“, 8 — 8 8 4 2 — 5 Pond 4 > 4 — « 4 44 ee — * EN VEN VOII eee —2]; ibson-lavez * Die um Danzig wildwachſende Fieate nach ihren ann geordnet, und beſchrieben von Gottfried Reyger. 3 | Ur 7 8 Danzig, a 5 Daniel . Be _ 4% et [4 * ** 5 2 - ER 5 W + 3 RD SR N 5 * en S 14 9570 . 2 = f; N) * \ 1 e N Due 7 A5 2 / zig wilo Een Pflanzen ein Ver⸗ zeichniß hinterlaſſen, war D. Niklas Oelhafe, der hieſelbſt als Phyſikus le⸗ bete und zugleich den Titul eines Koͤnig⸗ lichen Artztes fuͤhrete. Er gab dieſes Verzeichniß im Jahr 1643. heraus, und hatte in ſelbigem 345 Pflanzen mit ihren Namen „Beynamen, Kraͤften und Oer— tern, wo ſie anzutreffen, angefuͤhret. Ob er nun gleich bey ſo weniger Anzahl der Kraͤuter viele von den gemeinſten und bekannteſten uͤbergangen, ſo verdiente 2%, doch 1 a * * lie, N * # ii u : Vorrede. doch dieſer wiewol unvollkommene Ver⸗ ſuch fo viel mehr Beyfall, da er über: haupt einer von den erſten geweſen, der die Pflanzen einer beſonderen Gegend aufzuzeichnen unternommen. Denn vor ihm war von dergleichen Schriften noch nicht viel mehr bekannt, als die Beſchrei⸗ bung der Kraͤuter des Harzwaldes, die Johann Thalius hinterlaſſen, und nach deſſen Tode von Joachim Camerarius 1588 ausgegeben worden, ferner ein kurzes Verzeichniß, fo der pomeſaniſche Biſchof Johann Wigand von den preußi⸗ ſchen Pflanzen aufgefeget, und gleichfalls nach feinem Tode 1590, im Druck erſchie⸗ nen; imgleichen was Kaſpar Schwenck⸗ feld von den ſchleſiſchen Pflanzen 1601. bekannt gemacht. Dieſer beruͤhmten Maͤn⸗ wer Fußſtapfen hatte Oelhafe gefolger, und er wuͤrde ſeine Schrift mit der Zeit gewiß vollſtaͤndiger gemachet haben, wenn „„ | I 8 — ce EEE N “= Vorrede. er nicht in eben dem Jahr, da er ſie her⸗ aus gab, durch einen fruͤhzeitigen Tod allen ferneren Unterſuchungen waͤre ent— zogen worden. Indeſſen gab Chriſtian Menzel 1650. zu dieſem Werk einen Anhang von hun: dert Pflanzen heraus, die er in demſelbi⸗ gen Sommer in unſern Gegenden noch bemerket hatte. Dieſer Menzel, der ſich nachher als Churfuͤrſtl. Brandenburgi— ſcher Leibarzt durch ſeine botaniſche und andere Schriften berühmt gemacht, war damals von der koͤnigsbergiſchen Akade⸗ mie, woſelbſt er ſtudiret, nach Danzig gekommen, und hatte ſich ein Jahr hie⸗ ſelbſt aufgehalten, als er gedachten An⸗ hang verfertigete, welchen er dem Buͤr⸗ germeiſter Adrian von der Linde zuſchrieb, und darin die kraͤuterreiche Gegend um Lappin, welchen Ort die Familie derer von der Linde damals bereits eine Zeit⸗ Ks lang Vorrede. lang inne gehabt, noch ferner zu unterſu⸗ chen verſprach, welches aber, da er bald darauf nach Holland ging, unterblieb. Da dieſes kleine Menzeliſche Werk, ſo nur aus anderthalb Bogen beſtand, bey uns ſehr ſelten geworden, ſo habe ich ſel⸗ biges bey dem zweyten Theil meiner Flora von neuem abdrucken laſſen. . Inm Jahr 1656. erſchien eine neue Auf⸗ lage von Oelhafens Verzeichniß, welche D. Lorenz Eichſtaͤdt, damaliger offentli⸗ cher Lehrer der Arzneykunſt allhier, uͤber⸗ nam. Er hatte bereits die erſte Ausgabe in Stettin, woſelbſt ſie abgedruckt wor⸗ den, beſorget, und itzt, da er zugleich Oelhafens Nachfolger im Amt war, uͤber⸗ ſahe er fie von neuem, und vermehrte die Anzahl der Pflanzen bis 384, wiewol er dagegen die in Menzels Anhang befindli⸗ chen faſt alle weggelaſſen. | | Rn Nach ‚ > N * ) N * 1 Vorrede. Nach dieſem machte zwar der beruͤhmte Kraͤuterkenner Jakob Brayne etliche von ihm hieſelbſt gefundene Pflanzen in ſeinen Schriften bekannt, und ſein Sohn D. Johann Philipp Brayne, der gleichfalls eine weitlaͤufige Erfahrung in dieſer Wiſ⸗ ſenſchaft beſaß, ſchickete etliche von unſe⸗ ren Grasarten an Johann Scheuchzern nach Zuͤrch, welcher ſelbige in feine Agro— ſtographie einruͤckete. Allein das von beyden gelehrten Maͤnnern verſprochene kaſſubiſche oder pomerelliſche Pflanzenver⸗ zeichniß kam nicht zum Stande. Da alſo die Oelhafiſche von Menzeln und Eichſtaͤdten vermehrte Nachricht von den Danzier Kraͤutern noch ſehr unvoll⸗ kommen war, und nur die bloſſen Namen der Gewaͤchſe nach ihren Anfangsbuch⸗ ſtaben geordnet enthielt, wodurch man nicht zur Kaͤnntniß derſelben gelangen konnte, ſo bewog mich dieſes in den Jah⸗ „a. ren . De — Vorrede. | ren 1764 und 1766 ein etwas vollſtaͤndi⸗ geres Verzeichniß unſerer Pflanzen unter dem Titul der Danziger Flora herauszu⸗ geben, worin ich ihre Anzahl bis 868. vermehrete, auch ihre kurze Beſchreibun⸗ gen beyfuͤgete, und ſie nach dem Lehrge⸗ baͤude des Hrn. von Linne ordnete, wel⸗ ches ich aus der Erfahrung als das Teiche teſte und ſicherſte befunden hatte, die Kräuter ohne muͤndliche Anweiſung durch eigenen Fleiß kennen zu lernen. Weil aber ſelbiges Verzeichniß wie alle bisherige Werke dieſer Art in lateiniſchet Sprache verfaſſet iſt, und es doch ver⸗ ſchiedene Liebhaber dieſer Wiſſenſchaft giebet, inſonderheit unter denen, die auf dem Lande leben, und alſo die beſte Ge⸗ legenheit dazu haben, welche der gedach⸗ ten Sprache nicht genugſam kundig ſind, ſo habe ich durch gegenwaͤrtige Schrift einen W BR ob ſich ein folhes ; IR | Vorrede. Pflanzenregiſter nebſt ihren Beſchreibun— gen nicht auch im deutſchen eben ſo deut— lich und verſtaͤndlich ausdrucken laſſe. Es haben mir dazu die beruͤhmten Maͤnner Gelegenheit gegeben, welche in den neue⸗ ſten Zeiten die Kraͤuterlehre in unſerer Sprache vorgetragen, und die darin ge: braͤuchliche lateiniſche Kunſtwoͤrter über: ſetzet; weswegen ich auch die Erklaͤrung dieſer Wörter und die erſten Begriffe die⸗ ſer Wiſſenſchaft voran geſetzet, damit man alſo, wenn man ſich vorher dieſe Erklaͤ. rungen mit einiger Aufmerkſamkeit be⸗ kannt gemacht, ſo viel leichter nach den hier mitgetheilten Beſchreibungen ein jedes Gewaͤchs erkennen und von andern unfer- ſcheiden könne. Ich habe aber die Mere e bon den | Geſchlechtstheilen hergenommene Lehrart hier wieder beybehalten, ſowol weil mir dieſe unter den bisherigen willkuͤrlichen N 5 Ord⸗ | Vorrede. Ordnungen am leichteſten geſchienen, ſo lange die natürliche Ordnung, welche un: ſtreitig die vorzuͤglichſte, noch nicht hin⸗ laͤnglich ausgefunden, als auch weil der HBr. von Linne der erſte geweſen, der die verſchiedene Arten jeder Gattung deutlich auseinander geſetzet, und die Verwirrung zwiſchen den Arten und Spielarten auf gehoben. Weil auch fuͤr Anfaͤnger eine der groͤſſeſten Schwierigkeiten die oft ſehr veraͤnderliche Anzahl der Staubfaͤden iſt, auf welche ſich doch dieſes Lehrgebaͤude in den meiſten Klaſſen vornemlich gründet, imgleichen daß viele Pflanzen wegen der Verwandtſchaft in eine andere Klaſſe ge⸗ bracht ſind als die Zahl der Staubfaͤden erfordert, ſo habe ich nicht nur die ver⸗ aͤnderliche Anzahl der Faͤden, ſo oft ſie mir bekannt war, bemerket, ſondern auch am Ende jeder Klaſſe die Pflanzen ange- zeiget, die mit en gleiche Beſchaf⸗ fenheit r Vorrede. fenheit haben, ob fie ſchon wegen der Gat⸗ tung worunter ſie gehoͤren, in einer an— deren Klaſſe zu ſuchen ſind. Ob auch gleich aus allen linnaeiſchen Klaſſen bey uns Pflanzen anzutreffen, ſo ſind ſie doch sicht aus allen Ordnungen jeder Klaſſe zu finden, daher auch der fehlenden Ordnun⸗ gen nicht gedacht werden koͤnnen. So hat z. B. die zıfte Klaſſe eilf Ordnungen, da es aber bey uns nur aus ſieben derſel— bigen einheimiſche Kraͤuter giebt, ſo ſind auch die vier anderen uͤbergangen. In den beyden Theilen der Flora habe ich alle Danziger Pflanzen beygebracht, ſo wohl die ich ſelbſt gefunden oder gefe- hen, als auch die von meinen Vorgaͤn⸗ gern als einheimiſch angegeben worden, wenn ſie ſich gleich zuweilen geirret, wel— ches ich doch allemal dabey angezeiget. In dieſem deutſchen Verzeichniß hingegen habe ich keine andere als die ich ſelbſt ge⸗ — ſehen Vorrede. ſehen beſchrieben, und die von Oelhafen, | Menzeln, Eichſtaͤdten, Jakob und Jo⸗ hann Philipp Brayne gefundenen nur kuͤrzlich an gehoͤrigen Orten beruͤhret. Es ſind aber auſſer dieſen noch viel mehr Pflan⸗ zen bey uns einheimiſch, und ich wuͤrde ſelbſt mehr haben beybringen konnen, wenn es mir nicht an Gelegenheit gefeh⸗ let, die Oerter durchzuſuchen, wo ſie ver⸗ muthlich anzutreffen; wiewol ich hier einige hinzugeſetzet, die ich nach der Her⸗ ausgabe der Flora noch angetroffen. Die Namen der Gattungen habe ich lateiniſch gelaſſen, welches unumgaͤnglich noͤthig iſt, weil die unbeſtimmten deut⸗ ſchen Namen alle Gewißheit völlig auf: heben wuͤrden; und es muͤſſen die deut⸗ ſchen Kraͤuterkenner erſtlich über die Na men einig werden, die man jeder Gat⸗ tung in unſerer Sprache beylegen ſoll, | ehe man ſolche in dergleichen Verzeichni⸗ | on 5 ſen Vorrede. ſen mit Nutzen gebrauchen kann. Aus eben der Urſache habe ich auch die Arten mit den lateiniſchen Trivialnamen des Hrn. von Linne angezeiget, weil ſolche nicht nur die Gewißheit der anzuzeigenden Pflanze einzig und allein beſtimmen, ſon⸗ dern man auch vermittelſt derſelbigen her⸗ nach leicht finden kann, wie jede Art bey anderen alten und neuen Kraͤuterlehrern genennet wird. Darauf folgen einer oder mehr deutſche Namen, inſonderheit die bey uns gebraͤuchlichen, bey welchen doch noch groſſe Ungewißheit anzutreffen, wie denn manches Kraut in jeder Provinz an⸗ ders genennet, auch mancher Name ganz verſchiedenen Pflanzen beygeleget wird. Die Beſchreibungen der Gattungen ſind nach den Kennzeichen des Hrn. von Linne eingerichtet, die Beſchreibungen der Arten aber von der Pflanze ſelbſt her⸗ genommen, und die mehreſten umſtaͤndli⸗ cher en „als in der Flora geſche⸗ hen a hen, fie: denn auch dieſe Schrift keine bloſſe Ueberſetzung der gedachten Flora iſt, indem hier vieles weggelaſſen was daſelbſt zu finden, vieles hingegen weitlaͤufiger ausgefuͤhret iſt, inſonderheit das Unter⸗ ſcheidende gewiſſer Klaſſen und Ordnun⸗ gen, damit alles denjenigen ſo viel deut⸗ licher werde, die etwan ſuchen möchten . nach dieſer Anleitung die Kraͤuter kennen zu lernen. Bey der angezeigten Farbe der Blumen iſt noch zu bemerken, daß ſich ſelbige bey denjenigen die ihre Blaͤtter lange behalten, zuletzt gemeiniglich veraͤndert, ſo daß die gelbe Farbe weiß, die rothe blau, und die weiſſe purputfarbig wird. In der Flora habe ich die Oerter, wo ich jede Pflanze gefunden, angezeiget. Da mich aber eine fortgeſetzte Erfahrung mehr und mehr von dem uͤberzeuget, was ich bereits in der Vorrede des erſten Theils angefuͤhret, wie veraͤnderlich und unbe⸗ N UM: Oerter an n e Plaͤ⸗ | De gen Vorrede. tzen oftmals ſind, indem ich bey dem An⸗ fang meiner Unterſuchungen einige Ge: genden ungemein reich an ſeltenen Kraͤu⸗ tern gefunden, und auch als ſolche ange⸗ geben, die doch hernach durch verfchie: dene daſelbſt vorgenommene Veraͤnderun⸗ gen viele davon verloren, ſo habe ich itzt nur die Beſchaffenheit des Bodens, wo jede Pflanze waͤchſet, angezeiget, welches auch von mehrerem Nutzen iſt; den Ort ſelbſt aber nur bey einigen angefuͤhret, die ich nur daſelbſt allein oder doch vorzüglich angetroffen. Zuletzt ſolget noch die Monathszeit in welcher jedes Gewaͤchs bluͤhet, weil man dadurch ſo viel eher ſelbiges aufſuchen kann; wie ich denn auch zu dem Ende einen wiewol unvollſtaͤndigen botaniſchen Kalender vom Jahr 1767. beygefuͤget. Damit man aber auch neben einer ſiche⸗ ren Anweiſung zur richtigen Erkaͤnntniß der Pflanzen zugleich einige Nachricht von ihren Vorrede. ihren Kraͤften und Eigenſchaften hieſelbſ antreffen moͤge, ſo habe ich aus der latei⸗ niſchen Abhandlung von den Kraͤften der Pflanzen, welche im erſten Bande der Amoenit. Acad. des Hrn. von Linne befindlich, einen umſtaͤndlichen Auszug, ſo viel unſere einheimiſche oder doch be⸗ kannte Pflanzen antrift, in deutſcher Sprache hinzugeſetzet, welches am Ende dieſes Werkes, nebſt den natuͤrlichen Ord⸗ nungen des Hrn. von Linne, worauf ſich gedachte Abhandlung beziehet, zu finden. Ich wuͤrde meine Abſicht, die ich bey Verfertigung dieſer Schrift gehabt, voll⸗ kommen erreichen, wenn ich auch nur einem oder dem anderen dadurch Gelegen⸗ heit geben wuͤrde, die Pflanzen und ihren beſonderen Bau etwas aufmerkſamer zu betrachten, und die daraus hervorleuch⸗ tende Weisheit ihres Schoͤpfers z 8 | wundern und zu verehren. f | Erkla⸗ „tr * 42. Kd 4A FG: & * 2 ed J BOT OF e 5588886 886780806 8868805 * Erklaͤrung der Kunſtwoͤrter. 3) Befruchtung der Pflanzen, wodurch 27 ſie ſich vermehren und ihres gleichen Rn hervorbringen, geſchiehet durch gewiſſe in ihnen befindliche Theile, welche man nach der Aehnlichkeit, die ſich hierin mit den Thieren zei⸗ get, maͤnnliche und weibliche Geſchlechtstheile nennet. Der Gebrauch derſelben war ſammt der Art der Befruchtung vorhin ganz unbekannt. Doch gab die Erfahrung mit den Palmbaͤumen Anlaß dasjenige ſchon laͤngſt zu muthmaſſen, was man in der letzten Helfte des abgewichenen Jahrhunderts immer naͤher einzuſehen anfing, und nach vielem und hartnäckigem Widerſpruch in den folgenden Zeiten durch ſo viel entſcheiden⸗ de Verſuche beſtaͤtigete, und in ein ſo helles Licht ſetzete, daß das verſchiedene Geſchlecht der Pflanzen und ihre Uebereinſtimmung in dieſem Stuͤck mit den Thieren von keinem ſo leicht mehr in Zweifel gezogen wird, dem die neuern Ent⸗ deckungen nicht gänzlich unbekannt find. Auf dieſes verſchiedene Geſchlecht der Pflanzen und die Anzahl und Lage der dazu gehoͤrigen Theile 2 Ba gruͤn⸗ * . Erklarung gründet ſich das Lehrgebaͤude des Herrn von Linne. Man muß alſo dieſe Theile vorher ge: nau kennen lernen, und ein jedes mit ſeinem eigenen Namen belegen, wenn man ſich ihrer dazu bedienen will, die fo groſſe Menge der &e waͤchſe in gewiſſe Abtheilungen zu bringen, und von einander zu unterſcheiden. Eben dieſes muß auch mit allen übrigen Theilen der Pflanzen ges ſchehen. Sie muͤſſen ihre eigene und beſtimmte Namen erhalten, damit die Beſchreibungen die gehörige Deutlichkeit und Gewißheit bekommen. Dazu find alſo gewiſſe Kunſtwoͤrter noͤthig, wel: che man auch in der lateiniſchen Sprache mit der Entdeckung der Sache ſelbſt und der Er⸗ richteng dieſes Lehrgebäudes zugleich erhielt. Im Deutſchen fehleten ſolche, bis in den neue ſten Zeiten verſchiedene gelehrte Maͤnner die Kraͤuterlehre auch in dieſer Sprache vortrugen, und alſo die Theile der Pflanzen mit dazu die⸗ nenden Benennungen belegeten, wiewol ſie ſich dabey nicht alle gleichformiger Ausdrücke bedir⸗ neten. Die vornemſten, die man zu wiſſen noͤthig hat, und die in dieſem Buch ann men werden, find folgende. | „Die Werkzeuge der Pflanzen, wodurch fe ihres gleichen zu zeugen geſchickt find, Ba | hauptſächlich aus ſechs Theilen, dem Rel ch, der Blume, den Staubgefaͤſſen, dem Stem ⸗ pel, dem Somenbapätinib,. mb. dem a i ei 9 eg * * Don * 2 en W N 1. Der der Kunſtwoͤrter. 3 1. Der Kelch, Calyx, heiſſet auch die Blu⸗ mendecke, weil er die uͤbrigen Theile vor der Aufbluͤhung bedecket und einſchluͤſſet. Er iſt alſo der aͤuſſere Theil der ganzen Blume, und insgemein grün, daher er gefärbt genennet wird, wenn er eine andere als die gruͤne Farbe hat. Er beſtehet entweder aus einem oder aus mehreren Blaͤttern. Es giebt auch Blumen die gar keinen Kelch haben, wie die Tulpen. So bekannt uͤbrigens dieſer Theil an den meiſten Pflanzen iſt, ſo giebt es doch verſchiedene, bey denen ſelbſt die Kraͤuterkenner nicht einig find, ob er da ſey oder nicht, indem ſie nach den ver⸗ ſchiedenen Begriffen, die ſie mit dieſem Wort verbinden, zuweilen das fuͤr den Kelch halten, was ein anderer fuͤr die Blume ſelbſt achtet, nachdem er nemlich entweder abfaͤllt oder ſitzen bleibet, von zarterem oder feſterem Gewebe iſt. Daher einige einer ſolchen Pflanze einen Kelch aber keine Blume, andere hingegen eine Blume aber keinen Kelch zuſchreiben. Dieſe Unge⸗ wißheit in den Ausdruͤcken zu vermeiden, hält Herr Deder für beſſer, daß man, wo beyde Theile vorhanden, zwar die Wörter Blumen: decke und Blume beybehalten, wo aber einer davon fehlet, den uͤbrigen mit dem Namen Blu⸗ me belegen moͤge. Zuweilen hat der Kelch eine ganz beſondere und von der gewoͤnlichen verſchie⸗ dene Figur, und da bekommt er auch eigene Namen. So heißt er eine Huͤlſe, Spatha, wenn er ſich an einer Seite nach der Länge oͤfnet, un 1 wie J U 4 Erklärung wie bey den Narziſſen; Kaͤtzchen, Amentum, wenn er aus verſchiedenen Schuppen beſtehet, die zuſammen einen langen walzenfoͤrmigen Koͤr⸗ per machen, wie bey den Nuͤſſen; Baͤlglein, Gluma, wenn er aus zweyen, ſelten mehreren, | Hautchen beſtehet, die ſich einander umſchl uſſen, wie bey den Grasarten. 2. Die Blume, Corolla, iſt der Theil der auf den Kelch folget, und wegen der ſchoͤnen. Farben, womit er gemeiniglich gezieret iſt, von jederman gekannt, und fuͤr den Haupttheil oder die eigentliche Blume gehalten wird; da er doch nur, ſo wie auch der Kelch, den weſenttichen Theilen zur Bedeckung dienet, welche er fo lan⸗ ge bis fie zeitig find, einſchlüſſet, daher er auch von einigen Kräuterfennern die innere Blumen⸗ decke genennet wird. Die Blume iſt entweder einblaͤttericht oder vielblaͤttericht. Die einblaͤt⸗ terichte beſtehet gemeiniglich aus dem unteren engeren Theil oder der Roͤhre, Tubus, dem oberen erweiterten oder der Muͤndung, Eim- bus, und der Graͤnze zwifchen beyden oder dem Schlund, Faux. Bey der vielblaͤtterichten beſtehet ein jedes Blat, Petalum, aus dem Na⸗ gel, Unguis, womit es angewachſen iſt, und der Platte, Lamina, oder dem oberen breiteren Theil. Die uͤbrige Benennungen, womit die Blumen nach ihrer verſchiedenen Geſtalt noch weiter beleget werden, follen « an ihren gehoͤrigen Orten beygebracht werden. Sonſt haben viel | Blumen u geile befondens Zeile 12 1 N der Kunſtwoͤrter. 55 man Saftbehaͤltniſſe, Nectarium, nennet. Es giebt auch Pflanzen, an welchen die eigent⸗ lich ſo genannte Blume fehlet, wie an dem Gaͤnsfuß. 3. Die Staubgefaͤſſe, Stamen, ſind die männlichen Geſchlechtstheile der Pflanzen, wel; che bey ihrer Zeugung eben den Dienſt leiſten, wie die Maͤnnlein bey den Thieren. Sie ſind alſo ein weſentlicher Theil, und muͤſſen daher genau erkannt werden, zumahl da die linnaͤi⸗ ſche Eintheilung des Pflanzenreiches in Klaſſen ſich auf die Anzahl, Lage und Verhaͤltniß der Staubgefaͤſſe gruͤndet. Wer eine weiſſe Lilie betrachtet, wird fo wol die männlichen als weib⸗ lichen Geſchlechtstheile deutlich kennen lernen. Man wird darin ſechs weißlichte Stänglein oder Draͤthlein finden, auf deren jedem ein laͤnglich⸗ ter mit gelbem Staub beſtreueter Koͤrper oder Spitze ruhet. Der untere duͤnne und lange Theil heiſſet der Staubfaden, Filamentum, die obere Spitze aber der Staubbeutel, An thera. Beyde zuſammen machen das Staub⸗ gefaß aus. Der Samenſtaub, Pollen, wird in dem gedachten Beutel gezeuget, und beſtehet aus ſehr vielen kleinen organiſchen Koͤrpern, die in jeder Pflanze ihre eigene verſchiedene Gröſſe und Geſtalt haben, welche, ſo bald ſie zeitig ſind, und etwas feucht werden, von ſelbſt auf⸗ ſpringen, und einen ſehr feinen Hauch oder Dunſt um ſich verbreiten, worin die fruchtbrin⸗ gende Kraft e Dieſes Geſchaͤfte der * A 3 Natur x K Erklärung © Natur kann mit bloſſen Augen nicht wargenom⸗ men werden, und wird ſelbſt durch Vergroͤſſe⸗ rungsglaͤſer nicht voͤllig erkannt. Uebrigens iſt die Anzahl der Staubgefaſſe ſehr verfchieden, da einige Gewaͤchſe nur mit einem, andere mit zwey oder drey, andere mit mehreren, und noch andere mit faſt unzahlichen in Van Blume ver⸗ ſehen ſind. 4. Der Stempel, piſtillum; vertritt die Stelle der Weiblein bey den Thieren, und be⸗ ſtehet aus drey Stuͤcken, die man gleichfalls in der Lilie deutlich ſiehet. Mitten zwiſchen gedach⸗ ten Faͤden, auf dem Grund der Blume ſtehet ein laͤnglich runder gruͤner Koͤrper, welcher der Eyerſtock, Germen, heiſſet, und die wiewol noch ſehr kleinen Samenkoͤrner enthält, wodurch das Gewaͤchs ſoll fortgepflanzet werden. Zu⸗ weilen iſt der Eyerſtock und alſo auch hernach die Frucht auſſerhalb der Blume unter dem Kelch, oft iſt auch dieſer Eyerſtock der Samen ſelbſt. Auf dieſem Eyerſtock ſtehet ein langer walzenfoͤrmiger Griffel, Stylus, der oben eine ſtumpfe Spitze oder Narbe hat, weiche man den Staubweg, Stigma, nennet. 8 iſt 5 zu der Zeit, da die Zeugung geſchiehet, mit N einer klebrigen Feuchtigkeit umgeben. Wenn alſo die feinen Körner des Samenſtaubes zeitig find, und entweder von ſelbſt auf den Staub: weg fallen, oder vom Winde darauf gewehet, oder von den Bienen und andern Inſekten, die m rk e ie und an * der Kunſtwoͤrter. | 7 ſich anhaͤngen, darauf getragen werden, fo blei⸗ ben ſie an dem klebrigen Saft angeheftet, wer⸗ den von dieſer Feuchtigkeit genaͤtzet, und ſprin⸗ gen daher auf, da denn das in ihnen enthaltene feine und gleichſam geiſtige Weſen durch den Staubweg und den Griffel bis zu dem Eyerſtock dringet, und die darin enthaltene Samenkoͤrner fruchtbar machet. Man fann zwar die Deff: nung oder Höle des Griffels, wodurch dieſe Materie gehen muß, nicht fo leicht ſehen, in; dem ſelbiger Feine hole Röhre fondern dem An: ſehen nach einen dichten Koͤrper vorſtellet. Al⸗ lein ein ſo ſubtiler Hauch, wie wir ihn vorhin beſchrieben, findet leicht einen Durchgang, wo wir keinen ſehen; wiewol Herr D. Sill ihn in der Amaryllis wirklich entdecket, und im Kupfer⸗ ſtich vorgeſtellet hat. Uebrigens ſind die drey Theile des Stempels in verſchiedenen Pflanzen von ſehr ungleicher Beſchaffenheit, Lage und Anzahl. Zuweilen ſehlet auch der Griffel gar, und 2. Staubweg ſitzet unmittelbar auf dem J. Das Samenbehaͤltniß „ Pericarpium, welches man auch gemeiniglich die Frucht nen⸗ net, entſpringet aus dem vergroͤſſerten Eyerſtock, welcher indeſſen, daß die darin enthaltenen Sa⸗ men ihre gehörige Gröffe erhalten, zugleich mit fortwaͤchſet. Es iſt in vielen Pflanzen von ſehr verſchiedener Geſtalt und Beſchaffenheit, daher es auch mit verſchiedenen Benennungen bezeich⸗ net wird. Die Kapſel, Capfula, iſt trocken .. A 4 und 8 „ Ertlirung und bol; man findet ein Beyſpiel davon an der Lilie; ſie iſt inwendig entweder einfach, oder a durch Scheidewaͤnde, Diſſepimentum, in Fächer getheilet; fie oͤffnet ſich immer auf eine beſtimmte Weiſe. Die Schote, Siligua, iſt lang und duͤnne, inwendig hol, beſtehet aus zweyen Wänden, Valva, die zwey Naͤthe zwiſchen ſich haben, an denen die Samenkoͤrner wechſelsweiſe fitzen; dergleichen findet man am Kohl. Die Suͤlſe, Legumen, umterfheidee ſich von der Schote, daß nur die eine Nath, Sutura, breit und kenntlich iſt, an welcher a alle Samenkoͤrner ſitzen, da die gegen über ſte⸗ hende Nath kaum zu bemerken iſt; ſolche Huͤl⸗ ſen ſiehet man an den Erbſen. Das Stein: obſt, Drupa, iſt eine mit Fleiſch bekleidete Nuß, in welcher der Samen lieget, wie bey den Pflaumen. Der Apfel, Pomum, iſt eine mit Fleiſch bekleidete Kapſel, dergleichen tragen die Aepfel⸗ und Birnbaͤume. Die Beere, Bacca, iſt eine fleiſchichte Frucht, in welcher die Samen ohne beſondere Kapſel liegen, wie in den Johannstrauben. Der Zapfen, Stro- bilus, entſpringet aus den Kaͤtzchen, wenn des ren Schuppen, die vorhin die weibliche Bluͤthe trugen, groͤſſer, härter und holzig geworden, wie an den Fichten. Es giebet Pflanzen, bey denen das Samenbehältniß fehlet, und die Sa⸗ men entweder ganz bloß legen, j der n an Kelch ente werden. ae ah 4 do der Kunſtwoͤrter. 9 6. Der Samen, Semen, ift ein Theil der Pflanze, der, wenn er durch den Samenſtaub belebet worden, und zur Reife gelanget, ſich von ihr abſondert, zur Erden faͤllt, oder von den Winden weiter gefuͤhret wird, und wenn er einen fuͤr ihn ſich ſchickenden Ort findet, eine der vorigen ähnliche Pflanze hervorbringet. Er iſt von ſehr verſchiedener Geſtalt und Gröffe, at auch zuweilen Stacheln oder Haken mit wel⸗ chen er ſich anhaͤnget, imgleichen Fluͤgel, oder Haarkronen, Pappus, damit er vom Winde ſo viel weiter kann gebracht werden. 1 Dieſes find alſo die Haupttheile der Fortpflan⸗ zungswerkzeuge, unter denen die Staubgefaͤſſe und der Stempel die beträchtlichften find. Eine Blume, die dieſe beyderley enthält, heiſſet eine Zwitterblume; ſind die Staubgefaͤſſe allein vorhanden, iſt es eine maͤnnliche Blume; iſt der Stempel allein, ſo iſt es eine weibliche Blume; ſind an ſtatt des Kelches und der eigentlichen Blame nur Bälglein wie bey den Grasarten, oder Kaͤtzlein wie bey den Nüffen, p nennet man fie zum Unterſchied eine Bluͤthe. Wer die Staubgefaͤſſe und Stempel recht ken⸗ net, und ihre verfchiedene Beſchaffenheit und Anzahl gehoͤrig betrachtet, wird gar leicht die 24 Klaſſen, in welche der Herr von Linne das ganze. ech eintheilet, von einander | yeiden, und folglich eine jede Pflanze, deren Blumen er ſiehet, unter ihre gehoͤrige Klaſſe bringen koͤnnen. Die Anzahl der Staub⸗ * 5 8 2 5 gefaͤſſe, N 10 Erklaͤrung gefaͤſſe, ihre gleiche oder ungleiche Länge, ihre Abſonderung von einander, oder von den Stem⸗ | peln, ihre Verbindung unter ſich oder mit den Stempeln, endlich auch ihre Unkenntlichkeit ſind der Grund aller Klaſſen, deren Eintheilung fol⸗ gende iſt: In den 13 erſten Klaſſen ſind die Staubgefaſſe alle frey und von einander abge⸗ ſondert, auch alle von gleicher Lange. Die Iſte Klaſſe, Monandria, hat nur ein Staub⸗ gefaͤß; die ate Klaſſe, Diandria, hat zwey Staubgefaſſe; die zee Klaffe, Triandria, hat drey; die are Klaſſe, Tetrandria, hat vier; die ste Rlaffe, Pentandria, fünf; die te Klaſſe, Hexandria, ſechs; die 7te Klaſſe, Heptandria, ſieben; die gte Klaſſe, Octandria, acht; die gte Klaſſe, Enneandria, neun; und die ıofe Klaſſe, Decandria, hat zehn Staubgefaͤſſe. Die IIte Klaſſe, Dodecandria, begreift alle Pflan⸗ zen, die zwiſchen zehn und zwanzig Staubge⸗ faͤſſe tragen. Die rate Klaſſe, Ieoſandria hat zwanzig und mehr Staubgefaſſe, die alle in einem Kreiſe an der inneren Wand der Blumen⸗ decken befeftiget find. Die ı3te Klaſſe, Po- lyandria, hat gleichfalls viel Staubgefaͤſſe, die aber alle dem Fruchtboden einverleibet ſind. Die i folgenden Klaſſen haben theils ungleich lange theils verſchiedentlich verbundene oder getrennete Staubgefaͤſſe. Die ı4te Klaſſe, Didynamia, hat zwey längere und zwey kuͤrzere Staubgefaͤſſe. Die 1 5te Klaſſe, Ve er ge he, hey Ban Staubgefäͤſſe. In der der Kunſtwörter. 11 v6ten Klaſſe, Monadelphia, iſt die Anzahl der Staubgefaͤſſe, ſo wie auch in den folgenden, nicht weiter beſtimmt; ſie ſind aber in dieſer Klaſſe alle an ihrem unteren Theil mit den Faden in einander verwachſen. Ju der 17ten Klaſſe, Diadelphia, ſind die Staubfaͤden unten in zwey verſchiedene Theile oder Koͤrper vereiniget. In der 1 sten Klaſſe, Polyadelphia, ſind die haͤu⸗ figen Staubfaͤden unten in mehr Körper verei⸗ niget, und verwachſen. In der ıgten Klaſſe, Syngeneſia, find die Staubgefaſſe an ihrem abe: ren Theil, nemlich an den Staubbeuteln zuſam⸗ men gewachſen. In der 2often Klaſſe, Gyn- andria, ſind die Staubfaͤden mit dem Stempel verwachſen. In der zıten Klaſſe hingegen, Monœcia, ſind die Staubgefaͤſſe und Stempel ſo weit von ein ander getrennet, daß ein jedes in einer beſonderen Blume angetroffen wird, die daher maͤnnliche und weibliche Blumen heiſſen. In der 22ten Klaſſe, Diecia, find fie noch wei⸗ ter abgeſondert, indem die maͤnnliche Blumen auf einer, und die weibliche wieder auf einer an⸗ deren Pflanze wachſen; fie muͤſſen alfo nicht gar zu weit von ein ander ſtehen, damit der Wind den Staub von der einen auf den Stempel der anderen führen kann; wiewol dieſer Staub ſich ſehr weit ausbreitet, wie man an dem ehemals geglaubten Schwefelregen, welches der Staub von den Fichten iſt, ſehen kann. In der 23ten Klaſſe, Polygamia, findet man fo wol vollkom⸗ eee als lauch _— noch maͤnn⸗ 4 8 12 Erklaͤ rung männliche oder weibliche beſonders. Die 2 4te Klaſſe unterſcheidet ſich von allen übrigen durch ihre ganz beſonders geſtaltete und gröſſeſtenthels unkenntliche Geſchlechtstheile. | Eine jede Klaſſe wird wieder in gewiſſe f Ordnungen abgetheilet, welche in den 13 erſten Klaſſen von der Anzahl der Stempel, in den übrigen aber von anderen Kennzeichen her⸗ genommen ſind. Jede Ordnung begreifet vers ſchiedene Gattungen, Genus, unter ſich, wel⸗ che zwar in den Hauptkennzeichen der Klaſſe und Ordnung einander aͤhnlich ſind, in anderen Stuͤcken aber eine Verſchiedenheit zeigen, wel⸗ che hinlaͤnglich ift eine Gattung von der anderen abzuſondern, und ohne Irrthum deutlich zu ers kennen. Eine Gattung hat gemeiniglich wie⸗ der mehrere Arten, Species, unter ſich, wel⸗ che in Anſehung der Haupttheile mit der Gat⸗ tung uͤbereinkommen, und in anderen Neben⸗ theilen, als den Blättern u. d. g. ſich von ihr unterſcheiden. Viel Arten haben wieder Spiel⸗ arten, Varietas, welche aus dem Samen der⸗ ſelbigen Art hervorgekommen, und zufällige er Weiſe, durch anderes Erdreich oder ſonſt, an Gröffe, Farbe, Geruch, gefuͤllten Blumen u. f. w. einen Unterſcheid zeigen. Sie koͤnnen alſo durch abermalige Veraͤnderung des Bodens oder auf andere Weiſe wieder zu ihrer vorigen Art gebracht werden. Doch giebt es einige Pflanzen, welche man zwar fuͤr Spielarten Lies „ aber wegen ihres bekändigen e der Kunſtwoͤrter. 13 des an Blaͤttern und anderen Stuͤcken fuͤglicher als beſondere Arten koͤnnten angeſehen werden. Wegen der gefüllten Blumen iſt noch zu be; merken, daß ſelbige, wie hoch ſie auch von den Liebhabern gehalten werden, doch eigentlich ein Fehler oder Krankheit des Gewaͤchſes ſind, da nemlich durch uͤberfluͤſſigen Nahrungsſaft oder auf andere entweder gekuͤnſtelte oder natuͤrliche Weiſe die Staubgefaͤſſe entweder alle oder zum Theil in Blumenblaͤtter verwandelt werden, da⸗ her auch im erſten Fall ein ſolches Gewaͤchs un⸗ fruchtbar bleibet. Die Art, Wie die Pflanzen ihre Blumen tragen, iſt ſehr verſchieden. Der Stengel, Caulis, theilet ſich oben gemeiniglich in verſchie⸗ dene Nebenſtengel oder Stengelchen, Blu: menſtengel, Pedunculus. Bey den Grasar⸗ ten heiſſet dieſer Hauptſtengel der Halm, Cul- mus; bey ſolchen Pflanzen, wo er oͤhne Blaͤt⸗ ter bleibet „der Schaft, Scapus. Wenn die Blumen an dem Hauptſtengel ohne beſondere Mebenftengel, oder doch an ſehr kurzen Sten⸗ gelchen, die man nicht ſiehet, und die ſich an den Hauptſtengel anlegen, in einer Reihe her⸗ auf ſtehen, ſo heiſſet dieſes eine Aehre, Spica. Wenn ſie an kurzen hangenden und vom Haupts ſtengel abſtehenden Nebenſtengeln ſitzen, ſo iſt es eine traubenfoͤrmige Bluͤth, Racemus, Wenn die Nebenſtengel länger und in mehr ans dere vertheilet ſind, ſo wird ein Straus oder i 7 14 € den Buͤſchel, Panicula, daraus. Bey * Kraͤuterlehrern heißt es eine Rispe oder Kiffe, da aber dieſes Wort bey uns gaͤnzlich unbe⸗ kannt iſt, fo habe ich ein gebräuchlicheres ge: wehlet. Zuweilen iſt dieſer Straus unten brei: ter, und gehet oben ſpitzig oder eyfoͤrmig zu, Thyrſus. Zuweilen iſt er oben ganz flach und und breit, und wird alſo ein plat; ter Straus oder Krone, Corymbus. Wenn die Nebenſtengel alle aus einem Mit⸗ telpunkt des daſelbſt ſich endigenden Haupt⸗ ſtengels kommen, ſo wird es ein Schirm, Umbella. Wenn die Stengel nicht genau aus einem Ort kommen, ſo iſt es ein unvoll⸗ kommener Schirm, Cyma. Zuweilen find viel Blumen, die jede doch ihren befonderen Kelch haben, in einem gemeinſchaftlichen Kelch verſammelt, und machen eine allgemei⸗ ne Blume; ſelbige heiſſen geſammlete Blu⸗ men, flores aggregati. Zuweilen find ſie ohne beſondere Kelche in einem allgemeinen vereiniget, und heiſſen zuſammen geſetzte Blumen, flores compoſiti, ſie ſtehen auf einem gemeinſchaftlichen Sruchtdoden, Thalamus, Receptaculum, von welchen bey der ı9ten Kiafe ER e ker era 92 8 Die Blätter ſtten an einem Stiel, gr pe- nults; oder ohne ſelbigen am Stengel. . ſind entweder einfach oder Fra ** 5 Ar 9 nate, der Kunſtwoͤrter. 15 nata, wenn nemlich mehr Blaͤttchen, fo- liola, an einer gemeinſchaftlichen Ribbe paar⸗ weiſe ſitzen, und zuſammen ein Blatt aus: machen; doppelt oder dreyfach gefe⸗ dert, bipinnata, tripinnata, wenn jedes Blaͤttchen wieder auf ſolche Art wie das ganze Blatt ein oder mehrmal getheilet iſt. Die Blaͤtter ſind linienformig, wenn ſie ſchmal und lang, auch überall gleich breit ſind, lanzenformig, wenn ſie laͤnglich und in der Mitte breiter als an den Enden ſind, pfriemenformig, wenn ſie am unteren Ende linienformig und am breiteſten, und von da immer ſchmaler werden; dieſer Aus: druck wird auch oft bey den Staubfäden gebraucht. Der Rand der Blätter iſt ſaͤge⸗ formig, wenn er viel kleine Spitzen hat, wie die Zaͤhne an einer Saͤge; gekerbt, wenn eben dieſe kleine Hervorragungen nicht ſpitzig, ſondern rundlich wie kleine Bogen: ſtuͤcke ſind; zahnformig, wenn aus den Seiten des Blattes ſchmale und lange Thei⸗ le wie Zaͤhne hervorgehen; ausgeſchweift, wenn aus den Seiten des Blattes gröffere einwaͤrts gekehrte Bogenſtuͤcke gleichſam aus⸗ geſchnitten find. Die Blatter find ſchwerdt⸗ formig, wenn fie an den Flächen in der Mitte etwas erhaben, gegen den Rand aber platt und duͤnne, auch dabey laͤnglich und vom untern Ende bis gegen die Spitze Ne ſchmaͤler 16 Erklärung der Kunſtwoͤrter ſchmaͤler und dünner werden. Die Blätter fo wol als Blumen ſtehen wirbelformig am Stengel, wenn ſie rings um denſelben in etlichen Gliedern oder Abſätzen über einan⸗ der ſich befinden. Der Winkel, welchen ein Blatt mit dem Stengel machet, heiſſet der Anwachswinkel, Ala. Die uͤbrige Kunſt⸗ wörter, inſonderheit von den Blaͤttern, ſind theils leicht zu verſtehen, theils an beſonde⸗ ren Orten, wo ſie vorkommen, erklaͤret. — 1 Staubgefäffe. 17 Pflanzen die um Danzig wild wachen. Ein Staubgefaͤß. Die Klaffe hat zwey Ordnungen; die erſte a hat einen, die andere aber zwey Stem⸗ pel. Von jeder Ordnung iſt nur eine Gattung bey uns einheimiſch. | A. Ein Stempel, 1 Stempel. 8 1. Hippuris. | Der Kelch und Blume fehlt; der Staubbeu⸗ tel iſt halbgeſpalten; der Eyerſtock laͤnglicht; der Griffel pfriemenformig und ſitzet innerhalb dem Staubgefaß, iſt aber kinger als dasſelbe; der Staubweg ſpitzig; die Frucht fehler, der Sa- men iſt bloß, einzeln, rund. f 1. Hippüris vulgaris. Tannenwedel. weiſſe Seetanne. Die Blaͤtter find kurz und linien⸗ formig, ſtehen wirbelsweiſe ſehr dicht um den - einfachen Stengel herum; die kleinen und haͤu⸗ figen Bluͤthen ſitzen in den Anwachswinkeln ohne beſondere Stengel; die Pflanze traͤgt viel Samen, waͤchſet in den Waſſergraben bey dern Mottlau und andern Waͤſſern. 5 2 We B B. Swe 7 0 | 18 1. Staubgefaͤß. Sten. . 3 wey Ste mp el. 2. Callitriche. Der Kelch fehlt, die Blume hat zwey ge⸗ kruͤmmte Blaͤtter, der Staubfaden lang und zuruck gebogen, der Staubbeutel einfach, der Eyerſtock rund, die beyden haarformigen Grif— fel zurückgekrümmt mit ſpitzigen Staubwegen; die Frucht iſt eine viereckichte zweyfaͤcherichte platte Kapſel, die Samen laͤnglicht und einzeln. 1. Callitriche verna. Sternkraut mit ganzen Blaͤttern. Die langen Stengel wachſen im Waſſer gerade in die Höhe, und find mit linien⸗ formigen entgegen geſetzten Blaͤttern verſehen, die in gewiſſen Entfernungen von einander ſte⸗ hen; an der Spitze ſind andere kuͤrzere eyfor⸗ mige dicht zuſammen geſetzte Blaͤtter, welche ſich auf der Oberflaͤche des Waſſers ausbreiten, und einen kleinen gruͤnen Stern vorſtellen den man im Fruͤhling auf den Waſſergraben ſiehet; zwiſchen dieſen oberen Blättern ſitzen die kleinen Blumen, welche theils männliche theils weib⸗ 10 7 7 ſind; daher dieſe Pflanze in die arte Klaſſe gehoͤren würde, wenn nicht die Gattung der Lallitriche, als zu welcher fie gehoͤret, hier ihre Stelle haͤtte. Eine Spielart davon, welche klein kriechend L inſenkraut heiſſet, iſt viel kleiner, hat nur rundliche Blaͤtter und waͤchſet in Suͤmpfen. f 2. Callitriche autumnalis. Sternkraut mit Blaͤt⸗ x tern die an der Spi e eingeſchnitten, iſt der vorigen aͤhnlich, nur daß die Blätter alle linienformig und ſich in zwey kurze Spitzen en⸗ digen, die Blumen ſind Ziwwitterblumen und kommen bee ee 25 e 8 i Safe. * I U } 2 Staubgefaͤſſe. 19 Z3wey Staubgefaͤſſe. Diese Klaſſe hat gleichfalls zwey Ordnungen, mit einem und mit zwey Stempeln. A. Ein Stempel. 1 Stempel Die Blumen dieſer Ordnung find entweder einblaͤttericht oder zweyblaͤttericht. ‚ a. Einblaͤtterichte Blume. 3. Liguſtrum. Der Kelch ſehr klein, einblaͤttericht, mit vier Zaͤhnen oder Einſchnitten. Die Roͤhre der Blu⸗ me iſt laͤnger wie der Kelch, und die Muͤndung in vier Theile geſpalten. Die Staubfaͤden ein fach, die Staubbeutel aufrecht. Der Eyerſtock iſt rundlicht, der Griffel ſehr kurz, der Staub: weg geſpalten. Die Frucht eine einfächerichte Beere mit vier Samen. Hu 1. Liguftrum vulgare. Zartriegel. Rheimmwei- den. Ziausten. Diel Pflanze itindenGärs ten bekannt, und traͤget weiſſe Blumen. Es phat ſie noch feiner von den preuſſiſchen Kraͤu⸗ terkennern unter den einheimiſchen angemerket, da ſie doch auf unfern mit Gebüfch bekleideten Huͤgeln wild wachſend von mir angetroffen, und im Junius in der Blüthe gefunden worden. | 4. Veronica. Der Kelch iſt viertheilig und bleibt auch nach der Bluͤthe ſizen. Die Röhre der Blume iſt her Länge, die Mündung hat vier zappen, davon der unterſte gemei⸗ Ki ich Zi Mi „ Stmbgrfüſe. * 1 &tempel, niglich der ſchmaleſte und der obere breiter if Die Staubfäden ſtehen oben auseinander, die Staubbeutel laͤnglich. Der Eyerſtock iſt platt, der fadenformige Griffel etwas von den Fäden abgebogen. Die Frucht iſt eine herzſormige Kapſel, mit zwey Faͤchern; ſie oͤffnet ſich in vier Theile, und enthält viel Samen. 7 . renpreis. Dieſe Art waͤchſet in die Hohe, am Stengel ſitzen jedesmal drey Blaͤtter zuſam nen, welche ungleich ſaͤgenfoͤrmig gezaͤhnt find, oben traͤgt er etliche ziemlich ausgebreitete Aehren mit blauen Blumen; bey Karlkau, im Ju nus. 2. Veronica longifolia. langblaͤtterichter She renpreis. Er waͤchſet hoch, die Blaͤtter fi ſttzen gegen einander, ſind lanzenformig und am Ran⸗ de mit Saͤgezaͤhnen. Die Aehren ſitzen oben an der Spitze, ſind lang und dicht, mit dun⸗ kelblauen Blumen; auf der Saspe, im Auguſt. 3. Veronica fpicara. kleiner Ehrenpreis mit kuͤrzerer Aehre. Die entgegen gesetzte Blaͤtter find ſtumpf und gekerbt. Jeder Stengel traͤgt nur eine Aehre mit groſſen blauen Blumen; \ A in ungebaueten Feldern, ſparſam, im Junius. „4. Veronica officinalis. gemeiner Ehrenpreis. FA Die Stengel legen ſich mehr nieder, und find 18 ſammt den entgegen geſetzten ſaͤgeformigen Blaͤt⸗ tern rauch und haaricht; die Aehren ſitzen an den Seiten des Stengels auf langen Neben⸗ ſtengeln mit bleichblauen Blumen, die mit ro⸗ then Linien gezieret find; in den Wäldern, doch naher bey der Stadt nur ſparſam, im Junius. 5. Veronica ſerpyllifolia. e mit Guen⸗ delblaͤttern. Die Stengel kriechen auf der Erde, die Blaͤtter ſind glatt, eyformig, ge⸗ Sn ee m gegen einander ‚die . aber FF + * 8 DAN Se 7 — 2 1 * — 7 * . 1. Veronica maritima. Dreyblaͤtterichter en 2 Staubgefaͤſſe. 21 wechſelsweiſe; am Ende der Stengel ſitzen die 1 Stempel. Blumen traubenformig, doch beynahe einer Aehre gleichend; ſie ſind weiß mit purpurrothen Linien, von auſſen etwas blaulicht; in den Waͤldern, ſparſam, im Junius. 6. Veronica beccabunga. Bachbungen mit runden Blaͤttern. Die Stengel kriechen, die Blaͤtter ſind eyformig, gekerbt, ſtehen gegen einander; die Blumen kommen auf Geitenftenz geln, darauf ſie traubenformig ſitzen, blau von Farbe; in kleinen Baͤchen und Waͤſſern, haͤufig, im Junins. 7. Veronica anagallis aquatica. Bachbungen mit langen Blaͤttern. Die Stengel ſtehen aufrecht, die Blaͤtter ſind lanzenformig, am Rande mit Saͤgezaͤhnen, ſitzen gegen einander; die Blumen ſind bleicher von Farbe, und ſitzen wie an der vorhergehenden Art; in Baͤchen, ſparſamer, im Junius. „ g. Veronica ſeutellata. ſchmalblaͤtterichter Eh⸗ reenpreis. Die Stengel find lang mit gegen einander ſtehenden linienformigen Blaͤttern, und theilen ſich in Aeſte, die Blumentragende Nebenſtengel ſtehen wechſelsweiſe, an welchen ’ die purpurblaue Blumen traubenformig, doch ziemlich weitlaͤufig haͤngen; in den waͤſſerichten Gegenden bey Naſſenhuben, im Auguſt. 9. Veronica chamædrys. Bathengel. Gaman⸗ derlein. Die Stengel ſind ſchwach, und mit eentgegen geſetzten eyformigen gezahnten runz⸗ lichten Blättern beſetzt; die Blumen ſtehen trau⸗ benformig an Seitenſtengeln, find hochblau mit dunklen Strichen, von auſſen bleich; in Wie⸗ ſen und Wäldern, häufig, im May und Junius. 10. Veronica latifolia. breitblätterichter Eh⸗ renpreis. Suſannenkraut. Die Pflanze waächſet hoch, mit aufrechten Stengeln, die \ Stempel. 22 | | 2 Staubgefaͤſſe. licht, gezahnt; aus den oberen Anwachswin⸗ keln kommen zwey oder vier lange Nebenſten⸗ gel, an welchen die groſſe blaue Blumen trau⸗ - benformig oder beynahe aͤhrenformig figen; auf den buſchichten Hügeln, ſparſam, im Junius. 11. Veronica agreſtis. Huͤnerdarm mit Ga⸗ manderleinblaͤttern. Eine kleine niedrige Pflanze mit herzformigen ein geſchnittenen klei⸗ nen Blättern, aus deren Winkeln längere Sten⸗ gel hervorkommen mit einzelen hellblauen Blu⸗ men; auf Feldern, im Fruͤhling. | 12. Veronica arvenſis. Huͤnerdarm mit Ehren⸗ preieblaͤttern. Eine gleichfalls niedrige Pflan⸗ ze, aber mit groͤſſern Blaͤttern, die dem ge⸗ meinen Ehrenpreis gleichen, zwiſchen welchen die kleine bleiche einzele Blumen an ſehr kurzen Stengelchen ſitzen, auf Feldern im Frühling. Veronica hederzfolia. Huͤnerdarm mit Epheublaͤttern. Dieſe Art kriechet mit ihren Stengeln weit um ſich herum, die Blätter ſind in fünf Lappen oder Einſchnitte getheilet, herz⸗ formig / auf kurzen Stielen, die unteren gegen einander, die oberen wechſelsweiſe, ziemlich weit auseinander, find oft nur dreplappicht; aus den Winkeln kommen laͤngere Stengel, auf welchen die kleine bleiche einzele Blumen fi itzen; in den Seuchrfslbeen und Gärten, häufig, im April und May. 14. Veronica triphyllos. Günerraute. Die Stengel ſtehen mehr aufrecht, doch nur niedrig, die Blaͤtter find fingerformig getheilet, die uns teren in fuͤnf, die oberen in drey Theile; die Ae dunkelblaue Blumen ſtehen auf Sten⸗ geln die langer find wie die Blätter; am u OR un an den ent | =. ve. entgegen geſetzte Blaͤtter fi nd herzformig, run ⸗ * 2 Staubgefaͤſſe. 23 15. Veronica verna. Pleinblümichter Ehren: 1 Stempel. preis. Iſt die kleinſte Art von diefer Gattung mit aufrecht ſtehenden rothen Stengeln, die Blaͤtter ſind fingerformig getheilet, und ſitzen zerſtreuet; aus deren Winkeln entſpringen ſehr kurze Stengelchen mit einzeln ſehr kleinen blauen Bluͤmchen, die kuͤrzer ſind wie der Kelch; an den waldigten Huͤgeln, ſparſam, im May. Oelhaf hat noch eine Art angegeben, welches aber nur eine Spielart iſt von dem gemeinen Ehrenpreis mit aufrechteren Stengeln. 5. Pingvicula. Der Kelch zweylippicht, die obere aufrecht ſtehende Lippe iſt ſtumpf und dreyſpaltig, die un⸗ tere zweyſpaltig. Die Blume iſt gleichfalls zweylippicht, die laͤngere Lippe iſt in drey, die kuͤrzere in zwey ſtumpfe Lappen getheilet; hinten raget ein gehoͤrntes Saftbehaͤltniß hervor. Die Staubfaͤden find kurz und krumm mit runden Beuteln. Der Eyerſtock iſt kugelformig mit ſehr kurzem Griffel, und zweylippichtem gefaͤrb⸗ tem Staubwege, welcher die Beutel bedecket. Die Frucht ift eine eyformige Kapſel mit wal⸗ zenformigen Samen. Br 1. Pinguicula vulgaris. Bergſanickel mit ges + fpornter Blume. Surblume, Eine nies drige Pflanze; die Blätter liegen auf der Erde, ſind lanzenformig, dick und fetticht, an der Spitze zuruͤck gebogen, der Rand iſt einwaͤrts gekruͤmmet. Zwiſchen den Blaͤttern ſtehet ein kleiner rother Stengel, zuweilen kommt noch einer oder mehrere nach; auf jedem ſitzet eine purpurblaue Blume, die von fern einer blauen Viol gleichet; bey Karlkau, im May. „ B 4 6. Ver- 24 2 Staubgefaͤſſe. Stempel. 6. Verbena. Ss Der Kelch einblaͤttericht, eckicht, mit fünf zaͤhnen, davon einer wie abgebrochen iſt. Die Roͤhre der Blume iſt gekruͤmmet und nach oben erweitert, die Muͤndung in fünf rundliche Lap: en getheilet. Sie hat vier ſehr kurze Staub flaͤden mit krummen Beuteln. Der Eyerſtock viereckig Der Griffel iſt ſo lang wie die Roͤhre, mit einem ſtumpfen Staubweg. Die vier längs lichte Samenkoͤrner liegen in dem Kelch, ohne beſonderes merkliches Samenbehaͤltniß. b , J. Verbena officinalis. Eiſenkraut. Der viert , eckigte rothe Stengel ſtehet aufrecht, und iſt „ mit gegen einander ſtehenden eingeſchnittenen Blattern beſetzet, die beyden unteren Einſchnitte ö | find die tiefeften. Aus den Winkeln der Blaͤt⸗ ter kommen Seitenſtengel, welche aͤhrenformi⸗ | ge bleich purpurfarbige Blumen tragen. 17 Art würde in die ate Klaſſe gehören wegen ihren vier Staubfaͤden, wenn nicht viel andere Arten dieſer Gattung nur zwey Faden hätten, Sie waͤchſet ſparſam bey uns, im Auguſt. J. Lycopus. Der Kelch einblaͤttericht, oben in fünf PT Lappen getheilet. Die Rohre der Blume iſt ſo lang wie der Kelch, die Mündung in vier aus⸗ einander ſtehende ſtumpfe Lappen geſpalten, da; von die obere die breiteſte und an der Spitze aus⸗ geſchnitten. Die Staubfäden biegen ſich gegen dieſe obere Lappe, und tragen kleine Staubbeu⸗ tel. Der Eyerſtock viertheilig, der fadenformi⸗ 90 Set hat einen algen 5 geber. 1 N 7 2 Staubgefaͤſſe. 25 nen Staubweg. Die vier Samenkoͤrner liegen 1 Stemeel. ohne Fruchtbehaͤltniß in dem Kelch. 1. Lycopus europæus. Waſſerandorn. Die Blätter find lanzenformig mit tief eingeſchnit⸗ tenen Saͤgezaͤhnen, und ſtehen auf ganz kurzen Stielen gegen einander. Am Anfang dieſer Stiele ſitzen die kleine weiſſe mit rothen Flecken beſprengte Blumen um den Stengel wirbelfor⸗ mig herum; an Baͤchen und Waſſergraben, im Julius, Auguſt. b. Zweyblaͤtterichte Blume. 8. Circæa. Der Kelch hat zwey hole zuruͤckgebogene ey⸗ formige Blaͤttchen, welche wieder abfallen. Die Blumenblaͤtter ſind herzformig, offen ſtehend. Die Faͤden haarformig mit runden Beuteln. Der Eyerſtock Eeifelformig, der Griffel dünn, aufrecht, mit ſtumpfem Staubwege. Die Sa⸗ menkapſel kreiſelformig, und rauch, mit zwey Fächern, in deren jedem ein laͤnglichter Samen lieget. 2 1. Cireæa lutetiana. Stephanskraut mit weiß⸗ lichten Blumen. Der Stengel wird uͤber einen Schuh hoch, hat ziemlich groſſe an kur⸗ zen Stielen gegen einander ſtehende ey⸗ oder llanzenformige zugeſpitzte glatte aderichte einge⸗ kFerbte Blätter, aus deren Winkeln lange Sei⸗ tttenſtengel kommen, an welchen die Blumen traubenformig an niederwaͤrts gebogenen Sten⸗ 5 geblchen ſitzen; die Kelchblaͤtter find grün und —- an den Spitzen roth, die Blumenblaͤtter roͤth⸗ ich weiß; in Wäldern, die von der Stadt etwas entfernt, im Julius. e 2. Cirę 4 2 Staubgefaͤſſe. 1Stenpel. „Circæs W Stephanskraut mit roͤthli⸗ ö en Blumen. Die Pflanze iſt viel kleiner, und bekommt keine Seitenſtengel; die Blaͤtter ſind den vorigen aͤhnlich, doch kleiner; die ro⸗ then Blumen ſitzen eben wie die vorigen am oberen Ende des einzigen Stengels; die Kelch⸗ blaͤtter ſind hochroth; im Wald hinter Karl⸗ | kau, im Julius. Oelhaf fuͤhret noch die Gattung der Salvia an, davon er zwey Arten will bemerket haben, doch da er ſich bey der einen vermuthlich geirret, auch die andere niemals von mir geſehen worden, ſo habe ich ſie hier weggelaſſen, wo ich nur die Pflanzen beſchreiben will, die ich ſelbſt geſehen; ich habe ſie indeſſen in meiner Flora Gedanenſi angefuͤhret. | ER, B. 3 wey S % ö 9. Anthoxanthum. 1 5 Der Kelch beſtehet aus zwey Bälglein, davon | das innere am groͤſſeſten. Die Bluͤthe aus zwey 1 dergleichen Baͤlglein oder Spelzen, deren jedes | eine Granne hat, die aus dem Ruͤcken hervor kommt. Das Saftbehältniß aus zwey ſehr fei: nen Blaͤttchen, die innerhalb den Spelzen ſtecken, und kleiner ſind. Die Staubfaͤden harformig und lang, die Beutel an jedem Ende geſpalten. Der Eyerſtock laͤnglich, die zwey Griffel fo lang wie die Fäden, mit kurzen faͤſerichten Staub⸗ wegen. Der einzele ſpitzige Sam 15 in den e eingeſchloſſen. | Eu se, RE Sr N. I. An- 1 2 Staubgefäſſe. Be. U 1. Anthoxanthum odoratum. Ruchgras. Porn: 2 Stempel. aͤhricht Berggras. Die Blätter dieſes Gra⸗ ſes ſind weich und haaricht; die Aehre iſt an⸗ faͤnglich geſchloſſen und länglicht eyformig, giebt ſich aber im Bluͤhen auseinander, indem die Bluͤthen buͤſchelweiſe auf kurzen Stengel⸗ chen ſtehen. Jeder Kelch traͤgt nur eine Bluͤ⸗ the; die Grannen ſind kurz und ragen kaum auſſer dem Kelch hervor; die Staubbeutel ſind roth und ſtehen wegen der langen Faͤden weit heraus. Die Aehre iſt gruͤn, oft aber, beſon⸗ ders auf den Bergen, braun, mit der Zeit wird ſie gelblicht. Dieſes iſt die einzige Grasart, die nur zwey Staubgefaͤſſe hat, faſt alle uͤbri⸗ ge haben drey, und kommen alſo in die folgen⸗ de Klaſſe. Es waͤchſet ſehr haͤufig auf unſern Feldern, Bergen und Waͤldern, und bluͤhet im Ma9y. 5 In der 15ten Klaſſe findet man noch eine Pflanze mit zwey Staubgefäffen, nemlich Le- pidium ruderale, klein Beſemkraut, weil aber die anderen Arten derſelbigen Gattung in ge; 7 dachte Klaſſe gehoͤren, und dieſe einzige nur eine lusnahme machet, ſo bleibet ſie billig bey den 28 3 Staubgefaſſe. ) 86 Drey Staubgefaͤſſe. Sie theilet ſich in drey Ordnungen, indem die hieher gehoͤrende Pflanzen entweder einen, oder zwey, oder drey Stempel haben. A. Ein Stempel. wei. 10. Valeriana. Der Kelch fehlet oder iſt doch ſehr klein und unmerklich. Die Blume iſt einblaͤttericht, die Roͤhre etwas krumm, die Mündung in fünf | ftumpfe Lappen getheilet Die Staubfaden pfriemenformig mit rundlichten Beuteln. Der Eyerſtock ſitzet unterhalb der Blume, der Grif⸗ fel fadenformig, der Staubweg dicker. Der Saamen einzeln, bloß, länglicht a oben mit Haarchen beſetzt. 5 1. Valeriana dioiea. kleiner Baldrian. Er waͤchſet in die Höhe, die Blätter ſtehen gegen einander, die unteren ſind laͤnglicht und ganz, mit langen Stielen, die oberen ohne Stiel und federartig eingeſchnitten, mit linienformigen N Blaͤttchen, davon das obere ungerade das brei⸗ kke—eſte iſt. Die roͤthlich weiſſe Blumen machen aan den Enden der Stengel einen Strauß und ſind an einigen Pflanzen bloß männlich, an an⸗ dern nur weiblich, weswegen dieſe Art in die 22 Klaſſe gehoͤren wuͤrde; doch wollen andere bemerket haben, daß die maͤnnliche Blumen auch ihren Eyerſtock haben, an den weiblichen aber die Staubgefaͤſſe nur deswegen fehlen, nn wel 8 . Wegen des 1 Hun der 1 88 98 > r | 3 Staubgefaͤſſe. 29 Blumen nicht gehörig auswickeln koͤnnen; fie ı . waͤchſet an feuchten Orten, blühet im Junius. 2. Valeriana officinalis. groſſer Baldrian. Die „ Blaͤtter ſind alle federformig, und die Blaͤtt⸗ | chen zuweilen gezahnt; die Blumen find weiß oder etwas roͤthlich, und machen einen platten Strauß, ſo daß ſie ſchirmformig ſcheinen. Dieſe groͤſſere Art waͤchſet in ſumpfichten wal⸗ dichten Gegenden, bluͤhet im Junius. 3. Valeriana locuſta. Ackerſalat. Settkauſch. Der Stengel wird etliche mahl in zwey Sten⸗ gel getheilet; die Blätter. find Iinienforinig, und zuweilen gezahnt, die unteren aber breiter und lanzenformig, welche auch im Winter gruͤ⸗ nen und zum Salat gebraucht werden, da ſie den beſonderen und anderwaͤrts unbekannten Namen Fettkauſch erhalten. Die kleinen blau⸗ licht weiſſen Blumen wachſen wie an den an⸗ dern Arten; die Saamen ſind platt und haben keine Haarchen; auf Heden und Feldern, im Junius. | 11. Gladiolus. Der Kelch iſt eine Huͤſſe; die Blume hat ſechs Blätter, welche länglich und ſtumpf find, die drey oberen ſtehen mehr zuſammen, die an⸗ deren drey weiter aus einander, und ſind unten in eine kleine krumme Röhre zuſammen gewach⸗ ſen. Die pfriemenformige Staubfaͤden ſtehen unter den drey oberen Blaͤttern, mit länglichten Beuteln. Der Egerſtock iſt unterhalb der Blu⸗ me, der Griffel träger einen dreyſachen Staub⸗ weg. Die Frucht iſt eine bauchichte dreyeckichte und dreyfacherichte e mit Whose Saamen. 7 — 1. ladies 7 24 1 FR Stempel. 30 3 Staubgefaͤſe. 1. Gladiolus communis. rothe S runde Siegwurz. Die Blatter find ſchwerd⸗ formig, die purpurrothen Blumen ſtehen am Stengel in einer Reihe unter einander, und find alle nach einer Seite gekehrt. Die Pflanze iſt in den Gärten dekannt; fie waͤchſet aber auch wild bey uns an den bufchichten Hügeln, wo⸗ ſelbſt ich fie im Julius bluͤhend gefunden. 12. Iris. 11085 Der Kelch iſt eine Huͤſſe; die Blume hat ſechs Blatter, davon drey ſtumpfere zuruͤck und | abwärts gebogen, drey ſpitzigere aber aufrecht. Die Staubfaͤden liegen auf den zuruͤckgebogenen Blättern mit langen Beuteln. Der Eyerſtock iſt unterhalb der Blume mit einem ſehr kurzen Griffel, und einem drenfachen ſehr groſſen die Saamenkoͤrner hochro Staubwege, welcher drey an der Spitze getheilte Blätter vorſtellet, die auf den drey Blumen⸗ blättern liegen und felbige herabdrucken. Die Frucht iſt eine dreyeckichte und drenfücherichte | Kapſel, mit groſſen Saamenkoͤrnern. I. Iris pſeudacorus. Waſſerlilie. Die Blätter ſchwerdformig, die Blumen gelb; iſt ein be⸗ kanntes Gewaͤchs i in Waſſergraben und Teichen, im Junius. 5 2. Iris foetidiffima. Wandläuskraut, ſunken⸗ der Schwertel. Die ſchwerdformige Blaͤtter geben einen uͤbeln Geruch, die Blume iſt klei⸗ ner, braunblaulicht mit pu e Ade th. Dieſe Art i ſeltener, ich habe 0 nur n im B e 860 8 . Sawa. 3 Staubgefäſſe. A 13. Scirpus. 1 Stempel. Anſtatt der Kelche ſtehen eyformige Schup: pen ganz dicht und aͤhrenformig bey einander. Die Blume fehlt. Die Staubfaͤden ſind erſtlich kurz, und werden hernach länger, die Beutel laͤnglicht. Der Eyerſtock ſehr klein, der Griffel lang mit drey haarformigen Staubwegen. Der Saamen iſt einzeln, dreyeckicht, haaricht, und lieget in den Kelchſchuppen. 1. Scirpus paluſtris. Binſengras. Sumpf⸗ binſen. Der Halm iſt ohne Blätter und traͤ⸗ get eine einzige kurze eyformige Aehre; in den Graben und Suͤmpfen, im Junius. 2. Seirpus lacuſtris. groſſe Binſen. Teichbin⸗ ſen. Dieſe Art waͤchſet hoͤher, der Halm traͤgt keine Blaͤtter, und hat an der Spitze et⸗ a liche eyformige braune Aehren; in den Teichen, | im Julius, Auguft. 3. Seirpus fylvaticus. Waldbinſen. ſcharfes vielſtraͤuſſiges Zypergras. Der Stengel iſt dreyeckicht mit hohlen kahnformigen Blättern beſetzt, die an der aͤuſſern Seite eine ſcharfe hervorſtehende Ribbe haben. Der ausgebrei⸗ tete Blumenſtrauß iſt gleichfalls mit Blaͤttern umgeben, und traͤget viel kleine gruͤne Aehrchen; in waͤſſerichten Orten und Graben. Oelhaf gedenket noch einer Art, die Scirpus maritimus, Seebinſen heiſſet, ſo hat auch Jo⸗ er Philipp Brayne die kleinſte Art von Bin⸗ en, Seirpus acicularis gefunden. 14. Eriophorum. Anſtatt der Kelche find länglichte Schuppen, | Er etwas loſer ſtehen wie an der vorigen Gate . / tung. 32 3 Staubgefaͤſſe. Stempel tung. Die Blume fehlt. Die Staubfaͤden haarformig mit an rechtſtehenden Beuteln. Der (ed kleine Eyerſtock hat einen fadenformigen | iffel, fo lang wie die Kelchſchuͤppe, und drey ae: ee ei Der drey⸗ eckichte Saamen iſt mit langen Haaren beſetzet. 1 r fachion. Slachsgras, Woll⸗ gras. Wieſendungras. Die Blaͤtter ſind platt; die kurzen Aehren ſitzen auf langen Sten⸗ geln; die ſehr langen und dichten Haarbuͤſche der Saamenkoͤrner find weiß und glänzend; auf den feuchten Wieſen bey Zoppot waͤchſet es haͤußig, bluͤhet im May, im Sommer reifet der Saamen, und ſtellet von fern ſcheeweiſſe Blumen vor. 2 Stempel. B. Swen Stem pe l. 5 Dieieſe Ordnung begreifet die meiften von uns fern Gras arten unter ſich, welche in Anſehung der Fruchtwerkzeuge von andern Blumen ſehr verſchieden ſind, unter ſich ſelbſt aber viel äh liches haben, daß man alſo nur dieſe Theile übers haupt beſchreiben darf, und hernach bey jeder Gattung anmerken, wodurch ſie ſich unterfcheis det. Der Kelch beſtehet aus zwey Haͤutchen oder Baͤlglein, und enthaͤlt entweder eine oder zwey oder mehr Bluͤthen. Jede Blüch hat zwey eben dergleichen Haͤutchen oder Spelzen. Die Baͤlglein ſowol als die Spelzen haben an einigen Arten Grannen oder Graͤten, an ande ren fehlen ſolche. Dieſe Grannen kommen ent⸗ weder an der Spitze, oder aus der Mitte des er⸗ We Rückens, oder an REN deſuben Wo, — 3 Staubgefaͤſee. 33 hervor. Die Staubfäden find haarformig und Stempel. lang, die Staubbeutel laͤnglich und insgemein an beyden Enden geſpalten. Der Eyerſtock rundlicht, die beyden Griffel zuruͤckgebogen, mit fademformigen Staubwegen, die mit Faͤſerchen beſetzt find. Das Fruchtbehaͤltniß fehlt; an deſſen ſtatt werden die einzeln Saamenkoͤrner von den Spelzen genau eingeſchloſſen, welche an dieſelbe anwachſen, auch mit ihnen zuſam men abfallen. Dieſe Ordnung laͤſſet ſich nach den Kelchen eintheilen, welche entweder einblüs thig oder zweybluͤthig oder vielbluthig find, a. Einbluͤthiger Kelch 15. Phalaris. Die Baͤlglein zuſammengedruckt, nachenfor⸗ mig, oben ſtumpf. Die Spelzen ſind kleiner als die Baͤlgſein, und die innere kleiner als die äuffere, welche zuſammengewickelt iſt. Der Saane iſt glatt und rund, an beyden Enden ſpitzig. . a | a ai 1. Fhalaris phleoides: fenchartiger Glanz. Liieſchgras. Die Blaͤtter find glatt, am Ran⸗ de ſcharf, die Aehre lang und duͤnne, mit vielen Bluͤthen dicht beſetzet, zuweilen etwas unters. brechen; im Herbergiſchen Wald, im Junius. . Phalaris arundinecea- Rohrglanz. klein ERMRiedgras. Dieſe Art waͤchſet viel höher, die Blatter find auch länger, und auf der oberen Flaͤche Burt und mit blaugrünem Staube be⸗ deckt. Der Bluͤthenſtraus iſt zuweilen ſo eng wie eine Aehre, zuweilen aber mehr ausgebrei⸗ tet, und zeiget ſeine 5 einzeln 10 N ** "Tu 7 4 — * 1 5 1 1 2 Stempel. 34 3 Staubgefaͤſſe. vielfach, hervorkommende, mit vielen Bluͤ⸗ then beſetzte Nebenſtengel; die Vaͤlglein find bleich gruͤn oder auch zuweilen purpurfarbig; die Spelzen ſehr glatt und glaͤnzend, auch am Grunde mit kurzen Haaren beſetzt, daher der Straus ein buntes rohraͤhnliches Anſehen be⸗ kommt; an feuchten Orten, an der Weichſel und ſonſt, im Junius. f 16. Panicum. Die Baͤlglein find eyſor mig, ; ſpitzig, und an dem Rücken des einen aröfleren iſt noch ein drit⸗ tes ſehr kleines. Die Spelzen ſind gleichfalls eyformig, die innere kleinere iſt flacher. Der Saamen von einer Seite platt, von der andern rund. f I. Panicum viride. gruͤnes Hirſegras. ‚gend gras mit einfachen Aehren. Die Blaͤtter ſind ſcharf, und an der aͤuſſeren Seite mit einer erhabenen weiſſen Ribbe verſehen. Die Blatt⸗ | ſcheiden, die fich bey anderen Graͤſern mit einem weil en Häutchen an dem inneren Grunde der laͤtter endigen, find an dieſem mit kurzen ſub⸗ tilen Haͤrchen gezieret. Die Halme theilen ſich oft in Nebenhalme. Die Aehre iſt laͤnglicht rund, gelbgruͤn oder auch dunkelbraun. Die Baͤlglein ſind mit langen Haaren rings umge⸗ ben; die Staubbeutel und Staubwege ſind braun. An trocknen Orten, im Junius, Julius. 2. Ponicum erus galli. grannichtes Hirſegras. enchgras mit getheilten Aehren. Dieſe Art iſt ſehr verſchieden an Groͤſſe, nach Be⸗ ſchaffenheit des Bodens, in welchem ſte waͤch⸗ ſet. Die Blaͤtter ſind wie an der erſten Art; die Blattſcheiden haben weder Haͤutchen noch Haͤrchen. Die Achre beſtehet aus mehreren kleinen 8 88 die am — er aha ſels⸗ — * 3 Staubgefaͤſſe. 35 ſelsweiſe und von einander entfernt hervorkom⸗ 2 Stempel. + men, und dieſe find oft wieder in kleinere lehrz chen getheilet. Jede Aehre iſt bey ihrem Anz fang, wo fie ſaus dem Halm kommt, mit langen duͤnnen Haͤrchen beſetzt; mit eben der⸗ gleichen aber kuͤrzeren und dichteren Haaren iſt auch das groͤſſere von den Baͤl glein verſe⸗ hen, und an der Spitze mit einer kurzen Gran⸗ ne geendiget; das kleinere, welches flach iſt, hat nur eine kleine Spitze, zuweilen find fie „ beyde nur ſpitzig und ohne Grannen. Eine Spielart von dieſem Graſe unterſcheidet ſich durch die ſehr lange Grannen, womit ſich die groͤſſere Baͤlglein des K Kelches endigen; und anch bey dieſer Art fehlet zuweilen die Granne, daß bey de Baͤlglein nur ſpitzig find. Es waͤchſt gern an Miſthaufen, in Gärten und Kuͤchenfeldern wo fetter Boden iſt, bluͤhet im Auguſt und September. Menzel hat auch das Panicum ſanguinale oder Blutgras gefunden, welches ich niemals gefeben: 17. Phleum. Die Bälglein find beyde gleich lang, zuſam— mengedruckt, aufrecht, und laͤnglicht, mit ſehr kurzen Grannen beſetzt, daher ſich jeder Kelch in zwey Spitzen endiget. Die Spelzen find kleiner, die aͤuſſere umgiebet die innere kleinere. Der Saamen iſt rund. 1. Phleum prstenſe. Wieſenſench. langaͤh⸗ rrichtes Lieſchgras. Die Halme wachſen bhoch auf; die Blaͤtter haben eine weiſſe erha⸗ bene Ribbe auf dem Ruͤcken, ſind etwas ſcharf; die Aehre wird ſehr laug, walzenformig, dick, und it ſehr dicht eb, Bluͤthen beſet; die . Srans 36 | 2 Stempel, 3 Staubgefaͤſe. Grannen ſind kurz, weich und beurforini, die Baͤlglein find auch am Ruͤcken mit ſehr feinen Haarchen verſehen, daher die ganze Aehre kenuern mit einem Mausſchwanz verglichen worden; ſie iſt grün, wird aber hernach weiß⸗ licht, die Staubfaͤden find braunroth; auf den Wieſen häufig, im Mah. . Phleum nodofum. Sandſench. kurzaͤh⸗ richtes Eieſchgras. Dieſe Art iſt an Halmen, Blaͤttern und Aehren kleiner; die Halme Fries ſcharf, die Achren dünner, mit kuͤrzeren ſteife⸗ ren Grannen verſehen; die unteren Bluͤthen an den Aehren bleiben unfruchtbar; an trockenen ſandigen Orten, im Junius. | 3. Phleum alpinum. Sench mit eyformig⸗ laͤnglichter Aehre. Die Blaͤtter ſind nur am Rande ſcharf, mit einer weiſſen Mittelribbe auf dem Ruͤcken, die Blattſcheide des oberen Blats iſt bauchicht, die Aehre oben ſtumpf abgerun⸗ chen an ihrem unterm Theil, die Blaͤtter ſind * weich und rauch, und von den alten Kraͤuter⸗ det, die Grannen kurz, die Baͤlglein haaricht; auf den bergichten Feldern, im Junius. Phleum fpica foliacea. Sench mit ungleis | cher Aehre. Die Blätter find kurz, am Ruͤ⸗ cken ſcharf; der Halm oberwaͤrts braun, die Aehre ſchlank und kurz, ſie unterſcheidet ſich von den uͤbrigen Arten durch hie und da her⸗ vorragende viel groͤſſere und dickere Baͤlglein wie die uͤbrigen, welche wie kleine Blaͤttlein ſcheinen, und die Aehre ungleich machen. Die⸗ ſe Art oder vielleicht nur Spielart, derer der Herr von Linne nicht gedenket, iſt bereits von Johann Philipp Brayne entdecket, und an Jo⸗ hann Scheuchzer nach Zuͤrch geſchicket, von . Van | \ . 14 } “ . Nn welchem sg in: Eee Hiſtoris Graminum be⸗ 3 Staubgefaͤſſe. 37 ſchrieben worden; ich habe fie gleichfalls etliche 2 Stempel. mahl auf unſern Bergen gefunden, im Junius. 18. Agroſtis. Die Baͤlglein find eng und ſpitzig, bey eini⸗ gen gleich groß, bey anderen verſchieden. Die Spelzen klein und mehrentheils ungleich, die groͤſſere hat bey vielen eine Granne. Der Saamen rundlich, an beyden Enden ſpitzig. 1. Agroſtis ſpica venti, Ackerſtrauogras. Dieſes Gras waͤchſet hoch; die Blaͤtter find an beyden Seiten ſcharf; der Straus iſt lang und weit ausgebreitet, indem aus gewiſſen von einander entfernten Knoten viel ſeine und lan⸗ ge Nebenſtengel zugleich hervorkommen, die ſich wieder in mehr Stengelchen theilen, an welchen die Bluͤthen ganz weitlaͤufig haͤngen, die klein und gruͤn ſind; die Baͤlglein ſind un⸗ gleich lang; aus dem Ruͤcken der groͤſſeren Spelze unweit der Spitze bricht eine ſehr duͤnne etwas lange Granne hervor; in den Frucht⸗ feldern unter dem Getraide, im Junius. 2. Agroſtis arundinacea. ſchilfiges Straus⸗ gras. Die Blaͤtter haben eine feine weiſſe Mittelribbe auf dem Ruͤcken, und ſind am Rande ſcharf und 1 der Straus iſt eng und ährenformig, die Stengelchen, deren mehr aus einem Ort her vorkommen, kurz und wieder getheilet; die Bluͤthen groͤſſer wie an der erſten Art; die Baͤlglein gleicher Laͤnge, braun und gruͤn geinengt; die Spelzen am Boden haaricht, 5 und aus der gröfferen kommt nahe am Boden eine gekruͤmmte Granne, die uͤber den Kelch hervor vaget ; auf waldichten Huͤgeln, im aas, | 2. Agroſtis canina. braunes Strauogras. Die Halme riechen mit ihrem unteren Theil, C 3 und ** 2 Stempel. * 38 3 Staubgefaͤſſe. und bringen daſelbſt aus den Knoten Blaͤtter⸗ buͤſche. Der Straus iſt etwas ausgebreitet, die Nebenſtengel kurz und getheilet, deren mehr aus einer Stelle hervorkommen. Die Bluͤ⸗ then klein, die Baͤlglein gleich lang, dunkel⸗ braun, die Spelzen weißlicht, aus der groͤſſe⸗ ren kommt am Grunde eine kurze dünne gez krüͤmmete weißliche Granne, die kaum etwas laͤnger wie die Baͤlglein; in feuchten waldich⸗ ten Gegenden, im Junius. 4. Agroſtis capillaris. Haarſtrausgras. ka⸗ ſta ienbraunes Berggras. Dieſe Art iſt niedriger und ſubtiler, die Blaͤtter kuͤrzer und ſchmaler, der Straus etwas ausgebreitet mit ſehr feinen haarformigen Stengelchen, die Baͤlglein ſehr zart und klein, gleicher Länge, hellbraun oder braun und gruͤn gemenget, am Ruͤcken ſcharf und rauh, die Spelzen weißlicht und ohne Grannen, die Staubbeutel gelb; auf den Huͤgeln, im Junius. 5. Agroftis alba, weiſſes Strausgras. Die⸗ ſe Art waͤchſet hoͤher, der Straus iſt lang und weit ausgebreitet, wegen der langen Neben⸗ Von dieſer Gattung habe ich noch ſieben an: ſtengel oder Aeſtchen, auf welchen die groͤſſe⸗ ren grünen Bluͤthen weitlaͤufig ſitzen, mit glei⸗ chen Bälglein, und ohne Grannen; in den Waͤldern, im Junius. dere Arten gefunden, und in der Flora beſchrie⸗ ben, denen ich aber keine Namen der r 4 kenner zuweiſen kann. 15 10. Arundo. ERS Die Baͤlglein eng und ſpitzig, ungleicher | Länge, die Spelzen ohne Grannen und am 8 Grunde mit langen wollichten Haaren 1 95 | 3 Staubgefaͤſſe. 39 | umgeben, welche hernach auch an dem läng: Stempel lichten an beyden Enden ſpitzigen Saamen bleiben. 1. Arundo calamogroſtis. Robrgras. Mies ſenſchilf. Die Blätter blaulichtgruͤn, am Nande und Rücken fcharf, trocken, ſteif und hart. Der Straus eng und aͤhrenformig. Dte Baͤlglein gruͤn und braun gemengt, daher der Straus ein buntes Anſehen hat, und wenn ſich die Haare der Saamenkoͤrner zeigen, die anfänglich ver ſchloſſen ſind, wie weiſſe Seide glaͤnzet; in Suͤmpfen der Waͤlder, im Junius. 2. Arundo epigejos. Bergſchilf. Ber gried⸗ gras. Die Blaͤtter an der inneren Seite mit Haaren bewachſen, an der aͤuſſeren aber glatt und mit einer weiſſen erhabenen Mittelribbe durchzogen. Der Straus iſt gleichfalls eng und aͤhrenformig, und von brauner Farbe; auf den Bergen, an trockenen ſandigen Orten, im Julius. 3. Arundo arenaria. Sandſchilf. Pfriemen⸗ gras. Selm. Die Blaͤtter ſind lang, blau⸗ lichtgruͤn, und ſo zuſammen gerollt, daß ſie ei⸗ nem ſpitzigen Pfriemen gleichen, beſonders in der trockenen Pflanze, in der friſchen findet man ſie auch ausgebreitet und ſteif, von der 3 aͤuſſeren Seite glatt und glänzend, von der in⸗ neren mit Strichen wie mit Furchen durchzo⸗ gen. Der Straus iſt ſehr eng, daß er faſt eine ARehre zu nennen, weißlicht gelb von Farbe, und ziemlich dick; die Haarchen der Saamen⸗ koͤrner ſind viel kuͤrzer wie an den andern Ar⸗ ten; am Ufer des Meers im Sande, im Junius. * Arundo phragmites. gemeiner Schilf. Rohr. Dieſe jedermann bekannte Art hat ei⸗ „ nen fuͤnfbluͤthigen Kelch, und wuͤrde alſo in die letzte ug e wenn die ce e „Stempel. 40 3 Staubgefaͤſſe. ſelbſt mit den meiſten Arten nicht einbiäthig 2 waͤre. Die Blätter find glatt, aber am Rande gezaͤhnet und ſcharf; der Straus iſt mehr aus⸗ gebreitet, anfaͤnglich braun, hernach, wenn die Haare fich zeigen, glänzend; in allen Suͤm⸗ | pfen, Teichen und Ufern, im Julius. Johann Philipp Brayne hat auch die Gat⸗ kung des Alopecurus, und Oelhafe des Lagurus gefunden, welcher letzte aber ſich ohne Zweifel geirret hat. | 5 N b. Sweybluͤthiger Kelch. VV Die Baͤlglein lanzenformig und gleich an 5 * Groͤſſe; die Spelzen ſind den Baͤlglein gleich, eine davon tragt gemeiniglich eine Granne; die Saamen faſt eyformig. . I. Aira cærulea. blaue Schmielen. Dieſe Art hat viel aͤhnliches mit dem Rohr. Die Blaͤtter ſind breit und flach, am Rande und an der innern Seiten mit langen Haaren weit⸗ laͤufig beſetzt, die Blattſcheiden endigen ſich in keine Haut, ſondern in 1 2 NIOR Haare, wie 4 bey dem gemeinen Rohr. Der Straus iſt eng; 1 dick mit Bluͤthen beſetzt, dunkel blaulicht braun, und ſiehet dem Rohr ſehr gleich; die beyden Bluͤ⸗ bhen ſind laͤnger als die Baͤlglein, und ehe ſie auf⸗ ſchluͤſſen, fo feſt zuſammen gewickelt und pfrie⸗ menformig, daß man ſie ſchwer aus einander ; bringen kann; auf der Saspe an waͤſſerichten 1 Orten, im Auguſt, September. 2. Aira eriſtata. wollichte Schmielen. Die | Blatter find ſchmal, am Rande und an der Aauſſeren Mittelribbe mit langen Haaren ſpar⸗ ſam beſetzt; der Halm am oberen Ende etwas rauch von ſehr kurzen dichten OR i | 0 RR = 2 de Sal 0 1 x Kur ä r 2 Staubgefaͤſſe. 41 der Straus eng und aͤhrenformig, zuweilen 2 Stempel unterbrochen; die Baͤlglein an dieſer Art un⸗ gleich lang und braun, die Spelzen gruͤn, die Staubbeutel purpurfarbig; an trockenen Orten, im Junius. Eine Spielart davon mit laͤnge⸗ rem und dichterem Straus, der wie Purpur und Silber ſpielte, imgleichen eine andere mit duͤnnerem aus Gruͤn und Purpur glaͤnzendem Straus habe ich in den Waͤldern gefunden. Dieſe erſte beyde Arten ſind ohne Grannen. 3. Aira cæſpitoſa. glaͤnzende Schmielen. Ackerriedgras. Die Blaͤtter ſind lang, an der inneren Seite tief gefurchet und ſehr ſcharf, an der aͤuſſeren aber glatt; die Halme werden hoch; der Straus iſt lang, und weit ausge⸗ breitet, die Nebenſtengelchen lang und duͤnn, deren viel aus einem Ort zugleich hervorkom⸗ men; die Bluͤthen ſind klein und enge; die Spelzen am Grunde haarig, an jeder aͤuſſeren Spelze kommt aus dem Grunde eine ſehr feine Granne mit einer weiſſen Spitze, welche nicht viel laͤnger wie die Spelze iſt. Der ganze Straus, wenn er von der Sonne beſchienen, und vom Winde beweget wird, glaͤnzet febr ſchoͤn, indem die Baͤlglein gruͤn oder braun, die Spelzen gruͤn und weiß, alle aber glatt und ſcheinend ſind; an feuchten Orten, im Junius. 4. Aira flexuoſa. Drathſchmielen. Die Blaͤt⸗ ter ſehr eng und haarformig, auch glatt; der Straus weitlaͤufig, indem nur zwey Stengel⸗ chen aus jedem Ort hervorkommen, welche ſehr duͤnn und krausgebogen, auch mit wenig 51 Bluͤthen beſetzt find; die Baͤlglein find weißlicht ; ef grün und glänzend, die Spelzen bleichbraun, 2 etwas haarig, aus dem Grunde der aͤuſſeren 1 kommt eine ee Granne, die laͤnger 105 E a * %% Stuubgefiſſ. 2 Stempel. als die Speltze; in den bergichten Waͤldern, f ſparſam, im Julius. 5. Aira montana. Bergſchmielen. Die Blaͤtter ſehr ſchmal und binſenformig; der Straus an⸗ 5 faͤnglich eng, weil die Nebenſtengel, deren je⸗ desmahl zwey aus einem Ort kommen, ſich an den Halm anlegen; aber wenn er ver⸗ bluͤhet, gehen die Aeſte aus einander, und er wird mehr ausgebreitet; die Baͤlglein und Spelzen hellbraun und glaͤnzend, die letztere am Grunde haarig, woſelbſt zugleich eine ge⸗ bogene Granne hervorkommt, die länger als die Spelze. Dieſe Art hat mit der vorigen vie⸗ les gemein, doch unterſcheidet ſie ſich gleich dem erſten Anſehen nach durch den engeren Straus, die braune Bluͤthe, und die laͤngere Grannen, ſo wird auch der Halm hoͤher; = | fie waͤchſet ſehr haͤufig in den bergichten Waͤl⸗ | dern, im Junius. 6. Aira alpina. weiſſe Schmielen. Dieſe Art hat mit den beyden vorigen gemein, daß die RR Blätter fehr ſchmal und binfenformig, die Sten⸗ BRUN gelchen des Strauſſes paarweiſe hervork om⸗ men, die Baͤlglein hellbraun und glaͤnzend, die Spelzen am Grunde haarig, woſelbſt auch die kurzen etwas gebogene Grannen een men. Doch unterſcheidet ſie ſich durch den mehr ausgebreiteten und mit mehr Bluͤthen be⸗ ſectzten Straus, indem die Stengelchen an ih⸗ rem Anfange bis auf die Haͤlfte bloß, hernach aber mit vielen Bluͤthen bedecket ſind, ferner durch die viel kleinere Bluͤthe, und die ſehr kur⸗ 3 6 „e und faſt gerade Grannen; in Waͤldern „im uguſt. ‚ Aira e graue Schmielen. Dieſs Gras bleibet klein und niedrig; die Blaͤtter find kurz, ſchmal nnd binſenformig, grau von \ e die ee oft e 4 5 * 3 Staubgefaſſe. 43 Straus ſtecket anfaͤnglich noch halb in der 2 Stempel. Plaͤttſcheide, iſt eng und aͤhrenformig, wird auch hernach nicht ſehr ausgebreitet, weil die paarweiſe hervorkommende Nebenſtengel nur kurz find, und ſehr ſubtil, ſich auch gleich wie⸗ der theilen; die Baͤlglein und Spelzen find gruͤn und weiß mit braun gemengt; die aͤuſſere Spelze bringt aus dem Grunde eine kurze Granne hervor, die an der Spitze ein wenig dick iſt; die Staubbeutel find roth; an duͤrren ſandigten Orten, ſehr haͤufig, im Junius. Johann Philipp Brayne hat noch zwey Ar; ten, nemlich die Aira caryophyllea und aqva- tica, kleinſte Schmielen und Waſſerſchmielen gefunden. HM 735 21. Melica. Die Baͤlglein eyformig und hol; die Spel⸗ zen gleichfalls eyformig, die eine hol, die andere flach, zwiſchen beyden ſtecket noch ein weißlich⸗ ter oben ſtumpfer Körper, wie eine unvollfom; mene Bluͤthe; der Saamen iſt eyformig. I. Melica nutans. Waldgras. Perlgras. Schoͤngras. Die Blattſcheiden wie auch die Blaͤtter an der oberen Flaͤche ſind rauch. Die Bluͤthe unterſcheidet ſich gar leicht von allen uͤbrigen Grasarten. Der Halm iſt duͤnn und mehrentheils niedrig, an welchem einzele, ſel⸗ ten doppelte Nebenſtengel ſitzen, deren jeder nur eine, ſelten zwey, ziemlich groſſe abwaͤrts hangeude rothe Blumen traͤget, ſo daß ein Halm nicht viel uͤber zehn Bluͤthen, zuweilen auch weniger hat, welche alle nach einer Seite haͤn⸗ gen. Die Baͤlglein ſind purpurfarbig, die Spelzen gruͤn, an der Spitze oft roth, beyde am Rande weißlicht; in den Wäldern, im May. c. Viel⸗ 4 3 Staubgefaͤſſe. Stempel. . Vielblüthiger Belch. 5 22 PG, Die Balglein eyformig zugeſpitzt, aus wel⸗ chen die Bluͤthen aͤhrenformig in doppelter Rei: he hervorragen. Die Spelzen haben dieſelbige Geſtalt, ſind zuſammengedruckt von den Sei⸗ ten und hol. Dieſe Gattung hat keine Gran: nen. Der Saamen iſt laͤnglich, ſpitzig, zuſam⸗ mengedruckt. u I. Poa aquatica. waſſerviehgras. Waſſer⸗ viedgras Dieſes Gras wird ſehr hoch; die Blattſcheiden haben auswaͤrts, wo das Blatt an ang; zwey braune Flecken. Die Blaͤtter ſind ſehr lang, am Rande und der aͤuſſeren Littelribbe ſcharf; der Straus lang, aber nicht gar zu ausgebreitet; die Nebenſtengel, — deren viel aus einem Ort kommen, ſtehen diemlich. aufrecht, mit haͤufigen Aehrchen be⸗ ſetzt. Jeder Kelch hat gemeiniglich fuͤnf bis ö ſechs braunlichte, auch wohl weißlichte, etwas ER weitlaͤufig ſtehende Bluͤthen; in Waſſergraben und an den Ufern, im Junius. 80 2. Poa trivialis. Dreybluͤthiges Viebgras. Knotengras. Wieſengras. Die Blaͤtter am Rande und der aͤuſſeren Seite ſcharf; der Straus iſt ausgebreitet, die Nebenſtengel kom⸗ men zwey bis drey aus einem Ort; die Baͤlg⸗ 6 lein ſind ungleich, eines viel breiter wie ö das andere, jedes enthält ungefähr drey 2. Blütbhen, welche geün find, und an dem Ruͤ : cken der Spelzen etwas woluͤchtes haben; auf den Wieſen, im Junius. N u Poa anguſtifolia. Viehgras mit ſchmalen Blaͤttern. Dieſe Art unterſcheidet ſich am beten durch die engere und glatte Bläkter, an enft - 3 Staubgefäffe. 45 ſeonſt iſt fie der vorigen an Beſchaffenheit der 2 Stempel. Bluͤthe ſehr gleich, und die Anzahl derſelbigen, die bey der vorigen aus drey, bey dieſer aus vier beſtehen ſoll, iſt allzu veraͤnderlich, daß man daraus keine Gewißheit erhaͤlt; die gruͤne Blithe iſt oft mit braun gemengt; auf allen Wieſen haͤufig, im May und Junius. Es giebt auch noch eine Spielart mit ein wenig breitern und etwas rauchen Blaͤttern. 4: Poa pratenſis. Piehgras mit breiten Blaͤt⸗ tern. Die Blaͤtter ſind breiter und an beyden Seiten, ſo wie auch am Rande ſcharf; die Bluͤthen ſind glatt und haben nichts wollich⸗ tes. Dieſe beyde Kennzeichen ſind hinreichend, denn das übrige iſt den vorigen Arten aͤhnlich, f und die Anzahl der Bluͤthen, die hier fuͤnf ſeyn ſoll, iſt ſehr ungewiß und oft weniger; auf den Wieſen haͤufig, im Junius. | 5. Poa annua. Sommerviehgras. klein Viehgras. Dieſes kleine und ganz niedrige Gras traͤget ſeinen kurzen Straus ziemlich aus⸗ gebreitet, weil die Nebenſtengel, welche paar⸗ weiſe hervorkommen, mit dem Halm einen rechten Winkel machen; in jedem Kelch ſitzen fuͤnf bis ſechs gruͤnlicht weiſſe Bluͤthen. Es iſt das allergemeinſte Gras, welches uͤberall, inſonderheit in den Gaͤrten ſehr haͤufig hervor⸗ waͤchſet, und zu allen Jahrszeiten bluͤhet. Eine Spielart davon, die aber etwas ſparſamer ge⸗ funden wird, hat einzele Nebenſtengel und braunrothe Bluͤthen. 6. Poa nemoralis. Waldviehgras. Die Blaͤt⸗ ter ſind ſehr ſchmal; der Halm ſchwach und etwas gefrümınt; der Straus iſt lang und en⸗ ge, mit wenig Aehrchen beſetzt; die Nebenſten⸗ gel paarweiſe, oder zuweilen mehr, welche faſt aufrecht ſtehen, und in wenig 7 35 eilet; 5 3 Staubgefäfe. 2&tempel. fheilet; die Baͤlglein enge, welche zwey bis d0drey gruͤne oder braune etwas ſcharfe Bluͤthen enthalten. . ’ 23. Big Die Baͤlglein gleich groß, herzformig, hol und ſtumpf; in ſelbigen ſitzt die Bluͤthe wie eine kurze einge Aehre. Die groͤſſere Spelze hat dieſelbige Geſtalt und Groͤſſe wie die Baͤlg⸗ lein, die andere aber iſt ſehr klein und flach oder platt. Der Saamen iſt ſehr e 1 , und zuſammenged ruckt. , I! Briza media. Flittergras. Zittergras. Za⸗ „ ſengras. Dieſes ſchoͤne Gras unterſcheidet 5 ſſich durch feine beſonders geſtaltete Blüthe von n allen übrigen. Die Blaͤtter find ſchmal und glatt, am Rande ſcharf; der Halm dünne; die ö Nebenſerge deren zwey oder mehr zugleich 55 5 hervorkommen, find lang und ſehr ſubtil, in wenig haarformige und gekraͤuſelte Stengelchen getheilet, an deren jedem eine kurze aber breite ai und ziemlich ſchwere Aehre herabhaͤnget, und von jedem kLuͤftchen beweget wird. In jedwe⸗ dem Kelch find gemeiniglich ſieben Bluͤthen. Die Baͤlglein fowwohl als die gröffere Spelze ſind purpurfarbig mit grünem oder weiſſem Rande, die Staubbeutel gelb; an krockenen Orten, an unſern Mh Se ſpar⸗ "u im Junius. 4 „ 34 Dei Die Bälglein ſchmal und länglich, . Groͤſſe; die Spelzen eben fo, und find ſammk den Balglein wie zuſammengedruckt; der Saa⸗ me iſt laͤnglich, und fällt aus den Spelzen aus, wu e a beſonders BR e AR | Dactylis 1 11 Lu nn, a — Be 3 Staubgefiſſe. 47 1. Dagylis glomerata. Knaulgras. Sunds⸗ Stempel gras. Die Blätter find lang und ſcharf; der Halm ſteif, an welchem oben einzele lange aufz rechte Nebenſtengel hervorkommen, die am En⸗ de gemeiniglich in zwey kurze Stengelchen ge- theilet find, an welchen die dicke zuammenge⸗ drungene einfeitige ſteife Bluͤthenbuͤſchel ſitzen, welche graugrün, zuweilen auch purpur farbig dabey ſind. In jedem Kelch find vor bis fünf Bluͤthen mit gelben Staubbeuteln; die Vaͤlg⸗ lein und Spelzen haben lange ſcharfe Spitzen oder kurze Grannen; auf den Wieſen, auch an den Wegen, im Junius. 25. Cynoſurus. Die Baͤlglein ſehr ſchmal und ſpitzig, gleicher Groͤſſe; die auſſere Spelze iſt hol, mit einer fur; zen Granne, die innere flach und ſtumpf, auch etwas kuͤrzer; der Saamen laͤnglich, ſpitzig. 1. Cynoſurus criftarus. gefiedertes Ramm⸗ gras. Die Blätter find ganz glatt; die Bluͤ⸗ the iſt ährenforunig, ſtehet an einer Seite des Hals, und hat ein beſonderes Anſehen, weil unter jedem Kelch ein beſonderes Blaͤttchen zur Bedeckung deſſelbigen ſtehet, welches an ſeinem oberen Rande kammformig eingeschnitten iſt; jeder Kelch enthaͤlt vier bis fuͤnf Bluͤthen, wel⸗ 4 kurz und zuſammengedruckt ſind; die ganze Aehre iſt grün, die Staubbeutel roth; 15 den Wieſen, im Junius. 26. Feſtuca. Die Baͤlglein pfriemenformig und ungleich; die Spelzen ſind auch ungleich, die groͤſſere iſt von Geſtalt wie die Baͤlglein, aber laͤnger, und hat an der Spitze eine Granne; der Saamen längich, mit einer Furche. 1 1. Feil N 3 Staubgefiſſe. a Stempel. I. Feſtuea ovina. Schafſchwingel. Berg⸗ | gras mit ſchwarzen Wurzeln. Die Vlaͤt⸗ ter ſind ſchmal, aber dick, und nach der inne⸗ ren Fänge gefurchet, etwas graugruͤn; der Halm viereckicht; der Straus eng und faſt aͤh⸗ renformig, nach einer Seite gekehrt, die Ne⸗ benſtengel einzeln und kurz, auch wenig zerthei⸗ let; die Baͤlglein enthalten vier bis fünf Blüs then, welche braun und gruͤn gemengt ſind, mit kurzen Grannen; auf den Bergen häufig, im Junius. Ich habe davon eine Spielart gefunden, mit weitlaͤufigerem Straus, feineren Bluͤthen, und haarformigen Blattern. Joh. Philipp Brayne hat noch drey andere enkdecket⸗ 2. Feſtuca durluscula. harter Schwingel, 15 Die Blaͤtter ſind ſchmal, und ſcharf, faſt bin⸗ ſenformig; die Knoten an den Halmen ſchwaͤrz⸗ lich; der Straus etwas eng, mit kurzen ein⸗ zelen Nebenſtengeln, nach einer Seite gekehrt, mit wenig Aehrchen, welche etwas ausgebrei⸗ tet und wie gefedert ſtehen; in jedem Kelch ſitzen vier bis ſechs Bluͤthen, welche grün ſind, mit kurzen Grannen; in den Waͤldern, im „Julius, N 3. Feftuca rubra. rother Schwingel. Die Blaͤtter ſehr eng und wie zuſammen gewickelt; | die Mebenſtengel kommen einzeln, felten dop⸗ FR pelt, und ziemlich von einander entfernt, auch lang und wenig getheilet, daher der Straus ganz weitlaͤufig wird; in jedem Kelch ſitzen bis ſechs groͤſſere Bluͤthen, davon die obere ge⸗ meiniglich keine Granne hat; fie find ſammt dem Halm und den Stengeln roth oder braun, aan trockenen ſandigen Orten, im oliviſchen FJichtenwald, im Junius. 4. Feftuca decumbens. liegender Schwin zel. Die Blaͤtter rauch und haaricht, die Blattſchei⸗ den endigen ſich an ſtatt des Haͤutchens an ET / Haare; g ! 1 3 Staubgefaͤſſe. ' 49 Haare, der Halm leget ſich gemeiniglich; die 2 Stempel Nebenſtengel find einzeln und wenig, am Halm faſt anliegend mit zwey oder drey etwas dicken Aaehrchen beſetzt; in jedem Vaͤlglein find drey bis vier Bluͤthen, die nicht aus dem Kelch her⸗ vorragen, weil ſie kuͤrzer ſind; von Farbe gruͤn, und ohne Grannen; im Walde, im Julius. 5. Feftuca fluitans. Mannaſchwingel. En⸗ tengras. Schwaden. Die Blätter ſind Breit, am Rande ſcharf; die Halme lang, die Nebenſtengel ſitzen einzeln, ſelten doppelt, ziem⸗ lich von einander entfernt, und oft unter rech⸗ ten Winkeln vom Halm abſtehend, an welchen die langen Aehrchen gemeiniglich am Stengel anliegend, oft viele, oft nur eine oder zwey zu finden; in dem Winkel, den jeder Stengel mit dem Halm machet, ſitzet gemeiniglich noch ein Aehrchen. Jeder Kelch enthält ſechs bis zehen Bluͤtben, daher die Aehrchen lang werden, gruͤn von Farbe, zuweilen etwas braun, und ohne Grannen. Der Saamen dieſes Graſes wird Br in Preuſſen häufig geſammelt, und iſt unfer Schwaden, der, wenn die braune Rinde davon abgeloͤſet, gelb iſt, und Schwadengruͤtze genen⸗ net wird; daher alle diejenigen geirret, welche ein anderes Gewaͤchs dafuͤr ausgegeben. Es waͤchſet fehr oft im Waſſer ſelbſt, da denn die Blaͤtter auf dem Waſſer ſchwimmen, oft auch nut an den Gräben, und auf feuchten Wieſen, im Junius. eh Ich habe noch drey andere Arten von Schwingel gefunden, und in der Flora be⸗ ne ſchrieben. 55 ‘ ei Re | 27 Bro- 3 2 U 560 3 Staubgefäe. 2 Stempel. 27. Bromus. Die Bälglein laͤnglich eyformig, ungleicher Groͤſſe; die Spelzen ungleich, die aͤuſſere groͤſſer, hol, mit getheilter Spitze, und einer Granne, die unterhalb der Spitze hervorkommt, die an⸗ dere iſt kleiner, lanzeuformig und flach; der Saamen iſt lang, auf einer Seite vertieft. | 1. Bromus fecalinus. Rockentresp. Drespe. Die Blaͤtter auf der oberen Seite haarig, an beyden Seiten ſcharf; der Halm waͤchſet hoch; die Nebenſtengel, deren mehr aus einem Ort kommen, ſind lang, und tragen gemeiniglich nur ein Aehrchen, daher der Straus ganz weit⸗ Hufig wird. In jedem Baͤlglein find vier bis zwoͤlf Bluͤthen, daher die Aehrchen groß, dick und ſchwer ſind, gruͤn und glatt, mit kurzen Grannen. Dieſe Art waͤchſet unter dem Ro⸗ cken, und wird bey uns inſonderheit Drespe genennet. Eme Spielart die kleiner iſt, mit engerem Straus, und gruͤnen Baͤlglein mit weißlichtem Rande, heiſſet Gerſtentresp. Die groſſe Drespe bluͤhet im Julius. > 2. Bromus mollis. weichblaͤtteriger Tresp. Die Blätter find breit und mit dichten zarten ſehr kurzen Haͤrchen an beyden Seiten beſetzt, daß fie ganz weich anzufuͤhlen, eben fo ſind auch die Blattſcheiden. Der Straus iſt eng, weil die Nebenſtengel, deren zwey bis drey zu⸗ fammen ſtehen, aufgerichtet, kurz, und gemei⸗ niglich nur mit einem Aehrchen befetzt find, In jedem Kelch ſind bis zehen Bluͤthen; dieRälg- lein ſowol als die Spelzen gruͤn mit einem fil- berweiſſen Rand; oft werden ſie, wenn der Saamen reifet roͤthlich; die Grannen ziemlich lang. Dieſe Art habe ich in der Flora nicht | beſchrieben, ſondern nachher erſt bemerket; fie 3 Staubgefaͤſſe. 51 U waͤchſet hie und da an den Wegen, auf dem Stempel Wall, bluͤhet im Map: a 3. Bromus arvenſis. Ackertresp. Die Blätter lang, ſcharf, auch etwas haarig; der Halm wird hoch; der Straus ausgebreitet, die Ne⸗ benſtengel, deren etliche zuſammen ſtehen, lang und duͤnne; jeder mit etlichen ſchmalen und langen Aehrchen beſetzt. Jeder Kelch enthaͤlt ſechs bis acht Bluͤthen, mit ziemlich langen Grannen. Wegen der Schwere haͤngen die Aehrchen abwärts; an den Aeckern, im May. 4; Bromus tectorum. Bergtresp Dieſe Art kommt mit der Ackertresp viel uͤberein; die Aehrchen haͤngen auch abwaͤrts; ſie ſind aber nicht wie jene eyformig, ſondern lintenformig und ſehr ſchmal; zuweilen wird der ganze Halm mit allen Bluͤthen braunroth; auf den Bergen, im May. \ 3. Bromus giganteus. aröffefter Tresp. Fut⸗ tertreop. Die Blätter lang und breit, am Rande ſcharf; der Straus lang und weitlaͤu⸗ fig; die Nebenſtengel paarweiſe oder einzeln, über die Haͤlfte bloß, hernach mit wenigen ſchmalen und abwaͤrts hangenden Aehrchen be⸗ ſetzt. In jedem Kelch vier bis ſechs Bluͤthen, die Baͤlglein und Spelzen gruͤn mit weiſſem Rand; die Grannen kraus; an ſchattichten Otten, im Sommer- 1 6. Bromus pinnatus. Zittertresp. Die Blätter ſteif, bleichgruͤn, und an beyden Seiten mit einigen kurzen ſteifen Haͤrchen beſetzt; die Bluͤth iſt aͤhrenformig, und beſteht aus zehn oder mehreren laͤnglichten und zuſammenge⸗ druckten Aehrchen, welche mit der flachen Sei⸗ te gegen den Halm gekehret, und wechſelsweiſet an demſelben ohne Stengel ſitzen. In jedem Aehrchen find bis funfzehn oder auch wenigen Vluͤthen, welche t und mit kurzen a ” 7 ie ä | | etzt # 7 a: 1 * 52 „ 3 Staubgefiſe. Spielart davon hat glatte engere Aehrchen, geſtreifte Baͤlglein und Spelzen; auf Werten und Waͤldern, im Julius. Johann Philipp Brayne hat noch eine Art, nemlich den dreybluͤthigen Dresp Wem. 8 228. Avena. Die Baͤlglein lanzenformig, groß, bauchicht, 2 Stempel. beſetzt find; die kurzen Grannen konnen aus der ſtumpfen Spitze der Spelzen hervor. Eine * ungleicher Breite; die Spelzen ungleich, die aͤuſſere hart, bauchicht, ſpitzig, aus dem Ruͤcken gehet eine lange in der Mitte gebogene Granne, die innere iſt duͤnne und kuͤrzer; der Saamen duͤnne, laͤnglicht, ſpitzig, gefurchet. | 1. Avena pubeſaens. Wieſenhaber. Saber⸗ gras. Die Blaͤtter ſind flach und haaricht, der Straus eng, weil die Nebenſtengel, die einzeln, paarweiſe oder zuweilen mehr an einem Ort ſtehen, aufrecht wachſen, doch breitet er f ſich mannichmahl auch mehr aus, die Baͤlglein ſſind unten am Grunde haaricht, und tragen gemeiniglich drey Bluͤthen, welche wie Pur⸗ pur und Silber gemengt glänzen; auf den Ber⸗ gen, im May. f 29. Lolium. Der Kelch hat nur ein Baͤlglein, Ei ſteif und ſpitzig iſt; die aͤuſſere Spelze iſt eng, lanzenformig, ſpitzig, und wie zuſammengewi⸗ ckelt, die innere iſt kuͤrzer, ſtumpfer und linien⸗ formig; der Saamen iſt laͤnglich, platt. . Lolium perenne. Aulch ohne Grannen. h = Die Blätter find enge, am Rande ſcharf. Die Rlüthe # Huenſer nick RR: von beſonderer Geſtalt. } 0 3 Staubgefäffe. 53 Geſtalt. Sie beſtehet aus vielen bald laͤngeren 2 Stempel. bald kuͤrzeren Aehrchen, welche ohne beſondere Stengel wechſelsweiſe an dem Halm hart an: liegen, und ihn gleichſam einbiegen, daß er alſo bey jedem Aehrchen bald rechts bald links gekruͤmmet wird, und ſchlangenfoͤrmig gebo— gen iſt. Die Aehrchen ſind flach zuſammenge⸗ druckt, und mit der ſchmalen Seite gegen den Halm gerichtet, ſo daß die Hoͤle des Halms die Stelle des fehlenden Baͤlgleins vertritt. Jedes Aehrchen beſtehet bald aus wenigern bald aus vielen Bluͤthen, welche entweder ganz gruͤn oder bunt aus Purpur und gruͤn abwechſelend ein ſehr zierliches Anſehen haben. Zuweilen kommen auch noch Nebenſtengel mitten unter den Bluͤthen aus dem Halm hervor, welche ebenfalls dicht mit Bluͤthen beſetzet ſind; an den Aeckern und auf den Wieſen, im Julius. Oelhafe hat noch eine Art von Lulch gefun: den, welche nur in Anſehung der Grannen ver: - ſchieden iſt, da an unſerer die Spelzen zwar ſehr ſpitzig ſind, aber doch ohne wirkliche Grannen. | | 30. Elymus. Die Baͤlglein fehlen, die gröffere Spelze ift ſpitzig, und mit einer Graͤnne beſetzt, die an: dere flach; der Saamen linienformig. , Elymus caninus. Sundsweitzen. Die Blaͤt⸗ ter breit, an der aͤuſſeren Seite ſcharf; die Bluͤthe aͤhrenformig, die kleinen Aehrchen, wel⸗ che vier oder auch mehr Bluͤthen haben, ſitzen ohne Stengel wechſelsweiſe am Halm dicht an; die unteren ſind zuweilen doppelt; an den Zaͤu⸗ nen und Wegen ſparſam, im Junius. D 3 ö 31. Hor- 2 Stempel. 34 3 Staubgefäe. N zr. Hordeum. Anſtatt des Kelchs find ſechs ſchmale linten · forme Blaͤttchen, die ſich in eine Granne en: digen, deren je zwey eine Bluͤthe decken oder un terſtuͤtzen. Die aͤuſſere Spelze iſt bauchicht, eckicht, mit einer Granne verſehen, die innere flach und kuͤrzer. Der Saame langlicht, edich, bauchicht, gefurchet. | 1. Hordeum murinum. Maͤuſegerſt. Ger⸗ ſtentwalch. Die Blaͤtter ſcharf und haaricht; die Bluͤthe it eine Aehre,, aus kleinen Aehrchen beſtehend, deren jedes drey Bluͤthen bat, davon die beyden an den Seiten nur allein männlich find, das mittlere aber iſt eine Zwit⸗ terbluͤthe; aus dieſer Betrachtung wuͤrde die Maͤuſegerſt in die 23 Klaſſe gehoͤren, wenn nicht die Gattung der Gerſte ſelbſt, davon ſie ohne Zweifel eine Art iſt, hieſelbſt ihren Platz ghaͤtte. Jede von den gedachten drey Bluͤthen hat zwey ſehr ſchmale Blaͤttchen mit langen Grannen anſtatt des Kelchs zu ihrer Bede ckung, die gröffere von jeden Spelzen hat wies der ihre beſondere Granne, daher die ganze | bebe ſehr dicht mit Grannen beſetzt 17 an n Wegen und Zaͤunen, häufig, im ae 32. Triticum. Die Bälglein eyformig, ſtumpf, glich ob 3% die aͤuſſere Spelze bauchicht und ſtumpf, mit eis Spelzen aus. 7. Tritieum repens. Gueckweitzen. One 3 gras. Die Blätter glatt, oberwaͤrts zuweilen baarig, am Rande ettvas e Die ag | > Y ner kleinen Spitze, die innere flach; der Saamen enformig lang und gefurchet; er fälle aus den 3 Staubgefaſſe. 55 ift aͤrrenformig, dem Hundsweitzen, Flymus, ziemlich gleich, doch ohne Grannen, in jedem Kelch ſind gemeiniglich vier Bluͤthen; an den Zaͤunen, im Junius. C. Drey Stempel. 33. Holoſteum. 8 Kelch hat fuͤnf eyformige Blaͤttchen; die Blume fünf ſtumpfe gefpaltene Blätter; die Staubfaͤden find kurz mit runden Staubbeuteln; - der Eyerſtock rundlich mit fadenformigen Grif feln und ſtumpfen Staubwegen; die Frucht eis ne eyformige, einfaͤcherichte, dreyſpaltige Kap: ſel, mit mehreren runden Saamen. 1. Holofteum umbellatum. Ackernaͤgleingras. Die Pflanze bringt etliche Stengel, welche mit drey bis vier Gelenken oder Knoten verſehen; an jedem Gelenk ſitzen zwey laͤnglichte Blaͤtt⸗ chen ohne Stiel; oben theilet ſich der Stengel in etliche Nebenſtengelchen, welche ſchirmfor⸗ mig ſtehen, oft aber niederwaͤrts gebogen find, deren jeder eine weiſſe Blume traͤget. Die ganze Pflanze iſt niedrig, und bluͤhet auf den Fruchtfeldern, im April und May. Menzel giebt noch eine in dieſe Klaſſe gehöris | ge Grasart an, welche er an ſumpfichten Orten bey der Weichſelmünde will gefunden haben, er hat aber in dem ihr beygelegten Namen geirret, den er aus dem Bauhin anfuͤhret, denn ſelbiger kommt der Stipa tenaciſſima des Hrn. von Lin⸗ ne ich „ welche in Spanien an ee Orten FR d. W. Safe. 3 Stempel. 4 e . nr? > 56 4 Staubgefäffe, 5 IV. Klafſe. Vier Staubgefaͤſſe. e giebt davon drey Ordnungen, mit einem, zwey und vier Stempeln. „ A. Ein Stemèpe :; 2 Dieſe erſte Ordnung kann fuͤglich nach der verſchiedenen Art zu blühen in geſammlete, aͤh⸗ renformige, und verſchiedentlich an Stengeln haͤngende Blumen abgetheilet werden. 2. Geſammelte Blumen. Da von diefer Art viele Blümchen mit ihren beſonderen Kelchen zuſammen in einem gemein⸗ ſchaftlichen Kelch ſtehen und eine allgemeine Blume ausmachen, auch auf einem allgemeinen Fruchtboden ſtehen, der der Grund des gemein; ſchaftlichen Kelches iſt, fo hat man bey der Bes. ſchreibung auf den doppelten Kelch und Ae zu ſehen. | 34. Globularis. Der gemeinſchaftliche Kelch beſtehet aus bie len uͤber einander dachziegelformig liegenden Blaͤttchen; der beſondere eines jeden Bluͤmchen iſt roͤhrenformig, oben in fünf Spitzen gethei⸗ let. Die allgemeine Blume ſtellet eine Kugel vor, die beſonderen Blümchen aber find roͤhren⸗ formig, und die Muͤndung hat vier Theile, das von drey gleich find, der vierte aber, welches der obere ie am en und Oi | iegebogen, Die 4 Staubgefäffe, 55 Staubgefaͤſſe find fo lang wie das Bluͤmchen. 1 Stempel. Der eyformige Eyerſtock hat einen geraden Griffel mit ſtumpfem Staubwege. In dem gemeinſchaftlichen Fruchtboden, welcher nicht flach, ſondern laͤnglich erhoͤhet iſt, ſtehen kleine ſchmale Blattchen, wodurch die Bluͤmchen ab: geſondert werden; die beſonderen Kelche aber ſchluͤſſen ſich hernach und enthalten jever ein ey⸗ formiges Saamenkorn. 1. Globularia vulgaris, blaue Maßlieben. Die Wurzelblätter find zahnformig eingeſchnit⸗ ten, der Stengel iſt lang, aufrecht, einfach, zuweilen getheilet, an der unteren Helfte mit rauchen lanzenformigen Blaͤttern beſetzt, ober⸗ waͤrts bloß, und traͤget eine blaue kugelformi⸗ ge Blume; auf den Huͤgeln und trockenen Or⸗ ten, ziemlich haͤufig, im Junius. 35. Scabiofa, Der gemeinſchaftliche Kelch beſtehet aus etli; chen Reihen Blattchen, davon die inneren im: mer kleiner werden, und den halbrund erhoͤheten Fruchtboden zugleich beſetzen; der beſondere Kelch iſt doppelt, der aͤuſſere haͤutig, kurz, ge⸗ faltet; der innere in fuͤnf pfriemenformige ſehr feine Zaͤhnchen getheilet. Die allgemeine Blu⸗ me iſt flach erhaben, die Blümchen roͤhrenfor⸗ mig, oben erweitert und in vier oder fuͤnf Ein⸗ ſchnitte getheilet, davon die aͤuſſeren Lappen groͤſſer find, fo wie auch oft die aͤuſſeren Bluͤm⸗ chen ſelbſt groͤſſer ſind. Die Staubfaͤden ſchwach und haarformig mit liegenden Staubbeuteln. Der Eyerſtock ſitz 198 dem beſonderen Nah DL 5 w . „ 4 Staubgefaͤſſe. 1 Stempel, welcher ihm hernach, wenn der einzele laͤnglichte Saame reif geworden, zu einer Krone dienet. 5 \ 1. Scabiofa arvenſis. Ackerſkabioſe. Die Wur⸗ zelblaͤtter ſind laͤnglicht, rauch, am Rande ge⸗ zaͤhnet, die an den Stengeln ſitzen, ſind tiefer eingeſchnitten, und dieſe Einſchnitte zuweilen wieder gezaͤhnet. Der Stengel iſt rauch, in Nebenſtengel getheilet, auf deren jedem eine bleich roͤthlich blaue Blume ſitzet, die Farbe iſt bald mehr bald weniger roth; an den Aeckern inſonderheit an den Bergen, haͤufig, im Ju⸗ * 5 nius. 2. Scabiofa ſuecciſa. Teufels abbiß. Die Blaͤt⸗ ter ſind laͤnglich eyformig, mit einigen Haaren beſetzt, zuweilen auch glatt, ſitzen am Stengel gegeneinander; oberwaͤrts iſt der Stengel bloß, und hat gemeiniglich zwey Nebenſtengel, die ziemlich aufrecht am Hauptſtengel in die Hoͤhe gehen, ein jeder mit einer blauen Blu⸗ me; zuweilen ſind die Nebenſtengel wieder in drey getheilet; an den buſchichten Huͤgeln, im Auguſt. Dieſe und bie vorhergehende Art ha⸗ ben vierfach getheilte Blümchen, in den bey⸗ den folgenden aber ſind ſie fuͤnftheilig. 1 | 3. Scabioſa columbaria. SFabiofe mit ſchma⸗ 1 f len gefederten Blättern. Die Wurzelblaͤt⸗ ter ſind eyformig, am Rande gekerbt; die an dem Stengel aber federartig in feine linienfor⸗ 1 mige Theile zerſchnitten; Die Blumen ‚find bald purpurblau, bald hellroth; auf den Hü⸗ geln, im Julius. 4 Scabioſa ochroleuca. weißgelbe Skabioſe. Die Wurzelblaͤtter find doppelt gefedert, die am Stengel aber einfach gefedert mit ſchmalen linienformigen Blaͤttchen; die Stiele find mit einem breiten blaͤtterhaften Rand am Stengel umgeben; die Stengelchen ſind lang, mi N: weiß? 4 \ 4 Staubgefaͤſſe. 59 weißgelben Blumen. Ich hatte dieſe Art nur 1 Stempel. aus dem Menzel angefuͤhrt, habe ſie aber her⸗ nach ſelbſt geſehen, in etwas entfernten Ge⸗ genden gewachſen, im Julius. Noch zwey andere Arten von Skabioſen har be ich in der Flora beſchrieben. 36. Dipſacus. Der gemeinſchaftliche Kelch beſtehet aus ſtei⸗ fen, haͤutichten, an der Spitze ſtachlichten, rin⸗ nenformigen Blattchen, welche an dem kegel⸗ formigen Fruchtboden ſitzen, und zwey und zwey immer ein Blümchen einſchlieſſen, und mit ib: ren Spitzen über ſelbiges hervorragen; der bes ſondere Kelch iſt ein kleines auf dem Eyerſtock ſitzendes Haͤutchen. Die allgemeine Blume iſt kegelformig, die Bluͤmchen roͤhrenformig, oben vierfach getheilet, davon der aͤuſſere Lappen der groͤſſeſte iſt. Die Staubfaͤden laͤnger wie das Bluͤmchen mit aufliegenden Staubbeuteln. Der Eyerſtock unter dem beſonderen Kelch, mit feis nem Griffel und Staubwege, die ſo lang wie das Bluͤmchen. Die einzelen Saamenkoͤrner laͤnglich, und mit dem beſonderen Kelch gekroͤnet. 1. Dipſacus fullonum, Rartendiſtel. Die unn teren Blaͤtter am Rande gekerbt, die am Sten⸗ gel ſitzende ganz und nachenformig, alle an der Mittelribbe ſtachelicht, die oberen haben auch am Rande einige Stacheln; die Blume wird noch von beſondern linienformigen ge⸗ kruͤmmeten ſtachelichten Blaͤttern von unglei⸗ cher Länge umgeben; die Blümchen find pur⸗ purblau; an Waſſergraben, im Auguſt. b. Aehren ⸗ * . 1 Stempel. 60 4 Staubgefaͤſſe. b. Aehrenformige Blumen. 37. Plantago. Der Kelch be klein und viertheilig; die Blume wie eine bauchichte Roͤhre mit vierfach getheilter Mündung; die Staubfaͤden ſehr lang mit liegenden Beuteln; der Eyerſtock eyformig mit kurzem Griffel und duͤnnem Staubwege; die Frucht eine eyformige zweyfaͤcherichte Kap⸗ ſel, mit vielen laͤnglichten Saamen. 1. Plantago major. glattblaͤtteriger Wegerich. Die Blätter find mit ſieben Ribben nach der Laͤnge durchzogen, uͤbrigens breit, glatt und am Rande gebogen oder gefaltet; die Blu⸗ menaͤhre iſt ſehr lang, die Muͤndung der Blu⸗ men klein, von unſcheinbarer Farbe; die Staubfaͤden etwas kuͤrzer wie bey den andern Arten, mit braunen Beuteln; die Blumen bluͤ⸗ hen nach und nach, und nur wenig auf ein⸗ mahl, daher die Aehre kaum in der Bluͤthe be⸗ merket wird; an den Wegen im Julius. Ei⸗ ne Spielart, die kleiner iſt, und eyformige mit drey Rilbben verſehene Blaͤtter hat, wird ſelke⸗ ner gefunden. 1 2. Plantago media, rauchblaͤtteriger wege⸗ rich. Die Blaͤtter haben gleichfalls ſieben Ribben, find aber ganz weich und wollicht von kurzen dichten Haaren und daher grau von Farbe; die Aehre iſt nicht ſo lang wie an der vorigen Art; die Blumen, ehe ſie aufſchlieſſen ſchoͤn roth, hernach etwas weißlicht, die Faͤ⸗ den ſehr langl und purpurfarbig, mit fleiſchfar⸗ bigen Staubbeuteln; die Blumen ſind viele zu⸗ leich offen, daß faſt die ganze Aehre in der Sa erſcheinet; auf den Wieſen, im May. 3. age | 4 7 4 Staubgefaſſe 61 2 ‚ii lanceolara. Spitzwegerich. Die 1 . Blaͤtter lang und ſchmal mit fuͤnf Ribben ge⸗ theilet; der Schaft eckigt, der an den beyden vorigen Arten rund iſt; die Aehre ganz kurz und eyformig, die Blume etwas weißlicht, doch unſcheinbar; die Staubfaͤden mit den Beuteln weißgelb; auf den Feldern, im May und Junius. Hievon findet man auch eine Spielart mit ſehr ſchmalen dreyribbichten Blaͤttern. c. An Stengeln ſiczende Blumen. 38. Aſperula. | Der kleine vierzaͤhnige Kelch ſitzet auf dem Eyerſtock; die lange roͤhrenformige Blu⸗ me iſt an der Muͤndung in vier zuruͤckgebogene Lappen getheilet; die Staubgefaͤſſe ſitzen oben am Ende der Roͤhre; der doppelte Eyerſtock iſt unterhalb dem Kelch; der Griffel iſt oben ge— ſpalten, und hat zwey dicke Staubwege. Die Frucht beſtehet aus zwey trockenen runden zu⸗ F eeren, mit einzelen run⸗ den Saamen. 1. Aſperula odorata. Waldmeifter. meeßke. . Die lanzenformige Blätter ſitzen ſtern⸗ oder wirbelformig um den Stengel herum, fo daß jeder Wirbel aus acht, zuweilen aus ſieben Blaͤttern beſtehet, die Stengel ſind viereckicht, die Blumen klein, weiß und wohlriechend, die Beeren mit ſteifen Haaren beſetzt; in den Wil | wer, ſparſam, im Junius. 309. Galium. 85 ſehr er vierzaͤhnige Kelch ſige auf dem oh bie e I has keine * 62 4 Staubgefaͤſſe. 1 Stempel. Feine Roͤhre, ſondern iſt in vier Einſchnilte ge theilet; die Staubfaͤden pfriemenformig und kuͤrzer wie die Blume, mit einfachen Beuteln; der doppelte Eyerſtock iſt unterhalb dem Kelch, der Griffel halb geſpalten mit zwey kugelformi⸗ gen Staubwegen. Die Frucht zwey trockene runde zuſammengewachſene Beeren mit einzelen nierenformigen Saamen. Dieſe Gattung hat alſo vieles mit der vorigen gemein, doch unter⸗ ſcheidet fie ſich hinlaͤnglich durch die Blume, die keine Roͤhre hat wie an jener. Wegen der dop⸗ pelten Staubwege und geſpaltenen Griffels koͤnn⸗ te man dieſe beyde Gattungen in der zweyten Ordnung ſuchen wollen; man muß alſo mer: ken, daß man auf den Anfang des Griffels, wo er auf dem Eyerſtock ſitzt, ſehen muß; wenn er daſelbſt einfach iſt, gehoͤret er in die erſte Ord⸗ nung, wenn er ſich gleich hernach theilet. 1. Galium paluftie. Waſſermeyerkraut. Die Stengel ſind ſcharf, viereckigt, und breiten ſich in viel Zweige aus; die Blaͤtter ſind ey⸗ formig, ungleich, ſitzen ſternformig, vier und vier zuſammen, doch habe ich auch fünf und ſechs gefunden, die Nebenſtengel ſind lang, die Blumen klein und weiß; an und in Graben und Baͤchen, auch anderen feuchten Orten, im Junius und Julius. N 2. Galium verum. gelbes Meyerkraut. Labs traut. Waldſtroh. Die Blätter ſchmal, linienformig, ſpitzig, gefurchet, deren gemei⸗ niglich acht ſternformig zuſammen ſißzen; die Stengel glatt, viereckicht, doch an dieſer Art mehr rund als an den andern Arten, ſie thei⸗ len ſich ebenfalls in Nebenſtengel, die 1 . n N Eklürzer 0 i N 4 Staubaefäffe. 63 kuͤrzer find als bey der folgenden Art, und mit, Stempel haͤufigen gelben Blumen beladen; auf und an s den Bergen und trockenen Orten, im Julius. Dieſe Art waͤchſet nicht ſo haͤufig wie die fol⸗ gende, und da es ſonſt eine aufrechte ziemlich erhabene Pflanze iſt, ſo bleibet ſie an einigen Orten ſo klein und niedrig, auch ohne alle Nebenſtengel, daß man ſie fuͤr ein ganz ander Gewaͤchs halten füllte, 3. Galium mollugo. weiſſes Meyerkraut. Die Blaͤtter etwas eyformig, ſpitzig, am Ran⸗ de zuweilen ein wenig ſaͤgeformig, acht derſel⸗ ben machen einen Stern aus, doch oberwaͤrts nimmt die Zahl der Blaͤtter ab. Die Stengel find glatt, viereckigt, lang, etwas ſchwaͤch, mit laͤngeren Nebenſtengeln, an welchen die weiſſen Blumen ſehr haͤufüg ſitzen. Dieſe fi waͤchſet mit der vorigen an einerley rten, iſt aber haͤufiger, waͤchſet hoͤher, brei⸗ tet 900 mehr aus, und bluͤhet fruͤher, im Ju⸗ nius. 4. Galium montanum. Bergmeyerkraut. Die Blätter find linienformig, derer am Haupt⸗ ſtengel gemeiniglich fuͤnf, an den Nebenſten⸗ geln vier, ſternformig zuſammen ſitzen, die Stengel ſchwach und ſcharf, viereckicht, die Blumen, ehe ſie aufſchlieſſen, roͤthlicht, her⸗ nach weiß, die Staubbeutel braun, die bey den | anderen Arten gelb find; in den bereichen Waͤldern ſparſam, im Julius. * 5. Calium aparine. Klebkraut mit weiſſen Blumen. Die Blätter find lanzenformig, ſechs bis acht ſternweiſe zufammen geſetzt, fehe } ſcharf mit ruͤckwerts ſtehenden Stachelchen, die viereckichten Stengel eben fo ſcharf, in Ne⸗ benſtengel getheilet, an welchen nur wenig kleine weiſſe Blumen ſitzen; die Beeren ſind ebenfalls ſcharf und rauch. Dieſe aan | 2 f \ haͤnget — 64 4 Staubgefäſſe. 5 1 Stenipel. haͤnget ſich mit ihren vielen kleinen Stachel⸗ hen an alles, ſelbſt an die Hände ſehr leicht an, waͤchſet an den Zaͤunen, auch in den Waͤl⸗ dern, blühet im Junius. Bey allen dieſen Arten kann man bemerken, daß die Mebenſtengel, die immer paarweiſe ger gen einander uͤber aus dem Hauptſtengel kom⸗ men, gemeiniglich von ungleicher Länge, und einer viel kuͤrzer iſt, ja dieſer fehlet zuweilen gar, welches inſonderheit bey der letzten Art geſchiehen. 40. Cornus. Die Blumen, welche einen b Schirm vorftellen, haben eine allgemeine Schirm⸗ decke oder Kelch, der aus vier kurzen eyformigen gefarbten und bald abfallenden Blattchen beſte⸗ het. Der beſondere Kelch jedes Blümchens iſt ſehr klein, vierzaͤhnig, auf dem Eyerſtock ſitzend, abfallend. Die Blume hac vier laͤnglichte ſpi⸗ btzige Blätter, Die Staubfaͤden lang und pfeier menformig mit rundlichen Beuteln. Der un; ter dem beſondern Kelch befindliche Eyerſtock hat einen fadenformigen Griffel mit ſtumpfem Staubwege. Die Frucht iſt ein rundes Stein: obſt, mit einer Nuß, in welcher ein länglich: ter Kern. ; 1: Cornus ſanguines. Kornelbaum. Es iſt | ein niedriger Baum oder Strauch, mit eyfor⸗ migen ſpitzigen Blaͤttern, welche mit ſtarken Adern oder gekruͤmmten Ribben durchzogen, und an ſehr kurzen Stielen gegen einander IE zen. Die Schirmdecke iſt gelblicht, die weiſ⸗ en wohlriechenden Blumen ſitzen an langen Saen und wach einen er en 7 2 Be 2 Pa 4 Staubgefäff E. 65 Schirm; die Frucht iſt ſchwarz; auf den bu⸗ Stempel, ſchichten Hügeln unter dem Geſtraͤuch, im Junius. 41. Alchemilla. Der Kelch roͤhrenformig, oben in acht Ein⸗ ſchnitte getheilet, davon vier wechſelsweiſe Fleir ner ſind. Die Blume fehlt. Die ſehr kurzen Staubfaͤden ſitzen an der Mündung des Kelches mit rundlichen Staubbeuteln. Ver Eyerſtock iſt eyformig, an deſſen Grunde der fadenformi⸗ ge Griffel beworkemme „der einen kugelformi⸗ gen Staubweg traͤget. Die Frucht fehlet auch, an deren ſtatt der Kelch ſich ſchlieſſet, und einen einzigen zuſammengedruckten oben ſpitzigen Saamen enthalt. N; 1. Alchemilla vulgaris. Sinnau. Die Wur⸗ zꝛepiblaͤtter ſitzen auf langen Stielen, find rauch und wollicht, am Umkreiſe in Lappen getheilet 8 und gekerbet, die an den Stengeln ſind kleiner, haben kurze Stiele, an den oberen fehlen die Stele; die Stengel theilen ſich oft in zwey Stengel, an den Enden ſitzen die kleinen gruͤn⸗ gelben Blumen in kleinen Buͤſcheln zuſammenz ei geaft chten Orten, ſparſam, im May. 9 . Zwey Stempel. 2 tempel. nn 42. Cuscuta. 58 70 Der G0 Weder oberwaͤrts eech ig. Die Blume hat nur ein eyformig Blatt, oben gleichfalls in vier ſtumpfe Einſchnitte ge⸗ theilet, dazu kommen noch vier ſchmale gefpalter ne Schuppen, welche ein Saftbehaͤltniß machen, | d ar Fuß der ‚iskramnfpemigen, Staubfaͤden 1 E ſtehen, 2 Ste mpel. fe: er. . Staubgefäſe. ſtehen, welche runde Staubbeutel tragen. Der runde Eyerſtock hat zwey kurze Griffel mit ein⸗ fachen Staubwegen. Die Frucht iſt rund, et was fleiſchicht, zweyfaͤchericht, mit zwey Sas, menkoͤrnern. 1. Cuſeuta europaea. Flachsſeiden. Es iſt eine | Schmarotzerpflanze, die ſich an andere Pflan⸗ zen anhaͤnget, und ſie mit ihren vielen und lan⸗ gen fadenformigen dünnen rothen oder auch weiſſen Stengeln umſchlinget, an welchen hie und da kleine Haͤckchen paarweiſe ſtehen, wo⸗ mit ſie in die Stengel der anderen Pflanzen eingreifet. Sie hat gar keine Blaͤtter, und die Blumen ſitzen hie und da ohne beſondere f Stengel etliche zuſammen. Sie iſt nicht haus fig bey uns, waͤchſet hie und da k den Sruchtfeldern, im Julius. > a Er J C. Vier Stempel. | 43. Potamogeton. _ Der Kelch fehlet, die Blume hat vier kund; 5 hole aufrechte Blaͤtter, die Staubfaͤden ſehr kurz mit doppelten Staubbeuteln, der | u beſtehet aus vier zugeſpitzten Eyerſtö⸗ cken, ohne Griffel, mit ſtumpfen Staubwe⸗ f gen, welche Eyerſtoͤcke hernach ohne beſonderes Fruchtbehaͤltniß zu vier ien cen vr men werden. 5 0 0 Se 05 Potamogeton natans. Kußrraut. Sams kraut mit geſtielten Blaͤttern. Die 10 7 4 migen glatten mit Ribben durchzogenen at⸗ ter ſitzen auf langen Stielen, und ſchwimmen ä FR 8 dem e die e ka; 4 Staubgefaͤſſe. 67 Blumen ragen auf ihren Stengeln uͤber dem Steudel. Waſſer hervor; in Teichen, Graben und Fluͤſ⸗ ſen, im Julius. 2. Potamogeton perfoliatum. Samkraut mit Durchwachsblaͤttern. Die Stengel find in Nebenſtengel getheilet, die herzformigen Blaͤt⸗ ter umfaſſen die Stengel, und ſitzen wechſels⸗ weiſe daran; an den Orten wo ein Nebenſten⸗ gel hervorkommt ſind zwey Blaͤtter gegenein⸗ ander; ſie ſind unter dem Waſſer und ragen nur mit den Spitzen hervor, am Ende der Stengel ſitzen die kleine weißlichte aͤhrenfor⸗ mige Blumen; an vorigen Orten, doch ſpar⸗ ſamer. 44. Sagina. Der Kelch hat vier eyformige hole ausge: breitete Blätter. Die Blume vier dergleichen Fürzere und ſtumpfe. Die Staubfaͤden haar? formig mit runden Beuteln. Der kugelformi⸗ ge Eyerſtock hat vier gekruͤmmte haarichte Grifr fel. Die Frucht iſt eine eyformige vierfaͤches 725 Kapfel mit vielen ſehr kleinen Saamen. ge procumbens. Vogelkraut mit Gras⸗ tern. Es iſt eine ſehr kleine Pflanze, die 77 ſehr feine und zum Theil liegende Stengel | hervorbringet, die zuweilen wieder getheilet und mit ſehr kurzen ſubtilen linienformigen Blattern beſetzet find; am Ende jedes Sten⸗ gels ſitzet eine weißlichte Blume; ſie kommt in den Gärten an feuchten und ſchattichten Orten von Per haufig nr bluͤhet im Sommer, e NA RR EZ Auſſer | Stempel. 68 4 Staubgefäſſe " Auſſer itt beſchriebenen in dieſe Klaſſe gehoͤ⸗ renden Pflanzen findet man auch vier Staub⸗ gefaͤſſe an der Verbena, welche in der zweyten ferner an der Gentiana campeſtri, welche in der fuͤnften Klaſſe zu ſu⸗ Kaaſe ihre Stelle hat, r ˙ m ] . a De chen, imgleichen an dem Evonymus, we cher eben dahin gehoͤret „ferner an der Convallaria bifolia, die in der ſechsten Klaſſe zu ſuchen. Sonſt bat auch noch Oelhafe die Gattung der Trapa oder Stachelnuß, und Menzel den Aphanes oder kleinen Nadelkörfel als einheimi⸗ ſche Pflanzen angegeben, e N zu dieſer vierten a gehören. » e 5 ! ARE 8 ; h K N } Kine: ger 2 a Be a } | 4 BR bee 2 R ! 8 V. Klaſſe. 5 Staubgefäffe, 69 Fuͤnf Staubgefaͤſſe. Diese ſehr zahlreiche Klaſſe wird in ſechs Ord⸗ nungen abgetheilet, indem die hieher ge hoͤrende Pflanzen entweder einen oder zwey, oder drey, vier, fuͤnf, oder viel Stempel haben. Die beyden erſten Ordnungen enthalten die meiſten Gattungen. A. Ein Stempel. Die Blumen dieſer erſten Ordnung ſind ent⸗ weder einblättericht oder fuͤnfblaͤttericht. Jene haben entweder ein beſonderes Fruchtbehaͤltniß oder nicht. Hiernach laſſen ſich die Gattungen dieſer Ordnung wieder eintheilen in einblätterige Blumen ohne Fruchtbehaͤltniß, in einbläͤtterige 1 Sterügel, lumen mit einem Fruchtbehaͤltniß, und in fünfblätterige Blumen. | , Kinblätterige ag ohne Sucht · Ä aͤltniß. Die Pflanzen dieſer erſten Abtheilung fi ſind fh in vielen Stücken ahnlich. Sie haben alle rauhe und ſcharfe Blatter, weil fie mit ſteifen Haaren mehr oder weniger beſetzt ſind; eben ſo ſcharf iſt auch gemeiniglich der Stengel, und der Kelch der Blume. Dieſer Kelch iſt laͤng⸗ lich, roͤhrenformig, und fuͤnftheilig, entweder nach der ganzen Länge, oder nach der oberen Hälfte, oder nur an der Mündung. Die Blu u Nee aus der Roͤhre und der in fünf Lap⸗ 1. i 53 | pen u rr ed ER; Ermubgeifk: 1 Stempel, pen gethellken Muͤndung, der Schlund an der N Roͤhre iſt entweder frey und offen, oder mit fünf kleinen Schuppen verſchloſſen. Die Staubfä⸗ den ſind bey den meiſten Gattungen ſehr kurz, und ſtehen am Schlund der Roͤhre. Die Eyer⸗ ſtoͤcke, welche hier ſchon die Saamen felbft heiß ſen koͤnnen, weil ſie ohne einiges Behaͤltniß ganz bloß liegen, ſind allezeit vier an der Zahl, und befinden ſich auf dem Boden des Kelches neben | einander. Mitten zwiſchen ihnen ſteiget der fa⸗ denformige Griffel aus dem Grunde des Kelches i in die Hoͤhe. Der Kelch ſelbſt, der hier die Stelle des Saamenbehaltniſſes vertritt, bleibet entweder unveraͤndert, oder waͤchſet mit den - Saamen zugleich an, und enthält ſelbige. Ba 1 A5 Ehm Der Kelch in fünf pfriemenformige Seile | gerfehnieten. Die Röhre an der Blume iſt ſehr kurz, die Muͤndung ſtehet aufrecht, wird immer weiter, und endiget ſich in fuͤnf ſtumpfe Lappen, davon die beyden oberen die laͤngſten, die untere die kleinſte, auch ſpitziger und zuruͤck geſchlagen iſt. Die Staubfaͤden find pfriemenformig, fa | lang wie die Blume, die länglichen Staubbeus tel liegen darauf. Der Staubweg iſt zweyſpal⸗ * Die Saamen eckicht, kegelformig. | I. Echium vulgare. wilde himmelblaue Och⸗ = ee Sie waͤchſet hoch auf, die lanzen⸗ formige Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe am Sten⸗ eek welcher mit rothen oder braunen Erhe⸗ bungen wie mit Blattern beſetzt iſt; aus den 0 Wilken der Blätter ee bee ö ö welche, P r 5 Staubgefaͤſſe. 71 welche, wie auch der Hauptſtengel, ſich mit 1 Stempel, Aͤhrenformigen nach einer Seite gekehrten Blu⸗ | men endigen. Die Blumen find ehe fie aufs ſchlieſſen roth, hernach aber himmelblau mit rothen Staubgefaͤſſen und Stempeln. Zuwei⸗ len, doch ſelten, findet man eine Pflanze mit weiſſen, violbraunen, oder roſenfarbigen Blu⸗ men, welche ein beſonder ſchoͤnes Anſehen ge⸗ ben; an den Aeckern und Wegen, beſonders an den Bergen häufig, im Junius. | 46. Lycopſis. Der Kelch fünfcheilig mit länglichten ſpitzigen Lappen. An der Blume iſt die Roͤhre krumm, und der Schlund geſchloſſen; die ſehr kurzen Staubfaͤden ſtehen da wo die Roͤhre ſich kruͤm⸗ met, und die Staubbeutel find von den Schup⸗ pen des Schlundes bedecket. Der Staubweg iſt zweyſpaltig; der Kelch waͤchſet hernach an, und wird aufgeblaͤhet, die Saamen ſind laͤnglich. 1. Lycopfis arvenfis. wilde bleichblaue Och⸗ ſenzung. Dieſe Pflanze iſt vor andern mit ſehr ſcharfen, lanzenformigen, wechſelsweiſe ſitzenden Blättern verſehen; fie wird aber nicht ſehr hoch, und traͤget kleine hellblaue Blu⸗ men. So wie die vorige Gattung durch die ungleichen Einſchnitte der Mündung, wird 7 dieſe durch die gekruͤmmte Roͤhre leicht von a den ubrigen unterſchieden; auf den Frucht⸗ aͤckern, im Junius. ere 47. Anchuſa. Der Kelch in fünf. Einſchnitte, welche bis über die Hälfte gehen, getheilet. Der Schlund an der Blume verſchloſſen, und die ſehr kleinen Staubgefaͤſſe dadurch Fa die Röhre 2 * 1:0 , 43 7 0 # tempel ſo lang n wie der Kelch, der ſtumpfe Staubweg 4 2 nur ein wenig eingekerbt, die Saamen find a 1 72 5 Staubgefäſſe. fa N K 7 h der Schlund iſt verfchloffen, der Staubweg ein? ih ale ae Gene gemeine Ochſenzunge. Die Blätter ſind ebenfalls lanzenformig, und 5 fſitzen wechſelsweiſe, die Blumen aber wach ſen N faſt aͤhrenformig und nach einer Seite, gemei⸗ niglich von hoch dunkelblauer Farbe, zuweilen mehr ins purpur fallend, ja auch hochroth, | wiewohl dieſes ſehr ſelten; die Schuppen am Schlund ſind grau, der Kelch wird zuweilen roͤthlich. Man kann dieſe Gattung durch die u Lkaͤnge der Röhre, welche dem Kelch gleich iſt, am beſten unterſcheiden; an den Aeckern und N Wegen. an trockenen Orten, im ite 48. Cynogloſſum. ee Gant Der Kelch i in ‚fünf länglichte ice ie 3 jefnitlen. Die Blume iſt nicht viel länger wie der Kelch, und hat eine ganz kurze Roͤhre, gekerbt; die Saamen ſind eyformig, hoͤckericht, ſpitzig, und werden noch mit einer beſonderen flachen Decke, welche an dem Griffel e | eit, 1 z. Cynogloſſum Seine Zundszunge Die lanzenformige Blaͤtter find ziemlich lang, die Blumen gemeiniglich unrein roth, doch an manchen Orten etwas lebhafter von 4 wenn ſte eine Zeitlang gebluͤhet, werd e e Dieſe Gattung unterſcheidet fi andern durch die ſehr kurze Roͤhre der Blun . PR 7 an den Zaͤunen und 3 Orten — \ ER N in 110 15 ADS; a 55 92 . e 32 607 5 49. Pül- \ \ 5 Staubgefaͤſſe. 73 Pulmonaria. Die Röhre des Kelches eckicht und an der Mündung fuͤnfzaͤhnicht; der Schlund an der lume iſt offen; die ſehr kurze Staubfaͤden ſte⸗ zen im Schlunde mit aufrechten gegen einander geneigten Staubbeuteln, der Staubweg einge⸗ kerbt; die Saamen rundlich, ſtumpf. I. Pulmonaria officinalis. Zungenkraut. Dies \ 05 ſes Gewaͤchs iſt niedrig, die Wurzelblaͤtter ſind faſt eyformig oder herzformig, bald breiter bald ſchmaler, und ſitzen auf langen gefluͤgelten oder mit einem Blaͤtteranſatz umgebenen Stielen, ſind auch zuweilen mit weißlichten Flecken ges * zeichnet; die am Stengel ſind viel kleiner, 1 länglich eyformig, und ſitzen wechſelsweiſe ohne Stele, fo daß fie den Stengel halb umgeben; die Blume iſt ſchoͤn hellroth, wird aber in kurzer 1 Stempel. i e der Kelch wird nicht groͤſſer⸗ ſon⸗ dern bleibet unveraͤndert; in den Waͤldern ſparſam, im April und May. Jo. Lithoſpermum. eh Kelch iſt in fuͤnf ſchmale Einſchnitte erh die Blume iſt mit dem Kelch von glei cher Laͤnge, und der Schlund offen, in welchem die kurzen Staubgefaͤſſe ſtehen, der Staubweg iſt ſtumpf und geſpalten; die Saamen eyfor⸗ inig ſpitzig. sole 3 arvenſe. meerhirſen. Stein⸗ ſaamen. Die Blätter find lanzenformig und ſitzen wechſelsweiſe; an den Nebenſtengeln ſind die Blaͤtter naͤher beyſammen, und in jedem Anwach winkel eine einzige weiſſe Blume auf einem kurzen Stengelchen; hernach werden die Nebenſtengel verlaͤngert; die Blaͤtter kommen weiter aus einander, und alſo auch die Kelche, E welche 4 . i 7 3 5 Staubgefaͤſſe. 1 Stempel. welche indeſſen groͤſſer geworden, offen ſtehen, | und die ſchwaͤrzliche runzlichte Saamenkoͤrner zeigen; auf trockenen Früchtfeldern, ſehr ben fig, im May. x Oiäelhafe hat noch eine andere Art gefunden mit weiſſen glatten glänzenden Saamen. N St. Symphytum. | Der eckichte Kelch iſt in fuͤnf Einſchnitte ir ber Länge getheilet. Die Röhre an der Blume iſt unten kurz und gerade, weiter hinauf wird ſte bauchicht und weit, nach oben wieder etwas enger, und die Mündung in fünf kleine zuruͤck⸗ gebogene Einſchnitte getheilet. Der Schlund iſt mit fuͤnf ſteifen pfriemenformigen und in ei⸗ nen Kegel zuſammenlaufenden Koͤrpern ver⸗ ſchloſſen, wodurch die Staubgefäſſe verdeckt werden, welche aus kurzen Faͤden und aufrech⸗ ten ſpitzigen Beuteln beſtehen, der Staubweg a 5 iſt klein und einfach; die Saamen auswaͤrts er⸗ 8 haben „inwendig platt, und ſpitzig. r Symphytum officinale. Wallwitg Bein⸗ of ii nuyemmeil. Die lanzenformige etwas breite Blaͤt⸗ 6 | a X ter laufen mit ihren gefluͤgelten Stielen an dem Stengel herunter, und ſtehen wechſelsweiſe; N die Pflanze wird ziemlich hoch, und die an den Enden der Stengel faſt aͤhrenformig, doch an klurzen nach einer Seite gerichteten Stengelchen 4 phaͤngende Blumen find in dieſer Gegend alle⸗ zZeeiit purpurfarbig, und wird nie eine weiſſe dar⸗ unter geſehen; an feuchten Orten und an Ki ; Ä 9 8 im Map und 1 „ ya . l- 5 Staubgefaͤſſe. 75 Ha 52. Aſperugo. Dier Kelch iſt anfaͤnglich in fuͤnf Theile ge⸗ ſpalten mit zwey Zaͤhnchen zwiſchen jedem Ein: ſchnitt, aber nach der Bluͤthe wird er ſehr ver groͤſſert, und ganz flach zuſammengedruckt, daß er eine ganz andere Geſtalt bekommt, und zwey oben gezaͤhnte Flaͤchen vorſtellet. Die Roͤhre der Blume iſt ſehr kurz, die Mündung auch nur klein, und der Schlund verſchloſſen, in welchem die kurzen Staubgefaͤſſe ſitzen; der Staubweg ſtumpf, die Saamen länglich und a gedruckt. E Aſperugo ee Klebkraut mit blauen Blumen. Die unteren Blaͤtter ſind laͤnglicht eyformig, die oberen kleiner ſchmaler und lanzenformig, die Stengel breiten ſich um⸗ her aus und legen ſich zum Theil; die kleinen blauen Blumen ſitzen gemeiniglich paarweiſe in den Anwachswinkeln; die Stengel und Blaͤrter find fo ſcharf und voll kleiner Haͤckchen, 1 Stemptt. daß ſie ſich an alles anhaͤngen; an den Zaͤu⸗ nen und ungebauteu Orten, im May. 53. Myofotis. Der Kelch ift bis auf die Hälfte in fünf fi Kige Theile zerſchnitten; die Roͤhre an der Blu- me iſt kurz, die Mündung flach ausgebreitet, und in fuͤnf rundliche Lappen halb getheilet, der Schlund verſchloſſen; die Staubgefäffe ſehr kurz und klein, und durch die Schuppen des Schlundes verdeckt; der Staubweg ſtumpf, der Kelch wird gröffer, und bewahret die glatte 2 | formige ſpizige Saamen. | 1. Myo- 1 6 Staugefiſſ. Stempel, 1. Myoſotis ſcorpioides. Vergiß mein nicht. Die lanzenformige Blaͤtter ſind glatt, und ſitzen wechſelsweiſe an den Stengeln; aus den Win⸗ keln der Blätter kommen Nebenſtengel, die ſich „ oben in etliche Nebenſtengelchen theilen, und die ſchoͤne himmelblaue Blumen tragen, die Schuppen des Schlundes ſind gelb; an feuch⸗ ten graſichten Orten und Waͤldern, an den Baͤchen, im May und Junius. Eine Spiel⸗ art davon waͤchſet an duͤrren mageren Orten, an den Bergen, und heiſſet blau Mausoͤhr⸗ lein; ſelbige hat rauche Blaͤtter, und kleinere bleichblaue Blumen, welche auch zuweilen fleiſchfarbig ſind; in recht mageren ſandigen Gegenden bleibt dieſe Pflanze zuweilen ſo klein, daß die Blumen kaum zu ſehen ind 1 5 Myoſotis lappula. kleine blaue Zunds⸗ zunge. Die lanzenformige haarige Blaͤtter ſitzen wechſelsweiſe an den aufrecht ſtehenden Stengeln, aus derer Winkeln Nebenſtengel hervorkommen, gleichfalls mit Blaͤttern be⸗ 4 bett „aus dieſen Anwachswinkeln kommen bie kleinen blauen Blumen einzeln auf ſehr kurzen i . Glengelchen; hervor; die Saamen ſind mit Haaken beſetzt, womit ſie ſich überall wis Klee 5 ten anhängen, „pr ae} Blumen mit einem Fruchrbehaͤltniß. | | 9 n, 4 e,, ap Kelch in fünf tiefe Einfhnit gethelet; die Blume iſt flach 5 hat keine Roͤhre, ſondern 5 iſt in ‚fünf laͤngliche L Lappen zerſpalten, die pfrie⸗ EN? menformige Staubfaͤden find kurzer als die Blu⸗ me, und tragen ſpitzige e der Eyer⸗ fact iſt rund mit Töne Griffel und M ſtumpfem 5 Staubgefaͤſſe. 77 ſtumpfem Staubwege, die Frucht iſt eine Fur 1 Stempel. gelformige einfächerichte Kapfel, die viele eckich⸗ te Saamen enthaͤlt. 1. Lyſimachia vulgaris. groſſer gelber Weide⸗ rich. Die etwas haarichten Stengel wachſen hoch und gerade auf, in Nebenſtengel getheilet, und mit lanzenformigen mehrentheils gegen einander ſtehenden Blaͤttern bewachſen, an den Enden der Stengel ſitzen die ziemlich groſſen gelben ſtrausforimigen Blumen; an feuchten Orten, im Julius. 2. Lyſimachia nummularia. pfennigkraut. Die Stengel liegen auf der Erden ausgebrei⸗ tet, und erheben ſich gar nicht, fie find mit einander entgegen geſetzten auf kurzen Stielen ſtehenden und faſt runden Blaͤttern beſetzt; aus den Anwachswinkeln kommen die noch groͤſſere gelbe Blumen auf laͤngeren Stengeln einzeln hervor; an feuchten Orten, im Julius. Oelhafe hat noch eine Art von der Lylima- N Auges ben. 55. Anagallis. Der Kelch in fünf ſpitzige Theile zerſchnitten, 5 die ganz flache Blume hat keine Roͤhre, MOnber iſt in fünf eyfoͤrmig laͤnglichte oben ſpitzige Ein: ſchnitte getheilet, die Staubfaͤden ſind kurz und unterwaͤrts haarig, der Eyerſtock rund, der w Griffel etwas gebogen, der Staubweg gleichet 5 einem Koͤpfchen „ die Frucht iſt eine kuglichte Kapſel, die uͤberzwerch aufſpringet, und viel kleine eckichte Saamen faſſet. 1. Anagallis arvenſis. rother Bauchheil. ro⸗ ther uͤnerdarm. Die viereckichten Stengel . auf der Erde, zuweilen erheben ſie 0 9 . . 1 Stempel. 9 * a“ 8 5 Staubgefäſſe. ein wenig, die eyformigen oben ſpitzigen Blaͤt⸗ ter ſitzen ohne Stiele zwey gegen einander, zu⸗ weilen auch drey, aus den Winkeln kommen die einzeln Blumen auf langen Stengelchen, fie find ſchoͤn hell granatfarbe, und gegen den Grund der Blume mehr 1. TAI auf trockenen Aeckern, im Julius. 56. Primula. Der Kelch iſt fuͤnfeckicht, roͤhrenformig oben fuͤnfzaͤhnig; die Roͤhre der Blume iſt ſo lang wie der Kelch, mit einem bauchichten Halſe, die | Mündung halb getheilet in fünf ſtumpfe herzfor⸗ mige Lappen, die Staubfaͤden ſehr kurz mit auf⸗ rechten ſpitzigen gegen einander geneigten Beu— teln, der Eyerſtock kugelformig mit fademformiz gem Griffel und rundem Staubwege, die lang; 2 I. lichte Frucht enthält viel kleine run e Saamen. Primula veris. gelbe Schluͤſſelblum. Aus der Wurzel kommen eyformige laͤnglichte runz⸗ lichte am Rande ſtumpf gekerbte Blaͤtter auf langen Stielen heror, an welchen ſie herab laufen, zwiſchen ihnen einer oder mehr nackte Stengel, welche fich oben in etliche Stengel⸗ chen ſchirmformig theilen, die Blumen ſind bleichgelb, an einer Spielart aber hoͤher gelb mit fünf ſafranfarbigen Flecken; auf den Wies ſen, im May. | Primula farinoſa. rothe Schluͤſſelblum. * Dieſe Art iſt kleiner wie die vorhergehende, die laͤtter find glatt, am Rande gekerbt, von der hinteren Seite weißlicht und wie mit Mehl be⸗ ſtreuet, die Blumen hellroth; auf . | e, im a \ | ‘ - 5 x UN | — ER 5 Staubgefaͤſſe. 79 N 57. Hottonia. Der Kelch in fuͤnf linienformige Einſchnitte getheilet, die Rohre der Blume fo lang wie der Kelch, die flache Mündung in fünf länglichte oben ausgeſchweifte Lappen geſpalten, die kurze pfriemenformige Staubſaͤden ſtehen auf der Roͤhre der Blume mit laͤnglichten Beuteln, der kugelformige Eyerſtock hat einen kurzen Griffel und runden Staubweg, die Frucht iſt eine ku⸗ gelformige zugeſpitzte Kapſel mit vielen runden Saamen. ö a 1. Hottonia paluſtris. Waſſerviol. Waſſer⸗ feder. Dieſe Waſſerpflanze traͤget die Blaͤt⸗ ter unter dem Waſſer, welche doppelt gefedert find, mit ganz feinen linienformigen Blattchen. Der lange hole und mit Holkaͤhlen gezeichnete Stengel ſtehet ohne Blaͤtter aufrecht aus dem Waſſer in die Hoͤhe, und iſt oben mit etlichen Reihen wirbelformig an langen Stengelchen ſitzenden weiſſen Blumen gezieret; in Teichen und Graͤben, im May und Junius. 58. Menyanthes. Der Kelch fuͤnffach getheilet, die Röhre der Blume kurz und trichterformig, die Mündung fuͤnftheilig mit zuruͤckgebogenen ſtumpfen und rauchen Lappen, die kurze Staubfaͤden pfrie⸗ menformig, mit aufrechten unten geſpaltenen Staubbeuteln, der Eyerſtock kegelformig, der Griffel walzenformig, der Staubweg geſpalten, zuſammengedruckt, die Frucht eine eyformige 1 1 Stempel. einfächerichte Kapſel mit viel kleinen eyformigen Saamen. „ 3954 f 54 1. Me- * * 8 Staubgefaͤſſe. . 2 { f 1 . 1 55 4 Stempel. 1. W üymphoides, kleine Seeblum. 7 Die herzformige Blaͤtter, die auf langen Stie⸗ len ſtehen, ſchwimmen auf dem Waſſer, die gelben ziemlich groſſen aber zarten und wie mit Franzen gezierten Blumen ſtehen auf Stengeln auſſer dem Waſſer; in der Mottlau, und in breiten Waſſergraben, im Julius. formige glatte Blaͤtter ſitzen auf langen Stielen | i Menyanthes trifoliata. Biberklee. Die ehy⸗ | drey zuſammen wie am Klee, der Stengel fräs get die ſchoͤnen Blumen auf kleinen Nebenſten⸗ gelchen aͤhrenformig, ſie ſind weiß mit etwas Roſenfarbe gemengt, und auf den Lappen mit j weiſſen aufrechten Faden oder Franzen beſetzt; in Graben und feuchten Ortel im Nan und May. 59: Cönvolvulus. Der Kelch iſt klein, eyformig, in fünf Ein: ſchnitte getheilet, die Blume glockenformig, ger falten, die Staubfäden pfriemenformig, die Staubbeutel eyformig, platt, der Eyerſtock rund, der Griffel fadenformig, mit zwey langen und breiten Staubwegen, die Frucht eine mik f Saamenkoͤrnern. Pflanze windet ſich mit ihren Ranken an den Straͤuchen und Hecken in die Höhe, die Blaͤt⸗ ter ſitzen auf langen Stielen und ſind pfeilfor⸗ mig, unten gleichſam abgeſchnitten, die vier⸗ eckichten Nebenſtengel tragen einzele groſſe weiſſe Blumen, welche mit zwey herzformigen Blaͤt⸗ teern beſetzt find, die den Kelch gänzlich 152 cken „und einen zweyten aͤuſſeren Kelch ab 5 ben, auch zuſammt dem inneren B Een 05 40 L FR dem Kelch umwickelte Kapſel, mit zwey wunden 3 I. Convolvulus ſepium. gro ſe Winde. Diese 5 69 ’ 5 Staubgefaͤſſe. 81 fung des Saamens ſitzen bleiben, da denn die 1 Stempel. gruͤne Farbe braun wird; an den Zaͤunen und Hecken, ſparſam, im Julius. 2. Convolvulus arvensis. kleine Winde. Die pfeilformige Blaͤtter ſind kleiner und unter⸗ warts gleichfalls zugeſpitzt, die einzele Blumen ſind ebenfalls viel kleiner, und weiß ober ro⸗ ſenfarbig. Sie waͤchſet in den Fruchtfeldern, und ſteiget an den Halmen in die Höhe, ziehet ſelbige auch oft mit ſich nieder; an den Wegen findet man ſie auch oft, da ſie mit ihren ge⸗ dreheten Stengeln auf der Erde fortkriechet, und ſich weit ausbreitet, im Junius und Julius. 5 60. Datura. Der Kelch iſt roͤhrenformig, bauchicht, fuͤnf⸗ eckicht, fuͤnfzaͤhnicht, die Blume trichterformig mit ziemlich langer Roͤhre, und fuͤnfeckichter ge⸗ faltener Muͤndung, die Staubfaͤden pfriemen⸗ formig, die Staubbeutel laͤnglicht, ſtumpf, zus ſammengedruͤckt, der Eyerſtock eyformig, der Griffel ſtehet aufrecht, und hat einen zweyblaͤt⸗ terigen ſtumpfen Staubweg, die Frucht iſt eine eyformige ſtachelichte, zweyfaͤcherichte Kapſel, mit vielen nierenformigen Saamen. 5 1. Datura ſtramonium. Stechapfel. Der Sten⸗ gebl iſt glatt, in Nebenſtengel getheilet, bie Blätter ſitzen auf Stielen und find zahnformig aausgeſchweift, die groſſen weiſſen Blumen ſte⸗ hen einzeln auf ſehr kurzen Stengelchen. Dieſe Pflanze, die einen beſondern Geruch hat, iſt erſtlich aus Amerika gebracht, hat ſich aber hernach an vielen Orten in Europa ein⸗ heimiſch gemacht, und wird auch bey uns hin und wieder wild wachſend angetroffen, bluͤhet im F g Zu 73 61. | 1 Stempel. . 5 Staubgefaſſe b 61. Hyoscyamus. Der Kelch iſt bauchicht mit fuͤnftheiliger Muͤndung, die Blume iſt trichterformig mit kurzer Roͤhre, und aufrechter, in fünf ſtunpfe Lappen, davon einer breiter wie die uͤbrigen, zur Haͤlfte geſpaltenen Muͤndung; die Staub⸗ faͤden find pfriemenformig mit runden Staub; beuteln, der Eyerſtock rund, der Griffel fadem⸗ formig, der Staubweg dicker, die Frucht eine ſtumpfe eyformige zweyfaͤcherichte Kapfel, mit einem Deckel verſehen, der hernach abfällt, da denn die Frucht einen Topf, mit vielen ungleich⸗ formigen Saamen angefuͤllet, vorſtellt. 1. Hyoſeyamus niger. ſchwarz Bilſenkraut. Der Stengel if rauchhaaricht, die Blaͤtter ſind lang, am Rande ausgeſchweift, ohne Stiele, und umgeben den Stengel mit ihrem unteren Ende, die Kelche ſind rauch, die Blu⸗ men ſtehen an ſehr kurzen Stengelchen oder oft ohne diefelden nach einer Seite am Stengel hinauf; ſie ſind bleichgelb, mit purpurfarbigen Adern netzformig durchzogen, nach unten pur⸗ purbraun; es waͤchſet uͤberall an ungebauten Orten, on Zaͤunen und Wegen, bluͤhet im Ju⸗ nius. Oelhafe ſowohl als Loͤſel in feiner preußiſchen Flora haben ſtatt dieſer eine andere Art nemlich das weiſſe Bilſenkraut als einhei⸗ miſch angegeben, worin ſie doch geirret, weil ſie vermuthlich die Urſache der Benennung des Bauhinus nicht eingeſehen. Das weiſſe Bilſenkraut traͤget weißlichte Saamen, und Blaͤtter, die auf Stielen ſitzen, und wird nicht in Preuſſen, auch wol nicht in Deutſchland gefunden, das ſchwarze Bingegen hat braune erdfarbige Saamen und laͤtter ohne Stiele. 5 Staubgefaͤſſe. 83 62. Verbaſcum. 1 Stempel. Der Kelch iſt klein, und in fünf ſpitzige Ein g ſchnitte getheilet, die Blume hat eine ſehr kurze faſt unmerkliche Roͤhre, und eine ausgebreitete in fünf ſtumpfe Lappen getheilte Mündung, die pfriemenformige Staubfaͤden haben aufrechte zuſammengedruckte Beutel, der Eyerſtock iſt rund, der Griffel geneiget, der Staubweg dick, die Frucht eine zweyfaͤcherige rundliche Kapſel mit vielen eckiehten Saamen. 1. Verbaſcum thapſus. Wullkraut. RNerzen? kraut. Die rauchen wollichten laͤnglichten Blaͤtter laufen mit ihrer Grundflaͤche am Stengel herab, welcher hoch aufwaͤchſet, zu⸗ weilen einige Nebenſtengel treibet, und mit vielen Blumen in einer langen Reihe aͤhrenfor⸗ mig beſetzt iſt, welche bald gröffer bald kleiner, bald bleich bald hochgelb, bald dicht und ge⸗ drungen bald weitlaͤufiger ſtehen. Die drey oberen Staubfaͤden ſind mit gelben Haaren be⸗ ſetzt, davon auch die Staubbeutel bedecket ſind, die beyden unteren aber ſind glatt, die Staub⸗ beutel find pomeranzenfarbig; an trockenen bergichten Orten, haͤufig, im Julius, Auguſt. 7 2. Verbaſcum nigrum. ſchwarz Wull kraut. Die laͤnglich herzformigen Blätter find glatt, und ſitzen auf Stielen, die gelbe Blumen ſind kleiner, ſtehen auf kurzen Stengelchen, und machen eine weitlaͤufigere Aehre, welche auch zuweilen Seitenaͤhren ausſchieſſet, die Staub⸗ Fäden find alle mit purpurfarbigen Haaren be⸗ deckt; bey Strieß, in den Fruchtfeldern, ſpar⸗ ſam, im Julius. a * 52 63. So- 1 0 1 Stempel. 84 5 Staubgefäſſ ſe. 6 N 63. Solanum. Der Kelch in fuͤnf aufrechte ſpigige ir bis auf die Hälfte geſpalten, die Roͤhre an der Blume ſehr kurz, die Muͤndung groß, flach ausgebreitet und zuruͤck gebogen, in fuͤnf Theile bis auf die Häffte zerſchnitten, auch falticht, die pfriemenformige Staubfaͤden ſehr klein, die Staubbeutel laͤnglicht, gegen einander geneigt, und ſich beruͤhrend, der runde Eyerſtock hat einen fademformigen Griffel und ſtumpfen Staubweg, die Frucht iſt eine runde glatte zöweyfaͤcherichte Beer, mit vielen runden Saa⸗ N men. } I Aug Solanum nigrum. Nachtschatten Die ey⸗ ZH \ formige Blätter find am Rande eckicht ausge⸗ ſchweift, und haͤngen an Stielen, die weiſſen Blumen kommen an kurzen Nebenſtengeln hie und da etliche zuſammen ſchirmformig hervor, und hangen niederwaͤrts, die Beeren ſind ſchwarz; an Wegen, Zaͤunen und ee . Orten, im Sommer. MM, 2. Solenum dulcamsra. Je langer je lüben Sinſchkraut. Alpranken. Dieſe Pflanze hat lange biegſame Stengel, welche ſich an andern gen wechſelsweiſe an Stielen, die unteren find berzformig, die oberen bekommen einen oder zwey Anhaͤnge, da ſie denn im letzten Fall ſpießformig heiſſen; die dunkel blauen oder braunen Blumen hängen an Nebenſtengeln Gewaͤchſen in die Hoͤhe richten, die Blaͤtter ſi⸗ } 1 Ne traubenformig oder unvollkommen ſchirmfor⸗ a mig zuſammen, die Beeren ſind laͤnglicht und told; an feuchten e 9 im 1 IR, „„ 64 + By 1 U 4 r 5 Staubgefaͤſſe. 85 64. Phyteuma. Der fünfthelige ſpitzige Kelch ſitzt auf dem Eyerſtock, die ſternformige Blume iſt in fuͤnf ſchmale ſpitzige zuruͤck gekruͤmmte Stralen ge: theilet, die Staubfaͤden haben längliche Beutel, der unter dem Kelch befindliche Eyerſtock hat eis nen langen gekruͤmmten Griffel, und in drey laͤnglichte zuruͤck gerollte Theile geſpaltenen Staubweg; die Frucht iſt eine rundliche drey⸗ faͤcherichte Kapſel, mit vielen kleinen Saamen. J. Phyteuma ſpicsta. Waldrapunzel mit laͤn⸗ gerer Aehre. Die Blaͤtter ſitzen wechſels⸗ weiſe, die unteren aus der Wurzel kommende 1 Stempel, — W * — find herzformig, die an dem Stengel lanzen⸗ formig, an Stielen hangend; die Blumen ſind weiß, und in eine dichte Aehre zuſammen gedrungen und mit den langen gelr aͤmunten Blaͤttlein fo verwickelt, daß man die Staub⸗ | fäden fo bald nicht zählen kann: die Frucht iſt an dieſer Art nur zweyfaͤchericht, und der Staubweg; zweyſpaltig; in Waͤldern und Buͤ⸗ ſchen, im Junius. 2 Phyteuma orbieularis: Maldrapunzel mit kuͤrzerer Aehre. Die Blaͤtter gleichen den vorigen, am Rande ſaͤgeformig, die oberſten haben keine Stiele; die Blumenaͤhre iſt kurzer und faſt rund; an eben den Orten. | 65. Campanula. Der fuͤnftheilige Kelch ſizt auf dem Eyer⸗ flo, die Blume ift glockenformig, an der Müns dung in fünf breite und ſpitzige Einſchnitte ges theilet; im Grunde der Blume ſind fuͤnf kleine gegen einander geneigte Saftbehaͤltniſſe, aus erer Spitzen die „ ſehr kurze Staub⸗ faͤden ; 5 | Staubgefäſſe. 2 Stüve fäden hervorkommen, die etwas längere zuſam⸗ men gedruckte Staubbeutel tragen, der eckichte a Eyerſtock iſt unter dem Kelch, der Griffel viel länger wie die Staubfaͤden, der Staubweg be ſteht aus drey zuruͤck gerollten Theilen; die Frucht iſt eine eckichte Kapſel, die bey einigen Arten in drey, bey anderen in fünf Fächer ge⸗ theilet iſt, und viel Fleine Saamen enthält. 1. Campanula rotundifolia. rundblätteriges | Blödiein, Die Wurzelblaͤtter find nierenz Er formig, glatt, am Nande gekerbt, und mit Stielen verſehen, an den Stengeln ſitzen ſchmale linienformige Blaͤtter ohne Stiele wechſelsweiſe, der Stengel theilet ſich oben in etliche Nebenſtengel mit blauen, zuweilen ſchneeweiſſen Blumen, auf ben Wieſen und | Feldern, im Junius. N 2. Campanula rapunculus. krausblätterigts | Gloͤcklein. Rapunzel. Die Blaͤtter ſind lanzenformig, die unteren breiter, mit Stie⸗ len, die oberen ohne Stiele, am Rande kraus; der Stengel iſt eckicht und ſcharf, mit aufrech⸗ ten Nebenſtengeln, die Blumenſtengelchen oft drey zuſammen, die Blumen klein und blau, oder etwas braun; auf den Feldern, im Junius. 3. Campanula perſteifolis. pfrfigblätteriges. gloͤcklein. Waldgloͤcklein. Die Wurzel⸗ blaͤtter find eyfoͤrmig, glatt, geſtielt, die am Stengel ſitzen ohne Stiele ziemlich = von einander, ſind ſchmal, am Rande etwas füge formig. Der Stengel träget wenig aber groͤſere blaue Blumen. Eine Spielart davon hat ſchmalere Blaͤtter, und nur etliche, aber ſehr groffe und ſchoͤne Blumen; in den Waͤl⸗ es; im Junius. 5 | 4 cam. 5 Staubgefaͤſſe. 87 4. Campannla trachelium. neſſelblaͤtteriges 1 Stempel. Gloͤcklein. Die Blätter haben Stiele, find groß, herzformig, am Rande gekerbt, ſcharf und rauh, und gleichen den Neſſelblaͤttern; die Blumenſtengelchen ſind drey gemeiniglich zu⸗ ſammen, und ſtehen in einer Reihe am Sten⸗ gel hinauf; die Blaͤttlein des Kelchs ſind am Nande haarig, die Blumen blau; auf den Fel⸗ dern, auch an den Zaͤunen, im Junius. 5. Campanula glomerata. Gloͤcklein mit auf⸗ recht ſtehenden Blumen. Salskraut. Die Blaͤtter ſind rauh, laͤnglich eyformig, am Rande gekerbt, und ſitzen wechſelsweiſe, von eeinander entfernt, ohne Stiele am Stengel, welcher roͤthlich und eckigt iſt und zuweilen hoch aufwaͤchſet; in den Anwachswinkeln ſte⸗ hen in einer langen Reihe hinauf drey bis ſechs aufgerichtete blaue Blumen zuſammen, ohne Stengelchen, zu oberſt befinden ſich noch mehrere dicht an einander, welche eine Art von Haupt ausmachen, womit ſich der Stengel endiget, fie find alle gerade aufwaͤrts gerich⸗ tet, und fallen aus dem blauen etwas ins purpurfarbige; an den buſchichten Huͤgeln, im Julius. g f 6. Campanula latifolia. breitblätteriges Glöck⸗ lein. Die Blätter find rauh, breit lanzenfor⸗ mig, am Rande ſaͤgeformig, der Stengel iſt wie auch an den beyden vorhergehenden ge⸗ meiniglich ohne Nebenſtengel, die blaue Blu⸗ men kommen aus den Anwachswinkeln einzeln auf langen aufgerichteten Stengelchen; die Frucht haͤngt hernach abwaͤrts; an den Zaͤu⸗ nen und Buͤſchen, im Julius. 7. Campanula rapunculoides. Glöcklein mit nach einer Seite gekehrten Blumen. Die Blätter find weniger rauh; faſt herzformig, 1 | ſtehen, 4 5 Staubgefäſſe Stempel. ſtehen ohne beſpndere Ordnung am Stengel, \ welcher auch Nebenſtengel treibet, die lichte blaue Blumen, welche nach der Reihe am Stengel und den Nebenſtengeln hinauf ſtehen, ſind alle nach einer Seite gekehret, die Ein⸗ ſchnitte des Kelches find zuruͤck gebogen; in den Feldern, auch in den Gärten von ſelbſt; im Julius. Menzel hat noch eine Art angegeben 1 und ich habe gleichfalls noch eine andere Art in der | Flora beſchrieben. 66. Glaux. Der Kelch fehler, die Blume ift geocheuſdr⸗ mig, fuͤnftheilig, mit ſtumpfen zuruͤck geboge⸗ nen Lappen, die Staubfaͤden pfriemenformig, die Staubbeutel rund, der Eyerſtock eyformig, der Griffel fademfermig, der Staubweg dicker, die Frucht eine einfächerichte in fünf Theile aufſpringende kugel ichte Kapſel, mit fünf runs den Saamen. 1. Giaux maritima. vogelkraut mit Norian⸗ derſaamen Der Stengel ſowol als die Ne⸗ benſtengel ſind mit Knoten oder Gelenken ab⸗ | geſetzt, die laͤnglichten Blätter ſtehen dicht in einander, zwiſchen denſelben kommen die ein⸗ zelen weiſſen Blumen ohne Stengelchen her⸗ vor, und bleiben bis zur Reifung der Frucht ſitzen, daber man ſie auch für den Kelch hal- ten koͤnnte, die Saamenkapſeln ſind groß und ppitzig. Dieſe niedrige Pflanze waͤchſet * ! fer der See, bluͤhet im Auguſt. „ /. Lane Der kleine fuͤnftheilige Kelch ſitzt auf bem 0 ee de Rohre der Bume iſt en, 5 12 SS au? . 5 Staubgefaͤſſe. 89 bauchicht, die Mündung in fünf zuruck geboge- 1 Stempel. ne Stuͤcke getheilet, die pfriemenfoͤrmige Staub: faͤden ſind lang mit laͤnglichten Staubbeuteln; der runde Eyerſtock ſitzt unter dem Kelch, der Griffel iſt fademformig mit dickem ſtumpfem Staubwege, die Frucht ſind zwey neben einan⸗ der ſitzende Beeren, mit runden gedruckten Saamen. b 1. Lonicera xylofteum. aufrecht ſtehendes Geisblatt. Dieſe Pflanze iſt ein Strauch, mit eyformigen etwas wollichten Blaͤttern, / aus derer Winkel kurze einzele Stengelchen kommen, jeder mit zwey weiſſen Blumen, die. aber bald gelb werden, die Beeren find roth im Walde bey der Kolbude, im May. Au⸗ dere Arten von dieſer Gattung ſind in den Gaͤrten zu finden, und bey uns unter dem Na⸗ men Kaprifolium bekannt. C. Fuͤnfblaͤtterige Blumen. g 68. Rhamnus. | > Der Kelch fehlt, die Blume hat fünf kleine blaͤtterichte Schuppchen, die Staubfaͤden pfrie. menformig, die Staubbeutel klein, der Eyer: ſtock rundlich, der Griffel fademformig, der Staubweg etwas ausgeſchweift, die Frucht eine rundliche Beere mit zwey Saamen. Andere Arten dieſer Gattung gehen von der obigen Be⸗ 76 ſchreibung in einigen Stuͤcken ab. i . 1. Rhamnus frangula. Faulbaum. Schieß. beerbaum. Dieſer niedrige Baum hat dicke, glatte, eyformige, aderichte, am Rande ganze, an Stielen hangende Blaͤtter; aus derer Win⸗ keln die einzele 1 Blumen an kurzen Se | 5 gel⸗ — — * FETT I ’ a 4 Me - co 5 Staubgefaͤſſe. Stempel. gelchen hervorkommen. Dieſe Blumen wer⸗ f den von einigen fuͤr den Kelch, von andern für die Blume ſelbſt gehalten, von einigen als einz blaͤttericht, von anderen als fuͤnfblaͤttericht an⸗ geſehen. Hier iſt dem Herrn von kinne von mir gefolget worden. Die Beeren find an⸗ faͤnglich roth, hernach ſchwarz; er waͤchſt in den Waͤldern und Gebuͤſchen, 9 im W nius. 5 69. Evonymus. e 0 Der Kelch in fuͤnf rundliche hole Bl aetchen getheilet, die Blume hat fuͤnf flache eyformige offenſtehende Blätter, die länger wie der Kelch, die, Staubfäden pfriemenformig mit doppelten Staubbeuteln, der Evyerſtock ſpitzig, der Griffel kurz, der Staubweg ſtumpf, die Frucht eine fuͤnfeckichte Kapſel mit fuͤnf Fächern, in deren jedem ein einzeler eyformichter mit einer beſon⸗ dern fleiſchichten Haut bekleideter Saamen. ö I. Evonymus europzus. Spindelbaum. Dies | fer Baum hat eylaͤnglichte ſaͤgeformige Blätter, di gruͤnlichgelben Blumen ſitzen etliche zuſam⸗ 5 men an beſondern Stengelchen, die Frucht iſt hellroth, die Haut worinn die Saamen liegen oranienfarbig, die Saamen ſelbſt weiß. Un⸗ geachtet der vorſtehenden Beſchreibung, ſo iſt ſowol der Kelch und die Blume als auch die Staubfaͤden und die Frucht faſt immer in vier getheilet, daher man fie ie wol i er vorherge⸗ f henden Klaſſe ſuchen wuͤrde; fie iſt aber we⸗ gen einer andern Art die fuͤnftheilig iſt, imglei⸗ 10 chen wegen der erſten oder vornemſten Blu⸗ me, die auch fuͤnftheilig ſeyn ſoll, laeheczeſes e in den Wäldern, im e 9 \ 5 Staubgefäſſ. 91 70. Ribes. Der Kelch bauchicht, zur Hälfte fünftheilt g, mit zuruͤckgeſchlagenen ſtumpfen und gefärbten Lappen; die Blume hat fünf kleine ſtumpfe aufgerichtete, und auf dem Rande des Kelches ſtehende Blaͤtter, die Staubfaͤden ſind pfrie⸗ menformig mit darauf liegenden Staubbeuteln, der runde Eyerſtock iſt unterhalb der Blume, der Griffel geſpalten, die Staubwege ſtumpf, die Frucht eine runde Beere mit etlichen Saamen. I, Ribes rubrum. rothe Johannistrauben. im Ellerwald auf der Saſpe, im April. 2. Ribes nigrum. ſchwarze Johannistrau⸗ ben. Die Blätter haben einen beſonderen ſtarken Geruch, die Beeren find größer wie an der erſten Art; in dem gedachten Eller⸗ wald, im April. 3. Ribes uva crifpa. Stachelbeeren. Kriſt⸗ beeren; in Buͤſchen und Hecken, auch hin und wieder in Waͤldern, im April. 71. Hedera. 1 Stempel. Der Kelch iſt faſt unmerklich, und beſtehet | aus fuͤnf kleinen an dem Eyerſtock ſitzenden Zaͤhnchen; Die Blume hat fünf laͤnglichte an der Spitze gekruͤmmte Blaͤtter, die Staubfaͤden ſind pfriemenformig, die Staubbeutel liegend, unten geſpalten, der Eyerſtock kreiſelformig, der Griffel ſehr kurz, der Staubweg einfach, die Frucht eine runde Beere, mit fuͤnf groſſen hoͤckerichten Saamen. I. Hedera helix. Epheu. Dieſe Pflanze, wenn ſie jung iſt, bringt lange biegſame Stengel, die au der Erde fortkriechen, oder 3 ch um are € e⸗ Stempel. 92 5 Staubgefaͤſſe. Gewaͤchſe winden, und dunkel gruͤne, an Stie⸗ len hangende, in drey oder fuͤnf ſßitzige Ecken getheilte, und mit weiſſen Adern gezierte Blaͤt⸗ ter; in dieſem Zuſtande bluͤhet ſie noch nicht; wenn ſie aber aͤlter und holziger geworden, hat ſie ungetheilte eyformige an langen Stie⸗ len wechſelsweiſe hangende, oberwaͤrts glaͤn⸗ zende, unterwaͤrts blaulicht gruͤne mit dicken Adern bezeichnete Blaͤtter; alsdenn kommen 0 Blumen am Obertheil des Stengels N ſchirmformig hervor, die Blumenblaͤtter find gruͤn, daher ſie von einigen zu dem Kelch ge⸗ rechnet werden; die 5 Gch ; . den Waͤldern. ; B. Zwey S Dieſe zweyte Ordnung, die gleichfalls viel Gattungen unter ſich begreifet, kan fuͤglich vier⸗ fach abgetheilet werden, in Pflanzen mit unvoll⸗ kommener Blume, denen die innere Blumen⸗ decke oder die eigentlich ſo genannte Blume feh⸗ let; mit einblaͤtteriger Blume, mit geſammle⸗ ten Blumen, und mit ſchirmformigen Blumen. a. Mit unvollkommener Blume. 72. Herniaria. ehe] Der Kelch einblättericht in fuͤnf ſpitzige dei faͤrbte Einſchnite getheilet; die ſehr kleinen Staubfaͤden ſind pfriemenformig, mit geraden Staubbeuteln, auſſer dieſem ſtehen noch fünf die e ping a e Griffel, andere Staubfäden wechſelsweiſe, an denen kei⸗ ne Beutel befindlich, der Eyerſtock eyformig, die 5 Staubgefaͤſſe. 93 die Frucht eine kleine im Kelch verdeckte Kapſel = Stempel. mit einzelem glaͤnzendem Saamen. 1. Herniaria glabra. Bruchkraut. Dieſe nie drige Pflanze bringet viel verſchiedlich getheilte und meiſt liegende mit Knoten oder Gelenken abgetheilte Stengel hervor, welche überall mit kleinen ſpitzigen Blaͤttern beſetzt ſind, aus derer Winkeln die ſehr kleinen unzaͤhligen Bluͤthen haufenweiſe hervorbrechen, daß die ganze Pflanze damit bedeckt iſt, und wegen der gelb gefaͤrbten Kelche überall gelb ſcheinet; auf tro⸗ ckenen Feldern und Bergen, un Sommer. | 73. Chenopodium, Der Kelch hat fünf eyformige hole am Ran⸗ de haͤutige Blatter; die Staubfäden priemen⸗ formig, mit runden doppelten Staubbeuteln, der Eyerſtock rund, die beyden Stempel kurz mit ſtumpfen Staubwegen, der einzele Saamen liegt ohne Fruchtbehaͤltniß in dem verſchloſſenen fuͤnfeckichten Kelch. | AN 1. Chenopodium bonus Henricus. guter Sen-. rich. Schmerbel. ſchmieriger Gaͤnefuß. Die dreyeckichte oder pfeilformige Blaͤtter fi Ben auf langen Stielen wechſelsweiſe am Stengel, ſind ſaftig und glatt, unterwaͤrts wie mit Mehl beſtreuet; die kleinen gruͤnen Bluͤthen ſitzen am Haupt⸗ und Nebenſtengeln ͤhrenformig haufenweis zuſammen; an Zaͤu⸗ nnen und ungebauten etwas fetterem Erdreich, im May und folgenden Monathen. 2. Chenopodium rubrum. other Gaͤnsfuß. Die Blätter ſitzen wechſelsweiſe an Stiele, find dreyeckicht, doch etwas herzformig, am Rande gezaͤhnt, dick und glaͤnzend; der Sten⸗ gel theilet ſich in viel Nebenſtengel, an 5 75 . en 94 | 5 Staubgefän af ie. 2 Stempel. chen die rothen Bluͤthen aͤhrenfoͤrmig in Hau⸗ N: fen verſammlet fißen, zwiſchen welchen ſchma⸗ le linienformige Blätter ſtehen; an Zaͤunen und ungebauten Orten, im Julius. 100 Chenopodium murale. Yreuergängfuß. 135 ö Die an Stielen wechſelsweiſe hangende Blaͤt⸗ ter ſid eyformig, ſpitzig, gezaͤhnt, glaͤnzend; a der Stengel in viel Nebenzweige vertheilt, die gruͤnen Bluͤthen ſitzen traubenformig, auch oft ö ſtrausformig; an Zaͤunen und Wegen r im Julius. 4. Chenopodium album. weiſſer Bänsfuß. Die Blätter haben Stiele wie die vorigen, And ſind mehr rautenformig als dreyeckicht, nach oben ausgeſchweift, die unteren Seiten | des Randes ganz; am oberen Theil der Sten⸗ gel ſitzen laͤnglichte ganze Blaͤtter; die weiß⸗ licht gruͤne Bluͤthen ſitzen traubenweiſe zuſam⸗ men gedrungen, und ſind aus kleinen wech⸗ ſelsweiſe dicht ſtehenden Aehrchen zuſammen geſetzt; auf den Fruchtfeldern, im Julius. ac Chenopodium viride. gruͤner Gaͤnsfuß 0 Die unteren Blätter find rautenformig, am Rande zahnformig ausgeſchweift, die an den Nebenſtengeln ſind lanzenformig, am Rande ganz; die traubenformig ſitzende Bluͤthen er⸗ fſtrecken ſich lang an den Stengeln hinauf; in den Kuͤchenfeldern, im Julius. | 6. Chenopodium glaucum. grauer Gaͤnsfuß. Miiſtmelte. Die Blätter find lang eyformig, am Rande ausgeſchweift, weißlicht und meh⸗ 4 ligt, die gelbgruͤne Bluͤthen ſtehen in einer N 8 kuͤrzeren Reihe traubenformig; an den Miſt⸗ 0 ſtaͤten, den Sommer durch. J 7 Chenopodium vulvaria. ſtinkender Bäns- ji fuß. Sundsmelte. Schamkraut Die 1 Blaͤtter ſind klein, eyformig, am Rande ganz, ee. auf e die gruͤnen, kurz in lere hie | ER vu N er R * ** er 7 5 Staubgefaͤſſe. 95 drungenen, traubenfor migen Bluͤthen ſitzen an 2 Stempel. den Enden der St angel, auch in den Winkeln der Blaͤtter; etwas ſparſam, in Kuͤchenfeldern und Miſſtäͤten. g. Chenopodium polyfpermum. Fiſchmelte. Die Blaͤtter ſind groͤſſer wie an der vorigen Art, eyformig und ganz, mit Stielen; die Stengel legen ſich gemeiniglich; die graͤngel⸗ ben Bluͤthen kommen aus den Unwachgivinz keln auf getheilten Stengelchen wie unvoll⸗ kommene Schirme oder Büchel hervor, und bringen viel Saamen; an den vorigen Orten. 74. Salſola. Der Kelch hat fünf eyformige Blätter, zwi⸗ ſchen welchen die ſehr kleine Staubgefaſſe ſtehen, der Eyerſtock kugelicht, die Stempel kurz, die Staubwege gekruͤmmt, die Frucht eine runde einfaͤcherichte mit dem Kelch bedeckte Kapſel, worin nur ein und zwar cee ger Saamen. I. Salfola Kali. Salskragk⸗ Die Stengel le- gen ſich, die Blaͤtter ſind pfriemenfor mig, an ö der Spitze ſtachelicht, die Bluͤthen ſitzen in den Anwachswinkeln, und die BVlaͤrtlein des Kel⸗ ches haben noch laͤngere Stacheln. Es iſt ein niedriges Kraut, waͤchſet am Ufer des Mee⸗ 25 im Julius. n 75. Ulmus. Der kreiſelformige runzlichte Kelch iſt an der Mündung fuͤnftheilig, die Staubfaͤden find laͤn⸗ ger wie der Kelch, mit kurzen aber aufrechten und in vier Furchen getheilten Staubbeuteln, der Eyerſtock rund, die Stempel kurz und zu rück gebogen, die Sraubige rauch, die Frucht 0 96 820 96 ß Staubgefaͤſſe. 3 * f 1 5 . | 2 Stempel. gehoͤret unter das Steinobſt, iſt aber ohne Satt, eyformig, zuſammengedruckt, mit einem hen Samen u / . Ulmus campeſtris. Ulmbaum. Wöfter r Die Blaͤtter find eyformig, doch ſpitzig, a•m | Rande doppelt ſaͤgeformig, ſo daß jeder groͤſ⸗ ſerer Saͤgezahn wieder an feinem Rande ſäge⸗ formig eingeſchnitten, fie find mit ſtarken Rib⸗ ben gezeichnet, und die eine Helfte des Blat⸗ tes erſtrecket ſich an dem Stiel laͤnger hinab | als die andere, fo daß die Grundfläche ungleich 1 wird; die Bluͤthe iſt gruͤnroth, und kommet bereits im Merz hervor; in den Waͤldern und an Waſſern, ſparſam. Etliche wollen einen » Unterſchied unter den Deutſchen Benennungen machen, ſo daß der Ulmbaum an feuchten waͤſſerichten Orten wachſe, mehr Aeſte treibe, und weiſſes biegſames bleichgelbes Holz habe mit wenig Mark; der Roͤſter hingegen lieber an trockenen und bergichten Gegenden ſtehe, 75 und ein zaͤhes hartes faſt aus lauter Mark be⸗ „ Behendes Holz habett e b. Einblaͤtterige Blumen. e, eee, Dter Kelch hat fünf längfichte ſpitzige Blätter, die Blume hat eine Röhre und die Mündung, iſt in fuͤnf oder auch vier Theile geſpalten, die Staubfäden find kurz mit einfachen Beuteln, der Eyerſtock iſt walzenformig, ſo lang wie die Staubfaͤden, die Griffel fehlen, und die beyden Staubwege find eyformig, die Frucht iſt eine länglich runde ſpitzige Kapſel mit vielen kleinen Saamen. B 1 \ 5 2 805 3 2 1 0 Fee > 1. Gem ö NER } 5 Staubgefaͤſſe. 97 3. Gentiana centaureum. Tauſendguldenkraut. a Stena... Die eyformige ſpitzige und mit drey Ribben 74 bezeichnete Blaͤtter ſitzen ohne Stiele paarweiſe gegen einander am Stengel, welcher einfach iſt, oben aber immer zwey Nebenſtengel gegen einander austreibet, an welchen die rothe Blumen einen platten Straus oder Krone vorſtellen; die Blumen ſind an dieſer Art fuͤnf⸗ theilig, und auf dem Eyerſtock ſitzt auch ein kurzer Griffel, der ſich mit zwey Staubwegen endiget; auf Feldern hie und da, inſonderheit in Lappin rings um den See, im Auguſt. Gentians compeſtris. kleine Benziänelle, Der Stengel iſt kurz, in Nebenſtengel getheilet, braunroth, die Blaͤtter ſind kurz, lanzenfor⸗ mig, und ſitzen ohne Stiele gegen einander; die einzele ziemlich groſſe Blumen ſtehen in den Winkeln der Blaͤtter auf Stengelchen, in die Höhe gerichtet, die Rohre der Blume iſt weiß⸗ licht, die Muͤndung purpurblau, in vier Theile geſpalten, der Schlund iſt mit Haaren beſetzt, der Kelch hat nur vier Blaͤtter, davon zwey entgegengeſetzte breiter find als die andern, 1 man findet auch nicht mehr als vier Staubfaͤ⸗ * den, daher dieſe Pflanze eigentlich zur vierten 8 Klaſſe gehoͤren wuͤrde; auf trockenen Feldern, im Auguſt, September. Ob ſie aber auch 2 im Fruͤhling bluͤhet, wie die Benennung des Bauhinus anzuzeigen ſcheinet, iſt mir nicht bekannt, da ich ſie bisher nicht anders als im Ausgang des Sommers gefunden. Oeſhafe hat noch eine andere Art, und Men⸗ zel noch zwey verſchtedene Arten dieſer Gattung angegeben. | D' # — N 0 f c. Ge⸗ “=, . * — 98 5 Staubgefaͤſſe. 2 Stempel. c. Geſammlete Blumen. 7 77. Eryngium. 1 Der gemeinſchaftliche Fruchtboden iſt kegel⸗ formig und mit ſchmalen Blaͤttchen erfuͤllet, wodurch die beſondere Blumen, die ohne Sten⸗ gelchen in demſelben ſitzen, von einander unter⸗ ſchieden werden; der beſondere Kelch jedes Bluͤmchens iſt fuͤnfblaͤttericht, länger wie die Blume, ſpitzig, und ſitzet auf dem Eyerſtock. Die allgemeine Blume iſt rund erhaben, die befondere beſtehet aus fünf laͤnglichen Blättern, an denen die Spitzen zuruͤck gebogen; die Staubfaͤden ſind haarformig, laͤnger wie die Blume, mit laͤnglichen Staubbeuteln; der — Euyerſtock ift ſtachelicht und ſitzt unter dem be⸗ ſonderen Kelch, die Griffel ſind fademformig mit einfachen Staubwegen; die Frucht iſt ey⸗ formig, zweytheilig, mit länglich runden Saas men. f 1. Eryngium planum. Brackdiſtel. Manns⸗ treu. Die Wurzelblaͤtter ſind groß, lang ey⸗ formig, am Rande gekerbt, auf langen Stie⸗ len ſitzend; der Stengel theilet ſich in Neben⸗ ſtengel; an den Theilungsorten ſitzen etliche kleine ſchmale mehrentheils dreyfache linien⸗ formige ſtachelichte Blätter, Die allgemeine Blume iſt klein, beynahe rund, beſtehet aus vielen Bluͤmchen, ſitzt auf einen langen Sten⸗ gel, und iſt mit etlichen linienformigen ſtache⸗ lichten Blättern umgeben, welche langer find. wie die allgemeine Blume, und ſtatt der Blaͤt⸗ ter des gemeinſchaftlichen Kelches dienen. Wenn man die unteren gruͤnen aa RR 0 aus⸗ —. 5 Staubgefaͤſſe. 99 ausnimmt,, fo iſt die ganze Pflanze mit Sten⸗ 2 Stemocl. geln, Blaͤttern und Blumen ſchoͤn blau. Man findet fie an den sliwiſchen Waͤldern, im Julius. 9. Eryngium maritimum. Meerbrackdiſtel. Die Wurzelblätter haben lange Stiele, find kurz und beynahe rund, auch faltig, die am Stengel ſind ebenfalls rundlich, und umgeben den Stengel; beyde aber ſind mit ſtarken Rib⸗ ben durchzogen und am Rande ſtachelicht; die allgemeine Blume iſt viel groͤſſer wie an der erſten Art, und mit ſechs breiten ſtachelichten N ‚Blättern umgeben, der beſondere Kelch jedes Bluͤmchens endiget ſich in fuͤnf Stacheln; ſelbſt die in dem Fruchtboden ſtehende und die Bluͤmchen von einander abſondernde Blaͤtt⸗ 4 chen haben ein jedes oben drey Stacheln. Die ganze Pflanze iſt mit Stengeln, Blaͤttern und Blumen blau, und viel groͤſſer, wie die erſte Art, ſie waͤchſet am Ufer des Meeres, im Auguſt. d. Schirmformige Blumen. Dieſe beſonders geſtaltete Blumen begreifen viel Gatkungen unter ſich, welche in den vor⸗ nemſten Stuͤcken mit einander uͤbereinkommen, und daher etwas ſchwerer zu unterſcheiden ſind. Manmuß alſo erſtlich das, was fie mit einan⸗ der gemein haben, beſchreiben, und hernach die beſonderen Kennzeichen einer jeden Gattung be⸗ ſtimmen. Der Hauptſtengel theilet ſich oben, wo die Blume her vorkommt, in etliche Neben⸗ ſtengel, oder Stralen; welche aus einem Punkt ausgehen und ſich schien] ormig aus eins ander breiten; 4 heißt ein einfacher Schirm; ” 100 u 5 Staubgefaſſe. »Stemetl. Schirm; jeder von dieſen Nebenſtengeln er halt eine gewiſſe Länge, wornach er ſich wieder auf die vorige Art in kleinere Stengelchen thei: let, deren ein jeder eine einzele Blume traͤget, und ſo wird ein doppelter Schirm daraus. Von der erſten Art wird keine Pflanze hier vor: kommen, ſondern ſie tragen alle doppelte oder zuſammengeſetzte Schirme. Die erſten ſich theilende Nebenſtengel heiſſen zuſammen genom⸗ men der allgemeine Schirm, die kleineren Stengelchen machen ein jeder Haufen fuͤr ſich einen beſonderen Schirm aus. Der beſon⸗ dere Kelch einer jeden Blume iſt ſehr klein und faſt unmerklich, oder fehlet gar. Die Blume hat allezeit fuͤnf kleine Blaͤtter, die ſich auch bey den meiſten Gattungen ziemlich gleichen. Die Staubfaͤden ſind haarformig mit runden Staubbeuteln. Der Eyerſtock iſt unterhalb der Blume, die beyden Griffel auswaͤrts gekruͤm⸗ met, und die Staubwege ſtumpf. Das Frucht⸗ behaͤltniß fehler, und jede Blume ger zwey bloſſe Saamen, welche feſt an einander ſitzen, und zuvor den Eyerſtock ausmachten, auch her⸗ nach noch vereiniget bleiben und die Frucht ab⸗ geben, bey der völligen Reife aber ſich von ein: ander ſondern, und abfallen. Auſſer dieſen be⸗ ſchriebenen Theilen iſt noch die Schirmdecke zu bemerken. Man findet nemlich an dem Ort, wo ſich der Stengel zuerſt in Stralen theilet, oder wo der allgemeine Schirm anfaͤnget, etliche ſchmale gemeiniglich linienformige N E RE R welche — 5 Staubgefaͤſſe. 101 welche dieſen Schirm, ehe er hervorbricht, um 2 Stenprl, geben und einhuͤllen, daher ſie die allgemeine Suͤlle oder Schirmdecke genennet werden; eben dergleichen Blaͤttchen findet man auch an dem Ort, wo ein jeder beſonderer Schirm an: faͤngt, und ſelbige heiſſen die beſondere Schirmdecke; an einigen Pflanzen fehlet eine oder beyde von dieſen Decken. Dieſes hat dem Artedus und dem Hrn. von Linne Gelegenheit gegeben die ſchirmformige Pflanzen einzutheilen, nachdem ſie entweder mit beyden Schirmdecken, oder mit der beſonderen allein, oder mit gar kei⸗ ner verſehen ſind. Durch dieſe Unterabtheilung kann man die viele Schirmpflanzen, infonder⸗ heit indem ſie bluͤhen, gar fuͤglich und leicht von einander unterſcheiden. Doch muß man geſte⸗ hen, daß dieſes Kennzeichen nicht allemahl be⸗ ſtaͤndig und untruͤglich iſt, und inſonderheit die allgemeine Schirmdecke an einigen Arten bald zugegen iſt bald fehlet. Daher haben Moriſon, Tournefort, und andere neuere Kraͤuterkenner dieſe Pflanzen nach der Geſtalt der Saamen ab⸗ zutheilen geſuchet; inſonderheit hat Hr. Crantz in ſeiner Claſſis Umbelliferarum emendata die Ungewißheit der Schirmdecken erwieſen, und es dem Hrn. von Linne uͤbel gedeutet, daß er dieſe Methode eingefuͤhret. Er theilet alſo die Schirmpflanzen nach den Saamen ein, welche I. fo wol lang als breit, 2. mehr lang als breit, 7 gemeintglich mehr breit als lang find. Ale ein zu geſchweigen, daß die rechte Geſtalt der 7 . Sur “ ; 2 7 * 1 , Tr % « . ; Zr 1 9 N | 102 8 Staubgefaͤſſe. Stempel. Saamen nicht eher deutlich wird, bis die Blu⸗ men und alſo die uͤbrige Kennzeichen bereits vergangen, und daher dieſe Methode gleichfalls ihre Unbequemlichkeiten hat, ſo kann die zufäl⸗ lige Ungewißheit der Schirmdecken doch nicht allen Nutzen einer Unterabtheilung aufheben, wie denn auch die oft ungewiſſe Anzahl der Staub⸗ faden nicht die darauf ſich gründende Einthei⸗ lung in Klaſſen und Ordnungen in des Hrn. von Linne ſowol als in vieler anderer Kraͤuter⸗ kenner Lehrgebaͤuden gehindert hat. Es fan alſo hier die ſchirmformigen Pflanzen. . 1. Mit beyden Schirmdecken. 0 78 Sanicula. Der allgemeine Schirm hat wenig Stralen, etwan drey bis fuͤnf, die beſonderen hingegen ſehr viel ganz kurze und dicht in einander ges drungene. Die gemeine Hülle iſt in eliche ſchmale auch zum Theil gezahnte Blattchen ges theilet, und ſitzet auswaͤrts am Stengel; die beſondere aber umgiebt den ganzen Nebenſten⸗ gel, und beſtehet aus ſehr kurzen Blattchen. Die Blumenblaͤtter ſind einwaͤrts gebogen, an der Spitze eingeſchnitten, die Staubfaͤden ſind viel laͤnger wie die Blumen, der Eyerſtock ſcharf, die Staubwege ſpitzig, die Saamen von der | äufferen Seite erhaben und ſcharf, von der in: neren flach. I. Sanieula europza. Sanickel. Die Wurzel KR blätter ſtehen auf langen Stielen, find in fünf, Lappen getheilet, deren ok wieder einge⸗ ſchn its 5 Staubgefaͤſſe. 103 ſchuitten, auch am Raude etwas ſaͤgeformig = Stempel, iſt; die am Stengel ſind tiefer zertheilet. Die Blumen ſind ſehr klein, unrein weiß, ſtehen in jedem beſonderen Schirm ſehr dicht in ein⸗ ander; die beſonderen Schirme ſelbſt aber ſte⸗ hen ziemlich auseinander; in den bergichten Waͤldern, ſparſam, im Junius. 79. Tordylium. Der gemeine Schirm hat viel ungleich lange Stralen, an den beſonderen Schirmen ſind ſie ebenfalls ungleich, doch dabey ſehr kurz. Die gemeine Huͤlle beſtehet aus einigen ſehr feinen duͤnnen Blaͤttchen, die beſondere ebenfalls, wel⸗ che letzte auswaͤrts mit dem beſonderen Schirm von gleicher Laͤnge iſt. Die Blumenblaͤtter ſind herzförmig und einwaͤrts gebogen; bey einigen Arten find die im äufferen Umkreiſe jedes beſon⸗ deren Schirms ſtehende Blaͤtter viel groͤſſer wie die uͤbrigen, welches aber bey unſerer Art wenig zu merken. Die Saamen ſind laͤnglich rund, mit kleinen Spitzen oder Stachelchen auswaͤrts beſetzt. | | 1. Tordylium anthriſcus. Rlettenförfel, Die Blaͤtter find in drey Blaͤttchen getheilet, da⸗ von ein jedes lang und ſchmal, und das mit⸗ telſte am laͤngſten iſt, alle aber am Rande vielfach eingeſchnitten ſind, die Blumen find roͤthlich; zwiſchen den Bergen, im Julius. a 80 Daucus. Der gemeine Schirm hat viel Stralen, und iſt im Bluͤhen flach und ausgebreitet, hernach aber ziehet er ſich zuſammen und wird in der 1 G 4 N Dit 10 5 Staubgeftſſe. a „aetemyel, Mitte bol; 5; dieſes thun auch die⸗ beſonderen Schirme. Die gememe Huͤlle hat etliche Blaͤt⸗ ter, die ſo lang wie der Schirm und federartig in ſchmale Blaͤttchen getheilet ſind; eben ſo iſt auch die beſondere Hülle, doch weniger gethei⸗ let. Die Blumenblaͤtter find herzformig und gebogen, die aͤuſſeren etwas groͤſſer. Die Saa⸗ men ſind faſt eyformig, von auſſen erhaben und mit ſteifen Haaren bedeckt, daß ſie ſcharf und rauh find, von der inneren Seite aber flach. I. Daucus carota. Vogelneſt. wilde Moͤh⸗ ren. Der hoch aufſchieſſende Stengel iſt ſammt den Blaͤttern rauchhaaricht, die Blaͤt⸗ ter ſind gedoppelt federartig mit kleinen wieder eingeſchnittenen Blaͤttchen. In der Mitte des in der Bluͤthe ſtehenden Schirms zeiget ſich gemeiniglich ein rother Knoſpe wie eine un⸗ aufgeſchloſſene Blume, ſonſt find die Blumen weiß. Bald nach der Bluͤthe ziehet ſich der ganze Schirm ſo zuſammen, daß er in der Mitte tief und hol wird, und in dieſer Stel⸗ lung einem Vogelneſt gleichet, daher die deut⸗ ſche Benennung gekommen. Die allgemeine Schirmdecke ziehet ſich mit zuſammen, zus weilen aber bleibet ſie ausgebreitet; die Pflan⸗ ze waͤchſet haͤufig auf unſern Huͤgeln, zeifchen | den kleinen Straͤuchen. Die in den Kuͤchen⸗ gaͤrten bekannte rothe und gebe Miden ſind 050 eine G davon. 81. Conium. 40 Der gemeine Schirm hat verſchiedene aus einander ſtehende Stralen, welchem die beſon⸗ deren Schirme gleichen. Die gemeine ſowol u alt 15 en Sen . aus 5 Staubgefaͤſſe. 105 wenigen ſehr ſchmalen kurzen Blaͤttchen. Die ⸗ Stempel. Blumenblaͤtter find herzformig, eingebogen, un: gleich groß, fo daß die aͤuſſeren Blätter etwas geöffer find. Die Saamen ſind von der aͤuſſe⸗ ren Seite halbrund, geſtreift, von der inneren 1. Conium maculatum. Schierling. Wuͤte⸗ rich. Der Stengel iſt hoch, hol, glatt, und mit rothen Flecken beſprengt. Die Blaͤtter ſi⸗ tzen wechſelsweiſe, etliche auch gegen einan⸗ der, ſie ſind ſcharf, die unteren dreyfach, die oberen doppelt gefedert, und die Blaͤttchen wie⸗ der eingeſchnitten. Die Blumen ſind weiß, und die gemeine Huͤlle faͤllt oft ab, ehe ſie noch verbluͤhet; ſie waͤchſet hin und wieder, auch am Stadtgraben bey der Schießbude, im Julius, Auguſt. 82. Selinum, Der gemeine und die befonderen Schirme be: ſtehen aus verſchiedenen ausgebreiteten Stra⸗ len; die gemeine Huͤlle hat einige lanzenformige zuruͤck gebogene Blaͤttchen, die beſondere eben dergleichen offen ſtehende, die ſo lang wie der be⸗ ſondere Schirm. Die Blumen bleͤ ter find herz ſormig, eingebogen, etwas ungleich. Die Saa⸗ men länglich eyformig, in der Mitte geſtreift, an den Seiten haͤutig, von inwendig flach. 1. Selinum carvifolia. Roßfenchel. feinblaͤt⸗ terige Angelik. Diefe merkwuͤrdige Pflanze verdienet eine genauere Beſchreibnng, weil ſie an vielen Orten nicht wird, daher 25 0 die neueren ſowol als aͤlteren Kraͤuter⸗ kbenner in hhrer . und eng 16 5 Staubgefaſſe ö 2 Stempel. nicht einig ſind. Es hat ſie auch bisher noch | keeiner unter den preußiſchen Pflanzen bemers fet, da ich fie doch an zwey verſchiedenen Orten, wiewol nicht häufig: gefunden, und da ſie auch an dieſen gar nicht geſchonet wird, ſo koͤnnte ſie ſich wohl bey uns mit der Zeit verlieren. Der Stengel iſt nicht hol, wie in vielen andern ſchirmformigen Pflanzen, ſondern mit einem weiſſen Mark an⸗ gefuͤllet, von auſſen bleichgruͤn, und mit tiefen „ Furchen oder Holkehlen nach der Laͤnge durch⸗ 1 | zogen, welche zwiſchen ſich ſpitzige hervorſte⸗ hende und häufige Streifen verurfachen. Dies fe nach der Länge fortlaufende Haͤutchen wer⸗ den ſowol bey dem Anfang jedes Blatts als auch bey dem Urſprung des Schirms gekraͤu⸗ elt. Die Blätter ſtehen wechſelsweiſe, ziem⸗ lich von einander entfernt, an breiten Stielen, | | welche eben fo wie der Stengel gefurchet find. Sie ſind dreyfach gefedert, das heißt, jedes Blatt treibet etliche paarweiſe gegen einander ſtehende kurze Nebenſtielchen oder Seitenaͤſte aus, davon die oberen immer kuͤrzer werden; ein jedes dieſer Seitenaͤſte hat wieder auf die vorige Art etliche paarweiſe ſtehende noch klei⸗ . nere Stielchen, und an dieſen ſtehen von bey⸗ 1 den Seiten, ohne fernere Nebenſtiele, die klei⸗ ne glatte in zwey, drey oder mehr laͤngliche Lappen getheilte Blaͤttchen; an dem Ende je⸗ des Lappens ſindet man ein kleines gleichſam verdorretes hartes Spitzchen, dergleichen zwar aan mehreren Blaͤttern der Schirmpflanzen be⸗ merket wird. Ueberhaupt haben die Blätter dieſer Pflanze ein beſonder feines und zierli⸗ ches Anſehen vor anderen ſchirmformigen Ge⸗ waͤchſen. Die allgemeine Schirmdecke ift ſehr zweifelhaft und ungewiß, oft fehlet fi ie — > 5 5 Staubgefaͤſſe. 107 wenn man gleich den Schirm, ehe er ſich noch = Stempel. auswickelt, auf das ſorgfaͤltigſte betrachtet, oft iſt ſie da, faͤllt aber ab, ehe noch die Blu⸗ men auffchlüffen; ſelten wird man alsdenn noch ein oder das andere Blaͤttchen davon an⸗ treffen. Die beſondere Schirmdecke iſt be⸗ ſtaͤndiger, und bleibet auch nach der Bluͤthe. Von den Stralen des allgemeinen Schirms ſind die aͤuſſeren laͤnger als die inneren, daher wird der Schirm flach. Die Blu- men find. weiß, doch habe ich fie izu⸗ weilen auch roͤthlich gefunden. Die Staub⸗ gefaͤſſe und Griffel find gleichfalls weiß. Nach der Bluͤthe fallen die Blumenblaͤtter und Staubfaͤden ab, die Eyerſtoͤcke ſind als⸗ denn theils gruͤn theils purpurfarbig, die Spi⸗ tzen derſelben aber nebſt den zuruͤckgebogenen Griffeln weiß, doch werden dieſe auch bald roͤthlich, der Schirm ziehet ſich mehr zuſam⸗ men; endlich vergehen alle Farben, die Saa⸗ men reifen, und zeigen alsdenn auf ihrem Ruͤ⸗ cken drey Furchen oder Streifen nach der Laͤn⸗ ge, und an den Seiten einen haͤutigen Rand; der Geſchmack iſt gewuͤrzhaft; an buſchichten Huͤgeln ſparſam, im Auguſt. If der Flora habe ich noch eine Art angege⸗ ben, von welcher ich noch ungewiß bin, ob ſie wirklich bey uns einheimiſch iſt. . 33. Athamanta. Der gemeine Schirm beſtehet aus vielen aus einander ſtehenden Stralen, die beſonderen Schirme aus wenigeren; die allgemeine Huͤlle hat verſchiedene linienformige Blaͤtter, die kuͤr⸗ zer find wie der Schirm. Die beſonderen Huͤl⸗ len ſind eben ſo beſchaffen. Die Blumenblaͤt⸗ Fir. ter 4 3 RR 108 5 Staubgefaͤſſe. Stempel. ter ſind herzformig, eingebogen, etwas unglei⸗ cher Gröffe, die Saamen eyformig, an der er⸗ hbhabenen Seite geſtreift. 1. Athamanta libanotis. Sirſchheilwurz. Der Stengel iſt mit Bete durchzogen, die Blaͤt⸗ ter doppelt gefedert, b leichgruͤn, mit ſchmalen eingeſchnittenen Blaͤttlein; die Nebenſtielchen oder Seitenaͤſte der Blaͤtter machen mit den Hauptſtiel oder der Mittelribbe rechte Winkel. Der ganze Schirm hat eine halbkugelformige Geſtalt, die Blumen ſind unrein weiß; die 5 ae rauch; zwiſchen den Bergen, im „„ Jaulius. 7 2. Athamanta oreoſelinum. Bergpeterlein. Der Stengel iſt mehr rund, die doppelt gefe⸗ 989 derte Blaͤtter haben ein beſonderes Anſehen, indem nieht nur die Seitenaͤſte mit der Mittel⸗ ribbe, ſondern auch die von den Seitenaͤſten ausgehende kleinere Stielchen mit ihnen rech? te, auch wol zuweilen ſtumpfe Winkel machen; die Blaͤttchen ſelbſt ſind mehrentheils dreyfach N eingeſchnitten und kurz. Der ganze Schirm iſt mehr flach, die Blumen hellweiß, die Saa⸗ men mit einem weiſſen Rande umgeben; 1 an den Bergen im Auguſt. „ l Laſerpitium. 3 Der allgemeine Schirm ſowol als die 10 deren beſtehen aus vielen Stralen, die beyden Huͤllen aus etlichen kurzen breiten zuruͤck gboge⸗ nen Blättern. Die Blumenblätter find herz⸗ formig, an der Spitze gebogen, die Griffel et, was dick, und ſehr kurz, die Saamen ſind groß, läͤnglicht, an der erhabenen Seite mit vier Haͤu⸗ ten wih, davon zwey breitere an den Raͤn⸗ den, 1 ER 5 Staubgefuſſe 109 den, zwey ſchmalere aber laͤngſt dem Ruͤcken 2 Stempel. hinablaufen. 4 1. Laſerpitium prutenicum. Sirſchwur; mit klebrigen Saamen. Der Stengel iſt hol⸗ kehlicht, etwas rauch, die Mittelribbe und Seitenaͤſte der Blaͤtter ſind gleichfalls haa⸗ richt, die Blattchen ſelbſt aber glatt; die Blaͤt⸗ ter ſind doppelt gefedert, die Blaͤttchen lanzen⸗ formig und mehrentheils ganz, doch zuweilen auch eingeſchnitten, die oberen zuſammen ger wachſen. Wegen der langen Stralen des ge⸗ meinen Schirms ſtehen die beſonderen Schir⸗ me ziemlich von einander entfernt; die Blaͤtt⸗ lein der beyden Schirmdecken ſind roͤthlich mit weiſſem Rande, die Blumen weiß, die Saa⸗ en gewuͤrzhaft, etwas klebrig; auf den bu⸗ fi hichtn Huͤgeln, im Julius. # 4 RS 8 RN Se 110 5 Staubgeſiſſe. „Sum. find grünlich; auf den wien und andern Orten, im Junius. 86. Angelica. Der gemeine und die beſonderen Schirme 6 ehen aus vielen Stralen, und ſind, wenn ſie bluͤhen, rund und kugelformig. Die gemeine Huͤlle beſtehet aus wenig, die beſondere mehren⸗ theils aus acht kurzen ſchmalen Blattchen. Die Dlumenblätter find lanzenformig, etwas ge: kruͤmmet, die Saamen eyformig mit einem fla⸗ chen Rande, auf dem Rüden mit drei erhoͤhe⸗ „ten Strichen. A, . Angeliea (ylvefkris. Waldangelik. Die Blaͤtter ſind doppelt gefedert, mit eyfoͤrmigen, 4 fpisigen, am Rande ſaͤgeformigen Blättchen der Stengel wird oft braun, die Blumen un⸗ rein weiß, zuweilen etwas rörhlich; an den mit Buͤſchen bewachſenen Huͤgeln, im Julius N Auguſt. 2. Angelica archangelica. Waſſerangelik. Die⸗ Mee Pflanze wird ſehr hoch, die Blaͤtter ſind 5 doppelt gefedert, die Blaͤttchen groß, eyfor⸗ mig, am Rande gekerbt, das oberſte ungerade Blattchen iſt in zwey bis drey Lappen gethei⸗ let; die Stralen des allgemeinen Schirms ſind lang und ſehr zahlreich „ die allgemeine Huͤlle ein bis dreyblsttericht, ſelten mehr, die Blumen gelblich gruͤn, die Saamen groß; an waͤſſerigen Orten, im Julius, Auguſt. k N 3557. Sium. | x Ä Die gemeine und befondere Schirme beſte⸗ ben in den verſchiedenen Arten aus mehr oder weniger Stralen; die allgemeine Schirmdecke hat kurze, lanzenformige, gemeiniglich getheilte REN = N e N 5 Staubgefaͤffe. Un oder gezaͤhnte Blattchen, die beſondere hat 2 Stempel ſchmalere doch zuweilen auch getheilte Blaͤtt⸗ chen. Die Blumenblaͤtter ſind eingebogen, die Saamen rundlich, auf der erhabenen Seite ve. 1. Sium latifolium. Waſſerpeterlein mit Ians gen Blättern. Die Blätter find gefedert mit ganzen, langen und ziemlich breiten, am Ran⸗ de ſaͤgeformigen Blaͤttchen. Eine Spielart davon hat gleichfalls lange aber viel ſchmalere, linienformige, mit feinen Saͤgezaͤhnen verſehe⸗ ne Blaͤttchen; die Blumen ſind weiß, die Stralen des allgemeinen Schirms von unglei⸗ cher Laͤnge; ſie wachſen beyde an den Waſſer⸗ graben, im Julius. 2. Sium nodiflorum. waſſerpeterlein mit kur⸗ zen Blättern. Die Blätter find gefedert mit vielen kurzen, lanzenformigen, am Rande tief gezaͤhnten, und an der Grundflaͤche gemeinig⸗ lich mit einem Anſatz verſehenen Blaͤttchen. Die Blumen kommen nicht nur am Ende des Stengels ſondern auch aus den Winkeln der Blaͤtter hervor, ſind klein und weiß; der ge⸗ meine ſowol als die beſonderen Schirme haben wenig Stralen; an den Graben, auch 13 im Waſſer ſelbft „im Auguſt. 4 2. Mit der befonderen Schumag. %, en altein. 188“ phellandrium. Der gemeine und beſondere Schirm haben viel Stralen; die beſondere Huͤlle hat ſieben ſpitzige Blaͤtter von der Laͤnge des Schirms. Dir Blumenblaͤtter find berzformig, eingewagen, die — 1 5 Staubgefäſſe. N eue die Griffel pfriemenformig, aufgerichtet, und a bleiben auf der Frucht ſitzen, nebſt dem beſonde⸗ ren Kelch, der an dieſer Gattung merklicher und fuͤnfzaͤhnicht iſt, die Saamen find un win , eyformig: / N 1: Phellandrium aqusticum. waſſerſchierlng. Die Pflanze wird hoch, die Alfter ſind zwey bis dreyfach gefedert, die Seitenaͤſte gehen von der Hauptribbe nach rechten, auch wol ſtum⸗ pfen Winkeln ab, die Blaͤttchen find klein, glatt und vielfach eingeſchnitten; die S chirm⸗ decke hat oft mehr als ſieben Blaͤttchen, die Blumen ſind weiß; an und in den Waͤſſern; 8 im Julius. 11 89. Cicuta, Heiz Der gemeine Schirm hat viel Stralen, un | 5 8 gleichfalls, aber ſehr feine, und gleich lange, daher er eine runde Figur erhält; die ber ſondere Huͤlle hat kurze und feine Blaͤttchen. Die Blumenblaͤtter find eyformig, eingebogen, die beyden Griffel find etwas länger, und blei⸗ ben auf der Frucht ſitzen; die Saamen find et? was eyformig, auf der erhabenen Seite geſtreift. N 1. Cicuta viroſa. Waſſerpeterlein mit Raus Au kenblaͤttern. Die Blätter find gefedert, 8 . dunkelgruͤn, jedes Blaͤttchen iſt wieder in drey bis vier längliche, lanzenformige, am Rande ſageformige Blaͤttchen getheilet, die Blumen weiß; in den Graben und Waſſern, im Julius. 3 N 90. Aethufa. N. . Der gemeine Schirm hät viel Stralen, 1 von die inwendigen immer kuͤrzer werden, die N find klein und N 2 i 5 Staubgefaͤſſe. 713 die beſondere Huͤlle beſtehet aus drey bis fünf 2 Stempel. langen ſchmalen Blaͤttlein, welche auswaͤrts herabhaͤngen. Die Blumenblaͤtter find berze formig, eingebogen, ungleich, die Saamen ſind faſt rund und geſtreift. I. Aecthufa cynapium. Sundspeterlein. Die federartige Blätter find zwey bis dreyfach ger theilet, mit eingeſchnittenen Blaͤttchen, und ſe⸗ hen den zahmen Peterſtlienblaͤttern etwas gleich, ſind aber ſchwarzgruͤn, der Stengel iſt geſtreift, die Blumen weiß; er findet ſich haͤu⸗ fig in den Kuͤchengaͤrten, im Junius und Julius. gt. Chærophyllum. Der gemeine und beſondere Schirm haben faſt gleich viel Stralen, die beſondere Hülle bes ſtehet aus fünf bis zehen kurzen, lanzenformi⸗ gen, holen, niederwaͤrts gebogenen Blaͤttchen. Die Blumenblätter find herzformig eingebogen, die aͤuſſeren etwas groͤſſer; die Saamen ſind laͤnglich, oberwaͤrts dünner, an der aͤuſſeren Seite etwas erhaben, an der inneren flach, wie | faſt alle Saamen der ſchirmformigen Pflanzen. 1. Chærophyllum fylveftre. wilder KRörfel IV: mit geſtreiftem Stengel. Baͤlberkropf. Die Blaͤtter doppelt gefedert mit laͤnglichen groſſen oft eingeſchnittenen Blaͤttchen, der Stengel gefurchet, aber glatt, und uͤberall gleich dick, die Blumen weiß; unter den Kuͤ⸗ chengewaͤchſen, auch an den Zäunen und Gras- platzen, im May. IR 2. Chærophyllum temulum. Folder KRörfel + mit rauhem knotichtem Stengel. Die 4? Blaͤtter ſind den 9 125 und die 202 | \ * 114 5 Staubgefaͤſſe. chen noch groͤſſer, der Stengel iſt braun ; und ſcharf anzufuͤhlen, iſt auch bey jedem Knoten, Stempel. wo ein Blatt hervor kommt, dicker und gleich⸗ ſam aufgeſchwollen, die Blumen weiß; an denſelbigen Orten, im May und Junius. N . Cherophyllum bulbofum. wilder Roͤrfel mit glattem knotichtem Stengel. Die Blaͤtter ſind drey und mehrfach gefedert, und in ſehr feine laͤnglichte glatte Blaͤttchen zerthei⸗ let, die Stiele ſammt den Nebenaͤſten ſind an der unteren Seite mit langen weiſſen herab⸗ hangenden Haaren bewachſen; der hoch auf⸗ t ſchieſſende Stengel iſt mit rothbraunen Flecken beſprenget, von der Erde bis an den zweyten Knoten rauch, weiter nach oben aber glatt, und an den Knoten gleichfalls aufgeſchwollen; die Blumen weiß; an graſichten Orten, im Der gemeine Schirm hat wenig Stralen, die beſonderen etwas mehr, aber ſehr kurz, die be⸗ ſondere Hülle hat wenig kleine und kurze Blaͤtt chen. Die Blumenblaͤtter find herzfoͤrmig eins Junius. ü | Ä 92. Scandix. =. 4 gebogen; die mittelſten find Zwitterblumen, aber die rings um ſtehende bloß weiblich, die Saamen klein, laͤnglich eyformig, an der erha⸗ benen Seite ſcharf und ſtachelicht. Die Be ſchreibung iſt auf unſere einheimiſche Art einge: richtet, andere Arten ſind in einigen Stuͤcken anders, inſonderheit wegen der ſehr ungleich groſſen Blumenblaͤter, und ſehr langen Saamen. — 1 hem Saamen. Die Blätter find dreyfach gefedert, die kleine rings um RR Ä N e i aͤtt- . Scandix anthrifeus. wilder Rörfel mit rau⸗ 85 ? * 4 U ARE 5 Staubgefaͤſſe. 115 Blaͤttchen haben ein ſehr zierliches Anſehen, a Stempel. die Blumen klein und weiß; wegen der zweyer⸗ ley Blumen wuͤrde dieſe Pflanze in die 23 Klaſſe gehoͤren; hie und da an den Zaͤunen, ſparſam, im May. : Oelhafe will noch eine andere Art von dieſer Gattung entdecket haben, worinn er ſich aber geirret. 3. Mit keiner Schirmdecke. 93. Paſtinaca. Der gemeine und beſondere Schirm haben viel Stralen, und ſind flach. Die Blumen⸗ blaͤtter find lanzenformig und gekruͤmmet, die Saamen von beyden Seiten faſt flach, laͤnglich, und mit einem Rande umgeben. 1. Paftinaca fariva. wilde Paſtinack. Die Blaͤtter ſind einfach gefedert, mit laͤnglichen, oberwaͤrts zahnformig eingeſchnittenen Blaͤtt⸗ chen; die Blumen ſind gelb. Die zahme Pa⸗ ſtinack gehoͤret zu dieſer Art, und unterſcheidet ſich nur durch die groͤſſere und breitere Blaͤt⸗ ter; ſie waͤchſet ſparſam unter andern Kraͤu⸗ tern, im Julius, Auguſt. | 94. Pimpinella. Der gemeine Schirm hat viel Stralen, der beſondere noch mehr, die Blumenblaͤtter herz: formig eingebogen, die Saamen laͤnglich, ge⸗ gen die Spitze duͤnner, an der erhabenen Seite geſtreift. f ter ſind gefedert, und verſchieden geſtaltet, die Wurzelblaͤtter und die unteren des Stengels haben groſſe runde Blaͤttchen mit tiefen Ein⸗ 92 ſchnit⸗ 1. Pimpinella ſaxifraga. Bibernell. Die Blaͤt⸗ 116 5 Staubgefaͤſſe. 2 Stempel. ſchnitten oder Zaͤhnen verſehen, die höher hin⸗ gaauf ſitzen, haben kleinere linienfoͤrmige nach der Spitze etwas breitere Blaͤttchen, welche auch am Stiel herablaufen; die oberſten ſind ganz ſchmal und uͤberall gleich dünne, auch viel kuͤrzer; eine andere Spielart iſt darinn verſchieden, daß alle Blaͤttchen laͤnglich, und tief eingeſchnitten oder gezaͤhnet ſind, nur daß die oberen immer kleiner werden. Die Blu⸗ men ſind weiß. Die ganze Pflanze iſt von ſehr verſchiedener Groͤſſt e, und oft ausnehmend klein; an den Bergen, im Julius. 95. Aegopodium. Der gemeine und die beſonderen Schirme ha⸗ ben viel Stralen, der erſte iſt rund erhaben, die anderen aber flach. Die Blumenblätter find eyformig und hol, die Saamen eylänglich, an der erhabenen Seite geſtreift. 1. Aegopodium podegraria. Gierſch. Zip⸗ perleinkraut. Jedes Blatt iſt in drey Blaͤtt⸗ chen und dieſe wieder in ören andere getheilet, welche ey⸗ oder herzformig, ſpitzig, am Rande ſageformig, und oft von ungleicher Groͤſſe ſind, die Blumen weiß; in den Fuͤchengaͤrten und an den Zaͤunen, haͤufig, im Junius. Zu den ſchirmformigen Pflanzen gehoͤret auch noch der Dill, Anethum, imgleichen unſer ſo genannter Kümmel, Carum, von welchen der erſte in den Küchengärten Häufig von ſelbſt her⸗ vorkommt, der letzte aber einmal von mir im Felde gefunden worden, doch kann ich deswe⸗ gen dieſe beyde Pflanzen noch nicht fuͤr einhei⸗ miſch halten, indem der Dill nirgends anders als in e ſch a alſo 2 9 5 Staubgefaͤſſe. 117 alſo mit anderen Saamen dahin gebracht ſchei⸗ net, der Kuͤmmel aber vielleicht durch einen Zu⸗ fall daſelbſt gewachſen, ſonſt aber bey uns geſaͤet wird. Es iſt aber dieſes nicht der wahre Kuͤm⸗ mel, welcher Cuminum heiſſet, und nicht in Europa waͤchſet. C. Drey Stempel. 3 Stempel. 06. Viburnum. Der Kelch ſehr klein und fuͤnfzaͤhnicht, die Blume etwas glockenformig, und zur Hälfte in fuͤnf Theile geſpalten, welche ſtumpf und zuruͤck gebogen ſind; die Staubfaͤden ſind pfriemen⸗ formig, die Staubbeutel rund, der Eyerſtock rund, unterhalb der Blume, die Griffel fehlen, bie drey Staubwege ſtumpf, die Frucht eine runde Beere mit einem einzigen harten runden Saamen. | 1. Viburnum opulus. Schwelken. Ballro⸗ ſen. Die Blaͤtter dieſes Baums ſind ober⸗ waͤrts in drey Lappen getheilet, die am Rande gezaͤhnet ſind. Die weiſſe Blumen wachſen ſchirmformig, die in der Mitte ſtehen ſind kleiner und Zwitterblumen, die aber rings 10 um am Rande des Schirms wachſen, ſind a viel groͤſſer und nur maͤnnlich allein; wegen dieſer Eigenſchaft wuͤrde er in die 23 Klaſſe ge⸗ hoͤren, wenn nicht die audere Arten dieſer Gat⸗ tung hier ihren Platz haͤtten; die Beeren ſind roth; er waͤchſet auf unſern Huͤgeln unter den andern Straͤuchen, bluͤhet im Junius. be: 93 | 97. Sam- Stempel. 118 5 Staubgefäſſe. | Sambucus. A | Der Kelch eh klein und fuͤnfcheilig. Die Blume hat ein radformiges holes Blatt, wel⸗ ches bis zur Haͤlfte in fuͤnf ſtumpfe zuruck gebo⸗ gene Lappen getheilet iſt. Die Staubfaͤden ſind pfriemenformig mit runden Beuteln. Der ey⸗ formige Eyerſtock ſitzt unter der Blume, hat keine Griffel, ſondern nur drey ſtumpfe Staub⸗ wege. Die Frucht iſt eine runde einfächerichte Beeere mit drey Saamenkoͤrnern. 1. Sambucus nigra. Solunder. Flieder. Die⸗ ſer bekannte Baum hat gefederte Blaͤtter mit groſſen eyformigen Blaͤttchen, weiſſe in einem unvollkommenen Schirm ſtehende Blumen, ſchwarze Beeren, und waͤchſet haͤufig bey allen Doͤrfern, bluͤhet im Junius und Julius. Oelhafe giebt noch eine Art vom Sambucus an. 98. Alſine. Der Kelch har fünf hole laͤngliche frißige Blätter, die Blume beſtehet gleichfalls aus fünf Blaͤttern; die Staubfaͤden haarformig, die Beutel rund, der Eyerſtock eyformig, die Grif⸗ fel fademformig, die Staubwege ſtumpf, die Frucht iſt eine eyformige im Kelch verdeckte ein⸗ faͤcherichte Kapſel mit vielen kleinen Saamen. 1. Alſine media. Vogelkraut. Suͤnerdarm. Mire. Dieſe niedrige und ſehr bekannte Pflanze hat eyformige oder beynahe herzfor⸗ mige Blaͤtter, kleine weiſſe Blumen, deren Blaͤtter ſo tief geſpalten ſind, daß ſie wie zehen Blatter ſcheinen „und breitet ſich uͤberall in Gaͤrten und Feldern aus, bluͤhet auch zu allen Sahreöjeiten, wenn das Wetter gelinde iſt. D. Be. 5 Staubgefaͤſſe. 119 D. Vier Stempel. 99. Parnaſſia. Der Kelch hat fünf laͤngliche ſpitzige offenfte: hende Blaͤtter. Die Blume beſtehet gleichfalls aus fünf rundlichen holen geſtreiften offenfte: henden Blaͤttern, auſſer dieſen hat ſie noch ein beſonderes Saftbehaͤltniß, welches aus fuͤnf in der Mitte der Blume ſtehenden herzformigen holen Blaͤttchen zuſammen geſetzt iſt, jedes die: ſer Blaͤttchen hat auf ſeinem oberen Rande dreyzehen kleine Spitzen oder Stielchen, davon das mittelſte das laͤngſte iſt, die uͤbrigen von beyden Seiten ſtufenweiſe abnehmen, und jeder ein klein Knoͤpfchen traͤget. Die Staubfaͤden ſind fademformig mit liegenden Beuteln. Der Eyerſtock iſt eyformig, ohne Griffel, mit vier ſtumpfen Staubwegen. Die Frucht iſt eine viereckichte Kapſel mit vielen länglichen Saamen. 1. Parnaſſia paluſtris. Steinblumen. weiſſe Zeberblumen. Aus der Wurzel kommen etliche eyformige an Stielen hangende Blaͤtter, zwiſchen welchen verſchiedene Stengel aufſtei⸗ gen, deren jeder in der Mitte von einem herz⸗ formigen Blatt umfaſſet wird, oben aber eine einzige weiſſe Blume traͤget, welche wegen ih⸗ rer geſtreiften Blaͤtter und des beſonderen Saftbehaͤltniſſes, deſſen Blätter gleichfalls weiß, die Knoͤpfchen aber gelb ſind, ein ſehr Zierliches Anſehen hat. Es iſt eine niedrige 4 Stempel. . Pflanze, die auf feuchten Wieſen waͤchſet, und im September bluͤhet. 54 E. Fuͤnf Stempel. 1 5 Staubgefaͤſſe. | E. Fuͤnf Stempel. ‚100. Statice. Diefe geſammlete Blumen haben einen AR pelten Kelch; der gemeinfchaftliche beſtehet aus vielen haͤutigen, gefärbten, über einander lie genden Schuppen, der beſondere eines jeden Bluͤmchens iſt trichterformig, oberwaͤrts gefal⸗ ten; die allgemeine Blume iſt faſt kugelformig, die beſonderen Blümchen aber beſtehen aus fuͤnf unten engen, oben aber breiteren ſtumpfen Blaͤt⸗ tern, die zuſammen einen Trichter vorſtellen. Die Staubfaͤden ſind kurz und pfriemenformig mit liegenden Beuteln, der Eyerſtock ſehr klein, die Griffel fademformig mit ſpitzigen Staubwe⸗ gen. Das Fruchtbehaͤltniß fehlt, an deſſen ſtatt wird der beſondere Kelch um den Hals zuſam⸗ Sch e und beſchlieſſet den einzelen kleinen Saamen, die Muͤndung des Kelches aber brei⸗ tet ſich aus, und bleibet auf dem Saamen ſitzen. 1. Statice armeria. Meergras. Meernelken. Bruſtkraut. Aus der Wurzel kommen viel kurze grasformige Blaͤtter, zwiſchen welchen etliche ohnblaͤtterige Stengel oder Schafte ſte⸗ hen, deren jeder eine geſammlete kugelformige hellrothe Blume traͤget, die Blaͤtter des ge⸗ meinſchaftlichen Kelches ſind in der Mitte gleichfalls roth, an den Seiten aber wie eine gelblichte Haut; auf trockenen Feldern ſehr 1 8 häufig, bluͤhet vom May an, den ganzen Sommer; daher ihm der Name Meergras nicht wol zukommt, da es weit vom Meer 5 waͤchſet. | 101. Li- | jan, 5 Staubgefäffe, RR. ı01. Linum. Der Kelch hat fünf kleine lanzenformige auf; rechte Blatter, die Blume fünf groͤſſere, oben breitere, ſtumpfe, offenſtehende Blaͤtter; die Staubfaͤden pfriemenformig mit pfeilformigen Staubbeuteln; der Eyerſtock eyformig, die Grif⸗ fel aufrecht, die Staubwege zuruͤckgebogen; die Frucht eine kugelformige etwas fuͤnfeckichte zehnfaͤcherichte Kapſel, mit einzelen glatten ey⸗ formigen und platten Saamen. 1 Linum uſitatiſſimum. wilder Flachs. Die lanzenformige Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, und ſind ſammt dem Stengel glatt, aus den 5 Stempel. Winkeln kommen Nebenſtengel mit wenigen Blumen. Die Blaͤtter des Kelches ſind in der Mitte eckigt, die Blumen ſammt den Staub⸗ beuteln und Griffeln blau. Er waͤchſet niedri⸗ ger wie der zahme Flachs, von welchem er nur durch die Wartung verſchieden iſt, und . unter die ſeltenen Pflanzen, bluͤhete im uguft. Linum catharticum. Purgirſtachs. Der Stengel iſt mit vielen paarweiſe ſitzenden ohn⸗ fi # BL! . — 7 * , ſtieligen kurzen eyformigen Blattern beſetzt, welche ſich an ihn anlegen und ihn groſſen⸗ theils bedecken; wo dieſe Blaͤtter aufhoͤren theilet er ſich in etliche aufgerichtete lange Ne⸗ benſtengel, deren jeder noch ein oder mehrmal in zwey Stengel getheilet wird, an jeder Spi⸗ ‚ge ſitzet eine einzele kleinere weiſſe Blum. Die Blumenblaͤtter ſind an dieſer Art oben nicht ſtumpf ſondern ſpitzig, und die Staubfaͤ⸗ den unten zuſammen gewachſen, daher dieſe Pflanze eigentlich in die 16 Klaſſe gehoͤren wuͤrde; ich habe ſie an zwey Orten gefunden, | 25 an 7 e 4 Stempel. 122 . 5 5 Staubgefiſſe. „ an den Bergen hinter dem Herbergiſchen Wald, und auf der Saspe, im Julius. 5 102. Droſera. Der Kelch einblättericht, in fünf ſpitzige auf: rechte Theile geſpalten; die Blume hat fünf ey: formige, ſtumpfe, trichterformig ſtehende Blaͤt ter; die Staubfaͤden pfriemenformig mit klei⸗ nen 1 Staubbeuteln, der Eyerſtock rund mit ge⸗ raden Griffeln und Staubwegen; die Frucht eine eyformige einfaͤcherichte Kapſel, mit vielen ſehr kleinen Saamen, I. 11 rotundifolia. Sonnenthau mit runden Blaͤttern. Aus der Wurzel kommen etliche rothe haarichte Stiele, deren jeder ein rundes holes Blatt traͤget, welches von der dͤuſſeren erhabenen Seite gelbgruͤn und glaͤn⸗ zend, am Nande aber, und an der inneren hos len Seite, wie auch am Obertheil des Stieles mit rothen krauſen Faͤſern oder Franzen gezie⸗ ret iſt, an welchen ſich immer eine Feuchtig⸗ keit findet; zwiſchen dieſen Blaͤttern wachſen einer oder ein paar Stengel, deren Obertheil mit etlichen kleinen, weißlichten, aufgerichte⸗ ten, nach einer Seite ſtehenden, und an kur⸗ zen Stengelchen aͤhrenformig ſitzenden Blu⸗ men beſetzet iſt. Dieſe niedrige Pflanze, wel⸗ che doch wegen ihrer Schoͤnheit bemerket zu werden verdienet, waͤchſet an feuchten etwas ſumpfigen Orten, unter andern ee 0 im Julius. 5 2. Proſera longifolia. So mit lan⸗ a gen Blaͤttern. Dieſe iſt von der obigen nur in Pinfehung u Blätter e „ de r 2 ? — a E — 3 5 Staubgefäſſe. 123 der Stiel allgemach breiter wird, und ſich zu⸗ letzt in ein langes ſchmales Blatt veraͤndert, welches mit eben ſolchen Faͤſerchen beſetzt iſt; an denſelbigen Orten. F. Viel Stempel. 103. Myoſurus. Der Kelch hat fünf lan zenformige, ſtumpfe, zuruͤckgebogene „gefaͤrbte Blätter, die Blume beſtehet aus fuͤnf viel kleineren und kuͤrzeren roͤhrenformigen Blättern; die Staubfaͤden tras gen aufrechte Beutel; der Fruchtboden iſt ke⸗ gelformig erhoͤhet, und mit ſehr viel Eyerſtoͤcken beſetzt, welche keine Griffel, ſondern nur einfa⸗ che Staubwege haben; dieſer Fruchtboden waͤchſet nach der Bluͤthe ſehr in die Laͤnge, und iſt ohne weiteres Fruchtbehaͤltniß mit den hau: born länglichen ſpitzigen Saamen überall bes decket. Viel Stempel. 1. Myoſurus minimus. Maͤusſchwaͤnzlein. Eine kleine Pflanze mit Grasblaͤttern und weißlichen Blumen, die einzeln auf kurzen Stengelchen ſtehen, und nach der Bluͤthe ein ganz ander Anſehen erhalten, wegen des ſo ſehr verlängerten Fruchtbodens, der wie eine Aehre gebildet wird. Die Zahl der Staubfaͤ⸗ den iſt an dieſer Pflanze ſehr unbeſtimmt, da⸗ her ſie noch zu viel andern Klaſſen koͤnnte ge⸗ rechnet werden; ich habe einſtens zwoͤlf Faͤden in einer Blume gezaͤhlet, davon neun mit fan 5 allein da der Kelch und die Blume ünf Blaͤtter haben, fo muß man auch dale A * 1 — > 8 In verſehen, drey aber unfruchtbar 1 124 5 Staubgefaſe. Viel Stempel. für die gewönliche Zahl der Faͤden halten, und ſie alfo hieher bringen. Sie waͤchſet in Fel⸗ dern und Wieſen, auch in Gaͤrten haͤufig bah | ſelbſt, bluͤhet im May. Oielhafe hat noch die Gattungen des Borago, Vinca, Liguſticum, Apium und Hydrocoty- le, Menzel der Nicotiana und des Bupleurum, Eichſtaͤdt noch eine andere Art des 3 7 rum als einheimiſch angegeben, da ſie aber bey einigen ſich offenbar geirret, und ich die uͤbrigen auch nicht geſehen, ſo habe ich ſie hier weggelaſ⸗ fen. Sonſt hat auch noch eine Art des Cera- ſtium fünf Staubgefaͤſſe, welche aber in die 10 Klaſſe gehoͤret, imgleichen eine Art des Polyeo- num, die in der 8 Klaffe ſtehet. 2 ? 5 . . ? ’ oh 2: 4 art * . \ 3 j VI. 4 0 05 VI. Klaſſe. ; . 8 * 99 N a * 9 Rt 6 Staubgefaͤſſe. 125 VI. Klaſſe. Sechs Staubgefaͤſſe. Sie begreifet drey Ordnungen, nemlich mit einem, mit drey, und mit viel Stempeln. A. Ein Stempel. 104. Galanthus. Der Kelch iſt eine längliche platte verwelken— de Huͤlſe. Die Blume hat drey laͤngliche hole 1 Stempel. ſtumpfe offenſtehende Blätter, imgleichen ein Saftbehaͤltniß, welches aus drey kuͤrzeren oben ausgeſchweiften Blaͤttern beſtehet. Die Staub⸗ faͤden ſind haarformig und ſehr kurz, die Staub⸗ beutel ſpitzig, gegen einander geneiget, und en— digen ſich in eine Borſte. Der kugelformige Eyerſtock iſt unter der Blume, der Griffel fa demformig, der Staubweg einfach; die Frucht eine kugelichte dreyfaͤcherichte Kapſel mit vielen runden Saamen. 1. Galanthus nivalis. Schneetropfen. Schnee⸗ blumen. Die Blaͤtter linienformig, die Blu⸗ men einzeln, abwerts haͤngend, weiß, das Saftbehaͤltniß an den Spitzen der Blaͤtter gruͤn, inwendig gruͤn geſtreift. Die Pflanze iſt in den Gaͤrten bekannt, waͤchſet aber wild a weiter von der Stadt entfernten Gegenden, m Merz. 10. Allium. N Der Kelch eine Huͤlſe, die bey der Bluͤthe verwelket; die Blume hat ſechs laͤngliche ſchmale 3 die Staubfaͤden ſind pfriemenformig, die ; 126 6 Staubgefaſſe. 1 Stempel. die Staubbeutel aufgerichtet, der Eyerſtock kurz und dreyeckig, der Griffel gerade, der Staub: weg ſpitzig, die Frucht eine kurze breite drey⸗ | faͤcherichte Kapfel mit mehreren runden Saamen. Staubfaͤden ſtehen aufrecht mit einfachen Staubbeuteln, der Eyerſtock iſt eckicht, der Griffel pfriemenſormig, der Staubweg ſtumpf, mit mehreren runden Saamn. 1. Allium carinatum. Bergknoblauch. Am Stengel find ein oder zwey flache Blätter, die Huͤlſe des Kelches theilet ſich in zwey lange Hörner, welche wenn die Pflanze bluͤhet ab⸗ waͤrts hangen, die Blumen ſtehen ſchirmfor⸗ mig, find weißlicht mit einem breiten purpur⸗ farbigen Streifen durch jedes Blatt, zwiſchen den Blumen wachſen zugleich junge Zwiebeln, die braun ſind, und ſich ehe zeigen als die Blu⸗ men; an bergichten Orten, im Auguſt. 9 2. Allium vineale. Ackerknoblauch. Am Sten⸗ f gel find ein oder zwey walzenformige Blätter, die ſchirmformige Blumen ſind purpurfarbig, ; und fragen Zwiebeln zwwiſchen ſich, wie bey der vorigen Art; den groͤſſeſten Unterſchied machen . die Staubfäden, deren drey die gewoͤnliche Geſtalt haben, die drey andern aber dazwi⸗ } ſchen ſtehenden find breiter und endigen fich jes des in drey Spitzen, davon bie mittelſte den Staubbeutel traͤget; in Wäldern, Feldern und Wieſen, doch ſparſam, auch oft in hei Gärten. von ſelbſt, im Julius. Re | i TOD. Ornithogalum. I Der Kelch fehle, die Blume hat ſechs flache i lanzenformige Blaͤtter, die pfriemenformige 0 e die Frucht eine eckichte dreyfaͤcherichte Ba 1 / 1 3 | 1. Tg 9 1 ae 6 Staubgefaͤſſe. 127 1. Ornithogalum luteum. gelbe Ackerzwiebel 1 Stempel. mit einfachen Stengeln. Aus der Zwiebel kommen etliche linienformige Blaͤtter, wie auch der einfache Stengel, der in der Mitte mit zwey dergleichen Blaͤttern umgeben iſt, worauf er ſich in etliche ſchirmformige Nebenſtengel theilet, daher die beyde Blaͤtter die Stelle der Schirmdecke vertreten; jeder Nebenſtengel traͤget eine einzele lilienformige gelbe Blume, deren Blaͤtter an der aͤuſſeren Seite mit einem breiten gruͤnen Streife nach der Lange durch⸗ zogen ſind; in den Waͤldern, auch in den Gaͤr⸗ ten von ſelbſt, wo fie ſchwerlich wieder aus zu⸗ rotten; im April und May. 5 g - 3. Ornithogalum minimum. gelbe Ackerzwie⸗ bel mit aͤſtigen Stengeln. Sie iſt von der vorigen nur darin unterſchieden, daß die ſchirmformige Stengel ſich wieder in Aeſte oder Nebenſtengel theilen, und die Blumen etwas kleiner ſind; in Karlkau und bey Lan⸗ gefuhr, im April. 3 Ornirhogalum pyrenaicum. weiſſe Acker⸗ zwiebel. Der dicke Stengel trägt die Blu⸗ men an Nebenſtengeln, welche im Bluͤhen ausgebreitet, hernach aber aufgerichtet am Stengel in der Reihe hinaufſtehen, die Staub⸗ faͤden ſind wechſelsweiſe breiter und ſchmaler, die Blumen groß, weiß, an der aͤuſſeren Seite mit einem breiten gruͤnen Streif. Dieſe ſelte⸗ nere Pflanze iſt auf den etwas entfernteren Bergen gewachſen, wo ſie durch einen Zufall mag hingekommen und mit der Zeit einheimiſch geworden ſeyn, denn in einigen Gaͤrten kommt ſie gleichfalls von ſelbſt hervor, ob ſie gleich, ſo viel man weiß, ſeit 50 und mehr Jahren nicht hingeſetzt worden, bluͤhet im May. 107. An- * — * . / — / 128 6 Staubgefaͤſſe. Stempel. 107. Anthericum. Der Kelch fehlt, die Blume hat ſechs längliche ſtumpfe ausgebreitete Blätter, die Staubfaͤden ſind pfriemenformig mit kleinen liegenden Staub⸗ beuteln, der Eyerſtock etwas dreyeckig, der Grif⸗ fel einformig mit ſtumpfem Staubwege, die | Frucht eine eyformige dreyfaͤcherichte Kapſel, 1 vielen eckichten Saamen. Antherieum ramoſum. Graslilien. weiſ⸗ 115 Wiederthon. Die Blätter find linienfor⸗ mig, der Schaft theilet ſich oben in viel Ne⸗ benſtengel, an welchen die weiſſe Blumen ſtrausformig ſitzen; in den bergichten etwas | entfernten Gegenden, im Junius. ) 2. Anthericum liliago. Erdſpinnenkraut. Es itt dem vorigen an Blaͤttern und Blumen ! gleich, doch treibet der Schaft keine Aeſte oder ebene, fondern die Blumen ſitzen an kurzen Stengelchen in einer Reihe an dem Schaft hinauf; bey Karlkau, im Julius. Beyde Arten gehören unter die ſeltenern 1 preuſ⸗ ſiſchen Pflanzen, und tragen nach Verhaͤltniß ihrer geringen Hoͤhe ſchoͤne groſſe weiſſ e Blumen. 108. Asparagus. Der Kelch fehlet, die Blume glocenformig, | mit ſechs unten zuſammenhaͤngenden, oben an der Spitze umgebogenen Blaͤttern, die Faden 0 formige Staubfaͤden haben runde Staubbeutel, ' der Eyerſtock kreiſelformig, der Griffel ſehr kurz, der Staubweg ſehr klein, die Frucht eine runde dreyfaͤcherichte Beere mit zwey eckichten Saa⸗ men in n Fach, die aber nicht alle reif werden. 1 en 5 Alpe 1 1 a er“ 3 5 1 s Staubaefäffe, 129 1. Aſparagus officinalis. wilder Spargel. Er 1 Stempel. iſt von dem zahmen nur bloß durch die War⸗ tung verſchieden, und waͤchſet bey Karlkau und an andern Orten wild, bluͤhet im Junius. 13909. Sonvallaria. Der Kelch fehlet, die Blume hat ſechs Blaͤt⸗ ter, die in verſchiedenen Arten auch verſchieden geſtaltet ſind, die Staubfaͤden pfriemenformig, die Staubbeutel laͤnglich und aufgerichtet, der Eyerſtock kugelicht, der Griffel fademformig, der Staubweg dreyeckicht; die Frucht iſt eine runde dreyfaͤcherichte Beere, welche ehe ſie reifet mit Flecken bezeichnet iſt, die einzelen Saamen ſind rund. 1. Convallaria msjalis. Mayenblumen. Lis lien Convallien. Dieſe wohlriechende bekann⸗ te Blume waͤchſet in einigen Waͤldern, auch in den buſchichten Huͤgeln unter den Straͤuchen wild, im May. 2. Convallaria polygonatum. weißwurz. Der Stengel iſt mit groſſen eyformigen, am Ran⸗ de ganzen, mit Ribben nach der Laͤnge durch⸗ zogenen, ohnſtielichten Blättern wechſelsweiſe umgeben; aus den Winkeln der Blaͤtter kom⸗ men kurze Stengelchen mit einzelen weiſſen, an den Spitzen gruͤnen, engen und langen Blu⸗ mean beſetzt; die Beere iſt ſchwarz; an den vos rigen Orten, im Junius. | 3. Convallaria bifolia. Einblatt. Zweyblatt. Die Pflanze hat anfangs nur ein ziemlich grofe ſes glattes mit Ribben durchzogenes herzfor⸗ miges Blatt, dergleichen man viel neben ein⸗ ander in den Waͤldern ſtehen ſiehet; wann ſie aber den Blumenſtengel treibet, fo ſitzet an ſel f RT. bigem 7 139 | ..@ Staubgefäfe | 1 Stempel. bigem das zweyte dem vorigen ahnliche etwas kleinere Blatt an einem Stiel; zuweilen, wie⸗ wol ſelten, kommt auch noch ein drittes Blatt; der Stengel iſt oberwaͤrts mit kurzen Seiten⸗ ſtengelchen beſetzt, deren jedes eine kleine weiſ⸗ = fe wolriechende Blume träger, welche radfor⸗ mig offen ſtehet, und nur vier Staubgefaͤſſe und vier Blaͤtter, auch eine zweyfaͤcherichte Beere hat, daher fie zur vierten Klaſſe koͤnnte gerechnet werden; die Beere iſt roth wie bey der erſten Art; in den Waͤldern, im Junius. 110. Acorus. Der Kelch fehlet, die Blume hat ſechs ſtum⸗ pfe hole, oberwaͤrts dickere Blätter, die Staub: faͤden ſind dick, die Staubbeutel doppelt, der Eyerſtock (änglich, ohne Griffel, mit einem klei⸗ nen Staubwege, 55 Frucht iſt eine kurze drey⸗ eckichte und dreyfaͤcherichte Hape mit laͤngli⸗ chen Saamen. “a | . 1. Acorrs calamus. Kalmus. Die Blätter find Fe Lehr lang, linienformig, am Rande ganz, durch eine Mittelribbe in zwey ungleich breite Helf⸗ ten getheilet, wolriechend; mitten aus dem Rande des Blattes bricht ein laͤnglichter wal⸗ b zenformiger Koͤrper hervor, der mit den Frucht- werkzeugen uͤberall dicht beſetzt iſt; in und an ir Waͤſſern, im Junius. . 111. Juncus. | Der Kelch beſtehet erſtlich aus zwey Balg * lein, wie bey den Graͤſern, ferner noch aus ſechs langlichten, ſpitzigen und mehrentheils gefaͤrbten Blaͤttchen; die Blume hingegen fehlet, daher andere die ſechs innere Kelchblättchen fuͤr die Blume Ben die haanformige u: 1 ehe. 6 Staubgefaͤſſe. 131 ſehr kurz, mit langen aufgerichteten Beuteln; 1 Stempel. der Eyerſtock dreyeckicht, mit kurzem Griffel, und drey langen haarichten eingebogenen Staub: wegen; die Frucht iſt eine dreyeckichte einfaͤche⸗ richte mit dem inneren Kelch verdeckte Kapſel, mit etlichen runden Saamen. 1. Juncus conglomeratus. Knopfkroͤtengras. Dieſe Pflanze hat keine Blaͤtter ſondern nur etliche gerade einfache zaͤhe und biegſame Sten⸗ gel oder Halme, die ſich in eine weiche Spitze endigen; mitten aus dieſen Halmen, doch et⸗ was mehr nach oben, bricht von der Seite ein Buſch mit Blumen hervor, die aber ſo dicht in einander gedrungen und ſo nahe am Halm ſtehen, daß man faſt keine Stengel an ihnen ſiehet, ſondern nur einen aus braunen Blumen beſtehenden Knopf; in den Suͤmpfen, im Junius. | 3. Juncus effuſus. Buſchkroͤtengras. Es ift dem vorigen gleich, nur daß die Halme laͤnger ſind, und die Blumen auf viel laͤngeren und ſich wieder vielfach theilenden Stengel ſitzen, und daher einen ziemlich ausgebreiteten Straus DDR: in den Suͤmpfen, im Junius, Ju⸗ ius. 3. Juncus filiformis. fadenformiges Kroͤten⸗ gras. Es iſt den beyden vorigen Arten gleich, die Halme ſind aber duͤnner, und die Blumen viel weniger, ſo daß nur ungefehr drey Sten⸗ gelchen aus der Seite des Halms hervor bre⸗ chen, deren jeder auch nur drey Blumen, oder doch nicht viel mehr traͤget; die aͤuſſeren Kelch⸗ blaͤtter ſind weißlicht, die inneren hellbraun mit etwas gruͤn gemengt; auf der Saspe, im Auguſt. | uw, J 2 4. jun- 0 ; SE 132 6 Staubgefaͤſſe. 1 Stempel. , 4. Juneus articulatus. gegliedertes xrdten⸗ gras. Die Halme ſind durch Knoten unter⸗ ſchieden wie bey den Graͤſern, an jedem Kno⸗ ten ſtehet ein roͤhrenformiges Blatt, welches wenn es trocken iſt, in viel kleine kurze Glieder abgetheilet wird, ſo lange es aber gruͤn iſt, bleibet es ganz gerade, und man ſiehet von die⸗ ſen Gliedern nichts; der Halm endiget ſich wie bey den Graͤſern mit einem Straus, der aus mehreren laͤngeren und kuͤrzeren auch wieder abgetheilten Stengeln beſtehet, an welchen die hellbraune Blumen ſitzen, derer doch nicht viel ſind; in einem Sumpf nicht weit von dem Meer, im Auguſt. 5. — 5. Juncus bulboſus. Iwiebelartiges Rröten⸗ a a 1 Die Blatter find ſchmal, lang, und von der oberen Seite hol, wie eine Rinne, ſie kommen aus der Wurzel buſchweiſe hervor; der Halm hat in der Mitte ein langes aus ei⸗ 1 ner breiten Scheide kommendes, und oben wo der Blumenſtraus hervor kommt, ein laͤngeres und ein kuͤrzeres Blatt, der Straus iſt nicht groß und mit hellbraunen kleinen Blumen be⸗ ſetzt, die Saamenkapſeln find eyformig, braun und glaͤnzend, daher die Benennung genom⸗ g ae an feuchten Orten, im Junius. 6. Juncus bufonius. kriechendes Kroͤtengras. Die Blaͤtter, die ſowol aus der Wurzel als an den Halmen wachſen, ſind kurz, ſehr fein und haarformig; in den größeren Pflanzen find fie. doch ſehr ſchmal; die Halme, deren etliche aus einer Wurzel kommen, theilen ſich oben in zwey Stengel, und dieſe wieder in zwey, Weiches bey den groͤſſeren Pflanzen mehrmahl geſchie⸗ het; die weißlichte Blumen ſitzen einzelen „ſo⸗ wol an dem Theilungsort, als an den Seiten b - RAR. x f And an den . der Stengel; es 7 * N A RS 2 R { x x 1 \ 4 L * N ö ! N RN \ ann 1 # 990995 6 Staubgefaͤſſe. 133 haͤufig an feuchten Orten, und iſt an Größe 1 Stempel. lz verſchieden, doch immer niedrig, im Ju⸗ nius. J. Juncus piloſus. haariges Brötengras. Die Wurzelblaͤtter ſowol als die am Halm ſitzende ſind breit und haarig, der Halm theilet ſich oben in verſchiedene lange Stengel, die ſich wieder in kuͤrzere e an welchen die einzele ziemlich groſſe roͤthlich braune Blumen ſitzen, denn bey dieſer? 5 inſonderheit verdie⸗ net der innere Kelch den Namen einer Blume; in den Waͤldern, im April. Eine Spielart von dieſer hat ſchmalere Blaͤtter, aus derer Winkeln, wo die Scheide ſich endiget, ein Buͤ⸗ ſchel Haare hervor bricht. 8. uncus campeſtris. Feldkroͤtengras. Die laͤtter find ebenfalls breit und haarig, die Blumen aber in Koͤpfe geſammlet, indem der Halm oben aus dem Winkel eines Blattes et⸗ liche Stengel von ungleicher Eänge treibet, des ren jeder ein Koͤpflein von etlichen in einander | gedrungenen Blumen traͤget, zwiſchen dieſen ſitzet noch ein ſolches Blumenkoͤpfchen ohne Stengel aus der Scheide des Blatts hervor⸗ kommend; auf trockenen Feldern und Bergen, haͤufig, im May. Johann Philipp Brayne hat och eine Are vom Kroͤtengras gefunden. 112. Berberis. Der Kelch hat ſechs eyformige hole gefaͤtbte Blatter, die wechſelsweiſe kleiner ſind. Die Blume hat ſechs runde hole Blaͤtter, an deren jedem unten zwey runde Körper die Saftbehält: niſſe abgeben. Die Staubfaͤden ſind ſtumpf und flach, jeder hat zwey Staubbeutel. Der . Be Eyer⸗ 19 8 Stempel. AR , „ Stempel. . Staubgefäſse Eyerſtock iſt lang, walzenformig, ohne Griffel, | mit einem tellerformigen Staubwege. Die Frucht iſt eine laͤnglichte Beere, mit zwey Saa⸗ ee 1. Berberis vulgaris. Saurach. Berbisbee⸗ ren. Rebarberbeeren. Die letzte bey uns gebraͤuchliche Benennung iſt aus einem Miß⸗ verſtand entſprungen. Dieſer Baum hat in den Winkeln, wo die Blätter entſpringen, ge⸗ meiniglich drey Stacheln; die Blaͤtter ſind laͤnglich eyformig, am Rande gezaͤhnt oder ges ſaͤget, und jeder Zahn mit einer ſteifen Spitze oder Haar beſetzt; die Bluͤthen ſitzen trauben⸗ formig, die Blumen ſammt dem Kelch gelb und von beſonderem Geruch, die Beeren ſind roth; in den Waͤldern, im May, Junius. B. Drey Stempel. Se 113. Rumex, Der Kelch hat dreh ſtumpfe en e die Blume drey eyformige gegen einander ge⸗ neigte Blaͤtter, die kurze haarformige Staub⸗ faͤden tragen doppelte Beutel, der Eyerſtock iſt dreyeckicht, die zurückgebogene haarformige vg Griffel ſtehen aus den Ritzen hervor, die die zuſammenſtoſſende Blaͤtter verurſachen, und dieſe Blatter ſchließen, ohne weiteres Fruchtbe⸗ | et den einzelen dreyeckichten Saamen ein. I. Rumex criſpus. krausblaͤtterige Mengel⸗ wurz. Grindwurz. Die Blätter find lang und ſchmal, ſpitzig, am Rande kraus, dunkel⸗ b gruͤn, der Stengel iſt hoch, in Nebenſtengel | getheilet, an welchen die häufige gruͤnliche Blu⸗ men an kurzen Stengelchen haufenweiſe fi igen; den feuchten SO im N | U , Ru- 6 Staubgefaͤſſe. 135 2. Rumex acutus. ſpitzblaͤtterige Mengel⸗ 3 Stempel.. wurz. Die Blaͤtter ſind groß und breit, oben 1 ſpitzig, mit Ribben durchzogen, der Stengel ſtreifig, die Blumen kleiner, und ſitzen an fürs | zeren Stengelchen wirbelformig um den Sten⸗ gel herum; an feuchten Orten, im Julius. 3. Rumex obtufifolius. ſtumpfblaͤtterige Men⸗ gelwurz. Die Blätter find ſtumpfer und fürs zer wie an den vorigen, am Rande gekerbt, hellgruͤn, zuweilen mit rothen Flecken gezeich⸗ net; die Bluͤthe kommt mit der vorigen Art uͤberein, und ſind die Blumenblaͤtter, die den Saaͤmen einſchlieſſen, in beyden Arten am Ran⸗ de gezahnet; auf den Aeckern, im Junius. Rumex aquaticus. Waſſermengelwurz. Waſſerampfer. Die Blaͤtter ſind ſehr lang, erzformig, oben ſpitzig, die Blumen kommen mehr mit der erſten Art uͤberein; an den Gra⸗ ben und andern Waſſern, im Julius. Sy 5. Rumex acetoſa. Sauerampfer. Die Bläts ter find laͤnglich und pfeilformig, die Blumen roͤthlich, und die maͤnnlichen von den weibli⸗ chen abgeſondert auf zwey verſchiedenen Pflan⸗ zen; auf Wieſen und Grasplaͤtzen, im May und Junius, haͤufig. | | 1 6. Rumex acetoſella. Fleiner Sauerampfer. 57 Schafampfer. Die Blätter ſtehen auf lan? gen Stielen, ſind lanzenformig, unten mit zwey Anſaͤtzen, 4 1 ſie pfeil⸗ oder fpießformig heißen; die kleinen roͤthlichen Blumen ſind wieder auf jeder Pflanze entweder bloß maͤnn⸗ lich, oder allein weiblich; daher dieſe ſowol als BER die vorige Art in die 22 Klaſſe gehoͤret. Eine 8 Spielart davon, die viel kleiner iſt, hat die unteren Blaͤtter lanzenformig, doch nicht ſpieß⸗ formig, die oberen hingegen linienformig. Sie wachſen in Waͤldern, Feldern und Bergen, bluͤhen im Junius. | Wi J 4 114. Tri- | 0 136 6 Staubgefaͤſſe. 3 Stempel, / nel Stem pe 114. Triglochin. Der Kelch und die Blume hat jeder brey ähnliche eyformige hole ſtumpfe Blaͤtter; die Staubfaͤden ſind kaum merklich und die Staub⸗ beutel kuͤrzer wie die Blume; der Eyerſtock iſt groß, ohne Griffel, mit drey oder ſechs zuruͤck⸗ gebogen federigen Staubwegen, die Frucht eine eyformige ſtumpfe Kapſel mit drey oder ſechs Faͤchern, darin einzele laͤngliche Saamen. 1. Trigloehin paluſtre. Sumpfwaſſergras. Salzkraut. Die Blätter find wie Grasblaͤt⸗ ter, ſehr lang und ſchmal, der Stengel wird ſehr hoch, an welchem die Blumen in einer langen Reihe an kurzen Stengelchen haͤngen, welche klein und ſammt den Kelchblaͤtkern et⸗ was braͤunlich gefaͤrbet ſind, auch nach der Bluͤthe noch eine Zeitlang ſitzen, endlich aber abfallen, die Saamenkapſel hat drey Stauba wege und eben ſo viel Faͤcher, und wird lang und ſchmal linienformig; ben Karlkau, an 42 feuchten Orten, im Julius. b Triglochin maritimum. meerwaſſergras. Dieſe Pflanze iſt der vorigen in allem gleich, auſſer daß die Saamenkapſeln kuͤrzer und di⸗ cker, oder eyformig ſind, und ſechs Staubwe⸗ ge und Fächer haben; an der Sasperſee, im | Junius. Beyde Pflanzen wachſen ſparſam. C. Viel Stempel. 2° 115. Aliſma. Der Kelch hat drey eyformige hole Blätter die Blume aber drey groͤſſere, flache, runde, ausgebreitete Blatter, die Staubfaͤden ſind dene die A eg rund; die Eyer⸗ 6 Staubgefaͤſſe. 137 | Eyerſtoͤcke ſammt den Griffen und ſtumpfen viel Stem⸗ Staubwegen find in den verſchiedenen Arten vel auch verſchieden an der Zahl, die Saamen⸗ kapſeln ſind zuſammen gedruckt und haben ein⸗ zele Saamen. I. Aliſma plantago aquatica. Waſſerwegerich. Die Blaͤtter ſind groß, eyformig, ſpitzig, mit Ribben durchzogen wie an den Wegerichblaͤt⸗ tern. Der Stengel wird hoch, und bekommt viel wirbelformig uͤbereinander ſtehende lange und wieder getheilte Nebenſtengel, an welchen die zahlreiche weiſſe Blumen mit vielen kleinen und ſtumpfen Saamenkapſeln ſitzen; in den Graben und ſtehenden Waſſern, im Julius. Oelhafe will auch die Gattung des Lilium, oder Tuͤrkiſchen Bund gefunden haben, worin er obs ne Zweifel geirret, indem dieſe Pflanze nur in den Gaͤrten waͤchſet. Sonſt findet man auch noch ſechs Staubgefaͤſſe an zwey Arten des Po- lygonum, nemlich dem Waſſerpfeffer und Floͤh⸗ kraut, welche mit den uͤbrigen Arten, in der 8 Klaſſe zu ſuchen. | 8 dn. Klaſſe. 138 | 7 Staubgefaͤſſe. | VII. Klaffe Sieben Staubgefaͤſſe. 116. Trientalis. De Kelch hat ſieben ſchmale lanzenformige Blaͤtter, die offenſtehende ſternformige Blume hat gleichfalls ſieben eyformige, ſpitzige, unten zuſammenhaͤngende Blätter, die Staub: faͤden find haarformig mit kleinen Staubbeu⸗ teln, der Eyerſtock rund, der Griffel fademfor⸗ mig, der Staubweg dicker, die Frucht eine run⸗ de einfaͤcherichte Kapſel mit eckichten Saamen. 1. Trientalis europza. Meyerblume. Der ein⸗ fache Stengel wird ungefehr in der Mitte von ſechs oder mehreren eyformigen zuweilen lan⸗ zbꝛenformigen Blaͤttern umgeben, zwiſchen wel⸗ chen zwey oder mehr lange Nebenſtengel auf⸗ ſteigen, deren jeder eine weiſſe Blume traͤget; die Zahl der Staubfaͤden iſt zuweilen verſchie⸗ den, doch gemeiniglich findet man ſieben; in den Waͤldern, im May, Junius. Zu dieſer Klaſſe gehoͤret auch die Gattung des A wilder Kaſtanienbaum, der in un⸗ ſern Gegenden ſchon ſehr gemein und haͤufig iſt, doch kann man ihn hen wol unter die ein⸗ en bheimiſchen Pflanzen zaͤhlen. VSA: 28. 1 e 5 — VII. Klaſe. 8 Staubgefäffe. 139 VIII. Klaſſe. Acht Staubgefaͤſſe. Hi hieher gehörende Pflanzen haben entwe⸗ der einen oder drey oder vier Stempel. A. Ein Stempel. 117. Oenothera. Der Kelch beſtehet aus einer langen Rohre, die oberwaͤrts in vier lange ſpitzige herabhan⸗ gende Streifen getheilet iſt. Die Blume hat vier groſſe herzformige flache Blaͤtter; die pfrie⸗ menformige krumme Staubfaͤden tragen laͤngli⸗ che liegende Staubbeutel; der laͤngliche Eyer⸗ ſtock iſt unter der Roͤhre des Kelches, der faden⸗ formige lange Griffel hat einen dicken ſtumpfen in vier Theile zurück gefchlagenen Staubweg, die Frucht iſt eine lange viereckichte und vierfaͤ⸗ cherichte Kapſel mit vielen eckichten Saamen. 1. Oenothera biennis, gehoͤrnter Weiderich. Dieſe hoch aufwachſende Pflanze hat lange ey⸗ 1 Stempel. oder lanzenformige Blaͤtter, die eine weiſſe Mit⸗ telribbe haben, und am Rande kurz gezahnt ſind, ſie ſitzen zerſtreuet an dem etwas haarich⸗ ten Stengel, der verſchiedene Aeſte oder Neben⸗ ſtengel austreibet; die groſſe gelbe Blumen ſitzen einzeln an kleineren Stengelchen. Dieſes Kraut iſt anfaͤnglich aus Amerika nach Europa ge⸗ bracht, wird auch noch in den Gaͤrten gezogen, waͤchſet aber an verſchiedenen Orten bereits wild und zwar haͤufig an den Wegen und auf dem Felde, hinter der Oliva, imgleichen an der alten Rodaune, im Julius, Auguſt. 118. Epi- * 140 8 Staubgefäffe. Stempel. 118. Epilobium. Der Kelch hat vier laͤngliche ſpitzige gefärbte Blätter, die Blume gleichfalls vier, die aber mehr rund, oben ausgeſchweift ſind, und weit offen ſtehen; die Staubfaͤden mr pfriemenfor⸗ mig und wechſelsweiſe kuͤrzer, die Staubbeutel eyformig und flach; der ſehr lange Eyerſtock iſt unter dem Kelch, der fadenformige Griffel hat einen dicken Staubweg, der in vier aufgerollte Theile geſpalten iſt; die ſehr lange viereckichte und vierfaͤcherichte Saamenkapſel traͤget viel kleine laͤngliche mit einem Federbuſch gekroͤnte Saamen. | 1. Epilobium anguſtifolium. Schotenweide⸗ rich mit ſchmalen Blaͤttern. Dieſe ſehr hohe Pflanze hat ſchmale lanzenformige glatte dunkelgruͤne zerſtreut ſitzende Blaͤtter, der glatte Stengel treibet viel Nebenſtengel aus, an denen ſowol als am Hauptſtengel, die Blumen an Stengelchen in einer langen Reihe hinauf ſte⸗ hen, ſelbige ſind groß und ſchoͤn mit rundlichen Blaͤttern, die auf langen ſchmalen 15 0 ſitzen, und ſowol als der Kelch und der Eyerſtock pur⸗ purfarbig ſind, welcher letzte auch zum Theil diaie Farbe bis zur Reife behält; die Staubfaͤden ſammt dem Griffel ſind niederwaͤrts gebogen; ſie wird nur ſparſam gefunden, an bergichten Orten, im Julius. 2. Epilobium hirſutum. rauher großblumich⸗ | ter Schotenweiderich. Weiderichroͤslein. Die gegeneinander ſitzende breitere lanzenfor⸗ mige am Rande ſaͤgezahnige Blaͤtter laufen mit ihrem unterem Ende am Stengel herab, und ſind ſammt dem Stengel und den Samenka⸗ hen rauch; die groſſe rothe Senn haben breitere . # 8 Staubgefäffe. 141 breitere Blätter wie an der vorigen Art; man 1 Stempel. findet auch eine Spielart mit kleineren Blu⸗ men; ſie wachſen an feuchten Orten, im Julius. f 3. Epilobium montanum. glatter Schotenwei⸗ derich. Die eyformige glatte am Rande ge⸗ zahnte Blaͤtter ſtehen gegen ein ander, die Blu⸗ men ſind etwas kleiner, roͤthlich oder weißlich; an bergichten, auch an feuchten Orten, im Julius. f 4. Epilobium tetragonum. Fleinbluͤmichter Schotenweiderich Die Blaͤtter find glatt, lanzenformig, gezahnt, die unteren ſtehen gegen einander, die oberen wechſelsweiſe, der Sten⸗ gel iſt viereckicht, die Blumen klein und bleich⸗ roͤthlich; ſie wachſen an etwas feuchten ſchat⸗ tichten Orten, im Julius. 1 119. Vaccinium. Der ſehr kleine Kelch ſitzt auf dem Eyerſtock, die Blume iſt glockenformig vierſpaltig mit zu⸗ ruͤckgebogenen Spitzen, die Staubfaͤden klein, die Staubbeutel ſind zweyhornig, und auf be⸗ ſondere Art am Ruͤcken noch mit zwey auswärts ſtehenden Spitzchen verſehen; der runde Syer⸗ ſtock iſt unter der Blume, der Griffel gerade, der Staubweg ſtumpf, die Frucht eine runde vier⸗ faͤcherichte Beer mit einigen kleinen Saamen. 1. Vaccinium myrtillus. Seidelbeeren. Blau- beeren. Die Stengel find eckicht, die Blaͤtten eyformig und ſaͤgezahnig, aus den Winkeln kommen kurze Stengelchen, an deren jedem eine kleine kugelicht glockenformige gruͤnrothe Blu⸗ me haͤnget mit ſehr kleinen zuruͤck gebogenen Spitzen, welche zuweilen vier, ſehr oft aber fuͤnf ſind, und denn findet man auch zehen a | en; 1 Stempel. AP: I un 24 142 8 Staubgefaͤſſe. faͤden; die Frucht iſt ſchwarz, mit einem blauen Stube bedeckt; in den Waͤldern haͤufig, im May. | 2. Vaccinium vitis ideen. Preuſſelbeeren. Die eyformige, am Rande ganze Blaͤtter ſind gegen den Rand etwas umgebogen, oberwaͤrts dun⸗ kelgruͤn und glatt, unterwaͤrts weißlicht und mit kleinen Junkten gezeichnet, fie bleiben den Winter uͤber ſitzen; der Stengel endiget ſich mit einem abwaͤrts gebogenen Stengelchen, an welchem die weißlichte oder fleiſchfarbige Blu⸗ men traubenformig ſitzen, welche nicht ſo kuge⸗ licht ſondern mehr glockenformig ſind, auch groͤßere zuruͤck gebogene Sp 11 5 haben; die Bteeren ſind roth; in einigen? aͤldern e fig, im May und Junius. 3. Vaccinium oxycoccos. Moßbeeren. Die duͤnnen und langen Stengel kriechen auf der Erde, und find mit vielen nach einer Seite ge⸗ meiniglich gekehrten, kleinen, ſchmalen, eyfor⸗ migen, am Rande zuruͤckgeſchlagenen, unter⸗ waͤrts weißlichten Blaͤttern beſetzt, welche auch den Winter uͤber verbleiben. Am Ende der Stengel ſiehet man wenige an langen Stengel⸗ chen ſitzende Blumen, die gar nicht glockenfor⸗ mig ſondern bis auf den Grund in vier gaͤnzlich Aurückgebogene, ſchmale, rothe, am Nande weißliche Blaͤtter getheilet ſind; die Beeren ſind roth; an ſumpfichten Orten im Junius. Oelhafe und Menzel bringen jeder noch eine be? ſondere Art hervor, die aber von den hier anges 1 nicht wirklich verſchieden find, | 120. Erica. er Der Kelch hat vier eyformige dufte chte ge. färbte Blätter, die Blume beſtehet aus einem Ä ke in vier . geſpaltenen Blatt, die 1 ’ * 8 Staubgefaͤſſe. 143 die Staubfaͤden find haarformig, die Staubbeu⸗ 1 Stempel, tel an der Spitze geſpalten, der Eyerſtock rund, der Griffel gebeuget, der Staubweg vierſpaltig, die Frucht eine runde vierfaͤcherichte verdeckte Kapſel mit vielen kleinen Saamen. | I. Erica vulgaris. Heidekraut. Dieſe Pflanze iſt das erſte Jahr ein niedriges Kraut, wird aber hernach ein kleiner Strauch. Die kleine pfeilformige und zierliche Blaͤtter ſtehen auf⸗ recht in einer vierfachen Reihe; die Blumen ſind wie der Kelch bleichroth, und dieſe Art waͤchſet ſehr haͤufig in den Waͤldern und auf den Huͤgeln, in magerem Erdreich; die andere mit weiſſen Blumen und Kelch iſt viel ſeltener, und fiehet man nur zuweilen eine unter den uͤbrigen rothen. Sonſt habe ich noch eine Spielart geſehen mit hellgruͤnen laͤngern und weitlaͤuftigern wagerecht ſtehenden Blaͤttern, vielen Nebenaͤſten, und gröffern fleiſchfarbi⸗ gen, mehr geoͤffneten und nicht ſo bauchichten Blumen. In dem Walde bey Hela habe ich noch eine andere Art geſehen, die ich damals nicht beſtimmen koͤnnen. Das Heidekraut bluͤhet im Auguſt. ä VDaphne. Der Kelch fehlet. Die Blume beſtehet aus einer Roͤhre und der in vier eyformige ſpitzige offenſtehende Blaͤttchen getheilten Mündung. Die kurze Staubfaͤden ſtehen in der Roͤhre, und vier davon wechſelsweiſe niedriger wie die uͤbri⸗ gen; die Staubbeutel ſind aufgerichtet und zweyfaͤchericht, der Eyerſtock eyformig, ohne Griffel, mit einem flachen Staubwege, die Frucht eine runde Beere mit einem einzelen Saamen. 1 1. Daphne 144 5 8 Staubgefaͤſſe Stempel. 1. Daphne mezereum. Kellerhals. pfeſſer⸗ f 3 baum. Wolfsbaſt. Dieſes kleine Baͤum⸗ 5 chen oder Strauch hat lanzenformige Blaͤtter, die ſchoͤnen rothen und ſehr wolriechenden Blu⸗ men kommen noch vor den Blaͤttern in den er⸗ ſten Fruͤhlingstagen, gemeiniglich im Merz hervor, und ſitzen ohne Stengel an den Aeſten des Strauches drey und drey zuſammen. Et⸗ liche Baͤumchen tragen dunkelrothe, etliche bleichrothe Blumen, welche alle Jahre wieder dieſelbige Farbe haben; man findet ſie auch, doch ſehr ſelten, mit ganz weiſſen Blumen. Von den acht Staubbeuteln ſiehet man nur vier, weil die andern tiefer in der Roͤhre ſte⸗ hen. Die Beeren ſind roth. Der Strauch waͤchſet ſchr kangſam, und iſt haͤufig in den oliviſchen und weiter entfernten Waͤldern, von da die Blumen wegen ihres guten Geruches nach der Stadt gebracht, auch in gen Gaͤr⸗ ten gepflanzet werden. Sit B. Drey © tempel. 122. Polygonum. Der Kelch fehlt, die Blume hat nur ein Blat, welches unten enger, oben aber in vier eyfor⸗ mige ausgebreitete Blaͤttchen getheilet iſt; die Staubfäden find ſehr kurz mit liegenden Beuteln; der Eyerſtock dreyeckicht mit ſehr klei⸗ nen Griffeln und einformigen Staubwegen; die Blume ſchlieſſet den einzelen dreyeckichten Saa⸗ men ohne weiteres Fruchtbehaͤltniß ein. SF S 5 polygonum biſtorta. Natterwurz. Die ey F* formige Blätter laufen mit ihren biätterhafl⸗ gen Stielen an den Stengel herab; die fleiſch⸗ N oder roſenfarbigen Blumen ſtehen in einer 5 11 8 Staubgefäffe: 145 einer dichten gedrungenen Aehre zuſammen; Stempel. auf den Wieſen, im Junius, Julius. 2. Polygonum amphibium. ſpitziges Sams kraut. Dieſe Waſſerpflanze hat lange ſchma⸗ le aderichte weidenaͤhnliche Blaͤtter, welche auf dem Waſſer ſchwimmen, die fleiſch farbige Blu⸗ men ſtehen in einer Aehre, ſie haben nur fuͤnf Staubfaͤden, welche laͤnger ſind wie die Blu⸗ me, und nur einen Griffel, welcher zur Helfte in zwey Theile geſpalten iſt; in Teichen und breiten Waſſergraben, im Julius. 3. Polygonum hydropiper. Waſſerpfeffer. Die ſchmale lanzenformige Blaͤtter ſitzen wech⸗ ſelsweiſe am Stengel, bie haͤufigen und kleinen purpurfarbigen Blumen ſtehen aͤhrenformig, und haben nur ſechs Staubfaͤden, auch nur einen zur Helfte geſpaltenen Griffel; in dem ſumpfigen Ellernwalde auf der Saspe, ſehr haͤufig, im Auguſt. ee | 4. Polygonum perficaria. Slöhfraut. Die 7» Blätter find wie an der vorigen Art, und zus weilen mit einem braunen Flecken bezeichnet; wo dieſelben hervor kommen, iſt der Stengel an dieſer und der vorigen Art mit einem kur⸗ zen dicken Blaͤttchen umgeben, welches daſelbſt en gleichſam einen Knoten oder Scheide machet, und an dieſer Art oben etwas gezahnet, an der vorigen aber ganz iſt. Die Blumen, welche aͤhrenformig ſtehen ſind in den meiſten Pflan⸗ zen purpurfarbig, in einigen aber weiß; ſie ſind ein wenig groͤßer als an der vorigen Art, daher die Aehren etwas dicker ſcheinen, ſie ha⸗ f ben gleichfalls nur ſechs Staubfaͤden und zwey ii Stempel; an den Wegen und gebauten Ser dern, im Julius. | 77 5. Polygonum aviculare. Wegtritt. Diet SL. Pflanze breiter fich mit ihren häufigen kriechen? — . den Stengeln, welche ſich gar nicht erheben, . K auf- | 146 8 Staubaefaffe. a 3 Stempel. auf der Erde aus, ſie hat kleine lanzenformige wechſelsweiſe ſitzende Blaͤtter, aus derer Win⸗ keln die einzele oder doppelte, zuweilen auch mehr, kleine rothe, bisweilen weiſſe Blumen, ohne Stengelchen, oder doch auf ſehr kurzen, hervorkommen. Die Zahl der Staubfaͤden 5 und Griffel iſt an dieſer Art vollſtaͤndig; auf f den Wegen und Fußſteigen, welche es oft be⸗ decket, haufig, im Julius, Auguſt. 6. Polygonum convolvulus. Buchwinde. Die Stengel winden ſich an anderen Pflanzen, die ſie erreichen koͤnnen, ſehr hoch in die Hoͤhe, oder ziehen ſolche wenn fie ſchwach find nieder — und bedecken fie; die Blätter find herzformig, g hangen an Stielen; aus den Anwachswinkeln kommen Nebenſtengel, an welchen die etwas groͤſſere und flache weiſſe Blumen wirbelformig und weitlaͤufig, oberwaͤrts aber dicht und aͤh⸗ f renformig hangen; der Saamen iſt ſchwarz; es waͤchſet in Feldern, kommt auch oft in Gaͤr⸗ ten von ſelbſt hervor, und blüͤhet im Sommer. | Die Blumen des Polygonum werden von andern Kraͤuterkennern nur fuͤr den Kelch ge⸗ halten, weil ſie nicht abfallen, ſondern den Saa⸗ 1 men bis zur Reife einſchlieſſen, auch unterwaͤrts grünlich und dick ſind, welche Eigenſchaft man an her ten, Aten und sten Art bemerke Stempel. 125 Vier Stempe 1 123. Paris. | | Der Kelch hat vier lanzenformige Blätter, die Blume vier pfriemenformige, die Staubfa⸗ den ſind auch pfriemenformig, welchen die lange Saane an beyden Seiten angewachſen | find, N 0 DR ne | 8 Staubgefaͤſſe. 147 find, der Eyerſtock iſt kugelicht mit vier aus ein: 4 Stempel. ander ſtehenden kurzen Griffen und einfachen Staubwegen; die Frucht iſt eine kurze vier⸗ eckichte und vierfaͤcherige Beere, mit vielen Saamen. 1. Paris quadrifolia. Wolfsbeer. Einbeer. An dieſer beſonderen Pflanze iſt der kurze ein⸗ fache Stengel mit vier groſſen eyformigen kreutzweiſe neben einander ſtehenden Blaͤttern umgeben, uͤber denſelben wird er duͤnner und bringet die einzele ziemlich groſſe Blume, an welcher die vier Kelchblaͤtter gruͤn ſind und ganz offen ſtehen, auch wol mit den Spitzen abwaͤrts gebogen ſind, zwiſchen denſelben ſte⸗ hen die vier etwas bleichere, ſehr ſchmale und ſpitzige, aber eben ſo lange Blumenblaͤtter gleichfalls ganz offen und niedergebogen, die Staubfaͤden find grün, lang, und gehen ſpitzig zu, die gelbe Staubbeutel ſitzen aber nicht am Ende wie bey anderen Pflanzen, ſondern an beyden Seiten des Fadens nach der Länge, fo daß der obere und untere Theil davon frey bleibei; der Eyerſtock iſt purpurfarbig, die Griffel braunlich, und viel kuͤrzer wie die Faͤ⸗ den, und laufen an den Enden ſpitzig zu, wel⸗ ches die Staubwege ſind, die Beere iſt ſchwaͤrz⸗ lich oder dunkelbraun, und die Saamen weiß⸗ lich; in ſchattichten Waͤldern, im May. 124 Adoxa. | Der unter dem Eyerſtock ſitzende Kelch iſt zweyblaͤttericht, offen, die Blume iſt flach, in vier eyformige ſpitzige Blaͤtter getheilet, die pfriemenformige Staubfaͤden tragen runde Beu⸗ tel, der Eyerſtock iſt unter der Blume, die Grif⸗ fel aufgerichtet mit ſpitzigen Staubwegen, die K 2 Frucht - 1 148 8 Staubgefäffe. Stempel. Frucht ift eine vierfaͤcherichte zwiſchen dem Kelch b i und der Blume ſitzende Beere mit einzelen Saamen. 1. Adoxa moſchatellina. Biſamhanenfuß. Eine niedrige kleine Pflanze, mit ſchwachem Stengel, und wenigen Blaͤttern, deren gemei⸗ niglich drey an einem Stiel ſitzen, welche wieder in drey oder mehr Lappen eingeſchnitten - find; über den Blättern endiget ſich der Sten⸗ gel bald, an deſſen Spitze eine Heine gruͤ Blume, und dicht an derſelben vier andere nach den vier Seiten gekehrte ſo in einander ſitzen, daß man die Kelchdlaͤtter von einer Be; den ſchweerlich ſehen kann, indem fie alle fuͤnf zuſammen ein klein Knoͤpfchen ausmachen; Fe oberſte Blume gehört zwar in dieſe Klaſſe, die vier Seitenblumen aber haben zehen Staub faͤ⸗ den, aber vor eh. und fönn- ten alfo ) in der den Klaſſe ſtehen. Sie riecht etwas nach Biſam, web * in den Waͤldern im April. Auſſer den hier beſchriebenen Pflanzen findet man auch zuweilen acht Staubgefaͤſſe an der Silene nutans, und faſt allezeit an der Mono- tropa und dem Chryſosplenium, welche fat: lich in die hende Klaſſe gehören. 1 9 Staubgefaͤſſe. 149 IX. Klaſſe. Neun Staubgefaͤſſe. \ 125. Butomus, Die ſchirmformige Blumen haben eine drey⸗ blaͤtterige Schirmdecke, aber keine beſon⸗ dere Kelche, ſondern eine jede hat ſechs runde hole Blaͤtter, davon drey aͤuſſere wechſelsweiſe kleiner und ſpitziger; von den neun pfriemen⸗ formigen Staubfäden ſtehen drey mehr nach ins nen, die Staubbeutel haben zwey flache Seiten und ſind faſt rundlich, die ſechs laͤngliche Eyer⸗ ſtoͤcke endigen ſich in ſpitzige Griffel und Staub: wege, daraus werden ſechs laͤngliche ſpitzige Saamenkapſeln, mit vielen länglichen ſtumpfen Saamen. 1. Butomus umbellatus. Rameelheu Zyper: ſchwertel. Blumenbinſen. Die Blaͤtter ſind lang mit drey Winkeln oder Ecken, drey⸗ ſchneidig, die ſchoͤnen roſenfarbigen Blumen ziemlich groß; und wachſen in den Teichen und andern Waͤſſern, wo ſie im Julius bluͤhen. 3 X. Kaffe i 150 Io Staubgefaͤſſe. . X. Klaſſe. Zehen Staubgefaͤſſe. Dr Klaſſe hat vier Ordnungen, mit einem, zwey, drey, und fünf Stempeln. 1 &tempel. A Stempel. N 126. Ledum. Der Kelch iſt ſehr klein und fuͤnfzahnig, die Blume hat fuͤnf eyformige hole offenſtehende Blaͤtter, die Staubfaͤden find fadenformig mit länglichen Beuteln, der runde Eyerſtock hat eis nen fadenformigen Griffel und ſtumpfen Staub⸗ weg, die Frucht iſt eine runde fuͤnffaͤcherige Kapſel mit vielen dünnen laͤnglichen Saamen. 1. Ledum paluſtre. wilder Rosmarin. Wan⸗ Hi zenkraut. Porſch. Es iſt ein niedriger 3 Strauch, deſſen Aeſte im erſten Jahr roſtfar⸗ big und rauch, hernach aber mit einer aſch⸗ farbigen Rinde bekleidet find; die linienformi⸗ gen Blaͤtter gleichen den Rosmarinblaͤttern, und ſind an den jungen Zweigen gleichfalls roſtfarbig; die weiſſe Blumen kommen an viel Stengeln zuſammen aus einem Ort hervor, und haͤngen anfaͤnglich niederwaͤrts, wenn ſie aber aufbluͤhen ſind ſie etwas mehr aufgerich⸗ tet, die Staubfaͤden find ziemlich lang, die Saamenkapſeln roͤthlich; in der Nehring an etwas feuchten Orten; im Junius, Julius. 127. Pyrola. | | Der Kelch ſehr klein und fünfzahnig, die e hat fünf runde e offene Blaͤtter, die en | 0 E 10 Staubgefaͤſſe. 151 Staubfaͤden pfriemenformig und kurz, die Stempel. Staubbeutel groß, niederhangend, oben zwey⸗ hornig, der Eyerſtock eckicht, der Griffel faden⸗ formig. Der Staubweg dick, die Frucht eine fuͤnfeckichte und fuͤnffaͤcherichte Kapſel mit vie⸗ len dünnen Saamen. | I. Pyrola rotundifolia. Wintergruͤn mit run? den Blättern. Aus der Wurzel kommen etz liche runde Blaͤtter auf langen Stielen hervor, die auch im Winter gruͤn bleiben, der Stengel iſt ohne Blaͤtter mit traubenformig ſtehenden weißen wolriechenden Blumen, an welchen der Griffel niedergebeuget iſt; in den Waͤldern, im 70 Junius. 2. Pyrola ſecunda. Wintergruͤn mit nach ei⸗ nner Seite gekehrten Blumen. Die Blaͤt⸗ ter ſtehen auf kuͤrzern Stielen, ſind faſt eyfor⸗ mig, am Rande gekerbt, die Blumen ſtehen alle nach einer Seite des Stengels; ſonſt iſt ſie der vorigen Pflanze aͤhnlich; in den Waͤl⸗ dern, im Julius. 3. Pyrola umbellata. Wintergruͤn mit ſchirm⸗ formigen Blumen. Die Blaͤtter haben ſehr kurze Stiele, ſind lanzenformig, am Rande ſaͤgezahnig, dick, glatt und glänzend, der Sten⸗ gel bringet zwey, drey, bis fuͤnf weißroͤthliche ſchirmformig ſtehende Blumen mit rothen Staubbeuteln, ſehr kurzem Griffel und ziem⸗ lich groſſem Staubwege; in den Waͤldern, im Julius. Bil { Menzel hat noch eine Art gefunden, die nur eine einzige Blume traͤget. 9930 K 4 128. 152 Stempel. 4 Der Kelch fehlet, die Blume hat zeben laͤng⸗ ee 3 Stempel. liche 10 Staubgefaͤſſe. 128. Monotropa. aufgerichtete, an den Spitzen ſaͤgezaͤhnige de inwendig hol und einen Honigſaft enthalten, auswendig aber daſelbſt dicker hervorſtehen; die pfriemenformige Staubfaͤden tragen gerade Staubbeutel, der Eyerſtock iſt rund, oben ſpi⸗ tzig, wege, die Frucht iſt eine eyformige fuͤnfeckichte mit geradem Griffel und dickem Staub⸗ Ware mit vielen duͤnnen Saamen. ‚Ir Monotropa hypopithys. Sommerwurz. Dieſe Pflanze hat keine Blaͤtter, ſondern der Stengel iſt weiß, und mit braunen oder weiß⸗ lichen Schuppen bekleidet, die Blumen haͤngen Blatter, davon die fünf auſſere an dem Grun⸗ an kurzen Stengeln, ſind unrein weiß, ihre Blätter find ungleich, die fünf innere kleiner und kuͤrzer, die andere, die den Honigſaft ha⸗ ben, ſind inwendig haaricht, wie auch die Staubfaͤden; die oberſte Blume hat zehen Blaͤt⸗ ter und Staubfaͤden, die uͤbrigen nur acht; al⸗ lein ſehr oft hat auch die obere Blume nicht mehr wie acht, daher ſie auch fuͤglich in der Sten Klaſſe hätte ſtehen koͤnnen. Die ganze Pflanze hat nichts gruͤnes, waͤchſet in den Waͤldern * an den Wurzeln Dre Bäume im 9 9 und Julius. 5 B. 8 we y Stempel. | 129. Chryfofplenium, X Der Kelch hat vier oder fünf eyformige ger faͤrbte offenſtehende Blätter, die Blume fehlt, die e ſind ae oder ER ſehr kurz, . mit 10 Staubgefuͤſſe. 183 mit kleinen runden Staubbeuteln, der Eyer- 2 Stempel. ſtock iſt in den eckichten Fruchtboden eingeſenkt, die pfriemenformige Griffel ſind kurz, mit ſtum— pfen Staubwegen, die Frucht iſt eine zweyſpi⸗ tzige mit dem Kelch umgebene Kapſel, mit vielen kleinen Saamen. 1 Chryſoſplenium alternifolium. guͤlden Milz⸗ kraut mit Wechſelblaͤttern. Die Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe auf langen Stielen, ſind rund und tief gekerbt, die Blumen ſtehen oben etliche zuſammen auf kuͤrzeren Stengeln, die Kelchblaͤtter ſind gelbgruͤn; die oberſte Blume foll fünf Blätter und zehn Fäden, die andern ſpaͤter aufbluͤhenden vier Blaͤtter und acht Faͤ⸗ den haben, aber ich habe ſie alle gemeiniglich nur von der letzten Art angetroffen, daher die⸗ ſes nicht immer zutrifft, und haͤtte diefe Gat⸗ tung eben fo gut in der sten Klaſſe ſtehen koͤn⸗ nen; in den Wäldern, im April und May. 2. Chryfofplenium oppoſitifolium. guͤlden Milz⸗ kraut mit Gegenblaͤttern. Es iſt dem vo⸗ rigen in allen Stuͤcken gleich, auſſer daß die Blaͤtter auf kuͤrzeren Stielen gegen einander ſtehen. Beyde Arten ſind nur niedrige Pflan⸗ zen, und dieſe waͤchſet mit der vorigen an ei⸗ nerley Orten. 725 130. Saxifraga. Der Kelch iſt in fuͤnf kurze ſpitzige Blaͤtter getheilet, die fünf Blumenblaͤtter find länger, flach, unterwaͤrts ſchmaler, die Sraubfaͤden pfriemenformig, die Staubbeutel rund, der | Eyerſtock rundlich, die Griffel kurz, die Staub: wege ſtumpf, die Frucht eine eyformige zwey⸗ ſpitzige Kapſel mit vielen kleinen Saamen, t 1 K 5 7 1. Saxi- 2Stempel. 154 10 Staubgefäſſe. 1. Saxifraga granulata. weiſſer Steinbrech. Die Blätter, die aus der Wurzel kommen, wie auch die unteren am Stengel ſind nierenfor⸗ mig, am oberen Umkreiſe tief gekerbt, oder in kleine Lappen getheilt an Stielen ſitzend, der Stengel iſt rauch, oben in Nebenſtengel ge⸗ theilt, woſelbſt kleine linienformige Blaͤtter oh⸗ ne Stiele ſitzen; die Blumen ſind weiß, viel laͤnger wie der Kelch, ſtehen nicht ganz gunger ia an den Bergen, im May. 13 1. Scleranthus. Der Kelch iſt roͤhrenformig, oben in fuͤnf ſpitzige Blaͤttchen getheilet, die Blume fehlt, die Staubfäden ſind ſehr klein, mit runden Beuteln, der Eyerſtock rund, die Griffel haar⸗ formig, die Staubwege einfach, die eyformige dünne Fruchtkapſel wird in dem Kelch, der ſich am Halſe zuſammenzieht, verſchloſſen, u und ent⸗ | hält zwey Saamen. I. Scleranthus annuus. Bnauel mit benen elch. Eine kleine nur ein Jahr daurende Pflanze, welche liegende Stengel hat, und mit wenigen kleinen gruͤnen ſehr ſchmalen linien⸗ formigen Blaͤttern b beſetzt iſt, die kleinen Bluͤ⸗ then haben gruͤne ſpitzige etwas offene Kelche; an den Wegen, auf trockenen ſandigen Fel⸗ | dern, im Sommer, 2. Scleranthus perennis. Rnauel mit geſchlof⸗ ſenem Kelch. Dieſe Pflanze waͤhret etliche Jahr, iſt mehr aufgerichtet, hat mehr Blaͤt⸗ N ter, welche weißlicht find, größere Bluͤthen, ſtumpfe weißlichte mehr geſchloſſene Kelche, auf den Bergen und . Orten, im 75 Julius. 5 7 132 84. ö 9 1 4 10 Staubgefäſſe. 185 132. Saponaria. Der Kelch iſt laͤnglich und fuͤnfſpaltig, die Blume hat fünf Blätter, an welchen der Pa; gel ſo lang wie der Kelch, und enge iſt, die Platten aber flach, ſtumpf und auswärts breis ter; die pfriemenfoͤrmige Staubfaͤden ſind ſo lang wie der Kelch, und fuͤnf davon kommen ſpaͤter in die Höhe wie die anderen, die Staub; beutel ſind laͤnglich und liegend, der Eyerſtock länglich rund, die Griffel gerade, die Staub⸗ wege ſpitzig; die Frucht eine lange im Kelch verdeckte Kapſel mit vielen kleinen Saamen. 2 Stempel. 1. Saponaria officinalis. Seifenkraut. Die Sten gel ſind hoch, mit gegen einander ſtehenden lan⸗ zꝛenformigen, mit drey Mittelribben bezeichneten Blaͤttern beſetzt; aus den Anwachswinkeln kom⸗ men Nebenſtengel, an welchen die weiſſe, zuwei⸗ len etwas roͤthliche ziemlich groſſe Blumen ſitzen, jedes Blatt hat an den Ort, wo die Platte und der Nagel zuſammenſtoſſen, eine kleine zwey⸗ ſpitzige Schuppe. Weil man anfaͤnglich nur fünf Staubgefaͤſſe ſiehet, koͤnnte man die Pflan⸗ ze leicht in der fuͤnften Klaſſe ſuchen, wenn man aber die Blume oͤffnet, wird man die übrigen Fäden, die alsdenn noch niedriger fies hen, leicht entdecken; an etwas feuchten Or⸗ ten, auch wol an den Aeckern, im Julius. 133. Dianthus. Der roͤhrenformige Kelch iſt lang und ge⸗ ſtreift, oben in fuͤnf Zaͤhne getheilet, unten mit vier Schuppen umgeben. Die Blume hat fuͤnf Blaͤtter mit langen engen Naͤgeln und ſtumpfen Ren am Rande gekerbten Platten; die 156 10 Staubgefaͤſſe. 2 Stempel. die Staubfaͤden pfriemenformig, oben aus; | waͤrts gebogen, mit länglichen liegenden Staub: beuteln, der Eyerſtock eyformig, die Griffel pfriemenformig, die Staubwege ſpitzig und ge⸗ kruͤmmet, die Frucht eine im Kelch verdeck⸗ \ te laͤngliche Kapſel mit vielen runden platten f Saamen e I. Dianthus prolifer. Feldnelken mit groſſen EBelchſchuppen. Die Blätter find, wie an allen Arten, ſchmal, pfriemenformig, entge⸗ gengeſetzt; die Kelchſchuppen ſind eyformig, ſtumpf, und groͤſſer wie der Kelch, welcher da⸗ durch eingehuͤllet wird, ſie ſind aber hol und liegen nicht feſt am Kelch an; die Blumen find klein, roͤthlich, und ſtehen etliche zuſammen; auf den Bergen, im Julius. 2. Dianthus diminutus. Feldnelken mit acht Kelchſchuppen. Die Blätter find etwas ſchmaler, der Kelch hat acht Schuppen, da⸗ von die inneren groͤſſer wie die aͤuſſeren, und den Kelch übertreffen, die kleine roͤthliche Blu⸗ me raget kaum etwas aus dem Kelch hervor, und hat jeder Stengel nur eine einzige Blume, da ſich an der vorigen Art etliche zuſammen fanden; auf den Bergen, im Julius. 3. Dianthus deltoides. Feldnelken mit Fleis nen Kelchſchuppen. Dieſe Art hat kleinere Kelchſchuppen, welche auch lanzenformig, und zuweilen nur zwey ſind, die Blumen ſtehen ein⸗ zeln, und ſind hochroth, an andern blaßroth und mit weißlichen Flecken oder Tuͤpflein be⸗ ſprenget; auf den Huͤgeln, auch auf den Wie⸗ en; im Julius. Oelhafe giebt noch eine Art an, nemlich die Karthaͤuſernelken, welche ich doch niemals wild geſehen. 535 C. Drey 10 Staubgefaͤſſe. 157 C. Drey Stempel. 134. Cucubalus. Der Kelch iſt laͤnglich, etwas bauchicht, 3 Stempel, fuͤnfzahnig; die fünf Blumenblaͤtter haben lan: ge dem Kelch gleiche Nagel, und flache ausge: ſchweifte Platten, die pfriemenformige Staub: faͤden tragen laͤngliche Beutel, und fünf davon kommen ſpaͤter in die Hoͤhe, der Eyerſtock laͤng⸗ lich, die Griffel pfriemenformig, die Staubwe⸗ ge laͤnglich, haarig, und gebogen, die Frucht eine laͤngliche ſpitzige dreyfaͤcherige Kapſel mit vielen runden Saamen. | 1. Cucubalus behen. Wiederſtoß. Der Sten⸗ gel waͤchſet in die Hoͤhe, und wird von eyfor⸗ mig laͤnglichten gegen einander ſtehenden glat⸗ ten Blaͤttern umgeben; der Kelch iſt aufgebla⸗ ſen, etwas purpurfarbig und mit haͤufigen Adern netzformig durchzogen, die Blumen ſind weiß, die Blaͤtter tief ausgeſchweift, und wo die Naͤgel mit den Platten zuſammenhaͤngen, iſt an jeder Seite ein breiter Anſatz, wie ein Ohr; an den Bergen und Aeckern, im Julius. Menzel hat noch eine Art angegeben, die ich aber nicht geſehen. Wegen der ſpaͤter nach⸗ kommenden Helfte der Staubfaͤden wuͤrde man auch dieſe Gattung anfänglich in der fünften Klaſſe ſuchen. . 5 135. Silene. Der Kelch laͤnglich und fuͤnfzahnig, die Blu⸗ me hat fuͤnf Blaͤtter, deren Nagel ſo lang wie a der Kelch, die Platte aber flach, ſtumpf und 1 5 | aus⸗ 158 10 Staubgefaͤſſe. 3 Stempel. ausgeſchweift, jedes Blatt hat am Halſe, wo die Platte mit dem Nagel vereiniget iſt zwey Zaͤhnchen, welche zuſammen eine Krone im Schlund machen. Von den zehen pfriemenfor⸗ migen Staubfaͤden kommt die Haͤlfte ſpaͤter zum Vorſchein, die Staubbeutel ſind laͤnglich, der Euyerſtock walzenformig, die Griffel lang, die Staubwege gekruͤmmet, die Frucht eine laͤng⸗ lich runde dreyfaͤcherige Kapkl mit viel nieren⸗ formigen Saamen. | | I. Silene nutans. weiß Marienröslein. Die⸗ ſe Pflanze iſt rauch, die Blaͤtter lang, ohne Stiele, am unteren Ende ſchmal, am oheren ſtumpf, die Blumen ſitzen in einer Reihe an N kleinen Stengelchen, alle nach einer Seite ge⸗ kehrt und niederhangend, der Stengel ſelbſt wird oben wo die Blumen ſitzen etwas abs waͤrts gekruͤmmet, der Kelch iſt purpurfarbig geſtreift, die Blumenblaͤtter ſind Webentheils | einwaͤrts gekruͤmmet, zuweilen offen oder außs waͤrts gebogen, von Farbe weiß. Die Staub⸗ faͤden kommen wie bey der Saponaria und dem Cucubalus die eine Helfte eher in die Hoͤhe wie die andere. Sonſt habe ich auch an dieſer Pflanze bemerket, daß ſie zuweilen in der Zahl ihrer Theile von der gewoͤnlichen Beſchaffen⸗ heit abgewichen, indem der Kelch nur vier Zahne, die Blume vier Blaͤtter, acht Staub⸗ fläden und zwey Griffel gehabt. Sie waͤchſet in lichten Wäldern, auch an andern Orten, * bluͤhet im Junius. 1 Oelhafe hat noch eine andere Art dieſer Sat tung mit rothen Blumen eee | | | \ 29 N 2 ee 8 Bi See u ’ . 7 10 Staubgefaͤſſe. 159 | 136. Stellaria. Der Kelch hat fünf lanzenformige hole offene Blaͤtter, die fuͤnf Blumenblaͤtter ſind flach laͤnglich und nach der Laͤnge geſpalten, die Staubfaͤden fadenformig, die Helfte davon Fürs zer wie die anderen, die Staubbeutel rund, der Eyerſtock rundlich, die Griffel haarformig, und von einander ſtehend, die Staubwege ſtumpf, die Frucht eine eyformige verdeckte Kapſel mit vielen flachrunden Saamen. 3 Stempel. 1. Stellaria neınorum. Sternblum mit herz⸗ formigen Blattern. Die herzformige Blaͤt⸗ ter ſtehen gegen einander, die untere auf Stie⸗ len, die oberen ohne Stiele, und ſind ſammt dem Stengel rauch; die weiſſe Blumen ma⸗ chen einen weitlaͤufigen Straus; in den Waͤl⸗ dern, im Junius. PEN 2. Stellaria holofte.. Sternblum mit lanzen⸗ formigen Blaͤttern. Die Blaͤtter ſtehen ge⸗ gen einander ohne Stiele, ſind glatt, laug und ſchmal, zuweilen etwas breiter und kuͤrzer, die weiſſe Blumen ſtehen auf langen Stengeln, in den Waͤldern, im May. N 3. Stellaria graminea. Sternblum mit Brass blaͤttern. Blumengras Die Baäaͤtter ſte⸗ hen gegen einander, ſind in groͤſſeren Pflanzen länger, in kleineren kuͤrzer und ſchmaler, glei⸗ chen den Grasblaͤttern, die weiſſe Blumen ma⸗ chen einen Straus; in den Waͤldern, im May. gi 137. Arenaria. | Der Kelch bat fünf längliche ſpitzige offenſte⸗ hende Blätter, die Blume fünf eyformige Blaͤt⸗ ter, die Staubfaͤden ſind pfriemenformig, die 75 | Staub; = 1 1 » 28 160 10 Gtaubgefäfle. 3 Stempel Staubbeutel rund, der Eyerſtock eyformig, die Griffel gebogen, die Staubwege dick, die Frucht eine eyformige Kapfel, mit vielen nierenformi⸗ gen Sau men. 1. Arenaria peploides. Sandkraut mit Por⸗ tulakblaͤttern. Die Pflanze kriecht mit ihren Wurzeln weit in der Erde herum, aus welchen viele Stengel aufwachſen, die mit eyformigen ſpitzigen dicken und ſaftigen Blaͤttern, derglei⸗ chen man am Portulak ſiehet, vierfach bee fest find, ſo das Kraut, wenn man von oben darauf ſiehet, viereckicht ſcheinet, weil die Spi⸗ ßen der Blaͤtter nach allen vier Seiten gerich⸗ tet ſind; die Stengel theilen ſich in Aeſte oder Nebenſtengel, und ſind mit vielen Gliedern abgetheilet, an Farbe weißlich oder roͤthlich; an den Spitzen ſiehet man etliche ziemlich groſ⸗ ſe weiſſe Blumen; aus den Winkeln der Blaͤt⸗ ter kommen gleichfalls hie und da einzele Blu⸗ meen auf kurzen Stengelchen. Dieſe niedrige Pflanze waͤchſet am Ufer des Meeres, bluͤhet im Auguſt. 2. Arenaria trinervia. Sandkraut mit Wege⸗ richblaͤttern. Die eyformige ſpitzige mit drey Ribben wie am Wegerich durchzogene Blätter ſtehen an den Stengeln gegen einander uͤber auf Stielen, aus den Winkeln der Blaͤtter komneen einzele kleine weiſſe Blumen auf lan⸗ gen Stengelchen; eine niedrige Pflanze, waͤch⸗ ſeei in den Wäldern, bluͤhet im Junius. \ 3. Arenaria ſerpyllifolia. Sandkraut mit Quen⸗ — delblaͤttern. Dieſes niedrige Kraut treibet viel Stengel, an welchen ſehr kleine eyformige ſpitzige Blaͤtter, wie am Quendel, ohne Stiele, ; er am Stengel aufgerichtet ſitzen, und urch gleiche Zwiſchenraͤume vertheilet ‚find, AR i E \ Zee Dee W 10 Staubgefaͤſſe. 161 an den Spitzen ſtehen etliche kleine weiſſe Blu⸗ men auf Nebenſtengelchen; an den Bergen, im May. D. Fuͤnf Stempel. eine 138. Sedum. Der Kelch iſt in fünf ſpitzige aufrechte Theile geſpalten, die Blume hat fuͤnf lanzenformige offenſtehende Blaͤtter, die Staubfaͤden ſind pfrie⸗ menformig, die Staubbeutel rund, die Stem⸗ pel haben fünf laͤngliche Eyerſtoͤcke mit dünnen Griffeln und ſtumpfen Staubwegen, die auf— recht ſtehende Saamenkapſeln ſind ſpitzig, von den Seiten platt, und enthalten viel kleine Saamen. f 5 0 1. Sedum telephium. Fette Senne. Bruch⸗⸗⸗ wurz. Knabenkraut. Die Stengel ſind roͤthlich, die Blaͤtter eyformig, am Rande ſaͤ⸗ gezahnig, dick und ſaftig, ohne Stiele, ſtehen mehrentheils gegen einander, zuweilen wech⸗ ſelsweiſe, auch wol drey zuſqumen, die gruͤn⸗ lich weiſſe Blumen machen einen platten Straus oder Krone; auf trockenen Bergen, auch in bergichten Waͤldern, im Julius. 2. Sedum aere. ſcharfer Mauerpfeffer. Fleis ne Sauswurz. Die dicken ſaftigen eyformi⸗ gen aufrechten kleinen Blaͤtter ſitzen wechſels⸗ weiſe, ohne Stiele, feſt am Stengel an, wel⸗ cher oben die gelben Blumen in einem unvoll⸗ kommenen Schirm traͤget; an trockenen ſan⸗ digen Orten, im Junius. 5 3. Sedum ſexangulare. unſchmackhafter Mauer⸗ pfeffer. Er iſt von der vorigen Art nur darin verſchiden, daß er ” häufigen ſechsfach pe | —— u 74 162 10 Stute fetempel. 45 den Stengel ſtehenden Blaͤttern, und wenige⸗ | ren Blumen verfehen iſt; an eben den Orten. Dieſe beyde Arten koͤnnen lange aus der Erde ſeyn, und wachſen doch fort, und eroͤffnen ihre Blumen, welches letzte fie fo gar in einem Buch gethan, worinn ſie zum Trocknen Abe preßt waren. 5 Oelhafe hat noch eine Art e 139. Oxalis. Der Kelch iſt fehr klein, fünftheilig, fpißig, die Blume hat fünf aufrechte ſtumpfe ausge: 10 ſchweifte Blätter, die Staubfaͤden find haarfor⸗ 85 mig, die Staubbeutel rund und gefurchet, der Eyerſtock fuͤnfeckicht mit fademformigen Grif⸗ | feln und ſtumpfen Staubwegen, die Frucht eine fuͤnfeckichte fünffächerichte Kapſel mit vielen ſpitzigen Saamen, die, wenn n sie ref . weit heraus ſpringen. 5 1. Oxalis acetoſella. Sauesks Aus der Wurzel konnen verſchiedene lange Stiele, de⸗ ren jeder ein dreyfaches Kleeblatt mit herzfor⸗ migen haarigen Blaͤttchen traͤget, zwiſchen ſel⸗ bigen kommen noch laͤngere Stengel in die Hoͤhe, deren jeder eine einzige zarte weiſſe Blume hat mit eee enn 5 808 0 05 in den abe im Map. 140. Agroſtemma. f er Ä 9 85 et Der Kelch iſt roͤhrenformig mit u = alen ſpitzigen Streifen, die länger find wie Die Blume; die Blumenblaͤtter, derer fünf find, ha⸗ A Dal von der FR des a 9 la = Plat FR 5 ER Re aller » 4 4 1 * 2 9 8 K 8 Aer, 10 Staubgefaͤſſe. 163 Platten, von den pfriemenformigen Staubfäden s Stempel. kommt die Helfte ſpaͤter hervor, und tragen ein⸗ fache Staubbeutel, der Eyerſtock eyformig, die Griffel fadenformig, die Staubwege einfach, die Frucht iſt eine laͤnglich eyformige Kapſel, mit vielen nierenformigen Saamen. „ . Agroftemma githego. Raden. Die Sten⸗ gel wachſen gerade in die Hoͤhe, ſind mit lan⸗ gen ſchmalen lanzenformigen gegen einander ſtehenden rauchen Dlaͤttern beſetzt, die Sten⸗ gel und Kelche ſind auch haarig, die Blumen roth, und ſtehen einzeln; unter dem Korn, im Julius. 141. Lychnis. Der Keſch iſt laͤnglich, aufgeblaſen, fuͤnfzah⸗ nig, die Nagel an den fuͤnf Blumenblaͤttern ſo lang wie der Kelch, oben mit zwey Anſaͤtzen vergroͤſſert, die Platten flach; von den Staub⸗ faͤden kommt ebenfalls die Helfte ſpaͤter, die Staubbeutel liegen; der Eyerſtock eyformig, die Griffel pfriemenformig und lang, die Staubwege gekruͤmmt und haarig, die Frucht⸗ kapſel faſt eyformig, mit vielen runde Saamen. | 2 1. Lychnis flos cueuli. Ruckucksblum. Gauch⸗ blum. Die laͤnglichen Blaͤtter ſtehen gegen einander, die Kelche und Blumen ſind roth, jedes Blatt wieder in vier ſchmale Theile zer⸗ ſchnitten, welches ihnen ein zierliches Anſehen giebet; auf den Wieſen, haͤufig, im Junius. n 2. Lychnis vifcaria. Klebnelken. Theernel. ken. Die ſchmale gras formige Blätter ſtehen „ 2 paar⸗ 164 10 o Stuubgefiſſ. 5 Stempel. paarweiſe an den Gelenken oder Gliedern des Stengels, welcher unter jedem Gliede ſchwarz⸗ braun und klebrig iſt, der Kelch iſt ſammt der Blume roth; in Waͤldern und Wieſen, im 8 Junius. f N 3. Lychnis dioica. Marienröslein mit ge⸗ W trenntem Geſchlecht. Die gegen einander S ſtehende Blätter. find eyformig oder en 0 mig, lang, weißlich und ganz weich, haarig, der Kelch iſt geſtreift und oft roͤthlich, die Blu | men weiß, deren Blaͤtter faſt die Lange durch a geſpalten, und am Rande gekerbt find. Die . Geſchlechte ſind völlig getrennet, fo daß eine Pflanze lauter maͤunliche, eine andere lauter weibliche Blumen bringet, daher ſie eigentlich in die 22 Klaffe gehoͤret; an Bergen, Feldern und Aeckern, im Junius. Eine Spielart da⸗ vou, die ſich aber genugſam unterſcheidet, if niedriger von Stengel, mehr haarig, hat kuͤr⸗ zere breitere Blätter, die nicht weich, auch nicht weißlich, ſondern gruͤn, auch wohl roͤth⸗ lich ſind, die Kelche ſind weniger aufgeblaſen, die Blumen ſchoͤn roth, deren Blätter nicht ſo tief geſpalten; ſie waͤchſet an feuchten hun gen Orten, im Junius. N 4 Ceraſtiuß... Der Kelch hat fuͤnf eyformige ſpitzige offene] Blätter, die fünf Blumenblaͤtter find aufgerich⸗ 0 5 et, ſtumpf und gefpalten, die Staubfäden dun⸗ a ne mit runden Beuteln, der Eyerſtock eyfor⸗ mig, die Griffel baarformig, „ die Staubwege ER Er mpf, die Frucht iſt eine runde oder en x apfel, mit viel runden Saamen. | N 1. Ceraftium vifeofum. rauhes lebriges vo⸗ j 1 e Die e Blüte fieben I 0 N m 4 N — i . } _ — — 1̃0 Staubgefaͤſſe. 165 ckeirander, ſind kurz, eyformig, ſpitzig, die Sten⸗ 5 Stempel, gel ſind aufgerichtet, rauch und klebricht, die Blumen kommen einzeln aus den Winkeln der, Blaͤtter und an der Spitze des Stengels auf Nebenſtengelchen hervor, ſind weiß, und die Blumenblaͤtter ſind ſo lang wie der Kelch; an trockenen Orten, im Julius, Auguſt. 2. Ceraſtium vulgatum. gemein Vogelkraut. Es iſt dem vorigen ziemlich gleich, waͤchſet aber buſchweiſe zuſammen, und die Stengel breiten ſich auch mit ihren Nebenſtengeln mehr aus; in meiner Flora iſt es nicht angemerket; man findet es an trockenen Stellen, im Junius. 3. Ceraſtium ſemidecandrum. kleines rauhes Dogelkraut. Eine niedrige Pflanze, mit ey⸗ formigen entgegen geſetzten Blaͤttern, iſt rauh und haarig, die Blumen ſind weiß, die Blaͤt⸗ tr nicht fo tief geſpalten, ſondern nur einge⸗ ſchnitten oder ausgeſchweift, und mit dem Kelch pt gleich lang; es hat zwar zehen Staubfaͤ⸗ en, aber nur fuͤnf davon haben Staubbeutel; an trockenen magern Orten, im May. 4. Ceraſtium arvenſe. weiß Naͤgeleingras. Die Blaͤtter ſind ſchmal, lanzenformig, gegen einander ſitzend, etwas rauch; die Stengel ſind rauch, in Nebenſtengel getheilet, nach oben endigen ſie ſich mit zwey kleinen Blaͤttchen oder Schuppchen, woſelbſt wenige Blumenſtengel⸗ 7 chen entſpringen, deren jeder eine einzele et⸗ 160 Was groͤſſere weiſſe Blume traͤget, deren Blaͤt⸗ ter laͤnger wie der Kelch ſind „ die Kelchblaͤtter . ſimnd grün mit weiſſem glaͤnzendem Rande, wel⸗ ches auch bey der vorigen dritten Art zu be⸗ merken; auf trockenen Feldern, im May. 5. Ceraſtium aq uaticum. groß Waſſervogel⸗ kraut. Die Blaͤtter find herzformig, ohne er gegen einander geſetzt „die unteren L 3 groß, „ 50 * 166 10 Staubgefaͤſſe. Stempel. der Eyerſtock eyformig, die Griffel fademformig, | etwas gebeuget, die Staubwege dick, die Frucht eine eyformige Kapſel, mit mehreren runden, 5 a 95 Spergula nodoſa. Sperk mit Gegenblaͤt⸗ groß, die oberen ſchmaler und ſpitziger, die Stengel rauch, die weiſſe Blumen kommen einzeln auf Stengelchen aus den Winkeln der Blaͤtter, die Saamenkapſeln, die an den vori⸗ gen Arten laͤnglich waren, ſind an dieſer rund, und haͤngen niederwaͤrts; an den Graben, und andern feuchten oder ſchattigen Orten, im Julius. et 0 51 | 143. Spergula. ! Der Kelch hat fünf eyformige ſtumpfe bete | offenſtehende Blätter, die fünf Blumenblaͤtter ſind gleichfalls eyformig hol und offen, auch groͤſ⸗ fer wie der Kelch, die Staubfaͤden find pfrie⸗ menformig und kurz, die Staubbeutel rund, —ꝛ— und mit einem Rand umgebenen Saamen. 1. Spergula arvenſis. Sperk mit wirbelblaͤt ⸗ tern. Knoͤterich. Knebel. Die Blaͤtter ſind ſehr ſchmal und fademformig, derer viel zuſammen wirbelformig und gliederweiſe um den Stengel ſitzen, oberwaͤrts theilet er ſich ebenfalls gliederweiſe in lange Nebenſtengel, die wieder kleinere Stengelchen ausſchieſſen, an welchen die etwas groſſe weiſſe Blumen ab⸗ er auf Feldern und Wieſen, im Auguſt. ; tern. Eine ſehr kleine Pflanze, die Stengel find in viel Glieder abgetheilet, an welchen die Blaͤtter gegen einander ſitzen, die unteren ſind ſchmal und grasformig, die oberen aber ſehr ds) und kurz, die Stengel 55 ung und befoms | 5 5 5 a 1 Bi 10 Staubgefäffe. 167 bekommen keine Nebenſtengel, an der Spitze 5 Stemptl. ſtehet ein einzeles ſchneeweiſſes Blümchen. So klein dieſe Pflanze iſt, ſo zierlich laͤſſet ſie, und waͤchſet in feuchten Feldern auf der Saspe, | im Auguſt. | Menzel hat die Gattung des Arbutus oder Heidelbeer mit runzlichten Blaͤttern, ſchwarzen Beeren und weiſſen Saamen in der Nehring gefunden, welche in dieſe Klaſſe gehoͤret. Sonſt ſiehet man auch zehen Staubgefaͤſſe an vielen Blumen des Vaccinium oder Blaubeer, imglei⸗ chen an allen Seitenblumen der Adoxa oder . welche beyde in der gten Klaſſe ſtehen. a N He gehören alle Pflanzen, die mehr als 0 > Sheet. 168 0 12 Staubgefäſſe. A i RN Cha Llesähgen © Zwölf Staubgefaͤſſe. zehen und weniger als zwanzig Staubge⸗ fälle haben. Ob gleich nur vier Gattungen da⸗ von bey uns einheimiſch find, fo theilen fie ſich doch nach der Zahl der Stempel in drey Ord⸗ nungen, nemlich mit einem, zwey und RR 4 Stempeln. BR A. Ein Stempel, 144. Lythrum. Der Kelch iſt roͤhrenformig und geſtreift, oben 4 mit zwölf Zaͤhnchen beſetzt, davon ſechs wech. ſelsweiſe kleiner. Die Blume hat ſechs loaͤng⸗ liche ſtumpfe offenſtehende Blatter, die oben zwiſchen den Zaͤhnchen des Kelches angewachſen. 9 Die zwölf Staubfäden find fo lang wie der Kelch, und zwar, ſo daß die oberen kuͤrzer ſind wie die unteren, die Staubbeutel einfach und aufgerich⸗ tet. Der Eyerftocf laͤnglich, der Griffel pfrie⸗ menformig und gebeuget, der Staubweg teller formig und aufgerichtet. Die Frucht eine länge liche ppizige zweyfächerige Kapsel mit vielen klei⸗ nen Saamen. 75 1. Lythrum ſalicaris. rother weiderich. Die N Stengel wachſen hoch auf, find eckicht und rauch, mit entgegen geſetzten herz⸗ oder lan⸗ zenformigen Blaͤttern ohne Stiele bekleidet, 5 ne tragen. oben eine * Aehre von ſchoͤnen 8 d aid 4 Re: m 1 1 12 Staubgefaͤſſe. 169 purpurrothen Blumen; an den Waͤſſern, im Julius. i B. Zwey Stempel. 147. Agrimonia. Der Kelch iſt klein und fuͤnftheilig, auf dem Eyerſtock ſitzend, mit einem aͤuſſeren groͤſſeren Kelch umgeben, die Blume hat fünf flache rund: liche Blaͤtter, die Staubfaͤden ſind haarformig und kurz, zwiſchen zwoͤlf und zwanzig, mit klei⸗ nen doppelten Staubbeuteln; der Eyerſtock iſt unter der Blume, die zwey Griffel kurz, die Staubwege ſtumpf; es giebt kein beſonderes Fruchtbehaͤltniß, ſondern der Kelch wird hart und mit kleinen Borſten oder Haͤckchen beſetzt, und enthaͤlt zwey Saamen. I. Agrimonia eupatoria. Odermennig. Der Stengel iſt lang und wechſelsweiſe mit gefe⸗ derten haarigen Blaͤttern beſetzt, deren Blaͤtt⸗ chen eyformig und tief gezahnet find, zwiſchen dieſen Blaͤttchen ſitzen wieder andere aͤhnliche aber viel kleinere an der haarigen Mittelribbe; die gelben Blumen machen eine ſehr lange und 4 Julius. C. Drey Stzmpel. 146. Refeda. RER Der Kelch iſt in vier enge Streifen getheilet, die Blume hat drey Blaͤtter, davon das oberſte halb in ſechs Theile, die beyden Seitenblaͤtter . 2 Stempel. ‚ bünne Aehre aus; an trockenen Orten, im 3 Stempel. aber in drey Theile Wee Fuß des obe⸗ , N 5 0 ‘A ren 17 12 Staubgefaͤſſe. 3 Stempel. ren Blattes ſitzet noch ein beſonderes Saftbe⸗ haͤltniß. Der Staubfaͤden giebt es funfzehen oder ſechszehen, welche kurz, und mit aufgerich⸗ teten ſtumpfen Beuteln beſetzt; der Eherſtock iſt hoͤckericht mit ſehr kurzen Griffeln, und ein⸗ fachen Staubwegen verſehen, die Frucht iſt eine eckigte Kapſel, worauf die Griffel noch ſitzen, mit nierenformigen Saamen. Die Beſchrei⸗ bung richtet ſich nach unſerer Nute andere geben | davon ab. ’ 1. Refeda luteola. Stetiche Aus der Wurzel kommen verſchiedene auch wieder ab⸗ getheilte Stengel, welche mit lanzenformigen kurzen Blaͤttern dicht bekleidet ſind, und ſich in lange duͤnne mit vielen kleinen gelben Blumen beſetzte Aehren endigen; an den Doͤrfern und Wegen, doch ſehr ſparſam, im Junius. Dehafe hat noch eine andere Art gefunden. ö {ae N 147 Euphorbia. | 4 Der Kelch iſt bauchicht, runzlicht, gefärbt, gemeiniglich vierzahnig, die Blume hat gemei⸗ g niglich vier dicke, ſtumpfe, kreiſelformige, hoͤcke⸗ richte Blaͤtter; die Staubfaͤden ſind zwoͤlf oder mehr, länger wie die Blume, zu verſchiedener Zeit hervorbrechend, mit doppelten runden Staubbeutelu, der Eyerſtock rund, dreywink⸗ licht, auf einem beſonderen Stengelchen ſitzend, die drey Griffel ſind zweytheilig, die Staubwege ſtumpf, die Frucht eine runde dreyfaͤcherichte Kapſel, an einem Stengelchen niederwarts na ® gend, mit einzelen Fan e een 10 Eu 1. Eu- f 1 ; ö 1 a 5 — 1 Te — 12 Staubgefaͤſſe. 171 1. Euphorbia peplus. runde Wolfsmilch. Die 3 Stempel. Blaͤtter ſind rund, ſtehen auf Stielen ohne ge⸗ wiſſe Ordnung, doch mehrentheils wechſels⸗ weiſe, und geben wie alle Arten dieſer Gat⸗ tung einen Milchſaft von ſich; die Blumen ſte⸗ hen an allen Arten gewiſſermaßen ſchirmfor⸗ mig, und haben alſo auch beſondere Blaͤtter zu Schirmdecken; an dieſer erſten Art ſind dieſelbe eyformig, der Schirm hat drey Sten⸗ gel, und alſo auch drey Bluͤßter zur Schirmde⸗ cke, dieſe drey Stengel theilen ſich wieder ein oder mehrmahl jeder in zwey Stengel, da ſie denn auch jedesmahl zwey Blaͤtter zu Schirm⸗ becken Naben, die Blumen find klein und gelb⸗ licht; ſie waͤchſt in den Kuͤchenfeldern, bluͤhet den Sommer uͤber, und iſt die kleinſte Art. 2. Euphorbia helioſcopia. Sonnenwendwolfs⸗ milch. Die Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, ſind an der Grundflaͤche ſchmal und werden ober⸗ waͤrts breiter und faſt rund, am Rande ſaͤge⸗ zahnig, der Schirm hat fuͤnf Stengel und fuͤnf groſſe Blaͤtter zur Schirmdecke, die Stengel theilen ſich wieder in drey, mit drey Schirm⸗ blaͤttern umgeben, die gelbe Blumen ſind groͤſ⸗ ſer; unter den Kuͤchengewaͤchſen, auch in den Feldern, im Julius. 5 3. Euphorbia eſula. ſchmalblaͤtterige Wolfs⸗ milch. Die wechſelsweiſe ſtehende Blaͤtter ſind lang, ſchmal, faſt linienformig, abwaͤrts hangend oder doch ausgebreitet, aus den Win⸗ . keln der Blaͤtter kommen kleine Nebenſchirme, die zweyſtengelig ſind; der Hauptſchirm hat fuͤnf eyformige ſpitzige Blaͤtter zur Schirmde⸗ cke, und theilet ſich in viel Stengel, die ſich wieder in zwey theilen, die gelben Blumenblaͤt⸗ ter haben eine mondformige zweyhornige Fi⸗ gur; auf dem Felde hinter Langefuhr, im May, Junius. hr a, N ae 175 12 Staungefäßee 4. Euphorbis amygdaloides. wolfs milch mit Mandelblaͤttern. Die Blätter ſtehen ohne Ordnung, ſind laͤnglich, an der Spitze breiten als an der Grundflaͤche, die Schirmdecken ſind ß rund, zuſammen gewachſen, der Hauptſchirm theilet ſich in viel Stengel, und dieſe wieder in zwey, die Blumen find gelb; in den Kuͤchen . feldern, im Junius. Euphorbia lathyris, Springkraut. Dieſe Art wird ſehr groß und breitet ſich in viel Ne⸗ benſtengel aus, die Blaͤtter an dem Hauptſten⸗ gel ſind faſt linienformig, breit, und ſtehen ge⸗ gen einander, die an den Nebenſtengeln ſind kuͤrzer, an der Grundflaͤche breiter, und endi⸗ | gen ſich fpißig, der Hauptſchirm hat vier Blaͤt⸗ ter zur Schirmdecke und vier Stengel, die ſich hernach in zwey theilen. Obgleich dieſe Pflanze mehr in den mittaͤgigen Gegenden zu finden, ſo iſt ſie doch nicht nur bey uns in Naſſenhu⸗ N ben jaͤhrlich von ſelbſt gewachſen, fordern es 5 hat ſte auch, wie man aus den Koͤnigsbergi⸗ ſchen Gelehrten Zeitungen ſiehet, ein Kraͤuter ? kenner in dortigen Gegenden wild angetroffen. 1 Johann Philipp Brayne hat noch eine Art 4 von der Wolfsmilch gefunden. Die Gattung des Sempervivum, Hauslaub, 5 7 die ich in der Flora beſchrieben, habe ich hier weggelaſſen, weil es ungewiß iſt, ob ſie wirklich einheimiſch zu nennen, indem fie zwar auf den DODachern der Bauerhuͤtten angetroffen wird, aber ſchwerlich ſonſt irgend, wo ſie nicht hinge⸗ 5 ſttt wird. Delhafe hat auch die Gattung des Alarum, Haſelwurz, gefunden, welche ich bis itzt noch nicht geſehen. Sonſt koͤnnte man auch 9 die W n XII. Sale. N die Tormentill in dieſer Klaſſe ſuchen, weil ſie ſechszehen dee bat, „ fie aber in — * 20 Staubgefäfle. 173 XII. Klaſſe. Zwanzig Staubgefaͤſſe. Die hieher gehoͤrende Pflanzen haben ſo wol zwanzig als auch mehr Staubgefaͤſſe. Sie unterſcheiden ſich alſo nicht ſo wol durch die Zahl derſelben von der folgenden Klaſſe, als vielmehr dadurch, daß die Staubfaͤden allezeit an der inneren Seite des Kelches oder an der Blume ſelbſt angewachſen ſind, und daß die Blumenblaͤtter gleichfalls mit ihrem Nagel an gedachter Seite des Kelches befeſtiget ſind, wie auch daß der Kelch immer einblaͤttericht und hol iſt. Nach der Zahl der Stempel, die eins, zwey, drey, fünf oder mehr find, theilen fie ſich in fünf e A. Ein Stempel. ! 148. Prunus. 6 Der Kelch iſt glockenformig, in fuͤnf ſuupſe Theile geſpalten. Die Blume hat fuͤnf runde hole offenſtehende Blaͤtter, die pfriemenformige Staubfaͤden find zwanzig bis dreiſſig mit kleinen doppelten Staubbeuteln, der Eyerſtock rund, der Griffel fademformig, der Staubweg ein klein Knoͤpfchen, die Frucht ein rundliches Steinobſt, mit einem runden oder flachen Kern. 1. Prunus padus. Elſenbeer. Ahlkirſchen. 1 Stempel. Dieſer Baum gehoͤret zu den Kirſchen, welchen er auch in den meiſten Stuͤcken gleicher, und nur in der Art zu bluͤhen verſchieden iſt, denn die weiſſe ſehr ſtark W Blumen ſtehen nicht *. N 2 8 N BET, N 174 20 Staubgefäffe. | 1 Stempel. nicht einzeln auf ihren beſonderen Stengelchen, ſondern haͤngen viel zuſammen traubenformig in einer Reihe an einen langen Stengel, die Frucht if ſowol roth als auch fchwarz; in den entfernten Waͤldern, im May. 1 - 2. Frunus avium. Doge kirſchen. Die Blaͤt⸗ 1 ter ſind von der unteren Seite etwas rauch; dieſe bekannte Art von Kirſchen wird gleich? falls in gedachten Waͤldern ſowol roth als auch 0 inſonderheit ſchwarz angetroffen. 7 „3. Prunus ſpinoſa. Schleedorn. Schwarz⸗ dorn. Dieſer niedrige Baum oder Strauch hat glatte lanzenformige, am Rande ſaͤgezah⸗ 5 nige Blaͤtter, die Aeſte endigen ſich in eine ſcharfe Spitze oder Dorn, die Blumen ſind weiß, die Frucht ſchwarzblau; bluͤhet in Waͤl⸗ 9 5 dern und Hecken, im May. 734 i Der Herr von Linne hat die Arten der Kir: 4 ſchen und Pflaumen unter eine Gattung ge bracht, und mit dem allgemeinen e Pru- 1 nus beleget. 1 Stempel. B. Z wey Stempel. an | 149. Cratægus. 5 | Der Kelch iſt fuͤnfzahnig und offenfishend, die fuͤnf Blumenblaͤtter rund und hol, die zwan⸗ dig pfriemenformige Staubfaͤden haben runde Beutel, der Eyerſtock unter der Blume, die beyden Griffel fadenformig und aufgerichtet, 4 die Staubwege Enöpficht, die Frucht eine runde 1 N 4 oben gezeichnete Beere mit zwey lang; 1 lichen Saamen. a Ai I. Ciatzgus BR Hagedorn, e 9 u ROM ATBeDbERRRERN W Rn 1 20 Staubgefaͤſſe. N iſt mit Stacheln bewaffnet, die Blaͤtter gehen 2 Stempel. gegen den Stiel ſpitzig zu, von oben aber ſind ſie durch zwey tiefe Einſchnitte gemeiniglich in drey Theile geſpalten, die dadurch entſtehende ſtumpfe Spitzen ſind wieder durch kleinere Ein⸗ ſchnitte ſaͤgezahnig getheilet, die Blumen ſind weiß mit purpurfarbigen Staubbeuteln, der eine Griffel fehlt zuweilen, die Beeren ſind roth; in Waͤldern und Hecken, im May. Oielhafe hat noch eine andere Art gefunden, die man Elzbeeren nennet. C. Drey Stempel. 3 Stempel. 100. Sorbus. Der Kelch iſt fuͤnfzahnig, die fünf Blumen⸗ blätter rund und hol, die zwanzig pfriemenfor⸗ mige Staubfaͤden haben runde Beutel, der Eyerſtock unter der Blume, die Griffel faden: formig und aufgerichtet, die Staubwege knoͤpf ficht, die Frucht eine runde fleiſchichte oben ge: zeichnete Beere mit zwey länglichen Saamen. Dieſe Gattung kommt alſo mit der vorigen in allen Stuͤcken uͤberein, nur daß dort zwey Grif⸗ fel ſind, und hier drey. 15 1. a aucuparia. Sperberbaum. Vogel: 2-77 beer. Eibiſchbeer. Quitſchen. Ein be⸗ kannter Baum mit gefederten Blaͤttern, weiſ⸗ ſen Blumen, und rothen Beeren; in den Waͤl⸗ Ln im May, Junius. . Fuͤnf Stempel. Stem. 8 weer ‚Pyrus R | Der Kelch zur Helfte fünftheilig, die fünf eee groß, rund und bel, "ii 8 kurze — N 176 re > Singe. Stempel kurze pfriemenformige Staubfäden mit er: 4 0 migen Beuteln, der Eyerſtock unter der Blume, die Griffel fadenformig, die Staubwege einfor⸗ mig, die Frucht ein fleiſchichter Apfel mit einer fuͤnffaͤcherichten Saamenkapſel, und etlichen laͤnglichen Saamen. 1. Pyrus communis. wilde Bien. Sohbirn, | Der wilde Birnbaum iſt von den vielerley Gars tenbirnen, die insgeſammt nur Spielarten von ihm ſind, in nichts verſchieden, als daß er klei⸗ ne, gruͤne, mit Punkten oder Tüpfelchen bes zeichnete Birnen traͤget; er wächſet hie und da in den Wäldern, a 2. Py rus malus. | wilde Apfel. Sotzapfel, | 1 5 5 wilde Apfelbaum kommt gleichfalls mit den vielerley zahmen Spielarten uͤberein, traͤgt kleine gelbe, an einer Seite rothe, und ſehr herbe Aepfel; in den Waͤldern. Der Herr von Linne hat die Birn und ba g unter eine Gactung gebracht. ain Spie Der Kelch iſt zur Helfte in fuͤnf 19 Sei fen getheilet, die fünf Blumenblaͤtter find laͤng⸗ lich rund, die Staubfaͤden, deren mehr als zwanzig ſind, tragen runde Staubbeutel, der Euyerſtoͤcke find fünf, auch wol mehr, mit fadem⸗ | formigen Griffen und knoͤpfichten Staubwegen, 8 die Saamenkapſeln find laͤnglich, . pieig, mit wenigen kleinen Saamen. en, 12 1. Spirza ulmaria. Geisbart. Die Stengel ind roth, und hoch gewachſen, die gefederte Blaͤt⸗ e figen ı wech ihre Blättchen ſind 3 | ER groß, 20 Staubgefaͤſſe. 177 groß, eyformig, ſpitzig, am Rande tief ſaͤge⸗ y Stempel. zahnig, von der unteren Seite weißlich, zwi⸗ ſchen dieſen groͤſſeren Blaͤttchen ſitzen einige viel kleinere von beyden Seiten an der Mittel⸗ ribbe, das oberſte ungerade Blatt iſt groͤſſer und gemeiniglich in drey Lappen getheilet; die Blumen machen unvollkommene Schirme, die Spitzen des Kelches ſind niederwaͤrts gebogen, die Blumen weiß, die Staubfaͤden laͤnger wie die Blumenblaͤtter, die Eyerſtoͤcke roͤthlich, und in einander gewunden, fo wie auch hernach die Saamenkapſeln; an feuchten Orten, an den Ufern der Fluͤſſe, auch in ſchattigen Waͤldern, im Julius, Auguſt. 2. Spiræa filipendula. rother Steinbrech. Er &, unterſcheidet ſich durch folgende Stuͤcke. unn den federhaften Blaͤttern ſind die Blaͤttchen viel ſchmaler und von der unteren Seite mehr garuͤn, der Kelch iſt in ſechs Theile getheilet, und die Blume hat auch ſechs Blaͤtter, die zu⸗ weilen roͤthlich ſind, die Saamenkapſeln ſind nicht gewunden; die Pflanze iſt kleiner wie die vorige, die Mittelribbe an den Blättern iſt roth; an den vorigen Orten, im Julius. E. Viel Stempel. Fee 153. Roſa. | Der Kelch endiget ſich in fuͤnf lange blärter: formige Theile, die Blume hat fünf herzforniige Blaͤtter, die vielen Staubfaden find kurz und haarformig, die Staubbeutel dreyeckicht, die vielen im Boden des Kelches befindliche Eyer— ſtoͤcke haben ſehr kurze haarige Griffel und . ws; diefer Boden des Kelches | M i ſtelle „ Y 5 20 Staubgefaͤſſe. 1 ai 6 ſtellet hernach die Frucht vor, indem er groß, tempen weich, fleiſchicht und gefarbt wird, und viel laͤng⸗ 5 i liche rauche Saamen enthaͤlt. | 4 1. Rofa canina. wilde Roſen. Seldrofen. 1 17 Sagebutten. Sanbutten. Dieſer befann te dornige Strauch hat gefederte Blaͤtter, wol⸗ riechende hellrothe, zuweilen fleiſchfarbige, oder faſt weiſſe Blumen, und hochrothe Fruͤchte; waͤchſet an den e und in den ER im Junius. 154. Rubus, Der Kelch hat oben fünf längliche offenſte⸗ hende Streifen, die Blume fünf rundliche Blaͤt⸗ ter, die haͤufige kurze Staubfaͤden tragen runde von den Seiten platte Staubbeutel, die vielen Eyerſtoͤcke haben kleine haarformige Griffel, die ihnen an der Seite herauswachſen, und einfache Staubwege, die Frucht iſt eine rund erhabene \ unten hole zuſammengeſeßte Beer, welche aus vielen kleinen runden Beerchen beſtehek, in welche ſich die Eyerſtoͤcke verwandelt haben, deren jede einen laͤnglichen Saamen enthalt. | N 1. Rubus idæus. Sinnbeeren. Sindebeerem Es iſt ein ſtachlichter Strauch, deſſen feder hafte Blaͤtter aus drey oder fuͤnf eyformigen ſpitzigen, am Rande eingekerbten Blaͤttchen ben ſtehen, die Blumen ſind weiß, die Beeren an etlichen Pflanzen roth, an andern ‚gelblich N weiß; in den Wäldern, im May, Junius. HOelhafe hat eine Spielart davon gefunden, 1 Wie Stacheln if, und 3 | heiſſet. a ER 12 1 2 0 3 . EN 74 £ l „ 20 Staubgefaͤſſe. 179 2. Rubus fruticoſus. Brombeeren. An die⸗ Viel ſem Strauch find nicht nur die Stengel, ſon⸗ Stempel. dern auch die Stiele der Blaͤtter ſtachelicht, a welche gleichfalls in drey oder fuͤnf groͤſſere Blaͤttchen getheilet ſind, die Blumen ſind weiß, die Beeren ſchwarz; in Waͤldern und Hecken, im Junius. 3. Rubus eæſius. Rragbeeren. Dieſer Strauch iſt niedriger und gleichfalls ſtachelicht, die Blaͤtter theilen ſich in drey Dläftchen, welche von der unteren Seite nicht haarig find, wie bey der vorigen Art, fo find auch die Stengel kuͤrzer und rund, die bey den Brombeeren ſehr lang, und etwas eckicht ſind, die Blumen weiß, die Beeren ſchwarzbraun; in den Hecken, im Junius, Julius. ‚Rubus ſaxatilis. kriechende Brombeeren. Dieſe Pflanze hat lange ſtachlichte Ranken, mit welchen ſie auf der Erde weit herum krie⸗ chet, aber ſich nicht in die Hoͤhe richtet, die Blaͤtter, Blumen und Früchte find wie an der vorigen Art; auf den Bergen und Hügeln, und bergichten Aeckern. 155. Fragaria. | Der Kelch iſt zur Helfte in zehen Theile ge⸗ ſpalten, davon fuͤnf wechſelsweiſe ſchmaler ſind, die fünf Blumenblaͤtter find rundlich, die zwan⸗ zig pfriemenformige Staubfaͤden haben monde fermige Staubbeutel, die kleinen haufigen Eyer⸗ ſtoͤcke haben einfache Stempel und Staubwege, die ihnen an der Seite hervorwachſen, dieſe Eyerſtoͤcke ſitzen auf einem erhabenen gemein ſchaftlichen Fruchtboden, welcher hernach groͤſſer, weicher, ſaftiger, fleisch und gefaͤrbt wird, und = + 2 die 180 20 Staubgefaͤſſe. Viel BE, . Stempel. die ſehr kleinen ſpitzigen Saamen auf ſeiner Ober⸗ fläche zerſtreuet ſitzend hat, welche Aue mit ihm zuſammen abfallen. 1. Fragaria veſca. Aber en Eine bekannte | Pflanze in den Waͤldern. 156. Potentilla. Der flache Kelch iſt zur Helfte in zehen Theile 5 geſpalten, davon fuͤnf wechſelsweiſe kleiner und zuruͤckgebogen find, die fünf Blumenblaͤtter ſind rund und offen ſtehend; zwanzig pfriemenfor⸗ mige Staub 7 0 fragen mondformige Staub⸗ beutel; die vielen kleinen Eyerſtoͤcke mit faden: es formigen aus der Seite kommenden Griffeln ir und ſtumpfen Staubwegen ſitzen auf einem ges meinſchaftlichen Fruchtboden, der rund iſt, und ganz klein bleibet, mit vielen ſpitzegen Saamen uͤberall bedeckt, und im re eingeſchloſſen wird. die federartige Blaͤtter haben laͤngliche Blaͤtt⸗ chen, die am Rande tief gezahnet find, zwiſchen denſelben ſtehen etliche viel kleinere an der Mit⸗ telribbe, von der unteren Seite find die Blaͤt ter weiß, die gelbe Blumen kommen einzeln auf beſonderen Stengelchen aus den Anwachswin⸗ keln hervor; auf Graiplägen, auch an den Wegen, im Junius. Ta Potentilla fupina., kriechend Erdbeerfünf⸗ 1 fingerkraut. Es kriechet weit um ſich herum, erhebet fich auch wol mit ſeinen Stengeln; die Blaͤtter gefedert, die Blaͤttchen unten am Stiel ſpitzig / oben breiter und tief eiogefsänten, DIE E 1. Potentilla ünferind, Giyſerich. Das Kraut a lieget mit ſeinen Stengeln flach auf der Erde, 9 De 20 Staubgefaſſe 161 Blumen ſind kleiner und bleichgelb, wachſen viel chen. gleichfalls einzeln wie die vorigen, die Frucht gleichet einigermaſſen einer Erdbeer, daher die deutſche Benennung kommt; auf Grasplaͤtzen und in Küchenfeldern, im Julius. 3. Potentilla argentea. groß Steinfuͤnffinger⸗ kraut. Diefe Pflanze treibet ihre Stengel gez rade in die Hoͤhe, welche ſich in Nebenſtengel theilen, und mit kleinen aſchgrauen wollichten, in fünf fingerartige oberwaͤrts eingeſchnittene Lappen gefpaltenen Blaͤttern beſetzt ſind, deren die unteren auf kurzen Stielen, die oberen oh⸗ ne Stiele am Stengel ſitzen; die Stengel ſind gleichfalls weißlich und wollicht, und bringen an den Spitzen ihre kleine gelbe Blumen auf kurzen Stengelchen; die unteren Blaͤtter haben zuweilen mehr, und die oberen gemeiniglich weniger als fuͤnf Theile; auf den Bergen, an den Fruchtfeldern, im Junius. ; 4. Potentilla verna. Flein Fuͤnffingerkraut. Es bleibet ganz niedrig und kriechet an der Er⸗ de; die Wurzelblaͤtter ſo wol als die unteren Stengels⸗haben Stiele und find in fünf unten ſpitzige oben runde ſaͤgeformige Theile geſpalten, die oberen des Stengels ſind ohne Stiele, und in drey dergleichen Lappen getheilet, ſie ſind an der unteren Seite weiß und haaricht; die Blumen gelb; es waͤchſet haͤufig an den Ber⸗ gen und trockenen Orten, bluͤhet im April. Menzel hat noch eine andere Art von Fuͤnf⸗ fingerkraut gefunden. 177. Tormentilla. Der flache Kelch iſt zur Helfte in acht Theile geſpalten, davon vier wechſelsweiſe kleiner und ſpitziger find, die vier Blumenblaͤtter find herz⸗ „ 1 182 20 Staubgefaͤſe. formig und offenſtehend, ſechszehen pfriemen⸗ viel Stem⸗ pel. * Ai formige Staubfäden tragen einfache Staubbeu⸗ tel; acht kleine Eyerſtoͤcke mit fadenformigen aus der Seite kommenden Griffeln und ſtumpfen Staubwegen ſitzen auf einem gemeinſchaftlichen Fruchtboden, der rund iſt und ganz klein bleibet, und mit acht länglichen Saamen bedecket und im Kelch eingeſchloſſen wird. Dieſe Gattung kommt alſo mit der vorigen, wenn man die we⸗ nigere Zahl ihrer Theile ausnimmt, il ganze lich uͤberein. ſpalten, davon die beyden unteren zunaͤchſt am Stengel die kleinſten, alle aber keilformig und oberwaͤrts gezahnet; der Stengel ſchieſſet oben lange Nebenſtengel aus, an welchen die einzele gelbe Blumen fißen; an trockenen Orten, im J Jaſchkenthal, im Junius. 158. Geum. . Tormentilla erecta. Tormentill. Die Sten⸗ 1 gel ſtehen aufrecht, die Blaͤtter ohne Stiele, und ſind in fuͤnf von einander ſtehende Theile ge⸗ — Sa * 2 —— Der Kelch zur Helfte in zehen aufrechte Theile geſpalten, davon fünf wechſelsweiſe ſehr klein Blaͤtter, die häufige pfriemenformige Staub⸗ Und ſpitzig find; die Blume hat fuͤnf rundliche faͤden tragen kurze breite Staubbeutel; die viele Euyerſtoͤcke haben lange haarige aus der Seite hervorkommende Griffel, und einfache Staub wege; der allgemeine Fruchtboden iſt laͤnglich und rauch, ſtehet auf dem zuruͤckgebeugten Kelch, und fräget viel zuſammengedruckte ſcharfe mit | dem langen en We beſetzte Saamen. 1. h DA — 20 Staubgefaͤſſe. 183 | J. Geum urbanum. Benedicktenkraut. Die viel Stem Blaͤtter ſind ga fo daß die unterſten pel. Blaͤttchen die kleinſten, das nbere ungerabe aber das groͤſſeſte iſt, ſonſt die Blattchen laͤng⸗ lich, etliche auch eyformig, alle aber aun Ran⸗ de gezahnt ober eingeſchnitten; die Stengel theilen ſich oben in Nebenſtengel, an welchen die gelbe Blumen ſitzen; die Saamen gleichen wegen der gebogenen Griffel, die als kleine Haͤckchen ſcheinen, einer Klette, wiewol ſie nicht ſcharf wie dieſe, ſondern weich ſind; an den Bergen, ſparſam im Junius. 2. Geum rivale. Waſſerbenedicktenkraut. Die Wurzelblätter find wie an der erſten Art gefe⸗ dert, doch groͤſſer, die am Stengel aber in fuͤnf oder drey Theile getheilet, die Stengel ſind rauch, die Blumen viel groͤſſer wie an der vo⸗ rigen, die Kelche haarig und roth, die Blätter an der aͤuſſeren Seile toͤthlich, an der inneren bleich, die Blumen haͤngen niederwaͤrts, der Saamenkopf iſt laͤnglich, und die Griffel haa⸗ un auf feuchten Wieſen, ſparſam, im Ju⸗ nius. Jacob Brayne hat noch eine andere Art ge funden mit Blaͤttern wie an den Gundelreben, und gefüllten blutrothen oder hoch zinnober⸗ farbigen Blumen, die an den e ge⸗ wachſen. 159. Comarum. | Der Kelch ift groß, offen, gefärbt, halb in zehen Theile geſpalten, davon fuͤnf wechſelsweiſe kleiner und niedriger; die fuͤnf Blumenblaͤtter find laͤnglich, ſpitzig, viel kleiner wie der Kelch; | M 4 zwan⸗ 1584 205 Staubgefaͤſſe. viel tem zwanzig pfriemenformige Staubfaͤden haben Ri mondformige Staubbeutel, und bleiben ſtehen, * L PPP u > wenn dieſe abfallen; die ſehr kleinen vielen run: i den Eperſtöcke haben kurze aus der Seite kon mende Griffel und einfache Staubwege; der gemeine Fruchtboden wird groß und fleiſchig, und wird von den vielen ſpitzigen Saamen be⸗ 3 I. Comarum paluſtre. Waſſerfuͤnffinger⸗ 4 kraut. Die Blätter find gefedert, mit laͤng⸗ lichen ſpitzigen, am Rande ſaͤgezahnigen, un⸗ terwaͤrts weißlichen Blaͤttchen; die Blumen ö ſind groß und ſchoͤn, und der Kelch ſowol als die Blumenblaͤtter dunkel purpur farbig; bey der Sasper See, im Junius. - = * 7 f b i N . 15 rr 4 1 7 Dr 4 7 * > 0 =” 1 * 3 * * ara 5 5 3 * AN, 5 — — 4 I * > N 4 = 1 5 58 x > 85 7 . 1 j 8 n . 4 8 N 0 Viel Staubgefaͤſſe. 185 XIII. Klaſſe. Viel Staubgefaͤſſe. Di Klaſſe unterſcheidet ſich von der vorigen — hauptfächlich dadurch, daß die Blumen: blaͤtter ſowol als die Staubgefaͤſſe nicht an der inneren Seitenwand des Kelches ſondern die letztere auf dem Fruchtboden ſelbſt ſtehen, ſo iſt auch der Kelch faſt allezeit vielblaͤttericht, und oft fehlet er. Die Zahl der Staubgefaͤſſe iſt nicht beſtimmt, doch bey den meiſten Gattun⸗ gen ſehr groß. Die Zahl der Stempel iſt einer, drey, fuͤnf, ſechs, oder viel, woraus denn fuͤnf Ordnungen entſtehen. 5 A. Ein Stempel. \ 160. Actæa. | Der Kelch hat vier runde ſtumpfe hole Blät: ı&temmel, _ ter, die Blume vier gröffere und an beyden En: _ | den. fpißige, die Staubfaͤden, die fidy oft bis dreißig erſtrecken, find oberwaͤrts breiter, die Staubbeutel doppelt, rund und aufgerichtet, der Eyerſtock eyformig, ohne Griffel, mit einem etwas dicken Staubwege; die Frucht iſt eine eyformige Beere mit vielen halb zirkelformigen 7 Saamen. I. Adzaſpicata. Wolfswurz. Kriſtoffelskraut. Die Blaͤtter theilen ſich in drey, und dieſe gez meiniglich wieder in drey Blaͤttchen, deren jede auf beſondern Stielen ſtehen, die Blaͤttchen ſelbſt ſind meiſtentheils wieder in drey Lappen getheilt, und am on gekerbt; die Blumen 5 ag A 186 Viel Staubgefaͤſſe. 2 Stempel. wachſen traubenformig, doch fo daß fie falk 4 einen eyformigen Straus vorſtellen, die Blu⸗ men find klein; und ſammt dem Kelch weiß⸗ 0 lich, beyde fallen bald nach dem ſie aufgebluͤ⸗ \ het wieder ab, dahingegen die Staubfaͤden laͤnger ſitzen bleiben, und alſo oft allein ange⸗ 5 troffen werden, die Beeren ſind ſchwarz; in den Waͤldern, ſparſam, im Junius. 161. Chelidonium. BR 1 Der Kelch hat zwey eyformige hole ſtumpfe Blaͤtter, die vier Blumenblaͤtter ſind rundlich, I Fed. groß und offenſtehend, die Staubfaͤden, die bis dreißig kommen, find flach, oberwaͤrts breiter, die Staubbeutel ſind laͤnglich, und aufgerichtet, N der Eyerſtock iſt walzenformig, ohne Griffel, mie einem geſpaltenen Staubwege, die Frucht iſt eine Schote mit vielen eyformigen Blängenden 7 Saamen. 1. Chelidonium majus. Schelkraut. ei 9 benkraut. Der Stengel wird hoch, die Blaͤt⸗ ter ſind groß und auf beſondere Art gefedert, 1 fo daß jedes Blaͤttchen wieder in etliche Lappen f getheilet wird, davon die unteren kleiner und das oObʒbere das groͤſſeſte iſt, ale find am Rande wieitaaͤufig gekerbt oder eingeſchnitten, von Farbe hellgruͤn; die gelbe Blumen wachſen 1 ö ſchirmformig; die ganze Pflanze giebt, wenn 3 ſiſi verletzet wird, einen hochgelben Saft von re Di an den Zaͤunen und Er Arent im N 162. pH Der Kelch hat zwey eyſormige hole W 0 Bäer, die Blume vier geoſſe flache rundliche, unten 10 Viel Staubgefaͤſſe. 187 unten engere Blätter, die häufige Staubfäden 1 Stempel. find haarformig und ſehr kurz, mit laͤnglichen ſtumpfen aufgerichteten Staubbeuteln, der Eyer⸗ ſtock groß und rund, ohne Griffel, mit einem flachen ſtralenformigen Staubwege, die Frucht eine groſſe Kapſel, welche ſich durch kleine Loͤcher unter den Stralen des Staubweges oͤffnet, und die vielen kleinen Saamen von ſich laͤſſet. 1. Papaver ıheas. Klapperroſen. wilder Mohn. Eine bekannte Pflanze mit gefeder⸗ ten eingeſchnittenen Blaͤttern, haarigen Sten⸗ geln und rothen Blumen. An den meiſten iſt der Nagel des Blattes ſchwarz, und die Staub⸗ a beutel ſchwaͤrzlich oder gruͤnlich; bey einigen aber iſt der Nagel weiß, und die Staubbeutel gelb; die Saamenfapfel i iſt rund, und glatt; in den Kornfeldern, im Junius. Papaver argemone. Argemoneroͤslein. Die Pflanze iſt kleiner, die gefederte Blaͤtter haben ſchmale linienformige gezahnte Blaͤrtchen, die Blumen ſind kleiner und dleichroth, die Saa⸗ menkapſel laͤnglich und unterwaͤrts enger, mit fteifen Haͤrchen beſetzt; in den Kornfeldern, ſparſamer im Junius. 163. Nymphæa. Der Kelch hat fünf oder vier groſſe gefärbte Blatter; die Blumenblätter, deren funfzehen bis zwanzig ſind, ſtehen in mehr als einer Rei⸗ he, und ſind viel kleiner als der Kelch; die haͤu⸗ fige Staubfaͤden, deren man bis ſiebenzig zehlet, ſind kurz, platt, und gekruͤmmet, an der inneren Flaͤche derſelben ſitzet der Staubbeutel, in Geſtalt einer langen Linie, ſo Re die Size des Fadens ganz 8 — N is Veel Staubgefäſſe. 1 Stempel. ganz frey iſt; der groſſe eyformige Eyerſtock hat keinen Griffel, und iſt mit einem platten ſtralen⸗ formigen Staubwege bedecket; die Frucht iſt eine harte eyformige fleiſchichte Ache 7 Beere, mit vielen runden Saamen. 9 4 1. Nymphæa Iutea. - gelbe bien: A De Mummeln. Waſſerlilien. Die groſſen glatten herzformigen Blaͤtter ſchwimmen auf dem Waſſer, und gehen mit ihren langen Stie⸗ ö len bis auf den Grund; ehen ſo lang ſind auch die Stengel, welche die Blumen bis über das Waſſer erheben. Der Kelch hat fuͤnf gelbe Blätter, die kleinen Blumenblaͤtter find eben? falls gelb; in Teichen, breiten Graben und an⸗ dern Waſſern, im Julius. | 4 2. Nymphæa alba. weiſſe Seeblumen. Die — Blaͤtte ſind wie an der vorigen Art, der Kelch bat fuͤnf weißgruͤne Blätter, die weiſſe Blu⸗ menblaͤtter ſind in der erſten Reihe eben ſo groß wie der Kelch, in den folgenden Reihen werden ſie immer kleiner, und die letzten ſind den breiten Staubfaͤden gleich; an eben den „F im Julius. 1 | 164. Tilia, 4 ' Der Kelch hat fuͤnf hole gefaͤrbte, die Blume fünf la ngliche ſtumpfe oberwaͤrts eingeferbte Blaͤtter, die pfriemenformige Staubfaͤden, de rer dreißig und mehr find, tragen einfache Staub⸗ beutel, der runde Eyerſtock hat einen fadenfor⸗ migen Griffel und ſtumpfen fuͤnfeckichten Staub⸗ weg, die Frucht iſt eine runde fünffacherige Kapſel mit fuͤnf rundlichen Saamen. Weil | DAS. 155 en nur ein Saen anmäche er Sn ON EN . v * Viel Staubgrfäft, | 189 0 10 zur Reife kommt, welcher die übrigen 1 Stempel. ſammt ihren Faͤchern zur Seite drenget, fo ſchei— f net die Kapſel hernach einfaͤcherig. 1. Tilia europæa. Eindenbaum. Die Bluͤthe iſt gruͤnlich weiß und wolriechendz in den Waͤldern, im Julius. 165. Ciſtus. Der Kelch hat fünf runde hole Blätter, dar von zwey kleiner ſind, die fuͤnf Blumendlaͤtter ſind rund, flach, offenſtehend; die haͤufigen haar⸗ formigen Staubfaͤden tragen runde Beutel, der runde Eyerſtock hat einen geraden Griffel und platten Staubweg, die? Frucht eine runde Kapſel mit vielen kleinen Saamen. f 1. Oiſtus helianthemum. Heine Sonnenblum. Sonnenguͤnzel. Die ſchwache Stengel legen ſich oft, ſind roͤthlich und etwas wollicht, die ſchmale laͤngliche ſpitzige etwas haarige Blätter x ſtehen gegen einander, oben aus den Stengeln kommen die gelbe Blumen, die drey gt oe ere Kelch blaͤtter find auch gelblich und mit gruͤnen erhabenen Nibben geſtreifet, die beyden ande⸗ ren ſind gruͤn, und ſehr klein; an trockenen Orten, ſparſam, im Julius. ö | B . Drey Stempel.“ Stempel. 186. Delphinium. 1 Der Kelch fehlet, die Blume hat fünf um: gleiche Blätter, davon das obere ſich hinten in ein langes Horn endiget, die anderen ſind faſt gleich, ey» oder lanzenformig, und ausgebreitet, zwiſchen ihnen liabe ein beſonders geftaltetes Saft ö 5 + — * * 10% * u 8 fd e * 190 Vie [ Staubgefäft. 3 Stempel Saftbehaͤltniß, die Staubfaͤden find ſehr kein, 4 1 0 > 2 5 Stempel. gegen das obere Blatt geneiget, funfzehen bis dreißig, und tragen kleine aufrechte Staubbeu⸗ tel; die Eyerſtoͤcke, deren einer oder drey find, endigen ſich in kurze Griffel, und zuruͤckgebogene Staubwege, und werden hernach fo viel pfrie⸗ menformige Fee mit vielen eckich⸗ ten Saamen. 1. Delphinium confolida. - Kitteefporn, Eine bekannte Pflanze mit fein zerſchnittenen Blaͤt⸗ tern und blauen Blumen, ſehr ſelten mit weiſ⸗ ſen; dieſe Art hat nur einen Stempel, und wuͤrde alſo in die vorige Ordnung gehoͤren, wenn die uͤbrigen Arten nicht drey Stempel hätten; in den Kornfeldern, im Julius. SL. Fünf Stempel. 6 1657. Aquilegia. | Der Kelch fehlet, die Blume hat fuͤnf flache offene ey: oder lanzenformige Blätter „ und da- zwiſchen wechſelsweiſe fünf groͤſſere wie Hoͤrner . geſtaltete Saftbehaͤltniſſe, dreißig bis vierzig pfriemenformige Staubfaͤden, mit laͤnglichen aufgerichteten Staubbeuteln; fünf laͤngliche Eyerſtöcke, die ſich in pfriemenformige Griffen, und einfache Staubwege endigen; die Frucht beſtehet aus fuͤnf walzenformigen oben ſpitzigen Kapſeln, mit vielen glänzenden Sgamen. 89 4 f 0 , a 1. Aquilegia vulgaris. Ackeley. Glocken. Dieſe in den Gaͤrten ehemals mehr als itzt be⸗ kannte Pflanze mit dreyfachen dreylappichten 2 e 1 5 2 \ 1 Blattern und blauen Blumen habe ich im Wald hinter 1 Me | 1 Viel Staubgefaͤſſe. 191 bhintet Brentau wild wachſend gefunden, im | May D. Sechs Stempel. 168. Stratiotes. mengedruckten zweyblaͤtterichten Huͤlſe, aus wel⸗ cher die Blume hervorbricht, und dieſe hat noch inen einblaͤtterigen dreygetheilten Kelch; die drey . offenſtehende Blumenblaͤtter find viel groͤſſer als der Kelch; zwanzig Staub: faͤden tragen einfache Staubbeutel; der Eyer⸗ ock, der unter dem zweyten Kelch iſt, hat ſechs eſpaltene Griffel mit einfachen Staubwegen, die Frucht iſt eine eyförmige ſechefacherige und echseckichte Beere, mit vielen laͤnglichen ge⸗ ruͤmmten Saamen. 1. Stratiotes aloides. Waſſeraloe. Die Blätter ſind lang, aufgerichtet, ſchwerdformig, drey⸗ eckicht, am Rande ſtachelicht, die Blumen weiß⸗ lich, und ziemlich groß; in breiten Graben und anderen ſtehenden Waſſern, im Julius. E. Viel Stempel. 169. Anemone. Der Kelch fehlet, die laͤngliche Blumenblaͤt⸗ er ſtehen in zwey oder drey Reihen, in jeder eihe drey; die haͤufigen haarformigen Staub⸗ aden tragen doppelte aufrechte Staubbeutel, oͤcke haben ſpitzige Griffel und ſtumpfe Staub⸗ ege; der kugelformige oder länglich erhabene | | Druche⸗ Stempel. Der Kelch beſtehet erſtlich aus einer zuſam - viel Stem: pel. ie vielen in ein Koͤpfchen verſammlete Eyer⸗ 5 „ >= | 192 Biel Staubgefäfe viel 5 Fruchtboden traͤget, ohne beſonderes Fruchtbe⸗ haͤltniß, die ſpitzigen und mit ihren Griffeln noch u verſehenen Saamen. I. Anemone hepatica. Res Eine a niedrige Pflanze, aus der Wurzel kommen die 00 Blaͤtter auf kurzen Stielen, deren 1255 in drey eyformige ſpitzige Lappen getheilet iſt, zwiſchen denſelben, und faſt noch eher als die Blaͤtter, kommen die kurzen Blumenſt tengel mit einzelen Blumen hervor; ſelbige haben einen dreyblaͤt⸗ t terigen Kelch, welches alſo eine Ausnahme von der Beſchreibung dieſer Gattung machet, die Blume it blau, und hat ſechs in zwey Reiz hen ſtehende Blaͤtter; in den Waͤldern, im Merz, April. 2. Anemone vernalis. Frühlings kuͤchenſchelle. f wilde Tulpe. Dieſes Kraut iſt rauchhaarig, > die Blaͤt ter gefedert, die Blaͤttchen in Lappen: getheilet, die Blume hat noch eine beſondere blaͤttrige vielfach zerſchnittene haarige Schirm⸗ decke; die Blume ſelbſt hat ſechs Blaͤtter, zu⸗ weilen ſteben; ſelbige ſind von der inneren Seite fäaſt weißlich oder etwas roͤthlich, von der auſſe⸗ ren aber purpurfarbig, doch wegen der haͤufi⸗ gen gelben Haare, womit ſie beſetzet ſind, ſchei⸗ net dieſe Farbe etwas unrein; ſonſt gleichet die Blume an Geſtalt faſt einer Tulpe, daher fie Se von den Landleuten dieſen Namen bekommen. NN Eine Spielart davon Di kleinere nicht fo haa⸗ rige Blumen, welche inwendig weiß, aus wen⸗ | dig bleichroth find; in den waldigen trockenen Gegenden hinter der Oliva, im April. 3. Anemone pratenſi 8. ſchwaͤrzliche Kuͤchen⸗ . — ſchelle. Die Blaͤtter ſind rauch, doppelt ge⸗ 8 federt, die meiſten Blaͤttchen find wieder in | “given oder drey Theile geſpalten, die Schirm⸗ Ba; ve e und breitere Blatter, die mit f m Viel Staubgefaͤſſe. E 193 kuͤrzeren Haaren bedeckt find; die abwaͤrts viel Stem haͤngende Blume iſt kleiner, enger, und faſt ger pel. ſchloſſen, doch ſind die Spitzen der Blaͤtter wieder auswaͤrts gebogen, ſelbige find von der inneren Seite faſt gruͤn, an den Spitzen weiß⸗ lich, von der aͤuſſeren ſehr dunkel purpurfar⸗ big, mit kurzen und dichten weiſſen Haaren be⸗ feßt; in den vorigen Gegenden, wo es freyer iſt, im April. hr 4. Anemone nemorofa. weiſſer Waldhanen⸗ EP fuß. Die Blätter find in drey oder mehr Blaͤttchen getheilet, und dieſe wieder etliche mahl eingeſchnitten, der Stengel traͤget eine einzige weiſſe Blume, welche zuletzt noch etwas purpurfarbig wird, ſie haͤnget vor und nach | der Bluͤthe gemeiniglich niederwaͤrts, wenn ſie aber bluͤhet iſt fie gerade aufwärts gerichtet; in den Wäldern, im April und May; 5. Anemone ranunculoides. gelber Waldha⸗ nenfuß. Dieſe Art kommt mit der vorigen viel uͤberein, doch find die Blätter etwas Hei> ner und ſpitziger, und der Stengel theilet ſich oben in zwey Theile, deren jeder eine gelbe Blume traͤget, welche etwas kleiner iſt, und mehr rundliche Blaͤtter hat, die an der vori⸗ gen laͤnglich ſind; beyde Arten haben gewoͤn⸗ lich ſechs Dlätter, und find niedrige Gewaͤchſe; in den Wäldern, im April und May. DOielhafe hat noch eine Art, und Jacob Brayne noch zwey andere Arten von d ge⸗ funden. 1 4 170. Thalictrum. Der Kelch fehlet, die Blume hat vier kleine rundliche hole Blätter, die vielen Staubfaͤden find platt, oberwaͤrts breiter, viel länger wie die Blume, und haben längliche doppelte Staub⸗ . N beutel, * % — 194 Viel Staubgefäfe e. tiel Stem⸗ beutel, die vielen rundlichen Eyerſtoͤcke haben pel. ſehr kurze Griffeln und dicke Staubwege, aus dieſen Eyerſtoͤcken werden in den verſchiedenen Arten verſchiedentlich geſtaltete Kapſeln, welche einzele laͤngliche Saamen tragen. 1. Thalitrum minus. kleine Wieſenraute. Alle Arten dieſer Gattung wachſen hoch auf, Ih doch iſt dieſes die kleinſte davon; alle haben weitlaͤufige zuſammengeſetzte Blaͤtter, die an langen Nebenſtielen die kleinere Blaͤttchen tra⸗ gen; an der gegenwaͤrtigen ſind die Blaͤttchen kurz, unten ſpitzig, oben breit und in etliche Zaͤhnchen eingeſchnitten, die kleinen abwaͤrts haͤngenden gelblichen Blumen haͤngen ſparſam an einem ausgebreiteten Straus; bey der Pobel, im Julius. 2. Thalictrum anguſtifolium. ſchmalblaͤtterige Wieſenraute. Die Blaͤttchen find ſchmal und lang, linien⸗ oder lanzenformig, am Nande ganz, der Blumenſtraus iſt enger, die Blumen bleich gelblich, mit ſechszehen Staubfaͤden und ſieben Stempeln; dieſe ſeltene Pflanze waͤchſet gleichfalls bey der Nobel, im Junius. 3. Thalictrum flavum. gelbe Wieſenraute. Die Blaͤttchen ſind groß und breit, gegen die vorhergehende Arten zu rechnen; am Rande ganz, oben breiter als unten, und daſelbſt in zwey oder drey Spitzen getheilet, der Stengel iſt mit Blaͤttern beſetzt und gefurchet, die Blu⸗ men gelblich grün, welche an einem groſſen aufgerichteten Straus ſtehen; die Staubfaͤden vier und zwanzig, die Stempel zehen bis ſechs⸗ zehen; bey der Nobel, im Julius. 4. Thalictrum aquilegifolium. Wieſenraute mit Ackeleyblaͤttern. Die Blaͤttchen glei⸗ ö chen ziemlich den Ackeleyblaͤttern, wiewol fie Re fleiner find, der W iſt enger wie an 8 . \ — Viel Staubgefaͤſſe. 195 f an der dritten Art, die Blumen find wolrie- viel Stem⸗ chend, deren Blätter ſammt den ſechszig Staub⸗ pel. faͤden purpurfarbig, die Staubbeutel aber gelb ſind, die Stempel ſind ſechszehen; hinter der Oliva, im Junius. | 171. Ranunculus. Der Kelch hat fünf eyformige hole etwas ges faͤrbte Blätter, die Blume fünf mehrentheils ſtumpfe, unten am Nagel mit einer kleinen Grube oder Saftbehaͤltniß verſehene Blätter; die viele kurze Staubfaden haben laͤngliche auf rechte doppelte Staubbeutel, die häufigen Eyer⸗ ſtoͤcke haben keine Griffeln, ſondern kleine zu— ruͤckgebogene Staubwege, fie find in ein Koͤpf⸗ chen verſammelt, und werden ohne weiteres Fruchtbehaͤltniß zu verſchiedentlich geſtalteten und an der Spitze umgebogenen Saamen. I. Ranunculus flammula. ſchmalblaͤtte riger Waaſſerhanenfuß. Die vielen Arten dieſer f Gattung ſind etwas ſchwer zu unterſcheiden, weil die Blumen, ausgenommen die letzte Art, 5 alle gelb, und an der inneren Seite ſo glatt 4 und glaͤnzend ſind, als ob ſie mit einem Firniß uͤberzogen waͤren, welches zugleich ein Kenn⸗ zeichen dieſer Gattung abgiebet. An der gegen⸗ waͤrtigen Art ſind die Blaͤtter alle ganz und ungetheilet, die aus der Wurzel kommende ſta⸗ hen auf langen Stielen, ſind ey⸗ oder lanzen⸗ formig, am Rande ſaͤgezahnig, die an den Sten⸗ geln fihen, haben keine Stiele, find linienfor⸗ mig und am Rande ganz; der Stengel theiltte ſich bey dieſer und faſt allen andern Arten oben 3 i: verſchiedene Nebenſtengel, darauf die Blu⸗ / men, bey einer Art haufiger als bey der an⸗ dern, ſitzen; die Blätter des Kelches find auch 148. N 2 - bey | 195 | Viel Stuubgefiſt. viel Stems een den meiſten Arten etwas gefaͤrbet. Der pel, Stengel beuget ſich bey diefer Art, und leget ſich zur Seiten; fie waͤchſet in Suͤmpfen, Gra⸗ ben und andern ſtehenden . bluͤhet im Junius. | 2. Ranunculus lingua. breitblaͤtteriger Waſ⸗ ſerhanenfuß. Die Blätter find gleichfalls ganz, lanzenformig, und ohne Stiele, ſie ſind ‚ langer und breiter wie an der vorigen Art, am Raude mit einigen ſehr feinen Zaͤhnchen verſe⸗ N ben, welche doch nicht an allen Blaͤttern zu ſehen; der Stengel ſtehet aufrecht, die Blu⸗ e men ſind groſſer; an den vorigen rkg, im Julius. 3. Ranunculus ficaria. geigwarz kraut. klein Schellkraut. Dieſe niedrige Art kriechet auf der Erde fort, die Blaͤtter ſind herzfoꝛ mig, am Rande eckicht, auf der Oberflaͤche glatt und glänzend, ſtehen auf Stielen, die Stengel Allkgen ſich, find mit kleineren Blättern beſetzt, und tragen eine Blume, deren Kelch nur drey Blaͤtter, die Blume aber gemeiniglich acht hat, welche etwas laͤnglicher und ſpitziger ſind; in Wäldern, und andern ſchattigen Orten, auch in Gaͤrten von ſelbſt; im April, May. Diieſe drey Arten haben ganze Blätter, an ale N Br. a e fit ſind ſi ie engine und ge⸗ theilet. er Ranunculus auricomus. Zanenfuß mit nie⸗ renformigen Blättern. Die Wurzelblätter ſind nierenformig, am Rande tief gekerbt, oder auch eingeſchnitten, die an den Stengeln ha⸗ ben keine Stiele, und ſind linienformig, in et⸗ liche ſchmale Blaͤttchen fingerformig zertheilet; die Stengel bringen viel Blumen; auf den Be und Ke im N = I — r N Viel Staubgefaͤſſe. 197 5. Ranunculus ſceleratus. Hanenfuß mit laͤng⸗ in Stem⸗ lichen Fruͤchten. Die unterſten Blätter ha- vel. ben lange Stiele, find in drey tiefe Einſchnitte, und jeder wieder in drey andere kleinere ge— theilet, welche auch noch am Rande wieder tief gekerbt oder eingeſchnitten find; die uber ren Blaͤtter werden kleiner, haben kuͤrzere Stie⸗ le und weniger Einſchnitte, die letzten ſind oh⸗ ne Stiele, und fingerformig getheilet; die Saa⸗ men unterſcheiden dieſe Art noch beſſer, weil ſie nicht ein rundes Koͤpfchen, ſondern ein laͤng⸗ liches vorſtellen; an Waſſergraben und Suͤm⸗ pfen; im Julius. 6. Ranunculus bulboſus. Hanenfuß mit run⸗ der Wurzel. Iſt eine niedrige Art, die klei⸗ ne auf Stielen fehende Blaͤtter ſind etwas hagrig und bleichgruͤn, in drey, und dieſe wie⸗ der in drey kleinere Einſchnitte getheilet; die Stengel haben nur eine Blume, an welcher die Blaͤtter des Kelches ganz zuruͤck gebeuget ſind, und am Stengel anliegen, wodurch man ſie von allen anderen Arten unterſcheiden kann; auf Bergen und trockenen Orten, im May. de Ranunculus repens. kriechender Hanenfuß. Dieſe Art kriechet auf der Erde fort, die auf Stielen ſtehende Blätter find in drey Blaͤtt⸗ chen, und dieſe wieder in drey Einſchnitte oder Lappen getheilet, und dunkelgruͤn, die oberſten Blaͤtter find in drey ſchmale linienformige Thei⸗ le geſpalten; die Stengel ſind gefurchet und haarig; die Blaͤtter des Kelches ſtehen offen und ſind gleichfalls haarig; auf Wieſen und Grasplaͤtzen, im May, Junius. 8. Ranunculus polyanthemos, vielbluͤmiger Hanenfuß. Die Blätter find in viel Theile zer⸗ ſchnitten, die Stengel gefurchet, die Kelchblaͤt⸗ ter offenſtehend, worin er mit der vorigen Art N 3 uͤberein S 198 Wiel Staubgefaͤſſe. viel Stem·n überein kommet; er unterſcheidet ſich aber von vel. ſelbiger durch ſeine aufgerichtete Stengel, wel⸗ che bey jener ſich legen, imgleichen durch ſeine 115 haͤufige Blumen; auf den Wieſen, im ay. — N 9. Ranunculus acris. brennender Wieſenha⸗ nenfuß. Kanunkel. Die unteren Blätter ſind gemeiniglich in fuͤnf wieder zerſchnittene Lappen, die oberen in drey, die oberſten in li⸗ nienformige Blaͤttchen zertheilet. Er unter⸗ ſcheidet ſich von beyden vorigen Arten durch ſeine nicht gefurchete Stengel, und von der ſie⸗ benden Art beſonders durch die aufgerichtete Stengel. Sonſt ſind dieſe drey Arten in vie⸗ len Stuͤcken gleich, inſonderheit in Anſehung der offenen Kelchblaͤtter, und koͤnnen daher leicht vermenget werden; auf den Wieſen, im 1᷑0. Kanunculus arvenſis. Sanenfuß mit ſtach⸗ Allllichtem Saamen. Die Blaͤtter find in viel ſchmale linienformige Blaͤttchen etliche mahl getheilet, und an den Saamen ſind die gebo⸗ gene Staubwege merklicher und ſteifer, daß ſie davon ſtachelicht ſcheinen; dieſe beyde Kenn⸗ zeichen ſind zur Unterſcheidung hinreichend; auf trockenen Aeckern, im Junius. 11. Ranunculus lanuginoſus. groſſer wollich⸗ ter Sanenfuß. Die Blaͤtter ſind rauch, weich und wollicht anzufuͤhlen, die unteren ſitzen auf langen Stielen, find in fünf oder drey wieder getheilte Lappen geſpalten, die oberen in drey ſchmale Blaͤttchen getheilet, die Stengel ſind ss ec hol, und ſcharf von fleifen Haͤrchen, die Blumen goldgelb; die ganze Pflanze mit Blaͤt⸗ tern, Stengeln und Blumen groͤſſer wie die an⸗ dern Arten; an bergichten Orten, doch in fet⸗ terem Erdboden; im May. 15 5 5 W N e a 7 Viel Staubgefaͤſe. 199 12. Ranunculus aquatilis. weiſſer Waſſerha⸗ viel Stem⸗ nenfuß. Waſſerfenchel. Die Blätter find vel. unter dem Waſſer, in viel kleine haarformige Blaͤttchen zerſchnitten, doch ſo daß der ganze Umfang des Blattes rund iſt; die Blumen ra⸗ gen aus dem Waſſer hervor, und unterſchei⸗ den ſich von allen uͤbrigen Arten, daß ſie nicht glaͤnzen, und nur in der Mitte gegen den Frucht⸗ theilen gelb, nach den Spitzen aber weiß ſind. Es giebt etliche Spielarten davon, die ſich in Anſehung der Blaͤtter etwas, doch nicht viel unterſcheiden; in Teichen und andern ſtehen⸗ den Waſſern, im May, und folgenden Mo⸗ nathen. Jacob Brayne hat noch eine Art gefunden, und beſchrieben. 172. Trollius. Der Kelch fehlet, die Blumenblaͤtter, derer ungefehr vierzehen find, ſtehen in verſchiedenen Reihen, find gegen einander geneiget, und faſt eyformig, dazu kommen noch neun flache linien⸗ formige krumme Saftbehaͤltniſſe; die haͤufige borſtenformige kurze Staubfaͤden haben aufge⸗ richtete Staubbeutel; die vielen Eyerſtoͤcke ſind ſaͤulenformig, ohne Griffel, mit kurzen ſpitzigen Staubwegen, die Frucht beſtehet aus vielen ey⸗ formigen Saamenkapſeln mit gekruͤmmten Spi⸗ ßen, welche einzele Saamen tragen. | I. Trollius europæus. Alpenhanenfuß. Berg⸗ ranunkel. Jedes Blatt iſt in fuͤnf, unten am Stiel ſpitzig zuſammenlaufende, oben aber aus⸗ gebreitete und wieder in drey Einſchnitte ge⸗ theilte Lappen geſpalten, welche über dieſes am Rande rings um fie ae oder eau 4 4 — viel Stem⸗ 5 pel. * 200 Viel Staubgefaſſe | | fen find; die gelbe groffe Blumen öffnen ſich niemals völlig, ſondern bedecken mit ihren ges gen einander geneigten Blaͤttern die Staubfaͤ⸗ den; die Saftbehaͤltniſſe ſtehen im Kreiſe auf kurzen Stielchen, mit ſtumpfer Spitze, und ſind etwas breiter als die Staubfaͤden, zwiſchen welchen ſie ſtehen und von ihnen verdecket wer⸗ den; auf den Feldern bey der Karthauſe. 173. Caltha. Der Kelch fehlet, die Blume hat fuͤnf drt 8 mige groſſe flache offene Blaͤtter; die haͤufige fadenformige Staubfaͤden find kuͤrzer, und ba: ben ſtumpfe aufgerichtete Beutel; die Eyerſtoͤcke find fünf bis zehen, länglich und platt, ohne Grif⸗ feln, mit einfachen Staubwegen, daraus werden kurze ſpitzige, von einander ſtehende Saamen⸗ kapſeln, mit vielen runden Saamen. I. Caltha paluſtris. Dotterblumen. Ruh⸗ blumen. Die Blätter find ſehr groß, rund, am Rande gekerbt, die unteren auf Stielen, die oberen umgeben den Stengel, daſelbſt thei⸗ let er ſich in zwey oder drey Nebenſtengel mit groſſen einzelen Blumen; deren Blaͤtter von der aͤuſſeren Seite gruͤnlich, von der inneren aber gelb und geſtreifet oder gefurchet find, Di.eſe Pflanze waͤchſet auf feuchten Wieſen fehr haufig, und giebet felbigen, wenn fie im May bluͤhet, das ſchoͤnſte i „hernach breiten ſich die groſſen Blaͤtter er chen daß die le im Sommer ganz busch ehe | recht aus, und ma⸗ ſcheinet. Oelhaf hat auch die in dieſe Klaſſe gehörige Sat 9 tung des Aconitum, oder Eiſenhuͤtlein gefunden, welche ich noch nicht ſelbſt geſehen, ob fie gleich in entfernten Waͤldern noch foll anzutreffen ſeyn; fie wird ſonſt in den Gaͤrten gezogen. XIV. * F Lu IN Vier ungleiche Staubfaͤden. 201 XIV. Klaſſe. Vier ungleiche Staubfaͤden. On den bisherigen Klaſſen waren alle Staub: 8 fäden von gleicher Laͤnge, denn obgleich in der achten und zehenden Klaſſe bey verſchiedenen Gattungen die Helfte der Staubfaͤden ſpaͤter aufwuchs, und alſo anfaͤnglich kuͤrzer war, ſo erreichten ſie doch hernach einerley Länge; allein in dieſer und der folgenden Klaſſe find fie bes ftändig in Anſehung derſelben verſchieden. Die gegenwaͤrtige hat nur vier Staubfaͤden, davon zwey allezeit laͤnger und zwey kuͤrzer ſind. Die hieher gehoͤrige Pflanzen haben in vielen Stuͤcken unter ſich eine Aehnlichkeit, die man ſich vorher bekannt machen muß, damit man hernach die verſchiedene Gattungen fo viel leichter unter: ſcheiden kann. Der Kelch iſt einblaͤttericht, auf gerichtet, roͤhrenfoͤrmig, in der erſten Ordnung beſtaͤndig in fuͤnf, in der anderen auch zuweilen in vier Theile getheilet, die oft unter ſich ungleich find. Die gleichfalls einblätterige Blume be⸗ ſtehet aus einer Roͤhre und der in zwey Lippen geſpaltenen Muͤndung, davon die obere gemei⸗ niglich aufgerichtet, flach oder hol wie ein Helm oder Loͤffel geſtaltet iſt, die untere haͤnget abwaͤrts und iſt in drey Lappen getheilet, davon der mit⸗ telſte ee der breiteſte if. Die vier Staubfäden ſtehen in der Roͤhre der Blume an der hinteren Seite derſelben angelehnet, die bey⸗ den mittleren ſind kuͤrzer als die beyden aͤußeren, ſo daß die ene zwey uͤber einander ſte⸗ | . hende A Vier ungleiche hende Paare abgeben, welche oft von der oberen Lippe der Blume bedecket werden. Der einzele fademformige Griffel ſtehet gemeiniglich zwiſchen ihnen, iſt nur wenig länger, oben etwas gekruͤm⸗ met, und der Staubweg entweder zweyſpaltig, oder doch ein wenig eingekerbet. Die Saamen liegen entweder bloß im Kelch, oder ſie ſitzen in einer Saamenkapſel, und dieſer letzte Unterſcheid dienet zugleich die Gattungen dieſer Klaſſe in zwey Ordnungen einzutheilen, nachdem dieſe Kapſel entweder fehlet oder vorhanden iſt. one e Ohne Kapſel. Kapſel. Die Pflanzen dieſer erſten Ordnung haben wieder verſchiedenes mit einander gemein. Der Stengel iſt insgemein viereckicht, die Blatter einfach und ganz, nur am Rande gekerbt oder gezahnet, die Blumen ſtehen wirbelformig in verſchiedenen Gliedern um den Stengel herum, der Staubweg iſt zweyſpaltig, die meiften Kraͤu⸗ ter haben einen beſonderen Geruch, der bey eini⸗ gen angenehm, bey andere wiedrig iſt; der Kelch enthalt allezeit vier Saamen, welche ganz offen darin liegen, und dieſer Kelch iſt entweder in a fünf gleiche Theile getheilet, oder er iſt gleichſam in zwey Lippen abgeſondert, davon die obere drey, die untere zwey Theile hat, und dieſes np. zugleich zu e dne nlaß. me Staubfaͤden. 203 3. Mit fuͤnffach getheiltem Kelch. 174. Ajuga. Der Kelch iſt kurz und bis zur Helfte fünf: theilig, die Röhre der Blume iſt etwas gekruͤm⸗ met, die obere Lippe iſt ſo klein, daß ſie gar zu fehlen ſcheinet, und ſiehet man an ihrer Stelle nur zwey kurze ſtumpfe Spitzen, die untere Lippe hat zwey kleine Seitenlappen, der mittelſte iſt herzformig; die Staubfaͤden find länger als die kurze Oberlippe, die Staubbeutel doppelt, die Saamen laͤnglich. 1. Ajuga pyramidalis. Guͤldenguͤnſel. Dieſe haarige Pflanze hat keinen beſonderen Geruch, and treibet verſchiedene kurze Stengel aus der Wurzel, die ſich nicht wieder abtheilen, und mit entgegengeſetzten ohnſtieligen lanzenformi⸗ gen ſtumpf gezahnten Blaͤttern bekleidet, die Blumen ſind ſchoͤn himmelblau; an trockenen Orten an den Waͤldern, im May, Junius. er 175. Teucrium. Der Kelch iſt zur Helfte fuͤnftheilig, unten etwas hoͤckericht, die Roͤhre der Blume iſt kurz, der Schlund gekruͤmmet, die Oberlippe aufge— richtet und in zwey ſpitzige Theile getheilet, an der Unterlippe ſind die zwey Seitenlappen auch etwas aufwaͤrts gerichtet, und von Geſtalt wie die Oberlippe, der mittelſte Lappen iſt rundlich, die Staubfaͤden ſind laͤnger wie die Oberlippe, die Beutel klein, die Saamen rund. I. Teucrium ſcordium. Waſſerknoblauch. ohne Kapſel. Das ganze Gewaͤchs hat einen Knoblauchsge⸗ ruch, und breitet ſich mit feinen langen etwas wiollichten Stengeln aus, die gegen einander 225 ſtehende 204 Vier ungleiche ohne ſtehende Blaͤtter find ohne Stiele, laͤnglich, am Kapſel.“ Rande ſaͤgeformig gezahnet, die Blumen find bleichroth, und ſtehen nur zwey an jedem Wir⸗ bel auf kurzen Stengelchen; an den Waſſer⸗ graben hinter Muͤggenhal, haͤufig, im Auguſt. Delhafe hat noch eine andere Art gefunden. 176. Nepeta. Der Kelch iſt an der Möndung fünfzahnig, die Roͤhre der Blume gekruͤmmet, die obere Lippe aufgerichtet, rund, oben eingekerbt, die Seitenlappen der unteren ſehr kurz und ſtumpf, gen oben am Schlund ſtehend, der mittelfte Lappen rund, hol, und am R ande ſaͤgeformig, 2 die Staubbeutel liegend, die Saamen eyformig. I. Nepeta cataria. Katzenmuͤnz. An dieſer F bl ehen den Pflanze ſind die wollichten Sten⸗ gel in Nebenſtengel getheitet, die gegen einan⸗ der ſtehende Blaͤtter haben Stiele, ſind herz⸗ formig, am Nande gekerbt oder gezahnet, weich, und von der unteren Seite wollicht und grau, die wirdelformige Blumen ſtehen auf kleinen Stengelchen, und die Wirbel find. ſich ſo nahe, > daß fie oben eine Aehre vorſtellen; die kleinen Blunzen find weiß, mit rothen Tüpfelchen be⸗ 1 im Walde bey Lappin, im 1 177. Betonica. Der Kelch hat oben fünf ſpitzige Zähne, die Rohre der Blume iſt gekruͤmmet, die obere Lippe rundlich, flach und aufgerichtet, an der unteren 1 der mittelſte Lappe rund und ausgeſchweiff, die Saamen eyformig. re keinen beſonderen Geruch daran, die Wur⸗ \ A I. Betoniea officinalis. Betonick. Man ſpuͤh⸗ i zelblaͤtter ſtehen auf W Stielen, find eye x 5 a formig Staubfaͤden. 205 formig und gekerbt, der Stengel wird hoch, ohne ungetheilet, in der oberen Helfte ſtehet ein Kapſel. Paar laͤngliche kurzſtielige gekerbte Blaͤtter, noch hoͤher ſitzen zwey kleinere ohnſtielige Blaͤt⸗ ter unter dem erſten Blumenwirbel, die uͤbri⸗ gen ſind etwas von dieſem entfernet, und ſo⸗ nahe an einander, daß ſie eine kurze Aehre ma⸗ chen; die Zaͤhne des Kelches ſind ſo duͤnn und ſpitzig, daß ſie kleinen Grannen gleichen, dabey phaaricht und dunkel purpurfarbig, die Blumen aus weiß und purpur gemiſcht; an den bu⸗ ſchichten Hügeln, im Julius, Auguſt. 178. Mentha. . Der Kelch fuͤnfzahnig, die obere Lippe der Blume und die drey Lappen der unteren ſind ſo wenig von einander unterſchieden, daß man die Mündung als in vier fait gleiche Theile geſpal⸗ ten annehmen kann, davon der obere ein wenig eingekerbt iſt; von den vier Staubfaͤden ſind bey dieſer Gattung die zwey inneren oder naͤheren die laͤngſten, der Griffel iſt länger wie die Blu: me, die Saamen ſehr klein. 1. Mentha viridis. Bachmuͤnz. Dieſe ſowol als die folgende Arten ſind wolriechend; die Blaͤtter ſitzen ohne Stiele gegen einander, ſind llaͤnglich, am Rande ſaͤgezahnig, die Wirbel der Blumen ſitzen oben als eine Aehre zuſammen, die Blumen ſind fleiſchfarbig, die Staubfaͤden laͤnger als die Blumen; an Graben und feuch⸗ ten Orten, haͤufig, im Julius, Auguſt. 2. Mentha aquatica. Waſſermuͤnz. Die ey⸗ formige ſaͤgezahnige Blatter haben Stiele, die fleiſchfarbige Blumenwirbel Stengel, und ma⸗ cen kurze Aehren oder Haͤuptlein, die Staub⸗ fläden find auch hier länger wie die Blume; an x feuchten ſchattigen Orten, im Augufl: N 3. Mentha * 7 206 Vier ungleiche bhne 3. Mentha arvenſis. Ackermuͤnz. Die Pflan⸗ Kapſel. zeͤ iſt rauchhaarig, die Blaͤtter eyformig, ſpi⸗ "gig, ſaͤgezahnig, die Blumenwirbel ſitzen an der Seite des Stengels und umgeben ihn nicht, die Kelche find grau, die Blumen fleiſch⸗ farbig, die Staubfaͤden ſo lang wie die Blume, die Stengel breiten ſich in Nebenſtengel aus und legen. ſich; auf den Aeckern, im Auguſt. Menzel hat noch eine Art nemlich die Poley, und Eichſtaͤdt wieder eine andere Art nemlich die Roßmuͤnz angegeben. a 179. Glecoma. Der Kelch ſehr klein, geſtreift, und fünfzahnig; die Roͤhre der Blume duͤnn und platt, die obere Lippe aufgerichtet, und geſpalten, der mittelſte Lappen der unteren ausgeſchweifet, die Saamen eyformig. . 1. Pede Gundelreben. 111 Dieſes niedrige wolriechende Kraut hat gegen N einander auf Stielen ſtehende nierenformige ge⸗ kerbte Blaͤtter, die Blumen ſind purpurblau, der mittelſte Lappen der Unterlippe iſt mit ro⸗ then Flecken beſprenget, und mit Haaren gegen den Schlund beſetzet; auf Feldern und Gras⸗ plaͤtzen, im April, May. 5 | | | 180. Lamium. Der Kelch endiget ſich in fünf ſpitzige Zähne: ; die Röhre der Blume ift fehr kurz, der Schlund länger, an den Seiten platt, ſonſt hoͤckericht und weiter, die obere Lippe wie ein Loͤffel ausgehoͤlet und vorwaͤrts gebogen, von der unteren ſind die beyden Seitenlappen nur zwey kleine am Schlund zuruͤckgebogene Spitzen, der mittelſte 0 bee an den Sa: umgebogen ‚die Staub⸗ ’ 4 Staubfäden. 207 Staubbeutel ſind laͤnglich und rauch, die Saa⸗ ohe men ſind dreyeckig und ſtumpf. — 1. Lamium album. weiſſe taube Neſſel. Die Blatter find herzformig ſpitzig, am Rande tief ſaͤgezahnig, die Blumen groß, und weiß mit gelben Flecken; an Zaͤunen und Grasplaͤtzen, im May. 2. Lamium purpureum. rothe taube Neſſel. Der Geruch iſt widrig, die Blatter kleiner, ſtumpfer, am Rande weitläufig gekerbt, die. Blumen roth und kleiner; fie waͤchſet uͤverall haͤufig, und bluͤhet etwas fruͤher, im April, May. 3. Lamium amplexicaule. taube Neſſel mit zweyerley Blättern. Die Wurzelblaͤtter has ben Stiele find ſtumpf und gekerbt, wie au der zweyten Art, an den Stengeln aber ſitzen un⸗ ter jedem Wirbel zwey Blaͤtter ohne Stiele, welche den Stengel ganz umgeben, herzfor⸗ mig, und am Rande ſehr tief gekerbet oder vielmehr eingeſchnitten find, die rothe Blu⸗ men haben eine laͤngere Roͤhre, und ragen weit aus dem Kelch hervor; dieſe Art wird ſel⸗ tener gefunden, bluͤhet im May, auch wol ſpaͤter. Oielhafe giebet noch eine andere Art an. 181. Galeopſis. Der Kelch hat oben fuͤnf ſtachelichte Spisen, die fo lang find wie die Roͤhre der Blume, wel; che nur kurz iſt, der Schlund iſt ſo lang wie der Kelch und hat an den Seiten wo die Unterlippe anfaͤnget eine kleine hole Spitze, die Oberlippe iſt rundlich, hol, vorwaͤrts gekruͤmmet, die Lappen | 0 unteren ſind ie rundlich, und der mittlere 208 Vier ungleiche ohne mittlere gekerbt, die Staubbeutel ſind zweyſpal⸗ Kapſel. tig, die Saamen ſtumpf und dreyeckicht. 1. Galeopſis ladanum. Rornwuth. Der Sten⸗ gel iſt hoch, und in viel Nebenblaͤtter verthei⸗ let, roͤthlich von Farbe, die Blaͤtter ſind ge⸗ ſtielet, laͤnglich und ſchmal, am Rande weit⸗ laufige und kleine Saͤgezaͤhne; die unteren Wirbel der Blumen ſtehen auf zwey beſonderen Stengelchen, daher ſie nicht die Geſtalt der Wirbel haben, die oberen aber ſitzen wie ge⸗ woͤhnlich um den Stengel herum, ſie ſind alle von einander entfernet, die rothe Blumen, de⸗ rer in jedem Wirbel nur wenig ſind, ragen weit aus dem Kelch hervor, der mittelſte Lappe der Unterlippe iſt mit einem gelben Flecken, und purpurfarbigen Strichen gezieret; in den RNornfeldern, ſparſam, im Auguſt. | 2. Galeopfis detrahit. taube Neſſel mit ſtach⸗ lichtem Relch. Der Stengel iſt rauch und 50 anter jeden Wirbel dicker als über demſelbi⸗ gen, die Blätter hangen an langen Stielen, ſind breit, eyformig, ſpitzig, am Rande ſaͤge⸗ zahnig, die oberen Blumenwirbel ſind naͤher an einander wie die unteren, die Blumen ſind roth, an der unteren Lippe iſt der mittelſte FR Lappen mit weiſſen Flecken gezeichnet. Eine gaaandere Spielart hat gelbe Blumen, und der erwehnte Lappen iſt purpurfarbig; noch eine andere, aber ſeltenere, und zugleich ſchoͤnere Spielart hat weiſſe Blumen, und der Lappen iſt mit gelben und purpurfarbigen Flecken be⸗ ſprenget; an Zaͤunen und ungebaueten Orten; die mit gelben Blumen waͤchſet auch in etli⸗ chen Kornfeldern; im Julius. SR 3. Galeopfis galeobdolon. gelbe taube Neſſel. Die Blaͤtter find geſtielet, herzformig, haarig, an Rande gekerbt, unter jedem Wirbel ſtehen i n ER 5 vier en Staubfäden. 209 vier kleine ſchmale Zaͤhnchen oder Spitzen, die Wirbel haben ungefehr ſechs gelbe Blumen; im Herbergiſchen Walde, im Junius. 182. Stachys. Der Kelch iſt eckicht, und bis zur Helſte in fuͤnf pfriemenformige Zaͤhne geſpalten; die Roͤhre der Blume iſt ſehr kurz, der Schlund laͤnglich, unten hoͤckericht, die Oberlippe auf⸗ recht, gewoͤlbet, eyformig, die Unterlippe zuruͤck⸗ gebeuget, der mittlere Lappen ausgeſchweifet, die Saamen eyformig und eckicht. 1. Stachys ſylvatica. Stuͤckneſſel. wWaldneſ⸗ ſel. Die ganze Pflanze iſt mit Stengeln, Blaͤttern und Kelchen rauchhaarig, und von wiedrigem Geruch; die Blaͤtter herzformig und geſtielet; die Wirbel enthalten ungefehr ſechs braune Blumen, der mittelſte Lappen iſt mit krummen weiſſen Zuͤgen gezieret; in ſchattigten und feuchten Waͤldern, im Julius. * 2. Stachys paluftris. brauner Waſſerandorn. Die Stengel ſind hol und rauch, die Blaͤtter ohne Stiele, ſchmal, lanzenformig, am Ran⸗ de gekerbt, an jedem Wirbel zwey, und ſo ge⸗ ordnet, daß die Blaͤtter eines Wirbels mit dem folgenden ein Kreutz ausmachen; die obe⸗ ren Wirbel haben nur ſechs, die unteren aber mehr Blumen, welche purpurroth, und der mittelſte Lappen mit weiſſen Flecken beſprengt iſt; der Geruch iſt wiedrig; an Graben und Moraͤſten, im Auguſt. 3. Stachys germanica. riechender Andorn. Der Stengel iſt hoch und ſammt den Blaͤttern wollicht, ſelbige haben kurze Stiele, die unteren herzformig, die oberen lanzenformig, am Ran⸗ de mit Saͤgezaͤhnen, die Blumenwirbel ſtehen nahe an einander 8 Blumen roth mit ger 1 | fleckter —— ohne Kapſel. Vier ungleiche fleckter Unterlippe; die Pflanze ſoll wolriechend ö ſeyn; in den Fruchtaͤckern, ſparſam, im Auguſt. Oelbafe gtebt noch eine andere Art an, welche er Sideritis nennet, und hieher zu gehören ſchei⸗ net, wie ich in der Flora wen a | meter oh | 183. Ballot. a Jider Wirbel iſt zur Helfte mit etlichen li nienformigen Blaͤttchen wie mit einer Schirm: decke umgeben; der Kelch iſt laͤnglich, fünfeckicht, mit zehen Streifen durchzogen, oberwaͤrts aus⸗ gebreitet, und fünfzahnig; die Blumenroͤhre iſt ſo lang wie der Kelch, die obere Lippe aufgerich⸗ tet, eyformig, hol, und eingekerbt, die untere ſtumpf, und der mittlere Lappen ausgeſchweifet, die Staubbeutel ſtehen an der Seite der de, | die Saamen find eyformig. I. Ballota nigra. ſchwarzer Andorn. Der Geruch iſt wiedrig, die herzformige Blaͤtter ſind geſtielet, am Rande ſaͤgeformig, die Wir⸗ bel umgeben d den Stengel nicht, ſondern ſtehen nur an der Seite, die Blumen find rothblau; die Pflanze ſieht von fern der rothen tauben 100 Neſſel ſehr gleich, und waͤchſet auch wie dieſe an den Zaͤunen, im Julius, Auguſt. | | 184. Marrubium. Der Kelch hat zehen Streifen, iſt oben weis | ter, und endiget ſich mit zehen ſpitzigen Zähnen, | welche wechſelsweiſe kleiner find; die Röhre der Blume iſt gleich, der Schlund lang und roͤhren⸗ formig, die Oberlippe aufgerichtet, linienformig, ‚fisis, „in zwey FE geſpalten, die Unterlippe 1 „um? 8 / Staubfaͤden. 211 umgebogen, die Seitenlappen ſpitzig, der mittlere ausgeſchweifet, die Saamen laͤnglich. 1. Marrubium vulgare. weiſſer Andorn. Die Blaͤtter find runzlich, von der unteren Seite weiß, wollicht, faſt rundlich oder kurz eyfor⸗ mig, wenig ſpitzig; am Rande gekerbt, han⸗ 7 an Stielen, der Stengel iſt weiß und wol⸗ icht, die Wirbel find ſehr dick, und die Vlu⸗ men weiß und klein; an trockenen Nen und auf Bergen, im Julius. 185. Leonurus. Der Kelch iſt fuͤnfeckicht, und fünfzahnig, die Röhre der Blume eng, der Schlund lang, die Oberlippe lang, aufgerichtet, hol, oben ſtumpf, haaricht, die Unterlippe hat ſpitzige faſt gleiche Lappen, die Staubbeutel ſind liegend, laͤnglich und platt, in der Mitte geſpalten, und mit klei⸗ nen erhabenen glaͤnzenden Tupfer beſtreuet, die Saqamen laͤnglich. 1 ohne Kaese 1. Leonurus cardiaca. Gersgefpamn. Die lan ei zenformige Blätter find am Ende in drey ſpi⸗ 816 Lappen getheilet, welche an den Hrn. lättern wieder eingeſchnitten ſind, ſie haͤn⸗ gen an Stielen niederwaͤrs, die Stengel find. hoch und mit viel Blumen wirbeln in einer lan⸗ gen Reihe beſetzt, die lumen find etwas De lich; an den Zaͤunen, im Julius. 1386. Origanum. Der Kelch iſt klein und fuͤnfzahnig, die Roͤhre | der Blume ift platt, die Oberlippe flach, aufge: richtet, ſtumpf, ein wenig ausgeſchweift, die Lappen der Unterlippe d faſt gleich, die Sao men 9 D 2 | 1. Gir 212 Vier ungleiche ohne 1. Origanum vulgare. Doſt. Dieſe wolriechen⸗ „ Kapſel. de Pflanze kann nicht unter die wirbelformigen gezaͤhlet werden. Die Blaͤtter ſind klein und eyformig mit kurzen Stielen, am Rande ganz oder wenig gekerbt; der Stengel iſt roͤthlich, kurzhaarig, aus den Winkeln der Blaͤtter kom⸗ men Nebenſtengel, davon die oberen an ihren n Spitzen kurze rundliche Aehren oder vielmehr VBuͤſchel von Blumen tragen; unter jedem Blu⸗ menkelch ſitzt ein beſonderes eyformiges brau⸗ nes Blatt, welches ein wenig länger wie der Kelch, oder auch mit ihm gleich iſt, die Blu⸗ men ſelbſt ſind roͤthlich weiß; die braunen Blaͤt⸗ ter unter den Kelchen werden auch Schirmde⸗ cen genennet; an den Hügeln unter den Buͤ⸗ ſchen; im Julius, Augufl. b. Mit zweylippigem Relch, he 187. Clinopodum. Der Kelch iſt ein wenig gekruͤmmet, die Ober 2 lippe breiter, zuruͤck gebogen, mit drey ſpitzigen Zähnen, die Unterlippe eingebogen, klein und zweyzahnig; die kurze Roͤhre der Blume erwei⸗ kert ſich allgemach in den Schlund, die Oberlippe aufrecht, hol, ſtumpf, und wenig ausgeſchweift, die Lappen der unteren ſind ſtumpf, und der mittlere ausgeſchweift, der Staubweg iſt nicht geſpalten, die Saamen eyformi˖g. I. Clinopodium vulgare. Wirbeldoſt. Die Stengel ſind rauch und aufgerichtet, die Blaͤt⸗ ter eyformig, adericht, kurzſtielig, von der un⸗ teren Seite bleichgruͤn und haarig; die Blu⸗ menwirbel find dick, und wenig, oft nur zwey; unter jedem Wirbel iſt eine Schirmdecke, ſo aus mehreren kurzen feinen Blaͤttchen oder in OR Borſten 2 Borſten beſtehet; die Wirbel, welche der Herr von Linne Blumenkoͤpfe nennet, find wegen der ſteifen Kelchſpitzen ſcharf und rauh, die Blumen roth; an den bufchichten Hügeln, ſparſam, im Auguſt. | 1388. Thymus. Die Oberlippe des Kelches iſt flach, aufge; richtet, dreyzahnig, breiter als die untere, die ſich in zwey feine Zaͤhne oder Spitzen endiget, der Schlund iſt mit Haaren beſetzt. Die Roͤhre der Blume iſt ſo lang wie der Kelch, der Schlund klein, die Oberlippe aufgerichtet, kurz, flach, ſtumpf und ausgeſchweifet, die untere langer und breiter, mit ſtumpfen Lappen; die Saa⸗ men rundlich. n 1. Thymus ſerpyllum. Guendel. Feldkuͤm⸗ mel. Die niedrige, kriechende, getheilte, et⸗ was haarige Stengel haben kleine, eyformige, glatte, unten am Rande ein wenig haarige Blaͤtter, die Wirbel enthalten wenige purpur⸗ farbige oder weißliche Blumen; es giebt einige Spielarten, deren etliche kleinere Blaͤtter und Blumen, etliche einen ſtaͤrkeren Geruch, etliche nur einen Wirbel an der Spitze der Stengel haben; auf den Bergen und anderen trockenen Orten haufig, wo man den angenehmen Ge⸗ ruch dieſer Pflanze empfindet, wenn man darauf tritt; im Junius, und folgenden Mo⸗ nathen. N | 2. Thymus acinos. wilde Baſilien. kleine Bergmuͤnz. Der Geruch dieſes Krauts iſt ſtark und gewuͤrzhaft, und gleichet etwas der Baſilie, die Blätter find klein, eyformig, ſpi⸗ gig, am Rande einige kleine Zaͤhnchen, die un⸗ teren Wirbel an die Blumen | 3 Staubfaͤden. 273 | “ Stengel ohne Kapſel. * 5 505 Junius. 214 Vier ee Stengelchen, und ſind nur wenige braune oder purpurblaue Blumen in jedem Wirbel; auf den Bergen, im Julius. 1 e, 180: e 5 Der Kelch ift fer kurz, in zwey ganze Lippen ele und mit einem Blattchen oder Schupp⸗ chen verſehen, welches hernach die Saamen be⸗ decket. Die Roͤhre der Blume ſehr kurz und zuruͤckgebogen, der Schlund lang und platt, die Oberlippe in drey Lappen getheilet, davon der mittelſte hol und ausgeſchweift, die andern flach und ſpitzig, die Unterlippe breiter und ausge⸗ ſchweifet; der Staubweg ſpitzig und ungethei⸗ let; die Saamen rund, welche in dem verſchloſ⸗ ſenen Kelch liegen, der einem Helm gleich ſiehet. . Seutellaria galericulata, Fieberkraut. Die Blatter ſitzen an fehr kurzen Stielen gegen ein⸗ ander, find an der Grundfläche etwas herz⸗ formig, ſonſt aber lanzenformig, am Rande gekerbt; aus den Winkeln der Blaͤtter kommen die einzele blaue, weit aus dem Kelch hervor⸗ ragende Blumen, daher jeder Wirbel, wo man ſie alſo nennen will, nur aus zwey Blumen beſtehet; an Waſſern und Baͤchen im May, | RR 1. Prünella‘ 1 Die Oberlippe des Kelches ift wie abgekürzet, 1 und hat drey ſehr kurze Zaͤhnchen, die Untere lippe iſt ſchmaler, ſpitziger, aufrecht, halb gethei⸗ let; die Roͤhre der Blume iſt kurz, der Schlund 8 länglich, die Oberlippe ganz, hol, und vorwärts. geneiget, die Unterlippe ſtumpf und zuruͤckge⸗ ſchlagen, der oe 9 wn, Bi ger ; — — Staubfaͤden. 215 ſäͤgezahnig; die Staubfaͤden find an der Spitze zweyſpaltig, und die Staubbeutel ſtehen an der Seite unterhalb dieſen Spitzen, der Staubweg iſt nur ausgeſchweift, die Saamen eyformig. 1. Prunella vulgaris. Braunellen. Die Blaͤt⸗ ter ſind geſtielet, laͤnglich eyformig, haaricht, die purpurblaue Blumen ſtehen nicht wirbel⸗ formig ſondern am Ende des Stengels in ei⸗ ner kurzen gedrungenen Aehre oder Kopf ver⸗ ſammlet, und haben noch beſondere Blattchen unter ſich, auch wohl zwiſchen ſich; in Waͤl⸗ dern, Bergen und Feldern; von verſchiedener | Groͤſſe nach Beſchaffenheit des Bodens, im Julius, Auguſt. B. Mit der Kapſel. 191. Rhinanthus. Der Kelch iſt bauchicht und gleichſam 12 75 blaſen, doch an den Seiten flach, oben vierzah⸗ nig; die Roͤhre der Blume iſt fo lang wie der Kelch, die Oberlippe helmformig, enge und wie zuſammengedruckt, die untere ift flach, offenſte⸗ hend und ſtumpf, die Staubbeutel ſind liegend, rauch und an einer Seite geſpalten; der 12 ſtock iſt platt, eyformig, der Griffel fadenformig, der Staubweg ſtumpf, und gebogen; die Frucht eine rundliche zuſammengedruckte zweyfächerichte Kapſel, mit vielen platten Saamen. . Rhinanthus crifta galli. Klapper. Sanen⸗ f amm. gelber Rodel. Die Stengel ſind kurz, mit purpurfarbigen Strichlein gezeich⸗ net, die Blaͤtter ohne Stiele, entgegen geſetzt, lanzenformig, mit ſpitzigen Saͤgezaͤhnen | 8 Winkeln ene Nebenſtengel, Weiche 4 mie u; der Kapſe l. 216 Vier ungleiche die Blumen an der Spitze verſammlet, auch in den oberen Anwachswinkeln tragen. Die Kelche ſind gelblich und mit Adern wie mit ei⸗ nem Netz durchzogen, die Blumen eyergelb, und die Spitze der Oberlippe vielfarbig; die reifen Saamen geben in der Kapſel ein Ge⸗ raͤuſch, wenn man die Pflanze ſchuͤttelt, daher iſt der deutſche Name, Klapper, 5 N auf den Wieſen haͤufig, im Junius. 192. Pedicularis. Der Kelch iſt rundlich und bauchicht, oben ffach eingeſchnitten, und die Einſchnitte ge⸗ fin rbt; die Röhre der Blume iſt laͤnglich und hoͤckericht, die Oberlippe iſt helmformig, enge und zuſammengedruckt, an der Spitze ausge⸗ ſchweift, die untere iſt flach, ſtumpf, und der mittlere Lappen ſchmaler wie die anderen. Die Staubbeutel ſind liegend und platt, der Eyerſtock rundlich, der Griffel fadenformig, der Staubweg ſtumpf und gebogen, die Frucht eine runde zugeſpitzte zweyfacherige Kapſel, mit vielen rundlichen Saamen. 1. Fedienlaris fylvarica. Läuſekraut. brau⸗ # ner Rodel. Die Blätter find gefedert, und die Blaͤttchen ſchmal, linienformig, an beyden Seiten mit kurzen ſtumpfen Zaͤhnen beſetzt, wodurch das Blatt ein ſehr feines Anſehen be⸗ kommt; ſie ſitzen am Haupt⸗ und Nebenſten⸗ geln gegen einander; die unteren mehr ent⸗ fernt, die oberen dicht in einander, zwiſchen welchen die rothe Blumen hervor ragen, die in den Winkeln der Blätter auf ſehr kurzen Stengelchen einzeln ſtehen; die Kelche find et was laͤnglich, eckicht, geſtreift, die Oberlippe der Blume iſt berpurzran, die untere 80 1 0 1 1 Staubfaͤden. 217 roth; an feuchten Orten, und Waͤldern, ſpar⸗ ſam, im Junius. 193. Euphraſia. Der Kelch ift in vier ungleiche Theile gethei⸗ let, die Roͤhre der Blume ſo lang wie der Kelch, die obere Lippe hol und ausgeſchweift, die Lap⸗ pen der unteren ſind gleich und ſtumpf; die Staubbeutel in zwey Laͤppchen getheilet, und an den beyden unteren endiget ſich das untere Laͤppchen in eine kleine Spitze; der Eyerſtock ift eyformig, der Griffel fademformig, der Staub; weg ſtumpf; die Frucht eine laͤnglich eyformige platte zweyfaͤcherige Kapſel, mit vielen ſehr Flei: nen Saamen. ER 1. Euphrafia officinalis. weiſſer Augentroſt. Die niedrige Stengel bekommen Aeſte oder Nebenſtengel; die kleine eyformige ſcharf ges zaͤhnte Blaͤtter ſitzen ohne Stiele gegen einan⸗ der; aus ihren Winkeln wachſen die einzelen kleinen Blumen ohne Stengelchen hervor, wel⸗ che an den Enden des Stengels ſo nahe an einander ſtehen, daß ſie eine kleine Aehre vor⸗ ſtellen; fie find weiß und ſpielen dabey etwas in das roͤthliche oder blaͤuliche, die Unterlippe iſt mit einem gelben Flecken und purpurfarbi⸗ gen Strichlein gezieret, und die Lappen ſind am Rande gekerbt; in bergichten Waͤldern, auch auf freyen Hügeln, im Auguſt. Buphraſia odontites. brauner Augentroſt. Dieſe Art waͤchſet hoͤher, die Blaͤtter ſtehen ohne Stiele gegen einander, ſind ſchmal und 8 linienformig, an der Grundfläche ein wenig breiter, am Rande mit kleinen weitlaͤufigen Saͤgezaͤhnen; aus den Winkeln kommen Ne⸗ benſtengel, und die rothe oder, purpurfarbige | O 5 ellas + mit er Kapſel. 218 Vier ungleiche mit etwas groͤſſere Blumen ſitzen einzeln auf ſehr der Kapſel. kurzen Stengelchen; auf Feldern und Gras⸗ plägen, ſparſam, im Julius. „ 194. Melampyrum. Der Kelch iſt zur Helfte in vier duͤnne Ein: ſchnitte getheilet; die Röhre der Blume iſt ge: kruͤmmet, die Oberlippe helmformig, zufammen: gedruckt, an der Spitze ausgeſchweift, und an den Seiten ein wenig umgebogen, die Unterlippe flach mit gleichen ſtumpfen Lappen, auf dem mittleren zwey Erhoͤhungen; die Staubbeutel länglich, der Eyerſtock ſpitzig, der Griffel ein⸗ formig mit den Staubfaden, der Staubweg ſtumpf; die Frucht eine längliche ſpitzige platte Kapſel, welche zwey Sacher hat, worin zwey groſſe eyformige Saamen. 18 1. Melampyrum arvenſe. purpurfarbiger = Kuhweitzen. Wachtelweitzen. Die ge⸗ gen einander ſtehende Blaͤtter ſind ſchmal, lan⸗ zenformig, ungeſtielet, einige find überall ganz, andere aber haben unterwaͤrts lange hervor⸗ ſtehende Zaͤhne; die gelb und purpurfarbige Blumen ſitzen an den Enden des Stengels und der Nebenſtengel in einer kurzen weitlaͤu⸗ ſigen Aehre, und find mit beſonderen purpur⸗ : farbigen langgezahnten oder zerſchnittenen Blaͤttern vermengt; er waͤchſet ſonſt unter dem Getreyde, ich habe ihn aber auf den mit RR Geſtraͤuch bewachſenen N N im 0 „ Jiunius. f . 2. Melampyrum — blauer Kub⸗ 5 48 weitzen. Tag und Nacht. Die lanzen⸗ formige Blaͤtter ſtehen auf kurzen Stielchen gegen Ades, 1 und die Blumen 5 weiſe 3 20 IR J * N { x X a 23 Staubfäden. 219 weiſe und nach einer Seite gekehrt in den An⸗ wachswinkeln, die unteren weiter aus einan⸗ der, die oberen aber nahe zuſammen, woſelbſt die Blaͤtter zugleich eine ſchoͤne blaue oder viol Farbe bekommen, welches mit den dazwiſchen fechenden goldfarbigen Blumen der Pflanze ein ſchoͤnes Anſehen giebet; an vorigen Orten auch in den Waͤldern, im Junius. 3. Melampyrum pratenſe. Waldhirſen. Der Stengel hat lange Seitenſtengel, die lanzen⸗ formige Blaͤtter ſind ohne Stiele entgegen ge⸗ ſetzt, die Blumen, welche in den Winkeln paar⸗ weiſe fißen, find kleiner mit geſchloſſenen gel⸗ ben Lippen und weiſſer Roͤhre; an trockenen waldichten Orten, im Junius, Julius. 105. Antirrhinum. Der Kelch hat fuͤnf laͤngliche Einſchnitte, da⸗ von die beyden unteren weiter aus einander ſte⸗ hen; die Roͤhre der Blume iſt laͤnglich und hoͤckericht, die Oberlippe geſpalten, und nach den Seiten gebogen, die untere hat ſtumpfe Lappen; beyde Lippen ſind geſchloſſen, indem die Kehle an der Unterlippe hol und eingedrückt iſt, we; durch ſich ein Gaumen erhebt, und die inneren Theile verdecket; uͤber dieſes ift noch ein Saft: behaͤltniß, welches unterwaͤrts wie ein Horn 1 der Kapſel., hervorraget; die Staubbeutel find gegen einan⸗ der geneigt, der Eyerſtock rund, der Griffel ein⸗ fach, der Staubweg ſtumpf; die Frucht eine rundliche ſtumpfe zweyfaͤcherige Kapſel mit vie: en Same. | 1. Antirrhinum linaria, Leinkraut. Harn⸗ kraut. Die Stengel ſind mit vielen kurzen ſchmalen linienformigen Blaͤttern dicht . oben 1 220 Vier ungleiche it der Kayſel. N oben ſtehen die ziemlich groſſen gelben Blumen in einer kurzen Aehre dicht zuſammen; der Gaumen iſt goldgelb und haarig, das Saft⸗ behaͤltniß ſtehet wie ein langer Sporn hinter⸗ waͤrts heraus; an trockenen Orten, im Julius. 2. Antirrhinum majus. Orant. Loͤwenmaul. Die Blaͤtter ſind lanzenformig, breiter wie an der erſten Art, auch ſammt den Stengeln et⸗ was haaricht; die groͤſſere Blumen ſtehen in einer kurzen Aehre, der Kelch iſt mehr rund⸗ lich, die Blumen roͤthlich weiß, die Oberlippe mit rothen Strichen bezeichnet, der Gaumen gelblich, das Saftbehaͤltniß hat ein ſehr kurzes ſtumpfes Horn, welches kaum ein wenig zwi⸗ ſchen den unteren Einſchnitten des Kelches her⸗ ee, an trockenen Orten, 05 im Ju⸗ ius. 5 | 106. Scrophularia. 1 Der Kelch hat fuͤnf kurze nndliche Einſchui⸗ | te; die Röhre der Blume ift Fugelformig, groß und aufgeblafen, die Mündung hingegen beſte⸗ het aus fünf ſehr kleinen Lappen, davon zwey etwas gröffere und aufgerichtete die Oberlippe vorſtellen, zwey andere nach den Seiten aus⸗ gebreitet ſind, der unterſte aber zuruͤckgebogen iſt; die Staubbeutel ſind doppelt, der Eyerſtock eyformig mit einfachem Griffel und Staubwege, die Frucht iſt eine runde ſpitzige zweyfaͤcherige Kapſel mit vielen kleinen Saamen. Weil die Staubfaͤden abwärts gegen den unterſten zurück gebogenen Lappen geneiget ſind, ſo ſaget der Herr von Linne, daß man ſich die Blume als umgekehret, und dieſen Lappen als die Oberlippe e kann, ſo wird . Unterlippe N den En enden Staubfaͤden. 221 beyden itzt nach oben gerichteten Theilen beſte⸗ hen, zwiſchen welchen, bey etlichen Arten, noch ein dritter ſehr kleiner iſt. 4. Serophulatia nodoſa. Braunwurz. Kropf⸗ wurz. Der Stengel iſt hoch und eckicht, die Blaͤtter groß, geſtielet, gegen einander ſtehend, unten breit, oben ſpitzig zulaufend, mit ſtarken und ungleichen Saͤgezaͤhnen; die kleine braun⸗ grüne Blumen find in einen' groſſen und weit⸗ laͤufigen Straus vertheilet; in Waͤldern, oder Ran feuchten Orten, im Junius, Ju⸗ ius. a Serophularia aquatiea. Waſſerbraunwurz. Sie iſt von der vorigen darin verſchieden, daß die Blaͤtter, davon die unteren mit die oberen aber ohne Stiele ſind, an dem Stengel herab laufen, welcher dadurch haͤutige oder blaͤtteri⸗ ge Anſaͤtze bekommt, ſonſt iſt fie der erſten Art faſt gaͤnzlich gleich; an Teichen und anderen Waſſern, im Auguſt. 197. Digitalis. mit 7 der Kapſel. Der Kelch iſt in fünf rundliche ſpigige Lapı gen getheilet, von welchen der obere ſchmaler wie die anderen. Die Blume iſt glockenfor⸗ mig, die Roͤhre bauchicht, groß und offen, beym Urſprung enger; anſtatt der Lippen iſt ſie oben in vier kleine Lappen getheilet, davon der obere ausgeſchweift, der untere aber der gröffefte iſt; die Staubbeutel ſind getheilet, der Eyerſtock ſpitzig, der Griffel einfach, der Staubweg ſpitzig, die Frucht eine eyformige ſpitzige zweyfaͤcherige Kapſel mit viel kleinen Saamen. | ite | 1, Digi- * 222 Vier ide Staubfiden. A. Digitalis lutea. Fingerhut. Die Pflanze iſt ber apfel, mit Stengeln, Blättern und Blumen rauch⸗ haarig; der e S hoch, an welchen die lanzenformige Blaͤtter ohne Stiele wech⸗ ſelsweiſe ſitzen, die oberen werden kuͤrzer und ſchmaler, welche aus ihren Winkeln die groſſe einzele niederhaͤngende Blumen, auf kurzen Stengelchen, in einer Reihe uͤber einander 5 hervor bringen. Die Kelchblaͤtter find. an die⸗ ſer Art nicht rund ſondern eng und ſpitzig, der Oberlappe an der Blume getheilet, die Blumen von auſſen bleichgelb, von innen mit braunen Flecken bezeichnet; an trockenen ſan⸗ digen Orten, ſparſam, im Junius, Julius. Oielhafe hat noch die Gattung der Meliſſa, Menzel der Melittis, und Eichſtadt der Lathræa entdeckt, welche zu dieſer Klaſſe gehoͤren. n XV. Kaffe a der- ungleiche Staubfaͤden. 223 XV. Klaſſe. Sechs ungleiche Staubfaͤden. So wie in der vorigen Klaſſe zwey längere und zwey kuͤrzere Staubfaͤden anzutreffen, ſo findet man in dieſer vier längere und zwey kuͤrzere. Die hieher gehörende Gattungen ha: ben auſſer dieſem Hauptkennzeichen noch viel andere unter ſich gemein, und ſtehen alſo in einer groſſen Aehnlichkeit mit einander. Der Kelch beſtehet bey allen aus vier länglichen, holen, uns ten etwas hoͤckerichten Blättern, und fällt nach der Bluͤthe ab. Die Blume hat gleichfalls vier Blaͤtter, deren Naͤgel aufrecht ſtehen, flach, und oberwaͤrts breiter, auch mit dem Kelch von gleicher Laͤnge, die Platten aber flach und aus⸗ gebreitet, auch ſtumpf ſind. Die Staubfaͤden ſind pfriemenformig und aufgerichtet, davon zwey gegen einander ſtehende kuͤrzer, die andern vier aber etwas laͤnger ſind. Dieſer Unterſcheid ruͤhret bey einigen Gattungen von gewiſſen klei⸗ nen grünen runden Koͤrperchen her, welche Saft oder Honigdruͤſen genennet werden, und die Stelle des Saftbehaͤltniſſes vertreten; denn ſel⸗ bige ſitzen oft am Fuß der kleineren Staubfaͤden, zwiſchen ihnen und dem Stempel, wodurch die⸗ ſelben unten gekruͤmmet und alſo verkuͤrzet wer⸗ den. Die Staubbeutel ſind laͤnglich, ſpitzig, aufgerichtet. Der Eyerſtock iſt bey der erſten Ordnung kurz, bey der andern länglich, der 17857 iſt gemeiniglic ſo lang wie die Suu, Stau * Schote. kurze I 224 Sechs mnie Staubfaͤden, oft aber fehler er, der Staubweg iſt ſtumpf; die Frucht wird eine Schote, die gemeiniglich durch eine Scheidewand in zwey Fächer getheilet wird, in welcher die rundliche Saamen an den beyden Naͤthen, die aus Zu⸗ ſammenfügung der zwey äuſſeren Wände ent: ſtehen, wechſelsweiſe ſizen. Dieſe Schote giebt zugleich das Mittel ab, die Pflanzen dieſer Klaſſe in zwey Ordnungen 'abzutheilen, nachdem ſie entweder kurz oder lang iſt. | A. Kurz ze Schote. Dieſe Ordnung hat eine kurze faſt rundliche Schote, und der Griffe iſt mit ihr en von * Reicher Laͤnge. 198. Mypagrum. Die Kelchblaͤtter find eyformig laͤnglich, fe ben aus einander, und ſind gefaͤrbt; die Blu⸗ menblaͤtter rundlich, die Naͤgel ſchmal; der Eyer⸗ ſtock eyformig, der Griffel ſo lang wie der Kelch, die Frucht iſt herz; oder kreiſelformig, zuſammen⸗ gedruckt, und mit dem kegelformigen Griffel hl A 5 A N Myagrum tien Finkenſaamen. Die Blaͤtter ſitzen wechſelsweiſe ohne Stiele am Stengel und an den Nebeuſtengeln, ſind laͤng⸗ lich, am Rande ganz, oder ausgeſchweift, mit kleinen Zaͤhnchen dazwiſchen, am Stengel ur ter; die Blumen gelb, an kurzen Stengel einzeln ſitzend, die Schote etwas länglich, 9 8 fächerig mit mehreren Saamen; auf den * im May. 2. Myagrum Staubfaͤden. 225 a. Mysgrum paniculatum. Ceindotter. Die unteren Plaͤtter umfaſſen den Stengel, ſind der erſten Art faſt gleich, ſcharf und rauh, die oberen ſchmaler, unten geoͤhret, die Blu men gelb mit etwas kuͤrzeren Stengelchen; der groͤſ⸗ ſeſte Unterſcheid beſtehet in der Frucht, welche | fugelformig, an ben Seiten zuſammengedruckt, und mit kleinen Punktchen beſetzt iſt, davon ſie runzlicht wird, fie iſt einſaͤcherig, und enthaͤlt nur einen Saämen; unter dem Getreyde, im Junius. Draba. Die Kelchbfö aher eyformig, die Blumenblaͤtter länglich, mit ſehr kleinen Nageln, der Eyerſtock eyformig, ohne Griffel, oder doch mit einem kaum merklichen, der Staubweg platt, die Schote laͤnglich eyformig, zweyfaͤcherig, platt, mit etlichen kleinen Saamen. 1. Draba verna. Aungerblümlein. klein Ta⸗ ſchenkraut. Eine kleine Pflanze; die aus der Wurzel kommende Plötter find kurz, lanzen⸗ formig, etwas wollicht, am Rande ganz, und liegen auf der Erde; der Stengel iſt klein, oh⸗ ne Blaͤtter, einfach, oder zuweilen mit einem oder zwey Nebenſtengeln, an welchen wenige f che kleine weiſſe Blumen auf kurzen Stengel⸗ chen 1505 auf den Bergen und trockenen an⸗ i digen eldern, haͤufig, im April. | 200. Lepidium. Die Kelchblätter eyformig, die Blumenblätter viel laͤnger wie der Kelch, der Eyerſtock herz? formig, der Griffel fo lang wie 75 Kelch, die Schote herzformig, doch iſt der Einſchnitt kaum zu merken, von den Seiten zuſammengedruckt, dweyfächerig, mit bg Saamem. 1. e kurze Schote, 226 Geds ungleiche kurze I. Lepidium ruderale. Flein Beſemkraut. Der Schote. niedrige Stengel theilet ſich in viel Zweige, die mit viel ſchmalen linienformigen Blaͤttern be⸗ kleidet ſind, davon die unteren kleine Seiten⸗ blaͤttchen oder Zaͤhne auswerfen, die oberen aber einfach ſind. Die Bluͤthe iſt an dieſer Art ſonderbar, indem die Blumenblaͤtter feh⸗ len, und von den Staubfaͤden auch nur zwey vorhanden ſind, daher ſie zur zweyten Klaſſe gehoͤren wuͤrde, wenn nicht andere Arten die⸗ ſer Gattung ſechs Faͤden haͤtten; die kleinen Schoten ſind in der Mitte mit einem weiſſen Strich bezeichnet, der die Gegend der Schei⸗ | dewand anzeiget, wo ſich hernach die aͤuſſeren Waͤude oͤffnen; fie find faſt eyformig, indem der kleine obere Einſchnitt, der der Schote die . herzformige Geſtalt giebet, ungemein ſubtil At an Wegen und e eee N 7 baufg, ; im May. | Bi RER 201. Thlaſpi. N Die Kelchblaͤtter 1 die Blumenblätter gleichfalls, aber viel langer, mit ſchmalen Ni geln. Die laͤngeren Staubfäden nur halb fo lang wie die Blume; der Eyerſtock platt und ausgeſchweift, der Griffel fo lang wie die Staub⸗ flaͤden, die Schote iſt platt und herzformig, auf der oberen herzformigen Ausſchweifung bleibet der Griffel ſtehen, welcher nicht höher ift wie N dieſe Ausſchweifung, die Schote hat zwey Gas : cher, in welchen wenige Saamen liegen. „ 1. Thlaſpi arvenſe. Baurenſenf. Die Blaͤt⸗ ęNRſteer ſitzen wechſelsweiſe und umfaſſen den Sten⸗ / gel zur Selle, fie find laͤnglich glatt und ges zahnet, die Blumen find weiß, und die Scho⸗ 1 ziemlich breit und mit einem blatterhaften Rande 8 x 1 7 Staubfaͤden. 227 Rande umgeben; unter dem Sommergetrey⸗ de, im May, Junius. 2. Thlaſpi burſa paſtoris. groß Taſchenkraut. Hirtentaſche. Die unteren Blaͤtter haben an beyden Seiten fo tiefe Einſchnitte daß fie wie gefedert ſcheinen, die oberen ſind laͤnglich am Rande ganz, und umfaſſen den Stengel, ſie ſind nicht ſo glatt wie bey der erſten Art, auch dunkeler gruͤn, die Blumen weiß und viel kleiner; es waͤchſet uͤberall haͤufig, auf Wieſen und Feldern, an Wegen und Grasplaͤtzen, im April und May. Eine kleinere Spielart hat am Stengel wenig oder gar keine Blaͤtter, und die unteren liegen auf der Erde ausgebreitet, und ſind kleiner. 1 . 202. Cochlearia. Die Kelchblaͤtter eyformig, aus einander ſte⸗ hend, die Blumenblaͤtter ausgebreitet, die Naͤgel kuͤrzer wie der Kelch, der Eyerſtock herzformig mit ſehr kurzem Griffel, die Schote iſt hernach mehr rundlich und der kleine Griffel ſitzet noch darauf, fie enthaͤlt in ihren zwey Fächern nur. wenige Saamen. 1. Cochlearia officinalis. göffelkraut. Löfs / felblatt. Die unteren Blätter haben lange Stiele, und ſind faſt rundlich, die oberſten oh⸗ ne Stiele, laͤnglich und am Rande ausge⸗ ſchweift oder eingeſchnitten, ſie ſitzen wechſels⸗ weiſe wie bey den meiſten Pflanzen dieſer Klafs ſe, die Blumen ſind weiß; am Ufer der See, auch an andern Orten, im May, Junius. 203. Iberis. Die Keſchblätter ſind klein, offenftehend, faft eyformig; die Blumenblaͤtter ungleich, indem | Vo die 1 228 Scechs ungleiche kurze die zwey auſſere neben einander ſtehende viel Schale, groͤſſer find, als die beyde innere, welche ſehr klein und zuruͤckgebogen ſind; die Staubbeutel rundlich, der Eyerſtock rund und zuſammenge⸗ druckt, mit kurzem Griffel, die Schote iſt her⸗ nach mit einem ſcharfen geſpaltenen Rande um⸗ geben, und zweyfaͤcherig mit einzelen eyformi⸗ gen Saamen. I. Iberis nudicaulis. Steinkreß. Dieſe kleine niedrige Pflanze hat die Wurzelblaͤtter auf der Erde ausgebreitet, welche klein und gefedert oder ſehr tief ausgeſchweift ſind, indem an dem ſchmalen mittleren Theil einige mehren⸗ theils rundliche Einſchnitte ſtehen, welche ge⸗ gen die Mittelribbe zuſammen laufen; zwiſchen dieſen Blaͤttern ſteigen etliche kurze einfache ohnblaͤtterige Stengel auf, die mit kleinen weiſſen Blumen beſetzt ſind; auf eee e im May. . 204. Alyſſum. 0 ö 75 Die Kelchblätter find laͤnglich, ſtumpf, ge 1 ſchloſſen, V die Blumenblaͤtter flach und a breitet; die zwey kuͤrzere Staubfaͤden haben un: teen an der inneren Seite eine kleine Spitze oder 5 Zaͤhnchen hervorſtehen; der Eyerſtock enformig, der Griffel etwas laͤnger wie derſelbe, die Schote wird faſt kugelformig, und der Griffel, der itzt nicht länger iſt, ſitzet noch darauf, ſie i zwey: faͤcherig, mit etlichen Saamen. 1. Alyſſum ineanum. groſſer Baurenſenf. groſſe wegkreß. 9200 Schildbeſemkraut. Die Stengel ſind getheilet, mit lanzenformi⸗ enen am Nat ganzen Blattern wech⸗ kei Sroeife 1 Staubfaͤden 1 ſelsweiſe beſetzt, die weiſſen Blumen haben ſehr tief geſpaltene Blaͤtter; die Pflanze wird ziem⸗ lich groß und buſchicht, ſie waͤchſet haͤufig an den Bergen, Wegen und trockenen Aeckern, und bluͤhet vom May an, faſt den ganzen Sommer. Alyſſum calycinum. klein Schildbeſem⸗ kraut. Dieſe Art iſt kleiner und niedriger, trocken und ſteif; die Blaͤtter kurz, lanzenfor⸗ mig und grau wie auch die Stengel von kurzen ſubtilen wollichten Haͤrchen, die Blumen ſehr klein und gelb, welche aber bald weiß werden, die Kelchblaͤtter fallen nicht ab, die Schote hat einen ziemlich breiten Rand, der Griffel iſt ſehr klein geworden, und kaum zu ſpuͤhren; an tro⸗ ceenen fandigen Orten; im May. 205. Lunaria. ke Die Kelchblaͤtter find geſchloſſen, zwey davon unten hoͤckerich; die Blumenblaͤtter groß, und ſtumpf, der eyformige Eyerſtock ſitzt auf einem kurzen Stielchen, und traͤgt einen kurzen Griffel, die Schote wird groß und eyformig, ganz platt, behaͤlt den Griffel, und bringt in zwey Faͤchern verſchiedene platte nierenformige Saamen. 1. Lunaria rediriva. Mondviol. Der Sten⸗ gel bekommt Nebenſtengel, die Blaͤtter ſind dunkelgruͤn, runzlicht, rauh, groß und herz⸗ formig, am Rande gekerbt, die unteren ſtehen auf ſteifen, ſproͤden, zerbrechlichen Stielen, die oberen ſitzen ohne Stiele an den Stengeln; die Blumen ſind groß und braunroth; die Pflanze bluͤhet erſt im zweyten Jahr, und Kirtt im folgenden Herbſt; in entfernteren ber⸗ gichten und waldichten Orten; im May. Man ziehet ſie auch in den Gaͤrten. P 3 B. Lange kurze Schote. / 2 Sechs ungleiche | Zune eu Lange Schote. 5 Schote. 2 Dieſe Ordnung traͤget ſehr lange Schoten, und der Griffel fehlet gemeiniglich, oder iſt doch kaum merklich, daher der Staubweg auf der Schote ſitzet. Die Art zu bluͤhen, welche faſt allen Pflanzen dieſer ganzen Klaſſe gemein iſt, verhaͤlt ſich folgendermaſſen. Der Hauptſten⸗ gel ſowol als die Nebenſtengel bekommen an ih⸗ ren Enden viele kleine uͤber einander nach der Reihe ſtehende Blumenſtengelchen, an deren je⸗ dem eine einzele Blume ſtehet. Wenn anfaͤng⸗ lich die erſten Blumen aufſchlieſſen, ſind die Stengel noch kurz, und die Blumenſtengelchen ganz gedrungen in einander, daß alſo die Blu⸗ men bey vielen Arten einen platten Straus oder Krone vorſtellen. In währender Bluͤthe aber wachſen die Stengel immer mehr in die Länge, und die Blumenſtengelchen kommen immer weiter aus einander und werden zugleich ſelbſt länger, daß alſo zuletzt die reife Schoten in einer, bey vielen Arten, ſehr langen Reihe über Ahander, oder traubenformig ſtehen. 206. Cardamine. | N Die Kelchblaͤtter find klein, ſtumpf, hoͤckerig, | aufgerichtet; an den Blumenblättern ſind die Nägel länger wie der Kelch, die Platten laͤnglich eyformig, ganz ausgebreitet, der Eyerſtock ſo lang wie die Staubfaͤden, und ohne Griffel, die Schote iſt lang, platt, zweyfaͤcherig; wenn ſie ur iſt, um die Wände nr und e ziuſam⸗ Staubfaͤden. 231 zuſammen, wodurch die Saamen mit Gewalt lange fortgeſtoſſen werden. Schote. 1. Cardamine pratenſis. Wieſenkreß. Die Blaͤtter ſind gefedert, die unteren mit runden, die oberen mit lanzenformigen Blaͤttchen, bey⸗ de werden von einem groͤſſeren ungeraden ge⸗ endiget; die Blumen ſind groß und weiß, oft fleiſchfarbig oder roͤthlich; auf feuchten Wie⸗ ſen, haͤufig, im May. N 207. Siſymbrium. Die Kelchblaͤtter linienformig, offenſtehend, gefaͤrbt; die Blumenblätter länglich, oft kleiner wie der Kelch, mit ſehr kleinen Nägeln, die Staubfaͤden ſind oft laͤnger als die Kelchblaͤtter, der Eyerſtock fademformig, der Griffel fehlt, oder iſt doch kaum merklich, die Schote iſt lang und gekruͤmmet, zweyfaͤcherig, mit vielen kleinen Saamen. 5 5 1. Siſymbrium naſturtium aquaticum. Bruns | nenkreß. Die Blaͤtter find gefedert mit herz⸗ formigen Blaͤttchen, und einem groͤſſeren un⸗ geraden; die oberen Blaͤtter haben ſpitzigere Blaͤttchen, die Blumen ſind weiß, die Staub⸗ beutel purpurfarbig; die Schote nicht ſehr llang; an friſchen Quellen und kleinen Bachs lein, im May, Junius. | 5% 2. Sifymbrium ſylveſtre. Rauken. Waſſer⸗ rauken. Waſſerſenf. Die lange gefederte Blätter haben breite lanzenformige fägeattige oder gezahnte Blaͤttchen, und die gelbe Blu⸗ men ſind klein; dieſe waͤchſet an trockenen Or⸗ ten. Eine Spielart davon hat kleinere gefe⸗ derte Blaͤtter mit ſchmalen linienformigen ſaͤ⸗ gezahnigen Blättern, das obere ungerade iſt „ breit, . ? “ 232 Sechs ungleiche lange breit, rundlich, tief eingeſchnitten o oder Asa: | Schote. net; die gelbe Blumen find geöffer; an den Graben und feuchten Orten, im Junius, Aus lius. Delyafe hat noch eine andere Spielart | mitt weiſſen Blumen gefunden. N . Siſymbrium amphibium. Waſſe errettig. Die unteren Blatter werfen aus der breiten blaͤtte⸗ rigen Mittelribbe ſehr lange Seitenlappen oder Zaͤhne mit ganzem Rande, davon die mittleren länger als die oberen und unteren find; oder man kann dieſe Blaͤtter fo beſchreiben, daß fie N: lanzenformig und mit vielen tiefen Einſchnitten 5 bis faſt an die Mittelribbe getheilet ſind; die oberen Blaͤtter ſind lanzenformig mit unglei⸗ . chen Saͤgezaͤhnen; die noch hoͤher ſitzende ſind ſchmal, faſt linienformig und ganz; die Blu⸗ men goldgelb, die Schoten kuͤrzer wie andere und faſt eyformig; an den Waſſergraben, im Junius. Eine beſondere Spielart, an welcher alle Blaͤtter gleich, und am Rande ſaͤgezahnig, . die Blumen aber weiß ſind, welche man af ſerhederich nennet, hat bereits Loͤſel angege⸗ a ben, daß ſie im Danziger Werder wachſe, und N x ſie wird itzt noch daſelbſt an den Graben ange⸗ a troffen; ich habe ſie aber erſt nach der Maga bee der Flora gefehen, im May. | | EL, 4. Sifymbrium arenoſum. Keideſenf. Die kür⸗ f ken und rauhen ſcharfen Wurzelblaͤtter liegen in einigen Reihen uͤber einander auf der Erde ausgebreitet, fie find laͤnglich, nach der Spitze breiter, an den Seiten mit tiefen ſaͤgeformigen 1 0 Einſchnitten getheilet; der Stengel wird in Anſehung der kleinen Blaͤtter ziemlich lang, bekommt oben einige Nebenſtengel, beym An⸗ fang eines jeden derſelbigen fit ein kurzes ſchmales lanzenformiges Blatt, die Blumen 238 ſehr bleich e = oder oft ah, | weiß, \ Staubfaͤden. 233 weiß, die Schoten ſehr duͤnne; an trockenen ſandigen Orten, ſparſam, im May. F. Siſymbrium ſophia. Wellſaamen. groß Beſemkraut. Die Stengel ſind hoch und voll Blatter, welche ſehr fein und zierlich in die kleinſte linienformige Zaͤhnchen vielmahl zerſchnitten ſind, die Blumenblaͤtter ſind gelb und kleiner wie der Kelch, die Schoten ſehr lang und duͤnne; an ungebauten Orten, Zaͤu⸗ nen, und trockenen Graben, im May, Junius. 6. Silymbrium Lefelii. rauher Wegſenf. Die ganze Pflanze iſt rauh und ſcharf und haarig, die Stengel hoch, die Blaͤtter in verſchiedene ungleiche ſpitzige unterwaͤrts breitere Theile tief zerſchnitten, die Blume gelb, die Schoten e lang und weit aus einander ſtehend; zwiſchen den Thoren und auf dem Wall, haͤufig, im Ra May. 3 g 208. Eryſimum. Die Kelchblaͤtter geſchloſſen und gefaͤrbt, die Blumenblaͤtter laͤnglich und ganz ſtumpf; an jedem von den beyden kuͤrzeren Staubfaͤden ſitzen lange Schote. unten zwey Saftdruͤſen; der linienformige vier eckichte Eyerſtock iſt ſo lang wie die Staubfaͤ⸗ den, mit ſehr kurzem Griffel und kleinem Staub⸗ wege, die zweyfaͤcherige Schote iſt lang, gerade, viereckicht, und traͤget viel kleine Saamen. 1. Eryſimum officinale. gemeiner Wegſenf. Die unterſten Blaͤtter ſind gefedert mit kurzen eckichten an der Mittelribbe zuſammen laufen⸗ den Blattchen; die oberen an den Stengeln ſtehende Blätter find verſchiedlich geftaltet, ge⸗ meiniglich gleichen fie mit zweyen an ben Geis ten auslaufenden unregelmaͤßigen Theilen ei⸗ nen Spieß, andere ſind wieber anders gethei⸗ P 5 let, * 234 | Sechs ungleiche lange let, oder ganz und am Rande zackicht „ ſcharf Schote. und rauh, dunkelgruͤn, die Blumen klein und „ gelb, die Schoten liegen an dem Stengel an; an ungebauten Orten und Zaͤunen, haufig, im e, nt, 2. Eryſimum alliaria. Anöblauchkraut. Die Ta unterſten Blaͤtter groß und herzformig, am . Rande weitläufig ausgeſchweift, auf langen Stielen, die oberen ſind kleiner, mehr rund⸗ lich, zuweilen laͤnglich, mit kurzen Stielen, oder ungeſtielt, hellgruͤn und glatt, der Sten⸗ gel aber haarig, die Blumen groͤſſer und weiß, die Schoten aufrecht; wenn man die Blaͤtter reibet, geben ſie einen Geruch wie Knoblauch; im Herbergiſchen Walde, im May. 3. Eryſimum cheiranthoides. E eindotter mit langen Schoten. Die Blaͤtter ſind lanzen⸗ formig, ſchmal, am Rande ganz, ohne Stie⸗ le, der Stengel hoch, mit Nebenſtengeln, die Blumen gelb, die Schoten vom Stengel ab⸗ f waͤrts gerichtet; auf Feldern, im Julus. Be 209. Turritis. Die Kelchblaͤtter geſchloſſen, die Blumenblät ter laͤnglich eyformig; der Eyerſtock fo lang wie die Blume, ohne Griffel; die Schote ſehr lang, gerade, viereckig, zweyſächerig A mit fer vielen an N Saamen. | u I. Tutritis glabra. Thurnkraut. wilder Rohl. J Die Wurzelblaͤtter find ſcharf und gezahnt oder AANeeeingeſchnitten, die am Stengel aber glatt, ganz Aud ſpitzig, fie umfaſſen den Stengel mit dem N unteren breiten End; der Stengel wird zuwei⸗ Ile ſehr hoch, die Blumen weiß; an kacken 5 0 ne Ren im e e 8 4 r 2 5 * Staubfaͤden. 235 210. Arabis. lange Von den Kelchblättern find zwey gegen ein, Schote. ander ſtehende groͤſſer, hol und unten hoͤckerig, die beyden anderen kleiner und linienformig. Die Blumenblaͤtter eyformig und offenſtehend; die zwey kuͤrzere Staubfaͤden ſind ſo lang wie der Kelch, die anderen aber viel länger, die Staubbeutel herzformig; der Eyerſtock ſo lang wie die Staubfaͤden, ohne Griffel, die Schote iſt ſehr lang und platt, linienformig, mit vielen Saamen. | 1. Arabis Thaliana. Fleiner Thurnſenf. Die häufige kleine Wurzelblaͤtter liegen auf der Er⸗ de ausgebreitet, an Stielen ſitzend, haarig, am Rande ganz, oder ein wenig gezahnet; aus der Wurzel kommen viel kurze haarige Sten⸗ gel, die meiſtens einfach, zuweilen mit Neben⸗ ſtengeln, und kleinen haarigen ohnſtieligen Blaͤttern; die Blumen ſind weiß; an den Ber⸗ gen, ſelten, im April. 211. Braſſica. | Die Kelcyblätter laͤnglich, hol, unten hoͤckerig, gefärbt; die Blumenblaͤtter flach und eyformig, unten vier Honigdruͤſen, davon zwey zwiſchen den kuͤrzeren Staubfaͤden und dem Eyerſtock, zwey aber zwiſchen den laͤngeren Faͤden und dem Kelch ſitzen; die laͤngere Faͤden uͤbertreffen den Kelch, der Eyerſtock mit dieſen Faͤden gleich lang, der kurze Griffel iſt ſo dick wie der Eyer⸗ ſtock, die zweyfaͤcherige Schote iſt lang und rundlich, die Scheidewand länger wie die äuffes ren Waͤnde, und raget oben hervor, woſelbſt ſie rundlich iſt, die Saamen kugelformig. I. Braffica _ lenge Schote. Su die Scr uud glatt, unten gegliedert von | 236 Sechs ungleiche 1. Braſſica napus. wilde Rüben. Der Sten⸗ gel iſt hoch und ſtreifig, die unteren Blätter federformig ausgeſchnitten, der obere groͤſſere runde Theil iſt ausgezackt, die am Stengel ſi⸗ tzende und ihn umfafſende Blatter find gezah⸗ net, die Blumen gelb; am Seeufer, ces. 212. Sinapis. g Die Kelchblaͤtter linienformiz, hol, ofenſte⸗ hend, die Blumenblaͤtter rund, flach, ausgebrei⸗ tet, die vier Honigdrüſen ſtehen auf eben die Art wie bey der vorigen Gattung; ſo ſind auch die langeren Staubfaͤden gleichfalls laͤnger wie der Kelch, der Eyerſtock laͤnglich, der Griffel mit ihm von gleicher Länge, die zweyfaͤcherige fang: liche Schote iſt unten dick und ſtrotzicht, auch ſcharf und rauch, die Scheidewand raget weit über die aͤuſſeren Wände in die Höhe, iſt aber daſelbſt platt, die Saamen kugelformig. 1. Sinapis arvenſis. Sederich. wilder Senf. Die Blaͤtter find geſtielet, ſcharf, tief ausge⸗ ſchnitten wie an der vorigen Gattung, fo daß die unteren Lappen klein und kurz, die die oberen groͤſſer find; die Stengel haarig, die Blumen geb; im Genunirgeitenber im Junius, Ju⸗ * * 213 Raphanus. we Kelchblätter laͤnglich, unten n böckerich ö geſchloſſen, und wie an den beyden vorigen Gat⸗ tungen gefaͤrbt, die Blumenblaͤtter etwas herz formig, ausgebreitet, die vier Honigdrüſen wie bey den vorigen Gattungen, der Eyerſtock laͤng⸗ lich, bauchicht, oberwaͤrts duͤnner, ohne Griffel, den Staubfaͤden. 237 den angewachſenen Saamen, zwiſchen welchen lange fie enger iſt, oben von der längeren Scheide; Schote. wand platt wie die vorhergehende, die Saamen rund. 1. Raphanus raphaniſtrum. Sederich. gelber Ackerrettich. Die Blaͤtter wie an der vori⸗ gen Gattung, die Stengel glatt, die Blumen etwas groͤſſer, und bleichgelb, die Kelche an dieſer wie an den vorigen Gattungen gleich⸗ falls gelb; im Sommergetreyde, un Junius. Da dieſe drey Gattungen in den meiſten Stuͤ⸗ cken viel aͤhnliches haben, inſonderheit die bey⸗ den letzten untereinander in den Gerſtenfeldern wachſen, zu einer Zeit blühen, beyde gelbe Blu⸗ men tragen, auch beyde unter dem Namen Hederich bey uns bekannt ſind, ſo koͤnnen ſie leicht mit einander verwechſelt werden. Man wird fie aber in waͤhrender Bluͤthe augenblick⸗ lich unterſcheiden, wenn man nur auf die Kelchblaͤtter Acht giebet, welche an dem Senf weit offen ſtehen, an dem Ackerrettig aber ge⸗ ſchloſſen ſind. Sonſt giebt es von dieſem noch zwey Spielarten, die aber nicht nahe um die Stadt ſondern auf weiter entlegenen Frucht⸗ feldern wachſen, und weiſſer Ackerrertich heiſſen, weil die Blumen an der einen Art ganz weiß, an der anderen aber weiß und mit violbraunen Strichlein gezieret ſind, die Kelch⸗ blaͤtter find gleichfalls weiß. else DR e ee | RE RT ase | “ Ein Binde XVI. Klaſſe. Staubfaͤden. gehabt, in dieſer und den beyden folgenden Klaſ⸗ ſen hingegen ſind ſie oberwaͤrts zwar frey, unten 10 Staub: faͤden. aber in einen oder mehr Buͤndel vereiniget und zuſammengewachſen, und zwar in der gegenwaͤr⸗ tigen ſind ſie alle in einen einzigen Koͤrper unter⸗ waͤrts verwachſen. Diefe Klaſſe iſt gar nicht In ein Buͤndel verwachſene 15 Hi bisherigen Pflanzen haben alle ihre Staub⸗ faͤden frey und von einander abgeſondert zahlreich, und von den wenigen Pflanzen, wor» aus ſie beſtehet, ſind nur zwey Gattungen bey uns einheimiſch, die auch in zwey verſchiedene Ordnungen gehoͤren, nemlich mit e mit vielen Staubfaͤden. 214. Geranium. Der Kelch hat fuͤnf eyformige, hole foigige Blätter, die Blume fünf ey: oder herzformige groſſe offenſtehende Blätter, die zehen pfriemen⸗ formige unten verwachſene Staubfaͤden ſtehen mit den Spitzen aus einander, und fuͤnf ſind wechſelsweiſe länger, die Staubbeutel find länge llich, liegend und loß, daß ſie ſich drehen koͤnnen; der Eyerſtock iſt kurz und fuͤnfeckicht, darauf ſtehet ein pfriemenformiger Griffel, der länger wie die Staubfaͤden iſt, und fünf zur rückgebogene a ar: bat; aus dem men und Griffel a ae | Ng A Zehen Staubfäden. 1 — Staubfäden. 8 wird eine Kapſel zuſammen, oder vielmehr fo 10 Staub- viel beſondere Kapſeln alz Saamen find, welche 0 alſo mit ihren Spitzen ſich bis an des Griffels Spitze erſtrecken, auch wenn ſie reif von unten bis an dieſe Spitze aufſpringen, und jede einen nierenformigen Saamen enthalten. 1. Geranium cieutarium. kleiner Storchſchna⸗ bel. Dieſe kleine und niedrige Art hat viel⸗ fach getheilte haarige Stengel, die ſich ziemlich ausbreiten, die Plaͤtter ſind gefedert mit klei⸗ nen paarweiſe figbenden vielfach eingeſchnitte⸗ nen ſtumpfen Blattchen, und dieſe Blaͤtter lies gen meiſtens auf der Erde. Die Stengel thei⸗ len ſich oden in etliche Blumenſtengelchen mit eben ſo viel Blumen, welches man nur an diefer einen Art findet, bey allen übrigen eine heimiſchen Arten hat jeder Stengel nur zwey Blumenſtengelchen. Die Blumen ſind klein und roth; von den zehen Staubfaͤden ſind nur fuͤnf mit Beuteln verſehen, die uͤbrigen ſind unfruchtbar; an den Bergen und Grasplaͤtzen, im May. a ; 2. Geranium pratenfe. blauer Storchſchna N bel. Gottesgnad. Die Blätter ſitzen auf langen Stielen, in fuͤnf oder mehr Theile tief. zerſchnitten, runzlicht, jeder Theil wieder etli⸗ che mahl eingeſchnitten und ſpitzig; die Blu⸗ men groß und blau. Eine Spielart hat ſchoͤ⸗ ne weiſſe mit purpurfarbigen Adern gezierte Blumen; an graſichten Plaͤtzen, im Julius. PP er. 3. Geranium robertianum. Storchſchnabel mit 9 4 rauhem Reid, Ruprechtskraut. Die flanze iſt rauch an Stengeln und Kelchen, die Blaͤtter, welche wie bey den meiſten lange Stiele haben, ſind in fuͤnf oder drey wieder federhaft geſchnittene Blaͤttchen getheilet die | den ' Blumen \ ‘ * 240 Ein Bündel 10 Staub⸗ faͤden. Blumen roth und kleiner; das beſte gennzei⸗ chen giebt der Kelch, welcher zehen Ecken oder erhabene Striche hat, ſo daß zwey Blaͤtte r je⸗ des mit drey Strichen, zwey andere jedes mit einem, und das fuͤnfte mit zwey Strichen durchzogen iſt; in Waͤldern, und Grasplaͤtzen, im Junius. 65 0 81 . 4. Geranium rotundi folium. Storchſchnabel mit Pappelblaͤttern. Die Blaͤtter find faſt rund oder nierenformig, rings um eingeſchnit⸗ ten, adericht, von der unteren Seite aſchfar⸗ big; die Stengel haarig, dünn und liegend; die Blumenblätter klein, roth, mit dem Kelch von gleicher Laͤnge; an den Bergen und an⸗ dern Orten, im Mah, Jumus. | 5. Geranium {ylvatieum. Wabdſtorchſchnabel. Die Blaͤtter in fuͤnf Theile tief eingeſchnitten, davon jeder Theil wieder in verſchiedene Lap⸗ pen zertheilet, ſie ſind nicht ſo groß wie a den meiften anderen Arten; die Stengel au gerichtet, die Blumen kleiner, purpurroth mit herzformigen Blaͤttern. Dieſe Art, die ich nur aus Menzela angeführt hatte, habe ich her⸗ nach ſelbſt gefunden im Herbergſſeheg Ache im Junius. 0 6. Geranium b Storchſchnavel mit fein zerſchnittenen Blattern. Die Blaͤt⸗ ter ſind in viel feine und duͤnne linienformige Blaͤttchen zertheilet, die Blumenſtengelchen find ſehr lang, die Kelchblaͤtter endigen ſich in lan⸗ ge Spitzen, die Blumen purpurfarbig und gröſer; bey Karlkau, im Junius. n 5 Geranium paluſtre. Sumpfſtorchſchnabel. Die Blätter find in fünf wieder zerſchnittene Lappen getheilet, und haben ſehr lange haarige Stiele; die Blumenſtengel find noch länger, die Stengelchen . N der Bluͤthe abwaͤrts gebogen, 3 — 7 Staubfaͤden. 241 gebogen, die Blumen groß und blutroth; 10 Staubh⸗ in feuchten waldigen Gegenden, im Junius. faden. Menzel und Eichſtaͤdt haben jeder noch eine aͤndere Art vom Storchſchnabel gefunden. B. Viel Staubfaͤden. N 215. Malva. | Der Kelch ift doppelt, der aͤuſſere hat drey lanzenformige Blätter, der innere iſt groͤſſer und breiter, einblaͤttericht und zur Helfte fuͤnftheilig, die Blume hat fünf flache, ſtumpfe, herzformige, unten zuſammengewachſene Blätter. Die haus figen Staubfaͤden find unten in einen walzen⸗ formigen Körper zuſammen gewachſen, oben ausgebreitet mit nierenformigen Staubbeuteln. Der Eyerſtock tellerformig, der Griffel kurz und walzenformig, mit vielen Staubwegen, die ſo lang wie der Griffel. Die Frucht beſtehet aus vielen Kapſeln die zuſammen einen eingedruck⸗ ten Teller vorſtellen, in jeder iſt ein nierenfors miger Saame. 12 71 > 1. Malva alcea. Sigmarskraut. Die Sten gel wachſen in die Hoͤhe, die Blaͤtter ſind ges ſtielet, ſcharf und rauh, in fuͤnf ſchmale wieder ckeingeſchnittene Lappen getheilet, die Blumen kommen aus den Anwachs winkeln, auf beſon⸗ deren Stengelchen, ſind groß, und roſenfar⸗ big; an dem aͤuſſeren Kelch habe ich zuweilen vier Blaͤtter gefunden; an den Kornfeldern, ſparſam, im Julius, Auguſt. Bf 2. Malva fylveftris. groſſe Pappeln. Saſen ? pappeln. Die Stengel ſtehen aufrecht, doch iſt die Pflanze nicht ſo groß wie die erſte, die Dlätter * 242 Ein Bündel Staubfaͤden. viel Staub⸗ Blatter find in fünf ſtumpfe Lappen ſeicht ge⸗ faͤden. theilt, oder ausgeſchweift, am Rande uͤberall gekerbt, die Stengel und Stiele find haarig, die Blumen ſtehen wie an der erſten Art, ſind roͤthlich, viel kleiner wie die vorhergehende und groͤſſer wie die folgende, mit purpurfarbigen Strichen gezieret, und wachſen mehr aus ei⸗ nem Winkel; an Wegen, Zaͤunen, und unge⸗ N bauten Orten, im Junius, und den Sommer 0 „ uͤber. \ { 2 5 3. Malva rotundifolia. Fleine Pappeln. Gaͤns⸗ ö pappeln. Sie unterſcheidet ſich von der vo⸗ rigen, daß ſie viel kleiner iſt, daß ihre Sten⸗ gel auf der Erde liegen, die Blätter ſehr we⸗ nig ausgeſchweift und faſt rund, die Blumen klein und bleichfarbig find; fie waͤchſet an den vorigen Orten, und bluͤhet den ganzen Som⸗ mer bis in den Herbſt. zii RN Oelhafe fuͤhret zwey andere zu dieſer Klaſſe gehoͤrige Pflanzen an; die eine aus der Gat⸗ tung der Althæa, welche er aber nur mit unſerer eetrſten Art der Malva verwechſelt hat, die andere aus der Gattung des Hibiscus, welche bey uns nicht wild waͤchſet; ſie kommen bey ihm beyde unter dem Namen Alcea vor, nach der Benen⸗ nung Bauhins. Sonſt ſind auch an dem Purgirflachs die Staubfaͤden unten zuſammen gewachſen, welcher aber in der fuͤnften Klaſſe WWA * > ar 1 am = u ä A n * 9 11 = $ a A) - 2 2 ö 3 { is e 1 ? — 1 2 fi — 3 1 } 7 1 b 8 * * ER 1 ar \ vr 4 9 5 ERS 2 2 8 herz. + 5 ” 7 4 1 4 N a “ FUN, \ 8 er 3 a . 89 ee 2 U eee eee Zwey Bündel Staubfaͤden. 243 XVII. Klaſſe. In zwey Buͤndel verwachſene Staubfaͤden. So wie in der vorhergehenden Klaſſe alle Staubfaͤden mit ihrem unteren Ende in eins zuſammen gewachſen waren, ſo ſind ſie in der gegenwärtigen in zwey Körper vereiniget, oberwaͤrts aber in ſechs, oder acht, oder zehen Theile getrennet, mit eben fo viel Staubbeuteln, woraus alſo drey Ordnungen entſtehen. A. Sechs Staubbeutel, PR, 216. Fumaria. Der Kelch beſtehet aus zwey kleinen, ſpitzigen, aufrechten, abfallenden Blaͤttern; die Blume hat vier Blaͤtter, doch ſo daß ſie aus zwey Lip⸗ pen zu beſtehen ſcheinet, das obere Blatt oder 6 Staub⸗ beutel. Lippe iſt flach, ſtumpf, ausgeſchweift, unten in einen Sporn geendiget, die untere Lippe iſt der oberen gleich, doch ohne Sporn, an beyden Seiten ſtehen noch zwey beſondere Blätter. Die Staubfaͤden ſind zwey, unten breite, oben ſpitzige Koͤrper, deren jeder drey Staubbeutel traͤget; der Eyerſtock iſt laͤnglich, platt, ſpitzig, der Griffel kurz, der Staubweg flach, rundlich, die Frucht eine kurze einfaͤcherige Schote mit runden Saamen. | I. Fumaria bulboſa. Zolmwurz. Die Blätter find glatt, in drey Blaͤttchen getheilet, deren jedes ſeinen aaa Stiel hat, und wieder 1 in "RL \ 244 Zwey Buͤndel s Staub⸗ in etliche ungleiche Lappen gethellet iſt; fie fie beutel. hen auf Stielen wechſelsweiſe am Stengel, oben ſitzen die ſchoͤnen ziemlich groſſen hellro⸗ then oder ganz weiſſen Blumen auf kurzen Stengelchen aͤhrenformig oder traubenformig uͤber einander, der Kelch fehlet an dieſer Art oder iſt doch kaum merklich; zwiſchen jeder Blume ſtehet ein beſonderes gruͤnes eyformi⸗ ges Blatt. Dieſes ſchoͤne Fruͤhlingsgewaͤchs iſt ſehr zart und hinfaͤllig, und verwelket bald, wenn es gleich in friſch Waſſer geſetzet wird? \ an Wäldern im Schatten, im April, May. 21. Fumaria officinalis. Taubenkropf. Erd⸗ rauch. Die Blaͤtter ſind wie an der erſten Art, aber viel feiner in kleine linienformige Streifen zertheilet, die Stengel breiten ſich aus und legen ſich, die Blumen ſtehen wie an der erſten Art, mit kleinen ſchmalen Blärtchen unterſchieden, ſie ſind auch ſelbſt viel kleiner und purpurfarbig, die Sporn ſind ſehr kurz und ſtumpf, die Schote hat nur einen Saa⸗ men; auf den Fruchtfeldern, im Sommer. e B. Acht Staubbeutel. e 217. Polygala. Der Kelch hat drey kleine eyformige ſpitzige Blaͤtter, davon zwey unter der Blume, eines aber über derfelben ſtehet. Die Blumenblätter find fehr verfchiedlich geſtaltet, oben ein kurzes roͤhrenformiges getheiltes Blatt mit kleiner zus ruͤckgebogener Muͤndung, unten ein holes, plat⸗ tes, gegen die Spitze bauchichtes Blatt, an wel chem noch ein paar dreygetheilte pinſelformige Blaͤttchen ſitzen, an den Seiten ſtehen zwey groſſe flache eyformige Blätter ie 1 Staubfäden. 245 als die anderen. Die Staubfaͤden weichen 3 Staub⸗ auch von dem Kennzeichen dieſer Klaſſe ab, in⸗ be dem ſie alle acht zuſammen gewachſen, oben mit acht Staubbeuteln beſetzt, und von dem unteren holen Blatt eingeſchloſſen werden. Der Eyer⸗ ſtock laͤnglich, der Stempel aufrecht, der Staub⸗ weg dick und geſpalten, die Frucht eine zwey⸗ faͤcherige herzformige platte Kapſel, mit einzelen eyformigen Saamen. 1. Polygala vulgaris. Rreugblum. Eine nie- drige Pflanze mit etlichen ſchwachen ungetheil = ten Stengeln, zerſtreut ſitzenden ſchmalen lan⸗ een Blattern, und traubenformig ſte⸗ henden blauen Blumen, welche an einer Spiel⸗ art ſchoͤn weiß end. Die beyden groͤſſeren Seitenblaͤtter der Blume bleiben auch nach der Bluͤthe ſitzen, und dieſe werden bey der weiſſen Art zuletzt purpurfarbig; auf den mit Gras bewachſenen Bergen, im Junius. C. Zehen Staubbeutel. Sm Dieſe Ordnung iſt die ſtaͤrkeſte, und begreifet alle die Pflanzen unter ſich, welche die eigent⸗ liche Kennzeichen dieſer Klaſſe tragen, denn die beyden vorigen Gattungen ſind in verſchiedenen Stuͤcken anders gebildet, Die gemeinſchaftliche Kennzeichen ſind alſo folgende. Der Kelch ift einblaͤttericht, glockenformig, die Mündung in fünf ungleiche Zähne getheilet, davon die bey: oberen kuͤrzer, der untere aber länger if. Die Bume beſteht aus vier ungleichen Bläts 5 die ihre beſondere Namen führen. Das obere heiffet ahne eu iſt Karbe 246 5 Zwey Buͤndel zo Staub⸗ beutel auf den übrigen und bedecket ſie, iſt oft mit dem rundlichen Ende aufgerichtet, und hat nach der Laͤnge eine Falte oder hervorſtehende Linie, als wenn es waͤre zuſammengelegt geweſen. Die beyden Seitenblaͤtter heiſſen die Slügel, find laͤnglich rund, an der Grundflaͤche gefpalten, da⸗ von der eine Theil welcher den Nagel des Blat⸗ tes abgiebet, in dem Fruchtboden feſt ſitzet, der andere kuͤrzere iſt gebogen. Das untere Blatt heiſſet der Kahn oder Machen, lieget unter der Fahne zwiſchen den Fluͤgeln, von welchen es oft bedecket wird, ſelbiges iſt hol, von den Sei⸗ ten platt, unten nachenformig, oft nach der Fänge in zwey Theile getheilet, und endiget ſich mit ei⸗ nem Nagel, der in dem Fruchtboden befeſtiget iſt. Die Staubgefaſſe beſtehen aus zwey un⸗ gleichen Theilen; der untere breitere liegt unter dem Stempel und umgiebt ihn, wird an dem oberen Ende in neun Theile oder Faͤden geſpal⸗ ten mit eben fo viel Staubbeuteln, und kruͤmmet ſich daſelbſt in die Hoͤhe nach der Figur des Kahns in welchem er lieget; der obere ſchma⸗ lere und pfriemenformige traͤgt einen Staub⸗ beutel, und lieget auf dem Stempel, ſo daß er genau den Raum ausfuͤllet, den der untere ger laſſen hat, und beyde zuſammen eine haͤutige Rohre um den Eyerſtock herum machen. Bey den drey erften Gattungen iſt dieſer obere Theil noch mit dem unteren zuſammengewachſen. | Der Stempel beſtehet aus dem länglichen von hi beyden EN umgebenen und ein⸗ 8 Staubfaͤden. 247 gewickelten Eyerſtock, dem aufgerichteten Griffel, 10 Staub⸗ der zwiſchen den neun Faͤden des unteren Staub: ” gefaͤſſes ſtehet, und ſich nach ihrer Laͤnge und Kruͤmme richtet, und dem wolligen oder rau⸗ chen Staubwege, der genau unter den Staub: beuteln ſich befindet. Die Frucht wird eine laͤngliche, ſtumpfe, von den Seiten platte Huͤlſe, an deren oberen Math die glatte fleiſchige Saas menkoͤrner ſitzen, doch fo, daß wenn die reife Huͤlſe an dieſer Math aufſpringet, felbige wech: kene! in beyden Waͤnden angetroffen werden. 218. Spartium. Der Kelch iſt klein, fast herzformig, gefaͤrbt, mit fuͤnf kleinen Zähuchen; an der Blume iſt die Fahne ſehr groß, herzformig, zuruͤckgebogen, die Flügel laͤnglich eyformig, der Kahn länger als die Fluͤgel, und getheilet; die Staubfaͤden an der Grundflaͤche in eine Roͤhre verwachſen, das untere in neun ungleich lange Faͤden geſpal⸗ ten, das obere das kuͤrzeſte, die Staubbeutel laͤnglich; der Eyerſtock laͤnglich und rauch, der Griffel pfriemenformig, der Staubweg laͤnglich, haarig, gebogen; die Huͤlſe kurz und ſtumpf, ‚bie Saamen kugelartig, nierenformig. 1. Spartium ſcoparium. Genist. Pfrimmen. Dieſe Pflanze waͤchſet zu einem kleinen Strauch auf; die Stengel und Aeſte ſind eckicht, die Blaͤtter klein, ey⸗ oder 1 drey zu⸗ ſammen an einem kurzen Stielchen, andere wieder einzeln; die Blumen ſind groß und 0 r N einzeln an kurzen Stengeln, die Y „und franz; in fandigen Wäls* mand + e ufig, im Junius. — abe, f w Ju 5 248 Zwey Bündel 1 * ee Ononis. ® Der Kelch in fuͤnf ſchmale ſpitzige Sac | theilet; die Fahne herzformig, und gefpalten, die Fluͤgel eyformig und halb fo lang, der Kahn ſcitzig und etwas länger; die Staubgefaͤſſe un: terwaͤrts alle zuſammen gewachsen, der Eyerſtock baarig, die Huͤlſe bauchicht und haarig, mit we⸗ nigen nierenformigen Saamen. I 1. Ononis fpinoſa. Hauhechel. Die Stengel f A find aͤſtig, roth und haarig, an der Spitze in einen ſcharfen Stachel oder Dorn geendiget, an den juͤngeren Pflanzen iſt dieſer Dorn noch nicht zu finden. Die Blätter find eyformig, am Rande ſaͤgezahnig oder gekerbt, drey zu⸗ flammen, oder einzeln, etliche ſitzen auf einem beſonderen breit gefluͤgelten oder blaͤtterhaften Stiel; die Blumen kommen aus den Anwachs⸗ winkeln einzeln oder paarweiſe, von wiedrigem Geruch, der Kelch iſt haarig, die Fahne pur⸗ purfarbig, die Fluͤgel weiß, der Kahn bleich⸗ both; auf den Aeckern, im Julius. | 220. Anthyllis, Der Kelch länglich eyformig, etwas aufge⸗ blaſen und haarig; die Fahne iſt an den Seiten zurüͤckgebogen, die Flügel laͤnglich und kuͤrzer, der Kahn ſo lang wie die Fluͤgel; die Staub⸗ gefäffe- zuſammengewachſen, die Huͤlſe iſt rund⸗ lich, klein, und in dem Kelch verborgen 1 mit eis nem oder zwexen Saamen. sr 1. Anthyllis vulneraria, gelber Wundklee. Die Blatter find gefedert mit ſchmalen länglis chen Blaͤttchen, das obere ungerade iſt viel ‚rot und breiter. Die an . — We Staubfäden. 249 in ein Haͤuptlein geſammlet, dergleichen zwey 10 Staub: an der Spitze jedes Stengels neben einander beutel. ſtehen, und mit beſonderen linienformigen Blaͤttern wie mit einer Schirmdecke oder all⸗ gemeinem Kelch umgeben ſind; an den Korn⸗ feldern, im Junius, Julius. 221. Orobus. Der Kelch iſt kurz, an der Grundfläche ſtumpf, mit ſpitzigen Zaͤhnen, davon die drey unteren viel laͤnger ſind, die Fahne herzformig, oben ausgeſchweift, die Fluͤgel faſt ſo lang wie die Fahne, und aufwärts gerichtet, der Kahn ges theilet, ſpitzig, unten bauchicht. Die Staub⸗ faͤden auf die Art getheilet, wie vorhin bey dieſer Ordnung angezeiget, und ſo find auch alle fol? gende Gattungen beſchaffen, die Staubbeutel rundlich, der Eyerſtock walzenformig, der Grif⸗ fel aufrecht, der Staubweg linienformig, die Huͤlſe lang, mit der Spitze aufwaͤrts gerichtet, die Saamen rundlich. ; x 3. Orobus vernus. Waldkuͤchern mit einfas © 77 » chem Stengel. Die gefederte Blätter haben groſſe und breite eyformige zuweilen ſtumpfe Blattchen, die mit drey Ribben durchzogen ſind, oben am Stiel ſtehet kein ungerades, am Anfang des Stiels, wo er aus dem Sten⸗ el waͤchſet ſind zwey kleine ſchmale ſpitzige be⸗ dere Blaͤttchen; die Blumen, deren etliche über einander an kurzen Stengelchen ſitzen, ſind groß und ſchoͤn, die Fahne hochroth, der Hahn unrein roth, die Flügel purpurfarbig; wenn die Blume länger ſtehet wird fie ganz blau; in Waͤldern, im May. Me 16 Staub⸗ beutel. 250 Zoey Bündel 2. Orobus niger. Waldküchern mit aſtigem Stengel. Der Unterſcheid beſtehet in dem aͤſtigen oder getheilten Stengel, und den etwas ſchmaleren und mehr ſpitzigen vier bis ſechs⸗ paarigen Blaͤttchen, wie auch Mugeren Huͤl⸗ ſen; in Waͤldern, im May. ' 222. Lathyrus. Der Kelch iſt zur Helſte fuͤnftheilig mit lan⸗ zenformigen Spitzen, die groſſe herzformige Fahne iſt an den Seiten und der Spitze zuruͤck gebogen, die Fluͤgel kurz, ſtumpf, mondformig, der Kahn ſo lang wie die Fluͤgel, aber breiter, halbrund, am Boden geſpalten, der Eyerſtock platt, linienformig, der Griffel flach, oben brei⸗ ter, zuletzt fpitzig, der Staubweg reichet von der —Helfte des Griffels bis an die Spitze, die Hüͤlſe 0 ſehr lang und ſpitzig, die Saamen kugelig. 1. Lathyrus pratenfis. gelbe Wicken. An je⸗ dem Stiel ſitzen zwey gegen einander ſtehende ſchmale ſpitzige lanzenformige Blaͤtter, am En⸗ de des Stiels ſind einzele oder zwey und drey⸗ fache Gaͤbelein, womit die Pflanze ſich anhaͤn⸗ get, wie die Weinreben; am Anfang des Stiels aber ſtehen beſondere Blaͤttchen, die oben ſpi⸗ ‚sig, unten zweyſpaltig und ziemlich groß und 78 ind vor anderen dieſer Art; man nennet fie S ätteranfäße oder Ohren, Stipule. Die Blumen find gelb, und ſitzen viel an einem A8 arte ; auf den Aeckern an den Bergen, im Julius. 2. Lathyrus U wilde Büchern. An jedem Stiel ſind vier oder ſechs lanzenformi⸗ ge Blätter, welche groͤſſer als an Areale Art, — die Ohren ſind oben und unten ſpitzig, 0 der itte Staubfaͤden. 251 Mitte aber breiter und daſelbſt an dem Stiel 10 Staub⸗ angewachſen, die Gaͤbelein ſind oft einfach, beutel. zuweilen zweyfach, die Blumen purpurfarbig, und etliche an einem Stengel; in den Waͤl⸗ dern, im May. g 3. Lathyrus heterophyllus. Bergkuͤchern. An jedem Stiel ſind zwey oder vier lanzenfor⸗ mige Blaͤtter, welche lang und ſchmal ſind, mit drey Ribben nach der Länge durchzogen, die Gaͤbelein ſind zwey bis vierfach, die Blaͤt⸗ teranſaͤtze doppelt, die Stengel lang mit groͤſ⸗ ſeren Blumen, die Fahne iſt von auſſen bleich, von innen aber ſammt den Flügeln hochroth oder fleiſchfarbig, der Kahn weißlich; auf den Bergen unter den Kraͤutern, im Julius. 4. Lathyrus paluſtris. Waſſerkuͤchern. An jedem Stiel gemeiniglich vier, zuweilen zwey laͤngliche Blätter, die Gaͤbelein vielfach, die Ohren lanzenformig, die Blumen groß und wenig, gemeiniglich nur drey an einem Sten⸗ gel, purpurfarbig; auf naſſen Wieſen, im F. Lathyrus tuberoſus. Erdnuß. An jedem Stiel zwey kurze eyformige Blätter, die Gaͤbe⸗ llein zweyfach, die Ohren ſchmal und ſpitzig, die Blumen roth, die Stengel kriechen auf der Erde; auf den Aeckern, im Julius. Dieſe Art iſt in der Flora nicht befindlich. 10 Menzel hat noch eine andere Art gefunden. Die Gattung des Lathyrus wird inſonderheit an den Stengeln erkannt, welche eckicht und mit blätterformigen Anſaͤtzen an beyden Seiten nach der Laͤnge gebraͤmet, oder gefluͤgelt ö 223. Vicia. 10 Staub 5 beutel. g — % Zwey Buͤndel 223. Vicia. A Der Kelch if zur Helfte fuͤnftheilig; die bey: den oberen Zähne find gegen einander gekruͤm⸗ met, die Fahne iſt eyformig, an der Spitze aus⸗ geſchweiſt, woſelbſt ein klein Stielchen oder Spitzchen ſtehet, an den Seiten zuruͤckgebogen, die kuͤrzeren Fluͤgel find länglich, halb herzfor⸗ | mig, aufgerichtet, der Kahn iſt kuͤrzer wie die Fluͤgel, mit gefpaltenen Nagel, der Eyerſtock lang und platt, der Griffel kurzer „der Staub⸗ weg ſtumpf, unterwaͤrts haarig, die Hülfe lang und ſpitzig, die Saamen rund. | 1. Vicia dumetorum. wilde blaue Widen, Die Blaͤtter ſind gefedert mit ſechs Paar groſ⸗ fen eyformigen Blaͤttchen, mehr oder weniger, welche haarig, zuruͤck gebogen, und mit einem kleinen Spitzchen verſehen ſind, die Blaͤtter⸗ anſaͤtze zahnformig, die purpurblaue Blumen ſitzen auf einem langen Stengel. Es giebt eine Spielart mit mehreren kleineren glatten | Blaͤttchen und rothen Blumen; in den Waͤl⸗ | dern, im Junius. Vieis fylvarica. groſſe Waldwicken Die Blaͤtter gefedert mit vielen kleinen ſchmalen ey⸗ oder en Blaͤttchen, die Ohren find mit ſubtilen kleinen Zaͤhnchen eingeſchnit⸗ ten, die Blumenſtengel lang, die Blumen weißlich, die Fahne mit purpurblauen Stri⸗ gen gezieret, die Fluͤgel ſind nur wenig damit bezeichnet; in entfernteren Wäldern, im Junius. 3. Vicia cracca. Vogelwicken. Die Blätter mit vielen kleinen Iangenformigen kurzhaarigen Blaͤttchen gefedert, die Blaͤtteranſaͤtze find ganz, die kleine purpurblaue Blumen ſitzen 3 in einander und viel, an langen Stehe e im Junius. 2 4. ‚Vicia: | | Staubfaͤden. 253 4. Vicia ſativa. zweyblümige Wicken. Die 10 Staub; “Blätter mit vielen breiten, und oberwaͤrts beutel. ſtumpf abgeſchnittenen und ausgeſchweiften Blaͤttchen gefedert, die Ohren ſind auswaͤrts mit einem braunen gleichſam eingebrannten Flecken gezeichnet, die Blumen ſitzen ohne Stengel, zwey in jedem Anwachswinkel, die Kate iſt hellroth, die Flügel hochroth; in aldern, auch im Getreyde, im Junius. Eine Spielart hat ſchmalere linienformige Blaͤttchen, und noch eine andere hat nur ein⸗ zele Blumen in jedem Winkel, an denen die Fahne und Fluͤgel gleich roth von Farbe ſind; die Ohren nur mit einem blaſſen Flecken be⸗ zeichnet. | 5. Vieia lathyroides. Fleinfte fruͤhzeitige Wis cken. Die kleinſte Art in diefer Gattung, die Blaͤtter mit vier oder ſechs Blaͤttchen 7 8 davon die unteren herzformig, die oberen ey⸗ formig ſind; alle aber ganz kurz; die Ohren klein und ſpitzig, die Blumen purpurfarbig, ohne Stengel, und nur eine in jedem Blatt⸗ winkel, die Huͤlſen ſtehen aufrecht; auf den Bergen im May. b 6. Vicia ſepium. Zaunwicken. Die gefederten Blaͤtter haben eyformige Blaͤttchen, davon die oberen an jedem Stiel viel kuͤrzer ſind, die Blaͤtteranſaͤtze ſind ſehr klein; die purpurblaue Blumen ſitzen drey vier bis fuͤnf zuſammen auf kurzen Stengelchen; an den Zaͤunen; im Sommer. 8 | Menzel hat noch eine Art und Jacob Brayne wieder eine andere Art von Wicken gefunden. Oelhafe gedenket einer Wicken mit breiteren Blaͤttern aus dem Bauhinus, dergleichen doch daſelbſt nicht zu finden, allein die Beynamen En zeigen \ 254 Zbwey Bündel 10 Staub⸗ zeigen, daß es nur ein Schreibfehler, und 70% beutel. Die Blätter der Wicken find alle die Wicken mit runderem ſpitzigen Blatt des Bauhinus oder unſere Zaunwicke gemeinet iſt. alle gefedert, ohne ungerades Blaͤttlein, und der Stiel endiget ſich allezeit in Gaͤbelein, wie bey den Arten des Lathyrus. So wie aber dieſer an den gefluͤgel⸗ ten Stengeln erkannt wird, ſo kennet man die Wicken an dem kleinen Spischen oder Stiel: chen, fo oben auf jedem Blattchen ſitzet, es mag gleich ſpitzig, cee ſtumpf, oder ausgeſchweife ſeyn. 1 224. Ervum. | Der Kelch in funf ſchmale ſpitzige, faſt gleiche, und mit der Blume faſt gleich lange Einſchnitte getheilet, die Fahne flach, rund, ein wenig zuruͤck⸗ gebogen, die Fluͤgel ſtumpf, und nur halb ſo lang, der Kahn noch kuͤrzer und ſotzig, die Huͤlſe kurz ei ftumpf, die Saamen rund. I. Ervum hirſutum. leine wilde wicken. Die Stengel werden zuweilen ſehr lang und in ſo viel Zweige oder Nebenſtengel vertheilet, daß ſie einen ganzen Buſch machen; die gefe⸗ derte Blaͤtter haben viel kleine ſchmale linien⸗ 8 ru formige ſtumpfe, wechſelsweiſe ſitzende Blaͤtt⸗ chen, die Stiele endigen ſich in vielfach getheilte Gaͤbelein, die kleine blaulicht weiſſe Blumen ſitzen an langen Stengeln, vier bis acht an ei⸗ nem Stengel, die Huͤlſe iſt rauch, und enthält bey diefer Art nur zwey, bey andern vier, kugelformige enen 3 ER den Heuchcheh een | im. Julius. R AR > 225. Coro- Staubfaͤden. 255 | 225. Coronilla. Der Kelch ſehr klein und platt, die unterften drey Zaͤhnchen ſind kleiner, die zwey anderen zu⸗ ſammen gewachſen; die herzformige Fahne iſt ganz zuruͤckgebogen, die Fluͤgel ſtumpf und ey⸗ formig, ſo lang wie der Kelch, der Kahn platt, ſpitzig, aufrecht, und etwas kuͤrzer, die Staub: gefaͤſſe faſt ganz aufgerichtet, die Huͤlſe laͤnglich rund, zwiſchen jedem Saamen zuſammen gezo⸗ gen, die Saamen laͤnglich. f 1. Coronilla varia. Peltſchen. Die Blätter gefedert, die Blaͤttchen laͤnglich, oberwaͤrts ſtumpf und mit einem kleinen Spitzchen wie an den Wicken beſetzt, der Stiel endiget ſich mit einem ungeraden Blatt, wodurch ſie ſich von den Wicken unterſcheiden. Die Blumen ſind an der Spitze der Stengel geſammlet, und haͤngen daſelbſt an ſehr kurzen Blumenſtengel⸗ chen abwaͤrts, fo daß fie ein Haͤuptchen zuſam⸗ men vorſtellen; die Fahne iſt roͤthlich, die Fluͤ⸗ gel und der Kahn weißlich, die Spitze des Kahns iſt braun, und raget zwiſchen den Fluͤ⸗ geln hervor; die Huͤlſen richten ſich herna 10 Staub⸗ beutel. auf; auf den Aeckern und Feldern, im Junius. 226. Ornithopus. Der Kelch roͤhrenformig, fuͤnfzaͤhnig, faſt gleich lang, die Fahne herzformig, die Fluͤgel eyformig, faſt ſo lang wie die Fahne, der Kahn ſehr klein und platt; der Eyerſtock linienformig, der Griffel ſehr duͤnn, der Staubweg wie ein Punkt, die Huͤlſe gekruͤmmt, und gegliedert, die Saamen rundlich. 1. Ornithopus perpuſillus. Vogelklauen. Die Blaͤtter ſind gefedert, mit einem ungeraden . Vlaͤttchen 256 bey Bündel 40 Staub ⸗ Blaͤttchen am Ende des Stiel, die Blattchen beutel. ſind klein, laͤnglich eyformig, graulicht von den kurzen Haͤrchen, womit ſie beſetzt ſind zehen und mehr Paar an einem Stiel; Blumen ſind klein, gelblich, und haͤngen etliche zuſammen auf der Spitze des Stengels an kur⸗ zen Stengelchen, wie bey den Peltſchen, doch 5 ſelten über ſechs; die Huͤlſen richten ſich h nach auf, doch bleiben ſie etwas gekruͤmmet, und weil fie zwiſchen jedem Samen efmas ein⸗ gezogen und alſo gegliedert werden, ſo ſehen ſie den Vogelklauen etwas aͤhnlich; an den Bergen und fandigen Orten, im Junius. 227. Aſtragalus. f Der Kelch roͤhrenformig mit ſpitzigen Zaͤh⸗ . nen, davon die unteren die kleinſten ſind, die Fahne ſtumpf, ausgeſchweift, an den Seiten a zauruͤckgebogen, die Fluͤgel kuͤrzer und laͤnglich, der Kahn eben ſo lang, und ausgeſchweift, die 8 Huͤlſe iſt zweyfaͤcherig, welches dieſe Gattung von allen anderen hinlaͤnglich unterſcheidet, bey denen ſie nur einfaͤcherig iſt; ei ed nie⸗ renformig. 8 1 Aſtragalus glycyphylios. Sä6hol.Kediier. Die Blätter gefedert mit großen eyformigen - Dlättlein und einem ungeraden am Ende des Stiels, die Stengel find lang, legen ſich aber 0 nieder; die Blumenſtengel kuͤrzer wie der Stiel eines gefederten Blattes, oberwaͤrts mit bleich⸗ 10 gelben Blumen, zwoͤlf oder mehreren be al die Huͤlſen ſind etwas gekruͤmmet; in er und Buͤſchen, im Julius. N 2. Aftragalus auftriacus. _ Sanenkopf. f Die Blaͤtter gefedert mit einem ungeraden am Ende des ae, und vielen e lanzen⸗ oder \ linien⸗ | Staubfaͤden. 257 linienformigen Blaͤttchen, die an der Spitze 10 Staub⸗ ausgeſchweift ſind; aus den Winkeln der Blaͤt⸗ beutel. ter kommen Stengel an welchen die kleine blaue Blumen auf kurzen Stengelchen traubenformig ſitzen, die Huͤlſen ſind haarig; in Waͤldern, im Junius. 228. Trifolium. Der Kelch roͤhrenformig fuͤnfzaͤhnig, die Fahne zuruͤckgebogen, die Fluͤgel kuͤrzer, der Kahn noch kuͤrzer, der Eyerſtock eyformig, die Huͤlſe kurz, mit wenig Saamen. 1. Trifolium melilotus officinslis. Steinklee. Der Stengel waͤchſet hoch auf; die Blaͤtter, welche wie bey allen anderen Arten dieſer Gat⸗ tung immer drey zuſammen an einem Stiel ſitzen, ſind eyformig, am Rande ſaͤgezahnig, die Blumen haͤngen an dem Stengel und Nebenſtengeln in einer langen Reihe hinauf an kleinen Stengelchen traubenformig oder faſt aͤhrenformig; ſie ſind an einigen Pflanzen gelb, an andern weiß, die Huͤlſen ſind runzlich, kurz und ſpitzig, und enthalten zwey Saamen; auf - Feldern und Aeckern, im Julius. 2. Trifolium melilotus polonica. polniſcher Steinklee. Der Stengel waͤchſet gleichfalls in die Höhe, die Blaͤtter find kleiner, ſpitziger, oberwaͤrts mit feinen Saͤgezaͤhnen; die trau⸗ benformig ſtehende bleichgelbe Blumen ſind weiter auseinander, und haben laͤngere Sten⸗ gelchen, die Huͤlſen etwas laͤnger mit zwey een an den Bergen und Aeckern, im 1 3. Trifolium hybridum. weißer aufrechter Klee. Dieſe und die folgende Arten ſind alle viel niedriger in beyden erſten; der Fr 1 | N “ 258 Zoey Bündel 15 Staub: gel richtet ſich auf, die Blätter lanzenformig, beutel. die weiße Blumen in ein Haupt oder Köpfchen 5 geſammlet, die Huͤlſen bleiben im Kelch bedeckt, und tragen vier Saamen; auf den buſchichten Huͤgeln, im Junius. | 4. Trifolium repens. kriechender Wieſenklee. Die Stengel legen ſich und kriechen auf der Erde, die Blaͤtter haben lange Stiele und ſind faſt rund, die weiße und zuweilen etwas roͤth⸗ liche Blumen ſtehen in einem Koͤpfchen zuſam⸗ men; die mit dem Kelch bedeckte Huͤlſen tragen vier Saamen ; auf den Wieſen und Gras⸗ plaͤtzen, im Junſus. 5. Trifolium pratenfe, brauner wieſenklee. Die Blätter ſind gemeiniglich lanzenformig, zuweilen etwas kurzer, und mehr eyformig, auch oft mit einem weißen Flecken oder Strich s bezeichnet, die Blumen find in einen länglichen Kopf oder kurze Aehre geſammlet, und mit zwey haͤutigen weißlichen geſtreiften Blaͤttern als wie mit einem gemeinſchaftlichen Kelch eingefaſſet; die Zaͤhne des Kelches ſind mit kurzen Haaren beſetzt, die Blumenblaͤtter mit einander verwachſen, lichtbraun von Farbe; auf den Wieſen haͤufig ‚im. Junius. 6. Trifolium Apel brauer Bergklee. Die Blaͤtter ſind laͤnger und ſchmaler als an der vorigen Art; die Blumen aber kommen ihr fſt gaͤnzlich gleich, doch unterſcheiden fie ſich merklich ehe ſie aufbluͤhen, weil die Blumen⸗ | + 2 ER 2 koͤpfchen, wenn ſie hervor kommen, alsbald ganz dunkelbraun ſcheinen, indem die Zaͤhne der Kelche viel laͤnger, brauner und haarichter | ſind als an den Wieſenklee; dieſe Art hatte ich in der Flora noch nicht „ 72 5 8 f 5 An den ee im lee ; Y ö 7. rü. i b Staubfaͤden. 259 7. Trifolium arvenſe. Saſenklee. Die Blaͤtter 10 Staub ſind lanzenformig und ſammt den Stengeln ein beutel. wenig wollicht, auch mit einem kleinen Spitz⸗ chen wie bey den Wicken geendiget; die Blu⸗ menaͤhrchen oder Koͤpfchen ſind kurz, eyformig, weich und haaricht; die Zaͤhne des Kelches ſind lang, ſehr ſchmal und ſpitzig, doch ganz weich, “ - zoth von Farbe, und haaricht, auch länger wie die Blumen, welche klein, weißlicht oder ein wenig roͤthlich ſind, und innerhalb den lau⸗ gen Kelchzaͤhnen verborgen ſtecken; auf Wieſen und Fruchtfeldern, im Julius, Auguſt. Trifolium fragiferum. Erdbeerklee. Die Blaͤtter herzformig mit langen Stielen, die Stengel kriechend, die Blumenfengel lang, die Blumen roth, und in ein rundes Köpfchen geſammlet, die Kelche haarig, ſelbige werden hernach aufgeblasen, find weiflich, und mit Adern netzformig uͤberzogen, hernach roͤthlich, auch dergeſtalt nach der Seite gedrehet oder zuruͤckgebogen, daß nur die zwey oberen kur⸗ zen Kelchzaͤhne zu ſehen ſind, die drey unteren aber tief verborgen ſitzen; welches dieſen Saa⸗ menkoͤpfchen nach der Bluͤthe ein beſonderes Anſehen giebt, und von allen uͤbrigen Arten genugſam unterſcheidet. Dieſe ſeltene Art habe ich in der Flora nicht angefuͤhret, fie blü⸗ het im Julius. Dt; 9. Trifolium montanum. weißer Bergkle Die Stengel ſind rauch und aufgerichtet, die Blätter laͤnglich, am Rande ſaͤgezahnig, die Blumen weiß, in Haͤuptchen oder kurze Aehr⸗ chen geſammlet, davon zwey oder drey in ein⸗ ander gedrungen ſtehen; auf den buſchigten Huͤgeln, im Julius. a 10. Trifolium agrarium. Sopfenklee. Die Stengel aufrecht lang, ſchwach und 9 * ö 2 die ” io Staub: beutel. 260 ) Zwey Bündel die Blätter faſt rundlich, oder eyformig, die b gelbe Blumen in ein klein laͤnglich Köpfchen 15 W e an den Bergen und e im iu 9 229. Lotus. 1 Der Kelch hat fuͤnf ſpitzige gleich lang ge . die Fahne rund und abwaͤrts gebogen, die Flü⸗ gel rundlich und kuͤrzer, der Kahn kurz, ſpitzig, aufgerichtet, oberwärts verſchloſſen, der Staub: weg iſt wie ein Punkt, die Hülfe gerade und em | zenformig, die Saamen rund. , 1. Lotus corniculatus. Schotenklee. Die Sten⸗ gel kriechen an der Erde, die Blaͤtter beſtehen wie an dem Klee aus drey laͤnglichen faſt eys formigen Blaͤttern, außer dieſen aber ſitzen noch am Anfang des Stiels zwey andere faſt runde oder herzformige Blaͤttchen, daß alſo lieder Stiel fünf Blätter hat, die Blumenſten⸗ gebl ſind lang, an welchen die gelbe Blumen in ein Haͤuptchen verſammlet ſind, die Huͤlſen ſtehen hernach auseinander; an trockenen Or⸗ ten, im May und Junius. a. e Medicago. W Der Kelch zur Helfte fuͤnftheilig mit gleich | Ale Zähnen, die Fahne eyformig, ganz zu⸗ ruͤckgebogen, die Fluͤgel laͤnglich eyformig, der Kahn laͤnglich, gefpalten, ſtumpf, der gekruͤnmte Eyerſtock geht aus dem Kahn hervor und biegt die Fahne zuruͤck, die Huͤlſe iſt in den verſchie⸗ denen Arten verſchiedlich geſtaltet, gemeiniglich 8 die Saamen Mie ee oder eckicht. | “ I. Medi- Staubfäden. 261 1. Medicago faleata. Sichelklee. Die Stengel 10 Staub: liegen auf der Erde, die Blätter dreyfach wie beutel. am Klee, laͤnglich, unten ſpitzig, oben breiter, ſtumpf, ein wenig gekerbt, und mit einem klei⸗ nen Stielchen wie an den Wicken; die Blu⸗ men gelb, traubenformig, die Huͤlſen mond⸗ formig; auf trockenen Feldern, im Junius. 2. Medicago lupulina. Schneckenkle.. Die Stengel liegend, die Blaͤtter wie an der erſten Art, die ſehr kleine blaßgelbe Blumen machen ein kurzes Haͤuptchen oder Aehrchen, die Hüls ſen ſind nierenformig, und tragen nur einen Saamen, auf trockenen und bergichten Fel⸗ dern, im May. Menzel hat noch eine andere Art Kander mit ſchneckenſornigen Huͤlſen. . TE Wr But 262 Viel Buͤndel Staubfäben, XVIII. Klaſſe. I... viel Bündel e Staubfaͤden. | 3 Hypericum. | Der Kelch in fünf eyformige hole Blättchen getheilet, die Blume hat fuͤnf laͤnglich ey⸗ ſormige offenſtehende Blätter, die haarformige Staubfaͤden find zahlreich, unterwaͤrts in fünf Theile zuſammen gewachſen, mit kleinen Staub beuteln; der Eyerſtock rund, mit drey Griffen Saamen. Andere Arten ſind etwas anders beſchaffen. und einfachen Staubwegen, die Frucht eine runde dreyfaͤcherige Kapſel mit vielen laͤnglichen | 1. Hypericum perforstum. Johanniskraut. f Die Stengel aufrecht, die Blätter gegen eins ander, ohne Stiele, länglich eyformig, ſpitzig, von der unteren Seite mit kleinen Puͤnktchen bezeichnet, welche durchſichtig ſind; aus den Winkeln kommen Nebenſtengel, die oben gethei⸗ ler und mit ziemlich groſſen einzelen gelben Blu⸗ men beſetzt ſind; auf Bergen und Naber ien Julius. x Oelhafe giebt noch eine andere Art an. € N AK pe 5 . — * En EIN; 7 1 f 0 1 = ar = BVK eee | Verwachſene Staubbeutel. 263 XIX. Klaſſe. Zuſammengewachſene Staubbeutel. In den drey vorhergehenden Klaſſen waren die Staubgefaͤſſe unten mit ihren Faden in ei nen oder mehr Theile verwachſen, in der gegen⸗ waͤrtigen ſind ſie oben mit den Beuteln in eines zuſammen gewachſen. Dieſe ſehr zahlreiche Klaſſe enthaͤlt nur wenige einfache Blumen, welche in der letzten Ordnung zu finden, alle an⸗ dere hingegen ſind zuſammen geſetzt, und dieſe muͤſſen alfo vorher nach ihren gemeinſchaftlichen Kennzeichen beſchrieben werden, damit man die Ordnungen und Gattungen deutlich erkennen und unterſcheiden kann. Eine zuſammenge⸗ ſetzte Blume beſtehet aus vielen Bluͤmchen, die in einem gemeinſchaftlichen Kelch und auf einem gemeinſchaftlichen Fruchtboden ohne beſondere Kelche verſammlet ſind. Der gemeinſchaftliche Kelch beſtehet aus vielen Blattchen oder Schup⸗ pen, welche wie bey andern Kelchen die Bluͤm⸗ chen ringsum einfaſſen und zuſammen halten, damit ſie nicht aus einander fallen; dieſer Kelch ist entweder einfach, wenn die Schuppen in einem Kreiſe neben einander um die ganze Blume herum liegen, und nur eine Reihe ausmachen, oder dachziegelformig, wenn dieſe Schuppen in mehreren Reihen uͤber einander liegen, ſo daß die äufferen Reihen ſtufenweiſe kuͤrzer werden wie die inneren, oder vermehrt, wenn die Blumen mit einer einfachen Reihe laͤngerer R 4 Schup⸗ Schuppen umgeben ſind, und andere kleine Schuppchen den Fuß des Kelches oder das uns tere Ende dieſer laͤngeren Schuppen umgeben. Die Bluͤmchen ſind von zweyerley Bildung, ſich dieſe Art gedenken, als ob die Roͤhre an der oberen Helfte aufgefpalten, und dieſes Stück derſelben gerade gebogen waͤre. Die Staub; faden find allezeit fünf, welche in dem oberen Theil der Roͤhre inwendig angewachſen, haar⸗ formig und ſehr kurz ſind, die fünf Staubbeu⸗ tel ſind linienformig, aufrecht „mit den Seiten an einander gewachſen, daß fie eine hole Röhre — 2a Staubbeutel. 265 ift der Boden des gemeinfchaftlichen Kelches oder der Fruchtboden, welcher entweder hol oder platt oder erhaben, kegel⸗ oder kugelformig iſt, und entweder ganz bloß oder mit Haar⸗ chen bewachſen oder mit kleinen ſchmalen linien⸗ formigen Blaͤttchen unterſchieden. Auf dies fen Fruchtboden ſtehen die laͤnglichen en gelen Saamen, mit ihrem unteren Ende in kleinen Gruͤbchen befeſtiget, und gemeiniglich mit einer einfachen oder aͤſtigen Haar: oder Federkrone bez ſetzt. Dieſes iſt die gewoͤhnliche Beſchaffenheit aller hieher gehörenden zuſammengeſetzten Blus men. Sie unterſcheiden ſich aber von einander in Anſehung ihres Geſchlechts, denn etliche ſind vollkommene Zwitterbluͤmchen, etliche bloß maͤnnliche, denen der Stempel fehlt, etliche bloß weibliche, denen die Staubgefaͤſſe fehlen, etliche endlich geſchlechtloſe oder unfruchtbare Bluͤmchen, an denen weder maͤnnliche noch weibliche vollkommene Geſchlechtstheile zu ſehen. Dieſer Unterſcheid hat Gelegenheit gegeben, die Pflanzen dieſer Klaſſe in fuͤnf Ordnungen ein⸗ zutheilen. Die erſte Ordnung enthält zuſam⸗ mengeſetzte Zwitterblumen, die zweyte zuſam⸗ mengeſetzte Zwitter⸗ und weibliche Blumen, die dritte zuſammengeſetzte Zwitter⸗ und geſchlechts⸗ loſe Blumen, die vierte zuſammengeſetzte maͤnn⸗ liche und weibliche Blumen, die fuͤnfte einfache Blumen. K) A. Zu- 2s Verwachſene Zwitter⸗ A. Zuſammengeſetzte Zwitterblumen. blumen. In dieſer Ordnung ſind alle Blümchen voll: kemmen, mit beyderley Geſchlechtstheilen ver⸗ fe und entweder geſchweift oder roͤhricht. ‘a. Geſchweifte Switterblümchen. 2232. Tragopggon. Der einfache Kelch beſtehet aus acht ſptzigen unten zuſammen gewachſenen Blättchen, die Blume enthalt viele dachziegelformig über ein: ander liegende fünfzähnige Blümchen, davon die äußeren etwas länger find, der Fruchtboden platt, bloß, und ſcharf, die Saamen eckigt, ſcharf, an beyden Enden duͤnner, und mit einer großen vieläftigen flachen Federkrone befegt, die auf einem langen Stiel ſtehet. ö 5 * 1. Tragopogon pratenſe. Bocksbart. Die Balaͤtter find lang, gerade, pfriemenformig und ganz, ſie ſitzen zerſtreuet am Stengel, und umfaſſen ihn zum Theil mit ihrem unteren brei⸗ teren Ende, der Stengel bekommt etliche Ne⸗ benſtengel mit groſſen einzelen gelben Blumen, welche nur etliche Stunden des Morgens offen | find; dieſe Eigenſchaft, haben mehr geſchweifte Blumen dieſer Klaſſe an ſich, daß fie nur zu Re gewiſſen Stunden ſich oͤffnen, inſonderheit aber bey truͤber Luft imgleichen des Nachts ver⸗ ſchloſſen find; die K eſchblätter ſind , 1 0 hes wie die Blume; auf den Wieſen, Grasplatzen, ſparſam, im Junius. nu 233. Scorzonera. Der Kelch dachziegelformig, lang, mit un⸗ vi funſzehen S die Blume 5 vie 8 1 > s u 3 u 10 EX - g 4 yt 5 5 8 * 7 R ; 7 Staubbeutel. 267 viel übereinander liegende fuͤnfzaͤhnige Blüm- Smitter chen, die äußeren find langer, der Fruchtboden unn iſt bloß, die Saamen walzenformig, geſtreift, mit einer Federkrone. 1. Scorzonera humilis. Schlangenmord. Nat⸗ terkraut. Die aus der Wurzel kommende Blaͤtter ſind flach, lanzenformig, lang, und mit Ribben nach der Laͤnge durchzogen, der Stengel hat keine, oder nur ein und anderes kurzes Blatt, und gemeiniglich nur eine groſſe gelbe Blume; die Blaͤtter ſind bald breiter bald ſchmaler, der Stengel iſt zuweilen wie mit einer Wolle umgeben, und die aͤuſſere Bluͤmchen zuweilen viel laͤnger wie die anderen; an graſichten waldichten doch freyen Orten, ſparſam, im Junius. a Ye 234. Sonchus. Der Kelch einfach, bauchicht, mit vielen un⸗ gleichen linienformigen Schuppen, die Blume hat viel fuͤnfzahnige Blümchen von gleicher Lange, die Saamen tragen eine einfache Feder; krone. ee - 1. Sonckus arvenſis. groſſe Bänsdiftel. Die ZBlaͤtter find lang, ungleich zerſchnitten und gezahnt, am Stengel faſt herzformig, der Stengel iſt ſcharf von ſteifen Haaren, wie auch die Kelche, die Blumen ſtehen etliche zuſam⸗ men auf kurzen faſt ſchirmformigen Stengel⸗ chen, die gelbe Blumen ausgebreitet, und | öffer wie bey der folgenden Art; auf den Fruchtfeldern, im Julius. A 2. Sonchus oleraceus. e Gaͤnsdiſtel. Haſenkohl. Die Blätter find von verſchies dener Geſtalt, bald laͤnglich und ganz, 112 der Spitze breiter, bald in gröffere oder ar in 7 Zwitter⸗ blumen. * 268 Verwachſene Einſchnitte verſchiedentlich getheilet, und an der Spitze dreyeckicht, am Rande entweder ſcharf mit kurzen ſteifen Stachelchen oder Borſten beſetzt, oder auch ohne dieſelben und glatt, der Stengel zuweilen roth, und mollicht, die Kelche glatt, die gelbe Blumen kleiner; in Kuͤchenfeldern, Gaͤrten, ungebauten Orten, hghaͤufig, bluͤhet den ganzen Sommer. 235. Lactuca. Der Kelch dachziegelformig mit vielen ſpitzi⸗ f gen Schuppen, die Blume hat viele vier bis fuͤnfzahnige gleich lange Bluͤmchen, der Frucht⸗ boden bloß, die Saamen eyformig, platt ſpitzig, mit einer einfachen Federkrone, die auf einem langen unferwärts duͤnneren Stiel ſtehet. 1. Lactuea perennis. blaue Chondrillen. wil⸗ der Salat. Die Blaͤtter ſind eee mit langen Seitenlappen, welche oberwaͤrts gezahnt, unten aber ganz find, fie geben einen weiſſen PEN die Stengel getheilet, und mit blauen Blumen gezieret, an den Bergen, ſparſam, im Julius. Man kann dieſe Pflanze leicht mit der Wegwart verwechſeln, aber die Sleitenlappen der Blätter, die nur an der obe⸗ ren, nicht aber an der unteren Seite ahnt | ſi ind, unterſcheiden ie. 8 236. Chondrilla, Der Kelch vermehrt, die obere viele Schup⸗ ben linienformig, die untere wenig und fehe kurz, die Blume hat viel gleich lange vier bis fuͤnfzahnige Blümchen, der Fruchtboden bloß, die Saamen eyformig, platt und rauh, „ mit einer einfachen Federkrone, die auf einem lan: ie untewäͤrts dickeren e W . 1. Chon- 0 Staubbeutel, 269 1. Chondrilla juncea. gelbe Chondrillen. Die blumen, Wurzelblaͤtter find eingeſchnitten oder tief ges Zwitter⸗ zahnt, welche gegen den Sommer ver welken und nicht mehr gefunden werden; an den Stengeln ſind die unteren Blaͤtter auch gezahnt, die oberen aber linienformig, die Stengel in etliche Nebenſtengel verthelet mit bleichgelben Blumen; auf den Bergen, im Junius. | 237. Prenanthes. Der Kelch vermehrt, oberwaͤrts ausgebrei⸗ tet; die oberen Schuppen find den Blumchen an der Zahl gleich, die unteren ſind nur drey, welche ſehr kurz und ungleich ſind. Die Blu⸗ me beſtehet aus fünf bis acht gleich langen vier⸗ zahnigen Blümchen, der Fruchtboden iſt bloß, die Saamen herzformig mit einer Haarkrone. 1. Prenanthes muralis. Waldgaͤnsdiſtel. Die Blatter ſtehen wechſelsweiſe, in zwey oder vier gezahnte eckichte Seitenlappen getheilet, und mit einer breiteren dreyeckichten gezahnten Spitze geendiget; die Stengel theilen ſich oben in viel Nebenſtengel, die mit kleinen gelben Blumen beſetzt ſind, die Kelche ſind lang und ſchmal; in ſchattigen Waͤldern, im Julius. e 138. Leontodon. Der Kelch dachziegelformig, die innere Schup⸗ pen linienformig an den Spitzen auswaͤrts ge⸗ richtet, die aͤußeren gemeiniglich gekruͤmmet und niederwaͤrts gebogen; die Blume hat viel uͤber⸗ einander liegende fünfzahnige Bluͤmchen; der Fruchtboden bloß, der Saamen ſcharf und rauh, mit einer auf einem langen Stiel ſitzenden Feder⸗ krone. | es Mi | 3 1. Leon- a 2 Verwachſen Zwitter⸗ 1. Leontodon taraxseum,. gemeiner Löwen: blumen. zahn. Pfaffenroͤhrlein. Butterblum. 7 Die Blaͤtter kommen alle aus der Wurzel, ſind lang, und in viel gezahnte Seitenlappen zer⸗ ſchnitten, die Stengel hol, ohne Blaͤtter, ein⸗ fach, und tragen eine groſſe gelbe Blume; auf allen Wieſen und Grasplaͤtzen, häufig, im May. 2. Leontodon autumnale. Herbſtlöwenzahn. Die Blaͤtter ſind lang, ſchmal, linienformig, gezahnt, der Stengel in Nebenſtengel verthei⸗ let, die Blumen gelb. Von dieſem habe ich eine Spielart geſehen, die an den aͤſtigen Sten⸗ geln mit ſehr langen ſchmalen ungezahnten Blaͤttern beſetzt war, im Ellernwald auf der Saspe, im Auguſt. . 2. Leontodon hiſpidum. rauher Loͤwenzahn. Die Blaͤtter ſind ſcharf und rauh mit ſteifen an der Spitze getheilten Haaren, von verſchie⸗ dener Geſtalt, bald ganz, mit braunen Flecken und rother Mittelribbe, bald mehr oder weni⸗ ger gezahnt, oder eingeſchnitten; die Stengel ſind einfach mit gelben Blumen, die Kelchblaͤt⸗ ter alle aufgerichtet; auf den Bergen, im Junius. e ee ee e 239. Hieraciu mn. Der Kelch hat viel linienformige ſehr unglei⸗ che Schuppen, die Blume viel uͤber einander liegende fuͤnfzahnige Bluͤmchen, die Saamen \ kurz, ſtumpfviereckicht, mit einfacher Haarkrone. 1 5 ) | | 0 n A I. Hieracium piloſella. klein Mausoͤhrlein. Die Blätter liegen auf der Erde ausgebreitet, 5 9 7 5 | . 5 7 = „ 55 8 2 R 3% 1 ; ; RR f ‚ 4 N * f ? 499 Fi x find eyformig, und rauch von langen Haaren, die Stengel ohnblaͤttericht und einfach, mit eeinzeler bleichgelber Blume, von der unteren Sliite gehet ein rother Streifen nach der Länge des Bluͤmchens; auf trockenen Grasfeldern, im Map, Junius. * 4 — 4. Hiera | / ö Staubbeutel. 271 2. Hieracium auricula. groß Mausoͤhrlein. Zwitter⸗ Die Blaͤtter ſind rauch, lanzenformig, am Rande ganz, ſelbige kommen aus der Wurzel, der Stengel iſt rauch und ſehr lang, unten mit einem oder zwey kuͤrzeren Blaͤttern, an dem uͤbrigen Theil ganz bloß, an der Spitze ſitzen etliche gelbe Blumen auf kurzen Stengelchen zuſammen; auf trockenen Feldern, ſparſam, im Junius. 5 blumen. 3. Hieracium murorum. Buchkohl. LJun⸗- enkraut. Die Wurzelblaͤtter haben Stiele, ind haarig, eyformig, am Rande gezahnet, welche Zaͤhne unten gegen den Stiel gemeinig⸗ lich laͤnger ſind; an bem rauchen Stengel ſitzet noch ein kleineres Blatt an einem kurzen Stiel; oberwaͤrts theilet ſich der Stengel in verſchie⸗ dene Nebenſtengel mit gelben Blumen; in den Waͤldern, im Junius. 6 4. Hieracium paludefum. Sumpfhabichtkraut. „Die Wurzelblätter find laͤnglich, am Nande gezahnt, die am Stengel ſitzen, umgeben ihn, ſind kuͤrzer, gleichfalls gezahnt, und ſammt dem Stengel glatt, aber die Blumenkelche ſind rauch von ſteifen Haaren, die gelbe Blumen machen einen Straus; in feuchten ſchattigen Waͤldern, im Julius. N „ . Hieracium villoſum. Sabichtkraut mit kol⸗ bichten Haaren. Die Wurzelblaͤtter laͤnglich eyformig, gezahnt, der Stengel hol, in Ne⸗ benſtengel getheilt, und mit herzformigen Blaͤt⸗ tern umgeben, bey dem Anfang jedes Neben⸗ ſtengels ein ſchmales linienformiges gezahntes Blatt; oben kurze Blumenſtengelchen mit groſ⸗ ſen einzelen gelben Blumen. An den Blaͤttern ſitzen wenig, an den Stengeln mehr, an den Kelchen die meiſten ſteifen gelben Haͤrchen, jedes mit einem gelben Köpfchen an der Spitze; in den bergichten Waͤldern, im a 15 b BEE 4 . 0 era · * 27 Verwachfene IR | gwittet; 6. Hieracium umbellatum. ſchmalblättericht blumen. Habichtkraut. Die Blätter ſitzen zerſtreuet aan den Stengeln, find linienformig und mit wenigen kurzen Zaͤhnen bezeichnet, aus den Winkeln der oberen Blätter kommen Stengel⸗ chen mit einzelen Blumen, am Ende des Sten⸗ 1 aber mehr faſt ſchirmformig ſtehende gelbe lumen; die Kelchſchuppen ſind an den Spi⸗ Ben etwas umgebogen; auf den Huͤgeln, im Auguſt. In der Flora habe irh noch vier andere Ar. ö ken beſchrieben. 440 Crepis. Der Kelch doppelt, ein aͤuſſerer ſehr da 5 und bald abfallender, ein innerer eyformiger, ein⸗ facher, gefurchter, mit linienformigen zuſammen⸗ ſchlieſſenden Schuppen; die Blume hat viel gleich lange fuͤnfzahnige Blümchen, der Frucht: boden bloß, die Saamen mit einer langen ger. ſtielten Federkrone. ' | 1. Crepis tectorum. gemein Gabichtkraut. h groß Sabichtkraut. Die unteren Blätter gezahnt und eingeſchnitten wie an dem Pfaf⸗ fenroͤhrlein, die oberen kuͤrzer und gezahnt, die an den Nebenſtengeln lanzenformig und ganz; der Stengel gefurchet, hol, glatt, roͤthlich, in viel Zweige getheilt, und mit kleinen bleichgel ben Blumen beſetzt, die Kelche haarig; an trockenen Orten, auf den Bergen, im Junius. 1 2. Crepis biennis. Habichtkraut mit Weg⸗ wartblaͤttern. Die Blaͤtter find alle zahn⸗ N formig eingeſchnitten, und ſcharf, die oberen kleiner, der Stengel iſt eckicht, ſcharf und ſeht hoch, oben etliche groͤſſere goldgelbe Blumen, die Kelche ſind mit ſteifen Haaren e an ace Wabec im e | — E Staubbeutel. 273 n at. Hyoſeris. Der Kelch vermehrt, oben zehen lanzenfor⸗ mige Blätter, unten etliche ſehr kleine Schupp: chen, auſſer dieſen ſitzt auf jedem Eyerſtock noch ein befonderer ſehr kleiner fuͤnftheiliger Kelch. Die Blume beſteht aus etlichen fuͤnfzahnigen Bluͤm⸗ chen, der Fruchtboden bloß, die Saamen ſind mit ihrem beſonderen Kelch und mit einer klei⸗ nen Haarkrone beſetzt. 1. Hyoſeris minima. klein ſchmalblaͤttericht Ferkleinkraut. Eine niedrige Pflanze, die Blaͤtter liegen auf der Erde, ſind laͤnglich und zahnformig ausgeſchweift, ſcharf, der Stengel ohnblaͤttericht, glatt, unten ſehr duͤnne und roth, oben gruͤn und theilet ſich in zwey Sten⸗ gel, die oben viel dicker und hol find, jeder kraͤget eine kleine bleichgelbe Blume, mit kurzem Zwitter⸗ A dickem Kelch; auf trockenen Feldern, im Julius. RR 242, Hypochæris. 112 Der Kelch dachziegelformig, unten bauchicht, mit lanzenſormigen Schuppen, die Blume hat viel gleich lange fuͤnfzahnige Bluͤmchen, der Fruchtboden iſt mit ſchmalen lanzenformigen Blaͤttchen unterſchieden, zwiſchen welchen die Saamen ſitzen, die eine Haarkrone auf einem y pfriemenformigen Stiel tragen. | I. Hypockeris radicata. groß Ferkleinkraut. Die Blaͤtter ſind auf der Erde ausgebreitet, zahnformig ausgeſchweift mit ſtumpfen Spi⸗ gen, rauh und ſcharf, die Stengel glatt, in Nebenſtengel getheilet, ohne Blätter, nur bey jeder Theilung des Stengels ſitzt ein klein Schuppchen oder 3 ‚und nahe an den — * Kelchen 274 a Verwachſene Zwittet⸗ Kelchen noch etliche ſehr kleine; die Blumen⸗ blumen. ſtengel werden oben auch etwas dicker, und bringen gelbe Blumen; auf den Wieſen, auch in Waͤldern, im Julius. 2. Hypochæris glabra. klein breitblättericht 3 Ferkleinkraut Die Blaͤtter ſind der vorigen Art aͤhnlich, aber glatt und ſpitziger, die Sten⸗ gel glatt und ohnblaͤttericht, ein oder mehrmal getheilet, nach oben etwas dicker, die Blumen gelb; die Saamen, die im Umkreiſe der Blume ſitzen, haben keinen Stiel an der Haarkrone wie die in der Mitte 1 an pen Drten „im Julius, Auguſt. — ei 243. Lapfana. Der Kelch vermehrt, eyformig und eckicht, oben acht gleiche linienformige hole Schuppen, unten ſechs kleine, von denen drey wechſelsweiſe ſehr klein ſind; die Blume hat ungefehr ſechsze⸗ hen fuͤnfzahnige Bluͤmchen, der Fruchtboden platt und bloß, die Saamen dreyeckicht. I. Lapfana communis. wilder Rohl. Saſen⸗ kohl. Kainkohl. Die unteren Blätter haben Stiele, find eyformig, am Rande zahnformig | ausgeſchweift, zuweilen tief eingeſchnitten, daß ſſie ungleichformige Seitenlappen bekommen, davon die unteren kleiner ſind, die oberen an den Nebenſtengeln ſind ohne Stiele, laͤnglich und ganz; der Stengel theilet ſich in viel Ne⸗ benzweige mit kleinen gelben Blumen; in Kuͤ⸗ chenfeldern und fetten Erdreich. Eine Spiel⸗ art hat alle Blätter in Seitenlappen getheilet, davon die unteren kleiner, und der oberſte der groͤßeſte iſt; dergleichen Blätter werden leyer⸗ 75 1 ae, in waer pparſam, im „„ 1. Staubbeutel. 275 2244. Cichorium. Der Kelch beſtehet aus acht ſchmalen lanzen⸗ formigen Schuppen, welche die Rohre deſſelben ausmachen, und fuͤnf anderen kuͤrzeren, welche auswaͤrts uͤber dieſen liegen; die Blume iſt flach, und beſtehet aus zwanzig in einem Kreiſe liegen⸗ den, und in fuͤnf Zähne tief getheilten Blüm; chen, der Fruchtboden iſt mit Blaͤttchen unter⸗ ſchieden, die Saamen zuſammen gedruͤckt mit ſpitzigen Winkeln, und mit einem kleinen fuͤnf⸗ zahnigen Rande gekrönet. 1. Cichorium intybus. Wegwart. Die Blaͤtter und Stengel ſind rauh, die unteren Blaͤtter groß und lang, und in viel gekerbte oder ge⸗ zahnte Einſchnitte tiefer oder ſeichter getheilet, die oberen Blaͤtter werden kleiner, und weniger eingetheilet; der Stengel wird hoch und treibet aus den Winkeln der Blätter Nebenſtengel, an welchen wie auch an dem oberen Theil des Hauptſtengels große blaue Blumen, ohne Stie⸗ le, und gemeiniglich zwey neben einander ſitzen. Einmahl habe ich dieſe Pflanze auch mit weiſ⸗ ſen Blumen geſehen; ſie waͤchſt an den Aeckern und Wegen, auch an den Bergen, im Julius. b. Roͤhrichte witterblůmchen. An nn; ae Der Kelch Fugelicht und dachziegelformig, mit lanzenformigen Schuppen die ſich in krum⸗ me ſtachelformige Haaken endigen; die Blume beſtehet aus gleichformigen Blümchen, die eine lange und dünne Röhre und oben linienformige Zaäͤhnchen haben, der Fruchtboden iſt platt, mit borſtenformigen Blättchen unterſchieden, die . S 3 Saamen Zwitter⸗ blumen. 7 256 Verwachſne 1 Saamen etwas böckaucht, mit einer kurzen blumen. Haarkrone. | I. Ardium lappa. Soße Bette, Die Blätter 70 ſind geſtielet, groß, ſcharf, herzformig, am Rande gekerbt, an der unteren Seite wollicht, die Blumen kommen aus den Winkeln der Blaͤt⸗ ter, und an den Enden der Stengel auf kurzen | Stengelchen hervor, der Kelch iſt wie mit einer Wolle uͤberzogen, die Blumen braunroth, ſel⸗ ten weiß; an Wegen, Zaͤunen ar e ten Orten, im Julius, Auguſt. 246. Serratula. x Der Kelch laͤnglich, unten bauchicht, dächlie⸗ gelformig, mit lanzenformigen Schuppen, die Blume hat gleiche Bluͤmchen mit gebogener NRoͤhre und bauchichter Mündung, der Frucht⸗ boden bey einigen Arten bloß, bey anderen mit Blattchen unterſchieden, die S aamen mit einer Federkrone. 4 1. Serratula arvenſis. Zaaberdiſtel. Sberren⸗ kraut. Ackerdiſtel. Die Blätter find laͤng⸗ lich, gezahnt und ſtachelicht, der Stengel iſt glatt, wie auch die braunen Kelche, an Wachen die Spitzen der Schuppen zwar auswärts ges richtet, aber weich ſind, die Blumen klein, licht⸗ braun und wohlriechend; auf den Fruchtaͤckern, ! im Julius, Auguſt. N irn 447. "Chr a 75 Re Der Kelch bauchicht, gal; 15 mit vielen lanzenformigen ſtachelichten Schuppen ; die Blume hat viel einformige, Blümchen an welchen die Röhre ſehr duͤnne, die Muͤndung 8 Wee mit fee finienformigen a \ en, — Staubbeutel. 277 chen, davon einer tiefer in die Mündung hinein 1 gehet, der Staubweg iſt bey dieſer und den beyden folgenden Gattungen nicht zweyſpaltig, ſondern nur eingekerbt, der Fruchtboden platt, und mit Haaren bedeckt, die Saamen viereckicht mit einer langen Haarkrone ohne Stiel beſetzt. 1. Carduus lanceolatus. Speerdiſtel. Die Blaͤt⸗ ter lang, an den Seiten mit kurzen Lappen, derer Spitzen auseinander ſtehen, ſtachelicht, und mit den Enden am Stengel herablaufend, die Stengel haarig, die Kelche ſind nicht nur ſtachelicht ſondern auch haarig, die Blumen purpurfarbig; an Zaͤunen und ungebaueten Or⸗ ten, nicht ſehr haͤufig, im Julius. 2. Carduus nutans. Diſtel mit hangenden Blu⸗ men. Die ſtachelichte Blaͤtter laufen etwas am Stengel herab, die Blumen haͤngen nieder⸗ waͤrts und ſind braun, die Griffel in den Bluͤm⸗ chen ſeitwaͤrts gebogen; an den Zaͤunen und Feldern „im Julius. 3 Carduus erispus, kleine krauſe Wegdiſtel. Die Blaͤtter ſind am Rande gebogen, laufen am Stengel herab und ſind ſehr ſtachelicht, un⸗ terwaͤrts weiß und wollicht, die Blumen ſitzen an den Enden der Stengel zuſammen und ſind braun, die Kelchſchuppen ſtechen nicht; an ö Wegen und ungebaueten Orten, ſehr häufig, im Julius, Auguſt. 4. Carduus tuberoſus. Diſtel mit xnollichter Wurzel. Die Blaͤtter mit ſtumpfen Seiten⸗ lappen eingeſchnitten, und mit ſehr langen Stacheln bewaffnet, laufen etwas am Stengel herab, welcher uͤbrigens ſammt den Kelchſchup⸗ pen ohnſtachelicht iſt, die braune Blumen ſtehen | Jug an Graben und feuchten Orten, im Julius. In der Flora en ich 2 eine Art bach | 248. Cni- Zwitter⸗ blumen. 7 mit einer Haarkrone. 1. Cnieus oleraceus. wilde KRardobenedickten. — 278 Verwachſene 248. Cnicus. Der Kelch dachziegelformig mit eyformigen Schuppen, die an der Spitze und an den Seiten ſtachelicht ſind; die Blume hat trichterformige Blümchen mit aufgerichter Mündung, die Zaͤhn⸗ chen ſind gleich; der Staubweg nur eingekerbt, der Fruchtboden platt und haarig, die Sagmen | 7 * wilder Saflor. Die Blaͤtter in Lappen zer⸗ theilt und ſtachelicht, der Stengel glatt, oben ſitzen andere ganze Blaͤtter, welche aufgerichtet . und hol ſind, und die Blume wie eine Schirm⸗ decke einfaſſen, der Rand iſt gebogen und mit weichen Stacheln umgeben, ſie ſind ſamnt den unteren Blaͤttern hell oder weißgruͤn; in dieſen Schirmdecken ſind gemeiniglich drey Blumen zuſammen, davon die mittelſte ein kurzes Sten⸗ gelchen, die beyden Seitenblumen aber keines haben; die Stacheln des Kelches find, wenn die Blume bluͤhet, noch weich, werden aber hernach haͤrter; die Blumen fallen aus dem weiſſen in das gelbe; an feuchten und e ten Gras plaͤtzen, im Julius. 0 \ 245 Onopordum. | Der Kelch ift bauchicht und dachſiegelſormig mit vielen ſtachelichten Schuppen, die Blume hat trichterformige Bluͤmchen, mit ſehr duͤnner Roͤhre und bauchichter aufrechter Muͤndung, von den Zaͤhnchen iſt einer tiefer eingeſchnitten, der Staubweg gekerbt, der Fruchtboden platt und u. die. Saamen mit einer SE | 8 i 3 IR 1 Ono- | Staubbeutel. 279 1. Onopordum acanthium. groffe Wegdiſtel. gwitter⸗ * Krebsdiſtel. Die Blätter find groß, laͤng⸗ blumen. lich, am Rande gebogen, mit langen Stacheln, mit wollichten Haaren bedeckt, am Stengel herablaufend, davon dieſer auch ſtachelicht wird, und vier⸗ oder fuͤnfeckicht mit eben ſo viel Reihen ſcharfer Stacheln; die Pflanze wird groß und hoch, mit groſſen braunen oder weiſſen Blumen; an Wegen und ungebaueten Orten, im Julius. * 250. Carlina. Der Kelch bauchicht und dachziegelformig, mit vielen Schuppen, davon die Aufferen an der Spitze und an den Seiten ſtachelicht, die inne— ren aber laͤnger, glaͤnzend und gefaͤrbt, auswaͤrts mit den Spitzen gerichtet; die Blume hat kleine gleiche Blümchen mit dünner Röhre und glocken⸗ formiger Muͤndung, der Fruchtboden platt, mit ſchmalen Blaͤttchen unterſchieden, die Saa⸗ BE, men mit einer Haarkrone. | 1. Carlina vulgaris. Dreydiſtel. Die wech⸗ ſelsweiſe ſtehende Blaͤtter ſind klein, lanzenfor⸗ mig und ſtachelicht, der Stengel iſt glatt, roͤth⸗ lich, und bekommt gemeiniglich zwey Neben⸗ ſtengel, die ihn an Höhe übertreffen, dbvon a jeder fo wie der Hauptſtengel eine einzige groſſe Blume träget „daß alſo an der ganzen Pflanze nur drey Blumen zu ſehen, daher der Name Dreydiſtel entſtanden; doch habe ich einmahl eine Pflanze mit fuͤnf Nebenſtengeln, und alſo j 7 mit ſechs Blumen gefunden. Die aͤuſſeren a Kelchſchuppen ſind gruͤn und voll Stacheln, die inneren aber ſehr lang, ſpitzig, Baume | ame und ausgebreitet, daß fie als Blumen⸗ laͤtter ſcheinen, 4 1 doch nur die Blume umge⸗ Zwitter⸗ blumen. U 280 Werwochſne FE t umgeben ; ueberhaupt je gröffer bie Pflanze wird, je mehr Blumen bekommt ſie, wenn ſie der klein bleibet, hat fie nicht mehr als drey, und fo wird fie auf unſern trockenen ſandigen Bergen gemeiniglich, doch ſparſam, Bene: woſelbſt fie im Auguft bluͤhet. 8 x ası. Bidens. Der Kelch einfach mit lngüchen holen Blät⸗ tern, die Blume hat trichterformige Bluͤmchen mit aufgerichteter Muͤndung, der Fruchtboden platt und mit Blaͤttchen beſetzt, die Saamen ſtumpf, eckicht, mit zwey Spitzen oder Zaͤhnchen gekroͤnet. 1. Bidens tripartita. waſſerhanfkraut. waſ⸗ ſerduͤrrwurz. Die Stengel werden hoch, jedes Blatt beſtehet aus drey, oft auch aus funf lanzenformigen Blaͤttern, davon das mit⸗ telſte das laͤngſte iſt, am Rande mit weitlaͤufi⸗ gen Saͤgezaͤhnen, die oberen Blätter find ein⸗ fach, aus ihren Winkeln kommen die braun⸗ gelbe Blumen auf beſondern Stengeln hervor; der Blumenkelch wird mit etlichen Blättern wie mit einem gruͤnen Stern umgeben; an Waſſergraben und Baͤchen, im Auguſt. g 292. Eupatorium, Der Kelch dachziegelformig mit ſchmalen lan⸗ zenformigen ungleichen Schuppen, die Bluͤm⸗ chen trichterformig, der Griffel oberwaͤrts ge⸗ ſpalten mit aufgerichteten dünnen. Staubwegen, der Fruchtboden bloß, die Saamen mit einer . 1. Eupatorium cannabinum. Kunigundene | kraut. Der Stengel wird hoch, in Nebenz nu e, die Blaͤtter find wie ee, \ | vorher⸗ Staubbeutel. 281 vorhergehenden Gattung dreyfach, und die oberen einfach, aber groͤſſe er und breiter, mit eben ſo weitlaͤufigen Saͤgezaͤhnen, der Stengel iſt aus dem gruͤnen purpurfarbig; die haͤufigen langen und engen Blumen machen einen plat⸗ ten Straus, ſind roſen⸗ oder fleiſchfarbig und wolriechend; an Graben und Teichen, im Auguſt. B. Zuſammengeſetzte Zwitter⸗ und weib⸗ Zmitter.n. liche Blumen. Dieſe Ordnung hat in der Mitte des Frucht⸗ bodens zwar Zwitterblumen, allein die ringsum am Rande oder Umkreiſe ſtehen, ſind bloß weib⸗ ; fie beſtehet ferner entweder aus lauter roͤh⸗ richten Bluͤmchen, oder die in der Mitte ſind roͤhricht, die am Umkreiſe hingegen geſchweift. 5 a. Röhrichte Zwitter⸗ und e ’ Blümchen. 253. Tanacetum. Der Kelch dachziegelformig, halbrund, mit feſt auf einander liegenden Schuppen; die Zwit⸗ terbluͤmchen in der Mitte find häufig, die Zaͤhn⸗ chen an der Mündung zuruͤckgebogen, die weib⸗ lichen Bluͤmchen im Umkreiſe ſind nur wenig, und dreyzaͤhnig; die Geſchlechtstheile der Zwit⸗ terbluͤmchen ſind wie bey dieſer Klaſſe gewoͤhn⸗ lich, und an den weiblichen Bluͤmchen iſt der Stempel mit ſeinen Theilen gleichfalls wie bey den andern; der Fruchtboden erhaben und 5 die Saamen ohne Krone. S 3 | 1. Tana- h Blumen, Zwitter U. weibliche Blumen. 7 — > Verwachſene 1. Tanacetum vulgape. Reinfahrn. Die Sten⸗ gel ſind hoch, die Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, ſimd gefedert, mit laͤnglichen eingeſchnittenen oder tief ſaͤgezahnigen Blaͤttchen, die Mittel⸗ ribbe des Blattes iſt an beyden Seiten mit kleinen Zaͤhnchen beſetzt, die haͤufigen kleinen goldgelben Blumen ſind platt, und machen zu⸗ ſammen einen flachen Straus oder Krone; die Pflanze iſt wwoltiechend; an 115 Neckern, im Auguſt. 8 274. Artemiſia. Der Kelch dachziegelformig mit rundlichen Schuppen, an den Bluͤmchen iſt nichts beſon⸗ ders zu bemerken, als daß die weibliche im Umkreiſe faſt gar keine Blätter haben, die Ge⸗ ſchlechtstheile ſind an beyden wie gewoͤhnlich, der Fruchtboden iſt entweder bloß ober, barg, | die Saamen ungefrönt. I. Artemiſia abſinthium. Wermuth. Sr - Blätter find vielfach zerſchnitten, grau von Farbe, von beſonderem Geruch, die kleinen gelben Blumen haͤngen an den Stengeln nie⸗ derwaͤrts, der Fruchtboden iſt haarig; an trockenen ſandigen Orten, in e Zoppot, 70 im Julius, Auguſt. 8 2. Artemilia vulgaris. Beyfuß. Die Stengel | ſind hoch, und gemeiniglich braun, die unteren ‚Blätter find gefedert, mit langen ſpitzigen ges zahnten Blaͤttchen, die oberen einfach; fie ſind 5 wiolriechend, von der oberen Seite dunkelgruͤn, von der unteren weißlich und wollicht; die Blumen ſitzen an den Nebenſtengeln und dem Hauptſtengel auf ſehr kurzen Stengelchen trau benformig, oder vielmehr aͤhrenformig in einer 1 hinauf, ſie gi 90 W und roͤthlich; 5 4 AN X. u Bu * Wel en FR a n A 1 Staubbeutel. | 283 weilen weißlich und denn iſt der Stengel gruͤn, Zwitter⸗ u. und nicht braun; der Kelch iſt nicht kugelicht A wie am Wermuth ſondern langlid),, der weib⸗ lichen Bluͤmchen ſind ungefehr fuͤnf, der Frucht⸗ boden iſt bloß; an den Zaͤunen und Aeckern, im Julius, Auguſt. 3. Artemiſia campeſtris. Stabwurz. Die Sten⸗ gel ſind roth, und lang, aber wenig aufgerich⸗ tet, ſondern legen ſich gemeiniglich; die Blaͤt⸗ ter in viel ſchmale linienformige Blaͤttchen zer⸗ ſchnitten; die Stengel oben in duͤnne Neben⸗ ſtengel zertheilet, an welchen die kleine aſch⸗ graue, oder auch roͤthliche Blumen haͤufig ſitzen, zwiſchen welche kleine ſchmale linienfor⸗ mige Blaͤttchen ſtehen; der Fruchtboden iſt bloß; an trockenen ſandigen Wegen, und Zaͤu⸗ nen, haͤufig, im Auguſt. 4. Artemiſia maritima. Meerwermuth. Dieſe Pflanze wird ſtrauchartig, und bekommt unten an der Wurzel einen kurzen dicken und holzigen Stamm, aus welchem faͤhrlich lange duͤnne kriechende Stengel kommen, die Blätter find in kleine linienformige, unterwaͤrts graue wollichte Blaͤttchen zerſchnitten; die kleine weißliche Blumen haͤngen traubenformig, ab⸗ waͤrts, der weiblichen Bluͤmchen ſind drey, der Fruchtboden bloß; am W des Meeres im Auguſt. | 255. Cpt, Der Kelch dachziegelformig, mit eyformigen Schuppen, davon die oberen mehr aus einander ſtehen. Die Blumen weichen etwas von der obigen Eintheilung ab, denn einige Arten haben lauter Zwitterblümchen, andere ſind mit weib⸗ lichen e denen aber das Blumenblatt oder \ + 284 Verwachſene . Bnitterst. oder das roͤhrichte Blümchen fehlt, noch andere luck. haben die Zwitter- und weibliche Blumen auf beſonderen Pflanzen; der Fruchtboden iſt bloß, die Saamen mit einer Feder⸗ oder Haarkrone. „ I. Gnaphalium arenarium. Rheinblumen. Bu Mottenkraut. Die Blaͤtter find lanzenfor⸗ mig, weißlich und wollicht, ſo wie auch die Stengel, die Blumen ſtehen ſtrausformig dicht zuſammen, die Kelche ſind ſchoͤn alteren oder goldgelb und glaͤnzend, welche Farben anch an den getrockneten Blumen beſtaͤndig bleiben. Jacob Brayne hat ſie noch ſchoͤner gefunden, mit glaͤnzender bluthrother Farbe; an trocknen bergichten Orten, im Julius, 0 „, Auguſt. RN 2. Gnaphalium dioicum. Bergrubrkraut. Ras FI Benpfötlein. Die Blätter find gleichfalls ſammt den Stengeln weiß und wollicht, unten ſchmal, an der Spitze breiter, die Stengel nie driger wie an der erſten Art, die Kelche well und glaͤnzend, die Blumen roſenfarbig oder weiß; einige Pflanzen tragen lauter Zwitter⸗ blumen, welche aber keine reife Saamen brin⸗ gen, und alſo als maͤnnliche anzuſehen ſind, andere tragen lauter weibliche Blumen, daher dieſe Art in die 22 Klaſſe zu gehoͤren ſcheinet; auf den Bergen, und ſandigen bergichten Wil dern, im April, May. 8 3. Gnaphalium ſylvaticum. groß Ruhrkraut. | Waldruhrkraut. Die Blätter lang und ſchmal, linienformig, weiß und wollicht; der 9 Stengel aufgerichtet und lang, die haͤufige Blumen, welche kurze Stengelchen oder auch keine haben, bekleiden den Stengel in einer lan⸗ gen Reihe hinauf, die Kelche ſind gruͤn mit braunen Spitzen, die Blumen weißlich 5 | in | den Wäldern, (Aare) „ im Auguſt. 70 RR 185 Tuff. 8 “ Staubbeutel, 285 226. Tuſſilago. Dieſe Gattung hält das Mittel zwiſchen der vorigen Ordnung und den beyden Unterabthei⸗ lungen diefer Ordnung. Der Kelch hat fünf zehen bis zwanzig gleiche linienformige Schup⸗ pen. Die Blume hat bey der erſten Art laurer roͤhrichte Zwitterbluͤmchen, und würde alſo noch in die vorige Orduung gehoͤren. Die zweyte Art hat roͤhrichte Zwitterbluͤmchen in der Mitte, und weibliche ohnblätterige im Umkreiſe. Die dritte Art hat roͤhrichte Zwitterbluͤmchen in der Mitte, und weibliche geſchweifte im Umkreiſe. Die roͤhrichte Bluͤmchen find vier oder fuͤnfzah⸗ nig, die geſchweifte ſehr ſchmal und ſpitzig. Der Staubweg an den Zwitterbluͤmchen iſt dick und ungetheilet. Der Fruchtboden iſt bloß, die Saamen tragen eine geſtielte Haarkrone. 1... Tuffilagg petaſites. Peſtilenzwurz. Die Stengel ſind dick nnd hol mit kleinen laͤngli⸗ chen Blaͤttchen bekleidet, an welchen die Blu⸗ men einen dicken eyformigen Straus machen. Die Bluͤmchen und Staubbeutel ſind purpur⸗ | 5 ‚ ber hervorragende Griffel ſammt dern bis taubwege weiß. Sie bluͤhet an feuchten . 0 im April, zu welcher Zeit die Wurzelblaͤt⸗ ter noch nicht zu ſehen, die hernach erſt im 8 hervorkommen, auf langen Stielen en, ſehr groß, herz ormig „am Rande ges 12 an der unteren Seite weißlicht ſind, und uns Zehmblaͤtter genennet werden 5 ai Tuſſilago alba. kleine Peſtilenzwurz. Der Stengel hat breitere Blätter, die Blumen find | weißgelb, auf laͤngeren Stengelchen, und machen „ eee Straus. Die ug 9 *. Zwitter⸗ u. weibliche Blumen. 286 —— Zwittter u. kommen hernach erſt aus der Erde, und gleichen | weibliche den vorigen; fie blüher im April. 3 3. Tuſſilago farfara. Suflattich. Koßbub. 3 Der Stengel iſt kuͤrzer, weißlich und wollicht, mit kleinen Blaͤttchen oder Schuppen dicht be⸗ ſetzt; die einzele Blumen gelb, die Haarkrone der Saamen iſt lang, glaͤnzend und ſeidenar⸗ tig; die nachmals hervorkommende Blaͤtter find kleiner, herzformig, am Rande eckicht und ger zahnt, und mit einem wollichten Weſen dick überzogen, Sie bluͤhet im Merz, April oder May, nachdem der Sruͤhling zeitiger oder I y ter. iſt. ö . b. Röbrichte Zwwitrerblümceheni in der Mir: | N AR: lich geſchweifte im Ae N N „ Erigeron: m aa. Der Kelch dachziegelſormig mit eder ; migen aufrechten Schuppen, welche ſtufenweiſe langer werden; die geſchweifte Blümchen ſind pfriemenſormig, an der Spitze oft ganz, der Fruchtboden platt und bloß, die Samen klein mit einer langen Haarkrone. e Erigeron acre. blaue dine Die Sten 15 gel ſind aufgerichtet, roth, und rauch, die Blätter ſtehen wechſelsweiſe, ſind 1 und wollicht oder haarig, aus jedem Winkel . 5 wächſt ein langes Blumen Kae a einer einzelen Blume; die e Kelchſchußpen n ſind ſchmal und rauch, die Bluͤmchen ſehr klein, die ge⸗ a ſchweifte Blämchen ſehr ſchmal, roͤthlich oder purpurblau, welche ſchnell verbluͤhen 1 HBaarkronen Platz machen, daher man dieſe Blume ſelten in der Bluͤthe und gemeiniglich f nur mit ihren Senn antriffes auf den Kae Bi Bergen, N * 4 * 1 4 n Staubbeutel, 287 Bergen, im Junius, Julius. Eine Spielart Zwitter: u. el viel kleiner, und buſchichter, deren weibliche Stengelchen oft zwey Blumen tragen. Blumen 2. Erigeron canadenfe. weiſſe Duͤrrwurz. Der Stengel wird bald höher bald niedriger nach Beſchaffenheit des Bodens, und bekommt Ne⸗ benſtengel; die Blaͤtter ſchmal, lanzenformig, am Rande mit langen feifen Haͤrchen beſetzt; die Blumen ſtehen buͤſchelweiſe, ſind klein, weiß, und häufig, die geſchweifte Blümchen ſehr ſchmal. Dieſe Pflanze iſt aus Nordame⸗ rika nach Europa gekommen, woſelbſt ſie ſich mit ihrem fliegenden Saamen ſehr vermehret hat; bey uns wird ſie haͤufig auf Bergen, Aeckern, Gaͤrten, an Wegen und Zaͤunen an⸗ getroffen, im Julius, Auguſt. 1 33 258. Senecio. t Der Kelch kegelformig, abgekuͤrzt, mit vielen pfriemenformigen Schuppen, welche neben ein: ander liegen, unten mit wenigeren die uͤber ein⸗ ander liegen, die Spitzen der Schuppen ſind wie vertrocknet; die geſchweifte Bluͤmchen an der Spitze dreyzahnig, der Fruchtboden platt und bloß, die Saamen eyformig mit einer lan⸗ gen Haarkrone. 2 2. I. Senecio vulgaris. Rreutzkraut. Die Blaͤt s tr ſind dick und federartig ausgeſchweift, die Blumen gelb, die Bluͤmchen ſind an dieſer Art alle roͤhricht. Eine ſehr gemeine und bekannte Pflanze, die in allen Gaͤrten, Kuͤchenfeldern auch ungebauten Orten haͤufig waͤchſet, und bey gelindem Wetter das ganze Jahr bluͤhet. 2. Senecio ſylvaticus. breitblaͤttericht Kreutz⸗ kraut. Die Blätter find federartig und ger zaͤhnet, die oberen ſchmaler mit ne 4 / gezaͤhn⸗ * * * # Zmitter⸗ u. weibliche Blumen. 288 Verwachſene gezaͤhnten Lappen, grau und wollcht, die gelbe Blumen machen einen platte. Straus, die ger ſchweifte Bluͤmchen ſind ganz umgerollt, die unteren Kelchſchuppen ſehe klein; in Wäldern, im Julius. . . Senecio jacobæa. Jakobekraut. Die Blaͤtter ſind leyerformig gefedert, ſo daß die unteren Lappen kleiner wie die oberen, die Lappen ſind wieder zerſchnitten; die Blumen gelh und groͤſ⸗ ſer wie die vorhergehenden, ſie ſtehen oben am Stengel, der ſich daſelbſt in etliche Blumen⸗ ſtengelchen mit einzelen Blumen zertheiletz dieſe Art waͤchſet auf feuchten und trockenen Fel⸗ dern, auch auf den Wengen ‚überall‘ baufig, im Julius. 4. Senecio paludoſus. waſſerwundkraut. Waſſerdürrwurz. Der Stengel wird hoch, und gerade, die Blaͤtter ſind ohne . ſchmal und 1 linienformig, am Rande mit ſpitzigen Saͤgezaͤhnen, oben ſitzen etliche groſſe einzele Blumen, die roͤhrichte Blümchen find 69 gelb, die geſchweifte weiß und lang; an ve ’ x 4 ten Orten, im Julius. 5. Senecio ſaracenicus. gülden Wundkraut. Eine hochwachſende Pflanze mit glatten lan⸗ enformigen ſaͤgezahnigen Blättern, die den Weidenblaͤttern etwas aͤhnlich ſehen, und groſſen gelben Blumen, die einen platten Straus ma⸗ chen; aus den Winkeln der Blaͤtter kommen lange Nebenſtengel, die gleichfalls Blumen tragen; an der alten Rodaune, im Auguſt, September. Oielhafe hat noch eine Art, und ich noch drey andere Arten gefunden, 1 und in der e ſchrieben. | Mi Hes 0 4 1 2 30.80 Staubbeutel. 289 270. Solidago. Der Kelch dachziegelformig mit ſchmalen laͤnglichen ſpitzigen Schuppen; der roͤhrichten, Bluͤmchen ſind viel, mit ausgebreiteter Muͤn⸗ dung, der geſchweiften wenig, oft nur fuͤnf, und dreyzahnig, der Fruchtboden platt und bloß, die Saamen mit einer Haarkrone. 1. Solidago virgaurea. heydniſch Wundkraut. Der Stengel wird hoch etwas gebogen und eckicht, oben nit Nebenſtengeln, die Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, ſind lanzenformig und ſaͤgezahnig, die oberen oft ganz; die gelbe Flur men ſind nicht groß, und ſtehen haͤufig in einem langen Straus am Stengel hinauf, die ge⸗ ſchweiften Bluͤmchen find oft nur zweyzahnig, auch wol ganz und ungetheilet; an bergichten und buſchichten Orten; im Julius, Auguſt. 27757 260. Inula. | Der Kelch dachziegelformig, mit weitläufigen offenen Blaͤttchen, davon die aͤuſſeren länger ſind; die roͤhrichte ſowol als die geſchweiften Bluͤmchen ſind haͤufig, und dieſe letzten linien⸗ formig, ſchmal und ſpitzig; an den zuſammen⸗ gewachſenen Staubbeuteln ſitzen an jedem unten zwey Borſten oder Spitzen, die ſo lang ſind wie die Staubfaͤden; an den weiblichen Blümchen Zwitter⸗ u weibliche Blumen. iſt der Griffel halb geſpalten und die Staubwege aufgerichtet, der Fruchtboden iſt platt und bloß, die Saamen linienformig, viereckicht, mit einer Haarkrone. x N17 1. Inula helenium. Alant. Der Stengel iſt boch, aufrecht, gefurchet und haarig; die Wur⸗ zelblaͤtter ſtehen 1 blaͤtterformigen Stielen, br. find 290 Verwachſene Zwitter⸗ u. weibliche find ſehr groß, eyformig, runzlicht, am Rande N ſaͤgezahnig, unterwaͤrts weiß und wollicht, die am Stengel ſind den unteren aͤhnlich, doch kleiner, ſitzen wechſelsweiſe, und umfaſſen den Stengel, ſind dabey hol, der Stengel bekommt Nebenſtengel, die Blumen find groß und gelb, 5 eh die Kelchſchuppen eyformig und grün, die ins neren an der Spitze braun, die geſchweifte Bluͤmchen find lang, zwey bis dreyzaͤhnig; bey Kowal, im Julius, Auguſt. 2. Inula britannica. gelbe waſſerduͤrrwurz · 15 7 Die Blaͤtter umfaſſen den Stengel, ſind ſchmal, lanzenformig, ſaͤgezahnig, unterwaͤrts haarig, der Stengel iſt aufrecht, aͤſtig und haarig, die Blumen gelb, die geſchweifte Bluͤmchen ſehr ſchmal; auf der Saspe, im Julius, Auguſt. 3. Inula dyfenterica. groſſe Duͤrrwurz. Die Blatter find breiter, herzformig laͤnglich, rauh, und umfaſſen den Stengel, welcher haarig iſt, und die gelbe Blumen ſtrausformig träget, die Keelchſchuppen find borſtenformig, die ges 5 ſchweiften Bluͤmchen etwas breiter; an Wafs fern, im Auguſt. a , Inula pulicaria. kleine Duͤrrwurz. Kriſtin⸗ fenkraut. Flöhkraut. Die Stengel legen fich ſind getheilet und oberwaͤrts haarig, die Blaͤt⸗ r * 9 5 + ?. gegenwärtigen nicht mit Recht zufomme, Bi ter fißen mehrentheils wechſelsweiſe, und um⸗ faſſen den Stengel, ſie ſind laͤnglich, ſpitzig, gekruͤmmet, haarig, am Rande ganz, doch wellenformig gebogen, die Kelchſchuppen fin RB bi RER haarig, die gelbe Blumen faſt kugelformig, die geſchweifte Bluͤmchen ſo kurz, daß ſie kaum zu ſehen, an feuchten Orten, im Auguſt. F. Inula hirta. Sternfraut. Wolwerley. Daß ae letzte Benennung nicht überall einerley flanzen beygeleget werde, auch vielleicht der * TER Staubbeutel, 291 id) um zweyten Theil der Flora erwieſen. Die Zwitter⸗ u. Stengel find rauch, werden von den Blättern weibl halb umfaſſet, welche gemeiniglich wechſels⸗ B weiſe ſitzen, lanzenformig, ſcharf und haarig, am Rande ganz oder etwas ſaͤgezahnig find; aus den Winkeln der Blaͤtter kommen Neben⸗ ſtengel, gleichfalls mit Blaͤttern bekleidet; aus den oberen Winkeln wachſen Blumenſtengel, deren jeder eine einzige große Blume traͤget, ſo daß die ſpaͤter hervorkommenden die anderen uͤberwachſen; die Kelchſchuppen ſind gruͤn, ſchmal, linienformig, haarig, die aͤußeren oft niederwaͤrts gebogen, die geſchweifte Bluͤm⸗ chen lang und ſchmal, zwey bis dreyzahnig; ſie waͤchſet an feuchten auch trockenen Orten, doch an den letzten bleibt ſie kleiner; bluͤhet im Au⸗ guſt, September. 3 Oelhafe hat noch eine Art angegeben mit glatten ſteifen Blaͤttern, gefurchtem glattem Stengel, und gelben glatten Kelchſchuppen. 2 9 261. Bellis. Der Kelch einfach mit lanzenformigen Schup⸗ pen, die in zwey Reihen ſtehen, die geſchwelften Blümchen find lanzenformig, an der Spitze ges meiniglich ganz, der Fruchtboden iſt erhaben 5 bloß, die Saamen eyformig, platt, unge⸗ ö roͤnet. i 2, Bellis petennis. Maßlieben. Gaͤnſebluͤn⸗ 7 lein. Margarethenblumen. Marienblus men. Eine bekannte niedrige Pflanze, mit laͤnglich eyformigen Blaͤttern, und viel ein⸗ 2 1 7 die Ben 5 „die geſchweiften weiß und roth; in Waͤldern und Feldern, bluͤhet zu allen Zeiten. Ta 262 Chry- ich e umen. | Zoſtter⸗u. weibliche Blumen. \ 2 75 N 8 ER das a Hl, F ſene 292 252 Cirtfäneher Der Kelch halbkugelformig, und Halo‘ | formig, mit enge auf einander liegenden Schup⸗ pen, davon die inneren groͤßer ſind, und die in⸗ nerſten in durchſichtige Haͤutchen ſich endigen; die geſchweiften Bluͤmchen ſind dreyzahnig „der Fruchtboden erhaben und bloß, die Saamen e Koen Sr 1. Chryfanthemum cor ymbiferum. Wundrein⸗ | fahrn. Die Stengel ſind weiß und wollicht, die Blaͤtter gefedert, mit feinen eingeſchnitte⸗ nen etwas weißlichen Blattchen; die Blumen machen einen platten Straus oder Krone, die roͤhrichte Bluͤmchen gelb, die geſchweifte weiß; auf den Aeckern im Gerreyde / an bergichten Orten, im Junius. 4 2. Chryfanthemum! ue gr roße Gaͤn⸗ ſeblum. Die Blätter, welche den Ste umfaſſen, find laͤnglicht, die unteren gezahnet, die oberen ſaͤgezahnig, die Blumen von Farbe wie an der erſten Art, aber groͤ ßer, und ein⸗ g 0 Ad Aeckern und un im Junius, EN N inodorum. nblätterige . Saͤnsblum. Die Blaͤtter 1 le dert, mit feinen linienformigen vi ieltach ge eil⸗ ten Blaͤttchen, die Stengel in viel Ne enzwei⸗ ge ausgebreitet, die Blumen wie an den bey⸗ den vorigen Arten; etwas weiter von der Stadt, i im Julius. ö 1 080 Chryſanthemum fogetum: Goldblum. ww 3 8 Kindsaug. Die Blätter umfaſ⸗ ‚fen den Stengel, etliche ſind ganz und am Rande mit großen Saͤgezaͤhnen, andere in dap⸗ pen zerſchnitten, die Blumen ganz gelb; in den ee lie ‚im en Angufl, 11 5 263. Ma- 5 We; — Staubbeutel. 293 263. Matricaria. Zwitter⸗ u. Der Kelch halbkugelformig mit linienformi⸗ Blumen gen uͤber einander liegenden Schuppen, die ge⸗ ſchweiſte Bluͤmchen dreyzahnig, der Fruchtbo⸗ den erhaben und bloß, die Saamen ohne Krone. 1. Matricaria chamomilla. Ramillen. Ro⸗ meyenblumen. Die Blaͤtter in feine linien⸗ formige Blaͤttchen zerſchnitten, die roͤhrichte Bluͤmchen gelb, welche, ſo wie der Fruchtbo⸗ den ſich taͤglich mehr erhoͤhet, auch zugleich eine halbrunde Figur annehmen; die geſchweif⸗ te Bluͤmchen weiß, welche erſt ausgebreitet, hernach niedergebeuget ſind; die Blumen ſind wohlriechend; auf den Fruchtfeldern, im Ju⸗ nius, Julius. 5 Eichſtaͤdt will auch die Art des Mettrams oder Mutterkraut, Matricaria parthenium, als einheimiſch angeben, welche doch von mir noch nicht gefunden worden. 264. Anthemis. | Der Kelch halbkugelformig mit gleichen Schuppen, die geſchweifte Blümchen find lan⸗ zenformig, zuweilen dreyzahnig, der Fruchtbo⸗ den kegelformig, mit Blaͤttchen unterſchieden, die Saamen ungekroͤnet. | 1. Anthemis arvenfis. Streichblumen. Rrös tendill. Die Blätter in ſchmale linienformige Theile vielfach zerſchnitten, wie bey den Ka⸗ millen; die Blumen gleichen ihr auch an der Farbe und Geſtalt, indem die roͤhrichte Bluͤm⸗ chen gelb und erhaben, die geſchweifte weiß 6 und ausgebreitet ſind, aber der gute Geruch N fehlt an der gegenwaͤrtigen Pflanze, ſo iſt auch der Fruchtboden bey jener bloß, bey dieſer init T 3 +. Blüte 254 8 Verwachſene W i weibliche Blumen. Blaͤttchen unterſchieden; die Saamen ſind mit einem kleinen Rande gekroͤnet; auf und an den Fruchtfeldern, im Julius. 0 2. Anthemis cotula, ſtinkende Krötendill. Deieſe iſt der vorigen ganz gleich, doch ſind die Blaͤttchen im Fruchtboden noch ſchmaler, und die Saamen mit keinem Rande gekroͤnet, ſo ſoll auch der Geruch mehr wiedrig ſeyn, wel⸗ ches Kennzeichen aber betrieglich iſt; an eben den Orten, im Julius. 3. Anthemis tinctoria. feinblätteriges Rinde: aug. Die Blätter find gefedert, mit feinen linienformigen ſaͤgezahnigen weißlichen wollich⸗ ten Blaͤttchen, die Blumen ganz gelb, daher ſie der vierten Art des Chryfanthemum gleis chen, doch find die geſchweifte Blümchen viel it? kurzer wie an jener; auf den 1 Marla, im Julius. | ei 265. Achillea. | Der Kelch laͤnglich, dachziegelformig, 5 mit 1 eyformigen Schuppen, die weibliche Blümchen find nur wenig, herzformig und dreyfach einge- kerbt, der Fruchtboden länglich erhaben, mit lanzenſormigen large beſetzt, die Saamen eyformig. g | A Achillea prarmica. Vertram. Dorant. ws fer Reinfahrn. Die Stengel getheilet, und mit lanzenformigen am Rande ſcharf ſaͤgezah⸗ nigen Blaͤttern bekleidet, die Blumen ſtell en einen platten Straus vor, die roͤhrichte Bluͤm⸗ chen unrein weiß, die geſchweiften bellweiß; d auf der Saspe, im Julius, Auguſt. = Achillea millefolium. Schafgarbe. Die Blaͤtter doppelt gefedert, mit feinen zierlichen 1 N ' die Stengel 8 Staubbeutel. 295 die Blumen machen einen platten Straus, und Zwitter / u. find weiß, die geſchweifte bekommen zuweilen weibliche eine roͤt liche Farbe; aber an einer Spielart Blumen. ſind ſie ſchoͤn hochroth; die Kelchſchuppen am Nande braun; auf Wieſen, Bergen, an Wegen, Aeckern, haͤufig, im Junius, Julius. c | 266. Cineraria, Der Kelch einfach mit gleichen Schuppen, von acht bis zwoͤlf; der roͤhrichten Bluͤmchen ſind viel, der geſchweiften ſo viel als Schuppen im Kelch, lanzenformig und dreyzahnig, der Fruchtboden platt und bloß, die Saamen vier; FR eckicht, mit einer Haarkrone. 1. Cineraria alpina helenitis, wobl hende Duͤrrwurz. Die Pflanze iſt haarig, der Stengel grau und wollicht, die Blaͤtter laͤng⸗ lich, am Rande ganz, ohne Stiele, von der unteren Seite aſchfarbig, rauch; die gelbe Blu⸗ men ſtehen einigermaßen ſchirmformig, und geben einen ſuͤſſen Honiggeruch; ; an feuchten etwas entfernten Orten, im Junius. Sie ges hoͤrt unter die ſeltenen preuffifchen Pflanzen. 0 Ae zwitter⸗ und ge: St ſchlechtloſe Blumen. & Blu⸗ 267. Coreopſis. 3 Der Kelch beſtehet aus zwey Reihen Blr. chen, deren in jeder Reihe gemeiniglich acht ſind, und die in der inneren Reihe größer wie die an⸗ deren, haͤutig und gefärbt. Die Blume hat in der Mitte viel vöhrichre Zwitterblumchen, deren Fruchtwerkzeuge mit den anderen dieſen | 5285 überein kommen, im Umkteiſe aber acht T 4 See 296 Werwachene 3 2. geſchweifte vierzahnige geſchlechtloſe Blünnchen, Gr Blu⸗ die zwar auf einem Eyerſtock ſtehen wie die Zwit⸗ men. terblumen, dem aber der Griffel und Staubweg fehlet, daher er hernach vertrocknet; der Frucht- boden iſt mit Blattchen unterſchieden, die Saamen haben Ahne erts zwey Spitzen oder Zaͤhnchen. a 1. Coreopfis bidens. waſſerwundkraur. Die Blaͤtter ſtehen gegeneinander ohne Stiele, ſind lanzenformig und ſaͤgezahnig, die Blumen gelb. Dieſe Pflanze hat viel Aehnlichkeit mit der Gat⸗ tung des Bidens oder Waſſerhanfkrauts, dazu ſie auch von einigen gerechnet wird. Sie un⸗ terſcheidet ſich aber von ſelbiger nicht nur durch die einfache Blaͤtter, die an jener dreyfach ſind, 1 ſondern auch durch die geſchweifte Bluͤmchen im Umkreiſe, da jene bloß roͤhrichte Bluͤmchen hat. Sie waͤchſet oft mit ſelbiger vermenget 5 an den Waſſergraben, bluͤhet im Auguſt, Sep⸗ tember. Die roͤhrichten Bluͤmchen ſind an 1 dieſer ſowohl als an jener gelb, aber die brau⸗ nen hervorragenden Staubbeutel und Stempel geben ihnen das braungelbe Ausſehen. 5 268. Centaurea. Der Kelch dachziegelformig, und n a Die Blume beſtehet aus vielen roͤhrichten Zwit⸗ terbluͤmchen in der Mitte, welche eine ſehr duͤnne Röhre, „ und eine bauchichte laͤngliche aufrechte - Mündung mit fünf aufrechten linienformigen Eunſchuitken haben; ; ferner aus wenigen geöffes ren geſchlechtloſen Bluͤmchen im Umkreiſe, welche eine duͤnne, gekruͤmmte, allgemach ſich erweiternde Röhre mit einer länglichen ſchiefen * | gi Staubbeutel. 297 ungleich getheilten Muͤndung haben. Der rag u. Staubweg ift nicht bey allen Arten diefer Bat dee Bin, tung zweyſpaltig. Der Fruchtboden iſt mit men. feinen Borſten oder Haaren angefuͤllet. 1. Centaurea nigra. Flockenblum mit ſchwaͤrz⸗ lichem Kelch. Die unteren Blaͤtter ſind ge⸗ federt mit langen ſchmalen Blaͤttchen, die obe⸗ ren ſind ganz, lanzenformig, ſcharf, ſaͤgezahnig. Die Kelchſchuppen find eyformig, ſchwaͤrzlich, und mit langen Blaͤttchen federartig beſetzt; die Blumen groß und purpurbraun; auf den Bergen, im Auguſt. 2. Centaurea cyanus. Kornblume. Eine bes kannte in den Kornfeldern haͤufig wachſende Pflanze mit blauen Blumen, ſehr ſelten mit braunen und weiſſen; im Junius. 3. Centaurea paniculata. Flockenblum mit weißgruͤnlichem Kelch. Der Stengel ge ſtreift, wollicht, in ſehr viel Aeſte zertheilet, die Blaͤtter ſitzen zerſtreuet, ſind grau von Farbe, etwas kleiner wie an den andern Arten, die unteren doppelt, die oberen einfach gefe⸗ dert, mit ſchmalen linienformigen Blattchen, die Kelchſchuppen ſind flach, weißgruͤn, die Spitzen braun und wie mit Franzen beſetzt; die haͤufigen und kleineren Blumen ſtehen ſtrausformig, und die Blümchen find hellroth, unten an der Roͤhre weißlich, die Staubbeutel purpurfarbig, der Griffel und Staubweg doch; s auf abgelegenen Bergen, im Auguſt. 4. Centaurea fcabiofa. Flockenblum mit braun⸗ nlichem Kelch. Die Blaͤtter gefedert mit lan; zenformigen Blaͤttchen, die etliche Seiten⸗ Ten auswerfen; die Kelchſchuppen find am Rande und an der Spitze braun mi kurzen Franzen; die Blumen groß und T5 purpur⸗ 298 Verwachſene Zwitter⸗ u. purpurroth; auf den Bergen, im Julius, geſchlecht⸗ Auguſt. 0 loſe Hr 5. Centaurea jacea. Flockenblum mit weiß: men. braunem Kelch. Die Blätter rauh, die un⸗ teren an den Seiten tief ausgeſchweift, die Spitze eyformig, ganz, und ſaͤgezahnig, die oberen Blaͤtter lanzenformig, am Rande nur wenig ausgeſchweift, die Kelchſchuppen weißlich braun, ungefranzt, und gleichſam vertrocknet, die Blumen roth; auf den Bergen im Auguſt. Oelhafe giebt noch eine, und Menzel noch zwey andere Arten an, ſie haben aber bey allen dreyen geirret. i männliche D. Zuſammengeſetzte maͤnnliche und 1 weibliche Blumen. 8 20869. Filago. Gin Der Kelch beſtehet aus dachziegelformig ge⸗ ſſetzten duͤnuen Schuppchen; die Blume hat in 5 der Mitte lauter maͤnnliche trichterformige f Bluͤmchen mit vierzahniger Muͤndung, und | vier Staubfaͤden, auch nur vier zuſammenge⸗ wachſenen Staubbeuteln; dieſe Bluͤmchen ſchei⸗ nen zwar zwitterformig, indem fie auch einen Griffel mit geſpaltenem Staubwege haben, da aber der Eyerſtock fehlet, ſo ſind ſie fuͤr bloß männliche zu achten; die weibliche Bluͤmchen | ſitzen im Umkreiſe zwifchen den Kelchſchuppen, 8 und ſind wegen ihrer Kleinheit kaum zu bemer⸗ ken, fie gleichen dünnen Fäden, an der Spitze geſpalten; ihre Eyerftörfe aber find eyformig mie gewöhnlichen Griffeln und Staubwegen; der Fruchtboden iſt bloß, die Saamen ſitzen „ ER nur * — 7 N U ) 7 * Staubbeutel. 299 nur im Umkreis zwiſchen den Keichſchuppen, maͤnnliche und find ungekroͤnet. N 1. Filago germanica. gemein Ruhrkraut. Die Pflanze iſt ganz weiß mit dicker Wolle überzogen, die Blätter klein und lanzenformig, die Stengel getheilet, die kleinen rauchen Blu⸗ men ſitzen an den Enden, wie auch in den Winkeln der Blaͤtter; auf den Bergen, im Julius, Auguſt. Filago arvenſis. Ackerruhrkraut. Die Pflanze iſt etwas weniger wollicht, die Blaͤtter viel länger und linienformig; die Blumen ſitzen in einer langen Reihe ſtrausformig an den Sten⸗ geln, die Kelchſchuppen gruͤn mit braunen Spitzen; auf ſandigen Bergen, im Auguſt, September. Menzel hat noch eine andere Art gefunden. 7 Ms Einfache Blumen. en 270. Viola. e Der Kelch hat fünf längliche, umterwaͤrts ſtumpfe, oben ſpitzige Blaͤtter, die Blume be⸗ ſtehet aus fünf ungleichen Blattern, die rund: lich oder ſtumpf ſind, und von denen eines in ein kurzes hornformiges Saftbehaͤltniß ſich en: diget, welches zwiſchen den Kelchblaͤttern her: vorraget. Die Staubfaͤden, deren fuͤnfe find, ſehr klein, die Staubbeutel ſtumpf, und gemeis niglich zuſammengewachſen, der Eyerſtock rund: lich, der Griffel raget durch die Staubbeutel ‚hervor, der Staubweg ift wie ein Haaken zus ruͤckgebogen, bey der letzten Art aber ift er ein aer holes an der Spitze e er | | en; 8 Sa 300 Verwachſne . | " einfache chen; die Frucht iſt eine eyformige, dreyeckihte Blumen. einfacherige Kapſel, mit vielen eyformigen Saamen. | 3: 1. Viola odorata. merzvellchen. blaue v vio⸗ len. Eine bekannte auf Gras plaͤtzen im Merz oder April bluͤhende Pflanze. Eine . Be weiſſen Blumen iſt ſeltener. Viola canina. Sundsviolen. Die Blätter “ind etwas länglicher, die Blumen groͤſſer, und bleicher von Farbe, blüher auch etwas ſpaͤter, iu den Waͤldern im May. 3. Viola paluſtris. Sumpfviol. Die Blätter nierenformig, am Rande fein gekerbt, etliche ſt gar nicht; die Blumen ſind bleich, weißlich a Mate einige ganz weiß, und am unteren Blatt mit purpürfarbigen Strichen gezeichnet; an Fichten waldichten Gegenden, im May. ſump 1 Viola tricolor. Freyſamkraut. Dreyfal⸗ 5 tigkeitsblum. Sorge. Die Blaͤtter laͤng⸗ lich, ſaͤgezahnig, zuweilen eingeſchnitten, an den Winkeln kleine zahnformige Blaͤttchen, die Stengel dreyeckig eckig, kriechend, die Blumen haben zwey oder drey Farben; die gemeinſten gelb und weiß, die anderen blau und gelb, blau 10 und weiß, blau und purpur, die ſchoͤnſten ſind hoch purpurfarbig, in der Mitte blau und gelb; ſie wachſen auf Feldern, an Bergen, auch auf der Saspe, und weiter im Sande bis an die See, bluͤhen vom ur an, N waer R Sommer. 5 271. Jaſione. 5 Dice Gattung hat geſammlete Bunen, 1 5 ee auf ſehr kurzen Stengelchen in einem gemeinſchaftlichen Kelch ſtehen, der aus zehen BIEHEM 1 8 von e fuͤnf toechjelss 8 weiſe Staubbeutel. 301 weiſe niedriger find; jeder beſonderer Kelch iſt einfache fuͤnfzahnig, und figt auf dem Eyerſtock; jede Blumen. Blume hat fünf aufrechte lanzenformige Blat: ter, fünf ſehr kurze Staubfäden mii länglichen unten zuſammengewachſenen Staubbenteln, der unter dem Kelch ſitzende Eyerſtock iſt rundlich, mit fademformigem Griffel und geſpaltenem Staubwege, die Frucht it eine runde zweyfaͤ⸗ cherige Kapſel, worauf der beſondere Kelch noch ſitzet, und in welcher kleine Saamen befindlich. 1. Jaſione montana. Schafgrindkraut. Die haͤufigen Wurzelblaͤtter ſind ſchmal und duͤnn, linienformig, etwas kraus und rauch, am Stengel ſtehen kleinere wechſelsweiſe; der Stengel bekommt etliche lange Nebenſtengel, deren jeder eine einzele weiſſe Blume traͤget, die aus geſammleten Blumen beſtehet, die Griffel und Staubwege ragen aus der Mitte der zuſammen gewachſenen Staubbeutel her⸗ 5 vor, wie bey den zuſau men geſetzten Bluͤm⸗ chen dieſer Klaſſe; auf den Boni, dei im Leuten. e 2272. Impatiens. Der Kelch hat zwey ſehr kleine gefärbte Blaͤt ter, die Blume fünf ungleiche lippeuformige Blätter, die Oberlippe iſt ein flaches aufrechtes rundes in drey kurze Einſchnitte ſeicht getheiltes Blatt, die Unterlippe beſtehet aus zwey groſſen zuruckgebogenen ſtumpfen Blaͤttern, an den Seiten find noch zwey ähnliche; auſſer dieſen iſt noch ein Saftbehaͤltniß, welches ſich unten in ein Horn endiget. Fuͤnf gekruͤmmte ſehr kurze Staubfäden tragen oberwaͤrts verwach⸗ true 302 Verwachſene Staubbeutel. einfache ſene, unten nee Staubbeutel. Der Eyer⸗ Bianen. ſtock iſt eyformig, ſpitzig, ohne Griffel, mit ei⸗ nem kurzen Staubwege. Die Frucht iſt eine einfaͤcherige Kapſel, welche wenn fie reif mit Gewalt aufſpringt, ſich zuſammen rollt, und die runden Saamen von ſich wirft. Etliche Arten gehen in Anſehung der Blumenblärter ; von dieſer Beſchreibung ab. 1. Impatiens noli tangere. Sprin pe errut Dieſe Pflanze waͤchſet ziemlich hoch, die Sten⸗ gel ſind hol, und roth, mit gegliederten Abſaͤ⸗ ten, welche dicker und bleicher find; die Blaͤt⸗ ter haben Stiele, ſind groß, eyformig, ſaͤge⸗ 1 zahnig, die Blumen gelb, und groß, aber ſehr zart; in Karlkau, an einem chaten und Br feuchten Dei, im 1 b Verwachſene Staubgefaͤſſe ꝛc. 303 XX. Klaſſe. Mit den Stempeln zuſammenge⸗ wachſene Staubgefaͤſſe. Do wie in den vier vorhergehenden Klaſſen die Staubgefaͤſſe unter ſich theils mit den Faͤden theils mit den Beuteln zuſammen ge⸗ wachſen waren, fo find fie in der gegenwärtigen mit den Stempeln vereiniget. Sie theilet ſich in zwey Ordnungen, vou denen die erſte nur zwey, die andere aber viel Staub faden hat. „K. Zwey Staubfaͤden. 2 Staub⸗ Ä faden. Die Blumen, die in dieſe erſte Ordnung ges hören, find von beſonderem Bau, der alſo vor: her muß beſchrieben werden. Der Eyerſtock ift gleichſam gedrehet oder zuſammen gewunden, und ſitzt unterhalb der Blume, welche fuͤnf Blätter hat, drey Äuffere, und zwey innere, welche letzte aufrecht, und oben in Geſtalt eines Helms gegen einander geneiget; hiezu kommt noch ein beſonderes Saftbehaͤltniß, welches in den verſchiedenen Gattungen verſchieden, und zugleich das einzige unterſcheidende Kennzeichen derſelben iſt. An dem inneren Rande dieſes Saftbehaͤltniſſes iſt der Griffel, welcher ſehr kurz iſt, nebſt dem ſtumpfen platten Staubwege ſo angewachſen, daß er kaum zu unterſcheiden iſt. Die zwey Staubfaͤden find ſehr kurz und dunn, und ſitzen an dem Griffel, mit eyformigen Staub⸗ beuteln, die von der Oberlippe des e Fr: n 10 ant fad 304 Vertvachfene Sraubgeie“ niſſes verdecket werden; die Frucht iſt 1 in drey kahnformige Seiten getheilet iſt, und enthalt viele ſehr kleine Saamen. Die Blumen haben übrigens keinen Kelch, fondern am Sten: liche einfächerige Kapſel, welche nach der Länge g gel fisen nur kleine blaͤtterformige Schuppen, welche die Blumen unterſcheiden. Man darf alſo bey Beſchreibung der Gattungen 12 5 4 das Saſtbehaͤltniß ſehen. 273. Orchis. Das Saftbehältniß hat eine ſehr kurze N | rechte Oberlippe, eine groſſe und breite offen⸗ ſtehende Unterlippe, und eine berabhangende | „, hornformige Roͤhre. 1. Orchis bifolia. Bifamtnabenfrant. en?! 4 delwurz. Nachtſchatten. Die Pflanze hat nur zwey eyformige, ganze, mit Ribben nach der Lange durchzogene Blaͤtter; der ee wie bey allen dieſer Gattung, einfach, und ohnblaͤttericht, nur mit Schuppen bekleidet, die Blumen gruͤnlicht weiß, und bey Nacht ſehr wolriechend, die Unterlippe des Saftbe⸗ haͤltniſſes iſt lanzenformig „und das Horn . lang, die Blumenblaͤtter ſtehen offen; auf. Wie⸗ > So ſen, auch in Buͤſchen, im May, Junius. G 5 2. Orchis morio. gefleckt RAnabenkraut. Die f Blatter mit braunen Flecken beſprengt, laͤnglich ; 4 uund linienformig, die Blumen purpurfarbig, 1 in einer langen Reihe am Stengel herauf ſte⸗ hend, die Unterlippe des Saftbehaͤltniſſes vier⸗ theilig, am Rande gekerbt, das Hon ſtumpf, und alle Blumenblaͤtter zuſammen ebene, an eben den Pre: im DM, BR oh 7 1 Re . 1 und Stempel. 305 3. Orchis mafeula. ungefleckt Knabenkraut. 2 Staub: Die Blätter find nicht gefleckt, die Blumen faͤden. fleiſchfarbig und bunt, die Unterlippe in vier Lappen getheilt, und am Rande gekerbt, das Horn ſtumpf, die aͤuſſeren Blumenblaͤtter zu⸗ rſickgebogen; in Waͤldern und Buͤſchen, im Jaunius. 5 4. Orchis latifolia. Waſſerhaͤndleinwurz. Die Blaͤtter ſind breiter wie an anderen, der Sten⸗ gel hol, die Schuppen zwiſchen den Blumen laͤnger als dieſe, die Blumen fleiſchfarbig oder weiß, die Unterlippe mit feinen rothen Zuͤgen und Punkten gezeichnet, in drey Lappen gethei? let, und an den Seiten zuruͤck gebogen, das Horn kegelformig, die Seitenblaͤtter der Blume aufgerichtet; an feuchten ſumpfichten Orten, N im May. a 0 IE I 5. Orchis/maculata. kurzhoͤrnige Saͤndleinn wurz. Die Blaͤtter mit braunen Flecken bes ſprengt; die Blumen ſind roth, oder weiß, oder bunt; die aͤuſſeren Blumenblaͤtter aufgerichtet, die inneren zuſammen gebogen, die Unterlippe des Saftbehaͤltniſſes flach, und in drey Lappen getheilet, davon die beyden aͤuſſeren groͤſſer und gekerbt, der mittlere ſehr ſchmal und ganz, das Horn iſt kuͤrzer wie der Eyerſtock; in Bus ſchen und feuchten Wieſen, im Junius. 6. Orchis conopſea. langhoͤrnige Saͤndlein⸗ wurz. Die Blaͤtter ungefleckt, die Blumen roth, die aͤuſſeren Blaͤtter ganz ausgebreitet, die inneren helmformig zuſammen gebogen; die Unterlippe des Saftbehaͤltniſſes in drey gleiche ungekerbte Lappen getheilet, das Horn ſehr duͤnne, und laͤnger wie der Eyerſtock; an vorigen Orten, im Junius Eine Spielart hat kleinere weiſſe oder fleiſchfarbige Blumen, mit gekruͤmmten purpurfarbigem Horn. In der Flora habe ich noch eine Art beſchrieben. ER | * 274. Ophrys. N 306 | Verwachſene Staubgefäſſe | , e ee ee Das Saftbehlltulß iſt laͤnger wie die Blu⸗ menblaͤtter, herabhangend, und binterwärts | - Fahnformig gebildet. 1. Ophrys nidus avis. Hogele Margen⸗ dreher. Dieſe Pflanze hat gar keine Blaͤtter, ö der Stengel einfach, und mit Schuppen be⸗ ' kleidet, die Blumen ſtehen wie bey der vorigen Gattung am Stengel, die fünf Blumenblätter ſind oberwaͤrts zuſammen gebogen, die Lippe des Saftbehaͤltniſſes geſpalten. Dieſe beſon⸗ 1 dere Pflanze iſt mit Stengel „Schuppen und | 9 | Blumen ganz braun, und waͤchſet nur in ſchat⸗ tichten Wäldern ; ich habe fie im Herbergiſchen . Walde gefunden, im May. 2. Orchis ovata. Iweyblatt. Der Stengel iſt . lang und wollicht, unten mit zwey groſſen ey⸗ formigen gegen einander ſtehenden glatten ade⸗ 5 richten Blaͤttern umgeben, oben in eine lange ttrraubenformige Blumenaͤhre ausgeſtreckt, die Blumen ſind gruͤn, die Unterlippe des Saftbe⸗ 5 phaͤltniſſes iſt geſpalten, und haͤnget lang herab; | 9. auf feuchten Wiefen, im Junius. | Menzel hat noch zwey andere Arten 125 den, davon die erſte nur ein Blatt, die 0 | ber, zwey herzformige Blaͤtter hat. e gt eee, rl i Das Saftbehaͤltniß iſt ſo lang wie die Blu- 5 Möbbläcer „eyformig, unten hoͤckerig, inwendig hol, in drey Lappen getheilet, davon der mittel ſte herzformig und ſtumpf. 88 I. Serapias helleborine. wilde breicblätterige Nieswurz. Die unteren Blätter find eyfor⸗ mig, gefreift, und e den Se die oberen oberen find laͤnglich; der Stengel iſt einfach e 92 lang, oben mit einer langen Reihe von Blu⸗ aden. men bekleidet, welche aufrecht ſtehen und kuͤrzer als die dazwiſchen liegende Schuppen ſind; die drey oberen Blumenblaͤtter ſind ſchmal eyfor⸗ mig, hol, etwas gegen einander geneiget, die beyden unteren ſind etwas laͤnger, ausgebrei⸗ tet, und gruͤn, welche Farbe auch das mittlere von den oberſten Blaͤttern hat, die beyden an⸗ dere aber ſind ſchwach purpurfarbig, das Saft⸗ behaͤltniß iſt mit einem klebrigen Saft angefuͤl⸗ let; an ſchattichten feuchten Orten, im Julius. 2. Serapias longifolia. wilde ſchmalblaͤtterige Nieswurz. Die Blätter find ſchmaler und laͤn⸗ ger; die Blumen länger als die dazwiſchen liegen⸗ de Schuppen, und haͤufiger als an der erſten Art, die drey aͤuſſeren Blätter von unreiner verbliche⸗ ner Farbe, die beyden inneren aus dem weiſſen purpurfarbig, das Saftbehaͤltniß iſt mit rothen Strichen gezieret, die Unterlippe weiß. Eine Spielart hat weniger Blumen, die auch weiter aus einander ſtehen, aber gröffer und ſchoͤn weiß ſind; an eben denſelben Orten, im Julius. B. Viel Staubfaͤden. wen 5 276. Calla. ; Anſtatt des Kelches iſt eine groſſe herzfor⸗ mige, ſpitzige, oberwärts gefärbte Huͤlſe. Die Blume fehlt, und zeiget ſich nur ein fingerfor⸗ miger aufrecht ſtehender Körper, der mit den Fruchtwerkzeugen überall bedeckt iſt, und zwar ſo, daß die Staubgefaͤſſe mit den Stempeln vermengt an demſelben ſtehen, die Faͤden ſind platt und ſtumpf, ſo lang wie die Stempel, und fallen nicht ab, Aare einfach und ftumpf, 940 DN 5 2 * die I 308 Verwachſene Staubgefäffe x. vielsstaub⸗ die Eyerſtoͤcke rundlich und ſtumpf, jeder hat N N einen einfachen ſehr kurzen Griffel und einen 5 ſpitzigen Staubweg. Die Fruͤchte find rund: lich viereckichte einfaͤcherige fleiſchige Beeren, deren jede zwiſchen ſechs und zwoͤlf laͤngliche ſtumpfe Saamen enthaͤlt. Man muß an die ſer Pflanze fo viel Blumen annehmen, als man | Eyerſtoͤcke und hernach Beeren findet, da dieſe aber alle dicht an einander, und die Staubge⸗ faͤſſe uͤberall dazwiſchen ſich befinden, fo iſt es ungewiß, wie viel von dieſen zu einer Blume 8 5 geboren i BAT 1. Calla palufzis, Waſſerdteach enter Aus 1 der Wurzel kommen groſſe herzformige am Rande ganze Blätter auf langen Stielen, zwi⸗ ſchen denſelben kommen eben ſo lange ein⸗ fache Stengel, deren jeder oben ein herzformi⸗ ges unten gruͤnes oben weiſſes und glattes 5 aufrechtes holes Blatt traͤget, welches die Heuͤlſe oder Blumenkelch iſt, und laͤnger wie a deer fingerformige Koͤrper „welchen man den „ Fruchtboden nennen koͤnnte, der von dieſer HBhBauͤlſe an einer Seite umfangen wird; die Beeren ſind roth; im Ellernwalde auf der Saſpe, im Sumpf, haufig; bluͤhet im Junius, die Beeren reifen im Auguſt, September. \ | Eichſtädt hat auch die Gattung des Cypri- Bau oder Frauenſchuh gefunden, welche zu er erſten Ordnung dieſer Klaſſe gehoͤret, und von gar beſonderem Bau 1 1 Nahe 15 1 noch nicht e an „ = 4 35 17 1 Ri 8 ih Ina N = RS. { “ x 14 SER i 5 \ ER SS, 3 Halb getrennte Geſchlechte. 309 XXI. Klaſſe. Maͤnnliche und weibliche Blumen abgeſondert. S genau die beyden Geſchlechte in der vo⸗ rigen Klaſſe vereiniget waren, ſo vielmehr ſind fie in dieſer getrennet, indem die Staubge⸗ faͤſſe in beſonderen, und die Stempel wiedet in anderen Blumen ſitzen. Die hieher gehoͤrige Pflanzen theilen ſich in ſieben Ordnungen, denn fie haben zwey, drey, vier, fünf, oder viel Staub: faden, oder die Staubgefaͤſſe find mit den Faͤden, oder mit den Beuteln zuſammen gewachſen. K. Zwey Staubfaͤden. 2277. Lemus. 4 Die männliche Blume hat einen rundlichen ganzen Kelch, keine eigentliche Blume, pfrie⸗ menformige gekruͤmmte Staubfaͤden, runde doppelte Staubbeutel; es iſt zwar auch ein Eyerſtock mit Griffel und Staubweg zu ſehen, welche aber bald wieder vertrocknen. Die weib⸗ liche Blume hat eben ſolchen Kelch, und gleich: falls keine Blumenblaͤtter, einen eyformigen Eyerſtock mit kurzem Griffel und einfachem Staubwege, die Frucht iſt eine runde einfaͤche⸗ rige Kapſel mit laͤnglichen Saamen. Dieſe 2 Staub⸗ faͤden. beſchriebene Fruchtwerkzeuge ſind ſchwerlich mit bloſſem Auge zu erkennen, werden auch von anderen in Zweifel gezogen. 30 4 Dab en nm 2 Staub⸗ 1. ec minor. gemeine Waſſerlinſen. En⸗ faͤden. tenfloot. Eine ſehr bekannte und ſehr kleine Pflanze, die das Waſſer in den Gräben und Teichen mit einer gruͤnen Decke beziehet. Sie beſtehet aus einem einzigen runden ober⸗ und unterwaͤrts flachen Blatt, welches auf dem Waſſer ſchwimmet, und einer ſehr feinen ein⸗ | fachen Wurzel, welche im Waſſer herab haͤn⸗ f get, und ſich mit einem dickeren kegelformigen Koͤrperchen endiget. An dieſem Blatt wach⸗ ſen am Rande bald mehrere Blaͤtter an, wel⸗ rache, ſo fort gehet, bis die ganze pen des Waſſers damit bedecket iſt. 2, Lemna gibba. balbrunde Waſſ erlinſen. Sie unterſcheiden ſich von den vorigen nur durch die Geſtalt der Blaͤtter, welche auf der 3 oberen Flaͤche zwar platt, 9 det. unteren aber . Nie e a er \S = 10 en . "Son 8 bebe mit der . 5 ey Art alles gemein. 5 Ar) Lemna triſulca. groͤſſere Wafferlinfen, % Waſſerepheu. Die Blaͤtter ſind lanzenfor⸗ 1 mig, und haben Stiele. Sie haͤngen aber Dergeſtalt zuſammen, daß aus einem jeden Blatt an beyden Seiten ein anderes Blatt > heraus kommt, welche anfänglich noch zum Theil mit dem erſten Blatt zuſammen haͤngen oder auf ihm liegen, da denn ei, folches Blatt latt erſcheinet, nach aber ſondern ſie ſich mehr ab, und bpreplappig oder wie ein Epheu Ar "Hänge nur noch mit ihrem Stiel an dem ers fen Blatt; unddiefes Aneinanderhangen gehet 1 oft in einer langen Reihe fort. Wenn man 1 e en, 1 n 0 N Geſchlechte. 1 ein ſolch Blatt vor ſeiner Abſonderung abreiſ⸗ ſet, ſo ſcheinet das erſte Blatt an der Stelle duͤnner und durchſichtig. Dieſe Pflanze waͤch⸗ ſet in ſtehenden Waſſern, und zwar unter dem Waſſer. ö so, Drey Staubfaͤden. 278. Typha. Die Fruchtwerkzeuge umgeben den oberen Theil des Stengels oder Halms ringsum, und zwar alſo, daß die maͤnnlichen Blumen die Spitze deſſelben einnehmen, und an einem lan⸗ gen walzenformigen und dicken Koͤrper uͤberall an einander ſitzen und ihn bekleiden. Jede Blume hat drey feine borſtenformige Kelchblaͤt⸗ ter, keine Blumenblaͤtter, drey haarformige Staubfaͤden mit laͤnglichen hängenden Beuteln. Wo dieſe Blumen aufhoͤren, ſitzen unter den⸗ ſelben die weiblichen auf eben die Art um den walzenformigen Koͤrper, der den Halm umgiebt, ſehr dicht herum, und in einer langen Reihe 3 Staub⸗ füden, hinab. Sie haben anſtatt des Kelches und der Blume nur Haarbuͤſchel, einen auf einer Borſte ſitzenden eyformigen Eyerſtock, pfriemen⸗ formigen Griffel und haarformigen Staubweg; die Fruͤchte ſind eben dieſe groͤſſer gewordene Euyerſtoͤcke, die mit allen übrigen Theilen der weiblichen Blumen noch verſehen find, und ei» nen dicken und langen Kolben an der Spitze des Halms vorſtellen, da indeſſen der obere Theil deſſelben mit den männlichen Blumen vertrock⸗ net und abgefallen iſt. 14 I. Typha E 75 i 53 . Halb getrennt 5 Typha. latifolla. Rohrkolben. Narren⸗ kolben. 2 Zieſchkolben. Eine groſſe in Tei⸗ chen und Sümpfen wachſende Pflanze mit lan⸗ gen faſt ſchwerdformigen dreyſchneidigen Blätz tern, die Kolben ſind erſtlich braun, werden e wenn ſie reifen, ſchwarz, finb weich, dick und walzenformig, bluͤhen im Junius. 279. Sparganium, ° Die männfiche Blumen ſitzen am Obertheil N des Stengels in etliche runde Häutlein verfamm; let, und dicht in einander gewachſen, jede beſte⸗ het aus drey linienformigen Kelchblaͤttern, und drey haarformigen Staubfäden mit laͤnglichen Beuteln. Die weibliche Blumen kommen un⸗ ter dieſen und an etlichen kleinen Nebenſtengeln gleichfalls in verſchiedene runde Häuptchen vers ſammlet. Jede Blume hat einen Kelch wie die männliche, einen eyformigen Egerſtock, der ſich in einen kurzen Griffel endiget, und zwey ſpitzige Staubwege hat, daraus wird ein Stein⸗ obſt, welches aber ohne Fleiſch iſt und zwey ha enthalt, die hart und eckicht ſind. 0 Sparganjum erektum. Igelsknoſpen. Die Blaͤtter ſchwerdformig und dreyſchneidig, aber viel kleiner und ſchmaler als an der vorherge⸗ henden Gattung; die Haͤuptchen mit den FBruͤchten find nur klein, und dieſe ſehr gedruns gen in einander; wegen der ſteifen Staubwe⸗ ges, welche noch auf den Früchten fißen, find * dieſe ſtachelicht und Kar daher ſie Igels⸗ knoſpen heiſſen; fie wachſen in den ee | ir — * im h u | BR, 8 5 N is Carex. Geſchlechte. 313 280. Carex. Die maͤnnliche ſowol als weibliche Blumen fißen in einer Aehre, und zwar bey einigen Ar⸗ ten beyderley Blumen in derſelbigen Aehre, bey anderen aber jedes Geſchlecht in beſonderen Aehren. Die maͤnnlichen Blumen haben jede eine lanzenformige hole Schuppe zum Kelch, und drey aufrechte laͤngere Faͤden mit langen linienformigen aufgerichteten Staubbeuteln. Die weiblichen Blumen eben ſolche Kelchſchup⸗ pe, und ein eyformiges oben zweyſpitziges Saft⸗ behaͤltniß, worin der dreyeckichte Eyerſtock lieget, 3 Staub- faͤden. der einen ſehr kurzen Griffel und zwey oder drey lange gekruͤmmte ſpitzige haarige Staubwege hat; der einzele dreyeckichte Saame fiser noch in dieſem Saftbehältniß. 1. Carex arenaria. Sandriedgras. Der Sten⸗ gel iſt dreyeckicht „die Blätter halb roͤhrenfor⸗ mig wie eine offene Rinne, die Aehre iſt kurz und braun, und aus etlichen kleinen Aehrchen zuſammengeſetzt „davon das unterſte in dem Winkel eines langen Blattes, die anderen in ganz kurzen ſchmalen Blaͤttchen oder auch bloß ſitzen; in jedem Aehrchen find ſowohl maͤnnli⸗ che als weibliche Blumen. Dieſe ziemlich nie⸗ drige Art waͤchſet an der See im Sande, im Julius. | 2. Curex muricata. ſtachelichtes Riedgras. Der Stengel dreyeckicht, und kurz, die Blaͤtter haben an der unteren Seite eine hervorſtehende Ribbe, daher ſie kahn⸗ oder nachenformig heiſſen; die kurze Aehre 4 475 aus etlichen von einander abgeſonderten ehrchen, welche eyformig, du u und gruͤn gemengt gt 95 55 5 fi 314 Halb getrennte | und jede in dem Winkel eines kurzen und ſehr + Staub: „faden. um feinen Blaͤttchens ſitzet, auch jede ſowol maͤnn⸗ lchhe als weibliche Blumen enthält; die Aehr⸗ chen werden, wenn ſie reifen, ſtachelicht und ſcharf, welches von den fleifen Spitzen der Saftbehaͤltniſſe, worin die Saamen liegen her⸗ ruͤhret; an feuchten waldigen Orten, im May. Carex paniculata. ſtraußiges Riedgras. Der Stengel iſt dreyeckicht, und lang, die mig, der Stengel endiget fi ſich mit einem lan⸗ gen und buſchichten Straus, der aus vielen braunen Aehrchen zuſammen geſetzet iſt, welche Blätter gleichfalls lang, ſcharf und nachenfor⸗ | \ ſowohl männliche als weibliche Blumen tra⸗ gen; an N ie 155 Rariigar im Junius. a 4. Carex digitat. eee Kiedgras, 1 Dieſe kleine Art hat kurze nachenformige glatte Blaͤtter, einen dreyeckichten Stengel; die maͤnnlichen und weiblichen Blumen ſitzen in dieſer und allen folgenden Arten in beſonderen 12 eee Die Aehren an dieſer Art ſind kurz, en und aufgerichtet, und fi itzen in dem Winkel einer kleinen Schuppe, die zu kei⸗ nem Blatt wird. Die oberſte Aehre iſt weib⸗ uch die zweyte maͤnnlich, die dritte und vierte, wofern dieſe letzte zugegen iſt, wieder weiblich. Die weiblichen Aehren ſind braungruͤn, die maͤnnliche iſt kürzer und hellb aun; die Fruͤchte find hernach rene im Herber⸗ gischen Walde, im May. 5. Carex montana. Bergriedgras. An dieſer — — Art ſind die Blaͤtter ſehr kurz, etwas gellicht, weich, geſtreift und nachenformig, die Stengel nicht recht dreyeckicht; die oberſte Aehre iſt männlich und rothbraun, die weibli⸗ cen ſitzen nahe unter derſelben, ſind 1. . Geſchlechte. 35 kurz und eyformig, gemeiniglich nur zwey, 3 Staub: zuweilen nur eine, auf den Bergen, häufig, faden. 6. Carex pfeudocyperus. zyperartiges Ried: gras. Dieſe iſt eine von den groſſen Arten, die Blätter find lang, ſcharf, und nachenfors mig, der Stengel iſt genau dreyeckicht und an den Ecken ſcharf und rauh; die oberſte Achre iſt maͤnnlich, lang, und weißlicht, ſitzt auf ei⸗ nem duͤnnen und langen Stengel; bald unter derſelben folgen die weiblichen Aehren, gemei⸗ niglich vier, ſie ſind gruͤn und lang, eine jede kommt aus dem Winkel eines ſchmalen und ſehr langen aufgerichteten Blattes hervor, und hanget an einem langen dünnen Stengelchen herunter. Eine Spielart von dieſer hat kuͤr⸗ zere Aehren, die auch auf kurzeren Stengeln ſitzen, und daher nicht fo herunter hangen; in dem ſumpfichten Ellernwalde auf der Saspe, im Julius. | | 7. Carex acuta. ſpitziges Riedgras. Sie ges - . höret zu den kleineren Arten, die Blätter ſind nachenformig, etwas blaulicht, oberwaͤrts ſi⸗ ßen etliche männliche, unter denſelben etliche weibliche ſchwarzgelbe Aehren, ohne Stengel, die Zahl iſt verſchieden; die mittlere Aehre iſt zuweilen an der oberen Helfte maͤnnlich, an der unteren weiblich, welches man auch bey ande⸗ ren Arten bemerket. Eine hieher gehoͤrende Spielart iſt groß und hoch, mit langen nachen⸗ formigen ſcharfen Blättern, dreyeckichtem Sten⸗ gel. Oben ſitzen drey bis vier maͤnnliche roth⸗ braune Aehren, weiter herab und von einander entfernt drey weibliche, deren jede in dem Winkel eines langen Blattes, ohne Stengel ſi⸗ ghet; dieſe find in der Bluͤthe ſchmaler als die maͤnnlichen, hernach werden ſie dicker, in | un 23 416 Halb getrennte 2 Stau und braunbunt. Die erſte waͤchſet an eier aden. nen, die andere in waͤſſerigen Orten, im May. 8. Carex veſſcaria. blaſenartiges Riedgras. Eine hochwachfende Art, mit langen, ſcharfen, nachenformigen Blaͤttern, und dreyeckichtem Ay ſcharfem Stengel; oben ſitzen dreh oder vier maͤnnliche braune Aehren, welche zuweilen an der Spitze ſtumpf ſind, und in den Winkeln ſchmaler Blaͤtker ſtehen; weiter hinab von ein⸗ ander entfernt ſtehen drey oder vier weibliche Aehren, jede in dem Winkel eines ſehr langen 8 Blattes, und auf einem beſonderen Stengel aufrecht, fie find braungruͤn und ‚anfänglich ſchmal, werden hernach dicker, und die Saft: ; Sehen werden aufgeblaſen; in ſumpfichten 0 Orten, im May. 9. Carex hirta. rauches Nieden Dieſe Art it von mittlerer Groͤſſe; die Blaͤtter weich und » . haarig; oben ſitzen drey mannliche Aehren, 1 welche hellbraun und haarig ſind, unter ein⸗ ander, ohne Stengel, und entfernt; die mitt⸗ lere davon iſt die kürzeſte. Weiter herab ſtehen | zwey weibliche grüne Aehren noch mehr von einander entfernt, jede in dem Winkel eines langen und ſchmalen Blattes auf einem kurzen Stengelchen; an ſandigen Orten, im May. In der Flora habe ich 8 Teen andere 0 | ten beſchrieben. DR 5 Stub. C. Vier Srausfären u füden. | 70 RS 281. Betula. 0 1 Die männliche Blumen ſitzen i in langen Kütz cen die aus vielen Schuppen beſtehen, jede © Sch ppe enthaͤlt drey ſehr kleine viertheilige N ni 35 jede Blume vier fr, kutze Staub: faden 52 g \ } Geſchlechte. 317 faͤden mit doppelten Beuteln. Die weibliche Blumen ſind in dergleichen aber kuͤrzeren Kaͤtz⸗ chen, die aus herzformigen oder dreyeckigen Schuppen beſtehen, in jeder Schuppe ſind zwey Blumen, aber ohne eigentliche Blumenblaͤtter, ſondern nur zwey junge Fruͤchte, deren jede zwey Griffel mit einfachen Staubwegen hat, und her: nach zwey eyformige Saamen in jeder Schuppe. I. Betula alba. Birke. Ein bekannter Baum mit weiſſer Rinde, abwaͤrts haͤngenden Zwei⸗ gen, und eyformigen ſpitzigen ſaͤgezahnigen Blaͤttern; die Kaͤtzchen find grün mit braunen Staubbeuteln, haͤngen theils einzeln theils etli⸗ che zuſammen von der Spitze der Ziveige herab, und bluͤhen im Fruͤhling, wenn das Laub aus⸗ geſchlagen; nahe bey der Stadt iſt er wenig anzutreffen, aber in entfernteren Waͤldern häufiger, 99 2. Betula alnus. Erle. Ellernbaum. Die Blaͤtter ſind eyformig, faſt rund, am Rande ſteicht ausgeſchweift; er blaͤhet im Merz, ehe noch das Laub herausbricht; an ſumpfichten Orten auf dem Holm, auf der Saspe ſind ganze Waͤldchen von dieſen Baͤumen. % Lrkicas An den männlichen Bluͤthen hat der Kelch vier rundliche hole Blaͤtter, die Blume fehlt, an deren ſtatt ein ſehr kleines Saftbehaͤltniß, die vier pfriemenformige Staubfäden haben zwey⸗ fächerige Staubbeutel. Die weibliche Bfüche hat einen zweyblaͤtterigen Kelch, keine Blume, einen eyformigen Eyerſtock, ohne Griffel, einen haarigen Staubweg, kein Fruchtbehaͤltniß, 71 1 ; und 318 Halb getrennte Staub- und einen eyformigen glänzenden, in Kelch den. ſiegenden Saamen. 1. Urtica urens. kleine Brennneſſel. Die Blaͤtter eyformig mit langen Zaͤhnen; an 4 Miſtſtaͤten und Kuͤchengaͤrten. st 2. Urtica dioica. groſſe Brennneſſel. Die Blatter herzformig, die männliche und weilb⸗ liche Bluͤthen auf beſonderen Pflanzen, daher dieſe eigentlich in die folgende Klaſſe gehoͤret; an ben Zaͤunen, und Wegen. 5 Staub D. Fünf Staubfaͤden. | Die männliche Blumen find zuſammengeſetzt, ö beſtehet; die zuſammengeſetzte Blume machet | eine Halbkugel aus, die Blümchen find roͤhren⸗ — — S N = 3 La’) =. D m gr) S. 2 2 en oo eo; e ar) = E + => 2 . S. 8 2 27 2 — 5 ur 1. Xanthium ſtrumarium. kleine Klette. Die Brlatter ſtehen twechfelstoeife an Stielen, find mit drey Ribben durchzogen, am Rande zahn⸗ ft, und oberwaͤrts in drey | Lappen } * ‚2 formig ausgeſchwei Geſchlechte. 319 gappen ſeicht getheilt: in den Winkeln ſitzen die Kletten buͤſchelweiſe; an Wegen, Zaͤunen und ungebauten Orten, im Julius. 2284. Amaranthus. Die männliche Bluͤthen ſtehen mit den weib: lichen traubenformig zuſammen. An den maͤnn⸗ 0 Staub⸗ faͤden. lichen findet man einen drey⸗ oder fuͤnf blaͤtterigen Kelch mit lanzenformigen gefärbten Blattchen, keine Blume, drey oder fuͤnf haarformige Staub⸗ faͤden mit beweglichen Beuteln. Die weibliche hat eben ſolchen Kelch, die Blume fehlet auch; ein eyformiger Cyerſtock hat drey kurze Griffel und einfache Staubwege. Die Frucht iſt eine eyformige dem Kelch gleich gefaͤrbte Kapſel, die ‚einfächerig iſt, und einen runden Saamen ent; haͤlt. 8 1 1. Ameranthus viridis, weiſſer Meyer. Stuhr. Eine hohe und aͤſtige Pflanze mit rothem ge⸗ ſtreiftem Stengel, die Blätter hangen an aausgeſchnitten, die grünen Bluͤthen ſitzen in den Anwachswinkeln, auch zuweilen an den Stielen der Blaͤtter ſelbſt. Dieſe Art hat nur langen Stielen, ſind eyformig, an der Spitze 8 drey Staubfaͤden; bey Naſſenhuben, im Ju⸗ ö ius, Auguſt. E. Viel Staubfäden. | 1 5 285. Ceratophyllum. in Die männliche Bluͤthe beſtehet aus einem ae Kelch, mit pfriemenformigen Blaͤttchen, ohne Blume, vielen kleinen kaum zu viel Staub⸗ en. erkennenden Staubfäden mit länglichen aufrech⸗ ken RAU Die weibliche hat eben aher i 7 320 Halb getrennte viel Staub⸗ Kelch, keine Blume, einen eyformigen Eyerſtock, 85 | ohne Griffel, mit einem ſtumpfen Stauhwege. 8 Der Saamen iſt eine eyformige ſpitzige Nuß. i I. Ceratophyllum demerfum. Hornblatt. krie⸗ . chend Waſſerſchaftheu. Dieſe unter dem i | Waſſer wohnende Pflanze hat runde glatte Stengel, wirbelformig ſtehende harte und zer⸗ brechliche linienformige Blaͤtter, von welchen jedes oberwaͤrts in vier Spitzen oder Blaͤttchen getheilet wird, der Auffere Nand der Blatter wird durch einige ſubtile Zaͤhnchen ſcharf ge⸗ macht; die Bluͤthe und Saamen, welcher 4 ſtachelicht ſeyn ſoll, habe ich nicht . breiten Waſſergraben. 286. Myriophyllum. Die männliche Bluͤthe hat einen Kelch mit vier laͤnglichen ungleichen Blättern ‚und acht haarformige Staubfaͤden mit laͤnglichen Beu⸗ teln. Die weibliche Bluͤthe, welche unterhalb der männlichen iſt, hat eben ſolchen Kelch, und 055 vier laͤngliche Eyerſtoͤcke, ohne Griffeln, mit haarigen Staubwegen, aus denſelben werden | hernach vier laͤngliche Saamen. . 1 SR % Myriophyllum fpicatum. Severwaflergare 5 benkraut. Waſſerfederball. Dieſes Kraut = 5 wmaͤchſet in den Waſſern, fo daß die Blaͤtter on e ter dem Waſſer ſind, und nur der Stengel mit den Blüthen hervorraget. Die Blätter ſſitzen wirbelformig um den Stengel herum, RR jeder Wirbel beſtehet aus etlichen gefederten x Blaͤttern mit fehr feinen und langen Nienfope ö 5 migen Blaͤttchen; oben am Stengel ſitzen Bluͤthen, welche ganz klein ſind, gleich 13 in | etlichen Wirbeln um denselben, ſo daß die obe⸗ ren Geſchlechte. 321 ren näher beyſammen ſtehenden Wirbel die viel Staub⸗ maͤnnlichen, die unteren aber immer weiter von faͤden. einander entfernten die weiblichen Bluͤthen ent⸗ halten; im Julius. 287. Sagittaria. | Die männliche Blume hat drey eyformige hole Kelchblaͤtter, drey groſſe rundliche flache offenſtehende Blumenblaͤtter, und viel pfriemen⸗ formige Staubfaͤden mit aufrechten Staubbeu⸗ teln. An der weiblichen iſt der Kelch und Blume eben fo beſchaffen, und viel kleine Eyerſtoͤcke mit ſehr kurzen Griffeln und ſpitzigen Staub⸗ wegen; aus denſelben werden hernach eben ſo viel laͤngliche zuſammengedruckte Saamen, mit einem haͤutigen Rande umgeben. 1. Sagittaria ſagittifolia. Pfeilkraut. Es waͤch⸗ ſet in den Waſſern, doch ſtehen die Blätter aus demſelben in die Hoͤhe, ſelbige ſind groß, glatt, mit ſtarken Mittelribben, und drey langen Spi⸗ tzen wie an einem Pfeil, und haben lange drey⸗ eckigte Stiele; die Stengel aber ſind rund, oben in Nebenſtengel getheilet, und mit ſchoͤ⸗ nen weiſſen Blumen gezieret, von denen die maͤnnlichen hoͤher ſtehen als die weiblichen; in Fluͤſſen, Teichen und Graben, imm Julius. ee 288. Quercus. Die männlichen Bluͤthen wachſen in Käß: chen, doch von einander abgeſondert; jede Bluͤ⸗ the hat einen kleinen vier: oder fuͤnftheiligen Kelch, und fünf bis zehen ſehr kurze Staubfaͤ⸗ den mit gröfferen doppelten Staubbeuteln. Die weibliche Bluͤthen ſind in den Knospen, und ihr Kelch ſammt e find fo klein, 0 1 7 ie = 1 322 5 Halb getrennte wiegen ſie in der Bluͤthe kaum zu bemerken, der Griffel iſt in fuͤnf Theile geſpalten, mit einfachen Staub; wegen; die Frucht wird eine eyformige glatte Nuß, welche zur Helfte in dem halbkugelformi⸗ gen ſcharfen und rauhen Kelch ſteckeet. 1. Quercus robur. Eiche. Ein bekannter Baum in den Waͤldern mit laͤnglichen am Rande vers ſchiedentlich ausgeſchweiften glatten Blattern, | bluͤhet im Junius. 289. Fagus. 90 Die maͤunliche Bluͤthe hat einen gockenfor⸗ migen fuͤnftheiligen Kelch, und ungefehr zwölf Staubfäden mit laͤnglichen Beuteln. Die weibliche Bluͤthe ſitzt in der Knospe, der Kelch 4 iſt einblaͤttericht, vierzahnicht, fpißig, und bedecket den Eyerſtock, welcher drey Griffel und zuruͤck⸗ gebogene Staubwege hat; der Kelch wird her⸗ nach eine groſſe rundliche mit weichen Stacheln beſetzte Kapſel, welche in vier Theile ſich oͤffnet, und zwey dreyeckige ſpitzige Nuͤſſe enthaͤt. 1. Fagus fylvarica Duͤche. Rothbuche. Ein gleichfalls in unſern Waͤldern bekannter Baum, mit eyformigen glatten glänzenden am Rande 5 wenig ſaͤgeformigen Blättern. Die männliche Bluͤthen ſind in runde Haͤuptchen geſammlet, welche an haarigen Se hangen, 2 Jer | Junius. 5 g | ge 290. Carpinus. 5 5 Se | Die männliche Bluͤthe in einem langen Rüge chen, welches aus vielen eyformigen ſpitzigen polen gefranzten Schuppen beſtehet, in jeder „ 55 | ‚Same me. beben ſehr W SR, mit ER pe ken Geſchlechte. 323 pelten haarigen Staubbeuteln. Die weibliche viel staub; Bluͤthen in kuͤrzeren Kaͤtzchen, welche aus groͤße⸗ fäden, ren lanzenformigen haarigen, an der Spitze zu⸗ ruͤckgebogenen Schuppen beſtehen; in jeder Schuppe iſt eine einblaͤtterige ſechstheilige Blume mit zwey kleinen Eyerſtoͤcken, an jedem zwey lange gefaͤrbte haarformige Griffel, und einfache Staubwege, die Kelchſchuppen werden hernach zu großen Blaͤttern, der Saamen iſt eine eyfor⸗ mige eckichte Nuß. 1. Car pinus betulus. Sagebuche. Saynbuche. 5 Weißbuche Dieſer Baum iſt in unſern Wäls dern ſehr haͤufig, und hat eyformige ſpitzige ſaͤ⸗ gezahnige mit 0 8 Ribben durchzogene Blaͤt⸗ ter, bluͤhet i im May. | 291. Corylus. Die männliche Bluͤthe in langen ſchuppich⸗ ten Kaͤtzchen, die Schuppen ſind breit und ſtumpf, jede in drey Lappen geſpalten, davon der mittelſte der breiteſte iſt und die anderen be⸗ decket, in jeder Schuppe ſind acht kurze Staube faͤden, mit laͤnglichen Beuteln. An der weib⸗ lichen Bluͤthe iſt der Kelch und Eyerſtock ſo klein, daß man in der Bluͤthezeit nichts daran ſiehet als zwey kurze gefarbte Griffel mit einfa⸗ chen Staubwegen, welche aus den Tragknos⸗ pen hervorragen. Hernach aber zeiget ſich der zweyblaͤtterige, oberwaͤrts verſchiedentlich zer⸗ ſchnittene Kelch, in welchem die eyformige frigige Nuß zur Helfte ſtecket. 1. Corylus avellana. Haſelſtrauch. Die Blat, ter groß, feet ‚ fat rund, nn 8. ENTE, ne Staub: faden. 324 Hab getrennte Rande ungleich gekerbt oder gezahnt; dieſer in den Waͤldern ſehr haͤufige Strauch bluͤhet im April, da ſeine Kaͤtzchen, die ſchon im Win⸗ ter zu ſehen ſind, zu ſtaͤuben anfangen, und die rothen Griffel wie kurze ko aus den | Tragknoſpen hervor dringen. 5 F. Verwachſene Staubfäden. IR , 228 Pine, | Die maͤnnliche Bluͤthen figen (raubenformig 2 und beſtehen aus Schuppen, i in wel⸗ chen viel Staubfäden, die unterwaͤrts zuſammen gewachſen, oben aber getheilet ſind, und auf; rechte Staubbeutel tragen. Die weibliche Bluͤ⸗ 7 then machen einen Fegelformigen Körper, der aus laͤnglichen zweybluͤthigen ſteifen über einan⸗ der Eyerſtock ſehr klein, der Griffel pfriemenfor⸗ EL EP: re 2 1 | 2 2 N - . . = Br . ! 2 3 3 4 4 x 9 2 i . a h ' 1 1 b r 1 5 N 8 = 2 S8 > \ . et 8 . „ Pe 1 . 0 — 8 + g n 5 „ 2 ö g * \ * 7 A \ „ J ö + - N ’ mig, der Staubweg einfach iſt. Dieſe anfaͤng⸗ der liegenden Schuppen beſtehet, in welchen lich verſchloſſene Schuppen ſtehen hernach von einander, ſind hart und holzig, und enthalten zwey Saamen, welche eine platte Nuß mit eis nem flügelartigen Anſatz ſind. N I. Pinus ſylveſtris. Cichtenbaum Fohre. | Kiefern. Von diefem Baum giebt es ganze Waͤlder bey uns; die Blaͤtter ſtecken immer paarweiſe zuſammen in einer ER, er Di het im May. 72 3 er Die Tanne, die auch 110 De Bang ge N burt, Rache hier nicht. 5 4 Geſchlechte. 05 325 G. Verwachſene Staubbeutel. 293. Bryonia. Die männliche Blume hat einen glockenfor⸗ migen fuͤnfzahnigen Kelch, und eine gleichfalls glockenformige in fuͤnf eyformige Einſchnitte ge⸗ theilte Blume, drey kurze Staubfaͤden, und fünf Staubbeutel, davon je zwey auf einem Faden zuſammen gewachſen, der fuͤnfte aber auf dem dritten Faden allein ſtehet. An den weiblichen iſt der Kelch und Blume gleich den maͤnnlichen, der Eyerſtock unterhalb der Blume, der Griffel dreyſpaltig, die Staubwege eingekerbt, die Frucht eine eyformige Beere mit Wgicher Saamen. 1. Bryonia alba. zaunrübe. Der Stengel iſt glatt und geſtreift, und haͤnget ſich mit ſeinen Gaͤbelein an andere Pflanzen, an welchen er hoch hinauf ſteiget; die Blätter ſitzen wechſels⸗ weiſe an Stielen, ſind an beyden Seiten ſehr verwachſe⸗ ne Staub: beutel. ſcharf und rauh, aus den Winkeln kommen lange Stengel mit traubenfornig ſitzenden Blumen, die maͤnnliche und weibliche an be⸗ 5 ſondern Stengeln, die Blumen ſind gelbgruͤn, die maͤnnlichen groͤſſer, die Beeren ſchwarz; in den Hecken und Ie ſparſam im Junius. Eine Art der Callitriche hat gleichfalls ber ſondere maͤnnliche und weibliche Blumen, Wach aber in der erſten Klaſſe R E 3 . XXII. e” Ganz getrennte | XXII. Klaſſe. Männliche und weibliche Blumen auf beſonderen Pflanzen. Mn dieſer Klaſſe ſind die verſchiedene Geſchlechte 5 3 noch weiter von einander entfernet, indem die männlichen Blumen auf einer und die weib: lichen auf einer anderen Pflanze ſtehen. Sie hat ſieben Ordnungen, nemlich mit zwey, drey, vier, fünf, acht, neun, und mit e N Staubfaden. eben, A. Zwey Staubfäden. 8 | 294. Salix. ENTE Die männliche Bluͤthen find in langen Räte | chen, welche aus viel länglichen flachen offenen Schuppen beſtehen, anſtatt der Blume iſt ein ſehr kleines Saftbehaͤltniß, „jede Schuppe hat zwey längere Staubfaͤden mit doppelten vierfaͤ⸗ cherigen Beuteln. Die weibliche Bluͤthen in eben ſolchen ſchuppichten Kaͤtzchen, in jeder Schuppe ein eyformiger Eyerſtock, der ſich oben unvermerkt in den Griffel ziehet, der länger wie die Schuppe und zwey geſpaltene Staubwege bat; die Frucht iſt eine eyformige ſpitzige Kapſel mit vielen kleinen Saamen, die mit einer Haar⸗ krone bedecket ſind. Wenn die Bluͤthen im Anfang des Fruͤhlings noch kurze und dicke Knospen ausmachen, ſo ſind ſie in viel weiſſe und glänzende ſeidenartige Haare eingehuͤllet, El 8 ein beſonderes Anſehen geben. . Geſchlechte. 327 1. Salix fragilis. Bruchweide. Ein hoher = Staub: Baum mit groſſen laͤnglich eyformigen ſpitzi⸗ faͤden. gen, am Rande ſaͤgezahnigen, glatten und glaͤnzenden Blaͤttern, und ſproͤden zerbrechli⸗ chen Zweigen, an den Stielen ſitzen zahnfor⸗ mige Druͤſen. 2. Salix aurita. geöͤhrte Weide. Die Blaͤtten ſind klein und faſt rund, an beyden Seiten rauch, und jedes hat am unteren Ende, wo es mit einem ſehr kurzen Stiel anſitzet, zwey kleine blätterformige Anhänge oder Ohren. 3. Salix arenaria. Sandweide. Eine kleine Art mit eyformigen ſpitzigen weißlichen und wollichten Blaͤttern. | 4. Salix incubacea. liegende Weide. Die Zweige liegen gemeiniglich auf der Erde, und erheben ſich faſt gar nicht, die Blatter find lanzenformig, ſehr ſchmal, von der unteren Seite haaricht, weiß, und glaͤnzend, mit kur⸗ zen Stielen. lan 5. Salix fuſca. braune Weide. Dieſe Art iſt gleichfalls ganz niedrig, mit Kleinen eyformi⸗ gen unterwaͤrts weiſſen glänzenden Blättern, und braunen Zweigen. 6. Salix caprea. Saalweide. Die Blaͤtter ſind eeypformig, runzlicht, von der unteren Seite 5 wollicht, am Rande zuweilen etwas gekerbt. 7. Salix viminalis. Bandweiden. Korbwei⸗ den. Dieſer Baum hat ſehr lange und sähe biegſame Zweige oder Ruthen, die Blaͤtter ſind lang und ſchmal, faſt linienformig, am Rande etwas wellenformig gebogen, unterwaͤrts weißlicht und ſeidenartig von kurzen weichen Haarchen. 7 f a j Z 4 8. Salix alba. gemeine Weide. Dieſes wird ein ſehr hoher Baum, wenn er nicht abgefap 7 pet wird, wie doch gemeiniglich geſchiehet, die * 4 Blaͤtter 328 Ganz getrennte Blätter find lanzenformig, ſpitzig, am Rande ſaͤgezahnig, weißlicht und haarig. 1 In der Flora habe ich noch zwey Arten an: gefuͤhret, aber die hier befindliche zweyte Art damahls noch nicht geſehen. Die Weiden bluͤ⸗ hen im Fruͤhling, und die meiſten Arten lieben feuchten waͤſſerigen Boden. me B. Drey Staubfaͤden. m 295. Empetrum. - Die männliche Blume hat einen, in drey ey; formige Lappen getheilten Kelch, drey laͤngliche Blumenblaͤtter, und drey lange herabhangende haarformige Staubfaͤden mit kurzen getheilten Staubbeuteln. Die weibliche hat eben ſolchen Kelch und Blume, an dem Eyerſtock iſt faſt kein Griffel, ſondern neun von einander ſtehende Staubwege, die Frucht wird eine tellerformige einfaͤcherige Beer, in welcher neun Saamen liegen. N RE ED I. Empetium procumbens. beerentragendes gZeidekraut. Dieſe Pflanze breitet ſich mit ihren holzigen braunen duͤnnen kriechenden Stengeln weit aus, die juͤngeren Zweige find roth, und mit viel kurzen ſchmalen dicken, un⸗ terwaͤrts rundlichen, und mit einem weiſſen Strich nach der Länge durchzogenen Blättern belleidet; an den ſpitzen der Zweige ſitzen die kleinen weißlichen einzelen Blumen, die Beeren ſind ſchwarzblau, inwendig grün und klebe⸗ reicht; an ſumpfichten Orten, im May. Geſchlechte. 329 C. Vier Staubfaͤden. 296. Viscum. An der maͤnnlichen Bluͤthe beſtehet der Kelch aus vier eyformigen Blaͤttern, in jedem Blatt ſitzet ein laͤnglicher ſpitziger Staubbeutel, ohne Faden. Die weibliche Bluͤthe hat auch vier kleine eyformige Kelchblaͤtter, welche auf dem länglichen dreyeckigen Eyerſtock ſitzen, der kei⸗ nen Griffel, ſondern einen ſtumpfen Staubweg 4 Staub⸗ flaͤden. hat, und aus dem hernach eine kugelformige Beere wird mit einem einzigen herzformigen, oft auch anders geſtalteten fleiſchigen Saamen. 1. Vifeum album. Itiſtel. Er waͤchſet in den Waͤldern auf den Baͤumen, zwiſchen den Aeſten. Die Stengel theilen ſich jedesmahl in zwey Zweige, und jeder von dieſen wieder in zwey andere, welches etliche mahl ſo fort gehet, bis jeder letzter Zweig an der Spitze zwey lanzen⸗ formige ſtumpfe, etwas krumme, fleifchichte, mit ſtarken Adern oder Ribben 8 Blaͤtter bekommt; die Bluͤthen ſind gelblicht, die Beeren weiß, und ſitzen an den Theilungs⸗ orten der Stengel. D. Fuͤnf Staubfaͤden. 29097. Cannabis, Die männliche Bluͤthe hat fünf laͤngliche hole Kelchblaͤtter und fünf kurze haarformige Staub: faͤden mit länglichen viereckigen Staubbeuteln. An der weiblichen Bluͤthe iſt der Kelch einblat⸗ tericht, laͤnglicht, ſpitzig, und indem er bluͤhet, an einer Seite nach der Laͤnge geöffnet, hernach 1 4 2 5 | aber * 5 Staub⸗ faͤden. . 5 Staub⸗ faͤden. * 330 Ganz getrennte aber wieder verſchloſſen; der Eyerſtock iſt ſehr klein, hat zwey lange Griffel und ſpitzige Staub⸗ wege, der Saame iſt eine kleine Nuß. N 9 1 = 92 Cr f My — 8 1 1. Cannabis ſativa. wilder Sanf. Er iſt von dem zahmen oder geſaͤeten Hanf in nichts vers ſchieden. Die Blaͤtter haben lange Stiele, und ſind in drey, fuͤnf „ oder ſieben lange lan⸗ zenformige und tief ſaͤgezahnige Blaͤtter gethei⸗ let, davon die aͤuſſeren kuͤrzer find als die mitt⸗ leren. An der maͤnnlichen Pflanze theilet ſich der Stengel oben in viel Nebenſtengel, welche mit haͤufigen niederhangenden Bluͤthen beſetzet ſind; die Kelchblaͤtter ſind von auſſen roͤthlich, die Staubbeutel haben faſt eben die Geſtalt wie die Kelchblaͤtter. An der weiblichen Pflanze ſitzen die Bluͤthen in den Winkeln der latter, und haben einen beſonderen ſtarken Geruch, wenn man ſie reibet. Der wilde Hanf waͤchſet in den Kornfeldern, an den Aeckern und BE blühet im LM und Jaunius. 5 208. eee . Die maͤnnliche Bluͤthe hat fünf längliche hole | ftumpfe Kelchblaͤtter, und fünf fehr kurze haar⸗ formige Staubfäden mit länglichen Beuteln. Die weibliche hat eine doppelte Schirmdecke, die allgemeine iſt in vier ſpitzige Theile geſpalten, die beſondere beſtehet aus vier eyformigen Blaͤt⸗ tern, und haͤlt acht Blumen, von welchen jede einen großen e einblätterigen Kelch S hat, einen ſehr kleinen Eyerſtock, zwey aus ein⸗ ander ſtehende Griffel mit ſpitzigen Staubwe⸗ | gen, und einen rundüchen ee ka R 1. ‚Humt- | Geſchlechte. 331 1. Humulus lupulus. wilder Hopfen. Er iſt Staus mit dem zahmen Hopfen vollkommen einerley. faͤden. Die Stengel ſind ſcharf, und winden ſich an andern Pflanzen in die Höhe, die Blaͤtter groß, ſcharf, herzformig, am Rande gezahnt, andere in fuͤnf Lappen oberwaͤrts geendiget; die maͤnnlichen Bluͤthen ſitzen in Wirbeln an beſondern Stengeln traubenformig herum. Er waͤchſet in den Hecken, ſparſam. E. Acht Staubfaͤden. 9 1 299. Populus. Die maͤnnliche Bluͤthe waͤchſet in langen haarigen Kaͤtzchen, welche aus laͤnglichen fla⸗ chen am Rande gefranzten Schuppen beſtehen, jede Schuppe enthält ein kreiſelformiges Saft behaͤltniß, und acht ſehr kleine Staubfaͤden mit großen viereckigen Beuteln. An der weiblichen Bluͤthe iſt alles wie bey der maͤnnlichen, der Eyerſtock eyformig, ſpitzig, faſt ohne Griffel, mit vierfach geſpaltenem Staubwege, die Frucht iſt eine eyformige zweyfaͤcherige Kapſel, mit vielen haarigen fliegenden Saamen. 1. Populus tremula. spe, Aspe. Die Blaͤt⸗ f ter ſind glatt, faſt rund, am Rande ungleich ausgeſchweift oder gezahnt, und hängen an langen Stielen, daher fie von jedem Luͤftchen beweget werden und ſelten ruhig ſind; die Staubbeutel ſind purpurfarbig. Dieſer Baum waͤchſet hin und wieder in Waͤldern, bluͤhet im April. AN 2. Populus nigra. ſchwarzer Pappelbaum. Dieſer hohe Baum hat groſſe glatte unten breite oben ſpitzige, am Rande ſigeiahug 9 Staub⸗ faͤden. teln. An der weiblichen Pflanze ſind einzele 332 Ganz getrennte oft auch ganze Blätter an langen Stielen. Er waͤchſet an etlichen Orten der Nehring, auch in den Waͤldern auf der Hoͤhe, ſparſam. F. Neun Staubfaͤden. 300. Hydrocharis. Die männliche Blumen haben eine zweyblaͤt⸗ terige laͤngliche Huͤlſe, in welcher drey Blumen. Jede Blume hat einen Kelch, der aus drey laͤng⸗ lichen holen, am Rande haͤutigen Blättern be ſtehet, und drey große runde flache Blumen⸗ blaͤtter, neun pfriemenformige in drey Reihen ſtehende Staubfäden, mit einfachen Staubbeu⸗ Blumen ohne Huͤlſe, ſonſt iſt der Kelch und die Blume wie bey der maͤnnlichen; der runde Eyerſtock unter dem Kelch, mit ſechs rinnen⸗ formigen Griffeln und ſpitzigen getheilten Staub: wegen; die Frucht iſt eine lederhafte fechsfäche: | rige runde Kapſel mit viel kleinen Saamen. I. Hydrocharis morſus ranz. Froſchbiß. Dieſe | Waſſerpflanze hat glatte runde, am Stiel beezformige; auf dem Waſſer ſchwimmende Blaͤtter, wie die Seeblumen, nur daß ſie viel kleiner find, die weiſſe Blumen ſtehen auf Sten⸗ ben ce ) 7 ne Staub: re geln aus dem Waſſer hervor; in kleinen ſtillen Fluͤſſen und breiten Graben, im Julius, Auguſt. . Verwachſene Staubfäden. 301. J uniperus. viel Schuppen wachſen; drey pfriemenformige Staubfaͤden, die unterwaͤrts zufammen gewach⸗ ſen, haben ae ee Die weibliche 1 — Die männliche Bluͤthe ſitzt in kurzen Kös⸗ cen in jedem zehen Bluͤthen, die in eben ſo ern: Geſchlechte. 333 Blüthe hat einen ſehr kleinen dreytheiligen Kelch, de weht, und drey ſteife ſpitzige Blumenblaͤtter, der Eyer⸗ " ſtock hat drey Griffel mit einfachen Staubwe⸗ gen; die Frucht iſt eine runde fleiſchige Beere, an welcher unten noch die Kelchblaͤtter und oben die Blumenblaͤtter zu kennen find, und hat drey lang» liche eckichte Saamenkoͤrner. i 1. Juniperus communis. Wachholder. Bads >, dig. Dieſer Strauch, der auch oft zu einem 7” Baum wird, hat ſpitzige ſchmale limenfbrmige Blaͤtter oder Nadeln, derer jedesmahl drey aus einem Ort entſpringen, und mit den Spi⸗ tzen aus einander ſtehen; er bleibet wie alles Tangelholz auch im Winter gruͤn. Die maͤnn⸗ liche Bluͤthen ſitzen buͤſchelweiſe in den Win⸗ keln der Blaͤtter, die weiblichen aber einzeln. Die Beeren find erſtlich grün, hernach ſchwarz, und werden erſt im folgenden Jahr reif; in etwas entfernten Waͤldern haͤufig. Eichſtaͤdt hat auch die Gattung des Mercu- rialis oder Bingelkrauts gefunden, die hieher gehoͤret. Sonſt haben noch die männlichen und weiblichen Blumen auf beſonderen Pflan⸗ zen eine Art der Valeriana, welche in der drits ten Klaſſe ſtehet, zwey Arten vom Rumex, wel che in der ſechſten Klaſſe zu finden, und eine Art von der Lyebnis, welche in der zehenden Klaſſe ihre Stelle hat. Von allen dieſen Ge⸗ waͤchſen koͤnnen die weibliche Pflanzen keinen reifen Saamen tragen, woferne nicht eine männliche von derſelbigen Art in der Naͤhe iſt, welche ihren befruchtenden Staub in der Luft verbreitet, der denn durch den Wind den Staub⸗ wegen der weiblichen Pflanze zugefuͤhret 1 a 1 xXII 8 334 Getrennte und Nn, Klaſſe. Männliche oder weibliche Blumen mit Zwitterblumen vermengt. Cen dieſer Klaſſe befinden fich ſolche Pflanzen, O welche fo wol Zwitterblumen als auch da neben noch maͤnnliche oder weibliche Blumen beſonders tragen, und zwar ſind beyderley Blu⸗ men entweder auf derſelbigen Pflanze, oder auf zwey verſchiedenen Pflanzen. . A. Auf einer Pflanze. | | 302. Holcus. Der Kelch beſtehet aus zwey ſteifen Bälg: N lein, das aͤuſſere Baͤlglein ift groͤſſer, eyformig und hol, und umfaſſet das innere, welches laͤnglich und wie zuſammengewickelt iſt. Die 1 Bluͤthe hat zwey kleinere haarige Bälglein, EN. das aͤuſſere hat eine kurze Granne. Der Staubfäden ſind drey, welche lang und haar⸗ formig mit laͤnglichen Staubbeuteln. Der Eyerſtock hat zwey baarformige Griffel mit ſpi⸗ tzigen rauhen Staubwegen. Der eyformige Saamen wird von den Bluͤthbaͤglein bedeckt, welche an ihm angewachſen ſind. Dieſes iſt die Zwitterblum, welche ihre Theile mit den mehreſten vorhin beſchriebenen Graͤſern uͤberein ſtimmend hat. Die maͤnnliche hat nur zwey⸗ eyformige ſpitzige Baͤlglein, und vn. den an⸗ deren a Sronksriafen N N e 9 er 2 } 7 * * 7 1 71 N er Eu — vereinigte Geſchlechte. 335 1. Holcus odoratus. wolriechendes Darrgras. auf einer Mariengras. Die Blaͤtter wie bey andern Pflanze. Graͤſern, dabey geſtreift und glatt, der Halm niedrig, der Straus ausgebreitet, die Neben⸗ ſtengel konmmen einzeln oder paarweiſe aus einem Ort. Die Kelchbaͤlglein ſind bauchicht, hellbraun und gruͤn gemengt, glaͤnzend, und halten drey Bluͤthen in ſich, davon die beyden aͤuſſeren männlich, die mittlere aber eine Zwit⸗ terbluͤth iſt, und dieſe hat nur zwey Staubfaͤ⸗ den. Die Baͤlglein der maͤnnlichen Bluͤthen ſind etwas haarig und das aͤuſſere traͤgt an ſeiner Grundflaͤche eine gekruͤmmte Granne, welche kuͤrzer iſt wie der Kelch, die Baͤlglein der Zwitterbluͤthe find glatt, und ohne Gran⸗ nen. Der Straus bricht bereits im Merz oder April aus ſeiner Scheide hervor, zu wel⸗ cher Zeit er wegen ſeines guten Geruches ge⸗ ſuchet, und bey uns verkaufet wird, aber im May breitet er ſich erſt aus, und kommt zur Bluͤthe; in und an den Waͤldern, auch an andern Orten. | 2. Holcus lanatus. wollichtes Darrgras. Die Blaͤtter find länger und ſammt der Blaͤtter⸗ ſcheide weich und wollicht von ſehr kurzen fei⸗ nen und dichten Haͤrchen; der Halm iſt hoͤher, und an den Knoten gleichfalls wollicht, der Straus iſt weniger ausgebreitet, weil die Ne⸗ benſtengel kuͤrzer find, welche zwey oder auch mehr aus einem Ort kommen, die Baͤlglein des Kelches und der Bluͤthen ſind haarig; jeder Kelch enthaͤlt zwey Bluͤthen, eine zwitter und eine maͤnnliche, welche letzte an dem einen aͤglein etwas unterhalb der Spitze eine Granne hervorbringt, welche noch innerhalb dem Kelch wieder zuruͤck gebogen wird. Der Straus iſt oft nur , auf einer ſchoͤn roſenfarbig oder purpurfarbig, ſelten Pflanze. hingegen blau; auf einigen Wieſen, im Junius. 3. Holcus mollis. weiches Darrgras. Die Blaͤtter ſind glatt, am Rande ſcharf, der Halm um die Knoten wollicht, der Straus kluͤrzer und weißlicht, die Baͤlglein des Kelches glatt und nur an der Mittelribbe haarig, fie enthalten gleichfalls eine Zwitter⸗ und eine maͤnnliche Bluͤthe, an welcher die gebogene Granne etwas aus dem Kelch hervor ſtehet. Von dieſer habe ich noch eine Spielart gefuns den mit kurzen haarigen Blaͤttern, einem kur⸗ zen und faſt aͤhrenformigen Straus, mit laͤn⸗ geren Grannen; in waldichten Gegenden, im Julius. | de 303. Atriplex. | Die Zwitterbluͤthe hat einen fuͤnfblaͤtterigen Kelch, mit eyformigen holen am Rande haͤuti⸗ gen Blaͤttern, und fuͤnf pfriemenformige Staub⸗ faͤden mit runden doppelten Staubbeuteln. Der Eyerſtock hat einen kurzen getheilten Grif⸗ fel, und zuruͤckgebogene Staubwege; der einzele runde und platte Saamen ſitzt in dem verſchloſ⸗ ſenen Kelch. Die weibliche Bluͤthe hat einen zweyblaͤtterigen Kelch, mit groſſen eyformigen fpisigen flachen zuſammengedruckten Blättern, der Stempel iſt wie an der Zwitterbluͤthe und der Saamen ſitzt auf eben die Art in dem Kelch. I. Atriplex patula. wilde Melte. Die Blaͤt⸗ ter ſtehen gegen einander auf Stielen, find ſchmal und lanzenformig, unten haben etliche an einer oder an beyden Seiten einen hervor⸗ 8 gehenden Zahn, aus den Winkeln wachſen die Blumenſtengel, die auch mit kleinen 1 5 N 45 * vereinigte Geſchlechte. 337 beſetzt find. Die Kelchblaͤtter, indem fie groͤſ⸗ ſer werden und den Saamen einſchlieſſen, ſind mit einigen Zaͤhnchen verſehen; an verſchiede⸗ nen Orten, auch in Kuͤchengaͤrten, im Ju⸗ nius, Julius. N 2. Atriplex laciniata. Meermelte. Die Blaͤt⸗ ter ſtehen wechſelsweiſe an Stielen, etliche ey⸗ formig, etliche ſchmaler und lanzenformig, am Rande rings um ausgeſchweift, wodurch ſtumpfe Zaͤhne entſtehen, an der unteren Seite weiß und meelicht, die Stengel ſind roth, die Zwitterbluͤthen ſitzen am Ende der Stengel aͤhrenformig und find roth, die weiblichen Blüs then in den Blaͤtterwinkeln; am Ufer des Mee⸗ res, im Julius. 304. Acer. Die Zwitterblume hat einen fuͤnftheiligen ſpitzigen gefaͤrbten Kelch, und fuͤnf eyformige ſtumpfe offene Blumenblaͤtter, acht kurze pfrie⸗ menformige Staubfaͤden mit einfachen Beuteln, einen platten und in den Fruchtboden einge⸗ ſenkten Eyerſtock, einen fadenformigen Griffel, und zwey duͤnne ſpitzige zuruͤckgebogene Staub⸗ wege, zwey platte unten zuſammengewachſene aamenkapſeln, jede mit einem großen haͤuti⸗ gen Fluͤgel, und einzele runde Saamen. Die maͤnnliche Blume hat eben ſolchen Kelch, Blu⸗ menblaͤtter, und Staubgefäffe wie die andere. 1. Acer platanoides. Ahornbaum mit ſchirm⸗ | igen Blumen. JLinenbaum. Die groſſe dunkelgruͤne Blätter hangen an langen Stielen, find glatt und oberwärts in fünf ſpi⸗ zige gezahnte Lappen getheilet, die Blumen ſtehen ſchirmformig zuſammen, und ſind ſammt 9 dem N ar auf einen dem Sach grängeib;) dich met nas gebe ! Pflanze. in den Wäldern, im May. 4 2. Acer pfeudoplatanus. Anamlaii vlt trau⸗ benformigen Blumen. Die Blaͤtter ſind auch in fuͤnf Lappen getheilet, doch ſind die deuſſeren Lappen gemeiniglich ſehr kurz, fie find rings um ſaͤgezahnig mit ungleichen Zaͤhnen, die Blumen ſtehen traubenformig an langen Blumenſtengelchen, und ſind mehr gruͤnlich, auch kleiner wie an der erſten Art; dieſer Baum wird ſeltener gefunden, bluͤhet im Mah. He, 1 giebt noch eine andere Art an. N auftwe n 15 Auf zwey Pflanzen. . 5 | 1 . 305. Fraxinus. Die bey uns einheimiſche Art hat weder Kelch en Sctaubbeuteln, ein eyformiger Eyerſtock mit aufrechtem Griffel und dickem zweyſpaltigem a Staubwege, ein lanzenformiger platter Saa⸗ men mit einer Haut uͤberzogen. An der weib⸗ lichen iſt alles eben ſo, „nur daß die Staubger 325 fehlen. . 8 FB s 4 har gefederte bleichgruͤne Blätter mit fünf und 8 Blume; an der Zwitterblürhe find. zwey Staubfaͤden mit laͤnglichen vierfurchichten N 5 7 I. Fraxinus excelfior. esche. Diefer hohe 2 mehr Paaren lanzenformiger Blaͤttchen und 1 an einen ungeraden am Ende, welche mit ſehr kurzen Saͤgezaͤhnen am Rande verſehen ſind. Etliche Baͤume haben lauter Zwitterbluͤthen, doch hie und da eine weibliche darunter, an⸗ dere tragen wieder lauter weibliche Blüthen, und einige Eee Bogen; 1 den Wäldern, ere . 1 78 Delafe vereinigte Geſchlechte. 339 Oelhafe hat auch die Gattung der Pariera- auf iwer ria, Wandkraut, gefunden, die in dieſe Klaſſe Planen, gehöret, wie denn auch das Hordeum muri num aus der dritten, der Scandix anthriscus aber und das Viburnum opulus aus der fuͤnf⸗ ten Klaſſe theils Zwitter⸗ theils einerley Ge. ſchlechtablumen tragen. > e > UI ee * 34% uukennti XXIV Staff, = Urnkenntliche Geſchlechtstheile. Dieſe letzte und ſehr zahlreiche Klaſſe begreift — alle diejenigen Pflanzen unter ſich, welche einen ganz beſonderen und von den vorigen ver⸗ ſchiedenen Bau haben, an denen auch die ver⸗ ſchiedene Geſchlechtstheile entweder gar nicht oder doch ſehr undeutlich erkannt werden, wie⸗ wohl man durch Huͤlfe der Vergroͤſſerungsglaͤ⸗ ſer in den neueren Zeiten vieles daran entdecket, und einige Kräuterkenner ſich große Verdienſte in dieſem Stuͤck erworben haben. Eben dieſe undeutliche Erkenntniß ihrer Fruchtwerkzeuge machet, daß man ſie nicht fuͤglich nach denſel⸗ ben abtheilen und unter gewiſſe Ordnungen brin⸗ gen kann, welches doch wegen ihrer Menge noͤthig iſt. Sie unterſcheiden ſich aber auf an⸗ dere Art nach ihrem aͤuſſerlichen Anſehen und dem Bau ihrer verſchiedenen Theile. Denn etliche bekommen ziemlich große Blätter, an deren unteren Seite gemeiniglich die Frucht⸗ werkzeuge ſitzen; andere haben nur kleine Blaͤt⸗ ter, und einen Staubbeutel, der auf einem be⸗ ſonderen Stengel ſitzet, wiewol einige Kraͤuter⸗ lehrer dieſen Staubbeutel für die Saamenkapſel halten; andere ſcheinen mit der Wurzel, Sten⸗ gel und Blättern nur eines zu ſeyn, daß man keinen Theil von dem anderen unterſcheiden kann, und von dieſen haben einige auch einen Staub- beutel, einige aber nicht; noch andere endlich \ - Geſchlecht. 341 Eben gar keine Blatter, vielweniger einen taubbentel, ſondern beſtehen aus einem weis chen ſchwammigen oder auch zaͤhen lederhaften Weſen. Dieſer vierfache aͤuſſerliche Unterſcheid hat den Grund zu den vier Ordnungen dieſer Klaſſe an die Hand gegeben. N A. Groͤſſere Blätter, darauf die Frucht ⸗ 1Orduung. werkzeuge ſitzen. | An dieſen Pflanzen ſiehet man weder Staub: gefaͤſſe noch Stempel, ſondern nur eine Kapſel oder an andern eine Haut, welche mau fuͤr den Kelch oder für das Saamenbehaͤltniß annehmen kann; es wird ſelbige hernach zerſprenget, und enthalt viel kleine geſtielte Kuͤgelchen, welche jedes mit einem Ringe umgeben ſind, der bey der Reifung durch ſeine Federkraft aufſpringet, da denn das Kuͤgelchen in zwey Theile geoͤffnet wird, und einen ſehr zarten Staub von ſich ſtreuet, welches der Saamen iſt. Dieſes iſt aber mit bloſſen Augen nicht zu erkennen. Die groͤſſeren Kapſeln ſitzen an Stengeln, wie man an den beyden erſten Gattungen dieſer Ordnung ſiehet; die Haut aber mit den darunter verbor⸗ genen Kuͤgelchen iſt an den Blaͤttern ſelbſt, wie die uͤbrigen Gattungen zeigen. 8 * 306. Equiſetum. 342 70 nung. Stengelchen ſitzet, und wenn fie reif auffpringet, und den feinen Staub oder Saamen aus, hee eie ee ee ee 1. Equifetum »fylvaticum. walsfhafthen. FZinnkraut. Die Blätter ſtehen wirbelformig um den Stengel herum, find linienformig, ſehr ſchmal und lang, mit a Gliedern Aunterſchieden, jedes Glied endigei e ober⸗ waͤrts mit ſehr feinen Zaͤhnchen, zw en wel⸗ chen der folgende Abſatz des Blatkes ſtecket, oft theilet ſich auch das Blatt bey dieſen € fart dern und werden zwey daraus, daher dieſe Art vor den andern kraus und blaͤtterig iſt; Gen etlichen ſolchen Wirbeln ſitzet oben am Sten⸗ an gel die Aehre mit den Fruchtwerkteugen; ME: - Waͤldern an freyen Orten. e . E arvenſe. gemein Schaft . ermoß. 55 wirbelartig ste inien⸗ formige Blätter find lang und vierecficht, auc 8 1 mitt 3 eee die Kir twe er 3 We ‚in tigen waß⸗ * ai geſtreift, die Dläts all RR 1 1 a} 5 N 5. Equi- Geſchlecht. 343 ‚hyemale, ohnblaͤtteriges i drdnung "peu. Schachtelhalm. Die Stengel rf, ohne alle Blätter, doch mit a. liedern gleich den andern Arten unterſchie⸗ m G0 inwendig hol, und laſſen ſich bey jedem Glied ganz leicht aus einander ziehen, daher ſie aus vielen kurzen in einander geſteckten e zu beſtehen ſcheinen; in Waſſergraben. i 154 8053 307. Osmunda. * . Die Nude ſind runde Kapſeln, welche traubenformig am Stengel ſitzen, wenn reif find, aufſpringen, und den ſehr keinen Saamen Dae 9:7 eee eee A de Osmunda lunaria. Mondraute. f Ein 1, drige Pflanze mit einem e S ent e Rn der. Mitte, diene. | & Mr tt hat, welches v er Paar aar, oder mehr, ee kleine far ee Blättchen träget, oben 2 ch der Stengel in etliche kurze Neben⸗ * engel n, an denen die Kapfeln in doppelter Reihe, wie eine gelbe Kuͤ zelchen ſitzen. Dieſe * ME: ‚Bflanse 97 55 in der 17 Ru cena 71 1 einem e 8 funde 3 — larten 225 Bi ent 25 273 3 5 ii 17 a tliches dong deren jedes auf ſeinem beſonderen Sie gehe, 11 und unten dreyfach, oben doppelt gefedert iſt, 1 mit rundlichen Blaͤttchen. Dieſe letzte Pflanze konnte fuͤglich fuͤr eine beſondere Art gerechnet werden, wie ich auch in der Flora ſie alſo an⸗ Be © geführet „ ob ſie gleich bisher nur unter bie N gezaͤhlet worden. 5 a e e 308 Acroſtichum. „ gehäufteh ache. bedecken die — ganze untere Seite des Blattes. | — 1. Acroftichum thelypteris. glattes Farnkraut. Dieſe und alle folgende Pflanzen der erſten Ordnung haben keine Stengel, ſondern die Blatter kommen alle aus der Wurzel hervor, n duale den Saamen. Die Blaͤt⸗ Br yärtigen Art find gefedert mit | Fe 0 egen ar ſtehen langen ſchmalen Blaͤtt⸗ chen; jedes von dieſen Blättchen it wieder | 5 mit kleinen 0 am Rande 1 5 8 1 55 ſe He unfee eigen aher die . e 1 Ne D Geuchtertzeuge machen eine Linie aus, 9 welche von der . bat, SR vn des Ä 1 le: \ Geſchlecht. 345 tung, aber cbenfalls am Rande ganz, am Ende nordnung. ſpitzig, an der Ribbe breiter; etliche von den unteren Reihen der Blaͤttchen find nicht bis an die Ribbe in Blaͤttlein getheilet, ſondern nur Aiungeſchnitten, daher fie daſelbſt . — ſcheinen; fie find dunkelgrün, und wenn fie Saa⸗ men tragen, we ig mit einem ſchmalen gelben Rand umgeben. | 310. Polypodium. Die Fruchtwerkzeuge ſtehen auf der unteren he des Blattes als kleine runde platte Koͤr⸗ perchen in gewiſſe Reihen geſtellet. 2 1. Polypodium flix mas. Farnkrautmännlein. Dieses iſt gleichfalls in den Waͤldern haͤufig ö anzutreffen; die Blaͤtter ſind hellgruͤn, lang, und doppelt gefedert, und zwar machen ſowol bie Blättchen als die letzte Blaͤttlein —.— f mit ihren Ribben, und ſind am Rande fein gekerbt; die unteren und oberen Blaͤttchen jedes Blattes ſind kuͤrzer als die mittleren. a 2. Poly podium criftatum. tief ſaͤgezahniges Farnkraut. Die Blaͤtter doppelt gefedert, die Blaͤttlein ſind laͤnger und breiter, und am Rande in tiefe und feine Aachen getheilet; ; in den Wäldern, fp 3. Polypodium dryopteri Steinfarnkraut. Die Stiele ſind ſehr fein und zart; jeder Stiel wird etwas uͤber der Erde in drey Stiele ge⸗ 5 theilet, welche mit e Blaͤttchen f „ * die unteren Blaͤttlein find tief eingeſchnii re oder gaecteben, die oberen nur gekerbt; dieſe . * Art iſt kl e in; > in Wäldern. 4. Polypodium Buchen feinblätteriges Farn⸗ kraut. Die Blätter doppelt gefedert, die Blaͤtt⸗ chen ſtehen wechſelsweiſe und von einander ent⸗ 7 fernt, die Blaͤttlein entfernt, ſchmaal, . tief oo ti in entfernteren 252 * 5 TER... 3 ag" 20 | deen nenden fein. bee 2 Jacob Br ahne gefunden, fie find. aber in mei⸗ | lich das Engelſuß, welches ich noch ni t. ef | en. 5. Polypodium fragile. zerbrechlich s Farn⸗ 5 N Der Stiel iſt duͤnn und zerbrechlich, die Blätter doppelt gefedert, die Blattchen von sis einander entfernt, die Blaͤttlein faſt rundlich, ein wenig gekerbt, und an der unteren Seite mit ſchwarzen Punkten bezeichnet. * 6. updaten phegopteris. 80 tes Sarn- 5 kraut. Der Stiel ſammt den Blaͤttern haa⸗ richt, die Vlaͤtter gefedert, bie Blaͤttchen ſtehen gegen einander, und find die beyden Ionen. wären die Erde herab gebogen; ſie find mit lättlein dicht be ſetzt, welche an den? ben aſt Zusa amt e inſonderheit find die u Blaͤttchens, oder die an Ka | Hauptſtiel 1 groͤſſer und laufe mit den 55 I überftehenden zufanımen, 1 = ſt ein viereckichtes Blatt entſtehe 7. Polypodium fontanum: Brunn Die vlaͤtter gefedert, die Blaͤt ander entfernk, kurz, und mit klei 8 ad 11 5 Die Pflanze: iſt klein, waͤchſt an den 100 Quellen. Die drey letzten Aten bat zwar ner Sammlungy-und alſo habe ich Bahr ans 1 fuhren koͤnnen. 180 0 "Sen hat eben dieſer große K | Ai h vier andere 4 bieſelbſt gefund e giebt gleichf alls noch eine? e auch die in dieſe erſte d ing gehoͤ . 2 ur echt ſum ode zunge ee die m Geſchlecht. 347 25 Kleinere Blaͤtter, und ein Staub: ꝛcrbnung. beutel. m In dieſe Ordnung gehören diejenigen kleinen Haage die man insgemein mit dem Namen oß beleget, wiewol in der folgenden dritten rdnung noch viel Pflanzen vorkommen, die denſelbigen Namen tragen, daher das deutſche Wort, Moß, nicht fuͤglich als ein Unterfcheis dungszeichen der gegenwartigen Ordnung kann gebrauchet werden. Dieſe oft ſehr kleine Ges waͤchſe ſind nicht allein auf der Erde, ſondern viel davon auch auf andern Körpern, als Bäus men, Zaͤunen, Steinen, u. d. g. anzutreffen. Sie ſind ebenfalls mit ſolchen Fruchtwerk; zeugen verſehen, die man nicht vollkommen ers kennet, wiewol man doch einige Spuren des verſchiedenen Geſchlechtes an ihnen entdecket; man findet inſonderheit ein ſehr deutliches und gemeiniglich auf einem Stengel ſtehendes Ger faͤß oder Kapſel an einigen von dieſen Pflanzen, da hingegen andere von derſelbigen Art kein ſoſch Gefäß haben; man hat alſo jene für die männliche Pflanzen und das Gefaͤß fuͤr den Staubbeutel angenommen, in welchem der fruchtbar machende Saamenſtaub enthalten, die anderen aber, wo kein ſolch Gefaͤß zu ſehen, fuͤr die weibliche gehalten, welcher Meinung der Herr von Linne und andere Kraͤuterlehrer find; einige aber halten dagegen dieſes Gefäß für die Saamenkapſel, und den darin enthaltenen Staub für den Samen —.5 NY 343 5 untenntiches . Ordnung. Dieſe Kapſel hat nicht nur ihren benden 1 x als ich na anfuͤhren werde. Deckel, ſondern bey den meiſten Gattungen noch ‚einen zweyten, der fpißig, und inwendig hol iſt und wie ein Hut ſiehet, auch leicht mit der Hand kann abgezogen werden. Uebrigens ſind 1 Pflanzen ſowol dieſer als der beyden folgenden Ordnungen ſehr zahlreich, indem ſie ſich 5 hr | ren ſehr kleinen und unſichtbaren Saamen ‚übers all in der Luft verbreiten, und fo denn, wo fie einen fuͤr ſich bequemen Boden antreffen, bald aufgehen und ſich weiter vermehren, daß alſo die meiſten Gattungen und Arten faſt uͤberall anzutreffen; wiewol man fie nicht überall findet, theils wegen der Kleinigkeit verſchiedener von denſelben, wodurch ſie ſich dem Geſicht entzie: hen, theils wegen des Ortes, wo man nicht im: mer hinkommen kann, indem viele in den dicke 5 Waͤldern, andere in Waͤſſern und Suͤmpfen, oder ſonſt in verborgenen Winkeln wachen. Es iſt alſo kein Zweifel, daß auch bey uns viel: mehr Gattungen und Arten ee fa, 5 SER, Lyropodium. 3 Die 1 Bluͤthe ſitzt in den Wukeln der Blätter ohne Stengel, und beſtehet aus ei: nem nierenformigen Staubbeutel. Die weibs be Brühe iſt auf derſelbigen Pflanze, hat eis nen vierblätterigen Kelch, in welchem die Saa⸗ men angewachſen. Dieſes iſt eine von den groͤſſeren Gattungen, daher auch die Frucht⸗ werkzeuge noch eimasbenliher zuerkennen ſind. „ b. Exec. = GSeſchlecht. 349 4. Lycopodium elavatum. Baͤrlapp. Wolfs⸗ aOrdnung. 2 — Dieſe Pflanze kriecht weit auf der ’ de herum, mit bünnen langen Stengeln, 8 e mit ſchmalen ſpitzigen, und in ein Haar ſich endigenden bleichgruͤnen Blaͤttern ganz gedrungen voll beſetzt ſind, dieſe Stengel thei⸗ len ſich in verſchiedene Nebenſtengel ohne ge⸗ wiſſe Ordnung, und werden hin und wieder mit kleinen Wurzelchen an dem Boden befeſti⸗ get; an den Enden kommen die weiblichen Bluͤthen hervor, die auf zwey aufrechten Sten⸗ k ' geln neben einander, wie zwey Aehren oder f Kaͤtzchen mit gelblichten Schuppen bekleidet ſtehen, und ihren Saamen in Geſtalt eines ſehr feinen ſchwefelgelben Pulvers in groſſer Menge von ſich ſtreuen. Dieſes Pulver wird von ei⸗ nigen nur fuͤr den Saamenſtaub und alſo die gedachte Aehren fuͤr die männliche Bluͤthe ges | halten; in Wäldern. * 2. Lycopodium complanatum. Waldzy preß. - Guͤrtelkraut. An dieſer Art erheben 4 ch die Den Stengel von der Erde, ſind auch in Nebenſten⸗ gel getheilet, und eben ſo dicht mit Blattern 5 bekleidet, welche ſich mehr an die Stengel ans legen; die weiblichen Aehren ſind ſchmaler, und ſtehen gleichfalls zwey auf zwey Stengel neben einander; in bergichten Waͤldern. „ | Jacob Brayne hat noch eine Art auf den Bergen vr mit einzelen Bluͤthen und MR | 312. Sphagnum. Die männliche Bluͤthe beſtehet in einem ku⸗ ei gelichten Staubbeutel, ohne Stengel, mit einem - 5 ſtumpfen Deckel, die weibliche iſt unbekannt. W 1. 8 um paluftre. 1 — moß. Es waͤ “ e b. — 9 oraͤſten a ordnung. Moraͤſten, worinn ſich die Stengel hinein ſen⸗ ken, und Nebenzweige auswerfen, die in dem Waſſer herabhaͤngen, und mit kurzen weiſſen ſbdpitzigen holen Blättern ſchuppenweiſe bekleidet ſind; oben hingegen erſcheinen im Sommer die kugelformige violbraune ſaftige Kapſeln oder Staubbeutel, welche, wenn ſie ee einen gelben Staub ausſchuͤtten. 1 | 313. Phascum. Die W Bluͤthe ein . Erbe 55 beutel, an der Muͤndung gefranzt, und mit ei⸗ nem ſpitzigen Deckel; ohne Stengel; die weibe liche Bluͤthe iſt unbekannt. iR 1 Phafcum acaulon. zwiebelformiges moß. u Dieſes iſt eine von den allerkleinſten Moßarten, f waͤchſet haufenweiſe uſammen, und beſteh et aus holen ſpitzigen zuſa Auen flefenben Did tern, welche gleichſam eine awiebel vorſtellen, ohne allen Stengel; die ſehr kleinen Kapſel⸗ chen ſtecken zwiſchen den Blaͤttern verborgen; es waͤchſet an Graben, auch in Orden und Gärten. : N eh CN NT Fontinalis. 10 85 W Die männliche Bluͤthe hat einen che | Pe el, mit gefranzter Mündung und N fpisigem Deckel und daruͤber noch einen er Te gelformigen Huth; ; alle folgende Gattun, tragen auch Huͤthe. Wie weibliche tütße itt \ unbekannt. | N 151 . Fontinalis antipyretien. zahnichte 8 Waſſe ee moß. Es waͤchſet in kleinen Fläſſn und es henden Waſſern, entweder auf dem Bode oder auf andern im Waſſer liegenden Körpern, Ar und befommt wee fan che nr 8 Geſchlecht. 357 ſchwimmende Stengel, welche mit durchſichti⸗ 201dnung. 10 gen ſchmalen ſpitzigen, unterwaͤrts breiteren, nachenſormigen Blattern bekleidet find; deren Spitzen vom Stengel abſtehen; in den Blaͤt⸗ terwinkeln ſitzen die einzelen Bluͤthen auf ſehr kurzen Stengelchen, und ſind mit kleinen Schuppchen oder ru wie dan einen Kelch umgeben. nes 317. en = Ä Die maͤnnliche Bluͤthe hat einen laͤnglichen Staubbentel, der mit einem platten und in der Mitte mit einem Stiel verſehenen Deckel bele⸗ get iſt, über welchem noch ein Fegeiformiger haatiger. Huth ſitzet. Die weibliche Bluthe iſt auf einer anderen Pflanze, und beſtehet aus et nem roſenformigen gefärbten Kelch, und 1 59 formigen gegliederten Stempeln. 1. Polytrichum commune. gülden Widertodt. Wiederthon. Die maͤnnliche Pflanze hat | einen langen Stengel, der mit ſchmalen ſpitzt⸗ gen Blaͤttern dicht bekleidet iſt; aus der ö . ein langer rother Stengel mit einen h. u Staubbeutel und gelbem haarigem ee. Die weibliche Pflanze iſt etwas klei⸗ ner, mit eben ſolchen Blaͤttern beſetzt, welche ö an der Spitze gedrungen in einander, fees ober roſenformig ſtehen und eine bochrothe * arbe bekommen, welches der Kelch der weib⸗ chen Blüͤthe ſeyn ſoll; nach einiger Zeit aber kommt aus dieſem Kelch ein neuer Stengel, wie der vorige mit Blättern bekleidet, und aon der Spitze wieder roſenformig; daher andere Perf Bi blu. für die weibliche, ſondern tel der anderen fuͤr die wahre 11 ntapſel, dieſen roſenformigen Kelch er 5 * LEE 352 u Unkenntiches 20 bun. 5 fuͤr eine Knospe anſehen, als aus Wache neue Stengel bervorbrechen. Dieſes Moß gruͤnet im Winter, und bluͤhet im Fruͤhling, es waͤchſet in feuchten ſchattigen etwas ent⸗ feernten Wäldern, der Stengel wird uͤber einen Schuh hoch, und hat mit den feinen gruͤnen etwas niederwaͤrts hangenden Blättern lein ſehr ſchoͤnes Anſehen, die Kapſel iſt auch an dieſer groͤſſern Art eckicht, und mit einer gezahnten Muͤndung verſehen. Eine andere und in allen Stuͤcken viel kleinere el waͤchſet auf ſandigem Wa und im Jaſchkenthal häufig. a 31716. Mnium. 1 . Die männliche Bluͤthe hat einen rundlichen Staubbeutel auf einem Stengel, mit gefranzter Muͤndung, kegelformigen Deckel, und ſpitzigen laͤnglichen ſchiefſtehenden Huth. Die weibliche | Bluͤthe iſt oft auf einer anderen Pflanze 5 hat geſetzten Kelch, in deſſen Mitte die ge dus \ | fammen gehaͤufet. i f * si 3. Mnium hygrometricum. klein gülden Wis einen aus ſternformigen Blattern zuſammen⸗ 1. Mnium androgynum. kleinstes a ti Eine ſehr kleine Pflanze mit kurzen ſchmalen aufrechten Blättern und getheilten Stengeln, die maͤnnlichen und weiblichen Bluͤthen ſtehen auf derſelbigen Plane, beyde auf Stengeln; | in Waͤldern. 1 . Mnium Be gelblichtes Sumpfmot A Dieſe Art iſt groͤſſer, und gelb von Farbe, die Stengel länger, und in zwey Stengel getheilet, die Blaͤtter pfriemenformig,. der Staubbeutel groͤſſer; in Suͤmpfen. N d kleinere re * . Geſchlecht. 353 mit gehaͤuften zuſammenſchlieſſenden breiteren 20rdnung. Blaͤttern, aus deren Mitte ein roͤthlicher, bey feuchtem Wetter zuruͤckgebogener, bey trocke⸗ nem aber aufgerichteter Stengel hervorkommt, mit einem niederhangenden goldgelben Staub⸗ beutel, und viereckichten Hut. Die weibliche Bluͤthe ſteht auf einer anderen Pflanze. Die⸗ ſes Moß waͤchſet haufenweiſe zuſammen in Waͤldern, auf der Erde oder auf faulem Holz und in alten Baͤumen, bluͤhet im Anfang des ruͤhlings. 5 1 | 4. Mnium purpureum. purpurfarbiges Erd⸗ moß. Die Stengel theilen ſich an dieſer klei⸗ neren Art in zwey Theile, und ſind mit haͤufi⸗ gen duͤnnen ſchmalen nachenformigen Blaͤttern beſetzt, aus den Theilungsorten der Stengel N kommen lange ſehr dünne purpurfarbige Sten⸗ gelchen mit aufrechten gruͤnen etwas laͤngli⸗ chen Staubbeuteln. Es waͤchſet haufenweiſe zuſammen, bluͤhet im Fruͤhling, in den Waͤldern. 5. Mnium hornum. Erdmoß mit hangenden Bapſeln Ein wenig groͤſſer wie die vorige Art, mit laͤnglichen bleichen etwas durchſichtis⸗ gen Blaͤttern, die am Rande ſcharf find, krum⸗ men Stengeln und gröfferen grünen hangen⸗ den Staubbeuteln; in Wabern 6. Mnium ferpyllifolium. Moß mit Guen⸗ delblaͤttern. Die Blaͤtter ſtehen wechſels⸗ weiſe, find eyformig, ſtumpf, durch ichtig, ſte⸗ hen aus einander, und ſind mit Punkten ge⸗ zeichnet; an Spielarten find fie ſpitzig und ſaͤ⸗ gezahnig, noch an anderen laͤnglich und wel lenformig gebogen. Die Zweige dieſes Moßes lang, und wachſen haufenweiſe zuſammen, die Staubbeutel hangen gleichfalls herab; es iſt unter andern Moßen gemein. „ 3 317. Bryum. 34: .. untemtiher „ 4 20rbnung. „ 317. Bryum. Die männliche Bluͤthe hat einen runden oder länglichen Staubbeutel mit gefranzter Mün: dung, kegelformigem Deckel und fpigigem laͤng⸗ lichem ſchiefſtehenden Huth. Die weibliche Bluͤthe unbekannt. Dieſe Gattung iſt alſo ſchwer von der vorigen zu unterſcheiden, mit der fie alles gemein hat; doch kann man die Ab⸗ weſenheit der weiblichen Bluthe, imgleichen ei⸗ nen kleinen Knoten, womit ſich die Bluͤthen⸗ ſtengel unkerwärts endigen, als beſondere Kenn: 5 zeichen dieſer Gattung annehmen. 1 1. Bryum ſtriatum. Baummoß mit kleinſter Bluthe. Ein kleines aeſtiges Moß mit durch⸗ e nachenformigen Blaͤttern, aus derer inkeln die ſehr kleinen Bluͤthen ohne Sten⸗ gel im Winter oder Anfang des Fruͤhlings hervorwachſen, die Huͤthe ſind geſtreift und oberwaͤrts haarig; an den Rinden der Wal i baͤume. 7 es Bryum pomiforme. apfelſormiges Eromoß. 4 Ein kleines Moß, deſſen Blätter ohne Stengel 1 buſchweiſe aus der Erde wachſen, ſchmal und 5 linienformig, durch das Vergroͤſſerun glas aber nachenformig erſcheinen. Die Dlüthens ſtengel find roth, die Staubbeutel grün und kugelformig, die Huͤthe kurz; im Walde bey Langefuhr an einem freyen Berge, im Fruͤhling. 85 Bryum pyriforme. birnformiges Erdmoß. Ein gleichfalls kleines Moß, deſſen eyformige Blaͤtter ohne Stengel buſchwweiſe aus der Erde wachſen, die kurze Bluͤthenſtengel haben laͤng⸗ liche birnformige Staubbeutel, mit pfriemen⸗ formigem Huth; auf ad an Dae . . 4 e e ö . f 8 Ne; 4% aba N ? 7 4 : g x N 0 W 1 a „ OGieſchlecht. 335 4. Bryum ſubulatum. pfriemenformiges Erd⸗ a0rbnung moß. Ein kleines niedriges Moß ohne Sten⸗ gel, deſſen etwas breite aber kurze und ſpigige Blaͤtter bie Erde bedecken, die Staubbeutel, die auf ihren Stengeln aufrecht ſtehen, ſind vor anderen dieſer Gattung lang und pfriemen⸗ formig, erſtlich grün, hernach gelb, der Deckel 800 auch lang und ſpitzig zu, der Huth iſt — und lang; an feuchten Orten auf der rde. N 5. Bryum rurale. groͤſſeres Feldmoß. Dieſe Art wird hoͤher und in Zweige getheilet, die Blaͤtter ſind zuruͤck gebogen, und ihre Spitze endiget ſich mit einem Haar, die Bluͤthen ſtehen auf langen Stengeln, die Staubbeutel laͤnglich | und ſpitzig; auf den ungebaueten Bergen häufig. f 6. Bryum mursle. kleineres Feldmoß. Dieſe Art iſt kleiner, die Blaͤtter ſchmaler und auf⸗ recht, welche gleichfalls an den Spitzen ein Haar tragen; es theilet ſich nicht in Zweige wie das vorhergehende, und iſt mehr grau von Farbe; auf eben den Bergen haͤufig. Bryum ſeoparium. beſemformiges Erdmoß. Es waͤchſet buſchweiſe mit laͤngeren Zweigen, die mit langen ſchmalen nach einer Seite ge⸗ richteten und gekruͤmmten Blaͤttern dicht beklei⸗ der find, und eine ſchoͤne grüne Farbe haben; die Bluͤthenſtengel kommen aus der Mitte et⸗ lccher beſonderer breiter in einander gewickelter Blaͤtter zwey oder mehr zuſammen hervor, und tragen dünne Staubbeutel; in Wäldern. 8. Bryum undulatum. krauſes Erdmoß. Eins groͤſſere Art mit durchſichtigen ſattgruͤnen lan⸗ zenformigen nachenformigen ſaͤgezahnigen krau⸗ ſen offenſtehenden Blaͤttern, die Staubbeutel nd ein wenig geneiget, die Deckel ſpitzig; in 32% 9. Bryum 356 Unkenntliches AT 0rdnung. 9. Bryum heteromallym. borſtenfornlges erd⸗ moß. Eine kleine buſchweiſe wachſende Art mit börften = oder haarformigen nach einer Seite gebogenen Blaͤttern, die Staubbeutel kommen im Herbſt hervor, und werden im Fruͤhling reif; in Wäldern a Mi 10. Bryum trunestulum. rotbblüthiges Erde moß. Eine ſehr kleine Art mit laͤnglichen Blaͤt⸗ tern, ſehr kurzen Bluͤthenſtengeln, rundlichen rothen Staubbeuteln, und ſpitzigen Deckeln; wenn ſelbige abfallen, ſcheinen die Beutel ſehr ſtumpf, und gleichſam abgekürzt; auf Aeckern und an den Graben. . Bryum argenteum. filber farbiges Wand⸗ ne Eine der allerkleinſten Arten mit ſilber⸗ farbigen und gruͤnlichen Blättern und hangen⸗ den Staubbeuteln; an Mauern und Daͤchern. „ ii eee exfpirieium. Eleinites langſtengeli⸗ ges Erdmoß. Eine buſchweiſe Nach ende und ſich weit ausbreitende ſehr kleine Art mit dicht beyſammenſtehenden Stengeln, die mit lanzenformigen an der Spitze borſtenformigen Blaͤttern bekleidet ſind, die Bluͤthenſtengel ſehr lang, unterwaͤrts roth, oben gelbgruͤn „die Staubbeutel hangend, erſtlich 1 beinach 5 1 iv ae den Bergen. X, | 1 l 318. Hypnum. 0 N Die eilt Bluͤthe ein laͤnglicher Staub⸗ beutel mit gefranzter Muͤndung, ſpitzigem Deckel, und länglichem glattem ſchiefſtehendem Huth. „ weibliche auf derſelbigen Pflanze, kleine Federchen in den Blaͤtterwinkeln. Dieſe Gat⸗ tung unterſcheidet ſich alſo gleichfalls ſehr 1 von der vorigen, doch kann man ſie ficher er kennen, „ ge, die Dlürpenftengel an der vorigen N 1 55 k Geſchlecht. 357 jederzeit aus der Spitze der Zweige, bey diefer 20rdnung. aber an den Seiten der ſelben aus den Blaͤtter⸗ winkeln hervorkommen, und bey jener aus einem kleinen Knoten, bey dieſer hingegen aus beſon⸗ deren kleinen e als aus einer Schirm⸗ decke heraus Panne ; dazu kommt daß die Zweige oder Stengel bey jener Gattung nur ein⸗ zeln neben einander ſtehen, und ſelten oberwaͤrts getheilet ſind, bey dieſer aber ſich weit umher ausbreiten und in viel Nebenaͤſte vertheilen, daß aus einer jeden Pflanze ein ganzer Buſch wird. 1. Hypnum denticulatum. zähnichtes Erdmoß. Die kleinſte Art dieſer Gattung, mit gefederten Blaͤttern, die Blättchen ſtehen gegeneinander, find gedoppelt und an den Spitzen gekruͤmmt, die Bluͤthenſt zengel kommen aus den Winkeln der unteren Blaͤtter; die Erde wird an feuch⸗ ten ſchattigen Orten von dieſer kleinen niedri⸗ J gen Art bedecket, die ſich nicht in Zweige ver⸗ breitet, ſondern aus einzelen kurzen Stengeln beieſtehet. 2. Hypnum le gefedertes Erdmoß. Dieſe eben ſo kleine Art iſt mit der vorigen nahe verwandt, ſie beſtehet ebenfalls aus ſehr kleinen . neben einander ſtehenden Stengeln, die 5 nicht weiter vertheilen, und federartig mit ittern beſetzet find, auch gemeiniglich ſich legen, die Blüͤthenſtengel kommen aus den 5 eln der oberen Blaͤtter, und zwar aus > jeder 8 nur einer; in Waͤldern und ſchat⸗ tichten Orten. 3. Hypnum erispum. wellenformiges Erd⸗ moß. Dieſe Art iſt viel groͤſſer mit neben einander wachſenden aͤſtigen und liegenden Stengeln, eu, ſitzenden ſtumpfen Blaͤt⸗ 15 tern, — 1 38 5 nee | rd. kern, welche über zwerch wellenformig gelrdu⸗ ſelt find; an ſteinichten Orten. 4 Hy pnum triqvetrum. großblätteriges Erd moß. Die krummen Zweige dieſes Moßes ſind getheilet, und verbreiten ſich weitlaͤufig, die Blaͤtter find groͤſſer, dreyeckicht, eyformig, offen ſtehend, etwas weiter von einander, hell- 8 i gruͤn und durchſichtig, daß die rothen Sten el 2 bdurchſcheinen; in Waͤldern, bluͤhet im Herbſt. $. Hypnum rutabulum. zahnichtes gröfferes | berdmoß. Die Stengel kriechen weit herum, mit viel kurzen Nebenſtengeln oder Zweigen, die Blaͤtter eyformig, ſpitzig hellgruͤn und ſtehen ſehr dicht; hie und da kommen einige Bluͤthen⸗ 5 je ſtengel hervor; an den Wurzeln der Waldbaͤume. 6. Hypnum proliferum. kriechend ‚sernmoß. 11 e Art kriechet gleichfalls fehe weit um ſich herum, und ift voll Nebenzweige, welche hie And da wieder neue Wurzeln ſchlagen; dieſe Niebenzweige bekommen viel gefederte, nach rech⸗ keen Winkeln abſtehende Seitenſtengel, welche durch das Vergroͤſſerungsglas mit ſehr kleinen 2 it . Blättern, bekleidet erſcheinen; von den Bluͤthen⸗ een ſtehen immer etliche beyſammen, und die kleinen Schuppen, woraus ſie hervor kom⸗ | a e ſind haarig; an den Bergen. 2 So parietinum. ‚glänzendes Farn⸗ it a BR Es waͤchſet dicht zuſammen mit vielen in einander verwickelten Stengeln, ae ges rade Seitenſtengel ausſchieſſen, die mit kleinen Blaͤttern federartig und dicht beſetzt find, die Blaͤtter ſind gg und dd Sen rothen Sten⸗ 5 * 0 a Reben eliche — na | Ye 8. amn — — Pr et. ee 355 2. Hypnum cupreſſiforme. zypreſſenformiges 0rdnung. Er dmoß. Die Stengel find dicht in einander verwickelt, mit kleinen an der Spitze pfriemen⸗ formigen niedergebogenen und nach einer Seite gekehrten Blättern haͤnfig beſetzt; in Wäldern an den Wurzeln der Baͤume. 9. Hypnum vitieuloſum. rankenformiges Baummoß. Es ranket ſich mit langen Sten⸗ geln uͤber die Rinden der Baͤume, an denen es ſitzet, und wirft viel Nebenzweige aus, die dicht in einander ſtehen, und gemeiniglich wie⸗ deer getheilet find; die Blaͤtter find ſpitzig und offenſtehend, die Bluͤthenſtengel duͤnn, lang, bleich von Farbe, und ſtehen zerſtreuet; in ber⸗ gichten Wäldern, 10. Hypnum purum. Erdmoß mit ſtumpfen eyformigen Blattern. Die Stengel find fſbheils aufgerichtet, theils liegend, in Zweige getheilet, die Blatter eyformig, ſtumpf, weich, blaß, und glaͤnzend, welche die Stengel dicht bekleiden, und ſich an dieſelbe anlegen; die lan? gen rothen Bluͤthenſtengel kommen aus dem unteren Theil der Zweige heraus, die Staub⸗ beutel haͤngen etwas herab; in Waͤldern, wo es zuweilen ganze Pläße an der Erde bedecket. 11. Hypnum cufpidarum. ſpitziges waſſer⸗ moß. Die Blätter ſtehen wechſelsweiſe ſind klein und zart, ſpitzig, hellgruͤn, durchſichtig und glaͤnzend, offenſtehend, an den Spitzen der Zweige aber feſt in einander gewickelt, ſo daß jeder Zweig fi mit einer fleifen Blaͤtter⸗ | — 5 endiget; in den Suͤmpfen unter den 3 2 . Ä - 32. Hypnum ſerieeum. feidenartiges Erdmoß- | Die enge kriechen, und find mit dicht u ⸗ — ſammen ſtehenden aufgerichteten Nebenzweigen 25 85 5 34 beſetzt, . N * — 360 15 Unkeniches A20rdnung. beſetzt, bie Blätter gelbgruͤn, 7 und glänzen wie 5 Seide; an den Bergen 13. Hypnuin velutinum. ſeidenartiges Baum⸗ moß. Es bekommet kriechende Stengel, die wieder Wurzein ſchlagen, und viel zufammen ſtehende aufrechte Nebenſtengel ausſchieſſen, die mit ſehr kurzen grünen Blättern dicht be⸗ ſetzt ſind, welche ſeidenartig glaͤnzen, am Fuß diefer Nebenſtengel wachſen die nͤthenſtengel heraus, welche etwas bangende Staubbeutel N ‚fragen, wodurch es ſich am meiſten von der f vorhergehenden Art unterſcheidet; es waͤchſet auf den Wurzeln und unten am Ken der J Waldbaͤume. . | ; In der Flora habe ich noch eine Yet von Waſſermoß beſcheieben, welche ſich. von der rem Gattung darin unterſcheidet, daß die „Dee nehr gelbgruͤn, und an den Enden * Zweige nicht zuſammen Nel e ern i kortuig offen ſtehen. 100 u ıhir au ang, 7 C. Bun zel, Stamm. und i SR eee, in eines. 5 55 5 Dieß vie Ordnung weiche noch 10 een dae gewöhnleden Bau der Gewächſe ah, 55 dem man an den darin vor komm enden P Pan. den die Bud von dem I re Stengel, . sen ‚Fan, fondern es scheine alles ne 9 1 langen, tragen Po 15 beutel bi bende borengefenen ec vd ahe m ande Wind wider e gebildet. 2 | e Geſchlecht. 5 361 319. junger mannia. Die männliche. Bluͤthe ift ein eyformiger Staubbeutel, der in vier Theile aufſpringt, und auf einem langen Stengel ſtehet, welcher aus einer kleinen Rohre wie aus einem Kelch hervor— kommt. Die weibliche Bluͤthe, welche oft auf derſelbigen Pflanze iſt, träge runde einzele oder mehr neben einander ſtebende Saamen. 1. Jungermannia complanata. geòͤhrtes Baum⸗ moß. Eine kleine und zarte Pflanze, welche an den Ninden oder alten Kloͤtzen der Baͤume hart anlieget, und in Aeſte getbeilet, auch mit runden bleichen oder gelbgruͤnen zuweilen ſatt⸗ z ordnung. grünen uͤbereinander liegenden Blättern beklei⸗ det iſt; an der unteren Seite der Blätter ſitzen zwey kleine Schuppchen oder Ohrchen; hie und da kommen die Bluͤthen aus einer etwas groͤſſeren Kelchroͤhre, aus welcher im April ein zarter weiſſer, bald vergänglicher Stengel A: kommt, der den ſchwarzgrünen Staubbeutel traͤget, welchen andere eine vierblaͤtterige Blu⸗ me nennen; in den Waͤldern. 320. Marchantis. Die männliche Blume kommt aus einem klei⸗ nen Kelch auf einem langen Stengel hervor, der gemeinſchaftliche Kelch iſt groß, in vier, fuͤnf oder zehen gleiche Lappen getheilet, mit eben fo viel Blümchen, welche einblättericht, . kreiſel⸗ Ni, und kurzer wie der Kelch find; fie tra⸗ 1 Staubfaden und einen eyformigen Staubbente, der in ſo viel Theile zerſpringt wie der Kelch. Die weibliche © luͤthe ſitzt auf N Pflanze * Stengel, der Kelch de ſtehet U \ "962 ue che edhung. ſtehet aus einem häutigen Rande, „ worin die runden Saamen ganz bloß a 1 7 * BEN En. archantia polymorpha. Sthnleberfraut. Dieſe Pflanze hat keinen Stengel, und beſtehet aus etlichen verſchiedentlich geſtalteten geboge⸗ nen gruͤnen dicken und fettichten auf der Erde liegenden Blaͤttern, welche an der unteren Seite mit ace beſetzet, womit ſie als mit Wurzeln an der Erde oder anderen Koͤrpern, ä worauf fie lieget, befeſtiget wird. Im M Ma kommen aus den Kruͤmmen der Blatter, wel⸗ che am Rande ſi ind, zuweilen auch mitten aus den Blättern die maͤnulichen Blumen auf Sten⸗ geln heraus, deren Kelch an dieſer Art zehen⸗ bal iſt; dieſe Blumen vertrocknen im Som⸗ mier wieder. Im September Aue die weib⸗ lichen Bluͤthen ohne Stengel mitten auf den Blaͤttern hervor, und beſtehen aus einem be⸗ cherformigen Kelch, der den Winter durch ſitzen bleibet, und im folgenden Sommer die reifen 8 von dich N an En ng | ten. er 1124 32 10 Riccia, 1 00 Die männliche Bluͤthe iſt ein pfriemenfor . miger abgekuͤrzter Staubbeutel ohne Stengel, der an der Spitze aufſpringet. Die weibliche Bluͤthe hat eine n in \ Ei m vielen Saamen. ‚u gie ** Riecia Auitans. waſſeleberkraut. Es ie 15 ſtehet aus gruͤnen Faͤden, die an der Spitze getheilet find, und ſchwimmet BER und zeichen, 8 ben Uem | are HN. n 10 8 NA ml i- * Geſchlecht. 363 322. Lichen. Die männlichen häufigen. Bluͤthen ſitzen in einem offenen Behaͤltniß, welches verſchieden, tellerformig, groß, glaͤnzend, flach, erhaben, hol, klebrig iſt. Die weiblichen Bluͤthen und Saa⸗ men ſind auf derſelben oder auf einer anderen Pflanze wie ein Mehl verſtrenet. An dieſer Gattung find alſo die Fruchtwerkzeuge ſchon undentlicher. Sie begreifet ſehr viel Arten unter ſich, welche uͤberall die Walder anfuͤllen, Ordnung und von ſehr verſchiedener Größe, Geſtalt und Einrichtung find, Denn etliche find nur wie kleine ungleiche Erhoͤhungen oder Blattern, an; dere wie kleine Schildchen, andere beſtehen aus kleinen über einander liegenden Blattchen, at: dere aus größeren aufgerichteten Blattern, an⸗ dere aus einem zaͤhen lederhaften Gewebe, an⸗ dere find becherformig, andere ſtrauchartig, an: dere endlich fadenformig. Von jeden find wies der vielerley Arten, wie denn der Hr. von Linne 51 zuſammen gebracht, die faſt uͤberall wachſen; ich habe hier 20 angefuͤhret, die ich geſehen, und wer ſich viel in Waͤldern aufhält, wird | leicht mehr finden, | | 1. Lychen rugoſus. runzliches Baummoß. Es beſtehet aus einer duͤnnen weiſſen Haut, 15 die mit punktformigen Blaͤttern und ſchwar⸗ zen runzlichen Strichen gefleckt iſt, und die Rinden der jungen Buͤchen und Eichen beklei⸗ det, und in Waͤldern ſehr gemein iſt. 05 2. Lychen pallefcens. bleiches Baummoß. Cs iſt gleichfalls eine ee ; Ordnung. | 364 Unkenntliches ö 6 liche er Oberfſaͤche und bleichen einstichen Schi⸗ 8 chen, . bie männliche Bluͤthe iſt; die weibliche iſt nicht ſo regelmaͤßig, und hat viel zufammen gebaute cht ldchen, waͤchſet an den Rinden der Baume, auch an, Mauern und Steinen. Lochen ſubfuſcus. braunes Baunimoß; Es iſt eine aſchfarbi ige Haut mit kleinen holen Schildchen, die am Rande grau, in der Mitte aber braun ſind, und bek leidet bie Ale ber Baͤume. fe 0 Een faxatilis. graues Steinmoß. Es beſtehet aus rauhen uͤber einander liegenden gebogenen, und niit Vertiefungen verſe chenen aſchgrauen, unterwaͤrts ſchwarzen Blattern, nis und grauen Schildchen; es waͤchſet nicht ner Bean, Steinen, ſondern auch an Daumen, » N chern und alten Zdunen, Br N EN ben ! „Lichen parietinus. gelbes Steinmoß. € ES bat krauſe über einander liegende gelbe runz⸗ che am Rande in Lappen getheilte ‚Blätter, und eben fü gelbe Schildchen; es waͤchſet wie das vorher gehende an Daumen, Mauern, 4380 und Steinen. ichen ftellaris. ſternformiges Baummoß, ge Es hat laͤngliche, über einander lie gende, ſchmale⸗ zerſchnittene, aſchfarbige Blätter und ſchwaͤrzliche Schildchen; es ſitzt an jungen Baͤumen, oder doch an juͤngeren Zweigen, die noch eine glatte Rinde haben. er 7. Lichen ciliaris. haarichtes Baummoß. Die⸗ es hat ſchon groͤſſere aufrecht 5 laͤter, welche mal, zerſchnitten, glatt, a Rande aber it ſteifen Haarchen oder Vorſten beſetzt ſind, waͤrts grau, unterwaͤrts blaugruͤn, die f Slider ſtehen auf kurzen Stengelchen, und d ſchwarz mit aſchfarbigem Rande; es ft an den meſſen Bäumen. 5 * 1 Geſchlecht. 365 8. Lichen pulmonarius Zungenmoß. Es bes zordnung. ſtehet aus groſſen und breiten Blaͤttern, die ſich in groſſe eckichte Lappen endigen; die obere Seite der Blätter iſt grün und glatt mit vielen neben einander ſtehenden kleinen weiſſen Erhoͤ⸗ hungen oder Blattern, die ſo geordnet ſind, daß fie durch die verſchiedene krumme kinien, in welchen fie ſtehen, ein ungleiches erhoͤhetes Netz über das Blatt ziehen, die Fächer dieſes Netzes ſind hingegen mehr vertiefet als der uͤbrige Raum; die untere Seite des Blattes iſt weißlich oder roͤthlich und dabey haarig oder wollicht; in den Wäldern, an alten Bäumen, 9. Lichen farinaceus. mehlichtes Banmmoß. Die Blatter ſtehen aufrecht; find ſchmal und gerheilt, bleichgruͤn und mehlicht; die Frucht⸗ werkzeuge ſitzen auf dem ande der Blaͤtter rings um, in Geſtalt weiter Blattern, an elli⸗ chen find die Blätter breiter, und die Bluͤthen ſtehen nicht ſo nahe an einander, ſondern nur hie und da am Rande; an Daumen und hoͤl⸗ zernen Zaͤunen haufig, | 10. Lichen ealicaris, rinnenformiges Baum⸗ moß. Die Blätter ſteben aufrecht, ſind ſchmal und linienformig, getheilet, an den En⸗ den ſpitzig, aſchgrau und glatt, von einer Seite hol, von der anderen erhaben, daß fie lauter geſpaltenen Nöhren oder Rinnen gleichen, und mit längiichen Vertiefungen bezeichnet; in Waͤl⸗ dern, an Baͤumen. ne 5 AT tt. Lichen prunaſtri. hirſchhornformiges Baummoß. Die Blaͤtter ſtehen aufrecht, ſind platt, breit, mit Vertiefungen bemerket, oberwaͤrts blaulichgruͤn, an der unteren Seite weiß und wollicht, dabey ſolchergeſtalt gethei⸗ let, daß ſie den breiten Geweihen der Tannen⸗ hirſche aͤhnlich ſind. Die weibliche i nd 36 Untenntiches Fordnung. ſind kleiner, und weniger getheilt, und tragen I ihre Schildchen an den Spitzen der Blätter, mit welchen ſie einerley Farbe haben; in Wäl⸗ dern, faſt an allen Baͤumen, inſonderheit am Schleedorn, a die lateiniſche Benennung ruͤhret. we 12. Lichen caperatus. roſenformiges Baum⸗ moß. Dieſe Art hat viel liegende in die Kunz de ausgebreikete Blätter wie eine offene Roſe; fie find bleichgruͤn, runzelicht, am Rande wel⸗ lenformig gebogen, und in ſtumpfe Lappen ge⸗ theilet; wenn ſie aͤlter geworden, bringen ſie ihre Schildchen, die groß und grau oder roͤth⸗ lich ſiud. Dieſes Moß nimmt zuweilen einen . groſſen Raum 5 den Baͤumen oder Steinen a ein, an welche es wie eine Rinde anwaͤchſet. 13. Lichen caninus. Hundemoß. Dieſes Moß waͤchſet auf der Erde in den Waͤldern, wo . 5 oft uͤber die andere Moßarten herkriechet, und 5 dauf ihnen anwaͤchſet. Die Blaͤtter find groß, latt, zaͤhe und lederartig, am Urſprung nal, weiterhin ausgebreitet, am Rande in ſtumpfe Lappen geendiget, von der oberen Seite aſch⸗ grau, von der unteren weiß, mit weiſſen Faͤ⸗ den, womit es ſich an die unter ihm liegende Moharten feſt anhaͤnget, die Fruchtwerkzeuge kommen am Rande hervor, die Blätter liegen über einander, und nehmen zuweilen einen | 2 breiten Raum auf der Erde ein. RN 8 ö W 1 Lichen pyxidatus. becherformiges Moß. + Aus einer grünlich grauen Rinde, welche die Erde bedecket, kommen duͤnne Roͤhren von | derſelbigen Farbe hervor, dieſe werden ober⸗ warts weiter und becherformig, am Rande ge⸗ kerbt, mit der Zeit wachſen auf dem Rande braune Blattern, welches die Fruchtwerkzeuge N nd; aus Wes ee e „indem ne n — ER Geſchlecht. a 357 noch auf dem Rande fi ſigen, neue Becher her⸗30rdnang. vor; die untere auf der Erde befindliche Rinde wird mit der Zeit blaͤtterig; in Waͤldern. 15. Lichen uncialis. Rorallenmoß Dieſe Art waͤchſet auf der Erde, iſt ſtrauchartig, mit weiſſen getheilten Zweigen, die an den Enden wie kleine hole Buͤchſen geſtaltet, und mit fei⸗ 1 nen Spitzen ſternformig beſeczt find, die Höle der Buͤchſen wird bis in die Zweige 1 ; und. Überall wo die Zweige ſich theilen, iſt e eine offene Hoͤle, daß alſo dieſes Moß inwendig hol und wie durchgebohrt iſt; an freyen trockenen moßichten Orten. 16. Lichen plicatus. gefaltenes Baummoß. Es haͤnget in dicken Wäldern von den Aeſten der Baͤume lang herab, und beſtehet aus lau⸗ ter Faͤden oder rundlichen ſehr langen, getheil⸗ ten und in einander verwickelten Riemen von graugruͤner Farbe. 17. Lichen barbatus. baͤ irtiges Baummoß⸗ Es haͤnget in eben ſolchen langen Riemen herab, die aber in Glieder abgetheilet, und mit vielen ſeitwaͤrts auslaufenden ſehr duͤnnen Faͤden beſetzt ſind. ö e 19: 1 Lichen jubatus. maͤhnenformiges . moß. Es haͤnget wie die beyden vorherge⸗ wenden bon den Zweigen herab, doch ſind die Faͤden oder Riemen bey ihrem Urſprung, wo ſie noch dicker ſind, nicht rund, wie bey den andern, ſondern platt, fie werfen auch keine Seitenfaͤden aus, fordern gehen immer nach der Lange herab, werden immer dünner und in einander verwickelt, an Farbe 1 | nit etlichen kleinen platten weſſſen Er uns gen verſehen. za 33: Lichen hirtus. äſtiges Baummoß eso e * Rn aufgerichteten vielng — 368 Unfenntliches Ordnung. x n I J — en vielmahl getheilten und dicht in einander ver⸗ wickelten gruͤngrauen Zweigen, und kleinen mehlichten hin und wieder ſitzenden Blatter⸗ chen, es waͤchſet an den Rinden der Baͤume, auch an den Brettern der alten Zaͤune haͤufig, an welchen letzten es kleiner bleibeet 20. Lichen floridus. Scheibenmoß. Es be⸗ kommt dickere ſteife aͤſtige Zweige, die mit kur⸗ zen ſteifen zur Seite ausgehenden Faͤden be⸗ kleidet find, und träget groͤſſere Scheiben wie alle vorige Arten; bieſe Scheiben oder Bluͤthen ſind flach und rund, rings um mit eben der⸗ gleichen Fäden ſtralenformig beſetzt; auf den ! 1 BDaͤumenn. . Menzel hat noch eine Art und Jacob Brayne noch eine andere Art angegeben. | 383, Clas, > Ein ſehr kleiner zweyblätteriger Kelch, ein kugelformiger Staubbeutel, ein eyformiger Eyer: ſtock, drey breite Staubwege, ein länglicher Saamen. Etliches von dieſer Beſchreibung iſt noch Zweifeln unterworfen. 1. Chara vulgaris, ftinfend Waſſerſchafchen. Waſſerarmleuchter. Eine unter dem Waf⸗ ſer wohnende Pflanze mit glatten langen duͤn⸗ nen geſtreiften zerbrechlichen Stengeln, welche mit e an der Spitze getheilten, ' ſehr ſchmalen Blaͤttern in vielen Wirbeln um⸗ . geben ſind, die Blätter find hende en rd € Saamen überall bedeckt; der Geruch de e N Diane iſt unangenehm und ſehr ſtark, daß er ; ſich auch auffer dem Waſſer weit ausbreitet; in Waſſergraben, wo fie mit den Waſſerlinſen und andern Kraͤutern auch mit Schlamm und Unreinigkeiten oft bedeckt iſt. . „ 334% fee. „ 8 ; g 1 72 4 * 5 7 e _ 5 ’ 4 * SGSGleſcclecht. | 369 324. Tremella. Cs beſtehet aus einer einformigen haͤutigen blaͤtterigen ſchleimigen und klebrigen Materie, welche aber hernach trocken und zahe wie Leder wird. 1. Tremella auricula. Solunderſchwamm. Fliederohrchen. Eine runzliche faltige haͤu⸗ tige ohrformige graue, oberwaͤrts haarige, unten glatte Pflanze, von unbeſtimmter Ge⸗ ſtalt, an den Wurzeln alter Baͤume inſonder⸗ heit des Holunders. . 2. Tremella purpurea. purpurfarbiger Baum- ſchwamm. Er beſtehet aus kleinen glatten runden hochrothen Erhöhungen, die an den abſterbenden Aeſten der Baͤume aus der Rinde hervorbrechen. ö 325. Conferva. Einfache und einformige haarformige Fäden, me Fibern. . Conferva seticulata. netzformiges Waſſer⸗ 11 Es find grüne neßformig durch einan⸗ der gehende duͤnne Faͤden, die man in den Fluͤſſen an den Ufern findet. 2. Conferva rivularis. fade mformiges Waſſer⸗ moß. Es find ſehr lange duͤnne ganz einfache ‚grüne Fäden in groſſer Menge verſammlet, und auf kleineren Fluͤſſen, inſonderheit aber in * Waſſern ſchwimmend. 326. Byſſus. ente einformige, or oder ftaubige 1, 43 las flos Saarſchimmel. waſſer⸗ blüch. Erde e ein gruͤner gie a au 370 Unkenntliches 30rdnung. auf dem Waſſer, beſtehet aus ſehr kleinen fer Se ; derartigen Faͤden. 2. Byſſus phoſphores. leuchtender Zolzſchm⸗ 0 mel. Er iſt braun violenfarbig, ſitzet in faunS⸗ lendem Holz, welches davon im dunkelen leuch⸗ tet, und einen hellen Schein giebet, welchen man ehedem einer inneren Bewegung der fau⸗ lenden Theilchen zuſchrieb, da er doch eine na⸗ kuͤrliche Eigenſchaft dieſes Schimmels iſt. 3 Byſſus velutina. Saarſchwamm. Die feuchte und im Schatten liegende Erde wird von dieſem Schimmel mit einer gruͤnen Farbe überzogen. | 5 4. Byſſus antiquitatis. Mauerſchimmel. Die alten Mauern an den Haͤuſern werden von dieſem Schimmel ganz ſchwaͤrzlich. | 5. Byſſus ſaxatilis. Steinſchimmel. Alle in freyer Luft lang liegende Steine bekommen von dieſem Schimmel eine Aſchfarbe. ˖ ' 6. Byſſus candelaris. Solzſchimmel. So wel die Rinden der Bäume als auch hoͤlzerne Zäune und Daͤcher, die lange in feuchter Luft 3 f den, werden von dieſem Schimmel gel 7. Byſſus botryoides. Erdſchimmel. Man findet ihn inſonderheit an den Blumentoͤpfen, die feucht gehalten werden, welche dadurch eine gruͤne Farbe an etlichen Orten bekommen, voraus wenn ſie nicht in freyer Luft ſtehen. 3. Byſſus lactea. Baumſchimmel. Moß⸗ N ſchimmel. Er beziehet ſo wol die Rinden der Baͤume als auch die Moßarten mit einer weiſſen Farbe. Menzel fuͤhret auch von der hieher gefören: | deen Gattung des Fucus drey Arten an, welche in BE Se mau, und von an Wellen an 15 das A 79 Geſchlecht. 371 das Ufer geworfen werden, wovon ich die eine Art auch oft gefunden. D. Keine Blätter, ſchwammichter 4Ormug. Körper, ıc Die Pflanzen dieſer Ordnung werden insge⸗ mein Schwaͤmme genannt, und ſind von allen vorigen ſowohl dem Weſen als dem Bau und der Farbe nach ſehr verſchieden. Die Materie iſt bey den meiſten ſehr weich, ſchwammicht, und loͤchericht, wird aber bey einigen mit der Zeit zaͤhe und lederhaft, von ſolchen Blaͤttern, wie andere Pflanzen haben, findet man nichts bey ihnen, und eben ſo wenig von den Bluͤthen, obgleich die Saamen in großer Menge vorhan⸗ den ſind, welche man doch mit bloſſen Augen nicht ſiehet, oder doch nicht deutlich erkennet: Die gruͤne Farbe, die ſonſt allen Pflanzen ge⸗ 87 mein iſt, wird bey dieſer Ordnung faſt gar nicht erblicket, und iſt nur ſehr wenigen Pflanzen eigen, dahingegen weiß oder gelb und braun die herrſchenden Farben ſind, dazu noch oft die rothe kommt. Sie ſind auch in Anſehung ih⸗ rer Dauer verſchieden, indem viele eben fo ge: ſchwind wieder vergehen, als fie entſtanden find. Einige Gattungen haben einen huthformigen Körper der auf einem Stiel ſtehet, andere find kugelformig oder keilformig, oder anders gebil⸗ det. Bey den mehreſten ſind die Arten von den Spielarten ſchwer zu unterſcheiden, auch die Kraͤuterkenner nicht alle einig daruͤber, daher f Aa 2 ich u -- ER infentice min ich auch auf dieſen uneefeheid Kö immer Mira he koͤnnen. \ h | . Agaricus, 14 5 EN “ah bühforfler, gemeiniglich auf einem Stiel ſtehender Körper, deſſen Unterflaͤche in duͤnne Haͤutchen getheilet iſt. Dieſe Gattung begreifet ſehr viel Arten unter ſich, welche ver⸗ ſchieden ſind erſtlich in Anſehung des Huths, welcher flach, halbrund, kegelformig, trichterfor⸗ mig oder anders gebildet iſt; ferner in Anſehung = der unteren Häuschen, welche von der Mitte gegen den Umfang zu neben einander laufen, und entweder weitläufig oder dicht ſtehen, mit dem Huth einerley oder eine verſchiedene Farbe haben; weiter in Anſehung des Stiels, welcher lang oder kurz, dick oder dünn, hol oder ausge⸗ fuͤllt iſt; in Anſehung der Größe, da einige fehr groß, andere von mittlerer Größe und noch an⸗ dere ſehr klein ſind; in Anſehung der Farbe, welche weiß, oder grau, roth, gelb, braun, ſehr ſelten aber gruͤn iſt; endlich auch in Anſehung | des Orts, da einige in Wäldern, andere in Fel⸗ dern, noch andere an Miſtſtaͤten, an ſchattigen feuchten Orten, auf der Erde, an den Baͤumen, an faulendem Holz, an den Baumwurzeln, unter abgefallenen und verfaulten Blättern, und ans deren Orten mehr wachſen. Die unteren Haͤut⸗ cen ſind das Behaͤltniß der Saamen, daher fie ſie auch Saamenhaͤutchgen genennet werden. Ich will erſtlich die verſchiedenen Arten, welche 8 he ei e des Hrn. en 1 gefun⸗ — Geſchlecht. 373 gefunden, hernach auch die mehreſten von den az andern, die ich fonft noch geſehen, beybringen, denn alle kann man nicht wohl angeben, und jemehr man ſich im Herbſt, welches ihre Zeit iſt, nach ihnen umſiehet, jemehr wird man antreffen. | 1. Agaricus cantharellus. gelber Pfifferling. Die Farbe iſt uͤberall ſafrangelb, der Hut krei⸗ ſelformig, am Rande eckicht und zerriſſen, die Haͤutchen ſind dick, kraus, und in Zweige ge⸗ 5 theilt, und gehen mit dem Huth ſelbſt in einem Stuͤck fort, da ſie bey allen anderen Arten nur gleichſam angeſetzt ſind, er iſt eßbar. 2. Agaricus integer. rother, unten weiſſer Blaͤtterſchwamm. Der Huth iſt purpur⸗ farbig, flach und in der Mitte hol, die Haͤut⸗ chen weiß und haͤufig, alle gleich lang, der Stiel weiß, lang und etwas dick. 3. Agaricus muſcarius. Fliegenſchwamm. Der Huth iſt groß, kegelformig, oder nur halb ku⸗ gelformig, ſchoͤn blutroth mit weiſſen erhoͤhe⸗ ten Blattern, die Haͤutchen weiß, etliche davon 285 ſind nur halb ſo lang wie die anderen, der Stiel iſt dick und unterwaͤrts knollicht. Eine Spielart davon iſt braungelb mit eben n ſolchen weiſſen Blattern; er iſt giftig. 4. Agaricus dentatus. gezahnter 5 5 ſchwamm. Der Huth iſt gelb, glatt und etwas klebrig, erhabener Figur, die Haͤutchenn ſind bleich, reichen nicht bis an den Stiel, und endigen daſelbſt mit einem ſpitzigen Zahnchen, der Stiel iſt duͤnn und hol. Wr” 5. Agaricus delicioſus. Reitzke. Der Huth iſtt halbkugelformig, in der Mitte vertieft, ziegel⸗ sr roth oder Zinnoberroth, am Rande gewoͤlbt, die Haͤutchen Höher 9 wie der Huth, 10 „ N en a — 24 Umbenmnklichee 4Orbnung. geben beyde einen ſafrangelben Saft von ſi ch, Wr der Stiel iſt hol, kurz und dick; er ift eßbar, doch giebt es Spielarten, die nicht eßbar. 6. Agarieus piperatus. weiſſer Pfifferling. Der Huth iſt flach, weiß, und giebt einen Milchſaft von ſich, die Haͤutchen fleiſchfarbig, und etliche zuweilen getheilt, ſchmal und dicht zuſammen ſtehend, der Stiel dick und voll; er iſt eßbar. 7. Agarieus eam pelteis Champignon. Der Huth iſt erhaben, z groß, ſchuppicht, weißlicht, die Haͤutchen roͤthlich, der Stiel eßbar. 8, Agaricus violaceus, violbrauner Blaͤtter⸗ ſchwamm. Er iſt mittlerer Groͤſſe, die Haͤut⸗ chen ſtehen weitlaͤufig, und ſind heller von Farbe, der Huth aber und der hohe Stiel ſchoͤn violfarbig; er ſoll eßbar ſeyn. 9. Agaricus cinnamomeus. kaneelfarbiger Blaͤtterſchwamm. Der Huth flach und un- reingelb, die Haͤutchen gelbroth. kurz, und mit einem Ring umgeben; er iſt 10. Agaricus. eqveſtris. bleicher unten gelber Blaͤtterſchwamm. Der Huth erhaben, bleich, 4 in der Mitte gelb, die Haͤutchen ſchwefelgelb. 1. Agaricus georgii. Georgenſchwamm. Der | Huth groß, erhaben, gelblich, die Haͤutchen a weiß, der Stiel dick, er iſt eßbar. 12. Agaricus extinctorius. weiſſer kegelformi⸗ ger Blaͤtterſchwamm. Der Huth kegel⸗ oder glockenformig, weißlich und zerriſſen, die Haͤutchen ſchneeweiß, der Stiel iſt ſehr lang, unterwaͤrts dicker, er iſt giftig. 13. Agarieus fimetarius. Miſtſchwamm. In⸗ dem der Huth aus der Erde kommt, iſt er ke⸗ selformig, hernach wird er flach und groß, hellweiß, mit grauen Schuppen beſetzt; die | hing ‚ie erſtlich weiß, werden aber in kurzem ® — Geſchlecht. 355 kurzem ſchwarz, und laſſen einen Saft wie Tin⸗40rdnung⸗ te austropfeln, bald darauf zerfließt der ganze Huth in einen ſolchen ſchwarzen Saft, der weiſſe hole und mit einem Ring umgebene Stiel bleibt allein übrig, und behält auch ſeine weiſſe Farbe; an Miſtſtaͤten. 14. Agaricus umbelliferus. ſchirmformiger Blaͤtterſchwamm. Ein ſehr kleiner Schwamm mit weiſſem gefaltenen dinnhautigem flachem Huth, weitlaͤufigen weiſſen am Rande brau⸗ nen Haͤutchen, und langen weiſſen Stiel; er waͤchſt in den Wäldern unter den abgefallenen Blaͤttern. 15. Agaricus clayus, pomeranzfarbiger Blaͤt⸗ terſchwamm. Er iſt eben ſo klein, und waͤchſet auch unter den Blättern, der Huth iſt erhaben, geſtreift, pomeranzfarbig, die Haͤut⸗ chen und der Stiel weiß. Auſſer dieſen Arten, die der Herr von Linne gleichfalls 1 0 ai habe ich noch folgende ge: funden. 16. Weiſſer wieſenſchwamm. Der Huth tel⸗ lerformig, und weiß, wie auch die Haͤutchen, der Stiel hat einen kleinen Ring, iſt hoch, un⸗ ten dick und knollicht, gleichfa 8 weiß, er ift eß bar. 17. Gelbbrauner wieſenſchwamm. Er iſt nur klein, der Hurt halbkugelformig und gelb⸗ braun, die Haͤutchen grau, der Stiel lang, duͤnn, hol, und gleichfalls grau. | 28. Sellbrauner Seideſchwamm. Der Huth iſt platt, am Rande geſtreift, hellbraun, in der Mitte dunkler, die Haͤutchen ſtehen von ein⸗ ander und ſind dunkelgelb, wie auch der Stiel. 19. Grauer Feldſchwamm. Poggenſtul. a Der Huth if ei 45 oder run | erna 376 —unktenntliches Ordnung. hermadh wird er mehr ausgebreitet, und iſt ges ftreift, am Rande zuletzt zerriffen, von Farbe gelbbraun, worunter ſich hernach etwas ſchwaͤrz⸗ liches miſchet, die Haͤutchen ſind ſchwarz der Stiel dünn, weiß und hol; er kommt auch in den Gaͤrten im Schatten am Fuß der Zaun⸗ pfoͤſte hervor. Die Benennungen dieſer vier 5 Arten find nach dem Herrn Gleditſch. 3 5 20. Suͤßling. Der Huth iſt flach und ſammt * den Haͤutchen und Stiel weiß, er iſt eßbar. | 21. Aöthling. Der Huth iſt flach, in der Mit⸗ te zuweilen vertieft, und roth, die Haͤutchen . weiß, der Stiel roth, er iſt eßbar. N 22. Muſſeron. Der Huth iſt klein, flach, in deer Mitte zuweilen vertieft, runzlicht, leder⸗ f haft, graulicht oder unrein weiß, die Haͤutchen weitlaͤufig und weiß, der Stiel hoch, duͤnn und roͤthlich oder braͤunlich; er iſt eßbar und hat einen Geſchmack nach Zwiebeln; waͤchſet an freyen Orten. SE 23 Blutrother Blaͤtterſchwamm. Der Huth ift klein, glatt, gewoͤlbt, blutroth, die Haͤut⸗ chen weitlaͤufig und bleichroth, der Stiel hoch „„ id reh). e 24. Aederhafter Blaͤtterſchwam m mit ſchwarzen Saͤutchen. Der Huth iſt groß, flach, am Rande gewoͤlbt, glatt, weißlicht, und lederhaft, die Haͤutchen ſchwarz, der Stiel weiß, dick, kurz und voll; dieſer Schwamm bat einen beſonderen und unangenehmen Ger 235. Lederhafter Blaͤtterſchwamm mit weiſ⸗ ſſen Saͤutchen. Der Huth iſt flach und weiß 3 mit braunen Schuppen, die Mitte etwas erhüs het und braun, die Haͤutchen weiß und kraus, der Stiel lang, hol, und bunt, mit einem Ring umgeben. e e „„ ARE Ne 286. Viel⸗ ı 5 N . DER RAN = Geſchlecht. 377 26. Vielfacher weißlicher Blaͤtterſchwamm. 40rbnung. Es kommen viel Schwaͤmme zuſammen aus einer Wurzel hervor, der Huth iſt erſtlich kegel⸗ oder glockenformig, hernach aber flach und groß, er iſt anfaͤnglich mit einer braunen Haut bekleidet, die bald zerreiſſet, und in braune Schuppen zertheilet wird, die Mitte aber blei⸗ bet braun, zwiſchen dieſen Schuppen iſt die Farbe weißlich mit etwas hellbraun gemengt, ſie wird aber mit der Zeit immer weiſſer, der Huth iſt nicht lederhaft, wie der vorige, dem er an Farbe gleichet, ſondern aus Faͤſern be⸗ ſtehend, die Haͤutchen weiß, der Stiel kurz, ſehr dick und voll, auch mit einem breiten Ring umgeben. 8 27. Vielfacher gelber Blaͤtterſchwamm. Es kommen wie bey dem vorhergehenden viel Schwaͤmme aus einer Wurzel, der Huth iſt ſafrangelb mit braunen Schuppen, und halb⸗ kugelformig, die Haͤutchen gelb, der Stiel dick, hol und ſchuppicht. 15 5 28. Kleiner bleyfarbiger Blaͤtterſchwamm. Der Huth kegelformig, geſtreift, aus dem bley⸗ farbigen weißlicht, die Haͤutchen weiß, der Stiel lang, duͤnn und hol, die obere Helfte deſſelben weiß, die untere aber braun. ö 29. Kleiner brauner Blaͤtterſchwamm. Er iſt ein wenig groͤſſer wie der vorhergehende, der Huth glockenformig, gegen den Rand geſtreift, hellbraun, welche Farbe gegen die Mitte noch heller wird, die Haͤutchen dunkelbraun, der Stiel hoch, ſehr dünn und zart, aber nicht hol. 30. Blaͤtterſchwamm ohne Stiel. Es kom⸗ men etliche zuſammen an den Staͤmmen und Aeſten alter Baͤume hervor, der Huth iſt braun, 5 die Haͤutchen weiß; weil der Stiel fehlt, ſo . ſitzen dieſe Schwaͤmme mit einer Seite des Huthes an den Baͤumen an. | f A a 5 328. Bolc- — 378 Unfenntlihes Ordnung. | 328. Bolerus. Ein huthformiger Körper, mit oder ahne Stiel, deſſen Unterfläche lauter kleine Loͤcherchen neben einander hat, welches die Muͤndungen von eben ſo viel ſenkrechten Roͤhrchen ſind, aus welchem der Schwamm beſtehet. 1. Boletus luteus. klebrichter Jöͤcherſchwamm. Der Huth iſt flach gewoͤldt⸗ braungelb und klebricht, die Unterfläche hellgelb, mit runden Loͤcherchen, der Stiel weißlich; in Waͤldern. 2. Boletus bovinus. glatter Cöcherſchwamm. Der Huth flach gewoͤlbt, glatt und braun, die Unterflache grüngelb, die Loͤcher aus kleineren eckichten Loͤcherchen zuſammen geſetzt, der Stiel grau; in Helden. 3. . Boletus verficolor, bunter f oͤcherſchwamm. Dieſe Art hat keinen Stiel, der Huth iſt braun⸗ gelb, und mit etlichen bunten Zirkeln gezieret, die Unterflaͤche weiß mit ſehr feinen Loͤcherchen. Er waͤchſet i in Gaͤrten an Aeſten alter Baͤume oder an alten im Schatten ſtehenden Pfoͤſten, woran er mit einer Seite des 977 an⸗ waͤchſet. pe WW; Auſſer dieſen babe k ic noch zwey andere Ar⸗ 5 ten geſehen. 4. Bunt geftreifter Baumpilz, Die Ober⸗ flaͤche iſt braungruͤn, und mit bunten wellen⸗ formig im Kreiſe laufenden Streifen gezieret, auch zuweilen etwas haarig oder ſammetartig, # die Unterfläche weiß; er ift gleichfalls ohne Stiel, und ſitzet an den Aeſten der Baͤunme. 2 F. Rothbrauner pilz. Der Huth iſt rund und flach, in der Mitte etwas erhaben, und rothbraun, die Unterflaͤche gelb, der Stiel bunt aus gelb und weiß. Eine andere . | Geſchlecht. 379 welche Steinpilz heiſſet, hat einen groſſen 4Ordnung, breiten halbkugelformigen Huth, welcher braun⸗ roth, die Unterflaͤche ſammt dem dicken Stiel dunkelgelb iſt; er iſt eßbar. Noch eine andere Spielart heiſſet bey uns Pempke, der Huth halbkugelrund, klebricht, dunkelgelb, die Un⸗ terflaͤche hellgelb, der Stiel weißgelb mit brau⸗ nen Strichen und Punkten gezieret; er iſt gleichfalls eßbar. Die Benennungen der beys _ den letzten Arten ſind nach dem Hrn. Gleditſch. 329. Hydnum. Ein huthformiger Koͤrper, gemeiniglich mit einem Stiel, deſſen Unterflaͤche ſtachelicht iſt, weil nemlich die Muͤndungen der kleinen ſenk; rechten Roͤhrchen, aus denen er beſtehet, nicht, wie bey der vorhergehenden Gattung, gleich, ſondern gezahnet ſind. 1. Hydnum tomentoſum. trichterformiger Stachelſchwamm. Der Huth iſt flach, in der Mitte aber vertieft, rauch wie Sammet, dun⸗ kelbraun und mit Zirkeln bezeichnet, die Unter⸗ flaͤche und der Stiel ſind bleyfarbig. Eine Spielart davon hat einen voͤllig trichterformi⸗ gen Huth, ſo daß er in der Mitte am niedrig⸗ ſten, und der Rand hoch erhaben iſt; ſonſt iſt er braungelb, ſammetartig, und mit Jirkel⸗ ſtreifen wie der vorige bezeichnet; in den Waͤldern. 8 2, Flacher Stachelſchwamm. Der, Huth iſt flach, unrein weiß, mit dunkleren Zirkeln be⸗ mahlt, der Mittelpunkt braun und vertieft, die Unterflaͤche hellweiß, der Stiel braun; dieſe fd habe ich gleichfalls in den Wäldern ges en. ! * 2 ABIT, 330. Phal- | 380 Urnkenntliches 40rdnung. | 330. Phallus. ER Ein auf einem Stiel ſtehender hehe Kir | per, deſſen Oberfläche gegifte, doch undurch⸗ ü brochen, die untere aber glatt iſt. 1. Phallus eſeulenthus. Morchel. Der Stiel „ iſt runzlicht, der Huth eyformig. Es giebt b viel Spielarten davon, der Huth iſt entweder laͤnger und ſpitziger, oder kuͤrzer, kugelformig und ſtumpf, doch uͤberall am Stiel feſt, daß man nur die Oberflaͤche ſiehet; die Farbe iſt entweder weiß, oder roͤthlich oder braun; der Stiel laͤnger oder kuͤrzer, dicker oder duͤnner; die meiſten darunter ſind eßbar, wachſen in Waͤldern, gemeiniglich im Frühling. Eichſtaͤdt hat noch eine andere Art nemlich den weiffen Gichtſchwamm gefunden. | 331. Helvella. SR Ein W Schwamm von nie und unbeſtimmter Geſtalt, mit oder ohne Stiel. I. Helvella mitra. Faltenſchwamm. Auf ei⸗ nem holen ſtreifichten und aufgeriſſenen Stiel ſtehet ein abwaͤrts gebogener unordentlich ge⸗ formter lappichter und zerſchnittener ſchwarz⸗ brauner, unterwaͤrts weißlicher Huth; in Waͤldern, an alten Stumpfen der Eh auch anderwaͤrts. My 332. pez. 2 becher oder glockenformiger Körper, ohne N tiel. I. Peziza. oo Becherſchwamm. Ein ſehr kleiner glockenformiger offener, haufen⸗ weiſe zuſammen an alten Zaͤunen wachſender Schwamm, der erſtlich gelb, beach 195 — RN dig 1 x Lkr Re * GSGe.eſchlecht. 381 dig aſchfarb, auswendig ſchwaͤrzlich iſt. Eine 40rbnung etwas groͤſſere Spielart ſtellet ſehr genau einen Becher vor, iſt inwendig glatt, geſtreift, und bleyfarbig, auswendig braun und haaricht; in dieſem Becher liegen zwey bis drey runde Koͤr⸗ per wie Erbſen, welche die ſehr kleinen Saa⸗ men in ſich halten; der Decher wird mit klei⸗ nen Wurzeln an den alten Brettern RER: an welchen er aufrecht waͤchſet. 333. Clavaria. Ein ſenkrecht ſtehender Koͤrper, der entweder einfach oder in Hefte getheilet, oberwarts Ipitig oder ſtumpf iſt, mit einformiger Släche. 1. Clavaria piſtillaris. Kaͤulſchwamm. Ex it gelb von Farbe, unten dünn, oberwaͤrts viel dicker und ſtumpf, wie eine Kaͤule; in Wal⸗ dern an den Baumwurzeln. 2. Clavaria hy poxylon. ſchwarzer Korallen⸗ ſchwamm. Er gleichet einer ſchwarzen Ko⸗ 4 rallenzink, iſt in etliche Aeſte getheilet, welche flach und zuſammengedruckt ſind, an den En⸗ den weiß und ſpitzig, oder auch blaͤtterformig; auf beyderley Art habe ich ihn an dem Fuß einer aus Fichtenholz beſtehenden Wand ge⸗ funden, zwar in freyer Luft, doch wo keine Sionnenſtralen hin treffen. 3. Clavaris coralloides. Ziegenbart. Er iſt uns unten einfach, theilet ſich oberwaͤrts in ſehr viel ungleiche Zweige oder Aeſte, die zum Theil einander beruͤhren, und entweder gelb oder roth ſind; er iſt eßbar; waͤchſet i in den Wäldern, In der Flora habe ich noch eine Art beſchrie⸗ ben, welche weniger und langere mehr aus ein⸗ ander ſtehende gelbe, an den Spitzen zwey oder eee auch ganze und Numpfe Aeſte hat. Johann | 20 | Unkenntüches Johann Philipp Brayne hat noch eine ber ſondere ſehr große und weitausgebreitete fleiſch⸗ farbige in ſehr viel Zweige getheilte Art geſehen, die ſich in ſehr duͤnne haͤutige SO: Blätter endigete. 334. Lycoperdon. Ein mehrentheils runder eher, der ober: waͤrts aufſpringt und eine unendliche Menge Saamen in Geſtalt des allerfeinſten Staubes , ir Pulvers von ſich giebt. 1. Lycoperdon boviſta. Staubſchwamm. ge⸗ meiner Doviſt. Ein groſſer glatter runder weiſſer lederhafter Koͤrper, der ohne Stiel auf der Erde ſitzet, und wenn er reif oben auf; ſpringet, da denn eine groſſe Menge gelbbrau⸗ nen Staubes herausflieget, welches der Saas men it; auf ungebauten Feldern. RR. Auf dieſem ur 1 noch andere Arten er | 35. Nuacor. m. Gefhleht.: 33 335..Mucor. Ordnung. Eine kleine runde Blaſe, in welcher die haͤu⸗ figen Saamen an kleinen Haͤrchen ſitzen. 1. Mucor mucedo. ſchwarzer Schimmel. Er beſtehet in kleinen durchſichtigen, hernach ſchwar⸗ zen Kuͤgelchen, die auf feinen Faͤden ſitzen; im Brod, Kräutern und andern faulenden Sachen. 2. Mucor glaucus. grauer Schimmel. Graue Kuͤchelchen auf Faͤden; in faulenden Fruͤchten. 3. Mucor eruſtaceus. weiſſer Schimmel. Ge⸗ theilte Aehrgen auf Faͤden; in verdorbenen Eß⸗ waaren. e Bakktı 4. Mucor eryſiphe. weißbrauner Schimmel. Kuͤgelchen ohne Faͤden; auf Blaͤttern verſchie⸗ dener Pflanzen. | 5. Mucor ſphærocephalus. ſchwarz grauer Schimmel. Aſchfarbige Kuͤgelchen auf ſchwar⸗ zen Faͤden; dieſer vergeht nicht ſo geſchwind wie die anderen Arten, ſitzt an Waͤnden, Holz und Steinen. 3 Zu der in die erſte Ordnung dieſer Klaſſe ge: hoͤrigen Gattung des Poly podium ift noch bey: zufuͤgen:: 5 7 ö Polypodium vulgare. Engelſuͤß. Welches ich daſelbſt nur aus dem Oelhafe kurzlich angefuͤh⸗ ret. Ich habe es aber bald hernach noch ſelbſt gefunden im Walde bey Brentau. Es unter⸗ ſcheidet ſich dieſes von den andern Arten das durch, daß die Blaͤtter einfach gefedert, oder gleichſam in verſchiedene ſtumpfe und am Ran⸗ de ganze Zaͤhne getheilet ſind, welche nicht voͤl⸗ lig bis an die Mittelribbe gehen, ſondern da⸗ ſelbſt mit einander verbunden werden und zu⸗ ſammen laufen, auch nicht gerade gegen ein? ander ſtehen, ſondern der auf einer Seite be⸗ findliche Zahn um die Haͤlfte hoͤher ſitzet, als der entgegen ſtehende. | 17 761 25 Zeit } 384 | — Zeit des Auf bluͤhens verſhiedener einheimiſcher 9 | im Jahr TOR | = [Rn füge dees Verzeichniß in doppel ter Ab: ſicht bey. Denn einmahl kann man die Bieſchaffenheit unſeres Himmelsſtriches, und wie rauh oder gelind unſere Luft iſt, am beſten aus der Zeit des Aufbluͤhens der einheimiſchen Pflanzen erkennen und beurtheilen, wenn man ſelbige mit eben der Zeit in anderen Landern ver⸗ gleichet. Es findet ſich zwar dabey alle Jahr einiger Unterſcheid, welcher von der veraͤnderli⸗ chen Witterung abhaͤnget; aber eben deswegen habe ich die Witterung eines jeden Monathes kuͤrzlich vorangeſetzet, und gedachter Unterſcheid trift auch nur vornemlich die Frühlingsblumen. 5 Hernach wuͤrde ein dergleichen Verzeichniß, ine N ſonderheit a wenn man es durch Beobachtungen mehrerer Jahre vollſtaͤndig machen wollte, eir nem Anfaͤnger gute Dienſte leiſten, der die Pflanzen fuͤr ſich ſelbſt ohne mündliche Anwei⸗ ſung wollte kennen lernen; weil er eine gefun⸗ dene unbekannte Blume viel leichter zu ihrer Gattung und Art bringen koͤnnte, wenn er ber reits wuͤſte, was fuͤr Kraͤuter zur ſelbigen Zeit ihre Blumen bey uns eroͤffnen, und in welcher Ordnung ſie auf einander folgen. Denn ob⸗ 0 gleich die verſchiedene Witterung die Zeit etwas | 1 ſo e doch die FR unveraͤn⸗ Vet 4 * 7 der aufbluͤhenden Pflanzen. 385 dert oder beynahe dieſelbige, weil alle Pflanzen gleiches Wetter empfinden, und alſo auch auf gleiche Art zuruͤckgehalten oder hervorgetrieben werden. Ich habe alſo im Jahr 1767 faſt taͤglich an den Orten, die mir in Anſehung der mehreſten Pflanzen bekannt waren, mich nach ihnen umgeſehen, und den Tag, an welchem ſich ihre erſten Blumen oͤffneten, bemerket, und eine ziemliche Anzahl davon zuſammen gebracht, wiewohl mir doch einige der bekannteſten ent: gangen ſind, und das Verzeichniß wuͤrde weit vollſtaͤndiger feyn, wenn mehr Bemerker gewe⸗ ſen waͤren. Der ſtarke Froſt, der vom Anfang des Jah res bis den Sten Februar gewaͤhret, hoͤrete mit dieſem Tage gänzlich auf, und folgete die übrige Zeit dieſes Monathes lauter gelinde Frühlings: luft, hingegen war der Merz viel kaͤlter und rauher, obgleich kein großer Froſt einfiel, infons derheit waren die letzten 9 Tage beſtaͤndig truͤbe, nebelicht und regenicht, daher in dieſem Monath nur zwey Pflanzen auf bluͤheten. Merz. 7. Daphne. Kellerhals. 21. Galanthus. Schneeblum. Der April hatte beſtandige rauhe Nordluft, und war es kaum zwey oder drey Tage auf et⸗ liche Stunden ein wenig gelinder, welches die Gewaͤchſe merklich zuruͤck hielt; ſie bluͤheten in folgender Ordnung auf. 5 ö April. 4, Corylus. Haſelſtrauch. Betula alnus. Ellernbaum. . April. 2 1 3865 | Ordnung April. 8. Viola odorata. blaue Viol. 9. Anemone hepatica. Leberblum. Ornithogalum luteum. einfache Aker ae zwiebel. a 11. Tufilago farfara. Roßhub. Populus tremula. Espe. 21. Bellis. Marienblum. 22. Alſine. Mire. | Thlaspi burfa paftoris. Taſchenkraut. Anemone nemoroſa. weiſſer Waldha⸗ nenfuß. > 23. Draba. Hungerbluͤmlein. Veroniea triphyllos. Huͤnerraute. Holoſteum. Ackernaͤgleingras. Veronica agreitis. Huͤnerdarm mit Gas | manderleinblättern. Ä 26. Chryfosplenium alternifolium. gälden Milzkraut. Ranunculus ficaria. Feigwarztraut. Pulmonaria Lungenkraut. 27. Caltha. Dotterblum. 28. Lamium purpureum. rothe taube Neſel. Die erſten 8 Tage im May hatten noch ſehr kalte Luft, ja anfaͤnglich Schnee und Hagel mit ſtarken Nachtfroͤſten. Nachher ward die Luft waͤrmer, weil der Wind mehrentheils ſuͤdlich war, auch bis zu Ende des Monathes nur ſel⸗ ten vom Nordwind abgewechſelt ward, es war aber dabey ziemlich trockene Witterung. 5 Mah. 4. Veronica hederæfolia. Hünerdarm ait Elbyheublaͤttern. 8 Leontodon taraxacum. Butterblum. Viola tricolor. Freyſumkraut. Potentilla verna. klein Fünffingerfrauts 6. Are campeftris. Feldkroͤtengras. Wa eahina, Hundsviol. | May. FR i der auf blühenden Pflanzen. 387 May. 8. Carex montana. Bergriedgras. 9. Geranium ae kleiner Storch⸗ 8 10. 12. 13. 14. 16 5 17. ſchnabel Primula Veit: gelbe Schluͤſſelblum. Eqvuiſetum arvenſe. Heermoß. Ornithogalum minimum. aͤſtige Acker⸗ zwiebel. Thlaspi arvenſe. Baurenſenf. Lithospermum Steinſaamen. Senecio vulgaris. Kreutzkrant. Ceraſtium femidecandrum. fleines rau⸗ hes Vogelkraut. f Anemone ranunculeides. gelber Walde hanenfuß. Acer platanoides. eiuenbaum. Ceraſtium arvenſe. weiß Naͤgeleingras. Poa annua. Soinmerviehgras. Siſymbrium Loefelii. rauher Wegſenf. Glecoma. Gundelreben. Fumaria bulboſa. Holwurz. Chelidonium. Schellkraut. Ribes uva eriſpa. Kriſtbeeren. Juncus piloſus. haariges Ae Oxalis. Sauerklee. Salix alba. gemeine Weide. Myoſotis feorpioides. Vergiß mein nicht. Adoxa. Biſamhanenfuß. Prunus ſpinoſa. Schleedorn. Fragaria. Erbbeer. Veronica chamædrys. Gamanderlein. Stellaria holoſtea Sternblum mit lan⸗ zenformigen Blaͤttern. Lamium album. weiſſe taube Neſſel. Ribes rubrum. rothe Johannistraube. 18. Ranunculus auricomus. Hanenfuß mit nierenformigen Blaͤttern. Ribes nigrum. chwarze Johannistraube. Lathyrus latifolius. wilde Kuͤchern. B ba May. 18. 388 Ordnung Mah. 18. Orobus niger. Waldkuͤchern mit aͤſti⸗ : gem Stengel. Coaphaliım dioieum. Bergruhrkraut. Vaceinium myrtillus. Heidelbeer. 20. Aſperugo. blau Klebkraut. 21. Myoſurus. Mausſchwaͤnzlein. Carex acuta. ſpitziges Riedgras. Gealeopſis galeobdolon. gelbe taube Neſſel. Saxifraga. weiſſer Steinbrech. Ranunculus bulboſus. Hanenfuß mit runder Wurzel. Eryſimum alliaria. Knoblauchkraut. Arenuria trinervia. Sandkraut mit We⸗ gerichblaͤttern. | e ee bonus Henricus. gufer | Henrich, 1 22. Anthoxanthum. Ruchgras. Be Convallaria majalis. Mayenblumen. TCeraſtium vulgatum. gemein Vogelkraut. 23. Chærophyllum fylveftre, Kälberkropf. KRanunculus arvenſis. Hanenfuß mit ſtachlichtem Saamen. n Carex digitata. ſingerartiges Riedgras. Alyſſum ealyeinum. Hein Schildbeſem⸗ | kraut. 33 Rumex acetofella. Schafampfer. 25. Carex hirta. rauches Riedgras. N Plantago lanceolata. Spitzwegerich. Ranunculus e groſſer wol⸗ AAAälllichter Hanenfuß. N | 80 Sinapis. wilder Senf. ö Be 0. Ranuneulus acris. brennender Wieſen⸗ hanenfuß. „ Ceraſtium vileoſum. llebriges Vogels NEN kraut. Alyſſum i ineanum. er ER | kraut. 8 ER ‚ 85 „ | a N der aufblühenden Pflanzen. 389 May. 25. Cardamine. Wieſenkreß. 1. 29. 30. Rumex acetoſa. Sauerampfer. Anchufa, gemeine Ochſenzunge. Cynogloſſum. Hundszuge. Equiſetum ſylvaticum. Waldſchaftheu. Spartium. Geniſt. Bromus mollis. weichblaͤtteriger Dresp. Raphanus. gelber Ackerrettich. Myagrum paniculatum. feindofter, Trientalis. Meyerblum. Prunus padus. Ahlkirſchen. Geranium ſylvaticum. Walbdſtorch⸗ ſchnabel. Siſymbrium ſophia. Wellſaamen. Euphorbia eſula. ſchmalblaͤtterige Wolfs⸗ milch. Plantago media. rauchblaͤtteriger We⸗ gerich. A Melica. Waldgras. Silene. weiß Marienroͤslein. ‚Galium aparine. weiß Klebkraut. Cratægus. Hagedorn. Veronica verna. fleinbluͤmichter Ehren⸗ preis. Hieracium pilofella. flein Mausoͤhrlein. Geranium robertianum. Ruprechts⸗ kraut. 1 Ajuga. Guͤldenguͤnſel. Hottonia. Waſſerviol. Der Junius hatte zwar hinlaͤnglichen Regen, aber die Luft ward in den erſten 17 Tagen durch beſtaͤndige Nord: und Oſtwinde, und in den fol⸗ genden durch Weſtwinde ſo abgekuͤhlet, daß nur wenig waͤrmere Tage dazwiſchen kamen. Junius. 2. Hy ofeiamus. Bilfenfrant, Statice. Meergras. Bb 3 | Junius. 390 Junius. 2. 9 4 * . a Trifoliem pratenfe. brauner Wieſenklee. Phleum pratenſe. Wieſenfench. Vicia ſepium. Zaunwicken. Veronica ſer 'pyllifolia, Ehrenpreis mit Quendelblättern. Vaccinium vitis idea. Preuſſelbeeren. Bromus arvenſis. Ackertresp. Ranunculus ſceleratus. Hanenfuß mit laͤnglichen Fruͤchten. Valeriana locuſta. Ackerſalat. BEN Sorbus. Vogelbeer. Scandix. wilder Koͤrfel mit nahen | Saamen. Lychnis viſearia. Klebnelken. Berberis. Berbisbeeren. 5 Papaver rhœas. wilder Mohn. Phleum fpica foliacea, Send, mit un⸗ gleicher Aehre Hieracium murerum. Puchkohl. Tormentilla. Tormentill. Trifolium hybridum. IND arge 0 Klee. Den Kreutzblum. 1 »Rhinanthus, Klapper. I ‚ Conyallaria bifolia. Zweyblatt. Chonqxilla. gelbe Chondrillen. Potentilla argentea. groß Steinfünffine | gerkrau. Ranunculus aquatilis,. weiſer Woſſr⸗ hanenfuß R Urtica dioica. groſſe Brennneſſel. ne Melampyrum nemoroſume blauer Kuh⸗ weitzen. f Seleranthus perennis. Knauel mit ge⸗ ſchloſſenem Kelch. Avena puheſcens. Wieſenhaber. RER, Myner um ſativum. Sinfenfaamien. we | Junius. — der aufbluͤhenden Pflanzen. 391 Junius. 6. Orchis bifolia. Biſamknabenkraut. Trollius. Alpenhanenfuß. Centaurea cyanus. Kornblum. Potentilla anferina. Gaͤnſerich. Trifolium repens. kriechender Wieſenklee. Stellaria graminea. Blumengras. Chærophyllum temulum. wilder Körfel, mit rauhem knotichtem Stengel. Anthemis arvenſis Streichblum. 7. Symphytum. Wallwurz. 8. Crepis biennis. Habichtkraut mit Weg⸗ wartblaͤttern. | Papaver argemöne. Argemoneroͤslein. Iris pfeudacorus. Waſſerlilie. | 10. Veronica beccabunga. rundblaͤtterige Bachbungen. | 11. Lycopfis. wilde bleichblaue Ochſenzunge. Chry ſanthemum corymbiferum. Wund⸗ reinfahrn. | Lychnis dioica. Marienroͤslein mit ges trenntem Geſchlecht. Convolvulus arvenfis. kleine Winde. Scirpus ſylvaticus. Waldbinſen. Malva rotundifolia. Gaͤnspappeln Cannabis. wilder Hanf. Phyteuma ſpicata. Waldrapunzel mit laͤngerer Aehre. ITurritis. Thurnkraut. 13. Echium. wilde himmelblaue Ochſenzunge. Veronica anagallis aqvatica. langblaͤtte⸗ rige Bachbungen. | Trifolium melilotus polonica. polniſcher Steinklee. ö | Medicago lupulina. Schneckenklee. Leontodon hispidum. rauher Loͤwen⸗ 12 zahn. j Athamanta libanotis. Hirſchheilwurz. Bb 4 Junius. BE A Ordnung Junius 16. Anagallis. Gauchheil. i Scabiofa arvenfis. Ackerſkabioſe. 5 17. Aira canescens. graue ere v -Rofa. Feldroſen. Rubus fruticofus. Brombeeren. Delphinium Nitterfporn. Malva ſylveſtris. Haſenpappeln. 19. Euphorbia peplus. runde Wolfsmilch. Ceraſtium aqvaticum. groß Waſſervo⸗ gelkraut. Melampyrum pratenſe Woldhirſen. Coronilla. Peltſchen. Osmunda. Mondraute. 20. Thymus ſerpyllum. Qvendel. Frigeron acre. blaue Duͤrrwurz. N Campanula votundifolia, ng l en flos cuculi. Kuckucksblum. 1 22. Galium mollugo. weiſſes Meyerkraut. l Matricaria. Kamillen Orchis maculata. furzhörnige-Händleins | wurz. 9 Trifolium montanum. weiſſer Bergklee. f Evonymus. Spindelb aum. 1 ITrifolium alpeftre. brauner Bergklee. N 23. Fumaria offieinalis. Taubenkropf. Vieia cracca. Vogelwicken. a Geranium columbinum. Storchſchna⸗ f bel mit fein zerſchnittenen Blaͤttern. 24. Potentilla ſupina. kehre e ene } 9 fingerkraut. Rn | 8 . Sambucus. Holunder. W 5 A Aegopodium. Gierſch. 1 Saen millefolium. Schafgalbe. ecio jacobza. Jacobskraut. 3 | 27. Sedum fexangulare, unſchmackhafter N Mauerpfeffer. By 0 5 15 8 Junius. 4 der aufbluͤhenden Pflanzen. 393 Junius 27. Briza. Flittergras. 30. Dactylis. Knaulgras. Chærophyllum bulboſum. wilder Koͤr⸗ fel mit glattem fnc-ichtem Stengel. Chryſanthemum leucantheinum. groſſe | Gaͤnſeblum. Juncus conglomeratus. Knopfkroͤten⸗ gras. Campanula perſicifolia. Waldgloͤcklein. Lapfana. Haſenkohl. Lathyrus pratenſis. gelbe Wicken. Nymphæa lutea. gelbe Seeblumen. Nymphæa alba. weiſſe Seeblumen. Eryſimum officinale. gemeiner Wegſenf. Der Julius hatte faſt beſtaͤndiges Regenwet⸗ ter, daher die Waͤrme in dieſem Monath lange nicht ſo groß war wie ſonſt gewöhnlich, viel⸗ mehr waren die meiſten Tage etwas kuͤhl. Julius. 2. Agroſtemma. Raden. Chryfanthemum ſegetum. Goldblum. Verbascum thapſus. Kerzenkraut. 4. Ononis. Hauhechel. Globularia. blaue Maßlieben. Thymus acinos. wilde Baſilien. Centaurea nigra. Flockenblum mit ſchwaͤrzlichem Kelch. Vicia fativa. zw¾eybluͤmige Wicken. Aira eæspitoſa. glanzende Schmielen. Aira montana. Bergſchmielen. Holcus lanatus. wollichtes Darrgras. 5. Gladiolus. rothe Schwerdtlilie. ’ Epilobium anguſtifolium. ſchmalblaͤtte⸗ riger Schotenweiderich. 6. Heracleum. Baͤrenklau. . -Rumex erispus. krausblaͤtterige Men⸗ gelwurz. | „ B b 5 Julius. 6. * 304 K f Ordnung Julius. 6. Veronica offeinais. gemeiner Ehren⸗ 7- 8. II. preis. Carduus crispus. krauſe Wegdiſtel. Marr bium. weiſſer Andorn. Trifolium melilotus officinalis. Stein⸗ klee. N Triticum. Qveckweitzen. 11 Polygonum aviculare. Wegtritt. = Lolium, Lulch. Galeopfis tetrahit. taube Neſſel mit ſtachelichtem Kelch. Athamanta oreofelinum. Bergpeterlein. Polygonum convolvulus. Buchwinde. Vicia dumetorum. wilde blaue Wicken. Cynoſurus. Kammgras. Pimpinella. Bibernell. Geranium pratenſe. 5 eur ſchnabel. ' Campanula wachelium. nefblätteriges Gloͤcklein. N Hypericum. Johanniskraut. Galium verum. gelbes eee Artemiſia vulgaris. Beyfuß. Serratula. Haberdiſtel. Feſtuca fluitans. Schwaden. Epilobium hirfutum. „ . . Trifolium arvenfe. Haſenkle e. . Enicus. Saflor. Onopordum. Krebsdiſtel. Antirrhinum. Lein kraut. Cichorium. Wegwart. Leonurus. Herzgeſpann. Agroſtis ſpiea venti. Ackerſrausgras. 18. Dianthus deltoides. Feldnelken mit klei⸗ 1 19 Prunella. Braunellen. nen Kelchſchuppen. 1 Verbaſcum nigrum. ſchwarz Wulfraut. ö Luythrum. rother Weiderich. N * ö der aufbluͤhenden Pflanzen. 395 Julius. 20. Conium. Schierling. 22. Tilia. Lindenbaum. g. Ballota, ſchwarzer Andorn. Malva alcea. Sigmarskraut. Plantago major. glaitblaͤtteriger We⸗ gerich. \ Euphorbia helioſcopia. Sonnenwend⸗ wolfsmilch. Lyſimachia nummularia. Pfennigkraut. Agrimonia. Odermennig. Seirbus lacuſtris. Teichbinſen. Aliſma. Waſſerwegerich. Phellandrium. Waſſerſchierling. Carduus tuberoſus. Diſtel mit knollich⸗ ter Wurzel. ö Serophularia aquatica. Waſſerbraun⸗ wurz 127 | ’ 28. Arundo epigejos. Bergſchilf. Gnaphalium arenarium. Rheinblumen. Campanula glomerata. Halskraut. Erigeron canadenfe. weiſſe Duͤrrwurz. Solanum nigrum. Nachtſchatten. Polygonum perficaria. Floͤhkraut. Selinum. Roßfenchel. 31. Cireæa lutetiana. Stephanskraut mit weißlichten Blumen. _ | Der Auguſt brachte endlich waͤrmere Luft wie bisher, ſo ward auch der Regen, der noch häufig fiel, durch trockene Tage wieder hinlange lich abgewechſelt. | Auguſt. 1. Carduus lanceolatus. Speerdiſtel. 2: Xanthium. kleine Klette. Ardium, groſſe Klette. e Sium nodiflorum. Waſſerpeterlein mit kurzen Blaͤttern. Sagitraria. Pfeilkraut. | GR Auguſt. 2. 396 Ordnung der auf bluͤhenden ꝛc. Auguſt. 2. Butomus. Kammeelheu. l Centaurea fcabiofa. Fiocenblum mit braungruͤnlichem Kelch. Eupatorium. Kunigundenkraut. 8. Erica. Heidekraut. Euphraſia officinalis. weiſſer Augentroſt. Centaurea jacen. en sa mit weiß⸗ braunem Kelch. 0 Origanum. Doſt. Betonica. Betonick. 11. Sedum telephium. Bruchwurz. 14. Artemiſia campeſtris. Stabwurz. 17. Artemiſia abſinthium. Wermuth. 20. Scabioſa ſucciſa. Teufelsabbiß. 5 Sevtemb. 5. Parnaſſia. Steinblumen. 1232. Gentiana campeftris. fleine Gemianele. Dieſes iſt alſo nur ein unvollkommener Ver⸗ ſuch von der Zeit und Ordnung, in welcher viele von den einheimiſchen Pflanzen bey uns zur Bluͤthe gelangen. Da der Fruͤhling und Sommer dieſes Jahres ziemlich kuͤhl geweſen, ſo wuͤrde in einem waͤrmeren Jahr, wie das vorhergehende 176 6ſte war, alles viel eher ges bluͤhet haben. Man muß auch bey ſolchen Bemerkungen auf den Ort der Pflanzen Acht haben, denn ein Kraut, welches durch einen Zaun oder Berg für den Nordwind bedecket wird, und der Mittagsſonne ausgeſetzet iſt, wird viel eher blühen als ein anderes von derſel⸗ bigen Art, das fi) in ee N den befindet 5 N | Auszug i * * * 397 Auszug aus der Abhandlung von den Kraͤften der Pflanzen, welche Friedrich Haſſelauiſt unter dem Vorſitz des Herrn von Linne 5 vertheidiget. ie 1 haben ſich zu allen Zeiten bemuͤhet die Kraͤfte der Pflanzen zu unterſuchen und zu erforſchen. Die erſten und aͤlteſten derſelben begnuͤgten ſich allein mit nn was ihnen die Erfahrung davon an die Hand gab Hernachmals wie die WWiſſenſchaften nach ei⸗ ner langen Dunkelheit wieder in ein neues und helleres Licht geſetzet worden, ſuchete man durch Fürzere Wege diefe Kaͤnntniß zu erlangen. Es kamen alſo die Sterndeuter auf, welche glau⸗ beten, daß gewiſſe Sterne uͤber gewiſſe Pflan⸗ zen ſowohl als über gewiſſe Glieder unſeres Kör; pers herrſcheten, und in ſelbige mit ihrem Ein⸗ fluß wirketen, und alſo z. B. das Herz nur von denjenigen Kraͤutern Huͤlfe zu erwarten, die mit ihm von einerley Stern regieret wuͤrden. i nen 8 Don dem Kräften Ihnen folgeten andere, die aus der Farbe oder Geſtalt der Kraͤuter die Krankheit oder das Glied errathen wollten, wozu fie dienlich waͤren., So glaubeten ſie durch Safran, Rhabarber, oder Schellkraut die gelbe Sucht, durch Dra⸗ chenbluth aber, Tormentill, und Bluthmengel⸗ wurz die rothe Ruhr wegen Gleichheit der Farbe zu heilen. Da auch einige Kraͤuter die Geſtalt des Hauptes, Herzens, Nieren oder der Ge⸗ ſchlechtstheile etlicher maſſen abbildeten, ſo hielte man ſie deswegen fi die beſte eee zu dieſen Theilen. Die Scheidekünſtler gingen einen anderen Weg, und wollten die Pflanzen vermittelſt des Feuers und der Waͤrme in ihre erſten Beſtand⸗ theile aufloͤſen, und daraus erlernen, was für. eine Wirkung man aus der Art ihrer Zuſam⸗ menſetzung von ihnen vermuthen koͤnne. Allein nach unzaͤhligen Verſuchen fanden ſie, daß man aus allen auch noch ſo ſehr verſchiedenen Pflan- zen immer einerley herausbringe, nemlich eine fluͤßige Saͤure, ein weſentliches oder ſtinkendes Oel, ein feſtes und fluͤchtiges Salz, eine waͤſſe⸗ rige und unſchmackhafte Feuchtigkeit, und eine Erde. Alſo lieſſen ſich hieraus keine beſondere Krafte dieſer oder jener Pflanze entdecken. 0 Endlich kamen die neueren e 0 welche die Pflanzen nach gewiſſen angenomme⸗ nen Lehrgebäuden in Klaſſen und Ordnungen . und nach a Klaſſen zugleich ihre Kräfte | 8 Be A ) der Pflanzen. 399 Kräfte beſtimmen wollten, weil fie wohl einfa: hen, daß die Gewaͤchſe, die zu einerley Gattung gehöreten, auch einerley Eigenſchaften haben muͤſten. Da aber noch kein einiges von dieſen Lehrgebaͤuden mit der Natuͤr lichen Otdnung der Gewaͤchſe vollig uͤberein gekommen, indem die Erfinder den Grund ihrer Eintheilung nur von einem oder dem anderen Theil der Pflanzen hernehmen koͤnnen, und alſo die natuͤrlichen Klaſſen nothwendig von einander reiſſen, oder wieder ihre Abſicht hätten handeln müffen, als welche dahin ging, eine jede Gattung nach ver Aehnlichkeit oder Unterſcheid des angenomme⸗ 0 nen Theils zu beſtimmen, ſo iſt es daher gekom⸗ men, daß viel Pflanzen, die unter einerley me: thodiſchen Klaſſe oder Ordnung ſtehen, aber nicht zu einerſey natuͤrlichen Klaſſe oder Ordnung gehören, an Kräften ſehr verſchieden and. Ob alſo gleich unter den bisherigen willkuͤhrlichen Methoden noch keine iſt, welche alle natürliche Klaſſen ungetrennt haͤtte beybehalten konnen, fo iſt es doch gewiß, daß es ſolche natuͤruche Klaſſen giebt, und daß ſie zur Erkaͤnntniß der Kraͤfte der Pflanzen vieles beytragen. Einen Verſuch oder Entwurf einer natürlichen Ord— nung hat der Herr von Linne ſchon laͤngſt be⸗ kannt gemacht. Bey Erfindung der willkürlichen Methoden ſahen einige auf die Wurzeln der Pflanzen, an⸗ dere auf die Stengel, noch andere auf die Blaͤt⸗ ter, und ſuchten daraus die Eintheilungen zu - i een 400 Von den Kraͤften beſtimmen. Allein es fand ſich, daß dieſe Theile nicht beſtändig zugegen waren, ſondern bey vielen Pflanzen fehlten; dahingegen die Frucht⸗ werkzeuge bey allen anzutreffen, und alſo der einzige weſentliche Theil aller Pflanzen waren; daher alle willkuͤrliche Klaſſen ſich auf dieſelben eziehen muſten, wenn man die Abſicht, wozu ſie erfunden, erreichen wollte. Wenn man alſo die Kräfte der Pflanzen erkennen will, ſo muß man die Fruchtwerkzeuge derſelben unterſuchen, und den Geſchmack nebſt dem Geruch, zuweilen auch die Farbe und den Ort, wo ſie gewachſen, | zu Huͤlfe nehmen. Denn alle Pflanzen, die in der Blume und Frucht mit einander uͤberein kommen, gehören gewiß zu einer Gattung und ſind alſo auch von gleichen Kraͤften und Eigenſchaften. Die unter einerley natuͤrli⸗ cher Ordnung begriffen ſind, kommen auch in Anſehung der Kräfte näher mit einander uͤberein. Die in derfelbigen natuͤrlichen Klaſſe mit andern enthalten find, kommen auch in ihren Eigenſchaften einigermaſſen uͤberein. Wenn man alſo aus der Erfahrung die Kraͤfte eines Krautes aus einer gegebenen naturlichen Klaſſe kennet, ſo wird man daraus auf die Kräfte eines anderen Krautes aus derſelbigen Klaſſe muthmaſſen, und wenn ſie beyde aus einerley natürlichen Ordnung find, ganz ſicher ſchluͤſſen konnen. Wenn man eine aus den ſchiemformigen oder ſchmetterlingsformigen Blumen nach an e kennet, ſo wird 5 EN man | der Pflanzen. 401 man auch alle uͤbrigen aus dieſen Ordnungen kennen. Ja wenn mir auch aus einem ande⸗ ren Welttheil eine noch nie geſehene Blume ge⸗ bracht wuͤrde, die fuͤnf Blaͤtter und fuͤnf Staub⸗ faͤden nebſt zwey Stempeln haͤtte, und zwey nackte Saamen unterhalb der Blume truͤge, ſo wuͤrde ich, wenn ich ſchon die Pflanze ſelbſt nicht zu Geſicht bekame, doch ſchluſſen koͤnnen, daß ihre Blatter wechſelsweiſe ſtehen, daß fie niemals zu der Hoͤhe eines Baumes gelange, daß ihre Wurzel und inſonderheit die Saamen einen wuͤrzhaften Geruch und Geſchmack ha. ben. Wenn eine andere Blume anſtatt des Kelches zwey Baͤlglein, und dabey drey Staub⸗ faͤden, zwey Stempel und einen nackten Saa⸗ men haͤtte, ſo kann ich ſicher behaupten, daß dieſe Pflanze linienformige Blaͤtter, und einen gegliederten Halm habe, und daß man aus dem Saamen ein eßbares Mehl bereiten koͤnne. Wenn noch eine andere Blume einen einblaͤtte⸗ rigen Kelch, eine einblaͤtterige unregelmaͤſſige innere Blumendecke, vier Staubfäden davon zwey laͤnger, einen einfachen Stempel und ge⸗ ſpaltenen Staubweg, nebſt vier nackten Saa⸗ men hätte, fo kann ich verſichert ſeyn, daß ſie einen viereckichten gegliederten Stengel, ein⸗ fache entgegengeſetzte Blaͤtter, einen ſtarken Geruch habe, und nicht giftig ſey. Alſo wird uns in den Fruchtwerkzeugen das innere Weſen der Pflanzen vorgeleget und entdecket, daraus wir wie aus einem 1 die Natur und Kräfte 8 der⸗ / Die Blatter diefer Pflanzen werden von Kamer⸗ | len, en Hirſchen, Ziegen, Ochſen, Schweinen, Pferden u anderen Thie, 50 ae Doch ziehen einige von denſel⸗ 4 Von den Kräften derſelben, nebſt ihrer Art zu wachſen, en Fön: nen. Es giebt alfo überall narürliche und von dem Schoͤpfer ſelbſt geordnete Gattungen, und wenn wir dieſe unter ihre natürliche Klaſſen bringen, welches zwar bisher noch ſehr ſchwer geweſen, fo Fönnen wir daraus die Kräfte der Pflanzen am ſicherſten herleiten. Wir wollen daher bey unſerer Abhandlung zwar dem von den Geſchlechtstheilen hergenommenen Lehrge⸗ baͤude des Herrn von Linne folgen, aber dabey 5 zugleich auf die natürliche Ordnungen, fo wie er ſie vorgetragen, Acht haben, und die kurzen Säge, die er im 12ten Kapitel der Fundam. Botan. von den Kräften der Pflanzen gegeben, 10 zum Grunde legen und erläutern. RS | Von den Grasarten dienen bie Bier ben Sieefüßigen Thieren, die kleinere Samen den Vögeln, die größeren aber den Menſchen zur Speiſe. Dieſe Grasarten machen in der na⸗ türlichen Methode die 13 und 14de Ordnung | Aue in der 9 aber oa fie 1 aus der sten, das 1 Neger aus 5 1 60 — das Darrgras aus der 2àſten Klaſſe gehöret. ben gewiſſe Sntungen und Arten den andern 5 vor, 5 der Pflanzen. 403 vor, wie die Schafe den Schafſchwingel, die Ochſen das Riedgras. Die kleinere Samen werden inſonderheit von den Sperlingsarten ge⸗ ſuchet, die groͤſſeren aber, worunter alle Ge: treydearten gehoͤren, von den Menſchen gebrau⸗ chet, nur den Taumellulch ausgenommen, wel⸗ cher doch auch, wenn er im Brod gebacken wird, feine üble Beſchaffenheit groͤſſeſten Theils ver: lieret, im Bier aber ſelbige behalt. In dieſer Klaſſe giebt es keine giftige Pflanzen. 7 In der ten Klaſſe ſtehen die ſternformigen Pflanzen, welche die 44ſte natürliche Ordnung ausmachen, als der Wa dmeiſter, das Meyer; kraut, und weiſſe Klebkraut, welche eine harn; treibende Kraft beſitzen. Alle Pflanzen, welche in der sten Klaſſe ers ſten Ordnung, und zwar in der erſten Abthei⸗ lung begriffen find, und vier Samen tragen, heiſſen in der 43 ſten natürlichen Ordnung ſcharf⸗ blaͤtterig, und ſind Wundkraͤuter, weil ſie eine zuſammenziehende Kraft haben, wie die Ochſen⸗ zunge und die uͤbrigen. 1 Hingegen ſind die Pflanzen aus der zweyten Abtheilung dieſer erſten Ordnung, welche ein⸗ blaͤtterige Blumen haben und Beeren tragen, gemeiniglich giftig, als die Arten des Nacht⸗ ſchattens, Stechapfel, Bilſenkrau, Wullkraut, welches letzte die Fiſche toͤdtet oder doch betaͤu⸗ bet, daher ſelbiges 0 zu nehmen, | | a mr. ob a * 1 * a: Yon dan Kräften ob es g lech auſſerlich als erweichend gebraucht wird. Dieſe Pflanzen el die ie. natür⸗ | liche Ordnung. Die ſchirmformige Pflanzen, welche i in der aten Ordnung der 5ten Klaſſe, und in der 22ſten natuͤrlichen Ordnung ſtehen, ſind an trockenen Orten gewuͤrzhaft, erwärmend und zertheilend, an waͤſſerigen Orten aber giftig. Unter die erſten gehoͤren die Waldangelik, Pimpinel, Pe⸗ terſilie, Fenchel, Dill, Kuͤmmel und andere; unter die letzten aber der Schierling, Waſſer⸗ ſchierling, Waſſerpeterlein u. d. g. Die goͤſſe⸗ ſte Kraft der ſchirmformigen Pflanzen 8 in der Wurzel und in dem Samen. a Die? Wurzeln der Pflanzen aus un 9 Klaſſe find nach ihrem Geruch und Geſchmack entweder eßbar oder ſchaͤdlich. Sie ſind in der Iden bis 10den natürlichen Ordnung enthalten. Die Schneeblumen, Kybitzblumen, Meyenblu⸗ | men, inſonderheit aber die Hyacinthen, Nar⸗ ziſſen und Kayſerkronen haben giftige Wurzeln. 5 Der Knoblauch, Zwiebel, Schnittlau find we⸗ ‚gen ihres flüchtigen Alkali ſcharf, und wenn fie zuviel genommen werden, aetzend und ſchaͤdlich; doch gebraten oder gekocht verlieren ſie dieſe Schaͤrfe groͤſſeſtentheils, und we gebrauchet. Die Wurzeln der Tulpen und 5 Lilien aber find. nicht ſchaͤdlich. Die erſte wird in Italien e Selen, 11 und von der an⸗ deren . der Pflanzen. 405 deren wird der Tuͤrkiſche Bund in Sibirien zur taglichen Nahrung gebraucht. Die Pflanzen, deren Blumen zweyhornige Staubbeutel haben, ſind zuſammen ziehend, und wenn ſie Beeren tragen, ſo ſind dieſelben ſaͤuerlich und eßbar. Sie machen die 24ſte natuͤrliche Ordnung aus. Von unſern einhei miſchen gehoͤren dahin die Heidelbeeren, Preuſſel⸗ beeren, Moßbeeren, und das Heidekraut aus der sten, wie auch das Wanzenkraut und Win: tergruͤn aus der roden Klaſſe. E Aus der ı2ten Klaſſe find alle fleifchichte Früchte eßbar, als die Kirſchen, Pflaumen, Mispeln, Mehlbeeren, Vogelbeeren, Brombee⸗ ren, Hinnbeeren, Erdbeeren, Hagebutten, Aepfel und Birn. In dieſer ganzen Klaſſe iſt keine giftige Frucht, auch kaum eine giftige Pflanze. ie ſtehen in der 35 bis 39ſten e Ordnung. - Hingegen aus 107 13den Klaſſe oder 5 und zoften natürlichen Ordnung find faſt alle Pflanzen giftig oder doch ſchaͤdlich, als von den einheimiſchen die Wolfswurz, Schellkraut, Mohn, Seeblumen, Ritterſporn, Eiſenhuͤtlein, Ackeley, Kuͤchenſchelle, Anemonen, Ranunkeln, Dotterblume. Die Poeonie thut heftige Wir⸗ kungen. Der Thee iſt, wenn er noch friſch, behutſam zu gebrauchen. Die Gewuͤrznägelein — u bisig, daß fie en eine aetzende Kraft haben. 406 Don den Kräften - haben. Selbſt das Giftheil, welches man als ein Gegengift wieder die anderen Arten dieſer Gattung als das Wolfokraut und Eiſenhuͤtlein brauchet, iſt doch verdaͤchtig, ob es gleich we⸗ niger giftig if, und daher in Fiebern, die mit einem Ausſchlag verbunden ſind, wohl Nutzen ſchaffen kann; denn alle Arzneymittel aus dem Pflanzenreich, welche die Wuͤrmer toͤdten und den Ausſchlag hervortreiben, haben etwas gif: tiges an ſich, wie von den une.) bes kannt iſt. | Die erſte Ordnung der 1a den Klaſe, er | die 58ſte natürliche Ordnung der wirbelformi⸗ gen Pflanzen iſt mehrentheils wohlriechend, aufloͤſend, und dem Haupt zutraͤglich. Die Blaͤtter dieſer Gewaͤchſe haben die groͤſſeſte f Kraft, die übrigen Theile werden nicht gebrau⸗ chet. In dieſer Kaaſſs K es aer giftige 0 Pflanze. | Die ı sde Klaſſe oder die 57ſte naräriche f Ordnung der ſchotichten Pflanzen hat eine dem 1 Scharbock wiederſtehende Kraft, iſt dabey wäh ſerig und ſcharf, verlieret aber dieſe Eigenſchaf⸗ ten wenn ſie trocken wird. Das helle, f Kreß, Wieſenkreß, Brunnenkreß, Senf und RM̈NRettich beweiſen dieſes. Die übrigen find . N gleichem wiewol ſchwaͤcherem Geſchmack, und da wenige unter ihnen einen Geruch haben, ſo beſtehet ihre Kraft nur im Geſchmack und in 1 ö 17255 ſtiſchen er au verlieren fie felbige, wenn 3 der Pflanzen. 407 wenn ſie trocken werden. In dieſer Klaſſe iſt auch keine giftige Pflanze. Die zweyte Ordnung der 16den Klaſſe oder die 34ſte natuͤrliche Ordnung der faulentragen: den Gemächfe iſt ſchleimig und erweichend, wie man an den Pappeln findet, und zwar an allen ihren Theilen; es iſt auch unter dieſen Feine giftig. Die 17 de Klaſſe oder die 5 5ſte natürliche Orb: nung der ſchmetterlingsformigen Pflanzen dies net mit ihren Blaͤttern dem Vieh zum Futter. Daher werden verſchiedene davon zu dieſem Ende gefäet, als Klee, Wicken, Kuͤchern, Linſen. Die Samen werden gleichfalls von Menſchen und Thieren gegeſſen, inſonderheit gekocht, wiewol die Samen der Bonen und Feigbonen nicht leicht von dem Huͤnergeſchlecht gegeſſen werden. Die Samen aus dieſer Klaſſe ſind mehlig und blaͤhend. Es findet ſich unter ihnen keine Pflanze von ae oder auger Eigenſchaft. Die 19 de Klaſſe oder 2ıfle natürliche. Ord⸗ nung der zuſammengeſetzten Blumen wird in⸗ ſonderheit zu Arzneymitteln gebrauchet, und hat gemeiniglich was bitteres an fich. Daher findet man in den Apotheken die Wurzeln der groſſen 1 Klette, des Roßhub, der Peſtilenzwurz, rt, Schlangenmord, Löwenzahn und andere. Unter die bitteren gehoͤren der Wer⸗ nuth, Stabwurz, r Reinfarn, Mut: Ce terkraut, { 408 Von den Kräften terkraut, Kamillen. Hiezu kommt noch das 5 Ruhrkraut, heidniſch Wundkraut, Marien⸗ blum, Bertram, Schafgarbe. Unter den ein⸗ beimiſchen dieſer Klaſſe iſt keine giftig. Die Pflanzen der 20ſten Klaſſe mit Se Staubgefäffen oder der Aten natürlichen Ord⸗ nung ſollen zur Liebe reizen, und duet Kraft ſoll in den Wurzeln ſeyn. Die Gewaͤchſe aus der 21. und 22ften Klaſſe, ö welche die Bluͤthen in Kätzchen und Tangeln an ſtatt der Blaͤtter tragen, geben ein Harz, wie die Tannen, Fichten, Wachholdern „Ind bitzig, reitzend und harntreibend, bleiben bes ſtaͤndig grün. Sie Regen in der e walt lichen Ordnung. R Die Pflanzen der letzten Klose oder der WR bie 67ſten natürlichen Ordnung find mehren⸗ theils verdächtig. Die Farnkraͤuter toͤdten die Würmer, riechen übel, und treiben den Schar⸗ bock aus. Die Moße ſind ſo wenig wie die - Sarnfröuter eßbar; zwar wird aus dem islaͤn⸗ diſchen Moß ein Eſſen bereitet, da es aber eine abfuͤhrende Kraft behaͤlt, ſo iſt es nicht ganz unſchaͤdlich. Die Schwämme kommen zwar auf e Tafeln, doch haben die meisten einen gi aten Saft in ſich, und gel n keine ge⸗ funde Nahrung, ob fie gleich durch die Zube⸗ 8 ihren Regen Eon haften etwas EN * 5 RR, N . 6 re a ER 1 der Pflanzen. 409 Alle Pflanzen, welche ein beſonderes Saft⸗ behaͤltniß haben, fo von den Blumenblaͤttern unterſchieden iſt, find gemeiniglich giftig, als der Ackeley, Eiſenhtlein, Springſamenkraut, Sommerwurz, Steinblumen. Die pflanzen, welche einen Milchſaft geben, ſind gemeiniglich giftig, als die Wolfsmilch, der Mohn, das Schwalbenkraut, und etliche Blaͤtterſchwaͤmme. Doch ſind die geſchweifte Zwitterbluͤmchen aus der 19den Klaſſe weniger ſchaͤdlich, als der Bocksbart, blaue und gelbe Chondrillen, Habichtkraut, Waldgaͤnsdiſtel, Wehn, Ferkleinkraut. Es ſind noch einige batlrüche Ordnungen zu betrachten übrig. Die erſte Ordnung enthalt die pfefferartige Pflanzen, welche alle ſehr hitzig ſind, und auf der Zunge brennen. Bey uns find nur der Kalmus aus der sten und die 1 aus der 20ſten Klaſſe eins heimiſch. Die ste 8 der 05 mit 1 | formigen Blättern, hat fleiſchichte Wurzeln und einen einfachen gegliederten Stengel. Von dieſen iſt nur die Wurzel einiger Arten der Iris nach ihren Wirkungen bekannt, welche alle durch verſchiedene Wege ausfuͤhren, und alſo als dem Koͤrper ſchaͤdlich von der guͤtigen Natur aus⸗ getrieben werden. Der übrigen Pflanzen Ci genschaften ſind 3 Bey uns ſind nur ao e den Sagen nur 2 Arten der Iris nebft der roche Schwerd⸗ lilie einheimiſch. Die ıgde Ordnung ift nach ihren Kräften noch wenig bekannt, doch kann man aus eini⸗ gen auf die übrigen ſchluͤſen. So iſt der Holun⸗ der der Natur zuwieder, daher wird er durch Erbrechen, Durchlauf, Schweiß, Harn gusge⸗ trieben. Der Faulbaum führer ſtark ab Die Beeren des Spindelbaums und der Schwelken werden nicht leicht von den Voͤgeln gegeſſen; daher muß man mit dieſen Pflanzen, wenn man ſie ja brauchen will, behutſam umgehen. Die uͤbtigen dieſer Ordnung find bey uns nicht ein, Heini Aus der 35ſten Ordnung ſind die Rose, die Brombeer, Erdbeer, Fuͤnffingerkraut, Odermen⸗ nig und Sinnau zuſammenziehend, und zwar an allen ihren Theilen, ausgenommen den Blu⸗ menblärtern, welche bey einigen Gattungen eine verſchiedene Kraft äuſſern. Sie tragen alle | wechſelsweiſe ſtehende Blätter. Die Pflanzen der 47ſten Ordnung ſind alle f ſehr giftig, und daher nicht leicht innerlich zu gebrauchen. Bey uns ſind nur die Arten der Wolfsmülch, und 9 175 Is pie 4 einheimiſch. EN * m 2 4 zen von den geſunden nn e unters ſcheiden, hat ung die Natur den Geſchmack und in verliehen, beren N 1685 der Pflanzen. 411 Pflanzen ſicher weiden, und was einem jeden dienlich ausfinden. Hiezu kommt noch die Farbe und das Anſehen, nebſt dem Ort, wo jede Pflanze gewachſen; wovon noch folgendes zu merken iſt. Die an trockenen Orten wachſende Pflanzen ſind gemeiniglich ſchmackhafter, als der Doſt, Wirbeldoſt, Qvendel u. d. g. Die aber an feuchten ſchattichten Orten ſind ungeſchmackt, daher alle an dergleichen Orten wachſende Fruͤchte waͤſſeriger und unſchmackhafter ſind, als die an der Sonne ſtehende. Die im Waſſer wachſen, haben oft eine ſcharfe aetzende Kraft, wie der Waſſerhanenfuß, Waſſerdrachenwurz, Seeblumen, Waſſerpfeffer, und die ſchirinfor⸗ mige Waſſerpflanzen. Aus eben dieſer Urſache find auch viel Fruͤhlingskrauter ſcharf, wie die Kuͤchenſchelle, der Wolfsbaſt, das guͤlden Milz⸗ kraut. Wieviel an dem Ort gelegen, ſiehet man an dem Waſſereppich, welcher eine Art von der Gattung der Peterſilie iſt. Dieſer waͤchſet von ſich ſelbſt an ſumpfichten Orten, und iſt alsdenn ſcharf, eckelhaft und giftig, wenn er aber an einen trockenen Ort gebracht und ge⸗ pfleget wird, ſo entſtehet die ſuͤſſe und wobl eee Selleri daraus. Alle wolriechende und wolſchmeckende Pflan⸗ zen ſind auch gut zu gebrauchen, als die Wald⸗ meiſter, die Bohnen, Violen, Linden. Die aber einen ſchweren und wiedrigen Geruch ba: ben, ber von übler Beſchaſſenheit, als die Wolfs⸗ wurz * 412 Von den Kräften wurz, Haſelwurz, Holunder, etliche Gaͤns⸗ fuͤſſe, Nachtſchatten, Bilſenkraut, Stechapfel, Waldneſſel, Hundszunge, und viel Schwaͤm⸗ me. Die einen eckelhaften Geruch geben, ſind entweder abfuͤhrend, oder machen Erbrechen, oder ſind giftig. 0 e 1 Ale ſuͤſſe Pflanzen find nahrhaft, und auch gemeiniglich geſund; dahin gehören die Ge: treydearten, Erbſen, Bonen, Haſelnuͤſſe, Zu⸗ cker. Die fette Pflanzen ſind erweichend, wie die Pappeln, und die Oele, die aus den Sa⸗ men gepreſſet werden. Die ſalzige Pflanzen rei⸗ zen die Nerven, befoͤrdern die Ausfuͤhrungen, und wiederſtehen der Faͤulniß; ie find die an der See wachſende Kräuter. Die ſchar⸗ fen Pflanzen find aetzend, doch werden fie zu: weilen eßbar, wenn ſie die ſcharfen Saͤfte durch das Trocknen verlieren. Die bitteren Pflanzen find alkaliſch, dem Magen zutraͤglich, doch oft ‚verdächtig: Daher erwecken fie zwar anfang? lich die Eßbegierde, wenn fie aber lang gebrau⸗ ‚het werden, fo zernagen fie die zarten Faͤſer⸗ chen, fehwächen die Dauungskraft, machen den Koͤrper mager, und haben gemeiniglich etwas giftiges verborgen. Dergleichen ſind das Tauſendguldenkraut, Taubenkropf, Wermuth, Beyfſuß, Reinſahrn, Kamillen. Saure Pflan⸗ zen loͤſchen den Durſt und lindern die Hitze; denn fie verduͤnnen die Säfte, wiederſtehen der Faͤulniß, ſtaͤrken die Nieren, machen aber eine bleiche Farbe. Dergleichen find die Johannis een . trauben, der Pflanzen. 413 trauben, Berbisbeeren, Erdbeeren, Brombee⸗ ren, rothe Kirſchen, Sauerampfer, Sauerklee. Herbe Pflanzen ziehen zuſammen. Dergleichen ſind alle unreife Fruͤchte, Schleedorn, rothe Roſen, und andere mehr. Rothe Blumen oder Früchte haben gemei⸗ niglich ewas ſaukes in fich, wie die Preuſſelbes⸗ ren, Moßbeeren, Berbisbeeren, Hinnbeeren, Johannistrauben, Kirſchen, Pflaumen, rothe Aepfel. Rothe Blaͤtter zeigen gleichfalls eine Saure an, daher werden auch die Blätter des Sauerampfers mit der Zeit roth. Weiſſe Fruͤchte ſind ſuß, wie die weiſſe Johannistrau⸗ ben, Hinnbeeren, Kirſchen, Aepfel. Gelbe Farbe zeiget einen bitteren Saft an, wie am Schellkraut; grune Farbe hingegen rohe noch nicht genug bereitete Saͤfte, wie an allen jungen unreifen Fruͤchten. Bleiche Farbe iſt unſchmackhaft, wie junger Spargel, Kohl, Wegwart, Löwenzahn - bezeugen, die im Anfang des Frühlings, wenn ſie noch zart und weiß, unſchmackhaft ſind, wenn fie aber grun geworden, einen anderen Geſchmack bekommen. Schwarze Farbe oder ein ſchmutzi⸗ ges bleyfahles Anſehen machen eine Pflanze ver⸗ daͤchtig. So ſind die ſchwarze Beeren der Wolfs⸗ wurz ſehr giftig; weniger ſchaͤdlich iſt das bee⸗ rentragende Heidekraut, und die ſchwarze Jo⸗ hannistrauben; unſchaͤdlich Men die Hei⸗ delbeeren und e e | E 7 1691 r PO * & 2 Natürliche Ordnungen | des 1 Herrn von Linne. * Wei die vorhergehende Abhandlung ſich auf die natürlichen Ordnungen des Hrn. von Linne beziehet, ſo habe ich ſelbige aus ſeiner Philofophia Botanica hier beygeſetzet, nebſt den Gattungen, die aus jeder bey uns einheimiſch ſind. ur 2 . 18 b 25 1. Piperiteæ. Calla. Acorus. 2. Palme. 3. Sei. tamina. 4. Orchidee. Orxchis. Ophrys. Sera- pias. F. Enfate. Iris. Gladiolus. 6. Tripe- talodee. Butomus. Sagittaria. Alisına. 7. De- nudatæ. 8. Spathaceæ. Galanthus. 9. Coro- nuariæ. Ornithogalum. Anthericum. 10. Li- lijaceæ. II. Muricate. 12. Coadunatæ. 13. Calamariæ. Seirpus. Eriophorum. Juneus. Ca- rex. 14. Gramina. Anthoxanthum. Holcus. und alle Gattungen der zweyten Ordnung der dritten Klaſſe. 15. Conifere. Pinus. Junipe- rus. 16. Amentaceæ. Betula. Salix. Populus. Carpinus. Corylus. Qvereus. Fagus. 17. No- canenactæ. Xanthium. Artemiſia. 18. Ag- gregatæ. Statice. Globularia. Scabiofa. Dipfa- eceus. Valeriana. Circæa. 19. Dumoſæ. Vi- burnum. Sambucus. Evonymus. 20. $c4- 8 Pride. Urtica. Cannabis. Humulus. 21. Com. 5ſt. alle Gattungen der 19 den Klaſſe, nur die ausgenommen, die daſelbſt in der letzten Otrdnung ſtehen. 22. Umbellatæ. Eryngium. und alle in der zweyten Ordnung der fünften Klaſſe befindliche ſchirmformige Pflanzen. 23. Fiultiſliqva. Aqvilegia. Delphinium. Caltha. 3 i | N 7 V Natürliche Ordnungen 415 Ranunculus. Myoſurus. Anemone. Thalictrum. 24. Bicornes. Ledum. Erica. Vaccinium. Py- rola. 25. Sepiariæ. Liguftrum. Fraxinus. 50 26. Culminiæ. Tilia. 27. Vaginales. Poly- gonum. Rumex. 28. Corhdaſes Fumaria. Impatiens. Monotropa. 29. Contorti. 30. Rheades. Papaver. Chelidonium. Actæa. 31. Putaminea. 32. Campanacei. Convolvu- lus Campanula. Phyteuma. Jaſione. Vio- la. 33. Luridæ. Solanum. Hyoscyamus. Da- tura. Verbascum. Digitalis. 34. Columniferi, Malva. 35. Senticoſæ. Rola. Rubus. Fragaria. Potentilla. Tormentilla. Geum. Comarum. Al- chemilla. 36. Comoſæ Spiræa. 37. Poma- ce. Pyrus. Cratzgus. Sorbus. Ribes. 38. Drupaceæ. Prunus. 39. Arbuſtiva. 40. Ca- Heanthemi. Epilobium. Oenothera: Lythrum. SGlaux. 41. Hesperide. 42. Caryopbykei. Dianthus. Saponaria. Cueubalus. Silene. Lych- _ nis. Agroſtemma. Alfıne. Ceraſtium. Holo- fteum. Arenaria. Spergula. Sagina. 42. As- perifolie. alle Gattungen aus der sten.Klaffe, erſten Ordnung, erſten Abtheilung. 44. Ste /- late. Galium Asperula. Cornus. 45. Cacur- Bitucezs. Bryonia. 49. Sneculentæ. Sedum. Chryfosplenium. Saxifraga. Geranium. Linum. Oxalis. 47. Tricocca. Euphorbia. 48. In- undlatæ. Hippuris. Myriophyllum. Ceratophyl- lum. Potamogeton. Sparganium Typha. 49. Sarmentaceæ. Hedera. Asparagus. Convallaria. 50. Tribilate, Acer. Berberis. 51. Preciæ. Primula. 52. Rosucez. Gentiana. Lyfimachia: Anagallis Trientalis. Hottenia. 53. Holera- cer Atriplex. Chenopodium. Herniaria. Ama; ranthus. Callitriche. Salfola. 54. Vepreculæ. Rhamnus. Daphne. 55. Papilionaceæ. alle 1 Kut aus der zten Ordnung der den > * — Mer 56. Lomemuccs. 57. Siligvoſæ. alle , Gattun⸗ 1 ‚416 Natirl. Ordn. des Hrn. v. einne ea Perfonate. die zweyte Ordnung der Aden Klaſſe, imgleichen Verbena. Veronica. 60, Per foratæ. Hyperieum. Ciftus 61. Seatumi- natæ. Ulmus. 62. Cendelares. 63. Cimoſæ. Lonicera. 64. Filices. 65. Masei, 66. Al- gæ. 67. Fungi. die 4. letzten Ordnungen ſind dieſelbigen die in der letzten Klaſſe ſtehen. Sonſt find hier einige Gattungen, als Tri- glochin. Convallaria. Nymphæa. Rhamnus. Agrimonia. theils anders geordnet wie in der Abhandlung, theils ausgelaſſen, weil der Hr. Gattungen der 15 den Klaſſe. ae WVersicilla- se. die erſte Ordnung der 14den Klaſſe. 59. 1 von Linne ſelbige wieder geaͤndert, wie denn Hr. Oeder in ſeiner Einleitung zur Kraͤuter⸗ kenntniß ſie nach den neueren Aenderungen des Hrn. von Linne wieder anders anfuͤhret. * 8 * 2 417 Av. er. er, er er r er., r. r er. a t e e ar a gNeegiſter der Gattungen. A . Arabis 210 cer 304 Arctium 245 Achillea 265 Arenaria 135 Acorus 110 Artemiſian 254 Aeroſtichum 308 Arundo 19 Actæa 160 Afparagus 108 Adoxa 124 Alperugo 52 Aegopodium 95 Afperula — 38 Aethuſa 90 Aſtragalus 227 Agaricus 327 Athamanta 83 Agrimenia 145 Atriplex 2303 Agroſtemma 140 Avena 28 Agroſtis 18 B. 5 Aira * 1 | Ajuga 174 Ballota 183 Alchemilla 41 Bellis 261 Aliſma | 115. Baberıs: 2,777 Allum n 105 Betonica 179 e ru =" 281 Alyflum 204 Bidens a. Amaranthus 284 Braſſica g 211 Anagallis a IT Er 23 Anchuſa 47 Bromus i 27 Anemone 169 Bryonia 293, Angelica 86 Bryum 317 Anthemis 2064 Butomus 125 Anthericum 107 Byſſus 326 Anthoxanthum 9 * 0 . Anthyllis 220 . 5 Antirrhinum 195 Calla 276 Aquilegia 167 Callitriche 2 f g 7% Do Cal; 485. Caltha 73 Campanula 65 Cannabis 297 Cardamine 206 Carduus 247 Carex 5 280 Carlina 250 Carpinus 290 Centaurea 268 GSeraſtium 5 142 Ceratophyllum 285 Chærophyllum 91 Chara 2 323 ‚Chelidonium 161 Chenopodium 3 Choncdrilla 236 Chryſanthemum 262 9 Chryſolpleniuin 129 Cichorium 4244 Cicuta i 89 Cinera rie 266 . Cir cæa 8 Ciſtus 165 Clavaria 2333 Clinopodium 187 Cnieus 248 5 Cochlearia 202 Comarum E 159 Conferva 325 Conium 5 81 Convallaria 109 Convolvulus 39 Coreopfis 267 Cornus 40 Coronillaa 25 Corylus 291 Cratægus 149 W 5 2. — a | Register 5 Cucubalus Cuſcuta Cynogloſſum Cy noſurus Dactylis | Daphne Datura ‚Daueus Delphinium Dianthus Digitalis Dipfacus Draba Tor Droſera Echium 5 Hlymus Empetrum Epilobium Equiſetum Erica Erigeron Eriophorum Ervum Eryngium Eryſimum Evonymus Eupatorium Euphorbia . i 3 Pu ‚Filago‘ der Gattungen, Fontinalis 324. Iberis Fragaria 155 Impatiens Frasinus 395; Laue Fumaria | 216 Iris | G; Juncus Galanthus 104 Jungermannia zur 181 Juniperus alium 20 Gentiana . er L. Geranium 214 Lactuca Geum 158 Lamium Gladiolus 11 Laplana Glaux 66 Lalerpitium Glecoma 179 Lathyrus Globularia 34 Ledum Gnaphalium 288 Lemna 35 e H. Leohtodon Hedera 7¹ Be Helvella 331 99 0 ER Heracleum aa, Meilen Kt >: 85 Li uſtrum Herniaria 72 505 ne Hieraeium N er j : 239 Lithofper Hippuris 7 n Holcus 302 wo Holeſteum 33 ni Hordeum 31 1 Hottonia 57 10 00 Humulus 298 ee. nis Hydnum 329 ah 5 Hydrocharis 2300 ni copodium Hyofeyamus 61 . Hyoſeris 241 4 Hypericum 231 ir BE H ypnum 318 „th rum Hypocharis 242 M. J. Malva Jafione 271 Marchantia 2 V Dd 2 63 A * . 2 x 420 (Megiſten Marrubium 184 Phalaris 99008 Matricaria 263 Phallus Medicago 230 Phafcum Melampyrum 194 Phellandrium ‘Melica 21 -Phleum EN Mentha 178 Phyteuma Menyanthes 58 Pimpinella Mnium 316 Pingvicula -Monotropa | 123 Pinus Mucor 335 Plantago - Myagrum 198 Poa Myoſotis 53 Polygala - .. Myofurus 103 Polygonum Myriophyllum 286 Polypodium . es Polytrichum van . V S Prenanthes Oenothera Primula Ononis ı 219 prunella Onopordum 249 prunus Ophrys 274 Preis Orchis 273 Pulmonaria Origanum 186 Pyrola Ornithogalum 106 Pyrus = Ornſchopun a DODrobus 221 5 . Ofmunda 307 Quercus Oxalis . . | Ranunculu - Panicum 16 Raphanus „Papaver . 162 Reſeda N Paris 123 Rhamnus Parnaffia _ 99 Rhinanchus Paſtinaca 93 Ribes Pedicularis 192 Ricca Peziza n en j 2 “ I 4 \ der Gattungen. 421 ic 100 105 2 > Dd3 Negiſter Y k * — Rubus 154 Stellaria 136 Rumex ti 113 Stratiotes 168 S, Symphytum 51 Sagina 444 . Sagittaria 287 Tanacetum 253 Salix 294 Teucrium 175 Sala : 74 Thalictrum 170 Sambucus f 97 Thlaſpi Bor Sanicula 78 Thymus 188 Saponaria 132 Tilia 164 Saxifraga 130 Tordylium >. 70 Scapioſa 35 Tormentilaa 157 Scandix 2922 Tragopogon 232 Seirpus 13 Tremella 324 Scleranthus 131 Tyientalis 116 Scorzonera 233 Trifolium 228 Serophularia 196 Triglochin 114 Scutellaria 189 Triticum 32 Sedum 138 Trollius 172 Selinum 82 Turritis 209 Senecio 258 Tufilago 255 Serapias 275 Typha 2278 Serratula 246 | U RR: Sinapis | I Ulmus RT 75 Silene 135 e i 282 Siſymbrium 25 r „ Sium z; e, e ee, Solidagos 222 Verbaſeum 62 Sonchus 234 Verbena . 6 Sorbus u er Veronica 4 eee 218 Viburnum 96 ee 14 fiel 223 — 312 . BP Spirza & 1 eum ? 225 Stachys 182 n dt 283 N 4 auer Negiſter der Arten. 20 A Vaetſch kt 35 Ale ü „ ie * a cn . ve 24 Bathengel Ackerdiſtel 2 moß 317 310. | Ackerknoblauch 105 Daun 5 55 75 ur Ackermuͤnz I 78 Baumpilz 328 5 Ackernaͤgleingras „33 Baumſchimmel 326 Ackerrettich 25 Deumschwanut 324 Ackerriedgras Baurenſenf 20. 204 Ackerruhrkraut 259 Becherſchwamm 91585 Ackerſalat 10 Heinwell Ackerſfabioſe 35 Denebitenfehik f 155 Ackerſtrausgras 85 Berbisbeeren 112 Ackertresp Berggras 9. 18. 26 Ale 25 Bergklee e og Ahlkirſchen Be Bergknoblauch 105 Ahornbaum 5 Bergküchern 222 Alant „ Bergmeyerkrau. 39 Alpenhanenfuß d 775 Bergmuͤnz 1388 Alpranken 63 Bergpeterlein 83 Andorn 182 — 184 Bergranunkel 172 Angelick 7 Bergriedgras 19. 280 Apfel 131 Bergruhrkraut 255 | atgemonerögfeln 155 Bergſanickel 4. 5 Aspe RN 155 Bergſchilf 19 Augentroſt 5 5 Bergſchmielen nei 5 er u Dirgtires ar 8B. e m 4580 205 Bachbungen Beſemkrau 207 ache f 75 Betonick 277 f Baͤrenklau 85 Beyfuß 80 1 Baͤrlapp 311 Biberklee Ar 58 aldrian 77 10 Bibernell Kae“ 24 Ballon 85 Sen 4 0 B 99 en a W N . der Arten. 23 Vinſengras 13 Bie m a Birn f 151 Bifambanenfuß 124 Biſamknabenkraut 273 Blaͤtterſchwamm 327 Blaubeeren 1 19 Blumenbinſen 125 Blumengras 136 Bocksbart 232 Bocksbeeren 154 if .* ,.334 Brackdiſtel 77 Braunellen 190 Braunwurz 196 Brennneſſel 282 Brommbeeren 154 ruchkraut ng Bruchweide 294 Bruchwurz 135 Brunnenfarnkraut 310 Brunnenkreß 207 Bruſtkraut 100 Buchkohl 239 Buchwinde 122 uͤche 289 Buſchkrstengras 111 . Champignon 327 Chondrillen 235. => | 4 Darrgras N Diſtel | 247 Dorant 265 Doſt * 8 Butterblum 2238 Dotterblumen 173 Drathſchmielen 20 Drespe 27 Dreydiſtel 250 Dreyſaltigkettsblum 270 We E. Ehrenpreis N Eibiſchbeer 150 Eiche 288 Einbeer 123 Einblatt 109 Eiſenkraut 75 Ellernbaum 281 Elſenbeer 148 Entenfloot 27 Entengras e Auen Ta) 71 Erdbeer 155 Eröbeerfünffingerfraue er 15 Erdbeerklee 228 Erdmoß 3167 — 318 Erdnuß 222 Erdrauch 2156 Erdſchimmel 326 Erdſpinnenkraut 107 Erle 179 1 2BX Eſche iges Espe | 299 n > Faltenſchwamm I 331 nfraut 308. 310 nkrautmaͤnnlein 310 rnkrautweiblein 309 4 Farn⸗ 1 mie 260. 266 Farnmoß ‚318 Saewaſe RL). ſederwaſſergarbenktaut 2286 1 Feigwarzkraut lr 3 ae 111 eldkuͤmmel 188 Feldmoß 317 Feldnelken 1133 Sen 173 eldſchwamm 327 Feennch 17 Fenchg ras 16 | Ferklenkraut 241. 242 Jette Henne 138 Fettkauſch 10 Fichten baum 292 Fi.ieberkraut 189 Fingerhut 197 Finkenſaamen 198 Fiſchmelte 73 Flachs 0 Flachsgras Rn er 1 7: Flieder e JIFeliederohrchen 324 IJliegenſchwamm 327 5 Flittergras 23 lockenblum 268 loͤhkraut 122. 260 Flußkraut gg‘ ohre 292 Sreofamtraut 270 ſchbiß 300 Beisimgticen ER 1 | 169 Binffingertraug 156 ; ri Bet 75 un Glanz Regiſter Ge Gamanderleiin 4 Gaͤnsbl 6 Gänsslimein, 261 Gaͤnsdiſtel 234 Gaͤnſerich 156 Gaͤnsfuß | 73 Gan 3 Gauchblum 141 Gauchheil 1 55 Geisbart 152 Geisblatt ; 67 Geniſt 2218 Genzianelle 76 Seren eh 322 Genc wasch ae. Gierſch 95 e Glocken 167 Gloͤcklein 6 Goldblum 262 Gottesgnag 214 Graslilien A Grindwurz Mr 113 Guͤldenguͤnſel 174 Gundelreben 179 Guͤrtelkraut. — Guter Br, 73 | 5 5 Haarſchimmel 326 Haarſchwamm 326 Habe es 1 a Haberdi . Habergras 5 Saban e 239.240 Hagebuche. 290 15 ar der Arten 425 Hagebutten 153 Hagedorn 149 Halskraut 65 Hanbutten 153 Haͤndleinwurz 273 Hanenfuß 171 Hanenfamm 191 Hanenkopf 227 Hanf 297 Harnkraut 195 Hartriegel 3 Haſelſtrauch 291 Haſengras 23 Haſenklee 228 Haſenkohl 234.243 Haſenpappeln 215 Hauhechel 219 Hauswurz 138 Haynbuche 290 Hederich 212. 213 Heermoß 99 8308 Heidekraut 120. 295 Heidelbeeren 119 Heideſchwamm 327 e ge Seen. 238 erzgefpann 185 Hindebeeren 154 innbeeren 154 inſchkraut 63 Hirſchheilwurz 83 Hirſchwurz 84 gras 16 ee 201 97 dunderſchwamm 324 Holwurz Holzapfel 151 Holzbirn 151 Holzſchimmel 326 Hopfen 298 Hopfenklee 228 Hornblatt 285 Huflattich 256 Hundsmelte 73 Hundsmoß 322 Hundspeterlein 90 Hundsviolen 270 Hundsweizen 30 Hundszunge, 48.53 Huͤnerdarm 4. 55. 98 Huͤnerraute 4 Hungerbluͤmlein 199 Hutblume y 5 0 J. Jakobskraut 258 Je laͤnger je lieben 63 Igelsknoſpen 279 Johanniskraut 237 Johannistraben 70 Kadbig = ao Rälberkropf 91 Kalmus n Kameelheu a Kamillen 22863 Kammgras 25 Kardobenedickten 248 Kartendiſtel 36 Katzenmuͤnz re 2355. Kaͤulſchwamm 333 216 Kellerhals 121 Dd 5 Kerzen⸗ 1 426 Kerzenkraut 62 Kiefern 292. Klapper 191 Klapperroſen 162 Klebkraut 39. 52 Klebnelken 141 Klee en. Klette 245.283 Kiettenförfel 79 Knabenkraut 138.273 Knauel 131 Knebel‘. 2 143 Knoblochkraut 208 Knopfkroͤtengras 111. 5 3 22 Knsterich 143 Kohl » 209.243 Korallenmoß 322 Korallenſchwamm 333 Korbweide 294 Koͤrfel 91.02 Kornblum 268 | Tomnelbaukt une? 15) 8 Kornwuth n 181 Kratzbeeren 154 Krebsdiſtel 2 Kreutzblum 9121 Kreutzkraut 288 Kriſtbeeren 78 Kriſtinkenkraut 260 Kriſtoffelskraut 160 Kropfwurz 196 Kroͤtendill 264 a Kroͤtengras 111 ee 169 Rädern 222 Kuckucksblum 147 Kuhblumen a Regiſter Mariengras 5 Marienröslein 135. 141 Kuhweitzen 1094 5 Aube > abkraut e Läuſekraut 2 192. Leberblum 98. 169 beckritz Ten Lehmblaͤtter 256 Leindotter 198.208 Leinkraut 195. Lieſchgras 15. 17 Lieſchkolben 278. 1 Liguſter 887% killen ie 109 Lindenbaum 164 Linenbaum 80. Linſen kraut „ Loͤffelblatt 202 Loͤffelkraut 202 e 1095 Loͤwenzahn Pie 238 a 0 Lulch NE 29. Lungenkraut 40. 239 Lungenmoß Er Mannafhrsingel Manndtreu ver 9 Dargaretfenblunen 261. Margendreher 274 Marienblumen 261 302 Maßlieben mi Mauergänsfuß 1 . Mauerpfeffer 138 Muehle, 326 Mu 5 der Arten. 427 Maͤuſegerſtt 1 Nachtſchatten 63.273 2 Naͤgeleingras 142 Mausöhrlein 53.239 Natrenkolben 278 Mausſchwaͤnzlein 103 Natterkraut 233 Mayenblumen 109 Natterwurz 122 Meerbrackdiſtel 77 Neſſel 180. 181 Meergras 100 Nieswurz 275 Meerhirſen 50 | G deermelte 303 e Meernelken 100 Ochſenzung 45. 46. 47 Meerwaſſergras 114 Odermennig 145 Meerwermuth 254 Oraͤnt 195 Meeßke 3 * Mehlbeeren 149 ar N. 5 Melte 303 Pappelbaum 299 Mengelwurz 113 Pappeln 215 Merzveilchen 270 Paſtinack 93 Meyer | 284 Peltſchen 225 Meherblumen 116 Pempke 328 Meyerkraut 39 Perlgras 27 Milzkraut 129 Peſtilenzwurz 256 Mire 98 Pfaffenroͤhrlein 238 Miſtel 2096 Pfefferbaum 121 Miſtmelte 73 Pfennigkraut 54 Miſtſchwamm 327 Pfeilkraut 287 Mohn 162 Pfifferling 327 Möhren 80 Pfriemengras 19 Mendraute 307 Pfrimmen 218 Mondviol 205 Pilz 328 Morchel 330 Podgenſtul 327 Moß 313—322 126 Moßbeeren 119 Preuſſelbeeren 119 Moßſchimmel 326 Purgirflachs 101 Mottenkraut 253 0 Hi Mummeln 163 4 i Mufferon 327 Qveckgras 32 n Qveckweitzen 32 N. Qvendel e Qvitſchen 150 Qvitſch glad 42s ne Raden Rainkohl Ranunkel * Rapunzel Rauken Rebarberbeeren 112 Sanickel i Reinfahrn 253. 265 Sauerampfer 8 Reitzke Rheinblumen Rheinweiden Riedgras Rindsaug Raitterſporn Rodel Rockentresp Rohr | Rohrglanz Rohrgras oſen Rohrkolben Roßfenchel - R * Nee ö Reger | Samkraut 63. an Sandfench 243 Sandkraut 171 Sandriedgras 65 Sandſchilk 207 Sandweide 327 Sauerklee 255 Saurach f Re: Schachteihalm | 15. 280 Schafampfer 262. 264 Schafgarbe 18566 Schafgrindkraut 191. 192 Schafſchwingel 27 Schafthen 19 Schamkraut 1256 17 15 8 246 10 Scheibenmoß . 278 Schellkraut 161. 1 „ 263 Schierling 153 Schießbeerbaum BR SON , Schilf ix oßhub 256 Roßmarin 126 Schimmel 9 Rothbuche 289 Schlangenmord Roͤſter 75 Schleedorn Roͤthling 327 Aae 3 Ruͤben 211 Schmerbel Ruchgras 9 Schmieden Ruhrkraut 255 269 Schneckenklee 5 i Nuprechtskraut 214 Schneeblumen S. \ Se au N 725 Schoͤngras Saclwee N 204 Schotenflee . afloer 248 Schotenweiderich Salat 236 Schwaden 74 114 Saban Ne; N RR, — der Arten. 429 Schwarzdorn Schwelken Schwerdlilie Schwertel Schwingel Seeblume 58. Seetanne Seifenkraut Se nf Sichelklee Siegwurz Sigmarskraut Sinnau Skabioſe Sommerviehgras Sommerwurz Sonnenblum Sonnenguͤnzel Sonnenthau 148 96 11 12 26 20 Sonnenwendwolfs⸗ milch Sorge Spargel Speerdiſtel Sperberbaum Sperk * Sbanbebanm Spitzwegerich Springkraut Springſamenkraut Stabwurz Stachelbeeren Stachelſchwumm Staubſchwamm Stechapfel Steinblumen Steinbrech 130. une 98 152 310 ee eee 156 Steinflee 228 Steinkreß 203 Steinleberkraut 20 Steinmoß 322 Steinpilz 328 Steinſamen 5. 7 Steinſchimmel 326 Stendelwurz 273 Stephanskraut 8 Sternblum 136 Sternkraut 2. 260 Storchſchnabel 214 Strausgras 18 Streichblumen 264 Stuͤckneſſel 182 a 284 Sumpfbinſen 1 3 Sumpf habichtkraut 239 Sumpfmoß 312 316 Sumpfſtorchſchnabel 214 Sumpfviol 270 Sumpfwaſſergras 114 Suſannenkraut 4 * Suͤßholz 227 Suͤßling 327 3 Tag und Nacht 194 Tannenwedel W Taſchenkraut 199, 201 Taubenkrof 216 Tauſendguldenkraut ER Teich binſen 1 Teufelsabbiß 35 Theernelken 141 Thurnkraut 209 Thurnſenf 210 430 3 U Regiſter Tormentill 157 Dresp 1,87: Tulpe 169 er Udbramp 179 Ulmbaum 75 i W Vergiß mein nicht 53 Viehgras 22 Vielen 270 Vogelbeer 150 Vogelkirſchen 148 Vogelklauen 226 Vogelkraut 44. 66. 98. 142 Vogelneſt 80. 274 e 223 W Wacholder 301 Wachtelweitzen 194 Waldangelick 86 Waldbinſen 7 Waldgaͤnsdiſtel 238 Waldgloͤcklei 65 Waldgras 21 Waldhanenfuß 169 Waldhirſen 194 Waldkuͤchern 221 Waldmeiſter | 38 Waoldneſſel 182 Waldrapunzel 64 Waldruhrkraut 255 Waldſchafthen 306 Waldſtorchſchnabel 214 Waldſtroh 39 . 22 Wg nd Waldzypreß a Wallwurz 51 Wandlauskraut 12 Wandmoß I 1 Wanzenkraut 1 175 Waſſeralse 168 Waſſt 1 ER Waſſerandorn 7 182 Waſſerangelick 86 Waſſerarcheuch 323 Warden * 158 Waſſe erblͤͤch | 326 Waſſerbraunwurz 196 Waſſerdrachenwurz 276 Wafſerduͤrrwurz 251. 258. 260 Waſſe erepheu 278 Waſſerfeder 435 Waſſe erfederball 286 Waſſerfenchel 171 Waſſe erfuͤnffinger 8 kraut na I Waſſerhandleinwurz 273 Waſſerhanenfuß 171 Waſſerhanfkraut 251 Waſſe erhederich 207 | Woſſerknoblauch 175 Waſſerkuͤchern 222 Waſſt erleberkraut 3210 Waſſerlilie r. 163 Waſſerlinſen 277 Waſſermengelwurz 113 Waſſermeyerkraut 39 Waſſermoß 314.318.325 Waſſermuͤn; 178 | Wee K 89 — der Arten. 431 Waſſerpfeffer 122 MWiefenhaber 28 Waſſerrauken 207 Wieſenhanenfuß 171 Waſſerrettich 207 Wieſenklee 228 Waſſerriedgras 22 Wieſenkreß 206 Waſſerſchafthen 285. Wieſenraute 170 . 306. 323 Wieſenſchilf 19 Waſſerſchierling 88 Wieſenſchwamm 32 Waſſerſenf 207 Winde 59 Waſſerviehgras 22 Wintergruͤn 127. Waſſerviol 57 Wirbeldoſt 187 Waſſervogelkraut 142 Wolfsbaſt 121 Waſſerwegerich 115 Wolfsbeer 123 Waſſerwundkraut 258. Wolfsklauen 341 267 Wolfs milch 147 Wegdiſtel 247.249 Wolfswurz 160 Wegerich 37 Wollgras 14 Wegkreß 204 Wolwerley 260 Wegſenf 207. 208 Wucherblum 262 Wegtritt 122 Wullfraut 62 Wegwart 244 Wundklee 220 Weide 294 Wundkraut 258. 259 Weiderich 54. 117. 144 Wundreinfahrn 262 Weiderichroͤslein 118 Wuͤterich 81 Weißbuche 290 * Weißdorn 11 je Weißwurz 109 Zaunruͤbe 293 Wellſaamen 207 Zaunwicken 223 Wermuth 254 Ziegenbart 333 Wicken 222—224 Zinnfraut 306 Widertodt 315 316 Zipperleinkraut 95 Wiederſtoß 134 Zittergras 23 Wiederthon 107, 315 Zittertress 27 Wieſenduͤngras 14 Zweyblatt 109. 274 Wieſenfench 17 Zypergras . Wieſengras 22 Zyperſchwertel 125 Sd. 1