_ WILLIAM H. DAL 2 a M 1 r T E ILUN G E N DIVISION 4 a AUS DEM XV. BAND, 1. HEFT. voN Dr. STEFAN v.(GAÄL. (MIT DEN TAFELN I—INI UND 21 TEXTFIGUREN.) nuaeren von der dem königlich ungarischen Ackerbauministerium ? unterstehenden BUDAPEST. % BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS, Für 1882, 1883, 1884 ___ .__ vergriffen Far! 1896.11 al See I TLBBDN CHEN RE EEE U ISO TR ER u ASSOEL DEREN 6.80 EN BIS, Re N er ao 62129 EASBETERDUNE — U FI8IN 2 ER E LISTSBS VI FREE Re 6.—2] % 1900, 57 a Ne ud 2 2) VERDARFET 5.— SLOT TE Ta v 1890... 5.60 u, LIOD EN er ER « 1891 3 6.— ee; ION FR ı . 1892. Bu 10.80 u SBODA AT REN TUHLSIBT ALLE NETTE 7.40 OSB Lo | UF Beben «1894 ___ ie 6.— « 1906 __. EN EA N ULB ODAETL N, 8), N er; LIORENN N RAR ® Mitteilungen aus d. Jahrbuche der kgl. ung. Geolog. Reichsanstalt. iR I. Bd. H. Bd. . 3 111. Bd. IV. Bd. V. Bd. VI. Bad. "Zu beziehen durch F. Kiltans: Wöchfäiger, ri Budapest, IV., Väci-utca 32. (Preise in Kronenwährimg.) Jahresbericht der ‘kgl. ungar. Geolog. Reichsanstalt. [1. Hanıken M. Die geol. Verl. d. Graner Braunkohlen-Gebietes. (Mit einer geol. Karte) (—.64). — 2. Horsann K. Die geol. Verh. d. Ofen-Koväcsier Gebirges. (1.—). 3. Koch A. Geol. Beschrb. d. St.-Andrä-Visegrad-, u. d. Piliser Gebirges (1.—). — 4. Hersich F. Die geol. Verh. d. nordöstt. Siebenbürgens (—.24). 5. Pävar A. Die geol. Verh. d. Umgeb. v. Klausenburg (—.36)] IR [1. Heer 0. Ueber die Braunkohlen- Flora d. Zsil-Thales in Siebenbürgen. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. 1. Th. (Mil 5 Taf.) (—.6%&). — 3. Hormans K. Beiträge z. Kennt. d. Fauna d. Haupt-Dolomiles u. d. ält, 'Tertiär-Gebilde d. Ofen-Koväcsier Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hanrxen M. Der Ofner Mergel. (—.16)] [1. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. ll. Th. (Mit 7 Taf.) (1.32). — 2. Pävay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. nit 7 Taf.) (1.64). 3. HanıkEn M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4. Hormann K. Die Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] --- -—_- 298 [1. Hanıken M. Die Fauna d. Glavulina Szaböi-Schichten. I. Th. Fora- miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Roru S. Die erupliven Gesteine des Fazekashoda-Morägyer ee C.) Gebirgszuges. (—.28). — 3. BöckH J. Brachydiastematherium. transylvanicum, Bkh. et Maty., ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 Taf.) (1.—). — 4. Böckn J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. der Stadt Fünfkirchen. (Mit 1 Taf.) (2.60)] [1. Heer O0. Ueber perm. (—.80). — 2. HerBicH F. (Mit 33 Tafeln.) (14.—)] [1. Böckn |. süld. Bakony. Pflanzen von Fünfkirchen. Das Szeklerland, Bro u. paläont. beschrb. (—.30). Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hantken M. D,. Erdbeben v. Agram im Jahre 1880. (Mit $S Taf.) (2.80). — &. Posewırz T. Uns. geol. Kennt. v. e% = Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon: Dat. z. Kennt. d. Fauna d. südung. Neogen-Ahl. I. D. pontische Fauna von Langen- feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Poswwrez T. D. Goldvorkom, in Bomeo. (—.40). — 7. Szrerenyı H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes z. u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. 8. Stau M. Tert. Pllanz. v.Felek bei Klausenburg. it Te) (64). — 9. Prisics G. D. geol. Verhält. rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—.96). ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. Borneo (—.60)] --- --. -.. -Ö-Sopot in Borneo ; IN, @eol. Not. aus Central- ad "Mit 4 Tafeln) - Bemerk. zu «Neue Daten z. geol. u. u. paläont. Kenntn. d. : — 2. Staub M. Mediterr Pflanz. a..d. Baranyaer . (Mit 2 Taf) (1.44) — d. Fogarascher Alpen u. d. benachb, — 10. Poasewırz T. Geol. Mitth. DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RAKOSD IM KOMITAT HUNYAD/ VON Dr. STEFAN v. GAÄL. (MIT DEN TAFELN I—III UND 21 TEXTFIGUREN.) ENITHSONIAN JAN 2 6 1989 UBRARIES Mitt a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Reichsanst. XVIIl. Bd. Heft 1. ] EINLEITUNG. Ich darf wohl den Satz als allgemein gültig aufstellen, daß der Autor, wenn er sich von dem Wert und dem Interesse seines Werkes schon während der‘ Arbeit zu orientieren die Gelegenheit hatte, sein Thema mit umso größerem Schwung und auf Grund seiner eigenen festen Überzeugung mit umso größerer überzeugender Kraft ausarbei- ten wird. Ich bin dessen wohl bewußt, daß bei einer streng wissen- schaftlichen Arbeit die äußere Form: die Art und Weise der Ausarbei- tung nicht von solcher Bedeutung ist, als bei schriftlichen Werken anderer Art; doch erscheint das andere Extrem, wonach es nur wich- tig ist, was der Autor sagt, ganz gleichgültig aber, wie er es sagt, ebenfalls unrichtig. Meiner Arbeit — es sei mir gestattet soviel Selbstkritik zu üben — muß man es ansehen, welch große Vorliebe für meinen Gegenstand mich bei der Ausarbeitung derselben führte und diejenigen, die auch meine Lebensverhältnisse kennen, und wissen, wie schwer es ist sich fern vom Zentrum am Niveau zu erhalten, werden auch meinen Eifer richtig zu beurteilen wissen. Andererseits beeile ich mich mit aufrich- tiger Freude zu bemerken, daß mir zweimal sogar die Ehre zuteil wurde seitens der Ungarischen Geologischen Gesellschaft nicht nur einige materielle Hilfe, sondern auch eine noch viel wertvollere mora- lische Unterstützung zur Fortsetzung meiner Arbeiten zu erfahren, wodurch meine Arbeitslust nur noch angefacht wurde. Bezüglich Hilfsquellen war ich natürlich größtenteils auf das Wohlwollen des geologischen Institutes der Universität und der kel. ungar. Geologischen Reichsanstalt angewiesen. Ich muß daher meinen hochverehrten vormaligen Professoren, den Herren Dr. Anton Koch und Dr. Lupwie v. Löczy, als Vorstehern der obenerwähnten Institnte gegen- über meinem verbindlichsten Dank Ausdruck geben, für die mir bereit- willigst erteilte Erlaubnis die betreffenden Fachbibliotheken benützen zu dürfen. Durch Hinweise auf einschlägige Daten in der ausländischen, 1* 4 =. D: STEFAN V. GAÄL (4} hauptsächlich in der mit Rücksicht auf den Gegenstand am wichtigsten russischen Literatur, ferner durch freundliche Zusendung einiger schwer zugänglicher russischer Werke hat Herr Universitätsprofessor N. An- pruszow in Kiew in hohem Grade zur Vervollständigung meines Werkes beigetragen. Durch die gütige Überlassung des wichtigsten Vergleichs- materials war mir Herr Professor Dr. R. Hauruar, Direktor des «Roe- mer Museums» in Hildesheim in sehr wirksamer Weise behilflich. Mit aufrichtigem Dank muß ich auch meinen lieben Freund, Herrn Assistent-Kustos Dr. Lupwıs Soös erwähnen, der mir hauptsächlich die mich interessierenden Daten der rezenten Molluskensammlung und der Fachbibliothek des ungarischen Nationalmuseums in freundschaftlich uneigennütziger Weise zugänglich machte. Deva, im März 1909. 1, GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES FUNDORTES,. 1. Die Verbreitung der sarmatischen Ablagerungen im Komitat Hunyad. In dem südlich vom Marosfluße gelegenen Teile des Komitates erscheinen die sarmatischen Bildungen auch orographisch abgesondert und die Erosion hatte dieselben zu einem durchschnittlich 250—300 m hohen, sanft abfallenden Hügelland umgestaltet, welches sich scharf aus dem malerischen Rahmen des aus kristallinischem Schiefer und Urkalkstein bestehenden Mittelgebirges hervorhebt. Zu diesem, heute von den Gewässern des Sztrigy und des Egerügy durchschnittenen Gebiete gehört auch noch ein kleiner und wahrscheinlich unwesentli- cher Abschnitt am rechten Ufer des Marosflusses, am südlichen Fuße des Cseträs, in der Umgebung der Gemeinden Berekszö, Veremäga und Pankota. Das Sztrigytal, d. i. in paläogeographischem Sinne die miozäne Bucht wurde von den ersten Geologen untersucht; PARTSCH, NEUGEBOREN, Bırrz, Hauer, Stacuz, Stur und Horrses, sie alle erwähnen die Bil- dungen der «Sztrigybucht». Ich glaube jedoch von einer eingehenden Würdigung ihrer Arbeiten hier dennoch absehen zu können, da mich ja das Buch Professor Kocns, betitelt «Die Tertiärbildungen im sieben- bürgischen Becken (1900, Bd. ID», welches in Fachkreisen wohl allge- mein bekannt sein dürfte, der Verpflichtung, die älteren Angaben an- zuführen, enthebt. Übrigens wurde das in Rede stehende Gebiet auch schon seit dem Erscheinen des erwähnten Werkes zu wiederholten Malen in der geologischen Fachliteratur behandelt, ein Zeichen dafür, daß die «Sztrigybucht» ein dankbares Terrain darstellt. Einzelne Details desselben wurden im Laufe der geologischen Detailaufnahmen vom Chefgeologen Jurius HaravArs in Form von Jahres- berichten (1896 —1904) und später auch zusammenfassend beschrieben (69). Später wurde es auch vom Baron Franz Norcsa bearbeitet (117) und es ist wirklich zu bedauern, daß dieser Forscher in seiner großen Abhandlung dem Miozän und namentlich dem Sarmatischen nur wenig 6 D: STEFAN V. GAAL (6) Raum zukommen ließ. Endlich habe ich in neuester Zeit auch selbst über die sarmatischen Bildungen der Umgebung von Vajdahunyad ge- schrieben (58); in diesem Aufsatz habe ich schon in großen Zügen jene Resultate meiner Untersuchungen angedeutet,' welche hier aus- führlich vorgetragen werden sollen. Nach der Auffassung Norcsas zeigen die sarmatischen Ablagerun- gen des Sztrigygebietes zwei grundverschiedene Fazies. Der kleinere Teil liegt am nördlichen Fuße des Retyezätgebirges in der Umgebung der Gemeinde Puj” und ist nach Norcsa durch das Vorkommen kohlen- führender Bildungen, — durch die gestörte Lagerung der Schichten, — durch das Fehlen kalkiger Ablagerungen und im allgemeinen durch seine abwechslungsreiche Ausbildung gekennzeichnet und infolge dessen abweichend beschaffen von dem weiter nach Norden zwischen Deva-Szäszväros und Vajdahunyad gelegenen Vorkommnis, welches nach der Beschreibung HaravArs’ eine flache Mulde bildet. Es ist jedenfalls bemerkenswert, dab der Zusammenhang zwischen den sarmatischen Ablagerungen des Beckens von Puj und der Egerügy— Sztrigybucht in der Gegend von Hätszeg unterbrochen ist, ein Umstand, der sich auf Grund der heutigen Terränverhältnisse nicht erklären läßt. Die Verbindung mit dem sarmatischen Meer muß natürlich einst bestanden haben. Man könnte zwar diesen Zusammenhang auch gegen Westen im Bisztratale suchen, in diesem Falle müßte dann das Becken von Mehädia eine sehr schmale und verhältnismäßig lange, fjordartige Bucht besessen haben. Ich wiederhole jedoch, daß die heutigen Terrän- verhältnisse der unmittelbaren Umgebung von Hätszeg diese Voraus- setzung nicht befürworten, weil das Brackwasser, welchem der über 300 m mächtige sarmatische Schichtenkomplex der Sztrigybucht seinen Ursprung verdankt, auch eine höher als’die heutigen Hügel gelegene Wasserscheide hätte überschreiten können. Es ist demnach keineswegs unwahrscheinlich, daß der Zusammenhang in beiden Richtungen bestand. Die endeiltige Lösung dieser Frage erwarte ich im Laufe meiner weiteren Detailforschungen, bei welchen ich hauptsächlich auf die tek- tonischen Momente Gewicht legen muß. Denn so viel ist Tatsache, daß der von Nopcsa hervorgehobene, hinsichtlich petrographischer Zusammen- setzung und Schiehtung verschiedene Charakter der beiden Vorkomm- nisse in Wirklichkeit sehr verschwommen ist. Diese meine Bemerkung ! tn deutscher Sprache unter dem Titel: «Vorläufiger Bericht über die Süb- wasser- und Landschneckenfauna aus den Südungarischen sarmatischen Ablage- rungen.» (Centrlbl. f. Min. etc. Jahrg. 1910.) ® Man sieht hier den mittleren Abschnitt des heutigen Sztriey. (7) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD, 7 werde ich weiter unten noch eingehend begründen. Hier sei bloß noch erwähnt, daß die gestörte Schichtenlage und das Vorhandensein von kohlenführenden Bildungen für die Strand-Fazies im allgemeinen be- zeichnend ist, die groben, kalkigen Ablagerungen jedoch auch bei Räkosd so problematisch sind, daß sie zur Beweisführung in keiner Richtung tauglich erscheinen. Was nun die Mannigfaltigkeit betrifft, so kann ich es nach Besichtigung der besten Aufschlüsse der Gegend von Puj, derjenigen bei Välyadilzsi behaupten, daß dieselben in dieser Hinsicht nicht an die Aufschlüsse bei Raäkosd, nicht einmal an die- jenigen bei Lozsäd, ja vielleicht sogar nicht einmal an diejenigen von Deva herankommen. Wir wollen nun zur Beschreibung des uns bei dieser Gelegenheit in erster Reihe interessierenden Vorkommnisses an der unteren Sztrigy übergehen. Auf Grund der Beobachtungen von A. KocH und J. Hanavärs ist uns aus der mittleren Gegend der Bucht (Umgebung von Kalan- fürdö und Lozsäd) nachstehende Schichtenfolge bekannt: I. Blauer Ton von ansehnlicher Mächtigkeit ; 2. blauer, glimmeriger Sand; 3. Sandsteinbänke mit Schotter in den unteren Lagen ; 4. gelber Sand mit Arten von Mactra, Modiola, Cardium, Ceri- thium ; 5. weißer, blätterig abgesonderter sandiger Mergelton mit Arten von Modiola und Cardium ; 6. grober Sand und Schotter (mit vielen Scherben von Muschel- schalen) ; 7. Weißer Mergel (mit zahlreichen Petrefakten) ; S. Grober Kalk mit Abdrücken mit Cardium und Cerithium. Ich kann es schon hier andeuten, daß eine solche Zusammen- stellung der Schichtenfolge gut mit derjenigen von Räkosd überein- stimmt. Umso merkwürdiger ist es also, daß sich die eigens für Räkosd festgestellte (Kocn, HaravArs, v. Norcsa) Reihe kaum mit meinen Be- obachtungen vereinbaren läßt. Andererseits ist es Tatsache, daß sich in allen Aufschlüssen eine im Grunde genommen gleiche Zusammensetzung des Sarmatischen zeigt; von diesem Gesichtspunkte erscheint die Behauptung — welche in manchen Fällen fast wie eine Beschwerde klingt — die Bildungen jenes Zeitalters seien einförmig, gerechtfertigt. Doch wird dies im allgemeinen auch von der sarmatischen Fauna behauptet. Als Beweis hiefür finden wir bei R. Horrxzs (85) die im mediterranen Zeitalter noch vorkommenden, aus dem Sarmatischen jedoch fehlenden Tiergruppen Corallia, Echinoidea, Brachiopoda, FHle- 5 Dt STEFAN V. GAÄL (3) ropoda, Cephalopoda, Balanidae angeführt, also sämtliche Gruppen, deren Existenz an einen normalen Salzgehalt des Wassers gebunden ist. Doch fehlen auch die diekschaligen, größeren Mollusken. Bei dieser Gelegenheit deutet R. Horrnes darauf hin, daß die größeren Schnecken und Muscheln mit verzierten Schalen in wärmeren Meeren hausten, woraus der Schluß gezogen werden muß, daß er für das sarmatische Meer eine kältere Temperatur des Wassers voraussetzt, wovon man auch wieder auf das Klima schließen müßte. Hier geraten wir jedoch in eine Sackgasse, da SuEss, SZInczow, VACER, ja sogar R. HoERNES selbst betonte, daß trotzdem sich die marine Fauna sehr verändert hatte, die Landformen bis zum Ende des Miozäns fast dieselben geblie- ben sind. In Ungarn sind die sarmatischen Bildungen bis jetzt hauptsäch- lich deshalb als «einförmig» verrufen worden, weil dieselben von den Spuren der vulkanischen Tätigkeit abgesehen nirgends etwas anderes, als Brackwasserablagerungen enthalten. Und doch ist ja die Anzahl der bekannten Aufschlüsse — der ansehnlichen sogar — eine beträcht- liche. Wenn wir uns bloß auf das Komitat Hunyad beschränken, sind außer Räkosd im Werk Kocns noch folgende Lokalitäten angeführt : 2. Ärki, 3. Bujtur, 4. Deva, 5. F.-Pestes, 6. F.-Szälläspatak, 7. Kersecz, 5. Keresztyenalmäs, 9. Lozsäd, 10. Lunkäny, 11. Macsesd, 12. Magura, 13. Nändor, 14. Petreny, 15. Szäntöhalma, 16. Szärazalmäs, 17. Szent- györgy-Välya, 18. Tormas, 19. Vajdahunyad, 20. Veremäga. Im Verhältnis zu dieser langen Liste ist die Anzahl der Arten eine umso geringere, denn es sind im Ganzen 17 Arten von Brackwasser-Gastropoden, 14 « « Brackwasser-Pelecypoden, I Art « Brackwasser-Bryozoen, 2 Arten « Sübwasser-Gastropoden, I .Art « Sübßwasser-Pelecypoden aus dem >armatischen des Komitates Hunyad angeführt.” In diesen Ausweis nahm ich die von Hätszeg, aus bräunlichgelben Süßwasser- quarzit stammende Planorbis ammonea Sow., bezüglich deren sarma:- tischen Alters wir keinerlei positive Beweise besitzen, nicht auf. Diese sammelte ich selbst in Jöfö, Deva und Nagybaresa (in allen Fällen mit ! Eine fast unglaublich geringe Anzahl, welche nur dadurch zu erklären ist, daß die Faunen der meisten Fundorte von den späteren Autoren einfach nach den Angaben ihrer ersten Beschreiber kopiert wurden. Der geologische Detailbericht erwähnt sogar im Ganzen nur 9 Arten, u. zw. ausnahmslos solche, welche von hier bereits bekannt waren. sap am usyaıf-N we gapasmy) ("3194193 -PSOYBY U0OA USJYPFPS-XBUOA UOSYISHEWIBSIOPTUT OA (9) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 9 Steinkernen, bezw. Eindrücken von Planorbis sp.).” Ich muß bemerken, daß ich diesen Hornstein bloß in Form von faustgroßen, abgerun- deten Geröllen vorfand, anstehend wurde derselbe bisher noch durch Niemand beobachtet. Hier sehe ich mich genötigt eigens auf die aus F.-Szälläspatak erwähnten zwei Helix sp. (92, S. 174) abzuschweifen. Es ist dies nämlich meines Wissens die zweite Angabe, welche aus dem Sarmati- schen, ja sogar aus dem ganzen Miozän Ungarns terrestrische Schnecken nachweist. Die erste einschlägige Angabe finden wir bei Hantken (72, S. 434) der von Puszta-Somodor, aus typischen sarmatischen Ablage- rungen”? eine einzige Helix sp. erwähnt. Das Vorkommnis bei Felsö- szalläspatak wird auch von Norcsa aufgezählt (117, S. 193), welcher auch den Fundort eingehend beschreibt. Nach ihm ist nördlich von Felsöszälläspatak, am linken Ufer des Baches der sarmatische blaue Ton in einem Aufschluß sichtbar, in dessen Hangendem bläulicher oder ockergelber, glimmeriger Ton mit braunem, lehmigen und reinem Sand abwechselnd vorkommt. Dies ist die erste petrefaktenführende Schicht, aus welcher er außer Cerilhium rubiginosum Eıcnw., (er. pietum Basr., Ger. nodosoplicatum Hörn., Trochus sp., Cardium obso- lelum Eıcnw., Ervilia podolica Eıcnw. und Solen sp. auch Vivipara- und Helix-Arten sammelte. Letztere waren, wie es scheint, in so schlechtem Zustand, daß sich nicht nur ihre Bestimmung unausführ- bar erwies, sondern auch zur weiteren Einsammlung ihrer verwandten Arten, oder einer eventuellen genaueren Beachtung derselben keine Veranlassung vorlag. Die hangende Schicht wird von Norcsa nicht erwähnt. Dies also war die interessante Spur, welche mich zum Nach- forschen anspornte ! Denn wenn sich in Felsöszälläspatak, im Zentrum des Beckens von Puj Helix im Sarmatischen vorfindet, warum sollten nicht an der einstigen Uferlinie entlang auch noch andere ähnliche Punkte, mit mehreren terrestrischen Formen vorhanden sein? Denn unserem heuti- 1 Auf meine Bitte hatte Herr Professor Dr. JuLius SzApeczky die Gefälligkeit Dünnschliffe anfertigen zu lassen und mir nach deren Untersuchung seine Ansicht mitzuteilen, wonach dieser Süßwasserquarzit (seiner Hauptmasse nach eher ein CGhalcedon) entschieden von jungem, tertiären Typus sei und höchstwahrscheinlich sogar aus dem Neogen stammt. Nach Nopcsa deuten einige Erscheinungen dahin, daß wir es hier mit einer pliozänen Bildung zu tun haben (117, S. 194). = v. HAnTKEN nennt dieselben «oberer Grobkalk» im Gegensatz zum Leitha- kalk (welcher bei ihm «unterer Grobkalk» heisst). 10 D: STEFAN V. GAÄL (10) gen Wissen nach führt uns die sarmatische Fauna Ungarns ein wirklich unendlich trostloses Bild jener Epoche vor Augen, aus deren Meere sich eine über 300 m mächtige Ablagerung bildete, welche ein Zeugnis für die abgelaufene lange Zeit liefert. Dies über die sarmatischen Bildungen des Sztrigy-Beckens zu- sammengefaßt muß das Komitat Hunyad als ein zum speziellen Studium der Epoche vorzüglich geeignetes Gebiet bezeichnet werden, da hier die sarmatischen Ablagerungen bei großer Flächenausdehnung in beträcht- licher Mächtigkeit vorhanden sind und eine in petrographischer Hinsicht abwechslungsreiche Ausbildung zeigen. Besonders das detaillierte Stu- dium der zig-zagförmigen, langen Uferlinie verspricht schon im Vor- hinein guten Erfolg, wobei sich den stratigraphischen Resultaten auch noch tektonische anreihen können. Längs des einstigen Ufers sind nämlich die auffallenderen Schichtenstörungen ! häufig, wogegen im Zentrum des Beckens — wie dies auch natürlich ist — die Lagerungs- verhältnisse ruhiger sind. Infolge der bisherigen mangelhaften Kenntnis konnten wir an eine entschiedene Horizont- oder Faziesunterscheidung nicht denken. Als Anhang sei es mir gestattet hier zu bemerken, daß die in die sarmatische Epoche entfallende Eruption der Amphibolandesit- Berggruppe von Deva eine in unserer Fachliteratur endgültig klargelegte Tatsache ist. 2. Der sarmatische Schichtenkomplex von Räkosd und seine Fauna. Die Gemeinde Räkosd liegt in der unmittelbaren Nachbarschaft von Vajdahunyad. Die am SE-Ende derselben befindlichen Gebäude stehen an der Grenze des Vajdahunyader Eisenwerkes und reihen sich sodann in NW-licher Richtung auf einer Strecke von ca. 3°5 km bergan, entlang des Baches, besser gesagt Wasserrisses von Räkosd aneinander. Die Umgebung des Dorfes besteht — unbedeutende, dem oberen Medi- terran und dem Diluvium angehörende Terränpartien abgerechnet — aus sarmatischen Bildungen. Diese Ablagerungen erstrecken sich übrigens von hier aus nördlich ! Bezüglich der Lagerungsverhältnisse der Schichten am Ufer entlang mögen hier einige meiner Aufzeichnungen folgen (an der W-lichen Uferlinie von N nach S gehend): Pankota N 60°; Deva NO 20° und SO 8°; Ärki N 55° und SW 5°, K.-Almäs NO 12° und N 15° ; Popesd S 12°; Räkosd SW 15° und N 35°. In der Gegend des Beckenzentrums bei N.-Baresa N 12° usw. (11) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 11 bis Deva, bezw. bis zum Tal des Marosflusses, östlich bis zum Tal des Värosvizebaches, bezw. bis zu den Alpen von Szäszväros. Das sekundäre Becken von Räkosd hatte demnach in dieser Richtung eine breite Kommunikation mit dem Sztrigybecken. Gegen S und W erreichen wir jedoch alsbald die ehemalige Uferlinie, welche von Vajdahunyad über Erdöhät bis Popesd im Ganzen einen */s Bogen bildet. Zur Zeit interessiert uns hauptsächlich die südliche Uferlinie, teils ihrer Nähe (2 km), teils aber ihrer petrographischen Beschaffen- heit wegen. OR OR, ooo -_— — — — u mn ZN Ro 0° ERSTE SH °"0"0 = Magyarosdo °,°, L o X oo oo, ORowto: A oralehre > ° 0 o dRakosd Neo TI en IT TTH EUREN o,/WoN Oo o o Fig. 1. Geologische Übersichtskarte der Umgebung von Räkosd. Maßstab 1: 120000. I. Phyllit. — II. Dolomitischer Kalkstein (Devon ?). — III. Hornsteinführender Kalk (Kreide). — IV. Mittleres Miocän. — V. Sarmatische Bildungen. Von Vajdahunyad bis Groos auf einer nahezu 6°5 km langen Linie sind die sarmatischen Ablagerungen im Kontakt mit dem devo- nischen (?) Dolomitkalk, welcher bei Zalasd nur in sehr kleinen Partien von Bildungen der oberen Kreide, bezw. des oberen Mediterrans be- deckt wird. Von Groos bis Popesd reihen sich längs der ehemaligen Uferlinie Phyllite, hauptsächlich aber Kalksteine und Mergel der oberen Kreide aneinander. Es scheint jedoch, daß das unmittelbare Liegende des sarmatischen Schiehtenkomplexes fast überall von obermediterranen Ablagerungen gebildet wird. Beweise hiefür liefert die allgemeine Verbreitung des oberen Mediterrans im Sztrigybecken, ferner die bereits erwähnte 12 D: STEFAN V. GAAL (12) Zalasder und die noch kleinere Csulpeszer Partie (bei Erdöhät) vor allem jedoch die am SE-Ende von Räkosd im Betrieb stehende Sand- ı Trotzdem sich hier ein ansehnlicher Aufschluß (Fie. 2) befindet, wurden von gerube, deren Schichten vollkommen fossilleer erscheinen.‘ hier bisher keine Petrefakten erwähnt und auch mir selbst gelang es nur in allerneuester Zeit Versteinerungen in den eingelagerten dünnen, bläulichen, sandigen Mergelschichten zu entdecken. Fig. 2. Die Sandgrube bei Räkosd (Mittleres Mioeän). Ich konnte folgende kleine Fauna sammeln: Buceinum granulare Bors. Gorbula gibba OLwiı. Bulimina pyrula d’Ore. (sehr häufig) « ovulum Rss. « incrassata Karr. (häufig), « elongata d’Ore. (sehr häufig),” Echinidae (Fragmente von Schalen und Stacheln). 1 Bei keinen der Verfasser konnte ich irgend welche Andeutung darüber finden, zu welchem Zeitalter gehörig sie dieselben betrachten. Diesen Sand läßt sich das Eisenwerk zu Modellierungszwecken zuführen. 2 Für die Bestimmung der Foraminiferen genehmige Herr Dr. A. FRANZENAU auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank. (13) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 13 Soweit sich die Lagerung dieser nicht vollkommen glatt geschich- teten und ziemlich horizontalen Schichten beobachten läßt, zeigen dieselben wahrscheinlich ein unter 5° nach 235, daher nach einwärts gerichtetes Einfallen. Diese Richtung stimmt auch mit dem allgemeinen Einfallen der sarmatischen Schichten von Räkosd überein. Südlich von der Sandgrube sammelte ich aus der rechts neben dem zum Eisenwerk führenden Bahngeleise sich dahinziehenden Terrasse ein Exemplar von Ostrea cochlear Porı und die Schalenfragmente einer Pecten sp., ein Umstand, der das mediterrane Zeitalter des glimmeri- gen, quarzigen, eisenschüssigen Sandes nur noch mehr bestätigt. Von hieraus dem Dorfe zuschreitend sehen wir an der Oberfläche der zu beiden Seiten gelegenen Hügel sarmatische Ablagerungen, hauptsächlich Mergel. Daß aber nicht die letzteren als das unmittelbare Hangende des Mediterrans, bezw. als das tiefste Glied des Komplexes zu betrachten sind, das beweist der in der Mitte des Dorfes südlich von der griechisch-orientalischen Kirche gelegene gute Aufschluß, wo- selbst ein grauer (in frischem Zustand blauer), glimmeriger Sand vor- kommt, dessen tafelförmig abgesonderte Schichtenfläche unter ca. 15° in der Riehtung 23b einfallen. Mit Salzsäure braust er kaum. Obzwar sein Liegendes unmittelbar nicht beobachtet werden kann, so scheint dennoch hauptsächlich diese vollkommen fossilleere Schicht jenen Zwischenraum von 25 m auszufüllen, welchen man von der Sandgrube bis hieher mit dem Aneroid zu messen vermag. Und wenn ich diese, trotz dem Mangel an Fossilien dennoch für die allererste Schicht des sarmatischen Komplexes halte, so stütze ich mich auf das analoge Vorkommnis von Lozsäd, wo HaravArs (66, S. 93) im Hangenden des mediterranen, kieseligen Sandes einen blauen, sarmatischen Ton und über letzteren einen glimmerigen, blauen Sand gelagert sah; Petrefak- ten erwähnt er aus denselben nicht. Wenn demnach der blaue Ton der Umgebung von Lozsäd tat- sächlich sarmatischen Alters ist, dann fehlt diese allererste Bildung wie es scheint, in Räkosd, ein Umstand, den übrigens die litorale Ent- stehung derselben zur Genüge erklärt. Nachdem jedoch — wie er- wähnt — das unmittelbare Hangende des oberen Mediterrans nicht sichtbar ist, so ist das Fehlen des unteren sarmatischen Tones nicht verbürgt. Was wir jedoch bei Haravärs (l. e.) nicht finden, ist aus dem Werke Kocas (l. ce.) ersichtlich, daß nähmlich gerade das Fehlen von Fossilien in dem glimmerigen blauen Sande den Beweis seines sarma- tischen Alters liefert. Anläßlich der Beschreibung der Verhältnisse von Felsölapujtö (Felsölapugy) hebt Verfasser bei der Besprechung des 14 D: STEFAN V. GAAL (14) Alters der Andesitbreccien-Decke die Sterilität des in ihrem Liegenden sichtbaren, aschgrauen, glimmerigen, dünntafelig geschichteten Tegels hervor. «Ich fand darin keinerlei Petrefakten vor, nicht einmal mit Hilfe des Schlämmverfahrens, was selbst bei den geringsten Partikeln des darunter folgenden obermediterranen Tegels nicht zu beobachten ist», schreibt Kocn. Zum selben Resultat gelangte auch ich jenen elimmerigen, blauen Ton betreffend, welcher im Hangenden der Pyroxen- andesit-Lavadecke bei Fazacsal vorkommt." Die Sterilität der alleruntersten sarmatischen Bildung scheint demnach für unser Gebiet von allgemeiner Giltigkeit zu sein. Einige Schwierigkeiten verursacht wieder der Umstand, daß die Lagerung der folgenden Schicht auf dem sterilen, glimmerigen Sand in Ermangelung eines geeigneten Aufschlusses unmittelbar nicht beobach- tet werden kann. Nachdem jedoch der am NW-Ende des Dorfes be- findliche nächste Aufschluß laut Angaben des Anäroids sich bloß 6 m über der Basalschicht befindet und die hier sichtbare, fossilführende Ablagerung sich konkordant erweist, so kann die derartig erhaltene Schiehtenfolge auch als vollständig betrachtet werden. Die zweite Schicht — von welcher über dem Niveau des Baches im Ganzen bloß 0'5 m sichtbar ist — besteht aus sandigem grauen Lehm (mit Glimmer und feinen Quarz-Kieseln gemengt), welcher zäh und ungeschichtet ist und mit Salzsäure stark aufbraust. Fossilien finden sich sehr spärlich darin; meine Sammlung enthält von dort bloß je ein Exemplar von Rissoa inflata ANnDRZ. Mactva podolica Eıcnw. Die darauf folgende dritte Schicht verdient unsere besondere Aufmerksamkeit. Dieselbe besteht aus nuß-, ja selbst hühnereigroßen Geröllstücken, die nach obenhin feinkörniger werden, später in grauen und endlich in gelben Sand übergehen (Fig. 3. B, ©). An Einschlüssen ist weißer und farbiger Quarz vorherrschend, doch kommen auch eckige und abgerundete Bruchstücke verschiedener kristallinischer Schiefer vor; hie und da finden sich sogar Brocken von grauem sandigen Mergel (aus der Kreideformation ?) darin. Die Ober- fläche einiger Quarzgerölle fand mein Kollege SCHRETER — den ich um eingehendere Untersuchung des Materials ersuchte — verdächtig glän- ı GaäL: Geologische Detailaufnahme des Komitates Hunyad (Hunyadmegyei Tört. es Reg. Tärs, XVIU. Jahrb.) Deva, 1908. Ebendaselbst hatte ich auch das Profil publiziert. (15) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RAKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 15 zend und abgeschliffen. All diese Einschlüsse sind mit einer reichlichen Kalkmatrix so fest aneinander gekittet, daß sie unter Wasser gebracht und eingeweicht nicht zerfallen. Als wichtige Erscheinung muß ich schließlich noch hervorheben, daß weder in den einzelnen Ein- schlüssen, noch in dem zusammenkittenden Zement- materialsich Produkte vulkanischen Ursprunges vor- finden. Die derart charakterisierte Ablagerung stimmt vollkommen mit Jener überein, welche Prof. Kocn aus der Umgebung des Badeortes Kalänfürdö als allerunterstes Glied des sarmatischen Schichtenkomplexes schildert (92, S. 157). Da nun diese wirklich eigenartige petrographische Fig. 3. Schichtenfolge des unteren Helix-Fundortes. 4 Sandiger, grauer Mergel. — B Grober, grauer Sand. — C Gelber Sand. — D Gelber Tonmergel. — E, F Pleistocän. Zusammensetzung vollkommen identisch ist, so kann auch bezüglich des innigsten Zusammenhanges der beiden Vorkommnisse kein Zweifel obwalten, trotzdem bisher kein einziges Fossil aus dem Konglomerat von Kalän bekannt ist, wogegen jenes bei Räkosd deren im Überfluß aufweist. Bevor ich !die Fauna dieser Schicht aufzähle, muß ich noch im allgemeinen "bemerken, daß in dem Konglomerat (in der Nähe seiner oberen Grenze) 1—2 fingerbreite, glimmerige, ockergelbe Sandbänder bemerkbar sind, welche bloß marine Mollusken führen (und auch diese nur spärlich !), wogegen in den übrigen Teilen des Gerölles, besonders gegen die Mitte zu, neben marinen Formen auch Schalen terrestri- scher Weichtiere auftauchen. Außer diesen muß ich, als organi- schen Überrest, auch einen 2 m langen, armdieken, verkohlten Baum - 16 D: STEFAN V. GAÄL (16) ast erwähnen, mit welchem noch mehrere seiner fingerdicken Zweige in Zusammenhang standen. Die aus dem Konglomerat gesammelten Brackwasser-Mollusken sind folgende: Gerithium pietum Bast. (häufig), « mediterraneum Desn. (häufig), Rissoa inflata AnDRz., Trochus carinula Eıcnw. (selten), wogegen im dazwischen gelagerten gelben Sand sich von diesen Arten keine einzige vorfand, in demselben vielmehr bloß Murex subelavatus Basr.,! Gerithium Duboisi Hörn., Modiola sp. spärlich eingebettet lagen, von denen ich jedoch wieder im Konglome- rat kein Einziges finden konnte. Sämtliche Exemplare sind sehr gut erhalten. Doch wollen wir nun die Liste der terrestrischen Arten betrachten. Ich sammelte: l. Galactochilus cf. sarmalicum nov. Sp. 2. Helix (Macularia) eckingensis Sanne. Xerophila miocaenica nov. sp. 1. Cyclostoma Kochi nov. sp., 5. Gyclostoma Szddeczkyi nov. Sp. 6. Hyalinia cf. orbieularis Kı. sp. 7. Glausilia (Triptychia) sp. ind. 8. Clausilia sp. ind., 9. « (Delima) sp. indet. 10. Helicodonta involuta THoMAE 11. Pupa sp. indet. Diesen schließt sich noch 12. Nematurella cf. flexilabris Sanne. als einzige Sübwasserart an. Die Exemplare sind zwar zum Teil zerbröckelt, was in Anbetracht 1 Ich kann nicht umhin zu bemerken, daß alle 5 Exemplare von Murex sub- elavatus im Vergleich zur sarmatischen Form auffallend entwickelte, große Indi- viduen darstellen. en nn (17) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 17 der Grobheit des einschließenden Materials wohl selbstverständlich erscheint, doch lassen sich besonders Helix eckingensis und die Cyelo- stoma Arten mitunter auch in tadellosem Zustand befreien. Opercula des letzteren sind ebenfalls ziemlich häufig. Die Gehäuse sind in gutem Zustand und nicht verwittert. Die Bedeutsamkeit dieser aus 12 Arten bestehenden kleinen Serie ist unbestreitbar, da schon diese allein die Anzahl der sarmatischen Gasteropoden Ungarns nahezu verdoppelt. Außerdem muß ich noch bemerken, daß teils die außergewöhnliche Zähigkeit' des einschließen- den Materials, teils aber der Umstand, daß ich selbst auch erst in der letzten Zeit auf diese Schicht aufmerksam wurde, die geringe Anzahl der hier aufgezählten Arten motiviert. Ferner mußten, wie dies auch der Fall der Clausilienarten zeigt, die zarteren Schneckengehäuse zu Staub zermalmt werden und wenn auch hie und da ein Bruchstück erhalten blieb, so gelingt die Loslösung desselben nur selten. Indem ich die weitere Gliederung der Schicht und deren Fauna für einen späteren Abschnitt vorbehalte, kann ich bezüglich des über dem Konglomerat lagernden, bezw. mit demselben durch Übergänge verbundenen grauen Sandes bloß soviel sagen, daß sowohl in jenem, als auch in dem damit abwechselnden gelben Sand Petrefakten (marine) bloß spärlich vorkommen. Längs des Baches aufwärts gehend sehen wir nämlich eine geraume Strecke weit grauen, an anderen Stellen gelblichen Sand aufgeschlossen, welcher mit dem in Rede stehenden in Zusammenhang gebracht werden muß;” an einigen Punkten, auf einzelnen Schichtenflächen kommen zwar mitunter auch Schalen oder Steinkerne mehrerer Brackwasser-Mollusken vor, doch ist derselbe in faunistischer Hinsicht dennoch uninteressant. Seine Mächtigkeit läßt sich an der Hand der Angaben des Anäroids auf ca. 40 m schätzen. Bezüglich dieser dritten Schicht will ich hier noch bemerken, daß man in derselben auf mächtige Spuren der postmiozänen Erosion stößt: es sind nämlich sackförmige Ausfüllungen zweifelhaften pliozänen und auf Grund von Petrefakten nachweisbaren pleistozänen Alters sehr häufig vorhanden. Um das Hangende dieses grauen Sandes zu erreichen, muß man 1 Ich betone aufs neue, daß nach Ablösung der im Laufe des Winters den Athmosphärilien ausgesetzt gewesenen und dadurch ein wenig verwitterten Partie selbst stählerne Brechstangen und für Eisen bestimmte Schneidehämmer ver- sagen und daß es unmöglich ist mit Handarbeit vorzudringen. 2 Der im allgemeinen in ESE-licher Richtung fließende Bach von Räkosd schneidet nämlich die Streichrichtung der sarmatischen Schichten unter spitzem Winkel. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVIII. Bd. Heft. 1. 2 [+] 18 Dt STEFAN V. GAAL (A ca 1400 Schritte am Bach aufwärts gehen. Die Verhältnisse lassen sich im schönen Aufschluß eines Seitengrabens gut beobachten. Doch auch von dem hier sichtbaren obersten, blätterig verwitter- ten Teil eben dieses Sandes muß ich noch bemerken, daß ich ne- ben wohlerhaltenen Brackwasser-Petrefakten (Bucceinum, Modiola etc.) auch eine Hydrobia sp., ferner verkohlte Baumzweige in demselben vorfand. Diskordant auf diesem sandigen, grünlichbraunen Tegel gelagert sehen wir die vierte Schicht. Dieselbe ist durchschnittlich 3 m mäch- tig; ihre untere Hälfte ist san- diger Tonmergel, während der übrige Teil aus grobem, gelben Sand besteht. Petrefakta sind darin häufig genug enthalten, an einem später zu behandelnden » Punkt trifft man auf wahrhaftige Petrefakten-Brekzien, u. zw. sind es hauptsächlich Scherben von Gar dium, Mactra, Tapes gregaria Partscn und Ervilia sp. Die darauf folgende fünfte, im Ganzen bloß 0°25 m dieke Quarz- a TEN TEST RN sandschicht tritt schon durch ihre 4 Farbe scharf hervor. Im Seiten- eraben nämlich, welcher die in Fig. 4. Stratigraphische Lage des oberen Fig, 4 veranschaulichten Verhält- kontinentalen Horizontes. z nisse zeigt, erscheint dieselbe in 1. Grauer Sand. — 2. Sandiger, brauner er ELSE DO 5 + i : Form eines feinkörnigen, grauli- Ton. — 3. Sandiger Tonmergel. — 4. Gro- 2 EN” hör Sand, (4. Sandsteinhank). — 5, Kon- chen Bandes, wogegen sie nörd- tinentale Bildung. — 6. Grober Sand. — lich von diesem Punkt im Haupt- 7. Mergel. — S. Trümmerwerk. graben dunkelbraun gefärbt ist. In petrographischer Hinsicht verleiht hauptsächlich die große Menge kleiner Amphibolnädelchen die- sem Sand ein besonderes Interesse; dieselben setzen sich nach dem Durehschlämmen in Form eines wahrhaftigen, auffälligen Niederschla- ces auf den Boden des Gefässes ab. Aber auch schon mit Hilfe einer Lupe ist es deutlich zu ersehen, wie dicht dieser Sand mit Amphibol durchsetzt ist. ‘Auch unversehrte säulenförmige Kriställchen von wasser- klarem Feldspat (Plagioklas) kommen mitunter zum Vorschein. Be- zeichnend für diesen grünlichen Sand ist endlich seine kugelschalige Struktur, welche sich beim Zerfallen im Wasser verrät. (19) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 19 Die unteren ”/s dieser dünnen Schicht sind nahezu fossilleer. Hie und da finden sich zuweilen ziemlich schlecht erhaltene Exemplare von Bulla Lajonkaireana Basr., Cardium aff. Suessi Bars. Umso überraschender ist die Fauna der obersten Partie. Von hier 1. 5) nenpp SEES a DD „ww Ss IS 18 18 18 SD PSSRNSUPWM- ww ww > 5 10 kamen folgende Arten zum Vorschein: Galactochilus sarmaticum nov. Sp. Cyclostoma ef. Kochi nov. sp. « bisulcatum Zıer. « Schafarziki nov. sp. Leptopoma Boettgeri nov. sp. Helicodonta involuta 'Tuomar. « evoluta, nov. Sp. Patula (Charopa) euglyphoides Sanne. « (Janulus) gyrorbis Kı. sp. Acme Bealricis nov. sp. Helix sp. (Moguntina? Desn.) « (Coryda) bohemica Brre. CGarychium ef. minimum Müur. « nanum SANDB. « Apathyi nov. sp. « Cholnokyi nov. sp. Xerophila So0osi nov. sp. Amalia Lörentheyi nov. sp. Patula (Punctum) propygmaea ANDREAR. Hyalinia (Polita) miocaenica ANDREAR. « (Vitrea) proerystallina AnDREAE. « sp. (mendica? Suav.) Bulimus (Petraeus) complanatus Reuss. « sp. indet. Oleacina (Boltenia?) eburnea Kı. sp. « Räkosdensis n. sp. Theba (Acanthinula) tuchoricensis Kuıra. Pupa (Leucochila) Lartetii? Dur. Agraulina (Azeca) hungarica nov. sp. Archaeozonites cf. semiplanus Reuss. . Procampylaea Löczyi nov. gen. et nov. sp. « sarmalica nov. SP. Limax cerassa Cuess. sp. . Clausilia sp. 20 bt STEFAN V. GAAL (20) Diese Serie ist auch dann noch als ansehnlich zu betrachten, wenn wir dieselbe mit dem (60 Arten umfassenden) berühmten Mittel- miozän von Oppeln vergleichen, zumal der dortige Fundort längere Zeit hindurch ausgebeutet wurde und auch die Exemplare besser er- halten sind. Doch darf man sich auch gegen jene von Häkosd keines- wegs beklagen, denn abgesehen von dem häufig zerdrückten Zustand der Schalen sind dieselben frisch und bei den betrefienden Arten sogar elänzend. Durch Häufigkeit des Vorkommens zeichnet sich Hyalinia miocaenica aus, welche hinsichtlich der Anzahl ihrer Individuen (über 100!) ungefähr 75% der ganzen Fauna ausmacht.! Auffallend ist es, daß während die kleineren Spezies im oberen Drittel des grünlichen Sandes gleichmäßig und sporadisch vorkommen, die Größeren (Galactochilus, Gyelostoma, ja selbst Procampylea) sozu- sagen nur an der oberen Grenzlinie zu finden sind. Dieselben ver- breiten sich weder diesseits noch jenseits dieser Grenze, was umso interessanter ist, als das Gros der Petrefakten der folgenden Schicht sich gleichfalls an dieser Linie zusammendrängte. Mehrfach erwähnte ich bereits den anderen Ausbiß dieser konti- nentalen Schicht (Fig. 5), jenen im Hauptgraben sichtbaren, braunen (mit Kohlenpartikeln vermengten) Sand, in welchem auch sehr dünne Lignil-Bänder eingeschlossen sind. Zwischen den Beiden befindet sich ein kleiner Hügelrücken und wenn ich die Beiden dennoch als zusammen- hängend bezeichne, so liegt der Grund hiefür in der geodetischen Lage der Punkte, sowie in der Ähnlichkeit der Faunen ihres Liegenden und Hangenden. Das Material des kohlenführenden Sandes ist etwas eröber, wes- halb es wahrscheinlich ist, dab man die gebrechlichen Gehäuse der kleinen Arten wohl kaum darin auffinden wird. Diesen Sand durch- suchend konnte ich einmal von dort drei ziemlich gut erhaltene Exem- plare von Galactochilus sarmaticum, sowie die Arten Üyelostoma bisul- eatum und Patula yyrorbis in je einem Exemplar mitnehmen. Die im Hangenden der kontinentalen Bildung befindliche sechste Schicht sieht äußerlich dem Liegenden derselben ungemein ähnlich: dieselbe besteht aus gerobem, gelben Sand mit Brackwasser-Mollusken, Zufolge dieser Ähnlichkeit betrachtete ich auch bis jetzt die beiden als einheitlich, weshalb ich natürlich die Helix-Schichten bloß als Zwischenlage auffassen konnte. Bei der detaillierten Besprechung müs- sen dieselben jedoch von einander getrennt werden, hauptsächlich weil I Vollständigkeitshalber und behufs Orientierung späterer Forscher muß ich noch die Fragmente des Hornes ? eines riesigen Käfers erwähnen. (21) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. | in der oberen viele Amphibol-Nadeln vorkommen, andererseits aber auch deren Fauna gänzlich abweichend ist. Fig. 5. Der beste Fundort im Bett des Baches von Räkosd. — (Der Hammer zeigt die Lignit führende, braune Sandschicht, in welcher Arten von Galactochilus ete. vorkommen.) Dieselbe ist nämlich durch die Arten: Cerithium pietum Basr. (sehr schöne, wohl entwickelte Exemplare !), « rubiginosum Eıcuw. (selten), « mediterraneum Desn. (häufig), Nerita ef. piela Fer. (Färbung unverändert) 22 Dt STEFAN V. GAÄL (22) gekennzeichnet, welchen sich an anderen Stellen noch: Tapes gregaria ParTscH., Modiola sp. Ostrea gingensis var. sarmalica SCHLOTH. anschließen. Diese Schicht ist nämlich zur Zeit nicht mehr zusammen- hängend, bezw. dieselbe ist infolge einer größeren Verwerfung im letz- ten Abschnitt des Hauptgrabens von neuem erschlossen. Hier zeigt sich dieselbe in einer Mächtigkeit von ca. 10 m; graue und gelbe Par- tien kommen abwechselnd vor und enthalten überall viele und aus- gezeichnet erhaltene Mollusken, hauptsächlich aus der Gattung Cerithium. Die siebente Schicht ist am leichtesten neben der kohlen- führenden Bildung zugänglich (Fig. 5). Dieselbe besteht aus Ton, welcher in seinen unteren Partien blau ist, dann aber eine graue und schließlich gelbe Farbe annimmt. Es lassen sich verkohlte Zweige, und in Begleitung von sehr vielen, wohlerhaltenen verkohlten Blät- tern tadellose Brackwassermollusken aus demselben sammeln, bei welch letzteren sogar die ursprüngliche Färbung erhalten blieb." Ich werde auch die möglichst gründliche Ausbeutung nicht ver- säumen, da die Petrefakten in Bezug auf ihre Schalen nicht einmal um eine Nuance hinter den rezenten Exemplaren zurückbleiben. Von den hierher gehörigen Arten kann ich bei dieser Gelegen- heit bloß die Folgenden aufzählen: Trochus sp. sp. (d Arten) Cardium obsoletum Eıcnw. (häufig) « plicatum Eıcnw. (seltener) « cf. Suessi Bars. Ervilia podolica Eıcuw. Tapes gregaria ParTscH. Mactra podolica Eıcnw. Modiola Hörnesi? Reuss. Diese Serie läßt sich mit Leichtigkeit verdreifachen. Die Mächtigkeit der Schicht kann annähernd auf 25 m gesetzt werden; dieselbe fällt konkordant mit der vorigen unter geringem Winkel (10°) nach N ein. Ebenfalls ganz scharf sticht von der früheren Schicht jener graue, dann gelbe Sand (achte Schicht) ab, welcher in der Umgebung 1 Zwischen den Schichtenflächen finden sich sporadisch Gruppen von wasser- hellen Gipszwillingen. (23) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. [83] w von Räkosd eine wahrhaft horizontbezeichnende Rolle zu spielen scheint. Während nämlich dieselbe mit ihren Liegenden nicht den ge- ringsten Zusammenhang erkennen läßt, steht sie im Gegenteil nach oben zu in innigem Zusammenhang mit roten (eisenschüssigen), dann Konkretionen führenden und zum Schluß andesitschotterigen Schich- ten von ansehnlicher Mächtigkeit. Diesmal zähle ich jedoch bloß den Konkretionen führenden Sand zu denselben, zufolge ihrer gemeinsa- men Eigenschaft, wonach an denselben eine durch Druck verursachte Querschichtung sichtbar ist. Von paläontologischem Gesichtspunkt ist derselbe jedoch durch das massenhafte Vorkommen von Donax lueida Eıcnw. gekennzeichnet, von welcher ich bisher aus den tieferen Hori- zonten kein einziges Exemplar sammelte. - Diese Schicht kann an drei Punkten des Tales von Räkosd ein- gehender studiert werden. Am bekanntesten ist gewiß der am Abhang des Margomalberges (421 m), in der Nähe des nach Nändor führenden Weges gelegene Aufschluß, woselbst sogar in ausgewittertem Zustande ziemlich wohlerhaltene und zahlreiche Exemplare von Cardium obsole- tum, Cerith. pietum, Tapes gregaria? Trochus sp., hauptsächlich aber von Mactra podolica und Donax lucida gesammelt werden können. Ein noch besseres Material bietet das obere Ende! des nördlich vom V. Biracului (408 m) in das Haupttal einmündenden Wasserrisses, dessen Verhältnisse aus dem Titelbild ersichtlich sind. Interessant ist, daß Donax auch hier bloß im alleruntersten Horizont häufig ist, u. zw. auf einzelnen Schichtenflächen, dort aber massenhaft vorkommt. Die Exemplare sind vorzüglich erhalten. Auf eben denselben Schichtenflächen sind die Zwischenräume durch kleine Süßwasserschnecken ausgefüllt; die Schalen derselben sind einigermaßen überkrustet, wodurch dieselben wahrhaft Oolith-ähnliche Formen erhalten. Von ungefähr 10—12 gesammelten Arten habe ich bis jetzt bloß folgende bestimmt: Goniochilus ef. costulatum Fuchs. Prososthenia Schwartzi Neun. Melanopsis aff. contigua Haxon. Nematurella flexilabris Sanxne. Auch Foraminiferen (Polystomella etc.) kommen sporadisch vor. 1 In diesem Graben ist übrigens nahezu den ganzen Sommer hindurch fließendes Wasser anzutreffen, welches aus der am oberen Ende des Wasserrisses befindlichen Quelle entspringt. 24 D: STEFAN V. GAÄL (24) Ich muß noch hinzufügen, daß die primäre Lagerung von Donax hier unzweifelhaft zu sein scheint (andere Muscheln kommen daselbst kaum vor). wogegen am Abhang des Margomalberges der zusammen- geschwemmte Charakter häufig in ganz auffallender Weise hervortritt. So sind, z. B. manche Exemplare von Tapes, hauptsächlich aber von Cerithium derart abgerieben, daß letztere vollkommen glatt und kegel- förmig erscheinen, ohne die geringste Spur des Schalenschmuckes. Selbst solche Cerithium-Exemplare sind selten, wohl erhaltene kommen aber überhaupt nicht vor. Die Beobachtung Nopcsas, wonach sich die Gar- dium- und Gerithium-Faunen nicht vermischen, wird also bekräftigt. Es wäre gewiß lohnend der Ursache dieser Erscheinung auf Grund der Analogie des heutigen Schwarzen Meeres nachzuforschen. Hier will ich bloß kurz erwähnen, daß die Donas-Schichten des Margomal der Mitte dieser Schicht angehören, das untere Drittel der- selben ist infolge einer Verwerfung (siehe: Fig. 9 im nächsten Kapitel) unzuegänglich. Im oberen Drittel dieser Schicht kommen die für die sarmatischen Bildungen an so manchen Stellen sozusagen charakteristischen Kon- kretionen vor. Dieselben sind meist kugelförmig und zeigen eine ge- wisse geschichtete Lagerung. Es ist leicht zu beobachten, daß auch die Muschelscherben in der Konkretionen führenden Schichtenlinie ein- eebettet liegen. Alldies spricht offenbar für die sekundäre Lagerung. An anderen Punkten tritt roter, eisenschüssiger Sand an die Stelle des Konkre- tionen führenden Horizontes. Bei der auf der Wasserscheide von Nändor befindlichen Tränke, bezw. in der unweit gelegenen Schlucht scheint zwischen dem kon- kretionenführenden Horizont und der folgenden neunten — Schicht ein hinreichender Zusammenhang zu bestehen. Dennoch will ich dieselbe getrennt behandeln, da sie entschieden charakteristisch ist. In dieser Schicht erscheint zum erstenmal der Amphibolandesit des Gebirges von Deva, in Form von haselnuß- und nußgroßem, run- den Gerölle. Die Schichtung derselben, welche durch einzelne Geröll- lagen dentlich hervorgehoben wird, trägt den Stempel einer fuviatilen Ablagerung an sich. Vom Sattel gegen den Gipfel des Margomal vordringend treffen wir diese Schicht immer häufiger in Wechsellagerung mit einem grün- lichen, sandigen Tonmergel an, gegen E zeigt sich sogar eine rein sandige, dann tonige Mergelfazies. Hier findet man mitunter die Schalen- fragmente oder Steinkerne einiger Brackwassermollusken. Die geröllige Fazies zeigt sich sehr auffällig entwickelt am recht- (25) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 35 seitigen Abhang des Tales von Räkosd, in jenem Aufschluß, wo die oolithischen Donax-Bänke vorkommen. Am Gipfel des Margomal stoßen wir endlich auf eine Grobkalk- bildung. welche Scherben oder Steinkerne von Cerithium und Ostrea enthält. Das Verhältnis derselben zu ihrem Liegenden läßt sich zwar nicht unmittelbar feststellen, und die darin eingebetteten (?), bedeutend festeren, durch eine Unzahl von Austernschalen gekennzeichneten rie- sigen Felsblöcke! machen die Lagerung dieser Bildung sogar etwas verdächtig, doch kann uns die Analogie des bei Lozsäd sich erheben- Fig. 6. Gipfel des Margomal. — (1. Mittel-sarmatisches (?) Gerölle.. — 2. Grobkalk mit Gerithien. — 3. Blöcke mit Austern.) den Maguraberges vollständig beruhigen. Die Beschreibung und das Profil des letzteren wurde von Haravärs publiziert (66. S. 94) und es erhellt aus denselben, daß auf dem groben Sand weißer Mergel (mit dazwischen gelagerten dünneren und diekeren Sand- und Schotterschich- ten) und auf diesem Grobkalk lagert. (Fig. 6.) Hiermit ist der 170 m mächtige sarmatische Schichtenkomplex von Räkosd abgeschlossen. 1 Diese Blöcke befinden sich nach Sıurs Meinung auf sekundärer Lager- stätte. Ein großer Block aus identischem Gestein ist auch in der Nähe der ooli- thischen Donax-Bänke sichtbar. 26 D: STEFAN V. GAÄL (26) Übersichtshalber habe ich denselben in der folgenden Tabelle zusammengefabt : I. | glimmeriger grauer Sand fossiller 935 Meter 1>) oO o Fe ie = | pp. Tr 1. | sandiger grauer Ton Rissoa-, Mactra-Arten | 6, | Eh . j “ 2 A | grobes Konglomerat | Galactochilus, Cyclostoma, | Xerophila ete. | m. | B grauer und gelber grober Brackwasserpetrefakten Am Sand (sporadisch) Pe Re Dr | F = ee C | blätterig zerfallender brau-) Buccinum, Modiola, Hydro- | ner mergeliger Ton | bia; Stückchen von Lignit ie BR; || — IV. || gelber grober Sand Cardium, Tapes, Mactra Dr N | feiner, grünlicher Sand mit F7 | > G »tochi h st IE Amphibol-Nadeln alnctochilus, Oyelostoma V. I——- —— | Procampylaea,Xerophila, || 0°25 « | B | brauner Sand mit Lienit Hyalinia etc. | | 2 u B e VI, | grauer und gelber Sand Cerithium, Nerita 102% VII. || blauer, grauer und gelber Ton Trochus, Erwilia, Cardium or _ (e 8 etc. Abdrücke von Blättern BA | Donaz ; kleine Süsswasser- | grauer und gelber grober schnecken vın | B Sand Zusammengeschw. Fauna ar mit Donax. Konkretionen | € | eisenschüssiger roterSand | fossilleer | | A | grober Sand mit Andesit- | fossilleer | geröllen IX. | B | grünlicher toniger Sand | Eıngeschwemmte Petrefakten| 15 « IB; | toniger Mergel Mactra, Cardium etc. X. || Grobkalk Gerithium, Ostrea 152% Der Vollständigkeit des geologischen Bildes zu Liebe will ich auch die postmiozänen Bildungen besprechen. « Norpcsa ist der erste, der aus dem Komitat Hunyad pliozäne Bildungen erwähnt. Leider gelang es weder ihm, noch seither jeman- dem das Vorhandensein von Ablagerungen dieses Alters auf Grund von Petrefakten nachzuweisen, so daß er nur auf kombinativem Wege zu diesem Resultat gelangen konnte. (27) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 2 1 Auf Grund der Nopcsaschen Arbeit schenkte ich dem sogenannten «Riesenkonglomerat» meine besondere Aufmerksamkeit und gelangte selbst zur Überzeugung, daß dasselbe entschieden von Pleistozän unter- schieden werden kann, ja sogar unterschieden werden muß. Hier stehen wir also vor dem Problem «jener Bildung, welche jünger als das Sar- matikum und älter als das Pleistozän ist». Die detaillierte Wiedergabe meiner Beobachtung gehört nicht in den Rahmen des vorliegenden Aufsatzes und so will ich im allgemei- nen nur noch bemerken, daß jene Planorben oder andere Süßwasser- schnecken, welche auf einem oder dem anderen abgeschliffenen Süb- wasserhornsteingeröll des «Riesenkonglomerates» zum Vorschein kom- men — nicht als Wegweiser zu gebrauchen sind. Mit Rücksicht auf die Beschaffenheit des Materiales sind jedoch andere Petrefakten — die Knochen irgend eines größeren Wirbeltieres ausgenommen —- über- haupt nicht zu erhoffen. Wir sind also einstweilen genötigt, mit den Kombinationen Vorlieb zu nehmen. Zu unserem Terrain liegt der aus dem Gebiet von Nändor be- schriebene pliozäne Schotter am nächsten. Einen solchen beschreibt nämlich Norcesa (117. S. 199) vom 350 m hoch gelegenen Plateau des Kreidekalkes von Nändor. In dieser Hinsicht kann ich jedoch die An- sicht Nopcsas nicht teilen, sondern muß, mich der Auffassung Haravärs’ anschließend, diesen Schotter als sarmatisch bezeichnen und denselben in die Fazies A) der IX. Schicht von Räkosd einverleiben. Es kommen zwar darin hier bedeutend größere Gerölle vor, als an der zuletzt er- wähnten Stelle, wenn man jedoch bedenkt, daß erstere nördlich vom Margomal gelegen ist, und jene «Wildwässer», welche die Bruchstücke des Amphibolandesits von Deva mit sich fortgeschleppt hatten, gerade aus dieser Richtung kommen mußten, dann erhält man eine einleuch- tende Erklärung für die verschiedene Größe der Gerölle. Das hohe Niveau jedoch — nach der Meinung Norcsas ein ausschlaggebender Umstand — widerspricht dem sarmatischen Alter ebenfalls nicht, da der Andesit- schotter am Margomal ja gleichfalls in einer Höhe von ungefähr 400 m über dem Meeresspiegel gelegen ist. Es existieren jedoch andere Bildungen, welche in der Umgegend von Räkosd tatsächlich als dem allerjüngsten Tertiär angehörig bezeichnet werden können. In erster Linie muß ich ein Trümmerwerk erwähnen, dessen riesige Blöcke in mergeliger Matrix eingebettet liegen ; dasselbe ist am schönsten vielleicht im Tal von Nändor, nördlich von Loszäny neben der Straße erschlossen.” Man kann sich leicht davon 1 In meinem in der Zeitschrift «Bany. es Koh. Lapok» erschienenen Aut- satz (58) publizierte ich auch das Profil dieser Lokalität. s0 D: STEFAN V. GAAL (28) überzeugen, dab die Blöcke den sarmatischen Bildungen des Margomal- eipfels entstammen, wodurch auch das postsarmatische Alter erwiesen ist. Das Äußere des Trümmerwerkes spricht zwar nicht für die An- nahme, daß dasselbe fluviatilen Ursprunges wäre, umso wahrschein- licher ist es, dab wir hier die Beweise für einen gelegentlich des plötz- lichen Herabsinkens des Margomal erfolgten Bergsturzes vor uns haben. Doch auch im Rakosder Tal treffen wir dieses Trümmerwerk an; dasselbe überdeckt in großer Flächenausdehnung die rechtsseitigen Abhänge des Tales. Den kleinen Wasserriß, welcher den II. Cyelostomen- Horizont erschließt, aufwärts verfolgend, stoßen wir alsbald auf diese Bildung, welche ich hier mit einer Abrutschung vom ÜCzegerberg in Zusammenhang bringe." Außer den erwähnten muß ich auch noch den im Bette des Räkosder Baches (im Haupttal) erschlossenen, geschichteten lehmigen Schotter als jungtertiär bezeichnen, da derselbe vom benachbarten, unzweifelhaft pleistozänen Schotter abweicht ; vom letzteren läßt es sich übrigens mit Sicherheit nachweisen, daß derselbe im Hangenden der pliozänen (?) Ablagerungen vorkommt. Da wir bis jetzt nicht wissen, welche Ablagerungen dem russischen oberen Sarmatikum bei uns entsprechen, so dürfte bis zur Lösung dieses Problems für die pliozänen Schotter Norpcsas die allgemeine Bezeichnung «jüngstes Tertiär» vielleicht noch die entsprechendste sein. * Zum Schluß noch einige Bemerkungen über das Pleistozän. Es ist bekannt, dab in neuester Zeit auch diese Bildungen ein interessantes und äußerst untersuchungswürdiges Forschungsgebiet der ungarischen Geologen geworden sind. Es ist auch wirklich leicht be- greiflich, daß Homo primigenius uns alle interessiert. Die Durchsuchung des pleistozänen groben, gerölligen Trümmer- werkes von Räkosd verspricht — nach den Anzeichen zu urteilen — erfolgreich zu werden; die Höhlen der nahe gelegenen Kreidekalk- gebirge (Nändor) konnten unsere Ahnen entsprechenden Schutz geboten haben, und es können auch noch die Spuren ihrer tatsächlichen An- wesenheit daselbst zum Vorschein kommen. Gelegentlich des mühevollen Einsammelns der hiesigen sarma- tischen Fauna interessierte ich mich nur nebenbei für das in der Nähe 1 Mit welch großer Wahrscheinlichkeit man hier Abrutschungen voraussetzen darf, erhellt zur Genüge aus dem folgenden Kapitel, welches die tektonischen Ver- hältnisse eingehender behandelt. (29) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 99 des unteren Cyelostomern-Horizontes (Konglomerat) befindliche Pleistozän (Fig. 3), in welchem ich einige interessante Schnecken erblickte; bei einer anderen Gelegenheit kam auch ein Überrest eines Wirbeltieres zum Vorschein. Hier folgt die Liste der bestimmten Arten : Vertebrata.: Sus scrofa L. foss. (d. molaris) Mollusca: Helix lutescens Ru. « vindobonensis Für. Fruticicola incarnata”? Mürn. Theba pulchella Mürr. Xerophila virgata Da Costa. var. variabilis Drar. « pisana? MüLr. Acme polita Harrm. Clausilia (Pseudalinda) stabilis Prr. « laminata Drar. Hyalina subcarinata var. Jickelii Guess. « alliaria MüL. « diaphana Stun. « erystallina Müur. « pura Au». « glabra? Für. Vitrina diaphana, Drar. Pupa (Torgquilla) frumentum Drar. « (Orcula) dolium Drar. « (Coryna), Pareyssi Prr. Die interessantesten Formen der hier angeführten Fauna sind zweifelsohne Pupa Pareyssi — deren lebende Form aus Südungarn be- kannt ist — und Hyalinia Jickelüi. Letztere wurde von Cuessin als re- zente Art, welche selbst auf ihrem Fundort eine Seltenheit ist, gerade von Vajdahunyad beschrieben, und anderswo überhaupt noch nicht aufgefunden. Mit Rücksicht auf den Umstand, dab dieselbe schon im Pleistozän hier lebte, beansprucht ihre eng begrenzte Verbreitung irgend eine spezielle Erklärung. Als holozäne Bildung kann — da der Räkosder Bach seiner ganzen Länge nach eine lebhafte erodierende Tätigkeit entwickelt — bloß der Oberboden bezeichnet werden. 30 D: STEFAN V. GAÄAL (30) 3. Tektonische Momente. Ich kann diesen Gegenstand an der Hand einiger Profile nur kurz besprechen, dieses Wenige aber erfordert schon der Umstand, daß die sarmatische Schichtenfolge von Räkosd von dem, was bisher festgestellt wurde, abweicht. An der südlichen Uferlinie der Bucht von Räkosd — ich meine diejenige, welche sich auf der geologischen Karte heutzutage bezeich- nen läßt — treten die nach S einfallenden Schichtenköpfe des Phyllit- erundgebirges, und des gleichzeitig mit demselben gefalteten Devon?- kalkes zutage. Doch lassen sich die sarmatischen Ablagerungen fast bis zur Achse der Synklinale, d. h. bis zum Bette des Zalasdbaches, welches diese Achse bezeichnet, verfolgen, die Annahme, der von hier nach aufwärts gebogene Flügel des dolomitischen Kalksteinfaltenwurfes sei ursprünglich das Ufer der sarmatischen Bucht gewesen, erscheint daher sehr wahrscheinlich. Obzwar wir heute am rechten Ufer des Zalasdbaches keine sarmatischen Bildungen vorfinden, so lassen die schon erwähnten Reste der oberen Kreide und des Mediterrans, unter Berücksichtigung der Erosionstätigkeit diese Voraussetzung dennoch berechtigt erscheinen. Dem N-lichen Flügel der erwähnten Synklinale nachspürend er- fährt man, daß sich derselbe bis zu jener (W-lich von Nändor gele- genen) Häusergruppe verfolgen läßt, welche auf der Karte unter dem Namen «LäAzAr MınALy» verzeichnet ist, woselbst man die Achse der Antiklinale antrifft. Es stellt sich dann heraus, daß das Tal von Nändor- Zsoszäny—F.-Pestes genau mit dieser W—E-lichen Richtung, d. h. mit der Achse der sarmatischen Bucht von Räkosd zusammenfällt. Die Entstehung des Beckens läßt sich also nur durch eine größere Ein- senkung erklären, eine Annahme, welche durch den Umstand, daß die sarmatischen Partien der Sztrigybucht auf eben dieselbe Zone ent- fallen, und daß man gerade in der Fortsetzung dieser Linie die auf- fallendsten Schichtenstörungen der Alpen von Szäszväros vorfindet, auf das nachdrücklichste unterstützt wird. Die W-liche Uferlinie gibt in ihrem ganzen Verlauf an vielen Stellen das Zeugnis dafür ab, daß es besonders nach dem Kreidezeit- alter der Schauplatz häufiger Bewegungen gewesen ist. Hier muß man also wieder mit einer größeren Bruchlinie rechnen. Daß die erwähnten Massenbewegungen zum größten Teil schon vor dem CGenoman statt- fanden, wird dadurch bewiesen, daß die S-liche und W-liche Ufer- linie der oberen Kreide im Grunde genommen jener des oberen Medi- terrans sehr ähnlich, letztere aber mit jener der sarmatischen Periode 31 DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. (31) sadal 00% "(ZZIysusJ1Ly STeulstıg) — 'Psoyey UoA RL sea ‘2 Sl (euzy3S) ausm EEE z [ - NS y ee) EN, Yaylamsay] [EUOAS210) =-—- ee ch = (eıand) SE-4404 © SMEITEUE 32 Dt STEFAN V. GAÄL (32) fast ident ist. Man mub nur noch vor Augen behalten, daß die Bucht in der oberen Kreide viel tiefer gewesen ist, als im Miozän und haupt- sächlich im Sarmatischen, ein Umstand, welcher gelegentlich kleinerer Bodenschwankungen überaus wichtige Folgen zeitigte. Um hier allsogleich auf den Fundort selbst und seine unmittel- barste Umgebung zu übergehen (Fig. 7), dürfte eine plötzlich erfolgte, nicht allzu beträchtliche Senkung die Ablagerung des groben Konglo- merates der Ill. fluvio-kontinentalen Schicht! verursacht haben. Als Vorkommen von Beweis hierfür sei auf das — zwar nur vereinzelte erbsengroßen weißen und farbigen Quarz- kieseln in der liegenden Schicht hingewie- sen, infolge dessen das Geröll, obzwar es veegen das Liegende durch eine sehr be- stimmte Linie abgegrenzt ist, dennoch nicht unerwartet auftritt. Wie schon gelegentlich der detaillierten Beschreibung der Schicht gesagt wurde, übergeht dieselbe nach oben fast unmerklich in einen groben grauen Sand, welcher ungelähr 40 m mächtig ist und entschieden als marine Ablagerung zu betrachten ist. Man kann sich die Sache kaum anders vorstellen, als in der Weise, daß sich die W-lichen Ufergebieie bis zu Fir. 8. Einmündung des «Helix» Seitenerabens. (l. Grauer Sand. einer gewissen Grenze gehoben hatten, und IT. Blätterig zerfallender, brau- «lie aus dieser Riehtung * kommenden fließen- ner,mergeliger Ton. Ill. Weißer, den Gewässer den mitgeführten Schotter SPÜLEN TER) erst an dieser Stelle abgesetzt haben. Hier auf erfolgte, wie es scheint. eine allgemeine Senkung, dann endlich zum Schluß wieder eine geringe Hebung. (Die Bildung der Fazies @. der Ill. Schicht.) Die diskordante Lagerung der im Hangenden der dritten Schicht (auf nebenstehender Skizze mit I—II bezeichnet) sichtbarer Bildungen ist eines der interessantesten tektonischen Momente in der Umgebung von Raäkosd. (Fig. 8.) An und für sich würde dies zwar nur soviel be- deuten, daß der oberste Horizont der hier veranschaulichten II. Schicht unter 12° nach 21, die darauf folgende Ill. Schicht hingegen unter ı Die Schichten sind mit der Haupttabelle (p. 26) übereinstimmend numeriert. 2 Über dieses fließende Gewässer berichte ich auf Grund freundlicher münd- licher Mitteilungen der Herrn Haravärs und Kapıc nsch deren Nachforschungen das ehemalige Bett desselben geren W von Erdöhät bis Nagymuncsel durch fluvia- tilen Schotter bezeichnet ist. (33) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 33 20° gegen 23% einfällt; eine besondere Wichtigkeit wird jedoch die- ser Erscheinung durch das Auftreten des Amphibols ver- liehen, welcher in Form von kleinen Nadeln dicht und gleichmäßig eingesprengt vorkommt. Der letztere Umstand scheint darauf hin- zuweisen, daß der Amphibol während der Entstehung der Schicht kon- tinuierlich in dieselbe hinein gelangte (Aschenregen), folglich auf pri- märer Lagerstätte vorkommt. Widrigenfalls müßten infolge seines spezi- fischen Gewichtes am Boden der Ablagerung bedeutend größere Mengen des Amphibols vorkommen, wie dies die Schicht Nr. VI gut veranschau- licht. (Tabelle.) Den Zeitpunkt der Eruption der Amphibolandesitmassen des De- cebal (Devaer Berge) finden wir in den Schichten von Räkosd genau fixiert. Daß eine in der Nähe von Räkosd! am Ufer der sarmatischen Bucht erfolgte nicht unbeträchtliche vulkanische Eruption, bezw. die damit verbundenen Massenbewegungen auf die Verhältnisse einer seich- ten Bucht einen entscheidenden Einfluß ausüben konnte, bedarf hier keiner weiteren Erörterungen. Während des sarmatischen Zeitalters beteiligte sich unser Gebiet nur mehr an einer einzigen größeren Bewegung, u. zw. nach der Ab- lagerung der VII. (durch Donax gekennzeichneten) Schicht. Wie schon erwähnt wurde, deutet die im Hangenden derselben sichtbare, Andesit- eerölle führende Schicht auf fluviatile Herkunft. Dieselbe ist auch im Sattel von Nändor sichtbar, doch tritt sie uns im Aufschluß unterhalb des Cegerberg noch auffallender vor Augen. (Siehe Titelbild.) Letzterer spricht entschieden dafür, daß zwischen der Ablagerung der VII. und IX. Schicht eine — wahrscheinlich kurze — Erosionsperiode eingetre- ten war. Später jedoch hat das Meer — zumindest einen Teil des Gebie- tes — neuerlich überschwemmt. Die Schwankungen der Erdkruste hör- ten bei Räkosd auch nach dem Verschwinden des Brackwassers nicht auf. Ich hatte weiter oben schon öfters Gelegenheit auf eine auffallen- dere Bruchlinie hinzuweisen, welche im jüngsten Tertiär entstanden ist. Dieselbe ist am besten am Abhang des Margomal erschlossen. (Fig. 9.) In die Fortsetzung dieser in der Richtung von 3—15t ver- laufenden Verwerfungslinie fällt einesteils der zwischen dem Margomal und dem Podhegy gelegene schluchtartige Sattel, andererseits der größte Nebengraben des Räkosder Bachtales. Und tatsächlich sind an beiden Stellen die Spuren der Dislokation wahrnehmbar. ı Deya liegt in der Luftlinie kaum 12 ksı von Räkosd entfernt. w Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVIII. Bd. 1. Heft. 34 D: STEFAN V. GAAL 34) Diese Bruchlinie wird am Ursprung des Tales unter spitzem Winkel von einer zweiten ' durchkreuzt, infolgedessen man im Haupt- tal aufwärts gehend, nach der Donazx-Schieht (VIIL) in derselben Rich- tung und unter gleichem Winkel einfallende (23% 15°) graue Sande antrifft, u. zw. zuerst mit Cerithium (VIL), dann mit Cardium (Vl.). Ein ganz geringfügiger (0'3—0'5 m) jedoch sehr gut sichtbarer Staffelbruch ist auch im Graben der oolithischen Donax-Bänke vor- handen. (Fig. 11.) Ich würde denselben kaum einer Erwähnung wür- Fig. 9. Verwerfung am Abhang des Margomal. digen, wenn ähnliche Brüche nicht eine fast allgemeine Erscheinung in den sarmatischen Gebieten dieser Gegend wären.” Zur Erklärung dieses Umstandes genügt, meiner Ansicht nach, ein Hinweis auf jenen groben Sand, welcher den größten Teil der als Grundlage dienenden oberen mediterranen und unteren sarmatischen Bildungen ausmacht. Ich bin nämlich der Ansicht, dab der auf dem- selben lastende Druck allein genügte die Sandschichten zusammen zu pressen, was dann, nachdem weder das Material noch der Druck gleich- mäßige war, zur Entstehung kleiner Staffelbrüche, Horste etc. führte. I Diese läßt sich auch in einem der Seitengräben beobachten. 2 In meinem Aufsatz «Szarmata kepzödmenyek V.-H. környeken» veröffent- lichte ich ein ähnliches Profil auch von Popesd. NZ URN \ NEN: \ \\ \ \\\\INN) \ \\\\ \ \\ \ \ \ \\ \\\\\\\ \\ \ \ \\\ \\\\\\ \\ \ \ \\\\\ \\\\ \\\\| De , 5 Re . s en a Br - \ a \\ aussnularen N N N HN CR Anlet IK enc® N N u \t ÄÄ\ \ \ \ N \\ N\ N RR \ Ss \\ N \\\ Räkosd. e. (S. 26.) X—Y das Niveau des Baches der Haupttabell Fig. 10. Grabenförmige Verwerfung im Sarmatischen von ischen Ziffern haben dieselbe Bedeutung, wie in Fig. 11. Kleinerer Staffelbruch im Donax-Graben. a (37) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. Welchen Grad diese Zusammenpressung erreichen konnte, das zeigten die grünen und braunen Cyelostoma-Sandschichten, bezw. die Schalen der darin begrabenen Schnecken am auffälligsten. In manchen Fällen konnte auch eine solche wahrhaft lokale Dis- lokation dazu genügen, kleinere oder größere Felsstürze oder Erd- rutschungen hervorzurufen. Die aus der Umgebung von Räkosd bisher angeführten waren aber jedenfalls hinreichend den am Ende des Tertiärs vielleicht mehrmals erfolgten Zusammenbruch der Gipfel des Margomal oder des Cegerberg verursacht zu haben. Im pliozänen Zeitalter bearbeitete die Erosion unser Gebiet mit einer solchen Kraft, dab sich das Landschaftsbild im Grunde genom- men schon damals herausgebildet hatte, wofür auch die auf der Tal- sohle sichtbaren sackarligen pleistozänen Geschiebe ein Zeugnis ab- legen. Die Gewässer der Gegenwart aber transportieren auch die pleistozä- nen Bildungen weiter. 4. Allgemeine stratigraphische Beziehungen. Das Problem der Horizontierung der ungarischen sarmatischen Stufe. Im klassischen Land der sarmatischen Bildungen, in Südrußland hat Sıncow zwei Horizonte nachgewiesen; für den Unteren bezeich- nete er das massenhafte Auftreten und die allgemeine Verbreitung von Ervilia podolica für den oberen jene von Nubeeularia novorossica als charakteristisch. Hierauf erachtete Anprussow — der die Berechtigung der Unterscheidung anerkannte — auch die Einführung des dritten Horizontes für notwendig; letzterer war übrigens auch Sıncow bekannt, der es jedoch vorgezogen hatte denselben unter der Benennung «Über- gangsschichten» der mäotischen Stufe zuzuzählen. Nach Anprussov sind für den letzterwähnten Horizont hauptsächlich Maetra caspica Eıchw., Mactra bulgarica Toura, ferner folgende Süßwasser- und Land- mollusken charakteristisch : Unio sub-Hörnesi Sınc. « Partschi Pen. « batavus L. Planorbis cornu var. Mantellii Dun. Vipara novorossica Sına. Helix Duboisi Baıty. « ypseudoligata Sınc. 38 D: STEFAN V. GAAL (38) Seither wurden in der russischen Literatur die drei Horizonte des Sarmatikums ganz allgemein anerkannt. In Ungarn wurden Versuche zur Gliederung des oberen Miozäns kaum unternommen, in Österreich, wo die Bildungen dieses Zeitalters schon eingehender untersucht wurden, können nach R. Horrnes sogar nicht einmal der untere und der mittlere Horizont von einander unter- schieden werden. Vielleicht werden meine Betrachtungen, in welchen ich die durch eine reiche Fauna ausgezeichneten Schichten von Räkosd mit den sar- matischen Ablagerungen Südrußlands und der unteren Donau Ver- gleiche nicht ganz erfolglos bleiben. Die uns am nächsten gelegenen Provinzen Rußlands: Wolhynien, Podolien und Bessarabien wurden am eingehendsten von LASKAREW, Iwanorr, SokoLow und Sıncow uniersucht. Diesmal interessieren uns hauptsächlich die Resultate der Untersuchungen LAsKAREws, der S-lich und E-lich von dem neben dem Polkwafluß gelegenen Kreideplateau aus seichtem Wasser stammende Ablagerungen des unteren Sarmati- kums vorfand; dieselben bestehen aus Schichten von oolithischem Kalkstein, Sand und Geröllschotter, welche mit einander abwechseln. Außer den für den unteren Horizont charakteristischen, gewöhnlichen Brackwasserarten sammelte er auch die auffallenden Formen Murex, Columbella, Natica, Bucrinum eoloratum Eıcnuw. Nach seiner Aus- saee kann man häufige beobachten, dab in einer zwischengela- gerten mehr oder weniger schotterigen Schicht Süß- wassermollusken vorkommen. Der von Iwanorr beschriebene, bei Kamenka gelegene Schichten- komplex erinnert ebenfalls sehr an Räkosd. Hier ist nämlich der unterste (ungefähr 45 m mächtige) Horizont besonders an Gerithien reich. Die für den unteren sarmatischen Horizont bezeichnenden Formen : Ervilia podolica Eıcnw. Modiola marginata Bıcuw. Tapes gregaria Parrscn. Cardium Suessi Bar. « plicatum EıcHw. « obsoletum EıcHnw. Cerithium pielum Basr. « rubiginosum Eıchw. Murex sublavatus Basrt. Trochus carinula Eıcnw. etc. sind hier sämtlich anzutreffen. (39) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 39 Es kann gleich hier beigefügt werden, daß die Zusammensetzung der Fauna des unteren sarmatischen Horizontes sowohl in der Walachei (besonders im Bezirk Oltenia), als auch in der Moldau eine identische ist und zugleich vollkomınen mit den Brackwasserformen meiner Samm- lung von Räkosd übereinstimmt. Ich gehe also vielleicht nicht fehl, wenn ich den I—VIl. Schiehten- komplex von Räkosd als dem unteren sarmatischen Horizont zugehörig betrachte, wodurch auch gleich- zeitig das Alter der terrestrischen Schnecken auf das genaueste festgestellt werden kann. Ich kann dieses Resultat der auf stratigraphischer Grundlage durchgeführten Schlußfolgerung nicht genug betonen, weil, wie es aus dem detaillierten Studium der terrestrischen Fauna der kontinentalen Schichten hervorgeht. die terrestrischen Schnecken einen dem mittle- ren — die aus Ill. fluvioglazialen Schicht herstammen- den sogar dem unteren Miozän entsprechenden Cha- rakter besitzen. Trotz meiner — zwar auf ein kleines Feld beschränkten — jedoch eingehenden Studien bin ich nicht im stande diesen auffallenden Widerspruch vollständig auszugleichen. Ich hatte weder Zeit, noch Mittel die miozänen Fundorte Westeuropas an Ort und Stelle zu stu- dieren. Ich kann jedoch nicht umhin hervorzuheben, daß die miozänen kontinentalen Bildungen Südfrankreichs, des Bayerischen Waldes, Schle- siens und Böhmens eine in straligraphischer Hinsicht meist unbe- stimmte Position einnehmen: ein langer Zeitraum trennt dieselben vom Liegenden, das Hangende derselben aber fehlt sehr oft. Man kann es also nicht Wunder nehmen, daß sogar das Alter der bedeutendsten Fundorte Gegenstand langwieriger Diskussionen war, welche nur zu oft ohne positive Resullate abliefen. Es sei mir gestattet folgende Beispiele anzuführen: Die Ablagerungen von Sansan wurden von SANDBERGER und Cıessın als mittleres Miozän, von DerEret und ScHLosser hin- gegen als oberes Miozän bezeichnet. Das Miozän von Tuchotic hatten Borrteer' dem oberen Oligozän, Russ, Sravıc, PENECKE, KLıkA, SANDBERGER und anfangs sogar ANDREAE der unteren miozänen Stufe zugezählt, während ÄNDREAE und ScHLosser dasselbe neuestens als mittleres Miozän dahinstellen. 1 BoETTGER bezeichnet fast alle Fundorte als älter, als es die anderen Geolo- sen annehmen, Sein Irrtum zeigt sich im Falle Tuchorie am deutlichsten. 40 D: STEFAN V. GAÄL (40) Eine noch größere Ungewibheit herrscht bezüglich der tertiären Schneekenfauna von Reun in Steiermark. Dieselbe wurde nämlich von Uncer als Oligozän, von GoBanz im allgemeinen als Miozän bezeichnet; an der Hand weiterer Veröffentlichungen traten PENnEcKE und Mırzer für das untere Miozän in die Schranken, wogegen SANDBERGER kein bestimmtes Urteil fällte, den Fundort jedoch in sei- nem großen Werke dem oberen Miozän zuzählte; in jüngster Zeit (1907) äußerte sich Scnrosser in dieser Frage und teilte den Fund- ort — zwar nicht mit hinreichender Bestimmtheit' — in das mittlere Miozän ein. In einem an mich gerichteten Schreiben (26/IV. 1909) erklärt sich auch BorTTGErR für das mittlere Miozän. Zum Schluß will ich nur noch Oppeln erwähnen, als einen Fund- ort, dessen Fauna viele verwandtschaftliche Züge mit jener von Rä- kosd zeigt. AnprEaE beschreibt in seinen ersten Publikationen (1902) die dortige Fauna als unteres Miozän, während der gleichzeitig pu- blizierende Micnaen von oberem Miozän spricht. Zwei Jahre später ändert auch AnprREAE seine Meinung und stellt ein mittelmiozänes Alter fest. Auch ScuLosser schreibt darüber in diesem Sinne. Nur der einzige Umstand lindert diese Gegensätze, daß diejeni- gen, die nach SanngBErGEr arbeiteten, kaum mit der mittleren miozänen Fauna bekannt sein konnten, da in dem großen Werk «Die Land- und Süßwassermollusken der Vorweltv kaum von einer solchen die Rede ist. Als eine auffallende, eigenartige Erscheinung berührte ich schon die Tatsache, daß auch die Faunen der II. und V. Schichten von Räkosd bezüglich des Alters abweichende Nuancen zeigen. Eine kate- eorische Feststellung dieses Satzes muß ich zwar verschieben, da mir aus der Fauna des Konglomerates noch keine hinreichende Anzahl von Individuen und Arten zur Verfügung steht, doch sehe ich mich dessenungeachtet veranlaßt flüchtig auf den Umstand hinzuweisen, daß das Wegbleiben der größeren Arten des unteren kontinentalen Horizontes, das sind: Helix eckingensis SANDB. Xerophila miocaenica n. sp. Cyelostoma Kochi n. sp. « Szadeczkyi n. sp. Hyalinia ef. orbieularis Kr. Triptychia sp. I Er drückt sich in der Weise aus, daß PEnEcKE diese Bildung für älter als gebührend betrachtet. (41) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 41 aus dem oberen Horizont durch nichts begründet erscheint. Helix und Cyelostomen kommen ja in hinreichender Menge vor, und wenn die dieken Schalen derselben im groben Gerölle nicht zermalmt wurden, so hätte dieselben der feine Sand des oberen Horizontes, aus welchem sich so viele kleine, dünnschalige Formen sammeln lassen, umso besser konservieren können. Die Bedeutung des Unterschiedes, welcher zwischen den beiden Faunen besteht, veranschaulichen CGyelostoma Kochi (unterer Horizont) und €. bisuleatum (oberer Horizont) als entsprechende Arten am leb- haftesten. Die außerordentliche Ähnlichkeit der beiden Arten, das Auf- treten derselben an den nämlichen Stellen und in gleichen Massen gestattet uns neben einem kleinen Altersunterschied auf eine unmittel- bare Abstammung zu schließen. Ich hege große Hoffnungen, dab sich auch die Anwesenheit von Ayalinia orbieularis im Konglomerat mit Bestimmtheit feststellen lassen wird, in welchem Falle man kaum den Schluß vermeiden könnte, daß H. miocaeniea tatsächlich nichts ande- res sei, als die beständig gewordene jugendliche Form von A. orbieu- laris (=Helix subnritens Kt). Obzwar auch die Xerophila-Arten von Räkosd einige Gelegenheit zu diesbezüglichen Erörterungen bieten, so will ich dennoch mit Rück- sicht auf das geringe Material von der Besprechung sowohl dieser, als auch der Galactochilus-Arten diesmal absehen, bezw. den Altersunter- schied von paläontologischem Gesichtspunkt bloß berühren, jedoch nicht hervorheben. Dessenungeachtet muß ich auch hier die zwischen den Schichten III und IV festgestellte Diskordanz erwähnen, womit ich darauf hinweisen will, dab der wirkliche Zeitabstand zwischen den beiden kontinentalen Bildungen größer als der scheinbare ist. Nach allen dem wird es kaum nötig sein, besonders zu betonen, daß ich als entschieden charakteristische und von allgemeinem geolo- sischen Gesichtspunkt maßeebende sarmatische Landschneckenfauna bloß diejenige der V. Schicht akzeptiere" und die weitere, möglichst gründliche Ausbeute und Untersuchung dieses Fundortes sowohl aus stratigraphischen, als auch aus zoogeographischen Rücksichten unge- mein wünschenswert erachte. Übrigens wird Räkosd, wie es scheint, den Rang eines in seiner Art alleinstehenden Fundortes nicht einmal so lange behaupten können, wie seinerzeit Steinheim oder Sansan. Ich selbst wurde kürzlich auf Deva aufmerksam, woselbst es mir auch schon gelang aus einer der 1 Die Fauna der Ill. Schicht betrachte ich — nebenbei bemerkt — noch als ein Relikt des obermediterranen Zeitalters. 42 D: STEFAN V. GAÄL (42) V. Schicht von Räkosd entsprechenden oberen kontinentalen Bildung eine interessante Fauna heraus zu bekommen, mit deren detaillierter Aufarbeitung ich mich nach Möglichkeit beeilen werde. Diesmal will ich bloß den abweichenden Charakterzug hervorheben, daß während in Räkosd keine Spur einer Binnenseefauna vorzufinden ist, es mir in Deva schon bis jetzt gelungen ist, neben Galactochilus sarınali- cum die Arten: Planorbis cornu var. solidus? Tuon. « sp. indet. Dreissensia alta SanDe. Hydrobia sp. anzutreffen. Hiernach können wir mit Recht hoffen, daß wir uns auch über die Tierwelt der sarmatischen Süßwässer Südungarns eine getreue Vorstellung verschaffen werden können. Die übrigen Fundorte nur flüchtig erwähnend, will ich auch den Umstand nur berühren, daß mein Kollege Z. SCHRETER durch mich aufmerksam gemacht den durch Galactochilus gekennzeichneten konti- nentalen Bildungen auch im benachbarten Komitat Krassö-Szöreny, im Becken von Mehädia nachspürte und dieselben auch tatsächlich vorfand. Seinem freundlichen Entgegenkommen verdanke ich die Gelegenheit das gesammelte Material besichtigen zu können; dasselbe ist in einem elimmerreichen, feinen Sand eingebettet, dessen grüne Farbe etwas dünkler als diejenige des Sandes von Räkosd ist. Da es nicht seine Aufgabe war ausschließlich diese Fauna einzusammeln, konnte er leider die Fundorte nicht genügend ausbeuten, so daß die Resultate derzeit noch kein klares Bild über die terrestrischen Mollusken des Beckens von Mehädia liefern. Hier will ich nur noch bemerken, daß Cyelostoma kaum im Material vorkommt, das Genus Galactochilus jedoch durch eine abweichende Art vertreten ist, so daß ohne eingehendere Studien das Verhältnis der Schichten im Komitate Krassö-Szöreny zu denjeni- sen von Räkosd nicht genau festgestellt werden kann. Nach dem gesagten glaube ich nicht besonders betonen zu müs- sen, daß die Brackwasserablagerungen des sarmatischen Zeitalters so- wohl in Südungarn als auch in Rumänien " und SW-Russland Unter- brechungen erfahren haben, eine Erscheinung, welche beinahe als cha- rakteristisch bezeichnet werden kann. Umso auffälliger ist es, dab das Studium der zwischengelagerten kontinentalen Mollusken-Faunen sowohl I Siehe vor allem die Arbeiten TEYSSEIRE's, (43) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 43 der rumänischen als auch der russischen Gebiete noch immer auf sich warten läßt.! Auch Anprussow erwähnt nur ganz im allgemeinen das Vorkommnis von Kertsch (9., S. 229). Die Durchforschung dieser noch jungfräulichen Gebiete wird sicher- lich interessante Resultate liefern. Doch wollen wir nun auch die Verhältnisse des mittleren sarmatischen Horizontes überblicken! Nach Arhanasıu (18., S. 12) ist dieser Horizont — dort als «Bessarabische Schichten» bekannt — in der Walachei (Oltenia) sehr gut entwickelt, woselbst in den zu Füssen der Abhänge der Karpathen befindlichen Ablagerungen die Brackwasserfauna durch Mactra Fabreana, Tapes gregaria, Syndesmica reflexa etc. gekennzeichnet ist. Viel näher zu den unserigen stehen jedoch die Verhältnisse der Moldau, woselbst die Brackwasserablage- rungen (Tapes gregaria, CGardium irregulare) mit Süßwasserbildungen (Limnium moldavicum, Congeria Neumayri var. moldavica ete.) ab- wechselnd, bezw. vermischt vorkommen. Und wenn wir nun gleich hinzufügen, daß in der Moldau über den mittelsarmatischen Ablagerun- gen von gemischtem Typus der obere sarmatische Horizont fehlt, so tritt uns sofort die Analogie mit Rakosd vor Augen, welche besonders auffällig wird, wenn wir uns das plötzliche, massenhafte Auftreten von Donax lucida — der charakteristischen Species des russischen Mittelsarmatikums— inRäkosd vergegenwärtigen. Ich selbst konnte zwar aus den betreffenden Schich- ten außer dieser einzigen, sicher primär gelagerten Art noch keine andere genau bestimmen, doch erwähnen sämtliche Autoren auch Trochus podolicus Eıcnw., eine Art, welche ebenfalls hauptsächlich im mittleren Sarmatikum verbreitet war. Ich wiederhole, daß — obzwar unsere Kenntnisse bezüglich der Brackwasserfauna noch sehr mangelhaft sind — die massenhafte An- wesenheit von Donax lueida, desgleichen die Beimischung der kleinen Süßbwasserschnecken die charakteristischen Eigenschaften des russischen”? bezw. moldauischen Mittelsarmatikums zeigen und daß meiner Ansicht 1 Herr Professor Anprussow schreibt in seinem Briefe vom 2. Juni 1908 wie folgt: «Man hat sich bei uns in Russland bis jetzt nur sehr wenig mit fossilen tertiären Landschnecken befaßt und deshalb sind auch Literaturangaben sehr dürftig.» — Und selbst dieses Wenige beschränkt sich fast ausschließlich auf das obere Sarmatikum. > Iwanorr fand bei Kamenka oberhalb der schon erwähnten sarmatischen Schichten im mittleren Sarmatikum kalkige Konglomerate mit Süßwasserschnecken (Anprussow: 13,, S. 32). AR 44 De STEFAN Vv. GaÄL nach in Räkosd auch dieser Horizont ohne Zweifel festgestellt den kann. Die Verhältnisse ‚der Tan ars sind, wie schon stimmend, als das obere sarmatische Zeitalter keine erile Tätigkeit mehr entwickelte, sondern anstatt dessen die Bewegungen der Erdkruste und die Erosion das heutige Relief der ‚Landschaft R herauszugestalten begonnen hatten. Il. DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER TERRESTRISCHEN MOLLUSKEN. Die Bestimmung der Fauna verursachte, Dank der ausgezeichnet konservierten Schalen, keine besonderen Schwierigkeiten, obzwar hie und da ein Exemplar, mitunter auch wohl ein Unikum, zumeist in der Richtung vom Scheitel zur Basis zusammengedrückt war. Meiner Meinung nach kann jedoch eine derartige Deformation sehr leicht in Betracht gezogen, bezw. abgerechnet werden. Zur Vermeidung von Mißverständnissen will ich hier bemerken, daß ich bei der Beschreibung der Arten die Fachausdrücke des Schlüssels unseres Zoologen Dr. Lupwıs Soös gebrauche." GASTROPODA. Ordnung: PECTINIBRANCHIATA. Familie: Cyclostomatid. I. Gattung: Oycelostoma@ Lamarck. 1. Cyclostoma bisulcatum Zırr. Taf. II, Fig. 1. 1875. Cyelostomus bisculcatus ZIET. Sp. — SANDBERGER: (136, S. 464.) XXX—33. Frühere Literatur siehe ebendaselbst. 1891. Cyelostoma bisulcatum v. ZIET. — PENEcKE: (121,5. 353.) Eine vorherrschende Art im höheren Horizont von Räkosd. Ich konnte zwar meine Exemplare mit Sannpsereers Abbildung und Be- schreibung nicht recht vereinbaren, nachdem jedoch Herr Prof. Dr. 1 Nicht nur die abgebildeten, sondern auch die bloß beschriebenen Exem- plare befinden sich im Museum der kgl. ung. geol. Reichsanstalt. 46 Dt: STEFAN V. GAÄL (46) BorTTGER so freundlich war, dieselben mit Öriginalexemplaren zu ver- gleichen, verständigte er mich, daß die Exemplare von Räkosd mit der von Reun (Steiermark) bekannten Form zu identifizieren sind, während an den übrigen Fundorten von €. bisuwleatum, in der als unteres Miozän geltenden Umgebung von Eckingen, Ermingen, Ehingen etwas abweichende Formen vorkommen. Ich sammelte ungefähr 30 Exemplare aus dem grünlichen Sand, woselbst auch Opercula häufig sind. Auch im kohlenführenden Sande fand ich solche. Charakteristisch ist es aber, daß im unteren (konglo- meratischen) Horizont kein einziges Exemplar vorgekommen ist, wäh- rend ich in Deva bis jetzt 12, in Lozsäd 1 Exemplar sammelte. An den letztgenannten Stellen ist die Art beständig von kleinerem Wuchs, während das im Siebenbürgischen Museum befindliche, von Felsö- szallaspatak stammende Exemplar vollkommen mit denjenigen von Räakosd übereinstimmt. Was die rezenten Arten anbelangt, scheint ihnen die im Tibet und in Persien lebende Ü. hyrcanım Marrt. am nächsten zu stehen. 2. Cyclostoma Kochi n. sp. Taf. II, Fig. 3. 1909. Cyelostoma ef. antiquum Luk. — GaäL: (58, S. 475.) Die dominierende Art des Konglomerates von Räkosd. Ihre äußere Form, ihre Dimensionen und zum größten Teil auch die Verzierungen ihrer Schale stehen der Ü. antiquum Brer so nahe, dab ich dieselbe in meiner früheren Publikation auch mit der letzteren identifiziert hatte, doch benachrichtigte mich jetzt Herr Prof. BoETTGER, dal» wir es mit einer neuen Art zu tun haben. Das Gehäuse der @. Kochi besteht aus fünf Windungen; die ein- zelnen Windungen sind gewölbt, besonders die letzte erweitert sich verhältnismäßig plötzlich. Die ersten zwei Windungen sind glatt, wäh- rend die übrigen, denjenigen der bisulcalum ähnlich, mit longitudinalen Rippen und quer verlaufenden Zuwachsstreifen verziert sind. Letztere sind jedoch meist schwächer, so daß die Verzierung nicht auffällig rastriert erscheint. Auf der letzten Windung sind die Rippen größten- teils gleichmäßig entwickelt, während an den früheren in der Regel eine stärkere mit einer schwächeren abwechselnd vorkommt. Die Mün- dung ist nahezu kreisförmig, ihr Saum, welcher regelmäßig etwas an- geschwollen ist, verläuft in vollkommenem Zusammenhang und kommt mit der letzten Windung kaum in Berührung. Der Nabel ist weit; in seiner Umgebung sind die Rippen stärker entwickelt, als an anderen (47) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 47 Stellen der letzten Windung. Das Operculum dieser Art kann von demjenigen der (. bisulcalum nicht unterschieden werden und weicht von (@. antiguum hauptsächlich in dieser Hinsicht ab. Durchmesser: 20 mm; Höhe: 22 mm. Unsere neue Art steht also der bisulcatum nahe, läßt sich jedoch sowohl von dieser, als auch von den kleineren und schlankeren Arten C. consobrinum GC. Mayer und C. Schrammeni Axor. stets unterschei- den. Letztere ist nur halb so grob. In der rezenten Fauna ist ihr €. costulatum Rossm. so ähnlich, daß auch Herr Prof. BorrteEr dieselbe als unmittelbaren Abkömmling der @. Kochi betrachtet. (. costulatum ist vom Kaukasus bis nach Ungarn verbreitet. Es muß auch hier hervorgehoben werden, daß während €. Kochi die häufigste Art des Konglomerates darstellt (meine Sammlung enthält ca. 30 Exemplare), ich im höheren Horizont bloß ein einziges Exemplar vorfand, welches ich jedoch zufolge seiner flächeren Windungen und seines beträchtlich kleineren Wuchses nur mit der Bezeichnung _ cf. dieser Art beizählen konnte. 3. Cyclostoma Szäadeczkyi n. sp. Taf. II, Fig. 2. 1909. Cyelostoma Szadeczkyi GAaAL. — GAAL: (58, S. 475.) Auf den ersten Blick scheint diese Art vielleicht eine kleinere Variation von C. antiguum, bezw. G. Kochi zu sein. Bei einem genauen Vergleich heben sich jedoch die selbständigen Charakterzüge derselben vollständig hervor. Die Naht des sehr mäßig zunehmenden, aus fünf Windungen be- stehenden Gehäuses ist tief; die Windungen sind gewölbt. Die letzte Windung erweitert sich nicht besonders. Der Saum ist vollkommen geschlossen; die Mundöffnung ist rund und hat nur dort, wo sie mit der vorletzten Windung (an einer sehr beschränkten Stelle) in Berüh- rung kommt, eine kleine Ausbuchtung. Der Rand ist umgebogen. Die dünne Schale ist mit dieht gedrängten spiralen Rippen verziert; auf der 3. und 4. Windung ist noch häufig ein Abwechseln von stärkeren und schwächeren wahrzunehmen, auf der letzten Windung werden die- selben jedoch gleichartig. Hier ist übrigens nur mehr die obere Hälfte gerippt, während die übrigen Teile glatt sind und nur unter der Lupe die verschwommenen Spuren der stärkeren Rippen erkennen lassen. Die ebenfalls nur mit Hilfe einer Lupe sichtbaren Zuwachsstreifen sind flach, verschwindend, ungleiehmäßig, so daß sie nicht jene gitterförmige 48 D: STEFAN V. GAÄL (48) Verzierung hervorrufen, welche bei anderen Arten bekannt ist. Die Nabelspalte — in deren Umgebung wieder einige Spiralrippen zum Vorschein kommen -— ist tief. Das Operculum wurde nur in Form eines einzigen kleinen Fragmentes vorgefunden, kann also noch nicht genau beschrieben werden." Die Höhe wechselt zwischen S—13 mm, der Durchmesser zwischen 6—10 mm. Wie wir sehen, kann (.. Szaddeczkyi mit keiner der gewöhnlicheren Arten in nähere Beziehungen gebracht werden. Von (. antiguum unter- scheidet sie sich schon durch ihre beträchtlich kleinere, fast nur halb so große Schale, durch ihre feinere Skulptur und durch ihr regelmäßi- geres Gewinde. Die aus dem unteren Pliozän des Tejo-Tales beschrie- bene (.. biswleatoides Roman (150, S. 23; 1—27) könnte hier in Betracht kommen, welche schon durch ihre Dimensionen unserer Art nahe kommt: «altitudo 13 mm, diameter 12 mm». Außerdem ist die Ver- zierung — insofern dieselbe aus der Beschreibung beurteilt werden kann — ebenfalls sehr ähnlich. Doch wird sie von dieser Art durcli ihre schlankere Form. durch die glatte Partie der letzten Windung, hauptsächlich aber durch ihren zurückgebogenen Rand entschieden abgetrennt. Nach der Monographie L. Preırrers (125, S. 134; XVII—1—5) zu urteilen, zeigt ©. cineinnus Sow. eine so auffallende Ähnlichkeit, daß wir diese heute in Arabien (Yemen) lebende Art unwillkürlich als einen Abkömmling des GC. Szddeczkyi-Typus ansehen müssen. Bei Räkosd sammelte ich dieselbe nur aus dem Konglomerat, u. zw. in ca. 12 Exemplaren; sie ist also dortselbst ziemlich häufig. Ich muß noch bemerken, daß obzwar die Exemplare im übrigen gut erhalten sind, die embryonale Windung dennoch von sämtlichen fehlt. 4. Cyclostoma Schafarziki n. sp. Taf. II, Fig. 10. Das aus fünf Windungen bestehende getürmte Gehäuse ist dick- schalig. Die Windungen, besonders die oberen sind flach, allmählich zunehmend; an der Naht zieht sich eine furchenartige Rinne dahin. Die das Gehäuse schmückenden Rippen sind verhältnismäßig flach; auch die Zuwachsstreifen sind gut sichtbar. Mundöffnung rund, der 1 Nachdem jedoch dieses Fragment sehr an den Mündungsdeckel des Genus Otopoma Gray erinnert, wäre die Entdeckung eines ganzen Exemplars von doppel- tem Interesse. nn (49) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 49 Saum etwas verdickt, die Ränder berühren sich nicht. Es ist kein Nabel vorhanden; das Operculum ist unbekannt. Höhe 10 mm, Durchmesser 5 mm. Die Nachforschungen zeigen, daß bezüglich der fossilen Ver- wandschaft der Ü. Schafarziki kaum irgend ein Zusammenhang gefun- den werden kann. Am ähnlichsten ist vielleicht C. campaneum Boure. aus dem oberen Miozän Frankreichs, doch kann dieselbe auf Grund ihrer Dimensionen und der Wölbung ihrer Windungen mit Leichtigkeit von der früher erwähnten Art unterschieden werden. Aus der rezenten Fauna scheint ihr die auf der Insel Mauritius lebende C. Listeri Gray (= Ü. fimbriatum Lan.) sehr ähnlich zu sein, sie ist jedoch viel kleiner als die letztere. (Siehe: Preirrer: 125, S. 179; XXX—34—35.) Ein einziges, jedoch wohl erhaltenes Exemplar wurde im grün- lichen Sand des II. Horizontes vorgefunden. (Es fehlt bloß die em- bryonale Windung.) II. Genus: Leptopoma L. Preırrer. 5. Leptopoma Boettgeri n. sp. Taf. II, Fig. 12. Das konische Gehäuse besteht aus 5 (?) sich proportionell erwei- ternden, kaum gewölbten, jedoch durch tiefe Nähte von einander ge- trennten Windungen; auf der letzten zieht sich — an der Grenze der flachen Basis — eine gut sichtbare Kante dahin. Die Skulptur der Schale besteht aus nur unter der Lupe sichtbaren dichten, schräg verlaufenden Zuwachsstreifen, ferner aus tieferen longitudinalen und schmäleren axialen Furchen. In dieser Weise kommt also ein vier- eckiges Furchengitter zustande. In der Nabelgegend ist ein schwaches Gerippe sichtbar, hier ist auch das Gitter stärker entwickelt. Der Saum der sehr schief gestellten Mundöffnung ist ein wenig herausgebogen, nicht geschlossen. Der schmale Nabel ist überdeckt. Operculum un- bekannt. Höhe 12 mm (?); Durchmesser 10 mm. Die an dem einzigen, seiner zwei obersten Windungen beraubten Gehäuse übrigens gut sichtbaren Charakterzüge sind von allen bisher bekannten fossilen Leptopoma-Arten dermaßen abweichend, daß es garnicht möglich ist unter denselben einen näheren Verwandten unserer Art zu finden. Es ist übrigens merkwürdig, daß auf unserem Erdteil dieses Genus immer sehr spärlich vertreten war und sogar kaum in Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVIII. Bd. 1. Heft. 4 50 D: STEFAN V. GAÄL (50) das Neogen heraufgelangte. L. Boetlyeri von Räkosd ist also dem- entsprechend die einzige obermiozäne Art. In der rezenten Fauna erinnern L. acuminahım Sow. (Philippinen). noch mehr aber L. elatum (Ceylon) so lebhaft an unsere Art, daß an irgend welche Verwandtschaft gedacht werden könnte. Die Gestalt, die Mundöffnung, die bezeichnende Kante der letzten Windung, ja einiger- maßen sogar die Verzierung (vergl. 124, S. 117 und 123 (Atlas) XXXII— 16, 17) stehen der L. Boettgeri wirklich nahe. Das in der Figur dargestellte einzige Exemplar stammt aus dem grünlichen Sand des II. Horizontes. Familie: Aciculids. III. Genus: Acme Harrn. 6. Acme Beatricis n. sp. Taf. II, Fig. 10. An dem 3 mm hohen, 0'8 mm breiten, glänzenden, gänzliclı glatten Schneckengehäuse sind 6 kaum gewölble Windungen sichtbar; die ziemlich tiefe Naht wird von einer fadenförmigen Anschwellung begleitet und zum Teil überdeckt. Die Spitze erscheint im Verhältnis zur schlanken Figur stumpf, die Größenzunahme der Windungen ist — abgesehen von den ersten — kaum merklich, sogar die letzte ist kaum größer als die übrigen; das Gewinde ist eylindrisch und verjüngt sich gegen die Spitze nur wenig. Mundöffnung länglich. von der Form eines Birnenkerns, der obere Winkel sehr in die Länge gezogen. Der Rand ist zweifach angeschwollen, die beiden Ränder sind durch den gut wahrnehmbaren Callus beinahe verbunden. Ein Nabel ist überhaupt nicht vorhanden. Operceulum unbekannt. Bei der Frage nach der Verwandtschaft kann in erster Reihe von der jüngst entdeckten miozänen Acme callosiuscula Anprez (4, S. 14; Fig. 13) die Rede sein. Die Ähnlichkeit ist auch — wie dies beinahe zu erwarten war — wirklich auffallend. Die vollkommen glatte Schale, die kaum zunehmenden Windungen, ja sogar der doppelte, angeschwol- lene Rand sind beiden gemeinsam. Sie unterscheiden sich dennoch scharf von einander; A. callosiuscula ist bloß 2:3 mm hoch und 0:8—0°9 mm breit — also gedrungener — und besitzt eine einfache Nahtlinie. In Bezug auf die mit Faden geschmückte Naht nähert sich der- selben die ebenfalls glatte A. subfusca Fracn, welche auch gleich hoch (1) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 51 ist. Letztere läßt sich jedoch auf Grund ihrer gedrungenen Figur (11 mm) und der einfachen Beschaffenheit des Randes von unserer Art leicht unterscheiden, desgleichen auch von der A. cullosa Brre., welche noch größer ist und deren Naht von Runzeln begleitet wird. Die genannten älteren Arten sind aus den unteren, bezw. mitt- leren miozänen Schichten von Hochheim, Tuchoric, Kolosoruk und Oppeln bekannt, woselbst sie häufig genug vorkommen. Umso interessanter ist es, daß Spuren des Genus Acme von dieser Zeit bis zum Pleistozän fehlen ; damals erschien nämlich die in Mitteleuropa heute noch lebende A. polita Harrm., welche den oben angeführten Arten gleichfalls sehr ähnlich ist. Von A. Beatricis unlerscheidet sich dieselbe — abgesehen von den abweichenden Dimensionen — durch ihren einfach ange- schwollenen Rand und durch ihre verhältnismäßig größere Mündung (der 3°5 Teil der gesamten Höhe, während bei der neuen Art dieses Verhältnis 45 beträgt) ganz entschieden. Bei Rakosd sammelte ich dieselbe nur aus dem grünlichen Sand des II. Horizontes, von wo 16 — zum Teil ausgezeichnet erhaltene — Exemplare zum Vorschein gekommen sind, dieselbe kann also als häufig bezeichnet werden. ORDO: PULMONATA. Familia: Testacellids. IV. Genus: Oleacina Bonrten. 7. Oleacina (Boltenia?) eburnea Kı. sp. Taf. II, Fig. 1. 1853. Glandina (Achatina) eburnea Kr. — Krem: (88, S. 213), V—10. 1875. Oleacina eburnea KL. sp. SANDBERGER: (136, S. 606), XXIX—31. Ein einziges, seitwärts etwas zusammengedrücktes, seiner zwei ersten Windungen beraubtes Exemplar liegt mir vor, doch sind die vorhandenen drei Windungen, desgleichen die Mundöffnung und die Dimensionen dermaßen mit B. eburne«a übereinstimmend, daß dieselbe entschieden als die Art Kırıns erkannt werden kann. Im II. Horizont sah ich noch weitere zwei zerbröckelte Exemplare (welche vielleicht gleichfalls dieser Art angehören). Es gelang mir jedoch nicht dieselben zu befreien. Bisher wurde sie nur im oberen Miozän von Mörsingen gefunden. Ar 52 D: STEFAN V. GAÄL (52) 8. Oleacina räakosdensis n. sp. Tat. III, Fig. 2. Die cylindrische Schale zeigt fünf Windungen; die ersten vier wachsen kaum an, während die letzte sich plötzlich erweitert, bezw. verlängert, infolgedessen die Mundöffnung schmal und der Rand scharf entwickelt ist. Die embryonale Windung ist glatt, während an den übrigen ein dichtes System von Rippen wahrzunehmen ist; auf der letzten Windung verlieren sich diese transversalen Rippen, dieselben sind höchstens 2 mm lang, so daß der größte Teil der Schale glatt und glänzend erscheint. Es ist kein Nabel vorhanden. Höhe 13 mm. Diese Art gehört wohl unter die seltensten Formen von Räkosd, da sie aus dem grünlichen Sand nur im Material meiner letzten Samm- lung, sozusagen nach dem Abschluß derselben in zwei Exemplaren zum Vorschein kam. Es war mir dann auch noch nicht möglich den Vergleich mit den näher verwandten Arten, besonders aber mit deren Originalen durchzuführen, da ich aber nicht einmal eine derselben nur etwas näher stehende Form finden konnte, glaubte ich mich berech- tigt, dieselbe als eine neue Art zu beschreiben. Familia: Vitrinids. V. Genus: Irchweozonites SANDBERGER. 9. Arch&ozonites cf. semiplanus Reuvss sp. 1852. Helix semiplana Rss. (126, S. 20), I-7, 8. 1875. Archaeozonites semiplanus Rss. — SANDBERGER (136, S. 452.) NXIV—25. In meiner Sammlung befindet sich zwar nur der vierte Teil eines einzigen Exemplars, doch weisen die Dimensionen und die übrigen sichtbaren Charaktere mit einer solchen Bestimmtheit auf A. semipla- nus hin, daß die Anwesenheit derselben in der Fauna von Räkosd als sicher zu betrachten ist. In der Hoffnung, demnächst ein besseres Exemplar entdecken zu können, gebe ich hier bloß eine Skizze derselben. (Fig. 12.) \ Diese auch im mittleren Miozän Böhmens sel- Fig. 12. tene Art ist durch die oben sehr az unten ge- MERRSEHRUBN wölbte Schale, durch das aus fünf Windungen be- semiplamus Rss. stehende Gewinde (auf welchen ungleiche, bogen- Natürliche Größe. förmige Zuwachsstreifen sichtbar sind) und durch (53) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KONITAT HUNYAD,. 53 den mittelgroßen Nabel so auffallend gekennzeichnet, daß sie leicht von ihren Verwandten zu unterscheiden ist. Im grünlichen Sand stieß ich außerdem nur noch auf die viel- leicht auf diese Art hinweisenden Bruchstücke von 2—3 weiteren Exemplaren ; dem Anscheine nach gehörte sie demnach auch bei Räkosd zu den selteneren Arten. VI. Genus: Hyalinia Asassız. 10. Hyalinia (Polita) cf. orbicularis Kı. sp. 1547. Helix orbicularis Kr. — Krem: (87, S. 71.) I-13. 1853. « subnitens Kr. — Kein: (88, S. 120.) V—7. 1853. « orbieularis Kr. — KLein: (88, S. 208.) 1875. Hyalinia orbieularis KL. sp. — SANDBERGER: (136, S. 603.) XXIX—28, 29, 1882. Helix orbicularis KL. — STANDFEST: (153, S. 177.) 1891. Hyalinia (Aegopia) orbieularis KL. sp. — PENECKE: (121, S. 358.) 1900. « orbicularis KL. sp. — MiLLer: (108, S. 396.) Ein sehr zerbröckeltes Exemplar fand ich im Konglomerat, welches auf Grund der zu beobachtenden Charaktere wahrscheinlich dieser Art zugezählt werden kann. An einer Partie der Schale können mit der Lupe sogar einige schwache Spuren von Rippen entdeckt werden. Über die Häufigkeit dieser Art kann man sich keinen Begriff ver- schaffen, weil im groben Material Schnecken mit so dünnen Schalen vollständig zermalmt werden mußten. Bisher wurde dieselbe aus dem durch Helix sylvanca gekennzeich- neten Kalkhorizont und zwar aus sämtlichen Schichten desselben ge- sammelt (Steinheim, Undorf). 11. Hyalinia (Polita) mioczsnica Anprenr. Tat. II, Fig. 15. 1902. Hyalinia (Polita) miocaenica ANDR. — ANDRER: (3, S. 8.) 0—9. Diese häufigste Art des zweiten kontinentalen Horizontes von Räkosd muß ich als ident mit der untermiozänen Art von Oppeln be- trachten, obzwar Anprex selbst dieselbe nur zögernd aufgestellt hatte. Er hielt es nämlich für fraglich, ob er es mit voll entwickelten Exem- plaren zu tun hatte, da das Gewinde höchstens aus 3—4 Windungen besteht. Die Beschreibung Kreıns über Helix subnitens lesend (88, S. 120), 54 Dt: STEFAN V. GAÄL (54) in welcher bekanntlich Sanpgerser die Jugendform von Hyal. orbieu- leris KL erkannt hatte, findet man wirklich viel Übereinstimmendes mit H. ıniocaenica.* Selbst von der vollkommen entwickelten Form unterscheidet sie sich höchstens durch ihre flachere Gestalt und durch die Verzierung der Schale, ein Unterschied, welcher in der Jugend- lichkeit eine ausreichende Erklärung findet. Wenn man jedoch berück- sichtigt, daß im Material von Oppeln über 50, in deinjenigen von Rakosd aber ca. 100 Exemplare dieser kleinen Hyalinia zum Vor- schein kamen, und unter so vielen weder hier, noch dort eine einzige sichere H. orbicularis nachgewiesen wurde, so kann man die spezi- fische Selbständigkeit von A. miocaenica kaum bezweifeln. Öbzwar ich diese Art bisher nur aus dem grünlichen Sande samı- melte, so läßt ihre auffallende Häufigkeit daselbst dennoch mit Wahr- scheinlichkeit darauf schließen, daß sie auch an den übrigen Stellen vorzufinden sein wird. 12. Hyalinia (Vitrea) procrystallina Anpree. Taf. II, Fig. 13. 1877. Hyalinia n. sp. aff. erystallina MürL. — CLessin: (35, S. 35.) 1902. « (Vitrea) procrystallina ANDR. — ÄNDREE: (3, S. 10.) 0—4. Es kam zwar nur ein etwas zusammengedrücktes und in der Gegend des Mündungrandes zum Teil beschädigtes, ferner ein sehr verstümmeltes Exemplar aus dem grünlichen Sand des zweiten Hori- zontes zum Vorschein, dieselben fielen jedoch unter den zahlreichen Exemplaren von P. miocaenica sofort ins Auge und verrieten eine auf- fallende Ähnlichkeit mit der typischen Form von Vitrea erystallina Mürr., so daß ich dieselben von der letzteren nur mit Rücksicht auf ihre vollkommen glatten Schalen zu unterscheiden vermochte.” AnprE& berief sich nur auf den kleineren Wuchs, als er dieselbe von der jetzt lebenden Art trennte, da von seinen fünf unversehrten Exemplaren (mit je vier Windungen) kaum eins den Durchmesser von 2 mm über- schritten hatte. Dies läßt sich jedoch in sehr einfacher Weise dadurch erklären, daß er es mit nicht vollständig entwickelten Exemplaren zu tun hatte, weil das Exemplar von Raäkosd 4" Windungen und einen 1 ANDREE scheint den Vergleich nur mit der erwachsenen H. orbicularis durchgeführt zu haben, sonst hätte er nicht behaupten können, daß sich diese Art sehr von der seinigen unterscheidet. 2 Bevor ich mir das Werk AnprExs verschafft hatte, galt diese Art in meiner Sammlung als Hyalinia erystallina MÜLL. form. sarmatica G. (55) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RAKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 55 Durehmesser von 3 mm zeigt, hinsichtlich der Größe also mit der heute lebenden Art ident ist. Ich betrachte denn auch H. proerystallina nicht im eigentlichen Sinne des Wortes als eine besondere Art und gebrauche den Speziesnamen Axprezs hauptsächlich nur deshalb, weil derselbe sehr zutreffend die Tatsache zum Ausdruck bringt, daß wir es hier mit dem unmittelbaren Vorgänger der rezenten A. erystallina zu tun haben. Es ist nicht unmöglich, daß sich gelegentlich eines auf Grund von einem reicheren Material durchgeführten Vergleiches even- tuell zeigen wird, daß dieselbe mit letzterer vollständig ident ist, diese Art wurde ja schon bisher aus dem Mittelpliozän von Hauterive mit Sicherheit nachgewiesen, während das Subgenus Vitrea im Miozän sehr selten gewesen zu sein scheint; nur Cessıv erwähnt ein Bruch- stück aus der Gegend von Ehingen. 13. Hyalinia sp. (mendica? Sravıc). Ein einziges Exemplar einer etwas an Ä. miocaenica erinnernden, jedoch durch einen engeren Nabel gekennzeichneten Art kam in jüngster Zeit aus dem grünlichen Sand zum Vorschein. Da die Anfangswindun- gen fehlen, und ich überdies zum genauen Vergleich nicht mehr recht Zeit hatte, will ich dieselbe einstweilen nur in dieser Weise erwähnen, da sie sich nach den Beschreibungen zu urteilen mit der in der Gegend von Tuchofic vorkommenden FH. mendica noch am leichtesten ver- einbaren läßt. VII. Genus: Patula Hei». 14. Patula (Punctum) propygmxa Anpren. Taf. III, Fig. 13. 1904. Punctum propygmaeum ANDR, — ANDREE: (4, S. 8.) 0—4. Ich sammelte zwei wohlerhalteı.e Exemplare dieser schönen kleinen Schnecke, deren Diameter kaum 2 mm beträgt, aus dem grünlichen Sand. Die Diagnose Anprexs paßt vollkommen auf dieselben: die flache, mit einem breiten Nabel versehene Schale besitzt vier Win- dungen, an welchen sehr feine Zuwaclısstreifen sichtbar sind, ganz ähnliche, wie bei der rezenten P. pygmaea Drar. Von der letzteren unterscheidet sie sich fast nur durch ihre Dimensionen, da der Duren- messer der lebenden Art 1'2 mm beträgt. AnDRER verglich sie mit der bisher einzig bekannten fossilen Art 56 D: STEFAN V. GAÄL (56) P. oligocaenica Zunnporr,! welche bedeutend kleiner, nebenbei aber mehr turmförmig gewachsen ist als die miozäne Aıt. P. pygmaea ist heute auf der ganzen nördlichen Hemisphäre heimisch. 15. Patula (Janulus) gyrorbis Kı. sp. Taf. II, Fig. 14. 1847. Helix yyrorbis KL.. — Krem: (87, S. 72.) I—14. 1875. Patula (Janulus) gyrorbis KL. sp. — SANDBERGER : (136, S. 454.) NXI—7. 1575. « (Janulus) supracostata SDBG. — SANDBERGER : (136, S. 584.) XXIXN—2. 1885. « supracostata SDBG. — ÜLESSIN: (37, S. 75.) 1856. « supracostata SDBG. — SANDBERGER : (141, S. 33.) 1857. « supracostata SpBG. — HANDMANN: (70, S. 45.) 1902. « (Janulus) gyrorbis KL. sp. — ANDRE&: (3, S. 10.) 1904. Janulus gyrorbis Kr. sp. — ANDREE: (4, S. 16.) 1907. Patula supracostata SpBG. — GAÄL: (57, S. 33.) 1I0TE supracostata SpBG. — TROLL: (167, S. 73.) 1909. « supracostata SpBG. — GAAL: (58, S. 476.) Die Art kann auf Grund zweier vorzüglich erhaltener Exemplare folgenderweise charakterisiert werden: Die Schale ist rundlich geformt, das Gewinde besteht aus 7—8 eventuell vielleicht 9? eng zusammen- gedrehten Windungen. Scheitel beinahe flach, kann aber auch etwas konisch und erhaben sein; Basis sehr gewölbt. Größe des Nabels variiert zwischen gewissen Grenzen. Naht tief und ziemlich breit. Von der zweiten Windung an- gefangen ist die Oberfläche dicht mit Rippen verziert, die Entfernung der Rippen von einander erreicht höchstens die eigene Breite dersel- ben, die Rippen ziehen auf der Basis nicht abwärts, so daß dieselbe nur von feinen, nur mit der Lupe sichtbaren Strichelchen verziert ist. Mündung schief, halbmondförmig, Rand einfach, scharf. Diese Diagnose überbrückt die zwischen den bisherigen Arten: gyrorbis (unteres Miozän) und supracostala (oberes Miozän und unteres Pliozän) befindliche Entfernung. SAnDBERGER bezeichnet nämlich den 1 ZinnporF J.: Mitteilungen über die Baugrube des Offenbacher Hafens. (Jahresber. d. Offenbacher Ver. f. Naturk.) Offenbach, 1901. S. 135, V—8. = Ich weis nicht, wie ich mir die im Text SANDBERGERS (136, S. 584) als 9-te bezeichnete Windung erklären soll, wohingegen auf der Zeichnung bloß 5 vorhan- den sind! Da ich ferner in seinem Buche auch eine solche Stelle antraf (136, S. 294), wo der lateinische und der deutsche Text und überdies auch noch die Zeichnung eine verschiedene Anzahl der Windungen angeben, so will ich die Frage nach dem Vorhandensein der neunten Windung dahingestellt lassen. (57) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 57 flachen Scheitel? und den im Verhältnis zur supracostata weiten Nabel als charakteristischeste Eigenschaften der gyrorbis. Von den Räkosder Exemplaren besitzt aber das eine einen etwas konischen (kaum erha- benen) Scheitel, jedoch einen weiteren Nabel, während das andere ganz flach und sein Nabel eng ist. Bezüglich der supracostata hebt der Autor dieser Art neben der mehr konischen Form die größere Entfernung und folglich geringere Anzahl der Rippen hervor, was ich jedoch an und für sich nicht als spezifisches Merkmal anerkennen darf, umso weniger, da ich an meinen Exemplaren unter der Lupe in den Zwischenräumen hie und da schwächere Nebenrippen beobachten konnte. Von dieser Art ist es übrigens bekannt, daß sie von SANDBERGER selbst nur als provisorisch betrachtet und seiner Äußerung nach nur deshalb aufgestellt wurde, weil er noch keine Übergangsform ge- sehen hatte. Ich kann nicht umhin auf Grund der detaillierten Diagnose Drr£rers (41, S. 111) über P. ruderoides Mıcn. meine Meinung dahin zu äußern, daß ich geneigt bin dieselbe für eine jugendliche Form der yyrorbis zu halten. Beweise hierfür liefern der kleinere Wuchs, die geringere Anzahl der Windungen*” und auch der weitere Nabel, — Eigenschaften, welche von den Autoren als spezifische Charaktere be- trachtet wurden. Durch Aufopferung eines meiner zerbröckelten Exem- plare konnte ich mich aber davon überzeugen, daß diese Charaktere für die Jugendliche gyrorbis bezeichnend sind. Ohne die Originale untersucht zu haben, kann ich mir zwar in dieser Frage keine endgültige Meinung herausbilden, doch muß ich es auf Grund des bisher Gesagten für wahrscheinlich erachten, daß ruderoides höchstens eine beständig gewordene unreife Form der gyrorbis darstellt. Daß aber das Bestehen der letzteren, im unteren Miozän auftretenden Art bis zum Pliozän nicht unwahrscheinlich ist, dafür liefert schon die große Neigung derselben zur Bildung von Varietäten die Beweise. Bei Räkosd kam im Ganzen aus dem grünlichen Sand ein etwas zusammengedrücktes, aus dem kohlenführenden Sand hingegen ein völlig unversehrtes und ein fragmentares Exemplar zum Vorschein. Diese Art gehört demnach zu den selteneren. Meine Exemplare zeigen folgende Dimensionen: 1 Er erwähnt zwar auch eine seltene, mehr konische Varietät derselben aus Ehingen. > Wenn man die Anzahl der Windungen ergänzt, so erreicht sie gerade die Größe der gyrorbis. 58 D: STEFAN V. GAÄL (58) I. Durchmesser: 5 mm; Höhe: 2 mm (6'Ys Windungen), 1. « 635 5 « I u (6Ya « )s 16. Patula (Charopa) euglyphoides Sanne. Tat. TI SRie2 6. 1875. Patula (Charopa) euglyphoides SANDB. — SANDBERGER : (136, S. 583.) XXVIIL—7, und XXIX—1. Ebendaselbst siehe die ältere Literatur. 1885. Patula euglyphoides SDGB. — ÜLESSIN: (37, S. 75.) 1900. « euglyphoides Spes. — MiLLer: (108, S. 395.) VII—. 1907. « euglyphoides SpsG. — TroLL: (167, S. 73.) 1909. « euglyphoides SpEG. — GAAL (58, S. 476.) Die Dünne der Schalen und die Beschaffenheit des einschließen- den Materials brachten es mit sich, daß es mir nicht gelang auch nur ein einziges unversehrtes Exemplar zu befreien; trotzdem konnte aber die Art auf Grund der gesammelten 12 lädierten Exemplare sicher be- stimmt werden. Mit der Beschreibung SAaxndBERGERS übereinstimmend ist die erste der fünf Windungen glatt, während auf der zweiten schon die später immer stärker werdenden transversalen Rippen auftreten, deren Anzahl auf der letzten Windung tatsächlich ungefähr 65 beträgt. Ich konnte im Ganzen bloß insofern eine Abweichung feststellen, als die Rippen nicht gleich stark entwickelt sind, was jedoch nur bei starker Ver- größerung sichtbar ist. Die Art ist bei Räkosd im grünlichen Sand des Il. Horizontes am häufigsten, doch traf ich sie im kohlenführenden Sand des näm- lichen Horizontes ebenfalls an. Nach den bisherigen Angaben komnıt sie vom mittleren Miozän Undorf) bis zum Pannonischen (Leobersdorf) vor. Familia: Helicids. VIIl. Genus: Helix Lınne. 17. Helix (Macularia) eckingensis Sanpe. Taf. I, Fig. 6. 1875. Helie (Macularia) eckingensis SANDB. — SANDBERGER: (136, S. 475.) XXIX—136. Diese an H. sylvana Kr. erinnernde Schnecke betrachtet Sanxp- BERGER hauptsächlich auf Grund der schwachen Kanten der Windungen und der Beschaffenheit des Mündungsrandes als eine besondere Art. (59) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 59 Diese Charakterzüge treten aber auch an den Exemplaren von Räkosd mit großer Beslimmtheit hervor und zeigen nach keiner Richtung hin Übergänge zu H. sylvana. Höchstens die Kante der letzten Windung pflegt manchmal auffallender, ein anderes Mal verschwommener zu sein. Im Konglomerat stieß ich auf vier unversehrte und vier lädierte Exemplare, an welchen die charakteristischen Züge samt den schräge verlaufenden und schon mit bloßem Auge sichtbaren Zuwachsstreifen wohl zu erkennen sind. Sie scheint hier zu den häufigeren Arten zu gehören. SANDBERGER beschrieb sie aus dem unteren Miozän der Um- gebung von Ulm. Es sei hier bemerkt, daß die Exemplare aus der Gegend von Ulm kleiner sind. Nach der Ansicht des Autors wäre sie mit der südeuropäischen H. niciensis Lam. und FH. balearica Zieer. nahe verwandt. Ich selbst wäre — abgesehen von ihrem etwas kleineren Wuchs — gar nicht im- stande die auf den Salomons-Inseln heimische H. fringilla Prr. von derselben spezifisch zu trennn. 18. Helix (CorydaP) bohemica Brre. Taf. ID, Fig. 5. 1875. Helix (Coryda) bohemica BTTG. — SANDBERGER : (136, S. 432.) NXIV—9. Ältere Literatur ebendaselbst. 1891. Helix (Coryda) bohemica Brro. — Kuika: (89, S. 46.) 1909. « bohemica Brra. — GAAL: (58, S. 476.) Auf Grund eines einzigen verdrückten und infolgedessen etwas deformierten, übrigens jedoch nur an der Mundöffnung defekten Exem- plars konnte ich das Vorhandensein dieser in Böhmen nicht seltenen Art bei Räkosd nicht sicher feststellen. Tatsache ist es, dab die Größe, die Anzahl der Windungen (4"/2) und soweit sich dies beurteilen läßt, auch die Form dem von SANDBERGER fesigesetztem Typus entspricht, während die verhältnismäßig geringe Größe des embryonalen Teiles und das rapide Anwachsen der Windungen dieselben von allen übrigen hiesigen Arten absondert. Vollkommen übereinstimmend ist schließlich der mit einem dicken Gallus bedeckte Nabel, ferner auch die schwache Kante der letzten Windung. Da jedoch die mikroskopische Struktur der Schale (infolge einer früheren, dieken Lackierung) nicht untersucht werden konnte und der Mündungsrand fehlt, kann die Bestimmung keine sichere sein. Außer dem beschriebenen Exemplar befindet sich — ebenfalls aus dem grünlichen Sand — noch die letzte Windung eines solchen in meiner Sammlung. Ferner sammelte ich auch bei Deva ein Exemplar. 60 D: STEFAN V. GAÄL (60) Die verwandten lebenden Arten betreffend wird die Form von SANDBERGER zwischen die auf der Insel Cuba lebenden Arten H. ovwum reguli Lea und H. alauda Für gestellt, während sie BorrtsEr in den Formenkreis einer spanischen Macularia-Art einreiht. 19. Helix (Pentatznia) sp. (Moguntina?) Desn. Das fragmentare Exemplar, welches aus dem grünlichen Sande zum Vorschein kam, kann zwar kaum in Betracht genommen werden, da es jedoch das einzige Schalenfragment ist, an welchem Spuren einer zonalen Verzierung sichtbar sind und außerdem auch einen Einblick in die Struktur des Nabels gestattet, hielt ich es für angezeigt, dasselbe unter obiger Bezeichnung in die Serie aufzunehmen. IX. Genus: Galactochilws SANDBERGER. 20. Galactochilus sarmaticum nov. sp. Taf. I, Fig. 15. 1900. Helix sp. (sehr große Art). — Koch: (92, S. 174.) 1909. Galactochilus sarmaticum GAAL. — GAAL: (58, S. 476.) Diese Schnecke von ansehnlicher Größe, welche hier in jüngster Zeit aus allen kontinentalen Schichten zum Vorschein kam, ist die auf- fallendste und bezeichnendste Art der sarmatischen Bildungen von Räkosd, und ich kann es sofort beifügen: des ganzen Komitates Hunyad. Das im allgemeinen kugelförmige Gehäuse, dessen Scheitel kaum erhaben und flach ist, besteht aus fünf Windungen, welche von einer seichten Naht begrenzt sind. Auf der ersten Windung sind die Zuwachs- knoten (Rippen) feinkörnig und mehrfach zerrissen. Der Saum ist ganz zurückgebogen und rinnenförmig. Der Nabel ist vollkommen überdeckt ' und sowohl rund um denselben herum, als auch an der Schwelle ist ein sehr dünner Callus wahrzunehmen. Durchschnittliche Dimensionen : Größerer Durchmesser _ 2 —_ 50 mm Kleinerer « ler! 40 « Flohersugmer Ba ):c G. sarmaticum ist demnach innigst verwandt mit der aus der kon- tinentalen Schicht der Gegend von Oppeln im Jahre 1902 zuerst beschrie- 1 Mit Ausnahme eines Exemplars von Deva. (61) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 61 benen G@. silesiacum AnprEx, welche der Autor zuerst als untermiozän dahingestellt, später jedoch für mittelmiozän erklärt hatte (2, S. 4). Mit dieser Art sind außer den Dimensionen auch noch die sehr charakte- ristische embryonale Windung, die mikroskopische Struktur der Schale, ferner die allgemeinen Merkmale der Mundöffnung und des Nabels der- maßen übereinstimmend, daß ich mich auf Grund der Beschreibung und der Abbildungen kaum hätte entschließen können dieselbe spe- zifisch abzutrennen, wenn ich nicht, Dank der Zuvorkommenheit des «Römer Museums» in den Besitz eines Vergleichsmaterials gekom- men wäre. So konnte ich jedoch mit Bestimmtheit feststellen, daß während das Achsenende und der dicke Gallus, welche den Nabel der (@. silesieum verdecken, eine wellenförmige Oberfläche besitzen, das Achsenende von @. sarmaticum im Gegenteil einen entschiedenen und stark hervortretenden Kegel darstellt, um welchen herum der sehr dünne Callus fast verschwindet. Weitere beachtenswerle Abweichun- gen zeigen sich noch in der flacheren Form, in der Stumpfheit des zurückgeschlagenen Saumes und in der größeren Breite der Randrinne. Selbst ihr Wuchs scheint beständig etwas kleiner zu sein. Mit Rücksicht auf die Beständigkeit der an den 30 bei Räkosd gesammelten Exemplaren beobachteten Merkmale, welche auch noch durch ein weiteres, aus der Sammlung des Herrn Prof. Dr. Kocn, u. zw. aus einer ähnlichen Schicht stammendes Exemplar von Felsöszälläspatak ! (Komitat Hunyad), ferner durch die in meiner Sammlung befindlichen 12 Exemplare von Deva bestätigt wird, mußte ich diese Form spezifisch absondern. Ich muß schon hier erwähnen, daß ich den Merkmalen der G. sarmaticum eine phylogenetische Wichtigkeit zuschreibe, da es .auf der Hand liegt, daß dieselben die nächste Stufe im Entwicklungsgang der @. silesiacum bedeuten: erstere wäre also die unmittelbare Nach- folgerin der letzteren. Diese meine Meinung wird durch die Resultate der Untersuchungen des Herrn ZoLrän SCHRETER auf das entschiedenste bekräftigt, welcher im Becken von Mehädia neben der Gemeinde Kornia aus dem Sarmalischen eine fast idente Gelactochilus-Art sammelte. Seine Gefälligkeit versetzte mich in die Lage, die vier am besten erhal- tenen Exemplare seiner Sammlung untersuchen und in dieser Weise mich davon überzeugen zu können, daß an denselben sämtliche spe- i Das einzige in den Sammlungen des Erdelyi Museum in Kolozsvär auf- bewahrte Exemplar bekam ich aus Gefälligkeit des Herrn Prof. J. v. SzÄDEczky zu Gesichte. 62 D: STEFAN V. GAÄL (62) zifische Merkmale des untersarmatischen G. sarmaticum auf das denk- bar enischiedenste entwickelt sind.! Die eingehendere Besprechung der phylogenelischen und zoo- geographischen Momente dem folgenden Kapitel vorbehaltend, will ich von den in der Literatur bekannten nahe stehenden fossilen Arten nach AxprEE bloß @. pomiforme A. Braun hervorheben, eine Seltenheit der untermiozänen (?) Schichten von Hochheim. In dieser sieht Anprex den nächsten Verwandten von @. silesiacum und gleichzeitig den ersten Vertreter des Genus Galactochilus, welchem ebenfalls im unteren Miozän noch die Arten @. matliaeum STEINBERGER und G. ehingense Kr. angehören. Anprez kennt keine mit derjenigen von Oppeln gleich- alten Galactochilus-Art (4, S. 9, so nahm er denn auch keine Notiz von Brusınas Helix Odoi (32, I—1, 2) und von seinen noch ähnliche- ren, unter dem Namen MH. Pilari (XXX—1) dargestellten Bruch- stücken. R Außer der durch die südungarischen Funde bereits ausgefüllten obermiozänen Lücke kann das Genus (ralactochilus nur noch in den untersten Schichten des Pliozäns eine Rolle spielen, da die im mitt- leren und oberen Pliozän vorkommenden Arten H. Brochii Mayer, IH. Senensis Panran und H. Chaixü Micn. — wie ich später nach- weisen werde — einem anderen Genus angehören. Was die rezente Fauna betrifft, so sucht AnprEx neotropische Be- ziehungen und sieht in der auf der Insel Haiti lebenden Luguillia gigantea Scor. den heutigen Vertreter unserer tertiären Galactochilus- Arten. Es sei mir gestattet hierüber in Kürze zu bemerken, daß die auf der Insel Palauan (Philippinen) lebende Helix (Camaena) palauanica Prr. eine so auffallende Übereinstimmung mit G. sarmaticum zur Schau trägt, daß man die allernächste Verwandtschaft der beiden Arten kaum bezweifeln kann. Bei Räkosd kann sie sowohl im unteren (konglomeratischen),” als auch im oberen (sandigen) Horizont als häufig bezeichnet werden. Die I Mein geschätzter Herr Kollege SCHRFTER wird uns die Publikation seiner interessanten Beobachtungen sicher nicht lange schuldig bleiben, so muß ich also von der Beschreibung des Galactochilus von Kornia absehen. Hier will ich bloß soviel bemerken, daß die im Becken von Mehädia vorkommende Varietät nur halb so groß ist, als die untersarmatische Art aus dem Komitat Hunyad. ? Ich muß bemerken, daß die Exemplare des unteren Horizontes derart mangelhaft sind, daß sie zur Feststellung der spezifischen Merkmale nicht heran- gezogen werden konnten. Doch besaßen diese, so weit es sich beurteilen läßt, eine mehr kugelige Form, wäbrend diejenigen des oberen Horizontes ausnahmslos flacher sind. (63) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 63 Exemplare sind zwar meist fragmentar, doch finden sich auch unver- sehrte darunter; mindergut erhalten sind die bei Felsöszälläspatak und Deva gesammelten. X. Genus: Helicodonta Färussac. 21. Helicodonta involuta Tnomz. Taf. III, Fig. 11. 1875. Helix (Trigonostoma) involuta THOM. — SANDBERGER : (136, S. 576.) NXII-17. (Ältere Literatur siehe ebendaselbst.) 1891. Helix (Trigonostoma) involuta Tuom. — Kuika: (89, S. 46.) 1902. Helicodonta cf. involuta THom. — AnDRER: (3, S. 11.) 1904. « involuta THoM. — ANDRE&: (4, S. 11.) 1909. Helix involuta Tuom. — GaAL: (58, S. 475.) Ein einziges, wohlerhaltenes Exemplar fand ich im unteren Horizont. Trotzdem es infolge des von vier Seiten erlittenen Druckes einiger- maßen deformiert wurde, indem die Spitze tiefer zu liegen kam, der Nabel und die Mundöffnung hingegen enger wurde, war seine Bestim- mung leicht durchführbar. Die Verzierung der Schale ist mit derjenigen des Typus vollkommen übereinstimmend. Als alleiniger Unterschied kann vielleicht nur die etwas größere Herausgebogenheit der mittleren Partie des rechtsseitigen Saumes erwähnt werden, infolgedessen sie einigermaßen an H. Bernardii Mıcn. erinnert. H. involuta wurde außer den alten böhmischen und deutschen Fundorten neuerdings auch aus Schlesien (Oppeln) angeführt. Daß sie überall durch eine geringe Anzahl von Individuen vertreten ist, beweist auch Rakosd. Auch im grünlichen Sande fand ich die Fragmente zweier oder dreier Exemplare und daneben acht embryonale Exemplare vor, doch konnte es nicht von jedem einzelnen der letzteren mit Sicherheit fest- gestellt werden, ob sie der H. imvoluta oder der weiter unten zu be- schreibenden H. evoluta angehören. 22. Helicodonta evoluta n. sp. Taf. II, Fig. 7. Das tellerförmige Gehäuse scheidet sich schon durch seine doppelte Größe aus dem Formenkreis der halb so großen H. involuta aus. Doch wird die spezifische Trennung außerdem noch durch den viel weiteren Nabel — welcher die Mehrzahl der Windungen sehen läßt — und durch 64 D: STEFAN V. GAAL (64) die gröberen Warzen der Schale gerechtfertig. Das Gewinde besteht aus 5a Windungen. Dieselben sind nicht so eng zusammengedreht wie bei H. involuta. Die Mundöffnung ist defekt, die allenfalls von den- jenigen der H. involuta abweichenden Merkmale können also nicht festgestellt werden. Durchmesser 11 mm; Höhe 4 mm. Es kanı nur ein einziges, ziemlich gut erhaltenes Exemplar dieser seltenen Art aus dem grünlichen Sand zum Vorschein. Außerdem ließ sich nur noch die Zugehörigkeit eines embryonalen Exemplars sicher bestimmen. XI. Genus: NXerophila (Held) v. In. 23. Xerophila! miocznica n. sp. Taf. II, Fig. 13. u. Taf. II, Fig. 3. Der Scheitel des Gehäuses ist flach kegelförmig und an der Basis stark gewölbt. Auf dem aus 5V/s Windungen bestehenden Gehäuse zeigen sich die feineren Zuwachsstreifen schon dem bloßen Auge. Mundöff- nung länglich, oval; Saum scharf, etwas herausgebogen. Nabel trichter- förmig, tief, durch den darüber herausgebogenen Saum zum größten Teil verdeckt. Durchmesser 24 mm, Höhe 18 mm.? (Vollständigstes Exemplar.) Beide Exemplare erlitten zwar eine geringfügige Deformation, doch hauptsächlich nur insofern, als ihr Scheitel ein wenig eingedrückt wurde. Die oben beschriebenen Merkmale sind gut sichtbar, wodurch es gleichzeitig sichergestellt wird, daß wir es mit dem allerersten Ver- treter des Genus NXerophila zu tun haben. Einesteils aus diesem Grund, andererseits jedoch wegen ihren auffallend großen Dimensionen verdient diese Art unsere besondere Aufmerksamkeit. Von den lebenden Arten steht ihr ohne Zweifel X. desertorum Forskar am nächsten, u. zw. in solchem Maße, daß man unbedingt an eine innige phylogenetische Beziehung denken muß. Vollkommen über- einstimmend ist der Durchmesser, und sehr nahe steht höchstwahr- scheinlich auch das Höhenmaß, die Form des letzten Umganges und ı Eine geraume Zeit nach Abschluß meiner vorliegenden Arbeit, überzeugte ich mich auf Grund unserer mit Herrn Prof. W. Koparr in Frankfurt a. M. unter- haltenen Diskussion davon, daß X. desertorum, welcher X. miocaenica unbedingt nahe steht, in das Subgenus Eremia des Genus Helix gehört, so daß anstatt Nero- phila überall Eremia zu setzen ist. . (65) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 65 des Nabels sind fast identisch, so daß sozusagen nur die geringfügige Abweichung der embryonalen Windung, die größere Glattheit der Schale und der große Altersunterschied dieselbe von X. miocaenica« absondern. A. desertorum ist in Nord-Alfrika (bis zur Sahara) und in Arabien heimisch. Bisher sammelte ich sie nur aus dem Konglomerat. 24. Xerophila Soösi n. sp. Taf. II, Fig. 4. 1909. Xerophila Soösi GAAL. — GAAL: (58, S. 476.) Am letzten Umgang des flachscheiteligen, an der Basis aber stark gewölbten Gehäuses läuft ein schwacher Kiel entlang. Der erste Umgang ist vollkommen glatt, während auf dem zweiten, unter der Lupe ge- drängt stehende, starke, sich oft dichotomisch verzweigende Rippen sichtbar sind. Dieselben verwischen sich jedoch auf den noch erübri- genden 1°/; Umgängen immer mehr und mehr, u. zw. so, daß das Gehäuse schon am Anfang des dritten Umganges nahezu glatt ist. Der letzte Umgang erweitert sich plötzlich und beträgt mehr als das zwei- fache des vorletzten. Der Saum ist scharf, beim engen Nabel aber etwas nach außen gebogen, so daß er letzteren ein wenig überdeckt. Die Mündung ist mit der Achse parallel. Von farbigen Zonen ist keine Spur sichtbar. Durchmesser 7 mm, Höhe 3 mm, das zuletzt genannte Maß wird von der letzten Windung allein beansprucht. Der so charakterisierten sarmatischen Art steht die auf Sardinien, Sizilien und Malta lebende Xerophila Meda Porro am nächsten. Wenn man nur die Größe, den schwachen Kiel und den so überaus charakte- ristischen, halb überdeekten Nabel beachten würde, könnte man denn auch sie von der lebenden garnicht spezifisch trennen. Wahrnehmbare Unterschiede bestehen lediglich in der oben detailliert beschriebenen Verzierung der Schale, ferner in dem Umstand, daß Xerophila Soosi 3°/s Windungen, A. Meda hingegen bei gleicher Größe fünf Windun- gen besitzt. Das einzige vorhandene Exemplar sammelte ich vor fünf Jahren in dem grünlichen Sande von Räkosd. Und trotzdem ich die Ausbeu- tung dieser Schicht seither auch mit Rücksicht auf die NXerophila-Arten mit besonderer Sorgfalt bewerkstelliste, sah ich auch nicht einmal ein Fragment eines „weiten Exemplars. Mitt. a d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVIIT. Bd. 1. Heft. 5 66 D: STEFAN V. GAAL (66) XI. Genus: Theba Korkır. 25. Theba (Acanthinula) tuchoricensis Kuıra sp. R Taf, Eig.o: 1891. Helix (Acanthinula) tuchowicensis Kuıka. — Krıka: (89, S. 42.) 0—35. 1902. Acanthinula tuchoricensis KLIKA, — ANDRER: (3, S. 10.) 1904. « « KLIKA. — ANDREE: (4, S. 17.) Es gelang mir diese auch in den genannten Faunen nur selten vorkommende Art auch in Räkosd aufzufinden. Die Beschreibung Kuıkas paßt vollkommen auf dieselbe; das unregelmäßige Auftreten und Verlaufen der Rippen ist deutlich sichtbar. (Die Abbildung des Räkosder Exemplars ist sehr schlecht.) Ihr Fundort bei Räkosd ist der grünliche Sand des ll. Horizontes, aus welchem ich zwei Exemplare sammelte. Bedauerlich ist, dab das vollkommen erhaltene Exemplar nach der Fertigstellung der Abbildung zufällig zerbrach, so daß nur mehr der Abdruck desselben vorhanden ist. Das zweite Exemplar ist an der Spitze beschädigt und außerdem einseitig zusammengedrückt. XII. Genus: Procanpylaea n. gen. Die scheibenförmige Schale ist flach oder besitzt einen kaum erhabenen Scheitel; das Gewinde ist eng zusammengedreht, die Win- dungen erweitern sich langsam. Die letzte Windung ist ein wenig herab- gebogen und etwas eingeschnürt, die Mündung ist hufeisenförmig und sehr schief zur Achse gestellt. Rand zurückgebogen und fadenförmig angeschwollen, Schale glatt; die Zuwachsstreifen sind sehr fein und regelmäßig, doch ist außer ihnen keine andere Verzierung (Borsten, Grübchen, Warzen) vorhanden. Der enge Nabel ist tief, trichterförmig ; der die beiden Enden des Saumes verbindende Callus ist sehr dünn. Procampylaea erinnert am meisten an das Genus Campylaea, auch ich selbst betrachte dasselbe als die ältere Form des letzteren. Auf diese Verwandtschaft will auch der Name hindeuten. Das voll- kommen flache Gehäuse, die kaum herabgebogene letzte Windung, sowie auch die schwer zu beschreibende Form des Mündungsrandes unterscheiden jedoch unser Genus hinlänglich vom letzteren. Auch die glatte, glänzendweiße Schale deutet auf keine echte Cam- pylaea und zeigt in dieser Weise auch mit Xerophila eine gewisse Verwandtschaft. Ein charakteristischer Unterschied äußert sich endlich (67) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 67 auch in der Doppelfurche, welche auf der letzten Win- dung dahinzieht. Von Räkosd konnten bisher zwei Arten dieses Genus nachgewiesen werden. 26. Procampylsa Löczyi n. sp. Taf. II, Fig. 9. Der Scheitel der scheibenförmigen Schale ist vollkommen flach, die 5'/. Windungen des Gewindes sind eng zusammengedreht, die Naht ist tief. Die embryonale Schale ist vollkommen glatt, doch sind die sehr feinen, erlöschenden Zuwachsrippen auch an den übrigen Stellen kaum zu bemerken. Auf der letzten Windung — u. zw. noch auf der dem Scheitel zugewendeten Partie derselben — zieht eine stärkere und eine schwächere Furche, in der Mittellinie aber ein kaum merklich vor- springendes Band dahin. Die Mündung ist breiter als hoch und das neben der Nabelöffnung haftende Ende des zurückgebogenen, faden- förmig angeschwollenen Randes trifft die vorletzte Windung unter rech- tem Winkel. Durchschnittliche Dimensionen vierer Exemplare: Größerer Durchmesser . Be oemm Kleinerer « ET ER ERTE 14 « Blond. 2. Be DD Bei Rakosd sammelte ich aus dem grünlichen Sand vier unver- sehrte Exemplare und die Fragmente von ungefähr 4—5 anderen: die Art ist demnach keine Seltenheit. Aus der rezenten Fauna zeigt die in der Gegend der Torres- Straße lebende Helix (Trachiopsis) Delessertianad La GuiL eine große Ähnlichkeit mit unserer Form und läßt sich nur auf Grund ihres klei- neren Wuchses und der Verzierungen der Schale von der P. Loezyyi unterscheiden, welche außer der weiter unten zu beschreibenden neuen Art bis jetzt keine fossilen Verwandten besitzt. 27. Procampyl&a sarmatica n. sp. Fig. IN, Taf. 17. Unterscheidet sich von der zuletzt beschriebenen Art durch ihren kleineren Wuchs, durch ihre gewölbtere Basis und durch den auf der letzten Windung auftretenden, auffälligen Kiel. Auch der Nabel des einzigen, etwas lädierten Exemplars ist enger, wie derjenige von P. Löezyi, ferner ist das hier endigende Stück des Randes nicht unter 5% 68 D: STEFAN V. GAÄL (68) rechtem Winkel geneigt; doch lassen sich diese Merkmale mit Rück- sicht auf den verletzten Zustand des Exemplars nicht festlegen. Von den bei P. Loczyi erwähnten Furchen bleibt eine weg. Dimensionen: 14:4 mm. Sie kommt bei Räkosd im grünen Sande vor. Familia: Cionellidze. XIV. Genus: ‚Agraulina Baer. 28. Agraulina (Azeca) hungarica n. sp. Nur die letzte Windung, samt der etwas beschädigten Mundöff- nung, ist vorhanden. Est ist dies eine der aus dem Miozän von Oppeln in jüngster Zeit beschriebenen A. Frechi Anpekex sehr nahe- stehende Art; die am Achsenende- sichtbaren i Zähne, ferner die Lippenzähne entsprechen der- & selben vollkommen; auf der Schwelle treten je- doch entschieden zwei Zahnplatten auf, während BR - bei A. Frechi nur ein zapfenförmiger Fortsatz EEE sichtbar ist. (Fig. 13.) 2) za Rue Dieses sehr gut hervortretende Merkmal ist B) Agraulina Frechi so auffallend, daß ich, trotzdem ich nur ein ein- ÄNDREAR. ziges Exemplar besitze und auch bei diesem die (10fach vergrößert.) oberen Windungen fehlen, dennoch: eine neue Spezies feststellen mußte. Im grünlichen Sand fand ich noch zwei Azeca-Fragmente, welche wahrscheinlich von dieser Art herstammen. Familia: Pupids. XV. Genus: Pupa@ Drar. 29. Pupa (Leucochila) cf. Lartetii Dur. Taf. II, Fig. 4. 1875. Pupa (Leucochila) Lartetii Dup. — SANDBERGER : (136, S. 548.) NXIX—21. Ältere Literatur ebendaselbst. Diese kleine, dünnschalige Art ist an den sandigen Fundorten von Räkosd sozusagen häufig und: doch ist es kaum möglich tadellose, (69) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 69 unversehrte Exemplare zu sammeln. ‚Besonders das Herauspräparieren der Mundöffnung verursacht Schwierigkeiten und ist mir auch nicht völlig gelungen. In meiner Sammlung befinden sich sechs Exemplare, welche einander ergänzend, das Vorhandensein dieser Art bei Räkosd beinahe sicherstellen. Dieselbe ist aus dem mittleren Miozän von Sansan beschrieben. Von den rezenten Arten betrachtet SanpgERGER die in Nord- Amerika heimische P. armifera Say als ihren nächsten Verwandten, obzwar letztere, wie er selbst bemerkt, um Vs größer und schlanker gebaut ist. 30. Pupa n.'sp.? Das Genus läßt sich mit Leichtigkeit an dem winzigen Fragment erkennen, welches aus dem 'Konglomerat zum Vorschein kam. Da die letzte Windung vollständig und die Mund- öffnung unversehrt erhalten ist, könnte man das 'Exem- plar sogar spezifisch ‘beschreiben. Nachdem ich jedoch erst vor Kurzem — zufällig — auf dasselbe stieß und Fig. 14. mir ein Vergleichsmaterial fehlt, sehe ich mich genö- Pupa n. sp. tigt auf die detaillierte Beschreibung diesmal zu ver- (l0fach ver- zichten. größert.) Dieses kleine Pupa-Fragment bezeugt, daß man nach längerem Suchen die Fauna des Konglomerates auch noch mit einigen kleinen Arten bereichern könnte. XVI. Genus: Olawsilia :Drar. 31. Clausilia (DelimaP) sp. indet. Soweit nach dem aus dem 'Konglomerat zum Vorschein gekom- menen kleinen Fragment zu urteilen ist, könnte die Schnecke 'einiger- maßen mit ‚den ‚Formen der Delima-Gruppe 'in Beziehung gebracht werden. Von einer Bestimmung derselben kann jedoch keine Rede sein und ich wollte durch ihre Erwähnung bloß zeigen, in’welehem Formen- reichtum die Gattung Glausilia in diesem Horizont auftritt. 70 D: STEFAN V. GAAL (70) 32. Clausilia (Triptychia ?) sp. indet. Taf. II, Fig. 8. Unter diesem Namen will ich das aus einigen Windungen be- stehende Fragment einer größeren (lausilia aufzählen. Da die Mund- öffnung fehlt, kann nicht einmal das Subgenus genau festgestellt wer- den, so will ich denn auch nur darauf hinweisen, daß wir es hier un- bedingt mit einer größeren Form zu tun haben. Das abgebildete Fragment ist das einzige, welches aus dem unteren (konglomeratischen) Horizont zum Vorschein kam." ” 33. Clausilia sp. indet. Aus dem grünlichen Sand kamen die Spitzen mehrerer kleinerer Clausilien-Arten (mit 6—8 Windungen) zum Vorschein ; dieselben sind sämtlich links gewunden. Von einer Bestimmung derselben kann zwar keine Rede sein, doch ist es sicher, daß sie von den bisher angeführten Arten abweichen und einen jüngeren Typus darzustellen scheinen. Familia: Bulimid. XVII. Genus: Bulimws Scoponı. 34. Bulimus (Petr&us) complanatus Revuss. Taf. I, Fig. 9 und 12. 1552. Bulimus complanatus Rss. — Reuss: (126, S. 29.) I—4. 1875. “ (Petraeus) complanatus Rss. — SANDBERGER : (136, S. 433.) XXIV—11. Selbst das beste in meiner Sammlung befindliche Exemplar umfaßt bloß die Hälfte (die vier unteren Windungen) des Gewindes, da jedoch die Schale und die Mundöffnung sämtliche Merkmale ver- anschaulichen und außerdem auch die Dimensionen genau überein- stimmen, habe ich keinen Grund die Identität der Art zu bezweifeln. Die bogenförmige Einstülpung der rechten oberen Partie der fast senk- recht gestellten Mundöffnung, die Richtung des Achsenendes und die daran sichtbare schwache Falte, ferner der Callus der Schwelle t Die Grobheit des einschließenden Materials läßt es sehr unwahrscheinlich erscheinen, daß aus demselben jemals bessere Exemplare dieses zerbrechlichen Genus zum Vorschein kommen sollten. Hauptsächlich dieser Umstand ist es, welcher die Abbildung des Exemplars rechtfertist. (71) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 71 lauter unverkennbare Merkmale — sind an unserem Exemplar von Räkosd sehr wohl sichtbar. Das abgebildete Exemplar ist seitlich ein wenig zusammen- gedrückt, wodurch es den Eindruck einer größeren Form macht, doch konnten von den tadellos erhaltenen letzten Windungen dreier anderer Exemplare bezüglich Dimensionen genaue Daten verschafft werden. Alle vier Exemplare kamen aus dem grünlichen Sande zum Vorschein. Im Ausland wird sie aus Böhmen erwähnt, woselbst sie ebenfalls selten ist. 35. Bulimus (Petr&us?) sp. indet. Die letzte Windung eines einzigen Exemplars, mit vollständig unversehrter Mundöffnung weist auf das Subgenus Petr«eus hin. Wahr- scheinlich ist es für diese Art bezeichnend, daß an der sehr fein ge- furchten Schale neben der Naht eine scharfe und regelmäßige Schraffie- rung sichtbar ist. In der Hoffnung, daß aus dem grünlichen Sand — von wo auch dieses & mm große Fragment herstammt — in Kürze auch unversehrte Exemplare zum Vorschein kommen werden, — will ich vorderhand von einer bildlichen Darstellung absehen. Familia: Limacidse. XVII. Genus: Amalia Cı. 36. Amalia Lörentheyi n. sp. Taf. III, Fig. 18. Das kleine Schildchen, dessen längerer Diameter im Durchschnitt 6 mm, der kürzere aber #5 mm beträgt, ist ziemlich dick. Die Ober- fläche ist mäßig gewölbt, sie erreicht ihre größte Höhe beim Wirbel, welcher in der Mittellinie gelegen ist. Basis unterhalb des Wirbels ein wenig ausgehöhlt, die Form ist also konkav-konvex. Schon in geringer Entfernung vom Wirbel treten Zuwachsstreifen auf, wovon einzelne in ungefähr gleichen Abständen stärker ins Auge fallen. Die nächstverwandten Arten trifft man mit großer Wahrschein- lichkeit in der Fauna von Undorf an. So steht unserer Form z. B. auch A. cerassa Cuess. sehr nahe, doch sowohl diese, als auch A. 07:po- liensis Anprer aus Oppeln sind länglicher und besitzen einen wahr- haft elliptischen Rand, während die Art von Räkosd merklich viereckig ist und auch einen breiteren, weniger erhabenen Wirbel besitzt. 1 [85] D: STEFAN V. GAÄL (72) In Ungarn wurden bisher nur aus dem letzten Viertel.des Tertiärs Limaeiden beschrieben, die Gattung Amalia ist jedoch noch nicht zum Vorschein gekommen. Sie gehört zu den selteneren Formen der sarmatischen Fauna von Räkosd, denn ich konnte bloß drei Exemplare ‚aus dem grünlichen Sande des II. Horizontes sammeln. XIX. Genus: Limax Linse. 37. Limax crassa Cı. sp. Taf. III, Fig. 16. Nach Abschluß meiner Arbeit fand ich — wirklich ganz zu- fällig — ein einziges Limax-Schildchen in dem Material aus dem grün- lichen Sande von häkosd, dessen Bestimmung ich in Ermanglung eines Vergleichsmaterials und der nötigen Literatur nicht persönlich durchgeführt habe; ich ersuchte meinen geehrten Freund Herrn Dr. E. Vapäsz dies zu tun, der seine monographische Arbeit über die fossilen nackten Schnecken seither auch schon fertiggestellt hat. Nach dem Gesagten kann das Fehlen der Angaben bezüglich der früheren Literatur hier nicht in Betracht kommen. Familia: Auriculidzs. XX. Genus: (arychium Mit. 38. Carychium nanum Sanp». Taf. Il, Fig. 16. 1575. Carichium nanum SpBG. — SANDBERGER : (136, S. 37.) XII—10. Ältere Literatur, ebendaselbst. Die bisher nur aus dem Miozän von Hochheim und Tuchorie be- kannte 1 mın große Schnecke kam in einem einzigen, vollkommen unversehrten Exemplar aus dem grünlichen Sande zum Vorschein. Ich kann bloß bemerken, daß die letzte Windung kaum etwas höher ist, als die übrigen zusammen, während dieselbe nach SanDBERGER */s der Gesamthöhe des Gewindes ausmacht. 39.,Carychium Apäthyi n. sp. Taf. II, Fig. 7. Gehört gleichfalls zu den kleinsten Arten; Höhe 1 mm. Sie zeigt von G. nanum insofern ‚eine Abweichung, als sie einen (73) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 73 spitzen Apex besitzt, bezw. die zwei letzten Windungen aufgebläht sind, infolgedessen ihre Gestalt spitzig oval erscheint. Außerdem ist sie mit sehr feinen, schütteren Rippen verziert. Es fand sich bloß ein einziges unversehrtes Exemplar im grün- lichen Sande vor. 40. Carychium Cholnokyi n. sp. Taf. II, Fig. 8. Das in einem einzigen Exemplar zum Vorschein gekommene 15 mm hohe, glattschalige kleine Schneckengehäuse, dessen Gewinde aus sechs ziemlich gewölbten Umgängen besteht, sieht der aus der Gegend von Hochheim und Tuchorie bekannten €. nanum Sanne. sehr ähnlich. Sie läßt sich jedoch von derselben sicher unterscheiden, da sie bei gleicher Höhe um eine Windung mehr und außerdem eine schmälere und in der Richtung gegen die zwei 'Windungen mehr in die Länge gezogene Mundöffnung besitzt. Bisher kam sie nur im grünlichen Sande des II. Horizontes vor. 41. Carychium cf. minimum Miür:. 1905. Carichyum minimum MüÜrrL. foss. — LÖRENTHEY: (105, S. 93.) Siehe hier die ältere Literatur. Da ich nur ein einziges Exemplar im grünlichen Sande des II. Horizontes vorfand und auch dessen Mundöffnung nicht untersucht werden konnte, kann ich die Art nur mit der Bezeichnung ef. in die Liste aufnehmen, obzwar die große Übereinstimmung der außerdem sichtbaren Merkmale vermuten läßt, daß wir es dennoch mit (C. mini- mum zu ‘tun haben, wonach also diese in Europa auch heute noch lebende Art schon im Miozän die höchste Stufe ihrer Entwicklung erreicht und sich seither überhaupt nieht merklich verändert hätte. Aus Ungarn hatte sie Herr Prof. LÖrENTHEY ‚schon früher nach- gewiesen u. zw. in den pannonischen (pontischen) Schichten in der Umgebung des Balaton-Sees; trotzdem hätte ich das sarmatische Vor- kommen dieser Art für sehr unsicher gehalten, wenn sie nicht schon AnDREE aus dem mittleren Miozän von Oppeln unter dem Namen var. elongata Villa erwähnt hätte (9, S. 22). Beim Vergleich mit rezenten Exemplaren fand ich — in An- betracht der Variationsfähigkeit der Art — keine namhaften Unter- schiede. III. DIE ZOOGEOGRAPHISCHE UND ENTWICKLUNGS- GESCHICHTLICHE BEDEUTUNG DER RAKOSDER FAUNA, 1. Die charakteristischen Merkmale der Fauna und die Beziehung derselben zur miozänen Fauna West-Europas. Ich habe zwar schon im deskriptiven Teil, gelegentlich der Be- sprechung der einzelnen Arten auf die charakteristischen Eigenschaften der terrestrischen Fauna von Räkosd hingewiesen, doch dürften die nachstehenden zusammenfassenden Bemerkungen dennoch nicht über- flüssig sein. Im ersten Kapitel hatte ich es begründet, weshalb ich die Fauna des konglomeratischen Horizontes nicht für die Zwecke ausgedehnterer Vergleiche oder weitgreifender Schlußfolgerungen gebrauchen konnte. Diese Gründe behalten ihre Gültigkeit natürlich auch hier, so will ich denn auch hier nicht weiter auf dieselben eingehen, wenn sich jedoch durch die vorherrschenden Arten bewiesene Tatsachen in den Vorder- grund drängen, so kann ich diese nicht verschweigen. Bezeichnend für die terrestrische Schneckenfauna von Räkosd ist schon die Tatsache, daß sie ihren Namen im strengsten Sinne des Wortes verdient, da sie fast ausschließlich aus terrestrischen Arten besteht. Es läßt sich jedoch nicht leugnen, daß auch das Vorhandensein einer oder zweier Süßwasserarten nicht ausgeschlossen erscheint, nach- dem schon Srur Arten wie Paludina «acuta und Congeria Brardii, ich selbst aber (abgesehen von den aus dem mittleren Sarmatikum angeführten 10 —12 Arten) eine Nematurella von Räkosd aufgezählt hatte. Aus identischen Schichten bei Deva erwähne ich außerdem noch Planorbis und Dreissensia, trotzdem wird jedoch der terrestrische Charakter der Fauna der II. und V. Schicht stets ungeschmälert hervortreten. Ebenso unzweifelhaft charakterisiert die Fauna auch die Landschafts- verhältnisse der nächsten Umgebung. Die Glausilien-Arten sind keines- (75) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 75 wegs seltene Formen der Gesellschaft und weisen in Übereinstimmung mit den Bulimas-Arten auf einen nahen Kalkfelsenboden hin. Diese Schlußfolgerung läßt sich auch sofort unschwer dadurch rechtfertigen, daß wir auch heute noch in einer Entfernung von kaum 2 km vom Fundort die wild zerklüfteten Felsen des dolomitischen Kalksteins be- wundern können. Doch kann man sich auch darüber orientieren, daß diese Felsen auch in jenen Zeiten nicht kahl gewesen sind, da ja die Arten der Genera: Hyalinia, Azeca, Pupa, Garychium, Acme und Limes zumeist feuchte, schattige Plätze vorziehen und wenn nicht unter Moosen, so doch wenigstens unter dem modernden Laubabfall des Waldes hausten. Dab aber andererseits auch wieder kein voll- kommen geschlossener Urwald die Ufer der einstigen Bucht von Räkosd umgürtet hatte, sondern größere sonnige Lichtungen, ja sogar Heiden Abwechslung in die nahe Umgebung gebracht hatten, das beweisen uns Nerophila und mehrere Helix-Arten, ja wahrscheinlich auch die Arten des neuen Genus Procampylaeı. Man kann daher mit Wahrschein- lichkeit darauf schließen, daß die gegen W sich erstreckende Gegend (heute Erdöhät genannt) im sarmatischen Zeitalter ein sanftes, welliges Hügelland oder Plateau darstellte und ihren Mittelgebirgscharakter nur der erodierenden Tätigkeit des jüngsten Tertiärs zu verdanken hat. Einen Einblick in die biologischen Verhältnisse gestattet auch die ziemlich ansehnliche Artenzahl der auf nächtlichen Raub verfallenden Familien Testacellidae und Vitrinidae. Es ist zwar bezeichnend, daß die größeren Arten (Archaeozonites) dieser Kannibalen schwach ver- treten sind, umso häufiger sind jedoch die kleineren. Von faunistischem Gesichtspunkt sind es ohne Zweifel die ersten Xerophila-Arten, ferner das neue Genus Procampylaea, welche Anspruch auf besonderes Interesse erheben dürfen. Um endlich auch auf die damaligen klimatischen Verhältnisse hinzuweisen, muß aus mehr als 30% der Arten auf ein fast entschieden tropisches Klima geschlossen werden. Im allgemeinen kann näm- lich der Satz als gültig angenommen werden, daß die Ähnlichkeit der tertiären Fauna Europas zur heutigen Tropen- fauna sich nur durch Blutsverwandtschaft erklären läßt (Oprenneim: 118, S. 140). Hier sind die Genera Galactochilus und Cyelostoma die auf- fälligsten, welche in beträchtlicher Arten- und hauptsächlich Individuen- anzahl vorkommen; ein sicheres Zeichen dafür, daß ihnen die Lebens- bedingungen günstig gewesen sind. Xerophila miocaenica setzt ganz und gar die Naturverhältnisse des nördlichen Afrika und Arabiens voraus. 76 Dt STEFAN V. GAÄL (76) Doch bevor wir noch die sich hier zur Erörterung geographischer Bezieliungen darbietende Gelegenheit ergreifen würden. wollen wir uns nach einem Pendant der durch die oben erwähnten Verhältnisse gekenn- zeichneten biologischen Gruppe, bezw. des entsprechenden Fundortes in den westlich von uns gelegenen Gegenden Europas umsehen. Als zweifelsohne bezeichnenden Umstand kann ich es nicht ver- säumen, auch hier zu bemerken, dab während es das Schicksal der neuen Fundorte des kontinentalen Miozäns bis jetzt in der Regel mit sich brachte, daß sie sich den älteren Fundorten gegenüber passiv ver- halten mußten, da ja das Alter des neuen gewöhnlich auf Grund der früheren festgelegt wurde, Räkosd hingegen in dieser Hinsicht über jeden Disput erhaben dasteht, ja sogar — und dies können wir aus- sprechen, ohne unbescheiden zu sein — in vielen Fällen maßgebend, bezw. manchen bisherigen Auffassungen gegenüber modifizierend in die Waagschale fallen wird. Ein dem Verband der Arten von Räkosd ähnliches Bild zeigt die Fauna der pliozänen Mergel von Hauterive und Gellenueve in Süd- frankreich, dieselbe ist jedoch viel zu jung und deshalb als Basis weiterer Parallelen einstweilen ungeeignet. Die gleichalterigen Mollusken von Steinheim könnten aber beim Vergleich nur dazu dienen, um die totale Verschiedenheit handgreiflich zu veranschaulichen. Denn es ist doch wohl ein ganz verschwindender Zusammenhang, dab Patula engluphoides eine gemeinsame Art der beiden Faunen darstellt. Ebenso grundverschieden ist sie auch von den als mittleres, bezw. oberes Miozän geltenden Faunen von 'Sansan und Cucuron, so dab jeder Versuch. dieselben zu vergleichen, erfolglos bleiben würde. Nachdem auch die übrigen mittel- und obermiozänen Fundorte Frankreichs nicht zum Vergleich geeigneter sind, wollen wir in Süd- deutschland, Schlesien und im NE-liehen Teil Böhmens nach näheren Beziehungen suchen. Um von den hierher gehörigen Fundorten den am meisten ent- sprechenden leichter auffinden zu können, wollen wir untenstehende kleine Tabelle überblicken. (77) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. Zaı Töne SS ee ne || Unteres Miocän | Mittleres Miocän Den |) ı | ! Fr ıocan Aura 3 | = [= 3| SEEIFFE PEBIFER 2== 2 za 572 | | Helix (Macularia) eckingensis SANDE.... a ee Me | — Helix (Coryda) bohemica Bötte.._. _. a | ie > = _ Helicodonta involuta THOME__ _ — % li | Bulimus (Petraeus) complanatus REuss — | x — — Patula (Charopa) euglyphoides SANDB. = a | | | — * Patula (Janulus) gyrorbis KL. sp... —. x —_ || — | i Patula (Punctum) propygmaea ADREE — — — * ai en, Archaeozonites cf. semiplanus REUSSs_ | — —_ 2 > = == Theba (Acanthinula)tuchoricensis KLIRA —_ — — || ® — — Pupa (Leucochila) Lartetii Dur. .. ... —_ — — _ * — Oleacina (Boltenia?) eburnea Kı. sp. Z | Hyalinia (Vitrea) proerystallina ANDR. — _ — ee —_ Hıyalinia (Polita) miocaenica ANDREE _ — — & : = Carychium ef. minimum MÜLL... _. —_ == —_ u — Carychium nanum SanDe. _ — _ — | * == a * | — — Gyelostoma bisuleatum ZIET._. — —_ —_ a * — — — Es zeigt sich ohne weiteres, daß ich nur jene Arten in die Serie aufgenommen habe, welche wirklich übereinstimmen oder sich zweifels- ohne vereinbaren lassen; auch habe ich es nicht unternommen, zur Unterstützung der zu beweisenden Verwandtschaft gewisse Arten als entsprechend, bezw. sich gegenseitig vertretend auszusprechen, wodurch dann die Waagschalen tatsächlich zu Gunsten der gewünschten Seite belastet werden können. Es ergibt sich also von selbst das Resultat. dab neben vielen interessanten süddeutschen untermiozänen Beziehungen entschieden die böhmisch-schlesische mittelmiozäne Verwandtschaft am auffälligsten hervortritt. Gelegentlich eines näheren Vergleiches mit den in der Tabelle gemeinsam angeführten schlesischen (Oppeln) und bömischen (Tuchoric) Fundorten, drängt sich Oppeln auch dann in den Vordergrund, wenn wir nur jene Arten ins Auge fassen, welche sich vollkommen identi- fizieren lassen. Von den angeführten Arten fällt nämlich neben Hyalinia proerystallina und Patula propygmaea, besonders Hyalinia miocaenica schwer ins Gewicht, welche auch in der Fauna von Rakosd entschieden dominiert. Hernach kann noch — zur schärferen Beleuchtung der Faziesverwandtschaft — jene große Rolle in Rechnung gezogen wer- den, welche die Gyelostoma- und die großen Galaetochilus-Arten sowohl in der Fauna von Räkosd, als auch in jener von Oppeln spielen. 78 D: STEFAN V. GAAL (78) Anprex selbst betont, daß es hauptsächlich diese Arten sind. welche Oppeln von den benachbarten böhmischen Fundorten unterscheiden und diesem Fundort eine bisher alleinstehende Position geschaffen hatten. Wie schon gelegentlich der detaillierten Beschreibung der Arten hervorgehoben wurde, ist die schlesische Galactochilus-Art derjenigen von Räkosd dermaßen ähnlich, daß ich die beiden fast identifizieren zu können glaubte und nur nach Untersuchung der Originalexemplare die abweichenden spezifischen Merkmale feststellen konnte. Dieser Umstand ist gewiß vielsagend, wenn es sich um die Feststellung der Faziesverwandtschaft handelt. desgleichen auch die Tatsache, daß diese größten Galactochiluıs-Arten an beiden Stellen häufig sind. Es ist sogar zu erwarten, daß sich die Übereinstimmung der beiden Fund- orte in der Zukunft noch erhöhen wird, da ich die identische oder vollkommen entsprechende Art der zweiten Galactochilus-Spezies von Oppeln: der @. ehingense Kr. in den kontinentalen Bildungen bei Deva bereits aufgefunden habe, wonach es sehr wahrscheinlich erscheint, daß sie auch bei Räkosd nicht fehlt. Ich wiederhole, dab die bisher angeführten gemeinsamen Merk- male die beiden Fundorte bezüglich der Fazies in unmittelbare Nachbar- schaft mit einander versetzen, ohne indessen hierdurch die eigenen individuellen Charaktere derselben zu beeinträchtigen. Denn so inte- ressant auch die gemeinsamen Züge erscheinen, die Unterschiede sind zumindest ebenso bedeutsam. Auffällig ist vor allem die auf Amerika bezügliche Gruppe der Fauna von Oppeln: Slrobilus, Salastella, Adelopoma, Pleurodonte ete., welche AxorEez (5, S. 31) des größeren Nachdruckes wegen recht gründlich mit solchen Formen ergänzte, welche Europa, den Cana- rischen Inseln und Amerika gemeinsam sind. Diese Verwandschaft beabsichtige ich im folgenden Abschnitt eingehender zu würdigen und hebe dieselbe hier bloß als einen Zug hervor, welcher bei Rakosd — ich kann es versichern — vollkommen fremd ist. Abgesehen von dem Fehlen dieser west'ichen Formen. ist aus der Reihe der übrigen Genera von Oppeln höchstens das Wegbleiben der Genera Daudebardia, Fruticicola, Buliminus und Suwerinea« von Räkosd auffällıg. Doch kann unsere — die Anzahl betreffend derzeit gerin- gere — Fauna demgegenüber die Genera Procampylaea, Xerophila, Lepltopoma und Bulimus aufweisen. Aus dieser Gegenüberstellung erhellt aber gleichzeitig auch der erheblich xerophile Charakter der Fauna von Räkosd. Es ist interessant, daß Oppeln die älteste Daudebardia-, Räkosd hingegen die älteste Xerophila-Art lieferte. (79) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 79 Endlich kann ich, trotz der Kürze dieser Parallele, die wichtige Säugetierfauna von Oppeln — welche bei Räkosd leider gänzlich fehlt — nicht unerwähnt lassen, um so weniger, als es gerade diesen fossilen Säugetieren zuzuschreiben ist, daß für die in Rede stehenden Bildun- gen im Gegensatz mit der bisherigen Meinung ein etwas jüngeres Alter festgestellt wurde. Wie schon erwähnt, bezeichnete AnprEz die Schneckenfauna von Oppeln in seinen zwei ersten Publikationen als unteres Miozän, während Scnrosser die ihm behufs Bestimmung über- sandten Säugetiere für mittleres. ja sogar noch eher oberes Miozän erklärte. Es stellte sich also der merkwürdige Fall ein, daß trotz einer so ansehnlichen (60 Arten) und ausgezeichnet erhaltenen Mollusken- fauna dennoch nicht diese, sondern die an Formen bei weitem ärmere (12 Arten) und überdies größtenteils sehr fragmentare Säugetierfauna sich als besserer Wegweiser bei der Altersbestimmung erwies. Wie sehr ScHLosser recht hatte, dafür liefert Räkosd glänzende Beweise; denn hätte Oppeln in Ermanglung der Säugetiere weiterhin als unteres Miozän gegolten, so hätte der Fundort nach einem Vergleich mit der sarmatischen Fauna von Räkosd — welche einen bestinımten Horizont repräsentiert — unbedingt als jünger bezeichnet werden müssen. Wenn ich mich bloß auf die aus obiger Tabelle ersichtlichen statistischen Zahlen berufen würde, müßte ich den Fundort von Oppeln direkt für oberes Miozän halten, was jetzt auch in der Säugetierfauna eine Stütze finden würde. In solchen Fällen muß jedoch die bloße Anzahl — obzwar sie quantativ ein entschiedenes Übergewicht bedeutet — auf- hören die Rolle eines entscheidenden Faktors zu spielen. Die quanti- tativ geringeren, im übrigen aber bedeutsameren Momente fallen hier schwerer ins Gewicht. Hier müssen wir wieder auf Galactochilus zurückkehren. Schon bei der detaillierten Beschreibung hatte ich hervorgehoben, daß jene Abweichungen, welche @G. sarmaticum von G. silesiacwm unterschei- den, eine phylogenetische, bezw. stratigraphische Bedeutung besitzen. Die mehr kegelförmige Gestalt, der dickere Kallus, die schmälere Saum- rinne und im allgemeinen die unvollkommenere Ausbildung der Mund- öffnung zeigt G@. silesiacum als Vorfahren der @. sarmaticum ebenso, wie letztere ihrerseits zum Ahnen der lebenden Helix Palauanica wird. Dieses einzige Moment würde schon zur Feststellung des Alters- unterschiedes ausreichen. Ebenso unmittelbar kann meiner Meinung nach Agraulina hun- garica von A. Frechi abgeleitet werden, ja es kann in diesem Punkte sogar Palula gyrorbis einigermaßen in Betracht gezogen werden, da in der Gegend von Oppeln entschieden die ältere Form (die bisherige so Dt STEFAN V. GAAL (50) yyrorbis) vorhanden ist, während bei Raäkosd eine zu der einen jün- geren Typus darstellenden sıpracostata hinüberleitende Übergangsform derselben vorkommt. Aus diesen Veregleichungen erhellt also, daß im Verhältnis zu der in einem sicher festgestellten Horizont vorkommenden Fauna von Räkosd die schlesische und mit dieser zusammen auch diejenige von NE-Böhmen etwas älter ist und daher wirklich dem mittleren Miozän angehört, jedoch keinesfalls älter ist. Dies läßt sich umso bestimmter festlegen, als die verglichenen Fundorte bezüglich ihrer Fazies einander am denkbar nächsten gestellt sind. + In stratigraphischer Hinsicht führt uns Räkosd zu der wichtigen Erkenntnis, daß die Fauna allein uicht immer einen siche- ren Bestimmungsschlüssel für die einzelnen Stufen und Horizonte der verschiedenen Zeitalter liefert, denn der wichtige Satz Forsırn Masors! ist auch für die geologische Vergangenheit gültig: «Die geographische Isolierung übt auf die For- men einen vielmehr konservativen als produktiven Einfluß aus».” Die damals schon vorhandenen Berge des heutigen südöstlichen Hochlandes ragten aber aus dem Meere des sarmatischen Zeitalters, ja sogar schon aus demjenigen des Mediterrans in Form von Inseln her- vor, wir dürfen daher ihre Fauna gerechtfertigter Weise mit der mittel- miozänen Tierwelt West Europas vergleichen. 2. Zoogeographische Momente. Eine der wichtigsten Aufgaben der Paläontologie besteht in der möglichst genauen Erforschung der Blulsverwandtschaft, bezw. der Abstammurg der Arten. Es ist wirklich zu bedauern, dab die bezüg- lich der Mollusken gebotene Methode — die auf die Schale allein gestützte Schlußfolgerung — unseren einschlägigen Forschungen keine solche Sicherheit verleihen kann, als die modernen anatomischen Unter- suchungen. Daß jedoch auch auf rein conchyologischer Grundlage exakte Resultate zu erhoffen sind, das verbürgt auch das Gesetz der Korre- ! Die Tyrrhenis. Kosmos. VII. Jg. Bd. XIV. > Es ist fast sprichwörtlich geworden: «auf kleinen Inseln findet man lebende Fossilien». Solche sind z. B. die Schnabeltiere, Beuteltiere (Anstralien und seine Inseln), die Riesen-Moas (New-Sealand), die Maki-Arten (Madagascar), der Hirsch und das Wildschwein Sardiniens, usw. (S1) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD, s1 lation. Jene Geringschätzung, mit welcher manche moderne Anatomen auf die Methoden und Resultate der paläontologischen Forschung herabsehen, erscheint also keineswegs gerechtfertigt, doch steht es andererseits auch fest, daß man bei der Erforschung von verwandt- schaftlichen Beziehungen auf paläontologischer Grundlage sehr umsichtig vorgehen muß. Auf Grund durch oberflächliche Übersicht verschaffter Eindrücke über interessante Resultate zu sprechen, ist wirklich un- statthaft. Und noch eins! Die Molluskenfauna vieler entlegener Gebiete wird erst jetzt allmählich bekannt; bei einer vor einigen Jahren durch- geführten paläontologischen Arbeit mußten also viele Daten entbehrt werden. In dieser Weise erscheint es natürlich, daß in vielen Fällen — als man sich unbedingt auf eine Verwandtschaft berufen wollte — eine sehr weit entfernte Form als nächste Verwandte herangezogen wurde, was dann in zoogeographischer Hinsicht zu wichtigen Schlüssen Veranlassung gegeben hat, nachdem ja seit Levcarr (1886) die Schnecken als die wichtigsten Faktoren der zoogeographischen Forschung galten. Leider muß man in gewissen Fällen auch heute noch mit sehr mangel- haften rezenten Schneckensammlungen vorlieb nehmen. weshalb ich bestrebt bin bezüglich der Verwandtschaft nur die mit den fossilen fast identen rezenten Arten in Betracht zu ziehen. In Ermangelung soleher, berufe ich mich aber überhaupt auf keine Verwandtschaft. In den meisten Fällen habe ich zwar die lebenden Verwandten der ausgestorbenen Arten schon bei der detaillierten Beschreibung erwähnt, doch dürfte übersichtlichkeitshalber die untenstehende Tabelle besser entsprechen, aus welcher auch die Warracr-ScLarzrschen Lebensregionen ersichtlich sind. Ich will noch bemerken, daß ich bei solchen Arten, deren nächste Verwandten ich nicht durch Autopsie kenne, die Verwandtschaft aus Angaben der Literatur festgestellt und hierbei den betreffenden Autor erwähnt habe. Bei ein-zwei Arten nannte ich sogar zwei nahe Verwandten und wenn leliztere von ver- schiedenen Regionen angehörenden Fundorten herstammen, habe ich sie einzeln noch detaillierter besprochen. Was nun die aus der Tabelle ersichtlichen Resultate betrifft, muß ich vorausschicken, daß die Zahlenwerte eine gewisse Labilität zeigen. Dies kann auf zwei Ursachen zurückgeführt werden. Erstens liegen manche Fundorte an der Grenze verschiedener Regionen, so daß es in Ermanglung einer genauen Angabe der Lokalität der Willkür des Statistikers anheimgestellt bleibt, denselben in die eine oder in die andere Region einzuteilen. So ist z. B. bei vielen lebenden Arten nur so viel angegeben, daß sie in Arabien oder in Tibet, bezw. auf den Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVIII. Bd. 1. Heft 6 Rp) D: STEFAN V. GAÄL (82) Sunda-Inseln lebt, usw. Doch während diese Ungenauigkeit! durch neue systematische Sammlungen leicht eliminiert werden kann, ver- ursacht die zweite Ursache der Labilität größere Schwierigkeiten. Wenn nämlich die fossile Art den unmittelbaren gemeinsamen Vorfahren zweier oder mehrerer heute in verschiedenen Regionen lebenden Arten darstellt, so gewinnt man natürlicherweise statistisch schwer zu ver- wertende Daten. Doch betrachten wir nun die Zahlenwerte! Nach den Angaben der Tabelle leben in der östlichen Region 3 Arten « « australischen « 3 « « « äthiopischen « 2 « « « paläarktischen« 7 « « « nearktischen « 1 « « neotropischen « 1 welche mit den fossilen Mollusken von Räkosd verwandt sind. Hier bemerke ich noch, daß die in der Tabelle nicht vorkom- menden übrigen (19) Arten von Räkosd zum Teil solche Kosmopoliten sind, daß sie in zoogeographischer Hinsicht gar keine Rolle spielen, in ein-zwei Fällen war es mir aber noch nicht möglich, genaue Ver- gleiche anzustellen. Diesmal ist jedoch hauptsächlich der Umstand wichtig, daß keine einzige unter ihnen mit Amerika in entschiedener Beziehung steht. Ich beabsichtige nicht die oben angegebenen Zahlenwerte neuer- dings zu charakterisieren, doch kann ich nicht umhin, wenigstens flüchtig zu verzeichnen, daß die häufigen Beziehungen der Fauna von Räkosd zu den östlichen, australischen und äthiopischen Regionen wirklich auffällig sind. I Wenn es wirklich eine solche ist! (83) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 895 x 58 =&5 Fossile Art von Nächst verwandte En Fundort der ER Ö g10 Rakosd rezente Art Bes rezenten Art 5 =3& ESS = ee Nemzarizul ee BRLERE GC. Hyrcanım MARrT. Tibet, Persien Leptopoma Boettgeri (L. acuminatum Sow.) Philippinen Östliche GaaL L. elatum PrRr. Geylon R. a SAarma- || Helix Palauanica Prr. Palauan, Borneo BR Engiypkurdee *P. coma GRAY SDEBe. || New-Sealand Procampylea ? Helix Delessertiana EN Australische Loezyi GAAL Le GuiLL ee R. er sarma- || 9 4, Delessertian« '' Torres-Strasse - | Cyelostoma Szadeezkyi Se z Mn : CaaT, C. eincinnus SOW. Süd-Arabien Aethiopische maener Razer G. Listeri GRAY Mauritius is Gyelostoma Kochi : = SO.-Europa ( C. costulatum Rossn. Kane er gerysiet; H. erystallina MÜLL. Europa errongmen P. pygmea Dar. Europa,N.-Asien * P. calathoides Paıva F : A: bloss) & (Madeira) Palsarktische Patula gyrorbis KL. SDEG. R. *P. pompylia SCHUTTL. Palma Xerophila miocenica || x e Pi Arabien, in X. desertorum FoRsK. N.-Aftika Xerophila Soosi GaAL || N. Meda PoRrRo Sizilien, Malta eu BESSEEETT * Bulimus fragosus Sppe.|| Arabien Oleaeina eburnea Kr. | *0. subulata Prr. See. || Haiti Pupa Lartetii Dur. *? P. armifera Say Spee. || N.-Amerika Nearktische R. *H.nieiensis Lam. und Helix eckingensis *H. Balearica ZIEGL. SER ST EEE SANDBG. FE H. fringilla PFr. .! ||Salomon Ins. *Macularia sp. Brre. || Spanien imen® Helix bohemica Brre. ’ Helizovumreguliund| gnpg. Cuba schieden *H. alauda Fer. || : . * Helix angigyra Spee. || Ober-Italien Helicodonta involuta ss = THOM. Begins fimb- Elnen riata 6* S+ D: STEFAN V. GAAL (54) Aus obiger Tabelle geht hervor, daß es ein leichtes gewesen wäre diese Beziehungen noch greller hervortreten zu lassen, indem ich z. B. Bulimus complanatus an der Hand ihrer lebenden Verwandten in die äthiopische Gruppe gestellt, ferner einige der in der australischen, bezw. östlichen Region lebenden Arten als nächste Verwandten der Helix eckingensis und Helicodonta involuta dahingestellt hätte. Auf@Grund der von Räkosd nachgewiesenen 4l Ar- ten — ich wiederhole, daß ich mich nichtin Details ein- lassen will — möchte ich hier bloß die einzige Tatsache hervor- heben, daß von zwei entschiedenen Fällen und einem vollkcmmen zweifelhaften! abgesehen,dieFaunavonRäkosdmit Bestimmt- heit für eine Verwandtschaft mit dem Osten der Alten Welt spricht. Dieser Charakter ist so allgemein, daß er fast mit der Kraft eines Gesetzes ins Gewicht fällt, infolgedessen uns die vorhande- nen wenigen Beziehungen zur Neuen Welt mit Recht grell hervorste- chend erscheinen. Es ist daher notwendig die Sache von diesem Gesichts- punkt eingehend zu erörtern, umso eher, da die sich mit dem Tertiär befassenden Forscher fast einstimmig zu dem Resultat gelangten, dal) im Tertiär südeuropäische, paläotropische und neo- tropische Schneckenarten zusammenin Europa lebten. Als Beweis hiefür finden wir bei SanpgErgER (136, S. 610) folgende Gleichnisse : (Unteres Miozän) asiatische Fauna : amerikanische Fauna = 1:3; (Oberes Miozän) asiatische Fauna: amerikanische Fauna =1:8!.. Mehrere Details enthält der weiter unten mitgeteilte, aus dem Werk OprexHeıms (118, S. 145) entnommene Ausweis, welchen ich mit den Angaben AnprEars und mit denjenigen von Räkosd ergänzi habe. 1 Helix bohemica Brre. — Ebenfalls nach Abschluß meiner Arbeit hatte ich Gelegenheit mir die Meinung des Herrn Professors BOETTGER darüber auszubitten, ob er seine Ansicht bezüglich der südeuropäischen Verwandtschaft der H. bohemica aufrecht erhält, oder ob er geneigt wäre sich für eine Verwandtschaft mit Arten aus der Neuen Welt zu äußern. In seiner Antwort sprach sich der Herr Professor — zwar nicht mit gänzlicher Bestimmtheit — gegen die Möglichkeit der amerikanischen Verwandt- schaft aus. (85) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD, 55 r & » 231.5 SE Se Re gion len Unteres Eocän, Kalk (Rilly) _. end = 7 11 3 _ 4 Mittleres « Grobkalk (Oberer Rhein)._ _ _—_ 1 11 2 — 7 « « Ronca' Komplex ar... 1... = 1 16 9 u 14 Oberes « Kalk (St-Ouen, Headon Serie) = ll, a = Unteres Oligocän Pal@otherien-Kalk (Wight und Süd- frankreich) u 2. 2 _ 11 6 1 2 Oberes « (Sudiranikreich) ee Sen — 3 game 3 Unteres Miocän, (H. Ramondi Schichten) Mainz __ | — Hl 307 ES 10 Mittleres « (Galactochilus Schichten) Oppeln 22)| — |10* | 3 6 Oberes a (Süsswasser Molasse)._ __ _ _ _ _ 3 | 39% 7 11 Sarmatische Stufe (Galactochilus Schichten) Räkosd 2 6 |) N! Unteres Pliocän (Gongerienschichten) Europa .. _ | — 1231710 Bl = Mittleres « (Mergel) Südfrankreich __ __ __ __ — ı 12% | 9 2m Indem ich die Zahlenwerte des obigen Ausweises ebenfalls bloß zur Orientierung und mit keiner beweisführenden Tendenz mitteile, er- faßt es nach den Ausführungen OPrEnHeiıms unsere Aufmerksamkeit, daß vom mittleren Eozän angefangen die äthiopischen Arten — abgese- hen von Räkosd — gänzlich ausbleiben,” während sich vom Oligozän beginnend die atlantischen Arten in den Vordergrund drängen. Auf die Zahlen, welche die amerikanische Verwandtschaft andeu- ten, muß ich aber dennoch zurückgreifen. Nicht als ob ich durch die Abänderung einiger Zahlen den Standpunkt derjenigen zu schwächen hoffte, welche die amerikanische Blutsverwandtschaft verkünden, — für diesen Zweck besitze ich viel stärkere Argumente — sondern lediglich um zu demonstrieren, wie viele Irrtümer bei der Feststellung der Ver- wandtschaft begangen werden können, besonders dann, wenn sich der Forscher von einem gewissen wissenschaftlichen Vorurteil leiten läßt. ÖPpenHeim (l. c. S. 137, 138) zählt die eozänen Arten nebst den nächstverwandten lebenden auf und konstatiert. daß von den letzteren auf ungefähr 46 orientalische (der Alten Welt angehörige), 20 amerika- nische Arten entfallen. Zu den letzteren zählt er auch die in sein neues Subgenus (Dentellocaracolus) gehörigen vier Arten u. zw. deshalb, weil die dem Dentellocaracolus am nächsten stehenden Genera : Dentellaria * Die Arten der atlantischen Region mıt inbegriffen. 1 Oppeln figuriert auf Grund der dortigen zwei Negulus-Arten in der äthiopi- schen Region, jedoch nur mit einem ?, da AxpREAE über dieselben bloß soviel be- merkt, daß sie mit abessinischen Formen verwandt sind. s6 D: STEFAN V. GAÄL (86) (jetzt Carpinus Monxtr.) und Caracollus auf den Antillen leben. In diesem Falle würde ich es für angezeigt erachten, so lange nicht von einer Bluts- verwandtschaft zu sprechen, bis Dentelloraracolıs im Eozän der neotro- pischen Region nicht nachgewiesen wird, mit besonderer Rücksicht da- rauf, daß ein bloß auf die Schale gestülztes Urteil — namentlich bei zeit- lich so fern gelegenen Formen -- keinen Anspruch auf Sicherheit erheben kann. Es erscheint ja sogar nicht einmal ausgeschlossen, daß sich in der Alten Welt ein noch näherer Verwandter des Genus Dentellocara- eokıs finden wird, als die auf den Antillen lebenden zwei Genera. Beinahe sämtliche Autoren stellen, sobald von den Genera Sala- siella, Strobilus, Tiuudora, Oleacina die Rede ist, ohne nähere Unter- suchungen eine amerikanische Verwandtschaft fest, obzwar — wenn auch bis jetzt nur in geringer Anzahl — Tudora und Oleaeina auch aus der Alten Welt bekannt sind. Auch Sılasiell«a könnte hier einer Kritik unterzogen werden; dieselbe kam als Fossil bisher nur aus dem Miozän von Oppeln zum Vorschein und wurde — obzwar kein einziges komplettes. gänzlich entwickeltes Exemplar gesammelt wurde — den- noch mit der in Mexico lebenden S. marguritace« Prr. verglichen. Am auffälligsten ist jedoch die Feststellung der Verwandtschaft des Genus Galuclochilus. Da auch ich dieselbe eingehend studierte, will ich im letzten Abschnitt mehr darüber sagen. Hier möchte ich nur noch erwähnen, daß während Anprzar auf Grund eines Vergleiches mit der neotropischen Luguillia kategorisch die direkte Abstammung der letzteren vom Galactochilus ausspricht und als einen «glänzenden Beweis der westindischen Verwandtschaft» dahin stellt, ich mich im Gegenteil nach Durchforschung der neuesten philippinischen Sammlun- gen davon überzeugen mußte, daß die Ableitung Anprears total falsch ist. Die Feststellung dieser Tatsache ist von größerer Bedeutung, da ja die Untersuchung dieser großen Form auf Grund eines reichen und ausgezeichnet erhaltenen Materials erfolgte. Um wie vieles häufiger mögen nun Irrtümer bei der Beurteilung der mangelhaft erhaltenen Exemplare älterer Formen vorkommen ! Nach dem Gesagten darf ich mich vielleicht im voraus dahin äußern, daß die Beweise der amerikanischen Verwandtschaft häufig übertrieben werden, es dürfte daher deren weitläufigere Besprechung nicht ohne Interesse sein. 2 Von den Autoren, welche die amerikanische Bluisverwandischaft, bezw. den tertiären kontinentalen Zusammenhang befürworten, wollen wir diesmal hauptsächlich die öfters angeführten Werke Oprexnneıns und AxprEAES in Betracht ziehen. (87) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 87 OPPENHEIM (S. 139, 140) schreibt hierüber wie folgt: «Wäre es nient denkbar, ja eigentlich mit Notwendigkeit a priori zu vermuten, daß bei den ungeheuren Entfernungen, bei den tiefen Abgründen der Ozeane und den öden Sperrgebieten der Wüsteneien, die Mitteleuropa von dem äquatorialen Amerika und Asien trennen, die Eozän- und Miozänbevölkerung unseres Kontinentes ein gänzlich verschiedenes Bild von denjenigen der heutigen Tropen geboten hätte...? Wir sehen, die Frage weshalb wir in der Tertiärperiode ostindische und südamerika- nische Typen in unserer gemässigten Zone leben sehen, ist mit der Ähnlichkeit des Klimas keineswegs gelöst! Die einzig mögliche Beantwortung derselbenist dieAnnahme einer Bluts- verwandtschaft...» Darvın und Warrace erklären die Vermischung der Fauna durch Zufall (im Meer treibendes Holz, Stürme ete.). Dies ist unzureichend. «Wie wir esalso auch ansehen mögen, die Wanderungen der Landmollusken weisen auf einen Landeszusammenhang hin....» Diese Meinung verteidigt er mit solcher Überzeugung, daß er Mar- TENs und SANDBERGER — obzwar dieselben nur teilweise dieser Annahme Widersprechendes behaupten — mit aller Entschiedenheit entgegentritt. Ebenso entschieden bekennt sich auch Anprrar als Anhänger dieser Voraussetzung. Bei der Beschreibung der Adelopoma Martensi äußert er sich dahin, daß dieses Genus nicht aus Ostasien über Nord- amerika nach Mittel- und Südamerika gelangte, sondern im Tertiär, unmittelbar aus Europa, ganz ähnlich, wie auch die Genera Strobilus, Salasiella, Boltenia, Pleurodonte, Clausilia etc. (3, S. 24). Doch erklärt er auch an einer anderen Stelle (4, S. 9), daß z. B. das Genus Pleuro- donte schon während des Miozäns «seine Wanderung nach dem Westen antrat,» in Europa schon im Pliozän ausgestorben ist, wo- gegen es in der Inselwelt Westindiens zu einem heute artenreichen Stamm wurde. Beide Forscher behaupten also, zwar unabhängig von einander, jedoch übereinstimmend, dab 1. zwischen der Alten und Neuen Welt im Eozän-Miozän ein Zusammenhang bestand; 9. unter den tertiären europäischen und den jetzt lebenden ame- rikanischen Landes- und Süßwassermollusken viele Blutsverwandte vor- handen sind ; 3. die Mollusken gegen Westen wandern, endlich #4. gegen Osten nicht wandern. Da die Punkte I—3 organisch mit einander zusammenhängen, will ich sie im Folgenden gleichzeitig behandeln. Ss D: STEFAN V. GAÄL (88) Ich habe schon öfters darauf hingewiesen, wie entfernt die Fauna von Raäkosd von jeder westlichen Beziehung dasteht. Dies kann im strengsten Sinne des Wortes ausgesprochen werden, da ja Pupa Lartetü — welche Verwandte in Nordamerika besitzt — mit Rücksicht auf das Genus kaum als sicherer Anhaltspunkt gelten kann,! bezüglich Heli. bohemica aber selbst die Anschauungen der Fachleute ersten Ranges auseinander gehen. Es erübrigt also nur noch die neotropische Oleacina, welche — wenn wir sie auch nicht in der obigen Weise in ihrer Rolle schwä- chen — allein kaum hinreicht, um die amerikanische Verwandtschaft der ziemlich ansehnlichen Fauna zu begründen. Hier kann einen Augen- blick vielleicht auch der Gedanke aufkommen, daß Räkosd einen ganz eigentümlichen Punkt darstellt, aus dessen Verhältnissen auf keinen anderen geschlossen werden darf. Wenn wir uns SanDBERGERS Bemer- kung ins Gedächtnis zurückrufen, laut welcher sich die obermediterrane Binnenmolluskenfauna des Wiener Beckens von der gleichalten West- europas unterscheidet, trotzdem die marinen Arten, ja selbst die Landes- säugetiere ident sind (136, S. 538, 539) — da könnte man sogar auf die Idee verfallen, daß in diesen Zeiten zwischen der westlichen und östlichen Hälfte Europas kein direkter Zusammenhang bestand — was sicherlich ein gewagter Schluß wäre, welchem auch schon die vielen bei Räkosd vorkommenden süddeutschen und schlesischen Arten wider- sprechen würden. Die Fauna von Räkosd fällt daher mit vollem Gewicht in die Waagschale, da sie anstatt dessen, daß die orientalischen Arten gänzlich aus derselben wegbleiben und die westlichen sich auffällig vermehren würden (wie dies auf Grund obiger Zusammenstellung zu erwarten wäre), ein gerade entgegengesetztes Verhalten zeigt. Räkosd widerlegt also bloß jene Auffassung in positiver Weise, nach welcher die orien- talischen Arten gegen Ende des Tertiärs in Europa fast gänzlich aus- gestorben wären; nach der anderen Richtung hin liefert der Fundort größtenteils nur negative Beweise. Vom letztgenannten Satz gibt es jedoch eine wichtige Ausnahme: Galactochilus sarmaticum. ! Ich muß gestehen, daß ich selbst es bisher garnicht versuchte, ihre rezen- ten Verwandten unter den Arten der Alten Welt zu suchen. Es ist wirklich nicht ausgeschlossen, daß sich ein solcher auch finden würde, umso eher, da ja Sanp- BERGER selbst die viele Abweichungen zeigende amerikanische Art nur in Ermang- lung einer Besseren als Verwandte dahinstellt (136, S. 548). (89) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 89 Im deskriptiven Teil habe ich die Verwandtschaft dieser auffallend großen Schnecke mit G. silesiacum nachgewiesen. Von der letzteren schreibt aber der Autor selbst in seiner ersten Publikation (2, S. 6), daß SANDBERGER im Unrecht ist, wenn er die lebende Verwandtschaft von G. pomiforme in der westindischen Art Helix cormı mülitare L. (= Luguillia gigantea Scor.) und seinen Verwandten sucht und billigt die Ansicht Pırserys, nach welcher (Gulaclochihıs einen Seitenast des Gampylaeen-Stammes darstellt. Anprear ändert aber diese Meinung in seiner nächsten Publikation (3, S. 19) und schließt sich nun SanDBERGER an, da die Struktur der Schalen von Luguillia und Galactochilus ident ist, ihre Mundöffnungen und Nabeln aber ähnlich sind. Demzufolge be- trachtet er beide als Subgenera des Genus Plewrodonte. AnprEAR erhält diese Meinung auch in seiner letzten einschlägigen Arbeit aufrecht. Da er bei dieser Gelegenheit die lebende Art auch schon von Autopsie kannte, fügte er noch bei, daß die Verzierungen der Epidermis bei Luguillia feiner sind, als bei Galactochilus (4, S. 8). Ich hatte Gelegenheit außer den m Rede stelienden auch noch vier Exemplare der rezenten Camaena yalauanica Prr. aus einer von den Inseln Borneo und Palauan herstammenden Sammlung näher zu untersuchen. Die Veröffentlichung der einzelnen Daten der Untersuchung für den letzten Abschnitt vorbehalteud will ich hier nur deren End- resultat verwerten. Dieses kann aber darin zusammengefaßt werden, daß Galaetochilus silesiacum und sarmaticum, desgleichen auch Cum. palauanica sowohl bezüglich der mikroskopischen Skulptur der Schale, als auch hinsichtlich der Beschaffenheit des Nabels und der Mündung, endlich auch die Form betreffend eine derartige Übereinstim- mung zeigen, daß sie sich sogar spezifisch kaum tren- nen ließen, während die Schale von Luguillia, insbesondere aber die Beschaffenheit ihrer Mundöffnung ziemlich auffällige Unterschiede darbot. Es scheint mir also über alle Zweifel erhaben, daß die tertiären (ralactochilus-Arten Europasein glänzendes Zeugnisihrer orientalischen Blutsverwandtschaft ablegen. Nach Festlegung dieser Tatsachen sehe ich mich jedoch gewisser- maßen verpflichtet eine wahrscheinliche Erklärung der so auffälligen Ähnlichheit der Luyuillia, bezw. des Anprearschen Irrtums zu geben. Ich sehe zwei Ursachen. Die eine ist jedenfalls die Nichtkenntnis der GC. palauanica, worauf hier wohl nicht weiter eingegangen werden mub. Umso interessanter ist jedoch die zweite Ursache, d. h. nichts anderes, als de Pseudo-Verwandtschaft der Lugquillia gigantea. Das ist wohl die geeigneteste Bezeichnung für den Fall, wenn das Gesetz 90 D: STEFAN V. GAÄL (90) der Konvergenz eine äußereoder Formverwandtschaft hervorruft. Im Falle des Gulaclochilus wurde es also offenbar, daß es vorkom- men kann und gewiß auch öfters vorgekommen ist, daß eine Pseudo- Verwandtschaft als Blutsverwandtschaft gedeutet wurde. Diese Tatsache allein — ohne Rücksicht darauf, bis zu welchem Grade sie die Zahlen- werte der Statistik umändert — bietet schon eine hinreichende Grund- lage zur kritischen Überprüfung der Theorie über den einstigen konti- nentalen Zusammenhang. Nach ÖOPrexHeım trafen in der Gegend des mediterranen Meeres im Verlauf des Tertiärs (S. 142) drei Weltteile zusammen, ja er setzt sogar voraus, daß auch das dritte Entstehungszentrum hier gewesen wäre, von wo sich die Arten nach allen Richtungen, hauptsächlich aber gegen Westen verbreitet hatten. In erster Reihe beweist er den Zusammen- hang der Atlantischen-Inselgruppen mit Europa. Es ist auch wirklich Tatsache, daß Blutsverwandte der Arten der von Martens als für diese Inseln endemisch dahingestellten Genera Junulus, Plebeceula, Tectulı, Hemieyela, Craspedopoma etc. in der fossilen Fauna Europas ange- troffen wurden. Ein-zwei lebende Formen können sogar nicht einmal spezifisch von ihren pliozänen Vorfahren unterschieden werden. Doch wenn wir die Welt der Lebewesen nicht einmal in Betracht ziehen würden, so würden uns schon die geologischen, ja sogar die geographi- schen Verhältnisse des in Rede stehenden Gebietes leicht dazu bewegen die Richtigkeit jenes Satzes anzuerkennen, nach welchem die Cap- Verde, die Kanarischen-. Azorischen- und Madeira-Inselgruppen im Ver- lauf des Tertiärs längere Zeit hindurch zusammenhingen, und mit Nord- afrika, bzw. Südeuropa in unmittelbarer Verbindung standen. Wenn nun einmal die Tatsache festgestellt ist, dab die Fauna der Atlantischen Inseln nichts anderes, als ein Relikt der tertiären Fauna Europas darstellt, so würde es nach Forsırn Masors Regel zu erwarten sein, daß im Falle die Atlantischen Inseln auch mit Mittel- und Süd- amerika in Verbindung gewesen wären, dieselben auch die tertiäre Fauna der letzten Gebiete bewahrt hätten! Dafür haben sich aber meines Wissens bisher noch keine Belege gefunden. Im Gegen- teil lassen die neueren Daten die Sache eher so erscheinen, als ob das deutsche und italienische Tertiär mit dem neotropischen Gebiet mehr gemeinsame, bezw. blutsverwandte (?) Arten besässe als die Atlantischen Inseln. Orrexueım erwähnt zwar die in Spanien lebende Lioncia und die in der Umgebung des Adriatischen Meeres isolierte Glundina algira, welche nur in Amerika Verwandte besitzen. doch ist es besonders von der letzteren wohl bekannt, daß ihr überhaupt kein westlicher -Charak - (91) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 9 ter zugeschrieben werden muß, da ja das Genus (rlandinad während des Tertiärs in Europa sehr artenreich gewesen ist, daher die lebende Form als direkte Nachkommenschaft derselben angesehen werden kann. Sehr wahrscheinlich besitzt Lioneia denselben Ursprung. Obzwar ich nun schon wieder die amerikanische Blutsverwandt- schaft ein-zweier europäischer Arten leugnen mußte, will ich dennoch nicht in das andere Extrem verfallen und jede sich zeigende Verwandt- schaft durch geologische Ableitung und unter Heranziehung der Konver- genz zu erklären suchen. Ich glaube jedoch, daß zur Erklärung der tatsächlich nachweisbaren Fälle das Eingreifen des sogenannten Zu- falles hinreicht. Prüfen wir z. B. hier den Fall der Adelopoma Martensi. Nach der Aussage AnDREAES ist diese Art in Schlesien sehr häufig; wie son- derbar erscheint es nun, daß anderswo sogar die Gattung selbst äußerst selten ist und kaum 4—5 fossile Arten derselben in einigen Exemplaren gefunden wurden. Nun ist aber die in Guatemala heimische A. Stolli Marr. die Blutsverwandte der Art von Oppeln. Es liegt an der Hand, daß gleichgültig, ob wir die Entstehung dieser Art in die Atlantis,! oder in die Gegend von Schlesien, oder aber nach Guatemala verlegen und welche von den Verhältnissen gebotene Wanderungsrichtung wir derselben auch zuschreiben mögen, jene Spuren ihrer Wanderung, welche auf das am besten durchforschte Gebiet entfallen, wahrscheinlich schon aufgefunden worden wären. In Ermanglung einer besseren Hypothese können wir also auch den Zufall als Erklärung annehmen, obzwar es vielleicht natürlicher erscheinen würde, daß A. Stolli vom Pol her über Nordamerika nach Guatemala gelangte. Ich muß nämlich schon hier gestehen, daß ich mir die Wanderung der Schnecken in der Richtung der Parallelkreise nicht vorstellen kann. Selbst nach den Ausführungen OPprrnHeims nicht. Er legt ausführlich dar, dab obzwar die Langsamkeit der Schnecken sprichwörtlich ist, ihre aktive Wanderung dennoch wahrscheinlich erscheint, da ihnen ja ein ungeheurer Zeitraum zur Verfügung stand und sie — nachdem die Gebirge noch nicht herausgebildet waren (!?) — über die großen Ebenen und niedrigen Wasserscheiden leicht vordringen konnten. Auch große Wolkenbrüche hatten dieselben weit fortgerissen. Nur hiedurch läßt sich — seiner Meinung nach — das Kosmopolitentum der Genera Glausilia, Melanopsis, ja sogar Hyalinia, Patula, Suceinea ete. erklä- ren. OPPENHEIM bekennt sich aber zur Theorie, nach welcher die Wan- 1 Selbstverständlich gebrauche ich diese Benennung nicht im Sinne HEER- BOURGIGNATS. 92 D: STEFAN V. GAÄL (92) derung fast ausschließlich gegen Westen erfolgte ; dies ist übrigens die am allgemeinsten anerkannte Theorie (auch AnprEAE verteidigt diese) und ist deren Übergang in das allgemeine Bewußtsein nach meiner Ansicht den Historikern zu verdanken, welche im Zusammenhang mit der Lehre von den Völkerwanderungen auf diese Idee gelangten. Ich wiederhole, daß ich auf Grund meiner zoogeographischen Studien die Annahme sowohl einer gegen Westen, als auch einer gegen Osten erfolgten Wanderung als ein Mysterium bezeichnen muß, hauptsächlich vom Gesichtspunkt der Mollusken, da ich nicht einsehe, welche Ursachen eine in dieser Richtung erfolgende beständige Strömung hervorrufen könnten. Eine Erklärung hiefür in der Rotation des Erdballs, oder in einem anderen kosmographischen Faktor zu suchen ist nach meinem Dafürhalten illusorisch. Auf die Verbreitungsrichtung der Lebewesen konnten seit jeher die Temperatur und Feuchtigkeitsverhältnisse allein emen solchen Einfluß ausüben, welcher gewisse Strömungsrichtungen hervorzurufen vermochte; die Temperatur und Feuchtigkeit aber konnte — unter Berücksichtigung des wahrscheinlichen Ent- wicklungsganges, welchen die heutige Erde durchmachen mußte — diese Strömung, dieses Vordringennurin die Richtung der Meridiane lenken. ScHLosser (147) stellt für die Säugetiere zwei Entstehungszentren fest: Mitteleuropa und Nordamerika. Seiner Ansicht nach läßt sich im Tertiär eine vielfache Wechselwirkung dieser beiden feststellen. Auch OPrenHeim schließt sich dieser Auffassung an (S. 140), indem er Haare! zitiert, welcher darauf hinwies, daß die alten, embryonalen Vogel- und Säugetierformen heute deshalb in Südamerika, Südafrika, Madagaskar, Australien und New-Sealand anzutreffen sind, weil sie sich vor der vom Norden fortwährend herbeiströmenden neueren Bevölkerung dorthin als letzten Zufluchtsort zurückziehen mußten. Diese Ansicht kann ich nicht teilen. Wir müssen uns nämlich vergegenwärtigen, daß wenn die Gegend des Nordpols früher dazu geeignet war, höher organisierten Lebewesen als Wohnstätte zu dienen, dies mit derselben Wahrscheinlichkeit auch von den Südpolar-Gebieten gesagt werden kann. Warum könnte nicht auch hier ein Entstehungszentrum gewesen sein? Läßt sich die Frage, weshalb die Wirbeltiere der südlichen Hemisphäre so altertümliche Formen darstellen, von dieser Annahme ausgehend nicht bedeutend leichter und verständlicher beantworten? Einfach deshalb, weil ihr Geburtsland, die «Antarktis» einesteils langsamer produzierte, was ihre 1 Biol. Centralblatt. Bd. VI. S. 33. (93) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 93 mehr inselartige geographische Gestaltung verursacht haben dürfte, andererseits aber, weil die Verbindung des südlichen Entstehungspunktes mit Afrika und Amerika verhältnismäßig frühzeitig aufhörte, infolge- dessen die von Rückwärts ersetzende, auffrischende, kurz gesagt be- wegende Kraft nicht mehr mitwirken konnte. Außerdem zerfielen Australien und seine Inseln, desgleichen auch Madagaskar frühzeitig in kleinere Stücke, so daß ihre Tiere von allen Seiten ungestört waren und deshalb unverändert bleiben konnten. Sogar in Südafrika ist die Wirkung der vom Norden kommenden Strömung nicht groß, wie dies die verhältnismäßig große Anzahl der endemischen Arten beweist.! Mit Südamerika verblieb die Antarktis am längsten in Verbindung, daher der Umstand, daß auf der südlichen Hemisphäre Südamerika die abwechslungsreichste und am höchsten entwickelte Fauna aufzuweisen hat. Meine geschilderte Theorie wird durch starke positive und negative Beweise unterstützt. In erster Linie spricht der geologische Aufbau der in Rede stehenden Landstrecken dafür, ferner jene paläontologische Tatsache, daß auf der nördlichen Hemisphäre bisher z. B. weder die Ahnen der Monotrematen, noch der Straußarten oder der Faultiere aufgefunden wurden. Wir müssen dies sogar für ausgeschlossen halten, da es ja der mächtige und hochwiehtige Ahnenfriedhof der Pampas, die Schule Darwıns offenkundig gemacht hatte, daß unsere gleichalte Fauna von derselben gänzlich abweichend gewesen ist. Wenn aber diese südlichen Arten vom Norden dorthin gelangt wären, müßten fossile Knochen ihre Karavanen-Straße bezeichnen, wie solche denn auch im Süden die Wege der Straußarten, der Tapire, Faultiere ete. tatsächlich bezeichnen. Die unlängst nach der Antarktis geführte wissenschaftliche Expe- dition benachrichtigte uns schon, daß sie interessante geologische und zoologische Resultate mitbrachte. Ich bin fest davon überzeugt, daß dieselben das hier Gesagte nur bekräfligen können. Südamerika war also der Kontinent, auf welchem die von den Südpolarländern herstammende Fauna die beste Gelegenheit zur Ent- wicklung hatte. sie ist denn auch an Formen hier am reichsten. Dieser Entwicklung haben günstige geographische Momente starken Vorschub geleistet. Die letzteren, welche den indo australischen Verhältnissen heute so sehr ähnlich sind, und wahrscheinlich auch in der geolo- gischen Vergangenheit ähnlich waren, mußten unbedingt die Heraus- 1 Es ist nicht unmöglich, daß der Äquator bis zum Tertiär eine wahrhaftige natürliche Grenze der von zwei Richtungen erfolgten Verbreitung der Fauna und Flora darstellte (die Vögel natürlich ausgenommen). 4 D: STEFAN V. GAÄL (4) gestaltung ähnlicher Formen nach sich gezogen haben. Das wäre also die Erklärung der konvergenten Formen der neotropischen und der tertiären europäischen Fauna. Zu einer Blutsverwandtschaft konnte es aber — wie erwähnt — zwischen der neotropischen und paläarktischen Tierwelt nur durch Zufall kommen. Soviel steht jedoch fest, dab dieser «Zufall» verhältnis- mäßig häufig gewesen sein dürfte, denn die mit der Atlantis verlängerte Alte Welt reichte gegen Westen, das einheitliche neotropische Land hingegen nach Osten tief in den heutigen Atlantischen Ozean hinein, und die beiden waren so nahe an einander herangerückt, daß sie viel- leicht nur die atlantische Depression von einander trennte. Über diese hinüber konnten dann unter Mitwirkung von Vögeln, durch Treibholz und Stürme etc. auch einige Molluskenarten ausgetauscht werden. x Vom Gesichtspunkt der Fauna von Räkosd birgt jedoch die Frage der orientalischen Verwandtschaft ein viel unmittelbareres Interesse in sich. Bekanntlich hat auch diese Verteidiger in der Wissenschaft. Ich will hauptsächlich die Phytopaläontologen Gray und OLIVER hervorheben, nach denen die miozäne Flora Europas gegen Osten wan- derte und heute zum Teil in China und Japan, zunı Teil aber — sıch über die Aleuten weiter verbreitend — in Nordamerika lebt. Auch ScHLosser (150.) äußert sich mit Bestimmtheit dahin, daß sich die terres- trischen Arten vom Westen nach Osten verbreitet haben ; bei SANDBERGER finden sich ebenfalls Bemerkungen in diesem Sinne. Von diesen Auto- ren, welche entschieden von einer Wanderung sprechen, unter- scheide ich diejenigen, die bloß orientalische Beziehungen erwäh- nen. Um nur bei der mit dem vorliegenden Aufsatz zusammenhängen- den Literatur zu verbleiben zitiere ich Borrrerr, der über die Art Aeyista pannonica Lörent. folgendes schreibt: «Diese Art liefert einen schönen Beweis dafür, daß sowohl die Brackwasser- als auch die ter- restrische Fauna des pannonischen Zeitalters ostasiatischen Charakters ist, da die Formen des Subgenus Aeyisia in China und Japan leben». (Siehe: Lörentuey: 105, S. 99). Lörentury aber (105, S. 205—205) sagt bei der Charakterisierung des unteren Teiles der pannonischen (pontischen) Stufe, daß in demselben an lebende Formen der süßen Gewässer Indiens erinnernde Planorben und an ostasiatische Hydro- biidae erinnernde Ardrobia-Arten vorkommen. Zum Schluß kann ich den vom 24. März 1909 datierten treund- lichen Brief des Herrn Professors Anprussow zitieren, wonach die pliozänen Melanien Transkaukasiens auf eine polynesische Verwandt- (95) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. y5 schaft hinweisen. So ist z. B. M. Andrussowi mit M. aspirans der Fiji- Inseln, M. abchasica aber mit M. Landueri (Arrow-Insel, Melanesien) verwandt. Die abchasischen Puludinen sind mit den chinesischen ver- wandt. Mit einem Wort, es ist überhaupt nicht überraschend, daß ich an der Fauna von Rakosd orientalische Charakterzüge erkannte. In An- betracht dessen, daß ich auch eine Blutsverwandtschaft konstatierte, mub ich es nun versuchen, eine Erklärung derselben zu geben. Jene gewisse mystische Wanderung kann selbstredend auch hier nicht als Erklärung gelten. Es sei nur daran erinnert, daß der von Zentraleuropa ihre Wanderung antretenden Schnecke im oberen Miozän das sarmatische Meer den Weg nach den Osten sowieso gänzlich ab- geschnitten hatte, selbst im Pliozän zogen sich noch ausgedehnte Brackwassersümpfe (Mäotis) zwischen dem heutigen Pontus euxinus, dem Kaspischen- und dem Aralbecken dalıin. Gesetzt den Fall, die Gasteropoden wären dennoch, in irgendwelcher Weise, von Insel zu Insel oder auf einem Umweg über das heutige Kleinasien, über die Ge- wässer hinweg gekommen, die an der Grenze der östlichen Region sich erhebenden, und am Ende des Tertiärs schon existierenden Massen der Tienschan, Karakorum und Himalayagebirge hätten die Wanderer sicher endgültig aufgehalten. Schon aus diesem Grunde kann ich nicht an eine östliche Wan- derung glauben. Wenn wir aber nicht an der Hypothese festhalten, daß Zentral- europa das Entstehungszentrum gewesen, sondern annehmen, daß auf gleichen geographischen Breiten im südlichen Sibirien und im nörd- lichen China zu jenen Zeiten ebenfalls mit den europäischen identische Arten leben konnten, so dürfen wir voraussetzen, daß die- selben am heutigen Meeresufer entlang gegen Süden vordrin- gen konnten. Dies wäre die eine Annahme. Die andere bestünde darin, dab die heutige Mollusken- fauna der betreffenden orientalischen Gebiete schon im Miozän herausgebildet war, wonach die rezenten Formen «lebende Fossilien» darstellen. würden. Der Prüfstein dieser Annahme ist die Durchforschung der ter- tiären Fauna der indo-malayischen Inselwelt. 3. Skizze der Entwicklung des Genus Galactochilus. Die Entwicklung des in der sarmatischen Stufe Südungarns und im mittleren Miozän Schlessiens eine so wichtige Rolle spielenden Genus 96 Dt: STEFAN V. GAÄL (96) (Galactochilus zu skizzieren, ist an der Hand der Forschungen AnDREAES keine schwierige Aufgabe. Dennoch ist es nicht überflüssig, denn AxprEAE hatte von drei (ralactochilus-Arten: von derjenigen aus dem Komitat Hunyad, derjenigen von Mehädia und der jetzt auf der Insel Palauan lebenden keine Kenntnis. Es erscheint also selbstverständlich, daß seine Schlüsse durch das so vermehrte Untersuchungsmaterial gründlich modifiziert werden können. Den Faden der Ableitung will auch ich bei dem (@. pomiforme A. Br. (Fig. 15) des unteren Miozäns,! als der ältesten bisher bekannten Form der (ralactochilen aufnehmen. Nach Anprsar ist diese Art dem GG. silesiacum ungemein Ähnlich, unterscheidet sich jedoch durch seinen beständig kleinen Wuchs, durch seine tiefere Naht und durch den weiter verbreiteten, jedoch dünneren Kallus entschieden von demselben. Wichtige Merkmale sind ferner der dickere Saum und die feinere Verzierung des (r. silesiacum. Nach der Aufzählung der vielen übereinstimmenden Züge bezeich- net Anprear die beiden Formen als sehr nahe mit einander verwandt, ohne jedoch @. silesiacum direkt von (Gi. pomiforne abzuleiten.” Dieses Vorgehen kann nur gebilligt werden, denn obzwar der dickere Kallus und die gröbere Verzierung der Schale des pomiforme wohl in die philogenetische Reihe hineinpassen würde, seine Form, besonders aber der Entwicklungszustand seiner Mundöffnung und seines Nabels im Gegenteil der Entwicklungsstufe des (@. silesiacum sozusagen vVor- greift. Da nun aus den Paläogen nicht einmal eine annähernd so große verwandte Art bekannt ist, kann es nicht einmal ganz bestimmt ent- schieden werden, ob pomiforme und silesiacum gemeinsame unmitlel- bare Ahnen besaben oder nicht? Die aus dem unteren Miozän bekannten und mit einander sehr nahe verwandten Arten G@. mealtiacum STEININGER und (Gr. ehingense Kr. sp. sind von den obigen derart verschieden, daß ihre eingehendere Beschreibung hier unangebracht wäre. Diese Formen entstanden jeden- falls an einem schon früher losgelösten Seitenzweig. Im deskriptiven Teil wurde bereits bemerkt, daß ich (@. sarnıı- ficım von Räkosd für den unmittelbaren Abkömmling des silesiacum ! ANDREAE bezeichnet zwar die Hochheimer Fauna beständig als oberes Oligozän, doch erachte ich es für richtiger bei der Behauptung SANDBERGER ZU ver- bleiben. 2 Zuimeist äußert er sich in dieser Weise; an einer Stelle (3, S. 29.) drückt er sich aber jedoch vielleicht ein wenig zweideutig aus: «... Ebenso, wie @. sıle- siacum eine weiter entwickelte Form des oberoligozänen G. pomiforme von Hoch- heim darstellt.» (97) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 97 halte. Die Parallele der beiden Formen will ich hier nicht wiederholen, ich will nur neuerdings betonen, daß uns die Beschaffenheit des Nabels und des Saumes tatsächlich sehr wohl orientiert, was auch durch Cam. palauanica Prr. vollkommen gerechtfertigt wird. Erwähnenswert ist ferner, daß die Galactochilen des Räkosder konglomeratischen Ho- rizontes bezüglich ihrer Form, ja sogar größtenteils auch die Gestalt ilıres Saumes betreffend vielmehr an @. silesiacum, als an (r. sarma- tieum erinnern, so daß es nicht ausgeschlossen erscheint, daß wir es mit einer wirklichen Übergangsform zu tun haben. Doch muß ich hier auch die im Becken von Mehädia vorkommende Form nochmals erwähnen, welche ich der Kürze halber f. pygmaea nenne. Ich bedauere aufrichtig, daß ich den dortigen sarmatischen Schiehtenkomplex nicht näher kenne, und demzufolge nur auf Grund der Verhältnisse im Komitate Hunyad darauf schließen kann, daß die kontinentalen Schichten auch in der Umgebung Kornias der unteren sarmatischen Stufe angehören.? In diesem Falle kann es jedoch als ganz sicher angenommen wer- den, daß f. pygmaea eine interessante zwerghafte Varietät” des sar- maticum darstellt, bei welcher die spezifischen Merkmale — wie schon vorhin gesagt — fast noch reiner erhalten sind, als beim sarmalicum selbst, wobei besonders gut zu beobachten ist, daß der Gallus des Spindelendes den Nabel gerade noch überdeckt. Hiermit ist die Lücke, welche sich in der Geschichte des Genus Galactochilus zu Ende des Miozäns zeigte, zum größten Teil aus- gefüllt. Leider sind unsere Daten im Pliozän bedeutend unsicherer. Aus Ungarn, von Kurd erwähnt Lörentury (103, S. 98.) Helix Chaixii, die mittelmiozäne Art MıcHaups, welche im SE von Frankreich ziemlich häufig ist, doch beschreibt Brusına eben dieselbe später von Lepavina unter dem Namen FH. (Tacheocampylaea) Doderleini als eine neue Spezies, welche auch seitens Bortterrs und LörEntHEysS beifällige Auf- 1 Im Übrigen könnten dieselben höchstens der mittleren sarmatischen Stufe angehören, da das obere Sarmatikum Rußlands aus Südungarn fehit. > Hier könnte uns die Analogie der merkwürdig zwerghaften Pferde der Insel Santa Lucia (Antillen) einfallen, umso eher, da es nicht unwahrscheinlich ist, daß das geschlossene Becken von Mehädia schon im Tertiär einen ganz besonders war- men Punkt der Gegend der heutigen Alduna (Unterer Lauf der Donau in Ungarn) darstellte. Daß auch die Temperatur einen Einfluß auf die Größe der Schale ausüben kann, hebt schon Hazay hervor (Die Molluskenfauna von Budapest. Malak. Bl. IV. Bd., Cassel, 1881, p. 5S.), worauf mich mein geehrter Freund Dr. TH. Kormos auf- merksam machte. Ein gutes Beispiel hierfür liefert Dythinia tentaculata var. ther- malis. Mitt. a. d. Jahrh. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVIIT. Ba. 1. Heft. Ds} 98 D: STEFAN V. GAAL (98) nahme fand. Ebendieselbe erwähnte auch Jonann v. Böcku unter der Benennung H. robusta Reuss bis dann LörENTHEY die Frage auf Grund des aus den durch Congeria triangularis Parrscn und (C. balatonica Parrtscn gekennzeichneten Horizonten der oberen pannonischen Stufe bei Fonyöd beschriebenen Materials endgültig löste (105, S. 86, 87). Dank der Freundlichkeit des Herrn Professors LÖörENTHEY hatte ich Gelegenheit die H. Doderleini Brus.-Exemplare seiner Sammlung zu untersuchen. Hierbei mußte ich mich davon überzeugen, daß diese Form überhaupt nicht mit den (ralactochilen in Zusammenhang ge- bracht werden kann, da sie sich durch die embryonale Windung, durch das plötzliche Anwachsen des Gewindes und namentlich durch die ab- weichende Gestaltung des Nabels, bzw. des Spindelendes auf den ersten Blick von denselben unterscheidet. Ich dürfte kaum irre gehen, wenn ich H. Doderleini auf Grund ihrer Schale samt H. Chaixü im Gegensatz zu Brusınas Tacheocam- pylaea in Pınsperys Subgenus Mesodontopsis einreihe. Eine pliozäne Form ist auch die bei Piacenza (Castellarquato) vor- gekommene H. Brocchü C. May., welche SAnDBERGER (136, S. 741) unter die Gulactochilen, Pırssry aber in die Mesodontopsis-Gruppe einreiht, wohin sie auch nach dem Dafürhalten Anprears gehört (4, S. 10). Leider kenne ich diese sehr seltene Art nicht durch Autopsie, insofern ich jedoch auf Grund der Beschreibung und der Abbildung urteilen darf, muß ich auch H. Brochii mit besonderer Rücksicht auf die auch so gut ins Auge fallende charakteristische embryonale Windung, aus dem Stammbaum des (Gc«laectochilus ausschließen, wodurch ich gleich- zeitig auch betone, daß pliozäne (ralactochilen bisher überhaupt nicht bekannt sind.’ Um den gebräuchlichen Ausdruck zu benützen, muß ich Mesodontopsis als Stellvertreter von Gulactochilus ansehen, und hoffe die letztere Gruppe höchstens im unteren Pliozän Südungarns und Süd- rußlands auffinden zu können. Es kann als sicher angenommen werden, dab diese tropische Gruppe zu Ende des Tertiärs aus der Tierwelt Europas ausgestorben ist, so daß ihre Formen heute nur mehr auf den indo-malayischen Inseln lebend angetroffen werden. Die auf den Inseln Borneo und Palauan gesammelte Cam. pa- ı Der Vollständigkeit halber erwähne ich auch die Arbeit Steranıs, in welcher gleichfalls eine ähnliche Art, u. zw. unter dem Namen H. (Galactochilus) senensis PAnTanELLI beschrieben ist (155, S. 126). Da jedoch weder die Beschreibung, noch die Abbildung ein hinreichendes Bild derselben liefert (die Zeichnung der Mund- öffnung ist sehr sonderbar), kann ich nicht weiter auf sie eingehen. (99) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RAÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 99 lauanica zeigt eine wirklich packende Ähnlichkeit mit @. sarmatieum. Ich fand die embryonale Schale, die mikroskopische Verzierung im all- gemeinen, ferner die Entwicklung der Zuwachsstreifen und auch im ganzen genommen die Form der Schale vollkommen übereinstimmend. Ungemein ähnlich erschien der Saum, bezw. der Saumkanal und die Ausdehnung und die Form des Gallus. Ein Unterschied besteht in dieser Hinsicht nur darin, daß der Saum noch vollkommener entwickelt und der Gallus noch dünner ist, als bei @. sarmaticum. Letztere Art ist demnach im Verschwinden begriffen, infolgedessen der Nabel nicht mehr gänzlich überdeckt ist, und beständig eine kleine Spalte zeigt. Als einen interessanten Beitrag will ich hier erwähnen, daß ich auch aus den unteren sarmatischen Schichten von Deva ein Exemplar von G. sarmalicum besitze, an welchem dieser Spalt — wenn auch in geringerem Maße — vorhanden ist. Wie aus Fig. 1- ersichtlich, ist €. palauanica merklich kleiner, als @. sarmalicum (letztere Form ist in der Zeichnung — 18a — sogar um ca. 2 mm größer, als in Wirklichkeit). Es hat sogar den An- schein, als ob die Exemplare von Deva beständig um 1—2 mm kleiner wären, als diejenigen von Räkosd, doch sind sie trotzdem noch immer größer, als C. palauanica. Während also nach meinen Beobachtungen die größte Form des Genus Galactochilus seit dem Mittelmiozän allmählich kleiner und flacher wird, bezeichnet Anpr£ar unter den heute lebenden Arten die riesen- hafte Luquillia gigantea Scor. (Fig. 21) als nächsten Verwandten. Sein Irrtum ist jedoch schon durch die Tatsache allein leicht erklärlich, daß er noch keinen jüngeren echten Geulactochilus, als G. sarmatieum kannte, die untermiozänen aber keine geeigneten Wegweiser zur Er- forschung des Stammbaumes lieferten. Wie sehr die Sektion Luguillia Crosszs von Galactochihus ab- weicht, davon kann man sich schon auf Grund der Diagnose Pırssrys (122, S. 99—100) überzeugen, wo folgendes zu lesen ist: Nabel nicht vorhanden; Gehäuse stark, halbkugelig, Gewinde mehr konisch und aus ungefähr 5V» Windungen bestehend, deren erste 2% die große, rauhkörnige embryonale Schale bilden, von welcher der später dazu gewachsene Teil durch eine scharfe Linie ge- trennt ist. Die Windungen des letzteren zeigen unter dem Mikroskop eine eigentümliche gitterartige Schalenverzierung;' die Peripherie der letzten Windung ist abgerundet. Farbe gelblichbraun, mit dunklen ! Im Originaltext: ... «The large granulated embıyonal shell, the followiug whorls microscopieally decussated». 7* 100 D: STEFAN V. GAÄL (100) Unteres Miozän. DE Fig. 15. Galactochilus pomiforme A. Br. (nach SANDBERGER). Mittleres Miozän. er. 16. Galactochilus silesiacum ANDREAE (nach ÄNDREAE). Oberes Miozän. Fig. 17. Galactochilus sarmaticuwm GAAL. Rezent (Borneo, Palauan). — &) Fig. 18. Helix (Camaena) palauuniea PFR. (101) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RAKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 101 Querbändern und unterhalb der Peripherie manchmal mit einem Gürtel. Öffnung breiter als hoch, der dritte Saum umgestülpt; Colu- mella kurz, bogenförmig, mit dunklem Gallus. Mit Galactochilus übereinstimmende Merkmale wären also: die Beschaffenheit der Mündung, einigermaßen auch die Schalenskulptur, nach AnDREAR sind sogar die unregelmäßigen Querstreifen " an manchen Exemplaren von Oppeln sichtbar. Mittleres Pliozän. Fig. 19. Mesodontopsis Chaixzii MicH. (nach SANDBERGER). Rezent (Haiti). Oberes Pliozän. ” Fig. 20. Mesodontopsis Brocchii May. Fig. 21. Luguillia gigantea Scop.? (nach SANDBERGER). (nach PıLsBry). Unterschiede sind: der Nabel, die embryonale Schale und im allgemeinen die Skulptur. Die Gestalt muß hier als indifferent betrachtet werden, denn obzwar diese dem @. pomiforme und dem @. silesiaeum ähnlich ist, sind @. sarmaticum, f. pygmaea und C. palauwanica auch bezüglich der Gestalt abweichend. Bei der Erwägung der Übereinstimmungen und Differenzen fallen aber letztere besonders schwer ins Gewicht, denn der Umstand, daß 1 In AnDREAES Übersetzung einfach «Querstreifen». = Fig. 15—21 bleiben um 1 cm hinter der natürlichen Größe zurück. 102 D: STEFAN V. GAÄL (102) Luguillia keinen Nabel, Galactochilus hingegen einen sehr weiten be- sitzt, ist schon an und für sich ein sehr wichtiges Merkmal. Ein eben- solches bietet aber auch die so oft erwähnte Schalenskulptur, von welcher schon AnprrAr anerkannte, daß sie bei den zwei Formen nicht gänzlich übereinstimmt. Auf Grund meiner Untersuchungen kann ich behaupten, daß die grobe gitterartige Schalenskulptur der Galactochilen kaum als eine solche bezeichnet werden kann. Die embryonale Schale ist bei den letzteren eher durch Linien, bzw. feine Rippen verziert, welche vielmehr geneigt sind sich zu vereinigen, als sich aufzulösen. Es kann demnach auch die Schalenskulptur nicht als gemeinsam be- zeichnet werden. Was nun noch außerdem erübrigt (Beschaffenheit der Mündung, Querstreifen), so wird die Anwendung des Gesetzes der Kon- vergenz nicht so auffallen, als wenn wir dem schwierigeren Teil der Erklärung einfach ausweichen wollten. Aus dem Gesagten folgt ohne weiteres, dab (Galactochilus als ein selbständiges Genus angesehen werden muß — welches nach Pırsery mit den Campylaeen gemeinsamen Ursprunges ist — und dem Genus Pleurodonte, mit welchem ihn keine Blutsverwandtschaft verknüpft, nicht als Sektion untergeordnet werden darf. Die Abstammung der in vorliegender Arbeit beschriebenen Galar- tochilus-Arten läßt sich graphisch wie folgt darstellen: Galatochilus X, (Mesozoikum ?) —— X, (paläogen) X, (paläogen) | ehingense mattiacum | pomiforme „| silesiacum > Dr f. pygmza sarmaticum X, (pliozän) palauanicum. Schade, daß wir die Anatomie der lebenden (Galactochilen noch nicht kennen, da an der Hand derselben die einzelnen Eigenschaften der Schale wahrscheinlich besser verständlich wären, was dann bei (103) DIE SARMATISCHE GASTROPODENFAUNA VON RÄKOSD IM KOMITAT HUNYAD. 103 der auf die Schale gestützten Ableitung der Formen die Orientierung noch mehr erleichtern würde. + In meinem Aufsatz berief ich mich öfters auf die Fauna der unter- sarmatischen kontinentalen Schichten von Deva. Ich habe auch diesen Fundort systematisch auszubeuten begonnen — doch obzwar es schon jetzt vorauszusehen ist, dab das eingehende Studium desselben eine ansehnliche Bereicherung der terrestrischen und Süßwasserfauna des sarmatischen Zeitalters ergeben wird — kann demselben in anderer Hinsicht keine größere Bedeutung beigemessen werden. Überaus wahrscheinlich ist es aber, daß das Studium desselben die Skizze des Bildes der südungarischen sarmatischen Epoche mit einem kräftigen Zug ergänzen wird. IV. LITERATUR, (Die mit einem * bezeichneten Werke kenne ich nur aus Zitaten). 1. Anprer A.: Landschnecken aus Central- und Ost-Asien, (Mitth. a. d. Römer- 2. Museum Nr. 12.) Hildesheim, 1900. Untermiocäne Landschneckenmergel bei Oppeln in Schlesien. (Mitth. a. d. Römer-Museum Nr. 16.) Hildesheim, 1902. Zweiter Beitrag zur Binnenconchylienfauna des Miocäns von Oppeln in Schlesien. (Miith. a. d. Römer-Museum Nr. 16.) Hildesheim, 1902. 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Die Verbreitung der sarmatischen Ablagerungen im Komitat Hunyad__ 2. Der sarmatische Schichtenkomplex und seine Fauna nd 3. Tektonische Momente _— _ .. = ee en 4. Allgemeine stratigraphische Bene mie Base der Horizontierung der ungarischen sarmatischen Stufe -. .. = Detaillierte Beschreibung der terrestrischen Mollusken — — — —. — Die zoogeographische und entwicklungsgeschichtliche Bedeutung der Fauna von’ Rakosd eur EEE ET 1. die charakteristischen Merkmale der Fauna und die Beziehung derselben zur miocänen Fauna West-Europas. .. — m I re 9. Zoogeographische Momente... .. _ — -. _ .. 3. Skizze der Entwicklung des Genus Galactochilus Diteraturnachwerse a re ren u N re f ie aurı® I Bay & N j a en Wi Tel Bis Kr. Biy.c Bei Er \. e ee n-s UN By u B, 2 1» 2 ö a nz 1,85 TAU TEE u, ie lır ar ı ln‘ Y a A nyut Rn fi % u m h u u 27 a) 922 hen. 2 170 DO i fi j Hi # [I j N) TE NR AU EIT.. [al Tea rain Kara i lm N m Ar r> Sera a dı Ta Du I 40 Bi wen TAFEL I. . u Br ww , 1., 2., 5. Galactochilus sarmaticum n. sp. (Aus der oberen kontinen- \ ‘ talen Bildung.) Nat. Größe. 5 u 3., 4. Galactochilus cf. sarmaticum n. sp. (Aus dem unteren, Kane ne- ratigen Gebilde.) Nat. Größe. Bir =, | u u = - Die Originale befinden sich im Museum der kgl. ung. Geologischen Reicksanstalt. Ss ” * EZ Gaäl: Die sarmatische Gastropodeniauna von Räkosd. Taiel I. Nach der Natur gezeichnet von J. KaLmär jun. Eu > Aus) u 5 _ = j DE 5 Pa Eu 2, Se = 5 DE ı u YV WR D IT . Pas N u \ 5 EIER = B- u “. u % u N u u 5 i . "a i u Ki = u i» f u ü j N ‘ . 5 u \ A PR =; = a D np wi re u es . - ü 3. 5 u Cie . ’ 5 u u a) > u . £ . i u: . s . . . . a ee j = u ar 5 r . rn nz { i . 5 DE Fr . ü ü . . Is i . ——. 4 =» > 12 A u EL | En Ku . ’ - > si Fa 0 - won gs & As; u [E „u, . rn 5 u ur m i i 2 - 5 Bi Pr u “r . . Pr N: E n ei A NL turn { Fr E 4 Fr£ ine u NAEH ® r > u = er n. Een. E. A 4 u Pr U i u BE a A Sa ED m a FILE «R a # I . a TAFEL 11. 1. Cyelostoma bisulcatum ZIET. (um 3 mm vergrößert). la. « « Schalenpartie vergrößert. 9. « Szadeczkyi n. sp. (2 X vergrößert). Ya. « « Schälenpartie vergrößert. 3. « Kochi n. sp. (um 3 mm vergrößert). 3a. « « Schalenpartie vergrößert. 4. Pupa Lartetii? Dur. (7 X vergrößert). 5. Theba tuchoricensis Kııka. (10 X vergrößert). 6. Helix eckingensis SAnDB,. (um 7 mm vergrößert). 7. Helicodonta evoluta n. sp. (15 X vergrößert). 7a. « « Schalenparlie vergrößert. 8. Triptychia sp. (2X vergrößert). 9., 12. Bulimus complanatus Reuss. (14 X vergrößert). 10. Cyelostoma Schafarziki n. sp. (3 X vergrößert). 11. Hyalinia proerystallina ANDREE. (45 X vergrößert). 13. Eremia miocenica n. sp. (1',3 X vergrößert). Die Originale zu Fig. 1—12. befinden sich im Museum der kgl. ungar. Geologischen Reichsanstalt; Fig. 13. ist in der Sammlung des Erdelyi Mu- zeum Egylet (Kolozsvär) sichtbar. Gaäl: Die sarmatische Gastropodenfauna von Räkosd. Taiel I. RUF Lich | he Ya. 11. Nach der Natur gezeichnet von J. KaLmär jun. N iR rs ‚ B ER) Bir Er Pe DI 7, See vb Wr, % y a RE, NUR, . x a En EI NEE 3 Pe ji RUN WR Rt tee ERS. 4 N >. a AR I au Neitn a0 Rnr] E% HE ie h ; R h } ah ” FIR Fe 17 u j h an m fh: | 2 TAFEL II. . Oleacina eburnea Kı. sp. (1!/a X vergrößert). « Räkosdensis n. sp. (2X vergrößert). . Eremia miocenica n. sp. . Xerophila Soösi n. sp. (2X vergrößert). Helix bohemica Bortte. (1:5 X vergrößert). . Patula euglyphoides SANnDB. (5 X vergrößert). . Carychium Apathyi n. sp. (16 X vergrößert). « Cholnokyi n. sp. (11!,3s X vergrößert). . Procampylaa Löczyi n. gen. n. sp. (1!1/ X vergrößert). 10. Acme Beatrieis n. sp. (91/3 X vergrößert). 11. Helicodonta involuta THoME. (4 X vergrößert). 12. Leptopoma Beettgeri n. sp. (16 X vergrößert). 13. Patula propygmaea ANDRER. (6 > vergrößert). 14. « gyrorbis Kr. sp. (4X vergrößert). 15. Hyalinia miocenica ANDREA. (23/s X vergrößert). 16. Limax erassa Cu. sp. (1%/s X vergrößert). 17., 17a Procampylaea sarmatica n. sp. (1!/ X vergrößert). 18. Amalia Lörentheyi n. sp. (12/3 X vergrößert). > ww 10 - oo nn or Die Originale befinden sich im Museum der kgl. ungar. teologischen Reichsanstalt. Gaäl: Die sarımalische Gastropodenfiauna von Räakosd. Tafel III. Nach der Natur gezeichnet von J. KALMAR jun. 64457 I. Bd VI. Bd. X1. Bd. nn. 1 K J. Die oaneik "Ungarns, Ei prallen Hinsicht Tafeln) (1.—). — 2. Koch A. Die alttertiären Echiniden Sieben- bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2.40). — 3, Grorer M, Topogr.-geolog. Skizze der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — ‚4. Posewirz T. Die Zinninseln im Indischen Oceane:; I. Geologie von Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit 2 Taf.) (1.20). — 5. Geseıt A, Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes von Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Stau M. Die aquitanische Flora des Zsilthales im Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (5.60)]--- --- --- Al. Hersich F. Paläont. 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Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohlen, Steinsalz u. anderen Mineralien a. d. Territ. d. Länder d. ungar. Krone. ; (Mit 1 Karte). Budapest 1898 __ ___ EL LI RE, ._.. vergriffen BÖCKH, JOH. u. TH. v. SZONTAGH, Die kgl. ner! 1. Geolog. Anstalt. Im Auftrage d. kgl. ungar. Ackerbaumin. I. v. Daränvı. Budapest 1900... _-- --- --. (gratis) Haraväts, Gy. Allgemeine u. paläontologische Literatur d. pontischen Stufe Ungarns. ‚Budapest 1904 9.0 run ET a Due v. HANTkEn, M. Die Kohlenflötze und An Kohlenbergbau in den Ländern der T ge eche Krone (M. 4 Karten, 1 Profiltaf.) Budapest 1878 ° __. —. —. 6 v. Kateesınszky, A. Über die untersuchten ungarischen Tlıone sowie über die bei der Thonindustrie verwendbaren sonstigen Mineralien. (Mit einer Karte) Budapest 1896 __. _.. . ea BLEI ee RE v. Karecsınszky, A. Die Minenikbnlen d. Länder d. ungar. Krone mit beson- derer Rücksicht auf ihre Zusammensetzung u. praktische Wichtigkeit, (Mit 1. Karte): Budapest ‘1903-2. 10® 12 Nai7 SF pm URN ee v. Katecsinszky, A. Die untersuchten Tone d. Länder d. ungarischen Krone (Mit-1. Karte) Budapest 1906 4 1 0.1.2 Tr a N u FARZIK, Fr.: Detaillierte Mitteilungen über die auf E Gebiete des Ki ıgarischen Reiches befindlichen Steinbrüche. Budapest 1909... _-- --- 1&.— tes rendus de la premiere conference internationale agrogeologique. f Budapest RIO LU BEE NEE ES AN N, ral-Register der Jahrgänge 1882-1891 des Jahrasberiehiö der kgl. ungar, Geolog. Anstalt esta. ERERRR SER 208 Er BE Sr EB EN NONE 3.20 BGenlor Ss Austale ne ae Se = PREIS Katalog der Bibliothek und allg. re arnlung: Me Keen ung. Geolog. Anstalt Pennde IV Nachtrag an NEN ERTL N Na ne (grabis) _ Verzeichnis der gesamten Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anstalt ___ (gratis) Populäre Schriften der kgl. ungar. Geol. Reichsanstalt. er Bd. Führer durch das Museum der kön. ungar. geol. Reichsanstalt.__ ---. 3.— Geologisch kolorierte Karten. (Preise in Kronenwährung.) - A) ÜBERSICHTSKARTEN. et RN SEHEN NENNE NEN BEN BD WEN 4 Ste N ‚Karle d. Graner Be nnkoblen-Beb. SÜSSER ERLENL ETNG) 0 I— B) DETAILKARTEN. a) Im Maßstab 1: 144,000. d: Ohne er ‚läuter ndem Text. Umgebung von Alsölendva (C. 10.), Budapest (G. 7.), Györ (E. 7.), Kapos- väar-Bükkösd (E. 11.),, Kapuvär (D. 7.), Nagykanizsa (D. 10.), P&cs-Szegzäard (F. 11.), Sopron (C. 7.), Szilagy- 'somlyö-Tasnäd (M. 7.), Szombathely (C. 8.), Tata-Bicske (F. 7.), Tolna-Tamäsi (F. 10.) Vezprenzpane (E. 8.) vergrilfen ‘ NEBENAN Er TR ER ARE RB BERNER 4.— “ RATE DEE TON SR Se a EN I L.— ‘ « Komärorn (E. 6.) (der Teil jenseits der Donau) __- ... -. &— ‘ ERRIOETARTAND ER a Eee N Sa a WINTER yATOvarı (DAR a EN ET N D er MioHacs' (Frl) a RE ER VRR BEN OR ee “ na (ERS. En EN RN ALT ı Pozsony (D. 5.) (der Teil jenseits der Donau) --- -—- ... 4.—- WISArVAar-Janoshazaı Dr 8.) nn ae a EN ı SIMomtornya-Kalozd" (EI) N EN ar EN EL 4.— = Sumeg-Hearszeg: (DE 9 Zr in NE ee EZ 036 SZOKOBFSHOrVarı (ELEND N k.— « Szentgothard-Körmend (C. 9.) -.. - nk EN SZIBSLVATAEIS LOW) TE a ME LEN L.— 66457 Be LT Pa RE U NN Umgebung von RB (K. 15.) Erl. v. d. Haravirs DIE var el nA m ‘2. Mit erläuterndem. A I Kismarton (C. 6.), (Karte vergriffen). Erl. v.L. Roma, \ Versecz (K. 14.) Erl. v. J. Hauavärs __. --- b) Im Maßstab 1 : 75,000. 1. Ohne erläuterndem Text. Gaura-Galgö (z. 16, BEFAKIR RAD ir ehren Hadad-Zsibö (Z. 16, K. XXVIN) ... _. __'._ ZAppa (231 KR) RL OO PR EN ZUHAHT(ZIN17NRESRRN DEN, ST a N ISCH Ir 2. Mit erläuterndem Text. Abrudbänya (Z. 20, K. XXVII) Erl. v. M. v. Päury ... Alpare6t (Z. 17, K. XXIX) Erl. v. A. Koch _.-. -—- Bänffyhunyad (Z. 18, K. XXVIN) Erl. v. A. Koch und KR HOFMANN 2 EL SER Bogdän (Z. 13, K. XXXI) Ernl. v. T. Bose Er { Budapest-Szentendre (Z. 15, K. XX) Erl. v. F. Scuaranzır | Budapest-Teteny (Z. 16, K. XX) En. v. J. Haraväıs __ ___ 9 Gyertyänliget (Kabolapoläna)(Z. 13, K. XXXI) Erl.v.T. Posewirz Kismärton (Z. 14, K. XV) Erl. v. L. Rora v. Tereen..__ Kolosvär (Z. 18, K. XXIX) Erl. v. A. Koch __ ._ .. Be Körösmez6 (Z. 12, K. XXXI) Erl. v. T. Posewiz _. Krassova—Teregova (Z. 25, K. XXVI) Erl. v. L. Rortu v. ar Magura (Z. 19, K. XXVIIL) Erl. v. M. v. PAurv __ ._. Märamarossziget (Z. 14, K. XXX) Erl. v. T. Posewizz __ 8, Nagybänya (Z. 15, K. XXIX) Erl, v. A. Koch u, A. Gesell 8.- Nagykäroly-Akos (Z. 15, K. XXVID Erl. v. Th. v. Szonrach Szäszsebes (Z. 22, K. XXIX) Erl. v. J. Haraväts u. L. Rotu Tasnad-Szeplak (Z. 16, K. XXVII) Erl. v. Th. v. SzontacH Torda (Z 19;/Kı XKXIX)Erli,v..AsIKocanor 2 NEE Agrogeologische Karten. Magyarszölgy&n—Pärkäny-Näna (Z. 14,K. XIX) Eıl. v. H. Horusmzgt). En ENTE Szeged—Kistelek (Z. 20, K. XXIT.) Erl. v. P. De Di