Haberbosch F. La DIE SUSSWASSER- ENTOMOSTRACEN GRONLANDS EINE FAUNISTISCHE, OECOLOGISCHE UND TIERGEOGRAPHISCHE STUDIE INAUGURAL-DISSERTATION ZUR ERLANGUNG DER DOKTORWÜRDE DER HOHEN PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT BASEL VORGELEGT VON PAUL HABERBOSCH AUS BASEL En Division of Crustacäß 1920 DRUCK VON H.R. SAUERLÄNDER & CO. AARAU w. ed E 5 ar ex I Pr y a 2 re) . L - . - = I nn. ‘ - be; z - “ - „I s r i % h « Hin Has u. | ru ee ZUR ERLANGUNG DER DOKTORWÜRDE DER HOHEN PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT BÄSEL: | | VORGELEGT von PAUL HABERBOSCH Ba... CAUS. BASEL Y F [ ® [} 3 2 > u . x Dan 7 = . ey B . fi 4 r 4 5 ? "x nn ae > . SE Sn i i - Professor Dr. Friedrich Zschokke und Dr. Paul Steinm | BER ACH Prof. Dr. Basel, den 5. Juli 1917 j - dm N * } | | . Separat-Abdruck a aus der Zeitschrift‘ für Hydrologie, 1: Jahrgang 1 ‚Heft 1/2 Seite 136 — 184; Heft 3/4 Seite 245—349. ER % Li . ! N ' cgsr ; 77 [Fr 24) “ * h: y a er } ) i Err i d jr D Do er v> ‘ . 3 ' j er Lin Ri 2 Z 7 Sag . *) Li - NY | ei D ri . \ " 4 ; ” I ä a Laie Meiner Ii en / EN 1 ae Win Bin De k h er, { . / #1 y u ee. 3 kin r RE PR Y ar SET ind Dale ae cn Die Süßwasser-Entomostracen Grönlands. Eine faunistische, oecologische und tiergeographische Studie. Einleitung. Die hydrobiologischen Arbeiten der letzten Jahrzehnte 2 haben gezeigt, daß der Einfluß der.diluvialen Vereisung heute noch in der europäischen Süßwasserfauna zu erkennen ist; sei es in morphologischer, oecologischer oder tiergeographischer Hinsicht. Zudem wurde immer und immer wieder die arktische Tierwelt und ihre Lebensweise zum Vergleich mit derjenigen unserer gemäßigten Gewässer herangezogen, obwohl erstere erst unvollständig bekannt war. So schien es, besonders aus tiergeographischen Gründen, wünschenswert, die nordpolare Süßwassertierwelt besser kennen zu lernen. Ich begrüßte es deshalb lebhaft, als mir durch die Ver- mittlung meines verehrten Lehrers Herrn Prof. Dr. F. Zschokke, Herr Dr. FH. Bachmann, Professor an der Kantonsschule in Luzern, sein reichhaltiges Entomostracenmaterial aus Grönland, . 2 z ® I sowie zahlreiche von andern Forschern in Grönland und Island gesammelte Planktonproben zur Bearbeitung überließ; im ganzen ungefähr 200 Proben aus 150 verschiedenen Gewässern und Moospolstern. | Während Bachmann selbst die botanische Untersuchung durchführte,! bestrebte ich mich, das z.T. unter schwierigen Verhältnissen gesammelte wertvolle Expeditionsmaterial nach allen Seiten hin gründlich zu verarbeiten. Wenn es mir nicht in Eh dem Maße gelungen ist, wie es ursprünglich geplant war, so liegt die Hauptschuld darin, daß sich die zur Verfügung stehen- den Fänge nur über einen Teil der eisfreien Zeit erstrecken und dadurch einwandfrei oecologische Schlußfolgerungen verunmög- " Vorläufige Mitteilung: Bachmann, H. 1910. Algologische Mitteilungen über Grönland. Paul Haberbosch, Die Süßwasser-Entomostracen Grönlands. 1 lichen. Auch die Tatsache, daß ich auf Material : war, das von fremder Hand eingesammelt wurde, erschv die Abfassung bestimmter Kapitel sehr. In dieser Hinsicht tere Untersuchungen, die durch die im Jahre 1906 erfol Gründung einer biologischen Station in Godhavn einen vor i züglichen Stützpunkt erhalten haben. Was den faunistischen ERS Teil anbetrifft, glaube ich ein ziemlich vollständiges Bild. 3" Entomostracenfauna der grönländischen Westküste zu liefern, % a das durch die Berücksichtigung der oft schwer zugänglichen 2 TE nordischen Literatur erweitert wurde zu einer Übersicht über die heute bekannte Entomostracenfauna der ganzen Insel. ve RG Die Absicht, die gesamte Süßwasserfauna zu berücksich- Ri & tigen, mußte ich fahren lassen. Nur gelegentlich finden sich ? Bemerkungen eingestreut, die sich auf Organismen beziehen, de 2 nicht zu den Entomostracen gehören. Beschreibung und Ab- x bildung der von mir im Grönlandmaterial nachgewiesenen En- tomostracen, sowie eine kritische Beleuchtung der systematischen. Pt Stellung einiger Arten erfolgt in einer demnächst erscheinenden Arbeit, die als Anhang zur vorliegenden aufgefaßt werden soll. Ar; Die ausführlichen Faunenlisten werden wahrscheinlich gemein- SE sam mit den Florenlisten Bachmanns publiziert werden. Die folgenden Seiten werden zeigen, daß die grönländischen Gewässer eine Fauna beherbergen, deren Zusammensetzung viel- leicht weniger „arktische‘‘ Züge aufweist, als man bisher anzu- ‚nehmen geneigt war. Es sind weniger wirklich arktische Kom- ponenten, die ihren Charakter bestimmen, als’ vielmehr eine % A „engere Auswahl‘ der in gemäßigten Gewässern der Damm ; barten Kontinente lebenden Organismen. Die Arbeit entstand’neben akademischen Studien und prak- tischer Lehrtätigkeit in den Jahren ıgıı—ı917 in der zoolo- gischen Anstalt der Universität Basel unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Friedrich Zschokke, dem hier für alle Be- mühungen und für das Interesse, das er meinen Untersuchungen . entgegenbrachte, der beste Dank ausgesprochen sei. Auch andern. Herren fühle ich mich zu Dank verpflichtet. Vor allem Herrn Dr. Hans Bachmann, von dem ich manche wertvolle Anregung und Aufklärung erhielt. Dann den Herren Privatdoz. Dr. P. Steinmann, Privatdoz. Dr. X. Janicki und Dr. R. Menzel, die DS 2 als Assistenten des zoolog. Instituts mich mit Rat und Tat unter- E stützten. Hilfe durch Überlassung von Vergleichsmaterial, durch EEE DET. schriftliche Auskünfte und Übersetzung slavischer Literatur er- hielt ich von den Herren Dr. Gottlieb Burckhardt, Dr. C. Wesenberg-Lund, Dr. S. Ekman, Dr. G. Alm, Dr. K.Stephensen, Dr. E.Vanhöffen, Prof. Dr. A. de Quervain, Prof. Dr. M. Rikli, Dr. V.Brehm, Dr. E.Bäbler und Dr. N.G. Lebedinsky. Er- wähnenswert sind auch die Anregungen, .die mir der Verkehr mit meinen Freunden W.Schmaßmann und L. Borner brachte, die gleichzeitig hydrobiologische Arbeiten in den Alpen ausführten.! Anmerkungen. Die hinter dem Autornamen in Klammern [ | eingeschlos- sene Jahreszahl verweist auf das Literaturverzeichnis. p. bezeichnet Seitenzahlen in zitierter Literatur, S. Seitenzahlen in der vorliegenden Arbeit, fig. Abbildungen in zitierter Literatur, Fig. Abbildungen dieser Arbeit. Fänge des Bachmann-Materials tragen einfache Numerie- rung I—8;5. Fänge des „Tialfe‘‘-Materials: Tı—T39. Fänge des Bäbler-Materials: BI—Bz2o (s. 5. 27—28). N Historisches. Die ersten Süßwasser-Entomostracen aus Grönland hat Fabricius 1780 in seiner Fauna groenlandica beschrieben. Er wird zweifellos Branchinecta paludosa (Müller) vor sich gehabt haben, wie man aus der Beschreibung seines Cancer paludosus (p.247) schließen muß und Daphnia pulex (de Geer), die er unter dem Namen Daphne pulex (p.263) anführt ı Nach Abschluß des Manuskripts im Juni 1917 bis zur Drucklegung; ‚die sich infolge des Weltkriegs um volle zwei Jahre hinausgeschoben hat, sind mehrere Arbeiten erschienen, die eine Überarbeitung des vorliegenden Textes wünschenswert erscheinen ließen. Um indessen der Originalität meiner Untersuchungen keinen Abbruch zu tun, habe ich die ursprünglich gefaßte Form der vorliegenden Arbeit unverändert gelassen und nur die beiden wichtigsten Neuerscheinungen von Minkiewicz und Olofsson in ı Fuß- noten kurz berücksichtigt. BES WR 1838 meldete dann Ärgyer in seiner Ärbeit: Gronlands. | Amphipoder beskrevne af Henrik Kröyer: Branchipuspa- ludosus Müller, Daphnia rectispina Kroyer und Lyn- ceus lamellatus O.F.M.?, alle drei- Formen von Vahl in Godthaab erbeutet.! Bei Lynceus lamellatus handelt es sich zweifellos um den in Grönland weitverbreiteten Eury- cercus glacialis, bei Daphnerectispina um Dapze nia pulex oder um D. longispina. Da die Form nach Kroyer Merkmale von beiden Arten gemischt aufweisen soll, liegt die Möglichkeit vor, daß es sich um D. pulex mit langer Spina handelt. Wie weiter unten ausführlicher dargelegt wird, fehlt D. longispina in Grönland, oder ist jedenfalls dort sehr selten. Verl! hat in der Arbeit: Odbservation on Phyllopod Crustaceä of the jamily Branchiopodidae with description of some new genera and species from America 1870 zwei Branchinecta-Arten beschrieben: Br. arctica Verill und Br. groenlandica Verill.e Wesenberg-Lund [1894 p.90] und Packard [p. 337] haben dann nachgewiesen, daß Br. groenlandica nichts anderes sein kann als eine Jugend- form von Br. paludosa. Nach Wesenberg ist auch Br. arctica synonym mit Br. paludosa, oder aber höchstens eine Varietät derselben. | Dasselbe Schicksal, als synonym erkannt zu werden, hat Branchinecta Verilli erreicht, die Miers 1877 ım Report of Crustacea collected'by the naturalists of the arctic Expedition 1875—76 aus kleinen Süßwasseransammlungen der Discovery- Bay (81° 4ı’ n. Br:) arktisches Nordamerika, mit einigem Zweifel allerdings, als neue Art beschrieb. Er selbst sagt: ‚I think it more probable that the three forms Br. arctica, groenlandica and Verilli are varieties of one and the same species“. Wesenberg hat dann auch mit Recht diese Arten zu Br. paludosa eingezogen. Die erste Arbeit, die eingehender über die Zusammensetzung der Süßwasserfauna Grönlands Auskunft gibt, ist der Artikel: ! Die Karte der Verbreitung der Entomostracen innerhalb der West- küste Grönlands auf Tabelle 2 gibt zugleich ein Bild der Geschichte der. Entomostracenforschung dieses Gebietes, indem der Name desjenigen For- schers ersehen werden kann, der eine Entomostracenart das erste Mal für «eine der dort auseinandergehaltenen Küstenstrecken nachgewiesen hat. “ h RR e) Ep 5 ur Ei 5 Nr FE I A IN en) ee Niet, die der Reisende Charles Rabot am Ufer des Sees von Egedesminde, im Limneticum des Tasersuak von Julianehaab und in Gneisteichen von Godhavn und Jakobshavn ausführte. Wie für die arktischen Gebiete von Kola, Island, Jan Mayen und Spitzbergen, so hat Rabot auch aus Grönland das erste einigermaßen umfangreiche Material geliefert, das die Wissen- A schaft mit der arktischen Süßwasserfauna bekannt machte.! Leider sind in der Arbeit die Fundorte der einzelnen Arten nicht auseinandergehalten, so daß über die Verteilung der meisten angeführten Arien auf die untersuchten Gewässer nichts Ge- ° naues entnommen werden kann. Stephensen [1913| hat in | Folge davon in seinem „Conspectus‘ fälschlicherweise die von | den beiden Autoren angeführten Entomostracenarten für alle a von diesen erwähnten Sammelstellen angeführt. Im Sommer 1890 unternahm D. Bergendal im Auftrag der K\ kgl. dänischen Kommission für die geologische und geogra- rn phische Untersuchung Grönlands eine zoologische Studienreise nach Westgrönland. Sein Plan, die marine Fauna zu bearbeiten, schlug fehl und Bergendal beschäftigte sich mit der Unter- suchung der Süßwasser-Rotatorien von Egedesminde, Jakobs- ® havn und Ritenbenk. Der Verlauf der Reise und die wichtigsten 7 - Untersuchungsergebnisse sind niedergelegt in: Bergendal 1391 Kurzer Bericht über eine im Sommer 1890 unternommene zoologische Reise nach Nord-Grönland. Auf p.ı5 sind die von Bergendal beobachteten Protozoen, die m.W. noch nicht aus- führlich beschrieben sind, generell aufgezählt. Die von Bergendal erbeuteten Crustaceen bearbeitete Wesenberg (s. weiter unten). Die ausführlichen Untersuchungen über die Rotatorien hat Bergendal 1892 in einem stattlichen Quartband publiziert: Bei- 't Die Faurienliste umfaßt folgende Entomostracen: Branchinecta paludosa O.F.M., Lepidurus glacialis Kroyer, Polyphemus pedi- culus L, Holopedium gibberum Zadd., Daphnia longispina Leyd. var., Daphnia spec?; Scapholeberis mucronata O.F.M., Bosmina arcticaLlillj, Eurycercus glacialis Lillj, Acroperus leucocephalus Koch, Alona affinis Leyd., Pleuroxus excisus Fisch, Pleuroxus nanus Baird, Chydorus sphaericus O.F.M., Cyclops viridis Jur., und Diaptomus minutus Lilli. Korrekturen dieser Liste finden sich auf 3460.,133,.,31. träge zur Fauna Grönlands. E eu er im nach Grönland vorgenommenen F orschungsreise. HT torienfauna Grönlands. Im Zeitraum von 2% Monaten 'in den untersuchten Süßwasserbecken ungefähr 80 Arteı Rädertierchen nachgewiesen werden. ’ Die grundlegende Arbeit über die srönländische Ei. stracenfauna veröffentlichte Wesenberg-Lund im Jahre 18 ‚Grenlands Ferskvandsentomostraca. 1. Phyllopoda branchiopoda. et cladocera. Die ausführlichen faunistischen, systematischen, oecologis@hen und tiergeographischen Untersuchungen basieren auf konserviertem Material aus dem Kopenhagener Museum, das von Vahl, Holbell, Lundbeck, Bergendal, Deichmann, Petersen, Brummerstedt, Ryder u.a. zusammengebracht worden hr ‘ war. Es stammt von der Westküste vom 61° bis 72° n. Br. und von der Ostküste 70°. 27° n. Br.; der größte Teil vonder Küste im Hintergrund des De Wesenbergs Arbeit ist 58 die erste Schrift, die sich mit der Lebensweise arktischer ur Entomostracen beschäftigt. Leider sind dievon ihm gewonnenen A Erkenntnisse nicht bekannt genug geworden ; vermutlich haupt- sächlich deshalb, weil die Arbeit in dänischer Sprache er- schienen ist. Es hätte sich wohl gelohnt, die wichtigsten Resul- tate in die deutsche Sprache zu übersetzen. Da dies nicht ge- Bx schehen ist, werde ich in der vorliegenden Arbeit die Angaben und Ansichten des dänischen Forschers in weitgehenstem Maße ag berücksichtigen: Wesenberg wird in jedem Kapitel zum Wort = kommen. | 3 un 1895 beschrieb Wesenberg die „Fersk-og Saltvandsentomos- a traca‘‘, die 1891—92 Ryder auf der Danmarks-Insel im Scorsby- & Sund an der Ostküste eingesammelt hatte. Dieses Material ist SR schon in der Arbeit von 1894 berücksichtigt. Die Entomostracen, die in diesen beiden Arbeiten aufgezählt 4 werden, finden sich unten in einer Fußnote , 35 a Lepidurus glacialis (Kroyer) — Lepidurus arcticus (Palas). RICHk Branchinecta paludosa(O.F.M.). ) DE *Artemia gracilis Verill = Artemia salina (L). ei Latona glacialis Wesenberg >= Latona setifera (O.F!M.) ar mm | | glacialis (Wesenbg.) (s.S. 38). va *Daphnia crassispina Wesenbg. — Daphnia atkinsoni Baärd ar bolivari Richard. u ER RT et - Wenn die Wesenberg’sche Faunenliste so sehr von der von mir auf S. 29 aufgestellten abweicht, so sind verschiedene Faktoren schuld daran. | £ Nomenklaturänderungen, dies seit. 1094 IS worden sind. 2. Einziehung einiger von Wesenberg aufgestellten Akten, 3. Unrichtige Bestimmung durch Wesenbere. 4. Abwesenheit in meinem Material. Die umfassendsten Untersuchungen über das Leben der gesamten grönländischen Tierwelt hat Vanhöffen angestellt. Als Teilnehmer der Expedition von EZ. von Drygalski hielt er sich vom Juni 1892 bis August 1893 in Nordwestgrönland auf und überwinterte im Umanakgebiet auf dem Karajak-Nunatak ın nächster Nähe des Inlandeises (70° 30’ n. Br.). Der „Bericht des Dr. E. Vanhöffen über botanische und zoologische Beobach- Zungen im Gebiet des Umanak-Fjordes‘‘ [1893] vermittelt eine gute Anschauung der grönländischen Flora und Fauna; wäh- rend in einem zweiten Aufsatz „Frühlingsleben in Nordgrön- *Daphnia schaefferi Baird — Daphnia magna Straus. Daphnia pulex de Geer. | | | Daphnia groenlandica Wesenbg. = Daphnia pulex (deGeer) (s.S.38). *Daphnia galeata G. O.Sars —= Daphnia longispina ©.F.M. Simocephalus vetulus O.F.M. *Simocephalus exspinosus (Koch). Ceriodaphnia quadrangula (O.F. M.). Scapholeberis mucronata (O.F. M\. Bosmina obtusirostris@. O.Sars = Bosmina coregoni Baird obtu- | sirostris (G.O. Sars). Bosmina arctica Lilljebg. = Bosmina coregoni obtusiro- F stris f. arctica (Lillj.). Macrothrix arctica G.O.Sars — Macrothrix hirsuticornis Nor- | man und Brady var. arctica | (G. ©. Sars). *Macrothrix rosea (Jurine). *Eurycercus lamellatus (O.F.M.). ‚Acroperus leucocephalus Schödl.—= Acroperus harpae Baird. *Acroperus angustatus G.O. Sars. Alona affinis (Leydig). Chydorus sphaericus (O.F.M.). *Pleuroxus exiguus (Lillj.) = Alonella exigua (Lillj.). Pleuroxus nanus (Leyd.) = Alonella nana Baird. Polyphemus pediculus (de Geer). Die mit * ausgezeichneten Formen fanden sich nicht in meinem Unter- suchungsmaterial. Sie werden auf S. 31—35 besonders besprochen. land“ [11893 a] das Era een Organisn en na Winternacht a wird. AB, galski Der 2. Band enthält eine Darstellung ER „Flora Fauna Grönlands“‘ aus der Feder Vanhöjffens [1897], in 16 Seiten dem „Leben im Süßwasser‘‘ gewidmet sind. En und Florenlisten von fünf kleineren Wasseransammlungen Umanak, Ikerasak.und vom Karajak-Nunatak, sowie vor: See im Sermidtlettal illustrieren die Bewohnerschaft dieser Gewässer. Besonders wertvoll erscheint eine Serie von Fängen Be aus dem „Tasiusak‘‘ genannten See auf dem Karajak-Nunatak, N r 2 die sich über ein ganzes Jahr erstreckt und zeigt, daß selbst 2 er unter einer I,; m dicken Eisdecke das tierische und pflanzliche Br; Leben fortdauert. Wichtig ist ferner die Faunenliste auf p. 17.508 die sämtliche bis zum Jahre 1897 in Grönland nachgewiesenen R Süußwassertiere umfaßt.! - re 1901 meldet Orimann in „Crustacea and P ycnogonida collected during the Princeton Expedition to North Greenland“ 8 [p-145] „many hundred“ Branchinecta N [r Süßwasserteichen beim Payer-Harbour auf Ellesmere-Land (arktisches Amerika 78° 45’ n. Br.) und Lepidurusarc- 2 ticus aus Süßwassertümpeln der Northumberland-Insel dr ! Im Umanakdistrikt konnte Vanhöffen folgende Entomostracen nach- weisen: Branchinecta paludosa. Acroperus leucocephalus. ? Artemia gracilis. Pleuroxus exiguus. 2 Holopedium gibberum. Chydorus sphaericus. A Daphnia pulex. Eurycercus lamellatus. Ceriodaphnia quadrangula. Canthocamptus spec. Scapholeberis mucronata. Cyclops strenuus. Bosmina obtusirostris. Diaptomus minutus. Cypris virens Jurine (vgl. Tabelle 2). Herr Dr. Vanhöffen hatte die Freundlichkeit, mir 10 seiner Fänge zur Nachprüfung zu überlassen. Eurycercus liegt (wie ich zum voraus ver- ‘ mutet hatte) als typischer Eurycercus glacialis vor. Pleuroxus TOR exiguus = Alonella exigua konnte ich leider nicht wieder finden. Es e RR wird sich aber zweifellos um Alonella excisa und nicht um Alonella exigua gehandelt haben. Der Faunenliste aus dem pflanzenreichen Teich von Ikerasak kann ich Simocephalus vetulus hinzufügen, der damit zum erstenmal für das Umanakgebiet nachgewiesen ist. _ licherweise D. rectispina Krgyer ist. Wahrscheinlich han- ? delt es sich auch hier um D. pulex. 1909 erwähnt Sars im „Report on the second N orwegian . arclic expedition in the Fram 1898—1902“ Lepidurusarc- ticus von der Küste des Foulkefjords (Westküste 78° 18°). “Von den Publikationen der Danmark-Expedition, die 1906 bis 1908 an die Nordostküste ausgeführt wurde, kommen hier zwei Arbeiten in Betracht. Brehm: „Die Entomostraken der Danmark-Expedition‘‘ |ıgıı] und Johansen: „Freshwater-life in North-east Greenland‘ [ıgı1ı]. Die von Brehm aus Netz- zügen und Moosproben isolierten Entomostracenarten sind in Tabelle I angeführt, eine Diskussion der Liste findet sich auf S. 35. | | Im Sommer ıg911 untersuchte Dr. V. Nordinann im Auftrag. der Kommission für die geologische und geographische Unter- suchung Grönlands den nördlichen Stramfjord und den Giesecke- See an der Westküste. Der „Account of the Crustacea and the Pyenogonida‘ von Stephensen |ı913a]| befaßt sich p. 74—77 mit der Entomostracenfauna des Binnengewässers (Tabelle 15), die sich nur aus Bosmina obtusirostris, Daphnia Ber leriodaphnia..-quadransula, CGyclops strenuus und Diaptomus minutus zusammensetzt. Gleichzeitig erschien von Stephensen [1913] die 479 Seiten umfassende Arbeit: „Granlands. Krebsdyr og Pycnogonider. (Conspectus Crustaceorum et Pycnogonidorum Groenlandiae )“‘ im folgenden kurz als „Conspectus“ zitiert, in der p. 284—306 die Fundorte aller bekannten Süßwasser -Entomostracen zu- sammengestellt sind. Da sich Stephensen hauptsächlich mit der marinen Fauna beschäftigt, ist es begreiflich, daß die Angaben, welche die Süßwasserfauna betreffen, ohne Berücksichtigung . der neuen Systematik und Nomenklatur übernommen worden sind.! Der Conspectus enthält ein ausführliches Literatur- ! Artemia gracilis=Artemia salina; Daphnia crassispina = Daphnia atkinsoni var. bolivari; Daphnia galeata = Daphnia klongispina; Acroperusleucocephalus=Acroperusharpae; Eury- cercus lamellatus ist Eurycercus glacialis. und Pycnogoniden De sind. Korrekturen a Nacht tv zum Conspectus finden sich auf S. 38— WO Re | Im Sommer 1912 hat Stephensen selbst, unter der glei Aegide wie Nordmann, einige Fjorde im südlichen Teil Westküste untersucht. Die Ergebnisse "erschienen 1916 ünter Te dem Titel: ‚„Zoogeographical investigation of certain F jords in southern Greenland with special reference to Crustacea, KR Pycenogonida and Echinodermata including a list of Alcyonaria and Pisces‘“‘. Gelegentlich wurden während dieser Expedition auch vier Süßwasseransammlungen an.der Küste des Brede- Fjords und Skov-Fjords abgefischt (600 40’—61° 20’). Dise Publikation ist deshalb wertvoll, weil sie uns mit den Entomo- stracen südlicher Teile Grönlands bekannt macht.! Gleichzeitig mit Sfephensens Arbeit erschienen die Resul- tate meiner eigenen Untersuchungen in knapper Fassung unter dem Titel „Über arktische Süßwassercrustaceen‘‘ [1916]. Außer den genannten ausschließlich mit grönländischen Tieren sich befassenden Arbeiten sind noch einige weitere Ab- handlungen erschienen, in denen das Auftreten von Entomo- stracen in Grönland erwähnt wird. Alm meldet in „Beiträge zur Kenntnis der nördlichen und arktischen Ostracodenfauna‘“‘ |1ı914a] aus dem Material des naturhistorischen Reichsmuseums in Stockholm Ostracoden, die aus der Gegend des Aulistsiwikfjordes und aus Sarpiursak stam- men. In der Annahme, der letztgenannte Fundort sei identisch mit Sarpiusat bei Orpigsuit, habe ich die betr. Ostracodenarten in die Tabelle 2 aufgenommen. | Nach ZLilljeborg [1900] „Cladocera sueciae‘“ wurden Ophryoxus gracilis 'G.O.Sars [p. 318] und Grapto- leberis testudinaria (Fischer) [p. 509] „von schwe- ı Stephensen fand folgende Entomostracen: Latona glacialis. Chydorus sphaericus. Daphnia pulex. Eurycercus lamellatus. : Ceriodaphnia quadrangula. Polyphemus pediculus. Scapholeberis mucronata. Cyelops strenuus. Bosmina obtusirostris. Cyclops viridis (s. S. 37). Acroperus leucocephalus. Diaptomus minutus. Lynceus affinis. Diaptomus castor. . Aus dem Fluß bei Narssak meldet er Gammarus zaddachi Sexton. _ dischen, wissenschaftlichen Expeditionen aus Grönland heim- gebracht‘‘. Die genauen Fundortsangaben kenne ich nicht. für Grönland durch Ekman .[1905 p.53, 59] s. S. 36; die Über die Anführung von Cyclops fimbriatus Fischer Meldung von Diaptomus castor Jurine? von der Ostküste durch Buchholz [1874 p.262] ist sehr zweifelhaft. Zwei unwesentliche Angaben finden sich noch in zwei Werken, die mir nicht zugänglich waren und: die ich nach Stephensen (Conspectus) zitiere. | Ohlin [1895] meldet Lepidurus arcticus von der Lachsbucht der Insel Disco und Branchinecta paludosa aus Godhavn; Miers [1881] Branchinecta paludosa ebenfalls aus Godhavn. B. Charakteristik der (Gewässer. l. Allgemeine Beschaffenheit und Vegetation der Gewässer. Über Lage und Fundortsbeschaffenheit der Gewässer, aus denen das dieser Arbeit zu Grunde liegende Material stammt, _ wird Bachmann in seiner Arbeit eine genaue Beschreibung ver- öffentlichen. Ich beschränke mich deshalb darauf, auf die Karte I u.die Tab. /u.2 hinzuweisen, die eine Übersicht der be- rücksichtigten Gewässer liefern und weiter unten in den Tabel- len Angaben über die Dimensionen und die Temperatur der- selben zu machen. Besonders auffällige Verhältnisse, die sich in der Bewohnerschaft widerspiegeln, finden in den übrigen Ka- piteln Erwähnung. Damit aber doch ein Rahmen für das im folgenden zu ent- werfende Bild der grönländischen Entomostracenfauna geschaf- fen sei, möge der Charakter der stehenden Gewässer (srönlands - im allgemeinen skizziert werden, wie er sich aus der Literatur erkennen läßt. Grönland erstreckt sich als mächtige Insel, der verschiedene Geographen den Rang eines Kontinents einräumen, in Form eines Keils vom 83. Breitengrad bis zum 60. in den atlantischen Ozean hinaus. Ihre Eigenart geht aus folgender Schilderung . sondertes Nährgebiet in Be Firnmulden und Nischen, je die obern Teile der Talwandungen buchten ; in Grönland 2 Inlandeis für die großen Eisströme das gemeinsame Nährf diese sind nur seine Ausläufer ins Meer. Dort hat man über den Eindruck des Eises, auch in der Gestaltung des Felsens ‘dem Klima des Landes; das Eis beherrscht die Lebensweise de Organismen, den Charakter der Menschen. Es sind die Verhält-. nisse, wie wir sie für die Be Eiszeit Europas und Nord- amerikas annehmen müssen.“ | 5 Das Hauptmerkmal früher vereist gewesener Gebiete ist der Seenreichtum. So ist auch der Küstengürtel Grönlands eines der seenreichsten Gebiete der Erde. Drygalski [1897] zähl beispielsweise auf dem Karajak-Nunatak in 300m Meereshöhe auf einer Fläche, die kleiner war als ı km?, nicht weniger als “ 21 kleinere und größere mit Wasser gefüllte Felsbecken. Im ersten Band des Expeditionswerkes findet sich der Abschnitt: | „Die Seen des Karajak-Nunatak‘“, der für Hydrobiologen ber achtenswerte Angaben enthält. Drygalski klassifiziert die stehenden Gewässer dieses Gebietes folgendermaßen. Seen der hohen Platten, Abhänge und Senken, die durch die Ausräumung von Verwitterungsmaterial aus gesundem Gestein entstanden En sind; Nischenseen als Übergangstypus von Felsenbecken zu Moränenstauseen ; Zisrandseen, die durch den Rand des ana s eises abgedämmt werden (Märjelensee- Typus).t Be NR & Alle diese Gewässer zeichnen sich durch große Niveau- r schwankungen aus, die einerseits bedingt sind durch Verände- ir rung der die Stauung bewirkenden Eisbarre, und andererseits u durch die Verdunstung und den Mangel an perennierenden Br Zuflüssen. | ee ı Vanhöffen hat in diesem Gewässertypus kein tierisches Lehen nachweisen können, hält aber die Besiedelung für möglich, sobald der Be- stand der Wasseransammlung längere Zeit gesichert ist. Herr Dr. Bäbler F äußerte sich mir gegenüber im gleichen Sinne. Ne wi Der Boden der Gewässer wird meist durch den anstehenden Fels gebildet, der teilweise mit Moränenschutt bedeckt sein kann. Ein dünner Überzug von Schlick überzieht den anstehen- den Fels; und die losen Blöcke. Nach andern Gesichtspunkten teilt Jensen [bei Wesenberg 1907 p. 66] die stehenden Gewässer der Umgebung von Ja- kobshavn ein. Er unterscheidet ‚„kalte‘‘ Seen, die verhältnis- mäßig tief sind, von Schmelzwässern gefüllt werden und einen Abfluß besitzen. Obwohl Jensen ın diesen Gewäs5ern ver- : schiedentlich Fänge ausführte, konnte er nur den Lachs und A ‚eine Menge von Chironomidenlarven nachweisen. — Auf der andern Seite führt Jensen die „warmen“ Seen an, die weder Zu- noch Abfluß besitzen und infolge ihrer Seichtheit Wasser- temperaturen bis 15 IC. aufweisen. Sie zeichnen sich durch eine reiche Fauna aus; das Planktonnetz lieferte Branchinecta paludosa, Copepoden, Cladoceren, Rotiferen etc. aa u 5 Ze 2 ' Über die Wasseransammlungen dieser Gegend äußerte sich schon Warming [1888 p. 127]. In Übersetzung lauten seine Ausführungen: - Einige zeigten steile Felswände, die bis zum Boden hinunter reichten; Bee \ das klare Wasser spielte an den kahlen, kalten Steinen. Nicht eine Spur # von Pflanzenwuchs machte sich bemerkbar. Andere wiesen kiesige und sandige Böden und Ufer auf und schienen ebenso arm an Organismen. Wieder andere aber wiesen sumpfigen und bewachsenen Boden auf; im See außen fand sich Moosvegetation, die den Boden mit einem grünen Teppich bedeckte, der an Stellen geringerer Tiefe über die Wasserfläche emporragte. ERDUETN 1“ | In topographischer Hinsicht vermittelt das anschaulichste Bild solcher zuletzt genannter Seichtgewässer Tafel 7 in Med- ‚delelser om Grgnland vol. 45, auf der ein Teil der Wingeküste von Ostgrönland dargestellt ist. Johansen |ı911 p. 322] hat die Süßwasseransammlungen dieses unter dem 76. Parallelkreis liegenden Gebietes eingeteilt in eigentliche Seen, die, obgleich oft von geringer Tiefe, jahraus, jJahrein Wasser enthalten und in Schmelzwasseransammlungen, in Form großer oder kleiner Wasserläufe, kleiner Seen und Sumpfe, die im Sommer oft ganz austrocknen. — Zur Unter- 3 suchung kamen nur zwei Seen, die ausgesüßte Fjordarme dar- Bi stellen (Karte und Beschreibung in Johansen,; deutsche Be- schreibung bei Zkman [1913 p. 346]). Höher gelegene tiefe N A a rule Ba er ee N s 7 N Be EN I ER Bez ‘ i ‚ ig { L ) er ee et > h e Ru . u.) Ar HE _ Cr ne N ei: P, nicht Be BEN Zur Ergänzung verzeichne ich Hoch die mir bekannten. = Karten und Kartenskizzen ausgeloteter Grönlandseen: Porsild [1902 p. 201—203]. Drei Seen von Ekalunguit auf Disco RS [s. Karte 1], aus denen mir Planktonfänge Bachmanns zur Verfügung standen. — Drygalski [1897 vol. ı. Karte se Isobathenkarte des Tasiusak auf dem Karajak-N unatak. Der 6 Hr 3. Talsee, des Sermidtletgebietes ist auf Karte 2 eingetragen. 2 Zur Darstellung der Vegetationsverhältnisse scheinen mir die Angaben von Porsild |1902 p. 204] am geeignetsten, da. | sie sich auf die oben erwähnten Seen von Ekalunguit beziehen. LEHE, — An steilen Felsufern fehlt jedwede höhere Vegetation, wäh- rend sie an seichten Uferstellen überall auftritt. An der Stelle, wo der Moossumpf mit scharfem Rand an das Gewässer stößt, Fr ist das Wasser warm und bietet günstige Lebensbedingungen.. Nostocklumpen treten auf. Die ansehnlichste Pflanze des flachen Ufers ist Hippuris vulgaris var. maritima, die vor Wellenschlag geschützte Buchten vorzuziehen scheint; sie Er wächst mit Vorliebe in Tiefen von 50—7ocm. In diesen Hip- purisbeständen treten auch Equisetum varieg atum u. E. arvense auf. Neben Harpidiumarten wachsen Cal- litriche autumnalis u. Batrachium paucistami- neum var. eradicatum. Zu ‘äußerst folgt ein Gürtel von. Potamogeton mucronatus und Tauchformen von Har- pidium fluitans. Characeen konnte Porsild nicht finden. Über die Vegetation des Umanakgebietes äußert sich Van- höffen |1897 p. 161] folgendermaßen: | Bu „Die größern Teiche erscheinen arm an Pflanzen. An den Ufern, auf dem von den Wellen bespülten Lande, gedeiht etwas Moos. Schilf und Wollgras und höhere Wasserpflanzen fehlen jenen, wahrscheinlich weil , das tiefe Wasser sich nicht genügend erwärmt. Auf dem Karajak-Nunatak habe ich nur in einem kleinen Teich die erste Ansiedelung höherer Wasser- pflanzen konstatieren können. Dort wurde ein kleiner Busch von faden- blätterigem Hahnenfuß, Ranunculus confervoides, und einige Exem- plare vom Tannenwedel, Hippuris vulgaris, gefunden. Wollgräser (Eriophorum) wuchsen nur in den kleinsten, früh austrocknenden Pfützen.“ „Auf den vom Festland entfernten bewohnten Inseln Umanak und Umanatsiak zeigte sich eine reiche Uferflora. In Umanak umkränzten Wollgräser und niedere Binsen die Tümpel, und vom Ufer her vordringend, überspann zwischen ihnen ein kriechender Hahnenfuß, Ranunculus hyperboreus die Wasserfläche. Ein auffallend dichter Pflanzenwuchs- wurde im flachen Teich nahe den Häusern von Ikerasak auf Umanatsiak beobachtet. Außer Binsen und Gräsern und Ranunculus erhoben sich dort noch in dichten Reihen zunächst den Ufern die Wedel von Hippuris aus dem Wasser, während die Mitte von Myriophyllum und Pota- mogeton erfüllt war.“ i Makroskopisch erkennbar waren hier ferner Nostoc, Batracho- spermum und Hydrurus foetidus. II. Die Gewässerthermik. Einer der wichtigsten Faktoren, welche die Zusammen- setzung und die Lebensweise der Crustaceenfauna eines Ge- wässers bestimmen, ist zweifellos die Temperatur des Wassers und die damit zusammenhängende Dauer der Eisbedeckung. Der Einfluß dieses Faktors macht sich besonders stark geltend in Gewässern polnahegelegener Gegenden. Leider ist deren Gewässerthermik noch wenig bekannt. Bevor genaue, syste- matische Beobachtungen vorliegen (ganz besonders gilt dies für arktische Seen) muß manche auffallende faunistische und oeko- logische Tatsache unerklärt bleiben. Auch über die Gewässer, aus denen mein Untersuchungs- material stammt, liegen nur die thermischen Daten vor, welche die Sammler während ihres Sommeraufenthaltes erhielten. Ge- rade aus der wichtigen Zeit des Eisbruchs und der Eisbedeckung fehlen genaue Angaben, da infolge der ungünstigen Schiffs- verbindungen diese Zeiträume außerhalb der Dauer eines grön- ländischen Sommeraufenthaltes liegen. In Zukunft wird diese Lücke mit Leichtigkeit von der arktischen Station in Godhavn ausgefüllt werden können. | | Die Wichtigkeit der Temperaturverhältnisse für die Orga- nismen eines Gewässers bestimmt mich, nicht nur die von den Sammlern meines Materials angestellten Temperaturmessungen zu besprechen, sondern auch alle Angaben zusammenzustellen, die mir bei der Durchsicht der grönländischen Literatur bekannt geworden sind ; selbst auf die Gefahr hin, ausführlich zu werden. 1. Eisbruch und Eisbedeckung. Rink, der die Jahre 1848—50 in Godhavn und dessen Um- gebung zugebracht hat, gibt die genauesten Auskünfte über Eisbruch und Eisbedeckung der Gewässer dieser Gegend, aus der der Hauptteil der von mir untersuchten Fänge stammt. Der = deutschen Übersetzung durch von K (el entnchme ich ep BR ee ee 1848, Godhavn. Landseen Mitte Oktober mit Eis belegt. | RA 1849, Godhavn. 4. April. Lufttemperatur erstmals im Jahr über dem ( er frierpunkt. ER 1. Mai. Die kleinen Landseen mit Eis bedeckt. Das Ben. Den" Wasser,. das sich um Mittag in einem hohlen Stein gesammeli Wr haben konnte, war um 8 Uhr abends wieder mit Eis bedeckt. 27./28. Juni. Starke Nachtfröste, so daß das Eis der Wassertümpel 2 noch tragen kann. Omenak. 3. August. Das Thermometer a unter den Gefrieren 13. August. Erster Reiffrost auf der Insel Pröven. „Man konnte zu iS fast im Zweifel sein, ob und in wie weit er dem nächstfolgenden , r oder dem schon vorhergegangenen Winter angehöre. Zuletzt By im August war der Nachtfrost bei Omenak so strenge, daß man ih am Morgen auf den Wassertümpeln gehen konnte.“ Bar: IR ° 1850 Erbprinzen-Eiland. 15. Juni, nach strengem Winter quer über einen Landsee gegangen. 2 Ellen (= 1,25 m) dickes Eis. Zusammenfassend ergibt sich, daß die stehenden Gewässer SE auf der Höhe der Insel Disco Ende Juni bis Juli, oder noch in später, auftauen, je nach dem die Gewässer eine größere Aus- dehnung und kleinere Küstenerstreckung haben, und daß sie Ende September, völlig aber erst im Laufe des Oktobers ic h mit Eis bedecken. | | Be 4 £ Diese Angaben deuten darauf hin, daß die Kleingewässer bei Godhavn mindestens den ganzen Monat August und Sep- tember eisfrei sind. Da unsere Fänge nur bis zum 18. resp. 24. August reichen, so können wir über das Verhalten der grön- ländischen Entomostracenkolonien während der wichtigen Zeit vom September nichts aussagen. er Jensen |bei Wesenberg 1907 p. 66| hat an der „south- ' eastern Bay“ am 2o. Juni die seichten Gewässer eisfrei ge- funden, während die kältern Seen noch mit einer Eisdecke | verschlossen waren, die nicht vor den letzten Tagen des Juni schmolz. de Quervain [1914] fand am 10. Juni IgI2 bei Jakobshavn am Inlandeisrand einen See, der noch halb mit nicht mehr tragfähigem Wintereis bedeckt war. i | SE Bergendal |1892] weist darauf hin, daß am 22. August des außerordentlich ‚ungünstigen Jahres 1890 die Teiche bei Ja- kobshavn in den Buchten Eisbedeckung aufwiesen. - Bachmann traf am 24. Juni 1908 den See von Egedesminde im Eisbruch begriffen. Am 13. Juli wies das obere Ende des Langsees von Ekalunguit (1I5—2om tief) noch Eisbedeckung auf. Alle Tümpel und Teiche, die Bachmann vom 28. Juni bis 28. August auf der Insel Disco beobachtete, waren vollkommen eisfrei. \ Daraus geht hervor, daß die Dauer der Eisbedeckung von Jahr zu Jahr großen Schwankungen ausgesetzt sein kann. Aus südlicher gelegenen Teilen der grönländischen West- küste sind die Nachrichten über die Dauer der Eisbedeckung sehr spärlich. Herr X.Stephensen vom Kopenhagener Museum hatte die Freundlichkeit, mir auf eine Anfrage hin folgendes mitzuteilen : „Ein Direktor einer der Kolonien in Südgrönland hat mir erzählt, daß der große See bei Julianehaab Mitte Juni bis Mitte Oktober eisfrei ist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß schon Mitte September der Nachtfrost bei Julianehaab und noch südlicher so stark sein kann, daß er in einer Nacht eine Eisdecke von mehreren cm in einem Eimer geben kann, und dasselbe wird für die kleinen Seen und Wasseransammlungen gelten können.“ | Bachmann fand am 13. Juni 1908 die Teiche von Godthaab eisfrei; ein großer Teich enthielt am obern Teil noch Schnee- massen. Am 21. Juni desselben Jahres waren die größern Gewässer des nördlicher gelegenen Holstensborg noch halb mit Eis bedeckt. — In Übereinstimmung damit hat Bergendal am 14. Juni 1890 fast alle stehenden Gewässer dieser Gegend mit dicker Eisdecke getroffen. Für spätere hydrobiologische Arbeiten mag es von Vorteil sein, wenn ich hier die Angaben beifüge, die sich auf Gewässer beziehen, die außerhalb des Gebietes liegen, aus dem mein Untersuchungsmaterial stammt. | Über die Eisbildung der Binnenseen unmittelbar am Inland- eisrand finden wir bei Drygalski [1897 p. 411—419] ausführ- liche Untersuchungen publiziert. „Je größer das Gewässer ist, desto später bildet sich die zusammen- hängende Eisdecke. Kleinere Teiche und Tümpel auf dem Karajak-Nunatak froren schon im September, während die größern erst Ende Oktober zum Stehen kamen. Die warme Zeit, welche nach dem scharfen Frost im Sep- tember am Ende dieses Monats unter der Wirkung zahlreicher Föhne begann und bis Mitte Oktober dauerte, hat die kleinern Tümpel wieder teilweise geöffnet, so daß Mitte Oktober für diese die Bildung einer zweiten Eisdecke begann.“ Paul Haberbosch, Die Süßwascer-Entomostracen Grönlands, 2 Be 1a Über den Tasiusak des Karajak-Nunatak (Igım ü. M. = N «- ' 1100/400/28,3 m) spricht sich Drygalski folgendermaßen aus: „Mitte Juni konnte man denselben nur mit Mühe, Ende Juni ohne. Boot gar nicht mehr überschreiten. Anfang Juli teilte sich die Eisdecke j X in zwei Teile. Am 8. Juli war alles Eis verschwunden.“ „Der große obere Inlandeissee, welcher in 459m Meereshöhe liegt, hatte dagegen noch am 16. Juli Reste von Eis.“ „Der flache Tümpel in 382 m Höhe, welcher viel früher als die andern größern Seen mit Eis belegt war, öffnete sich shn am 15. Juni 1893 vollkommen, während die andern Seen zu dieser Zeit erst am Rande offen waren.“ z Von der Ostküste stammen folgende Notizen: Hartz [1896 p. ı78] behandelt die Gewässer der Danmarks- insel, von wo das von Wesenberg bearbeitete Material stammt. Im Telegrammstil lauten seine Angaben: 19.—27. Mai 1892. Föhn stark gewirkt; überall Wasserlachen. 13. Juni. In Wasserlachen weder Daphniden noch Colymbetes sichtbar; nur Mückenlarven. 15. Juni. In Wasserlachen, die den Winter über trocken lagen: Mückenlarven, Nematoden, Infusorien, Diatomeen . und Fadenalgen. 17. Juni. 'Gaase-See, ein großes Gewässer, völlig eisbedeckt. 18./19. Juni. Lange-See, größter See der Insel, noch größtenteils eisbedeckt; erstmals Colymbetes beobachtet. 12. September. Kleine Wasserpfützen und kleine Seen den ganzen Tag über bleibendes, daumendickes Eis. 19. September. Eisdecke in einem Kleinsee 6—7 cm; durch das glas- helle Eis hindurch Daphniden sichtbar. Colym- betes z. T. eingefroren. Die Mitglieder der Danmark-Expedition: Johansen [ıg1ı1 p. 327]. Trolle [1913 p. 389] und Manniche [1910 p. 15] geben Auskunft über die Eisbedeckung unter 77° n. Br. der Ostküste. | Schneeschmelze beginnt in der ersten Juniwoche. Mitte Juni rieselt das Wasser talwärts und bildet in den tief gelegenen Rasenflächen große Tümpel und Weiher. Nach einem Winter mit wenig Schnee findet der Eisbruch Ende Mai, bei ungünstigen Witterungsverhältnissen erst Mitte Juni statt. Im Innern des Küstenstreifens liegen große und tiefe Bergseen das ganze Jahr hindurch unter Eis (Anneks-See). Der Sael-See war August 1906 völlig eisfrei; 1907 nur zum kleinsten Teil. Ende August bildet sich an den Ufern der seichten Gewässer eine Eiskruste. Anfangs September sind alle Süßwasserseen mit Eis bedeckt. Mitte September ist das Eis schon so dick, daß die Abflüsse versiegen. »», 7% ae KBELR 1 Über die Eisverhältnisse im äußersten Norden liegender Seen gibt Greely [1886] Auskunft. Er überwinterte in der Polarisbay (82° n. Br.) und führte im Sommer Schlittenreisen aus nach dem benachbarten nordamerikanischen Grinell-Land. Am 24. Juni beobachtete er dort das Auftauen der Eisdecke eines Sees an den Uferpartien. Am 9. Juli wurde der Rest der Eisdecke, die in der Seemitte schwamm, durch einen N. O.-Sturm ans Land geworfen und hier zu 10 m hohen Wällen aufgeschichtet. Ende August traten die ersten Fröste ein, so daß die Gewässer dieser unwirtlichen Gegenden nicht länger als 1Y/a Monate eisfrei sein werden. Andere sollen nach Greely das ganze Jahr hindurch die Eisdecke be- „.halten.' Um einen Vergleich zu ermöglichen, habe ich die Eis- bedeckungsdauer der Seichtgewässer und Seen der Westküste - Grönlands auf der Höhe von Disco in Parallele gesetzt mit den Verhältnissen außergrönländischer, arktische Bedingungen bie- tender Gebiete. Berücksichtigt wurden nur Ekman [1905 p- 7—12: und Zschokke |1900 p. 33]? Ä Aus nachstehender Zusammenstellung kann geschlossen wer- ‚den, daß die Eisbedeckung der grönländischen Wasseransamm- lungen auf der Höhe der Insel Disco im Durchschnitt dieselbe ist wie in der Birken- und Grauweidenregion des skandinavischen Hochgebirges- und daß die Seen der Schweizeralpen in einer un- gefähren Höhenlage von 2oo0om ähnliche Verhältnisse aufweisen. Hier macht sich deutlich geltend, daß Zschokke die untere Grenze der Gewässer, die er in seinem grundlegenden Werk ı Daß selbst diese Seen eine Süßwasserfauna beherbergen, geht aus ihrem Lachsreichtum hervor. Tatsächlich hat Bessels [Die amerikanische Nordpolar-Expedition, zitiert nach Wesenberg] unter 82° n. Br. Daphnia. pulex und Branchinecta paludosa gefunden. ? Ausgefüllte Kreise deuten auf Eisbedeckung während des ganzen Monats, leergelassene auf partielle. Ich bin mir wohl bewußt, daß die tabellarische Zusammenstellung nur ganz aproximativen Wert besitzt. Die Dauer der Eisbedeckung eines und desselben Gewässers wechselt von Jahr zu Jahr. Die verschiedenen Dimen- sionen, Lage und Exposition eines Gewässers kann innerhalb eines eng begrenzten Gebietes große Unterschiede in der Dauer der Eisbedeckung hervorrufen. Außerdem ist zu beachten, daß in Nebenketten der Alpen, wie .der Rhätikon eine darstellt, die Höhenlage viel stärker auf die Gewässer-- thermik einwirkt, als in ausgedehnten Gebirgsmassiven. So stoßen wir im Gebiet des großen St. Bernhard erst in ungefähr 2700 m Höhe auf Verhält- nisse, wie sie in den Gebirgsketten bei 2400 m herrschen (vgl. Zschokke [1897 p. 98]). Ay ARE a N h L Br über die Tierwelt der Hoi De I5oom zu tief angesetzt hat.’ Wesenberg und E kman ‚hat bereits darauf hingewiesen. Sie erklären damit einige fauniste C und oekologische Abweichungen, die sich beim Vergleich Resultate Zschokkes an alpinen und der Schlußfolgerungen von nordischen Forschern an ‚„arktischen“ Untersuchungen er- geben. „Arktische‘‘ Bedingungen treten meiner Ansicht nach in den Schweizeralpen erst bei ungefähr 2000 m Meereshöhe auf. Iı Westküste von Grönland 70° n. Br. ' | J FRRER | Skandinavisches Hochgebirge. 2 | | Res AN 1. Flechtenregion Br: "be 2. Grauweidenregion . BE, 13 2 Re 3. Birkenregion u... | BE END A = — ö a Rhätikonkette der Alpen. ' _Maximal- | IHR u Temperatur 4 Ho 1. Totalpsee. . 2340 m ü.M. © 1 AR 2. Garschinasee 2189m „ 16 eo oe. eo PN 3 Tilisunasee . 2102m „ 14 oo oe. i “ 4. Lünersee . . 143m „ 14 .e oo oe oo e.e|ei | 5. Partnunsee . 1874m „ 18! e oe oe ee eo e| Eine weitere Parallele kann vielleicht gezogen werden zwi- schen den Seen von Grinell-Land (82° n. Br.), den Seen ds Küsteninnern der Ostküste, (77°) und den Gewässern den Flechtenregion en: (67° n. Br. 1300m ü. M.) sowie den Gewässeransammlungen der Nebenketten der Schweizer- alpen in 240oom Höhe (Muttsee, Seen der Grauen 'Hörner, ? \ Totalpsee) oder den Gewässern der großen Massive in zirka { 2700om Höhe, die alle in schlechten Jahren ihre Eisdecke nicht verlieren. Si geniale aber höchstens IYs Monate eisfrei u < “ Zschokke gibt nur 13° an. Herr Dr. Menzel überließ mir tolpende Angaben zur Veröffentlichung: Er konstatierte im außergewöhnlich heißen Sommer 1911 am 28. VII. und 1. VIII. 17—18° C. und erhielt als Mittelwert von 17 Messungen aus der Zeit vom 18. VII.—30. VII. 15° C ” ı Olofsson 1918 setzt den Eisbruch für die seichten Gewässer der innern, wärmern Teile des Eisfjordgebietes auf Spitzbergen in den Monat Juni, für die äußern, kältern Gebiete in den Juli. In der ersten September- hälfte vermutet er das Zufrieren der Spitzbergen-Gewässer. Also gute Übereinstimmung mit grönländischen Verhältnissen. t Re Über die Dicke der Eisbedeckung grönländischer Gewässer erfahren wir bei Drygalski, daß der Tasiusak des Karajak- Nunatak 1,5m dickes Eis bildet. Johansen hat an der Ostküste ähnliche Verhältnisse gefunden. Dort frieren alle Gewässer, die seichter als 2m sind, vollständig aus. Der Sael-See hatte am 24.Mai eine /,76m mächtige Eisdecke; der Anneks-See nach Trolle sogar eine solche von 2,5m, während das Meereis nur ılı m dick war. - Vanhöffen schreibt, daß Wesenbergs Forderung, cladoceren- reiche Teiche im Winter zu untersuchen, unmöglich sei, ‚da alle Gewässer bis auf den Grund ausfroren und im Tasiusak Cladoceren nur spärlich auftreten‘“.t Zum Vergleich: Ekman fand in der Flechtenregion Ende Juli 2m dickes Eis; ebenso dickes in der Grauweidenregion. Für Alpengewässer finden wir bei Zschokke gesammelte Notizen von 0,55 —0,80 m.? In diesem Zusammenhang verdient die Angabe von Miecoletzky |1914 p. 374] Erwähnung, nach der die Almtümpel des Lunzer Seengebiets (1100 m) infolge der schützenden Schneedecke auch im strengsten Winter nicht ganz ausfrieren. 2. Wassertemperatur. Über die Wassertemperatur grönländischer Gewässer ist wenig bekannt. Die Angaben, die ich auffinden konnte, stelle ich hier zusammen. | Vanhöfjen fand auf dem Karajak-Nunatak flache Tümpel im Juli auf 15 0C. erwärmt. Bergendal gibt als beobachtete Maximaltemperatur 12 an (sehr ungünstiger Sommer). " Eine Angabe, die sich bei Rink findet, läßt die Hoffnung bestehen, daß Wesenbergs Forderung vielleicht doch zu erfüllen ist. „Bei den Kolonien, ganz in deren Nähe, werden Seen in der Größe gefunden, daß sie nicht bis auf den Boden zufrieren. Man hält dann den ganzen Winter über Löcher offen und holt das Wasser auf Schlitten.“ M. E. würde schon die Unter- suchung des Trinkwassers genügen, um das Verhalten der grönländischen Crustaceenkolonien während des Winters kennen zu lernen. Zur Lösung der Frage kommen vor allem in Betracht diejenigen Wasseransammlungen, die ich weiter unten als „Großteiche“ bezeichnet habe. \ °” Olofsson [1918 p.194,] Spitzbergens „Wasseransammlungen von größerer Tiefe als 2 Meter dürften — — — während des Winters nicht ausfrieren‘“. Westküste in einem salzhaltigen abflußlosen See Tarajornitsok (60° 56’), der eine Länge von 188 3m aufweist, 18,6 se a (Wesenberg [1 907] )% Ein Bild des Tinpelahıatänder eines Sees im August 8 2 gibt Stephensen [1913 p.74] in den ı4 Faunenlisten des Be: Giesecke-Sees (67% 50’; 50/2,5 km. Tiefe mindestens 385 m).. Bei einem Vertikalfang vom Boden zur Oberfläche wurde am 9. VIII. eine Temperaturzunahme von 4° auf 6,5° festgestellt; ein Anzeichen dafür, daß es sich nicht um einen polaren See im Sinne Forels handelt. Die Oberflächentemperaturen schwanken vom 4.—1o. VIII. zwischen 6,50 und 9° C. In einer seichten Bucht von 30 cm Tiefe betrug sie 12,5—15 9. Von der Danmarks-Insel stammen Messungen von Hartz: 22. Juni kleine Wasserpfütze 149 C.; große Wasserpfütze 15°. Johansen hat in Ostgrönland als Maximaltemperatur 200 festgestellt und zwar in geschützten kleinen Buchten mit zahl- reichem Pflanzenwuchs und schlammigem Boden, während an Stellen in der Nähe der Schneemassen oder unter dünnem Eis die Wassertemperatur zirka 2° betrug.! Diese spärlichen Angaben lassen den Wert erkennen, der den Messungen zukommt, die die Sammler meines Materials angestellt haben. Von Bachmann, Jensen und Bäbler liegen gegen 1Ioo Temperaturmessungen vor, die in den heise Tabellen eingetragen sind. Folgende Angaben beziehen sich auf Gewässer, die. mit Sicherheit als Seen angesehen werden dürfen: Holstensborg 3. See 21. NL 08. NE RER Egedesminde See von 24. Vlo8 55 Ekalunguit Kleinsee 13. VIl.o8 13,7 Maximum h Mittelsee 13: SE 08 10,6 Ata Lireussee" ..:6. VIIL 087995 SermidHettal‘* :9."Talsee 6. VIII 09 854 > Pjordsee., 6. VII O9 096 2, ; 6. VIII.0og 10,4 ! Sehr interessante Angaben finden sich ferner von Troile [1913 p. 389] über die Temperaturverhältnisse eines 4—5 m tiefen Sees derselben Gegend. Am 3. Juni betrug die W.T. unter der 1?/s m dicken Eisdecke bis zum Boden zirka 4°. Im Sommer stieg sie bis zirka 10°. Nachdem im August durch Was die Kleingewässer, also Großteiche, Teiche und Tüm- pel anbetrifft, verweise ich auf die Tabellen 10, 11, 12 und beschränke mich hier auf ihre Diskussion. Nach den Tempe- raturangaben Bachmanns können diese drei Gewässerkategorien nicht auseinandergehalten werden. In der Umgebung von God- havn stoßen wir auf folgende Maximalwerte und Minimalwerte: Großteich 29 6. VI. 15,6 Großteich 29 ı2. VII. 9,3 #202 20. Vll.... 15,6 „ Teich Es 2. N]... 19,6, Teich Or VL 7,8 | 383.27. V11.2 15,8 SE aa. VlL. 8,1 G9r 2-27: N. 2055 28,13. VIE 8,1 Sara MI 715 Oo y ll. 214,3 823, 27.011 15714,3 AO 29.5 NL.) 14,3 as 4229 VI 15,5 | Tümpel .ı5 ‘13. VIl. 1 eu a Vlll, 975 24 Fans vll. 14,3 ao VI. 14,3 Das Temperaturmaximum beträgt 15,6°C. Die Temperatur- amplitude von 7,50 bis 15,60 im Zeitraum vom 23. VI. bis 13. VIII. stimmt gut überein mit den Angaben eines Max.- Min.-Thermometers das, in den Teich ı8 gelegt, für die Zeit vom 3. VII. bis 13. VIII. 7° und 15° verzeichnete. | Über den Temperaturverlauf während dieser Zeit kann nichts Sicheres ausgesagt werden, da die Tagesschwankung und die durch die Witterung bedingten Differenzen das Bild stören können; doch scheint mir sicher zu stehen, daß die Maximaltemperaturen in der Umgebung von Godhavn im Jahre 1908 Ende Juli erreicht wurden, und daß von diesem Zeitpunkt an die Wassertemperatur wieder abnahm. des VII Sr Konvexionsströmungen eine allgemeine Abkühlung auf 4° eingetreten war, trat Eisbildung ein. Diese Temperatur soll unter dem Eise den Winter über angedauert haben. Trolle schließt daraus, daß ruhige Süßwasserseen einen Teil der Sommerwärme aufzuspeichern vermögen und infolgedessen früher eisfrei werden als das Meer in den Fjorden. Hier finden sich auch ausführliche Messungen über den Temperatur- zustand des Anneks-See (Sommer 1907 2°) und des Sael-See. nt MN: BEREIT Se RB LAS EEE er N A re RN 4 1 ua 7 . Bo‘ y a RR 5 Cr u u Ban * i ö RE der Küste von K auf (20. VII. 8°C.), die höchste = E > kleine Bergsee von Erfalik (1. VIII. 16°) und der kleine Berg: see nahe dem Fjord Struiak (24. VIII. 16°). Eine richtige Vorstellung von der Thermik der grönlän- | dischen Gewässer erhalten wir erst durch einen Vergleich mit den Temperaturverhältnissen außergrönländischer Gewässer. Das.von Boving in Island gesammelte und von mir bear- beitete Material? ist mit genauen Temperaturangaben versehen. Von den 15 abgefischten Gewässern weisen nicht weniger als 7 Wassertemperaturen über 15° auf. Die niedrigste Temperatur hatte ein kleiner See bei Ösland (23. VI. 9°). Hohe Tempe- raturen ein kleiner Teich bei Svinafell (29. VI. 21,50) und ein 2--3 m tiefer Teich (30.,VI. 21°); vor allem aber ein im Austrocknen begriffener Tümpel aus derselben Gegend (30. VI. 250) | Verescagin |1913| verzeichnet aus Gewässern der Yamal- Halbinsel Sibiriens (690—70° n. Br.) Höchsttemperaturen VOR IAD.N Bei Levander |1905 | findet sich eine Zusammenstellung vonLiteraturangaben nach der in Russisch Lappland die Höchst- temperatur in einem. größern See 78° betrug. ! Die Amplitude 8° bis 16° stimmt gut überein mit der Amplitude von Godhavn 7,5° bis 15,6°. Allein es ist beizufügen, daß die hohen Wasser- temperaturen bei Holstensborg, fast einen Monat später gemessen worden sind, als die Maximaltemperatur bei Godhavn; so daß die Möglichkeit offen steht, die Gewässer der Holstensborger Gegend seien im Sommer wärmer als die auf der Insel Disco. * Faunenliste siehe Aaberbosch [1916 p. 141]. ® Wie groß die Übereinstimmung der grönländischen Gewässer-Tem- peratur-Verhältnisse mit denjenigen der von Olofsson untersuchten Spitz- bergen-Gewässer ist, geht deutlich aus folgendem Zitat hervor (Olofsson 1918 p. 194): „In den größeren Wasseransammlungen, die ich untersucht habe, steigt die Temperatur während der heißesten Zeit auf + 10° bis + 12°C. In kleinen, seichten Wasseransammlungen habe ich eine Maximaltemperatur von + 16°C. wahrgenommen. Auf Grund der unbedeutenden Schwankungen der Sonnenhöhe und der Lufttemperatur während des Verlaufes von Tag und Nacht herrschen diese verhältnismäßig hohen Temperaturen ohne be- trächtliche Senkungen während einer ziemlich langen Zeit.“ Kur Für die teichartigen Seen des nordschwedischen Hoch- ‚gebirges! gibt Ekman folgende Durchschnittswerte aus der wärmsten Zeit (anfangs August): Maximaltemperatur Maximaltemperatur | Mittelwert der Teiche der Tümpel Flechtenregion 7—ı2° 17,5 _ Grauweidenregion 10° 15 20 Birkenregion 12— 16° 18,8 über 20 Zschokke |1900| führt für die Alpen an, | „daß größere Wasserbecken von einigermaßen nennenswerter Tiefe, die in einer Höhe von 1800—2600 m liegen, während der Sommermonate die Temperatur von /5°C. selten erreichen und noch seltener überschreiten. - Am häufigsten treten Temperaturen von 8° bis 12° auf“ (vgl. Tabelle auf S. 155). „Die Sommertemperaturen der seichten, sonnigen Wasserbecken und zwar auch derjenigen von bedeutender Höhenlage, bewegen sich zwischen 12° und 21° C.; 16° bildet etwa das Mittel.“ Diese Temperaturen entsprechen eher den isländischen als den grönländischen Verhältnissen.2 ‚3. Lufttemperatur. Die Wassertemperatur wird zum größten Teil durch die Lufttemperatur bedingt. ann [1911 p.665| gibt eine Tabelle Ort . Wigtut Godthaab Jakobshavn | Upernivik n. Breite 61-12 64° 11’ 69713’ 122,472 2 4,4 0,7 —0,5 4,2 Bun... 79 4,5 4,8 1,7 1 Ne ee 9,7 6,5 Dt, 9,0 August, ... 8,3 6,2 | 6,4 4,9 September . 4,8 3,0 1,6 0,5 Oktober . . PRO —1,0 =937 4,1 mittleres | Jahres-Max. 20,5 18,3 17,5 15,5 ı Im folgenden kurz als „Hochschweden“ angegeben. ? Für die Gewässer der Hohen Tatra verzeichnet Minkiewicz für die 3 Regionen folgende Temperaturwerte. Kleingewässer Seen I 1350—1700 14,3—20,7 8— 16,9 II 1700-2000 6,6—18 8,8— 13,5 I über 2000 7—10 bis 8 Die Kleingewässer und Seen der Insel Disco lassen sich am besten in die Region Il einreihen. Diese entspricht nach Minkiewicz der Grauweiden- region Schwedens und den Höhenlagen von 2150-2450 m der Alpen. der Temperatur-Monats-Mittel für verschiedene Orte der grön- ländischen Westküste, aus der ich die Werte für diejenigen \ Monate anführe, in denen sich die Mitteltemperatur üben den Bi Nullpunkt erhebt. Ba. An allen Orten fällt der maximale Monatsdurchschnitt in Fe Bi den Juli. In Übereinstimmung damit leitete ich oben de maximale Wassertemperatur der stehenden Klein- Gewässer für Ende Juli ab. 2 Die für diese Breiten verhältnismäßig hohen Monatsmittel B | müssen durch die Einwirkung der erwärmenden Wirkung des a Golfstroms erklärt werden und durch die Föhnwirkung der vom Inlandeis herabströmenden Fallwinde. Re; Bachmann hat während seines Aufenthaltes vom 2. VII. bis 27.VIII. selten Lufttemperaturen über ı5 und 16° gemessen (ausnahmsweise am 7. VII. bei föhniger Witterung 21,50). Diese Beobachtung. deckt sich genau mit den gemessenen Wasser- Mar temperaturen, so daß die Wassertemperatur der grönländischen a Kleingewässer sich eng an die Lufttemperatur anzulehnen scheint. 4. Insolation. | Daneben spielt in der Arktis wie auch im Hochgebirge die Insolation eine Rolle. Während hier die /ntensität der Strah- lung besonders groß ist infolge der dünnen Atmosphäre und dem kleinen Einfallswinkel der Lichtstrahlen, wird in den $. arktischen Gebieten die Sonnenscheindauer in erster Linie zur 2 Wirkung kommen.! Vanhöffen schreibt: h ; „Wenn man nicht selbst Grönland bereist hat, ist es schwer, daran zu glauben, daß der dunkle Fels im Sommer sich gelegentlich bis auf 40° C. erwärmt.“ In Übereinstimmung mit dieser Angabe steht eine Messung Bachmanns, dessen Schwarzkugeithermometer am 4.VIlI. ıh. p.m. 39,50 zeigte. Für die überaus klare Atmosphäre, 'von der die Strahlungsintensität abhängig ist, zeugt die Tatsache, daß Stolberg [in de Quervain-Stolberg 1914] in Godhavn einen Pilotballon mit dem Theodolit bis zu 30 000m Höhe anvisieren konnte. Sonne in der Gegend von Disco 21 Tage lang über dem’Horizont. Nördlich: j \ j ‘ Während in Godthaab der längste Tag 21 Stunden dauert, bleibt die | vom Kap York dauert der Polartag 110 Tage und Nächte, im Smith-Sund 130° i | > 4 4 mn C. Faunistik. I. Das Untersuchungsmaterial. l. Bachmann-Material. Den größten Teil des Materials hat Herr Dr. Hans Bach- nann in der Zeit vom 14.VI.—2o.VIII. 1908 eingesammelt. Das Material wurde mit einem Wurfnetz aus feinster Müllergaze erbeutet, da es ın erster Linie zu botanischen Untersuchungen dienen sollte, und ist in Formol konserviert. Über den Gang der Expedition liegt eine Schilderung vor: Rikli und Heim [IgIı], die eine topographische Karte der Insel Disco enthält. Die Proben stammen aus Godthaab (5 Teiche) ; aus Moistens- borg (4 Seen); aus Egedesminde (1 See); in der Hauptsache aber von der Insel Disco: Gewässer ı—28 von der Küste im Norden der Station Godhavn ; Gewässer 29—57 vom östlichen Teil der Halbinsel Godhavn; Gewässer 53—68 vom westlichen Teil der Halbinsel Godhavn; Tümpel 69 von einer Insel in der _Fortunebay ; Seen 70—73 von Ekalunguit im Discofjord ; Ge- wäsder 73—82 in der Basaltzone bei Godhavn ; Malıgiak und Südufer des Nordfjord an der Westküste von Disco ; Tümpel 83 Sandsteinzone bei Isunguak an der Nordostküste von Disco; Gewässer 84—85 aus Ata und Kimersorfik auf der Nugsuak- ‚halbinsel (siehe Karte ı auf S. 45). Eine ausführliche Fundortsbeschreibung wird Bachmann veröffentlichen. Außer den oben angeführten Fängen standen mir einige Dutzend Proben aus fließenden Gewässern und Moospolstern zur Verfügung. 2. „Tialfe“-Material (T): Als Ergänzung der wenigen Fänge, die Bachmann ‚in Flolstensborg ausführte, dienen die Proben, die Herr Magister Jensen, Leiter der „Tialfe“-Expedition durch Herrn X.N.Niel- sen gleichzeitig (12. VII. —24. VIll. 08) im Holstensborger- Distrikt einsammeln ließ. Nähere Angaben über Lage und Dimensionen der untersuchten Gewässer konnte ich leider nicht erhalten. Bachmanns Notizen darüber lauten: „Die ersten Proben stammen von Erfalik im nördlichen Teile des Anders Olsens Sund. Dieser liegt zirka 10 dän. Meilen südlich von Holstensborg, südlich des Itivdlekfjordes. Ein Fundort ist sogar mit 12 Meilen südlich Holstensborg bezeichnet. Es wird der erste Fjord südlich des Anders Olsens Sund sein nt ist mit schier Andere Proben dieser Tialfeexpedition stammen aus den ‚Seen östl Holstensborg. Der Amerdlokfjord erstreckt sich zirka 8 Meilen Osten und vereinigt sich dann mit dem Ikertokfjord, dessen Ende i Arme ausgeht. Der nördlichste heißt Itivnek, aus dessen Zufluß eine stammt. Dieser Itivnek ist der Ausfluß aus einem großen See und ko noch zirka 10 Meilen von Osten her. Denn hier ist die eisfreie Küste breitesten von ganz Grönland. Aus dieser Gegend stammt wohl auch d Probe, die bezeichnet ist mit: Bergsee in der Nähe des Fjord Struie 6 Meilen östlich Holstensborg wurde in einem Bergsee gefischt, der wahr- scheinlich identisch ist mit dem See, der auf der Karte nördlich der Hälfte des Amerdlokfjords eingezeichnet ist. Außer den Seen in der Nähe von . Holstensborg hat die Tialfeexpedition auch Seen besucht, die drei Meilen nördlich von Holstensborg liegen, die aber auf der Karte nicht erkannt werden konnten.“ . de £ sie y 4 Aus jedem der 4o untersuchten Gewässer stand eine in Zn Formol und eine in Alkohol konservierte Probe zur Verfügung, die mit einem grobmaschigen Müllergaze-Netz erhalten wurden. ä Br. 3. Bäbler-Material (B). RER a Wenn auch quantitativ hinter dem Material der soeben er- wähnten Expeditionen zurücktretend, so stellen die Probenf die Herr Dr. E. Bäbler am 6.VIII. 1909 auf der ı. Expedition von A. de Quervain in der Gegend des Sermidtietfjordes sammelte, in qualitativer Hinsicht ein sehr wertvolles Material dar. Es handelt sich um 20 mit dem Wurfnetz erbeutete Proben aus den drei Seen, die von Drygalski unter den Namen ı. und 2. Fjord- see und 3. Talsee beschrieben worden sind. Das Material wurde bei: der Untersuchung mehr auf- gebraucht. Es ist in der Sammlung der Kantonsschule in Luzern deponiert. Il. Die im Material nachgewiesenen Entomostracen. Die Untersuchung des Bachmann-, „Tialfe“- und Bäbler- Materials erfolgte mit Gründlichkeit, da ich von der Voraus- setzung ausging, in Grönland endemische und womöglich noch unbeschriebene Tierarten zu finden. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt: Äeine einzige der von mir im Material entdeckten Species ist für die Wissenschaft neu. : In den 180 untersuchten Proben konnte ich bis jetzt fol- gende Entomostracen nachweisen : u a2, ‘Euphyllopoda. . Branchinecta paludosa (0. F. Müller). . Lepidurus arcticus (Pal- las). Cladocera. Sratona setifera (DO. FE. Müller). | . Holopedium gibberum Zaddach. . Daphnia pulex (de Geer). . Scapholeberis mucro- nata O.F. Müller. . Simocephalus vetulus O.F. Müller. Ceriodaphnia quadran- gula O©.F. Müller. Bosmina longirostris- brevicornis Hellıch. ga. Bosmina longirostris- peHucida Stingelin. Bosmina coregoni-ob- tusirostris G. O. Sars. Macrothrix hirsuticor- “nıs Norman u. Brady. 8. 9. Io, ET, Streblocerus serricau- datus (Fischer). Eurycercus: glacıalis Lilljeborg. Acroperus harpae Baird. A 13. 14. -- 74a. Acroperus harpae var. frıgida Ekman. 15. Alona quadrangularis O. F. Müller. | 16. Alona affınis (Leydig): . 17. Alona rectangula G.O. Sars. 23 24 .Alona intermedia (G.O.' Sars. . Alona guttata G.O.Sars. . Graptoleberis testudi- narıa (Fischer). . Alonella excisa (Fischer). . Alonella nana (Baırd). . Chydorus sphaericus (O. F. Müller). a. Chydorus sphaericus var. caelatus (Schödler). . Polyphemus pediculus (L.) | Copepoda. . Diaptomus minutus Lilljeborg. . Diaptomus castor Jurine; ' . Cyclops vernalis Fischer. . Cyclops strenuus Fischer. . Canthocamptus cuspi- datus Schmeil. . Canthocamptus arcti- cus Lilljeborg. . Maraenobiotus brucei (Richard). . Maraenobiotus insigni- pes (Lilljeborg). . Moraria- schmeili van Douwe. . Epactophanes richardı var. muscicola (Richters). . Nannopus palustris Brady. Ostracoda. SesDbris, pubera' OF. Müller. — .30 37. Eucypris virens (Jurine). || 41. Candona candida (O:E 38. Eucypris affinis-hir- Müller-Vavra). N ° suta (Fischer). 42. Candona lapponica 39. Eucypris glacıalıs var. Ekman.. Er 3: u albıda Alm. 43. Candona groenlandica & 40. Cypridopsis vidua (O. | - Brehm. Tu N F. Müller). 44. Candona rectan eu = | . Alm. | \ a Von diesen 44 nachgewiesenen Arten sind für das eigent- E 4 liche arktische Gebiet und somit auch für Grönland neu: Moraria schmeili, Epactophanes richardr na muscicola und Nannopus palustris, charakteristischer Weise ausschließlich Harpacticiden, deren Studium bis jetzt ziemlich vernachlässigt worden war. In der vorläufigen Mitteilung (1916) führte ich die beiden Marae- nobiotus-Arten als Maraenobiotus vejdovskyi Mräzek? und Maraenobiotus insignipes (Lilljeborg)? an. Es zeigte sich große Variabili- tät der Formen und keine völlige Übereinstimmung mit den bis dahin be- schriebenen Maraenobiotus-Arten. Daher die Fragezeichen. Ferner kannte ich Maraenobiotus vejdovskyi aus der Schweiz (Seitental der Birs bei Basel und Furkapaß); Exemplare, die unter sich sowohl, wie auch gegenüber der böhmischen Form, Abweichungen zeigen. Dies führte mich dazu, provisorischer Weise 2 Gruppen aufzustellen, die ich auch jetzt noch für richtig halte: Einerseits Maraenobiotus vejdovskyi, Maraenobio- tus brucei, Maraenobiotus danmarki; andererseits Maraenobiotus insignipes, Maraenobiotus alpinus. Die systematische Stellung der einzelnen Gruppenglieder kann erst festgelegt werden nach der Unter- suchung weiterer Maraenobiotuskolonien der verschiedensten Gegenden. Dies zeigte neuerdings eine Untersuchung, die ich mit Herrn Cand. phil. H.Kreis an Maraenobiotusexemplaren aus den Jöriseen (2500—2700) der Bündneralpen ausführen konnte: Maraenobiotus insignipes! Aber auch hier mit kleinen Abweichungen! Olofsson [1918a]J, dem Maraenobiotus brucei aus den Original- fundorten (Spitzbergen) und die Typenexemplare von Maraenobiotus insignipes zur Verfügung standen, weist nach, daß die Erstbeschreibungen der beiden Arten durch Richard resp. Lillieborg fehlerhaft sind. Die ge- nauen Diagnosen, die Olofsson für Maraenobiotus brucei und Marae- - nobiotus insignipes gibt, passen nun auf die Grönlandexemplare. Beide Arten sind somit für Grönland nachgewiesen. Der Ansicht Olofssons, daB Maraenobiotus danmarki mit Maraenobiotus brucei übereinstimmt, oder ihr doch wenigstens sehr nahe kommt, stimme ich bei. Ich sprach bereits 1916 aus, daß sie „nahe Verwandschaftsbeziehungen“* zu einander aufweisen. Leider hat die Berufsarbeit mich in den letzten Jahren abge- halten, die Harpacticidenuntersuchungen, speziell die Frage nach der syste- matischen Stellung der Maraenobiotus- und Epactophanesarten, zu einem befriedigenden Abschluß zu bringen. NEE Aus arktischen Gegenden bereits bekannt, aber in Grönland "bisher nicht nachgewiesen waren: Bosmina longirostris, “ Streblocerus serricaudatus, Alona intermedia, Alona guttata, Cyclops vernalis, Canthocamp- tus arcticus, Maraenobiotus insignipes, Cypris pubera, Cypridopsis vidua und Candona lappo- nica. Von der Ostküste bereits bekannt, aber für die grönlän- dische Westküste neu sind: Macrothrix hirsuticornis, Alonarectangula, Canthocamptuscuspidatus und Maraenobiotus brucei. | IN. Die bisher aus Grönland gemeldeten Entomostracen, die im Material nicht vertreten sind. Im folgenden sollen diejenigen Entomostracenarten be- sprochen werden, die in den grönländischen Faunenlisten auf- treten, in meinem Untersuchungsmaterial aber nicht aufgefunden werden konnten. Es sind dies: ı. Artemia salina L. die Wesenberg [1894 p.95| als von Lundbeck ı889 in Claushavn gefangen, und die Vanhöffen [1897 p. 167] aus dem 350m über Meer gelegenen Tümpel des Karajaknunatak unter dem Namen A. gracilis Verill ge- meldet und beschrieben haben. Es handelt sich um eine Brack- wasserform, die wahrscheinlich durch Vögel in den von Vanhöf- jen abgefischten Tümpel verschleppt worden-ist (Nomenklatur vgl. Daday [1910]). 2. Daphnia magna Straus wird von Wesenberg |[p. 113] als D. schaefferi Baird angeführt. Sie wurde von Vahl vor dem Jahre 1838 in Grönland gefangen. Eine nähere Fundorts- angabe fehlt. So viel mir bekannt ist, hat Vahl ın den Jahren 1828 —36 an der Westküste zwischen 60 ® und 72° 48’ botanische Untersuchungen ausgeführt ; bei Xrdyer findet sich auch eine Angabe, daß Vahl D. rectispina in Godthaab erbeutet habe. Es ist somit sehr wahrscheinlich, daß D. magna von der Westküste stammt; jedoch nicht einwandfrei nachzuweisen, da Vahl früher einmal mit Kapitän Graah die grönländische Ost- küste besucht hat. Da D. magna seit der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nicht mehr aus Grönland gemeldet worden ist, erscheint es mir angebracht, sie aus der grönländische Faunenliste zu streichen.! .3. Daphnia atkinsoni var. bolivari Richard wurde von S Wesenberg [p. 109, Tafel 2 fig. 4a—f] als neue Art D. c rasıl sispina beschrieben. Der Autor fand nämlich ums Jahr 1893. 9m herum im zoologischen Museum von Kopenhagen 3 konservierte \ Exemplare einer Daphnia-Art, denen eine Etikette mit dr Bezeichnung D. rectispina beilag, geschrieben von Äreyer, der diese letztgenannte Art selbst aufgestellt hatte. Wesenberg - 7 entdeckte nun, daß die in Frage kommenden 3 Cladoceren- exemplare keineswegs mit der Beschreibung von D.rectispina Krgyer übereinstimmten und beschrieb sie dann unter dem Namen D. crassispina. Auch diese: Art ist m. E. aus der Faunenliste Grönlands auszumerzen. Wesenberg selbst hält eine Etikettenverwechslung für möglich und betont, daß die Exem- plare ungefähr 50 Jahre lang unter einer falschen Bezeichnung aufbewahrt worden seien: Warum sollten nicht umgekehrt die 3 D. atkıinsoni-Exemplare aus einem außergrönländischen Fundort stammen und irrigerweise statt D. rectispina in. den betr. Glastubus gelangt sein? Die Verbreitung von D. atkinsoni (incl. var. bolivari) erstreckt sich auf Frank- reich, Oesterreich, Spanien, Rußland und Palaestina, wo sie als seltene Form gilt. Ich gehe deshalb so ausführlich auf die Verhältnisse ein, weil D. atkınsoni von Holbgll bei Hol: steinsborg eingesammelt worden sein soll. Mir ist es jedoch trotz genauster Durchsicht des reichhaltigen „Tialfe‘“-Materials aus Holstensborg nicht gelungen eine andere Daphnia-Art als D. pulex nachzuweisen.! 4. Ebenfalls fraglich ist das Vorkommen einer dritten aus Grönland gemeldeten Daphnia-Art: D. longispina; so auf- ' Der Vollständigkeit halber kann noch erwähnt werden, daß Daphnia magna nach Zilljeborg [1901 p. 76] im Schloßteich zu Upsala sporadisch aufgetreten ist und ganz ähnlich Daphnia atkinsoni nach Gurney [1905] in einem Weiher bei Herringsfleet in England. Wie in diesen beiden Fällen, wäre also auch für Grönland ein Verschlepptwerden durch Zugvögel möglich, dem eine Vernichtung der neuentstandenen Kolonie infolge ungünstiger Lebensbedingungen gefolgt sein müßte. \ Daß diese beiden Cladoceren für arktische Gewässer nicht typisch sind, geht aus Tabelle 16 hervor. Auffällig ist das Fehlen von Daphnia magna in der neuen Welt. a ER year Be “} Y = ‚fällig auch das Fehlen dieser weitverbreiteten Cladocere er- scheinen dürfte. De Guerne und Richard [1889] geben die Form unter der Bezeichnung D. longispina Leyd. var. an. Wesen- berg hat die Exemplare nachgeprüft und sie als D. galeata 'G.O.Sars beschrieben |1894, p. 116 Tafel 2 fig. 5 a—c; Tafel 3 fig. 5d], Rabot hat sie durch einen Kajakmann im Tasersuak von Julianehaab erbeuten lassen. Der Planktonfang enthielt leider nur Männchen und ganz junge Weibchen, so daß ich es für angebracht halte, D. longispina mit einem Fragezeichen versehen in der grönländischen Faunenliste weiterzuführen. Wesenbergs Abbildung des Männchens kann sich ebensogut auf D. pulex als auf D. longispina beziehen, und die für D. pulex typische Bewehrung der Abdominalkrallen ist bei Jugendstadien nicht unmer einwandfrei sichtbar. Das Auftreten von D. longispina im See von Julianehaab steht nämlich ganz vereinzelt da. Aus Grönland liegt keine weitere Meldung vor und auch ich konnte sie im reichhaltigen Material aus dem Holstensborgerdistrikt und von Disco nirgends nachweisen. Der Einwand, D. longispina lebe möglicherweise in diesen Gegenden rein limnetisch und sei deshalb dem Netz entgangen, hat kaum Geltung, da aus Nordgrönland verschiedene Plankton- proben vom Boot aus erbeutet worden sind (Vanhöffen, Bach- mann und Stephensen). Nach dem Fang Rabots zu schließen, mag indessen die Art in den südlichen Teilen der Insel vor- kommen. Völlig sichergestellt scheint mir aber die Tatsache, daß an der grönländischen Westküste D. pulex weitaus vor- herrscht. Im Gegensatz dazu tritt in den Alpen umgekehrt D. longispina massenhaft in größern Seen, wie auch in Klein- gewässern auf, während D. pulex ganz vereinzelt auftritt; in den Dauphinealpen steigt diese nicht einmal über Iooo m empor. — Auch in Island herrscht D. longispina vor. Ob tiergeographische oder oekologische Faktoren diesen Gegensatz geschaffen haben ? Levander [1900 p.67] hat darauf hingewiesen, daß in den stehenden Kleingewässern der Skären ı Wesenberg |p. 116] gibt irrtümlicherweise als Fundort Jakobshavn an und führt sie in der geographischen Vergleichstabelle auf p. 128 in der Rubrik Frederikshaab an (dessen geogr. Breite übrigens nicht 51° 59° ist, sondern natürlich 61° 59°). Conspectus: Julianehaab statt Jakobshavn. Paul Haberbosch, Die Süßwasser-Entomostracen Grönlands. 3 NE ER ER REN en u Wr ne I ee Ahlen x: ar w e & hi 0 > ; Wr Ir b > a y $ * i Es und demselben , auftritt; daß. ei beide gemeinsam nur ausnahmsweise und für eine kurze Periode vorkommen. Hat = nun in diesem Konkurrenzkampf in Grönland D. pulex und i in. Be den Alpen D.-longispina den Sieg davon getragen ? Oder % aber: wurde während der postglacialen Besiedelung Grönland. TRER zuerst von D. pulex, der Alpenhang jedoch zuerst von D. N, 16% longispina erreicht? pe 5. Simocephalus exspinosus (Koch) wird von Wesenberg [p. 117, Tafel 3 fig. 9a—c] aus einem Fang gemeldet, der Juli 1892 auf der Danmarksinsel der Ostküste ausgeführt wurde. Der Autor gibt die Cladocere mit Vorbehalt unter. obigem Namen an und sieht von der Aufstellung einer neuen Art ab, da ihm nur wenige, schlecht konservierte Exemplare vorlagen. Seither hat Sars [1898 p. 329] aus der Nähe von Werchojansk einen Simocephalus sibiricus beschrieben, dessen Ab- dominalkralle ähnlich wie die von Wesenberg abgebildete Grönlandform in der proximalen Hälfte eine Reihe starker Dornen trägt. Bevor weiteres Untersuchungsmaterial vorliegt, muß die Ostgrönlandform füglich als S. exspinosus? an- geführt werden. Wie aus der Tabelle über die geographische Verbreitung (Tabelle 16) herauszulesen ist, handelt es sich bei S. exspinosus ebensowenig als bee Daphnia magna und D. atkinsoni um einen typischen Bewohner arktischer Ge- wässer. | # 6. Acroperus angustatus G.O.Sars. Auch von dieser Cla- docere muß gesagt werden, daß sie aus der grönländischen Faunenliste gestrichen werden muß. Wesenberg |[p. ı25 Tafel 4 fig. 18| fand ein einziges Exemplar, das Bergendal am 31. VIII. 1890 bei Jakobshavn fischte. Er gibt es mit einigem Zweifel („med nogen Tvivl‘“) als A. angustatus an. Die Abbildung spricht jedoch entschieden für A. harpae s. str. Die geringe Schalenhöhe (56 % der Länge) kann leicht durch die Konser- vierung oder durch schiefe Lagerung im Präparat vorgetäuscht worden sein. Im Bachmann-Material fand ich nie A. harpae- angustatus. | 7. Macrothrix rosea (Jurine) wird von Wesenberg aus Westgrönland gemeldet. Die fig. ı12d auf Tafel III zeigt aber 3 deulich (4 Borsten am Unterrand de Vorderfühler!), daß a >; ] e ves sich um Streblocerus serricaudatus handelt, der in meinem Material vertreten ist. Damit sind die von Wesenberg aus dem Kopenhagener- Material beschriebenen, von mir nicht wiedergefundenen Ento- mostracen, erledigt. Andere Autoren verzeichnen folgende Spezies, die ich nicht zu’ Gesicht bekam: ? SB: Limnocalanus erimaldi (de Guerne) hat Brehm [ıg11 p. 313] als L. macrurus G.O.Sars angeführt. Ekman hat in seiner Arbeit über die Entstehung der Limnocalanus " 5 : Ä | maldi [1913 p.346) nachgewiesen, daß die Ostgrönlandform macrurus-Formen aus der marinen Stammform L. gri- ein fast extremer L. grimaldi darstelle. Diese glacial-marine Form, die nur im Gebiet der größten Ausdehnung des Yoldia- meeres aufgefunden wurde, stammt aus dem Sael-See der Ost- küste, einem ausgesüßten, gehobenen Fjord, in dem heute eine Lage Schmelzwasser das salzhaltige Bodenwasser überschichtet. 9. Moraria duthiei (Scott) ? stammt aus derselben Gegend E* der Ostküste (77° n.Br.), aus dem See bei Hvalrosodden. Brehm |ı911 p. 312] fand nur ein Männchen, das er für ver- _ —_ wandt hält mıt Canthocamptus duthiei Scott; aber nicht | entscheiden kann, ob es einer neuen oder bekannten Art an- _ gehört. Wie ich anderweitig [1917 p. 599] nachgewiesen habe, ist C. duthieı dem Genus Moraria einzureihen. Da ich = einen Vertreter dieser Gattung, Moraria schmeili, an der Westküste gefunden habe, liegt der Gedanke nahe, daß Brehm das Männchen dieser Species vor sich gehabt habe. 10. Epactophanes richardi Mräzek, den Brehm [p. 309] aus einem kleinen Rinnsal beim Stormkap meldet, konnte ich an der Westküste nicht nachweisen, wohl aber die nahe ver- wandte Form E. muscicola (Richters), die nach eigenen _ Untersuchungen, die dem Abschluß nahe sind, zu schließen, als Varietät von E. richardi angesehen werden muß. Wenn 1911 ! Das spärliche und schlecht konservierte Material, sowie der Stand der Entomostracenforschung zur Zeit der Wesenberg’schen Untersuchungen tragen die Hauptschuld, daß diese vielen Korrekturen nötig sind. Leider ist seit dem Erscheinen der äußerst wichtigen Arbeit kein Autor kritisch - dahinter gegangen; vermutlich weil sie dänisch erschien. 1 7 f 5 I [) daß es ihm unmöglich sei, Pleuroxus exiguus und PL rs nicht erbeutet worden. a DL ORAL BN 0 Gi. Dan Ba ae BE tr 07 I x) 3 r a Fakt A! IF « IR % x URRı r ur a EN ae N J f 1} . Brehm, gestützt RN das Vorkommen in Be en in er grönland, E. richardi als arktisches Tier ansah, gilt es hi | nach Menzels [1916 p. 148] und meinen Befunden als typi cher , er, der Moospolster bewohnt. a 11: Alonella exigua (Lillj.), von een uh Be Vanhöffen unter dem Namen Pleuroxus exiguus (Lillj.) ; gemeldet, findet sich nicht in meinem Material; dafür aber Se häufig Alonella excisa (Fischer). Wesenberg sagt p. 129, \ VRERR: excisus auseinanderzuhalten ; fig. 16 zeigt indessen deutlich (Konkavität des Schalenunterrandes, langes Rostrum nd schlankes Abdomen), daß er Alonella excisa vor sich Br A gehabt hat. Zweifellos auch Vanhöffen (veL’S. ” vy ı2. Ophryoxus gracilis G.O.Sars wurde nach Lilljeborg ® [1901 p.318] von .einer schwedischen wissenschaftlichen Expe- De dition aus Grönland mitgebracht. Eine genauere Fundorts- angabe fehlt, obwohl es sich, soviel ich weiß, um die Original- meldung handelt. Die Species genießt in der alten und neuen Welt eine nördliche Verbreitung und ist in Mitteleuropa ncch : „In Schweden dringt sie bis ins nördliche Norbotten, Vardö und Porsanger vor. In Gebirgsgegenden Schwedens steigt sie bis 500 m empor. In ganz Norwegen tritt sie auf; ferner in Finnland, in Nord- amerika in Minnesota und Wisconsin“ (Lilljeborg). Er Aus der arktischen Region ist sie auch auf der Kola-Halb- E insel gefunden worden. Das Auftreten in Labrador, n dr Birken- und Grauweidenregion Schwedens, auf Kola und Yamal, | lassen es verwunderlich erscheinen, daß O. gracilis nicht auch in meinem Material auftritt. Trotz sorgfältigster Durch- sicht konnte ich diese Cladocere jedoch nicht finden. Ob sie als Bodenform dem Netz entgangen ist ?! ı3. Cyclops fimbriatus Fischer ist in der Tabelle bei Ekman [1905 p. 59] in der Rubrik ‚Grönland‘ durch ein Kreuz verzeichnet und auch einmal im Text [p. 53] für Grön- land angeführt. Bei der Durchsicht der Literatur stieß ich nirgends auf eine Angabe, die das Auftreten dieses Copepoden x F ’ ' Von der ebenfalls auf Bodenschlamm lebenden Graptoleberis testudinaria konnte ich ja nur ein einziges Exemplar isolieren. a BENDER, _ in Grönland meldet. Ekmans vorliegt. Auch Stephensen verzeichnet C. fimbriatus nicht im „Conspectus“.1 Ich vermute deshalb, daß ein Versehen 14. Cyclops viridis Jurine ist von zwei Autoren Fehr Grön- land angegeben worden; trotzdem glaube ich, daß er in Grön- land fehlt. De Guerne und Richard schreiben: „Cyclops viridis Fisch., trouve dans les eaux d’une certaine &tendue, mais egalement rare dans le lac d’Egedesminde et dans le Tasersuak. (de Julianehaab)“. Im Fang, den Bachmann 1908 _ im See von Egedesminde ausführte, fand ich aber Cyclops EV ernalis Fischer, der bekamntlich C. viridis habituell zum Verwechseln ähnlich sieht. Ich vermute, daß de Guerne ‘und Richard C. vernalis vor sich gehabt haben. Ez Die zweite Meldung stammt von Stephensen [1916 p.303, 347, aus einem Teich aus der Nähe des Bredefjords in Süd- grönland. „C. viridis, lake Nr. 2, several specimens‘‘. Ich kann sie direkt widerlegen. Herr X. Stephensen hatte die Freundlichkeit mir die betr. Exemplare zur. Nachprüfung zu überlassen. Der Glastubus enthielt die Etikette: Cyclops viridis Jurine. ‚„Rink‘“ Bredefjord, S. Greenland. A little Bond closerin"sideoF St. 123, surf: 26. VIH. 1912.: K:'| Ste- - phensen“ und nebst andern Entomostracen etwa ein Dutzend C. strenuus! Eine Verwechslung mit dem Fang aus dem „small lake up in the inner part of Tasiusak, Bredefjord Ser- milik,‘“ (lake Nr. ı) aus dem Stephensen C. strenuus meldet, ist ausgeschlossen, da dieser Fang ein einziges Weibchen ent- ben sol. Cyclops vi ridis muß demnach aus der Faunenliste Grönlands gestrichen werden. BES. Cyprinotus incongruens Ramdohr von Alm [1914a p-7] für den Aulistsiwikfjord nachgewiesen. x Cyclops fimibriatüs sollte allerdings als der „weitverbreitetste Ubiquist“ in Grönland auftreten. Nach Zauferborn [1913 p. 876] bewohnt er von Grönland bis Südamerika, Afrika, Südasien die allerverschiedensten Gewässer: in Gräben, Teichen, Seen, in kleinen Pfützen, am Grunde von Bergwerken, in konzentrierten mineralischen Wässern, in den Alpen über 2700 m Höhe, in Seen in 200 m Tiefe — überall ist dieser Übiquist nach- gewiesen worden. Außerdem treten in den bisher publizierten grönlän. Faunenlisten noch einige Namen auf, die in meiner ı . f > - . vn! unter anderen Bezeichnungen angeführt werden. I cus lamellatus iss Euryeerens ers ctadız are glacialis ist eine Abart von Latona setifera, Daph nia groenlandica eine von Daphnia pulex und Ma- BERN, crothrix aretica ene von Maerorhrıx hirsuticor- a nis. Ausführlicheres darüber folgt im systematischen Teil. » Eine diesen Korrekturen entsprechende „gereinigte‘ Faunen- a ‚liste der grönländischen Süßwasserentomostracen findet sich ur auf Tabelle a ET 2508 Se IV. Die Verteilung der Entomostracen innerhaib der, | = grönländischen Küste. et. Meine tee haben beträchtliche Erweiterungen und auch Verbesserungen des 1913 erschienenen Conspectus von CEO Stephensen zur Folge. In der folgenden Liste sind die Fundorte N der Entomostracen meines Untersuchungsmaterials vorangestellt. e Dann werden die nötigen Nomenklatur- und Fundortskorrek- turen angeführt, die im Conspectus vorgenommen werden müs- . sen, und endlich Ergänzungen, die durch das Erscheinen der beiden Publikationen von Stephensen |1g9ı3a und 1916] und der Arbeit von Alm [1914a] nötig sind, sowie zwei Angaben “ im Cladorerenwerk von Lilljeborg [1910], die Stephensen über- | sehen hat. \ | | A Brancehinetia.paludosa; Godthaab, Holstensborg, Er- | 5 falik, Godhavn, Kangersok. Consp. Payer-Harbour auf nr Ellesmere- Land statt Northumberland- Island. N apassok | liegt an der Westküste unter 65 ° n. Br. | - Lepidurus arcticus. Kangersok. Consp. Name: _ statt “ $ Apus glacialis Krsyer. r Artemia salina Consp. Name, statt Artemia N ie Verril. ‘ Latona setifera. Godthaab, Erfalik, Holstensborg Cor, , Name, statt Latona glacialis Wesenbg. SEeph. ‚Bredes X 2 fjord. I: Holopedium gibberum. Godthaab, Erfalik, Holstensborg, Kongerkuak, Egedesminde, Godhavn, Sermidtlettal. Consp. Tasersuak ved Julianehaab und Jakobshavn (Guerne und Rich) sind zu streichen. Daphnia atkinsoni var. bolivarı Consp. Name, statt Daphniacrassispina. Daphnia pulex. Erfalik, Holstensborg, Struiak, Godhavn, Skarvefjeld, Maligiak, Kangersok, Isunguak, Ata. Consp. Daphnia groenlandica =D. pulex. Daphnia longispina Consp. Name, statt Daphnia ga- leata. Julianehaab statt Jakobshavn. Scap holeberis mucronata. Erfalik, Holstensborg, Kongerkuak, Struiak, Godhavn, Maligiak, Isunguak. Consp.! Steph. Bredefjord. | Simocephalus vetulus Erfalik, Holstensborg, Konger- kuak, Godhavn, Scarvefjeld, Maligiak. Außerdem Ikera- sak (Vanhöffen-Material). Ceriodaphnia quadrangula Erfalik, Holstensborg, Kongerkuak, Struiak, Godhavn, Fortunebay, Maligiak. Steph. Giesecke-See, Bredefjord. Bosmina longirostris Akorudaseen, Ekalunguit, Sermidt- lettal. Bosminacoregoni-obtusirostris. Godthaab, Erfalik, Holstensborg, Kongerkuak, Struiak, Egedesminde, God- havn, Maligiak. Consp. Name, statt Bosmina obtusi- rostris var. alpina und B. arctica. Egedesminde (Guerne und Richard) zu streichen. Steph. Giesecke-See, Bredefjord. Macrothrix hirsuticornis. ’Kongerkuak, Godhavn, Kangersok, Isunguak, Sermidtlettal. Consp. Name, statt Macrothrix arctica. Streblocerus serricaudatus. Godhavn. Consp. Name, statt Macrothrixrosea. Ophryoxus gracilis. Zillj. ohne nähere Fundortsangabe. * Die Fundortsangaben müssen alle als unsicher angesehen werden, da de Guerne u. Richard die einzelnen abgefischten Lokalitäten in ihrer Faunen- liste nicht auseinanderhalten. Einigermaßen mißlich ist diese Unterlassung nur für den südgrönländischen Fundort Julianehaab. ‚Godhavn, a Maligiak, Consp. N ame, & 2 hr Eurycercus lamellatus. Steph. "Bredefjord. g2 Se Bi Acroperus harpae. Godthaab, Erfalik, Holstensboze a Kongerkuak, Akorudaseen, Godhavn, Scarvetjeld, Fortune- | bay, Sermidtlettal. Consp. Name, statt Acroperusleu- &% cocephalus und A. angustatus.!l Sieph. Bredefjord. 2 Alona quadrangularis Godhavn, Scarvefjeld. Alona affinis. Godthaab, Erfalik, Holstensborg, Konger- kuak, Struiak, Akorudaseen, Godhavn. Consp! Steph. Bredefjord. Ben. Alona guttata. Godhavn. A. Alona rectangu la. Akorudaseen, Godhavn, Ekalunut. Consp. Name, ev. statt Lynceus rectangulus. . BL: Alona intermedia. Erfalik, Godhavn. er Graptoleberis testudinaria. Holstensborg. FIR Fk ohne nähere Fundortsangabe. DE Alonella excisa. Holstensborg, Godhavn. Consp. Name er statt Pleuroxus exiguus.l a =; Alonella nana. Godthaab, Erfalik, ‚Holstensborg, Konger- kuak, Godhavn, Ekalunguit, Sermidtlettal. Consp. Name, statt Pleuroxus nanus.! 5 | Chydorus sphaericus. Godthaab, Erfalik, Holstensborg, Struiak, Godhavn, Maligiak, Ata. Consp.t! Manermiut legt ' bei Egedesminde. 68% 36’. Steph. Bredefjord. a Polyphemus pediculus Godthaab, Erfalik, Hölsrehsbon 0 gi Struiak; Godhavn, Maligiak. Consp. Egedesminde (Guerne Male. und Richard) zu streichen. Steph. Bredefjord. | R Diaptomus minutus. Godthaab, Erfalik, Holstensborg, Kongerkuak, Egedesminde, Godhavn, Fortunebay, Mali- giak, Ekalunguit, Sermidtlettal, Steph. Giesecke-See, Brede- fjord. Diaptomus castor. Godhavn. Steph. Bredefjord. Limnocalanus grimaldi Consp. NN statt TLIEBE calanus macrurus. Cyclops vernalis. Godthaab, Erfalik, Struiak, Egedes- minde, Godhavn, Kangersok, Ata. Consp. Name, i Siehe Fußnote S. 39. 1 2 ; >: BE “ SP Re | statt Cyclops viridis. Von den Fundorten Guernes a und Richards nur Julianehaab und Egedesminde sicher. Be yclops strenuus, Erfalik, Godhavn, Scarvefjeld, Malı- e ... Bredefjord. Be Canthocamptus arcticus. Erfalik, Godhavn. “nn Canthocamptus cuspidatus. Erfalik, Godhavn. — Maraenobiotus. Holstensborg, Kongerkuak, Godhavn, Ma- | hgiak, Consp. Nomenklatur siehe meine später erschei- nenden Arbeiten: „Über Süßwasser-Harpacticiden‘. Be Moraria schmeili Erfalik, Godhavn. E; | Epactophanes richardi var. muscicola. Godhavn. © © -Nannopus palustris. .Itivnekfluß. = Cypris pubera. Struiak. _ — Eucypris virens. Isunguak. Consp. Name, statt Cypris | . virens. Alm. Aulistsiwikfjord. | K Eucypris affinis-hirsuta. Erfalik, Godhavn. Alm. | Ivigtut, Sarpiursak. : Eucyprisglacialis var. albida. Godhavn. one Name, er statt Herpetocypris glacialis. Alm. Sarpiursak (Hauptart). | | g x Cyprinotus incongruens. Alm. Aulistsiwikfjord. # Cyprıdopsis vidua. Struiak. | 3 Candonacandida, Holstensborg, Struiak. Alm. Sarpiursak. EB Candona Nahe Godhavn. _ Candona groenlandica. Gedhavn. Alm. Sarpiursak. Candona rectangulata. Struiak. Jedem frühern Versuch, die grönländische Süßwasserfauna nach Regionen einzuteilen, ist beigefügt worden, dab die fauni- stischen Kenntnisse noch zu spärlich seien, um allgemein gültige E Schlüsse zu ziehen. Dasselbe gilt heute noch, obwohl (wie die voranstehende Liste zeigt) zahlreiche ergänzende Daten hinzu- gekommen sind. nn ? = y r > In wi A 1% Bevor wir auf die Verbreitung der sicher festgestellten Arten innerhalb Grönlands eintreten, ist es notwendig, eine Darstellung der Küstenstriche in ihren Beziehungen zum Inland- eisrand vorauszuschicken. i Das grönländische Kontinentaleis hat die Form eines flachen ; Schildes, dessen höchste Erhebung etwas östlich der Inselmitte LK N n nah a N RN ER Di BEIN Se‘ AIR FE 'giak, Ekalunguit, Sermidtlettal. Steph. Giesecke - See, a ar P) uw ME liegt. Es bedeckt das Innere vollständig und läßt nur einen verhältnismäßig schmalen Küstenstreifen frei. Dieser ist ge- et wöhnlich 8—4okm breit, kann ganz fehlen oder aber, wie dies Ben an zwei entgegengesetzten Stellen der Küste der Fall ist, sich auf T00—160km verbreitern. In der Xarte (Tabelle ı), dieeiner Arbeit von Hobbs [ıg1rı1] entnommen ist, findet sich nur das eigentliche Inlandeis eingetragen. Die schwarzgehaltenen Küsten- strecken tragen außerdem lokale Vergletscherungen in Form von Plateaugletschern und von Gletschern des alpinen Typus, so daß die Eisbedeckung, besonders im Süden der Ostküste, bedeutend weiter ans Meer reicht, als aus der Skizze ersicht- lich ist. | | Auf alle Fälle bietet die Westküste günstigere Lebens- bedingungen als die Ostküste, ein Umstand, der hauptsächlich durch die Verschiedenartigkeit der an beiden Küsten herrschen- den Meeresströmungen hervorgerufen wird. So könnte zum Vorneherein angenommen werden, diese Unterschiede kämen auch in der Zusammensetzung der Entomostracenfauna zum Ausdruck. Die heutige Kenntnis derselben läßt es vermuten, ist aber kein zwingender Grund dazu, da von der Ostküste erst aus’ zwei Küstenstrichen Untersuchungen vorliegen, während die Westküste, besonders bei Disco und Holstensborg, als gründlich untersucht angesehen werden darf. Wesenberg hat den Vergleich der Cladocerenfauna von West- und Ostküste durchgeführt und damals die Ansicht ge- äußert, die Fauna der Ostküste weise ein besonderes Gepräge auf und zwar ein der europäischen Fauna näherkommendes, als dies mit der westgrönländischen der Fall sei. Folgende Cla- doceren, die :Wesenberg nur im Osten nachweisen konnte, führten ihn zu diesem Schluß: Macrothrix hirsuticor- nis, den ich jetzt aus dem Westen melden kann; Daphnia groenlandica, heute als Form von D. pulex betrachtet, die ebenfalls an der Westküste auftritt. Einzig Simocepha- lus exspinosus bleibt übrig, der aber wie auf S. 34 ge- zeigt wurde, als fragliche Form angesehen ‘werden muß. ‚Brehm hat später für die Ostküste wieder einige Arten bekanntgemacht, die damals dem :Westen zu fehlen schienen. Von diesen sicher bestimmten Entomostracen sind es: Alona rectangula, Candona gronlandica und Eucypris % Foulkefjord -----2---: Northumberl.---3--; Insel > ER Ya . ‚Gebiet der Danmark \ Expedition Melvillebay ---------- - N> Devils Thumb fg Hıngartak-- 3 N Jvartenhuk ---- a En RA \ .Jamesonland S 5 -DanmarH-JInsel Jnsel /Disco sg 20° vgl. Tabelle 2- = 40 3. w.Or Westküste. | Ostküste. l. Polarisbay 81° 40 Anneksce 77° Branchinecta paludosa Hovalrossode 76° 55 2. Foulkefjord 75° 18' A. Stormkap 76° 49 Lepidurus arcticus Danmarkshaun 76° 45° ei Northumberland-Insel 77° 30 Maroussia 76° 40 Lepidurus arcticus Lepidurus arcticus . Daphnia pulex Daphnia pulex a Be a a Macrothrix hirsuticornis 9. Danmarksinsel 70° 27’ Alona rectangula Jamesonland 70° 25 .‚Chydorus sphaericus Lepidurus arcticus Diaptomus minutus Daphnia pulex Limnocalanus grimaldi Scapholeberis mucronata Cyclops strenuus Simocephalus exspinosus? Canthocamptus cuspidatus Bosmina coregoni-obtusi- Moraria. schmeili? EOS Maraenobiotus danmarki Macrothrix hirsuticornis Eurycercus glacialis Acroperus harpae Chydorus sphaericus Polyphemus pediculus - Epactophanes richardi Eucypris glacialis Candona groenlandica Tabelle 1. glacialis, die nachträglich auch an ar Westküste gefund | wurden. Dann die beiden Harpacticiden E pac to phan s richardi, von dem die nahe verwandte Varietät muscic o 1 Ei im Westen bereits nachgewiesen ist und Maraenobio u 2 danmarki, der einem Genus angehört, von dem mehrere 5 Vertreter in meinem Untersuchungsmaterial vorliegen, deren 3 systematische Stellung noch nicht sichersteht.! Limnocala- nus grimaldi, das Relict aus dem Yoldiameer, ist die einzige Species, de heute noch als typischer Ostküsten- Ento- mostrace angesehen werden kann. | RE r 2 Se Daraus kann geschlossen werden, daß nach den heutigen RER Kenntnissen die osigrönländische Entomostracenfauna die glei- chen Züge aufweist wie diejenige der Westküste. Wen sie an Artenzahl weit hinter der westgrönländischen zurückbleibt, RE | so mag allerdings das: ungünstige Klima der Ostküste eine $ wesentliche Rolle spielen,,ebenso sicher kann aber angenommen werden, daß gründliche Sammler noch manche Species erbeuten | =, werden, die bereits für die Westküste nachgewiesen ist. Von Se den dort sicher bestimmten. Entomostracen kommen in Be tracht: 2 Euphyllopoden, 13 Cladoceren, 6 ee und ER 8 Ostracoden (Ss. 2 abelle 16). Rn Fragen wir, ob in der Verteilung längs den beiden Küsten eine gesetzmäßige Verteilung der einzelnen Arten festzustellen. ist, so scheint für die Ostküste eine nach Norden stattfindende BR: Abnahme festzustehen. Das unter 77 gesammelte Material der SEHE Danmark-Expedition lieferte bedeutend weniger Cladoceren- 5 arten, als das weniger umfangreichere von Ryder auf der | Danmark-Insel (70°) des Scoresby-Sundes eingesammelte, wie 3% aus der Zusammenstellung auf S. 43 hervorgeht.” Aus dem südlichen Teil der Insel ist leider nichts über die Fauna der Süßwasseransammlungen bekannt. | An der Westküste findet sich die günstigste Stelle für RN Entwicklung einer, Süßwasserfauna ebenfalls nicht im süd- lichsten Teil der Insel, weil sich hier der kalte Ostgrönland- stronı noch geltend macht, sondern in der Gegend von Holstens- ' Siehe Fußnote S. 30. Bi Ye‘ ” Wesenberg hat nur die Cladoceren.dieses Materials bearbeitet. | Kr < x EN. Nugsvah : On x » ET A FL Halbinsel N Ray # | For, n.w. von ÄAla ei. Raguzr |, Er 70°n.Br. N x R N Re REN 2 I Worafjore | or 2 D 2 Disco-Fora MalıgıaHh 2% r Disco-Bucht = Fortunebay -Insel ** Godhavn N Karte 1. borg, wo das Inlandeis in einer Entfernung von ı60okm vom ; Meeresufer abschmilzt und’ lokale Vergletscherung völlig fehlt. 4 Bei der Discobucht verschmälert sich der Küstensaum dann plötzlich und steht bis zur Halbinsel Svartenhuk stark unter Re ‚dem Einfluß der Kontinental-Eismassen. Die Insel Disco weist starke Lokalgletscher auf. Nördlich von Svartenhuk wird das ‚eisfreie Land durch einen 40—5okm breiten Inselraum ge- bildet, der direkt dem Inlandeisrand vorgelagert ist. Von Devils Thumb (74°30’) an fließt das Kontinentaleis auf einer Küsten- strecke von 40ookm direkt ins Meer; größere eisfreie Land- massen fehlen vollständig. Erst nördlich der Melville-Bay (76°) findet sich. wieder ein Landsaum, der gegenüber dem nord- amerikanischen Ellesmere-Land, Grinell-Land und Grant-Land ansehnliche Breite gewinnt. Nach Vanhöffen zeigt die Zusammensetzung der Flora eine Er 2 deutliche Abhängigkeit von der Ausbildung der eisfreien Küste, As In Südgrönland treten noch Miniaturwälder auf, in denen neben Betula glandulosa, B.odorata, Alnusovata, Sor- “ bus americana und Juniperus communis, Salix glauca vorherrscht (vgl. Birkenregion Skandinaviens). Auch der südliche Teil der Insel Disco zeichnet sich durch relativ mildes Klima aus, die üppige Vegetation soll den Eindruck einer südgrönländischen Buschlandschaft hervorrufen. Bei God- havn finden sich eine ganze Anzahl von Pflanzen vor, die dem: Be Festland unter derselben Breite fehlen. Von Svartenhuk an ver- schwinden alle echten Wasserpflanzen, eine Erscheinung,. der. r | zweifellos eine Abnahme der Süßwasserfauna parallel gehen wird. Vom 80. Parallelkreis an tritt wieder eine üppige en tatıon auf. | In Übereinstimmung mit diesen re und floa ristischen Verhältnissen hat denn auch Varhöffen die Westküste in bezug auf die /nsektenfauna in ‚drei Regionen einteilen können, deren südliche unter 69 ° ihre Nordgrenze erreicht und außerdem die Insel Disco und die Westspitze der Halbinsel Nugsuak einschließt. Die mittlere Region, die bis 80° reicht, zeichnet sich durch große Armut der Insektenwelt aus, welchen Umstand Vanrhöffen auf den schädlichen Einfluß der Föhn- stürme und den beginnenden Mangel an größern Phanerogamen. zurückführt. In der dritten, nördlich anschließenden Region erscheint wieder reicheres Insektenleben. | - Inwiefern diese Regionenbildung auch für die Entomostracen- fauna zutrifft, kann heute noch nicht entschieden werden ; doch scheint mir sicherzustehen, daß die Nordgrenze der südlichen Region anders zu ziehen ist. Es ist nämlich sehr fraglich, ob unter dem 69. und 70. Parallel faunistische Unterschiede zwi- schen der Insel Disco und der Festlandsküste bestehen. Von den 19 bei Godhavn nachgewiesenen Cladoceren sind allerdings erst Io resp. 12 zwischen Orpigsuit und Jakobshavn gefunden worden. Wenn man aber berücksichtigt, daß in den noch weiter nördlich gelegenen Gebieten des Karajak-Nunatak, des Ser- midtlettales und der Inseln Umanak und Ikerasak 13 Cladoceren- species gemeldet wurden, ohne daß die Gewässer dieser Ge- genden als gründlich durchsucht gelten können, so erscheint AN die Cladocerenfauna innerhalb dieses Teiles der Westküste eine ziemlich einheitliche zu sein. In der nördlichen Partie der Westküste sind erst Lepi- Bhuruscsareticus,-Branchinecta paludosa und Daphnia pulex gefunden worden, charakteristischerweise gerade diejenigen Entomostracen, die infolge ihrer Körpergröße schon dem unbewaffneten Auge sichtbar sind. Die Fundorte der 3 Entomostracen sind in der Tabelle 1 eingetragen. _ Von der stark vereisten Küstenstrecke von der Melville- Bucht (76°) bis zur Halbinsel Svartenhuk fehlt jedwede Ento- mostracen-Meldung. Bei Kingartak sind wiederum die drei obenerwähnten Species gefunden worden. Die faunistischen Daten der Westküste von der Halbinsel Svartenhuk bis zur Südspitze (Kap Fare well) habe ich in der _ Kartenskizze auf der Tabelle 2 dargestellt (s. Anhang). In der Horizontalen nach links sind jeweils diejenigen Arten markiert, die von der betr. Stelle gemeldet wurden. Und zwar ist aus der Art der Markierung, zugleich ersichtlich, welcher Autor die Species in jener Gegend zuerst nachgewiesen hat.! Wesenberg [p. 128—ı30] kam auf Grund seines reich- haltigen Untersuchungsmaterials zum Schluß, daß der Südteil‘ der Küste artenreicher sei als der Norden. Als Grenzlinie be- trachtet er die politische Grenze zwischen Südgrönland und Nordgrönland, die unter 670 30’ verläuft. Latonaglacialis, Macrothrix rosea; Pieugoxus exısuus.und Daph: nia galeata hielt er für südgrönländische Arten.2 | Vanhöfjen hat im Umanakgebiet von den 26 Cladoceren und Euphyllopoden, die Wesenberg meldet, 15 Species nicht gefunden. „Kleine Formen, die teils nur ganz selten gefunden, nicht immer zweifellose Arten sind, teils den Schlamm be- wohnen und daher dem Fang entgangen sein können.‘ Pl. exiguus meldete auch er (vgl. S. 36). Die von mir für die Holstensborger- und Discogegend erst- mals nachgewiesenen Formen sind leicht aus der Tabelle heraus- ı Es bedeutet: K = Kroyer; G —= Guerne und Richard; W — Wesen- berg; V — Vanhöffen; S — Stephensen; A — Alm und @ meine eigenen Nachweise. ? Vergl. S. 32, 34, 36 u. 49. zulesen ; ebenso, wie meine Befunde die Verbreitungsgren; er der einzelnen Arten nord- oder südwärts verschieben. Eine empfindliche Lücke hat dann Stephensen I1gı 61 2 ausgefüllt. Von den ı3 in der Bredefjord- -Gegend gefischten a ; Entomostracen sind nicht weniger als ıo vor ihm nicht ein- Bo wandfrei für den Südteil der Insel gemeldet worden; ein " Zeichen dafür, wie unvollständig diese Gegend untersucht ist. Fragen wir uns nun, ob innerhalb der in Tabelle 2 dar- . gestellten Küstenstrecke eine gesetzmäßige Verteilung der Ento- mostracenarten festzustellen ist, so scheiden ohne weiteres die Harpacticiden ‚und Ostracoden aus, da = erst seit kurzem berücksichtigt worden ‚sind. Die Verteilung: der Euphyllopoden, Cladoceren, Centro- pagiden und Cyclopiden ist in groben Zügen bereits erkennbar. Auf der Küstenstrecke vom Umanakfjord bis nach Süd- grönland kennen wir folgende Entomostracen, die durchgehend auftreten: Branchinecta paludosa, Daphnia pulex, Scapholeberis mucronata, Ceriodaphnia qua- . « I N 2 De N Fr y art Du 7; . ns a a el Fe Sr en ie u rn er Fe en T ’ drangula, Bosmina coregoni-obtusirostris, Eu- TSCeTrCcüs glacialis, Acroperus harpae,: Alona affinis, Chydorus sphaericus, Diaptomus minu-. tus und Cyclops sttenuus. Andererseits verdienen Einzel- funde Erwähnung: Artemia salina, Daphnia atkin- soni?, Alona quadrangularis!t und Graptoleberis | testudinaria. Erstere eine Brackwasserform, letztere ein Schlammbewohner. Dann beschränkt sich die Verbreitung einiger Arten auf die Küstenstrecke, aus der mein Uhnter- suchungsmaterial stammt: Holopedium gibberum, Si-‘ mocephalus vetulus, Bosmina longirostris, Ma- crothrix hirsuticornis, Alona 'rectangula, A. intermedia, A. guttata, deren Abundanz und teilweise auch Frequenz in meinem Material sehr klein ist.2 Es ist des- halb die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß diese Species auch an den übrigen Küstenstrecken gefunden werden, sobald ein- ir ar 7 a $ 4 5 2 2 cl er Ex e. Er Be; } ‚4 Wahrscheinlich schon getroffen und unter der Bezeichnung Alona affinis angeführt. : Alonella excisa und Alonella nana sind in meinem Material so häufig vertreten, daß angenommen werden kann, de Guerne und Richard hätten sie auch im Material aus Julianehaab vor sich gehabt. A r49 2 mal gründliche Materialsammlung einsetzt. Auffällig ist, dab Lepidurusarcticus, der bis in den höchsten Norden auf- _ tritt, südlich Holstensborg nicht angetroffen wurde. Indessen tritt auch diese Art äußerst selten in meinem Material. auf. ' Unerklärlich ist mir das Fehlen von Polyphemus pedi- _ culus im Umanakgebiet, da er bei Godhavn zu den ei _ Cladoceren gehört. B Wesentliche Beachtung verdient das Fehlen von Latona | setifera nördlich von Holstensborg. Sie, wie auch Daphnia longispina? werden mit allem Grund von Wesenberg als südgrönländische Cladoceren angesehen. Imsallgemeinen aber scheint die Entomostracenfauna der Westküste Grönlands von der Südspitze bis zur Halbinsel Svartenhuk gleichförmige Zusammensetzung zu zeigen. P2 = D. Oecologie. Über die Lebensweise der arktischen Entomostracen wissen wir noch recht wenig. Deshalb war ich bemüht, das mir zur ‘Verfügung stehende Material auch in dieser Hinsicht durch- zuarbeiten. Ich war mir dabei völlig bewußt, daß sich Fänge, “die nicht besonders für diesen Zweck ausgeführt wurden, sich nur in geringem Maße dazu eignen, sichere Ergebnisse zu liefern." Andererseits stand mir ständig Zkmans Forderung vor Augen: „Nur wenn wir die ursprüngliche Lebensweise dieser „Tiere kennen lernen, wie sie noch heute in den arktischen und „subarktischen Gegenden geführt wird, nur unter Berücksichti- „gung der phyletischen Entwicklung ihrer biologischen Eigentüm- „lichkeiten können wir zu einem vollen Verständnis der Lebens- „weise der Kolonien in den temperierten Gegenden gelangen.“? ! Die Art, wie die Mehrzahl der Fänge ausgeführt wurde, läßt darauf schließen, daß weder reines Plankton, noch die am Boden und im Pflanzen- gewirr lebenden Formen gründlich erbeutet worden sind. Gerade inbezug auf diese haben die; folgenden Ausführungen nur lückenhaften Charakter. Eine große Zahl oecologischer Einzelbeobachtungen muß ich unerwähnt lassen, da allgemein gültige Züge nicht erkennbar waren und die Anführung der Einzeltatsachen zu unübersichtlich ausfallen würde. Es bietet sich viel- leicht später noch Gelegenheit, bei der Bearbeitung des von Soemundsson eingesammelten Islandmaterials auf die Lebensweise arktischer Entomostracen- kolonien zurückzukommen. 2 Vor kurzem hat Olofsson [1918] eine sehr ausführlich gehaltene Arbeit über die Süßwasserfauna Spitzbergens publiziert. Der Verfasser Paul Haberbosch, Die Süßwascer-Entomostracen Grönlands. 4 I. Foripflagzimgssrriktinn Bei der Besprechung der Fortpflanzungsverhältnisse da grönländischen Süßwasser-Entomostracen kommt vor allem 2 an zeitliche Auftreten von Subitaneiern!' (Sommereiern), die auf parthenogenetischem Wege erzeugt werden und von Dauereiern, BR Latenzeiern' (Wintereiern) den Produkten der sexuellen ii Bee pflanzungstätigkeit ın Betracht. e 5 Ferner, ob sich die grönländischen Kolonien polyeyclisch, monocyclisch oder acyclisch verhalten; d.h. ob es mehrere Male im Jahr zur Dauereibildung kommt, nur einmal oder aber, ob diese ganz unterdrückt sein kann. 39 1. Bisherige Untersuchungen. Bevor ich auf die Darstellung der eigenen Untersuchungen eingehe, führe ich die Resultate der frühern Forscher an. De Guerne und Richard melden nur, daß von Bosmina obtusirostris Ende Juli neben Weibchen zahlreiche Männchen auftreten. | \ Eine ausführliche Besprechung der Fortpflanzungsverhältnisse j findet sich bei Wesenberg. Die bei ihm ersichtlichen oecologischen , Daten habe ich in folgender Tabelle zusammengestellt: “ | | Oecologische Daten nach\ < <= 2 Wesenbergs Arbeit 1894. I re SELL I WELT PT Dapnez puiex KEDBEERERFTETZ Simocephalus verulus f EEERUBERT17E Cerioaaphrma QUEDTENYZUE m | | Scapnoleberis mucronata iR QIZCIZJIS N Furycercus 077 Feroperus harpae e Make I ei | ml m 9 | CAydorus Sphaerieus LI I LI 1 1 uch] I Pens Fe ‚Tabelle 3. hatte mir gegenüber den großen Vorteil, das Untersuchungsmaterial selbst \ eingesammelt zu haben. Das geht deutlich aus dem biologischen Teil der | Schrift hervor, der eine willkommene Ergänzung zu den knapp gefaßten oecologischen Daten meiner Untersuchungsresultate bietet. ! Weibchen, die Subitaneier tragen bezeichne ich fortan als Sub. 9, solche, die Latenzeier tragen als Lat. 2. | 35 ”Y,. ee Eine Menge weiterer Angaben bezieht sich auf Fänge, die kein genaues Datum tragen und deshalb für unsere Zwecke "unverwertbar sind. Aus der Tabelle geht hervor, daß Wesenberg vor dem 15: Juli keine Dauerei-Weibchen (Lat. ©) nachweisen konnte. Erst ın der zweiten Julihälfte sollen die Kolonien in geschlechtliche Fortpflanzung eintreten. | Wesenberg |p. 144] faßt seine Ergebnisse in folgenden Sätzen zusammen: „1. Die grönländischen Daphniden scheinen niemals 2 Sexualperioden „zu haben, sondern nur eine, die im ROLE in den Juli und August „zu fallen scheint. „2. Es scheint die Tendenz vorhanden zu sein, die parthenogenetischen a einedschränlen: sowohl was ihre Zahl als deren Fruchtbarkeit „betrifft. Indem entweder die Anzahl der Würfe eingeschränkt wird, wie „beispielsweise bei Eurycercus lamellatus (E. glacialis) oder „Scapholeberis mucronata auf einen oder zwei. Oder, indem die „Eizahl jedes Wurfs eine sehr kleine bleibt (?@—3); wovon allerdings „Simocephalus vetulus eine Ausnahme macht.“ a ormen, wie die Bosminen, die in Mitteleuropa keine scharf be- „grenzte Sexualneriode zeigen, oder bei denen noch keine Individuen mit „Dauereiern nachgewiesen werden konnten, haben diese Geschlechts- „generationen in Girönland regelmäßig.“ Y „Im Großen und Ganzen kann als sicher gelten, daß in Grönland und „wahrscheinlich überall im arktischen Gebiet, die Geschlechtsgenerationen „hervortreten, und daß es wegen der Erhaltung der Art ist, daß manche „Eigentümlichkeiten (wie die große Fruchtbarkeit bei den Sommerbruten) mit „der Einschränkung der parthenogenetischen Generation fortgefallen ist.“ Wesenberg hat 1894 und noch deutlicher 1906 betont, daß seine Schlüsse sehr problematisch seien, da sein: Untersuchungs- material aus Fängen bestand, die ganz gelegentlich von Grönland- reisenden ausgeführt worden waren. Von den oecologischen Beobachtungen, die Vanhöffen auf dem Karajak-Nunatak anstellte, verdienen besonders die Plankton- fänge Erwähnung, die der Forscher ım Tasıusak im November, Juni und März vom Eise, im Maı vom Boot aus ausführte. Diese Untersuchungen werden jeweils beı der Besprechung der Lebens- weise der einzelnen Species Erwähnung finden. Auch bei Johansen finden sich Beobachtungen über die Lebensführung einzelner in die Augen fallender Entomostracen, wie Lepidurus arcticus und Daphnia pulex. 2. Eigene Untersuchungen. Wenn, wie soeben gezeigt wurde, das Bild der Fort- pflanzungsweise der grönländischen Entomostracen noch sehr 6“ o Be - 4:7, weh auch leider der: wichtige Zeitabschnitt vom Ariftanehh der Gewässer bis zum Eintritt der Fortpflanzungstätigkeit und die Zeitspanne kurz vor Eisschluß der Wohngewässer nach wie vor unbekannt sind, so gelingt es doch, aus den beigefügten ü Tabellen, den wichtigsten Zeitpunkt in der Kolonieentwicklung, den Eintritt der geschlechtlichen Fortpflanzungstätigkeit, mit einiger Sicherheit festzulegen. Die untersuchten Fänge sind Bes; nach Seen, Großteichen, Teichen und Tümpeln geordnet, chrono- logisch angeführt, so daß für jede Gewässerkategorie mit Leich- tigkeit das erste Auftreten von Sexualtieren für jede Art be stimmt werden kann. Nach der Legende sind die Jugendformen mit einem Punkt, die Sub. @ mit einem Kreis, die Lat. @ mit Br schwarzem Quadrat, die Männchen mit J', abgelegte Ephippien mit e bezeichnet. Ein liegendes Kreuz bedeutet das Auftreten von Schalen- oder Körperfragmenten, das auf die Anwesenheit der Species im Wohngewässer schließen läßt. Der vertikale Strich verzeichnet erwachsene Weibchen mit leerem Brutraum, die bereits Eier abgelegt haben; ın vielen Fällen handelt es sich um Tiere, die im Begriff sind, von der parthenogenetischen zur sexuellen Fortpflanzung überzugehen. Das Zeichen für die Lat. O ist so gewählt, daß es am stärksten in die Augen fällt. Zur Bestimmung des. Eintritts der Geschlechtsperiode eignet sich am besten die Tabelle der Teichfänge; die übrıgen Tabellen -ermöglichen Nachprüfung und Ergänzung der dort ersichtlichen Verhältnisse. Tabellen 4, 5, 6, 7, 8 im Anhang. Im folgenden sollen die einzelnen Species, soweit es das Untersuchungsmaterial gestattet, gesondert besprochen werden. Der Rahmen der Arbeit erlaubt nur eine kurze Zusammen- fassung. - a‘, Euphyllopoden. Branchinecta paludosa. Vanhöffen hat das Ausschlüpfen der Nauplien aus den überwinterten Dauereiern im Mai unter dem Eis des Tasıusak beobachtet. Nach Wesenberg treten die ersten Eier © anfangs VII. auf. In Übereinstimmung mit diesen Beobachtungen stieß ich im frühesten Fang meines Materials (14. VI.) auf Nauplien und Copepoditstadien, und am 2o. VII. auf ge die ersten Eierg, bei denen ich bis 6 Eier in der Bruttasche zählte. Die Zahl der Männchen stimmt ungefähr mit derjenigen der Q überein. Eireife @ fanden sıch vorzugsweise in den Teichen; in Tümpeln und Großteichen nur ausnahmsweise. Auch Vanhöffen fand ım Plankton des Tasiusak ausschließlich Jugendstadien, und zwar im V. und VII. Er schließt daraus, daß das Wasser des Sees wohl zu tief und zu kalt für die Form sei. Ich halte es für möglich, daß Branchinecta paludosa als Jugendform mehr limnetisch, als ausgewachsenes Tier aber vadal lebt. Wesenberg fand die größten Exemplare in beschränkter Zahl in Fängen, die aus dem X. und XI. stammen (28 mm); während in frühern Fängen nur kleinere Tiere auftraten. Diese Erschei- nung deutet daraufhin, daß Branchinecta paludosa wie in - Hochschweden ım Jahr nur eine Generation bildet.: Zkmans Beobachtung, daß die Art Wassertemperaturen unter 14° be- vorzugt, steht im Einklang mit dem zahlreichen Auftreten der Species in den grönländischen Gewässern, deren Maximal- temperatur bei 16° C. liegt.! Cladoceren. Polyphemus ek nimmt innerhalb der Cladoceren eine Sonderstellung ein. Die Art verhält sich ın Grönland wie in Hochschweden. Am 17. VI. finden sıch neben Jugendstadien schon reife Sub. ©, die zweifellos der 1. Generation angehören. Sie pflanzen sich ausschließlich parthenogenetisch fort. Der Brutraum kann 1— 16 Eier oder Embryonen enthalten. Am 20. VII. treten ım Material die ersten Dauereier tragenden Weibchen auf. Ich rechne sie zur 2. Generation. Sie sınd kleiner als die Weibchen der 1. Generation und bilden ausschließlich Dauereier in 2—4 Zahl. Langhans [1911] hat in der Kolonie des Hirschberger Großteiches im VII. durchgehend 2, im X. 4, meist aber 6-8 Dauereier ge- troffen. Zur Illustrierung der Kolonieentwicklung diene die Serie der Fänge aus dem See von Godhavn. ‚6. VII. Kolonie schon ‚sehr fortgeschritten. Junge fehlen. Große Sub. 9, deren Brutraum mit Embryonen prall gefüllt ist. ! Lundblad [1914] hat neuerdings Branchinecta paludosa in Nord- schweden in der arktischen Zone in einem Gewässer mit der Wassertemperatur 18—22° nachgewiesen. He u a pn 3 2 w er ER, NE 5 RR TH Er u = Berg: EN N Ef a ar ee 1 x 5 Es er, 20. VII. Sub. 2 mit leerem Brutraum; daneben beginnen kleinere Tiere mit der Dauereibildung. Sie tragen 2 Dauereier im Brutraum, die P nach der Ablage durch ein klebiiee- SET ‚am Rücken ‚EL a: Ep haften bleiben. ER 12. VII Nur Lat. © mit 2 Dauereiern., 20. VIII. Polyphemus pediculus fehlt. Ob das Fehlen der Art im Fang vom 20. VIII. mit dem Se E „Erlöschen“ der Kolonie im Zusammenhang steht, oder auf der RS: ie Art und Weise beruht, in der der Netzfang ausgeführt wurde, RE; kann nicht entschieden werden. In den Kleingewässern ind am 13. VIIL sowohl Lat. 0, als auch vereinzelte Sub. TO handen. Männchen kofinten keine nachgewiesen werden. ® * Daphnia pulex. Der Eintritt N Geschlechtsperiode wurde von Wesenberg anfangs VII. festgestellt. Johansen hat das Aus- schlüpfen der Jungen 1907 Mitte VI. und 1908 anfangs VII. be- obachtet. Im Bachmannmaterial, tritt die erste Andeutung der Sexualperiode schon am 6. VI. auf. Es handelt sich allerdings nur um ein einziges @ ın Ephippienbildung, das jedoch noch keine Eier trägt. Dieser Fall ist insofern bemerkenswert, als in den Fängen vor diesem Zeitpunkt keine Sub. @ und meistens auch keine Jugendstadien ° beobachtet werden konnten. Den eigentlichen Eintritt ‘der Sexualperiode konnte ıch erst am 20. VII. konstatieren. Von dieser’Zeit an treten neben den Sub. © Dauerei @ auf. die an Zahl die Sub. Q mehr und mehr zurückdrängen. See von Godhavn: 6. VII. Jugendstadien. | 20. VII. Hauptsächlich Sub. 2 mit leerem Brutraum; die abgelegte Brut massenhaft als kleinste Junge vertreten. Einzelne 2 tragen noch 2 Embryonen im Brutraum; ein einziges ® ist bereits in Eph.- bildung. 12. VIll. Nur 2 Sub. 2 und 1 Junges.' | 20. VIII. Neben Jugendstadien treten vereinzelte Sub. ° mit leerem Brutraum auf; ferner Lat. in - intensiver Eph.-bildung ; außerdem einzelne ab- ge egte Eph. ! Dieser Fang gibt wohl ein irreführendes Bild vom Zustand der Kolonie. In der Mehrzahl der Fänge dieses Zeitpunktes treten neben Sub. 2 zahl- reiche Lat. © auf. Noch später im VIII. treten die Sub. @ neben den Lat. 2 ganz zurück. Septemberfänge werden wahrscheinlich ausschließlich Lat. 2 liefern. 3 En 2 W 4 Paz. Yan ah Männchen habe ich, wie aus den oecologischen Tabellen hervorgeht, merkwürdigerweise selten angetroffen und zwar un in Tümpeln.! 83 Arampe) 2. VIII. Neben 30 kleinen 9, die Eph. tragen und größern, die Eph. soeben abgelegt haben und 30 unreifen 2 14. ® den Augustfängen glaube ich zwei Generationen aus- gewachsener Weibchen nebeneinander konstatieren zu können. Die erste ıst durch Tiere vertreten, die im allgemeinen größere Schalenlängen aufweisen als die @ der 2. Generation. Während diese ausschließlich oder nach kurzer parthenogenetischer Fort- pflanzung Dauereier bilden, ist bei jenen die Tendenz zur Sub.- eibildung vorherrschend. Im Gegensatz zu Polyphemus zeigen demnach beide Generationen die Fähigkeit Sub.- md Dauereier zu bilden. Dadurch, daß die sexuelle Fortpflanzung bei beiden Generationen ungefähr ım gleichen Zeitpunkt einsetzt, ist bei der 1. Generation die Tendenz zur Sub.eibildung, bei der 2. Gene- ration der Drang zur Lat.eibildung vorherrschend. Im Lauf des _ grönländischen Sommers wird wohl noch eine 3. Generation zum Aufwachsen Zeit finden. Spätere Untersuchungen werden nach- _ weisen müssen, ob diese gemischter oder nur sexueller Fort- pflanzungsweise huldigt.? Was die Eizahl der Sub. © anbetriftt, a ich wesentliche Abweichungen gegenüber den Resultaten W esenbergs angetroffen. Er konnte nie mehr als ein einziges, meist gar keine Eier oder Embryonen im Brutraum der Sub. @ nachweisen, was ihn im ‚Verein mit ähnlichen Beobachtungen an den übrigen Cladoceren- arten veranlaßte, die geringe Anzahl der Sub.@als charakteristisch - für arktische Kolonien anzusehen. In meinem Material finden sıch jedoch gegenüber den Verhältnissen gemäßigter Gegenden keine Abweichungen. Die Zahl der Embryonen ım Brutraum kann zwischen ı und 30 schwanken. Zilljeborg hat in Schweden bei der Frühjahrsform gegen 40, bei der Sommerform ıı—ı2 Eier im Brutraum angetroffen. ! In diesem Zusammenhang interessiert der Befund Olofssons,: daß in Spitzbergen die Latenzeibildung bei Daphnia pulex unabhängig vom Auf- treten von Männchen verlaufe. 2 Sehr ausführliche Studien über die Kolonieentwicklung von Daphnia pulex bei Olofsson. Die grönländischen Verhältnisse scheinen mit den über- sichtlichen Schemata Olofssons übereinzustimmen. > Be; ERTL re } we . coregoni-obtusirostris. De hat ke Lat.o nachweisen können; Jg nur 2. Mein, an Sexualtieren reiches, er Untersuchungsmaterial ist somit geeignet, die erste Kenntnis der Ä Kolonieentwicklung von Bosmina coregoni- obtusiros für Grönland zu vermitteln. Wie aus den Tabellen hervorgeht, I erscheint die Sexualperiode später als bei Polyphemus pedi- culus und Daphnia pulex. Die ersten Lat. © treten nämlich im Bachmannmaterial am 23. VII. auf (neben zahlreichen Sub. Q, ein Lat. Q@ resp. Q in Eph. bildung) im „7ialfe“-Material.am 25. VII. (ein einziges in Eph.bildung begriffenes ©). Das „Nachhinken“ R der sexuellen Fortpflanzung bei Bosmina coregoni geht noch deutlicher aus dem Koloniezustand späterer Fänge hervor: 44 (Tümpel) 29. VI. enthält neben Jugendstadien über 100 Sub. Q von. | Bosmina coregoni mit 1—4 Embryonen; außer- dem 4 g. Von Daphnia pulex über 100 Sub. 9, mit 4—6 Embryonen, 15 Lat. 9, einzelne abge- legte Eph. Von Polyphemus pediculus 1Sub.Q mit 2 Embryonen, 30 Lat. 2 mit 2—4 Dauereiern. See von Godhavn 6. VII. Bosmina coregoni scheint in der Entwicklung Daphnia pulex voraus zu sein, indem neben zirka 150 Jugendstadien ebensoviele Sub. 9 mit 2—3 Embryonen im Brutraum auftreten. 20. VII. Neben etwa 100 mittelgroßen Jungen, annähernd 50 Q mit leerem Brutraum. Zahlreiche junge Brut deutet darauf hin, daß sie eben den mütterlichen Brutraum verlassen hat. 12. VIII. Die Species fehlt; wohl als Folge der Anordnung des Fanges (vergl. Daphnia pulex). 20. VIII. Neben vielen Jungen und Sub. @ mit leerem Brut- raum massenhaft Lat. 2 (gegen 1000) und 5 gJ. Der Koloniezustand im VII. und VIII. geht wohl noch deut- licher aus folgenden Fängen hervor: T 16 25. VII. Unter Hunderten von Sub. 9 mit 2-3 Embryonen nur 3 Lat. 2; also Beginn der Sexualperiode. Rn 1. VIII. Von tausend © höchstens "/ı in Lat.eibildung. Die L Sub. © mit 2—5 Embryonen. Daneben 20 g'. 54. (Tümpel) 11. VIII. Neben Jungen etwa 50 Lat. 9, einige Sub. 2 mit leerem und eines mit 1 Embryo im Brutraum ; außer- dem 1 g. Wie bei Daphnia pulex, so scheinen auch bei Bosmina coregoni Ende VII. zwei Generationen erwachsener Tiere nebeneinander URN, Als Beispiel diene der Koloniezustand von 38 (Teich) 27. VII: Die 1. Generation ist vertreten durch große Sub. 9, die 3 oder seltener 4 Embryonen im Brutraum tragen. Vereinzelte Exemplare sind in Dauer- Fa Eh ’ u, 3 Bo ale t5 o 3 u, y TAT. u a A Fe e rent rin a Kal Te ki Zn 4 N 3 > PR pe ch ie a Faad n; Zi 2 r v eibildung übergegangen. Zur 2. Generation rechne ich kleinere Exemplare, die entweder einen einzigen Embryo im Brutraum tragen, vorzugsweise aber sich in geschlechtlicher Fortpflanzung befinden. g’ sind selten. Von ' Jungen liegen alle Stadien vor. Der Verlauf der Kolonieentwicklung nach Mitte VII. unbekannt. Es verdienen daher die Angaben Vanhöffens aus dem Tasiusak Erwähnung. Er hat die Art in den Plankton- fängen im III. und V. nicht, wohl aber im \Il., XI. und I. nach- weisen können. Die Zahl der Embryonen im Brutraum des Q stimmt überein mit den Befunden Zilljeborgs an schwedischen Kolonien. Sie beträgt I—7. Wenn Wesenberg in seinem Material meistens nur Sub. @ mit leerem Brutraum, in Ausnahmefällen solche mit ı Ei 'antraf, so ist dies wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die ‘ Tiere während der Konservierung die Embryonen aus dem Brutraum entließen. Wesenbergs Folgerung, daß die arktischen Kolonien die parthenogenetische Fortpflanzung auch dadurch einschränken, daß die Eızahl pro Wurf herabgesetzt wird, ist somit hinfällig. _ Dasselbe gilt auch für die Ansicht ehe [Deren] Bosmina arctica trage 10—20 Dauereier im Brutraum, ohne die geringste Umbildung der Schale zu zeigen. Zkman [1905 p- 94] hat die Richtigkeit dieser Angabe bereits angezweifelt. Bisher konnte im Genus Bosmina nie mehr als ein einziges Dauerei und immer in einer als Ephippium’ umgebildeten Schale nachgewiesen werden; ein Verhalten, das ich bei allen grön- ländischen Lat.@ von Bosmina coregoni-obtusirostris konstatieren konnte, | Eine Abhängigkeit der Eizahl im Brutraum der Sub.@ vom Gewässer, seiner Temperatur und Nahrungsmenge konnte ıch nicht nachweisen, da die in Betracht kommenden Daten zu spärlich sind. Doch scheint die größere Fruchtbarkeit VOrzZugs- weise in den VII.-Fängen aufzutreten („Frühjahrs“form ?). Zahl der Subitaneier Zahl der Subitaneier oder Embryonen oder Embryonen Bachmann-Material. im Brotraum im Brutraum Tümpel 1 6. VII. + Teiche 38 6. VII. 3A DIV IL 234,7 #10: V1.,183,4 44 29. VI. 1—4 29:23. Vl. w2,34 1.2,3,4 62.51. VD: 1-4 38.27. VIE Tialfe-Material T 11, 12 21. VI. 3—7 | Tr 1.VII. 2-5 E 24 1. VI. 1—4 In den übrigen Fängen traten meist nur eo mit 1—3 Em- Er bryonen im Brutraum auf. Lilljeborg gıbt für die Frühjahrsform | & Br: 6-8; für die Sommerform 2-4 Embryonen an. l:a1, ©. Scapholeberis mucronata. Wesenberg hat von dieser Art nur Lat. @ und 7’; aber keine Sub. @ gefunden. Da die Form In meinem Material zu den seltenen zu rechnen ist, muß ich mich | Von Bosmina longirostris fand ich am 24. vi. (Tag: ein Ben ” mit wenigen Angaben begnügen. Auffallend ist, daß, nachdem | anfangs VII. nur Jugendformen auftraten, Sub ©) und ‚La 9% gleichzeitig auftreten. . 26 (Tümpel) 21. VII. 1 großes Sub. 2 fr. laevis, 1 kleines Lat. © fr. ara 14 (Teich) 22. VII. 3große 2 mit leerem Brutraum, fr. laevis; 2 9 mit Eph. - T 13,14 25. VI. 1Sub.2 mit leerem Brutraum mit Andeutung eines > nHdR horns; 1 Lat. 2 fr. cornuta. Danach zu schließen, scheint Scapholeberis mucronata sehr frühzeitig im Jahr aufzutreten und dementsprechend auch bald ın Dauereibildung überzugehen. Diesem Umstand mag es zuzuschreiben sein, daß Wesenberg keine Sub. @ nachweisen konnte. Das Zurücktreten der Sub.-eibildung hängt möglicher- weise damit zusammen, daß die Art hauptsächlich in kleinen Tümpeln auftritt, die früh ım_ Jahr austrocknen; das frühe Auf treten im Frühjahr auf der Fähigkeit, an den stark erwärmten Oberflächenschichten zu leben. (Hängen am Oberflächenhäutchen!) Über den Koloniezustand im VIII. geben folgende Fänge Auskunft: 7.906,27. 143 No mit leerem Brutraum und Lat. 2 fr. Be T 35 19. VIN. ausschließlich Lat. 2 fr. laevis. Die Zahl der Embryonen ım Brutraum beträgt ER Lilljeborg gibt als Maximum 10-16 an; für Sommer-: und Herbstformen weniger. Männchen fand ich keine. Simocephalus vetulus. Schon Wesenberg hat darauf auf- merksam gemacht, daß Simocephalus vetulus im Gegen- satz zu den übrigen Cladoceren bis Mitte VIII. ausschließlich in ungeschlechtlicher Fortpflanzung angetroffen werde. In Über- einstimmung damit konnte ich Spuren sexueller Fortpflanzung nur ın folgenden Fängen beobachten : 77 (Teich) 9. VII. Neben kleinen und großen Jungen Sub. 2 mit 2 Embryonen; außerdem 1 2 in Eph.bildung. e N N ee .e NAT ARE La tar SE R r Br N FAT RAR T Een EEE Per R Ce eh { A Ed RR C % 0 E - T%8,%9 11.VII. Neben jungen Sub. Q mit 3--6 Embryonen 1 ab- gelegtes Eph. See v.Godhavn 20. VIII. Abgelegte Eph. “ T 35 19. VII. Sub. @ meist ohne Embryonen und Lat. 2. “ Männchen fehlten. . Der Nachweis des späten Eintritts der Sexualperiode kann durch den Aufenthalt der Art im Pflanzengewirr bedingt sein (vgl. S. 77);’er kann aber auch die Verhältnisse richtig wieder- ° geben. Warum sollte Simocephalus vet. nicht andere Fortpflanzungsverhältnisse zeigen, als die Mehrzahl der übrigen 'grönländischen Cladoceren? Fällt doch sein Auftreten in den grönländischen Gewässern auf, da #kman dıe Art nur ın stark erwärmten Kleingewässern der Birkenregion und dort nur selten angetroffen hat.! | , Ceriodaphnia quadrangula. Mesenbergs Angaben beschrän- ken sich auf einen Lat. © und J’ Fund vom 31. VIl. Im Bachmann-Material treten schon am 6. VII. Junge und Sub. @ mit 2-—4 Embryonen auf. Vom 20. VIl. an macht sich neben der parthenogenetischen Fortpflanzungsweise, die weiterläuft, Dauereibildung bemerkbar. Im „Zralfe“-Material ist Cerio- daphnia quadrangula auffälligerweise bis zum 1. VIII. nur in einem Fang vertreten (T ıı, ı2 2r. VII. Sub.@ mit ı—5 Em- bryonen) um später in fast allen Fängen in intensiver Sub.- und Dauereibildung angetroffen zu werden. - T. 28, 29. 11. VII. Sub. © mit 3—6 Embryonen und abgelegtes Eph. Chydorus sphaericus. Wesenberg hat die ersten Lat. Q am 19. Vll. nachgewiesen, was vollständig mit meinen Befunden übereinstimmt, indem am 2o. VII. die ersten J', am 22. VII. dıe ersten Lat.Q auftreten. Einigermaßen intensive Dauereibildung scheint jedoch erst mit dem ı1. VIll. einzusetzen. Bis zu diesem Zeitpunkt herrscht die ungeschlechtliche Fortpflanzung stark vor. Die Sub. @ tragen jeweils 2 Embryonen im Brutraum. Berück- sichtigt man, daß Chydorus sphaericus, was Frequenz und Abundanz anbetrifft, zu den häufigsten Cladoceren des Materials zu zählen ıst, so ist das Zurücktreten der sexuellen Fortpflanzungs- tätıgkeit während der Zeit, aus der das Material stammt, als sicher gestellt anzusehen. Es steht vielleicht diese Erscheinung ! Auch in der Tatra tritt die Form nur in der untersten Region auf. europa, wo sr Acyclie aufteitt. Nach Weigold ist def Auftreten | E von Sexualtieren sehr unregelmäßig über das Jahr. verteilt. Der Entwicklungsgang einer Kolonie kann in ı8 (Teich verfolgt werden: Sa 3. VII. W.-Temp. 7,8°, Junge, Sub. Q, u 20. VII. W.-Temp. 11,8°, der Wasserstand ist stark nie Ufer. Are: mit Algen besetzt. Junge, Bun: DEE 13. VIEW: Temp: 8,5% Junge, Sub. 9, 1 Lat. 9. Im „Tialfe“-Material wurde Ohren nur in einer Probe in sexueller Fortpflanzung angetroffen: T733,., W148), massenhaft. Sub. 9 it, als Lat. Er abgelegte Primitiveph. Alonella excisa. Das erste e tritt am 20. VII. auf. 36. (Teich) x am 22. VII. ist die Dauereibildung in vollem Gange. “ 16. (Tümpel) 22. VI. Sub. Q u. Lat. Q; sind etwa 5-mal häufiger ’als ©. Im Gegensatz zu Chydorus sphaericus treten Ende VII. und während des VIII. neben Sub. @ die Lat. ? häufig auf. Alonella nana. Dieser zweite Vertreter des Genus zeigt ein anderes Verhalten. Wenn auch die Geschlechtsperiode gleichzeitig mit derjenigen von Alonella excisa einsetzt (Lat. Q und j' am 22. VII), so gehören die Geschlechtstiere zu den größten Seltenheiten, obwohl die Art im Material häufig ist. Es ist nıcht ausgeschlossen, dal diese Beobachtung im Zusammen- hang steht mit der Lebensweise in mitteleuropäischen Gewässern, wo Alonella nana perenniert und erst im XII. zur Dauer- eibildung schreitet. In bezug auf die Fortpflanzungsverhältnisse dieser Art besteht demnach bei mitteleuropäischen und den Grönland-Kolonien eine Parallele mit Chydorus sphaericus.! Alona-Arten treten im, Material in so geringer Anzahl auf (Bodenformen!), daß das seltene Auftreten oder Fehlen von Geschlechtstieren nicht überraschen darf. Schon die Einzelfunde ' In diesem Zusammenhang mag erwähnt werden, daß Langhans [1911] | betont hat, wie leicht bei Alonella excisa und Chydorus sphaericus eine Sexualperiode übersehen werden kann, da die charakteristische Gestalt des männlichen Abdomens erst bei der letzten Häutung auftritt. Es ist also wohl möglich, daß im Grönlandmaterial mehr Geschlechtstiere auftreten, als aus meinen Notizen hervorgeht. Das abweichende Verhalten der beiden Cladocerenarten scheint mir aber trotz alledem sicher zu stehen. 1% Ph Hi “ nn PER ET a re. x Br von Männchen lassen den Schluß zu, daß auch bei Alona die - Geschlechtsperiode Mitte VII. einsetzt. Am zahlreichsten fanden sich f bei Alona affınıs. 17 (Teich) 22. VI. 2 Junge, 19. 32 (Teich) 12. VIN. 1 Sub. 2, 1g. Be ( 8 (Teich) 22. VII. Junge, Sub. 9,15. T. 37, 38, 39 24. VIII. 3 Sub. 9, 3. Lat 227: Das Auftreten von abgelegten Primitivephippien der Alona- Arten ist größer, als aus den Tabellen hervorgeht ; da ich zu Beginn der’Untersuchungen die Zugehörigkeit derselben zu den einzelnen -AÄrten noch nicht erkannte, sind dıe Notizen darüber nur lückenhaft. Acroperus harpae. MWesendberg meldet Lat.@ vom 3. VIN. an. Ich habe, soweit ich mich erinnern kann, nur in der Probe aus dem Tümpel des Karajak-Nunatak (Vanhöffen-Material) vom 23. VII. ein © ın Dauereibildung getroffen. Auch JS beobachtete ich nur in einem Fang, doch zweifle ich nicht daran, daß ich in andern Proben solche übersehen habe.! Auch was das Auf- treten der Lat. © anbetrifft, halte ich die Revision meines Materials für notwendig. Das gänzliche Zurücktreten der Sexualperiode, wie es aus meinen Tabellen hervorgeht, muß deshalb mit Reserve aufgenommen werden; obgleich das oecologische Verhalten der ‚Art in Mitteleuropa Ähnlichkeit mit der Lebensweise von Chy- dorus sphaericus und Alonella nana zeigt. *» Eurycercus glacialis. Dasselbe gilt für diese Art. Wesenberg konnte sie vom VI. bis Mitte XI. nachweisen. Er hebt hervor, daß mit Ausnahme einer Probe aus Claushavn (6. VII), in der . einige @ mit Sub.eiern auftraten, alle übrigen Fänge ausschließlich © mit Dauereiern enthielten. Die Sub. von Claushavn sollen sich von den andern dadurch auszeichnen, daß sie sehr wenig Eier tragen. Lat. 2 meldet Wesenberg vom 17. VII, 3. VII, 6. VIII, so. VII., 5. IX. und ı5. XI. Der letztgenannte Fang stammt aus Godthaab und enthält @ mit 20-30 Eiern im Brut- raum, Ephippien und viele J. Die Mehrzahl der reifen Eurycercus glacıalis- Wähchen die ich in meinem Material ganz: vereinzelt antraf, halte ıch für ı Ein weiterer Z Fund bezieht’ sich auf Probe T.3. 17. VII. Das einzige Exemplar war z. T. maceriert und mit Schmetterlingsschuppen behaftet, was darauf hindeutet, daß das Z' aus dem Vorjahr stammt. er, %7 ur Z BER Sub. ©, und nur wenige wie in 27 ee) 23. VI. und. E (Tümpel) 27. VII. betrachte ich mit Sicherheit als Lat. 9, da nur | By bei diesen der Dorsalteil der Rumpfschale die für das. Pemi ephippium typische Dee zeigt. TER fand ich keine. S — Vün’den sehen Lyncodaphniden Macrothrix hirsuticornis und Streblocerus serricaudatus, konnte ich von diesem nur a x ein, von jenem nur männliche Häute finden [25 (Teich) 13. VII resp. Bäblermaterial 6. VII]. Die Angabe Wesenbergs über das > Auftreten von Lat.@ bei Macrothrix rosea bezieht sich auf Res die Lat.@ von Streblocerus (s. S. 26). Die Seltenheit En > ; beiden sphagnophilen Cladoceren im Untersuchungsmaterial bringt es mit sich, daß über die Fortpflanzungsverhältnisse der grönländischen Kolonien nichts weiteres ausgesagt werden kann. Holopedium gibberum. Vanhöfen fand im Tasıusak die ersten Jugendstadien im V. . Im VII. waren die Tiere in ziem- licher Menge vorhanden, Vanhöffen vermutet, dab die Art mit dem ersten Frost aus dem Limneticum verschwinde, da sie ım Novemberfang bereits fehlte. In den Proben, die mir Herr Dr. Vanhöffen ın freundlicher Weise zur Nachprüfung überließ, fand ich ın einem Fang aus dem Tasiusak vom 2ı. V. ausschließlich kleine, eben geschlüpfte Junge; in einem Fang vom 2. VII. waren sie größer, aber noch nicht ausgewachsen (s. Zabelle S. 69). Die Fortsetzung der Kolonieentwicklung können wir im See von” Godhavn verfolgen. 6. VII. Ca. 100 unausgewachsene ©. 20. VII. Zahlreiche ©, von denen einige Eier im Brutraum tragen. Junge fehlen.! 12. VIII. Gegen 100 2 ohne Eier, ein einziges trägt ein Ei im Brutraum. 20. VIII. Annähernd 300 © ohne Eier im Brutraum. Im Material aus 61 (See der Nordwesthalbinsel von Godhavn) traf ich keine @ mit Eiern ım Brutraum;; es konnte nur ein Wachsen Br der Tiere konstatiert werden. | i 27. VI. 90-930 u. 20. VII. 1100—1230 u. \r ' Die Beschaffenheit des Brutraumes deutet darauf hin, daß die Mehr- zahl der 2 bereits Eier abgelegt hat. Mehr als 3 Eier sah ich in den Fängen aus dem See von Godhavn nicht; obwohl, wie bei den Exemplaren aus dem Tialfe-Material, Platz für etwa 10 Stück vorhanden ist. = . E im Brutraum, noch frısch geworfene Junge ım Freien nachweisen E * konnte, läßt die Frage offen stehen, ob es sich bei den beobachteten - Eiern um Subitan- odei' um Latenzeier handelt. In den oeco- logischen Tabellen sınd sıe als Subitaneier'eingetragen. Männchen fehlen im Untersuchungsmaterial. Die Tatsache, daß ich immer nur Eier imd nie Embryonen Ne Copepoden. Diaptomus minutus. Vanhöffen traf diesen Copepoden das ganze Jahr hindurch in überaus großen Massen. Die Haupt- entwicklung der Kolonie fällt, wie die Tabelle S.6g zeigt, auf den VII. Die Weibchen sollen den Winter unter der 1,5 m dicken _ Eisdecke besser überdauern als die Männchen. Die Entwicklung der Brut beobachtete Vanhöffen hauptsächlich ım III. Wie ich ‚selbst aus einem Fang vom 21. V. aus dem Tasiusak ersehen konnte, tragen zu dieser Zeit die © bereits 2 Eier, einzelne deren 5. Im Fang vom 2. VII. sind weniger Eier@ vertreten; dagegen Tausende von Jugendstadien. Fanhöffen konstatierte diese bis in den XI. hinein. In meinem Material treten schon in den ersten Fängen Jugend- - stadıen auf. Gleichzeitig zeigen sich schon die ersten Anzeichen der Fortpflanzungstätigkeit. Der „große Gneißteich“ Nr. 5 beim _ Aussichtspunkt von Godthaab enthält am 17. VI. Nauplien und Copepodite, unter denen mittlere Stadien vorherrschen, ı Eier? * ‚und einige ausgewachsene /, außerdem 2 Eiballen mit 4 resp. - 5 Eiern. Das Verhalten dieser Diaptomus minutus Kolonie fällt vollständig aus dem Rahmen der Teichtabelle heraus. Das - gleichzeitige Auftreten von Holopedium gibberum in diesem Fang, als Unikum in der Teichtabelle, deutet darauf hin, daß es sich um ein Gewässer handelt, das andere Verhältnisse aufweist als die übrigen Teiche. Bachmanns Fundortsbeschreibung gibt 40 m Länge und 20 m Breite und eine Tiefe, die ı m übersteigt, "an. Es liegt die Möglichkeit vor, daß das Gewässer nicht bis - zum Grunde ausfriert und deshalb in faunistischer und oeco- > logischer Hinsicht eine Sonderstellung unter den Gewässern der Teichtabelle einnimmt. Auch im See von Egedesminde treten schon am 24. VI. neben einigen Tausend Nauplien und Copepo- diten 15 ausgewachsene ? auf, von denen 3 Individuen 3—6 Eier, und eines 3 Spermatophoren trägt; außerdem 4 ausgewachsene d‘. In den Äleingewässern bei Godhavn konnte ich trotz gründ licher Nachforschung vor dem 20. VI. weder erwachsene En noch EierQ finden. Die Entwicklung einer Teichkolonie kann, verfolgt werden im Gewässer: 18.273. VE WI TS? Unmenge dg und Q Co die nächstens das Reifestadium erreicht haben werden. | 20. VII. W.T. 11,8° In vollster Fortpflanzungstätigkeit; nur wenige of tragen keine Eier; die Mehrzahl 7 oder 8; g AREA N > S ebenso zahlreich wie Q. y 13. VII. W.T. 8,5° Eier 9, die nur 2—3 Eier tragen in der gleichen Anzahl wie g‘. See der Nordwesthalbinsel: 61. 27. VM. Q mit 2 Eiern und g'. 20. VII. Q mit 2, 3 und 4 Eiern undd. Die Zahl der Eier im Eiballen ist bei Diaptomus minutus im Durchschnitt klein zu nennen im Vergleich mit andern Diaptomus- Species. Zilljeborg meldet ? mit 2 Eiern, Marsh solche mit 6. Im Giesecke See sah Stephensen fast ausschließlich Exemplare mit 6 Eiern.' ' In meinem Material schwankt die Zahl der Eier zwischen ‘2 und ı2. Im Zirkussee der Nugsuak-Halbinsel als auch in den Seen von Ekalunguit fanden: ‚sich 2 mit 3 Eiern; ım Tasıusak solche mit 2—5. Bedeutend höhere Eızahl konstatierte ich ın den Klein- gewässern von Godhavn. Die größte Fruchtbarkeit fand ich in folgenden Proben: | 18 (Teich) 20. VII. Wasserstand stark lee seit 4. VII. Da- ‚mals betrug die Länge des Gewässers 60 m; IE nur noch ca. 50 m.:7 und-8 Eier. 23 (Teich) 23. VII. Flechtenstücke und Detritus in der Probe deuten auf einen Uferfang. Z von Chydorus sphaericus. :2, | 4, 8 und 12 Eier. 12 (Tümpel) 22. VII. mit feinem Detritus. Maraenobiotus häufig. dv von Alonella excisa. : 10 Eier. | 10 (Tümpel) 22. VII. 3/2/0,2 m; im Bubtrßelihn begriffen; viel Detritus. Mardeaoliotns häufig, Alonella excisaLat.?, Chydorus sphaericus g' : 7—12 Eier. ' Wesenberg [Ostenfeld u. W. 1905 p. 1136] hat nachgewiesen, dab Diaptomus minutus in Island Dauereier BirdeR Er fand am 31. VII. 2 mit 2—3 Eiern; im VIN. und IX. mit 4—5 Eiern und später im Jahre solche mit 2—3 Eiern. Er ist der Meinung, die Art erzeuge nur eine Generation im Jahre, die im IV. und V. aus Dauereiern ausschlüpft und im nächsten I. ausstirbt. pP \ En. 1% Er In den übrigen Teich- und Tümpelfängen treten meistens ? mit 3 Eiern auf. 2, 4 und 6 Eier im Ballen sind seltener. Er- wachsene ® ohne Eier scheinen in den Teichen häufiger gefangen worden zu sein, als in den Tümpeln. Die Ursache der größern Fruchtbarkeit ın Ufer- und Tümpel- fängen kann in der größern Nahrungsmenge des Wohnmediums liegen; aber auch in der großen Austrocknungsfähigkeit desselben. Diaptomus castor. Auch bei dieser Art ıst Dauereibildung nachgewiesen worden, [ Wo/f ıg05], so daß ich nicht daran zweifle, daß auch die mir zu Gesicht gekommenen grönländischen Indivi- . duen solche hervorbringen, obwohl ıch sie nicht als solche er- kennen kann. Ich zählte 20, 22 und 28 kıier ım Ballen. Nach Schmeil kann ihre Zahl 40 und 50 erreichen oder bis auf 122—ı5 heruntersinken. &' sınd in meinem Material häufigen als ®. 35 (Tümpel) 27. VI. 29, 149 3% r 277.V1.89,26d 43 = DIV: 2.9, 2 32 Teich) 2.27. V1s4 9,19%. ‚Cyclops vernalis. Wolf hat Cyclops vernalis zu den perennierenden Copepoden, also zu den Formen, die das ganze Jahr hindurch in Fortpflanzung angetroffen werden, gerechnet. In den Gewässern Mitteleuropas tritt die Art in den Sommer- monaten selten auf, zeigt aber ın den Herbstmonaten ein an- dauerndes und kräftiges Anwachsen. Z&man fand Cyclops vernalıs in den Seen der Flechtenregion in Fortpflanzung begriffen, wenn die Eisdecke erst teilweise gebrochen und das Wasser nur auf 1° C. erwärmt war; so daß die Tiere wenigstens eine Zeitlang unter dem Eise leben können. Auch Zevander traf die Art in den Gewässern der Skäreninseln im Frühling früher als die Cladoceren. Im Einklang mit diesen Beobachtungen steht das Verhalten von Cyclops vernalis in den grönländischen Gewässern. - Schon in den frühesten Fängen treten erwachsene J’und Eier? auf. 3 (Teich) 6. VII. 1 Eier®, stark mit Parasiten bedeckt. 42 ee 10. VII. 1 Eier?, stark mit Parasiten besetzt. 5 17. VII. 4 Eier9, 3(. Auch in andern Teichfängen treten vereinzelte Eier? bis zum ro. VII. auf. Ende VI. und anfangs VIII. hingegen stieß ’ ich in den Teichfängen nur auf Jugendstadien und auf aus- Paul Haberbosch, Die Süßwasser-Entomostracen Grönlands. 5 gewachsene @ ohne Eiballen. Erst im Fang 25 (Teich) 13. VII. 233 ' und in T.35 ı9. VIII. traf ich wieder Eier? resp. Eier® und I an. In den lümpelfängen fanden sich nur Jugendformen. ! Ba: Im See von Godhavn tritt Cyclops vernalis am 6. VI. eo als Eier@ auf; am 2o. VIII. finden sich nur Junge. : = Diese Daten lassen darauf schließen, daß Cyclops vernalis BR entweder sehr früh im Jahr die Entwicklung beginnt, oder alsa 2 E; ausgewachsene Form den. Winter überlebt. Das Material ist zu spärlich, als daß das Fehlen von Eier? vom ro. VII. bis 13. VII. mit Sicherheit auf eine Unterbrechung der Fortpflanzungstätigkeit ‘schließen lassen könnte. Soviel aber steht sicher: die Charakter- züge der perennierenden Form lassen sich auch in Gröniere erkennen. Die Eier? tragen 1ı8—20 Eier ım Ballen, ein .- Ver- . halten; denn in Mitteleuropa sind maximal 75, bei ungünstigen Verhältnissen 5—7 Eier nachgewiesen. Br Cyclops strenuus.' Ein ganz anderes Verhalten zeigt Cyclops strenuus. In den grönländischen lJümpeln fehlt er vollständig. In den Teichen tritt die Art vom 7. VII. an ‘hauptsächlich in Form von Jugendstadien, in ganz vereinzelten Fällen [57 (Teich) ı1. VIIL; 56 (Teich) ı5. VIII] als erwachsene, aber nicht Eier ende Q auf. Im See der Nordwesthalbinsel bei Godhavn traten Jugendformen auf: 27. VII, 31. VII. und 2o. VIII. Eier? konnte ich nur im Däbler-Material nachweisen; charakteristischer- weise in einem See, dem 3. Talsee (6. VIII): ı ? mit Je 7.Eiern: im Ballen. Das Verhalten von Cyclops strenuus im Danish geht aus der Tabelle S. 69 hervor. _ Dort tritt die Art im XI. unter 27 cm dicker Eisdecke am häufigsten in den Planktonfängen auf. Weniger zahlreich in den Wintermonaten und im V. Im Fang. vom III. treten 34 Eiersäckchen auf und am V. 2, deren jedes F ıo Eier enthält. Das Fehlen des Copepoden im VII. ist möglicher- f weise auf den Umstand zurückzuführen, daß Vanhöffen einen } Oberflächenfang ausgeführt hat. Als Ergänzung dieser Daten | “ kann ıch den Fund von reifen 2, die g Eier im Ballen trugen, | aus einem Uferfang vom 2ı. V. melden. Wolf hat Cyclops strenuus zu den Winterformen = "Kaltwasserformen gestellt, die in der kalten Jahreszeit in Fort- pflanzung angetroffen werden. | IR ‚ #; 3. Das Überwintern der grönländischen Entomostracen. Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß die letzten Fänge meines Untersuchungsmaterials aus der 2. Hälfte des VIII. stammen; daß aber die Eisfreiheit der grönländischen Gewässer in den IX. und X. hinein andauert. Die Beantwortung der Frage, wie sich die grönländischen Entomostracenkolonien während der spätern Jahreszeit und den Winter über verhalten, muß spätern Untersuchungen überlassen werden. Heute stehen uns nur wenige Angaben von Wesenberg und von Vanhöffen zur Verfügung. Die Entomostracen-Meldungen Wesenbergs mit genauer Fundorts- und Zeitangabe habe ich in der Tabelle 3 S. 50 schon angeführt.! Die Daten, dıe sich auf das Äuftreten von Entomostracen nach dem ı5. VIII. beziehen, sind folgende: Branchinecta paludosa 8. IX. 1833 Godthaab Neergard. 2 A 22. IX. 1883 £ Ryder. N 2 22. IX. 1884 Simiutus Lieut. Jensen. 2 # 24. XI. 1874 Hunde-Eiland Pfaff. Latona setifera 15. XI. 1883 Godthaab Ryder. Daphnia pulex 13. X. 1884 Sydgrönland Lieut. Jensen: Simocephalus vetulus 31.VIll. 1890 Jakobshavn Bergendal - Ceriodaphniaquadrangula ; 5 R Scapholeberis mucronata 2 5 A Acroperus harpae DE u > Eurycercus glacialis 7. IX. 1885 Kappiutik Hansen. S S 15. XI. 1883 Godthaab Ryder. Chydorus sphaericus 7. IX. 1855 Kappiutik Hansen. 5 2 15. XI. 1883 Godthaab Ryder. Über die Gewässer, aus denen die hier angeführten Fänge . stammen, und über die Art und Weise wie diese ausgeführt ‚worden sind, liegen leider keine Angaben vor; doch gehen wir ı P. Petersen hat zwischen dem 12. VII. und dem 20. IX. folgende Cladoceren in Frederikshaab erbeutet: Latona setifera, Daphnia pulex, Bosmina coregoni, Streblocerus serricaudatus, Acroperus harpae und Alona affinis. Im gleichen Zeitraum hat Brummerstedt in Godthaab nen: Latona setifera, Acroperus harpae, Alonaaffinis und Polyphemus pediculus. Da diese Fänge keine genaue Zeitangabe tragen, haben sie nur tier- geographisches, aber kein oecologisches Interesse. Wesenbergs Angabe [1894 p. 135] Chydorus sphaericus Manermiut 7.1X.1890 Bergendal beruht wahrscheinlich auf einem Versehen, da Bergendal nur bis Ende VIII. in Grönland war. Ebenfalls: Eurycercus lamellatus (glacialis) [p. 123] Godhavn 15. IX. 1883 Ryder, sollte heißen: Godthaab. kaum fehl, wenn wir annehmen, daß die im X. und XI. erbeuteten Entomostracen unter der Eisdecke gefangen worden sind. Be- achtenswert ist, daß alle Arten ausschließlich in Dauererbildung angetroffen wurden. .Wesenbergs Forderung, cladocerenreiche Gewässer im Winter abzufischen, ist von Vanhöffen als unmöglich bezeichnet worden; da diese bis auf den Grund ausfrieren sollen. Auch Wesenbergs [Ostenfeld u. |W. 1905 p. 1098] Versuch, sich. grönländisches "Wintermaterial zu verschaffen, ist gescheitert. Fänge, die vom XI. 1902 bis II. 1903 in einem kleinen See bei Ivigtut ausgeführt wurden, enthielten nur Schlamm und Bodenorganısmen, aber kein Plankton. | Meine Untersuchungen haben, wie noch näher ausgeführt werden soll, gezeigt, daß es tatsächlich die seichten Gewässer sind, die eine einigermaßen artenreiche Entomostracenfauna auf- weisen. Gewässer, die tiefer sind als 1,5 m, von denen wir also mit ziemlicher Sicherheit annehmen können, daß sie nicht voll- ständig ausfrieren, enthalten nur wenige Entomostracenspecies (vgl. S .75). Die eigentlichen Seen weisen eine so geringe Zahl an Entomostracen, ganz besonders an Cladoceren auf, daß das Studium der Kolonien, das den ganzen Jahreszyclus umfaßt, kaum die von Wesenberg erhofften Resultate verspricht. Ein Hauptmerkmal der grönländischen Seen ist ja gerade ihre Armut an limnetischen Krustern. In großen Zügen hat Vanhöffen nachgewiesen, wie sich die Kolonien eines grönländischen Sees den Winter über verhalten: „Die Pflanzen müssen im Sommer durch lebhafte Vermehrung Nahrung „für die Tiere herbeischaffen; dann können diese teils durch animalische „Kost, teils durch Reservestoffe sich auch während des pflanzenarmen „Winters erhalten. Im Tasiusak war die Ernte des Sommers bereits im „Januar nahezu aufgezehrt. Die Entwicklung neuer Triebe scheint erst „im Mai zu beginnen und so erklärt sich der schnelle Rückgang der „Pflanzen wohl zumeist durch das Nahrungsbedürfnis der Tiere, der Rück- „gang der Tiere aber durch Rückgang der Nahrung im Winter.“ . Aus der Planktontabelle, die Vanhöffen für das Phyto- plankton, Entomostracen und Rotatorien des ıgı m über Meer gelegenen Gebirgssee Tasıusak des Karajak Nunatak gibt, führe ich die Zahl der in den Planktonfängen gezählten Entomostracen an: ; 4 F ; } Dann h, 4 Fo nn, 3.V1l. 1893 Ober- fläche Datum Art des Fangs Branchinecta paludosa juv. 0 0 3 Beonuta pulexiti 2... 2 3 18 Bosmina obtusirostris . 95 20 2 Holopedium gibberum . 0 0 196 Chydorus sphaericus . . 1 0 0 Breioßsstrenuusg‘ .. 11 7 0 a R DIETERS 16 6 0 Diaptomus minutusdg. . 953 473 2182 N s DE: 1192 999 ‚4909 Bisackevon Cyclops .. . 0 0 Q Eine Besprechung der Tabelle erscheint überflüssig, da ich bei der Betrachtung der Fortpflanzung der einzelnen Arten je- weils darauf zu sprechen kam. Aus den Tabellen geht hervor, daß sich die grönländischen Cladocerenkolonien ausschließlich monocyclisch fortpflanzen. Von einer zweiten Sexualperiode im Untersuchungsmaterial konnte nicht die geringste Andeutung gefunden werden. In der vorläufigen Mitteilung erklärte ich das monocyclische Verhalten durch Schwinden der bei den mitteleuropäischen Kolonien auftretenden „Frühjahrsperiode“ entstanden. Ich ging dabei .von der Tatsache aus, daß die vor dem Zufrieren der Gewässer auftretende Sexualperiode jeweils die intensivste ist. So würde die grönländische Juliperiode der Herbstperiode Mittel- europas entsprechen, die mit der Verlängerung der Eisfreiheit der Gewässer immer weiter in den Herbst hinein. verlegt wird. Die Andeutung einer weitern Sexualperiode auf der Yamal- halbinsel anfang Juni, wie auch das Auftreten von Sexualtieren bei Cladocerenkolonien Europas im Frühling, lassen auf das „Vorschalten“ einer weitern Sexualperiode schließen. Diese „Frühjahrperiode“ würde demnach in der Arktis fehlen. Die definitive Stellungnahme in dieser Frage verlangt die Untersuchung eines umfangreicheren Materials als es mir zur Verfügung stand; vor allem Studien an Kolonien, deren Ent- . wicklung im Laufe des Jahres genau verfolgt werden kann. Die Verarbeitung des Grönlandmaterials hat nicht die sichern Grund- lagen geliefert, die ich bei der Abfassung der vorläufigen Mit- teilung erhoffen konnte. 4. Vergleich mit den Kolonien anderer, arktische Bedingungen : bietenden, Gebiete. Nach Verescagın [1913] geht auf der Yamalhalbinsel Sibiriens. | E: (69°—70°) die Mehrzahl der Cladoceren anfangs VIII. zur Dauer- eibildung über. Die Dauer der vorangegangenen Parthenogenese beträgt dort ı'/s Monate. Nur in kleinen Wasseransammlungen und in fließenden Gewässern konnte Veresecagın: schon anfangs VI. Geschlechtstiere nachweisen und vermutet deshalb für diese Kolonien dicyclisches Verhalten, wie es Zkman für gewisse Cladocerenkolonien der Birkenregion Schwedens angenommen | hat. Monocyclie ist aber das herrschende Verhalten. Ekman |1905] hat durch seine umfassenden Untersuchungen den strikten Beweis geliefert, daß die Cladoceren der schwedischen Hochgebirgskolonien monocyclisch sind, auch wenn die betref- fenden Species im Süden polycyclisch oder acyclisch leben. In einer Tabelle, die ich hier in gekürzter Form wiedergebe,' führt er diejenigen Arten an, bei denen er die kürzeste Zeit festgestellt hat, während der ein Generationscyclus abgeschlossen werden kann. 1'/s Monate Chydorus sphaericus, Bosmina coregoni obtusiro- ° stris, Daphnia pulex, Ceriodaphnia quadrangula, Scapholeberis mucronata, Alonella excisa, Acro- perus harpae. | . 1°/a Monate ® Alonopsis elongata, ® Eurycercus lamellatus. 2 Monate Holopedium gibberum, Alonaaffinis, Alonella nana. 3 Monate Ophryoxus gracilis. 3'/s Monate ®Sida cristallina.« (Die in Grönland nicht nachgewiesenen Arten sind mit e une Es ist auffällig, daß alle Arten mit dem kürzesten Cyclus in Grönland auftreten, und die in Grönland fehlenden haupt- sachlich in der Rubrik mit längerer Entwicklungsdauer stehen. In der untersten Region Hochschwedens hat Zkman Polyphemus dicyclisch angetroffen und vermutet das gleiche Verhalten ' für Daphnia pulex und“ Scapholebezzzs mucronata, da diese beiden Species anfangs und Mitte VII. eine Sexualperiode zeigen und die Kolonien in der Folgezeit fortbestehen. Die Geschlechtsperiode, die er als zweite be- zeichnet, konnte er nicht nachweisen, glaubt aber, diese im ' Weggelassen wurden die Varietäten von Daphnia longispina. Re A ae RER EN Be rt 3 \ - Herbst annehmen zu müssen, da die betr. Arten im Süden polycyclisch auftreten. Als erster hat sich Zschokke [1900] mit der Lebensweise der unter arktischen Bedingungen lebenden Cladoceren be- schäftigtt Nach ihm sollen in der Ebene Mitteleuropas poly- cyclisch lebende Cladoceren diese Fortpflanzungsart auch in den alpinen Gewässern führen. Nur für die höchstgelegenen Gewässer der Alpen könne Monocyclie in Betracht kommen. Schon Wesenberg und E kman haben dieses, von den Kolo- nien der arktischen Gebiete abweichende Verhalten diskutiert und darauf hingewiesen, daß Zschokke die untere Grenze der von ihm berücksichtigten Hochgebirgsgewässer zu tief angesetzt hat, eine Ansicht, die ich weiter oben bestätigt habe (S. 19). Eine kritische Durchsicht der von Zschokke angeführten Daten hat mir gezeigt, daß monocyclische Cladocerenkolonien in den Alpengewässern häufiger sein müssen, als bis jetzt angenommen wurde. | Zschokke vertrat ferner die Ansicht, daß nur in der Ebene polycyclisch lebende Cladocerenarten in den Hochgebirgs- gewässern Fuß fassen könnten. Ekman hat dann gezeigt, daß sowohl monocyclische, als auch polycyclische Arten der Ebenen- gewässer ins Gebirge hinauf zu steigen vermögen. Seit dem Erscheinen dieser Arbeiten haben sich die Kenntnisse über die Fortpflanzungsverhältnisse der mitteleuropäischen Ebenen- kolonien wesentlich vertieft und erweitert, so daß es sich wohl "lohnt, die Frage auch auf die grönländischen Cladoceren aus- zudehnen. Es zeigt sich eine Bestätigung der Ergebnisse Ekmans. . ‘ Zschokkes Folgerungen basieren auf Material, das gelegentlich, in verschiedenen Jahren und in Gewässern der verschiedensten Dimensionen und Höhenlagen eingesammelt worden ist. Durch Kombination des Ver- haltens der Kolonien dieser Gewässer entsteht ein Bild, das die Fort- pflanzungsverhältnisse der alpinen Cladoceren kaum richtig wiedergibt. Werden die Daten der verschiedenen Gewässer mit Rücksicht auf ihre Lebensbedingungen auseinandergehalten und verglichen, so ergibt sich zweifellos für die Mehrzahl der Cladoceren in alpinen Gewässern über . 2000 m Höhenlage monocyclisches Verhalten. Diese Ansicht wird gefestigt durch die neuerdings erschienene Arbeit von Minkiewicz über die Tatraseen (1917). Mit Ausnahme von Daphnia longispina, die in einem See (1350 ü. M. Maximaltemp. 25°C.!) 2 Sexual- perioden aufwies, fand M. alle Cladoceren monocyclisch. RR a a re BR Be a ie Von den in Grönland. nachgewiesenen. Arten werden _ iS folgende als monocyclisch angesehen: Laton a setifer 2. Holopedium gibberum, Bosmina coregoni- obtu- 79 sirostris, Macrothrix hirsuticornis, Strebloce- rus .serricaudatus,‘ Eurycercus, glacialus‘ ware Graptoleberis N Die übrigen Species gelten : als polycyclisch. Die einzelnen Vertreter dieser oecologischen. % Gruppe sind unter sich wieder stark verschieden. Während einige ausgesprochene Polycyclie zeigen, tritt bei andern de Nebensexualperiode so schwach auf, daß sie lange Zeit über- sehen wurde und so zur Annahme führte, die betr. Arten seien monocyclisch. So hat Weigold [1911] nachgewiesen, daß bei Chydorus sphaericus, Alonella nana und Acro- perus harpae die Sommersexualperiöde in dem Maße rud!:- mentär geworden ist, daß nur gründlichste Untersuchungen polycyclisches Verhalten ergebe. Diese Eigenschaft äußert sich auffallenderweise auch in den grönländischen Kolonien. Obwohl diese drei Cladoceren im Material zahlreich vertreten sind, fand sich in den Fängen (die nur bis Mitte VIII. reichen) nur ganz vereinzelte Lat.?Q, was auf einen späten Eintritt der Sexualperiode schließen läßt (vgl. S. 60, 61). 1. Versuch einer oecologischen Einteilung der grönländischen Entomostracen nach ihrem lokalen Auftreten. l. Die Verteilung der Arten auf die verschiedenen Gewässer. Es handelt sich um einen Versuch. Das mir zur Verfügung stehende Untersuchungsmaterial ist von fremder Hand ein- gesammelt worden und stammt von drei verschiedenen Expe- ditionen, so daß nicht einmal mit einer einheitlichen Fang- methode gerechnet werden kann. Als weitere Schwierigkeit kommt für mich in Betracht die mangelhafte Kenntnis der Gewässer, aus denen es stammt. Ferner stößt die begriffliche Trennung von See, Teich und Tümpel in Grönland auf noch größere Schwierigkeiten, als dies in gemäßigten er schon der Fall ist. ENDEN IE Ta ne” RR. E Wenn einige Forscher in erster Linie große Flächenaus- - dehnung und große Tiefe zur begrifflichen Scheidung von ’ See und Teich zu Hilfe nehmen, sehen andere in der Art der = Vegetationsverteilung (Verteilung der Macrophyten bis in die RE maximale Tiefe=Teich) ein trennendes Charakteristikum beider * Gewässerarten. In Grönland scheint sich nun die Verbreitung «der Phanerogamen anders zu verhalten als beispielsweise in “Mitteleuropa, so daß die zweite Art der Unterscheidung von See und Teich auf große Schwierigkeiten stößt. So lange nicht eine einheitliche Nomenklatur für stehende Gewässer allgemein angewandt wird, so lange muß von Fall zu Fall das Prinzip £ der Einteilung angegeben werden. Leider ist dieses Vorgehen von vielen Autoren unterlassen, worden und dadurch die Frage nach dem gegenseitigen Verhalten von Uferformen und Plankton- formen besönders schwierig gestaltet. Wenn so den Ergebnissen dieses Kapitels nur beschränkte Gültigkeit zukommen kann, so scheint es mir trotzdem angebracht, das reichhaltige Material auch nach dieser Seite hin durchzuarbeiten. Die Frage nach der Lebensweise der arktischen Süßwasserfauna ist so wichtig, daß der kleinste Beitrag zu ihrer Lösung wertvoll ist. Als Grundlage der folgenden Betrachtung möge das Bachmann- Material dienen, da über die Gewässer, aus denen es stammt, ziemlich vollständige Tagebuchnotizen vorliegen. Bachmann hat die von ihm abgefischten Gewässer in Seen, | Teiche und Tümpel eingeteilt, hauptsächlich unter Zugrunde- =: legung ihrer horizontalen. Ausdehnung. Ich habe es als not- wendig erachtet, von seinen ‚Seen‘ diejenigen mit geringerer Tiefe als I1om als Zwischenglieder von Seen und Teichen ab- 2 _ zutrennen und sie unter der Bezeichnung ‚„Großteich‘“ anzu- | führen. Es werden somit die Faunenlisten auf folgende 4 Ge- wässerkategorien verteilt, mit einander verglichen: age an 5 See, Großteich, Teich, Tümpel. Be}: Verschiedene Fehlerquellen! verhindern, daß die Faunen- liste jedes der angeführten Gewässer nur einigermaßen An- _ spruch auf Vollständigkeit erheben kann. Die große Zahl der ! Beim Sammeln mit einem Netz aus Müllergaze Nr. 25 vermögen größere Cladoceren zu entwischen. Beim Fehlen von Booten ist man auf Uferfänge mit dem Wurfnetz angewiesen. Bodenformen sollten mit dem Kätscher gesammelt werden. EN a DE BA NE a a Y > 7 “Ta .# en Rn I Ku nv & untersuchten Gewässer hebt jedoch die durch die Fangart ; bedingten Nachteile in bezug auf die Ableitung der allgemein ® gültigen Verbreitungsgesetze ziemlich auf. Das Bäbler- und Tialfe-Material, sowie die Angaben von Vanhöjfen und Sie" m phensen, erlauben zudem eine Nachprüfung der. am Bachmann- 3 E Material gewonnenen Resultate. \ Aus den Tabellen 9, 10, 11 u. 12 im Ahle kann Ei Be: 5 Abundanz (Häufigkeit der nen jeder Art im Fang) er- sehen werden. Da das Material keine quantitative Bearbeitung - zuläßt, habe ich durch Schätzung folgende rohe Abundanzwerte eingeführt, die sich für unsere Bedürfnisse als völlig ausreichend erweisen werden. (In Anlehnung an Weigold ıg11.) | O bedeutet selten (ungefähr 1— 10 Individuen im Fang) Le RR häufig ( e) 11—100 & . * | Ba massenhaft (über ‚100 TSF Die Frequenz (Häufigkeit der Fundorte für eine Art) er- gibt sich als Summe der Einzelfunde. Dabei wurde berück- sicht'gt, daß einzelne Gewässer wiederholt (an verschiedenen Tagen) abgefischt wurden; sie sind durch Anbringung. von Klammern gekennzeichnet. | | | Die Tabellen dienen in erster Linie dazu, die Entomostracen- fauna der verschiedenen Gewässerkategorien auseinanderzu- halten; dann womöglich Tiervergesellschaftungen aufzusuchen, und dritten» allfällige lokal auftretende Formen zu eruieren. Zu letzterm Zweck sind die Faunenlisten lokal angeordnet, d.h. - nach der Numerierung, die Bachmann vorgenommen hat. Die nachfolgende Diskussion der Tabellen ist nicht er- ° schöpfend. Es lassen sich gewiß noch weitere Beziehungen aus den hier zusammengestellten Daten ableiten. Die ausführ- liche Darstellung in Tabellenform halte ich insofern begründet, als die Mehrzahl der ihr zugrunde liegenden Gewässer in der Nähe der biologischen Station Godhavn liegt, von wo aus eine gründlichere Bearbeitung und Nachprüfung der am Arbeitstisch am Rheinstrom erarbeiteten Fragen und Schlußfolgerungen leicht möglich ist. | Ordnen wir die in jeder Gewässerkategorie auftretenden Tierarten nach ihrer Frequenz, so erhalten wir folgende Zu- sammenstellung : De PN E: . Chydorus sphaericus. . Polyphemus pediculus. . Daphnia pulex. . Eurycercus glacialis. . Branchinecta paludosa. . Bosmina coregoni-obtusirostris. . Ceriodaphnia quadrangula. . Alonella excisa. . Acroperus harpae. . Alonella nana. . Cyclops vernalis. . Simocephalus vetulus. . Alona affinis. . Streblocerus serricaudatus. . Scapholeberis mucronata. . Diaptomus castor. . Canthocamptus arcticus. . Maraenobiotus spec. . Cyclops strenuus. . Alona quadrangularis. . Alona rectangula. . Alona intermedia. . Canthocamptus cuspidatus. . Lepidurus arcticus. . Latona setifera. . Epactophanes richardi. . Holopedium gibberum. . Moraria schmeili. Er ae ee oo non pP rm oO DO nn 9a» WD Frequenztabelle des Bachmann-Materials. 1. See. . Diaptomus minutus. . Holopedium gibberum. . Bosmina longirostris. . Cyclops strenuus. Cyclops vernalis. . Bosmina coregoni-obtusirostris. . Alona rectangula. . Alonella nana. 3. Teich. Diaptomus minutus. 2. Großteich. . Diaptomus minutus. . Daphnia pulex. . Polyphemus pediculus. Chydorus sphaericus. . Holopedium gibberum. . Bosmina coregoni-obtusirostris: . Eurycercus glacialis. . Ceriodaphnia quadrangula. . Cyclops vernalis. . Simocephalus vetulus. . Alona affinis. . Cyclops strenuus. . Acroperus harpae. . Scapholeberis mucronata. . Alona quadrangularis. . Alona rectangula. . Alonella excisa. . Branchinecta paludosa. 4. Tümpel. . Chydorus sphaericus. . Diaptomus minutus. . Polyphemus pediculus. . Bosmina coregoni-obtusirostris. . Ceriodaphnia quadrangula. . Eurycercus glacialis. . Daphnia pulex. . Alonella excisa. . Acroperus harpae. . Alonella nana. . Branchinecta paludosa. . Cyclops vernalis. . Alona intermedia. Scapholeberis mucronata. . Diaptomus castor. . Streblocerus serricaudatus. . Canthocamptus arcticus. Simocephalus vetulus. . Alona quadrangularis. . Canthocamptus cuspidatus. . Macrothrix hirsuticornis. . Alona affinis. . Alona rectangula. . Maraenobiotus spec. a a ARE NENNE TEEN RER ERE Ch ae v * De er Ts > 58 hi Ri he “ah a Es macht sich eine deutliche Verarmung an Tierarten vom See über den Großteich zum Teich hin bemerkbar, eine Er- scheinung, die sicher nur z.T. durch die größere Zahl der ab-- gefischten Kleingewässer bedingt wird. Bergendal |1892 p.4] ist durch das Studium der Tierwelt grönländischer Gewässer an Ort und Stelle zum gleichen Schluß gelangt. Er schildert _ die Seichtgewässer mit ıhrer Vegetation und fährt dann fort: „Werden die Wasseransammlungen etwas tiefer, verschwindet die „Vegetation sehr schnell, und die auf allen Inseln vorkommenden kleinern „und größern Seen zeigen fast keine Vegetation, wenn sie nicht sehr „seichte Buchten besitzen. Auch die Tierwelt der Seen ist mit derjenigen. „der kleinen Gewässer verglichen, recht arm.“ In den Alpengewässern der Schweiz herrschen ähnliche Verhältnisse. Zschokke meldet, daß die Fauna nach Artenzahl und Ind:viduenmenge in warmen, seichten, pflanzenreichen Seen- _ becker am reichsten entwickelt ist, während dagegen die Tier- welt in abgeschlossenen, kalten und öden Fels- und meuzz eine spärliche bleibt. Ä Bar Nicht jede der Entomostracenarten belebt mit, gleicher Vorliebe die verschiedenen Gewässerkategorien. So fehlt dem Tümpel Holopedium gibberum, welche Art im See und Großteich häufig auftritt, dem Teich nur durch das Auftreten in einem völlig atypischen Gewässer zukommt (vgl. S. 63): Ferner Cyclops strenuus, der im Gegensatz zu dem, sowohl Groß- und Klee belebenden, Cyclops ver- "Malis die Kleingewässer zu me:den scheint. Bosminalongi- rostris konnte nur in Seen nachgewiesen werden; da aber nur ganz vereinzelte Exemplare in den Fängen auftreten, kann. ihr Charakter als Seeform nicht sichergestellt werden. Die Mehrzahl der übrigen Arten hält sich vorzugsweise in den Kleingewässern auf, was besonders deutlich aus den Abun- danzverhältnissen hervorgeht. Einzelne Arten, wie Bosmina coregoni, Daphniapulex, Polyphemus pedieuime und Chydorus sphaericus sind mehr als die übrigen Species befähigt, auch größere Gewässer in großer Menge zu, bevölkern. Ihnen schließen Sich. ‚die beiden ATG N ella- Arten an. Auffällig ist, daß Eurycercus glacialis und Acro- perus harpae nur ganz ausnahmsweise in größerer Indivi- Piel du ii ia Dad I duenzahl angetroffen werden. Über den Aufenthaltsort dieser beiden Arten gibt vielleicht die Probe aus 5 (Teich) Auskunft; sıe fallt dadurch in der Tabelle auf, daß einzig die beiden in Frage kommenden Cladoceren darin häufig auftreten, während die übrigen Arten ganz zurücktreten. Nach Bachmanns Manu- skript handelt es sich um einen Bodenfang, der Material ent- hält, das von Steinen abgekratzt wurde. Bei Simocephalus- vetulus, der im Teich und Großteich größere Frequenz als im Tümpel zeigt, ist die geringe Abundanz noch auffälliger. Die Tatsache, daß diese Form und ebenfalls Eur yeercusocha- cialis in den Proben fast nur durch Jugendexemplare ver- treten ist, läßt darauf schließen, daß beide Cladoceren vor- zugsweise das Pflanzengewirr bewohnen, wo sie mit dem Netz schwierig zu erbeuten sind. Simocephalus vetulus und Eurycercus lamellatus, (der nahe Verwandte von E. glacialis) huldigen in Mitteleuropa dieser Lebensweise. Aus den Alpen ist mir eine Angabe bekannt, nach der Srmo- cephalus vetulus in den vegetationsreichen Stockhornseen auftritt, in den vegetationslosen dagegen fehlt [Baumann]. Langhans [1911] schreibt: „Simocephalus vetulus „1st im Hirschberger Großteich die häufigste Art seines Genus. „Er. findet sich fast überall, wo am Ufer dichte Pflanzen- „bestände auftreten. Auf sterilem Sandboden nie. Wo dichter „Pflanzenwuchs fehlt, wird man Simocephalus vetulus „vergebens suchen,‘ und p.68: „Auch Eurycercuslamel- „latus bedarf einer reichlichen Macrophytenvegetation.‘ . Diaptomus minutus beherrscht gleichmäßig See, Großteich, Teich und Tümpel. An Individuenzahl überwiegt er alle andern Arten und zwar derart, daß in den meisten Fällen die Abundanz durch das Zeichen @@ ausgedrückt werden sollte; im einzelnen Fang treten oft Tausende von Individuen auf (vgl. Tabelle S. 69). Diaptomus castor tritt hinter Diaptomus minutus vollständig zurück. Im Teich und - Tümpel ist sein Auftreten auf wenige, nahe beieinander liegende Gewässer beschränkt, 'was in den betr. Tabellen deutlich zum Ausdruck kommt. Branchinecta paludosa überragt an Körpergröße alle grönländischen Entomostracen, mit Ausnahme von, Lepidurus-arcticus; es kann deshalb ıhre aus den Tabellen hervorgehende Abundanz keineswegs mit derjenigen der übrigen Kruster verglichen werden. Sie spielt sicher eine “ER "Hauptrolle im grönländischen Gewässer, vorzugsweise im Teich. Hauptsächlich durch Einzelfunde sind die Alona-Arten und die beiden Lyncodaphniden vertreten, eine Erscheinung, die auf das Leben auf dem Gewässergrund zurückzuführen ist. Erwähnenswert ist vielleicht noch, daß Alona affinis ım Teich, Alona intermedia im 'Tümpel die Höchstfrequenz aufweisen. Scapholeberis mucronata ist ebenfalls in den Tümpelfängen am häufigsten vertreten. Die Harpacticiden, die mit Vorliebe moosbewachsene Uferstellen bewohnen, treten ausschließlich in den Fängen aus Kleingewässern auf. Mo- raria schmeili scheint noch am ehesten den freien Wasser- raum zu beleben ; die übrigen hauptsächlich die Moosrasen. Lepidurus arcticus, Latona setifera und Be. minalongirostris nehmen in diesen Tabellen eine Sonder- stellung ein, der weiter unten nachgegangen werden soll. Über das von Jensen gesammelte Material der Tialfe- expedition stehen mir leider keine Fundortsbeschreibungen zur Verfügung. Die hier publizerten Faunenlisten erhalten erst ihren vollen Wert, wenn über die Gewässer der Holstensborger- Gegend topographische und hydrographische Untersuchungen bekannt werden. Auf den, den Proben beigelegten Etiketten finden sich die Bezeichnungen: „großer Bergsee“‘ und „kleiner Bergsee‘“. Diese beiden Gewässerarten mögen ungefähr den Begriffen ‚See‘ und ‚Teich‘ bei Bachmann entsprechen. Diese Annahme stimmt insofern mit den aus dem Bachmann-Material ersichtlichen Verhältnissen überein, als Holopedium gib- berum nur in den aus „großen Bergseen“ stammenden Proben auftritt (T5—6, T 25, T 28, 29, T32—34). Branchinecta paludosa, deren seltenes Auftreten auffallen muß, ist nur ın 2 Proben vertreten, die aus „kleinen Bergseen‘‘ stammen (T7, Tı3, 14). Frequenz und Abundanz des „Tialfe‘‘-Mate- rials geht aus der Tabelle 13 im Anhang hervor. Die Zahl der Gewässer, aus denen das Material stammt, ist zu ‚klein, als daß auf die Frequenzverhältnisse näher ein- gegangen werden kann. Es genüge der Hinweis, daß Chy- dorus sphaericus, Bosmina coregoni, Acroperus harpae, Diaptomus minutus, Alona affinis und Polyphemus pediculus am häufigsten auftreten. Alo- = u en Er DE in Hs dad is Na - . = . 3 I An» x — 79 — R | nella nana ist häufiger als Alonella excisa Bei Alona affinis ist die Abundanz größer als im Bachmann-Material;; Alona quad ran gularıs dagegen fehlt. Ebenfalls konnten nicht nachgewiesen werden: Lepidurusarcticus, Streb- lacerus: serrieaudatus. und 'Diaptomus "castor. Macrothrix hirsuticornis liegt nur in einer Haut vor. Dafür tritt Latona setifera in 4 Fundorten auf, und von Graptoleberis testudinaria wurde ein Exemplar ge- funden. In der Abundanz treten gegenüber dem Bachmann-Matevial Abweichungen auf, die sehr wohl im Unterschied der Fang- methoden beider Sammler ihre Ursache haben können. Wäh- rend Bachmann seine Fänge zum speziellen Studium des Phytoplanktons mit einem Netz aus feinster Müllergaze aus- führte, wird wohl Jensen, der im Auftrag von Wesenberg-Lund ‚sammeln. ließ,. ein grobmaschigeres Netz zur speziellen Er- beutung von Cladoceren verwendet haben. Im Einklang mit dieser Annahme steht die Erscheinung, daß im „Tialfe‘‘-Material Eierweibchen von Simocephalusvetulus und von Eury- cercus glacialis in größerer Zahl auftreten als im Bach- mann-Material. Auch Acroperus harpae (T4 ca. Ioo Exemplare) und Ceriodaphnia quadrangula (T28, 200 bis 300 Individuen) sind hier zahlreicher vertreten. Vergleichen wir die Frequenz- und Abundanztabellen des Grönlandmaterials mit den Verhältnissen außergrönländischer Gebiete, so fällt uns die Artenarmut der grönländischen Ge- wässer auf. Die größte Artenzahl an Entomostracen resp. Cladoceren ın eın und demselben Gewässer geht aus folgender Zusammenstellung hervor: | | . Enfomostracen | Cladoceren Bachmann-Material, See . . 4| Fang Nr. 2| (See v. Egedesminde) Großteich ||16 29) (29) Teich . 16 EN 225)) 119,521,.29,33 - Tümpel . 14 „ (34) ||10| (34, 54) Tialfe-Material, großer Bergsee ||15| (T 28, 29) (T 28, 29) Was die Cladoceren anbetrifft, stehen Vergieichsdaten bei Langhans |1911 p.31] zur Verfügung: Varietäten und Formen abgerechnet, fand er im Hirschberger Großteich in Böhmen 59, Ba? Par Fr u N RR RER IIWIRDEATE ö e ee x | er im Nurmijärvisee in Finnland 56 Claddterea Er Das Maximum im Grönlandgewässer (15) zeigt, daß die ark- Be tischen Lebensbedingungen und wahrscheinlich noch weitere Bi. Faktoren eine strenge Auslese halten. Gründliche Unter- © ie suchungen in grönländischen Gewässern werden das Maximum x zweifellos noch hinaufsetzen ; stark jedoch kaum, beträgt doch 3 . dieZahl der in Westgrönland nachgewiesenen Cladoceren nur 21. S Daß in den Hochgebirgsgewässern ähnliche Verhältnisse = x herrschen wie in Grönland, läßt sich erwarten. Ekman gibt h die maximale Zahl der in einem Gewässer erbeuteten Cladoceren für die verschiedenen Regionen Hochschwedens folgendermaßen ‚ai: Flechtenregion 56. Grauweidenregion _10—13. ' Birkenregion ID Minkiewicz meldet aus dem am tiefsten. liesenden (1095942 Tatrasee 14 Cladoceren. | 2 | Das günstigste Beispiel aus der Alpenliteratur fand ich bei Stingelin |1910 p. 116]. Im ı. Tannenalpsee der Unterwaldner- alpen in 2000m Höhe hat er I3 Cladoceren nachgewiesen. Volz, der das Material gesammelt hat, charakterisiert. den Fund- ort als „warmes Cladocerengewässer‘‘. Zschokke |1910| hat seinerzeit kleinere Zahlen gefunden: ın den Seen von I800— 1900 m Meereshöhe nur 7—8 Cladoceren- arten, weiter oben noch weniger. Jedenfalls nur deshalb, weil damals kein Gewässer gründlich genug durchsucht war. “ 2. Die Verteilung der Arten auf die Regionen eines Gewässers. Forel |1904 v. 3 p. 166] hat bekanntlich den See in 3 Regionen eingeteilt: ı. region littorale, 2. „ . profonde, BEN 3: „» pelagique, dıe ich unter der Bezeichnung vadal, profundal und limnetisch anführe (in Anlehnung an die Vorschläge von /renzel und Häckel) und von Ufer, Seegrund und freiem Wasser rede. ' Die Armut der Spitzbergengewässer an Cladocerer geht hervor aus der Tatsache, dab Olofsson in den zahlreichen gründlich durchforschten Gewässern im ganzen nur 4 Cladoren nachweisen Konnte. en > ei be >; „m Bi ’ - er y 5 “. de we u. Wenn Forel annahm, daß zwischen diesen 3 Regionen ein “ scharfer oecologischer Gegensatz bestehe, so haben spätere Forscher nachgewiesen, daß tatsächlich diese Regionen viel weniger deutlich hervortreten, als Forel anzunehmen schien. Zacharias |1893 p.28] hat als erster darauf hingewiesen. Nach ihm „gibt es keine Schranke, welche die limnetische Fauna verhindert, bis dicht ans Ufer vorzudringen‘‘. Einzig diejenigen Tierspecies, die die Gewohnheit haben, im freien Wasser ge- legentlich in größere Tiefe hinab zu gehen, sollen das seichte Ufer meiden und verdienen als charakteristische Fauna der limnetischen Region angesehen zu werden. (Eulimnetische For- men im Sinne Garbinis, die'in gemäßigten Gegenden zum Ge- deihen ein Gewässer von einer Minimaltiefe von Iom zur Ver- fügung haben müssen.) ' Nach Zacharias gehen umgekehrt Uferformen ins freie Wasser hinaus. Wenn auch viele Formen infolge Schwimm- unfähigkeit oder infolge von Ernährungsfragen in der Ufer- region festgehalten werden, dringen einzelne Arten vom Ufer aus in die limnetische Region vor. Diese Beimischung vadaler ‘Arten im Plankton führte Zacharias dazu, die limnetische Tier- welt durch Abzweigung einer ursprünglich am Ufer vorhandenen Fauna entstanden zu denken. Er vermutet, „daß selbst gegen- wärtig noch eine Fortentwicklung von litoralen Arten zu limne- tischen stattfindet‘“. Aus der Literatur ist ferner ersichtlich, daß die Vermischung von vadalen Elementen mit limnetischen in Gewässern mit arktischen Lebensbedingungen stärker sein soll, als in Ge- wässern der gemäßigten Gebiete. Nach Zschokke [1900 p. 297] handelt es sich m den Fochalpengewässern nicht nur um eine Annäherung des Planktons ans Ufer, sondern auch um starke Grenzüberschreitungen seitens vadaler Formen. So werden von verschiedenen Autoren aus dem Limneticum alpiner Gewässer semeldei. Chydorus sphaericus, Alonellavexcisa; Peracantha truncata, Alona quadrangularis, A. affinis und Acroperus harpae, sowie weitere Ento- mostracen, die jedoch seltener im Limneticum auftreten. Ekman [1905 p. 117] legt"bei der Betrachtung der Ento- mostracenfauna der Gewässer Hochschwedens weniger Gewicht auf das Auftreten von Uferformen im Limneticum als auf die Paul Haberbosch, Die Süßwasser-Entomostraßen Grönlands 6 nn ei er L BE allgemeine Verbreitung der limnetischen Formen innerhalb des E Ei ganzen Gewässers. Das Herantreten des Planktons ans Ufer 4 soll noch auffälliger sein als ın den Ebenengewässern. Ekman konstatiert ferner, daß in Hochschweden zwischen der limne- SR tischen Entomostracenfauna der Seen und derjenigen der Teiche “3 kein Unterschied bestehe. ae A Wesenberg |1908 p. 269] hat diese Ansichten ın seinem zusammenfassenden Planktonwerk akzeptiert, wenn er in der Charakteristik des arktischen Planktons „great mixture of lit- toral and pond forms with pelagic forms‘ anführt. Wie verhält sich nun die vadale und die limnetische Fauna in den grönländischen Gewässern ? Vanhöfjen [1897 p. 170] hat die Fauna einiger Klein- z gewässer und Seen des Umanakgebietes bestimmt und ist zu einem Resultat gelangt, das den soeben angeführten Ansichten diametral gegenübersteht: „Unter den ungünstigen Verhältnissen der höhern Breiten sind lim- netische und litorale Arten nur noch schärfer als in den gemäßigten Zonen getrennt. Die Uferformen sind auf die kleinen Wasserbecken mit flachem Grunde und mehr oder weniger entwickelter Uferflora beschränkt, die limnetischen Arten gehen in den klaren, steinigen Seen bis ans Ufer.“ Meines Erachtens darf jeder der angeführten Autoren An- spruch erheben, die Verhältnisse richtig dargestellt zu haben. Leider aber haben weder Zschokke, noch Vanhöffen das Seen- plankton und das Teichplankton (Heleoplankton) getrennt be- trachtet; der scheinbare Widerspruch ihrer Folgerungen ist größtenteils auf die ungenaue Fassung ihrer Resultate ge gründet. Vanhöffen betrachtet einerseits das charakteristische, vom Boot oder Eis aus erbeutete Seenplankton, andererseits die Tierwelt pflanzenreicher Seichtgewässer er zieht daraus seine Schlüsse. Zschokke führt die „relativ geringe Ausdehnung und Tiefe der meisten bewohnten Gewässer‘ als eine der Ursachen für die Faunenvermischung an, was darauf schließen läßt, daß seine Angaben sich eher auf das Heleoplankton als auf das Plankton eigentlicher Seen beziehen. Zudem muß im allge- meinen beachtet werden, daß in Alpengewässern die limnetische Region in der Regel mit dem Wurfnetz vom Ufer aus abgefischt 7 an rw BETT, Sa p- ee 1? ER PN ER a u BEER WE REN RL LER } ER ‚5 Schwimmers [Burckhardt 1909 p. 234] können aber die mit- gefangenen Uferformen das Ergebnis über die Verteilung von vadalen und limnetischen Arten stark trüben. Beide Faktoren spielen auch beim grönländischen Material, das ich untersuchte, mit; so daß die endgültige Lösung der Frage nach der Vermischung der vadalen und limnetischen Formen ım Grönlandgewässer verschoben werden muß. Um sje einwandfrei zu beantworten, sind systematische Fänge an grönländischen Klein- und Großgewässern (sowohl Ufer- als Planktonfänge) nötig. Einen kleinen Beitrag zur Klärung der interessanten Frage kann jedoch auch das vorliegende Unter- suchungsmaterial liefern, insofern es die Nachprüfung früherer Studien an grönländischen Gewässern ermöglicht. Große und tiefe grönländische Seen scheinen tatsächlich sehr tierarm zu sein. Das zeigen 20 Proben, die Bäbler aus 3 Seen der Sermidtletfjord-Gegend mitgebracht und mir zur Untersuchung überlassen hat. Es handelt sich um Uferfänge mit dem Wurfnetz. m 2 Frequenz- ® ® und ö Abundanz "E re s | 9 |2|8|e15 e Bäbler- =2|8s|$8|8 = 3 © S Eile M: al sı2leIi2|2|& g Sen ateria = Seele S s 3 = = |eE|le|5 =|5/8 = = S = Rs = |— z un S un 7 . = .— ® .— “|3 2) = Sermiditlet- 5; 5 .5|%8 8183 5|8|5 Se oa | 5 [818 8j28lel2es| jels = fior = /s | 12|| |S|8 a a) 2 |ı2|n|Eeia|ls|i<|<|ö ao = T3. Talsee |6. VI. | 8 | 8,4) 3| | | | lo | le |o | 1. Fjordsee 6. VIIL. | 52| 9,6) 5| | lo) | | | | | 2. Fjordsee 6. VII. | R 110,4 | 3 | © | © | | Tabelle‘ 14. EN Der 3. Talsee ist in Karte 2 bei Drygalski [1897] ein- getragen. Bei einer ungefähren Länge von 2 km und einer Breite von ı km ergaben die Lotungen eine Tiefe von 118m. I ee ie ee N y NEM, Fa © RE u Die Ufer sind, dem Profil nach zu schließen, äußerst steil. B Auch die tiefe Wassertemperatur am 6. VIII. 1908 (8,40 an deutet auf ein Gewässer mit sehr ungünstigen Lebens- bedingungen.! In den 9 ersten Bäbler-Proben aus dem 3. Tal- see trat einzig Diaptomus minutus häufig auf; außerdem einzelne Cyclops strenuus. In 4 weitern Proben, die ın der Nähe des Seeausflusses ausgeführt wurden, kommen hinzu 2 Exemplare von Alonella nana und Häute von Macro- thrix hirsuticornis, Canthocamptus cuspidatus und Chydorus sphaericus. Von Branchinecta pa- ludosa und Holopediumgibberum, die Vanhöffen mel- det, fand ich keine Spur. Zahlreich vertreten sind die Rotatorien. Conochilos volvox erreicht an Abundanz oft Diapto- mus minutus; Anuraeacochlearis, Notholcolon- gispina und Asplancha sind seltener.? Der 1. Fjordsee der Sermidtlet-Gegend weist bei einem Durchmesser von nahezu Ya km und einer Tiefe von 52m schon eine höhere Wassertemperatur auf (9,70 C.) und enthält, ob- wohl nur 4 Proben vorliegen, eine etwas artenreichere Fauna als der. große Talsee. Chydorus sphaericus und Ma- crothrix hirsuticornis sind nicht nur durch Häute, son- dern auch durch einige Exemplare vertreten. Als neue Art fritt ı Vanhöffen [1897 p. 170] meldet aus einem Oberflächenfang, den Drygalski beim Ausloten des Sees ausführte, Diaptomus minutus massen- haft, Branchinecta paludosa und Holopedium gibberum zahlreich und Chydorus sphaericus, nebst Cyclops strenuus einzeln vertreten. Außerdem enthielt der Fang Notholca longispina, Anuraca cochlearis, Asplanchna priodonta und Conochilos volvox. Eine Probe, die mir Herr Dr. Vanhöffen zur Verfügung stellte, enthielt die Etikette 2. See im Sermidtletfjord 12. VII. 1892 und Diaptomus minutus, Holopedium gibberum, Cyclops strenuus u. Bosmina longirostris. 2 Zur Veranschaulichung der Armut des Gewässers mögen folgende l’aunenlisten dienen: e 7. Diaptomus minutus 53 9, von denen die Hälfte 1—4 Eier trägt, 87 Z, 190 Copepodite und 4 Nauplien. Conochilos volvox 40 Kolonien. Notholca longispina ca. 15. Anuraea cochlearis ca. 10. B 10. Diaptomus minutus ca. 200. Canthocamptus cuspidatus 19 3juv. Macrothrix hirsuticornis, 3 Häute; Alonella nanalQ’_- Chydorus sphaericus 2 Schalen; Cohochilde. Notholca und’ Anuraea ganz vereinzelt. un re v r u 3 R u an 9 Acroperus 'harpae auf. Außerdem fand sich eine Haut von Maraenobiotus. Der 2. Fjordsee hat nach der Karte ungefähr einen Durch- messer von Ioom und eine unbekannte Tiefe (W.T.: 10,4 0C.). Seine Fauna ist interessant durch das Auftreten von Holo- pedium gibberum, welche Art hauptsächlich durch leere Gallerthüllen vertreten ist, und von Bosmina longi- rostris.? Im Bachmann-Material stammen nur 3 Proben aus Ge- wässern, deren Tiefe bekannt ist und auf eigentliche Seen schließen läßt. Es handelt sich um die 3 Seen von Ekalunguit, die Porsild beschrieben [1902 p. 200], und über die schon weiter oben gesprochen wurde (S. 14). Porsild vermutet in diesen I5—36m tiefen Gewässern reiches vegetabiles und ani- malisches Leben, da große Mengen des Salmo äalpinus in die Seen hinaufsteigen und dort überwintern können. Auch Gasterosteus aculeatus belebt die Seen. Die Ausbeute, die Bachmann durch Wurffänge vom Ufer aus erhielt, enthalten aber nur Diaptomus minutus (diesen allerdings in großer Zahl), dann noch Cyclops strenuus, Bosmina longi- tostris und je ein Exemplar von Alona rectangula und Alonella nana. Auch in diesen Seen ist der Rotatorien- reichtum auffällig.” Die Angaben Porsilds, daß am Ufer neben abgestorbenen Organismen, Käfer, Planorbisarcticus und eine Menge Crustaceen, am häufigsten Ostracoden leben, lassen den Schluß zu, daß auch in den grönländischen Seen eine vadale ıB16. Diaptomus minutus, Häute von Copepoditen. Acoperus harpae 1 Schale. Alonella nana 19; Chydorus ds 19; Macro- thrix hirsuticornis 3 Häute + 1 Z; Cyclops strenuus 1 2, 2 Häute. Anuraea und Mastigocerca spec. vereinzelt. 2: B 19. Diaptomus minutus 50; 230; Bosmina longirostris 1 Haut; Holopedium gibberum 4 Gallerthüllen. Chydorus sphaericus 2 juv. Häute; Cyclops strenuus 1; Conochilos volvox 1; Asplanchna priodonta 5; Notholca longispina5; Anuraea cochlearis 20. (Dino- bryon vorherrschend.) ® Im kangsee fanden sich beispielsweise: Asplanchna priodonta, Anuraea aculeata, Triarthra longiseta und Notholca longispina, pi $ gr EA Br Ba Se a ar Ds er Lab nk a ae Kr N Dr: { Ban Mn BR N te Le a a a a Fall ist, werden Kätscherfänge nachweisen müssen. Soviel von den Entomostracen, die das Wurfnetz aus Ed grönländischen Seen holte. Zur Eruierung der Planktonformen dieser GERBSS ER bin ich ganz auf die Literatur an- gewiesen. Im Task von Julianehaab, der 6km lang de einige. Decameter tief sein soll, erbeutete Rabot mit Hilfe eines Kajak- mannes Daphnialongispina (s. S.33) und Diaptomus minutus; sowie Rotatorien [de-Guerne und Richard 1899]. Der ,„Tasiusak“ (grönländische Bezeichnung für, „See“) auf dem Karajak-Nunatak [Karte 2 bei Drygalski 1897] ist ıkm lang, 40oom breit und besitzt eine mittlere Tiefe von 14m und eine Maximaltiefe von 28,3m. Vanhöffen führte seine, in einer Tabelle zusammengestellten, Fänge ausschließlich vom Boot oder vom Eise aus, so daß vadal lebende Formen kaum ins Netz geraten sind. Auch in diesem See herrscht ‘ Diaptomus minutus weitaus vor. Dann folgt Holope- dium gibberum. Bosmina coregoni-obtusirostris und Cyclops strenuus treten hauptsächlich im Winter auf. Wie Cyclops strenuus, so ist auch Daphnia pulex nur in ‘einzelnen Exemplaren vertreten. Branchinecta ‚paludosa ist nur durch Jugendformen vertreten, was auf periodisch-limnetische Lebensweise schließen läßt. Chydorus sphaericus wurde in einem einzigen Exemplar gefunden (vgl. S. 69). Wie in den „großen Bergseen‘‘ der Holstens- borger Gegend und wie in den Seen des Sermidtletfjord-Ge- bietes, so treten auch hier die Rotatorien im Plankton zahlreich auf. Triarthra longiseta, Anuraea cochlearis und Conochilos volvox übertreffen an Individuenzahl ‘selbst Diaptomus minutus. Notholca longispina, Anu- raca aculeata, Asplanchna priodonta und Po- lyarthra platyptera sind weniger zahlreich vertreten. Ebenfalls durch große Armut an Entomostracenarten zeichnen sich die Planktonfänge aus, die Nordmann im Giesecke-See (Iom ü.M.; 5okm lang, 2,5 km breit, mindestens 85 m tief) mit einem Boot ausgeführt hat. Er entnahm dem See; 14 RAODED, hauptsächlich in der Absicht, in diesem che- En ” W. | a. : Entomostracenfauna vorhanden ist. In welchem Maße dies dr ae VE maligen, heute vom Meer abgetrennten, Fjordarm marine Re- likte nachzuweisen. Stephensen [1913 p. 74], der das Material verarbeitete, fand jedoch keine. Die von ihm bestimmten Ento- . mostracen habe ich in Tabelle 15 zusammengestellt. Die Zeichen für die Abundanz entsprechen den in den vorangehenden Tabel- len angewandten. | Mpandans- A = n S | DO o 315 Tabelle 2 | E | 8 ® ei 5 = Ele 7 © 2 SE 4 5 ED 0%) = I RT s|3 Giesecke-See||. e% R a HRS Es . R Sn ; .— = © = nach = & © B an 2|% © ‚o = Sn E|io Stephensen | = = o E13|8 s|s . \ au = aß an = .— = fo E > = S ee) Sg | © = S 8 s’0|1o alllisn z = r = -ıA|O|m SR, Bodenprobe |, 4| 4. VII.) | 3| 10. VI. |5| 4. van | o || © || Cyclops spec. juv. a | g9| 4. VIII. ° Ober- [lrr! 5. VIIL flächen- — Fänge |\3| 5: VI. oO 211,4 VILL 14 o. VII. en 10| 5. VII. = Ir2| to. VIII. |20—o u [| 7| 9. VIIL | 40—o a N Vera fr Wi sel 1a Tollelsl- 6| 9. VII. |85—o 5 85—0 Tabelle 15. 9. VIH. Auch hier hat Diaptomus minutus die führende Rolle. Es scheint, daß mit den Dimensionen eines Sees die Vorherr- schatt dieses Copepoden in dem Sinne zunimmt, als alle übrigen Entomostracen an Individuenzahl mehr und mehr zurücktreten. Diaptomus minutus tritt in den einzelnen Fängen jeweils zuHunderten und Tausenden auf; Eier tragende Weibchen sind allerdings selten. Bosminacoregoni- obtusirostris ist nur durch einzelne Exemplare vertreten. Eine einzige Cerio- * daphnia quadrangula und ein defektes Exemplar von Daphnia pulex dürfen keinen Anspruch erheben, als Plank- | tonformen angesehen zu werden.‘ Anders verhält es sich mit Cyclopsstrenuus, der auch nur zweimal durch erwachsene Einzeltiere vertreten ist. Gehören nämlich die mit Cyclops spec. juv. bezeichneten Jugendstadien zu dieser Art, was sehr wahrscheinlich ist, so spielt Cyclops strenuus im Plankton des Giesecke-Sees dieselbe Rolle wie Bosmina coregoni. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß im Limneticum des grönländischen Sees Diaptomus minutus unter den Entomostracen vorherrscht und daß neben ihm Holopedium gibberum, Cyclopsstrenuus, Bosmina coregoni- obtusirostris und wahrscheinlich auch Bosmina longi- rostris auftreten. Weitere Entomostracen sind im freien Wasser bedeutend seltener. Es werden Uferformen sein, die gelegentlich Exkursionen ins Limneticum hinaus vornehmen. Rotatorien sind viel zahlreicher als in Kleingewässern. Von einer Vermischung vadaler und limnetischen Formen im eigentlichen See kann in Grönland nicht die Rede sein. Soviel bisher erkannt werden kann, ist die Uferfauna sehr spärlich entwickelt ; weder Arten- noch Individuenreichtum konnte konsta- tiert werden. In dieser Hinsicht müssen wir also Vanhöffen Recht geben. | Völlig anders verhält sich die Sache ın den grönländischen Kleingewässern. Für diese gilt die bisher fast allgemein ver- breitete Ansicht von der Artenarmut und dem Individuen- reichtum arktischer Gewässer. Im Teich, ja schon im Groß- teich, zeigt sich ein deutliches Ausschwärmen bestimmter For- men vom Ufer in den freien Wasserraum. Zum Teil sind es dieselben Formen, die wir im Seenplankton angetroffen haben, die das Heleoplankton zusammensetzen (Diaptomus mi- nutus, Cyclops strenuus, Bosmina coregoni- obtusirostris und Holopedium gibberum); eine Bestätigung der von Zkman in Hochschweden gefundenen Ver- E77 ; i Er j . “ Re un a a af Ed . % - - +" . ey > . a ec‘ w “ SICH 18a hältnisse, daß zwischen der limnetischen Entomostracenfauna der Seen und derjenigen der Teiche kein Unterschied besteht. * Anderseits treten im grönländischen Teich Formen auf, die im’ Limneticum des Sees fehlen; so vor allem Daphnia pulex, Polyphemus pediculus,Chydorussphaericus und Eurycercus glacialis. Dann auch die übrigen Formen, “ deren Frequenz und Abundanz in den Bachmannfängen einiger- maßen hoch ist. Daß Polyphemus ‚pediculus;.. Aloıa 'affinis, „Alonella nana und Chydorus sphaericus im Heleoplankton Grönlands auftreten, darf nicht überraschen, da ZLanghans [1911 p. 64] nachgewiesen hat, daß diese Uferform alle Teile des 3,5 m tiefen Hirschberger Groß- teıchs besiedeln. Allerdings läßt die große Frequenz und Abundanz von Chydorus sphaericus, Daphnia pulex und Polyphemus pediculus darauf schließen, daß das limnetische Auftreten in Grönland stärker aus- geprägt ist, als in den gemäßigten Ebenengewässern.! Be- sonders auffällig ist das Verhalten von Daphnia pulex. In Mitteleuropa bewohnt die Art Gräben und Tümpel, Teiche und Sümpfe, sowie die Ufer der Seen. In Grönland neigt sie mehr zur Lebensweise im freien Wasser. Hier finden Zschokkes An- gaben die Bestätigung, daß im Limneticum der Alpengewässer Baydorus/’sphaerıceus,’Alonella nana, Alonella excısa, Alona quadrangularis. und Acroperus harpae zahlreich auftreten. Daß Chydorus sphaericus in einigen Gewässern der deutschen Ebene Neigung zur limne- tischen Lebensweise zeigt, hat Zacharias [1893 D.=33-. betont und diesen Fall als Musterbeispiel dafür hingestellt, ‚daß selbst „gegenwärtig noch eine Anzahl von Uferbewohnern die Fähig- „keit erwirbt, das freie Wasser aufzusuchen und sich dort heimisch zu machen“. Auch Zkman. fand Chydorus sphaericus regelmäßig in reinen Planktonfängen des Ekoln. Zschokke |1900 p. 297] ist den Ursachen dieser „Grenz- überschreitung‘‘ der Uferformen in alpinen Gewässern nach- 1 Vrescagin meldet aus den Seenfängen von der Yamalhalbinsel _ folgende Cladoceren, die sonst vadal leben: Daphnia pulex, Scapho- leberis mucronata, ÄAlonella excisa und Graptoleberis testu- dinaria. gegangen. Die Faktoren, denen auch heute noch e eine er zukommen mag, mögen wörtlich angeführt werden : % „kraft der alpinen Litoralfauna und erklärt sich zugleich teilweise durch „die relativ geringe Ausdehnung und Tiefe der meisten bewohnten „Gewässer.“ „Eine weitere Erklärung liegt darin, daß unter den extremen Be- BR „dingungen der Hochgebirgsseen die monocyclischen Cladoceren nicht „gedeihen. Sie liefern aber gerade den Seen der Ebene die rischen „Planktonformen. An ihre Stelle treten im Gebirge polycyelseNs Teich- | „und Tümpelformen‘“ ' „Die Grenze zwischen pelagischer und litoraler Tierwelt wird inden „Alpengewässern in hohem Grade auch dadurch verwischt, daß alle lim- „netischen Geschöpfe sich bis in unmittelbare Ufernähe wagen.“ Soweit Zschokke. Einen weitern Anstoß zur Auswanderung in weniger dicht bevölkerte Wasserräume sehe ich in der Übervölkerung der U ferregion. Für diese Ansicht spricht u.a. auch eine Beobachtung von Colditz [1913 p. 564] im Mans- feldersee. Chydorus sphaericus tritt dort jedesmal im Limneticum häufig auf, wenn die Kolonie in in ‚Uferregion eine maximale Entwicklung zeigt. Die rasche Entwicklung und große RL der ark- tischen Entomostracenkolonie ruft nach dem Eisbruch die unge- heuren Individuenmengen hervor, die noch jedem.Forscher auf- gefallen sind, der arktische oder alpine Kleingewässer ab- gefischt hat. Das Eindringen der nach Bewegungsfreiheit und Nahrung drängenden Tiere wird erleichtert durch die bereits von Zschokke erwähnte Armut des Planktons: die Abwesenheit von Konkurrenten ermöglicht vielen Uferformen ein intensiveres Vordringen, als dies in unsern Ebenengewässern der Fall ist. Langhans [1911 p. 48] hat am Hirschberger Großteich ein großartiges Beispiel des Hin- und Herpendelns der Ufer- und Planktonkomponenten beobachtet. Seine Angaben sind geeignet, das gegenseitige Verhalten der vadalen und limnetischen For- | men zu einander zu beleuchten. ' Wie auf Seite 71 gezeigt wurde, läßt sich diese Erklärung in dieser Form nicht aufrecht erhalten. Sehen wir jedoch von dem polycyclischen und monocyclischen Verhalten ab und betrachten als wesentliches Merkmal der in den Alpengewässern fehlenden Formen die ausgesprochene eulim- netische Lebensweise in den Seen der Ebene, so stimmen Zschokkes Resultate mit meinen ziemlich überein. „Das Vordringen von Ufertieren in die pelagische Zone von Hoch-“ „gebirgsseen spricht für die große Anpassungsfähigkeit und Resistenz > sh “on gi NN, apa > ur >. So at Ä BR BR “ Er an EN oe re Y u} >. u DR « ra Be N v Er zeigte, daß zu Zeiten, in denen das Plankton ein- er: geschränkt ist, gewisse Uferformen in die limnetische Region - _ „ einwandern: „Im Winter wird allmählich unter der Einwirkung des Nahrungs-, „Licht- und vielleicht auch des Luftmangels sowie der niedern Temperatur „die Fauna quantitativ stark reduziert. Das gilt für die Planktonregion „wie für das Litorale. Gegen Ende des Winters ist das Litorale fast „ganz ausgestorben, das Limneticum sehr spärlich bevölkert. Im Frühjahr „erwärmt sich die Uferregion rascher, die Litoralfauna entwickelt sich „früher als das Plankton. In dieser Zeit — im März — finden wir im „Plankton überwiegend Litoralformen.“ (Also ganz die Verhältnisse, wie wir sie im Juli in Grönland finden!) „Die Ende März und anfangs April mächtig einsetzende Vermehrung „der Planktonten drängt die Litoralformen wieder in ihre natürlichen „Schranken zurück. Erst im Juli folgt — allerdings nicht in jedem Jahr — „eine zweite Invasion von litoralen Organismen in die Planktonregion. „Gerade der Umstand, daß diese zweite Invasion nicht regelmäßig auftritt, „bot Gelegenheit zu einer Analyse der Erscheinung. Auf Grund der „seit 1905 angestellten Beobachtungen kann ich sagen, daß die Invasion „nur dann stattfindet, wenn die SUN SEEN, zur selben Zeit stark „an Zahl abnehmen.“ Uns interessiert besonders die Tatsache, daß im Hirsch- berger Großteich, einem mitteleuropäischen Ebenengewässer, hauptsächlich im Frühling die gleiche Erscheinung auftritt, wie ım Grönlandteich und in den Gewässern der Hochgebirge während der ganzen eisfreien Zeit, nämlich das Auftreten ge- wisser Uferformen im Limneticum, und zwar in einer Menge, die in der wärmern Jahreszeit in Ebenengewässern gemäßigter Gebiete kaum konstatiert werden kann. Ob thermische Verhält- _ nisse oder die Abwesenheit von Konkurrenten die Hauptursachen dieser Erscheinung sind, müssen genaue Untersuchungen erst klarlegen. Die Entomostracen, die im Limneticum des grönländischen ' Sees hauptsächlich vertreten sind, glaube ich oecologisch ın zwei Gruppen teilen zu können. I, Vadallimnetische Formen. Diaptomus minutus und Bosmina coregoni- obtusirostris sind so recht geeignet, die Erscheinung der Faunenmischung von Ufer und freiem Wasser vorzutäuschen. Sie dürfen keineswegs als eulimnetische Arten angesehen wer- den ; denn ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die Kleingewässer und sehr wahrscheinlich das Seeufer. Sie sind befähigt, alle Teile des Sees, sowie den Großteich, den Teich, ja selbar | Tümpel in großer Individuenzahl zu bevölkern. Es ist be- a merkenswert, daß beide Formen ausgeprägte nordische Ver- breitung zeigen. | er EN Die südlichsten 'Kolonien von Dia ptomus minutrusoc a finden sich im Gebiet der kanadischen Seen (s. Karte6 S.137), N wo die Form nach Marsh [1903 p. 60] vorzugsweise tiefe Seen bewohnt. Bosminacoregoni-obtusirostris macht in Schott- ER land, N orwegen, Zentralschweden und Finnland Halt. N, 2. Formen, die eine Andeutung von eulimnetischem Cha- rakter zeigen. | Was die Verbreitung innerhalb der Gewässer anbetrifft, nehmen Holo pedium gibberum und sehr wahrscheinlich auch Cyclops strenuus eine Sonderstellung ein. Beide Entomostracen gehen wie die beiden Krebse der 1. Gruppe ins Limneticum des Sees, fehlen aber, nach dem mir zur Verfügung stehenden Tatsachenmaterial zu schließen, dem Tümpel voll- ständig. Cyclops strenuus tritt noch ausnahmsweise in größern Teichen auf. Durch diese Abneigung gegenüber seich- ten Kleingewässern kommt ihnen limnetischer Charakter zu. Diese eigenartige Lebensweise mag daran schuld gewesen sein, daß Wesenberg [1894 p. 128] im reichhaltigen Grönland- material des Kopenhagener Museums Holopedium gib- berum nicht finden konnte und die Angabe der Cladocere für den See von Egedesminde durch de Guerne und Richard nur mit Zweifel anführt. Wahrscheinlich stammten alle von Wesen- berg untersuchten „Plankton‘‘proben aus Seichtgewässern.t Die Lebensweise von Cyclopsstrenuus im nordschwe- dischen Hochgebirge stimmt gut mit der in den grönländischen Gewässern beobachteten überein. EZkman [1905 p. 114] fand ihn niemals in den seichtesten und wärmsten Tümpeln, sondern nur in Gewässern mit einer Minimaltiefe von 2m. Sars läßt den ‘ Der Vollständigkeit halber mag noch erwähnt werden, daß Holo- pedium gibberum in außergrönländischen Gewässern fast ausschließlich limnetisch gefunden wird. Ausnahmsweise tritt sie in ganz seichten Ge- wässern auf. So fand sie Sienroos einmal in einem Graben mit schmutzigem Wasser und EZkman meldet sie aus „den kleinsten und seichtestem Tümpeln von nur 7—20 m Oberflächendurchmesser und 3—8 dm Tiefe“. \ TOR Copepoden die Mitte einnehmen zwischen den eulimnetischen und den litoralen Formen, eine Ansicht, die sich mit meinen Ergebnissen völlig deckt. Es drängt sich geradezu die Frage auf ob Holopedium sowohl als Cyclops strenuus nur in Gewässern vorkommen, die im Winter nicht bis zum Grunde ausfrieren. | Holopedium gilt als nordisches Tier. Wohl ist es über Deutschland verstreut, tritt in der Tatra häufig auf, hat auch in den Alpen an einzelnen Stellen Fuß’gefaßt, von einer Ein- bürgerung in diesem Gebirge kann jedoch kaum die Rede sein. Die Verbreitung von Cyclops strenuus wird erst einwand- frei erkaninbar sein, wenn auch die deutschen und schweize- rischen Hydrobiologen Cyclopus strenuus und Cy:c1loDs scutifer in ihren Faunenlisten getrennt anführen. Cyclops strenuus in der typischen Ausbildung trıtt in den Alpen sowohl, als in der Ebene Mitteleuropas auf; nur ist seine Frequenz noch unbestimmt. Bemerkenswert ist, daß, während Diaptomus minu- tus und Bosmina coregoni-obtusirostris in Mittel- europa fehlen, Holopedium und Cyclopsstrenuus dort auftreten, sich aber im Gegensatz zu der Mehrzahl der dort lebenden Entomostracen als ausgesprochene stenotherme Kalt- wassertiere zeigen. Eulimnetische Entomostracen, d.h. Formen, die ausschließ- lich den freien Wasserraum des Sees beleben, scheinen in Grön- land zu fehlen. | Wenn wir im vorangehenden Abschnitt die Zusammen- setzung der limnetischen Fauna grönländischer Seen kennen lernten, so soll in den folgenden Zeilen das Ergebnis mit den Ansichten anderer Autoren über das arktische Süßwasser- plankton verglichen werden. . Wesenberg [1908 p. 268] führt als Planktonformen arktischer Seen an: Bosmina obtusirostris Bythotrephes longimanus Holopedium gibberum Daphnia longispina Seltener treten auf: Bosmina longirostris Bythotrephes Cederströmi Bosmina coregoni Leptodora hyalina Hyalodaphnia cucculata ' ae a re Wr u A ne 4 y. “ FEW Fr r DE; 9 Nor Ban a ae en N a N en EEE 7 Ye = Se WET x en BEER Be Besonders die Copepoden sind in großer Zahl vertreten: Diaptomus gracilis Heterocope borealis |Cyclops strenuus h graciloides »„... weismanni 5 gigas. EN b minutus r appendicu- s vicinus Y r laciniatus | lata „ . scutiter „..denticornis h saliens R kolensis be; R bacillifer RR | | z wierzejskii rin. ; laticeps. | 2) Im nordschwedischen Hochgebirge, das bei einem Vergleich mit Grönland an erster Stelle in Betracht gezogen werden muß, treten von diesen Entomostracen im Plankton auf: Holopedium gibberum Diaptomus graciloides Bosmina obtusirostris s-str. 4 laciniatus . ae „ var-arctica > denticornis Cyclops sceutifer Heterocope saliens Nach Zevander [1901 p. 28] leben an der Murmanküste (69° n. Br.) von 31 nachgewiesenen Cladoceren folgende lim- netisch : | Holopedium gibberum Bosmina obtusirostris Daphnia pulex Bythotrephes Cederströmi 'Ceriodaphnia quadrangula $ longimanus R pulchella var. arctica 4 Außerdem: Cyclops strenuus, Diaptomus laciniatus, Hetero- cope weismanni. In erster Linie muß die Armut an Copepodenarten im grönländischen Plankton überraschen. Dann das Fehlen von Daphnia longispina, Bythotrephes und Lepto- dora, alles Cladoceren, die in Hochschweden auftreten. Auch Wesenberg |Ostenjeld u. W. 1906 p. ı157] ist das Fehlen von Bythotrephes im Plankton der beiden isländischen Seen Myvatn und Thingvallavatn aufgefallen. Daphnia longi- spina, Bosmina obtusirostris, Diaptomus minu- tus und Cyclops strenuus konnte er einzig nachweisen. Ob Daphnia pulex und Ceriodaphnia quadran- gula von Levander im Seeplankton oder aber im Heleo- planıkton nachgewiesen wurden, kann ich nicht entscheiden. Im Limneticum des grönländischen Sees spielen beide Cladoceren nur eine untergeordnete Rolle. Es scheint aber in gewissem Sinn Daphnia pulex die fehlende Daphnialongispina zu vertreten. In Europa Tümpelform, in den Seen N.-Amerikas aber häufig im Plankton angetroffen, hetngeh Daphnia pu- lex im grönländischen Tümpel und Teich und vermag sogar & noch das Limneticum größerer Gewässer aufzusuchen. Im Zu- sammenhang mit dieser limnetischen Lebensweise mag vielleicht die starke Ausbildung der Schalenspina beruhen, welche die Schalenform von Daphnia pulex derjenigen von Daphnia longispina nähert (vgl. den Abschnitt im speziellen Teil). 3. Biocoenosen. | Das Auftreten charakteristischer Tiervergesellschaftungen ° läßt sich nur bestimmen bei genauester Kenntnis der Gewässer, 3 aus denen das Untersuchungsmaterial stammt. Obwohl ich ver- ; ‚suchte, mein Material auch in dieser Hinsicht zu durchgehen, konnten nur wenige Beziehungen aufgedeckt werden. Spätere . Forschungen mögen das ın Tabellenform niedergelegte Tat- sachenmaterial verwerten. | Ich beschränke mich darauf, dem lokalen Auftreten einiger EB. seltenen Formen nachzugehen und soweit dies N ist, eine Schilderung des Wohngewässers zu geben. | Die Fänge 80, 81 und 82 stammen aus den flachen Ge- wässern von ÄKangersok, am Südufer des Nordfjord der Insel Disco. Bachmann hat sie wohl der großen horizontalen Aus- E- | dehnung wegen zur Kategorie der Teiche gestellt (400/15om Re resp. 700/300). Eine wenige Meter über Meer gelegene Basalt- terrasse weist inmitten einer Rundhöckerlandschaft 5 kleinere und größere Wasserbecken auf, die sich trotz ihrer Seichtheit durch tiefe Wassertemperaturen auszeichnen (8,7 ° resp. 8,1 Celsius am 7. VIIl.). Die Stelle an der Bachmann fischte, war so seicht, daß das Wurfnetz zugleich den Boden berührte und über die Wasseroberfläche herausragte. Hier tritt nun einzig und allein Lepidurus arcticus auf, vergesellschaftet mit der merkwürdigen, an den dorsalen Schalen- und Autennenteilen stark pigmentierten Form von Daphnia pulex, die ım speziellen Teil beschrieben wird. Außerdem findet sich in den _ Proben der sonst seltene Macrothrix hirsuticornis, E ‚dessen Abundanz hier am größten ist (8 1:13 Exemplare, 82:53 Exemplare), sowie Branchinecta paludosa und Cy- clops vernalis. Diaptomus minutus fehlt. ad, ar ig Sr 1, Ss - a En Sc ET, a ‚. EU RR Ei DER ER i - \ Nach Johansen [1911] bewöhnt Lepidurus arcticus in Ostgrönland ebenfalls ganz seichte Gewässer mit Schlamm- boden und Pflanzenwuchs. Oft halten sich dort die Tiere in so seichten Gewässern auf, daß ihr Panzer die Wasseroberfläche berührt, wenn sie, auf dem Kopf stehend, den Grund durch- wühlten. Johansen 'macht auch darauf aufmerksam, daß Le- pidurus arcticus nie auf den Inseln draußen angetroffen wurde, während Daphnia pulex und Ostracoden “= all- = gemein verbreitet seien. Ganz anders lebt der Phyllopode in Hochschweden, wo er nach Zkman nur in Gewässern von einigen Metern Tiefe auf- tritt. (Verschiedene Gewässerthermik ?)1 Die Fänge aus den übrigen Gewässern fallen höchstens dadurch auf, daß sie die eine oder andere Form enthalten, die x sonst selten auftritt. Zu diesen Entomostracen gehört, neben den schon erwähnten, vor allem Macrothrix hirsuticornis. In der Sandsteinzone von Isunguak (Nordküste der Insel Dieooe findet sich die Species in einem mit Hippuris und Ranun- culus bewachsenen Verlandungstümpel. In dem gegen Ioo Fänge umfassenden Material aus der Umgebung von Godhavn konnte ich Macrothrix hirsuticornis nur in einem rei- nen Felsenbecken (57), einem Teich von Ioo/ı5m und I,5m Tiefe nachweisen (W.T. 10,60 am ıı. VIII). Im „Tialfe‘- Material dokumentiert sich die Art einzig durch eine Schale im großen Bergsee von Holstensborg (T 32, W.T. 10° C. am 13. VIll.). Endlich fanden sich Häute (darunter solche von g‘) im 3. Talsee und im ı. Fjordsee des Sermidtletfjordgebietes (Bio, BT, B14, B6). Streblocerus serricaudatus ist etwas häufiger als Macro- thrix. Es ist charakteristisch, daß von den ıı Proben, die die Form enthalten, nicht weniger als 9 gleichfalls Harpacticiden aufweisen ; ein Hinweis, daß Streblocerus mit diesen den- selben Wohnort, sehr wahrscheinlich Moosvegetation belebt. Streblocerus ist von verschiedenen Autoren als sphagno- philes Tier gemeldet worden, das hartes Wasser meidet und demnach als kalkfeindlicher Kruster zu gelten hat. Langhans (ıg9ıı Karte ı8] fand die Art im Hirschberger Großteich auf ! Vgl. Olofsson [1918 p. 390]. BEER NE, L ne: sr RO N 3 Herde verteilt, die in nächster Nähe von Mooren liegen. Macrothrix hirsuticornis konnte er nicht finden, spricht aber die Überzeugung aus, daß er nachträglich noch nach- gewiesen werden könne. | Auch Latona setifera ist selten. Daß sie nur im Material, das aus der Holstensborgergegend stammt, gefunden wurde, ist bereits erwähnt worden. Jugendstadien fanden sich im 4. und 5. Gneisteich bei Godthaab (Bachmann-Material), 20/Io/Iı m, Bro rtesp. 4o/20/< im, W.T.17,39,.17..VL, ferner. im Tialfe- Material im Bergsee eine Meile östlich von Erfalik (T. 15, 16 W.T. ı1 am 25. VIII.) und in großen Bergseen bei Holstensborg ER 274. #L..529130.. Wil. 120,74 0,,150 am ‚ıı. VIII). Erwachsene Eexmplare traten nur im Fang aus ‘dem nördlichen Bergsee von Holstensborg auf (T. 26, W.T. zer, am 11. .VIM.)...Das Auftreten in diesem, dem arten- reichsten, Gewässer der Gegend weist auf Vorliebe für gut temperierte Wasseransammlungen hin. Wenn nur wenige Exem- plare erbeutet wurden, so wird die Ursache in der Lebensweise auf dem Gewässergrund liegen; denn sehr wahrscheinlich weicht das Verhalten der grönländischen Form kaum von den Lebensgewohnheiten der mitteleuropäischen Kolonien ab. Zang- hans hat Latona setifera im Hirschberger Großteich eben- falls nicht finden können. Er charakterisiert ihr Vorkommen 14 folgendermaßen: „Sie wird meist in einiger Entfernung vom Ufer, bei geringer Tiefe, „im weichen Bodenschlamm gefunden. Sie gehört daher zu jenen Arten, „die sehr leicht übersehen werden. Wie viele von den einst für selten „gehaltenen Arten, ist auch Latona setifera in letzter Zeit immer „häufiger gefunden worden.“ ' | Graptoleberis testudinaria, die ebenfalls als Bodenform be- kannt ist, fand sich in einem einzigen Exemplar in einem benachbarten Gewässer (T.29, W.T. ı2° am ıı. VIII.), das ebenfalls 14 Cladoceren enthält. Ungeklärt ist die oecologische Stellung von Bosmina longirostris in Grönland. Bei Godhavn konnte sie nicht gefunden werden. Auf der Insel Disco wurde sie nur im Lang- . see von Ekalunguit im Discofjord (72), einem 15—2om tiefen See, erbeutet, dessen oberer Teil bei der Probeentnahme am 13. VII. noch eisbedeckt war, und im Kleinsee (70), der eine Paul Haberbosch, Die Süßwasser-Entomostracen Grönlands 1 a WEN 4 Y f > PETE Tiefe von ı5 m erreicht und dessen W.T. 13,7 ° aufwies. Häute und ein Exemplar fanden ‚sich in dem, ähnlichen ungünstigen Ba Verhältnissen unterworfenen, 2. Fjordsce der Sermidtletgegend | (B17,.B 18,.B 19, B 26; W. 7% 10,4 ' am 6. VIII.). Bei Holstens- borg waren in den Akorudaseenfängen (T. 37, 38, 39, W.T. 13 am: 24: VIIL) ein Eat. 2) en Sub. tnd Junge vertreten. | Vorläufig muß die srönländische Bosmina longi- rostris als Bewohnerin eigentlicher Seen angesehen werden. Bemerkenswert ist, daß allen Gewässern, in denen Bosmina longirostris nachgewiesen werden konnte, Bosmina co- regoni-obtusirostris fehlt. Vielleicht kann sich Bos- mina longirostris nur in solchen Wasseransammlungen halten, in denen aus irgend einem Grunde die Konkurrenz der nordischen Charakterform Bosmina core gsoni-obtusi- rostris ausgeschaltet ist. | In Übereinstimmung mit dem seltenen Auftreten der Form in Grönland steht die Notiz von Minkiewiez [1916 p. 58], nach der Bosmina longirostris nur in einem einzigen von 72 untersuchten Tatraseen gefunden werden konnte. | u AR der, Ebene ist die Cladocere nach Wagler [1913 p.223] nach Abundanz und ‚Frequenz häufiger als Bosmina co- regoni und hat als typischer Vertreter des Heleoplanktens zu gelten, indem sie ‚alle Wasserbecken mit nur einigermaßen klarem Wasser vom Tümpel bis zum See herauf‘ besiedelt. Diaptomus castor ist im Untersuchungsmaterial ebenfalls spärlich vertreten. Er tritt hinter dem allgegenwärtigen Diap- tomus minutus völlig zurück. Im Gegensatz zu andern Ento- mostracen, die mehr ‚oder weniger an den Boden gebunden sind, kann er dem Netzfang nicht so leicht entgehen wie diese. Dem ganz lokalisierten Auftreten des Copepoden kommt des- halb eine gewisse Bedeutung zu. Sehr wahrscheinlich spielt die Verschleppung durch Vögel dabei eine Rolle. Ein einziger Fundort liegt innerhalb der eigentlichen Küstenlinie der Insel Disco (18, ein schmaler Teich von 60m Länge und Im Tiefe; Temperaturschwankung vom 3. VII. bis 13. VIII.: 7—15°). Die übrigen Gewässer, in denen Diaptomus castor auf- tritt, liegen alle bei einander, draußen auf der Halbinsel von Godhavn in Meeresnähe Es handelt sich um Teiche und — 9 — Tümpel von 5—60o m Horizontalausdehnung und 30 cm bis 1,5; m Tiefe. Die Wassertemperaturen betragen Ende Juli 13,1 ° bıs 15,30 (32, 33, 34, 35, 37, 38 und 41, 43, 45). | E. Tiergeographie. I. Vergleich der grönländischen Entomostracenfauna mit derjenigen außergrönländischer Gebiete. Wenn in diesem Kapitel die grönländische Entomostracen- fauna der Binnengewässer mit derjenigen anderer Länder der Erde verglichen werden soll, so ist es nicht das erste Mal, daß dies geschieht. Wesenberg [1894 p. 168] hat die durch seine Untersuchungen erhaltene Faunenliste grönländischer Clado- ceren mit denjenigen aus Nordamerika und Europa verglichen. Er fand dabei, daß mit der europäischen Fauna bessere Über- einstimmung herrsche, als mit der amerikanischen, und ver- mutete, daß der verschiedene Stand der Cladocerenforschung in beiden Erdteilen schuld an diesem Ergebnis sei.! Mit Recht; denn heute, nachdem auch Amerika besser durchforscht ist, sind die Abweichungen bedeutend kleiner geworden. Leider muß nach wie vor bedauert werden, daß aus dem arktischen Nordamerika sozusagen keine hydrobiologischen Untersuchungen vorliegen. So lange aber diese fehlen, kann die grönländische Süßwasserfauna noch so gut bekannt sein, ohne daß zwingende tiergeographische Schlußfolgerungen (bes. über die AFerkunft der grönländischen Entomostracen) gezogen werden können. In einer zweiten Tabelle hat Wesenberg [1894 p. 170; 1895 p.ı]|.die isländische Cladocerenfauna mit der grönlän- dischen verglichen. Damals fehlten von den 14 von de Guerne ı Einzig für Grönland nachgewiesen waren damals: Latona glacialis, Daphnia groenlandica, Daphnia crassispina und Artemia gracilis. Welche Stellung diese Arten einnehmen geht aus meinen Aus- führungen auf Seite 31 hervor. Aus Nordamerika waren 1894 noch nicht bekannt: Daphnia schaefferi, Simocephalus exspinosus, Cerio- daphnia quadrangula, Bosmina obtusirostris, Macrothrix arctica, Acroperus angustatus, Pleuroxus exiguus und Pleu- roxus nanus. Mit Berücksichtigung meiner Berichtigungen auf Seite 34 und der heute geltenden Nomenklatur und systematischen Verhältnissen . sind alle diese Formen inzwischen aus Nordamerika bekannt geworden. und Richard [1892] in Island nachgewiesenen Cladoceren Be 2 in Grönland. Umgekehrt waren aus Grönland 7 Arten pen kannt, die Island zu fehlen schienen. Was die Cladoceren an- $ betrifft, herrscht heute sehr gute Übereinstimmung der beiden Inseln. Die Abweichungen beziehen sich jetzt auf andere Ord- nungen und Unterordnungen, auf die hin die isländischen a: ‚ wässer noch nicht gründlich durchforscht sind. Seit Wesenberg seine Arbeit publizierte, ist die dank stische Erforschung der amerikanischen, eiropäischen und asia- tischen Gewässer einen großen Schritt vorwärts gegangen. Auch die Literatur über die Fauna arktische Bedingungen bietender Gewässer hat eine Bereicherung erfahren. Das zeigt schon die umfangreiche tabellarische Zusammenstellung bei Ekman [1905 p.57], in der die Phyllopoden, Cladoceren und freilebenden Copepoden innerhalb des arktischen Gebiets a nal eingeteilt werden. | Es erscheint verlockend, den von Ekman gemachten Ver- such zu wiederholen. Indessen halte ich dieses Vorgehen für verfrüht, da aus dem eigentlichen arktischen Gebiet seither nur wenige Arbeiten erschienen sind. Ich begnüge mich damit, den bis heute in Grönland gefundenen Entomostracen nach- zugehen und zu prüfen, in welchen außergrönländischen ark- tischen und nichtarktischen Gebieten diese nachgewiesen werden konnten. Auf diese Weise werden allfällige endemische Arten erkannt werden, Bei der hier aus rein praktischen Gründen vorgenommenen Umgrenzung der arktischen Region habe ich mich von folgen- den Gesichtspunkten leiten lassen: Für die Lebensbedingungen der arktischen Süßwasserentomostracen kommen in erster Linie die sommerlichen klimatologischen Verhältnisse als Faktoren in u ‘ Folgende isländische Cladoceren fehlten damals in der grönländischen Faunenliste: Sida crystallina und Alona testudinaria, von denen seither Graptoleberistestudinaria in Grönland nachgewiesen werden konnte. Außer den endemischen Grönlandarten fehlten in Island folgende in Grönland gefundene Formen: Daphnia schaefferi, Simocephalus exspinosus, Macrothrix rosea, Acroperus are und Cerio- daphnia quadrangula. Letztere wurde seither in Island gefunden. Die übrigen Arten fehlen in Wirklichkeit in Grönland oder sind WEESIEHEN als fragliche Formen aufzufassen (s. S. 31). 2 4 a ws p iR ns 5 Ze. EEE a ne ER TOR Betracht. Ob im Winter mehr oder weniger tiefe Kältegrade _ auftreten, wird für die in Ruhestadien überwinternden Formen kaum von Belang sein.! Wesentlichen Anteil an der Zusammen- setzung und Entwicklungsmöglichkeit der Entomostracen- Kolonien wird aber die Zufttemperatur und die Boden- temperatur der Sommermonate haben, die zusammen mit der Sonnenbestrahlung die Temperatur der stehenden Binnengewäs- BEE Gebiet nördlich der Juli-Jsotherme +10°C. Gebiet nöralich der Eisbodengrenze. Karte 3. * Die Lufttemperatur der kalten Monate hat allerdings ebenfalls einen Einfluß auf die Entomostracenfauna, indem die Eisfreiheit des Gewässers und die Eisdicke von ihr beeinflußt werden. Die Daten dieser Eigenschaften eines Gewässers sind jedoch so schwierig zu beschaffen und so starkem Wechsel unterworfen, daß eine Begrenzung des arktischen Gebietes auf dieser Grundlage auf die größten Schwierigkeiten stößt. ser bedingen. So scheinen mir zur Umschreibung des eigent- ae, lichen arktischen Gebietes 2 Grenzlinien geeignet zu sein: de Juli-Isotherme + 10° C. und die Eisbodengrenze. In der Kartenskizze 3 habe ich die nördlich der Jultisotherme + 10° gelegenen Ländermassen der Nordhemisphäre schwarz ein- gezeichnet ; die zwischen dieser Linie und der Eisbodengrenze liegenden Festlandsmassen wurden punktiert. Wenn wir nun als Südgrenze des arktischen Gebietes einen allerdings oft sehr breiten Grenzsaum annehmen, der zwischen den beiden Linien liegt, haben wir für unsere Zwecke, so gut eben eine künstliche Begrenzung erfolgen kann, das arktische Gebiet im engern Sinne abgegrenzt. | | In den gebräuchlichen Isothermenkarten sind die Temperatur- werte auf das Meeresniveau reduziert. Auf Isothermenkarten, die ohne Reduktion konstruiert werden, sind die mitteleuro- päischen Hochgebirge von» geschlossenen Isothermen umzogen erkennbar. Diese Art der Darstellung würde wahrscheinlich ein Kartenbild ergeben, das eine Grundlage bilden würde zur klimatologischen Abgrenzung der boreo-subglacialen Region im Sinne Ekmans. Für unsere Zwecke genügt vorläufig die ein- fache Skizze, wie sie hier gegeben wird. In der Kartenskizze 4 sind die Stellen markiert, deren Entomostracenfauna zum Vergleich mit der grönländischen her- beigezogen wurde. Berücksichtigung fanden: innerhalb der arktischen Region im engern Sinne alle mir bekannten Arbeiten über Süßwasserentomostracen ; ihre Fundorte sind in verein- fachter Weise eingetragen. Außerhalb der Region wurden be- rücksichtigt: Funde aus Labrador, New-Foundland, Behring- ‘insel östlich Kamtschatka. Ferner Hochschweden, Hohe Tatra, Alpen und als Beispiel. eines gut durchforschten Ebenen- gewässers Mitteleuropas der Hirschberger Großteich in Böhmen. Die Fauna der in Form eines Ringleins (©) verzeichneten Gebiete wird weiter unten ausführlich besprochen werden. _ Um die kosmopolitische Verbreitung vieler in Grönland auftretenden Arten zu demonstrieren, wurden in der Tabelle 16 im Anhang außerdem die Funde aus folgenden Regionen des Erdballes angeführt: Nicht arktisches Nordamerika, Süd- amerika, Europa exkl. die unter anderer Rubrik angeführten Gebiete und Afrika nördlich‘der Sahara, Afrika südlich der Em Sahara, nicht arktisches Asien, Australien und Polynesien. Da . „es sich um einen groben Vergleich handelt, kommt es kaum in Betracht, daß es sich dabei nicht um tiergeographisch abge- grenzte Regionen, sondern im großen und ganzen um eine Ein- teilung nach Erdteilen handelt. Durch die Zuvorkommenheit von Herrn Dr. Th. Stingelin, der mir Einblick gewährte in seine Notizen über die geographische Verbreitung der Clado- ceren, ist es mir möglich geworden, die Tabelle einigermaßen a vollständig zu gestalten. Karte 4. Die bei der Aufstellung der Tabelle 16 benützte Literatur ist folgende: | Grönland: s. S. 3. | Arktisches Nordamerika: Cushmann 1908, Alm 19144, Juday u. Mutikowski 1915. | Island: Sars 1885, de Guerne u. Richard 1892, Wesenberg 1894, Ostenfeld u. Wesenberg 1906, Haberbosch 1916. u“ Bu _ I EL A EFT EZ BT FR NT ET N DT a ar "u a N BD TR RT TE Le Re REN ET a ER EN, F „» nn - N ER EA = £ a‘ 2 u 4 a Se ar T Be ‚N 32° c « I - Fa | > Mh R a ir nr N _ Arktische Inseln des nördlichen Eismeers Spitzbefken, a Ä > = Mayen, Bäreninsel, Franz-Josefsland): Sars 1885, Sars 1886, 2 E Richard 1897, "Scourfield 1897, Richard :ı898, Scott Ta DR Lilljeborg 19002, Alm 19148, Brehm 1916, Olofsson 1918. $ Skandinavisches UIOCRSEDIRE Ekman 1905, Ekman 1908, : a Alm 1914. Er E > Finnmarken und Kolahalbinsel: Richard 1889, Levander 1901, Linko 1901, Levander 1905, Alm ı914a, Olofsson 1917. er: Westsibirien mit vorgelagerten Inseln!: de Guerne u. Richard 5 1891, Liljeborg ı902, Zykoff 1904, Verescagin 1913, Alm IgI 44. e Ostsibirien mit vorgelagerten Inseln!: Zxlljeborg 1887, Sars 1897, Sars 1898. | a Karpathen: Wierzejski 1882, Daday 1897, Minkiewitz 1916, 1917. Alpen: Zschokke 1900, Monti 1904, 1906, Zschokke 1908, Sanaee 1908, ÄKeilhack 1909, IQI15. e4 Außerdem wurden die Fundortsangaben aus folgenden Monographien benützt: ZLilljeborg 1901 (Cladoceren), Daday 1910 (Branchiopoda), Tollinger ıgIı (Diaptomidae), sowie einige eigene Befunde aus Alpengewässern. Die Durchsicht der Tabelle 16 zeigt, daß es nach dem der- zeitigen Stand unseres Wissens in Grönland keine endemischen Süßwasser-Entomostracen gibt. s Latona glacialis Wesenberg, die bisher als typische Grönlandform angesehen wurde, ist, wie im speziellen Teil gezeigt werden wird, nichts anderes als eine Latona seti- fera, die bisweilen geringfügige Abweichungen zu zeigen scheint, die früher als charakteristische Merkmale der Grön- landform gegolten haben (s. spezieller Teil). Über die Stellung von Maraenobiotus danmarki vergleiche die Fußnote auf)S: 30. | Die in Grönland nachgewiesenen Entomostracen zeigen n unter sich sehr verschiedene tiergeographische Verbreitung. Vor allem fallen einige Arten auf, die vorzugsweise oder aus- schließlich im arktischen Gebiet auftreten: Lepidurusarc- ! Als Grenze zwischen West- und Ostsibirien nehme ich den Jenissei- Lauf an, der zwei geomorphologisch stark verschiedene Gebiete von einander scheidet. . Pr) KINO? A > ’ vr h Bm: “ u; E, Er ni, Be, 2 #2] a A EL, } Bu = = F 2 e a ir + — 1 — ticus ist nur aus der eigentlichen arktischen Region (und aus dem skandinavischen Hochgebirge) bekannt. Ebenfalls die ‚Ostracoden: Eucypris glacialis, Candona groen- lanudıca, Candona lappoönica und Candona rec- tangulata. Branchinectapaludosa muß gleichfalls als arktische Form angesehen werden, im Gegensatz zu Lepidurusarc- ticus, hat der Phyllopode eine vorgeschobene südliche Ko- lonie in der Hohen Tatra (einen einzigen Fundort: Dwoisty Gasienicowy 1654m). Auch Eurycercus glacialis ge- hört in die Gruppe der .arktischen Entomostracen,; daran mag .der einzige in der gemäßigten Zone liegende Fundort in Nord- Brabant [Wibaut-Isebree 1913 p.223] kaum etwas zu ändern. Formen mit der Hauptverbreitung in der Arktis sind ferner Ophryoxus gracaılis, Diaptomus minutus, Bos- mina coregoni-obtusirostris, Polyphemus pedi: culus und Holopedium gibberum. Sie vermögen weiter nach Süden vorzudringen als die bereits erwähnten Formen. Die beiden letztgenannten treten sogar in der mitteleuropäischen Ebene auf und haben auch in den Alpen einzelne Wohnorte. Diaptomus castor leitet dann über zu denjenigen Entomostracen, die, in Nord-Amerika oder in Europa allgemein verbreitet sind oder gar als Kosmopoliten zu gelten haben Sn a r Artemia salina, Limnocalanus grimaldi und Nannopus palustris nehmen als marine Abkömmlinge eine Sonderstellung ein. | | ‘Über die tiergeographische Stellung der Harpacticiden- arten laßt sich heute noch nichts bestimmtes aussagen, da das Studium der moosbewohnenden Formen erst kürzlich eingesetzt hat und in tiergeographischer Hinsicht einige Überraschungen gebracht hat, die zur Vorsicht mahnen. Canthocamptus arcticus, Canthocamptus cuspidatus und Mora- ria schmeili scheinen indessen arktisch-alpine Verbreitung zu genießen. Sie sınd bisher nur in den nördlichen Gebieten und in der Nähe der Alpen, der Tatra und des Jura gefunden ' worden. Canthocamptus cuspidatus konnte ich in der ı Vgl. die reichhaltige Faunenliste aus der Tatra, wo Minkiewicz 17 Harpacticiden fand. Schweiz nur an alpinen Fundorten erbeuten, während beispiels- weise Canthocamptus rhaeticus und Canthocamp- tus zschokkei auch in der Ebene auftrat. In Übereinstim- he St mung damit tritt Canthocamptus cuspidatus zahlreich in Hochschweden und in der Tatra auf. Morariaschmeili, die bisher nur aus Oberbayern bekannt war und als typische Alpenform angesehen wurde, ist durch den Fund in Grönland dieser Stellung beraubt worden. Nach Untersuchungen in schweizerischen Alpengewässern, die z.Z. in der Basler zoolog. Anstalt im Gange sind, ist die Art in den Graabanlun häufig.? | | Auch die Kenntnisse über die Verbreitung der Ostracoden sınd zu lückenhaft, als daß jetzt schon Sicheres über die tier- geographische Stellung der in Grönland gefundenen Arten ge- sagt werden kann. | In der Verbreitungstabelle fallen ferhier einige Arten auf, deren Auftreten in Grönland nicht im Einklang steht mit deren | übrigen Verbreitung. Es sınd Entomostracen, die in arktischen Gewässern bisher nicht oder nur ausnahmsweise nachgewiesen werden konnten. Vor allem kommt Daphnia atkinsoni in Betracht, die tatsächlich auch in der grönländischen Faunen- liste als höchst fragliche Form angesehen werden muß (s. S. 32). Für Daphnia magna und Simocephalus exspinosus gilt das gleiche, wenn auch nicht in so ausgesprochenem Maße. | Das lokalisierte Auftreten von Latona setifera in der Holstensborgergegend und in Südgrönland kommt auch zum ‚Ausdruck in der Verbreitung im übrigen arktischen Gebiet. Die geringe Abundanz und Frequenz, die Bosmina longirostris, Alona guttata und Graptoleberis testudinaria im Grönland-Material zeigen, spiegelt sich in ‚der kleinen Frequenz in den übrigen arktischen Gewässern wieder. Hier wie dort mag das seltene Vorkommen auf der Lebensweise der betr. Entomostracen beruhen ; möglicherweise entspricht das seltene Auffinden der Formen aber dem tatsäch- lichen seltenen Auftreten in ungünstigen Gewässern. ! Ähnliches gilt für Maraenobiotus brucei, die neu aus Spitzbergen, Grönland und den Alpen bekannt ist. ® Borner, L. 1917. Faunistische Notizen vom Statzersee i im Oberengadin. Jahresber. naturf. Ges. Graubünden. ler nn Es zeigt sich also auch hier, daß eine Faunenliste ohne _ Frequenz- und. Abundanzangaben, mögen sie auch noch so roh sein, nur ein ganz oberflächliches Bild der Fauna eines Gebietes zu geben vermag. . Die folgenden Ausführungen, in denen der Vergleich der grönländischen Entomostracenfauna mit derjenigen charakte- rıstischer außergrönländischer Gebiete durchgeführt werden soll, wird diese Tatsache im einzelnen noch klarer hervor- treten lassen. l. Vergleich mit dem nordschwedischen Hochgebirge. 3 Durch die mustergültige Arbeit Zkmans [1905| über die Fauna der nordschwedischen Hochgebirge sind wir in die BE: Lage versetzt, einen gründlichen Vergleich zu ziehen zwischen dieser Fauna und derjenigen Grönlands. Die Faunenliste, die Ekman p. 41—42 gibt, ist. hier in abgekürzter Form wieder- _ gegeben.! Es handelt sich um eine Frequenztabelle, indem für jede Region des Hochgebirges die Anzahl der Fundorte eingetragen sind, die Ekman für jede Art nachweisen konnte. ‚Diejenigen Arten, die in Grönland mit Sicherheit auftreten, "sind mit @ gekennzeichnet, die fraglichen Formen mit ?. u... | | Birken- Grauweiden- Flechten- Br | region region region 350-600 m 600-1000 m 1000-1350 m Polyartemia forcipata De 24 5 e Branchinecta paludosa — 2 2 e Lepidurus arcticus . I 2 2 Sida crystallina | II 4 - e Holopedium-gibberum 25 25 I e Daphnia pulex | 6 2 Eye ? Daphnia longispina | 28 8 Io e Scapholeberis mucronata 10 6 — e Simocephalus vetulus 1:6 — — e Ceriodaphnia quadrangula 7 16 A ı Frostwiken, Sarekgebirge und Torne-Lappmark sind nicht auseinander- gehalten; die Varietätem von Daphnia longispina, Bosmina core- goni-obtusirostris und Bythotrephes longimanus wurden zur Art eingezogen angeführt. Bosmina coregoni- obtusirostris. Ophryoxus gracilis Lathonura rectirostris Streblocerus serricaudatus Acantholeberis curvirostris . Eurycercus lamellatus -Acroperus harpae... Alonopsis eiongata Alona quadrangularis ; u atfinis Bo „1 COostatdl u. teten „ Intermedia | I Rhynchotalona falcata. Alonella excisa R exigua „Hana Peracantha truncata 'Chydorus sphaericus BT Polyphemus pediculus Bythotrephes longimanus ah gigas \ 2 viridis X vernalis ke, robustus h strenuus 5 scutifer 2 serrulatus: x macrurus ü Canthocamptus arcticus 2 cuspidatus % schmeili > brevipes Diaptomus gracıloides R laticeps E lacıniatus r denticornis Heterocope salıens m . RN Ei v HH on vH _ a Fr 5 ‘2 E ” ri = \ - i - . 4 w s r h ri ® “ .. FR n Be | \ Ban ne x Get. £ FR | n ja RE ur, , # ns \ az! ‚ . 4 “- 5 „| I N N v N a | a = e hl er N I? ir ” . EN > BR Fr = kr 3 F eP ar Ey R 3 ne Pu MIR L ä ß We > 3% a il re A or n un N CM, ee: u Be Wa > "Se ’ x Bw je r , . TUR | Ehe „or, a = y www Br u = 4 nr. EEE ZEREWETEE U DER Du ne ’ * x Eye Pur} N ur r \, . 09 Von den Arten der grönländischen Faunenliste fand Ekman 17 Arten nicht: Bosmina longirostris, Macrothrix — hirsuticornis, Alona rectangula, Graptoleberis " testudinaria, Diaptomus castor, Moraria schmeili, Maraenobiotus, Epactophanes und Nannopus palustris. Alle diese Entomostracen traten in meinem Untersuchungsmaterial ohne Ausnahme nur in wenigen Fundorten und da.nur vereinzelt auf. Ausgenommen Diapto- mus castor und Bosmina longiırostris, leben. diese ! Arten in den Gewässern an Stellen, die zur Ausführung von Netzfängen ungeeignet sind, so daß die Möglichkeit besteht, die eine oder andere dieser Formen werde nachträglich in Hochschweden noch nachgewiesen werden können. Das Fehlen der drei marinen Abkömmlinge ist begreiflich. Daphnia masna und Simocephalus exspinosus dürfen, wie weiter oben gezeigt wurde, auch für Grönland nur mit ‚Vorbehalt ‚angeführt werden. Wenn das Fehlen der bisher erwähnten Arten in £ kmans Faunenliste einigermaßen erklärlich erscheint, indem die ge- ringe Frequenz in Grönland darauf hindeutet, daß entweder der Fang der betr. Arten besondere Vorkehrungen bedarf, oder aber, daß sie nur beschränkt das grönländische Bürger- . recht genießen, so scheint das Fehlen von Eurycercus glacialis und von Diaptomus minutus für Zkmans Untersuchungsgebiet charakteristisch zu sein. Beide Entomo- stracen sind nämlich in Grönland allgemein verbreitet und können dem Netz nicht entgehen. Fragen wir umgekehrt nach den 24 Arten,. die Zkman fand, die aber in Grönland nicht nachgewiesen werden konnten, so ist es unbedingt notwendig, ‘die drei Regionen des nord- schwedischen Hochgebirges auseinander zu halten. Die Ab- nahme der Artenzahl mit zunehmender Meereshöhe zeigt sich deutlich darin, daß Ekman (exkl. Ostracoden) in der Birken- region 45, in der Grauweidenregion 39, und in der Flechten- region 25 Entomostracen nachwies. (Zum Vergleich: Grönland. besitzt [exkl. Ostracoden] 38 sicher bestimmte Entomostracen.) Die Birkenregion bietet im allgemeinen günstigere Lebens- bedingungen als die Mehrzahl der grönländischen Gewässer. Es ist daher zum vorneherein zu erwarten, daß diejenigen Arten, " a RER AT Rh wer 7 RT a af > PD A E RN Va, a a Te Ana er R r ET 2 Bi Pe 1 2 , x N a N Nach re #4 die nicht über die Birkenregion hinaussteigen, in Grönland fehlen sollten. Es handelt sch um Simocephalus vetulu,; Lathonura rectirostris, Alonella exigua, Chy- dorus piger, Cyclops macrurus, Canthocamptus f, £ - schmeili var. lapponica, Diaptomuslaticepsund Diaptomus denticornis. Tatsächlich fehlen diese Arten in Grönland, mit Ausnahme von Simocephalus vetulus (vgl. S. 58). 2 2 f In der Grauweidenregion machen folgende Arten Halt, die in Grönland fehlen: Sidacrystallina, Acantholeberis curvirostris, Alona costata, Rhynchotalonafal- cata, Peracantha truncata, Bythotrephes lon- gimanus, Canthöocamptus brevipes und Hetero- copesaliens, zugleich aber auch 6 Arten, die- in Grönland. auftreten. Besondere Aufmerksamkeit verdienen diejenigen Arten, die bis in die Flechtenregion hinaufsteigen, in Grönland aber iehlen Polyartemia forcipata scheint in Schweden als vorge- schobene Kolonie des Hauptverbreitungsgebietes ım arktischen _ ‘ "Asien zu haben. Ekman schreibt über ihre Wohngewässer: „Für ihr Gedeihen scheint sie, obgleich sie eine arktische Art ist, „eine ziemlich hohe Temperatur zu beanspruchen. Zwar habe ich sie. „einmal in einem kalten See in der Grauweidenregion gefunden, am „zahlreichsten kam sie aber in kleinen und seichten Gewässern vor, deren „Wasser im Hochsommer auf 15—20° erwärmt werden kann. Auch lebt „sie in der Flechtenregion nur in den allerseichtesten und wärmsten Pfützen.“ Es ist demnach sehr wohl möglich, daß die niedrige Tem- peratur dieser Form das Auftreten in Grönland nicht erlaubt. Eurycercus lamellatus wird in Grönland durch die nahe verwandte nordische Art Eurycercus glacialis ver- treten. Das Fehlen von Alonopsiselongata in den grön- ländischen Gewässern ist sehr auffällig, da sie in Hochschweden zu den häufig auftretenden Cladoceren gerechnet werden muß. Die Erscheinung findet vielleicht eine Erklärung in der Ver- breitung der Art in Europa. Sie hat ihr Stammgebiet im Norden, bewohnt auch die deutschen Gewässer, vorzugsweise diejenigen der baltischen Seenplatte. Sie tritt sogar am Alpen- fuß auf und vermag selbst in die Dauphinde-Alpen emporzu- steigen. I 2 Bei den Copepoden Cyclops robustus, Cyclops seutifer, Cyclops serrulatus, Diaptomus graci- loides und Diaptomus lacıniatus überrascht vor allem “das Fehlen von Cyclops scutifer und Cyclops ser- rulatus in Grönland. | Daphnialongispina, die mit ihren Berlin Varietäten abbreviata und frig deln etica die Flechtenregion ' belebt und auch in den Alpen häufig auftritt, fehlt merk- | würdigerweise in Grönland. Eine Erklärung für dieses Ver- halten habe ich bis jetzt nicht herausfinden können. Die beste Lösung der Frage wäre die, daß Daphnia longispina, die schon einmal aus Grönland gemeldet worden ist, nach- träglich noch als typische Planktonform angetroffen wird, die “durch Zufall von Sammlern meines Untersuchungsmaterials nicht erbeutet wurde. a a F “ \ Noch weitere Zusammenhänge zwischen der vertikalen Ver- breitung in Hochschweden und dem Auftreten oder Fehlen von - Entomostracen in Grönland können aus der Tabelle heraus- gelesen werden. So treten Alonella excisa und Alonella nana in allen Regionen auf, während die in Grönland fehlende Alconella exigua nur die Birkenregion zu besiedeln vermag.! Zusammenfassend kann gesagt werden, daß Grönland und | das nordschwedische Hochgebirge am besten in der Cladoceren- fauna Übereinstimmung zeigen; am schlechtesten in der Diap- ’ tomidenfauna. Das stimmt mit der allgemeinen Erfahrung, daß das Genus Diaptomus überall eigene spezifische Ver- tretung findet. Auffällig ist ferner das Fehlen von Daphnia longispina,’Cyclops scutifer und Cyclops ser- rulatus in Grönland und umgekehrt die Abwesenheit von -Bosmina longirostris und Diaptomus castor im skandinavischen Gebirge. Gründliche Untersuchungen dürften in dieser Beziehung noch einen Ausgleich bringen. 2. Vergleich mit der Yamalhalbinsel Sibiriens. Von der die Fauna der eigentlichen arktischen Region behandelnden Literatur eignet sich die Arbeit von Verescagin 1 Diese Verbreitung in Hochschweden, wie auch das Fehlen von Alonella exigua über der 2000 m Isohypse in den Alpen bestätigen die von mir auf S. 36 ausgeführte Korrektur der grönländischen Faunenliste. al a a Be ya ir, .. \ .* [ıg13! über die Cladoceren der Halbinsel Yamal zu einem ausführlichen Vergleich mit den Befunden über die grönlän- dische Cladocerenfauna.! Das von B.M. Jitkow gesammelte Material stammt aus einem Gebiet, das unter dem ‚gleichen Breitenkreis wie die Insel Disco liegt; dessen klimatologische 4 Verhältnisse etwas (Maximaltemperatur im VII.: 180 C.), des sen morphologischer Bau aber ganz wesentlich von ee u ländischen Verhältnissen abweichen. Hier, auf Yamal, eine 'Küstenebene, die sich im ‚Lauf der letzten Jahrtausende erst aus dem Meer erhoben hat, als Tundra mit einem a = hängenden, noch unbestimmten, Gewässernetz versehen; ein F Gebiet, das durch die großen sibirischen Ströme mit Be 5% asiatischen Innland verbunden ist. Dort, im Grönland, ein kürz- lich von der Inlandeisdecke befreiter, schmaler Küstenstreifen, _ # ; dessen Wasseransammlungen größtenteils in Urgestein Uhr An Basalt liegen und sozusagen ohne Zusammenhang mit einander Na sind; zudem von den benachbarten Kontinenten und Inseln | durch das Meer völlig abgeschlossen. Diese Verschiedenheit =E der beiden arktischen Gebiete hat zweifellos auf die Besiedlung einen großen Einfluß ausgeübt, der wahrscheinlich heute noch fortdauert. Was für das skandinavische Hochgebirge und für die Alpen, die am Gebirgsfuß liegenden Ebenengewässer, das sind für die Yamalhalbinsel die temperierten Gewässer Inner- asiens: Wasserreservoirs, aus denen andauernd eine Neubesied- lung der ungünstigeren Bedingungen unterworfenen arktischen (Gewässer erfolgen kann. Für die grönländischen Wasseran- sammlungen liegen diese Reservoirs viele hunderte Kilometer entfernt, jenseits des Ozeans. Es wird deshalb kaum überraschen, wenn ein Vergleich der Grönland- mit der Yamalfauna wesentliche Unterschiede zeitigt. Diese Abweichungen verringern sich jedoch beträcht- lich, sobald wir die Frequenz der Cladoceren beider Gebiete in Berücksichtigung ziehen. Zu diesem Zweck gebe ich das Verzeichnis der von Verescagin bestimmten Cladoceren mit der Vereinfachung, daß die Varietäten zur Art eingezogen, an- hatten die Freundlichkeit, mich mit dem Inhalt der russisch geschriebenen F nn > . c3 * Die Herren Privatdozenten Dr. C. Janicki und Dr. N. G. Lebedinsky Ni Arbeit bekannt zu machen. N n” 1 - — 113 — geführt werden.! Die in Grönland sicher nachgewiesenen Arten wurden wieder mit e gekennzeichnet und die unsichern Formen mit ?; die im skandinavischen Hochgebirge gefundenen sind mit s ausgezeichnet. Zahl der Fundorte s Sıda crystallına 13 ? - Limnosida frontosa I Diaphanosoma brachyurum e s Holopedium gibberum =10 Daphnia arctica Vrescagin N: e Daphnia pulex Io ? s Daphnia longispina . | 28 Cephaloxus cristatus 4 e s Simocephalus vetulus 7 Ä Simocephalus exspinosus 4 Ceriodaphnia pulchella 2 i affınis 3 .s P quadrangula 2 e s Scapholeberis mucronata 8 e Bosmina longırostris II ’ es R longispina (— coregon!) 37 Bosminopsis zernowi ee e s Ophryoxus gracılis | ug e s Streblocerus serricaudatus ni 1 s Eurycercus lamellatus 13 s Alonopsis elongata ° Io e s Acroperus harpae | ce) «e s Alona affınis 9 es „ quadrangularis 2 Ss „. costata 6 .s . „ ‚.rectangula 3 Rhynchotalona rostrata I z falcata I e s Alonella excisa 3 ; setosa Vrescagın I es 7a I e _GGraptoleberis testudinarıa 2 | s Peracantha truncata FECE 4 ı 10 Varietäten von Daphnia pulex, 1 von Cephaloxus cristatus, övon Bosmina longirostris, 3von Bosmina longispina (=coregoni), 1 von Alonopsis elongata und 1 von Chydorus caelatus. Außerdem rechnete ich Alona karelica zu Alona rectangula. N Paul Haberbosch, Die Süßwasser-Entomostraßen Grönlands 8 e s Chydorus sphaericus z latus Eine 3 ER 5) e s Polyphemus pediculus ar s Bythotrephes longimanus EB TE Von den grönländischen Cladoceren konnte Vrescagin nicht nachweisen: Latona setifera,Daphniamagna?, Ma- crothrix hirsuticornis, Eurycercus glacialis und. Alonaintermedia,d.h. 3 Bodenformen und eine unsichere Grönlandform. Für Eurycercus glacialis tritt E ury- | cercus lamellatus vikarierend auf. Umgekehrt fehlen 16 _ Cladoceren die auf Yamal auftreten in Grönland. Von diesen zeigen nurSidacrystallina, Eurycercus lamellatus und Alonopsis elongata auf Yamal eine große Frequenz. Alle drei Arten treten in Hochschweden auf. Die beiden letzt- genannten bis in die Flechtenregion hinauf; ihr Fehlen m“ Grönland ist schon einmal aufgefallen. Sida crystallina, Alona costata, Rhynchotalona falcata und Pera- cantha truncata treten nur in der Birken- und Grauweiden- region Hochschwedens auf. Daphnia arctica und Alo-, nella setosa scheinen für Yamal endemisch zu sein (falls ihre Artberechtigung nicht angezweifelt wird). Die noch nicht erwähnten Cladoceren, die sowohl in Hochschweden, als auch in Grönland fehlen, treten auf der Yamalhalbinsel ganz ver- einzelt auf; und, was nicht genug betont werden kann: sie wurden von Vrescagin nur in Flüssen gefunden oder in lang- gestreckten Seen, die den Übergang zu fließenden Gewässern bilden. Eine Ausnahme macht nur Chydorus latus, der massenhaft in Tümpeln auftritt.! Es ist nicht ausgeschlossen, daß die betr. Cladoceren durch den Ob und durch den Irtisch aus Zentralasien heruntergeschleppt worden sind.? ı Über die nahen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Chy- S dorus latus und Chydorus sphaericus vgl. den Abschnitt über Chy- dorus sphaericus im ‚speziellen Teil. * Anhangsweise möge Olofssons [1918] gereinigte Fäunennetl der Spitzbergengewässer berücksichtigt werden. Das von Olofsson verarbeitete Material übertrifft an Umfang das Grönlandmaterial und hat eine äußerst gründliche Untersuchung erfahren, so daß hier völlig sichergestellte Daten ‘ vorliegen. O. verzeichnet folgende Entomostracen: - BER IE 3. Vergleich mit den Hochalpen. Schon Wesenberg [1894 p. 154] widmete dem Vergleich der grönländischen .Cladocerenfauna mit der europäischen Ge- birgsfauna ein besonderes Kapitel: .,Grönlands Ferskvands- fauna sammenlignet med den europziske alpine“. Leider stand ihm Zschokkes grundlegendes, zusammenfassendes Werk über die „Tierwelt der Hochgebirgsseen‘‘ [1900] noch nicht zur Verfügung. Er mußte sich auf die Berücksichtigung von Zschokkes erster Mitteilung über alpine Cladoceren [1892], außerdem der spärlichen Angaben bei Forel, Zacharias, Pavesi _ und der unzuverlässigen Arbeiten /mhofs beschränken. Wesenberg warnt davor, dem gleichzeitigen Auftreten ge- wisser Arten in Grönland und in hochliegenden Alpengewässern große Bedeutung zuzuschreiben. Er weist darauf hin, daß die Mehrzahl dieser, beiden Gegenden gemeinsamen Arten zugleich auch weite Verbreitung über den Erdball genießen, und, daß Ephippien und Dauereier von Vögeln aus der Ebene und vom Bergfuß an den Berghang und gegen die Bergspitzen ver- schleppt werden können. Nur wenige Formen, wie Lepidu- ‘rusarcticus und Branchinecta paludosa zeigen nach Wesenberg unleugbar eine charakteristische geographische Ver- breitung: Arktis und hochliegende Gewässer Nordeuropas. Heute sind wir, dank eifriger Forschertätigkeit der ver- gangenen zwei Jahrzehnte, in der Lage, eine ziemlich vollstän- dıge Faunenliste der Alpengewässer zum Vergleich mit der Lepidurus arcticus Maraenobiotus brucei Daphnia pulex Eucypris glacialis Macrothrix arctica = hirsuticorniis Eucypris arctica | Alona guttata | Cyclocypris ovum Chydorus sphaericus Candona rectangulata Cyclops strenuus Cyclops crassicaudis Außerdem Eurytemora raboti Richard, Tachidius longicornis Olofsson und Tachidius spitzbergensis Olofsson. Außer diesen Süß- wasserformen, die aus ursprünglichen Brackwasserformen entstanden sind, fehlen in Grönland Cyclops crassicaudis Sars, Eucypris arctica Olofsson und Cyclocypris ovum (Jurine). Charakteristisch scheint mir das Fehlen eines Vertreters des Genus Diaptomus und die Armut an Cladoceren zu sein. Gerade dadurch kommt der Inselcharakter Spitzbergens noch deutlicher zum Ausdruck als bei Grönland. grönländischen Fauna herbeiziehen zu können. Einzig die Yan nassen Moospolstern und im Bodenschlamm lebenden Harpac- - a‘. ticiden und Ostracoden dürften in Zukunft die Liste der a 3 vo Entomostracen noch wesentlich vergrößern. = Die Ansichten über das Bestehen einer faunistischen Gruppe, die ausschließlich die arktischen Gebiete einerseits - = und die Hochgebirge Mitteleuropas (teilweise auch Südeuropas und Zentralasiens) andererseits bewohnt, haben während dieser Zeit große Wandlungen durchgemacht. Während eine Zeitlang RL umfangreiche Listen von sogen. „Glacialrelicten‘ aufgestellt wurden, hat sich die Zahl dieser heute als boreoalpine Ver- treter bezeichneten tiergeographischen Gruppe wesentlich ver- “ ringert. Teils ist die gründliche Erforschung der in F rage kommenden Gebiete und der sie von einander trennenden ur RER: Ebenenlandschaften schuld am Wechsel der Anschauungen, _ teils die Einführung klarer umschriebener. Begriffe, die das. ‘ Kriterium für die Möglichkeit, als Angehöriger der Gruppe betrachtet zu werden, immer schärfer werden ließ [vgl. Hofsten 1912, Zschokke 1913, Ekman ı915]. Was. die Entömostracen anbetrifft, kann Aoldhaus |1912]| in seinem „kritischen Ver-. R zeichnis der boreoalpinen Tierformen (Glazialrelikte) der mitte. und südeuropäischen Hochgebirge‘ nur noch 4 Artenalssichrer Vertreter der Gruppe angeben. Nämlich B ranchinecta paludosa, Diaptomus laciniatus, ’Diaptomus laticeps und Heterocope weismanni; von denen einzig Branchinecta paludosa aus Grönland bekannt ist. Wenn somit von einer Fauna, die Grönland und den Alpen ausschließlich angehört, nicht die Rede sein kann, so zeigt die Entomostracenfauna beider Gebiete doch. gemeinsame Züge, Kung denen ım folgenden nachgegangen werden soll. Re “2 | Von den sicher nachgewiesenen grönländischen Ento- mostracen wurden ın den Alpen bisher nicht gefunden: die Euphyllopoden, dann Latona setifera,,Ophryoxus ° gracilis und Eurycercus glacialis. Ferner die in en . r Grönland auftretenden Diaptomiden,! sowie Canthocamptus ' Soweit bis heute nachgeprüft werden konnte, beziehen sich die ältern Meldungen von Diaptomus castor aus den Hochalpengewässern auf Diaptomus denticornis. Der höchste Fundort ist nach Älausener [1908] der 1500 m hoch gelegene Wolfsee in den Graubündneralpen. 12 u 5, 2 3 - 3 s fi « Li DALE k cK a7 N a Be ih tn zu wi, BZ . Baur: u - Re yes arctıcus! und Nannopus palustris. Das Fehlen der weite Verbreitung genießenden Cypris pubera in Alpen- gewässern ist ferner auffällig; während die Abwesenheit von Eueypris slaecıalıis, Candona’lapponica, 'Can- dona groenlandica und Candona rectangulata auf - ausschließliche nordische Verbreitung dieser Ostracoden hin- weist. Hier muß auch gesagt werden, daß die in neuster Zeit als Bosmina coregoni zusammepgefaßten Bosmina- formen in Grönland größte Frequenz und Abundanz zeigen, nach der Literatur zu schließen, in den Alpengewässern aber nur spärlich aufzutreten scheinen. Um umgekehrt diejenigen Entomostracen zu eruieren, die wohl in den Alpen, nicht aber in Grönland auftreten, habe ich die Species, die aus Gewässern der Alpen über der Isohypse 2000 m gemeldet worden sind, in der Reihenfolge ihrer höchsten Fundorte zusammengestellt. Ich habe diese Art der Zusammen- stellung gewählt, obwohl ich mir bewußt war, daß Exposition und Dimensionen der Gewässer, Schmelzwasserzuflußverhält- nisse etc. oft größern Einfluß auf die Zusammensetzung der Fauna ausüben als die Höhenlage und daß die Vernachlässigung der Abundanz- und Frequenzverhältnisse ein falsches Bild zu geben vermögen. Allein diese Art des Vergleichs schien mir in technischer Hinsicht die anschaulichste zu sein. Die in Grönland sicher nachgewiesenen Arten sind mit e, die frag- Iichen mit ? bezeichnet. Vertikale Verbreitungsgrenze Alpen Tatra? Branchipus stagnalıs 2000 — 2500 « Alona quadrangularis 2640 2025 e Alonella excisa 2620 2026 ? Daphnia longispina RT 2610 OT e Acroperus harpae 2610 1965 e Chydorus sphaericus 2610 2180 « Alona affinıs 2570 1965 e Daphnia pulex 2560 2026 Rhynchotalona rostrata 2553 Alonella exigua 2553 ı Von Thiebaud [1907] im Schweizerjura.in 1015 m-Höhe getunden. 2 Nach der Arbeit von Minkiewicz [1917] sind hier die höchsten Tatra- Fundorte eingetragen. - Dunhevidia crassa Alona costata Alona guttata ERS .\ 2 h Ze Rn za Macrothrix hirsuticornis I ES RER REATO Ceriodaphnia pulchella B. BER Dr 2450 . ., I Moina rectirostris Ne ee Alona rectangula U... eoo Bosmina longirostris re NE 2 aan Scapholeberis mucronata WED saEn a Simocephalus vetulus ON AR Bosmina coregoni ut iR ao Daphnia magna | NE K Chydorus ovalis ER SE aba er Sida crystallina ER SiS ANEREISN SH Ceriodaphnia uadangula em % Leydigia acanthocercoides oe ala = Holopedium gibberum. . "2. 2100... 000 Alona"intermediar.,; „st BOB: En Streblocerus serricaudatus 2100. re Diaphanosoma brachyurum x re TOD ER Peracantha truncata NE NE Do I. Alonella nana ar are Polyphemus pediculus | LER 2000. £ Graptoleberis testudinaria a ‚2000: 226: PIAN Ceriodaphnia reticulata . .. ca. 2000 8 Alona elegans N he EB BDO: re Alonopsis elongata Pole wie u e Cyclops strenuus Mr an Se A fimbriatus | 686. 1% :23v8 iR serrulatus 1 ur 2550 hi AN BEAONNS 3% | 2550 2 albıdus A ee: „. phaleratus 2402 . ’ vernalıs | 23 13, SE Bo bicuspidatus | 2300. 722 ae ; diaphanus 2300 Ba viridis Ei: 2075 Diaptomus bacillifer 2780 ' Nach der Arbeit von Minkiewicz [1917] sind hier die höchsten Tatra N Fundorte eingetragen. 1% HAAR EEE RE Te er FEN vn Pa ED Be a ERLERNTE 2 ’ Be RN TEEN EN - . } - A A Re . y a, „or w.} ‚ 4 ’ | Y k \ 5 j — 19 — Vertikale Verbreitungsgrenze Alpen Tatra! Heterocope salıens | | 2680 1620 Diaptomus denticornis 252] TA . gracıilis 2381 X lacınıatus 2000 Maraenobiotus alpinus | ca. 2600 . Canthocamptus cuspidatus 2800... 2167 5 - staphylinus 2500 2019 RER alpestris 2500 1584” e Epactophanes richardı var. muscicola 2450 e Maraenobiotus spec. (Furkapalß) 2403 | Canthocamptus rhaeticus 2313 2020 5 minutus 2250 2019 23% zschokkei 2189 1724 PER unisetiger 2106 Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß es haupt- sächlich die Cladoceren sind, die Grönland und den Alpen gemeinsam sind. 2/ der über 2000 m auftretenden Arten konnten bisher aus Grönland gemeldet werden. Ich neige der Ansicht zu, daß die Übereinstimmung noch größer wird, wenn die Bodenfauna beider Gebiete gründlich abgesucht werden wird. Sımocephalus exspinosus, als fraglich für Grönland. anzusehen, macht in den Alpen bei Io5o m Halt. Die beiden in Grönland auftretenden Cyclopsarten, wie auch die beiden für die Grönlandfauna unsichern Arten treten in den Alpengewässern auf. Zudem noch eine Reihe anderer Species; so daß die Armut der grönländischen Gewässer an Cyclopiden auch hier auffällt. Grönland und den Alpen gemeinsame Diaptomiden kennen wir nicht. Ein gutes Beispiel für die Tatsache, daß solche Cladoceren, deren Kolonien sich in Grönland halten können, zugleich in den Alpen am höchsten hinaufsteigen können, ergibt sich bei der Durchsicht der Faunenlisten, die Keilhack [19135] für die Ge- wässer der Dauphinee-Alpen gibt. Das allmähliche Abnehmen ‘der Artenzahl, das sukzessive Ausschalten gewisser Arten bei zunehmender Höhenlage des Wohngewässers, geht aus seinen ı Nach der Arbeit von Minkiewicz [1917] sind hier die höchsten Tatra- Fundorte eingetragen. ?” Als Canthocamptus mirus (syn. Cyclopsine alpestris Vogt, s. Haberbosch 1917 p. 602). übersichtlichen Zusammenstellungen deutlich ‚hervor. Greifen wir die Tabellen 7 und 8 [p. 332 und p. 38 3] heraus, so finden wir im obern Plateau der Grandes Rousses (2500—-2650m ü. M.): Daphnia longispina, Alona quadrangu- laris, Alonella excisa und Chydorus sphaericus, von denen nur Daphnialongispina ın Grönland zu fehlen scheint. Die Gewässer des untern Plateau der Grandes Rousses = a (2100—2200om ü.M.) bevölkern: Daphnia longispina, Sr Scapholeberis mucronata, Simocephalus veiu-0M lus,:Geriodaphnla quadrangula, Streblocerus serricandätusy Acroperus harpae. Alona qua- drangularis, Alona guttata, Alona rectangula, Graptoleberis testudinaria, Alonella excisa, Alonella nana und Chydorus sphaericus. Alle diese Arten, außer Daphnia longispina, treten in Grönland auf. Gleicherweise leben in 35 von Keilhack untersuchten Ge- wässern im Gebirge der Sept Laux (2000—2500 im). gear doceren, von denen nur Daphnia longispina nicht als sichere Form in der grönländischen Faunenliste steht. Daß es gerade die in Grönland nachgewiesenen Clado- _ cerenarten sind, die vorzugsweise die Alpengewässer bevölkern, tritt noch deutlicher hervor, wenn die Frequenz der alpinen Formen berücksichtigt wird. Beispielsweise geht bei Zschokke hervor [1900 p. 156], daB Chydorus sphaericus, der fast in jedem Gewässer-auftritt, damals aus 67 alpinen Fund- orten bekannt war, während die in Grönland fehlenden Formen Moina rectirostris, Peracantha truncata und Leydigia acanthocercoides nur je aus einem Gewässer über 2000m gemeldet worden waren. Steigen wir in den Dauphinde-Alpen weiter abwärts, so treten mehr und mehr Cladoceren auf, die der Grönlandfauna nicht zukommen. Auch hier zeigt sich, daß die Frequenz der einzelnen Arten berücksichtigt werden muß, wenn einwandfreie Vergleichs- resultate erzielt werden wollen. Berücksichtigen wir die Ge- wässer die über der Isohypse 2000m liegen, so finden sich in den verschiedenen Tabellen bei Keilhack 96 Gewässer, deren Fauna untersucht wurde. Die Frequenz der nachgewiesenen Cladoceren stellt sich folgendermaßen : cd are, ie? AT, I DR EL NEN E RRCHEE Lara — Pl — Chydorus sphaericus | 74 Alonella excisa AR. 54 e Alona quadrangularıs en } ar ? Daphnia longispina 32 e Scapholeberis mucronata 28 e Simocephalus vetulus | 20 ‚« Ceriodaphnia quadrangula | 16 e Polyphemus pediculus 14 e Alona guttata 12 e Streblocerus serricaudatus Io e Alona rectangula 8 e Graptoleberis testudinaria 7 Alonopsis elongata 5 e Alonella nana 4 e Acroperus harpae 2 ‘“ Diaphanosoma brachyurum 2° e Macrothrix hirsuticornis I Ceriodaphnia reticulata I PAR, pulchella I Alona elegans I ri Peracantha truncata Daphnia longispina spielt hier die Rolle, die Daphnia pulex in Grönland zukommt. Auffällig ist ferner, daß Alonop siselon gata in Grönland fehlt, ein Verhalten, das schon beim Vergleich der grönländischen Cladoceren mit denjenigen Hochschwedens hervorstach. Ein Vergleich der grönländischen Cladoceren mit den- jenigen des Hirschberger Großteichs in Böhmen erfolgt auf Sg ı Nach Abschluß des Manuskripts erschien die Arbeit von Minkiewicz [1917] über die Crustaceen der Tatraseen. Charakteristisch für die Tatra ist das Auftreten von Branchinecta paludosa. Sie tritt in einem einzigen Gewässer auf, im 1654 m hoch gelegenen, 7,5 m tiefen Dwoisty Gasienicowy, der typischerweise im Winter trocken liegt. Von den in Grönland nachge- wiesenen Cladoceren fehlen der Tatra: Latonasetifera,Daphniamagna?, Bosminacoregoni-obtusirostris, Ophryoxusgracilis, Eurycercus glacialis, Alona intermedia und Graptoleberis testudinaria. Cy’ elops strenuus und Cyclops vernalis (nach Alm kosmopolitische steno- therme Kaltwassertiere) zeigen auch in der Tatra die höchsten Frequenz- zahlen. Sie werden nur übertroffen durch Cyclops serrulatus, dessen Fehlen in Grönland uns wiederholt aufgefallen ist. Diaptomus-Arten, die / DR ll ENTE SE RL RR et ER RE. 1: SE N ER 2 ar di r + . ATIER v in u 8 4 TEEN „Grönland hat einst wärmere Zeiten gehabt; in der Kreide-Periode „und bis in das Tertiär hinein war das Klima derartig, daß auch dort di „reiche Flora erblühte, welche alle heute in Eis starrenden Länder, die „den Nordpol umgeben, geschmückt hat, wie man aus ihren Resten er- „kennt. Damals drangen dort zur Oberfläche der Erde auch vulkanische 2 „Massen empor, welche heute die Ablagerungen .ferner Zeiten als Gänge et 3 n „durchsetzen oder als Decken überlagern. Im Gebiet des Umanak-F jordes, „wo heute die mittlere Jahrestemperatur — 7’C ‚beträgt, hat nach Oswald „Heer im Tertiär eine soche von + 12° C und in .der Kreidezeit sogar von + 20° C geherrscht. Auch wenn diese Zahlen sich dem absoluten Een nach nicht vollkommen aufrecht erhalten lassen, ist doch sicher TR „seit der untern Kreide eine bedeutende ABERNNUNE jener Gebiete erfolgt.“ Hi 2 = [Drygaski 1897 p. 536]. ad Diese Abkühlung hat zur Eiszeit geführt, je einen großen“ Teil der ehemaligen Tier- und Pflanzenwelt Grönlands ver- nichtet hat. Es liegt sogar die Möglichkeit vor, daß die Insel ihrer gesamten Lebewelt beraubt worden ist. Einheitliche An- sichten über diesen Punkt liegen noch nicht vor. Die Fragese nach dem Alter und der Herkunft der grönländischen Fauna ne ist noch offen. Es genügt, auf ‘zwei neuere Arbeiten hinzu- weisen, um dies klarzulegen. ae: Scharff [1909] hat sich dahin ausgesprochen, die “e treter der heutigen Grönlandfauna seien auf dem Wege von Nordamerika nach Europa und umgekehrt auf einer atlan- tischen Landbrücke, die von Nordamerika über Grönland und Island nach Großbritannien und Westeuropa führte, nach Grön- land gelangt. Die Datierung dieser Festlandsverbindung ist von verschiedenen Forschern versucht worden, aber ‚ohne | sichern Erfolg. Andere leugnen die atlantische Brücke völlig. Am annehmbarsten klingt noch die Vermutung, sie sei zur Zeit zugleich Grönland und der Tatra angehören, sind keine bekannt. Die höchsten Entomostracenfundorte der Tatraseen sind in die Tabelle auf S. 117 einge- setzt worden. Von den Cladoceren, die in Hochschweden sowohl als inder Tatra auftreten, fehlt einzig Peracantha truncata (ev. auch Daphnia longispina) in Grönland. Verschiedene Tatra-Cladoceren finden sich in den Alpengewässern nicht über der 2000 m Isohypse; sie fehlen alle auch in Grönland. Die Mehrzahl derselben wurden von Minkiewicz in vereinzelten Kolonien und meist in tiefern Berglagen angetroffen. Auffällig ist der Reich- tum der Tatraseen anCopepoden im Gegensatz zur grönländischen Fan HER ' Scharffs neuestes Werk: Distribution and Origin of Life in America. Macmilian Co. New York. 1912 war mir nicht zugänglich. 2 DR Se Ri. RE Se PNA RR a WER el ge 7 N > er 2 ee x Be a Ab KERZE 2 a RN j R DT. 14«t > 1 72 Fat Er } , ar Er a ET a ER FR j SEE L Ar 4 . en a La 2 ‚der frühtertiären Basaltergüsse entstanden. Die Auflösung der hypothetischen Landbrücke zeitlich festzulegen, stößt auf noch größere Schwierigkeiten. Viele geben das Miocaen an; andere Forscher (Geologen, Morphologen, Botaniker und Zoologen) glauben an den Fortbestand der direkten Landverbindung Grön- lands mit den benachbarten Erdteilen bis ins Pliocaen und Pleistocaen hinein. Eine Landverbindung während der stärksten Vereisung hält selbst Scharff, vielleicht der stärkste Verfechter der „Landbrückentheorie‘‘, für ausgeschlossen. Zur Erklärung der eigenartigen Verbreitung, die verschiedene Tier- und Pflanzenspecies an den atlantischen Küsten von Nordamerika und Europa, auf Grönland und Island zeigen, muß Scharjf deshalb die weitere Annahme zu Hilfe nehmen, die betr. Arten hätten die Glacialzeit in Grönland und Island überdauert. ‘ Ein anderer Tiergeograph, Matthew : |1914] weist, im Gegensatz zu den Anschauungen Scharfjs, an Hand eines äußerst reichhaltigen und m. E. gründlicher durchgearbeiteten Tatsachenmaterials nach, daß die zahlreichen Landbrücken, die früher die Kontinente verbunden haben sollen (und zwar an ‚Stellen, wo sich heute der tiefe Ozean befindet) unwahrschein- lich und zudem überflüssig seien zur Erklärung der Verteilung der rezenten Landwirbeltiere. Im Gegenteil verlangen die be- kanntgewordenen Einzeltatsachen der Geologie, Morphologie und Palaeontologie die Permanenz der Kontinente während der jüngst vergangenen Erdepochen. Diese Verschiedenheit der Meinung tritt uns fast in jeder Arbeit entgegen, die sich mit der Lebewelt Grönlands befaßt. Während ein Teil der Botaniker das Fortbestehen der tertiären Flora annimmt (Hooker, Nathorst, Warming), sprechen andere “ Autoren diesem Gebiet während der Eiszeit die notwendigen Lebensbedingungen ab (Geikie). Auch die Zoologen sind sich nicht einig über das Verhalten der grönländischen Tierwelt während des Glazials. Grant, Carpenter, Vanhöfjen und Brehm neigen auf die Seite von Scharjf,; Aurivillius und Wesenberg ‘glauben an postglaziale Besiedlung. | Es kann nicht unsere Aufgabe sein, den verschiedenen Ansichten und ihren Grundlagen nachzugehen. Wir beschränken uns darauf, die Meinung der Hydrobiologen über die Herkunft der heutigen grönländischen Süßwasserfauna kennen zu lernen. er. N gewesen seien, alt denen ns eher Sr Grönland gelangt sei, sondern ausschließlich die Zugvögel. Bemerkenswert ist seine Zusammenfassung über die allge Verbreitung der Süßwasserfauna (1894 geschrieben |): „Eines Landes Süßwasserfauna eignet sich in äußerst geringem Grade « „dazu, zu entscheiden, zu welcher größern zoologischen Region das betr. 3 „Land gehört. Hat man isolierte Landmassen vor sich, wie in diesem Fall A Crönlani; und man wünscht zu wissen, in welchem Verhältnis die Süß- se „wasserfauna des Landes zu derjenigen der benachbarten Länder steht, „so wird man sich in erster Linie fragen müssen: In welcher Kir 7 „geht der Vogelzug?“ Nach Wesenberg kommt die Mehrzahl der ‚Zugvögel, die, 29 postglazial die Gewässer Grönlands bevölkert haben sollen, Er Re von Amerika her. Die Zugstraße zieht sich der amerikanischen vi Küste entlang sehr weit nach Norden und setzt dann über die Be: Davisstraße. Die Rückkehr im Herbst geschieht der gröi N ge ländischen Küste entlang möglichst weit nach Süden, von wo aus der Flug über das Wasser erfolgt. Diese Eigenart des Flugweges benützt Wesenberg, um die ziemlich gleichartige Verteilung der Cladoceren längs der grönländischen Westküste 8 zu erklären. Vanhöjfen [1897 p.ı73], der Grönland aus eigener An- BIER schauung kennt, ist anderer Ansicht: . „Wenn man nicht selbst Grönland bereist hat, ist es he daran „zu glauben, daß der dunkle Fels im Sommer sich gelegentlich bis auf „40° C. erwärmt, wie es uns die Beobachtung des Schwarzkugelthermo- „meters auf dem Inlandeise zeigte. Gibt man demnach Nunataks zu, die „sich selbst bei der größten Ausdehnung des Inlandeises hielten, so waren „auch stets annehmbare Bedingungen, ähnlich wie sie heute vorliegen, für „die genügsame Süßwasser-Fauna vorhanden.“ — „Daher halte ich die An- „sicht, zu der Wesenberg-Lund sich bekennt, dal es zur Eiszeit keine Süß- „wasser-Fauna in Grönland gab, für nicht richtig, und die Frage nach der „Herkunft der heutigen Fauna scheint mir nicht mehr berechtigt und nicht „leichter zu beantworten, als die nach der Herkunft der nordeuropäischen, „nordasiatischen und nordamerikanischen Fauna. Die allgemeine Über- „einstimmung der arktischen Arten rings um den Pol verspricht dem Be- „streben, einen engeren Zusammenhang der grönländischen Süßwasser- „Fauna mit der Europas oder Amerikas nachzuweisen, geringen Erfolg. „Die scheinbar größere Übereinstimmung der grönländischen und skandi- „navischen Fauna beruht teils auf nicht genügender Erforschung des nörd- „lichen Amerikas, teils-darauf, daß Skandinavien und Grönland, nicht aber „das östliche Amerika Hochgebirgscharakter tragen. Mit Recht verzichtet „daher Wesenberg-Lund auf die Entscheidung der Frage und weist nur w Pa # - Bar W \ £ ns er Es , 0 2 \ =) Ma Se ae Far A ru Er er > EN TEE WERFEN ir) u - — 15 — „hin auf die Bedeutung des Vogelzuges für die Verbreitung der Süßwasser- „organismen. Wohl konnte eine solche Fauna, wie sie heute in Grönland „sich findet, durch Vögel dorthin verschleppt werden, wenn sie nicht schon „vor dem Vogelzuge vorhanden war.g Auch zweifle ich nicht daran, daß „solche Verschleppung. dort wie überall jederzeit stattfindet. Allein die „Annahme einer völlig neuen Bevölkerung Grönlands mit Tieren. und „Pflanzen war nur die Folge einer falschen Voraussetzung, wie ich glaube „und wofür ich Gründe anführte. Die einheimische Süßwasserfauna, die „ich annehme, wird nur in ähnlicher Weise durch Verschleppung beeinflußt, - „als die Vogelfauna selbst durch Zuzug‘ neuer Arten. Nur solche Tiere „können sich dort erhalten, die in benachbarten Gebieten unter ähnlichen „Verhältnissen leben. Falls wir also selbst die Einführung neuer Arten „beobachten, ist ein Schluß auf analoge Verbreitung der schon vorhandenen „nicht gestattet. Die Beweise für die Herkunft der grönländischen Fauna „kann die Biologie nicht erbringen.“ Brehm |ı91ı1 p. 315] schließt sich ganz Vanhöffen an und bemerkt noch: „Wäre Grönland durch das Glacialphenomen seiner Organismen be- „raubt worden, so hätten diese schwerlich — wie ihre Schicksalsgenossen „in Nordeuropa — einen Ausweg nach Süden übers Meer hinweg ge- „tunden. Es hätte also nicht eine räumliche Verschiebung, sondern eine „Vernichtung der präglacialen Tierwelt Grönlands eintreten müssen. Dann „wäre die heutige Tierwelt Grönlands lediglich das Ergebnis der Ein- & „schleppungstäi’skeit wandernder Vögel. Dem entspricht weder die Man- - „nigfaltigkeit no:h z. T. die Eigenart der hier heimischen Fauna. Daß „während der Eiszeit aber keineswegs alle Lebensbedingungen unterbunden „waren, wie der fern von Grönland am grünen Tisch arbeitende Zoologe _ „meinen könnte, geht aus den Erfahrungen Vanhöffens und anderer in „Grönland tätig gewesener Forscher hervor.* — „Ganz besonders aber „möchte ich darauf aufmerksam machen, daß viele der in Grönland heimischen „nordischen Arten, dort Kleine Abweichungen von den übrigen Kolonien „zeigen (cf. Herpetocypris, Canthocamptus cuspidatus), die mir „deutlich zu beweisen scheinen, daß eine postglaziale etwa noch andauernde „Einschleppung dieser Arten nicht Geltung hat. — Sollten sich Candona „groenlandica und Maraenobiotus Danmarki als specifisch grön- „ländische Tiere erweisen, so wäre dieser Schluß umso zwingender. Ob „dabei an einen engern Zusammenhang mit der amerikanischen oder euro- „päischen Fauna zu denken ist, mag mit Rücksicht auf die mangelnden „Kenntnisse über die Harpacticidenfauna Islands und Nordamerikas hier „unerörtert bleiben. Feststehend scheint mir das Resultat: Die rezente „Fauna Grönlands ist autochthon.“. , 2: Die Möglichkeit einer glacialen Überdauerung. Meines Wissens liegen bis heute keine eingehenderen Unter- «suchungen vor über die lokale Ausdehnung des grönländischen Kontinentaleises während der Glazialzeit. Es sind mir nur _ einzelne Stellen bekannt, die darauf schließen lassen, daß es 3 nicht, wie es in der Antarktis der Fall ist, als geschlossener . a NER a EN a ER NE EEE ER RL NER NE PER N De ea EN Er nn i j ar de TE N a Aue 2 N Rt Eisschild das Land völlig einhüllte, sondern, daß Be zur Zeit der stärksten Vereisung apere Landkomplexe vorhande gewesen sein müssen. So äußert sich rn Or über Südgrönland folgendermaßen : | ER: „Das südliche Grönland ist ein hohes Gebirgsland, welches zahlrenchie „Fjorde und Sunde durchziehen. Mit schroffen, zackigen Formen, welche „nach der Schilderung von G. Holm und 7. V. Garde mit den Kräften ds „strömenden Eises auch in der Vorzeit niemals in Pr gestanden 7 „haben, ragen die Felsen bis 2000 m und darüber empor.“ [1897 p. 505]. A Über die Gegend des Umanakfjords soll er sich Hartz gegenüber geäußert haben, daß dort verschiedene Berge nie- 2 I mals mit Eis bedeckt gewesen seien, daß er indessen das Über- x R dauern der Eiszeit durch Pflanzen in dieser Gegend für un- 5 wahrscheinlich halte. Be | N nr Warming |1888 p. 403] führt als Küstenstrecken, die, jederzeit über das Inlandeis emporgeragt haben müssen, Ge. biete bei Sukkertoppen und Holstensborg, sowie solche im nordöstlichen Grönland, am Kaiser Franz Josefs-Fjord an. Vanhöfjen fügt hohe Berggipfel am Umanakfjord und Karrat- Bet fjord, solche auf Disco und Nugsuak bei, sowie Stellen im Süden und Südosten von Grönland. Karte 5 zeigt die heute FR noch mit Inlandeis bedeckten Nordpolargebiete. D% | Im Innern des Scoresby-Sundes der Ostküste, aus ver Fun Gegend die 1895 von Wesenberg gemeldeten Cladoceren stam- r ' men, hat Hartz [1896b] in ı570m Meereshöhe Gletscher- schrammen beobachtet. Eine posiglaziale Besiedlung der hute sich dort wenige Meter über Meer vorfindenden Gewässer ist somit fraglos festgestellt. Bei der durch Fjorde und Gletscher- zungen zerstückelten Küste hat sich nie ein zusammenhängendes < Gewässernetz entwickeln können, das möglicherweise eine aktive . 4 Zuwanderung zugelassen hätte. Auch dem Wind, der vorzzugs- weise als Fallwind vom Inlandeis gegen das Meer weht, dürfe keine große Rolle als Verschleppungsfaktor zuzuschreiben sein. E Wir kommen somit mit Wesenberg auf die Zugvögel, die diese erst postglazial vom Eise befreiten Gewässer mit Süßwasser- ES organismen, speziell mit Entomostracen bevölkert haben mögen. So lange nicht gründliche geomorphologische Unter- . suchungen in Grönland unternommen werden, mit besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse, ob während der Glazialzeit sich stehende Gewässer vorgefunden haben, die einer Süß- ; | - De . A de nn, a T ET - Area z x Fed Br hl 4 : : % Fr Br + DA An nee Hans ur a Re Hz ut F 2; » ““ wu! . N! RE F — 17 — Br: wasserfauna das Fortleben ermöglichten ; Untersuchungen, die - gleichfalls die Verhältnisse in den höchsten Lagen unserer mitteleuropäischen Hochgebirge berücksichtigen müssen, so- - lange wird die Beantwortung der Frage, ob die Süßwasserfauna i Grönlands aufochthon sei oder postelazial eingewandert, offen h stehen bleiben müssen. Meiner persönlichen Überzeugung nach mag ersteres zutreffen für viele Protozoen, möglicherweise auch Kleu Karte 5. für moosbewohnende Harpacticiden, kaum aber für Cladoceren, Cyclopsarten, Diaptomusformen und die Vertreter der Euphyl- lopoden. In diesem Zusammenhang kann erwähnt werden, daß von grönländischen Süßwasserfischen nur Salvelinus stag- nalis, Gasterosteus aculeatus und Anguilla vul- garıs bekannt sind, also euryhyaline Formen, die unbeschadet starken Wechsel im Salzgehalt des Wohngewässers ertragen. In letzter Linie hat ja allerdings Vanhöffen Recht, wenn er ' schreibt: „Die Beweise für die Herkunft der grönländischen „Fauna kann die Biologie nicht erbringen“. Indessen glaube ich doch durch die folgenden Ausführungen die Wahrscheinlich- ‚keit der postglazialen Besiedlung der grönländischen Gewässer | durch die Entomostracen benachbarter Gebiete etwas begründen zu können. | rat Tue PAR ANA E tr | ) R 2 > e > ER Er IE Pe = I:% BP, % 5 P A “r Ir 2 RE vs r De in RN Pi & 4,17 N EN N: he I ” Er Fa \ I — — RAT 8 5 x Dex er et e i £ EI Mer. 3. Die Möglichkeit einer reizt Besiedlung. Bei Tollinger [ıgıı p. 246] finden wir eine ern Zusammenfassung und kritische Beleuchtung der Verbreitungs- weise der Diaptomiden. Was dort gesagt wird, gilt im großen und ganzen auch für die Süßwasserentomostracen im allge- meinen. Es wird dort ausgeführt, daß die aktive Wanderung sicher eine Rolle spielt und in noch größerem Maße gespielt hat zu einer Zeit, da beim Abschmelzen der Eiszeitgletscher die dem Eisrand vorgelagerten Ebenen von einem vielfach zu- sammenhängenden, noch nicht fixierten Gewässernetz durch- zogen waren. Solche Verhältnisse haben aber im durchaus gebirgigen Grönland kaum je bestanden. Auch heute ist de Entwicklung des Gewässernetzes einer Verbreitung der, Süß- wasserfauna in süd-nördlicher Erstreckung sehr ungünstig. Ein- wanderung von außen her ist beim m, Grönland _ völlig ausgeschlossen. GE Be: Passive Verbreitung muß nach To/lnger angenommen wer- den für Gebirge, die erst nach der Faltung besiedelt wurden und „für Gewässer, die seit ihrer Entstehung mit keinem, die- „selbe Species beherbergenden andern Gewässer in Verbindung „standen“. Letzteres ist der Fall mit den grönländischen Ge- wassern. Von den verschiedenen Arten der passiven Verschleppung kommen für Grönland Fische, Überschwemmungen und Wind weniger oder gar nicht in Betracht ; umso mehr aber der Vogel- transport. Was die Bedeutung dieser Verbreitungsart anbe- trifft, steht heute Ansicht gegen Ansicht. Tollinger hat sie ein- u ander gegenübergestellt. ; 7 Zu Gunsten passiver. Verbreitung durch Vögel sprechen: l. „Bildung von Dauereiern, Resistenz dieser Eier und daher Hagnuna derselben zum Transport.“ Meine Untersuchungen und die Literatur zeigen, daß alle in Grönland nachgewiesenen Entomostracen fähig sind, Dauer- eier oder Dauerstadien zu bilden. Die Cladoceren bilden Ephippien oder Primitivephippien, die beiden Diaptomus- ı Eine Ausnahme macht Limnocalanus grimaldi, dessen Anwesen- heit in Grönland weder durch aktive noch durch passive Verbreitung erklärt ; zu werden braucht. Es ist eine Reliktenform, die sich in einem durch Land-. hebung vom Meere abgetrennten Fjordarm halten konnte. -_ e eg arten vermögen Dauereier zu bilden. Nach verschiedenen Auto- ren zu schließen, erzeugen die Ostracoden Eier, die gegenüber der Austrocknung sehr widerstandsfähig sind. Die Cyclops- ‚arten vermögen als Copepoditstadien oder als ausgewachsene Tiere Ruhestadien einzugehen. Dasselbe ist der Fall bei einigen Harpacticiden, bei denen außerdem Encystierung in Schlamm- kugeln nachgewiesen werden konnte. Die Bildung von Dauerstadien ist für die grönländischen Eintomostracen nicht nur eine vorauszusetzende Notwendigkeit, daß sie sich zur Verschleppung eignen, sondern ist zugleich Vorbedingung zur nn ae der bis zum Boden: ausfrierenden Gewässer. Das Vorherrschen der Cladoceren gegenüber den Cydo- | piden und Diaptomiden stimmt überein mit der Tatsache, daß die Vertreter der erstgenannten Tiergruppe im allgemeinen regional eine weitere Verbreitung zeigen als die Species der andern Gruppen. In erster Linie ‘mag das zweckmäßig ein- gerichtete Ephippium gegenüber den weniger resistenten Dauer- stadien von Cyclops und den Dauereiern von Diaptomus verantwortlich gemacht werden. Eine weitere Erklärungs- möglichkeit, auf die m. W. noch nie hingewiesen worden ist, mag in den folgenden Verhältnissen liegen: Wie Tollinger an Hand einiger Beispiele zeigt, handelt es sich bei der passiven Verschleppung um einen Vorgang, der in das Gebiet der Wahr- scheinlichkeitsrechnung fällt. Wenn wir nun beachten, daß die Verschleppung eines einzigen Clodocerenephippiums genügt, um in einem neu zu besiedelnden Gewässer eine Kolonie zu bilden, dank der Fähigkeit des sich aus dem Dauerei entwickelnden Weibchens, auf parthenogenetischem Wege, Nachkommen zu bilden, so sind die Cladoceren zweifellos im Vorteil gegenüber den übrigen Entomostracen. Allenfalls werden die Ostracoden, die leicht verschleppbare, resistente Dauerstadien (Entwick- lungsstadien, ausgewachsene Tiere und Eier) bilden und sich größtenteils gleichfalls parthenogenetisch zu vermehren ver- mögen, eine ebenso günstige Tendenz zur Besiedlung der Ge- wässer ‚isolierter Gebiete zeigen. Die große Zahl der in Grön- land nachgewiesenen Arten spricht für diese Ansicht ; besonders wenn wir in Berücksichtigung ziehen, daß die Ostracoden Grön- lands erst oberflächlich bekannt sind. Bei Cyclops genügt die Paul Haberbosch, Die Süßwasser-Entomostracen Grönlands 9 "Einschleppung eines einzigen Eis ebensowenig wie bei Di tomus, weil sich diese Entomostracen nur sexuell Jortzu- a pflanzen vermögen. Es braucht mindestens ein Ei, aus dem ein Männchen und eines, aus dem ein Weibchen hervorgeht, m den Koloniebestand im neubesiedelten Wohngewässer zusichen. Zudem muß noch mit der geringern oder größe Wahr- scheinlichkeit gerechnet werden, die das „sich Finden‘ der a beiden kopulierenden Individuen mit sich bringt. Die nume- rische Vertretung der Entomostracengruppen in den grönlän- dischen Gewässern steht im Einklang mit diesen Ansichten. 'Cladoceren 24 Species, Cyclops 2, Diaptomus 2, Östracodenıe® 2. „Fälle von Verschleppung von Cladoceren u. a. an Beinen, Schnabel und Gefieder von Vögeln sind schon direkt beobachtet worden.“ ! Berücksichtigen wir die Resistenzfähigkiet der Ento- mostracen-Dauereier gegenüber den Verdauungssäften, so gehen wir kaum fehl in der Annahme, die bei der Nahrungsaufnahme in den Verdauungstractus gelangten Dauerstadien von Ento- mostracen vermögen im Innern des Zugvogels nach Grönland zu gelangen, um dort mit den Exkrementen ausgestreut zu werden. Nach Scharff |1909 p. 8] haben Untersuchungen an den dänischen Leuchttürmen allerdings gezeigt, daß die Zugvögel mit leerem Magen und äußerlich rein wandern sollen. 3. „Massenhaftes Auftreten von Vögeln an Gewässern, besonders solchen mit breiter Uferzone und Teichcharakter.“ Diese Vorbedingung ist in Grönland in dem Maße erFille N wie kaum an einer Stelle der Erdoberfläche. Wie aus den Schilderungen der Reisenden hervorgeht, treten auch an der grönländischen Küste ungeheure Massen von Vogelschwärmen auf, die wie anderhorts in polaren Gegenden, das Bild der Vogelberge hervorrufen. Auch was die Zahl der nachgewiesenen Vogelarten anbetrifft, steht Grönland im Vergleich mit andern arktischen Gebieten sehr günstig da. Während von Franz Josefsland 28 Vogelarten, von Spitzbergen 50 bekannt sind, kennt man aus Grönland nicht weniger als 161 Arten, von denen 60 sicher im Lande nisten. Die Möglichkeit, daß diese Vögel temporär bis zum Nordpol vorzudringen vermögen, ist ee 4 ‘ Für Diaptomiden noch nicht. — 131 — eroß ; konnten doch zwischen 84 ° und 85 ® n. Br. noch 9 Vogel- arten nachgewiesen werden. Die Nordgrenze des Auftretens von Entomostracen in süßen Gewässern wird demnach eher durch die ungünstigen Gewässerverhältnisse bedingt sein, als _ durch das Aufhören der Verschleppungsmöglichkeit. Hier mag der nördlichste Entomostracenfundort erwähnt werden: Bessels fand unter 82° n. Br. Daphniapulex undBranchinecta paludosa (zitiert nach Wesenberg [1894 p. 153]). 4. Der „Vogelzug im Herbst und im Frühjahr“ ist gleich- falls kaum irgendwo deutlicher ausgeprägt und lokal fixierter als an der schmalen eisfreien Küste Grönlands. Über die Zugstraßen zwischen Amerika und Grönland ist im Zusammen- hang mit Wesenbergs Ansichten über die postglaziale Besied- lung Grönlands bereits gesprochen worden. Weniger günstig scheint der Transport von Europa nach Grönland zu sein. Scharfj erwähnt wenigstens, daß der Vogelzug von Europa in ‚der Richtung nach Island unbedeutend sei. Gegenüber diesen Faktoren, die sehr für die Besiedlungs- möglichkeit der grönländischen Wasseransammlungen sprechen, treten die Einwände gegen die passive Verschleppung ziemlich in den Hintergrund. \ l. „Das Fehlen gewisser Formen in den Alpen‘, müßte eine Parallele haben im Fehlen gewisser Entomostracen in _ Grönland. Und zwar handelt es sich um Species, die in den benachbarten Gebieten, die ebenfalls arktische Bedingungen bieten, zahlreich (sowohl was Frequenz als was Abundanz betrifft) vertreten sind, ‘und deren Abwesenheit in Grönland demnach auffallen müßte. Solche Formen haben wir auch tatsächlich beim Vergleich der grönländischen Fauna mit der- jenigen der übrigen arktischen Gebiete herausgefunden. Ob- wohl für einige von ihnen die Möglichkeit vorliegt, daß sie nachträglich noch in Grönland erbeutet werden, oder selbst . schon gefunden wurden, sollen sie hier zusammengestellt werden. Daphnia ton spL.na v@l 3,32, ITI,:120, 121. Alonopsis elongata vgl. S. 110, 121. Cyclops fimbriatus vgl. S. 36. eyclops.scentifer,- vgl S. I. RS Cyclops serrulatus vgl TEL. “ [3 wi iu Re BR 1 WIR Fu ee D ı Y » Be oh A BR ARE AT N u n Km a RM BREIT rs h fü { fr % A IM er v; Im großen und ganzen sind in Grönland’ alle Cladoceren- e arten vertreten, die wir nach den Faunenlisten der außergrön- ländischen, arktischen Gebiete erwarten durften.! Was en, A 5 Vertretung der Cyclopsarten anbetrifft, ist bemerkenswert, daß die beiden für Grönland sicher nachgewiesenen Species ' Er in Schweden und auch in den übrigen Gebieten Europas eme Sonderstellung einnehmen. Sie treten dort vorzugsweise im x Frühjahr und im kalten Grundwasser der Seen auf. Cyclop s vernalis zeigt diese Stenothermie allerdings weniger aus- geprägt als Cyclops strenuus. Es ist wohl möglich, daß er im grönländischen Gewässer diese beiden stenothermen Kalt- wassertiere im Konkurrenzkampf mit den kosmopolitischen eurythermen Cyclop'sarten als Sieger hervorgehen. N über Diaptomus auf S. 137. 2. „Die Bildung von Endemismen d.h. Arten oder Varietäten, die nur einem eng beschriebenen Gebiet eigen sind.“ Solche kennen wir zurzeit aus den grönländischen Ge- wässern keine. Die Beispiele, die Brehm (vgl. S. 125) anführte, , sind hinfällig geworden, wie auf S. 30. näher ausgeführt wurde. Auch die Abweichungen, die Brehm an Canthocamptus cuspidatus konstatierte, dürfen nicht als endemische Bildung aufgefaßt werden, da in meinem Material neben diesen Formen auch. solche auftreten, die sich der normalen Ausbildung, wıe sie die schwedische Form zeigt, nähern oder mit ihnen über- einstimmen'? Eh ’ | Die hydrobiologischen Arbeiten der letzten Jahre scheaial der passiven Verschleppung von Entomostracen wieder eine bedeutendere Rolle zuzuschreiben, als dies eine Zeitlang der Fall war. Allerdings tritt mit Recht mehr und mehr de Tendenz zutage, jede Tiergruppe gesondert zu betrachten. Äuße- ! Wie weit die Übereinstimmung geht, möge folgendes Beispiel zeigen: Bei der Abfassung des tiergeographischen Kapitels ergab der Vergleich mit Hochschweden und den Alpen, daß Alona guttata, die ich damals im Grönlandmateria! noch nicht nachgewiesen hatte, unbedingt in Grönland ver- treten sein sollte. Bei der Revision fand ich die Cladocere in einzelnen Exemplaren in.einem Präparat neben Alona rectangula. ° In einer Mitteilung vom 5. VI. 1916 schrieb mir Herr Dr. V. Brehih nach der Lektüre meiner vorläufigen Mitteilung: „Die Richtigstellung meiner 1911 publizierten Anschauung von der Autochthonie der grönländischen Süß- wasserfauna hatte ich schon von Alm erwartet; die Frage SuLEr wenigstens für das Süßwasser endgiltig in i rem Sinn entschhenkn sein.“ S a PER. 1 ER 3 > er de c$ RR . gi Ale je h rungen, wie wir sie beispielsweise bei Scharff* [1909 p. 8] finden, die dem passiven Transport von Lebewesen fast jedwede Bedeutung absprechen und selbst die Besiedlung des Krakatau ‚als Folge ungenauer Beobachtungsmethoden, nicht als Neu- besiedlung anerkennen wollen, sind heute zu den Seltenheiten zu rechnen. Zum Schluß dieses Abschnitts sei noch auf die letzte Arbeit Äeilhacks hingewiesen [1915], in der sich Andeutungen finden, daß das Besiedlungsproblem hochalpiner Gewässer eine Lösung erfahren hat, die möglicherweise aber von ÄXeilhack mit ins Grab genommen worden ist. „Das Vorkommen fast sämt- licher Cladoceren des Gebirgs auch im Vorlande deutet auf eine Einschleppung ins Gebirge aus diesem Vorlande.‘ Keilhack weist auf die Tatsache hin, daß beim Frühjahrszug der Wander- . vögel die hochgelegenen Bergseen vom Eis verdeckt seien und nur während des Herbstfluges von den Vögeln erreicht und mit Kleintieren besiedelt werden könnten und daß dieses Ver- halten in der faunistischen Zusammensetzung der einzelnen Gewässer Ausdruck finde. Wasserscheiden sollen im allge- meinen kein Verbreitungshindernis sein; isolierte Gewässer jen- seits hoher Wasserscheiden sınd tierarm. „Acroperus ist auf drei, sonst genau nordsüdlich gerichtete Linien verbreitet, die ohne Rücksicht auf orographische Verhältnisse über hohe Gebirge und tiefe Täler ziehen und geradezu zwingend auf den Luftweg weisen. Polyphemus findet sich in einem ganz einheitlichen Gebiet zu beiden Seiten des über 1000 m tiefen Romanchetales, und gerade bei ihm liegen ornithologische Beobachtungen vor, die vorzüglich geeignet sind, seine Ausbreitung über das Romanchetal hinweg zu erklären.“ | Die Annahme einer. allmächtigen ilespimniestänlch der Zugvögel reicht nicht aus zum Verständnis der Zusammen- ‚setzung der grönländischen Entomostracenfauna. Erst wenn wir die Lebensgewohnheiten deren Vertreter berücksichtigen, wird uns diese Inselfauna als ein Gebilde entgegentreten, das in den Rahmen einer strikten Gesetzmäßigkeit eingespannt erscheint. Zu diesem Zweck orientieren wir uns am besten bei Thienemann [1913]. Er unterscheidet folgende, die Verbrei- tung der Süßwasserorganismen bedingende Faktoren: I. geographisch-geologischer Faktor, 2. chemisch-physikalischer Faktor, 3. biocoenotischer Faktor. ER Der geographisch-geologische Faktor fällt bei der Be- g trachtung der Zusammensetzung der Grönlandfauna in erster Sa Linie in Betracht, da nach allem zu schließen die praeglaziae Süßwasserfauna Grönlands durch die große Eisbedeckung der vollständigen Vernichtung anheimfiel und postglazial eine Neu- besiedlung stattgefunden hat. Der chemisch - physikalische Faktor, der die Besiedlungsmöglichkeit in Form der Wasser- temperatur, Austrocknungs- und Einfrierungsverhältnisse, Sauer- stoffmangel etc. bedingt, sowie der biocoenotische Faktor, der die „Unsumme von Beziehungen aller Tiere und Pflanzen einer Örtlichkeit zu einander‘ umfaßt, fallen gleichfalls in Betracht. Meistens sind es nicht Einzelfaktoren, die sich als Ursache der Anwesenheit oder Abwesenheit einer Species im Grönland- gewässer erkennen lassen, sondern Faktorenkomplexe. Beim Versuche solche zu analysieren, stieß ich auf eine auffällige Abhängigkeit der Zusammensetzung der grönländischen Clado- | cerenfauna vom zeitlichen Auftreten derselben Arten in Rune europäischen Ebenengewässern. Langhans [1gıı] hat im Hirschberger Großteich 200 Fang- stellen abgegrenzt und auf der Grundlage von Fängen, die während des Jahres bald an dieser, bald an jener Stelle aus- geführt wurden, Häufigkeitskurven für die einzelnen litoralen Cladoceren konstruiert. Aus den Tafeln I—LXII kann nun herausgelesen werden, daß folgende Species ein ausgesprochenes ' Herbstmaximum besitzen. Die Parallelisierung des Auftretens in Grönland und in Hochschweden zeigt, daß gerade diese Arten in der Arktis auftreten, während die weiter unten zu- sammengestellten fehlen. Hirschberger Großteich Grönland Hochschweden Formen mit ausgesprochenem Herbst- maximum: Sıda crystallina — . Diaphanosoma nz Pölyphemus pediculus . TE Ceriodaphnia quadrangula “ . Simocephalus vetulus . . Scapholeberis mucronata . . Eurycercus lamellatus _— > Acroperus härpae . . - v7 j ai. v TEE VER i 3 5 >, u 3 eh s ef > 4 h) %; ’ u Pre d . - a 5 + % x: Hirschberger Großteich Grönland Hochschweden Alona quadrangularis OR . Alona intermedia | . . Alonella excisa ! . . Alonella nana . . Formen, die ein deutliches Sommer- maximum zeigen: Leptodora kindti — .— Ceriodaphnia reticulata E= = Ceriodaphnia rotunda _- _ Ceriodaphnia megops — — Camptocercus rectirostris — .ı —_ Kurzıa lattissıma ——— in. Seltene Formen, aus deren Kurven ich keine Schlüsse zu ziehen wage: 3 Ceriodaphnia affınıs — — Ceriodaphnia setosa — = Bunops serricaudatus u — lliocryptus agilis — — Macrothrix rosea | — = Alona rostrata — = Leydigia leydigii — —_ Die Formen mit dem Herbstmaximum zeigen gleichzeitig eine gut ausgeprägte Herbstsexualperiode, während Langhans für die Formen der beiden letzten Gruppen entweder keine Soder für Ceriodaphnia rotunda, Ceriodaphnia megops und Camptocercus rectirostris eine starke Sommersexualperiode nachweisen konnte. Um sachlich zu bleiben, muß erwähnt werden, daß gleich- zeitig mit ZLanghans durch Weigold [1911] Untersuchungen an den Lyncodaphniden und Chydoriden Sachsens ausgeführt wur- den. Weigold hat Frequenz- und Abundanzkurven konstruiert, die sich auf Fänge aus 108 verschiedenen Gewässern beziehen und deren Maxima auf andere Zeitpunkte fallen als es aus den Kurven bei Langhans hervorgeht. Sollten sich die Verhältnisse, wie sie Langhans darstellt, als richtig erweisen, so würde wohl in erster Linie die Wasser- temperatur resp. der Verlauf der Gewässerthermik als Ursache der zeitlichen Verteilung der Cladocerenmaxima in Frage kom- men. In Zusammenhang mit ER Beapiei mag} erwäl werden, daß sich ee ee Entomostre mina longirostris, een harpae, quadrangularıs, Alona rectangula, Aloneik nanaundChydorussphaericus. Große Resistenz ‚geg n tiefe Wassertemperaturen ermöglicht diesen Formen das Weiter- leben unter der winterlichen Eisdecke und das Auftreten Bit In Grönlandgewässer, das nur kurze Zeit des Jahres eine Wasser- temperatur von annähernd 16° C. erreicht. BEN \ Diese Eigenschaft weist uns hier auf die verschiedenen { Faktoren, die. zusammentreten müssen, um einem Sübwaser tier das Leben und die Fortdauer im BESSER Gewässer _ i zu ermöglichen und zu sichern. | Z ı. Resistenz gegen tiefe Wassertemperatur. nr 2. Frühe Entwicklung der Dauereier, also Möglichkeit der | Entwicklung bei tiefer Gewässertemperatur. 3. Kurze Zeitdauer von dem Ausschlüpfen aus dem Dauerei bis zur Ablage der Dauereier, also kurzer Cyclus. 4. Möglichkeit mit den im Gewässer bereits vorhandenen ° Organismen den Konkurrenzkampf erfolgreich aufzu- | 2 & nehmen. x 5. Fähigkeit, Dauerstadien zu bilden, die: das Austrocknen, vor allem aber das Einfrieren, ertragen. Außerdem werden noch weitere Faktoren in Betracht keit I men, die sich auf den Untergrund und auf die zur Verfügung stehende Nahrung beziehen. | } S 4. Der Besiedelungsgang. Wesenberg, der, wie ich, postglaziale Besiedlung der grön- ländischen Gewässer annimmt, hat darauf verzichtet, anzugeben, woher die Insel ihre Cladocerenfauna erhalten habe. Allerdings konstatierte er bessere Übereinstimmung mit der europäischen als mit der amerikanischen Fauna, führt dieses Resultat aber nt auf den verschiedenen Stand der Cladocerenforschung inden betr. Gebieten zurück. Mit Recht; denn heute herrscht mit Amerika fast ebenso gute Übereinstimmung, als wie mit Europa. Während östlich von Grönland alle in Grönland gefundenen "Cladoceren nachgewiesen sind, fehlt scheinbar Amerika nur E Daphnia magna. Sowohl die 3 Euphyllopoden als auch _ die beiden Cylopsarten treten östlich und westlich von Grön- land auf. Von den Ostracoden, auf die hin Nordamerika in ‘den arktischen Teilen sozusagen unerforscht ist, fehlen auf der amerikanischen Seite die vier arktischen. Formen, wie aus der Tabelle 16 hervorgeht. Noch schlimmer steht es um die Har- pacticidenforschung im arktischen Amerika, es fehlt jedwede Meldung (s. Karte 4). TE LT ERRTERN SE EL REES a 7 ie ne Sa ” . o Diapfomus Karte 6. e DiaRntfomus minufus casfor Wenn somit diese Tiergruppen keine Auskunft geben über den Weg, den die Besiedlung der grönländischen Gewässer ge- nommen hat, so glaube ich eine Andeutung über die Herkunft der grönländischen Entomostracen in der Verbreitung der bei- den Diaptomusarten aufzudecken. | Diaptomus minutus scheint nämlich für Grönland ein westlicher, Diaptomus castor ein östlicher Einwanderer zu sein. In der Kartenskizze 6 habe ich nach Tollinger die Verbreitungsgebiete der beiden Species eingetragen. Es zeigt sich deutlich, daß sich beide durchdringen. Wir gehen kaum fehl, wenn wir daraus schließen, Grönland habe seine Ento- mostracen sowohl von Amerika, als auch von Europa her ‚erhalten. | —Diaptomus minutus ist aus Nordamerika, Grönland und Island bekannt. In den kanadischen Seen ist er nach Marsh vielleicht die häufigste Form. In Wisconsin finden wir die Form in tiefen Seen; in Wyoming en 1 und in N Foundland bei. N a i navien und Großbritannien verbreitet. Einzelfunde Be aus Serbien. Corsica und Rußland (Pripet). Aus Hochschweden ist er auffallenderweise ebensowenig gemeldet worden wie von Island. Gleichfalls fehlt er den ee und der Hokanı Tatra. i 5. Die acologisch- tiergeographische Zusammensetzung der Pr £ grönländischen Entomostracenfauna.. BR Zschokke |1900]| hat die Tierwelt der Hochgebirgsseen. 3 > in 2 Gruppen geteilt: Ne 1. Eurytherme, gegen wechselnde. ur Einflüsse sehr resistente Kosmopoliten. | 2. Stenotherme Kaltwasserbewohner mit ho ode glazialem Charakter Au beschränktem Verbreitungs- £ : bezirk. | x BR Ekman [1905|] unterscheidet bei der Be) der Phyl- 5. lopoden, Cladoceren und ua, Copepoden der nord- BR: ; schwedischen Hochgebirge: | * ı. Arktisch- alpine stenotherme ne EN Sr während der Eiszeit oder wenigstens zu Ende derselben 2 die mitteleuropäische Ebene und wohl auch den Südrand 2 = : der Alpen und Karpathen belebten. nr 2% : Eurytherme, oft kosmopolitische Arten, die jetzt BR = im hohen Norden oder in den Hochgebirgen leben als auch, und zwar wenigstens ebenso häufig, inder zwischen & Ki = m liegenden Tiefebene. | Be 3. Nordöstliche Einwanderer. 4. Marine Relikte. 5. Endemische Arten. ie Alm [ıgı4], der die Ostracoden Hochschwedens bear- beitete, hat Zkmans 3. Gruppe zur I. geschlagen und sie unter dem Namen arktisch zircumpolare stenotherme Kaltwasser- wi zusammengefaßt. Gleichzeitig trennte er von der . Gruppe Cyclops strenuus und Cyclops vernalis in und stellte sie in eine neue Gruppe, die der Kosmopolitischen stenothermen K.altwassertiere. % I g -— - Basierend auf diesen Ansichten verteile ich die in Grönland sicher nachgewiesenen Entomostracen auf folgende oecologisch- tiergeographische Gruppen: A. Stenotherme Kaltwassertiere. I. Mit arktischer Verbreitung: 1. nearktischer Herkunft. Diaptomus minutus, mit östlichem Posten in Island. 2. palaearktischer Herkunit. Diaptomuscastor, mit Ausstrahlung nach Grön- land, das dem nearktischen Gebiet angehört. 3. zirkumpolar. a) Typische Vertreter. Lepidurus arcticus, der Hochschweden er- reicht. | Branchinecta paludosa, die in der Tatra einen vorgeschobenen Posten hat. Eurycercusglacialıs, von dem allerdings eine, südlich gelegene Kolonie in Nord-Brabant be- kannt ist. 4 Wahrscheinlich müssen auch folgende Ostra- coden hier eingereiht werden: Eucypris glaciıalis Candona groenlandica und möglicherweise auch Candona lapponica, obwohl von allen vıer Arten von der Westhemisphäre noch keine Mel- dung vorliegt. Die rückständige Ostracoden- forschung der Amerikaner mag Schuld daran sein. | b) Vertreter, deren Verbreitungsbezirke weiter nach Süden ausstrahlen. Ophryoxus gracilis Bosmina coregoni-obtusirostris die in den ebenen Gewässern Nordeuropas Halt zu machen scheinen. en ud er E L \ > b a Polyphemus pediculus SR >. Holbopedium gibberum. Y ABRN: die über die mitteldeutsche Schwelle i in die | a. ; europäischen Gebirge vordringen; charakte et, Ser | A aber in der Ebene ‚und I in AR zeigen. „Mit. ar Reserve sind auch einige . gebiet an | Moraria schmeili 1 A Ben Canthocamptus un, land und im en Kolonien hat. h, & Il. Mit kosmopolitischer Verbreitung: Cyclops strenuus und in Afrıka südlich der Sahara noch. nicht nachgewiesen sind. Vorläufig mag auch - deren Stenothermie noch nicht ganz fest steht. | Sie bildet vielleicht ein ee zur mäch- 1 sten Gruppe. En | . B. Eurytherme Tiere mit mehr oder weniger kosmo- A S | politischer Verbreitung. - N Bez Nach dem jetzigen Stand der faunistischen. Erforschung lassen sich folgende in einander übergehende Unterabges lungen unterscheiden (vgl. Tabelle 16): I. Nur holarktisch nachgewiesen: Alona quadrangularıs, die wahrscheinlich weitere Verbreitung genießt, da sie oft als Alona affinis in den Faunenlisten angeführt ist. Falls Daphnia magna als grönländische Art #s gelten darf, muß sie gleichfalls hier angeführt ; h | werden, sonst handelt es sich um eine palae- P> arktische Form. II. Außerhalb des holarktischen. Gebietes auch in Südamerika „nachgewiesen sind: Simocephalus vetulus Acroperus.harpae Alona guttata Alonella nana G’raptoleberis testudinaria N Streblocerus serricaudatus m. Noch weitere Verbreitung zeigen Formen, die außer Eurasien und Amerika auch Afrika südlich der Sahara bewohnen: Alona rectangula Alonaintermedia Alona affınis Daphnia pulex Ceriodaphnia quadrangula Bosmina longirostris vl. Kosmopoliten i im engsten Sinn des Wortes sind Token Arten, die sicher in Australien nachgewiesen sind: Scapholeberis mucronata Alonella excisa Chydorus sphaericus. c. Marine Abkömmlinge. Limnocalanusgrimaldiıals Kelikt des vll! N meers. | Ei; Artemia salina, Brackwasserform, die auch ım Pe: | Süßwasser auftritt und kosmopolitische Verbrei- tung zeigt. | Nannopus palustris, Brack- und Süswasser- form mit palaearktischer Verbreitung. _ Einige in Grönland auftretende Entomostracen sind noch nicht aufgezählt worden. Ihre tiergeographische Stellung scheint mir zu wenig abgeklärt, als daß ich sie in eine der angeführten Gruppen einzureihen wage. : / se So beispielsweise Macrothrix hirsuticornis. Lange? Zeit als arktisch-alpine Form betrachtet, gilt heute für sie = 5 kosmepolitische Verbreitung. In der Varietät arctica scheint - sie allerdings in der Arktis, in der Tatra und in den Alpen häufig aufzutreten, sonst gehört die Form in Mitteleuropa zu den größten Seltenheiten. Ins Schema der stenothermen Kalt- wasserform würden ferner passen die Meldungen von Macro- thrix hirsuticornis aus dem Kaukasus und von Tibet, sowie aus antarktischen Gebieten, wie Südgeorgien und Falk- landsinseln. Im krassen Gegensatz dazu liegen jedoch Fund- ortsangaben für das Aralseegebiet, für Syrien und für Biscra in Nordafrika vor. Hier soll sie sich in Wasserlöchern am Fuße der Palmen finden, die mit 29°C. warmem Quellwasser ge- speist werden [Gurney 1909]. Vielleicht kann später für Ma-_ crothrix hirsuticornis eine Sondergruppe: sphagnophile Kosmopoliten aufgestellt werden, der möglicherweise auch Streblocerus serricaudatus zugerechnet werden kann und die eine Parallele hätte in einer neuen Gruppe moosbewoh- nender Kosmopoliten, der in erster Linie Epactophanes. richardi zuzurechnen wäre. Vorerst müssen weitere syste- matische und faunistische Notizen über die beiden Ento- mostracen abgewartet werden. Cypris pubera,. Eucypris virens, Eucypris affinis-hirsuta, die als Frühlingsformen austrocknende Gewässer bewohnen, und die Dauerform Cypridonotusin- congruens [Alm 1915] werden wohl bei BI eingereiht werden. müssen, bis weitere Gebiete genauer auf Ostracoden untersucht sind. Welche Stellung Cypridopsis vidua ein- nimmt, ist unsicher. Das Genus liefert im allgemeinen kosmo- politische, stenotherme Warmwasserformen. Die in Grönland auftretende Species ist schon von Alm [1915] als abweichendes Beispiel erkannt worden. Auch über Latona setifera läßt sich nichts genaues ‘angeben. Als typische Bodenform mag sie öfters dem Fang- x ag netz entgangen sein. Ihre jetzt bekannte Verbreitung läßt sie unter BI einreihen. | Es sind Jahre verflossen, seit ich als junger Student die Untersuchung des in dieser Arbeit besprochenen Grönland- materials begann. Damals durchsuchte ich hoffnungsfreudig _ monatelang die zahlreichen Proben, in der Annahme einer ende- mischen grönländischen Süßwasserjfauna. Allmählich gelangte ich zu anderer Ansicht. Besonders die große Übereinstimmung, die die grönländische Cladocerenfauna mit derjenigen anderer sicher erst postglazial besiedelten Gewässern zeigte und die Notwendigkeit, von den als grönländische Endemismen an- gesehenen Entomostracen eine nach der andern dieser Sonder- stellung verlustig gehen zu sehen, veranlaßten mich, die Genese der grönländischen Süßwasserfauna vom Gesichtspunkt der postglazialen Einschleppung zu betrachten. Dabei stellte sich heraus, daß die Aeute bekannte grönländische Süßwasser- Entomostracenjauna restlos als postglazial durch passive Ver- schleppung zusammengetragen, erklärt werden kann. In letzter Linie hat allerdings Vanköffen recht, wenn er schreibt: | } „Die Beweise für die Herkunft der grönländischen Fauna kann die Biologie nicht erbringen.“ Indessen glaube ich doch mit einer gewissen Wahrschein- lichkeit für die Richtigkeit meiner in dieser Arbeit abgeleiteten Ansicht eintreten zu können: Es liegen keine Gründe vor, die recente Entomostracen- jauna der grönländischen Wasseransammlungen als autechthon anzusehen. Es steht nichts im Weg, diese Fauna als Autoim- migranten im Sinne Ekmans [1915] anzusehen, welche auf dem Wege der passiven Verschleppung die durch die Eiserosion entstandenen Gewässer nach dem Rückgang des Kontinental- eises postglazial besiedelten. Expedition Een ae n Süßwa lungen der Westküste Grönlands in ‚den Monaten 2 FR August ausgeführt wurden. = Die’anıe I a a a Gewäss ratur beträgt 160 Er Die) meist wenige Meter übe Meeresspiegel gelegenen Grönlandgewässer zeigen gün: t falls ähnliche Temperaturverhältnisse wie die Gewässe: Grauweidenregion (600—1000 m) des nordschwedisel 5 ET 4r De, Hochgebirges, wie die Gewässer der Tatra in Be. ah 2000 Meter. | . Für die 180 ee Seen, Teiche und Tümpel kon Copepoden und 9 Os ieöde Von den Bisher völlig. ‚sic gemeldeten Entomostracen konnten einzig je ei Eu lopode, Cladocere, Copepode und Ostracode im. I neu. SAN . Von den an der weniger gut untersuchten grönländisch Ostküste bekannten Entomostracen fehlt jetzt der Westküs nur noch Limnocalanus grimaldi, eine Reliktenforr des Yoldiameers. Die Verteilung der Arten innerhalb d Westküste scheint von der Südspitze Grönlands (60° n.B bis zur Insel Disco (70° n.Br.) ziemlich gleichartig sein. Von den in Südgrönland sicher bestimmten Cladocı fehlt einzig Latona setifera den Gewässern auf de Breite von Disco. FR 1.3 . Die grönländischen Chadocerenkölonien pflanzen sich . monocyclisch fort. Im Vergleich mit den Kolonien der Kl. Mitteleuropas ist die parthenogenetische Fortpflanzungsweis er der Cladoceren auf Kosten der sexuellen eingeschränkt, En sofern als die Zahl der abgelegten Würfe, nicht Be F Wesenberg annahm) die Zahl der Embryonen pro Weg Ne herabgesetzt wird. Acyclische Kolonien fehlen. RR. "6. In der zweiten Julihälfte gehen die meisten Cladoceren- weibchen von der parthenogenetischen zur sexuellen Fort- prlanzung über. Bei Polyphemus pediculus pflanzt sich die erste Generation ausschließlich asexuell, die zweite nur sexuell fort. . Nicht alle Cladocerenarten zeigen gleiche Intensität der Sexualperiode Während bei Scapholeberis mucro- nata, Daphnia pulex, Bosmina coregoni-obtu- sirostris, Ceriodaphnia quadrangula und auch Alonella excisa Latenzeibildung früh und kräftig ein- setzt, finden sich bei Simocephalus vetulus, Acro- Beemmschatpae, Alonella nana und Chydorus sphaericus selbst in den letzten Augustfängen Sexual- tiere sehr spärlich. 8. Das Seenplankton ist sehr artenarm. Fulimnetische Ento- mostracen, d.h. Formen, die ausschließlich den freien Wasser- raum eines Sees bevölkern, scheinen in Grönland zu fehlen. Eine Andeutung von eulimnetischem Charakter zeigen am ehesten noch Holopedium gibberum.und Cy.clops strenuus, zwei typische stenotherme Kaltwassertiere, die in Grönland nur Gewässer zu bewohnen scheinen, die ım Winter nicht vollständig ausfrieren. Vadal-limnetisch leben Diaptomus minutus und Bosmina coregoni-ob- tusirostris. Teich und Tümpel sind qualitativ und quan- titativ am reichsten bevölkert. Maximal konnten ı5 Clado- cerenarten in einem Gewässer nachgewiesen werden. . Endemische Entomostracen sind zurzeit aus Grönland keine bekannt. Ungefähr die Hälfte der sicher nachgewiesenen grönländischen Arten sind sienotherme Kaltwassertiere, die mehr oder weniger zirkumpolar, die beiden Cyclopsarten aber kosmopolitisch auftreten. Die andere Hälfte besteht ‚aus eurytfhermen Ärten, die mehr oder weniger Kosmopoliten sind. Außerdem enthält die grönländische Süßwasserfauna drei marine Abkömmlinge. | 10. Im Gegensatz zu Brehm und Vanhöfjen, die die rezente grönländische Süßwasserfauna als autochthon ansehen, er- geben meine Untersuchungen, daß ihre Zusammensetzung ‚durch die Annahme postglazialer Einwanderung völlig ein- wandjrei erklärt werden kann. Mit Ausnahme von Lim- Paul Haberbosch, Die Süßwasser-Entomostracen Grönlands 10 IT. "nocalanus grimaldi, in F \ lik tenfor Gr .meeres, können alle _ Entomostracen als. Autoi im Saas Ekmans angesehen werden.- "Wande müssen diese Entomostracen als Dauerstadien nachbarten Kontinenten und Inseln nach ( frachtet haben, nachdem diese Insel. während ‚Ausdehnung des Inlandeises von der pracee wasserfauna vollständig entblößt worden war. Über die Herkunft der grönländischen oe geben nur die beiden Diaptomus- Arten Diaptomus minutus hat als nearktische B land und Island über Neufundland erreicht ; gekehrt der palaearktischa Diaptomus ca ke, westliche Verbreitungsgrenze in Grönland hat. N r j “ & ü it 5 de ATI ST rer .,% 5 4 Be » R ri " F SR) Literaturverzeichnis. Im folgenden Literaturverzeichnis wird nicht alle berück- sichtigte und durchgesehene Literatur angeführt, sondern nur die in der Arbeit zitierte. Ausführliche Literaturverzeichnisse finden sich in den meisten neuern hydrobiologischen Arbeiten (Zschokke 1900, 1911, Weigold ıgı1, Wolf 1905, Alm ıg15 etc.). Die bei der Bestimmung und den systematischen Unter- suchungen benutzten Werke finden sich im Literaturverzeichnis des speziellen, nachfolgenden Teiles angeführt. Alm, @G., 1914. OÖstracoden aus den nordschwedischen Hoch- gebirgen. 2. Mitteilung. Naturwiss. Unters. des Sarek- gebirges in Schwedisch Lappland. vol. £ Zoologie. — —- Ig9I4a. Beiträge zur Kenntnis der nördlichen und ark- tischen Ostracodenfauna. Ark. f. zoologie k. vetensk. vet. akad. Stockholm, vol. 9 Nr. 5. — — I9I5. Monographie der Schwedischen Süßwasserostra- coden. Zoolog. Bidrag Uppsala, vol. 4. Bachmann, H., 1910. Algologische Mitteilungen über Grönland. Verh. schweiz. natf. Ges. 93. Jahresversammlung Basel. Bergendal, D., 1891. Kurzer Bericht über eine im Sommer d..J. 1890 unternommene Reise nach Nordgrönland. Bihang svenska vet. akad. Handl. Stockholm, vol. 77. — — 1892. Beiträge zur Fauna Grönlands. Ergebnisse einer im Jahre 1890 in Grönland vorgenommenen Forschungs- reise. I. Zur Rotatorienfauna Grönlands. 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IL,Die Gewässerthermik RR RE he vart. 1. Eisbruch und Eisbedeckung RAT 2. Wassertemperatur . 3. Lufttemperatur } IE Arte | 4. Insolation . „.: 2.99: 72 ab. ie A Te a. IB C. Faunistik: Br, l. Das Untersuchungsmaterial Il. Die im Material nachgewiesenen Entömösräreh “ II. Die bisher aus Grönland gemeldeten Entomostracen, die im. Material nicht vertreten sind VI. Die Verteilung der N innerhalb der grönländischen >Rüstel a TON ROHDE RE AH AB IH D:; Oecologie . . . . . N R 1 Por newer ER Dee. ee 1. Bisherige: Untersuchimgen . \.. .... Na N Sr re ee 2. Eigene Untersuchungen . . . . | f - 3. Das Überwintern der erönländischen Entomosiraren. e 4. Vergleich mit den Kolonien anderer, arktische Bedingungen bietenden Gebiete . 2 1 ‚II. Versuch einer ecologischen Finteihmg, der. grönländischen Ent mostracen nach ihrem lokalen Auftreten . . . . je Bas 1. Die Verteilung der Arten auf die verschiedenen Gewässer . i 72. 2. Die Verteilung der Arten auf die Regionen eines Gewässers . EN 3. Biocoehösen.: Tr re 8 E. TIEIEESETBELS : 4 a U lee, Gebiete 1. Vergleich mit dem nordschwedischen Hochgebirge . 2. Vergleich mit der Yamalhalbinsel Sibiriens 3. Vergleich mit den Hochalpen . ER II. Die Besiedelung der. ER Gewässer a t 1. Historisches . . . . N 2. Die Möglichkeit einer rlarialen Überdauerone 3. Die Möglichkeit einer postglacialen Besiedelung 4. Der Besiedelungsgang . . . . BER 5. Die acologisch- tiergeographische Zusammensetzung der grön- | ländischen Entomostracenfauna . ‘“P. Zusammenfassung : ..:... N AR ee N Literaturverzeichnis lea. 2°. 14 | Anhang. SEAN Am 13.April 1889 wurde ich, Paul Haberbosch, in Basel 2 geboren als Sohn des Felix Haberboschf und der Marie geb. Ihm. Nach der Absolvierung der Basler. Primarschule be- suchte ich die Realschule in Basel, die ich im Herbst 1907 mit 3 dem Zeugnis der Reife verließ. un u ‚Darauf widmete ich mich an der Universität Basel natur- ‚wissenschaftlichen Studien und hörte Vorlesungen bei den Her- ren Professoren resp. Dozenten G. Braun, A. Buxtorf, H.K. Corning, F.Fichter, A. Fischer, R.Flatt, P. Häberlin, A. Hagen- bach, F. Heman, C.v. Janicki, K. Joel, J. Kollmann, R. Metzner, A. Rupe, A. Riggenbach, G. Senn, P. Steinmann und F. Zschokke; Practica besuchte ich bei den Herren G.Braun, F.Fichter, A. Fischerf, A. Hagenbach, G. Senn, P. Steinmann und F. Zschokke. Im Juni ıg911 bestand ich die Prüfung für Kan- didaten des Lehramts auf mittlerer Schulstufe in den Fächern Zoologie. Botanik, Chemie und Physik. Im Sommer ıg1ıI beteiligte ich mich am ı. hydrobio- logischen Kurs am Vierwaldstättersee unter der Leitung von Herrm Dr. H. Bachmann in Luzern. | Vom September ıgıı bis April 1915 war ich als Vikar an der untern Realschule in Basel tätig. Neben dieser prak- tischen Schultätigkeit, und vom Frühjahr ı915 an ausschließ- lich, führte ich in der zoologischen Anstalt der Universität Basel unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. F.Zschokke zoo- "logische Untersuchungen aus, als deren Resultat die vorliegende ‚Arbeit als zweite wissenschaftliche Publikation hervorgeht. Geograph.Verbreifung der Enfomosfracen ander grönlöndischen WesfHüsfe vom 60.bis P3°nordil Dreife. P.Habarbooch 1917 Branchineda alvdlosd -— in un. er Umanlat _ Sermidttielfiord NE = Herlasct Harajaf-Nunalalt en BE ; r e 70° _ } Etalunguit Jsunguatf Ritenbent } Malgien € 35 ; a er ER er : ‘ Jakobshavn ps sen 4 ER BSR, | Egedesminda Oae, ; Noigsuit a Manermiut 92 - Jarpiusaf AutistsiwiKfjore GiesecHe-See i Holstensborg l © Sfruliam Jrivnei 4.2 JarHah 2 - > Erfalik Jn\andeis St . +65° Godfhaab -„-. - num Davis -Sfr3sse . „ulianehaab a SIG Bredefjord * be EEE REIT FE D III EEE Treren ser OsrRRSRe gefensene Arten | | | Karte 2 | B = Brehm R ® Eigene Nachweise U ändlischen Weslhüsfe graph.Verbreitun der Enfomostracen ander E/E/NBEUEI92I EUOPUEI U QS Ko) Sa —N Dx I EUSTIS] S Fi I |8|S’ S Ss SEN S | SISUSI ISIS SIERT RS | {m} IS x g ns ae) Blallels _» . > S-1-[s Sr Re S SRISISISISIE ISISISIS SI |O S 1] (% S l SEE SLSE NR IN RISISIS IS Ss N | SZ & Sy en SR SEINSSIINABEIN ® j S ER, =] = ertlaes NS x SIS) [8 2 \ N DaEE — x S S 3 I SR ISO NEN 2 &° QIo eis & R ® Fangnummer SED SEES ARE a ulm -| Fangaummer T i & S SIS/E als D\ ® B IS] (a7) FR] = S 8 | „ 3 S NS | IS ISISI8 | Io (@] a. = S N ia) SERSRRRASEIRBNS SIE Sl S as ; N ası SE & = I e <= < a Datum 1908 < s < < = „gs Darum 1908 S 8 SINE SERR eu | & S = = = = e als in — | 3 S SIR SS. | & & R BE 5 a Wassertemperatur °C. = iu 2 RalE| wasserremperatur °C S g & I SB & S IE - Armee ren. „I EZ arereas < ranchınecia Nudosa N = S SEN a DEBE Sle|3] Wwasserrempensror °C = er 5 Pr n 5 Ss >] 1 Sieje Branchineefa_paladosa Holopadiumigi assertemperatur °C. N SsII&8 enpe . Holopedim giöberum. SE Ehe S Daphnıa pulex 75 3/udosa S S IS) Lafona sehfera ee leere Be: = anolebers! Jphaleberis mucronal Q Horopeaium gıbberum | Simocephalus vehulus Jlmocenhalus DER ® a SE Geriodaphna quadranguk Cerlodenknia quadrangula, —, | Bosmina longirostris Bosmina longirostris Jeanholeberis mucronalta B Jimocephalas verolas |Bosmina_coregoni -obhusinosfris L < Z Z Ceriodaphna guaarangula Tr Can ER TBEBERTn E 18 Goreganı- oblusiraskrig Jimocephalus vekulas B Si DI Z Bosmina logirastris Tan RI WEHEN) ‚Macrotheix hirsuhicormis Ceriocdaphnıa guadrangula RES: S || Bawminaleoregoni-oBrusirosrs Er E ET „| Jrebocerus serrieaudahus I oT | Bosmina_Tongirosfris SS a2 |Macroför I hirsuricornis ee z, Pose = zuver us glacialis £ Bosmina coreganı-Oblusirosims en - opera — SS Eee 2 Alona_ gusdrengularls een Dee Euryeereus glacialis_ Se Le] Aeroperos Rarpse = [60a quädrangularis Fe vn N > Alone ffinis Aflona ayfinis ons affinis Toperus harpae a ons |recangula Alona_recfangula“ Alena rectangum. 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