775. B. Blauviolettes Königsholz I. 776. Blauvio- lettes Königsholz 11. 777. C. Rotviolettes Königsholz 778. 16. Mara- caibo-Gelbholz 7 79. 17. Mbiapinjaholz 781. 18. Mbondoholz 783. 19. Ndukuholz 784. 20. Oleaholz 785. 21. Oleo vermello-Holz 787. 22. Orangeholz 788. Anmerkung 1. Orangenbaumholz 789. An- merkung 2. Zitronenbaumholz 790. 23. Pfefferholz 791. 24. Prima- veraholz 792. Gelbes Mahagoni 793. 25. Rauliholz 795. 26. Sisako- holz 796. 27. Timba mundi 798. 28. Vicadöholz (Foxwood) 799. Anmerkung 1. Aspidosperma 800. Peroba roza 800. Anmerkung 2. Rosa paraguata 801. 29. Vinhaticoholz 802. 30. Warrataholz 808. 31. Ziricotaholz 805. 151. Korkhölzer 806. Froraage de Hollande 807. Korkholz des Ambatsch 808. Schlüssel für die Benutzung der vorstehenden Laubhöher-Beschrei- bungen zur Ermittelung der botanischen Abstammung oder der Han- delsnamen von Holzproben 809 I. Ringporige Laubhölzer 810 H. Zerstreutporige Laubhölzer 810 Erste Abteilung 811 Zweite Abteilung 811 3. Hölzer monokotyler Pflanzen 815 1. Palmenholz (Palmyraholz) 815. Holz der Kokospalme, Porkupine- holz 816. Holz der Dattelpalme 816. Kitool 817. Holz der Deleb- (Palmyra-)Palme 817. 2. Stuhlrohr 818. Nachträge « 819 21 a. Holz der Heyderie 819. 6 a. Holz der Kaukasischen Flügel- nuß 821. Kanadische Birke 822. Hazelwood, Red Gum Saps 823. .Tamaika-Nuß- oder Ubilaholz 825. Teakholz (Handelssorten) 826. Edelteakholz 827. Namen- und Sachregister • . . 830 Berichtigungen 875 Elfter Abschnitt. Stärke ). Die Stärke oder das Stärkemehl (fecule des französischen, starch des englischen Handels, Amylum der Pharmakopoen) gehört zu den ver- breitetsten Pflanzenstoffen. Sie findet seit alter Zeit eine ausgedehnte, mit den industriellen Fortschritten sich immer mehr steigernde Ver- wendung. In der Handelsware erscheint die Stärke, abgesehen vom Wassergehalt und von kleinen Mengen nebenher auftretender Substanzen, im wesentlichen in jenem Zustande, in welchem sie in den Pflanzen- zellen auftritt. Die Stärke findet sich in der Pflanze stets in Form der Stärke- kürner, nie gelöst, nie in formlosem Zustande. Die Stärkekörner tragen manche Eigentümlichkeiten an sich, welche man sonst nur bei belebten, organisierten Teilen der Lebewesen findet, insbesondere erblich festge- haltene äußere und innere Gestaltung. Es weisen ja die Stärkekörner bestimmter Pflanzen und Pflanzenteile ganz bestimmte Formen und Strukturen auf und auch bezüglich der Größe bewegen sie sich inner- halb fester Grenzen. Diese und noch andere Gründe, auf die hier nicht eingegangen werden kann, wurden herangezogen, um die Stärke den organisierten Inhaltskörpern der Pflanzenzelle beizuzählen, also solchen, welche eine für Lebenszwecke bestimmte Struktur, eine Organisation, besitzen. Diese lange herrschend gewesene Ansicht hat sich aber als vollkommen unrichtig herausgestellt. Die Stärkekörner müssen vielmehr in die Kategorie der organoiden Inhaltskörper der Pflanzenzelle 2) ge- stellt werden. Hierunter sind aber alle jene festen Inhaltskörper der 1) Der chemische Teil dieses Abschnittes (p. 35 — 62) wurde gänzlich neu von Hofrat Dr. S. Zeisel, Professor an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, be- arbeitet. 2) Wiesner, Anatomie und Physiologie der Pflanzen. 4. Aufl., Wien 1898, p. 51 ff. 5. Aufl., 1906, p. 53 ff. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 1 2 Elfter Abschnitt. Stärke. Zelle zu verstehen, welche, vom Anfange an leblos, unter Mitwirkung der lebenden Substanz entstehend, erblich festgehaltene Formen annehmen, aber auch noch andere erblich festgehaltene Eigentümlichkeiten (Struktur, Dichte usw.) besitzen können. Die Stärke bietet ein großes technisches und ein sehr vielseitiges biologisches Interesse dar. Das Schwergewicht der Darstellung muß hier auf jene Eigenschaften der Stärke gelegt werden, welche auf ihre praktische Verwendung und insbesondere auf die Unterscheidung der praktisch verwendeten Stärkesorten Bezug haben. Hingegen können die biologischen Verhältnisse hier nur insoweit hervorgehoben werden, als es zum Verständnis des Wesens und der Bedeutung dieses Körpers erforderlich erscheint. Ohne der später folgenden eingehenden chemischen Charakteristik der Stärke vorgreifen zu wollen, ist es erforderlich, den auf die Mor- phologie und Physik der Stärkekörner bezugnehmenden Paragraphen dieses Abschnittes die Bemerkung voranzuschicken, daß die Stärke kein chemisches Individuum repräsentiert, sondern sich als ein Stoffgemenge zu erkennen gibt. Indem aber die Elementaranalyse der Stärke stets gleiche Mengen an Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff ausweist, so ergibt sich, daß die an der Zusammensetzung der Stärkekörner Anteil nehmenden Stoffe isomer (im weitesten Sinne) sein müssen. Da ferner die Stärkesorten des Handels in den Eigenschaften weit auseinander gehen, hingegen im wesentlichen die gleiche chemische Beschaffenheit darbieten, so wird sich ihre Unterscheidung in erster Linie auf die Morphologie der sie zusammensetzenden Stärkekörner stützen müssen. I. Die Stärkekörner. Entstehung der Stärkekörner. Die Stärkekörner können nur in der lebenden Zelle entstehen und nur in dieser sich weiter ent- wickeln. Dies ist lange bekannt. Aber lange Zeit glaubte man, daß die Stärkekörnchen im allgemeinen Protoplasma sich bilden können. Spätere, von A. F. W. Schimper ausgeführte Untersuchungen haben aber (1880) bewiesen, daß die Bildung der Stärkekörnchen von bestimmten lebenden Teilen der Pflanzenzelle, von den Stärkebildnern (Amylo- plasten), ausgeht. Sehr häufig fungieren die allbekannten Chlorophyll- körner als Amyloplasten, also jene Protoplasmagebilde, welche unter dem Einfluß des Lichtes grüne Farbe annehmen. Die Chlorophyllkörner sind als Amyloplasten am längsten bekannt. Aber auch in unterirdischen Pflanzenteilen, z. B. in der Kartoffelknolle, entsteht die Stärke nur unter Mitwirkung von Amyloplasten, welche aber farblos sind. Die Amylo- plasten sind zumeist rundlich, aber auch scheibenförmig gestaltet. Wenn Elfter Abschnitt. Stärke. die Chlorophyllkorner als Amyloplasten fungieren, so entstehen die Stärke- kürner stets im Innern dieser Protoplasmagebilde (Fig. 1). Sonst aber werden die Stärkekürner von einer bestimmten Seite der Amy- loplasten her aufgebaut: die Stärkesubstanz wird hier ge- wissermaßen nach einer Seite hin von dem Stärkebildner aus- geschieden (Fig. 2 und 3i)). Form der Stärkekörner. Für das Verständnis der morpho- logischen Verhältnisse der Aray- lumkörner ist erforderlich, zu wissen, daß dieselben niemals homogene Massen sind, sondern einen geschichteten Bau be- sitzen, und daß die Ausfüllung der innersten Schicht als Kern be- zeichnet wird. Auf diese Verhältnisse der Struktur der Stärkekürner werde ich weiter unten näher ein- gehen. Nach Nägeli^) hat man ein- fache, echt zusammengesetzte, un- echt zusammengesetzte und halb Fig. 1. Vergr. 500mal. Peripher gelegene Parenchym- zelle einer ergrünenden KartoiFelknolle; vom Zell- kern jö ans strahlen Plasmafäden gegen die (antoch- thone) Stärkekörner enthaltenden Chlorophyllkorner. (Nach G. Haberlandt.) Fig. 2. Vergr. 850 mal. Zellkern (s), pl Amylo- plasten nnd Ton diesen erzengte Stärkekörner st aus der jungen farhlosen Knolle von Phajus grandifolius. {Nach A. F. W. Scliiraper.) Fig. 3. Vergr. 850 mal. A sehr junge Zelle des Markparenchyms ans dem Rhizom von Canna (jiyantea. B etwas ältere Zelle, s Zellkern. pl Plastideu (Amyloplasten), welche Stärkekörner (at) erzeugen. (Nach A. F. W. Schimp er.) \) Nach A. Meyei" (Untersuchungen über die Stärkekörner, Jena 1895) ent- stehen alle Stärkekörnchen im Innern der Amyloplasten, deren Substanz aber häufig in ungleicher Dicke die Stärkekörnchen umgibt. Es wird aber vom Autor selbst angegeben (p. \ 62), daß es in solchen Fällen oft schwierig ist, die Amyloplastenhülle nachzuweisen. Vgl. z. B. Fig. 2, in welcher diese Hülle (über der Scheibe) nicht zu sehen ist. 2) C. Nägeli, Die Stärkekörner. Zürich 1858. 1* 4 Elfter Abschnitt. Stärke. zusammengesetzte Stärkekürner zu unterscheiden. Diese Einteilung be- ruhte auf Vorstellungen über die Entwicklungsweise der Körner, welche Fig. 4. Veigr. 300 mal. Ein GeweTisstück ans den Keimblättern der Erbse, ss Stärte- körnchen. p Protoplasma, i i Inftführende Interzellulargänge. B OO 0 § 0 0 ' @ o Fig. 5. Vergr. 300 mal. A stärkefiihrende Zellen ans dem Endosperm des Hafers. « echt zusam- mengesetzte, 6 6 einfache Stärkekörner. B Hafer- stärke, a zusammengesetztes Korn. 6 Teilkörner. z dieselben, stärker vergrößert. sich aber als unrichtig herausstellten i). Sieht man aber von der Ent- wicklung ab und unterscheidet man die Kürner nach ihren uns anschaulich entgegentretenden morphologi- schen Eigentümlichkeiten der fertigen Zustände, so läßt sich die Nägelische Einteilung für die Unterscheidung der Stärke- kürnerarten praktisch verwerten. Hiernach sind folgende Arten von Stärkekürnern zu unterschei- den: 1. Einfache Stärkekör- ner. Es sind dies diejenigen, w^elche nur einen Kern und um diesen herum nur ein Schichten- system besitzen (s. Fig. 6 a — h). 2. Echt zusammengesetzte Stärkekürner. Sie bestehen aus zwei oder mehreren Körnern, Fig. 6. Vergr. 300 mal. Stärkekürner. a—c aus der Kartoffel, a junges, 6 herangewachsenes einfaches, c herangewachsenes halb zusammengesetztes Korn. d — / große, g kleine Stärkekörner aus dem Mehl- körper (Endosperm) des Weizens, d nach Behandlung mit Chromsäure, /( aus dem Milchsäfte von Euphorbia splendens, i aus den Keimblättern der Bohne, k Kern des Korns, V lufterfüllte Höhle, durch Eintrocknung der weichen Kernsuhstanz en 'standen. ^) S. hierüber Arth. Meyer, 1. c, p. 188 ff. Auf die entwicklungsgeschichtlich wohlbegründete Einteilung Meyers in nionorche, konaplexe, solitäre, adelphische Stärkekörner kann hier nicht eingegangen werden, da dieselbe wohl in biologischer Beziehung von Wert ist, aber für die Unterscheidung der Stärkesorten nicht herangezogen werden kann. Elfter Abschnitt. Stärke. 5 von denen jedes einen Kern und ein Schichtensystem aufweist (Fig. 5 B a). 3. Halb zusammengesetzte Körner. Es sind dies zusammengesetzte Stärkekörner, welche von einer oder mehreren gemeinsamen Schichten umgeben sind (Fig. 6 c). Diese Art von Stärkekörnchen tritt verhältnis- mäßig nur selten auf. Manche Stärkesorten bestehen nur aus einfachen Körnern (z. B. die Stärke der gewöhnlichen Hülsenfrüchte i)), andere nur aus zusammen- gesetzten (z. B. die Stärke der Tapioka, welche fast nur aus Zwillings- körnern besteht); in der Kartoffelknolle kommen einfache, zusammen- gesetzte und halb zusammengesetzte Stärkekörner vor. Einen seltenen Ausnahmefall bildet die Stärke aus der Ghätaigne de la Guiane (Pachira aquatica), welche, abgesehen von wenigen einfachen, nur aus halb zu- sammengesetzten Stärkekürnchen besteht (Fig. 7). Die Gestalt der Amylumkürner, und zwar der einfachen, bzw. der Teilkörner der zusammengesetzten, ist fast stets eine rundliche; und nur wenn Stärkekörner im beschränkten Räume sich noch eine Zeit weiter ent- wickeln, kommt es zu abgeplatteten (polyedrischen) Hemmungsbildungen. Nur sehr selten haben die Stärke- körner von den angegebenen verschie- Fig. 7. Vergr. 300 mal. stärkekomer der dene Formen, Folgen von sehr kom- ^'tätaigne de la Guiane (Pachtra aquatica), alle halb zusarameugesetztbis auf das Korn «. plizierten VVachstumsvorgängen , so /,- Keine. z. B. die schenkelknochenförmigen Stärkekörner aus dem Milchsafte der Euphorbiaceen (Fig. 6 h). In den käuflichen Stärkesorten findet man fast nur runde und polyedrische Formen. a) Runde Formen. Kugelig: einfache Stärkekörnchen des Hafers, viele der kleinen Stärkekörnchen von Weizen, Roggen und Gerste. Elliptisch (etwas abgeplattet): Stärke der Hülsenfrüchte. Linsenförmig: große Stärkekörnchen von Weizen, Roggen und Gerste. Scheibenförmig: Stärkekörnchen von Curciima leukorrhixa (Knollen). Stabförmig gestreckt: Stärke von Mtisa pai'adisiaca [Yiwohi). b) Polyedrische Formen. Einfache Stärkekörnchen von Reis, Mais und Buchweizen. Teilkörner von Reis, Hafer usw. ^) T. F. Hanaus ek hat in den giftigen Bolmen von Phaseolus limatus (Gift- oder Blausäurebohnen) in kleiner Menge auch Zwillings- und Drillingskörner nach- gewiesen. Archiv für Chemie und Mikroskopie. '1912, Heft 4. 6 Elfter Abschnitt. Stärke. Die Teilkürner der zusammengesetzten Stärkekörner halten oft zwischen den runden und polyedrischen Formen die Mitte, indem an denselben entweder eine sphärische und eine ebene Fläche vorkommt (Zwillingskürner der Tapioka und des Sago) oder die Begrenzung durch mehrere ebene und eine oder mehrere gekrümmte Flächen erfolgt. Die Größe der Amylumkörner muß als eine höchst variable be- zeichnet werden. Dies erkennt man nicht nur beim Vergleiche der Stärke- körner verschiedener Pflanzen, sondern auch, wenn man die Stärkekörner verschiedener Organe einer und derselben Pflanze gegeneinander hält. Selbst die Stärkekörner eines und desselben Gewebes zeigen niemals eine mathe- matische Übereinstimmung ihrer Dimensionen untereinander. Nicht nur daß, wie dies z. B. im Endosperm von Weizen, Gerste und Roggen der Fall ist, in einer und derselben Zelle mehrere in Form und Größe verschieden- artige Stärkekörner vorkommen, lassen selbst die Körner der gleichen Art eine gewisse Variation der Größe stets mehr oder weniger deutlich erkennen. Diese Variation bewegt sich aber stets innerhalb gewisser, bestimmbarer Grenzen, so daß die Größe der Körner für die Charakterisierung der Stärke- sorten einen sehr wichtigen Anhaltspunkt gewährt. Ich habe mich über- zeugt, daß die Bestimmung von mittleren Größenwerten für die Unter- scheidung der Stärkesorten weniger Wert besitzt als die Ermittelung von Grenzwerten und die Feststellung des aus einer größeren Beobachtungs- reihe sich ergebenden häufigsten Wertes. Durch Aufsuchen dieser beiden letzteren Werte lassen sich nach meiner Ansicht die Dimensionen der Stärkekörner am zweckmäßigsten für die Charakteristik der Stärkesorten ausnutzen. Wenn ich z. B. die Länge von 50 — 60 Teilkörnern der Tapioca messe, so werde ich finden, daß die kleinsten Längen nicht unter 0,007 fallen, die größten nicht über 0,029 mm steigen und daß die meisten der aufgefundenen Werte sich der Größe 0,020 mm nähern. Wenn ich nun durch Messung anderer Körper derselben Art eine neue Beobachtungsreihe aufstelle und diese in derselben Weise behandle, also Grenz- und häufigste Werte ermittle, so gelange ich wieder zu denselben Resultaten. Wenn ich hingegen aus den gleichen Beobachtungsreihen Mittelwerte berechne, so er- geben sich hierbei stets, und zwar nicht selten erhebliche Differenzen. Nach der Größe der Körner kann man große, mittlere und kleine Stärkekörner unterscheiden. Kleine Körner (etwa 2 — 15 |i,i) im Durchmesser): Teilkörner und einfache Körner von Reis, Hafer, Buchweizen. Die sog. kleinen Stärkekörnchen von Weizen, Roggen, Gerste usw. Körner mittlerer Größe (etwa 20 — 50 ix): Zusammengesetzte Körner von Reis, Hafer. Die sog. großen Stärkekörnchen von Weizen, Roggen und Gerste. 4) }A = Mikromillimeter = 0,001 mm. Elfter Abschnitt. Stärke. 7 Einfache Kürner vom Mais. Die Stärkekürner der Hülsenfrüchte. Die Teilkürner der Tapioka usw. Große, nämlich schon mit freiem Auge wahrnehmbare Stärkekörner: Die einfachen Stärkekürner von Curcuma hukorrhixa, von Canna edulis, von der Kartoffel, vom echten Sago- haume usw. Wenn in einer Stärkeart Körner von verschiedener GrüJie vorkommen, so ergeben sich in manchen Fällen Grüßenwerte, welche für die Sorten dieser Stärkeart charakteristisch sind. So hat Saare, wie weiter unten näher dargelegt werden wird, die im Fabrikbetriebe sich einstellenden Sorten der KartolTelstärke durch die Grüßen der Stärkekürner gekennzeichnet. Struktur der Stärkekürner. Alle einfachen Stärkekürner und ebenso alle Teilkürner eines zusammengesetzten Stärkekorns sind ge- schichtet. Zwischen einer äußeren kontinuierlichen, hautfürmigen Grenz- schicht und einem stets in der Achse, manchmal in der Mitte des Korns liegenden Kern ist ein System von Schichten anzutreffen, von denen jede einzelne ebenso wie die Grenzschicht eine kontinuierliche, gewöhnlich geschlossene Haut darstellt i). An jedem Stärkekorn kann man mithin einen Kern und Schichten erkennen. Der Kern eines jeden Stärkekorns ist stets wasserreicher und weicher als die ihn umgebenden Schichten. Immer ist der Kern von der Umgebung optisch unterschieden, und fast immer liegt der Grund hierfür in dem geringeren Brechungsindex der Substanz des Kernes gegen die Nachbarsubstanz. Die trockenen Stärkekürnchen führen an Stelle des Kernes häufig einen kleinen kugeligen oder spaltenfürmigen Hohlraum, der mit Luft gefüllt ist und infolgedessen im Mikroskop schwarz er- scheint. Der Kern liegt, wie schon erwähnt, stets in der Achse des Kornes; befindet er sich genau in der Mitte des Kornes, so nennt man ihn zentral, ist er hingegen einem der Enden näher als dem anderen, so wird er als exzentrisch bezeichnet. Die Schichten treten nicht immer mit gleicher Schärfe hervor. Die Stärkekürner der Canna edulis^ der Curcuma leukorrkixa, der Kar- toffel erscheinen stets ausgezeichnet geschichtet; an anderen, wie z. B. an den großen Stärkekürnern von Weizen, Roggen und Gerste, sind die 1: Bei inanclien Stärkekörnern erscheinen wohl die inneren, nicht aber die äußeren Schichten geschlossen. Nach A. Meyer (1. c.) besteht jedes normal zur Ent- wicklung gekommene Stärkekorn aus durchaus geschlossenen Schichten, und nur durch Lösung der äußeren Schichten kann es vorkommen, daß sie nicht geschlossen sind und als übereinander liegende Platten oder wenig gewölbte Schalen in Er- scheinung treten. In extremen Fällen besteht ein solches durch Lösung angegriffenes Korn nur aus übereinander liegenden Scheiben (A. Meyer, 1. c, Taf. VIII, Fig. N). 8 Elfter Abschnitt. Stärke. Schichten undeutlich, oft direkt mit den besten optischen Hilfsmittehi nicht zu sehen; endlich gibt es Amylumsorten, deren Körner gar keinerlei Schichtung zeigen, wie z. B. die Stärkekürner aus der gelben Rübe und aus den Samen der Ruellia pavale. Die Stärkekürner der süßen Kastanie (s. unten] bilden entweder gar keine Schichten oder nur eine Randzone aus. — Durch Säuren und Alkalien werden die Schichten deutlicher. Viele Stärkekürner, welche im unveränderten Zustande gar keine oder nur eine höchst undeutliche Schichtung zu erkennen geben, werden durch Ghromsäure^) oft überaus deutlich geschichtet, so z. B. die großen Stärke- kürner von Weizen, Roggen und Gerste. Manche Stärkesorten existieren, deren Stärkekürnchen bis jetzt noch nicht in Schichten zerlegt wurden^ so z. B. die Amylumkürner aus den Samen von Ruellia pavale. Aber auch solche Kürner scheinen nichtsdestoweniger doch geschichtet zu sein, wie ihr optischer Charakter vermuten läßt. — Die Schichtung ist ent- weder eine konzentrische oder eine exzentrische, je nachdem sie um einen zentralen oder exzentrischen Kern gelagert ist. Ein zentraler Kern und konzentrische Schichten finden sich an den Stärkekörnchen von Reis, Hafer, Gerste, Roggen, Weizen, Mais usw.; ein exzentrischer Kern und exzentrische Schichten an den Amylum- körnchen der Kartoffel-, Canna-, Curcumastärke usw. — Die Größe der Exzentrizität ist für die Körner bestimmter Sorten konstant. Sie wird bezeichnet durch einen Bruch, dessen Zähler, gleich Eins, die Entfernung des Kernes vom nahen Ende und dessen Nenner die Entfernung vom fernen Ende des Kornes, in der genannten Einheit ausgedrückt, angibt. 1 \ Die Exzentrizität steigt von r— — bis auf „- . Ersterer Fall wurde am ° 1,5 70 Port Natal-Arrowroot, letzterer von Nägeli bei Canna lagunensis Lindl. beobachtet. Über das Zustandekommen der Schichten sind die Ansichten wohl noch nicht geklärt. Nach Nägeli s Auffassung beruht die Schichtung nur auf einem Wechsel von wasserarmen und wasserreichen Schichten. Wenn nun auch nicht geleugnet werden kann, daß in der Tat in einem Stärkekorn sehr häufig Schichten von höchst verschiedenem Wasser- gehalt vorkommen, von denen die wasserreichen im Mikroskop rötUch, die wasserarmen bläulich erscheinen, so gibt es doch auch Gründe, welche dafür sprechen, daß die optisch verschiedenen Schichten che- misch different sind, nämlich die Hauptbestandteile eines Stärkekorns (Granulöse, Stärkezellulose und Amylodexlrin) in verschiedenem Mischungs- verhältnisse enthalten 2). 1) Weiß und Wiesner, Bot. Zeitung. 1866, p. 9611'. 2) Diese Auffassung habe ich, allerdings nur rücksichtlich der beiden zuerst genannten Bestandteile des Stärkekorns — das Amylodextrin war damals noch nicht Elfter Abschnitt. Stärke. 9 Durch Einwirkung von Reagentien läßt sich zeigen, daß die Stärke- kürner nicht nur einen geschichteten Bau aufweisen, sondern daß die Schichten auch eine radiale Zusammensetzung besitzen. Das Zustandekommen dieser Bauverhältnisse wurde in neuerer Zeit, namentlich durch Schimper und Arth. Meyer, geklärt. Während man früher die Struktur der Stärkekürner auf eine Organisation, ihr Wachs- tum gleich der lebenden Substanz auf Intussuszeption zurückzuführen bemüht war (Nägeli), haben die Untersuchungen der genannten For- scher bewiesen, daß das Stärkekorn den Charakter eines Sphärokri- stalls an sich trage und gleich den kristallinischen Bildungen durch Apposition wachse. Über die Natur dieser Sphärite oder Sphärokristalle herrscht inso- fern eine Differenz der Anschauungen, als die der kristallinischen Sub- stanz gewöhnlich abgehende Eigenschaft der Ouellbarkeit an den Stärkekürnern realisiert ist. Während die einen meinen, das Stärkekorn bestehe aus Kristalloiden, d. i. Kristallen, welche die Eigenschaft der Quellbarkeit besitzen, wie z. B. die Eiweißkristalle, also das Amylumkorn als ein Sphärokristalloid betrachten (Schimper, van Tieghem), vertritt A. Meyer die Ansicht, daß es ein Sphärokristall s. st. sei, also ein Körper, welcher aus Teilen besteht, denen die gewöhnlichen Eigenschaften der Kristalle zukommen i). Jüngsthin ist es Rodewald und Kattein^) gelungen, aus Stärkelösungen Kristallisationen zu er- halten, welche die Autoren als »künstliche Stärkekörner« bezeichnen, und die tatsächlich mit den natürlichen Stärkekörnern mehrfach über- einstimmen 3]. Chemische Zusammensetzung der Stärkekörner. Eine ein- gehende chemische Charakteristik der Stärke folgt in einem späteren Kapitel. Hier sei nur angeführt, daß die oben schon berührten isome- ren chemischen Individuen, welche an der Zusammensetzung der Stärke- körner Anteil nehmen, folgende Kohlehydrate sind: Granulöse (ß-Amylose nach Arth. Meyerj, Stärkezellulose (a-Amylose nach Arth. Meyer) und das von Walter Nägeli zuerst genau untersuchte Amylodextrin (von Musculus entdeckt und als dextrine insoluble beschrieben). entdeckt — zuerst (Techn. Mikroskopie, -1867, p. 72ff.) der damals herrschenden Nägelischen Auffassung entgegengestellt. t) Auf welche Weise A. Meyer unter Voraussetzung des Kristallcharaktcrs der die Stärkekörner zusammensetzenden Elemente die Quellbarkeit des Amylums erklärt, kann hier nicht mehr erörtert werden, und es sei diesbezüglich auf des Autors be- deutungsvolles Werk, insbesondere auf das Kapitel »Die Lösungsquellung der Stärke- körner« (p. 1 29 fr.) verwiesen. 2) Sitzungsber. der Berlin. Akad. d. Wiss. 1899, p. 628 Cf. 3) S. über diese »künstlichen Stärkekörner« die Bemerkungen Arth. Meyers in der Bot. Zeitung. 1899, p. 372 ff. 10 Elfter Abschnitt. Stärke. Das Amylodextrin wurde zuerst als kristallisierter Körper erkannt, später auch die beiden Amylosen. Jedes Stärkekorn ist ein Sphäro- kristall (oder Sphärokristalloid), in welchem diese drei Körper entweder als solche oder als Mischkristalle auftreten, was bisher nicht entschieden wurde. Granulöse wird durch Jodlösung gebläut, Stärkezellulose durch Jod gelb und erst auf Zusatz von Schwefelsäure gebläut, verhält sich also diesen Reagentien gegenüber wie die gewöhnliche Zellulose. Amylodextrin wird durch Jod weinrot gefärbt. Über die von Maquenne und Roux begründete Auffassung, daß das Stärkekorn aus (durch Jod sich blau färbender) Amylose und aus dem durch Jod sich nicht bläuenden (nach den letzten Angaben sich jedoch blauviolett färbenden) Amylopectin bestehe und über andere Aufstellungen bezüglich der chemischen Bestandteile des Stärkekorns ist das V. Kapitel dieses Abschnittes (Chemische Charakteristik und Konstitution der Stärke) nachzulesen. In der Regel werden die Stärkekürner durch Jodlösung gebläut, im Sinne der älteren Forschung ein Zeichen, daß sie Granulöse enthalten. Durch zahlreiche Substanzen (Speichel, Salzsäure usw.) läßt sich die Granulöse entziehen, es bleibt Stärkezellulose zurück. Selten kommt es vor, daß die Stärkekörner durch Jodlösung nicht blau, sondern weinrot gefärbt werden, ein Zeichen, daß in solchen Stärkekörnern keine Granulöse oder nur ein sehr kleines Quantum dieser Substanz vorhanden ist, hin- gegen reichlich Amylodextrin auftritt (Stärke des Klebreises i)). Wie man sieht, enthält nicht jedes Stärkekorn alle drei oben ge- nannten Kohlehydrate. In der Regel scheinen nur Granulöse und Stärke- zellulose ausschließlich oder weitaus überwiegend in ihm vorzukommen. Neben diesen Kohlehydraten tritt in den Stärkekörnchen Wasser auf. Die wasserreichen Schichtenkomplexe erscheinen im Mikroskop in rötlicher, die wasserarmen in bläulicher Interferenzfarbe. Daß die Schichtung der Stärkekörner nicht bloß auf der Wechsellagerung wasser- reicher und wasserarmer Substanzen, sondern auf chemischer (und in- folgedessen optischer) Differenzierung der Schichten beruht, wurde schon oben (p. 8) erwähnt. Die Dichte der Stärkekörner beträgt beiläufig 1,5. Über die Dichte der Stärke im allgemeinen und der Stärkesorten folgen unten bei Be- sprechung der Eigenschaften der Stärke die erforderlichen Daten. Mit Rücksicht auf die mikroskopische Untersuchung der Stärke er- scheint es zweckmäßig, die Lichtbrechungfeverhältnisse der Stärke hier, bei der Charakteristik der Stärkekörner, abzuhandeln. 1) Japanischer Klebreis, Mozigome. S. über denselben Y. Shimoyama, Straß- burger Dissertation (■1886). S. auch weiter unten p. 42. Elfter Abschnitt. Stärke. 11 Jedes Stärkekorn erweist sich als doppelt lichtbrechend. Zwi- schen den Nicols eines Polarisationsmikroskops betrachtet, hellen die Stärkekörner nicht nur das dunkle Gesichtsfeld auf, sondern erscheinen rnit schwarzem Kreuz, dessen Kreuzungspunkt durch den Kern hin- durchgeht (Fig. 8). Der Brechungsindex der Stärke wird seit langer Zeit schon mit i,504 beziffert 1). Ich habe gezeigt, daß die Stärkekörner verschiedener Stärkesorten miteinander in der Brechbarkeit nicht übereinstimmen, aber eine bestimmte Sorte auch eine bestimmte Brechbarkeit besitzt. Ich zeigte, daß die (lufttrockenen) Stärkekörnchen der Canna edulis in rei- nem Kopaivabalsam verschwinden, in diesem aber (lufttrockene) Kartoffel- stärkekörnchen mit ziemlicher Deutlichkeit hervortreten. Werden die letzteren in reinen Mekkabalsam gebracht, so verschwinden sie fast vollständig, während Kannastärkekörnchen in dieser Flüssigkeit recht deutlich sichtbar sind 2). Daß der Brechungs- index eines mit Wasser vollkommen imbi- bierten Stärkekornes geringer ist als der des lufttrockenen oder absolut trockenen, ist von vornherein klar und wurde von Arth. Meyer zahlenmäßig festgestellt 3). Zu den erblich festgehaltenen Eigentümlichkeiten der Stärke- körner gehört auch ihr spezifisches Licht- brechungsvermögen. Es wurde dies durch eine im pflanzenphysiologischen Institut jüngst- hin von Emma Ott mit Zuhilfenahme des S. Exn ersehen Mikrorefraktometers durchgeführte Untersuchung dargetan Diese Untersuchungen^) ergaben für die lufttrockenen Stärke körner verschiedener, durchaus praktisch verwendeter Stärkesorten Fig. 8. "Vergr. 300 mal. Kav. tott'elstärkekörner, zwischen den gekreuzten Nicolachen Prismen im Polarisationsmikroskop gesehen, n einfaches, 6 echt zusammen- gesetztes Korn. folgende Werte: Fritillariastärke . n — 1,5040 Kartoffelstärke . . — 1,5135 Kannastärke . — 1,5200 Sagostärke . . . — 1,5208 Roggen stärke . . — 1,5212 Reisstärke . . — 1,5219 Gerstenstärke . . — 1,5220 1) S. Heßlers Physik. Wien 1834, p. 48 der Tabellen. Wer diese Zahl fest- gestellt hat und nach welcher Methode sie ermittelt wurde, ist nicht angegeben. 2) Wiesner, Gummi und Harze. 1869, p. ild und 122. 3) 1. c, p. 128. 4) Österr. bot. Zeitschr. 1899, Nr. 9. 12 Elfter Abschnitt. Stärke. Maisstärke . . . . n = 1,5222 Weizenstärke . . — 1,5245 Marantastärke . . . — 1,5247 Tapiokastärke . . . — 1,5293 Auch in chemisch-physiologischer Beziehung ergeben sich mancherlei Unterschiede bezüglich der verschiedenen Arten der Stärke. Wenn die- selben nach technischer Richtung bis jetzt auch keinerlei Berücksich- tigung gefunden haben, so sei dieser Gegenstand hier wenigstens an- gedeutet. Nach den von Lang^) durchgeführten Untersuchungen setzt die Haferstärke dem Abbau jener Produkte, welche sich mit Jod nicht mehr färben, den grüßten Widerstand unter allen diesbezüghch unter- suchten Stärkearten entgegen, während die Kartoffelstärke sich gerade umgekehrt verhält. Über einige technisch wichtige Unterschiede der Stärkearten (Ver- kleisterungstemperatur, Steifungsvermügen usw.), die auf spezifische Eigen- schaften der betreffenden Stärkekörner zurückzuführen sind, siehe das Kap. IV (Eigenschaften und Verwendung der Stärke). II. Das Vorkommen der Stärke. Die Stärke ist, wie schon erwähnt, im Pflanzenreiche ungemein verbreitet. Man findet sie fast regelmäßig in allen grünen (chlorophyll- besitzenden] Pflanzen 2); sie kommt fast in allen Organen und Geweben der Pflanze vor. Um einerseits den Zusammenhang zwischen Chlorophyll- und Stärkebesitz der Pflanze und andererseits das Vorkommen der Stärke in den verschiedensten Geweben und Organen zu verstehen, ist es not- wendig, auf die drei physiologischen Formen, in welchen die Stärke im Pflanzenreiche vorkommt, aufmerksam zu machen. Diese drei For- men sind: 1. Die autochthone Stärke, d.i. die Stärke, welche im Chloro- phyllkorn unter dem Einflüsse des Lichtes aus Kohlensäure und Wasser entsteht. Sie erscheint hier als das erste sichtbare Produkt der As- similation der Kohlensäure und des Wassers. 2. Die Stärke als Reservesubstanz. Die autochthone Stärke wird aus den Erzeugungsstätten (Laubblättern) zu anderen Organen ge- i] Zeitschrift für e.vperimentelle Pathologie. -1910. 2) Auf das Vorkommen der Stärke in manchen chlorophyllosen Gewächsen kann hier nicht eingegangen werden. Dieses Vorkommen, über welches in allen Werken über Pflanzenphysiologie Angaben zu finden sind, ist vom Standpunkte der RohstofTlehre auch ganz interesselos. Elfter Abschnitt. Stärke. 13 leitet, um hier im Vereine mit anderen gleichfalls aufgestapelten Sub- stanzen das Material zum Aufbau neuer Organe zu bilden. Die Stärke und alle anderen als Baustoffe der Pflanze dienenden Substanzen sind für die Pflanze Reservestoffe, dem Menschen und dem Tiere gegenüber aber Nahrungsmittel. 3. Transitorische Stärke. Auf dem Wege von den Chlorophyll- kürnern zu den Reservestoflbehältern der Pflanze (Knollen, Samen usw.) und von diesen aus zu den Orten der Neubildung treibender Knollen, keimender Samen usw. wird ein Teil der als Zucker von Zelle zu Zelle gehenden Stärke wieder in überaus kleine Stärkekürner umgeformt; diese wandernde Stärke wird transitorische Stärke genannt. Zur Darstellung der Stärke im großen eignet sich nur die als Reservestoff angesammelte Stärke, also die Stärke der Knollen (Kartoffel usw.), der Samen (der Hülsenfrüchte, des Mehlkürpers der Getreidearten usw.), der Früchte (Bananen usw.), der Stämme (Sago- palme usw.). Die grünen Blätter, welche im Sonnenlichte manchmal so reichlich Stärke führen, daß dieselben nach passender Vorbehandlung mit Jod häufig blauschwarz gefärbt werden, sind aber zur Stärkegewin- nung doch ungeeignet, weil die Stärkeausbeute nicht lohnend und weil es mit Schwierigkeiten verbunden wäre, die Stärke von den sie um- hüllenden Chlorophyllkörnern zu befreien. Es kann also die autochthone Stärke, und ein gleiches gilt auch für die transitorische, zur Darstellung der Stärke nicht herangezogen werden. Damit aus einem Pflanzenteile Stärke mit Vorteil abgeschieden werden künne, ist es nicht nur notwendig, daß das betreffende Organ der Pflanze diesen Körper in großer Menge enthält, und ferner, was übrigens selbstverständlich ist, daß der betreifende Pflanzenteil leicht in großen Massen beigestellt werden kann; es ist ferner Bedin- gung, daß die Abscheidung leicht gerät und das Produkt auch Eigen- schaften besitzt, welche es zu bestimmten praktischen Zwecken geeignet machen. Alle stärkereichen Knollen (knollenförmige Stämme oder Wurzeln) haben ein zartwandiges Gewebe, aus welchem die Abscheidung der Stärke leicht gelingt. Auch das stärkereiche Mark verschiedener Pal- men setzt der Stärkegewinnung nur wenig Hindernisse entgegen. Die Gewinnung der Stärke aus Samen und Früchten ist hingegen oft schwie- riger, wegen der Dichtigkeit des Gewebes, oder wegen der Schwierig- keit, die Hüllen zu entfernen oder das Gewebe aufzuschließen. Reich- liche Mengen von in den Samen vorkommenden Eiweißkürpern machen häufig die Trennung der Stärke von diesen Substanzen schwierig und wäre in vielen Fällen so kostspielig, daß eine Abscheidung des Stärke- mehls nicht rentieren würde. J4 Elfter Abschnitt. Stärke. Nicht selten ist die Stärke, welche man billig und massenhaft ab- scheiden könnte, mit Eigenschaften behaftet, welche sie zum Gebrauche untauglich machen. So liefern manche Varietäten der in den Tropen häufig gebauten Dioscorea alata eine stark gefärbte Stärke, welche durch Waschen mit Wasser nicht zu entfärben ist. So geben z. B. die Wurzel- knollen der in Franzüsisch-Guayana gebauten Varietät dieser Pflanze, Igname indien rouge ein pfirsichblütrotes, die Varietät Igriame pognon jaune ein gelbes Stärkemehl. Es ist begreiflich, daß diese Färbungen die Verwendbarkeit solcher Stärkesorten sehr begrenzen. — Die Stärke mancher Samen (Roßkastanien usw.) ist mit Gerbstoff stark imprägniert und eignet sich deshalb nicht als Nahrungsmittel und ebensowenig zu vielerlei technischen Zwecken. Es ist nun allerdings möglich, den Gerb- stoff der Stärke solcher Samen völlig zu entfernen, aber es verlohnt zu- meist nicht die Kosten. Dies sind nur Beispiele. Geht man genauer in die Eigenschaften der Stärkesorten, die man aus den verschiedensten Pflanzen darstellen kann, ein, so wird man sich überzeugen, daß gar nicht selten dem Stärkemehl fremde, nur schwer entfernbare Stoffe an- hängen, welche sie zum praktischen Gebrauche ganz oder teilweise un- tauglich machen. Wie sich bei der Betrachtung der im Handel erscheinenden Stärke- arten herausstellen wird, so sind auch diese nicht stets reine Stärke, sondern enthalten, wenn auch in kleinen Quantitäten, färbende und rie- chende Substanzen, welche deren Verwendbarkeit in mancher Beziehung einschränken. Diese Umstände bedingen, daß nicht alle stärkereichen Pflanzen auf Stärke ausgenutzt werden können. Aber immerhin ist die Zahl der Ge- wächse, welche Stärke liefern könnten, eine sehr große, und es muß befremden, daß im Grunde genommen doch nur wenige Pflanzen zur Stärkegewinnung im großen Maßstabe benutzt werden. Das Festhalten an dem Hergebrachten ist schuld daran, daß von unseren Getreide- pflanzen am Kontinente bloß Weizen und Reis im großen auf Stärke ausgebeutet werden, daß die Fabrikation der Maisstärke in Europa nur lang- sam Fuß gefaßt hat und daß man die Frage, ob nicht — wenigstens unter Umständen — die Gewinnung der Stärke aus anderen Getreidefrüchten, z. B, Buchweizen, Gerste, Hafer usw., oder aus billig zu beschaffenden stärkehaltigen Samen rentieren würde, noch nicht beantwortet hat. Die Tropengegenden könnten eine enorme Quantität von Stärke liefern; aber mit Ausnahme von Jatropha Manihot^ Sagus Rnmphii, Maranta arun- dinapea, Curcuma angustifolia und leukorrhixa, endlich Canna edulis werden die stärkeliefernden Pflanzen der Tropenwelt noch gar nicht oder nur in sehr untei^geordnetem Maße industriell ausgebeutet. Die Stärke der Tacca-Arten, der Golocasien, der Musa-kvien (Bananen) und vieler Elfter Abschnitt. Stärke. 15 anderer tropischer Pflanzen ist für die europäische Industrie noch be- langlos, und die Verwertung dieser Stärkesorten bleibt der Zukunft vor- behalten. Angesichts der Tatsache, daß die gesegneten Länder der Tropenwelt Stärke und andere Pflanzenstoffe in einer Massenhaftigkeit produzieren, gegen welche die gleichen Hervorbringungen auf gleichen Bodenflächen in unseren Gegenden sehr zurückstehen, kann man den Gedanken nicht zurückdrängen, daß der Zukunft noch außerordentlich viel zu leisten übrig geblieben ist, und es ist wohl kaum einem Zweifel unterlegen, daß mit den Fortschritten der tropischen Agrikultur der Schatz an Stärkemehl und anderen Pflanzenstoffen der warmen Gegenden immer mehr und mehr der Industrie dienstbar werden dürfte. Diese verstärkte Ausnutzung des tropischen Rohmaterials für die Stärkefabri- kation wird eintreten müssen, da der Bedarf an Stärke für die Appretur der Gewebe, zur Leimung des Papiers, zur Darstellung von Stärke- zucker usw. in fortwährendem Steigen begriffen ist. In Bezug auf die Stärkemengen, welche sich aus den Rohmateria- lien gewinnen lassen, sei hervorgehoben, daß unter den in der Stärke- bereitung verwendeten Rohmaterialien die Samen und Früchte die größte Menge an Stärke enthalten. So enthält Mais 50 — 68 Proz. Stärke i), Weizen 58 — 78, und noch mehr (über 80 Proz.) der Reis. Was die unterirdisch hervorgebrachten Rohmaterialien der Stärkebereitung an- langt, so ist die Stärkemenge derselben eine weit geringere, trotzdem aber deren Gewinnung noch rentabel, ja diese Rohmaterialien haben für die Stärkebereitung eine noch größere Bedeutung, als Samen und Früchte; aber, um eine rentable Fabrikation zu ermöglichen, muß der Stärke- gehalt doch ein relativ großer sein. Die Kartoffel enthält gewöhnlich an i5 — 20 Proz. Stärke; aber es ist der Züchtung gelungen, Kartoffel- varietäten zu erzielen, welche über 27 Proz. Stärke enthalten (Sorte Cimbals »Iduna«). Als sehr stärkereich gelten die knollenförmigen Rhizome von Maranta arundinacea mit 25 — 27 Proz, Stärke. Die Wurzeln von Tacca pinnatifida sollen nach Semler 28—30 Proz. Stärke liefern. Für diese Angabe fehlte aber die Bestätigung. Neuestens wurde von Wohltman die Tacca-Pflanze in Samoa in Bezug auf den Stärkegehalt geprüft, wobei gefunden wurde, daß die Stärkemenge der Wurzeln dieser Pflanze 25,8—28,7 Proz. beträgt 2). Ehe ich die Pflanzen, welche entweder käufliche Stärke liefern oder zur Darstellung derselben versuchsweise oder nur in kleinem 1) Nach Tschirch soll der Stärkegehalt des Mais bis auf 74,5 Proz. steigen. Pharmakognosie 2 (19 12), p. 195. 2) Wohltmann, Tacca pinnatifida, die stärkereichste Knollenfrucht der Erde. Tropenpflanzer 9 (1905). 16 Elfter Abschnitt. Stärke. Maßstabe verwendet werden, aufzähle, will ich vorerst jene Stärke- sorten namhaft machen, welche wichtige Objekte des Handels sind. Die- selben sind: Die Weizen- und Kartoffelstärke, hauptsächlich auf dem Kon- tinente erzeugt und verwendet. Reisstärke, vorzugsweise in England dargestellt und benutzt. Sagostärke, in Ostindien und einigen umhegenden Inseln darge- stellt, zur Gewinnung des Sago, einer bekanntlich wichtigen Kolonial- ware, dienend. Marantastärke (westindisches Arrowroot), in Westindien und in anderen warmen Gegenden des alten und neuen Kontinents häufig dar- gestellt und als Arrowroot in den Handel gebracht. Man ioc stärke, seit alter Zeit in Brasilien massenhaft gewonnen, in neuerer Zeit auch in vielen anderen Tropengegenden zur Darstellung der Tapioka verwendet. Curcumastärke, Ostindien, ist das ostindische Arrowroot. Cannastärke, hauptsächlich in Australien gewonnen, bildet das Arrowroot von Queensland. Hierzu kommt noch in neuerer Zeit die Maisstärke, welche nunmehr nicht nur für Nordamerika von großer Bedeutung ge- w'orden ist, sondern auch in Europa (Ungarn, Osterreich usw.) im großen erzeugt wird. Die nachstehenden Pflanzen liefern Stärke für den Handel oder werden lokal auf Stärke ausgebeutet. Einige sind wohl noch Objekte des Versuches. Die Stärkesorten der mit gesperrter Schrift aufgeführten Pflanzen werden im Buche ausführlich abgehandelt werden. Hierunter befinden sich nicht nur die wichtigsten Stärkemehle des Handels, son- dern auch solche bis jetzt noch minder bedeutungsvolle Sorten, die aber in der Folge wichtig zu werden versprechen. 1. Cycadeen. Cycas revoluta Thunb. Dient in Japan zur Sagobereitung. C. circinalis L. Ostindien, Ceylon. Auch aus dem Mark dieses Baumes soll Sago gewonnen werden. Luerssen, Handbuch der Bo- tanik, n (1882), p. 81. V. Höhnel, Die Stärke und die Mehlprodukte. 1882. p. 63. Dioon edule Lindl. Mexiko. Aus den genießbaren Samen soll in Mexiko ein vortreffliches Arrowroot erzeugt werden. v. Höhnel, I.e., p. 8. Eichler in Engler-Prantls Pflanzenfamilien. H, 1 (1889), p. 22. Zamia spiralis Salisb., s. Arrowroot von Queensland. Elfter Abschnitt. Stärke. 17 Z. angustifolia Jacq., pumila L. und tenuis Willd. liefern auf den Bahamas und Antillen ein Arrowroot, Z. integrifolia Ait. in Florida ein Satzmehl, genannt Coonti. v. Hühnel, 1. c, p. 8. Z. sp. Antillen. Die Stärke aus dem Mark des Stammes liefert eine Art Arrowroot. Martins, Flora brasil. IV, I, p. 416. 2. Aponogetonaceen. Aponogeton monostachyus L. fil. Knollen, Indien. Gat. des Gol. fr. 1867, p. 132. Wiesner und Hübl in Wiesner, Mikr. Unters. Stutt- gart 1872, p. 64, A. distachyus Ait. Knollen, Indien. Payen, Handbuch der tech- nischen Ghemie. Deutsch von Stohmann und Engler. II, p. 83. Liefert nach V. Hühnel (1. c, p. 8) eine Art Arrowroot. 3. Alismaceen. Alisnia Plantago L. Diese bei uns gemeine Pflanze (Froschlöffel) liefert in Nordchina ein Stärkemehl, v. Hühnel, 1. c, p. 8. Sagittaria chinensis Sims. Aus den genießbaren Wurzelstücken wird in China Stärke gewonnen. Nach v. Hühnel, 1. c, p. 8, dort auch aus Sagittaria sagittifolia L., welche bekanntlich anch bei uns wild wächst, 4. Gramineeu. Triticum vulgare Vill. T. turgidum L. T. spelta L. T. durum Desf. T. dicoccum Schi'arik (= T. amyleum Sering.) T. monococcum L. Seeale cereale L. Früchte. Roggenstärke, Wiesner, Techn. Mikro- skopie, p. 204. A. Vogl, Veget. Nahrungs- u. Genußmittel. 1898, p. 174. Nach Gintl, Weltausstellungsbericht 1874, wird Roggenstärke in Italien bereitet. Hordeum vidgare L. Früchte. Gerstenstärke, Wiesner, 1. c, p. 204. V. Hühnel, 1, c, p. 10 und 39. A. Vogl, 1, c. , p. 99 und 174, Oryxa sativa L., s. Reisstärke. Zea mais L., s, Maisstärke. Panicum miliaceum L. Dient nach v. Hühnel (1. c. , p. 11) in England in kleinem Maßstabe zur Slärkebereitung. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 9 s. Weizenstärke. 18 Elfter Abschnitt. Stärke. 5. Palmeu. Sagus Rumphii Willd. (-= Metroxylon Sagus Roxb. = M. Rumphii König) S. laevis Rumph. (= Metroxylon laeve König) S. farinifera Lam. (^ Metroxylon fariniferum Mart.) S. elata Reinw. (= Metroxylon elatum Mart.) S. pedunculata Foir. ( = Raphia pedunculata Beauv. = R. Riiffia Mart.). Aus dem Mark der Stämme wird auf s. Sago. Madagaskar Stärke und Mehl bereitet 8. inermis Roxb. {= S. Runiphii Blume = Metroxylon inerme Mart.). Indien Arenga saccharifera Lab. (= Saguerus Rumphii Roxb. = Borassus Gomutiis Low. = Oomutus saccharifera Spreng.) Borassus flabelliformis L. B. tujiicata Lour. Dient in Indien zur Bereitung eines Sago, welcher aber nicht ausgeführt wird. Caryota urens L., s. Sago. C. Rumphiana Mart. Auf den Molukken wird aus dem Mark der Stämme Mehl bereitet. Guilielma granatensis Karst. (= Bactris granatensis Wendl). Aus dem Mark der Stämme wird in Neugranada und Venezuela Mehl und Stärke bereitet. Corypha elata Roxb. Liefert in Bengalen eine geringe Sagosorte. Drude in Engler-Prantls Pflanzenfamilien II, 3 (1889), p. 35. C. wnbraculifera L. Ceylon, Malabar. Das Mark wird zuweilen, namentlich zur Zeit der Not^ zur Sagobereitung benutzt. Semler, Trop. Agrikultur. 2. Aufl. v. Hindorf, I (1897), p. 724. Oreodoxa oleracea Mart. (= Areca oleracea L. = Euter pa caraiba Spreng.). Westindien, auch sonst in den Tropen kultiviert (Kohlpalme). Liefert Sago, der aber nicht ausgeführt wird. Cocos flexuosa Mart. Das Mark der Stämme liefert in Brasilien Mehl, desgleichen C. Yatay Mart. abge- 6. Araceen. Arum maculatum L. Die aus den Knollen dieser Pflanze schiedene Stärke gehört zu dem ältesten in den Apotheken benutzten Amylum (s. unten, Geschichtliches). Es soll jetzt noch als Portland-Arrow- root in England Verwendung finden, v. Höhnel, 1. c, p. 8. A. Vogl, Nahrungsmittel (1899), p. 187. Arum esculentum L. (= Colocasia esculenta Schott. = C. anti- quorum Schott. = Caladium esculentum Vent.). Elfter Abschnitt. Stärke. 19 Ä. itaUcum Lam. Nach v. Höhnel (1. c, p. 8) in erheblicher Menge in Italien und in Algier zur Stärkebereitung benutzt. Dracontium polypkyllum L. Knollen. Französisch-Indien. Cat. des Gol. fr. 1867, p. 132. Amorphophallus sativus Bl. ^arani mavon. Wird in Franzüsisch- Indien auf Stärke ausgebeutet. Wiesner, Fremdländische Pflanzenstoffe. (Wiener Ausstellungsbericht für 1873.) II, 1 (1874), p. 133. 7. Liliaceen. a) Uvularieen. Gloriosa superba L. Tropisches Afrika und Asien. Unterirdischer Stamm, zu Stärke in Franzüsisch-Indien. Cat. des Col. fr. 1868, p. 132« Über die Stärke s. Munter, Bot. Zeitung III, p. 193 ff. ^^ y ^^^^ b) Lilioideen. Fritillaria imperialis L., s. Stärke der Kaiserkrone. Er ythroniu m Dens canis L. Die Stärke, welche aus der Zwiebel dieser auch in Europa vorkommenden Pflanze gewonnen wird, ist in Japan offizinell. J.Mo eller, Mikrosko- pie der Nahrungs- und Genuß- mittel, 2. Aufl., Berlin 1905. Tschirch, Pharmakognosie, Bd. II (im Erscheinen), p. 178 bezeichnet diese Stärke als ja- panisches Arrowroot (Fig. 9). Fig. y. stärke ans der Zwiebel von Erythroniiim Dens canis, (Nach J. Moeller.) c) Dracaenoideen. Yucca gloriosa L. Aus den Wurzelknollen wird in Zentralamerika Stärke bereitet. Über dieses »Arrowroot von Costarica« s. A. Vogl, 1. c, p. 188. 8. Amaryllideen. Pancratium inaritimum L. Mittelmeerländer. Knollen zur Stärke- gewinnung. Giordane, Genie industr. 1893, p. 306. Dingler, Poly- techn. Journ. CLXIX, p. 400. Gintl, 1. c. (1874), p. 12. v. Höhnel, 1. c, 10. Alstroemeria jJallida Grah. Der Wurzelstock wird in Chile au Stärke verarbeitet, v. Hühnel, 1. c, p. 10. 2* 20 Elfter Abschnitt. Stärke. 9. Taccaceen. Tacca pinnatifida Forst. (= Leontice leontopetaloides L.), s. Takkastärke. T. integrifolia Oawl. und T. oceanica Nutt., s. unten bei Takkastärke. 10. üioscoreaceen. Dioscorea alata L. Knollen, s. Dioscoreenstärke. D. sativa L. Knollen, s. Dioscoreenstärke. D. trlfida L. In Venezuela als Mapuey gebaut. A. Ernst, Expos, nacion. Caracas 1886, p. 400. D. Batatas Decsn. (= divaricata Blanc), s. Dioscoreenstärke. D. CUff'ortiana Lam., s. Dioscoreenstärke. 11. Miisaceeu. Musa paradisiaca L., s. Bananenstärke. 12. Zingiberaceen. Curcuma leukor rhiza Boxb., s. Kurkumastärke. C. angustifolia Boxb. Kurkumastärke. C. ruhescens Roxh. v. Hühnel, 1. c, p. 10. Dragendorff, Heil- pflanzen. 1898, p. 143. Kurkumastärke. Nach Pharmacopoea indica werden außer den drei genannten Spezies noch C. montana Roxb., C. longa L. und C. aromatica Salisb. als stärkeliefernd genannt. 13. Cauuaceen. Canna edulis Ker. f= C. rubricaulis Li7ik) ] ,, .... ry ■ AU ^ r^ i. ttthj \ S- Kannastarke. 6. coccmea Ait. (= C. rubra Willd.) ] C. Ächiras Oillies. Chili. Arrowroot. C. patens Rose. St. Helena. Arrowroot. 14. Marautaceeii. Maranta arundinacea L., s. westindisches Arrowroot. M. indica Jiiss. Knollen. Arrowroot. In Ostindien kultiviert. Über die Stärkekörner dieser Arrowroot-Art s. Wiesner, Techn. Mikroskopie, p. 210, und Flückiger, Pharmakognosie, 1. Aufl., p. 710, Die Angaben stimmen nicht überein, weshalb eine erneute Untersuchung auf Grund von authentischem Material erwünscht wäre. M. ramosissima Wal. ist nach Tschirch, Pharm., Bd. II, p. 167 nur eine Kulturform d. M. arundinacea L. M. nobilis Moore. In Neusüdwales behufs Erzeugung von Arrow- root kultiviert. Über diese Stärkesorte s. Wiesner und Hübl, 1. c, p. 61. Elfter Abschnitt. Stärke. 21 M. Älouya Jacq. Cayenne. Die Knollen liefern Stärke. Duchesne, Rep. des plantes utiles, p. 46. Dragendorf f, 1. c, p. i47. M. Arouma Alibi. Guayana. Knollen. Duchesne, 1. c. M. Tonchat Äubl. (^= Stromanthe Tonchat Körii.). Guayana, West- und Ostindien. Die Knollen liefern Stärke. Dragendorf f, 1. c, p. 147. Phrynium cUchotomuni Roxb. (^= Clinogyne clichotoma Salisb.). Knollen liefern Stärke. Auf Martinique kultiviert. Cat. des Col. fr. 1867, p. 132. Mikr. Kennzeichen: Wiesner und Hübl, 1. c, p. 60. 15. Fagaceeu. Quercus sessüiflora Sm. und Q. pedunculata Ehr. Samen. Eichel- stärke. Nägeli, 1. c, p. 405 und 472. Wiesner, Techn. Mikroskopie, p. 212. V. Hühnel, 1. c, p. 7. Castanea vesca Oärtn. (^=Fagus GastaneaL.}, s. Kastanienstärke. 16. Moraceen. Artocarpus incisa L. fil. Früchte. Fecule du fruit de l'arbre ä pain. Brotfruchtstärke. A. integrifolia L., s. Brotfruchtstärke. 17. Polygonaceen. Polygonuni Fagopyrum L., s. Buchweizenstärke. 18. Nymphffiaceen. Nelumbium speciosum Willd. f= Nym^ihcea Nelumbo L. = Ne- lumbo nucifera Gärt.). Süd- und Mittelasien, früher auch in Ägypten. Aus den Samen (ägyptischen Bohnen) wird Mehl bereitet und aus den Rhizomen in China auch ein Arrowroot dargestellt. Dragendorff, 1. c, p. 210. Edw. Tys. Reichert, The differentiation and specifity of starches. Washington (1913). Über Samen I, p. 209; über den Wurzel- stock II, p. 849. 19. Legiinüiiosen (Papilionaten). Phaseolus multi- \ Samen. Bohnen. Allgemein, auch in warmen florus Willd. \ Gegenden gebaut. In England im beschränkten Ph. vulgaris L. J Maßstabe zur Stärkegewinnung benutzt'). Über die Eigenschaften und Kennzeichen dieser Stärkesorte s. Nä- geli, Die Stärkekürner. Zürich, p. 425. Wiesner, Tech. Mikroskopie, p. 208. M. Hock in Wiesner, Mikrosk. Unters. Stuttgart 1872, p. 77. V. Höhnet, 1. c, p. 59. I) Proben hiervon von der Firma J. Reckit and Sons (London) befinden sich im Warenkabinet der Wiener teclmischen Hochschule. 22 Elfter Abschnitt. Stärke. Pisum sativum L. und verwandte Arten. Erbse, v. Hühnel, 1. c, p. 6. Ervum Lens L. Linse. In England zur Stärkebereitung benutzt. V. Hühnel, 1. c, p. 6 und 59. Castanospermuni australe Cunn. DoHchos bulbosus L. (= D. mammosus Nor. = Pachyrhixus an- gidatus Rieh.). In Süd- und Ostasien kultiviert. Aus den Wurzeln dieser Pflanze wird eine sehr schöne und rein weiße Stärkesorte, das Arrowroot aus Japan, bereitet. Über diese Stärke s. A. Vogl, Nahrungs- und Genußmittel. 1872, Fig. 47. Derselbe, 1. c. '1899,'p. 189. Dragendorff, 1. c, p. 338. D. hirsuta Thunb. (= Piieraria Thunbergiana Benth.J. Liefert auch Japan. Arrowroot. Erscheint in der Japan. Pharmakopoe. Die Stärke der Samen dieser Pflanze wird auch sonst noch in China und Japan verwendet. Moeller, 1. c, p. 138. Tschirch, 1. c. 20. Euphorhiaceen. Manihot utilissima Pohl (= Jatropha Manihot L. = Janipha Manihot Kth.J, s. Tapioka. M. Aipi Pohl f= Manihot palmata Müll.-Arg.), s. Tapioka. M. Janipha Pohl (= Jatropha Janipha L. = Manihot cartha- genensis Müll.-Arg.). Brasilien. Die Wurzeln sind stärkereich, aber neigen zur Verholzung, weshalb sie zur Tapiokaerzeugung wenig geeignet sind. Doch liefern sie stärkereiche Produkte, welche als Nahrungsmittel in der Heimat verwendet werden. M. japonica. Diese Spezies fehlt im Index Kewensis. Soll in Japan versuchsweise als Stärkepflanze gebaut werden. Semler, Trop. Agri- kultur II (1887), p. 644. Aus diesem Werke in mehrere andere Schriften übergegangen. Diese Spezies dürfte wohl überhaupt und insbesondere als Tapiokapflanze zu streichen sein. 21. Anacardiaceen. Mangifera indica L. Indien; auch sonst in den Tropen wird der Mangobaum kultiviert. Auf Martinique und Reunion wird aus den Samen Stärke (fecule de manguier) bereitet. Cat. des Col. fr. 1867, p. 133. Über die mikroskopischen Kennzeichen dieser Stärkeart s. Wiesner und Hübl, 1. c, p. 68. Reichert, 1. c. (1913) I, p. 210. 22. Hippocastaiieen. Aesculus hippocastanum L., Roßkaslanienstärke. Elfter Abschnitt. Stärke. 23 23. Sterculiaceen. Pachira aquatica Alibi. Auf Martinique wird aus den Samen ein Stärkemehl (fecule de la chataigne de la Guiane) bereitet. Cat. des Gol. fr. 1867, p. 133. Über die mikroskopischen Kennzeichen dieser charak- teristischen Stärkeart s. Wiesner und Hübl, 1. c, p. 67ff. (Abbildung s. oben p. 5). 24. Convolvulaceeii. Batatas edulis Chois. ^= Convolvulus Batatas L. = C. edulis Thimh. = Ipomoea Batatas Lam.), s. Batatenstärke. 25. Solanaceen. Solanum tuberosum L., s. Kartoffelstärke. 26. Äcanthaceen. Riiellia pavale Roxb. Aus den Samen wird in Franzüsisch-Indien eine Stärkesorte gewonnen. Cat. des Col. fr. 1867, p. 133. Über die mikroskopischen Kennzeichen dieser Stärkesorte s. Wiesner und Hübl, 1. c, p. 66. 27. Cucurbitaceen. Sicyos angulata L. Aus den Knollen wird auf Reunion ein Stärke- mehl (fecule de chou-chou) gewonnen. Cat. des Gol. fr. 1867, p. 133. Über Kennzeichen und Eigenschaften dieser Slärkeart s. Wiesner und Hübl, 1. c, p. 67. Sechium edule Swartx (= Sicyos edulis Jacq.J. In Westindien Chocho, in Mexiko Ghayote genannt. Über diese Nahrungspflanze s. Semler, Tropische Agrikultur. 1. Aufl., H, p. 677ff. Über die Stärke- kürner aus den Samen dieser Pflanze s. A. Vogl, 1. c. (1872), Fig. 48. Derselbe, 1. c. (1899), p. 188. F. 0. Koch, Über Ghayote in Tropen- pflanzer XI (1907), p. 7i0ff. Prof. Zimmermann (Tropenpflanzer XIII [1909], p. 328 ff.) berichtet über die Kultur dieser Pflanze in Deutsch- Ostafrika. Die Wurzelknollen erreichen im zweiten Jahre ein Gewicht von 3 kg, enthalten 71 Proz. Wasser und 20 Proz. Stärke. Der Stärke- gehalt soll bis auf 25 Proz. steigen, so daß die Knollen von Sechkwi edide zu den stärkereichsten unterirdischen Pflanzenteilen zählen würden (vgl. oben p. 15). Bryotiia epigcea Rottl. Aus den Wurzelknollen dieser Pflanze wird in Franzüsisch-Indien eine Stärkemehlsorte erzeugt. Gat. des Gol. fr. 1867, p. 133. Über Eigenschaften und Kennzeichen dieser Stärkeart ist nichts bekannt. Cucurbita sp. Samen. Fecule de citrouille. Gat. desCol.fr. 1867, p. 133. Über Eigenschaften und Kennzeichen dieser Stärkesorte ist nichts bekannt. 24 Elfter Abschnitt. Stärke. |III. Die Gewinnung der Stärke. Eine genaue Darstellung der Methoden, nach welchen die Stärke- mehlarten im großen erzeugt werden, kann hier nicht erwartet werden ; es ist dies wohl hauptsächlich ein Gegenstand der Technologie, da es hierbei ja vornehmlich auf die Beschreibung von Apparaten und Maschi- nen ankommt, welche im Betriebe der Slärkefabrikation in Verwendung kommen. Da aber die Erzeugungsweisen der Stärkesorten auf die Eigen- schaften des dargestellten Produktes einen Einfluß nehmen, so kann ich diesen Gegenstand nicht ganz übergehen. Es soll hier nur das Prin- zipielle der Darstellungsmethoden der Stärke im kurzen erörtert und vor- nehmlich nur das erwähnt werden, was mit dem histologischen Bau der zur Stärkegewinnung dienenden Pflanzenteile im Zusammenhange steht, ein Gegenstand , der in technologischen Schriften entweder übergangen oder nur wenig eingehend behandelt wird. Für die Darstellung der Stärke aus Knollen (Kartoffelknollen usw.) kennt man zwei prinzipiell verschiedene Methoden. Die eine, es ist die fast allgemein angewendete, besteht in einer möglichst vollständigen mechanischen Zerkleinerung der Knollen auf Reibezylindern und der- gleichen Apparaten. Auf diese Weise wird ein Brei erhalten, den man auf Sieben auswäscht, in neuerer Zeit unter Wasserzufluß auf Sieben ausbürstet 1). Von den Sieben läuft dann eine milchige Flüssigkeit ab, aus welcher sich Stärke niederschlägt, die man durch Waschen oder auch durch Zentrifugieren reinigt. Diese noch sehr wasserreiche (etwa 40 — 45Proz. Wasser haltende) Stärke wird entweder als »grüne Stärke« (Naßstärke) der Dextrin- und Stärkezuckerfabrikation zugeführt, oder durch Trocknen zu gangbarer, für verschiedene Zwecke dienender Han- delsware gemacht. Diese Prozedur wird gewöhnlich in Trockenkammern bei mäßig erhöhter Temperatur (30 — ^45° G) vorgenommen. Die luft- trocken gewordene Masse wird sodann zwischen Walzen zerdrückt. — Die nach der Abscheidung der Stärke auf den Sieben zurückbleibende 1) Im Großbetriebe werden die auf den Sieben zurückbleibenden unauf- geschlossenen Gewebspartien noch vermählen (in Breimühlen). Eine vollständige Aufschließung der Zellen ist aber auch nach diesem Verfahren nicht zu erzielen, Saare, Die Fabrikation der Kartoffelstärke. Berlin 1897, p. 81. Der Verfasser dieses ausgezeichneten "Werkes, welches in der Folge noch oft zitiert werden wird, Prof. Dr. Oskar Saare in Berlin, starb im Jahre -1903. Das unten mehrmals ge- nannte Werk Parows ist gewissermaßen eine Neuauflage des Saareschen Buches. Parows Lehrbuch der Stärkefabrikation, Berlin -1908, ist auch dem Andenken Sarres gewidmet. Parow, 1. c. 1, p. -184—258 behandelt mit Rücksicht auf die neuesten Erfolge die Erzeugung der Kartoffelstärke. Hier (p. 216) findet sich Saare s Angabe über die praktische Unmöglichkeit eines vollständigen Aufschließens des Kartoffel- parenchyms bestätigt. Elfter Abschnitt. Stärke. 25 Masse, die Pulpe (• Stärkefaser«), enthält stets noch etwas Stärke, da es durch die Zerkleinerungsvorrichtungen nicht gelingt, alle Zellen des stärkeführenden Gewebes vollkommen aufzuschließen. Die Pulpe wird deshalb verfüttert oder zur Stärkezucker- und Branntweinbereitung benutzt. Eine zweite, von Völker angegebene Methode der Stärkegewinnung aus Knollen beruht auf einer chemischen Aufschließung der Zellen, Die Knollen (KartofTelknollen, denn nur auf diese wird die Vülkersche Me- thode bis jetzt in Anwendung gebracht) werden in Scheiben zerschnitten in lauem Wasser einige Zeit mazeriert, hierauf in Haufen zusammen- geworfen und durch einige Zeit sich selbst überlassen, wobei die Tem- peratur auf etwa 40" C steigt. Hierbei gehen in den Geweben der Knollen chemische Veränderungen vor sich, die bis jetzt noch nicht näher studiert wurden, die aber gewiß darauf hinauslaufen, daß sich Substanzen bilden, welche nicht nur die Interzellularsubstanz (gemein- same Außenhäute oder Mittellamellen) des stärkeführenden Gewebes auf- lösen, sondern auch die Zellwände angreifen imd teilweise zur Lösung bringen, so daß auf diese Weise die Zellen und zwar erwiesenermaßen viel vollständiger als bei der früher geschilderten Methode aufgeschlossen werden. Es dürften hierbei wohl hauptsächlich organische Säuren ge- bildet w^erden, welche die aus Pektinkörpern bestehende Interzellular- substanz lösen. AVelche chemischen Vorgänge aber die Auflösung der Zellulosewände nach sich ziehen, ist bisher noch nicht aufgeklärt worden ; es ist eben dieser Prozeß, wie schon bemerkt, bis jetzt noch nicht ein- gehend studiert worden. Der so erhaltene Brei wird auf Siebe gebracht und auf die oben angegebene Weise behandelt. — Die Aufschließung der Zellen ist hierbei gewiß eine vollständigere als bei der mechanischen Zer- störung der Gewebe, ob aber hierbei nicht die Stärke eines Teils ihrer Granulöse beraubt wird, ist bis jetzt ununtersucht geblieben i). — Da das Material zur Kartoffelstärkegewinnung nur im Winter in großen Massen vorhanden ist, kann die Fabrikation der Kartoffelstärke nur im Winter betrieben werden. Da das Licht einen entschieden blei- chenden Einfluß auf die Stärke ausübt, so ist leicht einzusehen, daß die Kartoffelstärke — falls sie nicht einer chemischen Bleiche unterzogen wird — gegen tropische Knollenstärke oder gegen im Sommer darge- stellte Sorten von Weizenstärke in betreff der Weiße zurückstehen muß. 1) Nach den neuesten Berichten hat die Völkersche Methode wenig Eingang gefunden, wird aber erfolgreich auf die AufschUeßung der Pülpc in Anwendung gebracht. Über Versuche, durch Bakteriengärungen rationell auf gärungstech- nischem Wege Stärke aus Kartoffeln zu gewinnen, s. Saare, 1. c, p. 372 (f. Über die Völkersche Methode der Stärkebereitung aus Kartoffeln s. auch Tschirch, Pharmakognosie 2 (im Erscheinen begriffen), p. \6i. 26 Elfter Absclinitt. Stärke. Die Kartoffelstärke hat häufig einen deutlichen Stich ins Gelbliche (s. Anmerkung 1 auf p. 30). Die Darstellung der Stärke aus Samengeweben ist immer kom- plizierter und schwieriger als die aus Knollen; nicht nur weil das Gewebe der Samen trocken und dichter ist als die stärkereichen Gewebe unter- irdischer Pflanzenteile, sondern weil neben der Stärke in den Samen häufig noch andere Körper vorkommen, deren Dichte mit jener des Amylum nahezu übereinstimmt, und die in passender Weise von der Stärke getrennt werden müssen. In der nachfolgenden Darstellung habe ich vorzugsweise die Weizenstärke im Auge, da die Fabrikation derselben am meisten vervollkommnet ist und als Vorbild für die Verarbeitung trockener Früchte und Samen auf Stärke gelten kann. Die Weizenstärke wird entweder aus Weizenkürnern, oder aus ge- schrotetem Weizen, oder endlich aus Weizenmehl dargestellt. — Die Abscheidung aus dem unzerkleinerten Korne ist die älteste und zweifels- ohne unzweckmäßigste Gewinnungsart der Stärke, da hierbei der Kleber, ein doch wertvoller Körper, preisgegeben wird. Ein ähnliches gilt für geschroteten Weizen als Material zur Stärkegewinnung, nur hat man hierbei den Vorteil, daß die Dauer der Erzeugung abgekürzt wird. • — Die Darstellung der Weizenstärke aus Weizen kann auf zweierlei Weise betrieben werden, nämlich ohne und mit Gärung. Erstere Methode besteht darin, daß man die Kürner in Wasser erweicht, bis sie sich leicht zwischen den Fingern zerdrücken lassen, was im Winter zehn, im Sommer etwa fünf Tage in Anspruch nimmt. Die erweichten Körner werden darauf zwischen Walzen zerdrückt, und die Stärke aus dem erhaltenen Brei entweder durch Austreten in Tretfässern oder durch Schlämmen abgeschieden. Bei dieser Erzeugung setzt sich mit der Stärke stets eine kleine Menge des Klebers ab, welche selbst durch Schlämmen nicht gänzlich entfernt werden kann. Eine derartig dargestellte Stärke hat stets eine grauliche Farbe oder doch wenigstens einen Stich ins Graue, und selbst durch längere Einwirkung des Sonnenlichtes kann auf diese Weise kein völlig rein weißes Produkt erhalten werden; auch ist eine solche Stärke, ihres Klebergehaltes wegen, nicht so haltbar wie reine Stärke. Bei der Stärkegewinnung aus Weizenkürnern mittelst Gä- rung überläßt man den Stärkebrei, mit Wasser verdünnt, einige Zeit sich selbst, bis Gärung (zuerst alkoholische, dann milchsaure) einge- treten ist und eine Schimmeldecke (gewöhnlich von Penicülium glaii- cum Link) an der Flüssigkeitsoberfläche sich gebildet hat. Die hierbei entstandenen organischen Säuren und auch andere organische Körper lösen den Kleber auf; es ist somit einleuchtend, daß die nach diesem Verfahren abgeschiedene Stärke völlig rein und weiß erhalten werden kann. In welcher Weise in dem Stärkebrei die Gärung eingeleitet wird, Elfler Abschnitt. Stärke. 27 ist leicht begreiflich. Die den Weizenkürnern nur in Spuren anhaftenden und selbst die aus der atmosphärischen Luft in die Flüssigkeit herein- tretenden Fermentorganismen können wohl nur anfänglich eine überaus schwache Gärung hervorbringen und es wird längere Zeit verfließen müssen, bis die Gärung eine genügend starke sein wird. Eine Be- schleunigung der Auflösung des Klebers durch die Gärungsprodukte wird begreiflicherweise eintreten, wenn man zu dem Brei Zusätze macht, welche reich an geeigneten Fermentorganismen sind, z. B. Hefe, Sauerteig oder sogenanntes Sauerwasser, nämlich die Flüssigkeit, welche bei der Gärung des Stärkebreics beteiligt war. Obwohl nun nach diesem Ver- fahren (saures oder Hallesches Verfahren) eine sehr reine Weizenstärke, die durch Bleichung an der Sonne blendend weiß zu machen ist, erhalten werden kann, so ist diese Methode doch insofern nicht als eine rationelle zu bezeichnen , als hierbei der Kleber, ein in unverändertem Zustande doch so wertvoller Körper, völlig preisgegeben wird. Die vollkommenste Art der Stärkegewinnung aus Weizen ist ent- schieden die Abscheidung der Stärke aus Mehl. Diese Darstellungs- methode wurde bekanntlich von Martin angegeben. Sein Verfahren besteht darin, aus Weizenmehl und Wasser einen Teig von bestimmter Konsistenz zu bereiten und diesen unter fortwährendem Kneten auf Sieben, auf die kontinuierlich Wasser strömt, in möglichst kurzer Zeit seiner Stärke zu berauben, welche mit dem Wasser von den Sieben abfließt und sich zu Boden schlägt. Das Kneten wird entweder durch Hand- oder Maschinenarbeit vollzogen. Am Siebe bleibt der Kleber in unver- ändertem Zustande zurück, der nun zur Herstellung von Nahrungsmitteln (kleberreichem Brote, Teigwaren; gekörnt und mit Tapioka oder Reis- stärke versetzt, zu sogenannten Potages des französischen Handels) usw. verwendet wird. — - In neuerer Zeit hat man das Martin sehe Verfahren in einigen deutschen Stärkefabriken derart abgeändert, daß man das Mehl mit Wasser zu einem Brei vereinigt, den man in Zentrifugalappa- raten behandelt, wobei sich die Stärke als dichtester Bestandteil des Mehles, mit etwas Kleber gemengt, an den Wänden der rotierenden Trom- meln (Rohstärke), mehr nach innen zu aber ein überaus kleberreiches Mehl (Kleberbrei) abscheidet. Die Rohslärke unterwirft man vor dem Auswaschen einer schwachen Gärung, wobei die kleinen Mengen von Kleber zerstört werden. Der Kleberbrei wird je nach dem Grade seiner Reinheit entweder zu einem Nahrungsmittel (Klebergrieß, Klebermehl) verarbeitet, oder als Viehfulter benutzt. Es kann der bei rationeller Stärkebereitung aus Weizen als Nebenprodukt erhaltene Kleber auch eine bessere Verwendung finden, z. B. als »Lucin«, welcher Körper mit Erfolg als Ersatz für Albumin im Zeugdruck benutzt werden kann^). 1) Gintl in Dinglers Polytechn. Journal 214, p. 223. 28 Elfter Abschnitt. Starke. Wenn die Stärke als dichte Masse die Samen erfüllt, z. B. beim Reis, so muß die Aufschließung der Körner durch energischere als durch die für Weizen ausreichenden Mittel bewirkt werden. Es wird zu diesem Zwecke schwach alkalisch gemachtes Wasser ('/4 — 1/2 P^ozentige Natronlauge) mittelst Lumftpumpe den Kürnern zugeführt, welche nach einigen Stunden wie gequollene Weizenkürner zur Stärkeabscheidung benutzt werden können. Zum Aufschließen der Maiskörner behufs Stärke- gewinnung verwendet man verschiedene alkalische Substanzen (Kalk, Natron, Ammoniak) oder schwefelige Säure. Auch eine Bleichung der Stärke durch Chlorkalk wird in der Praxis vorgenommen, um dem Produkte die erforderliche Weiße zu geben, auch erfolgt z. B. bei der Kartoffelstärkegewinnung manchmal ein Zusatz von Schwefelsäure zu den Waschwässern, damit die Stärke sich vollständiger absetze, u. a. m. In neuester Zeit wird die Schwefelsäure, welche sich nur schwer von der Stärke vollständig trennen läßt^), durch schwefelige Säure (oder durch Lösungen von doppeltschwefligsaurem Kalk) ersetzt, wobei man auch den Vorteil der Bleichung hat 2). So wirkt also mancherlei zusammen, daß die Handelsstärke kein chemisch reines Produkt ist: erstlich die niemals bis zur Vollkommen- heit getriebene Befreiung der Stärke von den übrigen Bestandteilen der Gewebe, aus welchen sie dargestellt wurde, und zweitens die Anwesen- heit von Substanzen, welche von der Fabrikation herrühren. Die von den Pflanzengeweben herrührenden Verunreinigungen der Stärke können zum Teil mikroskopisch festgestellt werden. Bei dieser Untersuchung zeigt sich, daß im allgemeinen die aus Wurzelknollen oder Wurzeln dargestellten Stärkearten, insbesondere die verschiedenen Sorten des Arrowroots, aber auch die Kartoffelstärke, reiner sind als die aus Samen bereiteten, und namentlich die aus kleberreichen Getreide- arten hergestellten sind relativ reich an Gewebsbestandteilen. Aber auch im Aschengehalte geben sich die Verunreinigungen zu erkennen. Während im kleinen auf das sorgfältigste dargestellte Kartoffelstärke nur 0,2 Proz. Asche hinterließ, wurde in käuflicher Kartoffelstärke bis 0,9 Proz. (der Trockensubstanz) an mineralischen Stoffen gefunden, wobei eine künstliche Beimengung mineralischer Stoffe als Verfälschungsmittel ausgeschlossen war. Die Handelsstärke ist stets etwas stickstoffhaltig, be- sonders die aus Stickstoff reichem Rohmaterial erzeugte (z. B. Weizenstärke). Aber selbst in Kartoffelstärke wird stickstoffhaltige Substanz gefunden. So hat Arth. Meyer in käuflicher Kartoffelstärke 0,32 Proz. N nachgewiesen 3). 1) Parow, 1. c, p. 237. 2) Saare, 1. c, p. 244. 3) F. Alhin, Journ. f. praktische Chemie 2, 22 (1880), p. 80. — A. Meyer, 1. c, p. 77. Elfter Abschnitt. Stärke. 29 Sowohl Kartoffel- als Weizenstärke reagieren infolge anhaftender Nebenbestandteile sauer i). Neutral sind nur die besten Arrowroot-Sorten und manche der feinsten Sorten von Reisstärke. Kartoffelstärke scheint nach Arth. Meyers Untersuchungen (1. c, p. 76) nie neutral zu sein. Seltener als saure kommt bei manchen Stärkesorten alkalische Reaktion vor 2). Manche Eigenschaften fabrikmäßig dargestellter Stärke haben ihren Grund in Zersetzungsprodukten, welche bei der Abscheidung der Stärke sich bildeten und die von den Stärkekürnern absorbiert wurden. So erklärt sich nach Arth. Meyer (1. c, p. 76) der bekannte unangenehme Geruch des aus Kartoffelstärke bereiteten Kleisters. IV. Eigenschaften und Verwendung der Stärke. Die Eigenschaften der Stärkearten beruhen selbstverständlich in erster Linie auf den Eigentümlichkeiten der dieselben zusammensetzen- den Stärkekörner, welche bereits oben geschildert wurden. Die Stärke des Handels setzt sich aber gewöhnlich nicht bloß aus Stärkekörnern zusammen — nur die feinsten Arrowroot-Sorten machen vielleicht eine Ausnahme und sind als völlig rein zu betrachten — und noch weniger besteht die käufliche Stärke aus gänzlich unveränderten Stärkekörnern. Wie schon bei der Darstellung der Stärke erwähnt wurde, läßt sich die Stärke nicht vollständig von allen Bestandteilen, welche in den betreffenden Geweben mit Stärke gemengt sind, befreien und auch durch die Fabrikation werden manche den natürlich vorkommenden Stärkekürnern nicht angehörige Substanzen der Stärke einverleibt. Die chemische Charakteristik der Stärke wird im nächstfolgenden Kapitel geschildert werden; in diesem Kapitel sollen nur die physikali- schen Eigenschaften der Stärke, sofern dieselben nicht schon bei Be- sprechung der Stärkekörner erörtert wurden, vorgeführt werden. Fast alle Stärkekörner haben eine weiße Farbe; manche Stärke- arten sind aber von Natur aus gefärbt. So gibt es rote und gelbe von bestimmten Varietäten der Dioscorea alata herrührende Amylumsorten. \) Vgl. A. Meyer, 1. c, p. 761f. — Soxhlet (Zeitschr. für das gesamte Brau- wesen, 1881) fand die Weizenstärke des Handels meist sauer. 2) Nach Tschirch (Pharmakognosie 2 [1912], p. 193) soll die käufhche Reis- stärke stets alkalisch reagieren. Dies ist begreiflicherweise oft der Fall, da die Reisstärke häufig aus dem Reiskorn durch Aufschließung mittelst alkalischer Flüssig- keiten gewonnen wird. Ich habe mich aber überzeugt, daß käufliche Reisstärke auch vollkommen neutral sein kann, oder einen entschieden sauren Cliarakter be- sitzt. Ersteres ist leicht erklärlich, aber auch letzteres ist zu verstehen, wenn man bedenkt, daß Reisstärke auch durch ein Gärungsverfahren erzeugt wird, wobei ein Rest von Milchsäure in der Stärke zurückbleibt, oder eine nicht reinweiße Reisstärke durch Chlor oder schweflige Säure gebleicht wird, wodurch saure Produkte entstehen. 30 Elfter Abschnitt. Stärke. Die weißen Stärkearten zeigen verschiedene Grade von Weiße. Die feinsten Sorten von Weizen- und Reisstärke sind blendend weiß. Erstere werden bloß im Sommer gewonnen, und es ist gewiß, daß die starke Ein- wirkung des Lichtes der Hauptgrund der reinen weißen Farbe solcher Stärkesorten ist. Im Winter dargestellte Sorten stehen den im Sommer bereiteten an Weiße nach. Manche Weizenstärkesorten sind stark in grau geneigt; die Ursache dieser Färbung ist die Anwesenheit von einigen Prozenten Kleber, welche infolge unzweckmäßiger Darstellung sich mit dem Stärkemehl abgeschieden haben. Kartoffelstärke, welche bekanntlich stets im Winter dargestellt wird, da das Rohmaterial nur in dieser Zeit in genügender Menge vorhanden ist, hat meist eine gelbliche Farbe 1). Auch Kurkuma- und Kannastärke sind etwas gelblich. Manche Stärkesorten werden beim Schlämmprozeß als graugelbliche Massen erhalten, z. B. die Roßkastanienstärke. Diese, aber auch die gewöhn- lichsten Stärkesorten werden in manchen Fällen durch künstliche Bleich- mittel in einen Zustand oft sehr hoher Weiße gebracht. Manchen Stärke- sorten benimmt man den gelben Farbenton durch schwache Bläuung. Für technische Zwecke (gleichzeitiges Appretieren und Färben von Stoffen) werden Stärkesorten auch gefärbt und erscheinen in stark gefärbtem Zustande im Handel. Die Feinheit der Stärkemehlsorten hängt begreiflicherweise von der Grüße der konstituierenden Körnchen ab. Die unten folgenden An- gaben über die Dimensionen der Amylumkürnchen werden den besten Ausdruck für die Feinheitsgrade der verschiedenen Sorten abgeben. Hier sei nur erwähnt, daß Reis-, Hafer- und Buchweizenstärke als Repräsen- tanten der feinsten, Mais- und Weizenstärke als Muster mittelfeiner Sorten gelten können, und daß die Kartoffelstärke, die Stärke von Canna edulis und Curcuma leukorrhixa, deren Körnchen schon mit freiem Auge erkannt werden können, zu den gröbsten Stärkesorten des Handels zählen. Die neuesten Fortschritte in der Kartoffelstärkefabrikation haben zur Entstehung von Sorten geführt, welche sich durch die durchschnitt- liche Größe der Stärkekörnchen unterscheiden (s. unten bei Kartoffelstärke). Geruch. Die Stärkesorten sind gewöhnlich geruchlos, aber die daraus bereiteten Kleister haben Geruch (s. unten p. 33). Die Dichte der Stärke beträgt etwa 1,5, manchmal etwas mehr, manchmal weniger, je nach den Wassergehalten. Nach Flückiger^) hat lufttrockene Marantastärke ein spezifisches Gewicht von 1,504, völlig getrocknete Marantastärke hingegen von 1 ,565 bei einer Temperatur von 1) In neuester Zeit ei'scheinen auch rein weiße Sorten von Kartoffelstärke, in- dem man entweder einzelne Sorten mit besonderer Sorgfalt darstellt, oder durch Anwendung von schwefeliger Säure eine gebleichte Ware gewinnt. 2) Pharmakognosie. 1. Aufl., p. 7H. Elfter Abschnitt. Stärke. 31 17 — i8° G. Bringt man lufttrockene Stärke mit Chloroform (spezi- fisches Gewicht = 1,500 bei 15° G) zusammen, so schwimmt das Pulver auf der Flüssigkeit. Trocknet man die Stärke hingegen vollständig, so sinkt sie in Chloroform unter i). Nach Beseitigung des Wassers kann sich die Dichte der Stärke bis auf 1,6 erheben 2). — Die Stärkearten bestimmter Pflanzen und Pflanzenteile haben bestimmte Dichten. So fand Flückiger, daß Kartoffelstärke lufttrocken ein spezifisches Gewicht von 1,503, völlig getrocknet von 1,633 besitzt, also in der Dichte von der Marantastärke verschieden ist. Nach Parow^) beträgt die Dichte der Kartoffelstärke 1,648, der Weizenstärke 1,629, der Maisstärke 1,620. Zur Unterscheidung der Stärkesorten könnten die Dichten wohl nur in beschränktem Maße herangezogen werden. Härte der Stärke. Man ist nicht gewohnt, die Härte organisierter Gebilde zu beachten. In manchen Fällen ist aber doch die Kenntnis der Härte solcher Körper von Belang. Auf meine Veranlassung wurden einige organische Pflanzenprodukte [insbesondere Pflanzenfasern) auf ihre Härte nach der in der Mineralogie üblichen Ritzmethode geprüft. Auch Stärke wurde auf die Härte geprüft und gleich jener des Muskovits ge- funden-*). Ich habe die Versuche wiederholt, denn es schien mir wichtig, die Härte eines Körpers, der als Pudermittel benutzt wird, möglichst genau zu kennen. Ich fand aber, daß die Stärke den Muskovit bei An- wendung von stärkerem Druck wohl lokal zerdrückt, ohne ihn eigentlich zu ritzen. Nach meinen Prüfungen ist die Stärke sogar um eine Spur weicher als Talk und stimmt in der Härte mit kristallisiertem, gelbem Blutlaugensalz überein, desgleichen mit der menschlichen Haut. Ge- pulverter Talk (Talcum, Federweiß) ist um eine Spur härter als Stärke: es ist aber diese Feststellung mit großer Schwierigkeit verbunden, so daß man, praktisch genommen, sagen kann: Stärke und Talcum stimmen in der Härte mit der menschlichen Haut überein und es können beide rücksichtlich ihrer Härte zu Schminke und als Pudermittel in gleicher Weise verwendet werden. Das Lichtbrechungsvermögen der Stärke ist bereits oben (p. 1 1 ff.) erörtert worden. Im verkleisterten Zustande ist die Stärke rechtsdrehend und zwar ist das optische Drehungsvermögen [«]d = + 202 oder [vjj = -)- 219,5". Doch zeigt sich bei genauer Untersuchung das Drehungs- vermögen je nach der Stärkeart verschieden. So ist das Drehungs- vermögen [rj.]o nach Belschner: 1) Flückiger in Fresenius, Zeitschr. für analytische Chemie o, p. 302. 2) Flückiger, Pharmakognosie. 3. Aufl., 1891, p. 242. 3) Parow, Lehrbuch der Stärkefabrikation 1, Berlin 1908, p. .'J1. 4) Emma Ott, Über die Härte vegetabilischer Fasern, üsterr. Bot. Zeitg. 1900. 32 Elfler Abschnitt. Stärke. bei Kartoffelstärke 204,3" » Reisstärke. . 202,5" » Weizenstärke. 202,4" » Maisstärke. . 20 1,5" i). Nach Berthelot und Vieille ist die Verbrennungswärme der Stärke = 4228 Kalorien (Rohrzucker 3962, Maltose 3949, Dextrin 3762). Der Wassergehalt frisch bereiteter Stärke beträgt nach Entfernung alles anhängenden tropfbaren Wassers 30 Proz. Im äußersten Falle ver- mag die Stärke 40 Proz. Wasser zu absorbieren 2). Lufttrocken führt sie 7 — 22 Proz. Wasser. Nach Soxhlet enthält die lufttrockene Kartoffel- stärke meist ungefähr 20 Proz. Wasser 3). Die Hygroskopizität ist nicht bei allen Stärkesorten gleich. Bei gleicher Luftfeuchtigkeit führt Kartoffel- stärke mehr hygroskopisches Wasser (etwa 20 Proz.) als Weizen- und Maisstärke (etwa 1 6 Proz.). Löslichkeitsverhältnisse. Die Stärke ist in Wasser von ge- wöhnlicher Temperatur, ferner in Alkohol, Äther, Schwefelkohlenstoff, Chloroform, Benzol, in ätherischen und fetten Ölen unlöslich. In Kupfer- oxydammoniak ist sie hingegen gleich der Zellulose löslich'*). Was das Verhalten der Stärke zu Wasser anbelangt, so wird von Nägeli und anderen angegeben, daß beim Zerreiben der Stärkekörner unter Wasser eine partielle Lösung der Stärkesubstanz erfolgt. Diese Tatsache wird aber von Knop durch die beim Zerreiben erfolgende Er- wärmung erklärt, welche eine partielle Verkleisterung zur Folge habe^). Nach meinen Beobachtungen ist das intakte Stärkekorn in Wasser unlös- lich, es löst sich aber zum Teil in Wasser auf, wenn es zertrümmert wird, auch wenn hierbei keine Verkleisterung stattfindet. Denn wenn die Zertrümmerung mit gekörntem Eis erfolgt und hierbei eine Tempe- ratur der Mischung von höchstens 2 — 3" G sich einstellt, bei welcher wohl von Verkleisterung der Stärke nicht die Rede sein kann, tritt doch eine partielle Lösung der Stärkesubstanz ein. Wird Stärke von einer bestimmten Temperatur mit Wasser von der gleichen Temperatur zusammengebracht, so tritt, wie Jungk 6) zuerst zeigte und ich auch für zahlreiche andere organische Substanzen nachwies^). 1) Siehe Parow, 1. c, p. 51. 2) Arth. Meyer, 1. c, p. 75. Dieses hohe Wasserabsorptionsvermögen befähigt die Stärke, in Wasser gelöste Substanzen reichhch aufzunehmen. 3) Siehe Arth. Meyer, 1. c, p. 77. 4) Vgl. dagegen Parow, 1. c. 1. Berlin 1908, p. 46. 5) Parow, 1. c, p. 46. 6) Poggendorffs Annalen. 1875. 7) Sitzungsberichte der Wiener Akademie der Wissenschaften. Bd. 64 (1871). Elfter Abschnitt. Stärke. 33 infolge von Verdichtung des Wassers in den Stärkekürnern eine Tempe- raturerhühung ein. Die Aschenmenge reiner Stärkesorten erhebt sich wohl nicht über 0,6 Proz. Die Verkleisterung der Stärke in Wasser tritt in der Regel bei Temperaturen über 60*^ C auf. Die Temperaturen, bei welchen die Kleisterbildung eintritt, scheinen bei den verschiedenen Sorten von Stärke verschieden, für einzelne Sorten aber nach den Versuchen von Lipp- mann i) konstant zu sein. Verkleisterungstemperaturen einiger Stärkesorten nach Lippmann. Roggenstärke Reisstärke . Kartoffelstärke Maisstärke . Weizenstärke Tapiokastärke Sagostärke . .Buchweizenstärke Eichelstärke 50,0— 55,0" G 58,7—61,2« » 58,7—62,5" * 55,0—67,5" » 62,5-68,7" » 62,5—68,7" » 66,2—70,0" » 68,7—71,2° >> 77,5—87,5" *2j Die Kleister der verschiedenen Stärkesorten haben verschiedene Eigenschaften und verschiedene Dauerhaftigkeit. Maisstärkekleister hat ein größeres St ei fungs vermögen als der Kleister von Weizenstärke, und dieser wieder ein größeres als Kartoffelstärkekleister 3). Reiner Kartoffelstärkekleister ist minder haltbar als ein Kleister aus reiner Weizenstärke. Ersterer verliert unter Bildung organischer Säure früher seine Klebkraft als letzterer. Manche Kleistersorten, wie die aus Maranta- stärke bereiteten, sind völlig geruchlos, während andere einen unange- nehmen Geruch erkennen lassen, wie z. B. der Kartoffelstärkekleister. Dieser Geruch tritt am deutlichsten hervor, wenn man die Stärke mit dem zehnfachen Gewicht Salzsäure (von 1,083 spezifischem Gewicht) schüttelt. 1) Jahresbericht der Chemie 1861, p. 715. 2) Die Bestimmung der Verkleisterungstemperatur bietet mancherlei Schwierig- keiten dar, so daß die Angaben verschiedener Autoren bezüglich der gleichen Stärke- art differieren. So verkleistert nach Dafert Reisstärke erst bei 73° (Arth. Meyer, 1. c, p. 134). 3) Wiesner in Dinglers Polytechn. Journ. 190 (1867), p. 154. — Parow, 1. c, Bd. T, p. 79. Wiesii er, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 3 34 Elfter Abschnitt. Stärke. Über Klebefähigkeit der Stärkesorten s. die Untersuchungen von Heron und Brown i), Dafert2) und W. Thomson^), welche aber bis- her in der Praxis noch keinen Eingang gefunden haben-*). Endlich sei noch erwähnt, daß die im Handel erscheinende Stärke entweder ein feines Pulver oder mehr oder minder große zusammen- hängende Massen bildet. Im letzteren Falle unterscheidet man die ganz unregelmäßig geformten Brocken (Schäfchen), welche sich leicht zu Pulver zerdrücken lassen und sich bilden, wenn die in dichter Masse niedergeschlagene oder durch Zentrifugieren vereinigte Stärke (nachdem sie trocken geworden) grob zerkleinert wird. Die sogenannte Strahlen- oder Stengelstärke läßt eine dichtere Bindung der Körnchen erkennen, welche dadurch hervorgerufen wurde, daß zu der sich abscheidenden Stärkemasse sehr verdünnter Kleister zugesetzt wird. Solche Strahlen- stärke ist von den Schäfchen dadurch zu unterscheiden, daß erstere mit Wasser vorsichtig verrieben ein Filtrat geben, welches durch Jod gebläut wird, während das in gleicher Weise bereitete Filtrat der zerdrückten Schäfchen farblos ist. Es wird aber zu beachten sein, daß sehr kleine Stärkekürnchen, z. B. die von Reis, das Filter passleren können und im Falle ihres Durchtrittes eine Blaufärbung des Filtrates bedingen. Eine auf diese Weise herbeigeführte Täuschung kann durch mikroskopische Prüfung leicht vermieden werden. Die Verwendung der Stärke soll hier nur in zusammenfassender Übersicht geschildert werden; bei Besprechung der einzelnen Stärkesorten folgen nähere Details. Die »grüne Stärke dient in großem Maßstabe in der Fabrikation von Dextrin, Traubenzucker und anderen chemischen Produkten. Trockene Stärke wird zur Bereitung von Kleister usw., der wieder entweder als Klebmittel oder zum Appretieren von aus Baum- wolle oder Leinenfasern verfertigten Garnen und Geweben, ferner als Verdickungsmittel für Farben und Beizen in der Färberei und im Zeug- druck, zum Leimen vieler, namentlich besserer Papiersorten, auch zur Darstellung von Farben dient, verwendet. Waschblau ist zumeist ge- färbte Stärke. Zur Färbung der besseren Waschblausorten dient Indig- blauschwefelsäure oder ein ähnliches Indigopräparat. Zu geringeren Sorten benutzt man auch Lackmus, Blauholzextrakt oder Mineralfarben. In neuerer Zeit stellen auch einige englische und deutsche Fabrikanten aus Reis- oder Weizenstärke ein durch Anilinfarben verschieden gefärbtes 1) Liebigs Annalen 199 (18771, p. 16^). 2) Landw. Jahrbücher. 1886. 3) Journal of the Society of Chemical Industry. 1886. Auch Dinglers Poly- techn. Journ. 261 (1886J. 4) Bei Saare, 1. c, p. 513, eine Methode, nach welcher die Glasgower Kattun- drucker die Stärke auf ihre Klebkraft prüfen. S. auch Parow, 1. c, p. 79. Elfter Absclmitt. Stärke. 35 Produkt dar, welches zu gleichzeitigem Appretieren und Färben von Geweben dient und selbst im Haushalte verwendet werden kann. Um das Bläuen der Wäsche zu ersparen, erzeugt man jetzt in England (aus Reisstärke), in Frankreich und Deutschland (aus Weizenstärke) eine schwach bläulich gefärbte Stärke. Stärke, welche zur Appretur von Geweben dienen soll, wird häufig mit mineralischen Substanzen versetzt, um die appretierten Gewebe unverbrennlich zu machen. Zur Darstellung dieser Apyrinstärke (apyrous starch) oder feuersicheren Stärke dienen Salmiak, Borax, Ammoniakalaun, wolframsaures Natron usw.^). Feine Stärkesorten werden auch als Schminke und Haarpuder verwendet. Reine Stärkesorten, z. B. gute Weizenstärke (amylum tritici), Arrow-root (amy- lum marantee usw.), finden auch eine medizinische Benutzung und dienen namentlich in England in ausgedehntem Maße zur Herstellung von Back- werken. Auch halbverkleisterte Stärke (Sago, Tapioka) ist in den Tropen ein wichtiges Nahrungsmittel, welches bekanntlich (zu Suppen und Speisen) auch bei uns Eingang gefunden hat. V. Chemische Charakteristik und Konstitution der Stärke. 1. Die Rohstärke. Begleitstoffe. Die Stärkesorten des Handels enthalten neben eigentlicher Stärkesubstanz und Wasser noch kleine Mengen anderer Stoffe, nämhch Zellwandreste, Anteile von Zellsaft, Fett, Cholesterin, lösliche Kohlehydrate, organische Säuren, deren Entstehung auf die Fermentation zurückzuführen ist, welcher man gewisse Rohmaterialien der Stärkefabrikation behufs Isolierung der Stärke aussetzt, stickstoff- haltige Substanz, riechende Stoffe, Reste der zur Reinigung verwendeten Schwefelsäure oder der bei der Neutralisation letzterer entstandenen Ammonium-, Natrium- und Kalium-Sulfate, mitunter Alkalikarbonat und andere Mineralsubstanzen, welche den Mutterpflanzen entstammen. Be- züglich dieser Verunreinigungen bestehen in qualitativer und quantitativer Hinsicht Unterschiede je nach der Stärkesorte. Näheren Aufschluß über die chemische Zusammensetzung der Stärke gibt nachfolgende Zusammen- stellung von Durchschnittswerten 2). \] Gintl, Appreturniittel, im Wiener Ausstellungsberichte. 1874. — S. auch Branza in Dinglers Polytechn. Journ. 1873, p. 474. 2) König, Die raenschl. Nahrungs- und Genußmittel. Berlin 1883. Umfang- reichere Tabellen über die Zusammensetzung von Stärkemehlsorten des Handels (mit unwesentlichen veränderten Durchschnittswerten) siehe desselben Werkes. 4, Auflage, Berlin 1903. 3* 36 Elfter Abschnitt. Stärke. Stärkesorte Wasser Stickstoft- substanz Fett Stärke Zellwand- reste Asche Proz. Proz. Proz. Proz. Proz. Proz. Weizenstärke . . '14,0 1,9 0,2 83,3 0,3 •0,4 Maisstärke . 14.0 1,5 — 84,1 — 0,4 Arrowroot-Stärkc . 15,7 1,1 0,1 82,8 0,05 0,2 Sagostärke .... 12,9 ,0,5 — 86,2 0,4 Tapiokastärkc . . U,4 0,5 — 84,8 — 0,25 Kartoll'elstärke a . 19,2 0,7 0,04 79,6 0,1 0,3 b . 17,2 1,0 — 80,8 — 1,0 Nach A. Fernbach i) enthält Kartoffelstärke auch Phosphor, der durch verdünnte Salzsäure nicht entfernt werden kann. Nach Trennung der größeren Stärkekörner von den kleineren durch Schlämmen fand er für je 100 g Stärke in den größeren, d. h. schwereren Körnern 160, 143, 159, 160, 178, 138 mg P2O5, in den kleineren, d. h. leichteren Körnern 199, 158, 185, 194, 226, 155 mg P2O5. Es scheint, als ob beim Wachsen der Stärkekörner ein phosphorreicherer Kern von phosphorärmeren Schichten umhüllt würde. Der Phosphor gehört nicht ausschließlich phosphorhaltigen Proteinen an, weil hierfür der Stickstoffgehalt der Stärke zu gering erscheint. 100 g Stärke weisen 18 — 38 mg Stickstoff auf. Nach E. Fouard^) hingegen enthält die Stärke ihren Phosphor ausschließlich in anorganischer Bindung (als Phosphate). Für die Abnahme des Asche- und des Phosphorsäuregehaltes bei fünf- maligem Waschen der Stärke mit verdünnter Salzsäure fand er folgende Werte, wobei sich I auf die ursprüngliche, II bis VI auf die 1 bis 4 mal gewaschene Stärke beziehen: I II III IV V VI Asche in Proz. 3,31 1,95 1,71 1,45 1,26 1,24 H3PO4 in Proz. 1,915 1,318 1,177 1,148 1,121 1,1173) Kartoffel- und Weizenstärke reagieren in der Regel sauer, erstere von Schwefelsäure, letztere von durch Fermentation entstandener Milch- säure. Soxhlet*) fand in 5 Proben von Kartoffelstärke 0,1 1 —0,77 Proz., 1) Compt. rend. de TAcad. des sciences 138, p. 428 (1904). 2) Ibid. 144, p. 501 (1907). 3) Auf eine während des Druckes erschienene Arbeit von M. Samec und F. V. Hoefft über Entaschungs- und Lösungsvorgänge bei Stärke (Kalloidchem. Bei- hefte 5 [1913]), welche sich auch mit der Bedeutung der Phosphate im Stärkekorn beschäftigt, kann nicht mehr eingegangen werden. 4) Zentralbl. f. Agrikulturchemie 1881, p. 554. Elfter Abschnitt. Stärke. 37 in 3 Sorten Weizenstärke im Mittel 0,14 Proz. freier Säure, berechnet als Milchsäure. Hingegen fand er Reis- und Maisstärke stark alkalisch von der bei ihrer Herstellung verwendeten Natron- oder Sodalüsung. Nach Fernbach reagiert die rohe Stärke gegen Phenolphtalein schwach sauer, gegen Helianthin alkalisch, gerade so, als ob sie primäre und sekundäre Phosphate enthielte, und L. Maquenne und E. Rouxi) fanden alle von ihnen untersuchten Stärkesorten gegen Helianthin alkalisch, wie sie meinen, infolge von Adsorption von Kalziumkarbonat aus dem bei der Erzeugung der Stärke benutzten Wasser. Zur Neutralisation be- nötigten sie für je 1 g verkleisteter Stärke in 50 cm^ Wasser bei Weizen-, Mais- und Erbsenstärke 2 Tropfen i/ig ° Schwefelsäure, bei käufHcher Reis- stärke für 1 Liter Kleister von 2 Proz. 9,8 bis 147 mg Schwefelsäure. Eine Probe Reisstärke enthielt 0,96 Proz. Mineralsubstanz, nach Behand- lung mit verdünnter Salzsäure nur unwägbare Spuren und adsorbierte in gewöhnlichem Wasser wieder 0,1 Proz. Aschenbestandteile. In gewissen Arrowroot- Sorten trifft man konstant Kalziumoxalat in Kristallen an 2). G. Malfitano^) schreibt dem Gehalte der Stärke an Elektrolyten eine entscheidende Bedeutung zu für ihr Verhalten im Hydrosolzustand und die Koagulation der Stärkehydrosole. Nach ihm sind die Mineral- substanzen der Stärke an ihre überwiegenden organischen Komponenten adsorptiv gebunden. Besonders wichtig scheinen in dieser Richtung die Phosphate und das Kalziumkarbonat zu sein. Reinigung. Die Stärkesorten des Handels lassen sich durch Waschen mit verdünntem Ammoniak, welches sich hierbei oft braun färbt, sodann durch Wasser und Entfernung gröberer Teilchen durch engmaschige Siebe, leichterer und schwererer Partikelchen durch Schläm- men bis zu einem gewissen Grade reinigen. Besser ist es jedoch, behufs Gewinnung reiner Stärke im Laboratorium die betreffenden Ausgangs- materialien nach Verfahrungsarten zu verarbeiten, welche sich in Arth. Meyers Monographie > Untersuchungen über die Stärkekörner ^ 4) be- schrieben finden und auf welche hier bloß verwiesen werden kann 5). Nach dem oben Gesagten wird ein Teil der Aschesubstanz durch wieder- holtes Waschen mit sehr verdünnter Salzsäure und Wasser in der Kälte 1) Compt. rend. de TAcad. des sciences 142, p. 124 (1906). 2) A. E. V. Vogl, Die wichtigsten vegetabihschen Nahrungs- und Genußnaittel. Wien 1899. 3) Compt. rend. de i'Acad. des sciences 143, p. 400 (1906). Vgl. Ch. Tanret, bull. Soc. Chim. de France (4) 5, p. 902 (1909). Ferner J, Wolff und A. Fernbach, Compt. rend. de I'Acad. des sciences 140, p. 1403 (1905). 4) Jena 1895. 5) Über ein Verfahren zur technischen Gewinnung von Reinstärke aus Roh- stärke nach D. P. 88 447 siehe Ber. d. deutschen ehem. Ges. 29 c, p. 896 (1896 . 38 Elfter Abschnitt. Stärke. entfernt. Eine vollständige Entmineralisierung führen G. Malfitano und A. N. Moschkoff 1) durch Waschen mit Vio n Salzsäure, Lösen in Wasser bei 130° C, Gefrierenlassen, Trennung des Koagulums von der Lösung und 3 — 5 malige Wiederholung des Lösungs- und Koagulationsvorganges herbei, wobei bei den letzten Lösungsoperationen an Stelle des Auto- klaven das kochende Wasserbad tritt. Doch findet hierbei unzweifelhaft eine Denaturierung der Stärke und eine Trennung von Amylopektin der Stärkekörner statt. (Siehe weiter unten.) 2. Die Kohlehydrate des Stärkekornes. Die Ansichten über die Zusammensetzung des Kohlenhydratanteiles der Stärkekörner haben sich im Laufe der Zeit geändert und sind auch gegenwärtig nicht vöUig geklärt. Nachdem G. Nägeli 1847 die äußerste Schicht der Stärkekörner als aus Zellulose bestehend erklärt hatte, hierin aber von Mohl und Schieiden widerlegt worden war, hielt er 1858 die nach längerer Einwirkung von Speichel auf die Stärkekörner zurückbleibenden Skelette für Zellulose und bezeichnete 1863 ähnliche Rückstände, welche nach Y4Jähriger Behandlung von Stärke mit Salz- oder Schwefelsäure hinter- bheben waren, als Amylozellulose, neben welcher in weit überwiegender Menge die eigentliche Stärkesubstanz, von ihm Granulöse genannt, den Hauptbestandteil der Stärkekörner bilde. Mohl erkannte 1859 zwar an, daß neben einem durch Enzyme und Säuren leichter angreifbaren ein resistenterer Anteil im Amylum vorhanden sei, bestritt jedoch unter Hinweis auf dessen Löslichkeit in Kalilauge, konzentrieterer Salzsäure oder Zinkchloridlösung seine Identität mit Zellulose. Er bezeichnete die Substanz der Stärkekornskelette als Farinose. 1886 glaubte Arth. Meyer auf mikrochemischem Wege festgestellt zu haben, daß sowohl die »Speichel- als auch die Säureskelette« der Stärkekörner, welche schon Walter Nägeli als identisch angesehen hatte, aus Amylodextrin, einem Umwandlungs- produkte der eigentlichen Stärkesubstanz, Amylose, bestünden. 1895 berichtigte er jedoch diese Behauptung, wie folgt. Die jodbläuenden (»normalen«) Stärkekörner bestehen aus zwei Modifikationen von Amy- lose, a- und ß-Amylose, von denen die erstere, die resistente, durch Jod nicht blau werdende Form nur in geringer Menge vorhanden ist. Die »Säureskelette« bestehen je nach der Dauer der Einwirkung der Säure aus a-Amylose, ß-Amylose und dem zuerst von Walter Nägeli nachgewiesenen Amylodextrin oder aus a-Amylose und Amylodextrin oder endlich, bei sehr langer Einwirkungsdauer, aus Amylodextrin 2), demnach zuletzt aus einem Umwandlungsprodukte der Stärke, welches 1) Compt. rend. de TAcad. des sciences 161, p. 817 (IS-IO). 2) Brown und Morris, Chem. Sog. Journ. 55, p. 449 (I8S9 . Elfter Abschnitt. Stärke. 39 nicht in den ursprünglichen »normalen« Stärkekürnern vorhanden war. Hingegen bestehen die »Speichelskelette«, nachdem alle ß-Amylose durch das Speichelenzym gelöst ist, bloß aus a-Amylose und Amylodextrin i). Durch Behandlung verschiedener Stärkesorten mit l,56proz. Salzsäure, anfangs in der Kälte, später bei 80° bis zum Eintritte roter oder brauner Jodreaktion an Stelle der anfänghchen blauen, Entfernung der lüslichen Produkte und der Säure mit viel heißem Wasser hat Arth. Meyer die a-Amylose isoliert und quantitativ bestimmt. Kartoffelstärke enthielt davon etwa 0,6, Reisstärke 0,9, Maisstärke 1,0, Weizenstärke 1,5, Arrowroot 2,5 Proz. Meyers ct-Amylose wird von Jodjodkaliumlösung nicht blau, sondern bloß schwach rötlich gefärbt. Bei 100°G löst sie sich im Gegensatze zu [':i-Amylose auch in der doppelten oder mehrfachen Menge von Wasser nicht, wohl aber in Wasser von 138° G zu einer klaren, nicht opali- sierenden Flüssigkeit, welche anscheinend nicht verschieden ist — auch nicht in Bezug auf das polarimetrische Verhalten — von einer in gleicher Weise hergestellten Lösung der betreffenden Stärkekörner in toto^). Auch die aus jeder der beiden Materien gewonnenen Lösungen in Natronlauge verhalten sich sehr ähnUch. Endlich liefert a-Amylose bei vollständiger — sich allerdings schwieriger vollziehender — Hydrolyse mittelst Salz- säure sehr angenähert die gleiche Menge Dextrose wie dasselbe Gewicht Stärkekörner, und zwar als einziges Hydrolysat. Für Meyer sind a- und [ii-Amylose, einmal in Lösung gebracht, identisch: Amylose. Er ist ge- neigt, die ,3-Amylose als ein Hydrat der a-Amylose anzusehen. Syniewski^) hat die Stärkesubstanz wenigstens der Kartoffelstärke als einheitlich angesprochen und das bei der Säure- oder Enzymhydrolyse beobachtete, nach ihm jedoch nicht unvermeidliche Auftreten geringer Mengen unlöslicher Substanz durch eine nachträgliche Umwandlung eines kleinen Anteils der ursprünglich einheitlichen Stärkesubstanz erklärt. L. Maquenne^j hingegen ist durch eingehendes Studium der Rück- bildung unlöslicher Produkte — »künstlicher Stärke« — aus Stärke- kleister und Stärkelösungen, welche weiter unten noch besprochen wer- den soll, zur Ansicht gelangt, daß mindestens vier Fünftel vom Gewichte der Stärkekörner im Stärkekleister als »Amylose« im gelösten Zustande 1) Bezüglich Amylodextrin siehe weiter unten p. 53 f. 2) [ajp der a-Araylose aus Arrowroot, bestimmt aus deren etwa 1 prozentiger Lösung =: -j- 198,8", der zugehörigen Arrowroot-Stärke = + 198,1°. 3) Annalen der Chemie 309, p. 282 (1899). 4) Zusammenfassung vorhergegangener Arbeiten in Bull. Soc. Chim. Paris (3) 35, I — XV (1906). Siehe auch Maquenne, Compt. rend. de l'Acad. des scienc. 137, p. 88 (1903); 137, p. 1266 (1904); 138, p. 213 (1904). Ferner E. Roux, Ibid. 140, p. 440 und 943 (1903); Bull. Soc. Chim, de Paris (3) 33, p. 471 ; L. Maquenne und E. Roux, Compt. rend. de l'Acad. des scienc. 140, p. 1303 (1S05). 40 Elfter Abschnitt. Stärke. und der Rest als »Amylopektin« vorhanden ist. Maquennes »Amylose«, früher von ihm als »Amylozellulose« bezeichnet, ist im Kleister voll- kommen gelöst, ihre Lösung jedoch durch das schleimig gequollene Amylopektin verdickt. Sie ist nicht einheitlich, sondern ein Gemenge verschiedener Bestandteile von ungleicher Löslichkeit in siedendem und überhitztem Wasser. Diese Amylosekomponenten bilden anscheinend eine vielgUedrige Reihe, deren Endgheder einerseits durch leichteren, andererseits durch schwierigeren Übergang in den gelösten Zustand und vermutlich auch durch ungleiche Reversibilität (Koagulationsfähigkeit) ihrer Lösungen gekennzeichnet sind. Die Amylose Maquennes liefert, frei von Amylo- pektin, niemals Kleister, sie wird von Alkalilaugen ohne Rückstand ge- löst und von Diastase nur im gelösten Zustande gespalten und zwar ausschließlich ohne nachweisbare Zwischenbildung von Dextrin zu Mal- tose^). Sie wird in ungelöstem Zustande von Jod nicht gebläut, wohl aber in gelöster Form und dann intensiver als die gewöhnliche Stärke. Das Amylopektin ist gelatinös, unlöslich in Wasser und Alkalilaugen, wird durch Diastase rasch verilüssigt, jedoch nur sehr langsam in Maltose übergeführt. Die bei Einwirkung der Diastase auf Stärkekleister ent- stehenden, durch Alkohol fällbaren Dextrine scheinen ausschließlich dem Amylopektin zu entstammen. Bezüglich des Verhaltens des Amylopektins gegen Jod macht 3Iaquenne widersprechende Angaben. Noch in der zitierten Zusammenfassung sagt er, sie werde von Jodjodkalium nicht gebläut. Kurze Zeit darauf^) konstatiert er auch am Amylopektin eine Färbung mit Jod und zwar eine blauviolette. Nach alledem scheint es sich bei dem Amylopektin und den Komponenten der Amylose nur um graduell verschiedene metastabile Kondensationsstufen einer leicht ver- änderlichen Stammsubstanz zu handeln, die jedoch nicht Mallose sein kann. Die Ansicht Maquennes und seiner Mitarbeiter, daß die »ruck- gebildete Stärke« den vorwiegenden Bestandteil der natürlichen Stärke- körner bildet, gründet sich besonders auf die von ihm neuerlich hervor- gehobene große Ähnlichkeit der beim Altwerden von Stärkekleisler und Stärkelösungen, rascher beim Abkühlen derselben, sich ausscheidenden Reversionsprodukte mit nativen Stärkekörnern. Derartige Ausscheidungen wurden bereits 1840 von Jaquelin und später von Blütschli beob- achtet, IL Rodewald und A. Kathein^) beschrieben 1900 eingehender 1) E. Roux, Compt. rend. de l'Acad. des scienc. 140, p. '1259 (■1905) hat jedoch gefunden, daß »künsthche Stärke«, d. i. koaguHerte Amylose zwar ein Fünftel mehr Maltose liefert als natürliche Stärke, doch auch Dextrine, die jedoch im Gegensatze zu den aus dem Amylopektin entstellenden Dextrinen im Alkohol fast völlig löslich sind. 2) Compt. rend. de l'Acad. des scienc. 146, p. 542 (1908). Vgl. N. Castoro, Gaz. chim. ital. 39, p. G03 (1909). 3) Zeitschr. f. physikal. Chem. 33, p. 579. Siehe auch weiter unten p. 61. Elfter Abschnitt. Stärke. 41 solche Produkte aus löslicher Stärke, die durch Abtreiben des Jods der Jodstärke erhalten worden war. Sie bezeichnen dieselben wegen ihrer weitgehenden Ähnlichkeit mit der natürlichen Stärke als »künstliche Stärkekörner«. Diese gleichen in allen wesentlichen Eigenschaften der »künstlichen Stärke«, welche Maquenne, Roux, Fernbach und Wolff nebst anderen aus verkleisterter oder unter Anwendung höherer Tempe- raturen und Überdruck in Wasser gelöster Kartoffelstärke erhalten haben. A. Fernbach und J. Wolffi) haben gezeigt, daß die zur Bildung der künstlichen Stärke führende Koagulation durch ein in grünen Getreide- körnern, vielen reifen und keimenden Samen und in Blättern die Amy- lose begleitendes Enzym, Amylokoagulose, sehr beschleunigt wird. Die künstliche Stärke aus der Kartoffelstärke gleicht — auch in Bezug auf die mikroskopischen und polarimetrischen Eigenschaften — insbesondere der Reisstärke und 2) der Stärke der grünen Erbsen. Von E. Roux 3) wurde gezeigt, daß die Mais-, Reis-, Erbsen- und Maniocastärke sich in Bezug auf die Rückbildungserscheinungen wie die Kartoffelstärke ver- halten und so wie diese aus Amylose und Amylopektin bestehen. Zur Trennung und quantitativen Bestimmung der Amylose und Amylopektose dürfte sich am besten das von Z. Gatin-Gruzewska'*) ausgearbeitete Verfahren eignen: die Amylose wird durch schwach alka- lisches Wasser gelöst, das hierbei gequollene Amylopektin der Stärke- kornhülle durch Neutralisation zum Schrumpfen gebracht, filtriert und das Verfahren eventuell am Lösungsrückstande wiederholt. Behufs Darstellung der Amylose überlassen Maquenne und Roux eine 5 proz. bei i 1 0 bis 120" G dargestellte Stärkelösung nach Zusatz von etwas Toluol eine Woche lang im Eisschranke der »Rückbildung«, verflüssigen bei niedriger Temperatur mittelst Malzauszugs das schleimige Amylopektin und können nun die körnig ausgeschiedene von der Diastase nicht veränderte Amylose abfiltrieren , waschen und durch zweimalige Wiederholung des Vorganges der Lösung, Rückbildung, Diastasierung, Filtration und Waschung vollends reinigen. Bei den Wiederholungen ließen sie die Diastase bei 56" auf die Amylopektinreste einwirken. Bezüglich weiterer Einzelheiten über die Eigenschaften der Amylose 1) Compt. rend. de l'Acad. des scicnc. 137, p. 718 (1903); vgl. Maquenne, Fernbach und Wolff, Ibid. 138, p. 49 (1904) und Fernbach und Wolff, Ibid. 138, p. 81 9. 2) Fernbacli und Wolff, Compt. rend. de TAcad. des scienc. 140, p. ■1547 (1903). 3) Ibid. 142, p. 95 (1906). 4) Ibid. 146, p. 540 (1908); 152, p. 785 (1911); vgl. auch 149, p. 359 (1909). Andere Trennungsmethoden bei Maquenne, 1. c; J. Wolff, Ann. Chim. analyt. appl. 10, p. 389 (1905) und 11, p. 166 (1906); Botazzi und Victorow, Atti R. Accad. dei Line. Roma (5) 19, II, p. 7 (1910). 42 Elfter Abschnitt. Stärke, und des Amylopektins i), der Koagulation der Stärkelösungen^), der Wir- kungen der Amylokoagulose im Zusammenhange mit der Stärke Verflüs- sigung durch Amylose^), der Verzuckerung des Amylopektins und der Amylose durch Gersteauszug ^), über Kataphorese von Amylose und Amylopektin^), die Dialyse von Amyloselüsungen*^) und das Verhalten von Amylose und Amylopektin gegen Wasserstoffsuperoxyd') muß auf die in den Fußnoten angeführte Literatur hingewiesen werden. Von in kaltem Wasser löslichen Kohlehydraten findet sich in >' nor- malen« Stärkekürnern nichts vor oder in nur minimalen Mengen vielleicht Amylodextrin und Dextrin. So fand Macdonald im trockenen Arrow- root 0,21 Proz. löslicher Kohlehydrate, welche übrigens auch nachträg- lich entstanden sein konnten. Es kommen aber auch — allerdings seltener — »anomale« Stärke- kürner vor, welche sich mit Jod deutlich rot färben. In solchen wurde neben (a- und ß-) Amylose (Amylose und Amylopektin) Amylodextrin ^j nachgewiesen und die Gegenwart von Dextrin wahrscheinlich gemacht. Die nachfolgenden Angaben über das chemische Verhalten der Stärke sind auf das Produkt zu beziehen, wie es uns von der Natur dargeboten wird, und in welchem, wie es scheint, ein bestimmter Stoff, die »Amylose« vorwaltet. 3. Chemische Eigenschaften der Stärke. Zusammensetzung. Die empirische Formel der Stärke ist CgHioOg, ihre Molekulargröße nicht mit Sicherheit bekannt. Drückt man die Mole- kularformel durch (CßHujOg),! aus, so repräsentiert n eine vorläufig un- bekannte Zahl, welche gewiß nicht kleiner 9), wahrscheinlich aber sehr viele Mal größer ist als 4. Sieht man mit A. Meyer, Maquenne und den sich diesen anschließenden Forschern das Stärkekorn als chemisch inhomogen an, dann muß man wohl dessen Komponenten ungleiche — vorläufig unbekannte — Molekulargrößen zuschreiben. Der Verlauf der hydrolytischen Zertrümmerung des Stärkemoleküls hat zu einer Zeit, da man die Stärke im wesentlichen für homogen hielt, die Aufstellung bestimmter Molekularformeln für die Stärke veranlaßt. i) Z. Gatin-Gruzewska, Compt. rend. de TAcad. des scienc. 146, p. 340 (1908). 2) A. Boidin, Ibid. 137, p. 180 (1903). 3) A. Fernbach und J. Wolff, Ibid. 139, p. 1217 (1904); 140, p. 95 (1905). 4) Dieselben, Ibid. 144, p. 645 (1907). 5) P. Botazzi und C. Victorow, Atti R. Accad. dei Line. Roma (5) 19, II, p. 7 (1910). 6) N. Castoro, Gazz. chim. ital. 39, I, p. 603 (1909). 7) Z. Gatin-Gruzewska, Compt. rend. de TAcad. des scienc. 148, p. 578 (1909). 8) Vgl. Shimoyama, Beitr. z. Kenntn. d. Japan. Klebreises. Dissert. Straßburg 1886; Dafert, Beitr. z. Kenntn. d. Stärkegruppe. Landw. Jahrb. 1886; Arth. Meyer, 1. c, p. 80 und dieses Werk, II. Bd., p. 53. 9) Siehe weiter unten (p. 48) bei den Metall Verbindungen der Stärke. Elfter Abschnitt. Stärke. 43 Von diesen sei [(Gi2H2oOio)2o]5 = (^611^05)200 (Brown und Morris) be- sonders erwähnt, weil sich diese Formel unter den Zymochemikern durch geraume Zeit eines weitgehenden Ansehens erfreut hat, ohne jedoch un- bestritten geblieben zu sein. Als die jüngste sei die Formel von Sy- niewski^) (€541196048)11 — 3nH20 erwähnt, in welcher n unbekannt ist. Auf die sehr weitläufige Begründung der Ansicht von Syniewski, nach welcher die Stärke als ein hochmolekulares Anhydrid des Amylogens C54H96048 = C48H270i2-03(Ci2H230ii)3 anzusehen wäre, kann im Rahmen dieser Darstellung nicht eingegangen werden. Verhalten bei höherer Temperatur. Bei 100" C und bei an- grenzenden höheren Temperaturen bleibt die reine Stärke unverändert, bei 150 — 160°C färbt sie sich bereits gelblich und ist nun in kaltem Wasser löslich. So wird das Handelsdextrin oder das Röstgummi (wenigstens zum Teil 2,) dargestellt. Ob dieses > Dextrin '< mit einer der durch Hydrolyse der Stärke erhältlichen Dextrinarten identisch ist, scheint nicht mit Sicherheit ermittelt zu sein. Es ist dies — wenigstens be- züglich des noch nicht mit Wasser in Berührung gekommenen Röst- produktes — recht unwahrscheinlich. Von 160 — 200° G nimmt die Färbung der Stärke zu. Bei 200° G entsteht etwas Brenzkatechin C6H4(OH)2^). Bei höherer Temperatur verkohlt sie und liefert dieselben oder ähnliche gasförmige und flüssige Zersetzungsprodukte, welche bei trockener Destillation anderer nahestehender Kohlehydrale entstehen. Verhalten gegen Wasser. Intakte Stärkekörner sind in kaltem Wasser unlöslich. Daß mit kaltem Wasser und Sand verriebene Stärke ein jodbläuendes Filtrat liefert, kann entweder durch die Annahme einer geringen Löslichkeit der demolierten Körner oder des Durchgehens feinster Korntrümmer durch das Filter in ungelöstem Zustande oder endlich durch Kleisterbildung infolge der Reibungswärme erklärt werden. (S. auch oben p. 32—33.) M. Samec^) unterscheidet zwischen der reversiblen auf Kapillar- imbibition des Stärketrichitensystems beruhenden »Porenquellung« der intakten Stärkekörner und deren erst beim Erwärmen mit Wasser her- vortretenden durch festere Bindung des Wassers bedingter »Lösungs- quellung« der Stärke ^j, 1; Ann. d. Chem. 309, p. 282 (1899) und 324, p. 212 ;i902). 2; Auch durch Rösten der mit sehr wenig Salpetersäure befeuchteten Stärke. 3; Hoppe, Ber. d. deutschen chem. Gesellsch. 4, p. lö (ISTI). 4; Kolloidchemische Beihefte 3, p. 123 (■1912). 5) über die Änderung des Wasserdampfdruckes des Stärkekleisters mit stei- gendem und fallendem Wassergehalte siehe A. Rakowski, Journ. Russ. Physikal.- Chem. Ges. 43, p. 170 und 186; Chem. Zentralbl. 1911, I, p. 1479 und 1480; Zeitschr. f. Chem. und Industr. d. Kolloide 9, p. 223; Chem. Zentralbl. 1911, II, p. 178 und 1912, I, p. 970. 44 Elfter Abschnitt. Stärke. Beim Erwärmen mit Wa.sser bildet sich Stärkekleister nach vorhergegangenem Aufquellen der Kürner, Trennung ihrer Schichten und schließlichem Platzen. Die Temperatur der vollkommenen Kleister- bildung schwankt je nach der Stärkesorte von 55 bis etwa 87° G (siehe oben p. 33ff.). Nach Samec (1. c.) wird die Verkleisterungstemperatur, zu deren Bestimmung er eine neue Methode angibt, bezüglich des Vorzeichens ihres Ganges hauptsächlich von den Anionen, bezüglich der Grüße der Änderung besonders von den Kationen anwesender Elektrolyte beeinflußt und erweisen sich die Elektrolyte in dieser Richtung schon bei weit nied- rigeren Konzentrationen wirksam als bisher angenommen wurde. Säuren zeigten sich wirksamer als Salze. Für die Art der Säure Wirkung ist gleichfalls das Anion maßgebend, aber auch der Lüsungszustand der Säure (Solvatbildung) nicht ohne Belang. Basen begünstigen die Stärke- quellung schon bei äußerst geringen Konzentrationen. Am wirksamsten sind die stärksten Basen. Den Basen analog verhalten sich bei mittleren Konzentrationen Salze, welche in ihren Lüsungen OH- Ionen auftreten lassen. Die Quellungskurven der meisten Salze deuten auf die Bildung von lonen-Adsorptionsverbindungen der Stärke hin. Die Laugenquellung läßt sich durch die Pauli sehe Theorie der lonenhydratation erklären. Die Quellungseinflüsse anderer Kristalloide scheinen auch für das Gebiet der Stärke vornehmlich durch lyotrope Wirkungen bedingt. Die Ver- kleisterungstemperatur einer Suspension von 0,75 g Kartoffelstärke in 100 ccm3 reinem Wasser wurde bei 59,7° C festgestellt. Durch voraus- gegangene Porenquellung wird die Verkleisterungstemperatur um 2— 3° G erniedrigt. Die Klebrigkeit des Kleisters aus derselben Stärkesorte hängt teils von der Art der Reinigung der Stärke, noch mehr aber von der Art der Trocknung ab. Nach Brown und Pleron lieferte mit Kali und Säure gereinigte Kartoffelstärke einen weniger klebrigen Kleister als anderweitig behandelte. Je langsamer und bei je niedrigerer Temperatur Kartoffelstärke getrocknet wird , um so grüßer ist die Klebrigkeit ihres Kleisters 1). Kalk und andere Basen erhüben die Viskosität des Kleisters, Zusatz von Schwefelsäure oder Phosphorsäure bis zur fast neutralen Reaktion gegen Methylorange bewirkt, daß der Stärkekleister durch Erhitzen seine Viskosität leicht verliert ^j. Müglichst reine Stärke liefert, mit Oxydations- mitteln behandelt (z. B. 25 g Stärke mit 50 cm^ einer 0,05 g Kalium- 1) Saare, Die Fabrikation der Kartoffelstärke, Berlin iS97 und E. Parow Lehrbuch der Stärkefabrikation 1, Berlin 1908. 2) J. Wolff und A. Fernbacli, Compt. rend. de l'Acad. des scienc. 143, p. 363 (1906); vgl. dieselben, Ibid. 140, p. 1403 (190Ö). Elfter Abschnitt. Stärke. 45 permanganat enthaltenden Lösung durch 1 i/o bis 2 Stunden stehen ge- lassen), bei nachfolgendem Erhitzen einen Kleister, welcher bei 70 bis 75° G durch minimale Mengen der Hydroxyde und Karbonate der Al- kalien und Erdalkalien wie auch des Ammoniums und demzufolge auch durch die Karbonate des gewöhnlichen Wassers verflüssigt und dann bei gewöhnlicher Temperatur allmählich klebrig wird '). Ähnlich wirken sekundäre Phosphate. Die Kleister verschiedener Stärkesorten zeigen verschiedene Eigen- schaften und verschiedene Dauerhaftigkeit. Maisstärkekleister hat ein großes Steifungsvermögen. Ihm folgen Weizen- und Kartoffelstärke- kleister. Kartoffelstärkekleister verliert infolge saurer Gärung seine Kleb- kraft früher als Weizenstärkekleister. (S. auch oben p. 33.) Manche Stärkekleister sind geruchlos, wie der aus Marantastärke, manche zeigen einen eigentümlichen Geruch, besonders penetrant der aus Kartoffelstärke. Über Koagulation von Stärkekleister siehe p. 39 ff. Bei längerer Digestion von Stärke mit dem 250- und mehrfachen Quantum Wasser bei 90 — 100" G unter fortwährendem Umschütteln oder rascher Bearbeitung nach Art des Eierschneeschlagens erhält man eine dünne, auch bei 100° G opalisierende Flüssigkeit, welche heiß ihren ge- samten Stärkegehalt durch ein mehrfaches Papierfilter, jedoch nicht durch ein Tonfilter laufen läßt und deren Opaleszenz beim Sinken der Tem- peratur zunimmt. Gegen Brown und Heron^), und trotzdem sie selbst bei stärksten Vergrößerungen homogen erscheinen, hält jedoch Arth. Meyer solche Flüssigkeiten nicht für Lösungen von Stärke in Wasser, sondern für Emulsionen feinster Tröpfchen von »amylosigen Wasser- lösungen« in Wasser. Unter amylosiger Wasserlösung versteht Meyer eine mit Wasser nicht homogen mischbare zähflüssige Substanz, welche durch Aufnahme von Wasser seitens der Amylose bei der Quellungs- und Verkleisterungstemperatur der Stärke entsteht. Beim Erkalten solcher Emulsionen vereinigen sich die feinsten Tröpfchen dieser Substanz zu größeren und gleichzeitig verdichten sie sich unter Wasserverlust. Da- her die Zunahme der Opaleszenz usw. Bei 138° C bildet Stärke mit Wasser eine nicht opalisierende, scheinbar homogene Flüssigkeit, welche selbst bei einem Gehalte von 30 Proz. an Stärke noch bei 100° die Konsistenz eines nur mäßig dicken Zuckersirups zeigt und sich mit Wasser in jedem Verhältnis mischen läßt. Flüssigkeiten der letzten Art erstarren, falls sie konzentrierter sind, in der Kälte zu weißen käsigen Massen. Falls sie verdünnter sind, nehmen sie beim Abkühlen wieder deutliche Opaleszenz an, sind weder in der Wärme noch in der Kälte kleisterartig, zeigen jedoch bei gewöhnlicher Temperatur die Tröpfchen 1) J. Wolff, Gompt. rend. de l'Acad. des scienc. 141, p. 1046 (1905). 2) Annalen der Chemie und Pharmazie 199, p. 165 (-1879). 46 Elfter Abschnitt, Stärke. der amylosigen Wasserlösung (Arth. Meyer i)). Die Deutung dieser Er- scheinungen im Sinne Maquennes und seiner Schule liegt sehr nahe. Syniewski^) hält die nach Kochen von Stärke mit Wasser bei gewöhnlichem oder höherem Drucke in der Flüssigkeit enthaltene Sub- stanz nicht für unveränderte Stärke, sondern für ein durch chemische Bindung von Wasser entstandenes Spaltungsprodukt der Amylose, welches geneigt sei, unter Wiederabspaltung eines Teiles des aufgenommenen Wassers in »Reversionsprodukte« überzugehen. Dextrose und andere Kupferlösung reduzierende Substanzen ent- stehen durch Einwirkung von Wasser auf Stärke nur dann, wenn diese etwas Säure enthalten hat^]. Verhalten gegen konzentrierte Lösungen neutraler Salze. Rhodanammonium , Rhodankalium , Rhodankalzium , Rhodanbaryum, Rhodanmagnesium , Jodkalium, weinsaures Kalium, Natriumnitrat, Na- triumazetat, Kalziumchlorid, Kalziumnitrat, Zinnchlorür, Zinnchlorid, Zinkchlorid 4] in konzentrierter wässeriger Lösung bringen schon bei ge- wöhnlicher Temperatur Stärke mehr oder weniger leicht zum Quellen. Besonders wirksam in dieser Richtung sind: 40 proz. Kalziumnitrat- lösung, 30proz. Kalziumchloridlösung, 20 proz. Lösungen der Rhodanide. Verdünntere, aber auch konzentriertere Lösungen wirken weniger gut oder auch gar nicht. Verhalten gegen Glyzerin. In wässerigem Glyzerin quillt Stärke zu einem dicken Kleister. Aber selbst bei 140" bildet wasserfreies Gly- zerin mit lufttrockener Stärke keine homogene Lösung, wohl aber bei 190°, indem sie sich hierbei in ;>lösliche Stärke«^) umwandelt^). Bei noch höheren Temperaturen werden verschiedene in Alkohol teils lös- liche, teils unlösliche Dextrine gebildet'), welche wenigstens zum Teil von den durch Säuren oder durch Enzyme gebildeten Dextrinen ver- schieden sind. Verhalten gegen Jod. Von Jod, welches keine Spur von Jod- wasserstoff oder von löslichen Metalljodiden enthält (Joddampf, festem Jod, reinwässeriger Jodlösung), wird unverkleisterte Stärke bloß gelb gefärbt. Hingegen färben sich Slärkekörner durch Jodwasserstoff haltende Jodlösung oder Jodjodkaliumlösung schwarzblau, sehr verdünnter Stärkekleister oder »Stärkelösung« durch dieselben Reagentien indigblau. Die so entstehende 1) Über den Einfluß von Säuren und Basen auf die Koagulationsfähigkeit von Slärkelösungen siehe E. Fouard, Compt. rend. Acad. sc. 144, p. 1366 (1907). 2) Annalen der Chemie und Pharmazie 199, p. 165 (1879); s, weiter unten p. 51. 3] Soxhlet, Zentralbl. f. Agrikulturchemie 1881, p. 554. 4) Hierzu, obwohl kein Salz, mag auch das Ghloralhydrat gezählt werden. 5) S. dieses Werk, II. Bd., p. 60 ff. 6) Zulkowsky, Ber. d. deutschen ehem. Gesellsch. 13, p. 1395 (1876). 7) Ibid. 23, p. 3295 (1890). Elfter Abschnitt. Stärke. 47 blaue Substanz, die Jod stärke, wurde früher als das Produkt der An- oder Einlagerung von Jod an oder in die Stärke angesehen i), von Bondon neau als eine Verbindung nach festen Verhältnissen (CgHioOsJsJ, von Mylius^) als (C24H4o02oJ)4-HJ bzw. als (G24H4ij02oJ)4KJ, von Seyfert^) als (C24H4o02o)6J7 ^sw. augesprochen, jedoch in neuerer Zeit von Küster*) und Arth. Meyer^) in Annäherung an die älteren Ansichten als eine Lösung von Jodkalium bzw. von Jodwasserstoff in Stärkesubstanz er- klärt. Denn der Gehalt der Jodstärke an freiem Jod wechselt je nach der Jodkonzentration der Lösung, aus welcher sie abgeschieden wird, von 11—26,5 Proz. und das Verhältnis zwischen dem in die Stärke ein- gehenden und dem in wässeriger Lösung verbleibenden Jod folgt dem Ostwal dschen Verteilungsgesetze. Nach Rouvier bildet sich bei Überschuß von Stärke (CgHioOgliß J2, bei Überschuß von Jod (GßHioOgJieJs, bei dazwischen liegenden Jod- mengen (CßHioOsJißJs und (C6Hio05),6J4, Verbindungen, von welchen jede entsprechend dem Verteilungsgesetze für nicht mischbare Lösungsmittel Jod zu lösen vermag. Durch konzentrierte Lösung von Jodkalium schlägt das Blau der Jodstärke in Rot um (während rotes Jod-Erythrodextrin durch dasselbe Agens orangebraun wird 6)). Jodstärke, welche zwölfmal aus ihrer Lösung durch Chlornatrium ausgesalzen und so gereinigt worden war, mit einem Jodgehalte von 14,01 Proz. lieferte nach Rodewald und Kathein'') eine optisch ho- mogene Lösung mit ausgesprochenem osmotischen Druck. Sie muß dem- nach gegen Arth. Meyer s), der sie als eine Emulsion erklärt hat, als eine wahre Lösung angesehen werden. Aus ihrem osmotischen Drucke ergab sich bei Anwendung einer Pergamentmembran als Molekulargewicht der Jodstärke 36740, mittelst einer Kollodiummembran 39680. Nach Ab- treiben des Jods durch Kochen resultiert eine Stärkelösung, in welcher der Stärke unter Berücksichtigung des oben angeführten Jodgehalts der Jodstärke das Molekulargewicht 32700 zukommt. Jodstärke wird nicht bloß durch schwefelige Säure, arsenige Säure, Natriumthiosulfat, sondern auch durch Alkohol entfärbt. Beim Erhitzen mit Wasser verschwindet die blaue Farbe, um beim Erkalten wieder- i) Gmelin-Kraut, Handb. d. Chem. 7, 1 (1862), p. 552. 2) Ber. d. deutschen chera. Gesellsch. 20, p. 688 (1887). Vgl. C. Meinecke, Chem. Zeitg. 18, p. i 57 (1903) und F. E. Haie, Am. Chem. Journ. 28, p. 4 38 (1902). 3) Zeitschr. f. angew. Chem. 1888, p. 18. 4) Annalen der Chemie 283, p. 361 (1896). 5) 1. c. 6) F. E. Haie, 1. c. 7) Zeitschr. f. physikal. Chem. 33, p. 579 (1900). 8) Bot. Zeitg. 57, p. 377 (1899). 48 Elfter Abschnitt. Stärke. zukehren. Mit Wasser längere Zeit erhitzte Jodstärke bläut sich beim Erkalten nicht wieder, teils weil das Jod verflüchtigt ist, teils weil es sich in Jodwasserstoff umgewandelt hat^). Die Bläuung der Stärke durch Jod hat in der analytischen Chemie weitgehende Anwendung gefunden: Nach- weis von Ozon und von salpetriger Säure, Jodometrie usw. Das Verhalten der Stärke gegen Brom, durch welches sie orangegelb gefärbt wird, ist nicht eingehend studiert worden. Metallverbindungen der Stärke. In Kali- oder Natronlauge von 2 Proz. Gehalt und darüber quillt die Stärke zu einer durchscheinenden Gallerte, welche nach Entziehung der überschüssigen Base durch mehrfach alternierende Behandlung mit Alkohol und Wasser die Zusammensetzung C24H39KO20 bzw. C24H39Na02o besitzt. Diese Kalium- und Natriumstärke ist in Alkohol unlöslich. Aus ihrer Zusammensetzung haben Pfeiffer und Tollens2) den Schluß gezogen, daß im Molekül der Stärke nicht weniger als 24 Kohlenstoffatome vorhanden sein können, was weiterhin zum oben (p. 42) angedeuteten Minimalwerte (C6Hio05)4 für das Stärkemolekül führt. Andere Metallverbindungen der Stärke entstehen durch Fällung von Stärkekleister mit Kalk- und Barytwasser und mit Bleiessig unter Zuhilfe- nahme von Alkohol, scheinen jedoch nicht konstante Zusammensetzung zu zeigen 3). Beim Kochen mit Kalilauge entsteht »lösliche Stärke«, welche aus der alkalischen Flüssigkeit durch Essigsäure und Alkohol in Flocken gefällt wird*), nach Syniewski ein »Amylogen« ^). Beim Schmelzen mit Kali entstehen neben anderen Zersetzungspro- dukten Oxalsäure und Essigsäure. 1) Bezüglich Zusammensetzung der Jodstärke siehe auch Seyfert, Bei\ d. deut- schen ehem. Gesellsch. 21, Ref. 298 (1888) undRouvier, Chem. Zentralbl. 1892,1, p. 348 und 740; II, p. 163. 1893, II, p. 530 und 935. 1894, II, p. 893. 1893, II, p. 26. 1897, I, p. 804. M. Padoa und B. Savare, Atti R. Acad. dei Line. Roma (5) 14, I, p. 467 (1905). Bezüglich Abhängigkeit der Bildung der Jodsfärke von der Gegenwart von Perjodiden Gh. K. Tinkler, Proceed. Chem. See. 23, p. 137 (1907;; der Kennzeichnung der Jodstärke als feste Lösung von Jod in Stärke M. Katagama, Zeitschr. f. anorg. Chem. 56, p. 209 (1907); als eine kolloidale Verbindung von Stärke mit J, welche J und KJ adsorptiv festhält, G. Barger und Ellen Field, Chem. Soc. London 101, p. 1394 (1912); der Jodstärke als eine kolloidale Jodlösung, in welcher die Stärke die Rolle eines Schutzkolloids spielt W. Ilarrison, Chem. u. Industrie d. Kolloide 9, p. 5 (1911). 2) Annalen der Chemie 210, p. 295 (1880). 3) Ber. d. deutschen chera. Gesellsch. 21, Ref. 454 (1888); vgl. dagegen v. Asboth, Chem. -Zeitung, 1887, Rep. 147 bezüglich Zusammensetzung der Baryumstärke mit einem konstanten Gehalte von 19,8 Proz. BaO. 4) Wroblewski, Chem.-Zeitung 22, p. 373. Chem. Zentralbl. 1891, I, p. 191. Journ. Pharm. Chim, 8, p. 31 4. Pharm. Zentral-H. 39, p. 870 (1 898). Chem. Zentralbl. 1899, I, p. 191. 5) Siehe p. 52ff. Elfter Abschnitt. Stärke. 49 Verhalten gegen Oxydationsmittel. Salpetersäure bewirkt vorerst Hydrolyse, weiterhin die Bildung von Zuckersäure ^j. Durch Brom- und Silberoxyd wird Glukonsäure gebildet 2). Andere Produkte erhielt Petit durch Einwirkung von Salpetersäure ^j. Kaliumpermanga- nat'*) sowie Wasserstoffsuperoxyd^) lassen amorphe Säuren (»Dextrin- säure«) entstehen. Ghromsäure wandelt nach Gross, Bevan und Beadle 6) Stärke in Produkte um, welche bei Destillation mit Salzsäure Furfurol liefern. Oxydationsmittel führen oft die gewühnliche Stärke in eine lösliche Modifikation derselben über. Siehe bei löslicher Stärke, p. 60 ff. Durchgreifende Zersetzung durch Säuren. Durch andauern- des Erhitzen von Stärke mit konzentrierter Schwefel- oder Salzsäure wird Stärke in huminähnliche Substanzen, Ameisensäure und Lävulin- säure, GH3.GO.GH2.GH2.GO2H, übergeführt, Stoffe, welche unter gleichen Umständen auch aus der Glukose und anderen isomeren Zuckerarten entstehen. Ohne Zweifel wird die Stärke hierbei vorerst in die Glukose übergeführt. Ester. Durch Behandlung von trockener Stärke mit abgestuften Mengen rauchender Salpetersäure ohne und mit Zusatz von konzentrierter Schwefelsäure bei verschieden langer Einwirkung wurden gewonnen; Stärkemononitrat Ci2Hi909(N03)''), Stärkedinitrat Ci2Hi808(N03)2 in einer in Alkoholäther löslichen und in einer darin unlöslichen Form 8), Stärketetranitrat, Gi2Hi606(N03)4 in einer löslichen und einer unlös- lichen Modifikation''), Stärkepentanitrat^) Ci2Hi505(N03)5 und Stärke- hexanitrat^) Gi2Hi404(N03)e. Diese Ester sind vom Dinitrat ab explosiv, unlöslich in Wasser, teils löslich, teils unlöslich in 95 proz. Alkohol, Ätheralkohol, Azeton, Eisessig und Nitrobenzol. Ihre Formeln stehen nicht fest. Möglicherweise stehen sogar einzelne dieser Verbindungen zur Stärke nicht mehr in der einfachen Beziehung von Estern. Ein »Stärke- nitrat« mit 14,08 Proz. N liefert nach E, Berl und W. Smith jun.io) mit Alkalilaugen eine linksdrehende, stark reduzierende Säure von karamel- artigem Geruch, vielleicht ein Homologes der Brenztraubensäure, ■ — Beim Verreiben von Stärke mit konzentrierter Schwefelsäure entstehen je nach 1) Sohst und Tollens, Ghem.-Zeitung 1887, p. 99. ä) Herzfeld, Annalen der Chemie 220, p. 364 (1883). 3) Chem. Zentralbl. 1892, II, p. -164. 4) Lintner, Zeitschr. f. angew. Chemie 1890, p. 564. 5) V. Asboth, Chem. -Zeitung 10, p. 1517 und -1560 (1890). 6) Ber. d. deutschen chem. Gesellscii. 26, p. 2520 (1893). 7) Braconnot, Ann. Chem. Pharm. 29, p. 38 (1839). 8) Bechamp, Ann. Chim. Phys. (3) 64, p. 311 (1862) und Reichardt, Ber. d, deutschen chem. Gesellsch. 8, p. 1020 (1875). 9) 0. Mühlhäuser, Dinglers Polytechn. Journ. 284, p. 137 (1892). 10) Journ. Soc. Chem. Ind. 27, p. 534 (1908). Wi es n er, Rohstoffe. II. Band. ;j. Aufl. 4 50 Elfter Abschnitt. Stärke. der Menge der Schwefelsäure, der Einwirkungsdauer und der Temperatur verschiedene Stärke -Ester schwefelsauren C6nHion_x05n_x(S04H)x, worin x : n = 1 : i oder 4 : 3 oder 5 : 4 usw., welche sich außer in der Zusammensetzung auch im Drehungsvermögen und im Kupferreduktions- vermügen unterscheiden. Sie lösen sich leicht in Wasser und Alkohol, nicht in Äther. In den wässerigen Lösungen tritt langsam in der Kälte, rasch beim Kochen Verzuckerung ein. Die alkoholischen Lösungen scheiden kleine Kügelchen säureärmerer Produkte aus^). — Ester der Stärke mit organischen Säuren wurden nach den bekannten Methoden durch Er- hitzen der Stärke mit den konzentrierten Säuren mit oder ohne Zusatz von Schwefelsäure, deren Anhydriden oder Chloriden gewonnen. So von J. Traquair^) ein Stärkemonoformiat und ein Triformiat, von demselben 2) wie auch von Gross, Bevan und Traquair^) eine Reihe von Stärkeazetaten, teilweise mit technisch verwendbaren Eigen- schaften (»Feculose«), Monochlor-, Dichlor- und Trichlorazetate der Stärke von A. Kldiaschwili^). — Mit Schwefelkohlenstoff benetzte Stärke lie- fert mit Natronlauge das Natriumsalz der Stärke -Esterxanthogensäure, CfiH9O4.GS.SNa, welches durch Jod in Stärkexanthogenat (C6H904.CS)2S2 übergeführt wird^). Das erwähnte Natriumsalz stellt sich der in ana- loger Weise aus Zellulose erhältlichen »Viskose« an die Seite ^j. Bezüg- hch eingehenderer Beschreibung der Stärkeester muß auf die zitierte Literatur verwiesen werden. Verhalten gegen Formaldehyd. A. Claassen^) erhielt durch Einwirkung von Formaldehyd auf Stärke eine amorphe Verbindung, welche je ein Verbindungsgewicht beider Komponenten enthält (Amylo- form), den Formaldehyd noch bei 180° C festhält, sich in Wasser nicht löst, keinen Stärkekleister liefert, nicht mehr die mikroskopische Struktur der Stärke besitzt, mit verdünnten Säuren und Alkalien Formaldehyd abspaltet und mit Jod ohne Abspaltung des Aldehyds eine blaue Verbindung bildet (Amylojodoform). Die Existenz einer der- 1) Blondeau de Carolles, Ann. d. Chem. u. Pharm. 32, p. 416 (1839). Fehling, Ibid. 55, p. i 3 (1845). Honig und Schubert, Monatsh. f. Chem. 6, p. 708 (1885) und 7, p. 429 (1886). 2) Journ. Soc. Chem. Ind. 28, p. 288 (1909). 3) Farbenfabriken vorm, Friedr. Bayer & Co. D.R.P. 200 145 vom 6. März 1907; Chem. Zeitg. 29, p. 527 (1905); A. Michael, Am. Chem. Journ. 5, p. 359 (1884); Zd. H. Skraup, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 32, p. 2413 (1899). 4) Journ. Russ. Physikal.-Chem. Ges. 36, p. 905 (1904). 5) Ch. Fr. Groß, E. J. Bevan und J. Fr. Briggs, Proc. Chem. Soc. 23, p. 90 (1907) und Journ. Chem. Soc. London 91, p. 612 (1907). 6) H. Ost, F. Westloff und L. Geßner, Ann. Chem. 382, p. 340 (1911). 7) Chem. Zentralbl. 1897, I, p. 395 und 939. D. R. P. 92 259 (1896), 94 680 (1896), 99 378 (1896). Chem. Zentralbl. 1897, II, p. 456; 1899, I, p. 160. Elfter Abschnitt. Stärke. 51 artigen Verbindung von Stärke mit Formaldehyd wurde von Seh leicht) bestritten. Vom Amyloform verschieden ist eine Formaldehydstärke, welche V. Syniewski^) durch zweimonatige Einwirkung der zehnfachen Älenge 40 proz. Formaldehyds auf Stärke bei gewöhnlicher Temperatur zunächst in Form einer opalisierenden Lösung gewann. Diese Lösung trocknet zu einer kristallinischen Masse ein, wird durch Jod nicht gebläut, durch verdünnte Säuren bei gewöhnlicher Temperatur zu Formaldehyd und der durch Alkohol fällbaren jodbläuenden Verbindung(C54Hgo045)4 . 6 H2O gespalten. Diese reduziert Fehlingsche Lösung nicht, gehört daher, karbinolhydrolylisch entstanden, zu den Amylodextrinen im Sinne der Nomenklatur von Syniewski^). 4. Hydrolytischer Abbau der Stärke. Das allem Anscheine nach eine sehr große Zahl von Atomen ent- haltende und sehr komplex gebaute Stärkemolekül zerfällt unter der Ein- wirkung von Wasser, wässerigen Lösungen von Basen und Säuren oder amylolytischen Enzymen, indem es die Elemente des Wassers aufnimmt, zu einfacheren Molekülen anderer Kohlehydrate. Nach V. Syniewski*) vollzieht sich der hydrolytische Abbau der Kartoffelstärke in zweierlei Weise: i. durch Karbinolhydrolyse, 2. durch Karbonylhydrolyse. Bei dieser treten aldehydartige Spaltprodukte mit reduzierenden Eigenschaften auf, bei jenen Verbindungen, denen der Al- dehydcharakter fehlt, welche durch Jodjodkaliumlösung gebläut werden, in Wasser teils noch unlöslich, teils löslich sind und in letzterem Falle oft zur spontanen Bildung von in Wasser weniger oder nicht löslichen Karbinolanhydriden (Reversionsprodukten) neigen. Dies ist offenbar der- selbe oder ein analoger Vorgang, welcher nach Syniewski von Ma- quenne und seinen Mitarbeitern als »Rückbildung« und »Koagulation« bezeichnet wurde, und die erwähnten Reversionsprodukte sind, soweit sie aus Stärkekleister oder wässerigen Stärkelösungen entstanden sind, teilweise identisch mit Rodewalds »künstlichen Stärkekörnern« und mit Maquennes »künstlicher Stärke«. Auf die Karbonylhydrolyse haben bereits Scheibler und Mittel meier^) hingewiesen. Durch die hydro- lytische Lösung je einer Karbonylverbindung entstehen je zwei Karbo- nyle, ^CO, oder je ein Karbonyl und gleichzeitig eine Karbinolgruppe, — CH2OH oder — CHOH, während durch die Karbinolspaltung an den 1) Therapeut. Monatsh. 10, p. 608. 2) Ann. d. Ghem. 324, p. 201 (1902); vgl. A. Reichard, Zeitschr. f. d. ges. Brauwesen 31, p. 160 (1908). 3) Siehe p. 58 f. 4) Ann. d. Chem. 309, p. 282 (1899) und 324, p. 212 (1902). 5) Ber. d. dtsch. chem. Ges, 23, p. 3060 (1890). 4* 52 Elfter Abschnitt. Stärke. Zerfallstellen des Stärkemoleküls je zwei Karbinolgruppen auftreten. Die nicht reduzierenden jodbläuenden Produkte der Karbinolhydrolyse nennt Syniewski »Amylogene« i). Dem einfachsten von Syniewski als Amy- logen schlechtweg bezeichneten Produkte der Karbinolhydrolyse kommt die molekulare Zusammensetzung C54H96O48 zu. Es entsteht durch ein- stündige Einwirkung einer wässerigen Natriumsuperoxydlüsung auf Kar- toffelstärke und ist, weil nicht reduzierend und durch Säuren ausschließlich zu Glukose spaltbar, bestimmt kein Oxydationsprodukt der Stärke. a) Kai'hinolhydrolyse. a) Hydrolyse durch Wasser. Syniewski vermutet in der Substanz des Stärkekleisters ein komplexes Amylogen, welches er jedoch nicht fassen konnte. Hieraus entsteht durch Erhitzen mit Wasser bei 3 Atmosphären ein anderes Amylogen mit 43,68 Proz. C und 6,55 Proz. H, demnach nicht gleich zusammengesetzt mit der Stärke, welche 44,44 Proz. G und 6,17 Proz. H aufweist. Dieses Produkt ist iden- tisch mit Arth. Meyers »Amylose«. Bei längerem Stehen der konzen- trierteren wässerigen Lüsung dieser Substanz scheidet sich ein Reversions- produkt mit 43,91 Proz. G und 6,61 Proz. H aus. Das durch längeres Stehen von Stärkekleister in der Kälte entstehende Reversionsprodukt, identisch mit Nägelis Stärkezellulose und Arth. Meyers a Amylose, anscheinend auch mit Maquennes »künstlicher Stärke«, weicht in der Zusammensetzung von der Stärke ab: G 43,43 Proz., H 6,56 Proz. ^3) Hydrolyse durch Basen. Durch kurze Einwirkung von kalter Kali- lauge auf Kartoffelstärke entsteht eine Gallerte. Diese liefert mit Essigsäure ein in Wasser unlösliches Produkt mit C 43,65 Proz. und H 6,48 Proz. Davon verschieden ist das in Wasser lösliche komplexe Amylogen mit G 43,38 Proz. und H 6,42 Proz., welches durch viermonatige Einwirkung von Kalilauge, darauffolgendes Ansäuern mit Essigsäure und Ausfällung mit Alkohol gewonnen wurde, y) Hydrolyse durch Natriumsuper- oxydlösung. Eine solche Lösung läßt bei Einwirkung auf Kartoffelstärke in der Kälte das oben erwähnte einfachste Amylogen mit G 43,85 Proz., H 6,44 Proz. und dem Molekulargewichte 1 490 entstehen. Es ist in Wasser löslich und liefert nach viermonatigem Stehen seiner wässerigen Lösung bei gewöhnlicher Temperatur inuhnartige Sphärokristalle eines Reversions- produktes der Zusammensetzung (2 G54H96O4S — SHgOjn oder (2G54H9604g — 3H20)n. — Nach W. Oechsner de Goninck^) wii^ken Ammoniak, Kali- und Natronlauge, Baryum-, Strontium- und Kalziumhydroxyd in wässeriger Lösung bei 95 bis 100° G verzuckernd auf Stärke ein. 1) Diese Bezeichnung wurde vor Syniewski von Delffs, Pogg. Ann. 109, p. 648 (1860), einem von ihm angenommenen Stoffe beigelegt, aus welchem in der Pflanze Stärke gebildet werde und dem dieselbe empirische Zusammensetzung zu- komme wie der Stärke. 2) Bull. Acad. roy. Belgique, Classe des scienc. 1910, p. 586. Elfter Abschnitt. Stärke. 53 b) Karhonyl- und gleichxeitig Karhinolhydrohjse. o.) Hydrolyse durch Säuren. Mit genügend konzentrierten Säuren durch längere Zeit erhitzt, wird Stärke schließlich vollständig in Dextrose umgewandelt, entsprechend der Gleichung: (C6HiQ05)n + nH20 = nC6Hi206 . Dies be- wirkt beispielsweise eine Salzsäure von 2,3 Proz. Gehalt bei Anwendung von 220 ccm derselben und 2 — 3 g Stärke im Verlaufe von 3 Stunden bei der Temperatur des kochenden Wasserbades. Schwefelsäure, schwe- felige Säure, sowie Oxalsäure und andere organische Säuren wirken ent- sprechend schwächer als Salzsäure. Mäßigt man die Säurewirkung, in- dem man entweder schwächere Säuren wählt oder bei stärkeren Säuren entsprechend niedrigere Konzentrationen verwendet oder die Säuren zwar konzentrierter, jedoch in der Kälte, dann aber durch längere Zeit Wochen und Monate) einwirken läßt, so läßt sich neben der Bildung der Dextrose auch die von Kohlehydraten konstatieren, die der Stärke näher stehen als das Endprodukt. Es sind dies die verschiedenen Dextrine und die Disaccharide Maltose i) und Isomaltose, C12H22O11. Die Meinungen über den Verlauf des Vorganges und über die Individualität der bei einzelnen Untersuchungen isolierten Zwischenprodukte sind noch keineswegs ge- klärt. Auch die Nomenklatur dieses Gebietes läßt ebenso wie die des Abbaues der Stärke durch Enzyme vieles zu wünschen übrig. Das der Stärke zunächst stehende faßbare Umwandlungsprodukt bei Einwirkung von Säuren ist das Amylodextrin, dessen Darstellung und Eigenschaften nebst Angabe der einschlägigen Literatur in dem zitierten Werke von Arth. Meyer zu fmden sind. Hier sei davon nur das wich- tigste mitgeteilt. Amylodextrin (C6Hio05)n+xH20'-) ist eine kristallinische Sub- stanz, deren gesättigte wässerige Lösung bei 0° 0,13 Proz., bei 80" 9,33 Proz. gelöster Substanz enthält und deren Löslichkeit von da ab rapid steigt, so daß bei 90° hergestellte Lösungen bereits dick und nicht filtrierbar sind. Die wässerigen Lösungen sind absolut klar und farblos, bleiben gern übersättigt und scheiden beim Abkühlen die Sub- stanz in Sphäriten aus. In siedendem Alkohol von 50 Proz. ist Amylo- id Während Salomon, Journ. prakt. Chem. (2) 28, p. 82; Pellet, Conipt. rend. de TAcad. des scienc. 2, p. 450; Johnson, Journ. Chem. Soc. London 73, p. 490 (1898); Lintner und Düll, Ber. dtsch. chem. Ges. 28, p. 1522 (1895); II. Dierssen, Zeitschr. f. angew. Chem. 16, p. 122 (1903) die Maltose unter den Produkten der Säurehydrolyse der Stärke nicht vorgefunden haben, wurde sie bei dieser Art von hydrolytischer Spaltung nachgewiesen durch: Morris, Proc. R. Soc. London 1898; Rolfe und Defreu, Journ. Am. Chem. See. 18, p. 869 (1896); Rolfe undHaddock, Ibid. 25, p. 1015 (1903); Fernbach und Schoen, Bull. Soc. Chim. de France (4) 11, p. 303 (1912). 2) Hier bedeutet n eine unbekannte relativ große , x eine unbekannte relativ kleine Zahl. 54 Elfter Abschnitt. Stärke. dextrin noch reichlich löslich und aus heißen wässerig -alkoholischen Lösungen scheidet es sich — falls es rein ist — in relativ großen und schmalen tafelförmigen Kriställchen aus oder auch in Kristallkrusten. Es lenkt die Schwingungsebene polarisierten Lichtes stark nach rechts ab. [aJD = + 193,4°. 100 Teile Amylodextrin scheiden aus Fehlingscher Lösung so viel Kupferoxydul aus wie 6,6 g Dextrose (Rd=6,6). Das Molekulargewicht des Körpers ist unzweifelhaft sehr hoch, aber eben des- halb derzeit nach den osmotischen Methoden nicht bestimmbar i]. Wäs- serige Amylodextrinlösung färbt sich auf Zusatz von Jod intensiv rotbraun 2). Arth. Meyer sieht alle unter den Bezeichnungen: Amylodextrin, lösliche Stärke, unlösliches Dextrin usw. von einer großen Zahl anderer Autoren als erstes Inversionsprodukt der Stärke beschriebenen Substanzen, deren wässe- rige Lösungen eine blaue, violette oder selbst weinrote Jodreaktion auf- weisen, als Gemenge von Amylose und Amylodextrin an, so die lösliche Stärke von Zulkowsky^) und Salomon^) , das Amylodextrin von Lintner und DülP). Hingegen dürften als Erythrodextrine beschriebene Inver- sionsprodukte entweder als nahezu reines Amylodextrin anzusehen sein, so vielleicht Lintner und Dülls mittelst Oxalsäure erhaltenes Erythro- dextrin IIa 6) mit [ajo = + 194°, oder als Gemenge von wenig Amylose mit viel Amylodextrin oder endlich als Amylodextrin, welches mit solchem Dextrin vermengt ist, das mit Jod keine Färbung liefert (Meyers »Dex- trin«, sonst auch als Achroodextrin bezeichnet). Die nachfolgenden Inversionsprodukte der Stärke bilden sich auch bei schonender Hydrolyse mittelst Säuren neben Amylodextrin und haben sich weiterhin aus diesem bei fortgesetzter Einwirkung der Säuren in der Hitze zu einer Zeit gebildet, wo die blaue Jodreaktion verschwunden und die rote nicht oder nur mehr schwach zu beobachten ist, ohne daß die Stärke bereits vollkommen zu Dextrose invertiert ist. Dextrin (CfiHio05)n.xH20^). Während nach Musculus und Gru- berS) 3, nach O'SuUivan 4, nach Brown und Heron^) sogar 7 Jod nicht färbende Dextrine existieren sollen und nach Lintner und Düll 1) Küster in Arth. Meyers Monographie, gegenüber Lintner und Düll, Ber, d. deutschen ehem. Gesellsch. 1893, p. 2544. 2) Arth. Meyer, 1. c. — Brown und Morris, Journ. Cliem. Soc. 1885. 3) Ber. d. deutschen ehem. Gesellsch. 1880, p. 1395. 4) Journ. f. prakt. Chemie 28 (1889), p. 82. 5) Ber. d. deutschen ehem. Gesellsch. 1893, p. 2533. — Vgl. auch Tollens, Handb.'d. Kohlenhydrate 2 (1895), p. 209. 6) Angeblich (CioHooOio)9 . HoO. 7) Auch hier sind n und x unbekannte Zahlen, n gegen x relativ groß, n jedoch kleiner als bei Amylodextrin. 8) Zeitschr. f. physiol. Chem. 2, p. 184 :i878). 9] Liebigs Annalen d. Chem. und Pharm. 199, p. 1 6Ö (1879;. Elfter Abschnitt. Stärke. 55 neben und nach Amylodextrin und 2 Erythrodextrinen durch Einwirkung von Oxalsäure auf Stärke 2 Achroodextrine und weiterhin Isomaltose und Dextrose, jedoch keine Maltose entstehen soll, kennt Arth. Meyer nur ein Jod nicht färbendes Dextrin, welches aus Stärke durch Oxalsäure hervorgeht und identisch zu sein scheint mit jenem Achroodextrin von [a]u= — 192°i), welches Lintner und Düll durch diastatische Hydro- lyse der Stärke gewonnen haben. Meyers Dextrin zeigte [a]D=192, Rd =^ I 0 und ein kryoskopisches Verhalten, welches auf ein etwas grös- seres Molekulargewicht als 1223 ± 25 hinweist. Alle anderen »Achroodex- trine« der übrigen Autoren sind nach Meyer Gemenge von Dextrin teils mit Maltose, teils mit Isomaltose gewesen und das Fehlingsche Lösung nicht reduzierende Dextrin von Brown und Morris überdies durch die behufs Reinigung vorgenommene Behandlung mit Quecksilberzyanid und Natronlauge chemisch verändert (oxydiert). Das trockene Dextrin im Sinne Meyers ist farblos, dem arabischen Gummi ähnlich, in Wasser leicht löslich. In Alkohol löst es sich leichter als Amylodextrin, schwerer als Maltose und Isomaltose. Aus den wässe- rigen Lösungen wird es als ein unter Umständen erstarrender Sirup gefällt. Seine Trennung von den begleitenden sonstigen Inversionspro- dukten der Stärke durch oft wiederholtes fraktioniertes Ausfällen aus Wasser durch Alkohol ist sehr schwierig. Es reduziert — wenn auch schwach — Fehlings, nicht aber Barfoeds Lösung"^). Dextrin bildet nach Scheibler und M ittelm e ier^) mit freiem Phenylhydrazin, C6H5.NH.NH2, ein weißes amorphes, in Wasser leicht lösliches, durch Alkohol fällbares Phenylhydrazon mit 1,02 Proz. N, entsprechend der Formel CS4H142O70 . HN2C6H5 (?), und mit essigsaurem Phenylhydrazin in der Wärme ein hellgelbes Phenylosazon mit 1,63 Proz. N. Durch Salzsäure wird es leicht und vollkommen in Dextrose umgewandelt, von Malzauszug etwa 30 mal langsamer zu Maltose invertiert als Amylodextrin. Dextrin wird nicht durch den Saccharomyces cerevisim der Oberhefe, wohl aber langsam durch Preßhefe vergoren^). Weiterhin wollen Lintner und Düll unter den Produkten der Ein- wirkung von Oxalsäure auf Stärke auch Isomaltose ^j gefunden haben, während nach denselben Autoren und nach Flourens^l Säuren keine 1) Im Mittel. Lintner und Düll schreiben diesem Dextrin die Forme! (Ci2H2oOio)6 • HoO und das Molekulargewicht 1962 zu. 2) 10 g Kupferazetat gelöst in 150 g Wasser -|- 1,59 g Eisessig. 3) Ber. d. deutschen cliem. Gesellsch. 23 (■1890), p. 3060, — Sielie auch Lintner und Diill, Ebenda 26 (189 3), p. 24 0. 4) Schifferer, Dissert. Kiel 1892. 5) Siehe weiter unten bei der diastatischen Hydrolyse der Stärke. 6] Ber. d. deutschen ehem. Gesellsch. 23, Ref. 461 (1890). 56 Elfter Abschnitt. Stärke. , Maltose bilden. Dem gegenüber bestreitet F. Grüters^) das Auftreten der Isomaltose bei der Hydrolyse der Stärke mittelst Oxalsäure. Neuere einschlägige Arbeiten, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, liegen vor von A. Doroschewski und A. Rakowski^], auch A. Doroschewski, A. Rakowski und A. Rardt^) über die Ein- wirkung von Salpetersäure verschiedener Konzentration auf Kartoffel-, Weizen-, Reisstärke und Arrowroot verschiedener Herkunft, von ehester R. Duryea*) über das Auftreten von Maltose und den allmählichen Ab- bau bei der Säurehydrolyse von Stärkekürnern, quantitative Reobachtungen von W. Oechsner de Goninck^) sowie Oechsner de Coninck und A. Raynaud c) über Stärkehydrolyse durch die Halogenwasserstoffsäuren, Ameisen-, Essig-, Oxal-, Malon-, Milch-, Wein- und Salpetersäure, H. van Laer') über die Geschwindigkeit der Verzuckerung von Stärke durch Säuren. ß) Hydrolyse durch Enzyme. Stärke wird durch die Enzyme des Speichels, des Pankreassekretes, des Malzes, durch solche, welche in Pflanzen konstant vorkommen, und durch Pepsin verändert, indem Dex- trine und Zuckerarten entstehen. Genauer studiert, wenn auch nicht vollkommen durchforscht, ist die Einwirkung der im Malz enthaltenen Enzyme, welche gewöhnlich als Diastase zusammengefaßt werden. Die diastatische Hydrolyse der Stärke hat als Zwischenglied bei der Um- wandlung von Stärke in Alkohol (Spiritusbrennerei, Dierbrauerei) große technische Redeutung (Maischprozeß). Die Produkte dieser Art von Hj^drolyse sind zum Teil dieselben wie die durch Säure gebildeten: Amylodextrin, Dextrin. Hingegen ist das Endprodukt ein anderes: hier Dextrose, dort — ausschließlich allerdings nur bei durchgreifender Ver- zuckerung, wie sie in der Technik nie geübt wird — Mallose. Das Endprodukt der Einwirkung tierischer Enzyme ist wie bei der Säurehydrolyse Dextrose. Sie werden als Amyloglukasen bezeichnet. Solche kommen auch in der Pflanze vor, so im Mais und in unreifen Getreidekürnern. Solchen Enzymen fällt die entscheidende Rolle bei der Verdauung der Stärke der tierischen Nahrung zu. Die in der lebenden Pflanze auftretenden amylolytischen Enzyme besorgen die notwendige Umformung der verschiedenen Stärkeformen zu löslichen Kohlehydraten behufs Transportes und weiterer Metamorphose derselben. 1) Zeitschr. f. angew. Ghem. 17, p. 1169 (1904). 2) Journ. Russ. Physik. Ges. 39, p. 427 (-1907). 3) Ibid. 40, p. 932 (1908). 4) Journ. Sog. Ghem. Ind. 30, p. 789 (1911). 5) Bull. Acad. roy. Belgique, Glasse des scienc. 1910, p. 515 und 848. 6) Ibid. 1910, p. 515 und 1911, p. 213; Revue generale de Ghimie pure et appl. 14, p. 169 (1911); Bull. Soc. Chim. de France (4) 9, p. 586; Bull. Acad. roy. Belgique, Glasse des scienc. 1911, p. 897. 7) Bull. Soc. Ghim. Belgique 25, p. 249 (1910). Elfter Abschnitt. Stärke. 57 Die Hydrolyse der Stärke durch Diastase verläuft bei ge- wöhnlicher Temperatur und, falls die Kürner intakt sind, äußerst träge, rascher, wenn die Stärke verkleistert ist, namentlich bei Temperaturen von 50 — ^70", und zwar um so rascher, je höher innerhalb dieser Grenzen die Temperatur ist. Die verschiedenen Stärkesorten zeigen be- züglich des bei bestimmten Temperaturgraden sich einstellenden Grades der Verzuckerung weitgehende Unterschiede. Bei 70" G und bei Gegen- wart genügender Diastasemengen wird Stärkekleister fast sofort verflüssigt. Die blaue Jodreaktion ist bereits nach 2,5 Minuten, wohl auch früher, in die violette übergegangen. Die Lösung enthält in diesem Stadium neben noch unveränderter Amylose hauptsächlich Amylodextrin, daneben aber auch bereits, jedoch wenig, Dextrin und Maltose (und Isomaltose?). Bei weiterer Dauer der Einwirkung verschwindet die Amylose und mit ihr die violette Jodreaktion, und an Stelle der letzteren tritt die rot- braune, dem Amylodextrin (Meyers) eigentümliche. Gleichzeitig schreitet die Bildung von Dextrin und Zucker vor, bis endlich auch das Ver- schwinden des Amylodextrins durch das Ausbleiben jeder Jodfärbung angezeigt wird. Von da ab verringert sich die Menge von Dextrin zu- gunsten des Zuckers mit abnehmender Geschwindigkeit. Das sich als praktisch konstant einstellende Verhältnis zwischen Dextrin und Zucker ist von der Temperatur abhängig, bei welcher der Maischprozeß durchgeführt wird. Je niedriger die Temperatur innerhalb der oben angegebenen Grenzen, um so größer ist die Menge der Maltose gegenüber der des Dextrins und umgekehrt. Ein weiteres Eingehen auf den quantitativen Verlauf der diastatischen Hydrolyse der Stärke ver- bietet der Zweck dieses Werkes. Noch weniger als bezüglich der Hydrolyse durch Säuren herrscht zur Zeit eine befriedigende Übereinstimmung bezüglich der Einwirkung der Diastase auf Stärke. Nicht nur die chemische Individualität und die Zusammensetzung der zwischen der Stärke und dem beständigsten Dextrin stehenden Abbauprodukte, sondern auch die der Zuckerarten, welche an- geblich neben und vor der Maltose auftreten, ist kontrovers und in ein- zelnen Fällen mehr als fraglich. Dies gilt von den Amyloinen [Amylo- dextrin (Ci2H2oOio)g •Ci2H220]i ) Maltodcxtriu (G]2 H2oOio)2 • Q 2022*^11 und ähnlichen Verbindungen] von Brown und Morris ^j, dem beständigen Dextrin (Ci2H2oOio)2o dieser Forscher, dem Maltodextrin von Herzfeld 2), dem Amylodextrin von Lintner und DüU (1. c.) (Ci2H2oOi8)54j ihrem Erythrodextrin (C12H20 Oio)i8 • H2O -^^z (Gi2H2oO]o)i7 . '^n^^'n^wi ^^"^ Achroodextrin (G|2H2oOio)c • ^2^^ = (Gi2H2oOio)5 • Ci2H22^^i) dem Achroo- \) Journ. Chem. Soc. 25, p. 379. 2,1 Dissert. Halle 1879. 58 Elfter Abschnitt. Stärke. dextrin II derselben Autoren von der Formel (Ci2H2oOio)3 . H2O, der Iso- maltose C12H22O11 von Lintneri], der o- und ß-lsomaltose vonBau^), der Metamaltose von Mittelmeier^) usw. Eine gewisse Klärung schienen die oben zitierten Arbeiten Syniewskis zu bringen. Er stellt sich die von ihm als homogen angesehene Stärke als aus einer großen, vorläufig unbekannten Zahl von Amylogengruppen durch karbinolanhydrische Bindung aufgebaut vor. Das einfachste Amylogen faßt er als CJSH27O12 -Oß -(0,21123011)3 auf. Eine mehr oder minder große Zahl von Amylogengruppen ist innerhalb des Stärkemoleküls durch Kar- binolbindungen zu Dextrinkomplexen verbunden, welche als die näheren Bestandteile jener anzusehen sind. Innerhalb einer jeden Amylogen- gruppe sind durch Karbonylbindungen die Reste des Grenzdextrins, ^18^32016) '^nd dreier hydratisierter Maltosemoleküle C12H24O11 vereinigt, wie dies die oben wiedergegebene Amylogenformel zum Ausdruck bringt. Während die Hydrolyse mit Wasser bloß Karbinolbindungen löst und somit mehr oder minder komplexe Amylogene entstehen läßt, werden bei der Säure- und Enzymhydrolyse auch Karbonylbindungen gesprengt. Die große Zahl von bekannt gewordenen hydrolytischen Spaltprodukten der Stärke, insbesondere von Dextrinen erklären sich, abgesehen von dem Umstände, daß vielfach Gemenge für Individuen genommen wurden, durch die Größe des Stärkemoieküls und die infolgedessen große Zahl von Angriffsstellen für den hydrolytischen Zerfall. Syniewski glaubt durch diastatische Hydrolyse von Stärke, welche bei 140'' G in Wasser gelöst war zu drei gut definierten Dex- trinen: Ci8H3oOi4 02-(Gi2H230ii)2, CisHgj Ojg •OC12H23OH und CisHgoOie gelangt zu sein. Von diesen bezeichnet er das letzte, welches durch weiteren Zerfall nur mehr Zuckerarten liefert, als Grenzdextrin. Das Grenzdextrin wird durch langandauernde Einwirkung von Malzauszug bei gewöhnlicher Temperatur in Dextrinose, C]2H220ji, und d-Glukose gespalten. Erstere hält er für identisch mit der Lintnerschen Isomaltose. Sie unterscheidet sich von der Maltose neben anderem dadurch, daß sie im Gegensatze zu dieser durch Diastase zu d-Glukose gespalten werden kann. Hieran schließt Syniewski folgenden Nomenklaturvorschlag: Alle Hydrolysate der Stärke mit Ausnahme der Zucker heißen Dextrine. Die karbinolhydrolytisch entstandenen Dextrine sind als Amylodextrine, die aus diesen durch vollständige Abspaltung aller vorhandenen Maltosereste hervorgegangenen Produkte als Grenzdextrine, die noch Maltosereste enthaltenden Dextrine als Maltodextrine zu bezeichnen. Glukodextrine 1) Zeitschr. f. d. ges. Brauwesen 1891, p. 281. Vgl. dagegen Ost, Chemiker- Zeitung 1895, p. 1501 und Ulrich, Ebenda, p. 1523. 2) Wochenschr. f. Brauerei 1894. 3) Mitteilungen d. österr. Versuchsstation f. Brauerei u. Mälzerei in Wien. 7. Heft. Elfter Abschnitt. Stärke. 59 endlich sind solche Dextrine, welche aus den Grenzdextrinen durch Los- lüsung von d-Glukoseresten entstehen. Da jedoch auf Grund der oben angeführten Arbeiten von Maquenne, Roux^ Fernbach, Wolff, Gatin-Gruzewska und Fouard das Stärkekorn als ein stofflich heterogenes Gebilde erscheint, in dessen peripheren Teilen das Amylopektin lokalisiert ist, während die inneren Partien vorwiegend aus Amylose bestehen, ergeben sich für die Beur- teilung der Hydrolyse der Stärke in toto ganz neue Gesichtspunkte. Es erscheint nun die Maltose auf die Amylose, die Dextrine aber auf das Amylopektin als Stammsubstanz zurückgeführt. Der Umstand jedoch, daß der Begriff sowohl des Amylopektins als auch der der Amylose eine ganze Reihe von verschiedenen Kondensationsstufen der Maltose in sich schließt, ferner auch einerseits die bereits angeführte Beobachtung von Roux, daß bei der Hydrolyse der reinen Amylose nicht ausschließlich Maltose, sondern daneben auch (alkohollösliche) Dextrine gebildet werden, anderer- seits die wenn auch schwierigere Entstehung von Maltose aus Amylo- pektin macht das Problem der Hydrolyse der Stärke insbesondere der enzymatischen zu einem derzeit geradezu unlösbaren i). An die enzymatische Hydrolyse der Stärke reiht sich die interessante Beobachtung F. Schardingers^) über die Bildung von kristallisierten Polysacchariden aus Stärkekleister durch Einwirkung des Bac. macerans. Diese, von Schardinger als kristallisiertes a- und j3-Dextrin bezeichnet, wurden von H. Pringsheim und A. Langhans eingehend untersucht^). Danach ist die a-Verbindung (CgHioOsJj, die andere (C6Hio05)e, weshalb ihnen die Bezeichnungen Tetra- und Hexa-Amylose beigelegt wurden. Sie zeigen kein Kupferreduktionsvermögen, wohl aber charakteristische Reaktionen mit Jodjodkalium. Es wird ihnen zyklische Struktur zu- geschrieben, so der Tetramylose die Formel: 0 /CH— ^GH0H)2-CH-CH0H- CHaX < >• CH2— CHOH-CH— CH0H)2- CH^ -0 Hydrolyse durch andere Agentien. Nach Nelson^) wird Stärkekleister durch Platinschwarz bei 40° G verzuckert und nach 1) Bezüglich der einschlägigen älteren Literatur sei auf die Zusammenstellung im Lehrbuche der organischen Chemie von Viktor Meyer und Paul Jacobson 1, 2, Leipzig 194 3, p. 1029 ff. hingewiesen. 2; Zeitschr. f. Unters, v. Nahrungs- u. Genußm. 6, p. 874 (1903). Zentralbl. f. Bakt. u. Parasitenkunde 21, p. 98 (1908); IL AbL 29, p. 188 (1911). 3; Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 43, p. 2333 (1912). 4) Am. Journ. of Piiysiol. 15, p. 412 (1906). 60 Elfter Abschnitt. Stärke. W. Löbi] durch stille elektrische Entladungen schon nach wenigen Stunden vollständig hydrolysiert. Von L. MassoP) wurde Verzuckerung durch ultraviolette Strahlung konstatiert, wobei neben Dextrinen, Disacchariden und Hexosen auch Pentosen, Formaldehyd und Säuren entstehen 3). End- lich haben H. A. Colwell und S. Russ*) Spaltung von Stärkekleister, jedoch bloß bis zum Erythrodextrin, durch X-Strahlen mittleren Durch- dringungsvermögens festgestellt. Lösliche Stärke. Auf sehr verschiedenen Wegen kann die ge- wöhnUche unlösliche Stärke in »lösliche Stärke« d. h. in Produkte über- geführt werden, welche entweder schon von kaltem Wasser gelöst werden oder sich in warmem Wasser zu auch in der Kälte klar bleibenden Flüssigkeiten lösen, welche jedoch oft bei längerem Stehen in der Kälte die Erscheinung der Maquenneschen »Rückbildung« zeigen. Die Entstehung der löslichen Stärke ist wohl als ein karbinolhydrolytischer Prozeß aufzufassen. Schon der gewöhnliche oproz. Stärkekleister enthält neben Pseudolösung eine wahre, ein KoUodiumfilter passierende Stärke- lösung 5). Diese läßt sich durch fraktionierte Kollodiumfiltration nicht als inhomogen erweisen, ist optisch leer, ohne Brown sehe Molekularbewe- gung. Diese Lösung zeigt bei Konzentration im Vakuum alle Stadien der Koagulation und Rückbildung. Die in den Fouardschen Lösungen vorhandene Substanz repräsentiert ein niedriges Glied in der Reihe der Maquenneschen Amylosen. Fouard schätzt ihr Molekulargewicht auf mindestens iSOOO^). Nach G. Malfitano und A. Moschkow'') wird, merkwürdigerweise, Stärke löslich, wenn man sie genügend — selbst bei gewöhnlicher Temperatur — trocknet. J. Kantorowicz*) er- hält in kaltem Wasser lösliche Stärke durch Verkleistern von Stärke- brei auf heißen Platten, Trocknen und Mahlen. Nach A. Fernbach^) 1) Biochem. Zeitschr. 46, p. 121 (1912). 2) Compt. rend. de l'Acad. des scienc. 152, p. 902 (191'l). 3) J. Bielecki und R. Wurmser, Ibid. 154, p. U29 (1912). Der Zerfall der Stärke zu Formaldehyd, durch dessen Kondensation in der belichteten grünen Pflanze nach der v. Baey er sehen Assimilationshypothese stufenweise die einfacheren, sodann die komplexeren Kohlehydrate und unter diesen besonders solche vom Stärke-Typus entstehen, ist gewissermaßen als Umkehrung jenes Kondensationsvorganges vom theoretischen Standpunkte sehr interessant. 4) Le Radium 9, p. 230 (1912). 5) E. Fouard, Compt. rend. de l'Acad. des scienc. 146, p. 285 und 978 (1908); 147, p. 813 und 931 (1908); 148, p. S02 (1909). Maquenne, Ibid. 146, p. 317. 6) Vgl. dagegen L. Wacker, Ber. d. dtsch. cliem. Ges. 41, p. 266 (1908) und 42, p. 2675 (1909), welcher nach seiner kalorimetrischen Methode der Molekular- gewichtsbestimmung mittelst Phenylhydrazinsulfonsäure zum Schlüsse gelangt, daß der löslichste Teil der Stärke bloß 5 Hexosereste enthält. 7) Compt. rend. Acad. sc. 154, p. 443 (1912). 8) Chem. Zentralbl. 1912, II, p. 1248. 9) Compt. rend. Acad. sc. 155, p. 617 (1912). Elfler Abschnitt. Stärke. 61 entsteht eine in kaltem Wasser lüsliche Stärke durch Einfließenlassen eines 4 — 2proz. Stärkekleisters in Azeton unter kräftigem Rühren. Das Pro- dukt reduziert Fehlingsche Lösung nicht. Wird Stärke 15 — 30 Mi- nuten mit kalter Salzsäure von 0,1 Proz. behandelt, mit destilliertem Wasser gewaschen, bei 30" G getrocknet, so verwandelt sie sich in 1iy2 Stunden bei 100- IIO"G, in 6 — 8 Tagen bei 46" G und auch, allerdings sehr langsam, bei gewöhnlicher Temperatur in ein Produkt, welches, unlöslich in kaltem Wasser, sich in der Wärme leicht löst. Bei dieser Umwandlung bleibt die mikroskopische Struktur der Stärke er- halten und treten keine oder fast keine reduzierenden Stoffe auf ^). Hier- bei scheint die Umwandlung eines in der Stärke vorhandenen sekundären Phosphats in primäres eine Rolle zu spielen. Weitere Bildungsweisen von löslicher Stärke sind : Einwirkung geringer Mengen von Kieselfluor- wasserstoffsäure 2), von Essigsäure in Gegenwart irgend einer Mineral- säure bei gewöhnlicher Temperatur 3), aus Jodstärke durch Abtreiben des Jods mittelst Wasserdampfes '), durch Verseifung von mittelst Azetanhydrids und wenig konzentrierter Schwefelsäure in der Kälte erhaltener Azetyl- stärke^), aus dem Stärkenitrat durch Schwefelammonium ^j, durch Erhitzen von Stärke mit Formaldehyd auf 100 — I15°G^), aus der Syniewski- schen Formaldehydstärke*). Lösliche Stärke entsteht endlich durch Ein- wirkung verschiedener Oxydantien auf Stärke, wohl unter gleichzeitiger Bildung von Oxydationsprodukten, so aus der »Ozonstärke« des Handels durch Lösen in Wasser und Fällen mit Alkohol 9), durch Behandlung von Stärke mit Ammoniumpersulfat in der Kälte und Auswaschen ^o) (jn der Hitze löslich), durch Einwirkung von Ghlor auf Stärke im Dunkeln und folgende Erhitzung auf 100° G^^), durch Behandlung der Stärke mit einer größeren Menge von Kaliumpermanganat als zur Oxydation der Extraktivstoffe nötig bei 50° G ^^), durch Einwirkung von Ghlor und nach- i) J. Wolff und A. Fernbach, Compt. rend. Acad. sc. 140, p. U03 (1905); vgl. Gh. Fauret, Ibid. 148, p. 1773 (1909). 2) Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer, Elberfeld, Chena. Zentralbl. 1909, II, p. 1399. 3) Dieselben, Chem. Zentralbl. 1908, II, p. 560. 4) Rodewald und Kathein, Sitzg.-Ber. kgl. preuß. Akad. d. W. Berlin 24, p. 628 (1899). Siehe auch oben p. 4 Off. 5) Skraup, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 32, p. 2413 (1899). 6) H. T. Brown und J. H. Miller, Proc. Chem. Soc. 16, p. 13 (1899). 7) A. Glaaßen, Patentbl. 19, p. 777 (1896). 8) Siehe oben p. 50 ff. 9) A. Friedenthal, Zentralbl. f. Physiol. 12, p. 849 (1899). Das Produkt hat das Mol.-Gew. 94S0, entsprechend der Formel (C6Hio05)6o . HoO ('?). 10) Trust chimique Lyon. Gh. Zentralbl. 1902, II, p. 836. 11) R. Schrader, Ghem. Zentralbl. 1904, I, p. 976. 12) J. Kantorowicz, Ibid. 1905, I, p. 643. 62 Elfter Abschnitt. Stärke. folgende Neutralisation mit Ammoniak oder Natriumkarbonat'), durch Kochen eines trocken hergestellten Gemenges von Stärke und Natrium- perborat oder durch mehrstündiges Erwärmen von Stärke mit Perborat- lösung bis 40" C^). — Über Gewinnung von löslicher Stärke nach Zul- kowsky siehe oben unter »Verhalten gegen Glyzerin«, p. 46. — Über Azetylierung der Zulkowsky sehen löslichen Stärke mit Essigsäure- anhydrid und Schwefelsäure sowie Essigsäureanhydrid und Chlorwasser- stoffgas liegen Mitteilungen von F. Pregel^) und von Zd. H. Skraup mit F. M enter und H. Sirk^) vor. Letztere glauben für die lösliche Stärke (nach Zulkowsky) ein Molekulargewicht von etwa 7500 annehmen zu sollen, entsprechend dem 46 — 50 fachen von CgHioOs. 5. Konstitution der Stärke. Das Problem der Konstitutionsbestimmung der Stärke, soweit unter dieser Bezeichnung das bekannte Naturprodukt verstanden wird, ist durch die Feststellung Maquennes und der sich um ihn scharenden Chemiker, daß die Stärke im landläufigen Sinne des Wortes chemisch inhomogen ist, gegenstandslos geworden. Da die Amylose wie das Amylopektin, letzteres allerdings schwieriger, als letztes Produkt der diastatischen Hydrolyse Maltose liefern, läßt sich nur sagen, daß beide Komponenten der Stärke sehr komplexe Anhydride der Maltose sind^), d. h. Maltosane. Wie die Disaccharidreste innerhalb der Moleküle der Stärkesubstanzen miteinander verknüpft sind, darüber fehlt uns trotz des großen Aufwandes an Arbeit, der dieser Angelegenheit gewidmet wurde, jede sichere Kenntnis. Die zahlreichen Ansichten, welche auf Grund eines mitunter äußerst eingehenden Studiums, insbesondere des enzymatisch- hydrolytischen Abbaues der Stärke vorgebracht wurden, haben heute vorwiegend ein bloß historisches Interesse. VI. Spezielle Betrachtung der Stärkesorten des Handels. Ehe die Stärkesorten des Handels im einzelnen vorgeführt werden, sei auf die Unterschiede hingewiesen , welche sich rücksichtlich der chemischen Beschaffenheit derselben insofern ergeben, als die die Stärke -l) H. Kindscher, Cham. Zontralbl. 1908, II, p. 551. 2) Stolle und,Kopke, Chem. Zentralbl. 1908, II, p. 551. 3) Monatsh. f. Chem. 22, p. 1049 (1901). 4) Ibid. 26, p. 1415 (1905). 5) Im Hinblicke auf die von Syniewski unter den Abbauprodukten der Stärke aufgefundene Dextrinose (identisch mit Lintners Isomaltose) wäre noch die Mög- hehkeit zuzugeben, daß in den Molekülen der Stärkekomponenten auch Dextrinose- reste neben Maltoseresten vorhanden sind. Elfter Abschnitt. Stärke. 63 begleitenden Substanzen im großen ganzen in den verschiedenen Sorten in verschiedener Menge vorkommen. In den ordinären, unsorgfältig dargestellten Stärkesorten treten diese Begleitstoffe der Stärke begreiflicherweise in größeren Mengen auf und man hat in Weizenstärke bis zu 5 Proz. Stickstoffbestandteile, im Maniok bis zu 3, im Sago bis zu 4 Proz, Rohfaser gefunden. Aber die reinen Sorten zeigen doch nur geringe Abweichungen in der chemischen Zusammensetzung, wie aus nachfolgender Übersicht, welche ich aus zahlreichen mir bekannt gewordenen Analysen reiner Stärkesorten abgeleitet habe, zu ersehen ist. Die mitgeteilten Zahlen sind Mittelwerte, die von den extremen Werten aber nur wenig abweichen. Stickstoff- Stärkesorten Stärke substanzon Asche Fett Rohfaser Kartoffel 81 0,69 0,30 0,04 0,081) Maniok 83 0,70 0,20 0,16 0,06 Maranta 84 0,60 — Mais 83 1 ,53 0,38 0,09 0,09 Reis 82 0,88 0,30 Spur Spur Weizen 83 1,90 0,35 0,09 0,09 Sago 81 1,88 0,40 Spur Spur 1. Weizenstärke. Nicht alle Weizenarten werden gleich häufig zur Gewinnung dieser industriell ungemein wichtigen Stärkeart benutzt. Es sind aber auch nicht alle hierzu gleich geeignet. Reichtum an Stärke und leichte Ab- scheidbarkeit derselben sind die Grundbedingungen für die zur Stärke- gewinnung dienlichen Weizensorten. Die von gemeinem Weizen (Triticiim vidgare) abstammenden Weizensorten sind hierzu ganz geeignet. Doch liefert Spelz oder Dinkel (Triticum spelta), eine besonders in Württem- berg und Baden häufig gebaute Getreideart, ein schöneres Produkt; und der sogenannte englische Weizen (Triticum turgidimi), durch ein volles, bauchiges Korn mit mehligem Bruche ausgezeichnet, gibt mehr Stärke als gemeiner Weizen. Andere Weizenarten werden zum mindesten nicht in großem Maß- stabe zur Stärkegewinnung benutzt. Harter Weizen (Triticum durum), ble dur des französischen Handels, durch ein hartes, glasig brechendes Korn kenntlich, ist zur Stärkeerzeugung nur wenig geeignet. Triticum dicoccum, nämlich sog. Emmer, und das Einkorn, T. monococcum, sind wohl zur Abscheidung von Stärke tauglich, werden aber hierfür nur lokal und nur in beschränktem Maße benutzt. \) Der Rest auf -100 gibt die Menge des Wassers in Prozenten an. S. auch oben p. 36. 64 Ellter Abschnitt. Stärke. Der Weizen ist bekanntlich eine Frucht, an welcher eine äußere Haut (Fruchthaut) und eine mit dieser innig verwachsene innere Haut (Samenhaut), ferner der Keim und ein den letzteren begleitendes stärke- führendes Sameneiweiß (Endosperm) unterscheidbar sind. Dieses letztere Gewebe liefert die Stärke. Die Abscheidung erfolgt nach den oben (p. 24f.) angegebenen Methoden. Das erzeugte Produkt ist entweder rein weiß oder etwas grau, wenn es nicht genügend durch das Licht oder künstlich (durch chemische Mittel) gebleicht wurde oder wenn es noch kleine Mengen von Kleber enthält. Es erscheint im Handel entweder in Form eines feinen Pulvers oder in unförmlichen Brocken (»Schäfchen«). Einige rheinländische Fabriken bringen die Weizenstärke in die Form zylindrischer Stengelchen, welche in Form und Durchmesser an das gegossene salpetersaure Silberoxyd erinnern (»Stengelstärke«, auch »Kristallstärke« genannt). Die Weizen- stärke gibt guten haltbaren, stark klebenden und genügend steifenden Kleister, worauf zum großen Teil ihre spezifische Anwendung beruht. Es ist schon oben angedeutet worden, daß die Stärkekürner von Weizen, Roggen und Gerste untereinander eine große Übereinstimmung in den morphologischen Verhältnissen zeigen. Es ist sehr leicht, auf mikroskopischem Wege diese drei Stärkearten von allen übrigen Stärke- sorten des Handels, aber mit einigen Schwierigkeiten verbunden, jene drei Amylumsorten voneinander zu unterscheiden. Da aber Roggen und Gerste bezüglich der im Großen betriebenen Stärkebereitung bedeutunglos sind, so gehe ich hier auf die Unterscheidung dieser drei Stärkesorten nicht ein^). Alle Sorten des Weizens führen im Gewebe des Sameneiweißes drei Arten von Stärkekörnern. Zwei Arten, nämlich große linsenförmige und kleine kugelige oder unregelmäßig rundliche und polyedrische, kennt man schon seit längerer Zeit; eine dritte Art, nämlich zusammengesetzte Körner, ist bis jetzt fast übersehen worden. Die letzte Art von Amylum- körnern ist meinen Vorgängern, bis auf Nägeli, welcher bereits Zwillings- und Drillingskörner in der Weizenstärke beobachtete, entgangen, da man sich fast immer damit begnügte, zur Feststellung der morphologi- schen Verhältnisse der Weizenstärke das käufliche Produkt zu verwen- den, in welchem die zusammengesetzten Körner nicht mehr als solche vorhanden, sondern bereits in Teilkörner zerlegt sind, welche im Aus- sehen mit den kleinen Körnchen der Weizenstärke nahe übereinstimmen. Durch sehr genaue Untersuchung selbst käuflicher Weizensorten, leichter durch Prüfung von frischem Samengewebe des Weizens überzeugt man sich, daß hierin auch aus 2 — 25 Teilkörnern bestehende komponierte Körnchen auftreten. \ ] In der ersten Auflage wurde auf diese Unterscheidung mit Rücksicht auf die Untersuchung des Mehls, welche aber in dieser Auflage unbesprochen bleibt, eingegangen. Elfter Abschnitt. Stärke. 66 Die großen linsenförmigen und die kleinen einfachen Kürner bilden die Hauptmasse. Kleine Zwillings- und Drillingskürner sind nicht selten. Höher zusammengesetzte Kürner kommen aber nur spärlich vor und erscheinen in der Fabrikstärke nur in Form von polyedrischen Bruch- kürnern. a) Die großen, linsenfürmigen Stärkekörnchen desWeizens. Die Gestalt dieser Kürner ist meist eine ziemlich genau linsenfürmige, indem beide Grenzflächen in der Regel einerlei Krümmung haben. Kleine Un- regelmäßigkeiten kommen wohl hin und wieder vor. Der Kern dieser großen Stärkekürner ist im käuflichen Stärk- mehl durch eine kleine lufterfüllte und deshalb im Mikroskop schwarz erschei- nende Hühlung, auch durch grüßere lufterfüllte Spalten ersetzt. Das Polari- sationskreuz ist gut erkennbar, tritt aber nie mit jener Schärfe wie bei den Kar- toffelstärkekürnern hervor. Das Kreuz ist regelmäßig, der Kreuzungspunkt fällt mit dem Kerne zusammen. Die Schichten sind häufig gar nicht wahrzunehmen. Sind sie direkt sichtbar, so erscheinen sie ziemlich undeutlich. Große Stärkekürnchen des Weizens (oder des Roggens oder der Gerste), welche während der Preßhefenerzeugung in die Hefe hineingerieten, erscheinen in prachtvollster Schichtung. Verdünnte Ghromsäure, der etwas Schwefelsäure zugesetzt wurde, zerlegt die Wei- zenstärkekürner unter sukzessiver Entfernung der Granulöse in zahlreiche, scharf hervortretende ' Fig. 11. Vergr. 350 mal. Schichten, welche reichlich von radialen Strei- Große weizenstärkekömer fen durchsetzt erscheinend. An der Oberfläche '^^"^ Behandlung mit Chromsänre. der großen , o Fig. 10. Vergr. 350 mal. Stärkekörner des Weizens. Gewöhnliche Formen der Stärkekörner, a a große, 6 h kleine Körner, nnter den letzteren Brnchkörner von Zwillings- und auch von Drillings- körnern. linsenfürmigen Kürner findet sich häufig eine netzfürmige Zeichnung vor Näheres hierüber bei Nägeli2). Die Durchmesser der großen, linsenfürmigen Stärkekürner zeigen folgende Dimensionen: t) Weiß und Wiesner, Bot. Zeitung. 1866. 2) I.e., p. 126 und 418. Über diese morphologische Eigentümlichkeit, aber rücksichtlich der Stärkekörner der Gerste (Hordeum distiehum) s. Arth. Meyer, 1, c, p. 271 und Taf. I. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 5 66 Elfter Abschnitt. Stärke. Triticum vulgare . » durufn . » turgidum » spelta » dicoccum » monococcuni Grenzwerte 14,0—39,0 jx 11,0—36,0 » 17,6—41,11)» 15,4—39,6 » 11,1—30,1 » Häufigster Wert = 28,2 |j. 12,0- -27,0 = 26,1 = 29,0 = 27,0 = 25,9 = 19,5 b) Die kleinen Stärkekürnchen des AVeizens. Dieselben sind, wie die vorhergehenden, einfache Kürner. Ihre Form ist häufig kugelig; manchmal lassen sie stellenweise eine polyedrische Abplattung erkennen. Hin und wieder nehmen diese Körner auch unregelmäßige, selbst zu- gespitzte Formen an. An den kleinen Körnern ist keine Schichtung zu erkennen, auch läßt sich eine solche durch Ghromsäure nicht hervor- rufen. Die Körner zeigen im unveränderten Zustande bei starken Ver- größerungen eine dichtere (bläulich erscheinende) Hülle und einen wei- cheren (rötlich erscheinenden) Kern. Ghromsäure höhlt den Kern aus. Die Durchmesser der kleinen Körner zeigen folgende Größen: Grenzwerte Häufigster Wert h'iticum vulgare . — 2,2—8,2 i). = 7,2 ;. » durum . . — 2,2—7,8 » — 7,2 » » turgidum -= 2,2 -8,2 » = 7,2 » •» spelta =- 2,5-7,9 » — 7,0 » » dicoccum — 1,8—6,8 » — 6,6 » » monococcuni = 1,8—6,0 » — 5,8 » Die kleinen Stärkekörner der vier erstgenannten sind in Bezug auf Größe, wie die vorstehenden Zahlen lehren, nicht zu unterscheiden; wohl aber gelingt es, die kleinen Stärkekörner der beiden letzteren so- wohl untereinander als von den vier übrigen zu unterscheiden. c) Die zusammengesetzten Stärkekürner des Weizens^) be- 1) NachVogl (Nahrungsmittel, 1899, p. 68) kommen im Weizenmehl vereinzelt auch Körner von 45 [j. Durchmesser vor. 2) Die Auffindung der höher zusammengesetzten Körner der Weizenstärke habe ich in den »Mikrosk. Unters.« (1872) und in der ersten Auflage dieses Werkes mit- geteilt. Nur hei sehr aufmerksamer Prüfung wird man diese Körner auffinden. Wenn auch spärlich auftretend, ist ihre Kenntnis doch erforderlich, um durch sie bei Prü- fungen auf Fälschungen nicht irre geleitet zu werden. So viel mir bekannt, hat später nur J. Moeller (Mikroskopie der Nahrungs- und Genußmittel, Berlin 1886, p. 95, wo angegeben ist, daß die zusammengesetzten Stärkekörner des Weizens bis 20 Teilkörner enthalten), diese zusammengesetzten Körner der Weizenstärke berück- sichtigt. — Nach einer in meinem Laboratorium von A. Peter ausgeführten Unter- suchung kommen höher zusammengesetzte (aus mehr als drei Teilkörnchen bestehende) Elfter Abschnitt. Stärke. Q'j stehen aus 2—25 Teilkürnern, sind echt zusammengesetzt und zerfallen leicht in Zusammensetzungsstücke. Zwillingskürner kommen häufig vor. Diese und Drillingskörner finden sich gar nicht selten in Stärkesorten des Handels und auch häufig in Mehlsorten vor. Höher komponierte sind in den Stärkesorten nicht zu finden, da sie während der Fabrikation in Teilkörner mehr oder weniger vollständig zerfielen. Die Teilkörner haben die Dimensionen der kleinen einfachen Körner, nur die ZwilHngs- körner sind häufig größer. Die Menge der zusammengesetzten Körner der Weizenstärke ist gegenüber den großen eine geringe, aber keines- wegs verschwindende (Fig. 1 2). Anwendung. Als »grüne« (ungetrocknete) Stärke kommt Weizen- stärke im Handel nicht vor. Die gewöhnliche (lufttrockene) Weizenstärke findet ausgedehnte Verwendung in der Ap- pretur von Geweben, zum Stärken der Wäsche, zum Leimen des Papiers usw. Sie findet medizinische Verwendung und erscheint in allen Pharmakopoen entweder als Amylum (Brit. , Graec. , Ital. usw.) oder (Austr.) als amylum tritici. Um die Gewebe durch Appretur zugleich unverbrennlich zu machen, werden der Stärke ^CT^? O CPO verschiedene Salze zugesetzt, häufig schwefel- „. ,„ „ „„„ , ^ „ ° ' ~ Flg. 12. Vergr. 600 mal. Seltener saures oder phosphorsaures Ammoniak oder vorkommende Formen von Stärke- wolframsaures Natron. Gintl empfiehlt unter- ''''^l^'J'' J^^'^*"^' ,^^'''^'"' i große Zwillingskorner s nnd hoch zn- schwef ligsaures Natron oder Ammoniakalaun, sammengesetzte Körner. 6 6Brnch- Glanzstärke, welche zur Appretur von ''^'^' hoch zusammengesetzter Wäsche usw. verwendet wird, enthält neben Stärke einige Prozente Stearinsäure oder andere ähnliche Fettsubstanzen, z. B, Walrat. Glanzstärke wird auch aus anderen Stärkesorten (Reis, Mais usw.) bereitet. 2. Reisstärke. Die Reisstärke wird in England in außerordentlich großen Mengen gewonnen. Sie spielt dort im Haushalte und in der Industrie etwa die Rolle, welche auf dem Kontinente der Weizenstärke zufällt. Das Roh- material zur Gewinnung der englischen Reisstärke ist vorwiegend indi- scher Reis, der als Paddy (ungeschält) nach England kommt. Seit einigen Stärkekörnchen auch in dem Endosperm von Seeale und Hordeum vor. Bei Hor- deum distichum hat Arth, Meyer (1. c, p. 271 ff.) nachgewiesen, daß in den Amylo- plasten des Endosperms nur selten ein, in der Regel 2— 10 Stärkekörnchen entstehen. Davon kommt häufig nur eines zur Aushildung. Aber es erklärt sich aus dieser Tatsache auch das Vorkommen zusammengesetzter Stärkekörner im Endosperm der Gerste. 5* 68 Elfter Abschnitt. Stärke. Jahrzehnten werden auch auf dem Kontinente (Belgien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien) bereits große Mengen von Reisstäke, insbesondere aus billigem Bruchreis, erzeugt. Über Erzeugung von Reisstärke s. oben p. 28, über die Reaktionen der käuflichen Reis- stärke p. 29. Die Rohstärke wird häufig durch Chlorpräparate ge- bleicht. — In den Eigenschaften kommt die Reisstärke der Weizenstärke nahe. Die ordinären Sorten der englischen Reisstärke haben eine gelb- liche Farbe. Die feinsten Sorten sind blendend weiß , übertreffen an Feinheit und Weiße die besten Weizenstärkesorten und sind deshalb für Appretur feinster Gewebe diesen vorzuziehen i). Reisstärke ist unter den Puderstärken die wichtigste (poudre de riz). Ordinäre Reisstärke kommt in Form eines gröblichen Pulvers, feine in Form von unregel- mäßigen Stengeln (Strahlenstärke) in den Handel. Dem freien Auge erscheint die Reisstärke gleich der Weizenstärke als ein gleichmäßiges Mehl, mit weiter nicht unterscheidbaren Kör- nern. Aber selbst mit Zuhilfenahme einer Fig. 13. Vergr. 400 mal. o zu- scharfeu Lupc läßt sie keine Körnchen er- sammengesetzte Stärkekörner aus kennen. Diesc und die obcu bei Weizcu- dera Reiskorn, b einfache und ^ «• i x.. i •. . •., r. i i . Bruchköruer. ^^^ Kartotielstarke mitgeteilten Beobachtungen lehren, daß man die drei wichtigsten Stärke- sorten des Handels, nämlich Kartoffel-, Weizen- und Reisstärke dadurch unterscheiden kann, daß erstere schon mit freiem Auge, die zweite mit einer scharfen Lupe, die letzte nicht einmal bei dieser Bewaffnung des Auges Körner erkennen läßt. Zur sicheren Unterscheidung der Reisstärke von allen übrigen Stärke- sorten des Handels muß man das Mikroskop zu Hilfe nehmen. Im stärkeführenden Gewebe des Reiskornes, dessen Zellen dicht- gedrängt mit Stärke erfüllt sind und nur sehr kleine Mengen von Kleber und anderen Pflanzenbestandteilen enthalten, treten, wie auch schon oben angeführt wurde, zweierlei Stärkekörner auf, nämlich zusammen- gesetzte und einfache. Erstere sind eiförmig, ihr größter Durchmesser beträgt 18—36, meist 22 |jl; sie bestehen aus 2 — 100 Teilkörnern, die zumeist polyedrisch sind, im Mikroskop meist fünf- bis sechsseitig, seltener drei- oder viereckig erscheinen und an Stelle des Kernes eine rundliche oder polyedrische, manchmal sternförmige Höhlung besitzen. Einzelne Teilkörner, jene nämlich, die ein zusammengesetztes Korn von außen begrenzen, sind an einer Seite mit einer schwach gekrümmten Fläche versehen. Der Durchmesser der Teilkörner liegt zwischen 3 und 1) Gintl, Appreturmittel usw., 1. c, p. 2. Elfter Abschnitt. Stärke. 69 7 y,; meist beträgt er nahezu 5 «xi). Direkt lassen die Körner keine Schiciitung erkennen, wohl aber wird eine solche durch verdünnte Chromsäure hervorgerufen. Die einfachen Kürner stimmen in jeder Beziehung mit den Teilkörnern zusammen. In der Reisstärke des Handels sind die zusammengesetzten Körner nicht mehr nachweisbar, sie sind hier stets in die Teilkörner zerlegt. Im Reismehl hingegen kommen noch Zellen und selbst ganze Gewebs- stücke vor; es treten hier die einfachen und zusammengesetzten Stärke- körner im unverletzten Zustande auf. Die Reisstärke bildet, im Mikroskop gesehen, eine aus gleichartigen, eckigen Körnchen bestehende Masse. Teilkörner und einfache Körner sind hier nicht mehr unterscheidbar. Von allen Stärkesorten zeigt die, jedoch nur selten dargestellte, Haferstärke mit der Reisstärke die größte Ähnlichkeit. Hafermehl ist wohl von Reismehl auf den ersten Blick mikroskopisch zu unterscheiden, indem im ersteren die Stärke hauptsächlich in Form zusammengesetzter Körner auftritt, im letzteren hingegen die einfachen prävalieren. Die Haferstärke besteht aber, wie die Reisstärke, fast nur aus gleichartigen eckigen Körnern, nämlich aus isolierten Teilkörnern, die nicht nur unter- einander ziemlich gleichartig sind, sondern sich von den einzelnen Kör- nern der Reisstärke nur durch genaue Messung unterscheiden lassen. Die Teilkörner der Haferstärke messen 3 — 11, meist nahezu 8 |j.. Die einfachen Stärkekörnchen des Hafers sind allerdings etwas anders ge- staltet als die Teilkörner 2) ^ sie treten aber in so, geringer Menge auf, daß sie sich zur Unterscheidung der Haferstärke von anderen Stärke- sorten nicht wohl eignen. 3. Maisstärke. Seit dem Anfange der sechziger Jahre kommt eine feine, dem Arrow- root gleichwertige Stärkesorte aus Nordamerika unter dem Namen »Maizena« zu uns, welche nichts anderes als reine Maisstärke ist. In Nordamerika wird schon seit längerer Zeit außer dieser feinen, zur Herstellung von feinen Gebacken dienlichen Stärke noch eine gemeine Nutzstärke dargestellt, die aber nicht auf den europäischen Markt kommt. Die Fabrikation der Maisstärke (corn starch) wird in Amerika in groß- artigstem Maßstabe betrieben. Die St. Bernhardswerke (Gincinnati, Ohio) liefern täglich bis 25 000 kg Stärke. Nunmehr wird nicht nur in stark maisbauenden Ländern Europas, vorzugsweise in Ungarn, sondern auch in England und Schottland 3) aus dieser Getreideart eine beträchtliche Menge von gemeiner Stärke erzeugt, die im Äußeren mit der Weizen- 1) Über die Dimensionen dieser Stärkekörner s. Tschirch, Archiv d. Pharm. 23 (1885), Heft 14. 2) "Wiesner, Technische Mikroskopie, p. 206. 3) V. Höhne], 1. c, p. 59. 70 Elfter Abschnitt. Stärke. stärke übereinstimmt und häufig als Weizenstärke verkauft wird. In einigen Eigenschaften kommt die Maisstärke der Weizenstärke nahe, zeichnet sich vor ihr aber durch zwei Eigentümlichkeiten aus, daß ihr Kleister ein größeres Steifungsvermögen hat und daß sie leichter in Traubenzucker übergeführt werden kann. Jene feine Appretur, welche die schönsten AVeizenstärkesorten den Geweben verleihen, scheint die Maisstärke hingegen nicht geben zu können. Die Maisstärke erscheint im Handel als ziemlich rein weißes Pulver oder in Form von Brocken, an welchen man mit starker Lupe die Körn- chen eben wahrnimmt. Die Angaben über die Dimensionen der Maisstärkekörner stimmen nicht völlig überein. Der Grund hierfür liegt gewiß in dem Umstände, daß verschiedene Maisvarietäten, welche nicht nur im Äußeren, sondern auch in den Dimensionen der Körnchen Verschiedenheiten darbieten, zur Darstellung von Stärke dienen. M. Hocki) hat gefunden, daß die ältere Angabe, die Slärkekörner des mehligen Teiles eines Maiskornes seien stets größer als die des hornigen Teiles, nicht allgemein richtig ist, nämlich auch der umgekehrte Fall eintritt, und daß in der Tat die Stärkekörner verschiedener Mais- sorten eine — allerdings innerhalb enger Grenzen liegende — Verschieden- artigkeit in der Größe erkennen lassen, wie folgende Daten lehren: Grenzwerte Häuf. Werte Gelber, gemeiner Mais ( mehliger Teil H, 0—^3,1 tx \9 \j. aus Ungarn 1 horniger » 14,7 — 25,2 » 20 » Gelber Mals aus Neu- (mehliger » 11,7- 21,0 » 17 » Südwales (horniger » 12,6 — 18,9 » 15 » Pferdezahnmais aus Neu- (mehliger » 10,5- — 20,1 » 16 » Südwales 1 horniger » 12,0 — 24,0 » 18 ;> Violetter Mais aus Nord- (mehliger » 12,6—25,0 » 18 » amerika 1 horniger » 8,4 — 31,5 » 16 » Bräunlicher Mais aus (mehiiger » 12,6 — 23,1 » 16 >: Nordamerika 1 horniger » 8,4—21,0 » 16 » Diese Beobachtungen lehren, daß die Maisstärkekörnchen einen Durchmesser von 8,4 — 31,5 [j. haben und daß deren häufigste Größe sich zwischen 15^20 a bewegt 2). Diese Daten beziehen sich auf die Stärkekörnchen, welche die käuf- liche Maisstärke konstituieren. Diese sind fast durchgängig einfache 1) Wiesner, Mikr. Unters., p. 79fr. 2) Über die Dimensionen der Maisstärkekörner s. Tscliirch, 1. c. , wo die Messungen verschiedener Beobachter vergUchen werden. Elfter Abschnitt, Stärke. 71 Kürner von polyedrischem oder rundlichem Umrisse. Im hornigen Teile des Maiskornes treten nur polyedrische, im mehligen Teile auch abge- rundete Kürner auf. Außer den einfachen Stärkekürnchen treten, und zwar im mehligen Teile des Maiskornes, auch komponierte Kürnchen auf, die sich aus 2 — I \ Teilkürnern zusammensetzen. Im frischen Gewebe sind alle Stärkekürnchen des Mais mit einem großen rundlichen Kern versehen, der im trockenen Korne durch eine lufterfüllte Hühle ersetzt wird, von der häufig radiale Risse ^ auslaufen. Schichten habe ich direkt nie wahrgenommen; sie sollen nach Nägeli^) manch- mal zu sehen sein. Behandelt man mit Chromsäure, so heben sich vom Umfange jedes Kornes eine, seltener 2 — 3 Schichten ab, während die ungeschichtet bleibende Innensubstanz eine radiale Streifung annimmt. Die Maisstärke ist für Ame- rika die wichtigste Stärkeart Fig. 14. Vergr. 300 mal. A stärkeführende Zellen aus dem hornigen Teile des Maiskornes, kk Kerne der Stärkelcörner. a Stärkekörner aus dem hornigen, h ans dem mehligen Teile des Maiskornes, cc zu- sammengesetzte Stärkekörner. Sie wird allenthalben so wie Weizenstärke verwendet, dient aber als »Maizena«, »Patent corn flower« 3Iondamin usw. vielfach zur Herstellung von Nahrungs- und Genußmitteln (Biskuits usw.). 4. Sago. Zahreiche Palmen sammeln im Mark ihrer Stämme so große Mengen von Stärke an, daß man aus demselben in den Heimatländern dieser Gewächse seit alter Zeit Mehl oder Stärke darstellt und namentlich die Stärke in halb verkleistertem Zustande als Nahrungsmittel (Sago) ver- wendet. Das Wort »Sago« (im Malayischen soviel wie Mehl oder auch Brot im weitesten Sinn) deutet auf malayischen Ursprung dieses Nahrungsmittels. Die grüßte Menge des im Handel erscheinenden Sago hefern Sagiis Rumphii und S. If/'vis, beide in Indien und auf dem Archipel wild wachsend, aber in neuerer Zeit auch kultiviert. Sodann folgt die in Indien heimische, aber jetzt auch in den Tropen der neuen Welt (z. B. in Brasilien, auf Guadeloupe) kultivierte S. farinifera. Von geringer Be- deutung ist der Sago von Sagus inermis [Indien], Ai'eiiga saccharifera'^) 1) 1. c, p. 409. 2) Semler, Tropische Agrikultur, 2. Aufl. (von Hindorf), 2 (1897), p. 719. van Oijen, Sagoe en Sagoepalmen. Kolonial-Museum Harlem, -1909, 72 Elfter Abschnitt. Stärke. (Westjava), von Caryota U7'ens^) (Mysore), Sagus elata (Indien, Java), Borassus flabelliformis^) (Indien, Ceylon) und Oreodoxa oleracea. (S. oben p. 18.) Es gibt indeß auch noch zahlreiche andere Palmen und Cycadeen, welche Stärke oder Mehl liefern, die aber bisher nur von lokalem Inter- esse sind. Die wichtigsten dieser Gewächse wurden oben (p. i 6 und 1 8) bereits genannt. Das Haupterzeugungsgebiet des Sago ist seit Jahrhunderten Indien und der Archipel. Von besonderer Bedeutung für die in fortwährendem Steigen begriffene Sagoproduktion sind in neuester Zeit Celebes^) und Nordborneo^) geworden. Früher wurde Sago nur von wild wachsenden Bäumen gewonnen. Es gehört zu den großen Fortschritten der tropischen Agrikultur, daß man die Sagopalmen in Kultur genommen hat und so dem so schwer erträglich zu machenden Sumpfboden (z. B. auf Celebes) ein reiches Er- trägnis abringt. Nach Semler erfolgt die Vermehrung der Bäume durch Wurzelausschlag. Wenn die Blütezeit vorüber ist, jedenfalls vor Eintritt der Fruchtbildung s), werden die Stämme geschlagen und in 2 m lange Klötze zerlegt. Diese werden gespalten, das Mark herausgeschnitten, in »Flocken« geteilt, auch geraspelt und in Holzgefäßen zu Mehl zerstoßen. Mit Wasser angemacht treibt man die Masse durch Siebe, um sie von den Gewebsbestandteilen zu befreien. Für den Versand wird die so ge- wonnene Stärke grob gekörnt, indem man sie noch im feuchten Zustande durch Siebe drückt oder (besonders auf Sumatra) in Zuckerbrotform bringt. Dieser Rohsago wird in großen Massen nach Singapore gebracht, woselbst er von Chinesen in die nach Europa gelangende Handelsware (Perlsago) umgewandelt wird. Hier werden jährlich etwa 18 000 000 kg Rohsago in Perlsago umgewandelt. Die Darstellung des Perlsago beginnt mit einer Reinigung des Roh- sago 6). Dieser wird nun wieder in Wasser verteilt und gewaschen. Die i) Über Sago von Caryota- Arien s. Semler, 1. c, p. 723. 2) Es wird angegeben, daß es die Wurzeln dieser Palme sind, welche Sago- stärke liefern. Aubry-Lecomte, Cat. des Col. fr. 1867, p. 133. 3) Semler, Tropische Agrikultur, 2. Aufl., 1 (1897), p. 696, werden als Haupt- produktionsländer des Rohsago Sumatra, Celebes und die Halbinsel Malakka genannt. Der im Jahre 1 895 in Singapore eingeführte rohe Sago hatte einen Wert von etwa 489 000 Dollar (1 Singapore-Dollar = 2,20 Mark). 4) Kew-Bulletin. 1894, p. 414. Die dortige Sagoproduktion hat in den letzten Jahren eine enorme Steigerung erfahren, indem der Wert der Ernte von 1890 bis 1899 von 23 000 Dollar auf 119 000 Dollar gestiegen ist. 5) Nach anderen Angaben erfolgt die Fällung der Stämme vor dem Blühen (Adlung, Tropenpflanzer 16 [1912], p. 352). 6) In den Heimatlandern wird dieser Rohsago auch zur Bereitung von Nahrungs- mitteln verwendet und kommt als Mehl (z. B. auf den Molukken) auf den Markt. Für Elfter Abschnitt. Stärke. 73 gereinigte Sagostärke wird mittelst Siebvorrichtungen gekörnt. Die durch die Siebe hindurchgehenden unregelmäßigen Kürner werden in Singapore durch Schütteln in Säcken, worin ein Kreuzstock eingespannt ist, abge- ' rundet. Die Körner werden auf Pfannen, die mit einem vegetabilischen Fett bestrichen sind, partiell verkleistert i). Der Sago erscheint gegenwärtig hauptsächlich (im österreichischen Handel ausschließlich) in weißen, aber auch in braunen Körnern. Die braunen Sorten, welche noch in den holländischen Kolonien erzeugt werden 2), verdanken ihre Farbe einem Zusatz von gebranntem Zucker. Früher kam auch ein ziegelrot gefärbter Sago im Handel vor, der, nach fig. 15. Vergr. 250 mal. Palmenstärke, grießartiger Sago. P Pareuchym. s< Steinzelle, /j Pflanzen- liaar. Kdr verschiedene Kristallformen von oxalsanrem Kalk. (Nach Moeller.) der rückständigen Asche zu urteilen, durch eine mineralische Substanz, angeblich Bolerde, gerötet wurde. Je nach dem Erzeugungsverfahren erscheint die zur Bereitung des Sago dienende Palmenstärke in sehr verschiedenen Graden der Reinheit. Nach den älteren Verfahren wurde nur eine unreine Stärke gewonnen; sie enthielt so viel fremdartige Bestandteile (dünnwandiges Parenchym, Steinzellen, kristallführende Zellen usw.), daß Moeller mit Recht von diesem Rohmateriale sagt, es verdiene mehr den Namen eines Mehls als die Eingeborenen der Südsceinseln (Kaiser -Wilhelmsland, Bisraarck- Archipel) ist die Palmenstärke ein sehr wichtiges Nahrungsmittel. Adlung, 1. c. Auch in Neuguinea wird sie als Nahrungsmittel viel gebraucht. Tropenpflanzer 13 (i909), p. 328. 1) Nach brieflichen Mitteilungen, die mir durch Herrn Dr. v. Scherz er aus Singapore zugekommen sind. Über Sagobereitung s. Semler, Tropische Agrikultur. 2. Aufl. (von R. Hindorf herausgegeben), 1 (i897), p. 698. van Oijen (1909), 1. c. 2) Wiesner, Fremdlandische PflanzenstoQ'e, I.e., p. 135. 74 Elfter Abschnitt. Stärke. einer Stärke *). Der aus solchem vMehl« (s. Fig. 15) bereitete Sago war sehr reich an Rohfasern. Nunmehr wird der Sago vielfach nach ratio- nellen Methoden dargestellt, wobei schon möglichste Reindarstellung der Palmenstärke angestrebt wird. Die gegenwärtig aus den Tropen in den Handel gesetzten Sagosorten sind arm an Rohfasern und bestehen fast nur aus Stärkekörnern. Die Stärkekörnchen der Sagobäume scheinen untereinander eine ziemliche Übereinstimmung zu zeigen oder doch wenigstens nach dem gleichen Typus gebaut zu sein. Ich bin nicht in der Lage, die mikro- skopische Charakteristik aller Sagostärkesorten, sondern bloß der Amylum- körnchen von Sagus Rumpldi und von Borassus flahelliformis zu geben. Alle Sagosorten des europäischen Handels, welche ich untersucht habe. A Fig. IG. Vergr. 30Omal. Sagostärke. 4 Stärke- körnchen von Sagus Rumphii. B von Borassus flabdU/onnis. Fig. 17. Vergr. 300 mal. Slärkekörner von Sagus Biimphii. a a Zwillingskörner, b ein Prillingskorn, von welchem die zwei kleinen Körnchen sich abgelöst haben. bestanden aus ersteren und wahrscheinlich auch aus den Stärkekörnchen von Sagus Icsvis, welche mit denen von S. Ruinphü übereinzustimmen scheinen. Die Stärkekörner von Sagus IiU7nphii sind echt zusammengesetzt und bestehen aus 2 — 3 Teilkörnern, von denen eines durch Grüße auf- fällt. Die großen Teilkörner messen nach der Länge meist nahezu 65, die kleinen 1 8 [x. Im fertigen Sago sind unveränderte zusammengesetzte Stärkekörnchen nur spärlich vorhanden. Die Zusammensetzungsflächen treten an den Teilkörnern scharf hervor und geben ihnen ein sehr charak- teristisches Gepräge. Sehr häufig erscheinen die Körner keilförmig zu- gestutzt. Es kommt dies dadurch zustande, daß von einem (großen) Teilkorn eines zusammengesetzten Stärkekornes sich zwei (kleine) Teil- körner abgelöst haben (Fig. 17, h). Der Kern, von der Zusammen- setzungsfläche abgewendet, ist ausgehöhlt, um ihn herum liegen, mehr oder weniger reichlich, matt konturierte Schichten. In verkleisterten 1) J. Moellcr, Mikroskopie der Nahrungs- und Genußmittel. 2. Aufl., p. 145. Elfter Abschnitt. Stärke. 75 Kürnern erscheint die den Kern umgebende Masse homogen, in unver- änderten häufig radial gestreift (Fig. 1 6, Ä). Die Stärkekürnchen von Borassus flaheUiformis ^), welche ein gelb- liches Mehl bilden, sind teils einfach, teils zusammengesetzt; erstere prävalieren. Die zusammengesetzten haben einen ähnlichen Bau wie die Kürner der vorhergehenden Sorte. Sie bestehen gewühnlich aus 3 Teil- kürnern. Die großen Teilkürner sind platt und elliptisch oder bohnen- fürmig, manchmal unregelmäßig knollig. Die kleinen Teilkürner erscheinen häufig mit schwach konvexer Fläche dem großen Teilkorn angelagert. Die Länge der großen Teilkürner beträgt 27—51, meist 34 ij.; die Breite 14^27, meist io \i. AVenn ein breites Ende am Korn vorhanden ist, so liegt an diesem der Kern, dessen Exzentrizität gewühnlich zwischen Yg und 1 4 schwankt. Der Kern erscheint häufig strahlig. Nach V. HühneP) kommen — allerdings selten — auch reich zusammenge- setzte Stärkekürnchen im Mark der Palmyrapalme (Borassus flabelliformis) vor, welche aus kleinen traubig vereinigten Teilkürnern bestehen. Über die Stärkekürnchen von Arenga saccharifera und den dar- aus in den Gebirgsgegenden Westjavas bereiteten Sago finden sich bei Flückiger^j folgende Mitteilungen. Die unveränderte Stärke des Baumes besitzt eine gelbliche Farbe; die Kürnchen derselben haben häufig eine Länge von 50 — 60 ix, sind deutlich geschichtet und genabelt (d. i. mit einem deutlichen Kern versehen); ihre Gestalt ist eine ziemlich wechsel- volle, bald kugelig, birnfürmig, eifürmig, bald gestutzt. Die abgestutzten Kürner sind zweifellos Teilkürner zusammengesetzter Kürner. Aus dieser Stärkesorte wird im Innern Javas fast ausschließlich der dortige Sago bereitet, dem jedoch ein gewisser Beigeschmack anhaftet. Außer dem hier abgehandelten indischen unterscheidet man im Handel noch brasilianischen und inländischen Sago. In der Form stimmen diese beiden Sagosorten mit dem indischen überein; gleich diesem bestehen die Kürner z. T. aus verkleisterten, z. T. aus unveränderten Stärkekr)rnern. Der brasilianische Sago wird aus jener Stärkesorte bereitet, welche zur Darstellung der Tapioka dient (s. diese). Der inländische Sago Isagou francais des franzüsischen Handels) wird aus Kartoffelstärke dargestellt, daher denn auch der Name Kartoffel- sago (auch Kartoffelgraupen genannt; s. Saare, 1. c, p. 360). Die Bereitung des inländischen Sago geschieht nach vervollkomm- neten Methoden, die partielle Verkleisterung erfolgt durch Anwendung von überhitztem Wasserdampf, die Kornbildung mittelst Pressung der feuchten Stärke durch Siebe und später unter Benutzung rotierender Trommeln. \] Wiesner und Hiibl, 1. c, p. 63. 2) 1. c, p. 40. 3) Pharmalfognosie. I. Aufl., p. 7-13. 76 Elfter Abschnitt. Stärke. 5. Die Stärke von Arum esculentum. Die auf Martinique und auch sonst noch in den Tropen aus den Knollen von Ärut7i esculentum dargestellte Stärke hat man fecule de chou choute oder fecule de chou caraibe, auch fecule de chou-tarö*) genannt. Das Produkt ist in Farbe und Feinheit tadellos. Die Knollen dieser Pflanze (Taro, Menkani) bilden ein wichtiges Nahrungsmittel der Südseeinsulaner. Diese Pflanze wird ihrer stärke- reichen Knollen halber in den Tropen vielfach kultiviert; sie wird u. a. auch in Deutsch-Ostafrika, aber bisher nur in geringer Menge angepflanzt '). Die Stärkekürnchen sind durchweg zusammengesetzt und bestehen aus 2 — 10 ungleich großen und unregelmäßig gestellten Teilkörnern, welche an den Zusammensetzungsflächen von ebenen, an den freien Enden von gekrümmten Flächen begrenzt sind. Die Größe der Teil- kürner ist sehr variabel; der grüßte Durchmesser schwankt zwischen 3 — 27 [JL, meist zwischen 13 — 20 jx^). Schichten sind direkt entweder gar nicht oder nur undeutlich zu sehen. Der Kern hingegen ist stets gut sichtbar und häufig durch radiale Risse markiert. An allen nicht isometrischen Kürnern ist er schwach exzentrisch angeordnet. Es ist bemerkenswert, daß er beim Liegen des Korns in Glyzerin hell er- scheint und in Wasser noch deutlicher als in diesem Reagens hervortritt, ein von dem gewühnUchen Verhalten deutlich verschiedenes. Ghromsäure ruft in den Kürnern keine deutlichere Schichtung, wohl aber Radial- streifung hervor. Das Polarisationskreuz erscheint mit Schärfe. 6. Stärke der Kaiserkrone. Die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) ist in Persien und Afghani- stan zu Hause. Seit langer Zeit wird sie in Gärten kultiviert. Früher war die Zwiebel als Bulbus coronae imperialis offizinell. Im frischen Zu- stande angeblich giftig, ist sie gekocht genießbar^). Seit einiger Zeit wird sie in großem Maßstabe behufs Stärkefabrikation gebaut, besonders in Frankreich interessiert man sich lebhaft für die Kultur dieser Stärke- pflanze ^). Die Zwiebeln enthalten 68 Proz. Wasser und 23 Proz. Stärke. 1) Nach Dragendorff, 1. c, p. 105, ist »Taro« die in Japan, nach A. Vogl (Nahrungsmittel, 1899, p. 187) die auf den Südseeinseln übliche Bezeichnung der Stärke von Ariim esculentum. 2) Adlung, Die wichtigsten vegetabilischen Nahrungsmittel der in den Deut- schen Schutzgebieten lebenden Eingeborenen. Tropenpflanzer 16 (1912), p. 350. 3) Nach Vogl (1. c.) haben die kleinsten Stärkekörnchen von Arum eseuknhim einen Durchmesser von 1,5 — 3, die größten von 21 p.. 4) Engler-Prantl, Pflanzenfamilien 2, 3, p. 62. 5) Über die Kultur dieser Pflanze s. R. Sucker in Biedermanns Zentralblatt für Agrikulturchemie 3 (1873), p. 52. Elfter Abschnitt. Stärke. 77 Sie werden jedes zweite Jahr geerntet, wobei man einen Stärkeertrag von 6300 kg pro Hektar erhält. Die Stärkegewinnung erfolgt in der- selben Weise wie bei der Kartoffel^). Nach den eingehenden mikroskopischen Untersuchungen, welche Emma Ott 2) über die Stärke der Fritilla?'ia impenalis^) angestellt hat, besteht diese Amylumsorte der Hauptmasse nach aus einfachen Kürnern. Vereinzelt finden wir auch kleine zusammengesetzte Körner vor, welche aus 2 — 3, selten mehr Teilkürnern bestehen. Die einfachen Kürner lassen sich auf folgende vier durch Übergänge ver- bundene Typen zurückführen : 1 . muschel- fürmig, am Kernende zugespitzt; 2. oval dreieckig bis rundlich dreieckig, mit Kern am schmalen Ende; 3. bohnenfürmig, mit Kern an der konkaven Seite; 4. klein- kugelige, konzentrisch gebaute Kürner. Schichten vereinzelt, aber an den großen Fig. is. vergr. soomai. stärkekomer Tr.. • c • ^ rw ± j ■L. j aus der Zwiebel der Kaiserkrone. Kürnern mi frischen Zustande besonders (Nach Emma Ott.) deutlich. Exzentrizität der großen Kürner i/g — i/g^ meist Ve— Vt- Länge der muschel- und bohnenfürmigen Kürner 32—71 II, Breite 27—55 jx. Grüße der kugeligen Kürner von 9—17 [i. Die Verkleisterung beginnt zwischen 60 und 62", ist bei 77,8° zum größten Teile, bei 79" G ganz vollendet. 7. Tacca-Stärkemehl. Tacca pinnatifida ist eine zwischen den Wendekreisen häufig kulti- vierte Pflanze, als deren Heimat man die Inseln des indischen und stillen Meeres betrachtet. Durch Kultur werden die ursprünglich bitteren Wurzeln milde und fleischig, enthalten eine große Menge von Stärke *) und dienen dann zur Erzeugung eines Brotmehles, aber auch schon seit längerer Zeit zur Darstellung eines aus Brasilien und Tahiti in den Handel kommenden Stärkemehls, welchem man die Namen ArrowToot^) von Tahiti, auch Williams Arrowroot oder fecule de Pia (nach der Süd- seeinsel Pia benannt) gegeben hat. Nach Tschirch") führt sie auch den Namen f6cule de Kabija. Im Handel der Südsee spielt diese Stärke eine 1) V. Höhnel, 1. c, p. 23. 2) Österr. bot. Zeitschr. -1899, Ar. 9. 3) So viel mir bekannt, liegt außer der oben genannten keine andere mikro- skopische Untersuchung dieser Stärkeart vor. Nägeli (Stärkekörner, p. 440) hat die Stärkekörner von Fritillaria Melcagris beschrieben. 4) Über die Stärkemenge der Knollen von Tacca pinnatifida s. oben p. 15. Diese Knollen zählen zu den amylumreichsten unterirdischen Pflanzenteilen. 5) Über Arrowroot s. unten bei »Westindisches Arrowroot«. 6) Pharmakognosie 2 (1912), p. 176. 78 Elfter Abschnitt. Stärke. nicht unbedeutende Rolle, wenngleich nur wenig davon nach Europa ge- bracht wird. Tahiti erzeugt nur wenig Stärke, ist aber der Mittelpunkt des Handels mit diesem Produkte, welches vornehmlich von der Insel- gruppe Raiateha, Huahine, Bora-Bora und Maupiti kommt. Die Stärke dieser Pflanze soll einen unangenehmen Geruch haben. Die Probe von Taccastärkemehl, welche ich untersuchte, war völlig ge- ruchlos, ferner fein und rein weiß. Die trockenen Knollen der Pflanze haben, wie ich mich selbst überzeugte, einen etwas unangenehmen Ge- ruch, und so ist es ganz gut möglich, daß auch eine nicht sorgfältig bereitete Taccastärke unangenehm riecht. Die Stärkekörnchen i) dieser Amylumsorte sind teils einfach, teils zusammengesetzt; letztere herr- schen weitaus vor. Die einfachen Körner zeigen elliptische, eiförmige bis birnförmige, niemals kugelige Gestalten. Die zusammengesetzten Körner, aus 2 — 5 Teilkörnern bestehend, sind im Stärkemehl fast immer nur in Bruchstücken vorhanden. Die Teilkürner haben teils eine regel- mäßig polyedrische, teils halbkugelförmige Gestalt. Die grüßten einfachen Körner messen 45 [x. Die größten Teilkörner stehen gegen sie an Größe etwas zurück. Einfache und Teilkörner zeigen meist nur einen Durch- messer von 26 jjL. Der Kern ist stets deutlich als dunkler Punkt oder als eine feinstrahlige, kugelige oder polyedrische Höhlung erkennbar. Wenn eine Exzentrizität des Kernes überhaupt wahrnehmbar ist, ist selbe nur eine geringe. Die Schichtung tritt stets klar hervor; nie sind jedoch an einem Korne zahlreiche Schichten, sondern nur einige wenige, 2 — 5 Zonen, zu unterscheiden. Durch Chromsäure werden diese Zonen in feine Schichten zerlegt und nehmen eine radiale Streifung an. Das Polarisationskreuz ist schon bei mittleren Vergrößerungen gut wahr- nehmbar^). 8. Dioscoreeiistärke. Dioscorea ist ein artenreiches Genus der Familie der Dioscoreaceen. Man zählt gegenwärtig \ 50, z. T, noch nicht genügend charakterisierte Spezies. Zahlreiche Arten bilden Knollen aus, welche, ihres hohen Ge- haltes an Kohlehydraten halber, gute, stark verwendete Nahrungsmittel bilden (Yams, Ignames). Die Knollen der kultivierten Arten erreichen häufig ein Gewicht von 15 — 18 kg, nach Tschirch (1. c.) bis 50 kg. Unter diesen befinden sich einige, welche zur Stärkegewinnung sehr ge- eignet, andere hingegen, welche für diese Zwecke gänzlich ungeeignet sind. 1) Zuerst beschrieben von Walpers, Bot. Zeitung, ISät ; dann von Soubeiran, Journ. Pharm. 25 (■1854), p. 180; vonNägeli, 1. c, p. 463; eingehend von Wiesner und Hübl, 1. c, p. 58 ff. 2) Über Taccastärlie s. auch noch: Eismann, Die stärkemehlhaltigen Knollen- früchte der Erde (Der Pflanzer 1 [1905]); Lommel, Die Stärke der Taccaknolien (ebendaselbst) und Zimmermann (ebendaselbst). Elfter Abschnitt. Stärke. 79 Eine von John Maisch i) ausgeführte vergleichende Analyse hat über den Stärkegehalt der Knollen verschiedener in den Tropen gebauter Maisch fand: Dioscorea-kvi^n Aufklärung gebracht Stärke Zucker2) in den Knollen von Dl oscorea sativa . 22 Proz. 0,26 Proz » » » » » alata 17 . ? » » » » » Batatus . 16 » 1,1 » » » » >> huJhifera 3,7 » 16,9 Es ist also D. hulbifera zur Stärkegewinnung nicht, wohl aber die drei anderen Spezies hierzu geeignet, und unter diesen scheint D. sativa den Vorrang zu verdienen. Da die Knollen dieser Spezies aber meist gefärbt sind und eine gefärbte Stärke liefern'^), im Gegensatze zu D. alata, so wird haupt- sächlich diese Art zur Stärkegewinnung be- nutzt. Die von mir untersuchte (weiße) Dios- coreenstärke (Arrowroot von Guayana *) ist mit Gewebsbestandteilen durchsetzt, bildet ein etwas gelbliches Pulver von schwachem Gerüche und mildem, milchähnlichem Ge- schmacke. Durch Waschen und mehrmaliges Absetzenlassen kann dieses Produkt gereinigt werden. Diese Stärkesorte ^) setzt sich bloß aus einfachen Stärkekürnern zu- sammen, welche, mit stärkeren Vergrößerungen betrachtet, ein sehr reich Fig. 19. Vergr. 300 mal. Stärlie- körner aus den Knollen von ßios- corea alata. a a' von der Seite, 6 h' von der Fläche. 1) Ainer. Journ. of Pharmacy. 1893. 2) Bei annähernd gleichem Wassergehalt der Knollen. 3) Diese gelb oder rot (matt pfirsichblütrot) gefärbten Stärkearten, welche als Handelsartikel aber wohl kaum eine Zukunft haben, erschienen auf den Weltaus- stellungen neben der weißen Yamsstärke. Über die Kennzeiclien dieser gefärbten Stärkosortcn s. Wiesner und Hübl, 1. c, p. 56. 4) In Brasilien Farinha de Card genannt. Nach Peckolt ist Garä der in Bra- silien gebrauchte Name der kultivierten Dioscorea- Arten. 5) Über Stärke von Dioscorea alata s. Payen, Compt. rend., 26. Juli 1847; Nägeli, I.e., p. 441; Wiesner und Hübl, I.e., p. öCfT. D. alata wird neben D. dumetorum auch in Kamerun kultiviert; die Knollen dienen nur als Nahrungs- mittel, nicht aber zur Stärkebereitung. Über die Stärke von Dioscorea villosa s. Bastin, Pharm. Journ. and Transact. 1893 — 94, p. 245fr. Daselbst auch die Be- schreibung zahlreicher anderer Stärkearten. S. auch Vines y Noguer in Bot. Jahresber. 2 (1885), p. 418. Daselbst über die Stärke von Dioscorea alata und Cliffortiana. 80 Elfter Abschnitt. Stärke. entwickeltes Schichlensystem erkennen lassen. Von der Fläche gesehen, zeigen diese Stärkekörner einen meist etwas unregelmäßigen ovalen Kon- tur. Ein Ende jedes Kornes hat eine halbkugelfürmige oder parabolische, das entgegengesetzte gewöhnlich eine keilförmige Gestalt. Hierdurch gewinnen diese Stärkekürner ein höchst charakteristisches Gepräge. Der Längsdurch- messer der Körner liegt zwischen \i — 82 [jl, meist zwischen 31 — 45 jx. Die Breite des Kornes beträgt gewöhnlich Y2 — Vs der Länge. Kern und Schichten treten in Wasser scharf, minder deutlich in Glyzerin hervor. Die Exzentrizität des Kernes beträgt y^- — 1/7. Durch Ghromsäure tritt die Schichtung noch deutlicher hervor; gleichzeitig erscheinen die Schichten von radialen Streifen durchsetzt. Das Polarisationskreuz ist deutlich wahrnehmbar. 9. Baiianenstärke. Musa paradisiaca, der Pisang oder Plantain, gehört bekanntlich zu den allerwichtigsten Kulturpflanzen. In der Regel finden nur die reifen Früchte (Bananen) als Nahrungs- und Genußmittel eine allerdings ungemein ausgedehnte Verwendung. In einigen Gebieten, besonders in Französisch- und Britisch-Guayana, in Brasilien und auf Jamaika i), wird aber die Frucht zur Stärkegewinnung benutzt. Wo immer die Pflanze kultiviert wird, überall ließe sich aus der Frucht Stärkemehl abscheiden, hierzu kann aber nicht die reife Frucht benutzt werden, in welcher die aus den Blättern eingewanderte Stärke bereits in Zucker umgewandelt ist. Behufs Stärkegewinnung muß die unreife Frucht herangezogen werden, was nunmehr in immer größerer Ausdehnung geschieht 2). Die unreife Frucht wird geschält, an der Sonne getrocknet, ver- mählen und die zerkleinerte Masse gesiebt; auf diese Weise wird ein Mehl von angenehmem Geruch und Geschmack erhalten, welches als Conquintay in den Handel gebracht^), aber auch in den Heimatländern, u. a. auch in Guayana (unter dem Namen fou-fou), als Nahrungsmittel benutzt wird^). Aus diesem angenehm teeartig riechenden, einige Proz. Eiweißkörper enthaltenden Mehle läßt sich nun leicht durch Ausschwemmen mit Wasser und Schlämmen Stärke gewinnen. Die Kolonisten empfehlen aber nicht die Reindarstellung der Bananenstärke an Ort und Stelle, sondern halten es für zweckmäßiger, das gut getrocknete Mehl zu versenden und die •I) Semler, Tropische Agrikultur 2, p. 179. 2) M. Zagordsky, Die Banane und ihre Verwertung. Beihefte zum Tropen- pflanzer 15 (1911), p. 28 ff. 3) Semler, 1. c. 4) Auf Java wird das Bananenmehl Banania, in Venezuela Musarina genannt. Zagordsky, 1. c. Hier auch Daten über die fabrikmäßige Darstellung des Bananen- mehls in Brasilien, Mexiko, Queensland und über den Export dieses Mehls. Elfter Abschnitt. Stärke. 81 Abscheidung des Stärkemehls den europäischen Fabriken zu überlassen. Die Anpflanzungen der Bananen liefern eine so große Menge von Mehl, daß der Export des letzteren auch dann noch rentieren würde, wenn sich der Kaufpreis des daraus dargestellten Amylums nur halb so hoch als der des Arrowroots stellen würde i). Das Bananenmehl hat eine, schwach rötliche Farbe, einen ange- nehmen Geruch und einen milden, etwas süßlichen Geschmack; es be- steht mikroskopisch fast ganz aus Stärke, nebenher treten aber auch zerrissene Zellwände und kleine Gewebsstücke, ferner Spuren von ein- getrocknetem, körnigem Plasma und von Kalkoxalatkristallen (Raphiden) auf. Das hieraus dargestellte Amylum ist fein und rein weiß. Hanau- sek2) hat im Bananenmehl auch bis 50 f.i breite Spiroiden, lange Bast- fasern und noch andere Bestandteile der Ge- fäßbündel der Frucht aufgefunden. Die Stärkekörnchen von Musa paradisiaca wurden zuerst von Grüger^) untersucht, zu- letzt eingehend von Wiesner und J. HübH). Die Körnchen (Fig. 20) sind einfach und haben kugelige bis stabförmige Gestalten. Das Ver- hältnis der Länge der Körner zur Breite variiert von 1:1 bis 1 : 6. Der Dickendurchmesser der Körner ist relativ klein, da sie stets abgeplattet sind. Der längste Durchmesser beträgt meist 24 bis 48 ix, doch sinkt seine Größe bis 7 und steigt bis 58 (j,. Ganz vereinzelt treten in der Peripherie des stärkehaltigen Fruchtgewebes lange, fast stab- förmige Stärkekörnchen auf (s. Crüger, 1. c, Fig. 1), welche eine Länge bis zu 92 [x erreichen. Schichtung ist stets scharf ausge- sprochen und reich entwickelt. Der Kern ist immer deutlich wahrnehm- bar und erscheint, wenn das Korn im Wasser liegt, als heller Körper entweder am schmalen oder am breiten Ende des Kornes. Manchmal ziehen durch den Kern zwei sich schief durchkreuzende Sprunglinien. Die Exzentrizität des Kernes ist eine beträchtliche; sie steigt bis i/ii> meist liegt sie jedoch zwischen Y5 und Yg- -^^f Zusatz von Chrom- säure treten die Schichten noch deutlicher hervor und erscheint hierbei Fig. 20. Vergr. 3Ü0 mal. Körn- chen der Bananenstärke \on Musa paradisiaca. a a! von der Seite, h V von der Fläche. 1) Der Ertrag des mit Bananen bepflanzten Bodens ist ungemein überschätzt worden. Nach einer vorsichtigen Berechnung verhält sich der Ertrag an Kartoö"eln (bei uns) zu dem an Bananen (in den Tropen) für die gleiche Bodenfläche wie \ : 3,5 (Semler, 1. c. 2, p. 182). 2) Zeitschr. f. Unters, der Nahrungs- und Genußmiltel. 1910, p. 219 0'. 3) Bot. Zeitung. 1854, Taf. 11, Fig. 1. 4) Wiesner, Mikr. Unters., p. 61. W i es n er, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. g 82 Elfter Abschnitt. Stärke. auch eine zonenweise abgegrenzte Radialstreifung. Das Polarisations- kreuz erscheint schon bei schwachen Vergrößerungen mit großer Deut- lichkeit 1). 10. Westindisches Ärrowroot. Unter Ärrowroot 2) versteht man verschiedene, zumeist aus knol- ligen Wurzelstöcken tropischer und subtropischer Pflanzen dargestellte reine Stärkesorten, die einen geruchlosen Kleister geben und entweder zur Herstellung feiner Speisen und Backwerke dienen oder medizinisch benutzt werden. Unter allen Arrowroot-Sorten des Handels ist das so- genannte westindische Ärrowroot, auch Jamaika-Arrowroot genannt, oder besser gesagt die Marantastärke, die häufigste. Die genannte Ware wird nämlich nur aus den Knollen einiger Marania- Arten dar- gestellt, kommt aber gegenwärtig von den verschiedensten Punkten der Erde in den Handel. Von den zahlreichen Maranta-Arien (etwa 40 zumeist dem warmen Amerika angehörige Spezies) werden nur wenige kultiviert; weitaus am häufigsten Maranta arundinacea L., eine ursprünglich westindische und südamerikanische Art^j. Sie wird in den Tropen stark gebaut, auf den Antillen, Bermudas, seit 1840 in Ostindien, in neuer Zeit auch in Bra- silien und Guayana, auf Ceylon, R6union, in Natal usw. Selbst in den neuesten Werken werden Bermudas, Jamaika und die Insel Kitts als besonders hervorragende Produzenten von Marantastärke genannt. An allen drei Punkten ist die Arrowroot-Erzeugung von den sechziger Jahren bis heute auf Yio — Y25 gesunken. Hingegen ist die Produktion dieser Stärke in St. Vincent (kleine Antillen) seit vierzig Jahren von 50 000 kg auf \ 000 000 kg pro Jahr gestiegen. Diese Insel ist für west- indische Arrowroot-Erzeugung gegenwärtig maßgebend 4). Die Kultur der stärkeliefernden Maranten ist sehr lohnend, nicht nur wegen des großen Ertrages des Bodens an Stärke, sondern weil sich dieselbe leicht in hohem Grade der Reinheit darstellen läßt. Die fleischigen Wurzelstöcke der Maranta arundinacea werden als reif angesehen, wenn die Blätter der Pflanze zu welken beginnen. Die \) Die Stärke der Banane erscheint nach Tschirch (Pharmakognosie 2, p. Ml) unter dem Namen Ärrowroot von Guyana, mit ■welchem Namen gewöhnlich die Dioscoreenstärke bezeichnet wird. Über Bananenstärke und Bananenmehl s. auch noch: H. L. W. Costenoble, Tropenpflanzer 11 (i907). 2) Pfeilwurzel. Nach Martius (Flora brasil. 4, 1, p. 416) ist das Wort Ärrow- root aus dem indianischen Aru-Aru (Mehl-Mehl) entstanden. R. Spruces Meinung geht hingegen dahin, daß das englische Wort Ärrowroot in die südamerikanischen Sprachen übergegangen ist, was auch der brasihanische Ausdruck Araruta bezeugt. Hanbury und Flückiger, Pharmacographia. 3) Über Maranta indica und M. nobilis als Arrowroot-Pflanzen s. oben p. 20 (f. 4) Vgl. Semler, 1. c. 2, p. 631. Elfter Abschnitt. Stärke. 83 Wurzelstöcke werden dann aus dem Boden gehoben, entweder mittelst Düngergabeln oder mit Zuhilfenahme eines Wendepflugs. Die Darstellung des Arrowroots ist entweder Gegenstand der Haus- oder der Groß- industrie. In beiden Fällen ist es notwendig, die Wurzelstöcke von der anhängenden Erde und von der Rinde zu befreien. Ersteres geschieht durch Waschen, letzteres durch Schälen. Beide Prozeduren müssen mit größter Sorgfalt betrieben werden. Erde oder Sand wären von der Stärke nicht mehr zu entfernen und anhaftende Rindenteile würden der Stärke einen bitteren Geschmack erteilen und die Herstellung eines rein weißen Arrowroots verhindern. Im großen erfolgt das Vermählen der geschälten und neuerdings gewaschenen Wurzelstöcke auf einer Walz- mühle, im kleinen auf Handmühlen. Die unter Wasserzufluß gemahlenen Wurzelstücke bilden einen Brei, welcher unter Wasserzufluß durch mehrere Haarsiebe durchgelassen wird. Das Waschen und Durchlassen der Stärke durch die Siebe wird so lange fortgesetzt, bis das über der abgesetzten Stärke stehende Wasser klar und farblos erscheint. Die abgesetzte Stärke wird in verschiedener Weise an der Luft zum Trocknen ausgebreitet, mit Gaze überdeckt, um Staub und Insekten abzuhalten. Soviel pj^ 31. vergr. soomai. stärke- als möglich nimmt man das Trocknen der tömchen aus den KnoUen von Ma- „...,., ^ . .. T I i ranta arundinacea (Westindisches Starke m der Sonne vor, um em möglichst Arrowroot). weißes Arrowroot zu gewinnen *). Die Stärkekörner der Maranta arundinacea sind stets einfach, von der Fläche gesehen eiförmig, auch abgerundet dreieckig oder stumpf- eckig deltoidisch; ihr Querschnitt ist kreisförmig oder etwas abgeplattet. Die Größe der Körner ist sehr variabel, so daß man die häufigsten Werte nicht durch eine Zahl, sondern nur durch Grenzwerte ausdrücken kann. Der längste Durchmesser der Stärkekörner schwankt zwischen 13 — 70, die häufigsten Werte zwischen 27 — 54 [jl. Schichtung ist stets nach- weisbar, aber nie scharf ausgeprägt. Der Kern liegt entweder in der Mitte, häufiger aber ist er bis zu Ve exzentrisch und liegt dann ent- weder dem breiten oder dem schmalen Ende genähert. Vom Kerne geht häufig ein Querspalt aus, der mit Luft erfüllt ist und zumeist in einer Doppelkurve verläuft, welche an eine schwebende Möve erinnert (Fig. 21), Das westindische Arrowroot gilt als die reinste Stärkesorte des Han- dels. Sie reagiert weder sauer noch alkalisch, sondern verhält sich neutral. Verfälschungen mit geringeren Stärkesorten sind oft nachgewiesen worden, so mit Weizen-, Mais-, Reisstärke, nach L. Planchon auch mit Maniok. 1) Näheres über die Gewinnung des westindischen Arrowroots, insbesondere im Großbetriebe, bei Semler, I.e. 2, p. 640ff. S. auch die 2. Aufl., 2 (1900), p. 705ff. Ferner Leuschner, Pharm. Zeitung. iOOa, 6* 84 Elfter Abschnitt. Stärke. Dieses Arrowroot dient zu feinen Gebacken, findet aber auch in der Küche Verwendung') und wird medizinisch benutzt (Amylum Maranlee) als Kindernährmittel. In der Schokoladefabrikation. 11. Ostiudisches ArroAvroot. Diese Stärkesorte, Tik, Tikur oder Tikormehl, auch Travankore- stärke genannt, stammt von zwei ostindischen Zingiberaceen: von Citr- cuma angustifolia und C. leukorrhixa, die vorzugsweise in Vorderindien (Madras und an der Malabarküste) der stärkereichen Wurzelstöcke wegen kultiviert werden. Die Stärkekürner^) beider Pflanzen sind groß, aber platt, elliptisch im Umriß, also scheibenförmig gestaltet. Nur wenige Stärke- sorten bestehen aus Körnchen mit so reich entwickelter und so scharf ausgeprägter Schichtung wie das Kurkuma-Arrowroot. Von der Fläche gesehen, sind die Körner elliptisch oder mandelförmig, am breiten Ende oft mit einem kleinen Fortsatze ver- sehen. Die größte Breite beträgt etwa 2/3 der Länge des Kornes. Die Exzen- trizität des hellen punktförmigen Kerns mißt bei Curcuma leiüiorrMxa '/7 — V9 (nach Nägel i steigt sie bis Y^jj bei C. an- gustifolia Vc— Vl5- Der Unterschied beider Stärkesorten liegt in den Dimensionen. Der Längen- durchmesser der Körner von C. leukor- rhiza steigt von 21—145 «j. und beträgt meist etwa 1 05 [i. Die Körner sind leicht mit freiem Auge kenntlich. Die Dicke beträgt etwa 7 — 13 [x. Die Körnchen der C. angustifolia erreichen höchstens eine Länge von 70 ;x; meist beträgt sie etwa 60 [x. Die Dicke der Scheiben mißt 5 — 7 jx. Die Aufquellung der Kurkumastärkekörnchen in warmem Wasser erfolgt nach Flückiger erst bei 72° C. In den Bazaren Bombays erscheint diese Stärke auch intensiv rot gefärbt unter dem Namen Gülal und dient zum gleichzeitigen Appretieren und Färben von Zeugen 3). 1) J. Favre, Dictionn. univ. de cuisine (Encycl. d'Hygiene alimentaire). Paris. 1 (1894), p. -171. 2) Die Stärkekörner dieser beiden Kurkuma-Arten sind oft beschrieben worden, und zwar von Schieiden, Nägeli, Soubeiran, Wiesner, Flückiger u. a. 3) Über dieses Produkt s. Wiesner, Technisch verwendete Pflanzenstoffe In- diens, in dem Werke: Fachmännische Berichte über die österr. Exped. nach Ostasien. Stuttgart 1871. Fig. 22. Kurkumastärke (ostindisches Arrowroot). A Vergr. 300 mal. Stärke- liörnchen von Curcuma leukorrhiza. a Fläclien-, b Seitenansicht. B Vergr. 150 mal. Stärkekörnchen von C. angusti- folia. a Flächen-, 6 Seitenansicht. Elfter Abschnitt. Stärke. 85 12. Kanuastärke. Die Stärke aus den Knollen der in den warmen Ländern (Brasilien, Venezuela, Martinique, Guadeloupe, Reunion, Australien usw.) häufig kultivierten, ursprünglich südamerikanischen Ccmna edulis führt den Namen Arrowroot von Queensland oder fecule de Toloman (korrumpiert aus »tous les mois«, womit diese und die aus Canna coccinea dar- gestellte Stärke bezeichnet wird) und ist schon Gegenstand eines aus- gedehnten Handels. Sie bildet ein aus glänzenden, schon für das freie Auge erkenn- baren Körnern bestehendes, schimmerndes, jedoch nicht völlig rein weißes, vielmehr etwas gelb- liches Mehl. Nach den mikroskopischen Untersuchungen, welche Wil- helm Hauck an der ihm von mir übergebenen, aus Queens- land i) stammenden Kannastärke anstellte, sind deren Körnchen stets einfach. Der Kern liegt meist am breiten Ende. Der Durchmesser schwankt zwi- schen 10— 106fi,2j^ meist be- trägt seine Länge 60 jj.. Die Exzentrizität steigt von Y^ bis 1';; meist gleicht sie Ye- I" Glyzerin verschwinden Kern und Schichten, in Kopaivabalsam ver- schwindet das Korn fast vollständig. Der Hauptumriß ist bei manchen kleinen Individuen kreisförmig, sonst undeutlich dreieckig, schildförmig, höckerig oder birnförmig. Das Polarisationskreuz erscheint sehr deutlich ausgeprägt. 13. Kastanienstärke. Diese Stärke wird in Südeuropa aus den Samen der Edelkastanie, Castanea vesca, bereitet. Sie bildet ein feines, weißes Pulver und be- steht nach den von A. Vogl^) angestellten Untersuchungen aus sehr ver- schieden gestalteten einfachen Körnern von 1,5 — 30 jjl Größe. Zwischen den kleinen und den großen Körnern sind nur wenige Übergänge zu Fig. 23. Vergr. 300 mal. Starte ans den Knollen von Canna edulis. •1) Kannastärke wird oft als »Arrowroot von Queensland« bezeichnet. Mehr- fach findet man aber auch andere Stärkearten , unter den weniger bekannten auch die Stärke von Zamia spiralis, als Arrowroot von Queensland angeführt. Über Arrowroot von Queensland s. auch Thompson, Pharm. Zeitung. 1892. 2) Nach A. Vogl (Nahrungsmittel, 1899, p. 181) bis 13.5 \).. 3) 1. c, p. 771. 86 Elfter Abschnitt. Stärke. beobachten. Die großen Kürner sind häufig stumpf 3 — 4seitig, auch herzförmig oder nierenförmig gebuchtet, auch flaschen-, keulen- und beilfürmig. Die kleinen Kürner sind gleichfürmiger, rundlich, ei-, auch birnförmig. Meist ist ein Kern direkt nicht sichtbar. Hin und wieder ist an seiner Stelle eine sternfürmige oder spalten fürmigeKernhühle zu sehen. Auch die Schichten fehlen fast gänzlich, nur manchmal ist eine Randzone zu be- merken. Selten kommen kleine Zwillings- oder Drillingskürner vor (Fig. 24). o o «c>&?. or^o 'CT* ^O o ^^^o^^o'yß'- o o »-^^ 0° Fig. 24. Vergr. 400 mal. Stärke der süßen Kastanie (Castanea vesca). a Zwillingskom. (Nach A. E. V. Vogl.) 14. Die Stärke des Brotfruchtbaumes (Artocarpus incisa). Die Früchte des Brotfruchtbaumes beherbergen eine so große Menge von Stärkemehl, daß ihnen im trockenen Zustande ein kreideartiges Aus- sehen eigen ist. Im frischen Fruchtfleisch kommen nach v. HühneH) 17 Proz. Stärke vor. Diese Stärke (Brotfruchtslärke, fecule du fruit de l'arbre ä pain) wird ebenfalls gegenwärtig nur versuchsweise auf Mar- tinique, in Guayana, Brasilien und auf Reunion dargestellt. Die in den siebziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts ausgesprochene Hoffnung, diese Stärke werde in der Folge ein bedeutender Handelsartikel werden, hat sich bisher noch nicht erfüllt. Die nach offenbar ganz rohen Methoden gewonnene Stärke stellt ein feines, homogenes Pulver von weißer Farbe dar, welches einen Stich ins Gelbliche erkennen läßt. Diese Stärkesorte 2) setzt sich bloß aus komponierten Amylumkürnern zusammen. Gewühnlich besteht ein zusammengesetztes Korn aus 6 bis ^) V. Höhnel, 1. c, p. 67. 2) Wiesner und Hübl, 1. c, p. 63. Elfter Abschnitt. Stärke. 87 8 Teilkörnchen. Dazwischen treten spärlich auch Zwillingskürner und aus 9 — 20 Individuen bestehende zusammengesetzte Kürner auf. Die Teilkürnchen sind bis auf die die Oberfläche des Gesamtkornes ab- rundenden Individuen polyedrisch gestaltet, also von ebenen Flächen begrenzt. Der Durchmesser eines Kornes Hegt zwischen 2,5—13 [x; gewöhnlich beträgt er nahezu 7 [i. Von Strukturverhältnissen ist an den unveränderten Körnern nichts zu bemerken, also weder Kern noch Schichten direkt zu erkennen. Chromsäure ruft eine Aushöhlung der Körner hervor. Die Polarisationskreuze sind nie scharf, aber bei starken Vergrößerungen immerhin deutlich zu sehen. 15. Biichweizenstärke. Die Buchweizenstärke ist allerdings noch kein wichtiger Handels- artikel, aber einige englische Fabriken beschäftigen sich doch schon mit deren Erzeugung. Bei der Billigkeit ^ der in einzelnen Ländern, nament- lich auf schlechtem Boden gewon- Q (3 0 o neuen Früchte von Polygonum Q (i) q <^ fagopyrum (Heidekorn) und bei dem Reichtum der Körner an Stärke ist wohl viel Hoffnung vor- handen, daß dieses Rohmaterial in der Folge für die Stärkefabrikation wichtig werden wird. Fig. 25. Vergr. 300 mal. Buchweizenstärke. D. oj" I j TT -j 1 ■ « gewöhnliche Form der Stärkekörnchen. 6 zu- le Starke des Heidekorns, wie ..^^engesetzte Stärkekömer des Buchweizens. eine solche aus einigen englischen c eigentümliche, von a.b. v.Vogi in der Buch- m 1 -1 u ui / r> r» i • i. weizenstärke aufgefundene Stärkekörner. Fabriken hervorgeht (z. B. Reckit and Sons, London), stellt ein feines Pulver von fast rein weißer Farbe dar, welches eben nur einen Stich ins Gelbliche erkennen läßt. Die Körnchen der Buchweizenstärke sind vorwiegend einfach und polyedrisch und bieten etwa das Aussehen der Reisstärkekörnchen dar, unterscheiden sich aber von diesen durch die Größe. Der Durchmesser der einfachen Stärkekörnchen beträgt 4 — 1 5 [x und nähert sich zumeist dem Werte 9 i)J). Die meisten Körner zeigen eine mehr oder minder große dunkle Innenhöhle. Direkt ist an diesen Körnchen niemals Schich- tung wahrzunehmen. Ghromsäure, welche die Körner stärker aushöhlt, ruft nur selten eine Schichtung, stets aber eine radiale Streifung her- vor. Neben diesen Körnern treten in der genannten Stärke auch höchst charakteristische, nämlich linear zusammengesetzte, aus '2 — 9 Teilen bestehende Stärkekörner von nebenstehender Form auf (Fig. 25, b). t) Nach A. V. Vogl 6 — 15, vereinzelt 18, meist 9 — 12 <).. 88 Elfter Abschnitt. Stärke. Die Teilkürner verhalten sich so wie die einfachen Kürner; nur wäre zu bemerken, daß selbe nicht immer wie letztere scharfeckig polyedrisch, sondern manchmal auch etwas abgerundet sind. T. F. Hanausek fand auch perlschnurf(jrmig aussehende zusammengesetzte Stärkekörner in der Buchweizenstärke aufi) (Fig. 25, c). 16. Stärke von CastaDOspernmm aiistrale. Das Stärkemehl des genannten Gewächses (bean-tree, Bohnenbaum 2)), welches in Neusüdwales häufig vorkommt, dürfte seiner Eigenschaften und des massenhaften Vorkommens des Rohmaterials (australische Kastanien 3)) halber eine Zukunft haben und soll deshalb hier besprochen werden. Die Ureinwohner von Neusüdwales benutzten die etwa walnußgroßen Samen des Baumes seit alter Zeit gekocht oder gebraten zum Genüsse oder zur Herstellung eines groben Brotmehles. Die reifen Samen werden durch 8 — 10 Tage in Wasser liegen gelassen, hierauf an der Sonne getrocknet, auf heißen Steinen schwach geröstet und zu grobem Mehle vermählen. Aus dem Mehle, welches sich leicht aufbewahren läßt, wird die Stärke durch Ausschwemmen abgeschieden^). Die Stärkekörner aus den Samenlappen der genannten Pflanze^) sind beinahe durchweg zusammengesetzt und bestehen zumeist aus 2 — 5 Teilkörnern. Die Zahl der Körnchen steigt jedoch in den zu- sammengesetzten Körnern bis zu 15. Die einfachen Körnchen sind kugelig, die Teilkörner nach dem Typus der Tapiokastärke gebaut. Die Amylumkörnchen aus dem Umfange der Samenlappen sind kleiner als die im Innern vorkommenden, stimmen aber sonst in allen morpho- logischen Eigentümlichkeiten mit jenen überein. Die Teilkörnchen haben eine Länge von 2,7 — 17 ;j-, meist von 5 — 12 [x. Der Kern oder die an seine Stelle getretene kegelförmige Höhlung ist an jedem Korne schon beim Liegen in Wasser deutlich zu sehen. Schichten sind direkt nicht sichtbar, auch nach Einwirkung von Ghromsäure lassen sie sich nicht in Erscheinung bringen; wohl aber erkennt man an vielen Körnern, daß eine schon vor Einwirkung des Reagens sichtbare, dichtere Schicht im Umfange des Korns nunmehr Radialstreifung angenommen hat. Nach Nägeli fehlen in dieser Stärke die einfachen Körner. Ferner differieren dessen Angaben über die Dimensionen der Körner etwas von den hier angeführten Daten. i) Ghemikerzeitung (Cöthen) 1894. 2) In manchen Werken über Nahrungsmittel konstant mit dem unrichtigen Namen »beaulree« bezeichnet. 3) Taubert in Engler-Prantl, Pflanzenfamihen 3, 3, p. 195. 4] Nacli mündlichen Mitteilungen, die mir Herr Charles Moore, Direktor des botanischen Gartens in Sydney (Paris 1867), machte. ö) Nägeli, 1. c, p. Ö04. — Wiesner und Hübl, 1. c, p. 69. Elfter Abschnitt. Stärke. 89 17. Tapioka. Die Tapioka wird aus den Knollen der Maniokpflanze i) gewonnen. Sie bildet eine weißliche, aus groben, gewöhnlich zusammengebackenen Körnern bestehende Masse, welche teils unveränderte, teils halbverkleisterte Stärkekörner enthält. Diese Pflanze ist in Südamerika einheimisch. In Brasilien, wo die Hauptmasse der Tapioka gewonnen wird, unterscheidet man zwei Arten von Maniokpflanzen, den bitteren und den süßen Maniok; erstere ist Manihot utüissima, letztere M. Aipi. Die ganze Masse der exportierten Tapioka wird aus dem bitteren Maniok bereitet; der süße gibt eine lichtgelbe bis schmutzig gelbe Tapioka, welche in den Heimat- ländern als Nahrungsmittel verbraucht wird. Auch noch andere Manihot- Arten liefern stärkehaltige Produkte (s. oben p. 22). Manihot utilissima bildet langgestreckte, bis halbmeterlange, im Mittel etwa 5 kg schwere Knollen vom Aussehen der Georginenwurzeln. Die Knollen von M. Aipi sind beträchtlich kleiner. Die Kultur der Maniokpflanze ist eine sehr dankbare, indem eine damit bepflanzte Bodenfläche den größten bis jetzt bekannten Ertrag an Stärke liefert, und dies ist wohl der Hauptgrund, weshalb man überall in den Tropen diese Pflanze — so viel bekannt immer nur Manihot uti- lissima — einzuführen bestrebt ist, wo immer nur die Kultur möglich ist. Zu den Kulturbedingungen der Manihot utilissima gehört beträcht- liche Luftfeuchtigkeit, durchschnittlich mäßige Bodenfeuchtigkeit bei nicht zu lange andauernder Bodennässe. Im allgemeinen gedeiht der Maniok in den Küstengebieten besser als im Innern der Kontinente. Indes ent- wickelt sich diese Pflanze am üppigsten in den Uferlandschaften des Amazonas. In trockenen Gebieten der Tropen neigt die Wurzel zur Verholzung und liefert dann auch weniger Stärke, so daß sie zur Tapiokagewinnung ungeeignet ist. Manihot utilissima ist eine uralte Kulturpflanze, welche unter dem Einfluß verschiedenartiger Vegetations- bedingungen sich in zahlreiche Rassen (man zählt derzeit bereits an vierzig) gespalten hat 2). In den Tropen wird jetzt häufig Manihot utilissima als Zwischenkultur der Kautschukbäume kultiviert 3). Derzeit gehört die Manihotpflanze zu den wichtigsten Nahrungs- pflanzen, deren Kultur sich von dem Heimatlande (tropisches Amerika) 1 ) In Brasilien Maniok oder Mandioka genannt, mit welchem Namen aber aucli das Mehl und die Knollen bezeichnet werden. 2) Über den verschiedenen Ertrag an Knollen und Melil je nach der Ver- schiedenartigkeit der Rasse s. Lc Manioc ä la Jamaique. Journ. d'Agriculture tro- picale 8 (1908). Über die in Deutsch-Ostafrika kultivierten Spielarten von Manihot utilissima s. A. Zimmermann, Die Deutsch-ostafrikanischen Maniokvarietäten, Der Pflanzer 7 (lOOT). Maniok ist daselbst zu einer wichtigen Nahrungsquelle geworden und die Ausfuhr an Maniokstärke bereits auf 50 000 kg im Jahre gestiegen. 3) Ridley, Agricult. Bull. Straits and Feder. Molay States 5 (1906). 90 Elfter Abschnitt. Stärke. über Westindien, Ostindien und über einen großen Teil des tropischen Afrika (Westküste) ausgebreitet hat. In den meisten dieser Länder dient der Maniok als Nahrungspflanze, aber man ist vielfach bestrebt, aus demselben Maniokstärke oder Tapioka für den Export zu gewinnen. Das Hauptproduktionsland für Tapioka ist Brasilien, Hauptsitz der Fabrikation ist Santa Catharina. Das beste brasilianische Rohprodukt (Maniokstärke) kommt von Rio und Bahia, mindere Sorten von Bahia. Wie weit aber auch in Ostindien die Produktion dieses Nahrungsmittels sich in neuester Zeit gehoben hat, geht aus der Tatsache hervor, daß die Straits Settlements (die englischen Besitzungen auf Malakka) nun- mehr alljährlich schon beinahe halb so viel Tapioka von Penang und Singapore verschiffen als Brasilien ^j. Neuestens ist die hinterindische Tapiokafabrikation im Wettbewerbe mit Sago etwas zurückgegangen 2). Maniokstärke wird neuestens in großer Menge auf Java gewonnen, von wo die bessere, von Chinesen auf rationelle Weise erzeugte Ware nach Großbritannien und nach Nordamerika gebracht wird, die mindere, von Malayen auf primitive Art dargestellte aber in der Heimat als Nahrungs- mittel dient -^j. Im ausgedehnten Maße wird Manihot utilissima in Venezuela gebaut, wo die Pflanze noch den alten Namen Yucca führt, und die aus ihr gewonnene Stärke fecule de Yucca oder amidon de Yucca genannt wird 4). Zu den letzten Weltausstellungen wurde Tapioka oder Maniokstärke aus den verschiedensten Ländern gesendet. Es erschienen die Stärke- produkte des Maniok aus Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern, aus den meisten der französischen Kolonien (Französisch-Guayana, Mar- tinique, Guadeloupe, Reunion, von den westafrikanischen Kolonien, von Neukaledonien), aus Vorder- und Hinterindien. Aus den Maniokpflanzen bereitet man in den Heimatländern mehrere verschiedene Produkte: Stärke, Tapioka, Maniokschnitten und Maniokmehl. Die Knollen werden geschält und durch sorgfältiges Waschen, Abpressen und endlich durch Trocknen ihres — wie bekannt — giftigen Bestand- teiles (nach Henry, 1839, Blausäure, was später oftmals bestätigt wurde ^)) beraubt. Durch Vermählen der so vorbehandelten Wurzelknollen zu einem gröblichen Mehl entsteht das Maniokmehl, welches zur Bereitung \) Seniler, 1. c. 2 (1887), p. 646ff. 2) Semler, 1. c, 2. Aufl., 2 (1900), p. 773. 3) Tropenpflanzer 9 (1905), p. 46fifr. 4) A.Ernst, Expos, nac. Caracas. 1886, p. 400. Auch in Neugranada, Peru und Ekuador wird Manihot utilissima kultiviert. 5) Die Menge der Blausäure hängt mit dem Klima zusammen. In den Tropen ■wird viel Blausäure, in den subtropischen Gebieten weniger gebildet. Die in Florida geernteten Knollen gelten als giftfrei. Elfter Abschnitt. Stärke. 91 von Speisen, vorzugsweise in Brasilien, angewendet wird. Durch weiteres Vermählen der trockenen Maniok-Knollen und durch Ausschwemmen des erhaltenen Mehles mittelst Wassers gewinnt man eine Stärkesorte (Maniok- stärke, Kassavemehl, Kassade), welches auch unter dem Namen brasilianisches Arrowroot Handelsgegenstand ist, vornehmlich aber zur Bereitung der Tapioka dient. Im Prinzipe besteht die Bereitung der Tapioka in einem Kürnig- machen der feuchten Stärke mittelst Siebe und in einem Erhitzen der durch die Siebe durchgehenden Kürner auf Metallplatten, wobei eine partielle Verkleisterung der Stärkekürnchen und ein Zusammenbacken der Tapiokakürner eintritt i). Die Tapioka des europäischen Handels wird hauptsächlich im Heimatlande der Pflanze und auch noch in den oben genannten Tropenländern, wo Manihot utü. kultiviert wird, betrieben. Früher kamen aus Brasilien nur ordinäre Tapiokasorten. Seit den sieb- ziger Jahren werden aber dort nach vervollkommnetem Verfahren sehr feine Sorten erzeugt, welche den besten französischen Sorten gleich- kommen 2). Die rein weißen, aus einem gröblichen nicht zusammenge- backenen Mehle bestehenden Tapiokasorten des französischen Handels werden in Frankreich aus Kassavemehl bereitet. In Frankreich erzeugt man auch durch Vermischung von Tapioka mit anderen konservierten Genußmitteln besondere Handelsartikel. So ist z. B. die Tapioka Crecy ein Gemenge von sehr feiner Tapioka mit zerkleinerter und getrockneter gelber Rübe; die Tap. au cacao enthält das Mehl von entfetteten Kakao- bohnen usw. In neuerer Zeit stellt man aus reiner Kartoffelstärke ein der Tapioka im Aussehen gleiches Produkt dar, welches unter dem Namen inländische Tapioka (t. indigene) in den deutschen und französischen Handel eintrat, die Verwendung der echten Tapioka findet und auch, da sie billiger als diese zu haben ist, zur Verfälschung des echten Produktes verwendet wird. Nach GintP) wird die Tapiokastärke in England zu technischen Zwecken verwendet. 1) Näheres über Bereitungsweisc der Tapioka s. Flora 1869, p. 369. Semler, 1. c., p. 784. 2) Wiesner, Fremdländische Pflanzenstoffe. Wiener Wcltausstellungsbericht 187 3 ('J874), p. 132. Über Gewinnung von Maniokstärke und Tapioka s. auch Reichel, Tropenpflanzer 10 (1906); E. deKruyff, Teysmannia 17 (1906), Cassave, its cultivation and manufacture, The Tropic Agriculturist and Magazin 29 (1907). K'ruyff gibt 1. c. auch eine »biologische Bereitungsweisc« des Kassavemehls an, welche im wesentlichen mit dem Völkcrschen Verfahren der Stärkebereitung aus Kartoffeln übereinstimmt (s. oben p. 25). Über Maniokstärke s. auch noch J. H. Burkill, The tapioca plant, Agric. Ledgor 11 (1904); H. H. Cousin, Casave, Bull. Dep. Agric, Jamaica 1905; Colson et Cliatcl, Cullure et Industrie du Manioc ä la Reunion, Paris 1906; J, P. Lewis, Manioc Cultivation, Trop. Agriculturist and Magazin 26 (1906). Über Deutsch-ostafrikanische Maniokvarietäten s. Der Pflanzer 7 (1907). 3) Appreturmittel. Wiener Weltausstellungsbericht 1873 (1874), p. 4. 92 Elfter Abschnitt. Stärke. Die Stärkekürnchen der Tapioka (Manihot utilissi^na) sind fast durchweg Zwillingskürner; nebenher kommen auch aus 3 — 8 Teilkürnern bestehende komponierte Körnchen vor. Die auf den Zusammensetzungs- flcächen stehenden Körnchen erscheinen im Mikroskop kreisrund, mit einem von einer großen, schwach licht- brechenden Zone umschlossenen Kern ver- sehen. Von der Seite gesehen hat jedes Teilkorn eine pauken- bis zuckerhutförmige Gestalt. Der Kern liegt, wie diese Ansicht lehrt, in der Nähe des gekrümmten Ende», und vom Kern aus zieht eine kegelförmig gestaltete, schwach lichtbrechende Substanz bis zur Zu- sammensetzungsfläche hinab, welche mit der in der Flächenansicht erscheinenden matten Zone identisch ist. Die Länge der Teilkörner beträgt 7 — 29 ix, meist etwa 20 tji. Infolge von Quellung bei der par- tiellen Verkleisterung werden die Körner begreiflicherweise voluminöser. Die Stärkekörner von Manihot Äipi sind von den Körnern der letztgenannten nicht leicht zu unterscheiden. Der Unterschied liegt nur in dem relativ reicheren Auftreten von Drillings- , und noch höher zusammengesetzten Kör- Fig. 26. Vergr. 300 mal. Stärke- körnchen aus den Knollen von Ma- nihot utilissima (Tapioka). a Zwil- lingskörner. 6 6 Bruchkörner von der Seite, h' von der Fläche gesehen. nern. Die Proben von aus Manihot Aipi dargestellter Tapioka, welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, besaßen eine isabellgelbe Farbe und enthielten neben unveränderter und halbverklei- sterter Stärke zahlreiche mit verkleister- ten Stärkekörnchen erfüllte unverletzte Parenchymzellen (Fig. 27) der Knollen. Das Auftreten dieser mit glatten Wänden aus dem Verbände tretenden Zellen weist auf eine wahrscheinlich bei erhöhter Temperatur vorgenommene Mazeration hin, welche bei der Ge- winnung der zur Tapiokabereitung dienlichen Stärke in Anwendung ge- kommen sein dürfte 1). In den Heimatländern ist die Maniokkultur uralt. Golumbus und Corlez fanden sie schon vor. Fig. 27. Vergr. 400 mal. Tapioka aus Mani- hot Aipi. a isolierte gequollene Stärkekör- ner enthaltende Zellen. & Stärkekörnchen. 1) Über Kultur des Maniok, über Kulturvarietäten, Stärke- und Tapiokagewin- nung s. auch noch L. Colson etL. Chatel, Culture et Industrie du Manioc a la Reunion. Paris ^90G. P. Lewis, Manioc Cultivation. Trop. Agriculturist and Magazin 26 (-1906) Elfter Abschnitt. Stärke. 93 18. Roßkastanienstärke. Da das Rohmaterial (Roßkastanie) reichlich vorhanden, leicht zu beschaffen und sehr billig ist, und zudem beträchtliche Mengen von Stärke enthält (nach Jacquelin etwa 28 Proz. im ungeschälten Zustande, wovon 18—20 Proz. fabrikmäßig gewonnen werden können), so taucht die Frage der Fabrikation der Roßkastanienstärke, trotz wiederholter Mißerfolge, doch immer wieder auf. Die Gewinnung reiner Stärke aus Roßkastanien ist mit Schwierigkeiten verbunden, welche sich nur durch relativ hohe Erzeugungskosten be- seitigen lassen. Diesen Nachteil hofft man durch eine Nebennutzung aus- zugleichen, indem die Samen bis 17 Proz. Dextrin und Zucker ent- halten, welche in der Spiritusfabri- kation Verwendung finden können^). Fig. 28. Vergr. .300 mal. Roßkastanienstärke. (Nach Handzeichnungen von Julie Suppan- tachitsch.) ^iS^ Durch bloße mechanische Pro- zesse abgeschieden, hat diese Stärke stets eine graue Farbe und einen bitteren Geschmack. Durch Behand- lung mit Sodalösung wird die Stärke weißer und nahezu geschmacklos Die Stärkekürner der Roßkastaniensamen 2) sind teils einfach, teils zusammengesetzt. Auch zwischen großen (14 — 35 \i) und kleinen (3 — 8 \i) kann man unterscheiden. Die kleinen sind fast immer einfach, und wenn sie zusammengesetzt sind, so bestehen sie aus gleich großen Teil- körnern. Die großen sind entweder einfach oder zusammengesetzt und bestehen im letzteren Falle aus ungleich großen Teilkörnern. Die Struktur der Stärkekörner ist so verschwommen, daß man häufig die Zusammensetzung der Körner aus mehreren Teilkürnern nur mit Zuhilfenahme des Polarisationsmikroskopes findet (Fig. 28 und 29). Die großen Körner sind häufig so wie die Sagostärkekörner zusammen- gesetzt, bestehen nämUch aus einem großen und 1—2 kleinen Körnern. Fig. 29. Vergr. 300 mal. Roß- kastanienstärke im polari- sierten Lichte. (Nach Hand- zeiohnungen von Julie Sup- pantschitsch.) 4) Der Jahresbericlit über chemische Technologie enthält Mitteilungen über die einschlägigen Versuche von O.Schreiner (1856), H. de Gallias (ISS? und ISGä), Thibierge und Romilly (1860), Jacquelin (iS62), Stellar (1878) und Thomas (1896). S. auch Geißler und Moeller, Realenzyklopädie der gesamten Pharmazie. 1886. Artikel Stärke. Endlich A. v. Vo gl, Nahrungsmittel. 1899, p. 178. 2) Nach Untersuchungen, welche Julie Suppantschitsch im pflanzenphysiolo- gischen Institute anstelhe. 94 Elfter Abschnitt. Stärke, Die kleinen Kürner sind meist konzentrisch, die großen meist ex- zentrisch geschichtet. Die Exzentrizität der großen Körner reicht bis Y4. Der Umriß der großen Kürner ist hüchst wechselvoll. Die kleinen sind kugelig oder ellipsoidisch, die großen meist birn-, kegel- oder schild- förmig oder sehr unregelmäßig, wenn nämlich die kleinen Teilkörner als Buckel hervortreten. Im unveränderten Zustande ist an vielen großen Körnern die Schichtung stellenweise deutlich sichtbar, desgleichen Aus- höhlungen des Kernes. Risse und Klüfte gehen vom Kerne aus oder laufen mitten durch das Korn, vorwiegend in der Richtung der langen Achse des Kornes. Die Verkleisterungstemperatur beträgt 56,2 — 58,7. 19, Die Stärke der Batate. Batatas edulis, die Batate, häufig auch weiße Kartoffel genannt, ist eine außerordentlich wichtige Nahrungspflanze der tropischen und subtropischen Gebiete. Sie gedeiht, ja liefert hohe Ernte, selbst auf Böden, welche sonst wenig erträglich sind. Die gewöhnlich spindelförmigen Knollen haben ein Durchschnitts- gewicht von 1,5 kg. Doch gibt es Spielarten, welche bis 5 kg schwere Knollen liefern. In Bezug auf die Stärkegewinnung aus den Knollen der Batate ist zu beachten, daß sie im tropischen Gebiete zuckerreich und stärkearm ist, im subtropischen sich aber umgekehrt verhält. Im Tropengürtel bringen die Wurzeln bis 1 0 Proz. Zucker, aber nur etwa 9 Proz. Stärke hervor, während sie im subtropischen Gebiete bis 15 Proz. Stärke, aber nur etwa 3 — 4 Proz. Zucker liefern. Es ist damit ein Fingerzeig ge- geben, in welchem Gebiete die Batate als Stärkepflanze rationell ausge- beutet werden kann. Es wird indes auch im Tropengebiete aus der Batate Stärke erzeugt. Daß diese Stärke aber als Exportartikel noch von ganz untergeordneter Bedeutung ist, mag daraus zu ersehen sein, daß Semler, obgleich er in seiner tropischen Agrikultur der Batate eine ausführliche Besprechung widmet, ihrer Verwendung als Stärkepflanze keine Erwähnung tut. Auch in der von Hindorf besorgten zweiten Ausgabe des Semler- schen Werkes, II (1900), p. 804, wo von der Verwendung der Batate die Rede ist, wird derselben als Rohmaterial der Stärkebereitung nicht gedacht. Das Stärkemehl dieser Pflanze lag mir in harmonierenden Proben, welche von Martinique, Guadeloupe, Reunion, Kochinchina und Indien stammten und unter dem Namen fecule de patate^j auf den letzten i) Erscheint nach Vogl (1. c, p. 186) als eine Sorte von brasilianischem Arrowroot im Handel, teils rein, teils mit Manihotstärke gemengt. Elfter Abschnitt. Stärke. 95 Ausstellungen erschienen, vor. Als Handelsgegenstand spielt die Bataten- stärke noch eine ganz untergeordnete Rolle, aber bei der Häufigkeit der Kultur der Batate in den tropischen und subtropischen Gebieten (auch in Japan), ihrem großen Stärkeertrag und der sich immer mehr steigern- den Verwendung der Stärke in den verschiedensten industriellen Zweigen ist zu erwarten, daß auch diese Stärkeart der Industrie in reichlicherem Maße, als es bis jetzt der Fall ist, dienstbar gemacht werden wird. Von den gewöhnlichen drei Kulturformen, der roten, gelben und weißen Batate, ist die gelbe die stärkereichste. Das jedenfalls nach sehr unvollkommenen Methoden aus den Knollen der genannten Pflanze in den bezeichneten Ländern dargestellte Amylum bildet ein eben nicht sehr feines, auch nicht rein weißes, vielmehr etwas graugelbliches Pulver, das sich aber schon durch Waschen mit reinem Wasser und mehrmaliges Schlämmen in reinerem Zustande gewinnen läßt. Allerdings wollte es mir auf diese Weise nicht gelingen, ein völlig rein weißes Produkt zu erhalten, womit jedoch nicht gesagt sein soll, daß sich nicht Mittel finden lassen, ein weißes Stärkemehl aus der Pflanze abzuscheiden. Die Batatenstärke wurde schon von Payen (1838), später von Grügeri), zuletzt von Wiesner und HübP) untersucht. Sie besteht der Hauptmasse nach aus zusammengesetzten Körnchen; nebenher kommt auch eine sehr kleine Zahl einfacher Körnchen vor. Die zusammenge- setzten Körner bestehen aus 2—12, gewöhnlich nur 4 — 5 in Bezug auf ihre Form äußerst variablen Teilkörnern. Manchmal sind sie halbkugelig, manchmal am freien Ende keulenförmig verdickt; aber nicht selten sind sie ganz flach und zeigen nur eine warzenförmige Erhabenheit. Die Teilkörner lassen deutlich Schichtung und Kern wahrnehmen. Die Ex- zentrizität des letzteren steigt bis Y- und Yg- Die Teilkörner sind aber auch in betreff der Größe sehr variabel, indem ihr größter Durchmesser von 4 0 — 50 [j, steigt. Die einfachen Körner sind entweder kugelig oder etwas verzerrt und nehmen dann eiförmige oder birnförmige Gestalten an. Der Kern liegt zentral oder schwach exzentrisch. Schichten sind selbst an den kleinen einfachen Körnern deutlich wahrnehmbar. Der Durchmesser beziehungsweise der größte Durchmesser der einfachen Körner beträgt 8 — 25 |j.. — Ghromsäure höhlt alle Körner aus. Pola- risationskreuz bei stärkeren Vergrößerungen erkennbar, aber nie scharf ausgeprägt. Diese Stärkesorte wird in neuerer Zeit in England zu tech- nischen Zwecken benutzt 3). 1) Bot. Zeitung. 1854, Taf. II, Fig. 4. 2) Wiesner, Mikr. Unters., p. 6 5 ff. 3) GintI, Appreturmittel usw., 1. c, p. 4. 96 Elfter Abschnitt. Stärke. 20. Kartoffelstärke. Die Kartoffelstärke gehört zu den allerwichtigsten industriell ver- werteten Stärkearten der Welt (s. »Geschichtliches« p. 100). Die immer grüßer werdende Bedeutung der Kartoffelstärke für die Industrie hat ihren Einfluß auch auf die Landwirdschaft geltend gemacht. Um den Forderungen der Stärkefabrikanten zu genügen, nämlich den Fabriken ein Rohmaterial zuzuführen, welches einen möglichst hohen Stärkegehalt besitzt, handelt es sich dem Landwirte in neuester Zeit darum, durch Züchtung Kartoffelrassen zu erzielen, welche zur Erzeugung der Stärke am meisten geeignet sind. Die Kartoffel bildet eine große Zahl von Spielarten aus. Einzelne weichen vom normalen Typus schon weit ah. So gab es nach Hahni) in Peru eine Spielart, deren oberirdische Vegetationsorgane tief dunkel- blau gefärbt waren und auch zum Färben von Wolle dienten. Für die Stärkefabrikation handelt es sich darum, Spielarten mit hohem Stärke- gehalt zu gewinnen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die alten Spielarten entarten, indem sie den Krankheiten leichter zugänglich sind und auch im Stärkegehalt zurückgehen. Man ist deshalb bestrebt durch Züchtung neue Rassen von wünschenswerterem Charakter zu erzielen. Es gelang den deutschen Züchtern (Richter in Zwickau, Cimbel in Frömsdorf, Paulsen in Nauengrund u. a.) neue Rassen zu erzielen, die in zahl- reichen Fällen im Vergleiche zu alten Spielarten einen doppelten Ertrag an Stärke lieferten. Als besonders wertvoll erwiesen sich die Rieht ersehen Sorten: »Imperator« und »Daher«, ferner > Professor Wohltmann«. Als Maximum des Stärkegehaltes der Kartoffel wird angegeben 24,5 Proz.2). Die Hauptmasse der fabrikmäßig erzeugten Kartoffelstärke wird als »grüne Stärke« in der Stärkezucker- und Dextrinerzeugung oder als trockene Stärke in der Papier- und Textilindustrie verwertet (näheres s. unten); im Kleinhandel erscheint sie nicht in solcher Menge wie die Weizenstärke. Was im Detailhandel als Kartoffelstärke verkauft wird, ist häufig nichts anderes als eine geringe Sorte von Weizenstärke. Die käufliche (trockene) Kartoffelstärke ist entweder ein feinkörniges Pulver oder kommt auch, wie Weizen-, Mais- und Reisstärke, in un- regelmäßigen Brocken (»Schäfchen«), selten in Form prismatischer Stäb- chen oder zylindrischer Stengel (»Kristallstärke«) vor. Diese Stärke hat meist einen gelblichen Ton und erreicht an Weiße wohl nie die besten Weizenstärkesorten. In neuester Zeit erzeugen die deutschen Kartoffel- stärkefabriken aber bereits Stärke von hoher Weiße. Die Kartoffel- stärke, deren Darstellung bereits oben (p. 24 f.) geschildert wurde, läßt 1) Blätter für Gersten-, Hopfen- und Kartoffelbau. 1899, 2) Parow, 1. c, p. 169. Elfter Abschnitt. Stärke. 97 sich von der Weizenstärke schon durch das freie Auge unterscheiden. Erstere besteht aus Körnchen, die schon das unbewaffnete Auge, be- sonders bei starker Beleuchtung als solche erkennt, während demselben die Weizenstärke als ein homogenes Mehl mit nicht weiter unterscheid- baren Kürnern erscheint. Die Körnchen der Weizenstärke werden erst bei Betrachtung mit einer scharfen Lupe erkennbar. Eine sichere Unter- scheidung der Kartoffelstärke von allen übrigen Stärkesorten gelingt erst durch das Mikroskop. Die Stärkekürner der Kar- toffel sind fast durchweg ein- fach; erst nach langem Suchen findet man Zwillings- und Dril- lingskörner. Diese letzteren sind gewöhnlich echt zusammenge- setzt; viel seltener sind halb zu- sammengesetzte Körner (Fig. 31). In der Kartoffel findet man alle Übergänge von kleinen zu großen Körnern. Letztere sind vollkommen ausgebildet und stets durch reiche und deutlich hervortretende Schich- tung ausgezeichnet; die kleinen stel- Fig. 30. Yergr. 300 mal. Kartoifelstärke. Gewöhn- liclie Formen der Stärkekörner, il 5 junge, unent- wickelte Körner. C — E entwickelte Körner. len Entwicklungsstufen von Stärke- körnern dar und unterscheiden sich von den vollkommen ausgewachse- nen dadurch, daß sie ungeschichtet sind oder nur wenige und undeut- liche Schichten aufweisen. Die kleinen Körner sind kugelig oder elliptisch, die großen, ausge- wachsenen eiförmig, führen den Kern fast immer am schmalen Ende, besitzen einen Durchmesser von 60 bis 100 [X, zumeist von 70 |xi). Die Exzentrizität des Kernes beträgt V4'~V6- Polarisationskreuz aus- gezeichnet zu sehen. Je größer die Zahl der ausgewachsenen Stärkekörner ist, als desto besser ist die Kartoffelstärke anzusehen, worauf ich schon in der ersten Auflage dieses Werkes aufmerksam machte. Saare hat in der mittleren Größe der Kartoffelstärkekörner ein Maß zur Wertbestimmung der Sorten Fig. 31. Vergr. 500 mal. Seltener TOrkomraende Formen von Stärkekörnern der Kartoffelstärke. a a Zwillingakörner, echt zusammengesetzt. a' Zwillingskorn, halb zusammengesetzt, h b Dril- lingskörcer, echt zusammengesetzt. Die übrigen Körner sind Brucnkörner von Zwillings- und Drillingskörnern. 1) Nach Saare erreicht der große Durchmesser der großen Kartoffelstärke- körner bloß 90 [i. Siehe Parow, 1. c, p. 45. Wiesner, RohstolTe. II. Band. 3. Aufl. 98 Elfter Abschnitt. Stärke. gefunden. Nach Saare^j beträgt der mittlere Durchmesser der Kartoffel- stärkekörner bei: Küstriner Superior 35,5 [X Sekundastärke 16,9 [X Genthiner » 32,8 . Tertiastärke 12,5 » Primastärke 21,0 . Der Kartoffelstärkekleister hat eine geringere Klebkraft und ein ge- ringeres Steifungsvermögen als der Weizenstärkekleister, ist auch weniger haltbar als dieser und ist durch einen unangenehmen Beigeruch charak- terisiert, welcher nach Payen von einem ätherischen Öle herrührt, dessen Menge, auf trockene Stärke bezogen, 0,01 Proz. beträgt (s. oben p. 33). Die grüne Kartoffelstärke dient in der Fabrikation von Dextrin, löslicher Stärke, Stärkezucker und Sirup; die trockene in der Appretur von Geweben und Zwirn, zum Stärken der Wäsche, als Kleb- und Ver- dickungsmittel, zum Leimen des Papiers, in der Metallgießerei zum Über- streuen der Hohlformen, in der Fabrikation von inländischem Sago und inländischer Tapioka, in der Zuckerbäckerei und Brotbäckerei. Eine sehr ausgedehnte Anwendung findet die Kartoffelstärke in der Photo- graphie als Klebmittel und neuestens auch bei der Photographie in natürlichen Farben. Von medizinischem Gebrauch ist sie wegen des unangenehmen Kleistergeruches ausgeschlossen (Flückiger). 21. Port ]S^atal-AiTOwroot. Von dieser auch schon im deutschen Handel vorkommenden Slärke- sorte kennt man allerdings den Ort der Herkunft, aber die Stammpflanze, aus welcher dieses Amylum abgeschieden wird, ist noch nicht bekannt geworden. Dieses Arrowroot bildet ein blendend weißes, feinkörniges Mehl, dessen Körnchen bei günstiger Stellung gegen das Licht schon mit freiem Auge gesehen werden können. Es besteht aus einfachen Körnern, welche eine kreisförmige oder ovale bis abgerundete dreieckige Kontur haben und stets etwas abgeplattet sind. Der Läng^ndurchmesser beträgt 8 — 9, meist 31 — 45 «jl. Der Kern, ein fester, runder Körper, erscheint überaus deutlich, sowohl unter Wasser als Glyzerin; im ersteren Falle als heller, im letzteren Falle als dunkler Körper. Wenn der Kern groß ist, so erscheint er mit einem breiten dunklen Saume begrenzt und gleicht dann einer im Wasser schwebenden ¥ig. 32. Vergr. 300 mal. Stärkekörnclien des Port Natal-Arrowroot. a Seiten-, h h' Flächenansicht. i) I. c, p. 350, woselbst die untersuchten Marken näher präzisiert sind. Elfter Abschnitt. Stärke. 99 Luftblase. Die Exzentrizität des Kernes beträgt Yi 5 — Ys- ^i^ Schichten, welche an jedem Korn in großer Zahl vorkommen, treten mit seltener Schärfe hervor. Ghromsäure ruft eine sehr ausgeprägte Radialstreifung hervor. Polarisationskreuz sehr deutlich. In Natal wird in neuester Zeit auch Maranta arundinacea gebaut und auf Arrowroot ausgebeutet i). Geschichtliches. Den alten Griechen und Römern war die Stärke bereits bekannt. Das Wort amylum (a priv. und [xuXoc = Mühlstein) bezeichnet einen Körper, welcher, ohne vermählen worden zu sein, doch wie Mehl aussieht, nämlich Pulverform besitzt 2). Die ältesten Nach- richten über Stärke (Weizenstärke) und ihre Bereitung finden sich bei M. P. C. Cato (geb. 234 v. Chr.) in seinem Werke über die Landwirt- schaft. Sehr bekannt wurden die Nachrichten über Stärke durch Dios- corides und Plinius den Älteren. Den Ägyptern war die Weizenstärke gleichfalls bekannt. Wie ich fand 3), sind die ältesten arabischen Hadern- papiere (Fund von el Faijüm, unter anderem enthaltend Papier aus dem achten Jahrhundert n. Chr. und später) mit Weizenstärkekleister geleimt gewesen. Später von mir ausgeführte Untersuchungen des chinesischen Papiers haben gelehrt, daß die Araber die Stärkeleimung des Papiers von den Chinesen übernommen haben. Ich konnte die Stärkeleimung der chinesischen Papiere bis ins vierte Jahrhundert unserer Zeitrechnung zurückverfolgen ^). Diese Erfindung ist verloren gegangen und tauchte erst wieder im neunzehnten Jahrhundert auf, etwa gleichzeitig mit der Maschinenpapierfabrikation. Im Mittelalter fand die Stärke nur wenig Verwendung. Die Schule von Salerno führte sie in die Heilkunde ein. Im siebzehnten Jahrhundert führen die Apotheken wohl Stärke (»feecula«), aber nicht Weizenstärke, sondern das Amylum der Knollen von Arum macidatum, Bryonia alba, Iris florentina und Pceonia ofßcinalis^). — Unter den Kolonialprodukten erscheinen früh Sago, Tapioka^) und die Arrowroot-Sorten, von welchen i) Flückiger, Pharmakognosie. 1891, p. 244. Über Port Natal -Arrowroot s. auch Hansel in Bot. Jahrb. 2 (1879), p. 320. 2) Kopp, Geschichte der Chemie 4 ('1847). 3) Wiesner, Die mikroskopische Untersuchung des Papiers mit besonderer Berücksichtigung der ältesten orientalischen und europäischen Papiere. Mitteilungen aus der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer. 2 und 3. Wien 1887. 4) Wiesner, Über die ältesten bis jetzt aufgefundenen Hadernpapiere. Sitzgsber. der Wien. Akad. d. Wiss., Philosophisch-historische Klasse, 168 (19H). 5) Flückiger, Pharmakognosie. 1891, p. 249. 6) Über die Geschichte der Tapioka s. die interessanten, von Flückiger (Pharmakognosie, -1891, p. 248) mitgeteilten Daten. 7* IQO Elfter Abschnitt. Stärke. das sog. westindische auch heute noch offizineli ist. Als man in den Kulturländern mit diesen feinen tropischen Stärkesorten bekannt wurde, verwendete man sie (wie heute noch) zu feinen Gebacken und anderen Nahrungsmitteln. Das alte Gewerbe der Weizenstärkebereitung hat sich nicht nur er- halten, sondern mit dem steigenden Bedarf an Stärke weiter entwickelt, und namentlich ist es der Aufschwung der Textil- und Papierindustrie im neunzehnten Jahrhundert, welcher die Fabrikation der Stärke aus Weizen zu einem wichtigen Industriezweig emporhob, während die fabrik- mäßige Darstellung der Stärke aus Kartoffeln hauptsächlich auf die Ent- deckung der leichten Umwandlung der Stärke in Zucker (Kirchhoff 181 1) und Dextrin zurückzuführen ist. Die Kartoffel ist in Europa allerdings schon seit dem Ende des sech- zehnten Jahrhunderts bekannt, aber die Ausbreitung dieser heute fast in der ganzen Welt kultivierten Pflanze, selbst in den Tropen und auf Island *) gebaut, hat lange gedauert. Erst seit etwa einem Jahrhundert breitete sich ihre Kultur allgemein aus: aber noch in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts sah sich die russische Regierung genötigt, den Anbau dieser Pflanze durch Prämien zu fördern. Schon bei der Einführung in Europa suchte man die Kartoffel auch für die Slärkebereitung zu be- nutzen, Friedrich der Große hat nicht nur den Kartoffelbau energisch gefördert, sondern in einer Kammerverordnung vom 10. Dezember 1765 die Erzeugung von Kartoffelstärke angeregt, welche am Ende des acht- zehnten Jahrhunderts in Deutschland noch vielfach im Hause betrieben wurde, aber doch auch schon die Form eines auf — allerdings sehr primitivem — Maschinenbetrieb fußenden Industriezweiges anzunehmen begann 2). Faktisch ist aber die moderne Fabrikation der Kartoffelstärke von Frankreich ausgegangen, wo N. C. Bloch (1811) diesen Industrie- zweig zu Düttlenheim im Elsaß einführte. Auch heute blüht noch die Kartoffelstärkefabrikation in Frankreich, besonders in den Departements Vosges, Oise, Loire, Sarthe und Seine. In den dreißiger Jahren des ab- gelaufenen Jahrhunderts hat der Aufschwung der deutschen Textil- und Papierindustrie und später die starke Nachfrage nach Stärkezucker zum Gallisieren des Weins auf die Erzeugung der Kartoffelstärke ungemein befruchtend gewirkt, und heute steht Deutschland als Produzent dieser Stärke obenan, indem daselbst nicht weniger als 663 Kartoffelstärke- fabriken (in Preußen bestehen 630 Fabriken; sodann folgen Mecklenburg, Anhalt, Braunschweig, Hessen usw.) tätig sind, welche etwa 1 000 000 dz »grüne« und 3 000 000 dz trockene Stärke liefern, von welch letzterer 1) Im Jahre '1897 sah ich in Hammerfest ein kleines Kartoffelfeld in anscheinend 1 Kulturzustande. 2) Saare, Die Fabrikation der Kartoffelstärke, p. 2 ff. S. auch Parow, 1. c. Elfter Abschnitt. Stärke. 101 bis nahezu eine Yiertelmillion Doppelzentner nach Großbritannien allein exportiert wurden i). An die im Großen betriebene Ausbeutung der Kartoffel in der Stärkebereitung schloß sich die fabrikmäßige Darstellung der Reisstärke (zuerst in England) und der Maisstärke (zuerst in Nordamerika) an und nunmehr ist man bestrebt, auch andere Rohmaterialien, insbesondere tropische, zur Stärkeerzeugung heranzuziehen. Hier aber stehen wir noch am Anfange; allein der immer mehr zunehmende industrielle Ver- brauch an Stärke wird zweifellos dahin führen, die reichsten Quellen vegetabilischen Rohstoffs auch in Rücksicht auf die Stärke der europäi- schen und nordamerikanischen Industrie nutzbar zu machen. Die tro- pischen Stärkearten werden vielfach noch nach rohen, althergebrachten Methoden erzeugt, wie etwa im achtzehnten Jahrhundert bei uns die Kartoffelstärke dargestellt wurde. Nunmehr beginnt man auch in den Tropen die Stärkeerzeugung unter anderem auch durch Einführung von Maschinenbetrieb rationell zu gestalten. So wird die Marantastärke auf St. Vincent schon nach den Prinzipien des Großbetriebs der Kartoffel- stärkefabrikation dargestellt. Die Erzeugung des Sago ruht in Singapore noch immer in den Händen der Chinesen und erfährt keinen Fortschritt; aber die in den Straits Settlements importierte Tapiokaerzeugung, welche anfangs nur von Chinesen, beiläufig nach dem Muster der Sagogewinnung, betrieben wurde, nimmt jetzt, wo die Europäer eine maschinelle Dar- stellung dieses Körpers in Angriff genommen haben, einen hohen Auf- schwung und ist in dem genannten hinterindischen Gebiete die anfangs vorhandene chinesische Konkurrenz vollständig beseitigt. :»Der große Troß der Chinesen«, sagt Semler 2) mit Bezug auf die neue Ära der Tapiokafabrikation in den Straits Settlements, »fährt fort, nach der hergebrachten rohen Methode Tapioka zu bereiten; ihre Ware ist aber in einen solchen Mißkredit gekommen, daß man sie zur Verschiffung nach Europa nicht mehr ankaufen will. Die europäischen Fabrikanten beherrschen die Situation.« Die Einführung von Sago und Tapioka in Europa hat auf die euro- päische Industrie insofern befruchtend eingewirkt, als die Kartoffelstärke durch Umwandlung in die Sago- und Tapioka-Form (inländischen Sago, Kartoffelsago usw.) einer neuen und sehr lukrativen Verwertung zu- geführt wurde. 1) Saare, I. c, p. 4. 2) 1. c, 1. Aun., 2, p. 647. Zwölfter Abschnitt. A 1 g e n^). Die Zahl der als Handelsartikel auftretenden Algen ist gering und noch geringer die Zahl derjenigen, welche als technisch verwendete Roh- stoffe zu betrachten sind. Der nationalökonomische Wert einzelner ist freilich wieder für bestimmte Gegenden nicht gering anzuschlagen, vor- nehmlich in jenen Ländern, welche die Verbreitungszone der an Jod reichen Brauntange, der als Agar- Agar zusammengefaßten Rotalgen, des Carrageen, umfassen oder schneiden. In der vorliegenden Bearbeitung werden lediglich typische Rohstoffe besprochen. Jene Algen, welche für den Welthandel oder für die euro- päischen Kulturvölker keine Bedeutung besitzen, bleiben unberücksichtigt. Man findet über jene Algen, welche bei einzelnen Volksstämmen zu me- dizinischer Verwendung gelangen oder als Nahrungsmittel dienen, in Dragendorffs Heilpflanzen (Stuttgart 1898) und in Luerssens Med.- pharm. Botanik I (Leipzig 1879), sowie zum Teile auch, besonders in chemischer Beziehung, im Biochem. Handlexikon von E. Abderhalden, n. Bd. (1911) in dem von V. Gräfe bearbeiteten Kapitel (Gummisub- stanzen usw.) die entsprechenden Auskünfte. 1. Agar-Agar. In Japan und China, auf Ceylon, Java und in Indien werden seit langer Zeit gewisse Florideen, insbesondere Arten von Gracüaria, Eu- cheuma, Gelidium und Gloeopeltis, zur Bereitung von Nahrungsmitteln und von Klebstoffen, wie nicht minder als Arzneimittel benutzt. Ihre Verwendung beruht auf ihrer chemischen Beschaffenheit. Sie lassen sich sehr leicht in Gallerte umwandeln, eine Eigenschaft, welche durch die schon von Payen entdeckte Gelose bedingt wird. \) Neu bearbeitet von Dr. F. Krasser, Prof. an der deutschen technischen Hoch- schule in Prag. Zwölfter Abschnitt. Algen. 103 Sowohl der unveränderte Rohstoff als die mehr oder minder in Gallerte verwandelte Ware werden als Agar-Agar (auch Agger-Agger) be- zeichnet. Nach Europa wurde Agar-Agar zuerst als Heilmittel eingeführt, später jedoch hauptsächlich mit dem Bestreben, ihn als Ersatz für Gela- tine und Hausenblase ^) einzubürgern. Gegenwärtig wird er vornehmlich als Ersatz der Knochengelatine für die Küche und Konditoreien, sowie mit verschiedenen Zusätzen in der Bakteriologie als fester Nährboden -), ferner als Appretur für Seide und als Schünungsmittel an Stelle von Leim und Hausenblase verwendet. Gegenüber der tierischen Gallerte ist die längere Haltbarkeit her- vorzuheben. Agar-Agar quillt in kaltem Wasser bloß auf und löst sich erst beim Sieden. Eine Gallerte, welche durch Zusatz von 0,5 Proz. Agar mit Wasser bereitet wird, kommt an Festigkeit einer mit 3 — 4 Proz. französischer Knochengelatine bereiteten Gallerte gleich. In den Handel gelangt der Agar entweder direkt als getrocknete Pflanze oder zubereitet, zumeist in Form von etwa federspuldicken, im Aussehen den »Federkielseelen« vergleichbaren häutigen Schläuchen von 3 — 20, seltener bis 50 cm Länge, welche geruch- und geschmacklos sind, auch in Form von viereckigen Stangen ä etwa i 0 g, sowie grob und fein gepulvert. Nach der Herkunft und Beschaffenheit werden mehrere Handelssorten 3) von ungleichem Werte unterschieden: 1. Agar-Agar von Ceylon (Ceylonmoos, Mousse de Jaffna) (Älga ceylaniea, Fucus amylaceus) ist an der Sonne getrockneter und ge- bleichter Sphcsrococcus lichenoides Ag. (Gracilaria lichenoides Ag.), welcher im indischen Ozean, besonders an den Küsten von Ceylon und Java häufig ist. Der Thallus wird 8 — 12 cm lang, ist zwirnsfadendick, rund und wiederholt gabelig geteilt, weich, etwas zähe und von weißer Farbe. Die Zellen zwischen Rinden- und Markschicht sind reich an kugeligen Stärkekörnern. Die Droge gibt mit 50 Teilen Wasser gekocht eine Gallerte. Sie enthält nach der Analyse von Greenish (Archiv d. Pharm., 3. Ser., XX] 36,71 Proz. Gelose. 2. Agar-Agar von Makassar und von Java (Älga spinosa) be- steht lediglich aus getrocknetem Eucheuma spinosum Ag. (Gigartina 1) Wohl deshalb hat Marchand (Bull. soc. bot. de Franco 26 [1879], p. 294) vorgeschlagen, den Agar als >Phycocolle« im Gegensatze zu > Ichthyocolle « zu be- zeichnen. 2) Er eignet sich bekanntlich besonders zu Züchtungen bei Bruttemperatur und für solche Bakterien, welche die Gelatine verflüssigen. 3) Vgl. insbesondere Hartwich in Geißler-Möller, Realenzyklop. d. ges. Pharm. 1, p. 176; ferner Marchand, Note sur la PhycocoUe ou gelatine vegetale produite par les Algues. Bull. soc. bot. de France 26 ['1879), p. 287—294. 104 Zwölfler Abschnitt, Algen. spinosa Grev.). Thallus 3 — 4 cm lang, 2 — 3 mm dick, slielrund, un- regelmäßig verzweigt, mit verschieden langen, senkrecht abstehenden Ausbuchtungen. Färbung bräunlichgelb oder blaßrot. Gibt mit 1 7 Teilen Wasser gekocht eine Gallerte. Fig. 33. Natürliclie Größe. Teil von Ettchenma spinosum Ag. (Nach Kütziiig.) 3. Agar-Agar von Japan (vegetabilischer Fischleim, japanische oder ostindische Hausenblase, Phycocolle, Tjentjan, Tientjow, Lo-tha-ho, Hai Thao, Isinglass). Zur Herstellung dienen Gelidium corneum Lamx., O. cartilagineum Gaill., Glceopeltis tenax Ag. u. a. Man kennt zwei verschiedene Formen, nämlich a) Strohhalm- bis fingerdicke, farblose oder gelbliche Stücke vom Aussehen der »Seele« der Federkiele und von einer Länge bis zu 50 cm, b) vierkantige Stücke von grobblätterigem Gefüge und gelblicher Farbe, bis zu 20 cm bei 3 — 4 cm lang Breite. Diese Droge, welche mit 200 — 300 Teilen Wasser eine Gallerte gibt, stellen die Japaner in der Weise dar, daß sie die Algen in Wasser kochen, die entstehende Gallerte gefrieren lassen und dann in Streifen schneiden, welche an der Sonne getrocknet werden. Der Gehalt an Gelose beträgt 60 Proz. Man hat diese Droge auch direkt als »Gelose« bezeichnet. 4. Japanisches Moos. Unter diesem Namen ist seit wenigen Jahren Gloßopeltis colifooinis Harv. aus Japan eingeführt worden. Es Zwölfter Abschnitt. Algen. 1(_)5 soll als Ersatz für Agar dienen. Von diesem unterscheidet es sich schon dadurch unvorteilhaft, daß sich daraus nur ein dicker Schleim, keine konsistente Gallerte, gewinnen läßt. Von allen Sorten kommt dem Agar-Agar von Japan die grüßte technische Bedeutung zu. Diese Sorte ist es auch, welche zur Appretur feiner Gewebe angewendet wird, denen man einen geschmeidigen, dabei aber körnigen Griff erteilen willi). In chemischer Beziehung ist der Agar-Agar auch gegenwärtig mangelhaft bekannt. Greenish2) fand darin sieben Kohlehydrate (in Wasser löslichen Schleim, gallertebildende Substanz, Stärke, pararabin- artige Substanz, Metaarabin, Holzgummi, Zellulose], die alle mit ver- dünnter Schwefelsäure gekocht Zucker liefern. Am wichtigsten ist ent- schieden jene Substanz, welche Payen^) zuerst darstellte und Gelose nannte^ Reichardt"*) für identisch mit Pararabin erklärte, die sich aber nach Bau er 5) davon unterscheidet, da sie beim Kochen mit verdünnter Schwefelsäure in Laktose verwandelt wird. Sie dürfte wohl in die Gruppe der Pektinkörper gehören, wenigstens stimmt sie in der che- mischen Zusammensetzung mit dem Fruchtfleischpektin ß) nahezu überein. Die Gelose'') wird dargestellt durch Behandeln des Agar-Agar mit kalten verdünnten Säuren, Wasser, sehr verdünntem Ammoniak, Waschen mit viel kaltem Wasser, wobei etwa 53 Proz. der Substanz in Lösung gehen, Auskochen des Rückstandes mit Wasser, worauf nach dem Er- kalten die Gelose sich als Gallerte abscheidet. Von der getrockneten Gelose gibt 1 Teil nach dem Kochen mit 500 Teilen Wasser eine steif werdende Gallerte. Agar-Agar wurde wiederholt als Verfälschungsmittel von llandels- produkten, insbesondere Fruchtgelees 8) , beobachtet. Die Verfälschung kann in der Regel nur mikroskopisch, und zwar auf indirektem Wege, 1) Siehe J. Heilmann, Bull. soc. industr. de Ronen, 1875, p. 263; ferner Dinglers Polytechn. Journ. 218, p. 522. — Die wichtigste neuere Literatur über Agar-Agar-Sorten siehe: Arch. d. Pharmazie (3), Bd. 20, 87; Chemiker-Zeitung, -1885; Zeitschr. des allgem. österr. Apotheker- Vereins, 1902, Nr. 9. 2) Greenish, Pharm. Zeitschr. f. Rußland 20, p. 501. 3) Payen, Jahresber. d. Chem. 1859, p. 562. 4) Reichardt, Ber. d. deutsch, chem. Gesellsch. 8, p. 810. 5) Bauer, Journ. f. prakt. Chem. 2. Ser., 30, p. 375. 6) Marpmann. Beibl. z. Bot. Zentralbl. 1878, p. 518. 7) Vgl. Muspratt 3, p. 1929. — Wird auch o-Galaktan genannt. 8) Ch. Menier, Falsification de la gelce de grosseille du commerce decouverte par les Diatomees. Nantes 1879. — Marpmann, Über Agar-Agar und dessen Ver- wendung und Nachweis. Zeitschr. f. wiss. Mikrosk. und f. mikrosk. Techn. 2 (1896:, p. 257—261. 106 Zwölfler Abschnitt. Algen. nachgewiesen werden. Die Pflanzen sind stets mehr oder minder mit Diatomaceen besetzt, deren charakteristische Kieselschalen auch in dem japanischen Agar in Menge zu finden sind. Es sind darunter sehr auf- fallende marine Formen. Besonders häufig sind Amphora Ehrb., Stau- roneis Ehrb., Licmophora Ag., Rhabdonema Kiltx-., 07-ammatophora Ehrb., Chaetocej'as Elirb., Triceratium Ehrb., Ämphitetras Ehrb., Bid- dulphia Gray. Die Anwesenheit mariner Diatomaceen in einem Gelee läßt also den Schluß auf Verfälschung mit Agar zu. Zum Nachweis der Diatomaceen wird eine Probe der zu unter- suchenden Substanz verascht, die Asche mit Salzsäure behandelt und der ungelöste Rückstand mikroskopiert. 2. Carrageen (»Irländisches Moos«, »Ferliiioos«, »Knorpeltang«). Diese den Bewohnern der nordatlantischen Küsten, insbesondere in Irland, als Genuß- und Heilmittel lange bekannte Alge wurde anfangs der dreißiger Jahre in Europa Handelsartikel, fand aber an- fänglich nur medizinische Be- nutzung. Jetzt wird sie in weit größeren Mengen in- dustriell verwendet, indem man die aus diesem Rohstoff dargestellte Gallerte, den so- genannten Carrageenschleim, zum Klären des Honigs und anderer flüssiger Genußmittel, als Farbengrund für Marmor- papiere, statt des Gummi- arabikum in der Zeugdrucke- rei und Appretur, bei der Herstellung der Stroh- und Filzhüte und auch in der Pa- pierfabrikation anwendet. Speziell zum Klären Fig. 3i. Natürliclie Größe. Gigartina mammtllosa Aa., ic -i- \ j n- • j • Alge mit Zäpfchen- oder zungenförmigen Auswüchsen, in (Schoneu) dcS^BierCS Wird in denen sich die Cystocarpien befinden. (Nach Kützing.) der RcgCl daS GarragCCn Selbst verwendet. Zum größeren Teile besteht das Carrageen aus Chondrus crispus Lyngb. (= Ch. polymorjjhus Lamx. = Fiicus crispus L. = Sphcero- coccus crispus Äg.), zum geringeren Teile aus Mastocarpus mammil- losus Kiitx. (== Chondrus mammillosus Orev. = Sphcerococcus mam- millosiis Ag. = Gigartina mammillosa Ag.), durchaus Florideen, welche Z-wölfter Abschnitt. Algen. XQ7 an den Felsen der nordatlantischen Küsten in Massen vorkommen. In geringer Menge finden sich in der Handelsware sehr oft von Rotalgen: das zierliche Ceramiimi rubrum Ag., Chondrus acicularis Lmjix. mit zylindrischem, gabelteiligem Thallus, Qigartina instülata Lamx., Lau- rencia pinnatifida Lamx., von Braunalgen insbesondere Fuixellaria fastigiata Lamx. (Fucus fastigiatus Huds., F. lunibricaUs Hiids.) mit schwärzlichem, fadenförmigem, an den Enden büschelig verzweigtem Thallus. Für den europäischen Bedarf wird das Garrageen vornehmlich an den West- und Nordküsten Irlands und an den südwestlichen Küsten Schottlands gesammelt. Die geschätztere nordamerikanische Ware wird an der Küste von Massachusetts bei dem nach den Springfluten stets eintretenden niedersten Wasserstande unter sorgfältiger Auslese mit der Hand, bei gewöhnlicher Ebbe mittelst eiserner Rechen geerntet. Frisch aus dem Meere kommend ist die Ware gallertartig, schwarz- rot oder gelblich, mit starker Neigung ins Violette oder Grüne. Durch wiederholtes Befeuchten wird die frische Ware an der Sonne gebleicht, dann mit Wasser in Fässern gerollt, gründlich ausgewaschen und schließ- lich an der Sonne getrocknet i). Trocken ist das Lager knorpelig, nur wenig durchscheinend, gelblich bis bräunlich, manchmal stellenweise weißlich, riemenförmig, vielfach verästelt, an den Enden dichotomisch geteilt. Chondrus crispus ist mehr geschätzt q\s Mastocarpus mammil- losus. Gewöhnlich treten in der Ware beide Algen auf. Ihre Unter- scheidung gelingt ohne Schwierigkeit. — Erstere erreicht eine Länge bis 20 cm. Die Breite des Lagers steigt bis 1 0 mm. Äste flach, am Rande häufig gekraust oder doch wefiig gekrümmt. Früchte (Cysto- carpien) im Körper des Lagers eingeschlossen, an der Oberseite des letz- teren etwas sphärisch erhaben, an der Unterseite vertieft erscheinend. Mastocarp2is mainmillosus erreicht bloß eine Länge von 5 cm und ist an den stets, wenigstens an der einen Seite rinnig aufwärts ge- bogenen, ganzrandigen, im Vergleich zu Chondrus crispus vorwiegend schmalen Thallusabschnitten leicht zu erkennen. Die Cystocarpien sind oft stark vorspringend, halbkugelig, eiförmig, selbst keulenförmig oder gestielt. Gewöhnlich sind die in der Ware vorkommenden Algen un- fruchtbar, oder tragen nur spärlich Früchte. Das Gewebe des Lagers beider Algen besteht aus rundlichen Zellen, welche von der Peripherie nach dem Innern hin an Größe zunehmen. Die der lichtbräunlichen Rinde angehörigen Zellen sind rundlich, die das Mark zusammensetzenden parallel zur Achse des Lagers gestreckt, doch 1) Flückiger, Pharmakognosie. 3. Aufl., 1891, p. 2S0. 208 Zwölfter Abschnitt. Algen. keineswegs noch als faserig zu bezeichnen. Im Wasser quellen die Wände aller Zellen, die des Markes stärker als die der Rinde. Die äußeren Zellwände verfließen alsbald, während die inneren, unter An- nahme deutlicher Schichtung, dem Wasser viel länger Widerstand leisten. Der Inhalt aller Zellen ist feinkörnig. Durch Jodlüsung wird der Inhalt der Rindenzellen goldgelb, der der Markzellen violett gefärbt. Stärke- kürner, die nach van Tieghem in manchen Florideen vorkommen, sind im Carrageen nicht vorhanden. Nach Herberger*) enthält Chondnis crispus Schleim, zwei Harze, etwas Fett und Mineralbestandteile. Grosse hat auch Brom und Jod gefunden, doch gehört Carrageen jedenfalls nicht zu den jodspeichern- den Pflanzen^). Die Angabe Blondeaus, daß der Garrageenschleim 21 Proz. Stickstoff enthalte, wurde durch Flückiger und L. Obermaier^) gründlich widerlegt. Die Genannten wiesen im Carrageen bloß etwa \ Proz. Stickstoff, hingegen 16 Proz. Mineralbestandteile nach, und zeig- ten ferner, daß der weder in Kupferoxydammoniak lösliche, noch durch Jod und Schwefelsäure sich bläuende, durch Salpetersäure in Schleim- säure übergehende Garrageenschleim in Wasser zu einer neutralen Flüs- sigkeit sich auflöst, in welcher keine in Wasser lösliche Gummiart nachweisbar ist. Auch Lävulinsäure, Galaktose 4) und »Fucusol« (ein Gemenge von Furfurol und Methylfurfurol) wurden aus Carrageen dar- gestellt. Die Eigenschaften des Garrageenschleimes entsprechen im allgemeinen denen des Pararabin^]. 3. Laminaria liyperborea Gunii. In der Chirurgie und Gynäkologie finden gegenwärtig zwar nur mehr in beschränktem Maße zur Dilatation von Kanälen Stifte, Sonden und Meißel Anwendung, welche aus den Stielen eines Brauntanges, der Laminaria hyperborea Ounn. [=L. Cloustoni (Edni.) LeJol.], gefertigt werden. Laminaria hyperborea besitzt, wie alle Laminariaceen, einen Thallus, welcher sich in einen Stiel oder Stamm und in einen blattartigen Teil gliedert. Dieser trägt auf seiner Mitte in unregelmäßiger Verteilung die Fruchthäufchen. Der mit einem Klammororgan versehene Stiel perenniert, \) Buchners Repertorium 49, p. 134. 2) Standford, Pharm. Journ. 14 (1884), p. 1012. 3) Flückiger und Obcrmaior, Schweiz. Wochenschr. f. Pharm. 1868, Nr. 13, 4) Hädicke, Unters, über die aus Carrageenraoos usw. entstehenden Zucker- arten. Dissert. GöUingen 1887. ö) Tollens, Handb. der Kohlehydrate. 2. Aufl., 1888, p. 218. — Die ab- weichenden Angaben verschiedener Autoren über die chemische Beschaffenheit er- klären sich aus der wechselnden Zusammensetzung der Handelsware. Zwölfter Abschnitt. Algen. 109 während das Blatt auf eigentümliche Weise alljährlich erneuert wird. Das junge Blatt ist lanzettlich, ungeteilt, schließlich erscheint es bis zum Grunde bandförmig in eine Anzahl linealischer oder rinnenfürmiger Lappen gespalten. Es kann 0,30 bis 1,50 m an Länge und 0,30 bis 0,90 m an Breite erreichen. Die Stiele werden 1 bis 5 m lang und bis 12 cm dick. In frischem Zustande ist die ganze Pflanze hellbraun ge- färbt, trocken werden insbesondere die Stiele graubraun. Bei der ähn- lichen L. digitata (L.) Lamx. sind die Stiele stets dunkelbraun, fast schwarz. L. hyperhorea ist in den nordischen Meeren einheimisch in einer nur bei tiefstem Wasserstande zutage tretenden Tiefenzone, sie wächst gesellig und ist längs der ganzen norwegischen Küsten, dann in den dänischen und deutschen Gewässern bis Nordfrankreich und Schottland häufig. Handelsware (Stipites Laminarim) ^) . Grau- braune zylindrische Stücke mit rauher Binde und von hornartiger Beschaffenheit. Länge bis über 1 m bei einer Breite von \ bis über 7 cm. Auch dünne Stiele sind niemals biegsam. Am Querschnitt erkennt man konzentrische Kreise, welche die Grenzen von Zuwachszonen darstellen. Es sind Rinde, Mittelschicht und ein zentrales, sehr ver- schlungenes Gewebe, das »Mark« zu unterscheiden. Dieses wird von senkrechten Reihen, an den beiden Enden trichterförmig erweiterter, sehr langer Zellen durchzogen. Im übrigen baut sich der Stiel aus ziemlich gleichmäßigen, dickwandigen, axial ge- streckten Zellen auf. In der Mittelschicht finden sich zahlreiche große, in einen Kreis gestellte Schleimhöhlen^). Die Mittelschichten sämtlicher Zellwände, insbesondere aber die des »Markes«, sind gallertartig und in hohem Grade quellungsfähig. Infolge der radiären Anordnung der Zellen schwellen die Laminariastiele beim Quellen gleich- mäßig an, obgleich das Quellungsvermögen der einzelnen Gewebe un- gleich ist. Die Quellung ist am stärksten im Mark, am geringsten in der Rindenschicht 3). Fig. 35. Vergr. 220 mal. Einige Zellen aus dem mitt- leren Teile eines Längs- schnittes durch einen älte- len Stamm von Laminaria (lUjitata (L.) Lamx. (Nach Luersson.) 1) Die eingehendsten Untersuchungen hat Flückiger (Pharmakognosie, 3. Aufl., 1891, p. 276—280) angestellt. 2) Solche Schleimhöhlen fehlen bei der nahe verwandten L. stenophylla Harv. 3) Es müssen daher, wie schon Vogl (Kommentar zur 7. Ausg. d. österr. Phar- makopoe, 1892, p. 17) mit Recht bemerkt, die Laminariasonden usw. möglichst genau in der Längsachse der Stiele geschnitten werden. 110 Zwölfter Abschnitt. Algen. Durch Feilen und Abdrechseln der Laminariastiele werden die im Handel befindlichen Laminariaslifte (Hohl- und Vollstifte), Laminariakegel und Laminariaquellmeißel hergestellt. In chemischer Beziehung ist der Jodreichtum der Lam. hyper- horea bemerkenswert (mehr als 5 Proz. nach Marchand i)). Der am meisten quellungsfähige Bestandteil des Schleimes wird als Laminarsäure (Schmiedeberg) bezeichnet, außerdem wurden ein indifferenter Schleim, von Schmiedeberg Laminarin genannt, Mannit^) und Dextrose nach- gewiesen. Von den Spaltungsprodukten ist das »Fucusol« (vgl. die An- gaben beim Carrageen) bemerkenswert. Die beim Trocknen der Stiele entstehenden Auswitterungen sind reich an Kristallen von Natriumsulfat 3). Aus neueren Angaben von Hartwich^) sei das Vorkommen von Magne- sium- und Natriumsalzen der Alginidinsäure hervorgehoben. 4. Tangschleim. Beim Kochen mit Wasser geben viele der massig auftretenden See- tange, wie Chondi'us ci'ispus und insbesondere die Laminaria- Arten ^ einen dicken Schleim, ja lösen sich selbst fast ganz zu einer schleimigen Gallerte, welche von den Zellgewebsresten durch Perkolation befreit werden kann. Schon Standford und jüngst Kreftling^) haben den- selben in gereinigtem Zustande als Appreturmittel empfohlen. Unter dem Namen »Alginsäure« 6) oder >Tangsäure« wurden diese Substanzen be- kannt gemacht. Es wurde die empirische Formel C13H20O14 ermittelt. Die Tangsäure löst sich in keinem Mittel, mit welchem sie eine che- mische Verbindung nicht eingeht. Ihre Alkalisalze sind stark klebrig, haben ein großes Emulgierungsvermögen für Farbstoffe und geben ein ausgezeichnetes Bindemittel für Papier und andere Stoffe ab. Gegenwärtig unterscheidet man scharf zwischen Algin und Algin- säure, von welcher sich die Alginoide ableiten. 1) Marchand, Ann. de Chim. et de Phys. 8 (1866], p. 320. 2) Es ist nicht sichergestellt, ob der Mannit auch in der lebenden Pflanze vor- kommt. 3) Bei der verwandten Laminaria digitata herrscht in den Auswitterungen der Mannit vor, nach Stenhouse 5 — 6 Proz. Noch reicher an Mannit (12 Proz.) ist die L. saccharina Lamx. (Zuckertang). Beim Trocknen dieses Tanges wittert er als weißes, süß schmeckendes Pulver aus, welches in Norwegen wie Zucker benutzt werden soll. 4) Moeller-Thoms, Realenzyklopädie. 2. Aufl., Bd. VIII, p. 79. 5) Ä. Kreftling, Über wichtige organische Produkte aus Tang. Chemische Industrie. 1897, Nr. 20. Ref. s. Beihefte z. Botan. Zentralbl. 1898, p. 519. 6) Vgl. die Ausführungen über den Carrageenschleim (p. 123) und die chemischen Eigenschaften der Stipites Laminarim (p. 125); auch Gräfe, I.e., p. 74 und 75. Zwölfter Abschnitt. Algen, 111 Unter dem typischen Algin versteht man die durch 2 4 stündige Mazeration von Laminarien mit Sodalüsung erhaltene schleimige Lösung. Es entspricht den, wie bereits erwähnt, als »Alginsäure« oder »Tang- säure« früher empfohlenen Appreturmitteln. Algin ') wird durch Alkohol, Methylalkohol, Mineralsäuren und einige Salze gefällt; Alkalisalze, Kaliumchromat, Tannin fällen nicht, wodurch es sich von Eiweiß, Gelose, Gelatine, Dextrin, Tragant und durch das Ausbleiben der Jodstärkereaktion von Stärkelösung unterscheidet. Mit Laminariakohle gemengtes Algin wird Karbonzement genannt und dient als Wärmeschutzmasse. Kocht man Laminaria mit Natriumkarbonat, so erhält man nach Filtration das Natriumalginat, aus welchem durch Ansäuern mit ver- dünnter Schwefelsäure die Alginsäure frei wird, welche mit Metallen unlösliche Verbindungen, die Algin oide, ergibt, die teilweise wie z. B. Alginoidarsenik als Heilmittel empfohlen werden. Auch Alginoid-Alkaloide gibt es, wie z. B. das Alginoidmorphium, welches 35 Proz. Morphium enthält: die Alginoid-Alkaloide sind wasser- lösliche Salze, die durch direkte Einwirkung der Alginsäure auf Alkaloide erhalten werden 2). '). »Yarec« und »Kelp«. Vorzugsweise in Schottland, Irland, Jütland und an der Westküste Frankreichs und Spaniens verarbeitet man teils die vom Meere ausge- worfenen, teils besonders eingesammelte Tange zu Asche, welche ur- sprünglich als Rohmaterial für die Herstellung von Soda, später ins- besondere zur Jodbereitung verwendet wurde. In Frankreich wird diese Tangasche »Varec« (Varech), in den übrigen Produktionsländern »Kelp« genannt. Als Handelsartikel besitzt sie gegenwärtig weitaus geringere Bedeutung als vor der Erfindung des Leblan eschen Verfahrens der Sodagewinnung und vor Erschließung der an Jodaten reichen Natron- salpeterlager in Chile und Peru^), sowie der Staßfurter Abraumsalze. Die beiden letzteren haben ihre Bedeutung als Rohmaterial für Jod und für Kalisalze nahezu vernichtet; es ist indes bei dem großen neuerer Zeit wieder gesteigerten Jodverbrauch zu Heilzwecken und in der che- mischen Industrie (Teerfarbenfabrikation, Jodpräparate) nicht ausge- schlossen, daß man über kurz oder lang die Tange in erhöhtem Maße zur Jodgewinnung heranziehen wird. Namentlich in Frankreich ist man bestrebt, diesen Industriezweig zu heben ^). 1) Siehe Thoms in Moeller-Thoms Realenzyklopädie 1, p. 383. 2) Pharmazeutische Zentralhalle. i898. 3) Der Jodgehalt beträgt durchschnitthch 0,05 Proz. 4) Siehe J. Pellieux, L'Industrie francaise de l'Jode ä Texposition de 1878. Im Auszug mitgeteilt in Dinglers Polytechn. Journ. 230 (1878), p. sa. 112 Zwölfter Abschnitt. Algen. Als Rohstoffe kommen insbesondere Laminaria- Arien in Betracht, außerdem noch Alaria und Fucus. Der Jodgehalt ist bei den einzelnen Arten sehr verschieden. Nach Marchand erhalten Laminaria digitata 5,352 Proz., Laminaria saccharina 2,73 Proz., Fucus serratus 1,834 Proz., Fucus vesiculosus 0,719 Proz., Cystoseira siliquosa 0,659 Proz. Jod in der Asche. Diese Zahlen können nur eine beiläufige Vorstellung geben, denn es wurde konstatiert, daß sich der Jodgehalt der Tange mit der Jahreszeit ändert, das Maximum im Winter, das Minimum im Sommer (Juni, Juli, August) erreicht. Für den rationellen Betrieb ist von besonderer Wichtigkeit, daß, wie Pellieux gefunden hat, der Jod- gehalt der Treibalgen beim Verbleiben im Meer sehr rasch abnimmt. In 2 Tagen kann er auf 59 Proz., in 10 Tagen auf 7 Proz. des ur- sprünglichen Gehaltes herabsinken. Daraus ergibt sich unmittelbar, daß es für die Industrie von Vorteil ist, die Tange direkt zu ernten. Sie werden daher von eigens ausgerüsteten Fahrzeugen mittelst auf langen Stangen horizontal befestigter Sicheln geschnitten (daher »Schnittalgen«) und dann sofort aufgesammelt. Aus 22 Tonnen Tang wird durch- schnittlich 1 Tonne Kelp gewonnen. Da bei der Einäscherung der Tange in Gruben, wie es die Varecbrenner zu tun pflegen, große Jod Verluste sich ergeben, war man bemüht, letztere durch Einführung der Ver- kohlung in geschlossenen Gefäßen und andere Prozeduren zu beheben. Die besten Resultate scheint die Methode von Pellieux und Maze- Lannay ergeben zu haben. Sie beruht auf der Verarbeitung von Schnittalgen. Zur Trocknung der Tange dienen 3 terrassenartige Er- höhungen. Die beiden unteren sind mit Zement belegt. Auf der obersten Terrasse beläßt man die Algen 4- — 5 Tage zum Abtropfen und ober- flächlichen Trocknen. Auf der 2. Etage läßt man sie in Gärung i) kommen, dabei entlassen sie eine Menge Flüssigkeit von einem im Vergleich zu den getrockneten Tangen höheren Jodgehalt. Diese Flüssigkeit wird da- her gesammelt und abgedampft. Der Abdampfungsrückstand gelangt schließlich mit den auf der untersten Terrasse vollständig getrockneten Tangen behufs Veraschung in den Kalzinierofen 2). Zur Beurteilung des technischen Wertes mögen die von E. Allazy^) an frischem, bretagnischem Varec durchgeführten Jodbestimmungen dienen. Danach sind in 1000 kg Varech enthalten bei 1) Nach F. Muck (Die Chemie der Steinkohle, 1891) dienen faulende Tange als Bindemittel für Kohlenstaub zu Briketts. Siehe auch 0. Kuntze, Geogn. Beitr. Leipzig -1 895, p. 76, Anm. 2) Über die Darstellung des Jod aus den Laugen siehe den Artikel Jod von K. Thümmel und G. Kaßner in Moeller-Thoms, Realenzyklopädie, 2. Aufl., Bd. VII (1906), p. 76. 3) E. Allazy in Bull. soc. chim. 38, p. H. Zwölfter Abschnitt. Algen. 113 Laminaria stenoloha De la Pyl. im neuen Blatte 1,224 kg Jod im unteren Teil des alten Blattes 1,089 » im alten Blatte 0,578 » ,.^. .. » in der ganzen Pflanze .... 0,606 » » L. digitata var. stenophylla Kütx. . . 0,996 » » L. saccharina Lamx 0,448 » » Alaria esculenta Grev 0,108 » » 6. (Helmintocliorton Wurmmoos). Die unter dieser Bezeichnung im Drogenhandel befindliche Ware stellt ein sehr variables Gemenge von marinen Algenarten verschie- dener Gattungen, untermischt mit Blattstückchen der Zoostera ma- rina L., Bruchstückchen von Korallen, Schneckengehäusen, Sand dar. Im allgemeinen hat Helmintochorton eine vorwiegend dunkelbraune bis schwarze Farbe, unangenehmen Seegeruch und salzigen bis schleimigen Geschmack. In den Handel gelangt diese Ware aus der Nordsee und dem atlan- tischen Ozean über Hamburg, aus dem Mittelmeer über Tri est und Marseille. Nur im Helmintochorton aus dem Mittelmeer, dem korsikanischen Wurmmoos (Helmintochorton corsicanum, verschiedener Pharmakopoen) und auch da nicht immer, findet sich der eigentliche Wurmtang, Alsi- diuni Helmintochortos Kütx., vor, von dem der Drogenname sich ab- leitet. Der nordischen Ware fehlt diese Art gänzlich. Die variable Zusammensetzung i) und die Verunreinigungen der Ware erklären sich daraus, daß das Helmintochorton nichts anderes darstellt, als die vom Äleere jeweils ausgeworfenen Tangmassen, die einfach angesammelt und mit dem anhaftenden Seewasser getrocknet werden. Alsidium Helmintochortos Kütz. ist eine kleine Floridee mit 1/2 bis 1 mm dicken, unregelmäßig verzweigten Hauptästen, die mit zahl- reichen aufrechten, parallelen fast gleichhohen Astchen besetzt und im getrockneten Zustande von rötlich brauner Farbe sind. Arten von Ceranium und Polijsiphonia sind im Wurmmoos am häufigsten. Chemische Zusammensetzung. Außer den gewöhnlichen Kon- stituenten der Meeresalgen, wie insbesondere Tangschleim und Jod, noch die verschiedenen Salze des Meerwassers. 1) Über die im Wurmmoos aufgefundenen Algenarten siehe Dragendorff, Heilpflanzen, I.Lief., 1898, p. 20 — -26 an verschiedenen Stehen, zumeist nach Angaben von Kützing. Wi es ner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 8 1X4 Zwölfter Abschnitt. Algen. Insbesondere in Südeuropa, aber auch sonst als Volksheilmittel gegen Skropheln, chronische Tuberkulose und Eingeweidewürmer in häufiger Verwendung!), daher eine wichtige Ware. 7. AnhaDg. Auch als Färbemittel sollen gewisse Meeresalgen gedient haben. Nach Debeaux^) wurde aus der im Mittelmeer heimischen Rhytiphloea tinctoria Ag. im Altertum eine Purpurfarbe gewonnen und das Ploca- mium coccineum Lyngh. (P. vulgare Lamx.), Fiederhaar, welches als Alexipharmacon (Universalmittel) galt, wurde von den Römern als rote Schminke benutzt 3). Endlich sei noch angeführt, daß man in China gewisse Rotalgen [Polysiphonia-Avten] als Faserzusatz in der Tapetenerzeugung verwertet^). 'I) Wichtigste Literatur ist A. v. Vogl, Kommentar zur 7. Ausg. der österr. Pharmakopoe. II. Bd. (1892), pag. 15. 2) Debeaux in Rec. des Mem. de med. etc. 1873, Vol. 29, p. 529. 3) Dragendorff, Heilpflanzen. 1898, p. 25. 4) S. hierüber im Abschnitte »Fasern«. Dreizehnter Abschnitt. Flechten^). Unter denjenigen Flechten, welche als Rohstoffe in Betracht kommen, haben außer den »Farbflechten« nur Cetraria islandica Ach., das »is- ländische Moos« und Cladonia 7'angiferina L., die » Renntierflechte «, Be- deutung, die eine wegen ihres medizinischen Wertes, die andere für Skandinavien als Material für die fabrikmäßige Darstellung von Alkohol. Die Lecanora esculenta Eversm. und die Gyroyhora esculenta Iliyoshi, namentlich die letztere, sind als weitverbreitete Nahrungsmittel für Zentral- asien und für Japan von Wichtigkeit^), und werden vielleicht später eine technische Verwendung finden, weshalb sie hier nicht übergangen werden sollen. Farbflechten. In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts haben die meisten natürlichen Pflanzenfarbstoffe die Bedeutung, welche sie Jahr- hunderte hindurch besaßen, eingebüßt. Sie wurden durch die Entwick- lung der chemischen Farbenindustrie zurückgedrängt. Die aus den Farb- flechten hergestellten Farbstoffe, welche sich als stickstoffhaltige Oxy- dationsprodukte des Orzin erwiesen haben, die Orseille und ähnliche Farbwaren, haben jedoch noch immer technische und kommerzielle Be- deutung. Vor der Entdeckung der Teerfarbenstoffe war man bestrebt, möglichst viel Farbstoff liefernde Flechtenarten 3) ausfindig zu machen, denn der Orseülefarbstoff war sehr geschätzt. Schon die alten Griechen 1) Neu bearbeitet von Dr. F. Krasser, Prof. an der deutschen technischen Hoch- schule in Prag. 2) Dragendorff, Die Heilpflanzen usw., 1898, p. 45 — 50, enthält eine Auf- zählung aller Flechten, welche irgendwie verwendet werden. Vgl. auch Fünfstück, »Lichenes«, in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfamihen 1, 1*, p. 47, »Nutzen und Schaden«. 3) Schon Dillenius (Historia muscorum, 1741, p. 1280".) gibt eine lange Reihe von Farbflechten an. Später hat insbesondere W. Lindsay (The Dieying Properties of Lichens, Edinburgh 1853 — 55) eine Übersicht dieser Materie gegeben, 8* 116 Dreizehnter Abschnitt. Flechten. verstanden es, mit gewissen Flechten violett zu färben i). Die Erzeugung der Orseille jedoch scheint eine levantinische Erfindung zu sein. Im vierzehnten Jahrhundert wurde die Orseille in Florenz dargestellt und von dort aus das übrige Europa damit versorgt. Die Versuche, neue Flechten, außer den Boccella- Arien, zur industriellen Verwertung heran- zuziehen, ergaben wenig praktische Resultate 2). Nur Ochrolechia parella Massal. und Ochrolechia tartarea Massal. waren vorübergehend von größerer Bedeutung. Die unter dem Namen »Orseilleersatz« im Handel befindUchen Farbstoffe sind synthetisch dargestellte Produkte, meistens Azofarbstoffe. Für die Industrie kommen gegenwärtig nur die im Nachstehenden verzeichneten Flechtenarten als Rohstoffe in Betracht. i. Roccella fuciformis (L.) DG. (= Liehen roccella L. = Par- 7nelia roccella Ach.) findet sich auf steiniger Unterlage hauptsächlich im Mittelmeergebiet, an den Meeresküsten der alten Welt. An den atlan- tischen Küsten Großbritanniens, Frankreichs und der iberischen Halb- insel ist diese Flechte ziemlich verbreitet und auch an den meisten Küsten des Mittelmeeres. Von hier aus zieht sich ihr Verbreitungsgebiet die Westküste Afrikas hinunter, wo sie auf Madeira, den Kanarischen Inseln, im Senegal- und Kongogebiet vorkommt^). 2. Roccella Montagnei Bei. Sehr weit verbreitet. In Afrika etwa von 20° nördl. bis 30° südl. Breite, z. T. scheinbar in großen Mengen auch im Inland, und zwar stets auf holziger Unterlage. In Britisch Ostindien steigt sie bis auf etwa 25° nördl. Breite und be- herrscht dann das südliche Indien, mit Ceylon und den zu Niederlän- disch Indien gehörigen Inseln, Sumatra, Java und Letti. Auch aus China und von den Philippinen ist diese Art bekannt 4). 3. Roccella portentosa Mtg. f= R. loriformis Kxe. = R. flac- cida Bory) bis jetzt nur in Chile (Insel Chiloe, Goquimbo, Conception) und Peru gefunden und daselbst ziemlich häufig. Auf steiniger Unterlage. 4. Roccella tinctoria DC. (= Liehen Roccella L.). Diese Art besitzt ein ziemlich kleines Verbreitungsgebiet. In erster Linie ist sie \) Beckmann, Geschichte der Erfindungen 1, p. 334 if. — Die von Theo- phrastes 300 vor Christus erwähnte Farbflechte »to Se TtovTtov cpDy.o?« ist nach Krempelhuber Roccella tinctoria. 2) Siehe die Versuchsergebnisse von Westring mit verschiedenen in Schweden in großer Menge vorkommenden Flechten bei Schützenberger, Die Farbstoffe 2. Berlin 1888, p. 379. 3) Die Standortsangaben der Roccellen sind Darbishires Monogr. Roccellearum (Stuttgart 1898) entnommen. 4) Die früher als R. ^ Montagnei «04, welcher als der wesentliche Bestandteil des Lackmus angesehen wird. Außer den erwähnten Flechtensäuren enthalten die Farbflechten noch die gewöhnlichen Flechtenbestandteile, Zellulose^), Lichenin, Zucker, Gummi, etwas Fett, Harz, Wachs und Eiweißkörper, Oxalsäuren und (z. B. Ochrolechia ventosa) weinsauren Kalk 4). ■ — Zur Erkennung der orcinliefernden Flechten kann mit Vorteil die sog. Homofluoresceinprobe herangezogen werden. Ein Stückchen der fraglichen Flechte wird kurze Zeit mit verdünnter Kalilauge gekocht, die klare Flüssigkeit abgegossen und nach Zusatz von einem Tropfen Chloro- form zehn Minuten im Wasserbad erwärmt. Nach der Verdünnung mit Wasser stellt sich, wenn die Flechte Orcin oder orcingebende Stoffe ent- hält, eine grünlichgelbe Fluoreszenz ein. Die fluoreszierende Substanz ist das Natriumsalz des Homofluoresceins^). Der Gehalt an farbstoff- gebenden Säuren schwankt zwischen 2,5 und 12 Proz. (Muspratt). Charakteristik der Flechteuarten, welche in den käuflichen Farhflechten auftreten. Zur genaueren Bestimmung der zur Darstellung von Farben dienen- den Roccellen ist das Mikroskop erforderlich, da die Artmerkmale nicht allein durch Form, Größe, Oberflächenbeschaftenheit und Farbe des Thallus, sondern auch durch seinen anatomischen Aufbau, die Beschaffen- heit der mit den Gonidien in Verbindung tretenden Hyphen und die Maßverhältnisse der Sporen, Spermatien und Soredien gegeben sind. Roccella fuciformis (L.) DC. Der aus platten, 1 — 6 mm breiten, fast riemen förmigen Stücken zusammengesetzte Thallus ist, am häufigsten 1) Trotzdem gehört es nicht zu den wirklichen Beizefarbstoffen. Siehe Nietzki, Chem. d. org. Färbst. 2. Aufl., 1894, p. 301, 2) Kane, Ann. der Chem. und Pharm. 39, p. 25. — Siehe auch Nietzki, 1. c, p. 302. 3) Die »Pilzzellulose« enthält als Begleitstoff das N- haltige Glykosid Chitin. Über Pilzzellulose s. Winterstein, Zeitschr. f. phys. Chemie 19, p. 521. 4) Vgl. Rochleder, Chem. u. Physiol. d. Pflanzen, p. 94ff. — Das »Thallo- chlor« (Flechtengrün) ist wohl nur unrein dargesteütes Chlorophyll, es wurde daher oben nicht berücksichtigt. 5) Fr. Schwarz, Ber. d. deutsch, chem. Gesellsch. 13, p. 543. Dreizehnter Abschnitt. Flechten. 123 sind lange schmale Formen nur Soredien tragen und bei einer Breite 3 mm eine Länge an den Thallusspitzen, reichlich meist einfach gabelig verzweigt, weiß- lich oder grünlichweiß, nach längerer Aufbewahrung stellenweise licht- bräunlich gefärbt und erreicht eine Länge von !0 — 20 cm. Der ganze Thallus ist von lederartiger Konsistenz, auch an den dünnsten Stellen ziemlich dick, nie so papierdünn wie bei Roccella Montagnei. Auffallend forma: linearis Ach. < der Autoren, welche von 2 von 30 cm erreichen können, sowie kleine stielrunde Formen, welche mehr an Roccella tinctoria DC. und Roccella pkycopsis Ach. er- innern. Die Pilz- hyphen treten mit den Trentepohlia- Gonidien durch klei- ne einzelligeÄstchen von 1,5 — 3 ]x Breite und Länge in Ver- bindung. Unfrucht- bare Individuen sind nicht selten. Sorale kommen sehr häu- fig vor, Apothecien und Spermogonien selten. Die Thecien enthalten meist nur Paraphysen. Die Sporen messen 20 bis 3 0 ;x in der Länge zu i — 6 ijL Breite. Die stäbchenförmigen, etwas bogig gekrümmten Sper- matien sind 12 — 15 ji lang und 1 jj. breit. Die Soredien sind mehr oder minder kugelrund, 25 — 72 jj. im Durchmesser, oft etwas länglich, 45 X 72 [x. Roccella Montagnei Bä. Der Thallus ist entweder einfach oder nur wenig verästelt, in letzterem Falle nicht selten dichotomisch. Zu- meist besteht die Pflanze aus einem breiten Thalluslappen, der unterseits am Holze festsitzt und sich anf der oberen freien Kante in mehrere schmälere Thallusäste spaltet. Die Breite der Äste schwankt von I — 6 mm bis zu 5 cm, die Dicke zwischen 0,25 — 0,5 mm. Die Länge des stets Fig. 38. Roccella fuciformis (L.) D C. Teil einer Pflanze mit Soralen. (Nack Darliishire.) 124 Dreizehnter Abschnitt. Flechten. sehr stark gestreckten Thallus steigt bis auf 30 cm. Nahestehende Äste verschmelzen häufig miteinander. Überhaupt neigen die Thallusäste bei Kontakt mit festen Kör- pern zur Bildung sekun- därer Haftscheiben. Fär- bung hellgrün , oft mit einem schwachen bläulich- grünen Anflug. Die Apo- thecien sind zumeist rand- ständi O ) die wenig em- Fig. 39. Roccella Montagnei Bd. Pflanze mit Soralen. (Nach Uarbishire.) porgewülbte Fruchtscheibe äußerlich weißlich bereift. Die Sporen messen 'i0x4 ij,. Paraphysen verzweigt, et- wa 1 — '',8 [X breit. Die Spermogonien kommen nur zugleich mit den Apothe- cien vor, doch seltener, beide sind in der Regel randständig. Die Sperma- tien sind stäbchenförmig, schwach bogig gekrümmt und messen 14 — 0,9 u. Sorale sehr häufig, niemals aber anApothecien oder Spermogonien tragenden Pflanzen. Soredien mehr oder weniger kugelrund, 20 — 40 [x im Durchmesser. Roccella portentosa Mtg. (R. loriformis Kiinxe, R. flaccida Bory). Der festen Basalscheibe entsteigen rasen- förmig aufrechte, in den unte- ren und mittleren Teilen reich- lich gabelig geteilte Thallus- äste, welche durchschnittlich 8 — 16 cm, doch auch 30 bis 45 cm Länge besitzen. Die Thallusäste sind bei den schmalen Formen stielrund, 0,5 mm, verflachen sich je- Fig. 40. lioccella portentosa J\Itg. Sterile Pflanze. ' ' Aus Ware Ton Kanada. doch bei den breiteren, nied- rigeren Formen an den Ver- zweigungsstellen bis zu 1,5 mm, an älteren Abschnitten oft bis 3 — 4, so- gar bis 6,5 mm. Aste oft einseitswendig und S-förmig gekrümmt- Dreizehnter Abschnitt. Flechten. 125 Gonidienschicht undeutlich. Kleine Hyphenästchen bohren sich meist ziem- lich tief in die Algenmembran der Gonidien ein. Sporen 4 — 8 zu 1 8 — 24 ix. Spermatien stäbchenförmig oder etwas gekrümmt, 12 — 14 zu 0,6 tx. Sorale nie mit Apoth'ecien oder Spermogonien zusammen. Soredien rund- lich, 36 (i. groß, meist nur 1 — 2 Gonidien enthaltend. Bei der Auf- bewahrung werden die Pflanzen meist rötlich bis braun. Roccella tinctoria DC. Die aufrechten Thallusäste sind nur wenig und meist nur in den unteren Teilen gabelig verzweigt. Die Äste \ — 3, selten bis 8 mm im Durchmesser, stielrund, häufig mehr oder minder stark abgeplattet. Die Länge des Thallus schwankt meist zwischen 3 und 10 cm, kann bis auf 20 und 30 cm ansteigen. Der stets opake, stellenweise rauhe, aber nicht mehl- artig bestäubte Thal- lus ist anfänglich weißlich oder gelb- lich gefärbt. Bei längerer Aufbewah- rung nimmt er eine dunklere, an den Zweigenden manch- mal fast schwärz- liche Färbung an, welche wohl da- durch hervorgeru- fen wurde, daß ein Teil des Ghromo- gens sich in den Orseillefarbstoff umsetzt. In der Mitte des Markes wird oft eine schwärzlich-bräunliche, körnige Masse ausgeschieden. Die Rinde ist nicht scharf von der Gonidienschicht getrennt. Die Pilzhyphen treten Fig. 41. Roccella tinctoria DC. Pflanze mit Soralen. Aus Ware vou den Kanaren. mit den Algenzellen durch 2,5 a breite, 4 — 5 JA tief eindringende Zäpfchen in Verbindung. Die Breite der meist vereinzelt auftretenden kerbrandigen Apothecien beträgt höchstens 2 mm. Die Sporen messen 20 — 24 jj, zu 3 — 4 fjL. Spermogonien kommen oft in großer Menge neben den Apothecien vor. Die Spermatien sind sanft gekrümmt und messen 14 — 16 [X zu 0,9 (X. Die deutlich hervorgewölbten Sorale kommen stets von Apothecien und Spermogonien getrennt vor. Die Soredien sind kugelrund und messen im Durchmesser etwa 20 \x. Roccella phycopsis Ach. Thallus 2—7, höchstens 10 cm lang. Die Äste steigen ziemlich dicht rasenförmig aus einer gemeinsamen basalen Haftscheibe empor, sind 1 — 4 mm dick, verzweigen sich haupt- 126 Dreizehnter Abschnitt. Flechten. sächlich in ihren oberen Abschnitten, anfdngUch weißlich oder licht- bräunlich, werden sie später bräunlich und stellenweise, insbesondere an der Spitze, fast schwärzlich, sie sind stets opak und häufig mit Soredien überstäubt. Rinde scharf getrennt, Gonidien von den Pilz- hyphen nur umklammert. Die wohl stets nur spärlich vorhan- denen Apothecien sind äußerlich ganz schwarz und erreichen eine Breite von 1 mm. Sie kommen nur mit Soralen vor; diese sind meist scharf umschrieben, kreisrund, mit flacher oder vertiefter Scheibe. Die Sporen messen 2,5 — SX^S — 21 u. Spermogonien und Spermatien wur- den sehr selten beobachtet. Roccella i)eruensis KrjMr. ist ziemlich regelmäßig und reich- lich verzweigt, wird gewöhnlich zwischen 6 und 12 cm, doch auch bis Fig. 42. Roccella phycopsis Ach. Kleines Pflanz chen mit Soralen. (Xach Darbisliire.) Fig. 43. Roccella peruensis Krphlr. A Thallusalischnitt der treiten Form mit Apothecien. B Teil einer sterilen Pflanze, Aus Ware von Venezuela. 14 cm hoch. Die Thallusäste sind 1 — 2 mm, höchstens 5 mm breit, in der Regel nur an den Spitzen stielrund. Färbung weißlich bis hell- grün. Apothecien seitlich, meist randständig, 0,5 — 1 mm breit. Sporen spindelförmig, etwas gebogen, 26 — 28 X ^ M- groß. Die Spermo- gonien erscheinen als etwa 80 jx breite Punkte am Thallus. Sper- matien 12—15 X 0,8 [X. Sorale stets von Apothecien und Spermogonien getrennt. Soredien 30—50 \i dick, kreisrund. Roccella difficilis Darbish. Thallus 8 — 10 cm hoch, etwas flachgedrückt. Verzweigung meist unregelmäßig. Äste fester. und stärker Dreizehnter Abschnitt. Flechten. 127 als bei R. perueiisis, 0,5 — 1 mm, selten 2 mm breit, oft einseitswendig hakenförmig gekrümmt. Apothecien sind nicht beobachtet, nur Apo- thecien vortäuschende küpfchenfürmige Gewebewucherungen. Voll ent- wickelte Spermogonien sind noch unbekannt. Sorale seitlich, Soredien 40 — 50 a groß, kugelrund. Roccella canariensis Darbish. Thallus bis 23 cm hoch, bräun- lich oder gelblich. Äste mehr oder weniger stielrund oder etwas flach- gedrückt, nach oben spitz zulaufend, oft einseitswendig etwas bogig ge- krümmt, bis 4 mm dick. An der Spitze des Thallus fehlt eine scharf abgegrenzte Rinde und in älteren Abschnitten werden oft Rinde und Gonidienschicht abgeworfen. Apothecien kommen zusammen mit Sper- mogonien vor, die Sorale stets getrennt. Sporen spindelförmig, oft etwas gekrümmt, 4 — 5 X 215 — 30 ;j,. Soredien kugelrund, 40 — 60 a dick. Anhangsweise seien auch die Charaktere der »Erdorseille« aus- führlicher zusammengestellt. Ochrolechia tarta^'ea Massal. (Lecanora tartarea Ach.). Thallus körnig warzig, weißgrau oder grauweiß; Apothecien groß, zerstreut, deren Scheibe flach, von blaßgelbrötlicher oder bräunlicher Farbe, Rand dick, weiß, zuletzt umgebogen. (»Weinsteinflechte.«) — Nürdl. Europa und Amerika an Steinen und Felsen. Ochrolechia parella Massal. (Parmelia pallescens , var. parella Fries). Thallus schorfig-warzig, gefeldert, weißlich- oder grünlichgrau gefärbt. Apothecien gedrängt, wulstrandig, blaß fleischrot oder weißlich bereift. — Mitteleuropa an Baumstämmen. Verwendung der Farbliechten. Die Farbflechten dienen zur Darstellung der Orseille, des Persio, des Lackmus, zur Bereitung des Orseilleextrakts, der echten Orseille und des französischen Purpurs, Präparate, die mit Ausnahme des Lackmus alle in der Färberei Verwendung finden, allerdings fast ausschließlich in der Wollfärberei, seltener im Kattundruck. Orseille fixiert sich auf Wolle und Seide in schwach saurem und auch in neutralem oder schwach alkalischem Bade. Es wird meist unter Zusatz von Alaun, Zinnchlorid, Oxalsäure oder Weinsäure gefärbt. Obwohl die Orseillefärbungen wenig lichtecht sind, und trotz der Konkurrenz der Azofarbstoffe, werden sie noch sehr stark angewendet, einesteils weil Orseille, wie schon erwähnt, unter den verschiedensten Bedingungen anfärbt, andererseits vorzüglich egalisiert und sich deshalb mit fast allen anderen Farbstoffen beliebig nuan- cieren läßt. Der reine Farbstoff ist mehr oder weniger blaustichig rot i). 1) Bolley, Die chera. Technologie der Spinnfasern, p. iSSfl. — Nietzki, Chemie der organ. Farbstoffe. 2. Aufl., Berlin 1894, p. 302. 128 Dreizehnter Abschnitt. Flechten. Die Orseille wurde früher durch Einwirkung von faulendem Harn auf die oben genannten Roccellen und späteren Zusatz von Ätzkalk dar- gestellt. Später hat man das Verfahren dahin verbessert, daß man die zerkleinerten Flechten zuerst mit verdünnter Sodalösung auskocht und später der Einwirkung der Luft und wässerigen Ammoniaks wochen- lang überläßt ^). Statt des wässerigen Ammoniak wird übrigens jetzt allgemein Gaswasser verwendet^). Schließlich erhält man bei diesem Verfahren eine breiartige Masse, welche in Fässer verpackt wird, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. Man faßte die Orseillegärung allgemein als einen rein chemischen Prozeß auf. Nach F. Czapek 3) ist aber ein aus faulendem Harn isolierter, dem Heubazillus ähnlicher, je- doch nicht kettenbildender, obligat aerober Bazillus der Erreger der Orseillegärung; dieser verarbeitet die Flechtensäuren unter Abspaltung von Orcin, welches ein für ihn giftiges Stoffwechselprodukt darstelle. Die Orceinbildung ist allerdings ein rein chemischer Prozeß, welcher die physiologische Bedeutung eines neben der Orcinbildung laufenden Ent- giftungsvorganges habe. Die käufliche Orseille (Orseille in Teig) bildet eine teigige oder trocken zusammengebackene, mehr oder weniger rotviolette oder dunkel- violette Masse von eigentümlich ammoniakalischem Geruch und alka- lischem Geschmack. Unter dem Mikroskop läßt sie die Fasern der Rinden- und Markschicht, die Spermatien und die Gonidien in wohl- erhaltenem Zustande erkennen. Alle genannten Bestandteile sind ge- färbt, besonders intensiv die sehr wohlerhaltenen Gonidien. Auch stark korrodierte Kristalle von oxalsaurem Kalk finden sich hin und wieder. Der Persio (Gudbear, Roter Indigo), in Schottland, England, Schwe- den und Nordamerika, vorzugsweise in Kanada dargestellt, bildet ein feines, violettes Pulver, welches sich nur durch die Mehlform von der Orseille unterscheidet. Es wird durch Vermählen und späteres Beuteln aus bei gelinder Wärme getrockneter Orseille bereitet. — Wenn man die Lösung der aus den Flechten direkt gewonnenen Kalzium- oder Ammo- 1) Bei kürzerer Dauer des Prozesses wird die Orseille mehr rot, bei längerer mehr violett. 2) Es wurden im Laufe der Jahre verschiedene Methoden der Orseillebereitung angegeben. Siehe hierüber Mus pratt 3^ p. 232. Besonders beachtenswert ist wolil der Vorschlag von Frezou, die Flechten mit Wasser auf Kornsieben schwach zu reiben, wodurch sich ein weißes Pulver abscheidet, welches fast den ganzen Chro- mogengehalt der Farbflechte ausmacht. Dieses Pulver mit Ammoniak der Luft aus- gesetzt gibt die schönste Farbe. 3) F. Czapek, Über Orseillegärung. Zentralbl. f. Bakteriolog. u. Parasiten- kunde. II. Abt. 4 (1898), p. 49 ff. Dreizehnter Abschnitt. Flechten. 129 niumverbindungen nach vorhergegangener Abscheidung durch Mineral- säuren in Ammoniak gelöst mit Luft behandelt hat, entstehen Extrakte von verschiedener Konzentration, welche unter den Bezeichnungen Or- seilleextrakt, einfach, doppelt, konzentriert, oder Orseillekarmin in den Handel gebracht werden^). Der französische Purpur (Guignons Purpur) ist entweder eine aus Flechten direkt dargestellte, ammonia- kalische Orceinlösung oder ein hieraus durch Ghlorkalzium gefällter Kalklack von tief grauroter Farbe. Lackmus, eine holländische Er- findung 2), wird hauptsächlich in Holland, Südfrankreich und in einigen Gegenden Westdeutschlands bereitet. Als Rohstoffe werden vornehmlich RocceUa tinctoria und R. fuciformis, sowie Ochrolechia tartarea ver- wendet. Das Verfahren ist ähnlich wie bei der Orseillebereitung. Bei gleichzeitiger Anwesenheit von Kalk oder Pottasche und Ammoniak wird die Gärung sehr lange in Gang erhalten. Im freien Zustande ist der Lackmus-Farbstoff rot, während seine Salze blau sind. In den Handel gelangt der Lackmus mit Gips und Kreide gemengt in Form von Täfel- chen, welche meist nur wenig Farbstoff enthalten. Er wird als Indikator bei alkalimetrischen Titrationen, hier und da auch zum Färben von Wein und zum Bläuen von Wäsche verwendet 3). Die »Parelle«, gegenwärtig kaum mehr in Verwendung, ist eine aus Ochrolechia pm'ella Massal. dargestellte Orseille. Isländische Pleclite. Die isländische Flechte (Cetraria islandica Ach. = Liehen islan- dicus L., Lobaria islandica Hoffm.), häufiger »isländisches Moos« ge- nannt, ist das zur Darstellung des Liehen in verwendete Rohmaterial, sie ist auch ein wichtiges ArzneimitteH) und findet in hochnordischen Gegenden als Nahrungsmittel Verwendung. Die Flechte kommt massenweise in den Ebenen der arktischen und antarktischen Länder, jedoch nicht in Island!, in der gemäßigten Zone vornehmlich in lichten Gebirgswäldern vor. Sie steigt bis 3000 m empor und gelangt von den verschiedensten Teilen der Erde in den Handel, aus Schweden, Spanien, Deutschland, Österreich usw. Sehr geschätzte Ware stammt aus dem Fichten- und Riesengebirge, in Nieder- 1) Die meist angewendeten Methoden stammen von Stenhouse, de Luyncs, Heeren und Gauthier de Claubry. Vgl. hierzu Muspratt 3, p. 282. 2) Beckmann, Gesch. d. Erfindungen 1, p. 350. 3) Verfälschungen mit Indigoblau wurden von Wartha (Ber. d. deutsch, ehem. Gesellsch. 9, p. 217) beobachtet. Das Lacmoid, ein blauer dem Lackmus ähnlicher Farbstoff ist kein Flechtenfarbstoff, sondern wird durch Erhitzen von Resorzin mit einer konzentrierten Kaliumnitritlösung gewonnen. 4) Husemann, Arzneimittellehre, p. 652. Wiesner, Eolistofle. II. Band. 3. Aufl. 9 130 Dreizehnter Abschnitt. Flechten. Fig. 44. Cetraria islandica Ach. Pflanze in natürlicher Größe. (Nach Luerssen.) pJ\~^^^ Fig. 46. C'(tr. isl. A ein Lappen des Thallus mit zwei Apothecien , vergrößert. B ein Stück vom Rande des Thallus mit vier, Spermogonien ent- haltenden Wimpern, noch stärker vergrößert. (Nach Luersse n.) Fig. 46. Ceir. isl. Querschnitt durch den Rand des Tballus mit einem Spermogonium (sp) im Längsschnitt, s Spermatien. Sehr stark vergrößert und etwas schematisiert, (Nach Luerssen.) Dreizehnter Abschnitt. Flechten. 131 Österreich vom Schneeberg und von der Rax, wo sie »Kramperltee« ge- nannt wird. Das Lager der Cetraria islandica ist strauchartig, bis 15 cm lang; es besteht aus platten, am Rande eingekrümmten und bewimperten, ge- lappten, häufig krausen, sich dichotomisch verteilenden Ästen. Frisch und feucht ist die Flechte olivengrün, eingetrocknet braun in verschie- denen Sättigungsgraden. Die dem Lichte zugewendete Partie des Lagers ist stets dunkler als die entgegengesetzte Seite gefärbt. Die im Handel erscheinende Flechte ist fast immer unfruchtbar i); nur selten findet man an derselben die großen, tiefbraunen Apothecien. Hingegen ist es nicht schwer, mit dem Mikroskop die am Rande des Lagers auftretenden Spermogonien und die darin auftretenden, etwa 6 jx langen, stäbchen- förmigen Spermatien ausfindig zu machen. Die Sporen sind länglich elliptisch, 7 — 14 [x lang und 5 — 6 \x breit. Geruch ist an dieser Flechte nicht zu bemerken, wohl aber ein schleimiger, bitterer Geschmack. In kaltes Wasser getaucht quillt sie nach einiger Zeit auf, noch stärker bei Einwirkung von kochendem Wasser, wobei das in den Zellmembranen enthaltene Lichenin in Lö- sung geht. Im Innern des Laubes erscheint ein aus ästigen Zellfäden bestehen- des Mark. Nach außen ist das Lager durch ein dichtes pseudopar- enchymatisches Geflecht von Fasern (Rinde) abgegrenzt, dessen periphere Partien bräunlich gefärbt sind. Die kugeligen Gonidien liegen an der Grenze von Innenrinde und Mark. Die Fasern der Rinde und des Markes werden durch Jodlösung violett oder bläufich, auf Zusatz von Schwefel- säure intensiv blau gefärbt. Die Zellwände der Gonidien nehmen meist erst nach Behandlung mit Jod und Schwefelsäure eine blaue Färbung an. Die äußere, schon von Natur an fingierte Schicht der Rinde wird durch diese beiden Reagentien bräunlich gefärbt. Diese Flechte enthält das gallertbildende Kohlehydrat Lichenin und Isolichenin (Flechtenstärke 2)), welch letzteres durch Jod ähnlich so wie die Stärke gebläut wird und wie das Lichenin die Formel CgHioOg be- sitzt, eine in Wasser quellbare Gummiart, Zucker, das mit Chlorophyll wohl identische Thallochlor, ein verseifbares Fett, in welchem die Lichen- stearinsäure^) entdeckt wurde, die in Wasser schwer lösUche, den bitteren Geschmack der Flechte bedingende Cetrarsäure*) (Cetrarin, CigllieOs) -() Die im Handel häufig vorkommende Form Cetr. isl. var. crispa Ach. ist stets unfruchtbar. 2) Berg, Zur Kenntnis der Cetraria islandica. Dissertation. Dorpat 1872. 3) Knop und Schnedermann, Annalen der Chemie und Pharmazie 55, p. 149 und 159. 4) Herberger, Annalen der Chemie und Pharmazie 21, p. 137. — Knop und Schnedermann, 1. c. 54, p. 153; 55, p. 144. 9* 132 Dreizehnter Abschnitt. Flechten, und Fumarsäure ^). Die Menge des hygroskopischen Wassers beträgt \ 1 , die Asche 1,5 — 3 Proz.^j. Die Zellmembran enthält Pentosan, Dextran, Galaktan, kein Chitin. Werden die Lichenine aus der Cetraria durch Auskochen entfernt, so bleiben wasserunlösliche Kohlehydrate zurück, welche hei der Hydrolyse viel d- Glukose neben weniger d-Mannose und d- Galaktose liefern 3). Renntierflechte. Die Renntierflechte, Cladonia rangiferina Hoffm. f= Cenoinyce rangiferina Ach., Liehen rangiferinus L.). Auf der Erde zwischen Moosen in Heiden, von der Ebene bis ins Hochgebirge in Deutschland gemein. Im hohen Norden bildet diese kosmopolitische Flechte die Hauptmasse der Vegetation. Die Podetien sind 2,5 — 16 cm hoch, weiß- lichgrau oder bräunlich, die unfruchtbaren Endäste sind übergebogen, oft schwärzlich, die fruchtbaren aufrecht. Die Apothecien sind klein, knopfig, braun gefärbt. Im hohen Norden, wo sie bis zum 80. Breitengrade und darüber hinaus vorkommt, ist diese Flechte oft das einzige Futter der Renntiere. Seit den sechziger Jahren bereitet man in Skandinavien Alkohol daraus. Auch in Rußland wurde diese Verwertung der Renntierflechte aufge- nommen. Durch Kochen der Flechte mit verdünnter Säure (H2SO4 oder HCl) wird eine gärungsfähige Flüssigkeit erhalten, welche nach Neutrali- sation der freien Säure mit Kreide oder kohlensaurem Natron zur Gärung gebracht wird. Der Weingeist wird durch Destillation gewonnen ^j. Im Jahre 1869 sollen bereits 1 120 000 1 Flechtenspiritus in Skandinavien dargestellt worden sein. Die Renntierflechte enthält keine wasserlöslichen Kohlehydrate, ihre Zellmembranen kein Lichenin, wenig Pentosan, Chitin, Galaktan und Dextrosezellulose. Die Wandsubstanz liefert beim Abbau d-Mannose und d-Galaktan neben wenig Glykose. Stets wurden auch einige Prozente Pentosan und Methylpentosane gefunden s). 1) Schödler, Ann. der Pharm. 17, p. 87. — S. auch Rochleder, Chemie und Physiol. der Pflanzen, p. 96. — Husemann, Pflanzenstoffe, p. 128 und 318f. — Fünfstück, 1. c. 2) Siehe auch Guesdon, Liehen Island. These de Paris. 1901. 3) Gräfe in Abderhalden, Biochem. Handlexikon 2, p. 78—79. 4) Sternberg, Journ. f. prakt. Chem. 106, p. 416. Vgl. auch Chem. Zentralbl. 1872, p. 545. 5) Siehe Gräfe in Abderhalden, Biochem. Handlexikon 2, p. 77 und H. Euler, Grundlagen und Ergebnisse der Pflanzenchemie. 1908, p. 68. Dreizehnter Abschnitt. Flechten. 133 Eßbare Flechten. Als Nahrungsmittel für den Menschen haben einige Flechten Be- deutung. Vor allem ist die von der Halbinsel Krim bis zu den Kirgisen- steppen, in Kleinasien, Persien und Nordafrika verbreitete Mannaflechte, die Lecanora esculenta Eversm., und deren in Nordafrika, nament- lich in Algier, verbreitete Varietät L. esculenta var. Jussufii Reichardt als die bekannteste Speiseflechte zu nennen. Unter günstigen Verhält- nissen wächst sie überaus rasch und kann den Boden bis 15 cm hoch bedecken. In trockenem Zustande kann sie vom Winde in großer Menge auf weite Entfernungen fortgeführt werden. So kommt der »Manna- regen« zustande. Sie besitzt keinen ausgeprägten Geschmack. Nach Goebels Untersuchungen enthält sie an 23 Proz. Gallerte, 65,91 Proz. Kalkoxalat und 2,5 Proz. Inulin neben stickstoffhaltigen Substanzen. Die Tartaren sammeln diese Flechte zur Bereitung eines Brotes i). In den Gebirgen Japans, besonders üppig auf den Bergen Kiso, Nikko, Kumano usw., durchaus an steilen, schwer ersteigbaren Wänden feuchter Granitfelsen, kommt die in Japan und China als Leckerbissen geltende Oyrophora esculenta Miyoshi'^) in großen Giengen vor. Sie ist wohlschmeckend und ihr Nährwert beruht auf dem hohen Gehalte an Stärke und einem gallertigen Stoffe. Sie wirkt nicht purgierend, wie das bei den im subarktischen Nordamerika in Fällen der Not von Men- schen genossenen JJjnbilicaria- Arien, welche als »Tripe de Roche« be- kannt sind, der Fall ist 3). Die Oyrophora escule?ita, von den Japanern »Iwatake« ge- nannt, wird von den Bergbewohnern massenhaft gesammelt'*), dann ge- trocknet und schließlich nach den Städten gesandt, wo sie, wie Miyoshi berichtet, jeder Gewürzkrämer verkauft. Auch nach dem Auslande wird diese Flechte exportiert. Der Thallus der »Iwatake« ist einblätterig, kreisrund, 3 — 13 cm groß, der Rand zackig, lederartig, derb, dick, nach innen aufgebogen. Oberseits ist diese Flechte grün oder gräubräunlich, unterseits schwarz gefärbt, die Oberseite glatt, oft durchlöchert, zu- weilen papillüs, die Unterseite kurz- und dichtfaserig. Die Befestigung am Substrat wird durch ein oder mehrere starke, schwarze Haftbündel bewirkt. Die Spermogonien sind punktförmig und von braunschwarzer 1) Literatur: Kerner, Pflanzenleben 1, p. 518; 2, p. 746. — Fünfstück, Lichenes, 1. c, p. 47. — Nach Gräfe, 1. c, p. 77 enthält sie 10,75 Proz. Lichenin. 2) M. Miyoshi, Die eßbare Flechte Japans, OyropJiora esculenta nov. spee. Botan. Zentralbl. 56 (1893), p. 161 ff. — Matsumura et Miyoshi, Cryptog. Ja- ponicae icon. illustr. Vol. I, Nr. 2 (1899), Taf. VI. 3) Fünf stück, I.e., p. 48. — Lindsay, A popul. bist, of brit. lichens. London 1856, p. 174 f. 4) Die Sammler heißen »Iwatake-tori«. 134 Dreizehnter Abschnitt. Flechten. Färbung, sie finden sich am Rande der Thallusoberseite zahlreich. Die Spermatien sind winzig, stabförmig und sitzen an den Spitzen oder Seiten von verzweigten, gegliederten Sterigmen, welche aus zahlreichen würfelförmigen Zellen bestehen. Die Markschicht färbt sich nach Be- handlung mit Kalilauge und Kalziumhypochlorid intensiv rot. Während spermogonientragende Exemplare häufig sind, kommen fertile sehr selten vor. Anhang. Es möge an dieser Stelle vermerkt sein, daß nach J. Zellner, Chemie der höheren Pilze (Leipzig 1907), p. 131 sich als Resultat der bisherigen Untersuchungen ergibt, daß die Pilzmembran (Fungin) in vielen Fällen ganz oder teilweise aus Chitin oder einem demselben ungemein ähnlichen Körper besteht. Nach Scholl (Sitzungsber. der Wiener Akad. d. Wissen- schaften, 1908) ist die Pilzzellulose Chitin. Schließlich sei auch auf das Kapitel »Die Flechtensäuren in tech- nischer Beziehung« in W.Zopf »Die Flechtenstoffe« (Jena 1907) hin- gewiesen. Daselbst werden unter sorgfältiger Berücksichtigung der Lite- ratur unter anderem die Darstellungsmethoden der Flechtenfarbstoffe erschöpfend auseinandergesetzt. Von historischem Interesse ist die da- selbst p. 395 enthaltene Aufzählung der im 18. Jahrhundert und bis ins 1 9. Jahrhundert lokal zu Färbereizwecken verwendeten Flechten (25 Arten). Vierzehnter Abschnitt. Gallen^. Als »Gallen (Cecidien) sind alle diejenigen durch einen fremden Organismus veranlaßten Bildungsabweichungen zu bezeichnen, welche eine Wachstumsreaktion der Pflanze auf die von dem fremden Organis- mus ausgehenden Reize darstellen, und zu welchen die fremden Organis- men in irgendwelchen ernährungsphysiologischen Beziehungen stehen« 2). Verhältnismäßig oft stellen diese Neubildungen einen kompliziert gebauten Körper dar. Viele Gallen zeichnen sich durch einen großen Gehalt an Gerbstoff aus. Manche derartige Gallen benutzt man seit langem in der Technik zum Gerben, Färben, zur Erzeugung von Tinte, in der Pharmazie zur Reindarstellung der Gallusgerbsäure (Galläpfelgerbsäure oder des Tan- nins) usw. I. Entstehung der Gallen. Vorwiegend Tiere (Würmer und hauptsächlich Gliederfüßer), aber auch Pflanzen erzeugen Cecidien. Es wird demnach ein Unterschied 1) Neu bearbeitet von Dr. W. Figdor, a. o. Professor der Anatomie und Physio- logie der Pflanzen an der Wiener Universität. 2) E.Küster, Die Gallen der Pflanzen. Ein Lelirbuch für Botaniker und Ento- mologen, mit 158 Abbildungen (bei S. Hirzel in Leipzig, 19H), p. 2. — Über die Literatur der Gallen im allgemeinen s. hauptsächlich Darboud et Houard, Galles de Cynipides. Nouv. archives Mus. bist. nat. Paris. Bd. IX (1907), p. 173. — A. B. Frank, Die Krankheiten der Pflanzen. Bd. IH. Breslau 1896. — C. Houard, Les zoocecidies des plantes d'Europe et du bassin de la Mcditerranee. 2 Vol. Bei Hermann, Paris 1908. — Das eben erwähnte Werk Küsters. — Ferner: E. Küster, Über die Gallen der Pflanzen. Abderhaldens Fortschritte der naturwissenschaltl. Forsclmng. Bd. VIII (1913). — H. Roß, Die Pflanzengallen (Cecidien) Mittel- und Nord- europas, ihre Erreger usw. Mit 233 Figuren auf 10 Tafeln nach der Natur von Dr. G. Dunzinger gezeichnet und 24 Textabbildungen. (G. Fischer in Jena, 1911.) — Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Bd. IIL Die tierischen Parasiten, von L. Reh bearbeitet. (Im Erscheinen begriffen.) ;^36 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. zwischen Zoo- und Phytocecidien i) (Tier- und Pflanzengallen) gemacht. Die technisch verwendeten Gallen 2], und nur auf diese wird hier Rück- sicht genommen, werden ausschließlich durch Tiere (Gecidozoen), und zwar durch Gallwespen (Cynipiden) oder durch Blattläuse (Aphiden) her- vorgerufen. Die Entstehung der Auswüchse erfolgt in der Weise, daß die Weibchen der eben genannten Insekten mittelst ihrer Legeröhre die Pflanzenteile verletzen, in die Stichwunde ein Ei deponieren oder letz- teres ohne Schädigung der verschiedenen pflanzlichen Organe oberfläch- lich ablegen. Früher hat man ganz allgemein angenommen, daß durch eine von der Gallmutter zugleich mit dem Ei abgelegte Substanz'^) ein mächtiger Reiz auf die verletzten Zellpartien ausgeübt wird. In manchen Fällen geschieht dies auch wirklich. Betreffs der Cynipiden weiß man jedoch heute, daß die Gallbildung erst dann beginnt, wenn seitens der jungen Larve die Eihaut durchbrochen wird und eine Verletzung der pflanzlichen Epidermis stattgefunden hat*). Die Art des Reizes, der bei dem einen oder anderen Geschehen wirksam ist, kennt man tatsäch- lich noch nicht. Man kann nur als wahrscheinlich annehmen, daß es kein einfacher chemischer Reizvorgang ist, der zur Gallenbildung führt ^), sondern daß hierbei ein für die verschiedenen Gallenerreger spezifisches 1) Zum Bestimmen der Gallentiere dienen u. a. : DallaTorre und Kieffer, Cynipidae (Das Tierreich bei R. Friedländer & Sohn, Berlin 1 91 0). — M.Riedel, Gallen und Gallwespen. Naturgeschichte der in Deutschland vorkommenden Wespen- gallen und ihrer Erzeuger. Bei K.Lutz, Stuttgart 19t0. — Ew. H. Rübsaamen, Die Zoocecidien Deutschlands und ihre Bewohner. Zoologica, 61. Heft (1941). 2) Vgl. J. Wiesner, Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. 1 . Aufl. Leipzig 1873, 2. Aufl. 1900. — C. HartW'ich, Übersicht der technisch und pharmazeutisch ver- wendeten Gallen. Archiv d. Pharmazie 221 (1883) und Beilrag zur Kenntnis einiger technisch und pharmazeutisch verwendeter Gallen. Archiv der Pharmazie 243 (1905), p. 584ff'. — Flückiger, Pharmakognosie. 3. Aufl., 1891. — v. Vogl, Kommentar zur siebenten Ausgabe der österr. Pharmakopoe. II. Wien 1892. 3) Beyerinck, Beobachtungen über die ersten Entwicklungsstadien einiger Cynipidengallen. Verhandig. d. kgl. nedorl. Akad. d. Wetensch. Amsterdam 1882. — Derselbe, Über das Cecidium von Nematus Capreae auf Salix amygdalina. Bot. Ztg. 46. Jhg. (1888), p. 6. 4) F. Weidel, Beiträge zur Entwicklungsgeschichte und vergleichenden Ana- tomie der Cynipidengallen der Eiche. Flora d. allgem. bot. Ztg. Neue Folge, II. Bd. (1911), p. 279ff. — H. Roeßig ist der Frage näher getreten, von welchen Organen der Gallwespenlarven der Reiz zur Bildung der Pflanzengalle ausgeht. Zoolog. Jahrb., Abt. f. Systematik 20 (1904), p. 19. Derselbe wies nach, daß durch die Malpighi- schen Gefäße und Önocyten das wirksame Sekret ausgeschieden wird. 5) Billroth, Über die Einwirkungen lebender Pflanzen- und Tierzellen aufein- ander. Sammlung medizinischer Schriften, herausgegeben von der Wiener klinischen Wochenschrift. Wien 1 890, p. 38. — Über Versuche (mit negativem Erfolge) zur Her- vorbringung künstlicher Gallen s. Werner Magnus, Experimentell-morpholog. Unter- suchungen. Ber. d. Deutsch, bot. Ges. 21 (1903), p. 132. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. J37 »Wuchsenzym« 1) eine Rolle spielt. Die Elemente des verwundeten Ge- webes vermehren sich sehr rasch und es beginnt eine Zellwucherung, welche so lange anwährt, bis der Nymphenzustand erreicht ist. Das von der Galle umschlossene Insekt bohrt sich meist selbst ein Loch (Flugloch), durch das es entschlüpft, oder es besitzt die Galle, wie dies z. B. bei den Knoppern der Fall ist, eine natürliche ÜfTnung zum Aus- tritte des Gallenerregers. Die Verhältnisse der Gallenbildung gestalten sich sehr mannigfach. Bei den Aphiden haben wir es nämlich mit Tieren zu tun, deren ver- schieden gestaltete und auf verschiedene Weise (gamo- und pathenogene- tisch) sich fortpflanzende Generationen in gesetzmäßiger Weise wechseln (Heterogonie). Ob diese auf ein und derselben Pflanze (für manche Blatt- läuse wurde auch ein Wirtswechsel nachgewiesen) immer nur eine Art von Gallen hervorrufen, ist noch nicht sichergestellt. Was ferner die Cynipiden anbetrifft, so zeigen auch viele von denselben die Erscheinung der Heterogonie. Entweder ist der Generationszyklus für die Art mit Heterogonie ein- oder zweijährig. Bei den rein parthenogenetischen Arten kommt nur eine Generation innerhalb eines Jahres zustande. Die Gallwespen bleiben in allen Generationen auf derselben Pflanzenart. Nur zwei Fälle sind bisher bekannt geworden, in denen aller Wahrschein- lichkeit nach ein Wirtswechsel 2) bei ihnen stattfindet. Die Eier werden von den genannten Insekten meist nur in bestimmte Organe oder Organ- teile gewisser Gewächse abgelegt. Es resultieren auf diese Art Gallen von spezifischer Form und bestimmter innerer Organisation, welche für das den Auswuchs erzeugende Insekt charakteristisch sind. An gewissen mitteleuropäischen Eichen erscheinen jedoch auch sehr oft Gallen, deren Existenz nicht strenge an eine Eichenart geknüpft ist 3). Die Gallen entwickeln sich stets nur an solchen Geweben, welche sich noch in zellbildender Tätigkeit befinden, also vorherrschend an ganz jungen, in kräftiger Vegetation befindlichen Pflanzenteilen. So gehen derartige Bildungen, um nur einige Beispiele anzuführen, aus jungen 1) M. Molliard (Remarques physiologiques relatives au determinismc des galles, Bull, de la Soc. Bot. de France, T. 57 (1910), p. 24) ist der Meinung, daß es sich um diastatisch-proteolytische Enzyme handelt. 2) Der eine ist derjenige von Cynips calycis und Andricus cerri zwischen Quereus pcdimculata und Qu. cerris. ßeyerinck, Over de levcnsgeschiedenis van Cynips calicis, hare wisselgeneratic en de gallen daarvan. Verhdlg. d. kgl. Akad. d. Wissensch. Amsterdam 1896, II. Sectie, Teil IV, Nr. 2. S. ferner Beyerinck, Über die sexuelle Generation von Cynips Kollari. Marcellia 1 (1902), p. 13. 3) G. Mayr, Die mitteleuropäischen Eichengallen in Wort und Bild. Wien 1870 und 1871. (Eine Neuauflage erschien bei W. Junk, Berlin 1907.) Daselbst eine sehr eingehende, durch vorzüglich ausgeführte Figuren erläuterte Darlegung der makroskopischen Kennzeichen der eben genannten Gallen. 138 'Vierzehnter Abschnitt. Gallen. Knospen, und zwar sowohl Axillar- wie auch Terminalknospen (Cynips gallce tinctoi^ice), selbst aus ganzen Blättern bzw. Blättchen (Pemphigus utricidarius) und jungen Früchten (Cynips calicis) hervor. II. Naturhistorische Charakteristik der Gallen. Form!) und Grüße der Gallen sind wohl für einzelne Gallenarten innerhalb bestimmter Grenzen konstant, aber bei verschiedenen Arten außerordentlich verschieden. Runde, oft sehr genau kugelige, mehr oder weniger runzelige, höckerige Formen herrschen vor. Zitronenfürmig sind die Sodomsäpfel gestaltet, blasenförmig, meist in die Länge ge- zogen und höckerig, im übrigen äußerst unregelmäßig gebaut die bis 1 0 cm langen chinesischen Gallen. Zu den größten überhaupt bekannten Gallen müssen die sog. Carohhe di Giudea gezählt werden. Sie weisen oft eine Länge von 20 cm auf. Höchst wunderliche Gestalten zeigen ferner die Knoppern. Diejenige Partie der ausgewachsenen Galle, mit welcher sie der Wirtspflanze aufsitzt, wird als »Fuß« bezeichnet. Durch Veränderungen der Gewebe in der Nähe desselben wird eventuell ein Abfall der Gallen (u. a. bei den von Cynips hungarica erzeugten) bewirkt, oder es erfolgt keine Trennung von der Mutterpflanze, wie dies z. B. bei der Galle von Cynips KoUari^) zu bemerken ist. Alle Gallen sind hohl. Im Innern derselben treten entweder nur einzelne oder mehrere bis zahlreiche Hohlräume auf, welche den In- sekten zum Wohnorte dienen. Sehr groß sind die der chinesischen Gallen. In der Regel sind die Hohlräume, selbst wenn sie einzeln auf- treten, unbedeutend im Vergleiche zum Durchmesser der Gallen. Sind mehrere Höhlen zur Beherbergung der Insekten vorhanden, so sind diese stets regellos verteilt. Die Zahl der Fluglöcher an den Gallen hängt von der Zahl der In- sekten ab, welche in der Galle zur Entwicklung kommen. Nicht zu ver- wechseln mit den Fluglöchern sind Öffnungen in der Gallenwandung, welche von Inquilinen (Einmietern) herrühren. Manche Sorten käuflicher Gallen, nämlich solche, welche frühzeitig, noch vor dem Austritte des Insekts gesammelt werden, sind undurchbohrt. Olivier^j wies zuerst darauf hin, daß solche wertvoller sind als durchbohrte. 1) Küster (Die Gallen der Pflanzen, I.e., p. 84 ff.) unterscheidet auf Grund der äußeren Morphologie der Gallen überhaupt 2 Gruppen: entweder handelt es sich um Anomahen in der Organbildung (bzw. um Neubildung von Organen) oder um solche in der Gewebebildung. Im ersteren Falle spricht er von organoiden, im letzteren von histioiden Gallen. 2) G. Mayr, 1. c, p. 16. 3) G. A. Olivier, Voyage dans l'emp. ottoman, etc. Paris 1801—1808, p. 64 ff. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 139 Die Oberfläche der Gallen ist entweder glatt, manchmal auch ge- rieft, oder bietet eigentümliche, oft buchst bezeichnende Gestaltungs- verhältnisse dar. Die Gallen von Cynips Kollari sind glatt und kahl, höckerig und kahl die von Cynips gallce tinctorice^ teilweise mit einer glänzenden Harzschicht bedeckt die der Sodomsäpfel. Höckerig und mit feinem Flaum versehen sind die chinesischen Gallen. Die Farbe bietet wenig Merkmale zur Unterscheidung der Gallen- arten dar, namentlich deshalb, weil nicht selten eine und dieselbe Gallen- art in verschiedenen Färbungen auftritt, wie z. B. die von Cynips gallcB tinctoricB verursachten Gallen, deren Färbung von lichtgelb durch braun in ein schwärzliches Grün zieht. Indes benutzt man die Färbung der Sorten einer Gallenart manchmal als Kennzeichen ihrer Güte. Man hält beispielsweise die dunklen Sorten der letztgenannten Gallen für preis- würdiger als die lichten. Das Gefüge der Gallen ist entweder schwammig, holzig oder horn- artig. An manchen Gallen ist dasselbe im Innern ein anderes als in den unter der Oberhaut gelegenen Partien. Je dichter, hornartiger eine Gallensorte ist, als desto besser gilt sie. Tatsache ist, daß alle gerb- stoffreichen Gallen ein dichtes Gefüge haben, schwer sind und im Wasser untersinken, daß hingegen alle schwammigen und stark holzigen Gallen arm an Gerbstoff sind. In vielen Gallen findet sich ein gewöhnlich aus sehr dichtem Ge- webe bestehender, im ausgebildeten Zustande hohler Körper vor, welcher das Insekt unmittelbar umgibt. Man bezeichnet denselben mit Beye- rinck als Innengalle ^), im Gegensatze zu den außerhalb dieser befind- lichen Teilen, der sog. Außengalle. Sehr schön differenzierte Innengallen treten beispielsweise in den Knoppern und in den großen ungarischen Galläpfeln auf. Anderen Gallen, wie z. B. den deutschen, fehlt die Innengalle. Die Ausbildungsweise der Gallen scheint zunächst von der histolo- gischen Zusammensetzung jenes Pflanzenteiles, auf welchem die Aus- wüchse zur Entwicklung gelangen, abhängig zu sein. Die Ursache der oft höchst merkwürdigen, unregelmäßigen Zellformen dieser Gebilde liegt aller Wahrscheinlichkeit nach in der rapid erfolgenden Entwicklung 2). An dem Aufbau der Gallen ist das Haut-, Grund- und Stranggewebe beteiligt. Im Jugendzustande ist das Hautgewebe stets durch eine Epi- dermis vertreten, welche im Laufe der Entwicklung oftmals zerreißt und \) Manche Autoren verstehen unter Innengalle sehr häufig jene Partie einer Gallenbildung, welche von veränderten Knospenschuppen oder anderen metamorpho- sierten Pflanzenteilen umgeben ist. 2) In eine Arbeit von Traill (Über das Wachstum der Gallen, The Chemist and Druggist, Jahrg. 1891, p. 227) konnte ich nicht Einsicht nehmen. 140 Yiei'zehnter Abschnitt. Gallen. abgestoßen wird. Dafür verdicken sich die Membranen der zunächst darunter liegenden Zellen, so daß eine Art Rinde zustande kommt. Wenn die Epidermis erhalten bleibt, so führt sie manchmal Trichome, hin und wieder auch Spaltöffnungen. Das Grundgewebe ist parenchymatisch, seltener teilweise skleren- chymatisch ausgebildet und umgibt konzentrisch die schon früher er- wähnte Innengalle. In dieser Schicht erscheint der Gerbstoff hauptsäch- lich aufgespeichert; sie heißt daher auch »GerbstofTschicht«. Lacaze- Duthiers^) gliedert dieselbe in drei Zonen, deren innerste dadurch charakterisiert ist, daß die Zellen in radialer Richtung gestreckt, pris- matisch geformt erscheinen. Sehr oft geschieht es, daß entweder an der äußeren oder inneren Grenze der fraglichen Schicht die einzelnen Zellen zerreißen und die Innenzelle nun frei in der entstandenen Höhlung liegt. Hauptsächlich in der Gerbstoffschicht, und zwar gänzlich regellos, besonders in der Nähe des Fußes, verlaufen die kollateral gebauten Gefäßbündel. Falls eine Innengalle vorhanden ist, erscheint die Wandung häufig aus- charakteristisch gestalteten Sklerenchymzellen zusammengesetzt, um das Insekt während der Entwicklung zu schützen (Schutzschicht Franks, couche protectrice Lacaze-Duthiers). Innerhalb dieser Zellen liegt ein parenchymatisches Gewebe (Innen- oder Nährschicht, couche alimentaire Lacaze-Duthiers), dessen einzelne Zellen mit verschiedenen Inhalts- körpern (Stärkekörnern, Ültropfen, Proteinsubstanzen usw.) vollgepfropft sind, die zur Ernährung der Insekten dienen, nachdem sie in gewissen Fällen eine chemische Umwandlung durchgemacht haben. III. Chemische Charakteristik der Gallen. Die verschiedenen Gallenarlen enthalten, wie schon erwähnt, Gerb- stoffe in wechselnder Menge, ferner Wasser, Stickstoffverbindungen, Zucker, Zellulose, unverbrennliche Substanz usw. Unter der Bezeichnung »Gerbstoffe« 2) wird heute eine Reihe im Pflanzenreiche sehr verbreiteter halbkolloider Körper von nachstehenden Eigenschaften zusammengefaßt. Sie sind in Wasser löslich, besitzen einen zusammenziehenden Geschmack, erzeugen mit Eisensalzen eine 1) Lacaze-Duthiers, Recherches pour servir ä l'histoire des galles. Annales des sciences naturelles. III. Sferie, T. XIX (1853). 2) Vgl. Beilstein, Handbuch der organischen Chemie. 3. Aufig., 1897. — Czapek, Biochemie der Pflanzen. — H. Trimble, The tannins. Philadelphia 1894, — Wehmer, Pflanzenstoffe. 19H, p. 452. — Betreffs der Reaktionen verschiedener GerbstofTextrakte vgl. Eitner, Über einige Reaktionen der Gerbstoffe. Archiv f. Chemie und Mikroskopie 4 (1911), p. 49. — Dekker, Die Gerbstoffe (Gebr. Born- traeger in Berlin, 1913). Vierzehnter Abschnitt, Gallen. 141 blau-schwarze oder grüne Färbung, werden durch Leimlüsungen gefällt, reduzieren die alkalischen Lösungen der edlen und halbedlen Metalle und absorbieren Sauerstoff in Gegenwart von Alkali, wobei sie sich bräunen. Häufig bilden sie mit leimgebenden Geweben Adsorptionsverbindungen. Hierauf beruht das Gerben der tierischen Häute (die Erzeugung des Leders 1)). Am reichsten an Gerbstoffen sind nach Ishikawa2) die chinesischen Gallen, deren GerbstofTgehall je nach dem Alter zwischen 58,82 Proz. und 77,38 Proz. schwankt. Als typischer, genauer bekannter Gerbstoff der Gallen sei hier das Tannin eingehender beschrieben. Von Schifft) wurde das Tannin als Digallussäure angesehen. Die später von Flawitzky und anderen For- schern konstatierte optische Aktivität desselben*) schließt jedoch eine Identität dieser Körper mit der Digallussäure aus und auch die Unter- suchungen P. Waldens^) haben unzweideutig gezeigt, daß das Tannin und Schiffs Digallussäure voneinander verschieden sind. Erst Feist^) gelang es in absolut gereinigtem Tannin Zucker'^) und zwar Glukose nachzuweisen, und auf diesen Gehalt die optische Aktivität zurückzu- führen. Infolgedessen wurde das Tannin als eine zuckerhaltige Verbin- dung angesehen, in der die Gallussäure auch esterartig gebunden er- scheint. Diesem Autor schloß sich Herzig^) an, insofern als er bei der Hydrolyse des von ihm mit R. Tscherne dargestellten Methylotannins die gebildeten Äthersäuren der Gallussäure (Tri- und Dimethyläther- gallussäure) quantitativ bestimmte und immer ein Manko erhielt, welches 1) Küstenmacher, Beiträge zur Kenntnis der Gallenbildungcn. Pringsheims Jahrbücher f. wiss. Botanik 26 (1894). Sep.-Abdr. p. 96 gibt merkwürdigerweise an, daß ein spezifischer Unterschied des Gerbstoffes der Gallen von dem der übrigen Pflanzenteile nicht vorhanden ist. Betreffs der Methoden, die Gerbstoffe mikrochemisch nachzuweisen, s. Molisch, Mikrochemie der Pflanzen (bei Fischer in Jena, 1913), p. 154ff. und Tunmann, Pflanzenmikrochemie (bei Borntraeger in Berhn, 1913), p. 251 ff. 2) Ishikawa, Dinglers Polytechn. Journal 140, p. 68. Vgl. auch K. Feist und H. Haun, Über das Tannin aus chinesischen Galläpfeln. Chemiker-Ztg. (Göthen), Jhg. 36 (1912), p. 1201. 3) Schiff, Annalen der Chemie 170, p. 439; 175, p. 163. 4) Diese wurde schon früher von van Tieghem beobachtet, blieb aber un- beachtet. •S) P. Waiden, Ber. d. Deutsch, ehem. Ges. 30 (1897), p. 3151 und 31 (1898), p. 3167. 6) K. Feist, Über das Tannin. Österr. Apotheker-Zeitung 1908. 7) Solcher war schon vor langer Zeit von Strecker und anderen im Tannin aufgefunden, ist aber in der Folge auf Rechnung der Verunreinigung gesetzt worden. 8) Herzig und Tscherne, Über raelhyliertes Tannin. Ber. d. Deutsch, ehem. Ges., 38. Jahrg. (1905), p. 989 und Herzig: Über Methylotannin. Monatshefte für Chemie 33 (1912), p. 843. 142 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. auf Rechnung der vorhandenen Zuckerarten leicht zu setzen war. In letzter Zeit ist eine Reihe von ausgezeichneten Arbeiten von E. Fischer und K. Freudenbergi) erschienen, welche durch Versuche sowohl in analytischer wie auch in synthetischer Richtung es sehr wahrscheinlich machen, daß insbesondere im Tannin eine esterartige Verbindung von d-Glukose mit 5 Digallussäureresten, demnach eine Pentadigalloylglukose vorliegt. Das Vorhandensein einer glukosidartigen Bindung eines An- teiles der Digallussäure mit dem Zucker hält Fischer für nicht wahr- scheinlich, wenn auch nicht ganz ausgeschlossen. Mit der Fischerschen Auffassung stimmen alle bisherigen Beobachtungen über optische Akti- vität, Molekulargewicht, geringe Azidität und die Hydrolyse des reinen Tannins ziemlich gut überein. Das Ilandelsprodukt weicht allerdings in seinen Eigenschaften von dem des gereinigten Tannins ab, da es an- scheinend nicht homogen ist und insbesondere Gallussäure in wech- selnden Mengen enthält. Nebenbei sei erwähnt, daß Nierenstein^) in ganz anderer Art die optische Aktivität des Tannins erklären wollte; es kann jedoch mit Rücksicht auf den hier zu Gebote stehenden Raum nur auf die Originalarbeiten verwiesen werden. Abgesehen von dem Alter der Gallen ist der Gerbstoffgehalt natur- gemäß auch abhängig von deren Wassergehalt. Frische, in Scheiben geschnittene Galläpfel (bis zur Gewichtskonstanz bei iOO°C getrocknet) ergaben im Mittel einen solchen von 85,71 Proz.3). Für die Praxis ist es am vorteilhaftesten, wenn man den Gerbstoffgehalt auf das Gerbe- material im lufttrockenen Zustande bezieht. Nach Schroeder^) kommt ein ungleicher Wassergehalt im Durchschnitt den verschiedenen Gerb- materialien zu, der von der Natur derselben abhängt. Auch ein Einfluß der Jahreszeit macht sich auf den Wechsel der Wassergehalte bemerk- bar. Überall ist während der Frühlings- und Sommermonate der Wasser- gehalt der Gerbmaterialien am kleinsten, während der Wintermonate hingegen am höchsten. Der Stickstoffgehalt der Gallen ist nach übereinstimmenden Angaben^) gering. Dieses Ergebnis ist insofern interessant, als hier- durch der Beweis erbracht ist, daß die Wirtspflanze durch die Gallen- 4) Emil Fischer und Karl Freudenberg, Über das Tannin und die Syn- these ähnlicher Stoffe. Ber. d. Deutsch, ehem. Ges. 45. Jhg. (1912], Bd. I, p. 915. 2) Nierensteins Arbeiten sind zitiert in Abderhalden, Biochemisches Hand- lexikon 7 (1912) p. 28. 3) F. Koch, Beiträge zur Kenntnis der mitteleuropäischen Galläpfel. Archiv d. Pharm. 233 (Berlin 1895). 4) Schroeder, Untersuchungen über den "Wassergehalt der gebräuchlichsten Gerbmaterialien. Dinglers Polytechn. Journal 292 (1894), p. 284. 5) F. Koch, 1. c. — M. E. Manceau, Sur le tannin de la Galle d'Alep et de la Galle de Chine. (These.) Epernay 1896. Mit zahlreichen Literaturnachweisen. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 143 bildung keinen Schaden, keine Entziehung von stickstofThaltigen Nähr- stoffen, erleidet. Die Zuckerarten kommen in wechselnder Quantität^), und zwar in Abhängigkeit von der Reife der Gallen vor. Nach Kochs 2) Unter- suchung nimmt mit der Reife der Gallen der Zuckergehalt zu, während der Gerb stoffgeh alt sich auf gleicher Hübe erhält. Derselbe Forscher bestimmte das Kohlehydrat als Dextrose, während man früher den in Galläpfeln vorhandenen Zucker für nicht kristallisationsfähig hielt. Von anderen in den Gallen enthaltenen Begleitsubstanzen seien noch folgende hervorgehoben: Chlorophyll, Cyklogallipharsäure^), Stärke, fette Öle, gummiartige Substanzen, Gallo-Gerin^). Der Aschegehalt der Gallen beträgt 1 ,3 — 2 Proz.^). In der Asche wurden nachgewiesen: Phosphorsäure, Schwefelsäure, Silikate, Kalium und Kalzium. Magnesium konnte nicht aufgefunden werden. Dieser negative Befund ist schon mit dem Gehalte der Gallen an Chlorophyll unvereinbar. IV. Übersicht der wichtigsten technisch verwendeten Gallen. Die wichtigsten im Handel vorkommenden Gallen sind: Die kleinasiatischen Galläpfel, durch den Stich von Cynips gallce tinctoricE Oliv, veranlaßt. Die Bassorahgallen (Sodomsäpfel), deren Herkunft noch kontrovers ist. Die mitteleuropäischen Galläpfel ^j (istrische, deutsche, ungarische 1) Schroetler, Bartel, Schmitz-Dumont, Über Zuckerbestimmung und die Zuckergehalle der Gerbmaterialien usw. Dinglers Polytechn. Journal 293 (1894), p, 229 ff. 2) F. Koch, 1. c, p. 56. 3) Kunz-Krause und Schelle, Über die Cyklogallipharsäure, eine neue, in den Galläpfeln vorkommende, zyklische Fettsäure. Archiv der Pharmazie 242 (1904), p. 257. 4) F. Koch, 1. c, p. 68 IT. — U. a. wurde auch Ellagsäure in den Galläpfeln, aus denen sie zuerst dargestellt wurde, als fertig gebildet vorkommend angeführt. Vgl. diesbezüglich p. 147 dieser Arbeit. 5) Vgl. auch A. J. J. Vandevelde, Bydrage tot de physiologie der gallen. Het aschengehalte der aangetocte bladeren. Bot. Jaarb. Dodonaea 8 (1896), p. 102. 6) Wies n er (Rohstoffe, 1. Aufl., p. 798) hat mehrere im Handel nicht vor- kommende mitteleuropäische Eichengalien auf Gerbstoff geprüft und gefunden, daß einige Arten existieren, welche nur kleine Gerbstoffmengen führen. Hierher gehören: pie Gallen von Cynips Malpighii Fab., von C. (Biorhixa) reniim Htg., von C. macroptera Koll. u. m. a. Unter den gewöhnlich nicht gesammelten Eichengallen sind hingegen reich an Gerbstoff: die Gallen von C. radicis Fab., C. scidellaris Oliv., C. terminalis Fab., C. conifica Koll., C. (Andriciis) midliplicatus Oir. u. v. a. 144 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. USW.). Zweifellos verschiedener Abstammung; sehr häufig aus den Gallen von C. Kollai'i Hart, bestehend. Die bekannten durch C. calicis Burgsdor ff' hervoTgemfenen Knoppern. Die von verschiedenen Pemphigus - Arien auf Pistacia Terehin- thus L., P. Vera L. und anderen Spezies hervorgerufenen Gallen. Die chinesischen und japanischen Gallen, auf einer in China und Japan einheimischen Rhus-kvi durch eine Blattlaus veranlaßt. Die im nordafrikanischen und indischen Handel vorkommenden, auf mehreren Tajnarix-Arten auftretenden Gallen. A. Gallen, welche Yon Quercus-Arten abstammen. a) Gallae Asiaticae. 1. Aleppogallen. (Gallae turcicae, G. levanticae, G. halepenses; asiatische (kleinasiatische), türkische, levantische, aleppische, Smyrnaer Gallen oder Galläpfel; Galle du Levant, Galle d'Alep, Noix de galle; Levant Galls, Aleppo Galls, Gall-nuts, Nutgalls, Oak-apples.) Die Gallen kommen an jungen, kräftig vegetierenden Zweigen der im Orient einen äußerst mannigfachen Formenkreis bildenden Quercus lusitanica Lam. vor, und zwar am häufigsten an der jetzt als Q. hisi- tanica ssp. orientalis a infectoria Alph. DC. bezeichneten Varietät. Diese wurde zuerst von Olivier^) in Kleinasien entdeckt und als Quercus infectoria Oliv, beschrieben. Diese Eiche wird höchstens 2 m hoch, besitzt ein knorriges Aussehen und wirft alljährlich die Blätter ab. Sie ist im östlichen Mediterran- gebiete durch Kleinasien, Mesopotamien, Syrien bis Persien verbreitet. Nach Mayr2) finden sich diese Galläpfel auch in Mitteleuropa an buschartigen Exemplaren von Quercus sessiliflora Sin. und Q. p>ubes- cens Willd. Am Ende des vorigen Jahrhunderts betrachtete man sie als Auswüchse, entstanden an Q. cerris L. und Q. Aegüops L.^). Der Erreger der Galle ist eine Cynipide: Cynips gallce tinctorice Oliv. (Cynips Quercus infectorice Nees, Diplolepis gallce tinctorice Latreille). Das Weibchen des Insekts (männliche Individuen wurden bisher über- haupt nicht beobachtet*)) legt in die Kambiumschicht der jungen un- belaubten Eichentriebe ein Ei ab. Die Larve durchbricht sehr bald die Eihaut und schickt sich nach Verlauf eines halben Jahres zum Aus- 1) G. A. Olivier, 1. c. 2) Mayr, 1. c, p. 1 3. 3) Bölimer, Techn. Geschichte der Pflanzen. Leipzig 1794. 4) Die Vermehrung der Gallwespe erfolgt durch Parthenogenese. Bei anderen Arten findet nach Adler (Deutsche entomolog. Zeitschr. 21) ein Generationswechsel statt. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 145 schlüpfen an. Mit ihren starken Freßwerkzeugen bohrt sie sich durch die entstandene Galle einen geraden, zylindrisch geformten Kanal, der ein ungefähr 3 mm weites Flugloch besitzt. Sehr häufig geht das In- sekt im Innern der Galle zugrunde, wovon die Ursache oft auch in äußeren Umständen liegen mag. Die besseren Galläpfelsorten werden in dem Paschalik von Aleppo, und zwar nördlich von Aleppo in der Gegend von Killis^ Aintab und Marasch gesammelt. Die Ernte findet im August und September statt. Frisch abgenommen erscheinen die Gallen grün (durch Chlorophyll bedingt) und zart; erst durch Liegenlassen an der Luft an schattigen Orten werden sie dunkel und fester. Später geerntete sind weiß, die bis zum Winter auf den Bäumen sitzenden braunrütlich. Diese bilden mindere Qualitäten. Auch aus Kurdistan, wo Galläpfel in den Bergen von Mossul am Tigris, Rovandiz, Suleimanie und bei Zacho, ferner bei Mardin im Karadscha-Dagh und bei Diarbekir am Tigris häufig auf- treten, kommt die Ware nach Aleppo, dem wichtigsten Stapelplatz für diesen Artikel. Von hier aus wird sie nach Alexandrette gebracht und nach Europa verschifft^). Die im östlichen Gebiete gesammelten Produkte gelangen gewöhn- lich von Mossul auf dem Tigris über Bagdad nach Abuschir (Bassorah) und weiter nach Bombay, wo sie als indische oder Bombaygallen ver- kauft werden. Besonders China importiert diese in großer Menge. Von kleinasiatischen Städten exportiert hauptsächlich Smyrna^) Gall- äpfel, welche aus der Umgebung von Kara Hissar stammen. Aus dem Rohstoffe werden die kleinsten herausgelesen und kommen als Sorian- Galläpfel von Triest aus auf den Markt. Als beste Sorte gilt die mit dem Namen »Jerli« belegte. Es sind dies kleine, undurchbohrte Gallen. Die kleinasiatischen Galläpfel besitzen eine kugelige oder birn förmige Gestalt; gegen die Ursprungsstelle am Zweige zu verschmälern sie sich, so daß ein kurzer Stiel gebildet wird. Die Oberfläche der dem Stiele abgewendeten Hälfte ist unregelmäßig mit zerstreuten kegelförmigen Höckern oder leistenartigen Erhebungen besetzt, während die der unteren häufiger glatt und etwas glänzend erscheint. Ebenda oder im größten Querschnitte befindet sich das Flugloch. Zu innerst der Galle liegt die schon erwähnte 5 — 7 mm weite, rundliche »Innengalle«, die mit einer harten, glatten, braunen Schale versehen ist. Durch Einschrumpfung 1) Vgl. J. Zwiedinek v. Südenhorst, Syrien und seine Bedeutung für den Welthandel. V^ien 1873, p. 44 ff. 2) In der Campagne 1901—1902 z. B. betrug der Export von Galläpfeln, ins- besondere nach Deutschland, gegen 500 000 kg. Vgl. Raccolta ed esportazione delle noci di galla a Smirne. Bolj. della Camera ital. di Gommercio in Smirna 2 (1902), p. 6S4. Wiesn er, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. IQ 146 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. des Gewebes um diese herum entsteht nicht selten teilweise ein Hohl- raum. Wenn die Larve sich gar nicht entwickelt hat, so ist die Innen- galle mit einem Nährgewebe erfüllt; von diesem sind nur pulverige Partikelchen zu bemerken, falls das Insekt ausgeschlüpft oder knapp vor völliger Ausbildung zu Grunde gegangen ist. Nach der Gegend, aus welcher die Gallen stammen, nach der Zeit des Einsammelns (vor oder nach dem Auskriechen der Gallwespe], nach der Größe und Farbe der einzelnen Exemplare unterscheidet man haupt- sächlich folgende Arten: 1. Aleppische mit einem Durchmesser von etwa 2,5 cm; von dunkel- grüner bis schwärzlicher Farbe i). 2. Mossulische^) an Güte den aleppischen wenig nachstehend, etwas heller gefärbt; die Oberfläche sieht bestäubt »bläulich beduftet« 3j aus. 3. Smyrnaer (Galle de Smyrna, Galle d'Asie mineure) mit einem Durchmesser von 3 — 5 cm, meist gelblich gefärbt (erst nach dem Aus- kriechen des Insekts gesammelt *)). Grüne (schwarze) und weiße Gallen kommen im Handel auch gemischt vor. Die dunkeln sinken im Wasser unter, die hellen schwimmen, gleich- gültig ob sie durchbohrt sind oder nicht. Bezüglich der Härte ist zu erwähnen, daß die Gallen unter dem Hammer in scharfkantige Stücke zerspringen. Die frische Bruchfläche ist lichtgelblich bis hellbräunlich, wachsartig glänzend, homogen, nach innen zu locker körnig oder strahlig kristallinisch, manchmal auch ganz zerklüftet. Die Hauptmasse dieser Galläpfel wird von einem parenchymatischen, gewöhnlich Interzellularen zwischen sich lassenden Grundgewebe gebildet, dessen Membranen einfach (rundlich bis spaltenförmig) getüpfelt sind. Gegen die Peripherie zu werden die einzelnen, Chlorophyll- und Stärke- körner führenden Zellen allmählich kleiner und erscheinen im Sinne der 1) Zyprische Galläpfel von ungleicher Güte, nicht so gerbsäurereich wie die aleppischen, werden zuweilen für diese verkauft. 2) Hartwich (Archiv d. Pharmazie 243 [1905] p. 585) beschreibt eine zweite, als mossulische (aus Wien bezogene) Galle, die von Infektoria-Gallen sicherhch ver- schieden ist. Die Gallen sind kugelig (d = 1,5 — 1,7 cm), am Grunde schwach zu- gespitzt, in der oberen Hälfte höckerig und dunkel-rotbraun gefärbt, mit kleinen, helleren Flecken versehen (bestehend aus Schüppchen von weißlicher Farbe). Die Gallen sind meistens vom Insekt verlassen, das Flugloch ist etwas weniger weit wie bei den Aleppo-Gallen. Durchschnittlich erscheint die Galle gelbhch-rotbraun gefärbt; man kann oftmals die Innengalle direkt von der Außengalle trennen. Im anatomi- schen Bau unterscheiden sie sich kaum von dem der Aleppo-Gallen. Der geringe Gesamtgehalt an Gerbstoff (36,3 Proz.) erscheint auffällig. 3) Martiny, Enzyklopädie der med. pharm. Naturalien- und Rohwarenkunde. 1854, Bd. II, p. 9. 4) Die tripolitajiischen Gallen sind denselben nahestehend. Vgl, Hart wich, 1. c, p. 8iJö. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 147 Oberfläche tangential gestreckt. Zugleich verdicken sich auch die oft- mals verholzten Zellwandungen. An ausgewachsenen Galläpfeln ist eine Oberhaut nicht vorhanden; aller Wahrscheinlichkeit nach hört sie früh- zeitig im Laufe der Entwicklung auf zu wachsen, zerreißt und fällt ab, wie dieser Vorgang bei der Kollarigalle von Beyerin ck beschrieben wurde. Nur an den Spitzen der hücker- und leistenfürmigen Erhebungen treten wenige dünnwandige, eingeschrumpfte Schichten von Periderm- zellen auf, über deren Herkunft nichts bekannt ist. Die die Innengalle umgebende Partie unterscheidet sich von dem übrigen Grundgewebe nur durch die Streckung der Zellen in mehr oder weniger radialer Richtung. Die Membranen sind dünnwandig und gewellt und erscheinen daher von der Fläche gesehen gestreift. In dieser Zone tritt die Gerbsäure am reichlichsten (nach außen zu immer weniger) in großen scharfkantigen, glashellen Klumpen auf. Einzelne Zellen, oft reihenfürmig angeordnet, führen auch Stärke und Kristalle von oxal- saurem Kalk in Form von Scheinoktaedern, Kombinationen dieser mit dem Prisma oder auch Zwillingsgestalten i). Die Gefäßbündel bestehen aus zarten, dunkelbraun gefärbten Spiral- gefäßen und Kambiformzellen; sie treten vom Stiele aus in den Körper der Galle ein und gehen durch das Parenchym in zahlreichen feinen Strängen bis nahe an die Oberfläche. Regelmäßigkeiten bezüglich des Verlaufes sind nicht zu bemerken. Die Schale der Innengalle setzt sich aus typischen gelblichen, oft mit Oxalatkristallen gefüllten Sklerenchymzellen zusammen. Innerhalb dieser liegt das Nährgewebe, ein Parenchym, welches große rundliche Stärkekörner mit oft kreuz- oder sternförmig aufgerissenem Kerne führt. Die Stärke wird nicht direkt von der Larve verzehrt, sondern erleidet zuvor eine Umwandlung in Öl. Zugleich treten Proteinkörper ziemlich reichlich auf. Nebenher 2] sind noch zu beobachten: 1. Gerbstoff kugeln, die nach Behandlung mit starker Kalilauge eine feine Membran auf- weisen, und 2. Ligninkörper, infolge ihrer Reaktionen so genannt 3). Sie bilden farblose und gelbliche Klumpen, die sich, wenn sie größer sind, aus mehreren Stücken (Fig. 47) zusammensetzen 4) und nach Küster 5) in einer Schichte zwischen Eiweiß- und Stärkeschicht liegen. Die 1) Tschirch, Angewandte Ptlanzenanatomie. I. Wien und Leipzig 1889, p. 104. 2) C, Hartwich, Über Gerbstoffkugeln und Ligninkörper in der Nahrungs- schicht der Infektoria-Gallen. Ber. d. Deutsch, bot. Gesellsch. 3 (1885), p. 14611. 3) Siehe Tunmann, 1. c, p. 251 ff. 4) Nach Czapek (Biochemie der Pflanzen 2, p. 587) handelt es sich auch hier nur um Gerbstoffmassen. 5) Küster, Beiträge zur Kenntnis der Gallenanatomie. Flora 87 (Jahrgang 1900), p. 168. 10* 148 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. Massen scheinen ohne vorherige Umwandlung in Eiweiß als Nährstoffe zu dienen. Die kleinasiatischen Galläpfel sind unter den westasiatischen und europäischen Sorten die an Galläpfelgerbsäure reichsten. Der Gerb- __^ stoffgehalt steigt bei ihnen nach neueren Unter- suchungen i) bis auf 58 Proz. und darüber. Das Tannin, sowie die Gallussäure (3 Proz.) sind in freiem Zustande in den Gallen nicht enthalljen; ersteres kommt in Verbindung mit einer pektin- artigen Substanz vor, Glukose ist nur in un- Fig. 47. Vergr. 300 mal. ° Ligninkörper aus der bedeutender Menge (3 Proz.) nachzuweisen, eben- Nahrungsschicht der In- g^ EUagsäure (2 Proz.) , Chlorophyll, flüchtiges Ol, Gummi, Stärke (2 Proz.) usw. Die Zusam- mensetzung der Gallen, in Prozenten ausgedrückt, ist folgende: Wassergehalt 12,05 Holzstoffartige Substanzen 2) .... 19,20 Tannin 58,52 Nicht Tannin (anderweitige Bestandteile) 10,21 Der Aschegehalt beträgt ungefähr 1,5 Proz. Die Mineralbestandteile kommen in Form folgender Salze vor: schwefelsaures Kalium, Chlorkalium, gallussaures Kalium und Kalzium, oxal- und phosphorsaures Kalzium. 2. Bassoraligallen. (Sodomsäpfel, Mala insana oder sodomitica, Dead-Sea apples.) Die Frage nach der Herkunft dieser Knospengalle ist kontrovers. Wiesner^j zieht als Mutterpflanze Quercus tauricola Kotschy (Qu. liisi- tanica Lam.) an, während Moeller^) geneigt ist, sie von Quercus tinc- toria (Bartr. Trav.) herzuleiten, A, Baldacci beobachtete die Galle auf Quei'cus conferta Kit. Der Erreger derselben heißt Cynips in- sana Westw. und wurde von G. Mayr beschrieben s). Die Sodomsäpfel werden an den Küsten des Marmarameeres, der Dardanellen, in der Gegend nördlich von Smyrna und in einzelnen Teilen von Persien in unvollkommen entwickeltem Zustande eingesammelt, sind aber auch im südlichsten Albanien gefunden worden (s. G. Mayr, 1. c, 1) Manceau, 1. c, p. 59ff. Frühere Analysen sind ebenda angeführt. 2) Ligneux (der in kochendem Wasser unlöshche Rückstand). 3) Wiesner, Rohstoffe. I.Aufl., p. 796. 4) J. Moeller, Über das Gerbmaterial Rove. Dinglers Polytechn. Journal 239 (1881), p. 152ff. — Vgl. auch Hartwich, Übersicht usw., p. 828 ff. 5) G. Mayr , Der Erzeuger der Sodomsäpfel. Wiener Entomolog. Ztg. 20 (1901), p. 63—68. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 149 p. 66) und kommen grob gestoßen in den Verkehr. Die Ware heißt Rove^). Häufig ist sie durch Fragmente von Blättern und Zweigen verunreinigt. Die Galle bildet eine fast regelmäßige Kugel mit einem Durchmesser von etwa 38 — 42 mm. Nach unten zu verschmälert sie sich in einen kurzen breiten Stiel, während sie am oberen Pol einen stumpfen Höcker trägt. Ungefähr in der Mitte der oberen Kalotte sind ziemlich im Kreise angeordnet 6 — 8 linsengroße seichte, radiär gestreifte Vertiefungen, aus deren Zentren sich je ein kurzer, kegelförmiger Höcker erhebt (Fig. 48 J.). Manchmal treten außerdem auch kleine Hückerchen unregelmäßig ver- teilt auf. Öfters kommen unter den Bassorahgallen auch solche vor, Ä B Fig. 48. Natürliche Größe. Bassorahgallea (Sodomsäpfel). die an der oben bezeichneten Stelle einen zweifachen, annähernd unter- einander parallel laufenden Spitzenkranz tragen, welcher direkt von der Oberfläche der Galle aus entspringt 2) (Fig. 48 B). Die Außenfläche der Galle ist glatt, kaffeebraun und matt oder auch häufig rötlichbraun und glänzend. Längere Zeit auf den Bäumen ver- bleibend färben sich die Sodomsäpfel schwarz. Zugleich werden sie außergewöhnlich leicht, es schwindet ihr Tanningehalt, so daß sie nach 2 Jahren als Gerbmaterial vollständig unbrauchbar sind 3). An jeder Galle bemerkt man ein scharfrandiges, ungefähr 3 mm weites Flugloch. Das innere Gewebe ist hellbraun gefärbt, schwammig, mit dem Fingernagel leicht eindrückbar, gegen die Mitte der Galle zu dichter als ^) Nach Eitner [Der Gerber 4 (1878), p. 14] dürfte der Name Rove von der italienischen Bezeichnung der Steineiche, >Rövere<, genommen sein. 2) J. Moeller, 1. c, p. 154, Anm. 3} J. M. Stöcke], Über Rove. Der Gerber 9 (1883), p. 174. 150 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. außen und weist eine schwach strahlige Struktur auf. Die Schale der Innengalle besteht aus nur wenigen Lagen sklerenchymatischer (ver- holzter] Zellen \); dieselbe umschließt eine ungefähr erbsengroße Höhlung, in welcher sich eine Larve, seltener 2 — 3 entwickeln. Der Sodomsapfel besteht aus höchst unregelmäßig gestalteten par- enchymatischen Elementen , gewissen Steinzellen an Gestalt überaus ähnelnd. Mit einem großen Teile ihrer Wandungen um- schließen sie Interzellularen (Fig. 49). Die Membranen sind ziemlich dick, verschieden stark verholzt und mit ein- fachen Tüpfeln versehen, die gegen die Schließhaut oft ko- nisch zulaufen. Der Zellinhalt wird durch Wasser trübe, feinkörnig und durch Eisen- salze gebläut. Stärkekörner beobachtete ich nicht. Sowohl gegen die Innengalle wie auch nach außen hin nehmen die Zellen allmählich an Größe ab und regelmäßigere Formen an. Die Gefäßbündel verlaufen überall ohne Gesetzmäßigkeiten. Die Außenseite der Galle ist mit einer formlosen, glashellen Schicht von Harz bedeckt, welche beim Schneiden in muschelige Fragmente zer- bricht. In dieser Masse erscheinen zahl- reiche kleine Zellen unregelmäßig ein- gebettet, welche mit einem braunroten, homogen erscheinenden Inhaltsstoffe ^j er- Fig. 49. Vergr. 280 mal. Parenclymzellen der Bassorali- galle. JJ Interzellularen. Fig. 50. Vergr, 300 mal. Oberfläclien- ansicht des der Harzscliicht zunäclist liegenden Gewebes der Bassorahgalle. in m Membranen mit einfachen Tüpfeln. füllt sind. Aller Wahrscheinlichkeit nach erstreckt sich die Umwandlung der Mem- branen in einen harzartigen Körper nicht allein auf die Epidermis, sondern auch auf die zunächst darunter befind- lichen Zellschichten (Fig. 50). Das Harz wird durch Alkalien zu trüben Tropfen verseift; es löst sich in heißem Alkohol, Äther, Chloroform und Xylol. In ihrer Heimat werden die Sodomsapfel zum Färben (Rouge d'Adrianople) verwendet, in Österreich kam die Rove um das Jahr i878 in den Handel. Sie bildet eines der gehaltreichsten Gerbmaterialien. <) Im Gegensatz zu Hartwich, Archiv d. Pharm. 221, p. 830. 2) Der Reaktion nach Gerbstoff. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 151 W. Eitner bestimmte aus einer Reihe von Analysen den Gerbstoff- gehalt^j. Als Mittelwert gibt er 27 Proz. an, Kathreiner 24,7 Proz. Nach Eitner enthält das Pulver aus zerkleinerten inneren Partien der Galle über 30 Proz. Gerbstoff, das der äußeren nebst Schale nur 20 Proz. Die erste genauere Analyse der Bassorahgallen stammt von Bley (18532)). b) Gallae Europaeae. 1. Moreagalleu (Krongalleu). Nach V. VogP) stammen diese glänzend braunen oder graubraun gefleckten Gallen angeblich von Quercus Cerris ab. Als selbständige Sorte sind sie gerade so wie die griechischen und Marmoriner Gallen^) für den Handel kaum von Bedeutung. Hauptsächlich dienen sie zur Verfälschung der aus Aleppo kommenden Ware. Die Gallen sind klein, höchstens 12 mm lang, kreisel- oder urnenfürmig gestaltet, nach unten in einen kurzen Stiel verschmälert. Der obere Rand ist mit einem Kranze mehr oder minder spitzer Höcker versehen, welche seitlich mit- einander verbunden sind. Guibourt^) nennt die Galle dem Aussehen nach sehr treffend »petite Galle couronnee (d'Alep)« (Krongalle). Der Scheitel ist abgeplattet, das Flugloch ausnehmend groß und seitlich gelagert. Bezüglich des mikroskopischen Baues möchte ich nur erwähnen, daß die Sklerenchymschicht der Innengalle aus zwei verschiedenartig gestalteten Elementen zusammengesetzt erscheint, deren Längsachsen in radialer Richtung zur Galle gestreckt sind. Man beobachtet erstens lange, dickwandige, mit Porenkanälen versehene Zellen mit spaltenförmigem Lumen, welches sich manchmal gegen das eine Ende hin sackartig er- weitert, und zweitens einfach getüpfelte, mit schwächeren Membranen ausgestattete Zellen. Diese sind fadenförmig hintereinander angeordnet und führen große Kristalle von oxalsaurem Kalk. Nach Abi 6] enthalten die Moreagallen 29 — 30 Proz. Gerbstoff. 2. Istrische Gallen. Diese Galle, auf der immergrünen Eichenart Quercus Hex L., nach Graeffe'^) auch auf Quercus rohur und Q. jmbescetis vorkommend, 1) W. Eitner, 1. c, p. 15 und 52; 6 (1880), p. 65; 7 (1881), p. 15. — Moeller, 1. C, p. 156. 2) Manceau, 1. c, p. 62. 3) V. Vogl, Kommentar, p. 396. 4) Vgl. Hartwich, Übersicht usw., p. 828. 5) Guibourt, Histoire des drogues ä. 6] Abi, Über die Famihe der Gallwespen usw. Witt st eins Vierteljahresschrift für praktische Pharmazie 6 (1857). 7) E. Graeffe, Beitrag zur Kenntnis der gallenbewohnenden Cynipinen. Triest 1905, p. 20 des Sonderabdruckes. 152 Vierzehnter Abschnitt, Gallen. wird durch Cynips tinctoria Ol. var. nostra Destefani hervorgerufen und in Istrien, sowie in der Umgebung von Gürz eingesammelt. Sie ist rundlich, klein (der Durchmesser beträgt höchstens 1 5 mm) und ver- schmälert sich gegen den Fuß in einen kurzen, dicken Stiel. Die anfangs grüne, dann mattrote oder gelblichbraune Oberfläche erscheint durch Wasserverlust unregelmäßig grobrunzelig; nur auf der oberen Hälfte tritt manchmal eine schwache Leistenbildung auf und einzelne kleine Höcker sind bemerkbar. Das Flugloch ist verhältnismäßig groß. Dicht unterhalb der Oberfläche liegt eine Schicht von stark ver- dickten, mit Porenkanälen versehenen Zellen, während nach innen zu die Elemente (Gerbstoff und kleine Stärkekörner führend) dünnwandig werden und einfach getüpfelt sind. Die harte Schale der Innengalle besteht im Gegensatze zu Hartwich i) nur aus den bei der Moreagalle beschriebenen dickwandigen, radial ge- streckten Elementen. Oxalatkristalle führende Zellen beobachtete ich nicht. Nach Hartwich kommen diese Gallen mit kleinen Stücken der Kollarigallen vermengt vor, nach Mayr ferner mit den kleinen unga- rischen Gallen, v. Vogl gibt an, daß die sog. Abbruzzo- oder Italienischen Gallen 2) mit den Istrischen übereinstimmen. Die istrischen Gallen enthalten nach Tod 3) bis 41 Proz. Gerbstoff. 3. Kleine imgarische Gallen. Sie verdanken ihre Entstehung dem Stiche der Cynips lignicola Hart, in die Axillar-, seltener Terminalknospen der QiierciLS sessiliflora und Q. pedunculata. Die Gallen (welche im reifen Zustande nicht von den Bäumen abfallen) werden hauptsächlich im Neograder, Pester und Komorner Komitat eingesammelt^). Die Gestalt der Galläpfel ist kugelig, der Durchmesser beträgt selten mehr als \ cm, doch findet man auch nur halb so große Gebilde. Die Farbe der Oberfläche ist rostrot, braungelb oder schwärzlich rotbraun mit einem Überzug von weißlichen Schilfern, der von der zersprengten Oberhaut herrührt und oft stellenweise fehlt. Im Jugendzustande liegt unterhalb der Epidermis eine Schicht dünn- wandiger Zellen, auf welche gegen innen zu dickwandige Elemente folgen. Gewöhnlich werden die außerhalb dieser liegenden Zellschichten abge- 1) Hartwich, Übersicht usw., 1. c, p. 83-1 ff. 2) Bezüglich der italienischen Gallen vgl. C. B. Massalongo, Le galle nella flora italica. Memorie dell' accademia d' agricoltura, arti e commercio di Verona. Vol. LXIX della Serie III, Fase. I. Verona 1893. Daselbst ein ausführliches Ver- zeichnis der Gallenliteratur überhaupt. 3) W. Tod, Archiv d. Pharm. 84, p. 9 ff. 4) Abi, 1. c. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 153 worfen. Die Hauptmasse der Galläpfel besteht aus rostrot gefärbten, parenchymatischen, einfach getüpfelten Zellen, zwischen welchen Inter- zellularen auftreten. Gegen die gelblich weiße Innengalle zu streckt sich dieses Gewebe stark in tangentialer Richtung. Die Schale der Innengalle besteht aus stark verdickten, sklerenchy- matischen Zellen. Das enge Lumen derselben ist hauptsächlich gegen den Mittelpunkt der Gallen zu gelagert. Im Nährgewebe dieser wurden auch »Ligninkürper« nachgewiesen i). 4. Deutsche (mitteleuropäisclie, österreichische, böhmische) Galleu. Diese Gallen bilden sich an der Achse von Knospen, die sich normal entwickeln und zwar von Q. sessüiflora^ pubescens (nach Mayr), Q. rohur (Roß), cerris, rubra und fastigiata (nach Lacaze- Duthiers). Der Erreger heißt Cynips Kollari Hart., welche Gallwespe vielleicht die agame Ge- neration von Anch'icus circulans darstellt. (Vgl. Fußnote 2 auf p. 137.) Die Galle ist ziemlich genau kugelig, in der Jugend außen grün und wird dann hellbraun, in- nen lichtbräunlich, mißt 1 — 2,5 cm im Diameter und besitzt ein schwam- miges Gefüge, so daß sie sich leicht durchschnei- den läßt. Die Oberfläche dieses Auswuchses ist anfangs kurz behaart, später kahl, meist glatt und nur hin und wieder mit kurzen Zickzack- oder astfürmigen Furchen und kleinen Gruben versehen oder auch, ähnlich wie beim kleinasiatischen Gallapfel, mit Höckern ausgestattet. Außer dem 1 — 2 mm weiten Flug- loche sind häufig mehrere kleinere Ausgangsöffnungen, von Inquilinen herrührend, zu beobachten. Quer durchschnitten läßt die Galle in den äußeren Partien ein homogenes, in den inneren ein radialfaseriges Ge- füge erkennen. Die faserige Partie schließt nach innen zu mit einer Eine gesonderte Innengalle ist Fig. 51. Vergr. 3C0mal. Eine Partie aus dem Parenchym der Galle Ton Cynips Kollari. JJ Interzellularränme. pp Tfipfel der Zellwände von der Seite, p' von der Fläche gesehen. (Nach Wies n er.) elliptischen, dünnen, harten Schicht ab. \) Vgl. das auf p. U7 dieser Arbeit Gesagte. 154 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. aber an diesem Auswuchs nicht anzutreffen. Die Längsachse des Hohl- raumes mißt etwa 7, die Querachse o mm. Eine Epidermis ist an ausgewachsenen Gallen nicht vorhanden; sie wird im jugendlichen Zustande abgeworfen i). Die Oberfläche bilden platte, polygonale, ungleich große und verschieden gestaltete Zellen, deren mittlere Länge etwa 31 |x beträgt. Darunter liegt ein aus nur wenig plattgedrückten, dicht aneinander liegenden Zellen bestehendes Gewebe. Die Elemente desselben werden im Mittel 90 fi lang. Nach innen zu erweitern sich diese Parenchymzellen immer mehr, nehmen höchst un- regelmäßige Formen an und lassen zwischen sich zahlreiche luftführende Interzellularräume frei. Die Parenchymzellen erreichen hier häufig einen Durchmesser von 270 \i. Die radialfaserige Schicht setzt sich aus in die Länge gestreckten Sklerenchymzellen zusammen. Diese Gewebsschicht endet nach innen zu in kurze, ebenfalls sehr dickwandige, mit rotbraunen, kugeligen Massen erfüllte Zellen 2), Im Nährgewebe finden sich die bei den Aleppogallen erwähnten gelb gefärbten Gerbstoffkugeln reichlich vor. Die Zellen des parenchymatischen Grundgewebes sind einfach ge- tüpfelt, enthalten reichlich eisenbläuenden Gerbstoff und etwas Stärke. Nahe der Oberfläche scheint kein anderer als eisengrünender Gerbstoff vorhanden zu sein. Die Gefäßbündel sind ähnlich so wie die der klein- asiatischen Gallen gebaut und angeordnet. Der Gerbstoffgehalt der mitteleuropäischen Gallen [im Küstenland werden sie nicht gesammelt^)) ist anscheinend sehr wechselnd. Nach älteren Angaben beträgt derselbe etwa 7 Proz., nach denen Kochs*) 14 — 17 Proz.; Hartwich 5) gibt an, daß sie 25 — 30 Proz. Gerbsäure enthalten. Bezüglich der in den Galläpfeln vorkommenden EUagsäure wurde seitens Kochs der Nachweis erbracht, daß dieselbe nicht als solche auftritt, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach sich erst durch einen Gärungs- oder Spallungsprozeß bei Gegenwart von Wasser bildet. Die Gesamtasche dieser Gallen beträgt bei einem Wassergehalte von 85,71 Proz. 1,3839 Proz. Die Zusammensetzung der Asche, in Prozenten ausgedrückt, ist folgende: SiO.^ 17,79 Proz. P2O5 32,38 » CaO 5,17 » SO3 24,82 » K2O 15,65 . 4) Beyerinck, 1. c., p. 150. 2) Vgl. auch Weidel, 1. c, p. 323. 3) Graeffe, 1. c, p. 21. 4) Koch, 1. c. 5) Hart wich inj. Moeller-Thoms Realenzyklopädie der gesamten Phar- mazie 5 (1905), p. 497. - Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 155 5. Große ungarische Gallen. Diese Gebilde sind auch unter dem Namen weiße GaUen, Landgallus bekannt. Es sind die größten bis jetzt in Mitteleuropa beobachteten, durch die Gallwespe Cynips hungarica Hart, hervorgerufenen Galläpfel. Sie haben einen kugeligen Hauptumriß, einen Durchmesser von 1,5 bis 3,5 cm; ihre kahle, matte oder etwas glänzende graubraune Oberfläche ist mit zahlreichen stumpfen bis spitzen und kantigen Erhabenheiten versehen. An manchen Gallen grenzen sich diese Erhabenheiten polygonal ab, an anderen verlängern sich dieselben gegen die Basis zu rippen- fürmig. Das etwa 2 mm breite Flugloch kommt an verschiedenen Stellen der Oberfläche vor. — Im Querdurchschnilt erblickt man eine unregel- mäßig geformte Höhlung, an deren Grunde sich, mit einem kurzen Stiele befestigt, die sehr regelmäßig eirunde, etwa 7 mm lange, dünn- wandige Innengalle befindet. Das innere Gewebe der Galle ist leicht schneidbar, schwammig und tiefbraun gefärbt. Die Oberhaut besteht aus kleinen, platten, polygonal begrenzten, etwas in die Länge gestreckten, meist 22 — 45 jx langen Zellen, zwischen welchen äußerst spärlich Spaltöffnungen auftreten. Haare fehlen dieser Oberhaut völlig. Einzelne Epidermiszellen führen einen blutroten, an- scheinend homogenen, festen Inhalt. — Das Parenchym besteht aus polyedrischen, jedoch sehr ungleich großen und verschieden gestalteten Zellen, zwischen welchen hier und da kleine Interzellularräume auftreten. Die Zellmembranen sind ziemlich dünnwandig und einfach getüpfelt. Dicht unterhalb der Oberfläche sind einige Schichten dieses Gewebes in tangentialer Richtung gestreckt; zugleich erscheinen die Zellwandungen stark verdickt im Vergleiche zu den weiter im Innern der Galle liegen- den und verholzt. — Das Gefäßbündel bietet nichts Auffälliges dar. — Die dichte Wand der Innengalle besteht aus kleinen Sklerenchymzellen. In der Oberhaut tritt eisengrünender, im Parenchym ein Gemenge von eisenbläuendem und eisengrünendem Gerbstoff auf. Hin und wieder beobachtet man Kalziumoxalatkristalle. Stärke ist im Parenchym, und zwar in der Nähe des Gefäßbündels, nur spärlich vorhanden. Die Galle ist bis jetzt nur auf Quercus pedimculata Ehrh. be- obachtet worden. Sie fällt im Herbst von den Zweigen ab. 6. Knoppern. (Ungarische Knoppern i), Galles du gland.) Dieses allgemein gekannte Gerbmaterial besteht aus Gallen, welche sich auf Quercus peduncidata Ehrh., nach Schlechtendal auch auf i) Nicht zu verwechseln mit den orientalischen oder levantinischon Knoppern. S. Bd. II, p. 807 der 2. Auflage dieses Werkes. 156 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. Quercus sessüiflora Sm. vorfinden und durch den Stich der Cynips calicis Burgsdorff (Cynips quercus calicis)^) hervorgerufen werden. Die Gallwespe schiebt das Ei zwischen den heranwachsenden Fruchtknoten und den Becher ein. Am Grunde des letzteren kommt die Galle zur Entwicklung und schiebt sich in Form eines Fußes (Stieles) zunächst zwischen Eichel und Becher gewissermaßen heraus (Fig. 52 II). Dieselbe hat anfänglich die Gestalt eines umgekehrten Kegels oder einer dicken Scheibe; allmählich wird sie runder, indem der Rand der Scheibe (resp. der Bodenfläche des Ke- gels) sich nach abwärts krümmt und den Becher mehr oder weniger um- schließt. Zugleich treten eine Menge von radial gestellten flügelfürmigen Fortsätzen und seitlich zusammengedrückten, am Ende abgerundeten Kegel- chen auf. Im herange- wachsenen Zustande ist die Knopper ungefähr 1,5 bis 2,5 cm lang und ge- wöhnlich sowohl der Be- cher als die Eichel noch erkennbar (Fig. 527) ; sehr oft kommt es jedoch auch vor, daß die Knopper die Fig. 52. Knoppern in annä- hernd natürlicher Größe la Knopper selbst; 6 Ei- chel; cCupula; d Frucht- stiel. II F Fuß. III Fl Flugloch. IV Knopper, welche die Eichel voll- tsändig umwallt hat; o und d wie bei /. Cupula wie auch die Frucht ganz umwächst und von diesen beiden Teilen überhaupt nichts mehr zu sehen ist (Fig. 52 IV). In jedem Auswuchs erscheinen zwei durch eine Querwand geschiedene Kammern. In der unteren liegt lose die sehr regelmäßige eiförmige Innengalle. Die Längsachse derselben mißt ungefähr 6 — 7, die Querachse 4 — 5 mm. Die obere Kammer trägt ein natürliches Flugloch (Fig. 52 III). Von dieser Stelle, der Spitze der Galle, gehen die oben erwähnten radial gestellten Kiele aus. Damit die Gallwespe ausfliegen kann, muß sie die Innengalle und die quere Scheidewand durchbrechen, was im Februar oder März ge- schieht 2). 1) Wahrscheinlich die agame Generation von Andrieus cerri. Vergleiche auch L. Schuster, Die Knoppern-Gallwespe. Nerthus 7 (1906), Nr. -123. 2) Die ersten genauen Beobachtungen über die Knoppern gab Burgsdorff in Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 157 Die äußere Partie der Knopperwand ist glatt, glänzend, bräunlich gefärbt und besteht aus platten, höchst unregelmäßigen, polygonal be- grenzten, nicht selten gebogenen Zellen mit farblosen Wänden und braunem, körnigem Inhalte. Die ausgewachsene Knopper besitzt eine eigentliche Oberhaut nicht ^), da dieselbe infolge des raschen Wachstums der Galle zerrissen und größtenteils abgeworfen wird. Nur hin und wieder lassen sich oberflächlich gelegene Reste der ehemals überall intakten Epidermis nachweisen. Am Fuße der Galle allein ist in dem eben erwähnten Alters- stadium eine solche zu beobachten und zwar erscheint sie von der Fläche aus gesehen als ein engmaschiges Netz, das aus unregelmäßigen poly- gonalen, manchmal porös verdickten Zellen gebildet wird. Ein Querschnitt zeigt die einzelnen Elemente der Oberhaut einreihig angeordnet, nahezu quadratisch gestaltet, dünnwandig, mit kaum verdickter, äußerer Wand. — Die der Außenschicht der Galle anliegenden Zellen wer- den nach innen zu allmäh- lich größer, sind weniger abgeflacht, verhältnismäßig schwach verdickt und gehen in das eigentliche tiefbraun bis schwärzlich gefärbte Knop- perngewebe über (Fig. 53). Dasselbe besteht aus mannig- fach gestalteten, anscheinend Fig. 53. Vergr. 250 mal. Tangentlalschnitt durch das ,1 1 , lockere (äußere) Parenchym der Knoppern. p p' Tüpfel ganz regellos angeordneten , „ ,/ . .... ,, , ^,^ , i;/. ^ , ° o D der Zellwand, ii Interzellularraume. (Nach Wiesner.l Parenchymzellen. Interzellu- larräume von verschiedener Größe liegen in großer Zahl nicht nur an der Vereinigungsstelle von 3 — 4 Parenchymzellen, sondern hier und da auch zwischen zwei aneinander stehenden Zellwänden. Letztere sind überall reichlich mit groben Poren besetzt und in der Nähe der Gefäßbündel oft verholzt. Die Innengrenze der Wandung sind durch dünnwandige, zusammengepreßte Schichten des Parenchyms gebildet. — Die Gefäßbündel, kaum anders gebaut als die in den kleinasia- tischen Galläpfeln vorkommenden, reichen bis in die Nähe der Ober- haut. Die dünne Schale der Innengalle besteht aus kleinen typischen Sklerenchymzellen, die manchmal Oxalalkristalle führen. den Schriften der Berliner Gesellschaft naturforschender Freunde. IV. — Vgl. auch Mayr, 1. c, p. 65. 1) Mo eil er, Knoppern und Valonea. Chemiker -Ztg., Jahrg. 1901, Nr. 73, p. 1 0 des Sonderabdruckes. \qQ Vierzehnter Abschnitt. Gallen. Sowohl in der Außenschicht, als im Parenchj'm tritt eisenbläuender Gerbstoff auf. Stärke und oxalsaurer Kalk sind in letzterem Gewebe nur in geringer Menge vorhanden. Die Knoppern bilden für Österreich ein sehr wichtiges Gerbmittel in Form eines Mehles (KnoppernmehP)); es wurde hier zuerst benutzt 2) und zwar schon seit langer Zeit. Die Gallen entstehen anfangs des Sommers, werden im September, und zwar zwischen dem Beginn des Abfallens und dem auf die Knoppern- reife folgenden ersten Regen hauptsächlich in Ungarn, Slavonien und der Bukowina eingesammelt. Die wichtigsten Märkte finden zu Pest, Oeden- burg, Fünfkirchen und Wien statt. Es betrug die Einfuhr und Ausfuhr 3] in den Jahren Einfuhr Ausfuhr 1882: 3694 t 6853 t 1883: 8429 . 6521 » 1884: 6502 » 7918 . 1885: 6965 » 21497 . W. Eitner*) bestimmte bei österreichischen Knoppern verschiedener Provenienz den Gerbstoflgehalt, bezogen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 12 Proz. Als Maximum beobachtete er 35,02 Proz., als Minimum 23,94 Proz. Gerbstoff. Auch von Hartwich ^) liegen Untersuchungen über den Gerbstoffgehalt deutscher, ungarischer und istrischer Knoppern vor. Letztere erwiesen sich mit 32,66 Proz. als die an Gerbstoff reichsten. B. Auf Pistacia- Arten vorkommende Grallen. Verschiedene Plstacia-Arlen (F. vera L., P. terehintJms L., P. aÜantica Desf., P. mutica Fisch, et Meyer, P. lentiscus L., P. Khinjuk Stokes) liefern Gallen 6), die durch Aphiden (Pemphigus cornicularius Pass., P. utricularius Pass., P. semilunarius Pass. und Aploneiira lentisci Pass.) hervorgerufen werden. Viele Fragen betreffs der Zu- sammengehörigkeit der Gallenerreger zu den einzelnen Pflanzenarten sind 1) Dasselbe ist naturgemäß durch Stengel, Blätter sowie Teile der Früchte und des Bechers der Eichen verunreinigt. Vgl. Mo eller, 1. c, p. ^^. 2) Böhmer, 1. c. 3) Die Nutzung der Knopper. Österr. Forstzeitung 1887. — Vgl. ferner Hartwich, Ausfuhr von Gerbmaterialien. Beihefte zum Tropenpflanzer. 1900, Heft 1. 4) W. Eitner, Die Knoppern im Jahre 1884. Der Gerber 10 (1884), p. 269. 5) Hartwich, I.e. 243 (1905), p. 591. 6) Betreffs der Literatur vgl. Hartwich, 1. c. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. * 159 noch zu lösen 1). Hier sollen nur die sog. Carobbe di Giudea und Gul-i-pista eingehender besprochen werden' 2^ 1. Carobbe di Giudea. (Judenschoten, Pistazien- oder Terpentingallen, Carobbe del legno di Giudea, Galle en corne.) Während diese gerbstoffreichen Gallen früher entwicklungsgeschicht- lich als metamorphosierte Blätter resp. Blättchen 3) (foliola) angesprochen wurden, vertritt Starkenstein^) die Ansicht, daß sie deformierte Zweig- spitzen der Pistacia Terehinthiis L. sind. Das Insekt, welches diese Auswüchse hervorruft, heißt Pemphigus cornicidarius. Die Gallen be- sitzen die Gestalt einer oft 20 cm langen Hülse, sind oben zugespitzt, unten verschmälert, mehr oder weniger stark zusammengedrückt; ihre Außenfläche ist der Länge nach gerippt, frisch grün und häufig mit rötlichem Anflug versehen, klebrig, von balsamischem Gerüche; in ge- trocknetem Zustande hingegen hart und spröde, klaffend und schwärz- lich gefärbt. Die Wand ist kaum mehr als 1 mm dick. Die Ober- fläche der äußeren Seite bilden kleine, tafelförmige Epidermiszellen, zwischen welchen Harz sezernierende Drüsen auftreten, während die innere Epidermis aus nur rundlich vorgewölbten Zellen besteht. Die Gallen bestehen aus einem Parenchym, dessen Zellen mit festem, eisen- bläuendem Gerbstoff gefüllt sind, und zwei ziemlich nahe aneinander stehenden konzentrischen Gefäßbündelkreisen, zwischen welchen eine dünne Schicht von Parenchymzellen liegt. An jedem Gefäßbündel läßt sich ein Bast- und ein Holzteil unterscheiden. In ersterem treten schizogene Sekretgänge auf; letzterer besteht aus strahlig angeordneten, dickwandigen Holzzellen und wenigen engen Spiralgefäßen. In den Gefäßbündeln des äußeren Kreises sind die Sekreträume nach außen gewendet, die Gefäße 1) Nach Des tefani-Perez, I zoocecidii suUa piante del genere Pistoeia. Nuovi annali di agricult. sicil. 13 (1902), p. 207 (Extr. Marcellia 1, p. 76) erzeugen die an- geführten Pemphigus- kvi&n Gallen auf den 3 erstgenannten P2stec?a-Arten, Pemphigus semilunarius außerdem solche auf P. mutica. Aploneura lentisci lebt auf Pistacia leutiscus. 2) Vgl. Wiesner, Die technisch verwendeten PflanzenstofTe Indiens, in Fach- männische Berichte über die österr. Expedition nach Ostasien von K. v. Scherz er. Stuttgart 1872. 3) Courchet, Eludo sur le groupe des Aphides et en particulier sur les pucerons du Terebinthe et du Lentisque. Montpellier 1878. — Derselbe, Etüde sur les galles produites par les Aphidiens. Montpellier 1 879. 4) E. Starkenstein, Über Galleu von Pistacia terehinthiis L. Lotos 59 (1911), p. 194 ff. Dieser Autor erwähnt auch Gallen, die am Blattrande sitzen; durch ihre Form und das Aussehen unterscheiden sie sich gut von den hier zu besprechenden Judenschoten. 160 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. nach innen, in denen des inneren Kreises ist das Lagerungsverhältnis umgekehrt. Diese Gallen enthalten nach le Danois 60 Proz. Gerbstoff, etwa 15 Proz. Gallussäure, 4 Proz. Harz und ätherisches Öl. Später hat Roneali') junge und alte Gallen chemisch analysiert und folgende Re- sultate, in Prozenten angeführt, erhalten. junge Galle Wässeriger Auszug Feuchtigkeit 12,74 Proz. Harz 11,88 » Tannin 11,07 » Substanz durch Säuren fällbar Mineralischer Rückstand Substanz löslich in Wasser und färbende Substanz. Stärke Glukosid N-freie Substanz Zellulose. ... . . . Asche 6,89 3,13 19,40 6,21 2,88 2,50 18,27 4,65 alte Galle 13,12 Proz. 11,09 > 10,56 » 7,12 » 1,37 » 11,80 » 6,59 » 3,88 . 6,99 » 20,52 » 4,86 * 2. Gul-i-pista. (Blüte der Pistazie, echte Bokharagallen.) Dieses Gerbmaterial gelangt aus Persien in den indischen Handel und besteht aus den sich a.ni Pistacia vera L. ausbildenden Gallen 2). Im trockenen Zustande sind sie gelblich, mit einem rötlichen Anfluge, birn- förmig, oben zugespitzt, 6 — 20 mm lang. Die hornige Wand erreicht eine Dicke von 0,6 — 1 mm und ist außen und innen der Länge nach geädert. Anatomisch unterscheidet sich diese Galle wenig von den oben be- sprochenen Carobben. Die Oberhaut und das unmittelbar darunter liegende Parenchym führen eisengrünenden, das übrige Grundgewebe eisenbläuenden Gerbstoff. Auch diese Gallen sind harzreich. Der Gerb- stoffgehalt beträgt ungefähr 32 Proz. 1) Roneali, Contributo alla studio delia composizione chioiica delle galle. La galla del Pemphigus cornicularius. Marcellia 4 (190 5), p. 26. 2) Sehr ähnlich den Gallen, die von Pistacia mutica, P. Khinjuk und P. tere- binthus abstammen. Vgl. Hartwich, Archiv d. Pharm. 1883. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 161 C. Gallen, welche auf Rhus- Arten entstehen. 1. Chinesische und japanische Galläpfel. (Gallae Chinenses et japonicae. Galles de Chine. Chinese galls, Ou-pei- tze, Oong-poey.) Dieser billige und außerordentlich gerbstoffreiche Rohstoff bildet etwa seit der 3Iitte dieses Jahrhunderts einen wichtigen Gegenstand des europäischen Handels. Die früheste verläßliche Nachricht über diese merkwürdigen Gebilde gab Geoffroy im Jahre 1724. Als im Jahre '1846 die ersten Zufuhren dieses Gerbmaterials nach Europa gelangten, wurden diese Gallen von Guibourt*) genauer untersucht, und diesem Forscher ist auch die erste eingehendere Beschreibung derselben zu danken. Einen schätzenswerten Beitrag zur Kenntnis der chinesischen Gallen hat SchlechtendaP) geliefert. Er war derjenige, welcher, ge- stützt auf Angaben in Kämpfers Amoenitates exoticse, vermutete, daß diese Auswüchse auf einer Sumachart entstehen, und zwar stellte er die Hypothese auf, daß Rhus chinensis Mal. die Stammpflanze der ge- nannten Gallen sei. Die genauesten Untersuchungen über die Abstam- mung und sowohl über die makroskopischen als über die bis dahin fast ganz unberücksichtigt gebliebenen mikroskopischen Kennzeichen gab Schenk3j. Schenk hat zunächst den Beweis erbracht, daß die chinesischen Gallen in der Tat von einer Mlnis-Ari abstammen. Er leitete sie von Bims semialota Murray ab. Diese Anacardiacee ist ein ansehnlicher Strauch oder bis 8 m hoher Baum, einheimisch im nördlichen und nord- westlichen Indien, wo er bis in die Vorberge des Himalaya ansteigt, ferner in China, Japan und auf Formosa. Die Form der Blätter ist sehr veränderlich. Schwach geflügelte Blattstiele besitzt die in China und Japan vorkommende Varietät Rhus Roxburgliü DC, breit geflügelte hingegen die auf Japan beschränkte Rhus OsbecJdi DC.^). Die ostasiatischen Gallen werden an Blattstielen, Fiederblättchen oder Zweigspitzen der erwähnten Sumach -Varietäten durch den Stich einer Blattlaus, Schlechtendalia chinensis Lichtenst.'") (Aphis chinensis 1) Revue scientifique etc. 1846. Hier auch Geoffroys Angaben über diesen Gegenstand. 2) Bot. Zeitung 1850, p. 7 und 664. Daselbst aucli der Hinweis, daß Oleen die chinesischen Gallen bereits erwähnte. 3) Schenk, Über die chinesischen Galläpfel. Buchners Repert. 3. Bd., V, p. 28 IT. 4) Vgl. Flückigcr, 1. c, p. 272. 3) Wegen des Gallenerregers vgl. insbesondere die bei Hartwicli und Flückiger zitierte Literatur. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. \\ 162 Vierzehnter Abschnitt. Gallen. Doiihleday), erzeugt. Moeller^) vertritt die Ansicht, daß die in Frage stehenden Gallen durch verschiedene Blattläuse hervorgerufen werden. "Vom Juli an bis September erntet man die Gallen; diese stellen nicht einfach getrocknete Sammelprodukte dar. In Japan (daselbst heißen sie Kifushi und Mimifushi) übergießt man nämlich das Gerb- material mit kochendem Wasser (in China wird es nur heißen Dämpfen ausgesetzt), um die eingeschlossenen Insekten zu töten, und trocknet hier- auf die Ware 3 — 4 Tage an der Sonne 2). Die chinesischen Gallen sind hohle, verhältnismäßig leichte (bis 12 g schwere), höchstens 8 cm lange Blasen und äußerst unregelmäßig gebaut, so daß eine zutreffende Beschreibung schwer gegeben werden kann. Im allgemeinen sind sie länglich oder verkehrt eiförmig gestaltet, mit zahl- reichen längeren oder kürzeren, hohlen, geraden oder gekrümmten Höckern oder Fortsätzen versehen. Viele dieser höchst wechselvoll aussehenden Gebilde erinnern in der Form lebhaft an die bekannte Wassernuß (Traim natans L.). Die Oberfläche dieser Gebilde ist häufig, besonders gegen die sich zuspitzende Basis, fein gestreift und mit einem dicken, kurzen, grauen Filz bedeckt 3). Falls dieser abgerieben ist, kommt die rötlichgelbe Farbe der Wand zum Durchbruche. Die japanischen Gallen^) sind im allgemeinen kleiner als die eben beschriebenen; sie werden durchschnittlich 4 — 6 cm lang und erreichen in ihren dicksten Teilen einen Umfang von 2 — 4 cm. Sie wiegen nur 4 — 5 g. Zahlreiche, meist stumpf geformte Höcker treten auf der Ober- fläche auf, welche mit einem dichteren, heller gefärbten Filz versehen ist, als es bei den chinesischen Gallen der Fall ist. Nach Hartwich sind die japanischen Gallen als besondere Art zu streichen, aber als Handelssorte aufrecht zu halten. Die Wandung der oslasiatischen Gallen ist meistens bis gegen 2 mm dick, sehr spröde, durchscheinend und hornig, der Bruch glänzend und glatt. Innerhalb der Höhlung findet man eine bedeutende Menge von Blattläusen und daneben flockige Knäuel von Fäden, wahrscheinlich Produkte der Insekten. Die Oberhaut dieser Gallen besteht aus kleinen, nahezu kubisch geformten Zellen, Viele dieser Elemente erweitern sich gegen den Grund \) Mofillcr, Österr. Bericht über die Weltausstellung in Paris ^876. Gerb- und Farbmaterialien, p. 4 5. 2) J. Ishikawa, Materials containing tannin used in Japan. Chemical news. 1880, p. 275. 3) Hartwich beschreibt auch fast völlig kahle Gallen von birnförmiger Geslalt. Über chinesische Birngallen. Archiv d. Pharm. 219 (1881), p. 31. Manchmal sind sie auch pflaumenförmig geslaltet. Siehe Hartwich, 1. c. 24 (1905), p. 595. 4) C. liartwich, Über die japanischen Gallen. Archiv d. Pham. 222 (1884), p. 90iff. — J. Rein, Japan nach Reisen und Studien 2. Leipzig 1886, p. 212. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 163 zu sackartig und bilden nach außen kurze, ein- bis zweizeilige, mit ge- raden oder hakenförmig umgebogenen Spitzen versehene Haare, welche das samtartige Aussehen der Gallen bedingen. Die Trichome färben sich, mit Kalilauge behandelt, intensiv goldgelb. Unter der Epidermis liegt ein zartes, tangential gestrecktes Parenchym, welches gegen die Mitte der Gallenwand allmählich an Größe zunimmt, um dann gegen die Innenwand zu wieder kleiner zu werden. In dem Grundgewebe ver- laufen zahlreiche Gefäßbündel, welche aus zarten Spiralgefäßen, Sieb- röhren und einem großen Milchsaftschlauche bestehen. Auch sonst treten Milchsaft- und schizogene Sekretbehälter auf. Erstere sind mit einer farblosen, opaken, amorphen Substanz erfüllt. Die innere Grenz- fläche des Gallenkörpers wird durch eine einschichtige Epidermis gebildet'). Betreffs des Gerbstoffgehaltes vergleiche das p. 141 Gesagte. Nach Manceau2) ist die Zusammensetzung der chinesischen Gallen, in Pro- zenten ausgedrückt, folgende: Wassergehalt 1 2,22 Proz. HolzstofTsubstanz (Ligneux) 22,20 » TanninS) 57,47 » Nicht Tannin (anderweitige Bestandteile) 8,11 » U. a. enthalten diese Gallen kleine Mengen von Gallussäure, Fett und Harz. Sie liefern etwa 2 Proz. Asche. 2. Kakräsinghee^). Der in den Bazaren Bombays feilgebotene Gerbstoff besteht aus Gallen, welche auf den Blättern der in Indien vorkommenden Uhus Kakräsinghee Royle und auch R. succedanea durch den Stich einer Äphis-hvi hervorgerufen werden. Diese in Bezug auf Gerbstoffmenge vielleicht selbst gegen die chinesischen Gallen nicht viel zurückstehenden Auswüchse haben ein so charakteristisches Aussehen, daß sie nicht leicht mit anderen Rohstoffen verwechselt werden können. Ähnlich den chine- sischen Gallen sind sie mit weiter Höhlung versehen. Sie sind entweder 1) Vgl. auch Bargagli-Petrucci, Cecidi della Cina. Nuovo giornalo bot. ital. 14 (1907), p. 240. Daselbst ist eine eingehende anatomische Beschreibung der Rhus semm/ato-Gallen und einiger Rhics-GsW^n auf anderen Arten (nebst morphologischen Abbildungen). 2) Manceau, 1. c, p. 68. 3) Nach Feist und Haun (Über das Tannin aus chinesischen Galläpfeln, Chem.- Ztg. 36, p. 4 201) erweist sich das chinesische Tannin genau so wie das türkische als glukosehaltig. 4) Über diese und die folgenden auf Tamarix- kvlen vorkommenden Gallen s. "Wiesner und Hartwich, zitiert auf p. 136 dieses Abschnittes. 11* \Q4: Vierzehnter Abschnitt. Gallen. einfach oder 2 — 4 lappig. Jeder Lappen oder die einfache Galle ist stark plattgedrückt, meist langgestreckt uad zugespitzt, etwa 1 — 3 cm lang, 1 — 1,5 cm breit und 4 — 6 mm dick, der Länge nach gerunzelt, kahl, außen gelbgrün, stellenweise oft lebhaft grün, innen bräunlich. Die Wände dieser Gallen sind i — 1,4 mm dick, von hornartiger Kon- sistenz; im Wasser erweichen sie und werden lederartig, wobei ihre Dicke sich verdoppelt bis verdreifacht und die Runzeln verschwinden. Fluglöcher kommen nur spärlich vor. Im Wasser sinken diese Gallen unter. Die aus höchst unregelmäßig geformten und verschieden großen Zellen bestehende Oberhaut ist reich an Spaltöffnungen (50 pro qmm), ein bis jetzt an Gallen noch nicht beobachteter Fall. In den Oberhaut- zellen tritt ein eisengrünender Gerbstoff auf. In dem außen klein-, innen großzelligen Parenchym tritt ein Farbstoff und reichlich eisenbläuender Gerbstoff auf. Stärke ist nur in der Nähe des Gefäßbündels nachweisbar. Im Parenchym liegen 1 — 3 Gefäßbündelzonen, in deren Gewebssträngen weder Harzgänge noch Milchsaftgefäße auftreten. D. Auf Taniarix- Arten vorkommende Gallen. Diese Gebilde stammen von mehreren Tamarix - Arien ab; man sammelt sie in Marokko und Algier unter den Namen Takout oder Teggaout von T. articulata Vahl. (T. orientaUs Forsk.), von Cecidomyia Tamaricis Ämb. erzeugt i), und 1\ africaiia Poir. in Tripolis, in Per- sien von T. gallica L. rar. mannifera Ehrbg. (unter dem Namen Gez- mazedsch bekannt), in Arabien und Indien von T. imlica und furas. Die Gallen letzterer Spezies werden in den Bombey-Bazaren als Padwüs bezeichnet. Auch Tamarix dioica liefert in diesen Gegenden Gerb- material. Die Gallen sind erbsen- bis nußgroß, von erdigem Aussehen und knollen- oder nieren förmiger Gestalt. Ihre Oberfläche ist völlig glanzlos, lichtbräunlich, stellenweise rötlich oder gelb. Die äußeren Par- tien sind etwas dichter als die inneren; aber keineswegs hornartig, viel- mehr erdig. Im Innern dieser Gallen treten zahlreiche Höhlungen und an der Oberfläche meist viele, etwa 0,6 mm weite Fluglöcher auf. Die Oberhaut besteht aus flachen unregelmäßig gestalteten Zellen, welche einen eisengrünenden Gerbstoff führen. Spaltöffnungen sind nicht vorhanden. Unterhalb der Epidermis liegt ein zunächst in tangentialer Richtung gestrecktes Parenchym, das weiter nach innen zu isodiametrisch wird. Diese Zellen führen neben Stärke und etwas Kalziumoxalat eisen- bläuenden Gerbstoff. Die die Höhlungen auskleidenden Zellen sind öfters papillös vorgewölbt. 1) Hartwich, Übersicht usw., 1. c, p. 889 ff. — A. v. Vogl, Lotos. 1875. Vierzehnter Abschnitt. Gallen. 165 Von den eben beschriebenen Zellen unterscheiden sich die von V. VogI erwähnten dadurch, daß nur ein Flugloch vorhanden ist, in der Epidermis Spaltöffnungen vorkommen und die Gefäßbündel von skle- rotischen Zellen begleitet sind. Geschichtliches. Die frühesten Angaben über eine technische Verwendung der Gallen (Bereitung von Tinte mit Hilfe von Eisensalzen) rühren von den alten Ägyptern her. Zur Zeit der römischen Welt- herrschaft läßt sich bis in das 4. und 5. Jahrhundert vor Christi Ge- burt zurück die Benutzung der Galläpfel {kleinasiatischer und griechischer) für technische und auch medizinische Zwecke nachweisen. Nach Plinius, der schon die Tamariskengallen erwähnt, wird mit Galläpfelextrakt ge- tränkter Papyrus zum Nachweise der Verfälschung des Ärugo (Grün- spans) durch Eisenvitriol angewendet (erste uns überlieferte chemische Reaktion). Später, insbesondere zur Zeit der Kreuzzüge, wurden die asiatischen Galläpfel regelmäßige Ausfuhrgegenstände. Als sich der Handel durch verbesserte Verkehrsmittel hob, wurden wir u. a. auch mit den in China und Japan häufig vorkommenden Rhusgallen bekannt. Dieselben werden bereits in einem alten Kräuterbuche aus den Jahren 1552 — 1578 erwähnt. Durch die großen Fortschritte der Technik und Chemie in den letzten Jahren haben die Gallen viel an Bedeutung i) verloren. 1) Über die Ein- und Ausfuhr von Gerbmaterialien in Deutschland vgl. Hart wich, Beihefte zum Tropenpflanzer. Herausgegeben von Warburg und Wohltmann 1 (1900), p. 13. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden^). Technische Verwendung finden nicht nur Stamm-, sondern auch Wurzelrinden; so wird z. B. die Wurzelrinde der Kermeseiche als sog. Garouille zum Gerben angewendet. Ferner dienen sowohl Stamm- als Wurzelrinde des Berberitzenstrauches als gelber Farbstoff. Echte, leicht ablösbare Rinden kommen nur den holzigen Dikotyle- donen und den Nadelhölzern zu. Wenn die Stämme dieser Gewächse älter als ein Jahr geworden sind, so wird ihre Oberhaut abgeworfen und es tritt ein verkorkendes Gewebe (Kork) an deren Stelle. Im Frühling, wenn die zellbildende Tätigkeit des Kambiums beginnt, läßt sich diese Korkschicht samt dem darunterliegenden grünen Parenchym (Rindenparenchym) und dem Bast- teil des Gefäßbündels leicht vom Holzkörper des Stammes, und zwar in dem stets aus zarten Zellen bestehenden Kambiumgewebe ablösen. Die Summe dieser, teils aus Grundgewebe, teils aus dem Bastteil (Pbloem) der Gefäßbündel bestehenden Gewebe bildet die Rinde. — Eine Rinde in dem eben angegebenen Sinne kommt bei monokotylen Gewächsen nicht vor. Wohl aber entstehen manchmal an den oberflächlichen Stamm- schichten monokotyler Baumgewächse (z. B. bei Palmen) rindenähnliche Bildungen, die man im gewöhnlichen Leben ebenfalls als echte Rinden anspricht. Hierher gehört z. B. die zum Gerben verwendete Rinde der Kokospalme. I. Äußere Kennzeichen der Rinden. Die Rinden werden entweder von wildwachsenden oder von zur Holzgewinnung gezogenen Bäumen als Nebenprodukt gewonnen, seltener von Pflanzen, die eigens und nur zum Zwecke der Rindengewinnung kultiviert werden. 1 ) Neu bearbeitet von Dr. F. v. Hülinel, Professor der Botanik, Rohstofflehre und technischen Miiiroskopie an der technischen Hochschule in Wien. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 167 So werden die meisten Gerbrinden wilden Pflanzen entnommen, während andere, wie viele Mimosarinden und die indischen Chinarinden, in eigenen Schälwäldern gezüchtet werden, wo dann nicht bloß die beste Rindenqualität erzielt wird, sondern auch die betreffenden Handelsprodukte viel gleichmäßigerer Natur und daher leichter zu charakterisieren sind. Nachdem sehr häufig von demselben Stamme nicht nur eine Gat- tung von Rinden gewonnen wird, indem das Produkt von sehr ver- schiedenem Alter ist, so sind die Gestalts- und Grüßenverhältnisse der Handelsrinden im allgemeinen sehr verschieden, ein Umstand, der die äußere Charakteristik derselben sehr erschwert. Dazu kommt noch, daß die Rinden durch nachträgliche Operationen, wie Mahlen, Dreschen, Stampfen, häufig noch weiter verändert werden. Im Großhandel kommen viele Rinden, wie z. B. die Fichtenrinde, die Wattlerinden und andere, in etwa meterlangen Stücken vor, welche vor dem Gebrauche verschiedenartig zerkleinert werden. Manche Rinden, wie die Garouille, kommen überhaupt nur in kleinen Stücken vor. Ob- wohl die Dicke der Rinde mit dem Alter derselben natürlich sehr wech- selt, so haben nichtsdestoweniger die Handelsrindensorten ganz bestimmte Dickenverhältnisse. Die Eichenspiegelrinden sind z. B. nur wenige Millimeter, die Mimosa- rinden 0,5 — 2,5 cm dick, während die Hemlock- sowie die Altholzrinden gewöhnlich sehr dick sind. Jene Rinden, welche von jüngeren Zweigen herrühren, wie die meisten Weidenrinden, sind außen ganz glatt und zeigen oft noch die Epidermis. Etwas ältere Sorten, wie z. B. die Spiegelrinden der Eichen, zeigen außen die dünne glänzende Schicht des Periderms, welches hie und da von kleinen Korkwärzchen, Lentizellen genannt, unterbrochen ist. Die meisten Rinden jedoch zeigen außen eine mehr oder minder dicke Borkenschicht, die, wie bekannt, sehr mannigfache Formen, Farben und Zeichnungen aufweisen kann. Die Kenntnis dieser Verhältnisse ist natürlich praktisch von größter Wichtigkeit, doch lassen sich dieselben nur schwer in charakteristischer Art beschreiben. Wenn die Borke an der Handelsware noch vorhanden ist, so wird dieser Umstand gewöhnlich durch die Ausdrücke »bedeckt« oder »un- geputzt« gekennzeichnet. So unterscheidet man geputzte und ungeputzte Eichenaltholzrinden und bedeckte und unbedeckte Chinarinden. Nach dem Abnehmen der Borke erscheinen häufig muschel förmige Vertiefungen an der Rindenoberfläche, welche in der Pharmakognosie als »Conchae« bezeichnet werden. Die Borke wird deshalb häufig entfernt, weil sie weniger wertvoll ist. Die Farbe der Außenfläche ist weiß, braun, gelblich, violett, wein- 158 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. rot oder bis fast schwarz; nur ganz junge Rinden erscheinen oft grün- lich. Außerdem ist die Härte der Außenseite häufig charakteristisch. So sind die glatten 3Iimosarinden meist fast steinhart, während der be- kannte Flaschenkork sowie die Manquittarinde durch ihre Weichheit aus- gezeichnet sind. Die Innenseite der Rinden ist im allgemeinen weniger charateristisch als die Außenseite, sie kann glatt (Nadelholzrinden), fein längsstreifig (Mimosarinden), grobstreifig (Filaorinde) sein. Besonders charakteristisch ist dieselbe dann, wenn in der Rinde große sklerotische Markstrahlen vorkommen, wie z. B. bei den Eichenrinden, der echten Winterschen Rinde und vielen Proteaceenrinden, welche Markstrahlen dann auf der Innenseite in der Form von sog. Markstrahlenkämmen hervorragen. Die Farbe der Innenseite wechselt so wie die der Außenseite und ist häufig ein brauchbares Wertbeurteilungsmerkmal der Rinden. Von größter Wichtigkeit für die Erkennung und Beurteilung der Rinden ist der sog. Bruch derselben, d. h. die Art und die Form, wie sich die ganz trockene Rinde quer bricht. Der Bruch der Rinden kann ein faseriger oder ein glatter bis körniger sein. Im ersten Falle sind immer sog. Bastfasern in größerer Menge in der Rinde vorhanden; im letzteren fehlen sie ent- weder ganz oder fast ganz. Häufig ist der Bruch schuppig, was, wie z, ß. bei der Fichte, mit der Schichtung der Innenrinde zusammenhängt. Man spricht auch von leichtem, schwerem, sprödem, langfaserigem, zähem Bruch: Ausdrücke, die leicht verständlich sind. Nachdem die Rinden stets außen ganz anders als innen gebaut sind, so ist selbstverständlich der Bruch auch außen und innen verschieden. Zur Erkennung der Rinden können auch andere empirische Merkmale herangezogen werden, so das spezifische Gewicht derselben. Schwerere Rinden, z. B. die Mangle- und Mimosarinden, sinken sofort im Wasser unter; leichte (Fichtenrinde) und sehr leichte (Skorzarossa) schwimmen. Der Geschmack und der Geruch verraten sehr häufig die Rinden- art. Rinden, welche Harzgänge (z. B. Nadelholzrinden), Sekretschläuche (Zimtrinden) oder Drüsen enthalten, besitzen stets einen charakteristi- schen Geruch. So haben die Nadelholzrinden einen angenehmen Ter- pentingeruch, die Massoirinde riecht wanzenartig, die Zimtrinden sind in dieser Beziehung bekannt. Nicht nur bei aromatischen Rinden, son- dern auch bei solchen, welche Gerbzwecken dienen, spielen Geruch und Geschmack eine hervorragende Rolle als Wertbeurteilungsmittel, nament- lich kann die Frische und Unverdorbenheit der Rinde auf diesem AVege leicht sichergestellt werden. Die Gerbrinden verraten ihren Tanningehalt sofort durch den zu- sammenziehenden (adstringierenden) Geschmack, der bei einem Gehalte von über 15 Proz. unangenehm stark wirkt. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. \QQ Die Güte der aromatischen Rinden wird wesentlich auch durch die Geruchs- und Geschmacksprobe erkundet. Wichtige Hilfsmittel zum praktischen Studium der Rinden sind glatte Längs- und Querschnitte, welche in der Regel ganz bestimmte Zeich- nungen aufweisen, die von dem inneren Bau der Rinde herrühren. Insbesondere der Querschnitt (Lupenquerschnitt) der Rinden ist von Wichtigkeit. Nachdem die die Rinden zusammensetzenden Gewebsarten, wie Fa- sern, Steinelemente, Parenchym und Siebrühren, sowie der Kork nicht gleichmäßig in der Rinde verteilt sind, so kann man diese Gewebe schon mit der Lupe in der Regel nach Lage und Anordnung erkennen. Die charakteristischen Zeichnungen, Schichten, Streifen, Flecke usw. von verschiedener Färbung und bestimmter Anordnung sind wichtige Hilfs- mittel nicht nur zur Erkennung der Rinden, sondern auch zur Wert- beurteilung. Der Lupenquerschnitt zeigt auch sofort, ob schon Borke vorhanden ist oder die ganze Rinde, wie die Gerber sagen, aus »Fleisch« besteht, ob noch die Epidermis oder schon Periderm vorhanden ist usw. Je heller der Querschnitt erscheint, desto besser ist im allgemeinen die Rinde, was nicht nur für Gerb-, sondern auch für viele aromatische Rinden gilt. In vielen Fällen zeigen Rinden einfache, leicht auszuführende, charak- teristische chemische Reaktionen, welche oft rascher zur Erkennung der Rinden führen, als andere Hilfsmittel. So verraten sich gerbstoffhaltige Rinden sofort durch die Tanninreaktion mit Eisensalzen. Man bemerkt hierbei auch in der Regel ohne weiteres, ob der Gerbstoff ein eisen- grünender oder eisenbläuender ist; so kann man z. B. Tannen- und Fichtenrinde in gemahlenem Zustande sofort voneinander unterscheiden, da die erstere einen eisenbläuenden, die letztere einen eisengrünenden Gerbstoff enthält. Tanninhaltige Rinden zeigen an dünnen Schnitten mit Kalilauge unter dem Mikroskop eine intensive gelbe bis rotbraune Färbung. Viele Rinden zeigen spezifische Reaktionen, So enthält die Roß- kastanienrinde Äskulin und gibt, mit Wasser gekocht, eine bläulich- schimmernde Lösung. Viele Rinden, wie z. B. Eichen-, China- und Weidenrinden, enthalten viel Phlorogluzin und färben sich dann mit Säuren schön rot, was ihre verholzten Elemente anbelangt. Spezifische Stoffe sind in Rinden sehr häufig, man braucht nur an die Alkaloide der Chinarinden, an das Glycirrhizin der Monesiarinde, das Betulin des Birkenkorkes und Alnin der Erlenrinde zu denken. 170 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. II. Innerer Bau der Rinden. Die Rinde ist, insbesondere in ihren älteren Stadien, eines der kompliziertesten Organe der Pflanzen. Ein vollständiges Verständnis des Baues der Pflanzen kann nur auf mikroskopisch-anatomischem Wege gewonnen werden. Auch für praktische Zwecke ist die Kenntnis der mikroskopischen Zusammensetzung der Rinden von größter Bedeutung, insbesondere bei Feststellungen in jenen Fällen, in welchen ein sehr stark zerkleinertes oder gemahlenes Produkt vorliegt. Infolge der auffallenden Veränderungen, welche die äußere Beschaffen- heit der Rinden im Laufe des Wachstums erleiden, gewinnen die inneren mikroskopischen Merkmale eine um so größere Bedeutung. Anfangs be- steht jede Rinde aus der Epidermis, dem primären Rindenparenchym und dem primären Baste. In diesem (primären) Zustande bleibt aber die Rinde nur bei manchen krautigen Pflanzen; in weitaus den meisten Fällen nimmt die Rinde durch Anlagerung von Gewebeschichten an der Innenseite an Dicke bedeutend zu, während gleichzeitig zuerst in der Epidermis oder in verschieden tief gelegenen Zonen eine Korkschicht entsteht, welche das außerhalb von ihr liegende absterbende Gewebe als äußerste Borkenschichte abscheidet. Später bilden sich dann tiefer liegende Korkschichten, welche in der Regel schuppenförmige Gewebepartien der Rinde nach außen abscheiden, wodurch allmählich eine immer dicker werdende Borkenschichte zustande kommt. Die Borke ist daher, wie man sieht, kein selbständiges Gewebe, sondern besteht nur aus den abgestorbenen, äußeren Partien der Rinde, welche durch Korkschichten ausgeschieden sind. Man kann daher in der Borke alle Gewebe vorfinden, die in der Rinde auftreten. In dem Maße, als die ältesten (äußersten) Borken- schuppen abgeworfen werden, bilden sich neue aus immer tiefer lie- genden Gewebeschichten der Rinde, so daß schließlich die Epidermis, das primäre Rindenparenchym und der primäre Bast ganz in die Borke und zum AbfaUen gelangen, und die Rinde dann nur mehr aus sekun- därem, durch den Dickenzuwachs zustande gekommenem Baste besteht. Es ist daher begreiflich, daß eine und dieselbe Rinde je nach ihrem Alter höchst verschieden gebaut sein kann, und ist ohne weiteres klar, daß das eigentliche Bleibende an der Rinde der sekundäre Bast und die innerste Korkschicht sind, weshalb die mikroskopische Kennt- nis dieser beiden Gewebe praktisch am wichtigsten ist. Der Kork kann nur bei Rinden krautiger Pflanzen gänzlich fehlen (Ghurcorinde). Die Epidermis kommt bei jungen Mimosa- und Weiden- rinden vor; nur eine einfache Peridermschicht zeigen Weidenrinden, Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 171 dünne Spiegel- und Manglerinden. Die echte Skorzarossa besteht nur aus der abgelösten Borke von Piniis halepensis. Die meisten Handelsrinden bestehen jedoch aus Borke und Fleisch. Die vier Hauptgewebesysteme der Rinden, der Kork, das primäre Rinden- parenchym, der primäre und sekundäre Bast sind bei verschiedenen Rinden difTerent gebaut. Was den Kork anbelangt, so bildet derselbe gewöhnlich nur dünne Schichten, die am Lupenquerschnitte als dunklere oder hellere tangentiale Linien hervortreten. Die Korkeiche jedoch entwickelt im wildwachsen- den Zustande nur eine einzige Korkschichte, welche unterhalb der Epidermis entsteht, und die sowie der Holzkürper eine jährliche Bildung von Zuwachszonen aufweist. Die Korkzellen selbst sind bei jeder Rinde von charakteristischem Baue und daher für die Mikroskopie derselben von Wichtigkeit. Unter dem Korke liegt häufig eine schmale Zone von tafel- förmigem Parenchym, Phelloderm genannt, welches aus derselben Ge- webeschichte sekundär entsteht, die den Kork bildet. Das primäre Rindenparenchym ist in der Regel reich an Chlorophyll und enthält häufig Kristalle oder Kristalldrusen, die aus oxalsaurem Kalke bestehen. Die Kristallformen dieses Salzes sind sehr charakteristisch und bilden ein wesentliches Merkmal zur Erkennung der Rinden, namentlich wenn diese in zerkleinertem Zustande vorliegen. Außerdem können im pri- mären Rindenparenchym auch noch Harzgänge, Ölschläuche, Schleim- schläuche und Steinelemente vorkommen. Die letzteren sind ganz beson- ders häufig zu finden und liegen meistens in Gruppen oder Nestern. Manchmal bilden sie einen geschlossenen Sklerenchymring, der z. B. für die Eichen-, Erlen-, Zimtrinden charakteristisch ist. Wenn dieser Sklerenchymring auch primäre Bastfasern enthält, so heißt er ein ge- mischter. Er wird häufig infolge des Dickenwachstums der Stämme gesprengt. Die Sklerenchymklumpen sind durch die Verholzung der meist sehr stark verdickten Wandungen der Elemente, die von zahl- reichen Porenkanälen durchsetzt sind, ausgezeichnet. Die Steinelemente sind meistens rundlich oder isodiametrisch; wenn sie länger gestreckt sind, führen sie auch den Namen Stabelemente. Selten fehlen die Steinelemente gänzlich, z. B. in manchen Weiden- rinden, im weißen Kaneel. Was nun den primären Bast anbelangt, so kann derselbe aus zwei Hauptbestandteilen bestehen, nämlich aus dem Hart- und dem Weich- bast. Der erstere liegt außen und besteht aus derbwandigen, meist verholzten Bastfasern, während der Weichbast aus zarlwandigen Sieb- rühren und dem Bastparenchym aufgebaut ist. Der Hartbast kann auch fehlen z. B. beim weißen Kaneel, bei der Granatapfelbaum- rinde usw. 172 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Der sekundäre Bast, von dem jedes Jahr eine neue Schichte auf der Außenseite des Holzkambiunas gebildet wird, ist typisch ebenso wie der primäre gebaut, von welchem er sich hauptsächlich durch die regel- mäßige schichtenweise Anordnung seiner Gewebe unterscheidet. Der Bast bildet Stränge, die der Länge der Binde nach verlaufen und welche durch sogenannte Markstrahlen voneinander getrennt sind: Die Markstrahlen sind nun zweierlei Art. Jene welche schon vor dem Auftreten des sekundären Bastes vorhanden sind, die also die primären Bastbündel voneinander trennen, heißen primäre oder große Markstrahlen. Jene welche erst später in den sekundären Bastgeweben auftreten und gewöhnlich kleiner sind, heißen sekundäre oder kleine Markstrahlen. Die Markstrahlen verlaufen, wie der Name schon sagt, radial, während die Bastslränge axial stehen. Die großen Markstrahlen verbinden das primäre Rindenparenchym ') mit dem Marke, während die kleinen Markstrahlen aus dem Holzkürper durch das Kambium hindurch in den sekundären Bast gehen. Die Markstrahlen bestehen der Haupt- sache nach aus in der Regel radial gestrecktem Parenchym mit akzesso- rischen Elementen, wie Oxalat- und anderen Sekretschläuchen und Stein- elementen. Manchmal, z. B. bei der Fichten- und den Führenrinden, kommen auch Harzgänge in denselben vor. Bei den einzelnen Rinden ist nun die Zahl, Grüße und Verteilung, sowie die Mannigfaltigkeit der vor- handenen Elemente verschieden. Ebenso ist die Grüße und Zahl der Markstrahlen eine wechselnde, wodurch eben mikroskopisch die Rinden mehr oder weniger leicht voneinander unterschieden werden künnen. So z. B. fehlen in der Fichten-, Tannen- und Lärchenrinde die Bast- fasern, welche wieder bei der Erlenrinde nur im primären Baste auf- treten, während sie bei den Eichen- und Mimosarinden auch im sekun- dären Baste vorkommen. Akzessorische Elemente wie z. B. Ol- und Schleimschläuche sind für einzelne Arten oder Familien charakteristiscli (Zimtrinden). Wie schon erwähnt, sind die Formen der Oxalatkristalle für die einzelnen Arten sehr charakteristisch und man kann danach die Rinden in acht Gruppen einteilen, je nachdem: 1. Kristalle in der Rinde vüllig fehlen (Valdidiarinde, viele Pro- teaceenrinden; Toa toa-Rinde); 4) Nach der Auffassung van Tieghems eigenthch nur das sog. Pericykel- gewebe mit dem Mark. Dieses Pericykelgewebe ist nach dem Genannten von dem eigentlichen primären Rindenparenchym durch eine einfache, manchmal schwach verkorkte Zellschicht (Endodermis) getrennt. Nachdem aber diese Trennungsschicht in der Regel kaum ausgesprochen ist, so wollen wir hier bei dieser mehr technisch- mikroskopischen Darstellung von diesen feineren Verliältnissen absehen. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 173 2. nur einerlei einfache, nicht nadelfürmige Kristalle vorkommen (Mimosarinden, Hemlockrinde, Tannen- und Birkenrinde); 3. zweierlei einfache, nicht nadelfürmige Kristalle, kleine im Korke, große in der übrigen Rinde auftreten (z. B. Föhren-, Lärchen-, Fichten- rinde); 4. nur oder vorzugsweise Zwillingskristalle (neben einfachen) vor- handen sind, z. B. Eukalyptusrinden; 5. nur Kristalldrusen auftreten (Granatapfelbaumrinde); 6. Drusen und einfache Kristalle vorkommen (z. B. Eichen-, Weiden-, Mangle- und Roßkastanienrinde); 7. Drusen, Kristalle und Kürner zugleich da sind (Erlenrinden), oder endlich 8. nadelfürmige Oxalatkristalle auftreten (Ceylonzimt). Schließlich sei noch bezüglich der mikroskopischen Untersuchungs- methoden der Rinden erwähnt, daß diese entweder durch Kochen mit Salpetersäure oder Kalilauge, also eine Art von Mazerationsprozeß, voll- ständig in ihre Gewebselemente zerlegt werden künnen, oder daß man sich durch Erzeugung von Quer- und Längsschnitten über deren Bau orientieren kann. Solche Schnitte von trockenen Rinden sind in der Regel sehr undurchsichtig und zur direkten Untersuchung kaum geeignet. Sie werden am besten durch Erwärmen mit verdünnter Kalilauge auf dem Objektträger unter dem Deckglase aufgehellt, wobei indessen nicht zu übersehen ist, daß die Kalilauge chemische und physikalische Ver- änderungen in den Schnitten hervorbringt, was sich insbesondere durch starke Quellungen von Membranen, Verkleisterung der Stärke usw. oft recht stürend kund gibt. III. Zusammenstellung jener Gewächse, deren Rinden technisch verwendet werden. 1. Coiiiferen. Abies excelsa LamA) (= Plmis Äbies L. = Pinus Picea du Boy = Picea vulgaris LJc). Abies alba Mill. White Spruce. Abies pectinata DC. Bernardin, Classif. des 250 Mat. tan- nantes. Gand 1872, p. 9. Abies canadensis Mich. Hemlocktanne, Pruche, Hemlock-Spruce. Bancroft, Neues engl. Färbeb. II, p. 588. Sämtlich Gerbrinden. \) Die Rinden der gesperrt gedruckten Arten werden im IV. Kapitel dieses Absclinittes (Spezielle Betrachtung der technisch verwendeten Rinden) abgehandelt. Jene Artnamen, bei welchen die Angabe des Autors fehlt und durch ein ? gekenn- zeichnet sind, sind im Index Kewensis nicht zu finden. 174 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Larix europcea D C. (^= L. decidua Hill. = Pinus Larix L. = Abies LarixLam.). Gayer, Forslbenutzung, p. 587. J. Neubrand, Die Gerberrinde, mit besonderer Beziehung auf die Eichenschälwirt- schaft usw. Frankfurt 1869, p. 218. Pinus halepensis Mill. Südeuropa. Die Rinde wird besonders in Neapel und Sizilien als Gerbmaterial verwendet. Neubrand, 1. c, p. 218. Exp. univ. de 1873 ä Vienne, Algerie. Paris 1873, p. 97. Pi7ius Laricio Poii'et. Bernardin, 1. c, p. 9. Selten benutzt. Pinus Pinaster Sol. (= Pinus maritima D C). Snobar el Guetan in Algier. Algörie, 1. c, p. 97. Pinus Tceda L. Virginien, Kanada. Katalog der Holzsammlung des Apoth.-Vereins in Wien. 1866, p. 23. Juniperus communis L. Dient in Rußland zum Gerben. Zeitschr. des Petersburger Forstvereins. 1 879. Zentralblatt für das gesamte Forst- wesen. 1879, p. 329. Siehe auch Bautsch, Beschreibung der Loh- gerberei. Dresden 1793, und Wehrs, Über Eichenlohsurrogate und Schnellgerberei. Hannover 1810, p. 91. Phyllocladus tricJiomannoides Don. und Ph. rhomhoidalis Rieh, in Neuseeland (und Australien), sowie Ph. asplenifolia Hook, in Tasmanien liefern wertvolle Gerbrinden, die bis 28,6 Proz. Tannin, aber auch viel roten Farbstoff enthalten. Die Rinden kommen unter den Namen »Toa- Toa«, »Takeha«, »Tamhakibork« vor. Sie enthalten zahlreiche kurze Bast- fasern und kommen meist gemahlen vor. Sie werden hauptsächlich in Tasmanien und Neuseeland verwendet. Rosenthal, Synops., p. 173 Dragendorff, Heilpflanzen. 1898, p. 64. Bernardin, 1. c, p. 10 Sammlung der Versuchsstation für Gerberei in Wien. Bernardin Visite ä l'expos. de Vienne. 1873, p. 23. Pharm. Journ. and Transact 1887, p. 609 und 866. Rosenthal, Synopsis, p. 173. Bernardin Visite ä l'exp. de Vienne. 1873, p. 23. Podocarpus elongata L'Herit., und Podoca^pus Thunhergii Hook. Yellow-wood. Am Kap. Bernardin, Visite etc., 1. c, p. 23. Gerbmaterial. 2. Casiiarineen. Casuarina equisetifolia L. fil. (= C. laterifolia Lam.). Indien. Reunion. Auf Reunion als »ecorce de Filao« bekannt und zum Gerben und Färben benutzt. Cat. des Col. fr. 1867, p. 99. C. muricata Roxh. Cat. des Col. fr. Exp. univ. 1 873 ä Vienne, p. 59. Dient zum Gerben. C. quadrivalvis Labill. Tasmanien. Bernardin, I.e. Dient zum Gerben. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 175 Auch noch andere Casuarineenrinden werden in verschiedenen Län- dern zum Gerben benutzt. 3. Palmen. Cocos nucifera L. Die äußeren rindenartigen Stammteile werden in Indien zum Gerben angewendet. Miquel, Flora v. Nederl. Indie III, p. 68. Sabal serrulatum E. et Seh. Saw-palm in Florida, und Arizona in Nordamerika, wird daselbst, und zwar der ganze Stamm zum Gerben gebraucht. Americ. Journ. of Pharmac. 1883, p. 466. Wird von den Gerbern Palmetto genannt. 4. Juglandeen. Juglans regia L. Nach Bernardin iClassif., 1. c, p. 21) in der Lombardei als Gerbmaterial benutzt. Engelhardtia Roxhurghiana Lindleij. Söwalibaum. Java, Molukken. Rosenthal, 1. c, p. 844. Dragendorff, 1. c, p. 161. 5. Mjricaceeii. Myriea Oale L. Europa und Nordamerika. Die Rinde und Zweige dienen zum Gerben. Duchesne, Rep. des plantes utiles etc., p. 324. M. Nagi Thunh. Nepal, China, Japan, Indien. Die Rinde enthält 13,7 Proz. Tannin. Chem. News. 1896, p. 74 ff. 6. Saliciueen. Popidus eanadensis Miehx. C= P. monüifera Alton). Die Rinde war 1878 in Paris von Holland nebst damit gegerbtem Leder ausgestellt. Nach W. Eitner [Der Gerber III (1879), p. 198] 8 mm dicke, außen hell- graubraune Rindenstücke, mit horizontalen aufsitzenden Korkwärzchen; innen glatt, weißlichgelb; Bruch faserig. Enthält nach dem Genannten nur 2 Proz. Gerbstoff und ist daher geringwertig. P. tremula L. Rosenthal, I.e., p. 1110. Nach Bernardin (Suppl. usw., p. 3) soll die Rinde ebensogut wie Weidenrinde sein. In Rußland für sich oder mit Birkenrinde zur Fabrikation von »Goudron« verwendet. S. P. N. Werekha, Notice sur les forets et leurs produils. St. Peters- bourg 1873, p. 13. P. nigra L. Bernardin, Classif., 1. c, p. 14. P. pyramidalis Boxier. Hier und da als Gerbmiltel verwendet. Neubrand, 1. c, p. 220. Nach Wehrs (Über Eichenlohsurrogate usw., p. 66) scheinen alle Pappeln eine gute Lohe zum Schwellen der Häute zu liefern. Enthält 3 Proz. Gerbstoff. Salix arenaria L. Im Aslrachanischen benutzt. Pallas, Flora rossica I, 2, p. 6. S. alba L., S. caprea L., S. cinerea L., S. fragilis L., S. Helix L., S. pentandra L., S. purpurea L., S. rubra Huds. Nach Wiesner 176 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. (Rohstoffe, I. Aufl., p. 472 f.) sämtlich in Europa und vornehmlich in Rußland verwendet. Rosenthal führt noch folgende Arten an: S. Russeliana Sm., S. I)abylomca L., S. nigra TF., S. amygdalina L., 8. daphnoidea L., S. viminalis L., S. incana Sehr., S. acuminata (sämtlich in Europa); ferner 8. conifera Miililb. und 8. eriocephala Mchx. (in Nordamerika usw.), 1. c, p. 204. Siehe Duchesne, 1. c, p. 328 f. S. Weidenrinden, 7. Betulaceen. Betula alba L., s. unter Rirkenrinden. B. lenta L., s. unter Birkenrinden. B. excelsa H. Kew (= B. lutea Mchx.). In Boston, Nordamerika, zum Gerben. Duchesne, 1. c, p. 321, Alnus glutinosa L. Die Rinde ist nach älteren Analysen (Davy, Gassincourt) sehr reich an Gerbstoff, soll nämlich 16 — ITProz. hier- von enthalten. Das mit dieser Rinde gegerbte Leder ist rot, hart und spröde. In Ungarn, in der Militärgrenze und in Italien wird sie zum Gerben verwendet. Auch in Spanien soll sie hierzu benutzt werden. Siehe Th. Hartig, VoUständ. Naturgeschichte der forstlichen Kultur- gewächse Deutschlands, p. 364. Bernardin, 1. c, p. II. Neubrand, 1. c, p. 220. S. unter Erlenrinde. A. incana W., s. unter Erlenrinde. A. glauca Mchx. In Nordamerika. Duchesne, 1, c, p. 320. A. cordifolia Ten. Wird in Italien benutzt, 8. Fagaceeu. Castanea vesca Gärtn. (= C. vidgaris Lam.). Die Rinde dient zum Gerben und Färben. Neubrand, 1. c, p. 220. Nach Bernardin (1. c, p. 11) wird in Frankreich das Holz auch zum Gerben verwendet; s. auch Duchesne, 1. c. , p. 322. Die Rinde hat etwa den Wert der Eichenrinde. In Frankreich wird aus dem Holze in ansehnlichen Mengen ein Gerbstoffextrakt bereitet und verbraucht. In Österreich- Ungarn wird die in Südtirol, Unterkrain usw. in größerer Menge vorkommende Edel- kastanie zu Gerbzwecken fast gar nicht verwendet. Es würde sich in den genannten Gegenden die Erzeugung von Kastanienholzextrakt nach Wessely (Forstliches Jahrbuch für Osterreich -Ungarn, I, Wien 1880, p. 236], um so sicherer rentieren, als das Holz daselbst noch sehr wohl- feil ist und meist nur als Brennholz verwendet wird. Es stand 1 880 in der Tat eine Wiener Firma (Gerhard us et Flesch) im Begriffe, in Kroatoslavonien und Krain genanntes Extrakt zu erzeugen. Nach Be- stimmungen von W, Eitner enthält das Kastanienholzextrakt 52 Proz, Gerbstoff, Es stellt eine harte, undurchsichtige, schwarze, stark glän- zende Masse dar. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 177 Fagus süvatica L. Selten benutzt. Bernardin, 1. c, p. 11. Du- chesne, 1. c, p. 323. Rosenthal, 1, c, p. 188. Enthält nur 2 Proz. Gerbstoff. R. Wagner in Dinglers Polytechn. Journal CLXXXIII (1867), p. 236. Corylus Avellana L. Ebenso. 3 Proz. Gerbstoff. Bernardin, 1. c, p. 13. Quercus sessiliflora Sm. \ Qu. pedunculata Ehrh. [ s. Mitteleuropäische Eichen- Qu. cei'ris L. ( rinden. Qu. pubescens Willd. Weißeiche j Qu. coccifera L. Scharlacheiche. Die Stammrinde derselben wurde früher in Frankreich viel stärker als heute zum Gerben verwendet. Heute ist die als Garouille bekannte Wurzelrinde wichtiger. Siehe Böhmer, 1. c. II, p. 396. S. Südeuropäische Eichenrinden. Qu. castanea Willd. Soll in Amerika zum Gerben verwendet werden. Henkel, Naturprodukte u. Industrieerzeugnisse im Welthandel I, p. 348. S. Nordamerikanische Eichenrinden. Qu. Hex L. Wärmeres Europa. Ghene yeuse oder verte genannt. Die Rinde dieses Baumes scheint früher häufiger als jetzt zum Gerben verwendet worden zu sein. Böhmer, I.e. II, p. 396. Duchesne, l. c, p. 326. Wessely, Offiz. österr. Ber. usw. V, p. 448. Nach Kotschy (Die Eichen Europas und des Orients) soll diese Eiche unter Umständen Kork liefern. S. Südeuropäische Eichenrinden. Qu. occidentalis Oäy f= Qu. Silber L. var.latifoliaDuham.) und Qu. Silber L. Liefern beide nebst dem Bouteillenkork ein wert- volles Gerbmaterial. Henkel, 1. c. I, p. 348. Wessely, l. c. , p. 348. Qu. pseudosuber Santi. Besitzt unter den Gerbmaterial liefernden Eichen Algiers eine besonders dicke und gerbstoffreiche Rinde. Expos, univ. de 1873: Algörie, p. 94. Liefert auch Kork. Qu. rubra L. Common red oak genannt. Nordamerika. Qu. coccinea Wangenh. var. nigrescens DC. Black oak in Nord- amerika. Qu. occinea Wangenh. Skarlet oak. Qu. alba L. White oak. Qu. falcata Mchx. Spanish oak. S. Nordamerikanische Eichen- rinden. Qu. virens H. Keiv (= Qu. Phellos L.). Nordamerika. Duchesne, l. c, p. 328. Qu. tinctoria W. (= Qu. nigra L. = Qu. citrina Bancroft). Liefert das Querzitron und dient in den Vereinigten Staaten zum Gerben. (Black oak.) S. Querzitronrinde. Qu. nigra L. var. digitata Marsh., Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 12 178 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Qu. nigra L. var. irißda Marsh., Qu. aquatica Catesb. (Querzitronrinde.) Duchesne, 1. c, p. 326 und Qti. cinerea Mchx. Alle vier liefern mindere Sorten von Querzitron und dienen in Nordamerika zum Gerben. Der Gerber III (1877), p. 26. Qu. Prinus L. var. acuminata DC. White Chestnut oak. Qu. Prinus L. var. monticula. Rook- Chestnut oak. Nord- amerika. Der Gerber III (1877), p. 25. S. unter Nordamerikanische Eichenrinden. Qu. hicolor W. Nordamerika, Qu. montana W. Nordamerika, Qu. lyrata Walt. f= Qu. lobata Nees). Nordamerika. Rosenthal, 1. c, p, 185, Dragendorff, Heilpflanzen. 1898, p. 164. Qu. infectoria Oliv. In Indien (Bern ardin, 1. c, p. 12), desgleichen in Japan und in Cochinchina werden einige Eichenarten zum Gerben ver- wendet. In Cochinchina unter dem Namen Cay de. Auf Java werden als Gerbmaterialien benutzt: Qu. Javensis Miqu., Passang-batoe genannt; Qu. pruinosa Blume, Passang-mienjak genannt; Qu. induta Blume, Passang. Nach Bernardin, Suppl. de la Clas- sif. etc., p. 2. Qu. MirhecTxii Dürr. In Algier Chene Zeen genannt. Exp. 1873. Algerie, p. 80 und 93. S. Südeuropäische Eichenrinden. Qu. Toxae Oill. v. Seckendorff, Die forstlichen Verhältnisse Frankreichs. 1878, p. 152. Ebenda. Castaneopsis chrysopliylla Hook, in Kalifornien ist bald strauch- bald baumartig und liefert eine 19 Proz. Tannin enthaltende Gerbrinde. (Apothek.-Zeitung 1895, p. 878; Americ. Journ. Pharmac. 1897, Bd. 69, Nr. 8.) 9. ülmaceen. JJlmus campestris L. Zum Gerben und Gelbfärben, in England zum Schwellen der Häute benutzt. Wehrs, 1. c, p. 71. Bernardin, 1. c, p. 13. 3 Proz. Gerbstoff, der mit Eichenrindengerbstoff identisch sein soll. ülmus effusa W. Ebenso. TJlmus suberosa Koch. Der Kork dieser Art ist unbrauchbar. Celtis madagascariensis Boj. Auf Reunion wird die »Ecorce d'An- drese« genannte Rinde zum Gerben und Färben verwendet. Cat. des Col. fr. 1867, p. 99. C. obliqua Moench. Amerika. Duchesne, 1. c, p. 322. Micocoulier des Antilles genannt, kommt aber auch in Nordamerika vor. Synonym mit Celtis occidentalis L. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 179 10. Moraceen. Artocarpus integrifoUa L. fil. Die Rinde »Ecorce du jacquier« in Indien zum Gerben und Fürben verwendet. Cat. des Col. fr. 1867, p. 99. Cecropia ijeltata L. Westindien und Südamerika. C. pcdmata W., C. concolor W. und C. Ambaiba Adanson, sämtliche in Brasilien; nach Rosenthal, 1. c, p. 197. Sind Gerbrinden. Brosimum speciosum?^ soll die » Gateadorinde « liefern. S. die Zeitschrift: Der Gerber III (1879), p. 198. 11. Proteaceeii. Protea grandiflora Thunberg. Kap. Waagenboom genannt. Gerberrinde. P. mellifera Thunberg (= Banlisia serrata L. fil.). Kap, Neu- holland. Enthält nach Maiden 23 Proz. Katechugerbsäure. Dragen- dorf f, 1. c, p. 181. Enthält auch Hydrochinon und Bimethylprotokatechu- säure. Hesse, Ann. d. Ch. und Pharm. 1896, p. 290 und 317. P. speciosa L. Am Kap zum Gerben. Duchesne, 1. c. , p. 55. Thunbergs Reisen, I. B., II. T., p. 96. Böhmer, Tech. Gesch. II, p. 420. Leucospermum conocarpum R. Er. L. ai'genteum B. Br. Über die Rinde dieser 5 Spez. s. Älindere Gerbrinden. 12. Polygoneeu. Coccoloba uvifera L. Uva de Playa. Liefert das Jamaikakino, Kino occidentale oder americanum. Gerb- und Färbmaterial. 13. Berberidaceen. Berberis vulgaris L. Die Stamm- und Wurzelrinde enthalten, sowie das Holz, das Alkaloid Berberin und werden in ()sterreich und Frankreich zum Färben angewendet. 14. Maguoliaceeu. Liriode7idro7i hdipife7-a L. Liefert Gerbrinde. Nordamerika. Rosen- thal, 1. c, p. 597. Lloyd, Pharm. Rundschau. 1886, p. 169. 15. Monimiaceeii. Boldoa chüensis Juss. (= Peumus Boldus Mol.). Chili. »Bolda« genannt. Duchesne, 1. c, p. 312. Peumus albus Molina, 12* J^SO Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Peiimus rubiis Molina, Pewnus ramosus Molina, alle nach Duchesne (1. c, p. 312) in Chili zum Gerben verwendet. 16. Lanrineen. Nectandra sp. Liefert die zum Gerben benutzte Rinde des Namens Yellow silverballibark oder siruaballibark. Britisch-Guayana. Offiz. österr. Ber. Weltausstellg. 1867, V, p. 345. Persea Lingiie N. ah Es. (= Laurus Litige Domb. = Laurus Ldngue Miors). P. Meyeniana N. ah Es. Chili. Dort ganz allgemein zum Gerben verwendet. Rosenthal, I.e., p. 1111. Laurus Peumo Domb. In Chili zum Gerben benutzt. Bernardin, Classif. usw., p. 14. Cinnamomum xeylanicum Breyn. (= Laurus cinnamomum L.), s. Ceylonzimt. Cin7iamomum Cassia Bl. (= C. aromaticum Nees), s. Zimt- kassia. C. Culilavan Nees. Die Rinde findet in Indien die Verwendung des Zimts. Miquel, 1. c., p. 894. C. xanthoneurum Bl. Desgleichen. Miquel, 1. c, p. 895. Siehe P fister. Zur Kenntn. d. Zimtrinden, in Forschungsberichte über Lebens- mittel. 1893. C. Burmanni*Bl. China. Siehe Pf ister, 1. c. C. Tamala Nees et Eberm. Siehe P fister, 1. c. Dicypellutn caryophyllatum Nees f= Persea caryophyllacea Marl. = Licaria guyanensis Aubl.), s. Zimtrinden. Massoia aromatica Becc. Aus dem südlichen Neuguinea. Siehe d'Alberti, Neu-Guinea II, p. 398. S. Massoirinde. Sassafras officinalis Nees aus den östlichen Teilen von Nord- amerika. Für die Abdestillierung des wichtigen Sassafrasöles kommt nicht nur das Wurzelholz, sondern auch die AVurzelrinde in Betracht. Ersteres enthält kaum 1 Proz., letztere 6 — 9 Proz. Sassafrasül. Dieses ist in Holz und Rinde in Ölschläuchen enthalten. Der Sassafrasbaum wird bis 15 m hoch und 30 cm dick. Die etwa 1 m langen berindeten Wurzelscheite werden in dünne Scheiben gesägt, welche in viereckige aus Holz gefertigte Destillierkästen gebracht werden, die etwa 2 kbm Rauminhalt besitzen. Das Öl wird durch Dampf ausgetrieben. Ein Destillierkasten faßt bis 10000 kg Rohmaterial und dauert der Destilla- tionsprozeß 2 Tage. Früher gelangten bis 28 000 kg Sassafrasül in den Handel. Jetzt ist der Baum in vielen Gegenden ausgerottet und daher die Produktion zurückgegangen. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 181 Das gelbe oder rütlichgelbe Sassafrasül riecht stark nach Safrol, ist schwach rechtsdrehend und hat ein spezifisches Gewicht von 1,075, es besteht aus 80 Proz, Safrol (C10H10O.2), Pinen (= Safren) und Phellendren (zus. 1 0 Proz.), Rechtskampfer 7 Proz. und Eugenol 0,5 Proz. Das Öl im Handel ist meist mit Kampferöl verfälscht, was aber sehr schwer nachzuweisen ist. Angewendet wird das Sassafrasül in der Parfümerie, Seifenfabri- kation, Medizin usw. (Gildemeister u. Hoffmann, Die ätherischen Öle, 1899, p. 514, wo Literatur.) 17. Saxifrageeii. Weimaniiia glahra L. fil, W. macrostaehys DG. und W. Balhisiana H. et B. Peru. Rosenthal, I.e., p. 578. Gerb- rinden, sowie die folgenden. W. ovata Cav. Ebenda. W. elliptica H. B. K. Südamerika. W. hirta Su\ Antillen. W. racemosa L. Neuseeland. Daselbst tawheri oder towai genannt. Enthält 13 Proz. Gerbstoff. Bernardin, 1. c, p. 18. 18. Rosaceen. Crataegus Oxyacantha L. Hier und da als Gerbmittel verwendet, z. B. in Algier. Algerie (Expos. 1873), 1. c, p, 89. Sorbus Aucuparia L. und 8. domestica L. Die Rinde beider Bäume ist ein vorzügliches Gerbematerial, das durchschnittlich gerbstofTreicher als Eichenrinde ist. Das Leder soll damit eine schöne braune Färbung erhalten. Wehrß, Über Eichenlohsurrogate usw. 1810, p. 50. Prunus spinosa L. Die Rinde hier und da zum Gerben verwendet. Sie enthält 3 Proz. Gerbstoff. Duchesne, 1. c, p. 252. Bernardin, Classif., 1. c, p. 25. Quillaja Saponaria Mol. (= Qu. Smegadermos BG.) , s. Quil- lajarinde. 19. LegiiDiiuosen. Acacia arahica L. (= Ac. nüotica Beul. = Mimosa arahica Lam.J. Liefert auch Bablah. Duchesne, 1. c. , p. 256. Cat. des Col. fr. 1867, p. 102. Wie die folgenden Gerbrinden. Ac. ferruginea Rottl. Indien. Duchesne, 1. c, p. 256. Ac. Catecku Wühl. Indien. Offiz. österr. Bericht usw. V, p. 345. Ac. dealhata Linh: Silwer Wattle. Tasmanien. Offiz. österr. Be- richt usw. V, p. 345. Der Gerber. 1879, p. 115ff. 182 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Äc. deciirt'ens Willd. Black wattle, Neusüdwales. Offiz. üsterr, Bericht V, p. 345. Ac. horrida Willd. Kap. Gerbrinde. Offiz. üsterr. Bericht V, p. 345 Äc. lasiophylla Willd. Queensland. Offiz. üsterr. Bericht V, p. 345. In Algier kultiviert. (20 — 24 Proz, Gerbstoff in der Rinde.) Ac. Lebbek Willd. Reunion. Cat. des Col. fr. 1867, p. 102. Ac. melanoxylon R. Br. Black wood. Südaustralien, Tasmanien. Bernardin, Classif., p. 28. Ac. mollissima Willd. Viktoria. Wattle genannt. Der Gerber. Wien 1879, p. 115. Ac. jpycnantha Bentham. Australien , in Algier kultiviert. Welt- ausstellungsber. 1878, VIII, p. 42. (40—50 Proz. Gerbstoff in der Rinde.) Ac. Adansojii G. et P. Am Senegal. Gonakie genannt. Ac. cochlocarpa ? . Brasilien. Bernardin, Glassif., p. 27. Ac. Cunninghami ?. Queensland. Ist vielleicht identisch mit Ac. mollissima W. Kommt auch als Blackwattle vor. Bernardin, Glassif., p. 27. (9 Proz. Gerbstoff in der Rinde.) Ac. Farnesiana W. Indien, Java. Nagasaria genannt. Bernardin, 1. c, p. 27. Cat. des Col. fr. 1873, p. 59. Ac. hai-pophylla Müller. Südqueensland. Sehr reich an Gerb- stoff Der Gerber. 1879, p. 115. Ac. saligna Wendld. Südwestaustralien. Der Gerber^ p. 115. Ac. hucopldcea W. Indien, Java. Hier Pilang genannt, Rinde und Früchte zum Gerben verwendet. Bernardin, Classif., p. 28. Cat. des Col. fr. 1873, p. 59. Rinde mit über 20 Proz. Tannin. (Hahn, Astring. Rinden der Dorpater Sammlung. 1892.) Acacia Suma Krx. Liefert in Deutsch-Ostafrika Gerbrinde. W. Busse, Ber. pharm. Gesellsch. 1901, X. B., p. 413 und 424. Acacia B7'osigii und Acacia tisambarefisis liefern in Deutsch-Ostafrika wertvolle Gerb- rinden; W. Busse, 1. c. Acacia Cebil Griseb. liefert in Südamerika die rote Cebilrinde mit 9 — 15 Proz. Tannin (Dragendorff, Heilpflanzen, p. 293). Stryphnodendron Barbatimam (Marl.) (= Acacia adstiingens Marl.) liefert in Brasilien die auch für Europa empfohlene Barbatimao- rinde mit 1 8 — 27 Proz. Gerbstoff, rotem Farbstoff, Saccharose und Dex- trose. (Paessler, Kollegium, 1906, p. 135 und 142. Wilbuszewitz, Pharm. Ztschr. f. Rußland, 1886. B. d. d. ehem. Gesellsch., 1886, 19. Bd., p. 349. Hahn, Astring. Rinden der Dorpater Sammlung, 1892. Duchesne, Repert. des plantes utiles, p. 273, sub Inga adstringens Mai-t.) Hoffnianseggia inelanostriata Gery in Transvaal, liefert eine 25 — 30 proz. Tannin und roten Farbstoff enthaltende Gerbrinde. (Heer- Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. , 183 meyer in Christy, New-commercial Drugs, 1887. Dragendorff, Heilpflanzen, p. 293.) Inga dulcis W. f= Mimosa dulcis Roxb. = Pithecolohium dulcis Benth.). Mexiko, Philippinen, Malayischer Archipel. Bernardin, Classif., p. 28. Cooroocoopully in Indien genannt. Mimosa Inga L. (= Liga vera Willd.). Rinde auf Guadeloupe zum Gerben und Färben. Cat. des Gol. fr. 1867, p. 102. Acacia nüotica Del. Nach U. Dammer wertvolle Gerbrinde (Bablah, Neb-Neb, Garrat.). A. Engler, Pflanzenwelt Ostafrikas. Teil B, XI. B., p. 407. Acacia Seijal Del. (Bablah.) Nach U. Dammer in A. Engler, 1. c, p. 407. Acacia Sing Ptt Nach U. Dammer, Gerbrinde (Bablah). A. Engler, 1. c, p. 407. Acacia Verek G. et P. Nach U. Damm er, Bablah. A. Engler, 1. c, p. 407. Mimosa saponaria Roxb. (= Inga saponaria Willd. = Albix-zia saponaria Bl.J. Die Rinde wird seit langem in Indien und auf den Mo- lukken wie Seife verwendet. Loureiro, Flora cochin., p. 802. Miquel, Flora V. Nederl. Indie I, p. 19. Acacia Skleroxylon Tussac (= A. mui'icata L.). Zum Gelbfärben auf Guadeloupe. Cat. des Col. fr. 1867, p. 102. Acacia cineraria Willd. Nach U. Damm er wertvolle Gerbrinde (Bablah). A. Engler, 1. c, p. 407. Caesalpinia echinata Lam. Caes. Sappan L. Die Rinden beider in Indien zum Gerben benutzt. Cat. des Col. fr. 1873, p. 59. Caes. coriaria Willd. Nach U. Dammer Gerbrinde, auch Dividivi, Libidibi, Samak, Nanacascalote genannt. A. Engler, 1. c, p. 407. Cassia fishda L. Soona Rea Chali genannt. Indien. Cat. des Col. fr., p. 102. Der Gerber. 1893, p. 199. C. auricidata L. In Indien zum Gerben und Färben. Cat. des Col. fr. 1867, p. 102. Roxburgh, Flora indica, II, p. 349. Cat. des Col.fr. 1873, p. 59. »Die Gerbmalerialien Ostindiens« in Der Gerber. 1893, p. 199. C. goratensis Pres. Nach U. Dammer Gerbrinde. A. Engler, 1. c, p. 407. Tamarindus indica L. Indien, Java. Tamr Hindi genannt. Cat. des Col. fr. 1867, p. 102. ^ , rr ^7 \ Nach U. Dammer (in A. Engler, Cantujfa exosa umel. , ,^«/.> . , ,. t^- i „, " . -r > 1. c, p. 407 f. wird die Rmde als Pterocarnus erinaceus Lam. \ t, , , . , ^ J Gerbmaterial verwendet. 184 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Bauhinia Vahlii W. et Arn. wird in Indien zur Gewinnung einer guten Gerbrinde ausgenutzt. W. Eitner in Der Gerber. 1893, p. 199. 20. Oxalideen. Oxalis gigantea Barn. Chili, Liefert wahrscheinlich die Churcorinde, die nach W. Eitner 20 — 26 Proz. Gerbstoff enthält. Ist ein vorzüg- liches Gerbmaterial. W. Eitner, Gerbstoffexkurse. Der Gerber. 1879, p. 119. 21. Erythroxvleen. Erythroxijlon suberosum St. Hü. Kork. Auch wird die Rinde zum Färben verwendet. St. Hilaire, Plantes usuelles des Brasiliens. 1869, p. 2. 22. Simarubaceen. Siinaruha officinalis DC. (= S. guyanensis Rieh. = S. amara Aubl. = Quassia Simaruha L. fil.). In Britisch-Guayana zum Gerben verwendet. Off. österr. Bericht V, p. 345. 23. Meliaceen. Guüi'ea trichilioides L. (= Melia grandiflora DC). Yayamaden. Guayana. Nach Paschkis 12,4 Proz. Gerbstoff. Der Gerber V (1879), p. 198. Nach Eitner 10 Proz. Tannin, das schwer extrahierbar ist. 6 mm dick, zimtbraun mit hellbrauner zerrissener Borke. Xylocarpus Granatum Koen. enthält nach W. Busse 40,49 Proz. Gerbstoff in der Rinde und kann wie auch die Rinde von X^ylocmyus obovatus A. Juss. zum Gerben angewendet werden. W. Busse, Über gerbstoff haltige Mangroverinden aus Deutsch-Ostafrika in Arbeiten a. d. Kais. Gesundheitsamte. 1898, p. 177 — 184. Chloroxylon excelsuni ?. Kap. 7 Proz. Gerbstoff in der Rinde. Bernardin, Classif, 1. c. 24. Malpigliiaceen. Malpighia spicata R. (= Byrsonima spicata Cav.). Bois du Meri- sier d'or genannt. Auf den Antillen und in Guayana. Auf Guadeloupe »Mourailler« genannt. Cat. des Col. fr. 1873, p. 15. Duchesne, 1. c, p. 198. Offiz. öster. Ber. V (1867), p. 345. (Die Rinde soll 43,5 Proz. Gerbstoff enthalten.) M. punicaefolia L. Nancite usw. Siehe Minder wichtige Gerb- rinden. M. glabra L. aus Zentral- und Südamerika, liefert die Nance- Gerbrinde mit 26 Proz. Tannin. C. Wehmer, Die Pflanzenstoffe. 1911, p. 421. Byrsonima chrysophylla H. et B. Rosen thal, 1. c, p. 774. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. • 185 Coriaria ruscifolia L. Neuseeland. »Tutuplant« genannt. Samm- lung der Versuchsstation für Gerberei in Wien, 16,8 Proz. Gerbstoff. Bernardin, Suppl., p. 5. C. tkymifolia H. et B. Neugranada, »plante ä encre«. Bernardin, Visite ä l'expos. etc., p. 23. 25. EuphorWaceeu. AJeuritis triloba Forst. (= Ci'oton moluccanum Willd.). Indien, Reunion. Rinde zum Gerben und Färben auf Reunion verwendet. Cat. des Col. fr. 1867, p. 100. Baloghia sp. (= B. Pancheri Baül. ?). Neukaledonien. Cat. des Col. fr., p. 100. Der Gerber V M879), p. 197. Croton Eluteria Bennet. Liefert auf den Bahamainseln die echte Kaskarillarinde. C. lucidus L. Liefert nach Holmes (Pharmac. Journ., 1874, p. 810) vermutlich die falsche Kaskarilla. 26. Auacardiaceeu. Rhns pentaphyllum Desf. Algier. Gerbrinde. Duchesne, 1. c, p. 293. Bh. lucichnn L. Kap, Holz und Rinde werden zum Gerben ver- wendet. Bernardin, Suppl., p. 4. Ebenso, Rh. tomentosiim L. Kap. Mangifera indica L. Indien, Gerbrinde mit 16 — 17 Proz. Gerb- stoff. Offiz. üsterr. Ber. usw. V, p. 34 5. Schinus molle L. In Südamerika, besonders in Buenos Ayres be- nutzt. Bernardin, Classif., p. 21. Astronium fraxinifoJium Schott. Liefert wahrscheinlich die Gateado- rinde (welche manchmal auch von der Artocarpee Brosimiim speciosum abgeleitet wird), die nach W. Eitner 12,61 Proz, Tannin enthält. Stammt aus Venezuela. Der Gerber V (1879), p. 198. 27, Acerineen. Ace7' campestris L. Der Kork des Feldahorn besteht zum größten Teile aus brüchigem Phelloidgewebe und ist unbrauchbar. Die Rinde ist gerbstoffarm. (v. Höhnel, Über das Korkgewebe, Sitzb. Wiener Akad. 1877, 76. Bd., I, p. 527.) 28. Hippocastaneen. Aescidus Hlppocasfanum L. Die Rinde wird angeblich in Italien zum Gerben verwendet. (Offiz, österr, Ausst,- Bericht, Wien 1874, V, p, 345.) Sie enthält jedoch nur 2 Proz. Gerbstoff (Kastaniengerbsäure). Gouncler, Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen, 1884, 16. Bd,, p, 1, j^86 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 29. Rhamneen. Rhamnus utilis Decne (= Rh. dahurica Fall.) und Rh. clilorophora Decne f= Rh. tinctoria Wldst.). Aus der Rinde dieser beiden Arten wird das Lokao (Chinesisch Grün, Verl de Chine) zum Färben von Seide, Schaf- und Baumwolle erzeugt. Hat in neuerer Zeit auch in den europäischen Färbereien Eingang gefunden. (Balley, Technologie der Gespinstfasern, p. 75. Cloez und Guignet, Comptes rendus, 1872, 74. Bd., p. 994.) Der Farbstoff wurde zuerst in China erzeugt. Nach Michel kann man auch nach Anwendung ähnlicher Be- handlung die Rinden von Rhamnus catharthica, Rh. infectoria und Rh. saxatilis zum Grünfärben von Baumwolle benutzen. Praktische Anwen- dung haben jedoch letztere Rinden nicht gewonnen. Nach Cloez und Guignet enthält das Lokao, welches ein Lack ist, 9 Proz. Wasser, 26 Proz. Asche, den Farbstoff Lokain (NH4C28H3;50i7), der mit Schwefel- säure in Traubenzucker und Lokaetin CigHgOio gespalten werden kann. Nach Kays er (Berichte der deutsch, ehem. Ges., 18. Bd., p. 3417) ent- hält das Chinagrün Lokaonsäure an Kalk und Tonerde gebunden. Diese Säure ist ein Glykosid, das in die violette Lokansäure und eine Zucker- art gespalten werden kann, also ein Glykosid ist. (Ausführliches in Rupe, Chemie der natürl. Farbstoffe. Braunschweig 1900, p. 276 ff.) Ventilago spec. Indien. Wurzelrinde, »Cheroogoodi«, zum Gerben. Bernard in, Classif., p. 21. Cat. des Col. fr. 1867, p. 100. Ventilago 7naderaspatana Gärtn. ist ein Kletterstrauch, der in West- und Südindien, sowie in Ceylon und Birma sehr verbreitet ist und liefert eine Wurzelrinde, die ein geschätztes Farbmaterial darstellt. (Jahresproduktion 1 — 3 Tonnen). Die Rinde kommt in Form von braun- roten Bändern oder Fasern in den Handel und heißt im Hindu »Pitti«, in Bengalen »Raktapita«, in Bombay »Lokandi« usw. Der Färbkürper derselben ist das Ventilagin. Man färbt damit je nach der Beize purpur- rot, grau bis schwarz, braunpurpur, bordeaurot, türkischrot. Sowohl Baumwolle, wie Seide und Schafwolle werden damit gefärbt. Das ge- reinigte Ventilagin ist eine rütlichbraune, spröde, harzige Masse (CisHi^Og). Ausführliches siehe in Rupe, Chemie der natürl. Farbstoffe. Braun- schweig 1900, p. 237. Zix-yphus Jujuha Lam. Indien. Stammrinde zum Gerben und Färben. Cat. des Col. fr. 1867, p. 100. 30. Tiliaceen. Elcsocarpus dentatus Vahl. Rinde in Neuseeland zum Gerben ver- wendet. E. Hookerianus Raoul. Neuseeland, Südinsel. Pokaka genannt. 9 — 10 Proz. Gerbstoff. Bernardin, Suppl. ä la Classif., p. 4. Auch Fünfzehnter Abschnitt, Rinden. 187 wird aus beiden ein Tanninextrakt bereitet in Neuseeland. Siehe Ber- nardin, Visite etc., p. 23. Lilhea paniculata Mart. Brasilien. Duchesne, 1. c, p. 219. L. grandiflora M. »Azoite Cavallo.< Rosenthal, 1. c, p. 729. Mollia speciosa Mart. et Zucc. (= Lühea speciosa Willd.). Bra- silien. Rosenthal, 1. c, p. 729. Sind 3 Gerbrinden. 31. Sterculiaceen. Heritiera litoralis Drycmd. Liefert eine Gerbrinde, die nach W. Busse i3,9 Proz. Tannin führt. Ist an den Seeküsten der Tropen der alten Welt sehr verbreitet. Kommt auch in Deutsch-Ostafrika und Austra- lien vor. W. Busse, Über gerbstoff haltige Mangro verluden aus Deutsch- Ostafrika. Arb. a. d. kais. Gesundheitsamte XV, p. 177 — 184. 32. Dilleniaceeu. Dillenia speciosa Thunbg. Ostindien. Gerbrinde. Ebenda, p. 599. D. elUptica Thunhg. Desgleichen, wie auch noch: D. scahrella Roxh. (= Colbertia scah'ella Don). Celebes. 33. TheaceeD. Oordonia Lasianthus L. Florida. Duchesne, 1. c, p. 204. G. spec. »Poespa« in Java. Bernardin, Classif., p. 19. (Gerb- rinden.) 34. Tamariscineeu. Tamarix gallica L. In Italien und Spanien zum Gerben verwendet. Bernardin, Classif., p. 19. Beckmanns Anleitung zur Technologie. 7. Aufl., II (1823), p. 28. 35. Canellaceeu. Canella alba Murr. (= Wintera canella L. fd.). Antillen. S. Zimtrinden. Weißer Kaneel. Cinnamodendron corticosum Miers. Jamaika. S. Zimtrinden. Falsche Winter sehe Rinde. 36. Thymelfeaceeu. Daphne Cnidium L. Unter dem Namen Garou in Algier zum Gerben, Schwarz- und Braunfürben verwendet. Expos, univers. 1873. Alg^rie, 1. c, p. 92. 37. Blattiaceen. Sonneratia caseolaris L. Hat nach Busse (1. c.) eine Rinde, die 15,5 Proz. Tannin enthält und zum Gerben angewendet werden kann. Heimat an den Küsten des indischen Ozeans. \QQ Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 38. Punicaceen. Punica gra7iatum L., s. Minder wichtige Gerbrinden. Die Rinde dient in den Mittelmeerländern und in der Levante zum Gerben. Offiz. österr. Ber. usw. V, p. 245. Nach anderen Angaben (Duchesne, 1. c, p. 242) soll auch die Fruchtrinde ein Gerbmaterial liefern. 39. Rhizophoreen. Rhixophora Mangle L. Die Heimat dieses in den Tropenländern häufig anzutreffenden Baumes ist Westindien und Südamerika. Die Rinde wird auf Martinique, in Cochinchina, Senegal, in neuerer Zeit auch in England zum Gerben und Färben benutzt. Bancroft, Untersuchungen über die Natur der beständigen Farben (Neues englisches Färbebuch). Deutsch von Buchner, Dingler und Kurrer. Nürnberg 1817 — 1818, II, p. 580 ff. Duchesne, 1. c, p. 156. Cat. des Col. fr. 1867, p. 101. Rh. miicrcmata Lam. Kommt an den Festlandsküsten des indischen Ozeans, sowie auf Mauritius und in Neukaledonien vor. Ist in Deutsch- Ostafrika häufig. Nach U. Damm er wertvolle Gerbrinde (Mangrove bark). A. Engler, Pflanzenwelt Ostafrikas. Teil B, XI. B., p. 408. Rh. gymnorhixa L. (= Brougiera gymnorhixa Lam.). In China, Cochinchina, Neukaledonien usw. »Vo-da« genannt. Loureiro, Flora cochinchin. I, p. 297. Bancroft, 1. c. II, p. 585. Cat. des Col. fr. 1867, p. 101. U. Dammer in A. Engler, 1. c, p. 408. Ähnlich diesen beiden Arten werden auch andere in den verschiedensten Tropenländern ver- wendet, z. B. : Rh. racemosa Meyer. Guayana. Rh. apiculata Bl. Ostindien und Rh. cylindrica Bl. Ostindien. Broughiera spec. Die Rinde des Baumes wird in großer Menge aus Bantam nach Java gebracht, wo sie zum Braun- und Schwarzfärben verwendet wird. Miquel, 1. c, p. 589. Ceriops Candolleana Arn. Liefert eine Rinde, die nach W. Busse 42,27 Proz. Tannin führt und zum Gerben dienlich ist. Siehe W. Busse, 1. c. 40. Myrtaceen. Eiigenia Maire Ä. Cunn., gehört zu den minderwertigen Gerb- rinden. Whawhakorinde. E. Smithii Poir. 17 Proz. Gerbstoff. In Victoria verwendet und dort als Myrtle tree bekannt. Bernardin, Suppl., p. 5. Syxygium nodosum Miqu. Salembadak genannt. Auf Sumatra, Java. Bernardin, 1. c, p. 4. Wie die folgenden zum Gerben. S. Jambolana DC. (= S. caryophyllifolium DC. == Eugenia Jam- holana Lam.). In Ostindien einheimisch und auf den Antillen kulti- Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 189 viert. Die Wurzelrinde wird verwendet. Tete negresse genannt. Ber- nardin, 1. c. Jambosa malaccensis DC. (= Eugenia malaccensis L. = Jamhosa dotnestica Rumph), und J. vulgaris DC. In den Tropen hier und da verwendet, z. B. auf Reunion. Bernardin, 1. c. Myrtus communis L. In den Mittelmeerländern, z. B. in Neapel. Wehrs, 1. c, p. 65. Äulomyrica coriacea Bg. (= Myrica coriacea DC). Auf den Caraiben. Rosenthal, Synops., p. 924. Die Rinde von Psidium Guajava Raddi enthält bis zu 30 Proz. technisch verwendbaren Gerbstoff. (Dragendorff, Heilpflanzen, p. 471, mit Literatur und Hartwich, Neue Arzneidrogen. 1897, p. 277.) Die Rinde dient auch zur Papierbereitung. Duchesne, 1. c, p. 242. Psidium 'pojnifenim L. »Djamboe« in Westindien hat eine 12 proz. Gerbstoffrinde. (Bertheraud, Zeitschr. üsterr. Apoth.-Ver. 1888, 42. Bd., p. 404.) Eucalyptus Olohulus Labill. Blue gum tree. Die Rinden dieser und zahlreicher anderer Eucalyptus- Arten sind sehr gerbstoffreich und dienen zur Gewinnung von Kino; werden auch zum Gerben verwendet. Sie erteilen dem Leder einen eigentümlichen Geruch. Expos, univ. de 1873 a Vienne: Algerie. Paris 1873, p. 103. E. longifolia Lk. E. rostratus Cav. Wiesner, Rohstoffe. I.Aufl., p. 186. Bairingtonia racemosa (L.) Bl. Nach U. Dammer Gerbrinde im Küstenlande von Ostafrika. A. Engler, 1. c, p. 408. B. acutangula Gärtn. Nach U. Dammer, Burma. A. Engler, 1. c, p. 408. Gerbrinde. Eucalyptus occidentälis Endl.^ s. Malettorinde. Eucalyptus decwrens Müll. (?) liefert in Australien die Mannah- Wattlerinde mit 15 Proz. Gerbstofl'. E. loxophleha Benth., ebenda die York- Gum- Rinde mit 10 Proz. Gerbstoff. E. redunca Schau. »White-Gum.« hat eine Rinde mit 12,5 Proz. Gerbstoff. E. cornuta Labill. (?) liefert die Yaterinde mit 1 0 Proz. Gerbstoff. Siehe Wehmer, PflanzenstofTe. 1911, p. 541. Spermolepis gummifera Brogn. aus Neukaledonien, liefert nach Heckel und Schlag denhauffen ein Gerbstoffharz mit 80 Proz. Gerb- stoff". (Journ. Pharmac. [5] 1892, 26. Bd., p. 152.) Nach Thuau (Kolle- gium, 1908, p. 376) enthält die Rinde 17,4 Proz. Gerbstoff. 190 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 41. Combretaceen. Bucida Buceros L. Antillen und Guayana. Cat. des Col. fr. 1867, p. 101. Lindley, Vegetable Kingdom, p. 718. Heißt in Französisch- Guayana: Gris-gris, auf Antigua: french oak, auf Jamaika: black olive, oliver de Trinidad, und liefert eine sehr geschätzte Gerbrinde. Ber- nardin, 1, c, p. 23. TerminaUa coriacea Spr. (Vogl, 1871.) T. Trejinae (?). (Brand, 1894.) T. tomentosa Wight et Arn. T. Buceras Wr. liefern in Indien Gerbrinden. Siehe Dragendorff, Heilpflanzen, p. 479 mit Literatur. TerminaUa Catappa L. Reunion. Liefert die Badamierrinde zum Gerben. Offiz. üsterr. Bericht usw., p. 345. S. mauritiana L. Reunion. Offiz. üsterr. Bericht V, p. 345. Heißt Jamrosarinde, ist etwas heller als Badamierrinde und enthält 30 Proz. Gerbstoff. Die Gerbung erfolgt mit dieser Rinde sehr rasch und ist daher das Leder weniger fest, hat aber eine helle Färbung. W. Eitner, Gerbstoffexkurse. Der Gerber. 1879, p, 198. Conocarpus racefnosus L. Brasilien und Westindien. Besonders im erstgenannten Lande als »Mangle« stark verwendet. Lindley, 1. c, p. 718. Bernardin, Classif. usw., p. 23. C. erectus Jacqu. Paletuvier gris auf Guadeloupe, Button tree auf den englischen Antillen, Mangle Zaragossa in Brasilien genannt. Holz und Rinde sind gerbstoffreich und werden verwendet. Bernardin, Suppl., 1. c. C. procumbens Gärtn. Genau wie C. ei'ectus. Pentaptera alata Banks (:= TerminaUa alata Roxb.). Indien. Ist besonders reich an Gerbstoff. Rosenthal, 1. c, p. 902. 42. Melastomaceeii. Blackea trinervis Pav. et R., Bl. quinquenervis Auhl. Messapple genannt. Beide zum Gerben in Britisch-Guayana. Bernardin, 1. c. 43. Oenottieraceen. Fuchsia excorticata L. fil. Neuseeland. Kotu-kutuhu genannt. Gerb- rinde mit 5,3 Proz. Gerbstoff. Bernardin, 1. c. 44. Ericaceen. Andromeda arhorea L. Nordamerika. In Tennessee und anderen Gegenden der Vereinigten Staaten zum Gerben und Färben benutzt. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 191 Arbre ä l'oselle genannt. Duchesne, I.e., p. 118. Michaux, Hist. des Arbres forestiers III, p. 224. Ärbutus uva ursi L. Die Blätter und Zweige werden in Schweden und Rußland zum Gerben und Schwarzfärben benutzt. Pallas, Flora rossica I, 2, p. 91. Duchesne, 1. c, p. 119. Beckmann, Anleitung usw. II, p. 28. Ä. Üneclo L. In den Mittel meerlän der n werden Blätter, Früchte und Rinde zum Gerben benutzt. Guttenberg, Beiträge zur Kenntnis der in Südüsterreich einheimischen Holzarten. Zentralblatt f. d. gesamte Forstwesen. 1877, p. 257. Nach Bernardin (Classif., p. 17) speziell in Italien, nach Duchesne (1. c, p. 119) in Griechenland. Die Rinde ent- hält nach Mafat (Pharmac. Journ.^ 1892, p. 145) 45 Proz. Gerbstoff. 45. Myrsineeu. Myrsine TJrvülea D C. Hassan genannt. Neuseeland. Zum Gerben. 46. Sapotaceeü. Chr y sophyllum Buranhem Ried. (= Chr. glycyphlceum Casa- retti). Liefert die Monesiarinde. Siehe: Minder wichtige Gerbrinden. I^nbricaria maxima Poir. Ecorce de Bois de Natte grande. Imh. petiolaris Poir. Ecorce de Bois de Natte petite auf Reunion genannt. Cat. des Col. fr. 1873, p. 40. Zwei Gerbrinden. Mimusops hexandra Roxb. in Ostindien, hat in der Rinde 40 Proz. Gerbstoff nach Heckel und Schlagdenhauffen (siehe Wehmer, Pflanzenstoffe). 47. Ebeuaceeii. Diospyros Sapota Roh. Sapota negre auf Reunion. Cat. des Col. fr. 1873, p. 40. Gerbrinde. 48. Oleaceen. Fraxinus excelsior L. Eine schwache Gerb- und Schwarzfärbe- rinde. Bernardin, Classif. usw., p. 13. Nach dieser Angabe 3,3 Proz. Gerbstoff, nach L. Hampl (Gerbstoffuntersuchungen, Zentralblatt f. d. gesamte Forstwesen, Wien 1878, p. 298) nur 0,2 Proz. Nyctanthes a?'bor tristis L. f= Parilium ai'hor tristis Oärtn.). Ost- indien und Hinterindien. Hursingar genannt, auch (siamesisch) Srigading. Nach Bernardin (1. c, p. 15) zum Gerben verwendet. 49. Apocyneeu. Aspidosperma Quebracho-blanco Schlecht. Liefert die Quebracho- rinde, die medizinisch verwendet wird und gerbstoffhaltig ist (4 Proz.). Asp. ehiirneum Ällm. Brasilien. Ist vielleicht identisch mit Asp. Quebracho und liefert ebenfalls Gerbholz und Rinde. Bernardin, 1. c, p. 16. Desgleichen Hansen, Die Quebrachorinde. Berlin 1880. 292 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Äsp. peroha ? in Brasilien, und Äsp. sessiUflora Müll.-Arg. Ebenda. 50. Verbenaceeu. Tectona grancUs L. Indische Eiche. Vorder- und Hinterindien. In Java »Djati« genannt. Cat. des Col. fr. 1807, p. 99. Avicemiia nitida Jacqu. Couridabark in Britisch- Guyana, pale- tuvier in Franzüsisch-Guyana genannt. Bernardin, 1. c, p. 17. Av. tomentosa L. In Ost- und Westindien Manava genannt. In Venezuela unter dem Namen Mangle prieto benutzt. Ernst, Botan. Ztg. 1872, p. 510. (Sämtlich Gerbrinden.) 51. Gessneriaceeu. RJiabdothamnus Solandri Cwm. Atakohiro oder Mahua fine red deye genannt. Neuseeland. In der Sammlung der Versuchsstation für Gerberei in Wien. 52. Bignoniaceen. Bignonia longissima Sivartx, (= Catalpa longissima Hort. Keiv. = Bign. Quercus Lam.). Antillen. Antilleneiche genannt. Ist ein sehr wichtiges Gerbmaterial auf den westindischen Inseln. Duchesne, 1. c, p. 104. Cat. des Col. fr. 1867, p. 99. Offiz. üsterr. Ber. (1867er Aus- stellung) V, p. 345. Der Gerber V (1879), p. 197. 53. Riihiaceeu. Sarcocephalus cordatus Miqu. Leichardt's tree. In Queensland und Nordaustralien verwendet. Bernardin, 1. c, p. 15. (Gerbrinde.) Macrocnemium tinctorium Kimth. Am Orinoco. Die Rinde dient zum Rotfärben. Duchesne, 1. c, p. 151. Simiria tinctoria Aubl. (= Psgchotria parviflora Willd.). Süd- amerika. Die Rinde wird in Cayenne zum Rotfärben benutzt. Cinchona Ledgeriana Moens. Wurde 1851 von Ledger am Mamore (einem linksseitigen Zufluße des Madeira) in Bolivia entdeckt. Wurde zuerst in Britisch -Indien in einer Privatpflanzung gebaut und 1874 durch Analysen festgestellt, daß sie die beste aller Rinden liefere. Fast gleichzeitig wurde sie auch auf Java in großem Maßstabe gepflanzt und bildet dort jetzt den wichtigsten Chinabaum. C. succiruhra Pavon. Hat nur eine beschränkte Verbreitung; sie steigt von St. Antonio de Huaranda am Chimborasso durch Riobamba, Alausi und Cuenca in Nordperu bis tief in die Täler herab. Sie wird auf Ceylon in Höhen von 600 — 1300 m und in den Nilgiris im süd- lichen Indien zwischen 1300 und 2500 m gepflanzt. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 193 C. robusta Trimen. Ist ein auf Ceylon erzeugter Bastard zwischen C. succirubra und C. officinalis. Wird daselbst gepflanzt. C. Calisaya Wedelt. Ist ein Baum, der sich nur in Bolivia und in der peruanischen Provinz Garabaya (Departement Puno) findet. Bildet auch eine strauchige Form, die var. ß-Josepkmiana Wedeil. C. lancifolia Mutis. Kommt nur in Neugranada, besonders zwischen Bogota und Popayan, in Höhen von 2500 — 3000 m vor, ferner in den Gebirgen des Magdalenenstromes und bei Loxa. C. officinalis Hook. Kommt in Peru und Ekuador vor. Wedell vereinigt unter dem Namen officinalis noch die C. Chahuarguera., Con- daminea, Bonplandiana, crispa und Uritusinga älterer Autoren. Ladenbergia pedunculata Schuhm. Kommt am östlichen Abhänge der Cordillere von Bogota in der Höhe von 1000 m zwischen Villafranca und Susumuco in Neugranada vor; ferner auch im Strom- gebiete des oberen Orinoco und Amazonas und bei Santander im Magdalenentale. Sie lieferte 1879 — 1885 in großen Mengen die China cuprea. Remija Pahudiana Wedell. Ist in Brasilien weit verbreitet (bis Ouropreto in Minas Geraes) und liefert die Cinchonaminrinde, enthält aber kein Chinin. Viele Exostemma-, Portlandia-, Remija- und Lade?ibergia- Arien lieferten besonders früher sog. falsche Chinarinden, die wohl heute kein Interesse mehr haben. Morinda citri folia L. M. tinctoria Roxb. sind in Ostindien und Südasien weit verbreitet und liefern einen Farbstoff, der in den Heimatländern viel angewendet wird. Das Rohprodukt besteht aus den getrockneten Wurzeln, deren Rinde hauptsächlich den Farbstoff enthält. Es wird von wildgewachsenen und angebauten Pflanzen gewonnen und heißt Soranji (Suranjee). Die Pflanzen werden 2 m hoch und werden nach 3 Jahren ausgegraben. Die Wurzeln werden getrocknet und kommen in bis 1 cm dicken und 8 cm langen Stücken in dem Handel vor. Die Rinde ist braun, der Holz- körper gelb. Man färbt damit die Kharua genannten Baumwolltücher von Eingeborenen, sowie auch Seidenstoffe. Der Farbstoff (Morindin) ist ein Glykosid und zerfällt in Zucker und Morindon (C15H10O5), das wahr- scheinlich ein Trioxymethylanthrachinon ist. Morinda umbellata L. ist ein indisches Färbematerial »Mang-Kondu« genannt. Es ist die Wurzelrinde und kommt in Form von kleinen, röt- lichbraunen Rollen in den Handel. In Java wird es viel zum Färben der bekannten »Batik«-Tücher und von Stoffen angewendet. Es enthält neben mehreren ungenau bekannten Körpern, als Farbstoff das Morindin. Wird zum Färben von Seide und Wolle angewendet. Je nach der Beize erhält Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 13 194 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. man rote, purpurne, braune, schwarze, orangegelbe Nuancen. Weiteres siehe Artikel Morinda- Wurzeln, ferner die Chemie in Rupe, Chemie der natürlichen Farbstoffe 1900, p. 229 ff. IV. Spezielle Betrachtung der wichtigeren technisch verwendeten Rinden. 1. Der Flaschenkork. Unsere Holzgewächse bilden in der Regel unter der Epidermis eine dünne Korkschicht, welche aus radial gereihten, dicht miteinander ver- bundenen Korkzellen besteht, und aus einer eigenen Bildungsschicht, dem Korkkambium oder Phellogen, entwickelt wird. Nur bei wenigen Holzpflanzen ist diese Korkschicht dicker, und dann, wie beim Korka- horn, bei der Korkulme u. a., meist aus einem technisch unbrauchbaren, brüchigen Scheinkork (Phelloidgewebe) zum größten Teile gebildet. Nur bei einigen Eichenarten, insbesondere bei der Korkeiche, Quer- cus Suber, wird eine so mächtige Schicht echten Korkes gebildet, daß sie praktisch angewendet werden kann. Die Korkeiche hat ihre Heimat im südwestlichen Teile des Mittelmeergebietes, besonders in Algier und Marokko, aber auch in Spanien und Portugal. Sie geht nur bis zum 45. Grad n. Er. In Südfrankreich kommt eine nahe verwandte Eiche vor, daselbst Corcier genannt (Quercus occidentalis) , die etwas härter ist und sich durch einjährige, etwas breitere Blätter von der echten Korkeiche unter- scheidet (daher auch Quercus Suber var. latifolia bezeichnet). Sie tritt namentlich in der Gascogne, z. B. zwischen der Gironde und dem Adour in größeren Beständen auf, und liefert brauchbaren Kork, der aber nicht exportiert wird. Erwähnenswert ist auch die Quercus Pseudosuber, welche in den östlichen Mittelmeerländern, in Mittelitalien und in der Provence nicht häufig vorkommt, vielleicht ein Bastard zwischen Quercus Suber und Quercus Cerris ist und einen schlechteren Kork liefert^). Die echte Korkeiche kommt auch auf den Balearen , in Italien, Sizilien usw. vor, scheint aber in diesen Gegenden nicht einheimisch, sondern daselbst von Alters her gepflanzt zu sein. In Istrien und Dal- matien fehlt nach Freyn^j die echte Korkeiche vollständig. Sie wird in diesen Ländern durch die falsche Korkeiche (Quercus Pseudosuber Santi) ersetzt, welche im Gegensatze zur echten dünnere, einjährige \) Matthieu, Flore forestiöre. Paris ^877, p. 325—335. 2) Freyn, Österr. bot. Ztschr., 1877, p. 26 und Zool. Bot. Gesellsch., Wien 1877, p. 425. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 195 Blätter besitzt, die jährlich zur Blütezeit abfallen, und deren Früchte schon im November reifen, sowie bei Qu. Suber, deren Blätter aber 2 — 3jährig sind. Die falsche Korkeiche kommt meist nur eingesprengt vor und bildet seltener geschlossene Wälder, sie ist auch kleiner als die echte Korkeiche, bildet aber nach Freyn bis 5 cm dicke Korklagen aus. In Algier kommen auch hybride Eichen vor, die schlechtere Korke liefern (Faux lieges), z. B. Qu. numidica Trahut, Qu. Fontanesii Trab. Die grüßten Korkeichenwälder, etwa 400000ha, liegen in Algier in der Provinze Gonslantine, besonders bei Bona und Galle. In Spanien kommt der Baum namentlich in Andalusien und Katalonien vor. In Andalusien nach Rein besonders in der Sierra Aracena nördlich von Sevilla, in Katalonien besonders bei La Yunquera, Gerona und Tosa im Nordostwinkel. Der meiste katatonische Kork kommt über San Feliu, einem kleinen Hafenort zur Ausfuhr. Der katalonische Kork stellt die beste Qualität vor und ist allein zu Ghampagnerstöpseln verwendbar, wegen seiner Feinheit und vollkommenen Elastizität. Zwischen Algeciras und Alcalä bei Gibraltar, ferner im südlichen Portugal, hier und da (z. B. bei Nizza) in Südfrankreich, in Toskana und Umbrien, auf Sizilien, auf den Balearen finden sich auch kleine Korkeichenbestände, die meist nur ein geringes Produkt liefern. Schlecht ist der Dalmatinische und Istrianer Kork, der nur als Schwimmkork für Fischernetze, Rettungsgürtel usw. angewendet werden kann und von Querciis Pseudosuher stammt. Die Stämme der Korkeiche sind meist niedrig und wird der Baum selten bis 30 m hoch; er kann etwa 200 Jahre alt werden. Bis zum 3. Jahre bleibt die Epidermis erhalten. Das Korkkambium entsteht in der 1. bis 3. Zellschicht unter der Oberhaut und bleibt lange Jahre hin- durch tätig, jedes Jahr eine Korkschicht nach außen abscheidend, die in den ersten Jahren 2 — o, später 1 — 2 mm dick sind. Nach Gasimire de Gandollei) tritt die Korkschicht etwa im 4, Jahre zutage. Die einzelnen Jahresschichten des Korkes kommen dadurch zustande, daß im Frühsommer dünnwandige, weite, im Spätsommer derb wandige, flachere Korkzellen gebildet werden. Läßt man die erstgebildete natür- liche Korkschicht am Stamme, so bleiben die Jahresringe des Korkes schmal (i mm), der Kork wird hart, brüchig, da ferner die Bäume an- fänglich rascher in die Dicke wachsen, so reißt der erste Kork stark ein. Er ist daher unbrauchbar. Er wird mit Messern und Hacken ent- fernt, was in Algier als demasclage bezeichnet wird. Dies geschieht meist dann, wenn die Stämme etwa i 0 cm dick sind. Dieser erste Kork ■1) De la production naturelle et artificielle du liöge dans le chene liege. Mem. de la Soc. de Phys. et bist, natur. de Geneve. 1860. 13* 196 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. wird als Brennmaterial, zu Dächern usw., zur Herstellung von Kork- steinen, zur Umkleidung von Dampfrühren, als Schwimmkork, zum Bekleiden von Gartentüpfen , Gartenmübeln, künstlichen Grotten usw. verwendet. Korke kann man aus demselben wegen seiner Brüchigkeit nicht schneiden. Er wird als männlicher Kork bezeichnet; seine Schälung wird zur Saftzeit vom Mai bis Oktober vorgenommen. In dem zurückbleibenden, aus dem inneren Teile des primären Rindenparenchyms und dem Baste bestehenden saftigen, lebenden Teil der Rinde, der als Korkmutter bezeichnet wird, entsteht nun, wo das alte Korkkambium zerstört ist, ein neues, das weicheren und reichlicheren Kork entwickelt und weiblicher Kork genannt wird. Dieser künstlich gezogene Kork besteht aus dickeren Jahresringen und ist weniger sklerotisch. Auch die röhrenförmigen Durchbrechungen, welche mit braunem, zerreiblichem Gewebe teilweise ausgefüllt sind und die den Lentizellen des gewöhn- lichen Periderms entsprechen, sind spärlicher, daher dieser Kork wert- voller ist. Die Bäume, welche die erste Lage weiblichen Korkes geben, sind je nach Gegend und Standort 8 — 20 Jahre alt. Nach 8 — 1 0 Jahren ist derselbe so mächtig geworden, daß er geschält werden kann, und dies wiederholt sich so lange, bis der Baum etwa 150 Jahre alt geworden ist. Angeblich ist der Kork, der zwischen dem 50. und iOO. Lebens- jahre der Eichen gewonnen wird, der beste. Gebirgsgegenden liefern einen dichteren und feineren Korki). Zur Gewinnung des weiblichen Korkes, die in Algier vom Mai bis August stattfindet, wird der Stamm oben und unten geringelt, die Ring- schnitte werden durch 2 Längsrisse miteinander verbunden und die so entstehenden 2 Halbzylinder der Korkschicht meist mit einem Male mit Hilfe des Hackenstieles abgelöst. Dann wird er von anhängenden Moosen, Flechten und Gewebsresten gereinigt, was als demerage bezeichnet wird, und zur Aufschwellung und Erweichung durch kurze Zeit in siedendes Wasser getaucht^ wobei er um 30 Proz. dicker wird, dann flachgepreßt und getrocknet. Wenn das Trocknen über freiem Feuer geschieht (z. B. hier und da in Andalusien), wird er oft geschwärzt und heißt dann schwarzer Kork. Der zu Platten gepreßte Kork wird dann zu Ballen mit Alfafasern (von Stipa tenacissima) oder mit Eisenreifen vereinigt und ist dann handelsgerecht. Die Dicke der Korkplatten schwankt zwischen 5 und 10 cm. Die äußere Oberfläche ist rauh, zeigt oft dünne Schichten sklerotischen Rinden- gewebes und ist mit oft tiefen Längsrissen versehen. Die Innenseite ist i) Artigas y Teiridor, El Alcornoque etc. Madrid 1875. Bot. Jahrb. 18S0, p. 749. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 197 glatter und zeigt besonders deutlich die radialen Poren und Löcher (Lentizellen). Am Querschnitte sieht man deutlich 8—15 Jahresringe, deren Grenzen als dunklere, wellige Linien hervortreten. Senkrecht zu den Jahresringen stehen die dunkelbraunen Lentizellen in Form von dicken radialen Linien. Der Querschnitt des Korkes zeigt radiale Reihen von schmalen, derb- wandigen Zellen, die mit breiten Schichten von anscheinend kubischen, dünnwandigen Zellen, deren Radiahvände wellig gebogen sind, abwechseln. Die Zellwände sind innen mit einer dünnen Schicht von bräunlichem, ein- getrocknetem Protoplasma bedeckt, in welchem kurze Nadeln von Zerin (Phellyalkohol) eingebettet sind. Diese sieht man am besten an Tangential- schnitten, welche zugleich lehren, daß die Korkzellen kurze, 5 — 6seitige Prismen darstellen, deren Achse radial steht i). Die Korkzellen sind mit Luft ausgefüllt, welche nur schwer aus der unverletzten Zelle zu entfernen ist, da Alkohol, Wasser usw. nicht leicht die Zellwände durchdringen. Jede Korkzellwand besteht aus 5 Schichten, von welchen die mittlere (Mittellamelle) aus stark verholzter Zellulose, die beiden anschließenden (Suberinlamellen) aus Zellulose und Suberin (Korkstoff) und die äußersten (Zelluloselamellen) aus schwächer verholzter Zellulose bestehen. Nach Wisselingh enthalten die Suberinlamellen keine Zellulose. Die Menge von Suberin beträgt im Kork sicher 70 — 80 Proz. Das Suberin ist der Hauptsache nach ein Gemenge von talg- und wachs- artigen Stoffen mit einer nicht fetten Substanz, die nicht näher bekannt ist 2). Im Suberin wurden Glyzerin, Stearinsäure, Phellonsäure und Phloionsäure nachgewiesen. Kocht man Kork mit Salpetersäure, so bleibt eine terpentinartige Masse zurück, die der Hauptsache nach aus dem Zerin und dem Suberin entsteht und neben Korksäure C6Hi2(COOH)2 noch die nicht näher bekannte Zerinsäure enthält. Das Zerin (nach Kügler von der Formel C20H32O) scheint dem im Birkenkork als Inhalts- bestandteil massenhaft vorkommenden Detulin CsgHßoOs verwandt zu sein. Der Flaschenkork enthält neben Zellulose, Gerbstoff, Mineralsubstanzen usw. noch zwei kristallisierte Körper nämlich das Zerin (C27H44O2) und das Friedolin {Ci^U^Q02)^). Das Suberin besteht nach v. Schmidt^) aus Phellonsäure (G22H42O3), diversen phellonsäurehaltigen Zwischenprodukten und Fettsäuren anderer i) V. Höhne 1, Über den Kork und verkorkte Gewebe überhaupt. Sitzungsber. der Akad. d. Wissensch. in Wien. 1877. 2) Kügler, Über das Suberin. Straßburger Dissertation. 1884. — Gilson, La suberine et les cellules du liege. Louvain 1890. 3) Istrati und Ostrogowich, Comptes rendus 128 (1899), p. 1581. 4) V. Schmidt, Monatshefte f. Chemie 26 (1904), p. 277 und 302. 198 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Art. Diese Säuren treten als Glyzeride und in noch nicht näher be- kannten Verbindungen auf. Gilton fand im Flaschenkorke 44 Proz. rohe Fettsäuren, davon 36 Proz. Suberinsäure, 8 Proz. Phellonsäure, eine Spur von Phloion- säure. Ferner sind im Kork noch verschiedene andere Stoffe in sehr geringer Menge nachgewiesen worden. So kommt im Flaschenkork auch Gerbsäure, Phlobaphen und Phloro- gluzin vor, ferner 1 — 3 Proz. Stickstoff, der den trocknen Protoplasma- resten entstammt. Die manganreiche Asche macht 0,5 Proz. aus. Hier und da findet man im Flaschenkorke auch Kalkoxalat, das in lang radial gestreckten Zellen auftritt und, wie es scheint, nicht in allen Sorten vor- kommt. Nach Kügler kommen im Korke auch Vanillin und Koniferin vor, daher sich beim Erhitzen desselben ein aromatischer Geruch ent- wickelt. Der Kork verbrennt infolge seines fetten Suberingehaltes mit rußender, helleuchtender Flamme. Er ist sehr elastisch, wobei sich verschiedene Sorten sehr verschieden verhalten. Am elastischsten ist der katalonische Kork, der daher allein nur zur Ghampagnerkorkfabrikation verwendet wird. Bekanntlich werden zu Champagnerkorken nur die besten Kork- platten verwendet. Ein guter Champagnerkork darf beim Einpressen in die Flaschenmündung keine Haarrisse bekommen, durch welche die Kohlensäure des Getränkes entweichen würde, und muß so vollkommen elastisch sein, daß er selbst nach jahrelangem Verbleiben im gequetschten Zustande, beim nachträglichen Kochen mit Wasser seine ursprüngliche, zylindrische Form und sein ursprüngliches Volumen wieder annehmen muß. Dies ist am vollkommensten beim katalonischen Kork der Fall. Die Farbe der Korke ist verschieden. Am hellsten ist der anda- lusische Kork. Einen mehr gelbroten Ton hat der portugiesische, wäh- rend der katalonische Kork rötlich ist. Die geschnittenen Korke werden mit Oxalsäure gewaschen oder gekocht, was eine Art Appretur darstellt und mit einer rötlichen Färbung verbunden ist, infolge der auftretenden Ligninreaktion, da Phlorogluzin im Korke stets enthalten ist. Bei der trockenen Destillation des Korkes entsteht der Korkteer, der fast neutral reagiert und außer Benzol, Ammoniaksalzen noch Toluol, Naphthalin, Anthrazen und Phenole enthält i). Die Hauptanwendung des Korkes ist die zu Stöpseln. Dieselben werden teils mit der freien Hand, teils mit Maschinen geschnitten. Die kleineren Korke müssen so geschnitten werden, daß die Lenlizellenkanäle senkrecht zur Achse derselben stehen. Große", flache Korke schließen nicht luftdicht, weil bei ihnen die Lentizellen parallel der Korkachse -1) Bordet, Compt. rend. 42 (1881), p. 728 f. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden, 199 liegen. Korke werden in Deutschland, namentlich im Oldenburgischen, z. B. in Delmenhorst, erzeugt. Da bei dem Korkschneiden 50 — 60 Proz. Abfälle entstehen, ist der Verlust sehr groß. Die Abfälle finden eine mannigfaltige Verwendung. Sie werden zerkleinert oder gemahlen und dienen dann zur Erzeugung von wasserdichten Teppichen, indem sie mit Kautschuk oder Linoxin (stark eingedicktem Leinöl) verbunden werden. Solche Materialien heißen Kamptulikon, Linoleum, Kortizin. Man macht auch Korkziegel, Umhüllungsmassen von Dampfrühren usw. daraus. Kork- pulver wird auch zu Korkpapier, das als Packmaterial dient, verarbeitet. Die Korkspäne, welche beim Schneiden der Korke entstehen, dienen auch gleich den Buchenholzspänen zur Schnellessigfabrikation, als Brenn- material, zu Amboßunterlagen, Stoßkissen auf Schiffen usw. Kork wird ferner in Plattenform zu Schuhsohlen und Einlagen, papierdünn ge- schnitten zu Huteinlagen und Galanteriewaren verwendet. Auch als Schwimmkork für Fischernetze, Rettungsgürtel usw. findet der Kork Anwendung. Kork läßt sich gut drechseln und schnitzen und wird so zu Posamentiereinlagen, Korkbildern und Modellen von Ruinen usw. ver- wendet (Phelloplastik). Die Korkkohle ist sehr fein und dient als Spanisch- schwarz zu Druckerschwärze u. dgl. Die Korkmenge, welche jährlich erzeugt wird, ist sehr groß, da täglich auf der Welt etwa 20 Millionen Flaschenkorke verbraucht werden. England allein bezieht jährlich 5000 t Kork und Frankreich 1500 000 kg. Algier ist das Hauptproduktionsland mit jährlich 4 bis 5 000000 kg Export. 2. Die Qiierzitronrincle. Diese Rinde stammt von Quercus tinctoria, einem nordamerika- nischen Baume. Sie gehört zu den wichtigsten Farbmaterialien, welche das Gewächsreich hervorbringt. Ihr Erscheinen auf dem europäischen Markte hatte eine bedeutende Umgestaltung im Farbwarenhandel zur Folge. Einige gelbfärbende Kräuter, wie Ginster, Scharte, wurden durch die Querzitronrinde fast gänzlich verdrängt. Aber auch der Wau büßte seine frühere Wichtigkeit ein. Seit der Einführung der Querzitronrinde wurde seine Verwendung außerordentlich beschränkt, und selbst das Gelbholz hatte unter der neuen Konkurrenz viel zu leiden. Der Wert der Querzitronrinde liegt nicht nur in den Eigenschaften des Farbstoffes, sondern auch in der großen Menge desselben. Die Rinde hat ein Farb- vermögen, welches nach Bancroft viermal so groß als jenes des Gelb- holzes (Holz der Maclura tinctoria) und acht- bis zehnmal so groß als das des Waus ist. Das Verdienst, die Querzitronrinde in die Industrie eingeführt zu haben, gebührt dem um die Technik der Färberei hochverdienten Ban- croft. Er benannte den Baum seiner eigentümlich gefärbten inneren 200 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Rinde wegen Quercus citrina, und konstruierte hieraus das Wort Quer- zitron, welches alsbald allgemeinen Eingang fand. Selten nur wird für diese Ware der unrichtige Name gelbes Eichenholz angewendet. Quercus tinctoria tritt in mehreren Varietäten auf, welche höchst ungleiche Sorten von Querzitron liefern. And. Michaux^) unterscheidet eine Form mit ausgezackten und eine mit ausgerandeten Blättern. Erstere, vom Ghamplainsee an bis Georgien häufig vorkommend, gibt die beste Rinde; letztere, über die Niederungen Georgiens und Karolinas verbreitet, ein geringes, bräunlich färbendes Querzitron. Auch die Varietäten digi- tata und trifida (Quercus nigra digitata und Qu. n. trifida) aus Süd- karolina, ferner Qu. aquatica und Qu. cinerea'^) geben nur geringere Querzitronsorten. Die Borke von Qu. tinctoria ist schwarz, daher der Linnesche Name dieses Baumes: Qu. nigra. Es kommen in ihr wohl kleine Mengen des Querzitronfarbstoffes vor, aber gemengt mit anderen gefärbten Sub- stanzen, welche in die wässerigen Auszüge übergehen und die Schön- heit der Färbungen so stark beeinträchtigen, daß dieser Rindenanteil als völlig wertlos angesehen werden muß. Die Borke des Baumes wird nach Bancrofts Mitteilungen von den Stämmen abgehobelt, der übrig bleibende Rindenkörper vom Stamme abgeschält und zwischen Mühl- steinen vermählen. Auf diese Weise wird wohl die größtmöglichste Menge von Querzitron erhalten. Ein farbstoffreicheres Produkt läßt sich aber durch Abraspeln des schwammigen Teiles der Rinde gewinnen. Die gemahlene Querzitronrinde besteht teils aus einer pulverigen, teils aus einer faserigen Partie; erstere entspricht der Außen-, letztere der Innenrinde. Da die im Handel vorkommende Querzitronrinde gewöhn- lich ein Gemenge von pulveriger und faseriger Masse ist, so ist wohl nicht zu bezweifeln, daß der meist in Übung stehende Prozeß der Quer- zitrongewinnung in einem Vermählen der bloß von der Borke befreiten Rinde besteht. Die Querzitronrinde gelangt nie in ganzen Rindenstücken, sondern stets in zerkleinertem Zustande in unseren Handel. Wie schon erwähnt, ist die käufliche Querzitronrinde ein Gemenge von mehliger und fase- riger Substanz. Erstere ist dunkler als letztere gefärbt. Die Farbe und Güte der Ware ist von dem Mengenverhältnis dieser beiden Körper ab- hängig. Je mehlreicher eine Querzitronsorte ist, als desto besser wird sie angesehen. Die Farbe der gemahlenen Rinde gleicht meist jener frisch angeschnittenen Korkes. In schlechteren, grob gemahlenen Sorten 1) Histoire des chenes d'Amerique. Paris 18 01. 2) F. A. Michaux, Voyage ä l'ouest des Monts Alleghany. Deutsche Über- setzung. Nürnberg 1818, II, p. 143 fr. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 201 finden sich häufig schwarzbraune, von Borke herrührende Gemengteile vor. Der Geruch ist eigentümhch, schwach, nicht unangenehm, der Ge- schmack deutlich bitter. Das Periderm der Querzitronrinde besteht aus abgeplatteten ver- korkten Zellen mit kleinen Mengen körniger Substanz als Inhalt. Das primäre Rindenparenchym setzt sich aus parenchymatischen und skleren- chymatischen Elementen zusammen. Erstere sind klein, dünnwandig, mit lichtbräunlichem Inhalte erfüllt; letztere fast völlig verdickt, ver- schieden groß und verschieden gestaltig. Auch Stärkekörnchen und ein- zelne Kristalle von oxalsaurem Kalk finden sich in dieser Schicht der Rinde vor. Auf Zusatz von verdünnten alkalischen Flüssigkeiten färben sich die Zellen dieser Schicht intensiv zitronengelb. Die Innenrinde, von schmalen Markstrahlen reichlich durchsetzt, besteht aus zahlreichen Bast- faserbündeln, welche von kalkoxalatführenden kleinen Zellen völlig um- sponnen werden, und einem aus dünnwandigen Elementen (Bastparenchym- zellen und Siebröhren) bestehenden Gewebe. Auch in der Innenrinde treten Steinelemente nicht selten als große Inseln zwischen den anderen Geweben auf. Auf Zusatz von verdünnter Kalilauge färbt sich der In- halt aller parenchymatischen Zellen der Innenrinde gelb bis braun; aber auch die sklerenchymatischen Elemente und die Bastzellen nehmen eine lebhafte gelbe Farbe an. Nur die Siebröhren bleiben farblos. Der Sitz des Querzitrons scheint, nicht ausschließlich, aber vorwiegend, in den parenchymatischen Geweben der Außen- und Innenrinde sich zu be- finden. — Die querzitrinreichen Baslparenchymzellen haben eine mittlere Breite von 22 tx. Von gleicher Breite sind auch die kristallführenden, den Bastfasern dicht anliegenden Parenchymzellen. Sie unterscheiden sich von jenen durch ihre viel geringere Länge. Die Breite der Sieb- röhren mißt im Mittel 44 p,. Die Steinzellen haben etwa die doppelte bis dreifache Breite der Bastfasern; diese sind 732 — 1574 \i lang, im Mittel 24 jjL breit. Die kristallführenden Parenchymzellen legen sich in ganzen Reihen mit ihren konvexen Grenzflächen so dicht an die Bast- fasern an, daß die Wände der letzteren stellenweise wellenförmig kon- turiert erscheinen. Nach Bancroft gibt die Rinde mit Wasser ausgezogen mehr als 8 Proz. Extrakt. Die Querzitronrinde enthält ein Glykosid, das Querzitrin, das als adjektiver Farbstoff von Wichtigkeit ist. Es gibt auch mit Chrom- beizen und Tonerdebeizen gelbe Lacke und wird daher besonders im Kattundruck angewendet. Mit anderen Farben zusammen (z, B. Ali- zarinfarben oder Tanninfarben) liefere es verschiedene brauchbare Nuancen. Auch zum Färben von Baum- und Schafwolle wird es viel gebraucht. 202 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Das Querzitrin^) zerfällt durch Säuren in Querzetin und Rhamnose (Isodulzit) nach der Gleichung: C2iH22 0i2 + H2 0=Ci5Hio07 + C6H14O6. Das Querzetin scheint nach Herzig mit den Körpern der Xanthon- gruppe verwandt zu sein. Nach V. Kostanecky2) ist das Querzetin (sowie auch das Fisetin aus dem Holze von Rhus Coti7ius und das Luteolin aus dem Wau, Reseda luteola) ein Hydroxylderivat eines hypothetischen Körpers, des Flavons, das ein Phenyl-Phenopyron darstellt. Das Querzitrin, das aus dem alkoholischen Auszuge der Querzitron- rinde durch Fällen mit Bleiazetat und Entbleien des Filtrats mit Schwefel- wasserstoff leicht rein gewonnen werden kann, bildet mit Metallen zwei- säurige Salze. Es scheint im Pflanzenreiche ziemlich verbreitet zu sein (Hopfen, Tee, Roßkastanie). Noch häufiger kommt aber das Querzetin vor. Vielleicht ist auch das Rutin aus den chinesischen Gelbbeeren (Natalkörnern, den Blütenknospen von Sophora japonica) nichts anderes als Querzetin. Es bildet zitrongelbe Kristallnadeln, die in Alkohol leicht, hingegen schwer in Wasser löslich sind. Beim Schmelzen mit Kali ent- stehen Querzigluzin CgHeOs, Querzetinsäure G15H10O7 und schUeßlich Phlorogluzin und Protokatechusäure. Aus der Querzitronrinde wird in Nordamerika ein Produkt erzeugt, das ein grünlichgelbes Pulver darstellt und als Flavin bezeichnet wird. Sein schöner Zinnlack ist das beste Gelb für Schafwolle. Die Färbekraft des Querzitronextraktes, das ebenfalls in Amerika gewonnen wird, ist viermal größer als die der Rinde, während das Flavin eine sechzehn- mal größere Ausgiebigkeit hat. Das Flavin wird in der Weise herge- stellt, daß man die Rinde mit alkalisch gemachtem Wasser auskocht und dann die Lösung mit Salz- oder Schwefelsäure kocht. Dabei bildet sich aus dem Querzitrin das Querzetin. Das letztere scheidet sich aus und wird abgepreßt. Die Ausbeute an Flavin beträgt 4 — 1 0 Proz. Flavin wird mit gemahlener Rinde, Kochsalz, Glaubersalz usw. gefälscht. 3. Berheritzendornrinde. Der in Europa weit verbreitete Berberitzendorn (Berberis vulgaris L.) enthält in allen seinen Teilen ein Alkaloid, das gelb gefärbt ist und zum Färben angewendet wird. Am reichsten an Berberin ist das Wurzel- holz, doch auch die Stamm- und Wurzelrinde sind so reich daran, daß 1) Hlasiwetz, Annal. 112, p. 109. — Zwenger und Droske, Annal. d. Chem. Suppl. 1, p. 267. — Berliner Berichte 11, p. 752 (Liebermann und Hörmann), — Ebenda 12, p. 1179. — Herzig, Wiener Monatshefte 5, p. 72. 2) Berichte d. deutsch, chem. Gesellsch. 26, p. 2901, Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 203 sie praktisch angewendet werden können. Man benutzt sie hauptsäch- lich zum Färben von Holz, Leder und Seide; doch werden auch Schaf- wolle, wo sich der Farbstoff im neutralen Bade direkt auf der Faser fixiert, und Baumwolle (mit Tanninbeize) damit gefärbt. Die Berberitzendornrinde enthält neben dem Alkaloid Berberin noch das Alkaloid Oxykanthin (== Vinetin), ferner Berbamin und anscheinend Äpfelsäure. Das Berberin (C20H18NO4OH-I-3H2O) ist eine organische quaternäre Base^), die in den verschiedensten Pflanzenfamilien auftritt und speziell bei fast allen Berberidaceen-Gattungen. Auch das Chelidoxanthin des Schöllkrautes ist nur Berberin. Dasselbe ist inaktiv und wenig giftig. Es tritt in der Rinde in der Menge von 1 — 2 Proz. auf und kann nach verschiedenen Methoden (am besten nach der von Gordin^)) leicht nach- gewiesen werden. (Siehe Rupe^ Chemie der nat. Farbstoffe, i900, p. 241 ff.) Die Berberitzendornrinde ist außen dunkelbraun und innen lebhaft gelb gefärbt, leichtbrüchig und meist dünn. Mikroskopisch ist sie leicht kenntlich an dem breiten Ringe von weitlumigen Sklerenchymfasern im äußeren Teile des primären Parenchyms. Der aus dünnwandigen großen Zellen bestehende Kork entsteht an der Innengrenze des primären Rinden- parenchyms. Die Innenrinde zeigt sekundären Hartbast, der aus gelb- wandigen, stabzellenartigen Bastfasern besteht, die außen vereinzelt, innen in tangentialen Reihen stehen'^). 4. Fichteurinde. Die Fichtenrinde ist für Nord-, Ost- und Mitteleuropa eine der wich- tigsten und billigsten Gerbrinden. Die Fichte fehlt in Süd- und West- europa fast vollständig, und wird daselbst durch andere Nadelhölzer ersetzt. In Nordamerika spielt eine der Fichtenrinde ähnliche Rolle die Hemlockrinde, von Äbies canadensis und in Südeuropa die Skorzarossa von Piniis halepensis, während andere verbreitete Nadelbäume Europas, wie z. B. die Weißföhre, Pinus silvestris, die Schwarzföhre, Pinus Laricio^ und die Sternkiefer, Pinus pinaster, ein sehr minderwertiges und kaum brauchbares Rindenprodukt liefern. Von europäischen Nadelholzrinden sind nur noch die Tannenrinde von Abies pectinata und die Lärchenrinde von Larix europaea zu er- wähnen, welche beide an Bedeutung gegenüber der Fichtenrinde weit \) Gadamer, Archiv der Pharmazie 243. — Nietzky, Chemie d. Farbstoffe. 1897, p. 263. 2) Gordin, Archiv der Pharmazie 240 (1902), p. 146. — Peckin, Chem. Societ. 1890, p, 991. 3) Solereder, System. Anatomie der Dikotyledonen. 1899, p. 53. 204 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. zurückstehen, so daß also für Europa die Fichtenrinde und die Skorza- rossa und für Nordamerika die Hemlockrinde die wichtigsten Nadelholz- gerbrinden darstellen. Was nun speziell die Fichtenrinde anbelangt, so ist dieselbe für Österreich-Ungarn, Deutschland, Schweden, Norwegen und Finnland, für die gesamten Alpen und den Jura und einen großen Teil Rußlands eines der wichtigsten Gerbmaterialien. Der Wert der Fichtenrinde ist sehr verschieden und hängt nicht bloß von der Gegend ab, sondern auch von der Höhenlage und dem Alter der Bäume. Im allgemeinen sind die alpinen Fichtenrinden (was die österreichischen anbelangt insbesondere steierische und kärntnerische) besser, als die außeralpinen (z. B. böh- mische und mährische). In betreff des Alters ist zu bemerken, daß jüngere Bäume bis zum Alter von etwa 30 Jahren trotz der geringeren Borkenbildung ein schlech- teres Material zu liefern scheinen als ältere (z. B. 50 — OOjähr. Bäume). Nach Th. H artig liefern sogar Stämme im Alter von 60 — 80 Jahren die beste Rinde. Erst wenn in höherem Alter die Borkenbildung überhand nimmt, geht die Rindenqualität wieder zurück; jedenfalls ist, nicht wie man bisher angenommen hat, die relative Dicke von Borke und Rinde kein sicheres Kennzeichen für die Güte der Rinden, schon deshalb, weil bei der Fichte die Borke oft fast ebensoviel Gerbstoff, wie das Fleisch enthält und daher nur der größere Farbstoffgehalt der Borke an solcher reiche Rinden minderwertig machen. In den Ostalpen wachsen die besten Fichtenrinden auf warmen Kalk- oder Dolomitböden in Höhen von 600 — 900 m, kommt hinzu eine gute, sonnige Lage, so kann der Gerbstoffgehalt bis über 1 4 Proz. steigen, während Fichten auf Urgebirgsboden und in Höhenlagen von 1300 bis 1500 m oft nur 6 — 8 Proz. Gerbstoff in der Rinde führen i). Aus diesen Verhältnissen erklärt es sich, daß die Angaben über den Wert und den Gerbstoffgehalt der Fichten rinden so außerordentlich wech- seln, und daß dieselben in manchen Gegenden sehr geschätzt werden und in anderen gänzlich unbenutzt bleiben. So enthalten die böhmischen und mährischen Rinden durchschnittlich nur 7 — 9 Proz. Gerbstoff. Man kann überhaupt als den mittleren Gerb- stoffgehalt der Fichtenrinde 8 Proz. annehmen, ein Gehalt, welcher es mit sich bringt, daß die Fichtenrinde als minderes Gerbmaterial gilt und in der Regel, wenigstens für bessere und schwerere Ledersorten, nicht zum vollständigen Ausgerben, sondern nur zum Schwellen oder Vorgerben der Häute dient. In vielen Gegenden rentieren sich daher oft nicht ein- 1) Siehe v. Höhnel, Gerbrinden. Ein monogr. Beitrag zur techn. RohstofT- lehre. Berhn 1880, p. 31 ff., wo auch die Literatur nachzusehen ist. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 205 mal die Kosten der Schälung und wird diese nur häufig deshalb vor- genommen, um die gefällten Stämme vor dem Stockigwerden zu schützen. Es wird daher vielfältig die Fichtenrinde ihrer Billigkeit wegen gar nicht oder schlecht verwertet, und wenn sie dennoch in riesigen Mengen im Handel vorkommt, so ist dieser Umstand hauptsächlich auf die große Verbreitung der Fichte zurückzuführen. Aus dem Gesagten geht schon hervor, daß die Art der Gewinnung der Fichtenlohe die denkbar einfachste ist. In tieferen Lagen werden gewöhnlich die Stämme im Winter gefällt und im Frühjahr geschält. In hüheren Gebirgslagen hingegen findet die Fällung zur Saftzeit im Sommer statt, und wird die Rinde sofort abgenommen. Durch Anbrin- gung von Ringelschnitten entstehen meterlange Stücke, die im Walde sofort getrocknet werden. Niemals findet die Schälung am stehenden Stamme statt. Was die äußere Beschaffenheit der Fichtenrinde anbelangt, so be- steht dieselbe aus gewöhnlich 2 — 8 mm dicken, großen, bis 2 m langen, flachen Stücken oder Röhren, welche innen holzgelb oder bräunlich ge- färbt und glatt, matt oder glänzend und fein langfaserig sind. Außen zeigt sich eine gewöhnlich nur wenig mächtige Borkenschicht von hellerer Färbung. Die Borke ist bei jüngeren Rinden kaum 1 mm dick, doch kann sie bei älteren Rinden bis zu 1 cm dick werden. Die jüngeren Borken sind hellrötlich bis fast fuchsrot; der Geruch der Rinde ist harzig, balsamisch, der Geschmack bitter, aromatisch und verschieden stark adstringierend. Am Lupenquerschnitt sieht man die Borkenschuppen, die sie tren- nenden feinen Korkschichten und das helle Fleisch, welches sehr deut- lich geschichtet und radial gestreift ist. Die Schichtung entspricht dem jährlichen Zuwachs der Rinde; die einzelnen Jahresschichten sind durch feine, rötlichbraune Linien voneinander getrennt. Die in der Rinde vor- handenen Harzgänge schwellen stellenweise bis über 2 mm breit an und findet man an solchen Stellen, insbesondere in der Borke, linsenförmige Harzmassen. Der Querbruch der Fichtenrinde ist mehr oder weniger eben oder blätterig schuppig. Mikroskopisch ist die Fichtenrinde besonders charakterisiert durch den Mangel an Bastfasern, durch die stets einfachen, stabförmigen Kri- stalle von Kalkoxalat und das Fehlen von verzweigten Sklerenchym- elementen. Die meisten Fichtenrinden des Handels bestehen nur aus dem sekundären Baste, dessen äußerer Teil in die Borke übergegangen ist. Eine vollständige junge Fichtenrinde, die noch die Epidermis be- sitzt, zeigt folgenden Bau'): 1) Siehe v. Höhnel, 1. c., p. 37, wo sich die genauere Beschreibung der Fichten- rinde und auch die Literatur über dieselbe angegeben findet. 206 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 1 . Epidermis. 2. Ein Hypoderma (das manchmal fehlt und in der Regel aus 3 bis 4 Schichten dickwandiger und langgestreckter Sklerenchymelemente besteht). 3. 3 — 5 Lagen eines dünnwandigen Rindenparenchyms, das von Korkschichten durchsetzt sein kann, wenn die Borkenbildung bereits ein- getreten ist. Die Korklamelle besteht aus einigen Lagen weiter und dünnwandiger, lufterfüllter Korkzellen, innerhalb welcher noch 2 — 5 Schichten sehr stark verdickter, nicht verkorkter, aber zum Korkgewebe gehöriger Sklerenchymelemente (Phelloid) liegen. Weiter folgen nun 30 — 40 Lagen primären Rindenparenchyms, das besonders gerbstoff- reich ist. Darin liegen nicht selten einfache Kristallschläuche, ferner Harzgänge. Nun kommt weiter nach innen die primäre Innenrinde, welche aus radialen Gruppen von Siebrühren, einfachen Kristallschläuchen und zartwandigem Bastparenchym besteht. Die sekundäre Rinde besteht aus meist einreihigen, gerbstoffreichen Markstrahlen. Sind sie mehrreihig, so enthalten sie meistens einen zentralen, radialen Harzgang. Die sekun- dären Baststränge sind im Querschnitte viereckig und bestehen aus Sieb- röhren, Parenchym und Kristallschläuchen. Das Parenchym bildet ein- fache tangentiale, die Grenzen der Jahreslagen bezeichnende Schichten und ist großlumig. Die Siebröhren sind zartwandig, tangential zusammen- gepreßt und stehen in kurzen Radialreihen. Schließlich sei noch bemerkt, daß in neuerer Zeit aus der Fichten- rinde sehr viel Extrakt erzeugt wird, mit welchem auch Sohlleder aus- gegerbt werden kann. Die Fichtenrinde enthält Ellagsäure, Fichtenrindengerbsäure (C21H20O10) ^), Ameisensäure 2) und gegen 2 Proz. Mineralstoffe. Der Gerbstoff der Fichtenrinde ist eisengrünend wie der der meisten Nadelhölzer. 5. Die Hemlockrinde. Im nordöstlichen Teile der Vereinigten Staaten und in Kanada kommen noch jetzt, trotz der ausgedehnten Waldverwüstungen, große Nadelholzwälder vor, welche der Hauptsache nach aus der Hemlock- oder Schierlingstanne, Hemlockspruce (Abies canadensis) bestehen. Die Rinde dieses Baumes gehört zu den wichtigsten Gerbrinden Nordamerikas und wird nicht nur in großen Mengen als solche nach Europa gebracht, sondern auch insbesondere noch in Form eines billigen Extraktes, Hemlockextrakt oder Millers Tannin genannt. 1) Böttinger, Strohmer, Ber. Wiener Akad. (Monatshefte für Chemie 2 [1881], p. 539 und Etti, Ibid. 1880, p. 266). 2) Aschofl, Archiv f. Pharmaz. (2) 40, p. 474. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 207 Sowohl die Rinde als das Extrakt sind durch eine rotbraune Farhe ausgezeichnet und erteilen dem Leder eine wenig beliebte Farbe und eine große Brüchigkeit. Nichtsdestoweniger wird aber die Rinde wegen ihrer Billigkeit stark angewendet. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß sie bei großer Dicke und starker Borkenbildung einen erheblichen Gerbstoff- gehalt besitzt; ferner durch den merkwürdigen Umstand, daß, wie W. Eitner fand, die Borke in der Regel mehr Gerbstoff als das Fleisch enthält. Eine Rinde z. B. , die durchschnittlich 10,1 Proz. Tannin ent- hielt, zeigte im Fleisch nur 7,7 Proz. und in der Borke 11,3 Proz. Bei der Gewinnung der Rinde i) wird dieselbe meist nur teilweise von der Borke befreit, so daß das Handelsprodukt manchmal noch eine 1 — 2 cm dicke Borkenschicht aufweist. Äußerlich hat die Hemlockrinde eine ge- wisse Ähnlichkeit mit der Führenrinde. Die 1 — 3 cm dicken Borken- schuppen, die oft in vielen Lagen übereinander stehen, sind in höchst auffallender Weise durch schöne, rote Korklamellen voneinander ge- trennt. Das Fleisch ist gewöhnlich kaum 0,5 cm dick, fein geschichtet und faserfrei. Der Kork, der allein schon zur sicheren Erkennung dieser Rinde dienen kann, besteht aus papierdünnen, miteinander abwechselnden weißen imd roten Schichten. Die Korkzellen sind meist sehr dünnwandig und enthalten lagenweise ein kochenillerotes Harz, während die weißen Schichten lufterfüllt sind. Durch lokale Auflösung von Gruppen der weißen Korkzellen entstehen lysigene Harzlücken, welche zugleich die einzigen Harzbehälter in der ganzen Rinde sind. Die Rinde enthält weder Fasern noch Kristalldrusen. Die Oxalat- kristalle sind lang, stabförmig und liegen einzeln oder zu wenigen in stark axial gestreckten, zartwandigen Schläuchen. Sehr charakteristisch ist das Auftreten von großen, eigentümlich verzweigten Spikularelementen, mit dicker, deutlich geschichteter, sehr poröser Wandung. Der Gerb- stoff der Hemlockrinde ist eisengrünend und wird mit Kalilauge braun. Er wird Hemlockrindengerbsäure genannt und hat die empirische Formel 6. Weniger wichtige Nadelholzrindeii. Neben der Fichten- und der Hemlockrinde gibt es noch eine ganze Reihe von Nadelholzrinden, die aber aus verschiedenen Gründen von geringerer Bedeutung sind. Hierher gehört z. B. die Lärchenrinde, von Larix europcea, welche im allgemeinen gerbstoffreicher ist als die Fichtenrinde, aber wegen der relativen Seltenheit des Baumes und des größeren Wertes seines Holzes und wohl auch wegen der frühzeitigen \) Siehe Thümen, Die Hemlocktanne und ihre Rinde. Der Gerber. 4 885, p. 233. Ferner v. Höhnel, 1. c, p. 42, wo auch die Literatur angegeben ist. 2) Böttinger, Ber, ehem. Ges. 17 (1884), p. 1041. 208 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. und starken Borkenbildung wenig angewendet wird. Die Lärche ist ein Gebirgsbaum und wird daher die Rinde hauptsächlich in den Alpen und Karpathen als Gerblohe verwendet; wo sie in entsprechender Menge zu haben ist, wird sie der Fichtenrinde vorgezogen. Sie enthält durch- schnittlich mindestens 9 — 10 Proz. Gerbstoff. Der Tanningehalt des Bastes soll aber bis 1 6 Proz. steigen. Schon im achten Jahre bildet die Lärche Borke. Im Bau stimmt die Lärchenrinde mit der Fichtenrinde im allgemeinen überein, erstere ist aber sofort durch den kochenille- roten Inhalt der Korkzellen, der der ganzen Rinde eine charakteristische rote Färbung erteilt, und durch die sich im Rindengewebe massenhaft vorfindenden verzweigten Spikularelemente, welche sehr dickwandig, aber porenarm sind, zu unterscheiden. Im Gegensatze zur Lärchenrinde ist die Tannenrinde (von Äbies pectinata) fast borkefrei. Ihr Gerbstoff ist eisenbläuend (der einzige be- kannte Fall bei Nadelhölzern] und scheint in der Regel nur in geringer Menge in der Rinde vorzukommen. Der mittlere Gerbstoffgehalt der Tannenrinde dürfte etwa 5 Proz. betragen, deshalb wird dieselbe für sich allein kaum zum Gerben verwendet, sondern stets nur im Gemenge mit stärkerem Material. So in den Alpen und in Rußland. Durch die schwache Borkenbildung, die silbergraue Korklage und die im primären Rindenparenchym massenhaft vorkommenden verzweigten kleinen Spi- kularelemente ist die Tannenrinde leicht von den anderen Nadelholz- rinden zu unterscheiden. Überdies zeigt die Innenrinde der Tanne noch auffallende Schleimschläuche. Noch glatte Tannenrinden zeigen häufig bis nußgroße sog. Harzgallen, die mit einer klaren und reinen Terpentin- masse (Straßburger Terpentin) erfüllt sind. In Südeuropa sowie in Algier ist das wichtigste Nadelholz zur Gerb- rindengewinnung die Aleppokiefer, Pimis halepensis. Schon in Dal- matien bildet dieser Baum ganze Wälder. Er liefert zwei im Handel unter verschiedenen Namen vorkommende Rinden, die Snoubarrinde und die Skorzarossa. Die erstere besteht hauptsächlich nur aus dem Fleische der Rinde und wird in Algier und Tunis gewonnen, wo der Baum Snou- bar el Magloub heißt. Die Skorza rossa, auch Corteggia rossa oder Pino rosso genannt, wird von Dalmatien bis Südfrankreich gewonnen. Es scheint dieses Gerbmaterial schon zu Zeiten Theophrasts angewendet worden zu sein. Beide diese Rindensorten sind kräftige Gerbmalerialien, sind aber dabei sehr farbstoffreich und erteilen dem Leder einen roten Ton. Die Skorzarossarinde enthält nach Eitner 13 — 15 Proz. Gerb- stoff, während die Snoubarrinde bis 25 Proz. Tannin führt. Die Skorza- rossa besteht aus verschieden großen Borkenstücken und ist in Bau und Aussehen der Schwarzführenrinde sehr ähnlich. Die Snoubarrinde bildet bis 1 cm dicke scherbenartige Stücke von rotbrauner Färbung. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 209 ]n Nordamerika spielt neben der Hemlockrinde auch noch die White Spruce von Picea alba eine gewisse Rolle, welche in der Beschaffenheit, im Bau und im Werte der Fichtenrinde nahe kommt. Von ausländischen Nadelholzrinden wäre noch die Toa-toa zu er- wähnen, welche nicht nur in ihrer Heimat in Neuseeland ein wichtiges Gerhmaterial darstellt, sondern auch manchmal teils in Form von flachen, dicken Rindenstücken von ziemlicher Größe, teils fein gemahlen als dunkles, glänzendes, faseriges Pulver nach Europa kommt. Sie ent- hält über 23 Proz. Tannin und stammt von Phyllodadus asplenifolia in Tasmanien und Ph. trichomanoides in Neuseeland. Der Bau der Toa-toarinde, auch Kiri toa-toa oder Tane hakibarki) genannt, ist der einer Gupressineenrinde. 7. Die Birkenrinde. Die verschiedenen in Europa und Nordamerika vorkommenden Birken liefern Rinden, die, obwohl nur gerbstoffarm, doch wegen ihrer hellen Färbung in der Gerberei angewendet werden, besonders in nördlichen Ländern. So hat die Rinde der Weißbirke für Finnland 2), Lappland, Norwegen und insbesondere Rußland eine hervorragende Bedeutung. Doch wird sie auch in Deutschland und Frankreich angewendet. Meist dient sie nur zum Vorgerben, doch soll nach Th. Hartig^) in Rußland Juchtenleder damit ganz ausgegerbt werden. An der Birkenrinde kann man den weißen, lederartigen Kork und die innere Rinde unterscheiden, wenn das Produkt eine Dicke von 1 — 2 cm erreicht hat. Nur die letztere dient zum Gerben. Sie enthält im Mittel kaum mehr als 3 Proz. Gerbstoff (nach Gauthier bis 5,5 Proz. 4)). Der weiße Kork dient zur Abdestillierung des sog. Birkenteeröls, auch Juchten- öl, Döggut genannt, das zum Einschmieren des Juchtenleders dient und demselben den charakteristischen Geruch erteilt. Juchtenöl wird gegen- wärtig nicht nur in Rußland, sondern auch in Deutschland, Frankreich, England und Nordamerika erzeugt. Der Birkenteer ist ein trockenes Destillationsprodukt, das seine charakteristischen Eigenschaften dem im Birkenkork enthaltenen Betulin (fast 50 Proz.) verdankt^). 1) Bernardin, Visite ä l'Expos. de Vienne 1873, p. 23. 2) Offiz. öslerr. Bericht d. Ausstellung vom Jahre 1867, 5j p. 343. 3) Forstl. Kulturpflanzen. 1851, p. 321. 4) V. Höhnet, 1. c, p. 52 ff., wo auch die Literatur angeführt ist. 3) V. Höhnet, Über den Kork und verkorkte Gewebe überhaupt. Sitzungsber. der Akademie der Wissensch. in Wien, 1877, wo aucli die bezügliche Literatur an- gegeben ist. Wieener, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 14 2;[Q Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Nach Wheeler') enthält die Birkenrinde im weißen Periderm nur 10 — 12 Proz. Birkenkampfer (Betulin) CseHgoOa^). In dem übrigen Rindengewebe sind außer 3 — 4 Proz. Gerbstoff noch Gallussäure, 6,8 Proz. Xylan und Phlobaphen enthalten. Sahzin, Populin iind Betu- iase fehlen. Die Birkenrinde wird dem stehenden oder gefällten Stamme ent- nommen. Die Schälung geht leicht von statten. Die Zweigrinde sowie die schwarze Steinborke alter Stämme oder der Stammbasen sind ohne Wert. Die Handelsware besteht aus flachen, harten, gelbbraunen Stücken von 0,5 — 2 cm Dicke. Die Rinde ist außen und innen glatt und eben. Der Bruch ist grobkörnig und ziemlich eben. Stellenweise sitzt gewöhnlich noch etwas Kork auf, der durch seine blätterige Struktur und weiße Farbe charak- teristisch ist. Anatomisch ist die Rinde durch die zahlreichen großen, fast parallel- epipedischen Sklerenchymklumpen ausgezeichnet, die in vielen Lagen regelmäßig angeordnet sind. Unter der Korkschicht liegen etwa 20 Schichten von Phellodermzellen, die oft skierotisiert sind. Bastfasern fehlen. Ebenso fehlen Kristalldrusen, indem das Oxalat nur in ein- fachen Kristallen vorkommt, die meist den Sklerenchymklumpen ange- lagert sind. Die Rinde der amerikanischen Betula Lenta L. ist anatomisch (vom Kork abgesehen) von der europäischen Birkenrinde kaum verschieden. Im Kork fehlt jedoch das Betulin 3). Sie wird in Nordamerika Ghessybirch oder Blackbirch genannt, ent- hält ein ätherisches Öl (Birkenrindenöl) , das dem Wintergrünöl ganz ähnlich ist, und 99,8 Proz. Salizylsäuremethylester enthält, neben wenig Triakontan (C30H62). Das Öl entsteht durch Enzymwirkung (Betulase) aus dem geruchlosen Glykosid Gaultherin^). Der Gerbstoff der Birkenrinde ist eisengrünend. 8. Die Erlenrindeu. Unsere Erlen, insbesondere die Schwarzerle, Alnus glutinosa, und die Weiß- oder Grauerle, A. incana, liefern Rinden mit hohem Gerb- \) Wheeler, Pharm. Journ. 1899, p. 994. — Reichhardt, Pharm. Zcntral- halle. 1899, 40, Nr. 39. — Siehe auch die ältere Literatur in C. Wehmer, Pflanzen- sto£fe. 1911, p. 14 5. 2) Siehe Anmerkung 5 auf p. 207. 3) Gauthier, Analyse de l'epiderme du Bouleau. 1827. Journ. de Pharmacia 13, p. 545. 4) Sielie die Arbeiten von Proch er, Pettigrew, Schneegans, Bourquelot und anderen. Literatur in "Wehmer, Pflanzenstoffe. 1911, p. 144. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 211 Stoffgehalt. Derselbe schwankt nach Eitner^) zwischen 16 und 20 Proz. Nichtsdestoweniger werden die Erlen im allgemeinen zur Gerbrinden- gewinnung nur wenig herangezogen, weil sie sehr viel eines in Wasser löslichen roten Farbstoffes enthalten, welcher das Leder intensiv färbt und brüchig macht. Die Hauptanwendung finden die Erlen in Ost- und Südosteuropa. Insbesondere scheinen sie in manchen Teilen Rußlands, in Ungarn, Slavonien^), Kroatien und Serbien, sowie in der Türkei, namentlich in kleineren Gerbereien, stark angewendet zu werden. Mit anderen, besseren Gerbmaterialien gemischt, dürften indessen die Erlenrinden wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes einer intensiveren Verwendung fähig sein, namentlich könnten sie zur Extraktbereitung herangezogen werden, wobei der Farbstoff ja leicht ausgeschieden werden könnte. Die Erlen bilden ziemlich spät Borke, man findet noch 0,5 cm dicke Rinden, die außen ganz glatt und borkenfrei sind. Jüngere Rinden 3) zeigen außen, mit der Lupe betrachtet, eine dünne braune Korkschicht, dann folgt eine braune Rindenparenchymlage, dann ein für diese Rinde ganz charakteristischer Sklerenchymring. Das nun folgende innere primäre Rindenparenchym sowie die Innen- rinde ist reich an Steinklumpen. Bastfasern kommen nur in der pri- mären inneren Rinde, und zwar sehr spärlich vor, daher ist der Bruch der Erlenrinde körnig und kurz. Die Rinde hat einen bitteren und stark adstringierenden Geschmack. Infolge der Faserarmut lassen sich die Erlenrinden sehr leicht zu einem feinen Pulver mahlen. Höchst charak- teristisch ist der Umstand, daß die größeren Markstrahlen der Rinde sehr stark sklerotisch sind und daher auf der Innenseite derselben in Form von langen Markstrahlkämmen ganz so wie bei den Spiegelrinden vorragen. Manchmal sind in der Tat jüngere Erlenrinden den Spiegel- rinden höchst ähnlich. Der Hauptunterschied zwischen beiden besteht in dem Faserreichtum der letzteren, daher der Bruch der Spiegelrinden grobfaserig, der der Erlenrinde körnig ist. In mikroskopischer Beziehung sind die Erlenrinden noch dadurch ausgezeichnet, daß der Oxalsäure Kalk nicht nur in Form von Drusen und von einfachen Kristallen, sondern auch in zahlreichen kleinen Kör- nern, welche die sog. Körnerschläuche ganz ausfüllen, vorkommt. Der Gerbstoff der Erlenrinden ist eisengrünend und gibt mit Kalilauge eine rotbraune Färbung. Die beiden Hauptarten der Erlenrinden, die der Schwarz- und der 1) Erlenrinde als Gerbmaterial. Der Gerber. 1878, p. 85 und 124. 2) Die forstliche Produktion Slavoniens und Kroatiens in den Jahren 1877/78 (von A. Danh elofsky). 3) V. Höhnel, Gerbrinden, p. 57f., wo die genauere makro- und mikroskopische Beschreibung der Erlenrinden sowie ausführliche Literaturangaben zu finden sind. 14* 212 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Grauerle, sind schwer voneinander zu unterscheiden; nachdem aber beide als gleichwertig betrachtet werden können, so hat ihre Unterscheidung auch bislang keine praktische Bedeutung. Im allgemeinen dürfte die Schwarzerlenrinde weiter verbreitet sein als die Grauerlenrinde. Sie ist auch wegen der bedeutenderen Grüße ihrer Stammpflanze wichtiger. In der Erlenrinde ist ein Glykosid enthalten, das sich in Erlenrot ^) und Zucker spaltet. 9. Die mitteleiiroptäiscbeii Eiclienrinclen. Die in Mitteleuropa vorkommenden Eichenarten, sämtlich sommer- grün, liefern ausgezeichnete Gerbrinden. Sie werden nicht nur auf Rinden als Nebenprodukt und auf Holz als Hauptprodukt ausgenutzt, sondern namentlich in neuerer Zeit vielfach nur der Rinden wegen kultiviert, in eigenen Schälwäldern. Es sind nachfolgende vier Eichenarten, die hier- bei in Betracht kommen: 1. die Stieleiche, auch Sommereiche genannt, Quercus pedunculata, welche auch die wichtigen Knoppern liefert; 2. die Traubeneiche, Qu. sessüiflora, auch Winter- oder Steineiche genannt; 3. die Wolleiche, Qu. pubescens, auch als Schwarz- oder Weißeiche bezeichnet; und 4. die Zerreiche, Qu. Cerris. Die Stieleiche ist ein Baum der Ebene, während die übrigen Arten bergige Gegenden vor- ziehen. Die zwei erstgenannten Eichen bilden im eigentlichen Mittel- europa geschlossene Wälder und gehen am weitesten nach Norden. Die Zerreiche hat ihre Heimat mehr im südöstlichen Teile von Europa und findet ihre Westgrenze bei Wien. Die Wolleiche bildet nur im Süden, z. B. in Krain und im Küstenlande, geschlossene Bestände, sonst kommt sie fast nur vereinzelt vor. Daher sind für Mitteleuropa nur die beiden erstgenannten Eichen- arten von größerer Wichtigkeit und werden in ausgedehnten Beständen gezüchtet, während die Zerreiche nur in Ungarn in Schälwäldern kulti- viert wird. Sie bildet schon nach 1 0 — 1 5 Jahren Borke, während die drei anderen Eichenarten oft bis zum 25. Jahre eine glatte, borkefreie Rinde haben und daher zur Schälwaldkultur besser geeignet erscheinen, da die borkefreie Rinde reicher an Gerbstoff und, weil ärmer an dem rotbraunen Phlobaphenfarbstoff, auch heller ist. Die Eichenschälwälder sind eine deutsche Kulturart und wurden am Rheine, insbesondere in den sogenannten Siegener Haubergen in Westfalen schon vor 5 — 600 Jahren angelegt. Vom Rheine aus verbreitete sich diese Kulturart nach Holland, Belgien, Frankreich und England. Später auch nach Hannover, Preußen, Bayern und Franken oder Württemberg, gegenwärtig ist sie über fast ganz Mitteleuropa verbreitet. Schließlich kam die Schälwald- 1) Dreikorn und Reichardt, Dinglers Polyt. Journal 195 (1870) p. 137. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 213 Industrie auch nach Österreich, wo, und zwar in Niederüsterreich bei Asparn a. d. Zaya, 1840 der erste Eichenschälwald angelegt wurde. Nun kam Ungarn, das früher, als die großen EichenwiUder noch existierten, außerordentlich reich an Gerbmaterialien war, auch an die Reihe. In Ungarn wurden 1860 die ersten Eichenschäl wälder großen Umfanges im Waag-, Gran- und Neutratale angelegt. Ursprünglich etwas primitiv, ist diese Kulturarbeit auch in Ungarn immer wichtiger geworden, und ge- langen heute bedeutende Mengen von ungarischer Eichenrinde zur Aus- fuhr, während früher fast nur Knoppern und andere Gallen ausgeführt wurden. Auch im südlichen Ungarn, das früher nur Knoppern usw. produzierte, gibt es jetzt z. B. in Kroatien und Slavonien Eichenschäl- wälder. Mit dem Verschwinden der ursprünglichen großen, ungarischen Eichenwälder in Österreich-Ungarn, es waren hauptsächlich Sommer- eichenbestände, wurden auch die Knoppern, welche bis 1860 das Haupt- gerbmaterial (nebst Fichtenrinde) waren, immer teuerer und seltener. Sie kosteten in den 60er Jahren etwa doppelt so viel wie 1830, und war man hierdurch gezwungen, Schälwälder einzurichten, die ein viel besseres Gerbmaterial darstellen und ein weicheres und homogeneres Leder liefern!). Heute spielen die ungarischen Schälrinden eine viel größere Rolle als die Knoppern. Von den Eichen gewinnt man daher zweierlei Rinden. Die in den Schälwäldern gewonnenen sind dünn, meist borkefrei und heißen Glanz- oder Spiegelrinden, und die heute weniger häufig gewonnene Rinde älterer Stämme, bei welchen die Holznutzung die Hauptsache, die Rindengewinnung nur die Nebennutzung ist, ist mehr weniger borkig, dicker, und heißt Grob- oder Altholzrinde. Dieselbe kommt entweder mit der Borkenschicht (als bedeckte oder ungeputzte) Rinde zum Gebrauche, oder es wird die Borkenschicht ab- genommen, dann heißt die Rinde geputzt. Wir wollen zunächst die Rindengewinnung in den Schälwäldern be- trachten. Die Eichenschälwälder sind Jungholzwälder, welche eine 1 4 bis 20 jährige Umtriebszeit besitzen. Sie bestehen aus höchstens 1 0 — -15 cm dicken, glattrindigen Stämmen (Stangen), die meist sehr dicht stehen, so daß auf den Hektar 6 000 — 10 000 Stangen kommen. Dieselben werden entweder aus Samen 2) oder, und zwar häufiger, aus Stockaus- ■1) Österr. Monatsschrift f. Forstwesen 18 (18681, p. 90 ff. (Festgabe für die Mitglieder der 26. Versammlung deutsciier Land- und Forstwirte in Wien, 186S.) 2) Neubrand, Die Gerbrinden. — v. Höhnel, Die Gerbrinden. Berlin 1880, p. 61 ff. — Gayer, Forstbenufzung. — Hempel und Wilhelm, Bäume und Sträucher. Wien. Liefg. 11 und 12. — Wessely, Niederösterreichs Eichenrinden. Allg. Land- und Forstwirt-Zeitung. 1860, Nr. 17 und 18. — Kirwan, Notice etc., p. 21 S. — V. Seckendorff, Die forstlichen Verhältnisse Frankreichs. 1879, p. 152ff. (Letztere beiden Arbeiten beziehen sich auf die Rindengewinnung in Frankreich, wo jährlich 40 — 50 000 000 kg Spiegelrinden erzeugt wurden.) 214 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. schlügen gezogen. Häufig werden zwischen den Stangen, die dann meist in Reihen stehen, Hackfrüchte, wie Kartoffeln oder Mais gepflanzt (Hack- waldbetrieb). Hackwälder sollen eine bessere Rinde liefern, was sich aus der größeren Lichtstellung der Stangen und infolge der Düngung der Hackfrüchte erklärt. Manchmal wird, um dickeres Holz zu gewinnen, statt der 1 4 — 20jährigen eine 20 — 35jährige Umtriebszeit angewendet. Dann er- hält man etwas dickere, schwach borkige, schlechtere Rinde (Pfeifenborke). Das Schälen der Eichenstangen geschieht zu Saftzeit, die meist in den Monat Mai fällt und sich durch das Aufspringen der Laubknospen kundgibt. Es geschieht meist an den stehenden Stangen. Seltener werden die Bäume gefällt und dann entrindet. In diesem Falle dürfen nicht mehr Stangen gefällt werden, als sofort geschält werden können, weil sie leicht trocken werden und dann die Entrindung schwer und mangel- haft erfolgt. Manchmal schlägt man einen Mittelweg ein, indem die Schälung bis etwa 2 — 3 m hoch am stehenden Stamme geschieht und dann die Fällung zur Entrindung der obersten Partien und der Äste vorgenommen wird. Gewöhnlich werden bei der Schälung am stehenden Stamm diese erst von den Seitenästen und Zweigen, Knospenausschlägen usw. befreit, dann unten, mitten und oben geringelt, worauf ein etwa 2 cm breiter Längsstreifen der Rinde abgezogen wird, was man als das Vorreißen bezeichnet. Nach dem Vorreißen kann die Rinde mit dem Schäleisen (Loh- schlitzer genannt) meist leicht abgehoben werden. Die oberen Teile der Stangen werden entweder mit Hakenstangen herabgebogen und geschält, oder es werden kurze Leitern hierzu angewendet. Es finden daher im Ganzen drei Operationen statt: das Ringeln und Vorreißen, das Unten- und das Obenschälen. Dieselben werden gewöhn- lich durch 3 den Wald durcharbeitende Rotten von Leuten besorgt. Die Rinde der Zweige ist erfahrungsgemäß weniger gerbstoffhaltig und wird daher nicht immer gewonnen. Wenn dies aber geschieht, wird sie als eigene, mindere Sorte behandelt. Am Taunus (auch in Frankreich) bleibt die Rinde an den Stangen hängen, indem man sie am oberen Ende nicht ganz ablöst. Man läßt sie dann in diesem Zustande bis zum Lufttrocken- werden. Gewöhnlich wird sie aber ganz abgenommen und im Freien auf Hürden, die aus geschälten Stangen erzeugt werden, »waldtrocken« gemacht. Nach etwa einer Woche ist die Rinde soweit getrocknet, daß man sie in etwa meterlange Stücke schneiden und mit Wieden (gedrehten Zweigen) in Bündel binden kann. Im waldtrockenen Zustande hat die Rinde noch immer 40 — 50 Proz. Wassergehalt. Sie muß bald in trockene und luftige Räume gebracht werden, wo sie nach etwa einem Monat markt- und gebrauchsfähig wird. Angeblich macht sie hierbei eine Art von Gärung durch, was aber nicht erwiesen ist. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 215 Das Schälen der Eichen geht nicht immer glatt von statten. Nament- lich die Zerreiche, welche stark in das Holz hinein vorspringende Mark- strahlkämme in der Rinde besitzt, ist oft schwer zu schälen und liefert daher eine mindere Rinde. Am leichtesten sind die Woll- und die Trauben- eiche zu schälen. Läßt sich die Rinde stellenweise nicht leicht schälen, so muß durch Klopfen mit einem Holzhammer nachgeholfen werden. Hierbei leidet die Rinde jedoch immer. Geklopfte Rinde ist minder- wertig. Besonders wenn zur richtigen Schälzeit Regenwetter eintritt, und daher das Schälen später vorgenommen werden muß, wo es schwie- riger von statten geht, muß viel geklopft werden. Besonders schlecht wird die geklopfte Rinde, wenn sie beregnet wird. Da verliert sie noch mehr Gerbstoff und schimmelt leicht; sie erhält dann auch ein minder- wertiges Aussehen. Wird die Schälung aus irgend einem Grunde zu einer ungünstigen Jahreszeit vorgenommen, so kann sie mit Hilfe des zuerst von J. Maitre geübten Verfahrens nach der Dämpfung der Stangen oder Aste geschehen. J. Maitres Verfahren, das später durch Nomaison verbessert wurde, geschieht mit Hilfe von trockenem (überhitztem) Wasserdampf, wobei angeblich kein Gerbstoffverlust eintritt. Die gedämpften Stämme lassen sich sehr leicht schälen, sie liefern zwar ein Produkt, das weniger schön aussieht, aber nach Wohmann, Neubauer und Lotichius ebenso gut ist. Auch sollen die Kosten des Dämpfverfahrens für den Betrieb nicht ungünstige sein'). Auch die Eichengrobrinde oder Altholzrinde wird sowie die Spiegel- rinde entweder dem stehenden oder dem gefällten Stamme entnommen. Der stehende Stamm wird zuerst entästet, dann geschält, und bleibt dann bis zum Winter zur Fällung stehen. Wird im Mai gefällt, so muß die Entrindung sofort, und zwar nach Möglichkeit ohne Klopfen vor- genommen werden. Sehr häufig, ja meist, wird vor dem Schälen der Grobholzrinde dieselbe von der Borke befreit, also geputzt. Selten 2) wird das Putzen erst in der Gerberei besorgt. Der Putzverlust ist je nach der relativen Dicke der Borke sehr verschieden, nach Gay er 20 — 30, nach Neubrand 50 — 80 Proz. Der Wert der geschälten Rinde hängt von den verschiedensten Ein- flüssen, vom Boden und von der eventuellen Düngung, vom Klima, von der Exposition des Waldes, der Lichtstellung, der Umtriebszeit, dem Monat der Schälung usw. ab. 1) Bericht (der drei Genannten) über die Schälung der Eichenrinde zu jeder Jahreszeit nach dem Verfahren von J. Maitre. Wiesbaden 1873. — v. Secken- dorff, 1. c, p. 153 11. 2) Wessely, 1. c, p. 10. 216 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Nach Wessely (1. c.) liefert ein trockener, warmer Boden eine bessere Rinde als ein kalter, feuchter. Rasch erwachsene Schläge liefern nach Gayer die beste Rinde. Nach Wolfs Analysen haben in der Tat rascher gewachsene Stangen mehr Gerbstoff in der Rinde als gleich- alterige, aber dünnere (15,26, 14,04 und 13,43 Proz. Gerbstoff]. Daher erscheint es verständlich, warum alle jene Faktoren (Lichtstellung, Düngung, Bodenbonität usw.), welche das Wachstum beeinflussen, auch den Gerbstoffgehalt der Rinde tangieren. Stehen die Stangen zu dicht, so werden die beim Lockerpläntern ausgehauenen Stämme ein schlechteres Produkt liefern, als die später im Lichtslande erwachsenen Bäume. Daß südliche oder östliche Exposition, wärmeres Klima bessere Produkte liefern werden, ist klar. Doch hängt viel von der Sorgfalt der Kultur und dem Alter derselben ab. Mit Berücksichtigung dieses Momentes erscheint es verständlich, daß der Reihe nach die englischen, Mosel-, Rheingau-, Saargebiets- und Odenwald-Rinden besser sind als die öster- reichischen und ungarischen 1) Rinden. Nach Wessely hingegen verhalten sich der Güte nach die norddeutschen, mitteldeutschen und niederöster- reichischen Rinden wie 4 — 5:5 — 6:6 — 7, danach wären also die öster- reichischen Rinden die besten, was aber mit den Ergebnissen der chemischen Analysen nicht im Einklänge steht und zeigt, wie verschieden in der forstlichen und Gerbereipraxis die Rinden beurteilt werden. Im allgemeinen scheint der Gerbstoffgehalt der Rinden im Laufe des Jahres nicht sehr zu schwanken, im Sommer jedoch größer zu sein als im Winter und Herbste^). Einflußreicher auf den Gerbstoffgehalt der Rinde ist das Alter derselben. Jüngere, noch glatte Rinden enthalten stets am meisten Gerbstoff. Zweigrinden sind aber immer viel gerbstoff- ärmer als Stammrinden. Mit der Borkebildung tritt immer eine bedeu- tende Verminderung des Gerbstoffgehaltes der Gesamtrinde ein. Die Borke hat nämlich nach E. Wolfs Analysen im Mittel nur 6 — 7 Proz., während das Fleisch, d.i. der lebende Teil der Rinde, 14 — 15 Proz. Gerbstoff enthält. Nach demselben Chemiker ändert sich der Gerbstoff- gehalt des lebenden Teiles der Rinde mit deren Alter kaum. 50jährige Rinden enthalten im Fleische ebensoviel Gerbstoff wie 15jährige, und daher ist eine gut geputzte Altholzrinde fast ebenso reich als eine Spiegel- rinde, und wird wohl des billigeren Preises wegen öfter derselben vor- gezogen. Wenn die Spiegelrinde trotzdem in der Regel den Vorrang i) Abgesehen davon, daß hier häufig die minderwertige Zerreichenrinde ge- zogen wird. 2) Nach Davy enthält eine Rinde im Frühjahre 6,04 Proz., im Herbst 4,37 Proz. Gerbstoff; nach J. Oser (Über die Gerbsäuren der Eiche, Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. in Wien, 71, 2. Abt., 1875) bleibt hingegen der Gerbstoffgehalt zwei- jähriger Zweige das ganze Jahr hindurch sehr konstant. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 217 erhält, so liegt der Grund wohl hauptsächlich im geringeren Farbstoff- gehalt, der auf das Leder wesentlichen Einfluß hat. Auch von der Eichenart hängt die Güte der Rinde ab. Im all- gemeinen liefert die Zerreiche die schlechteste Rinde, weil sie frühzeitiger Borke bildet, gerbstoffärmer und infolge der stark vorspringenden Mark- strahlenkämme schwerer schälbar ist; sie zeigt daher häufig Klopfstellen (sog. Brandflecke) und ein minderwertiges Aussehen. Die Wolleiche kommt fast nie in reinen Beständen vor und wird wohl nie in Schälwäldern eigens gepflanzt. Was ferner die vielum- strittene Frage nach der relativen Qualität der Stiel- und Traubeneichen- dnde anbelangt, so sind diese beiden Rinden im allgemeinen gleich- wertig. Daher liefert jede der beiden Eichenarten dort die bessere Rinde, wo sie besser gedeiht. Daher wird die Stieleiche in ebenen Gegenden vorgezogen (z. B. im Norden und Nordosten von Deutschland, in Sla- vonien), während in Gebirgsgegenden (z. B. am Mittelrhein, an der Mosel, Saar usw.) wieder die Traubeneiche beliebter ist und tatsächlich auch ■die bessere Rinde liefert. Nach Gayer herrscht in den Schälwäldern im allgemeinen die Stieleiche vor. Nach den vielen Hunderten ausgeführten chemischen Analysen von Eichenrinden enthalten die von der Stieleiche durchschnittlich 13,39 Proz. ■Gerbstoff und die von der Traubeneiche 12,06 Proz. Dieser Unterschied ist mit Hinblick auf die Mangelhaftigkeit besonders der älteren Analysen und die Unsicherheit, welche Gerbstoffanalysen überhaupt haben, zu gering, um daraus sichere Schlüsse auf den relativen Wert von Stiel- oder Traubeneiche abzuleiten. Im Handel unterscheidet man in der Regel vier Sorten von Eichen- rinden: 1. Spiegel- oder Glanzrinden, dieselben sind außen glatt, borke- frei und rühren von Stangen von unter 10 cm Dicke her; 2. die Raitel- rinde oder rissige Stangenrinde (auch Raidelrinde, Rauhrinde oder Pfeifenborke genannt), welche dünne Borkeschichten und Längsrisse aufweist und von 10 — 20 cm dicken Stangen herrührt; 3. die rauhe Stammborke, rauhe Grobrinde (ungeputzte Altholzrinde), von älteren dickeren Stämmen, mit der Borke; wird die Borke entfernt, so erhält man 4. die geputzte Grobholzrinde, Sowohl nach den Analysen wie nach praktischen Erfahrungen steht es fest, daß der Gerbstoffgehalt der Rinde gegen die Wurzel hin zu- nimmt. Daher zerfallen Spiegel- und Raitelrinde in Erd-, Mittel- und Gipfelgut, je nachdem die Rinden von unten, mitten oder oben am Stamme herrühren. Das Gipfelgut ist am gerbstoffärmsten. Nach Wolfs Analysen enthielten vier 14 — 15jährige Stangen vom Wurzel- ende gegen den Gipfel zu 15,8, 14,98, 13,4, 12,05 und 11,58 Proz, Gerbstoff. 218 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Die äußeren Eigenschaften und Kennzeichen der Eichenrinden sind verschieden^ je nach dem Alter derselben. Allen gemeinsam ist die charakteristische Beschaffenheit der Innenseite, welche grobstreifig und so wie die Buchen- und Erlenrinde mit langen vor- springenden Markstrahl- kämmen versehen ist. Der Querbruch ist faserig. Die Spiegelrinden zeigen außen eine glatte, glänzende Peri- dermschicht, welche hier und da vorspringende Wärzchen von heller Farbe zeigt, die, von den Prak- tikern »Pocken« genannt, die Lentizellen darstellen. Ältere Rinden zeigen dün- nere oder dickere Borken- schuppen, deren Außen- fläche je nach dem Alter der Rinde sehr verschieden gestaltet ist. Die Rinden der vier Eichenarten sind nur im Alter und teilweise von- einander zu unterscheiden. Die Borkeform der Zerr- eiche ist sehr charakteri- stisch beschaffen und leicht von der der anderen Eichen- arten zu unterscheiden. Auch jüngere Zerreichen- rinden sind zu erkennen, insbesondere an dem größe- ren Reichtum an Skleren- chymklumpen und den wei- ter vorspringenden Mark- strahlkämmen. Hingegen sind die übrigen Eichen- rinden als Spiegelrinde nicht voneinander zu unterscheiden. Auch mikro- skopisch können sie voneinander nicht sicher getrennt werden. Was den Bau der Eichenrinden anlangt, so stimmen die vier Eichen rig. 51. Vergr. etwa 80 mal. Quersclinitt durch Eichenrinde (halbschematiäch). k Korkschicht. c kollencliymatisches Parenchym. d Drnsenschläuclie. r Parenchym. s Stein- elemente, b Bastfasern, bp Bastparenchym. e einfache Kristallschläuche. (Nach Luerssen.) Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 219 SO sehr überein, daß eine gemeinschaftliche Darstellung genügen dürfte. Die Spiegelrinden zeigen außen eine Peridermschicht, die aus 15 bis 20 Korkzellschichten besteht. Die Korkzellen sind flach tafelförmig, klein und derbwandig. Die äußersten Lagen sind inhaltsleer, die inneren be- sitzen einen roten Phlöbapheninhalt. Unter dem Kork liegen einige Schichten flacher, chlorophyllreicher Phellodermzellen, dann folgt ein 15 — 20 schichtiges primäres Rindenparenchym. In diesem sind zahl- reiche teils einzelnstehende, teils in Klumpen angeordnete Sklerenchym- elemente sowie Kristallschläuche eingelagert. Letztere sind teils dick-,^ teils dünnwandig und enthalten entweder einfache Kristalle oder Drusen. Höchst charakteristisch ist der nun folgende gemischte Sklerenchym- ring, der aus primären Bastfasern, kurzem Sklerenchym und angelagerten Kristallschläuchen besteht. In ganz jungen Rinden ist der Sklerenchym- ring geschlossen, in älteren gesprengt. Innerhalb des Sklerenchym- ringes befinden sich 20 — 30 Lagen von primärem Bastparenchym mit schmalen Siebröhrensträngen, einzelnen Kristallschläuchen und Bastfasern. Nun folgt das Gewebe der sekundären Innenrinde, das aus abwechselnden Schichten von Hart- und Weichbast besteht. Der Hartbast besteht aus Bündeln oder Gruppen von 2 — 70 sehr dickwandigen, schmalen und langen Bastfasern, welche Bündel außen und innen mit einer Schicht von Kristallkammerfasern bekleidet sind. Der Weichbast besteht aus Bast- parenchym, das englumig und axial gestreckt ist, und aus Gruppen von weitlumigen Siebrühren. Der sekundäre Bast ist von zweierlei Mark- strahlen radial durchbrochen. Die Mehrzahl derselben ist klein, ein- bis mehrreihig und 1 — 20 Zellen hoch; daneben aber kommen große viel- reihige und oft viele Zentimeter hohe sklerotische Markstrahlen vor, welche tief in die Oberfläche des Holzkörpers eindringen. Auch im Weichbast kommen häufig Sklerenchymklumpen und einzelne Stein- elemente sowie Kristallschläuche vor. Das Parenchym ist stärke- und gerbstoffreich. Der Gerbstoff ist eisenbläuend und wird mit Kalilauge braun. Die Güte- oder Wertbestimmung der Eichenrinden nach äußeren Merkmalen ist eine sehr unsichere. Ausschlaggebend ist nur die chemische Analyse. Gute Glanzrinde darf keine Sprünge oder Risse aufweisen und muß ganz borkefrei sein. Sie soll sich fettig anfühlen. Reichlich und üppig entwickelte Lentizellen (Pocken) sind ein gutes Zeichen. Das Fleisch der Rinde soll körnig und faserarm sein. Eine faserreiche Rinde ist gerb- stoffärmer und schwerer zu zerkleinern. Flecken, Klopfstellen, Wunden aller Art, Schimmelbildung usw. sind Zeichen einer schlecht behandelten und min- derwertigen Rinde. Der Bruch muß kurzfaserig und körnig sein. Der Ge- schmack einer unverdorbenen Rinde ist anfangs süßlich und dann anhal- tend adstringierend. Sofort bitter schmeckende Rinden sind meist verdorben. 220 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. In chemischer Beziehung sind die Eichenrinden vielfältig untersucht worden. In denselben sind nachgewiesen: 1. Eichenrindengerbsäure CiyHjeOg. Dieselbe ist nicht, wie früher angenommen wurde, ein Glykosid. Durch Austritt von einem Molekül Wasser auf zwei Moleküle der Säure ent- steht nach J. Oser das Eichenrot (Eichenphlobaphen) C34H30O17, das also ein Anhydrid der Eichenrindengerbsäure darstellt. Letztere ist wahr- scheinlich ein 3 fach methyliertes Anhydrid der Gallussäure. 2. Gallus- säure. 3. Ellagsäure C14H6O8 ^), welche wohl meist durch Spaltung der in Pflanzen häufig vorkommenden Ellagengerbsäure entsteht. Sie ist vielleicht ein Lakton des Pentoxy-Diphenylenketons. Sie färbt sich sowie die meisten Gerbsäuren mit Alkalien gelb. 4. Eichenrot (Eichenphlo- baphen). o, Querzit, ein fünfwertiger zuckerartiger Alkohol C6H12O5. Das Querzin ist nach Geiger unreiner Querzit. Letzterer kristallisiert sehr schön und erteilt der Rinde den anfänglich süßlichen Geschmack. 6. Lävulin, ein mit Inulin verwandtes Kohlehydrat, das daraus mit Schwefelsäure erhalten werden kann. 7. Phlorogluzin. 8. Ein Terpen- harz. 9. Ein amorpher Bitterstoff. Ferner kommen noch die gewöhn- lichen Bestandteile, wie Stärke, Eiweißkörper, Zellulose, KorkstofT, Holz- stoff usw. vor. Außerdem werden in der Eichenrinde noch angegeben das Enzym Tannoglykase (Tannase), Pentosane, Methylpentosane, Dextrose, Pektin- stoffe, Gholestearin und bis 8 Proz. kalkreiche Asche 2). Nach Gerber enthält die Eichenrinde durchschnittlich an Gerbstoff 8,5 Proz., Gallussäure 1,59 Proz., Rohfaser 58,23 Proz., Harze und Fette 6,31 Proz., Eichenrot 2,34 Proz. und Pektinsäure 6,77 Proz. Für die Praxis ist am wichtigsten der Gerbstoffgehalt. Die Bestimmung desselben geschieht nach verschiedenen Methoden, die sehr ungleiche Resultate ergeben. Neuerdings wird daher, um vergleichbare Angaben zu erhalten, nur die sog. verbesserte Löwenthalsche Methode an- gewendet 3). Die besten Spiegel- oder Glanzrinden enthalten 16 — 20 Proz. Gerbstoff, eine mittlere Glanzrinde etwa 12 Proz.; geputzte Altholzrinden führen 8 — 1 0, ungeputzte 5 — 8 Proz. Tannin. Sicheren Aufschluß über den Wert einer Rinde gibt nur die Ana- lyse, alle äußeren Kennzeichen sind trügerisch 4), 1) Wöhler und Merklin, Annalen der Chemie 56, p. <29. — Grießmayer, Ebenda 160, p. 25. — Schiff, Berichte der deutschen ehem. Gesellsch. 12, p. -1553. 2) Die sehr reiche Literatur der Eichenrindenchemie siehe in C. Wehmer, Die Pflanzenstoffe. Jena 19H, p. 138 f. 3) Kathreiner, Über GerbstofTbestimmungen zur Lederfabrikation. Der Gerber 5 (1879), p. 109 ff. — Fresenius, Quantität, ehem. Analyse. — Proctorin Tanners and Curriers Journal. 1877, p. 93 ff. 4) Gayer, Forstbenutzung. 1868, p. 567. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 221 Der Gerbstoff des Eichenholzes, die Eichenholzgerbsäure ist von dem der Rinde verschieden. 10. Die südenropäisclien Eiclieurindeu. Der südliche Teil von Europa und Nordafrika, besonders Algier liefern verschiedene wertvolle Eichenrinden. Zunächst ist hier die Ker- mes-, Scharlach- oder Zwergeiche (Quercus coccifera) zu erwähnen. Sie wird in Frankreich ebene Kermes, in Algier Guermes oder Kerrouche genannt. Man gewinnt von ihr nicht nur die Stammrinde, sondern auch die besonders reiche Wurzelrinde, die unter dem Namen Garouille in Nordafrika und Südwesteuropa vielfach angewendet wird. Sie heißt auch Rusque und hatte früher, als die Wälderdevaslation weniger weit vorgeschritten war, eine noch größere Bedeutung. Das berühmte Leder von Montpellier wurde früher fast nur mit derselben erzeugt. Frankreich liefert jetzt wenig Garouille mehr, hingegen be- steht die sogenannte algierische Eichenrinde vorzugsweise aus derselben. Die Garouille ent- hält 15— 25Proz. Gerbstoff^). Fig. 55. Lupenquerschnitt durch die Garouillerinde. Nach Eitner wird die Garouille (Gezeichnet von Assistent J.Weese.) noch heute vorzugsweise zur Sohllederfabrikation verwendet, und ist das französische Sohlleder nach dem rheinischen das beste. Die Stammrinde ist hart und fest, außen graubraun bis schwärz- lich, oft borkig und zerklüftet. Innen ist sie hell bis bräunlich, glatt und glänzend. Der Bruch ist außen glatt, innen grob- und kurzfaserig. Die großen Markstrahlen sind oft lang, wenig vorspringend, stark skle- rotisch und körnig rauh. Meist ist mehr als die Hälfte der Rinde borkig. Die die Borkenschuppen trennenden Korklamellen sind schwärzlich. Der Lupenquerschnitt zeigt zahlreiche helle Sklerenchymflecke und viele harte, glänzende Bastfasergruppen. Die Garouille oder Wurzelrinde kommt meist nur in kleineren Stücken oder gemahlen im Handel vor. Dickere Stücke zeigen meist eine charak- teristische rotbraune Färbung und Querwülste, denen knopfartige Vor- 1) Über Garouille s. Böhmer, Techn. Geschichte der Pflanzen 2 (1794), p. 396. — J. G.V.Wehrs, Über Eiclienlohsurrogate. ISIO, p. 27. Der Gerber. 1878. Die Garouille, ein Gerbmaterial. Zentralbl. f. d. gesamte Forstwesen. 1878, p. 504. — V. Seckendorff, Forsll. Verhältnisse von Frankreich. 1879, p. 1 52. — Kirwan, Notice sur l'industrie des ecorces ä tan. 1878. — v. Ilöhnel, Die Gerberrinden. 1880, p. 74 fr. 222 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Sprünge aufsitzen. Innen ist die Rinde grob und tieffurchig, mit großen, glatten oder knotigen Markstrahlriefen. Die Stücke sind meist sehr hart und schwerer als Wasser. Die Borkeschicht ist meist nur \ mm dick, oder fehlend und dann durch eine dünne, schwärzliche Korkschicht er- setzt. Die Sklerenchymflecke sind sehr klein und spärlich. Die skle- rotischen großen Markstrahlen erscheinen am Lupenquerschnitte in Form von weißlichen breiten Radialflecken, wie Fig. 55 zeigt. Von fast derselben Bedeutung wie die Garouille ist die Rinde der Korkeiche 1) ( Quer cus Silber), die in fast ganz Südeuropa, besonders in Italien und Spanien, aber auch in Algier zum Gerben angewendet wird. Sie ist die beste südeuropäische Eichenrinde und enthält den lichtesten (jerbstoff in der Menge von 15 — 20 Proz. Die Korkeichenrinde bildet 2 — 15 mm dicke, von älteren Stämmen nach Abnahme des Korkes herrührende, flache Stücke, die nur aus Fleisch (ohne Borke und Kork) bestehen. Außen ist sie rauh und grobkörnig, und zeigt da häufig Gruben und Löcher. Immer ist sie mit zahlreichen, großen, sklerotischen Markstrahlkämmen versehen. Der Lupenquer- schnitt ist durch große, besonders in den Markstrahlen vorkommende, fast weiße Sklerenchymflecke ausgezeichnet. Diese Flecke sind bis 8 mm lang. Die Korkeichenrindenstücke sind an den Seiten und Enden gewöhn- lich grobfaserig. Eine weitere, südeuropäische Eichenrinde rührt von der Grün- oder Steineiche her (Quercus Hex), in Frankreich Chene yeuse, oder Ghene vert genannt. In Algier heißt sie Queriche. Am wichtigsten ist diese Rinde in Südfrankreich, wo neben ihr in gleicher Weise auch die Rinde von Quercus Toxxm gewonnen wird, die aber der Stieleichenrinde ähn- licher ist. Diese beiden Eichen liefern in Südfrankreich an 5 000 000 kg Rinde^). Nach Rousset hat Frankreich fast 400000 ha Steineichenwäl- der, welche zum Teile als Schälwälder mit niedriger Umtriebszeit ein- gerichtet sind. Die Rinde ist um 1/3 reicher an Gerbstoff als die mittel- europäischen Eichenrinden und daher zur Erzeugung von Sohlleder sehr geeignet. Man läßt die Bäume meist nur 20 — 25 Jahre alt werden, weil dann die Rinde am besten ist und das Holz als Werkholz ohnehin wenig tauglich ist. Man unterscheidet nach der Farbe 3 Sorten von Steineichenrinden, die als ecorce blanche, rouge ou noire und jaune ou grise bezeichnet werden, Farbenbezeichnungen, die sich auf die Innen- seite der frisch geschälten Rinden beziehen. 1) Über Korkeichenrinde s. Expos, univ. de i873: Algerie, p. 94. — Henkel, Die Naturprodukte und Industrieerzeugnisse im Welthandel 1, p. 348. — Offiz. österr. Bericht über die Pariser Weltausstellung. 1867, 6, p. 348. — v. Höhnel, 1. c, p. 77fr. 2) A. Rousset, Recherche experim. sur les ecorces ä tan du chene yeuse etc. Paris 1878. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 223 Als beste Sorte gilt die schwarze, welche das Erdgut, das am gerb- stoffreichsten ist, darstellt. Die in Spanien gewonnene Steineichenrinde heißt Enzina. Außer den genannten Eichen liefern in Südeuropa und Nordafrika auch die Qiiercus To/cxce, die ebene touzin genannt wird, besonders in der Gascogne, ferner die Qu. Pseudosuher (fernan in Algier, ebene faux liege in Frankreich genannt) und Qu. Mirbeckii (ebene Zeen), welch letztere in Algier große Wälder bildet, gute Rinden zum Gerben, welche durchschnittlich sämtlich reicher an Gerbstoff sind als unsere Eichenrinden. 11. Die amerikauisclieii Eichenrinden. Die nordamerikanischen Eichenrinden sind nicht nur besonders reich an Gerbstoff, sondern auch gleichzeitig phlobaphenarm, und dadurch ausgezeichnet, daß sie mit wenigen Ausnahmen (z. B. Quercus alba) spät, oft erst nach 30 — 50 Jahren Borke bilden. Bekanntlich ist Nordamerika sehr reich an schönen Eichenarten. Hierher gehört auch der oben besprochene Querzitronbaum, der einen wertvollen Farbstoff liefert, aber gerbstoffarm ist. Wertvoller als Gerb- material sind insbesondere folgende Arten. 1 . Quercus Priniis, oder Quercus Castanea, die Ghestnut- oder Kastanieneiche. Sie tritt in Varie- täten auf, von welchen die White-Chestnutoak ((^u. Prinus var. acu- 7ninataJ und die Rock-Ghestnutoak (Qu. Prinus var. monücola) zu er- wähnen sind. Die Chestnutoakrinde ist nach W. Eitner das wichtigste Gerbmaterial in Nordamerika ^j. Da man diese Rinden von alten, wild gewachsenen Stämmen gewinnt, so sind sie meist 2 — 3 cm dick, dabei aber in der Regel noch glatt und borkearm. Nach dem Genannten enthält die Chestnutoakrinde bis über 16 Proz. Gerbstoff, der sehr hell ist. Man gewinnt auch ein Ghestnutoakextrakt aus der Rinde, das bis über 30 Proz. gut löslichen Gerbstoff enthält. 2. Die Gommon-redoak (Quercus ?'ubra) und die Skarlettoak (Quercus coccinea) verhalten sich ähnlich. Man hat sie auch in Europa versuchsweise angepflanzt, indes ohne besonderen Erfolg. Während eine weitere Eiche (Hickory-oak) in der Rinde bis über 18 Proz. Gerbstoff führt, ist die Spanishoakbark (von Quercus falcata) arm (6 — 8 Proz.) an Tannin, dafür aber fast farb- stoffrei und dadurch besonders wertvoll. Die wichtigsten Unterschiede der genannten amerikanischen Eichen- rinde sind folgende. Die Spanishoakbark enthält nur sehr spärliche stabzellenarlige Elemente, die großen Markstrahlen sind fast ganz skle- rotisch und treten daher am Lupenquerschnitte in Form von dicken, weißen Radien hervor. \) Der Gerber, 1. c, p. 25. 224 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Die Commonredoakbark hat scharfschneidige Markstrahlen, während die Chestnutoakrinde stumpfkantige, knotige besitzt. Beide zeigen zahl- reiche, stabartige Steinelemente und haben die Markstrahlen nur im innersten Teile der Rinde skierotisiert. Bei der Hickoryoakrinde sind endlich die Markstrahlen fast gar nicht sklerotisch und fehlen auch die Stabelemente. Wie bei allen Eichenrinden ist auch bei den amerikanischen der Gerbstoff eisenbläuend, 12. Die Weidenrindeu. Bekanntlich gibt es eine große Anzahl von verschiedenen Arten der Gattung Salix. Manche derselben sind baumartig, wie z. B. die Sal- weide, Salix Capraea, die Buchweide, 8. fragilis, die Fieberweide,. S. Russeliana usw., andere stellen größere oder kleinere Sträucher dar, wie die Mandelweide, S. amygdalina, die Purpurweide, 8. piirpurea usw.,^ während die Gletscher- und Polarweiden zu den kleinsten Holzgewächsen gehören. Alle Weiden sind durch einen mehr oder minder großen Gerb- stoffgehalt ihrer Rinden ausgezeichnet^ welcher durch seine lichte Fär- bung, die sich auch auf das Leder überträgt, vorteilhaft ist. Namentlich für nördliche und nordöstliche Gegenden, wie Schweden, Norwegen, Finn- land und Rußland sind die Weidenrinden wichtige Gerbmaterialien; so werden in Rußland jährlich mindestens 8 — 9 000 000 kg Weidenrinden verbraucht 1). Aber auch für Deutschland, Österreich und Frankreich ist die Weidenrinde von steigender Bedeutung. Nicht alle Weidenrinden haben den gleichen Wert. Am meisten verwendet werden die Rinden von dickeren Ruten , während borkige Stammrinden nur selten angewendet werden. Insbesondere hängt selbst- verständlich die Bedeutung jeder Weidenrindenart von der Häufigkeit der betreffenden Stammpflanze ab. In Rußland, dem Hauptverbrauchs- lande für Weidenrinde, werden namentlich die Rinden der Sandweide (Salix arenaria) und der Fieberweide (8. Russeliana) angewendet, während in Mitteleuropa namentlich jene Weiden Rinden zu Gerb- zwecken liefern, welche zu Flechtarbeiten, Körben u. dgl. angewendet werden, wobei die Rinden als Nebenprodukt abfallen. Hierher sind namentlich zu rechnen die Korbweide, 8. viniinalis , und die Purpur- weide, 8. purpurea. Manche spezifische Lederarien, wie z. B. das rus- sische Juchtenleder oder das dänische und schottische Handschuhleder, werden vorzugsweise mit Weidenrinden erzeugt. Dieselben erteilen dem Leder einen eigentümlich charakteristischen Geruch, eine helle Färbung und große Geschmeidigkeit. In den letzten Jahrzehnten hat die Kultur 1) Zeitschr. des St. Petersburger Forstvereins. 1879. — Zentralblatt f. d. ge- samte Forstwesen. 1879, p. 321. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 225 der Flechtweiden, namentlich in Deutschland, Österreich und Frankreich, sehr bedeutend zugenommen und dementsprechend auch die Wichtigkeit der Weidenrinde. Die Gewinnung der Zweige und Rinden geschieht nach Reuteri) jn der Art, daß die Zweige im Februar geschnitten und dann in kegelförmigen Haufen, welche von Erde umgeben sind, einige Wochen stehen gelassen werden. Mit dem Aufspringen der Knospen werden die Rinden leicht schälbar, man stellt dann die Zweige einige Tage in Wasser und schält sie. In chemischer Beziehung kann man die Weidenrinden in 2 Gruppen einreihen, in salizinreiche, wohin insbesondere die Purpurweiden ge- hören (Salix rubra und 8. purpurea) , und in salizinarme oder -freie. Erstere sind gerbstoffärmer und enthalten meistens nur 8 — iO Proz. Tannin, während die letzteren manchmal bis über 13 Proz. Gerbstoff aufweisen. Die russischen Weidenrinden, insbesondere die Sandweiden- rinde sind besonders reich an Gerbstoff, woraus sich die Beliebtheit derselben in Osteuropa erklärt^). Der Salizingehalt wechselt nach der Jahreszeit und anderen Um- ständen, ist daher bei jeder Rindenart sehr verschieden. So fanden Jowett und Potter^) nur bei 8 von 33 Weiden- und Pappelrinden Salizin. Manche Weidenrinden enthalten andere spezifische Stoffe. So die Rinde von Salix nigra und Salix discolor Mhlh. das Salinigrin (CisHiiiO;); die Rinde von Salix nigricans 8m. neben Weidenrinden- gerbsäure und Gallusgerbsäure noch ein Oxydalionsprodukt von Populin, das Benzohelizin. Die Rinde von Salix cinerea L. enthält statt Salizin das Glykosid Salizinerein'*). Die Weidenrinden des Handels sind gewöhnlich außen ganz glatt; sie zeigen noch die Epidermis oder eine oberhaulähnliche Periderm- schicht. Sie sind gewöhnlich nur einige Millimeter dick und manchmal bis I m lang und bis 3 und mehr Zentimeter breit. Farbe und sonstige Beschafl'enheit ist natürlich je nach der Weidenart sehr verschieden. Beim Trocknen bilden die Rinden kleine Längsrunzeln, in der Nähe der Knospen sind sie auch stellenweise querrunzlig. Innen sind sie glatt, manchmal fast weiß bis bräunlich oder fast dottergelb (Purpurweiden). Die Weidenrinden sind meistens sehr faserreich und haben daher einen 1) Die Kultur der Eiche und Weide. 1867. 2) V. Höhnel, 1. c, p. 90, wo zahlreiche Angaben über den Gerbstoffgehalt ver- schiedener Weidenrinden zu finden sind. 3) Pharmaz. Journal 15 (1892), p. 157. 4) Jacoby, Beitr. z. Chemie der Eichen- Weiden- und Ulmenrinden. Dorpat 1890. Betreffend die weitere Chemie der Weidenrinden s. Wehmer, Die Pflanzen- stoffe. Jena 1911. Wiesner, RohstoiFe. II. Band. 3. Anfl. 15 226 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. grobfaserigen Bruch und eine gewisse Zähigkeit. Der Geschmack ist meist bitter und nachhaltig adstringierend. In anatomischer Beziehung ist hervorzuheben, daß die Epidermis sehr dicke und glatte Außenwände besitzt, daß der Kork gewöhnlich nur aus wenigen Zellschichten besteht, w^elche aus der Epidermis ent- stehen und höchst charakteristisch sind. An den Korkzellen allein kann man schon Weidenrinden unter dem Mikroskop mit Sicherheit als solche erkennen. Die Korkzellen haben nämlich äußerst dünne und kurze Seitenwände, während die meist intensiv gelben Tangentialwände sehr dick und besonders auf radialen Längsschnitten stark nach außen ge- krümmt erscheinen. Unter dem Korke befinden sich stets einige Kork- rinden- oder Phellodermzellagen, darunter liegt eine Schicht kleinzelligen, kollenchymatischen Parenchyms, darauf kommt eine mächtige Lage groß- zelligen Rindenparenchyms, an welche die primären Bastfaserbündel an- grenzen. Die Innenrinde besteht aus abwechselnden Schichten von Hart- und Weichbast. Ersterer weist verschieden dicke Schichten von Bastfasern auf. Die Markstrahlen sind zartwandig und einreihig. Die Faserbündel sind außen und innen mit einfachen Kristallschlauchreihen besetzt, wäh- rend im Parenchym und zwar meist der ganzen Rinde Drusenschläuche vorkommen. Das Vorkommen der Steinelemente wechselt; sie treten z. B. im primären Rindenparenchym in kleineren Klumpen auf bei der Silber- weide (Salix alba), bei der Bruch- und Fieberweide (Salix fragilis und Russeliana), während sie bei der Purpurweide und den meisten anderen Arten vollständig fehlen. Eine vollständig sichere Unterscheidung der Weidenrinden vonein- ander ist indessen wenigstens bisher auch auf mikroskopischem Wege nicht durchzuführen. Entgegen verbreiteten Angaben ist zu bemerken, daß der Gerbstoff der Weidenrinden eisenbläuend ist. Bei manchen Rinden, z. B. von S.pi(r- purea, geben allerdings Schnitte, mit Eisensalzen behandelt, eine grüne Färbung, die jedoch nicht vom Gerbstoff allein herrührt. Auch die Färbungen, welche die Weidenrinden mit Kalilauge annehmen, wechseln von zitrongelb bis rotbraun, ein Umstand, der auch zu einer teilweisen Unterscheidung der Weidenrinden benutzt werden kann. Purpurweiden- rinde nimmt mit Salzsäure eine orangenrote Färbung an, woran sie leicht erkannt werden kann. Die verholzten Bastfasern aller Weiden rinden färben sich mit Salz- säure schön rotviolett, was von dem Phlorogluzingehalt des Parenchyms herrührt. Das in den Weidenrinden vorkommende Salizin kann nach Ei t mann in der Menge bis zu 3 Proz. auftreten. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 227 13. Die Perseariüde. Eine der wichtigeren exotischen Ledersorten ist das sog. Valdivia- leder, welches aus Chile stammt. Dasselbe ist dadurch interessant, daß es fast ausschließlich mit Rinden gegerbt wird, die aus der Familie der Lorbeergewächse stammen. Hierher gehören die Rinden von Persea Lingue^) und P. Meijeriana'^). Nach Eitner enthält die Rinde von P. Lingue 17—18 Proz, Gerb- stoff, der eisengrünend ist und sich mit Kalilauge braun färbt. Die Persea- oder Valdiviarinden sind auch durch Stärkereichtum ausge- zeichnet und dabei grobzellig, faserarm und daher leicht mahlbar und leicht ausziehbar. Die Rinde besteht aus bis über 1 cm dicken, flachen bis halbröhrigen Stücken, welche einen schwachen zimtartigen Geruch und eine zimtbraune Färbung besitzen. Bruchfläche und Innenseite sind häufig mit einem bräunlichen Pulver bedeckt. Die Innenseite ist glatt, während außen bis 0,5 cm dicke Borkenschuppen sitzen, welche, wie der Lupenquerschnitt zeigt, durch rötliche Korkschichten voneinander getrennt sind. Diese Korkschichten sind bis 150 Zellen mächtig und bestehen aus zahlreichen Lagen von sehr dünnwandigen Korkzellen, die mit 10 — 20 Reihen von dicken un verkorkten Phelloidzellen abwechseln. Das Phelloid hat stark verdickte, schön geschichtete Innenwandungen. Das primäre Rindenparenchym und das Bastparenchym zeigen nicht nur wie bei allen Zimtrinden verkorkte Ölschläuche, sondern auch einzelne oder Nester bildende sklerotische Zellen, welche im Gegensatze zu dem echten Sklerenchym mit kugelrunden, großen, meist strukturlosen Stärke- körnern ausgefüllt sind. In der sekundären Rinde findet man meist zweireihige zarte Mark- strahlen, die 10 — 20 Zellen hoch sind. Die Baststränge, die sehr ver- schieden breit sind, bestehen aus großen Siebröhren, weichem Bast- parench}Tn und spärhchen sehr großen sklerotischen Elementen. Daneben kommen noch vereinzelte Ölschläuche und die Bastfasern vor, die durch ihre Kürze und Dicke sowie dadurch ausgezeichnet sind, daß sie fast stets einzeln stehen. Auffallend ist, daß Oxalatkristalle fehlen. Die Valdiviarinde kommt auch nach Europa, und zwar besonders über Hamburg. 14. Die Wattle- oder Mimosarindeu. In den verschiedensten außereuropäischen wärmeren Ländern kommen eine Menge Arten der Gattung Acacia vor. Insbesondere sind Australien, Südafrika, Indien und das heiße Amerika als die Heimat der echten Acacia-kxien zu betrachten. In allen diesen Ländern sind die Rinden \) W. Eitner, Der Gerber 5 (<879), p. M9. 2) Rosenthal, Synops., p. \\\\. 15' 228 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. dieser Bäume schon lange durch ihren großen GerbstofTreichtum be- kannt und daher zum Gerben in Verwendung. Für Australien jedoch sind die Akaziarinden das wichtigste Gerb- material, und haben dieselben dort auch ganz besonders günstige Eigen- schaften und den höchsten Gerbstoffgehalt. Die starke Anwendung dieser Rinden in dem bekanntlich holzarmen Australien hat bedeutende Wald- verwüstungen daselbst mit sich gebracht, bis sich die verschiedenen Kolonialregierungen ins Mittel legten und hierdurch die Entstehung einer eigenen Schälwaldkultur förderten, die sich immer mehr ausbreitete und gegenwärtig eine große Rolle daselbst spielt. Die außergewöhnlichen Erfolge, welche die neuholländischen Akazienrindenkulturen aufwiesen, und die große Verbreitung wie auch der bedeutende Wert, welchen die Akaziarinden, die im Handel gewöhnlich unter dem Namen Mimosa- oder Wattlerinden figurieren, besitzen, haben es mit sich gebracht, daß auch in anderen Ländern die Mimosaschälwaldkultur eingeführt wurde, und gegenwärtig kommen auch nichtaustralische Mimosarinden im Handel in großer Menge vor, wie weiter unten noch näher ausgeführt wer- den soll. Es ist kaum einem Zweifel unterworfen, daß die Mimosarinden- kultur und der Verbrauch derselben noch lange nicht den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht haben, und kann ohne Bedenken die in Rede stehende Rinde als das wichtigste Gerbmaterial der Zukunft bezeichnet werden. Es gibt eine ganze Reihe von rindenliefernden Akazienarten. Das beste Produkt scheint von der Acacia decurrens herzurühren. Die Rinde dieser Art wird gewöhnlich als Black-Wattle bezeichnet. Sie ist sehr schwer, schwarzviolett, zeigt selbst an 1 cm dicken Stücken noch kaum Borkenbildung und hat stets über 30 Proz. Gerbstoff und viel Stärke. Letzterer Umstand ist sehr vorteilhaft, da stärkefreie Rinden in der Regel kein gutes Gerbmaterial darstellen. Die Black-Wattlerinden- schälwälder werden, wie es scheint, fast nur aus Samen gezogen, die wegen ihrer schwierigen Quellbarkeit vorher mit Wasser gekocht wer- den i). Die sog. Gold-Wattlerinde %i?^xmni yon Acacia ijenninervis. Auch dieser ungemein raschwüchsige Baum wird in Schälwäldern kultiviert und sollen diese Anlagen den 1 4 fachen Ertrag unserer Eichenschäl- wälder liefern. Die sog. Queensland-Mimosarinde stammt von Acacia lasiopJn/Ua, welche trotz starker Borkenbildung doch noch 20 — 24 Proz. Tannin neben viel Stärke in der Rinde führt. Die Silver-Wattlerinde stammt von Acacia dealbata und wird hauptsächlich auf Tasmanien ge- 1) W. Eitner, Der Gerber 5 (1879), p. 115; 1 (1870), p. 160 und 197. Siehe ferner die ausführlichen enghschen Berichte (Colonial Reports). Fünfzehnter Abschnitt, Rinden. 229 baut. Das Gleiche gilt von der Acacia melanoxylon, welche Black Wood genannt wird. Eine vorzügliche Waltlerinde rührt von Acacia moUissima her, welche besonders in der Kolonie Viktoria vorkommt und drei Rindensorten liefert, die als Feder -Wattle, Grün-Wattle und Schwarz -Wattle bekannt sind. In Südwestaustralien liefert die Acacia saligna und in Südqueens- land die Acacia harpophyUa Wattlerinde. Was andere Länder anbelangt, so werden in Ostindien Mimosa- rinden von Acacia moUissima und ai'abica gewonnen, die auch im europäischen Handel vorkommen i). Die günstigen Resultate, welche, wie erwähnt, die Schälwaldkulturen der Mimosarinden in Australien ergaben, brachten es mit sich, daß gegen- wärtig auch in Algier, Südafrika, Südamerika und Kalifornien 2) dieser Betrieb eingeführt ist. Da die Umtriebszeit bei der Raschwüchsigkeit der Mimosen nur etwa 8 Jahre beträgt, so ist diese Kultur eine ver- hältnismäßig einfache und bald rentierende. In Algier scheint trotzdem die Mimosenkultur zurückgegangen zu sein, hingegen scheint dieselbe in Kalifornien große Fortschritte gemacht zu haben, und werden daselbst dreierlei als Hickory-, Green- und Black-Wattle bezeichnete Rinden ge- zogen, von welchen die beiden letzteren der Neusüd wales-Rinde von Acacia deciirrens und ?nollissima sehr nahe kommen. Die Hickorv- Wattle scheint der australischen Gold- Wattle von Acacia penniner vis oder pennata zu entsprechen. Sie enthält angeblich bis 45 Proz. Gerbstoff, nach W. Eitner aber nur 35,3 Proz. Derselbe fand in der Green- Wattle 22,67 Proz. Tannin, und in der kalifornischen Black-Wattle 22,67 Proz. Die kalifornischen Wattlesorten werden wohl ganz im Lande verbraucht und kommen daher für Europa kaum in Betracht. Hingegen kommt die südamerikanische Mimosa als Bohanorinde ab und zu auf den europäischen Markt. Sie steht im Aussehen der Hickory- Wattle nahe und bildet meterlange, bis 12 mm dicke, und 5 — i 0 cm breite Stücke. Sie ist dunkelrotbraun; liefert ein braunrotes Leder und enthält nach W. Eitner 30—32 Proz. Gerbstoff. Weniger bedeutsam ist die Reunion-Insel- Wattle von Acacia Lebbek, die nach Frankreich geht und auch zu Extrakt verarbeitet wird. Dahingegen sind die in Natal und Transvaal auf vielen Tausenden von Hektaren angelegten Mimosawälder von der größten Bedeutung. Sie liefern schon seit etwa 22 Jahren eine Rinde nach Europa, die als Black-Wattle bezeichnet wird 3), obwohl sie von der echten Rinde dieses 1) Die Gerbmaterialien Indiens. Der Gerber. 1893, p. 198. 2) W. Eitner, 1. c. 1893, p. 19öff, 3) Die Buren nennen die Rinde Wolle, unter welchem Namen sie auch manch- mal im Handel erscheint. 230 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Namens schon durch die längswulstige Oberfläche von grünlichgrauer Färbung zu unterscheiden ist. Die Innenrinde ist chamoisgelb gefärbt und von körnigem Bruch. W. Eitner fand in junger (5 — 6jähr.) Rinde 34,77 Proz., in älteren Handelswaren 30,53 Proz. und in Natal-Wattle aus dem englischen Handel 27,38 Proz. Tannin. Die afrikanischen Wattle- sorten liefern helle, vorzügliche Gerbbrühen, und gelten jetzt für besser als die australischen. Neuerdings hat die Mimosakultur in Natal in Südafrika großen Auf- schwung genommen. Natal ist heute der bedeutendste Konkurrent in Wattlerinden mit Australien. Nach Maiden in Sydney wurden 1896 bis 1903 aus Natal etwa 100000 Tonnen Mimosarinden im Werte von über 1 0 Millionen Kronen exportiert. Dabei nimmt die Produktion fort- während zu, da die Anbaufläche der Mimosaschälwälder jährlich um etwa 400 Hektar zunimmt. Im Jahre 1904 exportierte Natal 15819 Tonnen im Werte von 21/4 Mill. Kronen, 1905 schon 17513 Tonnen im Werte von 21/2 Mill. Kronen. Diese afrikanische Konkurrenz ist um so schärfer, als in den letzten Jahren die Qualität von australischer Mimosa stark zurückgegangen ist, wogegen von Seite der Regierungen Maßnahmen getroffen wurden. Neuerdings erzeugt man in Australien nicht bloß aus der Rinde, sondern auch aus beblätterten Mimosazweigen brauchbare Gerbstoffextrakte. Eine weitere Wattlesorte ist die javanesische Pilong von Acacia leucophlcea. Sie ist noch lichter als die Wollerinde, ohne Spur von rötlichem Ton, enthält aber dementsprechend (nach W. Eitner) nur 12,7 Proz. Gerbstoff. Die Wattlerinden kommen im Handel in verschiedener Form vor und zwar entweder als long, chopped oder ground, je nachdem die Stücke die ursprüngliche Länge von etwa 1 m zeigen oder in kleine Stücke zerhackt oder gemahlen sind. Die gehackte Mimosa besteht aus bis 1 cm dicken, harten und festen Stücken, die häufig wulstförmige Astansätze zeigen und außen je nach der Abstammung entweder eine gewöhnlich blätterige, violette Borkenschicht aufweist, oder eine glatte, häufig querrunzelige Periderm- schicht. Diese Runzeln entwickeln sich häufig zu Querwülsten, die den ganzen Stamm umgeben. Die eigentümlich dunkle, schwarzviolette Fär- bung der Mimosarinden ist besonders charakteristisch. Diese Färbung geht auch auf die sogenannten Wattleleder über, die meist einen schmutzig violetten Ton zeigen. Der Bruch der Wattlerinden ist wenig- stens innen langfaserig und zäh. Alle Wattlerinden sind hart und schwer und sinken im Wasser unter. Sie zeigen in der Regel einen sehr schwachen, veilchenartigen Geruch. Der Lupenquerschnitt ist hart und glänzend und schneidet sich die Rinde wie Hörn. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 231 Was den anatomischen Bau anbelangt, so zeigen oft noch ziemlich dicke Rinden außen die Epidermis, unter welcher das mäßig dicke Peri- derm entsteht. Das äußere primäre Rindenparenchym ist oft sehr mächtig, zeigt oft zahlreiche einfache Kristallschläuche, in welchen in sehr charakteristischer Weise die Kristalle der wulstigen Zellwand ein- gewachsen sind. Innen folgt nun ein fast geschlossener Sklerenchymring, der nur 1 — 3 schichtig ist und an welchen hier und da primäre Bastfasern an- gelagert sind. Bezüglich der Innenrinde ist namentlich der Bastfaser- reichtum des sekundären Teiles hervorzuheben. Die Fasern stehen in sehr dichten Gruppen, sind sehr fein und englumig. Außen und innen sind sie meist mit einer einfachen Lage von Kristallkammerfasern bekleidet. Drusenschläuche fehlen. Das ge- samte Parenchym der Rinde ist dünnwandig und ganz erfüllt mit einer homogenen, gewöhnlich braunviolett gefärbten, gerbstoffreichen Masse. Die Markstrahlen sind 1 — 3 reihig. Diese gegebene Beschreibung bezieht sich vornehmUch auf die wich- tigste Wattlerinde, nämlich die Black-Wattle. Die anderen Wattlerinden sind aber typisch sehr ähnlich gebaut, doch muß hier auf eine nähere Charakteristik derselben aus Raummangel verzichtet werden i). 15. Maiigroverinden. Es ist schon sehr lange bekannt, daß die als Mangle oder Mangrove bekannten Rhizophoreen gerbstoffreiche Rinden besitzen, welche schon öfter in die europäischen Gerbereien eingeführt wurden, ohne indes einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Viel erfolgreicher wurden jedoch die Mangro verluden als billiges und gutes Färbematerial zum Rot-, Braun- und Schwarzfärben namentlich in England eingeführt. Die Mangroverinden stammen von verschiedenen Rhizophora-Arten sowie von Brougkiera und Ceriops. Die Gattungen Rhizophora und Broughiera kommen in allen heißen Ländern, besonders an sumpfigen Flußmündungen, massenhaft vor, und können daher ihre Rinden in be- liebigen Mengen beschafft werden. Diese sind daher auch sehr billig. Der Grund, weshalb sich die Mangroverinden zur Gerberei weniger eignen, liegt nicht nur in der großen Menge eines roten Farbstoffes, sondern nach den praktischen Versuchen W. Eitners^) hauptsächlich darin, daß der Mangrovegerbstoff ein nur sehr schwaches Gerbvermögen besitzt. Er wird von dem Fasergewebe der Haut ungenügend gebunden. Behandelt man ein mit Mangroverinde gegerbtes Leder mit 20 proz. -)) Beschreibungen anderer Wattlerinden befinden sich in v. Höhnel, Gerb- rinden, p. 1 45 ff. 2) W. Eitner, Der Gerber. 1902, XXVIIl. Jahrg., p. 232r 232 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Essigsäure, so quellen die Fasern auf und es tritt eine Entgerbung des Leders ein, was bei Gebrauch guten Gerbmaterials niemals der Fall ist. Der MangrovegerbstofT durchdringt die Hautfasern nicht, die bleiben da- her eigentlich ungegerbt. Aber auch zum Vorgerben eignet sich 3Ian- groverinde nicht, da sich bei W. Eitners Versuchen gezeigt hat, daß mit Mangrove vorgegerbtes Leder Fichten- oder Knopperngerbstoff nicht mehr annimmt, und andere Gerbstoffe, wie Eichenrinde, Mimosa, nur wenig, so daß also Mangroveleder auch mit anderen Gerbmaterialien nicht ganz ausgegerbt werden kann. Daraus geht wohl hervor, daß Trimbles Angabe i), daß die Man- grovegerbsäure, C24H26O12, mit Kastanien- und Tormentillgerbsäure identisch sein soll, kaum richtig sein wird. Übrigens ist es möghch, daß sich die von verschiedenen Gattungen und Arten der Rhizophoreen stammenden Rinden verschieden verhal- ten, was noch nicht näher be- kannt ist. So liefert auch Kandelia Rheedii Wght. et Arn. in Ost- indien und Java nach Hooker eine Gerbrinde mit 27 Proz. Gerb- Fig.:56. Lupeaquerschnitt durch die Mangrove- Stoffgchalt. DicSC Rinde SOll mit rinde. In dem dunklen Grundgewebe ersclieinen Jgp Zogariudc odcr Couarinde, iu die hellen Sklerencliyramassen in charakteristischer . .. .. , Anordnung. (Gezeichnet von Assistent J.we es e.) wclcheu ein Kinogerbsaurc ähn- licher Gerbstoff vorhanden, iden- tisch oder verwandt ist 2). Diese Rinde ist gerbtechnisch noch nicht näher geprüft, ebensowenig wie jene von Ceriops CandoUeana Arn., die nach Busse 42,27 Proz. Tannin enthalten soll. Aus Mangroverinde wird an verschiedenen Orten in den Tropen, so z. B. auf Ceylon und Borneo^), ein Gerb- und Färbeextrakt gemacht, das als Mangrove-Cutch in den Handel kommt. Nach Eitner verhält sich dieses Extrakt beim Gerben ebenso negativ wie die Rinde^). Mangroverinde kommt sowohl aus dem heißen Amerika (auch Argentinien) als aus Südasien in den Handel. Seit einigen Jahren spielt auch die ostafrikanische Rinde eine große Rolle und wird in großen Mengen exportiert. Angeblich kommt auch aus Südafrika (Natal) Man- groverinde in den Handel. Diese afrikanischen Rinden, insbesondere die aus Ostafrika, sind durch einen besonders hohen Gerbstoffgehalt ausge- zeichnet. Nach W. Eitner enthält die Natalrinde durschschnittlich -1) Trimble, Contrib. Botan. Laborat. Univers. Pennsylvan. 1 (1892), p. 50. 2) ßolley, Journ. f. prakt. Chemie 93 (1864), p. 361. 3) M. Krieger, Neu Guinea, p. 72. 4) W. Eitner, Der Gerber. 1902, XXVIII. Jahrg., p. 262. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 233 35 Proz. Gerbstoff, dieser steigt jedoch in der älteren Rinde bis auf 36,85 Proz. und in der jüngeren bis 42,1 Proz. Indessen ist auch bei diesen afrikanischen Rinden die Qualität des Gerbstoffes eine inferiore. Das Leder erhält eine sehr dunkle unerwünschte Färbung. Die Durch- gärbung der Blößen erfolgt sehr leicht, indessen wird das Leder dünn, leer und spröde und ohne Gewicht, da der Gerbstoff nur ein geringes Gerb- vermögen besitzt, das auch durch Kombination mit anderen Gerbstoffen nicht gehoben werden kann. Noch ungünstiger verhalten sich die aus diesen Rinden hergestellten Gerbstoffextrakte. Daher werden die Man- groverinden besser nur als Farbstoff verwendet, wie dies in England in großem Maßstabe schon geschieht. Die einzige neutrale Verwendung der Mangroverinden in der Gerberei ist nach Eitner die zur Imitation von Hemlockleder, das sich in manchen Gegenden Europas so einge- bürgert hat, daß es trotz des hohen Zolles noch immer importiert wird. Da Mangroverinde selbst in Amerika billiger zu stehen kommt als Hemlockrinde, so wurden daselbst auch Versuche im großen zur Her- stellung von imitiertem Hemlockleder gemacht, indessen mit ungün- stigem Erfolg. Da die Mangroverinden des Handels ihrer genaueren Abstammung nach nicht näher bezeichnet werden, so läßt sich über die Unterschiede derselben je nach der Abstammung nichts Sicheres sagen, jedenfalls aber sind sie einander sehr ähnlich, was gewiß für die von Rhixophora- und Broughiara- Arien abstammenden Sorten gilt. Es sei daher im folgenden nur die von Rhixophora Mangle herrührende Sorte nach ihren äußeren und inneren Merkmalen charakterisiert, was zur Erkennung einer 3Ian- groverinde überhaupt genügen dürfte. Die Mangroverinde kommt meist in kleineren flachen oder größeren bis 1 0 cm langen und 3 — 5 cm breiten rinnig eingebogenen Stücken vor, die bis 3 cm dick werden, jedoch meist unter 1 cm Dicke besitzen. Sie ist gleichmäßig rötlich -zimtfarben, allseitig schwach mehlig -pulverig, ist innen grob längsstreifig, außen meist borkefrei, glatt oder mit einzelnen Querstreifen oder Rissen versehen. Die Rinde ist überall gleichmäßig hart und schwer brüchig. Der Querbruch ist niemals faserig, sondern stets körnig. Die äußere Hälfte des Querbruches ist tangential gestreift, die innere zeigte feine radiale Linien. Außen sieht man tangentiale hellere Sklerenchymbänder und -Klumpen, während die innere Hälfte des Querschnittes mit zahlreichen fast weißen rundlichen oder viereckigen, meist tangential und radial gereihten Flecken besetzt ist, welche von Sklerenchymsträngen herrühren, die die Innenrinde der Länge nach durchsetzen. Diese oft faserartig am Querbruch vorstehenden Skleren- chymbänder sind das Hauptmerkmal aller echten Manglerinden. Jüngere Rinden sind etwas zähbrüchig und innen am Querbruch grob- und 234 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. und kurzspießig. Junge dünne Stücke zeigen außen eine hornige, rot- braune bis schwarze Korkschichte, die bis 2 mm dick ist und sich leicht schneidet. Älikroskopisch besteht der Kork aus zahlreichen Lagen von sehr dünnwandigen und ganz mit einer braunen und homogenen Masse er- füllten Zellen. Unter dem Kork hegt nun eine 1 — 5 mm dicke Schicht von primärem Rindenparenchym, in dem einige Lagen von tangential Fig. 57. Querschnitt durch Mangroverinde des Handels, w Markstrahlen, j? Bastparenchyni. o Oxalat- drusenschläuche. s Siehröhrenbündel. k Sklerenchymfaserhündel. (Gezeichnet von Assistent J.Weese.) gestreckten Sklerenchymplatten oder bei dicken Rinden von rundlichen oder unregelmäßigen Sklerenchymklumpen, die 0,2 mm breit sind, ein- gelagert sind. Das dazwischen liegende primäre Rindenparenchym ist zartwandig und enthält zahlreiche Oxalatdrusenschläuche, daneben Stein- elemente mit schönen verzweigten Porenkanälen; letztere Elemente liegen teils einzeln, teils in Klumpen, Bändern usw., an welche sich außen stellenweise Oxalatschläuche mit einfachen Kristallen anlagern. Die Im inneren Ecken der Steinelemente sind häufig hornartig vorgezogen Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 235 Teile der Rinde werden die Sklerenchymmassen allmählich axial ge- streckter und gehen in die charakteristischen Fasern und Stäbe über, die in der Innenrinde gleichmäßig verteilt sind. Echte Bastfasern fehlen völlig, denn die dicken faserartigen Skleren- chymmassen bestehen ganz aus kürzeren oder längeren Steinelementen. Zwischen diesem Sklerenchym befinden sich die meist 5 — 6 reihigen Bast- strahlen, die viele Oxalatdrusenschläuche enthalten, und der Weichbast mit zahlreichen auffallenden Siebrühren, spärlichen Drusenschläuchen und als Grundgewebe axial gestrecktem Parenchym, in dem spärlich kurze dicke Bastfasern (als Hartbast) eingelagert sind. Der Gerbstoff erfüllt nebst dem Farbstoff, der wahrscheinlich ein Phlobaphen ist, fast sämtliche Parenchymzellen der ganzen Rinde. Insbesondere die Sklerenchymstäbe der Innenrinde lassen eine Man- groverinde mit Sicherheit erkennen. 16. Eukalyptusriuden. Es ist schon lange bekannt, daß die zahlreichen in Australien heimi- schen Eucalyptus- kvi^n, welche als Gum-trees bekannt sind und meist große und hohe Bäume darstellen, gerbstoffreiche Rinden haben. Der Gerbstoff ist in vielen Eukalyptusrinden so reichlich vorhanden, daß er in Gängen ausgeschieden wird und oft mit Gummi gemengt nach außen tretend, das australische Kino bildet, das zum Färben und Gerben an- gewendet werden kann. Die meisten Eukalyptusrinden enthalten nur 10 — 20 Proz. Gerbstoff und eignen sich kaum zur Ausfuhr. Seither fand man jedoch auch Rinden mit bis über 40 Proz. Gerbstoffgehalt und diese haben seit etwa I 0 Jahren auch für die europäische Industrie Bedeutung gewonnen. Seit etwa 1903 wird in Europa unter dem Namen Mallet oder Malleto die Rinde von Eucalyptus occidentalis Endl. aus Süd- nament- lich Westaustralien eingeführt, die nach W. Eitneri) durchschnittlich 38 Proz. Gerbstoff enthält und ein vortrefflicher Ersatz für das all- mählich unerschwinglich teuer werdende Quebrachoholz ist. Diese Rinde liefert auch eine Kinoart, das Mallet-Gum. Die Malletorinde kommt in verschiedenen Sorten, als Silver-Mallet, Black-Mallet im Handel vor und enthält nach Paeßler^), Mann und Coules, Straaß und Gschwendner 35 — 52 Proz. Gerbstoff, 7 bis 16 Proz. Nichtgerbstoff und 10 — 14,5 Proz. Wasser. Der Gerbstoff \) W. Eitner, Der Gerber. 1904, XXX. Jahrg., p. 347; 1903, p. 203. 2) Paeßler, Der Ledermarkt. 1903, Nr. 39. — Mann und Gaules, J. Soc. Chem. Ind. 25 (1906), p. 831. — Strauß und Gschwendner, Ztschr. f. angew. Ghemie 19 (1906) p. 1121. 236 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. (C43H50O20) hat die Eigenschaften des Quebrachogerhstoffes. Nach Denker 1) hat jedoch das Malletotannin die Formel C19H20O9. Die Malletorinde des Handels ist von der Borke befreit, besteht daher nur aus dem vom Gerber Fleisch genannten Teil der Rinde. Das Entborken der Rinde dürfte im frischen Zustande erfolgen, vielleicht am stehenden Stamme. Die Rinde kommt in bis 20 cm langen, 2 — 8 mm dicken Spänen in den Handel, die in etwa 350 kg schweren viereckigen Ballen verpackt sind. Häufig ist die Handelsrinde sehr feucht, vielleicht havariert. Die Farbe der Rinde ist sehr gleichmäßig hellbraun, vi^obei der Querbruch am hellsten ist. Hie und da zeigt die Rinde oberfläch- liche Kino-Ausschwitzungen, die besonders auch in der Länge nach ver- laufenden Gängen auftreten, die sich im Innern der Rinde befinden. Jüngere, dünne Stücke enthalten nur 35 Proz. Gerbstoff, ältere dickere hingegen bis 42 Proz., im Mittel kann der Gehalt auf 30 Proz. veran- schlagt werden. W, Eitner fand bei der Analyse verschieden dicker Rinden folgende Bestandteile: Gerbstoff nicht Gerbstoff "Wasser unlöshch Junge Rinde . 35 Proz. 12,10 Proz. 12,24 Proz. 40,66 Proz. Mittlere Rinde 40,10 ^^ 12,10 » 12,68 » 35,12 » Ältere Rinde . 39,70» 16,10 * 12,46 » 31,74 » Die Verschiffungen der Rinde geschehen hauptsächlich von Free- mantle in Südwestaustralien. Der Gerbstoff der Malletorinde hat eine lebhaft hellzimtbraune Farbe, ist auch in kaltem Wasser leicht löslich. Da sich die Rinde sehr leicht fein mahlen läßt und ein Teil des Gerbstoffs schon als Kino aus- geschieden ist, läßt sich der Gerbstoff sehr leicht vollständig extrahieren, was ein großer Vorteil ist und in Verbindung mit dem hohen Gehalt der Rinde die Herstellung von Extrakten ganz überflüssig macht. Nichts- destoweniger werden auch Malleto- Extrakte in den Handel gebracht. Dieselben sind jedoch teurer als die Rinde und enthalten nach W. Eitner2\ nur 27,49 — 33,05 Proz. Gerbstoff, sind also gerbstoffärmer als die Rinde selbst; ihre Verwendung ist daher unükonomisch. Mit Eitners Befunden über den Gehalt der Malletorinde stehen in guter Übereinstimmung die von G. H. Schmidt in Perth (V^est- australien) erhaltenen Resultate, der 30 — 40 Proz. Gerbstoff in der Rinde fand. Eitner fand später in einzelnen Rindenmustern bis 42 Proz. Gerbstoff. Die Angaben anderer Chemiker, die 45 — 50 Proz. Gehalt fanden, sind mit Vorsicht aufzunehmen, und beziehen sich sicher nur 1) Denker, Arch. neerl. scienc. exs. nat. 14 (1909), p. 50. 2) W. Eitner, Der Gerber. 1905, XXXI. Jahrg., p. 218. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 237 auf Ausnahmefälle. Die öfter gemachte Angabe, daß die Malletorinde durchschnittlich 45 — 50 Proz. Gerbstoff enthält, ist jedenfalls falsch. Der Malletogerbstoff beißt sehr rasch und gerbt satt aus. Die Malletorinde wurde 1904 nur in der Menge von 500 — 600 Tonnen gewonnen, 1905 stieg der Ertrag schon auf 4000 — 5000 Tonnen. Während ursprünglich die stehenden Stämme bis zur erreichbaren Höhe entrindet und sich dann selbst überlassen wurden, wodurch viele Wälder verwüstet wurden, ist seit 1905 dieses Raubsystem gesetzlich verboten und müssen nunmehr die Stämme gefällt und vollständig entrindet wer- den. Daher kommt jetzt mehr dünne, ärmere Rinde in den Handel. Da indessen gesetzlich nur ältere Stämme ausgenutzt und gefällt werden rHTTFTTTT'-TrczX:^ m -^"^^ mM ii-m L« m-6 m m 85/, Fig. 58. Querschnitt und Tangentialschnitt durch die Malletorinde. m Marltstrahlen. p Bastparenchym. s Steiuelemente. « Zwillingskristallschläuche. 6 Bastfasern. (Gezeichnet von Assistent J. Weese.) dürfen, ist der Einfluß der zur Schonung der Eukalypluswälder ge- troffenen Maßnahmen auf den Gerbstoffgehalt der Handelsrinde nur ein gerinj;er. In der Ware findet man neben den helleren Rindenstücken auch dunklere, welche von abgestorbener und leicht ablöslicher Borke herrührt, die sich aber im Gerbstoffgehalt kaum von der hellen Fleisch- Rinde unterscheidet. Nach neueren Angaben dürfte in den letzten Jahren eine Menge von 45 — 50 000 Tonnen Malletorinde pro Jahr gesammelt und in den Handel gebracht worden sein. Wie alle starken und leicht löslichen Gerbmaterialien muß auch die Malletorinde beim Gerben mit großer Vorsicht angewendet werden, da sie starke Gerbbrühen gibt, die das Leder leicht steif und brüchig (blechig) machen. Man muß daher mit schwächeren Brühen genügend vorgerben. 238 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Da sich die Rinden der zahlreichen Eucalyptus- h.xi%n einander im Aussehen und Bau ähnlich sind, ist es begreiflich, daß der Malleto- rinde manchmal andere Gumtreerinden beigemengt werden. Da diese meist viel weniger Gerbstoff enthalten, müssen solche Beimengungen als Verfälschungen betrachtet werden. So kommt z. B. die Salmon-Gumbork von Eucalyptus sahnoniphloia Müll, die nur i 8 — 19 Proz. Gerb- stoff führt, manchmal in der Mal- letorinde vor. Die Salmonbork soll keine Kinogänge und einen schwerer löslichen Gerbstoff be- sitzen. Auch Whitgum- und Gimlet-Gumrinde kann in der Malleto vorkommen. Nach W. Eit- neri) dürfte es sich in diesen Fällen nicht um absichtliche Fäl- schungen handeln. Die Malleto- rinde unterscheidet sich von den meisten Eukalyptusrinden durch den körnigen Querbruch. Sie sieht je nach dem Alter sehr verschieden aus. Jüngere Stücke sind nur einige Millimeter dick, rotbraun, außen und innen ziem- lich grob lüngsstreifig. Der Lupen- querschnitt ist homogen und zeigt nur eine sehr feine Radial- und Tangentialstreifung. Ältere Stücke sind über zentimeterdick, auffal- lend schwer, außen häufig, wenig- Fig. 59. Vergr. etwa 300 mal. Tangentialschnitt SteUS Stellenweise, rütlich-glim- dnrch die Innenrinde von Eucalyptus longifolkt. merig glänzend UUd innen grob- p Bastparenchyin. ft Zwillingskristalle, b Bast- . . o i fasern, m Markstrahl. Hssig. Altere Stucke zeigen am Querbruche große, in einer bis mehreren Lagen angeordnete Gänge und Höhlen, die ganz mit einer schwarzroten, harten, bruchigen, glasartigglänzenden Masse ausgefüllt sind, die das auch in anderen Eukalyptusrinden vorkommende austra- lische oder Eukalyptuskino darstellt. Dieses Kino tritt nicht in vor- gebildeten Räumen auf, sondern in nachträglich durch Auflösung des Rindengewebes entstehenden, sogenannten hystero-lysigenen Hohlräumen. 1) W. Eitner, Der Gerber. 1906, XXXII. Jahrg., p. 33. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 239 Der Bau der Malletorinde ist an jüngeren Stücken leicht festzustellen und aus den beistehenden Fig. 58 und 59 zu ersehen. Die Handelsrinde besteht nur aus Innenrinde, deren Elemente ziemlich regelmäßig radial und tangential gereiht sind. Das Bastparenchym und die 2 — 3 reihigen Markstrahlen bestehen aus zartwandigen Zellen, die den Gerbstoff ent- halten. Einzelne Zellen enthalten schöne Zwillingskristalle von oxal- saurem Kalk, welche für die Eukalyptusrinden überhaupt charakteri- stisch sind. Die sekundären Bastfasern stehen in größeren oder kleineren Bündeln, die in radialen und tangentialen Reihen stehen. Außerdem treten in der Malletorinde im Längsschnitte viereckige mäßig stark verdickte kurze Steinelemente auf, die teils einzeln, teils in kurzen Längsreihen stehen. Bei anderen Eukalyptusrinden, z. B. der von E. longifolia, fehlen sie. Sie stellen daher ein gutes mikroskopisches Merkmal der echten Malletorinde dar. Die Siebröhren treten an den Schnitten kaum hervor und sind daher an den beigegebenen Zeichnungen nicht an- gedeutet. 17. Minder wichtige Gerhrindeu. Der steigende Bedarf an Leder hat es mit sich gebracht, daß nicht nur alle denkbaren Stoffe, wie z. B. auch Torf, zur Rotgerberei ver- suchsweise verwendet, sondern auch, daß alle möglichen exotischen Rinden, wie sie namentlich auf den vielen Welt- und Kolonialausstellungen zu sehen waren, zu Gerbzwecken herangezogen wurden. Es kann nicht die Aufgabe dieser Darstellung sein, alle diese Produkte ausführlich zu charakterisieren, oder auch nur vollständig anzuführen. Es genüge da- her eine kurze Besprechung derselben i). Unter dem Namen Ecorce de filao kommen die Rinden verschiedener Casuarina- kviQu ^ z. B. C. quadrivalvis aus Tasmanien, C. nmricata aus Indien 2], C. equisetifolia aus Indien und Reunion vor. Die Casuari- neen stammen zumeist aus Australien, werden aber in der ganzen tropischen und subtropischen Zone vielfältig gepflanzt s). Die Rinde ist nur I — 3 mm dick, mit langen schmalen Borkenstreifen ohne Quer- furchen. Die braune Farbe geht hier und da ins Violette oder Rosa über. In Südafrika kommen verschiedene Proteaceenrinden vor, welche wegen ihres bis auf 1 6 Proz. (Eitner) steigenden GerbstofTgehaltes in der Gerberei angewendet werden. Zu erwähnen sind Leucosperumni 4) Ausführlicheres hierüber in v. Höhnel, 1. c. S. ferner die Aufzählungen von Rohstoffen von M. Bernardin in Melle -lez-Gand (1871 — 80) (Classification de 350 matieres tannantes -1880, nebst 2 Nachträgen), und Th. Christy, New commer- cial Plants. Nr. 5: Tanning materials. London 1882. 2) Cat. des Col. fr. 1873, p. 59. 3) Ferd. v. Müller, Außertropische Pflanzen. 1883, p. 80. 240 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. conocarpum (Kreupelboom genannt, oder Knolted tree), ferner der Silverboom (Silver tree, Leucodendron argenteum). Zu den Protea- ceen gehört auch der Heathhoneysuckle Australiens (Banksia serrata). Diese Proteaceenrinden sind im Aussehen sehr verschieden, doch fast alle an den sklerotischen Markstrahlkämmen leicht zu erkennen. Eine sehr gerbstoffreiche Rinde liefert die Sapotacee Chrysojjkyllum glljciphloeum. Dieselbe ist früher als Cortex Monesiae s. Guaranham offizinell gewesen. Sie enthält nach W. Eitneri] 32 Proz. Gerbstoff P'^ Fig. 60. Vergr. etwa 300 mal. Radialschnitt durcli die sekundäre Innenrinde von Chrysophyllum glyciphloeitm (Monesiarinde). Sklerotische Platten aus kurzen Elementen , in deren Wandungen große Oxalatkristalle eingewachsen sind (sK), wechseln mit wenig dickeren Weichhastschichten, die aus unregelmäßig abwechselnden Lagen von Bastparenchym (p), Kristallkammerfasern (KK) und Siehröhren (>) bestehen. Mehrstöckige Markstrahlen (m) durchsetzen den Bast und werden innerhalb der Sklerenchymplatten auch sklerotisch. und ist im nördlichen Brasilien heimisch, wo sie schon seit langem als Gerbmaterial Anwendung findet. Sie stellt ein vorzügliches Material dar und liefert ein schönes helles Leder. Es sind flache, kleine, 2 bis 4 mm dicke Stücke mit körnigem, faserfreiem Bruch und sie sind leicht an der Schichtung (20 — 40 weiße und dunkle, miteinander abwechselnde Lagen) zu erkennen. Der Gerbstoff ist eisenbläuend; die Rinde enthält auch Monesin und Glycirrhicin. Man macht aus derselben das Monesia- extrakt. Die Gattung Weinmmmia (Saxifrageen) liefert im heißen Amerika auch eine gute Gerbrinde mit 10 — 13 Proz. Gerbstoff. Die Rinde von \] W. Eitner, Der Gerber. 1877, p. 73. Fünfzehnter Abschnitt, Rinden. 241 Weinmannia glabra wird in Amerika viel angewendet und heißt dort Curtidor, Tan rouge usw.^). Die beste Gerbrinde Neuseelands heißt Kirihinau und stammt von Elcsocat'pus dentafus. Der Gerbstoffgehalt beträgt 20 — 22 Proz. Ferner ist hier die im heißen Amerika vorkommende Nancitte- oder Manquilta- rinde zu erwähnen von Malpigkia punicoifolia, welche nach Eitner (1. c.) 21 — 22 Proz. Tannin führt. Sie ist durch eine 2 mm dicke borke- ähnliche, sehr zerreibliche Korklage, die aus etwa 50 Lagen fast quadra- tischer oder sogar radial gestreckter Korkzellen besteht, sehr aus- gezeichnet. Ein in allen Tropen sehr verbreiteter Baum ist die Euphorbiacee Äleurites triloba; er wird meist Bankul oder Banculier genannt und viel zum Gerben und Färben angewendet. Eine ähnliche Bedeutung hat auch die Rinde des Mangobaumes (Mangifera indica) aus der Familie der Guttiferen. Ferner sind hier die Combretaceen zu erwähnen, die sämt- lich sehr gerbstoffreich sind. Sie liefern ja die Myrobalanen, ferner die Mangleblätter und gerbstoffreiche Gallen. Hierher gehört namentlich die Badamierrinde von Terminalia Catappa, dem Schirmbaume, der in allen heißen Gegenden gepflanzt wird. Die Rinde enthält 12 Proz. Gerbstoff und ist mikroskopisch durch das Fehlen der Steinelemente und der ein- fachen Kristalle und die Phelloidbildung im Kork sehr ausgezeichnet. Auch Ceriops Candolleana, Xylocarpus Qranatum, Sonneratia caseolaris und Heritie7-a litoralis liefern gerbstoffreiche Rinden. Nach Busse haben die deutsch-ostafrikanischen Rinden von Sonneratia mit i5,3 Proz. und Heritiei'a mit i3,9 Proz. einen geringeren Gerbstoff- gehalt. Hingegen steigt derselbe bei Xylocarpus auf 40,49 Proz., Ceriops auf 42,27 Proz., Rhiwphora ?nuc7'onata auf 47,99 Proz. und Broughiera gymnorhixa auf 51,64 Proz. Darnach wären die Manglerinden fast noch gerbstoffreicher als selbst die Mimosarinden, die nur selten 45 Proz, Tanningehalt erreichen. Auch die südeuropäische Granatapfelbaumrinde wird noch hier und da, wenn es sich um die Erzeugung eines sehr hellen Leders handelt, z. B. in Spanien, Algier, Marokko und Japan, zum Gerben angewendet. Sie enthält über 22 Proz. Gerbstoff und ist sehr lichtgelb gefärbt. Mikro- skopisch ist die Rinde durch das Fehlen der einfachen Kristalle , das Auftreten von langen Reihen von Drusenschläuchen, das Vorkommen von auffallend dicken vereinzelten Stabelementen und das Fehlen von echten Bastfasern ausgezeichnet. Ältere Rinden bestehen fast nur aus sekundärer Innenrinde. Die Granatapfelbaumrinde enthält viele charakteristische Stoffe, und zwar die Stammrinde davon 0,5 Proz., die Wurzelrinde doppelt so viel. 1) A. Ernst, 1. c, p. 32. Wies ner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 16 242 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. - rv-ms Fig. 61. Vergr. etwa 300 mal. Curtidor- rinde aus Venezuela, aucli Chiua de Tru- jillo genannt. Stammt wahrscheinlicli von einer Sapotacee ab. Tangentialschnitt durch die sekundäre Innenrinde, sk große, lange, bastfaserähnliche Sklerenchymstäbe (Stab- elemente), beiderseits zugespitzt, mit zahl- reichen, dicht stehenden feinen Poren- kanälen; im oberen Teil die Anßenansicht gezeichnet, im unteren der Längsschnitt. ms Markstrahlen, m Milchsaftschläuche. p Bastparenchym. si zusammengepreßtes Siebröhrenbündel. Es sind dies die Alkaloide Pelletierin, Isopelletierin, Methylpelletierin, Pseudo- pelletierin, Isomethylpelletierin, mehrere glykosidische Gerbsäuren (Granatgerb- säure und Gallussäure), die vielleicht Spaltungsprodukte der Ghebulinsäure sind. Ferner noch EUagsäure. Daher wurde die Granatwurzelrinde, die an dem Fehlen der Flechtenansätze auf der Oberfläche erkannt werden kann, auch medizinisch als wurmtreibendes Mittel (Taenifugum) angewendet i). Auch die Granatäpfelschalen liefern nach W. Eitner^) ein vortreffliches Gerbmaterial, namentlich für feine Leder- sorten. Sie geben ein hellgelbliches Leder. Sie könnten für südliche Gegen- den, z. B. Dalmatien, einige Bedeutung gewinnen. In verschiedenen Ländern werden auch Gerbrinden — oft sehr gehalt- reiche — angewendet, deren Abstam- mung zweifelhaft oder gänzlich unbe- kannt ist. Hierher gehören z. B. die sogenannte kalifornische Gerbrinde^), die nach Eitner 26 Proz. Tannin führt, und die Curtidor-^) (d. h. Gerb-) Rinde aus dem heißen Amerika. Sie dürfte nach meinen anatomischen Unter- suchungen von einer Sapotacee her- rühren und galt früher als » falsche « Chinarinde. Sie enthält keine China- alkaloide, ist aber gerbstoffreich (24 Proz. nach W. Eitner). Sie heißt im Handel »indische Rinde«, scheint jetzt aber aus demselben verschwunden zu sein. Mi- kroskopisch ist sie höchst ausgezeichnet \) Literatur siehe Wehmer, Pflanzenstoffe. 1911, p. 519. 2) W. Eitner, Der Gerber. 1902, XXVIII. Jahrg., p. 231. 3) V. Höhnel, Gerbrinden, p. 154ff. 4) A. Ernst, Die Beteil. der Vereinigten Staaten von Venezuela a. d. Wiener Weltausstellung 1873, p. 32. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden, 243^ durch das Auftreten von kolossalen (0,3 — 3 mm langen und bis 0,3 mm dicken), fast bis zum Verschwinden des Lumens verdickten, schön ge- schichteten und dicht porösen, faserähnlichen Stabelementen. Im Weich- bast findet man neben Siebröhren auch axiale Reihen von Milchsaft- schläuchen vor, was wahrscheinlich macht, daß die Gurtidorrinde eine Sapotaceenrinde ist. Von einer gewissen Bedeutung ist hingegen heute noch die seit 1 886 aus Zentralamerika unter dem Namen Gajotta oder Tarocca in den Handel kommende Rinde, die nach Eitner jetzt vielfältig verwendet wird. Sie enthält nach W. Eitner 16 — 20 Proz. Tannin i). Dieselbe kommt in ziemlich großen, bis fingerdicken Stücken vor, ist von rotbrauner Farbe und außen mit einer feinen, sich in Schüppchen ablösenden Korkschicht bedeckt. Ihre Abstammung ist leider un- bekannt. Sie sieht der Rinde von Ficus Sycomorus einigermaßen ähnlich. Die Angabe, daß sie von einer Malpighiacee herrührt, ist Fig. 02. Lupenquerschnitt der Cajottarinde. sicher unrichtig, da in der Rinde (Gezeichnet von Assistent J.Weese.) Ölharzgänge auftreten, die darauf hinweisen, daß sie höchstwahrscheinlich von einer Terebinthinee oder Burseracee abstammt. Die Cajottarinde ist leicht zu erkennen. Der Lupenquerschnitt zeigt außen (s. Fig. 62) die helle Korkschichte und innen charakteri- stisch gestaltete heUere Flecke auf dunklem Grunde. Der Bau derselben ist aus der mikroskopischen Querschnittfigur 63 gut zu erkennen. Man sieht außen gegen 10 Lagen eines mäßig dünnwandigen Korkes. Dann folgt eine mächtige Schichte von Phelloderm, das aus sklerotischen Elementen besteht, die oft quadratische Oxalatkristalle enthalten. Das nun folgende primäre Rindenparenchym ist dünnwandig und gerbstoff- reich. In demselben sind Oxalatschläuche mit einfachen, quadratischen Kristallen eingestreut. In der Innenrinde fehlen Bastfasern, in dem zart- wandigen Bastparenchym sind große, im Querschnitt runde Gummiharz- gänge eingelagert, sowie zusammengepreßte Bündel von Siebröhren (Hornbast). Eine in den letzten Jahrzehnten öfter am Markt erschienene Rinde ist die Guerorinde, die auch unter den Namen Palo blanco und Casca blanca erschien. Die genaue Abstammung derselben ist unbekannt. Nach W, Eitner 2) soll sie im Bau der Nancitterinde von Malpighia \) W. Eitner, Der Gerber. <890, p. 25. 2) Ebenda 1899, XXV. Jahrg., p. 116, 16* 244 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. >^T^ '---""■s-J r* -c!^^ i^" ÖS' ■ "i Fig. 63. Querschnitt der Cajottarinde. (Gezeichnet von Assistent J. Weese.) puniccefolia aus Nika- ragua ähnlich sehen und sicher eine Malpighia- ceenrinde sein und aus Mexiko stammen. Sie ist im äußeren Ansehen der Buchenrinde ähn- lich, außen hell, ohne eigentliche Borkenbil- dung, mit einem silber- grauen Periderm. Es ist möglich, daß sie von der in Mexiko heimi- schen Malpighia fagi- nea abstammt. W. Eit- ner fand in der jünge- ren 3 — 4 mm dicken Rinde 24,5 Proz. Gerb- stoff und in älteren 6 mm dicken Stücken 19 Proz., hingegen hat- ten zwei Proben gemah- lener Cuerorinde nur 1 7 Proz. Gerbstoff nebst sehr viel Stärke. Der Gerbstoff ist ziemlich hell, mit einem Stich ins Rote, löst sich sehr leicht schon in kaltem Wasser und ist aus der Rinde leicht ganz ausziehbar. In ihrer Wirkung ist sie nach W. Eitner ähnlich der Mimosarinde und ganz geeignet zur Unter- ledergerberei. Auch die Vachelederfabrikation könnte von der Cuero- rinde Nutzen ziehen. Die Gueroledersorten ha- ben eine helle Färbung. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 245 Der Preis der Guerorinde beträgt etwa 12 Kronen pro 100 kg, ist also billig. 18. Die Quillajarinde. In Chili kommt ein, dort Cullay genannter Baum aus der Familie der Rosaceen mit derben, immergrünen Blättern vor (Quillaja Saponaria) ^) ^ dessen Rinde seit langem zum Waschen verwendet wird. Die Rinde wird durch Stampfen zerkleinert, mit Wasser ausgezogen und liefert eine beim Schütteln stark schäumende Flüssigkeit, welche wie die Ab- kochung der Seifenwurzeln zum Waschen von Geweben, Schafwolle usw. verwendet werden kann und wegen ihrer neutralen Beschaffenheit be- sonders dann angewendet wird, wenn es sich darum handelt, die Farben der Stoffe zu schonen. In Europa wird sie besonders in Frankreich und England als Seifen- rinde, Panamarinde, Panamaholz (Bois de Panama), auch in der Pharma- kognosie als Cortex Quillajae angewendet. Zu kosmetischen Zwecken wird das mit Glaubersalz versetzte Extrakt in feste Form gebracht, als Panamin in den Handel gebracht. Quillaja Saponai'ia ist ein großer Baum mit relativ dünner Rinde, die in fast meterlangen und etwa 1 0 cm breiten Streifen abgenommen wird, nachdem vorher die Borke zum grüßten Teile entfernt wurde. Die Rindenstücke sind meist flach und bestehen fast nur aus der weißen, holzartigen Bastschicht, in der die großen Kalkoxalat-Zwillingskristalle glitzern. Hier und da sitzt außen etwas Borke in dünnen, schwärz- lichen Schichten auf. Anatomisch ist die Quillajarinde sehr charakteristisch. Außen zeigt sich die schwarzbraune Korkschichte, welche schließlich ganz aus sekun- därer Rinde besteht und mehrere Lagen von Korkschichten aufweist, die aus stark zusammengepreßten, mäßig dünnwandigen Korkzellen mit dunklem, homogenem Inhalte bestehen. Der innerhalb der Borke be- findliche lebende Teil der Rinde besteht am Handelsprodukte meist nur aus sekundärer Innenrinde und ist holzartig weiß. Hier zeigen sich am Querschnitte 2 — 4 rissige Markstrahlen, die aus zartwandigen, stark radial gestreckten Zellen bestehen, neben welchen hie und da einzelne derbwandige mit vielen Porenkanälen auftreten. Die Baststränge sind aus abwechselnden Schichten von Hart- und Weichbast zusammengesetzt, wodurch in Verbindung mit den Markstrahlen eine regelmäßige Felderung des Querschnittes der Rinde zustande kommt. Die relativ kurzen, sehr dickwandigen, englumigen Bastfasern sind etwas knorrig. Sie treten der Hauptsache nach in dicken Bündeln von viereckigen oder ab- gerundeten Querschnitten auf, nur einzelne finden sich im Weichbaste \] Molina, Naturgeschichte von Chili. Deutsch von Brandis. Leipzig 1786, p. 50. 246 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. eingestreut. Der Weichbast läßt Gruppen von dickerwandigen Sieb- rühren, welche meist etwas zusammengepreßt sind, sowie zartwandiges Bastparenchym erkennen, ferner zahlreiche Qxalatschläuche, welche lange, Fig. 6i. Quillajarinde. A Mikroskopischer Querschnitt. B Lupenquerschnitt. C Oxalatkristalle. D Bastfasern. (Gezeichnet von Assistent J. Weese.) prismatische, einfache oder Zwillingskristalle stets nur in der Einzahl enthalten 1). Steinelemente fehlen der Quillajarinde völlig (s. Fig. 64). \) Yogi, Kommentar zur österr. Pharmacopöe 1 (1 888), p. 274. — J. Wiesner, Mikroskop. Untersuch. Tübingen, p. 94 ff. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 247 Die wirksamen Bestandteile der Seifenrinde sind im Parenchym ent- halten, welches auch kleine Stärkekürner führt, und gerbstofffrei oder -arm ist. Das Saponin löst sich in Schwefelsäure mit gelber Farbe, die durch rot in violett übergeht, und ist in den Zellen in Form von rund- lichen, fast farblosen Klumpen amorpher Natur enthalten. Die Seifenrinde ist fast geruchlos, ihr Pulver reizt stark zum Niesen, der Geschmack ist zuerst süßlich, hierauf brennend scharf. Der wässerige Auszug schäumt beim Schütteln stark, was auf den Saponingehalt zurückzuführen ist. Das Saponin ist unschädlich i), daneben kommen aber Quillajasäure und Sapotoxin vor, welche sehr giftig sind. Das Saponin läßt sich durch kochenden Alkohol aus dem wässerigen Extrakte der Rinde leicht als weißes nicht kristallisierbares Pulver erhalten, das geschmacklos ist und nicht zum Niesen reizt. Es hat nach Stutz die Formel C19H30O10. Es löst sich nicht in Alkohol oder Äther. Nach Rochleder 2) ist das Saponin ein Glykosid, das in Zucker und das kristallisierbare Sapogenin zerfällt. Die Quillajasäure ist nach Kobert eine giftige Modifikation des Saponins. Sie ist ebenfalls amorph. Auch das Sapotoxin, dem die brennenden und kratzenden Geschmackseigenschaften und die niesenerregende und giftige Wirkung der Quillajarinde zukommt, ist amorph und schäumt in der wässerigen Lösung sowie Saponin, ferner ist ein eigenes Kohlehydrat, das vermutlich mit dem Laktosin C36H62O31 identisch ist, in der Rinde nachgewiesen worden 3), Auch etwas Bitterstoff und Gerbsäure scheinen in der Rinde zu sein. Der Aschengehalt der Quillajarinde beträgt über 13 Proz. ; er rührt zum grüßten Teile von Kalkoxalat (mit etwas Kalktartarat), das in der Menge von 11,5 Proz. vorhanden ist, her. Wie die meisten Rosifloren hat auch der Seifenrindenbaum einen ge- wissen Gehalt von Phorogluzin in der Rinde, weshalb die Bastfasern, welche verholzt sind, auf Rindenquerschnitten mit Mineralsäuren rot werden. Das Saponin ist im Pflanzenreiche weit verbreitet und, wie es scheint, meist von giftigen Stoffen begleitet. So kommt es in dem Kornraden- samen neben dem giftigen Agrostemin vor. Die Sileneen (wohin die Seifenwurzeln gehören), Alsineen, Sapindaceen, manche Mimosen und Polygaleen, Sapotaceen usw., auch Agaven enthalten Saponin. 19. Zimtcassia. Die Zimtcassia, auch chinesischer Zimt, oder Kaneel genannt, stammt von Cinnamomum Cassici. Es ist dies ein kleiner Baum, der mit Sicherheit nur kultiviert bekannt ist. Garnier hat zwar 1866 — 68 am \] Kobert und Stutz, Jahresber. der Pharmazie 139 (1885), p. 384. 2) Rochleder, Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. in Wien. 56, p. 37. 3) A. Meyer, Jaliresber. ■1884, p. 587. 248 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Sengumflusse im südlichsten China einen wildwachsenden Cassiabaum ge- funden, doch ist es nicht sicher, daß dieser Baum mit dem gepflanzten identisch ist^). Der Baum wird besonders in der Provinz Kuangsi in Südchina in den Zimtgärten gepflanzt, besonders in der Nähe von den Städten Taiwu, Lupko und Loting. Die Pflanzungen befinden sich an steilen Berglehnen, die mit schmalen, künstlichen Terrassen bedeckt sind. Die Bäume werden nur aus Samen gezogen. Die einjährigen Pflanzen werden versetzt und nach 6 Jahren abgeerntet. Zu diesem Zwecke werden sie gefällt, in Stücke von 40 cm Länge geschnitten und die Rinde in 2 Halbröhren abgelöst, durch Hobeln von der Korkschicht befreit und getrocknet. Die trockenen Rühren werden zu Bündeln vereinigt, um so in den Handel gebracht zu werden. Nach Tschirch wird Cinnamomum Cassia auch seit 1856 auf Java und Sumatra gebaut, und werden daselbst 3 Sorten (Java, Sumatra und Padang) erzeugt. Auf Java, wo der Baum besonders in den Preanger Regentschaften gebaut wird, ist die Zimtkultur neuerdings sehr zurück- gegangen 2), während man derselben in Sumatra mehr Sorgfalt angedeihen läßt. Daselbst werden jäbrhch etwa 500 000 kg Cassiazimt erzeugt, während China bedeutend größere Mengen liefert. Der größte Teil der Abfälle des ausschließlich nach Kanton trans- portierten chinesischen Zimtes wird im Lande von kleinen Destillateuren in primitiver Weise auf Gassiaöl verarbeitet, das in großen Mengen nach Europa kommt. Bei weitem der größte Teil des Cassiaöles wird aus den Blättern, Blüten und Zweigen des Baumes erzeugt. Auch das Cassia- blütenöl (Zimtblütenöl) stammt wohl hauptsächlich von Blättern, Zweigen und Rindenabfällen. Nach Schimmel & Co. 3) liefern alle Teile des Gassiabaumes Öle, die in ihren Eigenschaften ziemlich gleich sind. Rinden und Blütenteile sind aber wegen ihres hohen Preises von der Destillation ausgeschlossen. Tatsächlich stammt das Gassiaöl fast nur von Blättern. Der in bedeutenden Quantitäten aus Sumatra als Cassia vera Padang in den Handel gelangende Zimt stammt nach den eingehenden Untersuchungen von Pfister*) ausschließlich von Cinnamomum Burmanni. Diese 1) Flückiger, Pharmakognosie des Pflanzenreiches. 3. Aufl., p. 592. — Tschirch, Indische Heil- und Nutzpflanzen. 1892, p. 94. — J. G. Sawer, Odoro- graphia. London. 1, p. 203. — R. Pfister, Zur Kenntnis der Zimtrinden. München 1893. (Aus Forschungsberichte über Lebensmittel usw.) — Gildemeister und Hoffmann, Die ätherischen Öle. 1899. 2) Nach Miquel (s. Buchners Repert. 17, p. 422) wurde früher C. Cassia unter dem Namen Kaju manis tijna auf Java viel gebaut. Im Jahre 1877 war nur noch eine Pflanzung vorhanden. Heute hat der Java-Gassiazimt keine Bedeutung. 3) Gildemeister und Hoffmann, 1. c, p. 498. 4) 1. c, p. 28. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 249 M Fig. 65. Vergr. 100 mal. Querschritt durch Zimtcassia des Handels, k Kork, x derbwandige Kork- zellen, y einseitig verdickte Korkzellen, phg Korkkambium, sei sklerotisches Parenehym. B Bast- fasern. gR kurzes Sklerenchym. Bei z erscheint der Sklerenchymring durchbrochen. pPh' Protophloöm. obl obliterierte Siebröhrenbündel. Seh Schleimschläuche, php Bastparenchym. Im unteren Teile der Figur befinden sich in der Mitte zwei große Ölschläuche. (Nach Techirch und Oesterle.) 250 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Sumatrarinden sind 2 — 3 mm dick, zu einfachen Zylindern gerollt, außen heller gelbrot, innen dunkler braunrot. Die Außenrinde und der grau- weiße Kork sind größtenteils abgeschabt. Cinnamomum Burmanni kommt auf fast allen Sundainseln wild vor; so stammt auch die Timor- Cassia von letzterer Art ab. Von den Philippinen, die früher Cassiazimt lieferten, kommt keiner mehr im Handel vor. In Japan wird nach Reini) neben Cinnamomum ceylanicum noch C. Loureiri gepflanzt. Sehr wenig chinesischer Zimt stammt von C. Tamala (oder einer damit nahe verwandten Art) ab. Auch im nordöstlichen Teile von Britisch-Indien wurden Gassiazimte ohne Bedeutung für den Handel gewonnen. Sie sollen von C Tamala, C. pauciflorum und C. ohtusifolium herrühren. Ebenso ist der in Französisch-Indien von C. iners gewonnene Zimt nur lokal wichtig. Aus allen diesen Daten geht hervor, daß tatsächlich für den Welt- handel nur der im südlichen China in den Zimtgärten kultivierte, echte Cassiazimt Wichtigkeit besitzt 2). Derselbe kommt in zwei Sorten vor. Die gewöhnliche, bei uns fast allein anzutreifende Sorte besteht aus 1 — 2 mm dicken, einseitig gerollten Röhren, die fast niemals zu mehreren ineinandergesteckt sind (wie dies für den Geylonzimt charakteristisch ist, der auch stets unten \ mm dick und beiderseits gerollt ist). Die Oberfläche hat eine charakteristische braune Färbung, ist ziemUch glatt, zeigt hier und da noch etwas Kork. Dunkler als die Außenseite und mehr rötlichbraun ist die Innenseite. Der Bruch ist körnig und nicht faserig, wie beim Ceylonzimt. In anatomischer Beziehung ist zunächst zu bemerken, daß alle (von Cinnamomum herrührenden) echten Zimte zwei Arten von Sekret- schläuchen haben: Schleimschläuche und Ölschläuche. Die ersteren ent- halten in der frischen Rinde allein das Zimtöl (Zimtaldehyd). Beim Trocknen der Rinde tritt dieses Öl aus und infiltriert das ganze Gewebe der Rinde. Charakteristische Reaktionen des Zimtaldehydes sind folgende: AniUnchlorhydrat in wässeriger Lösung gibt intensive Gelbfärbung von salzsaurem Zimtanilid (eventuell gelbe Kristallnadeln). Kaliumbisulfit gibt weiße, kristallinische Fällung. Mit diesen Reagentien kann man Zimtaldehyd in allen Zimtrinden leicht nachweisen. Alle Cinnamomumrinden besitzen Sklerenchym, und zwar nicht nur im primären Rindenparenchym, sondern auch in der primären und se- kundären Innenrinde. Die Epidermis ist kleinzellig und dickwandig. Die primären Bast- fasern (im sog. Pericykel) stehen in Bündeln, sind stark verdickt und 4) Japan. 2, p. 88. 2) Flückiger, Schweiz. Wochenschr. f. Pharmazie. 1872, p. 305. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 251 durch einen unterbrochenen oder geschlossenen Ring von Steinelementen miteinander verbunden. Letztere sind dadurch ausgezeichnet, daß die Innenwände derselben meist zuerst und stärker verdickt werden. Die Bastfasern sind stark verdickt und haben einen abgerundet viereckigen Querschnitt. Die Markstrahlen sind meist aus \ — 3 Reihen dünnwandiger Zellen gebildet. Hier und da finden sich im Parenchym sklerotische Elemente, Öl- und Schleimschläuche. Das Kalkoxalat kommt nur in Nadel- oder Tafelform, nie in Drusen vor. Nach Pfisters genauen Untersuchungen sind die mikroskopischen Unterschiede der Zimtrinde folgende: I. Nadeiförmige Oxalatkristalle, besonders in den Markstrahlen. a) Zahlreiche Bastfasern. a) Elemente des Sklerenchymringes stark tangential gestreckt. i . Zellen des sekundären Parenchyms iso- diametrisch, nicht tangential gestreckt C. ceylanicum (Cey- lonzimt). 2. Zellen des sekundären Parenchyms tan- gential gestreckt, daher Innenrinde ab- blätternd C. obtusifolium. ß) Elemente des Sklerenchymringes nicht tangential, sondern gew^öhnlich radial ge- streckt C. iners. b) Bastfasern spärlich; Sekretschläuche 60 bis 100 IX breit; sekundäres Parenchym zart- wandig; keine Porenzellen') C. Cassia (Chinesi- scher Zimt). II. Tafelförmige Oxalatkristalle. a) Markstrahlzellen porös verdickt .... Japanischer Zimt (Wurzelrinde). b) Markstrahlzellen im allgemeinen zartwandig. a) Sekundäres Parenchym zartwandig, ohne Porenzellen, isolierte Nester von Stein- elementen vorhanden C. Burmanni. ß) Das gesamte sekundäre Parenchym neigt zur Sklerose, Porenzellen schon in jungen Rinden vorhanden C. Tamäla. C. pauciflorum. ^) Die Porenzellen der Zimtrinden sind rund, gleichmäßig verdickt, besitzen große einfache Poren und stehen meistens in Reihen übereinander im sekundären Siebteile. 252 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Nach P fister stammen die gelben oder gelbbraunen chinesischen Zimtsorten, sowie der dicke, mit Borke oder Kork bedeckte Chinazimt sämtlich von Cinn. Cassia. Die rotbraunen, harten, geschabten Rühren von horniger Konsistenz stammen von Ginn. Burmanni. Die dicken, geschälten Röhren von gelbroter Farbe rühren wohl meist von Cinn. Tamala her. Für den europäischen Handel kommen fast nur Cinn. ceylanicum, Cassia, Burmanni und Tamala in Betracht. Man kann dieselben i) im gepulverten Zustande leicht voneinander unterscheiden. Das Pulver vom Ceylonzimt hat Sekretelemente von 50 — 60 [j, Durchmesser, wenig, meist kleinkörnige Stärke (wenn von den Abfällen, sogenannten Chips herrührend, auch viel Holz- und Korkbestandteile). Die Bastfasern und Sklerenchymelemente herrschen gegenüber dem Par- enchym vor. Das Kalkoxalat kommt fast nur in Nadeln vor. Gepulverte Rinde von Cinti. Cassia (echtem, chinesischem Zimt) hat auch fast nur Oxalatnadeln (und nicht Tafeln), aber das stärkereiche Parenchym herrscht gegenüber Bastfasern und Sklerenchym vor. Die Stärke ist meist großkörnig und reichlich vorhanden. Die Sekretzellen sind 60—100 a groß. Zimtpulver mit Kalkoxalat (vorherrschend) in Tafeln neben Poren- zellen stammen von Cinn. Burmamii, fehlen hierbei die Porenzellen, so handelt es sich um Cinn. Tamala. In chemischer Beziehung ist zu- nächst zu erwähnen, daß der chinesische Zimt mehr Gerbstoff, Schleim und Stärke enthält als der Ceylonzimt, er schmeckt daher mehr zusammen- ziehend und schleimig als süß, und ist auch weniger aromatisch, Schleim, Zucker und Gerbstoff sind nicht näher untersucht. Was das aromatische Öl anlangt, so ist davon in der Rinde etwa 1,2 Proz. enthalten, während die Zimtblüten (Blütenknospen, flores cassiae) 1,9, die Blütenstiele 1,7, Blätter 0,57, Zweige 0,2 Proz. besitzen. Der Hauptbestandteil des Cassia- öles ist (wie beim Ceylonzimtöle) das Zimtaldehyd CgHs. CH: CH. COH, eine hellgelbe, stark lichtbrechende, sehr süß schmeckende Flüssigkeit vom spez. Gewichte 1,064, die erstarrt bei — 7,5 Grad schmilzt. Im alten Cassiaöl scheidet sich manchmal das Cassiasterropten aus 2), das im reinen Zustande sechsseitige gelbe, bei 45 — 46° schmelzende Blättchen bildet und nach Bertram und Kürsten^j Methylorthocumaraldehyd ist. Ferner enthält das Öl stets Essigsäurezimtester, welcher demselben einen \) Pf ist er, Zur Kenntnis der Zimtrinden. Separatabdruck aus Forschungs- berichte über Lebensmittel usw. 1, p. 40. 2) Rochleder und Schwarz, Berichte d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. 4850, p. \. 3) Journal f. prakt. Chemie 2, 51 (1895), p. 316. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 253 unangenehmen Geruch und kratzenden Geschmack erteilt. Das Zimt- aldehyd oxydiert sich an der Luft leicht zu Zimtsäure, die daher auch stets, aber nur in der Menge von etwa 1 Proz. im Öle enthalten ist. Nachdem der Transport des Cassiaöles fast stets in Bleikanistern ge- schieht, enthält dasselbe meist etwas Blei aufgelöst. Das im Handel (in der Menge von 12 — 18 000 kg im Werte von 600 000 — 900 000 M) vorkommende Gassiaöl ist früher fast stets ver- fälscht gewesen (mit fettem Öl, Gurjunöl oder Zedernholzöl). Später wurden zu gleichem Zwecke Kolophonium und Petroleum verwendet. Gegenwärtig, nach allgemeiner Einführung der von Schimmel & Co. angewendeten Aldehydsbestimmungsmethode i), wird die Bewertung des Cassiaöles nur nach dem Aldehydgehalt durchgeführt und haben die Ver- fälschungen fast aufgehört. Der Aldehydgehalt steigt bis 93 Proz. Cassiarinde wird jährlich in der Menge von 3 — 4,8 Mill. kg erzeugt. Die Hauptmärkte für dieselbe sind Kanton und Hongkong. 20. Der Ceylonzimt. Der Ceylonzimt (Gortex Cinnamomi ceylanici der Pharmakopoen, manchmal auch Kaneel genannt) stammt nur von Cinnamomum ceylani- cum Breyne (Lauraceen) ab, einem kleinen immergrünen Baum, der in Bergwäldern Ceylons und in verschiedenen Varietäten auch im südlichen Indien vorkommt. Der Zimtbaum wird auf Ceylon an der Küste, besonders im Süd- westen in Buschform kultiviert und wurde früher in großem Maßstabe auch auf Java gepflanzt, wo er aber ein geringeres Produkt lieferte. In Japan wird derselbe nach Rein noch heute gepflanzt, ebenso in West- indien, z. B. auf Guadeloupe und Martinique und in manchen Teilen Südamerikas, z. B. bei Bahia. Die Zimtgärten Ceylons finden sich fast nur auf einem feinen, weißen Sandboden oder sandreichem Lehmboden in der Nähe der Küste, auf einem 20 — 50 Kilometer breiten und etwa 160 Kilometer langen Striche, der sich von Colombo bis zur Südspitze Ceylons erstreckt. Der Boden enthält da nur sehr wenig organischen Humus und nach Davy 98 Proz. Kieselsäure. Die Kultur geschieht durch Beschneiden des Stammes in der Weise, daß nur ein ganz kurzer knolliger Grundstock zu Stande kommt, aus dem sich die meist purpurnen, rutenförmigen, 3 — 5 m langen Triebe entwickeln, die alle 1 — 2 Jahre geschnitten werden. Die schneidbaren Schößlinge sind 1 — 2 cm dick und zeigen ziemlich reichliche Korkbildung. Die einzelnen Pflanzen werden aus Ablegern, Schößlingen oder Samen erzeugt. Bei der Zucht aus Samen tritt oft Rückschlag ein, daher diese \) Gildemeister und Hoffmann, Die ätherischen Öle. 1899, p. 505f. 254 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Methode jetzt meist verlassen ist. Gute feine Sorten werden fast nur durch ungeschlechtliche Vermehrung fortgepflanzt. Seit Anfang der achtziger Jahre werden nach Tschirch auch in größeren Höhen, z. B. bei Dumbara, Hantane usw. bis 900 m über dem Meere Zimtpflanzungen angelegt. Jetzt gibt es etwa 35 000 Akres Zimt- gärten, die meist den Eingebornen gehören. Ein Akre liefert etwa 50 bis 60 kg Zimt. Die Zimtbüsche läßt man beliebig alt werden, da ältere Wurzelstöcke bessere Rinde liefern sollen. Dieselben werden der vollen Sonne ausgesetzt, man pflanzt daher keine Schattenbäume. Sie werden in 1 — 2 m Distanz gesetzt. Frühestens im vierten, meist aber erst im achten oder neunten Jahre ist die Pflanze erntefähig. Die abgeschnittenen Schößlinge werden bald durch neue Sprosse ersetzt und kann die Ernte jährlich zweimal — im Mai und im Oktober — vorgenommen werden. Jeder Stock treibt 4 — 8 Schößlinge, davon wird bei jeder Ernte die Hälfte geschnitten. Meist läßt man die Ruten nur \ — 1,5 m lang werden, nie aber über 2 m. Die geschnittenen Sprosse werden von Seitenzweigen und Blättern befreit und dann nach etwa i 2 Stunden geschält. Das Schälen wird durch eigene Leute (singhalesische Zimtschäler, Chaliyas) besorgt, die eine besondere Kaste bilden, bei Galle wohnen und in die Zimtgärten zur Schälzeit wandern. Das Abschneiden der Triebe an der Wurzel geschieht mit hackmesserartigen Instrumenten. Beim Schäl- prozeß werden zuerst Ringelschnitte angebracht, dann wird mit einem aus Zimtholz angefertigten Reibstäbchen die Rinde der Länge nach ge- rieben (um das Kambium zu zerquetschen), hierauf wird ein Längsschnitt gemacht und die Rinde durch geschicktes Einschieben eines entsprechenden Messers abgehoben. Die Metallteile der Instrumente, die hierbei verwendet werden, sind aus Kupfer oder Messing, da Eisen die Rinde schwärzt und minderwertig macht. Die geschälte Rinde wird 24 Stunden welken ge- lassen (was allgemein als Fermentation des Zimtes bezeichnet wird) und dann wird der Kork mit dem äußersten Teile des primären Rinden- parenchyms abgeschabt. Zu diesem Ende wird die biegsame, welke Rinde auf einem 2 — 3 cm dicken, glatten Stab aufgezogen und mit einem fast halbkreisförmigen Messer sorgfältig bearbeitet. Das Schaben des Zimtes ist eine schwierige, viel Takt und Geschick erfordernde Operation. Es darf weder zu wenig noch zu viel Gewebe entfernt werden. Nach dem Schälen bleiben die Rinden wieder einige Tage liegen und werden dann zu 8 — 10 ineinander geschoben, so daß die Enden der kürzeren Stücke aneinander stoßen und man Bündel von bestimmter Dicke und Länge erhält. Die vorstehenden Stücke werden mit der Schere abgeschnitten und neben den Schabeabfällen zur Öldestillation verwendet, unter ver- schiedenen Namen (Chips, Shives, Shavings). Nach dem Trocknen wird der Ceylonzimt sortiert und geprüft durch eigene Kenner (Cinnamon Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 255 tasters) und dann zu größeren Bündeln (Fardelen) verpackt, die in zy- lindrische Säcke von 100 engl. Pfund eingenäht werden. Der Zimtertrag auf Ceylon wechselt etwa von 600 — 900 000 kg an langen Rühren (Bales) und 100 — 250 000 kg an Bruch- und Schab- ware (Quills und Chips). Während auf Java im Jahre 1848 etwa 130 000 kg Ceylonzimt erzeugt wurden, scheint jetzt diese Zimtart da- selbst nur wenig gebaut zu werden. Doch läßt sich die Produktion nicht genau feststellen, da in den Ausfuhrlisten Ceylonzimt und Chinesischer Zimt nicht unterschieden werden. An »Zimt« (Kaneel) hat Java im Jahre 1887 etwa 32 000 kg, im Jahre 1888 nur 5 000 kg exportiert, wo- raus nicht nur zu entnehmen ist, wie sehr die Produktionsmengen schwanken, sondern auch daß die Zimtkultur auf Java im Niedergang begriffen ist. Java liefert nur eine mindere Quahtät von Ceylonzimt, die schlecht bezahlt wird. Wenigstens in früherer Zeit wurden die Zimtballen in den Schiffs- räumen nur mit Pfeffer verpackt, der den Zimt trocken hielt und an- geblich sein Aroma verstärkte. Der Ceylonzimt des Handels besteht aus fast papierdünnen Rinden, denen primäres Rindenparenchym und Periderm fehlen. Außen ist die Farbe matt hellbräunlich, und ist die Rinde hell, glänzend weiß gestreift, was bei chinesischem Zimt nicht der Fall ist. Hier und da finden sich Narben und Lücher, die den Ansatzstellen der Seitenzweige und Blätter entsprechen. Charakteristisch für den Ceylonzimt ist die beiderseitige (doppelte) Einrollung der Rühren und der Umstand, das stets mehrere (bis 8 — 1 0) Rühren ineinander gesteckt sind. Die Innenseite ist etwas dunkler und rauher als die Außenseite. Auch der Querschnitt ist außen heller gefärbt. Der Bruch ist kurz und weißfaserig. In anatomischer Beziehung ist hervorzuheben, daß der peripherische Sklerenchymring meist ganz dicht geschlossen ist und aus grüßeren, stärker verdickten Elementen besteht. Die Stärke ist im allgemeinen spärlicher und kleinkürniger als beim Cassiazimt. Die glänzenden hellen Streifen der Außenseite sind Bastfaserbündel. Das innere Parenchym ist ungefähr 1 0 Lagen dick und relativ derbwandig. Die primäre Innen- rinde enthält einzelstehende Bastfasern und Gruppen von Siebrühren. Die sekundäre Innenrinde ist bastfaserreicher und hat schmale dunkle Markstrahlen. Das gesamte Parenchym des Ceylonzimtes ist von Schleim- schläuchen (mit Oxalateinschlüssen) und Zimtülschläuchen durchsetzt. In chemischer Beziehung ist zunächst zu erwähnen, daß der Ceylon- zimt das feinste Aroma unter allen Zimtrinden besitzt. Er ist auch zu- gleich am gerbstoffärmsten und wenig schleimig. Der Javazimt ist weniger aromalisch und schleimiger. 256 Fünfzehnler Abschnitt. Rinden. Der wichtigste Bestandteil ist das Ceylonzimtöl, das aus den Cinnamon- Ghips in der Menge von 0,5 — 1 Proz. erhalten wird. Das auf Ceylon ge- wonnene Öl ist meist nicht rein. Es enthält oft Zimtblätteröl, das ge- würznelkenartig riecht und minderwertig ist. Reines Produkt wird hingegen in Deutschland aus importierten Chips gewonnen. Ceylonzimtöl ist im frischen Zustande eine hellgelbe Flüssigkeit von feinem Geruch und süßem, gewürzhaftem, brennendem Geschmack. Das spezifische Gewicht schwankt von 1,024 — 1,040. Es dreht sehr schwach links und besteht zu 65 — 75 Proz. aus Zimtaldehyd. Schwerere Sorten von Ceylonzimt enthalten 4 — 8 Proz. Eugenol (das in größerer Menge in den Blättern vorkommt). Weiter enthält das Ceylonzimtöl Phellandren CioHjß. Die Hauptverfälschung des Ceylonzimtöls geschieht mit Zimt- blätteröl. Die Zimtblätter enthalten 1,8 Proz. Öl, das hell ist und zimt- und nelkenartig riecht. Das spezifische Gewicht ist 1,044 — 1,065. Das Zimtblätteröl enthält nach Stenhousei) 70 — 90 Proz. Eugenol und nur 0,1 Proz. Zimtaldehyd. Weber fand darin noch Safrol, Benzaldehyd und Terpene. Stenhouse wies darin auch Benzoesäure nach. Beim längeren Stehen an der Luft wird das Ceylonzimtöl" bräunlich und enthält dann meist Zimtsäure CeH5(CH)2COOH. Im Ceylonzimt wurden ferner noch Zucker, Mannit, Gummi, Harz, Gerbsäure und 3 — 5 Proz. Asche nachgewiesen. 21. Der weiße Zimt. Der weiße Zimt (Canella alba) stammt von einem bis 16 m hohen Baume aus der Familie der Canellaceen, Canella alba. Die Heimat des- selben sind Südflorida, die Bahamas, Trinidad und Westindien. Er wird hauptsächlich auf den Bahamas gesammelt, und zwar in höchst primi- tiver Weise von wilden Bäumen. Der weiße Zimt besteht aus Halbröhren von 5 — 25 cm Länge und 1 — 5 cm Breite. Das Handelsprodukt ist meist 2 — 5 mm dick. Hier und da zeigt sich außen noch etwas silbergrauer Kork. Außen ist die Rinde meist hell ledergelb, ziemlich glatt oder querrunzelig. Die Innen- seite ist weiß bis zimtfarbig, glatt oder schwach längsstreifig. Der Bruch ist kurz, körnig und läßt 2^3 Schichten (Kork, primäres Rindenparenchym und Innenrinde) erkennen. Im mittleren Teile der Rinde erkennt man mit der Lupe die zahlreichen gelben Ölschläuche. Der Geschmack der Canella alba ist bitter und scharf, der Geruch zimtartig. Anatomisch ist zunächst der schwammige Kork durch seine dünn- wandigen und in zahlreichen Lagen stehenden Zellen ausgezeichnet. Im primären Rindenparenchym finden sich mehrere Reihen von Sklerenchym- \) Liebigs Annalen 95 (1885), p. 103. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 257 elementen und ferner zahlreiche sehr große Ölschläuche. Die Innenrinde ist durch verhornte Siebrühren (Hornbast) und den Mangel von echten Bastfasern ausgezeichnet. Die Ölzellen des sekundären Bastes sind spär- licher und kleiner, als die der primären Rinde. In chemischer Richtung ist zu erwähnen, daß man bei der Destilla- tion des weißen Zimtes 0,75 — 1,25 Proz. eines ätherischen Öls erhält, dessen Geruch nach Gildemeister^) einem Gemische von Nelken- und Cajeputül ähnlich ist. Das Ol hat das spezifische Gewicht von 0,92 — 0,935. Es enthält Eugenol, Links-Pinen, Gineol und Caryophyllen. Meyer und Reiche wiesen ferner im weißen Kaneel 8 Proz. Mannit (das früher von Petroz und Robin et als Canellin dargestellt wurde) nach. Die Asche, etwa 6 Proz., besteht hauptsächlich aus Kalziumkarbonat. Der weiße Zimt enthält ferner nach Hanus und Bien^) Pentosane (17 Proz.); d-Mannit (9 Proz.); Rohfaser (16,5 Proz.); Stärke (12 Proz.); Ätherextrakt (13 Proz.); Stickstoffsubstanzen (8,5 Proz.) und Asche (7,4 Proz.) nebst 12 Proz. Wasser; wahrscheinlich sind Araban, Galactan und Xylan. Die Rinde wird fast nur auf den Bahamainseln gesammelt und von Nassau auf Neuprovidence aus nach Europa verschifft. Sie dient als Aroma, medizinisch, zur Herstellung des Öls und wird manchmal kandiert. Mit dem echten weißen Kaneel werden häufig zwei amerikanische Rinden von ähnlichem Geruch und Geschmack verwechselt. Es sind dies die echte und die falsche Wintersche Rinde. Die erstere stammt von der Winleracee Drimys Winteri ab, einem in Mexiko und ganz Südamerika vorkommenden Baume, der sehr variiert. Die letztere stammt von der Canellacee Cinnamodendron corticosum, einem Gebirgsbaume Jamaikas und zweier kleiner westindischer Inseln. Die echte Wintersche Rinde ist schon an dem auffallenden Reich- tum an sklerotischen Elementen und insbesondere an den wie bei den Eichenrinden stark sklerotischen und ins Holz vorspringenden großen Markstrahlen zu erkennen. Sie kommt auch in Rühren oder Halbrühren vor und ist meist 0,5 — 1,5 cm dick. Nach Arata und Canzoneri^) enthält sie ein rechtsdrehendes Öl, das der Hauptsache nach aus einem bei 260 — 265° C siedenden Kohlenwasserstoff (Winteren) besteht, der wahrscheinlich ein Sesquiterpen ist. Die echte Wintersche Rinde wird auch Magelhan scher Zimt genannt, während die Jamaikarinde auch falsche Wintersche Rinde 1) Gildemeister und Hoffmann, Die ätherischen Öle. 1899, p. 663. — Flückiger und Hanbury, Pharmacographia, p. 70. 2) Hanus und Bien, Ztschr. für Unters, der Nähr- und Genußmittei. 1906, 12, p. 395. 3) Jahrbuch f. Pharmazie. 1889, p. 70. Wie 8 ner, Rohstoffe. II. Band. 3. Anfl. Yl 258 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. heißt. Dieselbe sieht der Ganella alba ähnlicher und hat auch wesentlich denselben Bau. Sie zeigt meistens die Korkschicht und Borke und ist außen meist rostbraun, die Innenseite ist gelb bis schokoladebraun. Die Sklerenchymschicht der Außenrinde (die eigentlich dem Phellem angehört und daher ein sklerotisches Phelloderm ist) ist hier viel mächtiger als bei der Canella alba entwickelt. Ihre wässerige Abkochung ist gerbstoff- reich, im Gegensatze zu der von Canella alba. Zu den Zimtrinden wird gewöhnlich auch der Nelkenzimt i) gerechnet, der von der in den Wäldern am Rio Mau6 in Brasilien einheimischen Laurinee DicypeUum caryophyllatum abstammt. Die Rinde kommt in etwa 1 mm dicken, 5 — 10 cm langen und i — 4 cm breiten flachen oder rinnigen Stücken vor, die teilweise noch die Epidermis aufweisen und von grau- oder schokoladebrauner bis schwärzlicher Farbe sind. Manch- mal sind die Stücke bis 40 cm lang und zu dicken Rühren zusammen- geschoben. Die Rinde ist außen und innen ziemlich glatt, der Bruch ist eben und feinkörnig. Sie hat einen gewürznelkenartigen Geruch und süßlich-pfefferartigen Geschmack. Sie führt auch den Namen Nelkenholz oder Nelkenkassie. Tromsdorff erhielt bei der Destillation 4 Proz. eines hellgelben, gewürznelkenartig riechenden, im Wasser untersinkenden Öls, das nach Gildemeister wahrscheinlich der Hauptsache nach aus Eugenol besteht. Ferner enthält die Rinde 1 5 Proz. Harz, 8 Proz. eisen- grünenden Gerbstoff, Gummi und Stärke, 22. Die Massoirinde. Diese Rinde, welche seit langem im malayischen Archipel gehandelt wird 2) und früher ^j auch in Europa medizinisch verwendet wurde*), wird neuerdings zur Herstellung des äußerst charakteristischen ätherischen Öls regelmäßig eingeführt^). Durch die Bemühungen Moseleys^), d'Albertis'^), Beccaris u. a. wurde festgestellt, daß sie von einer Laurinee, Massoia aromatica^ aus dem südlichen Neuguinea stammt. Andere Sorten, die von Java, Sumatra und Borneo stammen und wegen ihres geringen Aromas sehr minder- wertig sind, rühren wahrscheinlich von einem Baume her, der unter dem h) Aublet, Guayana. 1. T., p. 313, Taf. 121. — Sawer, Odorographia. 2. T., p. 39. — Wittstein, Handvvörterb. d. Pharmakognosie, p. 578. — Gildemeister und Hoffmann, Die ätherischen Öle. 1899, p. 511. 2) Kew Gardens Report. 1880, p. 90. 3) Flückiger, Pharmakogn. d, Pflanzenreiches. 2. Aufl., 1883, p. 559, Anmerkg. 4) Wiggers, Pharmakognosie. 1857, p. 224. 5) Schimmel & Co., Berichte. 1889 — 1891. 6) Challenger-Expedition. 7) d'Alberti, Neuguinea. 2, p. 398. Fünfzelinter Abschnitt. Rinden. 259 Namen Cinnamoyjium Kiamis beschrieben ist. Die Neuguinea-Arten Cinnamomum xanthoneuron und Sassafras Ooessianum ^) dürften mit Massoia aromatica identisch sein. Massoi ist der einheimische Name des Baumes. Die Rinde (Cortex Massoi 2)), seit 1680 durch Rumphius bekannt, ist nach Flückiger bei den Malayen sehr im Gebrauche. Sie ist an ihrem (an Koriander erinnernden) Wanzengeruch leicht kenntlich. Sie erscheint nach Wittstein 3] in schwach rinnenförmig gebogenen, 2 bis 4 mm dicken, 12 — 48 mm breiten, 12 cm langen Stücken. Auch dickere Stücke zeigen noch die Epidermis, welche fast glatt und schwach längs- riefig ist. Außen ist sie blaßbraun und hier und da mit weißlichen Flechten versehen. Die Innenfläche ist dicht, glatt, dunkel zimtbraun und schwarzbraun gefleckt ■*). In mikroskopischer Beziehung seien als Hauptmerkmale der Massoi- rinde angeführt^]: Die Bastfasern sind gleichmäßig schwach verdickt, mannigfach geformt und 25 — 30 jx dick, mit schiefen Porenspalten. Die Enden sind spitz, abgerundet oder quer abgeschnitten. Die in Nestern vorkommenden Steinelemente sind isodiametrisch, zeigen äußerst zahl- reiche feine Porenkanäle und enthalten innen 1 — 2 große Oxalatkristalle. Die ähnliche Rinde von Cinnamomum Burmanni^)^ die ebenfalls Massoi heißt, ist leicht durch die tafelförmigen Oxalatkristalle zu unterscheiden. Die beste Rinde stammt gegenwärtig aus der deutschen Kolonie auf Neuguinea. Die in Holländisch-Indien gewonnene Rinde ist zur Öl- destillation fast unbrauchbar; sie enthält nur Spuren eines unangenehm dumpfig riechenden Üls'^). Gute Rinde enthält 6,5 — 8 Proz. ätherisches Ol vom spezifischen Gewicht 1 ,04 — 1 ,06. Dasselbe enthält Pinen, Limonen, Dipenten, Eugenol und Safrol^). Nach Way^) soll noch ein neues Terpen, Massoyen genannt, darin vorkommen, das aber nach Wallach i") ein Gemenge von Pinen, Limonen und Dipenten ist. Die Menge von Eugenol beträgt etwa 75 Proz. des Öls. \) Teysmann und Binnendyk, Cat. Plant. Hort. Bot. Bogoriensis. 1886, p. 94. 2) Abgebildet in Blume,' Rumphia. 1 (1835), Taf. 21. 3) Handwörterbuch d. Pharmakogn. d. Pflanzenreiches. 1 882, p. 523. 4) Anatomisches s. bei N. Wender, Zeitschr. d. allgem. österr. Apoth.-Vercins. 1891, Nr. 1. 5) Wender, 1. c. — R. Pfister, Zur Kenntnis der Zimtrinden. Forschungs- berichte über Lebensmittel usw. I. Jahrg., Nr. \ und 2. 6) Algem. Beschrijv. Catal. Kol. Mus. Harlem. H. Vruchten, Geneesmidelen etc., p. 72. — E. M. Holmes, 1. c. 7) Schimmel & Co., Bericht. April 1890, p. 30. 8) Ebenda. April 1897, p. 31. 9) Archiv d. Pharmazie. 1889. 10) Liebigs Annalen 258, p. 340. 17* 260 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Der sog. Massoikampfer (Bonastre^)) fehlt im Massoiül. Über andere sog. Massoirinden s, C. Hartwich, Die neuen Arznei- drogen. 1897, p. 101. Das Massoi- (oder Massoy-) Öl wird medizinisch und als Parfüm angewendet 2). 23. Die Cascarillarinde. Auf den Bahamainseln kommt ein bis 6 m hoher Strauch aus der Familie der Euphorbiaceen vor, Croton Eluteria, mit angenehm riechenden Blüten, daher Sweet wood genannt, der eine schwache, nicht besonders aromatische Rinde liefert, die bitter schmeckt, früher mit der Chinarinde verwechselt wurde und daher obigen Namen erhalten hat. Sie heißt in der Pharmakognosie Cortex Gascarillae oder Eluteriae (Eleutheriae). Letzterer Name rührt von einer der Bahamainseln her. Die Rinde kommt meist nur in kleinen Stücken vor, von graulich- brauner Farbe. Schneeweiße Flecken, die sie oft außen zeigt, stammen von einer Flechte (Verrucai'ia albissima) her, deren Perithecien in Form von schwarzen Punkten erscheinen. Die heutige Rinde rührt anscheinend nur von dünneren Zweigen her. Sie zeigt außen eine dünne Korkschichte, die sich leicht ablöst. Der Bruch ist glatt, oft harzartig glänzend. Der eigenartige Geruch tritt besonders beim Mahlen größerer Quantitäten hervor. Der Geschmack ist ekelerregend bitter. Beim Erhitzen und Ver- brennen entwickelt sie einen aromatischen Geruch und wird daher auch als Weihrauchingredienz und zu Räucherpillen usw. verwendet. Die Rinde erscheint außen oft regelmäßig gefeldert. Der Kork löst sich be- sonders von dickeren Stücken leicht ab und hinterläßt netzförmige Zeich- nungen auf der Oberfläche des primären Rindenparenchyms. Die Innen- seite ist bräunlich, fast glatt, der Lupenquerschnitt erscheint innen fein radial gestreift. Anatomisch ist zunächst der aus würfelförmigen Zellen aufgebaute Kork dadurch bemerkenswert, daß die Außenwände der Korkzellen stark verdickt sind. Oft zieht sich der Kork ins Innere der Rinde und bildet so Borkenschuppen. Nur der primäre Bast zeigt Fasern. Diese sind sehr dickwandig und stehen in kleinen Gruppen oder vereinzelt. Die sekundäre Innenrinde besteht aus Parenchym und Siebröhren neben spär- lichen und dünnen, glatten Milchröhren. Die Markstrahlen sind zart- wandig und zwei- bis dreireihig. Ein großer Teil des Parenchyms der ganzen Rinde zeigt in der trockenen Rinde einen rotbraunen, festen Inhalt, der phlobaphen- und gerbstoffreich ist. Diese Elemente scheinen auch viel Harz zu enthalten und z. T. der Sitz der aromatischen Stoffe 1) Gmelin, Handbuch. 4, p. 346. 2) T. Ch. Sawer, Odorographia. London 1894, 2j p. 4i. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 261 der Rinde zu sein. Daneben kommen noch Ülschläuche vor, ferner Drusenschläuche, sowohl in den Markstrahlen als auch in den Bast- strängen. Auch einfache Kristall schlauche sind häufig. Kleine Stärke- körner finden sich in vielen Parenchymzellen. In chemischer Beziehung ist zunächst zu erwähnen, daß die Casca- rillarinde etwa \ Proz. Cascarillaöl liefert, das gelb bis grünlich gefärbt ist, ein spezif. Gewicht von 0,89 — 0,925 hat und schwach rechts dreht. Dasselbe ist in starkem Weingeist leicht löslich. Gladstone^) fand in demselben zwei Kohlenwasserstoffe, die nach Zitronenül, resp. nach Kalmus riechen und von welchen der erstere wahrscheinlich Dipenten und der andere vermutlich ein Sesquiterpen ist. Neben 15 Proz. Harz (Troms- dorff2)) enthält die Gascarillarinde noch das kristallinische Cascarillin. Schon der weingeistige Auszug der Rinde gibt beim Fällen mit Wasser Cascarillin. Nach Mylius ist das Cascarillin kein Glykosid und hätte die Formel Ci2Hig04. Auch ein cholinartiger, stickstoffhaltiger Körper wurde in der in Rede stehenden Rinde gefunden. Auffallend groß ist der Aschengehalt derselben (9 — 1 0 Proz.). Das Cascarillaöl enthält nach neueren Untersuchungen 3) zwei Sesqui- terpene (zusammen 43 Proz.), Terpen (10 Proz.), 1-Limonen (9 Proz.), p-Cymol (13 Proz.), Eugenol (0,3 Pcoz.), Palmitinsäure, Stearinsäure, Harz und die flüchtige Cascarillasäure C]iH2o02. Die Gascarillarinde wird fast nur von Nassau, der Hauptstadt von Neu-Providenz (Bahamainseln), meist in Säcken verpackt in den Handel gebracht. Die Ausfuhr sinkt stark. Sie betrug früher etwa 60 — 70 000 kg pro Jahr im Werte von etwa 170 — 180 000 M. Angewendet wird sie medizinisch, zu Räucherzwecken, in der Schnupftabakfabrikation und Parfümerie. Hier und da findet sich die echte Gascarillarinde vermengt mit einer falschen (von Croton lucidus vielleicht), die ihr äußerlich sehr ähnlich sieht. Sie ist aber immer rotbraun und deutlich längsstreifig. Mikro- skopisch ist sie an den zahlreichen rundlichen Sklerenchymklumpen, die der echten Rinde fehlen, zu erkennen*). 24. Die Chinarinden. Unter diesem Namen werden eine große Anzahl von Rinden zu- sammengefaßt, die sämtlich von Ginchoneen abstammen, in Südamerika ihre Heimat haben und durch das reichliche Auftreten von Alkaloiden aus der Gruppe der sogenannten Ghinabasen ausgezeichnet sind. Die- \) Journal of Chem. Society 17 (1864), p. \. 2) Nouv. Journal de Pharmacie. 1833, p. 18(1. 3) Pendler und Thoms, Verhand. d. Nat. u. Ärzte. 1899, 2, p. 648. 4) Flückiger und Hanbury, Pharmacographia, p. 507, 262 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. selben werden nicht nur medizinisch verwendet, sondern auch fabrik- mäßig auf ihre Alkaloide verarbeitet, weshalb sie auch technische Roh- stoffe darstellen. Die Cinchoneen sind durch zahlreiche, kleine, geflügelte Samen ausgezeichnet, die in zweifächerigen Kapseln enthalten sind und durch hinfällige Nebenblätter und rispige Blütenstände von den übrigen Rubiaceen, zu denen sie gehören, verschieden. Am wichtigsten ist die Gattung Cinchona mit immergrünen, ledrigen, glänzenden Blättern von meist eiförmiger oder länglicher Form. Ferner liefert auch eine China- rinde das Genus Remija, das sich von Cinchona vornehmlich durch den unterbrochen-rispenförmigen Blütenstand unterscheidet. Die weitere Gattung Ladenbergia, von welcher eine Art (L. pedunculata) auch Chinin enthält, und daher auch zu den Chinabäumen gerechnet werden muß, ist durch endständige Blüten und fleischige, samtige Kronenblätter ausgezeichnet, sowie durch Kapseln, welche zuerst oben aufspringen. Die Ordnung der Rubiaceen ist bekanntlich durch eine große Artenzahl und die Einförmigkeit und Ähnlichkeit der Formen ausgezeichnet, was sich speziell auch bei den Cinchoneen zeigt. Die Cincho7ia- Arien sind einander sehr nahe verwandt, so daß es wesentlich von der Auffassung des Artbegriffes abhängt, ob man deren wenige oder viele annimmt. Während daher z. B. Weddell nur 5 Hauptarten (mit 33 Unterarten) annimmt, sind im Prodromus von DeCandolle 18 Arten aufgeführt und stellt Howard in seiner Nueva Quinologia 38 Spezies auf, welche wieder Kuntze auf 4 Hauptarten reduziert. Nach Flückiger^) sind heute die wichtigsten Cinchona- Arien folgende: 1. Cinchona succiruhra. Stammt aus Peru und wird mit bestem Erfolge auf Ceylon und in den Nilgiris in Ostindien in Höhen von 700 bis 1800 m gepflanzt. 2. Cinchona Calisaya. Heimatet vornehmlich in Bolivia, besonders in Höhen von 5 — 600 m. 3. Cinchona Ledgeriana mit kleinen hängenden Blüten kommt hauptsächlich in der bolivischen Provinz Caupolican vor. Sie liefert die besten Rinden, wird in Indien und ganz besonders auf Java gebaut, wo sie den Hauptbestand der Regierungspflanzungen ausmacht. k. Cinchona lancifoUa kommt nur in Kolumbien vor in Höhen von 2500—3000 m. 5. Cinchona officinalis stammt aus Peru und Ekuador. Von anderen Cinchoneen-Gattungen liefern nur Ladenbergia pedun- culata, die in Kolumbien heimatet, und Remija Purdieana chininhaltige \) Pharmakognosie des Pflanzenreiches. 3. Aufl., 1891, p. 529. In diesem klassischen Werke findet sich p. 525 — 592 eine ausführüche Darstellung des Wich- tigsten über die Chinarinden, die obigem kurzen Abriß zu Grunde gelegt ist. Be- züglich vieler Literaturnachweise ist ebenfalls Flückigers Werk einzusehen. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 263 Rinden (China cuprea). Die heutigen Chinarinden des Handels stammen teils von wilden Bäumen in der südamerikanischen Heimat ab, teils von kultivierten. Die eigentliche Heimat der Gattung Cinchona ist die Kor- dillere, welche sie besonders im nördlichen Teile durch etwa 30 Breite- grade begleitet, etwa von den Gebirgen bei Caracas (wo die CincJiona cordifolia vorkommt) bis Chuquisaca (19° s. B.), der Hauptstadt von Bolivia, wo die Cincliona australis auftritt >). Die Chinabäume leben in den feuchten Gebirgsurwäldern bei einer Mitteltemperatur von 12 — 20°. Sie bilden keine geschlossenen Bestände, sondern höchstens kleinere Gruppen. Nur die Cinchona corymbosa bildet nach Karsten kleine Wälder2). Der hohe Wert der Chinarinden veranlaßte schon frühzeitig Ver- suche zu machen, die Cinchoneen in der alten Welt anzupflanzen. Aber erst um die Mitte dieses Jahrhunderts gelang es den Bemühungen Pahuds, Haßkarls, Junghuhns u. a., Chinapflanzungen in Holländisch-Indien zustande zu bringen. Etwa um dieselbe Zeit regte Royle den Anbau von Chinabäumen in den Nilgiris und im Himalaya an. Insbesondere den Bemühungen von Markham, Spruce u. a. gelang es, Samen und Keimlinge der besten Arten in der nötigen Menge zu gewinnen, womit im südlichen Indien große Anpflanzungen gemacht wurden. Anfangs der 60 er Jahre wurden auch in Ceylon und im südlichen Sikkim bei Dardschilling am Himalaya Chinapflanzungen angelegt. Schon 1867 ge- langten die ersten indischen Chinarinden auf den englischen Markt, und aus Java 1870 die ersten Sendungen nach Amsterdam. Allmählich wurde die Qualität durch Anpflanzungen der besten Arten von Cinchona verbessert und gegenwärtig herrscht z. B. auf Java die Cinchona Led- geriana vor. Gegenwärtig ist die Chinakultur nicht mehr ganz in Staats- händen, indem einzelne Private sich auch mit derselben befassen. Auch in Südamerika fing man nun an Pflanzungen anzulegen und finden sich solche in Bolivia am Mapiri und in den Yungas, ferner in Kolumbien. Die Kulturen in Brasilien bei Rio de Janeiro sind aufgelassen worden. Die Gewinnung der Chinarinden ist eine verschiedenartige. In der Heimat derselben gibt es eigene Rindensammler, Cascarilleros practicos oder Cascadores, die unter der Leitung eines Anführers (Mayor domo) in die Urwälder ziehen, von den interessierten Kaufleuten an der Küste mit Vorräten, Werkzeugen und Geldmitteln ausgerüstet. Dann werden an den geeigneten Stellen Hütten aufgestellt, in welchen die abgelösten Rinden über Feuer getrocknet werden. Dies muß sehr langsam geschehen, wenn die Rinden nicht leiden sollen, und dauert oft 3 — 4 Wochen. Der \) Nach Scherzer (Reise der österr. Fregatte Novara, 3 [H859], p. 336) komnoen echte Chinarinden noch bei Cochabamba unter 22° s. Br. vor. 2) Mediz. Chinarinden, p. 20. 264 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Cascarillero befreit den Baum zuerst von den Epiphyten und Lianen, schneidet dann die trockene, arme Borke weg und löst dann die wert- volle Innenrinde- des Stammes ab. Um die Äste und Zweige ausnützen zu können, wird dann der Baum gefällt. Häufig werden auch noch die AVurzeln bloß- gelegt, um die sehr gehaltreichen Wurzel- rinden zu gewinnen. Ist die Gegend aus- gebeutet und die transportable Menge von Rinden gesammelt, so wird oft unter großen Beschwerden die Rückwanderung zur Küste angetreten, wo von den Kauf- leuten die genauere Sortierung der Rinden vorgenommen wird. In Indien und auf Java wird in den Chinaplantagen in anderer Weise vor- gegangen. Entweder wird, wie in den Spiegelrindenwäldern, ein Schälverfahren eingeschlagen, bei welchem häufig gleich auch die Wurzelrinden gewonnen werden, wobei dann der Baum ganz eingeht und eine Neupflanzung stattfinden muß, oder der Stamm wird etwa im Alter von 8 Jahren über dem Boden gefällt, so- daß sich Stockausschläge bilden können, die nach weiteren 8 Jahren in gleicher Weise behandelt werden können. Dieses Verfahren wird in Indien als Goppicing bezeichnet. Mac Ivor hat nun ein weiteres Verfahren eingeschlagen, das sog. Mossing (Moosbehandlung) der China- bäume. Dies besteht darin, daß von den Stämmen etwa 4 cm breite Streifen, die bis zum Kambium gehen, abgelöst wer- den, worauf der Stamm in Moos ein- gepackt wird. Alsbald erneuert sich die abgelöste Rinde und kann wieder in Streifen abgenommen werden. Statt Moos kann man auch Lehm oder Heu nehmen, doch scheint das erstere am vorteilhaftesten zu sein. Man gewinnt auf diesem Wege dreierlei Rinden. Die Fig. 66. Vergr. etwa 40 mal. Querschnitt durch eine sog. Renewed Bark. Man temerkt den Reichtum an Parenchym und die Armut an Bastfasern und Stein- elementen. Ic Kork, kr Kristallschläuche. (Nach Tschirch und Oesterle.j Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 265 ursprünglich abgelösten Streifen, die stehen gebliebenen (später in Streifen abgelösten), ein- oder mehrmals der Moosbehandlung unterworfen ge- wesenen Rinden und die an den Schälstellen erneuerten Rinden. Letztere sind anatomisch durch das fast völlige Fehlen von Skler- enchym und chemisch durch einen sehr hohen Alkaloidgehalt aus- gezeichnet und daher besonders wertvoll. Sie werden von den Engländern als renewed barks be- zeichnet, im Gegensatze zu der ursprünglichen Rinde und der mossed hark. Endlich ist zu erwähnen, daß seit 1880 auf Java von Moens auch ein Schabeprozeß (Scraping oder Shaving process) eingeführt wurde, der darin besteht, daß die Rinde ringsum vom Stamme nicht ganz bis zum Kambium abge- schabt wird, so daß sie weiter wachsen kann. Diese Methode muß aber sehr sorgfältig ange- wendet werden, wenn die Bäume nicht Schaden leiden sollen, und kostet viel Arbeit. Die gewonnenen Rinden des Handels sind im Aussehen außer- ordentlich voneinander verschie- den, was ja schon von vornherein einleuchtend ist, da sie teils von wilden, teils von kultivierten Pflanzen herrühren, die noch da- zu verschiedenen Spezies ange- hören, und bald borkige Stamm- rinden, bald Zweig- oder Wurzel- rinden sind. Die borkigen Rinden haben meist eine fest anhaftende Borke, oder (wie bei Cinchona Calisaya) die dicken Borkeschuppen lösen sich leicht ab. Mehrere Cinchojia- Arten bilden aber entweder keine oder Fig. 67. Querschnitt dnrch die Calisaya- China. (Gezeichnet von Assistent J. Weese.) 266 Fünfzehnter AbschniU. Rinden. nur spärliche Borke. Die äußere Färbung ist je nach dem Alter sehr verschieden, bald fast weiß, bald grau, bräunlich bis schwärzlich. Cha- rakteristischer ist die innere Färbung, welche schon seit langem zur Einteilung der Chinarinden in gelbe, braune, rote usw. dient. Obwohl diese Färbung vielfältig mit der Art und Raschheit der Trocknung wechselt, ist sie doch erfahrungsgemäß sehr konstant. Was den Bau der Chinarinden anlangt, so bietet derselbe manche charakteristische Eigentümlichkeiten. Jüngere Rinden zeigen außen meist eine Kork- oder Peridermschicht. Die Korkzellen sind meist dünnwandig, tafelförmig, leer oder mit rotbraunem Phlobapheninhalt. Darunter liegt das primäre Rindenparenchym, das aus in der Regel quergestreckten, oft koUenchymatischen, bei jungen Rinden chlorophyllhaltigen Zellen besteht. Im Parenchym eingelagert finden sich oft in großer Menge Steinelemente, die manchmal Kristallmehl von oxalsaurem Kalk ent- halten. Alle Elemente besitzen vielfältig rotbraune, gerbstoffreiche Inhalts- körper. Der Calisayarinde fehlen die Steinelemente völlig. An der Innen- grenze des primären Rindenparenchyms treten vereinzelt stehende Milchsaftschläuche, bald mächtig und dick, bald sehr dünn und schwer konstatierbar auf. Sie werden von Kochi) wegen ihrer Reaktion als Gerbstoffschläuche bezeichnet. Die Innenrinde der Chinarinden besteht aus Markstrahlen und Bast- strängen. Erstere sind in der Regel drei- bis vierreihig und enthalten häufig einzelne Steinelemente. Letztere sind aus Parenchym (meist axial gestreckt), Siebröhren, Bastfasern, Steinelementen und meist auch ein- zelnen Oxalatschläuchen zusammengesetzt. Die Bastfasern sind kurz (höchstens 2 — 3 mm lang), häufig sehr dickwandig (oft fast bis zum Verschwinden des Lumens), verholzt und dabei dünn oder sehr dick. Ihre Wandung ist schön geschichtet. Die Siebrühren sind meist un- scheinbar, (in der trockenen Rinde) zusammengefallen und oft schwer nachzuweisen. Die spezifischen Unterschiede der verschiedenen Chinarindenarien ergeben sich aus nachfolgender Übersicht ihrer anatomischen Verhält- nisse. ^) Beiträge zur Anatomie der Chinarinden. Göttingen 1884. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 267 Anatomische Übersicht für die bedeckten echten Chinarinden (nach Garckei)). I. Saftrühren und Stein- oder Saftzellen zugleich vorhanden. A. Saftschläuche weit; Stein oder Saftzellen 2) reichlich. 1. Borke ausgebildet; Saftzellen auch im äußeren Bast. a) Bastfasern stark, meist in Gruppen; stabförmige Steinzellen im Bast . Cinchona Pelletieriana. 2. Periderm farblos; Steinzellen nicht im Bast. a) Zellen der Baststränge kleiner als die der Markstrahlen; Bastfasern spärlich, in unterbrochenen Reihen C. umbellulifera. b) Zellen der Baststränge und Mark- strahlen ziemlich gleich; Bastfasern reichlich, reihig, vereinzelt oder ge- häuft C. ovata. B. Saftschläuche mittelmäßig; Saftzellen auch im äußeren Bast. \ . Periderm ; Markstrahlen nach vorn ver- breitert. a) Periderm braunrot; Baststränge kleinzellig; Bastfasern dünn in un- regelmäßigen Reihen C. conglomerata. b) Periderm farblos; äußere Bastzellen dick, gedrängt, innere dünner, in unregelmäßigen Reihen, ungleich; stabförmige und Kristallzellen ziem- lich häufig C. piirpurea. 2. Borke; Saftschläuche mit der Borke früh abgeworfen. a) Markstrahlen nach vorn verbreitert; Bastfasern stark, genähert und in Reihen C. suherosa. \) In Wittmacks, Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreiches. 1882, p. 135. 2) Als Saftzellen sind dünn- oder dickwandige Elemente bezeichnet, welche einen reichlichen rotbraunen Inhalt führen. Oßg Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. C. Saftschläuche eng. 1. Borke; Baststrahlen engzellig; Bast- fasern dünn. a) Bastfasern meist in Doppelreihen, auch in Gruppen; stabförmige Steinzellen im Bast C. amygdalifolia. b) Bastfasern unregelmäßig reihig oder in Gruppen C. corijmhosa. 2. Kork farblos, Steinzellen auch im äuße- ren Bast. a) Bastfasern dick, in Bündeln oder vereinzelt C, Paltoni. II. Saftschläuche vorhanden, Saft- oder Steinzellen fehlend. A. Saftschläuche ziemlich weit. 1 . Saftschläuche genähert, einen ziemlich dichten Kranz bildend. Mit der Borke abgeworfen. a) Stabförmige dünne Steinzellen im Bast; Bastfasern in 1—2 unter- brochenen Reihen 0. rufmervis. b) Bastfasern dick, gelb, in unter- brochenen Reihen G. Calisaya. 2. Saftschläuche entfernt einen lockeren Kranz bildend. a) Bastfasern sehr dick, oft sehr ge- nähert und so unregelmäßig kon- zentrische Zonen bildend, gelb . . C. lutea. b) Bastfasern dick, rot, in Reihen, Saftschläuche zuletzt durch Zellen ausgefüllt C. rubra. c) Bastfasern dünn, gelb, in Reihen; Saftschläuche lange dauernd . . C. scrobiculata. B. Saftschläuche eng. \. Bastfasern in Gruppen und vereinzelt; Periderm C heterophylla. 2. Bastfasern in Reihen. a) Stabförmige Steinzellen im Bast, dick, Borke C. Obaldiana. b) Saftschläuche in mehreren Reihen. Bastfasern spärlich C. glandulifera. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 269 c) Bastfasern ziemlich dick, reihig; Borke C. üritusmga. d) Bastfasern dünn, in deutlichen Reihen; Periderm C. australis. III. Saftschläuche und Stein- oder Saft- zellen fehlend. A. Kork dick; Bastzellen dick, rot, oft in Doppelreihen C. succirubra, B. Periderm braunrot; Bastzellen in Grup- pen, später reihig C. nitida. G. Borke; stabfürmige Steinzellen im Bast. 1. Bastfasern in Reihen, nicht selten mit einer benachbarten zu einer Gruppe vereinigt C. Chahuarguera. 2. Bastfasern in Reihen C. lanceolata. 3. Bastfasern dünn, sehr sparsam . . C. hirsuta. D. Borke; stabfürmige Steinzellen fehlend. 1. Markstrahlen breit keilförmig; Bast- fasern ziemlich dick, oft zu 2 — 4 ver- einigt C. micrantha. IV. Saftschläuche fehlend; Saft- oder Steinzellen vorhanden. A. Saft- oder Steinzellen häufig ziemlich zu einer Schicht vereinigt, in den Bast sich fortsetzend. 1. Bastfasern reihig; stabfürmige Stein- zellen im Bast C. lancifolia. 2. Bastfasern in Gruppen, tief orange. a) Periderm braunrot G. stupea. b) Borke dick C. lucumcefolia. B. Saft- oder Steinzellen zerstreut, selten im Bast. i . Bastfasern in Gruppen. a) Borke; Steinzellen zuweilen im Bast; Markstrahlen erweitert . . . . C. microphylla. b) Kork; kleine Markstrahlen weitzellig C. macrocalyx. c) Periderm farblos, dick; Bastfasern dick, auch reihig C. subcordata. 2. Bastfasern in entfernten einzelnen Reihen; stabfürmige Steinzellen im Bast C. cordifolia. 270 Fünfzehnter Abschnitt, Rinden. In chemischer Beziehung i) ist zunächst zu bemerken, daß alle China- rinden reich an Ghinarot sind (ein Phlobaphen, das sich von Gerb- stoff ableitet), das sich in Form von roten Massen in allen Elementen in der trockenen Rinde nachweisen läßt und auch die Zellwände durch- tränkt. Auch die sonstigen, in Rinden anzutreffenden Körper, wie Stärke, Zellulose, Holzsubstanz, Kalkoxalat, Gerbstoff, Chlorophyll usw. zeigen die Chinarinden. Die makrochemische Untersuchung der Chinarinden hat für dieselben eine große Reihe von charakteristischen Stoffen ergeben, die im nach- folgenden kurz besprochen werden sollen. Der Aschegehalt der China- rinden wechselt nach den Bestimmungen von Reichardt, Howard, Hooper u. a. von 1 — 3,42 Proz. Die Menge von Kalkoxalat dürfte kaum 1 Proz. der Rinde ausmachen. Harzartige Körper scheinen fast zu fehlen. Von fettartigen Stoffen ist das Cinchol (Cinchocerotin, Cholestol) zu erwähnen, es scheint eine Art Cholestearin zu sein und schmilzt erst bei 139° G2). Gummi und Zucker kommen in der Chinarinde gewiß vor, sind aber bisher nicht sicher nachgewiesen worden. Von Gerbstoffen ist namentlich die Chinagerbsäure zu erwähnen, die in der Menge von 1 — 3,8 Proz. vorkommt. An spezifischen Stoffen der Chinarinden ist zunächst die Chinasäure, die keiner echten Chinarinde fehlt, zu erwähnen. Sie tritt in der Menge bis zu 9 Proz. auf. Hingegen fehlt sie nach Hesse in der China cuprea von Ladenhergia pedunculata. Das Chinovin zerfällt nach Hlasiwetz mit alkoholischer Kalilauge in Chinovasäure und Chinovit und ist daher ein Glykosid. Es kommt auch in allen Chinarinden vor. Nach De Vrij tritt das Chinovin in der Menge von 1 — 2 Proz. auf 3). Die wertvollsten Bestandteile der Chinarinde sind jedoch ihre Alkaloide, deren jetzt schon eine große Reihe mehr oder weniger genau bekannt sind. Pelletier und Caventou stellten 1820 zuerst das Chinin und Cinchonin dar und erhielten für diese wichtige Entdeckung vom Institut de France einen hohen Preis. Schon 1826 wurden in Paris gegen 3 000 kg Chinin- sulfat dargestellt. Von da ab mehrten sich die chemischen Alkaloidfunde in den Chinarinden, und gegenwärtig kennt man 10 gut kristaUisierte Chinaalkaloide und eine Anzahl amorpher, die aber gewiß z. T. Gemenge oder unreine Produkte sind. 1) Eine sehr vollständige Zusammenstellung der höchst umfangreichen chemi- schen Literatur der Chinarinden in G. Wehmer, Die PflanzenstofTe. 1911, p. 71 4 ff. 2) Hierher gehört wohl auch das Quebrachol (Hesse, Annalen 211 [1872]) usw. 3) Howard erhielt jedoch aus China nova 4,28 Proz. Examination of Pavons Collection etc. (in Pharmaz. Journal, 18o2). Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 271 Die kristallinischen Chinabasen sind nachfolgende. Die beiden iso- meren (C20H24N2O2) Chinin und Chinidin, ferner Cinchonin und Cincho- nidin, beide mit der empirischen Formel C19H22N2O; dieselbe Zusammen- setzung hat auch das Homocinchonidin, während das Cinchamidin und das Cinchotin die Formel C19H24N2O besitzen, ebenso sind die folgenden Chinamin und Conchinamin miteinander isomer (C19H24N2O2), während das Hydrochinin die Formel C20H26N2O2 besitzt. Aus den ähnlichen Formeln geht wohl hervor, daß die Chinabasen miteinander sehr nahe verwandt sind. Von den amorphen Chinabasen, die nur in sehr geringer Menge auftreten 1), sind nur das Diconchinin C4oH4eN403 und das Dicinchonin C38H44N4O2 zu erwähnen. In anderen nicht im Handel vorkommenden Cinchoneenrinden treten noch weitere Alkaloide auf, die von Hesse und Wink 1er entdeckt wurden: z. B. das Cusconin, Cusconidin, Guscamin, Cuscamidin, Paytin und Paricin. In der China cuprea von Ladenhergia pedunculata kommt neben Diconchinin auch noch Hydrocinchonin C19H24N2O vor. Diese Rinde besitzt auch das Cupreol, das vom Cinchol (s. oben) verschieden ist und ein eigenes Chinovin, das sich durch seine Lüslichkeitsverhältnisse von dem der echten Chinarinden unterscheidet. Was die Mengen, in welchen die genannten Körper in den Rinden auftreten, anbelangt, so wechseln dieselben sehr nach der Spezies, dem Alter, dem Orte und der Trock- nung derselben. Stammrinden enthalten allgemein weniger Alkaloide als Wurzelrinden. Nach Vrij enthielt eine Wurzelrinde von Cinchona succiruhra 12 Proz. Alkaloide. Ferner enthalten die kultivierten Chinarinden mehr Alkaloid als die wilden. So fand Bernelot Moens in auf Java gewachsener Rinde des besten Chinabaumes, Cinchona Ledgeriana, 1,09 — 12,5 Proz. Alkaloide, davon waren 0,8 — 11,6 Proz. Chinin, Mengen, die in wilden Rinden nie gefunden wurden. Letztere enthalten meist nur 1 — 4 Proz. Chinin. In Indien liefert die gepflanzte Cinchona succiruhra meist 6 bis 1 1 Proz. Alkaloide. Ganz besonders reich sind die renewed barks. So enthält die Renewed Ledgeriana nach Tschirch^) oft 5 — 7 Proz. Chinin, um 1 — 2 Proz. mehr als die Originalware. Auch die übrigen Teile der Chinabäume, Blätter, Blüten und Holz enthalten oft 0,5 bis 2 Proz. Alkaloide. Als chemisches Charakteristikum der Chinarinden kann die sog. Grahesche Reaktion betrachtet werden, die darauf beruht, daß die Chinabasen, mit Säuren erhitzt, eine prächtig \) Im Maximum in der Menge von 1,5 Proz. 2) Indische Heil- und Nutzpflanzen und deren Kultur. 1892, p. 31. 272 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. • rote Färbung liefern. Diese Reaktion kann auch mikrochemisch an- gewendet werden. Die Chinarinden werden heute nur mehr zum geringsten Teile direkt in Pulverform medizinisch angewendet. Bei weitem die größten Mengen werden chemisch zu verschiedenen Präparaten verarbeitet und 7war in Fabriken. Namentlich werden Chininsulfat und Hydrochlorid des Chinins, sowie Cinchoninverbindungen erzeugt. Außerdem werden besonders in Indien seit 1 872 durch Ausziehen der Rinde mit sehr ver- dünnter Salzsäure und Fällen der Basen aus der erhaltenen Lösung mit kohlensaurem Natron rohe Gemenge der Alkaloide erzeugt und als »Febri- fuga« verwendet. Solche Gemenge werden auch als Quinetum (de Vrij) bezeichnet. Neuerdings werden auch Amylalkohol und Kerosen zum Ausziehen der Alkaloide verwendet und hierdurch reinere Produkte er- halten. Nach Flückiger^) enthielt ein Febrifugum älterer Darstellungs- weise 15,5 Proz. Chinin, 33,5 Proz. Cinchonin, 29 Proz. Ginchonidin und 17 Proz. amorphe Alkaloide. Das Chininsulfat wird in der Weise gewonnen, daß die gepulverte JGhinarinde mit Kalziumhydroxyd behandelt wird, um die meist in gerb- sauren Verbindungen auftretenden Chinaalkaloide frei zu machen, worauf diese mit geeigneten Lösungsmitteln ausgezogen werden (z. B. Weingeist, Kerosen, Schieferöl usw.). Durch Wiederbehandeln dieser unreinen Al- kaloidgemenge mit Säuren und Fällen mit Natron werden sie gereinigt und hierauf in verdünnter Schwefelsäure gelöst, w^obei in der Kälte das Chininsulfat anschießt in schönen nadeiförmigen Kristallen, die durch Umkristallisieren leicht gereinigt werden können, Flückiger schätzt die Menge des jährlich erzeugten und verbrauchten Chininsulfates auf 200 000 kg, was einer Verarbeitung von etwa 5 Mill. kg Rinde entsprechen würde. Infolge der zunehmenden Rindenproduktion und der Erfindung von ähnlich wirkenden künstlichen Heilmitteln, z. B. des Antipyrins (1884), ist der Wert (Preis) des Chinins sehr zurückgegangen und heute beiläufig auf den zehnten Teil gesunken. Sämtliche kultivierte Chinarinden werden heute nur auf Grund der .chemischen Analyse gehandelt und bewertet. In England und Indien wird nach Einheiten (Units) gehandelt. Ein Unit ist ein englisches Pfund einer Rinde mit 1 Proz. Chiningehalt. 5,6 Pfund 3,2 prozentiger Rinde «ind daher 17,92 Units. In Java wird die Rinde nach Halbkiloprozenten gehandelt. Ist daher das Chinin in der Rinde 1 0 Cents wert, so heißt das, 0,5 kg einer Rinde mit 1 Proz. Chinin kostet 1 0 Cents, bei 2 Proz. Chiningehalt würde daher der Preis doppelt so hoch sein. Es muß daher bei en gros gelieferten i) Pharmakognosie des Pflanzenreiches. 3. Aufl., p. 573. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 273 Ghinarindensendungen jedem Ballen ein chemisches Zertifikat über den Chiningehalt beigegeben sein, was wenigstens an den beiden Haupt- produktionsarten, auf Java und Ceylon, stets der Fall ist. Dementsprechend gibt es relativ einfache quantitative Ghininbestim- mungsmethoden, auf die hier aber nicht näher eingegangen werden kann^). Die Chinaalkaloide haben ihren Sitz vornehmlich im Parenchym der Rinde. Nach Schäfer enthält sogar das Korkparenchym der flachen, südamerikanischen Kalisayarinde gegen 2 Proz. Chinin 2). Erwärmt man dünne Schnitte durch das Parenchym mit verdünnter Kalilauge und gießt diese rasch ab, so schießen Kristalle der Alkaloide an. In der Rinde von Cinchona Ledgeriana sind manchmal die Alka- loide direkt auskristallisiert vorhanden. Während früher eine ungemein große Anzahl von Sorten von China- rinden in den Handel kamen, die oft schwierig zu unterscheiden waren, da sie nur von wilden Bäumen, den verschiedensten Arten und Varietäten stammten, und an den verschiedenen Gewinnungsorten ungleich behandelt wurden, rührt heute der größte Teil der Chinarinden von auf Java und Ceylon, sowie in Indien kultivierten Bäumen her, die nur wenigen Haupt- arten von Cinchona angehören und daher ein sehr reiches und einförmiges Produkt liefern. Es ist die Zeit gewiß nicht mehr fern, wo nur mehr die Cinchona Ledgeriana gepflanzt werden wird, die die beste Rinde liefert. Die Gesamtproduktion der Welt an Chinarinden wurde von der Ceylon Directory für das Jahr 1887 folgendermaßen geschätzt. In der Tabelle sind die einzelnen Ansätze teils nach oben, teils nach unten ab- gerundet. Land Bäume und Sämlinge Produktion in engl. Pfund 3) trockener Rinde Indien Sikkim (Gouvernements-Pflanzung) Darjiling (Privat Pflanzung) Nilgiris (Gouvernements- und Privat-Pflanzung) . . . Travancore, Wynaad, Mysore Ceylon Strails Settlements, Sarawak, Nordborneo und Austrahen Jamaika Mexiko Zentralamerika Bolivien Java Summa \] Flückiger, 1. c, p. 569 ff. 2) Genauer: der Kork lieferte 2,5 Proz. Chininsulfat. 3) -l englisches Pfund = 453,6 g. Wies ner, Rohstoft'e. II. Band. 3. Aufl. 4 750 000 2 100 000 7 000 000 8 000 000 35 000 000 1 000 000 4 600 000 40 000 2 000 000 2 000 000 30 000 000 250 000 350 000 700 000 \ 000 000 10 000 000 20 000 100 000 10 000 200 000 800 000 4 500 000 93 490 000 17 930 000 18 274 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. Aus dieser Übersicht ist ohne weiteres ersichtlich, welchen geringen Anteil heute die Heimat der Ghinabäume, das heiße Amerika, an der Chininproduktion hat. Daher ist die Sortenkenntnis der Chinarinden heute von relativ geringer Bedeutung. Die Tage der »Quinologie« sind gezählt. Die wichtigsten wilden Chinarinden des Handels sind die China GaUsaya (die teils in flachen Stücken, teils in röhrigen Zweigrinden vorkommt); die kolumbischen und Kartagena'rinden von Cinchona lancifolia und die roten Chinarinden von C. succiriibra. Nachfolgende Übersicht der echten amerikanischen, von wilden Bäumen abstammenden Chinarinden (nach Garcke) soll zeigen, wie mannigfaltig die äußeren Kennzeichen der Chinarinden sind und wie diese dazu dienen können, wenigstens die Hauptsorten zu unter- scheiden. I. Röhren oder Halbröhren, außen weiß- lich, grau, graubraun, braun, zartrissig; innen rotbraun; im Bruch außen eben, innen kurzsplitterig China fusca s. grisea. A. Rinden mit einem dunklen Harzring unter dem Periderm. 1 . Röhren meist mit weißlichem Überzug, mit vorwaltenden Längs- furchen C. Huanaco. 2. Röhren außen vorwaltend grau, mit entfernten, fast ringförmigen Querrissen C. Loxa. B. Rinden ohne Harzring unter dem Periderm. 1. Röhren schuppig- runzelig, vor- waltend schwarz C. Pseudoloxa. 2. Röhren rein leberbraun, mit vorwaltenden Längsfurchen und Korkwarzen C. Huamalis. 3. Röhren fast eben, außen blaß, im Bruch grobsplitterig ... 6'. Jaen pallida. n. Rühren oder Platten, innen gelb oder orangegelb, im Bruch faserig oder splitterig C. flava var. aurantiaca. A. Bruch kurz- und glassplitterig. 1 . Röhren ; Borke spröde, geschichtet, meist quadratisch gefeldert . . C. Calisaya convoluta. Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. 275 2. Platten; Borkenschuppen gelb, ge- schichtet. a) Borkengruben regelmäßig oder undeutlich C. Calisaya plana. b) Borkengruben unregelmäßig . C. Calisaya morada. B. Bruch kurz- und dünnsplitterig. 1 . Borke geschichtet, schwammig . C. Pitaya de Buenaventura. 2. Kork dick, weich C Pitaya de Savanilla. 3. Kork dünn, weich, gelblichweiß . C. flava dura IcBvis. G. Bruch grobsplitterig; Kork dünn, weich, gelblichweiß, mit Korkwarzen. 1. Bast ockergelb C. flava dura suberosa. 2. Bast zimtfarben C. Cusco. D. Bruch langsplitterig. 1. Borke dünn, spröde, hart, rissig; Bast braunrot C. Calisaya fibrosa. 2. Kork weich, blaß, ockergelb bis silberweiß. a) Bast ockergelb C. flava fibrosa. b) Bast rot G. rubiginosa. III. Rühren, Halbrühren, seltener Platten, von tief braunroter Farbe, im Bruch langsplitterig C. rubra. A. Kork weich, schwammig, rotbraun, warzig C. rubra suberosa. B. Borke hart, sprüde, langrissig, warzig C. i'ubra dura. Die oben erwähnten beiden alkaloidführenden Rinden, die China cuprea von Ladenhergia pedunculata und die Cinchonaminrinde von Remija Purdieana haben nur temporär eine gewisse Bedeutung gehabt. i879 — 1885 kam die China cuprea, die etwa 2 Proz. Chininsulfat gibt, im englischen Handel vor und verschwand dann vollständig vom Markte. Im Ganzen dürften 150 — 200 000 Ballen oder Seronen China cuprea ein- geführt worden sein. Die Cinchonaminrinde trat nur als Verunreinigung der China cuprea auf. Nach Hesse i) enthält die Cuprea Chinin, Cin- chonin und Chinidin. Die Cinchonaminrinde ist nach dem in ihr von Arnaud^j entdeckten Alkaloid benannt. Die sogenannten unechten oder falschen Chinarinden spielten früher als Verfälschungen oder Verunreinigungen der echten in der Praxis und ^) Berichte der deutschen ehem. Gesellsch. 1871, p. 818. 2) Journal de Pharmacie 5 (1882), p. 567. 18* 276 Fünfzehnter Abschnitt. Rinden. in der Literatur eine große Rolle. Heute hat ihre Besprechung keine Bedeutung mehr. Geschichtliches. Ursprünglich scheinen die Chinarinden der Gattung Myroxylo7i, von der Perubalsam und Tolubalsam abstammen und welche noch jetzt im nördlichen Südamerika Quina oder Quina-Quina heißt, zu- geschrieben worden zu sein. Die Kenntnis der heilkräftigen Wirkungen der Chinarinden scheint zuerst in der Gegend von Loxa aufgetaucht zu sein, und zwar jedenfalls schon vor der Ankuft der Spanier. Sicher ist, daß die Chinarinde von den einheimischen Ärzten Südamerikas fast gar nicht verwendet wurde und sogar eine gewisse Abneigung im ein- geborenen Volke gegen dieses Heilmittel bestand und noch besteht, was auch darauf hinweist, daß die Kenntnis der Chinarinden in ihrer Heimat nur eine lokale war. Bei Loxa soll auch am Anfange des 17. Jahr- hunderts ein vorüberreisender Jesuit als erster Europäer durch China- rinde vom Fieber geheilt worden sein. Im Jahre 1628 wurde Cinchon Vizekünig von Peru. Seine Gemahlin wurde 1638 in Lima durch China- rinde vom Fieber geheilt, und von diesem Zeitpunkt an verbreitete sich die Kenntnis der Chinarinden sehr rasch. Schon im folgenden Jahre wurden dieselben gepulvert in Spanien angewendet, unter dem Namen Polvo de los Jesuitos. Von Spanien aus kam die Rinde nach Frankreich, Belgien und England, und schon 1663 findet sie sich in den Apotheken von Königsberg in Ostdeutschland. Nähere wissenschaftliche Kenntnisse über dieselben begannen aber erst mit der berühmten Expedition von de la Condamine (1736 — 1744) in Peru. Er fand die Chinabäume und sandte einen Zweig seines Arbre de quinquina nach Paris. Später wurde die Kenntnis der Chinabäume namentlich durch Ruiz und Pavon, Mutis, Humboldt und Bonpland, Karsten u. a. gefördert. Welche große Bedeutung der Anpflanzung der Chinarindenbäume in Britisch- und HoUändisch-Indien für die Produktion der Chinarinden zuzumessen ist, wurde bereits oben erörtert. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer^). Unter Holz versteht man den von der Rinde befreiten Teil der Stämme, Äste und "Wurzeln bäum- und strauchartiger Gewächse. Ein gewisser Grad von Gleichartigkeit im Gefüge gehurt ebenfalls zum Be- griffe Holz, weshalb man wohl das entrindete Stamm- und Wurzelgewebe der Nadelhölzer sowie der dikotylen Bäume und Sträucher, auch jenes der baumartigen Monokotylen, vor allem der Palmen, als Holz bezeichnet, nicht aber das sehr ungleichartige Innere baumartiger Farne. Dem- gemäß pflegt man auch nur die ersterwähnten Pflanzen »Holzgewächse« zu nennen. I. Die Gliederung des Holzkörpers. Zwischen dem Holze der baumartigen Monokotylen und demjenigen, das von Dikotylen und Koniferen, den »Laub-« und den »Nadelhölzern« gebildet wird, besteht ein tiefgreifender und sehr auffälliger Unterschied. Man vermag auf den ersten Blick zu erkennen, ob man es mit dem einen oder mit dem anderen zu tun hat. Der Stamm der Palmen und der übrigen monokotylen Holzpflanzen enthält eine große Anzahl von Gefäßbündeln, die unregelmäßig über den Querschnitt zerstreut sind und auf diesem mehr oder minder dunkle, scharf /^*^^^^ ^ ^^^^^ begrenzte Fleckchen bilden, deren Menge ^=^fe- ^^^^ von innen nach außen zunimmt (Fig. 68 ^Ht^^% ^ und 69). Nach ihrer Anlage und Aus- ^^ilKlaiE^^^ bildung erleiden diese (oft in mächtige ^^e-CS. Querscheibe eines Palmenstam- mes die regellos zerstreuten Gefäß- » Sklerenchymscheiden « eingeschlossenen) tün.iei zeigend. (Nach Nördiinger.) Gefäßbündel keine weitere wesentliche Ver- änderung. Das nachträgliche Dickenwachstum des Stammes beruht hier entweder auf Vergrößerung der zwischen den Gefäßbündeln vorhandenen 1) Neu bearbeitet von Dr. Karl Wilhelm , Professor der Botanik an der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien. Das Kapitel »Chemische Charakteristik des Holzes usw.« hat Hofrat Dr. S. Zeisel, Professor an der k. k. Hochschule für Boden- kultur in Wien zum Verfasser. 278 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Zellen des Grundgewebes, ohne daß die Zahl dieser zunähme, z. T. auch auf der Neubildung und Erweiterung von Zwischenzellräumen i) — so bei den Palmen — oder wird durch eine außerhalb der gesamten Bündelmasse be- findliche, auf dem Stammquerschnitt ring- förmige Meristemschicht bewirkt, die nach innen neue Gefäßbündel und neues Grund- gewebe erzeugt. Diese letztere Art des Dickenwachstums ist den Gattungen Aloe, Yucca, DraccBiia und einigen anderen Monokotylen eigen, deren Holz übrigens keine technische Verwendung findet. Ganz anders entwickelt sich der Holz- körper der Laub- und Nadelbäume. Auf dem Querschnitte des Stammes und seiner Verzweigungen erscheinen anfänglich alle Gefäßbündel nebeneinander in einen ein- Fig. 69. Segment aus einem Palmen- stamme (Geonoma caspitosa). Quer- schnittsansicht, 30 mal vergrößert- Gefäßbündel mit mächtigen Skleren- chymscheiden und peripherisch ge- lagerte kleine Sklerenchymbündel. (Nach Drude.) Fig. 70. Querschnitt durch einen 5 mm dicken Zweig eines Laubholzes (Aristolochia Sipho), 9mal vergrößert. m Mark, fv Gefäßbündel und zwar tl Gefäßteil, cb Sieb- teil, fc Bündel- (Faszikular-) Kambium, ifc Markstrahl- (Interfasziknlar-) Kambium, p Außengreuze des Siebteils. pc, e, c, cl Regionen der Außenrinde, in dieser der Skle- renchymring sk. (Kach Strashnrger.) fachen Kreis oder Ring geordnet (Fig. 70). Dieser sondert das Grund- gewebe in einen inneren Teil, das Mark, einen äußeren, die Rinde, und i) Vgl. H. Barsickow, Über das sekundäre Dickenwachstum der Palmen in den Tropen. Verhandl. physik.-mediz. Ges. Würzburg. N. F. 34, IQOI, p. 213. (Ref. Bot. Zentralbl. 1902, 90, p. 337.) Siehe auch E. Strasburger, Über die Ver- dickungsweise der Stämme von Palmen und Schraubenbäumen. Jahrb. für wissensch. Bot. 43, 1906, p. 580 fr. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 279 in die, beide verbindenden, zwischen den einzelnen Gefäßbündeln ver- laufenden primären Markstrahlen. Die Gefäßbündel selbst sind »offen«, d. h. sie enthalten — im Gegensatze zu den »geschlossenen« Bündeln der Monokotylen — zwischen ihrem dem Marke zugewendeten Holz- und dem der Rinde zugekehrten Siebteile ein Neubildungsgewebe, das »Kam- bium« (s. Fig. 70, fc). Durch des letzteren Tätigkeit, die beiden eben genannten Bündelteilen fortdauernd neue Zellen zufügt, wird eine stetige Vergrößerung des Bündels selbst, ein Wachstum desselben in radialer Richtung, bewirkt. Diesem Wachstume der Gefäßbündel müssen die primären Markstrahlen durch entsprechende Verlängerung folgen. Zu diesem Zwecke entsteht in ihnen nachträglich Bildungsgewebe im Anschlüsse an jenes der Bündel (s. Fig. 70 bei ^/b), die bis dahin getrenn- ten Kambien der letzteren zum geschlossenen Kambiumringe vereinigend. Diesem Schlüsse des Kambiumringes geht mei- stens die Entstehung kleiner, mehr oder minder zahlreicher »Zwischen-« oder »Ergän- zungs «-Bündel in den primä- ren Markstrahlen voran, diese in Teilstrahlen zerklüftend (Fig. 7i). Ist der Kambiumring ge- Fig. 71. Schematische Darstellung der Entstehung von Zwischenbündeln in den primären Markstrahlen ifh vor Schluß des Kambiumringes, den die doppelte Kreislinie zwischen ifh und ifB bezeichnet. Die beiden unteren primären Markstrahlen sind frei gelassen, in die übrigen wurden je 6 — 8 Zwischenbündel eingezeichnet. In den primären Gefäßbündeln//i//5 sind sekundäre Markstrablen entstanden. M Mark. B Außenrinde. H Hautgewebe. 6 Rindensklerenchym. (Nach Sachs und R. Hart ig.) schlössen, so stellt nun alles innerhalb desselbenBefindliche den Holzkörper oder schlechtweg das Holz dar. Außerhalb des Kambiums liegt die Rinde, auf deren Bau und Gliederung hier nicht näher einzu- gehen ist. Der Holzkörper eines Laub- oder Nadelholzes besteht also anfänglich aus den Holzteilen der einzelnen Gefäßbündel, dem von diesen um- schlossenen Marke und den zwischen ihnen liegenden primären Mark- strahlen. Diese Gliederung bleibt in der Hauptsache auch erhalten; sie verliert in der Folge jedoch mehr und mehr an Übersichtlichkeit durch den Umstand, daß in den sich allmählich keilförmig verbreiternden Holz- teilen der Gefäßbündel neue, »sekundäre« Markstrahlen entstehen, die sich von den primären wesentlich nur dadurch unterscheiden, daß sie nicht wie diese bis ins Mark zurückreichen (vgl. Fig. 71). Es ist wohl unschwer 280 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. einzusehen, daß mit der stetig wachsenden Menge sekundärer Markstrahlen und der hierdurch bedingten fortschreitenden Zerspaltung der Gefäß- bündel die Grenzen zwischen diesen immer unkenntlicher werden müssen und der Begriff des Gefäßbündels als einer individualisierten Einheit seine Anwendbarkeit schließlich verliert. Der Holzkörper erscheint dann eben nicht mehr aus einzelnen Bündeln und zwischen diesen liegendem Grundgewebe zusammengesetzt, sondern er läßt, vom zentralen Marke abgesehen, neben den Markstrahlen nur noch einzelne mit diesen ab- wechselnde Bündelteile, zweckmäßig Holzstränge genannt»), unter- schieden. Holzstränge und Markstrahlen sind auf dem Querschnitte des Holzkörpers wie Radien eines Kreises nebeneinander geordnet, so daß jeder Holzstrang zwischen zwei Mark- strahlen liegt und umgekehrt (Fig. 72). Welche der letzteren primär, welche sekundär sind, entzieht sich meist schon frühzeitig der Beurteilung und ist praktisch belanglos 2). In der Wurzel eines Laub- oder Nadelholzes herrschen anfänglich von den oben besprochenen, für Stamm und Äste geltenden insofern abwei- chende Verhältnisse, als hier nur ein einziges, die Mitte einnehmendes und radial gebautes Gefäßbündel vorhan- den ist. Die Entstehung einer rings- um geschlossenen Kambiumzone — deren Entwicklungsstadien hier nicht näher zu schildern sind — führt aber auch in der Wurzel zu einer An- ordnung, welche der oben beschriebenen, in den Stammgebilden ein- tretenden in der Hauptsache gleicht, bis auf das hier immer fehlende Mark. Zu der beschriebenen Gliederung, die der Holzkörper eines Laub- oder Nadelholzes auf seinem Querschnitte entweder schon dem freien Auge oder doch unter der Lupe zeigt, gesellt sich meist noch eine weitere \) Siehe de Bary, Vergl. Anat., p. 472. 2) Um rasch eine möglichst deutliche Vorstellung von der Anordnung und dem Verlaufe der Markstrahlen in einem Laub- oder Nadelholzstamme zu gewinnen, denke man sich eine Anzahl Wagenräder so aufeinander gelegt, daß die Naben und die Felgenkränze genau aufeinander passen, die Speichen aber bei jedem Rade gegen diejenigen der Nachbarräder verschoben sind. In dem ganzen Systeme lassen sich dann die Speichen mit Markstrahlen vergleiclien, während die Gesamtheit der Naben den Markzylinder, die Felgenkränze miteinander die Rinde darstellen (Th. Hartig im »Lehrbuch für Försterc 1, p. 234). Fig. 72. Schematischer Quersclinitt durch den dreijährigen Stammtrieb eines Laubholzes, dessen Holzkörper sicli nicht mehr in einzelne Gefäßhündel, sondern nur noch in miteinander abwechselnde Holzstränge und (hier als zarte radiale Linien erscheinende) Marlistrahlen gliedern läßt, m Mark, ■p die innersten Teile der primären Gefäßbündel. HH Jahresringe (siehe p. 281). ph Innenrinde (»Bast«), v Außen- rinde. (Nach Wiesner.) Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 281 in Ringzonen, die im Stamme um das Mark, in der Wurzel um das zentrale GefäJßbündel als gemeinsamen Mittelpunkt geordnet sind. Das organische Zentrum der Schichtung kann dabei in der geometrischen Mitte der Querschnittsfigur oder außerhalb jener liegen. Im ersteren Falle wird die Schichtung konzentrisch, im anderen exzentrisch erscheinen. Die nächste Ursache dieses Ringbaues liegt in dem Wechsel dichteren und minder dichten Holzgewebes, welches letztere in der Regel heller erscheint als jenes. Am auffälligsten ist diese Schichtung bei den Hölzern der gemäßigten Zonen (Fig. 73). Hier sind die Schichten »Jahres- ringe«, d. h. das Produkt des von Jahr zu Jahr mit winterlichen Pausen fort- schreitenden Dickenwachs- tumes. Jeder Jahresring be- ginnt mit einer Zone minder dichten »Frühjahrs-« oder Frühholzes, dem weiterhin in allmählichem Übergange oder mehr minder plötzlich das dichtere und dunklere, zuweilen nur eine schmale Grenzschicht darstellende »Herbst-« oder Spätholz i) folgt, nach dessen — bei den einheimischen Hölzern im August beendeter ■ — Entstehung das Kambium seine holzbildende Tätigkeit Fig. 73. Stammscheibe eines Nadelholzes (Pseudotsuga Don- (jlasii) mit sehr deutlichen Jahresringen; die Frühholzzonen sind hell, die Spätholzzonen dunkel dargestellt, (Nach Wilhelm.) bis zum nächsten Frühjahre einstellt. In diesem beginnt sie dann aufs neue, zunächst wieder Frühholz erzeugend usw. Da auf das Spätholz, also auf den dichtesten Teil eines jeden Jahresringes, un- mittelbar der mindest dichte des nächsten Jahresringes folgt, erscheinen die einzelnen Jahresringe deutlich voneinander abgegrenzt, wenn auch bei verschiedenen Holzarten mit sehr ungleicher Schärfe. Diese erreicht bei den Nadelhölzern aus später zu erwähnenden Gründen den höchsten Grad. Ob die mit wenigen Ausnahmen nur schwach markierten, zuweilen durch ähnliche Zeichnungen in den Schichten selbst verwischten »Jahres- \) Die Bezeichnungen »Frühholz« und »Spätholz« schon bei Strasburger, Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen, 1891. — Über die Nomenklatur der Zonen des Jahresringes vgl. auch Burger st ein in Denkschriften d. mathem.-naturw. Klasse d. k. Akad. d. Wissensch. 9, 1893, p. 398 u. f. 282 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. ringe« bei Hölzern der Tropen diesen Namen wirklich verdienen, oder nicht vielmehr, den dortigen Yegetationsverhältnissen entsprechend, Semesterringe sind^), bleibe hier dahingestellt. Die Ringzonen des Querschnittes entsprechen ebensovielen Hohl- zylindern oder richtiger Hohlkegeln, von denen jeder folgende den vor- hergehenden umschließt und mit ihm fest verwachsen ist. Auf dem nach der Länge angeschnittenen Holzkörper werden jene Zonen sich daher als mehr oder minder deutliche Längsstreifen darstellen. Im Holzkörper vieler Laub- und Nadelgewächse ist der innere, ältere Teil von dem äußeren jüngeren verschieden in Substanzgehalt, Dichte und Färbung (s. Figg. 73, 1 I 0). Man nennt in solchem Falle den äußeren Teil Splint, den inneren Kern 2). Der letztere ist in der Regel substanzreicher, schwerer, dunkler gefärbt und im frischen Zustande wasserärmer als der Splint, auch dauerhafter als dieser und stellt so den wertvollsten, oft allein genutzten Teil des Holzkörpers dar. Kernbildende Hölzer nennt man »Kernhölzer« im Gegensatze zu den »Splinthölzern«, in welchen solche Verschiedenheiten nicht vorhanden sind. Ist der innere Teil eines Holzkörpers zwar im frischen Zustande erheblich wasserärmer als der äußere, aber kaum oder nur wenig dunkler gefärbt als dieser, so kann man ihn mit Nördlinger^) als »Reifholz« bezeichnen. Solches besitzen z, B. Tanne, Fichte, Weißdorn. Zuweilen bildet solches Reifholz den Übergang vom äußeren Splint zum Kern, wie bei der Ulme. Die im Kernholze auftretenden Stoffe, »Kernstoffe«, gelten gewöhnlich als gummiartig (Schutz- oder Kerngummi), sind z. T. aber auch Harze oder Gerbstoffe, und meist bewirken Oxydationsprodukte der letzteren die oft sehr auffällige Färbung. Doch können auch spezifische Farbstoffe vorhanden sein, deren einige technische Verwertung finden^). Manche Kernhölzer sind fetthaltig s]. 1) Siehe de Bary, Vergl. Anatomie, p. 519. — Vgl. ferner A. Ursprung, Bei- träge zur Anatomie mid Jahresringbildung tropischer Holzarten (Dissertation Basel, 1900, refer. in Just, Botan. Jahresber, 1900, 2, p. 103). — Derselbe, Zur Perio- dizität des Dickenwachstums in den Tropen. Bot. Zeit. 62, 190 4, p. 189. — C. Holt er- mann, Anatomisch -physiologische Untersuchungen in den Tropen. Sitzber. der k. Preuß. Akad. d. Wissensch. 1902, I. Halbj., p. 656. 2) Vgl. hierüber u. a. R. Hartig, Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Pflanzen, p. 36 u. f. — Eine strenge, aber technisch kaum in Betracht kommende Fassung des Begriß'es »Kernholz« bei Strasburger, Leitungsbahnen, p. 39. 3) Die technischen Eigenschaften der Hölzer, p. 29. — Zur Kritik des Aus- druckes »Reifholz« vgl. übrigens auch R. Hartig, Holz der deutschen Nadelwald- bäume, p. 25 und 26. 4) Über solche Farbstoffe und die sie liefernden »Farbhöizer«, vgl. das V. Kapitel und die folgenden. 5) Vgl. über Kernstoffe: Gaunersdorfer, Beiträge zur Kenntnis der Eigen- schaften und der Entstehung des Kernholzes in Sitzgsber. k. Akad. d. Wiss., Mathem.- Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 283 II. Der innere Bau der Hölzer. Das Holz ist keine gleichmäßig dichte Masse, sondern besteht, wie alles »Gewebe« der höheren Pflanzen, aus mehr oder minder winzigen Hohlräumen, die durch gemeinschaftliche Scheidewände voneinander ge- trennt sind. Es besitzt also zelligen Bau. Dieser kann an einer glatten Querschnittsfläche, noch besser an einer hinlänglich dünnen Querlamelle, schon mit einer scharfen Lupe wahrgenommen werden i). Um ihn jedoch genauer zu studieren und zur Unterscheidung der einzelnen Holzarten zu verwerten, ist die Anwendung des Mikroskopes unumgänglich. Die Zell- wände im Holzkörper sind »verholzt«, d. h. sie zeigen die im V. Kapitel näher besprochene, durch bestimmte Farbreaktionen nachweisbare Be- schaffenheit 2). Auf Einlagerungen von Kalkoxalat in Form regelmäßig angeordneter, mikroskopisch kleiner kristallinischer Körnchen in Tracheen- wänden hat R. Hartig wiederholt hingewiesen 3). 1. Die Arten der Holzzellen. Die einzelnen Zellen und Zellengebilde des Holzes, durch Behand- lung mit Schulzes Mazerationsgemisch oder ^mit Chromsäure aus ihrem innigen Verbände zu bringen und zu isolieren, zeigen verschiedene Be- schaffenheit. Man hat vor allem dreierlei Hauptarten von Zellgebilden zu unter- scheiden, und zwar: Tracheen, Parenchymzellen und Sklerenchymfasern. Die Tracheen, im lebenden Holze der Wasserleitung dienende Zellen oder aus der Vereinigung solcher hervorgegangene Röhren, sind durch besondere Strukturen ihrer stets ungleichmäßig verdickten Wand und, nach erlangter Ausbildung, durch den völligen Mangel an spezifischem Inhalte ausgezeichnet*). Die innersten, dem Marke angrenzenden Teile der Holzstränge enthalten nur »streifenförmig verdickte« Tracheen, deren naturw. Kl., 85 (1882), I.Abt., p. 9 u. ff.; R. Hartig, Untersuch, aus dem forst- botanischen Institut zu München, 2 (1882), p. 46; Temme, Über Schutz- und Kern- holz, seine Bildung und seine physiologische Bedeutung in Landw. Jahrb. 14 (1885), p. 643 u. ff. ; Prael, "Vergleichende Untersuchungen über Schutz- und Kernholz der Laubbäume in Jahrb. f. wiss. Bot. 19 (1888), p. 1 u. ff.; Will, Sekretbildung im Wund- und Kernholz im Archiv f. Pharmazie 237, 1899, p. 369; Molisch, Mikro- chemie der Pflanze. 1913, p. 315. 1) Man vergleiche z. B. die von Nördlinger bei Cotta in Stuttgart heraus- gegebenen »Querschnitte von Holzarten«. 2) Abgesehen vom »intraxylären Kambiform«. Vgl. R. Raimann, Silzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. in Wien, Mathem.-nat. Kl., 98, u. Solereder, I.e., p. 387. 3) So in seinem Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Pflanzen (1891), p. 31 und 34 (Fig. 18). 4) Über die Entwicklung der Tracheen und das Schicksal des in diesen an- fänglich vorhandenen Protoplasmas vgl. Th. Lange, Beiträge zur Entwicklung der Gefäße und Tracheidcn, in Flora, 49. Jahrg. (N. R.), 1891, p. 393. 284 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Wände sich aus miteinander abwechselnden, ringsum reichenden dicken und dünnen Streifen zusammensetzen. Diese bilden entweder geschlossene Ringe oder schraubenförmig ver- laufende Bänder (vgl. Fig. 74, bei r, s) Alle übrigen Tracheen Fig. 74. streifenförmig verdickte Tracheen (»-, s, si, s^) und »Netzfaser «-Trachea {n) in der Längsansiclit eines Gefäßbündels, stark vergrößert. (Nach Halierlandt.) diese »Hoftüpfel« genau aufeinander; stück eines jeden Paares stellt dann die in ihrem mittleren Teile zur B Ä C des Heizkörpers erscheinen »ge- tüpfelt«, d.h. sie zeigen rund- liche oder elliptische dünneWand- stellen, die von den verdickten ringsum eingeschlossen sind. Diese Tüpfel sind fast ausnahms- los » behöft « , indem sich die Wandverdickung über die dünne Wandstelle nach innen ringsum vorwölbt und hier gleichsam eine flache, an ihrem Scheitel von der »Tüpfelpore« durchbohrte Kuppel bildet (vgl. Fig. 75). In benachbarten Tracheen passen das gemeinsame dünne Wand- Fig. 75. Hoftüpfelpaare in der Aufsicht und im Durchschnitt und zwar hei A und Ba in dünneren, bei Bb in dickeren gemeinschaftlichen Scheidewänden benachbarter Tracheen. Ca, 6, c zeigen ver- schiedene Formen der (in Ca und Cc einander kreuzenden) Tüpfelporen und ungleiche Lage der Schließhaut. D, E, F zeigen die feinere Struktur der Schließhaut (deren Scheibe in B mit t he- zeichnet ist). A (von Pinus silvestris, 4Ü0/1) nach Strashurger, B (von Binns silveitris, 750/1) und F (von Larix europma, 1000/1) nachKussow, C (schematisch) nach ß. Hartig, D (von Cedrus Lilani, 550/1) und E (von Altes pectinala, 600/1) Original. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 285 »Scheibe« (torus) verstärkte »Schließhaut« dar. Diese zeigt mitunter auf- fällige Strukturen (s. Fig. 751), E, F], welche zuerst von Russow^) genauer studiert und beschrieben wurden. Die Form und Grüße, die Vollkommenheit der Ausbildung sowie die Anordnung der Hoftüpfel können sehr verschieden sein (vgl. Fig. 76 J. — D], auch bei dem näm- lichen trachealen Elemente je nach den zur Ansicht gelangenden Wand- flächen, beziehentlich den angrenzenden Elementen 2). Zuweilen zeigt C E Fig. 76. Stücke behöft getüpfelter Traclieenwände in der Aufsicht, 750 mal vergrößert, und zwar: A aus dem Holze der gemeinen Birke (Bettila verrucosa) , Gefäß. B aus dem Holze des Bergahorns (Acer Pseudoplatanus) , Gefäß. C aus dem Holze des Weinstocks (Yilis vinifera), Gefäß. J) von Drimys Winteri (Tracheide, spaltenforraige , gekreuzte Tüpfelporen in aufeinander passenden Hof- tüpfeln). E stück eines weiten Frühliolzgefäßes (siehe oben) der weißen Hickorynuß, Cmya alba (250/1), in der oberen Hälfte nach der Länge halbiert und die vordere Wand (unter i' bis x) entfernt^ gedacht, so daß neben der äußeren Wandflüche (ühera bis a;) auch die innere (unter Ej sichtbar wird jn dieser münden die Poren mehrerer Hoftüpfel in gemeinsame Querspalten, eine bei dicht getüpfelten Gefäßen nicht seltene Erscheinung. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) die Innenseite behöft getüpfelter Wände zarte oder gröbere, ringförmig oder schraubig ringsum laufende Verdickungsleistchen (vgl. Figg. 78 D, 82). Die Tracheen sind entweder ringsum geschlossene Zellen: Trache- iden, oder röhrenförmige Gebilde: Gefäße^), Die letzteren sind durch »Zellfusion« entstanden. Zellreihen sind zu einheitlichen Gebilden ge- worden, indem die aufeinander passenden Endflächen der zur Reihe zusammenstoßenden Zellen, der Gefäßglieder, in charakteristischer Weise durchbrochen wurden und so ein in der ganzen Länge der Reihe zusammen- 1) Zur Kenntnis des Holzes, insonderheit des Koniferenholzes. Bot. Zentralbl. 1883, Jahrg. IV, 13, Nr. 1—5. 2) Näheres bei de Bary, Vergl. Anat., p. 494. 3) Vgl. Solereder, Anat. d. Dicot., Ergänzungsheft, p. 379 ff. 286 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Ih X hängender Hohlraum zustande kam. Die Durchbrechung (Perforation) der Endflächen der Gefäßglieder ist entweder einfach, d. h. sie erfolgt durch eine meist weite und nur einen schmalen Randsaum übrig lassende, rundliche Öffnung (s. Fig. 77a, Fig. 78) — oder sie geschieht leiter- förmig, indem, je nach der Holzart, eine größere oder geringere Anzahl schmaler Querleistchen, »Spangen«, von der Auflösung verschont bleibt (vgl. Fig. 77 h, Fig. 79). In letz- terem Falle können die Quer- spangen zuweilen durch Längs- spangen miteinander verbunden sein und die Durchbrechung somit gitterähnlich werden (vgl. Fig. 79). Die leiterfürmige Durchbrechung findet sich in der Regel nur an schrägen Gefäßglied-Endflächen, wo- bei diese sich wohl ausnahmslos gegen eine Radialebene des Holz- körpers kehren, doch sind nicht selten auch geneigte Endflächen nur einfach durchbrochen (vgl. Fig. 100(7). Erscheinen die Enden von Gefäßgliedern gleichsam anein- ander vorbeigeschoben, so kann die Durchbrechung an den Längswän- den erfolgen, wie z. B. in Fig. 78 C. Im nämlichen Holze zeigen die Ge- ooo 9?^oj Fig. 77. Gefäßglieder, durch Mazeration isoliert. 250 mal vergrößert, a aus dem Holze der Silber- pappel (Populus alba); o die einfacli durch- lirochenen Endfläclieu. 6 aus dem Holze der l'impernuß (Staphijlea pinnata) ; bei q die leiter- förmig durchbroclienen (sehr stark getieigtea) Endflächen. In beiden Figuren bezeichnet s einen über die Endfläche hinausreichenden Fortsatz des Gefäßgliedes, h Hoftüpfel, x fast einfache (tatsäch- lich nur schwach behöfte) Tüpfel, wie sie gegen Markstrahlzellen oder gegen Strangparenchym gerichtet sind. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) fäße Durchbrechung, entweder beide Arten der meist mit Über- wiegen der einen (Beispiel: Rot- buche), oder, weitaus häufiger, nur die eine oder die andere i). Die Länge der Gefäße kann sehr verschieden sein und mehrere Zentimeter bis einige (3 — 5) m be- tragen, in manchen Fällen wohl auch der ganzen Länge des Holzkörpers gleichkommen. Als Artmerkmal wird sie, schon der Umständlichkeit ihrer Ermittelung wegen 2), nicht zu verwerten sein. Um so mehr kommt die Weite der Gefäße als solches in Betracht. Sie kann zwischen weiten Grenzen — 0,02 bis 0,50 mm — schwanken, ist auch bei verschiedenen Gefäßen des näm- 1) Vgl. Solereder, 1. c, p. 381 u. f. 2) Vgl. Strasburger, Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen, p. 510. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 287 liehen Holzkürpers ungleich, und nimmt bei den Hölzern mit Jahres- ringen ganz allgemein innerhalb dieser vom Früh- zum Spätholze ab. Als charakteristisch werden die jeweiligen Maximalwerte zu gelten haben. Ji D -■ i-l-i_>3! . .^ W Fig. 78. Durch Mazeration isolierte Gefäßglieder, sämtlicli einfach durchbrochen, mit nur angedeuteter Tüpfelung der Längswände (in denen die infolge der Mazeration sehr undeutlich gewordene Be- höfang der Tüpfel nicht zum Ausdruck gebracht ist), HO- bzw. 300 mal vergrößert. 1 aus dem Holze der Zerreiche (Quercus Cerris); kurzes Glied eines weiten Frühholzgefäßes; die großen Tüpfel waren gegen anliegende Markstrahlzellen gerichtet. B ans dem Holze der Weinrebe (Yitis xinifera'). C aus dem Holz« der Traubeneiche (Quercus sessilißora); langes Glied eines sehr engen Spätholzgefäßes. D aus dem Spätholze des »Goldregens« (Laburnuiii vulgare), a HO mal, 6 3K0 mal vergrößert, schiauben- linig verlaufende Verdickungsleistchen der Innenwand zeigend. — In allen Figuren bezeichnet o die durchbrochenen Wandstellen; am unteren Ende von B und am oberen von C liegt die Durchbrechung jenseits des Beschauers. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Fig. 79. Leiterförmig durchbrochene Enden von Gefäßgliedern (g, g\, gz) in einem radialen Längs- schnitte aus dem Holze des Tulpeubaumes {Liriodendron lulipifera, >White-wood«), 250/1. Bei g^ sind die Querspangen durch Längsspangen miteinander verbunden. In den Längswänden der Gefäße Hof- tüpfel. Bei { die (doppelt konturierten) Längswände von Faserzellen. Vergrößerung wie in Fig. 7T. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) 288 Sechzehnter Ahschnilt. Hölzer, Sehr weite Gefäße von 0,2 mm bis über 0,3 mm Durchmesser findet man z. B. bei Eichenhölzern, im roten Santelholze, sehr enge, von nur 0,02 mm Durchmesser, im Holze des Spindelbaumes, der Heckenkirschen. Je weiter die Gefäße, um so geringer ist im allgemeinen die relative Länge ihrer Glieder und umgekehrt. Gefäße, deren Weite unter 0,10 mm sinkt^ können auf dem Quer- schnitte mit freiem Auge kaum mehr als deutliche Poren unterschieden werden, bilden aber auf Längsschnitten noch deutliche Rinnen. Mit zu- nehmender, unter 0,05 mm herab- gehender Enge, werden auch diese sehr fein bis unkenntlich. Die Gefäße führen häufig keinen spezifischen Inhalt. In vielen Fällen erscheinen sie aber durch Ausstül- pungen benachbarter Parenchym- zellen in ihrem Hohlraum, sog. »Füll- zellen « oder Thyllen, mehr oder minder verstopft (s. Figg. 80, 81), so namentlich in Kern- und Reif- hölzern 1). Die Thyllen sind meist dünnwandig, können aber ausnahms- weise, wie im Letternholze, auch sehr dicke Wände haben (vgl. Fig. 81 B) und dann die Härte und das Gewicht des Holzes erhöhen. Wo Thyllen fehlen, zuweilen aber auch neben solchen, zeigen sich die Hohlräume der Gefäße im Kernholze oft mehr oder weniger mit den im I. Kapitel erwähnten Kernstoffen erfüllt. In manchen Fällen finden sich in Gefäßen auch anorganische Ausfüllungen, so kristallinischer kohlensaurer Kalk, selbst amorphe Kieselsäure, letztere im Kern des Teakholzes ^j. Fig. SO. Ein mit Thyllen erfülltes Gefäß nebst den angrenzenden Zellen aus demKernliolze des Schotendorns (Robinia Pstudacacia) im Quer- schnitt, 300 mal vergrößert. Bei o ist der Zu- sammenhang der Thyllen mit ihren Ursprungs- zellen zu sehen. (Nach Strasburger.) ij.Über Thyllenbildung vgl. Molisch, Zur Kenntnis der Thyllen usw. in Sitzungsber. k. Akad. d. Wiss., Wien, Mathem.-nat. Kl., 97, Abt. I, 1888, wo auch die ältere Literatur angegeben ist. — Wieler, Über das Vorkommen von Ver- stopfungen in den Gefäßen usw. Biol. Zentralbl. 13, 1893, p. 513 und 577. 2) Vgl. Crüger, Westindische Fragmente, Bot. Ztg. 1857, p. 297. — Molisch, Über die Ablagerung von kohlensaurem Kalk im Stamme dikotyler Holzgewächse. Sitzgsber. k. Akad. d. Wiss., 84, 1881, I.Abt., p. 7. — Wieler, 1. c. Hier u. a. auch zusammenfassende Angaben über in einzelnen Fällen beobachtete Gefäß- ausfüllungen nicht näher bekannter Natur (p. 523), und zahlreiche Literaturnach- weise. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 289 Die Gefäße kommen nur bei Laubhülzern vor, wo sie mitunter die einzige Form der trachealen Elemente darstellen (so in den Hölzern der Mimosoideae)^ fehlen aber sämtlichen Nadelhölzern '). Die Trache'iden, hinsichtlich der Struktur und sonstigen Beschaffen- heit ihrer Wand mit den Gefäßen übereinstimmend und von diesen nur dadurch verschieden, daß sie ringsum geschlossene Zellen sind und bleiben, haben meist längliche Gestalt mit kurz oder lang zugespitzten, A B Fig. 81. A Ein von düimwandigen Thyllen vollständig erfülltes Oefäß gg von Robinia Pseiidacacia im Längsschnitte, 125/1; t, p benachbarte Tracheen, beziehentlich Parencbymzellen. B Tangential- ansicht aus dem von Brosimum (Piratinera) Aubletii Popp, abgeleiteten Lettern- oder Schlangenholze, 165/1; g g von sehr dickwandigen Thyllen erfülltes Gefiiß, l Holzfasern, p Strangparenchym, m Mark- strahl. Die weißen, rhombischen bis sechseckigen Figuren unter p und über m bedeuten Kristalle von Kalziumoxalat (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) zuweilen auch dachförmig zugeschärften Enden (s. Fig. 82). Man kann gefäßähnliche und faserförmige oder Fasertracheiden unterscheiden. Jene (z. B. Fig. 82 Ä) gleichen mehr oder weniger den Gliedern enger Gefäße bis auf die fehlende Durchbrechung der Enden, die anderen erscheinen an diesen mehr oder minder ausgezogen, sind somit der letzteren obiger Bezeichnungen entsprechend gestaltet und oft von erheblicher Wanddicke (vgl. Fig. 82 C — G). Während die Tracheiden bei Laubhölzern meist i) Vgl. p. 290, Anm. 1. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 19 290 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. zige Form der Tracheen darstellend i) unter 1,0 mm lang bleiben, können sie bei Nadelhölzern — hier die ein- mehrere Millimeter lang werden. Die Nadelholztrachei- den (s. Fig. 82 i<') be- sitzen die ansehnlich- sten Hoftüpfel (bis zu 0,027 mm Durch- Q messer des Hofes und 0,007 mm Weite der Pore) und, als selte- nesVorkommnis, mit- H m ei/ •Ä m. Fig. 82. 4 gefäßähnliche Tracheide aus dem Holze der Linde (Tilia), 120/1, mit schranbiger Wandverdickung und kleineu Hoftüpfeln. B ein Stück derselhen hei stärkerer Vergrößerung, 600/1. C bis G Fasertracheiien, und zwar: C, D aus dem Holze der Trauhen- eiche (Quercus sessiliflora), 120/1; E ein Stück derselben, stärker "q vergrößert, 300/1; i^'aus dem Holze der Fichte (Picea excelsa), 30/1; G aus Pockholz ( Guajacum ofßcinale), 175/1. In'C, D, G sind nur die schief spaltenförmigen Poren der in E stärker vergrößerten Hoftüpfel sichtbar. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Fig. 83. Querschnittsansicht aus dem Holze der gemeinen Kiefer (Pinus silvestris), 250/1. In den mittleren Tracheiden (zwischen t i) Querbalken. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) i) Auch schon im >primären« Holze, d.h. in den ursprünghchen Leitbündeln* Die Annahme, daß diese bei den Nadelhölzern, im Gegensatze zum Sekundärhoize der letzteren, Gefäße führten, ist ein — freilich weit verbreiteter — Irrtum. Siehe de Bary, Vcrgl. Anat., p. 172. — Kny, Anat. d. Holzes von Pinus silv. (Text zu den Wandtafeln), p. 193. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 291 unter :^ Querbalken« (vgl. Figg. 83, 92 bei b) zwischen ihren im Stamme tangential gestellten Seitenwänden i). In vereinzelten Fällen wurden in Nadelholztracheiden auch Thyllen beobachtet2). Die Parenchymzellen, im lebenden Holzkürper den Vorgängen des Stoffwechsels und der Aufspeicherung von Reservestoffen dienend, ent- a. ■paevjof If i ^ z> B' c Fig. 84. Parenchymzellen verschiedener Hölzer. A Reihe kurzer Parenchymzellen (»Strangparenchyrac) aus dem Holze des Virginischen Wacholders (Juniperus virginiana), 60/1. In den einzelnen (12) Zellen ist der infolge der Präparation kontrahierte Inhalt angedeutet, a ein Stück von A, stärker vergrößert. £ Strangparenchym aus dem roten Santelholze (Pterocarpus santalinns), 250/1. B' dasselbe, Vergröße- rung wie hei A. C »Ersatzzellen« aus dem Holze des Goldregens ( Laburnum vulgare), links in der tangentialen, rechts in der radialen Längsansicht des Holzkörpers, 350/1. D gefächerte Parenchymfaser aus dem Holze des Weinstocks (Tiiis vinifera), 125/1. d ein Stück von D mit einer Querwand, stärker vergrößert. In a, B, B' und C wurde der Zellinhalt nicht mit dargestellt. (Nach der Natnr gezeichnet von Wilhelm.) \) Näheres bei C. Müller, Über die Balken in den Holzelenaenten der Koniferen in Ber. d. deutsch, bot. Ges. 8, 1890, p. (17). Vgl. auch Raatz, Die Stabbildungen im sekundären Holzkörper der Bäume in Preuß. Jahrb. 23, -1892, p. 565. 2) W, Raatz, Über Thyllenbildungen in den Tracheiden der Koniferenhölzer. Ber. d. deutsch, bot. Ges. 10, 1892, p. 183. 19* 292 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, halten, so lange sie jene Tätigkeiten ausüben, lebendes Protoplasma und in diesem, vornehmlich zur Zeit der Vegetationsruhe, Stärkemehl oder fettes Öl. Auch Gerbstoff, Harztrüpfchen (bei den Nadelhölzern), Kri- / .^ Fig. 85. Sklerencliymfasern tei 100 facher Vergrößerung und zwar: A aus dem roten Santelholze (von Pterocarpus santalinus); B aus dem Holze der Weißweide (Salix alba), links eine im Stamme tangential gestellte, reclits eine im Stamme radial gestellte Wand dem Beschauer zuwendend; C aus dem Holze des Teakbaumes (lectona grandis), gefächert; D aus dem Holze des Nußbaumes fJug'Jans regia); E aus dem Holze des Ölbaumes (Olea europma); F aus dem Holze der Traubeneiche (Quercus sessilifiora). 6 Stück von D, stärker vergrößert, 1000/1, mit schief gestellten, spaltenförmigen Tüpfeln. H Wand zwischen zwei benachbarten Sklerenchymfasern des Bokoholzes (Bocoa provacensis), 850/1. J Stück einer solchen Wand, stärker vergrößert, 1000/1. (Nach der Natur gezeichnet TOn Wilhelm.) stalle vom Kalziumoxalat sind in ihnen anzutreffen. Im Kernholze (p. 282) sind diese Zellen wohl sämtlich abgestorben ; häufig bewirkten sie die Bildung Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 293 von »Kernstoffen«, die teils die Wände der Elemente gefärbt, teils im Innern der letzteren sich abgelagert haben. Die Parenchymzellen des Holzes unterscheiden sich von den Tracheen auch durch die stets einfach getüpfelten Wände. Die Wandverdickung wölbt sich nicht über die Tüpfel nach innen vor, sondern endet an den letzteren mit geradem Rande (s. z. B. Fig. 92 in iv'). Man unterscheidet kurze, im Längsschnitte rechteckige Parenchymzellen (s. Fig. 84 a) von den längeren, die Form der Kambiumzellen zeigenden, an den Enden kurz zugespitz- ten >Ersatzzellen« (siehe Fig. 84 C) und den mit lang ausgezogenen Enden und schief gestellten, spaltenfür- migen Wandtüpfeln versehe- nen Parenchymfasern. Die letzteren können durch zarte Querwände gefächert sein, wie z. B. im Holze des Weinstockes (s. Fig. 84 D, d). In den Holz- strängen sind kurze Paren- chymzellen in der Regel zu Längsreihen von faserförmi- gem Gesamtumriß vereinigt, und bilden so » Strangparen- chym« (s. Fig. 84 A, B). Die Sklerenchym fasern oder echten »Libriformfasern« haben faserfürmige Gestalt und mehr oder minder dickeWände mit kleinen, oft winzigen, meist schief spaltenförmigen und spärlichen Tüpfeln (s. Fig. 85). Eine eigentümliche Art der Tüpfelung zeigen die dickwandigen Sklerenchymfasern einiger Tropenhölzer, z. B. des Bokoholzes, Schlangenholzes, Veilchenholzes u. a. (vgl. Fig. 85 H). Die- selbe darf, wie Strasburger i) gezeigt hat, mit wirklicher Hoftüpfel- bildung, die bei solchen Elementen zuweilen vorkommt, nicht verwechselt Fig. 86. Querschnittsansicht aus dem Holze der Drei- dornigen Gleditschie (Gleditschia triacantha), 250/1. G weites Frühholzgefäß, g engere Gefäße im mittleren Teile des Jahresringes. Unter g' Tracheiden und enge Gefäße im Spätholze. Bei xx die Grenze des letzteren. In der Region P liegen, nehen engen Geßßen und Tracheiden, Strangparenchyinzellen, z. T. mit Stärke- inhalt, in regelmäßigen radialen Eeihen. Die Eegion St zeigt zahlreiche, regellos zusammengedrängte Skleren- chymfasern mit »Gallertschicht^. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) i) Über Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen, p. 185. 294 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. werden. Manche Sklerenchymfasern, z. B. die der Mahagonihölzer, des Teakholzes, erscheinen durch dünne Querwände gefächert (s. Fig. 85 C). Die Sklerenchymfasern dienen wesentlich der Festigung des Holz- körpers; ihr früher oder später absterbender Inhalt kommt für diese Aufgabe nicht weiter in Betracht. Im Kernholze können sie gleich den übrigen Elementen desselben mit Kernstoffen erfüllt sein. Zuweilen zeigt eine innere, schmälere oder breitere Wandschicht weichere Beschaffen- heit, auffälliges Lichtbrechungs vermögen und mit Jodlösungen sofortige Bläuung (vgl. Fig. 86, neben St). Das Vorkommen dieser »Gallertschicht« ist jedoch ziemlich unregelmäßig'). Während Tracheen und Parenchymzellen keinem Holzkörper fehlen, finden sich Sklerenchymfasern nur bei vielen Laubhölzern und, mehr oder minder reichlich, als Begleiter der Gefäßbündel in monokotylen Stämmen. Mit besonderen Stoffen — Gerbstoff, Öl, Schleim — vollständig er- füllte Zellen als Sekretbehälter kommen in Hölzern im ganzen selten vor2). Dagegen sind »Kristallschläuche«, d. h. Zellen, die Einzelkristalle von Kalziumoxalat umschließen, sehr verbreitet, namentlich in tropischen Laubhölzern. Sie gehen meist aus der Querfächerung von Parenchym- zellen hervor (s. z. B, Fig. 93, bei K). 2. Die Anordnung der Zellen im Holze. a) Markstrahlen. Im radialen Längsschnitt, der den Bau der Markstrahlen am deut- lichsten zeigt, erscheinen diese aus quer verlaufenden Zellreihen zusammen- gesetzt, meist aus mehreren, rt,-r-rr-ir-^c£Z nocrro ^ zuweilen aus vielen, seltener aus einer einzigen. Ein Mark- strahl gleicht in dieser An- sicht etwa einem Mauerwerke, dessen Bausteine die einzelnen Zellen bilden (vgl. Figg. 87; 88 u. 92, M). Die letzteren haben rechteckigen Umriß und grenzen in den Reihen mit geraden oder schrägen End- flächen aneinander. Ihre Länge, in der Richtung des Markstrahlverlaufes hegend, überwiegt meist ihre zu jener senkrecht stehende Höhe, doch 4) Näheres bei deBary, Vergl. Anat., p. 497. 2) Über Öl- und Schleimschläuche in Laubhölzern vgl. v. Höhnel, Anatomische Untersuchungen über einige Sekretionsorgane der Pflanzen. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss., 84, I.Abt., 1881, p. 32. : -- - Fig. 87. Stück eines Markstrahles der Stieleiclie (Quercttg pedunculata) im radialen Längsschnitt, 375/1. Die Wände der Parenchymzellen sind ringsum mit einfachen Tüpfeln versehen nnd diese in der linken Hälfte der Figur (welcher Teil des Präparates einem weiten Gefäße benachbart war), sehr groß. (Nach Hempel und Wilhelm.) Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 295 kann^ wie in Fig. 88, bei Laubhülzern in den Kanten der Markstrahlen auch das Gegenteil stattfinden oder der Umriß quadratisch sein*). Im Tangentialschnitt, der die Markstrahlen senkrecht zu ihrem Ver- laufe trifft und eine genaue Ermittelung ihrer Hühe und Breite zuläßt (s. Figg. 89, 100), erscheinen diese entweder einschichtig, als einfache, aufrechte Zellreihen, oder mehrschichtig, als Zellgruppen von spindelförmigem Ge- samtumriß, auf deren Breite mehr als eine Zelle, bei den großen Markstrahlen der Eichen z. B. 20—30, entfallenS). Ent- weder sind sämtliche Markstrahlen eines Holzkürpers einschichtig — bei oft sehr wechselnder Höhe — so z. B. im Holze der Tanne, der Wacholderarten, der Eibe, der Erlen, der Weiden, des Guajak- baumes, im Ebenholze, oder es kommen neben einschichtigen auch mehrschich- tige vor (Beispiele: Holz der Fichte, der Kiefer, der Buche, Eiche), oder es sind fast nur mehrschichtige vorhanden, wie z.B. bei Ahorn, Esche, s. Fig. 100^). Der Querschnitt zeigt die Mark- strahlen als radiale, ein- oder mehr- fache Zellreihen (vgl. Figg. 91, 94, 95). Die Markstrahlen bestehen aller- meistens nur aus Parenchymzellen. Bei manchen tannenartigen Nadelhölzern — den Fichten, Lärchen, Zedern, Kiefern Hemlocks- und Douglastannen — betei- ligen sich auch Trachei'den an ihrem Aufbau^). Das Vorkommen von Sekret- schläuchen, auf mehrschichtige Mark- strahlen von Laubhölzern beschränkt, ist ganz vereinzelt. Die parenchymatischen Zellreihen der Markstrahlen werden fast aus- nahmslos von »Interzellulargängen« begleitet, die sich im Tangential- schnitt des Holzkörpers als enge, dreieckige, hohle, meistens mit Luft Fig. 88. RadialschnittsansicLt aus dem Holze des Hülsen (Hex Aquifolium), 250/1. t Mittelstücke von Paseitracbeiden mit Hof- tüpfeln und zarten Verdickungsleistchen der Innenwand, p Strangparenchym mit kleinen einfachen Tüpfeln. 31 ein Mark- strahl, dessen Kantenzellen (in den Reihen 1 und 7) erheblich höher, aber in radialer Richtung schmäler sind als die Zellen in 2 bis 6. Alle Markstrahlzellen einfach ge- tüpfelt. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) 1) Vgl. auch Kny, Ein Beitrag zur Kenntnis der Markstrahlen dikotyler Holz- gewächse. Ber. d. deutsch, bot. Ges. -1890, p. 176. 2) Vgl. hierzu auch K. Zijlstra, Gestalt der Markstrahlen im sekundären Holze. Rec. Trav. bot. neerl. 5, p. 17. Refer. Bot. Zentralbl. 111, <909, p. 481. 3) Näheres im speziellen Teile; dort auch weitere Literaturangaben. 296 Secl. zehnter Abschnitt. Hölzer. erfüllte »Zwischenzellräume« darstellen (s. Fig. 90*'). Im Inneren mehr- schichtiger Markstrahlen erweitern sich solche Räume zuweilen zu sekret- führenden Lücken, die dann von einer einfachen Schicht dicht zusammen- schließender Parenchymzellen, dem »Epithel«, umringt werden (vgl. Fig. 89 M{ '^ I> '-lg i^i x- ^6 Fig. 89. Tangentialschnittsansiclit des Holzes der Douglastanne (Pseudotsuga Douglasii), 000/1- l^i"* schichtige Martstrahlen am linken Kande bei M, dann zwischen Ti und T?, auch zwischen Ti und Tb, ohen, und zwischen Ti und P, unten, ein größtenteils einschichtiger zwischen P und Te, ein mehr- schichtiger (mit zentralem Harzgang «) zwischen To und Tt. T\ usw. angeschnittene Tracheiden der Holzstränge mit schrauhigen Verdickungsleistchen ihrer inneren Wandflächen. »<; die (angeschnittenen) radialen Längswände der Holzstrangtracheiden. PP Strangpavenchym mit den gemeinsamen Quer- wänden q der einzelnen Zellen, in diesen Inhaltsreste. (Nach Hempel und Wilhelm.) bei ^■). Für dieses bei Laubhölzern seltene Vorkommen bieten die Mark- strahlharzgänge mancher Nadelhölzer, so der Fichte, Lärche, Kiefer, gute Beispiele 1). Durch nachträgliches Auswachsen einzelner Epithel- 1) Über Bau und Entstehung dieser Sekretgänge vgl. H. Mayr, Entstehung und Verteilung der Sekretionsorgane der Fichte und Lärche, in Bot. Zcntralbl. 20, 1884, p. 23 usw. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 297 Zellen werden solche weite Zwischenzellräume mitunter in ähnlicher Weise verstopft, wie Tracheen durch Thyllen. Dies geschieht z. B. in den erwähnten Markstrahlharzgängen, wenn in jenen Nadelhölzern die Kern- bildung beginnt'). 11 ..X Fig. 9D. Maristralil der Weißtanno (Abies pecii- )tata), Tangentialansicht, 400/1. t Zwischenzell- räume, iei X gegen solclie gerichtete Wandtüpfel. (Nach der Natur gezeich- net von Wilhelm.) Fig. 91. Querschnittsansicht aus dem Holze der Rothuehe (Fagus sil- vatica), 250/1. M ein breiter, mehrschichtiger, m ein schmaler ein- schichtiger Markstrahl, g Gefäße, p Parenchymzellen, einzeln zwischen dickwandigen Fasern. Bei h h eine (wenig hervortretende) Spätholi.- grenze, über dieser Frühholz mit weiten Gefäßen. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) b) Holzstränge. Die Elemente der Holzstränge gehen aus dem Kambium in radialen Reihen hervor. Diese Anordnung bleibt bei den Nadelhölzern erhalten (vgl. Figg. 94, 95). Bei den Laubhölzern (s. Fig. 97) wird sie um so mehr gestört, je zahlreicher und weiter die Gefäße sind, erhält sich nur stellenweise (s. Fig. 86, bei P) oder (s. Fig. 91) gar nicht 2). In den Längsansichten des Holzkörpers stehen die Zellen, beziehent- lich Zellreihen und Gefäße der Holzstränge in der Längsrichtung dieser nebeneinander, kreuzen also den Verlauf der Markstrahlen (vgl. Fig. 92). 1) Vgl. H. Mayr, Das Harz der Nadelhölzer usw. Berlin, 1894, p. 14. 2) So besonders bei Ausbildung langer Holzfasern (p. 303; s. Fig. 85). 298 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Hierbei erscheinen im Tangentialschnitt die ersterwäiinten Elemente mit ihren mehr oder i'ninder verjüngten Enden zwischen einander geschoben und stehen allermeistens in ungleicher Hübe (s. Fig. 89 T5, T-j). Nur bei den (ausschließlich tropischen) Hölzern mit stockwerkartigem Aufbau *) 11' w 5r % tf tg t^ Fig. 92. Kadialschnittsansicht des Holzes der Weißtanne (Abi(s pectinaia), 3G0/1. ti—h Holzstrang- tracheiden, iv deren angesclinittene tangentiale Längswände. Zwischen ^4 und ^5 Grenze zwischen Spätholz (rechts) und Frühholz (links). Bei b in allen dargestellten Trache'iden Querhaiken, hei h und X Hoftüpfel. 31 ein Markstrahl mit acht durch die Wände w' gesonderten Zellreihen. Einige der den Zellen der einzelnen Eeihen gemeinsamen Querwände sind mit q hezeiehnet. In Eeihe S Kristalle von Kalziumoxalat. (Nach Hempel und Wilhelm.) bilden die Elemente nicht nur im Radial- sondern auch im Tangential- schnitt des Holzkörpers Querreihen (vgl. Fig. 93). Fasertracheiden und 1) Näheres über solche bei v. Höhnel in Sitzgsber. k. Akad. d. Wiss. 89, 1884, Abt. I, Januarheft. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 299 Sklerenchymfasern, deren Länge die Höhe der Querreihen wohl stets über- trifft, schieben dann ihre verschmälerten Enden zwischen die Elemente der nächst oberen und der nächst unteren Reihe, was in der Gestalt solcher Zellen deutlich zum Ausdruck kommt und auch die Verteilung der Tüpfel beeinflußt (s. Fig. 93 B). Der tangentialen Querreihung der Holz- slrangzellen entspricht bei diesen Hölzern gewöhnlich auch die Anord- nung und Höhe der Markstrahlen. B b y-m c iLJ y Fig. 93. A Tangentialansicht aus dem Holze des Ambatscli (Aeschynoinene Elaphroxylon) , 120/1. P' P'< p" Querreihen der Holzzellen, ^^^ Gefäße, fc Kristallschläuche, m Markstrahlen. B Sklerenchym- fasern des Amhatschholzes (120/1), hei a auf einer im Stamme tangential, bei b auf einer im Stamme radial gestellten Seitenfiäclie gesehen; c Stück von 6, stärker vergrößert (250/1) und der Länge nach angeschnitten, die Häufung der Tüpfel (bei t] an den Stellen des Überganges von dem breiten Mittel- stück der Faser in die schmäleren Enden zeigend. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Was die Zusammensetzung der Holzstränge betrifft, so bestehen die letzteren bei den Nadelhölzern im einfachsten, aber seltensten Falle nur aus Tracheiden (Beispiel: Eibenholz). Meist beteiligen sich auch kurze Parenchymzellen in Form des Strangparenchyms (s. Fig. 84 A, a) an ihrem Aufbau. Doch ist die Menge derselben neben den weitaus überwiegenden Tracheiden gewöhnlich sehr gering. Erheblicher ist sie dort, wo, wie bei Fichte, Lärche, Kiefer u. a., interzellulare, denen der 300 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Markstrahlen gleich gebaute Harzgänge vorhanden sind, deren nächste Umgebung dann stets von Parenchymzellen gebildet wird. In den Holzsträngen der Nadelhölzer sind, wie aus dem oben Ge- sagten hervorgeht, die Tracheiden in sehr regelmäßige radiale Reihen geordnet (s. Fig. 941 Im Frühholze der Jahresringe verhältnismäßig weit, dünnwandig und im allgemeinen nur an den radialen, nach den Enden zugeschärften Seiten- flächen mit großen Hoftüpfeln versehen, erhalten sie im Spät- holze durch Verkürzung ihres radialen Durchmessers mehr und mehr abgeplattete Gestalt bei erheblicher Zunahme der Wanddicke und Auftreten be- hüfter Tüpfel auch auf den tan- gentialen Wandflächen. Mit- unter sind Zwischenzellräume in Holzsträngen von Nadelhöl- zern vorhanden. So haben alle Arten, die interzellulare Harz- gänge in einzelnen Markstrahlen führen, solche Gänge von we- sentlich gleichem Bau und Ver- hallen auch in den Holzsträngen (s. Fig. 95). Dieselben ver- laufen in der Längsrichtung des Holzkörpers und treten, wo sie Markstrahlharzgänge kreuzen, mit diesen durch Lücken in den beiderseitigen Epithelien in offene Verbindung (s. Fig. 96 bei e). Nach Mayr^) nehmen alle Markstrahlharzgänge in denen der Holzslränge, also alle »horizontalen« Harzgänge in »vertikalen« ihren Ursprung. In allen Nadelhölzern, die normalerweise Harzgänge führen, treten vereinzelt zuweilen auch abnorme interzellulare Harzbehälter als sog. Harzgallen auf. Es sind den Grenzen der Jahresringe parallele, im 1) Vgl. des genannten Autors bereits zitierte, über die Entstehung und Ver- teilung des Harzes in den Koniferen vielseitige Belehrung bietende Schrift: Das Harz der Nadelhölzer usw., p. 32. Fig. 94. Querschnittsansicht des Holzes der Weißtanne (Abtes pectinata), 35/1. oo Grenzen von Jahresringen. // Frühholz, h h Spätholz. m m Markstrahlen. (Nach Hempel und Wilhelm.) Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 301 Durchschnitt flach linsenförmige, harzerfüllte Spalten, die das Ausniaß einer Hand erreichen können i). Auch in den bei normalem Bau harzgangfreien Nadelhölzern kann abnormerweise Harz in gangartigen Interzellularen auftreten^). Kleinere, nicht mit Harz erfüllte Zwischenzellräume finden sich in Holzsträngen von Nadelhölzern in der Regel nur dort, wo das aus sehr 8 m 3 m 0 J. 3 Tu iO Ji dS Fig. 95. Quersclinittsansiclit des Holzes der Gemeinen Kiefer (Pinus silv(stris), 300/1. Bei gq grenzt das Spätholz eines Jahresringes an das Frühholz des folgenden. J quer durchschnittener Harzgang (nach Weglösung des Inhaltes durch Alkohol), von vier »Epithelzellen< und außerdem noch von dünnwan- digen Parenchymzellen umgeben (durch teilweise Verschiebung und Trennung der letzteren infolge der Präparation sind die Lücken j entstanden). Die Zahlen 1—12 bezeichnen Reihen von großen, quer durchschnittenen Holzstrang-Tracheiden. m, m' Ilarkstrahlen; m' in seinem aus Tracheiden, m in seinem aus Parenchymzellen bestehenden Teile vom Schnitte getroffen, bei x die Pünnwandigkeit dieser Zellen zeigend, h Hof tüpfelpaare. (Nach Hempel und Wilhelm.) dickwandigen, sich gegen einander mehr oder minder abrundenden Tracheiden bestehende » Rotholz ^ zur Ausbildung kam 3). -1) Über Entstehung und Bau der Harzgallen s. Mayr, 1. c, p. 39. 2) Ebenda, p. 38. 3) Über Rotholz vergleiche man: R.Hartig in Forstl.naturw. Ztsclir., 4896, S.Heft, p.96; A. Gieslar im Zentralbl. f. d. ges. Forstwesen 12, 1896, 4. Heft, p. 149. 302 Sechzehnter Abschnitt, Hölzer, Bei den Laubhölzern enthalten die Holzsträngel) fast immer Ge- fäße und diese sind gewöhnlich von Strangparenchym umgeben, zuweilen ansehnlichen Schichten aus solchem an- oder eingelagert (s. Fig. 99). Sie bilden hier stets die weitesten Elemente des Holzkörpers, der durch diese im Querschnitt ein sehr charakteristisches, von dem der Querschnittsfläche eines Nadelholzes deutlichst und unverkennbar verschie- denes Aussehen erhält (vgl. Fig. 97). Die Anordnung der .Ge- fäße kann sehr verschieden sein. In vielen Fällen über den Querschnitt des Holz- körpers ziemlich gleichmäßig verteilt, wie bei vielen Tro- penhölzern, sind sie in ande- ren an bestimmten Stellen des Holzkörpers zahlreicher als an den übrigen. So ent- hält bei Hölzern mit Jahres- ringen das Frühholz dieser ausnahmslos die meisten, das Spätholz die wenigsten Gefäße. Neben dieser dort ganz allgemeinen Erschei- nung kann die Verteilung der Gefäße im einzelnen noch allerlei Mannigfaltigkeit auf- weisen, je nachdem jene regellos zerstreut sind oder sich zu Reihen oder Grup- Fig. 96. Radialsclinittsansicht aus dem Holze der Fichte (Picea excelsa), die Kreuzung eines Holzstrangharzganges a mit einem Markstrahlharzgange 6 zeigend, c Epithel- zellen, hier vorwiegend dickwandig, einfach getüpfelt, doch an der Kreuzungsstelle e in beiden Harzgängen sehr zart- wandig, inhaltsreich und zu weiten Interzellularränmen auseinander weichend, welche die harzerfüllten Innenräume beider Gänge miteinander verbinden. Eine dünnwandige Epithelzelle auch bei d'. 250/1. (Nach K. H artig.) pen zusammenstellen, die dann oft selbst wieder in charakteristischer Weise zu radial oder tan- gential verlaufenden Zonen vereinigt sein können. Die Weite der Gefäße ist, wie bereits (p. 286) erwähnt, bei ver- schiedenen Hölzern sehr ungleich und kann dies auch in dem nämlichen Holzkörper sein. Erfolgt bei Hölzern mit Jahresringen die schon früher 1) Vgl. über den Bau derselben die ins Einzelne gehende, wesentlich auf Sanios Arbeiten fußende Darstellung bei de Bary, Vergl. Anat. 1877, p. 510 u. f. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 303 (p. 287) berührte Abnahme des Durchmessers der Gefäße vom Früh- zum Spälholze allmählich, wie z. B. im Holze der Rotbuche, der Kirsche, der Birne u. a., so spricht man von »zerstreut- porigen« Hölzern (vgl. Fig. 97); geschieht sie mehr oder weniger plötzlich , indem auf eine den Jahresring beginnende Zone wei- ter Gefäße fast unvermittelt er- heblich engere folgen (s. Fig. 99), so wird das Holz »ringporig« genannt, wie z. B. das der som- niergrünen Eichen, der Edelkasta- nie, Ulme, Esche, des Götter- baumes u. a. Bei solchen Hölzern Fig. 97. Qnerschnittsansiclit des Holzes der Rot- buche (Fagus silvatica), 50/1, zwischen zwei breiten Markstrahlen. Bei g nnd g' Grenzen von Jahresringen. (NachHempel und Wilhelm.) Fig. 98. Querschnittsansicht des ringporigen Holzes der Esche (Fraxinus excelsior), 3 mal vergrößert. (Nach R. Hartig.) sind jene "Weitenunterschiede oft sehr bedeutend. So betrug z. B. in einer Reihe von Fällen der mittlere Durchmesser der Gefäße: im Frühhoize im Spätholze der Jahresringe mm mm bei Eichenhölzern 0,20 0,30 0,02 — 0,03 » Hickoryholz . 0,25 0,035 » Ulmenholz 0,16 0,036 ^ Eschenholz . O.U 0.064 Die Hauptmasse der Holzstränge wird in der Regel von faserförmigen Zellen, »Holzfasern«, gebildet. Diese können ihrer Natur nach entweder Fasertracheiden, oder Sklerenchymfasern, oder Parenchymfasern sein. In manchen Fällen ist es mangels unzweifelhafter Kriterien schwierig, 304 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. oder muß der Anschauung des jeweiligen Beobachters überlassen bleiben, die fraglichen, auch unter dem Namen » Holzprosenchym « zusammen- gefaßten Elemente in eine jener Kategorien einzuordnen. Zudem kommen Übergänge von Fasertracheiden wie von Parenchymfasern und selbst von Ersatzzellen zu echten Skerenchymfasern vor^). Das Strangparenchym und die Ersatzzellen finden sich ganz allgemein in der Umgebung der Gefäße, können auch, wie schon erwähnt, ansehn- liche Gruppen oder tangentiale, mehrreihige Zonen bilden, welche die Gefäße in sich aufnehmen oder denen die letzteren sich anlegen (s. Fig. 99). Fig. 99. Querschnittsausicht des afrikaniselien Calanholzes, »Camwood« (Baphia nitida), 50/1, ohne Eintragung der Zellen, p Querstreifen von Strangparenchym, mit solchen dickwandigen »Libri- forms« abwechselnd, m Markstrahlen. Bei g Gefäße. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Aber auch unabhängig von diesen treten Parenchymzellen in einfachen tangentialen Reihen zwischen dickwandigen Fasern auf, so z. B. im Holze 4qt Eichen, der Weißbuche, der Nuß- und der Hickorybäume u. a.2j, Gefäßähnhche Tracheiden begleiten in der Regel die Gefäße, kommen aber auch mehr oder weniger unabhängig von diesen vor, so bei vielen i) Vgl. hierüber de Bary, Vergl. Anat. 1877, p. 503. — Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie. 2. Aufl., <896, p. 503 u. f. — J. W. Moll in Moll und Janssonius, Mikrographie des Holzes der auf Java vorkommenden Baum- arten. 1, 1906, Einleitung. — Solereder, 1. c. (1908), p. 384. 2) Näheres über die Anordnung des Parenchyms im Holzkörper der Laubbäume bei Sanio in Bot. Zeitg., 1863 und Pringsheims Jahrb. f. wissensch. Bot., 9, sowie bei Kräh, Über die Verteilung der parenchymatischen Elemente im Xylem ■und Phloem der dikotylen Laubbäume. Inaug.-Dissert. Berlin 1883. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 305 Laubhölzern mit Jahresringen nur im äußersten Teile des Spätholzes, in der »Herbstgrenze« (Beispiele: Linde, Walnuß, Ahorn). Manchen Hölzern, so z. B. denen der mimosenartigen Pflanzen, der Weiden und Pappeln, der Feigenbäume, dem Holze der Roßkastanie u. a. fehlen sie ganz 1). M f 'p_ cf y ^_ f M P P P P Fig. 100. Tangenlialschnittsansicht aus dem Holze der Gemeinen Esclie ( Fraxinus excelsior), nahe der Spätholzgrenze eines Jahresringes, 250/1. M, M' mehrschichtige Markstrahlen, p Strangparenchym, aus Reihen kurzer Parenchymzellen wie a, 6, c, d (rechts) bestehend, g, ij Gefäße, hier auffallend dick- wandig, mit Bchräggestellten, aber einfach durchbrochenen Querwänden o (aufeinanderpassenden End- flächen der Gefäßglieder). Alle Parenchymzellen einfach getüpfelt, in den Längswänden der Gefäße winzige Hoftüpfel, hier nur durch die Tüpfelporeu angedeutet. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) III. Die äußere Struktur der Hölzer. Was vom Bau des Holzkörpers auf dessen glatten Quer- und Längs- schnittflächen mit freiem Auge oder mit Zuhilfenahme einer Lupe wahrgenommen werden kann, bildet die »äußere Struktur« des Holzes. Je weniger auffällig diese ist, je gleichmäßiger und glatter das Holz auf 1) Vgl. hierüber Strasburg er, Über den Bau und die Verrichtungen der Leitungsbahnen in den Pflanzen. ISQ-I, p. 176, 200, 208 und 2U. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 20 306 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. seinen Schnittflächen erscheint, um so »feiner«, »feinfaseriger« oder »feinkörniger« wird es im allgemeinen genannt werden. Über die monokotylen Hölzer ist dem oben (p. 277) Gesagten hinzu- zufügen, daß die hier isoliert bleibenden, meist von mächtigen Skleren- chymschichten begleiteten Gefäßbündel im Längsschnitt als Längsstreifen erscheinen, die sich vom Grundgewebe durch dunklere Färbung ab- heben und so eine oft sehr auffällige und zierliche Zeichnung des Holz- körpers hervorrufen. In den Bündeln lassen sich zuweilen schon mit freiem Auge deutliche Poren, beziehentlich Rinnen erkennen, den hier vorhandenen Gefäßen entsprechend i). Unter den äußeren Merkmalen der Laub- und Nadelhölzer spielt das Mark die geringste Rolle, schon darum, weil dasselbe ja nur dann sichtbar wird, wenn der innerste Teil eines Holzkörpers mit zur Be- trachtung gelangt. In der Wurzel ist Mark in anatomischem Sinne über- haupt nicht vorhanden. Im Stamme zeichnet es sich vor dem übrigen Holzkörper meist durch weichere Beschaffenheit aus und zeigt gewöhn- lich rundliche, zuweilen auch dreiseitige (Beispiel: Erle), fünfeckige (Beispiele: Eiche, Edelkastanie) bis fünfstrahlige Querschnittsform (Pappel). Diese Verschiedenheiten sind aber in älteren Stämmen wenig auffällig. Die Dicke oder Stärke des Markes, bei einer und derselben Holz- art innerhalb enger Grenzen konstant, zeigt erhebliche Unterschiede. Sie erreicht z. B. beim Eschenholze 4 mm, beim Holze der Zirbe 6 mm, bei dem des gemeinen Hollunders (Sambucus) 10 mm, beim Sappanholze '12 mm. Andererseits ist sie im Birkenholze sehr gering^ im Holze der Lärche, der Wacholderarten, der Lebensbäume u. a. für das freie Auge verschwindend klein. Bei den meisten Hölzern beträgt der Durchmesser des Markes 1 bis 2 mm. Bei den Juglansarten erscheint das Mark im Längsschnitt quer ge- fächert, im Holze der Heckenkirschen meist ausgehöhlt-). Ungleich wichtiger für die Charakterisierung der Hölzer als das Mark selbst sind die Markstrahlen. Ihre Sichtbarkeit oder Unsicht- barkeit mit freiem Auge — selbstverständlich eine Folge ihrer Ausmaße — bietet beachtenswerte Merkmale. Auf der Querschnitt- oder Hirn- fläche des Holzkörpers bilden sie ununterbrochen von innen nach außen \) Näheres über die Anatomie der Palmenstämme bei Strasburger, Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen usw., p. 365. 2) Über den feineren Bau des Markes vgl. die Dissertation von Kassner, Über das Mark einiger Holzpflanzen, Breslau iSSA, sowie Solereder, 1. c, p. 376, Anmerk., und bezüglich der Ausmaße, der Form und Färbung des Markes ver- schiedener Hölzer: Nördlinger, Technische Eigenschaften usw., -1860, p. 506; Derselbe, Anatom. Merkmale der wichtigsten Wald- und Gartenholzarten, Stutt- gart 1881; Derselbe, Text zu den »Querschnitten von Holzarten«, Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 307 ; / m verlaufende Radialstreifen, im tangentialen Längsschnitt längere oder kürzere, spindel- oder strichfürmige Längsstreifen, im Radialschnitt als »Spiegel« breitere oder schmälere Querstreifen oder auch unregelmäßig gestaltete Flecken und Bänder (vgl. Figg. 101, 102). Je breiter und höher ein Markstrahl, um so deutlicher wird er in jeder Ansicht des Holz- kürpers schon mit unbewaffnetem Auge zu sehen sein. Sind Markstrahlen erst mit der Lupe wahrzunehmen, so kann man sie »unkenntlich« nennen. Maßgebend für die Kenntlichkeit oder Unkenntlichkeit eines Markstrahles ist die Querschnittsansicht des Holzkörpers. Hier sichtbare Markstrahlen können auf der tangentialen Schnittfläche un- kenntlich sein. Die letztere zeigt mitunter eine feine, wel- lige Querstreifung infolge sehr gleichmäßiger Ausbildung der Markstrahlen und der Anord- nung dieser in regelmäßige Etagen. So bei vielen Tro- penhülzern mit »stockwerk- artigem Aufbau«, z. B. dem roten Santelholze, dem Gua- yakholze, dem Quassiaholze aus Jamaika u. a. (vgl. p. 298). Im radialen Längsschnitt, auf der »Spiegelfläche« des Holzes, Fig. lOl. Keilstück ans einem 4jälirigen stamme der tjemeinen Kiefer (■Pi(M(Ssrti'fs6i'sJ, 6/1. (/ Quersclinittfläche. sind die Markstrahlen fast i^ t Flächen des radialen, tezielientlicli tangentialen immer mehr oder minder auf- Längsschnittes, m Mark, ms, ma', ms", m»'" Mark- strahlen, j Grenzen der Jahresringe 7, 2, J, 4; in diesen fällig, auch dann, wenn sie Harzgänge ä, Frühholz / und Spatholz «. c Kamhium. auf der Hirnfläche unkennt- * ^«'"'»'^^ ^'"'i«- '"" ^'''^^- p p"""^''« Hoizteiie. (Nach Strashurger.) lieh bleiben. Gewöhnlich sind die Markstrahlen eines und desselben Holzkörpers ungleich groß und dann können nur die größeren oder grüßten mit freiem Auge sichtbar, die übrigen unkenntlich sein. So z. B. beim Holze der Rotbuche und der Eichenarten, wo neben breiten und hohen, auf allen drei Hauptansichten des Holzkörpers auffälligst hervortretenden Markstrahlen noch zahlreichere kleine, nur mit der Lupe wahrnehmbare vorhanden sind (vgl. Fig. 102). In sehr vielen Hölzern, beispielsweise in denen der Nadelbäume, der Weiden, im Buchsholze u. a., sind auch die größeren Markstrahlen unkenntlich. Die geringsten Größenunter- schiede zeigen die in Etagen geordneten (einzeln stets unkenntlichen) Markstrahlen. 20* 308 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Sehr ansehnliche Markstrahlen, bis 1,00 nnm breit und mehrere Zentimeter hoch, besitzen die Eichenhölzer (vgl. Fig. 102). Die bis 0,1 mm breiten Markstrahlen bei Götterbaum, Platane, Gleditschie u. a. sind auf der Querschnitt- fläche der betreffenden Hölzer sehr deutlich, die etwa 0,05 mm breiten bei Bergahorn, Zwetschke, Vogel- kirsche u. a. noch mehr oder min- der kenntlich, die nur 0,025 mm breiten vieler Nadelhölzer, des Fliederholzes u. a. unkenntlich. Die geringste Breite, nur 0,0 1 5 mm, fand Nördlinger — dem diese Angaben entnommen sind^) — bei den Markstrahlen des Buchs- baumes, Spindelbaumes, der Rain- weide, Roßkastanie u. a. Diesen reihen sich diesbezüglich viele Tropenhölzer an. Je schmäler die Markstrahlen, um so mehr ihrer werden auf der Hirnfläche des Holzkörpers Platz finden. Hier betrug nach Nörd- linger 2) die Anzahl der Mark- strahlen auf 5 mm Breite bei: Fig. 102. Keilförmiger Ausschnitt aus dem Holz- körper eines 3jährigen Eichenstämuichens, etwa 8 mal vergrößert, a Mark. 6, d große, c, e kleine Markstrahlen in der Radial- hzw. Tangentialansicht. ^ Querzonen der Frühholzgefäße (»Ringporen«), auf der Hirnfläche und im Radialschnitt, h Gruppen der engen Gefäße. « »' Querreihen von Strang- parenehym. / Innerote, zuerst entstandene Gefäße mit streifenförmiger Wandverdickung. (Ans R. H a r t i g , »Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Pflanzen«.) Waldrebe . Schotendorn Bergahorn . Fichte . . 10 Stieleiche. . . 64 20 Schwarzerle . . 78 33 Spindelbaum . . 105 44 Großer Alpenrose 140. Bei manchen Hölzern mit unkenntlichen Markstrahlen liegen die letzteren stellenweise so dicht nebeneinander, daß das freie Auge je einen breiten Markstrahl zu erblicken meint. Unter der Lupe löst sich der- selbe aber sofort in eine Mehrzahl schmaler, dicht zusammengedrängter auf (vgl. Fig. 103). Solche »unechte« oder »falsche« breite Markstrahlen zeigt das Holz der echten Erlen, der Weißbuche, der Hasel. Sie treten auf dem Querschnitt in der Regel weniger scharf hervor als echte. Ihre i] Nördlinger, Querschnitte von Holzarten. 1858, 2, p. 5. Siehe auch de Bary, Vergl. Anat., p. 504. 2) 1. c. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 309 Höhe kann mehrere Zentimeter betragen, so daß sie im Tangential- schnitt Längsstreifen, im Radialschnitt »Spiegel< von ansehnlicher Aus- dehnung — bei der Schwarzerle bis über 1 0 cm Höhe — zu bilden vermögen. Ä B m' "mwm:- ■'mm ^^mm iji'l.:.,yi ■--, Fig. 103. Unechte breite Markstrahlen (m') in der Querschnittsansicht des Holzes der Schwarzerle (Alnus (jlutmosa, A), und der Weißbuche (Carpi)nis Belnluf, B). 3/1. (Nach B. Hartig.) Als »Markflecke« oder »Zellgänge« bezeichnet man bei Laub- hölzern scharf begrenzte Fleckchen, beziehentlich Streifen, die sich von ihrer Umgebung durch abwei- chende Färbung meist auffallend unterscheiden (vgl. Fig. 1 04). Es sind, wie Kienitz wenigstens für eine Reihe von Fällen gezeigt hati), durch sog. Wundparen- chym nachträglich ausgefüllte Fraßgänge einer Fliegenlarve, die sich bei den betreffenden Holzarten in den jüngsten, in der Heranbildung aus dem Kambium begriffenen Teilen des Holzkörpers aufhält, diesen seiner Länge nach in gerader oder schräger Richtung durchwandernd 2j. Solche Markflecke in je nach den befallenen Individuen wechselnder Häufigkeit und in der Regel nur im unteren und (bei älteren Bäumen) inneren Stammteile, zuweilen aber noch in 10 und mehr m Höhe, zeigt vor allem das Holz der Birken, Erlen, Weiden und Apfel- früchtler, dann auch das der Hasel, des Feldahorns, mancher Pappeln und Prunusarten. Den Bau eines solchen »Zellganges« stellt Fig. 105 dar. Fig. 104. Querschnittsansicht (3/1) des Holzes der ge- raeinen Birke (Btiula verrucosa), mit Markfleckchen. (Nach R. Hartig.) \) Bot. Zentralbl. -1883, p. 21 u. f. Vgl. auch v. Tubeuf in Forsll. naturwiss. Ztschr., 1897, p. 314, wo die weitere Literatur, u. 1908, p. 235 — 241. 2) Vgl. die Abbildungen bei F. Schwarz, Forstliche Botanik, Fig. 135, u. bei V. Tubeuf, 1. c. (1908). — Die durch längere Zeit unbekannt gebhebene Fliege selbst wurde 1906 von Nielsen gezüchtet und als Agromyxa carbonaria Zett. bestimmt. Zool, Jahrbücher, Abteiig. für Systematik, Jahrg. 23, p. 725, Taf. 30. 310 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Die Holzstränge, deren Gesamtheit man auch als die von den Markstrahlen durchzogene Grundmasse des Holzkürpers bezeichnen könnte, zeigen in vielen Fällen ein charakteristisches Aussehen, das stets durch ihren inneren Bau bedingt ist. Für ihre äußere Erscheinung zunächst maßgebend ist das Vorhandensein oder Fehlen der Gefäße. Diese stellen im Querschnitte bis 0,5 mm vv^eite Poren, und auf Längsschnittflächen gerade oder geschlängelte, gröbere oder feinere Furchen dar, die im letzteren Falle den Holzkürper hier wie mit feinen Nadeln angeritzt, »nadelrissig« erscheinen lassen. Sie kommen bei fast allen Laub- hölzern vor, fehlen aber sämtlichen Nadelhöl- zern i). Bei den ersteren sind sie entweder von an- nähernd gleicher, für die Arten innerhalb gewisser Grenzen konstanter Weite, oder, wie fast immer bei den Laubhölzern mit Jahres- ringen, im Frühholze weiter als im übrigen Teile des Jahresringes, der dann im Spätholze die engsten Ge- fäße enthält. In beiden Fällen können die einzelnen Gefäße gleichmäßig ver- teilt oder in Reihen oder Gruppen zusammengestellt sein. Für die Laubhölzer bietet die Sichtbarkeit oder Un- sichtbarkeit der Gefäße auf der Querschnittfläche — die aber mit scharfem Instrumente sorgfältig und glatt hergestellt sein muß — ein gutes Kennzeichen. In manchen Fällen schon mit freiem Auge als deutliche Poren zu erkennen, wie z. B. im roten Santelholze, bei Mahagoni und Palisander, im Holze des Nußbaumes, sind sie in anderen Hölzern kaum mit der Lupe als solche zu unterscheiden (Beispiele: Spindelbaum, Buchs- baum, Beinholz, Baumheide). Durchschnittlich werden Gefäße, deren Weite unter 0,1 mm sinkt, auf dem Querschnitte des Holzkörpers für das freie Auge unkenntlich werden und bei weniger als 0,02 mm Weile auch mit der Lupe kaum mehr als Poren wahrzunehmen sein. Fi?. 105. Markflecls (»Zellgang«, Mf) im radialen Längsschnitt des Holzes eines Weißdorns (Cratcegns spec.) , 100 mal ver- größert. Das normale Holzgewebe etwas schematisiert, qq ein- fach durchbrochene Enden von Gliedern des Gefäßes g. t Tracheiden. p Strangparenchym. m Teile angeschnittener Markstrahlen. (Nach der Natur gezeichnet von W 11 heim.) 1) Vgl. p. 290. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 311 Bei ungleicher Weite der Gefäße sind häufig nur die weiteren oder weitesten mit freiem Auge als deutliche Poren zu erkennen. So nament- lich bei den »ringporigen« Höl- zern der sommergrünen Eichen, der Edelkastanie, der Esche, der Ulme u. a. Wo die Gefäße in Reihen oder Gruppen geordnet sind, heben sich diese gewöhnlich mit hellerer Färbung von ihrer Um- gebung ab und können dann cha- ■'....i-iKi-f ■■^^^- ^ »....sc ? & V? S ..•■ ; :- h.A.-' ?j Fi;- 106. Querschnittsansiclit des »geflamratenc Holzes vom Kreuzdora (Rhawiius cathartica), 3/1. (Nach R. Hart ig.) Ä rakteristische Zeichnungen des Holzkörpers veranlassen. Zeigt der letztere aus dieser Ursache auf dem Querschnitte radial ver- laufende, mehr oder weniger ge- schlängelte Streifchen, so nennt man ihn »geflammt«. (Bei- spiele: immergrüne Eichen, Stein- linde, Kreuzdorn, s. Fig. 106.) Bei ringporigen Hölzern, wie z. B. denen der sommergrünen Eichen, der Edelkastanie, der Ulmen u. a., sind solche Zeich- nungen der Querschnittfläche, als Folge besonderer Anordnung der engen Gefäße, oft sehr auf- fällig (vgl. Fig. 107). Sind weite Gefäße durch sog. »Füllzellen« oder Thyllen (s. p. 288) verstopft, so können sie im Querschnitte für das freie Auge solide helle Pünktchen bil- den, wie solche z. B. das Holz des Schotendornes (Robinia) in allen älteren Jahresringen zeigt. Nur der jeweilig jüngste, der Rinde zunächst befindliche Jahres- ring läßt hier noch offene Poren erkennen. Aus der gleichen Ur- sache erscheint das »Letternholz« auch unter der Lupe kaum porös. Eine ähnliche Wirkung kann die vollständige Erfüllung der Geiäße mit 11, um lii mm Ä IS ^ilüiii v\ Fig. 107. QueischnittsansicWenringporigerLaubhölzer mit auffälligen Zeiclinungen, und zwar: A von der Stieleiche (Quercus peditnculata) , B von der Edel- kastanie (Castania v(sca), C von der Ulme (Ulmus), 3/1. (Nach E. Hart ig.) 312 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. »Kernstoffen« (s. p. 282) herbeiführen, wofür zahlreiche Tropenhölzer, so das Veilchenholz, schwarze Ebenholz, Grenadilleholz, Kokosholz u. a. Beispiele bieten. Das Vorhandensein dünnwandiger Füllzellen in weiten Gefäßen ver- rät sich auf Längsschnittflächen des Holzkürpers zuweilen durch einen irisierenden Glanz der von jenen Gefäßen gebildeten Rinnen. Von auffälligen Färbungen des Inhaltes der Gefäße mancher Hölzer wird später (p. 315) die Rede sein. Neben den nur bei Laubhölzern vorhandenen Gefäßen vermögen aber auch andere Formelemente der Holzstränge die äußere Erscheinung des Holzkörpers zu beeinflussen. So beruhen manche, besonders bei tropischen Laubhölzern auffallende Tüpfelungen und Streifungen auf Wechsellagerung von Zellen mit ungleich dicken Wänden und es sind dann in der Regel die dünnwandigen Elemente, welche die helleren, oft A B Fig. 108. Querschnittsansichten von auffällig gezeichneten Lauhhölzern (Lupenhilder). A aus dem Amarantholze (Copaifera bracteata); jedes Gefäß (g) außen von einem kurzen Parenchymbande um- säumt. B aus dem roten Santelholze ( Pterocarpus santalimis). Die Gefäße g liegen an langen Parenchymhändern h. Alle Parenchymschichten dunkel gehalten, mm Markstrahlen. (Nach Wiesner.) an Gefäße sich anschließenden (vgl. Fig. 108) Stellen bilden. Da die Gefäße häufig von dünnwandigem Gewebe umgeben sind, können helle Pünktchen der Querschnittfläche die Lage der ersteren dem freien Auge auch dort verraten, wo diese wegen allzu großer Feinheit oder infolge unvollkommener Herstellung der Querschnittfläche nicht als Poren er- kennbar sind. An den bereits erwähnten bemerkenswerten Zeichnungen des Holzkörpers, die durch besondere Anordnung enger Gefäße bedingt sind (vgl. z. B. Figg. 106, 107), nehmen meist auch dünnwandige, jene begleitende Gewebeelemente (Parenchymzellen, Tracheiden) teil. Solche Strukturen stehen jedoch nicht immer in Beziehung zu den Gefäßen. So ist z. B. die feine Querstreifung im äußeren Teile der Jahresringe bei Eiche, Weißbuche, Hickory, Nußbaum u. a. durch das Auftreten einfacher Reihen dünnwandigen Strangparenchyms in Schichten dick- wandiger Fasern hervorgerufen (vgl. Fig. 109). In den wenigen Fällen, in welchen bei Nadelhölzern die Holzstränge eine »äußere Struktur« zeigen, bestehend in feinen, namentlich im Spät- Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 313 holze vorhandenen Pünktchen, beziehentlich Streifchen, ist gleichfalls abweichende Beschaffenheit des Gewebes an den betreffenden Stellen der Quer- oder der Längsschnittfläche die Ursache. In diesen Stellen liegen in der Längsrichtung des Holzkürpers verlaufende Ilarzgänge. Wo diese von dünnwandigem Gewebe begleitet sind, wie in den Kiefernhölzern (s. Fig. 95), ist die Erscheinung am auffälligsten (vgl. Fig. 101 bei h). Bei manchen tropischen Laubbäumen werden feine Querstreifungen der tangentialen Längsschnittfläche des Holzkörpers durch stockwerk- artigen Aufbau der Holzstränge und damit verbundene etagenförmige Anordnung dünner Stellen (Tüpfel) in den Wänden der Holzzellen ver- anlaßt, so z. B. bei Tamarindus indica und Sapindus senegalensis'^). A Fig. 109. Querschnittsansichten von auffällig gezeichneten Laubhölzern (Lupenbilder). A aus dem Holze des Nußbaumes (Jvglans regia). B aus dem Holze der weißen Hickorynuß (C'urya alba), gg Gefäße, mm Marksfrablen. Die Querstreifen in 4 und i? entsprechen Parenchymzonen, die keine Beziehung zu den Gefußen zeigen. In B bei F Frühholz. (A nach E. Hartig, B nach Wiesner.) In den Hölzern mit Jahresringen kann der Grad der Deutlichkeit dieser, ihre Form und die Art ihrer Abgrenzung zur Charakterisierung beitragen. Die deutlichsten Jahresringe zeigen die Nadelhölzer, weil hier der Dichtenunterschied zwischen dem Früh- und dem Spätholze den höchsten Grad erreicht und das letztere meist mehr oder minder dunkle, oft beiderseits scharf abgegrenzte Zonen bildet (Beispiele: Holz der zwei- nadeligen Kiefern, der Lärche, der Douglastanne, vgl. Figg. 73, 94, 95). Bei den Laubhölzern mit Jahresringen ist die Verschiedenheit zwischen Früh- und Spätholz im allgemeinen geringer und meist auf die Abplattung der Zellen in den äußeren Schichten des letzteren beschränkt, wozu sich die Abnahme der Gefäße an Zahl und Weile gesellt (vgl. Figg. 91, 97). Damit ist auch der Ringbau weniger auffällig, in manchen Fällen undeut- lich, »verwischt« (Beispiele: Holz der Baumheide, des Buchsbaumes). Bei den ringporigen Hölzern wird die Deutlichkeit der Jahresringe durch die Porosität des Frühholzes erheblich erhöht (vgl. Figg. 98, 107). I) V. Höhnel, Über stockwerkartig aufgebaute Holzkörper. Sitzgsber. Wien. Akad. d. Wissensch. 89, 188 4, \. Abt., p. 46. 314 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Die Jahresringe sind entweder gleichmäßig gerundet (Beispiel: Stamm- holz der tannenartigen Nadelhölzer) oder spitz- bis rund wellig, dieses z. B. bei vielen zypressenartigen Nadelhölzern (s. Fig. 110), beim Weißbuchenholze, jenes bei den Hickoryhölzern. Das Holz der Rot- buche zeigt die Jahresringe zwischen den breiten Markstrahlen etwas vor- gewölbt (Fig. 111). In »gemaserten- Hölzern, in Fig. 110. Stammscheibe des Virg'nisclien Wacli- holders (Junipervs vii'giniana) , mit wellen- förmigen Jahiesringer. Der duukle Teil ent- spriclit dem Kernholz. Stark verkleinert. (Nach Wilhelm.) denen der normale Verlauf der Holz- stränge oft weitgehend gestört ist, indem diese zu wiederholtem seit- lichen Ausbiegen um die radial ge- legenen Anlagen unentwickelter Seiten- zweige genötigt sind, erreicht die Wellenform der Jahresringe im Quer- schnitt des Holzkörpers den höchsten Grad. Solche Hölzer zeigen aus obigem Grunde auch im Längs- schnitt, namentlich im tangential geführten, oft eine sehr auffällige und zierliche Struktur, die sie zu Zwecken der Kunstlischlerei sehr geschätzt macht. Über »Wimmerwuchs« s. p. 318. Die ungleiche Breite der Jahres- ringe, in hohem Maße abhängig von äußeren, das Wachstum des Holzkörpers beeinflussenden Um- ständen, kann kein Kennzeichen abgeben. Im allgemeinen sind Wurzel- und Astholz schmalringiger als das Stammholz. Fig. 111. Querschnittsansicht des Holzes der Rotbuche (Fagus silvatica) , 3/1. m breite Markstrahleu ; zwischen diesen erscheinen die Grenzen der Jahres- ringe etwas vorgewölbt. (Nach E. Hartig.) IV. Physikalische Eigenschaften der Hölzer^). Farbe2). Anfänglich zeigen fast alle Hölzer eine helle, »weißliche<', gelbUche bis bräunliche oder schwach rötliche Färbung. Dieses Aus- 1) Vgl. auch die einschlägige technische Literatur, so z. B. W. F. Exner, Die technischen Eigenschaften der Hölzer, für die 3. Auflage von Loreys Handbuch der Forstwissenschaft (2, 1912, p. 342 ff.) bearbeitet von G. Janka. 2) Farbige Abbildungen von Holzstücken bei H. Mayr, Fremdländische Wald- und Parkbäume, München, 1906. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 315 sehen behält der Holzkürper im Verlaufe seiner weiteren Entwicklung im Baume entweder bei oder er nimmt in seinem inneren, älteren Teile eine auffallend dunklere Färbung an. Im letzteren Falle nennt man, wie schon erwähnt (vgl. p. 282), dieses innere dunklere Holz Kernholz zum Unterschiede von dem noch hellen äußeren, jüngeren Splintholze und stellt die ganze Masse des einen der des anderen als Kern, be- ziehentlich Splint gegenüber. Nur selten erscheint schon dieser auf- fällig gefärbt, so z. B. zitrongelb beim Holze des Sauerdorns. Die Färbung des Kernholzes beruht auf dem Auftreten der schon früher (p. 282) erwähnten »Kernstoffe«, die sich sowohl in den Wänden als auch im Inneren der Zellen, beziehentlich Gefäße, vorfinden. Der Inhalt der letzteren erscheint bei tropischen Laubhölzern oft besonders tief oder lebhaft gefärbt, zeigt mitunter auch auffälligen Glanz. Dann treten die Gefäße bei entsprechender Weite in Längsansichten des Holz- kürpers um so deutlicher hervor. Ist solche Erfüllung der Gefäße eine vollständige, so können sich diese als solide Pünktchen, be- ziehentlich Streifchen darstellen, wie z.B. in den p. 312, oben, an- geführten Hölzern. Die Farbe der Kernhölzer kann sehr verschieden sein. Am häu- figsten sind braune Farbentöne, entweder rein oder ins Gelbliche, Röt- liche oder Schwärzliche ziehend (Beispiele: Kernholz der Eichen, des Teakbaumes, Apfelbaumes, der Walnuß, Ulme u. a.). Gelbbraunen Kern hat das Gelbholz, goldgrünen das Fisetholz, trübgrünen das Holz des Tulpenbaumes, schwarzgrünen das Pockholz, roten in verschiedenen Tönen unter anderen das Holz der Lärche und der Eibe, des Kreuz- dornes und des Faulbaumes sowie das der »Rothölzer«, violetten das Amarantholz, schwarzen das echte Ebenholz usw. Diese Färbungen sind bei tropischen Kernhölzern weit intensiver als bei den einheimischen. Übrigens pflegt auch bei diesen die Färbung beim Verweilen an Luft und Licht sich zu vertiefen. In einzelnen Fällen, so z. B. im Holze der gemeinen Kiefer, stellt sie sich überhaupt erst ein, wenn der innere Teil des Holzkörpers bloßgelegt und so der Luft ausgesetzt wird. In anderen vollzieht sich an der Luft ein auf- fälliger Farben Wechsel, der z. B. beim Amarantholze die unansehnliche Färbung des frischen Kernes in ein eigenartiges Rotviolett herbei- führt. In den meisten Fällen handelt es sich bei den natürlichen Holz- färbungen um Mischfarben, die sich mit Worten oft nur annähernd und ungefähr angeben lassen. Auf diese Schwierigkeit und die aus ihr fol- genden Unvollkommenheiten und Übertreibungen hat W. H. Schramm hingewiesen, auch mit Recht hervorgehoben, daß das Aussehen der nämlichen Holzart im frischen, »grünen« und im lufttrockenen Zustande 316 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. nicht immer das gleiche sei^). In den folgenden Beschreibungen sind die Färbungen der Hölzer stets nach dem lufttrockenen Zustande dieser geschildert. Erscheint der Kern nicht gleichmäßig gefärbt, sondern abwechselnd heller und dunkler gezont, so nennt man ihn »gewässert* (Beispiele: Nußholz, Olivenholz, Brasilianisches Rosenholz u. a.). Solche Streifigkeit des Kernes kann jahresringähnliche Zeichnungen hervorrufen. Splint und Kern sind in der Regel scharf gegeneinander abgegrenzt. Die relative Breite dieser beiden Regionen, die sich selbstverständlich nur auf einem vollständigen, bis zum Marke reichenden Segmente des Heizkörpers beurteilen läßt, ist bei den einzelnen kernbildenden Holz- arten sehr ungleich und auch bei der nämlichen Art je nach dem Alter verschieden. Breiten Splint haben z. B, das Holz der Esche, der Hickory- bäume, der Steinlinde, schmalen das der Lärche, Eibe, Edelkastanie, Eiche, des Schotendornes u. a. Auch bei den Splint- und den Reifhölzern (s. p. 282) kann unter dem Einflüsse des Luftzutrittes ein allmähliches Nachdunkeln, zuweilen sogar fast plötzlich eine auffällige Färbung eintreten. Das Holz der Erlen z. B., im Inneren des Stammes weißlich, wird unter dem Einflüsse der Luft, namentlich auf der Hirnfläche frisch gefällter Bäume, rasch mehr oder weniger rot, wohl infolge der Oxydation von Gerbstoffen. Abnorme Färbungen des Holzkürpers, die sich infolge von Ver- wundungen des letzteren einstellen und von den Wundstellen aus oft weithin verbreiten, können auch in Splint- und in Reifhölzern einen »falschen Kern« oder »Scheinkern« hervorrufen. Ein solcher ist gewöhn- lich schon an seiner ungleichmäßigen Entwicklung zu erkennen. Glanz. Wohl die meisten Hölzer zeigen im Längsschnitte und namentlich auf der radialen, der > Spiegel «-Fläche, stärkeren oder schwächeren Glanz. Bei manchen, so z. B. vielen Ahornarten, dem Holze der Linde, dem Mahagoniholze, dem Satinholze u. a., ist dieser in auffälligem Grade vorhanden. Ganz oder nahezu glanzlos ist das Holz der Weißbuche, der meisten Apfelfrüchtler, das Ebenholz, Pock- holz u. a. Duft und Geschmack. Viele Holzarten besitzen einen eigen- tümlichen, charakteristischen Duft. So zeigen z. B. die mit Harzgängen versehenen Nadelhölzer stärkeren oder schwächeren Harzduft, das Holz der Eichen, der Edelkastanie, des Nußbaumes riecht im frischen Zu- stande nach Gerberlohe. Der aromatische Duft des Holzes des gemeinen Wacholders und des Bleistiftholzes ist bekannt, ebenso der eigentüm- 1) W. H. Schramm, Zu den Farbenangaben bei Hölzern. Jahresbericht der Vereinigung für angewandte Botanik. Jahrg. IV, 1906, p. 154 — 163. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 317 liehe Geruch der aus Pockholz gefertigten Kegelkugeln. Minder an- genehm riecht das Lorbeerholz, während das tropische »Veilchenholz« und manche »Rosenhölzer« ihrem Dufte ihren Namen verdanken. Das- selbe gilt von den exotischen »Stinkhülzern« (z. B. Ocotea hullata Benth.). Das > Niesholz« des Kaplandes (Ptceroxylon ohliquum Thiinb.) reizt im frischen Zustande seine Bearbeiter zum Niesen. Diese Düfte beruhen auf dem Gehalte der betreffenden Hölzer an flüchtigen Stoffen, die sich unter Umständen, so z. B. beim Bleistiftholze, an frischen Schnittflächen oder in deren Umgebung kristallinisch aus- scheiden. Beim frischen Holze am merklichsten, verschwinden die spezifischen^ Düfte gewöhnlich mit dem Trockenwerden des ersteren mehr und mehr, um aber an neu hergestellten Schnittflächen in der Regel wieder aufzutreten. Sie tragen in vielen Fällen mit zur Charak- terisierung eines Holzes bei. Ein bemerkenswerter Geschmack ist nur wenigen Hölzern eigen. Das Blauholz und das rote Santelholz schmecken süßlich, das Cedrela- holz bitter. Spaltbarkeit. Je nach dem Grade der Spaltbarkeit, d. h. des Widerstandes, den die Strukturelemente des Holzkörpers ihrer Trennung in der Längsrichtung des letzteren entgegensetzen'), unterscheidet man leichtspaltige und schwerspaltige Hölzer. Bei diesen wie bei jenen können die Spaltflächen glatt oder uneben, »schuppig«, faserig bis splitterig sein. Sehr leicht und glattspaltig ist z. B. das Holz der Tanne, der Fichte, der Stiel- und Traubeneiche, der Edelkastanie, der Pappeln und Weiden. Beispiele schwerspaltiger Hölzer bieten das der Eibe, der Esche, der Birke, des Bergahorns, der Apfelfrüchller, des Buchsbaumes, viele Tropenhölzer. Höchst unvollkommen spaltet das Pockholz. Die Spaltbarkeit pflegt mit wenigen Ausnahmen in der radialen Richtung des Holzkörpers, dem Verlaufe der Markstrahlen entsprechend, größer zu sein als in der hierzu senkrechten tangentialen. Der Grad der Spaltbarkeit ist hauptsächlich vom anatomischen Bau des Holzes und namentlich vom Verlaufe der Holzfasern abhängig. Je länger und gerader diese und je gleichmäßiger ihre Anordnung nicht nur innerhalb jeder einzelnen Zuwachszone, sondern auch im ganzen Holzkörper, um so leichter wird im allgemeinen das Holz spalten. Die entgegengesetzte Struktur wird der Spaltbarkeit Eintrag tun, oder sie nahezu aufheben. So beruht beim Pockholze der fast vollständige Mangel der Spaltbarkeit auf der hier ganz regellosen Anordnung der Faser- tracheiden, die nicht nur in der radialen, sondern auch in der tangen- tialen Längsrichtung des Holzkörpers schief stehen, wobei ihre oft mit ^) Vgl. hierzu Nördlinger, Die technischen Eigenschaften der Hölzer, p. 235. 318 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Krümmungen verbundene Neigung in der letztgenannten Richtung zu- dem in schmalen Ringzonen wechselt ^). Neben der Art des Gefüges nehmen auf den Grad der Spaltbarkeit und besonders auf die äußere Erscheinung der Spaltfläche wohl auch noch andere, anatomische Fak- toren Einfluß, worauf hier nicht näher einzugehen ist. In jedem Falle wird der Verlauf der Holzstränge auch denjenigen der Spaltfläche be- dingen. So wird dieser bei vorhandener schiefer Faserung, in »dreh- wüchsigem« Holze, zur Längsachse des Holzkörpers geneigt sein, be- ziehentlich sie schraubig umlaufen, die Spaltfläche bei vorhandenem »Wimmerwuchs« quer gewellt erscheinen. Im Zusammenhalte mit anderen Eigentümlichkeiten ejner Holzart verdient der Grad ihrer Spaltbarkeit immerhin Beachtung. Spezifisches Gewicht. Das spezifische Gewicht, durch den An- teil der Wände und des mehr oder weniger stofferfüllten Inneren der Zellen, beziehentlich Gefäße, an dem Volumen des Holzkörpers bedingt, darf neben den übrigen Eigenschaften einer Holzart nicht unberücksichtigt bleiben, wenn dasselbe im allgemeinen auch nur in extremen Fällen ein »Kennzeichen« abgeben wird. Die meisten vorhandenen Zahlenangaben beziehen sich auf den luft- trockenen Zustand des Holzes, in welchem dieses stets noch eine ge- wisse, wechselnde Menge, mindestens 8 — 10 Gewichtsprozente Wasser enthält 2). Erst nach völliger Vertreibung des letzteren durch künstliche Trocknung des Holzes gelangt man zu ganz einwandfreien Werten ^j. Zur ungefähren Beurteilung der »Dichte« einer Holzart bietet das spe- zifische Lufttrockengewicht aber immerhin ein brauchbares Maß, doch darf nicht vergessen werden, daß dieses Gewicht nicht nur nach dem Feuchtigkeitsgrade der umgebenden Luft, sondern auch nach verschie- denen Individuen der betreffenden Baum- beziehentlich Strauchart und nach einzelnen Teilen derselben zwischen gewissen Grenzen schwankt. Diese liegen z. B. für Fichtenstammholz nach R. Hartig^) bei 0,37 und 0,62. Im allgemeinen ist Wurzelholz meist leichter, Astholz häufig schwerer als Stammholz. Das geringste spezifische Gewicht (0,25 — 0,21) zeigen die exotischen »Korkhölzer«. Unter den bei uns einheimischen und kultivierten Bäumen haben das durchschnittlich leichteste Holz (spez. Gew. 0,33 — 0,49) der Virginische Wacholder (»Bleistiftholz«), die Zirbe, 1] Vgl. de Bary, Vergl. Anat., p. 486, und namentlich Flückiger, Pharma- kognosie. 3. Afl., 1891, p. 487. 2) Vgl. R. Hartig, Untersuchungen aus dem forstbotanischen Institute zu München. 3, 1883, p. 90. 3) S. auch Kapitel V und R. Hartig, Das Holz der deutschen Nadelwaldbäume. <885, p, 27. , 4) Ebenda, p. 29 und 87. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, ^\Q die Weymouthskiefer, Fichte und Tanne, der Trompetenbaum, die Weiß- weide, Schwarz- und Silberpappel, Weißerle, Linde. Die höchsten, über 1 liegenden Gewichtszahlen finden wir bei tropischen Laubhölzern, unter welchen das Pockholz mit i,39 zu den schwersten gehört. Bei oder über 1,0 liegt das spezifische Gewicht des Holzes des Buchsbaumes, der Steineiche (Quercus IlexJ, der weichhaarigen und der Kermeseiche, der Baumheide, der Kornelkirsche. Den genannten Hölzern schließen sich von europäischen als bemerkenswert schwere mit einem spezifischen Gewichte von 0,81 — 0,95 an, das des Ölbaumes, des Flieders, der Rain- weide, des Sperberbaumes, des Johannisbrotbaumes, des Weiß- und Schwarzdornes u. a. Härte '). Die Härte eines Holzes wird wesentlich von der Weite und Dickwandigkeit seiner Elemente abhängen. Je beträchtlicher die letztere und je geringer jene, um so mehr Widerstand wird unter sonst gleichen Umständen ein in den Holzkürper eindringender Gegenstand, z. B. ein Messer, eine Säge finden. Da aber die erwähnten Verhältnisse auch das spezifische Gewicht eines Holzes beeinflussen, so wird sich zwischen diesem und der Härte eine allgemeine Beziehung ergeben in dem Sinne, daß das im lufttrockenen Zustande oder nach künstlicher Trocknung schwerere Holz auch das härtere ist, und umgekehrt. Ordnet man die Hölzer nach ihrem spezifischen Gewichte, mit den leichtesten beginnend, in eine Reihe und stellt man eine solche, mit den weichsten anfangend, auch nach der Härte auf, so stimmen beide Skalen ziemlich miteinander überein. Demnach werden die auf den vorhergehenden Seiten als schwer bezeichneten Hölzer auch die härteren, die als leicht angeführten die weicheren sein 2). Daß die Härte eines Holzes innerhalb der Masse desselben ungleich sein wird, wenn hier Elemente von ungleicher Weile und Wanddicke gruppen- oder schichtenweise miteinander abwechseln, ist selbstverständ- fich. So ist namentlich in breiten Holzringen mancher Nadelbäume, z. B. der Tanne, Fichte, Kiefer, Lärche u. a., das Spätholz in der Regel er- heblich härter als das Frühholz. Mit dem Anteile des ersteren am Aufbau eines Holzkörpers steigen dessen Härte und spezifisches Gewicht. 1) Unter > Härte des Holzes« versteht man in der Praxis nicht die Härte der Substanz des Holzes, sondern den Widerstand, den es, je nach seiner spezifischen Textur, dem Schneiden und Sägen entgegensetzt. Nach den Untersuchungen von Emma Ott ist die Substanz der Zellhaut aller Pflanzengewebe gleich hart und nur mineralische Einlagerungen können die Härte der Zellhautsubstanz erhöhen. (Näheres s. unten, die Härte der Fasern betreffend.) 2) Vgl. auch Büsgen, Holzhärte und spezifisches Gewicht. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen, Jahrg. 38, -1906, p. asi. — G. Janka im Zentralbl. f. d. gesamte Forstwesen, Jahrg. XXXH, ■1906, p. 246. 320 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Die Schwierigkeiten, die sich dem Techniker bezüglich einer ver- gleichbare Werte liefernden Methode zur direkten Ermittelung des Härte- grades der Hölzer entgegenstellen ^), sind hier nicht zu erörtern. Als erster suchte Büsgen die Härte einheimischer und ausländischer Hölzer ziffernmäßig zu bestimmen^). Ihm folgte in der nämlichen Absicht G. Janka^), dessen eingehende und sehr beachtenswerte Untersuchungen der Härte einiger wichtiger einheimischer Nutzhölzer unter sorgfältiger Berücksichtigung der Faktoren stattfanden, die auf die Härte Einfluß nehmen, insbesondere des Verlaufes der Holzfasern, der Jahresringbildung, des spezifischen Gewichtes und der Feuchtigkeit, welche letztere die Härte erheblich herabsetzt. Durch Jankas Arbeiten, deren Ergebnisse hier nicht weiter zu besprechen sind, ist der Weg gewiesen zur Ermittelung einer auf genaue ziffernmäßige Erhebungen gegründeten Härteskala der Holzarten. Da die heute vorliegenden Untersuchungen zur Aufstellung einer solchen aber noch nicht ausreichen, müssen vorläufig die Erfah- rungen der holzverarbeitenden Gewerbe für die Beurteilung der Härte der Hölzer als maßgebend gelten. Hauptsächlich nach jenen *] sind von wichtigeren Holzarten etwa zu bezeichnen als: Sehr hart: Pockholz, Rotes Quebrachoholz, Ebenholz, Veilchenholz, Buchsholz, das Holz der Rainweide, der Steineiche (Quercus Hex), des Sauerdorns, des Hartriegels, der Heckenkirsche, des Weißdorns, des Flie d e rs (Syringa) ; Hart: Mahagoniholz, Hickoryholz, Robinienholz, das Holz der Weiß- buche, des Ölbaumes, Zürgelbaumes, der Vogelkirsche, Rotbuche, Stiel- und Traubeneiche, Zerreiche, Esche, des Ahorns, Kreuzdorns, Apfel- und Birnbaumes, des Nußbaumes, der Eibe; Mittelhart: Teakholz, Pitchpineholz, das Holz der Eisbeere, Platane, Ulme, Edelkastanie, Vogelbeere, des Götterbaumes, der Legföhre; Weich: das Holz der Lärche, Douglastanne, Birke, Erle, Hasel, Roßkastanie, Weiß- und Schwarzföhre, Fichte, Tanne, des Wacholders; Sehr weich: das Holz der Linde, der Weiden und Pappeln, der Zirbelkiefer und Weymouthskiefer. Die sonstigen physikalischen Eigenschaften der Hölzer, wie Festig- keit, Federkraft, Biegsamkeit, Zähigkeit usw., kommen für eine wesent- ■1) Vgl. Nördlinger, Technische Eigenschaften der Hölzer, p. 228 u. f. — Exner-Janka, 1. c, p. 436 und die weiter unten angeführte Literatur. 2) M. Büsgen, Zur Bestimmung der Holzhärten. Zeitschr. für Forst- und Jagd- wesen, Jahrg. XXXVI, 1904. p. 543. 3) G. Janka, Die Härte des Holzes. Zentralbl. f. d. gesamte Forstwesen, Jahrg. XXXn, 1906, p. 193 — 202 und 241—260.— Derselbe, Über Holzhärte- prüfung. Ebenda, Jahrg. XXXIV, 1908, p. 443. 4) Die folgende Zusammenstellung nach Exner-Janka, 1. c, p. 441. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 321 lieh anatomische Charakteristik jener nicht in Betracht. Hinsichtlich dieser Eigenschaften muß hier auf die einschlägige technische Literatur verwiesen werden i). V. Chemische Charakteristik der Hölzer. Die Hölzer enthalten in ihrem natürlichen Zustande im allgemeinen: die Substanzen der verholzten Zellwand, die allen Pflanzengeweben eigen- tümlichen Stoffe des Zellinhaltes (Zucker, Stärke, Gummi, Gerbstoffe, Harze, Farbstoffe, organische Stickstoffverbindungen usw.), Aschebestand- teile und Wasser. Weitaus die überwiegende Zahl von Holzarten verdankt ihre technische und wirtschaftliche Bedeutung ihren Hauptbestandteilen, welche in obiger Aufzählung an erster Stelle genannt wurden. Nur wenige Hölzer finden ausschließlich vermöge gewisser ihnen eigentüm- licher Membran- und InhaltsstofTe Verwendung, so die Farbhülzer wegen der in ihnen enthaltenen Chromogene und Farbstoffe, andere Holzarten wegen ihres Gerbstoffgehaltes. Außerdem kommen in den Hölzern auch Glukoside, Pflanzensäuren, Bitterstoffe, Riechstoffe, ätherische Öle und Harze vor. Die elementare Zusammeusetzung einiger einheimischer Hölzer und deren Aschegehalt ist aus nachstehender Zusammenstellung 2 er- sichtlich, in welche behufs Vergleiches auch die Zellulose aufgenommen wurde. Die Zahlen beziehen sich auf bei 110 — 115" getrocknete Holz- proben aus verschiedenen Teilen der Bäume. Holzart Mittel aus C Proz. H Proz. N Proz. 0 Proz. Asche Proz. Eiche . Esclie Hagebuche Buche Birke . . Tanne Fichte . Zellulose 8 Analysen 4 » H > 6 2 > 2 » 2 berechnet für CrHiqOs 50,16 6,02 49,18 6,27 48,99 6,20 49,06 6,11 48,88 6,06 50,36 5,92 50,31 6,20 44,42 6,22 0,09 0,10 0,05 0,04 43,45 43,98 44,31 44,17 44,67 43,39 43,08 49,36 0,37 0,57 0.50 0,57 0,29 0,28 0,37 1) Man vergleiche hierzu als Quellenwerke nebst dem schon oft genannten in- haltsreichen Buche Nördlingers hauptsächlich Chevandier et Wertheim, Memoire sur les proprietes mecaniques du bois, Paris 1848; Fowke, Tables of Results of a Series of Experiments on the strength of British Colonial and other woods, London 1867, und, als übersichtlich zusammenfassendes, hier schon mehrfach zitiertes Werk Exner-Janka, Die technischen Eigenschaften der Hölzer in Loreys Handbuch der Forstwissenschaft. HI. Aufl., 1912, 2, p. 342— 442. 2) E. Gottlieb, Journ. f. prakt. Chem. 28, p. 385 (1883); ältere z. T. weniger genaue Analysen bei Chevandier, Dinglers polytechn. Journ. 91, p. 372 (1844). Wiesner, Rolistoft'e. II. Band. 3. Aufl. 21 322 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Die Zellwaudbestandteile des Holzes, soweit es in indifferenten Lösungsmitteln (Wasser, Alkohol, Benzol, Äther u. dgl.j unterhalb 100° G unlöslich ist, sind, abgesehen von den Aschebestandteilen, Kohlehydrate und Lignin. Jenen sind Zellulosen, Hemizellulosen, das Holzgummi (Xylan) und mindestens ein Methylpentosan beizuzählen, Stoffe welche aus den Hölzern teils in Substanz dargestellt werden können (Zellulosen, Xylan) teils darin bloß durch ihre Umwandlungsprodukte nachzuweisen sind. Als Lignin hingegen bezeichnet man den nicht einheitlichen Rest des Holzes, dem der Kohlehydratcharakter abgeht. Die Zellulosen des Holzes bleiben als Lösungsrückstand zurück, wenn man dieses in genügend zerkleinertem Zustande mit geeigneten Oxydations- mitteln behandelt, oberhalb 100" G der Einwirkung von wässerigen Lösungen saurer schwefeligsaurer Salze aussetzt oder endlich mit konzen- trierteren Alkalilaugen höher als 100° G erhitzt. In den so erhältlichen Holzzellulosen lassen sich nach Groß und Bevani) ein gegen hydro- lysierende und oxydierende Agentien resistenter und ein anderer weniger widerstandsfähiger Anteil, a- und ß -Zellulose, unterscheiden. Die a-Zellulose kommt in ihrem Verhalten der Baumwollzellulose nahe 2) und ist wohl als »echte Zellulose« oder als » Glukozellulose « (»Dextrosozellulose«) anzusehen, d. h. sie liefert bei der schwierig er- folgenden Hydrolyse ausschließlich d- Glukose als letztes Spaltungsprodukt. Dabei mag intermediär ein besonderes Disaccharid, die Zellobiose, auf- treten, wie dies durch azetolytischen Abbau der Glukozellulose^) wahr- scheinlich gemacht wurde. Die Zellulose ist ein hochmolekulares Poly- saccharo-Kolloid der Zusammensetzung (GßHiQOsJn, worin n von Nast- jukoff*) auf 39 — 40, von Skraup und Geinsperger^) auf etwa 34 geschätzt, von Groß, Bevan und Traquair jedoch^) für variabel ge- halten wird. Doch ist, falls n sehr hoch liegt, die Zusammensetzung (GßHioOsJn . H2O nicht ganz auszuschließen. Die Konstitution der Gluko- zellulose ist nicht genügend erforscht. Von den für sie aufgestellten Strukturformeln^] sei als jene, welche dem chemischen Verhallen der 1) »Zellulose.« 1903. 2) Die nachstehenden Angaben über a- Zellulose duiften daher z. T. der Literatur iiber Baumwollzellulose entnommen werden. 3) Skraup, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 32, p. 2413 (1899); Skraup und Könige Ebenda 34, p. 1115 (1901) und Monatsh. f. Chem. 22, p. 1011 (1901); auch Nast- jukoff, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 34, p. 720 und 3389 (1901). 4) Ber. d. dtsch. chem. Ges. 32, p. 34 3 (1900). 5) Monatsh. f. Chem. 26, p. 14 67 (1905). 6) Chem. Ztg. 29, p. 527 (1903). 7) Tollens, Kurzes Handb. d. Kohlehydrate, 1914, p. 364 ff.; vgl. de Mosen- thal, Journ. Soc. Chem. Ind. 26, p. 443 (1907); Groß und Bevan, Journ. Chem. Soc. 79, p. 366(1901); Vignon, Bull. soc. chim. 21, p. 399(1899); Bernadou in C. G. Schwalbe, Die Chemie der Zellulose. 1911, p. 353. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 323 »echten Zellulose« am besten Rechnung trägt, hier bloß die von Green i) herrührende angeführt: H— COH— CH^CIIOH 0 H— GOH— CH^GHax 0 n Nach Green ist seine Formel geeignet zu veranschaulichen, daß die Zellulose i . für je sechs G-Atome im Maximum drei veresterbare Hydroxyle ent- hält (Triacetylzellulose G6H7(OGOGH3)302, Zellulosetrinitrat G6H7(ON02)302), 2. mit konzentrierter Natronlauge Natriumzellulosat liefert, welches durch Wasser leicht zersetzt wird, indem Hydratzellulose entsteht (Mer- zerisation), 3. als Natriumverbindung mit Schwefelkohlenstoff ein unbeständiges Thiokarbonat (Zellulosexanthogenat, Viskose) bildet, welches in Wasser löslich ist und durch Säuren oder Ammoniumchlorid in hydratisierte Zellulose übergeführt wird, 4. zwar ihrem Verhalten gegen Phenylhydrazin oder Hydroxylamin zufolge keine aktive GO-Gruppe enthält, jedoch bei gewissen hydrolytischen Veränderungen solche entstehen läßt, 5. bei durchgreifender Hydrolyse ausschließlich d- Glukose bildet, 6. unter Äther oder Ghloroform mit GhlorwasserstolY oj-Ghlormethyl- GH=G\-GHO furfurol I yO liefert und sich analog gegen Bromwasser- GH=C^GH2G1 Stoff verhält, T. bei der Oxydation in Oxyzellulose übergeht, welche sich wie eine schwache Säure verhält, bei der Destillation mit Salzsäure Furfurol und beim Kochen mit Kalkmilch Isosaccharinsäure und Dioxybuttersäure bildet. Gegen die angeführte Greensche Formel der Zellulose haben Groß und Bevan2) neben anderem eingewendet, daß es ihnen gelungen sei, ein Zellulosetetraazetat darzustellen. Die Glukozellulose ist unlöslich in den gewöhnlichen Lösungsmitteln, löslich in Schweizers ^j Reagens (Kupferoxydammoniaklösung) zu einer i] Green, Zeitschr. f. Farben u. Textilchemie 3, p. 97, 197 und 309 (190'.); Journ. Chem. Soc. 89, p. 8H (1906) und Fromherz, Zeitschr. f. physiol. Cham. 50, p. 233 (1906/7). 2) Zeitschr. f. Farben- und Textil- Industrie 3, p. 197 (1904); vgl. dagegen Green, Ebenda p. 309 (1904). 3) Journ. f. prakt. Chem. 76, p. 109 und 344 (1857); Baubigny, Compt. rend. de FAcad. des Sc. 104, p. 1616 (1887). 21* 324 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. viskosen Flüssigkeit, aus dieser Lösung in Sphärokristallen erhältlich i), auch löslich in einer etwa SOprozenligen Lösung von Zinkchlorid in Salzsäure^). Sie gibt bei 100" C an Wasser nur Spuren, bei etwa 180" G 13,5 Proz. Zucker ab, worunter 5,5 Proz, Glukose. Bei dreistündigem Erhitzen mit Wasser bis auf 20 Atmosphären Druck tritt Hydratisierung ^j, durch Einwirkung von Wasser im Glasrohre bei 200° die Bildung von Brenzkatechin und Protokatechusäure ein neben Kohlensäure, Ameisen- säure und braunen Zersetzungsprodukten ^j. Die beiden erstgenannten Substanzen traten beim Erhitzen im Platinrohre nicht auf, verdankten somit ihre Entstehung dem aus dem Glase stammenden Alkali^). Aus den Lösungen von Alkalihydroxyden nimmt Zellulose unter Bildung von Alkalizellulosaten additioneil Base auf, gibt diese jedoch wieder an Wasser ab, möglicherweise unter gleichzeitiger Hydratisierung. Dabei tritt Ver- kürzung der Faser und Erhöhung der Festigkeit ein (Merzerisation). Das Zusammenwirken von Alkalilaugen, Luftsauerstoff und erhöhter Temperatur führt anscheinend zur Bildung von Oxyzellulose^), das Erhitzen mit Kali auf 240° zur Entstehung von Wasserstoff, Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Brenzkatechin und Protokatechusäure''). Verdünnte Mineral- säuren führen in der Kälte und bei mäI5ig hoher Temperatur die Gluko- zellulose in Hydrozellulose über unter geringfügiger Hydrolyse, welche bei längerer Dauer und höherer Temperatur entsprechend zunimmt. So bildet Tannenholzzellulose *j bei zweistündigem Erhitzen mit lY4prozen- tiger Schwefelsäure 1,56 Proz., 0,45prozentige Schwefelsäure, bis zu 8 Atmosphären mit Zellulose erhitzt, 45 Proz. d-Glukose^). Hierbei wird ein ansehnlicher Teil der primär entstandenen d- Glukose zu Ameisen- säure, Lävulinsäure und Huminsubstanzen umgesetzt. Hoch konzentrierte Säuren bewirken anfänglich Hydratisierung, dann Hydrolyse lo] unter inter- mediärer Bildung von Amyloid und dextrinartigen Zwischenprodukten, 4) Gilson, La Cellulc 9, p. 397 (1893); Johnson, The Botanical Gazette 20, p. 16 (1893); De Mosenthal, Journ. Soc. Ghem. Ind. 23, p. 292 (1904;. 2) Gross und Bevan, Ghem. News 63, p. 66 (1891). 3) Taus, Dinglers polytechn. Journ. 273, p. 276 (1889). 4) Hoppe-Scyler, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 4-, p. 15 (1871). 5) Derselbe, Zeitschr. f. physiol. Ghem. 13, p. 73 (1889). 6) G. G. Schwalbe, Ber. d. dlsch. cbem. Ges. 40, p. 4523 (1907). 7) Iloppe-Seyler, Zeitschr. f. physiol. Ghem. 13, p. 78 (1889); bez. Ver- haltens der Zellulose gegen verdünnte Natronlauge bei verschieden hohen Tempe- raturen siehe H. Taus, Journ. Soc. Ghem. Ind. 8, p. 913 (1889), 9, p. 883 (1890); gegen Baryt Schützenberger, Journ. de Pharm, et de Ghim. 25, p. 141 (1877). 8) E. "Winterstein, Zeitschr. f. physiol. Ghem. 17, p. 391 (1893). 9) Simonsen, Zeitschr. f. angew. Ghem. 1898, p. 195 und 219; siehe auch Kühn, Aronstein und Schulze, Journ. f. Landw. 10, p. 304 (1862; und Kern, Ebenda 24, p. 29 (1876). 10) G. G. Schwalbe, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 40, p. 4323 (1907). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 325 wasserfreie Säuren teils Esterifikation teils Spaltung des Zellulosemoleküls unter gleichzeitiger Esterifikation der Spaltprodukte (Azidolyse^)). In ähnlicher Weise entsteht aus Zellulose und überschüssigem Sulfurylchlorid d-Glukosetetrasulfosäurechlorid^), durch litägige Einwirkung von salz- säurehaltigem Essigsäureanhydrid bei gewöhnlicher Temperatur Azeto- chlorzellobiose, durch Essigsäureanhydrid und etwas Schwefelsäure bei 105 — 110° G in 25prozentiger Ausbeute Oktazetylzellobiose-^). 40 bis 41 prozentige Salzsäure löst Zellulose sehr rasch und hydrolisiert sie inner- halb 24 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur glatt zu d-Glukose*), wenn das Verhältnis 1 Teil Zellulose zu 100 Teilen Salzsäure nicht wesentlich überschritten wird^). Die möglichst vollständige, billige und im technischen Maßstabe aus- führbare Überführung der Glukozellulose in d- Glukose ist wegen der Möglichkeit auf diesem Wege aus Holzabfällen und anderen geringwertigen zellulosehaltigen Materialien zum Äthylalkohol zu gelangen von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Schon Braconnot^) konnte zeigen, daß Leinwand oder Hagebuchenholz, in konzentrierter Schwefelsäure gelöst, sodann nach Zusatz von Wasser gekocht, bei entsprechender Aufarbeitung ein traubenzuckerähnliches Produkt liefert. Flechsig") verbesserte durch Verwendung von 75 prozentiger Schwefelsäure an Stelle der konzen- trierten, welche leicht zur Humifikation und dadurch zu Kohlehydrat- verlusten Anlaß gibt, das Verfahren soweit, daß er den Zucker nicht bloß sicher mit Dextrose identifizieren, sondern aus Baumwolle daran eine 98,6 prozentige Ausbeute erzielen konnte. Später hat E. Schulze^) das Verfahren von Flechsig an zehn Zellulosepräparaten verschiedenen Ursprungs, worunter eines aus Rottanne, erprobt. Ekström^) gewann durch Behandlung von Holzabfällen mit 70 prozentiger Schwefelsäure bei 10 — 40" C durch 20 Minuten, Eingießen in viel Wasser und Kochen Traubenzucker. Ähnlich verfuhren Ost und Wilkening i**) und Voer- keliusii) konnte bei Anwendung von 70 prozentiger Schwefelsäure aus 1) Siehe diesbezüghch Honig und Schubert, Ätherschwefelsäuren einiger Kohlehydrate, Monatsh. f. Chem. 6, p. 708 (1885); 7, p. 455 (1886); Braconnot, Ann. Chim. Phys. [i] 12, p. 172 (1819); Sweiggers Journ. 27, p. 328 (1819). 2) P. Claesson, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 12, p. 1721 (1871.). 3) Skraup und König, Monatsh. f. Chem. 22, p. 1031 (1901). 4) Willstätter und Zechmeister, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 46, p. 2401 (1913); vgl. hierzu Ost, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 46, p. 2995 (1913,1. 5) Groß und Bevan, Zellulose. 1903, p. 56. 6) Ann. Chim. Phys. 1819. 7) Zeitschr. f. physiol. Chem. 7, p. 523. 8) Ebenda 16, p. 447. 9) D. R. P. 193112 und 207 354, KI. 89 i. 10) Chem. Zeitg. 35, p. 461 (1910). 11) Wochenblatt f. Papierfabrikation 42, p. 852 (19H). 326 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. « Holz schließlich 24,8 Proz. Alkohol gewinnen. Ost^) findet das ange- deutete Schwefelsäureverfahren der oben 2] berührten Aufschließung der Zellulose mittelst hochkonzentrierter Salzsäure überlegen. Bezüglich der Verzuckerung der Holzzellulose durch Druckerhitzung mit schwefeliger Säure (Verfahren von Claaßen-Ewen-Tomlinson) sowie der steuer- politischen Hindernisse, welche der Entwicklung der Alkoholfabrikation aus Holz entgegenstehen, sei auf einschlägige Handbücher verwiesen 3). Wiewohl nicht ganz unbestritten ist es doch sehr wahrscheinlich, daß der durch geeignete Behandlung von Holz mit Säuren und dann mit Wasser erhältliche gärungsfähige Zucker nicht auch dem Lignin sondern ausschließlich dem Kohlehydratanteile des Holzes entstammt, vornehmlich der Glukozellulose. Bei Einwirkung von wasserhaltigen Säuren auf Glukozellulose tritt vor und z. T. neben der Zuckerbildung die Bildung hochmolekularer Hydratationsprodukte ein, die als Hydroxellulosen bezeichnet werden. Für diese wurden aus den Analysen, kaum mit voller Sicherheit, Formeln wie C60H102O51, C24nj202i, C30H62O31 usw. abgeleitet 4). Solche Wasser- aufnahme wurde beobachtet bei 1 2 stündiger Berührung von Zellulose mit etwa 55prozentiger Schwefelsäure, bei 24 stündiger Einwirkung von 32 prozentiger Salzsäure, bei anderen Halogenwasserstoffsäuren, auch bei Anwendung verdünnterer Säuren, beim Erhitzen mit Oxalsäuren auf 1 00° G, mit Essigsäure auf 110° C. Ähnlich wirken auch andere organische Säuren und manche Salze wie Zinkchlorid und Aluminiumchlorid, eine Lösung von Chlor oder konzentrierter Schwefelsäure in Essigsäure. Hydrozellulose entsteht endlich auch durch die Einwirkung von Schwefel- ammonium auf Zellulosenitrat und vielleicht auch aus Zellulose durch Wasserstoffsuperoxyd. Je nach der Arbeitsweise werden verschiedene Hydrozellulosen gewonnen. Girard erhitzt mit 3 prozentiger Schwefel- säure durchtränkte, dann abgepreßte und an der Luft getrocknete Zellu- lose durch 3 Stunden im geschlossenen Gefäße auf 70° C, zerreibt und wäscht mit Wasser säurefrei. Eine so dargestellte Hydrozellulose unter- scheidet sich von der Muttersubstanz äußerlich nur durch den sandigen Griff und eine größere Zerreiblichkeit, ist im Vergleich zur Zellulose leichter hydrolysierbar, soll schon bei 50 °C merklich durch freien Sauerstoff oxydiert werden, löst sich je nach der Temperatur und der Dauer der Einwirkung in Alkalien verschiedener Konzentration teilweise bis vollständig, läßt sich 1) Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 46, p. 2995 (1913). 2) p. 325. 3) Z. B. C. G. Schwalbe, Die Chemie der Zellulose, Berhn 1911, p. 414 und 541. 4) A. Girard, Ann. Chim. Phys. [5] 24, p. 337 (1881); Ost und Westhof, Chem. Ztg. 33, p. 197 (1909); Ztschr. f. angew. Chem. 19, p. 993 (1906), D. R, P. 123121 (1900 und 1901); Vignon, Compt. rend. Acad. Sc. 131, p. 530 (1900). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 327 nicht so weitgehend nitrieren wie die Zellulose ') und zeigt gegen die älteren Angaben ein ausgesprochenes wenn auch nicht starkes Reduktions- vermügen gegen Fehlingsche Lösung 2). Nach G. G. Schwalbe be- trägt die »Kupferzahl« 5,2 — 5,83). Hydrozellulose verhält sich jedoch fast indifferent gegen Neßlersches Reagens. Sie gibt mit Ghlorzinkjod, wenn überhaupt, nur eine durch Wasserzusatz verschwindende Blau- färbung und wird durch basische Farbstoffe nur äußerst schwach an- gefärbt. Von großem Einfluße auf ihre Resistenz gegen Alkalien und gegen Säurehydrolyse ist die Art der Darstellung der Hydrozellulose, insbesondere die Art und Konzentration der verwendeten Säure, Tem- peratur und Dauer der Einwirkung^). Künstliches Amyloid., Kolloidale Zellulose, vegetabilisches Pergament (Pergamentpapier) sind Modifikationen der Hydrozellulose, welche bei Einhaltung bestimmter Arbeitsweisen aus Zellulose durch Schwefelsäure und dann Wasser gewonnen werden^). Das Amyloid wird durch Jodlüsung in Gegenwart von verdünnter Schwefel- säure gebläut. Hydratxelhdose (CßHjoOsJn. H2O entsteht durch Hydratisierung der Zellulose bei Behandlung derselben mit Alkali in der Kälte und Aus- waschen mit Wasser (Merzerisieren), vorteilhaft bei Gegenwart von Alkali- zinkat^), auch durch Zersetzung der Viskose mittelst Säuren 7). Sie verliert das Hydratationswasser vollständig bei 120 — 125° G^), färbt sich wasser- beständig, mit Chlorzinkjod tiefblau 9), mit Jodjodkalium blauschwarz ^o) Kupferzahl \ ,9 — 1 ,6, färbt sich mit Benzidinfarbstoffen und mit Orseillin BB gut an, jedoch nicht durch basische Farbstoffe. Reaktiver als Zellulose, auch löslicher in Kupferoxydammoniak. Nimmt aus verdünnter Natron- lauge um so mehr Natriumhydroxyd auf, je stärker die Merzerisation war^i). 1) Bari und Klage, Zeitschr. f. d. ges. Schieß- und Sprengstoffwesen 2, p. 383 (1907). 2) Ost, Zeitschr. f. angew. Chem. 19, p. 994 (1906); Murumow, Sachs und Tollens, Bcr. d. dtsch. chem. Ges. 34, p. 1432 (1901); Vignon, Bull. Soc. chim. [3] 25, p. 132 (1901). 3) Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 40, p. 4523 (1907). Kupferzahl ist die Menge Kupfer, welche von je 100 g des Produli;tes nach i/4Stündigem Kochen mit Fehling- scher Lösung als Kupferoxydul ausgeschieden wird. 4) Siehe hierzu Abderhalden, Biochem. Handlexikon 19M, 2, p. 220 und C. G. Schwalbe, Chemie der Zellulose 1911, p. 60, 61, 206, 595 und 604. 5) Ebenda. 6) Groß und Bevan, Zellulose. 1903, p. 24. 7) Dieselben, Ebenda p. 250. 8) Ost und Westhoff, Chem. Ztg. 33, p. 197 (1909). 9) Lange, Färberzeitung 14, p. 368 (1903); C. G. Schwalbe, 1. c. 10) Hübner, Journ. Soc. Chem. Ind. 27, p. 105 (1908). 11) Weiteres über Hydratzelluiosen in Abderhalden, Handlexikon, p. 320f, und C. G. Schwalbe, Chemie d. Zellulose, p. 160 und 243. 328 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Hydralxellulose , GCgHioOs . H20(?), zwischen Hydrozellulose und Oxyzellulose stehend, wird durch Einwirkung von 4 bis 60prozentigem Wasserstoffsuperoxyd auf Zellulose bei gewöhnlicher Temperatur bis zum pulverigen Zerfall der Fasern erhalten ij. Zeigt starkes Reduktionsver- mögen gegen Fehlingsche Lösung und ammoniakalische Silberlösung, gibt ein Phenylhydrazon, löst sich in Alkalilaugen teilweise in Form von Azid- zellulose unter Rücklassung von Zellulose, wird durch Jodjodkalium nicht gefärbt. Zellulose wird durch die verschiedensten Oxydationsmittel (Salpeter- säure 2), Kahumpermanganat in neutraler 3), schwefelsaurer^) und alka- lischer^) Lösung, Kalziumpermanganat^), Hydrochlorite^), Ammoniumper- sulfat^), Chromsäure und Schwefelsäure ö), Kaliumchlorat und Salzsäure i<>), Brom und Kalziumkarbonat ^^) usw.) teils bei gewöhnlicher, teils bei er- höhter Temperatur in Oxyzellulosen übergeführt, wobei oft gleichzeitig Hydro- und Hydratzellulose und einfacher zusammengesetzte Abbau- produkte entstehen. Durch Chlor und Alkalilaugen entsteht aus Zellulose Chloroform, durch Brom und Alkalien Bromoform und Tetrabrom- kohlenstolTi2). Die Oxy Zellulosen weisen ein Wasserstoff-Sauerstoffverhältnis auf, welches zwischen den AVerten \ : 8 und 1 : 9 liegt. Je nach der Provenienz und der Entstehungsweise verschieden zusammengesetzt und verschiedene Eigenschaften zeigend, können sie als Gemenge oder Ver- bindungen von \ bis 4 mal CßHi^Oj mit CßHgOe, dem hypothetischen Celloxin , aufgefaßt werden , welches beim Kochen mit Kalkmilch 1) Bumcke und Wolffenstein, Ber. d. dlsch. ehem. Ges. 32, p. 2495 (1899); Koerner, Ztschr. f. angew. Gh. 21, p. 3353 (1908); Tollens, ßer. d. dtsch. ehem. Ges. 34, p. 1437 (1901). 2) Groß und Bevan, Zellulose. 1903, p. 36. 3) Nastjukoff, Ber. d. dtsch. chem Ges. 33, p. 2237 (1900). 4) Zannotti, Chem. Zentralbl. 1899, I., p. 1210. 3) Kurz, Zeitschr. f. Farben- und Textilchemie 1, p. 46 (1902). 6) Berl und Klage, Zeitschr. f. d. ges. Schieß- und Sprengstoffwesen 2, p. 3S1 (1908). 7) Nastjukoff, I.e.; Witz. Bull. Soc. chim. Ind. Rouen 10, p. 416 (1883) und 11, p. 169 (1884); Schmidt, Dinglers polytechn. Journ. 250, p. 271 (1893); Noelting und Rosenthal, Bull. Soc. chim. Ind. Rouen 10, p. 170 und 239 (1883); Franchiment, Recueil des traveaux chim. des Pays-Bas 2, p. 241 (1883); Nast- jukoff, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 33, p. 2237 (1900); Berl, Zeitschr. f. d. ges- Schieß- u. Sprengwesen 4, p. 81 (1909); Berl und Klage, Ebenda 2, p. 381 (190S). 8) Dietz, Chem. Ztg. 31, p. 833 (1907). 9) Groß, Bevan und Beadle, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 26, p. 2527 (1893). 10) Vignon, Compt. rend. Acad. Sc. 136, p. 84S (1903); Murunow, Sack und Tollens, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 34, p. 1727. 11) Faber und Tollens, Ber. d. dtseh. chem. Ges. 32, p. 2589 (1899). 12) Collie, Journ. Chem. Soc. 65, p. 262 (1894). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 329 als dioxybuttersaures und isosaccharinsaures Salz in Lösung gehen soll, während die Zellulose ungelöst bleibt i). Je nach der bloß teilweisen oder völligen Löslichkeit in Alkalilaugen und der Löslichkeit in kochen- dem Wasser unterscheidet man in gleicher Reihenfolge a-, ß- und y-Oxy- zellulosen. Die von Sacc^) mittelst 65 prozentiger Salpetersäure aus Fichtenholz gewonnene Oxyzellulose, von ihm als künstliche Pektinsäure bezeichnet, dürfte ihre Lüslichkeit in Natronlauge (Lindsey und Tolle ns) zufolge der I^i-Form zugehören. Auch Mulders ■'^j analog aus Eichenholz gewonnene vermeintliche Zellulose ist ihrer Zusammensetzung nach Oxy- zellulose gewesen^), geradeso wie das von Tromp de Haas und Tollens mittelst Salpetersäure aus Tannen- und Fichtenholz erhaltene Produkt, aus welchem durch Hydrolyse 15 Proz. kristallisierte d-Glukose und durch die Kalischmelze 20 Proz. Zellulose dargestellt werden konnten. Die Oxyzellulosen zeigen die Aldehydreaktion mit fuchsinschwefeliger Säure, wirken stark reduzierend, liefern Verbindungen mit Phenylhydrazin, werden durch Chlorzinkjod violett bis dunkelblau gefärbt, lassen bei der Azetolyse nach Skraup und König verschieden große Mengen von Oktazetylzellobiose entstehen, jedoch immer weniger als Zellulose, welche 25 Proz. an Oktazetat liefert s), und werden durch basische Farbstoffe stark angefärbt. Auf eine nähere Beschreibung der oben genannten 3 Arten von Oxyzellulose ist hier nicht einzugehen^]. Als Axidxellul ose bezeichnen Bumcke und Wolffenstein ') den in Natronlauge löslichen Anteil der Hydrozellulose, das durch Einwirkung von 30 prozentiger Natronlauge auf Zellulose entstehende Umwandlungs- produkt der letzteren und die durch Säuren entstehende, auch Hydro- zellulose enthaltende Fällung einer Lösung von Zellulose in Kupferoxyd- ammoniak s). Auch die aus einer Chlorzinkzelluloselösung abgeschiedene ^j, aus Zellulosenitrat durch Ammonium- oder Natriumhydrosulfid zurück- gebildete i**) und die aus Zellulose durch Ammoniumpersulfat entstandene <) Tollens, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 34, p. U36 (1901). 2) Journ. pr. Chem. 46, p. 430 (1849); Ann. Chim. Phys. 25, p. 218 (1848); vgl. Porter, Ann. Chem. Pharm. 71, p. 115 (1849) und Lindsey und Tollens, Ann. Chem. 267, p. 366 (1892). 3) Journ. pr. Chem. 39, p. 150 (1846). 4) Tromp de Haas und Tollens, Ann. Chem. 286, p. 298 (1895). 5) V. Hardt-Stremayer, Monatsh. f. Chem. 28, p. 73 (1907). 6) Siehe diesbezüglich Abderhalden, Biochem. Handlexikon 1911, 2, p. 222ff. 7) Ber. d. dtsch. chem. Ges. 32, p. 2493 (1899). 8) Nach Prud'homme, Compt. rend. Acad. Sc. 112, p. 1374 (1891), Oxy- zellulose. 9) Groß und Bevan, Chem. News 61, p. 87 (1890). 10) Haeußermann, Ztschr. f. d. ges. Schieß- u. Sprengstoffwesen 1, p. 39 und 305 (1906). 330 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Zellulosemodifikation wurde als Azidzellulose angesprochen. Nicht trocken gewordene!) Azidzellulose löst sich nicht in Ammoniak, ist unverändert löslich in Natronlauge von 8 Proz., wird von konzentrierter Salzsäure unter allmählich vorschreitender Hydrolyse aufgenommen, reagiert sauer, soll nach CseHgoOd oder CseHgoOgi, nach dem Trocknen zu hornartiger Masse nach C3ßH6o030) zusammengesetzt sein und liefert bei der Azetolyse nach Skraup und König bloß 7 Proz. Zellobioseoktazetat^). Glukozellulose zeigt eine Anzahl Farbenreaktionen, die sie z. T. mit hydratisierten Zellulosen, Oxyzellulosen und Hemizellulosen gemeinsam hat. Sie wird durch Jod und konzentrierte Schwefelsäure blau^), durch Chlorzinkjodlösung blauviolett ^), durch Schwefelsäure + Ölsäure oder 01- säureester auf Zusatz von Wasser rot^). Sie wird durch Hämatoxylin ß) Alkanna ^), durch Benzidin- und analoge Farbstoffe (Kongorot CB, Kongo- brillant, Kongokorinth B, Deltapurpurin, Azoblau usw.) in neutraler und schwach alkalischer Lösung, durch Azofarbstoffe (OrseiJlin BB, Azorubin, Naphtolschwarz, Crocein usw.) in neutraler oder schwach sauerer Lösung s) angefärbt, durch die gelbe Lösung von freiem Eosin in Benzol und seinen Homologen oder in Chloroform intensiv rot, durch die braunen Lösungen der Nilblaubasen blau 9) gefärbt. Diese Färbungen können zur Erkennung der Zellulose verwendet werden. Die j3 -Zellulose des Holzes verleiht der Holzzellulose Eigen- schaften, welche an die der hydratisierten Zellulosen und der Oxyzellu- losen anklingen: höheren Sauerstoffgehalt als der Formel CgHioOs ent- spricht, Aldehydreaktionen, Reduktionswirkungen, teilweise Löslichkeit in Alkalien unter Gelbfärbung, Oxydabilität durch freien Sauerstoff bei erhöhter Temperatur, Furfurolbildung beim Destillieren mit 12prozen- tiger Salzsäure trotz Abwesenheit von Pentosanen. Da bei der Ge- winnung der Holzzellulose die Anwendung von Oxyzellulose erzeugenden (Oxydationsmittel) oder von hydratisierenden Agentien (starke Basen, freie schwefelige Säure, sauere schwefelige Säure) nicht zu umgehen sind, 1) Dietz, Chem. Zeitg. 31, p. 833, 844 und 857 (1907). 2) V. Hardt-Stremayer, Monatsh. f. Chem. 28, p. 73 (1907). 3) Schleiden, Poggendorffs Ann. 43, p. 391 (1838); Ann. d. Chem. u. Pharm. 42, p. 298 und 306 (1842); Karting, Berzelius Jahresber. 26, p. 613 (1847); V. Mohl, Vermischte Schriften 1840, p. 335. 4) Radlkofer, Ann. d. Chem. u. Pharm. 44, p. 332 (1842); besser bei vor- heriger Behandlung mit Jodwasserstoff, Mangin, Compt. rend. Soc. Biol. 49, p. 419, (1906). 5) Vignon, Compt. rend. Acad. Sc. 150, p. 472 (1910). 6) Giltay, Arch-Neerland 18 (1883). 7) Petit, Compt. rend. Soc. Biol. 55, p. 31 (1903,. 8) Mangin, Compt. rend. Acad. Sc. 111, p. 120 (1890). 9) Michaelis, Arch. f. d. ges. Physiol. 97, p. 634 (1903). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 331 SO ist es wahrscheinlich, daß ein Teil der ,3- Zellulose in den aus Holz hergestellten Zellulosepräparaten künstlich entstanden ist. Ob die Hölzer Oxyzellulose präformiert enthalten wie Groß annimmt, läßt sich gegen- wärtig wohl kaum mit Sicherheit entscheiden. Zur Bestimmung der im Holze vorgebildeten Zellulosen hat man früher das F. Schulzesche i) Mazerationsverfahren zumeist in der Modi- fikation von Henneberg2j verwendet: 1 Gewichtsteil des Objektes wird in genügend zerkleinertem Zustande lufttrocken 3|, mit 0,8 Teilen Kalium- chlorat und 12 Teilen Salpetersäure vom spezifischen Gewichte 1,10 (enthaltend iSProz. HNO3) 12 — 14 Tage bei einer 15° C nicht über- steigenden Temperatur in geschlossenem Gefäße digeriert, mit Wasser verdünnt, filtriert, gewaschen, sodann mit verdünntem Ammoniak durch 3/4 Stunden auf 60" C erwärmt, filtriert, mit verdünntem kalten Ammo- niak bis zur Farblosigkeit schließlich mit heißem Wasser gewaschen, getrocknet und gewogen. Etwa vorhandene Asche wird bestimmt und in Abzug gebracht. Doch hat sich in neuerer Zeit gezeigt, daß das Verfahren stark schwankende Werte liefert, indem einerseits die Zellulose beträchtlich angegriffen, andererseits nicht immer alles Lignin in Form wasser- und ammoniaklüslicher Oxydationsprodukte entfernt wird, ohne daß es gelingt mit Sicherheit den einen oder den anderen Fehler aus- zuschließen^). Auch eine größere Zahl von anderen Bestimmungs- methoden, welche Renker (1. c.) einer vergleichenden Prüfung unter- zogen hat, erwies sich als nicht zulänglich. Am besten hat sich für die Zellulosebestimmung das Chlorierungsverfahren von Groß und Bevan^) erwiesen: das gewogene Material wird 1/2 Stunde mit 1 pro- zentiger Natronlauge unter Ersatz des verdampfenden Wassers gekocht, gewaschen und in feuchtem Zustande einem langsamen Strome von ge- waschenem Ghlor durch 30 — 60 Minuten ausgesetzt, ein- bis zweimal mit Wasser gewaschen, mit 2prozentiger Lösung von Natriumsulfit über- gössen, langsam zum Sieden erhitzt, 0,2 Proz. des Volums an Natron- lauge zugesetzt und das Sieden noch 5 Minuten lang fortgesetzt. Nach dem Waschen mit heißem Wasser wird mit einer Lösung von Natrium- hypochlorit oder Kaliumpermanganat gebleicht, zur Beseitigung der letzten Reste des Bleichmittels nach dem Filtrieren etwas wässerige schwefelige <) F.Schulze, Beitrag z. Kenntnis des Lignins. Rostock 1856. 2) Ann. d. Chem. 14G, p. -130 (1 868,1. 3} Die Wasserbestimmung erfolgt in einem anderen Anteile. 4) Renker, Über Bestimmungsmethoden der Zellulosen in Heft i der Schriften des Vereins der Zellstoff- und Papierchemiker. Berlin 1910. 5) Cr Ol}, Zellulose 1903, p. 95 und Journ, Chem. See. 41, p. 105 (ISSa); das Ver- fahren wurde in Bezug auf Einzelheiten von Dean und Tower, Journ. Am. Chem. Soc. 29, p. 1119(1907), Clayton Beadle, Ghapters on Papermakings 1, p. 11 (1908) und Renker, 1. c. modifiziert. 332 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Säure aufgetropft, gut ausgewaschen, getrocknet gewogen, eventuell die Asche in Abzug gebracht. Renker chloriert bei 0° in einem Becher- glase und mußte diese Operation abwechselnd mit der Natriumsulfit- behandlung sechsmal wiederholen, bevor es ihm gelang eine ligninfreie Zellulose zu erhalten. Das Verfahren gestaltet sich somit gerade in seiner Anwendung auf das Holz recht umständlich. Doch liefert es die grüßte Ausbeute an Zellulose, obzwar ein Verlust an dieser nicht ganz auszuschließen ist. Die erhaltene Zellulose war blendend weiß, zeigte keine Ligninreaktion, enthielt jedoch, wie die Kupferzahl 4,8 beweist, etwas Oxyzellulose. Der Grund der Zeliuloseverluste bei allen auf Oxy- dationswirkungen beruhenden Bestimmungsverfahren liegt nach Groß in der teilweisen Zerstörung der leichter angreifbaren [:J- Zellulose. Systematische Bestimmungen des Zellulosegehaltes von Hölzern scheinen nach dem beschriebenen Chlorierungsverfahren nicht ausgeführt worden zu sein, wohl aber zumeist bei Laubhölzern nach der Methode von H. Müller^), welcher als Oxydationsmittel Bromwasser verwendet. Nach Müller erhält man jedoch beträchtlich weniger Zellulose als nach Groß und Bevan. In die nachstehende Tabelle sind außer den Zellulose- gehalten noch einige andere die Hölzer charakterisierenden Werte auf- genommen, sämtliche auf lufttrockenes Holz bezogen 2]. Holzarten Wasser Proz. Wasser- Extrakt Proz. Harz Proz. Zellulose Proz. Inkrustierende Substanzen Proz. Birke Buche. ..... Buchsbaum .... Ebenholz .... Eiche Erle Guajak Linde Kastanie . . . . . Kiefer Mahagoni .... Pappel (Schwarz-) Tanne Teak Weide 12,48 12,57 12,90 9,^0 13,12 10,70 10,88 10,10 12,03 12,87 12,39 12,10 13,87 11,05 11,66 2,65 2,41 2,63 9,99 12,20 2,48 6,06 3,56 5,41 4,05 9,91 2,88 1,26 3,93 2,65 1,14 0,41 0,63 2,54 0,91 0,87 15,63 3,93 1,10 1,63 1,02 1,37 0,97 3,74 1,23 55,52 45,47 48,14 29,99 39,47 54,62 32,22 53,09 52,64 53,27 49,07 6i,77 56,99 43,12 55,72 28,2) 39,14 35,70 48,08 34,30 31,33 35,-21 29,^2 28,82 28,18 27,61 20,88 26,91 38,16 28,74 1) Hugo Müller in Hofnoanns Ber. über d. Weltausstellung, Wien 1873, Abteilung Pflanzenfaser, p. 150 (1877). Die Methode findet sich bei Renk er, 1. c, beschrieben. 2] Die Tabelle wie auch die darauffolgenden Angaben sind dem Werke C. G. Schwalbe, Die Chemie der Zellulose, Berlin 1911, entnommen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 333 Nach dem Verfahren von F. Schulze wurden an Zellulose in Pro- zenten erhalten aus: Kiefernholz . 58,01 Proz. Akazienholz . 52,94 . Buchenholz . 48,41 » Erlenholz . . 47,97 » Steineichenholz 45,88 » von Groß und Bevan^) aus verschiedenen Hölzern 60 — 65 Proz., von Renker (1. c.) aus Fichtenholz im Maximum 60,55 Proz. und die Inter- nationale Analysen-Kommission 2) gibt für weißen Holzschliff, der unzweifel- haft während des Schleifens durch Wasser ausgelaugt wurde, 62,6 Proz. Zellulose an. Nach Klason^) enthält das Fichtenholz im Durchschnitte: Zellulose .... 55 Proz. oder 53 Proz. andere Kohlehydrate 10» »14» Lignin 30 >' > 29 » Harz, Fett, Asche . 5 » » 3,3 » Proteine .... — » 0,7 » Die im Holze vorgebildeten Hemizellulosen lassen sich als solche nicht isolieren, da sie durch alle Mittel, welche ihre Abtrennung vom Lignin bewirken, bis zu den zugehörigen Monosacchariden herab hydro- lysiert werden. Daß sie, wenn auch in untergeordneten Mengen, tat- sächlich vorhanden sind, ist unter anderem aus dem Auftreten der für die Hemizellulosen charakteristischen Hexosen: Mannose und Galaktose in den Sulfitablaugen der Zellulosefabriken ^) und in den durch Kochen mit verdünnten nicht oxydierenden Mineralsäuren entstehenden Lösungen zu entnehmen. Krause^) fand in zwei einerseits nach dem Mitscherlich- Verfahren (Kochung des Holzes mit Lösung von Kalziumbisulfit mit direktem Dampf), andererseits nach dem Verfahren von Ritter-Kellner (indirekter Dampf] erhaltene Ablaugen: Mitsch erlich R itter-Kellner Gesamtzucker . 1,48 Proz. 1,47 Proz. Pentosen (Xylose 0,47 > 0,41 » Mannose 0,48 :» 0,48 » Galaktose . . 0,01 » 0,01 » Fruktose . . 0,28 » 0,25 » d-Glukose . . » Spur 1) Groß und Bevan, Zellulose. 1903, p. 203. 2) Ber. d. intern. Kongresses f. angew. Gh. 190.3, p. 100. 3] 0. N. Witt, Ber. ü. d. intern. Kongr. f. angew. Gh., p. 309. Die Bestimmung wurde durch ErJiitzen mit Kalziumbisulfitlösung auf 108" G und Nachbehandlung mit Bromwasser und Natronlauge bewerkstelligt. 4) Lindsey und Tollens, Ann. d. Ghem. 267, p. 341 (1891). 5) Krause, Ghem. Ind. 29, p. 217 (1901). 334 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Diese Zahlen beweisen, daß unter technischen Verhältnissen durch die Bisulfitlüsung keine oder fast keine Glukozellulose, wohl aber die Hemi- zellulosen Mannan und Galaktan oder ein Mannogalaktan gespalten wurde. Zur Charakteristik der Hemizellulosen im allgemeinen, somit auch der des Holzes, sei darauf hingewiesen, daß sie nach E. Schulze i) von verdünnten Mineralsäuren nicht bloß beim Kochen leicht total hydro- lysiert, sondern auch in der Kälte gelöst werden, daß sie sämtlich durch verdünnte Alkalilaugen bereits in der Kälte, rascher bei erhöhter Tem- peratur in Lösung gebracht und durch Oxydationsmittel leichter an- gegriffen werden als die Glukozellulose. Durch mikrochemische Be- obachtungen wurde festgestellt 2), daß Hemizellulosen nach kurzem zur Hydrolyse nicht ausreichendem Erhitzen mit verdünnter Salzsäure in Kupferoxydammoniak löslich werden. Endlich zeigen sie, durch kalte Natronlauge in Lösung gebracht und aus dieser durch Salzsäure und Alkohol gefällt, die für alle zelluloseartigen Kohlehydrate charakteristi- schen Färbungen mit Jodschwefelsäure und mit Chlorzinkjod. Das soeben geschilderte allgemeine Verhalten der Hemizellulosen findet sich bis auf den Umstand, daß sie als letzte hydrolytische Spalt- stücke keine Hexosen sondern Pentosen bilden, bei den Pentosanen wieder. Daher wurden diese nicht ohne Berechtigung von E. Schulze den Hemi- zellulosen beigezählt. Es hat sich jedoch eingebürgert, die Pentosen als eine eigene Klasse von Kohlehydraten anzusehen, was auch hier geschieht. Das Pentosan der Hölzer wird durch verdünnte Säuren leicht zu Holzzucker oder Xylose, C5Hi,j05, gespalten und wird daher als Xylan bezeichnet. Es bildet den Hauptbestandteil des dem Holze nach Extra- hieren mit kaltem Ammoniak und Wasser durch 5 bis 10 prozentige Natronlauge bei gewöhnlicher Temperatur entziehbaren und aus der alkalischen Lösung durch Ansäuern mit Salzsäure und Zusatz des mehrfachen Volums Alkohol in Form farbloser amorpher Flocken fäll- baren Holzgummis. Dieses wurde zuerst von Poumarede und Figuier^) aus dem Pappel- und Buchenholz dargestellt und von ihnen wie auch von Thomsen*) für Pektin gehalten. Von letzterem rührt die gebräuchliche Darstellungsmethode her. Koch 5) stellte die Spaltung des Holzgummis zu Holzzucker fest, welcher von Tollens und Wheeler^) als Pentose erkannt und als Xylose bezeichnet wurde. Der Gegenwart 1) Zeitschr. f. physiol. Chem. 16, p. 405 (1892). 2) E.Schulze, E.Steiger und W.Maxwell, Zeitschr. f. physiol. Ch. 14, 245 und 266 (1890). 3) Compt. rend. Acad. Sc. 23, p. 916 (1846), 4) Journ. f. pr. Chem. [2] 19, p. U6 (1879). 5) Ber. d. dtsch. chem. Ges. 20, p. 145, Referat (1887). 6) Tollens und Wheeler, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 22, p. 1046 (1889). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 335 des Xylans verdanken die Hölzer das Auftreten einer kirschroten Fär- bung in der Flüssigkeit, wenn man sie mit verdünnter Salzsäure in Gegenwart von Phlorogluzin kocht (Pentose-Reaktion) und die Bildung von Furfurol beim Destillieren mit Salzsäure. AVie bei den Gummiarten (I, p. 68) kann auch beim Holze der Pentosangehalt durch Wägung des erhältlichen Furfurolphlorogluzids unter Anwendung der Kröberschen Tabelle ermittelt werden. Doch ist dabei zu berücksichtigen, daß die Hölzer außer dem Pentosan auch andere Furfurol liefernde Substanzen, sogenannte Furfuroide enthalten i) wenn auch nicht in größerer Menge. Das Holzgummi (der Laubhölzer) ist beiläufig nach C5H8O4 zusammengesetzt. Die Laubhülzer enthalten davon 18 — 33 Proz., die Nadelhölzer bloß 6—9 Proz.2). In den Laubhölzern scheinen in zurücktretender Menge auch Methyl- pentosane vorzukommen. Man führt auf diese die Entstehung jenes .GH3 Methylfurfurols C4H20^ zurück, welches bei der Destillation solcher \CHO Holzarten mit Salzsäure neben Furfurol auftritt. Das Methylfurfurol- Phlorogluzid ist in Alkohol löslich, das analoge Furfurolprodukt unlöslich. Dies bietet ein Mittel zur Bestimmung des Methylpentosans der Hölzer neben Xylan. Sebelien3) fand: Xylan 19,06 Proz. 10,03 . 23,59 » 1 7,^24 » P. Klason^) fand das durch wiederholtes Auskochen von Fichten- holz mit großen Wassermengen ausgezogene Holzgummi — 1 0 Proz. des Rohmaterials — nur zu einem geringen Teile in Alkali löslich. Er heferte bei der Inversion 25 Proz. Pentose (Xylose oder vielleicht Arabinosej, 6 Proz. Mannose, Spuren von Galaktose und der Hauptmenge nach an- scheinend d-Glukose. Auch Tollens und Wheeler^) konnten aus einem Koniferenholze (Tanne) mittelst Alkali bloß sehr kleine Mengen von Holz- gummi gewinnen (0,4 Proz.), welches sich jedoch als Xylan erwies. Vor Im Holze der Methylpentosan Eiche 2,26 Proz. Fichte 4,70 » Birke 2,68 - Esche 2,95 » 1) W. Koch, Dissert. Freiburg 1909. Siehe auch im später folgenden Ab- schnitte über Pflanzenfasern. 2) Czapek, Biochemie d. Pflanzen 1913, I. 661 IT. u. 687. 3) Chem. Ztg. 30, p. 401 (1906). 4) Beiträge z. Kenntnis d. chem. Zus. des Fichtenholzes, Heft 2 d. Schriften des- Vereins d. Zellstoff- u. Papier-Chemiker. Berlin 1911. 5) Ann. d. Chem. 254, p. 320 (1889). 336 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. ihnen hatten schon Thomsen') und Schuppe 2) die geringe Ausbeute an Holzgummi aus Koniferen (2,23 Proz. aus Führe, 1,99 Proz. aus Tanne) konstatiert. Da sich das Gummi der Laubhölzer durch kochendes Wasser nicht extrahieren läßt, scheint tatsächlich in den Koniferen ein wasserlösliches vom Xylan verschiedenes Gummi vorhanden zu sein, welches noch näher zu untersuchen wäre. Das Lignin ist durch eine Anzahl von Reaktionen ausgezeichnet, welche als besonders charakteristisch für den Verholzungszustand der Zellwand, als maßgebend für die Deutung wichtiger Veränderungen der Holzsubstanz unter der Einwirkung einiger chemischer Agentien und als Orientierungsmittel für die Beurteilung der Konstitution des Holzes gelten. Farbenreaktionen. Anilin^) und seine Homologen, Metaphenylen- diamin und seine Homologen, a- und [i-Naphtylamin und eine große Zahl anderer Amine der aromatischen Reihe, alle in Form ihrer in Wasser gelösten Salze, färben verholzte Gewebe — jedoch nicht dauernd — gelb, Dimethylparaphenylendiamin*) rot, Thallinsulfat^) dauernd orangegelb ^j. Die Anilinreaktion wurde von Runge und Schapringer für einzelne Holzarten charakteristisch befunden, während Wiesner gezeigt hat, daß sie allen verholzten Geweben und Fasern gemeinsam ist ebenso wie die nachfolgende Phlorogluzinreaktion. Wiesner ist auch die Einführung dieses in die Pflanzenanatomie und die des Phlorogluzins in die Unter- suchung des Papiers auf Holzstoff zu danken. Bei Gegenwart von Salzsäure werden verholzte Gewebe von einigen Stoffen in sehr charakteristischer Weise gefärbt. Es färben: Indol — kirschrot'), Skatol und Carbazol — ebenso ^), Pyrrol — rot 9), Guajakol, KressoP*'), a-Naphtol, Thymol, Anisol, Anethol^*) — grün bis grünlichgelb, PhenoP^j ^nd Pyrogallol i3) — blau- i) Journ. f. pr. Chem. [2] 19, p. 14 6 (1889). 2) Dissert. Dorpat 1882, p. 23. 3) Runge, Poggendorffs Ann. 31, p. 63 (1834,; Schapringer, Dinglers Polytechn. Journ. 176, p. 166 (1863); Wiesner, Karstens bot. Untersuchungen 1, p. 120 (1867); v. Höhnel, Sitzungsber. d. Wiener Akad. d. Wissensch. 76, p. 527 (1877). 4) Wurster, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 20, p. 808 (1887). 5) Hegler, Flora 1899, p. 33. 6) Über andere hierher gehörige Farbenreaktionen siehe Czapek, Biochemie •der Pflanze, 1913, 1, p. 689 IT. und insbesondere Grandmougin, Ztschr. f. Farben u. Textilchemie 5, p. 32 (1906). 7) V. Baeyer, Ann. d. Chem. 150, p. 296 (1866). 8) Mattirolo, Zeitschr. f. wissensch. Mikroskopie 2, p. 354 (1885). 9) Ihl, Chem.-Ztg. 14, p. 1571 (1890). 10) Czapek, Biochemie d. Pflanzen. Jena 1913, I., p. 689. H; 1hl, Chem.-Ztg. 9, p. 266 (1885); Schaeffer, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 2, p. 91 (1869). 12) Runge, 1. c. 13) Wiesner, I.e.; Ihl, 1885, 1. c. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 337 grün, Brenzkatechin 1) — grünlichblau, Resorcini) — violett, Orzin 2) — rotviolett, Phlorogluzin i) — violettrot. Die Phlorogluzinreaktion ist eines der empfindlichsten und das häufigst angewendete Mittel zur Erkennung des Lignins. Die Reaktionen mit den einhydroxyligen Phenolen fallen besser aus, wenn man zu deren Lösungen etwas Kaliumchlorat bringt-'). Der Eintritt der Färbungen mit solchen Phenolen wird durch direktes Sonnenlicht beschleunigt und dabei werden auch die Farbtöne vertieft. Methylheptenon gibt in Gegenwart von Salzsäure eine rote*), Thiophen eine grüne ^), Glucal eine intensiv grüne ^) Färbung. Als Ursache der grünen bis blaugrünen Färbungen der Holzsubstanz mit Phenolen nahm man die Gegenwart des Koniferins an''), welches wohl von Tiemann und Haarmann im Kambialsafte der Koniferen ge- funden, aber niemals aus dem Holze isoliert worden ist. Neuestens vertritt P. Klason^) die Ansicht, daß das Lignin im wesentlichen ein polymerisiertes Kondensationsprodukt des Koniferylalkohols und Oxy- koniferylalkohols sei und daß diese die in redestehende Farben- reaktion bewirken. Die Phlorogluzin- und Anilinreaktion ist nach Singer 9) auf die Gegenwart von Vanillin im Holze zurückzuführen, während Ihl i") diese Ligninreaktionen als Zimtaldehydreaklionen an- sieht. Diese Deutungen werden jedoch durch Nickel ^i) und Seli- wanoffi2j verworfen, indem sie bloß zugeben, daß die verschiedenen Farbenreaktionen der verholzten Zellwand auf aromatische Aldehyde im allgemeinen hindeuten. Letztere Ansicht wird gestützt durch die Fähigkeit des Holzes, sich in Berührung mit einer Lösung von fuchsinschwefeliger Säure zu röten, aus Goldchlorid- und aus ammoniakalischen Silbersalz- lösungen die Edelmetalle, aus kochender Fehlingscher Lösung Kupro- oxyd, aus den gemischten Lösungen von Ferrichlorid und Kaliumferri- zyanid (rotem Blutlaugensalz) TurnbuUsblau abzuscheiden, und sie läßt sich auch vereinen mit der lösenden Wirkung, welche freie schwefelige Säure und deren sauere Salze auf den Ligninkomplex ausüben, endlich 1) Wiesner, I.e.; Ihl, 1885, I.e. 2) V. Lippmann, zit. bei Wiesner, I. c. 3) Tommasi, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 14, p. 1834 (1881); Molisch, Verh. d. zool.-bot. Ges. in Wien 1887, p. 30. 4) E. und H. Erdmann, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 32, p. 1213 (1899). 5) Ihl, Chem.-Ztg. 14, p. 1707 (1890;. 6) E. Fischer, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 47, p. 196 (1914). 7) Näheres hierüber bei Czapek, Ztschr. f. physiol. Chem. 26, p. 146ff. (1899). 8) Siehe weiter unten p. 34 4 f. 9) Monatsh. f. Chem. 3, p. 395 (1882). 10) Chem.-Ztg. 13, p. 432 und 569 (1889); 15, p. 201 (1891). 11) Ebenda 11, p. 1520 (1887). 12) Bot. Zentralbl. 45, p. 279 (1891). Wies ner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 22 338 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. auch mit dem Ausbleiben vieler Ligninfarbenreaktionen nach vorheriger Einwirkung von schwefeliger Säure, saueren Sulfiten, Hydroxylamin oder Phenyblhydrazin auf das Holz. Nach Czapek i) wird wenigstens die Phlorogluzinreaktion einzig und allein durch das von ihm aus Holz in minimalster Menge dargestellte Hadromal bewirkt, welches jedoch wegen zu geringer Ausbeute nur unvollkommen untersucht werden konnte und welches V. Gräfe 2] für unreines Vanillin hält. Daß der Farbenton der Phlorogluzinreaktion des Lignins mit dem Scharlachrot der analogen Vanillinreaktion nicht übereinstimmt, will V. Gräfe 2) durch das bei der Ausführung der Holzreaktion nicht zu vermeidende Auftreten des Brenzkatechins und des Methyl furfurols erklären. Die Menge der aldehyd- artigen Substanzen im Lignin, beurteilt nach der Kupferzahl und anderen numerisch feststellbaren Aldehydreaktionen, ist sehr gering. Einzelne der soeben angeführten Farbenreaktionen des Holzes, so die Wiesnersche Phlorogluzinprobe und die Wurstersche Reaktion hat man zur Bestimmung der Holzschliffmenge im Papiere verwendet. Aufeinanderfolgende Einwirkung von 1 prozentigem Kaliumpermanga- nat, Salzsäure und Ammoniak ruft Rotfärbung 3) hervor (Reaktion von Mäule). Bei Einwirkung von Chlor oder Brom bilden sich halogenierte Umwandlungsprodukte des Lignins, welche sich in einer Lösung von neutralem Natriumsulfit unter Orangerot- bis Braunrotfärbung lösen ^j. Die Grünfärbung durch konzentrierte Salz- oder Bromwasserstoffsäure führt V. Gräfe ^) auf Methyl furfurol und Koniferin zurück. Die Violett- färbung durch bloße Salzsäure bei einzelnen Hölzern wird durch das Vorkommen von Phlorogluzin in den Parenchymzellen erklärt^). Die Violettfärbung beim Erhitzen von Koniferenhölzern mit Essigsäureanhydrid und Schwefelsäure fCholestolprobe) rührt von dem in ihnen enthaltenen Harzen her, ist daher keine Ligninreaktion '^). Im Zusammenhange mit vorstehenden Farbenreaktionen seien auch die Anfärbungen der Holzsubstanz berührt. Verdickte Membranen ab- sorbieren manchmal Fuchsin*). Die Mittellamellen und die Schließhäute 1) Zeitschr. f. physiolog. Ghem. 27, p. 134 (1899). 2) Monatsh. f. Ghem. 25, p. 1004 ff. (-190 4). 3) G. Mäule, Verhalten verholzter Membranen gegen Kaliumpermanganat Stuttgart 1901. 4) Groß und Bevan, Zellulose. 1903, p. 104 f. und 195. 5) Monatsh. f. Ghem. 25, p. 987 (1904). 6) Lewakowsky, Justs botan. Jahresber. 1882, I., p. 422. 7) Morawski, Ghem. Zentralbl. 1888, II., p. 1630. Bezüglich der nur schwachen Färbung des Schwimmholzes von Aeschynomene aspera mit Anilinsulfat und mit Phorogluzin-Salzsäure siehe Hancock u. Dahl, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 28, p. 1538 ff. (1893). Daß dieses Holz die Lignin-Farbenreaktionen gar nicht zeigen soll, wie Gzapek (Biochemie d. Pflanzen I [1913], p. 692) zitiert, ist nicht richtig. 8) Czapek, Biochemie d. Pfl. 1913, p. 692. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 339 der Tüpfel im Koniferenholz werden durch Rutheniumrot, Anilinblau und Hämalaun lebhaft gefärbt i). Die sich häufig mit der Verholzung deckende Gelbfärbung von Zell- wänden durch salpetersaure Lösung von Ammoniummolybdat ist wohl durch eingelagerte Phosphate und Kieselsäure bedingt 2). Überführung des Lignins in Lignosulfonsäuren. Seit 1874 war Zellulose im Handel, welche von C. D. Ekraan bei Bergvik in Schweden durch Erhitzen von Holz mit einer Lösung eines sauren Sulfits nach einem geheim gehaltenen Verfahren erzeugt wurde 3). Die Fabrikation der »Sulfitzellulose« nach dem Mitscherlichschen Ver- fahren durch Erhitzen von Koniferenholz mit einer Lösung von Kalzium- und Magnesiumbisulfit in geschlossenen Gefäßen auf 125° G und darüber hat erst später eingesetzt. Bei der Einwirkung der Sulfitlauge auf das Holz wird der Ligninanteil gleichzeitig durch Anlagerung von saurem Sulfit an doppelte Kohlenstoff-, vielleicht auch Kohlenstoff-Sauerstoff- bindungen des Ligninkomplexes und Loslösung desselben von der Zellu- lose in lösliche »lignosulfonsaure« Salze übergeführt und so die Isolie- rung der Glukozellulose als Lösungsrückstand ermöglicht. Auch die Hemizellulosen und Pentosane gehen dabei in Form ihrer hydrolytischen Spallprodukte in Lösung. Nachgewiesenermaßen wird unter Umständen durch das Erhitzen mit Bisulfitlösung ein allerdings kleiner Anteil selbst der echten Zellulose hydrolysiert. Die Sulfitablauge repräsentiert somit eine sehr kompliziert zusammengesetzte Mischlösung von Magnesium- und Kalziumsalzen der allem Anscheine nach nicht einheitlichen Lignosulfon- säuren und relativ kleinen Mengen von d- Glukose, Mannose, Galaktose, Xylose, Methylpentose und verschiedenen sekundären Umwandlungs- produkten der primär entstandenen Substanzen: Furfurol, Methyl- furfurol usw. Diese Abfallauge der Zellulosefabriken wurde wiederholt eingehend untersucht, um zu Aufschlüssen über die Natur des Lignins zu gelangen. Je nach der Provenienz der Laugen und der Art ihrer durch die kolloidale Beschaffenheit der Produkte sehr erschwerten Auf- arbeitung wurden hierbei recht abweichende Ergebnisse zu Tage ge- fördert. Lindsey und Teilens^) geben auf Grund der Analysen einiger von ihnen aus der Sulfitablauge dargestellte Präparate, denen — wie sie selbst zugeben — die Merkmale der Homogenität fehlten, den zugehörigen 1) Czapek, Biochemie d. Pfl. 1913, p. 692. 2) Geneau de Lamarliere, Bull. Soc. Bot. 49, p. 183 (1902); Czapek, Biochemie d. Pfl. 1913, p. 681. 3) Peter Klason, Tekn. Tidskrift 1893, p. 17; Schriften des Vereins der ZellstofT- und Papier-Chemiker, Heft 2: P. Klason. Beitr. z. Kenntn. d. ehem. Zu- sammensetzung d. Fichtenholzes, Berlin 1911. 4) Ann. d. Chem. 267, p. 341 (1892). 22* 340 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Sulfonsäuren die Formeln G24H24(CH3)2SOi2, C24H24(CH3;2SOi2 + 'IV2H2O, ^24^24(^13)28010 oder C24H2o(CH3)2SOio, endlich einer von ihnen dar- gestellten bromierten Substanz C24H22(GH3)2Br4SOii und berechnen für den der zweiten Substanz entsprechenden schwefelfreien Ligninstoff die Zu- sammensetzung C24H24(CH3)20i2 resp. C24H26(CH3)20i2(?) oder auch C26H30O10. Die letzte dieser Formeln stimmt in grober Annäherung mit der Zusammensetzung der später zu besprechenden Ligninsäure Langes i). Streeb2) gibt für ein von ihm aus Sulfitablauge dargestelltes Kalziumsalz die Zusammensetzung C36H48S2022Ca2 = C33ll39(CH3)3S2022Ca2. Dieses spaltet ebenso wie die vorher angeführten Produkte seinen in Form von Schwefeligsäureresten — SO3H gebundenen Schwefel nur schwierig voll- ständig ab. Streeb erhielt daraus durch Erhitzen mit Kalkmilch unter Druck das Kalziumsalz einer »Ligninsäure« C3eH4QOi2 oder C3,jH440i4, welche sich sehr ähnlich verhält wie die von demselben Autor aus Fichtenholz durch Alkali erhaltenen Säure. Seidel sowie Seidel undHanak^] stellten fest, daß der Schwefelgehalt der durch Kochsalz oder Magnesiumsulfat aussalzbaren und Leimlösung fällenden Lignosulfonsäuren von 9,88 Proz. bis 5,5 Proz. variierte, je nachdem sie von schlesischen Ritter-Kellner- Laugen oder von niederösterreichischen und englischen Ablaugen aus- gingen. Der niedrigere Schwefelgehalt nähert sich der von Lindsey und ToUens, der höhere der von Streeb angegebenen Zusammen- setzung. Endlich liegt eine eingehende Untersuchung von Peter Klason*) über die aus Fichtenholz erhältliche Lignosulfonsäuren vor. Durch Aus- salzen mittelst Chlorkalzium konnte er die Hälfte der organischen Sub- stanz einer mit GaC03 neutralisierten Sulfitablauge als Kalziumsalz zur Ausscheidung bringen. Dieses Salz wurde in einer im Originale ein- zusehenden Weise in ein Baryumsalz übergeführt, dessen empirische Zusammensetzung annähernd durch die Formel C36H32(OCH3)40i3S2Ba wiedergegeben wird, während die Molekulargewichtsbestimmung ungefähr zur Molekularformel (G4oH440i7S2Ba)6 führte. Das korrespondierende Kalziumsalz enthielt eine Hydroxylgruppe und weder aldehydischen noch Ketonsauerstoff. Das zugehörige schwefelfreie Lignin wäre G40H42O1]. Klason stellt sich vor, daß ein solcher Stoff durch Kondensation von 2 Molekülen Koniferylalkohol (GH3OJ . G6H3(OH)— GH = GH— GHjOH und 2 Molekülen Oxykoniferylalkohol entstehen und sich dann polymerisieren könnte: 2G10H12O3 -{- 2 G10H12O4 = G40H42O11 + 3 H2O. Zu dieser An- nahme hatte er schon durch die bekannten oben besprochenen Farben- 1) Zeitschr. f. physiol. Cham. 14, p. 15 (1890). 2) Dissert. Göttingen -1892. 3) Mitt. des technol. Gewerbemuseums in Wien 7, p. 219 und 283 (1897). 4) Beitr. z. Kenntn. d. ehem. Zus. d. Fichtenholzes im 2. Heft d. Schriften des Vereins d. Zellstoff- u. Papierchemiker. Berlin 1911. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 341 reaktionen der Holzsubstanz mit Phenolen und Salzsäure Anlaß, welche bereits vor ihm im Sinne des Vorhandenseins des Koniferins oder richtiger von Koniferylresten im Holze gedeutet worden waren. Koniferylalkohol ist leicht zu Vanillin oxydierbar. Das wiederholt beobachtete Auftreten minimaler Mengen des letzteren im Holze und auch in den Sulfitablaugen wäre durch die Annahme der Präexistenz von Koniferylresten im Holze zu erklären. Daß die Sulfitablauge nach Entfernung des überschüssigen Kalziumsulfits zwar die Vanillinreaktionen mit Phlorogluzinsalzsäure, Pyrolsalzsäure, Anilinsulfat usw. gibt, nicht aber die Koniferinreaktionen und daß beim gereinigten lignosulfonsauren Kalzium sogar auch die Vanillinreaktionen ausbleiben, erklärt Klason teils durch die erfolgte Addition von Bisulfit an die doppelten Kohlenstoffbindungen, teils durch die Annahme, daß die vanillinähnliche Substanz jenem Ligninanteile an- gehört, welcher durch Kalziumchlorid nicht gefällt wird. Er ist übrigens der Ansicht, daß die chromogenen Ligninstoffe im Holze nur in sehr untergeordneten Mengen enthalten sind. Auf Klasons Beobachtungen über Extraktion einer Koniferylsubstanz aus Holz durch Alkohol wird weiter unten eingegangen werden. Überführung des Lignins in Ligninsäure. Während kalte verdünnte Alkalilaugen dem Holze, abgesehen von wasserlöslichen Sub- stanzen, im wesentlichen bloß das Holzgummi entziehen i), nimmt die Menge des in die Lauge übergehenden Holzanteiles um so mehr zu, je größer die Konzentration der Lauge und je höher die angewendete Tem- peratur ist^). Bei schonenderer Behandlung geht zunächst die Nicht- zellulose, bei gesteigerter Temperatur und Konzentration der Lauge auch der weniger widerstandsfähige Teil der Holzzellulose in Lösung. Auf der Einhaltung der Bedingungen, welche ausreichen, um praktisch die gesamte Nichtzellulose in lösliche Verbindungen umzuwandeln und dabei den Zellulosekomplex am wenigsten zu gefährden, beruht die Fabrikation der »Natronzellulose«, deren Anfänge in die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurückreichen. Sie wurde später durch die Sulfitzellulosefabrikation zurück- gedrängt. Lange 3) erhielt durch Einwirkung von etwa 50 prozentiger Kaulilauge auf gereinigtes^) Holz der Buche, Eiche und Tanne neben 64 Proz., 61 — 63 Proz. und 52 — 55 Proz. Zellulose übereinstimmend die Kalium- salze zweier »Ligninsäuren« und aus diesen die Ligninsäuren selbst und zwar an beiden zusammen aus Buchenholz 12 Proz., aus Eichenholz 1) Siehe oben p. 334. 2) Tauß, Dinglers polytechn. Journ. 276, p. 411 ff. (1890). Die Versuche von Tauß erstreckten sich bloß auf Fichtenholz. 3) Ztschr. f. physiol. Chem. 14, p. 15 und 217 (1890). 4) D. h. durch Wasser, Salzsäure, Wasser, Alkohol, Äther, Ammoniak, ver- dünnte kalte Lauge, Wasser, Salzsäure, Wasser, Alkohol und Äther erschöpfend be- handeltes Holz. 342 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 1 4 Proz. Beide Ligninsäuren waren aus ihren alkalischen Lösungen in Form brauner Flocken fällbar, beide unlöslich in Wasser und in Äther, die eine löslich in Alkohol, die andere darin unlöslich. Die alkohollösliche Säure verliert durch Lösen in Lauge und Ausfällen mit Schwefelsäure ihre Löslichkeit. Lange sieht daher beide Ligninsäuren trotz ihrer um 2 — 3 Proz. Kohlenstoff abweichenden Zusammensetzung als im wesent- lichen identisch an. Beide zeigen huminähnliche Eigenschaften, bei ver- schiedenen Darstellungen wechselnde Basizität und liefern Benzoylver- bindungen inkonstanter Zusammensetzung. Sie sind daher chemisch nicht genügend charakterisiert und eignen sich darum, wegen der relativ geringen Ausbeute, in welcher sie gewonnen wurden, und auch aus anderen Gründen, kaum zu irgend welchen Schlußfolgerungen über die Natur des Lignins. Den Ligninsäuren von Lange stehen die Produkte nahe, welche Streeb^) aus den alkalischen Ablaugen der Natronzellulose- fabrikation durch Säuren als braune Pulver gewann. Bei einem mittleren Methylgehalte von 5,88 Proz. zeigten sie eine beiläufig den Formeln C36H44O14 und C36H40O12 entsprechende Zusammensetzung 2). Sie erwiesen sich als unlöslich in Wasser, Äther, Benzol, Chloroform, mehr oder weniger löslich in Alkohol, größtenteils löslich in Essigäther, leicht löslich in Alkali- laugen und Ammoniak, schwerer löslich in Alkalikarbonatlösungen. In einer durch Erhitzen von Fichtenholz mit Natronlauge unter Zusatz von Natriumsulfid entstandenen technischen Ablauge fand P. Klason^) einen Teil der Kohlehydrate des ursprünglichen Materials in Lakton- säuren (Metasaccharinsäure u. Saccharinsäurej umgewandelt und daneben Ameisen-, Essig- und Ligninsäuren und zwar, bezogen auf die gelöste orga- nische Substanz, in gleicher Reihenfolge 32,6 Proz., 7 Proz., 0,7 Proz., 3 1 ,3 Proz. nebst23,2 Proz. ätherlöslicher Substanz nichtnäherbeslimmter Art. Methoxylgehalt des Lignins. Benedikt und Bamberger^) erhielten durch Erhitzen von Buchenholzspänen mit Jodwassersloffsäure vom spezifischen Gewichte 1,7 präparativ 10 Proz. Methyljodid und konnten mittelst des Verfahrens von Zeisel^) das in allen Hölzern vor- handene durch Jodwasserstoff abspaltbare Methyl, welches im Holze als Methoxylgruppe ( — 0 — GH3) präexistiert, quantitativ bestimmen. Sie bezeichnen als »Methylzahl« den Gehalt an durch Jodwasserstoff ab- 1) Dissertation. Göttingen 1892, p. 25£F. 2) Bezüglich ähnlich zusammengesetzter Säuren, welche Streeb durch Ein- wirkung von Ätzkalk auf lignosulfonsaures Kalzium erhielt, sielie oben p. 340. 3) Verh. d. Vereins d. Papier- u. Zellstoffchemiker 1908, p. 3'.; Wochenbl. f. Papierfabrikation 40, p. 163 (1909); Beiträge z. Kenntnis der ehem. Zusammensetzung des Fichtenholzes. 1911, p. 13. 4) Monatsh. f. Chem. 11, p. 260 (1890). 5) Ebenda 6, p. 919 (1885). Sechzehnter Abschnitt, Hölzer, 343 spaltbarem Methyl in je 1000 Gewichtsteilen Holz. Sie konnten fest- stellen, daß die Methylzahl der Hölzer durch erschöpfendes Auslaugen mit Wasser, Alkohol und Äther nicht geändert wurde, daß reine Zellu- lose (Baumwolle, Filtrierpapieri keine Methylzahl zeigt, Sulfitzellulose eine solche von 3,4, die von ihnen untersuchten Hölzer in getrocknetem Zustande 20 — 31, das Holzgummi des Buchenholzes 13,2, das zugehörige Buchenholz 26,2. Sie schließen hieraus, daß das Methoxyl der Hölzer weit überwiegend ihrem Ligninanteile zugehört. Ihrem Vorschlage, den Ligningehalt der Hölzer durch deren Methylzahl zu messen, stand damals entgegen, daß nicht ermittelt war, inwieweit die Methylzahl des Lignins je einer Holzart konstant sei. Eine derartige Feststellung hat eine von der Methylzahl unabhängige genügend sichere Ligninbestimmung etwa im Wege einer genauen Zellulosebestimmung zur Voraussetzung. Zur Zeit der Untersuchung von Benedikt und Bamberger war eine einwand- freie Methode zur Ermittelung der Zellulosemenge nicht bekannt. Das F. Schulz esche Verfahren, das ihrer Berechnung der Methylzahl des Eichenlignins (28,6) zugrunde gelegt wurde, hat sich ja später als un- zulänglich erwiesen. Diese Schwierigkeit besteht auch heute noch insofern, als das relativ beste Zellulosebestimmungsverfahren von Croß-Renker i) gerade in seiner Anwendung auf Hölzer nicht befriedigt hat. Falls sich in Zukunft ergeben sollte, daß nicht nur die Methylzahlen des Lignins verschiedener Holzarten nicht identisch seien, sondern auch die Methyl- zahl je einer Holzart von klimatischen und standortlichen und vielleicht auch anderen Verhältnissen beeinflußt werde, dann erschiene der von Benedikt und Bamberger eingehaltene Vorgang, einen von F. Schulze an einem Spezimen Eichenholzes unbekannter Herkunft ermittelten Lignin- gehalt und die von ihnen an irgend einem anderen Eichenholze aus- geführte Methylbestimmung nicht nur zur Berechnung der Methylzahl des Eichenlignins im allgemeinen, sondern auch der Methylzahlen anderer Hölzer zu verwenden, völlig unzulässig. Es muß allerdings hervorgehoben werden, daß Benedikt und Bamberger bloß von einer »hypothetischen Methylzahl des Lignins« sprechen und damit die Berechtigung wenigstens eines Teiles der hier vorgebrachten Einwände stillschweigend zugegeben haben. Die ganze Frage wird noch verwickelter, wenn man berück- sichtigt, daß auch dem Holzgummi eine, vielleicht inkonstante, Methylzahl zukommt, daß der Holzgummigehalt verschiedener Holzarten ein wechseln- der ist, daß nach Klason^) das Holzgummi der Nadelhölzer in seiner chemischen Beschaffenheit verschieden ist von dem der Laubhölzer und daß die Methylzahl des Holzgummis mit der des Lignins nicht zusammen- geworfen werden sollte. Nach dem Gesagten sind die nachstehenden 1) Siehe p. 331. 2) Siehe oben p. 335. 344 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Ergebnisse der Untersuchung von Benedikt und Bamberger nur mit den gebotenen Vorbehalten hinzunehmen. Die Methylzahlen ein und derselben Holzgattung zeigen meist nur geringe Abweichungen. Die grüßten Differenzen für Stammholz sind bis- her bei der Rotbuche und beim Walnußbaume beobachtet worden. Das Holz aus der Nähe der Stammesachse ist methylreicher als das der jüngeren Jahresringe, das der Äste meist methylreicher als das des Stammes. Bezüg- lich der einzelnen Werte sei auf die umfangreiche Tabelle in der zitierten Ab- handlung der genannten Autoren verwiesen. Aus dieser Zusammenstellung könnte noch entnommen werden, daß die Methylzahl der Nadelhölzer im allgemeinen merklich niedriger liegt als die der Laubhölzer. Sie beträgt bei diesen 22,7 (Nußbaum, Stamm) bis 30,6 (Ahorn, Stamm), bei jenen 1?,9 (Lärche, Stamm) bis 24,5 (Tanne, Stamm) und 25,9 (Fichte, aus dem Zentrum des Stammes). Die oben erhobenen Einwände gelten auch bezüglich der von Gieslari) auf Grund von Methoxylbestimmungen durch- geführten Ermittelung der Ligningehalte einer großen Zahl von Nadel- hölzern, dessen Ergebnisse im Originale und in dem zitierten Referate nachzusehen sind. Ein Teil des Ligninmethoxyls wird schon durch Kochen des Holzes als Methylalkohol abgespalten, der hier gleichzeitig mit Essigsäure auf- tritt i), ein anderer anscheinend etwas größerer Teil geht beim Kochen des Holzes mit Natronlauge unter Zusatz von Natriumsulfid (Sulfatzellulose- erzeugung) als Methylalkohol, Melhylmerkaptan und Dimethylsulfid in die Ablauge über. Immerhin ist auch dieser Anteil nicht gerade groß. Nach Bergström und Fagerlind^) beträgt für <000 Gewichtsteile Nadelholz die so entstehende Menge Methylalkohol -13 Gewichtsteile neben 0,4 Ge- wichtsteilen Methylsulfid. Der abgeschiedene Methylalkohol erwies sich als schwach azetonhaltig. Selbstverständlich konnte auch das Auftreten von geringen Mengen von Methylalkohol neben etwas Essigsäure beim Erhitzen des Holzes mit Bisulfiten konstatiert werden 3). Eine größere technische Bedeutung kommt jenem Methylalkohol zu, der in relativ großer Menge bei der trockenen Destillation des Holzes gebildet wird*). Koniferylverbindungen aus dem Lignin. Durch oftmalige Ex- traktion von mit Äther vorgereinigtem Fichtenholzschlifl abwechselnd mit ■1) Mitteilungen a. d. forstl. Versuchswesen Österreichs, 23. Heft, Wien 1897; Zentralbl. f. Agrikulturchemie 28, p. 250 (1899). 2) Bergström, Papierfabrikant 8, p. 506 (1910), zitiert in C. G. Schwalbe, Chemie d. Zellulose. 1911, p. 395. 3) Papierfabrikant 7, p. 27, 78, 104 und 129 (1909); 8, p. 970; C. G. Schwalbe, 1. c; vgl. Klason, Verh. d. Vereins d. Papier- u. Zellstoffchemiker 1908, p. 34; C. G. Schwalbe, 1. c. 4) C. G. Schwalbe, 1. c, p. 416 und M. Klav, Technologie der Holzverkohlung, Berlin 1903.! Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 345 Wasser und mit Alkohol isolierte P. Klasoni) zwei harzartige, in Wasser wenig lösliche Substanzen, von denen die eine in ihrer Zusammensetzung und Molekulargrüße dem dinieren Koniferylalkohol (GioHj 203)2, nahe kam, die andere sich — weniger befriedigend — einem dimeren Oxykoniferyl- alkohol (CjoHj 204)2, näherte. Die erstangeführte Verbindung gab gleich dem Koniferylalkohol bei der Oxydation mit Chromsäure Vanillingeruch. Von beiden Substanzen wurden im rohen Zustande zusammen 2 Proz. vom Gewichte des Holzschliffs gewonnen. Konstitution des Lignins und des Holzes. Die inkonstante Zusammensetzung der Hölzer und die Inhomogenität der Lignosulfon- säuren, welche aus je einer bestimmten Holzart entstehen, genügen, um das Lignin des Charakters einer einheitlichen Substanz zu entkleiden. Der Kollektivbegriff »Lignin« umfaßt gegenwärtig charakteristische aldehyd- artige Stoffe, die das am Holze festgestellte, jedoch quantitativ zurücktretende Reduktionsvermögen der verholzten Zellwand, einen Teil ihrer Farbenreaktionen und die Fähigkeit der losen Bindung von schwefe- liger Säure bedingen, ungesättigte Verbindungen mit mehrfachen Kohlen- stoffbindungen als Ursache der Addition von freien Halogenen und z. T. auch der stabileren Anlagerung von schwefeliger Säure, zyklische Verbin- dungen als Muttersubstanzen insbesondere der zahlreichen bei der trockenen Destillation des Holzes auftretenden aromatischen Verbindungen, Methoxyl- verbindungen und endlich Stoffe, welche bei der trockenen Destillation Anlaß geben zur Entstehung von Essigsäure. Die tatsächlich vorhandenen Kompo- nenten des Lignins, welche man nur zum geringsten Teile isolieren konnte, werden unzweifelhaft mehrere der aufgezählten Merkmale in sich ver- einigen. So ist das Vanillin, falls es als solches wirklich im Holze vor- handen ist und nicht während der Präparation sekundär aus anderen nativen Ligninbestandteilen erzeugt wird, ein zyklischer methoxylhaltiger und gleichzeitig chromogener Aldehyd. Aber gerade von diesem ist es gewiß, daß er nur in äußerst minimalen Mengen auftritt, so daß selbst seine Sicherstellung als Ligninbestandteil uns unbelehrt läßt über die weit überwiegende Menge der sonstigen Ligninstoffe. Auch Klasons Koniferylabkümmlinge machen, soweit gegenwärtig ihre Kenntnis reicht, nur einen — allerdings ansehnlicheren — Bruchteil des Lignins aus. Sie sind keine Aldehyde, wohl aber ungesättigte methoxylhaltige aroma- tische, somit zyklische Verbindungen ungesättigten Charakters, welche befähigt sind, schwefelige Säure fest zu binden. Diese und andre bis nun unbekannt gebliebene Komponenten des Lignins treten an- scheinend in den Hölzern in variablen Mengenverhältnissen auf, ohne sich gegenseitig oder auch die Kohlehydratkomplexe des Holzes chemisch 1) Siehe p. 340 u. 343. 346 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. ZU binden. Diesen Standpunkt nimmt Klason ein und nähert sich da- mit der Ansicht von H. Wislicenus i), der das Lignin als durch das Kolloid Zellulose regellos aus dem Kambialsafte adsorbiert ansieht. Eine derartige Auffassung der Beziehungen zwischen den Kohlehydraten, ins- besondere den Zellulosen des Holzes und dem Lignin, bedeutet in gewissem Sinne eine Rückkehr zu der alten Anschauung von Payen, der- zufolge die Verholzung der Zellwandung in einer Inkrustation oder Einhüllung der ursprünglichen Zellulose durch fremde Stoffe besteht. Klason war ursprünglich der Meinung gewesen, daß im Holze im wesentlichen giukosidartige Verbindungen von Zellulose und anderen Kohlehydraten mit Ligninstoffen vorliege, ähnlich wie Lange u. a., ver- anlaßt durch die Tatsache, daß im Holze die Zellulose ihre charakte- ristischen Reaktionen und die ihr eigentümliche Lüslichkeit in Kupfer- oxydammoniak erst dann zeigt, wenn das Lignin entfernt oder an- scheinend durch Einwirkung von hydrolytisch wirkenden Agentien dessen Bindung an die Kohlehydrate gelöst worden ist, von Estern der Zellu- lose mit Ligninsäuren sprachen. Indes muß doch gesagt werden, daß eine vollkommene Klärung der Ansichten über die Konstitution des Holzes noch keineswegs erreicht wurde. Die Bestimmung der Summe der Zellwandbestandteile oder Roh- faserbestimmung. Zumeist wird noch das Verfahren von Henneberg und Stohmann (Weender Verfahren) verwendet. Darnach werden 3 g der lufttrockenen zerkleinerten Substanz, deren Wassergehalt in einem gesonderten Anteile zu bestimmen ist, mit 200 ccm Schwefelsäure von 1,25 Proz. 1/2 Stunde gekocht. Der nach dem Absetzen und Dekantieren erhaltene Lüsungsrückstand wird zweimal mit 200 ccm kochenden Wassers dekantierend gewaschen. Das nach dem Absetzenlassen der vereinigten Dekantate in einem hohen Zylinder erhaltene Sediment wird mit der Hauptmenge des Ungelösten vereinigt, 1/2 Stunde mit 1 ,25 proz. Kali- lauge gekocht, durch ein gewogenes Filter filtriert, mit heißem und kaltem Wasser, schließlich mit Alkohol und Äther gewaschen, getrocknet und gewogen. Der Filterinhalt weniger Asche ist die Rohfaser oder Holzfaser. Bezüglich zeitsparender Ausführungsformen wie auch anderer Methoden der Holzfaserbestimmung muß auf analytische Handbücher verwiesen werden 2). 1) Zeitschr. f. Chem. u. Ind. d. Kolloide, Heft 1 u. 2 (1910;; Tharandter Jahr- buch 60, p. 313 ff. (1909). 2) In J. König, Die Untersuchung landwirtschaftlich wichtiger Stoffe, Berlin 1911, p. 290 ff. finden sich die Ausführungsformen der Holzfaserbestiramung von Holdefleiß und von Wattenberg wie auch die Methode von J.König eingehend beschrieben. Sechzehntei" Abschnitt. Hölzer. 347 Von den Inhaltsstoffen oder Saftbestandteilen des Holzes, welche teils die Lumina der verholzten Zellen erfüllen, teils die Zell- wände imbibieren oder auch in den Gewebsspalten abgelagert sind, kommt in technischer Beziehung bloß einigen Gerb- und Farbstoffen ge- nügende Bedeutung zu, um hier besprochen zu werden. Holzgerbstoffe ^) finden sich in größeren Mengen, zumeist begleitet von ihren dunkler gefärbten Oxydationsprodukten, namentlich in älteren Hölzern. Von solchen Gerbstoffoxydaten rührt die auffällig dunkle Färbung des Kerns einiger Hölzer her, so des Akazienholzes, und das Nach- dunkeln der Hölzer beim Altwerden , so des Eichenholzes. Vielleicht hängt auch die Rotholzbildung bei der Eiche und Tanne mit einer oxydativen Veränderung von Gerbstoffen zusammen-). Häufig haben sich die Markstrahlen gerbstoffreicher erwiesen als die anderen Anteile des Holzes. Das gerbstoffreichste Holz ist das von Schinopsis Balansae und Lorentxii (Quebracho Colorado des Handels) mit 15,7 Proz. Gerbstoffs), Im Kastanienholze fand Trimble 7,85 Proz. Gerbstoff. Als relativ gerb- stoffreich gelten das Holz der Eiche, dem die Hölzer der Erle, Weiß- buche, Lärche, Birke, dann das Gelb- und Mahagoniholz folgen. Die Gerbstoffe der Hölzer haben sich in einzelnen Fällen verschieden er- wiesen von den Gerbstoffen anderer Teile derselben Baumart, insbesondere von den Rindengerbstoffen. Die Holzgerbstoffe zeigen die allgemeinen Gerbstoffeigenschaften : Löslichkeit in Wasser, Alkohol, wohl auch in wasserhaltigem Äther, zusammenziehenden Geschmack, adstringierende Wirkung auf die Schleim- häute, blauschwarze bis grüne Färbung oder Fällung durch Ferrisalze, Fällbarkeit durch Kaliumbichromat, Eiweiß, Alkaloide, Autoxydation im freien Zustande und namentlich in alkalischer Lösung unter Dunkelfärbung, Reduktionswirkung auf alkalische Lösungen der Edel- und Halbedel- metalle und auf Fehlingsche Lösung und Bildung von Adsorptions- Verbindungen mit tierischer Haut (Gerbung). Bei der trockenen Destillation und der Kalischmelze liefern auch die Holzgerbstoffe teils Pyrogallol, teils Brenzkatechinund Protokatechusäure. Inwieweit sie beim Kochen mit Säuren Zucker abspalten oder sich in Phlobaphene (Gerbstoffrot) umwandeln scheint meist nicht festgestellt. Auch die Zusammensetzung der Holzgerb- stoffe ist in vielen Fällen nicht genügend sicher ermittelt. Mitunter werden die Gerbstoffe der Hölzer wie auch andere Gerbstoffe von derGallussäure und von der aus dieser durch Oxydation entstehenden Ellagsäure begleitet. ^] Czapek, Biochemie der Pflanzen, 1905, II., p. 569ff.; Abderhalden, Biochemisches Handlexikon, 1912, VII., p. 1— 32; daselbst auch umfassende Literatm-- angaben. 2) E. Mer, Compt. rend. Acad. Sc. 106, p. 376 (1887). 3] F. Jean, Bull. soc. bot. 28, p. 6 (1875). 348 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Übersicht der Holzgerbstoffe. Holzart Gerbstoff Anmerkung Eichenholz i). Eichenholzgerbsäure (Quer- Bestimmt verschieden vom zin, Querzinsäure) EichenrindengerbstofF, gibt C15H12O9+2H2O mit verdünnten Mineral- säuren gekocht, ein Phlo- baphen (Gerbstoffrot). Kastanienholz2). Kastaniengerbsäure, Die Kastaniengerbsäure Ellagensäure, Ci4H,oOio, enthält je nach der Dar- EUagsäure, Ci^HgOg, stellungsweise 51 ,8 bis 53,63 Gallussäure, C7H6O5, Proz. Kohlenstoff und 3,69 Tannin, vermutlich Pentadi- bis 4,7 Proz. Wasserstoff. galloyl-d-Glukose3). Die Ellagensäure geht beim Erhitzen mit "Wasser auf i40°C in EUagsäure über. Mahagoniholz*), Holz von Kristallisiertes Katechin, Gibt bei der trockenen Acacia Catechu. C15H14OG. Destillation Brenzkatechin, bei der Kalischmelze Proto- katechusäure und Brenz- katechin. QuebrachoholzS). Quebrachogerbsäure Nebenstehende Formeln C43H50O00 (?) oder gelten vielleicht bloß für den Ci6H,407(OGH3) (?) Gerbstoff der Quebracho- rinde und sind auch an sich unsicher. Zur Orientierung über die Konstitution der aufgezählten Substanzen mögen nachstehende Strukturformeln dienen: G— COOK GH Hg/\cH HCj^^GH Jcoii GOH GOH Gallussäure C— COOK GH HG,^^CH Hg/\gH hüg'^^goh hoc HG^^^^COH GOH HG GOH GOH Pyrogallol Protokatechusäure Brenzkatechin i) Böttinger, Ann. d. Chem. 238, p. 369 (1887); 240, p. 345 (1887); 259, p. 132 (1890); 263, p. 110 (1892); Körner, Ztschr. f. angew. Chem. 19, p. 206 (1906); Jedliczka, Chem. Zentralbl. 1909, I., p. 1519. 2) Trimble und Peacock, Am. Chem. Journ. 15, p. 344 (1893); Dietrich, Vierteljahrschr. f. Pharm. 16, p. 196 (1866); Rochleder, Journ. f. pr. Chem. 100, p, 346 (1867); Luca, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 14, p. 2231 (1881); Naß, Justs bot. Jahresber. 1, p. 143 (1884); Trimble, Am. Journ. Pharm. 66, p. 299 (1894); Körner, Ztschr. f. angew. Chem. 18, p. 206 (1906). 3) Siehe p. 142. 4) Cazeneuve, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 8, p. 828 (1875), 5) Trimble, The Tannins 2, p. 74: Abderhalden, Biochem. Handlexikon, 1912, 7, p. 24. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 349 COH GH 0 C CO— 0 C HOC:/\gH H0C^/\c/\gH2 Hg/\g G^^GOH HGl^ fc— GHOH— cL Ig GH2 HOgL j'c-O-GO-oL 1'gOH GH GOH COH GH Katechin Ellagsäure Chromogene und Farbstoffe in Hölzern. Hierbei kommen insbeson- dere die »Farbhölzer« des Handels in Betracht: Blauholz (Gampecheholz, Blutholz, Log wood, Kernholz von Haematoxijlon Campecheamim L.), Fernambuckholz, (echtes Brasilienholz, Pernambuckholz, Holz der Caes- alpinia echinata Lam.), die weniger geschätzten Kernhölzer anderer Gaesalpiniaarten (C. crista L., C. bijuga Siu., C. bicolor, C. H. Wright, C. hrasiliensis Siv., C. tinctoria Benth.J, welche als westindische Rot- hölzer zusammengefaßt werden, das ostindische Rotholz (Sappanholz, fälschlich Japanholz), das Gamwood (Gamholz^ Gabanholz, Cambaiholz, Kernholz der westafrikanischen Baphia nitida Afxel.)^ das rote Santel- holz (Galiaturholz, Kernholz von Pterocarpus santalinus L. fil. Ost- indiens, Ceylons und der Philippinen), das afrikanische Santelholz (Bar- wood, Holz von Pterocarpus santalinoides VHerit. im tropischen Westafrika), das Amarantholz (Kernholz der südamerikanischen Copaifera hracteata Benth., Violettholz, Purpurholz, blaues Ebenholz), das echte Gelbholz (gelbes Brasilholz, echter Fustik, alter Fustik, Kernholz von Chlorophora tinctoria L., Maclura tinctoria Don im tropischen Amerika), das Fisetholz (ungarisches Gelbholz, junger Fustik, Holz des in Süd- europa einheimischen Perrückenstrauchs), das Holz von Rhns rhodan- thema, das Quebrachoholz, das Jackholz (Holz von Artocarpus iniegrifolia, -»Jack fruit treeo-)^ das grüne Ebenholz (braunes Ebenholz, gelbes Ebenholz, Bastard-Guajak, Holz von Tecoma leulwxylon {L.) Mart., angeblich auch von Diospyros chloroxylon Roxb. der Antillen und Südamerikas oder von Excoecaria glandulosa in Westindien oder von Jacaranda ovalifolia in Süd- amerika), endlich das Holz von Beth-a-barra ^). Das dem Blau holze eigentümliche, an sich farblose Chromogen Hämatoxylin, GifiHi406 • 3 H2O, vielleicht als Glukosid darin enthalten, geht außerordentlich leicht durch Oxydation, in alkalischer Lösung momen- tan schon durch den Luftsauerstoff, in den Farbstoff Hämatein, CißHioOg, über, welcher neben seiner Muttersubstanz auch im Holze vorhanden ist. Dem Hämatoxylin wird die durch nachstehende Strukturformeln ver- anschaulichte Konstitution zugeschrieben 2): 1) Bezüghch der Beschreibuug der aufgezählten Farbhölzer wird auf die zu- gehörigen Abschnitte dieses Werkes, bezüglich des Holzes von Beth-a-Barra auf Sadtler und Rowland, Am. Ghem. Journ. 3, p. 22 (1882) verwiesen. 2) Umfassende Literaturangaben in Abderhalden, Biochem. Handlexikon, 4 91t, 6, p. U2; Hämatein, Ebenda p. 147. 350 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. HOC 0 HOC 0 II0C/V\CH, CH - HOC,^\:f^CH, ^^\/c\/^'^ H L^„ oder ^^\/c\/\ GH CH. ,^\^^^^ HG GH GH2 Das Struktursymbol für das Hämatein wäre dann: GH 0 HOC^V^XcH, GH PIOG^ 0 HGkx A ;GH— G,^>C=0 ^^^^ H0CXV/\CH2 HG^^ (i ioH °'" HGLI^ .^OH .noH^\^ HG C CH^ ^^'^ GH li I G — G ru- -1 V ^^GH GH GH GH Flavonol = a Oxyflavon HG HG GH 0 0 GH GO GH GH HG^ hg' Flavon GH GH GO Pyron Ghromon = Phenopyron Das Morin ist isomer mit dem Querzetin und unterscheidet sich von diesem bloß durch die Stellung der beiden Hydroxylgruppen im konjugierten Benzolkern. Seine Konstitution wurde nicht bloß durch den unten angedeuteten Abbau, sondern auch durch die Synthese des Farbstoffs!) festgestellt. Zur Darstellung des Morins wird das Gelbholz oder der käufliche Extrakt mit Wasser ausgekocht und die beim Erkalten auskristallisierende Kalziumverbindung mit Salzsäure zerlegt. Aus Alkohol in langen gelb- lichen Nadeln vom Schmelzpunkte 285° G kristallisierend, löst sich das Morin schwer in Wasser und in Äther, leicht in Alkohol, nicht in Schwefelkohlenstoff. Wird von Alkalilaugen leicht mit dunkelgelber Farbe aufgenommen. Die alkoholische Lösung wird durch Eisenchlorid dunkelgrün. Reduziert ammoniakalische Silberlösung und Fehlingsche Lösung schon bei gewöhnlicher Temperatur. Liefert bei der Kali- schmelze Phlorogluzin, 2,4-Dioxybenzoesäure, Resorzin und etwas Oxal- säure, bei der trockenen Destillation Resorzin und Paramorin, C^2^^0f^. Morin färbt mit Kaliumbichromat und Schwefelsäure gebeizte Schafwolle bräunlichgelb. Das Eiset holz, das Holz von Rhus rliodanthema und das Holz von Quebracho colorado enthalten das Fisetin oder 3, 3', 4'-Trioxyflavonol GH GOH GH 0 hog/^^\g-g/ Sgoh GH GO GH GH welches auch synthetisch dargestellt werden konnte 2). Das Fisetin ist isomer mit dem Luteolin, dem gelben Farbstoffe des »Wau«, d. i. 1,2,3',4'- ^) V. Kostanecki, Lampe und Tambor, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 39, p. 625 (1906). 2) Abderhalden, Biochem. Handlexikon, 1911, 6, p. 44; daselbst Literatur. Sechzehnter Absclmitt. Hölzer. 355 Tetraoxyflavon. Im Fisetholze kommt der Farbstoff als Glukosid, Fiistin^) vor, welches erst durch Spaltung Fisetin liefert. Auch im Holze von Rhus rhodanthema wurde ein Fisetinglukosid^) vorgefunden, welches jedoch vom Fustin verschieden zu sein scheint. Bezüglich der umständ- lichen Darstellung des Fisetins aus dem Holze siehe Abderhalden, Biochem. Handlexikon 6 und die dort zitierten Autoren. Das Fisetin kristallisiert aus verdünnter Essigsäure in hellgelben Pris- men mit 6H2O, schmilzt oberhalb 360°, ist unlöslich in kaltem, wenig löslich in heißem Wasser, unlöslich in Äther, Chloroform, Benzol und Petroläther, leicht löslich in Essigsäure, Azeton, und Essigäther. In der alkoholischen Lösung erzeugt Bleizucker eine orangerote, Zinnchlorür eine orangegelbe, Kupferazetat eine braune und Eisenchlorid eine schwarzgrüne Fällung, Kali eine braunrote Färbung mit dunkelgrüner Fluoreszenz. Mit Chrom-, Tonerde-, Zinn- und Eisenbeizen liefert das Fisetin auf Schafwolle in gleicher Reihenfolge rotbraune, braunorange, orangerote, olivschwarze Färbungen. Bei der Kalischmelze liefert es Resorzin und Protokatechusäure. Das grüne Ebenholz enthält die gelben Farbstoffe: Exoecarin, Ct3Hi205, und Jacarandin^ C4H12O5, beide kristallisiert, und ein färbendes Harz 3), deren Beschreibung hier übergangen werden darf, ebenso wie die des kristallisierten gelben Farbstoffes C28H28O5 -j- 3 H20(?) aus dem Holze von Beth-a-Barra^j. Die Aschenbestandteile des Holzes. Das Minimum des Aschengehaltes der Hölzer liegt ungefähr bei 0,2 Proz.^ das Maximum zwischen 3 und 4 Proz. der Trockensubstanz. Die Aschengehalte sind verschieden je nach den Holzarten und variieren bei derselben Holzgattung je nach dem Standort, dem Alter des Holzes und der Jahreszeit. Letzteres gilt auch vom Holze desselben Stammes. Koniferenholz enthält zumeist weniger Asche als Laubholz, Splintholz ist oft, jedoch keineswegs immer, aschenreicher als Kernholz, das Gipfel- und Astholz der Bäume zeigt einen höheren Aschengehalt, als die basalen Stammpartien, das Ge- samtholz alter Bäume ist ascheärmer als das jüngerer und namentlich das junge Holz derselben Gattung vom gleichen Standorte erwies sich vielfach im Frühling aschehaltiger als während anderer Jahreszeiten. Hohe Lage des Standortes und selbstverständlich Armut des Bodens an - \) Nach Schmid, Ber. d. dtsch. ehem. Ges. 19, p. 1735 (1S86) C58H40O23, im Fisetholze an Gerbsäure gebunden; nach A. G. Perkin, Journ. Chem. Soc. 71, p. 1196 (1897) CseHonOn- 2) Nach A. G. Perkin (J. c.) C3GH30O1G. 3) Abderhalden, Biochem. Handlexikon, 191 1, 6, p. 1 79 ff.; Bankroft, Philo- sophie of Permanent Colours 2, p. 106 (1813); A. G. Perkin und J. H. C. Briggs, Journ. Chem. Soc. 81, p. 210 (1902). 4) Abderhalden, Ebenda 1911, 6, p. 181; Sadtler und Rowland, Am. Chem. Journ. 3, p. 22 (1882). 23* 356 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. mineralischen Pflanzennährstoffen drücken unter sonst gleichen Um- ständen den Aschengehalt herab. Von der Anführung numerischer Werte zum Vorstehenden muß hier abgesehen werden. Ein umfangreiches Zahlen- material bezüglich der Aschengehalte der Hölzer hat E. Wolff^) zu- sammengetragen, 100 Gewichtsteile Holzrohasche enthalten, von extremen Fällen ab- gesehen : Kah (K2O) .... . 10 25 Gewichtsteile Natron (NaaO . . . . 1—5 > - Kalk (CaO) .... 20 45 » Magnesia (MgO). . . 5 15 » Manganooxyd (MaO) . . 1 8 » Eisenoxyd (FeOa). 1—4 » Tonerde (AI2O3). . . 1 8 » Kieselsäure (SiOj) . . . 1 3 » Schwefelsäure (SO3) . . 1—5 » Phosphorsäure (P2O5). . 2-10 » Kohlensäure (GO2) . . . 15 20 » überwiegende Bestandteil d er Rohasche ist das Kali (Pottasche), ein Verbrennungsprodukt der im Holze vorhandenen Kalium- salze organischer Säuren. Ein besonders hoher Gehalt an Kali wurde im Holze von Äbies jiectinata (bis 44,6 Proz.), Juglans nigra (bis 39 Proz.), Quercus (bis 39 Proz.), Fagus silvatica (bis 38 Proz.), und Ruhus fru- ticosus (bis 29 Proz. der Reinasche) vorgefunden. Der höchste Natrongelialt einer Holzasche wurde bei Pinus mon- tana (24,5 Proz.), ein ziemlich hoher bei Sorhus Äria (16 Proz.), TJl- mus campestris (13,7 Proz.), Prosopsis Algarobilla (12,5 Proz.), Machae- rium fertile (11,3 Proz.) und Pm7ius avium {\0,\ Proz. der Reinasche) der niedrigste bei Tecto7ia graiidis (0,04 Proz.) festgestellt. Das Kalxiunikarhonat der Holzasche entstammt nicht immer aus- schließlich den organisch sauren Kalziumsalzen des unverbrannten Holzes. Vielmehr findet man sehr häufig GaCOs als wichtigen Membranstoff im Holze, insbesondere dikotyler Holzgewächse. Es ist hervorragend be- teiligt an der Verkernung des Holzes und dementsprechend im älteren Holze reichlicher vorhanden als im Splint. Man findet dieses Karbonat im Kern- und Wundholze in dichten Füllmassen sphäritartiger Struktur die Gefäße erfüllend und auch in den Tracheiden, Holzfasern und Paren- chymzellen des Kerns und in den Rissen und Sprüngen mancher Stämme. Als besonders kalkreich gelten die Hölzer von Tilia grandifolia (mit 1) Aschenanalysen, Berlin 4 871, I., p. 1 17— 128; 1880, IL, p. 68— 105 und 158 Vgl. auch Fehlings neues Handwörterbuch d. Chem. und Czapek, Biochemie d. Pflanzen. Jena 1905, IL, p. 761 — 774. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 357 75,9 Proz.), Ulmus campestris (77,3 Proz.), Caesalpinia Sappan (77,8 Proz.), Quercus peduncidata (76,3 Proz. CaO in der Reinasche). Kalkarm sind die Hölzer von Ruhus fruticosus (59,6 Proz.), Picea excelsa (29,4 Proz.), Machaerium fertile (22,1 Proz.) und besonders Abies pectinata (10,2 Proz. CaO in der Reinasche). Ein extrem hoher Maynesiagehalt findet sich im Holze von Ruhus fruticosus (15,8 Proz.), Betula (bis 18 Proz.), Quercus (bis 23 Proz.), Larix (bis 24 Proz.), ein auffällig niedriger im Holze von Xanthoxylum Coco (0.^37 Proz.) und Äcacia Cebil (0,94 Proz. MgO in der Reinasche). Ein vereinzelt hoher Eisengehalt wurde von E. Wolff im Fichten- holze (10,1 Proz.) festgestellt. Als sehr eisenreich ist das Holz von Cedrela brasiliensis (5,6 Proz.) und Acacia Cebil (5,1 Proz.) anzusehen. Dann folgen Populus virginiana (4,5 Proz.), Buxus (3,8 Proz.), Citrus Aurantium (3,1 Proz.), Sorbus Aucuparia (3,2 Proz. FcoOs der Reinasche). Mangan und Tonerde treten häufig auf, mitunter fehlen sie. Die Aschen der Nadelhölzer scheinen im allgemeinen manganreicher zu sein als die von Laubhülzern: im Stammholz von Abies loectiiiata wurden bis über 40 Proz. der Reinasche an Mn304 gefunden, in dem der Fichte bis über 22 Proz., Birke bis 18,3 Proz., Buche bis 7,7 Proz., Eiche bis 5,2 Proz. der Reinasche. Nach Guerin^) enthält das Holz manganhaltige Nukleinsäuren, welche dem Holze durch Kalilauge entzogen und aus der alkalischen Lösung durch schwaches Ansäuern gefällt werden. Der Gehalt der Holzasche an Phosphorsäure weist an sich sehr große vom Phosphatgehalte des Bodens abhängige Schwankungen auf. Mitunter wurde er infolge ausgedehnter Ablagerungen von Trikalzium- phosphat im Holzkörper ganz besonders hoch gefunden, so im Teak- holze mit 29,6 Proz. der Reinasche 2). Aber auch das Holz der Eiche (22 Proz.), von Acer platanoides (20,5 Proz.), Machaerium fertile (20,7 Proz.), Rubus Idaeus (23,6 Proz. der Reinasche) und andere mehr hat sich als auffällig phosphatreich erwiesen. Als Beispiele für relativ hohe Sclncefelsüuregehalte seien Prunus Mahaleb und Sapium aucuparia mit 6,9 und 5,2 Proz. SO3 in der Rein- asche angeführt. Der höchste Kieselsäuregehalt wird für die Asche des Holzes von Cedrela brasiliensis (45,9 Proz.), Picea excelsa (bis 36,2 Proz.), Acacia cavenia (15,9 Proz.), Celtis Tala (15,9 Proz.l, Olea europaea (14,2 Proz.) und Gourliaea decorticans (14 Proz. der Reinasche) angegeben (Cza- pek, 1. c). Als relativ sehr reich an Chlor gegenüber den sonst sehr geringen \] Compt. rend. Acad. sc. 125, p. 311 (1897], zitiert in Czapek, Biocliem. d. Pflanzen, 1905, 2, p. 770. 2) G. Thoms, Landw. Versuchsstationen 23, p. 413 (1879), zitiert in Gzapeii, Biochem. d. Pfl. 358 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. und minimalen Chlorgehalten der meisten Holzaschen führt Czapek i) die Aschen von Prunus Mahaleb ( 1 1 ,2 Proz.), Aesculus Hippocastanmn (bis 6 Proz.), Tecoma 7ridicans (5 Proz.) und Morus alba (4,7 Proz.) an. Die Aschenbestandteile können je nach ihrer LösUchkeit und Bindungs- weise dem Holze mehr oder weniger vollständig durch Wasser entzogen werden. Nach Schroeder lassen sich 3/^ des gesamten Kali aus dem Fichten- holze durch Wasser extrahieren, vom Natron hingegen ein geringerer Anteil, vom Kalzium, Magnesium, Eisen, Mangan, Tonerde, Phosphor- säure, Schwefelsäure, Kieselsäure teils nur sehr wenig, teils fast nichts 2). Der Wassergehalt des Holzes wird von vielerlei Umständen beein- flußt: von der Art und dem Alter des Holzes, dem Wechsel der Jahres- zeit, dem Standorte, dem Klima, der Zeit, welche seit der Fällung ver- strichen ist, dem Feuchtigkeitsgehalte der Luft, welcher das gefällte Holz durch längere Zeit ausgesetzt war usw. So ist z. B. das Splintholz wasserreicher als das Kernholz und enthält das im Winter gefällte Holz bis 1 0 Proz. weniger Wasser als das im Frühjahr gefällte. Schübler 3) fand im Holze nachstehender Baumarten die neben- stehenden Wassermengen in Prozenten: gefällt Ende Januar Anfang April Esche 28,8 Proz. Ahorn 33,6 » 38,6 Proz. 40,3 » Roßkastanie . .40,2 » 47,1 » Weißtanne . . . 52,7 » 61,0 * Es ist daher üblich, das Holz im Winter zu fällen. An derart ge- wonnenen Holzarten fanden Schübler und Hartig*) folgende Wasser- gehalte in Prozenten des frisch gefällten Holzes: 39,7 41,6 Kiefer 39,7 Proz. Rotbuche . . . Erle Espe 43,7 Ulme 44,5 Rottanne .... 44,2 Linde 47,1 Pappel 48,2 Lärche 48,6 Baumweide . . . 50,6 Schwarzpappel , . 51,8 1) 1. c. 2) Czapek, 1. c. 3) Journ. f. prakt. Chem. 7, p. 36 (1836). 4) Ebenda p. 46 auch Bunk in Muspratts Chenaie 4, p. 355. Hainbuche . . . .18,6 Proz Saalweide . . . 26,0 » Ahorn . . . . 27,0 » Vogelbeere . . . 28,3 » Esche . . . . . 28,7 » Birke. . . . . . 30,8 * Eiche . . . 34,7 » Stieleiche . . . . 35,4 » Mehlbeere . . . . 32,3 . Weißtanne . . . 37,1 » Roßkastani e . . . 38,2 * Sechzelinter Abschnitt. Hölzer. 359 Geflößtes Holz enthält im Mittel 60 Proz. Wasser. Im Zustande der Lufttrockenheit, welcher vollständig erst nach zweijährigem Lagern erreicht wird, bewegt sich der Wassergehalt unserer Hölzer zumeist um 10—20 Proz. herum, je nach dem Feuchtigkeitsgehalte der Atmosphäre und der Art der Trocknung, unter sehr günstigen Umständen bis herab zu 8 Proz. Vollkommen trocken wird das Holz erst, wenn man es bei 125 — 140" darrt. Es ist jedoch dann in hohem Grade hygroskopisch, weniger, wenn es vorher gut ausgelaugt war, wie dies bei Schwemmholz und Floßholz der Fall ist. Am Holze desselben Stammes kommt der größere Wassergehalt den jüngeren Partien zu. Nach B. Hartig enthielten Probescheiben nach- stehender Hölzer, welche den Stämmen in gleicher Höhe vom Boden entnommen waren: Gewichtsprozente Wasser im Sphnt im Kern Fichte, 7 5 jährig . . . . 65,2 Proz. 23,7 Proz Kiefer, 75jährig . . . . 53 )> 24,7 » Rotbuche, 85jährig . . 46,9 » 36,1 * Eiche, öOjährig . . . . 44,9 » 41,4 » Etwa 1/3 bis 2/3 des Gesamtwassers des Holzes ist im flüssigen Zustande darin enthalten, der Rest als Imbibitionswasser. Das Verhältnis zwischen beiden Anteilen ändert sich innerhalb weiter Grenzen je nach der Holzgattung, der Witterung, der Jahres- und Tageszeit. Einwirkung höherer Temperaturen auf das Holz, trockene Destillation. Das Holz wird bei 120 — 140°C vollkommen wasserfrei. Bei 150° C fängt es an etwas Konstitutionswasser und wenig Furol abzugeben; bei 160° beginnt die trockene Destillation und erreicht ihre größte Ge- schwindigkeit bei etwa 280°. Zwischen 150 und 280° entstehen in exothermer Reaktion 63,8 Proz. des trockenen Holzes an flüchtigen Pro- dukten, von 280 bis 350° G nur mehr 6,5 Proz. Das Destillat scheidet sich in einen wässerigen Anteil, Holzessig, und in den Holzteer. In ersterem sind enthalten: Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Butter- säure nebst anderen löslichen Fettsäuren, Methylalkohol, Isobutylalkohol, AUylalkohol und Homologe desselben nebst den diesen Alkoholen zuge- hörigen Ameisensäure- und Essigsäureestern, Azeton, Methylälhylketon, Adipinketon, Pimelinketon, Valerolakton, Valeraldehyd, Pyridin und dessen nächste Homologe. Der Teer besteht aus Benzol und dessen Homologen, Naphtalin, Paraffinen, Phenol, Kressolen, Xylenolen, Brenzkatechin, Guaja- kol, Abkömmlingen des Pyrogallols, Methyläthern der angeführten Phenole, Furfurol, Propionaldehyd usw., endlich bei Verwendung von Koniferen- holz auch Terpenen. Außerdem entweichen an Gasen: Wasserstoff, 360 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Methan, Äthylen, Kohlenoxyd und Kohlendioxyd i). Von den aufgezählten Produkten sind abgesehen vom Teer und dessen einzelnen Bestandteilen die Essigsäure, der Methylalkohol und das Azeton technisch wichtig. Von diesen entstehen aus verschiedenen Hölzern die beiden erstgenannten in ungleicher, Azeton in konstanter Ausbeute. Von Holzkohle werden als Destillationsrückstand nicht sehr verschiedene Mengen gewonnen^). Aus je 100 Gewichtsteilen des Holzes der Kiefer Fichte Birke Buche Essigsäure . . Methylalkohol . Azeton .... Holzkohle . . . 3,50 0,88 0,18 37,38 3,19 0,96 0,20 37,81 7,08 1,60 0,19 31,80 6,04 2,07 0,20 34,97 Unter den pyrogenen Produkten des Holzes wurde auch Formalde- hyd, von G. Pasqualis^j im Holzrauche nachgewiesen. Der Methylalkohol entstammt ausschließlich den Älethoxylgruppen des Lignins, zu einem kleinen Anteil vielleicht auch jenen Begleitern des Xylans, welche mit Jodwasserstoff Methyljodid bilden. Reine Zellulose liefert bei der trockenen Destillation keinen Holzgeist ^). An der Entstehung der Essigsäure ist sowohl das Lignin als auch die Zellulose neben den anderen Kohlehydraten des Holzes beteiligt. Auch die pyrogene Bil- dung von Phenolmethyläthern wie Guajakol und anderen hängt unzweifel- haft mit dem Methoxylgehalte des Lignins zusammen. VI. Übersicht der wichtigeren Pflanzen, deren Holz technisch benutzt wird^). 1. Ginkgoaceen. Ginkgo biloba L. China, Japan. »Icho«. Liefert ausgezeichnete Brettware, besonders zur Wandtäfelung. — Nakamura, p. 25. — Fu- jioka, Journ. of the Coli, of Agric, University of Tokyo, IV, 4., p. 204. \) Näheres über trockene Destillation des Holzes siehe: Harper, Destillation der Holzabfälle, Berlin 1909; C. G. Schwalbe, Die Chemie der Zellulose, p. 397 ff. ; Klason, V. Heidenstam und Moriin, Zeitschr. f. angew. Chera. 22, p. 1205 (1909) und 23, p. 125 (1910); Büttner und Wislicenus, Journ. f. prakt. Chem. 79, p. 177 (1910) 2) Klason, v. Heidenstam und Moriin, Zeitschr. f. angew. Chem. 23, p. 1252 (1910). 3) Chem. Zentralbl. 1897, H., p. 1012. Der Holzrauch verdankt seine anti- septischen Wirkungen teils seinem Gehalte an Dämpfen von Phenolen, teils dem Formaldehyd, der in kleinen Mengen darin vorkommt. 4) Klason, v. Heidenstam und Moriin, Ztschr. f. angew. Chem. 22, p. 1205 1909); Büttner und Wislicenus, Journ. f. prakt. Chem. 79, p. 177 (1910). 5) Die Benennung und Anordnung der Famihen wie in Bd. 1. Bei der Zusammen- stellung selbst wurden hauptsächlich benutzt und in der zwischen Klammern an- Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 361 2. Coniferen. a) Taxaceen. Podocarpus latifolia Wall. Ostindien. Das Holz findet Verwendung beim Bootbau. Watt, Dict., vol. VI, 1, p. 298. P.NageiaR.Br. Südl. Japan. »Nagi«. Liefert Brettware. — Kawai. P. Lamherti Kl. Brasilien. »Atambü-assii«. Liefert rötlichgelbes, sehr dauerhaftes Bau- und Nutzholz. — Peckolt, Brasilian. Nutzpfl. in Pharm. Rundschau, New York 1893, p. 134. P. elongata VHer. Kapland trop. Afrika. »Outeniqua Yellow-wood«, »Common Yellow-wood«. Liefert sehr geschätztes Nutzholz zu Bauten und Eisenbahnschwellen. — Engler, O.-Afr., p. 287. — Stone, p. 254. P. Thunbergii Hook. Südafrika (Kapland). »Real Yellow Wood«. »Umceya«. Das gleichmäßig gelbe, feinfaserige und glatte, leicht zu be- arbeitende Holz liefert hauptsächlich Ackergeräte. — Stone, p. 253. P.ManüHoolc.ß. Westafr. Liefert Nutzholz. — Engl., O.-Afr., p. 288. P. falcata (Tlibg.) B. Br. Ostafrika. Desgleichen, 1. c. P. müanjiana Renale. »Lokale Varietät« v. P. Thunbergii Hook. Kapland. Liefert ein »Yellow-wood«, weich, leicht, ohne Kernfärbung, gegebenen Weise zitiert: Endlich, R., Zur Kenntnis der Holzgewächse des Panama- Paraguay-Stromgebietes. Notizbl. Kgl. bot. Gart. u. Mus. Berlin-Dahlem 4 (<903), p. 1 — 46 (Endlich); Engler-P rantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien (Engler-Pr.); Engler, Die Pflanzenwelt Ostafrikas, 1895 (Engler, O.-Afr.); Exner, Japans Holz- industrie, Österr. Monatsschrift für den Orient. Jahrg. VII., iSSI (Exner); E. Gilg, Bäume Kameruns. Notizbl. Kgl. Bot. Gart. u. Mus. Berlin-Dahlem, 5 (1909), p. 123 ff, (Gilg); Grisard et van den Berghe, Les bois industriels indigunes et exotiques. Tome Premier, II. Edition, Paris (Gris. et v. d. B.) ; Harms, Einige Nutzhölzer Kameruns. Notizbl. Kgl. Bot. Gart. u. Mus. Berlin-Dahlem. Appendix 21, Nr. 2 (ign), p. 9 ff. (Harms); Harris, W., Timbers of Jamaika, West. Ind. Bull., vol. IX, (1908), p. 297 ff. (Harris); Hempel und Wilhelm, Die Bäume und Sträucher des Waldes, Wien, 1889 — 1900 (Hempel und Wilhelm); Jentsch, Der Urwald Kameruns. Bei- hefte zum »Tropenpflanzer«, 15, (1911), Nr. 3 (Jentsch); Luerßen, Handbuch der systematischen Botanik, 1882 (Luerßen); Mayr, Die Waldungen von Nordamerika usw., München, 1890 (Mayr, N.-Am.); Mayr, Monographie der Abietineen des Japa- nischen Reiches, München, 1890 (Mayr, Jap. Abiet.j ; Mayr, Fremdländische Wald- und Parkbäume für Europa, 1906 (Mayr, Wald- u. Parkb.); Mohr, The limber Pines of the Southern United States usw., Washington, 1896 (Mohr); Nakamura, Über den anatomischen Bau des Holzes der wichtigsten japanischen Koniferen, in Unter- suchungen aus d. forstbot. Institut zu München, herausgeg. von R. Hartig, 3, 1883 (Nakamura); Roth, Timber, an elementary discussion of the characteristics and properties of Wood, Washington, 1895 (Roth); Sadebeck, Die Nutzpflanzen aus den deutschen Kolonien, Hamburg, 1897 (Sadebeck); Sargent, The sylva of North- America, Boston and New-York, 1891—1898 (Sargent); Semler, Tropische und nordamerikanische Waldwirtschaft und Holzkunde, Berlin, 1888 (Semler); Stone, The Timbers of Commerce and their Identification, London, 1895. Mit 186 Photo- Mikrographien von Holzquerschnitten und einem Literaturverzeichnis (Stone); Volkens, Nutzhölzer Togos. Notizbl. Kgl. Bot. Gart. Berhn-Dahlem. Append. 22 (1909), p. 1—32 362 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. leicht zu bearbeiten, vielseitig verwendbar, mit Kreosot imprägniert sehr dauerhaft. — Battiscombe in Agric. Journ. of Brit. East Afr. II. (1909). P. neriifolia Don. Ostindien, malayische Inseln. Das grauweiße, mäßig harte Holz von sehr gleichmäßigem Gefüge ist zur Herstellung von Rudern, Masten und Planken sehr geschätzt. — Watt, Dict. vol. VI. 1, p. 299. P. cupressina R. Br. Burma, Java. — Nutzholzbaum. — Luerssen, 11, 1 ; p. 90. Podocai'pus Totara Don. Siehe Totaraholz. P. ferruginea Benn. Mirobaum. Neuseeland. — Liefert vorzüg- liches Bau- und Nutzholz. — Semler, p. 685. — Stone, p. 250. Taf. XVI, Fig. 140. P. dacrydioides A. Rieh. Neuseeland, »New Zealand White Pine«. »Kahikatea«. Desgleichen. — Luerssen, 1. c. — Stone, p. 249^ Taf. XVI, Fig. 140. und 33 — 42 (Volkens); Watt, Dictionary of the economic products of India, Cal- cutta, 4 889—1893 (Watt, Dict.); Wiesner, Rohstoffe, ^. Aufl., 1873 (Wiesner I). Anderweitige Quellen sind im Texte mit vollem Titel angeführt. Die Namen Moll und .lanssonius beziehen sich auf dieser Autoren vorerst in zwei Bänden er- schienene: . »Mikrographie des Holzes der auf Java vorkommenden Baumarten«, Leiden, 1906, mit sehr ausführlichen und sorgfältigen, z. T. von hübschen, gut charakterisierten Querschnittsbildern begleiteten Beschreibungen der untersuchten Hölzer. Kongo-Museum ist das diesen Namen führende Museum zu Tervueren bei Brüssel. Bezüglich der Nutzhölzer Japans verdankt Verf. der Freundlichkeit des Pro- fessors der Forstwissenschaft an der Universität Tokio, Herrn Dr. S. Kawai, die Revision älterer Angaben und wertvolle neue Aufschlüsse. Die Seitenzahlen hinter diesem Autornamen beziehen sich auf des Genannten »Unterscheidungsmerkmale der wichtigeren in Japan wachsenden Laubhölzer« in Bulletin of the College of Agri- culture, Tokyo Imperial-University , Japan, Bd. 4, Heft 2, 1900 (deutsch). — Von vielen, dem Verf. im Originale nicht zugänglich gewesenen fremdsprachigen Ver- öCfenthchungen über ausländische Hölzer seien hier nur genannt: J. Beauverie, Les bois, Paris, 1905; G. S. Boulger, A manual of the natural history and indu- strial applications of the Timbers of commerce, London, 1902; Chevalier, Les vegetaux uliles de TAfrique tropic. frangalse. Fase. 5. Premiere etude sur les bois de la cöte d'Ivoire (1909); Fawcett, W., Woods and Forests of .Jamaica, London, 1909 und Timbers of Dominica (West. Ind. Bull. 9, 1909, p. 329); Foxworthy, Fr. W., Indo-Malayan Woods (Philipp. Journ. Science Bot. 4, 1909, p. 409 ff.); Gamble, J. S., A manual of Indian Timbers, London, 1902; Penot Em. et Gerard, G., Recherches sur les bois de diCferentes especes de Legumineuses afri- caines, in Chevalier, 1. c, Fase. 3, 1907; Troup, R. L., Indian Woods and Iheir uses (Ind. Forest Mem. Calcutta, 1, 1909); Whiteford, H. N., A preliminary check hst of the principal commercial Timbers of the Philippine Islands (Dept. of the Interior Bureau of Forestry Bull, Nr. 7, Manila, 1907). — Über die Lokal- und Handelsbezeichnungen der Nadelhölzer der Vereinigten Staaten Nordamerikas gibt das Werk von K. Rattinger, die Nutzhölzer d. Verein. Staaten, I. Teil, erschöpfende Auskunft. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 363 P. spicata R. Br. Neuseeland. »New Zealand Black Pine«. »Matal«. — Liefert gelbes bis zimtbraunes, feinfaseriges, sehr dauerhaftes, viel- seitigst verwendbares Bau- und Werkholz, eines der besten seiner Art, auch für die Kunsttischlerei geeignet. — Stone, p. 251. Dacrydium ciip?'essinujn Sol. Neuseeland. >Rimu«, »New Zea- land Red Pine«. Liefert gelbbraunes bis rötliches Holz zu Haus- und Brückenbauten, zu Booten und Möbeln. — Semler, p. 694. — Stone, p. 247, Taf. XVI, Fig. 140. D. Franklinii Hook. fd. »Huonfichte«. Tasmanien. Das harte» dichte, eine schöne Politur annehmende Holz wird als sehr dauerhaft gerühmt. — Semler, p. 675. D. Colensoi Hook. (D. ivestlandicum T. Kirk.) Neuseeland. »Silver Pine«. »Manao«. Das im Kerne hellgelbbraune, sehr feinfaserige Holz, weit fester und zäher als das von Pod. dacrydioides, von unbegrenzter Dauer, liefert Marinepfähle und Eisenbahnschwellen. — Stone, p. 248. Torreya nucifera S. et Z. Japan. »Kaya«. — Holz gelblichweiß, hart, angenehm duftend, sehr dauerhaft, zu Bauzwecken gesucht. — Nakamura, p. 23. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- und Parkb., Taf. X, Fig. 23. Phyllocladus trichojnanoides Don. Neuseeland, »Celery Pine«. »Tanekaha«. Liefert sehr zähes und dauerhaftes Bau- und Werkholz. Semler, p. 705. — Stone, p. 244, Taf. XVI, Fig. 136. Taxus baccata L. Siehe Eibenholz. T. brevifoUa Nutt. -Pacifische Eibe. Westl. Nordamerika. » Western- Yew«. — Liefert Werk- und Drechslerholz. — Roth, p. 76, Nr. 38. — Mayr, N.-Am., p. 345. — Stone, p. 246, Taf. XVI, Fig. 136. T. cuspidata S. et Z. Japanische Eibe. Japan. »Ichii«. Holz mit dunkelrotem Kern, wohlriechend, für Möbel gesucht, auch zu Bleistift- fassungen verwendet. — Nakamura, p. 22. b) Araucarieen. Agathis australis Salisb. Siehe Holz der Kaurifichte. Äraucaria brasilicma Lamb. Bra.si\ien. »Cury«. »Pinheiro' . Liefert gutes Nutzholz, namentlich zu inneren Bauzwecken, auch zu Möbeln. — Peckolt, Brasilian. Nutzpfl., in Pharm. Rundschau, New- York 1893, p. 33. Ar. inibricata Pav. »Ghilitanne«. Südl. Chile. Liefert Holz zu Bauten und Schiffsmasten. — Semler, p.623. — Engler-Pr., II, 1, p. 69. Araiicaria Bidiüillii Hook. Siehe Pinkosknollen. Ar. excelsa R. Br. »Norfolktanne«. Norfolkinsel. Liefert Werk- holz, besonders zum Schiftsbau. — Engler-Pr., II, 1, p. 69. 364 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. c) Abietineen. Larix euro'pcea DC (L. decidua MüL). Siehe Lärchenholz. L. americana Mich. Ostamerikanische Lärche. »Tamarack«. Liefert vielseitig verwendetes Bau- und Werkholz. — Stone, p. 269. L. occidentalis Nutt. Westamerikanische Lärche. Westl. Nord- amerika. »Western Larch«, »Tamarack« p. p. Liefert hartes, schweres, dauerhaftes Holz zu Bauzwecken. Mayr, N.-Am., p. 347. — Semler, p. 616. — Roth, p. 73, xNr. 17. L. leptolepis Gord. Japanische Lärche. Japan. »Karamatsu«. Holz mit rotbraunem Kern, dauerhaft, vorwiegend zu unterirdischen Bauten gesucht. — Nakamura, p. 39. Pseudolarix Kcempferi Gord. »Chinesische Goldlärche«. Nürdl. u. östl. China. Das Holz gilt als sehr hart und dauerhaft. — Engler- Pr., II, I, p. 77. Cedrus Lihani Barrel. Siehe Zedernholz. C. Deodara (Roxb.) Loudon. Himalaya-Zeder. Nordwestl. Hima- laya, Afghanistan, Beludschistan. »Deodar«. Das hell gelblichbraune, duftende, mäßig harte, außerordentlich dauerhafte Holz dient vornehm- lich zu allen Bauzwecken, aber auch zu Bahnschwellen und Möbeln. — Watt, Dict., II, p. 237. — Engler-Pr., II, 1, p. 74. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- und Parkb., Taf. V, Fig. 1. C. atlantica Man. Atlas. Liefert Bauholz. — Engler-Pr., II, 1, p. 74. Pinus Strohiis L. Siehe Holz der Weymouthskiefer. P. excelsa Wall. Tränenkiefer. Himalaya. Besitzt unter den Nadelhölzern des Himalaya neben Cedrus Deodara das dauerhafteste Holz, das in ausgedehntem Maße bei Bauten und anderweitig verarbeitet wird, auch eine vortreffliche Kohle für Hochöfen liefert. — Watt, Dict., VI, p. 239. P. Lamhertiana Doitgl. Zuckerkiefer. Westliches Nordamerika, »Sugar Pine«. »White Pine« der Pacific- Küste. In seiner Heimat einer der wertvollsten Nutzholzbäume. — Semler, p. 598. — Roth, p. 74. — Mayr, N.-Am., p. 327. — Stone, p. 278. P. Cemhra L. Siehe Zirbenholz. P. palustris Mill. Siehe Holz der Parkettkiefer (»Pitch Pine«). P. Tceda L. Weihrauchkiefer. Südl. Verein. Staaten. »Loblolly Pine«, Das Holz findet in steigendem Maße Verwendung zu Bauzwecken, — Mohr, p. 112, 117, — Roth, p. 74, Nr. 24. — Mayr, N.-Am., p. 116. P. cubensis Griseb. Kuhakiefer. Süden der Verein. Staaten. »Guban Pine«, — Holz dem der Gelbkiefer ähnlich und wie dieses ge- nutzt. — Roth, p, 75, Nr, 27. — Mayr, N,-Am., p. 115. — Semler, p. 604. — Mohr, p. 76. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 365 F. ponderosa Dougl. Westliche Gelbkiefer. Westl. Nordamerika. »Bull Pine«, »Yellow Pine« p. p. — Liefert Brettware. — Roth, p. 74, Nr. 23. — Semler, p. 607. P. Jeffreyi Murr. Jeffreys Kiefer. Westliches Nordamerika. »Bull Pine< p. p., »Black Pine«. Liefert gröbere Brettware. — Mayr, N.-Am., p. 331. — Roth, p. 75, Nr. 28. P. Khasya Roile. Ostindien (Khasya, Burma, Assam). Das harz- reiche Holz dient in ausgedehntem Maße zu Bauzwecken. — Watt, Dict., VL, p. 241. P. longifolia Roxh. Himalaya, vom Indus bis Bhutan und Afgha- nistan. »Long-leaved Pine« der Engländer. »Three-leaved Pine«. — Das leicht zu bearbeitende, in gedeckten Räumen dauerhafte Holz dient beim Häuser- und Bootbau, auch zu Teekisten. — Watt, Dict., VL, p. 246. P. silvestris L. Siehe Holz der gemeinen Kiefer. P. Laricio Poir. (P. nigra Arnold). Siehe Holz der Schwarzkiefer. P. mitis Mchx. (P. echinata Miller). Südl. Verein. Staaten. »Short- leafPine«. »Carolina Pine«. Das Holz soll vielseitig verwendet werden. — Mohr, p. 93, 97. — Roth, p. 75, Nr. 26. — Mayr, N.-Am., p. 118. P. resinosa Alt. Rotkiefer. Üstl. Nordamerika. »Red Pine«, »Norway Pine«. — Liefert nach Semler (1. c, p. 600) sehr beliebtes Zimmer- und Tischlerholz. Vgl. auch Roth, p. 74, Nr. 25. — Mayr, N.-Am., p. 211. P. Thunbergii Pari. China, Japan, dort wichtiger Forstbaum. »Kuromatsu«. Das sehr tragfähige Holz findet ausgedehnte Verwendung zu Haus- und Wasserbauten. — Nakamura, p. 40. P. de^isiflora S. et Z. Japan. Wichtiger Forstbaum. »Akamatsu«. Holz schöner als das vorige, wie dieses verwendet. — Nakamura, p. 41. P. parviflora S. et Z. Japan. »Himekomatsu«. Das sehr gleich- mäßig gebaute Holz dient nach Kawai zu Schnitzwerk. Picea excelsa Lk. Siehe Fichtenholz. P. alba Link. Weißfichte. Nördl. Verein. Staaten, dort wichtigster Nutzholzbaum. »White Spruce« p. p. — Mayr, N.-Am., p. 219. — Roth, p. 75, Nr. 34. P. nigra Link. Schwarzfichte. Nordüstl. Verein. Staaten. »Black Spruce:. Wichtiger Nutzholzbaum, dessen Holz auch zur Papierfabri- kation dient. — Mayr, N.-Am., p. 218. — Roth, p. 75, Nr. 33. — Semler, p. 609. P. Engelmannii Engehn. Westl. Nordamerika. »White Spruce« p.p. Wertvollster Nutzholzbaum im mittleren und südlichen Teile des Felsen- gebirges. — Mayr, xN.-Am., p. 352. — Roth, p. 75, Nr. 35. P. sitkae7isis (Carr.) H. Mayr. Sitka-Fichte. Westl. Nordamerika. »Western Spruce«. »Tideland-Spruce«, Liefert größtenteils Brettware. — 366 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, Semler, p. 611. — Roth, p. 75, Nr. 36. — Mayr, N.-Am., p. 338. — Stone, p. 266. P. Morinda Lk. Himalaya-Fichte. Nordwestl. Himalaya, Sikkim Bhutan, Afghanistan. Das Holz wird in ausgedehntem Maße zu Pack- kisten, einfachen Möbeln, auch zu Planken und Schindeln verarbeitet, liefert auch gute Kohle. — Watt, Dict., I, p. 4. P. ajanensis Fisch. Nördl. Japan. »Kuro-Eso-matsu«. Liefert vielseitig verwendetes Nutzholz. — Mayr, Jap. Abiet., p. 56. P. Glehnii Masters. Nördl. Japan. »Aka-Eso-matsu«. Desgl. 1. c, p. 58. P. Hondoensis Mayr. (P. Älcockiafia Carr. p. p.) Hondo-Fichte. Mittleres Japan. »Töhi«. Liefert Bau- und Nutzholz. — Mayr, Japan. Abiet., p. 53. P. bicolor Mayr (P. ÄlcocMana Carr. p. p.) Mittleres Japan. »Iramomi«. Desgleichen 1. c. 49. Pseudotsuga Douglasii Carr. Siehe Holz der Douglastanne. Tsiiga canadensis Carr. Schierlingstanne. Üstl. Nordamerika. »Hem- lock« p. p. Das Holz wird vornehmlich zu Bahnschwellen verarbeitet. — Mayr, N.-Am., p. 195. — Roth, p. 73, Nr. 14. T. Mertensiana Carr. (T. heterophylla Sarg.) Westliches Nord- amerika. »Western Hemlock«. Liefert hellbraunes, vorerst nur in be- schränktem Maße verwendetes Holz, das aber für manche Zwecke das nämliche leistet, wie höher bezahltes Material. — Stone, p. 264. T. Brunoniana Carr. Kumaon, Nepal, Sikkim. Liefert Holz zu Schindeln, Planken, einfachen Möbeln. — Watt, Dict., I, p. 2. T. Sieboldii Carr. Japanische Hemlockstanne. Nördl. Japan. »Tsuga«. Holz rötlich weiß, sehr dauerhaft, zu Bauten gesucht. — Nakamura, p. 36. T. diversifolia Maxim. Japan. »Kometsuga«. Beschaffenheit und Verwendung des Holzes wie oben. — Mayr, Jap. Abiet., p. 62. — Ab- bildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. X., Fig. 22. Ahies pectinata DC. (A. alba Mill.) Siehe Tannenholz. Ä. grandis Lindl. Westliches Nordamerika. »Western White Fir«, »Lowland Fir«. Liefert leichtes Holz zu Brettware. — Mayr, N.-Am. ^ p. 334. — Roth, p. 73, Nr. 10. Ä. Webbiana Lindl. Himalaya, vom Indus bis Bhutan. Liefert Holz zu Bauzwecken und Schindeln. — Watt, Dict., I, p. 6. A. firma S. et Z. Japanische Weißtanne. Mittleres Japan. »Momi«. Wichtiger Forstbaum, der vielseitig verwendetes Bauholz und Brettware liefert. — Nakamura, p. 34. A. Mariesii Mast. Nördl. Japan. »Aomori-Todomatsu«. Desgleichen. — Kawai. A. Veitchii (Lindl.) Carr. Japan. »Shirabe«. Liefert Holz zu Kisten und Schindeln. — Nakamura, p. 35. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 367 d) Taxodieen. Sciadopitys verticillata S. et Z. Schirmtanne. Japan. »Köyamaki«. Holz gelblich- oder rütlichweiß, dient wegen großer Haltbarkeit in der Nässe vornehmlich zu Wasserbauten. — Nakamura, p. 33. Cunninghamia sinensis R. Bi'. »Spießtanne«. China; in Japan kaum einheimisch. »Köyosan«. Liefert äußerst leichtes, dauerhaftem Nutzholz. — Beißner, Handb. d. Nadelholzkunde, H. Aufl., p. 74. — Mayr, Wald- und Parkb., p. 285. Sequoia sempervirens Endl. Siehe >*Redwood«. S. gigantea Dcne. Mammutbaum, Kalifornien. »Big tree*. Das in> frischen Zustande kirschrote, sehr leichte, sehr dauerhafte Kernholz dient bei Bauten, zu Schindeln, Bahnschwellen. — Mayr, N.-Am., p. 343. — Sargent, X, p. 147. Cnjptomeria japonica Don. China, Japan, wo wichtiger Forstbaum. »Sugi«. Holz im Kern schön bräunlichrot, von vielseitigster Verwen- dung. — Nakamura, p. 29. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. VI, Fig. 7, u. Taf. X, Fig. 24. Taxodium distichum Rieh. Siehe Holz der Sumpfzypresse. e) Cupressineen. Callitris quadrivalvis Vent. (Thuja articulata Vahl.) Atlas. Liefert Bau und Möbelholz. — Wessely, Ausstellungsbericht, V, p. 419. — Rosenthal, Synops. plant, diaphor., p. 166. — Leunis-Frank, Sy- nopsis, 3. Aufl. Bd. 2, p. 922. — Soll auch die »Thuja-Maser« de& Handels liefern. C. arborea Schrad. Ostafrika. »Clanwilliam Cedar«. Das gelbe bis lichtbraune, weiche, angenehm duftende Holz scheint wenig benutzt zu werden. — Stone, p. 258, Taf. XVI, Fig. 140. C. Whytei (Rendle) Engler. Ostafrika. Liefert Nutzholz zu vielerlei Zwecken. — Engler, O.-Afr., p. 289. C. juniperoides (L.) Eichler. Kapland. »Cederboom«. Liefert sehr geschätztes Nutzholz. Engler-Pr., II, 1, p. 94. — Engler, O.-Afr., p. 289. Fitxroya patagonica Hook. Chile. Siehe Holz der Alerze. Thujopsis dolabrata S. et Z. Japan. Hiba-Lebensbaum. »Hiba«. Holz gelblichweiß, zu Haus-, Erd- und Wasserbauten verwendet. — Nakamura, p. 29. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. X, Fig. 21. Libocedrus decmrens Torr. Flußzeder od. »Heyderie« Kaliforniens und Oregons. »White Cedar« p. p. »Incense Cedar«. Das nach Pfeffer schmeckende, im Kerne schmutzig braune Holz dient zu Wasserleitungen, Schindeln, inneren Bauzwecken, Möbeln usw. — Mayr, N.-Am., p. 323. — Sargent, X, p. 136. — Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. VII, Fig. 10. 368 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. L. Bidwälii Hook. Neuseeland. »New Zealand Cedar«. ,Kawhaka', »Paukatea«. Das rosenrote bis rütlichbraune weiche, äußerst feinfaserige Holz bearbeitet sich wie Kiefernholz, liefert Planken und Sparren, dient auch zu Schnitzwerk. — Stone, p. 260, Taf. XVI, Fig. 140. Thuja occidentalis L. Siehe Lebensbaumholz. Thuja gigantea Nutt. Riesenlebensbaum. Westliches Nordamerika. »Ganoe Cedar«. Liefert wertvolles Bau- und Werkholz, sehr dauerhaft bei Verwendung im Boden. — Mayr, N.-Am., p. 321. — Roth, p. 72, Nr. 2. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. IX, Fig. 18. Th. japonica Maxim. (Th. Staiidishü Carr.). Japan. »Nezuko<-. — Liefert sehr geschätztes, eigenartig gefärbtes, sehr dauerhaftes Holz zu vielerlei Gebrauchszwecken. — Beißner, Handbuch der Nadelholzkunde, II. Aufl., p. 516 (nach Matzuno). — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. IX, Fig. 1 9. Cupressiis sempervirens L. Siehe Holz der gemeinen Zypresse. C. torulosa Don. Himalaya-Zypresse. Nordwestl. Himalaya. Das m Kerne lichtbraune, mäßig harte Holz dient zu Bauzwecken und in der Bildschnitzerei. — Watt, Dict., H, p. 646. Chammcyparis sphccroidea Spach. (Cham, thyoides L.) Östliches Nordamerika. »White Cedar« p. p. Liefert vielseitig verwendetes Werk- holz. — Semler, p. 586. — Roth, p. 72. — Mayr, N.-Am., p. 193. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- und Parkb., Taf. VI, Fig. 6. ChamcBcyparis Laivso7iiana Pari. Siehe Holz der Oregon- Zeder. (»Port Orford Cedar«). Ch. nutka'ensis Spack. Nutka-Zypresse. Westliches Nordamerika. »Yellow Cedar«. Liefert leichtes, angenehm duftendes, sehr dauerhaftes Nutzholz. — Mayr, N.-Am., p. 344. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. V, Fig. 3. — Stone, p. 250, Taf. XVI, Fig. 140. Ch. ohtusa 8. et Z. Feuerzypresse. Japan. »Hinoki«. Liefert unter allen Nadelbäumen Japans das schönste, durch gelblichweißen Splint und rosaroten Kern ausgezeichnete Holz, das sehr geschätzt und viel- seitigst Verwendet wird. — Nakamura, p. 27. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. V, Fig. 4. Ch. pisifera S. et Z. Japan. »Sawara«. — Das atlasglänzende Holz steht dem von Cham, ohtusa an Güte nach, wird hauptsächlich zu leichten Kutschen und Faßdauben verwendet. — Nakamura, p. 28. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- und Parkb., Taf. VI, Fig. 5. Juniperus drupacea Lahill. Kleinasien, Syrien. »Andys«. Liefert Bauholz. — Engler-Pr., II, 1, p. 101. Juniperus communis L. Siehe Wacholderholz. Ju7iiperus virginiana L. Siehe Bleistiftholz. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 369 J. Bermudiana L. Bermudainseln. »Florida-Zeder. Das vielseitig verwendete Holz gleicht im Aussehen dem vorigen, ist aber härter und schwerer. — Semler, p. 718. J. bm'hadensis L. Florida his Texas. Liefert das Zedernholz von Jamaika. Cooley, Grace E. in Bull. Dep. Agr. Jamaika II (1904) p. 83. J. sabinoides Sarg. »Mountain Juniper« , Texas. Mexiko. »Rock Cedar«. Liefert leichtes, hartes, im Boden sehr dauerhaftes Nutzholz. — Sargent, X, p. 92. J. occidentalis Hook. Nordwestliches Amerika. »Canadian Juniper«. »Western Red Cedar«. »Yellow Cedar«. »Pencil wood«. Das feinfaserige Holz mit rotem Kern und dem der J. virginiana ähnlichen Dufte, liefert sehr dauerhafte Zaunstecken und eignet sich zur Bleistiftfassung gleich dem des Virginischen Wacholders. — Stone, p. 257, Taf. XVI, Fig. 139. J. pi'ocera Höchst. Ostafrika; in Usambara »Muangati«. Zeder des Schumewaldes. Liefert vortreffliches (angeblich auch zu Bleistiftfassungen verwendbares) Nutz- und Bauholz. — Engler, O.-Afr., p. 288. — Notizbl. bot. Gart. u. Mus., Berlin, L, Nr. 7 (1897), p. 239. — Gieseler, im ^Pflanzer«, 1906, II, p. 7—9. — Tropenpflanzer, XVI, 1912, p. 4. J. macropoda Boiss. Himalaya. »Himalayan pencil Cedar«. Das schöne, im roten Kerne oft purpurn getonte, angenehm duftende, weiche und zähe Holz dient zu Bauzwecken, sowie zur Herstellung von Milch- und Trinkgefäßen. — Watt, Dict., IV, p. 554. — Engler, O.-Afr., p. 289. J. chinensis L. China, Japan. »Byakushin«, »Ibuki«. Das angenehm duftende, im Kerne rötlich-violette, mäßig harte, atlasglänzende Holz dient zurHerstellung von Möbeln und zu Bleistiftfassungen. • — Nakamura, p. 31. 3. Pandanaceen. Pandanus odoratissimus L. Ostindien, Arabien. Liefert Holz zu Kunstarbeiten. — Wiesner, I, p. 551. 4. Gramineen. Arundinaria spatiflora Ringall. Nordwestl. Himalaya. Liefert Pfeifenröhren. — Engler-Pr., II, 2, p. 93. Phijllostachys hamhiisoides S. et Z. Himalaya. Liefert das »Pfeffer- rohr« zu Spazierstöcken. — Engler-Pr., II, 2, p. 93. Bambusa Balcooa Roxb. Vorderindien, »Female Bamboo«. Liefert das dickste und festeste Rohr zu Bauten, Gerüsten usw. ■ — Watt, Dict., I, p. 391. — Engler-Pr., II, 2, p. 94. B. Tulda Roxb. Vorderindien. »Common Bamboo of Bengal«. Liefert gleichfalls sehr geschätztes und vielseitigst verwendetes Rohr. — Watt, 1. c. — Engler-Pr., 1. c. Wies n er, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 24 370 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. B. arimdinacea Retx. (B.spinosaRoxb.) Ostindien. »Spiny Bamboo« . Desgleichen (1. c.) und ebenso noch andere Arten. Auch in Japan liefern Bambusaarten (»Ma dake«) Stangenholz zu Bauzwecken und Zäunen, sowie Material zu kleinen Möbeln, Laternen, Nägeln und Flechtwerk. — Kawai. Dendrocalamus strictus Nees. Ostindien. »Male Bamboo«. Eines der nützlichsten Bambusgräser, das in seinen Stengeln und Stämmen Holzmaterial zu den verschiedensten Gebrauchszwecken, auch zu Bauten, liefert. — AVatt, Dict., III, p. 77. — Engl er- Pr., II, 2, p. 96. Melocanna banibusoides Trin. Ostindien, auch kultiviert. Liefert viel verwendetes Holzmaterial zum Hausbau, zu Flechtwerk und anderen Gebrauchszwecken. — Watt, Dict., V, p. 225. 5. Palmen 1). Phoenix dactylifera L. Dattelpalme. Kanarische Inseln bis süd- westliches Asien. In Vorderindien kultiviert. »Edible Date«. Das helle, innen weiche, aber sehr dauerhafte Stammholz dient verschiedensten Bau- und sonstigen Nutzzwecken. — Watt, Dict. VI, 1, p. 206. Trachycarpus excelsa (Thunh.) Wendl. (Chamcvi^ops exe). China, Japan. »Shu Ro«. Liefert geschätztes Nutzholz, namentlich sehr dauer- hafte Pfähle zu Wasserbauten. — Exner, p. 85. — Kawai. Licuala acutifida Mart. Malayisches Gebiet. Liefert die als »Penang Lawyers« bekannten Spazierstöcke. — Engler- Pr., II, 3, p. 35. Sabal Palmetto R. et S. Florida. »Cabbage Palmetto«. Liefert in ihrem von der Bohrmuschel nicht angegriffenen Holze ein außerordent- lich dauerhaftes, unübertreffliches Material für Wasserbauten. — Mayr, N.-Am., p. 104. Copernicia ce7'ifera Mart.^ Garnauba- oder Caranday -Palme. Brasilien. Liefert dort das geschätzteste Nutzholz für Brückenbauten. — Endlich, p. 1. Borassus flabelliformis L. Senegambien, Ceylon, Indisches Festland, Sundainseln. »Ago«-, »Deleb«-oder »Palmyra«-Palme. Die Stämme liefern Bauholz, ihr harter äußerer Teil liefert Nutzholz zu den verschiedensten Zwecken, wird auch in Europa zu Schirmstöcken, Schmuckkästen usw. verarbeitet. Eines der härtesten und schwersten Palmenhülzer, in Togo das geschätzteste Baumaterial für Brücken. — Watt, Dict., I, p. 502. — Semler, Trop. Agrikultur, II. Aufl., Bd. i, 1897. — Tropenpflanzer, X, 1, 1906, Beihefte, p. 255. Mauritia flexuosa L. fil. ] Trinidad bis MinasGeraes. »Moriche«. M. vinifera Mart. ] Liefern Nutzholz. — Engler-Pr., II, M. Setigera Gris. et Wendl. J 3, p. 43. Siehe auch im speziellen Teile: i Stuhlrohr « und »Palmholz«. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 371 Ancistrophyllum secundiflorum G. Mann, und H. Wendl. Trop. Afrika. Liefert als »Bushrope« in Europa importiertes, für gröberes Flechtwerk geeignetes Rohr. — Gürcke, in Ausstellungsbericht, Berlin 1897, p. 323. Calamus montanus T. And. Ostindien (Sikkim, Bhutan). Liefert das beste Rohr für Hängebrücken. — Watt, Dict., II, p. 22. C. Rotang L. Ostindien, Ceylon. »Rattan Cane«. Liefert Mate- rial zu Möbeln und Körben, auch zum Bau von Hängebrücken. Watt, Dict., II, p. 22. — • Außer den genannten Arten liefern »Spanisches Rohr« auch noch andere »Rotan-Palmen«, so C. i'udentuyn Lonr.^ C. Royleanus Griffith, C. Scipionum Loiir. u. a, — Engler-Pr., II, 3, p. 52. Arenga saccha?'ifera Lahül. Hinterindien, malayische Inseln, dort wie in Vorderindien allgemein angepflanzt. Aus den Stämmen der ab- gestorbenen Bäume werden Wasserröhren und Gefäße hergestellt. — Watt, Dict., I, p. 304. Caryota urens L. Bengalen, Malabar, Assam. »Hill-Palm« (Bom- bay). »Sago-Palm«. Der äußere Teil der Stämme liefert hartes, festes und dauerhaftes Nutzholz zu Ackergeräten und Wassergefäßen. — Watt, Dict., II, p. 208. Ai'eca Catechu L. Bettelnußpalme. Sundainseln. In feuchtheißen Tropenländern weithin kultiviert. Liefert Bauholz. — Watt, Dict. I, p. 30 L Cocos nucifera L. Tropische Küsten- und Inselgebiete der alten und neuen Welt, häufig kultiviert. Der äußere, durch die dicht zusammen- gedrängten, dunkelpurpurn bis schwarz erscheinenden Fibrovasalbündel schön gezeichnete und harte Teil der Stämme liefert das vornehmlich zu Bauzwecken verwendete »Porkupine«Holz, das in Europa nach Sem 1er (1. c.) zu feineren Tischlerarbeiten benutzt wird. — Watt, Dict. II, p. 455. — Semler, p. 690. Auch andere Palmen, so z. B. Phoenix spinosa Thonn. (Indien), Ph. reclinata Jacq. (trop. Afrika), Hyphcene coriacea Gaertn. (Ost-Afrika), Metroxylon elatum Mart. (Celebes), Euterpe oleracea Mart. (Brasilien, Guiana), Attalea princeps Mart. (Brasilien), Cocos biittyracea L. fil. (Westindien) werden als Nutzholz liefernd genannt. — Wiesner, I, p. 551. — Warburg in E., O.-Afr., p. 14 und 27. — Endlich, p. 1. 6. 3Iusaceen. Ravenala madagascariensis Sonnei'at (Urania speciosa Willd.). Endlich Madagaskar, Reunion. »Baum der Reisenden«. Die ansehnlichen Stämme geben Pfosten zum Hüttenbau. — J. Grisard in Bull. soc. nat, d'acclimatation de France (Rev. d. sc. nat. appl.) XLIV, 1897, p. 85. 24* 372 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 7. Casuarinaceen. Casuarina equisetifolia Forst. Siehe Eisenholz. C. stricta Ait. (C. quadrivalvis Labill.) Außertrop. Ostaustralien. »She Oak«; »Beefwood«. Liefert sehr hartes Nutzholz, gleich anderen Arten der Gattung, wie C. Fraseriana Miq. (West-Australien), C. toru- losa Alt., »Forest oak« (Queensland, Neu-Süd-Wales) usw. — Engler-Pr., III, 1, p. 19. — Semler, p. 629. — Wiesner I, p. 550. — Stone, p. 212, Taf. X, Fig. 90. 8. Salicaceen. Populus tremula L. Siehe Pappelholz. P. tremuloides Mchx. Amerikanische Aspe. Nordamerika (auch in den südlichen und westl. Verein. Staaten). »Aspen«. Das weiche, leichte, weiße Holz liefert vortreffliches Material zu Packspänen und Papiermasse. — Mayr, N.-Am., p. 182. P. grandidentataMchx. Großzähnige Pappel. Nordamerika. »Poplar«. Das Holz dieser wie aller anderen nordamerikanischen Pappeln dient außer zu den vorstehend angeführten Gebrauchszwecken auch bei Bauten, sowie zur Herstellung von Zucker- und Mehlfässern, Schachteln und allerlei Holzwaren. — Roth, p. 82, Nr. 105—110. P. Sieboldii Miqu. Japan. »Yamanarashi«. Das sehr helle, glän- zende Holz dient zur Herstellung von Schachteln, Zahnbürsten, Speise- stäbchen, Zündhölzchen und Papiermasse. — Exner, p. 83. — Kawai, p. 141. P. alba L.\ „ . -r i Siehe Pappelholz. P.nigra L.\ P. euphratica Oliv. Nordafrika bis Sibirien und Himalaya. Das im Kerne rote, sehr zähe Holz wird in Indien auch beim Haus- und Bootbau benutzt. — Watt, Dict., VI, 1, p. 336. P. monilifera Ait. Wollpappel. Nordamerika. »Gotton wood«. Liefert das meiste Pappelholz auf den amerikanischen Markt. — Roth, p. 82, Nr. 1 05. Verwendung wie P. grandidentata. P. Fremontii Wats. Kalifornische Pappel. Kalifornien und Texas. »Cotton wood«. Wie oben. P. balsamifera L. Balsampappel. Nürdl. Teil der Verein. Staaten. »Balsam«. Wie oben. P. trichocarpa Torr, et Gray. Haarfrüchtige Pappel. Nordamerika (nördliches Felsengebirge und Pacific- Region). »Black Cotton wood«. Wie oben. Salix alba L.\ o /. -1 • T ( Siehe Weidenholz. ö, fragilis L. J 8. amygdalina L. Mandelweide. Europa. Liefert als eine der besten Kulturweiden in ihren entrindeten Zweigen glänzend weiße »Ruten« Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 373 von hohem und vielseitigem Gebrauchswerte. — Hempel und Wilhelm, II, p. 105. S. purpiü'ea L. Purpurweide. Europa, Asien. Liefert schlanke, sehr zäh-biegsame Ruten zu feinem Flechtwerk. — Ebenda, p. \ 08. S. acutifolia Willd. Osteuropa, Sibirien. Liefert schlanke Ruten zu Faßreifen, Randstücken und gröberem Flechtwerk. — Ebenda, p. Hl. 8. viminalis L. Korbweide. Mitteleuropa, Asien. Die langen, starken Ruten liefern vortreffliches Material zu Randstücken und grüberem Flechtwerk. — Ebenda, p. 113. 8. Caprea L. Sahlweide. Europa, Asien. Liefert meist nur Mate- rial zu Faschinen und groben Flechtwaren. — Ebenda, p. 115. 8. rubra Hudson (8. purpureax. viminalis). Rastard weide. Liefert sehr gleichmäßige, schlanke, zäh-biegsame, zu jeder Flechtarbeit vor- züglich geeignete Ruten. — Ebenda, p. 127. 9. Leitneriaceen. Leitneria Floridana Chapman. Nordamerika. Liefert das Kork- holz von 3Iissouri, angeblich das leichteste aller bekannten Hülzer, mit einem spezifischen Gewichte des Stammholzes von nur 0,21. — - Treiease in Minn. Rot. Gard. VI (1895), p. 67 — 90. 10. Jughindaceeii. Engelhardtia spicata Blume. Nordwestl. Himalaya bis Rirma und Java. Liefert rütlich-graues, mäßig hartes Holz zu Rauten und Tee- kisten. — Watt, Dict., III, p. 244. — Engler-Pr., III, 1, p. 24. Pterocarya rhoifolia 8. et Z. Japanische Flügelnuß. Japan und China, »Sawagurumi«. Das gelblichweiße Holz wird ausschließlich zu Sandalen verarbeitet. — Kawai, p. 129. Jiiglans regia L. Siehe Holz des Nußbaumes. J. nigra L. Siehe Holz der Schwarznuß. /. cinerea L. Graue Walnuß. Nordamerika. »Rutternut«. Das Holz dient zu Vollendungsarbeiten bei Rauten, in der Kunsttischlerei und Rüttcherei. — Roth, p. 77, Nr. 55. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. XVIII, Fig. 34. J. mandshurica Maxim. Japan und China, »Kurumi«. Das dem europäischen Nußholze ähnliche Holz dient zur inneren Ausschmückung der Wohnräume und zur Herstellung feiner Mübel. — Exner, p. 83. Carya alba Nutt » tomentosa Nutt. amara Nutt. . siehe Hickory-Holz, » porciiia Nutt. » sulcata Nutt. 374 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 11. Betulaceen. Betula verrucosa Ehrh. 1 ^. , ^. , , , r, j T-. 7 f Siehe Birkenholz. ij, pubescens JLrh. J B. papyrifera Marsh. Nachenbirke. Nordamerika. »Ganoe-Birch«. Das Holz dient zu Spulen, Schuhnägeln, zur Papierfabrikation. — Mayr, N.-Am., p. 173. B. lenta L. Hainbirke. Nordamerika. »Black Birch«, »Cherry Birch«. Das Holz ist in seiner Heimat eines der geschätztesten Mübel- hölzer, gleicht, entsprechend gebeizt, dem Mahagoniholze (daher auch »Mountain-Mahogany«), dient auch zum Schiffbau. — Sem 1er, p. 537. — Roth, p. 76. — Stone, p. 216, Taf. XIV, Fig. 120 (??). B. lutea Mich. Gelbbirke. Nordamerika. »Yellow Birch«. Das Holz dient als Bau- und Möbelholz, auch in der Drechslerei, Schnitzerei, Kistenfabrikation. — Mayr, N.-Am., p. 171. — Semler, p. 536. B. Bhojpattra Wall. Zentral- und Ostasien. »Indian birch tree«, »Indian paper birch«; in Japan »Onoore«. — Liefert gelblich- bis röt- lichweißes, hartes, zähes Nutzholz zu Bauten, Möbeln, Schachteln usw. — Watt, Dict., I, p. 452. — Exner, p. 83. — Kawai, p. 139. Alnus glutinosa Q(Ertn. Schwarzerle] A. incana Willd. Weißerle. j A. nitida Endl. Himalaya, tropisches Vorderindien. Das rötliche Holz wird zu Bettstellen und bei Seilbrücken verwendet. — Watt, Dict., I, p. 177. A. nepalensis Don. Verbreitung der vorigen. Das etwas dichtere Holz wird zu Teekisten verarbeitet. — Watt, Dict., I, p. 176. 12. Corjlaceen. Corylus Avellana L. Siehe Holz der gemeinen Hasel. C. Colurna L. Siehe Holz der Baumhasel. Carpinus Betulus L. Siehe Holz der Weißbuche. C. americana Lam. Amerikanische Weißbuche. Nordamerika. »Blue Beech«. Das Holz dient denselben Zwecken wie das der europäischen Art. — Mayr, N.-Am., p. 177. — Roth, p. 77, Nr. 52. C. laxiflora Bl. Japan. »Akashide«. Liefert hartes Wagner- und Möbelholz. — Kawai, p. 149. Ostrya vulgaris Willd. Siehe Holz der Hopfenbuche. 0. virginica Willd. Virginische Hopfenbuche. Östliches Nord- amerika. »Hop Hornbeam«. »Stone wood^. »Iron wood«. Das rötlich- weiße bis bräunliche, harte, dichte und zähe Holz, schwerspaltig und fest, dient zur Herstellung von Kegeln, Hämmern, Radzähnen, Schrauben usw., ist unentbehrlich in der Drechslerei. — Stone, p. 220, Taf. XIV, Fig. 122. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 375 13. Fagaceen. Castcmopsis rufescens Hook. f. Himalaya. — Liefert Bau- und Werkholz. — Watt, Dict., II, p. 228. Castanea vulgaris Lam. Siehe Holz der Edelkastanie. C. vulgaris Lam. var. japonica. Japan. »Kuri«. Liefert vielseitig verwendetes Nutzholz, auch zu Eisenbahnschwellen. — Kawai, p. 116. C. americayia Rafin. Amerikanische Edelkastanie. Nordamerika. »Chestnut«. Das leicht spaltbare Holz ist in der Tischlerei sehr begehrt, liefert auch dauerhafte Eisenbahnschwellen, Dachschindeln, Faßdauben. — Semler, p. 535. — Mayr, N.-Am., p. 177. — Roth, 78, Nr. 58. Fagus silvatica L. Siehe Holz der Rotbuche. F. Sieboldi Maxim. Japan. »Buna«. Liefert Möbelholz. — Kawai, p. 1 1 9. F. ferruginea Ait. Amerikanische Buche. Im östlichen Nordamerika weit verbreitet. »Beech«. Das Holz dient in ausgedehntem Maße als Werk- holz, beim Waggonbau, auch zu Drechslerwaren und Schnitzwerk. — Roth, p. 76, Nr. 47. — Semler, p. 532. — Stone, p. 234, Taf. XV, Fig. 128. F. fusca Hook. f. Neuseeland. »Red Birch«. »Tawhai raunui«. Liefert mäßig hartes, doch sehr festes und zähes, im Kerne braunes, leichter als das von F. silvatica zu bearbeitendes, vielseitig verwend- bares Werk- und Konstruktionsholz von bemerkenswerter Dauer. — Stone, p. 232, Taf. XV, Fig. 129. F. Solandri Hook. f. Neuseeland. »New Zealand Beech«. »Tawhai rauriki«, »Black Birch«. Im Süden Neuseelands die häufigste Holzart, leicht spaltbares, verschiedenen Zwecken dienendes Werkholz und auch Brennholz liefernd. — Stone, p. 233, Taf. XV, Fig. 129. Passania cuspidata Oer'st. Südliches Japan. »Shii«. Liefert bräun- lichgelbes, mäßig hartes Holz zu Möbeln. — Kawai, p. 148. Quercus pedunculata Erh. Stieleiche. Q. sessiliflora Sm. Traubeneiche. Q. puhescens Willd. (Q. lanuginosa Lam.) Weich- haarige Eiche. Siehe Q. hu7igarica Hub. (Q. conferta Kit.). Ungarische Eiche. [ Eichen- Q. Cerris L. Zerreiche. holz. Q. Hex L. Steineiche (immergrün). Q. coccifera L. Kermeseiche. Südeuropa (immergrün). Q. Silber L. Korkeiche. Südeuropa (immergrün). Q. lusitanica Lam. Südeuropa, Orient. Liefert Nutzholz. — Wiesner, I, p. 549. Q. Ithaburensis Don. Desgleichen. Ebenda. Q. Look Kotschy. Syrien. Desgleichen, 1. c. 376 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Q. alba LA) Weißeiche. Nordamerika. »White oak« p. p. Das sehr zähe und elastische Holz dient als Bau- und Werkholz, auch zu Faßdauben. — Semler, p. 525. — Mayr, N.-Am., p. 141. — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. XX, Fig. 41. Q. hicolor Willcl. Sumpf-Weißeiche. Nordamerika, namentlich im Seengebiet. »Swamp white oak«. Das Holz wird gleich dem der Weiß- eiche verwendet. — Mayr, N.-Am., p. 144. Q. Garryana Dougl. Garrys Eiche. Westliches Nordamerika. »Western White oak«. Das Holz gilt als der beste Ersatz des öst- lichen Weißeichenholzes. — ■ Mayr, N.-Am., p. 281. — Stone, p. 227, Taf. XIV, Fig. 125. Q. lobata Nee. Kalifornische Weißeiche. Westliches Nordamerika. »White oak« p. p. Das Holz gleicht dem der östlichen Weißeichen. — Mayr, N.-Am., p. 264. Q. lyrata Walt. Leiereiche. Südl. Vereinigte Staaten. »Over-cup oak«. Das Holz gleicht dem der Weißeiche. — Mayr, N.-Am., p. 146. Q. macrocarpa Mchx. Großfrüchtige Eiche. Nordamerika, west- lich des Mississippi. »Bur oak«. Das Holz wird wie das der Weißeiche verwendet, und gilt als sehr dauerhaft im Boden. — Mayr, N.-Am., p. 143. — Semler, p. 530. Q. Michauxii Nutt. Korbeiche. Nordamerika, besonders im Mississippi- gebiet. »Basket oak«, »Cow oak«. Das Holz wird in ausgedehntem Maße bei Bauten verwendet, sowie zu Ackergeräten und Fässern ver- arbeitet und gilt wegen seiner Leichtspaltigkeit als unübertrefflich zur Herstellung von Körben. — Semler, p. 531. — Mayr, N.-Am., p. 145- Q.obtusüoba McJtx. Hartlandeiche, Eiseneiche. Nordamerika, nament- lich Arkansas und Texas. »Post oak«. »Iron oak«. Das Holz ist stark begehrt für Bauzwecke, Bahnschwellen, Faßdauben. — Semler, p. 528. Q. Prinus L. Gerbereiche. Nordamerika, vornehmlich in den süd- lichen AUeghanies. »Ghestnut oak«, »Yellow oak«. Liefert wertvolles, noch nicht hinlänglich gewürdigtes Schwellenholz. — Mayr, N.-Am., p. 145. Q. rubra L. Roteiche. Einer der verbreitetsten Waldbäume des östlichen Nordamerika und Hauptvertreter der »Schwarzeichen« (black oder red oaks). »Red oak«. Das Holz gilt als minderwertig, ist aber zur Herstellung von Faßdauben beliebt, dient auch zu Furnieren. — Mayr. N.-Am., p. 147, — Abbildung des Holzes bei Mayr, Wald- u. Parkb., Fig. 42. 1) Vgl. bezüglich dieser und der folgenden nordamerikanischen Arten auch Roth' 1. c, p. 80 und 81, Nr. 84 — 102. « Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 377 Q. Phellos L. Nordamerika, von New-York bis Texas. »Willow oak«. Liefert hartes, festes, sehr elastisches Werkholz. — Trimble, Amer. Journ. of. Pharm., vol. LXIX (1897), Nr. 12. Q. virens Ait. Lebenseiche (immergrün). Nordamerika, von Florida durch Virginien bis Texas. »Live oak«. Liefert unter allen nord- amerikanischen Eichen das schwerste Holz, das früher auch zum Schiff- bau diente, jetzt hauptsächlich in der Wagnerei und zu landwirtschaft- lichen Maschinen Verwendung findet. — Semler, p. 529. Q. ohlongifolia Torr, (immergrün). Westliches Nordamerika, bis Arizona u. Mexiko. «Spanish oak«. Das harte, sehr dichte Holz dient in der Drechslerei und zur Herstellung von (nach England ausgeführten) Weber- schiffchen. — Stone, p. 228, Taf. XIV, Fig. 126. Q. dilatata Lindl. (immergrün). Nordwestl. Himalaya. Afghanistan. »Green oak of the Himalaya«. Liefert Bau- und Werkholz. — Watt, Dict., VI, p. 380. Q. fenestrata Roxh. (immergrün). Östlicher Himalaya. Das im Kerne rote, sehr harte Holz dient zu Bauzwecken. — Watt, 1. c. Q. glauca Thunb. (immergrün). Himalaya, von Kaschmir bis Bhutan und Japan. »Green oak«. Das bräunlichgraue, sehr harte und zähe Holz dient beim Haus- und Brückenbau. — Watt, 1. c. p. 381. Q. Oriffithii Hook. f. Östlicher Himalaya, Sikkim, Bhutan. Das braune, sehr harte Holz wird als Bau- und Werkholz benutzt. — Watt , 1. c. Q. incana Roxb. (immergrün). Himalaya vom Indus bis Nepal. »Grey Oak«. Liefert rütlichbraunes, sehr hartes Bau- und Werkholz. — Watt, 1. c. Q. lamellosa Smith (immergrün). Östlicher Himalaya, von Nepal bis Bhutan. — - Das graubraune Holz mit Silberglanz auf der Spiegelfläche dient zu Bauzwecken. — Watt, 1. c. p. 384, Q. lancaefolia Roxh. (immergrün). Nördliches Vorderindien. Liefert Bauholz. — Watt, 1. c. p. 384. Q. pachyphyüa Kurz (immergrün). Sikkim, Manipur. Das unter Wasser wenig dauerhafte Holz dient zu Bauzwecken. — Watt, 1. c. Q. semecarpifolia Smith. Himalaya, von Afghanistan bis Bhutan. »Brown Oak of the Himalaya«. Liefert Bau- und Werkholz von be- schränkter Verwendung, auch vortreffliche Kohle. — Watt, 1. c. p. 386. Q. serrata Thwibg. Himalaya, China, Japan. Das braune, sehr harte Holz, dem von Q. Griffithü sehr ähnlich, dient zu Bauzwecken. - — Watt, 1. c. p. 386. Q. spicata Smith (immergrün). Himalaya, Malakka, Sundainseln. Das rötliche, sehr harte und dauerhafte Holz dient in Indien zu Bau- zwecken. — Watt, 1. c. p. 387. 378 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Q. acuta Thunh. (immergrün). Südliches Japan. »Akagashi«. Das im Kerne dunkelrotbraune, sehr harte und schwere, schwerspaltige Holz wird namentlich in der Wagnerei verwendet. — Kawai, p. 146. Q. gilva Bl. (immergrün). Südliches Japan. »Ichii-gashi». Das dem vorigen ähnliche, aber leicht spaltbare Holz wird ausschließlich zu Rudern verarbeitet. — Kawai, p, 147. Q. vibrayeana Tr. et Tav. (immergrün). Südliches Japan. »Shira- gashi«. Das grauweiße Holz, etwas weicher als das der beiden vorigen Arten, leichtspaltig, wird beim Schiffbau, in der Wagnerei und zu Werk- zeugstielen benutzt. — Exner, p. 83. — Kawai, p. 147. Q. myrsincefolia Bl. (immergrün). Südliches Japan. »Urajiro- gashi«. Das dem vorigen sehr ähnliche Holz wird wie jenes verwendet. — Kawai, p. 147. Q. grosserata Bl. Nördliches Japan. »0-nara«. Liefert geschätztes Bau- und Mübelholz. — Kawai, p. 116. 14. Ulmaceen. PhyllostyJon hrasüiense Capanema. Brasilien (Rio de Janeiro). »Paö branco« (Weißholz). Das weiße, leichte Holz dient zur Herstellung von Hausgerät. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau, New-York, X, 1892, p. 34. Holoptelea integrifolia Planch. Ostindien, Ceylon. »Entire-leaved Elm«. Das gelblichgraue, leichte, mäßig harte Holz wird beim Haus- und Wagenbau, auch zu Schnitzarbeiten verwendet. — Watt, Dict., IV, p. 261. JJlmus Hookerlana Planch. Himalaya. Das hellrote, harte, feste Holz dient zu Bauzwecken. — Watt, Dict., VI, 4, p. 209. U campest)' is L. \ ^. , ^^, , , -rr . TT7-^7 ( Siehe Ulmenholz. U. montan a IVith. l U. flava Mich. Rotulme. Ösll. Nordamerika. »Red Elm«. Das Holz dient zu Eisenbahn- und Türschwellen, zu Radnaben usw. — Mavr, N.-Am., p. 174. U. effusa Willcl. Siehe Ulmenholz. TJ. americana L. Weißulme. Nordamerika. »White Elm«. Das Holz wird vielseitig benutzt, so beim Wagen- und Schiffbau, zu land- wirtschaftlichen Geräten, in der Böttcherei; dient seines schönen Fladers wegen auch zu Furnieren. — Roth, p. 78. U. racemosa Thomas. Felsenulme. Üstl. Nordamerika. »Rock Elm«. Das Holz, nach Semler (1. c. p. 570) wertvoller als das der vorstehenden Art, wird auch vielseitiger genutzt, gilt als unübertrefflich für Radnaben. Zelkoua Keald Sieb. (Z. acuminata Planch.) Japan. »Keyaki«. Liefert eines der wichtigsten Nutzhölzer Japans. — Exner, p. 82. — Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 379 Kawai, p. 109. — Abbildung bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. XX, Fig. 44. Celtis australis L. Siehe Holz des Zürgelbaumes. C. ilicifoUa Engl. Ostafrika. Liefert geschätztes Werkholz. — Engler, O.-Afr., p. 290. C. Kraiissiana Beruh. Tropisches und Ostafrika. »Camdeboo Stink-wood«. »Umvanuri«. Das mäßig harte, zähe Holz mit gelblich- bis grünlichgrauem Kern und wenig hellerem Splint, im trockenen Zustande geruchlos, liefert Planken, Pfähle, Joche, Beilgriffe, Tischbeine, auch Eisenbahnschwellen und Böttcherware, ist nicht leicht zu bearbeiten. — Stone, p. 200, Taf. XIII, Fig. 110. C. reticulata Miqu. Dient auf Java und den benachbarten Inseln zu Räucherzwecken. — Boorsma, G. W., in Bull. Agric. Ind. Neerland., VII (1907). C. aculeata Sic. Tropisches Amerika. »Graos de Gallo« und »Joa minda« der Brasilianer. Das sehr zähe und dauerhafte Holz dient zu Stücken, Peitschenstielen u. dgl. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau, New- York, X, 1892, p. 35. C. glycocmya Mart. Brasilien (Minas und Rio de Janeiro). »Graos grandes de gallo«. Das feste, zähe Holz ist zur Herstellung von Werk- zeugen und beim Wagenbau geschätzt, die Zweige liefern Peitschenstiele, Spazierstöcke u. dgl. — Th. Peckolt, wie oben, p. 35. C. hrasiUensis (Gard.) Planck. Brasilien (Rio de Janeiro). »Corin- diba«, »Gorindiuba«. Das weiße, sehr biegsame Holz dient hauptsächlich zu Faßreifen, liefert auch Kohle zur Sprengpulverbereitung. ■ — Th. Peckolt, 1. c. p. 35. 15. Moraceen. Morus alba L. Siehe Holz des Maulbeerbaumes. M. 7'ubra L. Roter Maulbeerbaum. Nordamerika. »Red Mul- berry«. Das dunkelbraune Kernholz wird in der Böttcherei, auch beim Schiffbau, sowie zu landwirtschaftlichen Geräten verarbeitet. — Roth, p. 80, Nr. 83. M. serrata Roxb. Nordwestlicher Himalaya. Liefert Holz zu Werk- zeugen, Kunsttischlerarbeiten und Schnitzereien. — Watt, Dict. , V, p. 284. M. incUca L. Himalaya, Hinterindien, China, Japan. Das Holz, dem von M. alba sehr ähnlich, wird zu Rudern, Möbeln und Teekisten verwendet. — Watt, Dict., V, p. 284. Maclura auranüaca Nutt. Osagen Orange. Nordamerika (Arkansas und Texas). »Osage Orange«. Das sehr harte und dauerhafte Holz dient zu Pfosten, Bahnschwellen, zur Straßenpflasterung, ist auch von 380 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Drechslern und Bildschnitzern gesucht. — Semler, p. 572. — Roth, p. 82, Nr. 103. M. brasiliensis Endl. Östliches Brasilien. Das Holz dient zum Färben. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau, New-York, IX, 189i, p. 291. Chlorophora tincto7'ia (L.) Qaud. (Maclura tinctoria D. Don). Siehe Gelbholz. — var. xanthoxylon (Machira xanthoxylon Endl.). Brasilien, »Espinheiro branco«; »Amoreira de espinho«. — Das Holz ist dunkler als das von CM. tinctoria^ daher »pala narango«, »bois d'orange*, erzielt im Handel höhere Preise als jenes. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau, New-York, IX, 1891, p. 291. — var. affinis (Maclura affmis Miq.). Brasilien. »Tatagiba«, >Paö amarello«. Das Holz wird zu Bauzwecken verwendet, dient auch zum Färben. — Peckolt, 1. c. Chi. excelsa (Weliv.) Benth. et Hook. f. Siehe Holz des Odum- Baumes. Chi. tenuifolia Endl. S. Thome und Principe. »Amoreira« der Portugiesen. Liefert eines der besten Nutzhölzer S. Thomes zu Booten und Tischlerwerkzeug. — Warburg, 1. c. p. 317. Cardiogyne africana Bureau. Ostküste von Afrika. Das rote, sehr schwere Kernholz ist zum Gelbfärben verwendbar. — Engler-Pr., HI, 1, p. 76. — Notizbl. bot. Gart. u. Mus., Berlin, II, p. 54. Sorocea ilieifoUa Miq. Brasilien. »Soröco«. — Das Holz dient zu Mulden, Wannen u. dgl. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau, New-York, IX, 1891, p. 219. Soaresia nitida Er. Allem. Brasilien. »Oiti«, »Oiti-cica«. — Das dichte, harte, hellrütliche, weißlich gestrichelte, wenig politurfähige Holz dient zu Möbeln. — Th. Peckolt, 1. c. Sahagunia strepitans Liebw. — BrasiUen (Rio de Janeiro). »Bainha de espado«. — Das leichte, weiße Holz dient zur Herstellung verschie- dener Gerätschaften. — Th. Peckolt, 1. c. — Engler-Pr., III, 1, p. 82. Ärtocarpiis integrifolia Eorst. Ostindien, in allen Tropenländern kultiviert. Jack tree, »Jack-fruit tree« der Engländer, »Kos« (Ceylon). »Nangka« (Malakka), »Nongko« (Java), »Jaqueira« (Brasilien). Das gelb- liche oder gelblichbraune, stark nachdunkelnde, dichte, mäI5ig harte, eine schöne Politur annehmende Holz dient in ausgedehntem Maße als Werk- holz zur Herstellung von Möbeln, in der Kunsttischlerei und Drechslerei, wird auch ausgeführt. — Watt, Dict., I, p. 332. ^ Peckolt, Pharm. Rundschau, New-York, 1891, p. 222. — Stone, p. 205, Taf. XIII, Fig. 1 13. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 381 A. incisa Forst. Brotfruchtbaum. Sundainseln. In allen Tropen- ländern kultiviert. Liefert gutes Nutzholz. — Engler-Pr., III, I, p. 83. A. hirsuta Lam. Ostindien. (Westliche Ghatsi. Das gelblichbraune, harte, dauerhafte Holz wird zum Haus- und Schiffbau, zur Herstellung von Möbeln und anderweitig verwendet. — Watt, Dict., I^ p. 330. — Außer den erwähnten liefern auch noch andere ostindische Artocarpus- arten Nutzholz zum Bootbau und zu Möbeln. — Siehe Watt, 1. c? p. 329. 333. HeUcostylis Poeppigiana Trec. Brasilien (Bahia und Amazonas). Das sehr zähe und feste Holz, von rötlicher Färbung mit hieroglj'phen- ähnlichen dunkleren Zeichnungen ist zu Luxusmöbeln sehr gesucht. (»Pau de letras«?]. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau, New- York, IX, 1 891, p. 2 1 9. Antiaris africana Reg. Westafrika. Holz dem des Odumbaumes ähnlich. — Volkens, p. 4, Brosimum Auhletii Poepp. {Piratinera guianensis Auhl.) Siehe Letternholz. B. discolor Schott. Brasilien. »Barrueh«, »Oiti-mirim-ayra*. Der Stamm liefert sehr gesuchte Spazierstöcke, Peitschenstiele u. dgl. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau. New-York, IX, 1891, p. 219. Ficus reUgiosa L. Himalaya, Bengalen, Zentralindien. — In ganz Indien und auf Ceylon angepflanzt. »Peepul tree«. Das grauweiße, mäßig harte Holz wird zu Packkisten verarbeitet. — Watt, Dict., III, p. 359. F. nervosa Hayne. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. F. callosa Wüld. Tropisches Asien. Das Holz ist zu Zündholz- schachteln verwendbar. — Noothout & Co. in Taysmannia« 1896, p. 504. F. Sykomoj'us L. Ägypten, östliches Afrika. Das sehr feste Holz lieferte die Mumiensärge. — Engler, O.-Afr., p. 291. F. vasta Forsk. Abessinien. Das Holz dient zu Tür- und Fenster- rahmen. — Engler, O.-Afr., p. 291. F. umhrosa Warb. Westafrika. Holz schwer, hellfarbig, mit schöner, an Jahresringe erinnernder Zeichnung. Nebst dem Holze von F. djiirensis Warb, das verwendbarste Ficusholz Togos. — Volkens, p. 5. F. anthelminthica Matr. Brasilien. »Gamelleira«, »Figueira brava«. Das weiße Holz dient zur Herstellung von Booten, Wannen u. dgl. — Peckolt in Pharm. Rundschau, New-York, 1891, p. 163. F. cijstopoda Miq. Brasilien. »Azongue vegetal«. Liefert Bau- holz. — Peckolt, 1. c. 382 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. F. Maximüiana Hart. Brasilien. »Apiy«, »Oity bravo«. Das weiße Holz dient bei Bauten hauptsächlich zur Auskleidung der Wände. — Ebenda. Musanga Smithii R. Br. Tropisches Westafrika. »Bosenge«, »Mbussenge«. Das weißliche, sehr leichte und leicht zu bearbeitende, doch ziemlich dauerhafte Holz von 0,295 spez. Gew. wird zu leichteren Bauten und zu Hausgerät verwendet; in Westafrika auch als »Gork-wood« wie Kork benutzt, besonders zu Netzschwimmern, ist ein vortreffliches Blindholz, liefert auch Füllmasse für Holzpapier. — Engler, O.-Afr., p. 292 ff. — Gilg, p. 123. — Jentsch, p. 161. Myrianfhus arhorea P. Beauv. Tropisches Afrika. Das graue oder bräunliche, dem der Ficusarten sehr ähnliche, sehr leicht zu bearbeitende Holz wird wie jenes verwendet. — Engler, O.-Afr., p. 293. Poiirouma tomentosa Mart. Brasilien (Amazonas). »Ambauva de vinho«. — Liefert Holz zu verschiedenen Geräten des Hausbedarfes. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau, New-York, IX, p. 289. Pourouma hicolor. Mart. Brasilien (Amazonas). »Ambauva brava«. Das sehr hellfarbige, leicht zu bearbeitende Holz wird wie das vorige benutzt. — Th. Peckolt, I.e. P. acuminata Mart. Brasilien (Amazonas). »Ambauva mirim de vinho«. — Beschaffenheit und Verwendung des Holzes wie bei der vorigen Art. — Th. Peckolt, ebenda. »Trompet-tree«. Die ausgehühlten Cecropia peltata L. Jamaika C. palmata Willd. Nordbra- silien. Guiana. Stengel »Shake-wood«, dienen zu Blasinstrumenten. — Engler- Pr., HI, I, p. 9G. C. adenopus Mart. Brasilien. »Ambug«, »Ambaiba«. Liefert leichtes Nutzholz. — Endlich, 1. c. > 16. ürticaceeu. Boehmeria rugidosa Wedd. Vorderindien. Aus dem hübschen, roteur mäßig harten, dauerhaften Holze werden Milch- und Trinkgeräte her- gestellt. — Watt, Dict., L, p. 484. 17. Proteaceeu. Faurea speciosa Welw. F. usambarensis Engl. Afrika. Liefern schönes, gelbliches bis fleischrotes, glänzendes Holz für Kunst- tischler. — Engler, O.-Afr., p. 294. Protea abyssinica Willd. Abessinien. Desgleichen. — Ebenda. P. grandifJora Thunh. Kapland. Liefert Holz zum Wagenbau. — Engler-Pr., HI, 1, p. 137. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 383 Leiicadendron argenteum R. Br. Kapland. »Silverboom«, »Witte- boom«. Liefert Nutzholz. ■ — Engler-Pr., III, 1, p. 139. Orevülea rohusta A. Ciinn. Australien. »Silkyoak«. Daseiastische, dauerhafte, licht nelkenbraune, mäßig harte Holz dient zu Faßdauben, auch in der Kunsttischlerei, kommt in 16 bis 30 m langen und in 2 und mehr m dicken Blöcken vor. — Engler-Pr., III, I, p. 145. — Stone, p. 185, Taf. XII, Fig. 102. Xylomelum occidentale R. Br. Westaustralien. »Native Fear«. Das hervorragend schöne, ziemlich weiche und leicht zu bearbeitende Holz mit hellbraunem Splint und rötlichbraunem bis blutrotem Kern erinnert in diesen Färbungen an Mahagonihölzer, im sonstigen Aussehen an Eichenholz, ist durch sehr ansehnliche, im Radialschnitt prächtig glän- zende Markstrahlen ausgezeichnet. — Stone, p. 186, Taf. XII, Fig. 102. Emhothrium coccineum Forst. Valdivia bis zur Magelhaenstraße, »Notra-Giruelillo«. Liefert gutes Möbelholz. — Engler-Pr., III, 1, p. 148. Knightia excelsa R. Br. Australien. »Rewa-Rewa«. »New Zealand Honeysuckle«. Das rot- und braunmaserige, harte, leicht zu spaltende Holz wird zu Furnieren und Dachschindeln verwendet. — Engler-Pr., III, 1, p. 151. — Stone, p. 183, Taf. XVIII, Fig. 159. Stenocarinis salignus. Neu-Süd- Wales. »Beef-wood«, »Silkyoak«, »Silvery oak«. Das tiefrote, grobfaserige Holz mit auffälligen Markstrahlen, von ungleicher Härte, leicht spaltbar, wird in der Böttcherei und Kunst- tischlerei verwendet. ■ — Stone, p. 189, Taf. XVTII, Fig. 158. — Wiesner, I, p. 547. Banlcsia littorcdis R. Br. Australien (König Georgs-Sund). »Banksia". Das weiche, feine, seidenartig glänzende, etwas klebrig anzufühlende Holz mit bräunlichem Splint und rötlichbraunem Kern ist in der Kunst- tischlerei sehr verwendbar. — Stone, p. 187, Taf. XII, Fig. 102. 18. Sautalaceen. Exocarpus cupressiformis Lahill. Australien. Liefert Tischler- und Drechslerholz. — Engler-Pr., III, 1, p. 213. Colpoon compressum Berg. Südafrika. Das schwere, feste Holz wird zu feinen Tischlerarbeiten benutzt. — Ebenda, p. 217. ^ ^ir- ^T^ ,, (Australleu. Liefern wohlriechen- jt iiscmus ciiqnorwnfMiq.) Benfh. , r. , ,, , t^ i ^^ ^ ^^ i i/ (jgg »Sandelholz«. — Engler- »Nutree«. ^ -n • • /-T-r T.r..7, ^ ti .7 P T. , III, 1, p. 21 i. StOUe, F.persicarmm (F. Muller) Benth. [ ^ ,^^^ ^^^ ^^^^ p.^ ^^^ Osyris tenuifolia Engl. Siehe Ostafrikanisches Sandelholz. Santalum album L. Siehe Weißes Sandelholz. 384 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Liefern gleichfalls weißes, bzw. gelbes »Sandelholz«. — Engler-Pr., III, 1, S. freycinetianum Gaud. Sandwichinseln. 8. austro-caledoniciim Vieill. Neukaledonien. < S. lanceolatum R. Br. Tropisches Australien. p. 220. 8. Preissianimi Miq. Australien, liefert gleichfalls Sandelholz, das, geraspelt, nach Rosen duftet. — Simmonds, Sandal woods and Sandal oil. Pharm. Journ. Suppl. VII (1894 u. 1895). — E. Brown, The Chemist and Druggist, vol. 5 (1897), Nr. 872. ,„. ,,> ^ . 7 { »Quebrachillo« ; »sombra Acanthosiiris spmescens (Kiclu.) (jriseh. . , , , , ^ . „ ^ ^ ^ ■' del torohembra«. Liefern Argentinien, Brasilien. < ,^.., ,, , t^ , *=../, ^ ., , ^. . D r • Mobelholz. — Lngler- A. falcata Griseb. Argentinien, Bolivia. \ ^ , „_, ' ° ' 1^ Fr. , 1. c. p. 221. 19. Olacaceen^). Ongokea kamerunensis Engl. Westafrika (Kamerun). Liefert gelbes Bauholz. — Gilg, p. 124. Ximenia americana L. Tropisches Amerika, Afrika und Asien; »Espinha de meicha« oder »Ameixero« in Brasilien, »Heymassoli« in Guiana, »Groc« auf S. Domingo. — Das gelbliche, harte Holz, im Aus- sehen und Gerüche dem weißen Sandelholze ähnlich, wird in Ostindien wie dieses benutzt. — Engler-Pr., III, 1, p. 237. — Gris. et v. d. B., p. 31 1 . Tetrastylidimti Engleri Schivacke. Südliches Brasilien. »Tatü« Liefert Bauholz. — Engler-Pr., IH, 1, p. 235. Coula edulis. Baill. Siehe Wula-Holz. 20. Poljgonaceen. Coccoloba uvifera Jacq. Siehe Cocoboloholz. C. pubescens L. Antillen, Mexiko, Guiana. Liefert eine Art »Eisen- holz«. — Semler, p. 635. — Grisard et v. d. B., p. 54. 2L Trocliodendraceen. Cercidiphyllum japonicu7n 8. et Z. Siehe Holz des Kuchen- bauraes (Mayr) oder »Judasbaumblattes«. Trochodendron aralioides 8. et Z. Japan. »Yamaguruma«. — Liefert Drechslerholz. — Kawai, p. 152. — Gris et v. d. B., p. 21. 22. Berberidaceen. Berheris vulgai'is L. Siehe Holz des Sauerdorns. 1) Über die Anatomie des Holzes s. Moll u. Janssonius, Bd. 2, p. 215. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 385 23. Magnoliaceen ^). Magnolia acuminata L. Spilzblättrige Magnolie. Nordamerika. »Cucumber tree«. — Das hellfarbige Holz ist sehr brauchbar zu feinen Möbeln und zur inneren Auskleidung von Häusern, wird zuweilen mit dem Holze des Tulpenbaums (»Tulip wood«) verwechselt. — S emier, p. 549. — Roth, p. 83, Nr. 115. M. hypoleuca S. et Z. Japan. »Honoki«. Das schöne, mäßig harte Holz dient in der Tischlerei, auch zur Herstellung von Zeichen- und Malbrettern, Maßstäben u. dgl. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 131. — Abbildung bei Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. XVHI, Fig. 36. Talauma [Aromadendron] elegans [Blume). Java. Das weißliche, leichte, aber feste Holz dient zu Bauten und Kunsttischlerarbeiten. — Engler-Pr., HI, 2, p. 16. — Gris. et v. d. B., p. 8. T. Plumieri Sw. Westindien. »Bois pin< ; »Bois cachiment«. Das harte, nicht schwere Holz, im Alter wie Ebenholz gefärbt und dann be- sonders geschätzt, wird gleich dem vorigen verwendet. — Gris. et v. d. B., p. 20. Michelia Champaca L. Java, im tropischen Asien und in anderen Tropenländern kultiviert. Das weiche, aber sehr dauerhafte Holz mit weißem Splint und hell olivbraunem Kern wird beim Haus- und Wagen- bau sowie zur Herstellung von Möbeln verwendet, ist nach Grisard et V. d. Berghe (1. c, p. 18) auch zu Drechslerarbeiten gesucht. — Watt, Dict., V, p. 243. — Engler-Pr., HI, 2, p. IT. — Moll u. Janssonius, p. 103. M. excelsa Blume. Himalaya, Kaschia. Liefert Bau- und Möbel- holz. — Watt, 1. c. M. nilagirica Zenk. Westliche Ghats, Ceylon. Liefert Nutzholz zu Bauzwecken und Teekisten. — Watt, 1. c. — Lewis, Tropic. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898. Liriodendron tulipifera L. Siehe Holz des Tulpenbaumes. Zygogynum Vieillardü H. Br. Neu-Kaledonien. Das Holz eignet sich vortrefflich zu feineren Tischlerarbeiten. — Gris, et v. d. B., p. 21. 24. Aiionaceen2), Miliusa velutiiia Hook. f. et Th. Ostindien. Liefert lichtbraunes, ziemUch hartes Werkholz. — Watt, Dict., V, p. 545. üvaria grandiflora Boxb. [U. purpurea Bl.) Java, »Kadjand«. Liefert hellbraunes, dichtes, leicht zu bearbeitendes Bau- und Zimmer- holz. — Gris. et v. d. B., p. 37. 1) Über d. Holzbau s. Groppler, Bibi. bot., 31 u. xMoll u. Janss. ff., Bd. 1, p. 84. 2) Über den Bau des Holzes s. Moll und Janssonius, Bd. 1, p. -106. Wi e 8 ner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 25 385 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Z7. B ilsgenii Dlels. Westafrika (Kamerun). Siehe Bopande-Holz. Guatteria spex. Das leichte, weiche Holz der brasilianischen Arten, »Pindaiba«, dient zur Herstellung von Gefäßen und Angelruten. — Engler-Pr., HI, 2, p. 32. Duguetia quitarensis Benth. Guiana. Liefert das elastische »La nzenholzYellow sweet wood«. — Harris, p. 297 ff. N. concinna Xees. Martinique. Liefert sehr gesuchtes Holz, »Laurier marbre«, zu Kunstarbeiten. — Wiesner, I, p. 548. N. Pisi Miq. Brit. Guiana. »Yellow Cironballi«. Das hellbraune, sehr harte Holz ist gut zu bearbeiten, besonders gut zu drechseln, läßt sich vortrefflich polieren, liefert Bootplanken von längster Dauer. — Stone, p. 117, Taf. XI, Fig. 99. Von Nectandra-kvi&n werden auch noch einige andere, hauptsächlich beim Bootbau verwendete Hölzer Brit. Guianas abgeleitet, so »Kretti«, »Brown Cironaballi« , »Waibaima«. — Stone, p. 179—182, Taf. XII, Figg. 99, 101. Paxiodendron usamharense Engl. Hochgebirge von Usambara, am Kilimandscharo. Liefert eines der geschätztesten Nutzhölzer Usambaras, von intensiv gelber Färbung und schwachem, aber angenehmem Dufte. — Engler, O.-Afr., p. 296. — Engler-Pr., Nachträge, p. 174 Bicypellium caryophyllatum [Mart.) Nees [Licaria guianensis Auhl.). Brasilien. Liefert das »Rosenholz von Cayenne« für die Kunsttisch- lerei. — Engler-Pr., III, 2, p. 117. — Sa wer, Odorographia, 1894, II, p. 39. 390 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Sassafras offiicinale Kees. Sassafrasbaum. Nordamerika. »Sassa- fras«. Das leichte, weiche, schwach aromatische Holz, dauerhaft und von Insekten nicht angegangen, dient zu Schwellen und Pfosten bei kleineren ländlichen Gebäuden, zu Bettstellen, Schränken, Kisten, auch zur inneren Auskleidung von Koffern usw. — Semler, -p. 566. Litsea polyantha Juss. Ostindien, China, Java. Liefert grünlich- graues, wenig dauerhaftes Holz zu Kulturgeräten. — Watt, Dict., V, p. 93. L. sebifera Pers. Ostindien. Das nach Watt, Dict., vol. V, p. 107 braune oder grünliche, glänzende, harte, dauerhafte Holz eignet sich zur Herstellung von Teekisten. — Lewis, in Tropical Agriculturist, XVHI, Nr. 5, 1898, p. 307 u. f. (Referat bei Just, 1898, H, p. 123.) L. zeylanica Nees. Ostindien, Ceylon, Sundainseln. Das rütlich- weiße, im Kern dunklere Holz, mäßig hart, geradfaserig, zäh, dient zu Bauzwecken, eignet sich auch zu Teekisten. — Watt, Dict., V, p. 85. — Lewis, 1. c. L. Wightiana (Nees) Benth. Australien. Liefert das Tang-Kalak- holz, — Wiesner, I, p. 548. Beüschmiedia Boxburghiaria Nees. Ostindien. Das weiße, scharf gezonte, im rötlichen Kerne grünstreifige, mäßig harte, glattfaserige Holz wird beim Haus- und Bootbau, auch zu Teekisten und anderweitig ver- arbeitet. — Watt, Dict., I, p. 439. Äiouea hrasüiensis Meissn. Brasilien. »Amajouva«. Liefert Nutz- holz. — Th. Peckolt, Nutz- und Heilpflanzen Brasiliens in Ber. Pharm Ges. VL (s. Just, Bot. Jahresber., Jahrg. 24, 1896, H, p. 443). A. tenella Nees. Brasilien. »Ajubo«. Desgleichen. ■ — Ebenda. Tylostemon Kioeo Mildbraed. Siehe Mkweoholz. Aydendron riparium Nees. Brasilien. »Pao rosa«.l Liefern Nutz- Ä. canella Meissn. Brasilien. »Pa de canella«. \ holz. — Th. A. tenellum Meissn. Brasilien. J Peckolt, 1. c. Aniba perutilis Hems. Kolumbien. Liefert das »Comino -Holz in zwei Sorten, deren eine, hellfarbig (»Comino liso') ein ausgezeichnetes Bauholz darstellt, während die andere, von dunkler Färbung, zu Furnieren dient. — Kew-Bulletin, 1894. Cryptocarya membranacea Thwait. Ceylon. Liefert Holz zu Tee- kisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898. C. moschata Mart. Brasilien. »Noz moscada do Brasil«, liefern Nutzholz. — C. guayanensis Meissn. Brasilien. »Cao xio<',| Th. Peckolt, wie C. Mandiouana Meissn. Brasilien. »Cajaty«, oben. C. densiflora Nees. Brasilien. »Anhauiana«, Endiandra glauca R. Br. Australien. Liefert eine Art »Teak wood«. — Wiesner, I, p. 548. liefern Nutzholz. — Ebenda. Sechzehnter Absclinitt. Hölzer. 391 Silvia navalium Allem. Brasilien. »Tapinhoa«. Liefert Holz zum Schiffbau. — Engler-Pr., III, 2, p. 123. 8. Itauha Fax. Brasilien. Liefert Bauholz. — Th. Peckolt, 1. c. Acrodiclidium guyanense Nees var. caudatum Meissn. Brasilien. »Itauba branca«, A. anacardioides Spruce. Brasilien. A. Camara Schomh. Brasilien. »Itauba Caniara« Lindera sericea Bl. Japan. »Kuromoji«. Das angenehm duftende Holz liefert Zahnstocher. — Kawai, p. 134. L. pulcherrima Benth. {Daphnidium pulch. Nees). Himalaya. Liefert Holz zu Bauten und Teekisten. — Watt, Dict., IV, p. 643. Laurus nobilis L. — Siehe Lorbeerholz. 28. Capparidaceen 1). Crataeva religiosa Forst. [C. nurvala Harn.) Trop. Afrika; Gesell- schaftsinseln. Das gelblichweiße Holz kann wie Buchsholz verwendet werden. — Watt, Dict., I, p. 518; H, p. 587. — Moll u. Janssonius, Bd. I, p. 189. Capparis decidua [Forsh.) Fax. Arabisch-ägyptisches Wüstengebiet bis Ostindien. Liefert sehr hartes, von Ameisen nicht angegangenes, sehr geschätztes Werkholz. — Watt, Dict., II, p. 130. C. grandis L. f. Ostindien. Liefert weißes, mäßig hartes, dauer- haftes Nutzholz. — Watt, ebenda. 29. Saxifragaceen, Deutxia scabra Thunh. Japan. »Utsugi«. Das Holz dient zur Herstellung von Nägeln. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 128. Hydrangea panicidata Sieh. Nördl. Japan. »Nori-no-ki«. Aus dem harten, gelblichen oder rötlichen Holze werden Pfeifen geschnitzt. — Kawai, p. 142. Escallonia macrantha Hook, et Arn. Südamerika. Liefert nach Reed das Sandelholz der Insel Mocha (Chile). — Engler-Pr., III, 1, p. 221. 30. Pittosporaceen2). Fittosporum undulatum Vent. Australien. Liefert das austra- lische Buchsholz für Drechsler und Holzschneider. — Gris. et v. d. B., p. 51. — Semler, p, 628. 31. Cunoniaceen. Ceratopetalum apetalurn Don. Ostaustralien, Neu-Süd-Wales. Das leichte, angenehm riechende Holz, »Coach-wood«; dient hauptsächlich zum Wagenbau. — Engler-Pr., III, 2a, p. 101. \) Über den Bau des Holzes s. Moll u. Janssonius, Bd. I, p. 175. 2) Ebenda, p. 223. 392 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Cunonia capensis L. Kapland. »Red Elzenhout«. »Red Eis«. Holz rötlich, sehr hart und dauerhaft, vortrefflich für die Kunsttischlerei und Drechslerei. — Stone, p. ilO, Taf. VII, Fig. 62. 32. Hamamelidaceen. Biicklandia populnea R. Br. Östl. Himalaya, Britisch Burma, Sumatra, Java. Liefert bräunlichgraues, mäßig hartes, dauerhaftes, viel verwendetes Nutzholz zu Dielen, Rahmen und Schnitzwerk. — Watt, Dict., I, p. 545 — Engler-Pr., III, 2a, p. 12. Liquidamhar Styraciflua L. Siehe Satin-Nußholz. L. Orientale Mill. Kleinasien. Liefert balsamartig duftendes Nutz- holz, »Rhodiumholz <. — Semler, p. 694. L. formosana Hance. China. Liefert Holz zu Teekisten. — J. Veitch, New hardy Plauts from western China. Beilage zum Pflanzen- katalog vom Herbst 19H (James Veitch & sons, Chelsea, London). Ältingia excelsa Noronha. Von Yünnan bis Java. »Sikadoeng- doeng« oder »Rusamala« der Malayen, in Ilinterindien »Nam-ta-yok«. Liefert nach Balsam duftendes Nutzholz, auch zu Bauzwecken. — Engler- Pr., m, 2a, p. 125. — AVatt, Dict., vol. I, p. 201. Distylium racemosum 8. et Z. Japan, »Isu«. Liefert Holz zu Kämmen. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 142. Parrotia persica [DC] C. A. Mey. Nordpersien. »Umbürtel«; >Temir Agasch«. Liefert das im Kerne hellrosa gefärbte »Eisen holz von Transkaukasien :. — Engler-Pr., III, 2a, p. 126. — J. Wassu- jewski nach dem Referate in Just, Bot. Jahresber., Jahrg. 21 (1893), I, p. 580, Nr. 118. Fothergüla involucrata Fcdc. [Parrotia Jacquemontiana Dcne.). Kaschmir. Liefert schönes, hochgeschätztes, hellrotes, sehr hartes und dichtes Nutzholz, namentlich zu Spazierstöcken, Zeltpflöcken, Mörserkeulen u. dgl. — Watt, Dict. VI, I, p. 111. — Engler-Pr., III, 2a, p. 126. 33. Platanaceeu. Platanus occidentalis L.\ ^. . ,, , , ^, ,-,, . . , . -r > Siehe Holz der Platane. PI. orientalis L. j PI. racemosa Nutt. Kalifornische Platane. Kalifornien, »Sycomore«. Das Holz wird wenig benutzt. — Mayr, N.-Am., p. 285. 34. Rosaceen. a) Pomoideen. Cotoneaster acumifiata Ldndl. IHimalaya. Liefern Spazierstöcke. — C. hacillaris Wall. JWatt, Dict., H, p. 581. Pirus communis L. Siehe Holz des Birnbaumes. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 393 P. amygdaliformis Vill. Mandelblätteriger Birnbaum. Südeuropa, Kleinasien. Das Holz wird gleich dem des gemeinen Birnbaumes ver- wendet. — V. Guttenberg im Zentralbl. f. d. ges. Forstwesen, Jahrg. II (1876), p. 419. P. chinensis Lindl. Südl. Japan. »Nashi«. Liefert hartes, braunes, geschätztes Möbelholz. — Kawai, p. 143. P. Pashia Don. Himalaya-Birnbaum. Himalaya. Das hell rütlich- braune. harte, ziemlich zähe Holz dient zur Anfertigung von Spazier- stücken, Kämmen, Tabakspfeifen u. dgl. — Watt, Dict., VI, 1, p. 377. Malus communis Lam. L. Siehe Holz des Apfelbaumes. Sorbus torminalis Crantx. Siehe Holz des Eisbeerbaumes. S. Äria Crantx,. Mehlbeerbaum. Europa, Westasien. Das rötlich- weiße, oft durch das auffällig dunklere Spätholz der Jahresringe ausgezeich- nete, harte, sehr feste und zähe, sehr schwerspaltige Holz ist für Wagner-, Tischler- und Drechslerarbeiten geeignet. — Hempel und Wilhelm, HI, p. 84. S. aucupai'ia L. Siehe Holz der Eberesche. S. domestica L. Sperberbaum. Südeuropa. Das feinfaserige, etwas glänzende, im rotbraunen Kerne oft zahlreiche Markfleckchen zeigende Holz, sehr hart, schwer und schwerspaltig, wird vom Tischler, Drechsler und Holzschnitzer benutzt. — Hempel und Wilhelm, 111, p. 81. Eriobotrya japonica Lindl. Wollmispel. Japan. ;>Biwa«. Liefert hartes Holz zu Musikinstrumenten. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 142. Pourtki(Ea villosa Dcne. Japan. »Ushi koroshi«. Das sehr harte, zähe Holz liefert Werkzeugstiele. — Kawai, p. 136. Cratcequs Oxyacantha L. ] o- i tt i i T^r r,! ^ -r \ Siehe Holz des Weißdorns. C. monogyna L. I Mespilus germanica L. Gemeiner Mispelbaum. Orient, in Europa kultiviert und verwildert. Das rötlichweiße bis fleischrote, sehr dichte und zähe Holz wird vom Mühlenbauer. Tischler und Drechsler verarbeitet, iefert auch gute Kohle. — Hempel und Wilhelm. 1. c, p. 73. b) Rosoideen, Cercocarjms ledifolius Niitt. Subalpine Region der Gebirge Kali- forniens. Liefert dunkel gefärbtes, hartes, schweres, als »Berg-Maha- goni« verwendetes Nutzholz. — Engler-Pr., Hl. 3, p. 39. c) Prunoideen. Prunus domestica L. Siehe Holz des Zwetschgenbaumes. P. spinosa L. Schlehdorn, Schwarzdorn. Europa, Nordafrika, Orient. Liefert knotige Spazierstöcke und sehr hartes Holz mit rötlichem Splint und dunkelbraunem Kern zu Drechslerarbeiten. — Hempel und Wilhelm, IH. p. 88. 394 Seclizehnter Abschnitt. Hölzer. P. avium L. Siehe Holz der Vogelkirsche. P. Pseudocerasus Lindl. var. spontanea Maxim. Japan. »Yama- zakura«. Liefert schönes, sehr geschätztes, vielseitig verwendetes Nutz- holz. — Kawai, p. 126. P. Puddum Roxh. Nordindien. Liefert Spazierstöcke und Pfeifen- rohre, auch Bau- und Mübelholz. — Watt, Dict. VL I, p. 350. P. Mahcdeh L. Felsenkirsche. »Stein- oder Türkische Weichsel«. Europa, Orient. Das im Kerne rote, auch im schmalen Splinte rötliche, nach Kumarin duftende Holz, >Sct. Lucienholz«. hart, sehr schwer und schwerspaltig, sehr politurfähig, wird zu feinen Tischler- und Drechsler- arbeiten benutzt. Stockausschläge liefern die bekannten »Weichselrohre« für Raucher, sowie Spazierstöcke. — Hempel und Wilhelm. III, p. 94. P. Padus L. Siehe Holz der Traubenkirsche. P. serotina Elirh. Späte Traubenkirsche. Nordamerika. »Wild black Cherry«. Liefert sehr geschätztes, durch Beizung dem Mahagoni und selbst dem Ebenholze ähnlich zu machendes Möbelholz. — Semler, p. 552. — Mayr, N.-Am., p. 178. — Roth, p. 77, Nr. 57. — Mayr, Wald- u. Parkbäume, Taf. XIX, Fig. 40. P. occidentalis Sir. Westindien. Liefert gutes Nutzholz. — Engler- Pr., III. 3, p. 55. P. splicf'i-ocai'pa Sw. Westindien, Brasilien. — Liefert ausgezeich- netes Möbelholz. — Wiesner, I, p. 538. Außer den genannten Prunusarten liefern Nutzholz für Tischler und Drechsler zu gelegentlicher Verwendung: P. Amygdalus Stokes; P. Per- sica S. et Z., P. Armeniaca L., P. insitiüa L., P. Cerasus L. u. a. d) Chrysobalaneen. Licania hypoleuca Benth. Südamerika. Liefert gutes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 58. Parinarium Mohola Oliv. Südamerika. Desgleichen. Ebenda, p. 60. P. spec. [Ferolia variegata Lam.). Guiana, Guadeloupe. Liefert hartes, feines, schön rötlichbraunes Möbel- und Kunsttischlerholz, Ferolia- holz, »bois satine«, »bois marbre«, »Washibac — Wiesner, I, p. 538. — Stone, p. 101, Taf. VH, Fig. 57. P. Holstii Engl. Ostafrika (Usambara). »Mula«^. Liefert eichen- ähnliches Holz zum Brückenbau und für Parketten. — Mismahl, F., Hölzer des Ostusambara-Urwaldes. Tropenpflanzer, V (1901), p. 429 ff. 35. Miniosoideeii. Inga vera Willd. Siehe Kokusholz. Enterolohium ellipticum Benth. Brasilien. Liefert das Angico- holz. — Engler-Pr., HI, 3, p. 104. — Siehe auch p. 399, bei Pipta- denia rigida Benth. Liefern vorzügliches Nutz- holz. — E p. 1 05 u. f. holz. — Engler-Pr., 1. c. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 395 Pithecolobiwn Unguis-cati Benth. Westindien, nördliches Süd- amerika, Liefert das Kieselholz der Antillen. — Engler-Pr., 1. c, p. 105. P. bige?mnum Mart. Vorderindien. »Djengkol«. Liefert vorzügliches Nutzholz. — Engler-Pr., 1. c, p. 105u. f. P. ynontanuni Bentli. Sunda-Archipel. P. füicifolium Benth. Westindien, Zen- tralamerika. P. altissimum Oliv. Ostafrika. Holz ähnlich dem Buchenholz und gleich diesem in der Tischlerei verwendbar. — Harms, p. 14. Alhixxia^) montana Benth. Java, Neu-Kaledonien, Australien. »Caju Ticcos major«. Der Geruch des harten und dauerhaften Holzes (»Lig- num murinum ) lockt Mäuse an. — Engler-Pr., HI, 3, p. 106. A. Lehbek Benth. Tropisches Asien und Afrika. »East Indian Walnut , »Siris Tree« der Engländer. Das dunkelbraune, schön gezeich- nete, sehr harte und schwere, sehr dauerhafte und politurfähige Kern- holz (in Bengalen nach Engler-Pr., HI, 3, p. 106, »sirsa<: oder »sirissa«, in Koromandel »Cotton varay«) steht in Indien hoch im Preise und wird sowohl beim Haus- und Bootbau, als auch zu den feinsten Kunstarbeiten verwendet. — Watt, Dict. I, p. 157. — Engler, O.-Afr., p. 300. — Stone, p. 74, Taf. V, Fig. 40. A. odoi'atissima Benth. Vorderindien. > Sweet-scented Mimosa«, »Huriri« (Ceylon). Liefert vortreffliches, im dunkelbraunen Kerne heller gebändertes, hartes, sehr dauerhaftes, vielseitig verwendbares Nutzholz. Engler-Pr., III, 3, p. 106. — Watt, Dict., I, p. 159. — Stone, p. 73, Taf. V, Fig. 40. A. procera Benth. Vorder- und Hinterindien. Liefert vortreffliches, sehr gesuchtes Nutzholz, auch zu Bauzwecken. ■ — Watt, Dict., I, p. 159. A. basaltica Benth. Nordostaustralien. Holz rot, silberglänzend. Engler-Pr., III, 3, p. 106. A. amara Boiv. Tropisches und subtropisches Asien und Afrika. Liefert schönes, im Kerne purpurbraunes, heller und dunkler gebändertes, ausnehmend hartes Nutzholz. — Watt, Dict, I, p. 155. A. JuUbrissin Boiv. Tropisches und subtropisches Asien und Afrika Liefert schön gezeichnetes, im Kerne dunkelbraunes bis schwarzes Nutz- holz, vornehmlich zu Möbeln. — Engler-Pr., III. 3, p. 106. — Watt, Dict., I, p. 156. i) Über den anatomischen Bau des Holzes von Albizziaarten vgl. Stras- burger, Über Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen, Jena 1891, p. 166 ff. — Burgerstein, Berichte deutsch, bot. Ges., i894, p. 170. 396 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. A. stipidata Boiv. Tropisches und subtropisches Asien. Liefert gutes, von Insekten nicht angegangenes Nutzholz. — Engler-Pr. , III j 3, p. 106. A. Welivitschii Oliv. Trop. Afrika, Siehe Bobaiholz. A. Brownei (Walp.) Oliv, Trop. Westafrika. »Bobai« p. p. Liefert gutes Bauholz. — Gilg, 1. c. — Harms, p. 15. A. fasügiata (E. Mey.) Oliv. Trop. Afrika, in Kamerun »Ejem« Holz gleichmäßig hellgelb, mit hellgrauem Kerne, hart, termitenfest. — Harms, p. 15. Callicmdra tetragona Benth. Mexiko bis Kolumbien. Liefert das mexikanische Kieselholz, »tendre ä caillou'<. — Engler-Pr., III, 3, p. 107. Lysiloma Sabicu Benth. Kuba. Liefert das dunkelbraune, sehr politurfähige, außerordentlich dauerhafte Sabicuholz zu Möbeln und Schiffbestandteilen. — Engler-Pr., III, 3, p. 107. — Semler, p. 621. L. latisüiqua Benth. Florida, Bahamas Inseln. Liefert vorzüg- liches Nutzholz. — Engler-Pr., HI, 3, p. 107. Acacia dodoiicBifoUa Willd. Südaustralien. Liefert Nutzholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 110. A. pycnantha Benth. Viktoria, Südaustralien. »Golden wattle«. Liefert Holz zu Drechslerarbeiten. — Ebenda. A. homalophylla A. Cunn. Siehe Veilchenholz. A. hai'pophylla F. v. M. Queensland, Neu-Süd-Wales. »Brigalow«. Das im Kerne purpurbraune, außerordentlich harte, schwere, doch elastische Holz dient in der Drechslerei und Kunsttischlerei, liefert Galanteriewaren. — Stone, p. 80, Taf. V, Fig. 43. A. melanoxTjlon R. Rr. Südost-Australien; in Indien naturalisiert. Liefert das dunkelbraune, leicht zu bearbeitende, australische »Black- wood« zu feinen Möbeln und Furnieren, auch zum Wagenbau, sowie zur Herstellung landwirtschaftlicher Geräte, eines der wertvollsten Nutz- hölzer Australiens. — Engler-Pr., III, 3, p. 110. — Semler, p. 620. — Watt, Dict., I, p. 53. — Stone, p. 82, Taf. V, Fig. 44. A. excelsa Benth. Ostaustralien. Liefert eine Art »Rosenholz« (Engler-Pr., III, 3, p. 110), das auch zu den »Eisenhölzern« gezählt wird (G. A. Blits, im Bull, van het Koloniaal-Museum Haarlem, Nr. 19, Juli 1898) und als Werk- und Möbelholz Verwendung findet (F. v. Mueller, Select extra tropical plants etc., Sydney 1881, p. 1). A. Koa Gray. Sandwichinseln. Liefert ausgezeichnetes, »Koa« genanntes Nutzholz. — Wie oben. A. aneui'a F. v. Muell. Außertropisches Zentral- und Südaustralien. >Mulga . Das sehr harte, schwarzbraune Holz dient zu Waffen und Bume- Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 397 rangs der Eingeborenen. — Engler-Pr., III, 3, p. II I. — ^ F. v. Mueller, 1. c, p. I. A. acuminata Benth. Westaustralien. »Raspberry Jam-wood«. Das harte, dunkel- bis purpurbraune, schwarz gestreifte Holz ist in seiner Heimat sehr geschätzt, liefert dort die beste Kohle, duftet nach Him- beeren. — Semler, p. 620. — F. v. Mueller, 1. c, p. I. — Stone, p. 78, Taf. V, Fig. 43. Ä. deciirrens Wüld. Südost- Australien und Tasmanien. »Tan- Wattle«, » Black- Wattle«. Das Holz dient zu Böttcher- und Drechsler- waren. — Ebenda. A. dealhata Lk. Austrahen. »Silver wattle«. Liefert vorzügliches Nutzholz. — Engler-Pr., 1. c. — Watt, Dict., I, p. 46. A. stenophijlla A. Cunn. Inneres Australien. Liefert »Eisenholz«, das gleich dem von A. homalophylla verwendet wird. — G. A. Blits, 1. c. — F. V. Mueller, Select extra-tropical plants etc., Sydney, 1881, p. 8. A. ferruginea DC. Vorderindien. Liefert ^ Eisenholz«. — J. G. Blits, 1. c. — Watt, Dict., I, p. 50. A. planifrons W. et A. Westl. Vorderindien. Liefert Nutzholz, vornehmlich zu Ackergeräten. — Watt, Dict., I, p. 54. A. modesta Wall. Himalaya, Panjab. Das schöne, im dunkel- braunen Kerne schwarz gestreifte, sehr harte, feste und dauerhafte Holz dient zur Herstellung von Rädern, Zuckerrohrpressen, Ackergeräten u. dgl. — Watt, 1. c. A. Catechu Wüld. Trop. Asien und Afrika. In Usambara »Mgenda« oder »Mgunga«. Das im Splinte gelb weiße, im Kerne rötliche, sehr harte und dauerhafte Holz wird in Indien hoch geschätzt. — Engler, O.-Afr., p. 301. — Watt, Dict., I, p. 44. A. arabica Wüld. Trop. Asien und Afrika. »Kikar« ; »Babul«^. Liefert vorzügliches, sehr dauerhaftes, vielfach verwendetes, in seiner Heimat »Sunt« genanntes Nutzholz. — Engler-Pr., 1. c, p. 112. — F. V. Mueller, 1. c, p. 2. A. heterophyUa Wüld. Mauritius, Bourbon. Das Holz wird beim Schiffbau verwendet. — Engler-Pr., 1. c, p. 110. A. Giraffae Wüld. Südafrika. »Kamel-Thorn«. Liefert sehr hartes Nutzholz. — Engler-Pr., 1. c, p. 112. A. Holstii Taub. Ostafrika. In Usambara »Kagunga nischwa«. Liefert vorzügliches, auf grünlich grauem Grunde hellgelb geflecktes und dunkler gezontes Nutzholz von ganz außergewöhnlicher Härte und Schwere. — Engler, O.-Afr., p. 301. A. Borsigii Harms. Ostafrika. Liefert zu allen Bauzwecken gut verwendbares Holz mit dunkelgelbem bis fast schwarzem, sehr hartem 398 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Kern. — Engler und Harms in Notizbl. bot. Gart. u. Mus. zu Berlin, Bd. If, Nr. 15, 1898, p. 1 87 ff. A. Perotii Warb. Ostafrika. Das Holz ähnelt im Kerne dem Guajak- holz, ist aber weniger harzreich. — Notizbl. bot. Gart. u. Mus. Berlin, H, 1898, p. 247. Ä. usamharensis Taub. Ostafrika. In Usambara »Mluzi« oder »Mzuzu«. Liefert vorzügliches, auf hellgelbem Grunde dunkler getüpfeltes Nutzholz. — Engler, O.-Afr., p. 302. A. ca venia Hook, et Arn. Extratrop. Südamerika. : Espino« der Chilenen. Liefert sehr hartes, auch im Boden dauerhaftes Holz. — Engler-Pr., 1. c, p. 112. — F. v. Mueller, 1. c, p. 2. A. Farnesiana Willd. Westindien? In den wärmeren Ländern aller Weltteile angepflanzt. Liefert »Eisenholz ". — ■ G. A. Blits, 1. c. Tetrapleura Thoningii Benth. Siehe Kombolo-Holz. Adenanthera pavonina L. Trop. Asien; in den Tropenländern Afrikas und Amerikas eingeführt. »Red wood« in Indien. Das schön gezeichnete, im Kerne rote, harte, feste und dauerhafte Holz, »Condori- Holz« (siehe dieses), dient zum Hausbau und in der Kunsttischlerei, an- geblich auch als Surrogat für Santelholz. - Watt, Dict., I, p. 1 07. Stryphnodendron guianense Benth. Guiana. »Hoobooballi«. Das schöne, bräunlich weiße, konzentrisch braun- bis schwärzlich gestreifte, sehr harte, ziemlich feinfaserige, glänzende Holz dient in der Kunst- tischlerei, verträgt auch die Berührung mit Wasser sehr gut, überdauert als Bootboden fast jedes andere Holz. — Stone, p. 98, Taf. VII, Fig. 55. Dichrostachys cinerea W. et A. Vorderindien. Das im Kerne rote, außerordentlich harte Holz ist zu Spazierstöcken und Zeltpflücken sehr geschätzt. — Watt, Dict., HI, p. 109. D. nutans Benth. Im ganzen trop. Afrika, auch in Ostafrika sehr häufig. Liefert eines der schönsten Nutzhölzer Ostafrikas, von intensiv gelber, im Kerne brauner Färbung und zierlicher Zeichnung. — Engler, O.-Afr., p. 303. Prosopis spicigera L. Westl. Vorderindien, Persien. Das im Kerne purpurbraune, ausnehmend harte, aber wenig dauerhafte Holz wird beim Haus- und Wagenbau, sowie zu Möbeln und Ackergeräten verwendet, auch als Brennholz benutzt. — Watt, Dict., IV, p. 341. P. alba Hieron. Tropisches und subtropisches Amerika. »Algar- robe blanco«. Liefert Nutzholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 119. P. juliflora DC. Mesquitbaum. Südöstlicher Teil der Vereinigten Staaten, nördl. Mexiko. »Mesquit'. Das dunkelbraune bis rote, sehr harte und schwere Kernholz dient bei Hausbauten, zu Radfelgen und Drechslerarbeiten, auch zu Möbeln, sowie zur Pflasterung. — Semler^ p. 550. — Mayr, N.-Am., p. 230. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 399 Liefern wertvolles Nutzholz. Engler-Pr., KI, 3, p. 119. P. Panta Hieron. Tropisches und subtropisches Amerika. P. nigra Hieron. — Ebenda. P. oblonga Benth. Trop. Westafrika. Holz weinrot bis dunkelrot, regelmäßig hell gestrichelt, sehr dicht und hart, termitenfest, gut zu polieren, eines der besten Nutzhölzer Togos, dauerhaft auch in feuchter Luft und unter Wasser, zum Schiffbau, für den Stellmacher und Tischler ebenso geeignet wie zur Straßenpflasterung. — Harms, p. iS. — Volkens, p. 9. Xylia cryloearpa (Roxb.) Taub. (X. dolabriformis Benth.J. Tro- pisches Asien, »Tron-wood tree«. »Pyingado auf Malakka, »Jambea« in Bombay, »Acle« auf den Philippinen. Liefert das schön gezeichnete, rotbraune, sehr harte, im frischen Zustande aus den Gefäßen eine klebrige Substanz ausscheidende, von Termiten nicht angegangene, zu den »Eisenhölzern« gezählte Pyengaduholz als vorzügliches Material zum Schiff- und Häuserbau, auch zu Ackergeräten, Werkzeugschäften, Telegraphenstangen und Bahnschwellen, — Semler, p. 691, — Watt, Dict., VI, 4, p. 320. Piptadenia Cebil Griseh. Brasilien. »Curupay«. Liefert festes, nach Argentinien exportiertes Nutzholz für Stellmacher und Drechsler, auch für Bauzwecke. Spezif. Gew. 0,951. — Endlich, p. 13. P. rigida Benth. Brasilien. »Angico«. »Queen wood<, »Angica vei'- melho«. Holz röllichbraun bis dunkelbraun, schwärzlich gestreift, äußerst hart, feinfaserig, dicht, findet in der Kunsttischlerei und Drechslerei Ver- wendung, erinnert an manche llosenhölzer und das kubanische Sabicu- holz (unsicherer Herkunft). — Stone, p. 72, Taf. V, Fig. 39. — Das Angicoholz wird übrigens auch von Enterolobium ellipticum Benth. abgeleitet (siehe p. 394). P. Hildebrandtii Vatke. Ostafrika, in Usambara »Mkame«. Liefert ein wichtiges, im Splinte hellgelbes, im Kerne dunkelrotes und unge- wöhnlich hartes Nutzholz. — Engler, O.-Afr., p. 304. P. Kerstingii Harms. Westafrika. Liefert wertvolles Holz. — Volkens, p. 9. Piptadenia africana Hook fil. Siehe Erunduholz. Fillaeopsis discophora Harms. Westafrika (Kamerun). Vielleicht eine Stammpflanze des Bongöngi-Holzes. Siehe dieses. Parkia africana R. Br. Trop. Afrika. »Locust wood« der Sierra Leone. Holz gelblich, ohne dunkeln Kern, hart, schwer, als »Gainda wood« im Handel. — Volkens, p. 12. Pentaclethra macrophylla Benth. Siehe Kömbolo-Holz, 400 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 36. Caesalpiiiioidecu. Erytophloeum guineense Don. Westafrika. » Red water tree « , » Tsa « , »Elza<, »Kasa« (Kongo-Museum). Holz anfangs weiß, dann braunrütlich, hart, schwer zu bearbeiten, aber unverwüstlich, termitenfest, zum Haus-, Brücken- und Schiffbau sehr geeignet, ebenso zur Herstellung von Lafetten, eines der besten Furnierhölzer des tropischen Afrika, käme für den Export mit an erster Stelle in Betracht. — Beihefte zum »Tropen- pflanzer«^, 1906, p. 253. — Gilg, I.e. — Harms, p. 34. — Vol- ke ns, p. 8. Dimorphandra excelsa (Schomh). Baill. Guiana und Trinidad. Liefert kostbares, tief braunes oder rütlichbraunes, sehr hartes und dauerhaftes Nutz- und Schiffbauholz, »Mora<. — Engler-Pr., HI, 3, p. 128. — Stone, p. 94, Taf. VI, Fig. 52. Cynornetra ramiflora L. Vorderindien. Das rote, harte Holz dient zu Bauzwecken. — Watt, Dict., II, p. 682. Stahlia maritima Bello. Auf Puerto Rico »Gobano«, »Polisandro«. Das feste Holz ist zur Anfertigung von Hausgerät sehr geschätzt. — Engler-Pr., HI, 3, p. 130. HardtvicJda hinnata Roxh. Vorderindien. Das im Kern dunkel- rote, sehr harte Holz, eines der schönsten und härtesten Indiens, ist außerordentlich dauerhaft, dient beim Haus- und Brückenbau und zu Kunsttischlerarbeiten, — Watt, Dict., IV, p. 13. Oxystigina Mannii Harms. Siehe Bosipiholz. Copaifera bracteata Benth. Siehe Amarantholz. C. Mopane Kirk. Afrika. Liefert vortreffliches Nutzholz mit weißem Splint und tiefbraunem Kern. — Engler, O.-Afr., p. 305. C. Langsdorffii Des f. Brasilien. Das weißliche, feste und dauer- hafte Holz ist zu Bauten sehr geschätzt. — Th. Peckolt, Pharm. Rundschau, X, 1892, p. 234. C. copallifera Beim. Westafrika. »Kobo-tree«^. Liefert wohl- riechendes Holz. — Engler-Pr., III, 3, p. 132. Sindora cochinchiiiensis Baill. Gochinchina. »Cay-go«. Liefertun- gemein hartes, schwarzes, sehr geschätztes Holz. — Engler-Pr., Nachtr., p. 195. Hymencea Courharil L. Tropisches Amerika. Lokustbaum. »Qua- pinole«, »Jutahy«, »Jatahy«, »Jatoba«. Liefert das braune bis rote, harte, schwere Gourbarilholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 135. — Stone, p. 99, Taf. VII, Fig. 56. Peltogyne confertiflora Benth. Tropisches Brasilien. »Guarabü«, »Päo roxo«. Liefert Bauholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 137. Theodora Fischeri Taub. Sansibarküste. Usambara. »Muandwe«. Liefert vortreffliches Nutzholz. — Engler, O.-Afr., p. 306. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 401 Th. speciosa (Jacq.) Taub. var. tamarindifoUa (Afx.) Haw. Trop. Afrika. ~ Liefert Werkholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 138. Tamarindus indica L. Tropisches Afrika, in allen Tropenländern angepflanzt. Liefert hochgeschätztes, gelbliches, oft rot gestreiftes, hartes, sehr dauerhaftes, von Insekten nicht angegangenes Werk- und Drechsler- holz, auch gute Pulverkohle. — Watt, Dict., VI, 3, p. 409. — Engler- Pr., III, 3, p. UO. Äfzelia bijuga A. Gray. Siehe Afzeliaholz. Ä. africana Sm. Westafrika. »Papao-t (Togo), Liefert mahagoni- ähnliches, ungemein festes, von Termiten nicht angegangenes Bau- und Tischlerholz, aus dem auch Mörser zum Yamsstampfen gefertigt werden. — Beihefte zum »Tropenpflanzer«, 1906, p. 254. — Volkens, p. 12. Pahudia javanica Miq. Sunda-Archipel. Liefert gutes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 141. Esperua falcata Äubl Guiana. »Baifiha 'de Espada«. Liefert das als Nutzholz geschätzte, harte, im Kern purpurrote » Wallabaholz«. Engler-Pr., III, 3, p. 141. — Stone, p. 88, Taf. VI, Fig. 48. Berlinia Eminii Taub. Trop. Afrika. Liefert Nutzholz. — Notizbl. bot. Gart. u. Mus. Berlin, II, 1897, p. 11. B. spec. äff. angolensis Weliv. Ostafrika. »Mukwe". Liefert eichen- ähnliches Mübelholz. — Mismahl, in » Tropenpflanzer <, V, 1901, p. 429. Ger eis Siliquasrum L. Siehe Holz des Judasbaumes. G. canadensis L. Östliches Nordamerika. Liefert Nutzholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 147. Bauhinia toiyientosa L. China, malay. Archipel, Indien und Ceylon, tropisches Afrika, Kapland. Das weiße, feste Holz wird zu Handgriffen und Scheiden für Waffen usw. verwendet. — Engler-Pr., III, 3, p. 149. B. acumiimta L. Indien, China. Liefert das schöne, dauerhafte »Berg-Ebenholz«'. — Engler-Pr., III, 3, p. 149. B. purpurea L. Indien, Ceylon, Java. Liefert mäßig hartes Bau- und Werkholz. — Watt, Dict., I, p. 422. — Engler-Pr., IH, 3, p. 151. B. variegata L. Vorder- und Hinterindien, China. Das graue, mäßig harte Holz dient zur Herstellung landwirtschaftlicher Geräte. — W^att, Dict., I, p. 426. — Engler-Pr., HI, 3, p. 151. Dialium indum L. Java. Liefert hartes Nutzholz, vornehmlich zum Mühlenbau. — Engler-Pr., III, 3, p. 155. D. guinense Willd. Westafrika. »Solonv in Senegambien. Liefert festes, dauerhaftes Nutzholz zum Bootbau. — Ebenda. Koompassia malaccensis Maiugay. Malacca, malayischer Archipel. In Singapore »Kumpas«. Liefert äußerst hartes Holz. — Engler-Pr., III, 3, p. 156. Wiesner, Rohstofte. 11. Band. 3. Aufl. 26 402 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. DisteJ7io?ianthus Benthamianus Baül. Trop. Westafrika. »Bosong«, »Okpe«. Liefert hell gelbliches oder bräunliches, dichtes, sehr hartes, vorzügliches Bauholz. — Harms, p. 61 (mit Abbildung). — Jentsch, p. 66. — Volkens, p. 14. Cassia fistula L. Tropisches Asien, in Afrika und Amerika kul- tiviert. »Purging Cassia«, »Indian Laburnum« der Engländer. Liefert vortreffliches Werkholz von großer Härte und Dauer mit breitem Splint und gelb- bis ziegelrotem Kern. Das Holz unterscheidet sich von dem sonst ähnlichen der Ougeinia dalbergioides Benth. durch die Anordnung des Parenchyms in ununterbrochene, gürtelförmige Zonen, während jenes bei dem letztgenannten voneinander getrennte Gruppen bildet. — Watt, Dict., n, p. 219. C. javanica L. Java. Liefert Nutzholz. — Engler-Pr., UI, 3, p. 159. C. siamea Lam. Vorderindien, maiayischer Archipel, in Amerika eingeführt. Liefert sehr hartes und dauerhaftes, im Splinte weißliches, im Kerne dunkelbraunes oder fast schwarzes Werkholz. — Watt, Dict., n, p. 223. C. timorensis D C. Vom tropischen Australien bis Ceylon. Das dem vorigen ähnliche Holz dient zu Bauzwecken und Möbeln. — Watt, 1. c, p. 224. Bieorynia paraensis Benth. Amazonasgebiet. Liefert das rötlich- braune, mäßig harte, angeblich im Wasser sehr dauerhafte, vorzugs- weise beim Schiffbau verwendete Angeliqueholz. — Semler, p. 622. Gleditschia amorphoides [Oriseb.) Taub. Subtropisches Argentinien. »Coronillo«, »Espina de corono Cristi« und »Espinillo amarillo«^ »Quillay«. Das Holz ist zur Anfertigung von Hausgerät und Stiefelsohlen geschätzt. — Engler-Pr., HI, 3, p. 169. O. triacantkos L. Nordamerika. »Honey Locust«. Das Holz wird wenig verarbeitet, am häufigsten noch zu Radnaben und bei einfachen Bauten. — Roth, p. 80, Nr. 78. Gl. hrachycarpa Pursh. Amerika, Gl. monosperma Walt. Desgleichen, Gl. chinejisis Lam. China, Gl. macracantha Besf. China, Gl. heteropliylla Bge. China, Gl. caspica Besf. Nordpersien, u. a. A., Gymnocladus canadensis Lam. [G. dioeca BaiU.) Schusserbaum. Nordamerika. »CofTee tree«. Das Holz dient in beschränktem Maße zu Kunsttischlerarbeiten. — Roth, p. 78, Nr. 61. G. cliinensis Baül. Mittleres China. »Fei-tsao-tou«, »Soaptree«. Liefert Nutzholz. — Engler-Pr., HI, 3, p. 170. liefern vielfach verwendetes Nutzholz. — Engler-Pr., IH, 3, p. 169. Siehe westindisches Rotholz. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 403 Acrocarpus fraxinifoliiis Wight. Sikkim, Nil-Girigebirge. »Red Cedar«, »Pink Gedar« der Teepflanzer. Liefert im Kerne rotes Holz zu Bauzwecken, Möbeln, Teekisten. — Watt, Dict., I, p. 102. Pai'kinsonia africana Sond. Kapland. »Wilde Limoenhout«. Lie- fert Nutzholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 171. Haematoxylon Campecheanum L. Siehe Blauholz. Caesalpinia echinata Lam. Siehe Fernambuckholz. C. Sappan L. Siehe Sappanholz. C. crista L. \ C. hijiiga 8w. C. bicolor C. H. Wright C. brasüiensis Sw. C. tinctoria [H. B. K.) Benth. [Coulteria tinctoria Kmzth.) Siehe Goulteria-Rotholz. C. ferrea Mart. Brasilien. Liefert »Eisenholz« (»Ymira-itä*). — Engler-Pr., III, 3, p. 175. — Semler, p. 635. C. spec. Bahama-Inseln. Liefert »Horseflesh« -Mahagoni. — Busch im Tropenpflanzer XV, 1911, p. 479. Peltophorum duhium [Spreng.) Taiib. Brasilien. Liefert geschätztes Möbelholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 176. Melanoxglon Biriüna Schott. Brasilien (Rio de Janeiro und Minas Geraes). »Baraüna«, »Braüna«. »Garaüna«. Liefert eines der vorzüg- lichsten Nutzhölzer Brasiliens. — Engler-Pr., III, 3, p. 178. Diptychcüidra epunctata Tid. Brasilien. Liefert gutes Bauholz und das beste Heizmaterial für Flußdampfer. — Endlich, p. 18. Holocalyx Balansae Mich. Paraguay. »Ibinipepe«. Liefert außer- ordentlich hartes Holz (Spez. Gew. 0,910) für Pfeilspitzen und Drechsler- waren, auch gute Holzkohle. — Endlich, 1. c. Sivartxia tomentosa DC. Robinia panacocco Aubl. Siehe Pferdefleischholz. 37, Papilionaten. Myrocarpiis fastigiatus Allem. Brasilien. »Oleo parto«. Liefert dunkelrotes, hartes, unverwüstliches, aber schwer zu bearbeitendes Bau- und Werkholz. — Endlich, p. 21. Bodwichia virgüioides H. B. K. Venezuela bis Minas Geraes. »Sebipira-guagu«, »Mirim«. Liefert schweres, sehr dauerhaftes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 193. Onnosia coccinea Jacks. Brasilien, Guiana. Liefert ein geschätztes Nutzholz, »Petit panacoco de Gayenne«. — Engler-Pr., III, 3, p. 194. 26* 404 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, Castmiospermum austräte Ä. Cumi. Subtropisches Australien. Australische Kastanie. »Black bean« (of N. S. Wales). Das hübsche, im Splint gelbe, im Kern dunkelbraune bis fast schwarze , sehr harte Holz ist vom Kunsttischler und Drechsler sehr geschätzt. — Stone, p. 90, Taf. VI, Fig. 49. Sophora japonica L. Japan. »Yenyu«. Das schöne, harte Holz dient zur Herstellung von Möbeln und zur inneren Ausstattung der Häuser, sowie zu Werkzeugheften. — Exner, p. 84. — Kawai, p. \\\. S. tetraptera Ait. Neuseeland. »Kowhai«. Das hellfarbige, sehr harte und zähe, doch gut zu bearbeitende Holz wurde als Ersatz für yLignum vitae<^ (Guajacum off.) empfohlen. — Stone, p, 76, Taf. V, Fig. 42. Oourliea decorticans Oül. Argentinien. »Chaiiar«, > Ghaiiar breda«. Das harte Holz liefert Werkzeugstiele. — Engler-Pr., HI, 3, p. 197. Cladrastis amui'ensis B. et H. var. floribujida Maxim. Japan. »Inu-enju«. Das schöne, schwärzlich braune, harte Holz dient zu Möbeln, zur inneren Ausstattung der Wohnräume und in der Drechslerei. — Kawai, p. H 1. Virgüia capensis Lam. Kapland. »Wilde Keureboom«. Liefert gutes Bauholz. — Engler-Pr., HI, 3, p. 198. Baphia nitida Afxel. Siehe Camwood. Lahurnum vulgare Oriseb. [Cytisus Laburjium L.) Siehe Holz des Goldregens. MiUettia pendula Benth. Vorderindien. Das dunkel gefärbte, schön gezeichnete, dichte und harte Holz dient hauptsächlich zur Anfertigung von Eggen, ist auch zu feineren Arbeiten geeignet. — Watt, Dict., V, p. 247. M. versicolor Weliv. Angola. »Bobata«. Liefert »Eisenholz«. — Kongo- Museum. M. Laurentii aut. Äquator. Afrika (Kongoland). -Kundu Baenge«, »Wenge«. Das schokoladebraune, schön wellig gezeichnete Holz liefert eine Art Palisander. — Kongo-Museum. M. spec. Vielleicht eine Stammpflanze des Bongöngi-Holzes. Siehe p. 399. Bobinia Bseudacacia L. Siehe Holz des Schotendorns. Willardia 7nexicana [Wats.) Rose. Westl. Mexiko. »Nesko«, »Polo piojo«. Das Holz wird beim Bergbau verwendet. — Engler-Pr., HI, 3, p. 275. Olneya Tesota A. Gray. Neu-Mexiko. Liefert »Eisenholz«. — Semler, p. 635. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 405 Diphysa floribiinda Peyr., D. racemosa Rose, Mexiko. Liefern sehr hartes Holz von widerlichem Gerüche. — Engler-Pr., III, 3, p. 276. Sesbania cegyptiaca Fers. Tropenländer der alten Well, auch nach Amerika verschleppt. Das sehr leichte, hellgraue Holz liefert vorzügliche Kohle zu Schießpulver. — Engler, O.-Afr., p. 308. S. punctata DC. Westafrika. Desgleichen. — Ebenda. Brya Ehemis DC. Jamaika, Kuba. Liefert das Amerikanische Ebenholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 318. Aeschynomene Elaphroxylon [Guül. et Ferr.). Tropisches Afrika. »Ambatsch«. Das leichte, schwammige Holz dient zur Anfertigung von Flößen. — Engler-Pr., III, 3, p. 320. — Siehe auch Korkhülzer. A. aspera L. Trop. Asien und Afrika. »Sola«. Das Holz findet steigende Verwendung zu Tropenhelmen. — Achart in L'agriculture prat. des pays chauds VI, 2 (1906), p. 248. Ougeinia dalbergioides Benth. Nördliches Vorderindien, Das im Kerne hell- bis rötlichbraune, harte, zähe, dauerhafte, sehr politurfähige Holz dient zur Herstellung landwirtschaftlicher Geräte, von Wagendeichseln und Rädern, auch zu Möbeln und Bauzwecken. — Watt, Dict., V, p. 657. Dalbergia latifoUa Boxb. Vorderindien. Liefert das Schwarze Botanyholz oder »Indische Rosenholz« >^ Black wood«, »Rose wood of Southern India«), mit schmalem, hellem Splint und dunkel purpur- farbigem, schwarz gestreiftem und abwechselnd heller und dunkler ge- zontem, außerordentlich hartem Kern. Eines der wertvollsten Werk- und Möbelhölzer Indiens, sehr politurfähig und zu den feinsten Arbeiten ge- eignet. — Watt, Dict. III, p. 9. — Engler-Pr., III, 3, p. 336. — Tropen- pflanzer, XIV, 1910, p. 346. — Stone, p. 63, Taf. V, Fig. 37. D. Sissoa Roxb. Vorderindien. »Sissoo«. Liefert dem vorigen ähnliches, unübertroffen dauerhaftes, wegen seiner Festigkeit und Elastizität hochgeschätztes Holz, das in ausgedehntem Maße namentlich beim Schiff- bau und zu Möbeln verarbeitet wird. — Watt, Dict., III, p. 15. — Engler-Pr., HI, 3, p. 336. D. cultrata Grah. Burma. Liefert ebenholzartiges, oft rot gestreiftes, ausnehmend hartes Nutzholz, auch zu Schnitzarbeiten. — Watt, Dict., HI, p. 6. D. Cunningiana Benth. Malayischer Archipel. Dient in seiner Hei- mat angeblich zu Räucherungen. — Boorsma, G. W., in Bull. Agric. Ind. Neerland., VII (1907). D. nigra Allem. Brasilien. »Caviuna«, »Jacaranda«:. Nach Alle- mao Stammpflanze des Palisanderholzes (siehe dieses), das nach anderen aber von Machaerium- oder von Jacaranda-Arten geliefert wer- Liefern vorzügliches Nutz- holz. — Engler-Pr., III, 3, p. 338. ^Qg Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. den soll. — Engler-Pr., III, 3, p. 336. — Endlich, p. 20. — Stone, p. 62, Taf. V, Fig. 37 (»Rosewood«). D. mela7ioxylon Giiill. et Perr. Trop. Afrika. Siehe Senegal- Ebenholz (»Ebene du Senegal«) und Afrikanisches Grenadille- holzi). Machoerium scleroxyloii Tul. Brasilien. »Pao Ferro«. M. firmum Benth. Tropisches Süd- amerika. »Jacaranda roxa«. M. legale Be^ith. Brasilien. »Jacaranda preto « . M. ScJiomhurgldi Benth. Guyana. Wird auch als Stammpflanze des Lettern- oder Tigerholzes (»bois de lettre«, »Tiger-wood«) an- geführt. — Engler-Pr., III, 3, p. 338. — Machaeriumarten sollen auch Palisanderholz liefern. — Ebenda. Centrolobium i'ohustum Mart. Brasilien. »Arariba«, »Araroba«. Liefert das als Nutzholz vortreffliche »Zebraholz«. — Engler-Pr., III, 3, p. 340. Pter ocarpus santalinus L. fil. Siehe Ostindisches Sandel- oder Santelholz. (Caliaturholz). Pt. Marsupium Roxb. Vorderindien. Das braune, dunkler gestreifte, sehr harte, dauerhafte und gut politurfähige Holz dient zu Fensterrahmen, Pfosten, Möbeln, Ackergeräten, beim Wagen- und Bootbau, liefert auch Bahnschwellen. — • Watt, Dict., VI, p. 357. Pt. indicus Willd. Südliches Indien, Sunda-Inseln, Philippinen, Süd- china. »Angsanabaum«. Das im Kerne prächtig rote Holz, von mäßiger Härte und leicht aromatischem Dufte, dauerhaft, von den Termiten nicht angegangen, leicht zu bearbeiten und sehr politurfähig, wird vor- nehmlich zu Möbeln verarbeitet und beim Wagenbau verwendet. — Watt, Dict., VI, p. 356. — Engler-Pr., HI, 3, p. 341. — Culbert- son in Bot. Gaz. XXI, 1894, p. 498. — Osmaston, B. B. in Ind. Forest Records I (1906), p. 239, und in The Suppl. of Ihe Tropic. Agri- culturist and Magazine, vol. H (1908), p. 12. — Tropenpflanzer, XIV, 1910, p. 346. — Soll nach Busch (Tropenpflanzer, XV, 1911, p. 492) als »Tenasserim-Mahagoni « in den Handel kommen. Pt. macrocarpus Kurz. Burma. Liefert schönes, hartes Nutzholz, »Padouk« im engeren Sinne, »Burma Padouk«. Das Holz der Wurzeln und Stammknoten gleicht dunklem Mahagoni, wird zu Beteldosen ver- 1) Nach Stone (1. c, p. 64 u. f.) stammen auch das Honduras- sowie das Nicaragua-Rosenholz (Zentral- und Südamerika), sowie das »Purple Ebony* (Ceylon) von Dalbergiaarten ab. V Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 407 arbeitet. — Gulbertson, 1. c. — Engler-Pr., Ergänzungsheft II, p. 170 (nach Prain). Pt. dalbei'gioides Roxh. Andamanen. Liefert das gleich dem vor- genannten in rötlichen wie in bräunlichen und gelblichen Farbentünen vorkommende Andamanen-Rotholz (Andaman red wood) oder »An- daman-Padouk«, wohl auch »Korallenholz«. — Engler-Pr., ebenda. Pt. erinaceus Poir. Tropisches Afrika. »Doti« (Togo). Liefert das sehr feste, elastische, im Splint weiße, im Kern rotbraune, termiten- sichere afrikanische Rosenholz (African Rose wood«, *Santal rouge d'Afrique«), wegen seiner Eignung zum Schiffbau auch als Afrika- nisches Teakholz bezeichnet. — Engler, O.-Afr., p. 309. — Bei- hefte zum Tropenpfl., X, 1906, p. 254. Pt. santalinoides VHdr. Siehe Afrikanisches Sandel- oder Santel- holz. (Bar-wood). Pt. ckrysotrix Taub. Trop. Ostafrika. »Mkurungu«. Holz mit weißem, von Bohrkäfern nicht angegangenem Splint und rotem, eisenhartem, termitenfestem Kern, besonders zu Dachsparren geeignet. — v. Trotha, in Notizbl. bot. Gart. u. Mus. Berl.-Dahl., Bd. V, p. 212. Pt. Soyauxii Tauh. Ostafrika. »Muenge«. Holz blutrot, sehr dicht, mittelschwer, das beste Material für Kanus, auch zu Möbeln geeignet. — Gilg, p. 126. — Harms, p. 73 (mit Abbildung). Platymiscium Vog. Mehrere der sämtlich im tropischen Amerika heimischen Arten geben hartes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 3, p. 342. Lonchocarpus laxiflorus G. et P. Tropisches Afrika. Liefert sehr dauerhaftes, geschätztes Nutzholz. — Engler, O.-Afr., p. 310. Oaledupa pinnata (L.) Tauh. (Pongamia glah'a Vent.) Tropisches Asien und Australien. Liefert weißes, an der Luft gelb werdendes, mäßig hartes, zähes Nutzholz. — Watt, Dict, VI, 1, p. 322. Deguelia robusta (Benth.) Taub. (Derris rob. Bth.J. Vorderindien. Liefert lichtbraunes, hartes Holz zu Teekisten. — Watt, Dict., III, p. 81. Andira inermis H. B. K. Brasilien, bzw. trop. Amerika. »Bastard Cabbage«; »Bark of Angelim«. Soll das Rebhuhn- oder Partridge- holz liefern. Siehe dieses. n j ^ ^ 77 1VT ,, .,• i liefern das wohlrie- Loumarouna odorataAuhl., Nordbrasilien, C.oppositifolia(Aubl.)Taub.,l>iOv&hvci?>\\\Qn^ Guaiana. chende Coumarouna- oder Gaiacholz. Eng- i ler-Pr., III, 3, p. 347. NeobaroniaXylophylloidesfBak.) Tauh. \ Madagaskar, 1 "^f^^" '^^' ^^^*^^' S«" jS. xiphoclada Bak., Madagaskar, » Hara- hara« . schätztes Holz. — Engler- Pr., III, 3, p. 348. 408 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Bocoa provacensis Äubl. (Liocarjms Forst, spec?) Guiana. — Eine zweifelhafte Art, von der das Bocoholz abgeleitet wird. Siehe dieses. Erytlirina suherosa Roxh. Himalaya. Das weiße, sehr weiche^ aber zähe Holz dient zur Herstellung von Siebrahmen, Messerscheiden, Dielen. — Watt, Diet., HI, p. 270. Er. indica Lam. Vorderindien bis Australien. Das leichte, angeb- lich dauerhafte, gut zu lackierende Holz wird zu Schachteln, Messer- scheiden und Spielwaren verarbeitet. — Watt, Dict., HI, p. 269. E. Corallodendron L. Trop, Amerika. Liefert das weiche, kork- artige »Korallenholz , »Arbol madre« der Mexikaner, zu Pfropfen, leichten Leitern u. dgl. — Engler-Pr. , HI, 3, p. 3G4. E. ahyssinica Lam. (E. tomentosa R. Br.J. Im ganzen tropischen Afrika. Das sehr leichte und weiche, »schwammige« Holz kann (nach Schimper) wie Kork benutzt werden, dient auch zur Herstellung von Milchgefäßen. — Engler, O.-Afr., p. 310. Butea frondosa Roxh. Indien, mal. Archipel. Plossobaum. Liefert vortreffliche Holzkohle. — Tropenpflanzer, XIV, '1910, p. 346. Amhurana Claudii Schwacke et Taub. Brasilien (Minas Geraes). Liefert vortreffliches, sehr gesuchtes Werkholz mit Kumaringeruch. — Engler-Pr., HI, 3, p. 387. 38. Oxalidaceeii. Äverrkoa Carambola L. Ostindien? In den Tropenländern kultiviert. Das hellrote, harte Holz dient zu Bauzwecken und Möbeln. — Watt, Dict., I, p. 359. — Moll u. Janss., Bd. H, p. 9.; 39. Hnmiriaceen. Humiria floribunda Mart. Tropisches Amerika. »Couramira«, »Turanira«, »Umiri«, »Bastard bullet wood«. Das sehr harte Holz, mit bräunlich-weißem Splint und hellrotem bis orangerotem Kern, dient als Bau- und Werkholz, gilt als dem «Greenheart« überlegen, liefert in Britisch-Guinea Blöcke von fast 30 m Länge, im Geviert (ohne Splint) 60 cm stark. — Stone, p. 46. 40. Erythroxylaceen. Erythroxylon areolatum L. (E. carthagense Jacq.) »Bois major«. Liefert das zu Bauzwecken verwendete »Red wood« von Jamaika. — Engler-Pr., HI, 4, p. 40. — Gris. et v. d. B., p. 196. E. hypericifolium Lam., Madagaskar, ^ Maskarenen, I liefern gutes Werkholz. — E.laurifoliumLam., ebenda, sowie an- } — Engler-Pr., III, 4, p. 40. dere Arten J Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 409 41. Zygophyllaceen. Guajacuni officinale L.\ c- k d i v. i Cr. sanctum L. J G. arboreum DC. Tropisches Amerika. »Macaraiba lignum vitae«. »Guiacan«. Das Holz gleicht in vielem dem von G. officinale, wird auch wie dieses verwendet. — Stone, p. 19. 3Iexiko, andines Südamerika. Liefern geschätztes, dem von Porlieria amjustifoUa (Engehii.) A. Gray, P. hygrometrica Ruiz et Pav., Guajacum ähnliches Nutzholz. P. LorentxüEngl. (» Guajacan«). . — Engler-Pr., III, 4, p. 84. 42. Rutaceen. ^) Xanthoxyhiui ruhescens Planck. Westafrika (S. Thome). »Mara- piaö.« Das sehr feste und dauerhafte Holz von 0,70 spez. Gew., an- fänglich gelb, binnen 24 Stunden sich weißlich verfärbend (daher »Vinte 6 quatre horas«), liefert Masten und Bretter, dient auch in der Tisch- lerei. — Ad. F. Moller, Nutzhölzer von S. Thome, im Tropenpflanzer, III, 1902, p. 541. X. capense Harv. Ostafrika, Kapland. Knobthom«, »Knobhout«. Holz mit grünlichgelbem Splint und braunem Kern, weich, doch fein- faserig und dicht, gut zu Achsen, Jochen, Werkzeugstielen. — Stone, p. 24, Taf. II, Fig. 16. X. coribaewn Lam. Westindien (Jamaika). Liefert ein als »Zebra- wood« oder »Satin wood« bezeichnetes Nutzholz. — Harris, 1. c. Fagara (Xanthoxylnm) Pterota L. Zentralamerika, Westindien, Kolumbien. Liefert das Eisenholz von Jamaika, durch große Bruch- festigkeit ausgezeichnet, in England als Werftholz geschätzt. — Semler, p. 635. F. caribcea (Lum.) Krug et Ui'h. Westindien, Kolumbien. »Bois epineux blanc«. Liefert sehr gesuchtes Nutzholz. — Wiesner, I, p. 540. F. flava (Vahl) Krug et ürb. Siehe Westindisches Seidenholz. Flindej'sia australis R. Er. Tropisches Ost-Australien. Liefert schwer zu bearbeitendes Werkholz, auch zu Bahnschwellen. — Gris. et V. d. B., p. 293. Fl. amboi'neiisis Poir. Molukken (Geram). Liefert Kunstholz zu Einlege-Arbeiten. — Gris. et v. d. B., p. 292. Chloroxylon Swietenia D C. Siehe Ostindisches Seidenholz. Phellodendron amurense Rupr. Japan. »Kiwada«. Liefert schönes, gelb- bis bräunlichgrünes, hartes, sehr geschätztes Möbelholz. — Kawai, p. 1 1 2. \) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 2, p. 14. 410 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, Toddalia lanceolata Lam. Kap, Ost-Afrika. Liefert das schön hellgelbe, fein dunkler gezonte, sehr harte und sehr geschätzte weiße Eisenholz, »white iron wood«, des Kaplandes. — Engler, O.-Afr., p. 314. Ämyris halsamifera L. Kuba, Jamaika, Portorico, Kolumbien, Ekuador. Das Holz, »Rose wood«, Rosenholz, dient zu Räucherungen, liefert auch ätherisches Öl und wird seiner Festigkeit wegen als Bauholz geschätzt. — Engler-Pr., III, 4, p. 182. Murraya jjaniculata Jack. Vorderindien, Hinterindien, Java, Su- matra, Neu Guinea. »Satin wood«, »Cosmetic bark tree«. Das hell- gelbe, feste, dauerhafte Holz dient zu Schnitzarbeiten. — Engler-Pr., III, 4, p. 188. Anmerkung. Watt (1. c.) bezieht obige Vulgärnamen auf M. exo- tica L., deren Holz er als hellgelb, sehr hart, dem des Buchsbaumes ähnhch und wie dieses verwendbar beschreibt. — Dict., V, p. 288. — Moll u. Jan SS., Bd. II, p, 51. Murraya Koenigii (L.) Spr. Himalaya, Bengalen, Ceylon. Das grauweiße, harte, dauerhafte Holz dient zur Herstellung landwirtschaft- licher Geräte. — Watt, Dict, V, p. 288. Atalantia monoplujlla (L.) Correa. Von Silhet am Khasiagebirge bis Vorderindien und Ceylon, auch in Tenasserim. Das gelbe, sehr harte Holz, mit zahlreichen, durch helle Linien markierten Ringzonen, ist wie das des Buchshaumes verwendbar. — Engler-Pr., III, 4, p. 192. — Watt, Dict., I, p. 349. Ä. missionis (Wight) Oliv. Vorderindien, Ceylon. Das mäßig harte, gelblich weiße Holz mit deutlichen Ringzonen wird zu Möbeln und in der Kunsttischlerei verarbeitet. — Engler-Pr., III, 4, p. 192. — Watt, 1. c. Feronia elephantum Correa. Ostindien, Ceylon. »Elephant«- oder »Wood-Apple«. »Kapittha« oder »Bilin« der Eingeborenen. Liefert gelb- lichweißes, hartes Bau- und Werkholz. — Engler-Pr., III, 4, p. 193. — Watt, Dict., HI, p. 327. Aegle Marmelos (L.) Correa. Ostindien, wild und angepflanzt. »Bei fruit tree«, »Bengal quince«. Liefert gelblich weißes, hartes, im frischen Zustande scharf aromatisch duftendes, wenig dauerhaftes Nutz- holz. — Watt, Dict., I, p. 123. — Moll u. Janss., Bd. II, p. 69. 43. Simariihaceen i). Sima7'uha amara Aiihl. Französisches Guyana, westindische Inseln, Nordbrasilien, auch kultiviert. »Simaruba«, »Maruba«. Das weiße, leicht 1) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 2, p. 72. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 411 zu bearbeitende Holz, »Acajou blanc« von Guadeloupe, dient zu inneren Bauzwecken, als Blindholz in Möbeln, auch zu Flößen. — Gris. et v. d. B., p. 254, 305. Quassia amara L. Siehe Quassiaholz. Picrastna excelsa (Sw.) Planck. Siehe Quassiaholz von Jamaika. Ailaiithus glandulosa Desf. Siehe Holz des Götterbaumes. Ä. malabarica DC. Vorderindien, Ceylon. Liefert Holz zu Tischler- arbeiten und Teekisten. — Gris. et v. d. B., p. 245. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVHI, No. 5, Nov. 1898, p. 307ff. Irvingia Barteri (Hook.). Siehe Irvingiaholz. I. gabo7iensis (Auhry-Lecomte) Baill. Oba-Baum. Tropisches Westafrika, I. Smithii Hook f. Afrika, I. Oliveri Pierre. Gochinchina, /. malayana Oliv. Malakka, und andere Arten liefern hartes, schwer zu bearbeitendes Bauholz. — Engler-Pr., HI, 4 p. 228. 44. Burseraceen 1). Protium altissimum (Auhl.) L. March. Zeder von Guiana. Liefert weißes bis rötliches, ziemlich leichtes Holz zu Bauten und Tischlerarbeiten, auch zu großen, dauerhaften Kanoes. — Engler-Pr., HI, 4, p. 237. — Gris. et v. d. B., p. 268. Tetragastris (Hedivigia) halsamifera (Stv.) 0. Ktxe. Domingo, Portorico, Guadeloupe. »Sucrier de montagne« auf Domingo. »Gommart balsamifere<. Das rötliche Holz dient u. a. auch zu Zuckerkisten. — Gris. et v. d. B., p. 266. Canarium hengalense Roxb. Ostindien (Silhet). Das weiße, an der Luft grau werdende, glänzende, weiche Holz ist namentlich zur Her- stellung von Teekisten und Schindeln geschätzt. — Watt, Dict., H, p. 94. C. pa7iiculatum (Lam.) Benth. (Calophania maurifiana DC.) Mauritius. Liefert das Colophanholz. — Engler-Pr., KI, 4, p. 242. C. xeylanicum (Retx) Bl. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307ff. Pachylobus edulis. Bon. Westafrika. Siehe Prosaoholz. Ancoumea Kleineana Pierre. Siehe Okumeholz. Commipliora africana (Arn.) Engl. Abessinien. Liefert hellgelbes, sehr leichtes und ziemlich weiches » Korkholz «, das in der Tacazegegend zur Herstellung kleiner Flöße benutzt wird. — Engler, O.-Afr., p. 31 1 u. f. C. erythrfea (EJtrenb.) Engl. Inseln des Dalak-Archipels. Liefert das balsamisch duftende »Gafalholz«, welches als geschätztes Räucher- mittel einen Handelsartikel des Orients bildet. — Engler-Pr., HI, 4, p. 256. \) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 2, p. 87. 412 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, Gariiga pinnata JRoxb. Nordwest!. Indien. Das rötlichgraue, sehr schwere, aber wenig dauerhafte Holz nait dunklem Kern dient zu inneren Bauzwecken, soll sich auch für feinere Arbeiten eignen. — Watt, Dict., III, p. 484. — Moll u. Janss., Bd. II, p. 93. T-,, . , .T ^x-.7x^, ,• "i liefern Nutzhülzer mit Bulnesm arborea fJacq.) JbnqL Kolumbien, „ . , , ^, •^ "^ festem, dauerhaftem Venezuela, / t- u i t- r> o ■ .■ T ^ A *• • Kernholze. — Eng- B. Sarmienti Lorentx. Argentinien, , ^ ttt , oV. ) ler-Pr., III, 4 p. 85. Balanites a'gyptiaca Delile. Von Senegambien durch das nürdl. tropische Afrika bis Vorderindien und Birma. Liefert gelblichweißes bis goldbraunes, schön gezeichnetes, hartes, schweres Werk- und Nutz- holz, auch zu Möbeln und Spazierstöcken. — Engler-Pr., III, 4 p. 355. — Engler, O.-Afr., p. 311. — Watt, Dict. I, p. 363. - - Gris. et V. d. B., p. 246. 45. Meliaceen^). Cedrela odorata L. Siehe »Zuckerkistenholz«. C. guianensis A. Jussieu. Guiana. »Acajou de la Guyane«. Das Holz dieser und anderer (sämtlich amerikanischer) Arten, wie z. B. C. hogotensis Tr. et Planck, in Kolumbien, C. fissüis Vell. in Brasilien, gleicht dem der vorigen und wird wie dieses verwendet. — Engler- Pr., HI, 4, p. 269. — Gris. et v. d. B., p. 285 u. 305. Toona serrata (Royle) Roemer (Cedrela Toona Roxb.). Indien. »Toontree«, Ostindisches Mahagoni (»Indian Mahogany tree' ), »Moul- mein Gedar« , »Cedrel rouge«, »Cedre de Singapore«. Liefert ziegelrotes^ glänzendes, weiches, aber dauerhaftes, von den Termiten nicht angegangenes, hochgeschätztes Nutzholz, vor allem zu Möbeln, Türfüllungen und Schnitzarbeiten, auch zu Teekisten. — ■ Watt, Dict., II, p. 234. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. (Referiert bei Just, Jahrg. 26, 1898, II, p. 123.) — Gris. et V. d. B., p. 284. — Sieht nach Busch (Tropenpflanzer, XV, 1911, p. 479 ff.) echtem Mahagoni ähnlich, ist leicht zu bearbeiten, kommt in Blöcken von 4,3 bis 12,20 m Länge und 27—05 cm Durchmesser in den Handel. T. sinensis (Ä. Juss.J Roem. China. »Chan-Chin«; »Acajou de la Chine«. Das sehr schöne, tiefrote, auffallend gezeichnete Holz wird in der Kunsttischlerei sehr geschätzt. — Exner, p. 8 4. — Kawai, p. 101. — Gris. et v. d. B., p. 283. Ptceroxylon oUiquum (Thbg.) Rdlk. (P. utile Edd. et Zeyh.). Kap- kolonie, Natal, Usambara. Liefert das Niesholz, *Nieshout«, »Sneeze- \) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 2j p. HO. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 413 wood« des Kaplandes, auch Kapensisches Mahagoni genannt. Das Holz erscheint auf hellgelbem Grunde zart braunrot gezeichnet, ist sehr schwer und hart, doch leicht zu bearbeiten, eines der wertvollsten Bau- und Kunsthülzer, außerordentlich dauerhaft, mit herrlichem Goldschimmer auf polierten Flächen. Es reizt, im frischen Zustande bearbeitet, zu an- haltendem Niesen. — Engler-Pr., III, 4, p. 270. — Engler, O.-Afr., p. 315. — Gris. et v. d. B., p. 361. — Stone, p. 52; Taf. IV, Fig. 33 (»Umtati«\ Khaya senegalensis A. Juss. Siehe Afrikanisches- oder Gam- bia-Mahagoni (Cailcedraholz). Kh. anthotheca (Welw.) DC. Angola. >Quibaba da Mussengue«. Liefert gutes Nutzholz. Vielleicht mit der vorstehenden Art identisch. — Engler-Pr., III, 4, p. 272. — 0, Warburg, im »Tropenpflanzer«, I, 1897, p. 3l7ff. Kh. ivoriensis A. Chev. Trop. Westafrika. Liefert einen großen Teil des von der Elfenbeinküste stammenden Mahagoni. — Busch, in »Tropenpflanzer«, XV (1911), p. 479 fl". Kh. Klainii Pierre. Trop. Westafrika (Togo). Liefert wohl das meiste aus Gabun kommende Mahagoni. — Volkens, p. 12. — Busch, 1. c. Kh. euryphylla Harms. Kamerun. Liefert gleichfalls Afrikanisches Mahagoni. — Busch, I. c. Soymida febrifuga A. Juss. Ostindien, Ceylon. » Bastard-cedar« p. p., »Red-Wood de Coromandel «', »Indian redwood«. Das im Kerne dunkelrote, schwere, angeblich im Wasser sinkende, doch leicht zu bearbeitende, sehr harte und dauerhafte , von den Termiten nicht angegangene Holz ist sehr geschätzt zu Bauten sowie zur Kunstlischlerei, in seiner Heimat auch zu Schnitz werk in Tempeln. — Watt, Dict., VI, 3, p. 318. — Gris. et v. d. B., p. 303. — Engler-Pr., III, 4, p. 272. — Kommt nach Busch (1. c.) auch in 17 — 20 Fußlangen und 1 — 1^2 Fuß dicken Klötzen als »Ostindisches Mahagoni« in den Handel. Pseiidocedrela Kotschyi (Schweinf.) Trop. AVestafrika. »Alü-Baum«. Liefert afrikanisches Mahagoni, insbesondere soll das Sa peli- Mahagoni zum Teil von Pseudocedrela-Arten abstammen. — Busch, 1. c. — Buße, W., im » Tropenpflanzer '<, Jahrg. X, 1906, Beiheft, p. 253. Chukrasia (Chikrassia) tabularis A. Juss. Vorder- und Ilinter- indien, südl. China. »Chittagong wood«, Bastard -cedar p. p., »White cedar« p. p., > Indian red wood« p. p. Das Kernholz, im frischen Zustande leuchtend rot, trocken rotbraun, mit schönem Glänze, ist namentlich zur Herstellung feiner Möbel geschätzt, auch für Teekislen geeignet. — Engler-Pr., III, 4, p. 273. — Watt, Dict., II, p. 268. — Gris. et v. d. B., p. 287. — Semler, p. 631. — Lewis in Tropic. Agricult. 1. c. 414 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Entandophragma angolensis Welw. Angola. »Quibaba da Queta«. Liefert wohl das beste Nutzholz Angolas. — 0. Warburg im »Tropen- pflanzer«, I, 1897, Nr. 12. E. Rederi Harms. Westafrika (Kamerun). Liefert sehr wertvolles Nutzholz 1). — Harms in Notizbl. Kgl. Bot. Gart. u. Mus. V (1908—1912). Weslafrika (Elfenbeinküste), liefern E. septentrionalis A. Chev. E. macrophylla A. Chev. das von Assime, Benin und Sekondi verschiffte Tiama-Mahagoni. — Busch, 1. c. E. Ccmdollei Hanns. Kongogebiet. Liefert das »Assoreholz«, das einen Teil des aus den Haupthäfen Süd-Nigerias, Benin und Sapeli ver- schifften Afrikanischen Mahagoni bildet. — Busch, 1. c E. Pierrei A. Chev. Westafrika (Elfenbeinküste). Liefert einen Teil des Gabun-Mahagoni. — Busch, 1. c. Sivietenia Mahagoni L. Siehe Mahagoniholz f»Acajou«). S. macrophylla King. Honduras. Liefert Honduras Mahagoni. — Evans in Bull. Agric. Inform. Trinidad VHI (1909), p. 72, ref. bei Just, 1909, n, p. 1067. Carapa procera DC. Caraiben, Guyana, tropisches Westafrika. »Touloucouna« in Senegambien. Liefert mahagoniähnliches Bau- und Werkholz. — Gris. et v. d. B., p. 280. C. guianensis Aubl. Tropisches Amerika. »Carapa«. Liefert viel- seitig verwendetes Nutzholz. — Gris. et v. d. B., p. 276. C. Oogo A. Chev. Set. Thomö. Liefert mahagoniähnliches Nutz- holz, »Gogo« der Portugiesen (Busch, 1. c. ; vgl. auch p. 420, Sorindeia acutifolia). Xylocarpus ohovatus A. Juss. (Carapa obovata Bl.) Ostafrika bis nach den Fidschiinseln. Das Holz wird in Ostafrika nach Stuhlmann (Engler-Pr., HI, 4 p. 278) zu Sandalen verarbeitet, liefert nach Grisard et V. d. B. (1. c, p. 278) auch ausgezeichnetes Material für die Kunst- tischlerei. X. Qranatum. Koen. (Carapa moluccensis Lam.) Verbreitung wie oben. In Indien gleich dem vorigen: »Cannon-ball tree« (wegen der großen Früchte, nach Harms in Engler-Pr., 1. c). Das Holz, weiß, ins rötliche nachdunkelnd, hart, dient verschiedenen Gebrauchszwecken, in Ostafrika auch zu Sandalen. — Watt, Dict., II, p. 142. — Engler-Pr., 1. c. — Engler, O.-Afr., p. 314. 1) Ob das von Jentsch (1. c, p. 97) unter den zedernholzähnlichen, für Zigarrenkisten geeigneten Nutzhölzern Kameruns angeführte »Njokubore« einer En- tandophragmaart angehört, ist fragheh. Vgl. auch Büsgen in Mitteil, aus den deutsch. Schutzgebieten, Heft 2, 1910, p. 97. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 415 Melia Axedarach L. In den wärmeren Teilen der ganzen Erde verbreitet und kultiviert. *Persian Lilac«, »Bead tree« der Engländer, >Sykomore«, »Laurier grec«, »Lilas des Indes« der Franzosen. Das im Splint gelblichweiße, im Kern rötliche, sehr politurfähige und leicht zu bearbeitende Holz dient hauptsächlich zur Anfertigung von Möbeln. — Watt, Dict,, V, p. 223, — Abbildung bei Mayr, Wald- und Parkbäume, Taf. XIX, Fig. 37. — Moll u. Janss., Bd. II. p. 122 — 128. M. dubia Cav. (M. composita Willd.) Ostindien. »Ceylon-Cedar«. »White cedar« p. p. Das im Kerne rötliche, weiche und leichte Holz dient zu Bauzwecken, zu Täfelungen, ist auch zur Herstellung von Tee- kisten geeignet. — ■ Watt, I. c. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 3I71T. — Gris. et v. d. B., p. 300. — H. Wright, Timber Trees in Ceylon (Tropic. Agriculturist and Magazine XXIV, p. 160), Axadirachta indica Ä. Juss. In Ostindien weit verbreitet, auch auf Ceylon und Java, oft angepflanzt, so auch in Ostafrika. »Neem«, »Mar- gosa tree«; »Margosier«. Das mahagoniähnliche, sehr harte und wider- standsfähige, nach Grisard et v. d. Berghe (1. c.) stark duftende Holz wird vom Wagner, Stellmacher und Tischler verarbeitet, dient auch beim Schiffbau. — Engler-Pr., HI, 4, p. 288. — Watt, Dict., V, p. 221. — Engler, O.-Afr., p. 313. — Gris. et v. d. B., p. 274. — Stone, p. 31. Sandoricum indicum Cav. Indisch-malayisches Gebiet; Mauritius. »Mangoustan sauvage«. Das im Splint graue, im Kern rote, mäßig harte, sehr politurfähige Holz wird vornehmlich zum Wagen- und Bootbau ver- wendet. — Watt, Dict., VI, 2, p. 458. — Gris. et v. d. B., p. 301. — Moll u. Janss., Bd. II, p. 131. Disoxylum Baillmii Pierre. Hinterindien. Liefert ausgezeichnetes Wagner- und Drechslerholz. — Gris. et v. d. B., p. 288. D. amooroides Miqii. Neuguinea, Java. Liefert Holz zu Zündholz- schachteln. — Noothout & Co. »Teysmannia«, p. 504. — Moll und Janss., Bd. II, p. 152, 153. D. Fraserianum Bentli. Australien. Das gleichmäßig hellrote, duftende Holz (»Bleistift-Zeder«, »Rosenholz«) liefert eine Art »Austra- lisches Mahagoni«. — Busch, 1. c. — Stone, p. 40. D. Muelleri Benth. Australien (Queensland, Neu-Süd- Wales). »Tur- nip wood«, »Kedgy-kedgy«, »Red Bean«. Das tief und gleichmäßig rote, eichte und gut zu bearbeitende Holz, im frischen Zustande angeblich nach Stoppelrüben (Turnips) riechend, kann als Ersatz geringerer Maha- gonisorten dienen. — Stone, p. 41. D. spectabile Hook. Neuseeland. »Kohe-kohe«, »Red-heart«. Das sehr weiche, im Radialschnitt schön glänzende, gradspaltige Holz mit bräunlichem Splint und gleichmäßig rosenrotem Kern dient zu 416 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. feineren Tischlerarbeiten, auch als Ersatz des Zuckerkistenholzes (Ced- rela odorata). — Stone, p. 42. Aphanamixis Rohituha (Roxh.) Pierre. Indisch-malayisches Gebiet. Das rötliche, auf dem Querschnitt konzentrisch gebänderte, harte und dichte Holz dient zum Bootbau. — Watt, Dict., I, p. 224. Amoora Wallichii King (A. spectabilis Miq.?). Östliches Assam und Burma. Das rötliche, harte, dauerhafte, sehr politurfähige Holz wird zu Booten und Möbeln verarbeitet. — Watt, Dict, I, p. 225. A. cucullata Roxh. Indisch-malayisches Gebiet. Liefert rotes, hartes, dichtes Werkholz. — Watt, Dict., I, p. 224. Synouni glandulosiim A. Juss. Australien. Liefert das Rosen - holz von Neu- Süd- Wales. — Semler, p. 697. Aglaia odorata Lour. Indisch-malayisches Gebiet, China. Liefert ausgezeichnetes Holz für Drechsler und Holzschneider. — Gris. et v. d. B., p. 272. Guarea trichilioides L. Tropisches Amerika. »Gouare«. Liefert Bauholz. »Bois balle«, »Pistolet«, » Bois rouge de St. Domingue «. — Gris. et v. d. B., p. 295. Oivenia cerasifera F. v. Muell. Queensland. Liefert ausgezeich- netes Holz für Drechsler und Kunsttischler. — Gris. et v. d. B., p. 301. Ekeheryia Meyeri Presl. Kapland. Das weiße Holz ist zu feinen Arbeiten sehr geschätzt. — Engler, O.-Afr., p. 314. Trichilia Prieuriana Jussieu. Westafrika (Senegambien, Sierra Leone). Liefert einen großen Teil des aus den Häfen Lagos und Benin verschifften Afrikanischen Mahagoni. — Busch, 1. c. T. emetica Vahl. Arabien, tropisches Afrika. Liefert Holz zum Haus- und Schiffbau. — Engler, O.-Afr., p. 314. T. catigua A. Juss. Brasilien. Liefert Bau- und Wagnerholz. — Gris. et v. d. B., p. 307. 46. Malpiglüaceen. Byrsonima verbascifolia Oliv. Tropisches Amerika, j ^ i p B. crassifolia H. B. K. Ebenda, und andere Arten. ( „, ° ^„ '' ' I III, 4, p. 73. 47. Vochysiaceen. Vochysia guianensis Aubl. Guiana. »Bois cruzeau«, »Capay-ye- wood«. Aus dem blaßroten, leicht zu bearbeitenden, an der Luft wenig dauerhaften Holze werden Faßdauben hergestellt. — Gris. et v. d. B., p. 57. V. tetraphijlla DC. Südamerika. Das Holz gleicht dem der vor- stehenden Art und wird wie dieses verwendet. — Ebenda. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 417 F. tomentosa DC. Südamerika. — Desgleichen. Qualea coerulea Auhl. Guiana. »Gouaie«, »Grignon-fou«. Das rötliche, leichte, sehr geschmeidige Holz liefert vortreffliche Masten und läßt sich wie Nadelholz verwenden, — Gris. et v. d. B., p. 57. 48. Polygalaceen. Xanthopkyllwn vitellinum Bl. Java. »Kitelor«. Liefert sehr dauerhaftes, faseriges Holz. — Wiesner, I, p. 543. 49. Euphorbiaceen. Amanoa guianensis Auhl. Guiana. Liefert Nutzholz: »Bois de lettre rouge«. — Engler-Pr., HI, 5, p. 17. Flüggea ohovata (L.) Wall. Tropisches Afrika, Asien, Australien. Liefert sehr hartes, schon gezeichnetes Nutzholz, auch zu feineren Arbeiten. — Engler, O.-Afr.. p. 316. F. fagifolia Fax. Afrika. — Desgleichen, 1. c. Phyllantlius Emhlica Gaertn. Maskarenen, Ostindien, Sunda-Inseln, China, Japan, auch kultiviert. »Amlabaum«, »Mirobalanenbaum«. Das rote, harte, zähe, elastische Holz wird viel verwendet zu Bauzwecken, Möbeln, Ackergeräten, Gewehrschäften, auch in der Drechslerei und, weil unter Wasser haltbar, zu Brunnenröhren. — Watt, Dict. , VI, p. 221. Phyllantlms indicus Muell. Vorderindien, Ceylon. Das weiße Holz dient zu Bauzwecken. — Ebenda. Drypetes ilicifolia Kr. et ürb. Jamaika. »Rosewood«. Liefert eine Art Rosenholz. — Harris, 1. c. Patranjiva Roxburghii Wall. Ostindien. Liefert graues, glänzen- des, mäßig hartes Bau- und Nutzholz. — Watt, Dict, VI, I, p. 372. Äporosa diaica (Roxb.) Müll.-Arg. Vorder- und Hinterindien. Das sehr harte Holz mit dunkelbraunem Kern und weißem Splint soll ein »Cocoholz« des Handels liefern. — Watt, Dict., I, p. 278. Uapcea StaiidtU Fax. Ostafrika. »Bosämbi«. Liefert ein mahagoni- ähnliches, dunkel rotbraunes, in seinen Gefäßen z. T. weiß ausgefülltes, gut zu bearbeitendes, termitensicheres Holz von 0,64 — 0,84 spezif. Gew., besonders geeignet zur Innenausstattung von Tropenhäusern. — Jentsch, p. 160. Bischofia trifoUata (Roxb.) Hook. (B. javanica Bl.). Tropisches Asien, malayischer Archipel, Inseln des Stillen Ozeans. Das rote, grob- faserige, ziemlich harte Holz gilt in manchen Gegenden Indiens als eines der besten Bau- und Werkhölzer, namentlich für Brücken. — Watt, Dict., I, p. 454. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 27 t 418 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Oldfieldia africana Hook. Tropisches Westafrika. Liefert das aus- gezeichnete, gleichmäßig dunkelbraune, äußerst harte, feinfaserige, auch zum Export gelangende »Afrikanische Eichenholz«. — Engler- Pr., III, 6, p. 34. — Kew-BüUetin, 1894. — Stone, p. 175, Taf. XII, Fig. 106. Bridelia retusa (L.) Spreng. Ostindien, Ceylon. Liefert graues bis olivenbraunes, mäßig hartes, auch unter Wasser dauerhaftes Bau- und Werkholz. — Watt, Dict., I, p. 356. Claoxyloii sp. Indien. Liefert das »Bois cassant«. — Wiesner, I, p. 540. Trewia nudiflora L. Ostindien bis zu den Sundainseln. Liefert weißes, nicht dauerhaftes Holz zu Ackergeräten. — Watt, Dict., VI, k, p. 76. Aleurites moluccana (L.) Willd. Tropen und Subtropen der alten Welt, Antillen, Brasilien, wild und durch Kultur verbreitet. »Belgaum«, >Indian Walnut«, »Gandle-nut«. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 31 7 ff. Givotia rottleriformis Griff. (Govania nivea Wall.). Südliches Ostindien, Malabarküste, Ceylon. Das weiße, außerordentlich leichte und weiche Holz wird zu Flößen (Catamarans) und Schnitzereien verwendet. — Watt, Dict., III, p. 503. Ricinodendron africanum Müll.-Arg. Tropisches Westafrika. »Njansang«. Das weißlichgelbe, langfaserige, sehr weiche Holz von nur 0,21 spezif. Gew., »das leichteste der leichten Holzarten« (E. Appel), — kann nur zur Herstellung von Kisten und Schwimmgürteln, allenfalls auch von Tropenhüten dienen. — Jentsch, p. 175. ChcBtocarpus castanicarpiis (Roxh.) Thivait. Ostindien, malayisches Gebiet. Liefert hellrotes, mäßig hartes Bauholz. — Watt, Dict., II, p. 262. Excoecaria Agallocha L. Südliches Asien bis Australien. »Blinding tree«, »Caju Malta Buta«. Das weiße, sehr weiche, schwammige Holz, dient als Werkholz, zur Herstellung einfacher Möbel und Spielwaren, auf Java auch zu Räucherungen. — Watt, Dict., III, p. 306. — Boors- ma, G. W. in Bull. Agric. Ind. Neerland., VH (1907). Sapiuni sebiferum (L.) Roxh. (Croton sehiferus L.). China, Ja- pan. In Ostindien und allen wärmeren Ländern beider Hemisphären ein- geführt und kultiviert. Das weiße, mäßig harte Holz dient in Indien zur Herstellung von einfachen Möbeln und Spielwaren. — Watt, Dict, VI, 2, p. 472. 8. insigne (Royle) Benth. Ostindien. Aus dem grauweißen, sehr leichten, »schwammigen« Holze werden Sandalen verfertigt. — Watt, Dict., VI, 2, p. 471. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 419-- Colliguaya odorifera Molin. Chile. Liefert eine Art Sandelholz, das beim Verbrennen Rosenduft entwickelt, — Engler-Pr,, III, 5, p. iOO. Euphorbia L. Nach Schweinfurth hat das Holz der kaktusartigen hochstämmigen Euphorbien nicht unbedeutenden Wert. Sehr leicht, aber zäh und fest, beim Trocknen nicht reißend, von Insekten nicht angegriffen, läßt es sich etwa mit Pappelholz vergleichen. — Engler, O.-Afr,, p. 317. 50. Buxaceen. Buxus sempervirens L. Siehe Holz des Buchsbaumes. 51. Anacardiaceen 1). Buchanania latifoUa Roxb. Vorderindien, Birma, Malakka. Liefert bräunlichgraues, mäßig hartes, dauerhaftes Nutzholz. — Watt, Dict., I, p. 545. Mangifera indica L. Ostindien, Ceylon, in allen Tropenländern kultiviert. Das graue Holz dient zu Bauzwecken, auch zur Herstellung von Pack- und Indigokisten. — Watt, Dict., V, p. 156. M. xeylanica Hook. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Tropic. Agricult., XVHI, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. Anacardium occidentale L. Südamerika. In allen Tropenländern kultiviert. Acajoubaum. »Acajou a fruits«, »Ac. a pommes«, »Ac. de Guadeloupe«, »Cashew-nut«. Das rote, mäßig harte Holz wird beim Bootbau und zu Packkisten verwendet, liefert auch Holzkohle. — Watt, Dict., I, p. 233. Sicintonia ScliiveiikU (Teysni. et Binnend.) Kurz. Malayisches Gebiet. Liefert Holz zum Bootbau. — Watt, Dict., VI, 3, p. 396. MelanorrJioea usitata Wall. Ostindien (Martaban, Pegu, Tavoy, Tenasserim). »Black varnish tree«. Liefert dunkelrotes, gelblich ge- streiftes, sehr hartes und dichtes Bau- und Werkholz, das auch von den Kohlenbrennern sehr geschätzt wird. — Watt, Dict., V, p. 210. Spondias lutea L. Tropisches Amerika, Westafrika. Java. »Akiko«, »Agliko« (Togo). Liefert hellfarbiges mäßig hartes, ziemlich schweres Nutzholz. — Volkens, p. 22. Calesiwn grande (Dennst.) 0. Ktxe. (Odina Wodier Roxb.). Vor- derindien, Birma, Ceylon. »Kiamil«, »Wodier*, »Nabhay*. Das Holz dient zu vielen Gebrauchszwecken. — Engler-Pr., ill, 5, p. 153. — Watt, Dict., V, p. 445. Campnosperma xeglanicum Tluvait. Ceylon. Liefert Holz zu Tee- kisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307u.f. (Refer. in Just, Bot. Jahresber. 26. Jahrg. 1898, II, p. 123). \] Über den Bau des Holzes siehe Moll u. .lanssonius, Bd. 2, p. 438. .27* 420 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Bhodosphaera rodanthema Engl, [Rhus rodanthemiim F. v. Mueller) Queensland, Neu-Süd-Wales. Liefert Nutzholz, >Light Yellow wood«. — Wiesner, I, p. 539. Pistacia Lentiscus L. Mastixstrauch. Mittelmeerländer, auf Chios kultiviert. Das Holz wird zu Drechslerwaren und eingelegten Arbeiten gesucht. — Wiesner, I, p. 539. P. Terebinthus L. Mittelmeergebiet. Terpentin -Pistazie. Das politurfähige Holz, besonders das des Wurzelstockes, ist zu kleinen Ar- beiten, Tabaksdosen z. B., geschätzt. — Hempel und Wilhelm, HI, p. 32. P. Khinjuk Stocks [P. integerrima Stewart). Ägypten, Persien, westl. Himalaya. Liefert schönes, heller und dunkler gestreiftes, hartes, dauerhaftes, hoch geschätztes Möbelholz. — Watt, Dict., VI^ I, p. 269. Swindeia usambarensis Engl. Ostafrika. »Mkunguna« (in Usam- bara). Liefert eines der besten und schönsten Hölzer Ostafrikas. — Engler, O.-Afr., p. 319. S. Afxelii Engl. Westafrika. Holz dem Mahagoni gleichwertig. Engler, O.-Afr., p. 319. S. acutifolia Engl. Set. Thom6 und Principe. »Gogo« p. p. (vgl. auch p. 414, Carapa Gogo), »Cedro africano«. Liefert vorzügliches Bau- u. Tischlerholz (von 0,65 spezif. Gewicht), das von den Eingeborenen auch zum Bootbau benutzt wird. — Moller im »Tropenpflanzer«, VI, 1902, p. 541. Cotimis Coggygria Scop. {Rhus Cotinus L.) Siehe Fisetholz. Heeria argentea [E. Mey) 0. Ktxe. Kap. Liefert schönes und feines Nutzholz, besonders zu Möbeln. — Engler, O.-Afr., p. 320. H. mucronifolia Bernh. Küstenländer Ostafrikas. Das Holz, »Mkerembeke«, ist wegen seiner schwarzweißen Färbung beliebt. — Engler, O.-Afr., p. 320. Comocladia integrifolia Jacq. St. Domingo, Jamaika. Liefert schwarzes Nutzholz. — Engler-Pr., HI, 5, p. 167. Rhus vernicif ein D C. Japan. »Urushi«. Das schöne, gelbe, dichte Holz ist in der Kunsttischlerei geschätzt. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 102. Rh. succedanea L. Vom Himalaya durch Ostasien bis Japan, dort »Haze«. — Desgleichen, 1. c. Rh. Wallichii Hook. f. Himalaya. Liefert Nutzholz. — Watt, Dict., VI, 1, p. 502. Rh. parvifolia Roxb. Westl. Himalaya. Liefert gelbliches, vor- treffliches Drechslerholz. — Watt, 1. c, p. 498. Rh. IcBvigata L. Kapkolonie. Liefert dauerhaftes, auch zu Bau- zwecken geeignetes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 5, p. 171. — Engler, O.-Afr., p. 320. bilden dunkelbraunes, eisenhartes, sehr dauer- haftesund sehr geschätz- tes Kernholz. — Engler- Pr., III, 5, p. 172. liefern das außerordentlich harte rote Quebracho- holz(Quebracho colorado). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 421 R. viminalis Vahl. Ebenda und in Natal. — Desgleichen, 1. c. Ast)'onium fraxinifolium Schott. Bahia bis Minas Geraes, »Aroeira«, A. TJrundeuva Engl. Rio de Janeiro, Minas Geraes, Argentinien, »Aroreira do campo«, »Urundeuva«, und andere Arten der Gattung Queh'achia Lorentxü Oriseb. Argen- tinien, Q. Morongii Brut., Argentinien, Para- guay, und andere Arten der Gattung. Drimycarpus racemosa Hook. Östl. Himalaya. Das gelblichgraue, harte Holz ist in Indien (Chittagong) eines der meist verwendeten Schiff- bauhölzer. — Watt, Dict., III, p. 195. Semecarpus suhpeltata Thwait. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis, Tropic. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898. S. coriacea Thivait. Ceylon. — Desgleichen, 1. c. 52. Cjrillaceen. Cliftonia Ugustrma Banks. Florida, Georgien. Liefert eine Art »Eisenholz«. — Sem 1er, p. 635. Cyrilla racemiflora L. Westindien bis Nordbrasilien. — Des- gleichen, 1. c. 53. Aquifoliaceen. Hex Aquifolium L. Siehe Holz des Hülsen. I. opaca Ait. Nordamerikanische Stechpalme. Südliche Hälfte der Vereinigten Staaten. »Holly«. Liefert vortreffliches Holz zu Möbeln, zur inneren Auskleidung der Häuser, zu feinen Drechslerwaren, mathe- matischen Instrumenten und Schnitzereien, — Semler, p. 543. — Nach Grisard et v. d. Berghe (1. c, p. 316 ff.) wird auch das Holz von J. quercifolia Meerh. (Nordamerika), von I. crenata Thiinbg., I. integra Thhg. und I. rotunda Thhg. (alle drei in Japan) und von /. Sebertii Panch. (Neu-Kaledonien) gelegentlich von Drechslern und Kunsttischlern, selbst zu Möbeln verwendet. — Über die angeführten japanischen Arten vergl. auch Kawai, p. 121. 54. Celastraceeu^). Evo7tymus europcea L. Siehe Holz des Spindelbaumes. E. Hamütoniana Wall. Nördliches Indien, Mittelasien, Japan, Das gelblich weiße, weiche Holz dient in Indien zu Schnitzarbeiten. — Watt, Dict., ni, p. 292. \) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 2, p. 254. 422 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, E. grandificn'a [Wall.) Law. Gemäßigter Himalaya, China. Holz etwas härter als das vorige, wie dieses verwendet. Ebenda. E. crenulata Wall. Südliches Indien. Das weiße, sehr harte Holz gilt jn seiner Heimat als bester Ersatz des Buchsholzes. — Watt, 1. c, p. 291. E. Sieholdiana Bl. Japan. »Mayumi«. Das weiße, harte, schwere und schwer spaltbare Holz wird zur Herstellung von Drechslerwaren und Spielsachen verwendet. — Kawai, p. 144. — Auch das Holz anderer Arten wird gleich dem der vorstehend angeführten benutzt. — Engler- Pr., III, 5, p. 201. Celastrus acuminatus L. Ostafrika. »Silkbark«, »Zybast«. Das sehr harte und dichte Holz, schön braun, durch dunklere Zonen seiden- ähnlich gewässert, nicht leicht zu bearbeiten und schwer zu spalten, findet Verwendung bei der Herstellung von Möbeln und Galanteriewaren, soll auch gute Schirmgriffe üefern. — Stone, p. 48, Taf. IV, Fig. 30. Gymnosporia luteola Del. (Loes.). Abessinien, Sansibarküste. — Liefert Holz für kleinere Bauten (nach Schimper). — Engler, O.-Afr., p. 321. Catha edulis Forsk. Von Abessinien bis zum Kap, auch kultiviert. >Khat« der Araber. Liefert rötUchweißes, dunkelrot gezontes, sehr hartes und schweres, hervorragend schönes Werkholz. — Engler, O.- Afr., p. 321. Kurrimia robusta Kurz. Cochinchina. Das Holz, dem der Dalbergia- arten ähnlich gebaut, liefert ausgezeichnetes Material für die Kunsttisch- lerei. — Gris. et v. d. B., p. 326. Kokona xeylanica Thivait. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, Nr. 5, Nov. 1898, p. 317ff. ' ' Cassine crocea (Thunh.) 0. Ktxe. Kapland. Liefert ein Färbholz, ~>Saffranhout «, » Bois d'or du Cap« , »Olivetier jaune«, das aber, üach Grisard et v. d. Berghe (1. c, p. 320), auch als Nutzholz gesucht ist und seiner Biegsamkeit wegen sich namentlich zur Herstellung von Radfelgön u. dgl. eignet. — Engler-Pr., III, 5, p. 215. C. ^lauca Pers. 0. Ktxe. Tropisches Asien. Liefert hellbraunes bis rötliches, oft schön gemasertes, mäßig hartes, gut politurfähiges Holz zu Kämmen und Kunsttischlerarbeiten. — Watt, Dict., III, p. 207. Maurocenia frangularia 31111. (M. capensis Sond.). Kap. »Hot- tentot-Cherry«. Soll ein zu Drechslerarbeiten geeignetes Holz liefern. — Engler-Pr., III, 5, p.'216. 55. Stapliyleaceen. Stäphylea pinnata L. Siehe Holz der Pimpernuß. St. Emodi Wall. Westlicher Himalaya, Afghanistan. Liefert Spazier- stöcke. — Watt, Dict., VI, 3, p. 342. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 423 St. colchica Stev. Kaukasus, St. Bumalda DC. Japan, St. trifoliata L. Nordamerika, St. mexicana Watson. Mexiko, liefern Drechslerholz. Engler- Pr., III, 5, p. 259. 56. Icacinaceen. Urandra apicalis TJncait. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis, Tropical Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 (als La- sianthera). Apodytes dimidiata E. Mey. Angola, Südafrika. »White pear«: Das bräunlichgraue, harte, sehr zähe, aber gut zu bearbeitende Holz eignet sich besonders für Drechslerarbeiten. — Stone, p. 43. — Vgl. Moll u. Janss., Bd. II, p. 244 (unter Olacineae). 57. Aceraceeni). Acer ruhrum Jj. Roter Ahorn. Nordamerika. >Red maple«. Das harte Holz dient in beschränktem Maße zu Drechslerarbeiten und billigen Hauseinrichtungsgegenständen. — Mayr, N.-Ara., p. 165. A. dasycarpum Ehrh. Silberahorn. Nordamerika. »Soft maple«, »Silver maple«, »White maple«. — Liefert ziemlich geringwertiges, in beschränktem Maße auf den Markt gebrachtes Holz. — Roth, p. 80, Nr. 81. A. Pseudoplatanus L. Siehe Ahornholz. A. Campbelli Hook. f. et Thbg. Osthimalaya. Das grauweiße, mäßig harte Holz dient in ausgedehntem Maße zu Dielen und Teekisten. . — Watt, Dict., I, p. 69. A. oblongum Wall. Himalaya. Aus dem rüllichbraunen, mäßig harten Holze werden Ackergeräte und Trinkbecher gefertigt. — Watt, Dict., I, p. 70. , A. campestre L. ) „. , ,, , , , , . , -r \ Siehe Ahornholz. A. platanoiaes L. ) ,. A. Lobelii Tenore. Östliches Mittelmeergebiet bis zum Himalaya. Liefert bräunlichweißes, weiches bis mäßig hartes, sehr zähes und elasti- sches Nutzholz, besonders zu Trinkbechern. — Watt, Dict., I, p. 71. , A. pictuni Thunb. Nördliches Japan. »Itaya-Kayede«. Liefert das schönste und am meisten verwendete Ahornholz Japans. — : Kawai, p. 123. • A. saccharum Marsh. (A. saccharinum Wang.). Zuckerahorn. Ostr liebes Nordamerika. »Hard maple«, »Sugar maple«. Liefert vielseitig verwendetes Holz, das namentlich zu Möbeln, Täfelungen und Drechsler- 4) Über dea Baumes Hofzes siehe Moll u. Janssonius, Bd^Sj p.-407i 424 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. waren gesucht ist, auch beim Schiffbau dient und in gemaserten Stücken als >Vogelaugen-Ahorn « (Birds-eye maple) die höchsten Preise er- zielt. — Mayr, N.-Am. p. 163. — Semler, p. 545. — Stone, p. 55, Taf. IV, Fig. 34. Ä. macrophyllum Pursh. Großblättriger Ahorn. Pazifische Region Nordamerikas. »Broad-leaved maple«. Das weißliche oder bräunliche, für ein Ahornholz auffallend leichte Holz (spezif. Gew. nach Mayr nur 0,49), dicht, fest und zäh, häufig mit sehr schöner Vogelaugenmaserung, ist eines der wertvollsten der Westküste, dient zu Möbeln, Füllungen, Griffen, Drechslerarbeiten. — Mayr, N.-Am., p. 284. — Stone, p. 57, Taf. IV, Fig. 34. 58. Hippocastanaceen. Aesculus Hippocastanum L. Siehe Holz der Roßkastanie. A. glabra Willd. Ohio-Roßkastanie. Nordamerika. »Ohio Bukeye«. Das Holz dient zu allerlei Holzwaren, künstlichen Gliedern, zur Papier- fabrikation, lokal auch bei Bauten. — Mayr, N.-Am., p. 183. A. flava AU. Gelbe Roßkastanie. Nordamerika. »Sweet Bukeye«. Das Holz wird gleich dem der vorgenannten Art verwendet. — Mayr, N.-Am., p. 183. A. indica Colebr. Indische Roßkastanie. Nordwestlicher Himalaya. Das weiße, weiche Holz dient zu Bauzwecken, zur Anfertigung von Ge- fäßen und Packkisten. — Watt, Dict., I, p. 127. A. turbinata Bl. Japan. »Tochi«. Das seidenartig glänzende Holz dient zu Gegenständen des Hausgebrauches, Schachteln, Teebrettern u. dgl. — Kawai, p. 146. — Gris. et v. d. B., p. 376. 59. Sapindaceen *). Thouinia striata Radlk. Westindien und Mexiko. Liefert sehr hartes Nutzholz. »Quebrachoholz« p.p. — Engler-Pr., III, 5, p. 299, 311. Allophylus occidentalis (Sw.J. Tropisches Amerika. »Palo de Caja«. (Kistenbaum), Liefert sehr hartes Holz. — Engler-Pr,, III, 5, p. 299. A. africanus P. Beauv. Sansibarküste, Usambara. Liefert nach Lanessan gutes Werkholz. — Mehrere Allophilusarten des Kaplandes geben schönes, schweres, sehr geschätztes Nutzholz. — Engler, O.-Afr., p. 323, Toulicia guianensis Aubl. Guiana. Das Holz, »Bois flambeau«, liefert Fackeln zum nächtlichen Fischfang. — Engler-Pr., III, 5, p. 300. Sapindus trifoliatus L. Südasien. >Soap-nut tree«, »Ritha.« Liefert gelbes, hartes Bau- und Nutzholz. — Watt, Dict., VI, 2, p. 471. Ei^ioglossum rubiginosum Bl. Ostindien, Liefert schokoladebraunes Nutzholz. ~ Engler-Pr., III, 5, p. 300. 4) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 2, p. 316. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 425 Aphania Bl. Tropisches Asien, Neuguinea. Mehrere Arten liefern Nutzholz. — Ebenda. — Vgl. Moll u. Janss., Bd. II, p. 341. Lepisanthes montana Bl. Java. »Kiparai«. Liefert Nutzholz. — Wiesner, I, p, 54J. Melicocca bijuga L. Zentralamerika. »Quenetle«, »Knöpierc. Liefert gutes Nutzholz, auch für den Drechsler und Kunsttischler. — Gris. et V. d. B., p. 357. Schleichera trijuga W. Kontinentales Indien, im malayischen Archi- pel wohl nur eingeführt. »Lac tree«, »Ceylon oak« in Indien, auch »Kussumb«, »Kusambi«, »Kasambi«. Das schwere, außerordentlich harte, zähe, dauerhafte, politurfähige Holz mit weißem Splint und rotbraunem Kern wird vielfach verwendet. — Watt, Dict., VI, 2, p. 488. — Eng- ler-Pr., III, 5, p. 300, 326. — Gris. et v. d. B., p. 366. — Dürfte einen Ersatz für Guajakholz bieten, steht in größeren Mengen zur Ver- fügung und ist billiger als dieses, liefert auch geschätzte Holzkohle (Tropenpflanzer, XIV, 1910, p. 343). — Moll u. Janss., Bd. 2, p. 354. Litchi chinensis Sonn. »Litchi«. China, Indien; in den Tropen auch kultiviert. Das Holz gilt als nahezu unverwüstlich, dient als Bau- und Wagnerholz, auch in der Kunsttischlerei. — Gris. et v. d. B., p. 356. X-erospermum Norhonianum Bl. Java. »Tjerogol moujet«. Liefert hartes, dauerhaftes, viel verwendetes Nutzholz. — Wiesner, I, p. 541. — Moll u. Janss., Bd. II, p. 359. Nephelium Longana Camb. Ostindien, Ceylon. »Longan* Liefert rotes, mäßig hartes Holz zu Bauten und Möbeln. — Watt, Dict., V, p, 348. Pometia pinnata Forst. Neuguinea, Sunda- und Südseeinseln. »Dawa«, »Lengsar«. Liefert festes Bau- und Nutzholz. — Engler-Pr., III, 5, p. 332. — Moll u. Janss., Bd. II, p. 376. Podonephelium Deplanchei s. stipitatum Baill. Neukaledonien (Lifu). Liefert Bauholz. — Engler-Pr-, III, 5, p. 300. Alectryon excelsus Ocsrt. Neuseeland. Titokibaum. Liefert gesuchtes Bau- und Werkholz. — Engler-Pr., III, 5, p, 300. — Gris. et v. d. B., p. 345. Pappea capensis Eckt, et Zeyh. Vom Kap durch Ostafrika bis Erythraea; in Usambara »Mfunuguru«, im Kaplande »Wilde Preume«. Liefert eines der härtesten und schwersten Nutzhölzer, das im Kaplande sehr geschätzt und zu allen Gegenständen, die hartes und dauerhaftes Material verlangen, verwendet wird. — Engler, O.-Afr., p. 323, 324. Stadmannia Sideroxylon D C. (St. oppositifolia Lam.). Mauritius. Liefert »Eisenholz«, »Bois de fer de la Reunion«; »Bourbon Iron wood«. — Engler-Pr., III, 5, p. 300. — Gris. et. v. d. B., p. 350. Eriocoelum Kerstingii Oilg. Westafrika. Ein Nutzholzbaum To- gos. — Volkens, I. c. 426 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Diploglottis australis Hadlk. (Stadmannia austr. Don). Australien. — Liefert Bauholz. — Engler-Pr., III, 5, p. 300. Cossignia triphylla Comm. ed. Lam. \ Liefern das harte »Bois de (C. horbonica) DC. pp.). Maskarenische fer de Judas« zu Drechsler- Inseln. > arbeiten. — Gris. et. v. d. C.pinnata Comm. ed. Lam. (Chor- B., p. 348. — Wiesner, I, bonica DC pp.J, ebenda. j p. 541. Dodoncea viscosa L. In allen Tropenländern. — Das im Splinte weiße, im Kerne dunkelbraune, ausnehmend harte Holz, in Australien nach Grisard et v. d. ßerghe (1. c.) »Australian Lignum vitae«, wird in der Drechslerei und Holzschneidekunst verwendet, liefert auch Spazierstücke. — Engler-Pr., III, 5, p. 300, 357. —Watt, Dict., HI, p. 173. — Gris. et. v. d. B., p. 353. — Moll u. Janss., Bd. H, p. 391. Doi^atoxylon maiiritianum Thouars ed. Bak. Mauritius, Reunion. »Bois de gaulette«, »Bois de sagaye«. Liefert Holz zu Stangen und .Wurfspießen. — Engler-Pr., III, 5, p. 359. ': Hijpelate trifoUata Sw. Westindien, Florida. Liefert »Weißes Eisenholz«. — Engler-Pr., Ilt, 5, p. 358. — Semler, p. 636. Oaiwphylliim falcatwn Bl. Philippinen, Neuguinea, Australien, Java. Liefert ausgezeichnetes Holz für Zündhölzchen und Zündholz- schachteln. — Noothout & Co. in Teysmannia, 1896, p. 504; Boer- lage & Koorders, ebenda, VII, p. 485. — Moll u. Janss., Bd. II, p. 396. Filicium, decipiens Thiv. Westliche Ghats. Ceylon. »Maniglia«'- »Jurighas«; »Pehimbia-gass«. Liefert festes und wertvolles Bauholz. — Watt, Dict, III, p. 362. — Engler-Pr., III, 5, p. 300, 360. Harpullia pendula Planch. Australien. »Tulipier d'Australie«. »Tulip wood«. Das Holz ist in der Kunsttischlerei sehr geschätzt. — Gris. et v. d. B., p. 355. -. .".:..', • 60. SaMaceen^). Meliosma Wallichii Hook f. (Östlicher Himalaya, Khasia) und andere Arten liefern rötliches, grobes, weiches, die Politur gut annehmendes Nutzholz, das aber von den Termiten angegriffen und daher nur zu gewöhnlichem Hausrat benutzt wird. — Engler-Pr., 5, 369. ,. 6L Rhamuaceen^). ' Maesopsis Eminii Engl. Trop. Ostafrika. »Musisi«. Das Holz dient zum Haus- und Bootbau. — Engler im Notizbl. Kgl. Bot. Gart. u. Mus. Berlin-Dahl. IV (1906), p. 239ff. .,?;., \) Über den Bau des Holzös siehe Moll ü. Janssonius, Bd. ä, p. 424. 2) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 2, p. 297. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 427 Zixyphiis Jujuha Lamk. China, Indien, Australien, Tropisches Afrika. »Indian Jujube«, »Chinesische Dattel <. Liefert rotes, hartes, dichtes, dauerhaftes, vielseitig verwendetes Bau- und Nutzholz, auch zu Möbeln. — Watt, Dict., VI, 4, p. 370. — Gris. et v. d. B., p. 335. — Moll u. Janss., Bd. II, p. 297. Z. Spina Christi Willd. Vorderasien, Nordafrika. Liefert ausge- zeichnetes Kunsttischlerholz. — Gris. et v. d. B., p. 338. Z. vulgaris Lam. Orient bis nach Bengalen, China und Japan, in Südeuropa kultiviert. Das dem von Z. Jujuha ähnliche Holz wird in Indien wie dieses benutzt, und ist in Frankreich als Kunsttischlerholz, »Acajou d'Afrique«, geschätzt. — Watt, Dict., VI, 4, p. 373. — Gris. et v. d. B., p. 339. Z. JLylopyrus Willd. Vorderindien, Ceylon. Das gelblichbraune, harte, zähe, dauerhafte, leicht zu bearbeitende Holz dient beim Wagen- bau, zur Herstellung landwirtschaftlicher Geräte und zu Fackeln. — Watt, Dict., VI, 4, p. 374. Z. mucronatus Willd. Tropisches und Südafrika. »Mangu« (Togo). Das Holz findet im Kapland zum Waggonbau Verwendung. — Vol- kens, 1. c. Reynosia latifolia Griseb. Westindien, Süd-Florida. Liefert rotes »Eisenholz«. — Semler, p. 636. Sarcomplialus laurinus Griseb. Westindien. Liefert vortreffliches Bauholz. — Engler-Pr., III, 5, p. 405. Scutia buxifolia Reiss. Brasilien. Liefert Kunstholz. — Gris. et v. d. B., p. 342. Rhamnus cathartica L. Siehe Holz des Kreuzdorns. Rh. Frangula L. Siehe Holz des Faulbaumes. Hovenia dulcis Thunb. China, Japan, dort »Kemponashi«. Lie- fert wertvolles Holz zu Möbeln und musikalischen Instrumenten. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 102. — Gris. et v. d. B., p. 332. Ceanothus Chloroxylon Nees. Jamaika. »Cogwood«. Das harte und schwere, doch sehr elastische, nach Stone gleichmäßig nußbraune Holz ist zu allen Zwecken, die solches Material fordern, sehr gesucht, so z. B. zu Zahnrädern für Zuckermühlen. — Gris. et v. d. B., p. 340, — Stone, p. 50 (»Cerillo«). liefern westindisches Eisenholz, Coluhrina reclinata (Vlldr.) Brongn. Westindische Inseln, C. ferruginösa Bro7ign. ^\'est- indische Inseln, Florida, »West indian Greenheart«, »Snäke wood«, »Bois couleuvre», »Bois costiere«. — Semler, p. 635. — Gris. et v. d. B., p. 341. ■Alphitonia excelsa Reiss. Australien. Das in der Kunsttischlerei verwer>dete Holz erinnert an helles Mahagoni. — Gris. et v. d. B., p. 33t. 428 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Pomaderris apetala Lahill. Südl. Australien. »Coopers wood«. Liefert vorzügliches Nutzholz, vornehmlich zu Böttcher waren. — Gris. et V. d. B., p. 342. 62. Yitaceen. Vitis vinifera L. Siehe Holz der Weinrebe. 63. Elaeocarpaceen^). Elceocarpus dentatus Vahl. Neu-Seeland. »Hinau«. Liefert satt- braunes, sehr dauerhaftes, ausgezeichnetes Nutzholz für Land- und Wasser- bauten. — Gris. et v. d. B., p. 182. — Stone, p. hh. E. cyaneus Sims. Australien. Liefert vortreffliches Wagnerholz. — Ebenda. E. persicifoUus Brongn. Neukaledonien. Das Holz dient zum Boot- bau. — Wie oben. E. grandis F. v. M. Queensland, Süd- Wales. »Moorgum«. »Blue Fig«. »Australian mountain Ash«. Das bräunlichgraue, angeblich ter- mitenfeste, leichtspaltige Holz dient zu Bauzwecken. — Stone, p. 14. E. Kirtoni F. v. M. Queensland, Süd- Wales. >Kirton wood«. »Australian White Beech«. Das weißliche bis hellbräunliche Holz, in der Färbung an das der Birke oder des Bergahorns erinnernd, sehr leicht zu bearbeiten, eignet sich zu Furnieren. — Stone, p. 13. E. lancaefolius Roxb. Liefert hellbraunes, weiches Holz zu Bauten und Teekisten. — Watt, Dict., HI, p. 206. Sloanea dentata L. Guiana. Liefert vortreffliches Tischlerholz, das gelegentlich auch zu Bauzwecken verwendet wird. — Gris. et v. d. B., p. 188. 81. jamaicensis Hook. Jamaika. »Breakaxe«. Liefert eine Art »Greenheart«-Holz. — Harris, 1. c. Echinocarpus dasycarpus Benth. Himalaya. Liefert bräunlich- graues, weiches Holz zu Teekisten. — Watt, Dict., HI, p. 200. Vallea stipularis Mut. Neu-Granada. Liefert schönes rötlich- braunes, schwarzgeadertes, hartes Holz, zu Kunsttischlerarbeiten. — Gris. et v. d. B., p. 194. Aristotelia Maqui VHSrit. Chile. Das Holz wird vielfach ver- wendet. — Engler-Pr., HI, 6, p. 8. Muntingia Calahura L. Von Mexiko bis ins Gebiet des Ama- zonenstromes. »Galabure«, »Bois ramier«, »Bois de soie«. Liefert Nutz- holz, vornehmlich zu Böttcherarbeiten. — Gris, et v. d. B., p. 186. \) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 534 (sub Tiliaceae). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 429 64. Gonystylaceen. Oony Stylus hancanus (Miq.) Gilg. Java, Sumatra, Banka. Das harzige Kernholz dient zum Räuchern. — E. Gilg in Engler-Pr. , Nachträge, p. 232. 65. Tiliaceen ^). Berrya Amomüla Boxb. Ostindien. Das blaßgelbe, im Kern dunkelrote, dichte, sehr harte und dauerhafte Holz, »Halmalilleholz«, »Trincomali wood«, wird wegen seiner Zähigkeit und Elastizität hoch geschätzt und beim Haus- und Bootbau, sowie zur Herstellung landwirtschaftlicher Geräte und anderweitig verwendet. — Watt, Dict., I, p. 448. — Semler, p. 674. — Engler-Pr., HI, 6, p. 16. — Stone, p. 16. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 491 (Berria). Broivnlowia tabularis Pierre. Cochinchina. Holz rot (>un des meilleurs bois rouges connus«) zu Bau- und sonstigen Zwecken, auch als Mübelholz und zum Schiffbau verwendet. — Gr. et v. d. B., p. 181. Pentace hurmanica L. Kurz. Westliches Hinterindien, Malakka, Java. Das weiße an der Luft sich rötende, leichte, weiche Holz wird hauptsächlich zu Booten und Teekisten verarbeitet. — Watt, Dict., IV, 1, p. 131. — Engler-Pr., HI, 6, p. 17. Apeiba Tibourhou Aubl. Guiana, Brasilien. »Jangada«. Liefert leichtes Holz zu Booten. — Engler-Pr., III, 6, p. 18. beide in Guiana, liefern nach Grisard und van den Berghe den einge- A. glabra Aubl. »Bois de meche«, A. aspera Aubl. »Bois Gra- ge«, »Mahot Chardon«, borenen Wilden Holz zum Feuer an- machen, indem jenes sich durch an- haltendes und sehr rasches Reiben gegen härteres Holz in Brand setzen läßt. — Gris. et v. d. B., p. 178. Lühea divaricata M. et Zucc. Südbrasilien bis Argentinien. »Aceito ■de cavalho«, »Pferdepeitsche«. Liefert sehr zähes, auch in der Kunst- tischlerei verwendetes Holz. — Engler-Pr., III, 6, p. 22. — Gris. et V. d. B., p. 186. L. grandiflora Mart. Brasilien, Paraguay, Argentinien. Liefert Nutzholz, auch zum Schiffbau. — Gris. et v. d. B., p. 186. Entelea arborescens R. Br. (Apeiba australis A. Rieh.). Neusee- land (Nordinsel). Liefert außerordentlich leichtes Holz. — Engler-Pr., HI, 6, p. 21. Schoutenia ovata Krth. Java. »Walikukun«. Liefert ausgezeich- netes, schön rotbraunes, lang- und geradfaseriges, sehr festes, elastisches und dauerhaftes Bau- und Werkholz (als Bogenholz allen anderen vor- 1) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 476. 430 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. gezogen), wurde früher als »Oostindisch paarden vleesch« nach Holland exportiert. — Gris. et v. d. B., p. 188. — Koorders u. Va- leton, Boomsorten van Java, Bd. I, p. 213. — Carthaus im >Tropen- pOanzers XIV, 1910, p. 347. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 521. Seh. hypoleuca Pierre. Das rote, sehr dauerhafte Holz dient zum Haus- und Schiffbau. — Ebenda. Tilia parvifolia Ehrh. (T. ulmifolia Scop.) ] o- i t- i i , rr 7-^ ;• r/ 7 rm i * in e M ^^^^^ Lmdenholz. I. grandifolia Hilirli. (T. platyphyllos bcop.J J T. argentea Desf. (T. tomentosa Moencli). Südöstliches Europa, Orient. Das Holz wird gleich dem der anderen Arten benutzt. — Hempel und Wilhelm, HI, p. 26. T. americana L. Amerikanische Linde. Nordamerika. »Limetree«, »Basswood«. Das leichte Holz wird zu billigen Möbeln und kleinen Holzwarengesucht. — Mayr, N.-Am., p. 180. — Roth, Nr. 45, p. 76. — Stone, p. 1 1. T. heterophylla Vent. In den mittleren und südlichen Vereinigten Staaten. »White Basswood«. Holz von dem vorigen in der Praxis nicht unterschieden. ■ — Mayr, N.-Am., p. 180. Greiüia asiatica L. In ganz Indien kultiviert, vielleicht auch ein- heimisch. Liefert gelblichweißes, wegen seiner Leichtigkeit, Festigkeit und Elastizität geschätztes Nutzholz. — Watt, Dict., IV, p. 178. O. elastica Boyle. Vorderindien. Das zähe und elastische, gut spaltbare Holz dient u. a. zu Schindeln. — Watt, 1. c. — Gris. et v. d. B., p. 185. G. tilifBfolia Yahl. Vorderindien, Ceylon. Das weiße Holz, mit wenig braunem Kern, hart, leicht zu bearbeiten, sehr dauerhaft, ist zur Herstellung von Gegenständen geschätzt, die, wie Beilstiele, Ruder, Masten u. dgl., Festigkeit mit Elastizität verbinden müssen. — Watt^ 1. c, p. 184. G. oppositifolia Roxh. Nordwestlicher Himalaya, vom Indus bis Nepal; in Indien häufig gepflanzt. Liefert weißes, hartes, im frischen Zustande sehr unangenehm riechendes Werkholz, das in ausgedehntem Maße zu Gegenständen verarbeitet wird, welche Zähigkeit und Elasti- zität des Materiales verlangen, wie Ruderschäfte, Beilstiele, Wagenachsen, Bootrahmen u. dgl. — Watt, 1. c, p. 180. G. paniculata Roxh. Hinterindien. Liefert weißes, wegen seiner Leichtigkeit und Zähigkeit geschätztes Werkholz. — Gris. et v. d.B., p. 1 85. G. populifolia Vahl. Tropisches Afrika bis Vorderindien. Das gelb- liche, harte Holz liefert Spazierstöcke. — Watt, 1. c, p. 182. G. gigantiflora K. Schum., G. villosa Willd. und andere afrika- nische Grewia-Arten liefern leicht schneidbares Holz für Speerschäfte und Gehstöcke. — Volke ns, p. 24. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 431 66. Malvaceen 1). Kydia calycina Boxb. Himalaya, Westghats und Birma. Das weiße, sehr zähe und elastische Holz ohne Kernbildung dient zum Haus- bau, zu Pfluggestellen, Rudern und Schnitzwerk. — Watt, Dict., IV, p. 569. Plagianthiis hetnlinus A. Cunn. Neuseeland. »Lace hark«, »Honi«, »Powhiwhi«. Das bräunlich weiße, weiche, im Querschnitt durch breite Markstrahlen und sehr regelmäßig angeordnete helle Querzonen auffällig gezeichnete, leicht zu bearbeitende Holz scheint wenig Verwendung zu finden, desgleichen das ähnlich gebaute und gleich benannte von Hoheria jyojmbiea Cunn. Neuseeland. — Stone, p. 7, 8, Taf. I, Fig. 8 und Taf. XVIII, Fig. 157. Hibiscus tUiaceus L. In allen Tropenländern. Korkholzbaum der Antillen. Das nußbraune, sehr leichte und leicht zu bearbeitende Holz liefert Schwimmer für Fischernetze, dient auch zur Herstellung leichter Boote, soll ferner als eine Art »Rosenholz« bei eingelegten Arbeiten Verwendung finden. — Gris. et v. d. B., p. ioO. — Watt, Dict., IV, p. 247. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 380. H. elatus Sivartx, (H. similis Bl). Westindien. »Majagna« (Cuba). Liefert nach Grisard et v. d. Berghe (1. c.) ein viel benutztes bräun- liches, mitunter blau überlaufenes Werkholz mit allen Eigenschaften des besten europäischen Eschenholzes, doch längerfaserig und dauerhafter als dieses. — Gris. et v. d. B., p 154. — Stone, p. 9 (»Blue Mahoe«), Taf. I, Fig. 7. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 387. Thespesia populnea (L.) Corr. Tropisches Afrika, Asien und Poly- nesien, in Westindien eingeführt und verwildert. »Portia tree«, »Um- brella trec, »Indian Tulip tree«'. Das im weichen Splint hellrote, im harten Kern dunkelrote Holz, »Faux bois de rose«, Bois de rose de rOceanie«, gleichmäßig dicht und dauerhaft, wird vornehmlich beim Wagenbau und zur Herstellung von Möbeln verwendet, soll, gerieben, nach Rosen duften und auch in der Kunsttischlerei brauchbar sein. — Watt, Dict., VI, 4, p. 47. — Gris. et v. d. B., p. 154. — Harris, 1. c. — Stone, p. 10, Taf. I, Fig. 9. 67. Bombaceen 2). Ädansonia digitata L. Affenbrotbaum. Baobab. Afrika. In Indien und Südamerika kultiviert. Das helle, sehr leichte und weiche, poröse, nicht dauerhafte Holz liefert in Indien Schwimmer für Fischernetze; aus den Stämmen machen die Neger Fahrzeuge. — Engler-Pr., III, 6, p. 60; Engler, O.-Af.r, p. 327. ^) über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 374. 2) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 393 u. f. 432 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Bomhax Ceiha L. (B. malabricum DC). Vorderindien bis Nord- australien. Aus dem anfangs weißen, sich allmählich bräunenden, sehr leichten und unter Wasser dauerhaften, zu den »Korkhölzern« zählenden Holze (»Fromage de Hollande«) werden Pack- und Teekisten, Spiel- sachen u. dgl. angefertigt. Auch dient es zu Schwimmern für Fischer- netze und zur Herstellung von Booten. — Watt, Dict., I, p. 491. — Gris. et v. d. B., p. 143. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 u. f. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 393. — Siehe auch Korkhölzer. B. Buonopoxe P. de B. Tropisches Afrika. Das Holz wird gleich dem der vorigen Art verwendet. — Gris. et v. d. B., p. 145. B. mompoxense H.B. (B. occidentale Spr.). Venezuela. »Saquisaqui«, »Gedro dulce«. Das rosenrote Holz soll nach Grisard et v. d. Berghe (1. c, p. 1 45) von besserer Qualität sein als das der anderen Arten, dem Cedrelaholz gleich geschätzt werden und bei Bauten sowie zu Büttcher- arbeiten Verwendung finden. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 399. Ceiba pentandra (L.) Gürtn. (Eriode?tdron anfractuosum P. DC). Mexiko, Antillen, Guyana, Afrika, Ostindien, malayischer Archipel. »Baum- wollbaum«, »Silk-cotton-tree«, »Arbre ä coton«, »Buma«. Das weiß- liche, leichte, zarte Holz dient in Indien zur Herstellung von Kisten und Särgen, sowie, da unter Wasser ziemlich haltbar, von Booten, kann auch zu billigen Möbeln und als Blindholz Verwendung finden, läßt sich viel- leicht zu Zellulose verarbeiten. — Engler, O.-Afr. , p. 328. — Gris. et V. d. B., p. 148. — Jentsch, p. 163. — Siehe auch Korkhölzer. Ochroma Lagopus Sw. Siehe Korkhölzer. Maxivellia lepidota H. Bn. Neukaledonien. Liefert gelbliches, leicht zu bearbeitendes Drechslerholz. — Gris. et v. d. B., p. 162. Neesia altisshna Bl. Java. Das braune, schön gezeichnete, sehr leichte Holz ist zu kleineren Luxusmöbeln und Gewehrschäften gesucht, dient, weil termitenfest, auch zu Bauzwecken. — Gris. et v. d. B., p. 155. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 408. Boschia Grifßthü Mast. Malakka. Liefert braunes, dunkler ge- zeichnetes, vielfach verwendbares Nutzholz. — Ebenda. Cullenia zeylanica Wight. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. 68. Sterculiaceen^). Eriolcena Candollei Wall. Westliches Vorderindien. Liefert ziegel- rotes, orangegelb und braun gestreiftes, hartes, glänzendes, sehr politur- fähiges Nutzholz von beschränkter Verwendung. — Watt, Dict., III, \) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 413. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 433 p. 265. — Das Holz anderer Eriolaenaarten findet in Indien nur lokale Verwendung. Das von E. Wallicliii DC. ist bei den Nepalesen sehr geschätzt. — Watt, 1. c. Guaxuma ulmifolia Lam. (G. tomentosa Knuth). Mittel- und Süd- amerika, in der alten Welt vielfach kultiviert. »Orme d'Amerique«; »Bastard Gedar« (p. p). Das weißlich graue bis hellbraune, streifige, poröse, weiche und leichte, elastische Holz dient zu Bauzwecken, Möbeln, Wagenfüllungen, Packkisten, angeblich auch in der Kunsttischlerei, liefert gute Kohle (die früher bei der Erzeugung des Schießpulvers für die holländische Kolonialarmee Verwendung fand), kommt auch als Brenn- material in Betracht. — Watt, Dict., IV, p. 184. — Gris. et v. d. B., p. 160. — Garthaus im )» Tropenpflanzer«, XIV, 1910, p. 347. G. tomentosa H. B. et K. Jamaika. »Bastard Gedar«. Liefert Nutzholz. — Harris, 1. c. Pterospermum acerifolium Willd. Birma; in Vorderindien kultiviert. Liefert gutes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 6, p. 94. — Watt, Dict., VI, 1, p. 362. Pt. suberifolium Lam. Gircaris, Garnatik. Das hellrote, mäßig harte, zähe Holz wird bei Bauten und anderweitig verwendet. — Watt, 1. c. Pt. diversifolium Bl. Malayisches Gebiet, Philippinen. Das orange- gelbe, im Kerne rötliche bis rosenrote Holz, hart, biegsam, dauerhaft, wird zu Bauzwecken sowie vom Tischler und Wagner verwendet, bildete früher einen wichtigen Handelsartikel Javas. — Gris. et v. d. B., p. 163. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 467. Pt. lanccefolium Roxh. Ostindien. Das rötliche Holz wird vom Drechsler und Kunsttischler verarbeitet. — Gris. et v. d. B., p. 165. Kleinhofia kospita L. Indien, Ostafrika, pazifische Inseln, Kaiser Wilhelmsland. Das weißliche, braun gefleckte Holz ist zu Spazierstöcken, sowie zu Werkzeug- und Waffengriffen und Scheiden sehr geschätzt. — Gris. et V. d. B., p. 162. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 457. Sterculia oblonga Mart Siehe Böngeleholz. St. tragacantha Lindl. Set. Thome, Principe. »Nespera«. »Popö«. Liefert dauerhaftes, angebUch termitenfestes Nutzholz. — A. Mol 1er im »Tropenpflanzer«, VI, 1902, p. 373. St. 7'hinopetala K. ScJium. Ebenda. Soll vorzügliches Nutzholz liefern. — A. Moller, 1. c. St. foßtida L. Vorderindien bis Neu-Süd-Wales, in Amerika kulti- viert. Das graue, weiche, schwammige Holz dient zu Bauzwecken, zur Herstellung kleiner Masten und Packkisten. — Watt, Dict., VI, 3, p. 363. — Grisard et v. d. Berghe (1. c, p. 167) beschreiben dieses, nach ihnen von Gayenne aus auch nach Europa gelangende und hier in der Kunsttischlerei verwendete Holz als weißlich oder rötlich braun, gelb Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 28 434 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. geädert, ziemlich hart, schwer und im frischen Zustande von sehr un- angenehmem Gerüche (»Bois puant «]. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 422. St. urens Boxb. Ostindien. Aus dem rüllichbraunen, sehr weichen, unangenehm riechenden Holze werden Spielsachen und Musikinstrumente angefertigt. — Watt, 1. c. Firmiana platanifolia (L. fil.) R. B7\ Japan; China? Das weiße, leichte Holz dient zu Schnitzarbeiten. — Engler-Pr., HI, 6, p. 97. — Gris. et v. d. B., p. 168. — Kawai, p. 108. F. Barteri (Mast.) K. Schum. Westafrika (Niger). Das weißliche^ sehr leichte Holz wird zu Tellern und Schalen verarbeitet, auch zum Floßbau verwendet. — Volkens, p. 25. Tarrietia argyrodendj'on Bth. Australien. Liefert wertvolles Bau- holz. — Engler-Pr., HI, 6, p. 97. T. javanica Bl. Java, Gochinchina. Liefert heller oder dunkler rotes, leichtes und leicht zu bearbeitendes, aber wenig dauerhaftes Nutzholz. — Gris. et v. d. B., p. 173. Cola acuminata B. Br. Westafrika, in Amerika eingeführt. »Kola«. Liefert ausgezeichnetes, weißliches, leichtes, poröses, dem der Pappeln ähnliches, aber dauerhafteres, von Insekten kaum angegangenes Holz für den Wagner und Tischler sowie zum Schiffbau. — Gris. et v. d. B., p. 157. C. co7'difolia H. Bn. Westafrika. Das ähnliche Holz dient zu den- selben Zwecken. — Ebenda. Heritiera fomes Buch. Gangesdelta, Hinterindien, Borneo. »Brett- baum« wegen der brettartigen Pfeilerwurzeln. Das braune, dauerhafte Holz gilt als das zäheste Indiens, dient zum Bootbau, zu Pfeilern und Pfosten beim Haus- und Brückenbau, auch als Brennholz und liefert die beste Kohle zur Schießpulverbereitung. — Engler-Pr., III, 6, p. 99. — ■ Watt, Dict., IV, p. 223. H. littoralis Dryand. Ostafrika, indisch-malayisches Gebiet, Austra- lien. Ein Baum der Mangrove. In Usambara »Totonar«. Das zähe, dichte, haltbare Holz liefert ausgezeichnetes Material zum Bootbau, auch zu Pfeilern, Pfosten, Palissaden, Hausgerät. — Gris. et v. d. B., p. 160. — AVatt, 1. c, p. 224. — Engler, O.-Afr., p. 330. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 449. H. papilio Bedd. Indien. Das dem vorigen ähnliche Holz dient bei Bauten und zu landwirtschaftlichen Geräten. — Watt, Dict., IV, p. 225. H. macrophylla Wall. Indien, Gochinchina. Holz mit dem vorigen von gleicher Beschaffenheit und Verwendung. — Gris. et v. d. B., p. 161. H. utilis Sprague. Westafrika. »Nyankom«. Liefert ein Mahagoni- holz der Goldküste. — T. A. S. in Kew Bull. 1909, p. 348 (s. Just, 1909, n, p. 1066). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 435 69. Dilleniaceen 1). Curatella americana L. Tropisches Südamerika. »Sambaibinha« in Brasilien; »Acajou batard« in Gayenne. Liefert Drechslerholz. — Gris. et V. d. B., p. 2. Dülenia triquetra (Rottb.) GiUj (Wonnia triqu. Bottb.j. Ceylon, Liefert rötliches Bauholz. — Watt, Dict., VI, 4, p. 315. D. pentagyna Boxt. Vorderindien. Das rütlichgraue, im Längs- schnitte durch die ansehnlichen, dunkler gefärbten Markstrahlen schön gezeichnete Holz, mäßig hart, fest, dauerhaft, wird beim Haus- und Schiffbau, sowie zu Möbeln verarbeitet, liefert auch gute Kohle. — Watt, Dict., HI, p. i 14. — Gris. et v. d. B., p. 5. D. elata Pierre, Hinterindien. Liefert sehr geschätztes, leicht zu bearbeitendes, sehr politurfähiges Nutzholz. — Gris. et v. d. B., p. 2. D. ovata Hook. f. et Thoms. Hinterindien bis Borneo. Holz gleich dem vorigen und wie dieses verwendet. — Gris. et v. d. B., p. 2. D. aurea Sm. Hinterindien, malayischer Archipel. Liefert graues bis rötliches, schön gezeichnetes, hartes, schwer zu bearbeitendes Holz zu Bauzwecken. — Watt, Dict., III, p. 112. — Gris. et v. d. B., p. 5. D. indica L. (D. speciosa TJtbg.J. Das rote, hell gefleckte, mäßig harte Holz dient vornehmlich zu Bauzwecken. — Watt, 1. c, p. 113. — Gris. et v. d. B., p. 6. 70. Encryphiaceen. Liefern dauerhaftes, für viele Eucryphia cordifolia Cav. Chile. , ^ , . ,, ,t . , , ' Zwecke wertvoUesNutzholz. E. glutinosa Focke. Ebenda. ( "" gler-Pr., III, 6, p. 131, 71. Ocbnaceen. Ochna arborea Burch. Kap. Liefert sehr geschätztes Nutzholz zu Möbeln, Wagenachsen usw. — Engler, O.-Afr., p. 331. — Das Holz der ostafrikanischen Arien 0. alboserrata Engl, und O. Holstii Engl. (»Mtakula« in Usambara) dürfte ebenso wertvoll sein. Ebenda. 0. Hoffmanni Ottonis Engl. Westafrika. Das Holz dient zu Schmuckgegenständen der Eingebornen. — Engler-Pr., III, 6, p. 139. 0. Afxelii B. Br. Westafrika. Liefert hellbraunes, schön gezeich- netes, hartes und schweres Holz zu Drechsler- und Tischlerarbeiten. — Volkens, p. 26. Ouratea angustifolia Güg. Ceylon. Das Holz, »Bokaara-gass«, dient zu Bauzwecken. — Gris. et v. d. B., p. 240. Lophira alata Banks. Siehe Bongösiholz. "1) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 65. 28* 436 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Caryocar hutyrosum Willd. Guiana. C. glahrum Pers. Guiana. » Souari « . 72. Caryocaraceen. Liefern Schiffbauholz. — ■ Gris. et v. d. B., p. \ 04. — Engler-Pr., III, 6, p. 156. C. tomentosum Willd. Guiana. »Peki«. Liefert angeblich das gelb- rote, harte, dauerhafte Tatajubaholz für die Kunsttischlerei. — Gris. et V. d. B., p. 105. — Übrigens, gleich C. hutyrosum^ eine zweifel- hafte Art! 73. Theaceeni). Camellia japonica L. [Thea japonica (L.) Nois.]. Japan. »Tsu- baki«. — Das sehr harte, dichte Holz wird zuweilen in der Tischlerei, meist aber als (vortreffliches) Brennholz verwendet. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 135. C.Sassangua Thunh. (Thea Sass.Nois.) China, Japan. Das Holz wird nach Grisard et v. d. Berghe (1. c, p. 102) gleich dem vorigen benutzt. Oordonia excelsa Bl. Hinterindien. Malayische Inseln. Das hell- rote bis rötlichbraune, harte Holz ist zum Haus- und Schiffbau, sowie zu anderen Zwecken sehr geschätzt. — Gris. et v. d. B., p. 107. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 334. G. Lasianthus L. Südmexiko, Virginien. Das rosenrote, seiden- artig glänzende, weiche, leichte Holz wird vornehmlich zu eleganten, aber wenig dauerhaften Möbeln verarbeitet. — Gris. et v. d. B., p. 107. Schima Wallichii Choisy. Himalaja, Tenasserim, Hinterindien. Liefert rotes, mäßig hartes, im Trockenen dauerhaftes Holz, vornehm- ich zu Bauzwecken. — Watt, Dict., VI, 2, p. 486. Seh. Noronhae Reinw. (Seh. crenata Korth.). Hinterindien, Borneo, Sumatra. — Liefert Bauholz. — Watt, 1. c, p. 485. — Gris. et v. d. B., p. 109. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 327. Steivartia monadelpha Sieb, et Zuec. Japan. »Saruta«. Das prächtig gemaserte Holz dient zu Drechslerwaren, Werkzeugheften. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 132. Ternstroemia japonica Thunb. Ceylon, Sumatra, Indien, China, Japan, dort »Mokkoku«. Das rote harte Holz wird zuweilen zu Möbeln und Werkzeugheften verarbeitet. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 135. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 296. T. Wallichiana Griff. (T. penangiana Choisy; T. maeroearpa Scheff.). Hinterindien, Java. Das graue bis rötliche Holz wird beim Haus- und Schiffbau sowie zu Tischlerarbeiten verwendet. — Gris. et V. d. B., p. 111. — Moll u. Janss., ebenda, p. 291. <) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 282 (Tern- stroemiaceae). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 437 Eurya ochnacea (DC.) Sxysx. fCleyera oclin. DC). Himalaya, Khasia, Japan, dort »Sakaki«. Das Holz (vgl. Kawai, p. 143) ist nach Grisard et v. d. Berghe (1. c, p. 106) zu verschiedenen Zwecken, auch beim Haus- und Schiffbau, verwendbar. E. japonica Thunb. Ostindien, malayische Inseln, China, Japan, dort »Hisakaki«. Liefert nach Grisard et v. d. Bergh (1. c, p. 106) ge- schätztes Nutzholz für Wagner und Drechsler. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 307. 74. Guttifereni). Calophyllum spectabüe Willd. Hinterindien. Liefert hellrotes, glän- zendes, mäßig hartes Holz zu Masten und Sparren. — Watt, Dict., I, p. 460. — Moll u. Janss., Bd. I, p. 276. C. ToreUi Pierre und C. saigonense Pierre^ beide im tropischen Asien, liefern sehr dauerhaftes und geschätztes Holz für Möbel und zum Schiffbau. — Engler-Pr., HI, 6, p. 222. C. itiophylliim L. Siehe Galophyllum-Holz. C. polyanthemwn Wall. Bengalen. Das Holz, dem von C. spec- abile ähnlich, dient beim Schiffbau. — Watt, 1. c. C. toynentosum Wight. Ceylon. Liefert Holz zu Bauzwecken und Teekisten. — Watt, 1. ic., p. 32. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898 (Refer. bei Just, 1898, 26. Jahrg. \\, p. 123). C. Calaba Jacq. Westindien, Guiana. »Calaba«, »Galba«, »Accite de Maria». Liefert Holz zu Fässern. — Semler, p. 222. Caraipa fasciculata Camb. Gebiet des Amazonenstromes. — »Ta- macoari«. Liefert gleich den übrigen ebendort wachsenden Arten der Gattung dauerhaftes, sehr geschätztes Nutzholz. — Aus dem Kernholze der genannten Spezies wird auch ein beliebter Balsam gewonnen. — Engler-Pr., HI, 6, p. 207. Haploclathra paniculata Benth. Nördliches Brasilien. Liefert schönes rotes Holz, »Mura piranga», zu allerlei Instrumenten. — Engler- Pr., III, 6, p. 207. Cratoxylon nei'iifolium Kurz. Hinterindien. Liefert Bau- und Werkholz. — Watt, Dict., II, p. 588. Mesiia ferrea L. (M. speciosa Choisy). Nagasbaum, Eisenholzbaum. In Vorder- und Hinterindien wild, in ganz Ostindien der weißen duf- tenden Blüten und des Holzes wegen kultiviert (>Indian Rose Chestnut«, »Ndga-Kesara«). Liefert das Ceylanische oder Ostindische Eisen- oder Nagasholz von dunkelroter Farbe und außerordentlicher, gewöhn- lichen Äxten widerstehender Härte. Dasselbe ist als Bau- und Werk- holz hochgeschätzt, auch sehr politur fähig. Nach Grisard et v. d. h) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 243, 250. 438 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Berghe (1. c. p. 95) soll das Holz aromatisch duften und auch den Namen »Bois d'Anis« führen. — Engler-Pr., III, 6, p. 219. — Watt, Dict., V, p. 238. — Semler, p. 634. Ochrocarpus africanus (Don.) Oliv. Sierra Leone. Das Holz wird vielfach verwendet. — Engler-Pr., III, 6, p. 220. 0. siamensis T. Ände^'s. Cochinchina, in ganz Indo-China kultiviert. Das Holz, fast so hart wie das von Mesua ferrea, wird wie dieses ver- wendet. — Gris. et v. d. B., p. 98. Mammea americana L. Westindien; im tropischen Amerika allge- mein kultiviert. »Aprikose von St. Domingo«; »Abricotier sauvage«; »Mammee tree«. Liefert weißes oder rötliches, leicht spaltbares, auch in der Erde und unter Wasser haltbares Bau- und Werkholz. — Gris. et V. d. B., p. 93. Allenhlackia Stuhlmanni Engl. Ostafrika (Usambara). »Sambu«. -Liefert Bau- und Mübelholz. — Mismahl im »Tropenpflanzer«, V, 1901, p. 429 ff. Oarcinia speciosa Wall. Küste von Martaban und Tenasserim. Das schöne, gleichmäßig rotbraune Holz dient vornehmlich zum Haus- und Brückenbau. — Watt, Dict., III, p. 477. — Von anderen Arten dieser Gattung liefern nach Engler-Pr., III, 6, p. 239, geschätztes Nutzholz : G. Cornea L. (Q. celebica L. Syst). Amboina. Holz anfänglich weiß, ins Braune nachdunkelnd (Moll u. Janssonius, Bd. I, p. 267); O. Mangostana L. Monsungebiet; in den Tropenländern der neuen Welt angebaut; Holz gleich dem vorigen; O. Benthami Pierre und O. ferrea Pierre.^ beide in Cochinchina, mit rotbraunem Holze; G. merguensis Wight. Malakka; Holz blaßrot. Montrouxiera sphaei'aeflora Panch. Neu-Kaledonien. > Houp < . — Das rötlichgelbe, geäderte Holz mit breitem, zitrongelbem Splinte, gut zu bearbeiten und sehr haltbar, ist zu verschiedenen Zwecken sehr gesucht. — Gris. et v. d. B., p. 96. Platonia insignis Marl. Tropisches Brasilien. Das gelblichbraune, sehr politurfähige Holz liefert vortreffliche Dielen und Parketten, kommt auch für die Kunsttischlerei in Betracht. — Gris. et v. d. B., p. 99. Moronobea coccinea Aubl. »Bois cochon« in S. Domingo. Aus dem sehr spaltbaren Holze, das auch zu Bauzwecken dient, werden vor- nehmlich Faßdauben und Faßreifen hergestellt. — Gris. et v. d. B., p. 97. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 439 75. üipterocarpaceeu^). Bipterocarpus turhinatus Gärtner f. [D. Icevis Harn.) »Kanyin oil«; »Gurjun«. Hinterindien. Andamanen. Das rote, mäßig harte Holz dient beim Haus- und Bootbau. — Watt, Dict., HI, p, 170. D. tubereulatus Roxb. Hinterindien, Burma. »Eng tree«. Das rotbraune, schwere, aber leicht zu bearbeitende Holz dient vornehmlich zu Bauzwecken, auch zur Holzülgewinnung. — Gris. et v. d. B., p. 121. — Watt, 1. c, p. 160. — Engler-Pr., HI, 6, p. 257. D. insularis Hance. Hinterindien. Liefert im Trockenen sehr halt- bares Bauholz. — Gris. et v. d. B., p. 119. Anisoptera glabra Kyrx. Hinterindien. Das Holz ist zum Schiff- bau geschätzt. — Gris. et v. d. B., p. 117. Doona zeylanica Thw. Ceylon. »Dun«. Liefert dauerhaftes Holz zu Dachschindeln. — Engler-Pr., HI, 6, p. 261. D. congestiflora Thiv. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Trop. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. Hopea odoirita Roxb. Hinterindien. »Thingau« der Burmesen, »Sao« der Anamiten. Das gelbbraune, mäßig harte und schwere, leicht zu bearbeitende, von Insekten nicht angegangene Holz soll mit allen Eigenschaften des Eichenholzes die Dauer des Teakholzes verbinden, wird hochgeschätzt und namentlich zu Bauten aller Art verwendet. — Engler- Pr., III, 6, p. 262. — Gris. et v. d. B., p. 126. H. Wightiana Wall. Vorderindien. Liefert wertvolles Nutzholz. — Engler-Pr., III, 6, p. 262. H. ferrea Pierre. Östliches Hinterindien. Desgleichen, 1. c. H. Pierrei Hance [Hancea Pierrei Pierre). Cambodscha. Liefert dauerhaftes Holz zum Schiffbau. — Engler-Pr., III, 6, p. 263, H. Mengarawan Miq. Sumatra. Das Holz ist namentlich zum Bau von Lastschiffen (»pantjalangs«) gesucht. — Gris. et v. d. B., p. 126. Pentacme siamensis Kurz. {Shorea siamensis Miqu.) Birma, Cochinchina. Das harte, im Kern braune, sehr dauerhafte, im Wasser unverwüstliche Holz ist zu Bauten sehr geschätzt. Die Holzfasern sind durch zarte Querwände gefächert, die Gefäße bilden kurze Radialreihen, die meist zweischichtigen Markstrahlen haben kubische, kristallführende Kantenzellen. — Engler-Pr., III, 6, p. 263 u. f. — Gris. et v. d. B., p. i30. _ Watt, Dict., VI, 2, p. 678. Shorea rohusta Gaertn. Vorderindien, dort als wichtigster Forst- baum ausgedehnte Wälder bildend. »Säl tree«. Das Holz, im braunen Kerne schön gestreift, ziemlich grobfaserig, hart, zäh, fest, an Leichtig- 1) Über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 343. 440 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. keit der Bearbeitung und Dauerhaftigkeit kaum zu übertreffen, ist im nördlichen Vorderindien das wichtigste Bauholz, auch zu Tischlerarbeiten und Bahnschwellen sehr geschätzt. Die Hauptmasse des Holzes besteht aus sehr dickwandigen Sklerenchymfasern, die Gefäße stehen meist einzeln, Strangparenchym bildet einschichtige Querzonen. Die meist vierschichtigen Markstrahlen haben kubische Kantenzellen. — Engler-Pr., HI, 6, p. 266. — Watt, Dict., VI, 2, p. 677. — Gris. et v. d. B., p. 133. — Brandis, Linn. Soc. d. Ph. J., 1894/5, p. 497. S. obtusa Wall. Hinterindien. »Thitya« der Birmanen. Liefert schönes, dauerhaftes, sehr geschätztes Bau- und Werkholz, auch zu Eisenbahnschwellen. — Engler-Pr., HI, 6, p. 266. — Gris. et v. d. B., p. 132. — Watt, Dict., VI, 2, 672. S. Talura Roxh. Vorderindien. Liefert sehr hartes Bauholz von grauer Färbung. — Watt, 1. c, p. 679. 8. hypochra Hance. Cochinchina. >Vin-vin«. Das gelbe Kernholz ist sehr geschätzt. — Engler-Pr., III, 6, p. 266. 8. Balangeran Burck. (Hoppea Balangerati Korthals). Borneo, Philippinen. Das Holz, mit rotbraunem Kerne, gilt als das beste Nutz- holz Borneos. — Ebenda. 8. Tumhuggaia Roxh. Westliches Vorderindien. Das Holz, noch härter als das des Sälbaums, sonst diesem ähnlich, dient zu Bauzwecken, auch als Werkholz. — Watt, Dict., VI, 2, p. 679. 8. assamica Dyei'. Assam. Das im frischen Zustande weiße, an der Luft sich bräunende Holz, leicht zu bearbeiten, im Trockenen auch dauerhaft, dient zu vielerlei Gebrauchszwecken. — Watt, 1. c, p. 672. 8. ciliata King. Hinterindien (Pinang). »Kumus«. Liefert gutes Nutzholz. — Ridley, H. N., in Agric. Bull, of the Straits and Fed, Malay-States IV, 1905, p. 63. Refer. bei Just, 1905, II, p. 756. 8. leprosula Miqu. Malakka, Sumatra, Borneo. »Serraya«, »Ser- raya Batu<^. Liefert Nutzholz. — Maire, F. W., Agric. Bull. Straits and Fed. Mal. States. 1909. Parashorea stellata Kwz (8horea stellata Dyer). Birma, Malakka, Cochinchina. Das weiße, harte Holz wird zum Bootbau benutzt. — Watt, 1. c, p. 678. Cotylelobium Melanoxijlon Pierre (Anisoptera Mel. Hook.). Borneo. Das glänzend braune Kernholz ist sehr geschätzt. — Engler-Pr., III, 6, p. 268. Vatica (8ynaptea) astrotricha Pieire. Cochinchina. Liefert gelb- braunes bis rötliches oder grünliches, schwarz geädertes, sehr dauer- haftes Nutzholz zu Bauten und Möbeln. — Engler-Pr., III, 6, p. 270. — Gris. et v. d. B., p. 139. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 441 V. faginea Pierre. Kambodscha. Liefert geschätztes Bauholz. — Engler-Pr., 1. c. Pachinocarpus umhonatus Hook. f. Borneo. Liefert weißes, weiches Holz. — Engler-Pr., III, 6, p. 270. Vateria indica L. Vorderindien, wild und angepflanzt. Das grobe, poröse, mäßig harte Holz mit rötlichweißem Splint und grauem Kern wird zu Booten. Masten und Särgen verarbeitet. — Watt, Dict., VI, 4, p. 225. V. acuminata Hayne. Ceylon, häufig angepflanzt. Das leichte, aber harte und dauerhafte Holz mit dünnwandigen Fasertracheiden, spärlichem Strangparenchym , einzeln stehenden oder kleine Gruppen bildenden Gefäßen und bis sechsschichtigen Markstrahlen eignet sich zur Herstellung von Teekisten, ist auch zu Bauzwecken verwendbar. — Engler-Pr., HI, 6, p. 273. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307. — Gris. et v. d. B., p. 137. F. Seychellarum Dyer. Seychellen. Das Holz dieses selten ge- wordenen Baumes ist seines Ölgehaltes wegen sehr gesucht. — Engler- Pr., III, 6, p. 273. 76. Tamaricaceen. Tamarix articulata Vakl. Afrika, Arabien, Java, Vorderindien. Liefert weißes, mäßig hartes, vielseitig brauchbares Nutzholz. — Watt, VI, 3, p. 409. T. dioica Roxb. Pennjab bis Assam. Das mäßig harte, im Innern rote Holz dient zur Herstellung kleinerer Gebrauchsgegenstände. — Watt, 1. c, p. 410. 77. Violaceeu. Leonia glycycai'pa Ruix et Pav. Amazonas. Liefert weißgelbes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 6, p. 330. 78. Fiacourtiaceeni). Gynocardia odorata R. Br. Hinterindien. Das gelbe oder hell- braune, harte Holz dient zu gröberen Bauzwecken. — Watt, Dict., IV, p. 194. Pangium edule Reimv. Malayischer Archipel. Liefert hartes Nutz- holz. — Engler-Pr., III, 6a, p. 23. — Moll u. Janssonius, Bd. I, p. 211. P. Naummmi Warb. Neumecklenburg. Desgleichen. — Ebenda. Kiggelai'ia Dregeana Turcx. Südafrika. Liefert das gleichmäßig hellgelbe »Natal-Mahagoni «. — P. Busch im »Tropenpflanzer«, XV, 19M, p. 479fT. — Stone, p. 3. 1) über den Bau des Holzes siehe Moll u. Janssonius, Bd. 1, p. 197 (Bixineae) 442 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Scolopia Zeyheri (Arn.) Warb., S. Mundtii (Arn.) Warb. S. Eck- lonii (Arn.) Warb., sämtlich im Kapland, sind des harten und dauer- haften Holzes wegen geschätzt. — Engler-Pr, , III, 6a, p. 30. — Stone, p. 5. Myroxylon J. et O. Forst. Das Holz der polynesischen Arten der Gattung [M. orbiculatum Forst., suaveolens Forst., Haivaiense (Seem.) 0. Ktxe. und Hülebrandü (Waivra) 0. Ktze.] soll nach Forster zum Parfümieren des Kokosöles dienen. — Engler-Pr., III, 6a, p. 1 1 . Guya caustica Frapp. Reunion. Liefert Bauholz. — Engler-Pr., Nachträge, p. 253. Azara microphylla Hook. f. Chile. »Arom«. Soll das sehr feste »Chinchinholz« Chiles hefern. (Das Holz der meisten anderen Arten der Gattung ist wertlos.) — Engler-Pr., III, 6a, p. 42. Flacourtia Ramontchi L'H^rit. Am Zambesi Batoko-Pflaume, auf den Seychellen Maron- oder Madagaskar-Pflaume, in Ägypten und ganz Südasien kultiviert. Das rötliche, schwer zu bearbeitende, aber dauer- hafte Holz dient zur Herstellung landwirtschaftlicher Geräte und in der Drechslerei. — Engler-Pr., HI, 6a, p. 43. — Watt, Diel, III, p. 399. — Auch die anderen Arten der Gattung, so z. B. Fl. Rukam Zoll, et Mor. (Hinterindien, malayischer Archipel, Philippinen), Fl. Jangomas (Lour.) Miq. (F. Cataphracta Roxb., Südasien) usw. liefern sehr hartes und festes Bauholz. — Engler-Pr., 1. c. — Moll u. Janssonius, Bd. I, p. 208. Caseai'ia glomerata Roxb. Vorderindien bis Hongkong und Java. Das gelblichweiße, mäßig harte, grobe Holz dient zu Bauzwecken und zur Herstellung von Teekisten. — Watt, Dict., II, p. 209. C. tomentosa Roxb. Vorderindien bis Java und Nordaustralien. Liefert dem vorigen ähnliches Holz zu Kämmen. — Watt, 1. c. — Auch viele andere der zahlreichen Arten dieser in allen Tropenländern ver- tretenen Gattung haben nutzbares Holz. • — Engler-Pr., III, 6a, p. 52. 79. Datiscaceen. Tetrameies nudiflora R. Br. Vorderindien, Ceylon, Java. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XYIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307ff. 80. Cactaceen. Cereus Haiv. Die holzigen Stämme vieler Arten dienen in holz- armen Gegenden Perus als Bau-, Feuer- und Beleuchtungsmaterial. — Engler-Pr., III, 6a, p. 173. 8L Oliuiaceen. Olinia capensis Klotxsch, Kapland, und andere Arten der Gattung liefern hartes, schweres, durch Elastizität und Dauerhaftigkeit ausgezeich- netes Nutzholz. — Engler, O.-Afr., p. 335. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 443 82. Thymelieaceen. Aquüaria Agallocha Roxh. Östlicher Himalaya, sowie Ä. malaccensis Lam., Hinterindien, malayisches Gebiet, und wohl auch noch andere Arten der Gattung liefern im Kern ihres sonst weißen und weichen Holzes das schwere, wohlriechende Adlerholz (Lignum Aloes, Eagle woodj , das in Indien zu wertvollen Gegenständen, wie Juwelenkästchen u. dgl. verarbeitet wird. — Engler-Pr., IH, 6a, p. 222. — Nach Boorsma (Bull. Agric. Ind. Neerland; VII, 1907) dient das Holz von Aquilariaarten auf Java auch zu Räucherungen. Wickstroemia tenuiramis Miqu. Insel Banka. Das Holz dient auf Java und den benachbarten Inseln zu Räucherungen. — Boorsma, 1. c. 83. Elffiagnaceen. Hippophae i'hamnoides L. Sanddorn. Mittel- und Nordeuropa, Westasien. Das feine, glänzende, ziemlich harte, mittelschwere Holz wird gelegentlich zu Drechslerarbeiten benutzt. — Hempel und Wil- helm, III, p. 67. Ekeagnus angiistifoUa L. Das leichte, ziemlich geringwertige Holz mit gelbem Splint und braunem Kern wird vom Tischler und Drechsler verarbeitet. — Nördlinger, Deutsche Forstbotanik, II, p. 201. 84. Lythraceen. Physocalymma scaberrimuni Pohl. Siehe Rosenholz. Lafoensia speciosa DC. Kolumbien, »Guajacan«. Liefert sehr gutes Bauholz. — Engler-Pr., III, 7, p. H. Lagerstroemia flos reginae Retx. Assam, Burma, seltener in Bombay und Madras, in ganz Indien häufiger Alleebaum. »Jarül«. Das hell- rote, harte, glänzende Holz zählt zu den besten Bau- und Werkhölzern Indiens, steht nur dem Teakholze im Werte nach. — Watt, Dict., IV, p. 582. — Derselbe in The Agricult. Ledger 1897, Nr. 9. L. parviflora Roxb. Tropisches Asien. Das graue oder bräunliche, oft rötlich getonte Holz, zäh, elastisch, sehr dauerhaft, wird in aus- gedehntem Maße zu Pfluggestellen, landwirtschaftlichen Geräten und Werk- zeugschäften verarbeitet, dient auch beim Haus- und Bootbau. — Watt, Dict., IV, p. 584. L. calyculata S. Kurx. Tropisches Asien, Liefert Nutzholz zu ver- schiedenen Zwecken, — Engler-Pr,, III, 7, p. 14. L. villosa Wall, et S. Kurx. Tropisches Asien. Liefert Nutzholz. — Engler, III, 7, p. 15, L. speciosa Pers. Vorderindien bis nach Südchina, den Philippinen und Australien. — Das Holz nähert sich im Gebrauchswerte dem Teak- holz. — Engler-Pr., III, 7, p. 15. 444 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. L. hypoleuca 8. Kurz. Andamanen, Liefert Nutzholz. — Engler- Pr., III, 7, p. 15. L. tojnentosa Presl. Hinterindien. »Burmese leza wood«. Das Holz wird verschiedentlich verwendet. — Engler-Pr., III, 7, p. 15. — Watt, Dict., IV, p. 584. — Troup, R. S. (Forest Pamphlet, Nr. 10, Kalkutta. 1909). 85. Blattiaceeii. Duabanga grandiflora (Roxb.) Hmn. Östlicher Himalaya bis Hinterindien. Das graue, oft gelb gestreifte, weiche, gut politurfähige Holz dient in ausgedehntem Maße zur Herstellung von Teekisten. — Watt, Dict., p. 196. Blatti apetala (Harn.) 0. Ktxe. (Sonnercdia apetala Harn.). Ost- indien. Liefert im Kerne rötlichbraunes, mäßig hartes Nutzholz zu Bauten und Teekisten. — AVatt, 1. c. Crypteronia leptostachys Planch. Philippinen, 1 ,. . q, ,, , /^ "^ 7 /-TT'- 77 > T-17 7 TT- • 1- 1 lieiem otelimacxier- C. puoescens (\\ all.) Flanell. Hmtermdien, ( F o-i C. paniculata Bl. Ilinterindien bis Philippinen, i ' ° ^ C. Cumingii Planch. Philippinen, i ' ' ' ^' ^'~ ' 86. Punicaceen. Pimica Granahnn L. Balkanhalbinsel bis zum Himalaya, im Mittel- meergebiete, im südlichen Asien, in Australien und in Amerika durch Kultur verbreitet. Das gelbliche, harte Holz wird gelegentlich benutzt. Hempel und Wilhelm, III, p. 65. 87. Lecytliidiaceen. Careya arhorea Roxb. Ostindien. Das schön gezeichnete, im Kerne rote, mäßig harte, dauerhafte Holz wird in manchen Gebieten seiner Heimat als Nutzholz geschätzt und verschiedentlich verwendet. — Watt, Dict., II, p. 157. Barringtonia acutangula L. (Gärt.). Von den Seychellen bis Nord- australien und Queensland, der gemeinste Baum Bengalens. »Indian Oak«. Das nach Watt weißliche, nach Niedenzu rotbraune, glänzende, auf der Radialfläche schöne »Spiegel« zeigende Holz, von mäßiger Härte und feinem Gefüge, dient u. a. auch beim Bootbau und in der Kunsttischlerei. — Watt, Dict., I, p. 402. — Engler-Pr., III, 7, p. 33. Japarandiba aiigusta (L.). Nordbrasilien, Guiana. Das Holz ist als »Stinkholz von Guiana« bekannt. — Engler-Pr., III, 7, p. 37. Lecythis Pisonis Camb. Tropisches Südamerika. Liefert sehr hartes Werkholz. — Engler-Pr., III, 7, p. 38. Jj. Ollaria L. Venezuela. »Kakeralli«. Holz gleichmäßig und tief- braun bis rötlichbraun, ungewöhnlich hart, im Wasser sehr dauerhaft, Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 445 den Bohrmuscheln angeblich widerstehend, daher sehr verwendbar beim Werft- und Schleusenbau; auch geeignet zur Herstellung des Fachwerks bei Hausbauten. — Stone, p. 135, Taf. IX, Fig. 73. L. grandifiora Auhl. Guiana. »Monkey-pot«. Liefert hellrotes bis orangerotes, glänzendes Werkholz zu Möbeln, Drechslerwaren und Faß- dauben. — Stone, p. 136. sämtlich in Brasi- lien, liefern zähes, hartes, dauerhaftes Werkholz. — Eng- ler-Pr.,ni,7,p.40. Cariniaiia excelsa Gas. (Couratari estrellensis ' Boddi). »Jequitibä vermelho«, C. brasüiensis Gas. (Gouratari legalis Mart.) »Jiquitiba«, G. domestica (Mart.) Miers. »Jiquitiba«, 88. Rhizoplioraceen. Geriops Gandolleana Arn. Trop. Afrika, Asien und Australien. >Mangrove«. Das rote, harte Holz wird beim Schiffbau verwendet. — Watt, Dict., n, p. 261. Rhixophora Mangle L. Amerikanische Mangrove. »Manga robeira«, »Mongue sapateiro«., »Red Mangrove«. Soll »Pferdefleischholz« liefern. — Wiesner, II, p. 543. — Harris, 1. c, B. mucronata Lam. Hauptbestandteil der Mangrove an der San- sibarküste (dort »Mkonko«), dann auf den Seychellen, Madagaskar, im ganzen tropischen Asien und Australien, Holz mit rotem oder braun- rotem Kerne und dunkleren, oft fast schwarzen Querzonen, sehr hart und schwer, sehr spröde, stark schwindend, aber sehr dauerhaft, ist in holzarmen Gegenden Ostafrikas zu Bauzwecken sehr geschätzt. — Engler, O.-Afr., p. 338. — Siehe Tändaholz. Gatrdlia integerrima DG. Vorderindien, Ceylon. Liefert rotes, hübsch gezeichnetes, hartes Holz zu Bauzwecken, Möbeln und feineren Tischlerarbeiten. ~ Watt, Dict., II, p. 140. — Engler-Pr., III, 7, p. 49. — Troup, Forest Pamphlet Nr. 10 (1909), Kalkutta. Bruguiera gymnorrhixa (L.) Lam. Stattlichster Baum der Man- groveformation. Afrika und Asien. Das im Kerne rote, ausnehmend harte Holz, ganz ähnlich dem von Bhixophora. wird in Indien bei Bauten und zur Herstellung von Möbeln verwendet. — Watt, Dict., I, p. 541. — Engler, O.-Afr., p. 338. Anisophyllea xeylanica Beiith. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Trop. Agriculturist, XVIII, Nov. 1898, p. 307 ff. A. Gabole Henriq. St. Thome. Das gelbliche bis hell kastanien- braune, mit dunkleren Wellenlinien gezierte Holz, fest, dauerhaft, von 0,78 spezif. Gewicht, ist zu Bauten, Möbeln und Luxuswaren sehr ge- schätzt. — A. F. Moller in »Tropenpflanzer«, V, 1901, p. 19Ö. 446 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 89. Combretaceen. Terminalia Brandisii Engl. Ostafrika. Liefert Holz zu Last- stangen. — Engler-Pr., III, 7, p. 118. T. dictyoneura Diels und T- macroptera Quill, et Perr.^ beide in Afrika (Togo), liefern ausgezeichnetes, glänzendes braunes, zähes und dauerhaftes Nutzholz. — Volkens, p. 27. T. superba Engl. Siehe Mukonja-Holz. T. Catappa L. Madagaskar, Malayischer Archipel, Neu-Guinea. »Tro- pical almond«. In den Tropen der alten und neuen Welt angepflanzt. Liefert hartes rotes Nutzholz. — Watt, Dict., VI, 4, p. 22. — Harris, 1. c. T. helerica Roxb. Indien, Ceylon, Malakka. Das gelblich-graue, harte Holz, dem von Oiigeinia dalbergioides ähnlich, nicht dauerhaft, wird als Bau- und Werkholz, namentlich auch zu Pfluggestellen und Versandkisten verwendet. — Ebenda. T. Chebula Retx. Vorder- und Hinterindien, Ceylon, indischer Archipel. Liefert gelblich- oder grünhchbraunes, sehr hartes, zähes und dauerhaftes Bau- und Werkholz. — Watt, 1. c, p. 24. T. citrina Roxb. Indien. Liefert Bauholz. Watt, 1. c, p. 36. T. panicidata Roth. Westl. Vorderindien. Liefert wertvolles Nutz- holz. — Watt, 1. c, p. 37. T. tomentosa Bedd. Ostindien, Ceylon. Das harte Holz, mit röt- lich weißem Splint und dunkelbraunem, dunkler gestreiftem Kern, dient in ausgedehntem Maße als Bau-, Werk- und Möbelholz, liefert auch Eisenbahnschwellen, gleicht, poliert, im Aussehen dem Nußholze und gilt als eines der besten Hölzer zur Herstellung von Stethoskopen. — Watt, Dict., VI, 4, p. 41. T. Ärjuna Bedd. Vorderindien, Ceylon. Liefert sehr hartes, als geringerwertig geltendes Bau- und Nutzholz. — Watt, 1. c, p. 17. T. obovata Camb., und T. acuminata Eichl, beide in Brasilien, liefern Bauholz. — Engler- Pr., III, 7, p. 115. Anmerkung. Das Holz aller Terminalia-Arien besteht aus dick- wandigen Holzfasern, oft wechselnd mit tangentialen Schichten von Holzparenchym. Die Gefäße, mit einfacher Durchbrechung ihrer Glieder, sind radial angeordnet, die Markstrahlen meist ein-, seltener zwei- bis dreischichtig. — Brandis in Engler-Pr., III, 7, p. 117, 118. Anogeissus leiocarpa Quülem. et Perrottet. Afrika (Senegambien bis Abessinien). Echechebaum. Liefert im Kerne fast schwarzes, eben- holzähnliches, sehr termitenfesten Nutzholz, eines der besten der Kolonie Togo. — Engler-Pr., III, 7, p. 120. — Tropenpflanzer, X, 1906. Beihefte,. p. 252. — Volkens, p. 28. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 447 A. latifolia Wall. Vorderindien. Holz gelblich-grau, dunkler ge- zont, glänzend, im purpurbraunen Kerne ausnehmend hart, wegen seiner großen Festigkeit und Zähigkeit als Bau-, Werk- und Mübelholz sehr geschätzt, liefert auch Bahnschwellen und vortreffliche Kohle. — Watt, Dict., I, p. 257. A. acuminata Wall. Östliches Vorder- und Hinterindien. Das dem vorigen ähnliche, mäßig harte Holz dient zu Bauzwecken. — Ebenda. Anmerkung. Das Holz der Anogeissus-\^\:iQr\ enthält dickwandige Holzfasern, radial angeordnete, von Parenchym umgebene Gefäße und einschichtige Markstrahlen. — Brandis bei Engler-Pr., HI, 7, p. 120. Conocarpus erecta Jacq. Trop. Amerika und Westafrika. Liefert hartes und dichtes, sehr politurfähiges, dem von Anogeissus im Bau ähnliches Nutzholz. — Engler-Pr., HI, 7, p. 121. Bucida Buccras L. Guiana, Westindien, Zentralamerika, Florida, »Chene frangais des Antilles«. Liefert Kunstholz. — Wiesne r, I, p. 547. Combretum Borsigianum Engl, et Dlels. Ostafrika (Kilos sa). Lie- fert sehr gesuchtes Bauholz. — Engler und Harms in Notizbl. bot. Gart. u. Mus. Berlin, H, Nr. 15, 1898, p. 187—196. C. küossanum Engl, et Diels. Ostafrika (Kilossa). Liefert wert- volles Holz. — Ebenda. C. Petersii {Klotxsch) Engl. Ostafrika (Kilossa). Liefert wertvolles Nutzholz mit fast schwarzem Kern, gelblichem Splint und angenehmem Gerüche. (>Weihrauchholz«.) — Ebenda. C. primigenum Marloth. Afrika (Hereroland). Desgleichen. — Engler-Pr., Hl, 7, p. 122. C. truncatum Weliu. Südl. trop. Afrika (Angola bis Mozambique). Desgleichen. — Ebenda, p. 125. C. Schelei Engl. Sansibarküste. Liefert in seinem sehr harten und schweren Holze mit tief dunkelrotbraunem Kern und gelbem, braun gezontem Splint eines der wichtigsten Nutzhölzer Afrikas. Engler, O.-Afr., p. 341. C. Schumanni Engl. Ostafrika (Usambara). »Mkongolo«. Liefert ebenholzähnliches Nutzholz mit schwarzem Kern und knochenartig glän- zendem, dunkler gezontem Splint. Ebenda. Laguncularia racemosa Qärtn. Westküste des tropischen Afrika und tropisches Amerika. »White Mangrove«. Ein Nutzholzbaum Jamaikas. — Harris, 1. c. 90. Myrtaceen. Myrtus communis L. Myrte. Mittelmeerländer. Das dichte, feste, elastische Holz liefert Spazierstöcke. — Engler-Pr., HI, 7, p. 67. 448 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Myrceugenia apiculata [DC.) Ndx. [Eugenia Lunia [_Mol.] Berg) in Südamerika und andere Arien der Gattung liefern außerordentlich festes Stellmacherholz. — Engler-Pr., III, 7, p. 74. Eugenia ligustrina Willd. in Brasilien und andere Arten der Gattung liefern ungemein festes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 7, p. 82. E. fragrans Willd. Jamaika. Liefert das »Mountain Zebrawood«. — Harris, 1. c. Jambosa aromatica [Bl.) Miq. Java, Liefert das »Kupferholz« zu feinen Möbeln. — Engler-Pr., III, 7, p. 85. J. malaccensis [L.) D C. Polynesien. Das Holz wird zu feinen Möbeln verarbeitet. — Ebenda. Syxygium Jamholana [Lam.) DC. [Eugenia Jathh. Lam.). Wild und angebaut durch das ganze ostindisch-malayische Gebiet, auch auf Mauritius. Das ziemlich leichte, mäßig harte, rötlichgraue, dunkelbraun- rote Ringzonen zeigende Holz gilt als sehr dauerhaft und den Angriffen der Ameisen widerstehend und wird in Indien bei Bauten besonders im Wasser, sowie als Werkholz verwendet. — Engler, O.-Afr., p. 339. — Watt, Dict., m, p. 286. S. operculatum [Roxb.) Ndx. [Eugenia op. Roxb.). Ceylon, Hinter- indien, Sundainseln. Liefert Bau- und Werkholz. — Watt, 1. c, p. 289. S. guineense [ Willd.) D C. Westafrika (Togo). Liefert weißes, sehr leicht zu bearbeitendes, sehr dauerhaftes Bau- und Schnitzholz. — Volkens, p. 28. Metrosideros scandens Banks et Sol. Neuseeland. »Akibaum«. Liefert Lebensholz, »Lignum vitae«, von Neuseeland. — Engler- Pr., HI, 7, p. 88. M. polymorpha Forst. Neu-Süd-Wales und von Neuseeland bis zu den Sandwich-Inseln. »Ohia lehua«, »Lehua« (Sandwich-Inseln), »Vuga« (Fidschi-Inseln). »Puarata« (Samoa-Inseln). Liefert vorzügliches Bau- und Brennholz. — Engler-Pr., HI, 7, p. 88. M. rohiista A. Cunn. Neuseeland. Liefert das dunkelrote, harte und schwere, doch leichtspaltige und gut zu bearbeitende, zähe, dauer- hafte, bei Bauten (auch im Schiffbau) und für Eisenbahnwagen angeblich besonders verwendbare Rataholz. — Semler, p. 692. — Stone, p. 129, Taf. VHI, Fig. 70. M. tomentosa A. C^^?^?i., Neuseeland, »Pohutikawa«, M. lucida Menx., Neuseeland, » Rata« , M. Vera Ru?nph., von Sumatra bis Ceram, »Nani« (auf Amboina), Nanthostemon Verdugonianus Nav. Australien. »Mancouo«. Liefert sehr hartes, schweres Nutzholz (Ersatz für Guajacum officinale). liefern vortreffliches, rotes zu den »Eisenhölzern« zählendes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 7, p. 88. — Semler, p. 634, 636. — Stone, p. 130, 131. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 449 — Rogers, C. S., Agric. News, VIII, 1909, p. 186. Siehe auch Indian Forester, 1908., p. 717 u. Trop. Agric. and Magazine XXXIII, 1909, p. 30. Tristania neriifolia E. Br. Neu-Süd-VVales. Liefert festes, ela- stisches Holz. — Engler-Pr., III, 7, p. 89. T. obovata Beim., Bangka. Liefert gute Holzkohle. — Ebenda. Syncarpia glomuUfera (Sm.) (8. laurifolia Tenore). Queensland und Neu-Süd- Wales. Nach F. v. Mu eller (Select extra tropical plants etc., Sydney, 1881, p. 327) wird das ziemlich leichte und brüchige, aber sehr politurfähige und dauerhafte Holz in der Kunsttischlerei verwendet. Eucalyptus gompkocephala D C. Westaustralien. »Tooart«, ^Tewart«, Liefert hellgelbes, auffallend hartes, sehr schweres und schwierig zu be- arbeitendes Holz zum Schiffbau. — Sem 1er, p. 645. — E. J. Parry in British and Golonn. Druggist, XXXI, 1897, Nr. 17. — S tone, p. 121. E. Olobulus Lab. Neu- Süd-Wales, Vandiemensland, Tasmanien. »Blue Gum-tree«. »Balluk«. Das hellfarbige, harte und schwere Holz steht an Dauerhaftigkeit und Nutzwert hinter den meisten der hier ge- nannten Eukalyptushölzer zurück. — Semler, p. 664, 665. — Stone, p. 125, Taf. VIII, Fig. 69. E. corynocalyx F. v. Muell. Südaustralien, Vandiemensland. Zuckeriger Fieberheilbaum, »Sugar Gum-tree«. Das Holz zählt zu den besseren seiner Gattung und wird gleich diesen verwendet, hält sich im Boden sehr gut. — Semler, p. 653. E. diversicolor F. V. Muell. Westaustralien. »Karri«. Das hell- farbige, gedämpft biegsame, geradfaserige, zähe Holz dient beim Schiff- bau, liefert Planken, Speichen, Felgen, und findet in Europa, vor allem in England, zur Straßenpflasterung zunehmende Verwendung. — Semler, p. 660. — Bull. Mise. Inform. Kew., 1897, Nr. 127, p. 219. — Pro- metheus, X, Nr. 7. — L. Diels im »Tropenpflanzer«, VII, 1903, p. 103. — Stone, p. 116, Taf. VIII, Fig. 66. — Siehe auch bei Jarrah-Holz. E. botryoides Smith. Neu- Süd -Wales, Vandiemensland, Queens- land. » Bastard Mahogany«, »Swamp- oder GippslandMahogany«, »Bastard- Jarrah« , »Bangalay«, »Binnak«. Liefert tiefbraunes bis dunkelrotes, glattes, schweres, hartes und zähes, doch leicht zu bearbeitendes, trotz vorkommender »Harzstreifen« und Risse sehr geschätztes Holz zu Wagner- arbeiten und Schindeln. Spezif. Gev/icht 0,89. — Semler, p. 647. — P. Busch, Tropenpfi., XV, 1911, p. 491. E. goniocalyx F. v. Muell. Südaustralien, Neu-Süd-Wales, Van- diemensland. Gefleckter Gummibaum. »Bastard Box«. Liefert hell- gelbes bis braunes, hartes, zähes, außerordentlich dauerhaftes und sehr geschätztes Holz zu Wagnerarbeiten, zum Schiffbau und zu Bahnschwellen. — Semler, p. 656. VViesner, Rohstoffe. II Band. 3. Aufl. 29 450 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. E. crebra F. v. Muell. Siehe Iron bark. E. maculata Hook. Siehe Spotted gum. E. rohusta Sm. Neu-Süd- Wales, Queensland. »White Mahogany«, >S'wamp Mahogany« p. p., »Brown Gum«. Liefert lichtbraunes bis an- geblich dunkelrotes, schwer zu spaltendes, würzig duftendes Nutzholz von 0,889 — 1,098 spezif. Gew. — J. W. Fawcett in Queensland Agri- cult. Journ., II, 1898, part. 5, 6, III, part. 1. — Busch, 1. c, p. 491. E. calophylla B. Br. WestaustraUen. »Gum-boom<, »Red Gum-tree« (p.p.). Liefert Bau- und Werkholz (siehe E. J. Parry, 1. c.) und nach P. Busch (Tropenpfl., XV, 1911, p. 479) einen Teil des »Australischen Mahagoni«. — Stone, p. 117. E. rostrata Schi. Auf dem ganzen australischen Kontinent. Roter Gummibaum. »Red Gum-tree«. Liefert, mit E. marginata (»Jarrah«, siehe unten), das wertvollste aller Eukalyptushülzer, welches, rütUchbraun gefärbt, sehr druckfest und außerordentlich dauerhaft, beim Schiff-, Haus- und Brückenbau sowie zu Wagnerarbeiten und Bahnschwellen ausgedehnte Verwendung findet, auch in seiner Widerstandsfähigkeit gegen Seewürmer dem Jarrahholze am nächsten kommt. — Semler, p. 644. — Engler- Pr., III, 7 p. 93. — J. Grisard, Revue d. cult. colon. VIII, 1901, p. 104. E. Baveretia7ia F. v. Muell. Queensland. Grauer oder Eisen- Gummibaum, »Grey or Iron Gum-tree«. Liefert dunkelfarbiges, sehr hartes, außerordentlich festes und namentlich zu Erdbauten geschätztes Nutzholz. — Semler, p. 650. E. tereticorjiis Smith. Neu- Süd-Wales, Vandiemensland, Queens- land. Liefert geschätztes Nutzholz, namentlich für Radnaben und -feigen. — Engler-Pr., III, 7, p. 93. E. resinifera Smith. Neu-Süd- Wales, Queensland. Roter oder Wald- Mahagonibaum. »Red Mahogany Eucalypt«, in Queensland »JimminLow«, auch »Botany Bay Gum« und »Red Stringybark«. Das hellbraune bis blutrote, von »Harzgängen« durchzogene, sehr harte und schwer zu bearbeitende Holz dient vornehmlich zum Schiffbau. — Semler, p. 651. — P. Busch, 1. c, p. 491. — Stone, p. 115. E. cornuta Lab. Westaustralien. »Yate-tree«. Liefert sehr schweres Holz zu AVagnerarbeiten und Bootrippen. — Semler, p. 655. E. 7nicrocorys F. v. Muell. Siehe Tallow-wood. E. eugenioides Sieber. Neu-Süd-Wales, Vandiemensland, Queens- land. Liefert geschätztes Nutzholz. — Engler-Pr., III, 7, p. 93. E. amygdali'na Lab. Südaustralien, Neu-Süd-Wales, Vandiemens- land, Tasmanien. »Giant Eucalypt«, »Wangara«. Das Holz, leichter und weniger dauerhaft als das der anderen hier genannten Arten, findet beim Schiff- und Hausbau sowie zu Stellmacherarbeiten Verwendung. — Semler, p. 658. — Engler-Pr., III, 1, p. 93. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 451 E. ohliqua L''B.6r. Siehe Stringy-bark. E. pilularis Smith. Siehe Black-butt. E. marginata Don. Siehe Jarrah. E. paniculata Smith. Neu-Süd- Wales, Südaustralien, Vandieraens- land, Tasmanien. »White Iron-bark-tree of New South Wales« (p. p.). Liefert hartes, dauerhaftes Bauholz und vortreffliche Bahnschwellen. — F. V. Mueller, Select extra- tropical plants etc., Sydney, 1881, p. 125. E. Leucoxylon F. v. Muell. Neu-Süd- Wales, Südaustralien, Queens- land, Vandiemensland. Eisenrindenbaum, weißer Gummibaum, »Iron-bark- tree«. Das fahlgelbe bis hell rötlichbraune, außerordentlich harte und feste, sehr zähe, dauerhafte, »schwach fettige« Holz dient zu Bauzwecken, Wagnerarbeiten, Bahnschwellen. — Semler, p. 649. — Engler-Pr., III, 7, p. 93. — F. V. Mueller, 1. c, p. 121. E. siderophloia Benth. Neu-Süd-Wales, Queensland. »Large-leaved- tree«, »White Iron-bark-tree«. Liefert das meiste und beste »Eisen- rindenholz«, welches noch härter als das von E. Leucoxylon, hell- farbig, schwer, dauerhaft und schwierig zu bearbeiten ist und vielseitig verwendet wird, namentlich zu Radspeichen und Radzapfen sowie zu Bahnschwellen. — Semler, p. 654. — F. v. Mueller, 1. c, p. 129. E. Doratoxylon F. v. Muell. Westaustralien. »Spear-wood-tree«. Liefert geschätztes, durch besondere Festigkeit und Elastizität ausgezeich- netes Nutzholz. — Engler-Pr., 111,7, p. 93. — F. v. Mueller, 1. c, p. 118. E. loxophleha Benth. Westaustralien. »York Gum-tree«. Liefert sehr zähes Bau- und Wagnerholz. — E. F. Parry in The british and Colon. Druggist, XXXI, 1897, Nr. 17. — F. v. Mueller, 1. c, p. 122. — Stone, p. 119, Taf. VIII, Fig. 69. E.melanophloia F. V. Muell. Neu-Süd-Wales, Queensland. »Silver- leaved Iron-bark-tree«. Liefert hartes dauerhaftes Holz zu Telegraphen- stangen und Bahnschwellen. — F. v. Mueller, 1. c, p. 123. E. saligna Smith. Neu-Süd-Wales. »Blue gum-tree«, »Flooded gum-tree«. Liefert vortreffliches und viel benutztes Schiffbauholz. — F. V. Mueller, 1. c*). Leptospermu77i amboineiise Reinw. Östliche kleine Sunda-Inseln, Molukken. Das sehr harte Holz dient zur Anfertigung von Handwerk- zeugen. — Engler-Pr., III, 7, p. 94. Callistemon salignus (Sm.) DC. Südöstl. Australien, Tasmanien. Liefert eines der härtesten Nutzhölzer Australiens. — Engler-Pr., III, 7, p. 95. Melaleuca Leucadendron L. »Gajeput-tree« , »Paper-bark-tree«. Australien, malayisches Gebiet, bis Ilinterindien. Das rötlichbraune bis 1) Bei Stone (1. c, p. -114 — 129) sind auch noch einige andere Eukalyptus- Arten als Nutzholz liefernd angeführt. 29* 452 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. rote Holz ist hart und schwer, termitenfest, sehr dauerhaft im Boden, daher zu Erdbauten besonders geeignet, aber auch zum Mühlenbau wie für Zimmermanns- und Drechslerarbeiten empfohlen. — Engler-Pr. , III, 7, p. 96. — Stone, p. 132, Taf. VIII, Fig. 71. 91. Melastomaceeu. Astronia papetaria Blume. Malayischer Archipel. Das Holz ist als Bauholz verwendbar. — Engler-Pr., III, 7, p. 142. Mouriria Auhl. Mehrere der (im tropischen Amerika) einheimischen Arten liefern Bauholz. — Ebenda. Memecylon edule Roxh. Ostindien, Ceylon. »Iron-wood-tree«. Liefert wertvolles, hartes, dauerhaftes Nutzholz, das auch als Ersatz für Buchsbaumholz empfohlen wurde. — Watt, Dict., V, p. 226. 92. Araliaceen. Acanthopanax 7'icimfolium S. et Z. (Kalopanax ricinifolius Miq.). Nürdl. Japan. »Hari-giri«. Liefert sehr schönes und geschätztes 3Iübel- holz. — Kawai, p. 110. ScheffLerodendron usambarense Harms. Tropisches Afrika (Usam- bara). Liefert das Usambara-Buchsholz. — A. Zimmermann, Tro- pische Nutzhölzer, H (1909). 93. Cornaceen. Nyssa multifiora Wangenh. (N. süvatica Marsh.). Nordamerika. »Tupelo«. Das sehr zähe, schwerspaltige Holz dient zu Radnaben, Rad- zähnen, Speichen, zu Pfeilern an Werften, zu Wasserleitungsröhren, auch zu kleineren Gebrauchsgegenständen, Holzschuhen usw. — Semler, p. 554. — Mayr, N.-A., 184. — Roth, 78, Nr. 67. — Siehe auch Tupeloholz. Nyssa uniflora Wangh. (N. tomentosa Mclix.) Nordamerika. »Tupelo Gum«. Das sehr leichte Holz, zäh und schwerspaltig, dient zu Drechslerwaren. — Mayr, N.-Am., 184. — Das Wurzelholz der nordamerikanischen Nyssa-Arten liefert die »Tupelostifte« für chirurgische Zwecke. — Engler-Pr., III, 8, p. 259, wo auch die weitere Literatur. Nyssa sessiliflo7'a Hook. f. Ostindien, Java. Das graue, weiche Holz wird zu Bauten und anderweitig verwendet. — Watt, Dict., V, p. 438. Alangium Lamarckii Thiv. Ostindien (nordwestl. Himalaya bis Ceylon und Tenasserim). Liefert schönes, hartes, zähes und festes Nutz- holz mit hellgelbem Splint und braunem Kern. — Watt, Dict., I, p. 155. Mastixia tetraiidra Clarke. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis, in Trop. Agriculturist, XVIII, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. Curtisia faginea Ait. Südafrika (Kapland bis Natal). »Assegai wood«. Liefert fast gleichmäßig rötlichbraunes, ungewöhnlich hartes Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 453 und dichtes, zähes, doch vortrefflich zu bearbeitendes Möbel- und Werk- holz. Oft mit dem Holz von Cunonia capensis (siehe p. 392) verwechselt. Stone, p. 138, Taf. IX, Fig. 75. Cornus sanguinea L. Siehe Holz des Hartriegels. C. mas L. Siehe Holz der Kornelkirsche. C. florida L. Siehe Holz des Blumen-Hartriegels. C. Nuttallii Audube. Pazifisches Nordamerika. »Dogwood«. Holz mit reichlichem, cremefarbigem Splint und rütlichbraunem Kern, sehr hart und fest, äußerst dicht, sehr geeignet für Werkzeugstiele und Drechsler- arbeiten, gutes Formholz. — Stone, p. 141, Taf. IX, Fig. 76. Äucuba japonica Thunb. »Aokiba<'. Das im Kerne schwarzbraune, harte, schwere, doch leichtspaltige Holz wird in der Drechslerei ver- wendet. — Kawai, p. 119. — Exner, p. 84. 94. Cletliraceen. Clethra obovata Ruiz et Pav. Peru. Liefert sehr hartes Nutz- holz. — Wiesner, I, p. 547. C. tinifolia Sw." Jamaika. Liefert Nutzholz, »Soap-wood«. — Harris, 1. c. 95. Ericaceeu. RJiododendron arborewu Sm. Vorderindien, Ceylon. Das rötlich- weiße bis -braune Holz wird vornehmlich zur Herstellung kleiner Gegen- stände, wie Schüsseln, Schachteln und dgl. benutzt. — Watt, Dict., VI, 1, p. 493. Arctostaphylos Manxamta Parry. Kalifornische Bärentraube. Kalifornien. »Manzanita«. Das schöne, rötliche, gewöhnlich hellstreifige, ziemlich weiche aber äußerst dichte, gut spaltbare und leicht zu bear- beitende Holz wird in der Drechslerei und zu Galanteriewaren ver- wendet. — Stone, p. 145, Taf. IX, Fig. 80 i). Erica arborea L. Siehe Holz der Baumheide. 96. Myrsinaceen. Myrsine melanophleos R. Br. Kapland bis ins Kamerungebirge. »Cape Beech«. »Beukenhout«. Das auffallend schöne, bräunlichrötliche, durch sehr breite Markstrahlen ausgezeichnete, harte und zähe Holz ähnelt dem der Eiche, übertrifft dieses aber weit, ist gut zu bearbeiten und »steht« gut, dient beim Waggonbau. — Stone, p. 147, Taf. X, Fig. 82. \) Stone betrachtet A. Manzanita Parry als identisch mit A. pungens H.B. K. und stellt den letzteren Nanaen voran. A. pungens ist aber eine mexikanische Art. C. Schneider, Handbuch der Laubholzkunde, II, p. 54 4. 454 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. McBsa i7idica Wall. Indien, Ceylon. Das grobe, weiche Holz liefert Pfosten. — Watt, Dict., V, p. 106. 97. Sapotaceen. lllipe latifolia (Roxb.) Engler. (Bassia l. Roxb.) Vorderindien. »Butter tree«, »Mahuä tree«. Liefert hartes, im Kerne rötliches Nutz- holz. — Watt, Dict., I, p. 415. I. Malabrorum König (Bassia longifoUa L.). Ceylon, Malabar. »Mowa tree«, »Mahuä tree of South India«. Liefert rötliches, mäßig hartes Nutzholz, auch zu Bauzwecken und für Schiffskiele. — Watt, Dict., I, p. 416. — Engler-Pr., IV, 1, p. 134. Labourdonnaisia calophylloides BoJ.^ Maskarenen, und andere Arten der Gattung dortselbst liefern »Bois de natte«. — Engler-Pr., IV, 1, p. 134. Palaquium jJohjanthum (Wall.) Engl. (Dichopsis pol.., Benth. et Hook. f.). Von Silhet bis Chittagong. Liefert geschätztes, auch für Teekisten geeignetes Nutzholz. — Watt, Dict., III, p. 108. P. grande (Thwaites) Engl. Ceylon. Liefert Holz zu Teekisten. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. Butyrospermwn Parkii (O. Don) Kotschy. Oberguinea, oberes Nilgebiet. Schiebutterbaum. Liefert schön bräunlichrotes, sehr politur- fähiges Möbelholz. — Volkens, p. 28. Labatia macrocarpa Marl. Oberes Gebiet des Amazonenstromes. »Balata Indien.« Liefert Nutzholz. — Wiesner, I, p. 546. Sideroxylon inerme L. (S. cinereum Lam.). Kapland und Küsten Ostafrikas, an der Sansibarküste »Mogongoongo« (Muoa) oder »Mtunda« (Tanga). Das hell graugelbe, durch braunrote Flecken und Striche prächtig gezeichnete Holz ist im Kaplande sehr geschätzt zum Schiff- bau, für Mühlen, Brücken usw., wird nach Semler (1. c, p. 63) auch »weißes Eisenholz von Mauritius« genannt. — Engler, O.-Afr., p. 344, 345. Dipholis salicifolia (L.) Ä.DC. Westindien. Galimeta oder »White Bull tree«. Liefert das sehr feste, im frischen Zustande blutrote »Gali- metaholz«. Auch das Holz der beiden anderen Arten der Gattung, D. nigra (Sw.) Griseb. und D. montana (Sw.) Griseb. (BrasiUen) ist durch große Festigkeit ausgezeichnet. — Engler-Pr., IV, 1, p. 145. Bumelia lycioides Pers. Atlantisches Nordamerika. Liefert nach Semler (1. c, p. 635) »Eisenholz«. B. tenax Willd. Florida. Desgleichen. — AViesner, I, p. 546. Argania Sideroxylon Pöm. et Schult. Südwestl. Marokko. Liefert >Eisenholz«. — Engler-Pr., IV, I, p. 146. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 455 Chrysopliyllum Roxbiirghii Don. Von Kashia und Silhet durch Hinterindien bis nach Java und Sumatra. »Star apple«. — Liefert weißes, mäßig hartes Holz zu Bauzwecken und Teekisten. — Watt, Dict., n, p. 273. — Lewis in Trop. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. C. Lacourtianum de Wild. Trop. Afrika (Stanley Pool). Liefert helles, ziemlich leicht zu bearbeitendes, dauerhaftes Nutzholz. Kongo- Museum. Ch. Msolo Engl. »Msolo«. Usambara. — Liefert vortreffliches, schön gezeichnetes Nutzholz. — Engler, O.-Afr., p. 345. — Auch die übrigen, zahlreichen Arten der Gattung sind ihres harten, dauerhaften Holzes wegen geschätzt. — Engler-Pr., IV, i, p. 149. Mimusops Balata G<^rtn. (Sapota Miielleri Linden). Guiana, An- tillen. »Bullet wood«, »Bulle tree«, »Bolletrie«, »Balata rouge« in Suri- nam. Vermutlich eine Stammpflanze des »Pferdefleischholzes« (s. dieses). — Engler-Pr., IV, 1, p. 152. — Wiesner, I, p. 546. — Stone, p. 148, Taf. X, Fig. 83. M. elata Fr. Allem. Brasilien. »Massaranduba«. Liefert Nutz- holz. — Wiesner, I, p. 546. M. Elengi L. Westliches Vorderindien und Ceylon, in den Tropen- ländern auch kultiviert. Liefert im Kerne rotes, sehr hartes und dauer- haftes Nutzholz, auch für die Kunsttischlerei. — Watt, Dict., V, p. 251. M. Kauki L. Von Birma durch Hinterindien bis ins tropische Australien. »Poma d'Adseo«, >Muanamal«. Liefert eines der härtesten und dauerhaftesten Nutzhölzer,' das gleich dem anderer Arten der Gat- tung als »Eisenholz« in den Handel kommt. — Engler-Pr., IV, 1, p. 152. M. sulcata Engl. Sansibarküste, Usambara, hier »Mzensi«. Das hellgelbe, hellbraun gezonte und gestrichelte, außerordentlich schwere und harte Holz ist nach Gilg (Engler, O.-Afr., p. 346) eines der hervor- ragendsten Nutzhölzer Ostafrikas. Noch schöneres liefern nach dem- selben Autor M. cuneata Engl., und M. fruticosa Boj., beide in Ostafrika. 31. Djave (Laness.) Engl. Siehe Njabiholz. M. mtdtinervis Bak., Oberguinea, und M. Kerstingii Engl., Togo, liefern dem von Butyrospermutn (s. p. 454) ähnliches, elastisches, vor- nehmlich zur Herstellung von Bogen verwendetes Holz. — Volkens, p. 29. M. lacera Bak. Oberguinea, Kamerun, Gabun. Das harte dunkel- rote Holz liefert gute Spazierstöcke. — Volkens, p. 29. M. littoralis Kurx. Andamaneninseln und Nikobaren. Liefert das schöne, im Kerne rotbraune bis nelkenbraune, sehr harte und dauer- 456 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. hafte P Watt, Dict., V, »Andaman bullet wood« zu Bauzwecken. •3. — Engler-Pr., IV, 1, p. 152. M. Imbricaria Willd. Bergwälder von Mauritius. »Nattier«, »Bar- dottier*. Nach Engler (E.-Pr., IV, 1, p. 152) die Stanimpflanze des »Bois de Natte«, welchen Namen übrigens, nach demselben Autor (1. c, p. 134) auch ebendort wachsende Arten von Lahourdonnaisia Bojer führen (s. p. 454). M. sp. Kap. Liefert »Red Milkwood«. — Wiesner, I, p. 546. 98. Ebenaceen. Royena lucida L. Kapland. — »Zwartbast«. »Black wood«. Liefert schmutzig braunes, sehr hartes und zähes, etwas schwer zu bearbeiten- des Nutz- und Bauholz. — Engler-Pr., IV, 1, p. 158. Euclea Pseudebenus E. Mey. Südwestl. Afrika. Liefert das als Orangefluß-Ebenholz, Orange river ebony, Z wartebenhout be- zeichnete Nutzholz. — Engler-Pr., IV, 1, p. 158. — Sadebeck, p. 127. E. racemosa L. und E. undulata Thunh., beide in Südafrika, liefern Werkholz. — Engler-Pr., IV, 1, p. 158. liefern dunkles, außerordent- lich hartes und dauerhaftes Nutzholz (namentlich die erst- genannteArt). — Engler-Pr., IV, \, p. 161. — Engler, O.-Afr., p. 347. — Watt, Dict., V, p. 102. Diospyros mespiliformis Höchst. Trop. Afrika. Eines der wich- tigsten Nutzhölzer Ostafrikas. Liefert angeblich eine Sorte des schwarzen Sansibar-Ebenholzes, das übrigens nach Gilg (1. c.) auch von Akazia- arten aus der Gruppe der Ä. t?'iacantha, von Dalbergia melanoxylon und anderen Hölzern mit schwarzem Kerne geliefert werden dürfte. — Maha huxifolia (Rotth.) Pers. Trop. Afrika, ind. Monsungebiet, Australien, M. Mualala Weliv. Trop.Westafrika, M. geminata Br. R. Australien, Engler, O.-Afr., p. 348. — Nach Volkens (1. c, fraglich, ob die Art überhaupt Ebenholz liefert. D. Tupru Buch., D. melanoxylon Roxh., D. silvatica Roxb., B. Ebenuni Koenig, D. tnontana Roxb., B. ramiflora Roxb., B. Ebenaster Retx, B. pe?'egrina (Gcertn.J Gurke (B. Embryopieris Pers.), p. 31) ist es jedoch siehe Bombay-, Ceylon- und Siam-Ebenholz. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 457 D. haplostylis Boiv., 1 . , „ , , ^. 7-, . ; 7 T-r- siehe Madagaskar-Ebenholz. D. microrhomous Hiern., J ° D. tesselaria Poir. Maskarenen. Liefert das schwarze Mauritius- Ebenholz. — Engler-Pr., IV, \, p. 164. — Sadebeck, p. 126. D. Dendo Weliv. Trop. Westafrika (auch im Kamerungebiet). Liefert das schwarze Gaboon-, Old Calabar- und Lagos-Ebenholz. — Engler-Pr., IV, 1, p. 164. — Sadebeck, p. 126. — Stone, p. 153. D. atropurpiirea Gurke. Westafrika (Kamerun). »Bibindi«. Liefert Ebenholz. — Gilg, p. 130. D. monbuttensis Gurke. Westafrika (Togo). Das harte, sehr feste Holz dient zu Spazierstücken, Dachsparren, Keulen. — Volkens, p. 31. D. tricolor (Schiim. et Thonn.) Riern. Westafrika (Togo). Das weiße, sehr harte Holz liefert Spazierstücke. — Volkens, p. 31. J). incarnata Gurke. Trop. Afrika. Liefert Ebenholz, > Ebene d'Ike- lemba«. — Kongo-Museum. D. Ferrieri Jum. Madagaskar. Liefert Ebenholz. — Jumelle, H., in Rev. d. cult. col. X, 1902, p. 335. Lotus L. Japan. »Kurokaki«. Liefert wertvolles, im Kerne oft pechschwarzes Nutzholz, auch zu Kunstarbeiten. — Mayr^ Wald- und Parkb., Taf. XVII, Fig. 29. — Exner, p. 84. D. Kurxii Hiern. Andamanen. Liefert ein »Zebra wood«, auch »Andaman Marble wood« genannt. — Troup, R. S., Forest Pamphlet, 7, u. Forest Econ. series, Nr. 2, 1909. I). Ebenaster Retx, im indischen Archipel, in Vorder- und Ilinterindien, auf Mauritius kultiviert, im tropischen Amerika eingeführt, liefert einen Teil des schwarzen Manila-Ebenholzes, sowie das aus Mexiko stammende Ebenholz von Acapulco und Cuernavaca. — Engler-Pr., IV, 1, p. 164. D. phüippensis (Desr.) Gurke (D. discolor Willd.) liefert mit der vorigen Art das schwarze Manila-Ebenholz. — Engler-Pr., 1. c. D. melanida Poir. und D. chrysophyüos Poir, beide auf den Maskarenen, sowie vermut- lich auch D. Malacapai A. DC, Philippinen, liefern »weißes Ebenholz«. — Engler-Pr., IV, 1, p. 164. — Sadebeck, p. 125. D. hirsuta L. f. Siehe Coromandel- oder Calamander- Ebenholz. D. midtifloi'a Blanco. Philippinen, »Ganomoi«, »Canomai«, sowie angeblich auch D. pilosanthera Bl., ebenda, liefern das buntstreifige Gamagoon- Ebenholz. — Engler-Pr., 1. c. — Sadebeck, p. 125. D. Ckloroxylon Roxh. Ostindien. Liefert grünes Ebenholz. — Siehe dieses. D. rubra Gärtn. Mauritius. Liefert das rote Ebenholz. — Ebenda. 458 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. D. virginiana L. Siehe Persimmonholz (Dogholz). D. texana Scheele. Mexikanische Dattelfeige. Von Texas bis Nord- amerika. Liefert das schwarze oder mexikanische Persimmon- holz, »Ghapote«. — Semler, p. 557. 99. Symplocaceen. Sy)nploeos thecefoUa Harn. Ostindien. — Das weiße, weiche Holz liefert Pfosten zum Hausbau. — Watt, Dict., VI, 3, p. 399. S. racemosa Roxh. Ostindien, China. — Das weiße, harte, auch dauerhafte Holz findet zu Möbeln Verwendung. — Watt, 1. c. S. tinctoria (L.) L'H^r. Nordamerika (Delaware bis Louisiana und Florida), Liefert eine Art Gelbholz, » Sweat-wood«. — Wiesner, I, p. 546. Auch andere Arten der Gattung liefern Nutzholz. — Engler-Pr., IV, i, p. 168. 100. Stjraceen. Styrax japonica S. et Z. Japan. »Yego«. Liefert Drechslerholz. — Exner, p, 84. — Kawai, p. 130. lOL Oleaceen. Fraxinus Ornus L. Siehe Holz der Blumenesche. . F. floribunda Wall. Ostindien. Liefert Holz zu Pfluggestellen, Rudern, Wagenachsen, Spinnrädern u. dgl. — Watt, Dict., III, p. 442. F. longicuspis S. et Z. (F. Bungeana DC. var. pubinervis Wg.). Japan. »Toneriko«. Das Holz dient zu Werkzeugheften. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 107. F. Sieboldiana Bl. Japan. »Shiojii«. Liefert sehr gesuchtes Holz zu Möbeln und zur inneren Ausstattung der Wohnräume. — Kawai, p. 106. F. excelsior L. Siehe Eschenholz. F. americana L. Weißesche. Nordamerika. »White ash«. Liefert vielfach genutztes Holz zu landwirtschaftlichen Geräten, beim Wagen- bau, zu Werkzeugstielen, Rudern usw. — Mayr, N.-A. , p. 167. — Semler, p. 558. F. sambucifolia Lani. Schwarzesche, Korbesche. Nordamerika. »Black ash«; das Holz, kanadisches Eschenholz, hat großen Gebrauchs- wert, auch für Faßreifen, Körbe und anderes Flechtwerk. — Mayr, N.-Am., p. 168. — Semler, p. 561. F. quadrangulata Michx. Blauesche. Nordamerika. »Blue ash«. Das Holz ist zum Wagenbau und zu Brettware sehr geschätzt. — Mayr, N.-Am., p. 169. — Semler, p. 561. sämtlich im Kaplande, liefern ge- schätztes Nutzholz. — Engler- Pr., IV, 2, p. 13. — Stone, p. 157, Taf. X, Fig. 86. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 459 Nathusia swietenioides (Roxb.) 0. Ktxe. (Schrebera sivietenioides Roxb.J. Ostindien. Liefert bräunlichgraues, hartes, dauerhaftes Nutzholz zu Karrenrädern, Kämmen, Drechslerwaren. — Watt, Dict., VI, 2, p. 488. Syringa vulgaris L. Siehe Holz des Flieders. Phillyrea latifolia L. Siehe Holz der Steinlinde. Osmanthus Aquifolium (Sieb, et Z.) Beyith. et Hook. (Olea ilici- folia Hassk.). Japan. »Hiiragi«. Aus dem Holze werden kleine Möbel, Kämme, Drechslerwaren und Kinderspielzeug hergestellt. — Exner, p. 84. — Kawai, p. 151, 0. aniei'icanus (L.) Gray. Nordamerika. Liefert sehr hartes, dauer- haftes Nutzholz. — Engler-Pr., IV, 2, p. 9. Notelcea ligustrina Vent. Australien. Liefert gutes Nutzholz als Eisenholz von Tasmanien. — Engler-Pr., IV, 1, p. 10. — Sem- ler, p. 635. Olea europcea L. Siehe Holz des Ölbaumes (Olivenholz). 0. verrucosa Link, 0. laurifolia Lam. (0. undulata Jacq.), »Black iron wood«, 0. capensis L., 0. exasperata Jacq., 0. chrysophylla Lam. Inseln Mauritius und Bourbon, Ostafrika (in Usambara »Msiagembe«), Abessinien. Das hellgelbe, dunkelbraun ge- tüpfelte und gestrichelte, sehr schwere und harte, sehr politurfähige Holz ist sehr geschätzt, auch zu feineren Arbeiten. — Engler, O.-Afr., p. 348. 0. lancea Lam. Reunion. Liefert Kunsttischlerholz. — Wiesner, I, p. 544. 0. cuspidata Wall. Ostindien. Das harte, sehr politurfähige Holz, dem von Olea europcea ähnlich, findet vielseitigste Verwendung und ist auch in der Holzschneiderei an Stelle des Buchsbaumholzes brauchbar. — Watt, Dict., V, p. 483. 0. dioica Roxb. Ostindien. — Das hellfarbige Holz dient in Assam in ausgedehntem Maße zur Anfertigung von Gegenständen des Haus- gebrauches. — Watt, 1. c, p. 485. 0. glandidifera Wall. Südindien bis zum Himalaja. Liefert hell- braunes, mäßig hartes, dauerhaftes, sehr politurfähiges Bau- und Nutz- holz. — Ebenda. 0. paniculcda R. Br. Neu-Süd- Wales und Queensland. — Liefert »Marble wood«. — Wiesner, I, p. 544. 0. Cunninghami Hook f. Neuseeland. »Black maire«. Das tief braune, schwärzlich gestreifte, harte, feste und dichte Holz, durch Festigkeit und Dauer ausgezeichnet, der Bohrmuschel widerstehend, ^gQ Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. eignet sich besonders zu allen Arten von Wasserbauten. — Stone, p. 158, Taf. X, Fig. 87. 0. lanceolata Hook f. Neuseeland. »White maire«. Holz mit röt- lichem Splint und schmutzig braunem Kern, von mäßiger Härte, doch feinfaserig und dicht, wird wie Eschenholz verwendet. — Stone, p. iGO, Taf. X, p. 87. Ligustrum vulgare L. Siehe Holz der Rainweide. 102. Salvadoraceeii. Dobera loranthifolia Warb. Ostafrika (Usambara). Das sehr schwere und harte, prächtig gefärbte (auf hellgelbem Grunde braun gefleckte und gestrichelte), leicht schneidbare Holz eignet sich zu den feinsten Arbeiten. — Engler, O.-Afr., p. 334. Salvadora persica L. Zahnbürstenbaum. Indien, Persien, Syrien, Arabien, Zentral-Afrika. Die ausgefransten Enden der abgeschnittenen Zweige dienen als Zahnbürsten. — Sadebeck, 1. c, p. 127. S. oleoides Dcne. Pandschab, Afghanistan. Liefert rüthches, mäßig hartes Werkholz. — Watt, Dict., VI, 2, p. 448. 103, Logauiaceeu. Stryehnos niix vomica L. Trop. Indien, namentlich Madras und Tenasserim. »Strychnin tree«. Liefert brännlichgraues, hartes, angeblich von den Termiten nicht angegangenes Werk- und Kunstholz. — Watt, Dict., VI, 3, p. 382. St. potatorum L. fil. Ostindien. Liefert hartes, dichtes Bau- und Werkholz. — Ebenda. St. Engleri Gilg. Sansibarküste, Usambara. Das hellgelbe, hell- braun punktierte und gestrichelte, sehr harte und schwere, oft prächtig gemaserte Holz mit zahlreichen »Leptom-Inseln« eignet sich nach Gilg zu den feinsten Arbeiten und zählt zu den schönsten Hölzern. — Engler, O.-Afr., p. 349. St. Volkensii Qilg. Sansibarküste. Auch das Holz dieser Art, dem der vorigen in Farbe und Zeichnung ähnlich, doch ohne mit freiem Auge sichtbare »Leptom-Inseln«. äußerst hart und ziemlich schwer, ist eines der schönsten Ostafrikas. — Engler, O.-Afr., p. 350. Fagroea fragrans Roxb. Molukken, indischer Archipel. Liefert das braune, schön gezeichnete, harte und dichte, sehr dauerhafte, von der Bohrmuschel nicht angegangene »Königsholz«, eines der wichtigsten Nutzhölzer Birmas, beim Haus- und Brückenbau, zu Werftpfählen, Boot- ankern und anderweitig verwendet. — Watt, Dict., III, p. 312. — Engler-Pr., IV, 2, p. 43. — Wiesner, I, p. 544. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 461 Nuxia floribunda Benth. Kapland. »Vlier«. > Eider«. Das gleich- mäßig und tief rötlichbraune Holz, so hart wie Buchsholz, bearbeitet sich wie dieses und eignet sich besonders für die Drechslerei. — Stone, p. 167, Taf. XI, Fig. 92. Buddleia salviaefolia Lam. Südafrika. »Saliehout«. >Umkaya«. Das rötlichbraune, sehr harte und zähe Holz dient in der Kunsttischlerei, zur Herstellung von Zähnen für Mühlenräder, von Holztypen, Jochen, findet auch beim Wagenbau Verwendung. — Stone, p. 165, Taf. XI, Fig. 91. 104. Apocynaceen. Arduina (Carissa) sinnarum A. DC. (nach Schumann in E.-Pr., IV, 2, p. 127 vielleicht nur ein Zustand von A. Carandas [L.i K. Seh.). Ostindien. Liefert hartes, glänzendes Holz für Kämme und Drechsler- waren. — Watt, Dict., II, p. 167. Plumiera articidata Vol. Guiana. »Balata blanc«. Liefert Nutz- holz. — Wiesner, I, p. 545. Gonioma Kamassi (Eckl.) Mey. Südafrika, Natal. »East-London- Boxwood«. Das gleichmäßig hellgelbe, sehr harte und dichte Holz dient als Ersatz für Buchsholz. — Stone, p. 164, Taf. X, Fig. 89. Holarrhena antidysenterica (Roxb.) Wall. Ostindien. »Kurchi bark«; »Conessi hark«. Liefert weißes, weiches, in der Drechslerei und Schnitzerei viel verwendetes Holz. — Watt, Dict., IV, p. 258. H. mitis (Vahl) R. Er. Ostindien. Das dem vorigen ähnliche Holz dient auf Ceylon zu feinen Kunstarbeiten. — Watt, 1. c, p. 259. H. Wulfenbergn Stapf. Liefert weißes, leicht schneidbares Holz zu Schnitzarbeiten. — Volkens, p. 33. Alstonia scholaris (L.) R. Br. Ostindien, bis ins tropische Australien und nach Neu-Guinea. Das weiße, weiche, sehr leichte Holz dient vor- nehmlich zu Teekisten, zu welcher Verwendung es sich sehr eignet, aber auch zu Möbeln, Särgen, Messerscheiden usw. — Watt, Dict., I, p. 199. — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVHI, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. (Refer. bei Just, 26. Jahrg. 1898, p. 123). Siehe Korkhölzer. A. spectabüis R. Br. Insel Timor, Liefert »Korkholz«. — Wiesner, I, p. 545. A. congensis Engl. Siehe Bokukaholz. Aspidosperma Quebr'acko blanco Schlecht. Siehe weißes Que- brachoholz. A. excelsum Benth. Guiana. »Paddle wood«. Liefert Nutzholz. — Wiesner, I, p. 545. A. peroba Allem. Paraguay. »Palo rosa«. Holz rötlich, rasch nach- dunkelnd, leicht, sehr verwendbar bei Bauten und in der Tischlerei. — Endlich, p. 37. 462 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Ä. Vargasii. Siehe Westindisches Buchsholz. Rauivolfia ijiebrians K. Seh. Ostafrika. Aus dem hellgrauen, etwas gelblichen Holze werden Schüsseln u. dgl. geschnitzt. — Engler, O.-Afr., p. 352. Kickxia elastica Preuß. Westafrika (Kamerun). Siehe Dinjöngo- Holz. Wrightia tinctoria (Roxb.) R. Br. Vorderindien bis Timor. Lie- fert elfenbeinweißes, hartes Holz zu Drechslerwaren und Schnitzwerk, — Watt, Dict., VI, 4, p. 317. W. tomentosa (Roxb.) Roem. et Schult. Vorderindien, Ceylon. Das gelblichweiße, mäßig harte Holz wird gleich dem vorigen verwendet. - - Watt, 1. c. 105. Asclepiadaceeu. Periploca graeca L. Mittelmeergebiet. Das zähe Holz dient zu Drechslerarbeiten. — Wiesner, I, p. 545. 106. Convolvnlaceen. Humhertia madagascariensis Lavi. (nach Baillon identisch mit Endrachium Juss.J. Madagaskar. Das gelbe, als ungewöhnlich fest geltende Holz duftet wie Sandelholz. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 23. Anmerkung. Convolvulus Scoparius L., Kanarische Inseln, und C. virgatus Webb., vielleicht auch C. floridus L. (= Rhodorrhixa florida Webb.), beide auf Teneriffa, lieferten ehemals das »Lignum Rhodii« zur Darstellung des Rosenholzöles. — Engler-Pr,, IV, 3a, p. 12 und 36. — Wiesner, I, p. 5i5. 107. Borraginaceen. Cordia abyssinica R. Br. Abessinien. »Wanza«, »Auhi«. Liefert vortreffliches Nutzholz. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 83. C. Gerascanthus Jacq. Tropisches Amerika. Liefert das braune, dunkelgezonte, mäßig harte, nach Rosen duftende »Rosenholz von Dominica«, auch Bois de Gypre, bois des roses, bois de Rhodes, Spanish Elm, »Prince-wood«, eines der besten Nutzhölzer von Ja- maika. — Wiesner, I, p. 545. — Semler, p. 697. — Stone, p. 168, Taf. XI, Fig. 93. C. alliodora (R. et Pav.) Cham. Peru und Brasilien. »Arbo del Ajo«. Liefert Nutzholz. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 83. C. Chamissoniana Steud. Brasilien. >Loro negro«. Liefert schönes nußbraunes Möbelholz von 0,810 spez. Gew. — Endlich, p. 38. C. Sebestana L. Florida, Westindien, nördl. Südamerika. Liefert eine Art Rosenholz. — Wiesner, I, p. 545. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 463 C. scabra Desf. Martinique. Desgleichen. — Ebenda. C. decandra Hook, et Arn. Chile. »Carbon«. Liefert Holzkohle, — Engler-Pr., 1. c. C. subcordata Lam. Von Ostafrika bis Neuholland und zu den Sandwichinseln. Liefert Werkholz. — Ebenda. C. Myxa L. Ägypten bis trop. Australien, auch häufig kultiviert. Liefert graues, mäßig hartes Nutzholz, auch zum Bootbau. — Watt, Dict., II, p. 564. C. Oharaf Forsk. (C. Rothii Rom. et Schult.). Ägypten, Arabien, westhches Indien. Liefert graues, dichtes, hartes Bau- und Werkholz. Watt, 1. c, p. 566. C. Macleodii (Griff.) Hook. f. et Thonis. Westl. subtrop. Himalaya. Das hellbraune, schön gezeichnete, sehr harte, zähe und elastische Holz wird hauptsächlich zu Möbeln und feineren Tischlerarbeiten verwendet. — Watt, Dict., II, p. 563. C. ohliqua Willd. und C. vestita (D C.) Clarke, beide im subtrop. westlichen Himalaya, liefern dem vorigen ähnliches Werkholz. — Watt, Dict., II, p. 565, 566. Patagonula americana L. »Ipe branco« (Brasilien). »Guayavira« (Argentinien). Liefert vorzügliches, sehr biegsames Nutzholz von 0,891 bis 0,907 spezif. Gew. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 86. — Endlich, p. 39. Ehretia abyssinica R. Br. Abessinien und Westafrika. »Kirroah« in der Tigresprache. Liefert Werkholz. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 88. Ehretia Icevis Roxb. Persien, Indien, China. Liefert Bau- und Werkholz. — Watt, Dict., HI, p. 203. 108. Verbenaceen. Citharexylu7n einer eum L., C. quadrangulare Jacq., C. caudatum L\ sämtlich im trop. Amerika, liefern sehr hartes Bauholz: »Bois de cotelet«. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 159. Äegiphila verrucosa Schau. Venezuela, Kolumbien. »Tovar«. Lie- fert Bauholz. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 165. A. martinicensis L. Brasilien. Liefert westindisches Eisenholz, »Bois Cabri«. — Semler, p. 635. — Wiesner, I, p. 546. Tectona grandis L. Siehe Teakholz. Premna tomentosa Bl. Ostindien. Auf dem Kontinente »Teligu Naura od. NagaU, auf Ceylon >Booscuru«. Wird wegen des geschätzten Holzes angepflanzt. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 170. P. Zenkeri Gurke. Westafrika (Togo). Holz weiß, mittelschwer, für Schiffsplanken, Bootsrippen, und Möbel geeignet. — Volkens, p. 35. Vitex Cienkowskyi Kotschy et Peyr. Westafrika (Togo). Holz dem der vorgenannten Art ganz gleich. — Volkens, p. 34. 464 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. V. altissima L. fil. Dekkanische Halbinseln. »Macla«, »Myrole«, auf Ceylon »Mibella«. Das graue bis olivenbraune, harte Holz von 1,008 spezif. Gew. ist eines der wertvollsten Bau- und Nutzhölzer Indiens. — Watt, Dict., IV, 4, p. 247. — Engler-Pr., IV, 3 a, p. 172. — Engler, O.-Afr., p. 353. V. peduncularis Wall. Ostindien. Liefert rötlichgraues, schweres und hartes Nutzholz. — Watt, Dict, VI, 4, p. 250. V. pubescens Vahl. Trop. Asien. Liefert sehr hartes Nutzholz. — Wiesner, I, p. 546. V. lignum vitce Ä. Cunn. Australien, Neuseeland. Liefert wert- volles Holz. — Engler-Pr., IV, 3a, p. 172. V. littoralis Ä. Cunn. Liefert das dunkelbraune, als mäßig hart aber außerordentlich dauerhaft bezeichnete, in seiner Heimat für Bahn- schwellen, Pfosten und Tragpfeiler allen anderen vorgezogene, auch zu Schiffsrahmen verwendete und als »Neuseeländisches Teak« bezeichnete Puririholz. — Semler, p. 690. — Stone, p. 172, Taf. XI, Fig. 95. V. geniculata Blanco. Philippinen. Liefert ein geschätztes, stroh- gelbes, schweres Nutzholz, »Molaveholz«. — Semler, p. 685. Gmelina arborea L. Vorderindien. »Goomar-Tek«, >Pedda Gomra«, »Gumaldi«. Das gelblich- oder rötlich weiße, glattfaserige, glänzende, weiche, aber feste Holz, leicht und gut zu bearbeiten, ist eines der ge- schätztesten und vielseitigst verwendeten Nutzhölzer Indiens, in seiner außerordentlichen Dauerhaftigkeit nach Roxburgh sogar dem ähnlichen Teakholze überlegen. — Watt, Dict., III, p. 515. — Engler-Pr., IV, 3 a, p. 173. G. Leichhardtii Benth. Australien. (Tectona australis Hill.?). Ostaustralien. Liefert angeblich das australische >Beech- oder »White- Beech«-Holz von Neu-Süd- Wales. — 0. Blank, australisches Hartholz (Nach G. Scott) Hamburg, p. 8. — Vergl. auch Wiesner, I, p. 546. Ävicennia offwinalis L. Trop. Ostafrika, Asien, Australien. Das prachtvoll gefärbte, auf hellviolettem Grunde dunkler gezeichnete, sehr harte und schwere Holz eignet sich zu verschiedenen Gebrauchszwecken. — Engler, O.-Afr., p. 354. — »Api-Api« (Wiesner, I, p. 546). — »White Mangrove« (Watt, Dict., I, p. 360). 109. Scrophulariaceen. Pauloivnia tomentosa K. Koch (P. imperialis S. et Z.). Japan. >Kiri«. Das schöne, außerordentlich leichte und leicht zu bearbeitende Holz ward vielseitigst verwendet, insbesondere zu allen Arten von Möbeln, Kassetten, Drechslerwaren und Schnitzereien, auch in der Marqueterie. — Exner,p.82. — Kawai,p.113. — Mayr,Wald-u.Parkb.,Taf.XIX,Fig.38. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. x 465 P. Fortunei Hemsley. China, Japan. Liefert das leichte, angenehm duftende »Wutungholz«, das in China u. a. auch bei Bauten und zu Särgen verwendet wird, in Japan ausschüeßlich Schuhsockel und San- dalen liefert. — Notizbl. bot. Gart. u. Mus. Berlin, II, p. 386. Wightia gigantea Wall. Östl. Himalaya. Aus dem w^eißen, weichen und leichten Holze werden buddhistische Idole geschnitzt. — A\'att, Dict., VI, 4, p. 208. • 110. Bignoniaceeu. Clytostoma noterophüum (MaH.) B. et K. Seh. Brasilien. Die krebsroten Zweige werden als Päo de Camerao zu Spazierstücken benutzt. — Engler-Pr., Nachträge, p. 302. Millingtonia hortensis L. f. (Bignoma suherosa Boxh.) Awä, Tenasserim, durch Kultur in den Tropen weit verbreitet. >Indian Cork tree«. Das gelblichweiße, weiche, sehr politurfähige Holz dient zu Möbeln und Verzierungen. — Watt, Dict., V, p. 247. Jaearanda Juss. Unter den etwa 30 (von den Bermudainseln bis Brasilien verbreiteten Arten sollen sich einige Stammpflanzen des zu Mö- beln hochgeschätzten Jaearanda- oder Palisanderholzes befinden. — Engler-Pr., IV, 3b, p. 209. Siehe auch unter Papilionaten, Machae- rhü)t (p. 406) und Palisanderholz. Catalpa speciosa Warde?: Westliche Catalpa. Mittlere und süd- liche Ver. Staaten. »Catalpa«. Liefert vielseitigst verwendetes Nutzholz, insbesondere äußerst dauerhafte Bahnschwellen. — Mayr, N.-Am.; p. 180. — Semler, p. 562. — Mayr, Wald- u. Parkb., Taf. XVI, Fig. 26. Tahebuia pentaphylla Hemsl. Weslindien. »Zapatero«, »White Cedar« (Bermuda), »White wood« (Brasil.), »Roblo blanco« (Kuba). »Poi- rier de la Martinique«. Liefert ein hellgelbes bis braunes, sehr hartes »West Indian Boxwood«. — ■ Ridley, H. N., Bull, niisc. inform. Kew, 1904, p. 11. — Stone, p. 169, Taf. XH, Fig. 105. Tecoma Leucoxylon (L.) Mart. Siehe Grünes Ebenholz. T. Ip6 Mart. Südbrasilien, Paraguay, Uruguay, Argentinien. »Tayi pichal« oder »Lapacho Crespo«. Liefert vorzügliches Nutzholz, dessen gelbes Sägemehl Wasser rötet, — Endlich, p. 40. Tecomclla imdulata (Sm.) Seem. Westliches Indien, Beludschistan, Arabien. Das graue oder gelblichbraune, hellgestreifte, zähe, dichte und dauerhafte Kernholz ist zu Möbeln und Schnitzarbeiten sehr geschätzt. — Watt, Dict., VI, 4, p. 1. Dolichand?-one longissima (Lour.) K. Seh. (D. Rheedii Seem., Sjja- thodea longiflora Vent.}. Malabar bis Neu-Guinea. Gilt als eine Stamm- pflanze des Pferdefleischholzes. — Wiesner, I, p. 545. Wiesner, liohsioffe II. Baid. 3. Aufl. 30 466 Sechzehnter Abschnitt, Hölzer. D. at?'ovirens (Benth.) K. Seh. (D. falcata Wall.). Vorderindien. Liefert weißliches, hartes, glattfaseriges, ein glänzendes Aussehen er- haltendes Bau- und Werkholz. — Watt, Dict., III, p. 174. D. stipidata Benth. Burma und Andamanen. Liefert im Kerne orangerotes, schön gezeichnetes, hartes Nutzholz. — Watt, Dict., III, p. 1 74. Stereospermimi ehelonioides (L. fil.) DC. Vorderindien, Ceylon, Sunda-Inseln. Liefert rötlichbraunes oder orangefarbiges, weiches, aber elastisches und dauerhaftes Holz zu Bauzwecken, Teekisten und Luxus- waren. — Watt, Dict., VI, 3, p. 366. 8t. dentatum A. Rieh. Abessinien bis Usambara. »Mkande«. Das intensiv hellgelbe, feinwellig gezonte, sehr harte und schwere Holz dient zu Bauzwecken. — Engler, O.-Afr., p. 355. 8t. suaveolens (Roxb.) DC. Ostindien. Das harte, sehr dauerhafte Holz mit gelblichbraunem Kern wird zu Bauzwecken hoch geschätzt, liefert auch vortreffliche Kohle. — Watt, Dict., VI, 3, p. 367, 8t. xylocarpuni Wight. Dekkan. Das harte, zähe, elastische, im Kerne braune, harzreiche Holz findet in der Kunsttischlerei Verwendung. — Watt, 1. c. Kigelia aethiopica Dcne. Ostafrika, »Nlandi«. Liefert Bauholz. Gurke und Volkens in Notizbl. bot. Gart. u. Mus. Berlin, II, 1897, Nr. 1 1. 111. Columelliaceeu. Columellia ohlonga Ruix et Pav. (C. sericea H. B. K., C. arbores- cens Fers.). Peru bis Kolumbien. Liefert sehr hartes Nutz- und Brenn- holz. — Engler-Pr., IV, 3b, p, 188, 112. Rubiaceen. ChimarrMs cymosa Jaeq. Westindien. Das Holz ist zu Möbeln sehr gesucht. — Wiesner, I, p, 544, Wendlandia exserta DC. Tropischer Himalaya. Liefert rötlich- braunes, sehr hartes, dichtes, zähes Bau- und Werkholz. — Watt, Dict., VI, 4, p. 302. W. montana (Roth) K. Seh. (W. Notoniana Wall.). Vorderindien. (Dekkan.) Liefert dem vorigen ähnliches Nutzholz. — Ebenda. Hymenodietyon exeelsum Wall. (H. Ilorsfieldü Miq. , Kurria Höchst.). Westlicher Himalaya. »Blendreng«. Das dichte Holz von heller Mahagonifarbe wird zu landwirtschaftlichen Geräten, Schäften, Spiel- waren u. dgl. verarbeitet. — Watt, 1. c. , p. 349. — Wies n er, I, p. 544. Crossopteryx afrieana (Wint.) K. Sehum. Westafrika (Togo). Liefert eines der besten Nutzhölzer der Kolonie, hellbraun, sehr hart und schwer, von den Eingeborenen zu Weberschiffchen verarbeitet. — Volkens, p. 39, Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 467 Exostema floribundum (Siv.) Born, et Schult. Weslindien. »Bois labac«. Liefert Nutzholz. — Wiesner, I, p. 543. Adina cordifoHa (Willd.) Hook. fd. Vorderindien. Das gelbe, mäßig harte, dauerhafte, sehr politurfähige Holz findet ausgedehnte Ver- wendung zu Bauten und Möbeln, Ackergeräten usw. — Watt, Dict, I, p. H 4. A. macrophylla (Lepr. et Guill.J K. Schum. Kamerun, Ober-Guinea. Das weißgelbe Holz eignet sich zu Bauten und Möbeln. — Gilg, p. 131. A. microcephala Hiern. Westafrika (Togo). Holz gleich dem von Crossopteryx africana (siehe oben), frisch von eigentümlichem Dufte, sich fettig anfühlend. — Volke ns, p. 40. Mitragyne parvifolia Korth. Vorder- und Hinterindien, malayischer Archipel, Kaiser Wilhelmsland. — Das lichtbraune, mäßig harte, leicht zu bearbeitende, gut politurfähige und im Trockenen dauerhafte Holz wird vielfach benutzt. — Watt, Dict., VI, 3, p. 360. M.inermis (Willd.) K. Seh. Tropisches Westafrika. »Intyü«, »Shero«. Liefert gelblichweißes, gutes Bau- und Möbelholz. — Engler-Pr., IV, 4, p. 56. M. macrophylla Hiern. Westafrika (Togo, Kongogebiet). »Vuku« (Kongo -Museum). Liefert hellfarbiges, vortreffliches Nutzholz. — Vol- kens, p. 40. M. africana Krth. Westafrika (Togo). Liefert termitenfestes, hartes Bauholz, auch für Hüttentüren. — Volkens, p. 40. Anmerkung. Das Holz der Mitragynearten, die alle wasserreichen Boden bevorzugen, steht bei vielen Völkern des äquatorialen Afrika in hohem Ansehen, da es trotz seiner Härte sich leicht schneiden läßt und auch unter Wasser ausdauert. — Volkens, p. 40. Nauclea grandifolia Bl. Java. Liefert rotes, festes Werkholz, »Galeh« der Sundanesen, »Ati« der Malayen. — Wiesner, I, p. 544. — Engler-Pr., IV, 4, p. 58. Auch das harte, zähe und feste Wurzel- holz dieser und anderer Arten der Gattung wird verarbeitet. — Wies- ner, 1. c. Sarcocephalus cordatus (Roxb.) Miq. Ceylon, Malakka, malayischer Archipel, Nordaustralien. Liefert Holz zu Teekisten. • — Lewis in Tropic. Agriculturist, XVIH, Nr. 5, Nov. 1898, p. 307 ff. S. Trilesii Pierre. Siehe Bilingaholz. Antltocephalus Cadamba (Roxb.) Miq. Ostindien, auch kultiviert. Liefert gelblichweißes, weiches Holz zu Bauzwecken und Teekisten. — Watt, Dict., I, p. 266. Chomelia nigrescens (Hook, f.) K. Seh. Usambara, Gebiet des KiHmandscharo. Liefert hellgelbes, bräunlich gezontes, sehr hartes und schweres, sehr wertvolles, vielseitig verwendbares Nutzholz. — Engler, O.-Afr., p. 356. 30* 468 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Burchellia biibaUna B. Br. Kapland. Liefert das harte »Büffel- holz«. — Engler-Pr., IV, 4, p. 15 u. 74. Randia dumetorum (Retx.) Lam. Abessinien, Vorderindien, südl. China, Sunda-Inseln. Liefert weißes bis lichtbraunes Nutzholz. — Watt, Dict., VI, p. 391. Gardenia gummifera L. f. Vorderindien. Das gelblichweiße, harte Holz kann als Ersatz des Buchsbaumholzes dienen. — Watt, Dict., 111, p. 481. Bosoqueria laUfoUa (Lam.) Rom. et Schidt. Von Brasilien bis Venezuela, Neu-Granada und Trinidad verbreitet. »Brasilianische Eiche?. Das Holz liefert die »Brazilian oak Walking sticks«. — Ridley, H. N., Bull. misc. inform. Kew, 1904, p. 9. Genipa americana L. Südamerika, Antillen. Liefert IIolz zu Ge- wehrschäften. — Wiesner, I, p. 544. Oxyanthus speciosus P. DC. Ostafrika (Usambara). »Msala«. Liefert vielseitig verwendbares Nutzholz. — Mismahl im »Tropen- pflanzer«, V, 1901, p. 429 ff. Plectronia didynia (Roxh.) Krx. Vorderindien, Malakka, China Liefert Werkholz. — Watt, Dict, VI, p. 146. Craterispermuvi montanum Hiei'n. Set. Thome. »Macambrara«. Das Holz, von 0,70 spezif. Gew., dient beim Haus- und Wagenbau und in der Tischlerei. — Ad. F. Moller im »Tropenpflanzer«, VI, 1902, p. 541. Erithalis fruticosa L. Antillen. Liefert eine Art »Zitronenholz«. — Engler-Pr., IV, 4, p. 15, 101. Ixora ferrea (Jacq.) Benth. (Siderodendro7i triflorum Vahl). An- tillen. »Ilackia«, Lignum vitae«. Liefert das braune, heller und dunkler gezonte, sehr harte Westindische Eisenholz oder Eisenholz von Mar- tinique, das bei der Bearbeitung nach Tuberosen duften soll.. — Eng- ler-Pr., IV, 4, p. 15 u. 107. — Semler, p. 635. — Stone, p. 142, Taf. IX, Fig. 78. 113. Caprifoliaceen. Sambucus nigi'a L. Siehe HoUunderholz. Vihurnuni Lantana L. Siehe Holz des Wolligen Schneeballes. F. Opulus L. Siehe Holz des gemeinen Schneeballes. V. erubescens Wall. Vorderindien, Ceylon. Das rötliche, sehr harte Holz dient beim Hausbau, kann auch als Ersatz für Buchsholz benutzt werden. — Watt, Dict, VI, 4, p. 233. Lonicera JCylosteum L. Siehe Beinholz. 114. Compositen. Vernonia senegalensis Less. Westafrika. Holz leicht bräunlich, ziemlich dicht, mittelschwer, gut schneidbar. Zweige und Wurzeln des Baumes dienen als Zahnbürsten. — Volkens, p. 41. , Sechzelmter Abschnitt. Hölzer. 469 Tarchonanihus campkoratus L. Südafrika; in Usambara »Mzeza«. Das leuchtend hellgelbe, dunkelbraun gezonte, auffallend harte und ziemlich schwere Holz ist verschiedentlich verwendbar, u. a. auch zu musikalischen Instrumenten. — Engler, O.-Afr., p. 358. — Engler-Pr., IV, 5, p. 17i. Olearia argophylla F. v. Miiell. (Oryhia arg. Cass.). Liefert das australische Bisamholz, »Muskwood«, — Wiesner, I, p. 547. Moquinia polymoi'pha DC. Brasilien, Montevideo. »Tatane mo- roti«, »Cambrara«. Liefert festes, dauerhaftes, auch gut brennendes Holz. — Endlich, p. 43. Nachträge. 1. Über das im V. Kapitel, pp. 349 und 355 unter dem Namen Beht- a-barra erwähnte, angeblich von der Westküste Afrikas in den Handel gebrachte Holz, das sehr fest und zäh, in der Färbung dunklem Nuß- holze ähnlich und sehr politurfähig sein soll (siehe Just, Botan. Jahres- ber. 9 (] 88 1 ) I, p. 121, Ref. Nr. 1 87), konnte Näheres nicht ermittelt werden. 2. Außer den im vorstehenden Verzeichnisse erwähnten farbigen Holzbildern aus Mayr, Wald- und Parkbäume, finden sich dort solche Abbildungen auch zu folgenden Arten: p. 387, Cinnamomum Camphora (Taf XVI, Fig. 28); p. 394, Pnmus serotina (Taf XIX, Fig. 40); p. 404, Cladrastis amurensis (Taf XVII, Fig. 31); p. 409, Phellodendron amu- rense (Taf XIX, Fig. 39); p. 427, Hovenia dulcis (Taf XVII, Fig. 32). 3. Der p. 362 erwähnten nicht eingesehenen fremdsprachigen Lite- ratur ist noch beizufügen: Record, S. J., Identification of tlie economic woods of the United States. New- York, 1912. VII. Spezielle Betrachtung der wichtigsten Nutzhölzer. I. Nadelhölzer^). Über den Bau des Holzkörpers der Nadelbäume (Koniferen) und des diesem ähnlichen der Ginkgoaceen wurde das wichtigste schon in den 1) Vgl. hierzu: Nakamura, Über den anatomischen Bau des Holzes der wich- tigsten japanischen Koniferen. Unters, forstbot. Inst. München 3, p. 17 (1883); Mayr, H., Die Waldungen von Nordamerika, p. 424 (1890) und Fremdländische Wald- und Parkbäume für Europa, p. 240 u. f. {1906, mit z. T. farbigen Habitusbildern); Gothan, Zur Anatomie lebender und fossiler Gymnospermenhölzer. Abhandl. Kgl. Preuß. geol. Landesanstalt, Neue Folge, Heft 44 (1905); Tassi, Richerche comparate sul tessuto midollare delie conifere etc. Bull, del laborat. et orto bot. R. universitä di Siena, 1906 (mit ausführlicher Literaturübersichl); Burgerstein, Ber. deutsch. Bot. Ges., Bd. 24, p. 194 u. 295 (1906) u. Vergleichende Anatomie des Holzes der Koniferen, in Wiesner-Festschrift, p. 101 — 112 (1908); Rattinger, Nutzhölzer der Vereinigten Staaten, I. Teil, Nadelhölzer. Speziell für den Holzhandel bearbeitet. Wiesbaden, Forstbureau Silva (1910); Fujioka, M., Studien über den anatomischen Bau des Holzes der Japan. Nadelbäume, Journ. of the Coli, of Agricult., Imp. University of Tokyo, Vol. IV, Nr. 4. Mit 84 mikrophotographischen Abbildungen (1913). 470 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. einleitenden Kapiteln dieses Abschnittes mitgeteilt. Als allgemeine Eigen- tümlichkeiten, die diese Hölzer von allen technisch wichtigen dikotyler Bäume und Sträucher initerscheiden, seien hier nochmals besonders her- vorgehoben : 1 . Der vollständige Mangel an Gefäßen (siehe pp. 285, 289). Er be- dingt im Früh- wie im Spätholze die für die Betrachtung mit unbe- waffnetem Auge gleichmäßig dichte, d. h. nicht längsfurchige oder rinnige, also nicht »nadelrissige« Beschaffenheit der Längsschnittflächeni), für die Lupenbetrachtung die gleichmäßig poröse Erscheinung des Querschnitts- bildes. Nur bei den Fichten, Lärchen, Kiefern imd der Douglastanne biklen die in den Holzsträngen, somit in der Längsrichtung des Holz- körpers verlaufenden Harzgänge (s. jjp. 300, 313) im Querschnitte des letzteren einzelne weitere Poren. Diese, als solche erst mit der Lupe erkennbar, erscheinen dem freien Auge als mein' oder minder deutliche (meist im Spätholze liegende) Pünktchen, denen auf Längsschnittflächen feine Streifchen entsprechen 2). 2. Die große Deutlichkeit der Jahresringe. Sie beruht auf dem meist sehr erheblichen Dichtenunterschiede zwischen dem Früh- und dem Spätholze (siehe p. 281, Figg. 94, 95). Das letztere bildet entweder beider- seits scharf abgegrenzte Zonen von dunklerer Färbung oder erscheint in solcher doch nach außen, d. h. gegen das Frühholz des nächst jüngeren Jahresringes, scharf abgesetzt. 3. Die Unkenntlichkeit der Markstrahlen (siehe p. 306). Diese sind mit unbewaffnetem Auge weder im Querschnitt noch im tangentialen Längsschnitt des Holzkörpers wahrzunehmen. — Unter dem Mikroskope ist für das Querschnittsbild der Nadel- hölzer charakteristisch die Ordnung der Zellen — Trache'iden 3) ohne oder mit spärlichem, vereinzeltem Stangparenchym — in radiale Reihen, eine Regelmäßigkeit, die nur dort eine Unterbrechung erleidet, wo Harzgänge die Holzstränge durchziehen (vgl. Figg. 94, 93). Im radialen Längsschnitt erscheinen auf den radialen, der Schnittrichtung parallelen Tracheiden- M'änden (zwischen denen die angeschnittenen tangentialen schmale parallele Streifen bilden) die kreisförmigen Hoftüpfel, in der Breite der Wand meist nur einer, seltener je zwei, nur bei Sequoia, Taxodium und Äraucaria auch je drei bis vier (vgl. z. B. Fig. 92 u. 122). Im Frühholze 1) Nur bei den Hölzern von Sequoia sempervirens (»Red-wood«) und Taxo- dium distiehum (»Bald Cypreß«) kann die ungewöhnliche Weite der Tracheiden schon für das freie Auge eine feine >Nadelrissigkeit« der Längsschnittflächen verursachen. 2) Um diese in jedem Falle deutlich wahrnehmen zu können, muß die sorg- fältig hergestellte Längsschnittfläche derart gegen das einfallende Licht geneigt wer- den, daß dieses sie voll bestreicht. 3) Gothan (1. c.) nennt sie »Hydrosterei'den«, Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 471 groß, mit runder oder elliptischer Pore, werden die Tüi)f(>l im Spätholze kleiner und zeigen hier schief-spaltenfiirmige, oft sehr steile und enge Poren (siehe Fig. 92). hu radialen Längsschnitt ist ]»esonders das Bild der Markstrahlen zu beachten; es läßt erkennen, ob der Markstrahl nur aus Parenchym oder auch aus Tracheiden — >Quertracheiden«, »Strahl- tracheiden« — besteht und welcher Art die auf den Kreuzungsfeldern erscheinende Tüpfelung zwischen ersterem und den Holzstrang-Tracheiden oder »Längstracheiden« ist'). hii tangentialen Längsschnitte zeigt sich die Ein- oder Mehrschichtig- keil sowie die Höhe der Markstrahlen und ist auch das Vorhandensein oder Fehlen von Hoftüpfeln auf den zur Schnittrichtung parallelen Tangential wänden der äußeren Spätholztracheiden festzustellen. Die an- geschnittenen Radialwände der Tracheiden biklen parallele, die Markstrahlen einschließende Streifen mit oft zahlreichen durchschnittenen Hoftüpfeln (vgl. Figg. 89, 125, 126). Das Vorhandensein oder Fehlen der Harzgänge 2), im ersten Falle auch die Beschaffenheit der jene umgebenden Zellen, der Anteil des Strangparenchyms am Aufl)au der Holzstränge, der Bau der Markstrahlen, die Verteilung, unter Umständen auch die feinere Struktur der Hoftüpfel der Tracheiden und die Tüpfelung der letzteren gegen die Parenchym- zellen der Markstrahlen l)ieten die wesentlichsten Merkmale zur Unter- scheidung der Hölzer der Nadelbäume nach Gattungen und Arten. Da- eeo-en haben die Ausmaße der Elemente, die Anzahl der Zellreihen in den einzelnen Markstrahlen sowie die Menge der letzteren, auf der 1) Unter »Kreuzungsfeldern< sind im radialen Längsschnitteines Nadelholzes die- jenigen Wandstellen zu verstehen, die für Markstrahlzellen und diesen anliegende Längstracheiden gemeinsam sind (siehe Burgerstein, Vergl. Anat., I.e., p. 103). — Vgl. ferner zu obigem u. a. auch Kleeberg, Die Markstrahlen der Koniferen, in Bot. Zeitg. 1885, Nr. 43, p. 673 u. Gothan, 1. c, p. 43 u. f., Figg. 7 u. 8. — Thomp- son, \V. P., Origin of ray tracheids in the Coniferae. Bot. Gaz., L., p. 101 — 116 (1910). Refer. Bot. Zentralbl., 116, p. 611 (onghsch). 2) Zuweilen treten bei Nadelbäumen, deren Holz normalerweise keine Harz- gänge enthält, hier dennoch solche als pathologische Erscheinung auf, und zwar meist im Frühholze in Wundparenchym, das an die Stelle durch Spätfrost ge- töteter junger Holzzellen getreten ist (daher »traumatische« Harzgänge). Vgl. R. Hartig in Forstlich -naturwissenschaftl. Zeitschr., IV. Jahrg., 1895, p. 1 — 8. Übrigens führt in Nadelhölzern anzutreffendes (ob stets durch Frostwirkung ent- standenes?) Wundparenchym nicht immer Harzgänge und kann dann auffallend an die p. 309 beschriebenen »Markflecke« von Laul)hölzern erinnern (Wilhelm). Hier möge noch hervorgehoben sein, daß das Fehlen von Harzgängen selbst- verständlich nicht gleichbedeutend zu sein braucht mit mangelndem Harzgehalt. Harz ist in solchem Falle oft reichlich im Parenchym und selbst in den Tracheiden des Kernholzes vorhanden und bedingt die bei vielen dieser Hölzer, z. B. denen der Ciipressineen, oft sehr charakteristischen Düfte. 472 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Flächeneinheit der Tangentlalansicht des Holzkürpers liestimmt, nur relative Bedeutung. Sie wechseln auch bei der nämlichen Holzart sehr, je nachdem das untersuchte Stück dem Stamme oder einem Aste oder einer AVurzel entnommen war , je nachdem es aus den äußeren oder inneren Schichten dieser Teile stammte, nach dem Alter der letzteren überhaupt und nach dem Standorte des Baumes. Man wird diese »rela- tiven« Merkmale daher nur mit Vorsicht, unter Zugrundelegung eines mügiichst reichhaltigen Untersuchungsmateriales und mit Beachtung aller Nebenumstände benutzen dürfen ^j. Übersicht der hier beschriebenen Hölzer von JJadelbäumeu nach nükrosliopischen Merkmalen 2). I. Sämtliche oder doch die Mehrzahl der Tracheiden und jedenfalls die des Frühholzes ohne schraubig verlaufende Verdickungsleistch(ni d<^r Innenwand. A) Harzgänge fehlen. Älarkstrahlen typisch einschichtig. !. Die Kanten der meisten Markstrahlen werden von (glattwan- digen) Tracheiden gebildet. Scheiben der Schließhäute in den Hoftüpfelpaaren der Holzstrang- Trache'iden zierlich gelappt: Echte Zedern hölzer (Cedrus spec). 2. Die Markstrahlen bestehen nur aus Parenchym. a) Strangparenchym (siehe p. 293) höchst spärlich, nur an der Außengrenze des Spätholzes (siehe Fig. 1 1 6) oder ganz fehlend. aa) Wände der Markstrahlzellen derb, deutlich und reichlich getüpfelt (»Abietineentüpfelung«, siehe Fig. 92), Hof- tüpfel der Holzstrang -Tracheiden einander nicht be- rührend: Tannenhölzer (Abies spec). bb) Wände der Älarkstrahlzellen dünn, ohne deutliche Tüpfe- lung. Hoftüpfel der Holzstrang- Tracheiden einander meist berührend und oft gegenseitig abflachend (siehe Fig. i 23), nicht selten zu zwei bis drei nebeneinander: Hölzer von Schmucklannen (Araucariaceae). \) Vgl. hierzu: G. Kraus, Zur Diagnostik des Koniferenholzes, in Beiträgen zur Kenntnis fossiler Hölzer (Abhandlungen der Naturforsch. Gesellsch. zu Halle, Bd. XVI, 1882); E. Schnitze, Über die Größe der Holzzellen bei Laub- und Nadel- hölzern, Dissertation, Halle, 1882; B. Essner, Über den diagnostischen Wert der Anzahl und Höhe der Markstrahlen bei den Koniferen, in Abhandl. d. Naturf. Gesellsch. zu Halle, Bd. 14, 1882; Gothan, 1. c, p. 30 u. f. (1905). 2) Vgl. hierzu auch Gothan, 1. c, p. 98 (1905); Tassi, I.e., p. 92 (1906); Burgerstein, Wiesner-Festschrift, p. 101 (1908). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 473 b) Strangparenchym reichlicher, vorwiegend im Spälholze, im Kernholze oft gefärbten Inhalt führend: Hülzer von Taxo- dieen, Cupressineen und Podocarpusarten '). B) Harzgänge sind sowohl in den Holzsträngen als auch in einzelnen (mehrschichtigen) Markstrahlen vorhanden. In sämtlichen Mark- strahlen mindestens an den Kanten Tracheiden. 1. Epithelzellen der Harzgänge (siehe p. -^96; Fig. Uö) relativ groß, dünnwandig. Tüpfel zwischen den Parenchymzellen der Mark- strahlen und den Tracheiden der Holzslränge meist ansehnlich und den größeren bis grüßten Teil der gemeinsamen Scheide- wand einnehmend: Kiefernhölzer (Pinus spec.)"^]. 2. Epithelzellen der Harzgänge relativ klein, meist dickwandig (siehe Fig. I 13). Tüpfel zwischen den Parenchymzellen der Markstrahlen und den Tracheiden der Ilolzstränge klein: Fich- ten- und Lärchenhölzer (Picea spec. und Larix spec). II. Sämtliche oder doch die Frühholz-Tracheiden mit deutlichen, schrau- big verlaufenden Verdickungsleistchen der Innenwand (vgl. Figg. 89, M7, 126). A) Harzgänge fehlen. Alle Markstrahlen einschichtig und ohne Tracheiden: Eibenhölzer (Taxus spec). B) Harzgänge sind in den Ilolzsträngen sowie in einzelnen mehrschich- tigen Markstrahlen vorhanden. In allen Markstrahlen wenigstens an den Kanten Tracheiden: Holz der Douglastanne (Pseudotsuga Douglasii Carr.J. Über die Unterscheidung von Koniferenhölzern nach äußeren .Merkmalen vergleiche man auch die unten angeführten Zusammen- stellungen 3). 1. Tannenholz. Die Gemeine Tanne oder Weißtanne, Abies pectinata [A. alba Miller) ist von den Pyrenäen bis nach Kleinasien und vom Südrandc des Harzes ^) Die Hölzer dieser drei Gruppen von Nadelbäumen sind zum größten Teile so übereinstimmend gebaut, daß ihre mikroskopische Untersclieidung nach Gattungen sch^Yierig, ja oft unmöglich wird. Vgl. auch Burgerstein, Berichte deutsch. Bot. Ges., 24 (1906), p. 199 u. Wiesner-Festschrift, p. 102. 2) Nur die hier nicht in Betracht kommenden Hölzer einiger nordamerikanischer und asiatischer Kiefernarten (der Balfouria- und Parrya-Föhren Mayrs) haben im Markstrahlparenchym Abietinecntüpfelung. 3) Hanausek, T. F., Nutzhölzer (Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfs- wissenschaften von 0. Luegcr, Stuttgart und Leipzig 1897). — Hartig, R., Unter- scheidungsmerkmale der wichtigeren in Deutschland wachsenden Hölzer. IV. Aufl., München, 1898. — Piccioli, L., I caratteri per distinguere il legno delle Conifere, Milano, 1904. — Rattinger, 1. c, p. 41 (1910). 474 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. bis nach Sizilien verbreitet, auch west- und nordwärts dieses Gebietes noch mit Erfolg angepflanzt. Holz 1) gell )lich weiß, oft mit rötlichem Tone, namentlich in den scharf hervortretenden Spätholzzonen. Normal ohne Ilarzausscheidung und (im gesunden Zustande) ohne gefärbten Kern. Weich, leicht, sehr leicht- und glattspaltig, sehr elastisch, wenig biegsam, mäßig schwindend, von mittlerer Dauer 2). Spezifisches Trockengewicht im Durchschnitt ganzer Bestände 0,45 bis 0,45^). Mikroskopischer Charak- ter: Ohne Harzgünge (s. Fig. 94). Strangparenchymsehr spärlich, nur an der Außengrenze des Späthol- zes ^). Markstrahlen (vgl. Fig. 90 und 112) typisch einschichtig, nur aus Parenchymzellen bestehend, eine bis vierzig (häufig über 1 0) Zellreihen hoch. Trache'iden gegen jede zende Markstrahlzelle mit je einem bis mehreren, rundlichen Wand- tüpfeln, diese im Frühholze in nur geringem Grade, im Spätholze sehr deutlich als Hoftüpfel ausgebildet, hier mit enger, dort mit viel brei- terer, schief gestellter Tüpfelpore. Die entsprechenden (»korrespon- dierenden«) der zahlreichen Wand- tüpfel der Markstrahlzellen jenen an Größe gleich (»Abietineentüpfe- lung«). In einzelnen Markstrahl- zellen ab und zu Kristalle von Kalziumoxalat, zuweilen auch gelb- licher bis rotbrauner Inhalt. Holzstrang- angren- Fig. 112. Tangentialschnittsansicht aus Spätholz der Weißtanne, Ahies pectinata DC, 400/1. Zwischen den Tracheiden a, 6 ein einschichtiger Markstrahl aus 8 Zellen (bez. Zellreihen), in 1 und 6 einfach getüpfelte Querwände, hei x Tüpfel zwischen Mark- strahlzellen und Tracheiden, tu Radialwände der letzteren, in diesen (rechts) durchschnittene Hof- tnpfelpaaie, auf der tangentialen Rückwand von 6 die Hoftüpfel h. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) \) Vgl. die Abbildung 41 bei Mayr, Wald- u. Parkbäume, p. 241. 2) Die Angaben über die technischen Eigenschaften unserer einheimischen Nutzhölzer und — sofern nicht andere Quellen genannt sind — auch über das spezi- fische Lufttrockengewicht stammen aus Hempel u. Wilhelm, Die Bäume und Sträucher des Waldes, Wien und Olmütz 1889—1899. 3) Rob. Hartig, Das Holz der deutschen Nadelwaldbäume, 1885, p. 29 u. 94. 4) Vgl. hierzu Kny, L., Verteilung des Holzparenchyms bei Abics pectinata DC. (Ann. du Jard. bot. de Buitenzorg, III. Supplem. Treub-Festschrift, 2, p. 643—648. 1910). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 475 Vielseitis; verwendetes Bau- und Werkholz. 'O Das Holz anderer Tannenarten, so z. B. das der im Kaukasus hei- mischen Nordmanns-Tanne, Abies Nordmanniana Spach, der sibirischen Pechtanne, Abies Pichta Forb., der japanischen Woißtanne, Abies firma Sieb, et Zucc. [»3Io7m«) ist, soweit die Untersuchungen reichen, von dem der gemeinen Tanne anatomisch nicht verschieden'). 2. Das Holz der Libauou-Zeder. Die Libanon- Zeder, Cedrus Libani Bari'., hat ihre Heimat am Libanon, auf den Gebirgen Kleinasicns und auf Zypern. Holz im Splint etwas rötlich, im Kerne hell gelbbraun, mit scharfhervortretenden, oft welligen Spätholzzonen, auf der frischen Schnittfläche von starkem, eigen- tümlich aromatischem Dufte. Mikroskopischer Charakter. Scheiben der Schließhäute in den Hoftüpfelpaaren der Holzstrang - Trache'iden zierlich gelappt (vgl. Fig. 7ö D). Ohne Harzgänge. Strangparenchym spärlich, nur an der Außen - grenze des Spätholzes. Alle Markstrahlen einschichtig, ihre Kanten stellenweise von glattwandigen, ringsum behüft getüpfelten Trache'iden (Quertracheiden, StrahltrachcTden) gebildet. Parenchymzellen der Mark- strahlen mit zahlreiclien, einfachen Wandtüpfeln, welchen in den Wänden der angrenzenden Holzstrang -Tracheklon kleine, im Frühhcilze nur schmal oder undeutlich behöftf Tüpfel entsjn-echen. — Manche Spät- holztracheidon und Markstralilzellen des Kernholzes teilweise oder ganz mit Harz erfüllt. Dieses von alters her berühmte, äiißerst zähe und dauerhafte Holz kommt heute wohl nur selten auf den Markt^). Mehr Bedeutung für diesen dürfte das dem vorstehend beschriebenen gleich gebaute, doch im Kerne dunklere(?) Holz der Atlas-Zeder (»Cedre de Batna'<), Cedrus atlantica Man. vom Atlasgebirge gewinnen (deren Bestände in Algerien 35 000 ha bedecken sollen 3). Von dem vortretflichen, im Kerne gelb- lichbraunen Holze der Himalaja-Zeder, C. Deodara Loud. mit 43,1 spezifischem Gewicht gibt Mayr eine farbige Abbildung ^). Die vielen »Zedernhölzer« des Handels stammen von anderen Nadel- und selbst von Laubbäumen ab. 1) Vgl. auch Schröder, Das Holz der Koniferen, Dresden, 1872, p. 60, — Nach Fujioka (1. c, p. 219 u. 231) ist das Holz von Abies firma in den Markstrahlzellen sehr reich an Kalziumoxalat-Kristallen. 2) Exner-Marchet, Holzhandel und Holzindustrie der Ostseeländer, p. 91. 3) Mayr, Wald- u. Parkbäume, p. 266. 4) Ebenda, p. 269, Taf. V, Fig. 1 . 476 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Dem Holz der Libanon-Zeder steht im anatomischen Bau nahe das der Hemlockstannen [Tsuga Endl.), doch sind hier die Schheß- hautscheiben der Tracheidentüpfelpaare nicht gelappt und die ;Quer- tracheiden« in den Markstrahlkanton zahlreicher. Die auf Tsuga hetero- phylla Sarg. [T. Mertensiana Carr.) aus dem westlichen Nordamerika und 2\ diversifolia Maxim. (Japan) bezogene Alibildung bei Mayr*) zeigt rötliches Kernholz. 3. Ficlitenbolz. Die Gemeine Fichte oder Rottanne, Picea excelsa Lk., ist von den Pyrenäen bis nach Lappland und Kasan verbreitet, fehlt aber den süd- lichen Halbinseln Europas und ist auch auf den britischen Inseln und in Dänemark ursprünglich nicht einheimisch. Holz 2) gelblichweiß, durchschnittlich heller als Tannenholz, welches, mit jenem verglichen, etwas rötlich erscheint. Nor- mal ohne gefärbten Kern, doch mit (ziemlich spär- lichen) Harzgüngen, die im Spätholze auf Querscl mit- ten helle, erst unter der Lupe deutliche Pünktchen, auf Längsschnitten schon mit freiem Auge erkenn- bare, oft gelbliche Streif- chen bilden. — In seinen technischen Eigenschaften dem Tannenholze gleich oder überlegen, an der Luft weniger rasch ver- grauend als dieses. Spezifisches Lufttrockengewiclit im großen Durch- schnitt 0,45 3). Fig. 113. Querschnittsansicht aus dem Holze der Gemeinen Fichte, Picea excelsa, mit zwei neteneiiiander liegenden, nur durch einen Markstrahl m m getrennten Harzgängen J, 2S0/1. Es bezeichnen die Buchstaben : t einzelne der Holzstrang- Trache- iden, h Hoftüpfelpaare, x dünnwandige Zellen des im übrigen dickwandigen »Epithels« der Harzgänge. Der Inhalt dieser wurde durch Alkohol weggelöst. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Mikroskopischer Charakter. Holzstränge mit Harzgängen, diese von vorwiegend derb- bis dickwandigen Zellen umgeben (vgl. Fig. 1 1 3). 1) Wald- und Parkhäume, p. 424 ff., Taf. X, Fig. 22. 21 Vgl. die Abbildung 99 bei Mayr, Wald- u. Parkbäume, p. 318. — Über die ungleiche Färbung des Holzes japanischer Fichlenarten vgl. Fujioka, 1. c. , p. 222. Nach diesem Autor ist das Holz von Picea hondoensis Mayr (»Toki«) im Kerne meist hell kirschrot. 3) R. Hart ig, Holz der deutschen NadelwaldLäume, p. 87. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 477 Zwischen in Mehrzahl vorhandenen einschichtigen auch einzelne, wenigstens in ilirem mittleren Teile mehrschichtige Markstrahlen, letztere mit je einem zentralen Harzgange (nur ausnahmsweise mit zweien; siehe Fig. 1 1 4). Beiderlei Markstrahlen in ihrem mittleren Teile aus Parenchymzellen, an ihren Kanten aus Tracheiden gebildet ^). Wände der letzteren (vgl. Fig. \ 1 5) mit typischen Ilof- tüpfeln, an der Innenfläche glatt oder fein ge- zähnelt. Parenchymzellen der Markstrahlen, rings- um einfach getüpfelt; ihren Tüpfeln entsprechen in den angrenzenden Tracheiden der Holzstränge etwa srleich große behüfte, nicht seilen schon im Frühholze mit schmaler, schief spaltenfürmiger Pore (»Abietineentüpfelung«). Das in größter Menge und vielseitigst ver- wendete der einheimischen Bau- und Werkhülzer, das meist verbrauchte Nadelholz für Papiermasse und Holzwolle. Anmerkung. Das Holz der sogenannten »Hasel flehten« zeigt im Querschnitte breite, markstrahlähnliche Streifen, die durch genau in- einander passende Einbuchtungen der Jahresringe zustande kommen und welchen auf tangentialen Schnitlfläi'hen ungleich lange, wurmförmige, meist etwas schief verlaufende Streifen entspreclien2). Diese entstehen, indem die Zellen des Holzkörpers an den Einbuclitungen aus ihrer normalen Lage und Anordnung gebracht sind und deshalb in an- derer Weise auf das Auge wirken als die übrige Hdlzmasse. Da mit dieser auffallenden Struktur sehr häufig geringe Breite und sehr gleichmäßige Ausbildung der Jahresringe verbunden sind, ist das (nur in Gebirgen erwachsende) Haselfichten- holz für manche Gebrauchszwecke, vor allem zur HiTstellung von Resonanzböden für Saiteninstru- mente, sehr geschätzt. — Fig. 114. Mehrschichtiger Markstrahl mit zentralem Harzgang J einer Fichte, Pi- cea excelsa, im Tangential- schnitt, 250/1. Bei x dünn- wandige KpithelzeUen, t t benachbarte Tracheiden, h Hoftüpfel in deren radialen Liingswänden, (Nach der Na- tur gezeichnet V. Wilhelm.) 1) Bei manchen Markstrahlen wird, wenigstens streckenweise, nur eine Kante von Tracheiden gebildet, wäiirend bei anderen auch im Innern, zwischen dem Paren- chym, einzelne Tracheidenreihen auftreten. Hier können auch in der nämlichen Zellreihe Tracheiden und Parenchyrnzeilen miteinander abwechseln (siehe Fig. \ 1 5 tp). Niedrige (ein- bis vierreihigel Markstrahlen bestehen zuweilen nur aus Tracheiden. 2) Weiteres und Abbildung bei Hempel und Wilhelm, 1. c, Bd. I, p. 64 und 65. 478 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Nach den vorliegenden Untersuchungen sind nennenswerte Unter- schiede im Bau des Holzkürpers zwischen der Gemeinen Fichte und den übrigen Arten der Gattung nicht voriianden. Dies gilt wenigstens für Picea alba Lk.^ P. nigra Loud. und P. orientalis Lk.'^), sowie nach Untersuchungen Wilhelms für P. Omorika Paiid. und P. polita Ca?'r.^). Fig. 115. Radialschnittsansicht aus dem Holze der Gemeinen Fichte, Picea excelsa Lk. (500/1). jc Durch- schnittene (tangentiale) Längswände von Holzstrang-Tracheiden ; bei wg die Grenze eines Jahres- ringes, links Frühholz, rechts Spätholz, in diesem zwei Tracheiden mit (hier etwas zu derb aus- geführter) schraubiger Wandstreifung. t, t Querreihen von Tracheiden, p Qnerreihen von Parenchyra- zellen eines Markstrahles; in der Reihe über tp liegt eine Parenchyrazelle (mit Prismen von Kal- ziumoxalat) zwischen Tracheiden. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) 4. Lärclienliolz. Die Gemeine Lärche, Larix eiiropaea D C. (L. decidua Mill.), findet sich an natürlichen Standorten hauptsächlich nur in den Alpen und Karpathen sowie im mährisch-schlesischen Gesenke. Holz 3) mit schmalem (-1,5 bis 3 cm messenden), gelblichem oder rüt- lichweißem Splint und rütlichbraunem bis hellkarminrotem Kern. Spät- holzzonen der Jahresringe dunkel, sehr scharf hervortretend, auch nach \) Vgl. Schröder, 1. c, p. 55. 2) Vgl. auch V. Wettstein, die Omorika-Fichte (Sitzgsber. d. k. Akad. d. Wiss. Mathem. nat. Kl., Bd. 99, I, 189<). 3) Vgl. die farbige Abbildung 9 auf Taf. VII bei Mayr, Wald- ii. Parkbäume. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 479 innen (gegen das Frühholz des nämlichen Jahrganges) deutlich abgegrenzt. Harzgänge ziemlich spärlich, für das freie Auge wenig auffällig. — Weich, gut spaltbar, höchst elastisch, sehr fest, wenig schwindend, außerordentlich dauerhaft, von 0,59 uiiltlerem spezifischen Lufttrocken- gewichte ^). Mikroskopischer Charakter. Im wesentlichen vom Bau des Fichtenholzes (vgl. p. 477), doch mit häufigeren »Zwillingstüpfeln« d. h. zu je zweien nebeneinander liegenden Tüpfeln) auf den Radialwänden der Frühholztracheiden, mit meist allseits glattwandigen, seltener an der Innenwand gezähnelten Markst rahltracheiden und mit Harzausscheidung, oft auch mit gelbem bis rotem Inhalte, im Markstrahlenparonchym des Kernholzes. Das geschätzteste Nadelholz für alle Bauzwecke, auch ein vorzüg- Hches Mast- und vielseitig verwendbares Werkholz. Zur mikroskopischen Unterscheidung des Lärchenholzes •vom Fichtenholze. Bei der großen Übereinstimmung dieser beiden Holzarten im anatomischen Bau wird eine sichere Unterscheidung der- selben, namentlich wenn nur Splintholz vorliegt, oft schwierig. Nachdem Seh rüder 2), der als erster dieser Frage näher trat, versucht hatte, durch Ermittelung des sogenannten »Markstrahlkoeffizienten«, d. h. des Menge- verhältnisses, in welchem hier und dort Tracheiden und Pareuchym- zellen an der Zusammensetzung von Markstrahlen gleicher Höhe sich beteiligen, eine einigermaßen sichere Unterscheidung zu ermöglichen, hat zu solchem Zwecke Burgerstein^) auf Grund ausgedehnter Unter- suchungen nachstehende »Bestimmungstabelle« entworfen: I. Zwiilingstüpfel sind nicht vorhanden. A. Radialer Durchmesser der Frühholz-Tracheiden 0,020 — 0,040 mm; mittlere Höhe" der Markstrahlen (im Tangentialschnitt des Holzkörpers) 7—11 Zellen. 1) Vgl. R. Hartig, 1. c, p. 78. 2) Das Holz der Koniferen, Dresden 1872, p. 78. 3) Vergleichend-anatomische Untersuchungen des Fichten- und Lärchenholzes. Denkschriften der mathem. naturw. Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Wien, LX, Bd. 1893. — Die Meinung Gothans (1. c, p. 61), daß die Unterschiede zwischen Lärchen- und Fichtenholz »ganz einfach und handgreiflich« seien, hat Burger stein als irrig nachgewiesen Ber. Deutsch. Bot. Ges., Jahrg. 1906, p. 295). — Nach Hollendonner (»Neue Beiträge zur vergleichenden Histologie des Holzes der Fichte und der Lärche« in Mathem. es Termeszett Ertesitö, XXIX, p. 983 — 1001, refer. Bot. Zentralbl. 1912, 2, p. 194) soll sich das Holz der Fichte durch Skleren- chym im Marke, fehlendes »Längsparenchym« und Griinfärhung mit wässeriger Eisenchloridlösung von dem mit dieser schwarz werdenden Lärchenholze unter- scheiden — was alles wohl noch nachzuprüfen sein dürfte. 480 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. a) Höhe der Markstrahlzellen 0,017 — 0,020 mm; etwa 20 Proz. aller Markstrahlen sind über i 0 Zellen hoch . . Stammholz der Fichte. b) Höhe der Markstrahlzellen 0,020—0,024 mm. a) Querdurchmesser der Hoftüpfel der Holzstrang-Trache'iden meist 0,02i— 0,026 mm; größte Markstrahlhöhe 30 Zellen: Wurzelholz der Fichte. ß) Querdurchmesser der Hoftüpfel der Holzstrang-Tracheiden meist nur 0,14 — 0,22 mm; Parenchymzellen der Markstrahlon im Kernholze mit Harz erfüllt . . Stammholz der Lärche. B. Radialer Durchmesser der Frühholz-Tracheiden 0,015 — 0,030 mm; mittlere Höhe der Markstrahlen nur 4,5 — 7 Zellen, größte 20 Zellen: Fichten- oder Lärchen-Astholz^). H. Zwillingstüpfel sind vorhanden. A. Radialer Durchmesser der Frühholz-Tracheiden 0,030 — 0,040 mm. Markstrahlenparenchym meist harzfrei. a) Höhe der Markstrahlzellen 0,017 — 0,020 mm; Querdurchmesser der Hoftüpfel der Holzstrang-Tracheiden auch kleiner als 0,01 9 mm; Zwillingstüpfel meist vereinzelt . . . Stammholz der Fichte. b) Höhe der Markslrahlzellen 0,020 — 0,026 mm; (Juerdurchmesser der Hoftiipfel der Holzstrang-Tracheiden nicht unter 0,019 mm herabsinkend; Zwillingstüpfel vereinzelt bis zahlreich: Wurzelholz der Fichte. B. Radialer Durchmesser der Frühholz-Tracheiden 0,040 — 0,060 mm. Parenchymzellen der Markstrahlen im Kernholz meist mit Harz erfüllt. a) Höhe der Markstrahlzellen 0,020 — 0,023 mm; mittlere Höhe der Markstrahlen 9 — 13 Zellen, größte 40 — 50 Zellen; Querdurch- messer der Hoftüpfel der Holzstrang-Tracheiden auch kleiner als 0,020 mm Stammholz der Lärche. b) Höhe der Markstrahlzellen 0,024—0,030 mm; mittlere Höhe der Markstrahlen 7 — 9, größte 30 Zellen; Querdurchmesser der Hof- tüpfel der Holzstrang-Tracheiden nicht kleiner als 0,020 mm: Wurzelholz der Lärche. Das Holz der in Japan einheimischen und auch bei uns versuchs- weise kultivierten Dünnschuppigen Lärche, Larix leptolepis Mwr. (»Karamatsu«) ist nach Nakamura^), dessen diesbezügliche Angaben 1) Über die nähere Bestimmung desselben siehe Burgerstein, 1. c, p. 432, 2) Über den anatomischen Bau des Holzes der wichtigsten japanischen Koni- feren. Untersuchungen aus dem forstbotanischen Institut zu München, herausgeg. v. R. Hartig, HF, <883, p. 39. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 481 der Verfasser bestätigen kann^ von dem der gemeinen Lärche nicht ver- schieden 1). 5. Das Holz der Douglastanne. Die Douglastanne, »Red Fir«, »Oregon Pine«, Pseudotsuga Douglasii Carr. (P. taxifolia Britton), ist im westlichen Nordamerika von der pazi- fischen Küste bis ins Felsengebirge verbreitet, wird auch in Europa forstlich angebaut. Fig. \Hi. Querschnittsansiclit aus dem Holze der Douglastanne (Pseudotsuga Douglasii), 3Ü0/1. Bei GG die hier sehr auffällige Grenze zwischen dem dünnwandigen, einen neuen Jahresring beginnenden Frühholze und dem dickwandigen Spätholze des vorangehenden Jahresringes. Unter p und p' sind die äußersten Zellen des Spätholzes Parenchymzellen, durch dünnere Wände und plasmatischen, bzw. körnigen Inhalt gekennzeichnet. Bei m meine aus Qnertracheiden bestehende Markstrahlkante, in zweien ihrer Zellen mit Andeutung der zarten, schraubig verlaufenden Wandleistchen , bei x Hoftüpfelpaare. Bei m' in' ein in seinem inneren, parenchymatischen Teile getroffener Markstrahl, hier mit einfach getüpfelten Zellen, bei x' einseitige Hoftüpfel. Bei h Hoftüpfel zwischen benachbarten Frühholz-Tracheiden; in den Tracbeidenreihen 3/3' und 6/7' auch im Spätholze Hoftüpfel. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Holz mit mäßig breitem bis schmalem Splint und anfänglich hell- braunem, am Lichte und an der Luft rasch nachdunkelndem, dann dem des Lärchenholzes ähnlichem, schün rot gefärbtem Kern, auch in breiten Jahresringen mit ansehnlicher Entwicklung der Spätholzschicht. Sehr fest und elastisch, ziemlich hart, von 0,47 — 0,59 absolutem spezifischen Trockengewichte, entsprechend einem spezifischen Lufttrockengewichte von etwa 0,49-0,612). 1) Fujioka (1. c, p. 223) nennt das Holz der Larix Icptolcpis dem der Pseudo- tsuga japonica Shirasawa sehr äiinlich. »Das Auftreten des Strangparenchyms (? Wil- helm) und die Tangentialwandhoftüpfclung sind ganz ähnlich wie bei Pseudotsuga«. 2) Über Substanzmenge und Harzgehalt vgl. H. Mayr, »Wald- und Parkbäume«, p. 398 u. f. Dort auch farbige Abbildung des Holzes, Taf. VIH, Fig. U. Wies ner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 31 482 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Mikroskopischer Charakter^). Bau im wesentlichen der des Fichten- oder Lärchenholzes, doch mit vereinzeltem Strangparenchym in der Spätholzgrenze (s. Fig. 116, bei ^, p') und alle Frühholz-Tra- Fig. 117. Eadialsclinittsansiclit des Holzes der Douglastanne (Psiudotsuga Doitglasii), öüO/l. Ti — Te Holzstrang-TracLeiden. T\ — T^ mit scLraubigen Verdickungsleistclien ihrer inneren Wandfläclie, bei w ihre angeschnitteuen gemeinsamen radialen Längswände. P /'' äußerste Zellreihe des Spätholzes; oberhalb q und zwischen q und q' Parenchymzellen , unter q' eine Tracheide. J*/ Markstrahl , die Zellreihen 1 u. 6 aus Qnertracheiden, die übrigen aus Parenchymzellen bestehend (in den ersteren wurden die äußerst zarten, schrauhig verlaufenden Wandleistchen nicht augedeutet; vgl. Fig. 116 bei m m). Bei q einfach getüpfelte Querwände zwischen Parenchymzellen, lo' gemeinsame Längswände zwischen den Zellreihen der Markstrahlen. (Nach der Natur gezeichnet vou Wilhelm.) cheiden, z. T. auch die des Spätholzes mit zarten schraubigen Verdickungs- leisten ihrer Innenwand (vgl. Fig. 1 1 7), und die (ziemlich engen) Harz- \) Vgl. K. Wilhelm, Die Anatomie des Holzes der Douglastanne, in Österr.- Forst-Zeitung, 1886, Nr. 5 und 6. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 483 gänge der mehrschichtigen Markstrahlen seitlich meist von einer doppelten Zellschicht umgeben (vgl. Fig. 89, i). Markstrahl-Tracheiden mit sehr zarter Schraubenstreifung der Innenwand (vgl. Fig. H 6, in mm), Markstrahl- Parenchym im Kernholze mit harzigem Inhalt und gleich den Zellen des Strangparenchyms, mit Abscheidungen rotbraunen Kernstoffes, der auch die Zellwände durchtränkt i). Wertvolles, vielseitig brauchbares, auch beim Schiffbau, hier nament- lich zu Masten verwendetes Nutzholz. 6. Das Holz der (iemeinen Kiefer. Die Gemeine Kiefer, auch Weißkiefer, Rotkiefer genannt, Pinus sü- vestris L., bewohnt den grüßten Teil Europas, Vorderasien und Sibirien. Holz2) mit 5 — 10 cm breitem, gelblich- oder rüllichweißem Splint und bräunlichrotem, erst unter dem Einfluß von Licht und Luft hervor- tretendem Kern. Spätholzschichten der Jahresringe gegen die Frühholz- zonen beiderseits scharf abgesetzt, im Querschnitte helle Pünktchen (Harzgänge) zeigend, welchen auf Längsschnittflächen meist sehr deutliche Längsstreifchen entsprechen. Weich, elastisch, von geringer Zähigkeit, weniger leichtspaltig als Tannen-, Fichten- oder Lärchenholz. Sehr dauer- haft. Spezifisches Lufttrockengewicht im Durchschnitt 0,52 (0,3 i — 0,74). Mikroskopischer Charakter. Harzgänge der Holzstränge von zahlreichen dünnwandigen Zellen umgeben, von nur 4 — ö dieser un- mittelbar umringt (vgl. Fig. 95, J). Einschichtige und mehrschichtige Mark- strahlen , letztere mit zentralem Harzgang. In beiderlei Markstrahlen Tracheiden mit sehr auffälliger grobzackiger Wand verdickung, und meist sehr dünnwandige Parenchymzellen (s. Fig. I 18). Gegen die letzteren sind die benachbarten Holzstrang-Tracheiden mit meist je einem großen, die Höhe der Markstrahlzelle wie die Breite der Tracheide einnehmenden Tüpfel versehen, der im Frühholze nur schwach-, im Spätholze breit be- hüft erscheint und hier eine schief spallenfürmige Pore zeigt. Mark- strahlparenchym des Kernholzes mehr oder weniger harzerfüllt. 1) Zwischen dem Holze der »Grünen« Douglastanne oder »Küsten-Douglasie« auf die Mayr die oben angeführten lateinischen Bezeichnungen der Holzart beschränkt und dem der »Blauen« oder Kolorado-Douglastanne, P. glauea Mayr, bestehen wohl keine anatomischen Unterschiede. Auch das Holz der Japanischen Douglastanne, P. japonica Shirasatca (Togasawara) scheint nach Fujioka (1. c. p. 2-24), den näm- lichen Bau zu besitzen. Es soll äußerlich vom Holze der Dünnschuppigen Lärche, Larix leptolepis Qord., nicht zu untersclieiden sein. Das Holz der Großfrüchligen Douglastanne Kaliforniens, P. macrocarpa Mayr, würde sich nach der von Mayr gegebenen Abbildung (Wald- und Parkbäurae, Taf. H) von dem der anderen Arten durch derbere Schraubenleistcn der Markstrahl-Tracheiden und größere, quergestellte Tüpfel zwischen Markstrahlparenchym und Holzstrang-Tracheiden unterscheiden. 2) Farbige Abbildung bei Mayr, Wald- und Parkbäume, Taf. VH, Fig. 11. 31* 484 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. In seinen besseren und besten Sorten ein vortreffliches Bau-, Mast- und Pfahlholz, auch zu Röhren und Bahnschwellen sehr geschätzt. Das Holz der Bergkiefer, Pinus montana Miller^ dem der Gemeinen Kiefer gleich gebaut, das harzreichste, nach dem der Eibe auch das härteste und schwerstspaltige unserer Nadelhölzer und, mit 0,83 spezi- Fig. 118. Radialschuittsansicht aus dem Holze der Gemeinen Kiefer, Pinus süvestris L. (400/1). w Durchschnittene (tangentiale) Längswände von Holzstrang-Tracheiden ; bei icg die Grenze eines Jahresringes, links Frühholz, rechts Spätholz. Jf Markstrahl, an seinen Kanten bei t t von Quer- tracheiden, im Innern (bei p) von Parenchyrazellen gebildet. (Nach der Natnr gezeichnet von Wilh elm.) fischem Lufttrockengewichte, eines der schwersten europäischen Hölzer überhaupt, kommt, da nur in sehr geringem Maße zu Schnitz- und Drechslerarbeiten verwendet, trotz seiner vortrefflichen Qualität technisch kaum in Betracht. 7. Das Holz der Scliwarzkiefer. Unter Schwarzkiefernholz ist hier hauptsächlich das Holz der Oster- reichischen Schwarzkiefer, Pinus Laricio Poir. var. austriaca Endl. (P. nigra Arnold) zu verstehen, der nordwärts bis Niederösterreich vordringenden u-nd hier in erheblichem Maße an der Waldbildung teil- nehmenden Form dieses südeuropäischen Nadelbaumes. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 485 Holz dem der Gemeinen Kiefer ähnlich, von diesem durch breiteren, die Hälfte bis zwei Drittel des Halbmessers einnehmenden Splint, zahl- reichere Harzgänge und höheres, im Mittel 0,67 betragendes spezifisches Lufttrockengewicht unterschieden. An Elastizität und Festigkeit dem Lärchenholze nahe kommend, gleich diesem außerordentlich dauerhaft. Mikroskopischer Charakter durchaus der der Gemeinen Kiefer (siehe diese). Nach Schröder^) soll der das Verhältnis zwischen der Anzahl (Ä) der äußeren, aus Tracheiden bestehenden und der Menge (Jj der inneren, parenchymatischen Zellreihen der Markstrahlen aus- drückende Markstrahlkoeffizient C = —r für Markstrahlen mit 4 — 13 Ä Zellreihen bei der Schwarzkiefer meist grüßer als I (im Mittel 1,47) sein, bei der Gemeinen Kiefer aber meist weniger als I (im Mittel 0,87) betragen. Das Holz wird dem der Gemeinen Kiefer gleich verwendet, beson- ders vorteilhaft beim Erd- und Wasserbau, liefert auch vortreffliche Brunnenrühren und ausgezeichnete Kohle. Das Holz der Korsischen Schwarzkiefer, Piniis Laricio var. Poi~ retiana Endl.^ ist, wie Wilhelm feststellen konnte, von dem der Oster- reichischen anatomisch nicht verschieden. Eine abweichende Mitteilung Schrüders^) dürfte um so eher auf einem Irrtum beruhen, als das Holz der Taurischen Schwarzkiefer, P. Lar. var. Pallasiana EndL, von dem genannten Autor selbst als mit dem der Österreichischen gleich ge- baut angeführt wird 3). 8, Das Holz der Parkettkiefer (Pitchpinehulz). Die Parkettkiefer oder Langnadelige südliche Kiefer, Longleaved oder Longleaf Pine, Southern Yellow Pine, Southern Hard Pine, Southern Pitch Pine, Piniis 'palustris Miller (P. australis Mchx.) bewohnt den südlichen und südüstlichen Teil der Vereinigten Staaten. Ihr Holz kommt unter den obigen (in den Vereinigten Staaten auch unter vielerlei anderen) Namen in den HandeH). Holz^) mit schmalem hellem Splint ß), gelbrotem bis rütlichbraunem 1) 1. c, p. 45. 2) 1. c., p. 46 und 30. 3j Ebenda, p. 45. 4) Vgl. Rattinger, 1. c, p. 8. 5) Vgl. über dieses: Mayr, Die Waldungen von Nordamerika u. s. w. -1890, p. lOg. — Charles Moor und Filibert Roth, The Timber Pines of the Southern United States, with a discussion ol' the structure of their wood. U. S. Department of Agriculture, Division of Forestry, Bulletin Nr. 13 (1896). — Sargent, The sylva of North- Amerika, (1897), vol. XI, p. 153. — Mayr, Wald- und Parkbäume, p. 368, Abbildung 13 auf Taf. VIII (1906). — Rattinger, 1. c, p. 36 (1910). <5) Brettware, die ganz oder doch größtenteils aus dem Splintholz der Parkett- kiefer besteht, geht im Handel als »Red Pine« (Rattinger, 1. c, p. 36). Dieser Name bezeichnet aber auch die amerikanische Rotkiefer, Pinus resinosa Ait. (Mayr, Wald- und Parkbäume, p. 346). 486 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Kern und beiderseits scharf abgegrenzten dunkeln Spätholzschichten der •Jahresringe. Harzgänge von ungleicher Häufigkeit, in Längsschnitten oft sehr auffallend. — Weich bis verhältnismäßig hart, sehr fest und zähe, von hohem spezifischen Trockengewichte (0,50 — 0,90, im Mittel beim Splint 0,60, beim Kern 0,75). Oft verkient und mit starkem Harzdufti). Mikroskopischer Charakter. Tracheiden der Holzstränge gegen die Parenchymzellen der Markstrahlen mit je 1 — 4 meist schief spalten- fürmigen, oft undeutlich behüften Tüpfeln. Markstrahlenparenchym dünn- bis dickwandig, in letzterem Falle reichlich getüpfelt. Markstrahl- Fig. 119. Eadialschnittsansicht aus dem Holze der Parkettkiefer, Pinus palustris Miller (450/1), einen MarkstraW mit drei Traeheidenreihen (t) und zwei Eeihen Parenchymzellen (p) zeigend; letztere in der unteren Reilie dickwandig. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Tracheiden mit zahlreichen Wandzacken, diese oft in schmale, oben ab- gerundete Fortsätze verlängert. Verbindungsleistchen zwischen einander gegenüberliegenden Zacken sehr häufig (vgl. Fig. \ 1 9). Markstrahlen- parenchym und Holzstrang-Tracheiden des Kernholzes oft reichlich mit Harz erfüllt. Das wertvollste der amerikanischen Nadelhölzer, als durch Trag- kraft und Dauer ausgezeichnetes Bauholz von keinem anderen der »Hard Pines« übertroffen, für den Bau von Eisenbahnwagen in seiner Heimat allen anderen Hölzern vorgezogen, auch sonst mannigfach verwendet, in gemaserten Stücken »Figured-trees«, »Pitch Pine moiree« für die Kunst- und Möbeltischlerei sehr geschätzt, in ansehnlicher Menge in Europa eingeführt und verbraucht. 1) Die Angabe Mayrs (Wald- und Parkbäume, p. 369), daß das Holz der Parkett- föhre dem (weit helleren, weicheren und leichteren) von Pinus maritima Poir. (P. Pi- naster Sei.) äußerlich nahestehe, erscheint nicht recht verständlich. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 487 Das Holz der anderen dreinadeligen Kiefern Nordamerikas, so z. B. das der Weihrauchkiefer, »Loblolly-Pine«, Pinus Taeda L., ist ana- tomisch von dem der Parkettkiefer nicht verschieden i). 9. Das Holz der Zirbelkiefer. Die Zirbelkiefer, Zirbe, Arve, Pinus Cembra L., wächst in den Alpen und Karpathen, sowie im nördlichsten Rußland und in Sibirien. Holz 2) mit schmalem, gelblichem Splint und anfangs sehr hellem, rötlichem, an Luft und Licht nachdunkelndem Kern. Spätholzschichten der Jahresringe weniger scharf hervortretend, als bei den vorstehend betrachteten zwei-, beziehent- lich dreinadeligen Kiefern mehr allmählich in das Früh- holz des nämlichen Jahrganges verlaufend. Harzgänge meist zahlreich, in Längsschnitten als dunkle Streifchen auf- fallend. Eingewachsene Äste schön rot bis rotbraun ge- färbt. — Mit angenehmem Harzduft. Sehr weich und leicht (spezifisches Trockengewicht des Stammholzes im Mittel 0,39), ziemlich leichtspaltig, an Festigkeit und Elastizität den meisten anderen Nadel- hölzern nachstehend, doch von ungewöhnlicher Dauer. Mikroskopischer Cha- rakter. Spätholzschicht der Jahresringe nicht scharf nach innen, d. h. gegen das Frühholz des nämlichen Jahrganges abgesetzt, in schmalen Jahresringen wenig entwickelt, oft nur durch starke radiale Abplattung der Zellen vom Frühholze unterschieden. Tangentialwände der äußeren Spätholz-Trache'iden mit zahlreichen Hof- tüpfeln. Markstrahl -Tracheiden ohne Wandzacken, zwischen den Parenchymzellen der Markstrahlen und den angrenzenden Holzstrang- Fig. 120. ßadialschnittsansicht aus dem Holze der Zirbe, Pinus Cembra L. (400/1), einen Blarkstrahl mit zwei Reihen glattwandiger Tracheiden (t, t) und drei Reihen Parenchymzellen (p) zeigend. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhel m.) 1) Vgl. Wiesner, Rohstoffe, I. Aufl., p. 550, Fig. 250; Mayr, Wald- und Park- bäurae, p. 364; Moor und Roth, 1. c, p. 133. 2) Farbige Abbildung 12 auf Taf. VII bei Mayr, Wald- und Parkbäume (vgl. dort auch p. 385). 488 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Tracheiden oft je zwei, seltener je 3 — 4 Tüpfel von gleicher oder un- gleicher Grüße (vgl. Fig. 1 20). In den Elementen des Kernholzes häufig farbloses oder etwas gelbliches Harz. Wegen seines gleichmäßigen Gefüges und der geringen Härte ein vorzügliches Rohmaterial für die Holzschnitzerei, auch zur Herstellung von Wandvertäfelungen und Möbeln sehr geschätzt, nicht minder zur Anfertigung von Milchgefäßen und Schindeln. 10. Das Holz der Weymouthskiefer. Die Weymouthskiefer, Ostamerikanische Strobe, White Pine, Pimis Strohus L., aus dem östlichen Nordamerika stammend, kann heute als d e f (/ Fig. 121. Radialschnittsansiclit aus dem Holze der Weymouthskiefer, Pinus Strohus i., 300/1. a—c Frühholz-, (Z—/i Spätholz-TiacheideD, «o deren durchschnittene Tangeutialwände. ü/ Markstrahl, iu den Zellreihen 1—4 und 8, 9 aus Qnertracheiden, in den Reihen 5—7 aus Parenchymzelleu bestehend. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) eine in den mitteleuropäischen Forsten eingebürgerte Holzart gelten. Holz dem der Zirbe (siehe dieses) ähnlich, doch durchschnittlich weit breitringiger besonders in jüngeren Stämmen i). Splint schmal, 1) Mayr, Wald- und Parkbäume, p. 385, Taf. VII, Abbildung 12. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 489 gelblichweiß, Kern gelbrot, im Innern blaß, nach außen (gegen den Splint) in stärkeren Stanimstücken nach längerem Verweilen an Luft und Licht erheblich dunkler (mitunter etwas bläulich). Harzgänge zahl- reich, in Längsschnitten als auffällige Streifchen besonders deutlich. — Sehr leicht (spezifisches Lufttrockengewicht im Mittel 0,39), sehr weich und leichtspaltig, doch weder tragfähig noch dauerhaft. Mikroskopischer Charakter durchaus der des Zirbenholzes (vgl. Fig. 121). Eine sichere mikroskopische Unterscheidung der beiden Holz- arten erscheint derzeit kaum möglich. Eines der wichtigsten Nutzhölzer der Vereinigten Staaten, dort das geschätzteste »Soft-pine«-Holz*), in der Bau- und Möbeltischlerei viel ver- wendet, zur Herstellung von Kisten und Trockenfässern sehr geeignet, auch als Rohstoff für die Holzstoff- und Zellulose-Erzeugung in Betracht kommend. IL Das Holz der Sumpf-Zypresse. Die Sumpf-Zypresse, »Bald Gypress«, Taxodium distichiwi L., im atlantischen Nordamerika ein Nutzholzbaum ersten Ranges 2), bei uns in milden Lagen und auf feuchtem Boden ein schöner Zierbaum, liefert Holz in ansehnlichen Blöcken auch auf auswärtige Märkte. Holz mit schmalem Splint und meist hellem, schmutzig braunem Kern, in alten Stämmen sehr »feinjährig« mit unregelmäßig welligen bis zackigen Jahresringen, Spätholzzonen mit dunkler Färbung sehr scharf hervortretend-''). Leicht (spezifisches Trockengewicht nach Mayr*) 0,45), aber außerordentlich dauerhaft, sehr tragfähig und elastisch. Mikroskopischer Charakter im wesentlichen der des Holzes echter zypressenartiger Nadelbäume (siehe p. 495). Spätholzzonen auch gegen das (mitunter nur eine einzige Tracheidenschicht breite) Frühholz des näm- lichen Jahrganges sehr scharf abgesetzt, auch auf- den tangentialen Längswänden seiner vorwiegend sehr dickwandigen Tracheiden mit zahl- reichen Hoftüpfeln. Frühholz-Tracheiden im Verhältnis zu ihrer be- trächtlichen Weite auffallend dünnwandig, an den radialen Seitenwänden oft mit zwei bis drei, stellenweise selbst mit vier Längsreihen von Hoftüpfeln (vgl. Fig. 122). Strangparenchym häufig, vornehmlich im Spätholze, im Kern meist mit gelblichbraunem bis rotem (in Alkohol un- löslichem, mit Eisenchlorid sich schwärzendem) Inhalte. Markstrahlen ■1) Rattinger, 1. c, p. 36. 2) Mayr, Waldungen von Nordamerika, p. 120. 3) Die farbige Abbildung (17 auf Taf. IX) bei Mayr, Wald- und Parkbäume, zeigt auffallend breite und gleichmäßig gerundete Jahresringe, dürfte das Holz eines noch jugendlichen Stammes darstellen. 4) Waldungen von Nordamerika, p. 1 22. 490 Sechzelinter Abschnitt. Hölzer. eine bis 20, oft über 10 Zellreihen hoch, nur aus Parenchymzellen be- stehend. Letztere an ihren (tangential gestellten) Endflächen meist nicht, in ihren oberen und unteren Längswänden spärlich getüpfelt, gegen die IIolzstrang-Tracheiden aber mit ansehnlichen Tüpfeln versehen, denen in den Tracheidenwänden gleich große Hoftüpfel mit schief spalten- m Fig. 122. Radialsclinittsansicht aus dem Holze eines alten Stammes der Sumpf-Zypresse, Taxoiium distichum L. (300/1). Links Früh-, rechts Spätholz, in diesem Strangpareuchym (p). J/ ein vierreihiger, durchaus parenchymatischer Markstrahl. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) förmiger, stark geneigter Pore entsprechen (siehe Fig. 122). Im Kern- holze meist reichliche Harzausscheidung, auch in den Tüpfelräumen der Tracheidenwände. In seiner Heimat in ausgedehntem Maße verwendetes, auch zur Ausfuhr gelangendes Bau- und Werkholz. Zur Zellulose-Erzeugung un- geeignet 1). 12. Redwood. Das amerikanische Rotholz, »Redwood« des Handels, stammt von der in ihrer Heimat, dem Küstengebirge Kaliforniens, so genannten und \) Siehe T. F. Hanausek im sPapier-Fabrikant«, Fest- und Auslandheft 1914, p. 6, mit Abbildung mazerierter Holzzellen (Fig. 30). Sechzeliater Abschnitt. Hölzer. 491 dort noch in riesigen Bäumen vorhandenen Küsten-Sequoie, Sequoia sempervire?is Encll. '). Holz mit schmalem Splint und lebhaft rotem Kern, meist »fein- jährig«, mit scharf gezeichneten Jahresringen. Leicht (spezifisches Trocken- gewicht 0,42), weich, sehr dauerhaft. Mikroskopischer Charakter (siehe Fig. 122) durchaus der des Holzes der Sumpf-Zypresse 2). Von letzterem unterscheidet sich Redwood- Kernholz durch die entschieden rötliche (dort gelbliche bis goldgelbe) Färbung und den (dem Taxodiumholze fehlenden) Gerbstoffgehalt sämtlicher Zellwände. Auch der (meist rotbraune) Inhalt der Markstrahl- zellen ist gerbstoffhaltig und desgleichen besteht der gelbliche bis gelb- braune Inhalt mancher Tracheiden aus (in Wasser löslichem) Gerbstoff. Harzausscheidung ist nur in den Markstrahlzellen, nicht in den Trache- iden nachzuweisen^;. Das wertvollste Nutzholz der pazifischen Region Nordamerikas,^ namentlich als Bauholz geschätzt und in weitgehendem Maße als solches verwendet, aber auch anderweitig benutzt, in gemaserten Stücken (»Figured-wood«) seiner Politurfähigkeit wegen zu Furnieren beliebt; auch zu Bleistiftfassungen geeignet. Nach Europa, Asien, Australien ausgeführt^). Anmerkung. Das Holz der kalifornischen Riesen-Sequoie oder des »Mammutbaumes«, »Big-tree«, Sequoia gigantea Decsn., kommt nicht in den Handel, da die Bäume dieser Art als Nationaleigentum erklärt sind und nicht gefällt werden dürfen s). 13. Das Holz der Kryptomerie. Die Kryptomerie, CryptomeriajapomcaDo?i., »Japanische Zeder«, in China und Japan einheimisch, ist in letztgenanntem Reiche weit verbreitet und als wichtigster Forstbaum, »Sugi«, in vielen Formen kultiviert 6). Holz mit hellem, bei alten Bäumen sehr schmalem Splint und meist rötlichem bis rötlichbraunem (bei der Form Benisugi safrangelbem, bei 1) Vgl. Mayr, Waldungen von Nordamerika, p. 2G7 u. Wald- u. Parkb. p. 4M, Taf. VIII, Fig. 1 5. 2) Nach M. Gordon sollen in den Markstrahlen gelegentlich auch Quertrachei'den vorkommen. New Phytologist, XI (1912), Nr. 1, p. 1—7, refer. Bot. Zentralbl., Jahrg. 34 (1913), I, 122, p. 129 (englisch). 3) Nach einer vcreinzelteu Beobachtung können im Frühholze der Jahresringe auch (pathologische?) Ilarzgänge mit dickwandigen, reichlich getüpfelten Epilhelzellen und goldgelbem Inhalte auftreten (Wilhelm). 4) Vgl. Sargent, The sylva of North-America (1896), vol. X, p. 142. — Nach Mayr, Wald- und Parkbäume (1906), p. 416, nehmen die Vorräte bereits raseh ab. 5) Rattinger, 1. c, p. 33. 6) Mayr, Wald- und Parkbäume, p. 278. 492 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Honsugi und Kurosugi dunkelrotbraunem) Kern'), scharf hervortretenden Spätholzzonen der Jahresringe, ohne Harzgänge, aber mit schwachem Harzduft. Weich, leicht (spezifisches Gewicht des lufttrockenen Kern- holzes nach Mayr 0,40), sehr leicht zu bearbeiten und sehr dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Frühholz-Tracheiden meist sehr dünnwandig, viele im Querschnitt etwas gestreckt sechseckig (radialer Durchmesser bis 0,06 mm), doch auf den Radialwänden größtenteils nur einreihig getüpfelt. Strangparenchym ziemlich reichlich, vorwiegend im Spätholz zerstreut 2 , im Kern mit rotem Inhalt, hier auch alle Zellwände rötlich. Markstrahlen einschichtig, nur parenchymatisch, im Tangential- schnilt meist 2 — 10 (einzelne auch bis 18) Zellen hoch, diese hier 0,008 bis 0,016 mm hoch und meist 0,012 mm breit. Im Radialschnitt zwischen den Holzstrang-Tracheiden und den angrenzenden Markstrahlzellen meist je 2 (auch 1 — 3) im Frühholz schräg- bis quer-eiförmige, bis 0,008 mm lange und 0,004 — 0,008 mm breite Tüpfel mit deutlicher (nur der Trache- idenwand angehörender) Hofbildung. Wände zwischen den Reihen der Markstrahlzellen flach getüpfelt, Querwände in den Reihen ziemlich dünn, glatt. Dieses in größter Menge gewonnene und verwendete, auch nach Korea und China (früher selbst nach Amerika) ausgeführte Nutzholz Japans kommt wohl nur gelegentlich, unter meist verunstaltetem heimatlichen Namen (z. B. als »SuniNoki«), nach Europa, wird angeblich in der Kunst- tischlerei verwendet 3). 14. Das Holz der Kaiirificbte. Die »Kaurifichte«, »Kauri Pine«, Agathis australis Salisb. (Dam- inara australis Lamb.) ist einer der mächtigsten und wichtigsten Nutz- bäume Neuseelands. Holz hellbräunlich mit etwas rötlichem Tone, im radialen Längs- schnitt durch die zahlreichen Markstrahlen auffallend querstreifig und glänzend, die Grenzen der Jahresringe hier durch helle schmale streng parallele Längsstreifen sehr deutlich. Markstrahlen auch auf der Hirn- fläche kenntlich durch Ausscheidung eines gelbbraunen Kernstoffes in die ihnen benachbarten Tracheiden. Dieser Umstand erhöht auch die Sichtbarkeit der Markstrahlen auf der Tangentialfläche für die Lupen- betrachtung. Ohne Harzgänge, kaum duftend, etwas hart, leicht, elastisch, sehr dauerhaft. 1) Mayr, I.e., p.280. Farbige Abbild, des Holzes Taf. VI, Fig. 7 u. Taf. X, Fig. 24. 2) Die Angabe Fujiokas (1. c, p. 11) daß das »Harzparenchym« nicht zerstreut, sondern an der »Tangentiallinie« (?) mehr oder weniger gruppenweise angeordnet sei, ist unverständlich. 3) Vgl. auch A. Zimmermann im >Pnanzer«, IV (1908), p. 29—31. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 493 Mikroskopischer Charakter. Allmählicher Übergang vom Früh- zum Spätholz, dessen Außengrenze deutlich, doch wenig scharf. Hoftüpfel auf den Radialwänden der Tracheiden ein- bis zwei-, seltener dreireihig, in den beiden letzteren Fällen einander stets berührend und oft gegen- seitig abflachend; Tüpfel- poren schräg spalten förmig, in korrespondierenden Tüpfeln ge- kreuzt (siehe Fig. 1 23). Mark- strahlen einschichtig, meistens aus 2 — 9, seltener aus mehr Reihen von Parenchymzellen bestehend, diese 0,01 C — 0,036 mm hoch, dünnwandig, ungetüpfelt, doch die strang-Tracheid en gegen Holz- be- nachbarte Markstrahlzellen mit je 2 — 8 schiefgestellten, schmal spaltenfürmigen Tüpfelspalten versehen, die keine deutliche Behüfung zeigen (Fig. I 23 bei M). Ein vortreffliches, leicht zu be- arbeitendes Werk- und Tisch- lerholz, auch, wenn durch Maserunf braunstreifig, fleckt«, zu Furnieren geschätzt. Sehr geeignet zur Straßen- pttasterung und als Deckholz für Schiffe 1). Fig. 123. Badialschnittsansicht ans dem Holze der »KaDi-ifichte«, Agathis australis Salisb., 266/1. t Holz- strang-Tracheiden mit meist zweireihigen, runden bis sechsseitigen Hoftüpfeln, in diesen gekreuzte Tüpfel- poren. 31 Markstrahl, ans drei Reihen Parenchymzellen mit dünnen, ringsum ungetüpfelten Wänden; die schief gestellten Tüpfelporen in den »Krenzungsfeldern« ge- hören nur deu Tracheiden an. Bei a Stärkekörner. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) 15. riukos-Knolleu. Nach V. HühneP) hat man es in den Pinkos-Knollen, die zuerst 1883, angeblich aus Australien, auf den Wiener Markt kamen, zweifellos mit den aus vermorschten Stämmen herausgefaulten Astknoten einer Schmucktanne, und zwar vermutlich der Araiicaria Biduillii Hooh:, des in Süd-Queensland einheimischen Bunya-Bunyabaumes zu tun. Sie könnten übrigens auch von einer Agathis (Dammara-) Art herrühren. Das Pinkosholz kommt in knollen- oder rüben förmigen Stücken im Handel vor, die, an einem Ende breit und offenbar abgebrochen, nach dem anderen spitz zulaufen, dabei 15 bis 40 cm lang, 7 bis 16 cm breit. 4) E. Henning im »Tropenpflanzer«, 6, 4902, p. 237. 2) Österr. bot. Zeitschrift, 4 884, p. 4 22. 494 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. oft seitlich etwas zusammengedrückt sind und auf dem Querschnitt ein 4 bis 5 mm dickes Mark, sowie sehr schmale, z. T. stark exzentrische Jahresringe aufweisen. Holz rotgelb bis dunkelrot, oft schön fleischfarben i) , im Längs- schnitt streifig. Sehr harzreich, in dünnen Lamellen durchscheinend. Schwer (spezifisches Gewicht nach E. Hanausek^) 1,30), sehr zäh und schwerspaltig, doch nach allen Richtungen leicht schneidbar, sehr elastisch. Von großer Dauer. Mikroskopischer Charakter der des Holzes der Schmucktannen (siehe Übersicht, p. 472, lA, 2a, bb und Fig. 123). Die Tüpfel, die man auf Radialschnitten in den Markstrahlen wahrnimmt, gehören nur den Wänden der Holzstrang-Tracheiden an. Tracheiden meist sehr dick- wandig, Markstrahlen vorwiegend niedrig, meist nur 1 bis 7, selten 8 bis 14 Zellreihen hoch 3). Sämtliche Elemente mit rötlichgelbem Harze erfüllt, auch die Zellwände von solchem durchdrungen. Ein vorzügliches Material für den Drechsler, in allen Eigenschaften — abgesehen von der Farbe — dem Elfenbein nahe kommend 4). 16. Das Holz des Gemeinen Wacholders. Der Gemeine Wacholder, Juniperiis communis L., bewohnt ganz Europa und ist außerdem auch im nördlichen Asien und Amerika, sowie in Nordafrika zu Hause. Holz 5) mit schmalem, rötlichweißem oder hellgelbem Splint und gelb- braunem, stellenweise auch rötlichem oder blaß violettem Kern. Jahres- ringe grobwellig, entsprechend der »spannrückigen« Querschnittsform des Stammes, durch die schmalen dunkeln Spätholzzonen sehr deutlich. Angenehm duftend, weich, doch zäh und schwerspaltig, sehr fest und dauerhaft. Spezifisches Lufttrockengewicht 0,66. Mikroskopischer Charakter der des Holzes zypressenartiger Nadelhölzer (siehe p. 472, lA, 2 b). Keine Harzgänge, vereinzeltes Strang- parenchym im Spätholze, durchaus parenchymatische Markstrahlen. Zwischen Holzstrang-Tracheiden und benachbarten Markstrahlzellen meist 1) Daher vielleicht der Name! Pink bedeutet im Englischen u. a. auch die Farbe des Fleisches. Vgl. v. Höhnel, I. c, p. <23. 2) Zeitschrift für Drechsler, Elfenbeingraveure und Bildhauer, 1884, Nr. 2, p. lO. 3) Vgl. die betr. Abbildungen in obiger Zeitschrift a. a. 0. 4) Näheres über Harzgehalt, sonstige Eigenschaften und Gebrauchswert des Pinkosholzes ebenda, p. 10 ff. 5) Das bei Stone (1. c.) zu den dort beschriebenen Juniperusarten wohl nur durch ein Versehen zitierte und auch so bezeichnete Querschnittsbild (Taf XVI, Fig. 1 39) bezieht sich nicht auf ein Nadelholz, sondern gehört zu irgend einem Laubholz. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 495 je I bis 4, auch im Frühholze sehr deutlich behüfte Tüpfel (siehe Fig. 124). Markstrahlen meist 2 bis 10 Zellreihen hoch, die Querwände in diesen oft nur seicht getüpfelt oder ganz glatt i), Markstrahlzellen (im Tan- gentialschnitt des Holzkürpers gemessen) im Mittel gewöhnlich 1 I p, hoch und 5,5 [j- breit, im Kerne mit hellbraunem, von gel- ^=— ' — ^ bem Harze begleiteten In- halte. Letzteres auch in manchen Spätholz-Trachei- den, während das Strang- parenchym im Kernholze weingelben bis lebhaft gelb- braunen, oft Maßen oder Pfropfen abgelagerten In- halt führt, der sich mit Eisenchlorid tiefschwarz färbt. Vom Drechsler, Holz- schnitzer und Kunsttischler geschätzt, auch zur Ge- winnung ätherischen Öles benutzt. in kugeligen länglichen /' t t t t Fig. 124. Radialscbnittsansiclit aus dem Holze des Gemeinen Wacholders, Juniijen-s conimtmis i., 360/1. t t Holzstrang- Traclieiden mit Hoftüpfeln auf den radialen Wandflächen, pp eine Reihe von Strangparenchym? eilen mit gemeinpameii Querwänden q, einfachen Tüpfeln gegen die henachharten, behöft getüpfelten Tracheiden und Stärkekörnern im Innern. 31 Markstrahl aus 3 Reihen von l'areDchymzellen, zwischen diesen und den Holzstrang-Tracheiden t große, nur im Tra- cheidenaiiteil der gemeinsamen Radialwand behüfte Tüpfel (»juniperoide« Tüpfelung). In den Reihen der Parenchym- zellen gemeinsame, teils einfach getüpfelte, teils glatt- wandige Querwände, solche z. B. bei x nnd in I. (Nach der Anmerkung. Der mikroskopische Bau des Holzes des Gemeinen Wa- cholders ist für die Hölzer derzypressenartigen Nadel- bäume typisch. Wie bei allen diesen, zeigen mit- unter auch hier die Innen- wände der Tracheiden, be- sonders im Spätholz schma- ler Jahresringe, eine feine, ringsum schraubig verlaufende Streifung. Diese, übrigens bei allen Nadelhölzern ab und zu 2) vorkommende Erscheinung darf mit dem Auf- treten so deutlich ausgebildeter und scharf abgegrenzter, schraubig an- Natur gezeichnet von Wilhelm.) 1) Beim Tannenholze sind diese "Wände fast ausnahmslos auffallend und dicht getüpfelt. (Vgl. Fig. 92.) 2) Namentlich im Rotholz (siehe p. 301). Vgl. auch p. 477, Fig. 115. 496 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. geordneter Verdickungsleistchen, wie sie für das Holz der Douglastanne und das der Eibe charakteristisch sind (vgl. Figg. 117, 126), nicht ver- wechselt werden. 17. Das Holz des Virginischen Wacholders. (Rotes Zedernholz, Bleistiftholz.) Der Virginische Wacholder, »Red Juniper«, »Red Cedar«, Jimiperus virgitiimia L., bewohnt in weitester Verbreitung das atlantische Nord- amerika und ist auch in Mitteleuropa vollkommen frosthart. Holzi) mit gelblichem Splint und gelblich- bis bläulich-rotem Kern, meist breitringiger als das des Gemeinen Wacholders, auch leichter, weicher und weit leichtspaltiger als dieses, von angenehm aromatischem Dufte 2). Spezifisches Lufttrockengewicht 0,33. Mikroskopischer Charakter (siehe auch Fig. 125) im allge- meinen dem des gemeinen Wacholderhoizes gleich, doch sind die Tüpfel der Holzstrang-Tracheiden gegen angrenzende Markstrahlzellen durchschnittlich kleiner als dort 3) und im Kernholze alle Zellwände rötlichgelb, der (teilweise harzige) Inhalt der Markstrahlzellen rot bis bläulichrot, der Inhalt des Strangparenchyms gelbrot bis purpurrot. Das wichtigste der zahlreichen »Zedernhülzer« des Handels, unüber- trefflich für Bleisliftfassungen, aber auch in der Bau-, Möbel- und Kunst- tischlerei verwendet. Als »Bleistiftholz« hat sich in Deutschland er- wachsenes Material ebenso brauchbar erwiesen wie das aus Nordamerika eingeführte^). Anmerkung. Das »Florida-Zedernholz« des Handels soll von der auf den Bermudas-Inseln einheimischen Bermudas-Zeder, Juniperns Bermudiana L. geliefert werden (vgl. p. 369). Die unter obigem Namen zur Untersuchung gelangten, durch besonders schöne, bläulichrote Kern- farbe ausgezeichneten (ob richtig bestimmten?) Proben waren im übrigen vom virginischen Bleistiftholze nicht zu unterscheiden. 1) Farbige Abbildung bei Mayr, Wald- und Parkbäume, Taf. VI, Fig. 8. 2) Frisch gefälltes Holz bedeckt sich auf gegen Verdunstung geschützten Hirn- flächen mit einem weißen kristallinischen Anfluge von Zedernkampfer. 3) Nach einigen an Material verschiedener Herkunft vorgenommenen Ermitte- lungen betrugen durchschnittlich die Breite (b) und Länge (l) der schief spaltenför- migen Pore und der längste Durchmesser (q) des Hofes der betreffenden Tüpfel im Frühholze beim Gemeinen Wacholder 32 (b), 66 (D und 81 (q) , beim Virginischen nur 21, 50 und 60 Zehntausendstel eines Millimeters. 4)- Danckelmanns Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen, XIV. Jahrg., 1882, p. 148. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 497 Das harzreiche Holz der ostafrikanischen »Zeder des Schumewaldes«, Juniperus procera Hockst., eines in den Wäldern West-Usambaras häufigen und dort bis 2100 m Seehühe ansteigenden Baumes zeigt äußerlich große Ähnlichkeit mit dem von J. virgijiiana. Von diesem erscheint es aber unter dem Mikroskope hauptsächlich durch die auf die Grenzzonen der Jahresringe beschränkte Ausbildung typischer Spätholzzellen unter- schieden, ebenso durch die weitgehende Lüslichkeit des roten Inhaltes des Kern- holzparenchyms in Alkohol, der aber die im Kernholze stellenweise beträchtliche und besonders in Querschnittspräparaten auffallende Rötung der Zell wände nicht beseitigt^). — Über die Anwendung dieses Holzes und die einschlägige Literatur siehe p. 369. 18. Das Holz der Gemeinen Zypresse. Die Gemeine Zypresse, Cupressus sempervirens L., aus Persien, Kleinasien und Griechenland stammend, ist in allen Mittelmeerländern heimisch geworden und stellt einen Charakterbaum dieser Ge- biete dar. Holz mit grobwelligen Jahresringen, breitem, gelblich- bis rötlichweißem Splint und gelbbraunem Kern, von starkem, etwas scharfem, eigenartig aromatischem Dufte. Verhältnismäßig hart und dicht, ziemlich leichtspaltig, sehr fest und dauerhaft, an- geblich dem Insektenfraße nicht unter- worfen. Spezifisches Gewicht 0,62. Mikroskopischer Charakter. Vom Bau des gemeinen Wacholderholzes (siehe dieses), doch die Markstrahlzellen größer, namentlich breiter (durchschnitt- Fi^'. 125. Tangentialsclinittsansicht aus dem Holze des Virginischen Wacholders, Juniperus vhginiana L., 240/1. r, r', )" angeschnittene Kadialwäude der Tra- cheiden, z. T. mit Hoftüpfeln. Zwischen den Tracheiden einschichtige Markstrah- len, deren einer mit m bezeichnet, p p Längsreihe von Parenchynuellen , in diesen Einlagerung (in Wirlilichkeit tief- roten) Kernstoflfes , den auch manche Markstiahlzellen führen. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) i ) Im Gegensatze zum Holze von Juniperus virginiana zeigte das von J. procera in mikroskopischen Präparaten nach hinlänglicher Einwirkung von Alkohol keinerlei rot oder rötlich gefärbten Zellinhalt. Dieser erschien vielmehr heller oder dunkler gelbbraun und an Menge sehr vermindert. Wiesner, Rohstoife. 11. Band. 3. Autl. 32 498 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. lieh 16,5 \i hoch und 13,5 «i. breit) und viele Markstrahlen über 10, manche auch bis 20 Zellreihen und darüber hoch, einzelne mitunter zum Teil zweischichtig *). Kern mit farblosen Tracheidenwänden, aber lebhaft gelb- bis rotbraunem (oft kugelige oder längliche, homogene, glänzende Ballen 'bildendem) Inhalte des zahlreichen Strangparenchyms und der Markstrahlzellen, die außerdem meist farbloses bis gelbliches Harz enthalten, das stellenweise auch die Tracheiden erfüllt. Als Werkholz geschätzt, auch zu Tischler und Drechslerarbeiten gesucht. 19. Das Holz der Oregon-Zeder. Die Oregon-Zeder, »Port Orford Cedar«, Lawsons Gypress«, Chamae- cyparis Lawsoniana Parl.^ im südlichen Teile der pazifischen Küsten- region Nordamerikas einheimisch, wird jetzt auch in Europa forstlich angebaut. Holz 2) mit schmalem Splint und wenig dunklerem gelblichen, sehr harzreichem, stellenweise nicht selten verkientem und dann etwas rötlich gefärbtem Kern von starkem, durchdringend aromatischem Dufte. Spät- holzzonen der oft welligen Jahresringe schmal. Leicht zu bearbeiten, etwas seidenartig glänzend, sehr politurfähig, sehr dauerhaft. Spezifisches Trockengewicht 0,44. Mikroskopischer Charakter der des Holzes der Gemeinen Zy- presse, doch die meisten Markstrahlen nur 2 bis 5, verhältnismäßig wenige bis oder über 10 Zellen hoch 3). Der gelbbraune, glänzende Inhalt des zahlreichen Strangparenchyms und der Markstrahlzellen in den letz- teren auf Tangentialschnitten besonders auffällig. Geschätztes und sehr dauerhaftes Material für innere Bauzwecke, zu Dielen, Eisenbahnschwellen, Zaunpfosten, Roslbauten in Sumpfboden. 20. Das Holz des Gemeinen Lebensbaumes. (Weißes oder Kanadisches Zedernholz.) Der gemeine oder Abendländische Lebensbaum, »Arbor vitae«, »White Cedar«, Tliuja occidentalis L., aus dem östlichen Nordamerika, ist bei uns ein allgemein beliebtes, völlig frosthartes Ziergehölz, wäre nach Mayr auch als Forstbaum nicht ohne Wert*). \) Die Hoftüpfel der Holzstrang -Tracheiden gegen die Markstrahlzellen sind kleiner als beim Gemeinen Wacholder. Aus mehreren Messungen ergaben sich für die Breite (b) und die Länge (l) der schief spaltenförmigen Tüpfelpore und für den Querdurchmesser (q) des Hofes als Mittelwerte 13, 45 und 77 Zehntausendstel Milli- meter (vgl. die entsprechenden Zahlen auf p. 496, Anmerkung 3j. 2) Vgl. H. Mayr, Wald- und Parkbäume, p. 273 und Taf. V, Fig. 2. 3) So wenigstens in einem alten, stark verkienten Stammstücke. Im Holze junger Pflanzen sind die Markstrahlen höher. 4) Wald- und Parkbäume, p. 418 fr. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 499 Holz^) in jüngeren Bäumen mit hellem, trüb braunem, vom Splinte nicht immer deutlich geschiedenem, schwach duftendem, in älteren Stämmen mit dunkelgelbem Kern. Weich, sehr leicht (spezifisches Trockengewicht nach Sargent^) 0,32), sehr dauerhaft, gegen Fäulnis außerordentlich widerstandsfähig. Mikroskopischer Charakter. Vom Bau des gemeinen Wacholder- holzes (siehe p. 494), das Stammholz aber (ob immer?) durch weniger zahlreiche Markstrahlen 3) von jenem verschieden. Tüpfel der Frühholz- tracheiden gegen die Markstrahlzellen oft nur schwach behüft^). Strang- parenchym stellenweise sehr zurücktretend, sein Inhalt im Kerne gelblich braun. Inhalt der Markstrahlzellen hier gelblich, teilweise harzig. In seiner Heimat vornehmlich zu Zaunpfählen, Schindeln und, wegen seiner Dauer im Boden, zu Pfosten und Eisenbahnschwellen verarbeitet, bei uns gelegentlich zu feinen Tischlerarbeiten benutzt. Das Holz des im pazifischen Nordamerika einheimischen, auch bei uns forstlich angebauten Riesen-Lebensbaumes, »Giant Arbor vitae«, »Ganoe Cedar«, »Red Cedar of the West«, Thuja gigantea Nutt., ist dem des Gemeinen ähnlich, zeigt aber rötlichen Kern 5), reichlicheres Strangparenchym, im Kerne reichlicheren und dunkler gefärbten (rütlich- braunen) Inhalt der Markstrahlzellen und entschiedener gefärbte Wände der Spätholz- Tracheiden, auch häufigere Zwillingstüpfel (siehe p. 479) auf den Radial wänden der Frühtracheiden. Es hat nach Mayr das spezifische Gewicht des Weymouthskiefernholzes, ist im Boden sehr dauer- haft, wird beim Brückenbau, zu Eisenbahnschwellen, auch zu inneren Bau- zwecken, zu Schindeln und Fässern, sowie in der Kunsttischlerei verarbeitet. Auch das im Kerne hellere Holz des Japanischen Lebensbaumes, Thuja japonica Max. (T. Standiskü Carr.) ist sehr dauerhaft ß). \) Mayr, 1. c, p. 421 und Taf. IX, Fig. 20. 2) 1. C, Vol. X, p. 127. 3) In dem verglichenen Materiale betrug die Anzahl der Markstrahlen auf dem Quadratmillimeter der tangentialen Schnittfläche beim Thujaholze 36 bis 1 14 (im Mittel etwa 70), beim Wacholderholze meist mehr als 60 (bis 140). Auf dieser Fläche ver- hielt sich die durchschnittliche Menge der Markstrahl ze 11 en bei Thuja (220) zu der bei Jimiperiis (300) ungefähr wie 2 zu 3, wie es auch Wiesner (160 und 230 in rRohsloffe« usw., I. Aufl., p. 628; und Essner (230 und 330, in »Über den diagnosti- schen Wert« usw. der Markstrahlen bei den Koniferen, 1882, p. 18) gefunden haben. In der II. Aufl. der »Rohstoffe« waren die Angaben über die relative Markstrahlen- zahl von Tkiija und Juniperus irrig. Vgl. auch F. Hollendonner auf folg. p. 500. 4) Länge und Breite dieser Tüpfel betrugen an dem untersuchten Materiale 62, beziehentlich 46 Zehntausendstel eines Millimeters (vgl. die entsprechenden Zahlen für Juniperus comtnunis, p. 496, Anmerkung 3). 5) Mayr (I.e., p. 420) nennt das Kernholz »graubraun«, unschön von Farbe, die zur Beschreibung des Holzes zitierte Fig. 18, Taf. IX zeigt den Kern aber rötlich, was auch der Angabe bei Sargent (1. c. X, p. 130) entspricht. 6) Mayr, 1. c, p. 421, Taf. IX, Fig. 19. 32* 500 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Der Orientalische oder Chinesische Lebensbaum, Biota orieti- talis Endl. (Thuja orientalis L.), bei uns als Zierbaum bekannt, in Turkestan und China einheimisch, in Japan als »Konote-Kashiwa« nur kultiviert 1), zeigt in älteren Stämmen gut abgegrenztes, hell rötlicbbraunes, in der untersuchten Probe sehr harzreiches Kernholz von angeblich großer Dauerhaftigkeit. Über die Verschiedenheiten dieses Holzes von dem der Thuja occidentalis in der Härte und im anatomischen Bau hat F. Hollendonner wohl noch nachzuprüfende Angaben gemacht 2). Das hellbraune bis leuchtend kupferbraune, schön gezeichnete, stellenweise »geflammte«, eigenartig duftende T/zz^ja-Maserholz des Handels ließ sich in den untersuchten Probestücken nicht mit Sicherheit als zu einer Thuja gehörig ansprechen. Ob es von Callitris quadri- valvis stamme, blieb gleichfalls zweifelhaft. 21. Das Holz der Älerze. Die Alerze, Fitxroya patagonica Hook, fil., ist in mächtigen Bäumen im südlichen Chile einheimisch. Holz lebhaft fleischrot, sehr »feinjährig« und geradfaserig, mit welligen Jahresringen, im radialen Längsschnitte glänzend und durch die zahlreichen Markstrahlen auffallend quersteifig, im tangentialen mit schönem »Flader«. Etwas hart, leicht und sehr leichtspaltig, äußerst dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Im allgemeinen der der zypressen- artigen Nadelhölzer^). Frühholz-Tracheiden sehr dünnwandig, Spätholz nur wenige (4 — 5) Querreihen umfassend, alle Zellwände gelbrötlich, Inhalt des ziemlich spärlichen Strangparenchyms dunkel-schwarzbraun. Ohne Harzgänge. Markstrahlen nur parenchymatisch, bis i 1 (manche auch nur i — 3) Zellen hoch, diese dünnwandig, in der untersuchten Probe 0,016— 0,032 mm hoch und 0,012— 0,020 mm breit. Im Radialschnitt auf den Kreuzungsfeldern 2 — 4, im Frühholz oft wenig schräge und ziemlich breite Tüpfel, Wände zwischen den Reihen der Markstrahlzellen und die Querwände in den Reihen gleichfalls getüpfelt (schwächerer Grad der Abietineentüpfelung). Das Innere der Markstrahlzellen erscheint oft sehr gleichmäßig rötlichbraun. Findet Verwendung in der Möbeltischlerei. 22. Eibenholz. Die Gemeine Eibe, Taxus baccafa L., bewohnt Europa, Nordafrika und das westliche Asien. 1) Mayr, 1. c, p. 263 u. f. 2) BotanikaiKözlemenzek, XI, 2, p. 45ff. (Ref. Bot. Zentralbl., 120, 1912, p. 193J u. Ber. deutsch. Bot. Ges. 30, 1912, p. 159ff.,.Taf. Vit. 3) Vgl. auch Burger stein, Ber. deutsch. Bot. Ges. 24, 19ü6, p. 198. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 501 Holz 1) mit schmalem, gelblichem Splint und anfangs tiefrotem, an Luft und Licht eine mehr rütlichbraune Färbung annehmendem Kern, meist sehr »feinjährig«, d. h. die mehr oder weniger welligen Jahresringe sehr schmal. Geruchlos, wenig glänzend, sehr dicht, auch verhältnis- mäßig hartund schwer (spezifisches Lufttrocken- gewicht im Mittel 0,76), schwerspaltig, sehr zäh und elastisch, von unbegrenzter Dauer. Mikroskopischer Charakter. Innen- wand aller Tracheiden mit schraubig ver- laufenden Verdickungsleistchen (siehe Fig. 126). Ohne Strangparenchym und ohne Harzgänge. Alle Markstrahlen einschichtig und nur aus Parenchymzellen bestehend, deren einfachen Tüpfeln in den Wänden der angrenzenden Holzstrang-Tracheiden Hoftüpfel mit schief spal- tenförmiger Pore entsprechen. In den Mark- strahlzellen und in vielen Spätholztracheiden des Kernes gelbrotes Harz. Ein vortreffliches Tischler- und Drechsler- holz, u. a. auch zur Herstellung von Faß- hähnen (in Österreich »Faßpipen«) und, schwarz gebeizt, wie Ebenholz verwendet, ehemals das gesuchteste Material für Arm- brustbogen. 23. Totaraliolz. Das Totaraholz stammt von Podocarpus Totara Do?i, dem Totarabaume Neuseelands, der bis 35 m lange und über 3 m starke Stämme liefert 2). Holz mit hellem Splint und hellrötlichem, in der Färbung an Cedrelaholz oder helle 3Ia- hagonisorten erinnerndem Kern, mit welligen Jahresringen, auf tangentialen wie radialen Spaltflächen lebhaft glänzend, auf letzteren durch die zahlreichen Mark- strahlen fein querstreifig. Sehr feinfaserig," weich und leicht, sehr dauer- haft, leicht zu bearbeiten und hierbei schwach duftend. Mikroskopischer Charakter^). Frühholz und Spätholz der Jahresringe wenig voneinander verschieden, doch die Grenzen der Jahres- 1) Siehe auch Mayr, 1. c, p. 417, Taf. VIII, Fig. 16. — 2) Stone, 1. c, p. 252. 3) Vgl. hierüber auch Bur gerstein, Ber. deutsch. Bot. Ges., 24, 1906, p. 196. Fig. 120. Tangentialschnittsansiclit aus dem Holze der Eibe, Taxus haccata L., 400/1. Unter B ein Maikstralil zwischen zwei ihn um- gebenden , der Länge nach ange- schnittenen Tracheiden t\ t-z mit den schraubig verlaufenden Ver- diokungsleistuhen ihrer inneren Wandfläche, w radiale Seitenwände der Tracheiden, in ti oben ein Teil der vorderen Tangentialwand an- gedeutet, in der Bückwand Hof- tüpfel, h durchschnittene Hof- tüofelpaare, hei x Tüpfel zwischen den Tracheiden und den Mark- strahlzellen, in den drei mittleren dieser (2 — 4) verschrumpfter Inhalt. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) 502 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. ringe deutlich, wenn auch wenig auffällig. Strangtracheiden glattwandig, mit meist nur einreihigen Hoftüpfeln auf den Radialwänden. Im reich- lichen Strangparenchym und den Markstrahlzellen rütlichbrauner Inhalt. Markstrahlen einschichtig, nicht wenige nur aus einer Zellreihe ge- bildet, daher im Tangenlialschnitt nur eine Zelle hoch, die Mehrzahl hier aus 2 — 3, manche auch aus 4 — 8 Zellen bestehend, diese 0,008 bis 0,020 mm hoch und 0,006 bis 0,012 mm breit. Alle Markstrahlzellen parenchymatisch, Wände zwischen den Zellreihen derb, flach getüpfelt, Querwände in den Reihen dünn, ohne deutliche Tüpfelung. Tüpfel auf den Kreuzungsfeldern spärlich, je 1 — 2, schief spaltenförmig, bis 0,008 mm lang und 0,002 — 0,004 mm breit, rundlich behüft. Inhalt der Mark- strahlzellen und des Strangparenchyms satt gelbbraun, Querwände in letzterem dünn, nicht deutlich getüpfelt. In seiner Heimat eines der wertvollsten Bau- und Mübelhölzer, auch sonst von vielerlei Nutzwert. Die ähnlich gefärbte auch in Europa in der Kunsttischlerei verwendete, schön gezeichnete »Totara-3Iaser« zeigte in einer untersuchten Probe den geschilderten Bau, doch einzelne bis 17 Zellen (bez. Zellreihen) hohe Markstrahlen, mit bis 0,028 mm hohen und bis 0,016 mm breiten Zellen und im Parenchym der Mark- strahlen wie der Holzstränge reichlichen, dunkelbraunen Inhalt. II. Laubhölzer. Der Holzkürper der dikotylen Holzgewächse, der Laubhölzer, enthält — von einigen technisch unwichtigen Vorkommnissen abgesehen — im Gegensatze zu dem der Nadelbäume stets Gefäße (siehe p. 302), über deren Bau, Verlauf und Anordnung schon in der Einleitung zu diesem Abschnitte das Wichtigste mitgeteilt wurde (vgl. p. 285 und 310). Die meisten dieser Hölzer zeigen daher auf der Querschniltsfläche entweder schon dem freien oder doch dem mit einer Lupe bewaffneten Auge mehr oder minder zahlreiche Poren in dichterer Grundmasse und erscheinen im Längsschnitt gröber oder feiner gefurcht (»nadelrissig«, siehe p. 310). Über Ausnahmen von dieser Regel und ihre Ursachen siehe p. 311. Die bei den Nadelhölzern so auffälligen Jahresringe (siehe p. 281 u. f.) sind bei den Laubhölzern aus den p. 313 angegebenen Ursachen im allgemeinen weniger deutlich, manchen tropischen Hölzern fehlen sie, wenigstens als kenntliche Strukturelemente, ganz. Dagegen sind die bei den Nadelhölzern immer unkenntlichen Markstrahlen bei vielen Laub- hölzern ansehnlich und schon mit unbewaffnetem Auge wahrnehmbar (vgl. p. 307 u. f.), zuweilen sehr auffällig. Sie können selbst dann, wenn sie einzeln unkenntlich bleiben, durch ihre Anordnung bestimmte Struk- turen hervorrufen (siehe p. 308, 309; Fig. 134). Der feinere Bau des Holzes der Laubbäume bietet hinsichtlich der Art Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 503 und Ausbildung der Formelemente (v£ Fi or er 77—79, 82—85 u., zu- sammenfassend, Fig. 127) weit mehr Verschiedenheiten als der der Nadel- baumhülzer, doch gilt dies nur von den Holzsträngen (vgl. p. 280, 302). Die Markstrahlen, hier ausschließlich aus Parenchym bestehend (siehe p. 291), sind — im Gegen- satze zu denen mancher Nadel- hölzer — sehr einförmig, und ihre Anatomie kommt daher für den mikroskopischen Cha- rakter der einzelnen Arten im allgemeinen weniger in Be- tracht. Umsomehr ist auf ihre Ausmaße im ganzen und auf die ihrer einzelnen Zellen, sowie darauf zu achten, ob die Markstrahlen im Tangen- tialschnitt des Holzkörpers regellos verteilt oder in Quer- zonen geordnet sind, wie z. B. in Fig. 93. Nicht selten sind die Kantenzellen der Mark- strahlen von den übrigen in der Gestalt auffallend ver- schieden (wie z. B. in Fig. 88), so daß man sie von den letz- teren, den »liegenden« d. h. in der Richtung des Mark- strahlverlaufes gestreckten, als » aufrechte « unterscheiden kann^). Zuweilen erscheinen im Radialschnitt die Wände der Kantenzellen gegen deren Innenräume sehr ungleich- mäßig wellig bis zackig ab- gegrenzt (siehe Fig. 143). Die äußere Struktur der Laubbaumhölzer (innerhalb Fig. 127. Vergv. 100/1. Formelemente des H0l7.es der Rotbuche, Fugus süvatica L., durch Mazeration isoliert. a, 6 Gefäßglieder; (i mit einfacher, b mit leiterförmiger Dtu'chbrechuDg. c Tracheide mit den schief spalteiiför- migen Poren der (infolge der Mazeration undeutlichen) Iloftüpfel. d Sklerenchymfaser (»Libriformt). e Keihe kurzer Parenchymzellen (Strangparenchym); in den ein- zelnen Zellen Stärkekörner. / Markstrahlzellen ; g des- gleichen aus dem Inneren eines breiten Markstrahles. (Nach K. H artig.) 1) Vgl. hierzu Kny, Ein Beitrag zur Kenntnis der Markstrahlen dikotyler Holz- gewächse in Ber. deutsch. Bot. Ges. 8 (1890), p. 176 if., wo die aufrechten Zellen »Palissadenzellen«, die hegenden >Merenchymzellen€ genannt werden. Siehe auch Paul Schulz, Das Markstrahlengewebe und seine Beziehungen zu den leitenden Elementen des Holzes, Inaug. Dissert., Berlin, 1882, p. 18—20. 5Q4 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. des allgemeinen Charakters dieser) ist infolge der berührten Verhältnisse ungleich mannigfaltiger, als die des Holzes der Nadelbäume und bietet eine Reihe oft schon dem unbewaffneten Auge zugänglicher Merkmale. Solche sind namentlich in der ungleichen Weite und Verteilung der Gefäße, den wechselnden Ausmaßen, mitunter auch der besonderen Anordnung der Markstrahlen und nicht selten in der reihen- oder schichtenweisen Wechsellagerung dünnwandiger und dickwandiger Zellen und den hier- durch hervorgerufenen Zeichnungen des Holzkürpers gegeben (vgl. z. B. Figg. 99, 1 06 — i 09). — Hierzu gesellen sich die oben betonten zahlreichen Verschiedenheiten im feineren Bau der Formelemente, die zum mikro- skopischen Charakter beitragen, sodann bei Kernhölzern vielerlei Fär- bungen in reicher Abstufung und zum Teil in Tönen, die bei Nadel- baumhölzern fehlen. So stellt sich der Holzkörper der Laubbäume im Vergleiche mit jenen als ein in mehrfacher Hinsicht vollkommeneres organisches Gebilde dar und zeigt auch in der Zeichnung seiner tangen- tialen Schnittflächen, in seinem »Flader«, häufig eine Mannigfaltigkeit vmd Zierlichkeit, die im weit einfacher gebauten Holze der Nadelbäume nicht zustande kommen kann. In den nachstehenden Beschreibungen der wichtigsten Laubhölzer ist, soweit es sich um die Anatomie dieser handelt, zunächst das Ver- halten der Gefäße berücksichtigt. »Kenntlich« oder »unkenntlich« sind dieselben genannt, je nachdem sie im Querschnitt eines Holzes mit freiem Auge wahrgenommen werden können oder nicht. Bei den als ringporig bezeichneten Hölzern sind die Gefäße im Frühholze eines jeden Jahres- ringes auffallend weiter und gewöhnlich auch zahlreicher als im übrigen Teile desselben und bilden so an seiner inneren (dem Marke zugekehrten) Grenze eine poröse Zone, den sogen. »Porenkreis« (vgl. Fig. 98), in welchem sie oft schon mit freiem Auge, jedenfalls aber unter der Lupe, als rundliche Löcher (»Ringporen«) deutlich voneinander zu unterscheiden sind. Bei den zerstreutporigen Laubhölzern, wo Jahresringe entweder deutlich sind oder fehlen, zeigen die Gefäße im ersten Falle innerhalb der einzelnen Jahresringe annähernd gleiche (ansehnliche bis sehr geringe) Weite oder nehmen doch von innen nach außen allmählich an Weite ab, sind höchstens im Frühholze zahlreicher (vgl. Fig. Hi), und in allen Fällen entweder ziemlich gleichmäßig verteilt (wie z. B. in Fig. 103 J.) oder in bestimmter, zuweilen sehr auffälliger Weise gruppiert (wie z. B. in Fig. 106). Ferner sind die Weite, d. h. der radiale (den tangen- tialen in der Regel übertreffende) Durchmesser und die Art der Durch- brechung der Gefäßglieder (siehe p. 286) angegeben, sowie, ob »Schrauben- leistchen« vorhanden sind, d. h. ob die inneren Wandflächen der Ge- fäße schraubig ringsum laufende Verdickungsstreifen zeigen (siehe p. 285 und Fig. 78 jD, p. 287). Das Fehlen solcher ist dort, wo es zweckmäßig Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 505 schien, besonders hervorgehoben, und sind die Gefäße dann als »glatt- wandig« bezeichnet. Der immer vorhandenen, aber im nämlichen Holz- kürper nach Menge, Größe und Form oft ungleichen, von den an- grenzenden Elementen vielfach beeinflußten i) Tüpfelung der Gefäße geschieht nur dort Erwähnung, wo es der Charakteristik dienlich sein kann. Meist ist auch des Vorhandenseins oder Fehlens der Thyllenbildung gedacht. Die Markstrahlen sind »unkenntlich«, wenn sie auf der Quer- schnittsfläche eines Holzes mit unbewaffnetem Auge nicht deutlich unter- schieden werden können. Was sonst über ihre Größe und die ihrer Zellen und die Ausmaße dieser gesagt wird, gilt zunächst immer von der Erscheinung dieser Dinge im tangentialen Längsschnitt des Holz- körpers. Die Zahlenangaben über die Höhe und, wo es nötig erscheint, auch über die Breite der Markstrahlzellen (I [x = 0,001 mm) beziehen sich auf den betreffenden Durchmesser des Innenraumes (Lumens) der Zellen, also auf den Abstand der einander entgegengesetzten inneren Wandflächen dieser 2). Der im Radialschnitt ersichtlichen Länge der Markstrahlzellen, ist nur ausnahmsweise gedacht; sie wechselt auch im nämlichen Holze und ist ganz allgemein an den Kanten der Markstrahlen geringer als im Inneren dieser. Als »gleichförnug« sind die Markstrahl- zellen dann bezeichnet, wenn sie im radialen Längsschnitt des Holz- körpers keine erheblichen Verschiedenheiten in Größe und Gestalt aufweisen. Die sonstigen Angaben bedürfen im Hinblick auf das über den Bau der Laubhölzer pp. 303, 305 schon Gesagte kein'er weiteren Erläuterung. Faserzellen der Holzstränge, bei denen die Frage, ob Tracheiden oder Sklerenchymfasern, offen bleiben sollte, wurden schlechtweg »Holzfasern« genannt. »Kristallkammern« sind Kristallschläuche (siehe p. 294), die durch Querteilung von Strangparenchymzellen (vgl. Fig. 93 Ä bei K) entstanden sind 3). 1) Vgl. p. 285. — 2) Die Höhe der Markstrahlzellen übertrifft gewöhnlich die Breite derselben, und die letztere ist stets dort am geringsten, wo die Markstrahlzellen zwischen dickwandigen Fasern verlaufen. Sind jene dagegen von Parenchym um- geben, so kann die Breite ihrer Zellen der Höhe dieser nahezu gleichkommen. 3) Bei der großen Anzahl der technisch verwendeten und hier zu betrachtenden Laubholzarten bietet eine übersichtliche Zusammenstellung dieser nach äußeren oder mikroskopischen Merkmalen, nicht unerhebliche Schwierigkeiten. Eine solche, sehr sorgfältig bearbeitete und gut verwendbare Zusammenstellung in Form eines analy- tischen Bestimmungsschlüssels (auch für die wichtigsten Nadelhölzer) bringt T. F- Hanausek in Luegers Lexikon der gesamten Technik, II. Aufl., p. 684. Ähnliches versuchten auch Piccioli (I caratteri anatomici per conoscere i principali legnami adoperati in Italia in Boll. dei Laborat. et orto botanico Siena 1906, mit zahlreichen Querschnittsansichten, meist nach Lupenbildern) und K. Wilhelm (Der innere Bau des Holzes und die wichtigsten Nutzhölzer, nach äußeren Merkmalen geordnet, in P. Krais, Gewerblicbe Materialkunde, Bd. I, Hölzer). Vgl. auch R. H artig, Unter- scheidungsmerkmale der wichtigsten in Deutschi, wachsenden Holzarten, IV. Aufl. (1898). 506 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 1. Casuarinaholz. Die Arten der Gattung Casuarina L. (Farn. Gasuarinaceen, siehe p. 372) sind größtenteils in Australien, manche aber auch auf den poly- nesischen und ozeanischen Inseln, sowie im tropischen Asien einheimisch. Die meisten derselben liefern sehr hartes und wegen dieser Eigenschaft zu den »Eisenhölzern« i) gezähltes Nutzholz. Holz zerstreutporig, bräunlich oder rötlich bis schmutzig-fleisch- farben, ohne oder mit dunklem, braunem bis rotem 2), oder braun- violettem 3] Kern. Gefäße im Querschnitt als helle Pünktchen erscheinend oder unkenntlich; im ersteren Falle durch zonenweise wechselnde größere und geringere Häufigkeit scheinbar Jahresringe andeutend. Markstrahlen entweder sämtlich unkenntlich 4)^ oder neben vielen unkenntlichen auch mehr oder minder zahlreiche ansehnliche, bis 2 mm breite, oft von ßolzsträngen durchsetzte. Im Längsschnitt für das freie Auge gleich- mäßig dicht, oder fein »nadelrissig« (siehe p. 310), auf der Radialfläche glänzend und hier beim Vorhandensein breiter Markstrahlen mit auf- fälligen »Spiegeln«, denen im Tangentialschnitt spindelförmige, bis 2 cm und darüber lange und bis 1 — 2 mm breite, dunklere Längsstreifen ent- sprechen^). Unter der Lupe erscheinen auf Querschnitten die Gefäße als mehr oder minder feine Pünktchen oder Poren, oft annähernd in radi- alen oder schrägen Reihen, und nebst den feinen Markstrahlen zahl- reiche, meist sehr zarte, helle, wellig verlaufende Querlinien, denen auf Radialflächen eine feine, mehr oder minder deutliche Längs- streifung entspricht. Sehr hart und dicht (spezifisches Gewicht bei oder über 1), sehr zäh, doch ziemlich leicht (wenn auch splitterig) spaltend, oft nach der Länge auch unschwer zu schneiden. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist 0,09 — 0,20 mm, sel- tener gegen oder über 0,30 mm*^) weit, der radiale Durchmesser einzelner auch bis auf 0,03 mm herabsinkend; meist einzeln, ungleichmäßig ver- \) Eine Übersicht aller bekannten Eisenhölzer gibt G. A. Blits im »Bulletin van het Koloniaal Museum te Haarlem«, Nr. 19, Juli 1898. 2) Bei C. iorulosa Dryander (Australien). 3) Bei C. glauca Sieber (Australien). 4) Bei C. equisetifolia Forster. Siehe p. 508. 5) Casuarina-W6\zer mit breiten Markstrahlen erhalten durch diese eine gewisse Ähnhchkeit mit nicht ringporigen Eichenhölzern (siehe diese), von denen sie sich aber auf der Querschnittsfläche durch den Mangel der dort zwischen den breiten Mark- strahlen vorhandenen hellen, radialen Streifchen leicht unterscheiden lassen. Vgl. die Abbildung bei Stone, 1. c, Taf. X, Fig. 90. Daher auch die englischen Bezeichnungen »She-Oak«, > Forest-Oak «. 6) So bei Junghuhniana Miq. (Malayische Inseln). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 507 teilt, mit Neigung zur Anordnung in radiale oder schräge Reihen, nur ausnahmsweise zu mehreren (2—5) in radialer Richtung unmittelbar nebeneinander; Gefäßglieder einfach durchbrochen; GefäJßtüpfel klein mit meist quergestellten, spaltenfürmigen, seltener mit runden Poren; Gefäß- wände an tüpfelfreien Stellen oft auffällig querstreifig. Ohne Thyllen- bildung. Markstrahlen zerstreut; neben einschichtigen, meist kleinen, sind entweder nur zwei- bis dreischichtige, meist 0,15 bis 0,40 mm (auch darüber) hohe vorhanden, oder auch mehr- bis vielschichtige, die, von Holzsträngen mehr oder weniger durchsetzt, mehrere Millimeter bis Zentimeter hoch werden können. Seltener kommen neben breiten, mehr als drei- (bis viel-)schichtigen Markstrahlen nur einschichtige vor^). Mark- strahlzellen meist 8 — 25 p,, selten darüber, nur ausnahmsweise gegen oder auch über 150 [j, hoch, oft sehr schmal (2,7 — 5,4 jx); meist ziem- lich gleichförmig, die kanten- ständigen 2) nur wenig höher als die übrigen ; das Gegenteil selten 3). Sehr dickwandige und englumige Fasertracheiden von rund- lichem Querschnitt, in der Um- gebung der Gefäße reichlichst, weiterhin meist spärlicher ge- tüpfelt^), bilden in mehr oder minder regelmäßigen Radial- reihen,dieGrundmaße^). Strang- parenchym reichlich, in vielfach unterbrochenen oder zusammen- hängenden, ein- bis dreischich- tigen, oft sehr regelmäßigen Querzonen (siehe Fig. 128). Ab und zu Kristallkammern. In allen oder fast allen Zellen der Markstrahlen und des Strang- parenchyms bald heller, bald dunkler, brauner oder rotbrauner bis tief- Fig. 128. Vergr. 300. Querschnitt durch das Holz der Casiiarina equisetifolia (Eisenholz). gg Gefäße, hh Tracheiden, tn m Markstrahlen, h'h' Holzparenchym. (Nach W 1 e s n e r.) \) So bei G. torulosa Dryand., wo die vierschichtigen Markstrahlen 0,11 bis 0,48 mm hoch werden. 2) Unter solchen sind die an der oberen oder unteren Kante eines Markstrahles hegenden Zellen zu verstehen. 3) Nur bei einer Casuarina spec. zweifelhafter Bezeichnung beobachtet, wo die kantenständigen Zellen, im Radialschnitt gesehen, bis 10 mal höher als breit waren. 4) Die Schließhäute der Hoftüpfel sind mitunter als dicke, linsenförmige Scheib- chen sehr auffällig, so z. B. bei G. montana Leschen. (Malayische Inseln.) 3) Eine in Querzonen auftretende Abplattung der Fasern (Jahresringbildung?) wurde nur bei G. torulosa Dryand. beobachtet. 508 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. roter Inhalt, in Alkohol nicht oder nur teilweise löslich i), mit Eisen- chlorid sich mehr oder weniger und meist erst allmählich bräunend bis schwärzend. Gefäße leer, oder mit homogenen, gelben bis rotbraunen oder roten Inhaltsmassen von gleichem Verhalten gegen die obigen Reagentien. Wände der Trache'iden und Gefäße farblos bis gelblich. Auf Quer- wie auf Radialschnitten treten die einander kreuzenden, lebhaft gefärbten Markstrahlen und Parenchym- zonen in sehr auffälligen Gegensatz zu den dickwandigen, hellen Trache'iden (vgl. Fig. 128). Wie aus der vorstehenden Charakteristik ersichtlich, zeigt Casuarina- Holz in seinem Bau mancherlei auffällige Verschiedenheiten. Inwiefern die letzteren Artunterschiede oder Abweichungen innerhalb der näm- lichen Art darstellen, werden weitere Untersuchungen zu entscheiden haben^). Die wichtigste und weitest verbreitete, die Inseln des großen Ozeans, das östliche Australien und tropische Asien bewohnende, auch außerhalb ihrer Heimat, so in Indien und Afrika, angebaute Art ist Casuarina equisetifolia Forst. (C. muricata Roxb.J, die Strandcasuarine. Von derselben wird bräunliches oder rötliches »Eisen holz« mit und ohne breite Markstrahlen, mit und ohne dunkleren Kern abgeleitet. Am häufig- sten begegnet unter diesem Namen Holz von rötlicher Färbung, ohne breite Markstrahlen, meist auch ohne gefärbten Kern. Es zeichnet sich innerhalb des für Casuarina-WoXz oben beschriebenen allgemeinen Cha- rakters durch folgendes aus: Auf 1 mm^ Querschnittsfläche entfallen 9 — 11 Gefäße und etwa 13 — 16 Markstrahlen. Die Weite der Gefäße beträgt meist 0,10 — 0,20 mm, die Höhe der einschichtigen und zwei- bis dreischichtigen Markstrahlen 0,03 — 0,40, am häufigsten etwa 0,10 bis 0,30 mm. Die ziemlich dünnwandigen Markstrahlzellen sind 5 bis über 20, oft 11 — 40 [x hoch und 3 — 7 \x breit, auch ziemlich gleich- förmig, die Kantenzellen meist nicht oder nur wenig höher und kürzer als die übrigen. Die meist einschichtigen Querzonen des Strangparenchyms erscheinen auf Querschnitten häufig unterbrochen und unvollständig (vgl. Fig. 1 28), die dickwandigen Fasern mehr oder weniger regelmäßig radial gereiht. 1) Bei C. torulosa Dryand. wird der braune Inhalt der Markstrahlzellen und des Strangparenchyms von Alkohol rasch und fast vollständig, die manche Mark- strahlzellen ausfüllende gelbgrüne, harzähnliche Masse aber erst von Kalilauge (mit gelber Farbe) gelöst. 2) So lange man — was hier wie bei so vielen Tropenhölzern leider meist der Fall — auf die oft sehr zweifelhafte und gewöhnlich ganz unkontrollierbare Benen- nung von Sammlungsstücken oder Handelsmustern angewiesen bleibt, ist natürlich eine Aufklärung solcher Fragen sehr erschwert oder überhaupt unmöglich. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 509 In dem angeblich von C. equisetifolia herrührenden Holze mit ein- zelnen breiten (bis zwanzigschichtigen) und hohen Markstrahlen tritt die Zahl der Gefäße pro mm 2 Querschnittsfläche oft sehr (bis auf 5 — 2) zurück, während die Weite der ersteren, sowie die Ausmaße der kleinen, ein- bis dreischichtigen Markstrahlen und ihrer Zellen sich meist inner- halb der vorstehend angegebenen Grenzen halten. Das Strangparenchym bildet gewöhnlich ununterbrochene, sehr regelmäßige Querzonen i). Nach den vorhandenen Angaben 2) erscheint die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß das Holz von C. equisetifolia sowohl mit als auch ohne breite Markstrahlen vorkomme. Hierüber ist von weiteren Unter- suchungen sicher bestimmten Materiales Aufklärung zu erwarten 3). Das hellbraune Holz der im malayischen Archipel einheimischen Berg-Gasuarine, C. montana Leschen., zeigt zahlreiche breite Mark- strahlen (neben vielen ein- bis dreischichtigen), pro mm 2 Querschnitts- fläche 20 — 26 Gefäße von 0,08 — 0,14 mm Weite und sehr regelmäßige Parenchymzonen in Abständen von 0,07 — 0,1 6 mm 4). Von C. stricta Ait. (C. quadrivalvis LabilL), im außertropischen Ostaustralien, kam Holz nicht zur Untersuchung. Die Casuarma- Arien liefern durch Härte und lange Dauer im Wasser ausgezeichnetes, auch sehr heizkräftiges Nutzholz. Das Holz von C. equisetifolia dient auch zu Kunstarbeiten &). 2. Pferdefleischholz. (Beefwood, Bulletree, Bolletrie.) Verschiedene Baumarten, zum Teil aus einander fernstehenden Familien, gelten als Stammpflanzen des Pferdefleischholzes. So Casua- rina stricta Ait. (siehe p. 372), Swartxia tomentosa DC. (siehe p. 403), Rhixophora Mangle L. (siehe p. 445), Mimusops Balata Gaertn. (siehe p. 455), Doliclmndrone longissima Lou7\ (siehe p. 465) u. a. Es erscheint derzeit kaum möglich und soll auch hier nicht ver- sucht werden, das als »echt« anzusehende, aus Surinam stammende \) Auf solche Holzproben stützt sich die Beschreibung des Holzes von Casua- rina equisetifolia L.,die G. A. Blits im »Bulletin van het Koloniaal Museum te Haar- lem€ Nr. 19 (Juli 1898), p. 23, gegeben hat. 2) Vgl. Soloreder, Systematische Anatomie der Dikotyledonen, 1899, p. 888. 3) Ein dem Verfasser (Wilhelm) als Casuai'ina muricata vorliegendes, also vielleicht von C. equisetifolia Dryand. herrührendes vierkantiges, das Mark ent- haltende Holzstück läßt nur in seinem inneren Teile einige wenige breite Mark- strahlen erkennen, die sich nach außen verlieren. 4) Nach Blits, der auch dieses Holz (1. c, p. 19 u. f.) ausführlich beschreibt, ist es spezifisch etwas leichter als das von C. equisetifolia. 5) "Wiesner, Rohstoffe, 1. Aufl., p. 616. 510 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Pferdefleischholz des Handels auf den einen oder anderen der genannten Bäume zurückzuführen i). Wenn seine Betrachtung hier derjenigen des Casuarina-Rolzes unmittelbar folgt, so geschieht dies, weil jenes dem letztgenannten im anatomischen Bau sehr nahe steht. Holz zerstreutporig, von eigentümlicher, an frisches Pferde- oder Ochsenfleisch erinnernder Färbung, im Längsschnitt fein nadelrissig, etwas streifig, von mäßigem, fettartigem Glanz. Auf dem Querschnitt bilden die Gefäße feine, durch ihre Anordnung eine schrägstreifige bis netzartige Zeichnung hervorrufende helle Pünktchen, deren nach Quer- zonen wechselnde Häufigkeit undeutliche Jahresringe vortäuscht. Die Lupe zeigt hier die feinen Markstrahlen, und diese kreuzende, sehr zarte, wellige Querlinien^). Sehr hart, dicht und schwer. Mikroskopischer Charakter. Dieser zeigt in der ungleich- mäßigen, zur Bildung radialer oder schräger Reihen neigenden Anord- nung der 0,05 — 0,16 mm weiten Gefäße, dem in ein- bis dreischichtigen Querzonen auftretenden Strangparenchym und den außerordentlich dick- wandigen, in radiale Reihen geordneten Fasern der Grundmasse große Ähnlichkeit mit dem des Casuarina-tio\zes. Die Unterschiede liegen in dem häufigeren Auftreten der Gefäße in Reihen oder Gruppen (zu je 2 — 6), in den immer runden Poren der Gefäßtüpfel und im Vorhandensein dünn- bis derbwandiger Thyllen, durch welche die Gefäße häufig quer gefächert erscheinen, sowie im steten Mangel breiter Markstrahlen. Anzahl der Gefäße pro mm 2 Querschnittsfläche 15 — 30, der Mark- strahlen 11 — 16. Die meisten Markstrahlen teilweise ein- und teilweise zwei- (bis drei-^schichtig, manche auch nur einschichtig. Höhe 0,16 bis 1,0 mm; Zellen in den einschichtigen Markstrahlen und in den ein- schichtigen Strecken der zwei- oder dreischichtigen 20 — 100 [x hoch und 7 — 20 [i. breit, in den mehrschichtigen Strecken der letzteren nur 8 bis 20 \i hoch und 5 bis höchstens 1 4 ij. breit. Kantenzellen der Mark- strahlen im Radialschnitt über viermal höher als breit. - — In allen Mark- i) Rhizophora Mangle L. dürfte übrigens aus obiger Reihe vorerst auszu- scheiden sein. Häufig wird SwartK-ia tomentosa DC. (»Robinia Panacoccoc) im tropi- schen Amerika als (recht fraghche!) Stammpflanze genannt. Stone (1. c, p. 148, Taf. X, Fig. 83) erachtet das hier beschriebene Pferdefleischholz als vielleicht identisch mit dem von ihm » Bulletwood«, auch »Bully-tree< genannten und von Mimu- sops Balata Qaertn. abgeleiteten (siehe hierüber im weiteren Texte bei Mimusops Djave). Als »Beefwood« beschreibt Stone (I.e., p. 189, Taf. XVIH, Fig. -1 58) das Holz von Stenocarpus saligniis R. Br. (siehe Proteaceenhölzer). 2) Diese unterscheiden echtes Pferdefleischholz von manchen ihm im äußeren Ansehen, wie in der beträchtlichen Härte und Schwere ähnlichen Eucalyptus-Uölzern. Siehe unter diesen »Ironbark« und »Jarrah«. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 511 Strahlzellen und im Strangparenchym tief rotbrauner Inhalt, mit Eisenchlorid sich teilweise schwärzend, ab und zu auch Kalziumoxalat- kristalle. Faserwände farblos bis gelblich oder rötlich. Das Pferdefleischholz dient bei uns hauptsächlich in der Stock- industrie und zur Herstellung von Geigenbogen. Anmerkung. Als »Pferdefleischholz« kamen auch Proben zur Untersuchung, die in der Färbung dem oben beschriebenen »echten« mehr oder weniger ähnelten, sich von diesem aber durch minder zahl- reiche, weitere (bis über 0,20 und gegen 0,30 mm messende) thyllen- lose Gefäße mit querspaltenförmigen Tüpfelporen, ansehnlichere Ent- wicklung des Strangparenchyms (in die Gefäße einschließende Gruppen und breite, mehrschichtige Querzonen) und die Rotfärbung sämtlicher Zellwände, auch durch geringere Härte und Schwere unterscheiden und untereinander mehrfach abweichen. Ihre Abstammung war nicht festzustellen i). 3. Weidenholz. Das Weidenholz wird von einheimischen Arten der Gattung Weide, Salix L. (Fam. Salicaceen, p. 372), gehefert, namentlich von den beiden verbreiteisten Baumweiden, S. alba L., Weißweide, und S. fragilis L., Bruch weide, in sehr zurücktretendem Maße von der Sahlweide, S. Üaprea L. Holz zerstreutporig, im Querschnitt mit unkenntlichen Gefäßen und Markstrahlen (diese unter der Lupe oft nur um eine Gefäßweite von- einander entfernt), im Längsschnitt glänzend, deutlich nadelrissig, mit hellem Splint und hellrotem oder mehr bräunlichem Kern, oft mit Mark- fleckchen. Markstrahlen im Tangentialschnitt auch unter der Lupe nicht hervortretend. Leicht (spezifisches Trockengewicht siehe unten), sehr weich, grobfaserig, leichtspaltig, meist zäh biegsam. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zahlreich, meist einzeln, seltener zu 2 — 3 radial nebeneinander, gleichmäßig verteilt, meist 0,08 bis 0,12 mm weit, ^lattwandig, mit dicht aneinander gedrängten, ein-' ander meist sechsseitig abplattenden Hoftüpfeln. Gefäßglieder einfach durchbrochen. Markstrahlen größtenteils oder ausnahmslos einschichtig, häufig über 10 (bis 20) Zellen hoch. Letztere von zweierlei Gestalt (siehe Fig. 129); die ein«n in radialer Richtung gestreckt, die anderen (1. d. R. die oberen und unteren Kanten der Markstrahlen bildend) in dieser Richtung kürzer, dafür aber meist zwei- bis viermal höher als 1) Eine derselben zeigte ziemlicli weitlumige, gefächerte Fasern. 512 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. jene und in ihren an Gefäße grenzenden Seitenwänden mit zahlreichen, großen, rundlichen Tüpfeln versehen, die den Maschen eines zier- lichen Netzwerkes gleichen i). Derb- wandige, meist weitlichtige Holzfasern, mit kleinen, spärlichen Tüpfeln, als Grundmasse. Strangparenchym nur(?) im äußersten Spätholz der Jahres- ringe, Fig. 129. Radialschnittsaasicht aus dem Holze der Weißweide, Salix alba L. (440/1), ein Stück eines ans 6 Zellreihen bestehenden Mark- strahles zeigend. Die Kantenzellen (in 1 und 0) erheblich höher als die übrigen, gegen das Ge- fäß gg mit zahlreichen weiten Wandtüpfeln. Die Längswände zwischen den Markstrahlzell- reihen und die Querwände in diesen reichlich getüpfelt. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) diese abgrenzend. Eine anatomische Unterscheidung des Holzes der einzelnen Weidenarien erscheint derzeit kaum durchführ- bar 2). Das Holz der Weißweide, Salix alba L., von dem sich das sehr ähn- liche der Bruch weide, 8. fragilis L., hauptsächlich nur durch seine Brüchig- keit unterscheidet, besitzt weißen Splint, schön hellroten Kern und ein mittleres spezifisches Lufttrockenge- wicht von 0,45. Das Holz der Sahl- weide, S. Caprea L. , schon im (schma- len) Splinte rötlich , ist etwas schwerer (mittleres spezifisches Luft- trockengewicht 0,53) und dauerhafter. Weidenholz wird als Blind- und Kistenholz, sowie zur Herstellung von Holzschuhen, wohl auch beim Bau von Flußkähnen und zur Erzeugung von Papiermasse ver- wendet^). 4. Pappelholz. (Cottonwood, Poplar.) Das Pappelholz wird von europäischen und nordamerikanischen Arten der Gattung Pappel, Populus L. (Fam. Salicaceen, p. 372), ge- liefert (siehe unten]. •1) Über diese zweierlei Markstrahlzellen vgl. L. Kny, »Ein Beitrag zur Kennt- nis der Markstrahlen dikolyler Holzgewächse< in Ber. deutsch, bot. Ges., VIII (1890), p. 176 ff., mit schönen Abbildungen. 2) Piccioli (1. c, p. 143ff.) hat übrigens eine solche versucht. 3) Das Holz der Weißweide, Salix alba L., »White Willow«, gilt in England als das geeignetste Material für Criquetschläger und ist als solches dort sehr gesucht (Bull. Mise. Inform. Kew., 1897, Nr. 13t, p. 428). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 513 Es ist in seiner äußeren Struktur wie in seinen physikalischen Eigenschaften dem Weidenholze (siehe dieses) sehr ähnlich. Mikroskopischer Charakter im wesentlichen der des Weiden- holzes, von dem sich Pappelholz jedoch darin unterscheidet, daß die Gefäße häufiger zu 2 — 3 (seltener, zu mehreren) in radialer Richtung aneinander gereiht sind, und daß die Höhe der gegen benachbarte Gefäße grobgetüpfelten (meist randständigen) Markstrahlzellen (siehe Fig. 130) die der übrigen nicht oder doch nicht er- heblich übertrifft 1). Das Holz der Aspe oder Zitter- pappel , Popidus tremula L. , mit einem spezifischen Lufttrockengewicht von durchschnittlich 0,51 schwerer als die anderen Pappelhülzer, spaltet sehr leicht und rein und zeigt in ge- sundem Zustande gleichmäßig helle Splintfarbe, keinen dunklen Kern. Das Holz der Silberpappel, P. alba L., mit hellem Splint und lebhaft rütlichgelbem Kern, spaltet weniger glatt als das der Aspe, ist durchschnittlich auch lei<'hter als dieses (mittleres spezifisches Lufttrockenge- wicht 0,48), aber gut zu bearbeiten. Das Holz der Schwarzpappel, P. nigra L., mit hell grünlichbraunem, nächst dem Marke rötlichem Kern, hat ein mittleres spezifisches Luft- -Q0ö9BeaeQÖisfeHi9OöoOi3Q.; Fig. 130. Badialschnittsan sieht aus dein Holze der Silberpappel, Populus alba L., (440/1), ein Stück eines aus 6 Zellreihen bestehenden Markstrahles zeigend. Die Kantenzellen (in 1 und 6) nicht höher als die übrigen, wie die nächst inneren (in 2 und 5) mit zahlreichen weiten Wandtüpfeln gegen das angrenzende Gefäß gg, in dessen Längswand bei h Hoftüpfel. — Reichliche Tüpfelung der Querwände in den Zelheihen des Markstrables wie der Längs- wände zwischen diesen. (Nach der Natur ge- zeichnet von Wilhelm.) 1) So wenigstens im älteren Stammholze. Im jüngeren Holze, namentlich der Äste, nähert sich der Markstrahlbau dem der Weiden. — Eine genaue vergleichende Untersuchung der Markstrahlen der Weiden und der Pappeln auf Grund mikro- raetrischer Maßbestimmungen und mit Berechnung eines »Exponenten« durch Divi- sion der mittleren Höhe H der getüpfelten Markslrahlzellen durch die mittlere Höhe Ader ungetüpfelten hat Burgerstein in Ber. deutsch. Bot. Ges., 29 (1911), p. 679 ff., veröffentlicht (»Diagnostische Merkmale der Markstrahlcn \on Populus unrj Salix*]. Sie bestätigt im allgemeinen das oben Mitgeteilte. Jener »Exponenl< liegt nach B. bei Populus zwischen 1,2 und 1,53, bei Salix zwischen 1,85 und 2,1. Die an der Radialwand ausgebildeten Tüpfel stehen bei Populus in 2 — 3, bei Salix in 2 — 10 (meist in 4 — 6) Reihen. Vgl. auch Figg. 95 u. 96 bei Piccioli, 1. c, p. 144. — Über die Unterschiede des Pappelholzes vom Holze der Roßkastanie siehe dieses. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 33 514 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. trockengewicht von 0,45. Letzteres beträgt bei dem sonst ähnlichen, aber grüber faserigen und daher minder gut zu bearbeitenden Holze der Italieni- schen oder'Pjra.midempsipTpel, P.nigrayaT.pijramidaUs Spach.,m\TO,i\ . Das im Kerne lichtbraune Holz der Großzäh n igen Pappel, P. grandidentata Mchx., »Poplar« (spezifisches Trockengewicht 0,46) aus dem östlichen Nordamerika, und das leichtere, im Kerne dunklere der ebendort einheimischen, in Europa häufig angepflanzten Kanadischen Pappel, P. canade7isis Moench (P. monilifera Alt., P. deltoidea Mar- shall), »Cottonwood« z.T., nach Sargent^] mit einem spezifischen Trocken- gewicht von 0,89, werden gleich den vorgenannten bei uns verwendet. Über »Amerikanische Pappel« siehe übrigens auch bei Liriodendro?i. Pappelholz dient vornehmlich als Blind-, beziehentlich Füllholz in der Möbeltischlerei und beim Wagenbau, zur Herstellung von Packfässern, Kisten, Zündhölzchen und allerlei kleineren Holzwaren, in fein gespaltenem Zu- stande zu gröberem Flechtwerk, endlich als Rohstoff zur Papierfabrikation^). 5. Das Holz des Nußbaumes. Die Gemeine Walnuß, Juglans regia L. (Farn. Juglandaceen, siehe p. 373), vom Südosten Europas darch Mittelasien bis nach Japan ver- breitet, findet bekanntlich in milden Lagen auch weiter westwärts als geschätzter Kulturbaum gutes Gedeihen. Holz zerstreutporig, mit grauweißem Splint und mattbraunem bis schwarzbraunem, meist dunkler gestreiftem (»gewässerten«) Kern. Ge- fäße mit freiem Auge als deutliche Poren sichtbar, im Jahresring ziem- lich gleichmäßig verteilt und nicht sehr zahlreich, in Längsschnitten auffällige Längsfurchen bildend. Markstrahlen kaum kenntlich. Im äußeren Teile der Jahresringe zeigt die Lupe zahlreiche feine Quer- linien (vgl. Fig. 131). Von mittlerer Härte und Schwere (spezifisches Lufttrockengewicht im Mittel 0,68), etwas glänzend, ziemlich feinfaserig und leichtspaltig, wenig elastisch, dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu wenigen (2 — 4) radial nebeneinander, im Frühholze bis 0,24 mm, im Spätholze nur 0,060 mm weit (oder noch enger), glattwandig, mit einfach durch- brochenen Gliedern und ansehnlichen, bis 1 1 jx breiten und hohen, von quergestellten Spalten oft in ihrer ganzen Breite durchzogenen Hoftüpfeln. Grundmasse aus derbwandigen Fasern mit kleinen, schwach behüften 1) The sylva of North America, Vol. IX, p. 162 und iSI. 2) Papiermasse (>Zellulose«) aus dem Holze ausländischer Weiden- und Pappel- arten hat T. F. Hanausek untersucht und der Beschreibung (im »Papier-Fabrikant«) sorgfältige, beide Gattungen gut charakterisierende Abbildungen beigegeben. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 515 Tüpfeln; zwischen jenen reichliches Strangparenchym in meist einfachen, unvollkommenen Querreihen. Einschichtige und (ganz oder nur teilweise) mehrschichtige Markstrahlen, letztere überwiegend, bis 4 Zellen breit und bis 40 Zellen (gegen 0,60 mm) hoch. Markstrahlzellen derb- wandig, meist 10 (bis 20) [i. hoch und bis 1 \ jjl breit. — In den Parenchymzellen oft brauner Inhalt. Fig. 131. Vergr. 3/1. Quer.schnittsansicht des Nuß- baumholzes. (Nach R. H artig.) Wegen seiner gefälligen (in gemaserten Stücken besonders schönen) Struktur, angenehmen Färbung und hohen Politurfähigkeit zur Herstellung furnierter wie ge- schnitzter Möbel vortrefflich geeignet und hoch geschätzt. Wird auch zu Gewehrschäften verarbeitet. 6. Das Holz der Schwarznuß. (Amerikanisches Nußholz.) Der Schwarze Walnußbaum, Juglans nigra L., im östlichen Nord- amerika weit verbreitet, wird auch bei uns als Garten- und Forstbaum kultiviert. Holz') dem des gemeinen Nußbaumes ähnlich, doch mit lebhafter braunem, oft etwas violett oder rötlich getontem Kern, auch leichter als jenes (spezifisches Lufttrockengewicht im Mittel 0,54). Mikroskopischer Charakter der des Holzes der gemeinen Wal- nuß, doch die Gefäße oft über 0,30 mm weit, die Fasern oft weitlumiger^) und dünnwandiger, die ansehnlichsten der (ganz oder teilweise) mehr- schichtigen Markstrahlen aber meist nicht oder nur wenig über 0,40 mm hoch. Im Strangparenchym nicht selten Kristalle von Kalziumoxalat, die dem des gemeinen Nußbaumholzes wohl immer fehlen. Das Holz der Schwarznuß wird gleich dem der Gemeinen ver- wendet, doch mehr geschätzt als dieses. In seiner Heimat liefert es auch Eisenbahnschwellen. Über das namenthch in der Färbung minderwertige Holz der Grauen Walnuß, Juglans cinerea L., siehe p. 373^ über das »Satin- Nußholz« bei Liquidamhar. 1) Siehe Mayr, Wald- und Parkbäume, Taf. XVIII, Fig. 33. 2) Radialer Durchmesser bis 19 \). (gegen 14 \). bei der Gemeinen "Walnuß). 33* 516 Sechzehnter Abschnitt, Hölzer. r« , feine, unter der 7. Hickorvholz. Das Hickoryholz wird von mehreren Arten der auf Nordamerika beschränkten Baumgattung Hickorynuß, Carya Nutt. (Hicoria Raf., Farn. Juglandaceen , siehe p. 373), geliefert. Als Typus dieser Hölzer kann das nachstehend beschriebene der auch bei uns versuchsweise kultivierten Weißen Hickorynuß, »Shellbark Hickory«, Carya alba Nutt. (Hicoria ovata Britt.) gelten. Holz^) ringporig, mit breitem (bis 50 Jahresringe umfassenden) Splint, in welchem die Frühholzzonen sich als helle Binden von dem übrigen, mehr rötlichen Teile der wellenförmigen Jahresringe abheben. Ringporen deutlich, in einfacher, ziemlich lockerer Reihe, die übrigen Gefäße in hellen Pünktchen. Markstrahlen imd zahlreiche wellige Querlinien erst Lupe deutlich (vgl. Fig. 132). Im Längs- schnitt entsprechen den Ringporen grö- bere, oft aussetzende Längsfiirchen, Hart, sehr schwer (spezifisches Luft- trockengewicht 0,91, absolutes Trocken- gewicht 84) und schwerspaltig, sehr zäh und elastisch, stark schwindend, dauer- haft 2). Mikroskopischer Charakter. Alle Gefäße glattwandig und mit ein- fach durchbrochenen Gliedern. Gefäße des Frühholzes 0,18—0,30 mm weit; meist einzeln, ziemlich spärlich, oft um ihre mehrfache Weite von- einander (in tangentialer Richtung) entfernt. Gefäße im mittleren und äußeren Teile des Jahresringes viel enger, sehr dickwandig, hier oft zu 2 — 3 radial aneinander gereiht. Die Grundmasse des Jahresringes bilden derb- bis dickwandige Fasern mit sehr kleinen, spärlichen Wand- tüpfeln, Strangparenchym reichlich, in ein- bis zweifachen Querreihen. Einschichtige und (wenigstens in ihrem mittleren Teile) mehrschichtige Markstrahlen, die letzteren 2 — 5 Zellen (0,03 — 0,08 mm) breit und meist 0,30 — 1,00 mm hoch, die einschichtigen oft niedriger. Markstrahlzellen derbwandig, oft ebenso hoch wie breit, meist 0,012 — 0,020 mm weit. — hn Parenchym oft brauner Inhalt. Eines der vortrefflichsten Werkhölzer, in der Wagnerei hauptsächlich zu Radspeichen verarbeitet, auch zur Herstellung von Gerätestielen, Kammrädern, Faßreifen sehr geschätzt und viel verwendet. ^^^^^H Kffl^^^^^^^fö] ' .i. ...''..- .'...-^ E_,.-a. --, ■3 -.7 Fig. 132. Lupenbild. Quersclinittsansiclit des Holzes der Weißen Hickorynuf*. (Nach Wiesner.) 1} Vgl. auch die Querschnittsansicht bei Mayr, 1. c, p. 454, Fig. n4, 2) Nach Mayr (I.e., p. 455) > wohl das schwerste Holz, das winterkahle Baum- arten der nördlichen Erdhälfte bilden^. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 517 Das Holz anderer Hickory- Arten, und zwar der »Bitternuß«, Carya amara Nutt. (Hicoria minima Britt.), der »Spottnuß«, C. tomentosa Nutt. (Hicoria alba Britt.) ^ der Schweins-Hickory, C. iporcina Nutt. (Hicoria glabra Britt), sowie der Großfrüchtigen Hickory, C. sulcata Nutt. (Hicoria sulcata Britt.), gleicht im wesentlichen dem oben be- schriebenen. Bei der Spottnuß und der Schweins-Hickory scheinen die Gefäße des Frühholzes mit 0,19— 0,24 mm Weite durchschnittlich enger zu bleiben und bei den genannten, sowie bei der Bitternuß die Querbinden des Strangparenchyms häufiger mehrschichtig zu werden als bei Carya alba. Nach H. Mayr^) hat unter diesen Arten die Schweins-Hickory, C. porcina Nutt., das schwerste Holz, da auf 100 mm^ Hirnfläche hier nur 4 mm 2 Gefäßraum entfällt, bei den anderen Arten dagegen 9 mm 2. Es steht dem oben beschriebenen der Weißen Hickorynuß an Schwere nur wenig nach. 8. Erlenholz. Das Erlen- oder Ellernholz stammt von unseren auch über die Gren- zen Europas hinaus verbreiteten Erlenarten, der Schwarzerle, Alnus glutinosa Gaertn., und der Grau- oder Weißerle, Alnus incana Willd. (Farn. Betulaceen, siehe p. 374). Holz zerstreutporig, im Längs- schnitt meist deutlich nadelrissig, rütlichweiß bis gelbrot, in gesun- dem Zustande ohne gefärbten Kern. Gefäße im Querschnitt un- , ,1. 1 1 1- n/r 1 1 1 I F'K- 133. 3/1. Querschnittsansielit des Holzes der kenntlich, ebenso die Markstrahlen, s^^warzerle. Bei m' Scheiustrahlen, deren einer welche jedoch stellenweise zu durch einen MarMeck zieht. (Nach E. Hartig.) mehreren dicht zusammentreten ^'^' und so für das freie Auge ein- zelne »unechte« breite Markstrahlen »Scheinstrahlen« (vgl. Figg. 133, 1 34) bilden, die sich im Tangentialschnitt als dunklere, bis handlange Längs- streifen, im Radialschnitt als mehr oder minder auffällige Spiegel darstellen^). Markfleckchen (siehe p. 309) ungleich häufig, zuweilen fehlend. Weich, ziemlich leicht (spezifisches Lufttrockengewicht 0,49 — 0,53), sehr leichtspaltig, wenig elastisch und tragkräftig, nur unter Wasser dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße teils einzeln, teils zu mehreren (2 — 6) radial gereiht, 0,02 — 0,09 mm weit, mit leiterförmig \) In Baurs Forstwissenschaftliclicm Zcntralblatt, 1885, p. 137. 2) Vgl. oben p. 309 u. Abbild^. 166 bei Mayr, Wald- und Parkbäume, p. 446. 518 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. durchbrochenen Gliedern, diese an ihren Enden mit je 12 — 25, wenig über 1 [X dicken, meist um 4 jx voneinander entfernten Sprossen, gegen ihresgleichen und gegen die Markstrahlen mit kleinen, die betreffenden Wände dicht bedeckenden, bis 0,006 mm breiten und 0,004 mm hohen Hoftüpfeln. Markslrahlen nur in den »Scheinstrahlen« (siehe oben) mehr- schichtig und hier nicht selten miteinander verschmelzend, sonst ein- schichtig, bis über 30 Zellen (0,45 mm) hoch. Markstrahlzellen 0,008 bis 0,01 mm hoch. Holzfasern derbwandig, mit kleinen, spärlichen M Fig. 134. Querschnittsansicht des Holzes der Weißerle, Alnus incana Wüld., 250/1. Bei h Grenze eines Jahresringes, m in Markstrahlen, bei M zu vieren, zur Bildung eines »uaechtenc breiten Mark- strahles zusammentretend und in diesem durch schmale gefäßlose Holzstränge getrennt, g Gefäße. {Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Tüpfeln 1). Strangparenchym häufig. In vielen Markstrahlzellen sowie in den Zellen der (nicht seltenen) Markfleckchen gelbroter Inhalt. Erlenholz findet beim Wasserbau Verwendung, dient auch zur Her- stellung grober Schnitzwaren und eignet sich unter den einheimischen Hölzern am besten zur Anfertigung von Zigarrenkistchen. Zu diesen Gebrauchszwecken wird das Holz der Schwarzerle dem minderwertigen und leichteren, doch stäi:ker glänzenden der Weißerle vorgezogen. 1) Bei Untersuchung von »Zellulose« aus dem Holze der nordamerikanischen Rot- oder Oregonerle, Alnus rubra Bang., fand T. F. Hanau sek auch spärliche Fasertracheiden (»Papierfabrikantc, Fest- u. Auslandheft 1913, Fig. 22). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 519 9. Birkenholz. Das Birkenholz wird namentlich von der den grüßten Teil Europas, sowie das mittlere und östliche Asien bewohnenden Gemeinen Birke, Betula verrucosa Ehrh. (B. pendula Roth.), zum Teil wohl auch von der auf das nördliche und mittlere Europa beschränkten Ruchbirke, B, puhescens Ehrh. (Farn. Betulaceen, siehe p. 374), geliefert. Holz zerstreutporig, im Längsschnitt sehr deutlich nadelrissig, glän- zend, von heller Splintfarbe, ohne Kern, häufig mit Markfleckchen (vgl. Fig. 135). Markstrahlen und einzelne Gefäße unkenntlich, doch die Verteilung der letzteren mitunter für das freie Auge eine feine Tüpfelung oder sonstige Zeich- nung der Querschnittsfläche i) her- vorrufend. Hier erscheinen unter der Lupe die Markstrahlen meist um mehrere Gefäßweiten vonein- ander entfernt, so daß zwischen je zwei benachbarten Markstrah- len mehrere Gefäße nebenein- ander Platz finden. Jahresringe meist deutlich. Im Tangentialschnitt •zeigt die Lupe die Markstrahlen als scharfe, doch meist nur 0,3 mm lange Strichelchen, Ziemlich weich, von mittlerer Schwere (spezifisches Lufttrocken- gewicht im Durchschnitt 0,65), sehr schwerspaltig, sehr fest und elastisch, doch von geringer Dauer. Das Holz der Ruchbirke übertrifft an Schwer- spaltigkeit und Zähigkeit das der Gemeinen. Fig. 135. Vergr. 3/1. Querschiiiltsausichi des Birken- holzes mit zwei Marktieckclien. (Xacli R. Hartig.) Vgl. p. 29. Mikroskopischer Charakter. Gefäße teils einzeln, teils zu 2 bis 3 radial gereiht, seltener zu mehreren (4 — 7) in Gruppen, 0,032 bis 0,13 mm weit. Gefäßglieder leiterförmig durchbrochen, an ihren Enden mit je 10 bis gegen 20 Sprossen, diese nahezu 0,003 mm dick, meist 0,005 — 0,009 mm voneinander entfernt. Längswände der Gefäß- glieder (vornehmlich die tangentialen, die radialen ausnahmslos dort, wo Markstrahlen angrenzen) von winzigen, etwa 0,0029 mm breiten Hof- tüpfeln dicht bedeckt, deren Porenspalten bei benachbarten Gefäßen sich kreuzen 2). Markstrahlen ein- bis vierschichtig, meist schlank spindel- förmig, bis gegen 0,40 mm hoch. Markstrahlzellen dickwandig, 6 bis 14 fjL hoch und oft nur 2,8 tj. breit, ihre Wände oft gelblich. Holzfasern 1) Diese erscheint oft wie mit Mehl bestäubt. 2) Beim AnbHck dieser Gefäßwände wird man an eine Feile oder ein Reibeisen erinnert ! 520 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. derb- bis dickwandig, mit kleinen, spärlichen Tüpfeln i). Strangparenchym ziemlich spärlich. Ein sehr geschätztes Wagnerholz, das auch zur Herstellung ver- schiedener Gegenstände des Hausbedarfes, zur Anfertigung von Holznägeln, in gemaserten, dunkelgefleckten und gestreiften Stücken (»Schwedische Birke«) selbst zu feineren Arbeiten Verwendung findet 2). 10. Das Holz der Gemeinen Hasel. Die Gemeine Hasel, Corylus AveUcma L. (Fam. Gorylaceen, siehe p. 374), wächst in ganz Europa, auch in Kleinasien und Nordafrika. Holz rütlichweiß, ohne dunkleren Kern, mit wenig auffälligen, namentlich in den äußeren Jahresringen ausgebildeten »Scheinstrahlen« (siehe p. 308), zwischen welchen die im übrigen gleichmäßig gerundeten, scharf begrenzten Jahresringe sich zuweilen etwas vorwölben. Gefäße und einzelne Markstrahlen unkenntUch, Mark fl eck chen spärlich. Den Scheinstrahlen entsprechen im tangentialen Längsschnitt lange, meist wenig deutliche Streifen, im radialen matte »Spiegel«. Ziemlich weich, mittelschwer (spezifisches Lufttrockengewicht im Durchschnitt 0,63), leichtspaltig, zäh-biegsam, von geringer Dauer. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist zu zwei bis mehreren radial gereiht, auch in Gruppen, 0,016 — 0,048 mm weit, mit leiter- förmig durchbrochenen Gliedern, jede Durchbrechung meist mit 5 (in engeren Gliedern bis zu 10) kaum 2,9 «x dicken, 6 — 20 \x voneinander entfernten Sprossen. Hoftüpfel der Gefäße meist 6 — 8 |x breit und vom queren Porenspalt ganz durchzogen, die radialen Gefäßwände zu- weilen mit zarter Schraubenstreifung. Markstrahlen ein- bis zweischichtig (in den Scheinstrahlen auch mehrschichtig), 0,24 — 0,32 mm hoch, Mark- strahlzellen 6 — 23 fjL, am häufigsten etwa 1 1 \x hoch, die an den Kanten der Markstrahlen befindlichen meist mit auffäUiger Tüpfelung gegen die Gefäße. Holzfasern derb- bis dickwandig, mit kleinen Tüpfeln. Strang- parenchym reichlich. Liefert vornehmfich Faßreifen, Klärspäne zur Bier- und Essig- fabrikation, Bindwieden, Spazierstücke und dient auch dem Holzschnitzer, Drechsler und Korbflechter. \) In amerikanischer Weißbirkenzellulose von Betula populifolia Marsh, fand T. F. Ilanausek auch Faserlracheiden (»Papierfabrikant«, Heft 27, 1913, Fig. 23). 2) Nach T. F. Hanaus ek (Luegers Lexikon der gesamten Technik, H. Aufl., p. 695) gelangte solches gemaserte Birkenholz auch als >Japanisches Muskatholz« zur Verarbeitung Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 521 11. Das Holz der Baumhasel. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Baumhasel oder Türkischen Hasel, Corylus Colurna L., reicht vom südöstlichen Europa durch Kleinasien bis zum Himalaya. Holz zerstreutporig, mit rötlichem (über 40 Jahresringe einnehmen- den) Splint und schön hellrotem Kern. Die äußeren Jahresringe meist grobwellig. Scheinstrahlen und Markfleckchen wie beim Holze der Gemeinen Hasel, mit welchem das der Baumhasel auch in den physi- kalischen Eigenschaften übereinstimmt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße teils einzeln, teils zu zwei bis mehreren radial gereiht, ab und zu auch nebeneinander in Gruppen, 0,016 — 0,080 mm weit, mit leiterförmig durchbrochenen GHedern, an den Durchbrechungen meist nur je drei bis vier, 1 ,5 — 3 ij, dicke, 23 bis 34 ijL voneinander entfernte Sprossen. Die Längswände der Gefäße, so- weit sie nicht getüpfelt sind, mit sehr deutlichen, schraubig verlaufenden Verdickungsleistchen. Markstrahlen teils einschichtig, teils (im mittleren Teile) zweischichtig, bis 0,48 mm (selten darüber) hoch, ihre Zellen meist 8 — 1 5 [i. hoch, dickwandig, die randständigen gegen benachbarte Gefäße oft auffällig getüpfelt. Derb- bis dickwandige Holzfasern mit kleinen Wandtüpfeln. Strangparenchym ziemlich häufig. Ein feines Möbel- und Schnitzholz, mitunter schön gemasert. 12. Das Holz der Weißbuche. Die Gemeine Weißbuche, Hainbuche, Hagebuche, Hornbaum, Car- pinus Betulus L. (Farn. Corylaceen, siehe p. 374), bewohnt haupt- sächlich das mittlere Europa. Holzi) zerstreutporig, grau- weiß oder gelblichweiß, Jahres- ringe wenig hervortretend, grob- wellig, feine Querstreifchen im äußeren Teile jener gleich den Gefäßen und den einzelnen Mark- strahlen unkenntlich^), zahlreiche, , . u -4 c 1, • ^^^' ^'^''' ^^""Sr- •*/'• Querschnittsansicht des Weiß- blS 0,5 mm breite Schein- bnchenholzes. (Nach R. Hart ig.) Vgl. p.2'J. strahlen aber meist sehr deut- lich (vgl. Fig. 136). Diesen entsprechen im radialen Längsschnitt lange, wenig auffällige Streifen, im tangentialen etwas lebhaftere Spiegel in gleichmäßig dichter, fast glanzloser Grundmasse. 1) Die Abbildung 172 bei Mayr, Wald- u. Parkbäume, p. 453, zeigt die Jahres- ringe wohl allzudeutlich! 2) d. h. im Querschnitt des Holzes erst mit der Lupe wahrnehmbar. 522 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Hart, schwer (mittleres spez. Lufttrockengewicht 0,74), sehr schwer- spaltig, fest und zäh, doch wenig dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße teils einzeln, teils zu zwei bis drei oder auch zu mehreren radial gereiht, 0,016 — 0,080 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern, die engeren mit zarten Schrauben- leistchen auf den radialen Wänden. Markstrahlen ein- bis zweischichtig (in den Scheinstrahlen auch drei- bis vierschichtig), bis 0,80 mm hoch'). Markstrahlzellen 6 — 17 u. hoch, dickwandig, gegen benachbarte Gefäße oft auffallend getüpfelt. Holzfasern dickwandig, Strangparenchym zahl- reich, in einschichtigen Querzonen. Ein vortreffliches Werkholz, namentlich für die Verwendung beim Mühlenbau und zur Herstellung von Maschinenbestandteilen, in der Wagnerei und Drechslerei geschätzt, auch zu Schuhstiften und Nägeln verarbeitet. Eines der heizkräftigsten Brennhölzer. 13. Das Holz der Hopfenbuche. Die Hopfenbuche, Schwarzbuche, Ostrya vulgaris Willd. (Fam. Cory- laceen, siehe p. 374), ist durch Südeuropa bis nach Kleinasien verbreitet. Holz zerstreutporig, hell rötlich, ohne dunkleren Kern. Markstrahlen, feine Querstreifchen (namentlich im äußeren Teile der Jahresringe) und die einzelnen Gefäße unkenntlich 2), die radiale Anordnung der letzteren aber schon für das freie Auge eine zarte, »geflammte« Struktur der Querschnittsfläche hervorrufend. Dicht, hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht nach Mathieu^) bis 0,91), sehr zäh, fast glanzlos. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist zu zwei bis fünf oder auch zu mehreren radial gereiht, 0,016—0,096 mm weit, mit ein- fach durchbrochenen Gliedern, an ihren Längswänden, soweit diese nicht getüpfelt, mit deutlichen Schraubenleistchen. Markstrahlen ein- bis drei- schichtig, oft stellenweise beides, bis 0,80 mm hoch, Markstrahlzellen 8,5 — 20 [JL hoch, dickwandig, gegen benachbarte Gefäße zum Teil auf- fällig getüpfelt. Holzfasern dickwandig, mit kleinen Tüpfeln. Strang- parenchym reichlich, in meist einschichtigen Querzonen, In seinen technischen Eigenschaften dem Holze der Weißbuche ähnlich und gleich diesem verwendet. <) Viele der mehrschichtigen Markstrahlen sind dies nur in ihrem mittleren Teile oder nur in ihrer oberen oder unteren Hälfte; seltener liegt der einschichtige Teil in der Mitte. 2) Vgl. p. 521, Anmerkung 2). 3) Flore forestiere, IV. ed., Paris et Nancy, 1897, p, 403. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 523 14. Das Holz der Edelkastanie. Die Edelkastanie, Castanea vulgaris Lam. (C. vesca Oaertn., Farn. Fagaceen, p. 375), bewohnt Südeuropa, Nordafrika, den Orient und China und findet sich seit den Rönierzügen auch nordwärts der Alpen, längs des Mittelrheines, an den Hängen des Schwarzwaldes und der Vogesen. Holz^) ringporig, mit schmalem, nur zwei bis fünf Jahresringe um- fassenden Splint und anfangs hellbraunem, stark nachdunkelndem Kern. Ringporen sehr deutlich, zahlreich, in Längsschnitten auffällige Rinnen bildend. Die übrigen (einzeln unkenntlichen) Gefäße in radialen, häufig schräg verlaufenden, oft ver- zweigten (gegabelten) hellen Streif- chen, eine »geflammte« Zeichnung Wm \:>^° der Querschnittsnäche hervor- r;KcU/c/^.ä;c;^g;?^Jii5^-\Cf^-' rufend (vgl. Fig. 137). Alle Mark- Wk^^f^-^t^^if^^^ strahlen sehr fein, unkenntlich. %'i^^pSf^^f$U^'^}^^':icM Von mittlerer Härte und l^^^■^^^r•■■■ j -y :Vi --;^^- v- ;, )t9^cfhi Schwere (spez. Lufttrockenge- ^'S- l^'^- Vergr.3/1. Querschnittsansicht des Holzes ^ "^ der Edelkastanie. (Nach R. H artig.) wicht im Durchschnitt 0,66), leichlspaltig, mit Glanz auf der Spaltfläche, elastisch, äußerst dauerhaft. Mikroskopischer (Iharakter^). Gefäßweite im Frühholze meist 0,30 — 0,35, auch bis 0,50 mm, im Spätholze bis auf 0,016 mm herab- sinkend. Gefäßglieder einfach durchbrochen, glattwandig. Alle Markstrahlen einschichtig, meist 5 bis gegen 20 Zellen (0,29 mm) hoch, ihre Zellen meist 14 — 17 [X hoch, von mittlerer Wanddicke, gegen benachbarte Gefäße oft auffällig getüpfelt. Rings um die Gefäße Strangparenchym und Faser- tracheiden, welche beiderlei Elemente, ziemlich dünnwandig, im Frühholze auch die Grundmasse des Jahresringes bilden, während diese im übrigen Teile desselben von derb- bis dickwandigen, sehr spärlich, aber behöft ge- tüpfelten Holzfasern ^) mit eingestreutem Strangparenchym hergestellt wird. Viele (namentlich parenchyinatische) Elemente des Kernholzes führen reich- lich Gerbstoff, der hier auch in sämtlichen Zellwänden nachzuweisen ist. Ein vortreffliches Rau- und Werkholz, als Faßholz hoch geschätzt, desgleichen in schwächeren Sortimenten für Reb- und Zaunpfähle und Faßreifen, auch dauerhafte Eisenbahnschwellen liefernd, sowie zur Ge- winnung von Gerbstoff dienend. Das hierbei hinterbleibende ausgelaugte Material eignet sich sehr zur Erzeugung von Zellulose'*). 1) Farbige Abbildung bei Mayr, Wald- u. Parkbäume, Taf. XVI, Fig. 25. 2) Eine genaue Beschreibung und Abbildung der Formelemente dieses Holzes bringt T. F. Hanausek im .Papierfabrikant«, 1912, Heft 27, p. 774. 3) Ob dieselben als Tracheiden oder als Sklerenchymfasern aufzufassen seien, möge hier unerörtert bleiben. 4) T. F. Hanausek, 1. c. 524 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 15. Das Holz der liotbuche. Die Rotbuche oder Buche schlechtweg, Fagiis süvatica L. (Fam. Fagaceen, siehe p. 375), bewohnt den grüßten Teil Europas mit Aus- nahme Skandinaviens und der östlichen Hälfte Rußlands. Holz zerstreutporig, rütlichweiß, im gesunden Zustande ohne dunkeln Kern i). Gefäße unkenntlich, Markstrahlen teils unkenntlich, teils auf- fallend breit, letztere um wenige bis iO mm voneinander entfernt, im Tangentialschnitt sehr charakteristische, bis 2 mm hohe, spindelförmige Streifchen, im Radialschnitt glänzende »Spiegel« bildend. Jahresringe sehr deutlich, im Spätholz erheblich dunkler (oft an Nadelholzjahresringe erinnernd), gleichmäßig gerundet, zwischen den breiten Markstrahlen, oft etwas vorgewölbt (vgl. Fig. 138 u. Abbildg. 189 bei Mayr, 1. c, p. 468). Schwer (spez. Lufttrockengewicht durchschnittlich 0,71), ziemlich leichtspaltig, von mittlerer Härte, Tragkraft und Festigkeit, wenig elastisch, im Freien und in Berührung mit dem Boden von geringer Dauer, unter Wasser und im Trocknen haltbar. Stark schwindend, auch lufttrocken in unerwünschtem Grade sich werfend, quellend und reißend 2). Mikroskopischer Charakter. Gefäße zahlreich, teils einzeln, teils zu 2 — 3 aneinandergrenzend, ziemlich gleichmäßig verteilt, 0,016 — 0,080 mm weit; die weiteren mit einfach durchbrochenen, die engeren (im Spätholz liegenden) mit leiterförmig durchbrochenen Gliedern, letztere mit je zehn bis gegen zwanzig, 1,5—3 jx dicken, um 3 — 6 ij. voneinander entfernten Sprossen. Tüpfelung der Gefäße nur zwischen benachbarten dieser und gegen anliegende Markstrahlen reichlicher, sonst spärlich. Hoftüpfei der engen Gefäße nicht selten quer gestreckt (vgl. Fig. 127). Markstrahlen 3) einschichtig und mehrschichtig, letztere zwei bis über zehn Zellen (0,16 mm) breit und bis 2 mm hoch, ihre Zellen oft dick- wandig, 3 — 14 |x, an den Kanten wohl auch bis 28 [x hoch, bis 10 ij. breit und im radialen Längsschnitt mit unregelmäßiger Begrenzung ihrer Wände gegen den Zellraum, die an Gefäße grenzenden Zellen oft auffällig getüpfelt. In den großen Markstrahlen erscheinen viele Zellen \) Über einen zuweilen vorhandenen »falschen« Kern von schwarzbrauner Farbe siehe bei R. Hartig und R. "Weber, Das Holz der Rotbuche, Berlin 1888 (J. Sprin- ger), p. 31 u. ff. 2) Der Wassergehalt, das Schwinden, sowie die chemische Zusammensetzung des Rotbuchenholzes sind in der erwähnten Monographie von R. Hartig und R. Weber (1. c.) ausführlich behandelt. Ebenda (p. 20 u. f.) eine eingehende Darstellung des anatomischen Baues dieses Holzes. 3) Vgl. über diese: J. Tuzson, Über die spiralige Struktur der Zellwände in den Markstrahlen des Rotbuchenholzes. Ber. Deutsch. Bot. Ges. 21 (1903), p. 276; Groom, The medullary rays of Fagaceae. Ann. Bot. XXVI, 104, p. 1124—1125 (Ref. Bot. Zentralbl. 122, 1913, p. 385). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 525 nach den Enden zugeschärft (siehe Fig. 127 bei g). Hier auch (meist nur spärliche) Kristalle von Kalziumoxalat. Fasertracheiden und Skleren- chymfasern, beide dickwandig, diese mit sehr kleinen und spärlichen Hoftüpfeln (vgl.^Fig. 127 und p. 527, Anmerkung i), bilden nebst reichlich eingestreutem Strangparenchym die Grundmasse. Das Strangparenchym zeigt keine Beziehung zu den Gefäßen, die meist unmittelbar an Faser- tracheiden oder Holzfasern angrenzen (vgl. Fig. 91, p. 297). Im älteren Holze in den Markstrahlen und im Strangparenchym nicht sehr reich- licher, gelblich bis rütlichbrauner Inhalt, auch die Wände der häufigen Thyllen so gefärbt, die übrigen Zellwände immer farblos. Im ganzen ein geringwertiges, bei seiner Häufigkeit und Billigkeit Fig. 138. Querschnittsansicht des Rotbuchenholzes, Fagus silvatica, 3/1 : in breite Markstrahlen. (Nach 1{. Hart ig.) aber dennoch vielfach verwendetes Nutzholz. Wegen seiner Widerstands- kraft gegen Stoß und Reibung in der Wagnerei, wegen seiner Härte, Dichte und Politurfähig- keit vom Drechsler geschätzt, sehr geeignet zur Herstelhing ge- bogener Mübel und in großer Menge zu solchen verarbeitet. Entsprechend gebeizt ein billiger Ersatz für Nußholz, imprägniert auch beim Erd- und Straßen- bau brauchbar. Als Schnitzholz allerlei Gegenstände des Hausbedarfes liefernd. — Von nahezu unüber- troffener Heizkraft. Das Holz der Amerikanischen Rotbuche, Fagus ferruginea Ait., unterscheidet sich nach einer untersuchten Probe von dem der euro- päischen durch die etwas intensivere Bräunung des meist in kugeligen Tropfen abgeschiedenen Inhaltes des Strang- und Strahlenparenchyms und das weit reichlichere Vorkommen von Kalziumoxalatkristallen in den großen Markstrahlen. Vereinzelt finden sich solche Kristalle hier auch im Strangparenchym. Vgl. T. F. Hanausekim »Papierfabrikant«, 1914. IG. Eichenhölzer. Mehrere weiter unten aufgezählte Arten der Gattung Eiche, Quer- cus L. (Farn. Fagaceen, siehe p. 375), liefern wertvolles Nutzholz. Allen Eichenhölzern sind mehr oder minder zahlreiche breite und hohe Markstrahlen (neben vielen unkenntlichen, schmalen) eigentümlich, die im radialen Längsschnitt sehr auffällige, band- und streifenförmige »Spiegel« von wechselnder, oft sehr ansehnlicher Breite, im Tangential- schnitt nicht minder deutliche, von ihrer Umgebung mit dunklerer Fär- bung sich abhebende, schmale, oft mehrere Zentimeter lange Streifen 526 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. bilden. Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Eichenhül2er liegt in der Anordnung der Gefäße und der sie begleitenden Tracheiden und Strangparenchymzellen in radiale Zonen, die im Querschnitt des Holz- körpers als helle, den Markstrahlen parallele, zuweilen geschlängelte, gegen das Spätholz oft verbreiterte Streifchen erscheinen und so eine »ge- flammte«-Zeichnung im Jahresringe hervorrufen. Zwischen diesen radi- alen Streifchen zeigt sich in derselben Ansicht eine feine, doch meist deutliche, helle Querstreifung. Die meisten Eichenhölzer bilden einen breiten, braunen, gerbstoffreichen Kern innerhalb eines nur schmalen, hellen Splintes. Die hier zu betrachtenden Eichenhölzer sondern sich in zwei Gruppen, je nachdem sie ringporig oder zerstreutporig sind^). Diese gehören zu immergrünen, jene meist zu sommergrünen Arten. Im übrigen zeigen sie in ihrem mikroskopischen Bau^j große Übereinstimmung. Die physikalischen Eigenschaften sind bei den einzelnen Arten an- gegeben. A. Ringporige Eichenhölzer. Gefäße im Frühholz der Jahresringe schon mit freiem Auge als deutliche, oft auffallend weite Poren zu unterscheiden, denen in Längs- schnitten ansehnliche Längsfurchen entsprechen. Die übrigen Gefäße einzeln unkenntlich, in die oben beschriebenen radialen, nach außen häufig verbreiterten, zuweilen verzweigten, oft geschlängelten, hellen Streifchen geordnet. Zwischen diesen sehr feine, mehr oder minder deutliche Querstreifchen (vgl. Fig. 139). Die 0,5 bis gegen 1,0 mm breiten Markstrahlen um 2 — 10 mm voneinander entfernt, in Längsschnitten die vorstehend beschriebenen Strukturen hervorrufend. Mikroskopischer Charakter. Frühholzgefäße (Ringporen) ein- bis dreireihig, 0,20 — 0,36 mm, die übrigen nur 0,02 — 0,12 mm weit, letztere auf radiale Zonen beschränkt (vgl. Fig. 139), die mit gefäßlosen, aus dickwandigen Holzfasern mit reihenweise oder vereinzelt eingestreutem Strangparenchym bestehenden abwechseln. Alle weiteren Gefäße mit einfach durchbrochenen, manche enge mit leiterförmig durchbrochenen Gliedern. Glieder der Frühholzgefäße oft sehr kurz (breiter als hoch), längere Gefäßglieder häufig neben den durchbrochenen Endflächen in einen stumpfen Fortsatz auslaufend-^). Längswände der Gefäßglieder glatt, 1) Über die Bedeutung dieser Ausdrücke vgl. pp. 303 u. 504. 2) Man vgl. hierüber: Abromei't, Über die Anatomie des Eichenholzes, in Pringsheims Jahrbüchern für wissenschaftliche Botanik, XV (1884), p. 209; R. Hartig, Untersuchung des Baues und der technischen Eigenschaften des Eichenholzes, in Forstlich-naturwissenschaftlicher Zeitschrift, 4(1895), p. 49; Groora, The meduUary rays of Fagaceae, Ann. Bot. XXVI, 10 4. — 3j Vgl. p. 287, Fig. 78, Ä, C. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 527 meist reichlich getüpfelt, die Tüpfel gegen Markstrahlen von wechselnder Größe und Form, schmal behüft bis einfach. Neben den großen, bis über 20 Zellen (0,i5 — 0,65 mm) breiten und oft mehrere Zentimeter hohen (zuweilen durch eindringende Faserzellen in übereinander liegende Abschnitte geteilten) Markstrahlen fast nur einschichtige, 2 bis über 20 Zellen (0,48 mm) hohe. Markstrahlzellen 9 — 14 [i, einzelne auch 20 — 30 ix hoch, ziemlich dickwandig, gegen benachbarte Gefäße oft sehr auffällig getüpfelt (vgl. Fig. 87). Im Frühholze und in den radialen Zonen der engen Gefäße bilden derbwandige Fasertracheiden mit kreisrunden Hoftüpfeln (siehe Fig. 82 E) und zahlreiches Strang- parenchym die Grundmasse, in den übrigen Teilen des Jahres- ringes sehr dickwandige, nur mit spärlichen und winzigen Hoftüp- feln versehene Sklerenchymfasern i) und meist reihenweise eingestreutes Strangparenchym. In schmalen Jahresringen treten die dickwandigen Elemente sehr zurück. In den Gefäßen des Kernholzes Thyllen (s. p. 288). Alle Elemente des Kernholzes, namentlich des parenchymatischen, enthalten reichlich Gerbstoff, sowohl in ihren Wänden als auch im Innern. Daher die auffallende Schwärzung, welche frisches Holz beim Anschneiden oder schon trocken gewordenes in Berührung mit Eisensalzen zeigt. Auf einer teilweisen Oxydation und Bräunung dieses Gerbstoffes beruht ver- mutlich die Kernfärbung2). Fig. 131). Vergr. 3/1. Querschnittsansicht des Holzes der Stieleiche. (Nach K. Hart ig.) Die ringporigen Eichenhölzer sind so übereinstimmend gebaut, daß die Erkennung ihrer Abstammung nach äußeren oder nach mikrosko- pischen Merkmalen selbst bei Beschränkung auf die wenigen hier be- schriebenen Arten nur insoweit durchführbar ist, als es sich um Ange- hörige der Gruppe der Weißeichen gegenüber solchen der Gruppe der Roteichen handelt 3). Innerhalb jeder dieser Gruppen ist die Struktur so gleichartig, daß die zugehörigen Hölzer anatomisch wohl kaum aus- einander zu halten sind. Dabei darf nicht außer acht bleiben, daß nach 1) Strasburger (Über Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen, Jona 1891, p. 278, 269) rechnet diese, zuweilen mit Gallertschicht (vgl. p. 294) versehenen Ele- mente, gleich den entsprechenden der Rotbuche (ebendort, p. 9721, noch den Faser- tracheiden zu. Ihre Gestalt ist oben aus Fig. 85, F (p. 292) zu ersehen. 2) Vgl. R. Hart ig, Untersuchungen aus dem forstbotanischen Institut zu Mün- chen, n (1882), p. 31 u. f. 3) Vgl. Mayr, Wald- und Parkbäume, p. 499 ff. 528 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. den genauen Ermittelungen R. Hartigs^) die Menge und Verteilung der Formelemente des Holzkürpers auch bei der nämlichen Eichenart je nach dem Alter des Holzes und den Wachstumsverhältnissen des Baumes, sowie der Breite der Jahresringe innerhalb gewisser Grenzen schwankt. a) Splint hellbräunlich, Kern gelbbraun bis schwarzbraun. Die in den hellen Radialstreifchen der Jahresringe liegenden (»unkenntlichen«) Gefäße zahlreich, meist nur 0,024 — 0,070 mm weit, dünnwandig, im Querschnitt eckigrund (Typus der Weißeichen 2). 1. Das Holz der Stieleiche. Die Stieleiche, Sommereiche, Querciis pedimculata Elirli. (Qiiercus Robur L. z. T.), bewohnt ganz Europa bis ins südliche Skandinavien, die Kaukasusländer und Kleinasien. Holz ringporig, mit schmalem Splint und hellerem oder dunklerem, gelbbraunem Kern. Ringporen mit freiem Auge deutlich unterscheidbar, zahlreich, im Frühholze eines jeden Jahresringes eine ununterbrochene Querzone bildend. Unkenntliche Gefäße in hellen Radialstreifchen, die sich entweder unmittelbar an die Porenzonen anschließen oder in einiger Entfernung von diesen beginnen, meist etwas geschlängelt verlaufen und nach außen sich verbreitern, sich nicht selten gabeln, auch mit benach- barten verschmelzen. Querstreifung der dunkleren Grundmasse der Jahresringe mehr oder minder deutlich. Breite Markstrahlen scharf hervortretend, im tangentialen Längsschnitt des Holzkürpers bis 5 cm und darüber lange, dunkle Streifen, im Radialschnitt ungleich große und verschieden geformte »Spiegel« bildend. Dicht, schwer (mittleres spezifisches Lufttrockengewicht 0,76), hart, an Festigkeit und Elastizität von keinem der einheimischen Hölzer über- troffen, gut spaltend, mäßig schwindend, sich sehr wenig werfend, außerordentlich dauerhaft. Mikroskopischer Charakter der oben (p. 526) für die ring- porigen Eichenhölzer angegebene, die »unkenntlichen« Gefäße zahlreich, meist nur 0,024 — 0,070 mm weit, dünnwandig, im Querschnitt eckigrund. Ein Nutzholz ersten Ranges! Zur Verwendung bei Hoch-, Erd- und Wasserbauten und zu Eisenbahnschwellen vortrefflich geeignet, zum <) Untersuchung des Baues und der technischen Eigenschaften des Eichenholzes, 1. c, p. 52 u. f. 2) Vgl. hierzu Mayr, 1. c, p. 506 und Abbildungen 225 u. Taf. XX, 41. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 529 Schiffbau hoch geschätzt, das beste Faßholz, höchst wertvoll zur Her- stellung massiver und furnierter Möbel, auch als Kohlholz, sowie zur Bereitung von Holzessig und Gerbstoffextrakt benutzt. 2. Das Holz der Traubeneiche. Die Traubeneiche, Wintereiche, Quercus sessilifJora Sm., bewohnt Europa (wo sie aber weniger nach Norden und Osten vordringt als die Stieleiche) und das westliche Asien. Holz im äußeren Ansehen und im mikroskopischen Bau von dem der Stieleiche nicht verschieden i), im Durchschnitt angeblich etwas weniger dicht und hart, doi:h mindestens ebenso leichtspaltig. Technische Eigenschaften und Verwendung wie beim Holze der Stieleiche. 3. Das Holz der Ungarischen Eiche. Die Ungarische oder Gedränglfrüchtige Eiche, Zigeunerholz (»Kittu- jack«) Quercus hungarica Huheny (Q. coitferta Kit.), bewohnt den Südosten Europas bis ins südliche Ungarn und Siebenbürgen und steht der südeuropäischen Farnetto-Eiche (Quercus Farnetto Toi.) mindestens sehr nahe. Holz im äußeren Ansehen dem der Stieleiche gleich, doch weniger geradfaserig, härter, schwerspaltig und sehr stark reißend. Mikroskopischer Charakter der des Stieleichenholzes^ doch bilden die sehr dickwandigen, häufig mit Gallertschicht (siehe p. :294) versehenen Sklerenchymfasern im Querschnitt des Holzkörpers oft regel- mäßigere Radialreihen als dort. Vornehmlich für die Verwendung beim Wasser-, Erd- und Gruben- bau geeignet, ein sehr gutes Material für Eisenbahnschwellen, auch für Parketten und beim Wagenbau brauchbar, nicht aber zur Herstellung von Möbeln oder Fässern. 4. Das Holz der Weichhaarigen Eiche. Die Weichhaarige oder Flaumhaarige Eiche, auch Schwarzeiche, Französische Eiche genannt, Quercus puhescens Willd. (Q. lanuginosa Lam.), ist eine südeuropäische Holzart, die als Baum in der Umgebung Wiens ihre Nordgrenze erreicht. I) »Ein Unterschied im Holze der Traubeneiche und der Stieleiche, der als Art- charakter dienen könnte, ist von mir nicht aufgefunden.« R. Hartig, Untersuchung des Baues und der technischen Eigenschaften des Eichenholzes, in »Forstlicii-natur- wissenschaftlicher Zeitschrift«, 4. Jahrg. (1895), p. 51. Wiesner, Kohstoffe. II. Bd. 3. Aufl. 34 530 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Holz im äußeren Ansehen dem der vorstehend beschriebenen Eichen- arten gleich, doch Splint und Kern nicht immer deutlich gesondert i), die Ringporen nicht immer in ununterbrochenen Querzonen, sondern zuweilen in Gruppen zusammengestellt oder mehr vereinzelt, die (die »unkenntlichen« Gefäße enthaltenden) Radialstreifen oft gerader als bei den verwandten Arten, nach außen auch weniger verbreitert und dann in aufeinander folgenden Jahresringen oft ziemlich genau aufeinander passend. Dichter, härter und schwerer (spez. Lufttrockengewicht 0,76 — 1,09) als das Holz der Stieleiche, auch schwerer spaltbar und weniger elastisch, höchst dauerhaft. Mikroskopischer Charakter der der vorstehend beschriebenen Eichenhölzer. Ein vortreffliches Holz für den Schiffbau, hier namentlich als »Krummholz« geschätzt. b) Holz im Splint und Kern rötlich. Die in den hellen Radial- streifchen der Jahresringe liegenden (»unkenntlichen«) Gefäße ziemlich spärlich, 0,040 — 0,120 mm weit, dickwandig, im Querschnitt kreisrund bis eiförmig (Typus der Roteichen 2). 5. Das Holz der Zerreiche. Die Zerreiche, Österreichische Eiche, Burgunder Eiche, Quercus Cerris L., ist durch Südeuropa bis nach Kleinasien und Spanien ver- breitet und nordwärts noch im Wiener Walde häufig anzutreffen. Holz rötlichbraun, im Splint hell, im Kern dunkler. Radialstreifen der Jahresringe oft ziemlich gerade, die zwischen ihnen befindliche feine Querstreifung oft schon für das freie Auge, jedenfalls aber unter der Lupe sehr deutlich. Breite Markslrahlen zahlreich (20 bis über 30 auf 5 cm Querschnittsbreite), doch durchschnittlich weniger hoch als bei den vorstehend beschriebenen Eichenhölzern (selten über 1,5 cm), in der Tangentialansicht des Holzkörpers nicht selten von schmalen Holzsträngen in schräger Richtung durchsetzt. Härter, dichterund schwerer (mittleres spez. Lufttrockengew. 0,84) als das Holz der Stieleiche, schwerspaltig, wenig elastisch, von geringer Dauer. Mikroskopischer Charakter im allgemeinen der des Stieleichen- holzes, aber von diesem sowie den anderen vorstehend beschriebenen 1) Dies scheint namentlich im Holze von Bäumen südhcher Standorte der Fall zu sein. 2) Vgl. Mayr, 1. c, p. 506 und Abbildungen 226 und Taf. XX, 42. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 531 ringporigen Eichenhölzern durch die geringere Zahl, die größere (meist 0,04 — 0,12 mm betragende) Weite, die dickere Wand und die meist kreisrunde oder eiförmige (nicht eck ig- runde) Querschnittsform der in den hellen Radialstreifen der Jahresringe liegenden (»unkennt- lichen«) Gefäße unterschieden. Seiner ungünstigen technischen Eigenschaften wegen nur als Brenn- holz brauchbar, als solches aber dem der Rotbuche fast gleichwertig und sehr geschätzt. Die aus Zerreichenholz hergestellte Kohle blättert stark und zeigt nur geringe Festigkeit. Anmerkung. Das Holz der im östlichen Nordamerika einheimischen, auch bei uns teils als Zierbaum, teils versuchsweise forstlich kulti- vierten Roteiche, Red oak, Quercus rubra L., zeigt die Struktur des Zerreichenholzes, ist aber technisch wertvoller als dieses, wenn es auch in letzter Beziehung hinter dem Holze der Stieleiche und ihrer Ver- wandten zurücksteht. Ziemlich hart, mit einem mittleren spez. Trocken- gewicht von 0,74, leichtspaltig, dient es in seiner Heimat dort, wo bessere Eichenhölzer mangeln, als Bau-, Tischler- und Böttcherholz i). B. Zerstreutporige Eichenhölzer. Die »zerstreutporigen« Eichenhölzer 2) unterscheiden sich von den ringporigen anatomisch hauptsächlich durch die schon im Frühholze geringere und von diesem nach dem Spätholze allmählich abnehmende Weite der viel spärlicheren, sämtlich unkenntlichen Gefäße. Die Grenzen der Jahresringe sind infolgedessen weit weniger auffällig. Der ge- schlängelte Verlauf der ungleich breiten, die Gefäße enthaltenden Radial- streifen läßt diese Eichenhölzer auf dem Querschnitt ausgezeichnet »geflammt« erscheinen. Neben jenen Streifen treten hier die breiten Markstrahlen weit weniger scharf hervor, als bei den ringporigen Eichen- hölzern. Nicht selten von schmalen Holzsträngen durchsetzt, gleichen sie, namentlich bei Lupenbetrachtung, mehr oder weniger den »Schein- slrahlen« im Holze der Weißbuche oder der Hasel (siehe pp. 520, 521). Die feine Querstreifung zwischen den Gefäßzonen ist meist sehr deutlich. Im Längsschnitte fehlen den hierhergehörigen Hölzern die groben Längs- furchen, welche bei den ringporigen Eichenhölzern den weiten Frühholz- gefäßen entsprechen. Um so auffälliger erscheinen hier in der dichten Holzmasse die breiten Markstrahlen, namentlich im Tangentialschnitte. \) Über die Anatomie, den Substanzgehait und die Zuwachsverhäitnisse des Roteichenholzes siehe F. Eichhorn in Forstlich-nalurwiss. Zeitschrift, IV. Jhg. (1895), p. 233, 281. — Vgl. auch Mayr, 1. c, pp. 506, 507. 2) Vgl. die Abbildung 230 bei Mayr, 1. c, p. 512. 34* 532 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Der mikroskopische Charakter der zerstreutporigen Eichen- hölzer — im allgemeinen mit dem der ringporigen übereinstimmend, doch durch die vorstehend angegebenen Verliältnisse entsprechend beeinflußt und abgeändert — Hegt außerdem in der Dicke der (bis 6 tx starken) Gefäßwände und in der Weite der Strangparenchymzellen, die im Früh- holze 20 bis gegen 40 jj, erreichen kann. 6. Das Holz der Steineiche. Die Steineiche oder Immergrüne Eiche, Quercus Hex L., bewohnt das ganze Mittelmeergebiet. Holz ohne deutliche Sonderung im Splint und Kern, sehr dicht und hart, sehr schwer (spez. Lufttrockengewicht bis 1,14) sehr fest und elastisch^ doch, wenn nicht sehr vorsichtig (nach ein- bis zweijährigem Liegen im Wasser) getrocknet, stark reißend. Sehr dauerhaft. Mikroskopischer Charakter wie oben angegeben. Gefäße 0,048—0,160 mm weit. Ein gutes, doch schwer zu bearbeitendes Nutzholz, in gemaserten Wurzelstücken für die Möbeltischlerei wertvoll, auch als Brenn- und Kohlholz geschätzt. Im Handel auch als Encinaholz bezeichnet. Das Holz der gleichfalls in den Mittelmeerländern einheimischen, meist strauchförmigen Kermeseiche, Quercus coccifera L., stimmt in der äußeren Erscheinung, im inneren Bau und in seinen technischen Eigenschaften mit dem der Steineiche überein. Das Holz der das westliche Mittelmeergebiet bewohnenden Kork- eiche, Quercus Suher L., steht in seiner Härte, Dichte und Schwere den vorstehend beschriebenen Hölzern nahe, erscheint aber noch deut- lich ringporig. 17. Ulmenliolz. Das Ulmenholz (»Rustenholz«) wird von den einheimischen Arten der Gattung Ulme oder Rüster, Ulmus L. (Farn. Ulmaceen, s. p. 378), geliefert. Holz ringporig, mit ziemlich breitem, 10 — 20 Jahresringe umfassen- dem, frisch gelblichweißem, ins Bräunliche oder Rötliche nachdunkelndem Splint und hellbraunem bis schokoladebraunem Kern '). Ringporen meist weit und zahlreich, die übrigen, engen Gefäße in zierlichen, hellen, meist welligen, zuweilen unterbrochenen Querstreifchen (vgl. Fig. 1 40). Markstrahlen immer schmäler als die Ringporen, oft unkenntlich. Im I ) Im Kernholze der Ulmen bilden mit kristallinischem Kalziumkarbonat erfüllte Gefäße nicht selten weiße Pünktchen, beziehentUch Streifchen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 533 Längsschnitt grobe, den weiten Frühholzgefäßen entsprechende Längs- furchen und zwischen diesen zahlreiche, parallele, oft auf längere Strecken ununterbrochene Längsstreifen, beide im Radialschnitt von glänzenden Querstreifen (Markslrahlen) gekreuzt, im Tangentialschnitt einen oft höchst ziellichen »Flader« bildend*). Mikroskopischer Charakter. Gefäße des Frühholzes 0,13 bis 0,34 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern und meist spalt- porigen Hoftüpfeln 2), oft mit dünnwandigen Thyllen, von Strangparen- chym begleitet, ein- bis dreireihig, nicht selten mit Gruppen enger Gefäße untermengt, die stellenweise den Jahresring beginnen. Enge Gefäße nur 0,02 — 0,12 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern, rund- porigen Hoftüpfeln und Schrau- ü benleistchen, in den Querzonen von gleich gestalteten (auch in der Spätholzgrenze vorkommen- den) Tracheiden und von Strang- parenchym begleitet. Mark- strahlen meist 3 — 6 Zellen (0,04 bis 0,08 mm) breit und 15—20 Zellen (0,20—0,70 mm) hoch, einzelne kleinere auch nur ein- bis zweischichtig. Alle Markstrahlzellen derbwandü? ^f¥M, " ^ 3C0 CÄ ti« gqcÄt q oC cf ttV; (7 5 ^i; k ■< lilpii m Fig. 140. Vergr. 3/1. Querschnittsansicht des Ulraen- liolzes. (Nach R. Hart ig.) g,, nur 8 — 12 tx hoch, bis 150 [i, lang, die Endzellen nicht oder kaum größer als die übrigen. Derb- bis dickwandige, einfach getüpfelte Holzfasern, häufig mit Gallert- schicht, bilden die Grundmasse und erscheinen im Querschnitt dieser von sehr ungleicher Größe. Im Strangparenchym und in den Markstrahlen des Kernes oft gelb- oder rotbrauner Inhalt, auch die Wände der Holzfasern hier meist gebräunt. Eine Unterscheidung der bei uns wachsenden Ulmenhölzer nach äußeren Merkmalen oder auf Grund ihres anatomischen Baues ist nur in beschränktem Maße möglich. 1. Das Holz der Feldulme. Die Feldulme, Rotrüster, Glattrüster, Vlmus campestris Spach (U. glabra Miller), bewohnt Europa, Nordafrika und einen großen Teil Asiens. Holz mit rötlichbraunem Kern, der meist den größeren Teil des Stammhalbmessers einnimmt oder doch dem Splint an Breite gleich- \] Vgl. Abbildung 242, p. 522, bei Mayr, 1. c. 2) Die Poren benachbarter Hoftüpfel weiter Gefäße vereinigen sich mitunter zu langen Querspalten. 534 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. kommt. Wellige Querstreifchen der Querschnittsfläche meist schmäler oder doch nicht breiter als die sie trennenden dunkleren Zonen der Grundmasse, häufig auch schmäler als der Durchmesser der Ringporen. Ziemlich hart und schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,74), grob- faserig, elastisch, sehr schwerspaltig, fest und dauerhaft. Mikroskopischer Charakter wie oben angegeben. Die »un- kenntlichen« Gefälle meist 0,04 — 0,06 mm weit, in den Querstreifen gewöhnlich zwei- bis dreireihig, stellenweise auch mehrreihig oder ein- reihig, Querstreifen selbst schmäler als die sie trennenden, oft doppelt so breiten Zonen der Grundmasse. Ein sehr gutes Bau- und Werk-, insbesondere auch Wagnerholz, die besten Kanonenlafetten und Hackklötze liefernd, zur Herstellung von Gewehrschäften sehr geschätzt, in gemaserten Stücken namentlich für die Möbeltischlerei wertvoll. 2. Das Holz der Bergulme. Die Bergulme, auch Haselulme genannt, Ulmus montana Smith (U. campestris L. Herb., U. scabra Miller), ist in Europa weniger weit nach Süden, aber weiter nordwärts verbreitet, als die Feldulme und gleich dieser auch in einem großen Teile Asiens zu finden, Holz dem der Feldulme im äußeren Ansehen gleich i), auch ebenso hart, etwas leichtspaltiger, doch minder dicht (spez. Lufltrockengewicht im Mittel 0,69) und auch in allen übrigen Eigenschaften jenem nach- stehend. Mikroskopischer Charakter der des Feldulmenholzes. Das Holz wird wie das der Feldulme verwendet, aber weniger ge- schätzt als dieses. 3. Das Holz der Flatterulme. Die Flatterulme, Weißrüster, Ulmus effusa Willd. (ü. pechmculata Foug., U. ciliata Ehrh.J, ist durch Mitteleuropa bis nach dem Orient verbreitet, Holz mit sehr hellbraunem, nur den kleineren Teil (etwa ein Drittel) des Stammhalbmessers einnehmenden Kern und verhältnismäßig breitem, oft gelblichem Splint. Die hellen Querstreifchen der Querschnittsfläche i) Durchgreifende Verschiedenheiten im Holze beider Arten sind nicht an- zugeben. Nach Kienitz (Danckelmanns Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen, ■ISSa, p. 48) soll sich die l^ernfärbung beim Holze der Bergulme erst nach der Fällung einstellen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 535 meist nur schwach gewellt und breiter, als die sie trennenden, dunkleren Zonen der Grundmasse, auch breiter als der Durchmesser der oft nur einreihigen Ringporen. Minder dicht (spez. Lufttrockengewicht 0,66), aber schwerspaltiger als das Holz der Feldulme, diesem in jeder Hinsicht nachstehend, auch weniger dauerhaft. Mikroskopischer Charakter im wesentlichen der des Feld- ulmenholzes, aber die »unkenntlichen« Gefäße häufig 0,05 — 0,08 mm und darüber weit, in den einzelnen Querzonen oft vier- bis fünfreihig, letztere meist breiter, als die sie trennenden Schichten der Grundmasse. Unter den einheimischen Ulmenhölzern am wenigsten geschätzt. 18. Das Holz des Zürgelbaumes. Der Gemeine oder Europäische Zürgelbaum, Celtis australis L. (Farn. Ulmaceen, siehe p. 378), bewohnt Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien. Holz ringporig, mit gelblichem, ziemlich schmalem Splint und hellem, grauem, wenig hervortretendem Kern. Zeichnung der Jahresringe wie bei den Ulmenhülzern, Markstrahlen meist scharf hervortretend. Schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,75 — 0.82), ziemlich hart, ziemlich glatlspaltig, von mittlerer Festigkeit, äußerst zäh und biegsam, dauerhaft. Mikroskopischer Charakter im wesentlichen der der Ulmen- hOlzer (siehe diese). Die Zonen der engen (»unkenntlichen«) Gefäße sind oft von einer mehrfachen Schicht dünnwandigen (im Winter stärke- erfüllten) Strangparenchyms umgeben, auch reichlicher mit solchem durch- setzt, als jene der Ulmen. Zellen im Inneren der mehrschichtigen Mark- strahlen 4 — 6 IX weit, an den Kanten (mitunter auch an den seitlichen Rändern) der mehrschichtigen Markstrahlen, sowie in den einschichtigen Markstrahlen meist grüßer (20 — 60 [x hoch) und (in radialer Richtung) kürzer, selbst höher als breit, zuweilen Kristalle einschließend. Ein wertvolles Werkholz, u. a. auch die vortrefflichsten Peitschen- stiele liefernd. Aus entsprechend behandelten Kopfausschlägen des Baumes werden in Südfrankreich dreizinkige Gabeln für landwirtschaft- liche Zwecke gewonnen i). — Wird auch »Triester Holz« genannt. 1) Siehe hierüber z. B. Hempel und Wilhelm, Bäume und Sträucher des Waldes, II, p. 12. 536 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 19. Das Holz des Maulbeerbaunies. Das natürliche Verbreitungsgebiet des bei uns häufig angepflanzten Gemeinen oder Weißen Maulbeerbaumes, Monis alba L. (Fam. Moraceen, siehe p. 379), reicht vom Kaukasus bis nach Nordchina. Holz ringporig, mit schmalem, nur zwei bis fünf Ringe umfassendem Splint und gelb- bis schokoladebraunem Kern. Ringporen zahlreich, im Kern ab und zu mit weißem Inhalt. Unkenntliche Gefäße in zahlreichen hellen, ziemlich feinen, im äußeren Teil der Jahresringe oft zusammen- fließenden Pünktchen. Markstrahlen deutlich. In Längsschnitten ent- sprechen den Ringporen auffällige (im Kerne vereinzelt weiß ausgefüllte) Längsfurchen. Ziemlich hart, nicht schwer (spez. Lufttrockengewicht nach Mathieui) 0,58 — 0,77), doch sehr schwerspaltig, dauerhaft, mit schönem Glanz. Mikroskopischer Charakter. Gefäße im Frühholze der Jahres- ringe zahlreich, einzeln oder zu wenigen (2 — 3) nebeneinander, 0,17 bis 0,37 mm weit, glattwandig; im äußeren Teile der Jahresringe bis zu acht und mehr in Gruppen, nur 0,016 — 0,09 mm weit, mit Schraubenleistchen; die Glieder aller einfach durchbrochen. Thyllenbildung häufig. Mark- strahlen meist 5—9 Zellen (0,07— 0,12 mm) breit und 0,26—1,34 mm, auch darüber, hoch, nur wenige klein und einschichtig. Markstrahlzelien 8 — 11 [X, an den Kanten auch 22 — 40 \i hoch (hier oft höher als — in radialer Richtung — lang), ringsum meist reichlich getüpfelt. Grund- masse des Jahresringes von derb- bis dickwandigen (und dann oft mit Gallertschicht 2) versehenen), klein getüpfelten Sklerenchymfasern gebildet, neben den Gefäßen und Gefäßgruppen auch reichliches Strangparenchym, in diesem wie in den Markstrahlen ab und zu Kristalle von Kalzium- oxalat. Im Kernholze erscheinen die Wände aller Zellen und Gefäße lebhaft gelbbraun. Zur Herstellung von Pfählen, Pflöcken und Holznägeln (zum Schiff- bau) sehr geeignet, auch in der Wagnerei verwendet und, seiner Politur- fähigkeit wegen, als Möbelholz zu schätzen 3). 20. Echtes Gelbholz. (Gelbes Brasilholz, echter Fustik, alter Fustik.) Das echte Gelbholz ist das Kernholz von Chlorophora tinctoria (L.) Gaudich. [Maclura tinctoi'ia D. Don^ Fam. Moraceen, siehe p. 380), 1) Flöte forestiere, IV. edit., p. 291. 2) Siehe p. 294. 3 Mathieu, 1. c. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 537 eines im tropischen Amerilia verbreiteten Baumes. Es wird auch Futeiba, Fustete genannt und kommt in mehreren nach ihrer Herkunft bezeich- neten Sorten, wie z. B. Kuba, Domingo, Tampico u. a., teils in ansehn- lichen Stamm- und Ast-Stücken, teils in Scheiten, zuweilen noch mit Resten des fahlen Splintes, in den Handel. Holz lebhaft bis dunkel gelbbraun mit zahlreichen helleren, meist quer gedehnten Pünktchen und Stricholchen, die häufig mit benachbarten zu längeren oder kürzeren, mehr oder weniger gewellten und zackigen Querstreifchen ver- schmelzen (siehe Fig. 141). Da dies in einzelnen Querzonen häufiger und auf weitere Strecken hin stattfindet, als in anderen, zwischen jenen liegenden, so erhält die glatte Querschnittsfläche stellenweise eine an Jahresringe erinnernde Zeichnung. Gefäße und Markstrahlen unkennt- lich, jene (in den hellen Pünktchen und Strichel- chen) auch unter der Lupe kaum als Poren erscheinend (wegen dichter Erfüllung mit Thyllen). hu Längsschnitte ziemlich grob schwer und hart, leichtspaltig. Fig. 141. (Lupenb.) Qnerschnitts- ansicht des echten Gelbholzes. DieFIeckchen vereinigen sich stel- lenweise auch zu kurzen Quer- streifchen. (Nach V. Höhnel.) >nad('lrissig«. Ziemlich Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu zwei bis drei nebeneinander, 0,075 — 0,15 mm weit, ziemlich dickwandig (0,003 — 0,0048 mm), von zahlreichen, dünnwandigen Zellen (Strangparen- chym) umgeben, die quergedehnte Gruppen oder längere, mehrschichtige Querzonen bilden. Gefäßglieder einfach durchbrochen, durch Thyllen verstopft, in diesen zuweilen Kristalle von Kalziumoxalat. Markstrahlen meist 0,20 bis über 0,33 mm hoch und 0,016 — 0,05 mm (2—3 Zellen) breit, einzelne auch einschichtig. Markstrahlzellen derbwandig, meist 0,011 — 0,014 mm, die kantenständigen zuweilen auch bis 0,025 mm hoch. Strangparenchym nicht selten in »Kristallkammern« (vgl. p. 505) geteilt. Dickwandige Sklerenchymfasern (mit sehr kleinen Tüpfeln) in breiten, mit denen des Strangparenchyms abwechselnden Querzonen. — In nicht zu dünnen Schnitten erscheinen sämtliche Zellwände lebhaft gelbbraun, namentlich die der Sklerenchymfasern. Viele Zellen zeigen gelben bis braunen, in Alkohol teilweise löslichen Inhalt, manche Gefäße enthalten (im durchfallenden Lichte undurchsichtige) Klumpen kleiner, in Alkohol mit hellgelber Farbe löslicher Kriställchen (Morinsaurer Kalk?). Enthält neben dem nicht färbenden Maclurin den gelben Farbstoff Morin oder Morinsäure (vgl. p. 353), der sich aus dem Holze durch kochendes Wasser, noch leichter durch Alkohol, ausziehen läßt, in Alka- 538 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, lien mit tiefgelber Farbe löst und entsprecbend gebeizte Zeuge sattgelb, braun oder olivengrün färbt, auch zur Herstellung von »Khakifarben« in Wollen- und Baumwollgeweben dient ^). Gelbholzspänchen geben übrigens schon an Wasser von gewöhnlicher Temperatur einen gelben Farbstoff ab. Ein alkoholischer Auszug des Holzes zeigt auf Zusatz von Alaunlösung sofort eine schön grüne Fluoreszenz 2). Über verwandte Gelbhölzer siehe p. 380. Anmerkung. Als Stammpflanze des echten Gelbholzes wird zu- weilen fälschlicherweise Maclura atirantiaca Nutt., die Osagen- Orange, genannt. Das Holz dieses in Nordamerika einheimischen, auch bei uns ab und zu angepflanzten Baumes, Bogenholz, »Bow-wood«, ist ringporig, zeigt daher auffällige Jahresringe und ist von echtem Gelb- holze außerdem durch hellere Parenchymzonen und ansehnlichere Mark- strahlen unterschieden. Über seine Verwendung siehe p. 379. 21. Das Holz des Odumbaiiraes. Der Odumbaum, auch Afrikanische Eiche, Buscheiche, Chlorophora excelsa fWelw.) Benth. et Hook. fil. (Fam. Moraceen, siehe p. 380) ist im tropischen Afrika weit verbreitet, sehr häufig in den Gebirgen Kameruns, wird hier als Beng, Bang, Momungi . . . bezeichnet, in Guinea »Odum«, in Ostafrika »Mwule« genannt 3). Holz^) eichenfarben, auf älteren Schnittflächen lederbraun bis schwarzbraun, auf frischen heller, lebhafter oder matter gelbbraun, auf der Hirnfläche dem echten Gelbholze (siehe Nr. 20) ähnlich, doch mit weiteren, schon dem freien Auge als deutliche Poren kenntlichen Gefäßen und kenntlichen Markstrahlen. Jene bilden im Längsschnitt ziemlich grobe Furchen, vereinzelt mit weißem Inhalte und erscheinen hier unter der Lupe durch Thyllen verlegt. Auf radialen Schnittflächen zeigt sich das Holz in miteinander abwechselnden Längszonen teils glatt, glänzend, 1) Siehe »Tropenpflanzer«, VIII, 1907, p. 798. 2) Nach freundlicher brieflicher Mitteilung des Herrn Professors Dr. H. Harms an den Verfasser (Wilhelm). 3) Vgl. Büsgen in »Mitteil, aus den deutschen Schutzgebieten«, Heft 2, 1910, p. 74. — Jentsch, der Urwald Kameruns (Tropenpflanzer, Jahrg. XV, 1911, Beiheft Nr. 3) wo auch Abbildung des dort 30 — 35 m hoch werdenden Baumes (Taf. 7). — Siehe ferner Engler, Ostafrika, p. 291 u. Notizbl. Bot. Gart. u. Mus. Berlin II, 1898, Nr. 2, p. 52; Warburg in Tropenpfl. I, 1897, Nr. 12, p. 318; W. Busse, ebenda, X, 1906, Beiheft, p. 232; Volkens, Nutzhölzer Togos (Notizbl. Bot. Gart. u. Mus. Berlin-Dahlem App. XXII, 1909, p. 3). 4) Querschnittsbilder bei Büsgen (1. c, Taf. I, Fig. 9) u. bei Jentsch (I. c, Taf. I. Fig. 59). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 539 teils rauher und matt, auf tangentialen werden die Markstrahlen erst unter der Lupe als feine, kurze Strichelchen sichtbar. Schwer (spez. Trockengewicht nach Büsgen 0,6 — 1,0) und hart, fest, zäh, sehr schwer und uneben spaltend, doch gut zu bearbeiten. Mikroskopischer Charakter. Gefäße fast immer einzeln und von mäßiger Wanddicke, kaum je 2 auf 1 mm^, 0,17 — 0,35 mm weit, von zahlreichen, radial gereihten, dünnwandigen Zellen (Strangparenchym) umgeben; diese bilden mehrschichtige quer gedehnte Gruppen oder längere Querzonen, die mit solchen derb- bis dickwandiger Zellen (Sklerenchymfasern) wechsellagern. Gefäßgheder einfach durchbrochen, mit großen, dünn- und gebräuntwandigen Thyllen und ziemlich ansehn- lichen, etwa 0,012 mm breiten, querporigen, stellenweise sehr dicht stehenden und einander sechsseitig abflachenden Hoftüpfeln. Mark- strahlen 0,14 — 0,47 mm hoch, im Tangentialschnitt zwei- bis fünf- schichtig, ihre Zellen ziemlich dünnwandig, 0,008 — 0,020 mm weit, die Kantenzellen meist grüßer, 0,04 — 0,08 mm hoch (doch im Radialschnitt nur 0,012 — 0,03 breit), durch den Besitz je eines großen K ristalles von Kalziumoxalat ausgezeichnet, was namentlich im Radialschnitt sehr auffällt. Solche Kristalle, mehr vereinzelt oder reichlicher, auch im dünnwandigen, gegen die Gefäße oft mit großen Tüpfeln versehenen, sonst kleiner getüpfelten Strangparenchym, das im Radialschnitt in mehrschichtigen Längszonen mit solchen der dickwandigen, sehr klein- und spärlich getüpfelten Fasern abwechselt. In nicht zu dünnen Schnitten erscheinen sämtliche Zellwände, besonders die der Fasern, lebhaft gelb- braun oder auch mehr gelblich. Eisenchlorid verändert den Farbenton ins Schwärzlichbraune, was aber im auffallenden Lichte deutlicher wird als im durchfallenden. In den Zellen der Markstrahlen und des Strang- parenchyms teils gelblicher, teils undurchscheinender (im durchfallenden Lichte schwärzlicher) Inhalt. In einer anscheinend harzigen Masse liegen zahlreiche nadeiförmige farblose Kristalle, die sich gleich jener in Alkohol vollständig lösen', ebenso, doch rascher und mit goldgelber Farbe, in Kalilauge. Hierbei bleiben in den Markstrahlen kleine kugelige, gelb- liche bis bräunliche Körnchen zurück, deren Färbung weder Jod- noch Eisenchloridzusatz verändert. In einzelnen Gefäßen stellenweise vor- kommende, im auffallenden Lichte weiße, im durchfallenden graue bis schwärzliche, kristallinische Inhaltsmassen lösen sich nicht in Alkohol, zerfließen aber, doch ohne vollständige Lösung, in Kalilauge. Spänchen des Holzes geben an Wasser keinen Farbstoff ab. 1) Aus der alkohoHschen Lösung sclieiden sich beim Eintrocknen neben einer gelbhchen Substanz farblose, fadenähnliche, gekrümrate, spitzendige, schwach doppelt- brechende Gebilde ab, deren Beschaffenheit nicht näher untersucht wurde. 540 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Eines der besten termitensicheren Bau- und Mübelhülzer des tropi- schen Afrika, Ersatz für Tiekholz, in Deutschland in steigendem Maße vielseitig verwendet, auch als Ersatz für Eichenholz. Über angeblich hautreizende Eigenschaften des Odumbaumes ist sicheres noch nicht ermittelt 1). 22. Letternholz. Die Abstammung des aus Surinam nach Europa gelangenden Lettern- holzes, auch Buchstaben-, Schlangen-, Tigerholz genannt, »Snake-wood«, ist unsicher. Ob es wirklich das Kernholz von Brosimum Äuhletii Poepj). Piratinera guianensis Auhl. (Fam. Moraceen, siehe p. 381) auf Trinidad, in Guiana und Nordbrasilien sei, wie häufig angegeben wird, oder von Machaerium Scliomburgkii Benth. (Fam. Papilionaten, siehe p. 406), in Guiana oder etwa von einer anderen westindischen Baumart geliefert werde, muß hier dahingestellt bleiben. Holz zerstreutporig, satt rötlichbraun, in jeder Ansicht mit oft sehr auffälligen, schwärzlichen, bis 1 cm breiten und doppelt so langen, wellig bis zackig verlaufenden und unregelmäßig begrenzten Querbinden, und durch diese zierlich, einer Schlangenhaut ähnlich, gefleckt. Gefäße auf Querschnitten als feine, gleichmäßig verteilte helle Pünktchen, in Liingsschnitten als dunkle Streifchen bemerkbar. Unter der Lupe er- scheinen jene Pünktchen beiderseits in helle, kurze Querlinien fortgesetzt. Markstrahlen auf der glänzenden Spaltfläche hellere Querstreifen bildend, sonst unkenntlich, d. h. erst mit der Lupe als feine, helle Linien, be- ziehentlich dunkle Strichelchen wahrzunehmen. Sehr hart, dicht und schwer (im Wasser untersinkend), aber leicht spaltbar. Kommt in 30 — 90 cm langen, meist nur 5 — 8 cm, selten 13 — 15 cm starken Stücken 2) in den Handel. Mikroskopischer Charakter. Gefäße etwa 8 pro mm^ Quor- schnittsfläche, einzeln oder zu 2 — 3, seltener zu mehreren, radial neben- einander, 0,11 — 0,16 mm weit, dickwandig, durch große, oft durch weitgehendste Verdickung ihrer Wand in »Steinzellen« ver- wandelte Thyllen vollständig verstopft (siehe Fig. 142). Thyllen- wände konzentrisch geschichtet, von schmalen Tüpfelkanälen durchsetzt, nicht selten Kalziumoxalatkristalle einschließend. Markstrahlen zerstreut, meist 2 — 3 Zellen breit und 0,16 — 0,64, einzelne auch bis oder über 0,80 mm hoch, wenige einschichtig. Die Kanten der mehrschichtigen werden meist von einer oder von mehreren (2 — 6) einfachen Lagen 1) Siehe H. Matthes u. E. Schreiber, »Über hautreizende Hölzer« in Be- richten Deutsch. Pharmazeut. Ges., Jahrg. 3 4, Heft 7/8, p. 385. 2) K. Müller, Praktische Pflanzenkunde, Stuttgart 1884, p. 29t. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 541 o-roßer 30 — 70 \x hoher, sehr dickwandiger, oft Kristalle von Kalzium- oxalat enthaltender Zellen gebildet, die von den übrigen, dünnwandigen, cewühnlich nur 13 — 19 \x hohen, sehr abstechen. Die eine oder andere der letzteren kann aber auch grüßer, bis 50 [j, und darüber hoch sein und dann die ganze Breite des Markstrahles einnehmen. Selten sind Kantenzellen dünnwandig oder Zellen im Mittelteile eines Markstrahles dickwandig. hn radialen Längsschnitt erscheinen die dickwandigen, meist kristallführenden Markstrahlzellen kürzer als die übrigen, ebenso hoch oder mehrmals (bis zehnmal) höher als breit. Dickwandige, spär- Uch oder nicht getüpfelte Fasern, in regelmäßigen Radialreihen, in ein- zelnen Querzonen abgeplattet, als Grundmasse. Sehr derbwandiges Strangparenchym in einfachen, län- geren oder kürzeren, von den Seiten- rändern der Gefäße ausgehenden, zuweilen auch um den Vorderrand dieser herumlaufenden Querreihen. Wände aller Elemente gelb- braun, in allen Zellen (deren Wände nicht etwa bis zum Verschwinden des Lumens verdickt sind) rotbrau- ner, meist gleichmäßig dichter In- halt, dessen stellenweise hellere, stellenweise tiefere Färbung das oben beschriebene, gefleckte Aussehen des Holzes bedingt. Eines der auffälligsten und schönsten Tropenhülzer, das in der Stockfabrikation und zur Herstel- lung von Geigenbogen und Modellier- stäbchen, seiner hohen Politurfähig- keit wegen auch zu Furnieren und eingelegten findet. Arbeiten Verwendung Fig. 142. Vergr.lGS/I.Tangentialschuittsansichtdes Letternholzes. gn ein von sehr dickwandigen Thyl- len (»Steinzellen«) erfüUteti GefäH. / Holzfasern, p Strangparenchym, m Markstrahl. Die weißen, rhombischen bis sechseckigen Stellen nnter ^) und über )u bedeuten Kristalle von Kalziumoxalat. (Nach der Katur gezeichnet von Wilhelm.) Anmerkung. Ein anderes, rötlich violettes, außen stark nach- dunkelndes i» Letternholz« zeigt in der vorliegenden Probe i) auf dem Querschnitte einen unauffälligen Wechsel hellerer und dunklerer Quer- zonen und läßt hier auch unter der Lupe die vordem unkenntlichen 1) Sie trägt die Bezeichnung ^Piratinera guianensis«, ohne weitere Angabe und stammt aus dem Haarlemer Kolonial-Museum. 542 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Gefäße (etwa 4 pro mm^) neben den feinen Markstrahlen wenig deutlich wahrnehmen. Dagegen bilden jene auf der lebhaft glänzenden Längs- schnittnäche schon für das freie Auge scharf hervortretende dunkle Streifchen, zu denen sich unter der Lupe im Tangentialschnitt die Mark- strahlen als feine Strichelchen gesellen. Das Mikroskop zeigt die 0,10 bis 0,19 mm weiten Gefäße einzeln oder zu 2 — 3 radial aneinander gereiht, von Strangparenchym umgeben, das von ihren Flanken sich beiderseits auf längere oder kürzere Strecken seitlich verbreitet, und in den Gefäßen derb- bis dickwandige, oft 0,25 — 0,45 mm lange (hohe) Thyllen. Die meist zweischichtigen Markstrahlen, 0,27 — 0,60 mm hoch, bestehen aus dünnwandigen, in den Kanten 35 bis über 100 tj., sonst nur 14 — 30 ix hohen Zellen mit reichlicher Tüpfelung auf ihren tangen- tialen Seitenwänden. Einzelne Markstrahlen sind auch durchweg ein- schichlig und hochzellig. Die Kantenzellen der zweischichtigen erscheinen im radialen Längsschnitt, im Gegensatz zu den übrigen, 3 — 5 mal höher als breit. Ziemlich weitlumige, mit winzigen Tüpfeln versehene Fasern, radial gereiht, bildeten die Grundmasse; das reichliche Strangparenchym (siehe oben) zeigt auf den Radialwänden seiner Zellen die Tüpfel meist in Gruppen. Alle Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms, auch manche Fasern und Thyllen, sind mit rotem, in Alkohol löslichem Inhalt erfüllt und die Wände aller Zellen und Gefäße rot gefärbt. Sollte dieses Holz etwa das von Amanoa guianensis AuhlA) ab- geleitete »Bois de lettre rouge« sein? 23. Das Holz des Schirmbaumes. (Bosenge-Holz.) Der Schirmbaum, Musanga Smithii R. B?: (Fam. Moraceen, siehe p. 382), »Bosenge«, »Bokombo«, ist im tropischen Afrika weit verbreitet, siedelt sich auch leicht durch Anflug an 2). Holz^) sehr hellfarbig, stellenweise mit rötlichem oder bräun- lichem Tone, im Querschnitt dunkler erscheinend, hier mit deutlichen, feinen Poren oder hellen (unter der Lupe mitunter weiß ausgefüllten) Pünktchen (gleichmäßig verteilten Gefäßen) und unkenntlichen Mark- strahlen. In Längsschnitten bilden jene ziemlich derbe, durch Thyllen ausgefüllte Furchen, in tangentialen erscheinen die Markstrahlen unter 4) Fam. Euphorbiaceae, siehe p. 417. Von diesem Baume sicher abstammendes Holz war leider nicht zu erhalten! Eine mit »Amanoa spec, Guianac bezeichnete Holzprobe zeigte im wesentlichen den Bau des echten Letternholzes, ließ nur äußer- lich die charakteristische Zeichnung desselben vermissen, 2) Siehe Jentsch, 1. c, p. 4 61 u. Taf. 2. 3) Querschnittsbild ebenda, Taf. III, Fig. -103, 2V2mal vergrößert. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 543 der Lupe als feine Strichelchen, Radialflächen zeigen lebhaften Glanz. Sehr leicht (spez. Gewicht 0,295), ziemlich weich, im frischen Zustande sehr wasserreich 1), unschwer (doch uneben) spaltend, gut zu bearbeiten. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu 2 — 3 nebeneinander, 0,31 — 0,38 mm weit, ihr tangentialer Durchmesser dem radialen oft gleich oder auch etwas grüßer. In den Gefäßen sehr zartwandige Thyllen, die meist von den radialen Flanken des Ge- fäßes her gegen die Mitte verlaufen und deren Endflächen hier oft in einer Zickzacklinie zusammenstoßen. In der Grundmasse wechseln radiale Reihen weiterer Zellen sehr regelmäßig mit solchen engerer ab, nur stellenweise wird die Lagerung dieser Sklerenchymfasern unregelmäßiger und die mäßige Wanddicke stärker, da und dort treten auch mehr- schichtige Querzonen sehr dünnwandiger Zellen auf (Strangparenchym, oft mit gebräuntem Wandbelag), die sich an Gefäße anschließen und solche untereinander verbinden. Alle Gefäße von dünnwandigem Strang- parenchym umringt, was aber erst bei stärkerer Vergrößerung deutlich wird^). Hoftüpfel der Gefäßwände dicht, einander sechsseitig abflachend, mit querspaltfürmigen, etwa 0,012 mm langen Poren. Markstrahlen meist 0,35 — 0,88 mm hoch, bis 4 (häufig 3) Zellen breit, manche auch schmäler, einzelne nur einschichtig, manche dieser sehr niedrig, nur aus 4, meist kristallführenden Zellen (bzw. Zellreihen) bestehend. Mark- strahlzellen dünnwandig, 0,012 — 0,016 mm breit, bis über 0,024 mm hoch, die Kantenzellen bis 0,1 mm hoch, häufig aber quergeteilt und dann in jeder Teilzelle große Kalziumoxalat-Kristalle enthaltend (was im radialen Längsschnitt besonders deutlich wird). Holzfasern sehr klein- und spärlich-, Strangparenchym sehr reichlich und gegen Gefäße breit- oval getüpfelt. In einzelnen Gefäßen farbloser, anscheinend amorpher, im auffallenden Lichte weißer, von Alkohol ziemlich langsam gelöster Inhalt. Über die Verwendung des Holzes siehe p. 382. 24. Proteaceeuhölzer^). Die Holzkörper der meisten Proteaceen-Gattungen (siehe p. 382) ist durch sehr breite, oft auch sehr hohe Markstrahlen ausgezeichnet, zwischen denen Strangparenchym, oft in sehr regelmäßiger Weise, ein- bis mehrschichtige, gewöhnlich markwärls leicht eingesenkte, deutlich i) Nach Hornberger bis zu 62 Proz. (Jentsch, 1. c). 2) Bei Behandlung mit Ghlorzinkjod färben sich die Wände der Gefäße und der Strangparenchym- und Markstrahlzellen gelb, die der Fasern dagegen meist gelbrot bis rotviolett. Die letzteren Färbungen erstrecken sich übrigens nur über die sekun- däre Wandverdickung. 3) Vgl. hierzu auch Sole reder, Systematische Anatomie der Dikotyledonen, i899, p. 805.- 544 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. meist erst mit der Lupe wahrnehmbare Querzonen bildet, deren innerem, d. h. markwärts gekehrtem Rande die Gefäße angelagert sind, in ununterbrochener oder lückiger, meist einfacher Querreihe oder auch gruppenweise 1). Mit diesen aus Strangparenchym und Gefäßen, oder bei spärhchem Vorhandensein dieser auch nur aus Strangparenchym ge- bildeten Querzonen wechsellagern solche derb- bis dickwandiger Fasern, an Mächtigkeit jene meist (und oft erheblich) übertreffend. Zwischen den breiten Markstrahlen verlaufen auch schmale, vereinzelt oder zahl- reicher, meist nur einschichtig; J'ahresringe sind nicht unterscheidbar. Gefäße etwa 0,03 bis über 0,20 mm weit, mit einfacher Durchbrechung, dicht gestellten, kleinen, spaltporigen, meist nur 0,004 mm breiten Hof- tüpfeln, ohne Füllzellen. Fasern derb- bis dickwandig (bei Grevillea- Arten mit sehr engem Lumen), mit nicht spärlichen aber kleinen bis winzigen, deutlich bis kaum behöften Tüpfeln. Die großen Markstrahlen, bis 0,7 mm breit und 1 — 7 mm (auch darüber) hoch, bilden im Tangential- schnitt zahlreiche, von der dichteren, helleren Grundmasse durch dunklere, matte Färbung und auffällig lockeres Gefüge verschiedene, spindelförmige Streifchen. Das Gewebe dieser erscheint auf älteren Schnittflächen mitunter stark geschwunden, so daß diese Mark- strahlen dann erhaben umrandeten Spalten gleichen (so z, B. bei Knightia excelsa R. Br.J. Radiale Schnittflächen zeigen eine feine, sehr regelmäßige, parallele Längsstreifung, bzw. Nadelrissigkeit. Hier bilden die breiten Markstrahlen höchst auffällige, glänzende, auf hellerem Grunde dunklere »Spiegel« (Flecke, Bänder, Querstreifen). Äußerlich erscheinen die Hölzer hell bräunlichrot (Kernholz von Banksia integri- folia R. Br.), schokoladebraun (Kernholz von Orevillea Gülivragi mit.) bis dunkelrotbraun (Grevülea gihbosa . . .) oder von lichter, hell rötlich- brauner Färbung (Knightia excelsa R. Br., Stenocarpus salignus R. Br.). Das Strangparenchym und die Markslrahlzellen, mitunter auch die Ge- fäße, enthalten meist lebhaft gelb- bis rotbraune, in Alkohol nicht oder nur zum kleineren Teile (bei Banksia integrifolia mit rötlicher Färbung) ösliche, durch Eisenchlorid in ungleichem Grade (oft nur wenig) ge- schwärzte Kernstoffe. Bei Grevillea gibbosa liegen in vielen Markstrahl- zellen rechteckige Prismen von Kalziumoxalat. Zu diesen anatomisch so ausgezeichneten Hölzern gehören wohl zweifellos die nachstehend beschriebenen, im Handel als »Australische Platane« und als »Seideneiche« (Silky-oak) bezeichneten. Von welchen Gattungen und Arten sie abzuleiten sind, muß hier dahingestellt bleiben 2). 1) In dem Querschnittsbild bei Stone (1. c, Taf. XII, Fig. 402) treten diese Querzonen nicht hervor. 2) Nach Literaturangaben sollen Grevillea r.obusta Ä. Cunn. und Stenocarpus salignus R. Br. >>Silky-oak«-Holz liefern. Siehe p. 3S3. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 545 1. »Australische Platane«. Holz dunkel rotbraun, etwa an die Färbung gebrannten Ockers erinnernd, mit zahlreichen helleren, bis 0,5 und mehr mm breiten, auf Querschnittsflächen ^ um 0,5 — 1,5 mm voneinander entfernten Mark- strahlen, die im radialen Längsschnitt sehr auffällige, auf dunklerem Grunde helle Flecke oder Querstreifen, im tangentialen zahlreiche, bis 3 mm lange (hohe), spindelförmige Streifchen bilden. Auf der Quer- schnittsfläche zahlreiche feine, zwischen den breiten Markstrahlen nach innen (markwärts) etwas eingesenkte, sehr regelmäßig ange- ordnete helle Querzonen, an deren Innenseite die engen, 0,05 bis 0/19 mm weiten, meist erst unter der Lupe deutlich wahrnehmbaren Gefäße. In Längsschnitten fein nadelrissig, im radialen unter der Lupe sehr gleichmäßig parallelstreifig, die Gefäße meist mit (braunem) Kern- stoft" erfüllt, in einzelnen auch weißer Inhalt. Sehr hart und schwer, doch ziemlich leichtspallig. Mikroskopischer Charakter. Im Querschnitt wechsellagern zwischen je zwei benachbarten breiten Markstrahlen sehr gleichmäßig 2- bis Tschichtige Querzonen dünnwandigen, durch rotbraunen Kern- stoff ausgefüllten Strangparenchyms mit 2- bis 4 mal breiteren hellen Zonen sehr dickwandiger Holzfasern. Zwischen diesen da und dort etwas weiterlumige Zellen mit braunem Inhalt. Die Zellen des Strangparen- chyms, oft fast isodiametrisch oder mit längerem radialen Durchmesser, bilden regelmäßige radiale Reihen, die Fasern zeigen keine geordnete Lagerung. Gefäße nicht sehr zahlreich, der Innenseite der Parenchym- zonen angelagert und in diese eindringend, an manchen Querzonen zwischen zwei benachbarten breiten Markstrahlen nur eines, meist aber mehrere, einzeln, oder zu mehreren (bis zu 6) tangential gereiht, im Quer- schnitt rundlich oder elliptisch und radial gestreckt, von der angege- benen Weite, mit kleinen, nur 0,004 mm breiten, spaltporigen Ilof- tüpfeln. Zwischen den breiten Markstrahlen auch einzelne schmale, einschichtige, alle mit rotbraunem Zelleninhalt. Im Tangentialschnitt zwischen sehr großen, 1,2 — 3 mm hohen und 0,2—0,5 mm breiten Mark- strahlen ungleich breite Längsslreifen hell- und dickwandiger Fasern oder dünnwandiger, klein- und reichlich getüpfelter, braunen Inhalt führender Parenchymzellen, stellenweise mit Gefäßen. In diesen Längs- streifen einzelne schmale, einschichtige, ein- bis fünfstückige (0,07 bis 0,18 mm hohe) Markstrahlen \), deren Zellen 0,03 — 0,19 mm hoch und 0,012 — 0,02 mm breit, im radialen Längsschnitt gleich den Kantenzellen 1) Ein einschichtiger Markstrahl ist so vielstöckig, als er im Tangentialschnitt des Holzkörpers Zellen zeigt. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 35 546 Sechzehnter Abschnitt, Hölzer. der großen Markslrahlen meist kürzer als hoch. Im Inneren dieser sind die Zellen 0,00 i — 0,028 mm weit und (in radialer Richtung) meist mehrmals länger, einzelne Randzellen wohl auch höher und kürzer. Holzfasern mit winzigen, stellenweise ziemlich zahlreichen, anscheinend unbehüften Tüpfeln. — In den Gefäßen zahlreiche erstarrte Tropfen und Klumpen meist homogenen und lebhaft rotbraunen Kernsloffes, der stellenweise auch dünne Belege an den Gefäßwänden bildet. In den Zellen des Strangparenchyms und der Markstrahlen stellt die nämliche Substanz gleichfalls AVandbelege oder teils solide, teils von Hohlräumen durchsetzte Ausfüllungen her. Ein Teil des Gefäß- und Zelleninhaltes wird von Alkohol gelöst. Das Holz findet in der Möbel- und Kunsttischlerei Verwendung. 2. Seideneiche, * Silky-oak« i). Die als Seideneiche, »Silky-oak«, bezeichneten Hölzer zeigen rötlich hellbraune Färbung, im äußeren Ansehen und inneren Bau durchaus die Eigenart der Proteaceenhölzer und als solche namentlich im radialen Längsschnitt eine sehr auffällige Zeichnung, wie sie durch die zahlreichen breiten Markstrahlen je nach dem mehr oder weniger genauen Verlaufe jener Schnitlrichtung in mannigfaltiger Weise hervorgebracht wird. Die Schnittfläche erscheint dann meist mit zahlreichen, lebhaft glänzen- den, nach Form und Größe ungleichen Flecken und Streifen übersät und gewinnt so ein hervorragend schönes Aussehen'^). Diese Hölzer sind von mittlerer Härte und Schwere und ziemlich leichtspaltig, die Spalt- fläche verläuft wegen der breiten, dicht gefügten Markstrahlen unregel- mäßig wellig. Mikroskopischer Charakter. Im allgemeinen der der Proteaceen- hölzer, doch innerhalb dieses mit Ungleichheiten bei verschiedenen Mustern. So zeigt ein solches [Ä] den nachstehend beschriebenen Bau 3): Anzahl der Parenchymzonen zwischen je zwei breiten Markslrahlen auf 1 mm Länge (in radialer Richtung) meist 2 — 3 mit zusammen 6 — 10 Gefäßen; diese in den Parenchymzonen^ hier mitunter vereinzelt, 0,04 bis 0,28 mm weit. Jene Zonen drei- bis sechsschichtig, im Quer- schnitt mit oft kaum abgeplatteten, isodiametrischen oder in radialer 1) Vgl. p. .54 4, Fußnote 2). Keine der unter obigem Namen untersuchten Holzproben zeigte den feineren Bau des Holzes von Stenocarpus salignus R. Br., wenn sie auch im äußeren Ansehen mit diesem Holze übereinstimmten. 2) Vgl. die Abbildung bei Stone, I. c, Taf. XXIII, Fig. 182. 3) Die Probe war von der Österr. Holz-Importgesellschaft in Wien bezogen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 547 Richtung sogar etwas gestreckten Zellen. Faserzonen breiter und mehr- schichtiger als die Parenchymzonen, Anordnung der einzelnen Fasern wenig regelmäßig, diese derb- bis dickwandig, mit sehr kleinen, doch meist deutlich behüften Tüpfeln. Höhe der großen Markstrahlen meist 2 — 4 mm, bei einzelnen auch 5 — 6 mm, bei 0,'20 — 0,37 mm Breite. Markstrahlzellen vorwiegend dünnwandig, besonders an den Kanten und Flanken jener, im inneren auch dickwandiger, hier oft nur 0,008 mm, dort bis 0,08 mm im Lichten weit (hoch!). Kleine einschichtige Mark- strahlen 0,07 — 0,49 mm hoch, oft nur ein- bis zweistückig ^j, doch die meisten drei- bis sechs-, einzelne bis elf stückig, ihre Zellen dünn- wandig, auf Iladialschnilten sämtlich kürzer (schmäler) als hoch. Zell- inhalt spärlich, im Strangparenchym und in den Markstrahlen nicht selten runde, tropfenähnliche braune Ballen, stellenweise auch krümelige Massen. Gefäße meist leer, nur in einzelnen hell- bis dunkelbrauner Inhalt. Bei einer anderen Probe (i?), bezogen von einer Holzeinfuhrfirma Deutschlands, betrug die Anzahl der Parenchymzonen zwischen je zwei breiten Markstrahlen auf I mm Länge (siehe oben) 4 — 5, jene waren meist nur ein- bis zweischichtig, ihre Zellen stark abgeplattet, d. h. im Querschnitt mit stark verkürztem radialen Durchmesser, die Gefäße, sämtlich der Innenseite der Parenchymzonen anliegend, zahl- reicher als bei Ä^ auf I mm radialer Länge etwa 18 — 24, auch un- gleicher in der Weite (die bei vielen nur 0,175 mm betrug). Faserzonen unter sich von ungleicher Breite, doch allermeistens breiter als die Parenchymzonen, die einzelnen Fasern stellenweise in ziemlich regel- mäßigen Radialreihen, dickwandig bis sehr dickwandig, mit kleinen, schwach behüften Tüpfeln. Große Markstrahlen 5 — 10 mm hoch und 0,37 — 0,46 mm breit, ihre Zellen etwas derbwandig, 0,008 — 0,10 mm im Lichten weit, die weitesten im Inneren, alle ziemlich isodiametrisch. Die kleinen einschichtigen Markstrahlen 0,07 — 0,51 mm hoch, meist nur ein- bis dreislückig, ihre Zellen 0,096 — 0,12 mm hoch und 0,012 mm breit, im Radialschnitt schmäler als hoch. Im Strangparenchym und in den Markstrahlen runde, tief rotbraune Ballen oder braunes Gekrümel, immer den grüßten Teil des Lumens frei lassend. In den Gefäßen viel- fach rotbrauner Wandbeleg und ebenso gefärbte derbere, tropfenartige oder klumpige Massen, die aber das Lumen niemals ganz verlegen. Diese ungewühnlich schünen Hülzer, ziemlich leicht, leicht zu be- arbeiten und sehr politurfähig, sind sehr geeignet zur Herstellung feiner Mübel, von Türfüllungen u. dergl. t) Siehe p. 545, Fußnote 1). 35* 548 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 25. Weißes Santelholz. Das Weiße oder Gelbe Santelholz i) Ostindiens ist in seinen ge- schätztesten Sorten das Kernholz von Santalum album L. (Fam. San- talaceen, siehe p. 383), einem Baume des indisch- malayischen Floren- gebietes. Holz gelblich, stellenweise rütlichj mit abwechselnden helleren nnd dunkleren (rötlichen) Ringzonen (Jahresringen?) und unkenntlichen Ge- fäßen und Markstrahlen. Unter der Lupe erscheinen jene auf dem Querschnitt als ziemlich gleichmäßig verteilte Poren 2), in Längsschnitten als wenig auffällige Furchen, die Markstrahlen in letzteren Ansichten als kurze, oft rötliche Strichelchen. — Auf frischen Schnittflächen von starkem, durchdringend aromatischem Dufte, der um so stärker zu sein pflegt, je tiefer das Holz gefärbt ist 3). Gleichmäßig dicht, ziemlich hart und schwer (doch im AVasser nicht sinkend), schwerspaltig. — Kommt von Tellichery und Bombay in Stammstücken von 9 — 12 dm Länge, 7 — 20 (selten bis 35) cm Dicke und dünnem Marke nach Europa^). Mikroskopischer Charakter^). Gefäße ziemlich gleichmäßig zerstreut, meist einzeln, 0,017 — 0,070 mm weit, dickwandig, mit einfach durchbrochenen Gliedenden. Markstrahlen zerstreut, 2 — 4 Zellen breit und 3 — 20 (meist 7 — 12) Zellen (0,13 — 0,26 mm) hoch, einzelne auch einschichtig. Markstrahlzellen meist 8 — 16 ;x hoch, gleichförmig. Dick- wandige Fasertracheiden mit zahlreichen Hoftüpfeln als Grundmasse. Strangparenchym vereinzelt, häufig (oft neben Markstrahlen) in Kristall- kammern geteilt, diese dann auffallend breit, mit entsprechend verdickter Wand je einen großen Kalziumoxalatkristall allseits lückenlos umschließend. Die Grenzen der für das freie Auge so deutlichen Jahresringe sind unter dem Mikroskop kaum wahrnehmbar und erscheinen hier nur durch eine wenig auffällige Abplattung der Tracheiden und die ungleiche Weite der beiderseits angrenzenden Gefäße angedeutet. Alle Elemente, ins- besondere die Parenchymzellen, enthalten das wohlriechende, schwach gelbliche, in Alkohol rasch und vollständig lösliche Santelöl, teils in 1) Meist » Sandelholz j:, seltener »Santalholz«, geschrieben. Erstere in der »Über- sicht« p. 383 u. fl'.) noch beibehaltene Schreibart ist hier durch die obige, nach des Verfassers Ansicht richtigere, ersetzt. 2) Vgl. Stone, 1. c, Taf. XII, Fig. 103. 3) J. Ch. Sawer, Orographia, a natural history of raw materials and drugs used in the parfum industry etc. London 1892, p. 318. 4) Ebenda, p. 319. 5) Vgl. hierzu auch: A. Petersen, Contribution to the knowledge of Sandal- woods, in The Pharmaceutical Journal and Transactions. London, XVI (1885—1886), p. 757. — Kirkby, Sandal wood. Ebenda, p. 857. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 549 kleinen, der Wand anliegenden Tröpfchen, teils in größeren, den Licht- raum der Fasern und Parenchymzellen stellenweise ausfüllenden Massen. In den Markstrahlen und im Strangparenchym, außerdem an rötlichen Stellen und alten Schnittflächen auch roter, in Alkohol unlöslicher, mit Eisenchlorid sich schwärzender Inhalt. Dieses Holz, von dem die chinesischen Handelshäuser drei Sorten: »South-Sea-Island«, »Timor« und -Malabar« — letztere die wert- vollste — unterscheiden 1), dient in seiner Heimat seit den ältesten Zeiten zu religiösen Opfern vor Götterbildern 2), sowie zur Gewinnung des ostindischen Santelöles^], und dort wie im Auslande zur Herstellung von Luxuswaren, wurde auch als ein höchst dauerhafter Ersatz des in der Holzschneidekunst gebrauchten Buchsbaumholzes empfohlen 4). In Indien findet das Holz noch anderweitige Verwendung, so u. a. auch in der Medizin und, gepulvert, 'als Zusatz zu den Farben, mit welchen die Hindus ihre Kastenzeichen bemalen. Andere weiße, bzw. gelbe Santelhölzer. Dem beschriebenen Weißen Santelholze sehr ähnlich verhält sich das zweifellos auch von einer Santalum-Xvi gelieferte, von den »Santelholz-Inseln an der Nord- westküste Australiens, Timor und Sumba, nach Macassar auf den Markt gebrachte Macassar-Santelholz^), sowie das Holz des nahezu aus- gerotteten Santelbaumes der Fidschi-Inseln«, Santalum Yasi See- mann^), Ein intensiv duftendes »Gelbes Santelholz« des Wiener Platzes unterscheidet sich von dem Weißen durch die dunklere, mehr gelbbraune Färbung, die durchschnittlich größere, meist 0,05 — 0,08 mm messende Weite der durch vereinzelte blasenförmige, meist gebräunte Thyllen stellenweise verlegten Gefäße, die kubischen oder aufrecht pris- matischen, 28 — 56 (JL hohen Kantenzellen der Markstrahlen und den Mangel von Kristallkammern. Das Südwest-Australische Santel- holz, hauptsächlich von Fusanus aciiminatus R. Br., teilweise auch von F. cygnorum (Miq.) Bentli. (F. spicatus R. B?'., ^Niitree«) und F. persicarius (F. Muell.) Benth., dann von Santalum lanceolatum R. Br. geliefert, ist — soweit es von dem erstgenannten Baume herrührt — 4) Sawer, 1. c, p. 320. 2) So bei den Hindus und den Buddliisten Indiens und Chinas, welch letzteres Reich jährhch etwa 6000 Tonnen Santelholz einführt (Semler, 1. c, p. 703), wovon das meiste ostindischer Herkunft. 3) Jährliche Ausfuhr von Bombay (nach Semler, 1. c, p. 701) üOOO kg. \ kg Holz hefert etwa 9,6 g Öl; über dessen Beschaffenheit und Gewinnung näheres bei Sawer, 1. c, p. 320 u. ff. 4) Semler, 1, c, p. 703. ^ Kirkby, 1. c, p. 859. — Petersen, 1. c, p. 757. 6) Petersen, 1. c, p. 758. 550 Seclizehnter Abschnitt. Hölzer. schon durch die in kurzen, radialen Reihen auftretenden Gefäße von dem ostindischen unterschieden!). Die gleiche, durch die größere Länge solcher Reihen noch verstärkte Abweichung zeigt das nur schwach duftende Westindische Santelholz aus Venezuela (im Hafen von Puerto Gabello »Bucita capitala«^), unbekannter Abstammung, hart, zäh und schwer, im Wasser untersinkend, schwer schneid- imd spaltbar 3). Außer den erwähnten und den pp. 384, 391 u. 419 als Santelholz liefernd angeführten Pflanzen der Santalaceen, Olacinaceen, Euphorbiaceen und Saxifragaceen sind als solche, zum Teil minderwertige, noch zu nennen 4): Santalum Cunninghamii Hook. (»Mairi«) auf Neu-Seeland ; 8. Hornei Seem. auf der Insel Eromanga und 8. insulare Betero auf Tahiti (diese beiden Arten nahezu ausgerottet); Exocarpus latifolia R. Br. (Farn. Santalaceae) in Australien und auf den malayischen Inseln; Plumiera alba L. (Kam. Apocynaceae) in Westindien; Dijsoxißum (Epi- charis) Loureirii auf. und D. Baülonii Pierre (Farn. Meliaceae) in Yunnan und Cochinchina. Nach Balfour^) kommt ein Santelholz aus Sansibar unter dem Namen »Lawa«, ein anderes, von einer Crotonart abstammendes, ebendaher und von Madagaskar als »Grünes Santelholz« nach Indien, wo das letztere bei Leichenverbrennungen Verwendung findet. 26. Ostafrikanisches Santelholz. Das Santelholz Ostafrikas 6) wird von Osyris tenuifolia Engl. (Fani. Santalaceen, siehe p. 383), einem aufrecht ästigen, an seinem Grunde selten mehr als armstarken Strauche des Kilimandscharo, geliefert^). Holz auf frischen Querschnitten mit braunem, ins Weinrote spielen- dem Kern und schmalem, weit hellerem Splint. Jahresringe (?) unscharf, Gefäße und Markstrahlen unkenntlich. Im Gefüge wie in Schneid- und Spaltbarkeit mit dem Holze von 8antalum album übereinstimmend, ge- raspelt und angebrannt wie Räucherkerzchen duftend. Mikroskopischer Charakter im wesentlichen der des Weißen Santelholzes, doch die Markstrahlen durchschnittlich höher (12 — 14 Zell- lagen) und die weit spärlicher getüpfelten Fasern (Tracheiden?) bis 1 ,1 8 mm. 1) Petersen, 1. c, p. 759, Fig. 4. 2) Semler, 1. c, p. 70t. 3) Petersen, 1. c, p. 761, Fig. 9. 4) Sawer, 1. c. 5) Zitiert bei Sawer, I. c, p. 326. 6) Nicht zu verwechseln mit »Afrikanischem Santelholz« schlechtweg, dem Kern- holze afrikanischer Pterocarpus-kvten. 7) Volckens, Über den anatomischen Bau des ostafrikanischen Santelholzes. Notizbl. -bot. Gart. u. Mus., Berhn 1897, Nr. 9, p. 272. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 551 d. ). mehr als doppelt so lang wie die Faserlracheiden dort. Die Gefäß- glieder gleichen gewöhnlich an beiden Enden dem Kopfe eines Feder- halters mit eingesteckter Stahlfeder. In den Markstrahlen zuweilen brauner, harzartiger Inhalt. Wie Weißes oder Gelbes Santelholz verwendbar. 27. Wuhi-Holz. Das Wula-Holz stammt von Coula edulis Baill. (Fam. Olacaceen, siehe p. .384), einem mittelgroßen Baume Kameruns i). Holz 2) hell rötlich (»lachsfarben«), im Querschnitt mit zahlreichen hellen Pünktchen (Gefäßen), die querzonenweise dichter und minder dicht gestellt sind, so daß eine an Jahresringe erinnernde Zeichnung zustande kommt, mit äußerst feinen, sehr zahlreichen Markstrahlen. In Längs- schnitten ohne auffällige Struktur, fein nadelrissig, in den Gefäßen (unter der Lupe) glänzend. Sehr hart, dicht und schwer; spez. Gewicht nach E. Appel3) 0,995—1,043. Uneben spaltend. Mikroskopischer Charakter. Keine .Jahresringe; Gefäße einzeln oder zu zweien, auch dreien radial gereiht, meist gegen 0,09 — 0,14 mm weit, mit leiterförmiger Durchbrechung ihrer Glieder (Anzahl der derben, bis 0,008 mm breiten Querspangen meist 5 — 7), mit querovalen, einander gewöhnlich nicht berührenden Hoftüpfeln und ziemlich dünnwan- digen Thyllen, deren meiste die ganze Weite der Gefäße ausfüllen, so daß diese im Längsschnitt oft wie durch Querwände gefächert erscheinen. Sehr dickwandige Fasern, mit fast verschwindendem Lichtraum, meist in regelmäßigen Radialreihen, im Querschnitt rundlich oder quer- oval bis schmal rechteckig (mit sehr verkürztem radialen Durchmesser, so namentlich an der Vorder- und Rückwand von Gefäßen, auch zwischen einander sehr genäherten Markstrahlen), anscheinend nicht getüpfelt, als Grundmasse, in dieser auch zahlreiche dünnwandige Zellen (Strang- parenchym), teils einzeln teils in kurzen Querreihen. Älarkstrahlen sehr zahlreich, 14 — 19 auf 1 mm Querschnittsbreite (hier zwischen je zwei benachbarten oft nur eine Radialreihe breiter Fasern), im Tangential- schnitt schmal, 0,140 — 1,7-50 mm und darüber hoch, meist einschichtig. \) Siehe E. Gilg, in Notizbl. bot. Gart. u. Mus. Berlin-Dahlem V, 45 (1909), p. 123. — Jentsch, Urwald Kameruns, Beiheft zum »Tropenpflanzer«, XV, Nr. 3, 1911, p. 180. 2) Querschnittsbilder des Holzes (21/2= bis mehrfach vergrößert) bei Jentsch (I.e., Taf. V, 3) u. Büsgen, Mitteil, aus d. deutsch. Schutzgebieten, 2. Heft, 1910, Taf. I, Fig. 12. 3) Bei Jentsch, 1. c. 552 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. soweit sie aus hohen, meist zweischichtig, soweit sie aus kurzen Zellen bestehen. Solcher kurzzelliger Strecken können in hohen Markstrahlen mehrere (bis 5) vorhanden sein, durch hochzellige Strecken getrennt. Manche Markstrahlen nur einschichtig und hochzellig. In dieser Ansicht mißt der Lichtraum der hohen Zellen 0,024 — 0,080 mm, der der nie- deren 0,004 — 0,028 mm nach der Höhe, seine Breite beträgt bei beiderlei Zellen 0,004 — 0,008 mm. Meist bestehen die Kantenteile der Mark- strahlen aus mehreren Stockwerken hoher Zellen, doch können sie in einzelnen Fällen auch kurzzellig sein. Im Radialschnilt erscheinen die kurzen Markstrahlen in der Richtung des Markstrahlverlaufes immer ge- streckt, die hohen dagegen quadratisch bis palisadenförmig (zwei- bis dreimal schmäler als hoch), mit großen querovalen Tüpfeln gegen Gefäße. Solche Tüpfel zeigen auch die an Gefäße grenzenden Zellen des Strangparenchyms, wobei die Breite dieser Tüpfel der der Wand- flächen selbst nahezu gleichkommt, so daß Bilder entstehen, die an leiterförmig durchbrochene Querwände von Gefäßgliedern erinnern. Viele Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms führen hellbraunen, durch Eisenchlorid gleich den Wänden der Füllzellen ge- schwärzten Inhalt, manche auch harzigen, in Alkohol löslichen Kern- stoff. Im Strangparenchym sind Kristalle von Kalziumoxalat nicht selten. Wie Weißbuchenholz (siehe p. 521) verwendbar, gut zu bearbeiten, ein erstklassiges Drechslerholz, auch für Bauzwecke (Treppenstufen) und Holzpflaster in Betracht kommend. 28. Coccolobaliolz. Das echte Coccoloba- oder Coccoloboholz i) stammt von der zu den Polygonaceen (siehe p. 384) gehörenden »Seetraube«, Coccoloba uvifera L., einem kleinen Baume Westindiens. Holz tief rötlichbraun, etwa von der Farbe gebrannten Ockers, im Querschnitt für das freie Auge fast strukturlos, zeigt hier erst unter der Lupe ziemlich gleichmäßig verteilte Gefäße und sehr feine Markstrahlen, doch keine Jahresringe, die Gefäße einzeln oder zu 2 — 3, seltener zu mehreren radial gereiht, offen oder durch dunklen, glänzenden Inhalt verstopft. Im Längsschnitt gleichmäßig dicht, etwas glänzend, mit schmalen dunklen Längsstreifchen (den mit schwärzlichem Kernstoff mehr oder minder dicht erfüllten Gefäßen). Sehr hart, dicht und schwer, im Wasser sofort sinkend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße (wie oben schon erwähnt) einzeln oder zu meist zwei (auch 3 — 4) radial gereiht (manche hierbei 1) Nicht mit dem Cocoboloholze (Nr. 29) zu verwechseln! Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 553 mehr oder weniger zusammengedrückt), 0,07 — 0,16 mm weit, mit kleinen, ziemlich dicht gestellten, meist schräg gereihten Hoftüpfeln, deren schmale querspaltfürmige Poren oft zu mehreren in gemeinsame Wand- schlitze münden. Derb- bis dickwandige Fasern in ziemlich regel- mäßigen Radialreihen und vereinzeltes Strangparenchym, meist Kalzium- oxalat führend und zu Kristallkammern (siehe p. 505) umgestaltet, bilden die Grundmasse; diese zeigt stellenweise recht deutliche Sonde- rung in jahresringähnliche Zonen (was aber dem freien wie dem nur mit einer Lupe bewaffneten Auge vollkommen unsichtbar bleibt). Quer- schnittsbild der Fasern nach Größe und Form sehr ungleich, meist oval, Lichtraum bis 0,028 mm weit. Tüpfel der Fasern sehr klein, auch gegen Strangparenchym und Markstrahlzellen gerichtet, meist unbehüft. Markstrahlen überwiegend einschichtig (einzelne auch zweischichtig), 2- bis 20 stückig, meist 0,33 — 0,49 mm (manche auch darüber) hoch, ihre Zellen im Tangentialschnitt 0,012 — 0,028 mm weit, oft ziemlich isodiametrisch, von mäßiger Wanddicke, im Radialschnitt sämtlich länger als hoch. Alle Gefäße und Zellen, mit Ausnahme der Kristallkammern, zeigen unterm Mikroskope leuchtend rotbraunen, in Alkohol grüßtenteils unlös- lichen Inhalt. Mit diesem echten Goccolobaholze, das ob seiner Härte und Schwere zu den »Eisenhölzern« zählt, doch für Europa wohl kaum in Betracht kommt, darf das nächstfolgend beschriebene Cocoboloholz des Handels nicht verwechselt werden. 29. Cocoboloholz. « Das Cocoboloholz des Handels stammt aus Süd- und Zenlralamerika, vermutlich von hülsenfrüchtigen Bäumen. Es gelangt hauptsächlich aus Nicaragua und Panama zur Einfuhr, letztgenanntes Land liefert jedoch minderwertige Blöcke. Der Name erinnert an die im tropischen und subtropischen Amerika einheimische Polygonaceengattung Cocco- loha L., das bleibt aber für die derzeit noch unbekannte botanische Herkunft des Cocoboloholzes bedeutungslos, da dessen Bau von dem des Coccolobaholzes (siehe Nr. 28) erheblich abweicht. Holz auf der frischen Schnittfläche meist satt- und lebhaft gelbrot, an der Luft ins Fleischrote bis tief Rotbraune nachdunkelnd, auf der Hirn- fläche mit sehr auffälligen dunkleren bis schwärzlichen Quer- zonen, denen in Längsschnitten ebensolche Längsstreifen entsprechen, die auf Tangentialflächen oft einen zierlichen Flader bilden. Die Lupe zeigt auf der Querschnittsfläche zwischen den vorher unkenntlichen feinen Markstrahlen zahlreiche, sehr zarte Querstreifchen, in weiteren Ab- 554 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. ständen wohl auch einzelne helle Ouerlinien, die Gefäße teilweise durch dunkelroten bis schwarzen, glänzenden, da und dort auch mattgelben Inhalt verstopft, und auf der Tangentialfläche eine feine Querstreifung. Sehr hart, dicht und schwer, schlecht spaltend und schwer schneidbar. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist einzeln, auch zu 2—3, seltener zu mehreren radial aneinander gereiht, 0,06 — 0,32 mm weit. Markstrahlen auf der Tangentialfläche in Querzonen, meist ein- bis zweischichtig, 5 — 8, häufig 6 — 7 Zellen (0,09 — 0,13 mm) hoch, die dünnwandigen Zellen selbst 10 — 30 ji, hoch und ebenso breit oder schmäler, im Radialschnitt gleichförmig. In der Grundmasse wechseln mehrschichtige Querzonen dickwandiger, spärlich getüpfelter Fasern von ungleicher Grüße und Form ihres Querschnittes mit einfachen, wenig regelmäßigen Querzonen ziemlich dünnwandigen Strangparenchyms von 0,01 — 0,025 mm Zellweite ab. Längsreihen des Strangparenchyms (in Längsschnitten) nur neben den Gefäßen drei- bis vierzellig, sonst aus- nahmslos zweizeilig, alle mit den Gefäßgliedern und den breiteren Mittelstücken der Fasern von gleicher Höhe (0,16 — 0,19 mm), mit beiden und mit den Markstrahlen in Querzonen i) geordnet; Zellen auf den Radialwänden reichlich getüpfelt. — Wände der Zellen und Gefäße (be- sonders dieser und der Fasern) in den dunkeln Querzonen schön rot, sonst satt goldgelb. In allen Elementen gelber bis tiefroter, durch Alkohol aus den Parenchymzellen und Fasern meist völlig, aus den Ge- fäßen oft nur teilweise zu lösender Inhalt, mit Eisenchlorid gleich den Wänden sich allmählich schwärzend. Schon der wässerige Auszug ent- hält eine, in Alkohol wie in Benzol reichlicher lösliche hautreizende Substanz 2). Ein schönes Kunstholz, auch zur Herstellung von Messerschäften und Bürstendeckeln beliebt. 30. Katsuraholz. Das Katsuraholz stammt von dem in Japan einheimischen »Judas- baumblatt« oder »Kuchenbaum«, Cercidiphyllum japonicuni S. et Z. (Fam. Trochodendraceen, siehe p. 384), eines in seiner Heimat hoch- und starkwüchsigen Baumes, den H. Mayr auch im wärmeren Europa für anbauwürdig erachtet 3). \) Siehe p. 298 über Hölzer mit »stockwerkartigem« Aufbau. 2) Siehe Nestler in Ber. deutsch. Bot. Ges. Jahrg. 30 (1912), p. 120. 3) Siehe Wald- u. Parkb., p. 462 u. f. Sechzehnlcr Absclinitt. Hölzer. - 555 Holzl) im Splint hellbraun, im Kern mehr rötlich 2), auf der glatt geschnittenen Hirnfläche dunkler, hier wenig hervortretende Jahresringe und erst unter der Lupe zahlreiche, sehr gleichmäßig verteilte Gefäße und feine Markstrahlen zeigend. Im Längsschnitt fein nadelrissig, mit- unter an Nadelholz erinnernd, mit schönem Seidenglanz, nach Längs- zonen heller und dunkler. Von sehr gleichmäßigem Bau, weich, leicht und leicht spaltbar. Mikroskopischer Charakter. Gefäße sehr zahlreich, oft un- mittelbar aneinander grenzend, sehr gleichmäiiig verteilt, meist von eckigem Umriß, 0,04 — 0,09 mm (in radialer Richtung) weit, mit ziem- hch spärlichen, meist in vereinzelte Längsreihen geordneten kleinen, kreisförmigen, schrägporigen Hoftüpfeln. Durchbrechung der Gefäß- gheder leiterförmig, Spangen zart, nur um 0,004 mm voneinander entfernt, zahlreich (30 — 40). Thyllen groß, blasenförmig, dünnwandig, vom Durchmesser der Gefäße. Derbwandige Faserlracheiden, im Spät- holz stark abgeplattet, als Grundmasse; Strangparenchym scheint voll- ständig zu fehlen. Markstrahlen in der Tangentialansicht meist 0,12 bis 0,44 mm hoch, gewöhnlich aus einem zweischichtigen kleinzelligen Miltelstück mit einschichtigen, hochzelligen Kanten bestehend, zuweilen zwei kleinzellige zweischichtige, durch eine einschichtige hochzellige Strecke verbundene Teile aufweisend; einzelne kleine Markstrahlen auch nur kleinzellig und zweischichtig oder nur einschichtig und hochzellig. Kleine Zellen 0,006—0,012 mm, die Kantenzellen, 0,02 — 0,06 mm im Lichten hoch, die letzteren im Radialschnitt (im Gegensatz zu den ge- streckten inneren) quadratisch bis schmal rechteckig (die äußersten oft nur 0,008 mm breit). Alle Markstrahlen derbwandig, mit reichhcher Tüpfelung der Tangentialwände. Gegen benachbarte hohe Markstrahl- zellen zeigen die Gefäße oft querelliptische Hoftüpfel von der Breite des Kreuzungsfeldes 3). Wände aller Elemente, besonders der Thyllen, leicht gebräunt, tiefer braun das Innere mancher Markstrahlzellen. Klumpige Inhaltsreste in solchen werden durch Eisenchlorid geschwärzt, das auch die sonstigen Bräunungen verstärkt. Nach Mayr (1. c, p. 462) ein wertvolles Nutzholz. 3L Das Holz des Sauerdorns. Der Sauerdorn oder Berberitzenstrauch, Berheris vulgaris L. (Fam. Berberidaceen, siehe p. 384) bewohnt ganz Europa. 1) Farbige Abbildung bei Mayr, 1. c, Taf. XVI, Fig. 27. 2) Kawai (1. c, p. 132) nennt die Kernfärbung »graulichbraun«. So mag sie vielleicht unter Licht- und Lufteinfluß werden. 3) Siehe p. 471, Fußnote \. 556 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Holz auf der frischen Schnittfläche mehr oder weniger lebhaft gelb, mit sehr deutlichen Markstrahlen; bei Lupenbetrachtung ringporig mit zahlreichen hellen Pünktchen im Jahresringe, die im Stammholze eine netzartige Zeichnung bilden. Dieses zeigt auch ein 3—5 mm dickes Mark und in stärkeren Stämmchen einen dunkleren, bräunlichen oder (nach Nördlingeri) bläulichroten Kern. Im Wurzelholze ist die Ringporigkeit weniger auffällig, die hellen Pünktchen sind hier mehr zerstreut, das Mark und die Kernfärbung fehlen. Stammholz hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,69 — 0,94), schwerspaltig, Wurzelholz leichter und etwas weicher. Mikroskopischer Charakter, a) Stammholz. Frühholzgefäße (Ringporen) meist einreihig, 0,05 — 0,08 mm weit, die übrigen, nur 0,017 bis 0,023 mm weiten, meist in Gruppen, diese vorwiegend radial, quer oder schräg gestellt; alle Gefäße mit einfach durchbrochenen Gliedern, die engeren (gleich den sie begleitenden, auch in der Ilerbstgrenze vor- handenen Tracheiden) mit Schraubenleistchen. Markstrahlen meist groß, 0,5 bis über 0,8 mm, manche auch gegen 2,5 mm und selbst darüber hoch, 0,03 — 0,13 mm (3 bis 10 Zellen) breit, sehr wenige klein und einschichtig. Markstrahlzellen 4 — 6 ;j., einzelne an den Rändern, sowie die kanten- ständigen auch 11—20 fjL hoch, derb- bis dickwandig. Dickwandige, Parenchymfasern, durchschnittlich etwa 8 — 11 [x weit, im Winter stärke- führend, mit kleinen, schief spaltenfürmigen Tüpfeln als Grundmasse; kein Strangparenchym. b) Wurzelholz. Frühholzgefäße auch mehr- reihig, 0,08 — 0,1 3 mm weit, die übrigen, 0,017 — 0,05 mm und darüber weit, in ziemlich regellos zerstreuten Gruppen, auch einzeln. Markstrahlen sehr ansehnlich, meist 0,33 — 1,7 mm hoch und 0,03 — 0,08 mm breit, ihre Zellen 8 — 11 ix, manche auch 19 — 30 jx hoch. Parenchymfasern derb- bis dickvvandig, bis 14 tx weit. Sonst wie Stammholz. — Schnitt- präparate unter Wasser schön zitrongelb, dieses nicht färbend. Der Farbstoff ist hauptsächlich nur in den Zellwänden vorhanden, aus diesen durch heißen Alkohol vollständig ausziehbar.^). Das Stammholz wird in der Drechslerei, wohl auch zu eingelegten Arbeiten, verwendet. Das Wurzelholz dient in beschränktem Maße zum Gelbfärben, wohl auch mit zur Herstellung des Berberins. ■1) Technische Eigenschaften der Hölzer, 1859, p. öl 3. 2) Ob die Wände Berberin enthalten und dieses die Gelbfärbung bewirkt, ist nach Molisch (Mikrochemie der Pflanze, p. 272) zweifelhaft. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 557 32. Das Holz des Tulpeubaumes. (Yellow Poplar, White-wood, Canary-wood.) Der Tulpenbaum, Liriodendron tuUpifem L. aus dem (isllichen Nordamerika, in einer Abart auch in China, wird bei uns als Zierbaum angepflanzt. Er gehurt zur Familie der Magnoliaceen (siehe p. 385;. Holz 1) zerstreutporig, mit weißlichem oder bräunlichem Splint und hell gelbgrünem, mitunter »gewässertem« (heller und dunkler gestreiftem) Kern, unkenntlichen Gefäßen, aber deutlichen (feinen) Markstrahlen. Ziemlich grobfaserig, glänzend, weich, leicht (spez. Lufttrockengewicht 0,52 — 0,62) und leichtspaltig. Gemaserte, durch sehr gefällige, ziemlich weitläufige Zeichnung und schönen Atlasglanz ausgezeichnete Stücke — man könnte sie etwa »geapfelt« nennen — werden als »Canary-wood« bezeichnet 2). ,-^s>- /-v '-^ V\0 ~^ C^ Of^j — vO Fig. 142a. stück eines Markstrahles von Liiiodendron iulipifcra im Radialschnitt (100/1), drei Zell- reihen (1—3) zeigend, von denen die mit 1 bezeichnete die ohere Kante des Markstrahles bildet. Bei X Tüpfel in der Rückwand der Zellen. Die den Markstrahlverlauf kreuzenden Längswände be- nachbarter Holzstrangzellen wurden nicht angedeutet. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Mikroskopischer Charakter. Gefäße sehr zalilreich, im älteren Stammholze den weitaus grüßten Teil der durch nur schmale Grenzzonen gesonderten Jahresringe einnehmend (so daß die Fasern auf schmale, regel- los orientierte Zwischenstreifen beschränkt sind), 0,05 bis 0,12 mm weit, mit leiterförmiger Durchbrechung ihrer Glieder. An den Enden dieser sehr häufig nur zwei bis vier Sprossen, 2,8 — 3 [x dick, bis zu 28 tx voneinander entfernt; zwischen ihnen ab und zu i — 2 Ouerspangen, die Durchbrechung dann ein (unvollkommenes) Gitterwerk darstellend (siehe Fig. 79, p. 287). Längswände der Gefäße mit vorwiegend querovalen. \) Siehe auch Mayr, Wald- und Parkbäume, p. 480, mit farbiger Abbildung, Taf. XVIII, Fig. 35. — Lupenbild der Hirnnäche bei Stone, 1. c, Taf. I, Fig. 1. 2) Diesen Namen (genauer »Canary Whitewood«) verwendet Stone (Timbers of Commerce, p. \] für das Tulpenbaumholz überhaupt. 558 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. nicht selten fast rechteckigen Hoftüpfeln, in diesen lange, quergestellte Porenspalten. Markstrahlen 2 — 3 Zellen (0,03 — 0,09 mm) breit und 0,15—0,62 mm (6 bis über 20 Zellen) hoch. Markstrahlzellen M— 22 ij., an den Kanten auch bis 28 jx hoch, hier oft mit auffälliger, ins Innere stumpf-zackig vorspringender Wandverdickung (siehe Fig. 142a). Derb- bis dickwandige Fasern mit spärlichen, winzigen (behöften?) Tüpfeln als Grundmasse. Strangparenchym (mit sehr auffälliger, stumpf- zackiger Wandverdickung) nur in den Spätholzgrenzen der Jahresringe i). In seiner Heimat ein vielseitig verwendetes Nutzholz, u. a. auch beim Haus-, Wagen- und Schiffbau, vortreffliche Pumpenrohre Uefernd"'^), seiner Politurfähigkeit wegen zur Herstellung von Möbeln geeignet, auch zu Zigarrenkistchen und Zündhölzern, sowie einem vorzüglichen, feinen, weichen und gleichmäßig dichten Papierstoff verarbeitet 3). Anmerkung. Das »Amerikanische Pappelholz 8 u. Taf. H, Fig. 15. Die dortigen Angaben passen übrigens nicht ganz zu dem oben beschriebenen, dem Verfasser (Wilhelm) von Herrn Professor Dr. Jentsch nebst vielen anderen gütigst übermittelten Probestück. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 559 Markstrahlen, die sich stellenweise durch weißliche Färbung schon dem freien Auge verraten, im allgemeinen aber erst unter der Lupe deutlich werden. Sie erscheinen im radialen Längsschnitt oder auf der Spalt- fläche als auffällige, sehr zahlreiche rote, glänzende Längsstreifchen, im tangentialen als feine, rote, erst unter der Lupe sichtbare Strichelchen. Holz im Längsschnitt durch die Gefäße sehr deutlich nadelrissig, im radialen durch die zahlreichen Markstrahlen lebhaft glänzend, im tangen- tialen glanzlos. Ziemlich hart, leicht- und glatlspaitend. Spez. Gewicht nach Büsgen') 0,84. Frisch hergestellte Quer- wie Radialschnitts- flächen erscheinen nach einiger Zeit wie zart bereift. Dies beruht auf der Ausscheidung eines flüchtigen harzartigen Sloffes, dem auch das oben erwähnte weißliche Aussehen vieler Markstrahlen auf der Hirnfläche zuzuschreiben ist. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist einzeln, seltener zu 2 — 3 radial gereiht, 0,054 — 0,21 mm weit, mit einfacher, ab und zu auch leiterförmiger Durchbrechung, meist kleinen, quer- oder schräg- elliptischen Hoftüpfeln mit rundlicher bis spaltenfürmiger Pore und mit ansehnlichen, ziemlich derbwandigen Thyllen, oft vom Durchmesser des Gefäßes selbst. Sehr dickwandige Fasern als Grundmasse, sehr regelmäßig radial gereiht, von rechteckigem Ouerschnitt und mit win- zigen (behüften?) Tüpfeln, selten gefächert. Strangparenchym in spärlichen, zwei- bis dreischichtigen (Juerzonen und einzeln neben den Gefäßen , gegen diese nicht selten mit ansehnlichen querovalen Tüpfeln von der Breite der Längswand. Markstrahlen in der Tangentialansicht bis 0,7 mm, manche auch bis 0,9 mm hoch, in ihrem mittleren Teile meist zweischichtig, gegen die Kanten einschichtig, diese von zugeschärften Zellen gebildet; einzelne (meist kleinere) auch durchwegs einschichtig, andere mit zwei zweischichtigen Strecken, die durch eine mittlere ein- schichtige verbunden sind. In dieser Ansicht sind die Kantenzellen bis 0,08 mm und darüber hoch, bis 0,016 mm breit, die inneren Zellen in den einschichtigen Strecken oft rechteckig, meist 0,03 — 0,05 mm hoch, nicht selten nur wenig schmäler, in den zweischichtigen rundlich, kaum über 0,03 mm hoch, oft um die Hälfte schmäler, alle ziemlich derbwandig undaufdenTangentialwänden reichlich aber klein getüpfelt. ImHadialschnitt erscheinen die niedersten Zellen bis neunmal, die höheren bis fünfmal, die meisten nur zwei- bis dreimal länger als hoch, viele annähernd quadra- tisch, die Kantenzellen bis zweimal höher als breit, alle gegen Gefäße oft mit ansehnlicher querovaler Tüpfelung. — In den Zellen des Strang- parenchyms und der Markstrahlen (selten in einzelnen F'asern) lebhaft braun gefärbter (von Eisenchlorid mehr oder weniger geschwärzter) 1) Siehe Fußnote 4, p. 558. 560 Sechzehnter Abschnitt, Hölzer. Inhalt, gleichartig oder gekrümelt, mitunter nur an den Wänden; auch die Thyllenwände braun. Einzelne Markstrahlzellen enthalten farblose, stark lichtbrechende, von Alkohol rasch gelüste Tropfen. In Alkohol ge- legte Schnittchen färben diesen etwas hellbraun; er hinterläßt beim Ab- dunsten im Uhrschälchen reichlichen Belag. Dieser rührt wohl wesentlich von einer Substanz her, die an frischen Schnittflächen des Holzes die oben beschriebenen Bereifungserscheinungen bewirkt. Nach übereinstimmenden Angaben ein hochwertiges, vielseitig ver- wendbares Nutzholz, insbesondere auch für die Möbeltischlerei (nament- lich in gemaserten, an Palisanderholz erinnernden Stücken), dann als »Bleistiftholz« und zur Herstellung von Spazierstücken i). 34. Westafrikauisches Gelbliolz. Das Westafrikanische Gelbholz, Nje-Holz, stanmit von Enantia cJilorantha Oliv., einem zu den Anonaceen (siehe p. 386) gehörenden, mittelstarken Baume des tropischen Westafrika. Holz 2) satt ockergelb (auch als schwefelgelb, zitrongelb, im Kerne hellgrün beschrieben), von sehr gleichmäßigem Bau, zeigt dem freien Auge im Querschnitt deutliche Jahresringe, in den Frühholzzonen mit- unter helle Pünktchen, im Längsschnitt eine nicht ganz gleichmäßige Nadelrissigkeit, auf Radialflächen eine feine Querstreifung ohne ab- weichende Färbung. Unter der Lupe erscheinen auf scharf und glatt geschnittenen Querschnittsflächen: ziemlich gleichmäßig verteilte Gefäße als feine Poren, einzeln oder zu 2 — 3 in kurzen Radialreihen; sehr zahlreiche, feine Markstrahlen, deren gegenseitige Abstände meist kleiner sind als die Weite der Gefäße; bei Befeuchtung äußerst zarte helle Querstreifchen. Auf Tangentialflächen werden die Markstrahlen auch mit der Lupe nur bei Neigung der glatten Schnittfläche gegen den Lichteinfall sichtbar, als feine Strichelchen. — Von mittlerer Schwere und Härte, leicht- aber nicht glattspaltig, gut zu bearbeiten. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu zwei, seltener zu mehreren, radial nebeneinander, 0,08 — 0,-14 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern, rundlichen, dicht benachbarten oder einander nicht berührenden Hoftüpfeln mit querspaltenfürmiger Pore, nicht abweichender Tüpfelung gegen Parenchymzellen und ohne Thyllen. In der Grundmasse erscheinen Schichten dickwandiger, im Querschnitt -1) Siehe Jentsch, 1. c, p. 158. 2) Siehe auch Gilg, 1. c, p. 124; Büsgen, 1. c, p. 96, Nr. 39 u. p. 97, Nr. 5.j*, Taf. I, Fig. 3; Jentsch, 1. c, p. 176, Taf. V, Fig. 66. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Ö61 rundlicher Fasern von zahlreichen einschichtigen (Juerreihen dünn- wandigen Strangparenchyms ziemlich regellos durchbrochen; Grenzen der Jahresringe wenig auffällig. Fasern auf den radialen Seitenwänden mit ziemlich häufigen, aufrechten (in die Längsrichtung der Fasern ge- stellten), eng behöften Tüpfelspalten. Markstrahlen sehr zahlreich; in der Tangentialansicht die kleineren und kleinsten einschichtig, die meisten aber mindestens mit einem zweischichtigen Anteile, häufig mit mehreren, durch einschichtige Strecken verbundenen und dann oft 0,2 — 0,4 mm (und darüber) hoch. Zellen in den einschichtigen Strecken rundlich bis rechteckig, 0,03 — 0,12 mm hoch und 0,024 — 0,044 mm breit, in den zweischichtigen rundlich, meist 0,016 — 0,04 mm hoch und oft nur wenig (bis höchstens um die Hälfte) schmäler, alle von mäßiger Wandstärke, auf den Tangentialflächen klein getüpfelt. Im Radialschnitt sind die niederen Zellen (in den zweischichtigen Anteilen der Markstrahlen) etwa fünf- bis achtmal länger als hoch, die übrigen fast quadratisch bis mehrmals (meist zwei- bis dreimal) höher als breit (so namentlich die Kantenzellen). — Alle Zell- und Gefäßwände gelb gefärbt, in den Zellen des Strangparenchyms und der Markstrahlen lebhaft gelbbraune Tropfen, meist in Einzahl, daneben häufig auch farbloser, anscheinend harz- oder fettartiger Inhalt; nur in wenigen dieser Zellen große Kristalle (Kalziumoxalat?). Eine farblose oder ganz schwach gelbliche Substanz erfüllt viel Fasern, findet sich ab und zu auch in Gefäßen; einzelne dieser zeigen glänzend gelben, in Stücken abgelagerten Inhalt. Manche dieser Stücke werden gleich jener farblosen oder kaum gefärbten Sub- stanz (in Fasern und Gefäßen) von Alkohol rasch gelöst; ein alkoholischer Auszug des Holzes hinterläßt daher reichlichen, z. T. gelbfarbigen Rück- stand. Der Inhalt der Parenchymzellen wird auch von heißem Alkohol nicht oder nur wenig angegriffen; neben den gelbbraunen An- teilen treten nach solcher Behandlung die farblosen, oft zu ansehnlichen Tropfen gerundet i), sehr deutlich hervor. Sie verschwinden erst unter der Einwirkung von Äther oder Chloroform, während die gelbbraune Substanz auch diesen Lösungsmitteln, nicht minder starken Alkalien, widersteht. Man darf in jenen farblosen Inhaltstropfen der Parenchym- zellen wohl fettartige Körper vermuten-). Urteile über den Gebrauchswert noch verschieden, nach den einen vorzüglich geeignet für feinere Luxusmöbel und sonstige Zwecke der 1) Diese dürfen mit gleichfalls vorkommenden Stärkekörnern selbstverständlich nicht verwechselt werden ! 2) Verseifungsversuche wollten dem Verfasser (Wilhelm) bis jetzt allerdings nicht geUngen. Wie sn er, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 3ß 562* Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Kunsttischlerei, nach anderen nur zu Blindholz und geringen Möbeln tauglich. Die gelbe Färbung soll angeblich nicht von Dauer seini). 35. Kombo- oder ßokondaholz. Das Kombo- oder Bokondäholz — nicht mit dem unter Nr. 52 beschriebenen Komboloholz zu verwechseln! — wird von Pycncmthus Kombo (Baill.) Warb., dem zu den Myristicaceen (siehe p. 387) ge- hörenden »Wilden Muskatnußbaum« des tropisch-westafrikanischen Wald- gebietes geliefert 2). Holz 3) hell rötlichbraun, im Querschnitt mit eben noch kenntlichen, unter der Lupe in radialer Richtung meist gepaarten, d. h. zu zweien nebeneinander liegenden Gefäßen. Sehr zahlreiche, feine, auf dunk- lerem Grunde helle Markstrahlen — deren gegenseitiger Abstand vom Querdurchmesser der Gefäße meist übertroffen wird — sind erst mit der Lupe wahrzunehmen; nur stellenweise zeigt diese auch sehr feine, helle Querlinien in wechselnden, doch jedenfalls mehrere Millimeter be- tragenden Abständen. In Längsschnitten bilden die Gefäße sehr deut- liche, unter der Lupe im Innern oft glänzende Längsfurchen, die Mark- strahlen auf Radialflächen sehr zahlreiche Querstreifchen, die von der helleren glänzenden Grundmasse durch dunklere Färbung scharf sich abheben und denen auf (meist lebhaft glänzenden) Tangentialflächen erst mit der Lupe sichtbare feine, ungleich lange Strichelchen entsprechen. — Ziemlich weich und leicht (spez. Gewicht nach Büsgen 0,399 — 0,423), auch leichtspaltig. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist in Paaren, doch auch einzeln, im Mittel etwa 5 pro mm^, 0,16 — 0,26 mm weit mit leiterfürmig durchbrochenen Gliedern; Anzahl der derben (bis 0,01 2 mm dicken) Spangen meist gering, oft nur 1 — 4 4). Hoftüpfel zwischen benachbarten Gefäßen sehr zahlreich und klein, quer elliptisch, mitunter auch sehr eigenartig rechteckig mit meist längerem Querdurchmesser (bis 0,012 mm); Tüpfelporen rundlich bis spaltenförmig. Gegen Paren- \) Siehe bei Jentsch, 1. c. 2) Abbildung des hohen, schlanken, glattschaftigen Baumes bei Jentsch, 1. c, Taf. 9. 3) Siehe auch Büsgen, 1. c, p. 95, Nr. 13; Jentsch, 1. c, p. 150 u. f., Taf. I, Fig. 7. 4) Da die gemeinsamen Querwände der Gefäßglieder, wenigstens in den weiteren Gefäßen, oft wenig schief gestellt sind, verlangt die zweifellose Erkennung des all- gemeinen Vorhandenseins der leiterförmigen Durchbrechung dickere Schnittpräparate. Die Durchbrechung selbst zeigt mancherlei Verschiedenheiten, ist mitunter gitterartig. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 563 chymzellen sind die Längswände der Gefäße meist mit größeren, oft sehr auffallenden, bis 0,05 mm langen, querelliptischen, weitporigen, schmal- behüften, mitunter auch schräg gestellten Tüpfeln versehen. In vielen Gefäßen braunwandige Thyllen. Grundmasse aus derbwandigen Fasern, von querovaler oder rundlich-eckiger, meist etwas abgeplatteter Form des Querschnittes, in sehr regelmäßigen Radialreihen von ungleicher Breite. Querzonen dünnwandiger, gebräunter Zellen, ungleich breit, sind nicht durchgängig vorhanden. Auf den radialen Längswänden der Fasern zahlreiche, winzige, aufrecht spaltenfürmige Tüpfel, in Gruppen oder Längsreihen; Behüfung zweifelhaft. Strangparenchym im allgemeinen nur an den Gefäßen; auch die Zellen der vorerwähnten Querzonen sind diesem Gewebe zuzurechnen. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist zwei- bis dreischichtig, manche der kleineren auch durchaus einschichtig, in den größeren mitunter zwei mehrschichtige Anteile durch eine ein- schichtige Strecke verbunden oder ein mehrschichtiger Anteil einseitig in einen kürzeren oder längeren einschichtigen übergehend; Höhe der Markstrahlen gewöhnlich zwischen 0,26 und 1,39 mm^), Breite 0,03 bis 0,06 mm. Zellen ziemlich dünnwandig, im Tangentialschnitt in den mehrschichtigen Strecken rundlich bis elliptisch, meist 0,02 — 0,04 mm hoch und 0,016 — 0,03 mm breit, in den einschichtigen rechteckig, bis 0,08 mm und darüber hoch bei etwa 0,03 mm Breite, die zugeschärften Endzellen häufig über 0,08 mm hoch, alle auf den Tangenlialwänden reichlich aber klein getüpfelt. Im Radialschnitt erscheinen die niedersten Markstrahlzellen meist sechs- bis zehnmal länger (breiter) als hoch, die höheren im Verhältnis kürzer, die den Markstrahlkanten näheren und nächsten oft fast quadratisch, die Kantenzellen selbst zwei- bis fünfmal höher als breit oder noch schlanker. — Das Innere vieler Strang- parenchym- und Markstrahlzellen erscheint heller oder dunkler gelbbraun, zuweilen auch rötlich oder blaß violett, infolge so gefärbter Wandbelege oder rundlicher Körnchen oder sonstiger Absonderungen. Häufige, meist einseitige Ansammlungen farbloser Krümchen oder Tröpfchen ver- schwinden bei Alkoholzusatz entweder ganz oder hinterlassen anscheinend leere Bläschen, — Hauptsächlich dieser Substanz dürfte der nicht un- erhebliche Rückstand zuzuschreiben sein, der nach dem Abdunsten von Alkohol hinterbleibt, in welchem dünne Schnittchen des Holzes, ihn bräunlich färbend, gelegen haben. Dieser Rückstand wird durch Eisen- chlorid geschwärzt. Die Wände der Gefäße, meist auch die der Strang- parenchym- und Markstrahlzellen, erscheinen mehr oder minder gebräunt, die der Fasern (in nicht zu dicken Schnittpräparaten) farblos. 1) Vereinzelte Markstrahlen zeigen im Tangentialschnitt nur eine, meist über 0,08 mm hohe Zelle, sind demnach einreihig. 36* 5ß4 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Im Tangentialschnitt an helles Mahagoni erinnernd, gut zu be- arbeiten, doch von geringer Politurfähigkeit, hauptsächlich als Blindholz und zu Zigarrenkisten verwendbar'). Anmerkung. Unter gleichem Namen kam ein Holz zur Unter- suchung, das dem vorstehend beschriebenen sehr ähnlich gebaut ist, sich von diesem aber durch die weit weniger lebhafte, mehr graue bis rütlichgraue Färbung, die seltener gepaarten, etwas weiteren, thyllen- losen Gefäße mit einfach durchbrochenen Gliedern und den matter braunen, vorwiegend in den kürzeren Zellen der Markstrahlen vorhan- denen hihalt unterscheidet, der an Alkohol auch weniger Substanz ab- gibt (die durch Eisenchlorid nicht geschwärzt wird). Ob dieses Holz mit dem erst beschriebenen Bokondäholze die botanische Herkunft teilt, muß hier dahingestellt bleiben. Eine nahe Verwandtschaft ist mindestens sehr wahrscheinlich. Der Gebrauchswert dürfte der gleiche sein, soweit die mattere, an die manchen Nußbaum- holzes erinnernde Färbung ihn nicht einschränkt. 36. Grünherzholz (Greenheart). Den Namen »Grünherzholz«, Greenheart führen mehrere, in ihrer äußeren Erscheinung ähnliche, in ihrem inneren Bau aber nicht über- einstimmende Hölzer. Als eine — wohl recht zweifelhafte - — Stamm- pflanze wird Nectandra Rodioei Hook. (Fam. Lauraceen, siehe p. 389) in Britisch-Guiana angeben, als ein Ausfuhrhafen Demerara (Georgestown), über den solches Holz in 9 — 15 m langen und etwa 40 cm starken, nur aus Kernholz bestehenden Blöcken nach Europa gelangt^). Den unter obigem Namen untersuchten Hölzern ist die eigenartig braune, den Malerfarben »asphaltbraun«, »gebrannte grüne Erde« oder »Umbra« entsprechende Färbung gemeinsam. Nach ihrer sonstigen Eigenart sind hier zwei Gruppen, A und B, zu unterscheiden. A. Holz zerstreutporig, im Querschnitt mit unkenntlichen Mark- strahlen, aber zahlreichen, dicht nebeneinander liegenden, eine mehr oder minder auffällige, streifige Zeichnung hervorrufenden hellen Pünkt- chen, in denen die Gefäße als feine Poren eben noch kenntlich sind. Das abwechselnd dichtere und minder dichte Beisammenstehen dieser Pünktchen verursacht hellere und dunklere, oft ziemlich verwischte Querzonen; außerdem zeigt die auf frischen Schnittflächen lebhaft gelbbraune Grundmasse des Holzes selbst hellere und dunklere, an i) Siehe bei Jentsch, I. c. 2) Semler, 1. c, p. 673. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 565 der Luft stellenweise rauchbraun nachdunkelnde Töne. Längsschnitts- flächen etwas glänzend, ziemlich grob nadelrissig, die Gefäße hier hell in gleichmäßig dichter oder, bei Radialschnitten, durch die Markstrahlen querstreifiger Grundmasse. Die Lupe zeigt auf der Querschnittsfläche feine Markstrahlen, in Tangentialschnilten jene als helle Strichelchen, die Gefäße im Längsschnitt als hohle Rinnen. Mikroskopischer Charakter'). Gefäße einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, etwa 7 — 9 per mm^ Ouerschnittsfläche, 0,16 — 0,23 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern, querspaltporigen Hoftüpfeln und oft großen, dünnwandigen Thyllen; ringsum oder doch an den Flanken von Strangparenchym (in drei- bis vierfacher Schicht) umgeben. Zellen desselben sehr groß, mitunter bis 160 [x hoch, oft 54 |j, breit. Markstrahlen im Tangentialschnitt zerstreut, zweischichtig, 0,24 bis 0,80 mm hoch, ihre Kantenzellen oft 32 — 40 ix hoch, bis 12 ix und darüber breit, mitunter aber auch nicht höher als die übrigen; diese meist 12 — 20 a hoch bei 8—12 \i Breite; die Kantenzellen im Radial- schnitt meist kürzer als die übrigen. Sehr dickwandige Sklerenchym- fasern in radialen Reihen als Grundmasse, im Querschnitt mit rundlichem bis querspaltfürmigem Lichtraum, in ihrer Form und Anordnung an Spätholztracheiden eines Nadelholzes erinnerd, bis 27 ij. radiale Breite erreichend. — Wände aller Zellen und Gefäße, namentlich der Fasern, zitrongelb bis grünlichgelb, in den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms teils grünlichgelber, teils rötlicher, körniger bis homogener, mitunter kugelig geballter Inhalt, von Alkohol nicht oder nur wenig angegriffen. Kalilauge löst die grüngelben Inhaltskörper voll- ständig, die rötlichen nur teilweise. B. Hier zeigt die dunkel gelbbraune Querschnittsfläche zahlreiche kleine, grüngelbe Pünktchen (Gefäße 2)) und diese in dunkleren Querzonen spärlicher als in den mit solchen abwechselnden helleren. In Längs- schnitten bilden die Gefäße zahlreiche, grüngelbe Längsstreifen in leb- haft brauner Grundmasse. Unter der Lupe erscheinen im Querschnitt feine Markstrahlen, im Tangentialschnitt eine zarte Querstreifung. Unter dem Mikroskope liegen die 0,09 — 0,15 mm weiten Gefäße (etwa 16 per mm2 Querschnittsfläche), meist einzeln, seltener gepaart, von dünnwandigem Strangparenchym umgeben und durch solches mit seit- lich benachbarten nicht selten verbunden, in sehr dickwandiger, von schmalen (ein- bis vierschichtigen) Querzonen von Strangparenchym durch- 1) Vgl. auch E. Knoblauch, Anatomie des Holzes der Laurineen, Flora, ^888, p. 389. 2) Abbildung bei Stone, 1. c, Taf. XI, Fig. 99. 565 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. setzter Fasermasse. Markstrahlen im Tangentialschnitt in sehr regel- mäßigen Querzonen, meist zweischichtig und 8 — 10 Zellen (0,14 bis 0,22 mm) hoch, ihre Zellen 11 — 22 [j, hoch und nur wenig schmäler. Reihen des Strangparenchyms zweizeilig, mit den Gefäßgliedern und den Mittelstücken der Fasern von gleicher, im Mittel etwa 0,25 mm be- tragender Länge, mit beiden und den Markstrahlen Stockwerke bildend, an den Grenzen dieser auffallend getüpfelt. Tüpfelung der Sklerenchym- fasern sehr spärlich. — Wände aller Zellen und Gefäße gelblichbraun. In den Gefäßen teils brauner, teils grünhch gelber Inhalt, letzterer in Alkohol mit gleicher, in Alkalien mit purpurroter Farbe löslich. Dieses Holz zeigt große Ähnlichkeit mit dem von H. H. Janssen ius als zu Tecoma Leucoxylo7i Mart. gehörig beschriebenen'), wird auch von Matthes und Schreiber^) dieser Art zugerechnet und für identisch gehalten mit dem von ihnen untersuchten » Surinam- Greenheart«, in welchem sie 3,69 Proz. Lapachol und in Alkohol lösliche hautreizende Harzsäuren nachwiesen. — Hierher gehört auch ein unter dem mitunter verunstalteten Namen Amapäla (Hafenort an der Westküste von Honduras) vorkommendes Holz mit nur 0,05 — 0,10 mm betragendem Durchmesser der Gefäße und spärlicherem gelben Inhalt dieser. Diese harten und dichten, sehr schweren, im Wasser sinkenden 3), doch leicht und glattspaltenden, sehr tragfähigen Hölzer, gehören zu den geschätztesten beim Schiffbau, dienen auch beim Wasserbau und in der Drechslerei (z. B. zur Herstellung von Spazierstöcken), eignen sich aber wegen ihrer beträchtlichen Härte und Schwere trotz ihrer Politurfähig- keit nicht zu Tischlerarbeiten. 37. Das Holz des Lorbeerbaumes. Der Lorbeerbaum, Laurus 7iohilis L., ist bekanntlich ein immer- grüner zur Familie der Lauraceen (siehe p. 389) gehörender Gharakter- baum der Mittelmeerländer, der noch in Südtirol im Freien aushält. Holz zerstreutporig, weißlich mit etwas grauem oder leicht bräun- lichem Tone (im Innern zuweilen kastanienbraun), mit scharf hervor- tretenden Spätholzzonen der Jahresringe, unkenntlichen Gefäßen und kaum kenntlichen Markstrahlen. Im Längsschnitt glänzend, deutlich \) Mikrographie einiger technisch wichtiger Holzarten aus Surinam. Verhand- lungen Kgl. Ak. der Wissenschaften zu Amsterdam, H. Sektion, Teil 18, Nr. 2. — Als von Tecomaarten abstammend werden übrigens Hölzer verschiedenen Baues be- schrieben. 2) Über hautreizende Hölzer, in Ber. Deutsch. Pharmazeut. Ges., Jahrg. 24, Heft 7/8, p. 441. 3) Spez. Gew. nach Semler (1. c, p. 673J 1,08 — 1,195. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 567 nadelrissig. Ziemlich hart und schwer (spez. Lufltrockengewicht 0,70 bis 0,75), schwerspaltig, zäh, von eigenartigem, wenig angenehmem Dufte. Mikroskopischer Charakter'). Gefäße nicht zahlreich, einzeln oder zu zwei radial nebeneinander, seltener zu mehreren in Gruppen, meist 0,05 — 0,06 mm, manche auch 0,10 mm weit, ziemlich dickwandig, mit einfacher, ab und zu auch leiterförmiger Durchbrechung der Glied- enden und ansehnlichen, gegen benachbarte Parenchymzellen oft quer- gedehnten Hoftüpfeln. Markstrablen meist 2 — 3 Zellen (0,017 — 0,050 mm) breit und bis 30 Zellen (0,17—0,50 mm) hoch, einzelne (gewöhnlich nur 3 — 4 Zellen hohe) auch einschichtig. Markstrahlzellen von un- gleicher Größe; in den einschichtigen Mark strahlen und an den Kanten der mehrschichtigen 42 — 70 jx hoch (im Radialschnitt zweimal höher als breit), die übrigen meist 11 — 33 u hoch, alle ziemlich dünnwandig, gegen benachbarte Gefäße mit auffallend großen, sonst mindestens an den Querwänden mit zahlreichen kleinen Tüpfeln. Sklerenchymfasern, meist in regelmäßigen Radialreihen, als Grundmasse, im Frühholz weit- lichtig, in den breiten Spätholzzonen abgeplattet und dickwandig, nicht selten mit Gallertschicht. Strangparenchym auf die nächste Umgebung der Gefäße beschränkt. In den Markstrahlzellen teils harziger, farbloser, teils gelbrötlicher Inhalt, ersterer namentlich in den hohen Zellen der Markstrahlkanten. In manchen Zellen auch längliche, farblose, in Salz- wie in Schwefel- säure vollständig lösliche Kristalle. Als Bauholz, zu Rebpfählen, sowie zur Herstellung feinerer Drechsler- und Galanteriewaren verwendet. 38. Ainherbolz. Das Amberholz, auch >Satin-Nußbaum«, »Satin-Nuß«, Sweet- gum genannt, wird von dem Amerikanischen Amberbaum, Liquidwnbar Sty7'aciflua L. (Fam. Hamamelidaceen, siehe p. 392) im östlichen Nord- amerika geliefert und kommt nach Mayr2) in großen Mengen nach Europa. Holz mattbraun bis rötlichgrau, oft etwas streifig, hierdurch wie durch seine Färbung an echtes Nußholz (siehe Nr, 5) erinnernd, aber von feinerer Struktur als dieses, fast glanzlos, Gefäße und Markstrahlen auf der Querschnittsfläche für das freie Auge unkenntlich, erstere lassen h) Vgl. auch E. Knoblauch, !. c, p. 398, 2) Wald- u. Parkbäume, p. 479. Mayr hält den Baum wegen seines Holzes forstlicher Anbauversuche wert. 568 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. das Holz im Längsschnitt sehr fein und dicht nadelrissig erscheinen i). Markstrahlen im Tangentialschnitt auch mit der Lupe kaum deutlich zu unterscheiden. Mikroskopischer Charakter dem des Holzes von Liriodendron (siehe p. 557) ähnlich, doch durch die weit größere Zahl (25 — 30) der nur um etwa 6 \i voneinander entfernten Querspangen der leiterförmig durchbrochenen, 0,17 — 0,20 mm langen Endflächen der Gefäßglieder ausgezeichnet. Gefäße sehr zahlreich, im Querschnitt mehr oder minder eckig, 0,06 — 0,09 mm weit, einzeln oder zu 2 — 4 nebeneinander, oft nur spärlich getüpfelt, von großen, dünnwandigen, gebräunten Thyllen (an freien Wandflächen gewölbt oder abgeflacht) erfüllt. Grundmasse aus gleichmäßig dickwandigen Fasertracheiden, mit 13 — 24 [x breitem Lichtraum und sehr engen Hoftüpfeln. Markstrahlen ein- bis dreischichtig, 0,16 — 0,8 mm hoch, ihre Zellen 8 — 10 ix, an den Kanten auch 20 — 40 ix hoch und hier meist auffallend getüpfelt, viele derselben mit rotbraunem, in Alkohol nicht oder nur teilweise löslichem, von Eisenchlorid ge- schwärztem Inhalte. Strangparenchym höchst spärlich. Das Holz ent- hält eine in Äther (nicht aber in Alkohol oder Chloroform) lösliche, stearinartige, hautreizende Substanz 2). Ziemlich weich und leicht, auch gut- und glattspaltig, in der Möbel- tischlerei und Brandmalerei verwendet. Über »Afrikanisches Nußholz« und »Para-Nuß« siehe bei Nr. 48. 39. Das Holz der Platane. Die beiden als Allee- und Zierbäume bei uns angepflanzten Vertreter der zu den Platanaceen (siehe p. 392) gehörenden Gattung, Platanus Orientalis L. aus Kleinasien und PL occidentalis L. aus Nordamerika (»Sykamore«) stimmen im Bau ihres Holzes miteinander überein. Holz 3) zerstreutporig, mit breitem, sehr hellem, weißlichem oder schwach rötlichem Splint und braunem Kern, unkenntlichen Gefäßen, aber ansehnlichen, sehr zahlreichen Markstrahlen, die im Tangential- schnitt dicht beisammenstehende, bis über 2 mm lange, spindelförmige Streifchen, im Radialschnitt sehr auffallende, glänzende »Spiegel« bilden. Ziemlich hart, mittelschwer (spez. Lufttrockengewicht im Durchschnitt 0,63), äußerst schwerspaltig, sehr zäh, doch von geringer Dauer. \) Gefäße mit weißena, in Alkohol löslichem Inhalt scheinen nur selten vorzu- kommen. 2) Siehe Nestler im Ber. Deutsch. Bot. Ges. Jahrg. 29 (<9H), p. 672. — Daher die Angabe, daß das Holz >giftig< sei und Hautentzündungen hervorrufe. Vgl. 1. c. u. P. Krais, Gewerbliche Materialkunde, Bd. 1, Die Hölzer, p. 490. 3) Abbildung bei Mayr, Wald- u. Parkbäume, p. 491, Fig. 214. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 569 Mikroskopischer Charakter i). Gefäße sehr zahlreich, einzeln oder in Gruppen (bis zu 7), meist 0,07 — 0,08 mm weit, teils mit ein- facher, teils mit leiterfürmiger Durchbrechung der Gliedenden ; im letzteren Falle oft nur eine Spange vorhanden, häufig aber auch 4 — 5 (bis zu 12) solcher, kaum 2,8 pi dick, meist 8 — 14 [x voneinander entfernt. Hoftüpfel der Gefäße queroval, mit schmalen, quergestellten Porenspalten. Markstrahlen 2 — 12 Zellen (0,03 — 0,17 mm) breit und meist 20 bis über 70 Zellen (0,25 — 1,7 mm) hoch, nicht selten in kurzen Längsreihen, ihre Zellen rundlich, derbwandig, 9 — 28 \i hoch, in einzelnen Kristalle von Kalziumoxalat. Fasertrache'iden und Sklerenchymfasern als Grundmasse. Strangparenchym an den Gefäßen tmd in den Spätholzgrenzen. Meist ohne Thyllen. Ein gutes Werkholz, sehr geeignet zu Einlegearbeiten 2), nach T. F. Hanausek auch zur Papiererzeugung gut verwendbar. Von großer Heizkraft. Anmerkung. Das als »Sykamore« im Handel vorkommende Holz ist oft durch gleichmäßig rotbraune Färbung ausgezeichnet, die es wohl durch Dämpfung erhalten hat, erscheint dann durch die Markstrahlen sehr auffallend gemustert. Über »Australische Platane« siehe unter Nr. 24. 40. Das Holz des Birnbaumes. Der Gemeine Birnbaum, Pirus communis L. (Fam. Pomoideen, siehe p. 392), ist durch Mittel- und Südeuropa bis nach Vorderasien und Sibirien verbreitet. Holz zerstreutporig, gleichmäßig rötlich, im gesunden Zustande ohne gefärbten Kern, doch häufig mit Markfleckchen; Gefäße und Mark- strahlen unkenntlich. Im Längsschnitt sehr gleichmäßig dicht, glanzlos. Mittelschwer (spez. Lufttrockengewicht 0,71—0,73), etwas hart, schwer- spaltig, wenig elastisch, im Trocknen ziemlich dauerhaft. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße zahlreich, meist einzeln, ziemlich gleichmäßig verteilt, 0,05 — 0,08 mm weit, mit einfacher Durch- brechung der Gliedenden, ohne Schraubenleistchen. Markstrahlen zahlreich, 13 — 16 per Millimeter Querschnittsöäche*), meist zwei (bis drei) Zellen breit und 0,17 — 0,50 (ausnahmsweise auch bis 0,80) mm hoch, 1) Vgl. auch T. F. Hanausek im »Papier-Fabrikant«, 4, 1914, p. 3, 2) Siehe P. Krais, Gewerbliche Materialkunde, I, p. 611. 3) Vgl. hierzu auch Burgerstein, Vergleichend-histologische Untersuchungen des Holzes der Pomaceen. Sitzgsbcr. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, Math.-nat.-Cl., CIV, Abt. 1, 1895. 4) Ebenda, p. 46 [768]. 570 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. einzelne einschichtig. Markstrahlzellen meist 8 — 14 jx, manche auch bis 221 [x hoch, ziemlich dickwandig, mit zahlreichen Tüpfeln gegen an- grenzende Gefäße 1). Dickwandige Fasertracheiden als Grundmasse, in dieser zahlreiches Strangparenchym einzeln eingestreut, dessen Zellen gleich denen der Markstrahlen häufig mit braunem Inhalt. Geschätztes, eine schöne Politur annehmendes Werkholz für den Tischler, Drechsler und Mechaniker, ein vortreffliches Schnitzholz und, schwarz gebeizt, der beste Ersatz für Ebenholz 2), Durch Dämpfung kann die natürliche rötliche Färbung bedeutend vertieft werden. Über »Afrikanisches Birnholz« siehe dieses. 41. Das Holz des Apfelbaumes. Die wilden Apfelbäume unserer Wälder, hier unter dem gemein- samen Namen Malus communis Lamarck zusammengefaßt, gehören vermutlich zu verschiedenen Arten (Malus silvestris Mille?' und M. dasyphylla Borkhausen), was für die Holzbeschaffenheit aber belanglos ist. Doch wird das Holz wilder Bäume dem veredelter vorgezogen 3). Holz zerstreutporig, mit rötlichweißem Splint, schön rotbraunem, an Markfleckchen meist reichem Kern und oft auffallend dunkleren Spät- holzzonen. Gefäße und Markstrahlen unkenntlich. Struktur und physi- kalische Eigenschaften denen des Birnbaumholzes gleich (siehe dieses). Spez. Lufttrockengewicht im Mittel 0,76. Von geringer Dauer. Mikroskopischer Charakter im wesentlichen der des Birnbaum- holzes (siehe oben). Gefäße meist 0,03 — 0,06 mm weit, Markstrahlen zu 10 — 13 per Millimeter Querschnittsfläche 4), 0,18 — 0,44 mm hoch, Höhe der Markstrahlzellen 5,6 — 27, meist 8 — 14 ji^). Im Kerne zeigen nicht nur die Zellen des Strangparenchyms und die Markstrahlen, sondern auch viele Gefäße braunen Inhalt, und, in dickeren Schnittpräparaten, alle Zellen bräunliche Wände. Verwendung wie beim Birnholze, Gebrauchswert aber geringer. Wirkung der Dämpfung w\q dort. 1) Nach Burgerstein (1. c, p. 46 [768]) betragen beim Holze der Gattung Pirus im Mittel: die Gefäßweite 0,030 — 0,050 mm, die Höhe der Markstrahlzellen 13— 15 \).. 2) E. Hanausek, Technologie der Drechslerkunst. Wien -1897, p. 25. 3) Ebenda, p. 24. 4) Nach Burgerstein (1. c), der für das Holz der Apfelbäume [Mahis spec), auch die Gefäßweite von 0,04 — 0,06 mm und eine Höhe der Markstrahlzellen von 13 — 17 (A als typisch angibt. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 571 42. Das Holz des Eisbeerbaumes. Der Eisbeer- oder Atlasbeerbaum, 8orbi(s torminalis Crantz (Farn. Pomoideen, siehe p. 393), ist durch Mittel- und Südeuropa bis nach den Kaukasusländern verbreitet. Holz zerstreutporig, rötlich weiß, ins Bräunliche nachdunkelnd, mit breitem Splint und rotbraunem Kern oder ohne solchen, oft mit zahl- reichen Markfleckchen. Gefäße und Markstrahlen unkenntlich, Deutlich- keit der Jahresringe uugleich. Im Längsschnitt gleichmäßig dicht, glanz- los. Ziemlich hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht im Mittel 0,77), schwerspaltig, stark schwindend, sehr fest und elastisch, dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist einzeln, ziemlich gleichmäßig verteilt, 0,03 — 0,05 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedenden und zarten Schraubenleistchen. Markstrahlen zahlreich, zu 9 — 12 per MiUimeter Querschnittsfläche 1), meist 2 (bis 3) Zellen breit und 0,12 — 0,42 mm hoch, ihre Zellen 5,6 — 14 [x, einzelne bis 28 a hoch. Fasertracheiden mit deutlichen Hoftüpfeln, zuweilen auch mit sehr feinen (leicht zu übersehenden) Schraubenleistchen, als Grundmasse; in dieser auch einzeln eingestreutes Strangparenchym. In den Zellen des letzteren wie in den Markstrahlen und den Gefäßen des Kernholzes brauner Inhalt. Ein geschätztes "Werkholz, namentlich auch zur Herstellung von Maßstäben und Verwendung zu wissenschaftlichen Instrumenten. Sehr brennkräfti o- 43. Das Holz des Vogelbeer))auii]es. Der Vogelbeerbaum oder die Gemeine Eberesche, Sorbus aucupariaL., ist in ganz Europa zu Hause. Holz zerstreutporig, mit sehr hellem, schwach rötlichem Splint und lichtbraunem Kern, sehr deutlichen, schön gerundeten Jahresringen und häufigen Markfleckchen. Gefäße und Markstrahlen unkenntlich. Im Längs- schnitt glänzend, mit feinen Grenzlinien der Jahresringe, von ziemlich gleichmäßiger Dichte. Etwas hart, von mittlerer Schwere und Elastizität, (spez. Lufttrockengewicht im Durchschnitt 0,64), äußerst schwerspaltig, fest, doch von geringer Dauer. Mikroskopischer Charakter im wesentlichen der des Elsbeer- holzes. Gefäße im Frühholz zuweilen etwas zahlreicher, 0,03 — 0,07 mm \) Siehe Burgerstein, 1. c, wo als typische Durchschnittswerte bei Sorbus- hölzern für die Gefäßweite 0,038—0,050 mm, für die Höhe der Markstrahlzellen U bis 1 7 [A angegeben werden. 572 Sechzehnter Absclinilt. Hölzer, weit, sonst wie dort. Markstrahlen ein- und (meist) zweischichtig, letztere 0,17 — 0,38 mm, ihre Zellen meist nur 5,6 — 8 [x, manche auch 11 — 22 p, hoch. Inhalt der Zellen und Gefäße (im Kernholze) wie beim Holze des Eisbeerbaumes. Ein vorzügliches Wagnerholz, auch vom Tischler, Drechsler und Holzschnitzer verarbeitet. 44. Das Holz des Weißdorns. Als Stammpflanzen des Weißdornholzes kommen in der Hauptsache nur die beiden in Europa weitest verbreiteten Weißdornarten, Crataegus Oxyacantha L. und C. monogyna L. (Fam. Pomoideae, siehe p. 393) in Betracht. Sie weisen in ihrem Holze keinerlei Unterschiede auf. Holz zerstreutporig, rütlichweiß, ohne dunkleren Kern, mit zahl- reichen Markfleckchen. Gefäße und Markstrahlen unkenntlich. Im Längsschnitt gleichmäßig dicht, glanzlos. Hart, schwer (spez. Luft- trockengewicht 0,81 — 0,88), sehr schwerspaltig, stark schwindend, dauerhaft. Mikroskopischer Charakter der des Birnbaumholzes (siehe dieses). Gefäßweite 0,04 — 0,066 mm, Höhe der zwei- bis dreischichtigen Markstrahlen 0,17 — 0,50 mm, Höhe der Markstrahlzellen 5,7 — 48, meist 8 — 1 1 [X. Anzahl der Markstrahlen per Millimeter Querschnittsbreite nach Burgerstein^) 13 — 16. Das Holz wird namenllich vom Drechsler geschätzt; in gerad- wüchsigen Trieben liefert es gute Spazierstöcke. 45. Das Holz des Zwetschkenbaumes. Der Zwetschkenbaum, Prunus domestiea L. (Fam. Prunoideen, siehe p. 393), unbekannter Herkunft, ist in Europa wie in Asien von alters- her kultiviert und häufig verwildert. Holz zerstreutporig, mit schmalem, rötlichweißem Splint, dunklerem, rotbraunem bis violettbraunem, oft ungleichmäßig gefärbtem Kern und helleren Frühholzzonen der Jahresringe. Markstrahlen deutlich, zahl- reich, Gefäße unkenntlich, unter der Lupe im Frühholze oft zahlreicher als sonst im Jahresring (siehe Fig. 1 43). Im Längsschnitt glänzend, auf der Radialfläche den Jahresringen entsprechend längsstreifig, oft mit auf- 1) 1. c; dort werden als Gefäßweite meist 0,040—0,045 mm, als häufigste Höhe der Markstrahlzellen 15 — 18 [x angegeben. Sechzehnter Abschnitt, Hölzer. 573 fälligen, im Splinte rötlichen »Spiegeln«. Ziemlich hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,68 — 0,90), etwas schwerspaltig, von geringer Dauer. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu wenigen in Gruppen, im Frühholze 0,05 — 0,08 mm, im äußeren Spätholze nur noch 0,017 — 0,03 mm weit, mit einfacher Durchbrechung der Glied- enden und weit voneinander ab- stehenden Ring-, beziehentlich Schraubenleislchen. Markstrahlen sehr ansehnlich, 3 — 7 Zellen breit und meist 0,36 — i,3 mm hoch, nur wenige klein und einschichtig, den mehrschichtigen zuweilen eine einschichtige Kante aufge- ^. .,„ „ „ „ , .,, .,x. tt, ° Flg. 143. Vergr. 3/1. Qnerschnittsansicbt des Holzes setzt. Markstrahlzellen im Tan- von Fnums domesUca. (Nach R. Hartig.) gentialschnitt rund, dickwandig, 5,6 — 1 1 [JL, manche auch 28 — 42 jx hoch, auf Radialschnitten teilweise quadratisch oder höher als breit, mit kleinen Tüpfeln gegen benachbarte Gefäße, ihre in der Richtung des Markstrahl Verlaufes liegenden Wände zuweilen etwas zackig. Dickwandige Fasertrac beiden als Grund- masse; jene teils ringsum getüpfelt und mit feinen Schraubenieist chen versehen, teils glattwandig, mit wenigen, auf die Radialflächen beschränk- ten Tüpfeln. (Übergänge zu Sklerenchymfasern.) Strangparenchym etwas spärlich. Im Kernholze erscheinen die Wände aller Elemente gelb- bis rötlichbraun; ebenso bis tief rotbraun gefärbten Inhalt (»Kerngummi«) zeigen hier die Gefäße, in Form homogener, den Wänden anhaftender halbkugeliger Tropfen oder die ganze Breite des Gefäßes einnehmender Massen (siehe Fig. 144). Zur Herstellung von Faßhähnen (»Pipen«) und feineren Drechsler- waren geschätzt, auch bei Einlegearbeiten verwendet. 46. Das Holz der Vogelkirsclie. Der Vogelkirschbaum, Primus avium L., findet sich im größten Teile Europas und im Orient, teils wild, meist einzeln in Wäldern ein- gesprengt, teils als Obstgehölz. Holz mit schmalem, rötlich weißem Splint und hellem, gelb- bis rötlichbraunem Kern. Markstrahlen meist deutlich, zahlreich, Gefäße einzeln unkenntlich, doch durch dichteres Beisammenstehen im Frühholze der Jahresringe hier oft eine sichtlich lockere Zone bildend. Im Längs- schnitt glänzend, auf der Radialfläche mit feinen, den Grenzen der Jahresringe entsprechenden Längsstreifen, oft auch mit schmalen Spiegeln. 574 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Hart, mittelschwer (spez. Lufttrockengewicht im Mittel 0,66), äußerst schwerspaltig, stark schwindend, wenig dauerhaft. Mikroskopischer Charakter im allgemeinen der des Zwetschken- holzes (siehe dieses). Gefäße im Frühholz 0,07 — 0,10 mm, im Spätholz 0,077 — 0,03 mm weit, teils einzeln, teils zu mehreren (meist 2 — 6) in Gruppen, die oft radiale oder schräge Reihen bilden. Markstrahlen meist 2 — 3 Zellen breit und 0,28 bis über 0,50 mm hoch, einzelne auch einschichtig. Markstrahlzellen meist 8 — 14 [jL, manche auch bis 28 jx hoch, dickwandig, im Tangentialschnitt rund, auf Radialschnitten gleich denen des Zwetschkenholzes geformt. Fasertrachei- den und Strangparenchym wie bei letz- terem. In den Gefäßen des Kernholzes gelbliche Abscheidungen von der beim Zwetschkenholze beschriebenen charakte- ristischen Form und Beschaffenheit (siehe Fig. 144). Zellwände im Kernholz un- gefärbt. Cr m Cr Fig. 144. Gefäße G G '\vü. Keraholze des Kirschbaumes, tait Abscheidungen fc von »Kerngummi«, im radialen Läugsschnitt. w gemeinsame, behöft getüpfelte Scheide- wand zwischen den beiden Gefäßen; an diesen Fasertracheiden. 250/1. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Prunus Mahaleb L., »Skt. Vom Tischler, Drechsler, Wagner und Instrumentenmacher verarbeitet, wegen hoher Politurfähigkeit zu Möbeln ge- schätzt, auch bei Einlegearbeiten ver- wendet. Über das Holz der Felsenkirsche oder Steinweichsel, »Türkischen Weichsel«, Lucienholz«, siehe p. 394. 47. Das Holz der Trauheukirsche. Die gemeine Traubenkirsche, Ahlkirsche, Faulbaum, Prunus Padus L., bewohnt Europa und den Orient. Holz zerstreutporig, mit breitem, gelblich- bis rötlichweißem Splint und lebhaft hellbraunem Kern. Die Gefäße und häufig auch die Mark- strahlen unkenntlich, die Jahresringe durch feine Linien begrenzt. Im Längsschnitt glänzend, auf der radialen Schnittfläche oft mit auffälligen Spiegeln. Ziemlich weich, mittelschwer (spez. Lufttrockengewicht 0,61), 'leichtspaltig, wenig dauerhaft, im frischen Zustande unangenehm riechend. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 575 Mikroskopischer Charakter der der verwandten Arten (vgl. Nr. 45 u. 46). Verteilung der Gefäße wie beim Holze der Vogelkirsche, Weite derselben im Frühholze 0,05 — 0,08 mm. Mehrschichtige 3Iark- strahlen meist 3 — 4 Zellen breit, 0,33 — 0,75 mm hoch, Markstrahlzellen meist 5,6 — 11 tx, einzelne bis 19 jx hoch. In den Gefäßen des Kern- holzes brauner Inhalt. Ein gutes Tischler- und Drechslerholz, in jungen Ausschlägen Bind- wieden und Reifen liefernd, als Kohle zur Pulverbereitung verwendbar. Anmerkung. Zu den Traubenkirschen gehören auch die Ost- amerikanische Spätkirsche, Prunus serotina Ehrh. (siehe p. 394) und die in Japan, auf Sachalin und in der Mandschurei einheimische Schiurikirsche, Prunus Shiuri Fr. Schmidt. Ihre Hölzer, denen der europäischen Kirschenarten im wesentlichen gleich gebaut, mit gelb- bis rotbraunem Kern, nach Mayr schwer, hart, sehr dauerhaft und für die Möbeltischlerei sehr wertvoll, würden den forstlichen Anbau jener Bäume in Europa rechtfertigen^). 48, Bobtiiholz. Das Bobäiholz stammt angeblich von Albixxia Welwitschii Oliv., z. Tl. wohl auch von Albixxia Broicnei Oliv. (Farn. Mimosoideen, s. p. 396), Bäumen des tropischen Afrika. Hier die Beschreibung einer Probe. Holz 2) mit rötlichgrauem Splint und schön rosenrotem Kern, zeigt auf der Hirnfläche in ungleichen Abständen hellere und dunklere Quer- zonen und in beiden helle Pünktchen, oft zu kurzen Quer- oder Schräg- streifchen geordnet. Erst unter der Lupe werden deutlich die in jenen Pünktchen liegenden Gefäße, ferner feine helle Querlinien, die Pünktchen stellenweise untereinander verbindend, aber auch ohne Beziehung zu ihnen in ungleichen Abständen verlaufend, und die feinen Markstrahlen (auf 2 mm Querschnittsbreite meist bis 15). Im Längsschnitt deutlich nadelrissig, abwechselnd heller und dunkler längsstreifig (besonders im Kerne); auf der glänzenden Radialfläche bilden die Markstrahlen auf- fällige, auch im Splinte rötliche Querstreifchen, auf der tangentialen erst unter der Lupe sichtbare kurze, schmale, nicht in Querreihen geordnete 1) Siehe Mayr, Wald- u. Parkbäume, p. 495 u. Taf. XIX, Fig. 40. 2) Vgl. Jentsch, Beiheft zum »Tropenpflanzer«, XV, Nr. 3, 1911, p. 146. Das zugehörige Querschnittsbild (Taf. I, Fig. 11) ist wenig gelungen. Besser ist die Ab- bildung bei Bus gen, Beitr. zur Kenntnis der Pflanzenwelt des Kameruner Wald- landes (Mitteilung, aus d. deutsch. Schutzgebieten, [2, (1910) Taf. I, Fig. 11.] — Nach Harms (1. c, p. 17) erinnert dieses >Bobaiholz« an Gopaifera Demeusii. 576 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Strichelchen. Sehr schwer, hart und dicht (spezif. Gew. 0,88 — 0,91), sehr zäh, sehr tragfähig, bruchfest. Spaltet uneben, doch gut zu be- arbeiten, hierbei kräftig nach Gerbstoff riechend i). Mikroskopischer Charakter. Gefäße 4 — 6 pro mm^, meist 0,14 — 0,25 mm weit (der tangentiale Durchmesser dem radialen oft gleich oder grüßer), meist einzeln (seltener zu zwei bis drei radial gereiht), mit einfach durchbrochenen Gliedern^) und meist 0,008 mm breiten, runden, oval- bis spaltporigen Hoftüpfeln ihrer ziemlich dicken Wände. Grundmasse aus dickwandigen Fasern von verschiedener Form und Grüße des Querschnittes bei sehr ungleicher, oft fast verschwindender Weite des Lichtraumes, mit Neigung zur Ordnung in radiale Reihen und sehr kleinen, nicht spärlichen, auf den Radialwänden meist je eine Längsreihe bildenden (behüften?) Tüpfeln. Strangparenchym reichlich, die Gefäße umringend und außerdem teils in Gruppen, die von den radialen Flanken der Gefäße ausgehen und bald in der Grundmasse enden, teils in fortlaufenden Querzonen, die, um 0,09 bis 0,70 mm voneinander entfernt, häufig benachbarte Gefäße miteinander verbinden, aber zwischen diesen immer schmäler sind als deren radialer Durch- messer, stellenweise nur aus einer Zellschicht bestehen. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist 2—5 Zellen breit und 0,08 bis 1,0 mm (die meisten über 0,40 mm) hoch, nur wenige einschichtig, Markstrahlzellen klein, rundlich, derbwandig, 0,004 — 0,016 mm hoch und 0,004 — 0,012 mm breit, die Kantenzellen nicht oder kaum hüher als die übrigen, auch in der Radialansicht, wo jene bis 1 Omal länger als hoch sind, nicht auffällig verkürzt. — Im Splint in vielen Markstrahlzellen gelblich- bis rütlich- brauner Inhalt, solcher auch im Strangparenchym, besonders in der Umgebung der Gefäße; außerdem finden sich im Strangparenchym stellenweise Kristallkammern mit Kalziumoxalat 3). Im Kern führen zahl- reiche Zellen der Markstrahlen wie des den Gefäßen benachbarten Strang- parenchyms und einzelne Fasern tief roten Inhalt, auch viele Faser- wände erscheinen hier in dieser Färbung. Im Splint- wie im Kernholze enthalten die Gefäße vereinzelte harzähnliche, doch in Alkohol unlüsliche, klumpige Massen, meist gelb, am Rande oder im Innern oft gebräunt, seltener durchweg braun, mitunter grob geschichtet, der Gefäßwand ein- <) Jentsch, 1. c, p. 1 47. 2) Die Angabe bei Jentsch, 1. c. , daß die Gefaßgheder leiterförmig durch- brochen seien, dürfte sich auf eine nicht hierhergehörige Holzprobe beziehen. 3) In der untersuchten Probe führten sowohl die Markstrahlen als auch das Strangparenchym Stärkekörner. Diese waren im Strangparenchym auffallend groß, häufig rechteckig, bis 0,060 mm lang, dem Querdurchmesser der Zellen (die meist keinen sonstigen Inhalt zeigten) an Breite gleich. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 577 seitig anliegend oder die ganze Gefiißbreite einnehmend. Mit Eisenchlorid wird der gefärbte Zellinhalt tiefschwarz i). Sehr geeignet zu tragfahigen Holzkonstruktionen (z, B. in Berg- werken), zum Wagenbau (an Stelle von Eschenholz), zur Herstellung von Fußböden und Spazierstücken, auch wertvoll für die Möbeltischlerei und Drechslerei. Anmerkung 1. Als >'Albizzia Lebbek«"-] kam ein nußbraunes, gewässertes (s. p. 316) sehr hartes, dichtes und schweres (in Wasser sinkendes) Kernholz zur Untersuchung, das unter dem Namen: ; Ost- indisches Nußbaumholz« angeblich in der Möbel- und Kunsttisch- lerei Verwendung findet. Wie bei Albizzia Welwitschii erscheinen auf der Hirnfläche die meist kenntlichen, (vereinzelt durch dunklen Kernstoff verstopften) Gefäße auch hier in zahlreichen hellen, etwas quergedehnten, stellenweise zusammenfließenden Pünktchen 3), doch fehlen die dort, namentlich unter der Lupe, so auffälligen ununterbrochenen hellen Quer- hnien, wenigstens sind solche hier im allgemeinen minder häufig und weit zarter. Die zahlreichen Markstrahlen (auf 2 mm Querschnittsbreite oft über 20) sind in dieser Ansicht sehr fein, stellenweise selbst unter der Lupe fast verschwindend; diese läßt in der Umgebung der Gefäße und außerdem in zarten Querzonen feine weiße Pünktchen wahrnehmen (Einzelkristalle von Kalziumoxalat, im Strangparenchym reichlich vor- handen). Längsschnittflächen fast glanzlos, sehr deutlich nadelrissig, in den angeschnittenen Gefäßen mitunter schwarzer glänzender Inhalt, auch hier in der Umgebung dieser, sowie anderwärts in der Grundmasse, unter kräftiger Lupe weiße Pünktchen und Strichelchen von gleicher Bedeu- tung wie oben. Die Markstrahlen bilden im radialen Längsschnitt wenig auffällige Querstreifen, im tangentialen erst mit stärkerer Lupe wahr- 1) Splint- wie Kernholz gibt Substanz an Alkohol ab, der beim Verdunsten im ührschälchen weißlichen Rückstand hinterläßt. Dieser wird, wenn aus Kernholz stam- mend, von Eisenchlorid geschwärzt. 2) Diese Bestimmung kann kaum richtig sein, denn für das Holz der im trop. Asien u. Afrika einheimischen Älbixxia Lebbelc Benth. (siehe oben p. 395) geben die ausführlichen Beschreibungen von Ursprung (Beitr. zur Kenntnis der Anat. u. Jahres- ringbildung trop. Holzarten, Dissert., Basel, 1900, p. 13; u. bei Moll u. Janssonius (Mikrographie des Holzes usw., Lief. 4, p. 190) 2- bis 5-schichtigc, bzw. 3- bis 4- schichtige Markstrahlen an, während in der untersuchten Probe alle Markstrahlen einschichtig sind (siehe oben). Immerhin könnte es sich aber um eine Albizzia-Art handeln, da in dieser Gattung auch Hölzer mit nur einschichtigen Markstrahlen vor- kommen, wie z. B. das von A. moluccana Miqu. (siehe Burgerstein in Ber. Deutsch. Bot. Ges. 12, 1894, p. 170 u. 267 u. Strasburger, Histol. Beiträge. 3, 1891, p. 172). 3) Das Querschnittsbild bei Stone (1. c, Taf. V, Fig. 40) für Älbixxia odora- tissima Benth. u. A. Lebbek Benth. ist kaum auf ein Albizziaholz zu beziehen. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 37 578 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. nehmbare zahlreiche, feine dunkle Striche. Das Mikroskop zeigt die 0,025 bis 0,35 mm weiten Gefäße (deren tangentialer Durchmesser dem radialen nicht selten gleichkommt oder ihn übertrifft) meist einzeln, manche aber auch mit mehreren engeren in Gruppen oder in radialer durch eingeschobenes Sti angparenchym gewöhnlich unterbrochener Reihe. Letzteres die Gefäße umgebend (an deren Flanken in zwei- bis drei- oder mehrfacher Schicht) und außerdem die dichte, aus dickwandigen Fasern gebildete Grundmasse in vereinzelten, wenig-(oft nur ein-)schichtigen Querzonen durchsetzend, nur stellenweise auch reichlicher vorhanden. Fasern von ungleicher Größe und Form des Querschnittes, mit einer Tangentialbreite bis zu 0,028 mm, meist in Radialreihen und in Rich- tung dieser oft abgeplattet. Faserlüpfel winzig und spärlich. Mark- strahlen einschichtig, im Tangentialschnitt 2—20 (meist 6 — 12 Zellen) hoch, diese 0,020— 0,040 mm hoch und 0,012— 0,024 mm breit, im Radialschnilt nicht über 4- bis 6-mal länger als hoch, oft kürzer, bis fast quadratisch oder auch höher als breit, die Randzellen von den übrigen nicht oder kaum verschieden. Wände aller Gefäße und Zellen gelbbräunlich, in ersteren stellenweise tiefbrauner, von Alkohol nicht oder nur wenig angegriffener Inhalt, solcher von gleichmiißig dichter Beschaffen- heit und lebhafter Färbung auch in allen Markstrahlzellen i), in den Fasern und in den Zellen des Strangparenchyms, soweit diese nicht große Einzelkristalle von Kalziumoxalat enthalten, die viele jener ganz ausfüllen und die erwähnte Erscheinung weißer Pünktchen und Strichel- chen bedingen. Eisenchlorid färbt den braunen Zellinhalt der Mark- strahlen und des Strangparechyms tiefschwarz. An Alkohol gibt das Holz ziemlich reichlich Substanz ab, ohne daß dieser Stoffverlust mikro- skopisch merklich würde ^j. Mit diesem Holze hat ein »Afrikanisches Nußbaumholz« des Handels vielfache Ähnlichkeit. Es ist gleichmäßiger dunkelbraun, weniger hart und dicht, spröder, im Längsschnitt gröber nadelrissig, zeigt auf der Hirnfläche weitere, hellumrandete Poren und diese verbindende helle wellige Querlinien. Gefäße häufig über 0,26 mm weit, teils einzeln, teils zu 2 — 3 radial gereiht, seltener mit mehreren (weit engeren) in Gruppen. Im übrigen dem vorstehend beschriebenen »Nußbaumholze« gleich gebaut; zahlreiche Kalziumoxalatkrislalle im Strangparenchym erscheinen auch hier auf Hirnflächen unter stärkerer Lupe als feine weiße Pünktchen. In allen Markstrahl- und (nicht kristallführenden) Strangparenchymzellen sowie in den Fasern lebhaft brauner, meist gleichmäßig dichter Inhalt, 1) Er zeigt hier im Innern mitunter rundliche, anscheinend leere Hohlräume. 2) In einem Uhrschälchen mit Alkohol übergosseneHolzschnittchen hinterlassen schon nach kurzer Einwirkung des Lösungsmittels bei dessen Abdunsten einen an seinen Rändern kreideweißen Rückstand, der von Eisenchlorid nicht geschwärzt wird. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 579 alle Zell- und Gefäßwände gelblich bis bräunlich, in den Gefäßen stellen- weise tiefbraune Inhaltsmassen. — Wohl von ähnlichem Gebrauchswert wie das vorbeschriebene. Anmerkung 2. Hier möge noch eines anderen sogen. »Nußbaum- holzes« gedacht sein, das mitunter gleichfalls als »Afrikanisches« bezeich- net, aber auch »Para- Nuß holz« genannt wird, den einen oder den an- deren Beinamen daher mit Unrecht führen dürfte und dessen botanische Herkunft kaum bei den Mimosoideen, eher bei den Meliaceen (siehe p. 412] zu suchen ist. Hell ockerbraun, zeigt es im Längsschnitt sehr leb- haften Glanz, sehr deutliche Nadelrissigkeit und, durch den in benach- barten Zonen ungleichen Faserverlauf, je nach dem Lichteinfall abwech- selnd helleres und dunkleres Aussehen. Im Querschnitt gleichmäßig ver- teilte Gefäße, als deutliche, mitunter durch helle Pünktchen bezeichnete Poren kenntlich, zuweilen schwach angedeutete Jahresringbildung, und meist erst unter der Lupe sichtbare Markstrahlen. Diese lassen die radiale Schnittfläche auffällig querstreifig, die tangentiale fein gestrichelt erscheinen. Gefäßfurchen in beiden teils leer, teils mit braunem bis schwarzem Inhalt. Solcher mitunter auch in gangartigen, den Gefäßen parallelen, in Querzonen geordneten Hohlräumen, die im Längsschnitt straffe dunkle Linien bilden. Von mäßiger Härte und Schwere, leicht spaltbar. Das Mikroskop zeigt per mm 2 Querschnittsfläche etwa 9 meist 0,15 — 0,23 mm weite Gefäße, einzeln oder zu zweien (auch zu mehreren) radial gereiht, mit einfacher Durchbrechung ihrer Glieder und sehr kleinen, die Längswände (oft auch gegen benachbarte Parenchym- zellen) dicht bedeckenden Hoftüpfeln; diese elliptisch, nur 0,004 mm breit oder noch kleiner, mit spaltförmiger, quer oder schräg gestellter Pore 1). Derb- bis dickwandige Sklerenchymfasern mit sehr spärlicher, winziger Tüpfelung, von ungleicher Form und Größe des Querschnittes bilden, radial gereiht oder regelloser angeordnet, die Grundmasse: in dieser vereinzelt Strangparenchym mit Einzelkristallen von Kalziumoxalat (»Kristallkammerfasern«). Strangparenchym umgibt auch die Gefäße in ein- bis mehrfacher, mitunter durch herantretende Fasern unterbrochener Schicht. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist 3- bis 4-schichlig und 0,22 — 0,70 mm hoch, mit kleinen (meist nur 0,008 — 0,016 mm hohen und etwa halb so breiten), an den Markslrahlkanten meist nicht größeren, etwas derbwandigen Zellen; im Radialschnilt auch an den Markslrahl- kanten immer länger als hoch. Wände aller Zellen und Gefäße heller oder tiefer gebräunt, in den letzleren stellenweise lebhaft und gleich- 1) Diese Hoftüpfel sind noch kleiner als die der Birkenholzgefäße (siehe p. 519], Außerdem zeigen die Gefäßwände stellenweise eine dichte, sehr feine Quer- oder Schrägstreifung, deren Beziehung zur Tüpfelung nicht ganz klar ist. 37* 580 ■ Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. mäßig rötlichbrauner Inhalt, den Innenraum ganz verlegend oder einen nur einseitigen oder ringsumlaufendert (im Querschnitt ringförmigen) Wand- beleg bildend. Eine ähnliche (im auffallenden Lichte schwarze) Substanz tritt bei den untersuchten Probestücken in den schon erwähnten, in Querzonen geordneten, ungleich weiten, gangartigen, den Gefäßen parallel verlaufenden Lücken auf, die, im Querschnitt betrachtet, zwischen je zwei benachbarten Markstrahlen in einer aus dünnwandigen, radial gereihten, zum Teil stark abgeplatteten Zellen bestehenden Grundmasse sich aus- breiten und oft von (anscheinend leeren) einzelnen Zellen und Zellreihen durchzogen werden i). Ähnlichen, oft wenig erheblichen Inhalt, meist in wandständigen erstarrten Tropfen ungleicher Form und Grüße zeigen viele Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms. Kalter Alkohol läßt diese Inhaltsstoffe ungelöst, Eisenchloridzusatz wandelt ihre Färbung wie auch die der Zell- und Gefäßwände ins Schwarzbraune. — Ein vielseitig verwendbares Nutzholz. 49. Veilclieuliolz. Das Veilchenholz stammt von der südaustralischen Acacia homälo- phylla Cunn., einem kleinen, in seiner Heimat »Myall« oder »Viktoria Myall« genannten Baume der Mimosoideen (siehe p. 396). Holz 2) zerstreutporig, mit schmalem, hellem Splint und tief braunem, abwechselnd heller und dunkler gezontem, auf frischen Schnittflächen röt- lichem Kern. Auf dem Querschnitte zahlreiche helle, teils vereinzelte, teils in quere oder schräge Reihen geordnete Pünktchen, in Längsschnitten dunkle, die Gefäße bezeichnende Streifchen. Markstrahlen durchaus un- kenntlich. Die Lupe zeigt auf Querschnitten die Gefäße in jenen Pünkt- chen als offene oder verstopfte Poren, ferner zarte helle Querlinien in ungleichen Abständen und äußerst feine 3Iarkstrahlen; in Längsschnitten den dunklen, glänzenden Inhalt der Gefäße, und die Markstrahlen als dunkle Stfichelchen , Fleckchen oder Querstreifchen von höchstens 0,4 mm Höhe. Hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht 1,5), schwerspaltig. Nach Veilchenwurzel duftend. In Blöcken im Handel. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu 2 — 4 radial nebeneinander, 0,06 — 0,18 mm weit, mit einfacher Durchbrechung der Gliedenden und kleinen Hoftüpfeln; ziemlich gleichmäßig verteilt, von reichlichem Strangparenchym mit bis 32 [jl weiten Zellen umgeben. 4) Die Entstehung dieser Sekretlücken bleibe hier dahingestellt. Der Verf. (Wilhelm) behält sich hierüber weitere Mitteilungen an anderem Orte vor. 2) Lupenbild des Querschnittes bei Stone, 1. c, Taf. V, Fig. 43; Text hierzu p. 79. Sechzelinter Abschnitt. Hölzer. 581 Markslrahlen zerstreut, meist 2 Zellen breit und 0,16 — 0,26, einzelne auch bis gegen 0,40 mm hoch, manche einschichtig. Markstrahlzellen meist 7 — 14 «j. hoch, ziemlich dünnwandig, gleichförmig. Dickwandige Fasern mit kleinen Tüpfeln als Grundmasse, in einzelnen, meist einschichtigen Querzonen abgeplattet und in diesen meist von dünnwandigem Strang- parenchym begleitet. Letzteres außerdem teils, wie schon angegeben, die Gefäße umringend, teils in ein- bis mehrfachen Querreihen, ab und zu auch vereinzelt, sehr häufig in »Kristallkammern« geteilt. — Wände der Zellen und Gefäße gebräunt. In allen Elementen, namentlich im Parenchym und in den Gefäßen, tief und leuchtend rotbrauner Inhalt, letztere ganz ausfüllend, in Alkohol wenig löslich, mit Eisenchlorid sich schwärzend. Dient zur Herstellung von Tabakspfeifen und Galanteriewaren. Anmerkung. Ein ähnliches Holz, stark nach Veilchen duftend, als »Brigalow« bezeichnet, daher wohl von Acacia harpophylla stam- mend (s. p. 396) kommt in meist berindeten Stämmen von 3 — 7 m Länge und 25 — 40 cm Durchmesser nach Europa i). 50. Adenanthem-Holz. Unter diesem Namen ist hier das Holz verstanden von Ädenanihera pavonina L., dem zu den Mimosoideen (s. p. 396) gehörenden »Condori- baum« des tropischen Asien, der auch im tropischen Afrika Verbrei- tung fand und im tropischen Amerika kultiviert wird 2). Holz 3) von hell röllichgraucr bis rötlich- oder gelblichbrauner Fär- bung, im Querschnitt mit unkenntlichen Markstrahlen, aber deutlichen, als olTene Poren kenntlichen oder durch helle Pünktchen bezeichneten Gefäßen, die ziemlich gleichmäßig verteilt oder in Querzonen etwas zahl- reicher sind; solche wechseln dann mit dunkleren, an das Spätholz von Jahresringen erinnernden mehr oder minder auffällig ab. Im Längs- schnitt sehr deutlich nadelrissig, auf der radialen, sehr unebenen Spalt- fläche lebhaft glänzend, durch die zahlreichen Markslrahlen dunkler querstreifig; diese werden im Tangenlialschnitt erst unter der Lupe als feine rötliche Strichelchen kenntlich. Ziemlich hart und schwer, leicht- aber nicht glattspallig. \) Nach der Lagerliste der Holzgroßhandlung Luschka & Wagemann in Mannheim, p. 6. 2) Engler-Prantl, Pflanzenfamilien, III, 3, p. 120. 3) Nach Holzproben aus der Botan. Abteil, des Wiener nalurhist. Ilofmuseums. Vgl. auch Moll u. Janssonius, Mikrographie des Holzes usw., Lief. 4, p. 163 ff. Siehe ferner die Anmerkung oben im Texte, p. 582. 582 Sechzehnter Abschnitt, Hölzer. Mikroskopischer Charakter. Gefäße (bzw. Gefäßgruppen) etwa 3 — 4 per mm^^ einzeln oder zu 2 — 3, seltener zu mehreren, radial gereiht, meist 0,15 — 0,21 mm weit, von dünnwandigen, bis 0,040 mm und auch darüber weiten Strangparenchymzellen in meist mehrfacher Schicht umgeben (wobei die Mächtigkeit dieser hinter dem Querdurch- messer des Gefäßes zurückbleibt oder ihn übertrifft). Gefäßtüpfel dicht gestellt, fast kreisrund, 0,008 mm breit, mit quer verlaufender Pore, deren 2 — 4 häufig in gemeinsame Wandspalten einmünden i) ; Tüpfelung gegen Strangparenchym- oder Markstrahlzellen nicht abweichend. Derb- bis dickwandige Sklerenchymfasern (»Libriform«), mit winzigen Tüpfeln als Grundmasse, diese von »Kristallkammern« (mit Kalziumoxalat) in zahlreichen Längsreihen durchsetzt 2), Markstrahlen im Tangentialschnitt meist zweischichtig, manche stellenweise oder durchaus auch einschichtig, meist 0,18 — 0,00 mm (auch darüber) hoch, ihre ziemlich dünnwandigen Zellen hier im Lichten 0,016 — 0,040 mm hoch und 0,008—0,020 mm weit, an den Kanten meist nicht oder doch nicht erheblich höher, im Radialschnitt meist länger als hoch (»liegend«), nur stellenweise fast quadratisch. — In den hellgrauen Proben waren alle Zell- und Gefäß- wände farblos, die Markstrahl- und Strangparenchymzellen (nicht die kristall führenden!) zeigten hell- bis tiefgelbbraunen, in Alkohol unlös- lichen, mit Eisenchlorid (oft auch schon nach mehrfacher Berührung mit Skalpell und Präpariernadeln) schwarzbraun werdenden Inhalt. Die rötlichbraune Probe (Kernholz?), mit gelblich gefärbten Gefäß- und Zellwänden, enthielt in manchen Gefäßen gelb- bis dunkelbraune Inhalts- massen, im Strangparenchym (auch in den Kristallkammern, neben den Kristallen) wie auch in den Markstrahlzellen und in vielen Fasern eine lebhaft rote, die Zellen ganz oder bis auf einen inneren Hohlraum erfüllende gerbstoffartige Substanz, in Wasser wie in Alkohol löslich; einzelne Zellen erschienen auch mit lief gelbbrauner, in Alkohol unlös- licher Ausfüllung. Eisenchlorid färbte sämtlichen Zellinhalt dunkel- braun bis tiefschwarz; derart oder doch ähnlich verfärbten sich mit diesem Reagens auch die Wände der Zellen sowie der oben erwähnte Gefäßinhalt. — In Wasser gelegte Stücke solchen Holzes färbten jenes gelbrötlich. Zweifellos ein wertvolles Nutzholz. Anmerkung. Wenn die untersuchten Probestücke . wirklich zu Adenanthera jmvonina L. gehören, wofür die Ähnlichkeit ihres Baues mit dem von Moll und Janssonius für das Holz dieser Art beschrie- 1) Vgl. Fig. 76, E, auf p. 285. 2) Siehe p. 505. Sechzelinter Abschnitt. Hölzer. 583 benen sprichti), go kann weder das von Wiesner noch das von Wil- helm in der I., bzw. II. Aufl. der »Rohstoffe des Pflanzenreiches2), eben- sowenig das von Prael in den Jahrbüchern für wissenschaftliche Botanik^] beschriebene »Condoriholz« von obiger Art abstammen. Was an Samra- lungsstücken unter diesem Namen dem Verfasser (Wilhelm) in die Hände kam, zeigte keineswegs übereinstimmenden Bau, so daß von einer Beschreibung dieser »Gondorihölzer« hier vorläufig wohl am besten ab- gesehen und die Klarstellung der Sache weiteren Untersuchungen vor- behalten wird. Bis dahin muß wohl auch die Richtigkeit der Angabe in der Übersicht (s. p. 398), daß Adenanthera pavonina L. das Condori- holz liefere, zweifelhaft bleiben'*). 51. Erunduholz. Das Erunduholz stammt von Piptade7iia africana Hook, fd., einem großen, zu den Mimosoideen (s. p. 399) gehörenden Baume des tropischen Afrika. Holz 5) mit hellem, bräunlichem, etwas streifigem Splint und licht- gelbbraunem Kern, im Querschnitt mit unkenntlichen Markstrahlen, aber sehr deutlichen und zierlichen hellen Pünktchen (Strangparenchym), die zu zahlreichen kurzen Schrägstreifchen oder längeren Wellenlinien zusammenfließen, in denen die großenteils kenntlichen Gefäße liegen und deren nach Querzonen ungleiche Feinheit den Eindruck von Jahresringen hervorbringt. Im Längsschnitt glänzend, sehr deutlich, doch ungleich- \) Mikrographie des Holzes usw., Lief. IV, p. 163 ff. Daß den Angaben dieser Autoren unrichtig bestimmtes Material zugrunde gelegen hätte, kann im Hinblick auf die Herkunft des ersteren aus den botanischen Sammlungen zu Buitenzorg kaum angenommen werden. Vgl. hierüber auch die »Einleitung«, p. 5 — 7 im I. Bande jenes Werkes (Leiden, 1906). 2) Siehe dort p. 561, bez. p. 926. 3) Vergleich. Untersuch, über Schutz- u. Kernholz der Laubbäume, 1. c, p. 23. 4) J^rferta« Kristallkammern« geteilt; zweizeiliges Strang- parenchym nur vereinzelt. Gefäße im inneren Splinte von gelbem (in Alkohol unlöslichem), im Kerne meist von braunem Inhalt vollständig erfüllt. Letzterer auch in den übrigen Elementen des Kernholzes, nament- lich in den Markstrahlen und Ersatzzellen, vorhanden, in Alkohol ganz oder teilweise löslich. Zur Herstellung von Messerheften, Pfeifen und Musikinstrumenten (Klarinetten) verwendet. Ein »Coco«-Holz des Handels soll auch von Aporosa dioica (Roxb.) MüU.-Arg., einem zu den Euphorbiaceen gehörenden Baume Indiens, geliefert werden. (Siehe p. 417.) 7L Zehiaholz. Das echte Zebraholz stammt nach Taubert von Cent7'olohium robusturn Mart., dem zu den Papilionaten (siehe p. 406) gehörenden Arariba- oder Araroba- Baume Brasiliens. Eine unter obigem Namen erhaltene Probe zeigte nachstehend beschriebenen Bau. Holz ungleich gefärbt; sehr lichtbraune Zonen wechseln mit dunk- leren bis graubraunen, dazu tritt eine schwärzliche Aderung, im Querschnitt teilweise grobwellig oder zackig, im radialen Längsschnitt ziemlich parallel verlaufend, im tangentialen zackige Bänder bildend oder regellos verteilt. Auf der Ilirnfläche zahlreiche, sehr auffällige helle Pünktchen, die zum Teil kenntlichen Gefäße bezeichnend, unter der Lupe oft in kurze Querstreifchen ausgezogen, zonenweise auch durch feine wellige Querlinien untereinander verbunden. Im Längsschnitt sehr deutlich nadelrissig, die angeschnittenen Gefäße zum Teil deutlich ge- gliedert und glänzend. Markstrahlen sehr fein, auf der Tangentialfläche kurze, in zackige Querreihen geordnete Strichelchen bildend. — Ziem- lich schwer, von mäßiger Härte, schlecht spaltbar, frisch mit eigentüm- lich säuerlichem, an Gerberlohe erinnerndem Dufte. Wasser bräunUch färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 3 — 5 auf dem mm^, 0,09 — 0,30 mm weit, meist einzeln, seltener zu 2 — 4 radial gereiht, von 618 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. reichlichem dünnwandigen Strangparenchyra begleitet, das sie im Quer- schnitt entweder mit etwa rhombisch geformten, sich seitlich rasch aus- keilenden Gruppen umgibt oder sich seitlich in ungleich lange, bei weiterer Erstreckung wellige Querzonen fortsetzt. Solche Gruppen und Zonen durch- setzen auch ohne Beziehung zu Gefäßen die stets erheblich mächtigeren Zwischenschichten der Grundmasse, die von derb- bis dickwandigen Fasern derart gebildet wird, daß im Querschnitt die größeren und weiteren dieser Zellen radiale Reihen bilden, mit denen gleich gerichtete Streifen kleiner, regellos gelagerter Zellen abwechseln; mitunter schieben sich solche in die Reihen weiterer Zellen selbst ein, so daß auch mehr oder minder regelmäßige Querreihen weiterer Zellen entstehen oder eine fast regel- lose Lagerung aller Zellen die Folge ist. Markslrahlen im Tagentialschnitt nicht in deutlichen Querreihen, ein- bis zweischichtig, 3 — 18 Zellen (0,05 — 0,30 mm) hoch, diese etwas derbwandig, rundlich elliptisch oder fast rechteckig, mit 0,012 — 0,020 mm innerem Durchmesser, zuweilen breiter als hoch, die Kantenzellen nicht oder kaum höher als die übrigen, im Radialschnitt kürzer als diese, aber immer noch länger als hoch. Strangparenchym oft vierzellig, Kristallkammern sehr häufig, be- sonders in der Nähe der Gefäße. Hoftüpfel dieser rundlich, etwa 0,006mm breit, mit querelliptischer Pore, gegen Strangparenchym und Markstrahlen nicht abweichend gebaut. Fasern auf den Radialwänden mit kleinen, schief spaltenförmigen, meist in eine Längsreihe gestellten Tüpfeln. In den Gefäßen stellenweise klumpige, gelbbraune, durchscheinende oder trüb feinkörnige Abscheidungen, in den Zellen der Markstrahlen, nicht so allgemein in denen des Strangparenchyms , auch in manchen Fasern Klumpen und Tropfen dunkel kastanienbraunen Inhaltes, zuweilen von blasigen Hohlräumen durchsetzt. In den die »Aderung« bewirkenden dunklen Streifen außerdem auch die Wände aller Zellen und Gefäße dunkelbraun, sonst farblos oder doch nur die der Fasern leicht gebräunt. An Alkohol geben diese Kernstoffe einen Teil ihrer Substanz ab; nach Verdunstung des ersteren verbleibt im Uhrschälchen ziemlich reichlicher, an seinen Rändern bräunlicher Rückstand. Eisenchlorid schwärzt Inhalt und Wände. Wird hauptsächlich in der Kunsttischlerei, meist als Furnier, ver- wendet. Anmerkung, Den Namen »Zebraholz« oder »Tigerholz« i) führen noch andere, auf hellerem Grunde mehr oder weniger auffällig dunkel- streifige Hölzer unbekannter oder doch unsicherer botanischer Abstam- 1) Dieser Name wird übrigens auch für das p. 540 beschriebene Lettern- oder Schlangenholz angewendet. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 6X9 mungi). Auch Palmenhülzer werden so genannt (siehe diese). Von den ersteren sei ein häufiger vorkommendes, durch gefäUiges Aussehen, lebhaften Glanz und bemerkenswerten Bau ausgezeichnetes, hier vorläufig >Tigerholz« genanntes, näher beschrieben. Holz zimtbraun, im Querschnitt mit hellen Pünktchen, einzelnen dunkleren Querzonen und erst unter der Lupe kenntlichen Markstrahlen. Im Längsschnitt lebhaft glänzend, deutlich nadelrissig, mit dunklen Längs- streifen und Querstreifung auf der Radialfläche. Unter der Lupe erscheinen die der Länge nach angeschnittenen Gefäße durch Thyllen verstopft, und die Markstrahlen auf der Tangentialfläche als feine, dunkle Strichelchen. Hart, schwer (doch auf Wasser schwimmend), ziemlich leicht- aber uneben spaltend, von schwachem aromatischen Dufte. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu 2 — 6 in Gruppen, etwa 8 per mm 2, 0,06 — 0,17 mm weit, von braunwandigen Thyllen erfüllt. Markstrahlen zerstreut, meist zwei- bis vierschichtig und 0,17 bis 0,38 mm hoch, einzelne auch breiter und einen bis 70 jx weiten, gangartigen, inhaltserfüllten, im Querschnitt runden Zwischenzellraum enthaltend, wenige nur einschichtig. Markstrahlzellen von sehr ungleicher Höhe, die kantenständigen, sowie einzelne an den Seitenwänden oder im Innern befindliche 30 — 70 jx hoch und bis 16 [j, breit, die übrigen 8 — 16 \i hoch und 5 — 14 fx breit. Parenchymfasern^), durch zarte Quer- wände gefächert, meist regelmäßig radial gereiht, als Grundmasse. Wenig Strangparenchym, auf die nächste Umgebung der Gefäße be- schränkt. — In vielen Markstrahlzellen, in den oben erwähnten weiten Zwischenzellgängen solcher sowie in vielen Thyllen, im Strangparenchym und in einzelnen Fasern brauner, in Alkohol nur teilweise löslicher, mit Eisenchlorid sich gleich den Wänden aller Zellen und Gefäße schwärzender Inhalt, in den Markstrahlzellen, anscheinend auch in einzelnen Fasern, außerdem farblose, stark lichtbrechende Massen einer von Alkohol nur allmählich gelösten, von Alkannatinktur tief rot gefärbten Substanz. In einzelnen Kantenzellen der Markstrahlen große Kristalle von Kalziumoxalat, Dient hauptsächlich zu Furnieren. 72. Rebhuhnholz. Ob die als »Rebhuhnholz,» auch Partridgewood, Pheasantwood, zur Untersuchung gelangten Holzproben von der im tropischen Amerika i] Nach Wiesner (RohstofTe, I. Aufl., p. 539) liefert auch Omphalnbium Lam- hertii DG. (nach dem Index Kew. ein Synonym für die westindische Connaracee Con- narus giiianensis Lamb.) Zebraholz. 2) Diese sind in einer der vorliegenden Proben von großen, oft nahezu rechteckigen, dicht aneinander gedrängten Stärkekörnern ausgefüllt. g20 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. einheimischen, zu den Papilionaten (siehe p. 407) gehörenden Andira inermis E. B. K., dem Angelimbaume der Brasilianer, abstammen, der dieses hauptsächlich von Venezuela in den Handel kommende Holz liefern solU), ist sehr zweifelhaft. Immerhin mögen sie hier beschrieben sein. Holz 2) tiefbraun, mit rötlichem bis schwärzlichem Tone, im Quer- schnitt mit zahlreichen, mehr oder minder zarten und deutlichen, oft dicht nebeneinander und ununterbrochen verlaufenden hellen, welligen Querstreifen und für das freie Auge unkenntlichen Gefäßen und Mark- strahlen. Im Längsschnitt, namentlich im tangentialen, auffäUig und zierlich gestreift 3), an den lichteren Stellen rötlich, an den dunkleren schwarzbraun, fein nadelrissig, ohne erheblichen Glanz, auf der Tangential- fläche unter der Lupe auch mit sehr feiner, durch die Anordnung der Markstrahlen hervorgerufener Querstreifung. In allen Ansichten zeigt die Lupe die Gefäße durch dunklen Inhalt mehr oder minder verstopft. Sehr dicht, hart und schwer (im Wasser sinkend), schwer und uneben spaltend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zu 9 — 12 per mm^^ ein- zeln oder zu 2 — 6 in radialen Reihen oder rundlichen Gruppen, 0,07 bis 0,10 mm weit, mit querovalen Hoftüpfeln. Markstrahlen (etwa 10 auf 1 mm) in regelmäßigen Querzonen, meist 2 — 3 Zellen breit und 0,13 — 0,25 mm hoch, einzelne auch von mehr als doppelter Höhe, wenige nur einschichtig, ihre Zellen 8 — 16 \i hoch und 5 — 14 p. breit. Sehr dickwandige Fasern von ungleicher Form und Grüße des Querschnittes als Grundmasse. Strangparenchym reichlich, in zwei- bis mehrschich- tigen, von den Gefäßen durchsetzten Querzonen, mit zahlreichen Kristall- kammern. Wände der Gefäße und Fasern gebräunt, in den Gefäßen, sie meist vollständig ausfüllend, gelber bis dunkelbrauner, homogener, in Alkohol unlöslicher, in den Markstrahlen und im Strangparenchym hellbrauner oder schwach rötlicher, von Alkohol gelöster, von Eisenchlorid rasch geschwärzter Inhalt. Wird hauptsächlich zu Messerheften und Schirmstöcken verarbeitet. Anmerkung. Mit diesem fraglichen > Rebhuhnholze« hat manches »Eisenholz« des Wiener Platzes große Ähnlichkeit, zeigt aber im h) Semler, 1. c, p. 693. — Vgl. auch Stone, I. c, p. 91 ff. 2) Querschnittsbild bei Stone, 1. c, Taf. VI, Fig. 50. 3) Auf eine solche, an das Gefieder eines Rebhuhns oder Fasans erinnernde Zeichnung bezieht sich wohl der Name des echten Rebhuhnholzes, als dessen Stamm- pflanze u. a. auch SivarUia tomentosa DG. (vgl. p. 510, Fußnote 1, genannt wurde, und das, wie es scheint, zuweilen mit dem Letternholze (siehe p. 540) verwechselt wird (vgl. z. B. Sadebeck, Nutzpflanzen d. deutsch. Kolonien, p. 125, Fußnote 3). — Vgl. auch Fußnote 1 zu Nr. 73, Vacapouholz! Sechzehnter Ahschnitt. Hölzer. 621 Längsschnitte die für jenes so charakteristische Zeichnung weniger deutlich. Dagegen ist diese höchst auffällig bei einem zur Unter- suchung gelangten, fälschlich als -»Adenanthera pavoninai^ bezeichneten und angeblich von der Insel Reunion stammenden Holze, das sich jedoch von obigem »Rebhuhnholze« durch die weit spärlicheren (nur 3 per mm 2), dafür aber bis doppelt so weiten Gefäße und die nicht in Stockwerke geordneten Markstrahlen, sowie die vorwiegend breiteren Schichten des Strangparenchyms unterscheidet. Durch zonenweise wechselnde Rreite der letzteren kommt auf dem Querschnitt eine an Jahresringe erinnernde Zeichnung zustande. 73. Yacapouholz. (Brownheart.) Das Yacapouholz, auch Wacapou- oder Wegabaholzi), Brownheart (Braunherz), soll gleich dem echten Rebhuhnholze von Arten der tropisch- amerikanischen Papilionatengattung Ändira geliefert werden 2). Man ver- gleiche hierüber die der nachfolgenden Beschreibung angefügte Anmerkung. Holz saltbraun, auf der Querschnittsfläche in harter, hornartiger Grundmasse mit derben, hellen rhombischen Fleckchen und wurmfürmigen Streifchen, die schräg gestellte, oft zickzackförmige Figuren bilden, durch deren Anordnung konzentrische, mehr oder minder deutliche, hellere und dunklere Querzonen entstehen. Gefäße, als feine Poren in jenen Fleck- chen, eben noch mit freiem Auge sichtbar, Markstrahlen und einzelne sehr feine helle Querlinien dies erst unter der Lupe. Im Längsschnitt an Palm- hülzer erinnernd (daher auch »Vacapou-Palme« genannt); in dunkler, dichter, etwas glänzender Grundmasse mit zahlreichen hellen, matten, eine sehr auffällige, zierliche Zeichnung bewirkenden Längs- streifen, in diesen die Gefäße als sehr deutliche, quergegliederte Längs- furchen. Durch die (nicht in Stockwerke geordneten) Markstrahlen auf der Radialfläche querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe fein gestrichelt. Sehr hart und schwer (im Wasser rasch sinkend), doch gut und glatt spaltend. Von aromatischem, an den des Cedrelaholzes er- innerndem Dufte. Mikroskopischer Charakter, Gefäße einzeln, oder zu 2 — 3 ra- dial gereiht, 0,11 — 0,23 mm w^eit, mit einfach durchbrochenen Gliedern ■I) Dieser Name stellt offenbar eine andere Lesart des ersteren dar! Vacapou deutet auf Vouacapoua Aubl., ein Synonym für Andira Lam. Obigem Holze dürfte das echte, hier vermutlich nicht beschriebene Rebhuhnholz [Partridgcicood] nahe stehen. Vgl. hierzu eine Bemerkung bei Stone, 1. c, p. 92, über die diesem Autor wahrscheinliche Zugehörigkeit des letzterwähnten Holzes. 2) Vgl, z. B. E. Hanausek, 1. c, p. 52. 622 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. und sehr zahlreichen kleinen, kreisförmigen Hoflüpfeln, deren runde Poren mitunter in kurze, schräg ansteigende Schlitze münden. Strangparen- chym sehr reichlich, in breiten vielschichtigen Massen von verschie- dener Form und Ausdehnung um die Gefäße gelagert, seine Zellen in radialer Richtung 25 — 43 [x, in tangentialer bis 31 [j, weit, meist 0,12 bis 0,30 mm hoch, dünnwandig, mit sehr kleinen, oft in Gruppen geord- neten Tüpfeln auf den Radialflächen; anscheinend ohne Kristallkammern. Sehr dickwandige, höchst englumige Fasern als Grundmasse. Mark- strahlen zerstreut, meist 2 — 3 Zellen breit und 0,16 — 0,58 mm hoch, ihre Zellen 5 — 16 |x hoch und 5 — 11 [x breit (in den Parenchymzonen auch breiter), von mäßiger Wanddicke, gegen Gefäße dicht getüpfelt. Wände der Fasern gebräunt; in vielen Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms neben bräunlichem oder tiefer braunem, zum Teil in runden Tropfen ausgeschiedenem, in Alkohol größtenteils löslichem Inhalt auch farbloser, anscheinend fester, nach Alkoholzusatz zu homogenen, gelblichen, glänzenden Tropfen und Massen sich formend (nicht selten schon anfänglich in solchen vorhanden), die dann körnig werden und schließlich verschwinden. In den Gefäßen stellenweise brauner, in Alkohol nicht löslicher Kernstoff und ebensolcher auch in engen Zwischenzell- räumen im Strangparenchym. Sehr politurfähig, in der Stockindustrie verwendet, in Blöcken im Handel. Mit dem eben beschriebenen Holze hat ein anderes, ebenso verwen- detes, nicht minder hartes und schweres, aber duftloses und weit heller, in seiner Grundmasse licht gelbbraun gefärbtes, ab und zu von dun- kelbraunen »Adern« unregelmäßig durchzogenes, große Ähnlichkeit i). Es erinnert im Längsschnitt noch auffälliger als jenes an das Holz mancher Palmen und rechtfertigt so die Bezeichnung »Palmyraholz « , unter der es zur Untersuchung gelangte. Die hellen Pünktchen und Streifchen der Querschnittsfläche sind mehr quer gestellt als im dunklen Vacapouholze, das Strangparenchym ist noch reichlicher entwickelt, zeigt aber kleinere^), etwas dickwandige, auf den Radialflächen gröber getüpfelte Zellen, die Markstrahlen sind meist einschichtig, ihre Zellen in der Regel 8 — 14 jx hoch und 5 — 11 [x breit, in den Parenchymzonen auch bis 24 und 27 [X hoch, beziehentlich breit. Wo die Markstrahlen an Strang- parenchym oder an Fasern vorbeiziehen, ähneln sie mehr denen des Tannenholzes; gegen Gefäße sind ihre Zellen, den kleinen Gefäßtüpfeln 1) Es dürfte mit dem bei E. Hanausek, 1. c, p. 52 erwähnten hellen Vacapou- holze identisch sein. 2) Die radiale Weite dieser in regelmäßige Radialreihen geordneten Zellen be- trägt bis 16 H, die tangentiale bis 24//, die Höhe meist 0,10 — 0,14 mm. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 623 entsprechend, dicht getüpfelt. Faserwände gelblich (nur in den dunklen »Adern« lebhaft gelbbraun^, Gefäße meist von lebhaft bräunlichgelbem, in Alkohol unlöslichem Inhalte erfüllt. Markstrahlen und Strangparenchym meist inhaltsleer, zwischen den Zellen der letzteren, in den erwähnten dunklen Zonen gelbbraun ausgefüllte, enge Zwischenzellräume. Ab und zu Kristallkammern, Anmerkung. Die Abstammung dieser beiden, durch ihre Struktur so ausgezeichneten Hölzer von der nämlichen Baumgattung ist nicht unwahrscheinlich, ihre Bezeichnung, beziehentlich Unterscheidung als dunkles und helles »Vacapou« somit zulässig. Ob Ändira- Arien als Stamm- pflanzen gelten können, erscheint nur insofern unsicher, als eine angeb- lich von A. anthelmia Vell. herrührende Probe bei großer Übereinstim- mung mit jenen Hölzern in der äußeren Struktur, in Härte und Schwere, sich von ihnen durch die an Größe wenig verschiedenen, etwa 0,4 8 bis 0,23 \x hohen, in sehr regelmäßige Stockwerke geordneten (zwei- bis dreischichtigen) Markstrahlen und mit diesen wechselnden Tüpfelzonen der Fasern unterscheidet'). Mit hellem Vacapouholze zeigt eine wie dieses gefärbte als » Andira vermifuga« bezeichnete Probe in Längsschnitten große Ähnlichkeit, doch sind die Parenchymzonen weit ansehnlicher, im Querschnitt zusammenhängend, die dunklen hornartigen welligen, vielfach unterbrochenen Ouerbinden der Faserschichten an Breite häufig über- treffend. Gefäße etwas ungleichmäßig verteilt, meist mit hellgelbem Kern- stoff vollständig erfüllt. Fasern äußerst dickwandig, erscheinen im Quer- schnitt um den verschwindenden Lichtraum konzentrisch geschichtet. Strangparenchym kurzzellig, Kristallkammern anscheinend fehlend. Mark- strahlen meist zwei- bis dreischichtig, manche einschichtig, alle kleinzellig, im Tangentialschnitt nicht in deutlichen Querreihen. Vorwiegend im Strangparenchym runde, gelbbraune Tropfen einer in Alkohol vollständig löslichen Substanz, die auch in Kalilauge rasch und gänzlich verschwin- det, unter gleichzeitig eintretender Goldgelbfärbun'g aller Zell- und Gefäßwände. Beide Lösungsmittel greifen auch den Gefäßinhalt etwas an, lassen ihn aber zum größten Teil ungelöst. Auch dieser Befund dürfte die Abstammung der Vacapouhölzer von Andira-Arten nicht unwahrscheinlich machen. 1) Vgl. V. Höhnel in Sitzgsber. k. Akad. d. Wiss., 89. Bd., 1. Abt., 1884, p. 35. — Im Längsschnitt glich auch eine als Diplotropis guainensis Tul. bezeichnete, demnach von einem zu den Papilionaten gehörenden Baume Südamerikas herrührende Probe eines harlen und schweren, aber schlecht und splitterig spaltenden Holzes den oben besprochenen, zeigte in der Zeichnung der Querschnittsfläche und in der Färbung der Grundmasse weitere Ähnlichkeit mit dunklem Vacapouholze, unterschied sich von diesem aber durch den Mangel konzentrischer Zonen, sowie durch den erheblich größeren, meist 0,27 — 0,37 mm betragenden Durchmesser der Gefäße, im Mikroskope u. a. namentlich durch die höheren Markstrahlen und größeren Markstrahlzellen. 624 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 74. Bocoholz. Das Boco- oder Gocoholz — nicht zu verwechseln mit dem Cocos- und dem Cocusholze — wird von Bocoa provacensis Auhl., einer sehr zweifelhaften oder doch derzeit nicht näher bekannten, mügHcherweise mit der auf den Inseln des großen Ozeans einheimischen Bocoa (Ino- carpus] edulis Auhl. identischen Art der Papilionaten (siehe p. 408j ab- geleitet. Es kommt aus Guiana in den Handel. Holzi), zerstreutporig, mit isabellgelbem Splint und braunschwarzem bis tiefschwarzem, sehr unregelmäßig begrenztem Kern, auf dem Quer- schnitt mit zahlreichen hellen, die Gefäße enthaltenden Pünktchen, ein- ander bald genäherten, bald (bis zu 4 mm) voneinander entfernten, oft vielfach unterbrochenen, hellen Querbinden (Strangparenchym , einzelnen dunkleren Querzonen (Grenzen von Jahresringen?), und meist erst unter der Lupe hervortretenden Markstrahlen, deren 60 — 70 auf 5 mm kom- men. In Längsschnitten mit ziemlich groben Längsfurchen und von un- gewöhnlich deutlichem, stockwerkartigem Aufbau", der sich an einer höchst regelmäßigen feinwelligen Querstreifung zu erkennen gibt. Diese wird auf Tangentialflächen durch die Querreihen der unter der Lupe als feine, gleich hohe Strichelchen erscheinenden Markstrahlen und mit jenen abwechselnden Tüpfelzonen der Fasern (siehe unten), auf der Radialfläche hauptsächlich durch die regelmäßige Anordnung und gleiche Höhe der Markstrahlen bewirkt. Durchschnittlich kommen 29 Reihen der letzteren auf 1 cm. Sehr hart und schwer, doch gut und glatt spaltend. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße zerstreut, meist einzeln, seltener zu 2 — 3 in radialen Reihen, 0,11 — 0,17 mm weit, klein getüpfelt. Markstrahlen von außerordentlich gleichmäßiger, 13 — 18 Zellen (etwa 0,30 mm) betragender Hübe, meist 2, seltener 1 — 3 Zellen breit, höchst regelmäßig in Querzonen geordnet, die um 20 bis 60 [x voneinander abstehen und mit auffälligen, 2 — 6 fachen Tüpfelreihen der die Grund- masse bildenden, sehr dickwandigen Fasern abwechseln. Jenen Mark- strahlzonen entspricht die Länge der Gefäßglieder, deren Enden im Niveau der Tüpfelreihen liegen. Die Fasern 3) sind aus fast gleichmäßig breitem Mittelteile mehr oder weniger plötzlich in lange und schmale Enden ausgezogen, die sich zwischen die breiteren Mittelteile der nächst 1) Zuerst von "Wiesner beschrieben (Rohstoffe, 1. Aufl., p. 558). 2) Vgl. über diesen: Wiesner, 1. c; v. Höhnel, Über stockwerkartig auf- gebaute Holzkörper (LXXIX. Bd. d. Sitzgsb. d. k. Ak. d. Wissensch., 1. Abt., 1884, p. 30); Strasburger, Leitungsbahnen usw., p. 184. 3) Über die Tüpfel derselben siehe p. 292, Fig. 85fi, J, u. Strasburger, 1. c, p. 185. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 625 höher und der nächst tiefer stehenden Fasern einschieben, so daß im Querschnitt des Holzkürpers Radialreihen größerer dickwandiger Zellen mit solchen kleinerer abwechseln. Strangparenchym, im Mittel mit 25 u. weiten und 88 »j, hohen, nicht selten in Kristallkammern geteilten Zellen, in meist einfacher Schicht um die Gefäße und außerdem in konzen- trischen, ein- bis dreischichtigen Querzonen. Alle Elemente des Kern- holzes mit braunem Inhalt. Dient dem Kunsttischler und Drechsler zu feineren Arbeiten. 75. Das Holz des Goldregens. Der Gemeine Goldregen, Bohnenbaum, Bohnenstrauch, Lahurnum vulgare Gi'isebach [Cytisus Laburnum L., Fam. Papilionatae, s. p. 404), ist im südlichen Teile Mittel- und Osteuropas einheimisch. Holz 1] mehr oder minder deutlich ringporig, mit schmalem, nur 2 — 5 Jahresringe umfassendem Splint und gelbbraunem bis schokolade- braunem Kern, auf dem Querschnitt durch zahlreiche helle, wellige bis zickzackförmige Querlinien innerhalb der Jahresringe zierlich gezeichnet, mit kenntlichen Markstrahlen. In Längsschnitten den Ulmenhölzern ähn- hch (siehe diese, p. 533), doch von feinerer Struktur und stärkerem Glänze. Holz hart, schwer (spez. Gew. nach Mathieu2) 0,69— 0,8Ij, sehr schwerspaltig, ziemlich grobfaserig, wenig dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Frühholzgefäße (Ringporen) meist zu 3 — 5 vereinigt, 0,06 — 0,25 mm weit, glattwandig, die übrigen, nur 0,02 — 0,06 mm weiten, mit Schraubenleistchen versehenen, in zahlreichen, rundlichen oder quergedehnten Gruppen und diese meist in quere oder schräge Zonen geordnet. Alle Gefäße mit einfacher Durchbrechung der Glieder und elliptischen bis spaltförmigen , quer gestellten Poren der Hoftüpfel. Markstrahlen meist 5 — 8 Zellen (0,05 — 0,10 mm) breit und 20 — 50 Zellen (0,2 — 1,0 mm) hoch, einzelne auch nur ein- bis zwei- schichtig und niedriger, ihre Zellenderbwandig, meist 4 — 12 ij. hoch, die Kantenzellen und einzelne der Randzellen zuweilen etwas größer. Dick- wandige, spärlich und winzig getüpfelte Sklerenchymfasern, häufig mit Gallertschicht, als Grundmasse. Strangparenchym (meist nur zweizeilig), Ersatzzellen und gefäßähnliche Tracheiden (mit Schraubenleistchen) als Begleiter der Gefäße und in der Herbstgrenze, mit den Gefäßgliedern von ungefähr gleicher, 0,10 — 014 mm betragender Länge und mit ihnen in Stockwerke geordnet. — Im Kernholze erscheinen die Wände aller Zellen und Gefäße gebräunt, und führen die letzteren, wie auch viele \) Querschnittsbild bei Stone, 1. c, Tat. IV, Fig. 35. 2) Flore forestiere, p. 108. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 40 626 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms, gelben bis braunen, gerbstofTreichen Inhalt i). — Vgl. auch p. 287, Fig. 78, Du. p. 291, Fig. 84, C. Das sehr politurfähige Holz dient zu feineren Drechslerarbeiten, auch zur Herstellung von Maßstäben und musikalischen Instrumenten. 76. Das Holz des Schotendorns. Der Gemeine Schotendorn, gewöhnlich Gemeine Robinie, auch Falsche Akazie genannt, Rohinia Pseudacacia L. , aus Nordamerika stammend und den Papilionaten zugehörig (siehe p. 404), ist im größten Teile Euro- pas vollständig eingebürgert. Holz 2) mit schmalem, nur 2 — 5 Jahresringe umfassendem, hellgelbem Splint und heller oder dunkler gelbbraunem Kern, im Querschnitt mit kaum kenntlichen Markstrahlen, aber sehr deutlichen, hellen, dem Früh- holz der Jahresringe entsprechenden Querzonen und zahlreichen, groben, stellenweise zusammenfließenden hellen Pünktchen. Die in diesen Zonen und Pünktchen liegenden Gefäße erscheinen nur im jüngsten Jahresring als Poren, bzw. Rinnen, sind in allen übrigen durch Füllzellen (Thyllen) vollständig verstopft, was unter der Lupe namenthch auf Längsschnitt- flächen deutlich wird. Letztere zeigen dem freien Auge in dunklerer Grundmasse helle (im Splinte weißliche) Längsstreifen, die Tangential- flächen unter der Lupe auch feine Strichelchen (Markstrahlen). — Ziem- ich hart, schwer (spez. Lufttrockengew. im Mittel 0,77), schwer- aber schönspaltig, glänzend, außerordentlich dauerhaft. Mikroskopischer Charakter'*). Gefäße im Frühholz der Jahres- ringe (»Ringporen«) meist 0,16 — 0,40 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 vereinigt, ab und zu (vereinzelt oder gruppenweise) auch enger, im mitt- leren Teil der Jahresringe noch ziemlich weit, dann enger und zuweilen in (im Querschnitt rundlichen bis quergedehnten) Gruppen. Gefäßglieder einfach durchbrochen, mit zahlreichen, querspaltporigen Hoftüpfeln, die engeren auch mit Schraubenleistchen. Die weiteren Gefäße aller Jahresringe, mit Ausnahme des jüngsten, von dünnwandigen Thyllen \) über das Kernholz von Lahurnum t'M^^are vergleiche auch Gaunersdorfer in Sitzgsber. k. Akad. d. Wiss., 1. Abt., Jänner-Heft, Jahrg. 1882, p. 34. 2) Querschnitts- und Tangentialschniltsbild bei Stone, 1. c, Taf. IV, Fig. 36 u. Taf. XXH, Fig. 176. Farbige Abbildung bei H. Mayr, 1. c, Taf. XX, Fig. 43. 3) Vgl. über diesen auch die ausführliche Darstellung bei Strasburger (Über Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen, 1891, p. 188 u. f.), sowie E. Vadas, Beiträge zur Anatomie des Robinienholzes, in Naturwiss. Zeitschr. für Land- u. Forst- wirtschaft, Jahrg. 1905, p. 303, mit Abbildungen, vielen Zahlenangaben über die Aus- maße der Formelemente und Mitteilungen über den Stoffgehalt. Nach diesen enthält das Robinienholz im Splint 0,5Ö Proz., im Kern 0,54 Proz. Fett (?). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 627 vollständig erfüllt (s. Fig. 80, 81 Ä). Markstrahlen meist 3 — 5 Zellen breit und nicht über 40 Zellreihen (0,60 mm) hoch, wenige nur ein- bis zweischichtig. Markstrahlzellen ziemlich gleichförmig, im Tangentialschnitt rundlich, derbwandig^ 8 — 16 |jl hoch, einzelne kristallhallig. Strang- parenchym (meist zwei- bis vierzellig) und Ersatzzellen, oft mit Kristall- kammern, in der Umgebung der Gefäße, am reichlichsten im Frühholze und dort als Grundmasse, während diese im übrigen Teil des Jahres- ringes von dickwandigen, klein getüpfelten, an den Enden lang ausge- zogenen Sklerenchymfasern^) gebildet wird. — Im Kernholze erscheinen die Faserwände gelblich und die Zellen der Markstrahlen und des Strang- parenchyms, sowie die Ersatzzellen mit in Alkohol mehr oder minder löslichem, gerbstoffreichem, rotbraunem, manche Fasern auch mit gelbem Inhalte. Ein ausgezeichnetes Wagner- und Geräteholz, auch beim Schiffsbau, verwendet (namentlich das aus Nordamerika eingeführte), vortrefflich für Rebpfähle und Eisenbahnschwellen, sehr brennkräftig. Die aus Nord- amerika nach Europa gebrachten Schuhnägel (shoepegs) sind zum Teil aus diesem Holze (Locustwood) hergestellt 2). 77. Tockliolz. Das Pockholz, Franzosenholz, »Lignuni sanctum^, »Ligiium vitae'^ stammt vom Guajacum officinale L., zum kleineren Teile auch von Guajaeum sanctum L., Baumarten der Zygophyllaceen (s. p. 409), in Westindien einheimisch, die letztgenannte bis Süd-Florida verbreitet, von jener im Bau ihres (weniger wertvollen) Holzes nicht verschieden 3)^ das in guter Qualität von den Bahama-Inseln geliefert wird. Das beste Holz von G. officinale L. kommt von der Insel St. Domingo. Holz 4) — in 15 bis 35 cm starken, oft zentnerschweren Stammstücken oder schwächeren Aststücken, außerdem auch geschnitten oder geraspelt im Handel — an der entrindeten Oberfläche oft eigentümlich bogig bis wellig gestreift oder gefurcht, mit gelblichem Splint und grünlichbraunem, konzentrisch dunkler gezontem und so anscheinend Jahresringe aufweisen- dem, eigenartig duftendem Kern. Gefäße auf der Querschnittsfläche für das freie Auge nur im inneren Splintholze als grüne Pünktchen deutlich, i) Manche dieser gehen erst allmählich aus anfangs stärkefiihrenden Parenchym- l'asern (siehe p. 293) hervor, 2) Siehe Holtermann in >Prometheus€, IX, 1898, Nr. 32, p. 512. — Nord- amerika liefert übrigens auch aus Birkenholz gefertigte Schuhnägel nach Europa. 3) Flückiger, Pharmakognosie des Pflanzenreiches, 3. Aufl., Berlin 1891, p. 489. 4) Querschnittsbild bei Stone, 1. c, Taf. II, Fig. 14. 40* 628 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. im äußeren Splinte wie im Kern meist erst mit der Lupe erkennbar, dort offen, hier durch schwarzgrünen Kernstoff verstopft, die weiteren oft in Querreihen geordnet und derart Zuwachszonen andeutend. Der in kon- zentrischen Schichten entgegengesetzt schiefe Gefäß- und Faserverlauf be- dingt besonders auf radialen Schnittflächen einen oft sehr auffälligen, an Jahresringe erinnernden Wechsel dunkler, glatter, glänzender und heller rauher Zonen. Markstrahlen und die durch die Anordnung dieser herbei- • geführte sehr feine und dichte Querstreifung der Längsschnittflächen erst unter der Lupe deutlich; auf solchen erscheinen im inneren Splinte und im Kerne die Gefäße schon dem unbewaffneten Auge als meist dunkle, (ab tmd zu auch weißliche) Längsstreifen. Sehr hart, sehr schwer (spez. Lufltrockengewicht 1,17— 1,39), nicht spaltbar 1), sehr dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist einzeln, mehr oder minder ungleichmäßig verteilt, so daß gefäßreichere mit gefäßärmeren bis gefäßlosen Querzonen abwechseln, durchschnittlich 17 per mm^, 0,037 bis 0,15 mm weit, dickwandig, mit zahlreichen, sehr kleinen, kaum 3 ij. breiten Hoftüpfeln. Markstrahlen zahlreich (etwa"2l1 auf 1 mm) im Tangen- tialschnitt in regelmäßigen, etwa um 0,09 mm voneinander abstehenden Querreihen (deren Richtung den Faserverlauf oft schiefwinkelig kreuzt), meist einschichtig, nur 3 — 5 Zellagen (0,06 — 0,09 mm) hoch, ihre mäßig dickwandigen Zellen etwa 5 — 10 jx hoch und 3 — 10 jx breit. Dickwandige Fasertracheiden (siehe p. 290, Fig. 82, G) mit zahlreichen, schwach behöften Tüpfeln bilden in dichtem Zusammenschlüsse 2) die Grundmasse, in welcher Strangparenchym nur spärlich, in der Umgebung der Gefäße und außerdem vereinzelt oder in kurzen Querreihen, auftritt. Wände der Kernholzelemente hell bräunlichgelb, im Innern der Ge- fäße und der Zellen des Strangparenchyms und der Markstrahlen brüchige, grünliche Massen von Guajakharz (dessen Gesamtmenge im Holze Flückiger (1. c.) mit rund 22 Proz. bestimmte). Alkohol entfernt das- selbe vollständig'^), läßt aber in den Markstrahlen und im Strangparen- chym farblose, stark lichtbrechende Massen und Tropfen zurück, die er erst beim Erwärmen löst, während sie bei Zusatz von Äther oder Chloro- 1) Die höchst unvollkommene Spaltbarkeit, auf dem schichtenweise entgegen- gesetzt schiefen Faserverlauf beruhend, ist bei Flückiger (l. c.) ausführlich be- sprochen. Versucht man, Querscheiben von Guajakholz in der Richtung der Fasern zu spalten, so erhält man zackige und splittrige Bruchflächen. 2) Über den Längsverlauf derselben vgl. p. 317 u. f. 3) Die Lösung des Guajakliarzes färbt sich mit der gebräuchlichen Ghlorzink- jodlösung schön blau, bei überschüssiger Gegenwart des Reagens grün. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 629 form schon bei gewöhnlicher Temperatur verschwinden ^). Kalziumoxalat nur spärlich vorhanden 2). Wird vornehmlich zu feinen und massiven Drechslerarbeiten (Kegel- kugeln, Rollen, Walzen) verwendet, zur Herstellung von Gegenständen, die einen hohen Grad A'^on Abschürfungsfestigkeit besitzen sollen, dient auch zur Gewinnung des Guajakharzes. Geschichtliches. Das Pockholz kam zuerst durch die Spanier nach Europa, vermutlich schon gegen Ende des 15. Jahrhunderts, und wurde hier, zunächst als Heilmittel gegen den »Morbus gallicus«, rasch berühmt, auch in zahlreichen Schriften als solches gepriesen, deren be- merkenswerteste Ulrich von Hütten zum Verfasser hat^). Das gröbere Gefüge des Holzes und die Zacken der bei Spaltungsversuchen entstehenden Bruchflächen wurden, jene als »Kämme« oder, in der Sprache der Holz- arbeiter, »widerburstige Schlissen«, schon von Valerius Cordus, dem berühmten Pharmakognosten des 16. Jahrhunderts, anschaulich be- schrieben'*). Anmerkung. Als »Veraholz« wird ein auffällig heller und dunkler gezontes, hartes und schweres Kernholz bezeichnet, das in ziemlich licht- brauner, streifig nachdunkelnder Grundmasse sehr zahlreiche Gefäße ent- hält, deren auf frischen Schnittflächen nicht auffälliger Inhalt auf älteren gleich dem der Gefäße des Pockholzes grünlich erscheint. Die Gefäße, 0,0, bis 0,08 mm weit, bilden auf der Querschnittsfläche feine, meist in radiale oder schräge Reihen geordnete und derart eine zierUche »geflammte« Zeichnung bewirkende, eben noch kenntliche Pünktchen, im Längsschnitt in benachbarten Zonen häufig nach entgegengesetzter Richtung schräg verlaufende Streifchen. Spaltfläche sehr uneben, splilterig. Die Anordnung der kleinen, zweischichtigen, nur 5 — 6 Zellen hohen Markstrahlen (deren Zellen 7 — 1 0 jx hoch und oft kaum 3 ]x breit sind) in regelmäßige Quer- zonen bedingt eine äußerst feine, selbst unter der Lupe wenig auffällige Querstreifung der tangentialen Schnittfläche. Dickwandige Fasertracheiden bilden die Grundmasse, Ersatzzellen, meist in Kristallkammern geteilt, beschränken sich auf die Umgebung der Gefäße. In diesen wie in den Markstrahl- und kristallfreien Ersatzzellen, die beiden letzteren meist ganz ausfüllend, anfangs fast farbloses, alimählich schwarzgrün werdendes Harz. Nach der durch Alkohol rasch und vollständig erfolgenden Auflösung des- 1) Diese Tropfen erinnern zuweilen an undeutlich ausgebildete Kristalle von Kalziumoxalat. 2) Näheres über die Bestandteile des Holzes bei Flückiger, 1. c, p. 4 89. 3) Ulrici de Hütten Eq. De Gkiaiaci medicina et morbo gallico liber unus. Moguntiae 1519 Flückiger, I.e., pp. 1)4, 492). 4) Flückiger, 1. c, p. 'i92. 630 Sechzelinter Abschnitt. Hölzer. f selben verbleiben in einzelnen Gefäßen farblose, glänzende Massen, die sich in Salzsäure unter lebhafter Gasentwicklung lösen (Kalziumkarbonat), Die Harzlüsung färbt sich mit Ghlorzinkjod wie die des Gnajakharzes^). Die botanische Abstammung dieses angeblich aus Venezuela zu uns gelangenden Holzes dürfte wohl bei Guojacum arboreum DC. (siehe p. 409 u. Stone, 1. c, p. 19) zu suchen sein^). 78. Westindisches Seidenholz. Das Westindische Seiden- oder Satinholz stammt von Fagara flava (Vahl.) Krug et Urb. (Fam. Rutaceen, s. p. 409). Die beste Sorte kommt aus Portoriko, geringere liefern San Domingo und Jamaika 3). Holz^) semmelfarbig, im Querschnitt mit sehr deutlichen, abwechselnd helleren und dunkleren Querzonen (Jahresringen?), zahlreichen hellen Pünktchen und gut kenntlichen Markstrahlen, im Längsschnitt fein nadel- rissig und heller und dunkler längssl reifig, mit schönem Seidenglanz. Unter der Lupe erstheinen in den hellen Pünktchen der Querschnitts- fläche die Gefäße, oft radiale Reihen bildend, als feine Poren; der tan- gentiale Längsschnitt zeigt keine Querstreifung. — Hart, ziemlich schwer, glattspaltig. Wird auch »Atlasholz« genannt, soll bei der Bearbeitung hautreizend wirken^). Mikroskopischer Charakter. Gefäße zahlreich, einzeln oder zu % — 4, ab und zu auch bis zu 7 in radialen Reihen, 0,04 — 0,12 mm weit, ziemlich dickwandig, mit kleinen, die Längswände dicht bedecken- den Hoftüpfeln, gegen Markstrahlzellen nicht abweichend getüpfelt. Mark- strahlen etwa 4 auf \ mm, auf der Tangentialfläche zerstreut zwei- bis vierschichtig, 0,2 — 1,0 mm hoch, ihre Zellen 11 — 38 [x hoch und 3 — 8 [X breit, von mäßiger Wanddicke, nicht selten Kristalle von Kalzium- oxalat einschließend. Dickwandige Fasern, radial gereiht, mit kleinen, spärlichen Tüpfeln als Grundmasse. Strangparenchym nur an den Grenzen jahresringähnlicher, ungleich breiter und ungleich deutlicher Querzonen, anscheinend den jeweilig neuen Jahresring beginnend , mit zahlreichen Kristallkammern. In den Gefäßen stellenweise gelber, homogener, von Alkohol nicht oder nur teilweise gelöster Kernstoff, in klumpigen odei- den Wänden ansitzenden, halbkugeligen Massen, auch in vielen Mark- 1) Siehe p. 628, Fußnote 3. 2) Eine der vom Verfasser (Wilhelm) untersuchten Proben war als »Kokus- holz, Inga vera Venezuela« bezeichnet. Vgl. hierzu p. 616, Fußnote 2. 3) Bull, of Bot. Depart. Jamaica, ed. by W. Fawcett, IV (new series), 1897, p. 73; V, 4898, p. 201. Das Domingoholz heißt im Handel auch »Zitronenholzc. 4) Querschnittsbild bei Stone, 1. c, Taf. H, Fig. 16. ö) Matthes u. Schreiber, Ber. deutsch. Pharm. Ges. 24, 19f4, p. 383 ff. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 631 Strahlzellen farbloser, bis schwacb gelblicher, aber in Alkohol vollständig löslicher Inhalt. Wird, meist als Furnierholz, in der Möbelindustrie, zur Herstellung von Bürstendeckeln und bei eingelegten Arbeiten , sonst auch in der Drechslerei verwendet. 79. Ostindisches Seidenliolz. Chloroxylon Stvietenia DC. in Vorderindien und auf Ceylon, ein Baum der Rutaceen (s. p. 409), ist die Stammpflanze des Ostindischen oder Asiatischen Seidenholzes. Holz^) dem vorstehend beschriebenen ähnhch, auf der Querschnitts- flilche oft wie mit Mehl bestäubt, desgleichen stellenweise im radialen Längsschnitt, der, verglichen mit dem des Westindischen Seidenholzes, durch tiefere Färbung und größere Breite der dunkleren Streifen auf- fällt, während die Tangentialfläche unter der Lupe eine bei jenem Holze fehlende feine, durch die Anordnung der Markstrahlen bedingte Quer- streifung zeigt. — Hart, schwerer als Westindisches Seidenholz (im Wasser sinkend!), auch weniger leicht und weniger glatt spaltend als dieses. Soll gleichfalls Satinholzdermatitis hervorrufen. Siehe p. 630, ^). Mikroskopischer Charakter dem des Westindischen Seidenholzes ähnlich, aber die Markstrahlen zahlreicher (reichlich 5 auf 1 mm) und auf Tangentialschnitten in sehr regelmäßigen Querzonen, meist 0jl9 — 0,22 mm hoch und 3 — 5 Zellen breit, diese 11 — 29 \i hoch und 5 — \ 5 ,x breit, von mäßiger Wanddicke, die kantenständigen nicht selten höher und kürzer als die übrigen. Fasern dickwandig, reichlicher getüpfelt als die des Westindischen Seidenholzes, wie bei diesem angeordnet, was auch von dem (hier wohl etwas reichlicherem) Strangparenchym gilt. Vorkommen von Kalziumoxalat und Gehalt der Gefäße und Mark- strahlzellen an Kernstoffen wie dort. Weniger geschätzt als westindisches Seidenholz, meist als »Massiv- holz«, in seiner Heimat auch als Bauholz verwendet 2). 80. Echtes Quassiaholz. Das Echte Quassiaholz, »Fliegenholz«, »Bitterholz«, stammt von Qiiassia amara L. f., einem im nördlichen Teile Südamerikas und auf den Antillen einheimischen kleinen Baume oder Strauche der »Bitter- eschen« (Simarubaceen, s. p. 410). Es kommt aus Niederländisch-Guiana 1) Querschnittsbild bei Stone, 1. c, Taf. II, Fig. 17. 2J Semler, I.e., p. 703. Über Afrikanisches Satinholz siehe dieses. 032 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. (Surinam) in berindeten, bis 10 cm starken Stamm- oder schwächeren Aststücken in den Handel. Holz schmutzig weiß oder bräunhch, auf der glatten Querschnitts- fläche zahlreiche hellere Pünktchen und ebensolche, ziemlich gleichmäßig gerundete Querlinien (Grenzen von Jahresringen?) zeigend. Gefäße als Poren in jenen Pünktchen mit freiem Auge kaum wahrnehmbar, Mark- strahlen erst unter der Lupe kenntlich. Im Längsschnitte fein nadelrissig'). Leicht und weich, doch ziemlich dicht und zäh, von reinem und an- haltend bitterem, durch den Gehalt an Quassiin^) bedingtem Geschmacke. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße meist zu 2 — 5 in Gruppen, auch einzeln, 0,03 — 0,09 mm weit, dünnwandig, mit sehr zahlreichen kleinen Hoftüpfeln. Markstrahlen zerstreut, einschichtig, 3 — 18 (häufig 10) Zellen (0,11—0,50 mm) hoch, ihre Zellen 14—40 [x hoch und 14 — 19 tx breit, mit reichlicher, kleiner Tüpfelung (namentlich auf den tangential gestellten Endflächen). Fasern von ungleicher Form und Grüße des Querschnittes als Grundmasse, oft ziemlich weitlichtig, auf den radialen Wandflächen sehr klein getüpfelt. Strangparenchym in der Umgebung der Gefäße (hier mit 14 — 40 ijl weiten, ziemlich dünnwandigen Zellen) und außerdem in mehr oder weniger deutlichen, meist einschich- tigen Querzonen. — Kristalle von Kalziumoxalat fehlen !*) Schnittpräparate unter Wasser farblos bis schwach gelblich, in manchen Gefäßen feinkörniger, gelblichbrauner Inhalt. Braunviolette Pilzfäden in Zellen und Gefäßen nicht selten. Dient wegen seines Gehaltes an Quassiin (siehe oben) als Arzneimittel. 81. Quassialiolz von Jamaika. Das Quassia- oder Bitterholz von Jamaika wird von Picrasma ex- celsa (8w.) Planch. (Picraena excelsa Lindley), einem zu den Sima- rubaceen (s. p. 411) gehörenden, bis 20 m hohen Baume Jamaikas und der kleinen Antillen, geliefert und kommt in meist noch berindeten, bis 3 0 und mehr cm dicken Stamm- und Aststücken in den Handel. Holz 5) schmutzig weiß oder bräunlich, im Querschnitt mit zahlreichen hellen Pünktchen, die häufig zu längeren oder kürzeren, oft zickzack- förmig aneinander gereihten Querstreifchen verbunden sind, und mit konzentrischen, hellen Querzonen (Grenzen von Jahresringen?). Gefäße \] Mitunter veranlassen Pilzfäden eine feine blauschwarze Zeichnung. 2) Über dieses siehe Flückiger, 1. c, p. 494. 3) Abbildungen hierzu wie zu Nr. 63 bei A.Meyer, Wissenschafthche Drogen- kunde, Berlin 4 892, p. 163 u. f. 4) Vgl. ebenda, 1. c, p. 496. 5) Querschnittsbild bei Stone, 1. c, Taf. II, Fig. 18. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 633 (als Poren in jenen Pünktchen) und Markstrahlen mit freiem Auge nicht oder kaum wahrnehmbar. In Längsschnitten bilden die Gefäße deutliche Furchen, die Markstrahlen auf der Tangentialfläche unter der Lupe eine feine Querstreifung. Leicht und weich, doch von dichtem Gefüge, gut spaltbar, auf den Spaltflächen glänzend. Wegen des Gehaltes an Quassiin bitter schmeckend i). Mikroskopischer Charakter^). Gefäße ziemlich gleichmäßig zerstreut, 0,04 — 0,15 mm weit, einzeln oder zu mehreren in Gruppen, ziemlich dickwandig, mit sehr kleinen und zahlreichen Hoftüpfeln, deren schief spaltenfürmige Poren in schräg aufsteigende Rinnen münden, so daß die Gefäßwände eigentümlich streifig erscheinen. Markstrahlen in wenig auffälligen Querreihen, meist 2 — 5 Zellen breit, manche auch ein- schichtig, sehr ungleich hoch, und zwar 4 — 40, meist 12 — 30 Zellagen (0,20 — 0,70 mm, vereinzelt auch bis 1,0 mm). Markstrahlzellen 13 — 27 [x hoch und 7 — 13 ix breit. Strangparenchym teils in der Umgebung der Ge- fäße (in ungleicher Menge), teils in zwei- bis sechsschichligen Quer- zonen. Fasern, von mäßiger Wanddicke, in ihrem Mittelteile ziemlich weillichtig und hier mit zahlreichen winzigen Tüpfeln, mit ihren ver- jüngten Enden oft sehr regelmäßig zwischen einander greifend, als Grund- masse. Kalziumoxalatkristalle im Strangparenchym und in Mark- * Strahlzellen häufig^]. In einzelnen Gefäßen zuweilen gelblicher bis bräun- licher Inhalt, teilweise in halbkugeligen, den Längswänden anhaftenden Massen. Dunkle Pilzfäden (siehe bei Nr. 80, p. 632) auch hier nicht selten. Verwendung wie beim echten Quassiaholze. 82. Das Holz des Götterhaiimes. Der Gemeine oder Drüsige Gütterbaum^ Ailanthus glandulosa Desf. (Fam. Simarubaceen, s. p. 411), stammt aus China und ist in Mittel- und Südeuropa ein beliebter Zierbaum. Holz^) ringporig mit breitem, frisch angeschnitten weißlichem bis gelblichem Splint und gelblichgrauem Kern. Jahresringe meist breit, mit zahlreichen weiten Gefäßen beginnend, im Innern mit hellen, vielfach zu längeren oder kürzeren Querstreifchen zusammenfließenden Pünktchen. Markstrahlen auf Querschnitten sehr deutlich. Längsschnittflächen glän- zend, mit gröberen (gelben) und feineren Längsfurchen, die radialen quer- \) Fiückiger, 1. c, p. 499. 2) Eine ausführhche Beschreibung der Anatomie des sehr ähnhch gebauten Holzes von Picrasma javaniea Blume bei Moll u. Janssonius, 1. c, 2, p. 83. 3) Nach Vogl (Zur näheren vergleichend-histologischen Kenntnis des Bitterholzes, in Verhandl. k. k. zooL bot. Ges. Wien, 1864, p. 522) sollen manche Parenchymzellen auch Kristall sand führen. 4) Querschnittsbild bei Mayr, 1. c, Fig. 165. 634 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. streifig, die tangentialen der Länge nach fein gestrichelt. Mark bis 8 mm stark. Von mittlerer Härte und Schwere (spez. Lufttrockengewicht 0,57 bis 0,67), etwas schwerspaltig, ziemlich biegsam, im Trocknen dauerhaft. Mikroskopischer Charakter'). Frühholzgefäße meist einzeln und 0,17 — 0,25 mm weit, mit querovalen Poren ihrer rundlichen Hof- tüpfel, sonst glattwandig, die übrigen, engeren, neben solcher Tüpfelung mit Schraubenleistchen , teils einzeln, teils zu zwei bis vielen in rund- lichen oder (namentlich im äußeren Teile der Jahresringe) quergedehnten Gruppen, in den äußersten dieser oft von rechteckigem Querschnitt. Markstrahlen meist 5—7 Zellen breit und über 20 (bis 50) Zellen (0,45 bis '1,00 mm) hoch, einzelne auch einschichtig. Markstrahlzellen von mäßiger Wanddicke, reichlich getüpfelt, meist 8 — 16, die kantenständigen auch bis 32 [a hoch, letztere im Radialschnitt kürzer als die übrigen. ZiemUch weitlichtige Fasern mit kleinen, schief spaltenförmigen Tüpfeln auf den Radialwänden, als Grundmasse. Strangparenchym reichlich in der Umgebung der Gefäße, die engeren dieser auch von Tracheiden (mit Schraubenleistchen) begleitet. In vielen Frühholzgefäßen, auch der äußeren Splintringe, gelblicher, homogener, glasheller, in Alkohol unlöslicher Inhalt, als Wandbeleg oder den Innenraum ganz ausfüllend. Zell- und Gefäßwände farblos. In seiner Heimat als Bau- und Werkholz, bei uns in der Tischlerei und zur Herstellung von Galanteriewaren verwendet und hierzu durch gute Politurfähigkeit sehr geeignet. 83. Irvingiaholz. Das Irwingiaholz stammt vom »Wilden Mango«, Irvingia Barteri Hook. (Bwiba ba mbale), einem zur Familie der Simarubaceen (siehe p. 4'H) gezählten Riesenbaume des tropischen Westafrika. Holz 2) von ziemlich lichter, gelblich- bis rötlichbrauner Färbung, auf der glatten Hirnfläche für das unbewaffnete Auge mit einem an Jahresringbildung erinnernden Wechsel hellerer und dunklerer Querzonen und zahlreichen, oft in schräge Reihen geordneten, (die kaum kenntlichen Gefäße enthaltenden) hellen Pünktchen. Die Lupe zeigt außerdem helle, in geringen Abständen gleichmäßig wellig verlaufende Querlinien (etwa 4 — 5 auf 'I mm radiale Breite) und sehr feine Markstrahlen. Längs- schnittflächen fein hellstreifig, die tangentialen oft mit zierlich gezackter Zeichnung, unter der Lupe mit hellen, durch die Markstrahlen bedingter 1) Über den Holzbau javanischer Ailanthus-Arten vgl. Moll u. Janssonius, 1. c, 2, p. 77. 2) Vgl. Jentsch, 1. c, p. 163 u. Taf. III, Nr. 10. — Büsgen, I. c, p. 96, Sechzehnter Abschnilt. Hölzer. 635 Strichelung. Schwer (spez. Gew. 0,951 — 0,980), sehr hart und dicht, ziemlich leicht- und glattspaltig, doch schwer zu bearbeiten. Wasser gelblich färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße regellos verteilt, meist einzeln, 0,14 — 0,28 mm weit, auch zu i — 3 radial gereiht, nur selten zu mehreren in Gruppen. Die Grundmasse wird gebildet von äußerst dick- wandigen Fasern, im Querschnitt rundlich, mit fast verschwindendem Licht- raum, und von meist ein- bis dreischichtigen Querzonen dünnwandigen, ziemlich weitzelligen Strangparenchyms. Die Mehrzahl dieser Parenchym- zonen trifft die Flanken von Gefäßen, sich jenseits solcher ununterbrochen fortsetzend oder nach einigem Weiterverlaufe in der Fasermasse endigend; einzelne bleiben kurz, ohne an Gefäße zu stoßen. Markstrahlen im Tangentialschnitt schmal, meist durchaus oder doch überwiegend zwei- schichtig und 0,17 — 1,23 mm hoch, nur einzelne einschichtig; ihre Zellen in dieser Ansicht rundlich bis elliptisch, derbwandig, ziemlich klein, meist unter 0,020 mm hoch, nur die Endzellen zuweilen höher (bis 0,04 mm) diese auch im Radialschnitt kürzer als die übrigen, hier meist lang ge- streckten. — Gefäßtüpfel überwiegend klein, etwa 0,008 mm breit, meist sehr dicht gestellt und einander gegenseitig abflachend, daher fünf- bis sechsseitig, mit querelliptischer Pore; gegen Strangparenehym und Mark- strahlzellen auch größer und rundlich. Fasern auf den Radialwänden mit winzigen Tüpfeln. Strangparenehym uud Markstrahlzellen gegen Gefäße oft mit auffällig weiter Tüpfelung. Kristallkammern stellenweise reich- lich. — In den Zellen der Markstrahlen, auch in manchen des Strangparen- ehyms, gelbbrauner Inhalt, z. T. in Alkohol löslich; der unlösliche Rück- stand wird durch Eisenchlorid geschwärzt. O' Als Fußboden-, Treppen-, Holzpflastermaterial, sowie in der Drechslerei verwendbar. 84. Bosjioholz. Das Bosäo- oder Bosöholz dürfte von Pachylohus edulis Bon (Farn. Burseraceen, siehe p. 411) im tropischen Westafrika herzuleiten sein. Eine so bezeichnete Probe zeigte den nachstehend beschriebenen Bau. Holz ^) von lichter, gelblicher bis röllichgrauer Färbung, auf der Hirnfläche mit ungleich deutlichen helleren und dunkleren Querzonen und kaum kenntlichen, vorwiegend radial geordneten Gefäßen; zarte helle wellige Querlinien in geringen, sehr gleichmäßigen Abständen und die etwas derberen Markstrahlen hier erst unter der Lupe sichtbar. Im 4) Siehe Büsgen, 1. c., p. 96, Nr. 26. Ob das dort gemeinte Holz mit dem hier beschriebenen identisch sei, bleibe vorläufig dahingestellt. 536 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Längsschnitt glänzend, deutlich nadelrissig, durch die Markstrahlen auf der Radialfläche länger oder kürzer querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe fein gestrichelt. — Ziemlich leicht-, doch uneben spaltend; Härte und Schwere nicht erheblich. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 8 — 10 auf den mm^^ 0,035 — 0,175 mm weit, teils einzeln, teils zu 2 bis 10 radial gereiht. Die von derbwandigen (an den englumigen Enden verschmälerten), radial gereihten Sklerenchymfasern gebildete Grundmasse wird durchzogen von 1- bis Breihigen, ungleich langen Querzonen dünnwandigen Strangparen- chyms, deren etwa 10 bis 14 auf 2 mm radialer Breite entfallen und die allenthalben an die Flanken von Gefäßen stoßen. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist 2- bis Sschichtig und 0,175 — 0,60 mm hoch, selten höher, manche einschichtig, einzelne nur 1 bis 2 Zellen hoch. Markstrahlzellen ziemlich dünnwandig, an den Kanten der mehrschich- tigen Markstrahlen sowie in den einschichtigen und kleinsten 0,030 bis 0,10 mm hoch und im Tangentialschnitt rundlich -rechteckig, bzw. zu- geschärft, die übrigen hier rundlich bis elliptisch und nicht über 0,008 — 0,016 mm hoch und breit. Die ersteren, häufig einen Einzelkristall von Kalziumoxalat führend, sind im Radialschnitt kurz bis quadra- tisch oder höher als breit (so an den Markslrahlkanten), die anderen »liegend«, meist langgestreckt, alle reichlich getüpfelt. Strangparenchym mehrzellig, gegen Gefäße mit großen, sonst mit kleinen, auf den Radial- wänden meist in Gruppen geordneten Wandtüpfeln, ohne Kristallkammern. Fasern auf den Radialwänden mit winzigen, schief spaltenförmigen Tüpfeln. Gefäßtüpfel klein, etwa 0,008 mm breit, dicht nebeneinander, mit eckig abgeflachtem Hof und querelliptischer Pore; die Poren benachbarter Tüpfel zu zwei oder mehreren in gemeinsame Wandfurchen mündend. Alle gesunden Zellen und Gefäße inhaltsleer und mit farblosen Wänden i). Gebrauchswert wohl erst zu erproben. 85. Okumeholz. (Gabun-Mahagoni z. T.) Das »Okumeholz«, das einen Teil des »Gabun-Mahagoni« liefert^), stammt von Ancoumea Klaineana Pierre, einem im tropischen West- afrika einheimischen Baume der Burseraceen (siehe p. 411). 1) Eine stellenweise Rötung von Zell- und Gefäßwänden sowie das Auftreten roter Inhaltsstoffe in einzelnen Zellen schien mit einer vorhandenen Pilzinfektion zu- sanomenzuhängen, die .das untersuchte Probestück größtenteils stockig gemacht hatte. 2) Diese Mahagonisorte liefern nach Busch (Mahagonisorten des Handels usw.^ im »Tropenpflanzer«, 15, 1911, p. 479 ff.) aber auch Baumarten der Meliaceen. Siehe oben, pp. 413 u. 414 u. p. 644, Anmerkung. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 637 Holz von sehr lichter, hellrütlicher Färbung, im Hirnschnitt durch den Wechsel hellerer und dunkierer Querzonen dem freien Auge eine Jahresringbildung vortäuschend ^), den Verlauf der Markstrahlen an einer etwas verwaschenen Radialstreifung erkennen lassend, die ziemlich gleich- mäßig verteilten Gefäße meist erst unter der Lupe als Poren zeigend. Im Längsschnitt lebhaft glänzend, von sehr deutlicher, doch nicht gleichmäßiger Nadelrissigkeit, was bei gewissem Lichteinfall einen Wechsel hellerer und dunklerer Längszonen bewirkt, auch mit einer durch die Markstrahlen hervorgerufenen eigenartigen feinen Zeichnung, die das Holz wie zierlich gefleckt, »gekürnelt«, erscheinen läßt. Gefäßfurchen unter der Lupe glänzend, leer (ohne dunklen Inhalt), Markstrahlen bei dieser Betrachtung rütliche Strichelchen oder Streifchen bildend. Leicht, von geringer Härte, doch schwer und uneben spaltend. Vgl. T. F. Ha- nausek im »Groß-Einkäufer«, 1913, Nr. 1, mit Fig. 3 u. 4. Mikroskopischer Charakter. Gefäße etwa 6 — 7 auf den mm^, 0,12 — 0,26 mm weit, meist einzeln, doch auch zu 2—4 radial gereiht. Derbwandige, weillumige Sklerenchymfasern als Grundmasse, in regel- mäßigen Radialreihen, durch zarte Querwände gefächert, mit sehr spärlichen und winzigen Tüpfeln. Strangparenchym spärlich, nur an den Gefäßen, gegen diese z. T. mit auffällig großen Tüpfeln versehen, ohne Kristallkammern. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist zweischichtig und 0,12 — 0,35 mm, seltener darüber hoch, einzelne auch einschichtig, manche dieser nur I — 3 Zellen hoch. Markstrahlzellen ziemlich dünn- wandig, die endständigen in jener Ansicht dreiseitig, 0,04 — 0,06 mm hoch, die übrigen meist elliptisch bis rundlich, nur 0,012 — 0,020 mm hoch. Diese im Radialschnitt »liegend«, jene hier schmäler als hoch, »aufrecht«, gegen Gefäße oft alle auffallend groß getüpfelt, sonst nur auf den Tangentialwänden mit reichlicher, aber kleiner Tüpfelung. Gemeinsame Längswände benachbarter Gefäße dicht getüpfelt; Tüpfelhüfe gerundet oder einander vier- bis sechseckig abflachend, 0,010 mm und darüber breit, mit querspalten förmiger" Pore. In einzelnen Gefäßen große dünn- wandige Füllzellen. In den meisten Markstrahlzellen (mit häutiger Ausnahme der kantenständigen) und im Strangparenchym rütlicher, von Alkohol nur wenig angegriffener, mit Eisenchlorid sich schwärzender Inhalt^ als Wandbeleg oder als teilweise, homogene bis feinkörnige Aus- füllung. Auch die Thyllenwände rötlich, alle anderen farblos. Keine Kristalle in den Markstrahlen. Eine der hellstfarbigen Sorten afrikanischen Mahagonis, vor- nehmlich als Blindholz, zu Zigarrenkistchen u. dgl. verarbeitet. 1) Mit Lupe oder Mikroskop ist von einer solchen nichts zu sehen. g38 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Anmerkung. Gabun-Mahagoni wird angeblich auch von Khaya Klainii Pierre und Entandophragma Plerrei A. Chev. geliefert (siehe pp. 413 und 414). Über sonstiges Afrikanisches Mahagoni siehe Nr. 87, 88 und 91 sowie pp. 413 (Pseudocedrela), 414 (Entandopliragma) und 416 (Trichüia). 86. Cedrelaholz. Das Cedrelaholz, Zuckerkistenholz, auch Spanisches, Westindisches- oder Kuba-Zedernholz, Kisten -Zedernholz, »Acajou femelle« genannt, stammt wohl größtenteils von Cedrela odorata L. in Westindien und Guiana, einem Baume der Meliaceen (siehe p. 412, wo auch andere Cedrelaarten genannt sind). Holzi) heller oder dunkler zimtbraun, im Querschnitt mit zahl- reichen, sehr deutlichen Poren (Gefäßen) und mehr oder minder auf- fallenden hellen Querzonen (Grenzen von Jahresringen?), längs welcher die Poren meist weiter und einander (in einfacher Reihe) mehr genähert sind, als in den Zwischenstrecken, so daß eine oft ziemlich vollkommene Ringporigkeit (siehe p. 504) entsteht. Markstrahlen meist kenntlich. Im Längsschnitt lebhaft glänzend, der Länge nach grob gefurcht und in der Regel (meist in ungleichen Abständen) hell gestreift, durch die Mark- strahlen auf der Radialfläche querstreifig, auf der Tangentialfläche sehr dicht und fein gestrichelt (»gekörnelt«). Weich, leicht (spez. Gew. 0,44 — 0,56), leicht spaltbar, spröde, stark und angenehm aromatisch duftend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder paarweise, 0,01 — 0,40 mm weit, ihre Wände mit kleinen, kaum 0,008 mm breiten,, runden oder rundlich rhombischen, querspaltporigen Iloftüpfeln oft dicht bedeckt, gegen Markstrahlen und Strangparenchym nicht abweichend ge- tüpfelt. Benachbarte Poren oft in gemeinsame Wandspalten mündend, Markstrahlen meist 3 — o Zellen breit und 0,20 — 0,50 mm, einzelne «auch bis 0,75 mm hoch, manche schmäler, bis einschichtig, letztere oft nur zwei Zellagen hoch. Markstrahlzellen dünnwandig, im Inneren der Mark- strahlen einander oft sechsseitig abflachend, mit zierlichem Tüpfelnetz auf den Tangentialwänden, 16 — 30 \i hoch, die endständigen oft (doch nicht immer) höher (40 — 50 [x), im Radialschnitt aber meist kürzer als die ü^brigen, zuweilen Kristalle von Kalziumoxalat einschließend. Solche nicht selten auch im Strangparenchym; dieses sehr reichlich, dünn- wandig, mit bis 60 [jL in radialer Richtung breiten und mitunter nicht 1) Vgl. das auf Toona serrafa Royle [Cedrela Toona Roxb., siehe p. 412) be- zogene Querschnittsbild Fig. 23 auf Taf. III bei Stone, 1. c, ferner Moll u, Jans- sonius, 1. c, II, p. 207 (Cedrela febrifuga BL). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 639 oder nur wenig höheren Zellen, in der Umgebung der Gefäße, sowie in mehr oder minder breiten Querzonen (Frühholz von Jahresringen?) die Grundmasse bildend und außerdem vereinzelt zwischen den diese im übrigen herstellenden, mäßig dickwandigen, klein und spärlich getüpfelten, weitlichtigen, ungefächerten Fasern. Deren 16 — 35 jj, breite Mittel- teile erscheinen auf Querschnitten oft in Radialreihen, die mit solchen der weit engeren Enden nächst hüher oder tiefer stehender Fasern ab- wechseln. Wände der Zellen und Gefäße farblos bis rötlich oder bräunlich. In den Gefäßen und in vielen Fasern, namentlich in den Enden dieser, sowie in manchen Kristallkammern des Strangparenchyms lebhaft roter bis rotbrauner, homogener, in Alkohol unlöslicher Inhalt, in vielen Mark- strahlzellen ebenso gefärbter oder mehr gelbbrauner, hier oft von farb- losen Tropfen und Massen begleitet und teilweise gleich diesen in Alkohol löslich 1). Eisenchloridzusatz verändert die angegebenen Färbungen der Wände und des Inhalts in Schwarzbraun. Als »Zigarrenkistenholz« bekannt, in seiner Heimat auch zur Her- stellung von Zuckerkisten, als Blindholz für Möbel, sowie beim Haus- und Schiffbau verwendet. Anmerkung. Nach Mayr^) stimmt das Holz des von ihm zu ver- suchsweisem Anbau im Weinklima Europas empfohlenen Chinesischen Surenbaumes, Cedrela chinensis Tiiss., im Bau wie in der geringen Härte und Schwere mit dem vorstehend beschriebenen überein, ist aber duftlos. 87. Gambia-Mahagoni. (Ca'ilcedraholz.) Das Gambia-Mahagoni oder Ca'ilcedraholz, auch als »Madeira-Maha- goni« beschrieben 3), gilt als das Kernholz der von Senegambien bis zum \) Eins der untersuchten Holzstücke wies eine Querzone weiter, rundhcher Lücken auf, die mit dem Sekrete der Gefäße erfüllt und sichtlich durch Auflösung des normalen Gewebes entstanden waren. — Vgl. auch Moll u^ Janssonius, 1. c, II, p. 213. 2) Fremdländ. Wald- u. Parkbäume, p. 460. 3) Wiesner, Rohstoffe, 1. Aufl., p. 577. Nach Semler (1. c, p. 683) soll man in England unter Madeira-Mahagoni das von den Bahama-Inseln in kleinen, etwa 1 m langen und 15 — 20 cm starken Blöcken in den Handel gebrachte, tiefrote, sehr dichte, meist gemaserte Mahagoniholz verstehen, es auch »Nassau-Mahagoni« nennen. Es stammt vielleicht von Sicietenia Mahagoni L. (siehe Busch, 1. c, p. 435). Ein anderes, helles >Madeira-Mahagoni« kommt von Teneriffa in den Handel, stammt von Persea indica Spreng, (siehe p. 388). 640 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Nigergebiet verbreiteten Khaja senegalensis A. Juss. (Farn. Meliaceen, siehe p. 413), wird wohl auch von anderen Bäumen gehefert^)." Holz dem echten Mahagoni (siehe dieses, p. 646) ähnlich, doch tiefer rotbraun; auf Querschnitten wechseln hellere, gefäßreichere Querzonen mit dunkleren, gefäßärmeren ab, und zeigen sich in ungleichen Abständen einzelne helle Querlinien. Markstrahlen deutlicher als dort^), nicht in Stockwerken. — Hart und schwer (spez. Gew. nach Wiesner^) 0,91), auch weniger leicht zu bearbeiten als echtes Mahagoni. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,08 — 0,25, häufig 0,15 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 (seltener zu mehreren) radial gereiht; Tüpfelung wie beim echten Mahagoni. Markstrahlen zerstreut, meist 5 — 7 Zellen breit und 0,30 — 0,60 mm hoch, manche auch schmäler (bis einschichtig). Zellen der Markstrahlen an den Kanten dieser 50 — 100 ji,, im Inneren nur 8 — -27 |j, hoch, hier durchschnittlich kleiner, aber dick- wandiger als beim echten Mahagoni. Kantenzellen in radialer Richtung kürzer als die übrigen, meist mit Kalziumoxalatkristallen*). Dickwandige Fasern, durch sehr zarte Querwände wenig auffällig gefächert^), als Grund- masse. Strangparenchym reichlich in der Umgebung der Gefäße, außer- dem auch in einzelnen, meist schmalen Querzonen. — Wände aller Elemente rütlichbraun, die der Markstrahlzellen meist erheblich dunkler als die helleren der Fasern. Inhalt der Gefäße und einzelner Markstrahl- zellen rotbraun bis blutrot. Liefert Furniere für die Möbeltischlerei und Material für feinere Holzarbeiten, wie Kästen für Mikroskope, Wagen, Gewichtssätze u. dgJ. 88. Sapele-Mahagoni. Diese nach dem Orte und Bezirke Sapele (»Sapeli«) in Britisch- Guinea benannte Sorte Afrikanischen Mahagonis soll vornehmlich von Pseudocedrela-Arten (siehe p. 413) abstammen; ob auch Arten von 1) Vgl. Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam., III, 4, p. 272; Warburg, I.e. — Wie Busch (im »Tropenpflanzer«, 15, 19H, p. 487) nach Chevalier (Les vegetaux utiles de l'Afrique tropicale frangaise, Fase. V, i909) mitteilt, soll K. sene- galensis jetzt nicht mehr ausgebeutet werden, dagegen Khaya ivoriensis A. Chev- von Liberia bis zur Goldküste große Mengen Mahagoniholzes liefern. Vgl. auch oben p. 413 und bezüglich sonstiger Benennungen dieser Mahagonisorten Busch, 1. c. 2j Sie treten im Lupenbild der Querschnittsfläche bei Stone (1. c, Taf. Ilf, Fig. 1 g) fast allzu auffällig hervor. 3) I. c, p. 577. 4) Diese gewöhnlich groß, die betreffende Zahl ganz oder nahezu ausfüllend, mitunter aber auch schmale, an den Enden zugespitzte Prismen. 5) Die Fächerung ist leicht zu übersehen und nur durch genaue Untersuchung, wenn auch nicht für jede Faser, sicherzustellen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 641 Entandophragma an der Lieferung beteiligt sind (vgl. p. 414 und Nr, 89) bleibe hier dahingestellt. Holz nach vorliegenden Mustern satt zimtbraun bis hell kupfer- farben, mit gleichmäßig verteilten und annähernd gleich weiten, auf der Hirnfläche noch kenntlichen Gefäßen, die aber, wie die Lupe deutlich zeigt, nur spärlich vorhanden sind in schmalen, etwa um 3—5 mm von- einander abstehenden Quer- zonen (Grenzen von Jahres- ringen?), die hier schon dem unbewaffneten Auge auffallen, während die Markstrahlen für dieses unsichtbar bleiben. Im Längsschnitt sehr deutlich nadel- rissig und, vornehmlich nach der gleichen oder wechselnd ungleichen Richtung und Länge der Gefäßfurchen , entweder von ziemlich gleichmäßigem, »schlichtem« Aussehen oder auffällig gestreift, indem je nach dem Lichteinfall bald helle, bald dunkle, bald leb- haftest glänzende, bald fast glanzlose Längszonen mitein- ander abwechseln, wozu sich in regelloser Anordnung feinere bis grübere Längslinien gesel- len können. Die Markstrahlen bewirken auf der Radialfläche Querstreifung, auf der tangen- tialen eine feine »Körnelung« (siehe oben bei Nr. 85) und erscheinen hier unter der Lupe als dunklere, in mehr oder weniger vollkommene Querreihen geordnete Strichelchen. In den Gefäßen stellenweise dunkle, glänzende Abscheidungen. — Von geringer Härte und Schwere, schwach duftend, ziemlich schlecht spaltend. MjAäd Fig. 152. »Figuriertes« Sapele-Mahagoni, nach photographisuher Aufnahme ans einom unbearbeiteten Furnierblatte in Vä der nat. Größe. Die nähere Ursache dieser eigenartigen, prächtig wirkenden Maserung ist derzeit nicht anzugeben. Nach P. Busch (1. c, p. 4S9) linden sich unter 100 gefällten Bäumen höchstens i — 3 mit derartig »gemustertem« Holze, zuweilen unter 300 und mehr Stämmen nur einer. Wenn vorhanden, soll sich diese Maserung bis in die kleinsten Zweige und auch in die Wurzel verfolgen lassen (?). Mikroskopischer Charakter. Gefäße 7 — 8 auf den mm^, im Querschnitt kreisförmig bis elliptisch, einzeln, 0,12 — 0,21 mm weit oder auch paarweise, von meist weitzelligem Strangparenchym in einfacher, auch doppelter oder teilweise mehrfacher Schicht umgeben. Dieses bildet Wiesner, Rohstoffe, n. Bd. 3. Aufl. 41 642 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, auch einzelnen Gefäßen sich anschUeßende kleine Gruppen oder kurze, mehrschichtige Querstreifen und außerdem, in gewissen Abständen, durch- laufende, meist zwei- bis vierschichtige Querzonen (Grenzen von Zu- wachsringen?). Es findet sich auch vereinzelt in den Schichten der Grundmasse. Diese besteht aus Sklerenchymfasern (»Libriform«), radial gereiht oder regelloser geordnet, von wechselnder Grüße und Form des Querschnittes und ungleicher Weite und Wanddicke. Markstrahlen im Tangentialschnitt in ungleich regelmäßigen Querreihen , meist 4 bis 5 Zellen breit und 0,30 — 0,50 mm hoch, einzelne kleinere auch nur ein- bis dreischichtig; Markstrahlzellen in dieser Ansicht rundlich bis eckig, meist dünnwandig, etwa 0,01 2 — 0,024 mm weit, die endständigen oft höher (bis 0,040 und mehr mm), häufig einen Einzelkristall von Kalziumoxalat führend, im Querschnitt meist kurz, quadratisch oder auf- recht (schmäler als hoch). Einschichtige Markstrahlen enthalten oft in allen Zellreihen solche Kristalle. Hoftüpfel der Gefäßwände äußerst klein, kaum 0,002 mm breit, diese dicht bedeckend, auch gegen Mark- strahlzellen und Strangparenchym. Dieses z. T. kurzzellig, nicht selten mit Kristallkammern. Fasern gefächert, mit spärlichen winzigen Tüpfeln auf den Radialwänden. — Wände der Gefäße und Zellen lichter bis tiefer gelbrütlich, in den Markstrahlen und im Strangparenchym leb- haft rotbrauner Inhalt, als gleichmäßiger oder einseitig verstärkter Wand- beleg, häufig aber auch in rundlichen Tropfen oder Klümpchen. Mäch- tigere Abscheidungen dieses Kernstoffes auch in den Gefäßen. Einzelne Zellen der Markstrahlen wie des Strangparenchyms führen harzähnlichen gelben Inhalt, in dem, meist erst nach Zusatz von Kalilauge, farblose Tröpfchen sichtbar werden, die sich in Alkohol, oft unter Hinterlassung blasiger Hohlräume, rasch lösen. Die gelbe Färbung der zurückbleibenden feinkörnigen Grundsubstanz wird durch Eisenchlorid, das allen rotbraunen Inhalt wie auch die Zell- und Gefäßwände schwärzt, nicht verändert'). Eines der wertvollsten Mahagonihölzer Afrikas, sehr politurfähig und, entsprechend bearbeitet, von hervorragender Schönheit, namentlich in »gestreiften« und »figurierten« Stücken, dem »Luxus-Mahagoni« des Holzhandels (siehe Fig. 152). Anmerkung. Mit dem vorstehend beschriebenen, vermutlich echten Sapele-Mahagoni zeigte eine nur in einem Furnierblatt vorliegende, duftlose Holzprobe äußerlich große Ähnlichkeit, bis auf die hier zahl- reicheren, gleichmäßig feinen, erst mit der Lupe wahrnehmbaren hellen Querlinien der Ilirnfläche, und die mangelnde Querreihung der Mark- slrahlen. Der mikroskopische Bau schloß jedoch eine nahe Ver- 1) In den untersuchten Probestücken enthielten manche Zellen des Strang- parenchyms wie der Markstrahlen vorwiegend einfache rundliche Stärkekörner. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 643 wandtschaft zwischen beiderlei Hölzern aus. Die Weite der einzeln oder paarweise auftretenden, z. T. mit großen zartwandigen Thyllen erfüllten Gefäße betrug 0,06 — 0,21 mm, die Anzahl der meist nur ein- schichtigen , ungleich vollkommenen Querzonen des Strangparenchyms 9 — 11 auf 2 mm radialer Länge. Derb- bis dickwandige ungefächerte Sklerenchymfasern, von ungleicher Form und Grüße des Querschnittes, meist weitlumig, z, T. radial gereiht, auf den Radialwänden mit spär- lichen winzigen Tüpfeln, bilden die Grundmasse. Markstrahlen im Tangentialschnitt nicht in Querreihen, meist zwei- bis dreischichtig und 0,21 — 0,52 mm hoch, wenige, 1 — 9 Zellen hohe, nur einschichtig. Mark- strahlzellen in dieser Ansicht rundlich, etwas derbwandig, 0,012 bis 0,024 mm weit, die Endzellen oft höher (bis 0,07 mm), dann auch im Radialschnitt kürzer, bis dreimal höher als breit. Hoftüpfel der Gefäß- wände rundlich, meist bis 0,008 mm breit, mit kurzem Porenspalt, gegen Markstrahlzellen und Strangparenchym oft größer, quer gestreckt, schmalen, kaum behöften Ellipsen ähnlich. Strangparenchym kurzzellig, auf den Radialwänden mit ziemlich ansehnlichen, oft in Querreihen ge- ordneten Tüpfeln, ohne Kristallkammern, auch die Markstrahlen kristall- frei. Wände der Zellen und Gefäße farblos oder, gleich denen der Thyllen, gebräunt. In den Markstrahl- und Strangparenchymzellen tief rotbrauner Inhalt, sie meist ganz erfüllend, zuweilen mit blasigen Hohl- räumen i). Eisenchlorid färbt diesen KernstofT schwarz, verstärkt auch die Bräunung der Zell- und Gefäßwände. 89. Entaiidophragmaliölzer (?). Die nächstfolgende Beschreibung bezieht sich auf ein vermutlich hierher gehöriges, angeblich von der Meliacee EntandopJiragma Rederi Harms im tropischen Westafrika stammendes und in seiner Heimat Njöku bore, auch Buele ha nyou genanntes Nutzholz. Holz 2) sehr hellfarbig, etwas gelblich oder bräunlich, im Querschnitt mit dunkleren Querzonen und kenntlichen Gefäßen und Markstrahlen, diese hier auf dunklerem Grunde hell und etwas wellig verlaufend. Im Längsschnitt glänzend, sehr deutlich doch nicht gleichmäßig nadelrissig, in den Furchen rötlich, durch die Markstrahlen auf der Radialiläche querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe (kaum für das freie 1) In der untersuchten Probe enthielten beiderlei Zellen auch reichlich Stärke, häufig neben braunem KernstoDf und vorwiegend in zusammengesetzten Körnchen (Zwillingen und Drillingen). 2) Der Verf. (Wilhelm) verdankt eine so bezeichnete Holzprobe Herrn Professor Jentsch. Ob dieses Holz mit dem von Büsgen (1. c, p. 97, Nr. 58) als Njokubore ßkd. angeführten identisch ist, muß vorläufig dahingestellt bleiben. 41* 544 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Auge) fein gestrichelt. Wenig hart, leicht, auch leicht-, doch meist uneben spaltend, ohne bemerkenswerten Geschmack i). Mikroskopischer Charakter. Gefäße (bzw. Gefäßreihen) etwa 3 — 5 auf den mm^, einzeln und meist 0,23 — 0,28 mm weit oder zu 2 — 4 radial gereiht, seltener zu mehreren in Gruppen, mit dünnwandigen Thyllen. Sklerenchymfasern als Grundmasse, derbwandig und meist weitlumig, von ungleicher Form und Weite des Querschnittes, radial gereiht oder regelloser geordnet, z. T. zart gefächert, auf den radialen Wandflächen mit winzigen, ungefähr in eine Längsreihe gestellten Tüpfeln. Strangparenchym nur an den Gefäßen, ohne Kristallkammern. Mark- strahlen im Tangentialschnitt meist zwei- bis vierschichtig (am häufigsten dreischichtig, nur vereinzelte kleine einschichtig), bis 0,80 mm hoch, manche im Innern mit einem etwa 0,048 mm weiten Zwischenzell- raum (Sekretlücke?), seltener mit zweien, gegen die Enden verscho- benen. Markstrahlzellen (mit Ausnahme der dickerwandigen Umgebung solcher Zwischenzellräume) dünnwandig, die Kantenzellen meist groß, dreiseitig und 0,028 — 0,080 mm hoch, die übrigen nur 0,012 — 0,024 im Lichten weit, jene auch im Radialschnitt höher als breit, manche mit Einzelkristallen von Kalziumoxalat, Hoftüpfel der Gefäßwände diese dicht bedeckend, rundlich oder rundlich eckig bis querelliptisch, mit querspaltfürmiger Pore, meist 0,010 mm breit, gegen Markstrahlzellen und Strangparenchym oft auffallend grüßer und unregelmäßiger geformt, weitporiger, schmäler behöft. Thyllenwände gebräunt; in den Mark- strahlen wie im Strangparenchym krümeliger, gelbbrauner Inhalt, auch sattbraune kugelige Tropfen von ungleicher Zahl und Grüße, gleich jenem in Alkohol unlüslich, doch mit Eisenchlorid sich schwärzend. Die oben erwähnten weiten Interzellulargänge einzelner Markstrahlen im trockenen Holze anscheinend leer. Nach Harms (I. c, p. 414) ein wertvolles, hellem Mahagoni ähn- liches Nutzholz. Anmerkung. Von Entandophragma-Arten werden noch verschie- dene, nach den Ausfuhrhäfen der Elfenbeinküste benannte, zum Teil als »Tiama-Mahagoni« bezeichnete Sorten Afrikanischen Mahagonis, auch ein Teil des »Gabun-Mahagonis« abgeleitet (vgl. p. 414 und Nr. 85). Eine als » Sek ondi- Mahagoni« vorliegende Probe zeigte die nachstehend beschriebene Beschaffenheit: 1) Nach Büsgen (1. c.) besitzt das von ihm als »Njokubore« untersuchte Holz ein spez. Gewicht von 0,404 und ist geschmacklos, obwohl die von den Eingeborenen so benannten Bäume Kameruns (Arten von Entandophragma) sehr bitter schmeckendes Holz haben. Vielleicht verliert (nach B.) dieses Holz jene Eigenschaft während der Aufbewahrung, Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 645 Holz hellfarbig, rötlich, im Querschnitt mit verwaschenen dunkleren Querzonen , kenntlichen Gefäßen und einigermaßen deutlichen Mark- strahlen, im Längsschnitt glänzend, deutlich, doch ungleichmäßig nadel- rissig, in den Gefäßfurchen stellenweise dunkelrote Klümpchen. Durch die von hellem Grunde dunkler sich abhebenden Markstrahlen auf der Radialfläche querstreifig, sonst fein »gekürnelt«, auf der tangentialen schon für das freie Auge (deutlicher unter der Lupe) fein gestrichelt. Von mäßiger Härte, leicht, auch leicht- doch nicht glatlspaltend. Das Mikroskop zeigt auf dem mm^ 5 — 6 Gefäße (bzw. Gefäßreihen), jene einzeln, 0,07 — 0,19 mm weit, oder zu 2 — 4 radial- (selten quer-) gereiht, ohne Thyllen. Derb wandige, meist weitlumige Sklerenchymfasern, von ungleicher Form und Grüße des Querschnittes als Grundmasse, oft radial gereiht, in dieser Richtung häufig auch abgeplattet, im Längs- schnitt meist zart gefächert, auf den Radialwänden mit winzigen Tüpfeln. Strangparenchym dünnwandig, typisch wohl nur an den Gefäßen i), ohne Kristallkammern. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist 4 brs 6 Zellen breit und bis 0,70 mm hoch, einzelne nur zwei- bis drei- schichtig, manche auch z. T. (mitunter überwiegend) oder durchaus ein- schichtig (letztere 2 — 7, seltener ! 0 Zellen hoch). Markstrahlzellen dünnwandig; die kleineren (im Innern der mehrschichtigen Markstrahlen) im Tangentialschnitt einander meist sechsseitig abflachend, 0,008 bis 0,024 mm hoch, die größeren (in den einschichtigen Markstrahlen sowie an den Enden der mehrschichtigen einschließlich der in dieser Ansicht meist zweiseitig zugeschärften Kantenzellen) 0,030 — 0,10 mm hoch und im Radialschnitt kurz, quadratisch bis fünfmal höher als breit. Tan- gentialwände der Kantenzellen mit sehr kleinen, regellos verteilten, oft einen nicht unerheblichen Anteil der Wandfläche frei lassenden Tüpfeln ; in manchen Kantenzellen große Einzelkristalle von Kalziumoxalat. Gefäß- wände, auch gegen Markstrahlen und Strangparenchym, besetzt mit sehr kleinen, kaum 0,004 mm breiten und hohen, spaltporigen Hof- tüpfeln außerdem feine Quer- oder Schrägstreifen zeigend. In den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms gelb- bis schwärzlich- brauner Inhalt, in Krümeln und Klümpchen angesammelt oder (oft einseitig verstärkte) Wandbelege, seltener homogene Ausfüllungen bildend; gleich gefärbte Abscheidungen auch in den Gefäßen, Wände der letzteren wie die der Markstrahlzellen häufig gebräunt. Alkohol läßt diesen In- halt größtenteils ungelöst, Eisenchlorid färbt tief schwarzbraun bis schwarz, bräunt auch die Wände sämtlicher Zellen und Gefäße. -1) Nur selten einzeln zwischen Fasern. Auch das ganz vereinzelt beobachtete schichtweise Auftreten von Strangparenchym neben und zwischen Gefäßen scheint nicht typisch zu sein. 546 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Verwendung wie beim Okumeholze (vgl. Nr. 85), von dem sich das vorstehend beschriebene durch die angegebene lebhaftere Färbung, mikro- skopisch hauptsächlich durch die kleineren Markstrahlen unterscheidet. Eine als »Lagos-Mahagoni« bezeichnete Holzprobe zeigte äußer- lich die größte Ähnlichkeit mit »Sekondi«, unterschied sich auch unter dem Mikroskop nur durch weitere Gefäße (mit 0,12 — 0,24 mm radialem Durchmesser), deren 3 — 4 auf den mm^ entfielen, durch das Vorkommen größerer, bis 0,90 mm hoher Markstrahlen, reichlicheren Gehalt dieser an großen Kalziumoxalatkristallen und vereinzeltes Auftreten kleinerer solcher auch im Strangparenchym i). 90. Amerikanisches Mahagoni. Das amerikanische Mahagoni- oder Acajouholz (»Acajou a meubles«, »Mahogany«, »Gaoba«) stammt vornehmlich von Sivietenia Mahagoni L., einem mächtigen, zu den Meliaceen (siehe p. 414) gehörenden Baume der Antillen. Es gelangt dorther und aus Zentralamerika in den Handel, in mehreren Sorten, deren Namen die nähere Herkunft bezeichnen. So spricht man von Kuba-, San Domingo-, Honduras-, Tabasco-, Corinto- Nicaragua-, Panama-Mahagoni usw. Diese Hölzer unterscheiden sich z. T. schon nach den Ausmaßen der Handelsware 2). An der Lieferung der vom Festland kommenden Sorten sollen auch Cec?reto-Arten beteiligt sein 3). \ ) Ob die unter obiger Nr. 89 beschriebenen Hölzer sämtlich Entandophragma- hölzer sind oder nur das erste oder nur die beiden in der Anmerkung behandelten (oder am Ende keines der drei) muß der Verf. mangels zweifellos richtig bestimmten Vergleichsmateriales dahingestellt sein lassen. Das Lagos-Mahagoni soll hauptsäch- lich von Trichiha-Arten geliefert werden. (Siehe p. 416.) 2) In den größten, bis 1 2 m langen und bis 60 cm im Geviert starken Blöcken wird das Honduras-Mahagoni verschifft, in sehr ansehnlichen auch das von Kuba und das mexikanische, während diejenigen aus San Domingo selten über 3 m lang und über 30 cm stark, die anderer Sorten oft noch schwächer sind. Semler, 1. c, p. 683 u. f. Näheres hierüber wie über den Mahagonibaum selbst und die Gewin- nung seines Holzes bei Busch, 1. c, p. 480 u. f. Auch eine Sorte »Madeira- Mahagonic soll von diesem Baume stammen (vgl. p. 639, Fußnote 3). 3) Vgl. hierüber P. Busch, Die Mahagonisorten des Handels, geordnet nach den einzelnen Produktionsgebieten und ihrer botanischen Abstammung (Tropenpflanzer, 15, -IGII, Nr. 9, p. 479 ff., mit weiteren Literaturangaben). — Stone (I.e., p. 34 u. 35, Taf. HL Fig. 21 u. 22) rechnet merkwürdigerweise das Domingo- und Kuba- Mahagoni zum Typus des »probablj^« von Cedrela- Arten abzuleitenden Panama- Mahagonis, während er als »possibly« von Sivietenia Mahagoni Jacq. (?) abstammend nur eine Probe von »Gaoba« aus einer Sammlung mexikanischer Hölzer anführt und beschreibt. Er hält derzeit eine genau charakterisierende Beschreibung der ver- schiedenen Mahagonisorten Amerikas für noch unmöglich — was einigermaßen zutrifft. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 647 Holz heller oder dunkler zimtbraun bis rotbraun, entweder gleich- mäßig gefärbt, »schlicht«, oder streifig (»geädert«, »gefleckt«) oder ge- masert, äußerlich oft dem Cedrelaholze (siehe p. 638) ähnlich, doch stets von feinerer Struktur als dieses und duftlos. An der Luft stark nach- dunkelnd. Gefäße (als feine Poren) und meist auch die Markstrahlen auf Querschnittsflächen schon mit freiem Auge wahrnehmbar, außerdem auch schmale helle Querzonen in annähernd gleichen oder wechselnden Abständen. Gefäße ziemhch gleichmäßig verteilt, unter der Lupe teils einzeln, teils zu 2 — 3 (selten zu mehreren) beisammen. Längs- schnittflächen schön und lebhaft glänzend, durch die Gefäße gefurcht, die radialen durch die Markstrahlen auch quer gestreift, die tangentialen durch diese unter der Lupe fein gestrichelt, zuweilen auch feinwellig gezonfi); sind die Markstrahlen schräg zu ihrem Verlaufe getroffen, so erscheint das Holz »gekürnelt« (vgl. Nr. 85). Gefäße teils leer, teils mit dunklem, zuweilen auch mit weißlichem Inhalt 2). Schwerspaltig, wenig schwindend, im Trocknen dauerhaft, sehr politurfähig. Härte und spez. Gewicht verschieden. Dieses schwankt nach Karmarsch 3) zwischen 0,56 und 0,87, nach Angaben anderer noch innerhalb weiterer Grenzen *). Die dunkler gefärbten Sorten, wie die von San Domingo und Kuba (»Spanisches Mahagoni«) sind auch die dichteren und schwereren, oft schön gemaserten^), am meisten geschätzten, die hellerfarbigen, wie Tabasco, Honduras, Corinlo, insbesondere aber Panama (ob immer?) und Jamaika, die leichteren und weicheren, meist schlichten, minder gewerteten. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,10—0,29 mm weit, ein- zeln oder zu 2 bis 3, selten zu mehreren, radial gereiht, gleichmäßig zerstreut, ihre Längswände mit sehr kleinen, runden, kaum 3 tx breiten Hoftüpfeln übersäet, deren Poren in gemeinschaftliche, schräg aufstei- gende Schlitze münden 6). Markstrahlen auf Tangentialschnitten zerstreut 1) Dies war z. ß. bei den als Tabasco-, Honduras- und Panama-Mahagoni be- zeichneten der untersuchten Proben der Fall. Vgl. auch v. Höhne 1 Über stockwerk- artig aufgebaute Holzkörper, in Silzgsber. k. Akad. d. Wiss. LXXXIX (1884), I.Abt., p. 39. 2) Dieser soll nach Semler (I.e., p. 683) beim San Domingo-Mahagoni zu- weilen so reichlich vorhanden sein, daß das Holz wie mit Kreide eingerieben erscheint. 3) Siehe Nor dl in g er, Technische Eigenschaften der Hölzer (1839), p. 226. 4) So bestimmte Wiesner die Dichte einer Mahagoni-Probe aus Guadeloupe mit 1,04. (Rohstoffe, 1. AuQ., p. 376.) 5) Das augenscheinlich durch Zwicsclbildung an Stämmen und Ästen entstandene, prächtig geflammte und hoch bezahlte »Pyramiden-Mahagoni« soll hauptsäch- lich von der Insel Kuba kommen. 6) Auf diese »spiralige Streifung« der Gefäßwände hat schon Wiesner (Roh- stoffe, 1. Aufl., p. 376) aufmerksam gemacht. g48 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. oder in Querreihen i), meist 3 — 4 Zellen breit und über 10 (bis gegen 30) Zellen (0,i9 — 0,60 mm) hoch, manche auch nur ein- bis zweischichtig. Markstrahlzellen dünnwandig, einander seitlich oft abflachend, 14 bis 30 fji, die endständigen (die Markstrahlkanten bildenden) oft 40 — 76 jx hoch, letztere kürzer als die übrigen, nicht selten je einen großen Kalziumoxalatkristall enthaltend. Sklerenchymfasern (»Libriform«) als Grundmasse, von mäßiger bis erheblicher Wanddicke, mehr oder minder häufig durch sehr zarte Querwände gefächert, mit sehr kleinen, spärlichen Tüpfeln, auf Querschnitten meist radial gereiht, hierbei die breiteren Mittelteile mit schmäleren Endstücken oft streifenweise wech- selnd. Strangparenchym an den Gefäßen, auch vereinzelt in der Grund- masse und in Querzonen, diese meist 3 — 4, wo sie Gefäße berühren, auch mehr Zellen breit, letztere oft dünnwandig und bis 41 \i weit, zu- weilen kaum höher2), ohne Kristalle. Wände der Zellen (insbesondere der Fasern) und der Gefäße (in nicht zu dünnen Schnitten) schwach bis lebhaft gelbbraun. In vielen Markstrahlzellen hell- bis tief gelbbrauner, in Alkohol teilweise löslicher Inhalt, in den Gefäßen stellenweise gelb- oder rotbrauner bis blutroter, in Alkohol unlöslicher Kernstoff^), einzelne Gefäße zuweilen auch mit einer farblosen, im auffallenden Lichte weißen, in Alkohol rasch und vollständig löslichen Masse erfüllt. Eines der wertvollsten und geschätztesten Tropenhölzer, vor allem für die Möbel- und Kunsttischlerei und hier meist als Furnierholz, in seinen gröberen Sorten auch als ßlindholz verwendet, das sich u. a. durch die kaum übertroffene Eigenschaft, die Leimung zu halten, aus- zeichnet. Geschichtliches*). Zimmerleute, 1597 mit den Schiffen Walter Raleighs nach Amerika gekommen, sollen die ersten Europäer gewesen sein, die Mahagoniholz kennen lernten. Um diese Zeit begannen auch die Spanier dasselbe beim Schiffbau zu verwenden. Erst beträchtlich später, 1724, gelangten durch einen englischen Kapitän, Gibbons, einige Planken nach England, wo die aus diesen hergestellten Gegenstände solchen Beifall fanden, daß der Begehr nach Mahagoniholz zunächst in England, dann auch auf dem Festlande rasch zunahm und z. B. 1753 allein aus Jamaika über 520 000 Kubikfuß zur Ausfuhr kamen. 1) Vgl. das oben im Texte und p. 647, Fußnote 1 hierüber Gesagte. 2) Im Domingo-Mahagoni auch derbwandig, von geringer radialer Breite. 3) Selten auch in Gewebelücken, wie sie p. 639, Fußnote 1 beschrieben sind. 4) Semler, 1. c, p. 680. Printz, Bau- und Nutzhölzer. \Veimar1884, p. 187. Der Name Mahagoni, engl. Mahogany geschrieben, soll der Sprache der Arrowauk- Indianer entnommen sein {Busch, 1. c, p. 480). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 649 Die Beliebtheit und der Verbrauch des Holzes haben sich seither ungeschwächt erhalten, beziehentlich gesteigert ^j und auch zur Einfuhr und Verarbeitung ähnlicher Hülzer anderer Abstammung geführt. 91. Afrikanisches Mahagoni. Außer von der zur Familie der Burseraceen gehörenden Ancoumea Kleineana Pierre (siehe Nr. 85) wird das seit Beginn des Jahrhunderts in steigender Menge nach Europa gelangende »Afrikanische Maha- goni« von verschiedenen tropisch-afrikanischen Meliaceen aus den Gat- tungen Khaya Juss., Entandophragma C. DC, Pseudocedrela Harms und Trichilia L., vielleicht auch noch von anderen Bäumen geliefert 2). Solche, von Arten der erwähnten Gattungen abzuleitende Hölzer wurden unter den Nummern 87 bis 89 bereits beschrieben. Weitere Hinweise linden sich in der Übersicht, pp. 412 — 416. Als Ausfuhrhäfen, die diesen Hölzern auch Handelsnamen gegeben haben, sind zu nennen Assine an der Elfenbeinküste, Axim und Sekondi an der Goldküste, Lagos, das mehr als ein Viertel der ganzen afrikanischen Mahagoni- ausfuhr liefert, dann Benin und Sapele in Süd-Nigerien; eines der dort- her stammenden, angeblich von Entandophragma Candollei Harms gewonnenen Hölzer wird »Asore« oder »Ikpwapobo« genannt. Kamerun führt namentlich Holz von Khaya eurypliTjlla Harms aus, Gabun aus den Flußgebieten des Como und Ogowe Holz von Khaya Klainii Pierre und Entandophragma Pierrei Ä. Chev. Dort gewonnene Hölzer sind auch unter den Namen »Ibeka« und »Obega« sowie »Nivve« und »Ncougi« bekannt. In Angola wird hauptsächlich Khaya anthotheca (Welw.) DC. ausgebeutet^). Das afrikanische Mahagoni gilt als fest und termitensicher, d. h. den Angriffen dieser gefürchteten Insekten widerstehend. Durchgreifende anatomische Verschiedenheiten vom amerikanischen Mahagoni sind nicht anzugeben, die in der II. Aufl. der »Rohstoffe« p. 961 hervorgehobenen 1) Die jährliche Einfuhr von Mahagoniholz aus Westindien und Mittelamerika nach Deutschland beträgt seit 1907 etwa 70 000 Doppelzentner, also ungefähr 560 000 cbm (0. Münsterberg in Gevverbl. Materialkunde, herausgeg. von P. Krais, 1, Hölzer, p. 43). 2) Nach derselben Quelle betrug 1908 die Einfuhr von Afrikanischem Mahagoni nach Deutschland 312815 Doppelzentner im Werte von 2 009 000 Mark. In dem näm- lichen Jahre war die Gesamtausfuhr an Mahagoniholz aus Westafrika nach Europa auf 165 679 Tonnen = 1 636 790 Doppelzentner gestiegen (Tropenpflanzer, 13, 1909, p.145). 3) Alle diese Angaben nach Busch, 1. c, p. 488, wo auch Näheres über Aus- maße, Nutzwert und Preise der einzelnen Sorten sowie die Geschichte und den Um- fang der Ausfuhr, den Betrieb des Handels und die Art der Gewinnung. ß50 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. lassen sich nach vergleichenden Studien an umfangreicherem Materiale nicht aufrecht erhalten. Doch ist afrikanisches Mahagoni in manchen Sorten erheblich heller als das amerikanische (vgl. Nr. 85 u. 89). 92. Rolo-Mahagoni. (Australisches Mahagoni z. T.) Das »Rolo-Mahagoni« des Holzhandels, auch »Austrahsches Maha- goni« genannt i), dürfte vielleicht von australischen Arten der Meliaceen- gattung Dysoxylum Bl. abzuleiten sein 2). Die unter obigen Namen vor- liegenden Proben zeigten den nachstehend beschriebenen Bau. Holz im Kerne heller oder tiefer rotbraun bis kupferfarben, auf der Hirnfläche mit gut bis kaum kenntlichen, zuweilen durch helle Pünktchen angedeuteten, mehr oder weniger gleichmäßig verteilten Gefäßen und zahl- reichen feinen, oft erst unter der Lupe deutlichen, zum grüßten Teile in annähernd gleichen Absländen und parallel zueinander wellig verlau- fenden hellen Querlinien, auch mit Andeutung von Zuwachszonen =^). Im Längsschnitt feiner bis grüber und meist ungleichmäßig nadelrissig, außerdem auch fein längsstreifig, unter der Lupe in den glänzenden Gefäßfurchen nicht selten dunkelrote bis schwarze Abscheidungen. Maik- strahlen fein, im Tangentialschnitt nicht in Querreihen. — Von mittlerer Härte und Schwere, auf der oft sehr unebenen Spaltfläche lebhaft glän- zend. Wasser nicht, Alkohol rütlichgelb bis tief gelbrot färbend. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße (bzw. Gefäßreihen etwa 4 — 7 auf den mm^, jene ziemlich dickwandig, entweder einzeln) meist 0,09 — 0,25 mm weit, oder zu zwei oder mehreren (bis acht) in einfachen, seltener doppelten Radialreihen Grundmasse aus dickwandigen Sklerenchymfasern von ungleicher Form und Grüße des Querschnittes, 1) IJber > Australisches Mahagoni« siehe auch die Anmerkung 2 p. 602, sowie vinter »Eucalyptushölzer«. 2) Siehe p. 415, wo durch ein Versehen Disoxylum anstatt Dysoxylum stehen geblieben ist. 3) Ein Lupenbild der Hirnfläche von Dysoxylumhölzern bei S tone, 1. c, Tat. IIF, Fig. 25, wo das Holz von D. Fraserianiim Benth. als »Australian Mahogany« be- schrieben wird. Nach den dortigen Angaben ist es gleichmäßig hellrot, grobporig, duftet etwas nach »Zigarrenkistenholz< (Cedrela sp.) und färbt Wasser orangerot, weicht also von obigem »Rolo-Mahagoni« mehrfach ab. 4) Dieser stimmt einigermaßen mit dem bei Moll und Janssonius (1. c, p. 136 u. f.) für javanische Dysoxylumarten angegebenen überein. Weniger gilt dies für den von Bargagli-Petrucci in »Malpighia«, 17, 1903, p. 318 beschriebenen und in zwei Abbildungen auf Taf. VHI dargestellten des Holzes einer Dysoxylumart von Borneo. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 651 meist radial gereiht. Dünnwandiges Strangparenchym an den Gefäßen ; es bildet außerdem zwei- bis vierschichtige, stellenweise wohl auch breitere, Quer- oder Schrägzonen, deren 4 — 8 auf 2 mm radialer Länge entfallen, von Gefäßen ausgehend oder solche in sich aufnehmend oder sie nur berührend, auf längere Strecken hin ununterbrochen blei- bend oder nach kürzerem Verlaufe blind endigend. Zellen dieser Zonen im Querschnitt fast quadratisch, in radialer Richtung meist nicht oder nur wenig abgeflacht oder sogar weiter als in der tangentialen. Markstrahlen im Tangentialschnitt nicht in Querreihen, meist zweischichtig und 0,14 bis 0,50 (selten mehr) mm hoch, einzelne auch teilweise oder ganz ein- schichtig, in letzterem Falle gewöhnlich klein, mitunter aber fast die Höhe der mehrschichtigen erreichend. Markstrahlzellen in dieser An- sicht rundlich bis elliptisch, etwas derbwandig, meist 0,012 — 0,028 mm weit, die endständigen wie die Zellen der einschichtigen Markstrahlen oder die der einschichtigen Strecken sonst mehrschichtiger entweder nicht größer als die übrigen oder höher (bis 0,040 mm) und dann im Radial- schnitt kürzer als jene, hier mitunter höher als breit. Fasern nur spärlich und winzig getüpfelt, gefächert, die zarten Querwände zahl- reich, oft nur 0,040 mm voneinander entfernt. Gefäßtüpfel klein, 0,004 bis höchstens 0,008 mm breit, mit rundlichem oder abgeflacht eckigem Hof und querelliptischer Pore, gegen Markstrahlen oder Strangparenchym nicht abweichend gestaltet. In letzterem nicht selten Kristallkammern (den Markstrahlen scheinen Kristalle stets zu felilen). Alle Zell- und Gefäßwände gelbrötlich oder bräunlich, so namentlich auch die zarten Querwände in den Fasern. In den Gefäßen stellenweise lebhaft rot- brauner bis roter Inhalt, die Glieder ganz ausfüllend oder an den Glied- enden angehäuft 1), solcher Kernstoff mehr oder weniger häufig auch in einzelnen Fasern 2) und als (einseilig oft verstärkter) Wandbeleg sowie in Körnchen und Klümpchen, oft neben mehr gelblichbraunem Gekrümel, in Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms, teils homogen, teils feinkörnig 3). In manchen dieser Zellen auch eine harzähnliche, in kaltem Alkohol lösliche Substanz, in den Markstrahlen in größeren oder kleineren, meist wenig auffälligen Tropfen, im Strangparenchym in formlosen, etwas bräunlichen, z. T. fein gekörnelten Massen. Auch der rote Inhalt jener Zellen in Alkohol meist ganz oder größtenteils löslich, nicht aber die Kernstoffablagerungen in Gefäßen und Fasern. Eisen- 4) Solche Anhäufungen werden durch die breite Ringleiste, die als Rest der durchbrochenen Querwand zwischen den Gefäßgliedern zurückbleibt, begünstigt. 2) Der Kernstoff bildet hier immer nur teilweise, auf einzelne Querfächer be- schränkte Ausfüllungen, so daß die Fasern zum grüßten Teile leer bleiben. 3) In einer der untersuchten Proben — der hellstfarbigen, doch zweifellos aus Kernholz stammenden — war der Zellinhalt sehr spärlich. 'o"- g52 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Chlorid färbt den Inhalt und die Wände der Zellen und Gefäße tief- schwarz. Findet bei der Herstellung von Möbeln, auch bei der Innenausstat- tung von Eisenbahnwagen und Schiffskabinen Verwendung. Anmerkung i. Eine der als Rolo-Mahagoni untersuchten Holz- proben unterschied sich von den anderen, oben allgemein charakterisierten durch die geringere Anzahl der Gefäße (bzw. Gefäßgruppen) auf dem mm2, den erheblich größeren radialen Gefäßdurchmesser (0,23 — 0,35 mm), einzelne ansehnlichere, bis 0,77 mm hohe Markstrahlen, die weniger reichlich gefächerten, durchschnittlich weiterlumigen Fasern (im Radial- schnitt bis 0,020 und mehr mm weit) und die geringere Löslichkeit des roten KernstofTes der Markstrahl- und der Strangparenchymzellen in Alkohol. In diesen Zellen bildet der meist homogene Kernstoff oft einen an den schmäleren Zellenden verstärkten Wandbeleg, der einen die Mitte der Zelle einnehmenden rundlichen Hohlraum umschließt. Einzelne der bis 0,19 mm hohen Strangparenchymzellen führen harzartigen Inhalt; andere enthalten Stärkekörner, deren Breite dem Lichtraum der Zellen gleichkommt; Kristallkammern sind nicht häufig. Auf 2 mm radialer Breite der Querschnittsfläche entfallen etwa 6 — 7 ununterbrochen wellig verlaufende, zwei- bis dreischichtige Querzonen von Strangparenchym. Anmerkung 2. Unter den als »Australisches Mahagoni« bezeich- neten Ilolzproben befand sich auch eine dem auf p. 592 erwähnten »Kayoe-Bassie« -Holze äußerlich wie anatomisch sehr ähnliche, vom »Rolo-Mahagoni« also erheblich abweichende. Sie gibt gleich dem »Kayoe-Bassie« an Wasser wie an Alkohol reichlichst einen tief gelb- roten Farbstoff ab. — »Australisches Mahagoni« findet sich auch unter Eukalyptushölzern (siehe diese). Anmerkung 3. Sonstige, hier nicht näher beschriebene Mahagoni- sorten sind angeführt: p. 374 bei Betula lenta (»Mountain- Mahagoni«), p. 393 unter Rosoideen (»Berg-Mahagoni«), p. 406 bei Pterocarjms in- dicus (»Tenasserim-Mahagoni«), pp. 412 und 413 (»Ostindisches« und »Kapensisches« Mahagoni), p. 441 unter Flacourliaceen (»Natal-Maha- goni«). Über »Weißes Mahagoni« siehe Primaveraholz. 93. Bosämbiliolz. Das Bosambiholz wird nach Jentschi) von üapaca Staudtii Fax, einem zu den Euphorbiaceen (siehe p. 417) gehörenden mittelstarken, V: Der Urwald Kameruns. Beiheft zum »Tropenpflanzer«, 15, 1911, p. 160, mit Abbildungen 82, 84, 88 auf Taf. II. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 653 30 — 40 m hohen, kurzschaftigen Baume des tropischen Afrika ge- liefert. Holz matter bis lebhafter braun, etwa vom Tone des Nußbaum- oder des Ulmenholzes i), auf der Hirnfläche mit kenntlichen Gefäßen und feinen bis auffälligen Markstrahlen; die Gefäße meist gleichmäßig ver- teilt, doch zuweilen in Querzonen etwas dichter gestellt und anscheinend Zuwachsschichten begrenzend, solche Begrenzungen aber auch durch spärlicheres Auftreten von Gefäßen zustande kommend. Im Längsschnitt deutlich nadelrissig, durch die Markstrahlen auf der Radialfläche auf- fällig querstreifig oder gefleckt, auf der tangentialen schon für das freie Auge, deutlicher bei Lupenbetrachtung, mit ziemlich dicht gestellten, ungleich langen, dunklen, spindelförmigen Streifchen. Ziemlich schwer, {spez. Gewicht nach Appel 0,84) und hart, leicht- doch uneben spaltend, übrigens gut zu bearbeiten. Mikroskopischer Charakter. Gefäße etwa 8—16 auf den mm^, meist einzeln oder auch zu 2 — 4 radial gereiht oder zu 3 in Gruppen, 0,09 — 0,23, manche auch 0,30 mm weit, gegen ihresgleichen mit dicht gestellten, rundlichen oder einander gegenseitig abflachenden, 0,008, ver- einzelt auch bis 0,016 mm breiten Hoftüpfeln mit querspallfürmiger Pore, gegen Strangparenchym oft weitläufiger getüpfelt, gegen Markstrahlzellen z. T. mit größeren, oft lang gestreckten und schief gestellten, schwach behöften Tüpfeln; Thyllenbildung vorhanden oder fehlend. Dickwandige Sklerenchymfasern als Grundmasse, mit spärlicher, winziger Tüpfelung, von ungleicher Form und Größe des Querschnittes, radial gereiht oder regelloser gelagert. Strangparenchym an den Gefäßen und einzeln in der Grundmasse ; mitunter im Anschluß an erstere auch reichlicher vor- handen, kurze Querreihen oder auch mehrschichtige, meist kurze, an- scheinend regellos verteilte Querzonen bildend 2). hii Tangentialschnitt mit ein- und mehrschichtigen Markstrahlen, diese oft 2—3, aber auch 5 — 6 Zellen (0,14 mm) breit und 0,35 — 1,23, zuweilen aber auch 1,40 bis 2,50 mm hoch, manche aus mehrschichtigem Mittelteil in einschichtige Enden verschmälert. Einschichtige Markstrahlen bisweilen 0,9 mm hoch. Markstrahlzellen in dieser Ansicht ungleich groß, meist elliptisch, derb- wandig, 0,012 — 0,060 mm hoch, die der einschichtigen Markstrahlen und der einschichtigen Strecken sonst mehrschichtiger Markstrahlen auch höher, bis 0,08 und mehr mm, bei 0,008 bis über 0,020 mm Breite. 1) Die an einem der untersuchten Probestücke einseitig bemerkbare, gut abge- grenzte starke Rötung macht den Eindruck eines »falschen« Kernes. 2) Ob das bei einem der untersuchten Probestücke in einer gefäßarmen Quer- zone außergewöhnlich reichliche Auftreten von Strangparenchym eine normale Bil- dung sei, bleibe hier dahingestellt. 554 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Diese Zellen im Radialschnitt kurz, oft quadratisch, an den Markstrahl- kanten meist mehrmals höher als breit; die übrigen liegend, alle rings- um in der Regel reichlich getüpfelt, mit auffallend großen Tüpfeln gegen Gefäße. Kalziumoxalatkristalle durchaus fehlend. In den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms gelb- bis rotbrauner Inhalt, als dünner oder stärkerer, einen weiten Hohlraum umschließender Wand- beleg oder auch das Zellinnere einnehmend, als homogene oder von oft zahlreichen lufterfüllten Hohlräumen durchsetzte Masse, nicht selten aber auch eine gleichmäßig feinkörnige Ausfüllung bildend i). Ab und zu auch Tropfen und Ballen einer in Alkohol ganz oder teilweise löslichen harz- ähnlichen Substanz, die vielleicht den (meist nicht erheblichen) farblosen Rückstand bildet, den Alkohol, in welchem dünne Schnittchen des Holzes gelegen haben, nach dem Abdunsten im Uhrschälchen hinterläßt 2). Wände der Zellen und Gefäße farblos, nur die der Thyllen gebräunt bis tief braunrot. Eisenchlorid schwärzt allen Zellinhalt und die Wände der Thyllen. In Kamerun als Bau- und Möbelholz verarbeitet, namentlich zur Innenausstattung von Tropenhäusern wie zur Herstellung von Tischen und Stühlen geeignet, nachgedunkelt von gefälligem Aussehen, als dauer- haft und termitensicher bezeichnet ^j. 94. Das Holz des Buchslbaumes. Der Gemeine Buchsbaum, Buxus sempervirens L. (Fam. Buxaceen, siehe p. 419) bewohnt hauptsächlich die Mittelmeerländer und den Orient. Dieser liefert im kaukasischen und kleinasiatischen Buchsholze die ge- schätztesten Sorten, die freilich, wenigstens in stärkeren Ausmaßen, immer seltener werden'*). ^) Der Kernstoff erscheint in manchen Zellen auch in Körnchen oder erstarrten Tropfen, in anderen umschließt er je einen rundlichen Ballen, in dem man den er- haltenen Zellkern vermuten möchte. In dem p. 653, Fußnote \ erwähnten roten Anteil einer untersuchten Probe erfüllte der rote Kernstoff auch zahlreiche Fasern und, meist in Körnchen, die hier häufigen Thyllen. In manchen Fasern bewirkt er eine scheinbare Fächerung. — Von weißen Gefäßausfüllungen, die nach dem bei Jentsc h (1, c.) Mitgeteilten häufig sein sollen, war an den vier untersuchten Probe- stücken nichts zu bemerken. 2) In manchen Markstrahlzellen waren stärkeähnliche Körnchen oder Tropfen bemerkbar, deren Substanz von Alkohol mit Hinterlassung eines zarten Häutchens gelöst wurde. In jenem liegende derbere Stückchen der untersuchten Holzproben färbten ihn nur in einem Falle bräunlich. 3) Siehe Jentsch, 1. c. 4) Als bestes gilt das Abassia-Buchsholz (Sem 1er, 1. c, p. 627). Es kommt in Stücken von 80 cm bis 2 m Länge mit einem Durchmesser von 8 — 20 cm in den Handel (P. Krals, Gewerbl. Materialkunde, I, Hölzer, p. 4 83). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 655 ^ Holzi) heller oder dunkler gelb, ohne gefärbten Kern, im Querschnitt mit deutlichen Jahresringen und kenntlichen Markstrahlen, die zahlreichen Gefäße erst unter der Lupe als helle Pünktchen zeigend, zerstreutporig. Im Längsschnitt gleichmäßig dicht, selbst unter der Lupe kaum nadel- rissig, glanzlos. — Sehr hart, schwer und dicht (spez. Lufttrockengewicht nach Nürdlinger 0,99 — 1,02), sehr M schwerspaltig, sehr dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße sehr zahlreich (bis über 250 per mm2), nur 0,01 4 — 0,04 mm weit, von rundem Querschnitt, meist einzeln, ziemlich gleichmäßig verteilt. Gefäß- glieder an ihren 27 — 49 [x langen, elliptischen Endflächen leiterfürmig durchbrochen, mit meist 7 — 9 Quer- spangen. Gefäßwände mit kleinen, einander nicht berührenden, spitz- elliptischen Hoftüpfeln ; diese kaum 3 [JL breit und meist nur halb so hoch. Markstrahlen zerstreut, eine bis zwei, manche auch drei Zellen breit, 0,04 bis 0,25 mm hoch, ihre Endzellen (in einschichtigen Markstrahlen mit- unter auch alle Zellen) 16 — 35, aus- nahmsweise bis 60 ijL hoch, die übrigen meist 5 — 8 jx hoch, 3 — 8 [x breit und von größerem radialen Durchmesser als jene (die auf Radial- schnitten nur ebenso breit wie hoch oder bis 5mal schmäler sind); alle reichlich getüpfelt. .Wandtüpfel zwi- schen Markstrahlzellen und Gefäßen oft sehr regelmäßig, den Maschen eines zierlichen Netzwerkes gleichend. Sehr dickwandige, englumige Tracheiden von 14 — 19 tx Querschnittsbreite als Grundmasse. Dünnwandiges Strangparenchym (mit bis 95 jj, langen und 1 6 pL weiten Zellen) ziemlich reichlich, teils zerstreut, teils in Quer- reihen, nur vereinzelt neben den Gefäßen. Jahresringgrenzen unauffällig. — Wände aller Elemente (in dickeren Schnittpräparaten) gelblich, in ein- M m Fig. 153. Querschnittsausicht aus dem Holze des Buchsbaums, Buxus sempertirens L., 300/1. g Gefäße, M ein in seiuera mittleren Teile, m ein au einer Kante durchschnittener Mark- strahl; bei xx Grenze zwischen zwei Jahres- ringen ; unter dieser das Spätholz des älteren, darüber das Frühholz des jüngeren, iu der Grundmasse beider dickwandige Tracheiden und dünnwandiges, im Lichtraum schraffiertes Strangparenchym. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) \) Querschnittsbild bei Stone, I. c, Taf. XII, Fig. 105. 656 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. zelnen Gefäßen auch Jhellgelber bis bräunlicher, in Alkohol unlöslicher Inhalt. In seinen besten Qualitäten das vorzüglichste Material für die Holz- schneidekunst, dient außerdem (vornehmlich das europäische) zur Her- stellung von feinsten Drechslerwaren, Blasinstrumenten, Kämmen u. a., sowie zu Einlegearbeiten, für die gemaserte Stücke besonders geschätzt sindi). 95. Renghasholz. . »Renghas« heißen im Malayischen Bäume aus den auf Java ver- tretenen Anacardiaceen-Gattungen Oluta L. und Semecarpus L., wohl auch dortige Arten der Sapotaceen-Gattung Sideroxylon Bl.^). Ein als »Renngasz« oder »Remgasz« bezeichnetes, angeblich aus Java einge- führtes Holz dürfte um so eher von einer Gluta-Art [Ol. Renghas L.?) abstammen, als diese Bäume in ihrer Heimat geschätztes Bau- und Möbelholz liefern, und das fragliche Holz hier tatsächlich beim Portal- bau und in der Möbelindustrie, außerdem auch zu Einlegearbeiten Ver- wendung findet. — Vgl. auch Moll u. Janssonius 1. c. 2, p. 468. Holz auf der frischen Schnittfläche fast kupferrot, mit zahlreichen, parallelen, ungleich breiten, rot- bis schwarzvioletten Streifen in un- gleichen Abständen, im Querschnitt mit sehr deutlichen, gleichmäßig zerstreuten Poren (Gefäßen), unter der Lupe auch mit zarten, ungleich verteilten hellen Querlinien und feinen Markstrahlen. Im Längsschnitt bilden die Gefäße ziemlich grobe, streng parallele, unter der Lupe glän- zende, da und dort durch Füllzellen verstopfte Längsfurchen, die Mark- strahlen auf der lebhaft glänzenden Radialfläche dunkler rote, z. T. auch schwärzliche Querstreifen, im Tangentialschnitt unter der Lupe zahlreiche feine, z. T. schwarze Strichelchen. — Ziemlich leicht, etwas hart, leicht- und glattspaltig. Wasser gelblich, Alkohol granatrot färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,20 — 0,30 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 in Radialreihen oder zu mehreren (von sehr un- gleicher Weite) in Gruppen,' von dünnwandigen Thyllen erfüllt und mit großen, querspaltporigen Hoftüpfeln; diese meist rund oder eckig und 1 3 [X breit, gegen Markstrahlen und Strangparenchym oft noch breiter und elliptisch. Markstrahlen zweierlei: einschichtige, 3 — 20 im Tangen- tialschnitt oft etwas quergedehnte Zellen (0,09 — 0,40 mm) hoch — und mehrschichtige, 0,21 — 0,48 mm hohe und bis 0,07 mm breite^), mit 1) Über andere »Buchshölzer« siehe p. 462 u. »Afrikanisches Buchsholz«. 2) Siehe H. Koorders, Plantkundig Woordenboek voor de Boomen van Java, Batavia 1894, pp. 36, 37, 73 (Mededeelingen uit 's Lands Plantentuin, Nr. XII). 3) Diese erscheinen im Tangentialschnitt schwarz (siehe oben). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 657 großem, bis zu 40 ;x weitem Zwischenzellraum; dieser mit zartem Epithel (siehe p. 296) ausgekleidet und von kleinen gelbwandigen Zellen in seitlich oft einfacher, oben und unten meist mehrfacher Schicht um- geben. Sonstige Zellen aller Markstrahlen dünnwandig, im Radialschnitt gleichförmig, gegen Gefäße mit großen, meist über die ganze Höhe der Radialwände reichenden, oft nur schmale Zwischenstreifen aussparenden Tüpfeln. Ziemlich dünnwandige Fasern, in sehr regelmäßigen Radial- reihen, als Grundmasse, in der Querrichtung bis 27 [x, in der radialen meist nur 5 — 10 [x weit, mit kleinen, spaltenfürmigen, fast senkrecht ge- stellten Tüpfeln (welchen ebenso orientierte und wenig breitere der Mark- strahlen entsprechen). Strangparenchym an den Gefäßen, hier oft gleich den Markstrahlzellen mit auffallend weiten Tüpfeln, und in der Grund- masse in zwei- bis dreischichtigen Querzonen; Zellen dieser bis 21 ix weit und bis 0,19 mm lang, mit meist querelliptischen Tüpfeln auf den Radialwänden. — Gefäß- und Faserwände gelb, letztere in den dunklen Streifen des Holzes sämtlich, sonst nur vereinzelt mit tief karminroter Grenzschicht gegen den Lichtraum. Wände aller weiten Markstrahl- und der Strangparenchymzellen, sowie der Thyllen rötlich. In den Mark- strahlen und im Strangparenchym, auch in manchen Fasern, tief gelb- bis karminroter Inhalt i), meist in einzelnen Pfropfen, in vielen Mark- strahlzellen auch farblose runde, an der Oberfläche körnige oder trau b ige Klumpen 2). Die weiten Hohlräume der mehrschichtigen Markstrahlen entweder leer oder mit gelbrotem bis schwarzbraunem, oft auch in den angrenzenden Zellen vorhandenem Inhalte 3); solcher auch in vereinzelten (angeschnitten schwärzlich erscheinenden) Markfleckchen, oft weite Gewebelücken in diesen ausfüllend, Eisenchlorid schwärzt die Wände der Gefäße und Zellen, sowie allen organischen Inhalt. Kalilauge färbt den wässerigen (gelben) Auszug des Holzes tief orangerot. Findet in der Möbel- und Kunsttischlerei Verwendung, soll haut- reizend wirken (siehe Matthes und Schreiber, I. c, p. 393 und hier p. 630, Fußn. 5). Anmerkung. Dieses Holz oder ein ihm mindestens sehr ähnliches (im mikroskopischen Bau gleiches) kommt auch als » Chittagongholz« vor, welcher Name aber dem Holze der Meliacee Chukrasia tabularis A. Jiiss. (siehe p. 413) vorzubehalten sein dürfte. 1) Dieser löst sich teilweise in Alkohol, vollständig in Kalilauge, die allmählich auch die innen roten Faserwände aufhellt. 2) Diese bestehen hauptsächlich aus amorpher Kieselsäure und bedingen mit dem nach einer vorläufigen Ermittelung mehr als 3 Proz. betragenden Kieselsäuregehalt der Asclie des beschriebenen Holzes. In Glyzerin werden die Kieselkörper bis zu vöUiger Unkenntlichkeit durchsichtig. Moll u. Janssonius (I.e.) erwähnen sie nicht. 3) In Alkohol wie in Kalilauge unlöslich. Wie sner, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 42 658 Sechzehnter Absclinitt. Hölzer. 96. Fisetholz. Das Fisetholz oder Ungarische Gelbholz, »Junger Fustik«, wird von Qotiniis Coccygria 8cop. (Cotinus Coccygea C. Koch, RIms Cotinus L.J, dem in Südeuropa einheimischen Perrückenstrauche geliefert und gelangt in bis armdicken (selten stärkeren) und bis nahezu meterlangen Knüppeln in den Handel i). Der Strauch gehurt zu den Anacardiaceen (s. p. 420). Holz mit schmalem, nur 2 — 4 Jahresringe umfassendem, weißlichem Splint und glänzend goldgrünem (ein etwa 4 mm starkes Mark um- schließenden) Kern 2) mit hellen Frühholz- und If^Tff^rnlP!^ dunkleren Spätholzzonen. Ringporig, doch die ^^pj|||7Mp einzelnen, mehrreihigen Ringporen auf Quer- a^^^tl^ Schnittsflächen meist erst mit der Lupe zu ^^^^T^^^i unterscheiden, ebenso die im übrigen Teil der Jahresringe vorhandenen hellen Pünktchen, be- fit?. 154. Qner.sciinittsanskht(ies ziehentUch radialen Strichelchen und die Älark- Fisetholzes (Lupenbild). (Nach / , i-i- iMr\ t t i • V. Höhne 1.) strahlen ( Vgl. i* lg. 1 54), ImLängsschnitt grüber (den Frühholzzonen entsprechend) und feiner nadelrissig, von schönem Seidenglanze, meist etwas streifig. — Ziemlich weich und leicht (spez. Trockengewicht nach Nördlinger 0,51 — 0,60), etwas schwerspaltig. Darf nicht mit Nr. 20 (p. 536) verwechselt werden ! Mikroskopischer Charakter. Frühholzgefäße 0,09 — 0,15 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 in Gruppen, mit ansehnlichen, etwa 8 tj. breiten, querspaltporigen Hoftüpfeln, glattwandig, im Kernholz durch dünn- wandige Thyllen verstopft. Enge Gefäße zu zwei bis vielen in vorwiegend radial gestreckten Gruppen, mit Schraubenleistchen. Glieder aller Gefäße einfach durchbrochen. Markstrahlen ein- bis drei-, meist zwei- schichtig und 0,12 — 0,50 mm, auch darüber hoch; ihre Zellen dickwandig, entweder alle ziemlich gleichförmig, 15 — 16 ;x hoch und 4 — 12 \i breit, oder in den Kanten, beziehentlich zunächst diesen, grüßer, 21 — 42 |x hoch, aber von zwei- bis dreimal kürzerem radialen Durchmesser; nicht selten mit Kalziumoxalatkristallen. Ziemlich weitlichtige Fasern mit winzigen Tüpfeln, im Frühholz bis 13 ji. weit und in regelmäßigen Radialreihen, als Grundmasse. Strangparenchym spärlich, neben den Gefäßen. Wände aller Elemente des Kernholzes tiefgelb, ebenso (bis gelbrot) der Inhalt vieler Markstrahlzellen. Über den Farbstoff siehe p. 354. Der- selbe löst sich teilweise schon in warmem Wasser, vollständiger in Alkohol. Alkalien färben das Holz blutrot. 1) Die beste Sorte liefern die jonischen Inseln und Morea (Sem 1er, 1. c, p. 580\ 2) Ein solcher kommt nach Wiesner (Rohstoffe, I. Aufl., p. 566) nur dem Stamm- und Astholze, nicht dem Wurzelholze zu. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 659 Dient hauptsächlich zum Färben von Leder und Wolle, bei ent- sprechender Stärke auch als Furnierholz, 97. Rotes (|uel)racholiolz. Das rote Quebrachoholz, »Quebracho colorado«, ist das Kernholz südamerikanischer Quebrachia-(Schinopsis-)Arlen aus der Familie der Anacardiaceen (siehe p. 421) und wird hauptsächlich von Q. Balansae Gris. (Schinopsis Balansae Engl.) in den Uferwäldern Paraguays und von Q. Lorentxü Gris. (ScJänopsis Lorentxii Engl.) in Argentinien ge- liefert 1). Es kommt z. T. über französische Häfen 2) in entrindeten, an- sehnhchen, meist krummwüchsigen Stämmen nach Europa. Holz fleischrot, an der Luft tief blutrot werdend, zerstreutporig, im Querschnitt zahlreiche, gleichmäßig verteilte helle Pünktchen und mit- einander wechselnde helle und dunkle Querzonen, unter der Lupe auch feine Markstrahlen zeigend. Im Längsschnitt mit feinen Längsstreifen, im tangentialen fast glanzlos, unter der Lupe durch die Markstrahlen fein gestrichelt. — Sehr hart und schwer (spez. Gewicht nach Semler 1,11 bis 1,13); Spaltfläche sehr uneben, zackig. Enthält bis 15,7 Proz. Gerbstoff (siehe p. 347). Im Holze von Q. Morongü Brut, (siehe p. 421) soll dieser nach Endlich 20 — 23 Proz. betragen. ^o^ Mikroskopischer Charakter^). Gefäße gleichmäßig verteilt, ein- zeln, oder zu 2 — 3 (seltener zu mehreren), radial gereiht, 0,075 — 0,16 mm weit, dickwandig, mit 8 — 1 1 ij, breiten, querspaltporigen, einander ab- flachenden Iloftüpfeln, von derb- bis dickwandigen, häufig große Kal- ziumoxalatkristalle einschließenden Thyllen erfüllt. In manchen dieser große Stärkekürner. Markstrahlen zerstreut, meist 2 — 5 Zellen breit und 0,12 — 0,40 mm hoch, einzelne auch breiter (bis 0,125 mm) und von einem bis 0,07 mm weiten (im Tangentialschnitt runden) gangartigen Zwischenzellraum durchzogen, manche nur einschichtig. Markstrahl- zellen meist 5 — 14 ijl hoch und 5 — II u breit, die endständigen of größer, bis 40 ix hoch und 20 \x breit, und dann von kürzerem radialen Durchmesser als die übrigen, oftKristalle von Kalziumoxalat einschließend^). Die Grundmasse bilden mehr oder minder dickwandige Fasern, oft mit Gallertschicht (siehe p. 294), von ungleicher Form und Größe des Quer- schnittes, an den vermutlichen Jahresringgrenzen abgeplattet, mit kleinen \) Engler-Prantl, Pflanzenfam. III, 5, p. -174. Endlich, 1. c, p. 27. 2) Semler, 1. c, p. 509. 3) Vgl. auch Burgerstein in Ann. nat. Hofmus. Wien, 26. 4) In den Markstrahlen mit großem mittleren Zwischenzellraum ist dieser zu- nächst von dünnwandigen Zellen, dann von einer meist einfaclien Schicht dickwan- diger umgeben. 42* • 660 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. schiefspaltenförmigen Tüpfeln, durch dünne Querwände gefächert'), im Splinte z. T., gleich den Markstrahlzellen, große Stärkekürner führend2). Strangparenchym auf die nächste Umgebung der Gefäße beschränkt. Inhalt der Markstrahlen, der weiten Zwischenzellräume in solchen und der Thyllen farblos bis rötlich, in Wasser, sowie in Alkohol mehr oder weniger vollständig löslich, sehr gerbstoffreich. Ebenso auch der dunkelrote, glänzende, brüchige Inhalt von Spalten und Rissen des Kernholzes. Wände der Elemente oft rötlich bis bräunlich. Konzentrierte Schwefelsäure färbt schön karmoisinrot. Das Holz enthält Fisetin (s. p. 354). Dient wegen seines hohen Gerbstoffgehaltes und seiner, eine sonstige Bearbeitung nahezu ausschließenden Härte und Schlechtspaltigkeit nur zur Herstellung gerbstoffreicher Extrakte, zu welchem Zwecke es durch kräftige Maschinen zerkleinert wird. Über andere » Quebracho «-Hölzer siehe bei Westindischem Buchsholz. 98. Das Holz des Hülsen. Der Gemeine Hülsen, Hex Äquifolium L., auch Hülsdorn, Christus- dorn, Stechpalme genannt, findet sich vornehmlich in Süd- und West- europa, außerdem auch in den Vogesen, dem Schwarzwalde und den Alpen, gehört zur Familie der Aquifoliaceen (siehe p. 421). Holz 3) zerstreutporig, weiß oder grünlichweiß, ohne gefärbten Kern, im Querschnitt mit wenig deutlichen Jahresringen, aber meist scharf hervortretenden Markstrahlen und unkenntlichen oder doch nur durch helle Pünktchen angedeuteten Gefäßen. Im Längsschnitt fast gleichmäßig dicht, glanzlos, auf der Tangentialfläche durch die Markstrahlen fein ge- strichelt. Ziemlich hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,78), sehr schwer- spaltig. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist zu mehreren {l- — 9) in radialen Reihen oder radial gestreckten Gruppen, seltener und haupt- sächlich nur im Frühholze der Jahresringe einzeln, im Querschnitt eckig, 0,016 — 0,05 mm weit, mit kleinen, einander nicht berührenden Hof- tüpfeln und derben Schraubenleistchen. Gefäßglieder an ihren 0,08 bis 0,18 mm langen Endflächen leiterförmig durchbrochen, mit meist je 17 — 34 Spangen. Markstrahlen von zweierlei Art: einschichtig. 1) Ob diese Fächerung sämtliche Fasern oder nur eine Anzahl dieser beträgt, möge hier dahingestellt bleiben. 2) Namenilich in den Spätholzgrenzen und in der Umgebung der Gefäße. 3) Lupenbild der Hirnfläche bei Stone, 1. c, Taf. III, Fig. 27. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 661 aus I — 10 Lagen 25— M 9 p. hoher und nur 2—5 [jl breiler Zellen be- stehend, und mehrschichtig, im Tangentialschnitt 2 — 4 Zellen (0,04 bis 0,06 mm) breit und meist über 30 bis 40 Zellen und darüber (0,29—0,88 mm) hoch. Die mehrschichtigen Markslrahlen an den Kanten mit einer Lage oder mit mehreren großer, 75 — 94 «i. hoher, schmaler Zellen, sonst von verhältnis- mäßig kleinen, nur 5—21 ;x hohen, dick- wandigen Zellen gebildet (vgl. Fig. 155). Die hohen Zellen aller Markstrahlen im Radialschnitt kurz, nicht breiter als hoch, oder schmäler, auf den Tangential- wänden reichlichst getüpfelt. Dickwan- dige Fasertracheiden, teils mit Ring-, teils mit Schraubenleistchen und mit runden Hoftüpfeln, bis 27 «j. breit, als Grundmasse. Strangparenchym zer- streut, oft an Gefäße grenzend, mit 0,11 — 0,19 mm langen, auf den tan- gentialen Seitenwänden nur spärlich ge- tüpfelten Zellen, In manchen dieser, sowie in den Markstrahlen, zuweilen bräunlicher Inhalt. Findet Verwendung zu Drechsler- waren und Einlegearbeiten, ist für diese das gesuchteste und wertvollste »weiße« Holz, läßt sich vortrefflich polieren, auch sehr gut beizen. p r z p Fig. 155. Radialschnittsan sieht aus dem Holze des Hülsen (Hex AquifoUum), 250/1. t Mittelstücke von Fasertracheiileu mit Hof- tüpfeln und zirten Verdickungsleistchen der Innenwand, p Strangparenchym mit kleinen einfachen Tüpfeln. M ein Mark- strahl, dessen Kantenzellen (in den Reihen 1 und 7) erhehlioh höhf>r, aber in radialer Richtung schmäler sind als die Zellen in 2 bis 6. Alle Markstrahlzellen einfach ge- tüpfelt. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) 99. Das Holz des Spindelbaumes. Dieses Holz wird hauptsächlich von Evonymus europaea L., dem nahezu in ganz Europa verbreiteten, zur Familie der Celastraceen (siehe p. 421) gehörenden Gemeinen Spindelbaume oder »Pfaffenhütchen« ge- liefert. Holz zerstreutporig, gelblich, ohne gefärbten Kern, im Querschnitt mit feinen, aber meist scharf gezogenen Grenzen der Jahresringe, un- kenntlichen Gefäßen und kaum kenntlichen Markstrahlen. Im Längs- schnitt gleichmäßig dicht, kaum nadelrissig; Markstrahlen auf der Radial- fläche wenig hervortretend. QQ2 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Ziemlich hart, aber gut schneidbar, meist ziemlich schwer (spez. Lufttrockengewicht im Mittel 0,70), schwerspaltig, von geringer Dauer. Mikroskopischer Charakter. Gefäße sehr zahlreich, 0,019 bis 0,054 mm weit, meist einzeln, im Querschnitt eckigrund, mit einfach durchbrochenen Gliedern, Schraubenleistchen und meist verhältnis- mäßig großen, oft spärlichen, 5—8 |jl breiten, querspaltporigen Hof- tüpfeln ; nur gegen Markstrahlen reichlicher, aber kleiner getüpfelt. Mark- strahlen einschichtig, bis über 20 Zellagen (0,25 mm) hoch, ihre Zellen 5 — 1 9 [X hoch und 5 — 8 [x breit, dickwandig, gleichförmig. Dickwandige Fasertracheiden mit runden Hoftüpfeln und Schraubenleistchen, in ihren Mittelstücken ziemlich weitlichtig, als Grundmasse. Strang- parenchym ziemlich spärlich, dünnwandig, den Gefäßen anliegend und außerdem regellos zerstreut. Wird zu feineren Drechslerarbeiten und zur Herstellung von Lade- stücken, Pfeifenrohren, Zahnstochern u. dgl. verwendet. 100. Das Holz der Pimpenmß. Die Gemeine Pimpernuß, Staphylea 'pinnata L., einer unserer schönsten Waldsträucher, Vertreter der Familie der Pimpernußgewächse, Staphyleaceen (siehe p. 422), findet sich vornehmlich im Berglande Mittel- europas. Holz zerstreutporig, gelblichweiß, ohne gefärbten Kern, mit deut- lichen, oft welligen Jahresringen, im Querschnitt mit scharf hervor- tretenden Markstrahlen, aber unkenntlichen, erst mit der Lupe als (meist einzelne, gleichmäßig verteilte) Poren sichtbaren Gefäßen. Im Längs- schnitt glanzlos, sehr fein nadelrissig; Markstrahlen auf der Tangential- fläche erst unter der Lupe kenntlich. Sehr hart, schwer (spez. Lufttrocken- gewicht 0,82), schwerspaltig. Mikroskopischer Charakter (siehe Fig. 156). Gefäße meist einzeln, gleichmäßig verteilt, von eckig-rundem Querschnitt, 0,024 bis 0,05 mm weit, an den sehr schräg gestellten, 0,013 — 0,16 mm langen Endflächen ihrer Glieder leiterförmig durchbrochen (bis 25 Sprossen, vgl. Fig. IIb), an den Längswänden mit ansehnlichen, 8 — 11 [x breiten, runden bis elliptischen Hoftüpfeln (gegen Strangparenchym und Markstrahlzellen auch mit querovalen, einfachen Tüpfeln) und mit (nicht immer ringsum laufenden) Ring- oder Schraubenleistchen. Markstrahlen von zweierlei Art: teils einschichtig, bis 12 Zellen hoch diese von 27 bis über 50 [x Höhe und 5 — 13 [x Breite, mit reichlich ge- tüpfelten Tangentialwänden), teils mehrschichtig, bis 7 Zellen breit und bis über 30 Zellen (0,24—0,96 mm) hoch, im Tangentialschnitt größten- teils rundzellig (Zellen meist nur 5—14 [x hoch), nur an den Kanten in Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 663 eine schmale, 24 bis über 50 ;x solcher auslaufend (diese Reihe mehrschichtige kleinzellige Teil). Kantenzellen der mehrschich- tigen Markstrahlen von kur- zem, ihrer Höhe gleichen oder nur den dritten bis vierten Teil dieser betragendem ra- dialen Durchmesser. Glatt- wandige Fasertrachei den, sehr dickwandig, 19 — 24 [i breit, von vier- bis sechs- eckiger Querschnittsform, als Grundmasse. Strangparen- chym spärlich, zerstreut; seine Zellen von denen der einschichtigen Markstrahlen meist durch größere Länge und Breite und die fehlende oder doch minder reichliche Tüpfelung der Tangential- wände unterschieden (siehe Fig. 156, bei p). Ein gutes Drechslerholz. 101. Aliornliolz. Das Ahornholz wird hauptsächlich von den drei weitest verbreiteten Ahorn- arten Europas, dem Berg-, Spitz- und Feldahorn, Äcei' Pseudoplatanus L., A. pla- tanokles L. und A. campestre L., Vertretern der Ahorn- gewächse, Aceraceen (siehe hohe Endzelle oder auch in eine Reihe mitunter so hoch bzw. lang wie der Die Zellen der einschichtigen und die M' m M' p G Fif,'. 156. Tangentialschnittsansicbt aus dem Holze der Pimpernuß, Staphylea pinnata L., 3UO/l. 0 6' Gefäß iiiil Ringleistchen, nahe der obereu Bildgrenze eine leiter- förmig durchbrochene Querwand in der Profilansicbt. Zwi- schen M 31' 7nebrscbichtige Markstrablen, zwischen jh' »;' ein einschichtiger; bei m (links) einschichtige Enden nicht mehr ins bild gelangter mehrschichtiger Markstrahlen. Zwischen pp drei Strangparenchymzellen; an diesen rechts oben und unten je ein einschichtiger Markstrahl, ein solcher auch rechts an 0 G' ((»). Die übrigen Zellen Tracheiden. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) p. 423), geliefert. Holz 1) sehr hell, weißlich oder schwach rötlich bis bräunlich, ohne gefärbten Kern, zerstreutporig, im Querschnitt mit stets unkenntlichen Gefäßen, nicht immer kenntlichen Markstrahlen, und scharfen Grenzen l ) Vgl. die Abbildung bei Mayr, Wald- u. Parkbäume, p. 438, Fig. 138 und das Lupenbild bei Stone, 1. c, Taf. IV, Fig. 34. 664 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. der Jahresringe. Im Längsschnitt fein- doch deutlich nadelrissig, durch die Markstrahlen auf der Radialfläche glänzend, querstreifig, im Tan- gentialschnitt fein und dicht gestrichelt, hier mit schönem Seiden- oder Atlasglanz. Die Lupe zeigt auf der Querschniltsfläche nicht sehr zahlreiche, ziemlich gleichmäßig verteilte Gefäße einzeln oder zu 2 — 5 radial gereiht, und die gerade ver- laufenden Markstrahlen mit voller Deutlichkeit. Hart, dicht ziemlich schwer (spez. Gewicht s. unten), schwer-, aher glatt- spaltig, sehr politurfähig, mäßig schwindend, nur im Trocknen dauerhaft, sehr brennkräftig. Mikroskopischer Cha- rakter i). Gefäße ziemlich spärlich, teils einzeln, teils zu 2 — 5 oder auch zu mehreren in Radialreihen (die sich mit- unter aus dem Spätholze des einen Jahresringes in das Früh- holz des folgenden fortsetzen), 0,03 — 0,11 mm weit, mit ein- fach durchbrochenen Gliedern^ gegen ihresgleichen mit großen, bis 1 8 [X breiten, einander meist sechsseitig abflachenden, rund- bis querspaltporigen Hoftüpfeln (siehe Fig. 76 B), gegen Mark- strahlen kleiner getüpfelt, gegen Fasern nur mit Schraube n- leistchen (siehe Fig. 157). Fig. 157. Tangentialschnittsansiclit ans dem Holze des Spitzahorns, Acer platanoidcs L., 300/1. ß 6' ein ange- sclinittenes Gefäß mit drei Gliedern (die einfachen Durchbrechungen nicht sichtbar, weil nicht in der Bild- fläche gelegen) ; Schrauhenleistchen, Hoftüpfel, über G' eine hehöft getüpfelte Greuzwand zwischen benachbarten Gliedern im Profil zeigend. Zwischen MM zwei mehr- schichtige, zwischen mm zwei einschichtige Markstrah- len, bei^ Strangparenchym, bei p/eine gleich den Mark- strahlen mit Stärkekörnchen erfüllte (ungefä.cherte) Paser, eine solche auch links angrenzend und zu klei- nerem Teile rechts oben neben dem Gefäße. Die übrigen Zellen stärkeleere Fasern, »Libriform«. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) Markstrahlen in der Regel 2 bis 8 Zellen breit und bis 50 Zellen und darüber hoch, nur wenige (bis 20 Zellen hohe) einschichtig: Mark- strahlzellen meist 5 — 1 4 ix hoch und 3 — 5 [j, breit, ziemlich dickwandig, gleichförmig, gegen Gefäße groß- und dicht getüpfelt. Klein getüpfelte Fasern in ziemlich regelmäßigen Radialreihen als Grundmasse, in der <) Vgl. auchT. F. HanausekJmsPapierfabrikant«, 1913, Heft 27 (mit Abbildung). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 665 Umgebung der Gefäße ziemlich dickwandig und hier im Winter oft stärke- haltig, in weiterer Entfernung von den Gefäßen dünnerwandig und bis 19 fj, weiti). Strangparenchym sehr spärlich neben Gefäßen, und im äußeren Spätholze, hier mit abgeplatteten, dickwandigen Zellen die meist nur schmale, aber scharfe Jahresringgrenze bildend. Das Holz des Bergahorns, Acer Pseudoplataniis L., von durchaus heller, gelblichweißer Färbung, nicht selten mit vereinzelten schwärz- lichen Fleckchen, beziehentlich Streifchen 2], hat die ansehnlichsten, bis 8 Zellen breiten und bis I mm und darüber hohen Markstrahlen, die auf der Querschnittsfläche und meist auch im tangentialen Längsschnitt schon mit freiem Auge sichtbar sind (vgl. Fig. 1 58). Spezifisches Luft- trockengewicht 0,53 — 0,79. Im meist rötlichweißen, im Splinte oft gelblichen Holze des Spitz- ahorns^ Acer platanoides L., sind die Markstrahlen nur bis 5 Zellen breit und nicht über 0,60 mm hoch (vgl. Fig. 157), deshalb auch auf Querschnitts- und Tangentialflächen mit freiem Auge i. d. R. nicht sichtbar. Spez. Lufttrockengewicht im ^. .,„ ^ , .,, .,.,„, ^ " Flg. 15S. Querscunittsansicht des Holzes vom Berg- Mittel 0,/4. 2Lhox\i, Acer Fsetidoplatunus L.,ZI\. (Nach P. Hartig.) Auch das Holz des Feld- ahorns oder Maßholders, Acer campestre L., meist etwas weniger hell als das der vorgenannten Arten und nicht selten mit bräunlichen Mark- fleckchen (siehe p. 309), läßt die hier nur 2 — 4 Zellen breiten (teilweise oft einschichtigen, bis 0,8 mm hohen Markstrahlen in Quer- und Tan- gentialschnitten meist erst mit der Lupe wahrnehmen. Spez. Luft- trockengewicht im Mittel 0,67. Ahornholz ist zunächst ein sehr geschätztes Tischlerholz, haupt- sächlich für massive wie furnierte Möbel, für solche, wie auch für Täfelungen besonders in gemaserten oder gewimmerten (>geriegelten«) Stücken 3) behebt, findet ferner vielseitige Verwendung bei Einlegearbeiten, 1) Dieses Verhaltens gedenkt auch Strasburger, Leitungsbahnen, p. 213. 2) An diesen Stellen zeigen im Mikroskope die Zellen und Gefäße heller oder tiefer gelb gefärbte Wände und eben solchen oder bräunlichen bis schwarzbraunen Inhalt. 3) Das Aussehen solcher veranschaulicht bei Mayr, 1. c, p. 439, der untere Teil der Fig. 4 59. Im Tangentialschnitt gemaserte Stücke erscheinen auf der radialen Spalt- oder Schnittfläche oft »geriegelt«. Das letztere Vorkommen scheint aber nicht 666 Sechzehnter Absclinitt. Hölzer. in der Drechslerei und Holzschnitzerei, dient auch zur Herstellung musi- kalischer Instrumente, namentlich der Seitenwände von Streichinstru- menten, und zu Laubsägearbeiten, ist vortrefflich geeignet zur Anfertigung abscheuerbarer Tischplatten und .'ykJ-yi Küchengeräte, läßt sich in jeder beliebigen Farbe beizen. Über Ahornzellulose vgl. T. F. Ha- nausek, 1. c. Das schön gemaserte Vogel- augen-Ahornholz 1), eines der geschätztesten Furnierhölzer (s. Fig. 159), stammt vom Zucker- ahorn, Acer saccharum Marsli. im östlichen Nordamerika, des- sen Holz aber auch in schlichten, nicht gemaserten Stücken, durch sehr gleichmäßig helle Färbung ausgezeichnet, in Europa ver- arbeitet wird. 102. Das Holz der Roßkastanie. Die Gemeine, weißblühende Roßkastanie, Aesculus Hippo- castcmum L., der bekannte, zu den Hippocastanaceen (siehe p. 424) gehörende Zierbaum, dessen Holz, häufig schlechtweg »Kastanienholz« genannt, mit dem der Edelkastanie (siehe p. 523) nicht verwechselt werden darf, hat seine Heimat in den Gebirgen Nordgriechenlands. Holz zerstreutporig, durchaus von heller Splintfarbe, ohne gefärbten Kern, im Querschnitt mit unkenntlichen Gefäßen und Markstrahlen, aber Fig. 159. »Vogelaugenmaser« des Zuckeraborns, Acer saccharum Marsh., nauh photographischer Auf- nahme aus eiuem politierten Furuierblatte in 4/5 nat. Größe. scharfen Grenzen der Jahresringe. Im Längsschnitt fein nadelrissig, auf der Radialfläche glänzend. Die Lupe zeigt auf der Qaerschnittsfläche die Gefäße teils einzeln, teils zu mehreren in radialen Reihen und die Weite der ersteren nicht größer als die Breite der zahlreichen feinen Markstrahlen. Diese bleiben auf der Tangentialfläche auch unter der immer, wie die Maserung, mit der Häufung von Knospenstämmchen zusammenzu- hängen (vgl. p. 314}. 1) A.uch bei Mayr, 1. c, im oberen Teile seiner Abbildung 159 dargestellt. Dort wie hier bilden die quer durchschnittenen Knospenstämmchen die >Vogelaugen«. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 667 Lupe unsichtbar, verraten sich hier nur zuweilen durch eine wellige oder zickzackfürmige Querstreifung. Weich, leicht (spez. Lufttrockengewicht 0,33), von sehr gleichmäßiger, feiner Struktur, leichtspaltig, gut zu politieren, wenig dauerhaft. Mikroskopischer Gharakteri). Gefäße teils einzeln, teils zu 2 — 7 in radialen Reihen, 0,03 — 0,06 mm weit, mit einfach durch- brochenen Gliedern, rundlichen oder sich gegenseitig abflachenden, bis 5 «j. breiten, quer- oder schrägporigen Hoftüpfeln und Schrauben- leistchen. Alle Markstrahlen einschichtig, 3 bis gegen 30 Zellen (0,06 — 0,54 mm) hoch, ihre Zellen 10—19 ti., die kantensländigen auch bis 27 [JL hoch und 5 — 1 1 jx breit, derbwandig. Gegen benachbarte Ge- fäße zeigen entweder alle Markstrahlzellen oder doch die kantenständigen verhältnismäßig große, dicht gestellte Tüpfel. Sklerenchj'mfasern von durchschnittlich mäßiger Wanddicke in ziemlich rö^elmäßigen Radial- reihen, mit kleinen, spärlichen Tüpfeln als Grundmasse. Strangparenchym nur (?) in den Spätholzgrenzen. Wird hauptsächlich zur Herstellung von allerlei Schnitzwaren, von Holzschuhen sowie als Kistenholz, sonst in nur untergeordnetem Maße vom Tischler und Drechsler verwendet. 103. Das Holz des Kreuzdorns. Der Gemeine Kreuzdorn, Rhamnus catliartica L., gleich dem Faul- baum (Nr. 104) ein Vertreter der Rhamnaceen (siehe p. 427), bewohnt die ganze nördlich gemäßigte Zone der alten Welt und Nordafrika. Holz mit schmalem , gelb- ^__^__,^_^_____^_____ lichem oder hellgrauem Splint und gelbrütlichem bis rotem Kern, im lä-^^^ ' -'U'>|i?/:^W/^y^'y/iTÄf Querschnitt mitunkenntlichen Ge- pv ; l"^ j5^r|/*=' "''^' fäßen und Markstrahlen, aber l/Cv^:^^^^; ■; . / : ^^^^^ durch die Anordnung der erste- NH"f1^^Ärfb^ \^^^!^f^l^Ö ren auf dunklerem Grunde hell | ■ ■ ' ' -:^Hm Vk y ^#iy K /!# f2"€MA und zierlich geflammt (siehe Fig. IBO. QuerschnittsansVcht des »geflammten« Holzes TTi- I n {\\ cl 1 •• 1 vom Kreuzdorn (Rhamnus catliartica), 3/1. Flg. 160), oft auch mit konzen- (Nach k. Hart ig.) trischen, das Frühholz der Jahres- ringe bezeichnenden hellen Zonen. Im Längsschnitt fein nadelrissig, atlas- glänzend, im tangentialen durch hellere Längsstreifung auf dunklerem Grunde schön »gefladert«, im radialen durch die 3Iarkstrahlen auch fein querstreifig. Grobfaserig, hart, ziemlich schwer (spez. Lufttrocken- 1) Vgl. auch Strasburger, 1. c, p. 213. ßßg Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. gewicht 0,62 — 0,80), etwas schwerspaltig, im Kerne gerbstoffreich, sehr dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,025 — 0,07 mm weit, sehr zahlreich, sehr ungleich verteilt, meist zu vielen in Gruppen verschie- dener Größe und Form vereinigt, diese Gruppen oft in schräger Richtung und in nach außen abnehmender Breite den Jahresring durchziehend und so die oben erwähnte »geflammte« Zeichnung der Querschnittsfläche hervorrufend. Gefäßglieder einfach durchbrochen, Gefäßwände mit schräg- porigen Hoftüpfeln 1) und Schraubenleistchen. Markstrahlen meist zweischichtig und 0,09 — 0,46 mm hoch, manche kleine auch einschichtig. Markstrahlzellen 5 — H [x (die kantenständigen auch 24 — 30 ij.) hoch und 5 — 8 |i. breit, dickwandig, meist reichlich getüpfelt. Dickwandige Fasern, im Querschnitt von ungleicher Form und Größe, zuweilen mit Gallertschicht, als Grundmasse. Strangparenchym an den Gefäßen und in der Spätholzgrenze. — Im Kernholz alle Wände rötlich, mit Eisen- chlorid sich schwärzend, in den Gefäßen ab und zu ebenso gefärbte oder mehr bräunliche, in Alkohol unlösliche Pfropfen; Markstrahlen und Strang- parenchym meist lufterfüllt. Gut zu bearbeiten, zur Herstellung kleinerer Drechslerarbeiten (Ga- lanteriewaren, Pfeifenröhren) dienend. Schön gemaserte Stücke werden auch »Haarholz« genannt 2), 104. Das Holz des Faulbaumes. (Pulverholz.) Der Gemeine Faulbaum, Rhamnus Frangula L., ist in Europa, Zentralasien und Nordafrika verbreitet (vgl. Nr. 1 03). Holz mit schmalem, meist gelblichem Splint und schön hellrotem Kern, im Querschnitt mit meist unkenntlichen Gefäßen und Markstrahlen (jene unter der Lupe im Frühholze der Jahresringe oft auffällig zahl- reicher). Im Längsschnitt fein nadelrissig, mit mehr oder weniger leb- haftem Atlasglanz, auf der Radialfläche querstreifig. Grobfaserig, weich, ziemlich leicht (spez. Lufttrockengewicht 0,57 — 0,61), leichtspaltig, im Kerne gerbstoffreich. Mikroskopischer Charakter. Gefäße teils einzeln, teils zu 2—4, seltener zu mehreren (bis 9) radial gereiht 3), 0,038 — 0,10 mm ^) Die Hoftüpfelpaare benachbarter Gefäße zeigen auffällig dicke Scheibchen ihrer Schließhäute. 2) E. Hanausek, 1. c, p. 40. 3) Menge und Verteilung der Gefäße können sehr wechseln. Zuweilen sind diese im Frühholze so weit, daß der Jahresring fast »ringporig« erscheint, häuGg aber auch im Beginne der letzteren kaum weiter und zahlreicher als in seinem übrigen Teile. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 669 weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern und großen, 8 «j. breiten, ein- ander meist sechsseitig abflachenden Iloftüpfeln, auch mit Schrauben- leistchen. Markstrahlen meist zwei- bis dreischichtig (wenigstens in ihrem mittleren Teil oder in ihrer oberen und unteren Hälfte), bis 30 Zellen (0,06—0,40 mm) hoch, ihre Zellen 3—14 |jl, an den Kanten auch 20 — 38 [l hoch (und dann im Radialschnilt kürzer als die übrigen), i^'o—\\ [X breit, dickwandig. Weitlichtige Fasern, von mäßiger Wand- dicke, als Grundmasse, im Frühholze wie im äußeren Spätholze in regel- mäßigen Radialreihen. Strangparenchym neben den Gefäßen, mit ziem- lich kurzen (12—32 jx langen), gegen jene ansehnlich getüpfelten, 8 bis 21 \). breiten Zellen. — In manchen Strangparenchym- und Markstrahl- •zellen des Splintes goldgelber, in Alkohol unlöslicher, mit Ätzkali sich rot färbender Inhalt i). Wände aller Elemente und Inhalt mancher Mark- strahlzellen des Kernholzes rötlich, erstere sich mit Eisenchlorid schwär- zend, letzterer von Alkohol wenig angegriffen. Wird zur Herstellung kleiner Tischler- und Drechslerwaren ver- wendet, liefert die beste Kohle zur Schießpulverbereitung. 105. Das Holz der Weiurehe. Wenn auch das Holz der in Mittel- und Südeuropa wie im Orient einheimischen Weinrebe, Vitis vinifera L. (Fam. Vitaceen, siehe p. 428) kaum technische Verwendung findet, so möge es doch seines nicht un- interessanten Baues wegen hier kurz beschrieben sein. Holz mit ziemlich breitem, rötlichweißem Splint und braunem Kern, ziemlich deutlichen Jahresringen und w^eiten Frühholzgefäßen (»Ring- poren«). Diese in schmalen Jahresringen einreihig, in breiteren mehr- reihig und dann oft den größten Teil des Jahresringes einnehmend, so daß das Holz siebartig durchlöchert erscheint. Im Querschnitt bilden erheblich engere Gefäße zwischen den Porenzonen erst unter der Lupe deutliche, helle, oft sehr kurze Radialstreifchen. Markstrahlen breit, sehr auffällig und einander so genähert, daß die weiten Ringporen meist nur einzeln zwischen ihnen Platz finden. Im Längsschnitt durch die im auffallenden Lichte oft glänzenden weilen Gefäße sehr deutlich nadel- rissig, unter der Lupe auch fein längsstreifig. Außerdem bilden die Markstrahlen auf der Radialfläche hohe und breite, gleichmäßig dichte Querstreifen, auf der tangentialen ebensolche dunkle, doch schmälere Längsstreifen, die hier mit jenen feinen, die engen Gefäße bezeichnenden, <) Diese Rotfärbung ist durch den in den Parenchymzellen des Holzes vorhan- denen glj'kosidischen Farbstoff Fr angul in veranlaßt (vgl. Molisch, Mikrochemie der Pflanze, p. 163). 670 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. oft silberig schimmernden abwechseln. — Ziemlich leicht, aber hart und zäh, schlecht spaltend. f!f Pn: Mikroskopischer Charakter. Große Gefäße 0,18 — 0,35 mm weit, meist die Jahres- ringe beginnend, zuweilen aber auch erst im mittleren Teile dieser auftretend, die dann mit engen Gefäßen anheben. Solche nur 0,02 bis 0,05 mm weit, in geschlossenen Gruppen, und in diesen ein- oder mehrfach radial gereiht. Diese Gruppen enden im Jahresring mit stark abgeplatteten, neben behöfter Tüpfelung schrau-. big gestreiften Tracheiden, die die Jahres- ringgrenze bezeichnen. Gleichmäßig dickwan- dige, z. T. gefächerte Parenchymfasern als Grundmasse (vgl. Fig. 842), p. 291). Strang- parenchym nur neben den Gefäßen, diese mit einfacher Durchbrechung ihrer Glieder (vgl. Fig. 78^, p. 287) und mit schmal-querovalen Hoftüpfeln, die bei den engen Gefäßen über die ganze Breite der Tangentialwände reichen (siehe Fig. 161). Engste Spätholzgefäße gleich den Tracheiden schraubig gestreift. Alle Mark- strahlen mehrschichtig, im Tangentialschnitt bis 0,20 mm breite, nur ab und zu durch schmale Faserzüge unterbrochene Längsstreifen bildend, aus rundlichen, derbwandigen, 0,014 bis 0,020 mm weiten Zellen bestehend, die im Radialschnitt als liegende oder aufrechte Recht- ecke erscheinen und hier meist mächtige Quer- schichten zusammensetzen. — Zellen und Gefäße des Kernholzes mit gebräunten Wänden, in ersteren meist auch brauner, durch Eisen- chlorid geschwärzter Inhalt, der übrigens auch den in ihren Wänden farblosen Splintzellen nicht fehlt. Manche Gefäße des Kernholzes enthalten im auffallenden Lichte weiße Mas- sen kleiner, meist stabfürmiger, in Alkohol löslicher Kriställchen, einige auch in Wasser stark aufquellende Sub- stanz. — Liefert gelegentlich Spazierstöcke. ff prv cf iv' g' Fig. 161. Taugentialschuittsan- siclit aus dem Holze der Wein- rebe, yitis vinif-era L., 3ü0/l. gg Gefäß, auf der Rückwand mit schmal-querovalen Hoff.iipfelu, die Seitenwände u'iv (einfach ge- tüpfelt) und wUo' (behüft getüp- felt) mit den entsprechend ge- tüpfelten Nachbarelementen pp (Strangparenchym) und g' g' (Ge- fäß) geraeinsam. Auf der Rück- wand von g' g' kurze querovale Hoftüpfel, p/ Stück einer ge- fächerten Parenchymfaser (vgl. Fig. 84Z'); bei q dünne Quer- wände, von den erheblich dicke- ren in pp deutlich unterschieden. Die dünnen Querstriche in den Wänden von p und pf bedeuten enge 'l'üpfelkanäle ; in diesen Ele- menten auch Stärkekörnchen, in p neben runden einfachen Tüp- feln in den Rückwänden der Teil- zellen. (Nach der Natur ge- zeichnet von Wilhelm.) Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 671 106. Liudenholz. Das Lindenholz wird in überwiegender Menge von der fast ganz Europa bewohnenden Kleinblättrigen oder Winter-Linde (Tüia parvifolia Ehrh.y T. ulmifolia Scopoli), z. T. aber auch von der in ihrem natür- lichen Verbreitungsgebiete beschränkteren, doch häufig angepflanzten Großblättrigen oder Sommer-Linde (T. grancUfolia Ehrh., T. platyphyllos Scopoli), beide Vertreter der Tiliaceen (siehe p. 430), geliefert. Holzi) durchaus hell, von lichterer oder tieferer Splintfarbe, oft mit leicht bräunlichem oder etwas rötlichem oder gelblichem Tone, ohne dunkleren Kern, zerstreutporig, im Querschnitt mit unkenntlichen Ge- fäßen, zahlreichen sehr feinen, oft kaum kenntlichen Markstrahlen und meist wenig auffälligen Jahresringgrenzen; die Markstrahlen sind hier um mehrere Gefäßweiten voneinander entfernt, zwischen je zwei benach- barten finden also mehrere Gefäße nebeneinander Platz. Im Längs- schnitt fein nadelrissig, glänzend, auf der Radialfläche querstreifig, im Tangentialschnitt die Markstrahlen erst unter der Lupe als feine, bis 21 mm lange Strichelchen zeigend. Von gleichmäßigem Gefüge, doch ziemlich grobfaserig, weich, leicht (spez. Lufttrockengewicht im Mittel 0,52), leicht- doch nicht glattspaltig, elastisch, gut schneidbar, wenig fest, von geringer Dauer. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zahlreich, 0,025 — 0,09 mm weit, teils einzeln, teils zu zwei oder mehreren in Gruppen (diese im äußeren Spätholze oft radial gestreckt), mit einfach durchbrochenen Gliedern, gegen ihresgleichen und Tracheiden mit meist sechsseitigen, etwa •) [i. breiten, quer- bis schrägporigen Iloflüpfeln, außerdem mit derben, fast 3 [x dicken, mit meist \ I iji Zwischenraum bald steiler, bald flacher ringsum laufenden Schraubenleistchen (siehe Fig. 82^, p. 290). Markslrahlen meist 2 — 4, auch bis 5 Zellen (0,05 mm) breit und 0,32 bis 1,00 mm, manche auch bis 2,00 mm und selbst darüber hoch, einzelne kleine einschichtig. Markstrahlzellen 8 — 24 [x (im Mittel etwa 14 [x) hoch und 3 — 8 [X breit, die kantenständigen oft kürzer als die anderen. Spär- lich getüpfelte Fasern, im Querschnitt von sehr ungleicher Form und Grüße, in ihrem Mittelteile weitlichtig (bis 27 jx) und von mäßiger Wand- dicke, oft regellos gelagert, als Grundmasse. Strangparenchym reich- lich, in einfachen, meist schrägen Querzonen, mit dünnwandigen, in der Regel 0,06 — 0,11 mm langen und bis 24 «x breiten, in radialer Rich- tung meist stark abgeplatteten und dann im Querschnitt oft fast drei- eckigen, nur 11 — 3 [X weiten Zellen. In den meist schmalen, aber deut- lichen Spätholzgrenzen gefäßähnliche Tracheiden mit Hoftüpfeln und Schraubenleistchen (siehe Fig. 82^, p. 290). 1) Vgl. Querschnittsbild bei Stone, 1. c, Taf. II, Fig. 10. (572 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Ein vorzüglicher Rohstoff für die Bildschnitzerei, vielfach auch zu gröberen Schnitzwaren benutzt, dem Tischler und Wagner als Blind- beziehentlich Füllholz dienend, sowie an Stelle von Ahornholz für Tisch- platten und Küchenmübel, selbst bei Einlegearbeiten; zur Herstellung von Kisten sehr geeignet, auch zu Flechtwerk verwendet. Liefert Zeichen- und Schießpulverkohle. Anmerkung. Über das Holz der südeuropäischen, mit den echten Linden nicht verwandten Steinlinde siehe diese. 107. Bumdholz. Das Bumaholz stammt nach Jentschi) von dem in den Tropen beider Hemisphären verbreiteten, zu den Bombaceen (siehe p. 432) ge- hörenden mächtigen, mit starken Pfeilerwurzeln versehenen »Baum- wollbaum«, Ceiba pentanch'ci (L.) Gärtn. (Eriodendron anfractuo- sum DC). Holz 2) hell Splintfarben, stellenweise leicht rötlich, auf der Hirn- fläche mit sehr deutlichen Gefäßen und Markstrahlen; jene ziemlich gleichmäßig zerstreut, in einzelnen, anscheinend regellos auftretenden Ouerzonen etwas spärlicher; breite Zuwachszonen mehr oder minder auf- fällig, auf glatt geschnittener Fläche durch feine, meist erst mit der Lupe erkennbare helle Querlinien begrenzt 3). Im Längsschnitt grob nadelrissig, in den Gefäßen etwas rötlich. Unter der Lupe erscheinen diese deutlich gegliedert und zwischen ihnen eine sehr zarte, dichte Querstreifung (veranlaßt durch die gleichmäßige Ausbildung des Strang- parenchyms). Die Markstrahlen bilden auf der Radialfläche zahlreiche glänzende, rötliche Querstreifen, auf der tangentialen schon für das freie Auge sichtbare feine, zahlreiche, unter der Lupe bis 2 mm lange spindel- förmige Längsstreifchen und lassen Längsflächen, die zwischen jenen Schnittrichtungen verlaufen, Mahagonihölzern ähnlich »gekörnelt« er- scheinen. — Sehr weich und leicht (siehe Korkhölzer!), leicht schneid- un d spaltbar, gut zu bearbeiten. Mikroskopischer Charakter*). Gefäße im Mittel etwa i — 2 auf den mm^, meist einzeln, 0,14 — 0,46 mm weit, seltener zu 2 — 3 radial gereiht. In der Grundmasse ist sehr dünnwandiges, weit- ■)) 1. c, p. 163; auf Taf. W Abbildung des unteren Schaftteiles eines Baumwoll- baumes mit den Pfeilerwurzeln. 2) Das Liipenbild der Hirnfläche bei Jentsch, 1. c, Taf. HI, Fig. -104 läßt die Markstrahlen allzu deutlich hervortreten. 3) Solche scheinen aber nicht immer Grenzzonen zu bedeuten. 4) Vgl. auchMoll und Jansso nius, 1. c, 1, p. 399 u. f. Die dortige Fig. öO vermag übrigens von der Hirnfläche dieses Holzes kaum ein richtiges Bild zu geben. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 673 lichtiges Strangparenchym von rundlicher bis sechsseitiger Querschnitts- form seiner Zellen derart zusaramengeordnet mit teils einzeln, teils in Gruppen dazwischen tretenden, engeren, dickwandigen, unter sich nach Form und Grüße des Querschnittes verschiedenen Fasern, daß sich mit- einander abwechselnde, mehr oder weniger regelmäßige Querzonen beider bilden!). Außerdem erscheinen dünnwandige Zellen (Strangparenchym) mit verkürztem radialen Durchmesser in zwei- bis vier-, stellenweise auch mehrreihigen Querzonen als Grenzen von Zuwachsschichten. Mark- strahlen im Tangentialschnitt von ungleicher Größe, 0,35 — l,7ö mm hoch und 2 — 7 Zellen breit, einzelne kleine auch einschichtig. Markstrahl- zellen sehr ungleich, im Innern der mehrschichtigen Markstrahlen klein, rundlich oder rundlich eckig, 0,02—0,04 mm hoch und 0,008 bis* 0,024 mm weit, an den Rändern und Kanten jener viel grüßer, im Lichten bis 0,08 mm (auch darüber) hoch und 0,04, auch mehr mm breit2). Die Reihen des meist vierzelligen Strangparenchyms erscheinen in dieser Ansicht sehr gleichmäßig, die einzelnen Zellen 0,08 — 0,12 mm hoch und 0,04 — 0,06 mm breit. Der Radialschnitt zeigt die inneren Markstrahlzellen liegend, mehrmals länger als hoch, die andern kurz bis aufrecht, und in der Grundmasse einen regelmäßigen Wechsel weit- lumigen dünnwandigen, auf den Radialwänden seiner Zellen queroval getüpfelten Strangparenchyms und engerer, derbwandiger Sklerenchym- fasern mit aufrecht gestellten eifürmigen bis spaltenfürmigen Tüpfeln. Längswände der Gefäße (zwischen solchen) von rundlichen oder rundlich- eckigen, 0,008 — 0,016 mm breiten Hoftüpfeln mit elliptischer bis spalten- fürmiger Querpore dicht bedeckt; gegen Markstrahl- und Strangparen- chymzellen meist mit grüßeren, elliptischen, schmäler behüften weit- porigen, bis 0,020 mm langen Tüpfeln versehen, denen gleichgeformte in den Wänden jener Zellen entsprechen. In vielen Zellen der Mark- strahlen und des Strangparenchyms Ausscheidungen eines gelbbraunen bis tief rotbraunen, in Alkohol unlöslichen, von Eisenchlorid geschwärzten Kernstoffes in vereinzelten großen, meist runden Ballen oder zahlreichen kleinen Kügelchen. Dort auch anzutreifende Stärkekürner rundlich bis elliptisch, gewühnlich 0,012 — 0,024 mm breit oder lang, ungeschichtet, meist ohne inneren Hohlraum 3). 1) Diese Verteilung der beiderlei Zellen wird besonders deutlich nach Färbung der Wände dieser mit Chlorzinkjod oder Phlorogluzin und Salzsäure. 2) Diese Ungleichzelligkeit der Markstrahlen läßt die letzteren im Tangential- schnitt nicht immer mit gewünschter Schärfe aus ihrer Umgebung hervortreten. Auch hier leistet namentlich die Phlorogluzin-Salzsäure-Reaktion gute Dienste; die Wände der kleinen Markstrahlzellen färben sich hierbei mehr gelbrot, alle übrigen in dem bekannten kirschroten bis rotvioletten Tone. 3) Einzelkristalle oder Kristalldrusen, wie sie nach Moll u. Janssonius (1. c, p. 401) in manchen Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms vorkommen, wurden in dem hier untersuchten Material nicht beobachtet. Wies n er, Rohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 43 674 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Zur Herstellung einfacher billiger Möbel und, etwa wie Pappelholz, als Blindholz verwendbar, wohl auch zur Papiererzeugung geeignet i). 108. Böugeleholz. Das Böngeleholz wird nach Büsgen2) und Jentsch^) von Sterculia ohlonga Mart.^ einem mit Brettwurzeln versehenen, zu den Sterculiaceen (siehe p. 433) gehörenden »Riesenbaume« des Kameruner Waldlandes geliefert. Holz von heller Färbung, auf der Hirnfläche mit kenntlichen oder .erst unter der Lupe wahrnehmbaren Gefäßen, aber mit sehr deut- lichen Markstrahlen vmd gleich auffälligen, zahlreichen, einander sehr genäherten Querlinien, beide hell auf dunklerem Grunde, von un- gleicher Breite und in ihrem einander kreuzenden Verlaufe den Eindruck eines grobmaschigen Fadengewebes hervorrufend; das in ungleichen Ab- ständen sich wiederholende Auftreten breiterer heller Querstreifen er- innert an die Abgrenzung von Zuwachszonen. Im Längsschnitt ungleich- mäßig nadelrissig, außerdem nach der Länge abwechselnd gelb und weißlich gestreift (im Tangentialschnitt mitunter auch mit gleichem Farben- wechsel querzackig gefladert); die Markstrahlen bilden auf der Radial- fläche breite Querstreifen, erscheinen auf der tangentialen bei Lupen- betrachtung als zahlreiche, bis \ mm lange spindelförmige Läng£- streifchen. Sehr dicht, schwer (spez. Gewicht 0,79 — 0,82), hart, in dem vorliegenden Probestück nach dem Verlaufe der Markstrahlen höchst unvollkommen (mit grobzackigem Bruch) spaltend 4). Wasser satt wein- gelb färbend; dieses wird durch nachträglichen Eisenchloridzusatz nicht geschwärzt^). Mikroskopischer Charakter. Gefäße anscheinend regellos zer- \) Jentsch, 1. c, p. 163. 2) Büsgen, 1. c, p. 92. 3) Jentsch, 1. c, p. -I.'SS, mit Abbildung 22 auf Taf. I. Diese, das Lupenbild der Hirnfläche zeigend, paßt jedoch so wenig zu der dortigen, mit dem hier unter- suchten Material sich deckenden Beschreibung, daß die Vermutung einer unterlaufenen Verwechslung kaum abzuweisen ist. 4) Die Angabe bei Jentsch (1. c, p. 154), daß dieses Holz gut spalte, kann sich wohl nur auf die Spaltbarkeit in tangentialer Richtung beziehen, in der jene tat- sächlich vollkommener ist. 5) Das Probestück war stark »verstockt«, durch reichlich vorhandenes, schwarzes (im Mikroskope dunkelviolettes), manche Gefäße ausfüllendes und sie im Querschnitt als schwarze Tupfen, im Längsschnitt als ebensolche Streifen zeigendes Pilzmyzel. Ob dieser Umstand auf die Gelbfärbung etwa Einfluß nahm, bleibe hier dahin- gestellt. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 675 streut, einzeln, (nicht selten von kreisrundem Querschnitt, auch mit . größerem, tangentialem Durchmesser) 0,14 — 0,23 mm weit, oder zu 2 — 3, auch mehreren (bis 10) radial gereiht. Mächtige Querzonen dünn- wandigen Strangparenchyms, zu fünf bis sieben auf 2 mm radialer Länge, je 4- bis 10- und selbst 20-schichtig, wechseln mit (oft schmä- leren) Querzonen sehr dickwandiger Sklerenchymfasern. Diese er- scheinen im Querschnitt rundlich oder rundlich-eckig, weißlich glänzend, mit meist nur punktförmigem Lichtraum, ziemlich regellos gelagert. Zellen der Parenchymschichten in dieser Ansicht mit meist verkürztem radialen Durchmesser, seltener dieser dem tangentialen gleich oder größer. Mark- strahlen im Tangentialschnitt meist groß, vielschichtig, etwa 0,45 bis 0,90 mm hoch und 0,09 — 0,27 mm breit; vereinzelt auch kleine, ein- bis zweischichtige, nur 4 — 9 Zellen hohe, sowie Zwischenformen solcher zu den großen. Zellen der großen Markstrahlen in dieser Ansicht meist rundlich, nur 0,008 — 0,016 mm weit, viele mit derben, konzentrisch ge- schichteten Wänden ; die rand- und endständigen gewöhnlich größer, 0,020 — 0,040 mm weit, dünnerwandig, oft benachbarten Strangparenchym- zellen ähnlich, im Radialschnitt zum Unterschiede von den ersterwähnten (hier meist lang gestreckten »liegenden«) oft kurz, quadratisch oder auf- recht; alle reichlich, z. T. ansehnlich getüpfelt, in manchen, besonders solchen kleiner Markstrahlen, Kristalldrusen. Strangparenchym sehr gleichmäßig zwei- bis (meist) vierzellig, die Zellen etwa 0,07 — 0,1 I mm lang und 0,024 mm breit (nur an den Gefäßen oft kürzer und breiter und in den Reihen zahlreicher), auf den Tangentialwänden winzig-, auf den Radialwänden ansehnlicher getüpfelt; die an Faserschichten gren- zenden gewöhnlich durchweg in Kristallkammern geteilt, diese dem- zufolge hier äußerst zahlreich, oft nur 0,012 mm hoch. Tüpfel der Gefäßwände klein, mit rundlichen (oft wenig deutlichen), nur 0,006 mm breiten Höfen und kurzen, schmal elliptischen, stellenweise fast punkt- förmigen, in enge lange Wandschlitze mündenden Poren, gegen Paren- chymzellen nicht abgeändert. Sklerenchymfasern klein und eng getüp- felt, was am deutlichsten auf Querschnitten oder -Schliffen wahrnehmbar. — Manche Zellen der Markstrahlen wie des Strangparenchyms mit gelb- lichem bis gelbbraunem Inhalt, als Wandbeleg oder in derberen, homo- genen Stücken; klumpige Massen des nämlichen Kernstoifes in einzelnen Gefäßen. Im Strangparenchym stellenweise auch dunkel gelb- bis rot- braune, in länglichen Tropfen erfolgte Ausscheidungen. Diese Inhalts- stoffe werden durch Eisenchlorid nicht geschwärzt. Nach den Angaben bei Jentsch (1. c.) mittelmäßig bis gut bearbeit- bar und zu verschiedener Verwendung geeignet, so auch als Drechsler- holz und zur Herstellung von Fußböden. 43* ß76 Sechzehnter Abschnitt, Hölzer, Anmerkung. Gegenüber den bei Moll und Janssonius^) be- schriebenen javanischen Sterculiahülzern stellt das oben charakterisierte trotz mancherlei Ähnlichkeit doch einen abweichenden Typus dar, der schon in der Eigenart der Erscheinung der Hirnfläche zum Ausdruck kommt. Von dem Holze einer angeblichen Sterculia aus Borneo, dessen Bau Bargagli-Petrucci schildert und abbildet 2), unterscheidet sich das obige erheblich, desgleichen aber auch von zwei Holzproben, die nebst dem Böngeleholz als Sterculiahülzer des Kameruner Waldlandes zur Untersuchung kamen. Die von Sterculia tragacantha Lindl. abgeleitete ^»Piu« oder »Pio«) zeigte hell gelblichgraue Färbung, auf der Hirn- fläche sehr deutliche, feinen Nadelstichen gleichende und gleichmäßig verteilte Gefäße, eben noch kenntliche Markstrahlen, aber erst mit der Lupe wahrnehmbare, sehr feine, in geringen, fast gleichen Abständen wellig verlaufende helle Querlinien (IS^IS auf 2 mm), deren Breite, «ur \ — 2 Strangparenchymreihen entsprechend , hinter dem radialen Durchmesser der Gefäße (0,19 — 0,24 mm) meist zurückbleibt. Die Sklerenchymfasern (als Grundmasse) sind weniger dickwandig, auch weitlichtiger als im Bongeleholz, regelmäßiger radial gereiht, die Mark- strahlen bleiben schmäler (nur 3- bis 5 schichtig), werden aber höher (nicht selten über 1 mm, manche bis 1,30 mm), Kristallkammern fehlen. Der bräunliche bis gelb- oder rotbraune Inhalt mancher Zellen, als Wandbeleg, Gekrümel, auch in kugeligen Körnchen vorhanden oder an den Zellenden angehäuft, wird (besonders der rotbraune) durch Eisen- chlorid geschwärzt, das Holz ist in der Richtung der Markstrahlen leicht und glatt spaltbar, die Spaltfläche zeigt lebhaften Glanz. Letzteres gilt auch Jür das dritte, ohne Artangabe mitgelangte, als »Böse« bezeich- nete der erwähnten Kameruner Sterculiahülzer, das meist nur einschich- tige Parenchymzonen (12—18 auf 2 mm) aufwies, im übrigen dem der Sterculia tragacantha zugeschriebenen sehr ähnlich gebaut war. 109. Bougosiholz. »Afrikanische Eiche«. Das Bongösiholz, eines der »Eisenhölzer« des Handels, wird von Lophira alata Banks (Fam. Ochnaceen, siehe p, 435), einem der höchsten i) 1. c, 1, p. 422(1, Dort zeigen die Querschnittsbilder das reichliche Strang- parenchym inselartig verteilt, nicht in zusammenhängenden, mit Faserzonen regel- mäßig wechselnden Querschichten. 2) Malpighia, 17, 1903, p. 332, Taf. XI. Moll u. Janss. bezweifeln die Richtigkeit der Beslimmunff. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 677 Urwaldbäume Kameruns geliefert, gelangt von Lagos aus auch als »Afri- kanische Eiche« zur Ausfuhr^). Holz 2) mit satt gelbbraunem, etwas rötlich getontem Splint und tief rotbraunem, an Schokolade oder die Malerfarbe »Caput mortuum« erin- nerndem Kern, im Querschnitt mit kenntlichen, nicht ganz gleichmäßig verteilten, im Kern meist gelblichweiß ausgefüllten Gefäßen und in geringen Abständen sehr gleichmäßig verlaufenden feinen hellen Quer- linien (etwa 3 auf 1 mm). Im Längsschnitt bilden die Gefäße grobe, im Kerne durch die erwähnte Ausfüllung sehr auffällige Längsfurchen in einer auf der Radialfläche schon für das freie Auge sehr fein und gleichmäßig längsstreifigen, durch die Markstrahlen auch grüber quer- streifigen Grundmasse, die auf der Tangentialfläche schräg und ungleich- mäßig hell und dunkelstreiflg und unter der Lupe außerdem fein ge- strichelt erscheint. Sehr dicht, sehr hart, sehr schwer (spez. Gewicht nach E. Appel^j 1,065 — 1,125), im Wasser sofort sinkend, nicht leicht aber ziemlich gut (wenn auch uneben) spaltend 3). An Wasser keinen Farbstoff abgebend, Alkohol allmählich blaßweingelb färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 2 — 3 auf den mm^, meist einzeln, 019 — 0,38 mm weit, teils von Strangparenchym umgeben, teils unmittelbar an Sklerenchymfasern grenzend, die, äußerst dickwandig, im Querschnitt mit nur punktförmigem Lichtraum und von ungleicher Grüße, mehr oder minder regelmäßig radial gereiht und mit sehr engen, winzig behüften Tüpfeln, die Grundmasse bilden. Diese wird von wellig verlaufenden, da und dort blind endigenden, meist zwei- bis vierschich- tigen, stellenweise auch nur einschichtigen Querzonen von Strang- parenchym (5 — 7 auf 2 mm) durchzogen, mit ziemlich dünnwandigen, im Querschnitt rundlichen oder rundlich-eckigen Zellen, deren radialer Durchmesser dem tangentialen oft gleich oder selbst grüßer ist. Mark- strahlen 20 — 23 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt ein- bis zweischichtig, auch streckenweise beides, 0,26 — 0,70 mm, manche auch gegen 0,90 mm hoch; Zellen derbwandig, in dieser Ansicht meist aufrecht-elliptisch, doch auch rundlich oder rundlich-eckig, 0,016 bis 0,036 mm hoch und 0,008 — 0,020 mm weit, die Endzellen zuweilen hüher als die übrigen (bis 0,048 mm) und im Tangentialschnitt lang zugeschärft; 1) Siehe: Jentsch, 1. c, p. 155 (wo auf Taf. 10 auch Abbildung des Baumes); E. Gilf», 1. c, p. M9; Volkens, 1. c, p. 26. 2) Lupenbild der Querschnittsfläclie bei Jentsch, 1. c, Taf. II, Fig. 56 und Stone, 1. c, Taf. I, Fig. 6. 3) Bei Jentsch, 1. c, wird von einigen Begutachtern des Holzes angegeben, daß dieses einen eigenartigen, bei keinem anderen der geprüften Kamerunhölzer an- getroffenen (für einen der Beobachter unangenehmen) Duft habe. Die hier beschriebene Probe erscheint dem Verfasser (Wilhelm) und auch anderen Personen duftlos. ß'7g Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. im Radialschnitt meist alle Markstrahlzellen »liegend« (siehe p. 503), wenn manche auch nur doppelt so lang als hoch, die Tüpfelung wenig auf- fällig, oft spärlich, nur die an Gefäße grenzenden Wände dicht be- deckend. Strangparenchym 5- bis 8-, auch mehrzellig, die Zellen zum großen Teile auffallend kurz (bis zu 0,028 mm bei 0,048 mm Breite), manche aber auch über 0,080 mm lang und 0,020 — 0,040 mm breit, die meisten nur auf den Radialwänden getüpfelt. Gefäßtüpfel äußerst klein, oft in Schrägzeilen, .mit nur 0,002 mm breiten Höfen und win- zigen, in enge lange AVandschlitze mündenden Poren, gegen Parenchym- zellen nicht abgeändert. In den meisten Markstrahl- und Strang- parenchymzellen des Kernholzes leuchtend gelb- bis rotbrauner In- halt, entweder homogene, lückenlose Ausfüllungen bildend oder von einem meist engen, scharfrandigen, quer bis schräg verlaufenden Spalt oder von zahlreichen kleinen blasenartigen Hohlräumen durchsetzt, nur selten (wie im Splint!) auf einen mäßig starken Wandbeleg beschränkt. In manchen jener Zellen auch dunkle krümelige Massen, wie sie, von zahlreichen kleinen, blasigen Hohlräumen schaumähnlich durchsetzt und stellenweise (bei minder dichter Anhäufung) von der Färbung des erst- erwähnten Kernstoffes, die im auffallenden Lichte gelblichweißen Aus- füllungen der Gefäße herstellen. Diese Ausfüllungen werden durch Kali- lauge oder Salzsäure nicht angegriffen, von Alkohol ebensowenig wie der Zellinhalt gelöst, aber gleich diesem durch Eisenchlorid tief geschwärzt. Kalziumoxalatkristalle fehlen. Trotz seiner Härte und Zähigkeit gut zu bearbeiten, gilt als hervor- ragend geeignet zur Herstellung von Parketten, Treppenstufen, Brücken- belag, Holzpflaster^ der Abnutzung ausgesetzter Wagen- und Schiffsteile, ist auch als Furnierholz verwendbar, Ueferte in Kamerun dauerhafte Eisenbahnschwellen. 110. Das Holz von Calopliyllura. Calophyllum InojyMjllum L., in ganz Südasien und Polynesien ein bekannter Küstenbaum i) aus der Familie der Guttiferen (siehe p. 437), liefert Holz in nicht unerheblicher Menge, auch als »Mahagoni« und »Rosenholz«, nach Europa^). Holz hell rötlichbraun, zeigt im Querschnitt die Gefäße als deut- liche (ab und zu hell ausgefüllte), in kurze radiale odei schräge Reihen geordnete Poren, ferner zarte, mit 0,5—1,0 mm Zwischenraum sehr 1) Siehe Gurke, in Bericht üb. d. Kolonial-Ausstellung in Berhn 1897, p. 344; A. Zimmermann, Tropische Nutzhölzer, II, im iPflanzerc, 1906, pp. 167—168. 2) Sielie ebenda und in P. Krais, Gewerbl. Materialkunde, 1, Hölzer (1910), pp. 45, 47, 236, 289, 242. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 679 gleichmäßig wellig verlaufende, auf hellerem Gründe dunkel erscheinende Querlinien i), die sehr feinen Markstrahlen aber erst unter der Lupe, hu Längsschnitt glänzend, durch (oft schräg verlaufende) furchige Streifchen und furchenlose dunkle Längslinien sehr zierlich gezeichnet, außerdem in der Grundmasse zonenweise (und je nach dem Lichteinfall wechselnd) heller und dunkler. Unter der Lupe erscheinen jene Streifchen und Linien, sowie auch die Markstrahlen auf hellem Grunde rötlich, letztere auf der Tangentialfläche als feine, nicht in Querzonen geordnete Strichelchen, im radialen Längsschnitt als Querstreifchen. — Von mäßiger Härte, ziemlich leicht, sehr schlecht zu spalten, aber gut schneidbar und sehr politurfähig, an Wasser keinen Farbstoff abgebend. Mikroskopischer Gharakter2). Gefäße 0,16 — 0,24 mm weit, stets(?) einzeln, doch oft radial geordnet, mit einfach durchbrochenen Gliedern, kleinen, elliptischen, einander nicht berührenden Hoftüpfeln und meist großen, dünnwandigen Thyllen. Markstrahlen einschichtig, meist 2—12, einzelne auch bis 20 Zellen (0,05—0,30 bzw. 0,40 mm) hoch, ihre Zellen 1 4 — 24 ;j., an den Kanten (seltener im Inneren) auch 32 bis 65 [X hoch, meist nur 12 — 14 ;j. breit, von mäßiger Wanddicke, in der Radialansicht ungleich, die hohen zwei- bis dreimal kürzer als die übrigen. Die Tangentialwände der Markstrahlzellen mit zahlreichen kleinen, die radialen gegen Gefäße oft mit großen Tüpfeln, deren größter (der Breite bzw. Länge oder der Höhe entsprechende) Durchmesser bis 20 und mehr ;x betragen kann. Strangparenchym größtenteils in langen un- unterbrochenen, teilweise auch in kurzen bis sehr kurzen, zwei- bis sechsschichtigen, von den Gefäßen unabhängigen Querzonen, mit ziem- lich dünnwandigen, bis 40 p, weiten und über 0,135 mm langen (hohen) Zellen, auch mit Kristallkammern. Sklerenchymfasern, meist radial gereiht, in ihrem Mittelteil bis 27 ij, breit, mit etwa 3 ix dicken Wänden als Grundmasse. Fasertracheiden, mit kleinen, meist mehrreihigen Hoftüpfeln, an den Gefäßen und, wo diese einander genähert, auch zwi- schen ihnen. Die Wände der Gefäße und Thyllen meist gebräunt, die der Zellen farblos. In den Markstrahlen und im Strangparenchym leb- haft rotbrauner, in x\lkohol unlöslicher Inhalt, oft nur in dünnerer oder dickerer Schicht der Wand anliegend, häufig aber auch (in Form einer erstarrten schaumigen Masse) den Innenraum erfüllend (so meist in den 1) Auf der vollständig geglätteten Querschnittsfläche sind diese oft kaum mehr zu seilen. 2) Vgl. auch Moll u. Janssonius, 1. c, 1, p. 272 u. f. mit Abbildung Fig. 34. Ein (wenig charakteristisches) Querschnittsbild eines Calophyllumholzes bei Bargagli- Petrucci in Malpighia, 17, 1903, Taf. XI, mit Beschreibung p. 337. Siehe ferner Burgerstein, Denkschr. mathem. naturw. Kl. k. Ak. d. Wissensch., Wien, 84, 1909, p. 475 (Calopliyllum speciabile Willd.). 580 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. langen Markstrahlzellen), 'in starren homogenen Tröpfchen und Pfropfen auch in einzelnen Fasern. In manchen dieser eine gelblichgrüne, körnige, in Alkohol lösliche Substanz, desgleichen da und dort im Strangparenchym und in Kristallkammern neben den Kristallen. Eisenchlorid schwärzt Wände und 'Inhalt sämtlicher Zellen. Besonders als vortreffliches Möbelholz und für Täfelungen geschätzt. 111. Brasilianisches Rosenliolz. Das Brasilianische Rosenholz, in seiner Heimat Pao de Rosa, auch Cego Maschado, Sebastiäo de Arruda genannt, in England Tulpenholz, Tulip-Wood '), stammt von Physocalyinma scaberrimum (Ph. floridum) Pohl, einem kleinen Baume der Lythraceen (p. 443) im östlichen Peru 2) und kommt hauptsächlich über Bahia in den Handel. Holz hell rosen- oder fleischrot, in ungleichen Abständen mit dunk- leren, bis tief karminroten Zonen oder Streifen, im Querschnitt gleich- mäßig hell punktiert und in einzelnen Querzonen mit deutlichen Poren, eine Mehrzahl solcher, sowie zarte helle Querlinien und die sehr feinen Markstrahlen aber erst unter der Lupe zeigend 3). Im Längsschnitt gleich- mäßig dicht, für das freie Auge oft kaum nadelrissig, glanzlos; auf der Tangentiallläche bei Lupenbetrachtung infolge regelmäßiger Anordnung der Markstrahlen sehr fein querstreifig. — Hart, sehr dicht, schwer, doch leicht- und glattspaltig ; duftlos ^). Mikroskopischer Charakter, Gefäße von sehr ungleicher, 0,025 bis 0,260 mm betragender Weite, die engeren zerstreut, einzeln, oder zu zwei und mehr radial gereiht, die weiteren oft in Querzonen, alle dickwandig, mit einfach durchbrochenen Gliedern und einander nicht berührenden, etwa 3 — 5 [jl breiten Hoftüpfeln, auch mit Thyllen. Mark- strahlen meist zweischichtig und 0,08 — 0,15 mm (manche bis 0,23 mm) hoch, seltener einschichtig oder dreischichtig, in mehr oder minder deut- lichen Stockwerken. Markstrahlzellen 8 — 1 4 \i hoch und 5 — 8 [j, breit, dickwandig, ziemlich gleichförmig, gegen Gefäße meist reichlich getüpfelt. Dickwandige Fasern, mit sehr kleinen Tüpfeln, im Querschnitt von un- gleicher Form und Größe, als Grundmasse. Strangparenchym reichlich, doch ungleichmäßig verteilt; sowohl an den Gefäßen (meist mehrzellig). -1) Seniler, 1. c, p. 696. 2) Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien, III, 7, p. 11. 3) Das Lupenbild bei Stone, 1. c, Taf. IX, Fig. 74 zeigt die hellen Pünktchen allzu derb, Markstrahlen und Querlinien überhaupt nicht. 4) Der Name bezieht sich bei diesem Holze auf die Färbung, nicht, wie bei anderen, auf den Duft. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 681 als auch (nur zweizeilig) in konzentrischen, wenig regelmäßigen, 2- bis 5 fachen Schichten (in diesen oft abgeplattet) und einzeln oder in kurzen (Juerreihen zwischen den Fasern. Zellen des Strangparenchyms mit Gruppen kleiner Tüpfel auf den Radialflächen ; Kristallkarnmern sehr zahlreich. — Wände der Elemente, vor allem der Fasern und auch der Gefäße, bräunlich bis heller oder dunkler rosenrot, in vielen Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms, sowie in zahlreichen Fasern gelbbrauner bis dunkelkarminroter Inhalt, ersterer auch in Gefäßen. Eines der wertvollsten und geschätztesten Hölzer für Kunsttischler und Drechsler. Über andere Rosenhülzer siehe pp. 389, 396, 405, 407, 410, 416, 431, 462, 606. '7 112. Barriiigtoniaholz. Als eines der in jüngerer Zeit aus Neu-Guinea nach Deutschland gelangten Nutzhölzer kam zur Untersuchung auch das nachstehend be- schriebene, von Bm'ringtonia speciosa Forst, herstammend, einem mäch- tigen, von den Komoren ostwärts bis zu den Gesellschaftsinseln verbrei- teten, zu den Lecythidiaceen (siehe p. 444) gehörenden Baume der Tropenküsten 1). Holz von heller, etwas gelbUcher oder rötlicher Splintfärbung, im Querschnitt mit kaum kenntlichen, etwas spärlichen Gefäßen, aber auf- fälligen, einander sehr genäherten Markstrahlen. Im Längsschnitt deutlich nadelrissig, auf der Radialfläche auch querstreifig, glänzend, auf der tangentialen mit sehr zahlreichen, bei Lupenbetrachtung ansehnlichen, spindelförmigen Längsstreifchen. Leicht und weich, sehr leichtspaltig, Wasser weingelb färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße (bzw. Gefäßpaare oder -gruppen) etwa 3 auf den mm^, die einzeln stehenden 0,12 — 0,18 mm weit und, wie die Paare oder Gruppen, von Strangparenchym umringt, das auch kurze, anscheinend regellos verteilte, sich seitlich an die Gefäße an- schließende und solche miteinander verbindende Querzonen bildet, be- stehend aus 3 — 7 Schichten dünnwandiger Zellen, mit oft kaum ver- kürztem radialen Durchmesser. Grundmasse aus derbwandigen Fasern, deren weitlichtige Mittelteile im Querschnitt des Holzes oft radiale Reihen bilden, während die engerlumigen Endstücke regellos gelagert erscheinen. Markstrahlen sehr zahlreich {\ 0 — \ \ auf 2 mm Querschnittsfläche), im \) Vgl. P. Krals, Gewerbl. Materialkunde, 1, Hölzer, p. 45. Was dort pp. 237 und 238 über Barringtoniahölzer gesagt wird, dürfte übrigens anderen Arten dieser Gattung gelten! ß82 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Tangentialschnitt meist 3 — 5 Zellen (0,05 — 0,12 mm) breit und 0,40 bis 1,00 mm, manche auch darüber (bis 1,60 mm) hoch, einzelne einschichtig, 4 — 10 Zellen hoch; die mehrschichtigen mitunter in einen kürzeren oder längeren einschichtigen Teil endend, hohe Markstrahlen wohl auch zwei mehrschichtige Teile zeigend, die durch eine einschichtige Strecke mit- einander verbunden erscheinen. Markstrahlzellen ungleich, in der Tan- gentialansicht in mehrschichtigen Markstrahlteilen meist rundlich, 0,020 bis 0,040 mm hoch und 0,016 — 0,032 mm breit, in einschichtigen Mark- strablen und Markstrahlteilen oft vierseitig und, gleich den meisten End- zellen, 0,07 — 0,10 mm hoch. Der Radialschnitt zeigt die kleineren Markstrahlzellen liegend, die höheren verkürzt bis quadratisch, die Kantenzellen oft aufrecht (bis dreimal höher als breit), alle ringsum reichlich und ansehnlich getüpfelt, in nicht wenigen (besonders in den kürzeren) Einzelkristalle von Kalziumoxalat. Tüpfel der Fasern ziemlich reichlich, klein, schief-spaltenförmig, in gemeinsamen Scheide- wänden gekreuzt, auf Radialwänden z. T. anscheinend behöft. Hoftüpfel zwischen benachbarten Gefäßen ansehnlich, rund, auch abgeflacht vier- seitig, bis 0,020 mm breit, mit meist enger, querelliptischer, den Hof nicht berührender Pore, Tüp feiung der Gefäße gegen Strangparenchym- oder Markstrahlzellen meist »augenlidförmig«. — In manchen Zellen der Markstrahlen wie des Strangparenchyms teils lebhaft gelbbrauner Inhalt, reichlicher oder nur als dünner Wandbeleg, teils spärliches bräunliches Gekrümel oder auch braune ungleich große kugelige Körnchen oder Tropfen. Die Färbung dieser Substanzen wird durch Eisenchlorid ver- tieft oder leicht geschwärzt. Findet vorerst probeweise Verwendung in der Möbeltischlerei. 113. Tandaliolz. Das Tandaholz wird von einem Mangrovebaum, der Rhixopliora Mcmgle L. (Farn. Rhizophoreen, siehe p. 445), dem wichtigsten Bestandes- bildner des westafrikanischen und tropisch-amerikanischen Strandwaldes, geliefert i). Holz gleichmäßig hellrötlich, »lachsfarben«, oder (im Kern?) mehr fleischfarben und heller und dunkler gestreift (»gewässert«), zeigt auf i) Siehe Büsgen, 1. c, pp. 84, 93, 98 (Nr. 62, mit Fig. 4 2 als typisch für die Querschnittsansicht); Jentsch, I.e., p. 178 mit Lupenbild der Hirnfläche aufTaf. V; Volkens, 1. c, p. 27. — In der Übersicht (p. 4 43) wurde das »Tandaholz« versehent- lich der JRhixophora mucronata Lam. zugeschrieben! Das Holz dieser Art hat Burger stein untersucht (Denkschriften mathem. naturw. Kl. k. Ak. der Wissensch. 84, 1909, p. 490). Das dort angegebene Vorkommen einzelner Holzparenchymreihen zwischen den Fasern wurde an dem hier beschriebenen (offenbar weit älteren) Rhizo- phoraholz nicht beobachtet. Vgl. auch Moll u. Janssonius, 1. c, 4, p. 323 ff. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 683 sorgfältig geglätteter Querschnittsfläche die Gefäße als gleichmäßig ver- teilte helle Pünktchen, die sehr feinen Markstrahlen meist erst unter der Lupe. Im Längsschnitt fein nadelrissig, die Gefäße bei Lupen- betrachtung mit Thyllen erfüllt. Die Markstrahlen bilden auf der etwas glänzenden Radialfläche wenig autfällige, erst unter der Lupe deutliche Querstreifen, auf der tangentialen bei Lupenbetrachtung neben den dunkler erscheinenden Gefäßen schmale helle Längsstriche auf rötlichem Grunde. Sehr schwer (spez. Gewicht nach Büsgen 1,082), im Wasser sofort sinkend, sehr hart, doch leicht und ziemlich glatt spaltend. Wasser nicht oder doch nur schwach gelblich färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln, meist 0,10 bis 0,15 mm weit, auch paarweise, seltener zu mehreren, radial gereiht, etwa 11 — 18 auf den mm^ ^Paare und Gruppen einfach gerechnet), durch die zahlreichen Markstrahlen (16 — 18 auf 2 mm) in radiale An- ordnung gebracht, mit leiterförmiger Durchbrechung der Glieder und dünnwandigen Thyllen. Sehr dickwandige Sklerenchymfasern , englumig, im Querschnitt ungleich groß, von eckigem Umriß, z. T. radial gereiht, bilden die Grundmasse; sie zeigen winzige unbehüfte Tüpfel, mitunter auch gallertige Wandverdickung. Wenig Strangparenchym, nur an den Gefäßen. Der letzteren leiterfürmige Durchbrechungen mit 5 bis 11 Spangen, diese 0,004—0,008 mm dick mit 0,012— 0,020 mm Zwischen- raum, nur selten durch Querspangen verbunden. Die Enden der Gefäß- glieder setzen sich jenseits der durchbrochenen (elliptischen) Wandstellen noch eine Strecke fort, mit quergestellten außerordentlich schmalen, die ganze Wandbreite einnehmenden, untereinander streng parallelen Hof- tüpfeln (»Treppentüpfeln«, ähnlich denen der Gefäße des Weinstocks, siehe Fig. 161, p. 670, nur bei gleicher Länge weit enger). Im übrigen zeigen die Radialwände der Gefäße kürzere und breitere, sowie weiter- porige lloftüpfel, deren Ausmaße den einfachen Tüpfeln des anliegenden Strangparenchyms oder benachbarter Markstrahlzellen entsprechen, wo jene, quer oder schräg gestellt, nicht seilen fast die ganzen Wandbreiten einnehmen. Die Tangentialwände der Gefäße sind dicht mit langen, schmalen, nur 0,004 mm breiten, den vorstehend beschriebenen gleichen »Treppentüpfeln« versehen, gleichsam fein liniert. Gegen Sklerenchym- fasern scheinen die Gefäßwände ungetüpfelt zu bleiben. Markstrahlen im Tangentialschnitt 3- bis 5 schichtig (wenigstens in ihrem mittleren Teile), 0,26 — 1,75 und mehr mm hoch, ihre Zellen derbwandig, klein, meist aufrecht-elliptisch, etwas ungleich, 0,008—0,020, selten mehr mm hoch und 0,004 — 0,012 mm im Lichten breit, im Radialschnitt meist liegend, doch manche auch quadratisch oder aufrecht, in vielen Einzel- kristalle von Kalziumoxalat, meist in derbwandigen Membrantaschen. ß84 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Im Kernholz in den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms hellroter, »lachsfarbiger« Inhalt, völlig homogen, als Wandbeleg, von den Wänden tropfenförmig ins Innere vorspringend oder dieses ausfüllend doch selten vollständig, sondern meist von rundlichen oder geradlinig begrenzten Hohlräumen durchsetzt oder durch solche wie auch durch Kristalle in einzelne Stücke getrennt. Die nämliche Substanz findet sich, in einzelne Pfropfen gesondert, in den engen Lichträumen vieler Fasern, färbt auch, meist als zarter Wandbeleg oder in den Wänden selbst, die Thyllen. Eisenchlorid färbt diesen Kernstoff tiefschwarz und schwärzt die Thyllenwände, in schwächerem Grade auch die der übrigen Zellen und der Gefäße. Dieses sehr dichte und feste Holz ist gut zu bearbeiten, aber schlecht zu politieren, liefert hauptsächlich Schwellen- und Brückenbaumaterial, eignet sich auch zur Verkohlung und Destillation. Über die Verschiedenheit dieses Holzes von dem p. 509 ff. beschrie- benen »Pferdefleischholze« siehe dort unter Beachtung von Fußnote 1 auf p. 510. 114. Mukonjaliolz. Als Typus dieses Holzes sei hier das von Jen t seh als »Mukonja weiß« bezeichnete, von Terminalia superba Diels, einem hohen, west- afrikanischen Baume der Combrelaceen (siehe p. 446) abgeleitete i), be- schrieben. Holz gelbbräunlich, im Querschnitt für das freie Auge mit eben noch kenntlichen, ziemlich gleichmäßig verteilten Gefäßen und mitein- ander abwechselnden helleren und dunkleren, mehr oder weniger ver- waschenen Querzonen, die sehr feinen Markstrahlen und wenig derbere, häufig Gefäße in querer und schräger Richtung miteinander verbindende und hierbei zickzackförmig verlaufende helle Querstreifchen erst unter der Lupe zeigend. Im Längsschnitt sehr deutlich und ziemlich gleich- mäßig nadelrissig, lebhaft glänzend, an helles Mahagoniholz erinnernd, durch die Markstrahlen auf der Radialfläche dicht querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe nach der Länge fein gestrichelt. Leicht (spez. Lufttrockengewicht nach E. Appel 0,58), von geringer, zwischen der des Pappel- und des Lindenholzes stehender Härte, gut zu bear- beiten, auf politierten Flächen mit schönem Goldglanz. Wasser wein- gelb färbend. ■1) Jentsch, I. c, p. 174, mit Abbildung 4 auf Taf. IV (die Gefäße erscheinen hier als helle, fast allzudeutliche Pünktchen). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 685 Mikroskopischer Charakter. Gefäße^) einzeln, 0,07 — 0,30 mm weit, auch zu 2 — 3 radial gereiht oder in Gruppen, von solchen wie jenen etwa 2 — 3 auf den mm2, von Strangparenchym umgeben, das seitlich abgehende kürzere oder längere, blind endigende oder eine Mehr- zahl von Gefäßen miteinander verbindende Quer- oder Schrägzonen bildet, 2- bis 7 schichtig, mit dünnwandigen, in radialer Richtung wenig abge- platteten oder sogar weiteren Zellen 2). Derbwandige, spärlich und winzig getüpfelte Sklerenchymfasern als Grundmasse, im Querschnitt sehr gleich- mäßig radial gereiht und in dieser Richtung mehr oder weniger abge- flacht oder rundlich, fast isodiametrisch oder mit größerem radialen Durchmesser, in solchen Querschnittsansichten aber stets kleiner als die Zellen der Strangparenchymreihen. Markstrahlen einschichtig, im Tangentialschnitt meist 0,26 — 0,60 mm, einzelne bis über 0,80 mm hoch, manche nur ein- bis zweistückig. Markstrahlzellen klein, schmal ellip- tisch oder, zwischen Strangparenchym, mehr rundlich, 0,016 — 0,032 mm hoch, 0,006 — 0,012 mm breit, die Endzellen nicht grüßer, auch im Radialschnitt nur stellenweise kürzer als die übrigen, Hegenden, selten aufrecht (etwa doppelt so hoch als breit); alle auf den Tangential wänden reichlich, sonst ziemlich spärlich getüpfelt. Hoftüpfel der Gefäßwände meist fünf- bis sechsseitig abgeflacht, bis 0,012 mm breit, mit quer- elliptischer, den Hof nicht berührender Pore, gegen Strangparenchym oder Markstrahlzellen kaum abgeändert. Im Strangparenchym sehr ver- einzelte Kristalle in Gestalt schlanker, aufrechter Prismen 3). In den Markstrahlzellen brauner Inhalt, als (an den Zellenden oft verstärkter) Wandbeleg oder krümelig, auch in elliptischen bis kugelrunden, ungleich großen Tropfen oder Ballen, die sich gleich den ersterwähnten Abschei- dungen mit Eisenchlorid tief schwarz färben. Das in seiner Heimat viel verwendete Holz erscheint geeignet zur Herstellung von Fensterrahmen, Jalousien, Verschalbrettern, billigen Mübeln, soll gebeizt ein eichenholzähnliches Aussehen gewinnen. Anmerkung 1. Unter »Mukonja rot« werden bei Jentsch^) 1) In wenigen dieser beobachtete, sie ganz erfüllende derbwandige Thyllen machten den Eindruck zufälliger, nicht typischer Bildungen. 2) Der radiale Durchmesser des Lichtraumes dieser Zellen wurde mit 0,020 bis 0,040 mm, der tangentiale mit 0,020—0,032 mm bestimmt. 3) In der untersuchten Probe waren die Strangparenchymzcllen reichlichst mit ansehnlichen Stärkekörnern erfüllt, deren Durchmesser der Querbreite der Zellen selbst nicht selten nahe kam. Die Körner zeigten keine Schichtung und keinen inneren Spalt; zusammengesetzte (Zwillinge bis Vierlinge) waren häufig. In den Mark- strahlen fehlte Stärke entweder ganz oder trat doch nur in erheblich kleineren Körnchen auf. 4) 1. c, p. 173. 686 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. offenbar zweierlei ungleiche Hölzer verschiedener botanischer Abstam- mung verstanden, deren eines, hier nicht untersuchtes, vielleicht einer Sarcocephalusart (Farn. Rubiaceen) angehört'), während das andere (Probe 34 bei Jentsch) mit dem oben beschriebenen Terminaliaholze große Ähnlichkeit zeigt, bis auf die hellere, mehr gelbliche Färbung, die etwas größere Härte und Schwere, die auf längere Strecken un- unterbrochen verlaufenden hellen, welligen Querlinien der Hirnfläche, und den geringeren Gehalt an Kernstoff^), der sich mit Eisenchlorid gleichfalls tief schwärzt. Ob diese geringen Abweichungen einen spezi- fischen Unterschied zwischen den in Vergleich gezogenen Hölzern be- deuten, bleibe hier dahingestellt. Gebrauchswert dem des » Mukonja weiß« gleich-^), wie dieses an helles Älahagoniholz erinnernd und Wasser weingelb färbend. 115. Las Holz des Katappeubaumes. Der Katappenbaum, auch »Schirmbaum« genannt, Terminalia Ca- tappa L. (Fam. Gombretaceen, siehe p. 440), ist von Madagaskar bis Neu-Guinea verbreitet, woher sein Holz in neuerer Zeit auch nach Deutsch- land kommt^l. Holz fahl röllichbraun bis rötlichgrau, auf der Hirnfläche feine helle Punkte (in diesen die kaum kenntlichen Gefäße) imd auffällige, regellos und nicht konzentrisch verlaufende, zum Teil gefäßlose Querzonen, unter der Lupe zwischen den Gefäßen kleine kreideweiße Pünktchen zeigend (durch Kristalldrusen in Parenchymzellen verursacht). Im Längsschnitt bilden die Gefäße sehr deutliche, ungleichmäßig verlaufende und zierliche Zeichnungen hervorrufende Längsfurchen, unter der Lupe erscheinen diese glänzend, oft gegliedert, die sehr feinen Markstrahlen auf der Radial- fläche als glänzende Querstreifen, auf der tangentialen als dunkle Strichel- chen. Ziemlich schwer und hart, uneben spaltend, Wasser kaum, Alko- hol schwach gelblich färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße querzonen weise von un- gleicher (0,08 — 0,30 mm betragender) Weite und Verteilung, einzeln oder zu wenigen radial oder quer oder auch schräg gereiht, von wenig oder 1) Siehe Büsgen, 1. c, p. 93. 2) Auch die weit kleineren Stärkekörner im Strangparenchym ! 3) Jentsch (1. c, p. 172) unterscheidet noch ein ■» Mukonja ma nmndi«. (Nr. 23 seiner Zusammenstellung) ohne Angabe der botanischen Abstammung als hellgelbes, feinjähriges, dichtes und hartes Holz, mit spez. Gew. von 0,85 — 0,93, gut bearbeitbar, für technische Zwecke gleich dem WeiJJbuchenhoIz geeignet, aber auch für Drechsler und Bildhauer, Möbeltischler und Verfertiger musikalischer Instrumente in Betracht kommend. 4) Nach brieflicher Mitteilung eines deutschen Holzhandlungshauses. Sechzehnter Absclinitt. Hölzer. 687 mehr, oft nur einseitig reichlicherem, meist weitzelligem Strangparenchym begleitet oder durch solches auf weitere Strecken hin verbunden (dies anscheinend an der Grenze von Zuwachszonen). Derb- bis dickwandige, sehr klein und spärlich getüpfelte Sklerenchymfasern als Grundmasse, im Querschnitt z. T. regelmäßig radial gereiht und in dieser Richtung oft stark abgeplattet, z. T. regelloser gelagert, kleiner, isodiametrisch; im Längsschnitt oft schief verlaufend. Markstrahlen zahlreich, im Tan- gentialschnitt meist zwei- bis dreischichtig und 0,1(3 — 0,35 mm, manche auch über 0,50 mm hoch, ihre ziemlich dünnwandigen, in dieser An- sicht aufrecht elliptischen Zellen 0,016 — 0,028 mm hoch und 0,008 bis 0,016 mm weit, die Endzellen nur vereinzelt bis 0,040 mm hoch, meist nicht grüßer als die übrigen, im Radialschnitt gleich den meisten dieser Hegend oder kürzer mit oft auffällig schräg gestellten Querwänden. Tüpfel der Gefäßwände klein, nicht über 0,008 breit, querelliptisch mit gleich- geformter, den Hof nicht berührender Pore, gegen Strangparenchym- und Markstrahlzellen nicht abgeändert. In einzelnen, bis auf 0,10 mm erweiterten, dieser beiderlei Zellen große Kristalldrusen von Kalzium- oxalat, von einem zarten, nach Weglüsung des Salzes hinterbleibenden Häutchen umgeben, das sich mit Chlorzinkjodlösung gelblich färbt i). Markstrahlen und Strangparenchym mit reichUchem, tief rotbraunem In- halte, der die Zellen als feinkörnige, dunkle Masse gleichmäßig erfüllt oder von homogener, durchscheinender Beschaffenheit ist und dann meist von wenigen bis sehr zahlreichen Hohlräumen durchsetzt wird, nicht selten auch auf einen ungleich starken Wandbeleg beschränkt erscheint, der einen einzigen großen blasenförmigen Innenraum umschließt"-^). Eisen- chlorid färbt diesen Kernstoff tief schwarz, schwärzt in schwachem Grade auch die bis dahin nur leiclit gebräunten Wände der Gefäße und Fasern. — Das Holz findet Verwendung in der Möbelindustrie. Anmerkung. Der Bau dieser Holzprobe gleicht im wesentlichen dem von Burgerstein 3) beschriebenen des Holzkörpers eines 30 mm i) Auf Längsschnitten erscheinen die Drusen, entsprechend dem Verlaufe der Strangparenchymzonen, in unterbrochenen Längsreihen, da sie auch in den Mark- slrahlen nur dort liegen, wo Strangparenchym diese kreuzt. 2) Die so tief und lebhaft gefärbte Ausfüllung jener Zellen läßt Markslrahlen und Strangparenchym in mikroskopischen Präparaten äußerst auffällig hervortreten. 3) Denkschriften mathem.-naturwiss. Kl. k. Akad. d. Wiss. Wien, 84, p. 468 u. f. Der Verf. bezeichnet hier die im Samoaholze die Grundmasse bildenden^ Faserzellen als »sehr dünnwandige« Trachei'den, dagegen möchte sie Wilhelm, da sie nur spärliche unbehöfte Tüpfel haben und ihre Wandstärke wechseln kann, ziendich dünn- bis dickwandige Sklerenchymfasern (»Libriform«) nennen. Mit der »gummiartigen Masse<, die Burgerstein (mit Fragezeichen) als Inhalt mancher Gefäße erwähnt, dürfte eine gelbe, homogene, in Wasser und Alkohol unlösliche Substanz gemeint sein, die in jener Holzprobe stellenweise — anscheinend an der Grenze einer Zuwachs- ßgg Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. starken Stammstückes von Terminalia Catappa L., das von C. Rechinger auf der Samoainsel Upolu gesammelt worden war und durch des Letzt- genannten dankenswertes Entgegenkommen auch von Wilhelm unter- sucht werden konnte. War die Übereinstimmung hinsichtlich der Aus- maße der Gefäße, Markstrahlen und Markstrahlzellen sowie der Reich- lichkeit des Strangparenchyms auch keine vollständige — was ja durch Ungleichalterigkeit des verglichenen Materiales hinlänglich erklärt schien — so genügte sie doch zur Feststellung der Identität, wozu namentlich die auch im Samoaholze nachzuweisenden, so charakteristischen Kristall- drusen beitrugen. (Über Verschiedenheiten vgl. auch Fußnote 3, p. 687.) 116. Eiikalyptusliölzer. Die sehr zahlreichen Arten der australischen Gattung Fieberheilbaum, »Gummibaum«, Eucalyptus L. (Fam. Myrtaceen, siehe p. 449), liefern meist wertvolles Nutzholz. Die wichtigeren derselben sind in der Über- sicht i) aufgezählt; von einigen nachstehend genannten gelangt Holz auch nach Europa. Die hier zu betrachtenden Eukalyptushülzer sondern sich nach ihrer Färbung in zwei Gruppen. Die einen sind hellbraun , etwa vom Aus- sehen unseres gewöhnlichen Eichenholzes, von dem sie sich aber durch die abweichende Zeichnung der Querschnittsfläche und den Mangel breiter Markstrahlen scharf unterscheiden; die anderen erscheinen trübrot bis fleischrot, etwa vom Tone roten Casuarinaholzes oder des Pferdefleisch- holzes, mit welchen Hölzern sie aber gleichfalls nicht zu verwechseln sind (vgl. p. 506 u. f., insbesondere p. 510, Fußnote 2). Beiderlei Eu- kalyptushölzern ist der nachstehend beschriebene äußere und innere Bau gemeinsam. Holz2) im Querschnitt mit zahlreichen, auffälligen, hellen Pünktchen, die meist in schräg gestellte Streifchen wechselnder Richtung geordnet erscheinen, die als feine Poren kenntlichen Gefäße enthalten, in konzentrischen Zonen ungleich häufig sind oder auch ganz aussetzen und so eine an mehr oder minder deutliche Jahresringe erinnernde Zeichnung hervorrufen. Im Längsschnitt glänzend, mit ziemlich groben, oft etwas zone — in quer gereihten Interzellularräumen auftritt, welche offenbar an die Stelle von Gefäßen getreten sind, übrigens auch im Marke vorkommen. Ob diese, im Probestück älteren Katappenholzes nicht angetroffenen Sekretlücken mit ihrem In- halte an dem feinen an Robinien- oder Orangenblüten erinnernden Dufte beteiligt sind, der das Samoaholz auszeichnet, sowie an der Gelbfärbung, die dieses dem Wasser erteilt, bleibe vorläufig dahingestellt. \) p. 449 u. f. 2) Lupenbilder der Querschnittsfläche bei Stone, 1. c, Taf. VIII, Figg. 65—69. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 689 geschlängelten, unter der Lupe oft deutlich gegliederte, glänzende, oder einen feinkörnigen Inhalt (Thyllen) führende Längsfurchen, durch die schmalen (im Querschnitt nur mit der Lupe wahrnehmbaren) Markstrahlen auf der Radialfläche fein querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe fein gestrichelt. Zuweilen nach der Länge von gangartigen, im Querschnitt rundhchen Lücken durchzogen, die eine dunkel rotbraune Masse (Kinorot?) enthalten i). Hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,70 bis 1,00), meist ziem- lich leichtspaltig, doch die Spaltflächen oft uneben bis splittrig; stark reißend und schwindend, doch sehr fest, zäh, elastisch und dauerhaft, mit Abstufungen dieser Eigenschaften bei den einzelnen Arten ; sehr gerb- stoffreich. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zu 6 — 15 per Quadrat- millimeter, meist 0,12 — 0,30 mm weit, einzelne auch enger, bis zu 0,04 mm; meist einzeln, einander aber oft sehr genähert und, nur durch schmale Streifen der Grundmasse oder durch Markstrahlen getrennt, längere oder kürzere schräge Reihen bildend. Gefäßglieder einfach durchbrochen, mit ansehnlichen, bis 1 1 [x breiten, runden oder ellipti- schen, querspaltporigen, einander nicht berührenden Hoftüpfeln und gegen Markstrahlen mit auffallend größeren, nicht oder kaum behöften Tüpfeln ; von dünnwandigen Thyllen erfüllt. Markstrahlen sehr zahlreich, im Mittel etwa 15 auf 1 mm Querschnittsbreite, zerstreut, vorwiegend einschichtig, manche im mittleren Teile auch zwei- (seltener drei-) schichtig, meist 0,06 — 0,40 mm (2 — 20 ZeUen), selten darüber, hoch und mit 5 — 15 1JL breiten, 5 — 40 jx hohen Zellen, diese ziemlich gleichförmig, oder an den Kanten et\yas höher und kürzer als im übrigen, nicht selten durchweg kurz, von mäßiger Wanddicke, gegen Gefäße mit sehr auffallenden, großen, runden oder elliptischen Tüpfeln, deren Durchmesser oft der Höhe der Radialwände der Markstrahlzellen gleichkommt. Sehr dickwandige Fasertracheiden als Grundmasse, in regelmäßigen Radialreihen, im Querschnitt 4- bis 6eckig und bis 16 jx breit, mit ansehnlichen, mehr oder weniger zahlreichen Hoftüpfeln. Strang- parenchym auf die nächste Umgebung der Gefäße beschränkt, oder auch vereinzelt in der Grundmasse, ohne Kristallkammern. — Kalzium- oxalat scheint meist zu fehlen 2), organischer Inhalt des Parenchyms 1) Solche Gänge fand Wilhelm nur in einem als >Spottecl Gum< bezeichneten, demnach von E. maeulata Hook, abzuleitenden Holzstücke, wo sie bis zu \ mm weit waren und in konzentrischen Zonen auftraten. Der brüchige Inhalt löste sich weder in kaltem noch in heißem Wasser, auch nicht in Alkohol, wurde aber von verdünnter KaUlauge schon in der Kälte angegriffen und beim Erhitzen vollständig gelöst; Eisen- chlorid schwärzte ihn allmählich. 2) Bei Tallowwood (p. 690) vorhanden! Wiesner, Rohstoffe. IL Band. 3. Aufl. 44 690 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. nach den Arten, bzw. Gruppen verschieden (siehe unten], doch immec gerb Stoff reich. In einzelnen Zellen der Markstrahlen und des Strang- parenchyms, in vielen Thyllen, selbst in manchen Tracheiden gelbliche Sphärite oder (im durchfallenden Lichte) dunkle bis schwarze Klumpen kleiner, nadelförmiger Kriställchen, die sich weder in Wasser, noch in Alkohol oder in Säuren, wohl aber in Kalilauge, und zwar mit gold- gelber Farbe, lösen ^). a) Hellbraune Eukalyptushülzer. Die hellbraunen, »eichenfarbigen« Eukalyptushölzer sind von den roten durch spärlicheres Strangparenchym und durch die Färbung des Inhaltes des letzteren und der Markstrahlen verschieden. Beiderlei Ele^ mente führen hier in vielen Zellen hellbraunen bis gelbbraunen, von Eisenchlorid rascher oder langsamer geschwärzten Inhalt, der sich teilweise schon in kaltem Wasser, dieses färbend, löst, an Alkohol keinen Farbstoff, wohl aber Gerbstoff, abgibt und durch Ätzkali gerötet wird. Solches Holz liefern derzeit nuch nach Europa 2): E. maculata Hook., »Spotted Gum«, in Queensland und Neu- ■Süd-Wales, E. microcorys F. v. MuelL, »Tallowwood«, ebenda, E. ohliqua L'Her., »Stringybark«, in Tasmanien, Van Diemensland, Neu-Süd- Wales und Süd-Australien"), E. püularis Smith, »Blackbiitt«, in Van Diemensland, ?seu-Süd- Wales und Queensland. Unter diesen Hölzern ist das von E. microcorys F. v. MuelL ge- lieferte Tallowwood, Talgholz, durch sein hohes spezifisches, mehr als 1,0 betragendes Lufttrockengewicht, infolgedessen es im Wasser sofort sinkt, sodann durch den Gehalt an fettem ÖH) und das Vorkommen 1 ) Eisenclilorid verändert diese kristallinischen Bildungen, indem an Stelle der Klumpen und Sphärite allmählich Kristallschüppchen und sehr feine Kristallnadeln treten, welche letzteren, einzeln oder büschelweise, oft im ganzen Gesichtsfelde ver- teilt sind, und, gleich den Schüppchen, geschwärzt erscheinen. 2) Vgl. F.'v. Mueller, Select extratropical plants, Sydney, 1881, Semler, ]. c, p. 636 u. f., sowie das vom Holzeinfuhrhause Staerker u. Fischer herausgegebene Heftchen: Australische Hölzer und deren Verwendung, nebst Auszug aus dem Proto- koll über Materialprüfungen im Maschinenbaulaboratorium I der kgl. Technischen Hochschule zu Dresden. Leipzig u. Sydney, 1900. 3). Als »Stringybarktrees«, Faserrindenbäume, bezeichnen übrigens die Austra- lier nach Semler (I.e., p. 630) alle Eukalyptusarten mit Faserborke, während die glattrindigen »Ironbarklrees«, Eisenrindenbäume, genannt werden. 4) Das fette Öl ist, in farblosen, ungleich großen kugeligen Tropfen und forrny losen Massen, hauptsäcblicli in don Markstrahlen und im Strangparenchym vorhanden. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 691 von Kalziumoxalalkristallen im Strangparenchyin ausgezeichnet. Es wird bei uns als Pflasterungsmaterial, sowie zu Eisenbahnschwellen und Par- ketten empfohlen, dient in seiner Heimat auch beim Schiffbau und als Stellmacherholz. Den übrigen der genannten Hölzer *) fehlen nach den untersuchten Proben Fettgehalt und Kalziumoxalat. Auffällige unterscheidende Merk- male der äußeren Struktur oder des inneren Baues sind für dieselben nicht anzugeben. In ihrer Heimat auch zu Bauzwecken und als Werk- holz verwendet, kommen sie bei uns vornehmlich als Material für Holz- pflasterungen in Betracht. Dies gilt vor allem für Blackbutt, das nicht nur äußerlich dem Tallowwood sehr ähnlich ist, sondern auch in seinen wertvollen Eigenschaften: außergewöhnlicher Festigkeit gegen Druck und Abschleifung, unbedingter Widerstandsfähigkeit, auch ohne Imprägnierung, gegen zersetzende Einflüsse und großer, die des Eichen- holzes weit übertreffender Feuersicherheit, so sehr mit diesem überein- stimmt, daß das eine für das andere wie auch beide gemeinsam zu »austra- lischen Hartholzpflasterungen« mit engstfugiger Verlegung verwendet werden können, was in Deutschland in ausgedehntem Maße geschieht 2). Auch eignen sich diese Hölzer hervorragend zur Herstellung von Fußböden in Räumlichkeiten mit großem Verkehr, wie Bahnhofshallen, Schulen, Warte-und Lagerräume, Warenhäuser, sowie zu Treppenstufen. Spotted- gum ist durch große Zähigkeit und Elastizität ausgezeichnet, daher für Konstruktionsteile geeignet, die Biegungen und Krümmungen ausgesetzt sind, wie z. B. die »Rahmenhölzer« von Güterwagen. Stringybark und das ähnliche »Bluegum« 3) liefern hauptsächlich Pflasterungsmaterial, finden derzeit in Deutschland nur beschränkte Verwendung. Anmerkung 1. Den hellfarbigen Eukalyptushölzern im äußeren Es ließ sich aus mikroskopischen Präparaten durch Äther erst entfernen, wenn jene mehrere Stunden hindurch in einer Mischung von Ätzkah und Ammoniak gelegen hatten; Chloroform löste dasselbe aus frischen Schnitten erst nach längerer Einwir- kung. Neben fettem Öle scheint in obigem Holze auch Harz vorzukommen. 1) Zu diesen gehört offenbar auch ein von Hamburg als >Turpentine<, an- geblich von Syncarpia laurifolia (?, siehe p. 449) abstammend, erhaltenes. 2) Die in Deutschland älteste mit Tallowwood-Blackbutt-Pflaster belegte Strecke in der Goethestraße Leipzigs zeigte nach etwa 1 4jährigem Bestände unter schwerstem Verkehre eine Oberflächen-Abnutzung von nur 7 — 8 mm. Man schätzt die »Lebens- dauer« einer solchen Pflasterung auf 40 Jahre. Dies wie das Folgende über die Verwendung von Eukalyptushölzern in Deutschland nach gefälliger biieflicher Mit- teilung des Handelshauses Staerker u. Fischer in Leipzig an den Verfasser (Wilhelm]. 3) Als solches kommt hier wohl nur das Holz von E. saligna Smith in -Be- tracht (siehe p. 451). Es soll sich besonders für Hafenbauten eignen imd z. B. in- den Hafenanlagen y.QQ. Dover weitgehende Verwendung gefunden haben. 44* QQ2 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Ansehen wie im inneren Bau sehr ähnlich ist das gleichfalls aus Austra- lien stammende, vermutlich auch von einem Fieberheilbaume gelieferte Whitebox-Holz. Von gleichmäßig lichter, gelblichbrauner Färbung, zeigt es auf der Hirnfläche die p. 688 beschriebene, für die Eukalyptus- hülzer charakteristische Verteilung der Gefäße und hierdurch bedingte Zeichnung besonders deutlich, erscheint auch in Längsschnitten wie jene. .Auf 1 mm2 Querschnittsfläche stehen 6 — 9 Gefäße, 0,07 — 0,22 mm weit, mit Thyllenbildung, von Strangparenchym und weitlumigen Tracheiden umgeben; die Grundmasse wird von dickwandigen, englumigen, meist radial gereihten Fasertracheiden gebildet. Markstrahlen im Tangential- schnitt fast ausnahmslos einschichtig (nur einzelne in ihrem mittleren Teile zweischichtig), meist 3 — 17 Zellen (0,09 — 0,50 mm) hoch, manche auch nur zwei- bis einstöckig; Markstrahlzellen sehr dünnwandig, in dieser Ansicht meist rundlich bis vierseitig (die der kleinsten Markstrahlen schmal elliptisch), 0,020 — 0,036 mm, die endständigen auch 0,040- — 0,048 mm hoch bei 0,012 — 0,036 mm Breite, im Radialschnitt meist liegend, doch auch quadratisch (manche Kantenzellen aufrecht), gegen Gefäße meist mit auffällig großen Tüpfeln, deren Länge der Höhe der Radialwand oft gleichkommt. Hoftüpfel der Gefäße bis 0,008 mm breit, mit querspaltförmiger Pore. In den Zellen des Strangparenchyms und der Markstrahlen, auch in Fasertracheiden gelblicher bis gelbbrauner, in Wasser wie Alkohol mit gleicher Farbe ganz oder doch größtenteils löslicher, sehr gerbstoffreicher Inhalt i). Dieses zähe und feste Holz dient in seiner Heimat hauptsächlich beim Brückenbau, ist aber weniger widerstandsfähig als Tallowwood und Blackbutt, in Deutschland im großen noch kaum verwendet 2). Anmerkung 2. Aus Hamburg kam ein falsches »Blackbutt« zur Untersuchung. Holz dunkelbraun, unregelmäßig heller und dunkler gezont, im Querschnitt mit gleichmäßig zerstreuten hellen Pünktchen, in diesen die Gefäße als deutliche Poren. Im Längsschnitt bilden jene bei entsprechendem Lichteinfall helle Furchen, die Markstrahlen auf der Tangentialfläche unter der Lupe helle Strichelchen. Gefäße meist 0,17 bis 0,27 mm weit, einzeln, oder zu 2 — 6 in radialen Reihen, mit meist elliptischen, gegen Markstrahlen und Parenchym nicht abweichend ge- stalteten Hoftüpfeln, ohne Thyllen, in mehr oder minder ansehnlichen Gruppen weitzelligen, dünnwandigen Strangparenchyms ohne Kristall- kammern. Einschichtige und zweischichtige Markstrahlen, letztere über- 1 ) Bei Behandlung von Schnittpräparaten mit Eisenchlorid färben sich nicht nur der Inhalt, sondern auch alle Wände, und zwar jener tiefst schwarz, diese gleich- mäßig im Tone der >Neutral-Tinte<. 2) Nach brieflicher Mitteilung eines deutschen Holzeinfuhrhauses. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 693 wiegend, 0,14—1,00 mm hoch, mit dünnwandigen, einander abflachenden, 13 — 26 [A, an den Kanten mitunter auch 40 — 68 \i hohen und dann im radialen Durchmesser gegen die übrigen verkürzten Zellen. Skleren- chymfasern mit dicken, im durchfallenden Lichte lebhaft gelbbraunen Wänden, in ihrem Mittelstücke zuweilen weitlumig, als Grundmasse. In den Gefäßen mitunter brauner Kernstoff, Markstrahlen und Strang- parenchym ohne spezifischen Inhalt. Wasser schwach, Alkohol wein- gelb färbend, an beide Flüssigkeiten nur Spuren von Gerbstoff abgebend. Eisenchlorid verfärbt die Wände der Fasern ins Schwarzbraune, schwärzt in geringem Grade auch die der übrigen Zellen und der Gefäße. b) Rote Eukalyptushülzer. Innerhalb des allgemeinen Charakters der Eukalyptushölzer unter- scheiden sich die roten von den hellbraunen nicht nur durch die Fär- bung, welche auf der vollständigen Erfüllung der Markstrahl- und Strang- parenchymzellen, sowie der meisten Thyllen mit homogenem, im Mikroskope lebhaft rotbraunem Inhalt beruht, sondern auch durch die reichlichere Entwicklung des Strangparenchyms in der Grundmasse und durch die häufigere Zwei- und Dreischichtigkeit der Markstrahlen i). Die bei den braunen Eukalyptushülzern beschriebenen gelblichen, kristallinischen Bil- dungen sind zuweilen nur spärlich vorhanden, Kalziumoxalat scheint immer zu fehlen. Späne färben Wasser kaum oder nur schwach gelblich, Alkohol gelbrötlich, ohne daß hierauf der Inhalt der Zellen und Thyllen sichtlich angegriffen erschiene; er bleibt auch in kochendem Wasser un- verändert und löst sich erst, wenn letzterem Ätzkali zugefügt wird. — Durch Eisenchlorid wird der unveränderte Inhalt tief geschwärzt, des- gleichen, doch in ungleichem Grade, je nach den Arten, auch ein wässe- riger oder alkoholischer Auszug, oder nur dieser, aus Holzstückchen. Von Eukalyptusarten mit rotem Holze sind hier zu nennen: E. crebra F. v. Mueller, Ironbark, in Neu-Süd- Wales, Queens- land und Nordaustralien, E. marginata Don, Jarrah, in Westaustralien, ferner E. rostrata Schi., Red Gum, und E. resmifera Smith, Roter oder Wald-Mahagonibaum (siehe p. 450), und E. diver sicolor F. V. Mueller, Karri, Westaustralien (siehe p. 449). Auch diese Hölzer ähneln einander im äußeren Ansehen, wie im mikroskopischen Bau so sehr, daß eine sichere Unterscheidung nach der \) Die eigenartige, stumpf rotbraune Färbung dieser Hölzer erinnert sehr an die des p. 509 beschriebenen Pferdefleischholzes, von dem sich jene aber durch den Mangel heller Querlinien auf der Hirnfläche, das Jarrahhoiz meist auch durch weitere Gefäße unterscheiden. Vgl. auch p. S-IO, Fußnote 2. 094 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Struktur kaum mügiich erscheint 'l. Eher- dürfte die Beachtung des. un- gleichen physikalischen Verhaltens, vielleicht auch der Färbung, hier Fingerzeige geben. So spaltete z. B. von den untersuchten Proben Jarrah leicht und glatt, Ironbark krumm und uneben, Red Gum sehr ungleich und splittrig. Jarrah und Ironbark zeigten die verhältnismäßig reinste und tiefste Rotfärbung, während diese bei Red Gum einen weniger leb- haften, mehr ins Bräunliche ziehenden Ton besaß, doch ist nach Mayr (Wald- u. Parkbäume, p. 4R6) eben diese Art, E. rostrata Schi., durch rotbraunes (dort auf Taf. XVII, Fig. 30 farbig dargestelltes) Kernholz ausgezeichnet, das als das dauerhafteste Holz gilt, das Laubbäume bilden können. Holz von E. resinifera und E. diversicolor kam nicht zur Untersuchung 2). Von den genannten Hölzern ist Jarrah derzeit für Europa wohl das wichtigste, in steigendem Maße zur Einfuhr und Verwendung gelangende. Von angenehmer Färbung, leicht und glatt zu bearbeiten, sehr politur- fähig, mitunter auch gemasert, kommt es unter dem von verschiedenen Eukalyptusarten gelieferten »Australischen Mahagoni« für die Möbel- industrie und Kunsttischlerei des europäischen Kontinents wohl allein in Betracht 3], In seiner Heimat wird es als eines der dauerhaftesten, viel- seitigst verwendbaren Nutzhölzer sehr geschätzt, auch wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegen den Bohrwurm und als vortreffliches Kohl- holz*). Zu Straßenpflaster ist es weniger empfehlenswert als Tallowwood oder Blackbutt, da es mehr »arbeitet«, sich daher nicht genügend eng- fugig verlegen läßt^). -Über nicht von Fieberheilbäumen herstammendes »Australisches Mahagoni« siehe pp. 650 u. 652, Anmerkung 2. Anmerkung 1. Mit den rotbraunen Eukalyptushölzern große Ähn- lichkeit zeigt das seiner botanischen Herkunft nach nicht näher be- kannte, aus Australien nach Deutschland eingeführte Grubaholz*'). Voi 1) Im Jarrahholze scheinen die mehrerwdhntcn kristalhnischen Bildungen sel- tener zu sein, als in den anderen hierher gehörigen Rothölzern. 2) Über beide Hölzer siehe pp. 449 u. 4üu, ferner auch Stone, 1. c, pp. ilS bis 417 (wo E. versicolor anstatt J5/. diversicolor steht). Karri hat es in Deutsch- land noch nicht zu besonderer Wertschätzung gebracht. 3) Der Name »Mahagoni« wird in Australien außer dem obigen noch inelirere« Eukalyptushölzern beigelegt, doch liefern diese (von E. botryoides, E. robusta, E. calophylla, E. resinifera, siehe pp. 449, 450 u. P. Busch (Tropenpflanzer, 15, 1911. p. 4'79) hauptsächlich nur Bau- und Werkholz. 4) Die Eigenschaften des Jarrahholzes und die Eignung desselben für verschie- dene Gebrauchszwecke sind bei Semler (I. c, p. 666 u. f.) ausführhch besprochen. ' 5) Nach brieflicher Mitteilung eines deutschen Holzeinfuhrhauses. 6] Ein sogen, >Phantasiename «, wie solche im Holzhandel für manche Hölzer gleicher Art angewendet werden, die aus der nämlichen Gegend stammen, Sechzehnter Abscjinitt. Hölzer, 695 ziemlich gleichmäßig rütlichbrauner Färbung, zeigt es auf der Hirntlache helle, z. T. in Schrägstreifchen geordnete, z. T. in Querzonen spärlichere oder aussetzende Pünktchen, die Gefäße in diesen wie die äußerst feinen Markstrahlen erst unter der Lupe. Im Längsschnitt erscheint es ziemlich fein nadelrissig, in Abständen dunkelstreifig, mit hellen und, wegen der Verstopfung durch Thyllen, unter der Lupe porösen Gefäßfurchen, unter dieser auf Radialflächen fein querstreifig, auf tangentialen sehr fein ge- strichelt. Wasser schwach gelblich, Alkohol tiefer und mehr rötlich färbend : beide Flüssigkeiten werden durch nachfolgenden Zusatz von Eisenchlorid geschwärzt. Das Mikroskop zeigt auf I mm 2 \\ — 14 Ge- fäße, teils einzeln, meist in schrägen Reihen, teils paarweise, 0,07 bis 0,23 mm weit, mit fast kreisrunden, spaltporigen Hoftüpfeln auf den Längswänden, durch dünnwandige Thyllen verstopft, von ziemlich spär- lichem, stellenweise in Kristallkammern geteilten Strangparenchym um- geben. Sehr dickwandige Fasertrachekien, im Querschnitt von eckigem Umriß, radial gereiht, bilden die Grundmasse. Markstrahlen im Tangen- tialschnitt einschichtig, 2 — IG Zellen (0,07 — 028 mm) hoch, diese rundlich bis elliptisch, meist 0,012 — 0,020 mm im Lichten hoch und 0,008 bis 0,016 mm breit, die endständigen nicht immer höher (bis 0,024 mm) und im Radiaischnilt kürzer als die übrigen, viele gegen Gefäße mit auffallend großen Tüpfeln, deren längerer Durchmesser nicht selten der Höhe der Zellen fast gleichkommt. In den Markstrahl- wie in den Slrang- parenchymzellen und auch in manchen Thyllen gelb- bis rütlichbrauner, homogener Inhalt, gleichmäßig ausfüllend oder, wie besonders in Mark- strahlzellen, von rundlichen, oft perlschnurartig gereihten Hohlräumen un- gleicher Größe durchsetzt. In vielen Thyllen kristallinische, im durchfallen- den Lichte dunkle Klumpen einer in Kalilauge löslichen und diese hierbei goldgelb färbenden Substanz. Eisenchlorid färbt den ersterwähnten Zell- inhalt tief schwarz, schwärzt auch die Wände der Zellen und Gefäße und läßt in denen der Fasertracheiden die Tüpfel besonders deutlich hervortreten. Sehr hart, schwer (im Wasser sofort sinkend) und fest, wegen seiner unübertroffenen Widerstandsfähigkeit gegen den Bohrwurm das beste Holzmaterial für Seehafenanlagen und Schwimmdocks. Anmerkung 2. In seiner Färbung zwischen den hellbraunen und rotbraunen Eukalyptushölzern in der Mitte stehend, erinnert an jene auch in der Verteilung der Gefäße auf der Hirnfläche und durch die große Feinheit der unkenntlichen Markstrahlen sowie in der gesamten äußeren unter gleichen Vegetationsverhältnissen erwachsen sind und daher auch in den für ihre Verwendung zu bestimmten Gebrauchszwecken maßgebenden, z. T. behördlich festgelegten und geforderten Eigenschaften übereinstimmen, namentlich die gleichen Festigkeitszahlen geben. Vgl. übrigens hierzu auch P. Krais, Gewerbl. Material- kundo, I, Hölzer, pp. 78, 525. 696 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Erscheinung das gleichfalls australische, seiner botanischen Herkunft nach anscheinend noch nicht bestimmte Sarrah olz i). Im Querschnitte zeigt es helle Punkte, einzeln oder radial oder schräg gereiht, und in diesen die eben noch kenntlichen Gefäße; unter der Lupe, zum Unterschied von echten Eukalyptushülzern, in ungleichen Abständen sehr feine helle Querlinien, neben den Gefäßen auch weiße Pünktchen. Mit- unter treten, wie in manchen Eukalyptushölzern (vgl. p. 689), gangartige, bis i mm weite, den Gefäßen parallele, im Längsschnitt gekammerte Lücken mit schwarzrotem, glänzendem Inhalte auf. Im übrigen bietet der Längsschnitt nichts Abweichendes von dem bei jenen Hölzern Be- merkbaren; deutlich nadelrissig, zeigt er unter der Lupe die Gefäßfurchen gleichfalls mit Thyllen erfüllt. Wasser wird hell-, Alkohol tiefer wein- gelb gefärbt, beide Flüssigkeiten schwärzen sich bei nachfolgendem Zu- satz von Eisenchlorid im Tone der »Neutraltinte«. Das Mikroskop zeigt die Gefäße einzeln oder (häufiger) in Gruppen zu zwei oder mehreren, oft von sehr ungleicher Weite, radial oder schräg nebeneinander, 0,09 bis 0,23 mm weit, von Tracheiden und Strangparenchym umgeben, ihre Hof- tüpfel dicht gestellt, oft kreisförmig, mit schmaler, quer- oder schräg elliptischer Pore. Dickwandige Sklerenchymfasern, meist radial ge- reiht, als Grundmasse; in dieser Strangparenchym, (großenteils in Kristallkammern geteilt) regellos zerstreut, vereinzelt oder in lose Quer- oder Schrägreihen gestellt, doch auch in ununterbrochenen ein- fachen (an Gefäßen auch mehrfachen) Querreihen, die den Beginn von Zuwachszonen (»Frühholz«) bezeichnen dürften, was auch durch die Abplattung vorhergehender Faserschichten wahrscheinlich wird. Licht- räume der Zellen des Strangparenchyms im Querschnitt von ungleicher Weite und Form, fast immer größer als die Breite der Fasern. Mark- strahlen im Tangentialschnitt ein- und zweischichtig (auch stellenweise beides), selten dreischichtig, die einschichtigen oft nur zwei, doch auch bis zehn und mehr Zellen hoch, die mehrschichtigen bis 0,35 mm. Mark- strahlzellen derbwandig, in dieser Ansicht elliptisch bis rundlich oder vierseitig, mitunter selbst breiter als hoch, die Endzellen meist nicht größer als die übrigen, im Radialschnitt alle liegend, wenn z. T, auch ziemlich kurz, gegen Gefäße meist mit großen Tüpfeln, deren längerer Durchmesser der Höhe der Zellen oft gleichkommt. In den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms hell bräunlicher oder rötlicher Inhalt, meist als ungleich starker (auch tropfenförmiger) Wandbeleg oder in formlosen Krümeln und Klümpchen. Eisenchlorid färbt tief schwarz, schwärzt auch die Wände der Thyllen, schwächer die der übrigen Zellen und der Gefäße. Sehr dicht, hart und schwer, sehr 1) Auch ein >Phantasienarae< ! Vgl. p. 694, Fußnote 6. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 697 druck- und biegungsfest, außerordentlich dauerhaft, vortreffliches Mate- rial für Schwimm- und Trockendocks und Landungsanlagen, auch sehr empfehlenswert zu Eisenbahnschwellen und Brückenbalken, in hohem Grade widerstandsfähig gegen Inanspruchnahme »auf Langfaser«. 117. Tapeloholz. Das Tupeloholz wird von Arten der nordamerikanischen Gornaceen- gattung Nyssa L. (siehe p. 452), am häufigsten wohl von N. silvatica Marsh. (N. multiflora Wangenheim) geliefert. Holz von gleichmäßig heller, etwas gelblicher Splintfärbung, auf der Hirnfläche mit ungleich deutlichen Jahresringen, kenntlichen Markstrahlen, aber erst unter der Lupe erkennbaren, zahlreichen, ziemlich gleichmäßig verteilten Gefäßen, deren Weite die Breite der Markstrahlen nur wenig übertrifft. Im Längsschnitt fein nadelrissig, etwas glänzend, im radialen durch die Markstrahlen fein querstreifig, im tangentialen diese auch mit der Lupe kaum wahrnehmbar. Von mittlerer Schwere i) und geringer Härte, nicht glattspaltig, angeblich sehr zäh; Wasser gelblich, Alkohol nicht färbend, ohne Gerbstoffgehalt. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße sehr zahlreich, 'i 0 bis 60, auch mehr, auf den mm2, 0,04 — 0,1 1 mm weit, teils einzeln, teils zu 2 — 6 (selten mehr) in radialen Reihen oder Gruppen, mit leiter- förmig durchbrochenen Querwänden, deren Spangen zahlreich 3), sehr zart (nur 0,8 — 1,0 [x dick), um etwa 0,004 mm voneinander entfernt, da und dort durch Anastomosen miteinander verbunden. Hoftüpfel der Längswände der Gefäße meist quer gereiht, elliptisch, 0,008 mm breit, von der querspaltfürmigen Pore ganz durchsetzt, gegen Strangparenchym- oder Markstrahlzellen nicht abgeändert. Grundmasse von dickwandigen, doch ziemlich weitlumigen Sklerenchymfasern gebildet, diese von un- gleicher Größe und Form des Querschnittes, radial gereiht oder regellos gelagert, durch Abplattung in schmalen Querzonen die Grenzen der Jahresringe bezeichnend, auf den Radialwänden mit spärlichen, schief h) Sargent (Sylva of North America, vol. V, p. 76) nennt das Holz von Nyssa silvatiea Marsh, schwer (heavy) und weich (soft), gibt das spez. Trockengewicht noit 0,6353 an; das Holz von Nyssa aquatica Marsh. (N. uniflora Wangenh.J, mit einem spez. Trockengewichte von 0,5193, bezeichnet er ebenda (p. 84) als leicht (Hght) und beide Hölzer als schwerspaltig (hard to split, difficult to split). 2) Vgl. auch A. Sertorius, Beiträge zur Kenntnis der Anatomie der Corna- ceae, Dissertation, München 1893, u. Bull, de l'Herbier Boissier, Vol. I, p. 47011., dessen Angaben aber nur »für die jugendlichen Achsen des Herbarmaterialest gelten (p. 553), ferner T. F. Hanausek im >Papierfabrikant<, 194 3, Fig. 21. 3) In den untersuchten Proben 30 — 40. Sertorius (1. c, p. 512) zählte im Holze von Herbarzweigen mitunter gegen 100. g98 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. spaltenfürmigen, meist klein behüften Tüpfeln. Strangparenchym ziem- lich spärlich, vereinzelt neben Gefäßen wie zwischen Fasern, stellenweise mit Kristallkammern. Markstrahlen im Tangentialschnitt zweischichtig oder z. T, (seltener durchaus) einschichtig, im ersten Falle die einschich- tigen Strecken den mehrschichtigen einseitig oder beiderseits angesetzt. Höhe der ganz oder teilweise mehrschichtigen Markstrahlen 0,^H bis 0,60 mm, der (mitunter nur zweistöckigen) einschichtigen meist 0,19 bis 0,40 mm. Markstrahlzellen ziemlich dickwandig, in den mehrschichtigen Teilen kleiner, rundlich bis elliptisch, im Lichten 0,008 — 0,016 mm hoch und 0,008 — 0,010 mm breit, in den einschichtigen Markstrahlen und den einschichtigen Strecken mehrschichtiger grüßer, meist 0,036 — 0,060 mm hoch und 0,008 — 0,020 mm breit, die Endzellen bis 0,088 mm hoch und meist nur 0,008 mm breit. Der Radialschnitt zeigt die Markstrahlzellen liegend bis quadratisch, an den Markstrahlkanten aufrecht (bis 8 mal höher als breit), auf den Tangentialwänden am reichlichsten getüpfelt. Im Innern wie in den Wänden der Zellen und Gefäße keinerlei Kern- stoffe, daher auch keine Schwärzung durch Eisenchlorid. Über die A^erwendung des Holzes siehe p. 452 i). Das Wurzelholz von Nyssa-Arten, das die dort erwähnten, in der Chirurgie gebrauchten »Tupelostifte« liefert, wurde von Sertorius (1. c, pp. 555, 556) näher beschrieben. Es besteht aus sehr dünnwandigen und weitlumigen Form- elementen, nimmt, in Wasser gelegt, unter schwacher Quellung beträcht- liche Mengen von jenem auf, wird dabei sehr weich, läßt sich wie- ei« Schwamm auspressen und hierauf, in noch halbfeuchtem Zustande, in jede beliebige Form bringen. Wird es nun stark zusammengepreßt und trocknen gelassen, so verliert es sehr an Volumen, quillt aber, wieder befeuchtet, nun sehr stark auf. 118. Das Holz der Korüelkirsche. - Die Kornelkirsche oder der Gelbe Hartriegel, Coriius mas L. (Farn. Cörnaceen, siehe p. 453), ist in Mittel- und Osteuropa sowie in Asie» einheimisch. Holz mit rötlichweißem Splint und scharf abgesetztem, tief rötlich- braunem Kern, mit undeutlichen Grenzen der Jahresringe, im Querschnitt mit unkenntlichen Gefäßen und meist auch unkenntlichen Markstrahlen, jene unter der Lupe als helle Pünktchen zeigend (die im Frühholze der Jahresringe oft einfache Reihen bilden, sonst gleichmäßig zerstreut er- scheinen). Im Längsschnitt kaum »nadelrissig«, glanzlos, auf der Radial- \) Das Holz von Nyssa tmiflora Wgh. (N.aquatica- Marsh.), »Cotton gum«, liefert auch Holzstoff. (Siehe T. F. Hanau sek, 1. c.) ' Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 699 fläche mit matten Querstreifchen. — Sehr hart, schwer und dicht (spez. Lufttroclcengewicht 0,88 — 1,03), sehr fest, äußerst schwerspaltig, slarlv schwindend, doch gut zu politieren. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zahh-eich, im Mittel etwa 68 per mm^, meist einzeln, 0,025 — .0,10 mm weit, mit leiterförmig durchbrochenen Gliedern (an den schräg gestellten Endflächen dieser bis 40, oft »gegabelte« Spangen), mit ziemlich spärlichen kreisrunden, klein- porigen Hoftüpfeln, gegen Strangparenchym und Markstrahlen mit nur schwach oder kaum behüften, querelliptischen Tüpfeln, ohne Thyllen. Markstrahlen zweierlei: einschichtige, meist 2^10 Zellen (0,09 — 0,65 mm) hohe und (mindestens in ihrem mittleren Teile) zwei- bis dreischichtige, 0,24 — 0,80 mm hohe. Zellen aller Markstrahlen dickwandig; die der einschichtigen (und der einschichtigen Kanten beziehentlich Strecken der mehrschichtigen) 27 — 67 [i hoch und 5 — 10 \i breit, im Radialschnitt kurz (hier bis 5 mal höher als breit), auf den Tangential wänden reich- lichst getüpfelt; die der mehrschichtigen 5 — 21 \i weit, im Tangential- schnitt rund, im Radialschnitt länger als die ersteren. Dickwandige Faser- trache'iden, bis 22 [j. breit, als Grundmasse. Strangparenchym vereinzelt an den Gefäßen und außerdem ziemlich reichlich in der Grundmasse zerstreut, mit bis 0,13 mm langen und meist nicht über 14 ix weiten Zellen. Elemente des Kernholzes mit gebräunten Wänden; in vielen Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms, sowie in Gefäßen hier auch brauner Inhalt. Wird zu Drechslerwaren, Radkämmen, Schuhstiften u. dgl. ver- arbeitet. 119. Bas Holz des Koten Hartriegels. Der Rote Hartriegel, Cornus sanguinea L. (siehe p. 453) bewohnt Europa und Westasien. Holz rötlichweiß, ohne gefärbten Kern, mit deutlichen (in den Spät- holzzonen dunkleren) Jahresringen, doch erst'unter der Lupe kenntlichen i^efäßen und Markstrahlen. Im Längsschnitt kaum nadelrissig, etwas glän- zend, auf der Radialfläche mit feinen Jahresringgrenzen und rötlichen Ouerstreifchen (Markstrahlen). — Sehr hart, etwas weniger schwer und dicht als das Holz der Kornelkirsche (spez. Lufttrockengewicht 0,77 bis 0,81), fest und zäh, äußerst schwerspaltig, stark schwindend^ gerbstoffhaltig. Mikroskopischer Charakter dem des Holzes der Kornelkirsche sehr ähnlich, doch die mehrschichtigen Markstrahlen verhältnismäßig zahlreicher und breiter (bis zu 4 Zellen). Wird wie das Holz der Kornelkirsche verwendet, Uefert mit diesem auch die als »Ziegenhainer« bekannten Spazierstücke. 7(X) Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 120. Das Holz des Blumen-Hartriegels. (Gornel, Flowering-Dogwood.) Der Blumenhartriegel, Cornus florida L., die schönste und nütz- lichste Art der Gattung (siehe p. 453) ist im östlichen Nordamerika zu Hause, woher sein Holz als »Kornelbaumholz« auch nach Europa gelangt. Holz') dem des Roten Hartriegels ähnlich, doch von mehr ins Bräunliche ziehender Färbung und mit deutlicheren Markstrahlen. Hart, schwer (spez. Gew. nach Sargent 0,815), dicht, von feiner Struktur, schwer zu bearbeiten, aber sehr politurfähig. Mikroskopischer Charakter der der vorstehend beschriebenen Hartriegelhölzer, ausgezeichnet durch die den Frühholzzonen der Jah- resringe deutlicher entsprechende Anordnung der weiteren (bis 0, 1 0 mm im Durchmesser haltenden) Gefäße und die ansehnlichen Ausmaße der mehrschichtigen, bis über 1,00 mm hohen und bis 0,09 mm breiten Mark- strahlen. Als vorzügliches Drechslerholz in seiner Heimat sehr geschätzt, bei uns u. a, auch zur Herstellung von Weberschiffchen, »Webschützen« verwendet. 121. Das Holz der Baumlieide. (Bruyere, Briar wood.) Die Baumheide, Erica arborea L. (Fam. Ericaceen, p. 453) bewohnt das ganze Mittelmeergebiet; sie bildet auf den kanarischen Inseln bis 20 m hohe Stämme. Hier kommt hauptsächlich nur das Holz der Wurzei- stöcke in Betracht, welches, meist reich gemasert, in kleinen, kantig zugeschnittenen Stücken in den Handel gelangt. Holz auf frischen Schnittflächen licht rötlichbraun oder hell fleisch- farben, an der Luft tief rotbraun nachdunkelnd, für das freie Auge oft nahezu strukturlos, mit unkenntlichen Gefäßen und nur auf Querschnitts- flächen erkennbaren Markstrahlen. Unter der Lupe die Gefäße als äußerst feine Poren, beziehentlich Rinnen, die Markstrahlen auf Tan- gentialflächen als helle oder dunkle, rötliche, spindelförmige Streifchen zeigend, die infolge der Maserung 2) gekrümmt und in Wellenlinien ge- ordnet erscheinen. Hart, mittelschwer, nicht spaltbar. 1) Vgl. Semler, I.e., p. 5ö3. — Stone, I.e., p. 1 39 mit Abbildung des Quer - schnitts-Lupenbildes auf Taf. IX, Fig. 76. Dort wird, als »Dogwood«, auch das Holz von Cornus Nuttallii Audub. (G. florida Hook.) beschrieben. Diese Art wächst im pazifischen Nordamerika; sie wird oft mit dem ostamerikanischen Blumen-Hart- riegel verwechselt (Sargent, 1. c, vol. V, p. 70). 2) Durch diese ist die Herstellung richtig orientierter Schnittflächen oft sehr er- schwert ! Seclizehnter Abschnitt. Hölzer. 701 Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln, nur 0,019 bis 0,05 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern und winzigen Hof- tüpfeln, zuweilen mit dünnwandigen Thyllen i). Markstrahlen zweierlei : mehrschichtige, 3 — 6 Zellen (bis 0,08 mm und darüber) breite und 0,17 bis 0,60 mm hohe, im Tangentialschnilt an ihren Enden mit meist ge- streckten, bis über 50 ix hohen, sonst mit rundlichen, 11 — 27 ;jl hohen Zellen, und einschichtige, von geringer Höhe und mit im Tangential- schnitt meist gestreckten, von denen des reichlich vorhandenen Strang- parenchyms oft schwer zu unterscheidenden Zellen. Letzteres neben den Gefäßen und in zahlreichen, mehr oder minder regelmäßigen Quer- reihen in der Grundmasse, die aus ziemlich dickwandigen, bis 21 [x breiten, sehr klein getüpfelten Fasern (Tracheiden?) besteht. — Wände der Elemente gebräunt, ebenso der Inhalt der Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms , jener in manchen Zellen , gleich dem Inhalte einzelner Gefäße, auch von tieferer, lebhaft brauner Färbung^). Dient zu Schnitz- und Dreharbeiten, hauptsächlich zur Herstellung von Tabakspfeifen (»Matrosenpfeifen«), liefert auch eine sehr geschätzte Schmiedekohle. Anmerkung. Das Holz des oberirdischen Stammes der Baum- heide zeigt rütlichweißen Splint und hell braunroten, nachdunkelnden Kern, im Querschnitt deutliche Jahresringe und Markstrahlen, im ra- dialen Längsschnitt die letzteren als auffällige Querstreifchen, beziehent- lich Fleckchen, denen auf der Tangenlialfläche eine feine Längsstriche- lung entspricht. Die Gefäße sind auch hier nur 0,025 — 0,062 mm weit, die mehrschichtigen Markstrahlen 3 — 6 Zellen (bis 0,08 mm) breit und bis 0,60 mm hoch, die einschichtigen, meist 1 — 6 Zellen hohen, sehr zahlreich, vom reichlich vorhandenen Strangparenchym oft schwer zu unterscheiden; bei ihren Zellen übertrifft, wie bei den Kantenzellen der mehrschichtigen Markstrahlen, die (bis 55 |x betragende) Höhe oft mehr- mals den radialen Durchmesser. Anordnung des Strangparenchyms und der Grundmasse wie im Wurzelholze, doch die Fasern der letzteren etwas dickwandiger als dort, auch reichlicher getüpfelt. Thyllenbildungen und Färbung der Wände und des Inhaltes der Parenchymzellen und Gefäße 1) Als solche möchte man auch in den Fasern der Grundmasse nicht seltene Blasen ansprechen. 2) Alle Parenchymzellen enthalten ein stark lichtbrechendes Klümpchen (Zell- kern?) neben kleineren, Lösungsmitteln gleich jenem widerstehenden und mit ihm durch Ätzkali geröteten Körnchen oder Tröpfchen. Außerdem bläut sich der Inhalt dieser Zellen mit Jodlösung auch dann, wenn geformte Stärke in demselben vorher nicht wahrzunehmen war (Saponarin?). 702 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. wie im Wurzelholze i). — Hart, sehr schwer (spez. Luftlrockengewicht 0,9 — 1,0), sehr dicht, stark schwindend und sich werfend, meist nur als Brennholz und zu Rebpfählen benutzt 2). 122. Njahiliolz. (»Afrikanisches Birnholz« z. T. ?, »Kongo Mahagoni«.) Das Njabiholz Kameruns, eines der geschätztesten Nutzhölzer des Gebietes, stammt angeblich von Mimusops Djave (Laness.) Engl., einem bis 2 m starken und 55 m hohen, zur Familie der Sapotaceen (siehe p. 455) gehörenden Riesenbaume des tropischen Westafrika 3, . Eine unter obigem Namen aus Kamerun erhaltene Holzprobe zeigte die nachstehend beschriebene Beschaffenheit. Ob wirklich ein Mimusops -Holz vorlag, möge vorerst dahingestellt bleiben. Holz trüb rotbraun bis rötlichgrau, Gefäße auf der Hirnfläche eben noch kenntlich, häufig durch helle, z. T. kreideweiße Pünktchen be- zeichnet, ziemlich gleichmäßig verteilt"*). Markstrahlen sehr fein, erst mit der Lupe sichtbar; keine hellen Querlinien 5). Im Längsschnitt fein nadelrissig, von mäßigem Glanz, einzelne Gefäßfurchen weiß ausgefüllt, in anderen unter der Lupe rötliche, glänzende Klümpchen; durch die Markstrahlen auf der Radialfläche fein querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe fein gestrichelt. Ziemlich schwer <>) und hart, uneben spaltend. Wasser wird nicht, Alkohol gelbrütlich gefärbt und durch nachfolgenden Zusatz von Eisenchlorid geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße etwa 5 auf den mm^, meist einzeln, 0,14 — 0,23 mm weit, mit leit erförmiger Durchbrechung der Querwände. Spangen meist 7 — 12, bis 0,008 mm und darüber breit. \) Vorhandenes Stärkemehl erscheint in wohl ausgebildeten, ansehnlichen, runden Körnern. Die im Parenchym des Wurzclholzes zu beobachtenden Ballen, Körnchen und Tröpfchen treten zurück oder fehlen. 2; So wenigstens in Südeuropa, insbesondere in Dalmatien. Vgl. H. v. Gut- tenberg, Beiträge zur Kenntnis südiisterreichischer Holzarten, m Zentralbl. f. d. gesamte Forstwesen, 3. Jahrg. (1877), p. 323. 3) Büsgen, 1. c, p. 97 u. 98; Gilg, i. c, p. 129; Jentsch, 1. c, p. 175, mi{ Abbildung des Baumes auf Taf. VI. 4) Diese gleichmäßige Verteilung der Gefäße spricht angesichts des abweichenden Lupenbildes der Hirnfläche des Njabiholzes bei Jentsch (1. c, Taf. IV) gegen die »Echtheit« der untersuchten Holzprobe. 5) Auch dieser Mangel erweckt Bedenken gegen die Identität des oben beschrie- benen Holzes mit dem von den genannten Autoren unter Njabiholz gemeinten, in dem zarte Holzparenchymlinien die Markstrahlen kreuzen sollen. 6) Das spez. Gewicht des Njabiholzes soll nach Büsgen und E. Appel 0.84 bis 0.91 betragen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 703 vor dem Ansätze an die Längswand oft gegabelt, um 0,012—0,020 mm voneinander entfernt. Dickwandige, englumige Fasertracheiden bilden die Grundmasse, von gleichmäßig rundlicher oder querelliptischer und in letzterem Falle oft etwas abgeplatteter Form des Querschnittes, regel- mäßig radial gereiht, mit deutlichen Hoftüpfeln. Strangparenchym zahl- reich, in der Grundmasse zerstreut, nur da und dort kurze Querreihen bildend, auch an Gefäße herantretend, die im übrigen teils von Mark- strahlen berührt, teils von Fasertracheiden umgeben werden. Mark- strahlen sehr zahlreich (bis 26 auf 2 mm Querschnittsbreite), im Tan- gentialschnitt einschichtig und zwei- bis dreischichtig, meist strecken- weise beides, die durchaus einschichtigen bis 17 stöckig i), manche auch nur ein- bis zweistückig, derart 0,06 bis 1 mm und darüber hoch. Bei ein- und mehrschichtigen Markstrahlen erscheinen die einschichtigen Strecken den mehrschichtigen einseitig angesetzt oder als Verbindungen zwischen mehrschichtigen Anteilen. Auf solche Weise können manche Markstrahlen aus mehreren, je 2 — 4 einschichtigen und mehrschichtigen Anteilen bestehen und beträchtliche Höhe, 1,30 — 1,75 mm, erreichen. Mehrschichtige Markstrahlen ohne erhebliche einschichtige Strecken werden meist 0,50 mm hoch. Zellen der einschichtigen Markstrahlen und der einschichtigen Strecken mehrschichtiger sowie an den Markstrahl- kanten im Tangentialschnitt vorwiegend gestreckt, oft fast vierseitig, die der Kanten dreiseitig zugeschärft, im Lichten 0,040 — 0,14 mm hoch und 0,008^ — 0,024 mm breit, in den mehrschichtigen Markstrahlen und An- teilen mehr rundlich, kleiner, meist nur 0,008 — 0,020 mm hoch, bzw. breit. Diese Markstrahlzellen im Radialschnitt liegend, die übrigen qua- dratisch bis aufrecht und dann zwei- bis fünfmal höher als breit; alle derbwandig, auf den Tangentialwänden am reichlichsten getüpfelt. Strang- parenchym mit Kristallkammern. Gefäßtüpfel rundlich, 0,008 bis 0,01 2" mm breit, mit querspaltförmiger, oft nur kurzer Pore, häufig in Längsreihen und einander nicht berührend, gegen Markstrahl- oder Strangparenchymzellen nicht abgeändert, deren Tüpfel dann in Form und Größe jenen entsprechend. In diesen Zellen lebhaft rotbrauner In- halt, sie gleichmäßig erfüllend oder von ungleich großen und zahlreichen blasenförmigen Hohlräumen durchsetzt (dies namentlich in den Mark- strahlen), mit Eisenchlorid sich tief schwärzend. In den Gefäßen stellen- weise hellere, rötliche, harzartige Abscheidungen, die sich in Alkohol vollständig lösen, oft mit Hinterlassung eines zarten Häutchens 2). Die i) Vgl. p. 545, Fußnote. 2) Dieser Gefäßinhalt wird, ungleich dem braunen Kernstoff in den Zellen, duich Eisenchlorid nicht ohne weiteres, sondern erst hei Zutritt von Allvohol geschwärzt, löst sich dann in diesem nicht mehr. 704 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. oben erwähnten weißen Ausfüllungen mancher Gefäße scheinen aus einer ähnlichen, aber farblosen, in größeren Klümpchen und kleineren Bruch- stücken angesammelten Substanz zu bestehen i). Die bei Jentsch (1. c.) zusammengestellten Mitteilungen über das Njabiholz geben von dessen Beschaffenheit ein etwas schwankendes Bild, stimmen aber in der Bewertung dieses Holzes als eines erstklassigen Materiales für die verschiedensten Zwecke überein, finden es mahagoni- ähnlich, auch an das surinamische »Bulle free« erinnernd 2). Beides trifft für die oben als zweifelhaftes Njabiholz beschriebene Probe nicht oder kaum zu; diese zeigt nur im Mikroskope insofern eine gewisse Über- einstimmung mit »Bulle tree«, als auch hier die Grundmasse aus dick- und hellwandigen Fasern besteht, zu denen Markstrahlen und Strang- parenchym durch ihren lebhaft rotbraunen Inhalt in sehr auffälligen Gegensatz treten. Im übrigen ist die Anatomie beider Hölzer hinläng- Uch verschieden, wie die aufmerksame Vergleichung ihrer Beschreibung (vgl. p. 510) zeigt; hier genüge der Hinweis auf die ungleiche Art der Gefäßdurchbrechung. Bei Jentsch (1. c.) wird übrigens auch das schwere und harte, der fraglichen Holzprobe ganz unähnliche Wuläholz von Coula edulis Baill. (siehe p, 551) zum Vergleiche herangezogen. 12:]. Afrikanisches Birnholz. Nach Büsgen (1. c.) wird Njabiholz wohl auch als »Kameruner Mahagoni« sowie »Afrikanisches Birnholz« bezeichnet. Bei Jentsch (1. c.) ist ebenfalls auf die Ähnlichkeit mit »Afrikanischem Birnbaum« hingewiesen; auch die mehrerwähnte angebliche Njabiprobe trägt neben dieser Aufschrift jenen Namen. In diesen dürften sich vielleicht mehrere afrikanische Holzsorten zu teilen haben 3), die sich z. T. durch auffallend schöne »Musterung« der Längsschnittflächen auszeichnen (siehe Fig.- 162). »Afrikanisches Birnbaumholz«, des Wiener Platzes zeigt nachfolgend be- 4) Diese Klümpchen hinterlassen bei der Auflösung in Alkohol gleichfalls zarte Häutchen, die sich mit Chlorzinkjod nur schwach röten, mit Eisenchlorid etwas schwärzen und der Gefäßwand anzuhaften scheinen. Man möchte fast vermuten, daß es sich um sehr dünnwandige Thyllen als Orte der Ablagerung jenes Stoffes handle, doch kann die Sache hier nicht weiter verfolgt werden. Eisenchlorid färbt die Sub- stanz auch bei Alkoholgegenwart nicht, verhindert ebensowenig ihre Lösung. 2) Siehe p. 509. — Stone, 1. c, p. 148 führt Mimusops globosa Oaertn., West- indien, als Stammpfianze eines »Bulletwood« an, bringt auch ein Lupenbild der Hirn- fläche auf Taf. X, Fig. 83, in dem radial gereihte Gefäße, feine Markstrahlen und eine zierliche Querstreifung sehr deutlich sind. 3) Vgl. P. Krais, Gewerbl. Materialkunde, I, Hölzer, p. 239, wo auch Coula edulis als eine der Stammpflanzen genannt ist. Als solche kommen echte Birnbäume wie Apfelfrüchtler überhaupt nicht in Frage. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 705 schriebenen Bau, der sich z. T. deckt mit den für Njabiholz gemachten Angaben der p. 702 , Fußnote 3 genannten Autoren. Inwieweit eine Mimusopsart als Stammpflanze in Betracht kommen kann, ist vorläufig nicht zu erörtern. Holz hell rötlichbraun bis fleischfarben, Gefäße auf der Hirnnäche eben noch kenntlich, nicht gleichmäßig verteilt, sondern wie die Lupe zeigt, vorwiegend in radiale und schräge Reihen geordnet oder in Gruppen zusammengestellt. Mikroskopischer Cha- rakter. Gefäße M — 14 auf den mm'-^, 0,08 — 0,21 mm weit, meist in radialen oder schrä- gen Reihen oder in Gruppen und hierbei teils unmittelbar benachbart oder durch nur schmale Schichten der Grund- masse getrennt. Diese wird von dickwandigen, aber meist weitlumigen Sklerenchym- fasern hergestellt, von un- gleicher Form und Größe des Querschnittes, radial gereiht (stellenweise mit gleichmäßig verkürztem radialen Durch- messer) oder regellos gelagert. Dünnwandiges Strangparen- chym, dessen Zellen im Quer- schnitt meist größer sind als die Fasern, bildet ein- bis drei-, am häufigsten zweischichtige Quer- zonen (etwa 10 — 12 auf 2 mm), und zwar teils ununterbrochene, teils kurze, meist von Gefäßen seitlich ausgehende, in der Grundmasse blind endigende. Markstrahlen zahlreich, bis 20 und mehr auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt einschichtig oder zwei- bis drei- schichtig, oft beides, indem mehrschichtigen Anteilen einschichtige ange- setzt erscheinen oder solche zwei bis drei mehrschichtige untereinander verbinden. Derartig gebaute Markstrahlen bis 1,40 mm hoch, die nur mehrschichtigen 0,31— 0,50 mm, die nur einschichtigen bis 12-, manche auch nur ein- bis zweistöckig i). Zellen einschichtiger Markstrahlen und Fig. 162. Gemustertes Afrikanisches Birnholz. stück eines unbearbeiteten Fnrnierblattes in 4/5 nat. Gr. ^) Vgl. p. 545, Fußnote. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Anfl. 4Ö 706 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. der einschichtigen Strecken mehrschichtiger sowie die Kantenzellen im Tangentialschnitt rundlich bis vier- bez. dreiseitig, im Lichten 0,032 bis 0,080 mm hoch und 0,012 — 0,032 mm breit, die mehrschichtiger Mark- strahlen und Markstrahlanteile meist rundlich und nur 0,012 — 0,024 mm hoch, 0,08 — 0,020 mm breit; alle derbwandig, im Radialschnitt liegend bis quadratisch und (an den Kanten) aufrecht (bis 3 mal höher als breit), mit reichlicher Tüpfelung der Tangential wände, gegen Gefäße mit oft auffällig großen, ungleich geordneten rundlichen bis elliptischen Tüpfeln, so namentlich an den Markstrahlkanten. Zellen des Strangparenchyms oft kurz, manche nur 0,044 mm hoch, doch stets kristallfrei; Tüpfelung gegen Gefäße der von Markstrahlzellen oft ähnlich. Hoftüpfel der Gefäße oft dicht nebeneinander, eckig rund, bis 0,004 mm breit, mit querspalt- förmiger Pore, auch gegen groß getüpfelte Markstrahlzellen meist nicht ab- geändert. Tüpfelung der Fasern spärlich und wenig bemerkbar. In den Gefäßen da und dort weite, dünnwandige Thyllen, in den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms lebhaft gelb- bis rötlichbrauner^ in Alkohol unlüslicher Inhalt, meist als ungleich starker Wandbeleg, einen weiten blasenfürmigen Hohlraum oder mehrere solcher umschließend. Eisenchlorid färbt den Kernstoff tiefschwarz und schwärzt in geringerem Grade auch die Wände der Zellen und Gefäße. Dieses gut zu bearbeitende, auch eine schöne Politur annehmende Holz scheint echtem Njabibolze^) entschieden näher zu stehen als die so bezeichnete Holzprobe aus Kamerun (Nr. 122). Die Ähnlichkeit mit Mahagoni wird durch die engen Gefäße einigermaßen beeinträchtigt, vom »BuUetree« unterscheiden es die hellere Färbung und das geringere Ge- wicht 2). Ein wertvolles Nutzholz, in »gemusterten« Stücken (s. Fig. 162) besonders auch für die Möbeltischlerei, zu Türfüllungen u. dgl. geeignet. »Afrikanisches Birnholz« wird auch das Mbondoholz genannt (siehe dieses). 124. Ebenhölzer. Der Name »Ebenholz« ist verschiedenen dunkelfarbigen Hölzern ge- geben worden, die sich durch beträchtliche Härte und Schwere aus- zeichnen, ein möglichst dichtes Gefüge besitzen und eine schöne Politur annehmen. So spricht man von »grünem« und von »rotem« Ebenholze 3). 1) Dieses soll übrigens mühsam zu politieren sein (Jentsch, 1. c, p. 176). 2) Mikroskopisch auch die weniger dickwandigen Fasern, die meist zweischich- tigen Querzonen des Strangparenchyms und die seltenere Thyllenbildung. 3) Siehe p. 457. — Das »weiße Ebenholz«, dessen Stammpflanzen ebendort angeführt sind, hat nach Wiesner (Rohstoffe, 1. Aufl., p. 586) seinen Namen von dem inselartigen Auftreten des schwarzen Kernes im hellen Splinte, wodurch Schnitt- flächen ein geflecktes Aussehen erhalten. Vgl. auch pp. 401, 405, 406 u. Stone, 1. c, Index- Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 707 Unter Ebenholz schlechtweg pflegt man aber wohl nur schwarzbraunes bis schwarzes Kernholz von den oben angegebenen Eigenschaften zu verstehen, wie es mehr oder weniger vollkommen von zahlreichen Baum- arten geliefert wirdi). Unter diesen nehmen altweltliche, insbesondere dem indisch-malayischen Florengebiete angehörende Vertreter der Ebena- ceengattung Diospyros Dalechamp die erste Stelle ein. Die von ihnen herrührenden, nicht gleichwertigen Hölzer führen im Handel je nach ihrer Herkunft verschiedene Namen. Man findet diese pp. 456 — 458 angegeben, nebst den derzeit bekannten oder wahrscheinlichen Stammpflanzen 2), Diesen ganz oder doch teilweise schwarzen Diospyros-Ehenhülzern sind die nachstehend angeführten Eigentümlichkeiten der äußeren Struktur und des inneren Baues gemeinsam. Holz schwarzbraun, mit helleren und dunkleren Zonen, oder gleich- mäßig und tiefschwarz, für das freie Auge im letzteren Falle oft nahezu strukturlos, im ersteren, wenigstens an den helleren Stellen, im Querschnitt mit sehr feinen Poren, im Längsschnitt fein nadelrissig, auf der Radial- fläche querstreifig. Unter der Lupe zeigen sich in allen Fällen im Quer- schnitt die Gefäße als feine, nicht sehr zahlreiche Poren und die Mark- strahlen als äußerst zarte, zuweilen (durch Kalziumoxalatkristalle) weiß punktierte, »perlschnurartige« Linien; die letzteren kreuzende, gleich feine Wellenlinien entziehen sich mitunter der deutlichen Wahrnehmung. In Längsschnitten erscheinen unter der Lupe die Gefäße mit schwarzem, glänzendem Inhalte erfüllt, auf Radialflächen werden nun die Markstrahlen und ihr Gefüge deutlich, außerdem bei günstiger Beleuchtung feine, den Gefäßen parallele Längsstreifen in nahezu gleichen Abständen; weiße Pünktchen in den Markstrahlen sowie in jenen Streifen können vor- handen sein oder fehlen. — Härte ungleich, spez. Gewicht meist höher als. das des Wassers (für den lufttrockenen Zustand 1,187 — 1,33), Spalt- barkeit meist ziemlich vollkommen (Spaltflächen etwas spiegelnd), Elasti- zität gering, Dauer sehr groß. Vgl. auch Stone, 1. c, Taf. X, Fig. 85. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße 11 — 24 per mm^, 0,05 bis 0,18 mm weit, teils einzeln, teils zu 2 — 8 radial gereiht (dann oft von sehr ungleicher Weite), mit einfach durchbrochenen Gliedern, mehr oder weniger dickwandig und mit kleinen, 1,5 bis höchstens 8 \i breiten, die Längswände dicht bedeckenden, rundlichen oder einander abflachenden, gegen Markstrahlen und Strangparenchym unveränderten, querelliptische 1) Vgl. pp. 456—457. 2] Die dortige Zusammenstellung nach Sadebeck (Die wichtigeren Nutzpflanzen und deren Erzeugnisse aus den deutschen Kolonien, Hamburg 1897, p: 125 u. f.) und Gurke (Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam., IV, 1, p. 164). 3) Vgl. auch Molisch, Anatomie des Holzes der Ebenaceen und ihrer Ver- wandten, in Sitzgsber. k. Akad. d. Wissensch., LXXX (1879), Abtlg. I, Juli-Heft. 45* YQg Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Poren besitzenden Hoftüpfeln i). Markstrahlen zahlreich (12 — 19 auf 1 mm Querschnittsbreite), zerstreut, entweder durchaus einschichtig, oder neben solchen auch zwei- bis dreischichtige oder beiderlei letztere in der Mehrzahl, 0,12 — 1,00 mm und darüber hoch, oft reich an großen Kristallen von Kalziumoxalat, ihre Zellen 12 — 80 [x hoch und 8 — 27 [i breit, wobei die größeren und größten Werte im allgemeinen auf die einschichtigen ^larkstrahlen und die Kantenzellen dieser sowie der mehrschichtigen entfallen ; die letzteren Zellen meist von kurzem radialen Durchmesser (im Radialschnitt höher als breit). Strangparenchym reichlich, einzeln an den Gefäßen und in zahlreichen, mehr oder minder regelmäßigen, einschichtigen Querzonen, diese um 0,9 bis 0,25 mm voneinander entfernt 2). Kristallkamraern häufig. Dick- wandige Fasern, bis 27 ijl breit, in regelmäßigen Radialreihen, mit zahlreichen kleinen Tüpfeln 3), als Grundmasse. — Tiefbrauner Inhalt, entweder gleichmäßig schwarzbraun, alle Elemente und die Tüpfelkanäle der helleren Wände, sowie die engen Zwischenzellräume an, beziehent- lich in den Markstrahlen erfüllend, oder in einzelnen Gefäßen auch heller braun bis gelblich, in den Markstrahlen und im Strangparenchym heller und lebhafter braun bis rötlich; in beiderlei letztgenannten Ge- weben mitunter schon von kalter Kalilauge mehr oder weniger ange- griffen, im allgemeinen aber (namentlich in den Gefäßen und Fasern) gegen Lösungsmittel aller Art sehr widerstandsfähig 4). Wände der Ele- 1) Nach Molisch (1. c, p. 6 u. f.) kommen auch ab und zu gefäßähnliche Tracheiden vor. 2) Diese Parenchymzonen bewirken die oben erwähnte höchst feine, selbst unter der Lupe nicht immer deutliche wellige Zeiclmung der Querschnittsfläche und die feine Längsstreifung im Radialschnitt. 3) Diese, an der Mittellamelle kreisrund, durchsetzen die Wand als von außen nach innen (gegen den Lichtraum der Faser) verlängerte und gleichzeitig verengte, schief gestellte Spalten. 4) Über das Verhalten und die Natur dieser Kernsubstanzen vgl. Prael, Unter- suchungen über Schutz- und Kernholz der Laubbäume in Jahrb. f. wissensch. Bo- tanik, XIX (1888), p. 38 u. f., wo (p. 73) wohl mit Recht angenommen wird, daß es sich bei jenen, hauptsäcMich bei der Ausfüllung der Gefäße und Fasern, um sehr dunkel gefärbte, gummiartige Körper (>Schutzgummi«) handle. Nach Molisch, der diesen Fragen zuerst näher getreten war (1. c, p. -12 u. f.) und die Entstehung von Gummi in den Gefäßen des Sphntes der Ebenhölzer entdeckt hatte, sollten bei der Färbung Humussubstanzen eine Rolle spielen. Gegenüber der von Belo houbek in Sitzgsb. k. böhm. Gesellsch. d. Wiss. in Prag, 1883, p. 384 u. f. vertretenen Meinung, daß der in Kalilauge unlösliche Teil dieser Kernstofi"e als Kohle anzusprechen sei, waren die Bedenken Praels (1. c, p. 72) wohl kaum abzuweisen. Später haben Dafert und Miklauz in Denkschr. kais. Ak. d. Wiss. Wien, 1911, Bd. 87, p. 143 gezeigt, daß im Ebenholze die von T. F. Hanaus ek in Hochblättern und Frucht- schalen vieler Kompositen entdeckte, sehr kohlenstoffreiche Substanz Phytomelan nicht vorhanden sei. Hierbei ist es jedoch, wie Moli seh in seiner >Mikrochemie Sechzelinter Abschnitt. Hölzer. 709 mente, insbesondere der Fasern und der Gefäße, mehr oder weniger gebräunt^ die Mittellamelleu oft durchweg tiefbraun. — Asche der Eben- hölzer wegen des Reichtums dieser an Kalziumcxalat oft fast ganz aus Kalkkristallen bestehend, bei unvollständiger Verbrennung noch die Gefäße als schwarze, mit großen Löchern versehene Schläuche enthaltend i), durch diese Eigentümlichkeiten ein Mittel zur Erkennung echter Eben- hölzer bietend. Die schwarzen Ebenhölzer, vor allem die gleichmäßig dunklen, ge- hören bekanntlich zu den wertvollsten »Kunsthölzern«. Sie finden zu feinen Drechslerwaren, in der Kunsttischlerei und Stockindustrie, zu Türdrückern, zu Handgriffen für Metallgefäße, Eßbestecke u. dgl., auch zu Einlegearbeiten und in der Holzschnitzerei Verwendung. Die einzelnen Sorten bieten unterscheidende Merkmale. Inwiefern diese als Charaktere der Stammpflanzen gellen können, bleibt wohl noch zu ermitteln. Die Untersuchung und Vergleichung einiger wichtigerer Sorten ge- stattet vorläufig die Unterscheidung nachstehender Gruppen: A. Holz gleichmäßig und tief schwarz, kalte Kalilauge nicht oder nur gelblich färbend, ohne daß in letzterem Falle eine merkliche Lö- sung von Kernstoff stattfände. i. Bombay-Ebenholz (Abstammung siehe p. 456). Für das freie Auge fast gleichmäßig dicht, auf der Hirnfläche unter der Lupe mit ungleich deutlichen, oft durch schwarzen glänzenden Inhalt verstopften Gefäßen und äußerst feinen, meist durch winzige weiße Pünktchen (Kristalle von Kalziumoxalat) bezeichneten Markstrahlen; in der Regel ist auch eine zarte wellige Querstreifung wahrnehmbar. Im Längsschnitt nicht nadel- rissig; unter der Lupe erscheinen hier neben den Gefäßen die Mark- strahlen als etwas spiegelnde Querstreifen, in diesen winzige weiße Pünktchen (Kristalle), solche auch in feinen parallelen Längsstreifchen (die den Wellenlinien der Hirnfläche entsprechen). Auf Tangentialflächen bleiben die Markstrahlen auch bei Lupenbetrachtung unsichtbar. Im der Pflanze«, p. 321, sehr richtig bemerkt, »die Frage, ob nian . . . zwischen dem »Wundgummi«, d.h. der Grundmasse des Inhaltsstoffes in den .... Elementen des Ebenholzes und dem darin eingebetteten schwarzen Farbstofi' unterschieden hat. Man wird den Farbstoff für sich untersuchen müssen, wenn man über seine Natur wird ins Klare kommen wollen«, tjber den Inhalt der Markstrahlen und des Strangparenchyms vgl. auch den oben folgenden Text. 1) Wiesner, Rohstoffe, 1. Aufl., p. 387. — Eine vollständige Analyse der Asche des Holzes von Diospyros Ebenum hat Molisch ausgeführt und das Ergebnis 1. c, p. 17 mitgeteilt. 710 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Mikroskope durchaus braunschwarz, Gefäße bis 0,i 1 mm weit, mit ein- ander abflachenden Hoftüpfeln, Markstrahlen fast ausnahmslos ein- schichtig, 0,-18 bis über '1,00 mm hoch, mit 21 — 67 [x hohen und 18 bis 27 |j. breiten Zellen. Kalziumoxalatkristalle in letzteren häufig, im Strangparenchym spärlich. Dünne Schnittchen färben Kalilauge gelblich. Wohl das wertvollste und geschätzteste schwarze Ebenholz, die er- wünschten Eigenschaften eines solchen in vollkommenstem Grade zei- gend. Kommt in 2 — 6 m langen, bis 60 cm starken Blöcken nach Europa i). Ein anderes der untersuchten Ebenhölzer, ohne nähere Bezeichnung, angeblich ostindischer Herkunft, stimmte mit dem vorigen in der Fär- bung sowie im Verhallen gegen Kalilauge überein, unterschied sich aber durch die vielen zwei bis dreischichtigen (bis über 1,00 mm hohen), sehr kristallreichen Markstrahlen, deren Zellen, 13 — 65 tx hoch und 8 — 24 |jL breit, also z. T. kleiner als beim Bombay-Ebenholze sind. Gefäße 0,05 — 0,09 weit, einzeln oder bis zu 8 radial gereiht. 2. Madagaskar-Ebenholz, von Diospyros haplostylis Boir. und von D. microrhombus Hiern. abgeleitet, erscheint durch den schon unter der Lupe auffallend rötlichen, im Mikroskope mit erstarrtem Gummi vergleichbaren Inhalt der Markstrahlzellen und des kristallreichen Strang- parenchyms^), sowie das Farblosbleiben der mit dünnen Schnitten bei gewöhnlicher Temperatur zusammengebrachten KalilaugB (die sich erst beim Erhitzen rötet) ausgezeichnet. Gefäße bis 0,13 mm weit, Mark- strahlen häufig zwei- (bis drei-) schichtig (wenigstens teilweise). — In \ — 2 m langen, 10 — 14 cm dicken Stämmen im Handel. Sehr geschätzt, besonders in der Möbeltischlerei. B. Holz nur z. T. schwarz, im übrigen, mitunter überwiegend, braun gefärbt. Markstrahlen fast sämtlich einschichtig 3). a) Kristalle nur in den Markstrahlen. 3. Makassar- oder Mangkassar-Ebenholz^), wohl nach seiner Her- kunft so genannt (Artname der Stammpflanze nicht anzugeben). Beiderlei h) Obige Angaben sind zum größeren Teile wörtlich aus dem vom Verf. (Wil- helm) bearbeiteten Kapitel > Naturgeschichtliches« in Gewerbl. Materialkunde, I, Hölzer, herausgegeben von P. Krais, p. 728, wiederholt. 2) Dieser zeigt tatsächlich die Reaktionen des > Schutzgummis«: Entfärbung und Löslichkeit in Alkohol nach dem Erwärmen mit Kaliumchlorat und Salzsäure. In kristallführenden Zellen ist der organische Inhalt oft tief gebräunt. 3) Der Inhalt der meisten Markstrahl- und Strangparenchymzellen wird durch Eisenchlorid geschwärzt. 4) Nicht zu verwechseln mit dem Ebenholze von Madagaskar! Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 711 Färbungen im Holze ziemlich regellos verteilt, dieses erscheint auf hell- bis dunkelbraunem Grunde von rötlichem, grünlichem oder violettem Tone schwarzstreifig, zuweilen nur schwarz geädert, ähnlich Palisander oder Zebraholz. Gefäße 0,07 — 0,18 mm weit, auf der Hirnfläche meist schon mit freiem Auge wahrnehmbar, einzeln oder zu 2 — 5 radial ge- reiht, auf Längsschnittflächen deutliche Nadelrissigkeit bewirkend. Mark- strahlen 0,12 — 1,00 mm hoch, Inhalt der Markstrahl- und der Strang- parenchymzellen tiefbraun, in Kalilauge vollständig, in Alkohol größten- teils löslich 1). — In 1,5 — 2 m langen, 10 — 30 cm dicken Stücken im Handel; von geringerem Werte 2), schwer zu bearbeiten, als Furnier leicht reißend, eine sehr sorgfältige Politur verlangend, als Möbelholz in Betracht kommend. Hierher gehört auch ein in der Wiener Stockindustrie verwendetes, sehr politurfähiges, als »Ghercout« bezeichnetes Holz (über dessen Herkunft näheres hier nicht gesagt werden kann). Es unterscheidet sich vom Makassar-Ebenholze hauptsächlich durch den lebhafteren Ton der braunen und die regelmäßigere Anordnung der schwarzen Stellen, welche mit jenen abwechselnde Querzonen, beziehentlich parallele Streifen bilden und so den Spätholzschichten von Jahresringen ähnlich werden. Gefäße 0,11 — 0,19 mm weit. Färbung und Verhalten des Zellinhaltes wie beim Makassarholze. b) Kristalle vorwiegend oder ausschließlich im Strangparenchym. 4. Ceylon-Ebenholz, angeblich \on Diospyros Ebenaster Retx. ab- stammend 3). Die schwarze Färbung überwiegt, erscheint durch braune Streifen unterbrochen. Gefäße 0,12 — 0,18 mm weit. Inhalt der Mark- strahl- und Strangparenchymzellen meist lebhaft gelbbraun, in ersteren oft einseitig gelagert, in Kalilauge sich lösend. — In 4 — 6 m langen und 15 — 40 cm dicken Stämmen im Handel, durch Zähigkeit ausge- zeichnet-*). Vgl. auch p. 456. 5. Goromandel- oder Calamander-Ebenholz, »Tintenholz«, wird nach Sadebeck (1. c.) von Diospyros hirsuta L. f. in Vorder- und \) Bei längerem Liegen feiner Schnitte in Alkohol scheint auch der Inhalt der Gefäße und Fasern, so weit er nicht allzu tief gebräunt ist, angegriffen zu werden. Alkohol bläut das Innere mancher Markstrahl- und Strangparenchymzellen. 2) E. Hanausek, I.e., p. 29. 3) Semler, I.e., p. 634. — Nach diesem Autor ist das echte, tief schwarze Ceylon-Ebenholz von Diospyros Ebenum König schon recht selten geworden, da an Stelle des eben genannten Baumes in steigendem Maße andere Arten der Gattung, wie die oben erwähnte, zur Verwertung gelangen. 4) E. Hanausek , 1. c. 712 Sechzelinler Abschnitt. Hölzer. Hinterindien sowie auf Ceylon, nach Semier auch von D. melanoxy- lon Roxb., ebenda, geliefert. In brauner Grundmasse ganz regellos schwarzstreifig (wie mit Tinte begossen!); die zarten, sehr regelmäßigen Wellenlinien der Querschnittsfläche erscheinen unter der Lupe fein punk- tiert (durch Kalziumoxalatkristalle) , konzentrische Zonen sehr dick- wandiger, abgeplatteter Fasern, den Spätholztracheiden von Nadelhölzern vergleichbar, wechseln mit gleichbreiten oder schmäleren Lagen dünn- wandiger Fasern ab. Gefäße nur 0,05 — 0,11 mm weit, Markstrahlzellen bis 80 ijL und selbst darüber hoch, oft dickwandig. Kalziumoxalat aus- schließlich in den zahlreichen Kammern des Strangparenchyms. Der schwarzbraune hihalt der Fasern erscheint meist in einzelne kurze Pfropfen gesondert, der mehr gelbbraune der Markstrahlzellen wird von Kalilauge nicht gelöst, doch geben dünne Schnitte an diese allmählich etwas Farbstoff ab. in den schwarzen Ausfüllungen der Gefäße oft auffällige, hellgelbe, runde oder halbrunde Inseln. — Wird hauptsäch- lich in der Stockindustrie verwendet. Grünes Ebenholz siehe bei Tecoma Leucoxylon, p, 734. 125. Persimmonholz. Das Persimmonholz stammt von Diospyros virginiana L., der Virglnischen Dattelpflaume im östlichen Nordamerika i). Holz 2] mit breitem, hellem, gelblichweißem, »kremefarbigem«, oft eigentümlich rauchgrau überlaufenem Splint und schwarzbraunem, ge- wöhnlich auf die innersten Jahresringe beschränktem Kern^j, im Quer- schnitt mit deutlichen Jahresringen und kenntlichen Gefäßen, deren oft an ringporige Hölzer erinnernde Anordnung, die feinen Grenzlinien der Jahresringe, die Markstralilen und eine höchst zarte Querstrichelung aber erst unter der Lupe zeigend. Im Längsschnitt ziemlich grobfurchig, auf der glänzenden Radialfläche querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe mit hellen, sehr regelmäßigen, welligen Querbinden. — Hart, schwer (spez. Trockengewicht 0,79), sehr dicht, zäh, sehr politurfähig. Mikroskopischer Charakter*). Gefäße 0,09 — 0,19 mm weit, einzeln oder zu 2 — 4 in Radialreihen, teils, dem Frühholze (der wenig \) Semler, 1. c, p. 556. — Roth, Timber usw. Washington 1895, p. 82. 2) Lupenbild der Hirnfläche bei Stone, 1. c, Taf. X, Fig. 84. 3) Eine ansehnlichere Entwicklung erlangt dieser oft erst in hundertjährigen Stämmen. Sargent, The sylva of North America, VI, p. 9. 4) Vgl. auch Molisch, 1, c, p. 6; v. Höhnel, Über stockwerkartig aufgebaute Holzkörper, in Sitzgsber. d. k. Akad. d. Wiss., LXXXIX (1884), I.Abt., Jänner-Heft, p. 42. Sechzehnter Abschnilt. Hölzer. 713 auffälligen) Jahresringe entsprechend, in Querzonen, teils zerstreut, mit einfach durchhrochenen Gliedern und sehr dicken Wänden. Diese dicht besetzt mit kleinen kreisförmigen, kaum 3 \i breiten Hoftüpfeln, deren lange, enge Kanäle gegen den Lichtraum oft mit zwei oder mehreren benachbarten in gemeinschaftliche Querspalten münden. Markstrahlen ein- bis zweischichtig, 0,12 — 0,32 mm hoch, in unverkennbaren Quer- zonen, welchen die Anordnung der (0,32 — 0,40 mm langen, beziehent- lich hohen) Gefäßglieder entspricht. Zellen der Markstrahlen 13 — 26 [i, an den Kanten dieser mitunter auch bis 54 jx hoch, 8 — 18 [jl breit, im Radialschnilt ziemlich gleichförmig. Sehr dickwandige Fasern, im Quer- schnitt von ungleicher Form und Breite, und winzigen (behoften?) Tüpfeln, als Grundmasse. Strangparenchym reichlich, einschichtig die Gefäße umringend und in mehr oder minder regelmäßigen Querreihen in der Grundmasse, hier meist mit je vier langen, auf den Radial wänden reichlich (in Gruppen) getüpfelten Teilzellen; an den Tangentialseiten der Gefäße dagegen oft mit zahlreichen, sehr kurzen solcher. An den Ge- fäßwänden Ausscheidungen einer völlig farblosen, gummiartigen Substanz (»Schutzgummi«), in Wasser rasch und stark aufquellend und hierbei oft die Gefäße verstopfend'). Dient zu feinen Drechslerarbeiten, auch zur Herstellung von Schuh- leisten und Holzschrauben, gilt in seiner Heimat als das beste Holz für Weberschiffchen, die auch nach Europa ausgeführt werden, bietet, schwarz gebeizt, einen Ersatz für Ebenholz. 126. Das Holz der Gemeinen Esche. Die Gemeine Esche, Fraxinus excelsio)' L. (Farn. Oleaceen, siehe p. 458), ist über den größten Teil Europas verbreitet. Holz 2) mit breitem, rötlichweißem Splint und (nur in älteren, über 40jährigen Stämmen vorhandenem) hellbraunem Kern, im Querschnitt ausgezeichnet ringporig, im Frühholze der sehr deutlichen Jahresringe mit meist mehreren Reihen weiter Gefäße, außerhalb dieser mit gleich den Markstrahlen erst unter der Lupe deutlichen) hellen, die »unkennt- lichen« Gefäße enthaltenden Pünktchen und Streifchen (siehe Fig. 164). Im Längsschnitt mit gröberen und feineren, meist gelbrötlichen Längs- furchen, jene durch die Frühholzgefäße verursacht, die anderen, oft aussetzenden, durch die Gruppen der engen Gefäße bedingt, beide auf Radialflächen durch hellere Querstreifen (Markstrahlen) gekreuzt, denen im Tangentialschnitt erst unter der Lupe sichtbare Strichelchen ent- \) Diese Gummibildungen wurden zuerst von Molisch beschrieben (1. c). 2; Vgl. Abbildung 193 bei Mayr, Wald- u. Parkbäume, p. 470. 714 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. sprechen. — Ziemlich hart, schwer (spez. Lufltrockengewicht im Mittel 0,73), schwer- aber geradspaltig, auf der Spaltfläche glänzend. Sehr tragkräftig, sehr politurfähi von mittlerer Dauer. S, Mikroskopischer Gha- rakteri). Frühholzgefäße (»Ring- poren«) 0,12 — 0,35 mm weit, zwei- bis dreireihig, einzeln oder in Gruppen, die übrigen, engeren Gefäße ziemlich spärlich, verein- zelt oder zu wenigen (2 — 4) in Gruppen oder kurzen radialen Reihen; alle dickwandig, mit einfach durchbrochenen Glie- dern 2) und kleinen, meist kreis- runden, bis '5 IX breiten Hof- tüpfeln, deren querspaltförmige Poren gewöhnlich zu mehreren in längere oder kürzere Furchen der inneren Gefäßwandflächen münden; gegen Markstrahlen und Strangparenchym nicht ab- weichend getüpfelt. Markstrahlen meist mehrschichtig, 2 — 5 Zellen (bis 0,056 mm) breit und 0,20 bis 0,50 mm hoch, einschichtige sehr spärlich. Markstrahlzellen 8 — 19 [x hoch, oft ebenso breit, ziemlich dickwandig und gleich- förmig 3). Dickwandige, klein- getüpfelte Sklerenchymfasern, im Querschnitt von ungleicher Form und Größe, bis 27 [x breit, als Grundmasse. Strangparenchym an den Gefäßen (namentlich die Gruppen der engen mit dick- 1) Siehe auch G. F. Kohl, Vergleichende Untersuchung über den Bau des Holzes der Oleaceen. Inaug.-Diss., Leipzig 1881, p. 13. 2) Diese bei den engeren und engsten, sehr dickwandigen Gefäßen mit stark geneigten Endflächen, deren durchbrochene Stelle oft nur geringen Umfang hat. 3) Die zwischen den Markstrahlzellen befindlichen Zwischenzellräume bilden im Tangentialschnitt besonders auffällige, dreieckige Zwickel. Vgl. Fig. 100, p. 305. Fig. 163. Wellig gemasertes Eschenhol z (»Japa- nische Bluinenesche«), nach photographischer Auf- nahme aus einem polierten Furnierhlatte in */i nat. Gr. Der Name »Blnmenesche« soll weniger die Her- kunlt von e:nem botaniaih so zu nennenden Baume als vielmehr die Art der Maserung bezeichnen. Fig. 16J. Querschniltsansicht des ringporigen Holzes der Esche (Fraximis cjccclsior), Saal vergrößert. (Nach R. Hartig.) Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 715 wandigen, bis 32 \i weiten, im Längsschnitt oft fast quadratischen Zellen umgebend) und in der Spätholzgrenze der Jahresringe, hier mit je 4 bis 8 dickwandigen, reichlich getüpfelten Teilzellen, diese oft breiter als hoch. (Vgl. Fig. 100, p. 305.) Ein vortreffliches Wagner- und vielseitig verwendetes Werkholz, zur Herstellung von Gerätestielen und Handgriffen sehr beliebt, als Mübel- holz namentlich in seinen wellig gemaserten Sorten, dem »Slavonischen« und vor allem dem »Ungarischen« Eschenholze, geschätzt, von hoher Brennkraft. Anmerkung. Wesentlich den gleichen Bau hat das aus Nord- amerika eingeführte harte und schwere Holz der in den Vereinigten Staaten weit verbreiteten Weiß es che, Fraxinus americana L.\ es zeigt zuweilen Markfleckchen, wird hauptsächlich vom Wagner und Stellmacher verarbeitet. Mehr bräunlich, schmalringiger und leichter ist das mit- unter aus Japan nach Europa gelangende Holz der in Ostasien hei- mischen Mandschurischen Esche, Fraxinus mandschurica Rupr., »Damo«. 127. Das Holz der Blumenesche. Die Blumen- oder Mannaesche, Fraxinus Ornus L., ist in ganz Südeuropa zu Hause. Holz licht rötlichgelb (weniger hell als das der Gemeinen Esche), im Querschnitt mit kaum kenntlichen Gefäßen, doch mit sehr deutlichen hellen Frühholz- und dunklen Spätholzzonen der Jahresringe und lichten Pünktchen; die weiten Gefäße im Beginne der Jahresringe (Ringporen), die Gruppen engerer in verschieden orientierten hellen Fleckchen und Streifchen sowie die Markstrahlen erst unter der Lupe zeigend. Im Längs- schnitt dem Holze der Gemeinen Esche ähnlich, doch gleichmäßiger längs- furchig als dieses und wegen der dunkleren Spätholzzonen meist auch lebhafter gezeichnet i). — In seinen technischen Eigenschaften dem vor- genannten Holze ziemlich gleich; spez. Luftlrockengcwicht etwa 0,80. Mikroskopischer Charakter dem des gemeinen Eschenholzes im wesentlichen gleich, doch durch die weit engeren, nur 0,16 — 0,18 mm weiten Frühholzgefäße ausgezeichnet 2). i) Die Bildung eines hellbraunen Kernes scheint auch hier spät stattzufinden. Sie war bei einem etwa 80jährigen Stamme erst innerhalb des 50. Splintringes (von außen her gerechnet), nur ein Viertel des Halbmessers einnehmend, zu bemerken, in ihrer normalen Entwicklung freilich durch Markfäulnis anscheinend beeinträchtigt. 2) Ob sonstige an den untersuchten Proben beobachtete Strukturverhältnisse, so die Neigung der Gruppen enger Gefäße zur Ordnung in Querreihen, das Länger- 716 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Verwendung im allgemeinen wie beim Holze der Gemeinen Esche, insbesondere auch zu Radspeichen und in der Stockindustrie. Anmerkung. Als »Blumenesche« werden im Holzhandel wohl auch wellig gemaserte Stücke der Gemeinen Esche bezeichnet. 128. Das Holz des Gemeinen Flieders. Der Gemeine Flieder, Syrmga vulgaris L. (Fam. Oleaceen, siehe p. 459), bewohnt das südöstliche Ungarn, den nördlichen Teil der Balkan- halbinsel und den Orient. Holz mit gelblich- oder rötlich-weißem Splint und hell violett- braunem, etwas gewässertem, an der Splintgrenze dunklerem Kern, im Querschnitt mit unkenntlichen Gefäßen und Markstrahlen, doch mit meist deutlich und scharf begrenzten Jahresringen, erst unter der Lupe »ring- porig« erscheinend, d. h. im Frühholze der Jahresringe feine Poren, im übrigen Teile jener zwischen den schmalen Markstrahlen zarte, helle Pünktchen zeigend. Im Längsschnilt glanzlos, mit oft nur schmalen, aber scharf gezogenen dunklen Linien als Grenzen der Jahresringe, auf der Radialfläche auch mit feinen, im Splint erst unter der Lupe deut- lichen Querstreifchen. — Sehr hart und schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,93 — 0,94), schwerspaltig, von sehr dichtem und feinem Gefüge und guter Politurfähigkeit. Mikroskopischer Charakter. Frühholzgefäße der Jahresringe 0,05 — 0,07 mm weit, eine ein- bis mehrfache Reihe von »Ringporen« bildend, die übrigen Gefäße ziemlich gleichmäßig zerstreut, meist ein- zeln, 0,025 — 0,04 mm, im äußeren Spätholze auch nur 0,012 mm weit, alle mit einfach durchbrochenen Gliedern, unvollkommenen Schrauben- leistchen und runden, schräg- oder querspaltporigen Hoftüpfeln, deren gegen Markstrahlen gerichtete sich von den übrigen, bis 5 \i breiten, nur durch geringere Größe unterscheiden. Markstrahlen meist zwei (bis drei) Zellen breit und 0,08—0,38 mm (bis 20 Zellen) hoch, einzelne kleine auch einschichtig; Markstrahlzellen dickwandig, im Tangentialschnitt rund- lich, am häufigsten 5 — 13 [jt, manche (meist kantenbildende) auch bis 27 ij, und selbst darüber hoch, ziemlich gleichförmig, liegend oder die Kantenzellen in radialer Richtung kürzer als die übrigen. Dickwandige, bis 21 [X breite Fasertracheidon mit ansehnlichen, 4 p. breiten Hof- tüpfeln und vollständigen, sehr zierlichen Ring-, oder Schrauben- bleiben der Strangparenchymzellen und die etwas größere Weite der Markstrahlzellen, zur Unterscheidung des Holzes der Blumenesche von dem der Gemeinen herangezogen werden können, bleibe hier dahingestellt. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 717 leistchen als Grundmasse i). Strangparenchym reichlicher nur im Früh- holze, sonst spärlich. Spätholzgrenzen der Jahresringe wenig auffällig, — In den Markstrahlzellen nicht selten kleine Kristalle 2), meist recht- eckige Prismen, in Salzsäure löslich. In den Gefäßen und Markstrahlen des Kernholzes meist hellgelber Inhalt; in ersteren in homogenen Ballen und Pfropfen, nicht selten auch ganze Glieder ausfüllend. Kalilauge färbt, den Markstrahleninhalt lösend, goldgelb, Schwefelsäure rot 3). Auf- fälligerweise wird schon im Splinte das dort farblose Innere der Mark- strahl- und Strangparenchymzellen mit Kalilauge gelb. Ein geschätztes Tischler- und Drechslerholz für kleinere Arbeiten. 129. Das Holz der Steinlinde. Die Gemeine Steinlinde, Phülyrea latifolia L. (Fam. Oleaceen, siehe p. 459), ist eine in den immergrünen Macchien der Mittelmeerländer sehr häufige, doch meist nur strauchfürmig auftretende Holzart. Holz mit breitem, rötlich- oder gelblichweißem Splint und dunkel kastanienbraunem Kern, im Querschnitt ohne kenntliche Gefäße und Markstrahlen, doch mit sehr deutlichen Jahresringen und durch helle radiale, geschlängelte und verzweigte, unter der Lupe poröse Streifchen zierlich »geflammt«; bei Lupenbetrachtung außerdem mit zahlreichen, ungleich breiten, hellen, konzentrischen Ringlinien und feinen Mark- strahlen. Im Längsschnitt glanzlos, nicht oder kaum nadelrissig, bei entsprechendem Lichteinfall zierlich gezont und gestreift, auf der Radial- fläche auch mit zahlreichen parallelen, erst unter der Lupe deutlichen Quer streifchen (Markstrahlen). — Hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,92), sehr dicht, schlechtspaltig. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,009—0,05 mm weit, dickwandig, mit einfach durchbrochenen Gliedern, kreisrunden, gegen Markstrahlen kleineren Hoftüpfeln und unvollständigen, oft derben Schrau- benleistchen; die meisten einzeln gestellt undmitFasertracheiden in Gruppen, welche die Jahresringe in radialer Richtung durchziehen, vom Früh- zum Spätholze sich meist verschmälern, oft gekrümmt verlaufen und in be- 1) Nach mehrfachen Angaben sollen in dieser auch Sklerenchymfasern (»Libri- form« der Autoren), also dickwandige Faserzellen mit spärlicheren, unbehöften Tüpfeln, vorkommen. Siehe de Bary, Vergl. Anatomie der Vegetationsorgane, 1877, p. 5-12. — Kohl, 1. c, p. 11. 2) Solcher tut auch Kohl (1. c, p. 12) Erwähnung. 3) Die Reaktionen der Inhaltskörper des Kernholzes von Syringa vulgaris hat J. Gaunersdorfer eingehend untersucht (Beiträge zur Kenntnis der Eigenschaften und Entstehung des Kernholzes, in Sitzgsber. d. k. Akad. d. Wissensch., LXXXV (1882), 1. Abtlg., Jännerheft). 718 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. nachbarten Ringen aufeinander passen. Markstrahlen meist zweischichtig und 0,08 — 0,35 mm hoch, ihre Zellen dickwandig, meist 8 — 19 jx hoch und oft ebenso breit, die an den Kanten befindlichen auch bis 30 jj, hoch und bis \9 \i breit, im Radialschnitt gewöhnlich kürzer als die übrigen, bis 127 ji, langen. Sehr dickwandige Sklerenchymfasern j mit nur 2,7 bis höchstens 5 [x weitem Lichtraume und kleinen Tüpfeln, sonst glattwandig, als Grundmasse. Neben und zwischen den Gefäßen dickwandige, 8 — 11 [i weite Fasertracheiden mit Hoftüpfeln und zierlichen Schraubenleistchen. Strangparenchym dickwandig, mit 11 — 24 [j, weiten und bis 0,11 mm langen Zellen, in zwei- bis drei- schichtigen, die Jahresringe beginnenden Querzonen, sonst sehr spärlich. — In den Markstrahlzellen häufig Kristalle wie in Nr. 128; in den Ge- fäßen und Markstrahlen sowie im Strangparenchym des Kernholzes harz- ähnlicher, oft nur leicht gebräunter Inhalt i), in Kalilauge mit gelber Farbe löslich. Schon im Splintholze wird das Innere der Markstrahl- und Strangparenchymzellen mit Kalilauge lebhaft gelb, mit Schwefelsäure (die sämtliche Wände gelb färbt) grünlich. Ein vortreffliches Holz für Maschinenbestandteile, Drechslerarbeiten, Schuhstiften, gibt auch sehr gute Kohle. 130. Olivenliolz. Der Gemeine Ölbaum, Olea europaea L. (Fam. Oleaceen, siehe p. 459), die Stammpflanze des Olivenholzes, hat seine Heimat im Orient, ist aber seit langer Zeit in Südeuropa und Südafrika als höchst charak- teristischer Bestandteil der dortigen Vegetation eingebürgert. Holz 2) mit hellem, bräunlich nachdunkelndem Splint und lichtbraunem, im Grundtone oft etwas rötlichem, nicht immer scharf abgegrenztem, regellos dunkler bis tiefbraun gestreiftem (»gewässertem«) Kern 3), im Querschnitt mit mehr oder weniger deutlichen (stellenweise »verschwom- menen«) Jahresringen, ohne kenntliche Gefäße und Markstrahlen, doch mit sehr feinen hellen Pünktchen; erst unter der Lupe die Gefäße als enge Poren in zahlreichen hellen, vorwiegend radial und schräg gestellten Streifchen und feine Markstrahlen zeigend. Im Längsschnitt gleichmäßig dicht, durch den gewässerten Kern schön gezeichnet, Gefäße (im Kern i ) Dieser nimmt mit Wasser z. T. eine trübe, schaumige Beschaffenheit an, er- scheint dann im durchfallenden Lichte dunkel, ballt sich stellenweise kugelig zusam- men und löst sich, so weit ersteres der Fall, größtenteils auch in Alkohol. 2) Lupenbild der Querschnittsfläche bei Stone, 1. c, Taf. X, Fig. 86. • 3) Dieser ist nach R. H artig (Die Spaltung der Ölbäume, in Forstl. naturw. Zeitschr., 2. Jahrg., 1892, p. 61) ein »falscher«, von Astwunden aus in den Holzkörper sich verbreitender. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 719 als zahlreiche helle Streifchen) und Markstrahlen auch hier nur unter der Lupe sichtbar, desgleichen eine feinwellige Querstreifung der Tangential flächen. Hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,92), von sehr dichtem, gleichmäßigem Gefüge, wenig elastisch, sehr uneben spaltend, etwas schwer zu bearbeiten, doch sehr politur- fähig. Auf frischen Schnittflächen von schwachem, eigenartigem Dufte. Mikroskopischer Charakter*). Gefäße teils einzeln, teils zu 2 — 8 in radialen Reihen, ziemlich gleichmäßig verteilt oder im Frühholze der (sonst wenig deutlichen) Jahresringe zahl- reicher, 0,03 — 0,08 mm weit, dick- wandig, mit einfach durchbrochenen Gliedern und kaum 3 [x breiten, kreis- runden oder eckigen, rundporigen Hof- tüpfeln (auch gegen Markstrahlen und Strangparenchym), im übrigen glatt- wandig. Markstrahlen in Tangential- schnitten z. T. in undeutlichen Quer- zonen 2), meist 0,13—0,40 mm hoch und (häufig nur in ihrem Mittelteile) zwei- schichtig, ihre (mäßig dickwandigen) Zellen hier 11 — 19 \i hoch und oft 8 [x breit, an den (im Tangentialschnitt meist spilz zulaufenden) Kanten, wie in den einschichtigen Strecken aber bis 60 \i und darüber hoch und bis 2i \i breit, ebenso meist auch in den einzelnen kleinen, durchaus einschichtigen (mit- unter nur einstückigen) Markstrahlen; Fig. itJ5. QuerschniUsansicht aus dem HoUe des Ölbaumes, Olea etnopaea L., eine Gruppe von Gefäßen (g) zeigend mit den sie um- gebenden Parenchymiellen (deren einige mit p bezeichnet sind); im übrigen besteht die Grundmasse aus sehr dickwandigen Fasern, mm Markstrahlen. 250/1. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) diese hohen Zellen, namentlich an den Markstrahlkanten, im Radialschnitt aufrecht, oft 3- bis 5mal höher als breit, auf den Tangentialwänden mit zahlreichen kleinen Tüpfeln. Sehr dickwandige Fasern, bis 19 }x breit, nur 2,5 — 8 jj. weit, klein getüpfelt, glattwandig, im Querschnitt eckig, als Grundmasse. Strangparenchym reichlich an den Gefäßen und Gefäßgruppen (vgl. Fig. 1 65), dieselben \) Vgl. auch Kohl, 1. c, p. 26. 2) Diesen muß die oben erwähnte zierliche, erst mit der Lupe erkennbare fein- wollige Querstreifung der Tangentialflächen zugeschrieben werden. 720 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. mit 20 — 35 jx weiten und bis 135 |x hohen Zellen umgebend; außerdem nicht selten in einfacher Reihe oder vereinzelt im Beginne der Jahres- ringe. Keine Tracheiden. — An helleren Stellen des Kernholzes meist nur in den Gefäßen, an dunkleren auch in den Markstrahlen und im Strangparenchym lebhaft gelber bis gelbbrauner Inhalt i), meist homogen, in manchen Gefäßen trüb körnig und dann im durchfallenden Lichte dunkel; die Wände der Fasern oft bräunlich. In Markstrahlen und im Strangparenchym stellenweise auch fettes Öl, meist in kugeligen Tropfen dem sonstigen Inhalte eingebettet 2). Kristalle scheinen zu fehlen. Ein vortreffliches Holz für feine Tischler- und Drechslerarbeiten, auch in der Stockfabrikation verwendet. Besonders geschätzt ist das oft schön gemaserte Holz der Wurzelstöcke. 131. Das Holz der Rainweide. Die Gemeine Rain weide oder der Liguster, Ligusirum vulgare L. (Fam. Oleaceen, siehe p. 460), bewohnt als häufiger Strauch das mittlere und südliche Europa. Holz mit hellem Splint und licht gelbbraunem (nächst dem 1 — 4 mm breiten Marke oft dunklerem) Kern, im Querschnitt mit ziemlich deut- lichen Jahresringen, aber unkenntlichen Gefäßen und Markstrahlen. Unter der Lupe schwach »ringporig«, d. h. mit porösen Frühholzzonen der Jahresringe und mit feinen hellen Pünktchen im übrigen Teile dieser. Im Längsschnitt gleichmäßig dicht, im radialen durch die Markstrahlen querstreiflg. — Sehr hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht 0,92 — 0,95), von feinem dichten Gefüge, schwerspaltig, im Trocknen dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist einzeln, in den un- gleich breiten Frühholzzonen der Jahresringe bis 0,06 mm weit, im übrigen Teile dieser gewöhnlich 0,018 — 0,03 mm, im äußersten Spätholze auch nur 0,009 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern, runden bis elliptischen, querspaltporigen, 2,7 — 8 fi breiten Hoftüpfeln und gegen Markstrahlen oft mit nur schwach behöften, in die Quere gezogenen Tüpfeln, außerdem mit mehr oder weniger vollständigen (namentlich in 1) Dieser Inhalt der Markstrahlen und des Strangparenchyms, z. T. schon von Alkohol angegriffen, löst sich vollständig in Kalilauge, die auch die Wände der Zellen und Gefäße gelb färbt und die Färbung des Gefäßinhaltes vertieft, sonst aber diesen, auch bei längerer Einwirkung, nicht sichtlich verändert. Bringt man zu Schnitt- präparaten, die in Alkohol liegen, behutsam konzentrierte Schwefelsäure, so färben sich die Fasern und mitunter auch der Inhalt der Gefäße und Zellen grün. 2) Diese Tropfen lassen sich daher durch Auflösung in Äther aus den betref- fenden Präparaten erst entfernen, wenn letztere einige Zeit hindurch in Kalilauge gelegen hatten. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 721 den engeren Gefäßen ausgebildeten) Schraubenleistchen. Markstrahlen ein- bis zweischichtig, letzteres oft nur zum kleineren Teile'), 0,048 bis 0,6 mm (die einschichtigen häufig nur eine bis drei Zellagen) hoch. Zellen in den einschichtigen Teilen der zweischichtigen Markstrahlen, vor allem an den Kanten dieser, sowie in den durchaus einschichtigen 27 bis 51 [i. (in den letzteren ab und zu auch 65 — 80 jx), sonst nur 5 — 13 jj, hoch, bei 2,7 — 8 jj. betragender Breite und ansehnlicher Wanddicke : die Kantenzellen im Radialschnitt aufrecht, bis 5mal höher als breit, mit reichlichst getüpfelten Tangentialwänden. In der Grundmasse sowohl Fasertracheiden mit Hoftüpfeln und zierlichen Schraubenleistchen (in der Umgebung der Gefäße und in den durch Abplattung der Zellen kennt- lichen Spätholzgrenzen), als auch ebenso dickwandige und bis 1 9 [x breite, aber nur spärlich und klein getüpfelte und nicht mit Schraubenleistchen versehene, z. T. gefächerte Fasern^). Strangparenchym sehr spärlich. — In den Markstrahlen des Kernholzes hell gelbbrauner Inhalt. Das Holz dient hauptsächlich zu kleinen Drechslerarbeiten. 132. ßokukaholz. Das Bokukaholz (»Bokuka ha mbale«) wird von Älstonia congensis Engl., einem zu den Apocynaceen (siehe p. 461) gehörenden Baume des tropischen Weslafrika geliefert 3). Holz hellfarbig, licht graugelb. Auf der Hirnfläche sind die gleich- mäßig verteilten Gefäße, die feinen Markstrahlen, stellenw'eise auch zarte,, helle Querlinien für ein scharfes Auge eben noch kenntlich; unter der Lupe erscheinen die Gefäße meist zu 2 — 5 radial gereiht oder auch in Gruppen, die hellen Querlinien feinwellig oder zackig, z. T. auf längere Strecken hin zusammenhängend, z. T. vielfach unterbrochen. Im Längs- schnitt sehr deutlich nadelrissig, im radialen durch die Markstrahlen dicht querstreifig, unter der Lupe auch in der Längsrichtung des Holz- körpers mit feiner Parallelstreifung, auf der Tangentialfläche unter der Lupe fein gestrichelt, auf Schnittflächen, die jenen Richtungen nicht genau entsprechen, durch die Markstrahlen ähnlich den Mahagonihölzern »gekörnelt«. Sehr leicht und weich, spez. Gew. nach E. Appel^) 1) Mitunter wechseln Ein- und Zweischichtigkeit in der Höhenausdehnung eines Markstrahles mehrmals miteinander ab. 2) Auf das Vorkommen gefächerter Fasern (»inhallsführender Faserzellen«) im Rainweidenholze hat zuerst Kohl (1. c, p. 29) hingewiesen. 3) Jentsch, 1. c, p. 132. Dort auch ein Lupenbild der Hirnfläche des Holzes, Taf. I, Nr. 5. Büsgen, 1. c, p. 95, Nr. 13. 4) Ebenda, p. ■152. Büsgen gibt das spez. Gew. zweier Proben mit 0,339 bis 0,366, bzw. 0,U an. Wiesner, Rohstoffe. II. Band. 3. Anfl. 46 722 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 0,42 — 0,46, leicht- aber nicht glattspaltend, Wasser weingelb, Alkohol nicht oder kaum färbend, mit Eisenchlorid sich nicht schwärzend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße (wie oben angegeben) meist zu 2 — 5 in kurzen Radialreihen oder*auch zu mehreren in Gruppen, seltener einzeln, etwa 4 — 6 auf den mm^, 0,14 — 0,21 mm weit. Ziem- lich dünnwandige Fasern bilden die Grundmasse, radial gereiht; ihre weitlumigen Mittelteile erscheinen im Querschnitt des Holzkörpers iso- diametrisch oder in radialer Richtung abgeplattet bis gestreckt, ihre ver- schmälerten Endstücke als kleine englumige Zellen. Strangparenchym, meist kenntlich an einem dünnen bräunlichen Wandbeleg seiner Zellen oder durch Stärkekörner in diesen angezeigt, zwischen den Fasern teils vereinzelt, teils in kürzeren bis längeren losen, einfachen Querreihen, sowie an den Gefäßen. Markstrahlen im Tangentialschnitt einschichtig oder (meistens!) 2 — 3 schichtig, auch teilweise beides; die einschichtigen 0,12 — 0,60 mm hoch, manche kleine auch nur zweistöckig; mehrschich- tige 0,19 — 0,50 mm, aus ein- und aus mehrschichtigen Strecken zusam- mengesetzte bis 0,80 mm hoch. Zellen der einschichtigen Markstrahlen und der einschichtigen Strecken sonst mehrschichtiger, sowie der Mark- strahlkanten in jener Ansicht nicht selten vierseitig bzw. zweiseitig zu- geschärft und im Lichten 0,05 — 0,08 mm hoch, 0,012 — 0,016 mm breit, die übrigen rundlich bis elliptisch, meist nicht über 0,012 — 0,028 mm hoch und 0,008 — 0,012 mm breit; in manchen mehrschichtigen Mark- strahlen auffällige kreisrunde Zwischenzellräume, in Ein- bis Zwei- zahl, auch je drei, leer oder durch eine gelbbraune, in Alkohol unlös- liche Substanz ausgefüllt. Alle Markstrahlzellen dünnwandig, die hohen im Radialschnitt quadratisch bis aufrecht, die anderen liegend. Tüpfel der Gefäße rund oder rundlich eckig, meist dicht gedrängt, 0,008 mm breit mit schmaler, 0,004 mm langer Pore, gegen Markstrahl- oder Strangparenchymzellen nicht abgeändert. Fasern auf den Radialwänden mit kleinen, schief spaltenförmigen Tüpfeln. In den Zellen der Mark- strahlen und des Strangparenchyms gelblicher bis bräunlicher Inhalt als dünner Wandbeleg, in manchen auch so gefärbte rundliche Rallen^). Strangparenchym ohne Kristallkammern. Ohne Gerbstoffgehalt. Im allgemeinen leicht zu bearbeiten, doch für die Drechslerei wenig geeignet und schlecht zu biegen, kann als Ersatz für Pappelholz Ver- wendung finden, so zur Herstellung billiger Schnitzwaren und Klein- möbel, auch als Blindholz. 1) In dem untersuchten Probestück enthielten Strangparenchym und Mark- strahlen reichlich Stärkekörner, oft von ansehnhcher, dem Querdurchmesser der Zellen gleichkommender Breite und plumper Gestalt, zuweilen zusammengesetzt (aus un- gleichen Paarungen bestehende Zwillinge). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 723 Anmerkung. Über Alstonia scholaris (L.) R. Br. siehe p. 4GI und Korkhülzer. 133. Westindisches Buchsliolz. Das Westindische oder Amerikanische Buchsholz stammt nach A. Ernsti) von Äspidospenna Vargasii DC. (Fam. Apocynaceen, s. p. 461), führt in Venezuela, seiner Heimat, den Namen Amarilla yema de huevo, »Dottergelb«, und gelangt von Puerto Cabello nach Europa^). Holz gelblich, auf frischen Schnittflächen lebhafter, auf älteren mat- ter, ohne dunkleren Kern, im Querschnitt mit mehr oder weniger auf- fälligen Jahresringen und kenntlichen Älarkstrahlen, erst unter der Lupe sehr zahlreiche helle Pünktchen, beziehentlich feine, radial geordnete Poren (Gefäße) zeigend. Im Längsschnitt für das freie Auge gleichmäßig dicht, nicht nadelrissig, längsstreifig, auf der spiegelnden Spaltfläche auch mit feinen Querstreifchen. Hart, mittelschwer, dicht und feinfaserig, ziemlich leicht und glattspaltig, gut schneid- und politierbar, Wasser wie Alkohol kaum färbend, ohne GerbstofTgehalt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße sehr zahlreich (190 bis 300 und mehr pro mm-), 0,009 — 0,06 mm weit, teils einzeln, teils zu 2 — 4 in Gruppen oder zu 2 — 8 in radialen Reihen (solche mitunter, zusammenstoßend, im Querschnitt nur durch eine Faser der Grundmasse getrennt), gleichmäßig verteilt oder im Frühholze der meist deutlichen Jahresringe dichter stehend; dickwandig, mit einfach durchbrochenen Gliedern 3) und sehr zahlreichen kleinen, oft kaum 3 [o. breiten, oval- bis spaltporigen Hoftüpfeln, auch gegen Markstrahlen. Markstrahlen zahlreich, zweierlei: zwei- bis drei-, auch fünfschichtige, 0,08 — 0,80 mm (selten darüber) hoch, oft mit hohen, aus mehreren Zellagen gebildeten, doch einschichtigen Kanten — und einschichtige, oft nur aus einer oder aus wenigen Zellagen bestehende. Zellen im breiten Teile der mehr- schichtigen Markstrahlen meist 3 — 16 \l (einzelne auch bis 21 jj.) hoch und 4 — 8 p, breit (im Tangentialschnitt oft rund), in den Kanten der mehr- schichtigen und in den einschichtigen 20 — 60 (auch bis 90) ii hoch und big 20 \i breit, im Tangentialschnitt rechteckig, die Endzellen spitz zu- laufend. Niedere Zellen der mehrschichtigen Markstrahlen im Radial- 1) Bot. Zentralbl, 1. Jahrg. (1880), p. 574. 2) Mit diesem Holze identisch erwies sich ein aus dem Haarlemer Kolonial- Museum unter dem Namen >Sapatera< erhaltenes. Ein »West Indian Box- wood« soll übrigens auch von der Bignoniacee Tahehuia pentaphylla Hemsl. ge- liefert werden (?, siehe p. 465). 3) Diese sind beim echten Buchsholze {von Buxus sempervirens) leiterförmig durchbrochen! Siehe Nr. 94, p. 654. 46* 724 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. sclinitt bis 0,1 mm lang, die hohen Zellen derselben und die Zellen der einschichtigen Markstrahlen kürzer, bis quadratisch, und an den Kanten bis 5 mal höher als breit, auf den Tangentialwänden reichlich getüpfelt, oft je einen großen Kalziumoxalatkristall umschließend. Sehr dickwan- dige, klein getüpfelte Fasern als Grundmasse, radial gereiht, bis 21 \i breit. Strangparenchym scheint vollständig zu fehlen. — Zellwände (in dickeren Präparaten) gelbhch, in den langen Zellen der mehrschichtigen Markstrahlen oft einzelne gelbliche, runde Tropfen einer in Alkohol löslichen Substanz, die Gefäße meist leer, seltener mit blaßgelbem, erstarrtem Gummi ähnlichem Inhalt. Dient zur Herstellung von Maßstäben, Weber- schiffchen, Kämmen, Zahnbürsten u. dgl., sowie in der Stockindustrie, eignet sich weniger für xylogra- phische Zwecke. Anmerkung 1. Das Weiße Quebrachoholz, jQuebracho blanco, von Aspidosperma Quebi'acho Schi, in Argentinien i) unterscheidet sich von dem vorstehend beschriebenen Holze, dem es in der Fär- bung ähnelt, durch die gröbere Zeichnung der Quer- schnittsfläche und die viel weiteren Gefäße von 0,60 bis 0,18 mm Durchmesser), welche die Längsschnitts- flächen deutlich nadelrissig machen, ferner durch größere Härte und die höchst unvollkommene Spalt- barkeit. Gefäße etwa 1 3 pro mm^, ziemlich gleich- mäßig zerstreut, meist einzeln, mit einfach durch- brochenen Gliedern und zahlreichen kleinen, bis 4 jx breiten, oft schrägspaltporigen, gegen Markstrahlen nicht abgeänderten Hoftüpfeln. Markstrahlen meist 3 — 6 Zellen breit und 0,08 — 0,32 mm hoch, einzelne auch einschichtig. Markstrahlzellen 5 — 13 [x, an den Kanten der mehrschichtigen und in den einschichtigen auch bis 20 [x hoch, und dann, wenn Kristalle ent- haltend, im Radialschnitt kürzer als die übrigen; auch in diesen stellen- weise Kristallkammern. Sehr dickwandige FasertracheTden als Grund- masse mit zahlreichen Hoftüpfeln, diese durch ungewöhnlich dicke, den Hofraum ausfüllende Schließhäute ausgezeichnet 2). Strangparenchym -.S ~s Fig. 166. stück einer ge- meinsamen Scheidewand !*«! zwischen zwei benach- ■barten f asertracheiden aus Weißem Quebiacho- liolze, im Längsschnitt, die dicken Scheiben s der Hoftüpfel -Schließ- häute zeigend (vgl. pp. 284 n. 285). 800/1. Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm. 1) Vgl. auch Endlich, I. c, p. 37, — Den Namen »Quebracho« führen auch noch andere Hölzer bzw. Bäume, so Thouinia striata Eadlk. (Fam. Sapindaceen, siehe p. 424) und Jodina rhombifolia Hook, et Är7i. (»Quebracho flojo«, Fam. San- talaceen). — >Quebracho colorado« siehe Nr. 97, p. 059. 2) Vgl. auch V. Höhnel, Notiz über die Mittellaraelle der Holzelemente und die Hottüpfel-Schließmembran, in der Bot. Zeit, 1880, p. 450. Siehe oben Fig. 166. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer^ 725 reichlich, vereinzelt an den Gefäßen und in der Grundmasse, hier teils zerstreut, teils quer oder schräg gereiht, mit Tüpfelgruppen auf den Radialwänden seiner Zellen. — Zellwände kaum gefärbt, in den Mark- strahlen wenig gelblicher, in Alkohol löslicher Inhalt, z. T. in Tropfen i). Wegen seiner Härte und Schlechtspaltigkeit für feinere Holzarbeiten kaum in Betracht kommend. Spez. Gew. nach E. Häßler^) 0,81 — 1,00. Anmerkung 2. Ein » Cuba-Gelbholz« des Wiener Platzes er- innert äußerlich an frisch angeschnittenes Westindisches Buchsholz, ist aber dauernd lebhafter und tiefer gelb als dieses, erscheint im Längs- schnitt sehr fein nadelrissig und zeigt im Querschnitt unter der Lupe gleichmäßig zerstreute Gefäße, feine Markstrahlen und schmale Grenzen der Jahresringe. Gefäße meist einzeln, 0,025 — 0,09 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern und bis 4 [x breiten, querspaltporigen Hoftüpfeln. Markstrahlen meist einschichtig und nicht über 14 Zellen (0,24 jnm) hoch, letzlere ziemlich gleichförmig, bis 1 ß jx hoch und bis 0,20 mm lang. Die kantenständigen gegen Gefäße dicht getüpfelt, die übrigen auf den Radialwänden meist mit nur spärlichen, ziemlich groben Tüpfeln. Dickwandige Fasertracheiden als Grundmasse, bis 27 [x breit und bis 13 ijL weit. Dünnwandiges Slrangjiarenchym mit bis 19 [x weiten und bis 0,18 mm langen, auf den Radialwänden einfach getüpfelten Zellen, einzeln an den Gefäßen und zerstreut in der Grundmasse. — Wände der Elemente, namentlich der Fasern, hellgelb ; in den Mark- strahlen und in vielen StrangparenchymzcUen goldgelbe glänzende, in Alkohol fast vollständig lösliche Inhaltskörper 3). Kalziumoxalatkristalle fehlen, Wasser kaum, Alkohol hellgelb färbend, ohne Gerbstoffgehalt. — Die botanische Abstammung dieses im Kunstgewerbe und angeblich auch zum Färben verwendeten Holzes ist fraglich. 134. Afrikaiiisclies Buchsliolz. Als »Afrikanisches Buchsholz« kommt, angeblich aus Nalal, ein Holz nicht sicher bekannter botanischer Abstammung im Handel vor, das im äußeren Ansehen wie im inneren Bau dem Westindischen Buchsholze \) Burgerstein (Anat. Untersuch, argentin. Hölzer des k. k. naturhist. Hof- museums in Wien, in Annal. k. k. naturhist. Hofmuseums, Wien, 1912, p. 4 des Sonderabdruckes) fand bei der von ihm untersuchten Holzprobe von Aspidosperma Quebraeho Schlecht, in den Zeilen des Strang- und Strahlenparenchyms roten fein- körnigen, in Alkohol unlöslichen Inhalt, Stärke und Gerbstoffkugeln. In dem oben beschriebenen Holze war Gerbstoff weder in Schnittpräparaten noch in den fast farb- losen, wässerigen oder alkoholischen Auszügen nachzuweisen. 2) Bei Endlich, 1. c. 3) Manche Strangparenchymzellen sind auch von dunkelgelbem, körnigem, un- durchsichtigem Inhalte erfüllt, der sich weder in Alkohol noch in Kalilauge löst. 726 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. ähnlich ist. Eine aus Hamburg erhaltene Probe zeigt nachstehend be- schriebene Beschaffenheit. Holz etwas dunkler als Westindisches Buchsholz, sonst mit diesem in der äußeren Erscheinung, wie in der Lupenansicht der Schnittflächen übereinstimmend, desgleichen in den physikalischen Eigenschaften ^). Wasser wie Alkohol hellgelb färbend, ohne Gerbstotlgehalt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße etwa 50 pro mm^, 0,03 bis 0,06 mm weit, meist einzeln, mit einfach durchbrochenen Gliedern 2) und zahlreichen kleinen, nur 3 [j. breiten, rund- bis querspaltporigen Hoftüpfeln. Markstrahlen zweierlei; die meisten drei bis fünf Zellen breit und 0,16 — 0,56 mm hoch, oft in einschichtige, aus mehreren Zell- lagen bestehende Kanten verlängert; die übrigen einschichtig, nicht selten nur aus einer oder zwei Zellagen gebildet. Zellen im mittleren Teile der mehrschichtigen Markstrahlen im Tangentialschniit rund, 8 — 21 ;jl hoch, in den Kanten jener wie in den einschichtigen Markstrahlen in dieser Ansicht rechteckig und 40 — 90 [j. hoch bei 11 — 27 ij. Breite; alle von mäßiger Wanddicke, die niederen bis 0,07 mm lang, die hohen kürzer, im Radialschnitt oft quadratisch und in den Kanten bis 4mal höher als breit; ohne Kalziumkristalle. Sehr dickwandige Fasertrache'iden, bis 28 |x breit, nicht radial gereiht, mit dicken Schließhautscheiben ihrer Hoftüpfel, als Grundmasse. Strangparenchym reichlich, mit ziemlich dünnwandigen, bis 0,11 mm langen, auf den Radialwänden gruppenweise getüpfelten Zellen, vereinzelt neben den Gefäßen und in der Grundmasse, hier teils zerstreut, teils in queren oder schrägen Reihen. — In vielen Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms spärlicher, gelber Inhalt, in den Gefäßen einzelne ebenso gefärbte Pfropfen. Dient zu kleineren Schnitzarbeiten, hauptsächlich zur Herstellung von Weberschiffchen. — Ob mit dem »East-London-Boxwood« (siehe p. 461) oder »Knysna-Boxwood« identisch? =*). Australisches Buchsholz siehe p. 391. — Hölzer, die wie echtes Buchsholz verwendbar sein sollen, siehe bei Evonymus (p. 422), Olea (p. 459], Qardenia (p. 468), Viburhum (p. 468). Auch das p. 458 an- geführte Holz von Diospyros trxana Scheele gehört nach Semler 4) hierher. 1) Soweit diese an der vorliegenden Probe zu beurteilen waren. 2) Vgl. p. 723, Fußnote 3. 3) Dieses Holz enthält ( .n curareähnliches, bei den Bearbeitern Vergiftungs- erscheinungen hervorrufendes Alkaloid (vgl. W. E. Dixon in Proceedings of the Royal Society of London, Per. B., vol. 83, iGH, pp. 287—300). 4) 1. c, p. 557, Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 727 135. Dinjongoholz. Das Dinjongoholz stammt von Kickxia elastica P?'euss (Funtumia ela&tica Stapf), einem mittelgroßen, zu den Apocynaceen (siehe p. 462) gehörenden Baume des tropischen Westafrika. Holz sehr hell splintfarben, fast weißlich, auf der Hirnfläche i) mit undeutlichen Jahresringen und kaum kenntlichen Gefäßen und Mark- strahlen; die Lupe zeigt diese auf dunklerem Grunde hell, jene gleich- mäßig verteilt. Im Längsschnitt fein nadelrissig, auf der Radialfläche durch die Markstrahlen schmal und glänzend querstreifig, auf der tan- gentialen unter der Lupe zart und wenig auffällig gestrichelt. Dicht, ziemlich leicht (spez. Gew. nach E. Appel 0,519), mittelhart, leicht- und glattspaltig, Wasser wie Alkohol kaum färbend, ohne Gerbstoffgehalt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,07 — 0,014 mm weit, meist zu 2 — 3, doch auch bis zu 7 radial gereiht, auch in kleinen Gruppen, seltener vereinzelt, solcher Reihen und Gruppen nebst einzelnen Gefäßen etwa 6 — 10 auf den mm^. Ziemlich derbwandige Fasern mit kleinen (behüften?) Tüpfeln bilden die Grundmasse, radial gereiht, von ungleicher Form und Grüße des Querschnittes, in schmalen Querzonen (wohl Grenzen von Zuwachsschichten) abgeplattet. Strangparenchym, im Querschnitt an getüpfelten, in den Schnitt gelangten Querwänden oder am Zellinhalt (Stärkekürner, Kristalle) zu erkennen, zwischen den Fasern teils vereinzelt, teils in kurzen Querreihen. Markstrahlen im Tangentialschnitt einschichtig oder zweischichtig, häufig beides, nicht selten einem kurzen mehrschichtigen Teile beiderseits je ein hochzelliger einschichtiger angesetzt. Einschichtige Markstrahlen 0,21 — 0,57 mm hoch, manche nur ein- bis zweistückig; mehrschichtige 0,19 — 0,66 mm, aus ein- und mehrschichtigen Strecken zusammengesetzte bis 0,96 mm hoch. Zellen einschichtiger Markstrahlen und einschichtiger Strecken sonst mehrschichtiger in jener Ansicht oft gestreckt, vierseitig, an den Markstrahlkantcn zweiseitig zugeschärft, im Lichten 0,060 — 0,10 mm hoch, 0,008 — 0,032 mm breit, die mehrschichtiger Markstrahlen und Markstrahlteile rundlich bis elliptisch, meist nur 0,012 — 0,024 mm hoch und 0,012 — 0,020 mm breit. Alle Markstrahlzellen derbwandig, die niederen im Radialschnitt liegend, die anderen quadratisch oder aufrecht (bis 6 mal hüher als breit), mit reichlichster Tüpfelung auf den Tan- gentialwänden, wobei, besonders in hohen Zellen, die verdickten Wand- stellen oft weit nach innen vorspringen. Gefäßtüpfel klein, nur 0,004 mm breit, mit spaltenfürmigerPore, die Längswände dicht bedeckend, gegen Strangparenchym- und Markstrahlzellen nicht abgeändert. Zellinhalt 1) Jentsch, 1. c, p, 164. Dort auch Lupenbild der Hirnlläche (Taf. III, Nr. 31). 728 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. spärlich, auf einen dünnen bräunlichen Wandbeleg und nicht zahlreiche Stärkekörner beschränkt; im Strangparenchym da und dort Kristall- kammern. Das gut zu bearbeitende, auch leicht zu biegende, und bei geringem Gewichte durch Dichte und Zähigkeit ausgezeichnete Holz erscheint für verschiedene Zwecke der Tischlerei mit Vorteil verwendbar. 136. Teakholz. Der Teak- oder Tiekbaum, in Bombay »Tek«, im übrigen Hindustan »Sagwän«, im Malayischen »Djati«, Tectona grandis L., den Verbenaceen (siehe p. 463) zugehörig, wächst wild in Ostindien, in Hinterindien von Birma bis Malakka und auf Java. Auf letzterer hisel wie auch auf Sumatra — wo er nicht einheimisch sein soll — wird er in ausgedehn- tem Maße kultiviert^), desgleichen in Indien 2) und fand auch in Südchina und Gochinchina Eingang. Er bevorzugt trockenen Boden und meidet das Meeresufer ebenso wie die feuchten immergrünen Bergwälder (»Sholah«). Auf Alluvialboden erreicht er schon mit 80, im Berglande kaum vor 200 Jahren seine volle Entwicklung 3). Nach Miquel soll das Holz kultivierter Bäume dem der wild wachsenden vorzuziehen sein*). Die Fällung findet gewöhnlich zwischen dem 40. und 60. Jahre statt, in welchem Alter die Bäume etwa 17 — 20, selten mehr m hoch und bis über \ m stark sind^). Das Holz kommt meist in 7 — 8 m langen, vier- kantigen, 0,30 — 0,65 m starken Blöcken auf die Stapelplätze, von welchen das für Europa bestimmte hauptsächlich nach England und Holland ver- schifft wird. Als bestes gilt das Malabar-, dann das Java-Teak, leichter und von hellerer Färbung ist das in großen Mengen und in mehreren Sorten aus Birma auf den Markt gebrachte Teakholz, sowie das siame- sische; dieses gelangt größtenteils über Bangkok, jenes über Moulmein und Rangoon zur Ausfuhr 6). \) Siehe Miquel, Sumatra, p. 94, und die einschlägige niederländische Literatur, besonders Cordes, »de Djati-bosschen op Java«, -1877; ferner Büsgen, Eigen- schaften und Produktion dos Java Teak oder Djati (Tropenpflanzer, 11, 1907, Bei- hefte, pp. 341 — 377, mit Abbildungen, auch von Querschnittsflächen des Holzkörpers). 2) Siehe hierüber Brandis, Über die Bewirtschaltung der hinterindischen Teak- wälder, im Deutsch. Kolonialblatt, IX, 1898, Nr. 10, p. 278. — Las hington, P. M., Report and Working Sheme of the Nilambur Teak Plantations, in The Agricult. Ledger, 1897, Nr. 14 (Just, Bot. Jahresber. 1898, II, p. 128). 3) Engler-Prantl, Pflanzenfam., IV, 3a, p. 168. 4) Wiesner, Rohstoffe, 1. Aufl., p. 591. 5) Ebenda. 6) Semler, 1. c, p. 706 u. f. — Wiesner, 1. c, gibt die jährliche Ausfuhr aus birmanischen Häfen mit 20 — 'lOOOO Tonnen an. In Deutschland wurden 1908 rund Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 729 Holzl) meist lebhaft gelbbraun^ »eichen farbig« bis schokoladebraun, mit sehr deuthchen Jahresringen, im Querschnitt ausgezeichnet durch helle, weitporige Frühholz- und diesen vorangehende dunkle Spätholz- zonen, mit meist kenntlichen Markstrahlen. Im Längsschnitt glänzend, mit groben, zuweilen etwas wellig verlaufenden Längsfurchen (durch diese auf Tangentialflächen, die zur Längsachse geneigt sind, oft aufPällig »ge- fladert«), im radialen auch querstreifig, im tangentialen schon für das freie Auge, deutlicher unter der Lupe, fein gestrichelt; mit weißen Aus- scheidungen in einzelnen Gefäßen 2). — Von mittlerer Härte und Schwere (spez. Lufttrockengewicht 0,561 — 0,805), gut spaltend, elastisch, wenig schrumpfend, sich wenig werfend, leicht zu bearbeiten, sehr dauerhaft 3). Mit merklichem, bleibendem, schwach gewürzhaftem Dufte, Wasser schwach gelblich, Alkohol tief goldgelb färbend, ohne Gerbstoffgehalt^). Mikroskopischer Charakter^), Frühholzgetäße 0,26 — 0,37 mm weit, meist einzeln und in einfacher Reihe den Jahresring beginnend, ihr radialer Durchmesser dem tangentialen oft gleich, seltener von diesem übertroffen; die übrigen Gefäße teils einzeln, teils zu zwei bis mehreren in radialen Reihen oder in Gruppen, ihr Durchmesser von 0,10 bis auf 0,03 mm (im äußersten Spätholze) herabsinkend. Alle Gefäße mit ein- fach durchbrochenen Gliedern, auf den Längswänden dicht bedeckt von kleinen runden, einander nicht abflachenden iloftüpfeln mit meist quer- 76 000 Meterzentner Teakholz (aus Java, Bangkok, Burmah) eingeführt (Gewerbliche Materialkunde, I, Hölzer, herausg. von Dr. P. Krais, p. 45). 1) Lupenbild der Hirnfläche bei Stone, 1. c, Taf. XI, Fig. 94. 2) Außer den von C rüger (Bot. Zeitg., 1857, p. 304) untersuchten und be- schriebenen, als Kieselsäure angesprochenen Ausscheidungen kommen nach T ho ms in den Gefäßen des Kernholzes auch solche von Kalziumphosphat (CaHP04) vor, die den hohen Gehalt (29,6 Proz.) der Teakholzasche an Phosphorsäure verursachen (Ber. deutsch, ehem. Gesellsch., 1877, p. 2234 u. Liebig-Kopp, Jahresber. üb. d. Fort- schritte d. Chemie, 1879, p. 937). Diese Vorkommnisse dürften aber nach mancher Richtung noch aufzuklären sein. An Kieselsäure enthält die Asche 24,98 Proz. 3) Um das Holz gut zu trocknen und das Triften der gefällten Stämme zu er- möghchen, wendet man im westlichen Indien vielfach das »Girdling«- Verfahren an. Man ringelt die Bäume im unteren Stammteile bis zum Kernholze, worauf sie rasch absterben, und beläßt sie so an ilirem Standorte, um sie erst nach zwei Jahren zu fällen (Engler-Prantl, Pflanzenfam., IV, 3a, p. -168). Diese Vornahme soll jedoch das Rissigwerden des Holzes begünstigen und die Elastizität vermindern, ist daher manchenorts, so z.B. in Malabar, wieder aufgegeben (Semler, I.e., p. 707). 4) Durch Teakholz goldgelb gefärbter Alkohol wird durch Eisenchloridzusatz ge- trübt, aber nicht geschwärzt. Alkoholische Auszüge und besonders solche durch Chloro- form wirken nach H. Matthes und E. Schreiber (Berichte Deutsch. Pharmazeut. Gesellschaft, 24, 1914, p. 429) wegen des hohen Gehaltes an freien ungesät igten Harzsäuren hautreizend, nicht aber das Holz selbst in Stücken oder als Sägemehl. 5) Vgl. auch Ber. Deutsch. Pharm. Ges., 2i, 1914, Taf. HI. 730 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. spaltfürmigen, oft in längere oder kürzere gemeinsame Quer- oder Schrägfurchen mündenden Poren ; gegen Markstrahlen und Strang- parenchym nicht abweichend getüpfelt. In vielen Gefäßen dünnwandige Thyllen. Markstrahlen zerstreut, 2 — 4, meist 3 Zellen breit und 0,12 bis 0,60, manche auch bis 1,00 mm und darüber hoch, einschichtige fehlend oder selten. Markstrahlzellen ziemlich dünnwandig, 8 — 32 \i hoch und 5 — 24 ix breit, einander zuweilen abflachend, ziemlich gleich- förmig, oft von ziemlich kurzem radialen Durchmesser (0,067 mm). Dick- wandige, gefächerte Fasern, mitunter verzweigt (vgl. p. 292, Fig. 85 C), mit kleinen, schief spaltenfürmigen Tüpfeln, als Grundmasse; regellos ge- lagert oder mit ihren bis 32 ja breiten und bis 22 [i weiten Mittelstücken in radialen Reihen, die aber durch eingeschobene Endstücke nächst höher oder tiefer stehender Fasern getrennt und unterbrochen sind. Strang- parenchym, mit ziemlich dünnwandigen, bis 32 p, weiten, meist klein getüpfelten Zellen an den Gefäßen (hier oft sehr kurzzellig], zwischen den Frühhülzgefäßen auch die Grundmasse bildend. Kristalle von Kalzium- oxalat fehlen!). Wände aller Elemente, namentlich der Gefäße und der Fasern, gebräunt, im Innern der letzteren wie besonders auch in den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms farblose, oft als Wandbelege erscheinende Tropfen und Massen einer fettartigen, in Alkohol nicht, in Äther sofort löslichen Substanz. Ohne Gerbstoffgehalt 2). Das geschätzteste Schiffsbauholz, namentlich für Kriegsschiffe (zu den Unterlagen der Panzerplatten) und für sämtliche aus Holz zu fer- tigende Deckbestandteile, wird in ausgedehntem Maße auch beim Bau von Eisenbahnwagen, insbesondere von Schlaf- und Speisewaggons ver- wendet. (Ergänzendes in den »Nachträgen« am Abschnittsende.) »Afrikanisches Teakholz« heißt auch das Holz von Ptero- carpus erinaceiis (siehe p. 407), sowie das von Oldfieldia africana (siehe p. 418 und Semler, 1. c, p. 711) und von Chlorophora excelsa'^)\ » Australisches Teakholz « das von Endiandra glauca {siehe ^. Z^^)\ 1) Auch andere Kristalle kamen nicht zur Beobachtung. Kristalle von Kalzium- oxalat, die nach Blits (Bulletin van het Kolonial Museum te Haarlem, Nr. 19, p. 49) in Gefäßen in dünnen Schnittpräparaten >nicht« und in dickeren »schlecht< nach- zuweisen sind, verdanken dort ihre Erwähnung wohl nur einer Bemerkung bei Tschirch (Angewandte PQanzenanatomie, p. -114), die sich aber auf Kristallnadeln bezieht, welche nach Ples (Kopp-Will, Jahresber. üb. d. Fortschritte d. Chemie, 1860, p. 531) im »Medullargewebe« von Teetona grandis vorkommen und aus Kalzium- phosphat bestehen. 2) Die Ergebnisse der chemischen Untersuchung des Holzes bei Mattl:es u. Schreiber, 1. c, p. 426, sowie bei Büsgen, 1. c, pp. 335, 361, 362. 3) Gewerbl. Materialkunde, I, Hölzer, herausgeg. v. Dr. P. Krais, f. 243. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 731 »Brasilianisches Teakholz« das p. 621 unter Nr. 73 beschriebene Vacapouholz 1). Über »GoomarTeak« siehe p. 464 bei Gmelina, über >Native Teak« p. 751. 137. Paulowniaholz. (Kiriholz.) Der Kiribaum, Pauloivnia tomentosa (Thimhg.) Steud. (P. impe- rialis Sieb, et Zucc), bisher den Scrophulariaceen (siehe p. 464) zu- gerechnet^)^ in Ostasien einheimisch, bei uns bekannter Zierbaum, wird von H. Mayr seines Holzes wegen zu forstlichem Anbau im wärmsten Fagetum und im Castanetum empfohlen 3). Holz^) ziemlich gleichmäßig hellbraun, meist sehr breitringig (bis 20 mm!], im Querschnitt mehr oder minder vollkommen ringporig, außerhalb der porösen hellen Frühholzzone in jedem Jahresringe auf dunklerem Grunde mit meist sehr deutlichen helleren Pünktchen oder Streifchen, die quere oder schräge Reihen bilden und engere Gefäße um- schließen; diese gleich den Markstrahlen erst mit der Lupe sichtbar. Im Längsschnitt glänzend, deutlich nadelrissig, besonders im Frühholz der Jahresringe, und außerdem längsstreifig, auf der Radialfläche auch quer- streifig und auf der tangentialen sehr fein gestrichelt oder »gekürnelt«. Sehr weich und leicht (spez. Gew. nach Mayr 0,25), doch schwer zu spalten, im lufttrockenen Zustande sein Volum nicht mehr ändernd. Ein anfänglich vorhandener widerlicher Geruch soll Insekten fern halten. Stammscheiben zeigen ein sehr breites Mark. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu 2 bis 4 radial gereiht, im Frühholze 6 — 8, im Spätholze 5 — (i auf den mm^^ hier 0,08 — 0,14 mm, dort 0,09 — 0,21 mm weit, alle dünnwandig, häufig mit Thyllen. Grundmasse im Frühholze aus sehr dünnwandigen Zellen gebildet, diese regelmäßig radial gereiht, von vier- bis sechsseitiger Querschnittsform, in welcher bald der tangentiale, bald der radiale Durch- messer überwiegt. Solche Zellen begleiten auch die Gefäße im mittleren und äußeren Teile des Jahresringes, diese entweder inselartig umgebend oder längere Querzonen bildend, die mehrere Gefäße aufnehmen. Zwi- schen diesen Gruppen und Schichten dünnwandigen Strangpa"enchyms ^) E. Hanausek, 1. c, p. 52. 2) Nach Ballier (siehe Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfamihen, Nachträge, III, p. 312) wäre die Gattung den Bignoniaceen zuzuweisen. 3) H. Mayr, Fremdländ. Wald- u. Parkbüume, p. 488. 4) Vgl. ebenda, Taf. XIX, Fig. 38; ferner Kawai, 1. c, p. M3, Taf. IX, Fig. 25. Nach K, ist die Farbe des sehr schmalen Splintes weißlichgrau, ins Bräunliche spie- lend, die des Kernes etwas rötlicher. '732 Seclizohnter Abschnitt. Hölzer. erscheinen dann mit ihnen wechselnde und zwischen ihnen mileinander in Verbindung tretende Zonen etwas dickwandigerer Fasern, z. T. von kleineren Durchmessern, ungleicher Querschnittsform und weniger regel- mäßiger Lagerung. Die Verschiedenheit zwischen diesen beiderlei Form- elementen der Grundmasse tritt schon auf nicht zu dünnen Ouerschnitten deutlich hervor und wird noch merklicher, wenn eine Färbung der Wände durch Jod- od«r Chlorzinkjodlösung erfolgt'). Spätholzgrenze durch radial stark abgeplattete, regelmäßig gereihte Zellen der Grund- masse hergestellt. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist drei- bis vierschichtig, oft in ihrer meist 0,28 — 0,47 mm betragenden Länge von ziemlich gleichbleibender, 0,026 — 0,052 mm messender Breite und an den Enden kurz zusammengezogen. Markstrahlzellen in dieser Ansicht aufrecht elliptisch, dünnwandig, im Lichten 0,012 — 0,2.'i mm hoch und 0,004 — 0,012 mm breit, die Endzellen meist nicht größer, im Radial- schnitt alle Zellen liegend, doch die kantenständigen oft kürzer als die (ihrigen, alle auf den horizontalen Längswänden und zunächst diesen auf den radialen Seitenwänden reichlich getüpfelt wie auch auf den Tan- gentialwänden in deren ganzer Ausdehnung. Gefäßtüpfel klein, kaum 0,008 mm breit, elliptisch bis fast kreisförmig, mit querverlaufender schmaler, spitzelliptischer, über den Hof hinausragender Pore (so daß jener »augenlidförmig« erscheint), gegen Märkstrahl- oder Strang- parenchymzellen nicht abgeändert. Fasern mit weitlumigem Mittelteil, nach den Enden verschmälert, auf den Radialwänden mit kleinen, schief gestellten, z. T. deutlich behöften Tüpfelspalten. Strangparenchymzellen von ungleicher Höhe, auf den Radialwänden mit kleinen Gruppen rund- licher Tüpfel. Markstrahlen und den Gefäßen anliegendes Slrang- parenchym mit Ausnahme eines dünnen bräunlichen Wandbeleges ihrer Zellen meist inhaltsleer. Über die Verwendung des leiclit zu bearbeitenden Holzes siehe p. 404. Mayr (1. c.) empfiehlt es besonders zur Herstellung von Kästen, Schubfächern, Schachteln. L38. Catalpaholz. Als solches sei hier das Holz beschrieben von Catalpa bignoiiioides Walt. (Fam. Bignoniaceen), dem bekannten »Trompetenbaume« unserer Gartenanlagen, in seiner Heimat von Illinois bis Florida verbreitet, von Mayr (1. c. , pp. 458, 557) nebst Gattungsgenossen aus Amerika und China des wertvollen Holzes wegen auch für Mitteleuropa zu forstlichem Anbau in den besten Lagen des »Castanetums« empfohlen. 1) Nach mehrstündigem Liegen dünner Schnittpräparate unter Deckglas in Chlor- zinkjodlösung färben sich die Zellwände von den Schnitträndern her blau. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 733 Holz^) bis auf den schmalen hellgrauen, nur ein bis zwei Jahres- ringe umfassenden Splint von hellbrauner bis bräunlichgrauer, an helles Nußholz erinnernder Färbung, mit starkem, bis 5 mm dickem Marke und mitunter ansehnlichen, bis 10 mm breiten Jahresringen. Im Quer- schnitt auffällig ringporig, die ziemlich gleichmäßig verteilten Gefäße und Gefäßgruppen zwischen den Porenzonen (sowie mitunter auftretende helle Querstreifchen im äußeren Spätholze) gleich den Markstrahlen meist erst mit der Lupe sichtbar. Im Längsschnitt lebhaft glänzend, sehr deutlich nadelrissig (am auffälligsten und dichtesten in den Frühholzzonen), durch die Markstrahlen auf der Radialfläche auch fein querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe fein gestrichelt. Weich, leicht (spez. Gew. nach Mayr 0,42), auch leicht und ziemlich glatt zu spalten, sehr dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Jahresringe meist mit engen, nur 0,035 — 0,12 mm weiten Gefäßen beginnend, auf diese die größeren, 0,17 — 0,25 mm weiten »Ringporen« folgend, einzeln oder zu 2 — 3 (selten mehr) in Reihen oder Gruppen, die ebenso angeordneten Gefäße des Spätholzes von abnehmender, bis auf 0,035 mm sinkender Weite. Grund- masse aus gleichmäßig dünnwandigen, vorwiegend radial gereihten Zellen gebildet, diese im Querschnitt von ungleicher Form und Größe 2), bald der radiale, bald der tangentiale Durchmesser überwiegend. Im äußersten Spätholz der Jahresringe eine sehr auffällige Zone radial ge- reihter, stark abgeplatteter, etwas dickwandiger Zellen, 7 — 12 schichtig, in den zugehörigen Jahresring stellenweise einspringend und dabei mit engen Gefäßen oder Gruppen solcher sich vereinigend. Im Längsschnitt erweisen sich diese Zellen — die mitunter schon im Innern des Jahres- ringes Gefäße oder Gefäßgruppen umlagern und so im Querschnitt die Erscheinung der oben erwähnten Streifchen hervorrufen — zum größe- ren Teile als enge Tracheiden mit Hoftüpfeln und zarten Schrauben- leistchen, zum kleineren als Strangparenchym. Solches bildet auch die nächste Umgebung aller Gefäße, im übrigen besteht die Grundmasse aus dünnwandigen Fasern (»Libriform«) mit spärlichen, winzigen, schief ge- stellten Tüpfelspalten auf den Radialflächen. Markstrahlen im Tangential- schnitt meist zweischichtig, manche durchaus oder z. T, auch einschichtig, 0,14 — 0,53 mm hoch, ihre Zellen aufrecht elliptisch, im Lichten 0,012 bis 0,024 mm hoch, 0,008 — 0,012 mm breit, die Endzellen meist nicht größer, alle ziemlich dünnwandig, im Radialschnitt meist liegend, manche aber auch kurz, quadratisch, selbst schmäler als hoch. Gefäßtüpfel 1) Farbige Abbildung bei Mayr, Wald- u. Parkbäume, Taf. XVI, Fig. 26. 2) Bei den untersuchten Proben maß der Lichtraum der weitesten Zellen 0,020 bis 0,028 mm. »734 Sechzehnler Abschnitt. Hölzer. breit elliptisch bis fast kreisförmig, oder, bei dichter Stellung, rundlich eckig, mit schmal elliptischer, den Hofrand nicht immer erreichender Pore, die Poren benachbarter Tüpfel oft in gemeinsame Wandfurchen mündend, Tüpfelung gegen Strangparenchym oder Markstrahlen nicht abgeändert. Zellen dieser beiden mit meist nur spärlichem Inhalt, ge- wöhnlich in Form eines gelbbraunen Wandbeleges, seltener als homogene Ausfüllung. Wände der Zellen und Gefäße farblos, nur die sehr dünnen Thyllenwände meist gebräunt. Eisenchlorid schwärzt den Zellinhalt. Wegen seiner hervorragenden Dauer hauptsächlich zur Herstellung von Eisenbahnschwellen, Brunnenröhren und dergleichen geeignet i). Anmerkung. Das Holz von Catalpa Kaempferi Sieb, et Zucc. (C. ovata O. Don, nach Mayr wahrscheinlich identisch mit der chine- sischen C. Biingei C. A. Mayer), in Japan »Ki-sasage«, stimmt im ana- tomischen Bau mit dem der C. bignonioides überein 2), scheint nach der vorliegenden Probe aber etwas hellere Kernfärbung und lebhafteren Glanz zu besitzen. Jenes von C. speciosa Ward., dem westlichen Trom- petenbaume Nordamerikas, dürfte auch kaum abweichen (vgl. p. 465). 139. Grünes Ebenholz. Das »Grüne Ebenholz« auch Braunes, Gelbes Ebenholz, Greenheart- Ebenholz, Bastard-Guajak genannt, wird von Tecoma Leucoxylon (L.) Mart. (Fam. Bignoniaceen, siehe p. 465) auf den Antillen und dem süd- amerikanischen Kontinente 3), angeblich auch von Diosjnjros Chloroxylon Roxb. (siehe p. 457) geliefert^). Von dem p. 565 und Nr. 36B beschrie- benen Grünherz-Holze ist es nach den untersuchten Probestücken, trotz mancher Ähnlichkeit, im Bau wie im Stoffgehalt erheblich verschieden (siehe hierüber auch bei Nr. 140). Holz mit hellem, etwas bräunlichem Splint und gelblichgrünem bis olivbraunem Kern, im Querschnitt mit abwechselnd helleren und dunk- leren konzentrischen Zonen, kaum kenntlichen Markstrahlen und engen, erst unter der Lupe deutlichen, nicht ganz gleichmäßig verteilten, im Kern gelb ausgefüllten Gefäßen. Im Längsschnitt kaum nadelrissig, mit 1) Mayr, 1. c, p. 458. 2) Vgl. Kawai, 1. c, p. 106 u. Taf. VIII,; Fig. U. 3) Wiesner, Rohstoffe, \. Aufl., p. 589. 4) Siehe Sadebeck, Nutzpflanzen aus den deutschen Kolonien, p. 125, Fuß- note 3. Proben mit obigem Namen ghchen übrigens vollständig den als Tecoma Leueojcylon untersuchten. Vgl. auch Prael, Jahrb. für wiss. Bot., 19, 1888, p. 45. Nach Sadebeck (1. c.) soll auch Diospyros Lotus L. grünes Ebenholz liefern, diese Angabe dürfte aber auf einem Mißverständnis beruhen (vgl. Mayr, I.e., p. 464 u. Taf. XVII, Fig. 29). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 735 sehr engen, im Kerne gelblich, z. T. auch rot ausgefüllten Längsfurchen, im radialen außerdem unter der Lupe mit feinen gelben Längsstreifchen, sehr deutlichen Querstreifen, oft auch abwechselnd heller und dunkler gezont. Markstrahlen auf der Tangentialfläche auch mit der Lupe kaum wahrnehmbar. Sehr hart und schwer, im Wasser sofort sinkend (spez. Gewicht ij'SIO), meist sehr uneben spaltend, sehr dauerhaft. Das Kern- holz färbt Wasser gelb mit einem Stich ins Grüne (»neapelgelb«), Alkohol lebhaft gelbrot mit grüner Fluoreszenz; Zusatz von Eisenchlorid ver- ändert diese Färbungen ins Olivbraune. Das ockergelbe Sägemehl des Kernholzes färbt Alkohol wie (kalkhaltiges) Wasser nur gelb, welche Farbentüne sich nach Zusatz von Kalilauge erheblich vertiefen. Mikroskopischer Charakter*). Gefäße 30 — 70 auf den mm^, ziemlich gleichmäßig verteilt, doch nach Ouerzonen oft ungleich zahl- reich, stellenweise auch mit Neigung zu radialer Anordnung; meist einzeln, 0,02 — 0,08 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern und kleinen, kaum 3 ;jl breiten, rundporigen, gegen Markstrahlen wie gegen Strang- parenchym nicht abgeänderten Hoftüpfeln. Markstrahlen im Tangential- schnitt nicht in Querreihen, zwei bis vier, meist drei Zellen breit und 0,li — 0,40 mm, mitunter auch bis 0,64 mm oder nicht über 0,20 mm hoch, wenige kleine einschichtig. Markstrahlzellen derbwandig, ziemlich gleichförmig, 5 — 15 [x, auch bis 30 [x hoch und 5 — 13 {x breit. Sehr dickwandige Fasertrache'iden als Grundmasse, regellos gelagert, im Querschnitt von ungleicher Form und Grüße, meist 19 — 27 [x breit und oft nur 1 — 4 [x, doch auch bis 13 ix weit, mit dicken, als Knötchen der Mittellamellen erscheinenden Schließhäuten ihrer zahlreichen, kleinen Hof- tüpfel. Strangparenchym reichlich, teils regellos zerstreut, teils in kurzen, einfachen, meist schrägen Reihen, vereinzelt auch an Gefäßen; Teilzellen bis 0,20 mm lang (hoch), auf den Radialwänden mit zahlreichen, in Gruppen geordneten Tüpfeln. Zellen und Gefäße mit gelben Wänden und leuchtend goldbraunem Inhalte, der sich in Alkohol sowie in Kali- lauge löst, in dieser zunächst eine rote Färbung annehmend (namentlich in den Gefäßen), die sich oft auch den Zellwänden mitteilt. Gewöhn- lich lassen beide Lösungsmittel in und aus den Parenchymzellen ölartige, meist kugelige, farblose Tropfen von ungleicher Größe, zuweilen in großer Menge, sehr deutlich hervortreten, die in Alkohol allmählich, in 1) Das von Janssonius in »Mikrographie einiger technisch wichtiger Holz- arten aus Surinam« (Verhandlungen der kön. Akad. d. Wissensch. zu Amsterdam, II. Serie, Teil 18, Nr. 2) pp. 41 u. f. als Tecoma Leucoxylon Mart. var. pentaphylla beschriebene »Groenhartc gehört nicht hierher, sondern zweifellos zu Nr. 140. Dies gilt auch für die Abbildungen auf Taf. VI bei Matthes u. Schreiber, 1. c. (vgl, p. 737). 736 Sechzehnter Ahschnilt. Hölzer. Ätlier sofort verschwinden. Bei sorgfälligem Verfahren gelingt die Schwärzung des Kernstoffes durch Eisenchlorid, von der dann auch jene Tropfen mehr oder weniger betroffen werden i). Dient zu feinen Tischler- und Drechslerarbeiten sowie in der Stock- industrie, angeblich auch zum Färben 2). 140. Lapacholhölzer. Einige südamerikanische Bignoniaceen enthalten in den Gefäßen ihres Holzkürpers mehr oder minder reichliche Mengen grüngelber Kri- stalle von Lapachol^), das sich schon aus kleinen Stückchen oder Spänchen dieser Hölzer durch Mikrosublimation in charakteristisch grün- gelb gefärbtem, kristallinischem Anfluge erhalten läßt^). Nach dea vor- handenen Angaben handelt es sich hierbei um Arten der Gattung Tecoma ^) In den Gefäßen begegnen mitunter auch gelbhche, weder in Alkohol noch in Kalilauge lösliche Ausfüllungen und in einigen der untersuchten Probestücke waren Markstrahlzellen und Strangparenchyra stellenweise von einer im durchfallenden Lichte undurchscheinend dunklen, im auffallenden (wie bei spärlicherer Lagerung auch im durchfallenden) grün erscheinenden Substanz erfüllt, die von Alkohol stets, von Kalilauge nicht immer gelöst wurde. Hierbei handelte es sich wohl um einen Körper, der aus Spänchen aller untersuchten Proben dieses Holzes durch Mikrosublimation in grüngelben, harzähnlichen Tropfen abzuscheiden war, die sich in Alkohol wie in Kalilauge lösten, in dieser mit orangegelber Färbung. 2) Wiesner, Rohstofle, \. Aufl., p. 589. 3) Ein Oxy-Amylen-Naphthochinon. (Siehe Czapek, Biochemie der Pflanzen, H, p. 594.) 4) Vgl. 0. Tunmann, Der mikrochemische Nachweis des Lapachols, in Apo- theker-Zeit., Berhn, 30, 1915, Nr. 8, p. 50, mit Abbildung einiger Kristallformen des Sublimates, unter denen flache monokhne tafelförmige Prismen von einem bis meh- reren Millimeter Länge, bis 0,1 mm breit, besonders bezeichnend sind. Häufig er- scheinen im Mikroskope mehrere bis viele solcher Kristalle zu breiten, zackig be- grenzten Tafeln vereinigt oder treten in strahligen Gruppen oder in zierlicher dendritischer Anordnung auf, wie Wilhelm wiederholt beobachten konnte. Zu- weilen zeigten sich auch dichte Anhäufungen kleiner, anscheinend nadeiförmiger Kriställchen in konzentrischer, an geschichtete Pilzhüte oder Muschelschalen erin- nernder Lagerung. Nicht immer sind die Sublimate durchwegs grüngelb, sondern stellenweise auch zitrongelb bis orangegelb. Die letztere Färbung scheint einer den Kristallen äußerlich anhaftenden Substanz eigen, die von Alkohol gelöst wird und bei raschem Eintrocknen der Lösung in der Umgebung der unveränderten, nun gleichsam gewaschenen Kristallhaufen in orangeroten bis karminroten Abscheidungen zurückbleibt. Bei sehr verzögertem Abdunsten des Alkohols beobachtete Wilhelm mitunter das Auftreten haarfeiner orangefarbiger, bis 6 mm langer, weder von Kali- lauge noch von Salzsäure veränderter nadeiförmiger Prismen, die in Berührung mit Schwefelsäure sich mit einer violetten Hülle umgaben und unter dieser allmählich verschwanden. Über das eigentümliche Verhalten der Lapacholkristalle gegen Kah- lauge siehe p. 739, Fußnote 3. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 737 Juss., vor allem um T. Ip^ Mart. (Tabebuia Avelkmedae Gris., »La- pacho«, siehe p. 465) in Südbrasilien, Paraguay, Uruguay und Argen- tinien, die das pp. 565 u. 566 beschriebene Grünherzholz B (»Surinam- Greenhart«) liefert, das nach Matt lies und Schreiber 3,69 Proz. Lapachol enthält i). Dieses ist nach den genannten Autoren auch im Holze von Tecoma araliacea (Cham.) P. DC, hier zu 7,64 Proz., so- wie zu 1,93 Proz, in dem von T. flarescens Gris. (T. Lapacho K. Seh.) vorhanden^]. Dagegen findet sich im Holze von T. Leucoxylon (L.) Mai'L, dem »Grünen Ebenholze« nach den Untersuchungen Wil- helms (siehe Nr. 139) kein Lapachol, jene Art kann somit schon aus diesem Grunde nicht als Stammpflanze des überdies abweichend gebauten »Surinam-Greenhart« gelten, dieses ist vielmehr, entgegen der p. 566 angeführten Meinung von Matthes und Schreiber 3), wie schon er- wähnt, von T. Ipe abzuleiten, wurde wahrscheinlich auch von 0. Tun- mann als Lapacholholz untersucht-*). Die folgende, das »Lapachoholz« von Tecoma Ipä Mai't. betreffende Beschreibung bildet eine Wieder- holung und Ergänzung der pp. 565 u. 566 für Grünherz B gegebenen, das mit jenem die botanische Herkunft, den anatomischen Bau und den Stoffgehalt teilt &). Holz lebhaft mumien- bis ockerbraun, im Querschnitt mit feinen hellen, meist in zierliche Quer- und Schrägreihen geordneten Pünktchen und oft sehr auffälligen dunklen Querzonen, durch das spärlichere Auf- treten oder ein völliges Aussetzen jener Pünktchen verursacht; die Lupe zeigt in den letzteren offene oder in kleinerer bis größter Menge gelb ausgefüllte Gefäße, außerdem sehr feine Markstrahlen und meist auch zarte helle Querlinien. Im Längsschnitt fein nadelrissig, die Gefäße auf 1) Ber. Deutsch. Pharmazeut. Ges., 24, Heft 7/8 (>Über hautreizende Hölzer«), p. 443. 2) Ebenda, pp. 437 u. 439. In geringer Menge, zu 0,1 Proz., fanden Matthes u. Schreiber Lapachol auch in einem seiner botanischen Herkunft nach zweifel- haften, dort auf Taf. I in mikroskopischen Photogrammen abgebildeten, angebhch ostindischen »Edelteak- oder Moahholze«, (pp. 408fr., 425J, das jedoch mit dem oben im weiteren Texte beschriebenen »Moaholze« nicht identisch ist. 3) 1. c, p. 441. 4) Siehe 1. c, p. 58. Wie dort angegeben, war das Hol/ aus einer österreichi- schen Tischlerei bezogen, die genaue wissenschaftliche Bezeichnung nicht zu ermit- teln, der Lapacholgehalt betrug 5 Proz. 5) Die Untersuchung erstreckte sich auf eine Mehrzahl von Holzproben, teils aus Tischlereien, teils aus einer zu Ausstellungszwecken zusammengestellten Samm- lung brasilianischer Hölzer, teils aus wissenschaftlichen Instituten, so dem für ange- "wandte Botanik in Hamburg, dessen Direktor, Herrn Professor Dr. Voigt, der Ver- fasser (Wilhelm) die gütige wiederholte Überlassung sehr willkommenen Materiales tropischer Nutzhölzer zu danken hat. Wies ner, Rohstoffe. IL Band. 3. Aufl. 47 738 Sechzelmter Abschnitt. Hölzer. frischen Schnittflächen durchweg oder doch stellenweise grünlichgelb bis Chromgelb ausgefüllt ^]. Im Radialschnitt meist mit dunkleren Längs- zonen, durch die Markstrahlen querstreifig, im Tangentialschnitt durch die hellen Gefäßzonen oft zierlich gefladert, unter der Lupe mit sehr gleichmäßiger Anordnung der Markstrahlen (als feiner Strichelchen) in Stockwerke. Sehr hart und schwer, im Wasser oft sofort sinkend, oft schwer- und sehr uneben (zackig) spaltend. Späne färben Wasser gelb bis orangegelb, Alkohol tief gelbrot bis granatrot ohne Fluores- zenz; Eisenchlorid verwandelt die letztere Färbung unter Trübung in ein tiefes »Englisch-Rot« oder »Caput mortuum«, läßt die wässerige Flüssigkeit entweder unverändert oder verfärbt sie lichter bis dunkler grünschwarz. Das ockergelbe Sägemehl) färbt destilliertes Wasser schwach gelblich, rötet kalkhaltiges; geringer Zusatz von Kalilauge ver- tieft diese Rotfärbung hier und ruft sie auch dort hervor^). Alkohol (96 Proz.) wird durch Sägemehl goldgelb bis orangegelb gefärbt. Mikroskopischer Charakter*). Gefäße 16 bis 22 auf den mm^, 0,05 bis 0,12, manche auch bis 0,17 mm weit, derbwandig, meist ein- zeln, oft von fast kreisförmigem Querschnitt, doch auch zu 2 bis 3, seltener zu mehreren, radial gereiht, von weitlumigem Strangparenchym mehr oder weniger reichlich umgeben, teils zerstreut, teils durch jenes in querer wie schräger Richtung auf kürzere oder längere Strecken unter- einander verbunden, stellenweise auch in mehrschichtige Querzonen von Strangparenchym eingebettet. Dickwandige und meist sehr englumige Fasern (»Libriform«) als Grundmasse, in Querschnitten von ungleicher Größe und Form, gewöhnlich ziemlich regellos gelagert, in schmalen Querzonen (Grenzen von Zuwachsschichten?) radial abgeplattet und von Strangparenchym durchsetzt. Markstrahlen im Tangentialschnitt in Quer- reihen (deren 8 — 11 auf 2 mm Höhe), meist zwei- bis dreischichtig und 7 bis 10 Zellen (0,10 — 0,22 mm) hoch, wenige nur einschichtig; -1) Durchsägte Holzstücke erscheinen auf den rohen Schnittflächen oft gleich- mäßig grüngelb. 2) Dieses wirkt wie das der übrigen von Matthes u. Schreiber 1. c. unter- suchten Tecomahölzer nicht hautreizend, wohl aber in mäßigem Grade ein Holz- auszug durch Alkohol, Äther oder Chloroform. Nur das Mehl des fraglichen Edel- teak- oder Moahholzes (siehe p. 737, Fußnote 2) zeigte bei den Versuchen der genannten Forscher eine stark hautreizende Eigenschaft, die aber mit dem Lapachol- gehalte nichts zu tun hat, sondern durch freie Harzsäuren bedingt ist (1. c, p. 424). 3) Vgl. bei Nr. i 39, p. 735, Zeile 9 v. o. 4) Vgl. auch p. 565 u. f., ferner: W. Pomrencke in Arbeiten aus dem Kgl. Bot. Garten zu Breslau, 1, Heft 4, 1892, p. 60; Janssonius, 1. c, p. 41 (vgl. oben p. 735, Fußnote 1); Matthes u. Schreiber, 1. c, Taf. V (Tabebuia flavescens Orts.) u. Taf. VI (Surinam Grünherz, siehe über diese Abbildung p. 735, Fußnote 1). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 739 Markstrahlzellen in dieser Ansicht rundlich bis elliptisch, derbwandig, 0,012 — 0,020 mm hoch und bis 0,012 mm breit, die Endzellen meist nicht größer, im Radialschnitt alle liegend (wenn auch stellenweise stark verkürzt), ringsum ziemlich gleichmäßig getüpfelt. Strangparenchym meist zweizeilig (bis vierzellig), Zellen 0,08 — 0,16 mm hoch, auf den Radial- wänden mit ansehnlichen Tüpfeln oder Tüpfelgruppen, stets ohne KristaJl- kammern. Gefäßtüpfel mit oft wenig deutlichem, fast kreisförmigem, bis 0,012 mm breitem Hof und elliptischer, bis 0,006 mm langer Pore, gegen Strangparenchym und Markstrahlzellen kleiner, auch schmäler be- höft. Fasern meist sehr dickwandig, ihr Lichtraum im Querschnitt oft fast punktförmig 1), Tüpfel sehr eng, unbehöft^). In den meisten Ge- fäßen Anhäufungen von Lapachol in Form grüngelber Kristalle (meist flache tafelförmige Prismen) oder kristallinischer Klumpen, in Kalilauge löslich und diese hierbei weinrot bis blutrot färbend 3). Markstrahl- und Strangparenchymzellen fast immer lapacholfrei, ihr Inhalt bräunlich oder rötlich bis gelb- oder rotbraun, meist in Krümeln oder Klümpchen oder einseitigen Wandbelegen, oft den größten Teil des Zellinnern frei- lassend, seltener dieses ganz einnehmend, in Alkohol mehr oder minder löslich. Ähnlich gefärbte Ausfüllungen mitunter auch in den Fasern. Wände aller Elemente, insbesondere der Fasern, bräunlich bis ockergelb, mit Kalilauge zuweilen eine goldgelbe Färbung annehmend, sich mit Eisenchlorid gleich dem Zellinhalte schwärzlich bis schwarzbraun ver- färbend. Über die Verwendung siehe p. 566 unter »Grünherz« B. Dieses oder ein ähnliches Holz soll auch als Farbholz brauchbar sein-*). 1) In einem der untersucliten Probestücke — das im Wasser nicht sank — besaßen die Fasern großenteils weitere Lichträume. 2) Sie sind fast nur in dünnen Querschnittpräparaten zu erkennen und zu beur- teilen. 3) Als rasches Lösungsmittel des Lapachols aus dünnen, zu mikroskopischer Beobachtung bestimmten Holzschnittchen wirkt auch das zu diesem Zwecke von 0. Tunmann (1. c, p. 51) empfohlene Chloroform. Bei dessen Anwendung hinter- läßt die vom Deckglasrande ab dunstende Lösung sofort Lapacholkristalle. Sehr eigen- tümlich ist das von Wilhelm beobachtete Verhalten dieser — wie auch der durch Sublimation erhaltenen — gegen Kalilauge. Wo sie von dieser berührt werden, lösen sich von ihnen blutrote Tröpfchen ab, die sich z. T. zu größeren kugel- runden dunkelroten Klumpen vereinigen, während die ihre gelbe Färbung beibehal- tenden Kristalle allmählich verschwinden, sich sozusagen > verbluten«. — Alkohol löst Lapachol nicht auf (wie p. 566 versehentlich angegeben), wird aber durch feine Schnittchen obigen Holzes rötlich gefärbt. 4) Matthes u. Schreiber, 1. c, p. 435. 47* 740 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 141. ßilingaholz. Das Bilingaholz (eigentlich N'Bilinga) stammt von Sarcocepkalus Trülesii Pierre^ einem zu den Rubiaceen (siehe p. 467) gehörenden Baume des unteren Kongogebietes ^). Holz lebhaft ockergelb bis ockerbraun, im Querschnitt mit kennt- lichen, nicht durchweg gleichmäßig verteilten, in manchen Querzonen reichlicheren Gefäßen, z. T. in schrägen Reihen, und mit sehr zahlreichen, sehr feinen, erst unter der Lupe sichtbaren Markstrahlen. Im Längs- schnitt sehr deutlich doch ungleichmäßig nadelrissig, durch den Wechsel je nach dem Lichteinfall bald hell, bald dunkel, bald glänzend, bald matt erscheinenden Stellen gefällig gefladert, in den Gefäßfurchen unter der Lupe glänzend und mit (nicht sehr reichlichen) orangeroten Aus- scheidungen, auf der Radialfläche querstreifig; auf der tangentialen bleiben die Markstrahlen auch bei Lupenbetrachtung unsichtbar. Von mittlerer Härte und Schwere, ziemlich leicht, doch sehr uneben spaltend, Wasser anfänglich nur hellgelb, Alkohol schön goldgelb färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 6 — 8 auf den mm^, meist einzeln, seltener paarweise, nicht gleichmäßig verteilt, mit Neigung zur Bildung schräger Reihen, 0,12 — 0,31 mm weit. Markstrahlen sehr zahl- reich, bis 27 auf 2 mm Querschnittsbreite, so daß jedes Gefäß der näm- lichen Querschnittsfläche wenigstens mit einer Flanke an einen Mark- strahl grenzt. Dickwandige Fasertrache'iden bilden die Grundmasse, in regelmäßigen Reihen, in denen auf Querschnitten die großen weiter- lumigen dieser Elemente oft von kleinen engeren, sich seitlich einfügenden begleitet erscheinen; in den gemeinsamen Tangentialwänden der größeren meist je ein Hoftüpfelpaar mit ansehnlicher Schließhautscheibe. Solcher Reihen zwischen je zwei benachbarten Markstrahlen oft nur eine, kaum mehr als vier. In den Trache'idenreihen auch vereinzeltes, weitzelliges, dünnwandiges Strangparenchym. Markstrahlen im Tangentialschnitt sehr zahlreich, seitlich nur durch wenige Trache'iden (oft nur durch eine) getrennt, manche durchaus einschichtig und großzellig, viele (unter ihnen bis 1,5 mm hohe) z. T. auch zwei- bis dreischichtig und in diesen Teilen kleinzellig. Durchaus einschichtige und einschichtige Strecken auch mehrschichtiger Markstrahlen 2 — 17 Zellen (0,17 — 0,88 mm) hoch (nur ausnahmsweise höher), ihre Zellen im Tangentialschnitt meist rechteckig (nur die endständigen zweiseitig zugeschärft), im Lichten 0,03 — 0,12 mm hoch und 0,012 — 0,036 mm breit; zwei- bis dreischichtige Markstrahl- teile (zuweilen zwei in einem Markstrahl) verhältnismäßig kurz, nur 3 1) Nach E. de Wildemann, Revue d. cult. colon., IX, igoi, refer. in Just, Bot. Jahresber., 1902, II, p. 864. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 741 bis 8 Zellen (0,05 — 0,15 mm) hoch, die Zellen selbst in dieser Ansicht meist rundlich bis elliptisch, oft ungleich groß, mit 0,012 — 0,040 mm Durchmesser. Alle Markstrahlzellen ziemlich dünnwandig, auf den Tan- gentialwänden mit sehr kleinen Tüpfeln (feinen Nadelstichen vergleich- bar), die kleineren Zellen im Radialschnitt liegend, die anderen hier kurz, oft quadratisch bis aufrecht, alle an Gefäße grenzende gegen diese mit kreisförmigen, meist dicht gestellten und in den Kreuzungsfeldern ein zartes Leistennetz • aussparenden Tüpfeln. Gefäßtüpfel an anderen Stellen größer, etwa 0,006 mm breit, kreisrund, mit schief gestellten, schmal spaltenförmigen Poren, die in entgegengesetzt schief verlaufende enge Wandfurchen münden. Faserlracheiden auf allen Seitenflächen be- höft getüpfelt, Strangparenchymzellen auf den Radialwänden meist mit kleinen Tüpfelgruppen. — Alle Zell- und Gefäßwände gelb gefärbt, in den Gefäßen stellenweise tief orangegelbe Abscheidungen, in den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms oft gelbe bis gelbbraune Tropfen oder Klumpen, in manchen Markstrahlzellen Anhäufungen kleiner schmaler, zwischen gekreuzten Nikols nicht aufleuchtender, von Salzsäure restlos gelöster Kriställchen. Alkohol verändert die Färbung der Wände nicht, greift auch den Gefäßinhalt nicht an, löst aber den organischen Inhalt der Zellen zum größten Teile. Eisenchlorid bewirkt in Schnitt- präparaten keinerlei Schwärzung. Ein Holz für die Möbel- und Kunsttischlerei. 142. Holluuderholz. Der Gemeine Hollunder oder Schwarze Holder, Sambucus nigra L., ein Strauch oder kleiner Baum der Gaprifoliaceen (siehe p. 468), ist durch ganz Europa bis in die Kaukasusländer verbreitet. Holz gelblichweiß, in den äußeren Jahresringen zuweilen hellgelb, mit wenig auffälligem, licht gelblichgrauem Kern und dickem, bis 10 mm breitem Mark, im Querschnitt mit welligen, durch die hellen Frühholz- zonen scharf hervortretenden Jahresringen, zahlreichen, mitunter quer- gereihten hellen Pünktchen und kenntlichen Markstrahlen, aber erst unter der Lupe als Poren wahrnehmbaren, im Frühholze zahlreicheren Gefäßen (zerstreutporig). Im Längsschnitt deutlich nadelrissig, auf der Radialfläche spiegelnd, fein querstreifig. Hart, mittelschwer (spez. Luft- trockengewicht 0,53 — 0,76), ziemlich leichtspaltig, zäh, stark schwindend, wenig dauerhaft. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße ziemlich gleichmäßig 1) Siehe auch Michael, Vergleichende Untersuchungen über den Bau des Holzes der Compositen, Gaprifoliaceen und Rubiaceen. Inaug.-Dissert., Leipzig 1885, p. 30. 742 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. verteilt, auch einzeln, meist aber zu 2 — 6, seltener zu mehreren in radialen Reihen oder Gruppen, im Frühholze bis 0,11 mm, im äußersten Spätholze oft nur noch 0,018 mm weit, mit einfach durchbrochenen Gliedern und meist kreisrunden bis eckigen, rundporigen, doch auch mit elliptischen, quer spaltporigen, 8 — 11 ;j, breiten Hoftüpfeln. Markstrahlen meist drei- bis vierschichtig, nur wenige eiinschichtig, die Zellen jener mehr oder weniger ungleich, die inneren, auffallend dickwandigen, im Tangenlialschnitt rund, 4—13 |j, weit, die randständigen oft größer, 19 — 38 [X hoch und bis 1 3 fx breit, die Kantenzellen ebenso, aber hüher (bis 75 [x], wie jene im Radialschnitt kurz, hier ebenso hoch wie breit oder. drei- bis viermal höher, gegen Gefäße dicht und ansehnlich ge- tüpfelt. Dickwandige Fasern i) als Grundmasse, regellos gelagert, bis 35 ;x breit und bis 16 jx weit, mit ziemlich zahlreichen, schief spalten- förmigen Tüpfeln, Strangparenchym sehr spärlich, vereinzelt an Ge- fäßen und in den sehr deutlichen Spätholzgrenzen; in diesen auch Trache'iden^). Dient in der Drechslerei und zu allerlei Schnitzarbeiten, für welche namentlich das oft gemaserte Holz der Wurzelstöcke in Betracht kommt. 143. Das Holz des Gemeinen Sclineeballes. Der Gemeine Schneeball oder Wasserholder, Vihurnum Opulus L. (Fam. Gaprifoliaceen, siehe p. 468), bewohnt die gemäßigten und kälteren Teile von Europa, Asien und Nordamerika. Holz mit weißlichem bis rötlich weißem Splint, gelbbraunem, un- angenehm duftendem Kern 3) und bis ö mm dickem, weißem Mark; im Querschnitt mit undeutlichen Jahresringen und erst unter der Lupe sicht- baren feinen Markstrahlen sowie gleichmäßig verteilten, sehr engen Poren (Gefäßen). Im Längsschnitt etwas glänzend, kaum nadelrissig. — Hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht nach Mathieu-^) 0,892), schwerspallig, doch gut zu drehen und zu schneiden. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zahlreich, etwa 100 bis gegen 200 auf den mm2, im Querschnitt oft eckig, meist einzeln, gleich- mäßig verteilt, meist 0,03—0,07 mm weit, mit leiterförmig durch- brochenen Gliedern (deren bis 0,15 mm lange, schräge Endflächen bis 1) Diese sind z. T. Parenchymfasern (als welche sie auch bei de Bary, Ver- gleich. Anatomie, p. 510, gelten) und enthalten gelegenthch Stärkekörner. Vgl. Michael, 1. c, p. 31. 2) Ebenda, p. 31. 3) Nördlinger, Technische Eigenschaften der Hölzer, p. 541. 4) Flore forestiöre, 4. ed., p. 212. Sechzelinter Abschnitt. Hölzer. 743 40 zarte Spangen aufweisen), und runden, schrägporigen, oder schmal elliptischen, und bis 16 ;x langen quer-spaltporigen Hoftüpfeln. Mark- strahlen meist 0,16 — 0,32, manche auch bis 0,75 mm hoch, teils durch- aus einschichtig, mit 27 — 1 08 jx hohen und 3 — 8 [jl breiten Zellen (deren radialer Durchmesser der Höhe gleich ist oder bis achtmal kürzer bleibt), teils streckenweise (seltener durchweg) zweischichtig; die Zellen dann im zweischichtigen Teile klein, 8 — 16 \i hoch und im Radialschnitt bis gegen 70 a lang, im einschichtigen 27 — 54 [j, hoch, im Radialschnitt quadratisch oder kürzer als hoch. Dickwandige Fasertracheiden als Grundmasse, radial geordnet, oft von rechteckigem Querschnitt, bis 22 ;i breit und bis 1 6 tj- weit, mit großen, bis 5 jx breiten, kreisförmigen, schräg spaltporigen Hoftüpfeln, sonst glattwandig^). Strangparenchym spärlich, vereinzelt an Gefäßen und in der Grundmasse. — In den Markstrahl- und den Strangparenchymzellen des Kernes gelbbrauner, in Alkohol unlöslicher, von Eisenchlorid geschwärzter oder doch rauchbraun gefärbter Inhalt. Liefert hauptsächlich Pfeifenrühren und Spazierstöcke. 144. Das Holz des Wolligen Schneeballes. Der Wollige Schneeball oder Schlingstrauch, ViburnuDi Lantana L., wie der Gemeine (Nr. 143) ein Strauch der Gaprifoliaceen (siehe p. 468), ist in Mittel- und Südeuropa sowie in Nordafrika einheimisch. Holz mit gelblich- oder rütlichweißem Splint, lebhaft rötlich gelb- braunem, eigenartig duftendem 2) Kern und bis 5 cm dickem Mark; im Querschnitt mit wenig auffälligen (im Kerne deutlicheren) Grenzen der Jahresringe und erst unter der Lupe kenntlichen Markstrahlen und (un- gleich engen) Gefäßen, deren weiteste in jeweilig einfacher Reihe die Jahresringe beginnen. Im Längsschnitt kaum nadelrissig, wenig glänzend. — Hart, schwer (spez. Lufttrockengewicht nachMathieu^) 0,84), schwer- spaltig, aber gut dreh- und schneidbar. Mikroskopischer Charakter. Gefäße im Frühholze der Jahres- ringe auffallend weiter als im übrigen Teile dieser, hier meist nur 0,05 bis herab zu 0,01 mm, dort bis 0,09 mm weit; oft von eckiger Quer- schnittsform. Fasertracheiden sämtlich oder doch z. T.^) mit zierlichen \) Michael (I. c, p. 36) fand auch spärliche Sklerenchymfasern, d. h. Fasern mit »langen unbehöften Spaltentüpfeln«. 2) Nördlinger (1. c, p. 544) vergleicht den wenig angenehmen Geruch mit dem des frisch gegerbten Leders oder von Lebkuchen. 3) 1. c, p. 211. 4) Vgl. auch Michael, 1. c, p. 34. 744 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Schraubenleistchen, außerdem mit kreisförmigen, schräg spaltporigert Hoftüpfeln. Alles übrige wie im Holze des Gemeinen Schneeballes. Wird zu kleineren Drechslerwaren verarbeitet, auch zur Herstellung von Pfeifenröhren und Spazierstöcken benutzt. 145. Beinliolz. Das »Beinholz« wird von der durch ganz Europa bis nach Sibirien und dem Kaukasus verbreiteten, zu den Caprifoliaceen (siehe p. 468) gehörenden Gemeinen Heckenkirsche, Lonicera Xylosteum L., geliefert ^). Holz mit gelblich- oder rötlichweißem, 5 bis 10 Jahresringe um- fassendem Splint, gelbbraunem Kern, 2 — 3 mm dickem, mitunter hohlem Mark und deutlichen, durch feine, aber scharfe helle Grenzlinien ge- schiedenen Jahresringen, in welchen die Markstrahlen erst unter der Lupe, die äußerst engen Gefäße oft kaum mit dieser zu erkennen sind. Im Längsschnitt gleichmäßig dicht, fast glanzlos. — Sehr hart und dicht,^ schwer (spez. Lufttrockengewicht bei 0,90), etwas schwerspaltig, gilt als das zäheste der mitteleuropäischen Hölzer 2), sehr dauerhaft. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,013 — 0,045 mm weit, meist einzeln, im Querschnitt oft eckigrund, die weitesten den Jahresring beginnend und im Frühholze desselben dichter gestellt als die im übrigen Teile des letzteren ziemlich gleichmäßig verteilten engeren; alle mit einfach durchbrochenen Gliedern 3), elliptischen, querspaltporigen Hof- tüpfeln und Schraubenleistchen. Markstrahlen zweierlei: durchaus einschichtige, 0,10—0,56 mm hohe, mit 13—54 jx hohen, bis 10 \x breiten Zellen; und bis über 60 ;x hohe, ganz oder teilweise zwei- bis vier- schichtige, soweit dies der Fall mit nur 8 — 16 |x hohen und bis 8 ja breiten Zellen. Alle hohen Markstrahlzellen kurz, im Radialschnitt qua- dratisch, die kantenständigen auch bis viermal höher als breit; die niederen Markstrahlzellen bis dreimal länger als hoch. Dickwandige Faser- tracheiden, mit kleinen, oft weiträumigen Hoftüpfeln und Schrauben- leistchen, als Grundmasse. Strangparenchym ziemlich spärlich, nur im Beginn der Jahresringe etwas reichlicher. — In den Gefäßen und in einzelnen Markstrahlzellen des Kernes gelbbrauner Inhalt. Dient zur Herstellung kleiner Drehwaren, liefert Pfeifenrohre, Peitschenstiele, Ladestöcke. 1) Unter »Beinholz« wird zuweilen auch das Holz von Hartriegel arten (siehe Nr. 1 1 8 — 1 20) verstanden. 2) Wiesner, Rohstoffe, 1. Aufl., p. 584. 3) Nach Michael (1. c, p. 38) soll auch leiterförmige Durchbrechung vereinzelt vorkommen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 745 146. Das Holz des Kampferbaumes. Der Kampferbaum, Cmiiamomum Camphora (L.) Nees et Eberm., eine Holzart der Lauraceen (siehe p. 387), ist in Japan, China und auf Formosa einheimisch, wird in Indien, auf Ceylon, Madagaskar und in den südlichen Vereinigten Staaten Nordamerikas kultiviert, von Mayr^) auch für Südeuropa als hervorragender Nutzbaum empfohlen. Holz 2) lichtbraun, im Splint gelblich, im Kern mehr rötlich, auf der Hirnfläche mit dunkleren Spätholzzonen der deutlichen Jahresringe, mit kaum kenntlichen zahlreichen Markstrahlen und feinen, z. T. schräge Reihen bildenden hellen Pünktchen, in denen die Gefäße, oft in Gruppen, erst unter der Lupe als deutliche Poren erschefnen. \m Längsschnitt sehr deutlich nadelrissig und, besonders im radialen, dicht und fein längsstreifig, hier auch querstreifig, auf der Tangentialfläche unter der Lupe dicht gestrichelt. Auf frischen Schnittflächen von starkem, an- genehm aromatischem Dufte. Weich, leicht, auch leicht- doch nicht immer geradspaltig, sehr dauerhaft. Spänchen färben Wasser nicht, Alkohol gelb mit folgender Schwärzung durch Eisenchlorid. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße dünnwandig, 0,10 bis 0,24 mm weit^), teils einzeln, teils zu 2 — 3 radial gereiht, auch zu meh- reren, meist von dünnwandigen Zellen ^j begleitet, in Gruppen, diese zerstreut oder streckenweise in lockere Quer- oder Schrägzonen geordnet, Durchbrechung der Gefäßglieder meist einfach ^j, Thyllenbildung nicht selten. Grundmasse aus Sklerenchymfasern (»Libriform«) gebildet, diese größtenteils derbwandig und ziemlich weillumig, nur im Spätholz dick- wandiger und enger, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Form und Grüße und radial gereiht oder regelloser gelagert. Markstrahlen zahlreich, etwa II — 13 auf 2 mm (Juerschnittsbreite, im Tangentialschnilt 1) Wald- u. Parkbäume, p. 463. Dort, p. 121, Fig. 32, auch die Abbildung eines alten Kampferbaumes. 2) Vgl. auch Kawai, 1. c, p. 129, Taf. XI, Fig. 60. Dort wird der Splint als >grauweiß« bezeichnet. So erscheint er übrigens auch in der bunten Abbildung bei Mayr, I.e., Taf. XVI, Fig. 28, da in den meisten der dortigen Holzbilder nur die Kernfärbung wiedergegeben ist. 3) Vgl. auch E. Knoblauch, Anatomie des Holzes der Laurineen in Flora, 71, 1888, pp. 339ff. u. 381, welche Arbeit sich namentlich mit den Wandtüpfeln (dort >Poren«) der Zellen und Gefäße befaßt. 4) Die weiteren und weitesten stehen naturgemäß im Frühholz der Jahresringe, doch ohne dieses »ringporig« zu machen. 3) Manche dieser sind Ölzellen! 6) Leiterförmige Durchbrechungen, die Knoblauch (1. c.) als »seltener« vor- kommend erwähnt, wurden von Wilhelm an der oben beschriebenen Holzprobe nicht beobachtet. 746 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. meist dreischichtig und 0,21 — 0,46, manche auch bis 0,70 mm hoch, ihre Zellen in dieser Ansicht meist rundlich bis elliptisch, ziemlich dünn- wandig, im Lichten 0,012—0,021 mm hoch und 0,008—0,020 mm breit, die endständigen teils nicht oder nur wenig größer als die übrigen, teils diese an Hübe und Breite übertreffend und im Radialschnitt kürzer bis aufrecht, manche zu großen dünnwandigen, meist elliptischen Ülzellen erweitert, den Behältern kampferhaltigen ätherischen Öles, dem das Holz seinen aromatischen Duft verdankt. Solche ülzellen nur selten auch im Innern von Markstrahlen, deren ganze Breite einnehmend, aber reichlich in der Grundmasse, namentlich imStrangparenchym und hier bis 0,26 mm hoch und bis 0,10 mm breit^). Markstrahlzellen gegen Geßiße mit auf- fällig weiten, ein Netzwerk aussparenden oder quergedehnten und dann oft durch feine Leistchen zierlich gegitterten Tüpfeln; sonst ringsum klein getüpfelt. Jene Tüpfelformen auch in den für Strangparenchym und Gefäße gemeinsamen Wandflächen; diese zeigen bei gleichmäßiger Ausbildung und Anordnung quergedehnter Tüpfel oft ein »treppenähn- liches« Aussehen 2). Gegen ihresgleichen und Markstrahlen haben die Strangparenchymzellen in den Radialwänden kleine, meist in Gruppen gestellte Tüpfel. Gefäße gegen ihresgleichen mit meist runden, dicht gestellten bis 0,012 mm breiten Hoftüpfeln^), deren schmal elliptische bis spalten förmige Poren gewöhnlich zu mehreren in gemeinsame Wand- schlitze münden ; gegen Markstrahl- und Strangparenchymzellen erscheint die Tüpfelung der Gefäßwände den oben beschriebenen Tüpfelformen angepaßt, wobei die Hofbildung mehr oder weniger zurücktritt. Fasern auch auf den Radialwänden ohne auffällige Tüpfelung. Inhalt der ül- zellen harzähnlich, gelb, in Alkohol ganz oder doch größtenteils löslich. In den Markstrahlzellen des Splintholzes runde Ballen einer homogenen, lebhaft gelbbraunen, in Alkohol unlöslichen, von Eisenchlorid geschwärzten Substanz, die auch im Kernholz auftritt, hier in reichlicherer Menge und tieferer Färbung, die Zellen teilweise ausfüllend, nicht selten von rund- lichen Hohlräumen durchsetzt^). Im Kerne erscheinen die Wände der Thyllen bräunlichgelb und in ähnlichem Tone (in dickeren Schnitten) auch die Faserwände ^). i) Ölzellen kommen in der untersuchten Holzprobe auch zwischen, Fasern vor. Nach Knoblauch sollten sie auf Markstrahlen und Strangparenchym beschränkt sein (1. c, p. 360). 2) Vgl. auch Knoblauch, 1. c, p. 347, Fußnote 13. 3) Die Höfe und deren Begrenzung erscheinen in Tangentialwänden oft wenig deutlich. 4) Die Schwärzung der Kernholz-Substanz durch Eisenchlorid gelang Wilhelm erst nach Einwirkung von Alkohol auf die Sclinittpräparale und längerem Verweilen dieser im Reagens. 5) Im untersuchten Probestücke waren Markstrahl- und Strangparenchymzellen Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 747 Das Kernholz ist nach Mayri) dem Nußbaumholz im Gefüge ähn- lich und zur Herstellung von Kästen und Kisten sehr gesucht, auch ein hervorragendes SchifTbaumaterial, bei Verwendung im Boden fast un- verwüstlich, die Stücke gefällter Bäume erhalten sich über 100 Jahre. Aus dem Holze kann durch Destillation Kampfer gewonnen werden, dessen grüßte Menge allerdings der Wurzelhals und die Wurzeln des Baumes liefern. Anmerkung. Das untersuchte Probestück, aus der Holzsammlung des Wiener Hofmuseums, stammte aus Gochinchina und zweifellos von einem jüngeren Baume. Ein Kampferholz aus Formosa^) zeigte eine matte, gleichmäßig hellbraune Färbung, weit schmälere Jahresringe, auf frischen Schnittflächen schwächeren und weniger angenehmen Duft und bei sonstiger Übereinstimmung im anatomischen Bau, spärlichere Ülzellen. 147. Sassafrasholz. Der Sassafrasbaum, Sassafras officinale Nees (Fam. Lauraceen, siehe p. 390), ist im östlichen Nordamerika von Kanada bis Florida ver- breitet, gedeiht im Seeklima Nordwesteuropas als Zierbaum, wäre nach Mayr in Europa, in der wärmeren Zone des Mais- und Tabakbaues, auch als Nutzbaum anbaufähig'^). Holz meist gelblich- oder rütlich hellbraun, in Färbung und Gefüge an Ulmenholz erinnernd, im Querschnitt ähnlich ringporig, doch ohne Wellenlinien zwischen den Porenzonen, hier vielmehr mit zerstreuten, z. T. kenntlichen engeren Gefäßen, auch mit kenntlichen Markstrahlen 'j. Im Längsschnitt deutlich nadelrissig, besonders auffällig im Frühholz der Jahresringe, meist lebhaft glänzend, namentlich auf Radialflächen, durch die Markstrahlen hier auch querstreifig, auf tangentialen oft schon für das freie Auge fein gestrichelt. Weich, leicht und leicht spaltend, auf frischen Schnittflächen stark nach Fenchel duftend, auch fenchelähnlich schmeckend, daher »Fenchelholz« genannt. Gilt als sehr dauerhaft, besonders im Erdboden, soll von Insekten gemieden werden. Spänchen verhalten sich gegen Wasser und Alkohol wie solche des Kampferholzes. des SphnteS mit ansehnlichen, z. T. zusammengesetzten, Slärkckörnern erfüllt, die meist rundliche Form und in ihrem Innern einen linienförmigen Spalt zeigten. h) 1. C, p. 463. 2) Der Verfasser (Wilhelm) verdankt es der freundlichen Gefälligkeit des Herrn k. k. Forstrates Dr. Amerigo Hofmann, der, seinerzeit Professor in Tokyo, For- mosa bereist hat. 3) Wald- u. Parkbäume, p. 517. 4) Mayr (I.e., p. 517) nennt das Sassafrasholz dem der Edelkastanie nahe- stehend, stellt auch Querschnittsansichten der beiden Hölzer nebeneinander (in Fig. 236), doch können diese Bilder kaum als besonders gelungen gelten. 748 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Mikroskopischer Charakter i). Gefäße oft zu 2 — 3 radial ge- reiht, auch einzeln, seltener zu mehreren in Gruppen, im Frühholz der Jahresringe zahlreich, 0,16 — 0,23 mm weit, im übrigen Teile dieser spär- licher, im Spätholz oft nur noch 0,07 mm weit; Durchbrechung der Gefäßglieder meist einfach, doch auch leiterförmig, gewöhnlich nur mit 1 — 3 derben Spangen, beides im Verlaufe des nämlichen Gefäßes vor- kommend; weite dünnwandige Thyllen namentlich in den Frühholz- gefäßen. Grundmasse vorwiegend aus derbwandigen und ziemlich weit- lumigen Fasern (»Libriform«), im Querschnitt des Jahresringes von ungleicher Form und Größe, meist radial gereiht oder auch regelloser angeordnet, in den Spätholzzonen weder dickwandiger noch durchgehends abgeplattet. Strangparenchym nicht reichlich, neben den Gefäßen, an die aber auch Fasern herantreten. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist zwei- bis dreischichtig, 6 — 20 Zellen (0,175 — 0,60 mm) hoch, ihre Endzellen oft in große, bis 0,14 mm hohe und 0,09 mm breite, gelben Inhalt (Sassafrasöl) führende Ölzellen umgewandelt^), anderenfalls meist nicht oder nur wenig größer als die übrigen, in dieser Ansicht vorwie- gend rundlich, im Lichten 0,016 — 0,040 mm hoch und ebenso breit oder wenig schmäler, dünnwandig, im Radialschnitt liegend, nur die Kanten- zellen, wenn höher als die anderen, hier kurz bis quadratisch, neben Öl- zellen auch aufrecht, mit Ausnahme dieser alle ringsum klein getüpfelt^ die an Gefäße grenzenden gegen diese mit größeren, untereinander nach Gestalt und Ausmaßen ungleichen, oft der Tüpfelform der Gefäße ange- paßten Tüpfeln. Gleiches gilt im allgemeinen für die Tüpfelung des den Gefäßen anliegenden Strangparenchyms ; im übrigen zeigen dessen Zellen, sofern sie nicht zu Ölzellen erweitert sind, auf ihren Hadialwänden sehr kleine Tüpfel in lockeren Gruppen. Viele Fasern durch zarte Quer- wände gefächert 3), stellenweise mit winzigen, schief spaltenförmigen Tüpfeln auf den Radialwänden. Gefäße gegen ihresgleichen mit dicht gestellten, fast kreisförmigen oder breit- bis schmäler elliptischen Hof- tüpfeln von 0,012 — 0,016 mm Querdurchmesser und quer spalten förmiger, den Hofrand fast erreichender oder kürzerer Pore^); diese Tüpfelung gegen angrenzende Markstrahl- oder Strangparenchymzellen teils gleich bleibend, teils gemäß den Tüpfelformen jener abgeändert. Wände der Gefäße und Thyllen, sowie die Querwände der Fasern leicht- gebräunt^ nicht in Ölzellen umgewandelte Markstrahl- und Strangparenchymzellen meist leer oder mit spärlichem krümeligen Inhalt, nur selten auch äthe- 1) Vgl. auch Knoblauch, 1. c, p. 391 ff. 2) Seltener sind solche aus inneren Markstrahlzellen hervorgegangen. 3) Dieses Vorkommen scheint an gewisse Querzonen gebunden. 4) Die Poren benachbarter Hoftüpfel untereinander verbindende Wandschhlzc- scheinen hier meist zu fehlen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 749 risches Öl führend. Dieses ganz oder doch größtenteils in Alkohol lös- lich. Eisenchlorid vertieft die Färbung der Wände der Gefäße und Thyllen, färbt die übrigen etwas bräunlich, schwärzt das Innere mancher Markstrahlzellen. Dient vornehmlich zur inneren Auskleidung von Schränken und Koffern. Das offizinelle Fenchelholz der Apotheken ist berindetes Wurzel- holz von grauweißer, bräunlicher bis fast rötlicher Färbung ^). Anmerkung. Auch in anderen Lauraceengaltungen finden sich Hölzer mit Fenchelduft, so z. B. bei brasilianischen Arten von Pei'sea und Mespüodaphne, siehe pp. 388 u. 3892). Mehret-e Stücke einer von Wilhelm durchmusterten Sammlung brasilianischer Hölzer waren als »Sassafras« bezeichnet (S. amarello, S. metro, S. preto), besaßen auf frischen Schnittflächen jenen charakteristischen Duft, unterschieden sich aber vom oben beschriebenen Fenchelholze durch die mangelnde Ring- porigkeit, die gleichmäßige Verteilung der (anscheinend nur einfach durchbrochenen) Gefäße im Jahresring, die schlankeren (meist nur zwei- schichtigen) Markstrahlen und die reichlichere Querfächerung der Fasern. Die Ölzellen lagen bei manchen dieser brasilianischen Sassafrashölzer nur im Strangparenchym, die Färbung der Hölzer war lichter bis dunkler braun. Die nähere botanische Herkunft blieb fraglich. 148. Mkweoholz. Das Mkweoholz wird von Tylostemoii Kiveo Müdbraed., einem rie- sigen, den Lauraceen (siehe p. 390) zugehörigen Waldbaume Usambaras (Ostafrika) geliefert^). Eine so bezeichnete Probe zeigte nachstehend beschriebenen Bau. Holz hellbraun, an lichtes Nußbaumholz oder das in den Gefäßen nicht gelbe »Grünherz« (siehe Nr. 36 A) erinnernd, streifenweise mehr grau, im Querschnitt mit feinen, gleichmäßig verteilten hellen, für das freie Auge kaum porösen Pünktchen, unter der Lupe auch mit sehr feinen hellen Querlinien (in ungleichen Abständen) und ebenso schmalen Mark- strahlen. Im Längsschnitt fein nadelrissig, die Gefäßfurchen unter der Lupe glänzend, stellenweise auch durch Füllzellen verstopft. Auf der, Tangentialfläche unter der Lupe mit zierlicher Querstreifung infolge An- ordnung der Markstrahlen in Querreihen. Von mäßiger Härte und Schwere, leicht und glatt spaltend. \) Siehe z.B. Luerssen, Handbuch der System. Botanik, 2, p. 568. 2) Auf p. 389 soll es in Zeile 8 von oben anstatt M. Sassafras C. »Sassafraz« heißen: M. Sassafras Meissner, »Canella Sassafrazc 3) Vgl. Mildbraed in Notizbl. kgl. Bot. Gart. u. Mus. zu Berlin-Dahlem, 6, (Nr. 53), 1914, pp. 74 ff. 750 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln, 0,14 — 0,23 mm weit, oder zu 2 — 3 radial gereiht (von jenen oder von den Reihen etwa 4 — 5 auf den mm^], mit einfach durchbrochenen, wenig schief gestellten Querwänden, gegen ihresgleichen mit kreisrunden oder fast sechsseitigen, 0,008 — 0,010 mm breiten, querporigen Hoftüpfeln, gegen die Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms mit abgeänderter, nach Form, Ausmaßen und ßehüfung sehr ungleicher Tüpfelung, von dünnwandigen Thyllen erfüllt. Derb- bis dickwandige Fasern als Grundmasse, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Größe, Form und Weite, radial gereiht oder regelloser angeordnet, auf den radialen Wandflächen mit spaltenfürmigen, steil gestellten bis aufrechten Tüpfeln, ab und zu auch gefächert. Strangparenchym an den Gefäßen und, ziemlich dickwandig, in schmalen, zwei- bis vierschichtigen Querzonen, hier radial gereiht und in dieser Richtung abgeplattet (Grenzen von Zuwachsschichten?); auf den Radialwänden mit kleinen rundlichen, meist einreihigen Tüpfeln, so- weit die Nachbarschaft von Gefäßen nicht eine abweichende, weit an- sehnlichere, oft die ganze Breite der gemeinsamen Wandflächen einneh- mende Tüpfelung bedingt. Manche Strangparenchymzellen zu schlauch- förmigen Ölzellen erweitert, diese bis 0,48 mm lang, 0,052 mm breit und gelben, in Alkohol lüslichen, durch Alkannatinktur rot gefärbten Inhalt führend. Markstrahlen im Tangentialschnitt meist (wenigstens teilweise) zweischichtig und 0,28 — 0,37 mm hoch, manche, nur 2 bis 6 Zellen hohe, auch nur einschichtig, die Zellen dieser wie die der ein- schichtigen Strecken der übrigen und die Kantenzellen aller 0,040 bis 0,09 mm hoch und 0,012 — 0,020 mm breit, die kleineren (inneren) Zellen der zweischichtigen Markstrahlen in dieser Ansicht von ungleicher Größe, 0,010— 0,020 mm hoch und 0,006—0,014 mm breit; alle dünnwandig, im Radialschnitt liegend bis quadratisch, die Kantenzellen aufrecht, bis 5mal höher als breit, Tüpfelung gegen Gefäße, gleich der des Strang- parenchyms an solchen, ansehnlich und auffällig. In den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms, auch in manchen Fasern, krümeliger, z. T. auch stückiger oder tropfenförmiger, in Alkohol unlös- licher Inhalt von trübrötlicher bis gelbbrauner Färbung; Wände aller Zellen und Gefäße gelblich, die der Thyllen hell violettbraun oder tiefer gelbbraun. Eisenchlorid färbt Wände und Zellinhalt, ätherisches Öl aus- genommen, schwärzlich. Das dichte, gleichmäßig gefügte Holz findet Verwendung beim Wagen- und Schiffbau, so z. B. bei der Innenausstattung von Luxus- dampfern, doch soll seine Einfuhr, hauptsächlich wohl wegen des zer- streuten Vorkommens des Kweobaumes, in Abnahme begrilTen sein^). 1) Siehe Mildbraed, I.e. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 751 149. Moaholz. Das Moa- oder Moahholz i), auch »Native Teak«, soll von Flindersia aiistralis R. Br., einem ansehnlichen Baume des tropischen Ostaustra- liens aus der Familie der Rutaceen (siehe p. 409) abstammen 2). Holz von gleichmäßig lichter, ockergelber Färbung (etwa vom Tone des Domingo-Seidenholzes, siehe p. 630), auf der Hirnfläche mit ziem- lich gleichmäßig verteilten oder z. T. auch in schräge Reihen gestellten hellen, für das freie Auge eben noch kenntlich porösen Pünktchen, zahl- reichen, oft ziemlich derben hellen Querlinien in ungleichen Abständen und meist erst unter der Lupe sichtbaren Markstrahlen. Im Längsschnitt bilden die Gefäße deutliche Längsfurchen (unter der Lupe gegliedert, glänzend und meist ohne auffälligen Inhalt), die Markstrahlen auf der Radialtläche sehr deutliche Querstreifen, auf der tangentialen feine Strichelchen. Hart, schwer (eben noch im Wasser schwimmend), sehr fest und zäh, schlecht und uneben spaltend. Harz- und ülhaltig und wohl aus diesem Grunde mitunter als »Tallow wood« bezeichnet. Sägemehl färbt Wasser nicht, Alkohol schwach gelblich; nachträglicher Zusatz von Eisenchlorid wirkt nicht schwärzend. Mikroskopischer Charakter^). Gefäße teils einzeln, 0,10 bis 0,28 mm weit, auch zu je 2 — 3 radial gereiht oder in Gruppen gestellt, von solchen wie von jenen etwa 3 — 4 auf den mm^. Dünnwandiges Strangparenchym an den Gefäßen und außerdem in ungleich weit von- einander abstehenden Querzonen, diese meist zwei- bis drei-, stellen- weise auch vier- bis fünfschichtig, ihre Zellen rundlich, meist nicht ab- geplattet, häufig mit größerem radialen Durchmesser. Grundmasse aus sehr dickwandigen Fasern, im Querschnitt mit meist engem, rundlichem Lichtraum, z, T. radial gereiht. Markstrahlen zahlreich, im Tangential- schnitt meist zwei- bis vierschichtig, nur einzelne kleine einschichtig, 1) Diese Bezeichnung gilt im Holzhandel als »Phantasiename«. Vgl. p. 694, Fußnote 6. 2) Diesen Namen trägt eine dem Verf. (Wilhelm) aus dem Hamburger Kolonial- Museum zugegangene Moaholzprobe. Sie stimmt mit den aus deutschen Holzhand- lungshäusern erhaltenen vollkommen überein. Vgl. auch Matthes u. Schreiber in Ber. deutsch. Pharmazeut. Ges., 24, 1914, pp. 430 ff., wo die Ergebnisse der che- mischen Untersuchung dieses dort den Mehaceen zugerechneten Holzes mitgeteilt sind. Es ist nicht identisch mit einem anderen dort (pp. 408 ff.) gleichfalls ausführlich be- sprochenen Moahholze oder »Edelteak« zweifelhafter botanischer Herkunft, das La- paohol und Lapachonon enthält, hautreizend wirkt und dessen Anatomie Mikrophoto- gramme auf Taf. I veranschauhchen sollen. Näheres über dieses in den »Nach- trägen«. 3) Mikrophotogramme bei Matthes u, Schreiber, 1. c, Taf. IV. »752 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 0^31 — 0,94 mm, viele über 0,50 mm hoch, ihre Zellen in dieser Ansicht meist rundlich, 0,012 — 0,036 mm weit, die Endzellen nicht größer als die anderen, alle ziemlich dünnwandig, im Radialschnilt liegend, auf den radialen Seitenwänden gegen ihresgleichen mit oft kreisrunden, bis 0,008 mm weiten Tüpfeln, sonst ringsum klein getüpfelt; in den Wand- flächen gegen Gefäße erscheint die Tüpfelung der Gefäßwände, die ge- bildet wird von kleinen, meist dicht gedrängten, kreisrunden, oft kaum 0,004 mm breiten Hoftüpfeln mit elliptischen bis querspaltenförmigen Poren (die in Längs wänden zwischen benachbarten Gefäßen gewöhnlich durch ungleich lange, teils quer, teils schräg verlaufende enge Wand- schlitze verbunden sind). Fasern auf den Radial wänden sehr klein ge- tüpfelt, Zellen des Strangparenchyms meist mehrmals höher als breit, ziemlich dünnwandig, auf den radialen Wandflächen gegen ihresgleichen mit quergedehnten Tüpfeln, gegen Gefäße die Tüpfelung dieser zeigend, da imd dort in Krislallkammern geteilt. In den Gefäßen ockergelber, klumpiger und stückiger Inhalt, auch in Form wandsländiger, nach innen vorgewölbter Tropfen, hell durchscheinend bis trüb feinkörnig, in vielen außerdem ungleich reichliche farblose Anhäufungen, einem dichten grauen (kristallinischen) Gerinnsel vergleichbar i). Die Zellen der Mark- strahlen und des Strangparenchyms enthalten eine harzartige, farblose bis gelbliche Substanz in Tropfen und Klümpehen oder als (oft einsei- tigen) Wandbeleg, homogen oder von Blasen und Bläschen durchsetzt, in Alkohol nur z. T., vollständig erst in Äther löslich, die beide den In- halt der Gefäße anscheinend nicht angreifen 2). Kalilauge färbt die Wände aller Zellen und Gefäße vorübergehend gelb mit grünlichem Tone, ohne den Inhalt wesentlich zu verändern; Eisenchlorid schwärzt weder diesen noch die Wände. Das Holz enthält das Alkaloid Flindersin^). Vortrefflich geeignet zur Herstellung des Deckbelages auf Kriegs- und Handelsschiffen, von Treppenstufen und Parkettböden, angeblich auch als Möbelholz verwendbar*). 1) Bei stärkerer Ansammlung erscheint der letzterwähnte Gefäßinhalt unter der Lupe weißlich. Er ist übrigens in den von Wilhelm untersuchten Proben keines- wegs so reichUch und allgemein vorhanden, als es nach den Angaben vonMatthes u. Schreiber (1. c, p. 430) zu erwarten wäre, zeigte sich auch in Alkohol nicht oder doch nicht vollständig löslich. 2) Dennoch hinterlassen für die mikroskopische Beobachtung hergestellte, in Alkohol gelegte Schnittchen nach dessen Abdunstung im Uhrschälchen reichlichen weißen Rückstand. 3) Siehe Matthes u. Schreiber, 1. c, p. 432. Es ist zu 2 Proz. im Holze •enthalten und wirkt ebensowenig hautreizend wie das Öl und die Harze (p. 434). 4) Siehe in P. Krais, Gewerbl. Materialkunde, I, Hölzer, p. 702. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer, 753 150. Hölzer derzeit iinljekauiiler oder zweifelhafter botanischer Abstammung. Von den vielen überseeischen Hölzern derzeit unbekannter oder fraglicher botanischer Abstammung, die in normalen Zeiten nach Europa gelangen, in ihrem Gebrauchswerte sehr ungleich sind und z. T. nur ge- legentlich und vorübergehend da oder dort Verwendung finden, können hier nur wenige besprochen werden. Sie sind in der folgenden Be- schreibung nach ihren Handelsnamen alphabetisch geordnet. 1. Afrikanisches Seidenholz. Das Afrikanische Seiden- oder Satinholz, über dessen nähere Her- kunft Sicheres hier nicht mitgeteilt werden kann, bietet einen, allerdings minderwertigen, Ersatz für die »echten« Seidenhölzer aus Ost- und West- indien. (Siehe pp. 630, 631.) Holz hellgelb bis ockergelb, im Querschnitt mit feinen hellen Wellen- linien, die stellenweise in kürzere Strichelchen und Pünktchen sich auf- lösen oder auch ganz aussetzen. Das in konzentrischen Querzonen auf- fälligere Hervortreten dunklerer Grundmasse erinnert an Jahresringe. Gefäße (in jenen Querlinien und Pünktchen) eben noch kenntlich, des- gleichen die zahlreichen feinen Markstrahlen. Im Längsschnitt ziemlich grob nadelrissig, glänzend, durch die Markstrahlen auf der Radialfläche querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe gleichfalls mit zarter Querstreifung wegen reihenweiser Anordnung der hier feine Strichelchen bildenden Markstrahlen. Ziemlich weich und leicht, auch leicht und glatt zu spalten. Mikroskopischer Charakter. Gefäße etwa 5 auf den mm^, meist einzeln und 0,12—0,26 mm weit, da und dort auch zu je 2 — 5 radial gereiht, im Querschnitt des Holzes etwas ungleichmäßig verteilt, nicht selten Schrägzeilen bildend, einseitig oder ringsum von dünnwan- digem weitzelligen Strangparenchym umfaßt, das sich beiderseits in die übrige dickerwandige Grundmasse fortsetzt, in dieser sich auskeilend oder durchlaufende und dann mehrere Gefäße miteinander verbindende Quer- oder Schrägzonen bildend. Diese Parenchymzonen können fünf- bis achtschichtig, an Gefäßen auch noch breiter werden. Sie wechsel- lagern mit Schichten dickwandiger Sklerenchymfasern, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Form und Größe, die kleineren und engeren regellos gelagert, die größeren und weiteren z. T. in Radialreihen. Mark- strahlen im Tangentialschnilt in Querreihen (solcher etwa 7 auf 2 mm), meist zwei- bis fünfschichtig, 0,175 — 0,29 mm hoch, ihre Zellen in dieser Ansicht klein, meist dünnwandig, im Lichten 0,008 — 0,020 mm hoch Wiesnor, RohstofiFe. II. Bd. 3. Aufl. 48 754 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. und 0,006— 0,012 mm breit, Endzellen auffallend grüßer, 0,032 — 0,080 mm hoch, 0,020 — 0,028 mm breit und im Radialschnitt aufrecht (bis zweimal höher als breit). Reihen des Strangparenchyms meist vierzellig, die Zellen selbst auf den Radialwänden gegen ihresgleichen mit wenig zahl- reichen Tüpfeln, da und dort in Kristallkammern geteilt. Gefäße gegen ihresgleichen (auf Tangentialwänden) mit runden, 0,012 — 0,016 mm breiten, z. T. in Schrägzeilen geordneten Hoftüpfeln, deren spaltenförmige Poren meist zu mehreren in gemeinsame, kürzere bis längere Wand- furchen münden ; gegen Markslrahlen und Strangparenchym sind die Gefäßtüpfel kleiner und weniger dicht gestellt, sonst nicht abgeändert. Tüpfelung der radialen Faserwände kaum merklich. In einzelnen Ge- fäßen gelbliche bis dunkelbraune Abscheidungen ; Inhalt der Markstrahl- zellen meist gering, bräunlich, nur in einzelnen reichlicher und gelb ge- färbt, solche (durch Eisenchlorid geschwärzte) Ausfüllungen auch in manchen Zellen des meist inhaltsleeren Strangparenchyms. Wände aller Zellen und Gefäße bräunlich. 2. Barsino. Stammt angeblich aus Brasilien, ist sehr hart und schwer (sinkt im Wasser), wird in der Stockindustrie, sowie zu Bürstendeckeln und Einlegearbeiten verwendet. Holz von mattbrauner Grundfarbe mit schwarzbraunen, dem Spät- holze von Jahresringen ähnlichen Querzonen beziehentlich Längsstreifen, im Querschnitt mit hellen Pünktchen, die Gefäße in diesen (als enge Poren) und die Markstrahlen eben noch kenntlich. Im Längsschnitt nadelrissig, im radialen mit heller Querstreifung; unter der Lupe er- scheinen die Gefäße als helle Längsstreifen und die Markstrahlen auf der Tangefitialfläche als dunkle, spindelförmige Strichelchen. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln oder zu 2 — 3 in Gruppen, von ungleicher, 0,019 — 0,19 mm betragender Weite, die wei- teren und die (dickwandigen) engeren ungefähr nach Querzonen wech- selnd; die (elliptischen) Poren der Hoftüpfel oft in gemeinschaftliche Quer- oder Schrägspalten mündend. Markstrahlen sehr ansehnlich, im Tangentialschnitt die aus sehr dickwandigen, englumigen Fasern be- stehende Grundmasse mit 0,24 — 0,88 mm hohen und bis 0,09 mm breiten spindelförmigen Gruppen dünnwandigen Gewebes durchbrechend, 3- bis 5-, meist 4-schichtig, mit 13 — 22 [jl, an den Kanten auch bis 54 ix weiten, beziehentlich hohen Zellen; diese im Radialschnitt vorwiegend kurz, quadratisch oder höher als breit, in den meisten große Kristalle von Kalziumoxalat. Strangparenchym die Gefäße umringend und in einzelnen schmalen mehrschichtigen, die engsten Gefäße verbindenden Querzonen. — Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 755 Wände der Gefäße und Fasern mehr oder weniger gebräunt, in allen Elementen auch gelblicher bis tief und lebhaft brauner, von Alkohol rasch gelöster, von Eisenchlorid nicht geschwärzter Inhalt, dessen ungleiche, in konzentrischen Zonen wechselnde Färbung die eingangs erwähnte Streifung des Holzes bedingt. 3. Bobanjaholz. Holz aus Kamerun 1), hellbraun, etwas gelblich, auf der Hirnfläche mit konzentrischer, an verwaschene Jahresringe erinnernder Zeichnung und sehr deutlichen, auf dunklerem Grunde hell hervortretenden Markstrahlen. Gefäße kaum kenntlich, erst mit der Lupe als feine, ziemlich gleichmäßig verteilte Poren oder Pünktchen wahrnehmbar nebst äußerst feinen, in geringen Abständen streng parallel verlaufenden hellen Querlinien. Im radialen Längsschnitt deutlich nadelrissig und durch die ansehnlichen Markstrahlen glänzend querstreifig; im tangen- tialen treten die Gefäßfurchen neben der sehr auffälligen Strichelung durch die Markstrahlen mehr zurück. Von mittlerer Härte und Schwere (spez. Gew. nach Appel 0,720), ziemlich leicht und glattspaltig^). Mikroskopischer Charakter. Gefäße 3 — 4 auf den mm^, einzeln, auch zu 2 — 3 radial gereiht, 0,10 — 0,23 mm weit. Grundmasse aus dickwandigen, ziemlich regellos gelagerten Fasern gebildet, von sehr gleichmäßigen, meist um 0,09 mm voneinander entfernten einschich- tigen Querzonen von Strangparenchym durchzogen; das stellenweise Näherrücken dieser, zuweilen verbunden mit Abplattung und Radial- reihung der Zellen in den dazwischenliegenden Faserschichten, scheint Zuwachsgrenzen anzudeuten. Markstrahlen zu 4 — 5 auf 2 mm Quer- schnittsbreite, im Tangentialschnitt sehr ansehnlich, meist über 0,50 mm hoch (bis 2 mm), 0,07 — 0,26 mm breit, dazwischen auch ein- zelne kleinere bis herab zu einschichtigen, nur wenige Zellen hohen. Markstrahlzellen ungleich groß, in jener Ansicht vorwiegend rundlich, 0,008—0,018 mm weit, derbwandig, die Endzellen nicht grüßer, im Radialschnitt alle liegend, ringsum reich getüpfelt. Gefäßwände mit winzigen Hoftüpfeln (5 — 6 auf 0,020 mm Wandbreite), auch gegen Markstrahlen und Strangparenchym. Dieses meist je vierzellig (nur an -1) Bei Jentsch, 1. c, p. 148, Bobanja D., 32. Das dortige Lupenbild der Hirn- fläche auf Taf. I, Fig. 32 gibt keine Vorstellung von der Querschnittsansicht der ob<.n beschriebenen Holzprobe. 2) Das untersuchte Probestück erschien stellenweise auffallig schwarzfleckig bzw. schwarzstreifig infolge Erfüllung der Fasern mit einer tiefbraunen Substanz, deren Herkunft und Beschafi"enheit nicht näher verfolgt wurde. In der Umgebung dieser Stellen zeigte sich das Holz gelblich gefärbt. 48* 756 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Gefäßen mehr- und kurzzellig), auf den Radialwänden seiner Zellen mit ansehnlicher und reichlicher Tüpfelung. Die radialen Seilenwände der Fasern zeigen meist eine Längsreihe sehr kleiner, schief spallenförmiger Tüpfel. In den Gefäßen steilenweise ockergelbe, in Alkohol unlösliche Ausscheidungen, in manchen Markstrahlzellen gelblicher harzähnlicher, in Alkohol löslicher Inhalt. , Gut zu bearbeiten, für alle Zwecke der Tischlerei geeignet, beson- ders auch zur Herstellung von Möbeln. Botanische Abstammung fraglich. 4. Boembeholz. Holz aus Kamerun 1), »Afrikanischer Buchsbaum« z. T., satt gelb- b raun, im Querschnitt mit konzentrischer, an Jahresringe erinnernder Zeichnung und unkenntlichen Gefäßen und Markslrahlen; bei Lupen- betrachtung diese sehr fein, hell, oft bogig verlaufend, jene als helle, in miteinander wechselnden Querzonen ungleich häufige Pünktchen er- scheinend. Im Längsschnitt für das freie Auge gleichmäßig dicht, nicht nadelrissig, auf der Radialfläche fein querstreifig; auf der tangentialen bleiben die Markslrahlen auch unter der Lupe unsichtbar. Sehr hart und schwer, im Wasser sofort sinkend (spez. Gew. nach Appel 1,038), uneben spaltend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist etwa 30 auf den mm2, eng, nur 0,04 — 0,08 mm weit. Grundmasse aus äußerst dick- wandigen Fasertrache'iden gebildet, diese im Querschnitt rundlich bis rundlich sechsseitig mit sehr engem Lichtraum; eingestreutes Strang- parenchym stellenweise in lockeren Quer- oder Schrägzonen. Mark- strahlen sehr zahlreich, etwa 30 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnilt entweder durchaus einschichtig, großzellig, oder teil- weise dreischichtig und kleinzellig. Jene ein- bis siebenstöckig mit meist schmalen, bei 0,04 — 0,10 mm Höhe nur 0,008 mm breiten Zellen; in den teilweise mehrschichtigen, 0,25 — 0,90 mm hohen Markstrahlen liegt der mehrschichtige Teil in der Mitte oder erscheint gegen das eine oder andere Ende verschoben und kann in beiden Fällen mehr als die Hälfte oder diese oder einen noch kleineren Teil (bis nur V7) der gesamten Höhe des Markstrahles einnehmen. Zellen der einschichtigen Strecken im Lichten meist 0,032 — 0,060 mm hoch und 0,008 mm breit, der mehr- schichtigen im Tangentialschnitt gleichmäßig rundlich, dickwandig, meist nur 0,004 — 0,008 mm im Lichten weit; die hier keilförmigen Kanten- zellen können bis 0,10 mm Höhe erreichen. Im Radialschnitt erscheinen i) Siehe Jentsch, 1. c, p. 149, Bohnhe Bkd., 47. Das Holz stammt von einem botanisch nicht bestimmten »Riesenbaume«. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 757 die kleinen Zellen liegend, lang, die großen quadratisch bis aufrecht (bis 7mal höher als breit), alle ringsum reichlich getüpfelt, besonders auf- fällig auf den Tangentialwänden. Hoftüpfel der Gefäße gegen Tracheiden kreisförmig, etwa 0,006 mm breit, mit quer- bis schrägspaltiger Pore, gegen Markstrahlen und Strangparenchym kleiner und dichter gestellt. Tracheidentüpfel klein, kreisförmig, mit schrägem Porenspalt; Strang- parenchymzellen auf den Radialwänden mit rundlichen Tüpfelgruppen. In manchen Markstrahl- und Strangparenchymzellen gelbbrauner, in Alkohol unlöslicher, sich mit Eisenchlorid nicht schwärzender Inhalt. Das sehr gleichmäßig und dicht gefügte, schwere, doch gut zu be- arbeitende Holz ist wertvoll für den Holzschnitzer, Drechsler und Kunst- tischler, als »Afrikanisches Buchsbaumholz« bereits im Handel. Anmerkung. Von dem p. 725 beschriebenen Afrikanischen Buchs- baumholze unterscheide^ sich das vorstehend besprochene Boembeholz nach der untersuchten Probe durch auffällig dunklere Färbung, höheres spez. Gew. und mikroskopisch durch die etw^a um Y4 geringere Anzahl der Gefäße auf dem mm^, deren ungefähr um die Hälfte größeren Durch- messer, die geringere Weite aber dickere Wand der kleinen Markstrahl- zellen, die meist nur 0,035 mm messende Breite der mehrschichtigen Markstrahlen und die weit häufigere Beteiligung einschichtiger Strecken an deren Aufbau. Auch sind die Fasern gleichmäßiger dickwandig. Im übrigen deutet die große Ähnlichkeit des anatomischen Baues auf eine nahe Verwandtschaft dieser Holzarten. 5, Bombeholz. Stammt gleichfalls von einem nicht näher bezeichneten »Riesen- baume« Kameruns'). Lebhaft hellrot, im Querschnitt mit sehr deutlichen, in konzentrischen Querzonen oft etwas dichter zusammengedrängten Ge- fäßen (diese unter der Lupe meist gepaart, auch zu je 2 — 3 radial ge- reiht) und einzelnen feinen hellen Querlinien in sehr ungleichen Abständen; Markstrahlen erst mit der Lupe sichtbar. Im Längsschnitt sehr auffällig nadelrissig, glänzend, auf der sehr leicht und ziemlich glatt herzustellenden Spaltfläche durch die dunklen Markstrahlen dicht querstreifig, auf der Tangentialfläche fein gestrichelt. Weich und leicht (spez. Gew. nach E. Appel 0,437 — 0,460), auch leicht schneidbar, Wasser schwach gelb- rötlich färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,16—0,26 mm weit, meist paarweise oder zu drei radial gereiht (solcher Reihen etwa drei 1) Bei Jentsch, ]. c, p. 153, Bombe D., 49. 758 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. auf den mm2, mit leiterförmiger Durchbrechung der Gefäßglieder, deren Querwände meist wenig schräg gestellt, oft fünfspangigi), Thyllen nicht selten. Sehr gleichmäßig derbwandige Sklerenchymfasern als Grundmasse, radial gereiht, im Querschnitt mit meist kürzerem Radial- durchmesser und weitem, querelliptischem oder fast rechteckigem Licht- raum. Strangparenchym an den Gefäßen und auch in schmalen, nicht häufigen Querzonen. Markstrahlen zahlreich, 15 — 21 auf 2 mm Quer- schnittsbreite, im Tangentialschnitt entweder durchaus einschichtig oder, häufiger, zum größeren oder kleineren Teile zwei- bis dreischichtig; die nur einschichtigen ein- bis zehnstückig, 0,14 — 0,60 mm und darüber hoch, ihre Zellen im Lichten 0,035 — 0,070 mm hoch und 0,0175 bis 0,035 mm breit, die ganz oder teilweise mehrschichtigen 0,35 — 1,23 mm und darüber hoch, ihre Zellen in den mehrschichtigen Anteilen (deren mitunter zwei in einem Markstrahl) im Tangentialschnitt rundlich oder eckig rund, 0,020 — 0,048 mm hoch bei 0,012 — 0,028 mm Breite, die Zellen der einschichtigen Strecken oft fast rechteckig, 0,036 — 0,088 mm hoch und 0,028 — 0,032 mm breit, die in dieser Ansicht keilförmigen End- zellen 0,064 — 0,120 mm hoch; alle Markstrahlzellen dünnwandig, die kleineren im Radialschnitt liegend, die übrigen hier quadratisch bis auf- recht (in letzterem Falle bis 6 mal höher als breit), alle gegen Gefäße mit auffällig großen, sonst mit kleinen, auf den Tangentialwänden be- sonders zahlreichen Tüpfeln. Gefäße gegen ihresgleichen mit quer ellip- tischen oder gedrückt sechs- bis vierseitigen, bis 0,016 mm breiten Hof- tüpfeln, deren lange, querspaltförmige Poren zuweilen durch schräg ansteigende Wandfurchen untereinander verbunden sind, gegen Mark- strahlen und Strangparenchym mit mehr oder weniger abgeänderter und vergrößerter Tüpfelung. Fasern auf den Radialwänden ziemlich reich- lich schräg oder aufrecht elliptisch bis spaltenförmig getüpfelt. In den meisten Zellen der Markslrahlen lebhaft gelbbrauner bis rötlichbrauner Inhalt in Form eines dünnen Wandbeleges oder lockeren Gekrümeis oder tropfenartiger Klümpchen, in vielen Zellen auch Anhäufungen kleiner kugelrunder gelber Tröpfchen, deren Substanz sich in Alkohol löst mit Hinterlassung eines dünnen Häutchens, so daß hohle Bläschen zurück- bleiben. Der braune Kernstoff, in Alkohol unlöslich, wird durch Eisen- chlorid gleich der tiefbraunen Wand der Thyllen geschwärzt. Etwas mahagoniähnlich, leicht zu bearbeiten, auch gut zu beizen, als Blindholz für Möbel, zur Herstellung von Zigarrenkisten, Holzkästchen, Tischchen u. dgl. geeignet. 1) Die leiterförmige Durchbi'echung ist leicht zu übersehen, ihre Feststellung wird an dickeren Radialschnittchen durch Anwendung von Xylol und Kanadabalsam als Aufhellungsmittel begünstigt. Sechzehnter Abschnitt. Höker. 759 6. Bonjangaholz. Holz aus Kameruni), sehr hellbraun, etwas rötlich, im Querschnitt mit kenntlichen, gleichmäßig zerstreuten, nicht zahlreichen Gefäßen, sehr feinen Markstrahlen und zierlichen, einander sehr genäherten, fein wel- ligen hellen Querlinien. Im Längsschnitt auffällig doch (in mit- einander wechselnden Längszonen) ungleichmäßig nadelrissig, auf der lebhaft glänzenden Radialfläche mit dunkleren Querstreifen und zwischen den Gefäßfurchen, diesen gleichlaufend, fein parallelstreifig, auf der Tan- gentialfläche wie auch auf Schnittflächen, die den Verlauf der Markstrahlen schiefwinkelig treffen, durch diese fein gestrichelt (»gekürnelt«). Von mittlerer Härte und Schwere (spez. Gew. nach Büsgen 0,70), sehr un- eben (grobzackig) spaltend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,14 — 0,28 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, von jenen wie von solchen Reihen durchschnittlich nur 2 auf den mm^, in drei- bis sechsschichtigen, durch gelegentliche Verschmelzung auch breiteren Querbinden weitzelligen, dünn- wandigen Strangparenchyras, die wechsellagern mit meist mehrmals breiteren Querzonen dickwandiger, im Querschnitt z. T. radial gereihter Fasern von ungleicher Form und Weite des Lichtraumes. Markstrahlen im Tangentialschnitt zwei- bis dreischichtig, 0,24 — 0,80 mm hoch, ihre Zellen gleichmäßig rundlich bis elliptisch, 0,012 — 0,032 mm im Lichten weit, die Kantenzellen zwischen Fasern meist größer, bis 0,060 mm hoch, zwischen Strangparenchym oft den anderen gleich. Im Radialschnitt alle liegend oder die Kantenzellen verkürzt bis quadratisch oder wenig höher als breit. Alle dünnwandig mit reichlicher Tüpfelung auf den Tangential- wänden; in Radialwänden gegen Gefäße erscheint die äußerst kleine dichte Tüpfelung dieser, die zwischen benachbarten Gefäßen selbst mit einer feinen, in der gemeinschaftlichen Scheidewand gekreuzten Schräg- streifung sich verbindet, gegen Strangparenchym dieselbe ist wie gegen Markstrahlen und auf frei gelegten Gefäßwänden, denen die einen oder anderen Parenchymzellen angrenzten, der letzteren Grüße und Gestalt durch entsprechende Tüpfelgruppen anzeigt. Zellen des Strangparenchyms vor- wiegend kurz, bei 0,028 mm Breite oft kaum 0,080 mm hoch oder noch niedriger, manche gestreckt sechsseitig. Faserwände mit sehr kleinen, doch stellenweise nicht seltenen Tüpfeln. In den Gefäßen ocker- gelbe bis lebhafter gelbbraune Abscheidungen, in vielen Markstrahl- und Strangparenchymzellen ähnlich oder mehr rütlichbraun gefärbter Inhalt, meist als Wandbeleg oder als gleichmäßige Ausfüllung, diese KernstofTe 1) Bei Jentsc h, I.e., p. 157, Bonjmiga Bkd., 14; Lupenbild des Querschnittes {ohne die charaiiteristischen hellen Querbinden) auf Taf. II, Fig. 1 4. 760 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. in Alkohol unlöslich, mit Eisenchlorid sich tief schwärzend. Im Strang- und Markstrahlenparenchym der untersuchten Probe auch reichlich Stärke, oft in fast kugelrunden Kürnern, deren Durchmesser hinter der Breite der Zellen selbst meist mehrfach zurückbleibt. Das an lichte Mahagonisorten erinnernde, doch solche an Schwere übertreffende, gut zu bearbeitende und hervorragend politurfähige Holz erscheint besonders zur Herstellung von Möbeln und, furniert, zur Ver- wendung bei Innenausstattungen geeignet. 7. Bopeholz. (»Bope ba mbale«.) Holz aus Kamerun^), von großen starken schlanken Bäumen unbe- stimmter Art herslammend, auf der frischen Schnittfläche lebhaft gelb- rot, an brasilianische Rothölzer, z. B. Fernambukholz (vgl. Nr. 59), auch an dunkles Mahagoni erinnernd, an Licht und Luft bis kupferrot nach- dunkelnd, auf der Hirnfläche (infolge Ausscheidung eines flüchtigen In- haltssloffes?) oft wie bereift oder weiß bestäubt 2). Nach Beseitigung dieses Anfluges erscheinen jahresringähnliche konzentrische hellere und dunklere Querzonen und ziemlich gleichmäßig verteilte Gefäße (als helle, z. T. weißlich ausgefüllte Pünktchen); die sehr feinen Markstrahlen sind meist erst mit der Lupe sichtbar 3). Im Längsschnitt deutlich, doch ungleich- mäßig nadelrissig, glänzend, im radialen durch die zahlreichen, oft wellig verlaufenden Markstrahlen querstreifig, im tangentialen schon für das freie Auge, deutlicher unter der Lupe, fein gestrichelt; in manchen Ge- fäßen weißlicher Inhalt. Schwer (spez. Gew. nach Appel 0,879 — 0,890, nach Büsgen 0,915), von mittlerer Härte, leicht- und ziemlich glatt- spaltend. Kaltes wie heißes Wasser orangegelb bis orangerot färbend (letzteres tiefer unter reichlicher Abgabe von Gerbstoff), desgleichen auch AlkohoH). 1) Bei Jentsch, 1. c, p. 159 u. Büsgen, 1. c, p. 96 >Bope ba mbale« D. 12, dort mit Fig. 4 2 auf Taf. II. Niclit mit »Bobe ba nduku« Bai., das oben kurz als »Ndukuholz« beschrieben wird, zu verwechseln! 2) Diese Ausscheidung, die, am auffälligsten an frischen Querschnittsflächen, zunächst längs der Markstrahlen erscheint, an diesen aber auch im Längsschnitt des Holzes bemerkt werden kann, besteht nach Wilhelm aus Anhäufungen mikro- skopisch kleiner prismatischer bis nadeiförmiger Kristalle, die von Alkohol allmäh- lich, von Äther rasch gelöst werden. 3) Beginnende »Bereifung« läßt sie schon mit freiem Auge wahrnehmen. 4) Mit Holzklötzchen gekoclites Wasser zeigt in der Siedehitze einen nicht starken aber eigentümlichen, schwer zu bezeichnenden, entfernt fast an irgend ein warmes Fleischgericht erinnernden Duft. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 761 Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,05 — 0,18 mm weit^ regellos zerstreut, einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, von jenen oder solchen Reihen 7 — 8 auf den mm^, mit leiterfürmiger Durchbrechung ihrer Glieder i). Die Grundmasse bilden dickwandige, streng radial ge- reihte Fasern von ungefähr rechteckiger oder fünf- bis sechsseitiger Querschnittsform, mit rundlichem, meist querelliptischem Lichtraum. Strangparenchym spärlich, nur an den Gefäßen, soweit sie nicht von Markstrahlen berührt werden. Diese sehr zahlreich, 19 — 20 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt vorwiegend zwei- bis dreischichtig^ doch manche mit einschichtigen Strecken; nur wenige durchaus ein- schichtig. Jene 0,21 — 0,88 und mehr mm hoch, die Zellen der mehr- schichtigen Anteile hier meist rundlich oder einander sechsseitig ab- flachend, 0,020— 0,032 mm hoch und 0,012 — 0,024 mm breit, die der einschichtigen Stellen mehr rechteckig, höher und breiter (bis 0,048 bzw. 0,040 mm), die keilförmigen Endzellen mitunter bis 0,064 mm hoch. Alle Zellen dünnwandig, im Radialschnitt teils liegend, teils quadratisch bis aufrecht (bis fünfmal höher als breit), ringsum mit zahlreichen kleinen , nur gegen benachbarte Gefäße oft erheblich vergrößerten Tüpfeln. Gefäßtüpfel meist querelliptisch, bis 0,012 mm breit, mit schmalen Porenspalten, in Quer- oder Schrägzeilen geordnet; gegen Markstrahl- und Strangparenchymzellen z. T. vergrößert und weiterporig. In den Gefäßen häufig große, dünnwandige Thyllen, beiderseits' ab- gewölbten zylindrischen Blasen gleichend; zuweilen erscheinen solche durch Querwände gefächert, auch kleinere, einander mannigfach ab- flachende, derberwandige, reichlich getüpfelte sind nicht selten, alle zeigen meist tief gebräunte Wände. Im Strang- und Strahlenparenchym wie auch in vielen Fasern (diese teilweise ausfüllend) lebhaft gelb- bis rot- brauner Inhalt, in den Parenchymzellen teils als Wandbeleg (oft an den Schmalseiten der Zellen verstärkt), teils in zahlreichen, z. T. kugeligen, Tröpfchen und Klümpchen; in vielen Markstrahlzellen, meist als Ausfüllung, farblose oder schwach gelbliche, harzähnliche Massen 2), in manchen auch kleine tafelförmige Kristalle von Kalziumoxalat 3). Von Alkohol werden beiderlei Kernstoffe rasch gelöst*), die rötlichen oder gelblichen t) Diese ist wegen geringer Neigung der Querwände leiclit zu übersehen, iiu einzelnen mannigfach ausgebildet, die nicht zahlreichen Spangen sind nicht selten untereinander verbunden. 2) Nach Wilhelms Untersixchungen erscheint in diesen Zellen bei Zusatz von konzentrierter Schwefelsäure in der Umgebung der »Harzklümpchen«, die anscheinend ganz oder doch größtenteils ungelöst bleiben, eine schöne bläulichrote Färbung, doch nur dort, wo das Reagens möglichst unmittelbar zu den Zellen gelangen kann. 3) Nach ihrem Verhalten gegen Salzsäure und Schwefelsäure. 4) Kalilauge löst den braunen Kernstoff rasch unter lebhafter Rötung, auch 762 ' Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. bis bräunlichen Wände der Zellen und Gefäße aber nicht verändert, durch Eisenchlorid gleich dem braunen Zellinhalt tief geschwärzt. In manchen Gefäßen, stellenweise auch in Markstrahl- und Strangparenchym- zellen im auffallenden Lichte weiße, im durchfallenden fast schwarze Anhäufungen einer zwischen gekreuzten Nikols sich erhellenden, an- scheinend feinkörnigen und kristallinischen, in Alkohol rest- und farblos löslichen Substanz, die auch in Kalilauge unter Gelbfärbung rasch ver- schwindet *). Das dicht und gleichmäßig gebaute, gut zu bearbeitende Holz kommt für den Tischler, Drechsler, Holzbildhauer, z. T. als Ersatz für Kuba- Mahagoni, in Betracht. Anmerkung. Mit diesem Holze zeigt das der Anonacee üvaria Büsgenii Diels zugeschriebene BopSind eh o\z (p. 558) weitgehende Ähn- lichkeit, nicht nur im äußeren Ansehen und in der (weniger reichlichen) Reifbildung, als auch im inneren Bau und dem Verhalten des harz- oder fettartigen Inhaltes der Markstrahlzellen gegen Reagentien (vgl. Fußnote 2 p. 761). Doch erschien in den verglichenen Proben das Bopandeholz im frisch angeschnittenen Kerne heller gelbrot, auch der alkoholische Aus- zug blieb orangegelb, während der wässerige sich gleich dem wässerigen wie alkoholischen des Bopeholzes tief rötete. Die mittlere Gefäßweite im Bopandeholz war grüßer, hier fanden sich auch bei wiederholter Untersuchung unter den Thyllen einzelne sehr dickwandige; die kristal- der Zeilwände, nicht aber die »Haizklumpen«, die nun, oft sich abrundend, beson- ders auffällig hervortreten und bei längerer Einwirkung des Reagens anscheinend einer Verseifung mit Bildung schlank prismatischer bis nadeiförmiger Kristalle unterliegen, vielleicht also aus einer fettartigen Substanz bestehen. -1) Unterwirft man HolzspäncTien der SubUmation, so erhält man, wie Wilhelm fand, für die mikroskopische Betrachtung als Sublimat kleine und größere, rundliche bis unregelmäßig begrenzte und dann in ihren Umrißformen einander sich anpassende farblose Tröpfchen einer anscheinend zähflüssigen Substanz mit Neigung zu kristal- linischen Bildungen. Alkohol löst rasch und vollständig, konzentrierte Schwefelsäure färbt sich beim Eindringen zwischen die Tropfen lebhaft blaurot, läßt diese selbst aber zunächst meist farblos, sie oft nur mit einem roten Hofe umgebend. Die Tropfen, deren Substanz nun feinkörnig erscheint, nehmen die verschiedensten Gestalten an, gleichen oft täuschend Amöben oder Plasmodien von Schlcimpilzen, viele runden sich zu Kugeln ab, manche färben sich hierbei heller oder dunkler rot bis tief schwarz- rot, auch so gefärbte Vereinigungen mehrerer bis "vieler Tropfen, an Sproßverbände von Pilzen oder an Algenformen erinnernd oder größere plasmodienähnliche Massen bildend, kommen vor. Die durch Schwefelsäure bewirkte Rötung deutet auf Be- ziehungen dieses Sublimates zu dem Harz- oder Fettgehalte der Markstrahlen, die wohl auch an der »Bereifung« beteiligt ist. Kalilauge wirkt auf das Subhmat an- scheinend verseifend. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 763 linischen Ausscheidungen aus den Markstrahlen lösten sich auch in Alkohol rasch (vgl. Fußnote 2 p. 760). 8. Borneoholz. Botanische Herkunft nicht anzugeben, auf die Heimat deutet der Name. Kernholz eigenartig rütlichbraun, im Querschnitt mit sehr deut- lichen, zahlreichen Gefäßen in hellen Pünktchen, unter der Lupe auch in ungleich weiten Abständen mit zarten, die feinen Markstrahlen kreu- zenden hellen Querlinien. Im Längsschnitt erscheinen die Gefäße als grobe, zonenweise ungleich verlaufende Längsfurchen, unter der Lupe glänzend, oft auch mit schwarzem Inhalt; die Markstrahlen bilden auf der Radialfläche feine Querstreifen, auf der tangentialen unter der Lupe kurze, ziemlich derbe rötliche Strichelchen. Von mittlerer Härte und Schwere, leicht spaltend, Wasser wie Alkohol zunächst rötlich, dann tief gelbrot bis granatrot färbend; beiderlei Auszüge werden durch Eisen- chlorid tief geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,15 — 0,39 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, von solchen Reihen oder Einzel- gefäßen etwa 3 auf den mm2, stellenweise in Schrägzeilen — , stets von Strangparenchym umgeben, das sich von den Gefäßen aus meist auch seitlich in die Grundmasse erstreckt, doch bleibt die Querausdehnung dieserVerbreiterung gewöhnlich hinter der tangentialen Gefäßweite zurück; die dünnwandigen Parenchymzellen selbst, mit größerem bis 0,06 mm erreichenden radialen Durchmesser, oft von sechsseitiger Querschnitts- form; stellenweise tritt Strangparenchym auch in schmalen, zweischich- tigen, ununterbrochenen Querzonen (Grenzen von Zuwachsschichten?) auf. Als Grundmasse derb- bis dickwandige Sklerenchymfasern, deren weitlichtige Mittelteile im Querschnitt des Holzes in radialen Reihen, zwischen diesen die englichtigen Endteile zusammengedrängt. Mark- strahlen 9—11 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt meist 2—3 Zellen (0,035—0,060 mmi breit, 5—15 Zellen (0,15—0,45 mm) hoch, ihre Zellen in dieser Ansicht rund oder elliptisch, 0,016 bis 0,028 mm im Lichten weit (hoch), die Endzellen meist nicht größer, alle ziemlich dünnv;andig, im Radialschnitt liegend,- ringsum reich getüpfelt. Hoftüpfel der Gefäße meist klein, kaum 0,008 mm breit, mit querspalt- förmiger Pore, in Quer- oder Schrägzeilen geordnet und in diesen zu 2 — 5, auch mehr, durch Wandfurchen verbunden, gegen Markstrahl- und Strangparenchymzellen nicht wesentlich abgeändert. Strangparenchym sehr dünnwandig, mit meist vier weiten Teilzellen, diese mit spärlicher und winziger Tüpfelung auf den tangentialen, mit zahlreicheren, fa&t 764 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. kreisrunden oder querelliptischen Tüpfeln auf den radialen Seitenwänden, gegen Gefäße der Tüpfelung dieser angepaßt. Kristallkammern zahlreich, besonders an der Grenze der Parenchymzonen gegen Faser- schichten, Kristalle in dicken »Membrantaschen«. Fasern reichlich ge- tüpfelt, besonders auf den Radialwänden, wo die schief spaltenfürmigen, nicht oder doch nicht deutlich behüflen Tüpfel meist in dichter Längs- reihe; Tüpfel der Tangential wände kleiner, in zwei Längsreihen oder zerstreut. In den Markstrahlen, dem Strangparenchym und den Fasern des Kernholzes reichlicher hellrütlicher bis tief rotbrauner Inhalt, auch in den Gefäßen Anhäufungen im auffallenden Lichte fast schwarzen, im durchfallenden tiefst rotbraunen bis leuchtend granatrolen Kernstoffes i). Dieser Gefäß- und Zelleninhalt z. T. schon in Wasser, reichlicher in Alkohol, am vollständigsten in Kalilauge löslich, die zudem die vorher bräunlichen Wände der Gefäße und Zellen goldgelb bis goldbraun färbt. Durch Eisenchlorid werden Wände und Inhalt tief geschwärzt. Das Holz wird angeblich bei Bauten verwendet. 9. Cachon. Ein aus Deutsch-Ostafrika eingeführtes, in der Möbeltischlerei ver- wendetes hartes, nicht schweres, glattspaltiges, sehr politurfähiges Holz von lebhaft rötlichbrauner Färbung, im Querschnitt mit sehr zahlreichen konzentrisch geordneten hellen Pünktchen und Streifchen und kenntlichen Markstrahlen und Gefäßen. Unter der Lupe erscheinen die letzteren jenen Pünktchen und Streifchen eingelagert, deren Breite den Durch- messer der Gefäße meist mehrmals übertrifft und zu welchen sich da und dort auch sehr feine, nun erst sichtbare Querlinien gesellen. Längs- schnittflächen deutlich nadelrissig, die tangentialen zierlich »gefladert« durch miteinander abwechselnde helle, matte, und dunkle glänzende Streifen und Zonen, unter der Lupe auch die Markstrahlen als dunkle Strichelchen und die Gefäße z. T. mit dunklem, glänzendem Inhalte zeigend. Spalt- flächen lebhaft spiegelnd, querstreifig. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist 0,13 — 0,20 mm weit, meist einzeln oder paarweise, doch auch in Gruppen zu je vier bis zehn (dann z. T. seljr eng), dicht getüpfelt, stets in sehr ansehn- lichen, vielzelligen Inseln oder breiten, vielschichtigen Querzonen von Strangparenchym. Markstrahlen meist drei- bis vierschichtig und 0,24. bis 0,48 mm hoch, einzelne kleinere auch nur zweischichtig. Mark- 1) In der untersuchten Probe enthielten die Markstrahlen und namenthch da.'^ Strangparenchym auch reichlich Stärke in runden oder eckigrunden, z. T. recht an- sehnlichen, bis 0,044 mm langen und 0,028 mm breiten Körnern. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 765 slrahlzellen klein, nur 5 — 13 ix weit, im Radialschnilt bis 108 p, lang, ziemlich gleichförmig. Sehr dickwandige Fasern, regellos gelagert, als Grundmasse, in dieser vereinzeltes, in zahlreiche Kristallkammern geteiltes, meist an Markstrahlen liegendes Strangparenchym, im Tangentialschnitt diese oft nach oben oder unten scheinbar fortsetzend i). — Wände der Fasern gebräunt; in den Markstrahlzellen farblose bis bräunliche, von Alkohol rasch gelöste Tropfen und Ballen, in den Ge- fäßen gelblicher bis lebhaft kastanienbrauner, in Alkohol unlöslicher In- halt. — Vermutlich ein Leguminosenholz. Es gibt an heißes Wasser Farbstoff ab und wird durch Eisenchlorid geschwärzt. 10. Dschungelholz. Unter diesem vorläufigen Namen sei hier ein Holz beschrieben, das in großen, mit Reis beladenen Dampfern aus Ostindien nach Europa ge- langt. Es dient in diesen Schifl'en zur Herstellung von Luftschächten, die aber nicht auf die Rückreise mitgenommen, sondern vorher billigst veräußert werden 2). Die botanische Herkunft war vorerst nicht feslzu- slellen, doch dürfte eine Dipterocarpeen-Art in Frage kommen. Ob eine der pp. 439 — 441 angeführten und welche, bleibe einstweilen unent- schieden 3). Holz hell schokoladenfarben in mehr bräunlichem oder mehr röt- lichem Tone, auf der Hirnfläche mit zahlreichen, ziemlich derben, z. T. Schrägreihen bildenden, die Gefäße einschließenden hellen Pünktchen, die mitunter schmale, an Jahresringgrenzen erinnernde Querzonen frei lassen; Markstrahlen fein, gleich regellos verteilten kurzen hellen Quer- linien hier erst unter der Lupe sichtbar; diese zeigt auch einzelne der engeren Poren (die nachstehend beschriebenen Sekretgänge!) weiß aus- gefüllt. Im Längsschnitt sehr deutlich nadelrissig und fein hellstreifig; die Markstrahlen erscheinen auf der Radialfläche als ansehnliche rötliche, glänzende Querstreifen, auf der tangentialen unter der Lupe als dunkle, spindelförmige, bis 1 und selbst 2 mm lange Striche. Ziemlich schwer, hart, doch leicht- wenn auch etwas uneben spaltend. Wasser wie i) Bei der vorhegenden Probe ist das Strangparenchym in den vorerwähnten vielzeUigen, die Gefäße einschheßenden Gruppen und Schichten kristallfrei, enthält aber große Stärkekörner. 2) Nach freundlicher briefhcher Mitteilung des Herrn Professors Dr. K. F. Düsen zu Kalmar in Schweden, dem der Verfasser auch Muster dieses interessanten Holzes verdankt. Es soll von Engländern »Jungle wood< genannt werden, mitunter fälschlich auch für Teakholz ausgegeben worden sein. 3) Für ein Diptcrocarpus-Hoh spricht einigermaßen auch das bei Moll u. Janssonius (1. c, 2, pp. 343ff.) über solche Gesagte. 766 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Alkohol schwach ockergelb färbend; der alkoholische Auszug wird durch Eisenchlorid im. Tone der Neutraltinte geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 4 — 6 auf den mm^, einzeln, doch einander seitlich oft sehr genähert (nicht selten nur durch einen Markstrahl getrennt), 0,07^ — 0,38 mm weit, meist durch dünn- und braunwandige Thyllen verstopft. Zwischen den Gefäßen Sekretgänge, 0,070 — 0,087 mm weit, in mehrreihigen und mehrschichtigen Gruppen dünnwandigen Strangparenchyms ; solches auch an den Gefäßen, und, meist vereinzelt, zwischen den die Grundmasse hauptsächlich bildenden dickwandigen Fasern. Diese im Querschnitt des Holzes rund, mit rundem, oft sehr engem Lichtraum, z. T. radial gereiht, z. T. regelloser gelagert. Markstrahlen 12 — 18 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt zweierlei und zwar a) einschichtige, schmale, 2- bis 30- und mehr- stöckige, bis über 1 mm hohe, und b) 2 — 6 Zellen (0,09 mm) breite, nicht selten in einschichtige Kanten ausgezogene, 0,60 bis über 2 mm hohe. Zellen bei a) in jener Ansicht teils rechteckig, im Lichten 0,040 bis 0,088 mm hoch und bis 0,016 mm breit, teils rund und kleiner, nur 0,012 — 0,016 mm hoch und breit. Zellen bei b) im Tangential- schnitt meist elliptisch, 0,012—0,024 mm hoch und 0,008—0,020 mm im Lichten breit; die weiteren Zellen häufig an den seitUchen Rändern dieser Markstrahlen, deren Endzellen meist (wenn auch nicht immer) 0,040 — 0,060 mm und darüber hoch, ebenso die Zellen in einschichtigen Verlängerungen. Zellen aller Markstrahlen ziemlich derbwandig, im tRadialschnitt teils liegend (gestreckt oder ziemlich kurz), teils quadra- 'isch bis aufrecht (3- bis 4mal höher als breit), beiderlei Formen in manchen Markstrahlen nach Stockwerken wechselnd, ringsum klein ge- tüpfelt (reichUch auf den Tangentialwänden), an den Gefäßen sich der Tüpfelung dieser anpassend. Gefäßtüpfel kreisrund bis elliptisch oder augenfürmig, 0,008 — 0,016 mm breit, mit schmaler, querspaltfürmiger, oft für zwei benachbarte Tüpfel gemeinsamer Pore, gegen Markstrahl- und Strangparenchymzellen teils nicht abgeändert, teils vergrößert (oft erheblich!) und unbehöft. Radial wände des Strangparenchyms mit ziem- lich kleinen, meist in Gruppen geordneten Tüpfeln. Fasertüpfel klein anscheinend behöft. Die Thyllenbildung in den Gefäßen erfüllt diese mit vorwiegend kleinzelligem Gewebe. Faserwände mehr oder weniger gelblich. In den Markstrahlen wie im Strangparenchym lebhaft gelb- brauner bis rotbrauner Kernstoff, als an den Schmalseiten der Zellen verstärkter Wandbeleg oder reichlicher, dann oft von einem großen, an- scheinend leeren Hohlraum oder auch von vielen kleinen solcher durch- setzt, von Alkohol nicht oder nur wenig angegriffen. Inhalt der Sekret- gänge z. T. erhärtet und harzähnliche, farblose bis schmutzig gelbliche, , Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 767 oft eckige Klümpchen und Brocken bildend, die zwischen gekreuzten Nikols hell aufleuchten, von Alkohol gelöst, von Kalilauge nicht ange- griffen, von Alkannatinktur tief gerötet werden. Das Sekret findet sich auch in dem die Gänge umgebenden Strangparenchym. Eisenchlorid schwärzt den braunen Inhalt der Markstrahl- und Strangparenchymzellen sowie die Thyllenwände *), nicht das Sekret. 11. Elangombaholz. Stammt von einem großen, nicht genauer bezeichneten Baume des Kameruner Waldlandes 2). Von sehr lichter, etwas grünlichgelber oder grünlichbrauner Färbung (heller als Tulpenbaumholz, vgl. Nr. 32), mit 6 mm breitem Marke. Auf der Hirn fläche mit auffällig an Jahresringe erinnernder konzentrischer Zeichnung und kenntlichen Gefäßen und Mark- strahlen, diese fein, jene als offene, ziemlich gleichmäßig verteilte Poren erscheinend. Im Längsschnitt sehr deutlich nadelrissig, glänzend, auf der Radialfläche dicht querstreifig, auf der tangentialen fein und kurz gestrichelt. Weich, nicht schwer (spez. Gew. nach Appel 0,680), auch leicht spalt- und schneidbar. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,09 — 0,16 mm weit, meist einzeln, doch auch zu 2 — 3 radial gereiht, etwa 4 — 6 auf den mm2, gewöhnlich von sehr dünnwandigem weitzelligen Strangparenchym umgeben, benachbarte Gefäße mitunter durch solches verbunden ; zart- wandige Thyllen nicht selten. Derbwandige Fasern bilden die Grund- masse, meist sehr gleichmäßig radial gereiht, im Querschnitt von un- gleicher Form und Größe, mit weitem rundlichen bis elliptischen Licht- raum, oft mit größerem radialen Durchmesser. Markstrahlen nicht sehr zahlreich, etwa 7 — 9 auf 2 mm Querschnitlsbreite, im Tangentialschnitt meist zwei- bis dreischichtig und 0,17 — 0,44 mm hoch, einzelne kleine nur einschichtig, auch manche mehrschichtige in eine einschichtige Strecke verlängert. Markstrahlzellen in jener Ansicht meist 0,012 — 0,020 mm hoch und 0,006 — 0,012 mm breit, die endständigen in der Regel nicht oder doch nicht erheblich größer, alle dünnwandig, im Radial- schnitt liegend, mit auffällig großen Tüpfeln nur gegen Gefäße, sonst klein getüpfelt. Gefäße gegen ihresgleichen mit kreisförmigen, etwa 0,012 mm breiten, einander meist nicht berührenden, querspaltporigen Hoftüpfeln, gegen Markstrahl- und Strangparenchymzellen z. T. mit i) Ging der Einwirkung des Eisenchlorids eine Behandlung mit Alkohol voran und folgte jener längeres Auswässern der Präparate, so erscheinen Zelieninhalt und Thyllenwände sepiabraun. 2) Bei Jentsch, 1. c, p. -165, Mangomba Bkd., mit Lupenbild der Hirnfläche auf Taf. HI, Fig. 30. 768 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. , größerer und weiterporiger Tüpfelung. Fasern mit spärlichen, sehr kleinen Tüpfeln. In den Markstrahlzellen Anhäufungen kleiner runder glänzender, farbloser oder gelblicher Kügelchen, deren Substanz sich in Alkohol mit Hinterlassung eines zarten, den Kontur behaltenden Häut- chens löst, in manchen außerdem auch brauner krümeliger Inhalt. In einzelnen Strangparenchymzellen gelbe harzähnliche Ausfüllungen , von Alkohol nicht, von Äther nur bei unmittelbarer Berührung gelöst. Gut zu bearbeiten, hauptsächlich als Blindholz, zur Herstellung von billigen Möbeln, Verschalbrettern, auch zu Füllungen und bei Einlege- arbeiten verwendbar. 12. Goldhölzer. Der Name Goldholz, Bois d'or, wird mehreren Holzarten beigelegt, die vermutlich von hülsenfrüchtigen Bäumen abstammen und bei mancherlei Verschiedenheit in der äußeren Erscheinung, im inneren Bau, im Stoffgehalt, in Härte, Schwere und Spaltbarkeit doch darin mitein- ander übereinkommen, daß ihre auf frischen Schnittflächen helle, wenn auch nicht immer goldige Färbung unter dem Einflüsse der Luft oft schon während der Bearbeitung allmählich einer dunkleren, meist rötlichen bis violetten weicht, die dann die Benennung des Holzes nicht oder kaum mehr rechtfertigt. Die hier beschriebenen »Goldhölzer« sind nach ihren angeblichen Heimatländern benannt. A. Australisches Goldholz. Ein angeblich aus Australien stam- mendes, in der Wiener Stockindustrie verwendetes, auf frischen Schnitt- flächen in sehr lichtem Grunde regelmäßig gelbrot gestreiftes (gleichsam in der Längsrichtung »liniiertes«) an der Luft tiefrot nachdunkelndes Holz, — hart, sehr schwer (im Wasser sinkend) und schwerspaltig, mit sehr unebenen, grobsplitterigen und zackigen Bruchflächen, in der Rich- tung des Faserverlaufes nur streifenweise gut schneidbar, in Zwischen- streifen unter dem Messer splitternd, Glanz und Aussehen der Schnitt- flächen wachsähnlich. Im Querschnitte wechseln hellrote mit dunkel- roten Querzonen ab und sind weite, spärliche Gefäße schon mit freiem Auge sichtbar, die feinen Markstrahlen und zarte, wellige Querstreifchen aber erst unter der Lupe zu erkennen. Letztere zeigt hier wie in Längs- schnitten die Gefäße von gelb- bis dunkelrotem Inhalte erfüllt, auf der Tangentialfläche auch eine zierliche, gewellte Querstreifung. Frische Schnittflächen, besonders Späne, duften nach Bienenwachs, auch etwas rosenartig. Mikroskopischer Charakter. Gefäße spärlich, einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, 0,15 — 0,3 mm weit, mit ansehnlichen, bis 8 [x breiten Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 769 Hoftüpfeln und quer elliptischen Tüpfelporen. Markstrahlen im Tangential- schnitt in regelmäßigen Stockwerken, meist einschichtig und 6 bis 10 Zellen (0,10 — 0,16 mm) hoch, die Zellen selbst ziemlich dünnwandig, gleichförmig, gegen Gefäße mit zahlreichen ansehnlichen, denen der Gefäße angepaßten Tüpfeln. Dickwandige Fasern, bis 24 ix breit und bis 11 ijL weit, als Grundmasse, mit schief spaltenfürmigen Tüpfeln. Strangparenchym die Gefäße umringend und außerdem in der Grund- masse in zahlreichen einschichtigen, sowie in einzelnen mehr- (meist drei-) schichtigen Querzonen, meist luit je zwei, zusammen gewöhnlich 0,19 mm langen, 19 jj. weiten Teilzellen; diese auf den Radialwänden mit sehr ansehnlichen Tüpfeln oder Tüpfelgruppen; häufig in Kristall- kammern geteilt. — In den Markstrahlen, im Strangparenchym und in den Gefäßen frisch angeschnittenen Holzes enthält dieses teils gelblichen, teils goldgelben Inhalt; beiderlei Färbungen wechseln nach Längszonen und bewirken so die oben erwähnte Streifung des Holzes '). An den unter dem Einflüsse der Luft 2) dunkelrot gefärbten Holzflächen erscheinen der Inhalt und die Wände sämtlicher Zellen und Gefäße satt goldgelb bis tief gelbrot. Alkohol löst den Inhalt der Zellen rasch mit goldgelber Farbe 3), Eisenchlorid färbt auch den Inhalt der Gefäße und alle Wände mehr oder weniger schwarzbraun. Späne färben heißes Wasser erst gelb, dann rot; an der Oberfläche der Flüssigkeit scheidet sich beim Er- kalten eine fett- oder wachsartige Substanz als Häutchen ab*). — Ein auch durch sein Verhalten bemerkenswertes, schönes, sehr politur- fähiges Holz. B, Brasilianisches Goldholz I. Auf frischen Schnittflächen ab- wechselnd goldbraun bis grünlich und dunkelviolett, auf der Hirnflächo konzentrisch heller und dunkler (bis tiefviolett) gezont mit sehr auffäl- ligen hellen Pünktchen, auch (z. T. erst unter der Lupe deutlichen) hellen Querlinien in ungleichen Absländen; Gefäße (in den Pünktchen) kaum kenntlich, die feinen Markstrahlen nur mit der Lupe sichtbar, ein Teil der Gefäße durch Kernstoff verstopft. Im Längsschnitt wenig glänzend, sehr deutlich nadelrissig, außerdem mit feinen hellen bis dunklen, den 1) Kalilauge färbt die Wände gelb und löst den Inhalt der Markstrahlen und des Slrangparenchyms bis auf ölartige, farblose Tropfen und Tröpfchen, die in den betreffenden Zellen zurückbleiben. Alkohol löst dieselben und färbt nun die Zellwände, besonders die der Fasern vorübergehend tiefrot. 2) Unter diesem färben sich die lichtesten Stellen frischer Schnittflächen zunächst schön honiggelb. 3) Die goldgelbe alkoliolischc Lösung wird, mit einem Tropfen Clilorzinkjod ver- setzt, tiefrot. 4) Dieses besteht teils aus zarten Krusten, teils aus kleinen, länghchen Kri- stallen. Wiesner, Eolistoffe. II. Bd. 3. Aufl. 49 770 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Gefäßfurchen parallelen Streifchen, auf den Radialflächen mit besonders auffälligem Wechsel heller und dunkler Zonen und durch die Markstrahlen fein querstreifig, durch diese auch im Tangentialschnitt zart quergestreift, da sie hier kurze quer gereihte Strichelchen bilden. Sehr hart und schwer, im Wasser sofort sinkend, uneben spaltend. Spänchen färben destilliertes Wasser nur schwach, kalkreiches Brunnenwasser ockergelb, Alkohol granatrot, alle diese Lösungen werden durch Eisenchlorid tief geschwärzt (mit grünlichem Tone). Das Holz wird an der Luft allmäh- lich gleichmäßig violett, wobei jedoch der Unterschied zwischen hellen und dunklen Zonen erhalten bleibt. Mikroskopischer Charakter i). Gefäße meist einzeln, 0,07 bis 0,19 mm weit, auch zu 2 — 4 radial gereiht, seltener zu mehreren in Gruppen, ziemlich gleichmäßig verteilt, solcher Einzelgefäße, bzw. Reihen oder Gruppen etwa 3 — 4 auf 1 mm^ Querschnittsfläche, hier die meisten in rhombischen oder rundlichen Inseln von Strangparenchym, eine An- zahl aber auch in oder an quer durchziehenden Parenchymschichten von ungleicher, an den Gefäßen stets zunehmender Breite; Querzonen dieser Parenchymschichten mit solchen nicht zusammenhängender Parenchym- inseln abwechselnd. Manche Parenchymzonen erscheinen auf längere Strecken hin von Gefäßen unabhängig (Grenzen von Zuwachsschichten?), In diesen zwei- bis sechsreihigen Parenchymbändern zeigen die Zellen (im Querschnitt) meist kürzeren radialen Durchmesser, während dieser bei den meist sechsseitigen Zellen nächst den Gefäßen und in denen der Parenchyminseln sehr häufig dem tangentialen gleichkommt oder ihn sogar übertrifft. Alle Parenchymzellen dünnwandig, von tief gelbrotem bis dunkelrotem Kernstoff vollständig ausgefüllt. Auch die Gefäße durch solchen häufig verstopft. Grundmasse aus dickwandigen Sklerenchym- fasern, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Grüße und Form, auch ungleich weitem, z. T. sehr engem Lichtraum. In den weiteren dieser Fasern meist Kernstoff von der oben angegebenen Färbung, auch die Wände gelb bis rot. Um die Gruppen und Zonen des Strangparenchyms, an der Grenze jener gegen die Faserschiebten, bilden Kristallzellen eine oft zierliche Einfassung. Markstrahlen 18 — ^23 auf 2 mm Querschnitts- breite, im Tangentialschnitt in Querreihen (etwa 7 — 8 auf 2 mm) schlank, meist zweischichtig und 8 — 18 Zellen (0,12 — 0,24 mm) hoch, manche auch einschichtig, ihre Zellen klein, elliptisch, von ziemlich gleichen Aus- maßen, im Lichten 0,008—0,016 mm hoch und 0,004—0,008 mm breit. 1) Die äußerst charakteristische Erscheinung dieses Holzes im Querschnitt ist nur in Schliff-, bzw. Feilpräparaten gut zu sehen. Dem Gelingen von Schnittpräpa- raten setzt die große Härte des Materiales ein kaum überwindbares Hindernis ent- gegen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 771 Endzellen nicht größer als die übrigen, alle ziemlich dickwandig, im Radialschnitt liegend. Strangparenchym meist zwei- und langzellig, nur an Gefäßen mehr- und kurzzellig, auf den Radialwänden mit kleinen rund- lichen Tüpfeln, diese z. T. in Querreihen oder Gruppen; Kristallkammern zahlreich. Gefäßtüpfel auch gegen Strangparenchym- und Markstrahl- zellen rundlich, etwa 0,008 mm breit, mit elliptischer bis quer spalten- fürmiger Pore. Fasern auf den Radialwänden mit kleinen, schief spalten- fürmigen Tüpfeln. Wände der Gefäße und Fasern goldgelb oder gold- grün. Inhalt der Markstrahlen und des Strangparenchyms sowie vieler Fasern harzartig, grüngelb bis orangegelb und tiefrot; solcher Kernstoff in Stücken uud Klumpen auch in den Gefäßen, in manchen nebstdem ockergelbe Massen, die sich im Gegensatz zu allem anderen gefärbten Inhalt des Holzes in Alkohol nicht lösen. Kalilauge färbt gleichmäßig orangerot unter Lösung des Kernstoffes, Eisenchlorid schwärzt Wände und Inhalt. Ein »Kunstholz« für Einlegearbeiten. C. Brasilianisches Goldholz II, auch Nicaragua-Goldholz, »Arariba« *). Holz lichter oder tiefer goldgelb bis goldbraun, im Querschnitt mit konzentrischen dunklen, an Spätholz von Jahresringen erinnernden Querzonen und eben noch kenntlichen, ziemlich gleichmäßig verteilten Gefäßen (unter der Lupe oft hell behöft), z, T. durch glänzenden Kernstoff verstopft; die sehr feinen Markstrahlen hier erst mit der Lupe (hell auf dunklerem Grunde) sichtbar. Im Längsschnitt lebhaft glänzend, beson- ders bei wechselndem Lichteinfall, durch die zahlreichen rötlichen Gefäß- furchen sehr auffällig nadelrissig, durch die Markstrahlen auf der Radialfläche fein querstreifig, auch auf der tangentialen unter der Lupe mit zarter Querstreifung, verursacht durch die Querreihung der Mark- strahlen, die hier als feine Strichelchen erscheinen. Wenig hart, ziemlich leicht, auch leicht- und glattspaltend, am Lichte gleichmäßig ins rötliche nachdunkelnd. Wasser trüb ockerbraun, Alkohol tief gelb- rot färbend ; der alkoholische Auszug wird durch Eisenchlorid geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße etwa 10 auf den mm2, einzeln, auch zu 2 — 5 radial gereiht, im Querschnitt oft kreisrund, 0,035 — 0,1 75 mm weit, meist von beiderseits angrenzenden Schichten dünnwandigen Strangparenchyms begleitet. Grundmasse aus derb- bis dickwandigen Fasern gebildet, diese im Querschnitt des Holzes von un- gleicher Form, Größe und Weite, regellos gelagert oder die größeren ■1) Den Namen Arariba führen nach Engler- Pr an tl, Nat. Pflanzenfam., mehrere brasilianische Bäume, so Cenirolobium rohustimi Marl. (Fam. Papilionaten, siehe oben p. 61 7), Älchornea Iricitrana Cäsar. (Fam. Euphorbiaceen), endlich einige Arten der Rubiaceengattung Sickingia Willd. Das fragliche Holz dürfte einem hülsen- früchtigen Baume zugehören. 49" 772 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. und weiterlumigen in Radialreihen, doch in diesen meist durch da- zwischen tretende kleine englumige gelrennt. Durch Überhandnehmen der letzteren können (in jener Ansicht) dichtere Querzonen Zustande- kommen, mit mehr oder weniger auffälliger (einseitiger) Abgrenzung. Markslrahlen im Tangcntialschnitt in (nicht immer regelmäßigen) Quer- reihen (deren meist 10 auf 2 mm Höhe), einschichtig, gewöhnlich 4—8 Zellen (0,105 — 0,175 mm) hoch, diese dünnwandig, rundlich oder aufrecht elliptisch, im Lichten meist 0,020 — 0,024 mm hoch und 0,012 bis 0,016 mm weit, die Endzellen nicht größer, im Radialschnitt alle liegend und ringsum getüpfelt. Gefäße gegen ihresgleichen (auf Tan- gentialwänden) mit sehr dicht gestellten, etwa 0,008 mm breiten Hof- tüpfeln, meist in ungleich steilen Schrägzeilen, die spalten förmigen Tüpfelporen in diesen Reihen paarweise oder zu mehreren in gemein- same Wandfurchen mündend; Gefäßtüpfel gegen Markstrahl- und Strang- parenchymzellen etwas weiterporig und weniger gedrängt. Reihen des Strangparenchyms oft nur zweizeilig, Zellen auf den Radialwänden mit ansehnlichen, z. T. in lockere Gruppen geordneten Tüpfeln, häufig in Kristallkammern geteilt. Radialwände der Fasern mit kleinen, schief spaltenfürmigen, meist in eine Längsreihe gestellten Tüpfeln, die im Tangcntialschnitt jene Wände zwischen den Querreihen der Markstrahlen gut sichtbar durchsetzen. — In den Gefäßen Abscheidungen von gold- gelber bis orangegelber Färbung, in den Markstrahl- und Strangparenchym- zellen wie auch in Fasern harzähnlicher, tief goldgelber, von Alkanna- tinktur geröteter Inhalt, als homogene, oft von Hohlräumen durchsetzte vollständige Ausfüllung oder an den Schmalseiten der Zellen verstärkter oder auf diese beschränkter Wandbeleg. Wände der Zellen und Gefäße grünlichgelb. Alkohol löst den Inhalt beider rasch, entfärbt langsamer die Wände, Kalilauge löst rasch den Inhalt der Zellen, nicht restlos den der Gefäße, vertieft die Färbung der Wände; Eisenchlorid färbt diese schwarzbraun. Schönes Kunsttischlerholz, besonders für Einlegearbeiten geeignet. 13. Guaraholz. (»Guara ßatinka«.) Angeblich aus Brasilien stammend, botanische Herkunft nicht an- zugeben. Holz hell rötlichbraun, im Querschnitt mit sehr zahlreichen, gleich- mäßig dicht zusammengedrängten hellen, für das freie Auge kaum po- rösen Pünktchen; die in diesen liegenden, meist offenen, nur ab und zu durch weißen Inhalt verstopften Gefäße und die feinen Markstrahlen erst mit der Lupe sichtbar, desgleichen zarte, vielen Pünktchen seitlich an- Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 773 gesetzte, meist kurze Querstreifchen. Im Längsschnitt ziemlich grob-, doch ungleichmäßig nadehissig; hier wechseln lebhaft glänzende mit matten Längszonen, in jenen erscheinen die Gefäße in hellen Längs- streifchen, unter der Lupe ohne auffälligen Inhalt bis auf vereinzelt vor- kommende weiße Ausfüllungen. Die Markstrahlen bilden auf der Radial- flache helle Querstreifen, auf der tangentialen feine, erst mit der Lupe sichtbare helle Strichelchen. Ziemlich hart und schwer, doch leicht- und glattspaltig, an Wasser keinen Farbstoff abgebend , auch Alkohol erst nach längerer Einwirkung etwas gelblich färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße einzeln, 0,15 — 0,30 mm weit, oder zu 2 — 3 radial gereiht, von solchen Reihen oder Einzelgefäßen etwa 4 — 5 auf den mm^ Querscbnitlsfläche, meist in mehrschichtigen Gruppen von Strangparenchym liegend, die sich seitlich rasch auskeilen oder zu Querzonen von ungleicher Ausdehnung verlängern, mit radial gereihten Zellen, deren tangentialer Durchmesser oft kleiner ist als der radiale. Als Grundmasse sehr dickwandige Sklerenchymfasern, radial gereiht, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Grüße und Form (meist vier- bis sechsseitig) und engem runden bis elliptischem Licht- raum. Markstrahlen 13 — 14 auf 2 mm Querschnittsfläche, im Tangen- tialschnitt schmal, meist zwei- bis dreischichtig und 0,14 — 0,50 mm hoch, einzelne kleine nur einschichtig. Markstrahlzellen in dieser Ansicht rund bis elliptisch, meist 0,012 — 0,016 mm, manche auch bis 0,024 mm im Lichten weit (hoch), die Endzellen nicht oder nur wenig größer, alle derbwandig, im Radialschnitt liegend, seltener die Kantenzellen hier fast quadratisch. Hoftüpfel der Gefäße klein, etwa 0,006 mm breit mit ellip- tischen Poren, in dichte Quer- und Schrägreihen geordnet, in diesen zu 2 — 5 oder mehr durch gemeinsame Wandfurchen verbunden, gegen Markstrahlzellen oder Strangparenchym nicht abgeändert. Dieses vier- bis mehrzellig, Zellen auf den Radial wänden klein getüpfelt; Krislall- kammern fehlen, Tüpfelung der Fasern klein und spärlich. In den Markstrahlzellen gelber harzartiger Inhalt, eine klumpige Masse bildend oder in einzelne Stücke gesondert, in kaltem wie in heißem Alkohol un- löslich, auch von Kalilauge, die ihn goldbraun färbt, nicht angegrifTen^). Strangparenchym meist leer. In einzelnen Gefäßen im auffallenden Lichte weiße, kristallinische Ausfüllungen, zwischen gekreuzten Nikols aufleuchtend, doch ohne gut ausgebildete Kristalle. Alkohol läßt diese Massen ungelöst, Kalilauge löst sie rasch und farblos, in Salzsäure ver- schwinden sie allmählich. Wände der Zellen und Gefäße, namentlich 1) Auch Säuren lassen die Inhaltskörper, wenigstens zunächst, ungelöst. In Salzsäure nehmen diese eine blasse, den Zellwänden ähnliche Färbung an, in Schwefel- säure wird die ursprüngliche Gelbfärbung lebhafter. 774 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. der Fasern, licht rötlich. Eisenchlorid verfärbt sie nicht, schwärzt aber (in ungleichem Grade) den Inhalt der Markstrahlzellen. Findet in der Möbeltischlerei Verwendung. 14. Javaholz. Ein offenbar nach seiner Heimat benanntes, in seiner rötlichbraunen Färbung an dunkleres Zuckerkistenholz oder Mahagoni erinnerndes, doch weit härteres und dichteres Holz, im Querschnitt mit hellen, ziemlich groben, die kenntlichen Gefäße einschließenden Pünktchen, schmalen, in ungleichen Abständen vorhandenen hellen Querzonen und erst unter der Lupe sichtbaren Markstrahlen. Im Längsschnitt bei entsprechendem Lichteinfall mit hellen, z. T. gefurchten Streifchen ^) in zonenweise lich- terer und dunklerer, auf der Radialfläche auch quer gestreifter und leb- haft glänzender Grundmasse. Im Tangentialschnitt erscheinen unter der Lupe die Markstrahlen als zahlreiche kurze, spindelförmige, matte, oft etwas poröse Streifchen. Wasser wird hell orangegelb, Alkohol satt orangerot gefärbt, ein jeder dieser Auszüge (am tiefsten der alkoholische) durch Eisenchlorid in grünlichem Tone geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße ansehnlich, 0,16 — 0,27 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 oder zu mehreren (bis 8) vereinigt, immer reichlich von Strangparenchym umgeben, z. T. auch in vielschichtigen, an den Gefäßen oder Gefäßgruppen entsprechend verbreiterten Quer- zonen von Strangparenchym. Markstrahlen meist 3 — 6 Zellen breit und 0,2i — 0,72 mm hoch, einzelne kleinere auch einschichtig. Markstrahl- zellen 5 — 16 [i, weit, ziemlich dünnwandig und gleichförmig. Dickwan- dige Fasern als Grundmasse, in ihren meist radial geordneten Mittel- stücken bis 24 [JL breit und bis 1 3 [x weit. Zellen des Strangparenchyms dünnwandig, bis 40 ji weit, neben den Gefäßen oft sehr unregelmäßig gestaltet; Kristallkammern häufig. — In den Gefäßen, in vielen Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms sowie häufig in den Fasern lebhaft brauner, mit Eisenchlorid sich dunkel färbender Inhalt; auch die Faserwände gebräunt. 15. Königshölzer. Als * Königsholz« gehen im Handel mehrere nach ihrer botanischen Herkunft nicht oder doch nicht sicher bekannte, meist harte und schwere Hölzer, gewöhnlich von rot- bis blauvioletter, oft in konzentrischen Zonen abwechselnd hellerer und dunklerer Färbung (»gewässert«). Der 1) Ab und zu erscheinen einzelne der Furchen (Gefäße) weiß ausgefüllt. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 775 feinere Bau erinnert an den der Palisanderhölzer (siehe Nr. 67 u. 68), wie bei diesen ist die Kernstoffbildung sehr reichlich und sind auch die Wände der Zellen und Gefäße gefärbt. Alkoholische Auszüge färben sich tiefst rot bis violett, während an Wasser auch in der Siedehitze meist nur wenig oder kein Farbstoff abgegeben wird ; Eisenchlorid schwärzt solche Auszüge nicht. Einige dieser gut zu bearbeitenden, für die Kunsttischlerei beson- ders wertvollen Hölzer sind nachstehend beschrieben. A. Königsholz von Madagaskar (>Bois de Madagascar«, »Bois violet«). Der Name deutet auf die Heimat \), das Holz ist hart und schwer, im Wasser meist sofort sinkend, ziemlich leicht zu spalten. Frische Schnittflächen tief rotviolett, »bordeaulrot«, mit helleren und dunkleren, bis schwärzlichen Zonen, länger der Luft ausgesetzte dunkel violettbraun bis gleichmäßig purpurschwarz 2). Querschnittsflächen mit kenntlichen, spärlichen Gefäßen; unter der Lupe (die jene durch glän- zenden Inhalt verstopft zeigt) auch mit zahlreichen zarten, hellen, häufig (durch Kalziumoxalatkristalle) weiß punktierten Wellenlinien und sehr feinen Markstrahlen, hn Längsschnitt bilden die Gefäße deut- liche, z. T. schwarz ausgefüllte Furchen ; die etwas spiegelnden radialen Spaltflächen zeigen unter der Lupe glänzende Querstreifen (Markstrahlen) und feine parallele Längslinien. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,08 — 0,30 mm weit, ein- zeln oder zu 2 — 4 in radialen Reihen oder zu mehreren (bis 8) in Gruppen, mit querspaltporigen, runden oder eckigen Hoftüpfeln. Markstrahlen im Tangentialschnitt in mehr oder minder vollkommenen Querreihen, fast alle einschichtig, meist 4 — 7 oder auch 7 — 10 Zellen (0,11 — 0,25 mm) hoch, letztere 13 — 40 jx weit, dünnwandig, gleichförmig. Fasern, mehr oder weniger dickwandig, als Grundmasse, im Querschnitt ungleich groß und oft halbrund oder dreiseitig, mit ziemlich zahlreichen, schief spalten- fürmigen Tüpfeln. Strangparenchym, meist zweizeilig und oft mit Kristall- kammern, in ein- bis mehrfacher Schicht die Gefäße, bzw. Gefäßgruppen umringend und in zahlreichen, ein- bis vierschichtigen, meist um 0,08 bis 0,11 mm voneinander entfernten Querzonen, die häufig Gefäße in sich aufnehmen und sich dann entsprechend verbreitern. — Alle Wände rot, in allen Elementen karminroter Inhalt; dieser in den Markstrahlen 1) Eine der untersuchten Proben trug die Bezeichnung Nossi-Be, bekanntlich der Name einer kleinen, der Nord Westküste Madagaskars vorgelagerten Insel. — »Bois violet« wird auch das Amarantholz (siehe oben Nr. 35) genannt; die für dieses sonst noch gebrauchten Namen Purpurholz, Bois pourpre, Purpleheart, eigneten sich ihrem Sinne nach besser zur Bezeichnung obigen Königsholzes. 2) Stark nachgedunkelte Stücke erscheinen ebenholzähnlich. 776 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. und im Strangparenchym in Klumpen und Ballen, die sich gleich dem der Fasern in Alkohol mit prächtig roter Färbung lösen i). B. Blauviolettes Künigsholz I. Der Bezeichnung entsprechend gefärbt 2), auf der Hirnfläche mit kaum kenntlichen Gefäßen und erst unter der Lupe sichtbaren Markstrahlen, doch sehr auffälligem Wechsel konzentrischer schmaler, hellerer und dunkler Querzonen, durch die nach solchen ungleiche Weite und Häufigkeit der Gefäße verursacht. Die Lupe zeigt hier auch sehr feine helle Querlinien, in ungleichen, 0,5 bis gegen 2 mm weiten Abständen. Im Längsschnitt fein nadelrissig, in den Gefäßfurchen glänzend, unter der Lupe auf der Tangentialfläche durch die Markstrahlen fein gestrichelt und mit äußerst zarter, gleichmäßiger Querstceifung, auf der Radialfläche gleichfalls quer- streifig, doch grüber und weniger gleichmäßig. Sehr hart und schwer, im Wasser sinkend, dieses schwach gelblich, Alkohol tief violett färbend; der wässerige Auszug zeigt blaue Fluoreszenz. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 14 — 15 auf den mm^^ einzeln oder zu zwei bis mehreren in Reihen oder Gruppen, 0,05 bis 0,14 mm weit, dickwandig, Grundmasse hauptsächlich von sehr dick- wandigen Fasern gebildet, diese im Querschnitt des Holzes ziemlich regellos gelagert, von ungleicher Form und Größe und sehr engem, oft fast punktförmigem Lichtraum. Strangparenchym an den Gefäßen und in konzentrischen schmalen Querzonen von 0,47 — 1,40 mm Abstand, zwischen diesen vereinzelt oder in lockeren Querreihen. Markstrahlen 25 — 29 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnilt in Querreihen (deren 14 — 15 auf 2 mm Höhe), klein, teils ein-, teils zweischichtig, meist 4 — 10 Zellen (0,087 — 0,140 mm), manche auch doppelt so hoch, Zellen in dieser Ansicht klein, rundlich, meist nur 0,008 — 0,012 mm im Lichten weit, die Endzellen nicht oder kaum größer, alle ziemlich derbwandig, im Radialschnitt liegend. Gefäßtüpfel kaum 0,008 mm breit, querspaltporig, einander meist nicht berührend, gegen Markstrahlen und Strangparenchym nicht abgeändert. Dieses meist zweizeilig, derb- wandig, auf den Radialwänden der Zellen reichlich getüpfelt, Kristall- kammern häufig. Radialwände der Fasern mit kleinen, schief spalten- fürmigen Tüpfeln. Inhalt der Markstrahl- und der Slrangparenchymzellen sowie vieler (namentlich der engeren) Gefäße tief rot- bis schwarzviolett, in Alkohol löslich, auch in Kalilauge rasch verschwindend; diese färbt die vordem hell violettrot erscheinenden Wände der Zellen und Gefäße grün. 1) An Wasser wird auch in der Siedehitze kein FarbstoCf abgegeben. 2) Das den Kernholzstücken mitunter noch anhaftende Splintholz erscheint hell bräunlich. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 777 Blauviolettes Künigsholz II. Färbung und äußere Erscheinung ähnlich wie bei I, doch die Anordnung der konzentrischen helleren und dunklen, fast schwarzen Schichten auf der Hirnfläche weniger regelmäßig und ohne Beziehung zu der auch hier nach Querzonen wechselnden Weite der Gefäße. Diese gut kenntlich, die weitesten in auffälligen Querreihen, die beinahe an das Frühholz ringporiger Hülzer erinnern; Markstrahlen erst unter der Lupe sichtbar, desgleichen sehr zarte, zahl- reiche helle Querlinien^). Im Längsschnitt fein nadelrissig, in den Gefäßfurchen unter der Lupe glänzend, auf der Radialfläche, wo die nach Längszonen ungleich dunkle Färbung besonders auffällig, mit feiner Querstreifung, auf der tangentialen unter der Lupe fein gestrichelt, nur stellenweise mit Andeutung stockwerkartigen Aufbaues. Weniger hart und schwer als I (im Wasser nicht oder doch nicht sofort sinkend), ziemlich gut spaltend. Verhalten gegen Wasser und Alkohol wie bei I^ doch der wässerige Auszug nicht fluoreszierend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße dickwandig, 0,04 bis 0,19 mm weit, teils einzeln, teils zu zwei oder mehreren in Reihen oder Gruppen, solcher Vereinigungen und einzelstehender Gefäße bis 30 und mehr auf den mm2, die letzteren z. T. in ungleich auffällige und regel- mäßige Querzonen geordnet. Grundmasse wie bei I, doch Strang- parenchym reichlicher als dort, teils vereinzelt, teils in schmalen, meist nur ein- bis zweischichtigen, regellos angeordneten Quer- oder Schrägzonen, die sich an Gefäßen meist verbreitern. Markstrahlen etwa 24—27 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt annähernd in Querreihen, die aber durch das häufige Nebeneinanderstehen kleiner, ein- bis zweischichtiger und großer (höherer) meist zwei- bis dreischich- tiger Markstrahlen wenig auffallen und hauptsächhch in der Anordnung der kleineren merklich werden. Diese meist 4 — 6 Zellen, die größeren 2- bis 3mal so hoch, die Zellen selbst meist bis 0,01 G mm weit, die Endzellen oft größer, alle ziemlich dünnwandig, im Radialschnitt liegend. Iloftüpfel der Gefäße einander meist nicht berührend, bis 0,008 mm breit, querspaltporig, oft in regelmäßige Querreihen geordnet, gegen Markstrahl- und Strangparenchymzellen nicht abgeändert. Strang- parenchym meist zwei-, an Gefäßen auch vierzellig, Radialwände der Zellen reichlich getüpfelt, Kristallkammern häufig. Inhalt der Zellen und Gefäße, Färbung der Wände und Verhalten gegen Alkohol und Kalilauge wie bei Pj. 4) Die Wahrnelimbarkcit dieser hat eine möglichst sorgfältige Herstellung der Querschnittsfläche zur Voraussetzung. 2) Die Färbung, die Querreihen weiter Gefäße wie auch der anatomische Bau erinnern an das p. 613 beschriebene Madagaskar-Palisander, doch stimmt bei diesem 778 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. C. Rotviolettes Künigsholz. Splint lichtbraun, etwas rötlich, Kern rotviolett, auf der Hirnfläche mit konzentrischen helleren und dunkleren Querzonen, kenntlichen Gefäßen und heller, zierlich feinwel- liger dichter Querstreifung; Markstrahlen erst unter der Lupe sicht- bar. Im Längsschnitt deutlich nadelrissig, Gefäßfurchen des Splintes rötlich, des abwechselnd hell- und dunkelfarbigen, grobstreifigen Kerns unter der Lupe z. T. mit schwarzrotem Inhalt. Auf glatten Radialfiächen auch mit feiner, den Gefäßen paralleler Längsstreif ung, zudem unter der Lupe durch die Markstrahlen querstreifig, durch diese im Tangenlial- schnitt bei Lupenbetrachtung fein gestrichelt. Sehr hart und schwer, im Wasser sofort sinkend, doch leicht- und glattspaltend. Wasser nur schwach gelblich, Alkohol tief rot färbend. Mikroskopischer Charakter. Gefäße auf der Querschniltsfläche des Holzes regellos zerstreut oder stellenweise für kurze Strecken in Schrägzeilen geordnet, meist einzeln, 0,05 — 0,23 mm weit, 9 — 12 auf den mm^, von dickwandigem Strangparenchym umringt, das außerdem zahlreiche wellige, stellenweise aussetzende Querzonen bildet, etwa 8 bis 9 auf 2 mm Markstrahllänge, von ungleicher Breite, meist zwei- bis siebenschichtig, da und dort aussetzend, viele Gefäße untereinander ver- bindend. Zwischen diesen Parenchymzonen breitere Schichten sehr dickwandiger Fasern, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Größe und Form und engem bis engstem Lichtraum, meist regellos gelagert. Markstrahlen 17 — 24 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt mit Neigung zur Querreihung, was besonders bei den kleineren, zwei- bis dreischichtigen und meist 0,18 mm hohen merklich wird; die größeren, z. T. aus der Vereinigung kleiner entstanden, bis 0,7 mm hoch und bis 6 Zellen (0,07 mm) breit. Markstrahlzellen in jener Ansicht rundlich oder breit elliptisch, meist klein, 0,008 — 0,016 mm im Lichten weit, mit dicken, konzentrisch geschichteten Wänden, in diesen enge Tüpfel- kanäle; Zwischenzellräume zwischen benachbarten Markstrahlzellen sehr auffällig, Endzellen nicht größer als die übrigen; dies alles am deut- lichsten bei Markstrahlen zwischen Strangparenchym. Im Radialschnilt alle Markstrahlzellen liegend, ringsum ansehnlich getüpfelt. Hoftüpfel der Gefäße etwa 0,006 — 0,008 mm breit, querspaltporig, in Quer- oder Schrägzeilen (in diesen die Poren benachbarter Tüpfel oft zu je zwei oder mehreren durch gemeinsame Wandfurchen verbunden), gegen Mark- der Wechsel heller und dunkler Quer- bzw. Längszonen mit dem konzentrischen, auf Zuwachszonen deutenden Wechsel der Gefäßweite überein (wie bei I), der stock- werkartige Aufbau des Holzkörpers ist deuthcher, die Anzahl der Gefäße und Mark- strahlen auf dem mm2 Querschnittsfläche geringer, der Gefäßinhalt in Alkohol ganz oder größtenteils unlöslich. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 779 strahlen und Strangparenchym nicht abgeändert. Dieses meist zwei- zeilig, auffällig dickwandig, ringsum mit ansehnlichen, bis 0,004 mm weiten Tüpfeln; Kristallkammern sehr häufig, namentlich an den Grenzen der Parenchymzonen gegen Fasern; Tüpfelung dieser fast un- merklich. Wände der Zellen und Gefäße im Splinte farblos, diese hier gelb ausgefüllt, jene leer, im Kerne in beiderlei Formelementen (auch in Fasern) roter Inhalt und alle Wände gelblich bis rötlich. Kalilauge färbt diese gleichmäßig gelb und löst, gleich Alkohol, den Inhalt der Zellen, nicht aber den der Gefäße. Anmerkung. Ob das eine oder andere der unter B und G be- schriebenen Hölzer etwa das nach Wiesner von der auf den Molukken und im indischen Archipel einheimischen Fragraea fragrans Roxh. (Fam. Loganiaceen, siehe p. 460) stammende »Königsholz« sei oder das nach Höhnel von der Rosacee Ferolia guianensis Auhl. abgeleitete »Ficatinholz«, bleibe hier dahingestellt i). Vermutlich handelt es sich um Leguminosenhölzer, vielleicht kommen von solchen z. T. Arten von Machaerium und Dalbergia in Betracht. 16. Maracaibo-Gelbholz. Ein Holz aus der unzweifelhaften Verwandtschaft des von Chloro- phora Unctoria (L.) Oaudich. gelieferten Echten Gelbholzes (s. p. 536) und, wie sein Name andeutet, gleich jenem aus dem tropischen Amerika (Venezuela) nach Europa gelangend. Über die fragliche botanische Ab- stammung siehe Anmerkung. Holz tief und lebhaft ockergelb, im Querschnitt mit zahlreichen hellen, sehr auffälligen Pünktchen, die durch Thyllen verstopften Ge- fäße einschließend, einzeln oder in Quer- und Schrägreihen geordnet und, in konzentrischen Querzonen, von ungleicher Feinheit und von wechselnder Dichte des Beisammenstehens ; Markstrahlen erst unter der Lupe sichtbar. Im Längsschnitt sehr deutlich, doch ungleichmäßig nadel- rissig, in den orangegelben Gefäßfurchen unter der Lupe feinkörnig und etwas glänzend, auf Radialflächen auch dicht querstreifig, auf tangen- tialen unter der Lupe fein gestrichelt. Hart und schwer, schlecht spal- tend, Wasser wie Alkohol satt orangegelb färbend. Beiderlei Auszüge, besonders der alkoholische, zeigen nach Zusatz wässeriger Alaunlösung \) Siehe v. Wiesner, Rohstoffe, I. Aufl., p. ."iHS; v. Höhnel in Sitzber. k. Ak. d. Wissensch., 89, 1884, I.Abt., p. 43; über sonstiges »Königsholz« auch E. Ha- nausek, Technologie der Drechslerkunst, p. 39, oder E. Laris, Nutzholz liefernde Holzarten (Wien u. Leipzig, A. Hartleben, 1910), pp. 189, 211, wo auch Amarant- holz und Yeilchcnhol z (siehe oben Nr. 49 u. 35 als Königshölzer bezeichnet sind. 780 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. die von Harms i) für Auszüge des Echten Gelbholzes beschriebene prächtig hellgrüne Fluoreszenz; von Eisenchlorid werden sie tief ge- schwärzt (in grünlichem Tone). Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,23 — 0,31 mm weit, gleich denen des Robinienholzes von zahlreichen dünnwandigen Thyllen erfüllt (vgl. Fig. 81 ; in diesen mitunter Einzelkristalle von Kalziumoxalat), einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, solcher Reihen oder Einzelgefäße 5 — 6 auf den mm^ Ouerschnittsfläche, meist von Strang- parenchym begleitet, das sich entweder auf die nächste Umgebung der Gefäße beschränkt oder sich von diesen aus in die Grundmasse er- streckt, mitunter mehrschichtige Quer- oder Schrägzonen bildend, die benachbarte Gefäße miteinander verbinden. Dickwandige, ziemlich weit- lumige Fasern als Grundmasse, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Form und Grüße, radial gereiht oder regelloser gelagert. Markstrahlen 14 — 21 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt meist zwei- bis vierschichtig und 0,15 — 0,46 mm hoch, zwischen Fasern oft nur bis 0,035 mm, im Strangparenchym bis 0,053 mm breit, ihre Zellen in dieser Ansicht rundlich bis elliptisch, meist 0,008 — 0,016 mm weit (hoch), im Strangparenchym mit dickeren, zwischen Fasern oft mit dünneren Wänden, Endzellen gewöhnlich nicht grüßer; im Radialschnilt alle lie- gend, doch die Kantenzellen meist verkürzt, mitunter quadratisch bis aufrecht, die Tüpfel zahlreich und klein, nur gegen Gefäße grüßer, den etwa 0,00(3 mm breiten, querspaltporigen und Quer- oder Schrägzeiien bildenden Hoftüpfeln dieser angepaßt. Strangparenchym mit 3—7, oft mit 5 Teilzellen, diese mit zahlreichen kleinen, nur gegen Gefäße größeren Wandtüpfeln; Kristallkammern sehr häufig. Radialwände der Fasern klein- und schiefspaltig getüpfelt. Wände aller Zellen und Gefäße gelb- lich, in den Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms teils nur spärliches gelbliches Gekrümel, teils, wie auch in mancheTi Fasern, gelber, harzartiger, in Alkohol wie in Kalilauge lüslicher Inhalt; diese färbt die Wände lebhaft goldgelb. In Markstrahlzellen mitunter auch Einzelkrislalle von Kalziumoxalat. Ein schünes Holz für die Kunsttischlerei. Anmerkung. Die Färbung, der anatomische Bau und das Ver- halten gegen Reagentien, besonders auch die Fluoreszenz wäßriger wie alkoholischer Auszüge verweisen dieses Holz an die Seite des Echten Gelbholzes, von dem es hauptsächlich nur durch die geringere Entwick- lung des dort in zahlreichen fast ununterbrochenen Querzonen auftre- tenden Strangparenchyms sich unterscheidet. Es handelt sich wohl 1) Verhandl. des Bot. Ver. der Provinz Brandenburg, 56 (1915\ p. 184. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 781 zweifellos um ein Moraceenholz aus der nächsten Verwandtschaft der Clilorophora tlnetoria^). Das gleiche dürfte für Holzproben gelten, die unter dem Namen »Tajuba« zur Untersuchung kamen^], untereinander wie auch vom Maracaiboholze nur stufenweise verschieden waren und deren Auszüge gleich denen der ersterwähnten Gelbhülzer grün fluores- zierten 3), 17. Mbiapinjaholz. Stammt aus Kamerun von einem botanisch nicht bestimmten, schwachstämmigen Baume *). Holz matt ockergelb mit rüllichem Tone, im Querschnitt die Gefäße als feine Poren oder helle Pünktchen eben noch kenntlich, die feinen hellen Markstrahlen deutlich, desgleichen schmale helle konzentrische Querzonen in ungleichen Abständen in Verbindung mit sonstiger an Jahresringe erinnernder Zeichnung, hii Längsschnitt sehr fein und dicht nadelrissig, im radialen auch fein querstreifig und die Gefäßfurchen unter der Lupe glänzend, im tangentialen die Markstrahlen auch unter der Lupe unkenntlich. Sehr gleichmäßig dicht, hart, mitlclschwer (spez. Gew. nach Appel 0,690), leicht doch etwas uneben spaltend. Wasser wie Alkohol gelb färbend, beiderlei Auszüge zeigen eine schüne, hell amethystblaue Fluoreszenz, die sich in diesen Flüssigkeiten nach dem Eintragen von Holzspänehen alsbald einstellt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße sehr zahlreich, etwa 40 bis 50 auf den mm^ Querschnittsfläche, meist einzeln, 0,035 — 0,875 mm 1) In diese Art läßt sich tatsächlich eine Anzahl einander ähnlicher, durch zahl- reiche Übergänge verbundener Baumformen der Moraceen einbeziehen, so auch Ma- clura mora Griseb., von dem das sog. >Moraholz« herstammt, das nach Harms zweifellos zu Clilorophora tinetoria gehört, für welche Art sich auch die Namen >Mora€ und »Palo de Mora« in der Literatur vorfinden (vgl. Harms, 1. c, pp. 198, 199). 2) Nach Harms (1. c.) sind im Berliner Herbar einigen Exemplaren von Chloro- pkora tinetoria als einheimische die Namen »Tatayibä« und »Tajuba« beigegeben, nach Peckolt heißt ein dieser Art ähnlicher Baum in Brasilien >Tatageba« (siehe oben p. 380), solche Namen bezieht auch Stone (1. c, p. 202) auf das Echte Gelb- holz, wälirend Grisard et van den Berghe ein Tatajubaholz von einer Caryocar- Art ableiten (siehe oben p. 4 36). 3) Bei einer dieser Proben enthielten einzelne Fasern, manche Slrangparencbym- und Markstrahlzellen wie auch einzelne Thyllen eine im durclifallenden Lichte trüb- grüne, anscheinend kristallinische, zwischen gekreuzten Nikols mehr gelbliche, in Alkohol unlösliche, in Kalilauge sich mit grüngelber Färbung lösende Substanz. 4) Bei Jentsch, 1. c, p. 169 Mbiapinja Bkd. Lupenbild der Hirnfläche ebenda, Taf. IV, Fig. 27. 782 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. weit, seltener zu 2 — 3 radial gereiht, ziemlich gleichmäßig verteilt. Sehr dickwandige Fasertracheiden bilden die Grundmasse, regelmäßig radial gereiht, im Querschnitt des Holzes von meist vier- bis sechsseitiger Ge- stalt, mit engem rundlichen bis quer elliptischem Lichtraume. Strang- parenchym spärlich, vereinzelt zwischen den Fasern und an den Ge- fäßen. Markstrahlen sehr zahlreich, 30 — 32 auf 2 mm Querschnitts- breite, im Tangentialschnitt von dreierlei Beschaffenheit und zwar- a) durchaus einschichtige, 2- bis über 20stöckige (0,087 — 0,875 mm hohe), meist mit schmalen, nur 0,008 — 0,012 mm breiten, aber 0,020 bis 0,080 mm hohen Zellen, diese seltener fast quadratisch, von 0,020 oder 0,024 mm Weite; b) aus ein- und aus zwei- bis vi er schichtigen Teilen bestehende; von letzteren je einer bis fünf vorhanden, durch ein- schichtige Strecken beiderseits abgeschlossen bzw. miteinander verbun- den; solche Markstrahlen bis 2 mm und darüber hoch, ihre Zellen in jener Ansicht in den einschichtigen Teilen meist rechteckig, 0,087 bis 0,315 mm hoch und 0,052 — 0,070 mm breit, in den mehrschichtigen rundlich oder elliptisch, oft nur 0,008 — 0,016 mm weit, die randstän- digen größer, die keilförmigen Endzellen 0,175 — 0,455 mm hoch; c) durch- aus mehrschichtige, bis 0,320 mm hohe; sie sind am wenigsten häufig, bis auf die Kanten kleinzellig. Alle Markslrahlzellen derb- bis dickwandig; im Radialschnitt erscheinen die niederen liegend und meist langgestreckt, die hohen kürzer bis quadratisch oder aufrecht (etwa 3 mal höher als breit), alle auf den Tangentialwänden reichlich getüpfelt. Hoftüpfel der Gefäße meist sehr klein, etwa 5 auf 0,020 mm Wand- breite, mit querspaltförmigen Poren, gegen Markstrahlen und Strang- parenchym nicht abgeändert, gegen Trache'iden etwas größer, weniger dicht gestellt, in Längsreihen. Die Grenzen zwischen den einfach durch- brochenen Gefäßgliedern durch die von der Auflösung verschont geblie- benen Ränder der verschwundenen Querwände auffällig bezeichnet. Tracheiden ringsum reichlich getüpfelt, desgleichen die derb- bis dick- wandigen Zellen des kristallfreien Strangparenchyms. In diesen wie in denen der Markstrahlen gelber, harzähnlicher, doch schon in Wasser lös- licher Inhalt, stellenweise auch rötliches, in Wasser wie in Alkohol un- lösliches Gekrümeil). Gleichmäßig dicht, gut zu bearbeiten, sehr wertvoll für den Kunst- tischler und Holzbildhauer, ein vortreffliches Drechslerholz. 1 ) In der untersuchten Probe enthalten beiderlei Zellen häufig auch Stärke- mehl in ziemlich kleinen, rundlichen, teils einfachen, teils zusammengesetzten Körnchen ohne bemerkenswerte Eigenart. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 783 18. Mbondoholz. (Afrikanisches Birnbaumliolz z. T.) Stammt von einem mittelstarken, botanisch nicht bestimmten Baume des Kameruner Waldlandes i). Holz von matt graurütlicher Färbung, im Querschnitt mit konzen- trischer, an Jahresringe gemahnender Zeichnung, Gefäße wie die zahl- reichen feinen Markstrahlen erst unter der Lupe deutlich, hn Längs- schnitt sehr fein nadelrissig, unter der Lupe auf der Radialfläche fein querstreifig, auf der tangentialen nur die Gefäßfurchen zeigend. Mittel- hart, ziemlich schwer (spez. Gew. nach Appel 0,75 — 0,78), sehr uneben (grobzackig) spaltend 2), Wasser nur schwach färbend; der rötliche alko- holische Auszug wird durch Eisenchlorid tief geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zahlreich, 30 — 40 auf den mm2, teils einzeln, 0,05 — 0,12 mm weit, teils zu 2 — 5, seltener zu mehreren, radial gereiht, mit leiterförmiger Durchbrechung ihrer Glieder. Sehr dickwandige Fasern als Grundmasse, von rundlicher bis rechteckiger Querschnittsform und winzigem Lichtraum, radial gereiht; nicht selten sind die mit den sehr zahlreichen Markstrahlen im Quer- schnitt des Holzes wechselnden Streifen der Grundmasse (»Holzstränge«) nur eine Fasernreihe (0,024 — 0,040 mm) breit. Die Holzstränge quer durchsetzt von reichlichem dünnwandigen Strangparenchym, dessen Zellen gleich denen der Markstrahlen durch lebhaft rotbraunen Inhalt aus der farblosen Fasermasse sehr auffällig hervortreten. Markstrahlen etwa 28 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt nur selten ein- schichtig, meist zwei- bis vierschichtig oder aus ein- und aus mehr- schichtigen Teilen zusammengesetzt, von sehr ungleichen Ausmaßen, 0,28 — 1,14 mm hoch, ihre Zellen in dieser Ansicht rundlich bis recht- eckig, 0,016 — 0,040 mm weit, die Endzellen oft kaum größer, alle ziem- lich derbwandig, im Radialschnitt teils liegend, teils quadratisch bis auf- recht, ringsum reichlich getüpfelt, besonders auf den Tangentialwänden; Tüpfel klein, nur gegen Gefäße auffällig grüßer, hier den Wandflächen mitunter ein leiterähnliches Aussehen gebend. Hoftüpfel der Gefäße meist quer elliptisch, gegen 0,008 mm breit, etwa um ihre halbe Breite von- einander entfernt, mit enger querspalt förmiger Pore. Die leiterförmig durchbrochenen Gefäßquerwände mit 6 — 16 Spangen, diese 0,004 bis 0,008 mm breit mit Zwischenräumen von 0,008 — 0,0016 mm. Strang- parenchymzellen gegen Gefäße meist auffällig groß, sonst klein und 1) Bei Jentsch (1. c, p. 170) Mböndopöndo Bkd., Nr. -17, Lupenbild der Hirnfläche des Holzes auf Taf. IV, Fig. 4 7. 2) So im untersuchten Probestück! Bei Jentsch (1. c.) wird die Spaltbarkeit als gut bezeichnet. 784 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. reichlich getüpfelt, gleich den Markslrahlzellen braunen homogenen Kern- stoff enthaltend, neben diesem auch gelbe kugelrunde Tröpfchen i), deren Substanz von Alkohol mit Hinterlassung eines zarten, die Umrißform beibehaltenden Häutchens gelöst wird. Eisenchlorid färbt den Zellinhalt tief schwarz. Wird als Möbel- und Drechslerholz empfohlen, soll sehr gut zu be- arbeiten sein und einen Ersatz für echtes Birnbaumholz bieten. Anmerkung. Über anderes »Afrikanisches Birnbaumholz« siehe Nr. 122 und 123. 19. Ndukuholz. Stammt von einem im Waldlande Kameruns verbreiteten, doch dort nicht eigentlich häufigen, botanisch nicht bestimmten Baume'). Holz 3) mit hell rötlichbraunem Splint und lebhaft rotbraunem, dem des Kornelkirschenholzes (siehe Nr. 118) ähnlichen Kern, im (Querschnitt mit ungleich deutlichem, an Jahresringe erinnerndem Wechsel konzen- trischer heller ^ind dunklerer Querzonen und mit kenntlichen Markstrahlen und Gefäßen. Diese ziemlich gleichmäßig verteilt, ihre Weite wenig größer als die Breite der Markstrahlen. Im Längsschnitt sehr deutlich nadelrissig (im Splint in den Gefäßfurchen etwas rötlich), durch die Markslrahlen auf der Radialfläche querstreifig, auf der tangentialen fein (im Splint rötlich) gestrichelt. Von mittlerer Härte und Schwere (spez. Gew. nach Appel und Büsgen 0,762 — 0,820), nicht glattspaltig, außer- ordentlich biegungsfähig. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist einzeln, 0,07 bis 0,11 mm weit, auch zu 2 — 3 in kurzen Radialreihen, von diesen wie jenen etwa 6 — 9 auf den mm^, oft von weitzelligem Strangparenchym umgeben, solches den Gefäßen besonders seitlich angelagert, außerdem in meist schmalen, ein- bis dreischichtigen Querzonen, z. T. mit ab- geplatteten Zellen, die Grundmasse in ziemlich weiten, untereinander un- gleichen Abständen durchziehend. Grundmasse von dickwandigen Fasern hergestellt, diese im Querschnitt von ungleicher Form, Größe und Licht- raumweite, die weitesten meist radial gereiht. Markstrahlen zu i 4 — 1 6 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangenlialschnitt sehr zahlreich, meist zwei- bis vierschichtig, gegen die Kanten zu, seltener im mittleren 1) Sie dürfen mit den in der untersuchten Probe gleichfalls häufigen Stärke- körnern gleicher Größe nicht verwechselt werden! 2) Bei Jentsch, 1. c, p. 148 ßobe ba nduku Bai. 23. Abbildung des Holzes auf Taf. I, Fig. 25. 3) Vgl. auch Büsgen, 1. c, p. 93, Nr. 7. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 785 Teile, auch einschichtig, fast immer mit großen, zweiseilig zugeschärften Endzellen; nur wenige kleine Markstrahlen durchaus einschichtig. Solche 2- bis 12 stückig, oft hochzellig, die übrigen 0,19 — 1,31 mm hoch, ihre Zellen ungleich, z. T. klein, rundlich, oft nur 0,016 mm weit, z. T. grüßer, bis 0,060 mm weit (hoch) und dann in jener Ansicht häufig rechteckig, die Kantenzellen oft noch hüher (bis 0,10 mm und darüber); alle dünnwandig, im Radialschnitt kurz, oft quadratisch, die Kanten- zellen hier bis 7mal hüher als breit, auch die inneren mancher Mark- strahlen reihenweise aufrecht; in einzelnen Kristalle von Kalziumoxalat, Alle Markstrahlzellen ringsum sehr klein getüpfelt. Auch die Hoftüpfel der Gefäße sehr klein, 5 — 6 auf 0,020 mm Wandbreite, mit quer- spaltfürmigen Poren, in schräge Reihen geordnet, in diesen durch feine Wandfurchen, in die die Poren münden, paarweise oder zu mehreren miteinander verbunden, gegen Markstrahlzellen und Strangparenchym nicht abgeändert. Dieses oft ziemlich kurzzellig, auf den Radialwänden der Zellen mit nicht sehr reichlichen, wenig auffälligen Tüpfeln; Fasern ohne merkliche Tüpfelung. Strang- und Strahlenparenchym des Splintes z. T. mit gelb- bis rotbraunem Inhalt (als Wandbeleg), in dem unter- suchten Stücke reichlich große, knollenförmige, oft zusammengesetzte Stärkekürner führend. Im Kerne tief rotbraune Ausfüllungen in den Ge- fäßen und vielen Parenchymzellen, gelbbraune auch in manchen Fasern, alle in Alkohol unlöslich. Eisenchlorid färbt diese Kernstoffe wie die Wände tief schwarz. Das dichte, wenig politurfähige, sonst aber gut zu bearbeitende Holz, im Splinte an geringere Mahagonisorten (etwa »Gaboon«) erinnernd, doch weniger glänzend als solche, kommt für die Möbeltischlerei, für Boot-, Schiff- und Wagenbau, auch für Arlilleriefuhrwerke in Betracht. Über das Timba mundi-Holz siehe Nr. 27 dieses Abschnittes. 20. »Oleaholz«. Ein angeblich aus Brasilien stammendes, im Splinte licht- und matt- rötlichbraunes, im Kerne dunkleres, mehr rütlichgraues Holz, im Quer- schnitt mit zahlreichen, als feine Poren oder helle Pünktchen i) kennt- lichen Gefäßen und an Jahresringe erinnerndem, besonders im Kerne auffälligem Wechsel konzentrischer heller und dunklerer Querzonen. 1) Unter der Lupe erscheinen diese Püniitchen häufig zu kurzen Radial- oder Schrägstreifchen vereinigt. Eine ähnhche, doch feinere Zeicimung der Ilirnfläche zeigt echtes Ölbaumholz, das aber durch seine dichtere Beschaffenheit (fehlende Nadel- rissigkeit!) und auffällige, dunkle Aderung von obigem Holze schon äußerlich hin- länglich unterschieden ist (vgl. p. 718). Wiesner, ßohstoffe. II. Band. 3. Aufl. 50 786 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Markstrahlen sehr fein, erst unter der Lupe deutlich. Im Längsschnitt deutlich nadelrissig, im Splinte z. T. mit bräunlichen Gefäßfurchen, auf Radialflächen fein und regelmäßig querstreifig, im Tangentialschnitt auch unter der Lupe ohne deutliche Markstrahlen. Von mittlerer Härte und Schwere, auch leicht- und glatlspaltig, Wasser wie Alkohol hell rötlich- braun färbend; beiderlei Auszüge werden durch Eisenchlorid geschwärzt i). Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist zu 2 bis 4 radial gereiht, seltener einzeln, etwa 26 — 30 auf den mm2, 0,07 — 0,14 mm weit, mit großen zartwandigen Thyllen. Dickwandige, doch ziemlich weitlichtige Fasern bilden die Grundmasse, radial gereiht, im allgemeinen von ungleicher Form und Grüße des Querschnittes, doch in den einzelnen Reihen oft sehr gleichmäßig ausgebildet, in manchen mit stark verkürztem radialen Durchmesser. Strangparenchym scheint zu fehlen. Markstrahlen sehr zahlreich, etwa 35 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangential- schnitt meist einschichtig, 2 bis über 20 Zellen (0,035— 0,530 mm) hoch, diese elliptisch bis rechteckig, im Lichten meist 0,016 — 0,032 mm hoch und 0,012 — 0,020 mm breit, die Endzellen nicht grüßer, alle dünn- bis derbwandig, im Radialschnitt teils liegend, teils quadratisch bis auf- recht (auch in mittleren Reihen); in vielen Zellen Einzelkristalle von Kalziumoxalat; Tüpfelung auf den Quer- und Längswänden reichlich und klein, auf Seitenwänden gegen Gefäße auffällig und groß. Gefäße gegen ihresgleichen mit runden, einander nicht oder kaum abflachenden, etwa 0,008 mm breiten Hoftüpfeln mit kleiner elliptischer, etwa halb so langer Pore, gegen Markstrahlzellen z. T. mit grüßerer und abweichend geformter Tüpfelung. Fasern häufig durch zarte Querwände gefächert, auf den Radialwänden schiefspaltig getüpfelt. Inhalt der Markstrahlzellen im Splinte spärlich, krümelig oder in kugeligen Kürnchen, gelbbraun, im Kerne reichlicher, rütlich bis rütlichbraun, als Ausfüllung, oft von Hohlräumen durchsetzt oder als kräftiger, an den Schmalseiten der Zellen verstärkter Wandbeleg; in Alkohol nicht oder nur teilweise, in Kalilauge meist rasch und vollständig lüslich, von Eisenchlorid geschwärzt, das auch die vordem meist farblosen Wände der Gefäße und Zellen bräunt. Gleichen Inhalt führen manche Fasern 2). 1) Im Tone der »Neutraltinte«! Echtes Ölbaumholz färbt Wasser schwach, Alkohol kräftiger gelblich, mit Eisenchlorid werden beiderlei Auszüge ohvgrim bis olivbraun. 2) Stellenweise fand Wilhelm in den Fasern auch eigentümliche, braune, knollenähnhche, an Stärkekörnchen erinnernde Gebilde, die von Alkohol nicht ange- griffen wurden, in Jodtinktur sich nicht restlos lösten, in Kalilauge aber eine gelbe oder grüngelbe Färbung annahmen und allmählich verschwanden. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 787 Iti der Tischlerei besonders zur Herstellung von Kehlleislen ge- eignet. 21. Oleo vermello-Holz. Gleichfalls aus Brasilien stammend, unbekannter botanischer Her- kunft. Hell und lebhaft rütlichbraun, an die Färbung des Guaraholzes (siehe p. 772) erinnernd, auf der Hirnfläche mit kenntlichen, als feine Poren oder zahlreiche helle Pünktchen erscheinenden Gefäßen und sehr deutlichem, an Jahresringe erinnernden Wechsel konzentrischer heller und (schmälerer] dunkler Querzonen; Markstrahlen erst unter der Lupe sichtbar. Im Längsschnitt sehr deutlich doch ungleichmäßig nadel- rissig, den Querzonen der Hirnfläche entsprechend längsstreifig, unter der Lupe auch sehr regelmäßig und fein querstreifig (infolge Anordnung der Markslrahlen in Stockwerke) und in den rötlichen Gefäß- turchen mit dunklen Abscheidungen. Hart und schwer, schlecht spal- tend, eigentümlich und wenig angenehm duftend, Wasser gelblich, Al- kohol hell orangegelb färbend. Letzterer Auszug wird mit Eisenchlorid schwärzlich olivgrün, in geringem Maße auch der wässerige. Mikroskopischer Charakter. Gefäße meist einzeln, doch auch zu 2 — 3 radial gereiht, 0,052 — 0,19 mm weit, an ihnen dünnwandiges Strangparenchym von geringer seitlicher Ausdehnung. Die Grundmasse bilden sehr dickwandige Fasern, im Querschnitt rund bis eckig- rund, mit sehr engem runden Lichtraum, in dichtester Lagerung. Mark- strahlen etwa 15 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt in Querreihen (deren 7—8 auf 2 mm Schnitlhöhe), meist zwei- (bis drei-) schichtig und 0,22 — 0,26 mm hoch, ihre Zellen klein, in dieser Ansicht rund bis elliptisch, im Lichten 0,008 — 0,020 mm weit (hoch), die end- ständigen mitunter bis 0,040 mm und darüber hoch, häufig aber auch kaum grüßer als die übrigen, in ihnen wie auch in den nächstbenach- barten oft große Einzelkristalle von Kalziumoxalat. Alle Markstrahl- zellen ziemlich dickwandig, im Radialschnitt größtenteils liegend, nur die Kantenzellen meist höher als breit, dabei oft ungleich geformt und in 2 bis 3 über- oder nebeneinander liegende Kristallkammern geteilt; Tüpfelung nicht reichlich, gegen Gefäße nicht auffällig. Hoftüpfel dieser auf Tangentialwänden rundlich-elliptisch, einander nicht abflachend. 0,004 — 0,006 mm breit, meist mit querspaltförmiger Pore, gegen Mark- strahl- und Strangparenchymzellen nicht abgeändert; ungetüpfelte Wand- stellen der Gefäße fein quer- oder schrägstreifig. Strangparenchym mehrzellig, ohne Besonderheiten, an Gefäßen oft auffällig dickwandig; stellenweise mit Kristallkammern. Fasern mit winzigen, meist nur zwischen den Stockwerken der Markstrahlen merklichen Tüpfeln. Gefäße 50* 788 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. von pfropfenartigen, tief gelbroten, in Alkohol unlöslichen Abscheidungen quer durchsetzt, im Strangparenchym wie in den Markstrahlen ähnlich gefärbter Inhalt in Krümeln oder Stücken oder in Tropfenform, außer- dem stellenweise (mitunter reichlich, besonders im Strangparenchym) auch farblose Tropfen ungleicher Grüße einer harzartigen, gleich dem gefärbten Zellinhalt in Alkohol löslichen Substanz'). Eisenchlorid schwärzt die Wände, tief den Inhalt der Gefäße, nur teilweise den der Zellen. Ein beachtenswertes Holz von gefälligem, an helleres Mahagoni erinnerndem Aussehen. 22. » Orangeholz «. Ein angeblich aus Brasilien stammendes Holz unbekannter botani- scher Herkunft 2). Satt rötlichgelb, auf der Hirnfläche mit konzentri- schen dunkleren, an das Spälholz von Jahresringen erinnernden Quer- zonen, kenntlichen Gefäßen (als ziemlich gleichmäßig verteilte Poren oder feine helle Pünktchen) und erst unter der Lupe deutlichen Markstrahlen, Im Längsschnitt bilden die Gefäße auffällige, glänzende Längsfurchen, stellenweise mit Ausscheidungen rötlichen Kernstoffes; Markstrahlen auf der Tangentialfläche auch unter der Lupe kaum sichtbar. Ziemlich schwer und hart, doch leicht und glatt spaltend, Wasser hellgelb, Alkohol tiefer gelb färbend. Der wässerige Auszug zeigt eine schwache azurblaue (beim alkoholischen kaum vorhandene) Fluoreszenz^); keiner von beiden wird durch Eisenchlorid geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße wohl immer einzeln, 3 bis 4 auf den mm2, 0,12 — 0,35 mm weit. Sehr dickwandige Fasern als Grundmasse, radial gereiht oder regelloser gelagert, im Querschnitt recht- eckig bis rundlich-sechsseitig, von ungleicher Größe und meist engem, rundlichem bis eckigem Lichtraum. Strangparenchym spärlich, den Ge- fäßen angedrückt sowie vereinzelt zwischen den Fasern, da und dort auch in einfachen kurzen, lockeren Querreihen. Markstrahlen sehr zahl- reich, 24 — 26 auf 2 mm Querschnittsbreite, oft nur durch 1 — 2 Faser- schichten getrennt, im Tangentialschnitt von dreierlei Ausbildung und zwar: a) durchaus einschichtig, 3 — 20 Zellen (0,14 — 0,79 mm) hoch, mit 1) Diese sondert sich nach dem Zusatz von Kahlauge (die den gefärbten Inhalt der Zellen, nicht aber den der Gefäße löst) in zahlreiche, ungleich große Kügelchen, die sich im Gesichtsfelde des Mikroskopes verteilen, in Alkohol rascher oder lang- samer verschwinden. In der untersuchten Probe führten Markstrahlen und Strang- parenchym auch Stärke. 2) Vgl. die oben folgende Anmerkung. 3) Diese stellt sich beim Übergießen von Holzspänehen mit Wasser in diesem sofort ein, noch ehe eine Gelbfärbung bemerkbar wird. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 789 0 028—0,064 mm, an den Kanten bis 0,080 mm hohen, 0,008—0,016 mm breiten Zellen ; b) aus einschichtigen und aus zweischichtigen Teilen zu- sammengesetzt, im ganzen 0,87-1,30 mm hoch, Zellen der zweischich- tigen Teile elliptisch und nur 0,012—0,020 mm hoch, der einschichtigen und der Kanten wie bei a); c) bis auf die Kanten durchaus oder doch zum überwiegenden Teile zweischichtig, 0,29— 0,ö8 mm hoch. Alle Markstrahlzellen ziemlich derbwandig, die kleinen (niederen) im Radial- schnitt liegend, gestreckt, die übrigen hier kurz bis quadratisch oder aufrecht (bis 4mal höher als breit), alle ringsum mit kleinen, auf den Tangential wänden besonders zahlreichen Tüpfeln. Hoftüpfel der Gefäße gegen Fasern oft ziemlich spärlich, in Längsreihen, bis 0,008 mm breit, mit schief spaltenfürmiger Pore, gegen Markstrahl- oder Strangparenchym- zellen sehr dicht gestellt, meist nur 0,004 mm breit. Strangparenchym- zellen gegen ihresgleichen oder Markstrahlzelien mit zahlreichen kleinen, oft in rundliche Gruppen gesonderten Tüpfeln; ohne Kristallkammern. Tüpfel der Fasern behüft, diese daher als Tracheiden anzusprechen i). Wände aller Gefäße und Zellen goldgelb, in den Gefäßen orangegelber Inhalt, z. T. als Wandbeleg, doch auch in derberen Stücken, in Alkohol wie in Kalilauge unlöslich 2). Markstrahl- und Strangparenchymzellen meist leer bis auf je ein kleines, tief gelb- bis rotbraunes Klümpchen ; nur in manchen reichlichere Mengen solchen in Alkohol nicht, aber in Kalilauge löslichen Inhaltes. Für die Möbeltischlerei in Betracht kommend. Anmerkung 1. Das Holz des echten, im indisch-malaiischen Florengebiet heimischen, in allen wärmeren Ländern kultivierten Orangenbaumes, Citrus Aurantium L. (Fam. Rutaceen , s. p. 409), ist ganz anders beschaffen, als das vorstehend beschriebene, nur soge- nannte »Orangeholz«. Von heller Splintfärbung mit etwas gelblichem oder rötlichem Tone zeigt das echte im Querschnitt zahlreiche, z. T. grobwellig verlaufende helle Querbinden, die eine konzentrische, an Jahresringe erinnernde Zeichnung hervorrufen 3). Gefäße hier als helle Pünktchen kenntlich, auch die Markstrahlen z. T. schon mit freiem Auge sichtbar. Im Längsschnitt fein nadelrissig, im radialen auch dicht quer- streifig, im tangentialen unter der Lupe fein gestrichelt, auf beiden 1) Die Behöfiing der Tüpfel und das Vorhandensein einer Schließhaut mit Scheibe (siehe pp. 384, 285) ist besonders in der Querschnittsansicht zweifellos zu er- kennen. 2) Manche Gefäßwände erscheinen auch eigentümlich feinkörnig verkrustet, ohne durch Lösungsmittel eine Veränderung zu erfahren. 3) Von der Hirnfläche des echten »Orange-Wood« bringt Stone (1. c, p. 2'1] auf Taf. n, Fig. \ 5 ein ungefähres Bild. 790 Sechzehnter Absclinitt. Hölzer. glanzlos. Von mittlerer Härte und Schwere, auch ziemlich leicht und glatt spaltend, Wasser wie Alkohol gelblich färbend; beide Auszüge werden durch Eisenchlorid nicht geschwärzt. Das Mikroskop zeigt die Gefäße im Querschnitt regellos verteilt, 0,04 — 0,11 mm weit, teils ein- zeln, teils zu 2 — 3 und mehr (bis 5) radial gereiht oder zu 3 — 4 in Gruppen, solcher Einzelgefäße, Reihen oder Gruppen 8 — 1 6 auf den mm^. Derb- bis dickwandige Fasern als Grundmasse, im Querschnitt von un- gleicher Form, Grüße und Weite, die größeren, weitlumigen in Radialreihen, zwischen welche die kleineren englumigen in mehr oder weniger regel- mäßiger Lagerung eingeschoben erscheinen. Diese Faserschichten werden in ungleichen Abständen von meist zwei- bis fünfschichligen Querzonen ziemlich dünnwandigen und weitzelligen Strangparenchyms durchsetzt (solcher Querzonen etwa 6 — 7 auf 2 mm radialer Querschnittsbreite). Strangparenchym außerdem auch an den Gefäßen und vereinzelt zwi- schen den Fasern, hier meist Einzelkristalle von Kalziumoxalat ein- schließend. Markstrahlen 14 — 15 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt meist drei- bis vierscliichtig (nur kleine zwei- bis ein- schichtig), 0,17—0,60 mm hoch und 0,035—0,070 mm breit, ihre Zellen In dieser Ansicht meist rund und 0,008 — 0,012 mm weit, die endstän- digen nicht grüßer, alle ziemlich dickwandig, im Radialschnitt liegend, ringsum mit zahlreichen kleinen Tüpfeln. Hoftüpfel der Gefäße sehr klein, kaum 0,004 mm breit, doch einander meist nicht berührend, mit fast kreisrundem Hof und runder bis spaltenfürmiger Pore, die Poren benachbarter Tüpfel zu je 2 — 3 durch quer oder schräg gestellte Wand- furchen miteinander verbunden; diese Tüpfelung gegen Markstrahlen oder Strangparenchym nicht abgeändert. Dieses oft vierzellig, die Zellen ringsum klein- aber reichlich getüpfelt, in Gefäßen oft stark verbreitert, Kristallkammern mit großen plumpen Einzelkristallen (in Membran- taschen) häufig. Radialwände der Fasern mit kleinen, zahlreichen, scliief spaltenfürmigen Tüpfeln i). Anmerkung 2. Eine angeblich vom Zitronenbaume, Citrus medica L., herstammende, etwas rütlich hellbraune, glanzlose Holzprobe 1) Die untersuchte Holzprobe zeigte eine Querreihe im Querschnitt runder, im Längsschnitt gangartiger Sekretlücken, mit hellgelbem, in Alkohol unlöslichem Inhalte. Sie erschienen aus Gefäßen bzw. Gefäßgruppen hervorgegangen. In manchen Gefäßen fand Wilhelm auch ockergelben oder ockerbraunen bis goldgelben Inhalt, in schmalen Pfropfen oder als massige Ausfüllung, teils trüb feinkörnig, teils klar durchscheinend und brüchig, in Alkohol nicht, in Kalilauge nur zum kleineren Teile löslich, von Salzsäure nicht angegriffen aber allmählich grün gefärbt, zwischen ge- kreuzten Nikols nicht aufleuchtend. Diese Substanz scheint von dem Inhalte jener Sekretlücken verschieden zu sein. Gerbsloffreaktionen versagten bei beiden. Mark- strahlen und Strangparenchym waren allermeistens leer. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 791 besitzt auf der Hirnfläche kaum kenntliche Gefäße meist in hellen Schrägstreifchen, deren Richtung in konzentrischen, jahresringähnlichen Querzonen wechselt, erst unter der Lupe deutliche Markstrahlen, im radialen Längsschnitt eine feine Nadehissigkeit und feine Querstreifung, im tangentialen die Gefäßfurchen in hellen Längsstreifen und selbst mit der Lupe kaum sichtbare Markstrahlen. Das Mikroskop zeigt die Gefäße meist einzeln und von größerem, 0,05 — 0,19 mm messendem radialen Durchmesser, auch gröber getüpfelt und ungleichmäßiger verteilt als die von Citrus aurantium, die weiteren nicht selten in Querzonen. Grund- masse wie dort, doch Strangparenchym spärlicher, ohne Kristallkam- mern. Markstrahlen etwa 50 auf 2 mm Querschnitlsbreite, nur ein- schichtig und meist nicht über 15 Zellen (0,21 mm) hoch. Die Zuge- hörigkeit dieses Holzes zu irgend einer Form von Citrus medica er- scheint sehr zweifelhaft!!). Als »Zitronenholz«, Citronier, gehen im Handel übrigens auch die pp. 630 und 631 beschriebenen Seiden- hölzer, hauptsächlich das ostindische. 23. »Pfefferholz«. Ein angeblich aus Brasilien stammendes Holz unbekannter botani- scher Herkunft, asphaltbraun, stellenweise schwärzlich gefleckt, im Querschnitt mit deutlichen Jahresringen und kenntlichen, gleichmäßig verteilten Gefäßen, doch erst mit der Lupe sichtbaren Markslrahlen. Im Längsschnitt sehr deutlich nadelrissig, glänzend, Markstrahlen auf der Tangentialfläche auch hei Lupenbelrachtung kaum wahrnehmbar. Von mittlerer Härte und Schwere, leicht- und glattspaltig, Wasser wie Alkohol ockerbraun färbend ; beiderlei Auszüge — der wässerige trübt sich bald — werden nach Zusatz von Eisenchlorid schwarzgrün. Mikroskopischer Charakter. Im Querschnitt mit deutlichen Jahresringen! Gefäße teils einzeln, teils paarweise, zu 11 — 13 auf den mm2, 0,04 — 0,19 mm weit, mit großen dünnwandigen Thyllen, die engsten Gefäße in den Spätholzzonen. Meist derbwandige, weitlichtige Fasern als Grundmasse, im Querschnitt von ungleicher Form und Größe, z. T. radial gereiht und in solchen Reihen oft sehr gleichmäßig aus- gebildet. Zunahme ihrer Wanddicke bis zu Grenzschichten, die durch Verkürzung des radialen Durchmessers (Abplattung) ihrer Zellen gekenn- zeichnet sind und jenseits welcher gleichmäßig dünncrwandiges und weiter- lichtiges Gewebe einsetzt, erinnert an die Spätholzbildung in den Jahres- \) Nach Stone (1. c, p. 23) ist das Holz von Citrus medica var. Limonum dem von C. Aurantium sehr ähnlich, was ja auch im voraus vermutet werden kann. Vgl. auch Piccioli, 1. c, p. 135. 792 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. ringen der Bäume gemäßigter Zonen. Strangparenchym an den Gefäßen^ weite Ölz eilen in der Nähe dieser, einzeln oder in kurzen Reihen. Mark- strahlen 1 6 — 1 9 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt zwei bis drei Zellen breit, 0,22 — 0,68 mm hoch, ihre Zellen dünnwandig, in dieser Ansicht meist elliptisch, im Lichten 0,0i2 — 0,028 mm hoch und 0,004 — 0,012, selten mehr mm breit, die Endzellen von den übrigen mitunter wenig verschieden, meist aber erheblich größer, 0,040 bis 0,30 mm hoch, zweiseitig zugeschärft oder zu 0,08 — 0,10 mm hohen und bis 0,028 mm weiten Ölbehältern geworden. Zuweilen sind dies auch die den Kantenzellen nächstliegenden Markstrahlzellen. Im Tan- gentialschnitt erscheinen die niederen Zellen der Markstrahlen liegend, die hohen Kantenzellen stark verkürzt oder aufrecht (bis 8mal höher als breit); die zu Ölbehältern gewordenen gleichen ansehnlichen, bauchi- gen dünnwandigen Blasen. Tüpfel der normalen Zellen klein, auf den Tangentialwänden besonders reichlich, nur in den an Gefäße grenzenden Radialwänden oft auffallend groß bei ungleicher Form und Anordnung. Hoftüpfel der Gefäße einander nicht berührend, fast kreisförmig, mit querem schmalen Porenspalt, gegen Strangparenchym- und Markstrahlzellen z. T. größer, gestreckt elliptisch und weiterporig. Strangparenchym vier- bis mehrzellig, die Zellen gestreckt oder kürzer,* gegen ihresgleichen und Markstrahlzellen klein getüpfelt, gegen Gefäße der Tüpfelung dieser an- gepaßt, ohne Kristallkammern, mitunter zu Ölbehältern vergrößert. Solche anscheinend auch vereinzelt zwischen Fasern. Diese durch zarle Querwände reichlich gefächert, auf den Radialwänden mit winzigen Tüpfeln. Wände aller Gefäße und Zellen hell ockerbraun, Inhalt der Sekretzellen hellgelb, in Alkohol löslich, von Kalilauge nicht angegriffen, mit Alkannatinktur sich tief rötend. Strangparenchym und normale Markstrahlzellen meist leer. Eisenchlorid schwärzt alle Wände. Das Holz dient in der Möbeltischlerei als ßlindholz. Anmerkung. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Stamm- pflanze dieses Holzes bei den Lauraceen (siehe p. 387) zu suchen ist; Gattung und Art waren allerdings nicht ausfindig zu machen i). 24. Primaveraholz. Ein angeblich aus Zentralamerika stammendes, in der Möbelindustrie verwendetes, mitunter auch als »Weißes Mahagoni« bezeichnetes 2) 1) Auch Knoblauch konnte bei den von ihm untersuchten Lauraceenhölzern (siehe Flora, 46, 1888, p. 375) Gattungen und Arten nach der Anatomie des Holzes nicht unterscheiden. 2) Diesen Namen führen übrigens auch manche andere hellfarbige mahagoni- Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 793 helles, weißlich- bis licht bräunlichgelbes (»cremefarbiges«), ziemlich hartes, nicht schweres, schlecht spaltendes Holz, in seinem Aussehen an die pp. 630 und 631 unter Nr. 78 und 79 beschriebenen »Seidenhülzer« erinnernd, im Längsschnitt, namentlich im radialen, fast noch lebhafter als jene spiegelnd und glänzend, doch weniger dicht und feinfaserig. Im Querschnitt mit deutlichen, im Spätholze dunkleren Jahresringen, ansehnlichen Markstrahlen und gut kenntlichen, gleichmäßig zerstreuten Gefäßen (Poren). Im Längsschnitt bilden die letzteren ziemlich grobe Furchen, die Markstrahlen auf Tangentialflächen feine Strichelchen, im Radialschnitt Querstreifen. Wasser wie Alkohol gelblich färbend, beiderlei Auszüge werden durch Eisenchlorid nicht geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zerstreut, einzeln oder zu mehreren (bis zu 6) in Gruppen, 0,06 — 0,20 mm weit, mit kreisrunden bis eckigen, 5 [x breiten, querspaltporigen Hoftüpfeln und sehr zartwan- digen Thyllen. Markstrahlen zwei- bis fünf-, meist drei- bis vierschichtig und 0,12 — 0,30, manche auch bis 0,50 mm hoch, ihre Zellen 11 — 16 ;x, auch 22 ;j- weit (hoch), ziemlich dünnwandig, auf den Tangentialwänden zierlich getüpfelt, im Radialschnitt gleichförmig, bis 0,18 mm lang, mit ansehnlicher und dichter Tüpfelung gegen Gefäße. Fasern der Grundmasse im grüßten Teile des Jahresringes ziemlich dünnwandig und weitlichtig, nur im Spätholze dickwandiger und enger, im Querschnitt von sehr un- gleicher Form und Größe, im allgemeinen radial gereiht, in einzelnen Reihen mit überwiegendem tangentialen Durchmesser, mit spärlichen, winzigen, schief spaltenförmigen Tüpfeln. Strangparenchym nur an den Gefäßen, auf den Radialwänden seiner Zellen meist nur mit kleinen, spärlichen Tüpfeln oder Gruppen solcher. — Wände der Fasern in dicke- ren Schnitten gelblich; in den Markstrahlen und im Strangparenchym spärliche, rütlichbraune Tropfen i). Anmerkung. Hier möge auch ein »Gelbes Mahagoni« be- schrieben sein, dessen botanische Abstammung und Herkunft vorläutig dahingestellt bleiben müssen 2). Holz hell ockergelb, im Querschnitt mit konzentrischen dunklen, an das Spätholz von Jahresringen erinnernden Querzonen, kenntlichen Gefäßen in hellen, vielfach zu welligen bis zackigen Querlinien verschmelzenden Pünktchen und feinen Markstrahlen. Im Längsschnitt grob nadelrissig, glänzend, im radialen anßerdem fein längs- ähnliche Hölzer. Vgl. Laris, Nutzholz Hefeinde Holzarten usw., Wien u. Leipzig, A. Hartleben, 1910, p. 131. 1) Kalilauge löst diese und färbt zunächst die Gefäß- und Thylienwände hellgelb. 2) Der Verfasser (Wilh elra) verdankt eine Probe dieses beachtenswerten, durch den Inhalt seiner Parenchymzellen interessanten Holzes dem Herrn Fachschuldirektor Regierungsrat Svoboda in Chrudim. — Vgl. p. 795, Fußnote 1). 794 Sccijzehnler Abschnilt. Hölzer. wie querslreifig; auf der Tangenlialfläche liegen die Gefäße meist in hellen Längsstreifchen, die mitunter eine zierliche Zeichnung hervorrufen, die Markstrahlen bilden hier sehr feine Strichelchen, deren Anordnung eine zarte, erst mit der Lupe sichtbare Querstreifung bedingt. Auch auf anders gerichteten Längsschnittflächen bewirken die Markstrahlen eine feine »Körnelung«. Von mittlerer Härte und Schwere, ziemlich leicht- doch nicht glattspaltig, destilliertes Wasser schwach, kalkreiches Brunnenwasser lebhafter, Alkohol tiefer gelb färbend; der alkoholische Auszug wird durch Eisenchlorid geschwärzt. Das Mikroskop zeigt die Gefäße einzeln oder zu 2 — 4 radial gereiht, meist 4 auf den mm^, 0,14 bis 0,28 mm weit. Die Grundmasse bilden derb- bis dickwandige Fasern, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Größe, Form und Lichtraum- weite, die weitesten radial gereiht, die anderen regelloser geordnet. Dünnwandiges Strangparenchym an den Gefäßen, diesen in meist viel- reihigen Schichten angelagert oder sie mit solchen umfassend, häufig zu Querzonen verlängert, die die Fasermasse durchsetzen. Markstrahlen 11 — 12 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt in Querreihen (solcher 7 auf 2 mm Höhe), meist 4 — 5 Zellen (0,035 — 0,070 mm) breit und 0,21 — 0,32 mm hoch, nur wenige kleine zwei- bis einschichtig. Markstrahlzellen in dieser Ansicht rund oder eckigrund oder elliptisch, im Lichten 0,010 — 0,020 mm weit (hoch), die Endzellen meist größer, bis 0,048 mm hoch und 0,028 mm breit, alle dünnwandig und im Radial- schnitt liegend oder doch nur die Kantenzellen hier quadratisch bis auf- recht, in diesen (mitunter zweikaramerigen) da und dort Einzel- kristalle von Kalziumoxalat. Hoftüpfel der ziemlich kurzgliederigen Gefäße fast kreisförmig, einander nicht oder doch nur leicht berührend, meist 0,012 mm breit, mit kurzen queren Porenspalten, diese in Quer- oder Schrägreihen, zu 2 — 6 durch gemeinsame Wandfurchen verbunden (vgl. Fig. 76 jE"). Tüpfelung der Gefäße gegen Markstrahl- oder Strang- parenchym nicht wesentlich abgeändert. Dieses oft vierzellig, dünn- wandig, auf den Radialwänden klein getüpfelt; Krislallkammern nicht selten, besonders an den Grenzen der Strangparenchym- gegen Faser- schichten. Fasern kaum merklich getüpfelt. In den Gefäßen ab und zu klumpige Ausscheidungen einer ocker- oder orangegelben bis gelb- braunen, teils gleichmäßig durchscheinenden, teils trübkörnigen, in Al- kohol wie Kalilauge unlöslichen Substanz. Inhalt der Markstrahlen und des Strangparenchyms nach Menge und Beschaffenheit ungleich, meist heller bis dunkler gelb, in vielen Zellen sehr spärlich ; in Alkohol nur teilweise löslich i), weit vollständiger, doch nicht restlos, in Kalilauge, 4) Trotzdem hinterließ Alkoliol, in dem dünne Holzschnittchen über einen Tag gelegen hatten, beim Abdunsten im Uhrschälchen einen ansehnlichen ockergelben Rückstand, Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 795 durch Eisenclilorid nur in einzelnen Zellen (gleich dem Inhalt der Gefäße) geschwärzt'). Jenes bräunt auch die vordem gelblichen bis liefer gelben Wände der Gefäße und Zellen 2). Das Holz findet Verwendung in der Möbeltischlerei und bei Einlege- arbeiten. 25. Rauliholz. Ein angeblich aus Chile nach Europa gelangendes besseres Holz unbe- kannter botanischer Abstammung, hellrot, am Lichte nachdunkelnd,' mit feinen aber scharfen, auch im Längsschnitt meist hellen Grenzlinien der Jahresringe, auf der Hirnfläche die zahlreichen Gefäße und die Markstrahlen erst unter der Lupe zeigend. Im Längsschnitt sehr deutlich und reich- lich nadelrissig, Markstrahlen auf der Tangentialfläche auch bei Lupen- betrachtung meist unkenntlich. Leicht und weich, auch leichtspaltig, Wasser nur schwach, Alkohol hellorange färbend, beiderlei Auszüge werden durch Eisenchlorid geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,035 — 0,14 mm weit, teils einzeln, teils zu 2 — 4 radial oder schräg gereiht oder in Gruppen und solcherart 60 — 70 auf den mm^, innerhalb der Jahresringe an Zahl und Weite abnehmend, sehr dünnwandig, auch mit dünnwandigen großen Thyllen. Die Grundmasse bilden dickwandige Fasern, meist weitlichtig, im Querschnitt des Holzes von ungleicher Grüße, in radialer Richtung bis 0,12 mm, in tangentialer bis 0,09 mm breit, z. T. radial gereiht, mit konzentrisch geschichteter Wand, im Spätholz meist abgeplattet und 1) In den Zellen der Markstrahlen und, spärliclier, in denen des Strangparen- chyms fand Wilhelm als Inhalt: a) Runde Tropfen von ungleicher Größe und gelb- licher -bis tief orangegelber Färbung (die kleineren oft gehäuft), in Alkohol meist unlöslich; b) ähnlich gefärbte Klümpchen oder größere, die Zellen z. T. oder ganz aus- füllende Massen, teils körnig, teils gleichmäßig durchscbeinend, von Alkohol wenig angegriffen ; c) dunkle, undurchscheinende Ausfüllungen, die sich in Kalilauge nicht so rasch lösen wie a) und b), vielmehr zunächst tief rot werden, stellenweise auch ungelöst bleiben, sich mit Eisenchlorid tief schwärzen; ähnlichen Inhalt führen aucli manche Fasern. In den Zellen des Strangparenchyms fallen regellos geformte farb- lose Klümpchen auf, die dunkle runde Pünktchen (lufthaltige Hohlräume?) ein- schließen, oft den Querwänden genähert sind und von Alkohol oder Kalilauge an- scheinend ebensowenig angegriffen werden wie von Salz- oder Schwefelsäure. Sie machen den Eindruck einer anorganischen Substanz, sind auf ihre Natur aber noch zu prüfen. In Glyzerin werden sie sehr durchsichtig, sind dann oft nur an den um- schlossenen dunklen Pünktchen zu erkennen. 2) Dünne Schnittchen zeigen in destilliertem Wasser hellgelbe, nach dem Ein- tragen in kalkreiches Brunnenwasser oder in Alkohol aber tiefgelbe Zell- und Gefäß- wände. Schön goldgelb färbt Kahlauge, anfänglich auch konzentrierte Schwefelsäure, während stark verdünnte Schwefelsäure entfärbend wirkt. 796 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. derart gelagert, daß die Lichträume gleichfalls Querreihen bilden. Mark- strahlen auf 2 mm Querschniltsbreite, im Tangentialschnitt ein- bis (überwiegend) zweischichtig oder streckenweise beides, 4 bis i 8 Zellen (0,07 — 0,47 mm) hoch, die Zellen in dieser Ansicht rund oder elliptisch oder fast rechteckig (dies vorwiegend in den einschichtigen Markstrahlen und den einschichtigen Strecken z. T. zweischichtiger), 0,012 — 0,032 mm weit, die Endzeilen oft größer oder doch höher (bis 0,060 mm), alle ziemlich dünnwandig, die Kantenzellen im Radialsclmitt meist aufrecht (bis etwa dreimal höher als breit), gegen Gefäße mit auffallend großer Tüpfelung, auch auf den Tangentialwänden tüpfelreich, die übrigen Zeilen meist liegend, gegen Gefäße ungetüpfelt. Diese durch die großen, dünn- und z. T. braunwandigen Thyllen oft gefächert, mit meist einfacher, im äußeren Spätholze der Jahresringe auch mit ieiter förmiger Durchbrechung ihrer Glieder i). Strangparenchym nur an den Spätholzgrenzen. Inhalt der Markstrahlzellen gelb- bis rotbraun, meist einen an den Schmalseiten der Zellen verstärkten Wandbeleg bildend, manche Zellen auch bis auf spärliches Gekrümel leer. Nach Einwirkung von Alkohol erscheint dieses gelöst und der sonstige Inhalt in den Zellen gleichmäßig verteilt und etwas verblaßt, wie verdünnt. Kalilauge färbt ihn tief gelbrot unter teil- weiser Lösung, rötet schwach auch die Wände. Eisenchlorid bräunt diese und schwärzt den Zellinhalt. Dieses Holz, äußerlich wie im inneren Bau an das von Salicaceen, etwa an Pappelholz erinnernd i), findet Verwendung in der Bautischlerei. 26. Si'sakoholz. Stammt von einem botanisch nicht bestimmten glatt- und grau- rindigen Baume des Kameruner Waldlandes. Holz 2) hell gelbbraun, stellenweise grünlich; Gefäße auf der Hirn- fläche als helle Pünktchen kenntlich, diese entweder voneinander getrennt oder durch feine helle konzentrische Querlinien miteinander verbunden; die wechselnde Häufigkeit und Länge solcher Querlinien, deren manche einen ununterbrochen konzentrischen Verlauf zeigen, bewirken eine an Jahresringe erinnernde Zeichnung; Markstrahlen sehr fein, eben noch kenntlich. Im Längsschnitt gleichmäßig dicht, für das freie Auge kaum nadelrissig, doch mit zahlreichen feinen hellen Längsstreifen, auf der Radiallläche auch mit ansehnlichen Querstreifen, auf der tangentialen unter der Lupe lang und fein gestrichelt, die Gefäßfurchen hier wie dort 1) Vgl. p. 513. Auch die Gefäße von Pappelhölzern enthalten, wie hier nach- träghch bemerkt sei, dünnwandige Thyllen. 2) Bei Jentsch (1. c, p. 177) Sisako D. Querschniltsbild auf Taf. V, Nr. 24. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 797 nur mit der Lupe als solche zu erkennen. Sehr hart und schwer (spez. Gew. nach E. Appel 0,938), im Wasser sofort sinkend, schlecht und uneben spaltend. Wasser wie Alkohol orangegelb färbend; beiderlei Auszüge werden durch Eisenchlorid geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 0,05 — 0,12 mm weit, nicht gleichmäßig verteilt, in schmalen Querzonen zahlreicher, einzeln oder zu 2 — 3 in Gruppen, von solchen und von Einzelgefäßen etwa 4 — 7 auf den mm^. Die Grundmasse bilden sehr dickwandige Fasern, von rundlichem Querschnitt, mit winzigem punktförmigen Lichtraum, in dichtester Zusammenlagerung, ohne Ordnung in radiale Reihen. Derb- wandiges Strangparenchym umringt die Gefäße und erstreckt sich von vielen dieser aus auch seitlich in die Grundmasse, meist in Form un- gleich langer und meist nur 1 — 3 Zellen breiter Querzonen; nur an Ge- fäßen werden solche auch 6- bis 8 schichtig. Markstrahlen etwa 12 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt meist sehr zahlreich und sehr ansehnlich, 4—6 Zellen (0,035—0,088 mm) breit und 0,35 bis 1,750 mm hoch, ihre Zellen in dieser Ansicht klein, rundlich, dick- wandig, meist 0,008 — 0,016 mm weit, nur die Endzellen 0,040 bis 0,10 mm hoch; manche Markstrahlen auch einschichtig, 2- bis 15 stöckig und z. T, oder durchaus hochzellig. Markstrahlzellen im Radialschnitt teils liegend, teils quadratisch bis aufrecht, ringsum ansehnlich getüpfelt; wo sie Gefäßen angrenzen, erscheint die kleine enge Tüp'felung dieser. Hoftüpfel der Gefäße überaus winzig, etwa sechs auf 0,020 mm Wand- breite, z. T. sehr dichte Schrägreihen bildend, gegen Markstrahlen und Strangparenchym nicht abgeändert. Zellen des letzteren meist mehrmals länger (höher) als breit, nur an Gefäßen verkürzt, gegeneinander reich- Hch getüpfelt. Tüpfel der Fasern sehr klein. Gefäße inhaltsleer; in vielen Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms gelber In- halt, homogen, harzähnlich oder körnig, von gleich gefärbten Tropfen durchsetzt, in anderen fast farblose oder nur schwach gelbliche Tropfen und Klumpen von ungleicher Größe, vereinzelt oder zusammengehäuft. Beiderlei Inhalt löst sich in Alkohol, am raschesten der farblose oder schwach gelbliche; Kalilauge löst gleichfalls, mit gelber, z. T. orange- roter Färbung, jene teilt sich auch den Faserwänden mit. Das schwer zu bearbeitende Holz erscheint für alle Zwecke ge- eignet, die hartes und der Abnutzung möglichst widerstehendes Material verlangen, so zur Herstellung von Fußböden, Treppenstufen, Pflasterungen, vielleicht auch von Kegelkugeln. In der Heimat des Baumes dient das Wurzelholz zu Zahnbürsten i). 1) Jentsch, 1. c, p. 177. 798 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 27. »Timba mundi Das hier unter diesem Namen verstandene Kameruner Holz ist nicht identisch mit dem p. 784 beschriebenen Ndukuholzei). Holz rütlichgrau, im Kern dunkler, mehr rot; auf der Hirnfläche mit kenntlichen Gefäßen als deutlichen Poren oder feinen hellen Pünkt- chen, jahresringähnlicher Zeichnung und feinen Markstrahlen, unter der Lupe auch mit feinen hellen konzentrischen Querlinien in ungleichen, oft weiten Abständen. Im Längsschnitt glänzend, ziemlich grob nadelrissig, die im Splinte rötlichen Gefäßfurchen mit dunklen Abscheidungen; durch die Markstrahlen auf der Radialfläche mit sehr ansehnlichen rötlichen Querstreifen, auf der tangentialen dicht gestrichelt, auf anders geführten Längsschnitten nach Art der Mahagonihölzer »gekörnelt«. Von mittlerer Härte und Schwere, sehr leicht und glattspaltig. Färbt Wasser an- fänglich rötlich, allmählich satt orangegelb, Alkohol tief gelbrot bis granat- rot. Beiderlei Auszüge werden durch Eisenchlorid geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße regellos verteilt, 0,10 bis 0,26 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, auch zu mehreren in Gruppen, solcher Zusammenordnungen oder Einzelgefäße etwa 6 — 7 auf den mm^. Grundmasse sehr gleichartig, gebildet von dickwandigen Fasern, z. T. radial gereiht, im Querschnitt von ungleicher Form und Größe, mit ungleich weitem, oft ansehnlichem Lichtraum. Strangparenchym teils die Gefäße umringend und oft zwischen diese und nahe vorbei- streichende Markstrahlen sich einschiebend (an solchen Stellen oft auch jenseits des Markstrahles noch eine diesen begleitende Radialreihe bil- dend), teils vereinzelt zwischen den Fasern sowie in sehr ungleichen (oft weiten) Abständen zusammenhängende, ein- bis zwei-(selten mehr-)schich- tige Querzonen herstellend; im Splint fast durchaus von großen rundlichen Stärkekörnern erfüllt. Markstrahlen etwa 9 — iO auf 2 mm Querschnitts- breite, im Tangentialschnitt ansehnlich, meist 2 — 4 Zellen (0,048 bis 0,080 mm) breit, meist 0,44 — 1,40, einzelne auch bis 2 mm hoch, manche kleine nur einschichtig; ihre Zellen dünnwandig, in dieser Ansicht rund- lich oder rundlich eckig, etwa 0,012 — 0,032, oft 0,020 mm weit (hoch), die Endzellen meist größer, 0,044 — 0,10 mm hoch und im Radialschnitt aufrecht (3- bis 6 mal höher als breit), die übrigen hier meist liegend, wenn z. T. auch kurz, in kleinen Markstrahlen nicht selten quadratisch. Tangentialwände der Markstrahlzellen klein und dicht getüpfelt. Hof- tüpfel der Gefäße sehr klein, kaum 0,004 mm breit, die Längswände 1) Das sollte nachJentsch (I.e., p. 178) der Fall sein. Die untersuchte Probe trug die Nummer 54. Vgl. auch Büsgen, 1. c, p. 98, Nr. 63; ob eines der dort ge- meinten Timbahölzer das hier beschriebene ist, bleibt vorläufig ungewiß. Sechzehnter Abschnilt. Hölzer. 799 n Quer- oder Schrägreihen dicht bedeckend, in diesen zu je zwei bis mehreren durch schmale Wandspalten miteinander verbunden, gegen Markstrahl- oder Strangparenchym nicht abgeändert. Dieses oft vier- bis sechszellig, die Zellen an Gefäßen meist kurz und breit, Tüpfel der Radialwände ziemlich klein und nicht reichlich. Radialwände der Fasern mit ziemlich spärlichen, sehr kleinen und engen, schrägen bis aufrechten Tüpfelspalten. In den Gefäßen ganz homogener, gelbrötlicher bis gelb- oder rotbrauner Inhalt, breite Wandbelege und Pfropfen oder den Längs- wänden anliegende und nach innen halbkugelig vorgewölbte Massen bildend, im Kernholz besonders reichlich. Inhalt der Markstrahlen und des Strangparenchyms gleichfalls teils hell rötlich, teils gelb bis gelb- braun oder tief rotbraun, als Wandbeleg oder dichte Ausfüllung, so namentlich bei tieferer Färbung ^j. Eisenchlorid schwärzt den Inhalt der Gefäße und Zellen tief und bräunt auch die vordem farblosen Wände. Das gut zu bearbeitende, doch wenig politurfähige Holz, von mittel- mäßiger Biegsamkeit, an gröbere Mahagonisorten erinnernd, kann in der Möbeltischlerei, auch zur Herstellung von Zigarrenkisten, Verwendung finden. 28. Vicadöholz. (Foxwood.) Ein angeblich aus Brasilien stammendes Holz unbekannter bota- nischer Herkunft, lebhaft gelbrot, doch ohne Glanz, gleichmäßig gefärbt oder stellenweise tiefer rot bis violettrot, auf der Hirnfläche zuweilen mit sehr feinen hellen Pünktchen, sonst die zahlreichen engen Gefäße und feinen Markstrahlen hier erst unter der Lupe zeigend. Im Längs- schnitt fein nadelrissig, fast gleichmäßig dicht; Markstrahlen auf der Radialfläche als matte, meist rote Qiierstreifchen, im Tangentialschnitt auch unter der Lupe unkenntlich. Ziemlich dicht und schwer, doch gut spaltbar und leicht zu schneiden. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 400—130 auf den mm^, 0,035 — 0,087 mm weit, meist einzeln, auch paarweise, anscheinend regel- 1) Der mehr gelbe oder gelbbraune Zellinhalt des Splintholzes wird von Wasser wie von Alkohol kaum oder nur wenig angegriffen, der mehr rötlich- bis rotbraune des Kernes aber z. T. schon von Wasser (unter entsprechender Färbung der Zell- wände), vollständiger von Alkohol gelöst, der nur die nun sehr auffällige dichte, tief- braune, auch starker Kalilauge widerstehende Ausfüllung einzelner Zellen, selbst nach mehrtägiger Einwirkung, anscheinend nicht verändert. In manchen Zellen fand Wilhelm auch feinkörnige, gelblich bis grau erscheinende Ausfüllungen, harzähn- lich, in Alkohol restlos löslich, in Kalilauge ungelöst bleibend, Nach Einwirkung dieser treten sie aus ihrer Umgebung besonders deutlich hervor. In den Gefäßen des Splintholzes zeigte sich da und dort dunkelbraunes Pilzmyzel. 800 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. los doch ziemlich gleichmäßig verteilt, oft mit Thylien. Grundmasse aus dickwandigen Fasern (wohl größtenteils Tracheiden), im Querschnitt von rundem oder rundlich eckigem Umriß mit meist kleinem rundlichen Licht- raum. Strangparenchym vereinzelt zwischen den Fasern und spärlich an Gefäßen. Älarkstrahlen 1 7 — 20 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt neben zwei- bis dreischichtigen auch einschichtige, diese meist 0,08 — 0,10 mm hoch (manche auch nur ein- bis zweistückig), jene bis 0,35 mm hoch. Markstrahlzellen in dieser Ansicht klein, elliptisch, 0,008—0,016 mm hoch und 0,004 — 0,012 mm weit, die Endzellen meist nicht oder doch nur wenig grüßer, alle derbwandig, im Radialschnitt liegend, die Kantenzellen nur selten stark verkürzt, ihre Scheitelwand oft feinzackig. Hoftüpfel der Gefäße sehr klein, kaum 0,004 mm breit, einander meist nicht berührend, stellenweise auch um die Hälfte grüßer und in weiteren Abständen, gegen Markstrahlen und Strang- parenchym nicht abgeändert. Dieses nicht selten mit Kristallkammern. Fasern mit kleinen, nicht immer deutlichen Hoflüpfeln. Thylien in Ge- stalt kurzer einfacher oder längerer, oft quer- oder auch längsgeteilter, an den Enden abgewülbter Blasen, dünn- bis derbwandig, getüpfelt. Wände der Gefäße und Zellen gelblich. Markstrahlen und Strangparen- chym mit rütlichem bis tief rotem Inhalt in Form von Klümpchen un- gleicher Größe, in den Zellen locker bis dichter gelagert, von Alkohol gelüst oder doch entfärbt. Kalilauge läßt sie verschwinden, vertieft die Färbung der Wände und bewirkt in den Zellen das Auftreten zahlreicher ungleich großer farbloser, ülartiger Tropfen i). Eisenchlorid bräunt In- halt und Wände, besonders die der Thylien. Das Holz findet Verwendung in der Mübeltischlerei. Anmerkung 1. Ein mit den obigen Namen, außerdem noch als »Aspidosperma« bezeichnetes Probestück einer brasilianischen Holz- sammlung zeigte sich dem hier beschriebenen Vicadöholze im äußeren Ansehen wie im inneren Bau sehr ähnlich, besaß aber farblose Zell- und Gefäßwände und reichlichen roten, von Alkohol kaum angegriffenen, von Kalilauge ohne das Auftreten ülartiger Tropfen (siehe oben) voll- ständig gelüsten Zellinhalt, auch reichliche Stärkekürner im Strang- parenchym wie in den Markstrahlen. Auch zwei als »Peroba roza« bezeichnete Stücke der nämlichen Sammlung erinnerten äußerlich sehr an Vicadöholz, unterschieden sich aber mikroskopisch hinlänglich durch die thyllenlosen Gefäße^ hochrote, in Alkohol wie in Kalilauge unlüsliche Abscheidungen in diesen und durchaus nur einschichtige Markstrahlen, 1J Sie werden durch Alkannatinktur tiefrot gefärbt, von Alkohol nicht, von Äther restlos gelöst. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 801 deren Zellen gleich denen des Slrangparenchynis hell- bis tiefer roten Inhalt führten. Durch Eisenchlorid wurde dieser ebensowenig erheblich verfärbt wie die hell- bis orangegelben Wände der Zellen und Gefäße und die Abscheidungen in diesen. Anmerkung 2. Einige Ähnlichkeit mit diesen Vicadö- und Peroba- hölzern besitzt ein angeblich aus Südamerika eingeführtes, als »Rosa paraguata« zur Untersuchung gelangtes Holz'), gleichmäßig hellrosa gefärbt, hart und schwer (im Wasser sinkend). Der Name deutet viel- leicht auf die venezuelische Halbinsel Paraguana. Es zeigt im Quer- schnitt eben noch kenntliche Markstrahlen, doch die Gefäße (als enge, gleichmäßig verteilte Poren) erst unter der Lupe, erscheint im tangen- tialen Längsschnitt dem freien Auge fast strukturlos, im radialen etwas spiegelnd und läßt mit der Lupe die Markstrahlen hier als lebhafter ge- färbte Querstreifchen, dort als (dunklere) Strichelchen und in beiden Längsansichten die Gefäße als sehr feine, oft weißlich glänzende Längs- streifchen wahrnehmen. Wasser wie Alkohol kaum färbend, der wässe- rige Auszug fluoresziert sehr schwach bläulich. Die zahlreichen Gefäße bei mikroskopischer Betrachtung teils einzeln, teils zu 2 — 5 radial gereiht, mit einfach durchbrochenen Gliedern, auf den Längswänden dicht bedeckt v(Mi kleinen, runden und meist rundporigen, etwa 4 ;x breiten Hoflüpfeln. Markstrahlen zweierlei: einschichtige, bis 0,50 mm hohe, mit 35 — 135 ;x hohen und 8 — 19 [i, breiten, im Tangentialschnitt meist rechteckigen Zellen — und zum grüßten Teile zwei- bis sechs- (meist drei- bis vier-) schichtige mit mehr oder minder hohen einschichtigen Kanten, mit diesen 0,27 — 0,90 mm hoch; die Zellen der Kanten denen der einschichtigen Markstrahlen gleich, die des mehrschichtigen Teiles 5 — 25 (meist 13) [jl hoch und 5 — 10 jx breit; letztere im Radialschnitt bis 113 |i, lang, die hohen Markstrahlzellen hier quadratisch bis sechsmal höher als breit. Dickwandige, klein getüpfelte Fasern als Grundmasse, in Radialreihen, bis 27 ;x breit und bis 13 [j, weit, in wenig deutlichen, die Gruppen der engsten Gefäße enlhaltenden Querzonen etwas abgeplattet. Strang- parenchym und Kristalle scheinen zu fehlen. — In den Markstrahlen (selten in Gefäßen) spärlicher, hell rosenroter Inhalt; in dickeren Schnitten erscheinen auch die Faserwände rosa gefärbt. Alkohol löst den Zell- inhalt nicht, wohl aber Kalilauge unter Gelbfärbung der Wände. Eisen- chlorid verfärbt weder diese noch den Inhalt. Das Holz zeigt in seinem mikroskopischen Bau eine unverkennbare Ähnlichkeit mit dem von Aspidosperma Vargasü DC. abgeleiteten »Westindischen Buchsholze« (s. p. 723, Nr. 133), von dem es sich aber 1) Es stammte vom Wiener Holzmarkte. Wi es ner, Rohstoffe. JI. Band. 3. Aufl. 51 gQ2 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. durch die abweichende Färbung und das höhere spez. Gewicht deutlichst unterscheidet. 29. Vinhaticoholz. Ein aus Brasilien stammendes Holz unsicherer botanischer Herkunft^), Licht ockergelb, von satter, goldiger Färbung, im Querschnitt mit sehr deutlichen, durch dunkle Spätholzzonen ausgezeichneten Jahresringen, gleichmäßig verteilten, als offene Poren erscheinenden Gefäßen und kennt- lichen Markstrahlen. Im Längsschnitt lebhaft glänzend; Jahresringe auch hier bei entsprechendem Lichteinfall deutlich, die Gefäße bilden ziemlich grobe, ungleichmäßig verlaufende Furchen ohne auffälligen In- halt. Durch die Markstrahlen auf der Radialfläche fein querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe kurz gestrichelt, auf Längsflächen, die zwischen jenen Richtungen verlaufen, schon für das freie Auge fein »ge- kürnelt«. In Gefüge und Glanz an Mahagoni erinnernd. Ziemlich leicht und weich, auch leichtspaltig, Wasser mehr rötlich, Alkohol mehr orange- gelb färbend; der wässerige Auszug wird mit der Zeit meist tiefrot, beide (der alkoholische am tiefsten) schwärzen sich mit Eisenchlorid in grünlichem Tone. Mikroskopischer Charakter. Gefäße an breitringigen Stellen 3 bis 4, an schmalringigen auch bis 8 auf den mm^, 0,175 — 0,385 mm weit 2), meist einzeln, auch zu 2 — 4, selten zu mehr, radial gereiht, oder in Gruppen. Grundmasse von derbwandigen Fasern gebildet, diese im Querschnitt des Holzes von ungleicher Form und Größe, meist radial gereiht und weitlumig, nur im Spätholz dickerwandig, enger und gegen die Jahresringgrenze zunehmend abgeplattet. Strangparenchym in ein- facher Schicht die Gefäße umlagernd und vereinzelt zwischen den Fasern. Markstrahlen 9 — 14 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt meist zweischichtig, manche auch dreischichtig, einzelne nur einschichtig; 0,14 — 0,30 mm hoch, Zellen etwas derbwandig, in jener Ansicht meist 1) Nach Martius 'Flora brasil., vol. V, pars II, p. 3'I4) bezieht sich der Name Vinatico sowohl auf das Holz von Persea indica S'preng. {Phoebe indica Fax), als auch auf Äcacia maleolens Allem, (siehe oben p. 388, wo die ersterwähnte Art ver- sehentlich zweimal angeführt ist). Das von Wilhelm in zwei untereinander über- einstimmenden Proben verschiedener Herkunft untersuchte und oben beschriebene Vinhaticoholz ließ weder ein Lauraceen- noch ein Mimosoideenholz erkennen (vgl. hierzu auch Knoblauch in Flora, 46, 1888, p. 339ff., besonders p. 386). Der in der Literatur (siehe z. B. Rosenthal, Synopsis plant, diaphoric, p. i066) wie auf Sammlungsstücken vorkommende Name Echyrospermuni Balthazarii Fr. Allem, für die Stammpflauze ist nach dem Ind. Kew. unaufklärbar. 2) Die Weite der Gefäße zeigt keine durchgängige Beziehung zu den Jahres- Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 803 ziemlich klein und elliptisch, im Lichten 0,012 — 0,020 mm hoch und 0,006 — 0^012 mm breit, die Endzellen nicht oder kaum größer, im Radialschnitt alle liegend, die Kantenzellen in der Regel nicht verkürzt. Hoftüpfel der Gefäße kreisförmig bis querelliptisch, mit meist ansehn- licher, oft schmal elliptischer Pore, 0,008 — 0,010 und selbst 0,020 mm breit, in Quer- oder Schrägreihen und nicht selten in diesen durch un- gleich lange Wandfurchen zu je zwei bis mehreren untereinander ver- bunden, gegen Markstrahlen und Strangparenchym nicht abgeändert. Dieses an Gefäßen meist breitzellig, sonst die zart gefächerten Fasern an Weite nicht übertreffend und sehr häufig in ziemlich kleine, oft nur 0,016 mm hohe und kaum über 0,008 mm breite Kristallkammern geteilt, deren Kristalle in dicken »Membrantaschen« stecken. In den Zellen der Markstrahlen lebhaft gelbbrauner bis rotbrauner Inhalt, als Wandbeleg oder in Klümpchen, stellenweise Kristalle als längliche Prismen, häufig auch farblose bis gelbliche Tropfen oder anders geformte Ein- lagerungen einer harzartigen Substanz, die sich (vorwiegend) auch im Strangparenchym, wie in einzelnen Fasern, vorfindet. Gelbbraune bis rotbraune Abscheidungen nicht selten auch in Gefäßen. Alle Zell- und Gefäßwände gelb ; sie werden durch Eisenchlorid gleich dem organischen Zell- und Gefäßinhalte geschwärzt i). Dieses schöne, auf frischen Schnittflächen goldig schimmernde Holz wird in der Möbeltischlerei verwendet. 30. Warrataholz. Ein angeblich aus Australien stammendes leichtes und leicht schneid- bares Holz von licht ockergelber Färbung, auf der Hirnfläche mit eben noch kenntlichen Gefäßen und Markstrahlen und durch dunklere Quer- zonen angedeuteten Zuwachsschichten (Jahresringen?). Im Längsschnitt sehr deutlich doch nicht gleichmäßig nadelrissig, auf der Radialfläche d) Zu mikroskopischer Untersuchung geeignete Spänchen, in Wasser gelegt, färben dieses rötlich — es hinterläßt beim Abdunsten gelbrötlichen Rückstand — und werden durch zugesetzte Kalilauge in den Wänden ihrer Zellen und Gefäße tiefrot, verblassen aber wieder nach mehrstündigem Liegen in diesem Reagens. Der Inhalt der Gefäße bleibt erhalten, der gefärbte der Zellen ist nun vollständig ver- schwunden oder doch nur an dickeren Stellen noch erkennbar; die oben erwähnte harzartige Substanz aber in ungleich großen Tropfen und Massen, teils homogen und stark lichtbrechend, teils grau und körnig, ist sehr deutlich geworden und mitunter überraschend reichlich vorhanden. Alkohol löst sie rasch, Alkannatinktur färbt leuchtend rot. Anfänglich in Alkohol gelegte Schnittchen färben diesen nur schwach, verlieren den Harzgehalt, behalten aber den Inhalt der Gefäße und mehr oder weniger unverändert den noch übrigen der Markstrahlen. Kahlauge entfernt nun. diesen zunächst nicht, färbt auch nicht rot. 51* 8Q4 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. glänzend und auffällig querstreifig, auf der tangentialen durch die Mark- slrahlen unter der Lupe fein gestrichelt. Leicht und glatt spaltend, Wasser wie Alkohol kaum färbend, der wässerige Auszug wird mit Eisenchlorid licht grün. Mikroskopischer Charakter. Gefäße 6 — 8 auf den mm^, 0,08 bis 0,23 mm weit, einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, seltener in Gruppen, anscheinend regellos verteilt; häufig von dünnwandigen, auf- fällig getüpfelten Thyllen erfüllt. Deibwandige weillichtige Fasern als Grundmasse, meist radial gereiht; im Querschnitt des Holzes wechseln nicht selten Reihen größerer weiter Fasern mit solchen kleinerer ab, stellenweise schieben sich auch sehr kleine und enge dickwandige (Faser- enden) dazwischen. Zonen weise Abplattung der Zellen (gleichsinnige Verkürzung des radialen Durchmessers) deutet auf Grenzen von Zuwachs- schichten. Markstrahlen 7 — 8 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tan- gentialschnitt meist zwei- bis vierschichtig und 0,17 — 0,63 mm hoch, manche einschichtig und nur zwei- bis vierstückig. Markstrahlzellen dünnwandig, in dieser Ansicht gewöhnlich elliptisch bis rundlich-vier- seitig, 0,012—0,032 mm hoch und 0,008—0,020 mm breit, die End- zellen meist etwas größer, bis 0,060 mm hoch, die Zellen einschichtiger Markstrahlen oft 0,040 — 0^056 mm hoch bei geringer, nur 0,004 bis 0,008 mm Breite, hu Radialschnilt entweder alle Markstrahlzellen lie- gend, bei starker Verkürzung der Kantenzellen, oder diese quadratisch bis aufrecht (etwa 2Y2'^'ial höher als breit), alle besonders auf den tan- gentialen und den oberen und unteren Wänden reichlich doch klein ge- tüpfelt, nur die Tüpfel gegen Gefäße größer, in den Kreuzungsfeldern (siehe p. 471) ein auffälliges Netzwerk aussparend. Hoftüpfel der Gefäße gegen ihresgleichen kreisrund oder einander etwas abflachend, meist 0,008 mm breit, mit engem queren Porenspalt, gegen Markstrahlen und Strangparenchym oft kleiner, mehr elliptisch, doch nicht wesentlich ab- geändert. Thyllen ziemlich dünnwandig, doch reichlich und ansehnlich getüpfelt. Strangparenchym nur an den Gefäßen, auf den Itadialwänden mit kleiner, nicht reichlicher Tüpfelung, ohne Kristallkammern. Fasern gefächert, mit winzigen Tüpfeln auf den Radialwänden. Markstrahl- zellen meist leer bis auf je ein gelbliches glänzendes rundes oder kantiges Klümpchen; dieses wird von Alkannatinktur schwach bis lebhaft gerötet, von Alkohol nicht oder nur teilweise angegriffen, von Kalilauge, die die Wände gelb färbt i), anscheinend restlos gelöst. Durch Eisenchlorid werden die Wände leicht gebräunt. 1) Einzelne Zellen zeigen diese Färbung stärker als ihre Nachbarn. Sechzehnter AbschniU. Hölzer. 805 Das sehr gut zu bearbeitende Holz ist hauptsächlich zum Bau leichter Boote geeignet. 31. Ziricotahol z. Ziricola, auch Ziricolte, heißt ein angeblich aus Mexiko stammen- des, in der Wiener Stockindustrie verwendetes, kaffeebraunes, hartes und schweres (im Wasser sofort sinkendes), etwas sprödes, doch gut spal- tendes Holz, das durch dunklere bis tiefschwarze, ungleich breite und unregelmäßig verteilte Längsstreifen auffallend gezeichnet ist. Es zeigt im Querschnitt zahlreiche helle, gleichmäßig zerstreute Pünktchen und sehr deutliche, ab und zu weiß erscheinende Älarkstrahlen, unter der Lupe auch einzelne feine, Kelle Querlinien, und läßt im Längsschnitt die Gefäße als da und dort weiße Längs furchen, die Markstrahlen auch im Tangentialschnitt als sehr zahlreiche, matte, kurz-spindelförmige Längs- streifchen erkennen, welche wie die Maschen eines Netzwerkes die dunkle dichte, auf schmale Zwischenstreifen beschränkte Grundmasse durch- setzen und unter der Lupe, gleich den Querstreifen der Radialfläche, oft weiß punktiert erscheinen. Färbt Wasser ockergelb, Alkohol tief ocker- braun; beiderlei Auszüge werden durch Eisenchlorid nicht geschwärzt. Mikroskopischer Charakter. Gefäße zerstreut, einzeln oder zu 2 — 3 radial gereiht, 0,075 — 0,225 mm weit, mit ansehnlichen, ellipti- schen, querspaltporigen Hoftüpfeln. Markstrahlen zahlreich, meist groß, 0,32—1,44 mm hoch und 3 — 7 Zellen breit (oft breiter als die sie tren- nenden Streifen der Grundmasse). Markstrahlzellen ziemlich dünnwandig, im Tangentialschnitt oft sechsseitig, 18 — 40 p. weit, im Radialschnitt von sehr ungleicher Länge, in manchen große Kristalle von Kalziumoxalat, in anderen sehr feinkörniger, im durchfallenden Lichte grauer »Kristall- sand«!). Derb- bis dickwandige Fasern als Grundmasse, im Querschnitt von sehr ungleicher Größe, eckigem Umfang und meist rundem Licht- raum, bis 19 jjL breit und bis 1 1 ij, weit, mit kleinen, aber ziemlich reich- lichen Tüpfeln; in einzelnen, meist mehrschichtigen Querzonen abgeplattet. (Jahresringbildung?) Strangparenchym umringt die Gefäße, hier in man- chen Zellen, gleich den Markstrahlen, »Kristallsand« enthaltend (daher das weiße Aussehen einzelner Gefäße im Längsschnitt), und findet sich auch in den erwähnten Querzonen. — Wände aller Elemente gebräunt, die Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms sowie die meisten Fasern auch von dunkelbraunem, in Alkohol z. T. löslichem Inhalte dicht erfüllt. Eisenchlorid schwärzt weder diesen noch die Wände. 4) Die betreffende Masse löst sich in Salzsäure zum größten Teile, unter Hinter- lassung eines bräunlichen Restes. gQß Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Die botanische Abstammung dieses Holzes und die Bedeutung seines Namens müssen vorläufig fraglich bleiben. 151. Korkhölzer. Eine Anzahl meist tropischer Holzgewächse aus den verschiedensten Familien liefert in ihrem Stamm- oder Wurzelholze »Korkholz«, d. h. ein Holz, welches in seinen physikalischen Eigenschaften dem echten Korke mehr oder weniger gleichkommt. Wenn diese Hölzer in ihrem feineren Bau auch Unterschiede zeigen, so stimmen sie doch insofern überein, als ihre Formelemente ungewöhnlich dünnwandig und zu großem Teile vollkommen inhaltsleer sind, d. h. im trocknen Holze nur Luft enthalten. Die entweder völlig fehlende oder doch nur in geringem Grade vorhandene Ungleichheit in der Dünnwandigkeit der Elemente verursacht nicht nur ein sehr geringes, bei Leitneria (siehe p. 373) bis auf 0,21 beim Ambatschholze (siehe p. 808) noch tiefer sinkendes spez. Gew., sondern auch ein außerordentlich gleichmäßiges, dem Messer nach keiner Richtung Widerstand bietendes Gefüge, eine oft überraschende Weichheit. Ein gutes Beispiel eines Korkholzes bietet das zuerst von Wiesner i) beschriebene, in seiner Heimat »Balsa« genannte 2), dort zur Herstellung von Ganoes benutzte Holz von Ochroma Lagopus Swartx, eines mäch- tigen, zur Familie der Bombacaceen (siehe p. 431) gehörenden Baumes der Antillen und der heißesten Zone Südamerikas. Das mit einem 8 bis 15 mm dicken, bräunlichen Marke versehene, oft stark exzentrisch ge- baute, an der dickeren Seite mit dem Fingernagel tief zu furchende, elastische, etwas seidig glänzende Stamm- und Astholz erscheint auf der frischen Schnittfläche weißlich mit einem Stich ins Rotbräunliche; wird beim Liegen an der Luft lichter, läßt im Querschnitt weite, gleichmäßig verteilte Poren (Gefäße), einzeln oder zu 2 — 3 vereinigt, und auf dunk- lerem Grunde helle, etwas geschlängelte Markstrahlen erkennen. Das Mikroskop zeigt die Gefäße 0,13 — 0,30 mm weit, gegen ihresgleichen mit dicht aneinander gedrängten, runden bis eckigen, etwa 13 [abreiten, rundporigen Hoftüpfeln, gegen Markstrahlen und Strangparenchym auch abweichend getüpfelt. Die Grundmasse, im Querschnitt einem größten- teils weitmaschigen Netzwerke gleichend, besteht hauptsächlich aus dünn- wandigem, weitzelligem Strangparenchym, dessen Elemente aufrechte, meist etwa 0,4 mm lange (hohe) Reihen von gewöhnlich 3 — 4, nur auf den Radialwänden spärlich getüpfelten, vollständig inhaltsleeren Zellen 1) Rohstoffe, 1. Aufl., p. 578. 2) Engler-Prantl, Pflanzenfam., III, 6, p. G,i. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 807 klarstellen; der radiale Durchmesser der letzteren kann 30 — 100 jj., der tangentiale bis 60 [x messen. Zwischen diese Reihen eingeschoben er- scheinen lange, spitzendige, nur 19 — 30 ij, breite Fasern, einzeln oder zu 2 — 3, in ihren höchstens 5,5 a dicken Wänden mit kleinen, steil aufgerichteten, spaltenförmigen Tüpfeln versehen. Zahlreicher, in kurzen Querreihen, finden sich diese Zellen, die man wohl als (ihren Namen freilich wenig rechtfertigende) Sklerenchymfasern ansprechen darf, nur in einzelnen konzentrischen Zonen, die sich auch durch die geringere Weite und rechteckige Querschnittsform der hier abgeplatteten Strang- parenchymzellen auszeichnen. Allgemein sind die den Gefäßen anliegen- den Strangparenchymzellen weit enger als die übrigen; sie zeigen den für diese Elemente gewöhnlichen Bau und enthalten z. T. Stärke in großen Körnern, auch Kristalle. Die Markstrahlen erscheinen im Tan- gentialschnitt meist aus Zellen sehr ungleichen Durchmessers gebildet; sie treten aus der Grundmasse wenig deuthch hervor, zeigen aber ge- wöhnhch spitze Endzellen ; auch lassen sich die ihnen zugehörigen großen Zellen von den benachbarten der Grundmasse oft an der (den letzteren fehlenden) zarten Tüpfelung der Tangentialwände unterscheiden. Die Höhe der Markstrahlen beträgt 0,20 — 3,00 mm und mehr, ihre Breite bis 0,12 mm; die kleinen, nur 19 [i. weiten Markstrahlzellen sind im Radialschnitt bis 0,19 mm lang, die großen bis 108 [x hoch und oft • nur 34 [X breit; in beiderlei Zellen sind große Stärkekörner und schön ausgebildete Kristalle nicht selten. — Ein ähnlicher Bau kommt dem Holze von Ceiba pentandra (L.) Gärtn. (Eriodendron anfractuosum DC, Bumäholz, siehe p. 672) zu i). Einen anderen Typus von Korkhölzern stellt das Holz von Äistonia scholaris (L.) R. Br. (Farn. Apocynaceae^ siehe p. 461) dar 2). Es zeigt deutliche Jahresringe. Die Grundmasse besteht wesentlich aus faser- förmigen, in regelmäßige Radialreihen geordneten dünnwandigen Zellen, die Gefäße treten vorwiegend in Gruppen auf, normales Strangparenchym bildet vereinzelte, an jene meist anschließende Querreihen. Die Mark- strahlen, hier unter dem Mikroskope in jeder Ansicht des Holzkörpers deutlichst unterscheidbar, sind meist zweischichtig und 0,17 — 0,70 mm hoch, kleinzellig; manche umschließen einen im Tangentialschnitt runden, meist 40 [x weiten Hohlraum. Das Korkholz von Bombax Ceiba L.^ »Fromage de Hollande« \) Vgl. auch A. Gehmacher, »Über den anatomischen Bau einiger sogenannter Korkhölzer«. Mitteilung aus dem Laboratorium für technische Mikroskopie aus der technischen Hochschule in Wien (Österr. bot. Zeitschr. 1884, Nr. 5). 2) Gehmacher, I.e., p. 5 (des Sonderabdruckes). g08 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. (Farn. Bonibacaceae, siehe p. 432) besteht aus sehr dünnwandigen, rings- um getüpfelten, in regelmäßige Stockwerke geordneten, an den Enden dachförmig zugeschärften Ersatzzellen (siehe p. 293), von denen einzelne in Kristallkammern geteilt sind, und dickwandigeren, ohne Beziehung zu den Gefäßen in mehrschichtigen Querzonen auftretenden Sklerenchym- fasern. Die Markstrahlen sind sehr groß, bis 8 Zellen (0,25 mm) breit und bis über 1,00 mm hoch, ihre Zellen bis 54 u weit^). — Ganz ähn- lich gebaut ist, einer untersuchten Probe nach, das Korkholz von Ery- tkrina Cnffra Thunb. (Farn. Papilionalae) im tropischen Afrika; die aus- gehöhlten Stämme dieses Baumes dienen den Eingeborenen als Canoes^). Auch das Holz von E. crista galli L. (Brasilien) zeigt nach Jaensch^) diese Struktur. Das am längsten bekannte und am häufigsten beschriebene Korkholz des Ambatsch, Aeschynomene Elaphroxylon (Guill. et Perr.) Taub. (Herminiera Elaphroxylon O. P. R., Äedemone mirabüis Kotschy, Fam. Papilionatae, siehe p. 405) weicht von den vorstehend betrachteten in bemerkenswerter Weise ab. Die hier nur bis 27 [x hohen, an den dachförmig zugeschärften Endflächen dicht und zierlich getüpfelten, ver- einzelt in Kristallkammern geteilten Ersatzzellen ^) bilden höchst regel- mäßige Stockwerke, denen sich die kleinen, stets einschichtigen Mark- strahlen einfügen (siehe Fig. 93, p. 299). Die Gefäße liegen immer ganz oder doch z. T. in meist schmalen, kürzeren oder längeren, sich seitlich llügelartig auskeilenden Querschichten von Sklerenchymfasern; diese sind dreimal länger beziehentlich höher, als die Ersatzzellen. Im Holze des Ambatsch finden sich auch auffällige, von Gefäßen durchzogene mehr- schichtige Markstrahlen, deren Entstehung mit der Anlage von Adventiv- wurzeln am lebenden Stamme zusammenhängt^). In seiner Heimat dient 4) über dieses und andere ßombaxhölzer vgl. auch Gehmacher, 1. c. 2) Engler-Prantl, Pflanzenfam., III, 3, p. 364. 3] Berichte d. deutsch, bot. Ges., 1884, p. 273. 4) Strasburger (Leitungsbahnen usw., p. 179 u. 181) nennt diese Elemente- > gestauchte Holzfasern t. 5) Vgl. Klebahn in Flora 1891, p. 125. — Weiteres über den Bau des Am- batschholzes besonders bei Jaensch, Herminiera Elaphroxylon 0. P. K., Inaug.- Dissert., Breslau 1883, u. Ber. d. deutsch, bot. Ges. 1884, p. 268 u. f., Taf. V. Vgl. auch Gehmacher, I.e., u. die Abbildung bei Solereder, Systemat. Anatomie d.. Dikolyledonen, 1899, p. 312. — Über die Lebensweise des merkwürdigen Ambatsch- baumes siehe G. S chweinfurth, Beiträge zur Kenntnis der Flora Äthiopiens, 1867. Die farbige Abbildung eines berindeten Stammstückes bringt Hermann von Schrötter in seinen Notizen zur Technologie einiger Hölzer des Sudan (in den »Tagebuchblättern einer Jagdreise weiland des Prinzen Georg Wilhelm, Herzog zu P> raunschweig und Lüneburg, von Khartum an den oberen Nil«, Wien 1913, Wilh. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 809 dieses außerordentlich leichte Holz (siehe Fußnote) zur Herstellung von Flößen und Booten, wird bei den Negerstämmen des oberen Niles auch zur Verfertigung von Armspangen benutzt, die solchen aus Elfenbein täuschend ähnlich sehen i). Von Laubbäumen, die in ihrem Stamme oder in ihren Wurzeln »Korkholz« besitzen, seien hier noch genannt, unter Hinweis auf die Übersicht: Arten von Miisanga (p. 382), Xylopia und Anona (pp. 386, 387) Enjthrina (p. 408), Commiphora (p. 4I1)|, Hibiscus (p. 4311, Leitneria (p. 373). So vielfache Verwendung manche dieser Korkhölzer in ihrer Heimat auch finden, so kommen sie doch — das Bumaholz (siehe p. 672) etwa ausgenommen — in Europa für technische Zwecke derzeit kaum in Frage. Sie wurden hier wesentlich nur ihrer interessanten Eigenart wegen an- geführt, die sie zu sehr bemerkenswerten Rohsloifen des Pdanzenreiches macht. . Schlüssel für die Benutzung der vorstehenden Laubhülzer-Beschreibungen zur Er- mittelung der botanischen Abstammung oder der Handelsnamen von Holzproben 2). Nach äußeren Merkmalen an sorgfältig mit scharfem und richtig geführtem Messer hergestellten Schnittflächen ordnen sich die hier be- schriebenen Laubhülzer in folgende Abteilungen und Gruppen: Braumüller, p. 333). Ebendort wird das Vol umgewicht berindeten Ambatschholzes mit 0,0 34 angegeben. \) H. von Schrötter, 1. c, p. 336. 2) Dieser »Schlüssel« stellt einen Versuch dar, die vorliegende Bearbeitung der dem Verfasser zugänglich gewesenen Nutzhölzer von Laubbäumen den oben ange- gebenen Zwecken dienstbar zu machen. — Die gewählte Einteilung — nach »äußeren« Merkmalen — ist die von Wilhelm im 12. Kapitel der Gewerbl. Materialkunde. Bd. I: Die Hölzer, herausgegeben von Dr. P. Krais, pp. 33 fr. angewendete. Es handelt sich dabei nur um einen Führer durch die Beschreibungen, um die Num- mern derjenigen auffinden zu lassen, die im Bedarfsfalle bei genauer Vergleichung untereinander sowie mit der fraglichen Holzprobe eine »Bestimmung« oder »Identifi- zierung« ermöglichen können. Auf die Ausarbeitung eines vollständigen analy- tischen Bestimmungsschlüssels, der in üblicher Weise durch fortgesetzte Gegenüber- stellung unterscheidender äußerer wie mikroskopischer Merkmale schließlich zu dem gesuchten Namen führen würde, mußte hier schon aus Raumrücksichten verzichtet werden. (Vgl. übrigens p. 505, Fußnote 2.) — Daß in allen Fällen, in denen im »Mikroskopischen Charakter« nicht ausdrücklich das Gegenteil gesagt wird, die Durch- brechung der Gefäßglieder einfach ist (siehe p. 28()), möge hier noch besonders hervorgehoben sein, sowie, daß die fettgedruckten Nummern im Schlüssel sich SlO Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. A. Ringporige Laubhölzer (RpL). Jeder Jahresring beginnt mit einer oft scharf hervortretenden Zone weiter Gefäße, die im Querschnitt des Holzkörpers meist schon mit freiem Auge (seltener erst unter der Lupe) als deutliche Poren unter- scheidbar sind und in Längsschnitten oft sehr auffällige Längsfurchen bilden, die hier das Holz zonenweise grob »nadelrissig« erscheinen lassen. Die übrigen Gefäße sind mehr oder weniger unvermittelt enger, im Querschnitt mit freiem Auge nicht mehr als Poren erkennbar, regel- los zerstreut oder stellenweise zusammengedrängt. In letzterem Falle zeigt das Holz im Querschnitt helle, in jedem Jahresring bzw. in ge- wissen Absländen sich wiederholende Zeichnungen. (Vgl. Fig. 107.) Zu- weilen sind diese erst mit der Lupe wahrnehmbar. a) Zwischen den Porenzonen lielle, nach außen (gegen die Rinde) oft verbreiterte Radialst reifchen, den Markstrahlen parallel oder schräg verlaufend, mitunter verzweigt, eine zierliche »geflammte« Zeichnung bewirkend (vgl. Figg. 137, 139): 14, 16 A, 105. b) Zwischen den Porenzonen helle, wellige, zuweilen unterbrochene Quer- streifchen (vgl. Fig. 140): 17, 18, 82: vgl. auch 57, 69 (Splint!) und 75. c) Zwischen den Porenzonen helle Pünktchen, zuweilen im Spälbolz der Jahresringe (seltener durchaus) zu kurzen Quer- und Schräg- streifchen zusammenfließend oder keine auffällige Zeichnung bildend (vgl. Fig. 98). c t ) Ringporigkeit schon dem freien Auge oder doch bei mäßiger Lupenvergrößerung auffällig (mitunter ungleichmäßig). Färbung des Holzes, bzw. Kernbolzes: Hell Splintfarben, oft etwas gelblich oder rötlich: 7, 82, 125 bis 127; bellgrau bis bellbraun oder gelbbraun bis dunkelbraun: 7, 19, 75, 76, 136, 137, 138, 147; zimt- braun: 86; goldgrün: 57, 96; rosenrot: 111; hell bis tief rötlichbraun: Nachtrag zu p. 572; hell violett bis violett- braun: 68 (.\nmerk. 2); p. 777. c2) Ringporigkeit erst bei starker Lupenvergrößerung festzustellen. Breite der Markstrahlen: a) größer als die Weite der Fi'ühholz- gefäße, Holz gelb: 31; ß) der Weite der Frühholzgefäße gleich oder schmäler, Kernholz: fehlend oder hellbraun: 131; vgl. auch 145; hellviolett: 128: rot: 104. ? B. Zerstreutporige Laubhölzer (ZpL). Hier nehmen die Weite und meist auch die Zahl der Gefäße im Jahresring vom Früh- zum Spätholz aümählich ab oder sind nur auf die einzelnen Laubholzbeschreibungen beziehen. — Die UnvoUkommen- heiten dieses Versuches wird der Sachkundige mit den im Gegenstande selbst liegenden Schwierigkeiten zu entschuldigen wissen. Von Korkhölzern ist nur eines aufgenom- men. Auf die unter Nr. -150 beschriebenen Hölzer verweisen Seitenzahlen. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 811 wenig oder nicht verschieden, besonders dann, wenn Jahresringe un- deutlich oder überhaupt nicht erkennbar sind. Die Gefäße können gleich- mäßig verteilt oder in Reihen oder Gruppen geordnet sein und in letz- terem Falle mehr oder minder auffällige Zeichnungen hervorrufen; bei manchen Hölzern ohne weiteres als deutliche Poren kenntlich, werden sie bei anderen erst unter der Lupe sichtbar. Die meisten der von Laubbäumen gelieferten Nutzhölzer gehöreq in diese Abteilung. Doch darf nicht übersehen werden, daß in der Natur eine scharfe Grenze zwischen » ringporigen < und »zerstreutporigen« Laubhölzern nicht be- steht und in manchen Fällen in beiden Abteilungen nachzusehen sein wird. Erste Abteilung' zerstreutporiger Laubhölzer (ZpL I). Alle oder doch viele Markstrahlen im Querschnitt des Holzes breiter als der Querdurchmesser der meisten Gefäße und hier oft schon mit freiem Auge sichtbar, zuweilen sehr auffällig. A. Markstrahlen ungefähr gleich breit und nahe beisammen, Abstände zwischen ihnen wenig ungleich. A a. Gefäße auf bogig verlaufende helle Querzonen beschränkt: 24. Ab. Gefäße nicht auf Querzonen beschränkt, doch in Jahresringen im Frühholz meist zahlreicher. Ab 1. Holz gelb- lich bis hellbraun, im Querschnitt auffällig gezeichnet, und zwar a) schon für das freie Auge : 1-6B; '^j) erst unter der Lupe : 1; p. 755. Ab 2. Holz im Querschnitt nicht auffällig gezeichnet, ri) Markstrahlen derb, auf allen Schnitten in die Augen fallend: 39. ß) Markstrahlen feiner, zuweilen erst mit der Lupe sichtbar; Färbung des Holzes: hell Splintfarben, dabei etwas gelblich oder rötlich: 98, 100, 101, 107, 112,118—120; gelblich bis ockergelb: 78, 79, 142 ; hellbraun : 47 ; hell rötlichgelb oder heller bis tiefer rötlichbraun: 45, 46, 121; p. 784; vgl. auch 93; kupferrot, Markstrablen oft weißlich: p. 760; dunkelbraun und schwarz geädert: p. 805. 8. Bi-eite, schon dem freien Auge sichtbare Markstrahlen nicht nahe bei- sammen, sondern um ungleiche, bis 0,5 cm messende oder auch breitere Abstände voneinander entfernt; in den Zwischenräumen schmale, erst mit der Lupe sichtbare Markstrahlen. Ba. Breite Markstrahlen scharf hervortretend, unter der Lupe von gleich- mäßig dichtem Gefüge: 1, 15. Bb. Breite Markstrablen oft weniger auffallend, unter der Lupe in schmale Parallelstreifchen sich auflösend: 8, 10, 11, 12. Zweite Abteilung zerstrentporiger Laubhölzer (ZpL II). - Markstrahlen schmäler oder doch nicht breiter als die Gefäße, im Quer- wie im Tangentialschnitt des Holzes mit freiem Auge zuweilen noch wahrnehmbar, meist aber unkenntlich, oft äußerst fein, bei manchen ausländischen Hölzern auf der Tangentialfläche in Querzonen geordnet und hier (unter der Lupe) eine feine Querstreifung bewirkend. g|2 Sechzelmtor Absclinitt. Holzer. Erste Gruppe der ZpL 11. Die Querschnittsfläche erscheint zierlich »geflammt«, zeigt helle radiale, oft flammenartig verzweigte Streifchen, gewöhnlich auch kon- zentrische, das Frühholz der Jahresringe bezeichnende helle Querzonen (vgl. Fig. 160, p. 667): 103, 129 ; vgl. auch 13 und in der dritten Gruppe ß. Zweite Gruppe der ZpL II. Die Querschniltsfläche (»Hirnfläche«) zeigt schon dem freien Auge oder doch unter der Lupe zahlreiche gröbere bis äußerst feine, oft wel- lige und einander sehr genäherte Querstreifen, meist auf längere Strecken hin ununterbrochen verlaufend, seltener stellenweise nur kurz oder in Punktreihen aufgelöst, meist hell auf dunklem Grunde (seltener umgekehrt) und an Gefäße sich ansetzend oder solche ein- schließend; im Längsschnitt bei kräftigerer Ausbildung schmale Längs- streifen oder unregelmäßige, oft zackig verlaufende Querbinden bildend. Gefäße mitunter durch Kernstoff verstopft. A. Holz hell splinlfarben, dabei etwas gelblich, grünlich, rötlich oder bräun- lich. AI. Querstreifchen sehr zart: 1, 5, 70 (Splmt), 84,114, 132 (sehr leicht!); vgl. auch Nachtrag zu p. 515. A<2. Querstreifchen derber, schon mit freiem Auge sichtbar. A2 a) Ilirnfläche sehr auffällig gezeichnet, einem lockeren weißhehen Fadengewebe ähnlich: 108. A 2 b) Hirnfläche anders gezeichnet: p. 759, p. 796. B. Holz heller oder dunkler gelb bis rötlich gelb oder satt gelbbraun. Bl. Markstrahlen auf der Hirnfläche scharf hervortretend, mit den Quer- streifchen ein sehr auffälliges System einander kreuzender weißlicher Linien bildend: 108. ß2. Markstrahlen wenig hervortretend bis un- kenntlich: 20, 21, 27, 51. 52, 53, 56, 69, 83, 140; p. 793, Anm., p. 796, p. 753. C. Holz auf frischen Schnittflächen heller oder dunkler rot, mitunter längs- slrelfig. Ca. Markstrahlen sehr fein, im Tangentialschnitt in Querreihen: 62, 63, 64, 66; p. 778. Gb. Markstrahlen im Tangentialschnitt nicht in Querzonen: 58. D. Holz heller oder dunkler rötlichbraun (mahagonifarben), bell bis tief violettbraun oder fast kupferrot bis tief rotbraun. Da. Mark- strahlen im Tangentialschnitt in Querreihen: 65, 68 u. Anmerkungen, 72. Db. Markstrahlen im Tangentialschnitt nicht in Querreihen. Db 1. Quer- streifen der Hirnfläche schmäler als die Gefäße weit. Db 1 c«) Quer- streifchen äußerst zart, nur mit stark vergrößernder Lupe sichtbar: 2, Dbiß) Querstreifchen gröber, oft schon dem freien Auge deutlich; Gefäßinhalt: weiß 109; dunkelrot bis schwarz: 92; nicht auffällig: 110. Db2. Querstreifen der Hirnfläche breiter als die Gefäße weit^ vielfach unterbrochen: p. 76 4. E. Holz, bzw. Kernholz tief rotviolett oder dunkel braunviolett bi^ schwarzviolett, Gefäße mitunter durch Kernstoff verstopft: 67, 69. 72; p. 775, A. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 813 F. Holz, bzw. Kernholz rein braun und zwar: gleichmäßig gefärbt, Quer- streifchen derb: 21; abwechselnd heller und dunkler gezont, Quer- streifchen sehr zart, Geläße meist durch Kernstoir verstopft: 70. Vgl. auch 5, 6 und bei 124. G. Holz durchaus oder überwiegend schwarz, Querstreifung der Hirnfläche wenig deutlich: 124. Dritte Gruppe der ZpL IL Auf der Hirnfläche des Holzes sind meist schon mit freiem Auge oder doch mit der Lupe feine bis derbe, die Gefäße einschließende heile Pünktchen, bzw. hell behüfte Poren sichtbar, mitunter in kurze Quer- oder Schrägzeilen geordnet oder zu solchen verbunden; außerdem nicht selten einzelne helle konzentrische Querlinien in wechselnden, oft weiten Abständen und ungleichmäßiger Verteilung. A. Die hellen Pünktchen oder Sti'eifchen ziemlich gleichmäßig über die Quer- schnitlsfläche verteilt oder zonenweise spärlicher ; Schrägstreifchen über- wiegen nicht. AI. Holz im Längsschnitt nicht auffallend dunkel (schwärzlich) ge- streift (»geädert«) oder gefleckt. Färbung: a) Hell Splintfarben oder schwach gelblich, grünlich, rötlich oder bräunlich: 23, 37, 80, 81; p. 7 89; vgl. auch p. 7 67; b) stellen- weise gelblich mit rötlichgrauem oder grünlichem Tone: p. 796; c) lichtgelb, grünlichgelb bis sattgelb: 51—53, 74, 149; pp. 779, 793; vgl. auch 78, 79 und Buchshölzer; d) hellbraun bis asphaltbraun: 36, vgl. auch 37, 148; e) grünlich braun bis heller oder tiefer gelbbraun: 36, 56, 139, 140; p. 756; f) rötlichgelb: p. 7S8; vgl. auch 34; g) rötlichgrau bis heller oder tiefer rötlichbraun: 50, 56; pp. 763, 772, 774, 785, 787; h) hellrötlich (lachsfarben) bis licht schokolade- braun: 27, 113, 115; p. 76.0; i) rosenrot (Kernholz) 48; k) fleischrot bis tief blutrot: 97 ; 1) tief gelbrot bis kupfer- rot (auf frischer Schnittfläche!): 59, 60, 61, vgl. auch 33 und p. 760; m) lebhaft rotbraun , (nach »Veilchenwurzel« duftend: 49; n) violett (auf frischer Schnittfläche bräunlich): 55, vgl. auch pp. 776, 777; o) schokoladebraun bis schwarzbraun: 48 (Anmerkung!), 73; p) olivenbraun bis dunkel schwarz- grün (Kernholz!): 77. A"2a. Holz der Länge nach auffallend dunkel bis schwarz ge- streift (»geädert«); Grundfarbe: a) lichtbraun (gelblich oder rötlich) : 71, 130; [i] ge\h: Palmvraholz (p. 622); -,) grünlich- bis rötlichgelb, violett nachdunkelnd: p. 769; o) gelbrot, Gefäße z.T. durch Kernstoff verstopft: 29; s) matter oder lebhafter braun, und zwar sl) Gefäße meist durch Kernstoff verstopft: 70; zi) Gefäße immer offen: p. 754; C) dunkel zimtbraun: 71 (Anmerkung!); hell- bis dunkel violettbraun oder tief rütlichbraun: 29, 68 und Anmerkungen, Nachtrag zu p. 553. 814 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. A2b. Holz im Längsschnitt durch breite dunkle Querstreifen auf- fallend gescheckt, etwa an eine Schlangenhaut erinnernd, rötlichbraun: 22. B. Holz im Querschnitt eigenartig »geflammt« durch meist schon dem freien Auge sehr auffällige helle, die Gefäße enthaltende Pünktchen, die vorwiegend in schräge Reihen geordnet sind und dei'en Richtung in den nämlichen oder in aufeinanderfolgenden Querzonen häufig wech- selt. Diese Querzonen sind außerdem meist durch dunklere Grenz- streifen geschieden, die durch spärliches Vorkommen oder vollständiges Fehlen der hellen Pünktchen entstehen. Bl. Markstrahlen auf der Tangentialfläche nicht in Querreihen: 116a, b und Anmerkungen (Eukalyptushölzer und Verwandte). Vgl. auch 51, 52, p. 788, Anmerkung 2; p. 765; Nachtrag zu p. 575. B2. Markstrahlen auf der Tangentialfläche quer gereiht, diese daher fein querstreifig: 77, Anmerkung; Nachtrag zu p. 736. Vierte Gruppe der ZpL II. Holz auf der glatt geschnittenen Querschniltsfläche zwischen den Markstrahlen weder für das freie Auge noch bei Lupenbetrachtung mit hellen Pünktchen oder Streifchen. In jedem Falle erscheinen die Gefäße als unbehöfte gröbere oder feinere (selten verstopfte) Poreii. Nur bei Herstellung oder Glättung der Hirnfläche mit nicht hinlänglich scharfem Messer oder Hobel sowie bei Anwendung der Feile können auch hier helle Zeich- nungen entstehen, besonders bei härteren Hölzern. A. Gefäße auf der glatten Hirnfläche des Holzes schon mit freiem Auge als deutliche Poren unterscheidbar. Längsschnittflächen meist sehr auffällig »nadelrissig« (siehe p. 3i0). Färbung: a) Hell splintfarben oder etwas gelblich, grünlich oder bräunlich: 89, 107,146; pp. 767, 803; b) hell gelbbraun bis ockerbraun : 48, Anmerkung 2; vgl. auch 114, 146; c) sattgelb bis orange- gelb: 141; pp. 771, 802; d) hellgrau oder rötlichgrau bis hefler oder tiefer braun: 5, 6, 35, 38, 50, 93, 122; Nachtrag zu pp. 577; e) hell rötlich, hchter oder dunkler zimtbraun bis rötlichbraun oder gelbrot bis kupferfarben: 33, 35, 50, 54, 85, 87 bis 91 (Mahagonihölzer!) 123; pp. 757, 784, 798; f) kupferrot und dunkler gestreift: 95. B. Gefäße auf der glatten Hirnfläche des Holzes meist erst unter der Lupe als deutliche Poren unterscheidbar, zuweilen äußerst eng (in letzterem Falle die Längsschnittflächen für das freie Auge nicht oder kaum ./nadelrissig«, a) Holz von heller Splintfärbung, dabei oft etwas gelblich, rötlich oder bräunlich. Breite der Markstrahlen auf der Hirnfläche : al) größer als die Weite der meisten Gefäße: 98, 100, vgl. auch 45 — 47 (Splintholz) und 101. a2) der Gefäßweite ungefähr gleich; dabei a) Markstrahlen um meh- rere Gefäßweiten voneinander entfernt: 25, 26, 106 ; vgl. auch 118 — 120 (Splintholz!); ,3) Markstrahlen sämtHch oder doch zum großen Teile einander sehr genähert und sehr fein, Gefäße sehr eng: 99, 102, 143—145, vgl. auch 40—44 (Splintholz!). Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 81 5 a3) kleinei- als die Weite der meisten Gefäße: 3, 4, 9, 117, 135 J p. 803; Nachtrag zu p. 515 vgl auch 8. Holz im Kern grünlich bis hell grünlichbraun: 4, 32; c) lichter oder tiefer gelb, im Längsschnitt glanzlos, sehr fein- bis nicht nadel- rissig, Gefäße eng bis sehr eng: 94, 99, 133 u. Anm. 2j 134; d) ockergelb, im Längsschnitt glänzend, deutlich nadelrissig: p. 792; e) hell- bis dunkel-rötlichgelb: 4, 34, p. 781; f) rötlich (haut- farben) bis bräunlich, im Längsschnitt fein- bis kaum nadelrissig und fa) ohne oder fast ohne Glanz: 40 — 44 (Splintholz!); fß) lebhaft glänzend: 30; g) hellrot bis gelbrot, im Längsschnitt g et) deutlich nadelrissig: 3; p. 795; gß) kaum nadelrissig: p. 799, p. 801; h) hellbraun bis asphaltbraun: p. 5 49 (»Gelbes Santel«); p. 791 ; i) mattbraun bis licht graurötlich: 38; Nachtrag zu p. 577; k) licht gelbbraun, schwach glänzend: 43 (Kernholz), vgl. auch 47; 1) heller oder tiefer rötlichgrau oder rötlichbraun bis tief rotbraun: 28, 41, 42 (Kernholz), 118 (Kernholz); p. 783; m) dunkelrot oder rotviolett bis schwarzviolett, Gefäße z. T. durch Kernstoff ver- stopft: 69; p. 768, A; p. 775; d) heller oder dunkler braun mit schmäleren oder breiteren, unregelmäßig oder ziemlich parallel verlaufenden schwarzen Zonen oder überwiegend bis ganz schwarz: 124. in. Hölzer monokoty]|er Pflanzen. Hülzer von Monokotylen sind, wie schon in der Einleilurg zu diesem Abschnitte (p. 277 u. 278) erwähnt, immer an den über die ganze Quer- schnittslläche verteilten, gegen den Umfang meist dichter gestellten Gefäßbündeln (vgl. Figg. 167 u. 168), sowie dem steten Mangel von Mark- strahlen und Jahresringen zu erkennen. Von diesen Hölzern kommt für uns nur Palmenholz, bzw. Stuhlrohr in Betracht. 1. Palmenbolz. (Palmyraholz.) Bei den Palmenhölzern besteht die Hauptmasse der meisten Gefäß- bündel aus harten, sehr dickwandigen Sklerenchymfasern. Die Gefäße selbst befinden sich, gewöhnlich nur zu wenigen, am inneren Bündel- rande, der infolgedessen im Querschnitt, wenigstens unter der Lupe, porös erscheint. Neben den eigentlichen Gefäßbündeln treten, wie Fig. 168 zeigt, gegen den Umfang des Stammes zu auch kleine, nur aus Skleren- chymfasern gebildete Bündel auf'). Da die Zahl der Bündel überhaupt von innen nach außen zunimmt, muß der peripherische Teil eines Palmen- stammes den inneren an Härte und Festigkeit übertreffen. 1-4 i) über den Bündel verlauf im Palmenstamm vgl. die von Drude in Engler- Prantls Natürl. Pflanzenfamilien, II, 3, p. 8 gegebene hübsche Darstellung. 816 Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. Im Querschnitt erscheinen die Bündel rundlich oder nierenfürmig oder in der Richtung des Stammradius gestreckt und dabei nach außen verschmälert. Im Längsschnitt bilden sie harte, dichte, glänzende Längs- streifen in matter Grundmasse, die unter der Lupe meist »körnig« erscheint, d. h. die einzelnen (gleichfalls hart- und oft dick- wandigen) Zellen, zuweilen in Querschichten, erkennen läßt. Die äußere Struktur wie der innere Fig. 167. Querscheibe eines Palmen' Stammes, die regellos zerstreuten Ge fäßbünüel zeigend. (Nach Nördlinge r.) Fig. lüS. Segment aus einem Palmen- stamrae (Geonoma caespitosa). Quer- schnittsansicht, 30 mal vergrößert. Gefäßbntidel mit mächtigen Slileren- chymscheiden und peripherisch ge- lagerte kleina Sklerenchymhiindel. (Nach Drude.) Bau der Palmenhülzer gestalten sich sehr gleichartig. Im Querschnitt erscheinen die letzteren gefleckt, im Tangentialschnitt, der sehr politurfähige Flächen liefert, zeigt sich eine oft sehr gefällige, von Farbenunter- schieden begleitete Längsstreifung, die diesen Hölzern auch den Namen »Zebraholz« oder »Stachelschweinholz« i) verschafft hat. Im allgemeinen beschränkt sich die Praxis auf die Unterscheidung hellen (gelben oder roten) und dunklen (schwarzen) Palmenholzes. Die Hölzei' baumartiger Palmen kom- men für die europäische Industrie nur wenig in Betracht, so wertvolle »Kunsthölzer« manche derselben auch darstellen. Nach Senil er 2) gelangt hauptsächlich das Holz der Kokospalme, Cocos nuci- fera L., als Porkupine- oder Poikupnien- holz nach Europa (siehe p. STI). Dasselbe zeigt, einer vorliegenden Probe nach, im Tangentialschnitt auf homogen gelbbraunem, unter der Lupe rötlich punktiertem 3) Grunde schwarzbraune und rotbraune Streifen, im Querschnitte meist rundliche bis eiförmige, tief schwarzbraune, einseitig poröse Flecke in heller, bräunlicher Grundmasse. Das Holz der Dattelpalme, Phoenix \) K. M ül 1 er , Praktische Pflanzenkunde, p. 280. 2) 1. C, p. 689. 3) Die Pünktchen entsprechen einzelnen mit rotbraunem Inlialte dicht erfüllten Zellen des Grund- gewebes. Sechzehnter Abschnitt. Hölzer. 817 ilactylifera L. (siehe p, 370), hat Wiesner i] beschrieben. Es zeigt die Farbe alten Eichenholzes. Die Gefäßbündel erscheinen nur wenig dunkler als das Grundgewebe, sind I — 2 mm dick und im Querschnitt rundlich. In jedem derselben zeigt die Lupe 2 — 3 an einer Stelle des Umfanges zusammengedrängte Gefäße als Poren, die sich unter dem Mikroskope als 0,100 — 0,135 mm weit erweisen und schmale, quergedehnte Hof- tüpfel (»treppenförmige Wandverdickung«, siehe p. 285, Fig. 76 C) be- sitzen. Die Hauptmasse der Bündel bilden 20 — 32 ij, breite Sklerenchym- fasern, deren dicke, im Querschnitt deutlich geschichtete Wände von Tüpfelkanälen durchsetzt werden. Das Grundgewebe besteht aus sechs- seitigen, dickwandigen, 72 — 1 12 jx breiten, da und dort mit sternfitrmigen Kristalldrusen erfüllten Parenchymzellen. Ein ausgezeichnetes Palmenholz liefert nach Wiesner 2) die im in- disch malaiischen Florengebiete verbreitete Ärenga saccharifera Labill. (siehe p. 371), in ihrer Heimat gleich der von ihr gewonnenen Faser »Kitool« genannt. Das Holz kommt von Ceylon und Gochinchina in den Handel und übertrifft an Schönheit der Farbe und Zeichnung sowie an Härte und Dauerhaftigkeit die meisten anderen von Palmen stam- menden Kunsthölzer. Der Querschnitt zeigt herzförmige, außen schwarze, innen licht bräunliche, 2 — 3 mm breite Gefäßbündel in tief braunem Gnmdgewebe. Im Tangentialschnitt erscheint das Holz tief braun, teils von schwarzen, teils von goldig glänzenden Längsstreifen durchzogen; diese entsprechen den inneren, jene den äußeren Teilen der Gefäßbündel. Das Mikroskop lehrt, daß nicht jedes »Gefäßbündel« auch wirklich Gefäße enthält, sondern daß viele nur aus Sklerenchymfasern bestehen (Vgl. p. 1059). Letztere sind bis 60 ji breit und haben sehr dicke, im Querschnitt konzentrisch geschichtete, von Tüpfelkanälen durchsetzte Wände. Die Gefäße, in den vollkommenen Bündeln stets nur zu wenigen an einer Stelle des Umfanges, sind bis 0,108 mm weit und, wie die der Dattelpalme (siehe oben), »treppenförmig verdickt«. Das Grundgewebe besteht aus unregelmäßig geformten, bis 98 \i breiten und bis 196 u langen Zellen mit sehr dicken, gleich dem Inhalte bräunlich bis blutrot gefärbten Wänden. Sehr ähnlich dem eben beschriebenen ist, einer vorliegenden Probe nach, das Holz von Caryota urens L. (siehe p. 371). Auch das Holz der Deleb- oder Palmyra-Palme, Bcrrassus flabelliformis L. (siehe p. 370), soll in Europa Verwendung finden, u. a. auch geschätzte Furniere, »Stachelschwein holz« 3)^ liefern. 1) Rohstoffe, 1. Aufl., p. 629. 2) 1. c, p. 630. 3) K. Müller, 1. c. Wiesn er, Rohstoffe. IL Band. 3. Aufl. 52 g]^g Sechzehntei« Abschnitt. Hölzer. Dem Palmenholze im Längsschnitte ähnliche Laubhülzer siehe pp. 621 bis 623. 2. Stuhlrohr. Auch das Stuhlrohr oder Spanische Rohr \j;ird von Palmen ge- liefert, und zwar von den schlank zylindrischen, finger- bis zolldicken Stämmen der in den Tropen der alten Welt heimischen Rotangpalmen, Arten der Gattung Calamus L. (siehe p. 371). Die besten Sorten sollen aus dem Lande der Battaks auf Sumatra und aus Borneo kommen i). Die betreffenden Stämme sind mit einem glänzenden, fahlgelben bis bräunlichen, festen und harten Hautgewebe versehen, nach dessen Ent- fernung sie sich leicht in dünne, aber sehr elastische und zugfeste Streifen zerspalten lassen. Der Querschnitt besitzt die bekannte Struktur des Palmenstammes; unter dem Mikroskope zeigen die meisten Bündel neben wenigen engen ein sehr weites Gefäß und zwischen den Flanken dieses und dem aus Sklerenchymfasern bestehenden anderen Bündelteile weite Siebröhren 2). Das Stuhlrohr wird teils in ganzen Stücken, teils gespalten (als Flechtmaterial) verwendet. In erster Form liefert es beliebte Spazier- stöcke, so die »Malakka-Rohre«, die »Partridge-canes« der Engländer, auch die fälschlich so genannten »Zuckerrohre«. Manches zu Spazier- stöcken bestimmte Stuhlrohr wird künstlich durch Rauch gebräunt^). C. Scipionum Lour. (siehe p. 371), in Gochinchina »Heotau« genannt, soll die schönsten Stöcke liefern 4). Gespaltenes Stuhirohr dient zu den verschiedensten Flechtarbeiten. Braungebeizte Streifen bieten ein Surrogat für Piassave; mit Kautschuk imprägnierte dünne Rohre werden als Wallosin anstatt Fischbeines zur Herstellung von Schirmgestellen be- nutzt^). Spazierstöcke werden übrigens auch von anderen dünnstämmigen Palmen geliefert. So die » Penang Lawyers « von Licuala acutifida Marl (siehe p. 370). — Über technisch verwendete, Bambus- und Pfefferrohr hefernde Gras- stämme siehe p. 370, 1) T. F. Hanausek, Lehrbuch d. Technischen Mikroskopie, OOO, p. 234. 2) Vgl. die Abbildungen bei Rees, Lehrbuch d. Botanik, 1896, Fig. 103—105. Eine eingehende histologische Untersuchung des Stammes von Calamus Rotang L., mit drei Figuren, hat v. Wiesner in den Denkschriften der k. Akad. d. Wiss, (Juni 1902) veröfTentlicht. 3) K. Müller, 1. c, p. 295. 4) Ebenda. — T. F. Hanausek, 1. c. 5) T. F. Hanausek, 1. c, p. 235. Nachträge. 819 Nachträge. Zu p. 282, Fußnote 1, als Ergänzung der Literaturangaben: A. Link, Über Ringbildung bei einigen Tropenhölzern. Verhandl. natur- hist.-med. Vereins zu Heidelberg, i 9 1 5, N. F., 13, p. 355 — 394; F. Geiger, Anatomische Untersuchungen über die Jahresringbildung von Tectona grandis. Jahrb. f. wiss. Bot. 1915, 55, p. 521 — 607. Beide letzterwähnten Arbeiten refer. in Zeitschr. f. Bot., 8, 1916, p. 388. Zu p. 3U: Physikalische Eigenschaften der Hölzer, ist zu vergleichen das 1915 im 3 9. Hefte der Mitteilungen aus dem forstlichen Versuchswesen Öster- reichs (herausgeg. von der k. k. forstl. Versuchsanstalt in Mariabrunn) er- schienene, aus sorgfältigsten, sehr ausgedehnten Untersuchungen seines Ver- fassers, Professors Dr. G. Janka, hervorgegangene verdienstliche Wirk: »Die Härte der Hölzer«. Zu p. 362: Der Fußnote ist beizufügen: Die wichtigsten Nutzholzbäume der Ver- einigten Staaten Nordamerikas behandelt vom forstlichen Standpunkte aus unter Kennzeichnung der Beschaffenheit und des Wertes ihres Holzes das 1913 in London erschienene Werk von Simon B. El Hot: »The important Timber Trees of the United States« (EUiot). Auffallenderweise ist in diesem Buche die Gattung Chamaecyparis ganz übergangen. Nicht zugänglich blieb dem Verfasser (Wilhelm) das beachtenswerte Werk von R. B. Hough, »The American Woods, illustrated by actual specimens with füll text« (Lowville, N. Y., pubhshed by the author). — Für einige oben genannte oder näher beschriebene Laubhölzer wären auch die mit skizzenartigen Abbildungen ver- sehenen »Beiträge zur Kenntnis Bolivianischer Nutzhölzer« von A. Schmid (Winterthur, 1915) zu vergleichen. Zu p. 378: Den heimatlichen Bezeichnungen der TJlmus americana ist beizufügen »Gray Elm« (EUiot, p. 378). Zu p. 423: Acer rubrum heißt in Nordamerika auch »Scarlet Maple« (Elliot, p. 282). Auf p. 500 ist nach Nr. 21 einzuschalten: 21 a. Das Holz der Hejderie. Die Westamerikanische Heyderie, Kalifornische Flußzeder, »White Cedar«, »Bastard Cedar«, Libocedrus decurrens Torr, (siehe p. 367) findet nach Mayr^) ihr bestes Gedeihen in den Gebirgen der pazifischen Region Nordamerikas. Holz mit hellem, 7 — 1 6 cm breitem Splint und hellrotem, angenehm aromatisch duftendem Kern, zeigt ziemlich schmale, markwärts nicht 1) Wald- u. Parkbäume, p. 315. Farbige Abbildung des Holzes ebenda, Taf. I. Fig. 9. In dieser zeigt das Kernholz die oben angegebene hellrote Färbung, wäh- rend es im Texte »schmutzig-gelbbraune genannt wird. 52* 820 Nachträge. scharf abgesetzte Spälholzscliichteii der Jahresringe, besitzt ein spez. Gewicht von 0,40 mm und ist leicht spalt- und schneidbar, hinterläUt, gekaut, einen etwas scharfen, schwach an Pfeffer erinnernden Ge- schmack 1). Mikroskopischer Charakter^]. Durchaus der des Holzes eines zypressenartigen Nadelbaumes. Wanddicke der Späthoiztracheiden nicht erheblich , der radiale Durchmesser der Früliliolztracheiden in dem untersuchten Probestücke beträgt nicht über 0,044 mm, der tangentiale nicht mehr als 0,040 mm im Lichten. Markstrahlen im Tangential- schnitt 2- bis 20 stöckig, ihre Zellen in dieser Ansicht 0,012 — 0,020 mm im Lichten hoch und bis 0,012 mm breit, im Radialschnitt auf den Kreuzungsfeldern mit je 2 — 4 kleinen, meist schräg elliptischen, nur 0,004 mm langen und 0,002 — 0,004 mm breiten Tüpfeln, seltener mit nur einem solcher. Wände der Markstrahlzellen gelbröthch, hihalt teils bräunhchgelb, krümelig, teils, wie vorwiegend im Strangparenchym, gelb- rote bis tiefrote Tropfen oder Klumpen oder auch so gefärbte teilweise bis vollständige Ausfüllungen bildend. Alkohol greift kaum oder nur wenig an, Eisenchlorid bräunt die Wände wie den gelben krümeligen Inhalt, schwärzt einzelne der roten Abscheidungen, läßt andere ungefärbt. Harzablagerungen in den Hofräumen vieler Tracheidentüpfel färben sich mit Alkannatinktur rot. Das dauerhafte, zur Herstellung von Dachschindeln wie bei Wasser- bauten gut verwendbare Holz liefert auch einen vorzüglichen Papier- stoff3). Zu p. Ö05, Fußnote 2: Der hier erwähnte Hölzer-Bestimmungsschlüssel von T. F. Hanaus ek ist hervorgegangen aus dem zuerst in Luegers Lexikon, I. Auflage erschie- nenen, auch in des nämlichen Autors 1901 veröffentlichtem »Lehrbuch der Technischen Miki'oskopie«, p. 195, enthaltenen, der anläßlich der Übersetzung dieses Werkes ins Englische (1907) eine Erweiterung und Bereicherung er- fuhr, die dann bei der Bearbeitung des Schlüssels für den Artikel »Nutz- hölzer« in der IL Auflage von Luegers Lexikon verwertet wurden. 1) Vgl. Mayr,, 1. c, p. 316. 2) Vgl. auch Burgerstein, Vergleichende Anatomie des Holzes der Gonileren (Wiesner-Festschrift, p. 103 ff.) und T, F. Hanaus ek (»Papier-Fabrikant«, Fest- u Auslandsheft, 1914, p. 4 mit Fig. 29). Die Angaben dieser Beobachter stimmen unter- einander wie auch mit denen der obigen Beschreibung nicht vollkommen überein. Tracheiden mit zwei Längsreihen von Hoftüpfeln auf den Radialwänden, wie sie Hanausek fand und abbildet, sind weder Burgerstein noch Wilhelm unter- gekommen und diesem begegneten, im Gegensatze zu jenem, häufig unter 0,020 mm hohe Markstrahlzellen. 3) Sie'ie T. F. Hanausek, 1. c. Nachträge. 821 Zu p. 511). Nach Nr. 6 ist einzuschalten: 6a. Das Holz der Kaukasischen Flügelnuß. Als Typus des Holzes der zu den Juglandaceen (siehe p. 373) ge- hörenden Flügelnußhäume, die von Mayr zum Anbau im europäischen Castanetum und wärmeren Fagetum empfohlen werden i), sei hier das der in Transkaukasien heimischen Art, Pferocarya fraxinifoUa Spach (P. caiicasica C. A. Mey.) beschrieben. Holz sehr hellfarbig, mit breitem Splint und lichtbraunem Kern, im Querschnitt mit deutlichen Jahresringen, doch unkenntlichen Gefäßen und Markstrahlen. Die Lupe zeigt diese schmäler als die weiteren der ziemlich spärlichen Gefäße und durch den ganzen Jahresring verteilte, äußerst feine wellige Querlinien. Im Längsschnitt spärlich nadel- rissig, durch die Markstrahlen auf der Radialfläche fein querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe dicht gestrichelt. Weich, leicht (absolutes spez. Gewicht nach Mayr 0,58), doch etwas schwerspaltig. Mikroskopischer Charakter. Gefäße dünnwandig, 0,035 bis 0,14 mm weit, teils einzeln, teils zu zwei bis mehreren radial gereiht oder in Gruppen, diese wie jene mit Neigung zur Anordnung in radiale oder schräge Streifen und zu 6 — 7 auf den mm^. Die Grundmasse bilden derbwandige Fasern, radial gereiht oder regellos gelagert, im Querschnitt des Holzes von sehr ungleicher Größe und Form, mit rundem bis eckigem Lichtraum, dessen Weite die Dicke der gemeinsamen Scheide- wände meist mehrmals übertrifft; nur die Zellen des äußeren Spätholzes (in 2 — 5 Querreihen) stark abgeplattet und englichtig. In manchen Jahresringen zeigen die Faserwände Gallertschichten (siehe Fig. 86 und p. 294). Fasermasse durchzogen von zahlreichen einschichtigen Querzonen dünnwandigen Strangparenchyms. (etwa 26 auf 2 mm radialer Querschnittsbreite'); solches auch nn den Gefäßen. Markstrahlen 18 bis 26 auf 2 mm Querschnittsbreite, meist 0,07 — 0,52 mm hoch, im Tan- gentialschnitt ein- bis zweischichtig, manche teilweise beides, einschich- tige mitunter nur eine Zelle hoch (»einstöckig«). Markstrahlzellen in dieser Ansicht meist schmal elliptisch und im Lichten 0,008 — 0,016 mm hoch, in den einschichtigen Markstrahlen und den einschichtigen An- teilen mehrschichtiger auch, wie die Endzellen, bis 0,024 mm hoch. Alle etwas derbwandig, im Radialschnitt liegend, nur stellenweise (im Spät- holz) stark verkürzt bis quadratisch, ringsum klein doch reichlich ge- tüpfelt, gegen Gefäße der Tüpfelung dieser angepaßt. Gefäßtüpfel rund bis elliptisch, gedrängt stehend, doch einander nicht abflachend, bis Vj Fremdländ. Wald- u. Parkbäume, p. 49fi. 822 Nachträge. 0,008 mm breit mit querem Porenspalt, gegen Markstrahl- und Strang- parenchymzellen oft mandelförmig und in den gemeinsamen Wandflächen ein zierliches Netzwerk aussparend. Strangparenchym meist vier- bis achtzellig, ziemlich dünnwandig, auf den Radialwänden seiner Zellen reichlich getüpfelt, diese Wände im Tangentialschnitt oft perlschnur- ähnlich. Breite der Zellen im Radialschnitt meist geringer als die der hier nicht spärlich doch sehr klein und schief spaltenförmig getüpfelten Fasern. Markstrahl- und Strangparenchymzellen werden schon im Splint- holz durch Eisenchlorid im Innern geschwärzt. Nach Mayr (1. c.) zur Anfertigung von Zündhölzern, Holzschuhen u. dgl. vortrefflich geeignet. Zu p. 520 als Zusatz zu Nr. 9: Als »Kanadische Birke« geht im Holzhandel ein schönes, hell röt- ichbraunes, im Längsschnitt oft seiden- oder atlasähnlich gemustertes und gjänzendes Holz, das sich mikrosko- pisch von dem der Europäischen Birken nicht unterscheidet und von Betula lenta L., der ostamerika- nischen Hainbirke (siehe p. 3 7 4) abzuleiten sein dürfte. Das Holz dieser Art ist nach Sargent (Silva of North-America, 9, p. 51) im Kerne »dark brown tinged with red« imd findet in seiner Heimat Verwendung zu Furnieren und beim Boütbau. Auch Mayr (Fremdlän- dische Wald- u. Parkbäume, p. 449) nennt das Holz der die genannte Art mit anderen umfassenden Gruppe der Gelb-Birken bräunlich und zur Herstellung von Möbeln geeignet. Zu p. 546: »Seideneiche« (Silky-oak), folgt hier (Fig. 169) die Abbildung eines politierten Furnierblattes nach photographischer Aufnahme in Ys der nat. Größe. Die auffällige zier- liche Musterung wird durch die an- geschnittenen Markstrahlen bewh'kt. Zu p. Ö53: Das unter Nr. 29 beschriebene Cocoboloholz nimmt *%eim Nachdunkeln mitunter auch eine violettbraune Färbung an. Zu p. 564: Daß das unter Nr. 36 A beschriebene Grünherzholz von einer Nec- tandra abzuleiten sei, erscheint nach der von H. Janssonius gegebenen «Üab Fig. 169. Furnierblatt einer »Seideneiche«. Nachträge. 823 Beschreibung des Holzes einer solchen (siehe Mikrographie einiger technisch wichtigen Holzarten aus Surinam, in Verhandl. der Königl. Akad. d. Wissensch. zu Amsterdam, Serie 2, 18. Teil, Nr. 2, p. 46 des Sonderabdruckes) nahezu ausgeschlossen — vorausgesetzt die richtige Bestimmung des von dem ge- nannten Forscher untersuchten Materiales, an der aber kaum zu zweifeln sein dürfte. Die Beschreibungen von Lauraceenhölzern bei E. Knoblauch in Flora, 71, 1888, Nr. 22 — 26 sind nicht hinreichend ausführlich, um einen genauen Vergleich zu ermöglichen. Zu p. 566: In der Beschreibung des Lorbeerholzes (Nr. 37) wurde der (mitunter recht spärlichen!) Ölzellen keine Erwähnung getan. Es sind meist ver- größerte Kantenzellen der Markstrahlen, können aber auch anderwärts auf- treten und werden in nicht zu dünnen Holzschnittchen nach Färbung mit Alkannatinktur durch ihren tief rot gewoi'denen Inhalt sehr auffäUig. Zu p. 567: Mit den untersuchten Proben des Holzes vom Amberbaum, Liqui- dambar Styraciflua L. (Nr. 38) stimmte eine als Hazelwood, »Red Gum Saps«, bezeichnete, vermutlich also von der mit jenem Baume nächst ver- wandten Virginischen Zaubernuß, Hamamelis virginiana L., »Witche Hazel«, abzuleitende im äußeren Ansehen, in Schwere, Härte und Spaltbar- keit sowie im inneren Bau fast vollkommen überein. Jahresringe waren hier noch deutlicher als dort, die Menge der auf d«n mm^ entfallenden zahlreichen Gefäße blieb mit 130 hinter der mit 150 — ISO beim Amberholze gefundenen etwas zurück, auch scheinen hier die Markstrahlen etwas dichter zu stehen. Der radiale Durchmesser der Gefäße erreicht häufiger als im Amberholze den Wert von 0,09 mm. Keinerlei wesentliche Unterschiede ergab die Vergleichung der beiderlei Hölzer hinsichtlich der leiterförmigen Durchbrechung der Gefäß- glieder, der häufig quergedehnten schmalen Gefäßtüpfel, des Baues und der Ausmaße der im Tangentialschnitt meist z. T. einschichtigen, z. T. zwei- schichtigen Markstrahlen und ihrer dickwandigen Zellen, deren kantenständige im Radialschnitt da wie dort durch die unebene Begrenzung, sozusagen Höckerigkeit, der Wände gegen den Inoenraura auffielen. Auch der eigen- tümlich rotbraune, ungefähr der Malerfarbe »Englisch rot licht« entsprechend gefärbte, durch Eisenchlorid geschwärzte Inhalt der Markstrahlzellen war diesen Hölzern gemeinsam. Dem Splinte des Holzes der Zaubernuß fehlten die im 'Kernholze reichlich vorhandenen Thyllen, die Markstrahl- und Strangparenchym- zellen enthielten zahlreiche, ansehnliche, sehr ungleich geformte, häufig zu- sammengesetzte Stärkekörner (Zwillinge, Trillinge, auch mehrteilige, stäbchen- förmige Gestalten). An Wasser wie Alkohol gaben Spänchen der in Rede stehenden Hölzer kaum Farbstoff ab, immerhin bewirkte nachträglicher Zusatz von Eisenchlorid in Wasser, das mit den Spänchen durch einige Tage in Be- rührung war, eine sehr leise Schwärzung. Zu p. 567: Liquidamhar Styraciflua heißt in Nordamei'ika auch »Red Gum« (Elhot, p. 341). Zu p. 568: Platanus oeeidentalis heißt in Nordamerika auch »Buttonwood« oder »Buttonball« (EUiot, p. 328). 824 Nachträge. Zu p. 573: Im Anschluß, an die Beschreibung von Nr. 45 sei hier der Hölzer des Aprikosenbaumes, Prunus Armeniaca L., des Pfirsichbaumes, Prunus Persica Sieb, et Z/ucc. und des Mandelbaumes, Prunus Amygdalus Stokes (P. com- mimis Fr.) gedacht. Dem des Zwetschenbaumes ähnhch, besonders auch in der Färbung des Kernes, neigen sie aber mehr zur Ringporigkeit und zu ansehn- licherer Breite der Markstrahlen, namentlich die beiden letzterwähnten. Über ihre Verwendung siehe p. 394. Zu p. 575: Unter den aus Kamerun als »Bobäiholz« erhaltenen Proben befand sich auch eine von der hier unter Nr. 48 zunächst beschriebenen sehr ab- weichende, aber trotzdem gleich jener mit Nr. 1 \ bezeichnete. (Es scheinen demnach unter dem eingesandten Material Verwechslungen vorgekommen zu sein.) Holz braun, mit etwas rötlichgrauem Tone, an Nußbaumholz (Nr. 5) erinnernd, im Querschnitt mit eben noch kenntlichen, vorwiegend in Schräg- reihen geordneten Gefäßen ; die Markstrahlen sowie feine, etwa um Gefäß- weite voneinander entfernte helle, wellige Querlinien und weiße Pünktchen in diesen erst unter der Lupe sichtbar. Im Längsschnitt sehr deutlich nadel- rissig, manche Gefäße innen grau bis schwärzlich. Durch die Markstrahlen auf der Radialfläche querstreifig, auf der tangentialen unter der Lupe wenig auffällig dicht gestrichelt. Schwer und hart, doch ziemlich leicht spaltend. Wasser wenig, Alkohol hell orangerot färbend; beiderlei Auszüge werden durch Eisenchlorid geschwärzt. Das Mikroskop zeigt 7 — 9 Gefäße auf den mm2, diese meist einzeln, doch auch radial gereiht, zu 2 — 3 (selten mehr), 0,087 — 0,210 mm weit. Dickwandige Fasern, meist regelmäßig radial ge- reiht, im Querschnitt abgerundet oder eckigrund, die Lichträume meist enger als die sie trennenden gemeinsamen Scheidewände, bilden die Grundmasse. Sie wird in ungleichen Abständen durchzogen von einschichtigen Quer- zonen dünnwandigen Strangparenchyms, deren etwa 20 auf 2 mm i'adialer Querschnittsbreite (gemessen in der Richtung des Verlaufes der Markstrahlen) entfallen. Strangparenchym außerdem auch an den Gefäßen. Markstrahlen 25 — 27 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt einschichtig, 0,14 — 0,88 mm hoch, ihre Zellen in dieser Ansicht vorwiegend schlank, im Lichten 0,020 — 0,11 mm hoch und 0,008 — 0,020 mm breit, elliptisch bis schmal-rechteckig, letztere Form mitunter auf die Kantenzellen beschränkt. Alle Markstrahlzellen mit ziemlich dicken, in jener Ansicht konzentrisch geschichteten Wänden, im Radialschnitt entweder fast alle kurz, quadra- tisch bis aufrecht, oder so nur die Kantenzellen und die übrigen liegend oder diese mit kurzen und aufrechten schichtenweise wechselnd, alle mit reichlich getüpfelten Tangentialwänden, Gefäßtüpfel klein, elliptisch, dicht beisammen stehend, wenig über 0,004 mm breit, mit querem Porenspalt, gegen Markstrahl- und Strangparenchymzellen nicht abgeändert. Diese auf den Radialwänden reichlich getüpfelt, häufig in ansehnliche Kristallkam- mern geteilt, deren Inhalt bei Betrachtung des Holzes mit der Lupe die Er- scheinung weißer Pünktchen verursacht. Fasertüpfel sehr klein. Inhalt der Markstrahl- und der Strangparenchymzellen hell trübrot bis rötlichbraun, als Wandbeleg oder teilweise bis vollständige Ausfüllung. Manche neben Gefäßen liegende dieser Zellen schwarzbraun ausgefüllt, in einzelnen Gefäßen gummi- ähnliche, hell- bis tiefer braune Abscheidungen als wurmförmige Gebilde oder Nachträge. 825 einer erstarrten Schaummasse mit derben Blasenwänden vergleichbar, in Alkohol wie in Kalilauge unlöslich,- in Alkannatiuktur ungefärbt bleibend, während der hellfarbige Zellinhalt in solcher sich lebhaft rötet. Eisenchlorid schwärzt den letzteren, in geringerem Grade auch die gummiähnlichen Ab- scheidungen in den Gefäßen, nicht aber den dunkelbraunen Zellinhalt und nicht die (meist farblosen) Wände der Zellen und Gefäße (manche der letz- teren zeigen sclion anfänglich gebräunte Wände). [ Trotz mancher äußeren Ähnlichkeit dieses Holzes mit dem p. 577 be- schriebenen angeblichen Albizzia-Holze ergibt doch die Vergleichung des feineren Baues beider deutliche Verschiedenheiten, so daß jene, wenn auch vielleicht derselben Baumgattung, doch keinesfaUs der nämlichen Art angehören können. Vergleiche dieser Hölzer mit dem p. 575 beschriebenen »Bobäiholze« machen zunächst auch die Gattungsgemeinschaft mit diesem fraglich. Was Bus gen (in Mitteilungen a. d. deutsch. Schutzgebieten, 2, 1910, p. 95) über ein Bobaiholz angibt, paßt nur teilweise zu den Befunden an den hier als Albizziahölzer imtersuchten. Eine Albizzia-Zellulose hat T. F. Hanausek im »Papierfabrikant« IX. Jahrg., Juni 1911, Fest- und Aus- landsheft, p. 26, Fig. 1 beschrieben. Zu p. 577 u. f.: Den dort in Anmei'kung 1 und 2 beschriebenen unechten, d. h. nicht von Juglansarten abzuleitenden »Nußhölzern« reiht sich an ein seiner botanischen Herkunft nach nicht bekanntes, angebhch westindisches Jamaika- Nuß- oder Ubilaholz. Licht graurötlich, auf der Hirnfläche mit schwach ausgeprägter Jahresringbildung, erst mit der Lupe erkennbaren Gefäßen, die meist zu 2 — 7 in radiale, den wenig hervorti'etenden Markstrahlen streng parallele Reihen geordnet sind und gleichfalls erst bei Lupenbetrachtung sicht- baren weißen Pünktchen (Kalziumoxalatkristallen). Im Längsschnitt bilden die Gefäße ziemlich feine, oft leicht gebogene, matte bis glänzende Längs- furchen ohne auffälligen Inhalt, die Markstrahlen im Radialschnitt rötliche Querstreifen, auf der Tangentialfläche unter der Lupe feine rötüche Sti'ichelchen. Hart, schwer imd dicht, doch gut spaltend. Das Mikroskop zeigt die Gefäße 0,07 — 0,11 mm weit, derbwandig, meist zu zwei oder mehr in radialen Reihen, seltener einzeln, von diesen wie jenen .3 — 5 auf den mm^. Die Grnndmasse bilden derb- bis dickwandige Fasern und zwar zum großen Teile Parenchymfasern, meist zart gefächert (häufig Stärke, nicht selten Kri- stalle von Kalziumoxalat führend), im Querschnitt des Holzes ungleich groß, in schmalen Querzonen (Grenzen von Zuwachsschichten?) abgeplattet, sonst meist rund, die weiteren meist auch mit rundem oder elliptischem Lichtraum, dessen Durchmesser den der gemeinsamen Scheidewände übertreffen. In diesen enge Zwischenzellräume, im Querschnitt als meist dreieckige Zwickel. Die Fasermasse wird durchsetzt von dünnwandigem, weitzelligem Strangparenchym mit großen Einzelkristallen von Kalziumoxalat (meist von anderer Form als in den Fasern). Strangparenchym außerdem an den Gefäßen (hier meist nicht kristall führend). Markstrahlen im Tangentialschnitt einschichtig oder in einzelnen, seltener in allen Stockwerken zweischichtig, bis 0,50 mm hoch, ihre Zellen in dieser Ansicht i'und oder elliptisch bis rechteckig, meist 0,020—0,028 mm (die Endzellen da und dort auch bis 0,040 mm) hoch, 0,012 — 0,020 mm breit, im Radialschnitt alle liegend, doch manche Kantenzellen nur kurz, alle ziemlich dünnwandig, ringsum klein 826 Nachträge. getüpfelt, gegen Gefäße der Tüpfelung dieser angepaßt. Gefäßtüpfel ziemlich klein, kaum 0,008 mm breit, dicht gedrängt, doch einander meist nicht ab- flachend, mit querem Porenspalt, gegen Markstrahl- und Strangparenchjm- zellen nicht abgeändert. Diese, soweit sie zwischen Fasern stehen, sämt- lich in Kammern geteilt, die von je einem großen Kalziumoxalatkristali meist vollständig ausgefüllt werden. In den Markstrahl- und den die Gefäße begleitenden Strangparenchymzellen lebhaft gelbbrauner Kernstoff als ansehn- licher Wandbeleg oder von rundlichen Hohlräumen durchsetzte Ausfüllung, mit Eisenchlorid sich schwärzend. — Das Holz findet Verwendung in rler Möbeltischlerei. Zu p. 621 : Die bei der Beschreibung des Vacapou- oder Braunherzholzes aus- gesprochene Ansicht, daß dieses der Papilionatengattung Andira zuzuschreiben sei, erscheint durch die Arbeit von H. Janssonius (Mikrographie technisch wichtiger Holzarten aus Surinam, in Verhandl. Königl. Ak. d. Wissensch. zu Amsterdam, Serie 2, Teil 18, Nr, 2, p. 30 des Sonderdruckes) bestätigt, der Andira excelsa H. B. et K. (Vouacapoua americana Aubl.J als Stammpflanze anführt. Er hält es auch für identisch mit dem echten Rebhuhnholze (Partridgewood, Bois de perdrix), was mit der hier (p. 621, Fußnote \) ge- äußerten Vermutung einer nahen Verwandtschaft beider Hölzer im Einklänge steht. Zu p. 629, Fußnote 2 (Pockliolz;: Vgl. auch Tscliircli, Handbuch der Pharmakognosie, Bd. II, Abtlg. ♦ (1917), p. 1538. Das Holz scheint u. a. auch Saponine zu enthalten, gibt bei der Destillation 5 — 6^ eines sehr angenehm duftenden, zur Verfälschung des Rosenöles benutzten ätherischen Öles. Zu p. 630 u. 631 : Westindisches wie Ostindisches Seidenholz (Nr. 78 und 79) wird im Holzhandel auch »Zitronenholz«, Citronier, genannt (vgl. z.B. E, Laris, Nutzholz liefernde Holzarten, Wien u. Leipzig, A. Hartleben, p. 176\ Zu p. 697: Nyssa sllvatica heißt in seiner Heimat auch »Black Gum« (Elliot, p. 339). Zu p. 708 als Ergänzung zu Fußnote 'i : Vgl. ferner P. Busch, Anatomisch-systematische Untersuchungen der > Gattung Diospyros (Dissert. Erlangen, 1913). Zu p. 723, p. 134, Afrikan. Buchsholz: Das Holz enthält nach J. H. Gibson (Quart. Journ. Inst. Trop. Research. I, 1906) ein alkaloidisches Herzmuskelgift. Über die pharmakologische Wir- kung siehe W. E. Dixon in Proceedings Roy. Soc. London, 83, pp. 287 — 300. Zu p. 728: Als Handelssorten des Teakholzes sind nach Bus gen (Eigenschaften und Produktion des Java-Teak oder Djati, im »Tropenpflanzer« 11, 1907, Bei- heft Nr. 12, p. 366 u. f.) zu nennen: 1. Birma-Teak. a) Moulmain. Goldbraun, oft dunkelstreifig, mittel- hart, b) Rangoon. Hellerfarbig, graugelb, etwas fester als a, doch diesem an Güte ziemlich gleich, jetzt im Handel ziemlich vorherrschend. Nachträge. 827 2. Bangkok-Teak. Rötlichbraun, etwas poröser und spröder als la. Stammt aus Slam. Verwendbarkeit und Preis annäliernd wie bei I b. 3. Java-Teak, »Djati«. Grau, spröde, stark porös, in den Poren oft mit weißer Kalkausscheidung, die Sägen und Hobel stumpf macht. Weniger geradwüchsig (»wirblig«), astreich, auch erheblich billiger als die indischen Sorten, wenn von wild aufgewachsenen Bäumen stammend; beträchtlich wert- voller und auch in den Abmessungen dem indischen Teakholze nahekommend, wenn von Kulturbäumen geliefert. Unter den Teakbäumen Javas unter- scheidet man übrigens viele Varietäten, hauptsächlich nach der Farbe und den sonstigen Eigenschaften des Holzes. Hierüber Näheres bei Büsgen, 1. c, wo auch über Härte und spez. Gewicht ausführiiche Angaben. Die große Widerstandsfähigkeit gegen Tierfraß bei'uht vermutlich auf eigenartigen Kern- stoffen. Über die Jahresringbildung von Tectona grandis siehe F. Geiger in Jahrb. f. wiss. Bot. 55, 19 15, pp. 521—607. Zu p. 736, Lapacholhölzer: Nachträglich konnte das schon p. 737, 2) erwähnte, angeblich aus Ostindien stammende Edelteakholz (der zweideutige Name »Moahholz« wird wegen Verwechslungen mit dem unter Nr. 149 beschriebenen, im Holzhandel so be- zeichneten australischen Holze zu vermeiden sein!) in einer von Herrn Dr. E. Schreiber erhaltenen Probe untersucht werden. Diese erschien licht bräun- lich gelb mit etwas rötlichem Tone, zeigte im Querschnitt verwaschene »Jahresringe« und sehr zahlreiche, vorwiegend in Schrägzeilen gestellte helle Pünktchen, die Gefäße in diesen gleich den sehr feinen Markstrahlen aber erst unter der Lupe. Im Längsschnitt fein nadelrissig, im radialen dui'ch die Markstrahlen fein querstreifig, bei Lupenbetrachtung auch im tangentialen mit zarter Querstreifung. Von »lebhaftem Flimmern«, das Matthes u. Schreiber (Berichte Deutsch. Pharmazeut. Gesellsch., 24, 1914, Heft 7/8, p. 404) an der Oberfläche des Holzes bei geeigneter Beleuchtung wahrnahmen und auf eingelagerte Kristalle von Lapachonon zurückführten, war an obigem Probe- stücke nichts zu bemerken. Wohl aber zeigte dieses unter der Lupe stellen- weise gelben Zellinhalt. Von mittlerer Härte und Schwere, spaltete es un- vollkommen, war aber leicht schneidbar. Wasser wurde rötlich, Alkohol schön orangerot gefärbt, der alkoholische Auszug durch Eisenchlorid tief gebräunt. Die Mikrosublimation lieferte kleine bis große, orangegelbe bis röthchgelbe (in Alkohol zerfließende) Tropfen; in vielen dieser entstanden nachträglich raonokline goldgelbe Pyramiden, flache Prismen oder dendritische kristalli- nische Bildungen, die dem von Matthes und Schreiber in diesem Holze zu 0,1 Proz. nachgewiesenen Lapachol zuzuschreiben waren. Zusatz von Kali- lauge zum Sublimate bewirkte in diesem unter anderem das Auftreten blut- roter Tropfen von ungleicher Größe, stellenweise auch die Bildung ebenso gefärbter Büschel zierlicher, vermutlich dem rhombischen Systeme ange- hörender Kristallnadeln in einer aus feinsten röthchen Körnchen gebildeten Grundmasse. Nach den oben genannten Autoren wirkt das Holz infolge seines Gehaltes an ungesättigten freien Harzsäuren stark hautreizend. Das Mikro- skop zeigt im Querschnitt des Holzes etwa 15 ziemlich dickwandige Gefäße auf den mm^, einzeln oder zu 2 — 5 radial gereiht oder in Gruppen, 0,035 bis 0,12 mm weit, bei oft gleicher radialer wie tangentialer Breite. Die Grundmasse bilden sehr dickwandige Fasern, im Querschnitt des Holzes meist 828 Nachträge. rund, mit konzentrisch geschichteter Wand, engem, oft fast punktförmigem Lichtraum und spärlicher Tüpfelung. Abplattung der Fasern in schmalen Querzonen durch Verkürzung des radialen Durchmessers deutet auf die Ab- grenzung von Zuwachsschichten. Dünnwandiges Strangparenchym nur an den Gefäßen, hier auch mehrschichtige Querzonen bildend. Markstrahlen i \ bis 16 auf 2 mm^ Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt in Querreihen (deren etwa 7 — 8 auf 2 mm Höhe kommen), meist zweischichtig und 7 — 12 Zellen {0,\\ — 0,26 mm) hoch, selten höher und breiter (dreischichtig], einzelne kleinere nur einschichtig. Markstrahlzellen ziemlich derbwandig, in jener Ansicht meist elliptisch, im Lichten 0,012 — 0,020 mm hoch und 0,0 08 bis 0,012 mm breit, die Endzellen gewöhnlich nicht oder doch nicht erheblich größer. Im Radialschnitt alle Markstrahlzellen liegend (die meisten Kanten- zellen nicht verkürzt), ringsum klein getüpfelt (am reichlichsten auf den Tan- gential wänden), gegen Gefäße der Tüpfelung dieser angepaßt. Gefäßtüpfel kreisrund, einander meist nicht berührend, etwa 0,008 mm breit, mit oft nur kurzem Porenspalt, gegen Zellen der Markstrahlen und des Strang- parenchyms nicht abgeändert. Dieses zwei- bis vierzellig, ziemlich dickwandig, mit Ersatzzellen (siehe p. 293) untermischt. Tüpfel der Fasern sehr klein. In den Gefäßen große, sehr zartwandige Thyllen ; von »einem glänzenden weißen kristallinischen Inhalt, der sich .... mit konzentrierter Schwefelsäure indigoblau färbt« war hier nichts zu linden und auch »schwefelgelbe kristal- linische Ablagerungen«, die Matthes und Schreiber als Gefäßinhalt des von ihnen untersuchten Edelteakholzes angeben, kamen als solcher nur selten zur Beobachtung. Nähere Mitteilungen über Form und Größe der »sehr stark Hchtbrechenden« Kristalle, die aus Lapachonon bestehen sollen und »bei der Herstellung der feinen Schnitte aus- den Gefäßen herausfallen« (vgl. 1. c, pp. 401, 409, 410) werden von den Genannten nicht gemacht. Die Wände der Gefäße und Zellen des hier beschriebenen »Edelteakholzes« waren leicht gebräunt, die Zellen der Markstrahlen und des Strangparenchyms enthielten regellos geformte, gelb bis lebhaft rotbraun gefärbte Brocken und Klümpchen, auch fast farbloses Gekrümel, manche jener Zellen homogene Tropfen einer harzähnlichen, meist gelblichen Substanz, die auch Wandbelege sowie teil- weise Ausfüllungen bildete und, gleich dem ersterwähnten Inhalte, durch Alkannatinktur lebhaft gerötet, von Alkohol restlos gelöst wurde. Dieser brachte auch eine da und dort in Gruppen von Markstrahl- und Strang- parenchymzellen, seltener in Gefäßen angehäufte hellgrüne, im polarisierten Lichte gelb aufleuchtende Substanz zum Verschwinden, die sich in Alkanna- tinktur nicht rötete, aber von Kalilauge, diese tief rot färbend, gelöst wurde. Dieser Körper (Lapachol?) verursacht wohl auch das von Matthes und Schreiber (1. c, p. 403) als Lapacholreaktion gedeutete Auftreten kleiner kirschroter Pünktchen im »Edelteakholze« beim Betupfen des letzteren mit alkoholischer Kalilauge. Die genannten Autoren sind geneigt (1. c, p. 409), aus der Benennung »Moahholz« die wahrscheinliche botanische Herkunft des von ihnen geprüften Holzes bei der Sapotaceen-Gattung Blipe [Bassia L.) au suchen (vgl. hier p. 454). Eine als Bassia sp. von Wilhelm untersuchte Holzprobe zeigte aber ganz abweichenden Bau und keinen Lapacholgehalt. Das hell rötlichbraune, schlechtspaltige, mahagoniähnliche Holz, ziemlich leicht und nicht hart, im Querschnitt mit kennthchen Gefäßen und Markstrahlen, durch diese auf der glänzenden Radialfläche rotbraun gestreift und auf der tangentialen unter der Lupe dicht gestrichelt, lieferte bei der Mikrosublima- Nachträge. 829 lion farblose Tröpfchen einer von Alkohol rasch gelösten, durch Kalilauge gebräunten, anscheinend nicht oder nur wenig zur Kristallisation neigenden Substanz. Gefäße 0,16 — 0,21 mm weit, einzeln oder zu 2 — 6 in radialen Reihen oder in Gruppen, von solchen wie jenen nur 2 — 3 auf den mm^. Derbwandige, weitlichtige Fasern, radial gereiht, z. T. gefächert, ohne merk- liche Tüpfelung, bilden die Grundmasse. Strangparenchvm nur an den Ge- fäJJen, diese in einfacher, stellenweise verdoppelter Schicht umgebend. Mark- strahlen 15 — 17 auf 2 mm Querschnittsbreite, im Tangentialschnitt 0,12 bis 0,56 mm hoch und meist zweischichtig, manche auch dreischichtig und mit- unter mit zentralem Sekretgang, einzelne ein- bis sechsstöckige nur ein- schichtig. Markstrahlzellen in dieser Ansicht meist elliptisch bis rechteckig, in wenigstöckigen einschichtigen Markstrahlen und an den Enden der mehr- schichtigen 0,940 — 0,060 mm, mitunter auch doppelt so hoch, im Radial- schnitt teils hegend, teils nur wenig gestreckt bis quadratisch und aufrecht (so immer an den Markstrahlkanten), ziemlich dünnwandig, ringsum klein getüpfelt, an Gefäßen der Tüpfelung dieser angepaßt. Gefäßtüpfel einander meist abflachend, bis 0,012 mm breit, mit schmalem Porenspalt, gegen Markstrahlen und Strangparenchjm nicht abgeändert doch einander weniger genähert. In den Gefäßen dünnwandige Thyllen mit großen Einzel- kristallen von Kalziumoxalat. Alle Parenchymzellen von homogenem, satt und lebhaft gelbbraunem bis rotbraunem Inhalte dicht ausgefüllt, Eisenchlorid färbt diesen tief schwarz und bräunt auch die Thjllenwände. Manchenorts zeigen sich die Fasern (meist gruppenweise), mitunter auch Gefäße, vollständig erfüllt von einer gelben, ZM'ischen gekreuzten Nikols schwach leuchtenden, in Alkohol leicht und restlos löslichen Substanz, die von Schwefelsäure unter Bräunung gleichfalls gelöst wird und durch Kalilauge eigenartige Trübungen erfährt. Solche Stellen verraten sich auf radialen Schnittflächen durc.h ihre Färbung schon dem freien Auge. Namen- und Sachregister. Äbbruzzogallen 152. Abies sp. 472. — alba Mill. 173, 473. — canadensis Mich. 173, 203, 206. — excelsa Lam. 173. — firma S. et Z. 366, 475. — grandis Lindl. 366. — Larix Lam. 174. — Mariesii Mast. 366. — Nordmannia Spach. 475. — pectinata DC. 173, 203, 208, 284, 298, 356, 357, 366, 473, 474. — Pichta Forb. 475. — Veitchii Carr. 366. — Webbiana Lindl. 366. Abietineenhölzer 363. Abietineentüpfelung (Holz) 472. .^ Abricotier sauvage 438. Acacia acuminata Benth. 397. — Adansoni G. et P. 182. — - adstringens Mart. 182. — aneura F. v. Muell. 396. — arabica L. 181, 229, 397. — Borsigii Harms 182, 397. — Gatechu Willd. 181, 348, 397. — cavenia Hook, et Arn. 357, 398. — Cebil Griseb. 182, 357. — cineraria Willd. 183. — cochlocarpa 182. — Cunninghami 182. — dealbata Link. 181, 228, 397. — decurrens Willd. 182, 228, 397. — dodonaeifolia Willd. 396. — excelsa Benth. 396. — farnesiana W. 182, 398. Acacia ferruginea Rottl. 181, 397. — Giraffae Willd. 397. — harpophylla Müller 182, 229, 396, 581. — heterophylla Willd. 397. — Holstii Taub. 397. — homalophylla A. Cunn. 396, 397, 580. — horrida Willd. 182. — Koa Grey 396. — lasiophylla Willd. 182, 228. — Lebbek Willd. 182, 229. — leucophloea W. 182, 230. — maleolens Allem. 802. — ■ melanoxylon R. Br. 182, 229, 396. — modesta Wall. 397. — mollissima Willd. 182, 229. — muricata L. 183. — nilotica Delil. 181, 183. — pennata 229. — penninervis 228. — Perotii Warb. 398. — planifrons W. et A. 397. — pycnantha Benth. 182, 396. — saligna Wendl. 182, 229. — Seyal Del. 183. — Sing Ptt. 183. — Skleroxylon Tusac 183. — stenophyllaA. Cunn. 397. — Suma Krz. 182. — triacantha 456. — usambarensis Taub. 182, 398. — Verek G. et P. 183. Acajou ä fruits 419. — ä meubles 646. — ä pommes 419. — bätard 435. Acajoubaum 419. Acajou blanc 411. — d'Afrique 427. — de Guadeloupe 419. — de la Chine 412. — de la Guyane 412. — femelle 638. Acajouholz 646. Acanthopanax ricinifolium S. et Z. 452. Acanthosyris falcata Griseb. 384. — spinescens(Eichl.)Griseb. 384. Accite de Maria 437. Aceito de cavalho 429. Acer Campbelli Hook. f. 423. — campestre L. 185, 423, 663, 665. — dasycarpum Ehrh. 423. — Lobelii Tenore 423. — macrophyllumPursh424. — oblongum Wall. 423. — pictum Thb. 423. — platanoides L. 357, 423, 663, 665. — Pseudoplatanus 285, 423. — rubrum L. 423, 819. — saccharinum Wang. 423. — saccharum Marsh. 423, 666. Aceraceenhölzer 423. Achroodextrin 54, 55, 57. Acle 399. Acrocarpus fraxinifolius Wight. 403. Acrodiclidium anacardioides Spruce 391. — Camara Schomb. 391. — guyanense Nees var. cau- datum Meißn. 391. Adansonia digitata L. 431. Namen- und Sachregister. 831 Adenanthera pavonina L. 398, 581, 582, 583. — -Holz 581. Adina cordifolia Hook. fil. 467. — macrophylla K. Seh. 467. — microcephala Hiern. 467. Adipinketon 359. Adlerholz 443. Aedemone mirabilis Kot- schy 808. Aegiphila martinicensis L. 463. — ■ verrucosa Schau. 463. Aegle Marmelos Correa 410. Aerugo 165. Aesculus flava Ait. 424. — glabra Willd. 424. — hippocastanumL. 22,185, 424, 666. — indica Colebr. 424. — turbinata Bl. 424. Aeschynomene aspera 338, 405. — Elaphroxylon (Guill. et Perr.) 299, 405, 808. \'fenbrotbaumholz 431. African Black-Wood 615. — Rosewood 407. Afzelia africana Sm. 401. — bijuga A. Gray 401, 590, 592. Holz 401, 590. Agar-Agar 102, 105. von Ceylon 103. Japan 104. Java 103, 105. Makassar 103. Agathis sp. 493. — australis Salisb. 363,492. Aglaia odorata Lour. 416. Agliko 419. Ago-Palme 370. Agromyza carbonaria Zett. (Fliege) 309. . Agrostemmin 247. Ahlkirsche 574. Ahornholz 295, 316, 320, 344, 350, 423, 663. Ailanthus glandulosa Desf. 411, 633. — malabarica DC. 411. Aiouea brasiliensis Meißn. 390. Aiounea tenella Nees 390. Ajubo 390. Akagashi 378. Akashide 374. Aka-Yezo-matzu 366. Akaziarinde 228. Akazie, falsche 626. Akazienholz 333. Akibaum 448. Akiko 419. Alangium Lamarckii Thw. 452. .\laria 112. — esculenta Grev. 113. .\lbizzia amara Boiv. 395. — basaltica Benth. 395. — Brownei (Walp.) Oliv. 396, 575. — fastigiata (E. Mey.) Oliv. 396. — Julibrissin Boiv. 395. — Lebbek Benth. 395, 577. — moluccana Miqu. 577. — montana Benth. 395. — odoratissima Benth. 395, 577. — procera Benth. 395. — saponaria Bl. 183. — stipulata Boiv. 396. — Welwitschii Oliv. 396, 575. — holz 825. — Zellulose 825. Alchornea Iricurana Cäsar. 771. Alectryon excelsus Gaert. 425. Aleppische Gallen 146. Aleppogallen 144. Aleppo Galls 144. Aleppokiefer 208. Alerpeholz 367. Alerze 500. Alerzeholz 500. Aleurites moluccana (L.) Willd. 418. — triloba Forst. 185, 241. Alfafaser 196. Alga ceylanica 103. — spinosa 103. Algarrobe blanco 398. .\lgen 102. Algin 110, 111. Alginidinsäure 110. Alginoide 110, 111. Alginoid-Alkaloide 111. Alginoidarsenik 111. Alginoidmorphium 111. Alginsäure 110, 111. Alisma Plantago L. 17. Alkalizellulosate 324. Alkanna 330. Alkohol 56. AUenblackia Stuhlmanni Engl. 438. AUophylus africanus F. Beauv. 424. — occidentalis (Sw.) 424. .\llylalkohole 359. Alnin 169. Alnus cordifolia Ten. 176. — glauca Mchx. 176. — glutinosa L. 176, 210, 309, 374, 517. — incana W. 176, 210, 374, 517. — • nepalensis Don. 374. — nitida Endl. 374. — rubra Bang. 518. Aloe 278. Alpenrosenholz 308. Alphitonia excelsa Reiß. 427. Alsidium Helmintochortos Kütz. 113. Alstonia congensis Engl. 461, 721. — scholaris (L.) R. Br. 461, 723, 807. — spectabilis R. Br. 461. Alstroemeria pallida Grab. 19. Altholzrinden 167, 213, 215, 216. — ungeputzte 217, 220. Altingia excelsa Noronha 392. Alübaum 413. Amajouva 390. Amanoa guianensis Aubl. 417, 542. Amarantholz 312, 315, 349, 352, 400, 589, 775. Amarillo yema de huevo 723. Ambaiba 382. Ambatschholz 299, 405, 808. Ambauva brava 382. — de vinho 382. — mirim de vinho 382. 832 Namen- und Sachreeister. Amberholz 567, 823. ' Amberbaum, amerikanischer 567, 823. Amboinahoiz 606. Amboinama.ser 606. Amboßunterlagen 199. Ambug 382. Amburana Claudii Schwaclve et Taub. 408. Ameisensäure 49, 206, 324, 342, 359. Ameixero 384. Amidon de Yucca 90. Amlabaum 417. Amoora cuculata Roxb. 416. — spectabilis Mig. 416. — Walichii King. 416. Amoreira (der Portugiesen) 380. — de espinho 380. Amorphophallus sativus Bl. 19. Ampala (Holz) 566. Amphitetras Ehrb. 106. Amphora Ehrb. 106. Amylalkohol 272. Amylodextrin 8, 9, 10, 38, 42, 53, 54, 55, 56, 57. Amyloform 50, 51. Amylogen 43, 48, 52, 58. Amyloid 324. — künstliches 327. Amyloine 57. Amylojodoform 50. Amylokoagulose 41. Amylopectin 10, 40, 41, 42, 59. Amylopektose 41. Amyloplasten 2. Amylose 10,38,41,42,52 59. a-Amylose 9, 38, 52. ,S-Amylose 9, 38. Amylozellulose 38, 40. Amylum 1. — marantae 35. — tritici 35, 67. Amylumkörner 5, 6. Amyris balsamifera L. 410. Anacardiaceenhölzer 419. Anacardium occidentale L. 419. Ancistrophyllum^secundiflo- rum G. Mann. u. H. Wendl. 371. Ancoumea s. Aucoumea. Andaman bullet wood 456. Andamaaen-Rotholz 407. Andaman Marble wood 457. — Padouk 407. — redwood 407. Andira 621. — anthelmia Vell. 623. — excelsa H. B. K. 826. — inermis H. B. K. 407, G20. — vermifuga 623. Andricus cerri 137, 15G. — circulans 153. — multiplicatus Gir. 143. Andromeda arborea L. 190. Andys 368. Anethol 336. Angeliqueholz 402. Angica vermelho 399. Angicoholz 394, 399. Angolaholz 602. Angsanabaum 406. Anhauiana 390. Aniba perutilis Hems. 390. Anilin 336. Anisol 336. Anisophyllea Cabole Henriq. 445. — zeylonica Benth. 445. Anisoptera glabra Kurz 439. — Melanoxylon Hook. 440. Anogeissus acuminata Wall. 447. — latifolia Wall. 447. — leiocarpa Guill. et Perr. 446. Anona 809. — muricata L. 387. — palustris L. 387. — reticulata L. 387. — simiarum Benth. 386. - — squamosa L. 387. — subcordata Bl. 386. — suberosa (DG.) Benth. et Hook. 386. Anonaceenhölzer 385. Anthocephalus Cadamba Miq. 467. Anthrazen 198. Antiaris africana Reg. 381. Antilleneiche 192. Aokiba 453. Apeiba aspera Aubl. 429. — australis A. Rieh. 429. Apeiba glabra^ Aubl. 42'J. — Tibourbou Aubl. 429. Apfelbaumholz 315, 320, 393, 570. Apfelfrüchtlerholz 309, .316, 317. ^ Aphanamixis Rohituka (Roxb.) Pierre 416. Aphania Bl. 425. Aphiden 136. Aphis chinensis Doubleday 161. Api-Api 464. Apiy 382. Aploneura lentitci Pass. 158. 159. Apocynaceenhölzer 461. Apodytes dimidiata E. Mey." 423. Aponogeton distachyus Ait. 17. — monostachyus L. fil. 17. Aporosa dioica (Roxb.) Müll. -Arg. 417, 617. Apothecien 120. Aprikose von St. Domingo 438. Aprikosenbaumholz 824. Apyrinstärke 35. Apyrous starch 35. Aquilaria Agallocha Roxb. 443. — malaccensis Lam. 443. Araban 257. Arabinose 335. Araliaceenhölzer 452. Araragi 363. Arariba 406, 617, 771. Araroba 406, 617. Araruta 82. Araticu do Brejo 387. Araucaria 470. — Bidwillii Hook. 363, 493. — brasiliana Lamb. 363. — excelsa R. Br. 363. — imbricata Pav. 363. Araucarieenhölzer 363, 472. Arbo del Ajo 462. Arbol madre 408. ^ Arbor vitae 498. Arbre ä coton 432. — ä l'oselle 191. - de quinquina 276. Arbutus Unedo L. 191. Namen- und Sachregister. 833 Arbutus uva iirsi L. 191. Arctostaphylos Manzanita Parry 453. Arduina Carandas (L.) K. Seh. 461. — spinarum A. DG. 461. Areca Gatechu L. 371. — oleracea L. 18. Arenga saccharifera Lab. 18, 71, 7.5, 371, 817. Aristolochia Sipho 278. Aristotelia Maqui L'Herit. 428. Aroeira 421. — do campo 421. Arom (Holz) 442. Aromadendron elegans Blume 385. Arrowroot 15, 17, 39, 56, 82, 99. — brasilianisches 91, 94. — japanisches 19, 22. — ostindisches 16, 84. — von Gostaricca 19. Guayana 79. Japan 22. Queensland 15, 85. Tahiti 77. — westindisches 16, 20, 82, 83. Stärke 36. Artocarpus hirsuta Lam. 381. — incisa Forst. ' 21, 86, 381. — integrifolia Forst. 21, 179, 349, 380. Aru-Aru 82. Arum esculentum L. 18, 76. — italicum Lam. 19. — ■ maculatum L. 18, 99. Arundinaria spatiflora Rin- gall. 369. Asclepiadaceenhölzer 462. Äskulin 169. Asore (Holz) 649. Aspe, Aspen 372, 513. — amerikanische 372. Aspenholz 513. — amerikanisches 558. Aspidqsperma (Holz) 800. — eburneum Allm. 191. — excelsum Benth. 461. — peroba Allem. 192, 461. Wiesner, Rohstoffe, n. Bd, Aspidosperma Quebracho- (blanco) Schlecht. 191, 461, 724, 725. — sessiliflora Müll. -Arg. 192. — Vargassii 462, 723, 801. Assegai wood 452. Assoreholz 414. Astholz 314, 318. Astronia papetaria Blume 452. Astronium fraxinifolium Schott. 185, 421. — • Urundeuva Engl. 421. Atalantia missionis Oliv. 410. — monophylla Gorrea 410. Atambü assü 361. Äthylen 360. Äthylalkohol (aus Holz) 325. Ati 467. Atlasbeerbaum 571. Atlasholz 630. Atlas-Zeder 475. Attalea princeps Mart. 371. Aucoumea Kleiueana Pierre 411, 636, 649. Aucuba japonica Thb. 453. Auhi 462. Aulomyrica coriaceaBg. 189. Australian Lignum vitae 426. — Mahogany 650. — mountain Ash 428. — White Beech 428. Averrhoa Garambola L. 408. Avicennia nitida Jacq. 192. — officinalis L. 464. — tomentosa L. 192. Aydendron canella Meißn. 390. — riparium Nees 390. — tenellum Meißn. 390. Azadirachta indica A. Juss. 415. Azara microphylla Hook. f. 442. Azetochlorzellobiose 325, Azetolyse 330. Azeton 359, 360. Azetylstärke 61. Azidolyse 325. Azidzellulose 329, 330. Azoblau 330. Azoite Gavallo 187. 3. Aufl. Azolitmin 122. .\zongue vegetal 381. Azorubin 330. ßablah 181, 183. Babul 397. Bacillus macerans 59. Bactris granatensis Wendl. 18. Badamierinde 190. Bahia Palisanderholz 611. Bahiarotholz 596. Baifiha de Espada 401. — de espado 380. Balanites aegyptiaca Delile 412. Balata blanc 461. — Indien 454. — rouge 455. Bald Gypreß 470, 489. Bales 255. Balfouria 473. Balluk 449. Baloen adock-Holz 386. Baloghia sp. 185. — Pancheri Baill. 185. Balsa 806. Balsam (Pappel) 372. Balsampappel 372. Bambusa arundinacea Retz. 370. — Balcooa Roxb. 369. — spinosa Roxb. 370. — Tulda Roxb. 369. Bananen 80. Bananenmehl 81. Bananenstärke 20, 80. Banania 80. Banculier 241. Bang (Holz) 538. Bangalay 449. Bangkok-Teak 827. Banksia 383. — integrifolia R. Br. 544, — litoralis R. Br. 383. — serrata L. fil. 179, 240. Bankul 241, Baobab 431. Baphia nitida Afr. 304, 349, 404, 598. Baraüna 403, Bärentraube, kalifornische 453. Bark of Angelina 407, 53 «34 Namen- und Sachregister. Barringtonia aciitangula L. (Gärtn.) 444. — speciosa Forst. 681. Barringtoniaholz 681. Barrueh 381. Barsino 754. "Barwood 349, 352, 407, 602. Basket oak 376. Bassia 828. — latifolia Roxb. 454. — longifolia L. 454. Bassorahgallen 143, 148. Basswood 430. Bast, primärer 171. — sekundärer 171. Bastard Box 449. — bullet wood 408. — Gabbage 407. — -cedar 413, 433, 819. Guajak 349, 734. — -Jarrah 449. — Mahogany 449. Bastparenchym 171. Batatas edulis Chois. 23, 94. Batate- 94. — gelbe 95. — rote 95. — weiße 95. Batatenstärke 23, 95. Batik-Tücher 193. Batoko-Pflaume 442. Bauhinia acuminata L. 401. — purpurea L. 401. - — tomentosa L. 401. — Vahlii W. et Arn. 184. — variegata L. 401. Baum der Reisenden 371. Baumhaselholz 374. Baumheidenholz 310, 313, 319, 453, 700. Baumweidenholz 358. Baumwollbaum 672. Baumwollbaumholz 432,672. Baumwolle 325. Bead tree 415. bean-tree 88. beautree 88. Beech 375. Holz, australisches 464. Beefwood 372, 383, 509, 510. BeilschmiediaRoxburghiana Nees 390. Beinholz 310, 468, 744. Bei fruit tree 410. Belgaum 418. Bengal quince 410. Beng (Holz) 538. Benisugi 491. Benzaldehyd 256. Benzoesäure 256. Benzol 198, 359. Benzoylhelicin 225. Benzoylverbindungen 342. Berberidaceenhölzer 384. Berberin 179, 202, 203, 556. Berberis vulgaris L. 179, 202, 384, 555. Berberitzendorn 202. Berberitzendornrinde 202, 203. Berberitzenstrauch 555. Bergahorn 285, 663. Bergahornholz 308, 317, 665. Berg-Casuarine 509. Berg-Ebenholz 401. Bergkiefer 484. Berg-Mahagoni 393, 652. Bergulme 534. Berlinia sp. äff. angolensis Welw. 401. — Eminii Taub. 401. Bermudas-Zeder 496. Berrya Amomilla Roxb. 429. Beth-a-barra-Holz 349, 355, 469. Betula 357. — alba L. 176. — Bhojpattra Wall. 374. — excelsa H. Kew. 176. — lenta L. 176, 210, 374, 652, 822. — lutea Mchx. 176, 374. — papyrifera Marsh. 374. — populifolia Marsh. 520. — pubescens Ehrh. 374,519. — verrucosa Ehrh. 285, 309, 374, 519. Betulaceenhölzer 374. Betulase 210. Betulin 169, 197, 209, 210. Beukenhout 45.3. Bibindi 457. Biddulphia Gray 106. Bierbrauerei 56. Bignonia longissima Swartz 192. — Quercus Lara. 192. — suberosa Roxb. 'i65. Bignoniaceenhölzer 465. Bigtree 367, 491. Bilin 410. Bilingaholz 467, 740. Bimethylprotokatechusäure 179. Binnak 449. Biorhiza renum 143. Biota Orientalis Endl. 500. Birds-eye maple 424. Birke, gemeine 285, 519. — kanadische 822. — schwedische 520. Birken 209. Birkenholz 306, 309, 317, 320, 321, 332, 335, 347, 358, 374, 519. — kanadisches 822. Birkenkampfer 210. Birkenkork 169, 197, 209. Birkenrinde 173, 175, 176, 209, 210. Birkenrindenöl 210. Birkenteer 209. Birkenteeröl 209. Birma-Teak 826. Birnbaum, mandelblättriger 393. Birnbaumholz, Birnenholz 303, 320, 392, 569. Birnholz, afrikanisches 570, 702, 704, 706, 783. Bisamholz, australisches 469. Bischofia javanica Bl. 417. — trifoliata (Roxb.) Hook. 417. Bitterholz 631. Bitternuß 517. Biwa 393. Black ash 458. — bean 404. — Bireh 210, 374, 375. butt 451, 690. — falsches 692. — Cotton wood 372. — gum 826. — iron wood 459. — maire 459. Hallet 235. — oak 177, 376. — Olive 190. — Spruce 365. — varnish tree 419. — wattle 182, 228, 229, 397. Namen- und Sachreorister. 835 Black wood 182, 229, 396, 405, 456. Blackea quinquenervis Aubl. 190. — trinervis Pav. et B. 190. Blattiaceenhölzer 444. Blatti apetala O. Ktze. 444, Blattläuse 136. Blaueschenholz 458. Blauholz 317, 349, 403, 593, 595. Blauholzextrakt 351. Bleistiftholz 316, 317, 318. 368, 496, 560. Bleistiftzeder 415. Blendreng 466. Blinding tree 418. Blue ash 458. — Beech 374. — Fig 428. — gum 691. tree 189, 449, 451. — Mahoe 431. Blumenesche 715, 716. Blumeneschenholz 458, 715. Blumen-Hartriegelholz 453, 700. Blüte der Pistazie 160. Blutholz 349, 593. Blutlaugensalz, rotes 337. Bobai 396. Bobäiholz 396, 575, 608, 824. Bobanjaholz 755. Bobata 404. Bocoa edulis Aubl. 624. — provacensis Aubl. 408, 624. Bocoholz 408, 624. Bodwichia virgilioides H. B. K. 403. Boehmeria rugulosa Wedd. 382. Bo^mbeholz 756. Bogenholz 538. Bohanorinde 229. Bohnen 21. — ägyptische 21. Bohnenbaum 88, 625. Bohnenstrauch 625. Bois Cabri 463. — cachiment 385. — cassant 418. — cochon 438. — costiöre 427. Bois couleuvre 427. — cruzeau 416. — d'Anis 438. — de cotelet 463. — de Cypre 462. — de fer de Judas 426. — de fer de la Reunion 425. — de gaulette 426. — de lettre 406. — rouge 417, 542. — de Madagascar 775. — de möche 429. — de natte 454, 456. — de Panama 245. — de perdrix 826. — de Rhodes 462. — de rose de l'Oceanie 431. — de roses 462. — de sagaye 426. — de soie 428. — de tambour 387. — d'orange 380. — d'or du Cap 422. — du Merisier d'or 184. — epineux blanc 409. . — flambeau 424. — Grage 429. — major 408. — pin 385. — pourpre 775. — purant 434. — ramier 428. — violet 775. Bokaara-gass 435. Bokharagallen, echte 160. Bokoholz 293. Bokombo (Holz) 542. Bokondaholz 562. Bokuka ba mbale 721. Bokukaholz 461, 721. Bolda 179. Boldoa chilensis Juss. 179. Bolletrie 455, 509. Bombacaceenhölzer 431. Bombax Buonopoze P. de B. 432. — Ceiba L. 432, 807. — malabaricum DC. 432. — mompoxense B. B. 432. — occidentale Spr. 432. Bombay-Ebenholz 456. Bombaygallen 145. Bomböholz 757. Böngeleholz 433, 674. Bongöngiholz 399, 586. Bongosiholz 676. Bonjangaholz 759. Booscuru 463. Bopande-Holz 386, 558, 762. Bope ba mbale 760. nduku 760, 784. Bopeholz 760. Borassus flabelliformis L. 18, 72, 74, 75, 370, 817. — Gomutus Lour. 18. — tunicata Lour. 18. Boripiholz 400. Borke 167, 170. Borneoholz 763. Borraginaceenhölzer 462. Bosämbi 417. Bosämbiholz 652. Bosäoholz 635. Boschia Griffithii Mast. 432. Böse (Holz) 676. Bosenge 382, 542. Bosipiholz 587. Bosöholz 635. Bosong 402. Botany Bay Gum 450. Botanyholz, schwarzes 405, 613. Bourbon Iren wood 425. Bow-wood 538. Brandflecke (Eichenrinde) 217. Brasilein 351, 352. Brasilettorotholz 596. Brasilholz, gelbes 349, 536. Brasilienholz, echtes 349,595. Brasilin 351, 352. Braüna 403. Braunalgen 107. Braunherz^(Holz) 621, 826. Brazilian oak Walking sticks 468. Breakaxe 428. Brenzkatechin 43, 324, 337, 338, 347, 348, 359. Brenztraubensäure 49. Brettbaum 434. Briar wood 700. Bridelia retusa (L.) Spreng. 418. Brigalow 396, 581. Broad-leaved maple 424. Brochoneura usambarensis Warb. 387. Ö3* 836 Namen- und Sachregister. Brosimum Aubletii Popp. 289, 381, 540. — discolor Schott. 381. — speciosum 179, 185. Brotfruchtstärke 21, 86. Broughiera sp. 188. — gymnorhiza Lam. 188, 241, 445. Brown Ciroiiballi 389. — Gum 450. Brownheart 621. Brownlowia tabularis Pierre 429. Brown oak of the Himalaya 377. Bruch (Rinden) 168. Bruchreis 68. Bruchweide 224, 511. Bruyere 700. Brya Ebenus DC. 405, 616. Bryonia alba L. 99. — epigaea Rottl. 23. Buchanania latifolia Roxb. 419. Buche 524. — amerikanische 375. Buchenholz 295, 321, 332, 333, 334, 341, 343, 524. Buchsbaumholz 308, 310, 313, 317, 319, 320, 332, 419, 654, 723. — afrikanisches 725, 757. — amerikanisches 723. Buchsholz, australisches 391. -^ Ersatz 422, 461. — westindisches 462, 723, 801. Buchstabenholz 540. Buchweizenstärke 21, 30, 33, 87, 88. Bucida Buceros L. 190, 447. Bucita capitata 550. Bucklandia populnea R. Br. 392. Buddleia salviaefolia L. 461. Buele ba nyou (Holz) 643. Büffelholz 468. Bulbus coronae imperialis 76. Bulle tree 455, 509, 704. Bullet wood 455, 510. Bull Pine 364, 365. Bully-tree 510. Bulnesia arborea (Jacq.) Engl. 412. Bulnesia Sarmienti Lorentz 412. Bumä 432. Bumäholz 672, 807. Buna 375. Bunya-Bunyabaum 493. Burchellia bubalina R. Br. 468. Burgundereiche 530. Burma Padouk 406, 604. Burmese leza wood 444. Bur oak 376. Burseraceenhölzer 411. Buscheiche 538. Bushrope 371. Butea frondosa Roxb. 408. Buttersäure 359. Butter tree 454. Buttonball 823. Button tree 190. Buttonwood 823. Butyrospermum Parkii (G. Don) Kotschy 454, 455. Buxaceenhölzer 419. Buxus 357. — sempervirens L. 419, 654. ßwiba ba mbale (Irvingia- holz) 634. Byrsonima chrysophylla H. et B. 184. — crassifolia H. B. K. 416. — spicata Cav. 184. — verbascifolia Oliv. 416. Cabanholz, afrikanisches 304, 349, 598. " Cabbage Palmetto 370. Cachon 764. Cactaceenhölzer 442. Caesalpinia sp. 403. — bicolor C. H. Wright 349, 403, 596. — bijuga Sw. 349, 403, 596. — brasiliensis Sw. 349, 403, 596. — coriaria Willd. 183. — crista L. 349, 403, 596. — echinata Lam. 183, 349, 403, 595, 596. — ferrea Mart. 403. — Sappan L. 183, 357, 403, 597. — tinctoriaBenth. 349, 403, 596, 597. Caesalpinioideenhölzer 400. Gailcedraholz 413, 639. Cainda wood 399. Cajaty 390. Cajeputöl 257. Cajeput-tree 451. Cajotta 243. Cajottarinde 243, 244. Caju Malta Buta 418. — Ticcos major 395. Calaba 437. Calabure 428. Caladium esculentum Vent. 18. Calamander-Ebenholz 457. Galamus 818. — montanus T. And. 371. — Rotang L. 371, 818. — Royleanus Griff. 371. — rudentum Lour. 371. — ScipionumLour.371,818. Calesium grande (Dennst.) O. Ktze. 419. Caliaturholz 349, 352, 406, 600, 602. California Laurel 389. Galliandra tetragona Benth. 396. Gallistemon salignus (Sm.l DC. 451. Gallitris arborea Schrad. 367. — juniperoides (L.) Eichler 367. — quadrivalvis Vent. 367. 500. — Whytei (Rendle) Engler 367. Galophania mauritiana DC. 411. Calophyllum Calaba Jacq. 437. — inophyllum L. 437, 678. — polyanthemum Wall. 437. — saigonense Pierre 437. — spectabileWilld.437,679. — tomentosum Wight 437. — Torelii Pierre 437. Holz 437, 678. Camagon 457. Cambaiholz 349, 598. Gambrarä 469. Gamdeboo Stink-wood 378. Camellia japonica L. 436. — Sassangua Thb. 436. Namen- und Sachregister. 837 Camholz 598. Campnosperma zeylanicum Thwait 419. Camwood 304, 349, 404, 598. Campecheholz 349, 593. Canadian Juniper 369. Gananga odorata (Lam.) Hook. f. et Th. 386. Canarium bengalense Roxb. 411. — paniculatum Benth. 411. — zeylanicum Bl. 411. Canary-wood 557. Candle-nut 418. Canella alba 256, 258. Murr. 187. — parda 389. — Sassafras 749. Canellin 257. Canello de cheiro 389. Canna Achiras Gillies. 20. — coccinea Ait. 20, 85. — edulis7, 11, 14,20,30,85. — gigantea 3. — lagunensis Lindl. 8. — patens Rose. 20. — rubra Willd. 20. — rubricaulis Link. 20. Cannastärke 16. Cannon-ball-tree 414. Canoe-Birch 374. — Cedar 368, 499. Ganomai 457. Ganomoi 457. Gantiiffa exosa Gmel. 183. Gaoba (Holz) 646. Cao xio 390. Capay-ye-wood 416. Cape Beech 453. — laurel 388. — walnut 388. Capparidaceenhölzer 391. Capparis decidua (Forsk) Pax 391. — grandis L. f. 391. Caprifoliaceenhölzer 468. Caraipa fasciculata Camb. 437. Carallia integerrima DG. 445. Caranday-Palme 370. Carapa 414. — Gogo A. Chev. 414. — guianensis Aubl. 414." — moluccensis Lam. 414. Carapa obovata Bl. 414. — procera DC. 414. Carbazol 336. Carbon (Holz) 463. Cardiogyne africana Bureau 380. Careya arborea Roxb. 444. Cariniana brasiliensis Gas. 445. — dtJ!nestica (Mart.) Miers 445. — excelsa Gas. 445. Garissa spinarum DC. 461. Carnauba-Palme 370. Garobbe di Giudea 138, 159. — del legno di Giudea 159. Garpinus americana Lam. 374. — Betulus L. 309, 374, 521. — laxiflora Bl. 374. Carrageen 106, 107. Carrageenschlcim 106, 108. Carya alba Nutt. 285, 313. 373, 516. — amara Nutt. 373, 517. — Porcina Nutt. 373, 517. — sulcata Nutt. 373, 517. — tomentosaNntt.373,517. Caryocar bulyi'osum Willd. 436. — glabrum Pers. 436. — tomcntosum Willd. 436. Caryocaraceenhölzer 436. Guryophyllen 257. Caryota Rumphiana Mart. 18. — urens L. 18, 72, 371, 817. Casca blanco 243. Cascadores 263. Cascarillaöl 261. Casfarilluiinde 260, 261. — falsche 261. Gascariilasäure 261. Gascarilleros practicos 263. Gascarillin 261. Casearia glomerata Roxb. 442. — tonientosa Roxb. 442. Cashew-nut 419. Cassia auriculata L. 183. — fistula L. 183, 402. — goratensis Fres. 183. — javanica L. 402. — siamea Lam. 402. Cassia timorensis DC. 402. Cassiabaum 248. Cassiaöl 248, 252, 253. Gassiastearopten 252. Cassiazimt 248. Cassine crocea (Thunb.) O. Ktze. 422. — glauca Pers. O. Ktze. 422. Castanea americana Rafin. 375. — vesca Gärtn. 21. S5, 176, 311, 523. — vulgaris Lam. 176, 375, 523. var. japonica 375. Castanepsis chrysophylla Hook. 178. — rufescens Hook. f. 375. Gastanospermum australe Gunn. 22, 404. Gasuariua equisetifolia For- ster 174, 239, 372, 508. — Fraseriana Miq. 372. — glauca Sicher 506. — Junghahniana Miq. 506. — laterifolia Lam. 174. — montana Leschen. 509. — muricata Roxb. 174, 239, 508. — quadrivalvis Labilla 174, 239, 372) 509. — stricta Ait. 372, 509. — torulosa Ait. 372, 506, 508. Casuarinaceenhölzcr 372. Casuarinaholz 506, 508, 509, 688. Catalpa bignonioides Walt. 732. — Bungei G. A. Meyer 734. — Kaempferi Sieb, et Zucc. 734. — longissimaHort. Kew.192. — ovata G. Don 734. — speciosaWarder 465, 734. Gatalpaholz 465, 732. Gatha edulis For.sk. 422. Caviuna 405. Gay dö 178. go 400. Geanothus Ghloroxylon Nees 427. Gebilrinde, rote 182. Cecidien 135. 838 Namen- und Sachregister. Gecidomyia Tamaricis Amb. 164. Cecidozoen 136. CecropiaadenopusMart. 382. — Ambaiba Adanson 179. — concolor W. 179. — palmata W. 179, 382. — peltata L. 179, 382. Gederboom 367. Cödre de Batna 475. — de Singapore 412. Gedrela-Arten 646. — bogotensis Tr. et Planch. 412. — brasiliensis 357. — febrifuga Bl. 638. — fissilis Vell. 412. — odorataL. 412, 416, 638. — guianensis A. Juss. 412. — Toona Roxb. 412. 638. Gedrelaholz 317, 638. Gedrel rouge 412. Gedro africano 420. — dulce 432. Gedrus 472. — atlantica Man. 364, 475. — Deodara (Roxb.) London 364, 475. — Libani Barrel 284, 364, 475. Gego Maschado (Holz) 680. Geiba pentandra (L.) Gärtn. 432, 672, 807. Gelastraceenhölzer 421. Gelastrus acuminatus L. 422. Gelery Pine 363. Gelloxin 328. Celtis aculeata Sw. 379. — australis L. 379, 535. — brasiliensis (Gard.) Planch. 379. — glycocarpa Mart. 379. — Krausiana Bernh. 379. — madagascariensis Boj. 178. — obliqua Moench. 178. — occidentalis L. 178. — reticulata Mign. 379. — Tala 357. Genomyce rangiferina Ach 132. Gentrolobium robustum Mart. 406, 617, 771. Ceramium 113. Ceramium rubrum Ag. 107. Geratopetahim apetalum Don. 391. Gercidiphyllum aralioides S. et Z. 384. — japonicum S. et Z. 554. Cercis canadensis L. 401. — Siliquastrum L. 401, ■592. Gercocarpus ledifolius Nutt. 393. • Gereus Haw. 442. Gerillo 427. Ceriops Gandolleana Arn. 188, 232, 241, 445. Getraria islandica Ach. 1 15, 129, 130, 131. — ■ — var. crispa Ach. 131. Getrarin 131. Getrarsäure 131. Geylon-Gedar 415. — -Ebenholz 456. Geylonmoos 103. Geylon oak 425. Geylonzimt 173, 180, 251, 252, 253, 255. Geylonzimtöl 256. Ghaetoceras Ehrb. 106. Ghaetocarpus castanicarpus (Roxb.) Thwait 418. Ghaliyas 254. Ghamaecyparis 819. — Lawnsoniana Pari. 368, 498. — Nutkaensis Spach. 368. — obtusa S. et Z. 368. — pisifera S. et Z. 368. — sphaeroidea Spach. 368. — thyoides 368. Ghamaerops excelsa 370. Ghampagnerkork 198. Ghafiar 404. — breda 404. Ghan-Ghin 412. Ghapote 458. Ghayote 23. Chebulinsäure 242. Ch3lidoxanthin 203. Chene faux liöge 223. — fran9ais des Antilles 447. ^ Kermes 221. — touzin 223. — verte 177, 222. — yense 177, 222. — Zeen 178, 223. Cheroogoodi 186. , Cherry Birch 374. Chessybirch 210. Chestnut 375. Chestnuteiche 223. Chestnut oak 376. Chestnutoakextrakt 223. Ghestnutoakrinde 223. Ghikrassia 413. Ghilitannenholz 363. Ghimarrhis cyraosa Jacq. 466. Ghina Galisaya 274. convoluta 274. fibrosa 275. — ■ — morada 275. plana 275. — cuprea 263, 270, 275. — Gusco 275. — flava var. aurantiaca 274. dura laevis 275. suberosa 275. fibrosa 275. — fusca 274. — grisea 274. — Huamalis 274. — Huanaco 274. — Jaen pallida 274. — Loxa 274. — Pitaya de Buenaventura 275. — Pitaya de Savanilla 275. — Pseudoloxa 274. — rubiginosa 275. — rubra 275. dura 275. suberosa 275. Chinaalkaloide 270. Ghinabasen 261. Ghinagerbsäure 270. Ghinamin 271. Ghinaplantagen 264. Ghinarinden 169, 261, 263, 267. Ghinarinde, falsche 242, 243. — bedeckte 167. — kolumbische 274. — ■ unbedeckte 167. Ghinarot 270. Chinasäure 270. Ghinchinholz 442. Chinese Bandolide wood 388. — galls 161. Namen- und Sachregister. 839 Chinesische Galläpfel 161. — Dattel 427. — Gallen 138. Chinesisch Grün 186. Chinidin 271, 275. Chinin 270, 271, 275. Chininhydrochlorid 272. Chininsulfat 270, 272, 275. Chinovasäure 270. Chinovin 270, 271. Chinovit 270. Chips 254, 255. Chitin 122, 134. Chittagongholz 657. Chittagons: wood 413:~421, 657. Chlor (Holz) 357, 358. Chlorierungsverfahren (Zel- lulosebestimmung) 331. «o-Chlormethylfurfurol 323. Chlorophora excelsa(Welw.) Benth. et Hook. f. 380, 538, 730. — tenuifolia Endl. 380. — tinctoria Gaudich. 349, 380, 536, 779. — — ■ var. affinis 380. — - — var. xanthoxylon 380. Chlorophyllkörner 2. Chloroxylon excelsum 184. — Swieteaia DC. 409, 631. Chocho 23. Cholesterin 220. Cholestol 270. Cholestolprobe 338. Choraelia nigrescens K. Seh. 467. Chondrus acicularis Lamx. 107. — crispus Lyngb. 106, 107, 108, 110. — mammilosus Grev. 106. — polymorphus Lamx. 106. Christusdorn 660. Chroraon 353. Chrysobalaneenhölzer 394. Chrysophyllum ^Buranhem Ried. 191. — glycyphloeum Casaretti 191, 240. — Lacourtianum de Wild. 455. — Msolo Engl. 455. — Roxburghii Don. 455. Ghukrasia tabularis A. Juss. 413, 657. Churcorinde 170, 184. Cimbals Iduna 15. Cinchamidin 271. Cinchocerotin 270. Cinchol 270. Ginchona amygdalifolia 268. — australis 263, 269. — Bonplandiana 193. — Calisaya Wedeil 193, 262, 265, 268. var. ß. Josephiniana Wedeil 193. — Chahuarguera 193, 269. — Gondaminea 193. — conglomerata 267. — cordifolia 263, 269. — corymbosa 263, 268. — crispa 193. — glandulifera 268. — heterophylla 268. — hirsuta 269. — lancifolia Mutis 193, 262, 269, 274. — lanceolata 269. — Ledgeriana Moens 192, 262, 263, 271, 273. — lucumaefolia 269. — lutea 258. — macrocalyx 269. — micrantha 269. — microphylla 269. — nitida 269. — Obaldiana 268. — officinalis Hook. 193,262. — ovata 267. — Paltoni 268. — Pelleteriana 267^ — purpurea 267. — robusta Trimen 193. — rubra 268. — rufinervis 268. — scrobiculata 268. — suberosa 267. — stupea 269. — subcordata 269. — succirubra Pavon 192, 262, 269, 271, 274. — umbellulifera 267. — Uritusinga 193, 269. Cinchonamin 275. Ginchonaminrinde 275. Cinchonidin 271, 275. Cinchonin 270, 271. Cinchotin 271. Gineol 257. Cinnamodendron corticosum Miers 187, 257. Cinnamomum aromaticum Nees 180. — Burmanni Bl. 180, 250, 251, 259. — Gamphora (L.) Nees et Eberm. 387, 469, 745. — Cassia Bl. 180, 247, 248, 251. — ceylanicum Breyn. 250, 251. — Culilavan Nees 180. — glanduliferum Meißn. 388. — iners 250, 251. — Kiamis 259. — Loureiri 250. — obtusifolium 250, 251. — pauciflorum 250, 251. — Tamala Nees et Eberm. 180, 250, 251. — xanthoneurum Bl. 180, 259. — zeylanicum Breyn. 180, 250, 251. Ginnamon-Ghips 256. — tasters 255. Githarexylum caudatum L. 463. — cinereum L. 463. — quadrangulare Jacq. 463. Gitronier 791, 826. Citrus Aurantium L. 357, 789. — ■ medica L. 790. var. Limonum 791. Gladonia rangiferina L. 115, 132. Gladrastis amurensis B. et H. var. floribunda Max. 404, 469. Clanwilliam Cedar 367. Glaoxylon sp. 418. Glethra obovata Ruiz et Pav. 453. — tinifolia Sw. 453. Glethraceenhölzer 453. Gleyeria ochnacea DG. 437. Gliftonia ligustrina Banks. 421. 840 Namen- und Sachregister. Clinogyne dichotoma Salisb. 21. Glytostoma noterophyllum B. et K. Seh. 465. Goach-wood 391. Cobano 400. Coccoloba pubescens L. 384. — uvifera L. 179, 384, 552. Goccolobaholz 552, 553. Coccoloboholz 552. Cocoboloholz 384, 553, 822. Cocoholz 417, 617, 624. Gocos butyracea L. fil. 371. Gocos flexuo.sa Mart. 18. — nucifera L. 175, 371, 816. — Yatay Mart. 18. Goffee tree 402. Gog wood 427. Gola acuminata R. Br. 434. — cordifolia H. Bn. 434. Golbertia scabrella Don. 187. Golliguaya odorifera Molin. |419. "^ GolocasiaantiquorumSchott. 18. — esculenta Schott. 18. Golocasien-Stärlve 14. Golophanholz 411. Colpoon compressum Berg 383. GolubrinaferruginosaBrogn. 427. — reclinata (L'Her.) Brogn. 427. Columellia arborescens Pers. 466. — oblongaRuiz et Pav. 466. — sericea H. B. K. 466. Golumelliaceenhölzer 466. Gombretaceenhölzer 445. Gombretum Borsigianum Engl, et Dils. 447. — kilossanum Engl, et Dil.s. 447. — Petersii (Klotzsch) Engl. 447. — primigenumMarloth.447. — Schelei Engl. 447. — Schimanni Engl. 447. — triincatum Welw. 447. Gomino-Holz 390. — liso 390. Commiphora 809. — africana Engl. 411. Commiphora erythraea Engl. 411. Gommon Bamboo of Bengal 369. — red oak 177, 223. bark 224. — Yellow-wood 361. Gomocladiaintegrifolia Jacq. 420. Gompositenhölzer 468. Conchae (Rinden) 167. Gonchinamin 271. Gondoribaum 581. Gondori-Holz 398, 581, 583. Gonessi bark 461. Goniferenhölzer 361. Gonnaiais guianensis Lamb. 619. Gonocarpus errectus Jacq. 190, 447. — procumbens Gärtn. 190. — racemosus L. 190. Gonquintay 80. Gonvolviilaceenhölzer 462. Gonvolvulus Batatas L. 23. — edulis Thiinb. 23. — floridus L. 462. — Scoparius L. 462. — virgatus Webb. 462. Goonti 17. Goopers wood 428. Cooroocoopully 183. Gopaifera bracteata Benth. 312, 349, 400, 589. — copallifera Benn. 400. — Demeusii 575. — Langsdorfii Desf. 400. — Mopane Kirk. 400. GoperniciaceriferaMart. 370. Goppicing 264. Gorcier 194. Gordia abyssinica 462. — alliodora (R. et Pav.) Gham. 462. — Ghamissoniana Steud. 462. — decandra Hook, et Arn. 463. — Gerascanthus Jacq. 462. -■ Gharaf Forsk. 463. — Macleodii (Griff.) Hook, f. et Thoms. 463. — Myxa L. 463. — obliqna Willd. 463. Cordia Rothii Rom. et Schult. 463. — scabra Desf. 463. — Sebestana L. 462. — subcordata Lam. 463. — vestita (DG.) Clarke 463. Goriaria ruscifolia L. 185. — thyniifolia H. et B. 185. Gorindiba 379. Goriiidiuba 379. Gorinto-Mahagoni 646. Cork-wood 382, 387. Goriiaceenhölzer 452. Gornel 700. Corn starch 69. Gornus florida L. 453, 700. Hook. 700. — mas L. 453, 698. — NutallüAudube 453,700. — sanguinea L. 453, 699. Goromandel-Ebenholz 457. Goronillo 402. Gorteggia rossa 208. Gortex Gascarillae 260. — Ginnamomiceylanici253. — Eleutheriae 260. — Eluteriae 260. — Guaranham 240. — Massoi 259. — Monesiae 240. — Quillajae 245. Gortissa 387. Corylaceenhölzer 374. Corylus Avellana L. 177, 374, 520. — Colurna L. 374, 521. Gorypha elata Roxb. 18. — umbraculifera L. 18. Gosmetic bark tree 410. Gossignia borbonica DG. 426. — Iriphylla Comm. et Lam. 426. — pinnata Gomm. et Lam. 426. Gotinus Goccygea G. Koch 658. — Goccygria Scop. 658. — Coggygria Scop. 420, 658. Gotoneaster acuminata Lindl. 392. — bacillaris Wall. 392. Gotton wood 514. — varay 395. Namen- und Sachregister. 841 Gotylelobium Melanoxj'lon Pierre 440. ■ Gouaie 417. Couarinde 232. Couche alimentaire 140. Coula edulis Baill. 384, 551, 704. Coulteria tinctoria Kunth. 403. — -Rotholz 403, 596. Coumarouna odorata Aubl. 407. — oppositifolia Taub. 407. Coumarounaholz 407. Gouramira 408. Couratari estrellensis Roddi 445. — legalis Mart. 445. Courbarilholz 400. Gouridaback 192. Cow oak 376. Crataegus sp. 310. — monogyna L. 393, 572. — Oxyacantha L. 393, 572. Crataeva nurvala Harn. 391. — religiosa Forst. 391. Cratispermum montanum Hiern. 468. Cratoxylon neriifolium Kurz 437. Croc 384. Crocein 330. Crossopteryx africana K. Seh. 466. Croton Eluteria Bennet. 185, 260. — lucidus L. 185, 261. — moluccanum Willd. 185. — sebiferus L. 418. Crypteronia Cumingii Planch. 444. — leptostachys Planch. 444. — paniculata Bl. 444. — pubescens (Wall.) Planch. 444. Gryptocarya densiflora Nees 390. — guayanensis Meißn. 390 — Mandiouana Meißn. 390. — membranacea Thwait. 390. — moschata Mart. 390. Gryptomeria japonica Don. 367, 491. Cuba-Gelbholz 725. — -Grenadilleholz 616. Cuban Pine 364: Cucumber tree 385. Cucurbita sp. 23. Cudbear 128. Cueroleder 244. Cuerorinde 243. Cullay 245. CuUenia zeylanica Wight. 432. Cunninghamia sinensis R. Br. 367. Cunonia capensis L. 392, 453. Cunoniaceenhölzer 391. Gupreol 271. Cupressineenhölzer 367, 471, 473. Cupressineenrinde 209. Cupressus sempervirens L. 368, 497. — torulosa Don. 368. Guratella americana L. 435. Curcuma angustifolia Roxb. 14, 20, 81. — aromatica Salisb. 20. — leukorrhiza Roxb. 5, 7, 14, 20, 30, 84. — longa L. 20. — montana Roxb. 20. — rubescens Roxb. 20. Curcumastärke 8, 16, 30. Gurtidor 241. Gurtidorrinde 242. Gurtisia faginea Ait. 452. Gurupay 399. Gury 363. Guscamidin 271. Guscamin 271. Gusconidin 271. Gusconin 271. Cyanomaklurin 353. Cyathocalyx zeylanicus tlhamp. 387. Cycas circinalis L. 16. — • revoluta Thunb. 16. Cyklogallipharsäure 143. (>nipidcn 136. Cynips calycis Burgsdorff 137, 144. — conifica Koll. 143. — gallae tinctoriae Oliv. 139, 143, 144. — hungarica Hart. 138, 155. Cynips insana Westw. 148. — Kollari Hart. 138, 139, 144, 153. — lignicola Hart. 152. — macroptera Koll. 143. — Malpighii Fab. 143. — multiplicatus Gir. 143. — Quercus infectoriae Nees 144. — radicis Fab. 143. — renura Htg. 143. — scutellaris Oliv. 143. — terminalis Fab. 143. — tinctoria Ol. var. nostra Destefani 152. Gynometra ramiflora L. 40O. Gyrilla rac-emiflora L. 421. Gyrillaceenhölzer 421. Cystocarpien 107. Cystoseira silignosa 112. Cytisus Laburnum L. 404, 625. Daber (Kartoffelsorte) 96. Dacrydium Colensoi Hook. 363. — cupressinum Sei. 363. — Franklinii Hook. fil. 363. — westlandicum T. Kirk. 363. Dalbergia 779. — Cunningiana Benth. 405. — cultrata Grab. 405. — latifolia Roxb. 405. — melanoxylon Guill. et Perr. 405, 456, 615. — nigra Allem. 405, 610, 612. — Sissoa Roxb. 405. Dammara australis Lamb. 492. Damo 715. Daphne Cnidium L. 187. Daphnidium pulcherrimum Nees 391. Darbishirella gracillima (Krplhbr.) Zahlbr. 121. Datiscaceenhölzer 442. Dattel, chinesische 427. Dattelfeige, mexikanische 458. Dattelpalme 370, 816. Dattelpalmenholz 816. Dawa 425. 842 Namen- und Sachregister. Dead-Sea apples 148. Degueliarobusta Taub. 407. Deleb-Palme 370, 817. — -Palmen-Holz 817. Deltapurpurin 330. Demasclage 195. Demerage 196. Dendrocalamus strictus Nees 870. Deodar 364. Derris robusta Bth. 407. Destillation, trockene (Holz) 359. Deutzia scabra Thunb. 391. Dextran 132. Dextrin 43, 46, 54, 56, 58. «-Dextrin 59. ^-Dextrin 59. Dextrine insoluble 9. Dextrinose 58. Dextrose 53, 55, 56, 110, 220. Dextrosezellulose 132. Dextrosozellulose 322. Dialium guinense Willd. 401. — indum L. 401. Diastase 56. Diatomaceen 106. Dichopsis polyanthum Benth. et Hook. f. 454. Dichrostachys cinerea W. et A. 398. Dicinchonin 271. Diconchinin 271. Dicorynia paraensis Benth. 402. Dicypellium caryophyllatum Nees 180, 258, 389. Digallussäure 141, 142. Dillenia aurea Sm. 435. — elata Pierre 435. — elliptica Thbg. 187. — indica L. 435. — ■ ovata Hook. f. et Thoms. 435. — pentagyna Roxb. 435. — scabrella Roxb. 187. — speciosa Thbg. 187, 435. — triquetra (Rottb.) Gilg. 435. Dilleniaceenhölzer 435. Dimethyläthergallussäure 141. Dimethylparaphenylendia- min 336. Dimethylsulfid 344. Dimorphandra excelsa (Schomb.) Baill. 400. Dinjöngoholz 462, 727. Dion edule Lindl. 16. Diorsellinsäure 121. Dioscorea alata L. 14, 20, 29, 79. — Batatas Decsn. 20, 79. — bulbifera 79. — Gliffortiana Lam. 20, 79. — divaricata Blanc. 20. — dumetorum 79. — sativa L. 20, 79. — trifida L. 20. — villosa 79. Dioscoreenstärke 20, 78, 79. Diospyros atropurpurea Gurke 457. — Ghloroxylon Roxb. 349, 457, 734. — chrysophyllos Poir. 457. — Dendo Welw. 457. — discolor Willd. 457. — Ebenaster Retz 456, 457, 711. — Ebenum Koenig456,709. — Embryopteris Pers. 456. — haplostylisBoiv. 457,710. — hirsuta L. f. 456, 711. — incarnata Gurke 457. — Kurzii Hiern. 457. — Lotus L. 457, 734. — Malacapai A. DG. 456. ^ melanida Poir. 457. — melanoxylon Roxb. 456. — mespiliformis Höchst. 456. — microrhombus Hiern. 456, 710. — monbuttensis Gurke 457. — montana Roxb. 456. — multiflora Blanco 457. — peregrina(Gaertn.) Gurke 456. — Perrieri Jum. 457. — philippensis(Desr.)Gürke 457. — pilosanthera Bl. 457. — ramiflora Roxb. 456. — rubra Gärtn. 457. — Sapota Rob. 191. — silvatica Roxb. 456. — tesselaria Poir. 457. Diospyros texana Scheele 458, 726. — tricolor (Schum. et Thonn) Hiern. 457. — Tupru Buch. 456. — virginiana L. 458, 712. Dioxybuttersäure 323. Dioxybuttersaures Salz 329. Dipenten 259, 261. Dipholis montana (Sw.) Griseb. 454. — nigra (Sw.) Griseb. 454. — salicifolia(L.) A. DG. 454. Diphysa floribunda Peyr. 405. — racemosa Rose 405. Diploglottis australis Radlk. 426. Diplolepis gallae tinctoriae Latreille 144. Diplotropis guyanensis Tul. 623. Dipterocarpaceenhölzer 439. Dipterocarpus sp. 765. — insularis Hance 439. — laevis Ham. 439. — tuberculatus Roxb. 439. — turbinatus Gärtn. f. 439. Diptychandra epunctata Tul. 403. Disoxylon amooroides Miqu. 415. — Bailloni Pierre 415. — Fraserianum Benth. 415. — Muelleri Benth. 415. — spectabile Hook. 415. Distemonanthus Benthamia- nus Baill. 402. Distylium racemosum S. «t Z. 392. Dividivi 183. Djamboe 189. Djati 192, 728, 826, 827. Dobera loranthifolia Warb. 460. Dodonaea viscosa L. 426. Döggut 209. Dogwood 453, 458, 700. Dolichandrone atrovirens K. Seh. 466. — falcata Wall. 466. — longissima K. Seh. 465, 509. — Rhedii Seem. 465. Namen- und Sachregister. 843 Dolichandrone stipulata Benth. 466. Dolichos bulbosus L. 22. — hirsuta Thunb. 22. — mammosus Nor. 22. Doona congesliflora Thw. 439. — zeylanica Thw. 439. Doratoxylon mauritianum Thonars et Bak. 426. Doti 407. Dottergelb (We.stind. Buchs- holz) 723. Douglastanne, blaue 483. — großfrüchtige 483. — grüne 483. — japanische 483. Douglastannenholz 296, 313., 320, 366, 473, 481, 496, Dracaena 278. Dracontium polyphyllum L. 19. Drimycarpus racemosa Hook. 421. Drimys Winteri 257, 285. Drypetes ilicifolia Kr. et Urb. 417. Dschungelholz 765. Duabanga grandiflora (Roxb.) Harn. 444. Dun (Holz) 439. Duguetia quitarensis Benth. 386. Dysoxylum Baillonii Pierre 550. — Fraserianum Benth. 650. — Loureirii ant. 550. — sp. 650. Eagle wood 443. East Indian Walnut 395. East-London-Boxwood 461. Ebenaceenhölzer 456. Eböne d'Ikelemba 457. — du Senegal 406, 615. Ebenholz 295, 320, 332, 706. — amerikanisches 405, 616. — Berg- 401. — blaues 349, 589. — braunes 349, 734. — Calamander- 711. — ■ Camagoon- 457. — Coromandel- 711. — gelbes 349, 734. Ebenholz, grünes 349, 355, 457, 465, 706, 734. — rotes 457, 706. — schwarzes 312, 315, 316, 706. — Senegal- 406. — von Acapulco 457. Bombay 456, 709. Ceylon 456, 711. Cuernavaca 457. Gaboon 457. Lagos 457. Madagaskar 457, 710. Makassar 710. Mangkassar 710. Manila 457. Mauritius 457. Old Calabar 457. Sansibar 456. — — Siam 456. — weißes 457, 706. Ebereschenholz 393. Echechebaum 446. Echinocarpus dasycarpus Benth. 428. Echyrospermum Balthazarii Fr. Allem. 802. Ecorce blanche 222. — d'Andrese 178. — de Bois de Natte grande 191. petite 191. — de filao 174, 239. — du jacquier 179. — jaune ou grise 222. — rouge ou noire 222. Edelkastanie 85, 523. — amerikanische 375. Edelkastanienholz 303, 306, 311, 316, 317, 320, 523. Edelteakholz 737, 751, 827, 828. Edible Date 370. Ehretia abyssinica R. Br. 463. — laevis Roxb. 463. Eibe, gemeine 500. — japanische 363. Eibenholz 295, 299, 315, 316, 317, 320, 363, 496, 500 Eiche, afrikanische 538, 676. — brasilianische 468. — französische 529. — • großfrüchtige 376. Eiche, indische 192. — österreichische 530. — ungarische 375. — weichhaarige 375, 529. Eichelstärke 21, 33. Eichenaltholzrinden, ge- putzte 167. — ungeputzte 167. Eichengrobrinde 215. Eichenholz, Eichenhölzer 295, 304, 306, 312, 315, 316, 321, 329, 332, 335, 341, 347, 348, 357, 358, 359, 525. — afrikanisches 418, 676. — gelbes 200. — ungarisches 529. Eichenhölzer (immergrüne) 311. — ringporige 526. — (sommergrüne) 311. — zerstreutporige 531. Eichenholzgerbsäure 221. Eichenphlobaphen 220. Eichenrinde 172, 173, 218, 219, 220, 232. Eichenrinden, algierische221. — englische 216. — mitteldeutsche 216. — mitteleuropäische 177, 212, 218. — Mosel- 216. — niederösterreichische216. — nordamerikanische 177, 223. — norddeutsche 216. — Odenwald- 216. — Rheingau- 216. — Saargebiets- 216. — südeuropäische 177, 221. Eichenrindengerbsäure 220. Eichenrot 220. Eichenschälwälder 212. Eichenspiegelrinden 167. Eiseneiche 376. Eisengummibaum 450. Eisenholz 372, 384, 396, 397, 398, 403, 404, 421, 425, 448, 454, 455, 553, 620, 676. — ceylanisches 437. — ostindisches 437. — rotes 427. — von Jamaika 409. 844 Namen- und Sachregister. Eisenholz von Martinique 468. Tasmanien 459. Transkaukasien 392. — weißes 410, 426. von Mauritius 454. — westindisches 427, 463, 468. Eisenholzbaum 437. Eisenrindenbaum 451. Eisenrindenholz 451. Ejem 396. Ekebergia Meyeri Presl. 416. Elaeagnaceenhölzer 443. Elaeagnus angustifolia L. 443. Elaeocarpaceenhölzer 428. Elaeocarpus cyaneus Sims. 428. — dentatus Vahe 186, 241, 428. — grandis F. v. Muell. 428. — Hookerianus Raoul 186. — Kirtoni F. v. M. 428. — lancaefolius Roxb. 428. Elangombaholz 767. Eider 461. Elephant-Apple 410. Ellagengerbsäure 220. Ellagsäure 143, 148, 154, 206, 220, 242, 347, 349. Ellernholz 517. Eisbeerbaumholz, Elsbeeren- holz 320, 393, 571. Embothrium coccineum Forst. 383. Enantia chlorantha (Oliv.) 386, 560. Endiandra glauca R. Br. 390, 730. Endodermis 172. Endrachium Juss. 462. Engelhardtia Roxburghiana Lindley 175. — ■ spicata Blume 373. Eng tree 439. Entandophragma angolensis Welw. 414. — CandoUei Harms 41, 649. — macrophyllaA.Chev.414. — Pierrei A. Chev. 414, 638. — Rederi Harms 416, 643. — septentrionalis A. Chev. 414. Entandophragma sp. 649. Entandophragmahölzer 643. Entelea arborescens R. Br. 429. Enterolobium ellipticum Benth. 394, 399. Entire-leaved Elm 378. Enzina 223. Eosin 330. Eperua falcata Aubl. 401. Epicharis Loureirii aut. 550. Epithelien der Harzgänge 300. Erbse 21. Erbsenstärke 41. Erdgut (Eichenrinde) 217. Erdorseille 118. Ergänzungsbündel 279. Erica arborea L. 453, 700. Ericaceenhölzer 453. Eriobotrya japonica Lindl. 393. Eriocoelum Kerstingii Gilg. 425. Eriodendron anfractuosum P. DC. 432, 672, 807. Erioglossum rubiginosum Bl. 424. Eriolaena Candollei Wall. 432. — Wallichii DC. 433. Erithalis fruticosa L. 468. Erlenholz 295, 306, 308, 309, 320, 332, 333, 347, 358, 374, 517. Erlenrinden 169, 172, 173, 176, 210, 211, 212. Erlenrot 212. Ersatzzellen (Holz) 293, 304. Erunduholz 399, 583. Ervum Lens L. 22. Erythrin 121. Erythrina abyssinica Lam. 408. — Caffra Thunb. 808. — Corallodendron L. 408. — cristagalli L. 808. — indica Lam. 408. — suberosa Roxb. 408. — tomentosa R. Br. 408. Erythrinsäure 121. Erythrodextrin 54, 55, 57, 60. Erythronium dens canis L. 19. Erythrophloeum guineense Don. 400. Erythroxylaceenhölzer 408. Erythroxylon areolatum L. 408. — carthagense Jacq. 408. — hypericifolium Lam. 408. — laurifolium Lam. 408. — suberosum St. Hil. 184. Escallonia macrantha Hook. et Arn. 391. Eschenholz 295, 303, 305, 306, 311, 316, 317, 320, 321, 335, 358, 458, 713. — der Mandschurischen Esche 715. — der Weißesche 715. Espenholz 358. Espina de corona Cristi 402. Espinha de meicha 384. Espinheiro branco 380. Espinillo amarillo 402. Espino 398. Eßbare Flechten 133. Essigsäure 48, 324, 342, 352, 359, 360. Essigsäurezimtester 252. Etzä 400. Eucalyptus L. 688. — amygdalina Lab. 450. — botryoides Smith 449, 694. — calophylla R. Br. 450, 694. — cornuta Labill. 189, 450. — corynocalyx F. v. Muell. 449. — crebra F. v. Muell. 450, 693. — decurrens Müll. 189. — diversicolor F. v. Muell. 449, 693, 694. — Doratoxylon F. v. Muell. 451. — eugenioides Sieber 450. — GlobulusLabill. 189, 449. — .gomphocephala DC. 449. — goniocalyx F. v. Muell. 449. — Leucoxylon F. v. Muell. 451. — longifolia Lk. 189, 239. — loxophleba Benth. 189, 451. Namen- und Sachregister. 845 Eucalyptus maculata Hook. 450, 692. — marginata Don. 450, 451 ^ 693. — melanophloia F. V. Muell 451. — microcorys F. v. Muell. 450, 690. — obliqua L'Her. 451, G90. — occidentalis Endl. 189, 235. — panicvüata Smith 451. — pilularis Smith 451, 690. — Raveretiana F. v. Muell 450. — redunca Schau. 189. — resinifera Smith 450, 694. — robusta Sm. 450, 694. — rostrata Cav. 189. Schi. 450, 693, 694. — saligna Smith 451, 691. — salmoniphloia Müll. 238. — siderophloia Benth. 451. — tereticornis Smith 450. Eucalyptushölzer, hell- braune 690. — rote 693. Eucheuma spinosum Ag. 103, 104. Euclea Pseudebenus E. Mey. 456. — racemosa L. 456. — undulata Thunb. 456. Eucryphia cordifolia Cav. 435. — glutinosa Focke 435. Eucryphiaceenhölzer 435. Eugenia fragrans Willd. 448. — Jambolana Lam. 188, 448. — ligustrina Willd. 448. — Luma (Mol.) Berg 448. — Maire A. Gunn. 188. — malaccensis L. 189. — operculata Roxb. 448. — Smithii Poir. 188. Eugenol 181, 256, 257, 259, 261. Eukalyptushölzer 688. Eukalyptusrinden 173, 235, 238, 239. Euphorbia 419. — splendens 4. Euphorbiaceenhölzer 417. Eurya japonica Thb. 437. — ochnacea (DC.) Szysz. 437. Euterpe caraiba Spreng. 18. — oleracea Marl. 371. Evernia 117. Evonymus crenulata Wall. 422. — europaea L. 421, 661. — grandiflora (Wall.) Law 422. — Hamiltoniana Wall. 421. — Sieboldiana ßl. 422. Exocarpus cupressiformis Labill. 383. — latifolia R. Br. 550. Exoecaria Agallocha L. 418 — glandulosa 349. Exoecarln 355. b^xostemma-Arten 193. — ■ floribundum Rom. et Schult. 467. Faecula 99. Kagaceenhölzer 375. Fagara caribaea Krug ei Urb. 409. — flava Krug et Urb. 409. 630. — Pterota L. 409. Fagraca fragrans Roxb. 460, 779, Fagus Castanea L. 21. — ferruginea Ait. 375, 525 — fusca Hook. f. 375. — Sieboldi Maxim. 375. — silvatica L.177, 303, 314, 356, 375, 524. — Solandri Hook. f. 375. Farbflechlon 115. — • Verwendung 127. Fardellen 255. Farinha de Carä 79. Farinose 38. Farnetto- Eiche 529. Fasertracheiden 303, 304. Faulbaum, gemeiner 668. Faulbaumholz 315, 427, 6«8. Faurea speciosa Welw. 382. ^ usambarensis Engl. 382. Faux bois de rose 431. Febrifuga 272. Fecule 1. — de chou caraibe 76. Fecule de chou-chou 23. • — choute 76. tarö 76.. — de citrouille 23. ^ de Kabya 77. — de la chätaigne de la Guiane 22. — de manguier 22. — de patate 94. — de Pia 77. — de Toloman 85. — de Yucca 90. — du fruit de Farbre ä pain 21, 86. Feculose 50. Feder-Wattle 229. Federweiß 31. Fehlingsche Lösung 337, 347, 354. P'ei-tsao-tou 402. Feldahorn 185, 663, 665. Feldulme 533. Felsenulme 378. Female Bamboo 369. Fenchelholz 747, 749. Fermentation (Zimt) 254. Fernambuckholz 349, 403, 595. Fernan 223. Feroliaguianensis Aubl. 779. — variegata Lam. 394. Feronia elephantum Correa 410. Ferrichlorid 337. Feuerzypresse 368. Ficatinholz 779. Fichte 203, 282, 290, 476. Fichtenastholz 480. Fichtenholz 295, 296, 299, 302, 308, 317, 319, 320, 321, 333, 335, 340, 342, 357, 359, 365, 476. Fichtenholzschliff 344. Fichtenloho 205. Fichtenrinde 167, 168, 172, 173, 203, 204, 205, 206, 213. Fichtenrindengerbsäure 206. Fichtenstammholz 318, 480. Fichtenwurzelholz 480. Ficus anthelminthica Warb. 381. — callosa Willd. 381. — cystopoda Miq. 381. 846 Namen- und Sacliregister. Ficus djurensis Warb. 381. — Maximiliana Mart. 382. — nervosa Hayne 381. — religiosa L. 381. — Sycomorus L. 243, 381. — umbrosa Warb. 381. — vasta Forsk. 381. Ficusholz 381. Fieberheilbaum 688. Fieberweide 224. Fiederhaar 114. Figueira brava 381. Figured-trees 486. • wood 491. Filaorinde 168, 174. Filicium decipiens ThM'. 426. Fillaeopsis discophora Harms 399, 586. Firmiana Barteri (Mast.) K. Schum. 434. Firmiana platanifolia (L. F.) R. Br. 434. Fischleim, vegetabilischer 104. Fisetholz 315, 349, 354, 420, 658. Fisetin 354, 355. Fisetinglykosid 355. Fitzroya patagonica Hook. f. 367, 500. Fiacourtia Cataphracta Rox- burgh 442. — Jangomas (Lour.) Miq. 442. — Ramontchi L'Herit. 442. — Rukam Zoll, et Mor. 442. Flacourtiaceenhölzer 441. Flader 504. Flaschenkork 168, 194, 198. Flatterulme 534. Flavin 202. Flavon 353. Flavonol 353, 354. Flechte, isländische 129. Flechten 115. — eßbare 138. Flechtengrün 122. Flechten-säuren 120, 121, 128. Flechtenstärke 131. Flechtweiden 225. Flieder, gemeiner 716. Fliederholz 308, 319, 320, 716. Fliegenholz 631. Flindersia amboensis Poir. 409. — australis R. Br. 409, 751. Flindersin 752. Flooded gum-tree 451. Flores Cassiae 252. Florida-Zeder 369. — -Zedernholz 496. Florideen 106. Flowering-Dogwood 700. Flügelnuß, japanische 373. — kaukasische 821. Flügelnußholz 821. Flüggea fagifolia Fax 417. — obovata (L.) Wall. 417. Fluoreszens bei Holzaus- zügen 538, 607, 608, 735, 776, 780, 781, 788, 801. Flußzeder, kalifornische 367, 819. Flußzedernholz 819. Föhrenrinde 172, 173. Forest oak 372, 506. Formaldehyd 360. Formaldehydstärke 61. Fothergilla involucrata Falc. 392. Fou-fou 80. Foxwood 799. Frangulin 669. Franzosenholz 627. Französischer Purpur 127, 129. Fraßgänge (Holz) 309. Fraxinus americana L. 458, 715. — Bungeana DC. var. pubi- nervis Wg. 458. — excelsior L. 191, 303, 305, 458, 713. — floribunda Wall. 458. — longicuspis S. et Z. 458. — mandschurica Rupr. 715. — Ornus L. 458, 715. — quadrangulata Michx. 458. — sambucifolia Lam. 458. — Sieboldiana Bl. 458. french oak 190. Friedolin 197. Fritillaria imperialis L. 19, 76, 77. — Meleagris 77. Fritillariastärke 11. Fromage de Hollande 432, 807. Froschlöffel 17. Frühholz 281. P'ruktose 333. Fuchsia excorticata L. fil. 190. Fucus amylaceus 103. — crispus L. 106. — fastigiatus Huds. 107. — lumbricalis Huds. 107. — serratus 112. — vesiculosus L. 112. Fucusol 108, 110. Füllzellen 288, 311. Fungin 134. Funtumia elastica Stapf 727. Furcellaria fastigiata Lamx. 107. Furfuroide 335. Furfurol 108, 323, 335, 339, 359. Furfurolphlorogluzid 335. Fusanus acuminatus R. Br. 549. — cygnorum (Miq.) Beiith. 383, 549. — persicarium (F. Müller) Benth. 383, 549. — spicatus R. Br. 549. Fustik, alter 349, 536. — echter 349, 536. — junger 349, 658. Fustin 355. Gabanholz'^597. Gaboon-Ebenholz 457. Gabun-Mahagoni 414, 63«, 638, 644. Gafalholz 411. Gaiacholz 407. Galaktan 132, 257. Galaktose 108, 333, 335,339. d-Galaktose 132. Galba 437. Galedupa pinnata Taub. 407. Galeh 467. Galimetaholz 454. Gallae Asiaticae 144. — chinenses 161. — Europaeae 151. j — halepenses 144. — japonicae 161. Namen- und Sachregister. 847 Gallae levanticae 144. — turcicae 144. Galläpfel, kleinasiatische 143. — zyprische 146. Galläpfelextrakt 165. Galle d'Alep 144. — d'Asie mineure 146. — de Smyrna 146. — du Levant 144. — en corne 159. Gallen 135. — chemische Charakteristik 140. — Entstehung 135. — naturhist. Charakteristik 138. — aleppische 144. — asiatische 144. — auf Pistacia- Arten 158. Rhus- Arten 161. — ^ — Tamarix 164. — böhmische 153. — chinesische 138, 161. — deutsche 153. — griechische 151. — • große ungarische 155. — grüne 146. — histoide 138. — indische 145. — istrische 151. — ■ italienische 152. — japanische 161, 162. — kleinasiatische 144. — kleine ungarische 152. ■ — levantische 144. — Marmoriner 151. — mitteleuropäische 153. — mossulische 146. — organoide 138. — ostasiatische 162. — österreichische 153. — schwarze 146. - — Smyrnaer 146. — tripolitanische 146. — türkische 144. — weiße 146, 155. — zyprische 146. Gallertschicht (Holz) 294. Galles de Chine 161. Galles du gland 155. Gall-nuts 144. Gallo-Cerin 143. Gallusgerbsäure 225. Gallussäure 141, 142, 148, 210, 220, 242, 347, 348. Gallwespen 136. Gambia-Mahagoni 413. Gamelleira 381. Ganophyllum falcatum Bl. 426. Garaüna 403. Garcinia Benthami Pierre 438. — celebica L. Syst. 438. — Cornea L. 438. — ferrea Pierre 438. — Mangostana L. 438. — merguensis Wight 438. — speciosa Wall. 438. Gardenia gummifera L. f. 468. Garou 187. Garouille 166, 167, 221. Garrat 183. Garrys-Eiche 376. Garuga pinnata Roxb. 412. Gateadorinde 179, 185. Gaultherin 210. Gefäße (Holz) 285, 302, 310, 504. Gelbbeeren, chinesische 202. Gelbbirken 374, 822. Gelbholz 315, 347, 349, 353, 354, 380, 458, 536. — echtes 536. — Maracaibo- 779. — ungarisches 349, 658. — westafrikanisches 560. Gelbholzbaum von Ostafrika 387. Gelbkiefer, westliche 364. Gelidium cartilagineum Gaill. 104. — corneum Lamx. 104. Gelose 103, 104, 105. Genipa ameri(;ana L. 468. Geonoma caespitosa 278. Georginenwurzeln 89. Gerben tierischer Häute 141 . Gerbereiche 376. Gerbrinde, kalifornische 242. Gerbrinden, minder wichtige 239. Gerbstoffe 140. Gerbstoffrot 347. Gerstenstärke 11, 17. Gesclhossene Bündel 279. Gezmazedsch 164. Giant Arbor vitae 499. — Eucalypt 450. Gigartina mammillosa Ag. 106. — pistillata Lamx. 107. — spinosa Grev. 104. Gimlet-Gumrinde 238. Gingkoaceenhölzer 360. Gingko biloba L. 360. Ginster 199. Gio tom 386. Gipfelgut (Eichenrinde) 217. Gippsland Mahogany 449. Glanzrinden 213, 217, 219, • 220. Glanzstärke 67. Glattrüster 533. Gleditschia amorphoides Taub. 402. — brachycarpa Pursh. 402. — caspica Desf. 402. — chinensis Lani. 402. — heterophylla Bge. 402. — macrocantha Desf. 402. — monosperma Walt. 402. — triacantha 293, 402. Gleditschie, dreidornige 293. Gleditschienholz 308. Gletscherweiden 224. Gloeopeltis coliformis Harv. 104. — tenax Ag. 104. Gloriosa superba L. 19. Glucal 337. Glukodextrine 58. Glukonsäure 49. Glukose 49. d-Glukose 132, 142, 322^ 323, 333, 339. d-Glukosetetrasulfosäure- Chlorid 325. Glukozellulose 322, 330, 333. Gluta sp. 656. — Renghas L. 656. Glycyrrhizin 169. Gmelina arborea L. 464. — Leichhardtii Benth. 464. Gogo 414, 420. Golden-Wattle 396. Goldholz, Goldhölzer 768. — australisches 768. — brasilianisches I. 769. II. 771. 848 Namen- und Sachregister. Goldholz, Nicaragua- 771. Goldlärche, chinesische 364. Goldregen 287, 291, 625. Goldregenholz 404, 625. Gold-Wattlerinde 228. Gommart balsamifere 411. Gomutus saccharifera Spreng. 18. Gonakie 182. Gonidienschicht 119, 120. Gonioma Kamassi (Eckl.) Mey. 461. Gonystylaceenhölzer 428. Gonystylus bancanus (Miq.) Gilg. 429. Goomar-Tek 464, 731. Gordonia sp. 187. — excelsa Bl. 436. — Lasianthus L. 187, 436. Götterbaum, drüsiger 633. — gemeiner 633. Götterbaumholz 308, 320 411, 633. Goudron 175. Gourliaea decorticans Gill. 357, 404. Gracilaria liolienioides Ag. 103. Gramineenhölzer 369. Grammatophora Ehrb. 106. Granatapfelbaumrinde 171, 173, 241. Granatapfelschalen 242. Granatgerbsäure 242. Granatwurzelrinde 242. Granulöse 8, 9, 10, 38. Graos de Gallo 379. — grandes de gallo 379. Grauerle 210, 517. Grauerlenrinde 212. Gray Elm 819. Greenheart-Ebenholz 731. — -Holz 389, 408, 428, 564. Green oak 377. of the Himalaya 377. — -Wattle 229. Grenadilleholz 312. — afrikanisches 406, 615. — westindisches 616. Grenzdextrine 58. Grevillea gibbosa 544. — Giliivragi aut. 544. — robusta A. Cunn. 383. 544. Grewia asiatica L. 430. — elastica Royle 430. — gigantiflora K. Schum. 430. — oppositifolia Roxb. 430 — paniculata Roxb. 430. — populifolia Vahl 430. — tiliaefolia Vahl 430. — villosa Willd. 430. Grey Gum tree 450. — oak 377. Grignon-fou 417. Gris-gris 190. Grobholzrinde, geputzte 21 7, 220. Grobrinde 213. — rauhe 217. Grubaholz 694. Grüneiche 222. Grünherz-Holz 389, 564,822. (jrünspan 165. Grün-Wattle 229. Guajacan 409, 443. Guajacum arboreum DC. 409, 630. — officinale L. 290, 404, 409, 627. — sanctum L. 409, 627. Guajakholz 295, 307, 332, 398, 627. — Ersatz 425, 448. Guajakol 334, 359, 360. Guara Batinka 772. Guarabü 400. Guaraholz 772. Guarea trichilioides L. 184, 416. Guatteria spec. 386. Guayavira 463. Guazuma tomentosa H. B. et K. 433. Knuth 433. — ulmifolia Lam. 433. Guermes 221. Guiacan 409. Guignons Purpur 129. Guilielmagranatensis Karst. 18. Gülal 84. Gul-i-pista 160. Gumaldi 464. Gum-boom 450. Gummibaum 688. — gefleckter 449. Gummibaum, grauer 450. — weißer 451. Gurjun (Holz) 439. Gurjunöl 253. Guttiferenhölzer 437. Guya caustica Frapp. 442. Gymnocladus canadensis Lam. 402. — chinensis Baill. 402. — dioeca Baill. 402. Gymnosporia luteola Del. (Loes.) 422. Gynocardia odorata R. Br. 441. Gyrophora esculenta Miyoshi 115, 133. — vellea Ach. 117. Gyrophorsäure 121. Haarholz 668. Haarpuder 35. Hackfrüchte 214. Hackia 468. Hackwaldbetrieb 214. Hadromal 338. Haematoxylon Campechea- num L. 349, 403, 593. Hafermehl 69. Haferstärke 12, 30, 69. Hagebuche 521. Hagebuchenholz 321, 325, 521. Hainbirke 374. Hainbuche 521. Hainbuchenholz 358, 521. Hai Thao 104. Halmallileholz 429. Hamamelidaceenhölzer 392. Hamamelis virginiana L. 823. Hämatein 349, 351. Hämatoxylin 330, 349, 350. Hancea Pierrei Pierre 439. Handelsdextrin 43. Handschuhleder, dänisches 224. — schottisches 224. Haploclathra paniculata Benth. 437. Harahara 407. Hardmaple 423. Hardwickia binata Roxb. 400. Hari-giri 452. Namen- und Sachregister. 849 HarpuUia sp. 558. HarpuUia pendula Planch. 426. Hartba.st 171. Hartriegel, gelbar 698. — roter 699. Hartriegelholz 320, 453, 698. Harzgallen 300. Harzgange (Holz) 300. Haselfichten 477. Haselfichtenholz 477. Hasel, gemeine 520. — türkische 521. Haselholz 308, 309, 320, 374, 520. Haselulme 534. Hausenblase, japanische 104. — ostindische 104. Haitreiz3nd3 Hölzer 556, 568, 633, 631, 657, 827. Haze 420. Hazelwood 823. Heathoneysuckle 240. Heckenkirschenholz 306, 320. Hedwigia balsamifera Sw. 411. Heeria argentea (E. Mey) O. Ktze. 420. — mucronifolia Bernh. 420. Heidekorn 87. Helicostylis Poeppingiana Tröc. 381. Helmintochorton 113. — corsicanum 113. Hemizellulosen 322, 333, 334. Hemlock 366. Hemlockextrakt 206. Hemlockleder,imitiertes 233. Hemlockrinde 167, 173, 203, 204, 206. Hemlockrindengerbsäure 207. Hemlock-Spruce 173, 206. Hemlocktanne 173. — japanische 366. Hemlocktannenholz 295, 476. Heotau 818. Herbe de Canaries 118. — de Madöre 118, Heritiera fomes Buch. 434. — litoralis Dryand. 187, 241, 434. Heritiera macrophylla Wall. I 434. — papilio Bedd. 434. ^ utilis Sprague 434. Herminiera Elaphroxylon G. P. R. 808. Heterogonie (Gallwesper) 137. Heubacillus 128. Hexa-Amylose 59. Heyderie, westafrikanische 819. Heyderienholz 819. Heymassoli 384. Hiba 367. ^ -Lebensbaum 367. Hibiscus 809. — elatus Swartz 431. — similis Bl. 431. — tiliaceus L. 431. Hickoryholz 303, 304, 312, 313, 314, 320, 373, 516. Hickorynuß, weiße 285, 516. Hickory-oak 223. Hickoryoakrinde 224. Hickory-Wattle 229. Hicoria alba Britt. 517. — glabra Britt. 517. — minima Britt. 517. — sulcata Britt. 517. Hiiragi 459. Hill-Palm 371. Himalaya-Birnbaum 393. — -Fichte 366. — -Zeder 364, 475. — -Zypresse 368. Himalayan pencil Gedar 369. Hinau 428. Hinoki 368. Hippocastanaceenhölzer424. Hippophae rhamnoides L. 443. Hisakaki 437. Histoide Gallen 138. Hoffmannseggia melanostri- ata Gery 182. Hoftüpfel 284. HoheriapopulneaCunn. 431. Holarrhena antidysenterica (Roxb.) Wall. 461. — mitis (Vahl) R. Br. 461. — Wulfenbergii Stapf 461. Holder, schwarzer 741. Hollunder, gemeiner 741. Wiesner, KohstofFe. IL Band. 3. Aufl. Hollunderholz 306, 468, 741. Holly 421. Holocalyx Balansae Mich. 403. Holoptelea integrifolia Planch. 378. Holzasche 356. — essig 359. — fasern 303, 505. — geist 360. — gerbstoffe 347, 348. — gummi 322, 334, 335, 336, 341, 343. — kambium 172. — kohle 360. — körper277, 279, 280, 282. — prosenchym 304. — rohasche 356. — schliff, weißer 333. — stränge 280,297,302,310. — teer 359. Holz (Anordnung der Zel- len) 294. — Aschenbestandteile 355. — chemische Charakteristik 321. — Dichte 318. — Duft 316. — Farbe 314. — Geschmack 316. — Glanz 316. — Härte 319. — physikalische Eigenschaf- ten 314. — Spaltbarkeit 317. — spezifisches Gewicht 318. — Wassergehalt 358. — Zellwandbestandteile 322. — Zellulosen, Bestimmung 331. — Zellulose, Verzuckerung 326. — Zucker 334. Hölzer 277. — äußere Struktur 305. — derzeit unbekannter u. zweifelhafter bot. Ab- stammung 753. — gemaserte 314. — innerer Bau 283. — monokotyler Pflanzen 815. — ringporige 303. 64 850 Namen- und Sachregister. ^ Hölzer, zerstreutporige 303. Homocinchonidin 271. Homofluoresceinprobe 122. Honaki 385. Hondo-Fichte 366. Honduras-Mahagoni 414, 646. — -Rosenholz 406. Honey Locust 402. Honi 431. Honsugi 492. HoobooboUi 398. Hopea Bolangeran Korthals 440. — ferrea Pierre 439. — Mengarawan Miq. 439. — odorata Roxb. 439. — Pierrei Hance 439. — Wightiana Wall. 439. Hopfen 202. Hopfenbuche 522. — virginische 374. Hopfenbuchenholz 374, 522. Hop Hornbeam 374. Hordeum vulgare L. 17. — distichum 67. Hornbaum 521. Hornbuche = Weißbuche u. Hopfenbuche 374. Horseflesh Mahagoni 403. Hottentot-Cherrj' 422. Houp 438. Hovenia dulcis Thunb. 427, 469. Huiri 395. Hülsenfrüchte (Stärke) 5, 13. Hülsenholz 295, 421, 660. Hülsdorn 660. Humbertia madagascarien- sis Lam. 462. Humiriaceenhölzer 408. Humiria floribunda Mart. 408. Huonfichte 363. Hursingar 191. Hydralzellulose 328. Hydrangea paniculata Sieb. 391. Hydratzellulose 323, 327. Hydrochinin 271. Hydrochinon 179. Hydrocinchonin 271. Hydrostereiden 470. Hydroxylamin 338. Hydrozellulosen 326, 327, 329. Hylodendron gabunense Taubert 586. Hymeko-matzu 365. Hymenaea Courbaril L. 400. Hymenodictyon excelsum Wall. 466. — Horsfieldii Miq. 466. Hypelate trifoliata Sw. 426. Hyphaene coriacea Gaertn. 371. Ibeka (Holz) 649. Ibira pep6 403. Ibiri pitanga 595. Ibuki 369. Icacinaceenhölzer 423. Ichii-gashi 378. Icho 360. Ichthyocolle 103. Igname Indien rouge 14. — pognon jaune 14. Ignames 78. Ikpwapobo (Holz) 649. Hex Aquifolium L. 295, 421. — crenata Thunbg. 421. — integra Thunbg. 421. — opaca Ait. 421. — quercifolia Meerb. 421. — rotunda Thbg. 421. — Sebertii Panch. 421. Illipe 828. — latifolia (Roxb.) Engl. 454. — Malabrorum König 454. ImbricariamaximaPoir. 191. — petiolaris Poir. 191. Imperator (Kartoffelsorte) 96. Indian birch tree 374. — Cork tree 465. — Fir 386. — Jujjb9 427. — Laburnum 402. — Mahogany tree 412. — Oak 444. — paper birch 374. — redwood 413. — Rose Chestnut 437. — Tulip tree 431. — Walnut 418. Indigo, roter 128. Indigoblau 129. Indische Rinde 242. Indol 336. Inga dulcis W. 183. — saponaria Willd. 183. — Vera Willd. 183, 394, 616, 630. Innenschicht (der Gallen) 140. Inocarpus Forst. 408, 624. Intyü 467. Inu-enju 404. Inulin 133, 220. Ipe branco 463. Ipomaea Batatas Lam. 23. Iris florentina 99. Irländisches Moos 106. Iron bark 450, 510, 693, 694. — ■ — tree 451. — Gum tree 450. — oak 376. — wood 374. vvood-tree 399, 452. IrvingiaBarteri (Hook.) 411, 634. — gabonensis Baill. 411. — malayana Oliv. 411. — Oliveri Pierre 411. — Smithii Hook. f. 411. Irvingiaholz 411, 634. Isinglass 104. Isländische Flechte 129. Isländisches Moos 115, 129. Isobutylalkohol 359. Isodulcit 202. Isolichenin 131. Isomaltose 53, 55, 58. Isomethylpelletierin 242. Isopelletierin 242. Isosaccharinsäure 323. Isosaccharinsaures Salz 329. Isu 392. Itauba branca 391. — Camara 391. Itaya-Kayede 423. Iwatake 133. tori 133. Ixora ferrea Benth. 468. Jacarandä 405, 614. Jacaranda 405, 465, 612, — Glausseniana Gasar. 611, 614. — ovalifolia 349. Holz 465, 610. Namen- und Sachregister. 851 JcCaranda preto 406. — roxa 406. — violeta 608. Jacarandin 355. Jack fruit tree 349, 38Ü. Jackholz 353. Jack tree 380. Jahresringe 281, 313, 314. Jamaika-Arrowroot 82. Jamaikakino 179. — -Mahagoni 647. — -Nußholz 825. Jamaikarinde 257. Jamaikarotholz 596. Jamaika-Zedernholz 369. Jambea 399. Jambosa domestica Rumph 189. -•- aromatica (Bl.) Miq. 448. — malaccensis DC. 189, 448. — vulgaris DC. 189. Jamrosarinde 190. Jangada 429. Janipha Manihot Kth. 22. Japanholz 349, 597. ' Japanische Galläpfel 161. Japanischer Zimt 251. Japanisches Moos 104. Japarandiba angusta L. 444. Jaqueira 380. Jarrah-Holz 449, 450, 451, 510, 693, 694. Jarül 443. Jatoba 400. Jatropha Janipha L. 22. — Manihot L. 14, 22. Javaholz 774. Teak 826, 827. Javazimt 255. Jeffreys Kiefer 365. Jequitiba vermelho 445. Jerli 145. Jimmin Low 450. Jiquitibä 445. Joa minda 379. Jod 113. — -Erythrodextrin 47. Jodina rhombifolia Hook, et Arn. 724. Jodstärke 47, 48, 61. Johannisbrotbaumholz 319. Juchtenleder 209, 224. Juchtenöl 209. Judasbaum 401, 592. Judasbaumblatt 384, 554. Judasbaumholz 592. Judenschoten 159. Juglandaceenhölzer 373. Juglans cinerea L. 373, 515. — mandschurica Maxim. 373. — nigra L. 356, 373, 515. — regia L. 175, 313, 373, 514. Holz 306. Jungholzwälder 213. Jungle wood 765. Juniperus barbadensis L. 369. — Bermudiana L. 369, 496. — chinensis L. 369. — communis L. 174, 368, 494. — drupacea Labill. 368. — macropoda Boiss. 369. — occidentalis Hook. 369. — procera Höchst. 369, 497. — sabinoides Sarg. 369. — virginiana 291, 314, 368, 496, 497. Jurighas 426. Jutahy 400. Kadjand 385. Kagunga nischwa 397. Kahikatea 362. Kaiserkrone 19, 76. Kajolholz 606. Kakeralli 444. Kakräsinghee 163. Kalifornische Gerbrinde 242. Kalisayarinde 273. Kaliumferrizyanid 337. Kaliumkarbonat 356. Kaliumpermanganat 338. Kaliumstarke 48. Kalktartarat 247. Kalmus 261. Kalopanax ricinifolius Miq. 452. Kambiumring 279. Kamel-Thorn 397. Kampfei bäum 745. Kampfei baumholz 745. Kampferöl 181. Kamptulikon 199. Kandelia Rheedii Wght. et Arn. 232. Kaneel 247, 255. — weißer 171, 187. Kannastäike 8, 11, 30, 85- Kanyin oil 439. Kapittha 410. Karamatsu 364, 480. Karani mavon 19. Karbinolhydrolyse 53. Karbonylhydrolyse 53. Karbonzement 111. Karri 449, 693, 694. Kartagenarinden 274. Kartoffelgraupen 75. Kartoffeln 214. Kartoffelsago 75, 101. Kartoffelstärke 8, 11, 16, 23, 28, 29, 30, 32, 33, 36, 39, 44, 52, 56, 63, 75, 91, 96, 97, 98. — grüne 96,- 98. — trockene 96, 98. Karloffelstärkekleister 33, 45, 98. Kasa 400. Kasambi 425. Kaskarillarinde 185. — falsche 185. Kassade 91. Kassavemehl 91. Kastanien, australische 88, 404. Kastanieneiche 223. Kastaniengerbsäure 185, 232. Kastanienholz 332, 347, 348. Kastanienholzextrakt 176. Kastanienstäike 21, 85. Katappenbaumholz 686. Katechin 349. Katechugerbsäure 179. Katsuraholz 554. Kaurifichte 492. Kaurifichtenholz 363, 492. Kauri Pine 492. Kawhaka 368. Kaya 363. Kayoe Bassie (Holz) 592, 652. Kedgy-kedgy 415. Kelp 111, 112. Kemponashi 427. Kermeseiche 166, 221, 375. Kermeseichenholz 319. Kern, falscher (Holz) 316. 54* 852 Namen- und Sachregister. Kerngummi 282. Kernholz 282, 315, 358. Kernhölzer 282. Kernstoffe 282, 312, 315. Kerosen 272. Kerrouche 221. Keyaki 378. Khakifarben 538. Kharua 193. Khat 422. Khaya anthotheca DC. 413, 649. — euryphylla Harms 413, 649. — ivoriensis A. Ghev. 413, 640. — Klainii Pierre 413, 638, 649. — ■ senegalensis A. Juss. 413. 640. Kiamil 419. Kickxia elastica Preuß 462, 727. Kiefer 290. — gemeine 483. — langnadelige südliche 485. Kieferhölzer 473. Kiefernholz 295, 296, 299, 301, 307, 313, 315, 319, 332, 333, 358, 359, 365, 483. Kieselholz der Antillen 395. — mexikanisches 396. Kieselsäure (Holz) 357. Kifushi 162. Kigelia aethiopica Dcne. 466. Kiggelaria Dregeana Turcz. 441. Kikar 397. Kino americanum 179. — occidentale 179. Kinogerbsäure 232. Kiparai 425. Kiri 464. Kirihinau 241. Kiriholz 731. Kiri toa-toa 209. Kirroah 463. Kirschenholz 303, 394. Kirton wood 428. Ki-sasage 734. Kistenbaum 424. Kitelor 417. Kitool 817. Kiwada 409. Klebergrieß 27. Klebermehl 27. Klebreis, japanischer 10, 42. Kleinhofia hospita L. 433. Kleister 33, 34, 44, 45. Knepier 425. Knightia excelsa R. Br. 383, 544. Knobhout 409. Knobthom 409. Knoppern 155, 158, 212, 213. — deutsche 158. — istrische 158. — ungarische 155. Knoppernmehl 158. Knorpeltang 106. Knotted tree 240. Koa 396. Koagulation (Stärkekleister) 39, 45, 51. Kobo-tree 400. Kohe-kohe 415. Kohlpalme 18. Kokona zeylanica Thwait 422. Kokosholz 616. Kokospalmenholz 816. Kokusholz 312, 394, 616, 630. KoUarigalle 147. Kolorado-Douglastanne 483. Komboholz 387, 398, 562 Kömboloholz 399, 585. Kometsuga 366. Kongobrillant 330. Kongoholz 615. Kongokorinth B. 330. Kongorot C. B. 330. Koniferen 469. Koniferin 337, 338. Koniferylalkohol 337, 340, 341, 345. Koniferylverbindungen 344. Königsholz, Königshölzer 460, 774. — blauviolettes I 776. II 777. — rotviolettes 778. — von Madagaskar 775. Konote-Kashiwa 500. Koompassia malaccensis Maing. 401. Kopaivabalsam 11. Korallenerbsen 583. Korallenholz 407, 408. — rotes 603. Korbeiche 376. Korbeschenholz 458. Korbweide 224. Koriander 259. Kork 171, 184, 382, 408. — andalusischer 198. — katalonischer 195, 198. — männlicher 196. — ■ portugiesischer 198. — schwarzer 196. — weiblicher 196. Korkahorn 194. Korkbilder 199. Korkeiche 171, 194, 375, 532. — falsche 194. Korkeichenrinde 222. Korkholz, Korkhölzer 318, 387, 411, 432, 461, 806. Korkholzbaum der Antillen 431. Korkholz von Missouri 373. Kofkkambium 194. Korkkohle 199. Korkmutter 196. Korkpapier 199. Korksäure 197. Korksteine 196. Korkstoff 197. Korkteer 198. Korkulme 194. Korkwärzchen 167. Korkziegel 199. Kornelkirschenholz 319, 453, 698. Kornradensamen 247. Kortizin 199. Kos 380. Kostaricarotholz 596. Kotu-kutuhu 190. Koulteriarotholz 596. Kowhai 404. Koyamaki 367. Kramperltee 131. Krautorseille 118. Kressol 336, 359. Kretti 389. Kreupelboom 240. Kreuzdorn, gemeiner 667. Kreuzdornholz 311,315, 320, 427, 667. Kreuzungsfelder (Holz) 471. Namen- und Sachregister. 853 Kristallkammern 505. Kristallschläuche (Holz) 294, 505. Kristallstärke 64, 96. Krongallen 151. Kryptomerie 491. Kubakiefer 364. Kuba-Mahagoni 646. Kuchenbaum 554. Kuchenbaumholz 384, 554 Kumarin 394. Kumpas 401. Kumus 440. Kunda Baenge 404. Kupferholz 448. Kupferoxydammoniaklö- • sung 323. Kupferzahl 327. Kuprooxyd 337. Kurchi bark 461. Kuri 375. Kurkuma-Arrowroot 84.. Kurkumastärkekörner 84. Kurokaki 457. Kuromoji 391. Kurosugi 492. Kuro-Yezo-matzu 366. Kurria Höchst. 466. Kurrimia robusta Kurz 422. Kusambi 425. Kussumb 425. Küsten-Douglasie 483. — -Sequoie 491. Kusu 387. Kydia calycina Roxb. 431. Labatia macrocarpa Mart. 454. Labourdonnaisia calophyl- loides Boj. 454, 456. Laburnum vulgare Griseb. 287, 291, 404, 625. Lace bark 431. Lackmus 118, 122,127,129. I^acmoid 129. Lac tree 425. Ladenbergia pedunculata Schuhm. 193, 262, 275. Lafoensia speciosa DC. 443. Lagerstroemia calyculata S. Kurz 443. — flos reginae Retz. 443. — hypoleuca S. Kurz 444. — parviflora S. Kurz 443. Lagerstroemia speciosa Pers. 443. — tomentosa Presl. 444. — villosa Pers. 443. Lagos-Ebenholz 457. — -Mahagoni 646. Laguncularia racemosa Gärtn. 447. Laktonsäuren 342. Laktosin 247. Laminaria-Arten 110, 112. — Cloustoni (Edm.) Le Jol. 108. — digitata (L.) Lamx. 109.. 110, 112. var. stenophylla Kütz. 113. — hyperhorea Gunn. 108, 109, HO. — saccharina Lamx. 110, 112, 113. — stenoloba De la Pyl. 113. — stenophylla Harv. 109. Laminariaceen 108. Laminarlakegel 110. Laminariakohle 111. Laminariaquellmeißel HO. Laminariasonden 109. Laminariastiele 110. Laminariastifte 110. Laminarin 110. Laminarsäure 110. Landgallus 155. Längstracheiden 471. Lanzenholz 386. Lapacho 737. — Crespo 465. Lapachoholz 737, 827. Lapachol 566, 736, 827. Lapacholhölzer 736, 827. Lärche 208. — dünnschuppige 480. — gemeine 478. Lärchenastholz 480. Lärchenholz 295, 296, 299, 306, 313, 315, 319, 320, 344, 347, 358, 364, 478. — japanisches 364. — ostamerikanisches 364. Lärchenrinde 172, 173, 203, 207, 208. Lärchenstammholz 480. Lärchenwurzelholz 480. Large-leaved tree 451. Larix 357, 473. — americana Mich. 364. — decidua MiU. 174, 478. — europaea DC. 174, 203, 284, 364, 478. — leptolepis Gord. 364, 480, 481. — occidentalis Nutt. 364. Lasianthera 423. Laubhölzer 277, 302, 502. — ringporige 810. — zerstreutporige 810. Lauraceenhölzer 387. Laurencia pinnatifida Lamx. 107. Laurier grec 415. — marbre 389. Lauro 388. — amarello 388. — congade porco 388. Laurus cinnamomum L. 180. — Ling6 Domb. 180. — Lingue Miors 180. — nobilis L. 391, 566. — Peumo Domb. 180. Lävulin 220. Lävulinsäure 49, 108, 324. Lawa (Holz) 550. Lawsons Cypress 498. Lebensbaum, abendländi- scher 498. — chinesischer 500. — gemeiner 498. — japanischer 499. — orientalischer 500.. — Riesen- 499. ' Lebensbaumholz 306, 368, 498. ^ Lebenseiche 377. Lecanorin 121. Lecanora esculenta Eversm. 115, 133. var. Jussufii Rei- chardt 133. — parella Ach. 117. — tartarea Ach. 117, 127. Lecanorsäure 121. Lecythidaceenhölzer 444. Lecythis grandiflora Aubl. 445. — ollaria L. 444. — Pisonis Camb. 444. Legföhrenholz 320. Lehua 448. 854 Namen- und Sachregister. Leichardt's ^tree 192. Leiereiche 376. Leinwand ^325. Leiterdurchbrechung (Holz) 286. Lsitneria 809. — FloridanaGhapraann373. Leitneriaceenhölzer 373. Lsnjsar 425. Lsatizelleti 167. Lsonia glycycarpa Ruiz et Pav. 441. Laontice leoatopetaloides L. 20. Lepäiaathes montana BL 425. Leptospermum aboinense Reinw. 451. Letternholz 311, 381, 406, 540, 541. Leucodendron argenteum R. Br. 240, 383. Leucospermum argenteum R. Br. 179. — conocarpum R. Br. 179, 240. Levant Galls 144. Libanon-Zeder 475. — Zederholz 475. Libidibi 183. Libocedrus Bidwilli Hook. 368. — decurrens Torr. 367, 819. Libriformfasern 293. Licania hypoleuca Benth. 394. LicariaguyanensisAubl.180, 389. Liehen blanc 121. — islandicus L. 129. — rangiferinus L. 132. — Roccella L. 116. — tartarea L. 117. Lichenin 122, 129, 131, 133. Lichenstearinsäure 131. Licmophora Ag. 106. Licuala acutifida Mart. 370^ 818. Light Yellow wood 420. Lignin 336, 337, 345. Ligninkörper 147, 148, 153. Ligninreaktionen 336, 337. Ligninsäure 340, 341. Lignosulfosäuren 339, 340. Lignosulfosaure Salze 339. Lignura Aloes 443. — murinum 395. — Rhodii 462. — sanctum 627. . — vitae 404, 468, 627. Liguäter 720. Ligustrum vulgare L. 460. Lilas des Indes 415. Limarotholz 596. Limetree 430. Limonen 259. I-Limonen 261. Linde, großblättrige 671. ^ kleinblättrige 671. Lindenholz 290, 316, 319, 320, 332, 358, 430, 671. Lindera pulcherima Benth. 391. — sericea Bl. 391. Links-Pinen 257. Linoleum 199. Linoxin 199. Linse 22. Liquidambar 515. — formosana Hance 392. — Orientale Mill. 392. — styraciflua L. 392, 567, 823. Liriodendron tulipifera L. 179, 287, 385, 557. Litchi chinensis Sonn. 425. Litsea polyantha Juss. 390. — sebifera Pers. 390. — Wightiana (Nees) Benth. 390. — zeylanica Nees 390. Live oak 377. Lobariaislandica Hoffm.129. Loblolly jPine 364, 487. Locust wood 399, 627. Laganiaceenhölzer 460. Log wood 349, 593. Lohschlitzer 214. Lokaetin 186. LoTiäin 186. Lokandi 186. Lokansäure 186. Lokao 186. Lokaonsäure 186. Lokustbaum 400. Lonchocarpus laxiflorus G. et P. 407. Longan 425. Longleaf Pine 485. Long-leaved Pine 365, 485. Lonicera Xylosteum L. 468, 744. Lophira alata Banks 435, 676. Lorbeer, kalifornischer 389. Lorbaerbaumholz 566. Lorbeerholz 317, 391, 566, 823. Loro negro 462. Lösungsquellung(Stärke) 43. Lo-tha-ho 104. Lucin 27. Luftholz 589, 594. Lühea divaricata M. et Zucc. 429. — grandiflora M. 187, 429. — paniculata Mart. 187. — speciosa Willd. 187. Luteolin 354. Luxus -Mahagoni 642. Lys'iloma latisiliqua Benth. 396. — Sabicu Benth. 396. Lythraceenhölzer 443. Olaba buxifolia (Rottb.) Pers. 456. — geminata Br. R. 456. — Mualala Welw. 456. Macambrarä 468. Macaraiba lignum vitae 409. Macassar-Santelholz 549. Machaerium 405, 465, 779. — fertile 356, 357. — firmum Benth. 406. — legale Benth. 406. — Schoraburgkii Benth. 406, 540. — scleroxylon Tul. 406. — violaceum Vogel 608. Machaeriuraholz 608. Machilus glaucescens Thwait 388. — odoratissima Nees 388. — Thumpergii S. et Z. 388. Macla 464. Maclura affinis Miq. 380. — aurantiaca Nutt. 379, 538. — brasiliensis Endl. 380. — tinctoria Don. 199, 349, 380, 536. Namen- und Sachregister. 855 MacUira xanthoxylon Endl. 380. Macrocnemium tinctorium Kunth 192. Madagaskar-Ebenholz 457. — -Palisander 613. — -Pflaume 442. Ma dake 370. Madeira Mahagoni 388, 639. Maesa indica Wall. 454. Maesopsis Eminii Engl. 426. Magdhan, scher Zimt 257. Magnolia acuminata L. 385. — hypoleuca S. et Z. 385. Magnoliaceenhölzer 385. Magnolie, spitzblättrige 385. Mahagonihölzer 2.94, 310, 316, 320, 332, 347, 348, 374, 593. Mahagoni, afrikanisches 413, 416, 637, 639, 640, 649. — amerikanisches 646- — australisch >s 415, 650, 694. — Berg- 393, 652. — Gorinto- 646. — Gabun- 413, 414. — Gambia- 413, 639. — gelbes 793. — Honduras- 414, 646. — Jamaika- 647. — Kameruner 704. — kapensiäches 412, 652. — Kuba- 646. — Lagos- 646. — Madeira- 388, 639, 646, — mexikanisch3S 646. — Mountain- 652. — Natal- 441, 652. — Nicaragua- 646. — ostindisches 412, 413, 652. — Panama- 646. — Pyramiden- 647. — Rolo- 650. — San Domingo« 646. — Sapeli- 413, 640. — ■ spanisches 647. — Tabasco- 646. — Tenasserim- 406, 652. — Tiama- 419, 644. — weißes 652, 792. Mahagonybaum, roter 450 693. Mahogany (Holz) 646. Mahot Chardon 429. Mahuä tree 454. of South India 454. Mais 214. — bräunlicher 70. — gelber 70. gemeiner 70. — violetter 70. Maischprozeß 56. Ma'sstärke 12, 16, 17, 30, 32, 33, 36, 39, 41, 63, 69, 70, 71, 83, 96. M lizena 69, 71. Majagna 431. Maklurin 353. Mala insana 148. — sodomitica 148. Malakka-Rohr 818. .Male Bamboo 370. Mallet 235. Mallet-Gum 235. Malleto 235. — -Extrakte 236. — -Gerbstoff 237. — -Rinde 189, 235, 236, 237. Malpighia faginea 244. — glabra L. 184. — punicaefolia L. 184, 241, 244. — spicata R. 184. -Malpighiaceenhölzer 416. -Maltodextrin 57, 58. \ Maltosane 62. Maltose 53, 55, 56, 58. -Malus communis Lamarck 570. — dasyphylla Borkh. 570.1 — silvestris Miller 570. .Malvaceenhölzer 431. Malz 56. Mammea americana L. 438 Mammee tree 438. Mammutbaum 491. Manao 363. Manava 192. Mincouo 448. Mmdelweide 224, 372. Mandioka 89. .Manga robeira 445. Mangifera indica L. 22, 185, 241, 419. — zeylanica Hook. 419. Mang-Konlu 193. Mangle 190, 231. Mangleblätter 241. Mangle prieto 192. Manglerinde 168, 171, 173. — zaragossa 190. .Mango, wilder 634. .Mangobaumrinde 241. Mangoustan sauvage 415. .Mangrove 231. — (Holz) 445. — amerikanische 445. — bark 188. Mangrovegerbsäure 232. -Mangroverinden 231, 232, 233, 234, 235. Mangu 427. -Maniglia 426. .Manihot Aipi Pohl 22, 89, 92. — carthagenensis Müll. Arg. 22. — Janipha Pohl 22. — japonica 22. — palmata Müll. Arg. 22. — utilissima Pohl 22, 89, 92. Manihotpflanze 89. .Manila Ebenholz 457. — -Padouk 605. Maniok 89. — bitterer 89. — süßer 89. Maniokmehl 90. Maniokpflanze 89. Maniokschnitten 90. Maniokstärke 16, 41, 63, 83, 90, 91. Mannah-Wattlerinde 189. Mannaregen 133. Mannit 110, 256, 257. Mannose 333, 335, 339. d-Mannese 132. Maquenneiche Amylosen 60. — Rückbildung (Stärke) 60. Manquittarinde 168, 291. .Manzinita 453. Mapuey 20. Maracaibo-Gelbholz 779. Maranta Alouya Jacq. 21. — Arouma Aubl. 21. — arundinacea 14, 15, 20, 82, 83, 99. 856 Namen- und Sachregister. Maranta iadica Juss. 20, 82. — nobilis Moore 20, 82. — ramoäissima Wal. 20. — Tonchat Aubl. 21. Marantastärke 12, 16, 45, 63, 82. Marapiaö 409. Margosa tree 4J5. Margosier 415. Mark 306. Markflecke (Holz) 309, 471. Markschicht (Flechten) 119. Markstrahlen (Rinde) 172. — (Holz) 294, 306, 307. Markstrahlhar^gänge 300. Marmoriner Gallen 151. Maronpflaume 442. Maruba 410. Massan 191. Massaranduba 455. Massoia aromatica Becc. 180, 258, 259. Massoikampfer 260. Massoiöl 259, 260. Massoirinde 180, 258- Massoyen 259. Massoyöl 260. Mastixia tetrandra Clarke 452. Mastixstrauch 420. Mastocarpus mammillosus Kütz. 106, 107. Mast tree 386. Matai 362. Matrosenpfeifen 701. Maulbeerbaum, gemeiner 536. — roter 379. — weißer 536. Maulbeerbaumholz 379, 536. Mäulesche Reaktion 338. Mauritia flexuosa L. fil. 370. — setigera Mart. 370. — - vinifera Mart. 370. Mauritius-Ebenholz 457. Maurocenia capensis Sond. 422. — frangularia Mill. 422. Maxwellia lepidota H. Bn. 432. Mbondoholz 706, 783. Mbondöpondo 783. Mbussenge 382. Mehlbeerbaum 393. Mehlbeerenholz 358, 393. Mekkabalsam 11. Melaleuca Leucadendron L. 451. Melanorrhoea usitata Wall. 419. Melanoxylon Braüna Schott. 403. Melastomaceenhölzer 452. Melia Azedarach L. 415. — composita Willd. 415. — dubia Cav. 415. — grandiflora DG. 184. Meliaceenhölzer 412. Melicocca bijuga L. 425. Meliosma Wallichii Hook. f. 426. Melocanna bambusoides Trin. 370. Mematsu 365. Memecylon edule Roxb. 452. Menkani 76. Merzerisation 323, 324, 327. Mespilodaphne opifera Meißn. 389. — organensis Meißn. 389. — Sassafras Meißner 389, 749. Mespilus germanica L. 393. Mesquit 398. Mesquitbaum 398. Messaple 190. Mesua ferrea L. 437, 438. — speciosa Choisy 437. Metaphenyldiamin 336. Metasaccharinsäure 342. Methan 360. Methoxylgehalt des Lignins 342, 360. Methylalkohol 344, 359,360. Methyläthylketon 359. Methylfurfurol 108, 335, 338, 339. — -Phlorogluzid 335. Methylheptenon 337. Methylmerkaptan 344. Methylorthocumaraldehyd 252. Methylotannin 141. Methylpelletierin 242. Methylpentosane 132, 220, 335. Methylpentose 339. Methylzahl 342, 343. Metrosideros lucida Menz. 448. — polymorpha Forst. 448. — robusta A. Cunn. 448- — scandens Banks et So!. 448. ^- tomentosa A. Cunn.'^448. — Vera Rumph. 448. Metroxylon elatum Mart. 18, 371. — fariniferum Mart. 18. — inerme Mart. 18. — laeve König 18. — Rumphii König 18. — Sagus Roxb. 18. Mfunguru 425. Mgenda 397. Mgunga 397. Mibella 464. Michelia Ghampaca L. 385. — excelsa Blume 385. — nilagirica Zenk. 385. Micocoulier des Antilles 178. Miliusa velutina Hook. f. et Th. 385. Millers Tannin 206. Millettia sp. 404, 586. — Laurentii aut. 404. — pendula Benth. 404. — • versicolor Welw. 404. Millingtonia hartensis L. f. 465. Mimifushi 162. Mimosa arabica Lam. mi. — dulcis Roxb. 183. — Inga L. 183. — saponaria Roxb. 183. — südamerikanische 229. Mimosarinden 168, 170, 172. 173, 227, 228, 229, 231, 244. Mimosazvveige 230. Mimosoideenhölzer 289, 394. Mimusops sp. 456. — Balata Gärtn. 455, 509. 510. — cuneata Engl. 455. — Djave (Lan.) Engl. iö5, 510, 702. — elata Fr. Allem. 455. — Elengi L. 455. Namen- und Sachregister. 857 Mimusops fruticosa Baj. 455. — hexandra Roxb. 191. — Imbricaria Willd. 456. — Kauki L. 455. — Kerstingii Engl. 455. — lacera Bak. 455. — littoralis Kurz 455. — multinervis Bak. 455. — sulcata Engl. 455. Mirim 403. Mirobalanenbaum 417. Mirobaum 362. Mispelbaum, gemeiner 393. Mitragyne africana Krth. 467. — inermis K. Seh. 467. — macrophylla Hiern. 467. — parvifolia Korth. 467. Mitrephora Edwardsii Pi- erre 386. Mittelgut (Eichenrinde) 217. Mkame 399. Mkande 466. Mkerembeke 420. Mkongolo 447, Mkonko 445. Mkunguna 420. Mkurungu 407. Mkweoholz 390, 749. Moaholz 751. Moahholz 737, 751, 827, 828. Mocha-Sandelholz 391. Mogongoongo 454. Mohrenpfeffer 386. Mokkaku 436. Molaveholz 464. Molekulargewicht d. Stärke 47. Mollia speciosa Mart. et Zucc. 187. Momangi (Holz) 538. Momi 366, 475. Mondamin 71. Monesiarinde 169, 191, 240. Mongue sapateiro 445. Monimiaceenhölzer 387. Monkey-pot 445. Monokotyle Hölzer 277, 306. — Pflanzen (Hölzer) 815. Montrouziera sphaeraeflora Panch. 438. Moorgum 428. Moos, irländisches 106. — isländisches 115. — japanisches 104. Moosbehandlung (China- rinden) 264. Moquinia polymorpha DC. 469. Mora 400. Moraceenhölzer 379. Moreagallen 151. Moriche 370. Morin 353, 354, 537. Morinda citrifolia L. 193. — tinctoria Roxb. 193. — umbellata L. 193. Morindin 193. Morindon 193. Morinsäure 353, 537. Moronobea coccinea Aubl. 438. Morus alba L. 379, 536. — indica L. 379. — rubra L. 379. — serrata Roxb. 379. Mossing 264. Mossulische Gallen 146. Moulmein Cedar 412. Mountain-Mahogany 374, 652. — Zebrawood 448. Mourailler 184. Mouriria Aubl. 452. Mousse de Jaffna 103. Mowa tree 454. Msala 468. Msiagembe 459. Msolo 455. Mtakula 435. Mtoa mada 388. Mtunda 454. Mtuzi 398. Muaka 387. Muanamal 455. Muandwe 400. Muangati 369. Muenge 407, 602. Mukonja, rot 685. — weiß 684, 686. Mukonjaholz 446, 684. Mukwe 401. Mula 394. Mulga 396. Muntingia Calabura L. 428, Mura piranga 437. Murraya exotica L. 410. — Koenigii Spr. 410. — paniculata Jack. 410. Musaceenhölzer 371. Musanga sp. 809. — Smithii R. Br. 382, 542.- Musa paradisiaca L. 5, 20, 80, 81. Musarina 80. Musastärke 14. Musisi 426. Muskatholz, japanisches 520. Muskatnußbaum, wilder 562. Muskwood 469. Mwule (Holz) 538. Myrceugenia apiculata (DC.) Ndz. 448. Myrianthus arborea P. Be- auv. 382. Myrica coriacea DC. 189. — Gate L. 175. — Nagi Thunb. 175. Myristicaceenhölzer 387. Myristica Hoi-sfieldii Bl. 387. — Irya Gaertn. 387. — laurifolia Hook. f. et Th. 387. — malabarica Lam. 387. Myrobalanen 241.' Myrocarpus fastigiatus Al- lem. 403. Myrole 464. Myroxylon 276. — J. et G. Forst. 442. — Hawaiense (Seem.) O. Ktze. 442. — Hillebrandii (Wawrä) O. Ktze. 442. — orbiculatum Forst. 442. — suaveolcns Forst. 442. Myrsinaceenhölzer 453. Myrsine melanophleos R. Br. 453. — Urvillea DC. 191. Myrtaceenhölzer 447. Myrtle tree 188, 389. Myrtus communis L. 189, 447. j Mzensi 455. Mzeza 469. Mzuzu 398. 858 Namen- und Sachregister. Nabhay 419. Nachenbirke 374. Nachträge (Höher) 819. Nadelhölzer 277, 299, 469. Nadelholzrinden 168. — weniger wichtige 207. Nadelholztracheiden 290. Nadelrissigkjit (Holz) 470. Näga-Kesara 437. Nagal 463. Nagasbaura 437. Nagasholz 437. Nagasaria 182. Nagi 361. Nahrschicht (der Gallen) 140. Nara-ta-yok 392. Nanacascalote 183. Nance-Gerbrinde 184. Nanciterinde 184, 241, 293. Nangka 380. Nani 448. Naphtalin 198, 359. «-Naphtol 336. Naphtolschwarz 330. «-, /S-Naphtylamin 336. Nashi 393. Nassau-Mahagoni 639. Natalkörner 202. Natal-Mahagoni 441, 652. Nathusia swietenioides (Roxb.) O. Ktze. 459. Native Fear 383. — Teak 731, 751. Natriumstärk:; 48. Natriumzellulosat 323. Natronzellulose 341. Nauclea grandifolia Bl. 467. N'Bilinga 740. Ncougi (Holz) 649. Ndukuholz 760, 784, 798, Neb-Neb 183. Nectandra sp. 180, 389. — antillana Meißn. 389. — conciuna Nees 389. — exaltata(Nees) Gris. 389. — Pisi Miq. 389. — Rodioei Hook. 389, 564. Neem 415. Neesia altissima Bl. 432. Nelkenöl 257. Nelk3nzimt 258. Nelumbiumspeciosum Wind 21. Neobaronia Xyllophylloides Taub. 407. — xiphoclada Bak. 407. Nephalium Longana Gamb. 425. -Vesko 404. Xespera 433. ."^eßlerschas Reagens 327. Metzuko 368. .Veuguineaholz 590. N^eusüdwalesrinde (Wattle) 229. New Zeeland Beech 375. • Black Pine 362. Gedar 368. Honeysuckle 383. Red Pine 363. • White Pin3 362. Nicaragua-Mahagoni 646. — -Palisander 611. — -Rosenholz 406. — -Rotholz 596. Niesholz 317, 412. Nieshout 412. Nilblaubasen 330. Nivv6 (Holz) 649. Nj abiholz 455, 702, 704. Nj ansang 418. Nje 386. — -Holz 560. Njokuborö (Holz) 414, 643. Noix de galle 144. Nongko 380. Norfolktannenholz 363. Nori-no-ki 391. Norway Pine 365. Noteiaea ligustrina Vent. 459. Notra-Giruelillo 383. Noz moscada do Brazil 390. Ntandi 466. S[ukleinsäuren, manganhal- tige (Holz) 357. Nußbaumholz (Nußholz) 304, 310, 312, 313, 316, 320, 373, 514. — afrikanisches 578. — ostindisches 577. Nußh^lz, afrikanischis 568, 579. — amerikanisches 515. — Jamaika 825. Nutgalls 144. Nutka-Zypresse 368. Nutree 549. Nuxia floribunda Benth. 461. Nyankom 434. Nyctanthss arbor tristis L. 191. Nymphaea Nelumbo L. 21. — nucifera Gärt. 21. Nyssa multiflora Wangenh. 452, 697. — silvatica Marsh. 452, 697, 826. — sessiliflora Hook. f. 452. — tomentosa Mchx. 452. — uniflora Wangenh. 452, 697. Oak-apples 144. Obega 649. Ochna Afzelii R. Br. 435. — alboserrata Engl. 435. — arborea Burch. 435. — Hoffmanni OttonisBngl. 435. — Holstii Engl. 435. Ochnaceenhölzer 435. Ochrocarpusafricanus(Don.) Oliv. 438. — siaraensis T. Anders 438. Ochrolechia parella Massal 116, 117, 118, 120, 121, 127, 129. — tartarea Massal 116, 117, 118, 120, 121, 127. — ventosa 122. Ochroma lagopus Sw. 432, 806. Ocotea bullata Benth. 317, 388. — spectabilis Mez. 389. — usambarensis Engl. 388. Odina Wodier Roxb. 419. Odumbaumholz 380, 381, 538. Ohia lehua 448. Ohio Bukaye 424. Oiti 380. — -cica 380. — -mirim-ayra 381. Oity bravo 382. Okp6 402. Oktazetylzellobiose 325, 329. Okumöholz 411, 636. OlaCiceenhölzer 384. Namen- und Sachregister. 859 ölbaumholz 319, 320. — echtes 785. Old Gilabar-Eb3aholz 457. Oldfieldia africana Hook. 418, 730. Olea capenäis L. 459. — chrysophylla Latn. 459. — Gunninghami Hook. f. 459. — ciispidata Wall. 459. — dioica Roxb. 459. — europaea L. 357, 459, 718, 719. — exasperata Jacq. 459. — glandulifera Wall. 459. — ilicifolia Hasäk. 459. — lancea Lam. 459. — lanceolata Hook. f. 460. — laurifolia Lam. 459. — paniculata R. Br. 459. — undulata Jacq. 459. — verrucosa Link 459. Oleaceenhölzer 458. Oleaholz 785. Olearia argophylla F. v. Muell. 469. Oleo parto 403. — vermello-Holz 787. Olinia capensis Klotzsch 442. Oliniaceenhölzer 442. "Olivenholz 316, 459, 718. Oliver de Trinidad 190. Olivetier jaune 422. Ölschläuche (Rinden) 172. Omatsu 365. Omphalobium Lambertii DG. 619. 0-nara 378. OngokeakamerunensisEngl. 384. Onoore 374. Oong-poey 161. Oostindisch paarden vleesch 430. Orangeholz 788, 789. Orangenbaumholz 789. Orange river ebony 456. Orcein 122, 128. Orchal 118. Orcin 121, 128. Oregonerle 518. Oregon Pine 481. — -Zeder 498. Zedernhoh 368, 498. Orellsäure 121 Oreodoxa oleracea Mart. 18, 72. Organoide Gallen 138. — Inhaltäkörper 1. Orme d'Amerique 433. Ormosiacoccinea Jacks. 403. Orseille 115, 116, 127, 128. — de mer 118. — de montagne 118. — de terre 118. Orseilleersatz 116. Orseilleextrakt 127, 129. Orseillefafbstoff 115. Orseillegärung 128. Orseille im Teig 128. Orseillekarmin 129. Orseillin BB 330. |S-Orsellsäure 121. Orybia argophylla Gass. 469. Oryza sativa L. 17. Orzin 115, 337. Osagen-Orange 379, 538. Osage' Orange 379. Osmanthus araericanus (L.) Gray 459. — Aquifolium (S. et Z.) Benth. et Hook. 459. Ostrya virginica Willd. 374. — vulgaris Willd. 374, 522. — tenuifolia Engl. 383, 550. 0-Tohi 366. Ougeinia dalbergioides Benth. 402, 405, 446. Ou-pei-tze 161. Ouratea angustifolia Gilg. 435. Outeniqua Yellowood 361. Over-cup oak 376. Owenia cerasifera F. v. Muell. 416. Oxalatkristalle (Rinden) 172. Oxalatschläuche 172. Oxalidaceenhölzer 408. Oxalis gigantea Barn. 184. Oxal;äure 48, 324. Oxyanthus speciosus P. DG. 468. a-Oxyflavon 354. Oxykoniferylalkohol 337, 340, 345. Oxyroccellsäure 121. Oxystigma Mannii Harms 400, 587. .>. , Oxyzellulose 323, 324, 328, 329. Ozonstärke 61. Pachinocarpus umbonatus Hook. f. 441. Pachiraaquatica Aubl. 5, 22. Pachylobus edulis Don. 411, 635. Pachyrrhizus angulatus Rieh. 22. Paddle wood 461. Paddy 67. Pa de canella 390. Padouk 406. — afrikanisches 603. Padoukhölzer 603. Padwüs 164. Paeonia officinalis 99. Pahudia javanica Miq. 401. pala narango 380. Palaquium grande (Thw.) Engl. 454. — polyanthum (Wall.) Engl. 454. Palötuvier 192. — gris 190. Palisander, Palisanderholz 310, 404, 405, 406, 465, 608, «10, 614. — ostindisches 612. Palmenhölzer 370, 815. Palmenstärke 73. Palmetto 175. Palmitinsäure 261. Palmyra-Holz 622, 815. Palmyra-Palme 370, 817. Palmyra-Palmenholz 817. Palo blanco 243. — de Gaja 424. — rosa 461. Panamaholz 245. Panama-Mahagoni 646. Panamarinde 245. Panamin 245. Pancratium maritimum L. 19. Pandanaceenhölzer 369. Pandanus odoratissimus L. 369. Pangium edule Reinw. 441. — Naumanni Warb. 441. Panicum miliaceum L. 17. Pantjalangs (-Holz) 439. 860 Namen- und Sachregister. Paö amarello 380. — branco 378. — de Cameräo 465. — de Rosa 680. — ferro 406. — rosa 390. — roxo 400. Papao 401. Paper-bark-tree 451. Papilionatenhölzer 403. Pappea capensis Eckl. et Zeyh. 425. Pappel, amerikanische 514 — großzähnige 372, 514. — haarfrüchtige 372. — • kanadische 514. Pappelholz 306, 309, 317, 320, 334, 358, 372, 512. 796. — amerikanisches 558. Pappelrinden 225. Paraffine 359. Para-Nuß 568, 579. Paraphysen 120. Pararabin 108. Parashoreastellata Kurz 440 Parelle 129. Parellsäure 121. Parenchymfasern(Holz) 293. 303. Parenchymzellen (Holz) 291, 293. Paricin 271. Parilium arbor tristis Gärtn. 191. Parinarium sp. 394. — Holstii Engl. 394. — Mobola Oliv. 394. Parkettkieferholz 364, 485. Parkia africana R. Br. 399. Parkinsonia africana Sond. 403. Parmelia 117. — pallescens, var. parella Fries. 127. — parella Schaer. 117. — roccella Ach. 116. Parrotia Jacquemontiana Dene. 392. — persica (DC.) C. A. Mey. 392. Parrya 473. Partridge-canes 818. Partridgeholz 407, 619. Partridgewood 621, 826. Passang 178. — mienjak 178. — -batoe 178. Passania cuspidata Oerst. 375. Patagonula americana L. 463. Patent corn flower 71. Patranjiva RoxburghiiWall. 417. Pau de letras 381. Pau-Fa-Holz 388. Paukatea 368. • Paulische Theorie 44. Paulownia Fortuney Hemsl. 465. — imperialis S. et Z. 464. 731. — tomentosa Steud. 464, 731. Paulowniaholz 731. Paxiodendrofi usambarense Engl. 389. Paytin 271. Pechtanne, sibirische 475. Pedda Gomra 464. Peepul tree 381. Pehimbia-gass 426. Peitschenstiele 381. P6ki 436. Pektin 334. Pektinsäure 220. Pektinstoffe 220. Pelletierin 242. Peltogyne confertiflora Benth. 400. Peltophorum dubium Taub. 403. Pemphigus-Arten 144. — cornicularius Pass. 158, 159, 160. — semilunarius Pass. 158. 159. — utricularius Pass. 158. Penang Lawyers 370, 818. Pencil wood 369. Penicillium glaucum Link 26 Pentace burmanica L. Kurz 429. Pentaclethra macrophylla Benth. 399. Pentacme siamensis Kurz 439. Pentaptera alata Banks 190. Pentosane 132, 220, 257, 334. Pentoxy-Diphenylenketons 220. Perforation (Gefäße) 286. Pergament, vegetabilische» 327. Pergamentpapier 327. Pericykelgewebe 172. | Periploca graeca L. 462. Perlmoos 106. Perlsago 72. Pernambukholz 349, 595. Peroba roza 800. Perückenstrauchholz 349, 658. Persea alba Nees 385. — caryophyllaceaMart.180. — indica Spreng. 388, 639, 802. — Lingue N. ab. Es. 180, 227. — Meyeniana N. ab Es. 180, 227. — microneura Meißn. 388. — splendens var. chryso- phylla Meißn. 388. Persearinde 227. Persian Lilac 415. Persimonholz 458, 712. — mexikanisches 458. — schwarzes 458. Persio 127, 128. Pertusaria communis Fries. 118. Petit corossol 387. Petite Galle couronnee (d'Alep) 151. Petit panacoco de Cayenne 403. Peumus albus Molina. 179. — Boldus Molina 179. — ramosus Mol na 180. — rubens Molina 180. Pfaffenhütchen 661. Pfefferholz 791. Pfefferrohr 369. Pfeifenboike 214, 217. Pfeilwurzel 82. Pferdefleischholz 403, 445, 455, 465, 509, 511, 584, 688. Pferdepeitschenholz 429. Pferdezahnmais 70. Namen- und Sachregister. 861 Pflanzengallen 136. Phajus grandifolius 3. Phaseolus multiflorus Willd. 21.* — vulgaris L. 21. Pheasant wood 619. Phellandren 181, 256. Phellodendron amurense Rupr. 409, 469. Phelloderm 171. Phellogen 194. Phelloid 206. Phelloidgewebe 185, 194. Phellonsäure 197. Phelloplastik 199. Phellyalkohol 197. Phenol 336, 359. Phenole 198. Phenolmethyläther 360. Phenopyron 353, 354. ^-Phenylchromon 353. Phenylhydrazin 55, 338. Phenylhydrazon 55. Phenylosazon 55. PhillyrealatifoliaL. 459, 717. Phlobaphene 198, 210, 347. i'hloionsäure 197. Phlorogluzin 169, 198, 202, 220, 337. Phoebe indica (Spreng.) Pax 388, 802. — lanceolata Nees 388. Phoenix dactylifera L. 370, 816. — reclinata Jacq. 371. — spinosa Thonn. 371. Phönin 352. Phönizein 352, 353. Phosphorsäure (Holz) 357. Phrynium dichotomum Roxb. 21. Phycocolle 103, 104. Phyllanthus EmblicaGaertn. 417. — indicus Muell. 417. Phyllocladus asplenifolia Hook. 174, 209. — rhomboidalis Rieh. 174. — trichomannoides Don. 174, 209, 363. Phyllostachys bambusoides S. et Z. 369. Phyllostylon brasiliense Ca- panema 378. Physocalymma floribundum 680. — scaberrimum Pohl 443, 680. Phytocecidien 136. Phytomelan 708. Picea sp. 473. — alba Lk. 209, 365, 478. — Alcockiana Garr. 366. — ajanensis Fisch. 366. — bicolor Mayr 366. — EngelnianniEngelm.365. — excelsa Lk. 290, 302, 357, 365, 476, 477, 478. — Glehnii Masters 366. — Hondoensis Mayr 366. — Morinda Lk. 366. .— nigra Link. 365, 478. — Omorika Panc. 478. — Orientalis Lk. 478. — polita Carr. 478. — sitkaensis (Garr.) H. Mayr .365. — vulgaris Lk. 173. Picraena excelsa Lindley 632. Picrasma excelsa Planch. 411, 632. Pilzmembran 134. Pilzzellulose 122. Pilang 182, 230. Pimelinketon 359. Pimpernuß, gemeine 286, 662. Pimpernußholz 422, 662. Pindaiba 386. Pinen 181, 259. Pinheiro 363. Pink Cedar 403. Pinkosknollen 363, 493. Pino rosso 208. Pinus sp. 473. — Abies L. 173. — australis Mich. 364, 485. — cembra L. 364, 487. — cubensis Griseb. 364. — densiflora S. et Z. 365. — - echinata Miller 365. — excelsa Wall. 364. — glauca Mayr 483. — halepensis Mill. 171, 174^ 208. — japonica Shirasawa 483. — Jeffreyi Murr. 365. — Khasva Roile 365. Pinus Lambertiana Dougl. 364. — Laricio Poiret. 174, 203, 365. var. austriaca Endl. 484. • — Pallasiana Endl. 485. Poiretiana Endl. 485. — Larix L. 174. — longifolia Roxb. 365. — macrocarpa Mayr 483. — maritima DG. 174, 486. — mitis Mchx. 365. — montana Mill. 365, 484. — nigra Arnold 484. — palustris Mill. 485. — parviflora S. et Z. 365. — Picea du Roy 173. — Pinaster Sol. 174, 20», 486. — ponderosa Dougl. 364. — resinosa Ait. 365, 485. — silvestris L. 203, 284, 285, 301, 307, 365, 483. — Strobus L. 364, 488. — Taeda L. 174, 364, 487. Pio (Holz) 676. Piptadenia africana Hook. f. 399, 583. — Gebil Griseb. 399. — Hildebrandtii Vatke 399. — Kerstingii Harms 399. — rigida Benth. 394, 399. — Thunbergii Pari. 365. Piptadenienhölzer 583. Piratinera Aubletii 289. — guianensis Aubl. 381, 540, 541. Pirus amygdaliformis Vill. 393. — chinensis Lindl. 393. — communis L. 392, 569. — Malus L. 393. — Pashia Don. 393. Pistacia atlant ca Desf. 158. — integerrima Stewart 420. — Khinjuk Stocks 158, 160, 420. — lentiscus L. 158, 420. — mutica Fisch, et Meyer 158, 160. 862 Namen- und Sachregister. Pistacia Terebinthus^^L. 144, 158, 159, 160, 420. — Vera L. 144, 158, 160. Pistaziengallen 159. Pisum sativum L. 21. Pitchpineholz 320, 485. Pitch Pine moiree 486. Pithecolobium altissimum Oliv. 395. — bigeminum Mart. 395. — dulcis Benth. 183. — filicifolium Benth. 395. — montanum Benth. 395. • — Unguis-cati Benth. 395. Pitti 186. Pittosporaceenhölzer 391. Pittosporum undulatum Vent. 391. Piu (Holz) 676. Plagianthus betulinus A. Cunn. 431. plante ä encre 185. Piastiden 3. Platanaceenhölzer 392. Platane, australische 544, 545, 569. — kalifornische 392. Platanenholz 308, 320, 392, 568. Platanus occidentalis L. 392, 568, 824. — Orientalis L. 392, 568. — racemosa Nutt. 392. Platonia insignis Mart. 438. Platymiscium Vog. 407. Plectronia didyma Krz. 468. Plocamium coccineum Lyngb. 114. — vulgare Lamx. 114. Plossobaum 408. Plumiera alba L. 550. — articulata Val. 461. Pocken (Eichenrinde) 218, 219. Pockholz 290, 315, 316, 317, 319, 320, 389, 409, 627. Podocarpus-Arten 473. — elongata L'Herit. 174. — cupressina R. Br. 362. — dacrydioides A. Rieh. 362, 363. — elongata L'Herit. 361. — falcata (Thbg.) R. Br. 361. Podocarpus ferruginea Benn. 362. — Lamberti Kl. 361. — latifolia Wall. 361. — Manii Hook. fil. 361. — milanjiana Pendle 361. — Nageia R. Br. 361. — neriifolia Don. 362. — spicata R. Br. 362. — Thunbergii Hook. 174. 361. — Totara Don. 362, 501. Podonephelium Deplanchei s. stipitatum Baill. 425. Poespa 187. Pohutikawa 4*48. Poirier de la Martinique 465. Poivrier d'Ethiope 386. Pokaka 186. Polarweiden 224. Polisandro 400. Polo piojo 404. Polvo de los Jesuitos 276. Polyalthia cerasoides Benth. et Hook. f. 386. — longifolia (Lam.) Benth. et Hook. f. 386. Polygalaceenhölzer 417. Polygonaceenhölzer 384. Polygonum Fagopyrum L. 21, 87. Polysiphonia 113, 114. Polyxanderholz 610. Poma d'Adaeo 455. Pomaderris apetala Labill. 428. Pometia pinnata For.st. 425. Pomoideenhölzer 392. Pongamia glabra Vent. 407. Tiovriov (fvy.os {x6 (fc) 116. Poplar 372. Pop6 433. Populin 210, 225. Populus alba 286, 372, 513. — balsamifera L. 372. — canadensis Michx. 175, 514. — deltoidea Marshall 541. — euphratica Oliv. 372. — Fremontii Wats. 372. - — grandidentataMchx. 372, 514. monilifera Alton 372, 514. 175. Populus nigra L. 175, 372, 513. var. pyramidalis Spach. 514. — pyramidalis Rozier. 175. — Sieboldii Miq. 372. — tremula L. 175, 372, 513. — tremuloides Mchx. 372. — trichocarpa Torr, et Gray 372. — virginiana 357. Porenquellung (Stäike) 43. Porkupineholz 371, 816. Porkupinenholz 816. Porlieria angustifolia (Englm.) A. Gray^'409. — hygrometrica Ruiz et Pav. 409. — Lorentzii Engl. 409. Portia tree 431. Portland Arrowroot 18. Portlandia-Arten 193. Port Natal-Arrowroot 8,r98, 99. Port Orford Cedar 498. Poscqueria latifolia Rom. 468. Posteiche 376. Post oak 376. Pottasche 356. poudre de riz 68. Pourouma acuminata Mart. 382. — bicolor Mart. 382. — tomentosa Mart. 382. PourthiaeavillosaEcne. 393. Powhiwhi 431. Premna tomentosa Bl. 463. — Zenkeri Güike 463. Primaveroholz 652, 792. Prince-wood 462. Professor Wohltmann (Kar- toffelsorte) 96. Propionaldehyd 359. Propionsäure 359. Prosaoholz 411. Prosopis alba Hieron. 308. — Algarobilla 356. — juliflora DC. 398. — nigra Hieron. 399. — oblonga Benth. 399. — Panta Hieron. 399. — spicigera L. 398. Protea abyssinica Willd. 382. Namen- und Sachregister. 863 Protea grandifloraThunberg 179, 382. — mellifera Thunberg 179. — speciosa L. 179. Proteaceenhölzer 382, 543. Proteaceenrinden 168, 172, 239. Protium altissimum L. 411. Protokatechusäure 202, 324, 347, 348, 352, 355. Pruche 173. Prunoideenhölzer 393. Prunus Amygdalus Stokes 394, 824. — Armeniaca L. 394, 824. — avium L. 365, 394, 573. — Cerasus L. 394. - — communis 824. — domestica L. 393, 572. — insititia L. 394. — Mahaleb L. 357, 394, 574. — occidentalis Sw. 394. — Padus L. 394, 574. — Persica S. et Z. 394, 824. — Pseudo-Cerasus Lindl. var. spontanea Maxim. 394. — Puddum Roxb. 394. — Shiuri Fr. Schmidt 575. — serotina Ehrh. 394, 469, 575. — sphaerocarpa Sw. 394. — spinosa L. 181, 393. Prunus-Holz 309. Pseudocedrela- Arten 640, 649. — Kotschyi(Schweinf.)413. Pseudolarix KaempferiGord. 364. Pseudopelletierin 242. Pseudotsuga Douglasii Carr. 281, 296, 366, 481. — japonica Shirasawa 481. — taxifolia Britton 481. Psidium Guajava Raddi 189. — pomiferum L. 189. Psychotria parvifolia Willd. 192. Ptaeroxylon obliquum (Thunb.) Rdlk. 317, 412 — utile Eckl. et Zeyh. 412. Pterocarpus angolens-s DC. 602. Pterocarpus chrysothrix Taub. 407. — dalbergioides Roxb. 407. 603. — erinaceus Lam. Poir. 183; 407, 602, 606, 730. — esculentus Schum. 602. — Indiens Willd. 352, 406, 601, 602, 603, 605. — macrocarpus Kurz 406, 604. — Marsupium Roxb. 406. — santalinoidesl'Herit. 349, 407, 602. — santalinus L. fil. 291, 312, 349, 352, 406, 600. — Soyauxii Taub. 407, 602. Pterocarya caucasica C. A. Mey. 821. — fraxinifolia Spach. 821. — rhoifolia S. et Z. 373. Pterospermum 606. — acerifolium Willd. 433. — diversifolium Bl. 433. — lancaefolium Roxb. 433 — suberifolium Lam. 433. Puarata 448. Puderstärke 68. Pueraria Thunbergiana Benth. 22. PüIpe (Stärke) 25. Pulverholz 668. PunicagranatumL. 188,444. Punicaceenhölzer 444. Purging Cassia 402. Puririholz 464. Purple Ebony 406. — heart 775. Purpur, französischer 127. 129. Purpurholz 349, 589, 775 Purpurweide 224, 225. Purpurweidenrinde 226. Pycniden 120. Pyengaüuholz 399. Pyingado 399. Pyknanthus Kombo (Baill.) Warb. 387, 562. Pyramiden-Mahagoni 647. Pyramidenpappel 514. Pyridin 359. Pyrogallol 336, 348, 359. Pyron 354. Pyrrol 336. Qualea coerulea Aubl. 417. Quapinole 400. Quassia amara L. 411, 631. — Simaruba L. fil. 184. Quassiaholz 411, 631. — von Jamaika 307, 411, 632. Quebrachia Balansae 659. — Lorentzii Griseb. 421, 659. — Morongii Britt. 421, 659. Quebrachillo 384. Quebracho blanco 724. — Colorado (-Holz) 347,354, 421, 659, 724. — flojo 724. Quebrachogerbstoff 236. Quebrachoholz, rotes 320, 348, 349, 421, 424, 659, 724. — weißes 461, 724. — (-Ersatz) 235. Quebrachorinde 191. Queensland-Mimosarinde 228. Queen wood 399. Quenette 425. Quercus 356, 357. — acuta Thunb. 378. — Aegilops L 144. — alba L. 177, 223, 376. — aquaticaCatesb.178,200. — bicolor W. 178, 376. — castanea Willd. 177, 223. — cerris 137, 144, 151, 153, 177, 194, 212. 287, 375, 530. — cinerea Mchx. 178, 200. - citrinaBancroftl77, 200. — cocciferaL. 177, 221,375. — coccinea Wangenh. 177, 223. var. nigrescens DC. 177. — conferta Kit. 148, 375, 529. — dilatata Lindl. 377. — falcata Mchx. 177, 223. — Farnetto Ten. 529. — fastigiata 153. — feneslrata Roxb. 377. — Fontanesii Trab. 195. — Garryana Dougl. 376. — gilva Bl. 378. 864 Namen- und Sachregister, QaercJä glaucaThunb. 377. — Griffithii Hook. f. 377. — grosserata Bl. 378. — hungarica Hub. 375, 529. — Hex L. 151, 177, 222, 319, 320, 375, 532. — incana Roxb. 377. — induta Blume 178. — infectoria Oliv. 144, 178. — Ithaburensis Don. 375. — Javeasis Miqu. 178. — lamellosa Smith 377. — lancaafolia Roxb. 377. — lanuginoäa Lam. 529. — lobata Nees 178, 376. — Look Kotschy 375. — lusitanicaLam. 144, 148, 375. ssp. Orientalis a infec- toria Alph. DC. 144. — lyrata Walt. 178, 376. — macrocarpa Mchx. 376. — Michauxii Nutt. 376. — Mirbeckü Dürr. 178, 223. — montana W. 178. — rayrsinaefolia Bl. 378. — nigra L. 177, 200. VEir. digitata Marsh. 177, 200. 1 — var. trifida Marsh. 178, 200. — numidica Trabut 195. — oblongifolia Torr. 376. — obtusiloba Mchx. 376. — occidentalis Gay. 177, 194. — pachyphylla Kurz 377. — pedunculata Ehrh. 21, 137, 152, 155, 177, 212, 294, 311, 357, 375, 528. — Phellos L. 177, 377. — Prinus L. 223, 376. -var. accuminataDC. 178, 223. ^ — var. raonticula 178, 223. — pruinosa Blume 178. — pubescens Willd. 144. 151, 153, 177, 212, 375, 529. — pSeudosuber Santi 177, 194, 195. — robur L. 151, 153, 528. Q jercus rubra L. 153, 177, 223, 376, 531. — semecarpifolia Smith 377. — serrata Thunb. 377. — sessiliflora Sm. 21, 144, 152, 153, 177, 212, 287, 290, 375, 529. — spicata Smith 377. — Suber L. 177, 194, 222 375, 532. — var. latifolia Du ham 177, 194. — tauricola Kotschy 148. — tinctoria (Bartr. Trav.) 148, 177, 199. — TozzaeGill.178,222,223. — vibrayeana Tr. et Tav. 378. — virens Ait. 177, 377. Quertracheiden 471. Querzetin 202, 354. Querzetinsäure 202. Querzigluzin 202. . Querzin 220. Querzit 220. Querzitrin 201, 202. Querzitron 177, 200, 201. Querzitronextrakt 202. Querzitronrinde 177, 178, 199, 200, 201, 202. Quibaba da Mussengue 413. — de Queta 414. Quillaja Saponaria Mol. 181, 245. — Smegmadermos DC. 181. Quilajarinde 181, 245, 247. Quillajarinden-Extrakt 245. Quillajasäure 247. Quillay 402. Quills 255. Quinologie 274. Raidelrinde 217. Rainweide, gemeine 720. Rainweidenholz 308, 319; 320, 460, 720. Raitelrinde 217. Raktapita 186. Randia duraetorum Lam 458. Raphia pedunculata Beauv 18. — Ruffia Mart. 18. Raspberry Jam-wood 397. Rataholz 448. Rattan Cane 371. Rauhrinde 217. Rauliholz 795. Rauwolfia inebrians K. Schm. 462. Ravenala maiagascariensis Sonnerat 371. Real Yellow Wood 361. Rebhuhnholz (echtes) 407, 619, 621, 826. Rechtskampfer 181. Red Bean 415. — Birch 375. — cedar 403, 496. of the West 499. — Elm 378. — Eis 392. — Elzenhout 392. — Fir 481. — gum 693, 694, 823. Saps 823. — ■ — -tree 450. — -heart 415. — Juniper 496. — Mahogany Eucalypt 450, — maple 423. — Milkwood 456. — oak 376, 531. — Pine 365, 485. — Stringybark 450. — water tree 400. — wood 367, 398, 470, 490. — -Wood de Coromandel 413. — wood von Jamaika 408. Reifholz 282, 316. Reinasche (Holz) 357. Reismehl 69. Reisstärke 11, 16, 17, 30, 32, 33, 35, 39, 41, 56, 63, 67, 69, 83, 96. Remgasz 656. Remija Pahudiana Wedell 193. — Purdieana 262. Renewed Ledgeriana 271. Renghas, Renghasholz 656. Renngasz 656. Renntierflechte 115, 132. Resorcin 337, 352, 355. R6union-Insel-Wattle 229. I Rewa-Rewa 383. ! Namen- und Sachregister. 865 ReynosialatifoliaGriseb.427. Rhabdonema Kütz. 106. Rhabdothamnus Solandri Cunn. 192. Rhamnaceenhölzer 426. Rhamnose 202. Rhamnus cathartica L. 186, 311, 427, 667. — chlorophora Decne 186. — dahurica Pall. 186. — Frangula L. 427, 668. — infectoria L. 186. — saxatilis 1 86. — tinctoria Wldst. 186. — utilis Decne 186. Rhizophora apiculata Bl. 188. — cylindrica Bl. 188. — gymnorhiza L. 188. — Mangle L. 188, 233, 44.5, 509, 510, 682. — raucronata Lam. 188, 241, 445, 682. — racemosa Meyer 188. Rhizophoraceenhölzer 445. Rhodiumholz 392. Rhododendron arboreum Sm. 453. Rhodorrhiza florida Webb. 462. Rhodosphaera rodanlhema Engl. 420. Rhus 144. — chinensis Mill. 161. — Cotinus L. 420. — Kakrasinghee Royle 163. — laevigata L. 420. — lucidum L. 185. — Osbeckii DC. 161. — parvifolia Roxb. 420. — pentaphyllum Desf. 185. — rodanthemum f. Muell. 349, 354, 355, 420. — Roxburghii DC. 161. — semialata Murray 161. — succedanea L. 163, 420. — tomentosum L. 185. — vernicifera DC. 420. — viminalis Vahl 421. — Wallichii Hook. f. 420. Rhytiphloea tinctoria Ag. 114. Ricinodendron africanum Müll. -Arg. 418. Riesenlebensbaum 368. Riesen-Sequoie 491. Rimu 363. Rinde, indische 242. Rinden 166. Rindenparenchym 171, 172. Rindenschicht (Flechten) 119. Ringporen (Holz) 504. Rio-Palisanderholz 611. Ritha 424. Robinia panacocco Aubl. 403, 510. — Pseudacacia 288, 289, 311, 404, 626. Robinie, gemeine 626. Robinienholz 320, 626. Roblo blanco 465. Roccella-Arten 116. — canariensis Darbish. 117, 121, 127. — difficilis Darbish. 117, 118, 126. — flaccida Bory 116, 124. — fuciformis (L.) DC. 116, 118, 119, 120, 121, 122. forma linearis Ach. 123. — hypomecha Ach. 117. — lori/ormis Kze. 116, 124. — Montagnei Bei. 116, 120, 121, 123. — peruensis Krphbi'. 116, 117, 121, 126. — phycopsis Ach. 117, 118, 120, 121, 123, 125, 126. — portentosa Mtg. 116,117, 124. — tinctoria DC. 116, 117, 118, 119, 121, 123, 125. — — Ach. var. hypomecha Ach. 117. Roccellsäure 121. Rock cedar 369. — Elm 378. Roggenstärke 11, 17, 33. Rohfaserbestimmung 346. Rohr, spanisches 371, 818. Rohsago 72. Rohstärke 35. Rolo-Mahagoni 650. Rook-Chestnut oak 178, 223. Rosaceenhölzer 392. Rosa paraguata 801. Wiesner, Rohstoffe. II. Taüd. 3. Anfl. Rosenholz, Rosenhölzer 317, 389, 396, 405, 407, 410, 415, 417, 431, 443, 462, 606. — afrikanisches 407, 606, 608. — brasilianisches 316, 558, 680. — Cayenne- 389. — Dominica- 462. — Honduras- 406. — indisches 405, 613. — Neu-Südwales- 416. — Nicaragua- 406. Rosenholzöl 462. Rose wood 410, 417, 610. of Southernlndia405. Rosoideenhölzer 393. Roßkastanie 93, 202, 666. Roßkastanienholz 308, 320, 358, 424, 666. — indisches 424. Roßkastanienrinde 169, 173. Roßkastaniensamen 93. Roßkastanienstärke 14, 22, 30, 93. Röstgummi 43. Rotalgen 107. Rotang-Palmen 371, 818. Rotbuche 524. — amerikanische 525. Rotbuchenholz 303, 314, 320, 344, 358, 359, 375, 524. — amerikanisches 525. Roteichen 376, 527, 531. Roter Indigo 128. Roterle 518. Rotholz (Nadelholzsorte) 301. — afrikanisches 598. — amerikanisches 490. — Andamanen- 407. • — ostindisches 349, 597. Rothölzer, westindische 349, 403, 596. Rotkiefer 365, 483. — ■ amerikanische 485. Rotrüster 533. Rottannenholz^325, 358,476. Rotulme 378. Rouge d'Adrianople 150. Rove 149. Rovere 149. 55 866 Namen- und Sachresister. Royena lucida L. 456. Rubiaceenhölzer 466. Rubus fruticosus L. 356, 357. — Idaeus L. 357. Ruchbirke 519. Ruellia pavale Roxb. 8, 23. Rusamala 392. Rustenholz 532. Rutaceenhölzer 409. Rutin 202. Sabal Palmetto R. et S. 370. — ■ serrulatuin R.etSch.l75. Sabiaceenhölzer 426. Sabicuholz 396, 399. Saccharinsäure 342. Saccharomyces cerevisiae 55. Saffranhout 422. Safren 181. Safrol 181, 256, 259. Sagittaria chinensis Sims. 17. — sagittifolia L. 17. Sa-^o 6, 18, 35, 71, 99, 101. — brasilianischer 75. — indischer 75. — inländischer 75, 98, 101. Sago-Palm 371. Sagostärke 11, 16, 33, 36, 63, 73. Sagostärkekörner 93. Sagou frangais 75. Saguerus Rumphii Roxb. 18. Sagus elata Reinw. 18, 72. — farinifera Lam. 18, 71. — inermis Roxb. 18, 71. — laevis Rumph. 18, 71, 74. — pedunculata Poir. 18. — Rumphii Blume 18, 71, 74. Willd. 14, 18. Sagwän 728. Sahagunia strepitans Liebw. 380. Sahlweide 511, 512. Sahlweidenholz 358, 512. Sakaki 437. Salembadak 188. Salicaceenhölzer 372. Salicylsäuremethylester 210. Saliehout 461. '' Salinigrin 225. t ' j Salix acuminata 176. ~ acutifolia Willd. 373. Salix alba L. 175, 226, 372, 511, 512. — amygdalina L. 176, 224, 372. — arenaria L. 175, 224. — babylonica L. 176. — caprea L. 175, 224, 373, 511, 512. — cinerea L. 175, 225. — conifera Mühlb. 176. — eriocephala Mchx. 176. — daphnoides L. 176. — discolor Mühlb. 225. — fragilis L. 175, 224, 226, 372, 511, 512. — Helix L. 175. ^ incana Sehr. 176. — nigra W. 176, 225. — nigricans Sm. 225. — pentandra L. 175. — purpurea L. 175, 224, 225, 373. X viminalis 373. — rubra Huds. 175, 225, 373. — RusselianaSm. 176,224, 226. — viminalis L. 176, 224, 373. Salizin 210, 225, 226. Salizinnerein 225. Salmonbork 238. Salmon-Gumbork 238. Säl tree 439. Salvadoraoleoides Dcne.460. — persica L. 460. Salvadoraceenhölzer 460. Salweide 224. Samak 183. Sambaibinha 435. Sambu 438. Sambucus nigra L. 468, 741, Sanddornholz 443. Sandelholz 383, 419. — gelbes 384. — Mocha- 391. ^ ostafrikanisches 383. — weißes 383, 384. Sandoricum indicum Gav. 415. Sandweide 224. Sandweidenrinde 225. Sankt-Lucienholz 394, 574 Sankt-Martharotholz 596. Sansibar-Ebenholz 456. Santal 352. — rouge d'Afrique 407. Santalaceenhölzer 383. Santalin 352. Santalsäure 352. Santalum album L. 383, 548, 550. — Cun nghamii Hook. 550. — Freycinetianum Gaud. 384. — Hornei Seem. 550. — insulare Betero 550. — lanceolatum R. Br. 549. — Preissianum Miq. 384. — Yasi Seem. 549. Santelholz, afrikanisches 349, 407, 602. — falsches 597. — gelbes 548, 549, 551. — grünes 550. — ostafrikanisches 550. — ostindisches 406. — rotes 291, 307, 310, 312, 317, 349, 352, 600. — südwestaustralisches 549. — weißes 548, 550, 551. — westindisches 550. Santelöl 548. Sao (Holz) 439. Sapatera 723. Sapele- (Sapeli-) Mahagoni 413, 640. Sapindaceenhölzer 424. Sapindus senegalensis 313. — trifoliatus L. 424. Sapium Aucuparium Jacq. 357. — insigne (Royle) Benth. 418. — sebiferum (L.) Roxb. 418. Saponin 247. Sapotaceenhölzer 454. Sapota Muelleri Linden 455. Sapote nögre 191. Sapotoxin 247. Sappanholz 306, 349, 403, 597. Saqui saqui 432. Sarcocephalus 686. — cordatus Miq. 192, 467. ^ Trillesii Pierre 467, 740. Sarcomphalus laurinus Gri- seb. 427. Namen- und Sachregister. 867 Sarraholz 696. Saruta 436. Sassafras 390. — amarello (metro, preto) 749. — Goesianum 259. — officinalis Nees 180, 390, 747. Sassafrasbaum 390, 747. Sassafrasholz 747. Sassafrasöl 180, 181. Sassafraz 389. Satinholz 316, 630. — afrikanisches 753. Satin-Nuß 567. — -Nußbaum 567. — -Nußholz 392, 515. Satin wood 409, 410. Sauerdornholz 315, 320, 550. Sawagurumi 373. Sawara 368. Saw-palm 175. Saxifragaceenhölzer 391. Scarlet Maple 819. Schäfchen (Stärke) 34, 64, 96. Schäleisen 214. Scharlacheiche 177, 221. Scharte 199. Scheinkern (Holz) 316. Schefflerodendron usamba- rense Harms 452. Schiebutterbaum 454. Schierlingstanne 206, 366. Schima crenata Korth. 436. — Noronhae Reinw. 436. — Wallichii Choisy 436. Schinopsis Balansae Engl. 347, 659. — Lorentzii Engl. 347, 659. Schinus molle L. 185. Schirmbaum 241, 542, 686. Schirmbaumholz 542, 686. Schirmtanne 367. Schiurikirsche 575. Schiurikirschenholz 575. Schlangenholz 293, 540. Schlechtendalia chinensis Lichtenst. 161. Schlehdorn 393. Schleicheria trijuga W. 425 Schleimschläuche (Rinden] 172. Schlüssel f. Benutzung d. vor- stehenden Laubhölzerbe- schreibung usw. 809. Schminke 35. ' i | ; — rote (der Römer) 114. Schmucktannen 472, 493. Schneeball, gemeiner (Holz) 468, 742. — wolliger (Holz) 468, 743. Schnittalgen 112. Schöllkraut 203. Schotendorn 288, 626. Schotendornholz 308, 311, 316, 404, 626. Schoutenia hypoleuca Pierre 430. — ovata Krth. 429. Schrebera swietenioides Roxb. 459. Schumewald-Zeder 369. Schuhsohlen (aus Kork) 199. Schusserbaum 402. Schutzgummi 282, 708, 710. Schwarzbuche 522. Schwarzdorn 393. Schwarzdornholz 319. Schwarzeiche, Schwarz- eichen 212, 376, 529. Schwarzerle 210, 517. Schwarzerlenholz 308, 309, 374, 517. Schwarzerlenrinde 212. Schwarzeschenholz 458. Schwarzfichte 365. Schwarzföhre 203. Schwarzföhrenholz 320, 365. Schwarzföhrenrinde 208. Schwarzkiefer 484. — korsische 485. — österreichische 484. — taurische 485. Schwarzkieferholz 365, 484. Schwarznuß 515. Schwarzpappel 513. Schwarzpappelholz 319, 332. 358, 513. Schwarz-Wattle 229. Schwefelsäure (Holz) 357. Schweins-Hikory 517. Schweizers Reagens 323. Schwimmholz 338. Schwimmkork 199. Sciadopitys verticillata S. et Z. 367. Scolopia Ecklonii (Arn.) Warb. 442. — Mundtii (Arn.) Warb. 442. — Zeyheri(Arn.) Warb. 442. Scrophulariaceenhölzer 464. Scroping process 265. Scutia buxifolia 427. Sebastiäo de Arruda (Holz) 680. Sebipira-guacu 403. Seeale cereale L. 17. Sechium edule Swartz 23. Seideneiche 544, 546, 822. Seidenholz, afrikanisches 753. — ostindisches409,631,826. — Avestindisches 409, 630, 826. Seifenrinde 245. Sekondi-Mahagoni 644. Sekretbehälter (Holz) 294. Stkietgänge in Lanbhölzera 579, 588, 619, 6'i4, 657, 689, 722, 766, 790. Semecarpus coriacea Thwait 421. — subpeltata Thwait 421. — sp. 656. Senegal-Ebenholz 406, 675. Sequoia 470. — gigantea Dcne. 367, 491. — sempervirens Endl. 367, 470, 491. Serraya 440. — Batu 440. Sesbania aegyptiaca Pers. 405. — punctata DC. 405. Shake-wood 382. Shaving process 265. Shavings 254. Shellbark Hickory 516. She Oak 372, 506. Shero 467. Shii 375. Shiojii 458. Shirabe 366. Shira-gashi 378. Shives 254. Shorea assamica Dyer 440. — Balangeran Burck 440. — ciliata King 440. — hypochra Hance 440. 55* 868 Namen- und Sachregister. Shorea leprosula Miq. 440 — obtusa Wall. 440. — robusta Gaertn. 439. — siamensis Miq. 439. — ptellata Dyer 440. — Tallira Roxb. 440. — Tumbuggaia Roxb 440. Short-leaf Pine 365. Shu-Ro 370. Siam-Ebenholz 456. Sickingia Willd. 771. Sicyos angulata L. 23. — edulis Jacq. 23. Siderodendi'on triflorum Vahl. 468. Sideroxylon cinereum Lam. 454. — inerme L. 454. — sp. 656. Sikadoengdoeng 392. Silberpappel 286, 513. Silberpappelholz 319, 513. Silkbark 422. Silk-cotton-tree 432. Silky oak 383, 544, 546, 822 Silverboom 240, 383. Silver-leaved Ironbark-tree 451. Silver-Mallet 235. Silver maple 423. Silver Pine 363. Silver tree 240. Silver-Wdttlerinde 228. Silvery oak 383. _ Silvia Itauba Pax 390. — navalium Allem. 391. Simaruba 410. — amara Aubl. 184, 410. — guyanensis Rieh. 184. — officinalis DG. 184. Simarubaceenhölzer 410. Siniiria tinctoria Aubl. 192. Sindora c chinchinensis Baill. 400. Sirissa 395. Siris Tree 395. Sirsa 395. Sisakoholz 796. Sissoo 405. Sitka-Fichte 365. Skarlet oak 177, 223. Skatol 336. Sklerenchymfasern 303, 304, 293. Sklerenchymring 171. Sklerenchymscheiden 277. Skorzarossa 168, 171, 203. 204, 208. Sloanea dentata L. 428. — ■ jamaccensi.s Hook. 428 Smyrnaer Galläpfel 144. — Gallen 144, 146. Snake wood 427, 540. Sneeze wood 412. Snobar el Guetan 174. — el Magloub 208. Snoubarrinde 208. Soap nut tree 424. Soaptree 402. Soap-wood 453. Soaresia nitida fr. Allem. 380. Sodomsäpfel 138, 143, 148, 150. Soft maple 423. Soft-pine-Holz 489. Sola 405. Solanum tuberosum L. 23. Solom 401. Solvatbildung 44. sombra del toro hembra 384. Sommereiche 212, 528. Sommerlinde 671. Sonneratia apetala Ham. 444. — caseolaris L. 187, 241. Soona Rea Ghali 183. SophorajaponicaL. 202,404. — tetra'ptera Ait. 404. Sorale 120. Soranje 193. Sorbus Aria Crantz 356, 393. — Aucuparia L. 181, 357, 393, 571. — domestica L. 181, 393. — • torminalis Crantz 393, 571. Soredien 120. Sorindeia acutifolia Engl. 414, 420. — Afzelii Engl. 420. — usambarensis Engl. 420 Sorocea ilicifolia Miq. 380. Soroco 380. Souari 436. Southern Hard Pine 485. — .Pitch Pine 485. — Yellow Pine 485. Söwalibaum 175. Soymida febrifuga A. Juss. 413. SpanisclLschwarz 199. Spanisches Rohr 371. Spanish Elm 462. — oak 377. — -oakbark 223. Spathodea longiflora Vent. 465. Spätholz 281. Spazierstöcke 369, 370, 381, 392, 393, 394. Spear-wood-tree 451. Speiseflechte 133. Sperberbaumholz 319, 393. Spermogonien 120. Spermolepis gummifera Brogn. 189. Sphaerococcus crispus Ag. 106. — lichenioides Ag. 103. — mammillosus Ag. 106. Sphärokristall (Stärke) 9. Spiegel (Holz) 307. Spiegelrinden 167, 171, 213, 215, 216, 217, 218, 219, 220. Spießtanne 367. Spikularelemente 207, 208. Spindelbaumholz 308, 310, 421, 661. Spiny Bamboo 370. Spiritusbrennerei 56. Spitzahorn 663, 665. Splint 282, 315, 358. Splinthölzer 282, 316. Spondias lutea L. 419. Spotted gum 450, 689, 690, 691. Spottnuß 517. Srigading 191. Stachelschweinholz 816, 817. Stadmannia australis Don. 426. — oppositifolia Lam. 425. — Sideroxylon DC. 425. Stahlia maritima Bello 400. Stammborke, rauhe (Eichen- rinde) 217. Stammrinden (Eichen ) 216. Stangenrinde, rissige 217. Staphylea Bumalda DG. 423. — colchica Stev. 423. — Emodi Wall. 422. Namen- und Sachregister. 869 Staphylea mexicanaWatson 423. — pinnata L. 386, 422, 662, 663. — trifoliata L. 423. Staphyleaceenhölzer 422. Star apple 455. starch 1. Stärke 1. — - autochthone 12. — • feuersichere 35. — grüne 24, 34, 96. — liünstliche 39, 41, 51, 52. — lösliche 46, 48, 60. — Reserve- 12. — transitorische 13. — - von Arum esculentum76. — der Batate 94, 95. — des Brotfruchtbaumes 86. — von Castanospermum australe 88. — des Heidekorns 87. — der Kaiserkrone 76. Stärkeazetate 50. Stärkebildner 2. Stärke-Dichlorazetat 50. Stärkedinitrat 49. Stärke-Esterschwefelsäuren 50. Stärke-Esterxanthogensäure 50. Stärkefaser 25. Stärkehexanitrat 49. Stärke, hydrolytischer Ab- bau 51. Stärkekleister 44, 45, 46. Stärkekörner 1, 2. — einfache 4. — halbzusammengesetzte 5 — künstliche 9, 41, 51. — - zusammengesetzte 4. Stärkelösung 46, 47. Stärke-Monochlorazetat 50. Stärkemonoformiat 50. Stärkemononitrat 49. Stärkenitrat 49. Stärkepentanitrat 49. Stärketetranitrat 49. Stärketrichitensystem 43. Stärke-Trichlorazetat 50. Stärketriformiat 50. Stärkexanthogenat 50. Stärkezellulose 8, 9, 52. Staudtia camerunensisWarb. 586. Stauroneis Ehrb. 106. Stearinsäure 261. Stechpalme 660, — nordamerikanische 421. Steineiche 212, 222, 375. Steineichenholz 319, 320, 333, 532. Steineichenrinden 222. — schwarze 223. Steinlindenholz 311, 316, 459, 672, 717. Stein-Weichsel 394, 574. Stengelstärke 34, 64. Stenocarpus salignus R. Br. 383, 510, 544. Sterculia foetida L. 433. — oblonga Mart. 433, 674. — rhinopetala K. Schum. 433. — tragacantha Lindl. 433, 676. — urens Roxb. 434. ■Jterculiaceenhölzer 432. Sternkiefer 203. Stereospermum chelonioides DC. 466. — dentatum A. Rieh. 466. ^ suaveolens DC. .466. — ■ xylocarpum Wight. 466. Stew^artia monadelpha Sieb. et Zucc. 436. Stieleiche 528. Stieleichenholz 212,217, 294, 308, 311, 317, 320, 358, 375, 528. Stieleichenrinde 217, 222. Stinkholz, Stinkhölzer 317, 388. — von Guiana 444. Stipa tenacissima 196. Stipites Laminariae 109, 110. Stone wood 374. Stöpsel 198. Stoßkissen 199. Strahlenstärke 34, 68. Strahltrarheiden 471. Strangparenchym 289, 293. Straßburger Terpentin 208. Stringy-bark 451, 690, 691. Strobe, ostamerikanische 488. Stromanthe Tonchat Körn. 21. Strychnin tree 460. Strychnos Engleri Gilg. 460. — nux vomica L. 460. — potatorum L. fil. 460. — Volkensii Gilg. 460. Stryphnodendron Barbati- mao Mart. 182. — guyanense Benth. 398. Stuhlrohr 818. Styraceenhölzer 458. Styrax japonica S. et Z. 458. Suberin 197. Suberinlamellen 197. Suberinsäure 198. Sucrier de montagne 411. Sugar Gum-tree 449. — maple 423. Sugi 367, 491. Sulfatzellulose 344. Sulfitzellulose 339. Sumpf-Weißeiche 376. Sumpf zypressenholz 367, 489. Suni Noki 492. Sunt 397. Suranjee 193. Surenbaum, chinesischer 639. Surinam-Greenheart 566. Swamp Mahogany 449, 450. — white oak 376. Swartzia tomentosa DC. 40 3, 509, 510, 620. Sweat-wood 458. Sweet Bukeye 424. — -gum 567. — -scented Mimosa 395. — wood 260. Swietenia macrophylla King 414. — Mahagoni L. 414, 639, 646. Jacq. 646. Swintonia Schwenkii Kurs 419. Sycomore 392, 415. Sykamore 568, 569. Symplocaceenhölzer 458. Symplocos racemosa Roxb. 458. — ■ theaefolia Harn. 458. — tinctoria (L.) L'Her. 458. |Synaptea 440. 870 Namen- und Sachregister. Syacarpia glomulifera (Sm.) 449. — laurifolia Tenors 449, 691. Synoum glandulosum A. .j Juss. 416. Syringa 320. — vulgaris 459, 716, 717. Syzygium caryophyllifolium DG. 188. — ■ guineense (Willd.) DG. 448. — Jambolana DG. 188, 448. — nodosum Miqu. 188. — operculatum (Roxb.) Ndz. 448. Tabasco-Mahagoni 646. Tabebuia Avellanedae Gris. 737. . . ■ — pentaphylla Hemsl. 46.5, 723. Tacca integrifolia Gawl. 20. — oceanica Nutt. 20. — pinnalifida Forst. 15, 20, ' 77. Tacca-Stärke 14, 20, 77. — -Stärkemehl 77. Taenifugum 242. Takeha 174. Takout 164. Talauma elegans (Blume) 385. — Plumieri Sw. 385. Talcum, Talk 31. Talgbaum 69». Tallowwood 690. Tamacoari 437. Tamarack 364. Tamaricaceenhölzer 441. Tamarindus indica L. 183, 313, 401. Tamariskengallen 165. Tamarix 144. — africana Poir. 164. — articulata Vahl. 164, 441. — dioica Roxb. 164, 441. — furas 164. — gallica L. 187. -^ gallica L. var. mannifera Ehrbg. 164. — indica Willd. 164. — ^orientalis Forsk. 164. Tambala 387. Tambourissa quadrifida Sonn. 387. Tamhakibork 174. Tamr Hindi 183. Tandaholz 682. Tane hakibark 209. Tanekaha 363. Tangasche 111. Tang-Kalakholz 390. Tangsäure 110, 111. Tangschleim 110, 113. Tannase 220. Tanne 282. Tannenholz 295, 317, 318, 320, 321, 332, 335, 366, 473, 495. Tannenhölzer 472. Tannenholzzellulose 324. Tannenrinde 172, 173, 203, 208. Tannin 141, 142, 148, 207, 225, 241. Tannoglykase 220. Tan rouge 241. Tan-Wattle 397. Tapinhoa 391. Fapioca au cacao 91. — indigöne 91. — inländische 91, 98. Tapioka.6, 15, 22, 35, 75, 89, 99, 101. — Gr4cy 91. Tapiokastärke 12, 33, 36, 88, 89, 91. Tapiokastärkekörner 92. Tarchonanthus camphora- tus L. 469. Taro 76. Tarocca 243. Tarrietia argyrodendron Bth. 434. — javanica Bl. 434. Tatagiba 380. Tatajubaholz 436. .j Tatane moroti 469. Tatü 384. Tawhai raunui 375. Tavvhai rauriki 375. tawheri 181. Taxaceenhölzer 361. Taxodieenhölzer 367, 473. Taxodium 470. — distichum Rieh. 367, 470, 489. Taxus sp. 473. — baccata L. 363, 500. — brevifolia Nutt. 363. — cuspidata S. et Z. 363. Tayi pichal 465. Teak Bangkok- 827. — Birma- 826. — Java- 827. — neuseeländisches 464. Teakbaum 728. Teakholz 288, 294, 315, 320, 332, 357, 463, 728, 826. — afrikanisches 407, 730. — australisches 730. — brasilianisches 731. Teak wood 390. Technisch verwendete Gal« len 136. ] — Übersicht 143. Tecoma araliacea F. DG. 737. — flavescens Gris. 737. — Ip6 Mart. 465, 737. — Lepacho K. Seh. 737. — leucoxylon(L.) Mart. 349, 465, 566, 734, 737. var. pentaphylla 735. Fecomella undulata Seem. 465. Tectona australis Hill. 464. — grandis L. 192, 356, 463, 728, 730, 819. Tee 202. T^ggaout 164. Teligu Naura 463. Temir Agasch 392. Tenasserim-Mahagoni 406. tendre ä caillon 396. Terminalia acuminata Eichl. 446. — alata Roxb. 190. — Arjuna Bedd. 446. — belerica Roxb. 446. — Brandisii Engl. 446. — Buceras Wr. 190. — Gatappa L. 190, 241, 446, 686. — chebula Retz. 446. — citrina Roxb. 446. — coriacea Spr. 190. — dictyoneura Diels 446. — macroptera Guill. etPerr. 446. — mauritiana L. 190. -^ obovata Gamb. 446. Namen- und Sachregister. 871 Terminalia paniculata Roth 446. — superba (Engl.) Diels 446, 684. — tomentosa (Wight et Arn.) Bedd. 190, 446. — Trejinae 190. Ternstroemia japonica Thb. 436. — ■ macrocarpa Scheff. 436. — penangiana Ghoisy 436. — Wallichiana Griff. 436. Terpene 359. Terpentingallen 159. Töte nögresse 189. Tetra-Amylose 59. Tetragastris balsamifera O. ^Ktze. 411. Tetrameles nudiflora R. Br. :,442. Tetraoxyflavonol 353. TetrapleuraThoningüBenth. 398. Tetrastylidium Engleri Schwacke 384. Tewart 449. Thallinsulfat 336. Thallochlor 122, 131. Thallus (Flechten) 118. Theaceenhölzer 436. Thea japonica (L.) Nois. 436. — Sassangua Nois. 436. Theodora Fischeri Taub. 400. — speciosa Taub. var. ta- marindifolia Haw. 401. Thespesia populnea (L.) Gorr. 431. Thingau 439. Thiokarbonat 323. Thiophen 337. Thitya 440. Three leaved Pine 365. Thouinia striata Radlk. 424, •.i,724. Thuja articulata Vahl. 367. — gigantea Nutt. 368, 499. — japonica Maxim. 368, 499. — occidentalis L. 368, 438. — StandishiiCarr. 368, 499. Thuja-Maser 367. — -Maserholz 500. Thujopsis dolabrata S. etZ. 367. Thyllen 288, 297, 311. Thymelaeaceenhölzer 443. Thymol 336. Tiama-Mahagoni 414, 644. Tideland Spruce 365. Tiekbaum 728. Tientjow 104. Tiergallen 136. Tigerholz 406, 540, 618, 619. Tiger wood 406. Tik 84. Tikormehl 84. Tikur 84. Tilia 290. — • americana L. 430. — argentea Desf. 430. — grandifolia Ehrh. 356, 430. — heterophylla Vent. 430. — parvifolia Ehrh. 430. — platyphyllos Scop. 430. — tomentosa Moench. 430. — ulmifolia Scop. 430. Tiliaceenhölzer 429. Timba mundi-Holz 785, 798. Timber sweet wood 389. Timor-Cassia 250. Tintenholz 711. Titokibaum 425. Tjentjan 104. Tjerogol moujet 425. Toa toa-Rinde 172, 174, 209, Tochi 424. Toddalia lanceolata Lam. 410. Todo-matzu 366. Togasawara 483. Tohi 366. Toluol 198. Tormentillgerbsäure 232. Toneriko 458. Torus (Holz) 285. Tooart 449. Toona serrata (Royle) Roe- mer 412, 638. — • sinensis Roemer 412. Toon tree 412. Torreya nucifera S. et Z. 363, Totarabaum 501. Totaraholz 501. Totara-Maserholz 362, 502. Totonar 434. Toulicia guianensis Aubl, 424. Touloucouna 414. Tovar 463. towai 181. Travankorestärke 84. tous le mois (Kannastärke) 85. Tracheen (Holz) 283, 284, 285, 297. Tracheiden 289, 470. Trachycarpus excelsa Thunb. 370. Trapa natans L. 162. rraubeneiche 212, 287, 290, 375, 529. Traubeneichenholz 317, 320, 529. Traubeneichenrinde 217. Traubenkirsche 394, 574. — späte 394, 575.' Treibalgen 112. Trentepohlia 120, 123. Trewia nudiflora L. 418. Triacetylzellulose 323. Triakontan 210. Triceratium Ehrb. 106 TrichiliacatiguaA. Juss.416. — emetica Vahl 416. — Prieuriana Juss. 416. — sp. 638, 646, 649. Trikalziumphosphat (Holz) 357. Trimethyläthergallussäure 141. Trincomali wood 429. Trinitroresorzin 353. Trioxyflavonol 354. Trioxymethylanthrachinon 193. Tripe de Roche 133. Tristania neriifolia R. Br. 449. — obovata Benn. 449. Triticum amyleum Sering.l7. — dicoccum Schrank. 17, 63, 66. — durum L. 17, 63, 66. — monococcum L. 17, 63, 66. — spelta L. 17, 63, 66. — turgidum L. 17, 63, 66. — vulgare Vill. 17, 63, 66. Trochodendraceenhölzer384. Trochodendron aralioides S. et Z. 384. 872 Namen- und Sachregister. Trompetenbaumholz 319, 732. Trompet-tree 382. Tropical almond 446. Tsa 400. Tsubaki 436. Tsuga Endl. 366, 476. — Brunoniana Carr. 366. — canadensis Carr. 366. — diversifolia Maxim. 366, 476. — heterophylla Sarg. 366, 476. — Mertensiana Carr. 366, 476. — Sieboldi Carr. 366. Tulipier d'Australie 426. Tulip wood 385, 426, 558, 680. Tulpenbaum 557. Tulpenbaumholz 315, 380, 557, 680. Tulpenholz 680. Tupelo 452. — gum 452. Tupeloholz 697. Tupelostifte 452, 698. Tüpfelpore (Holz) 284. Turanira 408. Türkische Weichsel 394. Turnbullsblau 337. Turnip wood 415. Turpentine 691. Tutuplant 185. Tylostemon Kweo Mild- braed 390, 749. Uapaea Staudtii Pax. 417, 652. Ubilaholz 825. Ulmaceenhölzer 378. Ulme 282, 532. Ulmenholz 303, 311, 315, 320, 358, 378, 532. Ulmus 311, 532. — americana L. 378, 819. — campestris L. (Spach.) 178, 357, 378, 533, 53'i. — ciliata Ehrh. 534. — effusa W. 178, 378, 534 — fulva Mich. 378. — Hookeriana Planch. 378, — montana With. 378. Smith. 534. Ulmus pedunculata Toug. 534. — racemosa Thomas 378. — scabra Miller 534. — suberosa Koch 178. Umbellularia californica Nutt. 389. Umbilicaria 117, 133. Umbrella tree 431. Umbürtel 392. Umceya 361. Umiri 408. Umkaya 461. Umvanuri 379. Unona Thorelii Pierre 386. Urajiro-gashi 378. Urandra apicalis Thwait 423. Urania speciosa Willd. 371. — Büsgenii Diels 386, 558. Urticaceenhölzer 382. Urundeuva 421. Urushi 420, Usambara-Buchsholz 452. Ushi koroshi 393. Utsugi 391. Uva de Playa 179. Uvaria Büsgenii Diels 558 762. — grandiflora Roxb. 385. — purpurea Bl. 385. Vacapouana Aubl. 621. — americana Aubl. 826. Vacapouholz 620, 621, 623, 731, 826. Vacapoupalme 621. Valdivialeder 227. Valdiviarinde 172, 227. Valeraldehyd 359. Valerolakton 359. Vallea stipularis Mut. 428. Vanillin 338, 341. Varec 111, 112. Varech 111. Variolaria dealbata DC. 121. — orcina Ach. 120. Variolarien 120. Vateria acuminata Hayne 441. — indica L. 441. — Seychellarum Dyer. 441. Vatica astrotricha Pierre 440. — faginea Pierre 441. Vegetabilischer Fischleim 104. Veilchenholz 293, 312, 320, 396, 580. Ventilagin 186. Ventilago sp. 186. — maderaspatana Gärtn. 186. Veraholz 629. Verbenaceenhölzer 463. Vernonia senegalensis Less. 468. Verrucaria albissima 260. Vert de Chine 186. Viburnum erubescens Wall. 468. — Lantana L. 468, 743. — Opulus L. 468, 742. Vicadöholz 799, 800. Victoria wood s. Berichti- gungen. Vinacito 388. Vinhaticoholz 802. Vinte e quatre horas 409. Vin-vin 440. Violaceenhölzer 441. Violettholz 349, 589. Virgilia capensis Lam. 404. Viskose 50, 323. Vitaceenhölzer 428. Vitex altissima L. f. 464. — Cienkowskyi Kotschy et Peyr. 463. — geniculata Blanco 464. — lignumvitaeA.Cunn.464. — littoralis A. Cunn. 464. — peduncularis Wall. 464. — pubescens Vahl. 464. Vitis vinifera 285, 291, 428, 669. Vlier 461. Vochysia guianensis Aubl. 416. — tetraphylla DC. 416. — tomentosa DC. 417. Vo-da 188. Vogelaugen-Ahornholz 424, 666. Vogelbeerenholz 320, 358, 571. Vogelkirschenholz 308, 320, 394, 573. • - Vuga 448. Vuku 467. Namen- und Sachregister. 873 Waagenboom 179. Wacapouholz 621. Wacholder, gemeiner 494. — virginischer 291, 496. Wacholderholz 295, 306, 316 320, 368, 494. — virginisches 314, 318, 496. Waibaima 389. Waldrebenholz 308. Waldmahagonibaum 450, 693. Wulikukun 429. Wallabaholz 401. Wallosin 818. Walnuß, gemeine 514. — • graue 515. — schwarze 515. Walnußholz 315, 344, 514. Wangara 450. Wanza 462. Warrataholz 803. Wasserholder 742. Wassernuß 162. Wattle 182. Wattlerinden 167, 227, 230, 231. Wattlesorten, afrikanische 230. Wau 199. Weberschiffchen 700, 713. Webschützen 700. Weender-Verfahren 346. Wegabaholz 621. Weichbast 171. Weichsel, türkische 394, 574. Weichselrohre 394. Weidenholz 295, 309, 317, 320, 332, 372, 511. Weidenrinden 169, 170, 171, 173, 224, 225, 226. — ■ russische 225. Weidenrindengerbsäure 225. Weihrauchholz 447. Weihrauchkiefer 364, 487. Weinmannia Balbisiana H. et B. 181. — elliptica H. B. K. 181. — glabra L. fil. 181, 241. — hirta Sw. 181. — macrostachys DC. 181. — ovata Cav. 181. — racemosa L. 181. Weinrebe 287, 669. Weinrebenholz 428, 669. Weinsaurer Kalk 122, 247. Weinstock 285, 291, 293. Weißbirke 209. Weißbuche, amerikanische 374. — gemeine 521. Weißbuchenholz 304, 308, 309, 312, 314, 316, 320, 347, 374, 521. Weißdorn 282, 572. Weißdornholz 310, 319,320, 393, 572. Weißeiche 177, 212, 376, 527. — kalifornische 376. — Sumpf- 376. Weißerle 210, 517. Weißerlenholz 319, 374, 517. Weißeschenholz 458, 715. Weißfichte 365. Weißföhre 203. Weißföhrenholz 320, 483. Weißholz 378. Weißkiefer 483. Weißrüster 534. Weißtanne, japanische 475. Weißtannenholz 298, 358, 473. Weißulme 378. Weißweidenholz 319, 512. Weizenstärke 12, 16, 17, 28, 30, 32, 33, 35, 36, 39, 56, 63, 64, 83, 96, 99. Weizenstärkekleister 33, 45, 98, 99. Weizenstärkekörner 65. Wendlandia exserta DC. 466. — montana K. Seh. 466. — Notoniana Wall. 466. Wenge 404. Western Hemlock 366. — Red Cedar 369. — Spruce 365. — White fir 366. oak 376. Yew 363. West Indian Boxwood 465, 723. West indian Greenheart 427. Weymouthskiefer 488. Weymouthskieferholz 319, 320, 364, 488. Whawhakorinde 188. White ash 458. White Basswood 430. — -Beech-Holz 464. — Bull tree 454. — Cedar 367, 413, 415, 465, 498, 819. — Chestnut oak 178, 223. — Elm 378. — -Gum 189. — Iron-bark tree 451. — Iron-bark tree of New South Wales 451. — iron wood 410. — Mahogany 450. — maire 460. — Mangrove 447, 464. — maple 423. — oak 177, 376. — pear 423. — Pine 488. — Spruce 173, 209, 365. — - Stink wood 388. — Willow 512. wood 287, 465, 557. Whitgumrinde 238. Wickstroemia tenuiramis Miqu. 443. Wiesnersche Phlorogluzin- probe 338. Wightia gigantea Wall. 465. Wild black Cherry 394. Wilde Keureboom 404. Wilde Preume 425. Willardia mexicana Rose 404. Williams Arrowroot 77. Willow oak 377. Wimmerwuchs 314, 318. Wintera canella L. fil. 187. Wintereiche 212, 529. Winteren 257. Wintergrünöl 210. Winterlinde 671. Wintersche Rinde, echte 168, 257. falsche 187, 257. Wirtwechsel 137. Witche Hazel 823. Witteboom 383. Wodier 419. Wolleiche 212, 217. Wollpappel 372. Wood-Apple 410. Wormia triquetra Rottb. 435. 874 Namen- und Sachregister. Wrightia tinctoria (Roxb.) R. Br. 462. — tomentosa(Roxb.)Roem et Schult. 462. Wuchsenzym (Gallen) 137. Wulä-Holz 384, 551, 704. Wundgummi 709. Wundparenchym 309. Wurmmoos 113. Wurmtang 113. Wurstersche Reaktion 338. Wurzel (Holz) 280. Wurzelholz 314, 318. Xanthongi'uppe 202. Xanthostemon Verdugonia- nus Nav. 448. Xanthoxylum Coco 357. — capense Harv. 409. — coribaeum Lam. 409. — Pterota L. 409. — rubescens Planch. 409. Xanthophyllum vitellinum Bl. 417. Xerospermum Norhonianum Bl. 425. Ximenia americana L. 384. Xylan 210, 257, 322, 334, 335, 360. Xylenole 359. Xylia dolabriformis Benth. 399. — xylocarpa (Roxb.) Taub. 399. Xylocarpus Granatum Koen. 184, 241, 414. — obovatus A. Juss. 184, 414. Xylomelum occidentale R. Br. 383. Xylopia 387, 809. — aethiopica A. Rieh. 386 — frutescens Aubl. 387. — parvifolia Hook. f. ei Th. 387. Xylose 333, 334, 335, 339 Yamaguruma 384. Yamanarashi 372. Yamazakura 394. Yams 78. Yamsstärke 79. Yariyari 386. Yate-Rinde 189. Yate-tree 450. Yego 458. Yellow Birch 374. — Cedar 368, 369. — Cironballi 389. — oak 376. — Pine 364. — • poplar 557. — silverballibark 180. — siruballibark 180. — • sweet wood 389. wood 174, 361. Yenyu 404. Ymira-ita 403. Ymirä pirango 595. York-Gum-Rinde 189. York Gum-tree 451. Yucca 278. — (Manihot) 90. — • gloriosa L. 19. Zahnbürsten (Holz) 797. Zahnbürstenbaum 460. Zamia angustifolia Jacq. 17. — integrifolia Ait. 17. — pumila L. 17. — spiralis Salisb. 16, 85. — sp. 17. Zapatero 465. Zaubernuß, virginische 82?. Zea mais L. 17. Zebraholz 406, 617, 618, 81f . Zebra wood 409, 457. Zeder des Schumewaldes 497 — Guiana- 411. — japanische 491. Zedernholz 295, 364. — kanadisches 498. — rotes 496. — spanisches 638. — weißes 498. — westindisches 638. Zedernhölzer, echte 472. Zedernholzöl 253. Zelkowa acuminata Planch. 378. — Keaki Sieb. 378. Zellfusion 285. Zellgänge (Holz) 309. Zellobiose 322. Zellobioseoktazetat 330. Zellulose 321, 322. «-Zellulose 322. /S-Zellulose (Holz) 330. Zellulose, echte 322. — hydratisierte 323. — kolloidale 327. Zellulosetetraazetat 323. Zellulosetrinitrat 323. Zellulosexanthogenat 323. Zerin 197. Zerinsäure 197. Zerreiche 212, 217, 218, 287, 375, 530. Zerreichenholz 320. Zerreichenrinde 218. Ziegenhainer (Spazierstöcke) 699. Zimt, chinesischer 247. — japanischer 251. — Magelhanscher 257. — weißer 256, 257. Zimtaldehyd 250, 252, 253, 256. Zimtaldehydreaktion 337. Zimtblätteröl 256. Zimtblüten 252. Zimtkassia 180, 247. Zimtöl 250. Zimtrinden 168, 172, 180, 187. Zimtsäure 253, 256. Zirbe 487. Zirbelkiefer 487. Zirbelkieferholz 487. Zirbenholz 306, 318, 320, 364, 487. Ziricota 805. Ziricotaholz 805. Ziricotte 805. Zitronenbaumholz 791. Zitronenholz 468, 630, 791. — (Seidenholz) 826. Zitronenöl 261. Zitterpappelholz 513. Zizyphus Jujuba Lam. 186, 427. — mucronatus Willd. 427. — Spina Christi Willd. 427. — vulgaris Lam. 427. — Xylopyrus Willd. 427. Zogarinde 232. Zoocecidien 136. Zostera marina L. 113. Zucker (in Gallen) 141. Zuckerahorn 423. Zuckerkiefer 364. Namen- und Sachregister. 875 Zuckerkistenholz 412, 416 638. Zuckerrohr 818. Zuckersäure 49. Zuckertang 110. Zürgelbaum, europäischer 535. — gemeiner 535. Zürgelbaumholz 320, 379 535. Zwartbast 456. Zwartebenhout 456. Zweigrinden (Eichen) 216. Zwergeiche 221. Zwetschkenbaum 393, 572 824. Zwetschkenbaumholz 308, 393, 572, 824. Zwischenbündel 279. Zybast 422. Zygogynum Vieillardii H. Br. 385. Zypresse, gemeine 479. Zypressenholz 368. Seite 36 > 85 » 87 » 186 ^ 227 . 247 » 371 » 388 » 400 » 401 » 407 > 411 » 416 . 417 > 444 ^ 457 » 549 » 558 » 590 » 595 » 623 » 636 » 640 Berichtigungen. Zeile 4 von unten Ups Kolloidchem. statt Kalloidchem. » 1 » > »177 statt 771. streiche in der Figurenerklärung (Fig. 25) den Namen A. E. v. Vogl und setze dafür T. F. Hanausek. Zeile 19 von oben streiche den Satz »also ein Glykosid ist«. 6 10 8 14 2 15 15 8 21 10 17 18 12 17 18 15 lies Meyeniana statt Mej'eriana. imten Agrostemmin statt Agrostemin. butyracea statt buttyracea. Thunbergii > Thunbcryii. Erythrophloeum statt Erytophloeum. Eperua statt Esperua. chrysothrix statt chrysotrix. Aucoumea » Ancoumea. Ekebergia » Ekeberyia. Uapaca statt Uapaea. Lecythidaceen statt Lecythidiaceen. D. Lotus statt Lotus. persicarium statt persicarius. » Harpuliia statt Harpulia. » 401 statt 501. schalte ein nach »Brasilienholzes«: i auch Victoria wood übrigens ein Name auch für ähnliche Bras. Rothölzer). » 8 von unten lies guyanensis statt guainensis. » 8 » » » Aucoumea » Ancoumea. » 4 » » » Zelle statt Zahl. (ilirn » » unten » oben > unten » » » oben » unten » oben » »••-•- Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.