im'^:^ t'm'5 TK D. H. HILL IM^^f NORTH CyeOLIN>4 ST4TE C0LLC6E ENTOMOL06IC4L COLLECTION ^6^3 This book may be kept out TWO WEEKS ONLY, and is subject to a fine of FIVE CENTS a day thereafter. It is due on the day indicated below: Die unseren Kulturpflanzen schädlichen Insekten. Mut besonderer IRücksiclit auf die Erscheinungen, welche bei den Beschädigungen durch. Jnsekten sich zeigen ' '"' ■ und das SlailiuDi (ier Enhvicldung, in welchem sie vorzugsweise scliä(>e S. 18. Hirsezi'uisier . . . . 23 Beschädigung der Bliitlien und Kürner. §. 19. Weizengalhuik-ke .... §. 20. Ackerlaul)käfer §. 21. Weis.v/ottiger Ro.senkäf'er . §. 22. Queckeueule ....... Besdiädigung der Körnervoi räthe. §. 23. Weisser Koruvvurra . . . §. 24. Getreideuiotte §. 25. Schwarzer Koruwuriu . . a * IV Anhang. §. "26. Weizenälcheu . 29 Hülsenfrüchte. Besrbädiguiig der Sleiigcl und Diätter §. 27. Giiiuriissler 'ii §. 28. Erbseueule 32 Beschädigung der Samen. §. 29. Erbsen Wickler 33 §. 30. WeissfleckigerMeiselrüssler 34 §.31. Erbseumücke 34 §. 32. Erbseuwippel 34 §. 33. Liuseuwippel 35 Buchweizen. Beschädigung der S'engel und Blätter. §. 34. Yv'eizeueule 35 Mohn. Beschädigung der Wurzeln. §. 35. Mohnwurzelrüssler . . . . 3o Beschädigung der Rurner. §. 36. Weissfleckiger Verborgeii- rüssler 37 §. 37. Molnigallmücke 37 Schotenfrüchte. Beschädigung der Wurzeln. §. 3«. Kohlfiiege 38 Beschädigung der StengeL §. 39. Kohigallenriissler .... .39 §. 40. Rapserdfloh 40 §. 4t. Rapsmauszahiirüasler ... 41 Beschädigung der Blätter. §. 42. Erdflöhe 41 §. 43. Kohlweissllug- ..... 4"2 §. 44. Repssägewespe 44 §. 4'). Gemüseeule 45 §. 46. Kohleule 45 §. 47. Adonis-Blattlauskät'ei . . 45 §. 48. Kohlwanze 46 Beschädigung der Blütheu und Sanion. §. 49. Repsglanzkäfer 46 ^^^3<^ I, Abschnitt. Schädlinge, welche die meisten unserer Kulturpflanzen angreifen. Beschädignug der Wurzeln. §. 1. W enn zur Zeit des regsten Waclisthumes die Pflanzen gelb wer- den, abwelken und ohne äusserlich sichtbare Beschädigung zu Grunde gehen, so dass sie leicht aus dem Boden gezogen werden können, so wird man die Wurzeln angefressen finden, oder es fehlen dieselben gänzlich. Gräbt man weiter nach, so findet sich in der Nähe der Pflanze der Veranlasser dieser Beschädigung, eine sechsbeinige, runz- lige, schmutzigweise, bucklige, am hintern Ende sackförmig verdickte, bläulichgraue Larve, mit hornigem braunen Kopfe, die wie ihre Gat- tungsverwandten unter dem Namen Engerling bekannt ist. Diese Larve beginnt gewöhnlich ihren Frass am Ende der "Wurzel und frisst dann bis au den Wurzelstock hinauf, so dass nur bei stärkereu Wurzeln hängenbleibende Fasern auf die Anwesenheit derselben hindeu- teu. Es dürften unter unsern Kulturpflanzen nur wenige zu nennen sein, die ihr nicht zum Opfer fallen, wenn gleich eiuige derselben sich ihrer besonderen Vorliebe erfreuen, wie z. B. Getreide, Salat, Rüben, Erd- beeren etc. Sie nagt auch In Kartoffeln und Rüben Löcher aus, frisst Zwiebeln an, unterhöhlt auf Wiesen manchmal grosse Flächen und richtet besonders in Baumschulen oft ungeheuren Schaden an. Unter den Feinden unserer Kulturpflanzen nimmt sie gewiss die erste Stelle ein, denn nicht nur sie schadet, sondern auch der aus ihr sich entwickelnde Käfer, der nicht nur Laub, Knospen und junge Schosse fast aller Obst- und Wald- bäume und vieler Gesträuche, sondern selbst niedere Pflauzen oder deren Blüthen angreift. Die Larve, oder Engerling, auch Quatte, Glierae genannt, verpuppt sich in der Erde und kommt aus der Puppe im nächsten Frühjahre der Mat- Scliädliclic Insekten. ^ 0. R HUI lIBItAlRY North Carolina State College 2 Scbädlinge, welche die meisten imserer Kiilltirpn:iiizen angreifen. käfer (^Melolontha vulgaris L.) zum Vorschein, der dem Landwirthe so be- kannt ist, dass eine nähere Beschreibung überflüssig erscheint. Der Maikäfer erscheint, je nach den Witteruugsverhältnissen und der örtlichen Lage, gewöhnlich zwischen Ende April und Anfangs Juni, schwärmt dann besonders an lauen Abenden, ist aber oft auch am heissen Mittag zu treffen. Je kälter die Witterung, desto weniger ist er zum Fluge geneigt und hängt besonders Morgens oft halberstarrt an den Bäumen. Zu dieser Zeit kann er am leichtesten in grosser Menge gesammelt werden. Das Einsammeln muss sehr früh am Morgen oder an nassen, kalten Tagen vorgenommen werden. Durch Schütteln der Bäume können sie leicht yon den Zweigen herabgebeutelt werden. Breitet man dann ein Tuch unter den Baum, um die Herabgefallenen zu sammeln, so kann man sie in Ge- f ässe , z. B. Deckelbutten oder Säcke leeren, forttragen und vertilgen. Mit diesem leicht durchführbaren und erfolgreichen Mittel soll aber, um das Ablegen der Eier möglichst zu verhindern, gleich nach dem Er- scheinen des Käfers begonnen und dieses Verfahren je nach Bedarf kür- zere oder längere Zeit fortgesetzt werden. Zu bemerken ist auch noch, dass dasselbe nicht auf die Obstbäume allein zu beschränken, sondern auf alle Bäume und Gesträuche der Umgebung, ja selbst auf die an nahen Waldrändern wachsenden Bäume und Gesträuche auszudehnen ist. Ihrer Lebenszähigkeit wegen ist es räthlich die gesammelten Käfer zu zerstampfen, zwischen Brettern zu zerquetschen oder mit heissem Wasser abzubrühen. Sie können dann als gutes Schwein- und Geflügelfutter oder mit Kalk geschichtet oder trockener Erde vermengt auch als vorzügli- cher Dünger verwendet werden. Man hat auch beobachtet, dass, wenn man auf einer freien, son- nigen Stelle, an Waldrändern, Wiesen, Hecken, 3—4 Fuss im Quadrat hal- tende Flächen etwa 6"' hoch mit frischem , streulosem Kuhmist bedeckt und darüber eine ungefähr 3'' dicke Erdschichte bringt, die Weibchen der Maikäfer hier gerne ihre Eier ablegen. Solche Beeten sind dann vor Mitte Juli zusammenzuschaufeln und sammt den darin befindlichen zahl- reichen Engerlingen zu verbrennen. Erwähnenswerth scheint es ferner, dass in Baumschulen die Be- schädigung der jungen Bäume durch Engerlinge vermindert werden kann, wenn mau in den Baumreihen, ungefähr im Juni, Salat säet, welchen sie besonders gerne angehen. Man sticht dann im August bei recht brennen- dem Sonnenscheine solche Stelleu um und setzt die jungen am Salat ver- sammelten Engerlinge der Sonne aus, welche sie tödtet, oder noch siche- rer man sammelt und tödtet sie. Letzteres Verfahren muss aber einige Male wiederholt werden. Auf Wiesen, wo die durch das Absterben der Pflanzen entstehen- den gelben Flecken die Anwesenheit der Engerlinge vcrrathen , ist es zweckmässig, den Rasen abzuheben und die darunter versammelten Enger- BoscliiiiJigiing der Wurzeln. 3 linge zu tödteu. Wählt man zu dieser Arbeit eine trockene Witterung, so kann man die abgeschälten Rasenstücke au, zu diesem Zwecke augezün- deten Feuern verbrennen und so die darin steckenden Engerlinge tödteu. Zu bemerken ist jedoch , dass mau nur jedesmal so viel Rasen umbrechen darf, als sogleich verbrannt werden kann, damit die Enger- linge nicht Zeit gewinnen, sich wieder in deu Boden einzuwühlen. Nach Beendigung des Verbrennens wird die Asche und durchglühte Erde aus- einander gebreitet und mit dem, je nach der Grösse der Stelle, mit dem Spaten, dem Pfluge oder der Egge gelockerten Boden gemengt und dieser Stellen neu besäet. Die vermehrte Arbeit wird durch die dadurch erzielte Bodenverbesserung, die Zerstörung der Engerlinge und anderen Ungezie- fers so wie manchen Unkrautes reichlich aufgewogen. Auch das Sammeln und Tödten der beim Pflügen oder Umgraben zu Tage geförderten Engerlinge ist nicht zu verabsäumen. Wir sind der Ansicht, dass an manchem Schaden, der dem Engerlinge des Maikäfers insbesonders zugeschrieben wird, seine Gattungsverwandten, welche im Allgemeinen dieselbe Form zeigen und sich nur durch Grösse und andere weniger in die Augen fallende Merkmale von ihm unterscheiden, Antheil nehmen, begnügen uns aber hier nur darauf hinzuweisen, da es sich überhaupt nur darum handelt, die durch Engerlinge verursachten Schäden zu vermindern und zu beseitigen. §. 2. Dieselben Erscheinungen zeigen sich, doch in der Regel nur Drahtwurm, an jungen Pflanzen, wenn die Beschädigung durch eine der Gestalt nach, an den Mehlwurm erinnernde, sechsbeinige , etwas niederge- drückte, glänzend gelbbraune bis 7'" lange Larve, den allbekannten Drahtwurm veranlasst wird. Der Drahtwurm, welcher die meisten unserer Kulturpflanzen angreift, ist den Getreidesaaten am verderblichsten , so lauge als die Pfläuzcheu sich nicht bestockt haben. — Da er mit Vorliebe den unterirdischen Sten- gel zu seinem Frasse wählt, so ist der Schade, den er veranlasst, gewöhnlich grösser, wenn der Same tief untergebracht wurde. — Er soll ferner die aus- gesäeten, noch nicht keimenden Maiskörner ausfresseu. — Beim Hacken und Verziehen der Zuckerrüben stösst mau oft auf ganze Büschel welker Pflan- zen, welche bei näherer Untersuchung au der Wurzel einige Linien bis i'' unter der Blätterkrone eiue vertrocknete (angefressene) Stelle zeigen. In der Regel geht die so beschädigte Pflanze zu Grunde, und nur dann, wenn die Frassstelle tiefer liegt oder die Pflanze bereits zahlreiche Seiten- wurzeln entwickelt hat, lebt sie fort, die Rübe selbst aber bleibt dann in ihrer Entwicklung zurück. — Hafer, Weizen, Gerste, Roggen, Mais scheint der Drahtwurm mit Vorliebe anzugreifen, obwohl auch Rüben, Kartoö'eln, Kohl- 1 * I Srhäiilingo, ■^•elche die ineislen unserer Kullitriinanzen angrciren. arten, Salat etc. von ihm nicht verschont bleiben. — Leichter Boden scheint ihm mehr zuzusagen als schwerer; tief gepflügter besser als seich- ter. Am bedeutendsten sind die Beschädigungen gewöhnlich in Neubrüchen oder -wie behauptet wird, in drainirten und gekalkten Böden. Der Drahtwurm verpuppt sich in der Erde und kommt aus der Puppe ein etwa 4'" grosser, länglicher, brauner, kurz grau behaarter, den bekannten Spriugkäferu ähnlicher Käfer zum Vorschein, der unter den Namen SaalschuelJkäfer (Agriotes lineatus Bierk.) bekannt ist. Rücksichtlich der Mittel gegen diesen Schädling müssen wir uns darauf beschränken nur Andeutungen zu geben, da bedeutende Erfolge gegen denselben bisher noch nicht erzielt worden sind. Das Befestigen des Bodens durch Walzen, nicht allzu tiefes Unterbringen der Saat und Bei- zen des Samens mit Kupfervitriol, ein Mittel, welches gleichzeitig gegen den Brand des Getreides wirkt, dürften am zweckmässigsten anzuwen- den sein. Bei Kulturen, welche Handarbeit erfordern und besonders in Gärten, müssten nach dem Ausziehen der welken Pflanzen, die geAvöhnlich in der Nähe der Wurzeln oder an denselben aufzufindenden Drahtwürmer ver- tilgt werden. Bei bedeutenden Beschädigungeu der Saaten wären die beim Umpflü- gen der betrefl'enden Stellen an die Oberfläche gebrachten Drahtwürmer zu sammeln, da sonst voraussichtlich auch die Nachsaat vernichtet würde. Die Larven aller Schnellkäferarten sehen einander sehr ähnlich und lassen sich äusserst schwer von einander unterscheiden. Es ist daher mehr als wahrscheinlich, dass ein grosser Theil der Verwüstungen durch Draht- würmer überhaupt veranlasst wird. Ihre Unterscheidung ist für die Praxis indessen entbehrlich. Die Käfer zeigen sich immer einzeln und richten als solche keinen Schaden an, sollen aber nach Möglichkeit, um das Ab- legen der Eier zu hindern, vertilgt werden. §. 3. Wierre. Sieht man junge Pflanzen gelb werden, verwelken, umbrechen und absterben und findet man entweder die Wurzeln abgebissen oder unterwühlt und neben oder unter denselben lange, ziemlich ober- flächliche Gänge, welche später in die Tiefe führen, so wird man beim Nachgraben auf einen andern, iVj— '^" langen, brauneu, rostbraun- filzigen, ebeinigen, geflügelten Schädling mit bandförmigen Vorder- beinen (Grabbeinen) stossen , der in der Gestalt an die gemeine Feldgrille erinnert und unter den Namen Werre bekannt ist. Dieser Schädling ist für die meisten Nutzpflanzen gleich gefährlich, findet sich jedoch am häufigsten in Gärten und Baumschulen. Lockeren, nesfhiiilifriinpr drr Slcngelii oder Pliiilor. 5 humosen Boden scheint er besonders zu lieben. Obwohl er ausser Pflan- zen auch Larven verzehrt, so dürfte doch der Nutzen, den er durch letz- teres schafft, weitaus durch das beim Aufwerfen seiner Gänge veraulassta Zugrundegelien junger Pflanzen aufgewogen werden. Er ist auch unter an- deren sehr verschiedenen Namen, die sich theils auf die Lebensweise, theils auf die Gestalt desselben beziehen, wie Erd- und Moldwolf, Schrot- und Reutwurni, Reutkröte, Erdkrebs, Ackerwerbel und Maulwurfsgrille (Gnß- lotalpa vulgaris Latr.) bekannt. Das Weibchen setzt zur Eierablage den unterirdischen Gang in einem plötzlich abbeugendeu Winkel in die Tiefe fort, erweitert denselben zu einer eigrossen Höhlung, in welche es dann seine grünlichgelbbraunen ly^'" langen, glatten, sehr harten Eier ablegt. Die schon nach einigen Wochen ausschlüpfenden Jungen haben etwa die Grösse einer grossen Ameise, leben anfangs gesellig, zerstreuen sich aber später, wenn sie erwaclisen sind ; sie nähren sich von vegetabilischen zersetzten Stofl'eu und feineu Würzelcheu; häuten sich mehrmal, sehen aber sogleich den Alten ähnlich, nur fehlen ihnen die Flügel. Gegen die Beschädigung durch dieses Insekt ist das Ausnehmen der Nester und Vertilgen der Eier anzuempfehlen , was am besten von Juni bis Juli geschieht. Das Auffinden der Gänge und Nester gelingt am besten nach starkemMorgenthau oder Regen. Das Nest kann bei einiger Vorsicht sammt den es umgebenden Erdschollen ausgehoben werden. Da das Weibchen sich meist ganz in der Nähe aufhält, so kann es bei diesem Anlasse auch getödtet werden. — Auf Wiesen deuten auch Stellen mit abgewelkten , gelben Pflanzen , die nach dem Ausschlüpfen der Jungen sich vergrösseru , auf die Brutstätte der Werre hin. — In Gärten kann durch Zerstampfen des Bodeus oder Aufgiessen heissen Was- sers die Brut zerstört werden. — Hier kann man auch in Blumentöpfen, welche so eingegraben werden müssen, dass der obere Rand derselben unter die Sohle des Ganges zu stehen kommt, die Werren, welche in die- selben auf ihren Wegen stürzen, oft in grosser Anzahl sammeln und vertilgen. Besehädigang der Stengel oder Blatter. §. 4. Nimmt man wahr, dass Pflanzen stellenweise ganz abgefressen Heuschrecken. wurden, so sind die Veranlasser meistens bräunliche, dunkel ge- fleckte, 6beinige, flügellose oder geflügelte Schädlinge mit stark ver- dickten Schenkeln an den Hinterbeinen (Springbeinen), die zu dem Geschlechte der Schricken (Heuschrecken) gehören. g Sciriiillinge, -welilie die mpi>teii unserer KiiKiiriiflnnzen nngreifen. Getreide und andere Kulturpflanzen aber auch Gräser , Unkräuter u. s. w. werden von diesen Schädlingen, die yon einer yerheerteu Fläche oft in grossen Zügen zu anderen weiter wandern, bis auf den Boden ab- gefressen, Bäume und Sträuche ihrer Blätter beraubt. Eine der für unsere Gegenden wichtigsten Arten, welche durch ihre Verwüstungen in mehreren Ländern Europas, wie z. B. erst in neuester Zeit in Ungarn sich bemerkbar machte, ist die 6'"— ly«" lange, grau bis braunröthlich gefärbte italienische Sehr icke mit kur- zem dicken Kopfe und massig langen, schneidigen Fühlern, kanti- gen mit 3 erhabenen Kielen versehenen Vorderrücken, eiförmigen braungebänderten Deckschildern und rosenrothen Unterflügeln, Die schwarz getüpfelten, gefleckten und mit 3 Binden versehenen Hin- terschenkel sind unten so wie die Schienbeine hellroth. Sie wird von den Entomologen Caloptenus Italiens L. genannt, Die italienische Heuschrecke legt ihre Eier im August oder Sep- tember zu 50—60 Stück in eine walzenförmige, mit Hilfe der kurzen Legscheide verfertigten Röhre ab, umgibt diese mit einer klebrigen Masse und bedeckt sie dann mit Erde. Die im Frühjahre a\iskriechenden flügellosen Schricken (Larven) sind erst im Juli ganz erwachsen. Das wirksamste Mittel gegen die Beschädigung durch diesen Schädling ist die Vertilguner seiner Brut. Es müssen zu diesem Behufe die Plätze, wo die Eierpäckchen abgelegt wurden, meist uiikultivirte Stellen, die sich durch eine grössere Zahl todter Schrirken kennzeichnen, umgegra- ben oder umgepflügt werden. Die aufgebrachten Eierpäckchen werden am besten durch Zerstampfen vertilgt , können aber auch den Vögeln und Witterungscinflüssen überlassen bleiben. Die Schrickeu selbst können auf folgende Weise vertilgt werden: die je nach der Witterung und dem Klima zwischen Februar bis Mai auskrie- chenden Jungen sammeln sich gewöhnlich unter niedrigen Sträuchern iu 3— 4' grossen, einige Zoll hohen Haufen uud sind da in steter Bewegung» so dass sie auffallen und mit leichter Mühe zu Tausenden getödtet werden können. — Später verfolgt man sie in den Frühstundeu, am besten an trüben regnerischen Tagen, weil sie dann matt uud träge sind. Man kann sie dann entweder mit Streifsäcken einfangeu und vertilgen oder mit Baumzweigen todtschlageu. Die getödteten Schricken können iu kleinen Partien an Geflügel uud Schweine verfüttert werden oder man verbrennt sie oder schüttet sie in Gräben, die sodann mit Erde bedeckt uud festge- stampft werden müssen. Mit Kalk gemengt wären sie wohl auch zur Dünger- bereituug zu verwenden. Zweckmässig ist es auch an Stellen, wo die Schricken häufig sind, Truthühner aufzutreiben, welche sie gern ver- speisen. BeschaJiyung der Stengeln oder lil.iUer. 7 Ausser der vorgenannten Art ist besonders die durch ihre furchtbaren Verwüstungen berüchtigte, im Juli — August, oft plötz- lich in ungeheuren Schwärmen auftretende Wand er- oder Zugheu- schrecke C-^cridium migratorium L.) zu erwähnen, die durch ihre Grösse , die langen schmutzigweissen Unterflügel, sowie die erhabene Mittelleiste des Vorderrückens und die bläulichen Fress- werkzeuge sich besonders kenntlich macht. Eiu Mittel , welches gegen diesen furchtbaren Feind aller Saaten angewendet werden kann, besteht darin, dass man am Rande des verwüsteten Feldes einen etwa ly^' tiefen und ebenso breiten Graben aushebt, der im sandigen Boden eine möglichst starke Böschung erhalten, im thonigen aber oben enger sein muss und bei dem die ausgehobene Erde thunlichst steil auf die entgegengesetzte Seite zu bringen ist. Am Boden der Gräben werden dann in entsprechenden Entfernungen sogenannte Falllöcher (senkrechte Vertiefungen) augebracht. Die durch eine geschlossene Reihe Tou Treibern mit belaubten Zweigen oder Ruthen aufge- störten Schricken werden gegen diese Gräben vorwärts getrieben. Die Trei- ber müssen stets in gehöriger Entfernung zurück bleiben und dürfen nur langsam vorrücken, damit der Zug nicht in Verwirrung geräth, sich etwa theilt oder gar nach rückwärts abfliegt. Durch Vorrücken im Bogen von beiden Flanken her kann das Ausweichen der Schricken gehindert werden. Ist der Zug am Graben angelangt, so werden die ermattet am Rande zurückbleibenden Schricken noch vollends hineingejagt, und das Ganze mit Erde überschüttet und zertreten. Zu erwähnen ist noch, dass die Schricken nicht gegen den Wind oder bergan getrieben werden dürfen, da sie sonst bald ermüden, und nicht mehr weiter gehen oder die Richtung ändern. Von diesem Verfahren ist aber nur an kühlen Tagen oder in den Morgenstun- den ein entsprechender Erfolg zu erwarten. Auch diese Art legt ihre Eier von August — September in 1— iVj" laugen, 3 — 4'" dicken aussen mit brauner Masse umgebenen Klümpcheu in die Erde ab, wobei sie mit Vorliebe Ackerränder oder die au Wegen liegenden Abhänge, öfter wohl auch Rohrbestände wählt, welche sie gerne angreift, daher auch diese im Auge behalten werden müssen. Die Vertilgung der Eierpäckcheu und Jungen wäre wie bei der vorigen Art durchzuführen. §. 5. Zeigen die Pflanzen oder Bäume an den Blättern, Trieben oder Blattläuse. Blüthen ein krankhaftes Aussehen, verfärben oder verbilden sie sich wie z. B. durch Kräuseln der Blätter, Krümmen oder Zurückbleiben der Triebe im Wachsthura, Fehlschlagen der Blüthen u. s. w. und Q Schädlinge, welche die meisten unserer Kulturpflanzen angreifen. findet sich an den, Stengeln, Stämmen, Zweigen oder Blättern derselben, bei Bäumen oft auch auf den nahe wachsenden Pflanzen ein glänzender üeberzug von einer klebrigen, süsslichen Flüssigkeit, der sogenannte Ho- nigthau, so sind die Veranlasser zuversichtlich in grosser Anzahl dicht aneinandersitzende, kleine weiche, geflügelte oder nngeflügelte, sechs- beinige Kerfe, von grüner, gelber, brauner oder schwarzer Farbe, die bisweilen auch weiss oder dunkel bestäubt sind. Sie haben einen kleinen Kopf, borstige Fühler und einen ziemlich langen Saugrüssel. An dem Hinterleibe befinden sich 2 nach rückwärts gerichtete dünne Röhrchen, die sogenannten Saftröhreu. Diese Kerfe sind all- gemein unter dem Xamen Blattläase bekannt. Mau findet die Blattläuse au krautigen Pflauzeu aber auch an allen Holzpflanzen ohne Unterschied. Sie werden durch das Aussaugen des Saftes sehr schädlich, weil die Pflanzen dadurch geschwächt und ihre normale Entwicklung gehindert wird. Häufig sind sie auch Ursache mehr weniger auffallender Missbilduugeu und beeinträchtigen den Blüthen- oder Fruchtausatz. Aber auch der sogenannte Houigthau, welcher in der Regel von ihnen stammt, schadet den Pflanzen durch Verstopfung der Spaltöffnungen und wohl auch dadurch, dass er verschiedenen Pilzsporeii eine günstige Stätte zur Weiterentwicklung bietet. Diese Ausscheidungen der Blattläuse sind auch der Anlass , dass die davon bedeckten Pflanzen von Ameisen, Bienen und anderen Insekten in Menge aufgesucht werden, wodurch häufig erst auf die Anwesenheit der Blattläuse aufmerksam gemacht wird. Die Blattläuse, welche auch unter dem Namen Mauken oder Neffen bekannt sind, gehören der sehr artenreichen Kerf- Gattung Aphis L. an. Da die vielen Arten in ihrer Lebensweise miteinander über- einstimmen und überhaupt sehr schwierig von einander zu unterscheiden sind, so führen wir die einzelnen Arten, welche meistens nach jenen Pflanzen benannt sind, auf denen sie zuerst beobachtet wurden, obwohl sie gewöhnlich auch auf verschiedenen anderen Pflanzen vorkommen, als für die Praxis von untergeordnetem Werthe, hier nicht an. Sie überwintern in der Regel im Eizustande. Aus den an Zweigen, zwischen Rindenschuppen oder selbst an abgestorbenen Pflauzentheilen z.B. Getreidestoppeln abgelegten Eiern, erscheinen im Frühjahre flügellose TVeibchen, welche sich 4mal häuten und dann ohne Begattung lebendige Junge gebären. Die schon nach etwa 14 Tagen erwachsenen jungen Weibchen bringen ebenfalls lebende Junge zur Welt, es folgt auf diese Weise eine Reihe von Generationen, von denen durch die geflügelten Lidivi- dueu fortan neue Kolonien angelegt werden. Nur bei der letzten Generation Besfhäiliguiii; der Stengel oder Blätter. g des Jahres treten Mänuclieu und Weibchen auf, es erfolgt dann die regel- mässige Begattung und die Weibchen legen ihre Eier ab. Die Bekämpfung dieser Schädlinge ist ihrer schnellen Vermehrung und ihrer grossen Verbreitung wegen äusserst schwierig und der Land- wirth rauss sich meist darauf beschränken ihrem allzugrossen Ueherhand- nehmen auf seinen Nutzpflanzen entgegenzuwirken. Beim Beschneiden und Reinigen der Obstbäume im Frühjahre können die an jungen Zwei- gen, Knospen etc. meist in grosser Zahl beisammen liegenden, kleinen braunen oder schwärzlichen oft auch mit Wolle überzogenen Eier zer- drückt oder durch Lehm- oder Kalkanstrich vernichtet werden. Dieses Verfahren ist besonders an Zwerg- und Spalierbäumen oder an jungen Bäumcheu überhaupt leiclit ausführbar und umsomehr zu empfehlen , als gerade der an den ersten Trieben angerichtete Schade von grosser Be- deutung ist. — Unter Umständen kann auch das Abschneiden, der mit Blattläusen zahlreich besetzten Blätter oder Schosse zweckmässig sein. — Schwieriger noch ist die Bekämpfung der Blattläuse an niedrigen Pflanzen. Bei Gartenpflanzen dürfte das Ueberspritzen mit einem Absude von Wermuth, oder Bestreuen mit Tabakstaub oder Asche noch den meisten Erfolg haben. — Bei Feldpflauzen wäre höchstens das Bestreuen mit Gips oder Asche zur Zeit, wenn sie von Thau nass sind oder nach Regen mit einigem Erfolg anzuwenden. Da erfahruugsgemäss viele Nutzpflanzen erst durch die, von den, auf wildwachsenden Pflanzen sich entwickelnden Blatt- lauscolonien her sich ausbreitenden Individuen bevölkert werden , so ist es räthlich, die in der Nähe wachsenden, stark mit Blattläusen besetzten Unkräuter nach Möglichkeit zu zerstören und überhaupt die Felder und deren Räuder von Unkräutern aller Art möglichst rein zu halten. Anhang. §. 6. Die Knospen oder jüngeren Triebe der Pflanzen werden durch Ackersdiiieckc. Schnecken oft abgefressen oder deren zarte Blätter durchlöchert und theilweise verzehrt. Von diesen ist die , während des Tages unter Erdschollen, Steinen, Pflanzen etc. sich verborgen haltende 1" lange, gehäuselose röthlichgraue Ackerschnecke (Limax agrestis L.) die gefährlichste. Junges Getreide , besonders Roggen und Weizen , jungen Klee, alle Gemüsearteu, Gräser etc. aber auch Baumfrüchte greift sie an und sind die durch dieselben veranlassten Beschädigungen in feuchten Jahren und namentlich im Herbste am häufigsten. Diese Nacktschuecke legt ihre hellen, durchsichtigen Eier von August bis zum Herbst, meist in Häufchen von 6 — 30 Stück in Erdvcrticfuugon, an Wurzeln und halbverfaulten Blättern u. s. w. ab. ijthädliche Insekteu. a JQ Schadlinpf, wPlrhr nur pinzi'ln»> Kultiirgp'wädisp angreifen. Das Bestreuen der Saaten mit frisch zerfallenem Kalk (2—4 Metzen pr. Joch), mit pulrerisirtoni Eisenvitriol (30 Pfd. pr. Jorh) oder selbst mit gewöhnlichem Viehsalz, wird gegen diesen Scliädling gute Dienste leisten; es niuss aber dieses Verfahren während der Nacht oder in der Mor- gendämmerung nach Thau oder Regen angewendet und mehrere Tage hintereinander wiederholt werden. In Gärten können diese Schnecken durch Kürbisstücke, gelbe Rüben, Kohlblätter, die mau au verschiedenen Stellen auslogt, angelockt und am Morgen in Menge vertilgt oder als Geflügelfutter verwendet werden. Ferner ist auch das Entfernen von, nach der Ernte zurückbleiben- den Blättern, Stengeln etc., die als Versteck und zur Unterbringung der Eier benützt werden, zu empfehlen. II. Abschnitt. Schädlinge, welche nur einzelne Kulturgewächse angreifen *). Halmfrüchte. Beschädigung der Halme oder Blätter. §. 7. Werden die Herzblätter oder Triebe der Pflanzen von oben- her abgefressen oder oberhalb der Wurzel abgebissen, was meist von August bis Oktober während der Nachtzeit geschieht , so ist die Veranlasserin eine bei Tage unter Erdschollen oder nicht unter der Erde sich verbergende, bis IV-^^' lange, IGfüssige Raupe, deren Leib nach vorn etwas verschmälert, glänzend, erdfahl, grau mit grün gemischt gefärbt und mit dunklen Punktwärzchen und schwachen Längsstreifen geziert ist. Kopf und Bauchseite sind hellgrau, die Füsse. braungrau. Die Raupe überwintert und frisst nach der Ueberwiuterung noch kurze Zeit, dauu verpuppt sie sich in der Erde. Der aus der röthlich- *) Um Wiederholungen zu vermeiden, werden in diesem Abschnitte die bereits im ersten Abschnitte besprochenen, im Allgemeinen schädlichen Insekten nicht besonders angefüiirt. Halmfrüchte. j j braunen Puppe sich eutwickelade Falter ist gelbgraii, schwarzgespreukelt und erscheint von Ende Mai bis Juni. Er wird Wintersaateule (Ajroti^ segetum WV.) genannt, hält sich während des Tages verborgen und legt seine mohnsaaienähnlicheu Eier auf verschiedene Pflanzen ab. Ausser bei Koggen und Weizen wurden derlei Beschädigungen auch an Reps, Rüben, Kohlarten, Kartoffeln und Tabak beobachtet. Als Mittel gegen die Beschädigungen durch die Wintersaateule könnte nur empfohlen werden: Das Sammeln der Raupen während der Nachtzeit und bei Later- nenschein, oder das Aufsuchen derselben bei Tage iu ihrem, gewöhnlich in der Nähe der Futterpflanze befindlichen Verstecke, wobei ein alter Löflel oder Spatel gute Dienste leisten wird. Als Vorbeuguugsmittel würden sich empfehlen: Aufackerung der neben den Saatfeldern liegenden öden verunkrau- teten Flächen, so wie der Stoppeläcker, worin die Raupen gerne ihr Quartier axifschlagen, in einer Breite von 1—2°, was gleiciizeitig mit der Saatbestellung derselben geschehen kann ; Gute, rechtzeitige Ackerung mit jedesmaligem Niederwalzen der Furche ; Späte Aussaat des Getreides falls Boden- und klimatische Verhält- nisse es gestatten, Niederwalzen der untergebrachten Saat und Auf- eggen derselben nacli einigen Tagen, da derlei bestellte Saaten dann nicht so leicht beschädigt werden. Von Raupen ausgefressene Stellen dürfen nicht sogleich wieder be- säet werden, weil dann die Nachsaat ebenfalls vernichtet würde. Ausser der Wiutersaateule sind es noch mehrere verwandte Arten, welche iu Gesellschaft derselben oder auch allein derlei Beschädigungen veranlassen. Da die hieher gehörigen Arten äusserst schwierig zu unterscheiden sind, iu der Lebensweise aber mit ihr im Allgemeinen übereinstimmen und daher nur auf dieselbe Weise bekämpft werden können, so ist es für die Praxis von untergeordnetem Werthe sie einzeln aufzuführen. Zu bemerken wäre nur , dass eine Gruppe derselben die Saaten mehr im Frühjahre, eine zweite Gruppe mehr im H«rbste beschä- digt. Man nennt diese Arten allgemein Ackereuleii oder Erdraupeii. §. 8. Wird bemerkt , dass die jungen Weizen- oder Roggen- (;p(,-pi,)f|i„|f. pflanzen bis zur Wurzel abgefressen sind oder ältere Pflanzen käfer. mit abgenagten , zerfaserten Halmen , in zerschlitzte Blätterbü- schel zusammengewulstet , verdorrt am Boden liegen , so ist der 2 '••■ ^2 SdiHillinfrp. velrlifi nur oinzplnp KiiKurpoVach«? anprpiffn. Veranlasser dieser zur Nachtzeit stattfindenden Verwüstungen eine Käferlarve, die während des Tages in etwa 6" tiefen Löchern sich verborgen hält. Aus dieser 6-beinigen, von vorn nach hinten sich verschmälernden, gelblichweissen, oben mit braunen Hornschil- dern versehenen, etwas plattgedrückten bis 1" langen, mit starken Fresszangen bewehrten Larve, deren letzter Körperring einen nach rückwärts gerichteten, beiderseits in einen 3gliedrigen Fortsatz auslaufenden riuerhüeker trägt, entwickelt sich der bucklige Cle- treidelaafkäfer (Zahrus gihhus F.). Der Frass der Larve ist dadurch eigeutliümlich, dass die Blätter hiebei gleichsam zerknetet werden, so dass häufig die Blattnerven zurück- bleiben. Junge Pflanzen gehen in der Regel zu Grunde. Häufig werden nur die juugen Triebe beschädigt und bleiben die älteren Blätter ver- schout. Bei ältereu Pflanzen werden Blätterbüschel und Halme in der Art herabgezogen, dass sie bisweilen wie spiralig zusammengerollt er- scheinen, einzelne Büschel werden iu die Erde mit hineingezogen, wäh- rend steife Halme, welche den Larven wahrscheinlich zu viel Widerstand bieten, nur abgenagt kreuz und quer herumliegen. Die bisher nur an Weizen und Roggen, seltener an Gerste beobachteten Beschädigungen werden zuerst im Herbste bemerkt, und im Frühjalire über immer grössere Flächen fortgesetzt, so dass dann oft nur kleine Flecken davon verscliont bleiben. Am häufigsten zeigen sie sich in Neubrüchen, in an Wiesen grenzenden und in solchen Feldern, wo die Vorfrucht Ge- treide war. Die Angrifi'e hören meist Mitte Mai gänzlich auf, zu welcher Zeit sich die Larven zur Verpuppuug oft 1%' tief in den Boden vergraben. Der Mitte bis Ende Juni ausschlüpfende Käfer ist 6—7'" lang, walzen- förmig und glänzend schwarz mit fadenförmigen pechbrauuen Fühlern und ebenso gefärbten Beinen, an denen die Vorderschieueu einen dop- pelten P2nddorn tragen. Sein fast 4eckiges Halsschild und die puuktirt gefurchten Flügeldecken sind stark gewölbt. Währe*id der Nacht erklettert er die Halme und tVisst die Körner in den Aehren aus, wobei er gewöhnlich am untern Ende der Aehre beginnt, den Tag über hält er sich meist uuter Erdschollen, Steinen etc. verborgen. Was die gegen diesen Schädling zu empfehlenden Mittel anbe- langt, so dürften nachfolgende am erfolgreichsten sein: Sammeln der Käfer bei Tage durch Aufsuchen in ihren Verstecken unter Schollen und Steinen, oder noch besser bei Nacht, wo sie au den Aehren ziemlich fest sich anklammernd, zumeist am Räude der Felder zu treffen siud. Halrnrnlchtc. J3 Wird damit gleich nach dem Erscheinen des Käfers begonnen, so wird niclit nur der durch sie zu befürchtende Schaden vermindert, »ou- deru auch das Ablegen der Eier verhindert werden können. Gegen die Larven selbst vorzugehen, ist jedenfalls scliwieriger. Arg verwüstete Stellen dürften am besten umgepflügt und die hiebei ge.sanimelten Larven vertilgt werden und wäre das Feld über Winter in rauher Furche liegen zu lassen. Da die Verwüstungen in der Regel erst im Frühjahre eine besondere Ausdehnung erhalten, so wird meist erst zu dieser Zeit das Umpflügen anzuwenden sein. Jedenfalls wäre aber zu empfehlen, derlei Felder zum Bau von Hackfrüchten zu be- stimmen, die von diesen Schädlingen nicht angegriffen werden. Ob vielleicht die Zerstörung der sehr emptindlicheu Puppen durch Anwendung des Untergrundpfluges, was in der i. Hälfte Mai auf derlei ohnediess neu zu bestellenden Feldern zu versuchen wäre, möglich ist, müsste der Erfolg lehren. §. 9. Werden die Blätter der Pflanzen von frei daran sitzenden, Gamma-Eule. l'ibeinigen , bis IV2" langen, nach rückwärts etwas verdick- ten, licht- oder bläulich-grünen, mit feinen lichten Längsstreifen und Borstenwärzchen gezierten Raupen mit kleinem dunklem Kopfe abgefressen, so handelt es sich um die Raupe der sogenannten Gamma-Enle. Mais, Roggen, Weizen, sehr häufig Lein, aber auch Erbsen, Bohnen, Reps, Rüben, Kohlarten, ja selbst Melonen, Kürbisse, Hanf und Gräser werden von dieser Raupe angegriffen. Sie frisst Blätter und Blüthen und verschmäht selbst die unreifen Früchte nicht. Von einem abgefressenen Felde wandert sie zum nächsten und frisst auf ihrem Zuge auch andere niedrige Pflanzen ab. Obwohl diese Raupe , welche sich auch durch ihren spauuer- artigen Gang und die bucklige Stellung beim Ruhen charakterisirt, vom Frühjahre bis Herbst vorkommt, so fällt doch die ärgste Verwüstung durch dieselbe gewöhnlich in die Zeit zwischen Ende Juni und August. Sie verpuppt sich an der Pflanze in einem dünneu, weisslichen Ge- spinuste. Nach 2 — 3 Wochen kommt daraus der Falter hervor, der grau- braune , veilroth gemischte Vorderflügel mit einem gelblich-silbernen vollständig dem griechischen y gleichendem Flecke zeigt, wesshalb er auch die Gamuia- oder Tpsiloneule (^Plasia gamma) L. genannt wird. Die Art ist aber auch unter dem Xameu Pisfolenvogel, Lein- und Zuckererbseii- Eule bekannt und gehört zu den wenigen Eulen, welche auch im Sonneu- schein fliegen. Ihre hellgrünen Eier werden einzeln oder mehrere J4 S'hacllingp. wclihe nur einzplnc Knltiii;r<^wlirh?i' angreifen zusammeu auf die Unterseite der Blätter veräcliiedtuer Nutzpflanzen und Unkräuter a')gelegt. Es kann mit Erfolg- nur gegen die Raupe selbst vorgezangeu werden, indem man sie sammelt und vertilgt, was insbesondere beim Leiu günstige Resultate geliefert hat. Frauen uud Kiuder können liiezu verwendet werden. Diese müssen vom Rande des Feldes aus begiuuen, uud die Pflanzen ohne sie zu ex'schüttern absuchen, weil sonst die Raupe sich zu Bodeu fallen lässt. Der etwa durch Betreten des Feldes ver- ursachte Schade ist bei weitem nicht so gross, als der durch die Raupe veranlasste. Treten die Raupen in solcher Menge auf, dass ihr Weiterwaudern zu befürchten ist, so können die noch uuversehrteu Felder durch unge- fähr t'usstiefe und breite, möglichst steil ausgehobene Gräben geschützt und die darin sich sammelnden Raupen getüdtet werden. lu solchen Fällen dürften auch durch Anwendung schwerer Walzen viele Raupen vertilgt werden können. Bei einer in der Neuzeit vorgekommenen Verwüstung von Zucker- rüben wurde coustatirt, dass die Raupe erst, nachdem sie den auf den angrenzenden Feldern wachsenden Hederich gänzlich ' abgefressen hatte, auf die Zuckerrübenfelder wanderte. Dieses Beispiel liefert den Beweis, dass der Landwirth selbst die auf den Unkräutern der Felder lebenden Insekten nicht unbeachtet lassen darf, zumal dann, wenn sie in grösserer Menge auftreten. Wir werden im Verlaufe dieser Schrift noch öfter Ge- legenheit finden, auf ähnliche Thatsachen hinzuweisen. §. 10. Sechifleckige Zeigen die Pflanzen gelbliche oder röthliclie Flecke am Halme Zwergzirpe. und an den Blättern oder werden sie ganz weisslich (wie von Frost versengt), so wird sich als Veranlasserin, meist in grösserer Zahl an der Pflanze sitzend, eine kleine, (ibeinige, hüpfende, citro- nengelbe, schwarzfleckige Larve mit stumpfdreieckigem breiten Kopfe, grossen Augen und kurzen Fühlern vorfinden, aus der sich später die efleckige Zwergzikade oder ÄMergzirpe entwickelt. Die von der Larve befallenen Püanzeu werden von ihr vollständig ausgesogen und gehen zu Grunde. Zumeist werden Gerste, Hafer uud Weizen durch sie beschädigt und es scheint, dass sie von, an Bachufern, Strassengräben wachsenden Pflanzen aus sich auf die Felder weiter verbreitet. Das vollkommene Insekt, welches sich vorzüglich durch die bräun- lichgelben durchscheinenden über- uud milchweissen Uuterflügel von Halmfriirlitp. j^ der Larve unterscheidet, führt seinen Namen von den 6 schwarzen Flecken am Kopfe und nennen es die Entomologen Jassus se.vnotatus Fall. Als einziges Mittel gegen die Beschädigung dieses Insektes ist das Abschöpfen gleich nach dem ersten Erscheinen des Schädlings mit Sciimi'tterlingsliamen zu empfehlen, da hiedurch die noch unversehrten Stelleu vor ihren Angriffen geschützt werden. §. 11. Wenn man bemerkt, dass die Oberhaut der Blätter streifen- fie'reiile- weise abgenagt ist und diese Stellen gelb werden, so ist der liäliinln'ii. Veranlasser dieser Beschädigung ein von Mai bis Juni auftre- tender, langgestreckter zierlicher Käfer , der entweder ganz blau oder blaugrün gefärbt ist und nur schwarze Fühler und Füsse hat, oder bei gleicher Färbung durch gelbrothes Halsschild und ebenso gefärbte Schenkel und Schienen sich unterscheidet und zur Gattung der (ietreidehähuclieu gehört. Die 6beinlgen, schmierigen, dicken schneckenähnlichen Larven der- selben greifen auf gleiche Weise die Pflanzen vom Juni bis Juli an. Sie verpuppen sich Ende Juli in der Erde und liefern im August die ly, bis 2'" langen Käfer, welche unter dem Namen Gelreidehäbiicheii und zwar des blauen (^Lema cyanella L.) oder rothrückigem (Lema melanopa L.) bekannt sind. Hafer und Gerste werden auf diese Weise beschädigt, gewöhnlich aber nur Gräser, an denen indessen der Schade viel weniger auffällt. Falls diese Schädlinge in grösserer Menge auftreten, ist das Ab- schöpfen der Käfer und Larven mittelst des Fangsackes zu empfehlen. Durch Stürzen der Felder nach der Ernte könnten auch die Puppen zerstört werden. §. 12. A. Nimmt man wahr, dass die jungen Pflanzen namentlich liesseiiflieiri\ deren Herzblätter gelb werden, verwelken und absterben, und fin- det man bei näherer Untersuchung der äusserlich unbeschädig- ten, nur unten öfter zwiebelförmig verdickten Pflanze, nach Ent- fernung der Blattscheiden dicht ober der Wurzel an dem daselbst verdünnten, gebräunten, aber nicht angefressenen Halme eine oder mehrere V/i" lange, vorne schmälere, weissliche, scheinbar kopf- und fusslose Larven (Maden) oder dunkelkastanienbraune auf einer 4 /» Scliäillingf, welche nur einzelne Kulturgewarhie »np-eifen. Seite glatte, auf der andern gewölbte (schifFcbenähnliclie) Puppen, so muss die Anwesenheit der berüchtigten Hessenfliege befürchtet werden. lu Folge der bezeichneten Beschädigung zeigen sich die befallenen Wintersaaten oft stark gelichtet oder streckenweise ganz zerstört, was bisher nur an Weizen und Roggen beobachtet wurde. Aus der Puppe entwickelt sich im Frühjahre die zarte schwarze i — ly^'" lange Mücke, Hesseiifllege oder Weizenrerwüster iCecidomyia destructor Say.) genannt, welche ihre Eier an die Sommersaaten ablegt, an welchen die Made die bezeichneten Verwüstungen anrichtet. Aus den Puppen dieser letzteren entwickeln sich vom Juli— August wieder Mücken, die ihre Eier auf die Wintersaaten ablegen. Die Mücke er- scheint daher in 2 Generationen. Rücksichtlich der Mittel gegen diesen fürchterlichen Schädling wäre Folgendes zu erwähnen: Der Anbau der Wintersaaten soll nicht vor Anfang Oktober erfol- gen, da die Mücke ihre Eier nur bis September ablegt. Dieses Mittel kann aber eben nur dort Anwendung finden, wo Boden und klima- tische Verhältnisse eine Spätsaat räthlich erscheinen lassen. Da der Erfahrung gemäss die Mücken ihre Eier auch auf, durch Sameuausfall hervorgerufeneu Nachwuchs absetzen, so roüsste dieser im Spätherbst tief untergepflügt werden und die Bestellung im Frühjahre auf der Herbstfurche erfolgen. — Auch könnten gleicli nach der Ernte einige Furchen mit Weizen bestellt werden, um die Weibchen zum Eierab- legen auf diesen zu veranlassen. Diese Köderung müsste jedoch noch im Herbste untergepflügt werden. Der Nachwuchs vom Sameuausfall auf Feldern, wo Klee untergesäet wurde, müsste durch Abweiden entfernt werden. Die durch die Mücken arg gelichteten Wintersaaten sollen vor April tief untergepllügt werden. — Ist die Zahl der angegriüeuen Pflan- zen eine nur geringe, so könnte das Ausziehen und Vertilgen der be- schädigten Pflanzen veranlasst werden. Auf Feldern, in deren Nähe ein massenhafteres Auftreten der t. Generation dieser Mücken beobachtet wurde, wäre der Anbau von Sommer-Weizen und Roggen zu vermeiden und Gerste nicht vor Ende Mai zu säen. Das empfohlene Schröpfen oder Abweiden der Saaten dürfte darum weniger anzurathen seiu, weil einestheils ein Erfolg nur dann zu erwar- ten ist, wenn diese Massregel gleich nach der Eierablage angewendet wird, auderntheils das Heschädi^eu oder Aufhalten im Wachsthum der Saaten unvortheilhaft erscheint. Hslmfi'iiclile. j^ Die Puppen der i. Generation bleiben nach der Ernte in den Stoppeln am Felde zurück und ist daher der Feind dadurch ganz in unsere Hand gegeben. Es wäre desshalb das Abbrennen der Stoppel, oder falls dagegen Bedenken obwalten, das tiefe Stürzen derselben gleich nach der Ernte ganz geeignet, den Beschädigungen soviel als möglich vorzubeugen. Einen durchgreifenden Erfolg würde dieses Mittel aber nur dann gewähren , wenn das Abbrennen oder Stürzen gleich nach der Ernte allgemein und alljährlich stattfände, und wäre diess umsomehr anzustreben, als hiedurch ausser der Ilessonfliege auch noch andere Schädlinge vertilgt würden. B. Zeigen sich kurze Zeit vor der Ernte die Halme in grösserer oder geringerer Zahl eingeknickt und umgebrochen und nimmt die Zahl der so beschädigten Halme besonders nach stär- kerem Winde oder Regen zu, so dass das Feld immer mehr das Ansehen erhält, als wäre es vom Hagel getroffen oder Vieh durch dasselbe getrieben worden, so wird man an den beschädigten Hal- men meist zwischen den 2 untersten Knoten dieselben wie einge- schnürt, verschrumpft und gebräunt und daselbst eine oder mehrere 1'" lange, dunkelkastanienbraune, fast schiffchenfürmige Puppen wahrnehmen, welche Beschädigung gleichfalls die Hessenfliege als Veranlass erin hat. Da eine Abhilfe in diesem Stadium nicht möglich ist, so bleibt nichts übrig, als durch Vernichtung des Feindes seine Zahl zu beschrän- ken und künftigem Schaden vorzubeugen, was durch baldiges Abmähen der Saat und Abbrennen oder tiefes Stürzen der nicht zu kurz belasse- nen Stoppeln geschehen kann. §. 13. Wenn die Herzblätter der jungen Pflanzen gelb werden, verwel- Fii(llie?e. ken und sich leicht herausziehen lassen, so wird man, wenn man die umhüllenden Blattscheiden wegnimmt, dieselben ihrer ganzen Länge nach bräunlich, fadendünn und an der Stelle, wo sie am Halme auf- sitzen, angenagt finden. Es werden sich daselbst meist eine, seltener mehrere etwa IV2'" lange, gelblichweisse, nach vorn verschmälerte, hinten stumpfe, fuss- und kopflose Larven (Maden) oder dunkle quer- rissige Puppen zeigen, aus denen sich die sogenannte Fritfliege (Oscinis Frit L.) entwickelt. .Junge Pflanzen gehen dann zu Grunde und lassen nur trockene Biattscheiden zurück, bei älteren Pflanzen zeigen sich die obigen Erschci- Schädllche Insektco. 3 Jg Srliädlin^e. welche nur einzelne Kulturpflanzen angreifen. nungen nur, wenn eine grössere Zahl vou Maden vorhanden ist. Sind aber weder der Halm noch die Terminalknospe arg beschädigt, so eutwickelu sich am Grunde derselben neue Triebe. Die Maden finden sich nicht wie bei der Hesseufliege unmittelbar über der Wurzel, soudern i%" hoch über dem Boden, am häufigsten au kräftig entwickelten Seitentrieben. Roggen und Weizen- Wintersaaten werden auf diese Weise be- schädigt. Die Maden verpuppen sich noch vor dem Winter und liefern im März und April die kleinen, glänzend schwarzen, lebhaften Fliegen , die ihre Eier auf die Sommersaaten von Roggen, Weizen, Gerste, Hafer aber auch an Gräser ablegen, welche von den Maden auf dieselbe Weise wie die Winterung beschädigt werden. Die aus den Puppen derselben Anfangs Juni erscheinenden Fliegen legen ihre Eier au den Aehreu von Hafer und Gerste ab. Die Maden nähren sich von den noch weichen Körnern, welche sie theilweise oder ganz zerstören. Die aus den Puppen dieser Generation im August sich entwickeln- den Fliegen wählen zum Ablegen der Eier die Wintersaaten. — Diese Fliege tritt daher in 3 Generationen auf. Was ihre Bekämpfung anbelangt, so gilt für sie das schon bei der Hessenfliege ausführlich Angeführte; nämlich: Nicht zu frühe Aussaat der Winterfrucht; spätes Unterpflügen des durch Samenausfall hervorgerufenen Nachwuchses; Beseitigen oder Unter- pflügen der beschädigten Pflanzen; Unterlassung des Anbaues von Som- mersaaten in der Nähe der von dieser Fliege (beschädigten Winterung; Stür- zen der Felder gleich nach der Ernte und schneller Ausdrusch des Gfetreides. Aehnliche Beschädigungen an jungen Pflanzen wie die eben be- sprochenen, werden auch von einer zweiten Fliegeuart derselben Gattuug und von 2 Arten aus der Gattung der sogenannten Wiesenfliegen QOpo- myzd) veranlasst und dürften wohl noch mehrere verwandte Arten daran Theil nehmen. Zur Bekämpfung aller dieser Arten werden dieselben Mittel in Anwendung zu bringen sein. §. 14. üftreidi'liliiniPii- Wenn die innersten Blätter gelb werden und abwelken und 'li''?*"- man im Innern der jungen meist etwas verdickten Halme eine etwa 2^/2" lange, walzige, beiderseits etwas verschmälerte,ziemlich auf- gedunsene Made, oder am untersten Theile der ausgefressenen Höh- lung eine gleichlange, walzige, dunkelbraune Tonnenpuppe trifft, so rührt die Beschädigung vun einer Fliege aus der Gattung der Bluinenfliegen her. Durcli das Einbohren der Made und das Abfressen der Terminal- knospe wird die Weiterentwicklung des Halmes gestört. Diese Beschädi- gung wurde au Roggen, Weizen, Gerste und Hafer beobachtet. Haimiriichtf . t n Die aus der Puppe sich entwickelnde 2'" lange schwarze Fliege gleicht im Aussehen der Stubenfliege und wird Getreide-Blumenfliege (Anthomyia Haberlandtü Schiu.) genannt. Sie tritt in i Generationen auf; die von April bis Mitte Mai erscheinenden Fliegen der 1. Generation legen ihre Eier auf die Sommersaaten ab, jene der 2. Generation, welche vom August bis Ende September erscheint, au die Wintersaaten. Die Art der Beschädigung durch die Maden ist bei beiden Generationen die gleiche. Gegen diesen Feind sind dieselben Mittel , wie gegen die Hessen- fliege (s. Seite 16): Spätsaat, Unterpflügen des Nachwuchses im Spätherbst, Köderuug u. s. w. anzuwenden. §. 15. A. Zeigen sich an den jungen Pflanzen der Wintersaaten die ober- sten und innersten Blätter verdorrt oder die Halme etwas verdickt und bemerkt man, wenn man die Blattscheiden ablöst, eine spiralig verlaufende gelbbraune Linie, so wird sich auch im Innern des Hal- mes der Beschädiger, eine 2V2 — 3"' lange, glänzende, gelblichweisse, walzenförmige, nach vorn zugespitzte Made oder eine schwach abge- plattete, leicht bräunliche , an beiden Ende dunklere Tonnenpuppe entdecken lassen. Die von diesem Schädling befallenen Pflanzen zeichnen sich vor den gesunden meist durch bedeutendere Dicke aus, bleiben aber kürzer. Von mehreren aus derselben "Wurzel treibenden Halmen ist gewöhnlich nur einer oder der andere von dem Insekte angegriften und in Folge des Einbohreus der Made oder durch Abfressen der Endknospe in der wei- tereii Entwicklung zurückgeblieben und zerstört. ^Veizen und Roggen gehen auf diese Weise zu Grunde. Aus der Puppe entwickelt sich von Mitte April bis Anfang Juni eine 2'" lange , gelbliche , schwarzgestreifte Fliege mit prächtig grünschim- mernden Augen, die unter den Namen der gestreiften , giüiiäugigen Haliu- fiiege {Chlurops strijula F.) bekannt ist. Die Fliege legt ihre Eier auf dem Sommergetreide ab, wo die Made das Steckenbleiben der Aehre in der Scheide veranlasst. — Sie tritt daher in 2 Generationen auf. Zur Bekämpfung dieses Feindes wären auch hier die schon öfter er- wähnten Mittel erapfehlenswerth , uämlich: Späte Aussaat, wenn diess thunlich, nicht vor Anfang Oktober; Umpflügen des durch Sameuausfall veranlassten Nachwuchses im Spätherbste, oder Bau einer Köderuug und deren späteres Umpflügen; 3* nn Srhadlinpe, welrhe nur einzelue Kiiltiiipllimien inärroifcn. Abweiden des Nachwuchses iu Feldern mit Kleeeinsaat; Unterpflügen arg gelichteter Stellen schon vor April oder Beseitigen der beschädigten Pflanzen, wenn ihre Zahl nicht allzugross ist. Das Ablegen der Eier auf die Sommersaaten lässt sich wohl nicht verhindern, es ist aber Alles, was eine kräftige und schnelle Entwicklung der Pflanzen fördert, geeignet, den Schaden zu mindern. Das sonst noch empfohlene Beseitigen der Pflanzen, an denen die Aehren in den Scheiden zurückgeblieben sind, lässt sich wohl nur am Rande der Felder oder bei sehr schmalen Beeten versuchen und dürfte schwer durchführbar sein. Weiteher dürfte der angestrebte Zweck, das Auskommen der 2. Ge- neration theilweise zu verhindern, durch allsogleiches Ausdreschen des Getreides nach der Ernte erreicht werden, B. Bleibt die Aehre in der Blattscheide zurück oder tritt sie nur zum Theile aus derselben hervor, fehlen die Körner ganz oder sind sie klein und zusammengeschrumpft geblieben, oder vielleicht nur auf einer Seite entwickelt, so wird man, wenn die Blattscheide entfernt wird, eine von der Aehre bis zum obersten Knoten ver- laufende seichte Rinne wahrnehmen , in welcher der Veraulasser dieser Beschädigung, die eben beschriebene Made des Grünauges oder deren Puppe liegt. Der Frass beginnt in diesem Falle entweder an der Basis des ein- zelnen Aehrchens oder knapp unter der Aehre, und wird bis in die'Nähe des obersten Knotens fortgesetzt. Die ganz gerade oder etwas gekrümmte Rinne ist gewöhnlich durch die Excremente der Made etwas dunkler gefärbt, Avelche Färbung auch die sonst unverletzte Blattscheide au ihrer Innenseite zeigt. In Folge des Aunagens bleibt der oberste Theil des Halmes im Wachsthume zurück und es verkümmern je nach dem früheren oder späteren Auftreten des Schädlings in bedeutenderem oder geringerem Grade die Körner. — Der Verlust an Körner- und Strohertrag ist durch diese Art der Beschädigung, die bisher an Gerste, am Weizen, Roggen und Hafer beobachtet wurde, oft bedeutend. Was die Mittel zur Verhinderung des Schadens anbelangt , so sind es, da es sich um dieselbe Fliegenart handelt, die bereits oben besprochenen. Ausser der genannten Fliege führen noch mehrere Gattuugsver- wandte dieselbe Lebensweise , wir gehen aber nicht weiter auf sie ein, da gegen sie ebenfalls nur die obigen Mittel angewendet werden könnten. HalmfrUchle. 21 §. 16. Werden die Aehren in geringerer oder grösserer Anzahl vorzeitig Halmscbalte. bleich, so dass sie fast weiss erscheinen und lassen sich dieselben leicht aus der Blattscheide ziehen, weil sie über den obersten Knoten stark an- oder ganz abgefressen sind, so ist die Veranlasserin dieserBeschädi- gung eine 8— 10"Mange, lObeinige, mattbraungelbe, vorn und hinten verschmälerte , spärlich fein behaarte Raupe mit etwas dunklerem Kopfe, aus der sich später die sogenannte Halmschabe (Ochsenhei- meria taurella W.) ein kleiner Falter entwickelt. Nur selten und zwar uur dauu, wenn das oberste Halmstück sehr kurz ist, fiudet sich die augftfresseue Stelle unter dem obersten Knoten. Die sehr lebhafte Raupe selbst ist in der Regel nicht an der Frassstelle, zu treffen, da sie sich nicht mit uur einer Pflanze begnügt, sondern von einer zur andern wandert, es deuten aber gewöhnlich einige Kothklümp- chen an der Frassstelle auf sie hiu; zuweilen findet sich daselbst die todte, von Schlupfwespenbrut besetzte Raupe. Die Raupe dieser Art ist im Juui gauz erwachsen und verpuppt sich dann in einem festen, feineu, seidenartigen, weissen Gespinnste zwischen dem röhrenförmig zusammeugezogeuen Eudblatte des Halmes oder auch an einem tiefer stehenden Blatte. Den von Mitte Juli an erscheinenden kleinen Falter sieht man später häufig an den Spitzen der Gräser und Roggenhalrae der Winter- saat, an denen er seiue Eier einzeln ablegt. Im Herbste findet man die jungen etwa 4'" langen und in diesem Alter gelblichgrünen, braungestreifteu Räupchen auf Gräsern und Saaten, wo sie zwischen den Blättern nach abwärts vordringend, sich in die junge Pflanze einbohren und die jungeu Triebe anfressen. Derlei Pflanzen zeigen sich dann verdickt und haben gelbliche oder vertrocknete Herzblätter. Die Raupe überwintert in einer der beschädigten Pflanzen und setzt ihre Beschädigungen fort, welche dann mehr ins Auge fallen. Was die Bekämpfung dieses Schädlings anbelangt, so ist demselben seiner Lebensweise wegen uur sehr schwer beizukommen. Es dürfte gelingen , durch baldigen Ausdrusch des betreffenden Getreides einen Theil der Puppen zu zerstören oder durch Beseitigen der beschädigten Halme der Wintersaaten im Spätheibste die Verbreitung desselben zu verhindern. 22 Schädlinge, welche nur einzelne Kulturpflanzen angreifen. § 17. fi.'trfidehalm "Wenn die in gleicher "Weise bleich erscheinenden Aehren einer ^e.'pp. grösseren oder geringeren Anzahl von Pflanzen sich nicht aus der Blattscheide ziehen lassen, so liihrt die Beschädigung von einer an- dern Kerfart her. Es wird sich dann später, wenn auch die gesun- den Aehren zu bleichen beginnen , zeigen , dass die früher ver- bleichten ganz oder in ihrer oberen Hälfte taub sind und aus- serdem werden die Halme oberhalb der Wurzel leicht von "Wind und Regen umgebrochen. Spaltet man einen solchen Halm von unten nach oben, so wird man alle oder einige Knoten durch- bohrt und im Innern des Halmes eine glänzende, gelblichweisse, stark eingeschnürte , nach rückwärts verschmälerte Larve (After- raupe) mit bräunlicliem Kopfe antreffen, die herausgeschält, eine fast o. förmige Lage annimmt, oder zur Erntezeit in einer dann etwas vergrösserten Höhlung ober der "Wurzel einen durchsichtigen glasartigen Cocon (Gespinnst), aus dem im Frühjahre eine 4'" lange, glänzend schwarze, gelbgefleckte, breitküptige Wespe, mit schmäch- tigem Hinterleibe und braungeaderteu Flügeln hervorbricht, welche unter den Naiuen Zwergsäge- oder tletreidehalmwespe (Cephus j^iff/maeus L.) bekannt ist , und die ihre Eier einzeln am obersten Halmtheile mit der Legeröhre einführt. Roggen und Weizen sind den Angriffen dieser Wespe am meisten ausgesetzt. In Folge des Abuagens der inneren Theile durch die Larve, trocknen die oberen Ilalmpartien, wo der Frass beginnt, aus und werden bleich, daher sich die Larve, um saftige Nahrung zu erhalten, immir mehr nach abwärts zieht, und hiebei die Knoten (Querwände) durchnagt. Je nachdem die Ernte früher oder später vorgeuommeu wird, sind die Larven zu dieser Zeit entweder noch zum grössten Theile im Halme oder bereits in der Niihe der Wurzel angelangt. Im ersten Falle wird es daher gerathen sein, möglichst kurze Stop- peln zu lassen, da dann die mit eingeerntete Larve zu Grunde geht, was schneller Ausdrusch noch mehr fördert und sichert. Bei spätem Schnitte dagegen, wo voraussichtlich die meisten Schädlinge bereits im untersten Theile angelangt sind, ist es zweckmässiger längere Stoppeln zu lassen und sie gleich nach der Ernte abzubrennen oder durch tiefes Stürzen unter- zubringen, um die Entwicklung der Wespe zu verhindern. Das Ausraufen der Stoppeln ist schon darum unsicherer, weil gerade die vom Feinde be- wohnten Stoppeln leichter, abreissen und dann die Larve meistens im Wurzelstocke geborgen zurückbleibt. . Halrafrüclite. 23 §. IB. Gewahrt man Ende August oder Anfangs September in Hirseziiiisler. den Hirse- oder Maisfeldern mehr oder weniger vergilbte , einge- knickte oder abgebrochene Pflanzen , an deren Halmen bei nähe- rer Untersuchung kleine runde Löcher und an den Blättern oder am Boden weissliche Excremente, sogenanntes Wurmmehl auffallen und spaltet man einen solchen Halm, so wird man darin eine oder mehrere y^—i"'\a,i\ge, 16beinige, nackte, graubraune, mit schwarzen Wärzchen besetzte, am Bauche weissliche Raupen mit kastanien- braunem Kopfe finden, aus denen sich später ein Falter, der soge- nannte HirsezÜDsler {_Botys cerealis L.) entwickelt. Diese Raupe verzehrt das Mark und durchnagt die Knoten, wo- durch der Halm gelb uud so geschwächt wird, dass er leicht umknickt oder gauz abbricht, so dass die Körner meistens nicht reif werden. Sie dringt bis zum Wurzelstocke hinab, w^o sie sich, wenn sie völlig erwachsen ist, in einem seidenartigen Cocon verpuppt. Aus der Puppe entwickelt sich im Juli des nächsten Jahres der kleine graubraune ockergelb gefleckte oder ockergelb duiikelbebänderte Falter, der seine Eier an die Blätter oder Stengel der Futterpflanze ablegt. Am häufigsten kommt dieser Schädling in der Hirse vor; bei dem viel widerstandsfähigeren Mais zeigen sich diese Erscheinungen meist nur wenn eine und dieselbe Pflanze von mehreren Raupen angegriffen wird. Man findet dann die gewöhnlich auf ihrer halben Höhe gebrochenen Halme entweder nur mit einigen Fasern am untern Theile hängend oder ganz getrennt am Boden liegen. Der Bruch geht durch einen missfärbigen, mürben, innen zerfressenen Knoten. Spaltet man einen solchen Halm, so zeigen sich darin senkrecht verlaufende Höhlungen , von welchen aus Gänge an die Oberfläche führen, die hier als rundliche Löcher enden. Die Raupe entfernt durch diese Löcher ihre Excremente , die dann auf den Blättern, Blattscheideu , oder am Boden herumliegen und auch bei den bereits angegrifi'enen aber nicht gebrochenen Pflanzen die Anwesenheit des Feindes verratheu. Ausser Hirse und Mais wurden derlei Beschädigungen auch beim Hanf und Hopfen bemerkt. Auch hier dürfte das tiefe Stürzen der Stoppel oder Abbrennen der- selben gegen diesen Schädling am meisten empfoiilen werden. Beim Mais wird bei normaler Entwicklung die Ausbildung der Kür- ner meistens schon zu weit vorgeschritten sein, um noch erhebliche Be- schädigung durch diesen Feind zu erleiden. In nassen Sommern hingegen, wo sich die Entwicklung verzögert und die Pflanze länger im saftgrünen Zustande bleibt, dürfte dieser Feiud, falls die Witterung des Herbstes 24 Srhaillin^'p. wi'lche nur einzi^lnf K'iilliiriifl;i!i7PM nii^n-ifi'n. und Winters im Vorjahre seiner Ueherwinterung günstig war, bedeutende Beschädigungen anrichten, um so mehr, da iu solchen Jahren, des ohne- liin reicliliclier vorliandeueu andern Grünfutters wegen, das Abgipfeln des Maises lässiger betrieben wird und daher weniger Schädlinge hic- durch vernichtet werden. Es soll dalier das Abgipfeln in solchen Jahren ja nicht verabsäumt werden und ist auch sehr empfehlenswerth die ab- geernteten Halme zu verbrennen. Beschädigung der Blüten und Körner. §. 19. Weizeusall- Wenn die Aehren taub getroffen werden, oder sich nur ver- rniitkc. krüppelte, meist an einem Ende verschrumpfte Körner in densel- ben vorfinden und ausserdem jene ein weissfleckiges, oft auch fast brandiges Ansehen haben , das durch die dann schwarzgefleckten Spelzen veranlasst ist, so ist der Schädling eine 1 — ly^'" lange, fuss- und kopflose Larve (Made), welche sich von dem Safte des sich entwickelnden Fruchtknotens nährt und daher das gänzliche Fehlschlagen oder Verkrüppeln der Körner verurskcht. Erwachsen schnellt sich die Made aus der Aehre und begibt sich in die Erde, wo sie sich verpuppt. Seltener bleibt sie länger in den Aehrchen, wo sie dann noch bei der Ernte getroffen wird. Aus der Puppe entwickelt sich im nächsten Jahre eine %'" lange, citronengelb gefärbte Mücke, die Weizeiigalhiiücke (Diplosis trltici Kirby.), welche ihre Eier in die Blüten ablegt. Man sieht Ende Mai und Anfangs Juai, au schönen, windstillen Abenden diese Mücke ofl die Aehren umschwärmen oder auch in solcher Anzahl darauf sitzen , dass die Aehren von der Ferne gesehen in der Blüte zu stehen scheinen. Bei Tage sind sie zwischen den Halmen ver- steckt. Am häufigsten wurden die Maden in Weizen und Roggen beobachtet, sollen aber auch an Windhafer und Gräsern überhaupt vorgekommen sein. Am meisten wäre gegen diesen Feind zu empfehlen: Das Stürzen der Stoppel gleich nach der Ernte , um die seicht in der Erde liegenden Maden zu zerstören. — Finden sich bei der Ernte in den Aehren noch solche Maden vor , so ist baldiger Ausdrusch und Vernich- tung des hiebei und bei der Körnerreiuigung erhaltenen Abfalles auzurathen. Das Abschöpfen der Mücken, wenn sie rechtzeitig bemerkt werden, und diess allgemein durchgeführt würde, wäre gewiss von Erfolg. Es gibt noch eine zweite nüchstverwandte Art , welche sich von ihr vorzüglich durch die oraugegelbe Färbung unterscheidet und die Ilalmfriiclite. 25 Saaten auf dieselbe Weise beschädiget, daher auch für sie das obige Ver- fahren gilt, §. 20. Oft werden Blüthen und Körner an den Aehren von 4—6''" Ackerlaubkäfer, grossen Käfern angefressen, die bei Tage an den Aehren sitzen und leicht auffallen. Der etwas flachgedrückte, dunkelgrüne, glänzende, mehr weniger behaarte Körper dieser Käfer trägt lichtere oder dunklere braune Flügeldecken , ohne oder mit schwarzen Zeichnungen. Das nach vorn schmäler werdende Kopfschild ist an der Spitze etwas zurück- gebogen. Die 9gliedrigen Fühler haben einen in 3 Blätter gespalte- nen Endknopf. Sie gehören der Gattung Anisoplia Lepell. au und ähnelu in der Gestalt den bekannten Maikäfern. Es haben bereits mehrere Arten dieser Gattung solche Beschädigung veranlasst. Sie treten Ende Mai bis Juni oft in grosser Zahl auf und beschä- digen Roggen, Geräte, Weizen, Hafer. Sie legen ihre Eier in die Erde ab, ihre Larven (Engerlinge) führen eine ähnliche Lebensweise wie der Maikäferengerling. Als einziges Mittel ihren Beschädigungen zu begegnen , ist das Saruuielu und Vertilgen der an den Aehren ziemlich festsitzenden Käfer, Dies kann jedoch nur an heiteren Tagen geschehen, weil die Käfer an trüben und regnerischen sich verbergen. Mau bedient sich hiezu am besten irdener Töpfe, in welche die abgenommenen Käfer gebracht und dann in Deckelbutten oder sehr starke Säcke geleert werden. Die zer- quetschten oder mit siedend heissem Wasser getödteten Käfer können als Geflügel- oder Schweinefutter, oder mit Kalk gemengt als Dünger ver- werthet werden. §. 21 Aehnliche Beschädigungen veranlasst ein 4 — 5'" grosser, unten Weisszol(i|j;er zottig grauweissbehaarter, schwach metallisch glänzender, schwarzer Roseiikäfer. weissgefleckter Käfer, der unter dem Namen (Cetonia) Epicometis liirtella L, bekannt ist und sich von dem gemeinen glänzend grünen Gold- oder Roscnküfer noch durch das vorne in 2 Zähne getheilte Kopfschild imd die scharf erhobene Mittelleiste des Halsschildes unterscheidet. Er ist als Schädling bisher nur aus Ungarn bekannt, wo er die Aehren bis auf die Spindel und die Blütenknospen der Rapssaat ganz ab- gefressen hat. Bei uns findet man ilin gewöimlieh auf Wiesenblumen. Jedenfalls wäre er auch bei uns im Auge zu behalten. ScUädliclie Insekten. ^ 9fJ Srhiiillin^o. -w-Hrhe '^inzL'liie Ciillnr|in.inzon aiiRrc^ifon. Seine I^arve (Eusrerling) lebt iii Dunghaufeii. Seine Vertilgung könnte ebenfalls nur in oliig^er Weise p^eschehen. Dasselbe gilt auch von dem nächst verwandten gclbhaarl^en Roseii- käfer (Oxythyrea stictica L.), welcher sich von ihm vorzüglich durch die sparsamere melir gelbliche Behaarung, den stärkereu Glanz und das Vorhandensein von nur 2 statt 3 Zähueu am Ausseurande der Vorder- schienen untersclieidet und durch die Beschädigung der Bliitlien und Früchte des Getreides und der Hülseufriichte in Dalmatien die Aufmerk- samkeit auf sich lenkte. §. 22. Zuweilen findet man die Körner in den Aehren ihres Inhaltes beraubt oder abgenagt, was durch eine zwischen den Granen oder Spelzen verborgene, ungefähr %'" lange, 16beinige, nach hinten verschmälerte, braungraue, mit schwarzen Wärzchen und 3 weiss- lichen Längslinien gezierte Raupe veranlasst wird. Diese Raupe bohrt sich in der Jugend in das noch weiche Korn ein und lebt von dessen Inhalt; grösser geworden verlässt sie dasselbe, ver- birgt sich zwischen Spelzen und Granen und setzt ihre Verwüstungen fort. Sie fällt ihrer Färbung wegen wenig auf und ihre Anwesenheit wird meist erst bei der Ernte oder am häufigsten in der Scheune bemerkt, wenn sie beim Abladen der Garben aus den Aehren gerüttelt wird. Man sieht sie dann oft in grosser Zahl am Boden herumkriechen. Werden sie da nicht weiter beachtet und nicht sorgfältig entfernt und vertilgt, so setzen sie ihre Verwüstung bis zum Eintritt der kalten Jahreszeit fort. Nach der Ueberwinteruug verlassen sie die Scheune und verpuppen sich in der Erde. Im Mai entwickelt sich aus dieser Raupe ein rostbrauner Falter, die sogenannte Querkeiieuie (^Apamea basilinea WV.) Die Raupe nährt sich in der Regel von Gräsern, bei starker Ver- mehrung aber, oder wenn durch kaltes Frühliugswetter die Entwicklung des Falters verzögert wird, scheint derselbe die zarten Getreideähren den festeren blattlosen Grasstengeln zum Ablegen seiner Eier vorzuziehen. Ausser Roggen und Weizen wird auch Mais von der Queckeneule angegriffen. Da am Felde ihre Anwesenlieit meist übersehen wird, so lässt sich kaum etwas gegen sie vorkehren, zumal das Sammeln oder Abschöpfen derselben wenig Erfolg haben dürfte. Es bleibt daher nur übrig, die in den Scheunen aufgefundenen Kaupen zusammenzukehren und zu verniclitcn oder, um weiteren Schaden vorzubeugen, den alsogleichen Ausdrusch des verdächtigen Getreides zu yeranlassen um die darin lebenden Raupen zu vertilgen. nnlmfriirlilr;. 27 Ausser diesoin Schädling' hat auch die Kaupe der „inatiÄozcirhiieleii Kule" {Hadena infesta II.) schou ähulicheu Schadcu angerichtet. Dil diese Raupe sich in Gestalt und Färbung wenig von der vorgenannten unterscheidet und auch in ihrer Lebensweise mit derselben übereinstimmt, so woUeu wir ihrer bloss erwähnen zumalil auch für sie das oben Gesagte (ieltung hat. Beschädigung der Körnervorräthe. §. 23. Bemerkt man in dem am Schüttboden aufbewahrten Getreide Weiss in grösserer oder geringerer Anzahl Klümpchen untereinander durch '^">'"«'" Gespinnst verbundener Körner und sgt. Wurmmehl, so wird sich bei näherer Untersuchung zwischen denselben oder in einem der ausgefressenen Körner eine etwa i'" lange, 16beinige, gelblichweisse Raupe mit bräunlichem Kopfe, der sogenannte Kornwurm, vorfinden, aus der sich vom April bis Juli eine kleine Falterart mit silberig weissgrauen, dunkelbraun gefleckten Vorderflügeln und fadenförmigen Fühlern, die sogenannte Rornmotte oder Schabe (Tinea r/ranella L.) entwickelt. Besonders im August und September, wo die Raupe ausgewachsen ist und ihren bisherigen Aufenthalt verlässt, zeigen sich die Getreidehaufen oft von einem weiss-grauen, dichten Gewebe überzogen, welches von der auf ihrer Wandung spinnenden Raupe herrührt. Die Verpuppung selbst findet in einem korugrosscn, weissgrauen, mit Abschabsein gemengten Gespinnste zwischen Ritzen der Bretter, zwischen Fugen der Balken u. s. w., aber auch in den ausgehöhlten Körnern statt. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Mais werden von dieser Raupe derart beschädigt. Gegen sie ist das fleissige Wenden des Getreides während der Flugzeit der Motte am meisten zu empfehlen. Das Tödten der bei Tage ruhig an Wänden sitzenden Motten, das Aufsuchen und Entfernen der Fuppengespinnste in den Wiuterraonaten, das Verstreicheji der Fugen und Ritzen mit Kalk wird die Gefahr vermindern. Die von ihr besetzten Getreidevorräthe können dadurch vor weiterer Beschädigung bewahrt werden, dass man sie einer hohen Temperatur (41® R.) aussetzt, weil dann die Raupen zu Grunde gehen, ohne dass die Keimkraft der Körner beeinträchtiget wird. 4* 28 Schädlinge, ■^\ekhe einzelne Culturpllanzcn angreifen. §. 24. elreidemotfe. Bei einer anderen Art der Beschädigung unterscheiden sich die beschädigten Körner von den gesunden durch matte Färbung, gcrin-^ geres Gewicht und durch Weichheit, so dass sie sich leicht zer- drücken lassen; öffnet man ein solches Korn, so findet sich im Innern desselben ausser dem krümlichen, bräunlichen Unrathe der Raupe entweder die Raupe eines Falters oder dessen Puppe. Die Raupe ist bis 8'" lang, 16 beinig, weissgelblich mit lichtbraunem Kopfe. Die bräunlich gefärbte Puppe liegt in einem weisslichen dichten Gespinnste. In letzterem Falle wird an der Spitze des Kornes ein kleiner dunkler Fleck sichtbar. Nach dem Ausschlüpfen des Falters, der in der Regel von Ende April bis August erscheint, zeigt sich eine kreisrunde Ueffnung — das Flugloch. Der Falter, welcher unter dem Namen Getreideiiiolte (Gelechia cerealeUa Oliv.) bekannt ist, unterscheidet sich von der Kornmotte vorzüglich durch die, gleich Widderhörnern nach oben gerichteten Schnurren, durch seine in der Ruhe mehr flach anliegenden Flügel und die gelbbraune, bronceartig glänzende Färbung. Das zu verschiedener Zeit erfolgte Ablegen der Eier ermöglicht auch, dass ein Theil der Motten schon im Herbste ausfliegt uud bei günstiger Witterung noch Eier legt. Die Eier werden sowohl an die bereits ausgedroscheneu Körner, als auch an die noch in den Aehren befindlichen uud zwar hier am Grunde der Spelzen abgelegt. Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, aber auch Mais und Hirse sind den Augriffen dieses Schädlings ausgesetzt. Wird derlei beschädigtes Getreide in eiuem Backofen einer Tempe- ratur von 41" R. ausgesetzt, so kann die Raupe oder Puppe ohne Beein- trächtigung der Keimkraft des Kornes getödtet werden. Am besten geschieht dies in den Wiutermonaten, da zu dieser Zeit die Motte noch nicht vorhaudeu uud daher die ganze Brut vernichtet werden kann. §. 25. Schwarzer Oeffnet man beschädigte Körner, die eine grössere oder Koruwurm. kleinere weiche Stelle und meist auch eine kleine runde Oeffnung zeigen, so findet sich wohl auch ein anderer Schädling im Innern und zwar entweder als gekrümmte, wulstige fusslose Larve mit bräunlichem Kopfe oder in dem mehr ausgehöhlten, leichtern Korne als weisshäutige Puppe, aus Avelcher sich später ein kleiner H.'ilriirriichtc. 9{-) Käfer, der Getreiderüssler, oder sogen, schwarze Kornwnrn) (Kornkäfer) (^Sitopfilhi-i- r/ranariua L.) entwickelt. Er ist 1'/, — 1%'" l'^n^5 schwarzbraun gefärbt inul an .-eiiiLMU dihiiieu fadeuförniig'eii Rüssel und durch das den Flügeldecken au Länge gleiche Halsschild leicht zu erkenuen. Der Käfer selbst verzehrt ebenfalls den Inhalt der Körner und namentlich jener, die bei dem Ausdrusche beschädigt wurdeu. Er überwintert und legt, wenn er im Frühjahre aus seinem Winter- vefstecke hervorkommt, seine Eier in eine mit dem Rüssel gemachte Oeffnung des Kornes ab. Im Juli erscheinen die Käfer 1. Generation, aus deren Brut sich im September die Käfer i. Generation entwickeln. Weizen, Roggen, Mais werden von diesem Schädling angegriffen. Eine hohe, luftige, lichte Lage, sorgfältiges Reinhalten der Frucht- speicher, das Verstreichen aller Fugen und Ritzen mit Kalk; Entfernen des alten, wenn auch nur in kleinen Quantitäten in Winkeln herumlie- genden Getreides; öfteres Umschaufeln und Werfen desselben besonders im Frühjahr und Juli werden den Verwüstungen vorbeugen oder sie vermindern. In trockenen Lappen oder in Schaffellen, welche die Käfer g'erue aufsuchen und sich darin besonders bei kühler Witterung verstecken können dieselben oft in grosser Menge gesammelt werden, es ist aber erforderlich, die sehr hartschaligen Käfer zu zerstampfen oder mit heissem Wasser abzubrühen, um sie vollends zu tödten. Ein sicheres, wenn auch im Grossen nicht leicht ausführbares ^[ittei zur Zerstörung der Larven und Puppen ist, wie bereits bei der Kornmotte erwähnt wurde, das Dörren des Getreides in kleinen Partien bei einer Temperatur von 41" R. in einem Backofen. Angegriffenes Getreide ist jedenfalls möglichst bald vom Schüttboden zu entfernen oder mahlen zu lassen, nur mnss in letzterem Falle das ^lehl schnell verbraucht werden, da es eine längere Aufbewahrung nicht verträgt. Anhang. §. 26. Nehmen die Aeliren ein unregelmässiges Aussehen an und\Veizenälclioii zeigt sich in denselben eine grössere oder geringere Anzahl von Kürnern, die eine unregelmässige stumpfdreieckige Gestalt und eine schwarzbraune Farbe mit sehr harter Schale haben, so wird man in einem solchen Korne statt des Mehles eine, den inneren Raum nicht vollständig ausfüllende, gelblichweisse Masse mit faserig stau- biger Struktur finden. Man nennt solche Körner auch Gicht- oder Kadenkörner und in manchen Gegenden diese Erscheinung überhaupt 30 Srhüfllintro, ■welche einzelne Culliirpflanzcn angreifen. den Kaolbraitd. Die Ursaclie dieser Erscheinung sind die statt des Mchles im Innern des Kornes in Unzahl vorhandenen geschlechts- losen, ladenförniigen Larven des Weizeiiälchens iAminiUnla frilicf Roffr.) einer Gattung von Rundwürmern. Kommt nun eiu solches Koru in deu Bodeu, so fault Jie Schale uud die durch die FeuchtigJieit uud Wärme ueu belebten Wünucheu kommeu daraus hervor und verbreiten sich im Bodeu. Sind sie an eiue Weizeu- pflauzo s^elangt, so kriecheu sie dauu an dieser ompor, verbergeu sich in deu obersteu Blattscheideu uud bohreu sich iu den aus zartem Zell- gewebe bestehenden Fruchtknoten ein, wodurch später die beschriebene Missbilduug hervorgerufen wird. Die Aelchcu werden geschlechtsreif, begatten sich uud legen Eier, aus denen die den Inhalt des Gichtkornes bildenden Larven hervortreten. Gegen diese Beschädiguug ist zu empfehlen: Sorgfältige Reinigung des Saatgutes uud Verbrennen der darunter belindlicheu auszuscheidendeu Kadeuköruer; Vorsicht bei aus audern Gegenden bezogenem Saatgute: das Einbeizen des Saatgutes iu eine Kupfervitriollosung, iu der Art, dass die Flüssigkeit handbreit darüber zu steheu kommt und das Abschöpfen der auf derselben schwimmeudeu, leicht zu erkeuneuden Gichtköruer, welche erst uutersinkeu, wenn sie ganz vollgesogen sind. — Selbstver- ständlich werden bei diesem Verfahren nur flache Gefässe gute Dienste leisten. Durch Einlegen des Saatgutes iu eine Mischung aus 1 Tluil Schwefelsäure und 150 Theilen Wasser in der Dauer von mindestens •24 Stunden könueu die Aeichen getödtet werden. Bei der Anwendung des letztgenannten chemischen Mittels ist aber zur Vermeidung andex"- weitiger Nachtheile mit Vorsicht vorzugehen. Weizen von solchen Feldern, auf denen die Radeukrankheit auftrat, muss sorgfältig gesiebt, der Abfall verbraunt, nicht aber auf deu Dünger- haufen ausgeschüttet werden. Wollte man deu mit kranken Körnern ge- mengten Abfall etwa als Hühnerfutter verwenden, so muss derselbe früher in dem Backofeu mindestens einer Hitze von 70** ausgesetzt werden. — Das Stroh radenkrankeu Weizens, iu welchem manchmal solche Körner zurückbleiben, darf nicht zur Düngung solcher Felder verwendet werden, wo im nächsten Jahre Weizen gebaut wird. Auf Feldern, wo radcnkrauker Weizen geerntet wurde, ist minde- stens durch mehrere Jahre der Weizeubau ganz auszusetzen. Eiue andere Art derselben Gattung beschädiget gleichfalls unsere Culturpflauzeu und zwar vorzugsweise Roggen und Hafer. Die Beschädi- gungen, welche sie veranlasst, zeigen aber verschiedenartige Erschei- nungen. Es zeigcu nämlich die beschädigten Pflanzen im Spätherbst eine cigenthümlich wellige Beschafl'euheit der Blätter und sterben im Frühjahre einzelne Triebe frühzeitig ab oder es lassen sich die Halme leicht vou Ilalmfiiichlo. 3 1 der Wurzel dicht unter der Erdobarfläciie trennen, zuweilen nimmt man an den Klattsclieiden hellere Stellen wahr, einzelne Pflanzen dagegen entwickeln sich anscheinend üppig, zeigen aber im Verlaufe ihrer Ent- wicklung ein abnormes Wadisthum. Die Aehren gelangen dann entweder g-ar nicht zur Ausbildung oder sie bleiben in der Scheide stecken, weil der Halm so verkürzt ist, dass oft Knoten an Knoten sitzt, wodurch die Körnerbildung gänzlich verhindert wird. Der Veranlasser dieser Be- schädigunsr, welche man in einigen Gegenden unter dem Namen der Riioleii-, Riiirpf- oder Slockkraiikheit kennt, ist, wie bemerkt, eine dem Vorigen nächst verwandte Art, die den Namem Roggeiiälchen (AnguiUula vastatrix Knlin) erhielt und ausser den genannten Halmpflanzen auch Buchweizen, Klee, Weberkarden, aber auch Unkräuter, wie beispielsweise Kornblumen angreift. Am ersten machte sich dieser Schädling durch seine Verwüstungen au den Weberkarden bemerkbar und sind die Erscheinungen, unter dem unpassenden Namen Reriifäule bekannt, folgende: Die Köpfe der Pflanze werden allmällg missfärbig uud vertrocknen, indem die Blüten frühzeitig (Ende Juli, Anfangs August) welken und absterben, das Zellgewebe des Pruchtbodens sich bräunt und zusammen- schrumpft und in der Mitte verschwindet (sich aushöhlt). Die Körner solcher Pflanzen sind um mehr als die Hälfte kleiner als die gesunden etwas mehr abgerundet als diese und die fast doppelt so lange Haar- krone bleibt unmittelbar auf denselben sitzen. In solchen verkümmerten Körnern nun, am Grunde der Haarkrone, im Blütenboden selbst, findet man die genannten Aeichen oft in solcher Menge, dass man sie stellen- weise schon mit blossem Auge als weisse, schimmelartige Pünktchen wahrnehmen kann. — Man hielt sie früher für eine eigene Art uud nannte sie Rardeiiälcheii {Angtiil. dipsaci Kühn). Prof. Kühn hat aber bewiesen, dass sie zu derselben Art gehören. Die Mittel zur Bekämpfung dieses Feindes wären folgende: Das gänzliche Aussetzen des Anbaues der durch diese Schädlinge angegrifl"eneu Nutzpflanzen auf einem solchen Felde durch mehrere Jalire, sowie die Vermeidung einer Fruchtfolge, bei welcher eine der oben angeführten Pflanzen nach der andern unmittelbar oder schon im nächsten Jahre au die Reihe kommt. — Sorgfältiges Entfernen der Unkräuter, insbesondere der Kornblume, durch welche die AVeiterverbreitung der Schädlinge am meisten begünstiget wird. — Das Beseitigen der beschä- digten Pflanzen, wo dies durchführbar ist, überhaupt. Auch würden einige der bei der vorigen Art angeführten Vorbeugungsmittel geeignet sein, die Verbreitung des Schädlings zu verhindern. — Bei der Weberkarde aber wird das zeitige Ausbrechen und Verbrennen der erkrankten Köpfe das sicherste Mittel sein, diesen Zweck zu erreichen. 32 Schiiilliiige, welche einzelne Cnllnriinanzcn augreifen. H iilsenfr ii c li te. Beschädigung der Stengel und Blätter. Zoigen sich die Blätter, besonders die der jungen, zarten CiaiiriissliT. Pflanzen ringsum angefressen, (ausgekerbt), so kann man leicht die Veranlasser in den meist in grösserer Anzahl vorhandenen IV2 — 2'" langen, schwarzen, grau oder graugrün, oft auch metallisch glänzend beschuppten Käfern, mit kurzem, gekanteten, oben eine Längsfurche zeigenden Rüssel entdecken, die der Gattung der Oraorüssler Sitones angehören. Zumeist werden durch dieselben die Erstlingsblätter oft arg beschädigt, wodurch das Wachsthum der Pflanze gestört wird. — Erbsen, Bohnen, Klee und überhaupt Schmetterlingsblütler sind den Augriffen derselben besonders ausgesetzt. Erfolgreiche Mittel, um dem Schaden durch diese Käfer zu begegnen, sind nicht bekannt, es dürfte aber der Versuch gemacht werden, dieselben mittelst der Streifsäcke abzuschöpfen und zu vertilgen, so schwierig auch dieses Mittel bei grösseren Feldern angewendet werden kann. §• 28. Oft werden die Blätter der Pflanzen vom Rande her von auch Erliseiieiilp. \^q\ x^ge an den Pflanzen lebenden etwa V/^'" langen, 16füssigen, schlanken, walzigen, lebhaft braunrothen, dunkler geäderten , mit gelben Längsstreifen gezierten Raupen mit lichter gefärbtem Kopfe und Bauche abgeweidet, die sich erwachsen in der Erde verpuppen und aus welchen im Mai— Juni des nächsten Jahres ein Falter, die sgt. Erbseneale {Mamestra pisi L.) erscheint. Die bei Beunruhigung lebhaft hin und her schnellende Raupe lässt sich gern zu Boden fallen und rollt sich ein, läuft aber später schnell weg. Erbsen, Wicken, Bohnen, Kleearten, Ampfer, verschiedene Unkräuter werden von ihr vom Juli bis September angegriffen. Das Sammeln der durch ihre J'ärbung leicht auft'allenden Raupen und das Stürzen der betreffenden Felder im Spätherbste wären als Mittel zu empfehlen, um den Augriffen dieses Schädlings zu begegnen. Aehnliche Beschädigungen veranlasst aucl» die Raupe einer nahe verwandten Falterart, der sogenannten Flülikraiiteulc oder des Sägerrandes HiilseDfrüclite. qq (Manustra persicariae 0.) Diese Raupe ist bis 1%" laug, 16füssig;, walzig-, durch eiue am Rücken dos H. Ringes befindliche Querleiste ausgezeichnet, grün bis braungrün gefärbt mit eiuigen dunkleren Rückeuflecken und an den Seiten mit winkligen Zeichnungen geziert. Sie ist ebenfalls keine Kostverächterin, denn auch Spinat, Salat, Kilben, Hanf, Tabak, aber auch Himbeeren, Holunder, u. s. \v., sowie l'nki-äuter, nanientlii.h Knöterich werden von ihr im August bis Oktober augegriffen, Sie verpuppt sich in der Erde und liefert im Mai — Juni nächsten Jahres den Falter. Rücksichtlich der Abwehr dieses Schädlings gilt das oben Gesagte Ausser deu angeführten Arten richtet auch die bereits Seite 12 besprochene 6aiuiiia-Eule oft Schaden an. Beschädigung der Samen. §. 29. Beim OefFnen der grünen, äusserlich unverletzten Hülsen Erbsenwickler. (Erbsenschoten) sieht man zuweilen, dass die Körner angefressen sind und in denselben oder frei in den Hülsen sich eine oder mehrere ungefähr 3'" lange, 16füssige, bleichgrüne, schwarzbewarzte Räupchen mit dunkelbraunem Kopfe befinden. Die Körner werden von diesen Räupchen mehr weniger stark und uu regelmässig ausgefressen, auch tritt Xothreife ein, so dass die Hülsen wenigstens theilweise sich früher öffnen. Die erwachsene Raupe geht in die Erde und verpuppt sich daselbst. Der aus ihr im nächsten Frühjahre sich entwickelnde Falter wird rehfar- bener Erbsenwickler (^Grapholitha nehritana F r.) genannt und legt seine Eier an die noch junge Hülse ab, in welche die Räupchen sich einbohren. Gegen diesen Schädling kann nur durch baldiges Umpflügen nach der Ernte, wodurch die in der Erde verborgenen Raupen vertilgt werden, vorgegangen werden. Dieselbe Lebenswelse führt auch die etwas grössere orangegelbe Raupe des niondfleckigen Erbseiiwickleis (^Gr. dorsana F.) und gilt für sie auch dasselbe. ScüU.Hiche iQScklcii. k 34 S,hJirlliii-r, -vdrlic diizi'liic Kiilliirpniiii/i.'ii ;iii,L'n-ifoii. §. 30. rkiMiT I" jung^Mi Ei'ljsenliülseii trifft man ferner noch wcisslichgclbe, ssler. a;latte, fussloso Larven mit haarigem Kopfe, welche gleichfalls die Kiiinor angreifen und die einer Rüsselkäferart, dem weissfleckigen Meisi'lrüsslcr {TycJäus quinque^uoictatus 0.) angehören und für die das Obige Geltung hat. §. 31. ürkc. An den noch jungen Kürnern und Schoten saugend und meist in grosser Anzahl kommt auch eine 2'" lange, milchweisse Made vor, welche der Erbsciiiiiücke {Diplosis insi Winn.) angehört, sich ebenfalls im Boden verpuppt und daher nur wie die obigen Schädlinge bekämpft werden kann. §. 32. i|)|H'l. Zeigen die reifen Erbsen bei näherer Untersuchung ein schmutz- farliiges Fleckchen oder eine kreisrunde, schmutziggrüne Stelle und sind sie so spröde, dass sie sich leicht zerbrechen lassen, so wird man, wenn man sie an dieser Stelle öffnet, im Innern derselben eine fusslose, faltige, gekrümmte Larve mit bräunlichem Kopfe oder die feinhäutige, weisse Puppe vorfinden, aus welch letzterer sich in der Erbse selbst der Erbsenkäfcr (Wippel, Bruchus pisi L.) entwickelt, der dann die oben bezeichnete Stelle in Form eines runden Dockol- chens abstösst und die Erbse verlässt. Der 2'" lauge, schwarze, fleckig weissgrau beliaarte Käfer, der an der dicht weissbehaarteu Afterdecke 2 grosse, eiförmige schwarze Makeln zeigt und einen etwas rüsselförmig verlängerten Kopf hat, legt seine orangegelben Eier an die noch junge Hülse ab, in welche die Larve sich einbohrt. Da der Käfer erst in der Zeit vom September bis zum nächsten Frühjnlire ausschlüpft, so ist der Landwirtli, sobald die Ernte rechtzeitig vorgenommen wurde, in der Lage, denselben mit Erfolg zu bekämpfen, und zwar um so erfolgreiclier, da der Käfer in keinen unseren wildwach- senden Ilülsenpflanzen lebt. Nachdem selbst eine länger andauernde Temperatur von 41" R. (60" C.) der Keimfälligkeit der Erbsen nicht im mindesten schadet, wohl aber das Insekt tüdtet, so ist dieses Mittel vollkommen ausreichend, um diesen Schädling wirksam zu bekämpfen und auch leicht anzuwenden, zumahl hiezu jeder Backofen beniilzl werden kann. Bedenkt mau, dass der Erbsenanbau Hiilseufrikliie. ßj^ in nuiiulicii Gegenden wcgiii dieses Schädlings aufgegeben werden niussLe, dass bei rechtzeitiger Ernte Saiuenausfall gänzlich zu vermeiden ist, bei allgeiueiner Durchführung dieser Massregel eine starke Verminderung des Schädlings bald eintreten wird, so ist die allgemeine Aufnahme dieses Verfalirens iu hohem Grade zu empfehlen. §. 33. In den Linsen findet sich die kleinere Larve oder Puppe des Liiwinvipiii'!. liiiiscükäl'ers {Brnchas lentis L.). Theils wegen der Kleinheit der Frucht, theils der dunkleren Färbung wegen, ist seine Anwesenheit schwieriger zu erkennen und deutet ausser der Sprödigkeit meist noch eine am Aussenrande der Frucht befindliche Falte und Ein- gesunkensein derselben auf den Schädling hin. Der Käfer, welcher sich von dem Vorhergehenden durch geringere Grösse (IV3 — '^Vi"^i mehr eiförmige Gestalt, mehr bräunliclie Behaarung und das Fehlen der t schwarzen Flecken auf der Afterdecke unter- scheidet, verlässt die Linse meist erst im Frühjahre, ein ungefähr '/,'" im Durchmesser haltendes Loch zurücklassend. Es gilt für ihn das oben Gesagte, wie auch von den anderen Arten dieser Gattung, welclie eine ähnliche Lebensweise führen, Ackerboiinen, Fisolen. Wicken etc. beschädigen, aber auch in wildwachsenden Hülsen- früchten gefunden werden. B II c k w c i z e u. Beschädigung der Stengel und Blätter. §. 34. Die noch jungen Pflanzen werden oft während der Nachtzeit Weizeiieule abgefressen von bei Tage flach unter der Erde oder Erdschollen etc. sich verborgen haltenden, etwa V/i" langen, braunköpfigen, nach- rückwärts etwas verdickten, 16füssigen, grau-gelblichgrün gefärbten, wenig glänzenden mit dunklen Haarwärzchen und lichten Streifen gezierten Raupen der Weizeneule (AjroHs triticl), welche überdies an dem glänzend schwarzen, durch 3 lichte Streifen gctheiltcn Nacken- und Afterschild kenntlich sind. Diese Raupen, welche gewöhnlich vom April bis Juni Gräser und Sommersaaten besonders im Sandboden beschädigen, verpuppen sich meist Ende Juni iu der Erde und entwickeln sich dann die Eulen vom Juli bis 5:;. rjp, Sfliadüngo. wclilie finzolne Kiilliiiiinaiizen iumreifei]. August. — Das Weibchen legt seine Eier au verscliiedene Pflanzen ab und überwintern die aus ihnen sich entwickelnden Raupen, sind aber im Herbste meist noch so klein, das-s der Schade, denn sie zu dieser Zeit veranlassen, in der Regel nicht von Bedeutung ist, während sie, wie oben bemerkt, vom Frülijahre an sich oft als arge' Schädlinge erweisen. Gegen dieselben ist das Aufsuchen und Sammeln der Raupen in ihren Verstecken bei Tage oder bei Laterneuschein zur Nachtzeit, wo sie an den Pflanzen zu trefien sind, zu empfehlen. Da diese Art in ihrer Lebensweise im Allgemeinen mit der schon Seite 10 besprochenen Wintersaateule übereinstimmt, so dürften auch einige der daselbst angeführten Vorbeugungsmittel mit Erfolg angewendet werden können. M 0 h n. Beschädigung der Wurzeln. §. 35. Als Beschädige!- der Mohnarten hat sich in neuerer Zeit auch eine Riisselkäferart bemerkbar gemacht. Bei seinem Auftreten bemerkt man eine grössere oder geringere Anzahl von Pflanzen, welche ohne sichtbare äussere Beschädigung welk werden und zu Grunde gehen. Zieht man solche Pflanzen aus dem Boden, so finden sich meist 1 — 2" unter der Erde, an den von der Oberhaut entblössten Stellen der Wurzeln ein oder mehrere etwa 2'" lange, fusslose, stark runzlige, vorn weniger als hinten verschmälerte, weisse, zerstreut lichtbraun behaarte Larven mit lichtbraunen Köpfen, die sich, wenn sie erwachsen sind, in der Erde verpuppen und aus denen sich im August oder September ein Käfer, der .Hohnwarzelrüssler (^Coeliodes ful'iglnosus Marsh.) entwickelt. Der Käfer ist IV2'" lang, pechschwarz gefärbt, au Kopf und Unter- seite grauweiss, das Halsschild und die Flügeldecken grau-braun be- schuppt, letztere haben am Grunde eine sammtschwarze vorn weissbe- schuppte Makel und sind an der Spitze weissgelb. Das Halsschild i»t beiderseits mit einem kegelförmigen spitzigen Höckerchen versehen und jede Flügeldecke trägt vor der Spitze viele kleine, beisammen stehende Höckerchen. Der runde Rüssel ist gleichdick und hat nach unten gebo- gene Fühlerfurchen, an der Vorderbrust liegt die scharf begrenzte, rück- wärts in eine Grube endigende Rüsselrinne. Dieser Käfer ist im Frühjahre vom April au an warmen Tagen nicht selten auf sandigen Wegen zu treffen. Molin. 3^ ]\[ittel g-egeii die Angriffe dieses Schädliiiges sind bis jetzt keine bekaimt. Es dürtte aber das Ausziehen und Vertilgen der besdiädigteii Ffhuizeii und das Stürzen des Feldes gleicli nacli der Ernte zu seiner Verminderung zu eiuptehlen sein. Beschädigung der Körner. §. 3t;. Man nimmt öfter ungefähr in der ersten Hälfte August an Weiss- den Molinköpfen eine grössere oder geringere Anzahl von Löchern ^^^^k^^^ wahr. Oeffnet man eine solche Kapsel, so wird man einen gros- r.*!'^^''"' seren oder geringeren Theil der Samen verzehrt finden. Der Ver- anlasser dieser Beschädigung ist eine 3'" lange, fast walzige, hinten stärker verschmälerte, fusslose, gelblichweisse Larve mit gelblichem, hornigem Kopfe, welche sich von den unreifen Samen nährt, erwachsen die Kapsel durchbohrt, zur Erde fällt und sich daselbst verpuppt. Der aus dieser Puppe sicli entwickelnde 1% — 2"' lange, matt- schwarz gefärbte, unten dicht, oben sparsam behaarte , mit dicht weiss beschuppter Mittellinie des Halsschildes nnd mit 3 weissen Makeln und ebensoviel weiss beschuppten Streifen auf den Flügeldecken gezierte Käfer mit langen fadenförmigem Rüssel ist der sogeuante Wcissfleok- Verborgeiirüssler QC'eutorhynchus macula alba Hhst.^ Er erscheint auf den Mohnfelderu nach dem Abblühen der Pflanzen und legt seine Eier in die halbgewachsenen Mohnkapseln ab, zu welchem Zwecke er sie zuerst mit dem Rüssel anbohrt. Die angebohrten Stellen kennzeichnen sich in Folge des ausfliessenden und vertrocknenden Saftes durch ihre schwärzliche Färbung. Man kann an einer Kapsel oft bis 40 solcher schwärzlicher Flecke zählen. Gegen diesen Schädling ist das Abschöpfen und Vertilgen der zahlreich sich einfindenden Käfer sowie das Entfernen der augegrifl'enen Mohnköpfe zu empfehlen. Durch Umpflügen derlei Felder gleich nach der Ernte könnten die Puppen zerstört werden. §. 37. Bleiben die Mohnköpfe im "Wachsthume zurück und zeigenHohngalleii- sie ein missfärbiges, schmutzig röthliches Aussehen, so wird man ™"''^''- als Veranlasser dieser Beschädigung, wenn man eine solche Kapsel zerschneidet, an Stelle der verzehrten Samen in grösserer Zahl kleine wurmähnliche Maden finden. Diese Maden sind etwa 1'" lang, oc Schädlinge, wekhe eiuzeluc Kulliii-|in.inzen angreifen. an beiden Enden zugespitzt, köpf- und fasslos und fleisch rotli gefinbt. Sie verpuppen sich, wenn sie erwachsen sind, in der Kapsel selbst, und erscheint dann meist in der ersten Hälfte August die V3— Vfi", lange Mücke, welche unter dem Namen nohugallmücke iCectdomyla papaveris Winn.) bekannt ist. Ausser dem gebauten Mohu wurde diese Mücke aucli aus den Kapseln wildwachsender Molmarten wie z. B. der Klatsclirose gezogen. Empfehlenswerth ist das zeitige Sammeln der mi.^sfärbigeu, im Wachsthum zurückbleibeuden Kapseln und Veruichtuug derselben sammt den Larven. Sclioteiifriiclite"). Beschädigung der Wurzeln. §. 3S. Wenn die Blätter ein bleifarbiges Ansehen erhalten, dami u;elb WL^rden und abwelken, so werden sich bei genauerer Untersuchung solcher aus der Erde gehobener Pflanzen in der Nähe des Wurzel- halses oder unterhalb desselben kleine Löcher oder gangartige Stellen zeigen, in denen sich nackte, glatte, gelblichweisse, walzige, nach rück- wärts verdickte, am Ilinterrande schief abgestutzte und mit Wärz- chen besetzte Maden befinden, die, wenn sie erwachsen sind, die Pflanzen verlassen und sich in der Erde verpuppen. Aus den Puppen entwickeln sich dann V/2" lauge, schwärzliche, den Stubenfliegen ähnliche Fliegen, die sogenannten Rohiflicgcii (^Anthomyia hru.<.|ie gehörigen Pllinzeu in landwirlhschafllithen Werken gewöhnliih gelrennl und zwar Raps, Rühseu, Senf unter den Handelsgewächsen, Kohl, Kraut, Stoppeiriiben unter den i'ieniiisen abgehandelt werden, so haben wir es, da doch die Mehrzahl ihrer Feinde ihnen gemeinsam ist, um unnütze Wiederholungen zu vermeiden, vorgezogen, sie unter einem gemeinsamen Gcsiihtsiiunkt aufzufassen und zu behandeln. s,i„-,i,.„iviiH,i.. 39 Audi das Stürzen der befallenen Beete im Herbste und Liegenlassen iu raulier Furche über Wiuter, um die daselbst überwinterudeu Puppen zu vertilgen, dürfte sich als zweckmässig erweisen. Andere verwandte Arten, die eine ähnliche Lebensweise führen nud Kohlrüben, Radieschen, Zwiebel, Schalotten beschädigen, werden hier nur erwähnt, da die Bekämpfung aller dieser Arten durdi dieselben Mittel zu veranlassen sein wird. Beschädigung der Stengel. §. 39. Meist au der Grenze zwisclien Wurzel und Stengel, aber aucliKolil^alloii ober- und unterhalb derselben werden sich zuweilen etwa erbsen- rüsslKr. grosse Anschwellungen (Gallen) zeigen, in denen sich, so lange man kein Bohrloch gewahrt, eine oder mehrere bis 3'" lange, fusslose, ge- krümmte, stark runzlige, gelblichweisse und zerstreut borstenhaarige Larven mit braunem Kopfe finden, die, Avenn sie vollständig erwachsen sind, die Gallen durchbohren mid sich in der Erde ver- puppen. Aus der Puppe entwickelt sich eine Rüsselkäferart. Der Käfer ist l'/a'" lang, kurzeiförmig, etwas glänzend, tief schwarz, miten dicht oben sparsam fein grau beschuppt und hat einen langen, fadenförmigen, etwas gebogenen Rüssel, der in der Ruhe in eine Brustfurche eingelegt werden kann. Das Halsschild hat eine tiefe Mittelfurche und jederseits ein Höckerchen, die tief gestreiften, vor der Spitze Höckerchen tragenden Flügeldecken bedecken die Hinter- leibsspitze nicht ganz. Er ist unter dem Namen Kohlgallen- oder gefurchthalsiger Verborgeurüssler (Ceutorhynchus sidcicolUs Gyllh.) bekannt und beschädiget als Käfer die Blüten und jungen Schoten. Er erscheint in 2 Generationen und legt seine Eier am untersten Stengeltheile ab. An Raps, Rübsen, Kohlarteii, Wasserrüben, Senf und wildwaciisen- den Kreuzblütlern finden sich diese Galleu oder Gallencomplexe. Diese Erscheinung, welche man gewöhnlich als Wurzig-, Kolbig- oder Kropfig- werden der Pflanzen bezeichnet, hat häufig das Absterben, meist al)er das Kränkeln derselben oder auch Verholzen der Rüben zu Folge. Gegen diesen Schädling ist ein nicht zu seichtes Bedecken der Saat ein sorgfältig ausgeführtes Behacken und Behäufeln anzuempfehlen, da erfahrungsgeraäss die bis zum Wurzelhalso frei gobliobenen Pflanzen die 40 SrliiiiiliiifTP, wftlche ftinzelne Culturpflanzen nnp;reifen. meisteu Gallen zeigen. — Wo es ausführbar, wären die mit Gallen besetzten Pfiaiizeu zeitig zu entfernen und zu rertilgen. Durch sorgfältige Bearbeitung des Bodens im Frühjahre dürften viele in der P>de ruhende Puppen vertilgt werden können. Jedenfalls wäre auch das Ausraufen und Verbrennen der Kohl- stoppeln räthlich und wo dies thuulich ist, das Abschöpfen der Käfer von den Blüten und ihre Vertilgung nicht zu verabsäumen. §. 40. Raps- Meist erst nach der Ueberwinterung bemerkt man oft Pflanzen, ErdOoli. (Jeren noch km'zer Stengel sammt den Blcättern gebräunt erscheint oder es fehlt der Hanptstengel gänzlich und sind nur kümmerliche Nebentriebe und braungefärbte Blätterbüschel vorhanden. Spaltet man eine solche Pflanze, so finden sich im Stengel oder bei dessen Fehlen im Innern des Wurzelstockes gewöhnlich mehrere, bis 2^/4'" lange, 6 beinige, etwas niedergedrückte, schmutzigweisse, zerstreut mit Borstenhaaren besetzte Larven mit bräunlichem Kopfe und hinten schräg abgedachtem, hornigem, mit 2 Dornspitzen versehenem Leibesende. Die erwachsenen Larven bohren sich aus dem Stengel oder der Wurzel heraus und verpuppen sich in der Erde. Der aus den Puppen sich entwickelnde Käfer erscheint im Mai. Er ist IV/" lang, elliptisch, ziemlich hoch gewölbt, röthlichgelb mit schwarzblauen Flügeldecken und Hinterschenkeln. Der Kopf ist ganz oder theilweise dunkel gefärbt, die Fühlerwurzel und die Beine sind braun. Die Hinterschenkel sind stark verdicke und befähigen den Käfer zu mächtigen Sprüngen, wesshalb er auch Raps-Erdfluh (F^yliodes chrysocephala L.) genannt Avird. Der Käfer durchlöchert die jungen Blätter und benagt die Schoten. Er erscheint in 2 bis 3 Generationen und wurden die Larven desselben im Innern der Stengel und Wurzeln nicht nur des Rapses, sondern auch verschiedener anderer Schoteufrüchtler aufgefunden. Die Larven beschädigen die l'flanzen in der oben beschriebenen Weise, die Erscheinung wird aber häufig dem Froste zugeschrieben xind dieser Irrthum erst entdeckt, wenn derlei Pflanzen, da ihr Mark ausgefressen ist, umknicken und zu Grunde gehen. Am meisten Erfolg gegen diesen als Larve und Käfer gefäiirlichen Schädling verspricht das Abschöpfen der Käfer von den Pflanzen selbst. — Das zeitige Entfernen der beschädigten Pflanzen dürfte ebenfalls in gewissen Fällen räthlich sein. — Das Ausreisseu und Abbrennen der Rapsstoppel dürfte zu empfehlen sein und zwar um so mehr, als häufig in denselben sich die Puppen mehrerer Rüsselkäferarten befinden, deren Larven die Stengel beschädigen. SchotenfrilcLtP. ^\ §. 41. Zeigt sich eine grössere oder geringere Zahl von Pflanzen, Raps-Maiiszaliii- welche vorzeitig bleichen, leicht umbrechen und nothreif werden, so riissler. veranlassen diese Beschädigung kleine Larven, die in der Mitte der Stengel leben. Diese Larven sind bis 3'" lang, fusslos, gekrümmt, stark runzlig, weiss und haben einen braunen, sparsam mit Borsten- haaren besetzten Kopf. Sie werden vom Frühjahre bis Juni im Stengel von Raps- und anderen Sehnt eiifrüchteii angetrofifeu, deren Mark sie von oben nach unten vordrin- gend verzehren und sich dann oberhalb der Wurzel verpuppen. Der aus der Pappe sich entwickelnde 1%'" lange, walzenförmige, oben grün glänzende auf der Unterseite schwarzliche Käfer mit. runden, stark gekrümmten, schwärzlichen Rüssel ist unter dem Namen Raps-Maus- zabnrüssler QBaridius chloris F.) bekannt, erscheint im Juli, findet sich aber auch nocli später in den Stoppeln vor. Er legt seine Eier in die Blattachselu der Raps- Wintersaat ab, was oft im selben Jahre zuweilen aber erst nach der Ueberwinterung des Käfers geschelien dürfte und wodurch sich das ungleichzeitige Auftreten der Käfer erklären Hesse. Gegen diesen Schädling wäre das Ausraufen und Verbrennen der Stoppeln, wie im vorigen Artikel bereits erwähnt, vor Allem zu empfehlen, da ein einfaches Umpflügen nicht genügen würde. Andere nächstverwaudte Arten, welche in gleicher Weise die Scho- tenfrüchte z. B. Kohlarteu beschädigen, werden hier nur erwähnt, da gegen dieselben das gleiche Verfahren anzuwenden sein wird. Beschädigung der Blätter. §• 42. Die zarten Blätter und besonders die zuerst hervortreibenden Eidtlöhe. sind oft auf der Fläche durchlöchert, eine Beschädigung, welche durch die sogenannten £rdflöhe iHaltica L.) veranlasst wird. Die vielen Arten derselben gleichen sich in Gestalt und meist auch in der Färbung. Sie sind oval, stark gewölbt, glänzend blau, grün, bräun- lich oder gelblich und dunkel gestreift, haben einen kleinen Kopf mit fnHen- förmigen Fühlern und stark verdickte Hinterschenkel (sogenannte Spring- beine), wesshalb sie weite Sprünge auszuführen im Stande sind. Sie treten in mehreren Generationen auf und legen ihre Eier an die Pflanzen ab. Ihre 6füssigen, länglichen Larven leben theils frei auf den Blättern, theils minirend (weissliche Gänge ausnagend) iu denselben, theils im Innern der Stengel und verpuppen sich iu der Erde. Raps, Kohlarten überhaupt ScbäilliChe lD=ekten. 0 42 Schüillingi', \relche mir plnzelne Kultuiiiflaiuen angreiffTi. Schoteiifriichte -werden von diesen Srliädlinpfen gerne angogrÜFen, obwohl auch andere Nutzpflanzen wie z. B. Lein, [lopfen, Malven n. s. w. und viele Unkräuter von ihnen nicht verschont werden. Junge rflanzen gelieu durch ihre Augriffe meist zu Grunde, während ältere, kräftigere Gewächse zwar fort vegetiren , iu Folge der Beschädi- gung ihrer Blätter aber zurückbleiben oder, wie die Gemnsesorten, an Brauchbarkeit verlieren. Wegen ihrer Kleinheit, lläufiirkeit und Schnelligkeit ist deu Erdflöhen schwer beizukonimen, und namentlich können im Grossen gebaute Pflanzen nicht leicht vor ihnen geschützt werden. Im Allgemeinen wäre die An- wendung des Streifsackes zu empfehlen, mittelst welchem die Käfer von deu Pflanzen abgeschöpft werden, was am besten in den Morgenstunden geschieht. Natürlich muss damit zeitig begonnen und dasselbe energisch fortgesetzt werden. Die zur Vertilgung dieser Schädlinge konstruirte sogenannte Erdfloli- Paugmaschine besteht im Wesentlichen aus mit Theer bestriclienen Brettern, die auf niederen Rädern ruhen und au welchen vorne Reiser befestigt sind. Fährt man mit diesem Wägelchen quer über die Saaten, so werden die Erdflöhe durch die Reiser aiifgescheucht und springen in grösserer Zahl auf die bethcerten Bretter, wo sie kleben bleiben und zu Grunde gehen. Weiteres wird das Bestreuen der Pflanzen mit kalkhaltigem Strassen- staube, Begiessen derselben mit einem Absude von Werniuth c^er mit Jauche u, s. w. empfohlen. Mittel, in deren Wirksamkeit wir wenig Ver- trauen setzen. Aus dem Vorhergehenden ist ersiclitlich, dass das Hauptaugenmerk auf die Zucht kräftiger Pflanzen, welche den AngriftVu der Schädlinge schneller entwachsen, gerichtet sein muss, und daher Alles was dies fördert z. B. Reihensaat, Walzen des Bodens, Kopfdüngung u, s. w, geeignet ist, derlei Beschädigungen möglichst zu vermindern. Bei der Anlogung von Samenbeeten ist im Auge zu behalten, dass die Erdflöhe unter Stoppeln, Blättern etc. überwintern, daher dieselben möglichst zu beseitigen oder derlei Beete entfernt davon anzulegen sind. Aus demselben Grunde ist auch die Nachbarschaft solcher Stelleu zu vermeiden, wo Gemüse über Winter eingeschlagen war. §. 43. Kchlwi'issliiu. Sieht man die Blätter der Pflanzen vom Rande her so abge- nagt, dass nur die Rippen und schmale Streifen der Blattfläche übrig bleiben, so ist diese Erscheinung meist durch bei Tage an der Unterseite der Blätter versteckte löbeinige, anfangs grüne, später mehr ^Iblicli gefärbte, schwarz punktirte, gelbgestreifte, Srliiil.jnfrüililiv tn feinbeliaartL' Raupen mit helli^iauem, schwarzpunktirteiii Kopfe ver- anlasst. Sie leben gesellschaftlich au Kohlarteu, Raps, Kübseu, Kettig und überhaupt Schotenfriichtleru, von deren Blättern sie sieh häuptsächlich nähren. Mang-elt ihnen das Futter, so wandern sie oft in grossen Massen von einem Felde zum andern. Wenn sie ausgewachsen sind, so verlassen sie die Futterpflanzen und verwandeln sich in gelblichgriine, schwarzge- fleckte eckige Puppen, die mau häufig mittelst eines Fadens befestigt, an Zäunen, Wänden von Scheuern, Wohngebäuden etc. in grosser Anzahl auffinden kann. Aus der Puppe entwickelt sich der allbekannte Kuhlwetss- Ihig {Pieris brassicae L.) ein Tagfalter mit weissen an der Spitze schwarz geränderten Flügeln. Das Weibchen legt seine grüuliclien , später einen goldfarbigen Jon annehmenden, birnförmigeu Eier in Häufchen auf die Rückseite der Blätter vorzugsweise von Schotenfrüchtlern. Der Kohlweissling erscheint in i — 3 Generationen und sind es hauptsächlich die Kaupen der 2. Generation (von Ende Juli an), welche die ärgsten Beschädigungen an unseren Nutz- pflanzen veranlassen, während die der 1. Generation meist auf wildwach- senden Pflanzen sich vorfinden. Das Zerdrücken der Eierhäufchen oder der kleinen, kaum ausge- krochenen, meist an den Rippen der Blätter beisammen sitzenden Räup- cheu, ist ein verlässliches Verfahren, um diesen Feind zu bckämpfuu und dürfte, wenn, sobald der Falter sich häufig zeigt, die Pflanzenreihen ein- mal in der Woche zu diesem Zwecke begangen werden, leicht anzuwenden sein und auch keine zu grossen Kosteu verursachen. Wird dies verabsäumt, so erübrigt nichts, als die erwachsenen Raupen zu sammeln, was weniger zweckmässig erscheint, da der Schade dann meist schon ein empfindlicher ist. Unstreitig das leicht durchführbarste und wohlfeilste Mittel aber wäre das Sammeln und Vertilgen der leicht aufzufindenden Puppen und es wäre daher die allgemeine Durchführung dieses Verfahrens möglichst anzustreben. — Das Fangen und Vertilgen der Schmetterlinge könnte durch Schulkinder besorgt werden, dürfte aber weniger Erfolg liaben. Wie schon oben bemerkt, finden sich die Raupen der i. Gentration meist auf wildwachsenden Schotenfrüchtlern, z. B. Hederich (April— Juni), Es wäre daher zweckmässig, derlei Pflanzen zu dieser Zeit im Auge zu behalten, und wenn dieselben stark mit Raupen besetzt sind, sammt den- selben zu vertilgen, wodurch leicht die spätere Beschädigung der Nutz- Ijllanzen hiutangehalteu werden könnte. Die hier uoch zu erwähnenden, grüngefärbten, mehr einzeln leben- den Kaupen des kleinen Rolil- od. Riilteiiweissliiigs, des Rübsaat- oder Hockeiiweiss- lings stimmen im Wesentlichen iu ihrer Lebensweise mit dem Vorgenannten überein, wesshalb über dieselben hier n'cbts weiters zu t)emerkea ist. () * 44 Schädlinge, welche nur einze':::; Kiilturi.Qaiizeu an;:ioifen. §. 44. Rppssägewespe. Aehnliche Erscheinungen zeigen sich, wenn die Pflanzen durch 22füssige, querrunzelige, dunkelgraugrüne, unten hellere unbehaarte Afterraupen angegriffen werden, aus denen sich die Repssäge- oder Röbeiiblattwespe (Athalia spinarum F.) entwickelt. Diese Raupe beschädigt ausser der Wiiiterrepssaat besonders die Stoppelrüben-Kohlarteii, doch wird sie auch auf wildwachsenden Schoteu- früchtleru, naraenthch den gemeinen Ackerseaf und Rettig (Hederich) am häufigsteu angetroffen. Wenn ihr die Blätter zu derb werden, verzehrt sie auch die Blüten. Es sind besonders die vom August bis Oktober auftre- tenden Raupen der 2. Generation, welche unseren Kulturpflanzen den meisten Schaden zufügen. Die Raupe geht im Oktober oder November in die Erde, wo sie sich ein ovales, aussen mit Erdköruern verwebtes Ge- spiunst anfertigt, in welchem sie überwintert und sich verpuppt. Die im Frühjahr aus der Puppe hervorbrechende Wespe ist dottergelb mit schwar- zem Kopfe und Fühlern und legt ihre Eier mit Hilfe der Legeröhre in einem am Blattende ausgeschnittenen Spalt ab. Sie tritt, wie bemerkt, in zwei Generationen auf. Als Vorbeugungsmittel wäre das frühe Bestellen der Saaten zu empfehlen, da kräftige Pflanzen von den Angriöen der Raupen weniger leiden als Spätsaaten. Ist die Raupe aber einmal in Menge vorhanden, so erübriget nur das Abschöpfen derselben mittelst eines Streifsackes; das Durchfahren der jungen Saaten mit einem Jätpfluge, an welchem ein sogenannter Strohkamm (d. i. Strohhalme werden kammartig zwischen H. schmale Holz- stücke eingelegt und diese rjuer am Pfluge befestigt), angebracht ist, wodurch die Raupen abgestreift und getödtet werdeu. — Ebenso dürfte das Auf- treiben von Truthühnern oder Enten auf derlei heimgesuchte Saaten von Vortheil sein.— Die in der Erde befindlichen Raupen und Puppen könnten im Spätherbste und Frühjahre durch Anwenden des Jätpfluges getödtet werden. Ein besonderes Augenmerk ist den auf den Feldern oder in deren Nähe wachsenden Unkräutern namentlich dem Hederich zuzuwenden. Sind diese im xMai oder Juni stark mit Raupen besetzt, so müssen schon jetzt Vorkehrungen getroöen werden, um die Felder vor den Angriffen der 2. Generation zu schützen. Es müssen die Pflanzen entweder sammt den Raupen vertilgt werden oder falls es durchführbar ist, die von den Raupen besetzten Steilen im Juli umgepflügt werden, um die in der Erde liegenden Puppen zu zerstören. §. 45. Gemüse-Eule. Oft werden die Blätter in ähnlicher Weise wie beim Kohl- weissling erwähnt ist, vom Rande her befressen, so dass nur die SchotenfnlclitP. 45 kahlen Rippen übrig bleiben. Die Veianlasserin dieser Beschädigung ist eine IHfüssige, walzige, grau bis olivengrün gefärbte, schwarz und weisspunktirte mit 3 dunklen Längsstreifen gezierte Raupe, die wenn sie erwachsen, sich in der Erde verpuppt, und aus welcher sich später ein rostbrauner Falter die sogenannte Gemüse- oder Kopf- lattich-Eale CMamestra oleracea L.) entwickelt. Kühlarten, Salat, Spargel etc. werden durch diese Raupen ange- griffen, denen auch das Aushöhlen der Salatstengel von mehreren Beobach- tern zugeschrieben wird. Der durch sie verursachte Schaden fällt in die Zeit vom August bis September. Was ihre Vertilgung anbelangt, so kann uur das Ablesen und Tüdteu der Raupen, sowie das Zerstören der Puppen durch Umpflügen der betreffenden Felder im Winter empfohlen werden. §. 46. Wenn sich die Blätter durchlöchert zeigen und diese LöcherKolil-Eiile. als Gänge durch die aneinander liegenden Blätter ins Innere sich fortsetzen, so ist die Veranlasserin eine 16füssige, anfangs grünliche, später einen gelblich graugrünen Ton annehmende, mit dunkler Rückenlinie und seitlichen dunklen Schrägstreifen gezierte, walzige, unten gelbliche Raupe, auch als Herzwurm (Rrautraupe) bekannt, die sich erwachsen in der Erde verpu}»pt und aus welcher sich die soge- nannte Kohl-Eule (Mamestra brasslcae L.) entwickelt. Die Raupen halten sich zwischen deu Blättern versteckt und ihre Angriffe veranlassen bei nasser Witterung oft das Faulen der Pflanzen. Kraut, Kühl, Blumenkohl, Runkelrüben werden von ihneu beschädigt und zwar in der Regel am ärgsten vom August bis Oktober. Gegen die Angriffe dieses Schädlings ist zu empfehlen, das Ablesen der Raupen, bevor sie sich in das Innere der Pflanzen einbohren und das Vertilgen der in der Erde liegeudcu Puppeu durch tiefes Umpflügen, was am besteu vor Eintritt des Winters zu geschehen hätte. §. 47. Die 6füssigen, langgestreckten, schwarzbehaarten Larven einesAikiuis-Blatl- andern Schädlings des sogenannten Adonisblattkäfers (Entomoscelis käfer. Adonidis Fb.) fressen die Blätter der jungen Pflanzen gänzlich ab. Wenu sie erwachsen sind, verpuppeu sie sich in der Erde. Die aus ihneu sich entwickelnden Käfer sind 2Vi— 4'" lang, länglich, eiförmig, schwarz, die Oberseite des Kopfes, des Halsschildes und die stark gewölbten ^|(J Srh;i. wolrln- nur cinzeliip Kiiltiirpflanzon insrt'ifi'n. Flügeldecken sind lebhaft frellirotli, letztere mit eiueui oder drei schwarzen Längsstreifen geziert. Der Käfer selbst beschädigt deu Kaiis durch Abfresseu der jungeu Schoteu. Diese Art tritt iu drei Generationen auf, und sind es die Larven der 1. und 3. Geueration, welche die Repssaateu am meisten beschädigen; die 2. Generation lebt meist auf Unkräutern. Die Beschädigung der Sommer- und Wintersaaten des Rapses und der Runkelrüben durch diesenSchädliug wurde in neuer Zeit mehrfach beobachtet. Gegen diesen Schädling erübriget nichts als das Abschöpfen der Larven und Käfer mittelst des .Streiciihamniens und Vertilguug derselben. §. 48. h(ililwaiiz(>. Werden die Blätter der Pflanzen durchlöchert und gehen derlei Pflanzen hiedurch zu Grunde, so ist die Veranlasserin die 3 — 4"' lauge, oben metallisch glänzende, grüne oder grünblaue mit weissen oder rothen Zeichnungen gezierte Kohiwauze (Strachia oleracea L.) oder deren Larve, welche sich nur durch das Fehlen der Flügel unterscheidet. Besonders iu trockenen Sommern ist dieser Schädiiug für Kohl- arten, Raps, Salat etc. gefährlich, da er durch Aussaugen des Saftes die Pflanzen tödtet. Gegen diesen Feind kann nur das Ablesen empfohlen werden. Beschädigung der Blüten oder Samen. § 49. fi''|is;.;laii/'.- Werden die Blütentheile aufgezehrt und so der Fruchtansatz ver- ktifci. hindert, so veranlasst diese Beschädigung entweder ein Vi — 1'" langes, längliches, gleichbreites, glänzend erzgrünes Käferchen, mit keulenför- migen Fühlern und braunen Beinen oder dessen in den Blutenknospen lebende, bis 6"' lange, fifüssige, walzenförmige, gelblichweisse, oben mit braunen Ilornlleckchen gezierte Larve mit dunkelbraunem Kopfe. Letztere sollen ausserdem aber auch junge Schoten zerstören. Diese Käfer, welche unter dem Namen Repsglaiizkärer {Mditjethtiti aeneus F.) bekannt sind, erscheinen von April bis Mai aus ihren Wintervorstecken. Die Weibchen legen ihre Eier in die Blüteiiknospen ab, welche dann die Larven zerstören. Die erwachsenen Larven füllen zu Boden und verpuppen sich flach unter der Erde und erscheint im Juli der Käfer in 2. Generation, welcher in diesen\ Entwickluugsstadinm überwintert. Insbesondere der Raps und andere Kohlarten aber auch verschiedene andere Blüten, namentlich yon Kreuzblütlern, werden auf diese Weise beschädiget. Scliolcufrilchte. /^ Das zweokmässiß^ste Verfaliren ziir Bekämpfung dieses arjyen Feindes lie-^tt'lit im AbklopIVii der Käfer selbst, gleich beim ersten Erscheinen derselben. Am erfolgreichsten wird dies bei ruhigem warmen Wetter ron ^forgen bis Mittags vorgenommen werden können, da bei Wind und kühlem Wetter sich die Käfer mehr in die Blüten verbergen und festhalten, bei lieissem Wetter aber um die Mittag-szeit schwärmen. Am tauglichsten dient hiezu ein um einen kurzen Stiel befestigter Streifsack von starker Lein- wand. Der Sack wird untergehalten, die Pflanze darüber gebeugt und geschüttelt, so dass die Käfer in den Streifsack fallen. Um die Flucht der hineingefallenen Käfer zu vereiteln, wird der Sack stark genässt und am Boden desselben Blätter gelegt. Die Käfer werden zeitweise in grössere Säcke geleert und mit heissem Wasser oder auf andere Weise getödtet. 2 — 3 Jungen können in einem Tage ein Joch mit leichter Mühe reinigen. Natürlich muss dieses Verfahren so lange fortgesetzt werden, als Käfer in grösserer Anzahl sich zeigen. Bei rechtzeitiger, energischer Anwendung dieses Verfahrens wird sowohl der durch den Käfer als die Larve ver- ursachte Schaden bedeutend vermindert Averden. Würde dasselbe, was anzustreben ist, allgemein durchgeführt, so dürften sich die immer wieder- kehrenden Klagen über die bedeutenden Verwüstungen dieses Schädlings bald vermindern. Gegen die Larven vorzugehen, so lange sie auf der Pflanze sich befinden, ist nicht möglich, hingegen dürfte durch zeitiges Stür- zen derStoppeln mindestens einTheil der Schädlinge vertilgt werden. §. 50. In den nothreifen, früher sich (»ft'aenden Schoten fehlen zuweilen Rops-Verhor- die Samen ganz oder theilweise. Die Veranlasserin dieser Beschädigung "•""•Küssler. ist eine fusslose, gekrümmte, runzliche Larve mit hornigem Kopfe, die wenn sie erwachsen ist, die Schote verlässt und sich in der Pjrde verpuppt. Der aus ihr sich entwickelnde Rüsselkäfer unterscheidet sich von dorn oben erwähnten Kohlgallenrüssler (s. pag. 39) durch seine mehr graue Färbung, infolge der gleichmässigeren, weissen Beschuppung, durch spitzigen Höcker des Halsschildes und die ungezähnten Schenkel, und wird von den Fachmännern der Aehiilicbe VerborjSonrüssIci" {Ceutorhynchus assiniilis Payk.) genannt. Er scliadet aucli als Käfer durch Benagen der Blüten und Kuospen. Das Abscliöpfen der Käfer von den Blättern in obiger Weise dürfte noch am meisten zu seiner Verminderung beitragen. §. 51. Oft erscheinen die Schoten an einigen Stellen aufgetrieben,Kolil!rall- wcrden nothreif und (iftnen sich früher als die normal entwickelten. müde. ^g Srbäillinge, ■wplrlii» nur einzelne Kulluriiflanzen angreifen. Man wird leicht die Veranlasserin dieser Beschädigung auffinden. Es ist diess die sogenannte Hohlgallinücke iCecidomiya hrassicae Winn.,) deren Larve (Made) meist in grösserer Anzahl in derlei Schoten lebt und an den Samen saugt. Sie ist %— 1'" lang, milchweiss, köpf- und fusslos, nach vorne etwas verschmälert und hinten ab- gestutzt, und findet sich ausser auf Raps und Rübsen auch in den Schoten anderer Kohlarten. Erwacliseu lässt sich die Made aus der geöffneten Scliote auf den Boden fallen, in welchen sie sich dann verpuppt. Die kleine dunkelgefärbte silberschininiernde Mücke erscheint schon nach hpiläufig 14 Tagen. Das Weibchen legt seine Eier an die noch jungen Schoten ab, in welche die auskommende Made sich einbohrt. Wahrscheinlich tritt diese Art iu 2 — 3 Generationen auf- Ein im Grossen durchführbares Verfahren gegen diesen Schädling i>t bisher nicht bekannt geworden, am räthlichsten dürfte es sein, wo es die Umstände erlauben, die krankhaften aufgetriebenen Schoten, ehe sie sich öffnen und die Maden sie verlassen haben, fleissig abzupflücken. In manchen Fällen wird sieh auch das zeitige Stürzen der Stoppel als zweckmässig erweisen. §. 52. RapszüiisliT. Erscheinen die Schoten durch einzelne Fäden unter einander verbunden, durchlöchert und die Samen mehr weniger verzehrt, so ist die Veranlasserin dieser Beschädigung eine bis 6'" lange, 16füs- sige, vorn und hinten verschmälerte, gelbgrüne, mit braunen Borsten- wärzchen und mehreren Längsstreifen gezierte Raupe mit schwarzem Kopfe, die sich in dem Gespinnste vorfinden wird. Die erwachsene Raupe verpuppt sich in der Erde und erscheint der kleine schwefelgelbe mit rostfarbenem Fleck auf den Vorderflügeln ge- zierte Falter, welcher unter den Namen Rapszünsler oder Kübsaal pfeifer iBotys margaritalis WV.) bekannt ist. Raps, Rübsen, Senf und verschiedene andere, sowohl kultivirte als wildwachsende Schotenfrüchtler werden durch die Raupen beschädiget. Als Vorbeugungsmittel wäre namentlich frühe Saat des Sommer- rapses zu empfehlen, da Spätsaaten iu der Regel am meisten leiden. Das Zerdrücken der Raupen in den Gespinnsten ist das einzige Mittel, grösserem Schaden vorzubeugen. Nicht ohne Werth dürfte auch ein früh- zeitiges Pflügen der abgeernteten Felder sein, da hiedurch wenigstens ein Theil der iu der Erde sich verpuppenden Schädlinge getödtet wird. Runkelrübe. ^g Runkelrübe. Beschädigung der Wurzel. §. 53. Wenn die jungen Pflanzen gar nicht über der Erde erscheinen, Mooskuopfkäfer. oder wenn sie erschienen sind, schon nach 8— 14 Tagen wieder ver- trocknen, so wurden die Keime derselben entweder gänzlich zerstört oder der Stengel einige Linien unter dem Samenlappen abgefressen. Der Beschädiger ist meist ein V*'" langer, glänzend brauner oder gelbbrauner, mit kurzen anliegenden Haaren bedeckter Käfer, unter den Namen Moosknopfkäfer (^Atomaria linearis Steph.) bekannt, oder dessen winzige 6beinige Larve. Bei günstiger Witterung sind die bezeichneten Beschädigungen we- niger uachtheilig', da dann die Pflanzen schnell wachsen und das schwarze Grübchen, d. i. die Spur des Angrifl'es, wieder vernarbt und verschwindet und der Schädling nur die Blätter angeht. Gegen diese Beschädigungen wäre alles dasjenige zu empfehlen, was das Wachsthum der Pflanzen fördert, ebenso reichlichere Aussaat, Wechsel in der Fruchtfolge, da in den, 2 Jahre nacheinander gebauten Rüben sich die Beschädigungen häufiger zeigen, endlich das Umpflügen und Liegenlassen des Bodens in rauher Furche über Wiuter. Beschädigung der Stengel und Blätter. §. 54. Findet man an den jungen Pflanzen die Blätter abgefressen, Aaskäfer, und an denselben 6füssige, 4 — 6'" lange, nach hinten stark ver- schmälerte, oben mit schwarzen Schildern bedeckte, unten weiche, weisse Larven, so ist der Veranlasser der Beschädigung der soge- nannte schwarze 4askäfer (^Silpha atrata L.). Die Larve verpuppt sich erwachsen in der Erde und aus der Puppe entwickelt sich der 5'" lange mattschwarze, elliptische, ziemlich flache Käfer, der durch kleinen Kopf, fast halbkreisfömiges Halsschild und die mit aufgebogenem Rande versehenen Flügeldecken sich auszeichnet. Der- selbe findet sich häufig an Aeckern und Wegen. Gegen die Beschädigungen dieses Feindes, der meist nur bei sehr starker Vermehrung den Runkelrüben gefährlich zu werden scheint, wäre nur das Sammeln der Larven zu empfehlen. Schädliche Insekten. 7 gQ Srhädlinge, x\-elche nur einzeln« Kulturpflnuzen angreifen. Aehnliche Beschädigung^en haben auch mehrere rTattnngsverwaiidte veranlasst und g-iit auch für sie das obige Mittel. \ebliger Schild- Erscheinen die Blätter durchlöchert und befressen, so wird das käfer. Augenmerk darauf zu richten sein , ob sich nicht an der Unterseite der Blätter eine Larve vorfindet, welche sich durch folgen- des auszeichnet: Sie ist bis 3Vi'" lang, flachgedrückt, eiförmig, grün mit weissen Zeichnungen und Seitendornen, Gfüssig und trägt ihre eigenen Excremente auf den vorragenden nach oben und vorn ge- krümmten Schwanzborsten. Erwachsen verpuppt sieb diese Larve an der FutterpHanze. Der aus ihr sich entwickelnde Käfer ist 2 — 3'" lang, eiförmig, oben rostbraun oder grün mit uuregelniässigen schwarzen Flecken, unten schwarz: er zeichnet sich besonders dadurch aus, dass der Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldecken über den Leib vorragt, ist unter den Namen iiebliffer Schihlkäfer (Casdda nehulosa L.) bekannt, legt seine Eier in grösserer Zahl auf die Unterseite der Blätter ab und erscheint in zwei Gene- rationen. Obwohl seine Larve gewöhnlich nur auf den an ^Yeg•en und öden Plätzen wachsenden wilden Gänsefussarfen lebt, hat sie schon zu wiederholten Malen die gattungsverwaudten Runkel- und rothen Rüben arg beschädigt. Das Ablesen der Lai'ven dürfte gegen diesen Schädling am räth- lichsteu angewendet werden, doch versäume man ja nicht, die wildwach- senden gänsefussartigen Pflanzen überhaupt stets im Auge zu behalten und wenn die darauf lebenden Larven dieses Schädlings sich besonders häufig zeigen, gegen sie einzuschreiten und so dem Schaden vorzubeugen. §. 56. llrililliissler. Die eben erwähnte Erscheinung kann aber auch durch einen Käfer veranlasst worden , der 5V2— T'Va'" lang , schwarz , dicht punktirt und ziemlich dicht grau behaart ist, dessen Halsschild kleine nackte Erhabenheiten und 3 dichte behaarte Streifen zeigt, während die Flügeldecken 2 schwach angedeutete, schief gegen die Naht nach rückwärts gerichtete kahle Binden tragen. Der oben flach gedrückte Rüssel dieses Käfers hat .3 gleich breite, tiefe Längsfurchen, Er führt den Namen Hohlrüssler (Clenmts sulcirostris L.) und ist bei starker Vermehrung schon mehrmals den Runkelrüben sehr schädlich geworden. Mfilire. Kj Gegen diesen Feind ist nur das S'imiuelu des Käfers selbst anzu- empfehlen. A u h a u ^. §. 57. Bemerkt man eine geringere oder grössere Anzahl Pflanzen, welche sich von den übrigen durch eine dunklere Färbung der Herz- blätter und gelbgrau gesprenkelte, mitunter schwarz gefleckte, äussere Blätter auszeichnen, so wird man, wenn man sie aus der Erde hebt, an den feinen Wurzelfasern weiche , weissliche , sandkorngrosse, ziemlich festsitzende, fast zitronenförmige Knötchen finden. Es sind dies die Weibchen der sogenannten Rüben-Nematode (Heterodera Schachtii) eines Rundwurmes. Dieser Schädling, welcher das allmälige Absterben der befallenen Pflanze von der VVurzelspitze aus veranlasst, verursacht namentlich in manchen Gegenden Deutschlands arge Verwüstungen der Runkelrüben. Als Mittel zu seiner Verminderung empfehlen sich das Umpflügen derlei Felder im Herbste und das Liegeulassen derselben in rauher Furche den Winter über. Anzurathen ist auch die Rübenabfälle mit ungelöscJitem Kalke zu mischen und kompostartig zu behandeln diesen Dünger aber nicht für Aecker sondern auf Wiesen zu verwenden. Rüben, weiche zum Zwecke der Samenzuchb ausgesetzt werden, sind nach Möglichkeit von den Faserwurzelu zu reinigen. Möhre. Beschädigung der Wurzel. §. 58. Bemerkt man, dass das Kraut der Pflanze abwelkt und ohne Molireiif!in=^e. sichtbare äussere Beschädigung zu Grunde geht, so wird man, wenn man eine solche Pflanze aus der Erde zieht, in sclilangenförmig oder in Zickzack verlaufenden Gängen, die sich meist im Spitzentheil e der Wurzel zeigen, eine oder mehrere bis 'l'" lange, glatte, kopf- und beinlose, vorne zugespitzte, hinten abgestutzte, bleichgelbe Maden als Veranlasscr dieser Beschädigung auffinden. 7* 52 Schädlinge, welche nur einzelne Kultmgewüchje angreifen. Diese Maden verlassen erwachsen die Möhre und verwandeln sich ia der Erde selbst in eine Puppe, aus welcher die 2'" lange, glänzend schwarze, kurz uud fein, meist lichtschimmernd behaarte Fliege, mit rothgelben Kopf und Beinen sich entwickelt, die unter dem Namen IWöbrenflIege (_Psila rosae Fb.) bekannt ist. In Folge dieser Beschädigung verliert die Möhre (gelbe Rübe) ihren süssen Geschmack und geht zuletzt in Fäulniss über, daher diese Erscheinung auch mit dem Namen „Wuruifäule" bezeichnet wird. Mau sagt auch von derlei beschädigten Rüben, dass sie eisenmädig oder rostfleckig seien. Ausser der Möhre beschädigt diese Fliege auch die Kohlarten. Was die Bekämpfung dieses Schädliuges betrifft, so dürfte es am gerathensten sein, die beschädigten Möhren sobald als möglich auszuziehen, um so die Maden zu vertilgen. Ferner dürfte tüchtiges Pflügen gleich nach der Ernte zu ihrer Verminderung beitragen. Kümmel. Beschädigung der Blätter. §. 59. Oft trifft man die eiuzelnen Blätter der Dolden durch Fäden zusammengezogen und die Bliithen und jungen Früchte gänzlich verzehrt. Die Veranlasserin ist eine bis 7'" lange, olivengrüne, orangegelb gestreifte, mit schwarzen Wärzchen gezierte Raupe mit glänzend schwarzem Kopfe, die erwachsen die Dolde verlässt und sich im obern Theile des Stengels in einer zu diesem Zwecke aus- genagten Höhlung verpuppt. Die sich aus der schwarzen Puppe entwickelnde zierliche Motte ist unter dem Namen „duiikeiripplge Rüiuiueliuotte" (Depressaria nervosa Haw.) oder Mobrenschabe bekannt, wird aber auch von den Löchern, die sie im Stengel ausnagt, „Pfeiffer im Küiuiiiel" genannt. Sie wird ausser auf Kümmel und Möhren auch auf vielen wild- wachsenden Doldeublüthlern, z. B. Schwerdtkümmel, Wassermerk, Schierling etc., angetroffen. Was die Bekämpfung dieses Schädliuges anbelangt, so ist das Ablesen der Raupen anzuratheu, wobei aber Vorsicht nöthig ist, weil sie sich an einem Faden herablassen und so leicht entrinnen. Schneller Ausdrusch und Verbrennen des Strohes, wenn man sich durch Spalten einiger Stengel überzeugt hat, dass sie auch Puppen ent- halten, wäre zu empfehlen. Kartoffel. Flachs. ILinf. Tabak. 53 Kartoffel. Ausser der Beschädigung durch die Ackereulen (S. 10) und der nur einzeln auftretenden Raupe des Todtenkopfes, wogegen das Ablesen empfohlen werden könnte, ist bisher kein Schädling bekannt geworden. Flachs. Ausser der bereits besprochenen Gamma-Eule (S. 13), dem Sägerande (S. 32) und dem Erdfloh (S. 41) wäre noch anzuführen: Beschädigung der Samen. §. 69. Zeigen die Samenkapseln an einer Seite eine etwas dunkler Flaehskiio- gefärbte Stelle, oder findet sich hier eine kleine etwa nadelkopf-l''"«'c'^'"- grosse OefFnung, und wird beim OefFnen der Kapsel bemerkt, dass der Same ganz verzehrt wurde, so ist die Veranlasserin dieser Beschädigung, die sich übrigens oft auch ohne äussere Verletzung der Kapselwand vorfindet, eine 3'" lange, 16füssige, meist gelbliche, sparsam behaarte Raupe mit dunkelbraunem Kopfe, die sich in der Kapsel in die gelbliche Puppe verwandelt. Aus dieser eutwickelt sich im Sommer ein kleiner zierlicher bleich- gelber Falter, der sogenannte Flaibsknoteiiwickler (^Conchylis epilinana Zett). Das Weibchen legt seine Eier auf die Blüthen von spät gesäetem kultivirten und wildwachsenden Lein ab, in deren Kapseln die Art im Puppenzustande überwintert und nächstes Jahr im Juni den Wickler • liefert. Schneller Ausdrusch des Schluss- (Dresch-) Leins und sorgfältige Sortirung des Kleng- (Spring-) lieins sind die wirksamsten Mittel gegen diesen Schädling. Hanf. Ausser der bereits besprochenen Gamraa-Eule (S. 13), dem Sägerande (S. 32) und dem Hirsezünsler (S. 23) ist hier kein weiterer Schädling anzuführen. Tabak. Wird beschädigt durch die bereits besprochene Wintersaat- Eule (S. 10), die Gamma-Eule (S. 13) und den Sägprand (S. 32). 54 Scliäiiliiige, welcho nur finzeliic Kiiltiirpflanzeii angroifeii. Hopfeil. Beschädigung der Wurzel. §. 61. Hopfen- Trifft man eine grössere oder geringere Zahl von älteren wiiiycl- Pflanzen verwelkt und zu Grunde gegangen, so untersuche man die ^'"""'''' Wurzeln, die dann zernagt oder ausgehöhlt sein werden, und an welchen oder nahe dabei man meist 16f'iissige, gelblich weisse, mit einzelnen schwarzen Haarwarzen gezierte walzige Raupen mit rundem glänzend braunen Kopfe auffinden kann, die erwachsen sich in der Erde in einem mit Erdkörnchen durchwobenen röhrenartigen Gespinnste verpuppen, und aus welchen im Juni oder Juli ein braungelber Falter mit silberweissen oder gelblich-roth gezeichneten Vorderfliigeln, der sogenannte Hopfeinvurzelspiiinfr {Hepialus humuli L.) , welcher besonders Abends herumschwärmt, sich entwickelt. Ausser auf Hopfen, namentlich an alteu Pflauzeu, findet sich die Raupe auch au den Wurzehi des Ampfers. Das Aufsueben der Raupen und Puppen beim Entfernen der zu Grunde gegangenen Pflanzen ist wohl als einziges Mittel gegen das Ueberhaudnehmen dieses Schädliuges zu empfehlen. Beschädigung der Blätter. §. 62. Spriimraiipe. Sind die Blätter derart beschädigt, dass sie wie skelettirt erscheinen, so veranlassen diess an der Blattfläche angedrückt oder an den Rippen sitzende bis 10'" lange, nach vorn verschmälerte blassgrüne, sparsam behaarte, schwarzpunktirte Raupen mit hell- braunem Kopfe, die sehr lebhaft sind und sich in die Höhe schnellen können (daher SpriDgranpe). Die erwachsene Raupe verwandelt sich in irgend einem Winkel oder am Boden in einem graueu Gespinnste zur Puppe, aus welcher nach ungefähr 4 Wochen ein kleiner Falter, der sogenannte Ho|ifi-iizünslfr {JHypena rostrnlis L.), sich entwickelt, der seine Eier auf die Blätter selbst ablegt. Die Beschädigungen durch diese Raupe zeigen sich im April und Mai, dann wieder Juni und Juli, und sind es rorzüglich die Raupen der 2. Generation, welche den empfindlichsten Schaden veranlassen. Sie greifen auch wildwachsenden Hopfen, Brennessel etc. an. Spargel. 55 Das Abklopfen der leicht abfallenden Raupen und Vertilgen derselben ist das einzige Mittel, das geg-en diesen Schädling mit einigem Erfolg angewendet werden kann. Ausser den vorerwähnten Feinden wird der Hopfen noch beschädigt durch den bereits besprochenen Erdfloh (S. 41), Sägerand (S. 32) und Hirsezünsler (S. 23). Spargel. Beschädigung der Stengel und Blätter. §. 03. Findet man in Spargelbeeten eine grössere oder geringere Spargel- Anzahl von Pflanzen oben umgebogen oder krüppelhaftes Wachs- "^^^'^" tlium zeigend, werden sie gelb oder faulig, so wird man im Innern derselben senkrecht verlaufende Gänge und in diesen eine oder mehrere ungefähr B'/j'" lange, köpf- und beinlose, glänzende, glatte, gelblichweisse, hinten in 2 Häkchen endigende Maden finden. Diese Maden dringen bis in den holzigen Theil des Stammes vor und verpuppen sich meist mehrere zusammen am Grunde desselben. Die glänzend braungelbeu, am Ende schwarzen, hinten in ein kurzes Doppel- häkchen auslaufenden, sonst ziemlich tonnenförmigen Puppen überwintern, und erscheint aus ihnen im April oder Mai die 3'" lange, braunröthliche Fliege mit brauner Zickzackbinde über den Flügeln, welche unter dem Namen Spargelbohifllege {Platyparea poeciloptera Schrk.) bekannt ist. Sie legt nach der Paarung ihre Eier zwischen den Schuppen der jungen Spargelköpfe ab, in welche sich die Maden einbohren und allmälig nach unten vordringen. Gegen diesen Schädling dürfte vor Allem das Abschneiden der kranken Stämme und Verbrennen derselben zu empfehlen sein. — Da ferner beobachtet wurde, dass die Fliegen am frühen Morgen ruhier an den Sparg-elköpfen sitzen, so könnte man dieselben zu dieser Zeit leicht mit den Händen fangen und tödten. §. 64. Oft werden auch die Blätter der Pflanzen durch ein etwa 'V/^" S|)arnt'l- langes, braungrünes Käferchen abgefressen, das durch ein rothes hälincliPii. Halsschild, rothgerandete mit je 3 weissgelben, theilweise zusammen- hängenden Flecken gezierte Flügeldecken sich auszeichnet. Gleiche Beschädigung veranlasst auch seine Gfüssige, olivengrüne, sparsam behaarte, nach hinten breiter werdende Larve. 5(^ ScliäillinKe, welche nur einzelne Kulturpflanzen angreifen. Letztere verpuppt sich in der Erde und liefert noch im Herbste, meist aber erst im Frühjahre, den Kater, welcher unter dem Namen Spargelbähncheii {Crioceris asparayi L.) bekannt ist. Was die Bekämpfung dieser Schädlinge anbelangt, so kann hier nur das Abklopfen und Einsammeln der Käfer und Larven empfohlen werden. §. 65. Zwölf- Eine zweite verwandte Art beschädiget die Pflanze in ganz piiiikiiilor gleicher Weise. Es ist diess der l'lpauktirte Äirpkäfer (Crioceris Ziipkäfer.y9 jnoictata L.). Derselbe ist 2V2'" lang, hat gelblichrothen Kopf, Halsschild und Beine, rothgelbe Flügeldecken mit je 6 schwarzen Makeln und schwarze Fühler, Brust und Füsse. Seine Gfüssige, vorne schmale, nach hinten verbreiterte, kahle, bleifarbige Larve findet sich einzeln (August, September) in den Beeren des Spargels, welche sich dann früher röthen, als die unbewohnten. Haben die Larven später die Beeren verlassen, so deutet ein rundes Loch in denselben auf sie hin. Die Larve verpuppt sich in der Erde und erscheint der Käfer im Herbste oder Frühjahr. Zur Verminderung dieses Schädiinges gilt das bei der vorigen Art Angeführte. — Es könnte aber auch durch zeitiges Sammeln der bewohnten, früher sich röthenden Beeren und deren Vernichtung gegen ihn vorge- gangen werden. Klee. Beschädigung der Wurzel. §. 66. Kleewiirzel Zwei- bis dreijährige Kleepflanzen gehen oft zu Grunde, ohne ^äffr. äusserlich eine Beschädigung zu zeigen, untersucht man aber dieselben genauer, so finden sich im Innern des Wurzelstockes meist mehrere etwa V3'" gi'osse, fusslose, gekrümmte, feinbehaarte, weissliche Larven mit hellbraunem Kopfe, die sich daselbst im September verpuppen und aus welchen im nächsten Frühjahre y^ — 1'" lange, pechbraun bis schwarz gefärbte, fein und kurz grau behaarte, walzenförmige Käfer, die sogenannten Elefwurxelkäfer (Hylastes trifolii Müll.) sich entwickeln. Klo.. 57 Im April oder Mai, wo dieser Käfer n\ei>t in grösserer oder geringerer Zahl auf Kothklee /u finden ist, bohrt sich das Weibchen nach der Be- gattung ganz unten am Stengel bis in den Wurzelstock ein und legt hier seine Eier ab. Die aus den P^iern kommenden Larven dringen zwischen der Rinde und der Wurzelsubstanz ziemlich gerade nach abwärts und verpuppen sich am Ende des Ganges. Sie wurden ausser im Rothklee auch in der Besenpfrieme gefunden. Die Bekämpfung dieses Schädlinges ist sehr schwierig, da seine Anwesenheit erst bemerkt wird, wenn die l'flan/en schon /u Grunde g'gangen sind. Man könnte versuchen durch Abschöpfen der Käfer im ersten Frühjahre, das Ablegen der Brut und damit die starke Verbreitung des Schädlinges zu hindern. Letzteres könnte auch durch zeitiges Entfernen der abgestorbenen Pflanzen geschehen. Beschädigung der Blätter. §. 67. Bei einer andern Art der Beschädigung werden die Blätter j welk und erhalten ein missfärbiges Ansehen, auch zeigen sie am Rande Spuren von Frass, oder es sind später in Folge dieses Frasses nur noch Blattstiele und Stengel übrig geblieben. Die Veranlasser dieser Beschädigting sind entweder ein iVa—^"' langer, rundlicher, fast halbkugelförmiger, auf der Oberseite behaarter, rostrother und mei.>it mit schwarzen häufig zusammenfliessenden Flecken gezierter Käfer, der sogenannte Filzkagelkäfer iEpilachna glohosa Illlg) oder dessen 2V2'" lange, ovale, Gfüssige, gelblichweisse, schwarzpunktirte, mit mehreren Reihen weichstachliger Dornen besetzte Larve, die >ich an der Futterpflanze verpuppt. Luzerne und andere Kleearten, sowie auch Futterwicken werden von diesem Schädling oft arg verwüstet. Man trift't den Käfer Anfangs April manchmal in sehr grosser Menge an den Wänden der Häuser, wohin er wahrscheinlich von den Futterböden, in welche er mit der Klee- fechsuDg eingebracht wurde, und in denen er überwintert, gelangte. Von hier aus verbreitet er sich auf die Kleefelder, und man bemerkt kurz darnach bei einiger Aufmerksamkeit an den zarten Blättern die ersten Beschädigungen, welche sich, sobald erst die Larven aus den ai den Pflanzen abgelegten citronenoelben Eiern ausgekrochen sind, immer Scliädliche Insekten. 3 KQ SfliäiHiiigo, welche nur eiuzeliie Kullnrfinanzen an.ffreilen. grössere Diiuensioiien aunehnieu uud besonders iu trockenen Jaliren oft so arg werden, dass auf eine Ernte verzichtet werden niiiss. Es ist zur Bekämpfung dieses Scliädliuges vor Allem uotbwendig, sobald die Käfer sich an den Gebäuden zeigen, sie in Gefässe zu kehren und dann zu tödtcn. — Auch würde das Abschöpfen der Käfer und Larven von den Kleesaateu mit Dilfe des Streifsackes, wenn diess rechtzeitig erfolgt, die Zahl der Schädlinge wesentlich vermindern. Aebnliche Beschädigungen veranlasst der Scliieiiciiblallkäfer (6ro«?ocelbes oder rothes mit zwei scliwarzen Punkten geziertes Halsschild und ebenso ge- färbte Flügeldecken, welcbe vorne je 3 schwarze öfter zusammenfliesseude Makeln zeigen. Da dieser Scbädling in seiner Lebensweise mit dem vorigen übereinstimmt und aucli nicht anders bekämpft werden kann, so liescbränken wir uns darauf, denselben hier nur erwähnt zu liaben. §. GS. Schwarzbeiuige Ein ülmlirlies Abwelken der Blätter und theilweise Verfärbung ri'ldfliegp. mij sofortiges Verdorren derselben wird auch durch die Made einer kleinen Fliege veranlasst. Unteisucht man derlei beschä-digte Blätter näher, so zeigt sich, dass der grösste Theil des Blattfleisches durch die im Innern des Blattes minirende Made verzehrt ist, üie Made ist ungefähr 1'" lang, köpf- und fusslos, vorn spitz, hinten abgestutzt und weisslich, verlässt meist Mitte August er- wachsen das Blatt und verpuppt sich in der Erde. Nach 3—4 Wochen kommt ans der Puppe die kleine schwärzliche Fliege hervor, welche die Entomologen A^iromiiza niijr'rpes Mq., die srhwarz- beinige Feldfliegc, nennen. Der Schade, den diese Art anrichtet, ist oft beträchtlich. Leider lässt sich gegen diesen Feind keine ausreichende Abhilfe treffen, da ein Umbrechen der Felder zur Zeit der Puppenreife nicht möglich ist, und wird daher dessen Bekämpfung den in den Maden parasitisch lebenden Schlupfwespen überlassen bleiben müssen. Ausser den hier angeführten Sci)ädlingen wären noch zu erwähnen die bereits besprochene Erbseu-Eule (S. 32) und der Graurüssler (S. 32). Es gibt auch noch mehrere Rüsselkäferarten, die im Larvenzustande im Stengel unserer Kleearten leben und im vollkomnieuen Zustande auf den Blüthen getroffen werden, da jedoch die Anwesenheit dieser Larven schwer oder gar niclit zu erkennen, und der Schade, den sie veranlassen, glücklicher Weise nicht beträchtlich ist, so erscheint es nicht nöthig, sie einzeln aiiziiführe)!. Beschädigung der Blüthen und Samen. Zeigen sich die Blüthen mehr weniger verbildet, so dass sie Saiiii'ii,s(echor. gewöhnlich taub bleiben, so sind die Veraulasser dieser Erscheinung im Innern derselben lebende kleine, fusslose, gekrümmte, weissliche Larven mehrerer Rüssolkäferarten , die der Gattung Apion L,, Sainenstecher, angehören. Die meist 1 — 1%'" laugen Käfer sind an ihrer birnförmigeii Gestalt uiiJ drm vorn abwärts gebogeneu Rüssel leicht kenntlich. Anzuratheu gegen diesen Schädling dürfte nur das Abschöpfen der 7.\iY Sanieuerzeuguug bestimmten Kleesaaten, uoch ehe sie zur Bliithe übergehen, und das Vertilgen der so gesammeltcu Käfer seiu. Gi'«äser. Beschädigung der Halme und Blätter. §. 70. Werden die jungen Grashalme ganz und bis auf den Boden Loiclispiiiiier. abgefressen, so dass oft stellenweise keine Spur davon übrig bleibt, so wird sich als Veranlasserin dieser Beschädigung eine bis 1" lange, 16füssige, sammtschwarze , gelblich gestreifte, mit reihenweise rothgelben, aschgrau behaarten Wärzchen besetzte Raupe mit rund- lichem, schwarzgrauem Kopfe herausstellen. Dieselbe verwandelt sich, Eude Mai erwachsen, au der Erde iu einem leichten Gewebe zur Puppe, aus der im Juni ein schwarzer Falter, der sogenauute Lukhsphiiier {Pentophora morio L.) sich entwickelt. Das uur mit Flügelstunimein versehene Weibchen legt seine Eier au die Futter- pflauze ab und bedeckt sie mit der grauen Wolle seines Hinterleibes. Obwohl die den Tag über fresseuden Raupen bereits schon im Herbste ihre Verwüstungen begiuuen, so werden diese doch meist erst im Früh- jahre, wo sie eine grössere Ausdehnung annehmen, bemerkt. In dieser Zeit wandern die Raupen oft iu Reihen geordnet weiter uud lassen hin- ter sich eine bis zu den Graswurzeln abgenagte Oede zurück. Was die Bekämpfung dieses Schädlinges anbelangt, so ist es am gerathensten gegen ihn zu der Zeit vorzugehen, wo die überwinterten noch kleinen Räupchen über die ganze Wiese zerstreut sind, und daher die Verwüstungen noch keine allzugrossen Dimensionen angenommen haben. Man legt zu diesem Zwecke eine Egge um, so dass die Zähne nach aufwärts zu stehen kommen, bringt unter den Ecken derselben 8* f>r\ Sch':iinner kann dann leicht getödtet wer- den. — Es ist am besten ältere oft von einer grossen Zahl dieser Rau- pen bewohnte Bäume umzuhauen, und wird so mit einemmale die Brut- 62 Schädlinge, welrlie nur einzelne ''uitnrpn.inzen angreifen. statte dieses Scliädliiigs entfernt. — Weiters ist das Verstreichen aller schadhaften Stellen der Bäume mit Baumwachs oder Lehm zu empfehlen, weil das Weibchen gerade derlei Stollen zur Eicrablage vorzuziehen sclieint, so wie überhaupt schou einmal angegangene Bäume gerne wieder von demselben aufgesucht werden. §. 73. Blaiisipb. Eine ähnliche Erscheinung zeigt sich, wenn die Bäume von der Raupe einer verwandten Art angegriffen werden, doch sind dann die Löcher kleiner, nicht geschwärzt und ohne Holzessiggeruch. Diese Raupe ist l'/z — 'i" lang, Ißtussig, licht wachsgelb gefärbt, glänzend, erhaben, schwarz punktirt mit schwarzem Kopfe. J)ic Kanpe findet sich olt in verhältnissmässig schwachen Acsten, die dann bei starkem Winde häufig abgebrochen werden. Sie verpuppt sich im Innern des von ihr angegriftoueu Stanimtheils. Der sich aus ihr entwickelnde Falter Rüb.>ka!»(aiiieiis|iiiiiier oder Blausicb {Ztuzera aesculi L.) genannt, hat weisse mit dunkelblauen Flecken gezierte Flügel, einen weiss und blau geringtea Hinterleib und sitzt bei Tage ruhig an Baum- stämmen meist in einer Höhe von 5 — 6 Fuss. Da dieser Schädling mit dem vorher besprochenen in der Lebensweise übereinstimmt, so gilt für ihn. was seine Bekämpfung anbelangt, das dort Angeführte. §. 74. Crusser Wenn an den Stämmen oder Aesten und zwar meist in der Slul/.bolir- Nähe von Knoten, Aststellen etc. ungefähr nadelkopfgrosse Bohr- Käfer. ]öcher sich zeigen, welche in einen senkrechten Gang führen, so wird sich, wenn man dieselben rechzeitig näher untersucht, in demselben ein IV4 — 2'" langes, gewölbtes braunschwarzes Käferchen mit schief nach rückwärts aufsteigendem Hinterleib voilindpn, welches unter dem Namen grosser Stotzbohrküfer (Scolytus pruni Rtz ) bekannt ist, oder man wird später in kleinen zwischen Bast und Splint verlaufenden, vom Hauptgange sich abzweigenden Gängen, die braunköpfigen, fusslosen, faltigen, gekrümmten, gelblichweissen Larven des Käfers wahrnehmen. Ist die Rinde stark und dick, so verlaufen die Zweiggänge im Bast, ist feie schwach so greifen sie auch in's Holz. Die Aeste und schwachen Stämme vou Pflaumen-, Kirsch-, Pfirsich-, Apfel-, Bim- und Quitten- bäumeu greift der Schädling mit \' orliebe an, er findet sich aber auch auf Traubenkirschen, Weissdorn. Seine Angrifl'e verursachen ein Kränkeln uud mauchnial das Absterben der Bäume. Obst, (53 Werden die erwähnten Rohrlöcher zeitig genug bemerkt, so ist die sog-ieifhe Entfernung' des sidi einbohrenden Käfers anzuempfehlen. — Später bleibt nichts übrig als das betreifende Riiideustiick abzunehmen, um die darunter lebende Brut zu zerstören. — Es ist ferner rätiilich, die angegriflenen Bäume durch besondere Pflege und besonders Begiesscn bei trockenem Wetter möglichst zu kräftigen. Da wo die Käfer sich liäufig-er zeigen, dürfte es angemessen sein, einige ohnediess werthlose Bäume zu opfern und durch künstliche Beschä- digung krank zu macheu, um die Käfer, welche derlei Bäume zum Al)- iegen der P^ier vorzugsweise auswählen, zu bestimmen ihre Brut darin unterzubringen. Bemerkt man dann an dem Vorhandensein vieler Bohr- löcher, oder des Bohrmehles, dass dies geschehen, so müssen an den be- setzten Stellen Rinde und Brut abgenommen und verbrannt werden. Dieselbe Lebensweise führt auch der kleiiii' SlutzluilirkälVr (Scofyliis rii~ i/((/.'.v»> Ktz.) und gilt Tür ilm daher das oben (besagte. §. 75. Fliesst aus ähnlichen Bohrlöchern Saft aus, und gehen die Gänge üiif^icidier die Saftgefässe durclischneidend in wagrechter Richtung in's Holz selbst, B'»iipii- wo sie sich nach ohen imd unten verzweigen, so gehört der Schädling einer anderen Bohrkäferart und ist der sogenannte uiigltMcho Borkeu- käf«T {^BostrycliKS dlspar L.). Dieser ist ly^'" lang, zylindrisch, pech- braini, behaart und an seinem hinten plötzlich abgedachten Körper leicht zu erkennen. (Das nur V5'" lange lichter gefärbte Männchen ist fast halbkuglig). Die Lärvchen desselben, welche keine eigenen Gänge anlegen, finden sich in den oberwähnten Seitengängen. Dieser Schädling, dessen Angriffe in der Regel das Absterben der betreffenden Stämme veranlassen, findet sich in Obstbäumen und verschie- denen Laubholzarten. Wird das Einbohren zeitig genug bemerkt und der Käf( r entfernt (vertilgt), so lange er noch nicht tiefer als bis zum Splinte vorgedrun- gen ist, so kann den Verwüstungen vorgebeugt werden. Zu dieser Zeit fliesst aus den Bohrlöchern freilich kein Saft und es ist daher die An- wesenheit des Käfers schwerer zu entdecken- Oft bemerkt juan an den Stämmen Bohrmehl, Harzausfluss, Rindon- Verunstaltung und Absterben der Rinde. Wird ein solches Rinden- wickicr. stück aborplöst, so finden sich dann im Splinte ausgenagte Gänge käf.>i ß^ Sfliiidliiige, welche mir einzeliip KiillurpHanzen angreifen, uiul in denselben der Veranlasser dieser Erscheinung eine 4'" lange IGfiissige, sclunutziggraue, sparsam borstenhaarige, rothköpfige Raupe, die sich in den Gängen verpuppt und aus der ein kleiner, braun- rostfarbiger Falter der sogenannte Ulandelholz- oder >yöber's Rindeu- wlokler {Orapholitha Woeherlana W \'.) erscheint. Das Weibclien legt seine Kicr t-Iiizelii an die Riude, iu welche die Raupe sich einbohrt. Pfirsich-, Aprikosen-, Mandel- iiud PHaunienbäume werden von dieser Raupe oft arg beschädigt. Znweilen weisen auch die zwisclieu der Rinde hervorstelienden leeren gelbbraunen Pup|)enhiilsen zuerst, auf die Anwesenheit dieses Feindes bin. Um sich seiner zu erwehren ist es räthlich, die Rinde und Harz- ausflusse abzukratzen und mittelst eines Drahtes die Raupen zu todten, oder durch einen dicken Lehmanstrich das Auskriechen des Falters zu hindern. Letzteres Verfahren dürfte auch geeignet sein, das Ablegen der Eier zu verhiadern und wäre daher anzuwenden, sobald mau an den Bäumen leere Puppeuhülseu bemerkt. §. 77. Joliaiiiiisbeer- Zeigen sich an den Johannis- und Stachelbeerstiäuchen Schosse, filasflii^ler. die sieh meist durch faltige Oberhaut und Brüchigkeit auszeichnen, kleine mit sogenanntem Wurmmehl (Excrementen) verklebte Bohr- löcher, so wird man in der Markhöhle eines solchen eine ungefähr 8'" lange, 16füssige, walzige, sparsam feinbehaarte, weissliche Raupe mit braunem Kopfe antrefifen, die vom Juli bis zum März des näch- sten Jahres daselbst lebt, sich im Frühjahre vei puppt und aus welcher sich im Juni ein schlanker, blauschwaizer , durch seine stellenweise glashellen Flügel leicht kenntlicher Falter, der sogenannte JohAn- oisbeer-Ülasflügler (Sesia tipuliformis L.) entwickelt. Durch das Abschneiden der obige Erscheinungen zeigenden Schosse im Frühjahre werden weitere Beschädigungen verhindert werden können. — Da dieser Schädling besonders iu beschnitteneu Schosseu auzutreflFen is'. , so wird auch das spätere Zurückschneiden derselben räthlich sein. Die weisslicbgraue Raupe einer verwandten Art des fliinbeer-Olas- flüglers (^Sesia hylaeiformis Lsp.) lebt im Wurzelst ocke der Himbeer- sträucher uud Brombeeren und steigt nach der Ueberwinterung in die vorjährigen Stengel empor, in welchen sich die Puppe im Juni findet. Auch hier wird das Beschneiden der befallenen Zweige zur Verminderung des Schädlings beitragen. 65 An J — 2 jährigen Zweigen von Haselstrüucliern bemerkt man Hasi-Iböckchen. zuweilen, dass die Blätter fifiher welken und die Knospen verküm- mern. Spaltet man solche Zweige, so wird sich in denselben an Stelle des aufgezehrten Markes eine fusslose , wachsgelbe , schwach behaarte, vorn verdickte Larve mit kleinem Kopfe finden. Diese Larve, welche sich erst im Frühjahre des 2. Jahres iu die- ser Höhlung verpuppt, gelangt oft, indem sie ihren Frass nach abwärts fortsetzt, bis ins 3jährige Holz, weh'hes in Folge dieses Angriffes meist ebenfalls zu Grunde geht. Der schwarze, gelbbeiuigc Käfer, welcher sich aus der Puppe ent- wickelt erscheint vom Mai bis Juni und wird Oaselböckchen QOberea linea- ris F.) genannt; das Weibchen legt die Eier einzeln ungefähr i/j' unter der Triebspitze der Zweige ab, von wo sich dann die Larve in die Zweige einbohrt. Auch hier ist das Abschneiden oder Abbrechen der kranken Zweige und das Verbrennen derselben zu empfehlen. §• ^9- Wenn im Juli oder August einjährige Zweige (Schosse) von BiriizweigMespe. Birnbäumen eine schwärzliche Färbung zeigen, ihre Oberhaut faltig wird und sie endlich ganz absterben, so wird man bei näherer Unter- suchung in dem an der Stelle des aufgezehrten Markes entstandenen Hohlraum eine bis S'/j'" lange, beingelbe, walzige, vorne mehr wulstige, hinten in einen Stachel auslaufende, fusslose Larve (After- raupe) mit dunklem Kopfe vorfinden, die ihren Frass meist 1 — 2" unterhalb der Triebspitze beginnt und bis zur Gablung des Zweites fortsetzt. An dieser Stelle webt sie sich im Spätjahre ein leichtes seidenartiges Geßpinnst, mit dem sie die Markhöhle auskleidet, am darin zu überwintern und im nächsten Frühjahre vom April an, sich in eine feinhäutige Puppe zu verwandeln. Aus dieser Puppe entwickelt sich Mitte Mai eine 3'" lauge seiden- artig kurz behaarte schwarz und röthlich gelb gefärbte, grossköpfige Wespe, welche Birnzwcigwespe (^Ephippionotus [Cephus] compressus F.) ge- nannt wird. Das Abschneiden solcher Schosse, entweder im Spätsommer oder auch im Frühjahr bei Gelegenheit des Baumschnittes, wird am geeignet- sten sein, weiteren Beschädigungen vorzubeugen. Scbädlklie Insokten. Q ßß Schädlinge, welche nur einzelne KullurpQauzen angreifen. §. 80. Zweigabslecher. Zuweilen bemerkt man an Obstbäumen im Mai oder Juni noch weiche, kürzere oder längere Schosse, die wie abgebrochen herabhängen oder völlig abgebrochen am Boden liegen. Der Yer- anlasser dieser Beschädigung ist der Zweigabstecher CJ^^'lincUites conicus Illig.^ ein V/i" langer , glänzend blauer oder blaugrüuer, deutlich behaarter Rüsselkäfer mit langem stielrunden Rüssel und punTvtirt gestreiften, die Hinterleibspitze nicht ganz bedeckenden Flügeldecken. Das Weibchen legt seine Eier in die abgeschnittenen Zweige ab, deren Mark die aus ihnen sich entwickelnde Larve ver- zehrt und erwachsen zur Verpuppung in die Erde geht. Der Käfer beschädigt auf gleiche Weise die meisten unserer Obst- bäume aber auch Traubenkirschen, Weissdorn etc. und ist besonders in Baumschulen den Pfropfreisern selir verderblich, hindert aber überhaupt auch den Fruchtansatz, daerBlüthen und Blattstiele anbohrt und beschädigt. Um die Verbreitung dieses Schädlings zu verhindern, müssen die abgebissenen Zweige gesammelt uud vertilgt werden. — Ebenso ist zu empfehlen im Frühjahre in den frühen Morgenstunden die Käfer durch Anprallen der Stämme und Aeste herabzuschütteln und zu vertilgen. §. 81. Blutlaus. An jungen Apfelbäumen, die durch ihi' kränkliches Aussehen auffallen, findet man bei näherer Untersuchung an der Unterseite der 1 — 2jährigen Zweige, oder auch an von der Rinde entblössten Stellen des älteren Holzes (den sogenannten Frostrissen und Wunden) reihenweise oder in Gruppen sitzende, 6füssige, braunröthliche, oben wie mit langer weisser Wolle bedeckte, 1'" lange, blattlausähnliche Insekten, welche durch Aussaugen der Rinde oder des Splintes Wucherungen und krankhafte Stellen veranlassen, das Vernarben der Wunden verhindern und junge Bäume derart schwächen, dass sie kränkeln und oft ganz zu Grunde gehen. Es wurde namentlich in manchen Gegenden Deutschlands über die durch diese Schädlinge veranlassten Verluste geklagt, während sie in Oesterreich unseres Wissens noch zu keinen Klagen Veranlassung geboten haben. Dieses Insekt, welches sich, abgesehen von andern weniger auffallenden Me/kmaleii, schon durch seine Bedeckung mit einem weissen, wollähulichen 67 Stoffe, den Mangel der sogeuauntea Saftrölireii am Eude des Hinter- leibes vou den eigentlichen, früher erwähnten Blattläusen unterscheidet, wird die wollliageiide Riiideiilaus oder Blutlaus (sie lässt nämlich beim Zer- drücken einen blutrotheu Fleck zurück) (Schizoneura lanigera Hausra.) genannt. Die im Herbst erscheinenden glänzend schwarzen, gleichfalls weiss- wollig behaarten, geflügelten Weibchen legen ihre Eier am Fusse der Bäume ab. Die im Frühjahre aus ihnen sich entwickelnden Jungen krie- chen dann nach oben, suchen sich die entsprechenden Stellen und ver- mehren sich den Sommer über sehr stark, da sie gleich den Blattläusen auch lebende Junge zur Welt bringen. Gegen diesen Schädling w^urde das Bestreichen der besetzten Stellen mit einer Mischuug von 2 Loth Terpentinöl und i Pi'und Thonerde em- pfohlen. Ferner im Herbst das Belegen des Bodens um die Baumstämme herum mit Moos, in welches die Weibchen ihre Eier gerne ablegen sollen und das Verbrennen dieses mit Vorsicht einzusammelnden Mooses im Früljjahr; endlich dürfte auch das Auffrischen der Theergürtel im Früh- jahre geeignet sein, das Vordringen dieser Schädlinge zu verhindern. Schliesslich wäre noch anzurathen namentlich aus fremden Baum- schulen angekaufte Bäume vor der Einpflanzung genau zu untersuchen, damit nicht auf diese Weise eine Einschleppung stattfinde, §. 82. An jungen Birnbäumen, die durch ihr Kränkeln auffallen, zeigen Birusauger. sich die jungen Zweige (Schosse) wie mit schwarzem, feuchten Schmutze bedeckt. Bei genauerer Besichtigung erkennt man, dass es eng aneinander gedrängte, etwa 1'" lange, 6füssige, flügellose, bräunliche, blattlausähnliche Insekten sind, welche durch Aussaugen des Saftes, das Krümmen, Verkümmern und Absterben der Zweige veranlassen. Sie sondern eine Avässrige, klebrige Flüssigkeit (Honig- thau) ab, welcher die Zweige beschmutzt und die Poren verstopft. Erwachsen verlassen sie einzeln ihre Lagerstätte, begeben sich auf die Blätter, wo sie kurze Zeit unbeweglich verharren, bis sich ihre Haut spaltet und das vollkommen geflügelte Insekt erscheint, das unter dem Namen Birusauger (Psylla pyri L.) bekannt ist; seiner Springfertigkeit wegen auch Spriuglaus heist. Das durch den rothen Hartleib leicht kennt- liche Weibchen legt die Eier an junge Blätter, Blütheustiele, Zweige etc. ab, welche dann wie mit gelbem Staube bedeckt erscheinen. Gegen diesen Schädling, welcher oft das Kränkeln, den fehlerhaften Wuchs oder selbst gänzliches Absterben der jungen Bäume veranlasst, ist am gerathensten, die jungen Thiere vou den Zweigen abzustreifen oder zu zerquetschen; ebenso sind die mit Eiern besetzten Blätter zu verbrennen f>*elbe, schwarzgeflei kte und schwarzköpt'ige Wespe (Nema fitf: ventrlcofus Klg.) erscheint im Juni und kjrt iiire Eier an die Blätter dieser Sträucher ab, aus welchen dann im Juli und August die 2. (^ene- rntion der Afterraupen sich cutwickelt, wi.Klie sich im September in der Erde verpuppen uud im Herbste odrr Frühjalirc die Wespe liefern, aus deren Eier die im Mai auftretenden Afterraupen sich entwickeln. Das Abklopfen der leicht herabfallenden Afterraupen und deren Ver- tilgung wird sieh als das zweckmässigste Mittel gegen diesen Schädling lievvähreu, zu dessen Verminderung auch das Umgraben des Bodens um die Sträucher herum Ende Mai uud Oktober zu empfehlen ist. Eine ähnliche Lebensweise führt die im Juni, Juli und dann wieder im Oktober auftretende, von der vorigen Art wenig verschiedene After- raupe «ler schwarzi-H Sfaohelbeciwcs|ie (^Emphytatf ijrotisnlaiüie Klg.) rücksicht- lidi deren Bekämpfung ebenfalls das oben Empfohlene gilt. §. ÜG. Die Blätter (uhn' auch lilüthen vorzugsweise der Stachel- und S(j,in.l- Johannisbeersträucher werden von lOfüssigen, schlanken, sparsam Wr- bchaarten oben weissen mit schwarzen Flecken gezierten, unten gelben s|taiiiii'r. Raupen mit glänzend schwarzem Kopfe verzehrt. Diese Raupen verpuppen sich im Juni, wobei sie sich mittelst einiger Fäden an Blätter oder Zweige hängen uud es ersclieint dann im Juli oder August aus den dunkelbraunen Puppen der sogenannte Slaflielb((i'i- spaiiiicr oder naiickiri (Zerene grossulariata L.) ein hübsclier Falter, der durch seine weisseji, gell)gebänderten und schwarzgelleckteu Flügel sehr auf- fällt, nur Abends fliegt und seine strohgelben, gegitterten Eier in kleinen Gruppen zwischen die Blattrippen auf der Biattunter.seite ablegt. Die meist 73 ?chf''linfe, ^.'elche nur einzslne K-Uurpn^QZPn nrgroifcD. iiM September auskriechenden Räupcheu halten sich auf der Unterseite der Blätter, die sie benagen und durchlöchern, auf und überwiuteru zwischeu abgefalleuem Laube und in Rindeurissen. Den meisten Schaden richten sie erst nach der Ueberwinterung au. Gegen diesen Schädling ist das Abklopfen der Raupen zu empfehlen. Wenn der Falter in grösserer Menge bemerkt wurde, wird auch das Ent- fernen des abgefallenen Laubes und Verbrennen desselben sich als nützlich erweisen. Aehuliche Beschädigungen verursacht auch die lOfüssige bläulich- erüue, weiss- und gelbgesbreifte, schwarzpunktirte Raupe des Juhaiiuls- bei-rspaniiers, Welliiig (^Geometi-a wawaria L.), welche jedoch erst im Frühjahre (las Ei verlässt und sich in der Erde verpuppt. Abklopfen wäre auch hier ■'.u empt'chleii. §• or. Sibnial- Beobachtet man, dass die Knospen und jiuiiien Blätter ange- haiicli. fressen und durchlöchert werden, so kann dies auch von einem '2 — 2^/n", langen, schwarzen, lang graubehaarten Käfer mit hellen oder dunkel- braunen Flügeldecken, ebenso gefärbten Fühlern und Beinen und sehr kurzem dicken Rüssel veranlasst werden, welcher unter dem Namen St'hmalbaut'h oder langer Blattnager (Phi/Uobins obloiKjus L.) bekannt ist. Diese Käfer richten nämlich vom Mai— Juni an den Obstbäumen und besonders in den Baumschulen durch Ausfressen der Knospen der Pfropf- reiser oft bedeutenden Schaden au. Das Abklopfen der Käfer von den Bäumen in den frühen Morgen- stunden und an rauhen Tagen wird sich gegen diesen Sciiädling vor Allem empfehlen. Auch Bestreichen der Augen der Pfropfreiser mit kaltllüssigeni Baum- wachs wird von Erfolg sein. Ausserdem werden durch Durchlöchern der Blätter und Abschaben der Oberhaut derselben oder Verletzung der jungen Triebe uocii verschie- dene andere Rüsselkäferarten und Blattkäfer unseren Obstbäumen mehr oder minder scliädlich, rücksichtlich ihrer Bekämpfung gilt ebenfalls das oben Gesagte. Wir übergehen ferner noch eine Anzahl von Scl\ädlino-en, theils weij sie nicht in solcjier Aazahl auftreten, dass sie allgemeinen o^ier bedeutende« Schaden verursachen, theils weü für ihre Bekämpfung sich nichts Anderes em])fehlen lässt. Erwähnen wollen wir im Kurzen aber noch Erscheinungen, durch welche das Aussehen der Blätter verändert wird, obwolil der Schaden meist weniger bedeutend ist. So lebt z. B. die Mado der Birngalhiiüoke (_Cecidomt/ia pyri Bc) unter dem umgeschlageneu Rande der Birnblätter? Obst. ^Q mehrere Wickler. Motten und Wespeuarteu rollen die Blätter ein oder ziehen die Riinder derselben durch Fäden zusanuneti, oder legen in dem Blattfleiscl-.e Gäng-e au (miuiren) oder leben frei auf den Hlättern, dieselben nur des Blattgrüns oder der Oberhaut beraubend. Sie treten vom April bis September auf und hilft gegen sie alle nur das zeitige Entfernen solcher Blätter sanunt dem darauf befindlichen Schädlinge. §. 9«. Blätter, Blüthen und junge Früchte der Apfel- und BirnbäuniP fiar(pn- werden zuweilen auch zerstcirt oder angefressen von einem 4 — 5"' laiibkiifer. langen, oben etwas flachgedrückten, grün oder blau metallisch glän- zenden Käfer mit gelb- bis pechbraunen Flügeldecken, der sich durch sein vorne stumpf abgerundetes, aufgebogenes Kopfschild und den Sblättrigen Endknopf der Fühler besonders charakterisirt und unter dem Namen kleiner Rosen- oder Oartenlaobkäfer (Phi/llojyertha hor- ticola L.) bekannt ist. Das Weibchen legt die Eier in die Erde ab und aus derselben ent- wickelt sich eine Gfüssige Larre, die sich von dem Maikäferengerling hauptsächlich nur durch ihre Grösse unterscheidet und namentlich in Gärten ähnliche Beschädigungen veranlasst. Ausser Obstbäumen beschädigt dieser Käfer auch die Rosen durch Abfressen der Blumenblätter und Staubgefässe und verbindert die Ent- wicklung derFrüchte und hat schon mehrmals dieRapsblüthen arg beschädigt- Das Abklopfen der Käfer in den Morgenstunden und die Vernichtung derselben, sowie ihrer Larven (Engerlinge) wo man sie antrifft wird an- zuempfehlen sein. §. 99. Blüthen und junge Früchte werden ferner beschädiget von einem Schinal- 4V2 — ^"' langen, glänzend schwarzen, fein grau behaarten Käfer mit bock- kahlen, röthlich gelbbraunen, runzlich punktirten, am Seitenrande jj" '•'"'''■ umgeschlagenen Flügeldecken, dessen dichipunktirter Kopf zwischen ^^^^^ den llgliedrigen, fadenförmigen Fühlern einen tiefen Quereindruck zeigt, und dem Entomologen unter dem Namen Omophlus lepturoides F. bekannt ist. Dieser Schädling, der namentlich in Ungarn seit einigen Jahren die Obstbäume arg beschädiget, findet sich alljährlich auch bei uns häufig auf blühenden, wildwachsenden Gesträuchen, ohne dass bis jetzt aus Nieder-Oesterreich über ihn Klagen vorliegen. Im Jahre 1866 hat derselbe in Ungarn (Csanader Comitat) die Ge- treidefelder arg beschädigt und wurde uns von dort eingesandt. 60 Srhädliiigp, welche mir c\m.-\ni; kuiluri'nai.zcn angieifen. Diesen .Sommer hatten wir in liifsiijcr CiPgpiid selb?t Gelegenheit die Besch;i(]iguiig der Aehren dunli denselben zu beobacJiten. Gegen diesen Schädling dürfte das Abklopfen von den Bäumen und auf rjetn'idef.'jdeni dns Al)sp.liü|)fen oder Sammeln zu empfehlen sein. §. 100. llicmicr. Niiinnt man wahr, dass eine grössere oder geringere Zahl von Apfelblüthen unentfaltet bleiben und braun werden (wie versengt aussehen), so wird man in solchen ßlüthen eine fusslose , stark wulstige, nach hinton vorschmälerte Larve mit schwarzem Kopfe oder auch eine blassgdbo, am Ilücken kurzborstige, schwarzäugige Puppe vorfinden, aus der sich Endo Mai oder Anfangs Juni ein 2'" langer, schwärzlicher, fein grau behaarter Käfer mit röthlichbraunen Ualsschild- und Flügeldecken, welch' letztere mit einer von aussen nach innen und hinten verlaufenden Binde geziert sind, und mit einem dünnen wenig gebogenen Rüssel, der sogenannte Blüthcnstechcr oder Brenner (Anthonovms pomorum L.), entwickelt. Dieser Käfer nährt sieh vom Blattgrün, überwintert unter Rindenschuppen, in Löchern etc., und das Weibchen legt die Eier einzeln in die Blüthen- knospen ab. Die Larve nährt sich von den innern Blüthentheilen und verhindert dadurch die Entfaltung der Blüthe. Entwickelt sich aber die Blüthe in Folge sehr günstiger Witterung schnell und öffnet ihre Blumenkrone, ehe die Larve erwachsen, so geht diese zu Grunde. Die so aussehenden abgewelkten, brauneu Blüthen müssen noch, ehe der Käfer sich entwickelt und die Blüthe verlassen hat, gesammelt und verbrannt werden. — Auch das Abklopfen der Käfer von den Bäumen, bevor sie noch ihre Eier abgelegt haben, was am besten in den Morgen- stunden geschieht, ist zu empfehlen. Werden die gegen den Frostspanncr (S. 09) anempfohlenen Tlieer- bänder auch im Frühjahre in Stand gehalten, so findet man auf denselben gcwölmlich aucli eine Anzahl solcher weiblicher Käfer, was dafür spricht, dass dieselben die Bäume erklettern. Aehnliche Verwüstungen riclitct an den Knospen der Birnbäume der dem obgenannten sehr ähnliche Biriieiuüsselkäfcr (^Anthonomns 'pyri Koll.) an, und ebenso worden die Ilimbcer- und Brombeerblüthen durch den verwandten, V" langen, schwarzen HiiiibciTbirilluMislcrlicr {Anthon. riihi Herbst.) zerstört. Da alle diese Arten eine fast gleiche Lebensweise führen, so genügt das Gesagte auch für sie. 81 101 Fallen dio Aopfcl und Birnen noch unreif von den Bäumen Apfel- ab, und zeigen sich an denselben bei näherer Untersuchung Stiche ''•cc"'""- oder Punkte, so dass sie wie angestochen erscheinen, so werden im Innern derselben und meist in der Nähe der Kerne 1 oder mehrere fusslose , gelblichweisse , gerunzelte Larven mit gelblicliem Kopfe angetroffen werden, die, wenn sie erwachsen sind, die Früchte ver- lassen und in der Erde sich verpuppen. Aus dieser Puppe entwickelt sich ein 2" langer, purpurroth goldglänzend gefärbter Käfer mit langem dünnen Rüssel, der wie die Fühler und Beine blaugefärbt ist, und dessen die Afterspitze freilassende Flügeldecken runzlig punktirt sind. Dieser Käfer ist unter dem Namen piirpurrother AepfclstccUer iRhynchites Bachus L.) bekannt , und legt seine Flier in die noch jungen Früchte ab. Gegen dessen Angriffe kann nur fleissiges Sammeln und Entfernen der abgefallenen Früchte und das Abklopfen der Küfer in den Morgen- stunden empfohlen werden. Eine ähnliche Lebensweise führt auch der goldgrüiic Apfelslerher {^Rhynchites auratus Scop.), der dem eben beschriebenen gleicht und sich von ihm ausser der Grösse (3'") dadurch unterscheiden lässt, dass Fühler, Füsse und nur die Spitze des Rüssels schwarzblau sind. Für ihn gilt daher das t-ben Gesagte. §. 102. Abgefallene oder auch einzelne der noch am Baume hängen- Obsloiade. den Aepfel und Birnen zeigen oft runde Löcher, von denen aus ein Gang ins [nnere führt, der häufig mit Uniath angefüllt ist. Schneidet man solche Früchte auseinander, so wird man in denselben meistens eine IGfüssige, röthlich weisse, sparsam behaarte Raupe mit roth- braunem Kopfe, die sogenannte Obstniade vorfinden. Die erwachsene Raupe verlässt die Frucht und verpuppt sich in einem seidenartigen Gcspinuste zwischen Rindenrissen, Spalten oder an der Erde. Der aus der Puppe sich entwickelnde kleine braungraue Falter, der sogenannte Apfelwicklcr (Carpocapsa pomonella L.), fliegt nur des Nachts und legt auch zu dieser Zeit seine Eier au die Frucht^ ab. Das alsogleiche Sammeln und Entfernen der abgefallenen Früchte, das Bestreichen der Baumstämme im Frühjahre mit Lehm und Kalk oder Kalkwasser, das Abkratzen der Rinde, Abkehren mit stumpfen Besen wird gegen diesen Schädling zu empfehlen sein. Scliadlicbe Insekten. -11 Q2 Schädlinge, \velche nur einzelne Kiiltnrpflanzen angreifen Besouders au älteren Bäumen, die mit Theerringeu (S. 69) ver- sehen wurden, findet sieb eine grössere Zahl dieser Ranpen unter- den- selben eingesponnen, und können, wenn man die Ringe etwa im Dezember abnimmt, dann leicht vertilgt werden. Noch vollständiger würde die Verminderung dieses Schädlings erreicht, wenn man diese Ringe schon im August anlegen würde, wodurch die Mehrzahl der Raupen gezwungen wäre, sich unterhalb der Ringe einzuspinnen, was ihre Vertilgung erleichtert. §. 1Ü3. Rölhliclie An Pflaumenbäumen weiden oft einzelne Früchte früher reif, Pllaimieiiraiipp. als die übrigen und fallen dann leicht ab. Derlei Früchte zeigen meist in der Nähe des Stieles ein kleines Loch, und findet man, wenn man sie öffnet, einen Theil des Fleisches verzehrt und darin nebst den dunklen Excrementen ( Wurmkoth) eine 16füssige, bis 6'" lange, oben röthliche unten weissliche, sparsam lichtbehaarte, schwarzköpfige Raupe (röthliche PflaumenraDpe), die, wenn sie er- wachsen ist, die Fracht verlässt und sich zwischen Rindenris,*en, Flechten oder am Boden in einem Gespinnste verpuppt. Aus der Puppe entwickelt sich im Mai oder Juui ein kleiner Falter mit aschgrauen, braungewellten, stellenweise matt bleigläuzenden Flügeln, der unter dem Namen Ptlaumenwirkler (Grapholitha nigricana F.) bekannt ist, sich bei Tage verborgen hält, nur während der Nacht fliegt, und dann die Eier einzeln au die Früchte ablegt. Auch hier ist vor Allem das Sammeln und Entfernen der abgefallenen Früchte, welche man zum Branntweinbrennen etc. verwendet, zu empfehlen, und können durch leichtes Schütteln der Bäume die angestochenen Früchte zum Falle gebracht werden- Nicht minder ist das Reinhalten und Bestreichen der Rinde etc. von Erfolg. §. 104. Pflauraeiibolirer. Fallen die Pflaumen noch unreif ab, so veranlasst dies ein anderer Schädling, der bei näherer Untersuchung derselben leicht aufgefunden werden kann. Es ist dies eine fusslose, weisse, gekrümmte, runzlige, dunkelbraunköpfige Larve, die erwachsen die Frucht ver- lässt und sich in der Erde verpuppt. Aus der Puppe entwickelt sich im Frühjahre ein Rüssel-Käfer. Dieser ist V" laug, braun oder kupferglänzend gefärbt, fein weiss- grau behaart, mit tief punktirt gestreiften, die Afterdecke freilassenden Flügeldecken und langem, stielrunden Rüssel, der sogenannte Pflaumcnholirer {^Rhyncliite.-' cuyreus L.) Das Weibchen legt die Eier einzelu iu die uoch jnngeu Früchte, deren Steugel es zur Hälfte durchnagt. Ausser an rflaumeaarten beschädigte derselbe iu ähnlicher Weise auch schon Kirschen. Gegen diesen Schädling sind dieselben Mittel, wie beim Apfelstecher (S. 81), d. i. Abklopfen der Käfer, fleissiges Sammeln und Entfernen der abgefallenen oder abgeschüttelten Früchte und Umgraben des Bodens um die Bäume im Herbste zu empfehlen. §. 105. Bemerkt man an noch am Baume hängenden oder unreif ab- Pllaumeiisäg- gefallenen Früchten Harz- oder Kothklümpchen, so wird man beim wespe. Oeffuen solcher Früchte den Kern mehr weniger verzehrt finden und an demselben eine 20füssige, gelbröthlich weisse, gekrümmt liegende, gelbköpfige Afterraupe, die erwachsen die Pflaume verlässt und sich iu der Erde verpuppt. Ans der Puppe entwickelt sich im Frühliuge eine \y/'' lange, glänzend schwarze Wespe mit gelben Beinen, die sogenannte Pflauuiensägenespe QHoplocampa fulvicornis Klg.), welche ihre Eier in die Blüthe mit Hilfe der Legesäge ablegt. Zu ihrer Verminderung gelten die beim Pflaumen bohrer empfohleneu Mittel. Die Afterraupe einer verwandten Art lebt in Aepfeln und veran- lasst ebenfalls das Abfallen der noch unreifen Früchte. §. 106. Wenn die Kirschen madig werden, was sich schon an scheinbar Kirsdieumade. gesunden Früchten erkennen lässt, dass sie meist gegen den Stiel zu eine weichere Stelle zeigen, von wo aus dann die Kirsche zu faulen anfängt, so ist die Veranlasseriu eine im Innern der Kirsche lebende, gelblichweisse, fuss- und scheinbar kopflose Made mit schräg abfallendem Hinterleibsende. Sie hält sich gewöhnlich zwischen Kern und Stiel auf und saugt an dem Fleische der Frucht, wodurch diese an den angefressenen Stellen zersetzt und jauchig wird. Bisweilen fallen derlei Kirschen auch früher ab. Ist sie ganz erwachsen, daun bohrt sie sich heraus und lässt sich zu Boden fallen, wo sie sich iu der Erde verpuppt. Die aus der Puppe sich entwickelnde, iVa — 2V4'" lauge Fliege ist glänzend schwarz und zeigt an den Flügeln 3 dunkle Binden, sie wird die Rirschenfliege iSpüographa cerasi F.) genannt und erscheint im Mai bis Juni, wo sie ihre Eier iu die bereits sich färbenden Früchte ablegt. 11* g^ Schärilingo, ^vel^he nur einzelne Knlturpflanien angreifen. Sie findet sich ausser au Kirschen aber auch in der Heckenkirsche und den Sauerdornbeeren. Wo dieser Schädling häufiger auftritt, ist das Umgraben der Erde um die Bäume im Spätherbst, um die Puppen zu zerstören, und das Saminelu der abgef'alJenen Früchte zu empiehleu. §. 107. Ilimbeerkäfer. Himbeoren und Biutubeeren weiden oft von einer in denselben lebenden, 2"' langen, (ItÜssigen, dunkelgelben, sparsam boistenluiarigen, dunkelköpfigen Larve, deren llinterleibsende in 2 nach oben ge- krümmte Dornspitzchen ausläuft, verzehrt. Die ausgewachsene Larve verpuppt sich in der Nähe der l'rassstelle iu Ritzen oder Spalten etc., und im Frühjahre entwickelt sich aus der Puppe der 2'" lange, pechbrauue oder schwarze, gelbgrau behaarte, durch keulenförmig eudcude Fühler ausgezeichnete niiiibecikäfcr {J3i)tuius fumatus F.). Gegen diesen Schädling ist wohl nichts als das Abklopfen des Käfers in dcu frühen Morgenstunden und Vertilgen desselben uuzurathen. §. 108. lasdiiiissbohrer. Eine grössere oder geringere Anzahl von Haselnüssen fallen früher ab. Die Vcranlasöcrin ist eine gekrümmte, wulstige, gelbweissliche, fusslose Larve mit braunem Kopfe, Avelehe sich von dem Kerne nährt, erwachsen die Schale durchbohrt und sioli dann in der Erde verpuppt. Aus der I'uppe entwickelt sich ein 3 — 3%'" langer, eifürniiger, schwarzer, haarfürmig gelbgrau beschuppter, mit biudenförmig zusammen- flicsseudcu lichter beschuppten Makeln gezierter Käfer mit sehr langem, dünnem, nach unten gebogenem Kassel, langen dünnen Fühlern und gross gezähnten Schenkeln, der sogenannte HascinussbolirtT {Balaninus nucvm L.), der sich von Blättern nährt und seine Eier in die noch jungen Früclite ablegt. Abklopfen des Käfers im Frühjahre und Sammeln der ungestochenen Früchte sind die einzigen ]V[iLtel seinem Uebcrhandnehmen zu :~teuern. Beschädigung der Wurzeln und des Stammes. §. 10!). [{(•lMi)vcr\vii.sit'r. Zeigen an einzelnen Rebstöcken die Blätter kleine galla[ifel- ähnliche Auswüchse oder Warzen, welche später an der Oberseite des Blattes aufbrechen, und untersucht man solche Auswüchse genauer, so wird man in denselben äusserst kleine, ungeflügelte, gelbliche blattlausähnliche Schädlinge, den berüchtigten Ucbeuverwüstcr (P/iyt- loxera vastatrix PI.) antreflen. Diese verlassen gleich nach dem Auf- brechen der Gallen dieselben, steigen am Stamme hinunter und setzen sich an den Wurzeln unter der Erde fest, saugen hier den Saft aus und vermehren sich durch Eierlegen schnell. Air solchen Kebea vcrfärbeu sich ilaun die Blätter, verdoiien voiuKaude lieiL'iii, und begiuuen vou uuteii au abzufallen. Die Jahreslriebe entwic- keln sich küniuierlich und verdorren au den Spitzen, während der mittlere und imtere Theil noch frisch bleibt. Die Trauben gelangeu noch ziemlich liäufig zur Reife*, ist die Krankheit sehr heftig aufgetreten, so färben sie sich nicht, bleiben sauer, wässerig, bou((uetlüs und der daraus gowouuene Weiu taugt uickts und hält sich uicht. Geht der Rebstock nicht schon im ersten Jahre zu Gruude, so treibt er im nächsten Frühjahre nur kurze, verkrüppelte Loden uud kleiue nach aussen gekräuselte Blätter, die bald vergilben; wenn sich zuweileu auch kleiue Trauben ansetzen, so reifen dieselben nicht. Es verdorren vielmehr alle Triebe und Blätter und der Rehstock stirbt ab. Hebt nuiu ihn aus der Erde, so sind die Wurzeln aufgeschwollen, erweicht und faul uud es lässt sich ihr Gewebe bis auf den holzigen Kern leicht entfernen. Die Wurzeln schwellen nämlich in Folge der zahlreichen Verletzungen kuotig (kropfig) an uud gehen schliesslich in Fäulniss über, die au den äussersten Fa^eru beginnt und sich später auf die Hauptwurzeln bis zum Stamme fortsetzt, welcher abstirbt. An den Wurzeln linden sich die gelblichen uugeüügelten Schädlinge verschiedenen Alters in grösserer Zahl oft reihenweise dicht aneinander gedrängt und auch deren orangegelbe Eier. Noch ehe aber der Rebstock ganz abgestorben ist, verlässt ihn der Schädling und sucht sich eine neue Nahrungsquelle, iudem er auf die Wur- zeln der benachbarten Reben übersiedelt, so dass die Beschädigung, wie von einem Centrura aus, sich immer weiter über den Weingarten verbreitet, DurcJi die im Sommer sich entwickelnden geflügelten Weibchen wird dieses Uebel auf andere Grundstücke und durch Winde, welche diese Schädlinge fortführen, selbst in entfernteTe Gegenden verpflanzt. Die ge- flügelten Weibchen nämlich stechen die Rebeublätter au und legen ihre Eier in die Oeifnungen. Es entstehen danu die oberwähuteu Gallen, worin sich die nngeflügelten Individuen entwickeln, welche nacli dem Aufbrechen der Gallen sich au die Wurzelu begeben. Da die Einschleppung dieses Scliädlings, dem nameutlich in Frank- reich die Reben ganzer Distrikte zum Opfer fielen, durch Versendung von Rebholz und Wurzelreben selbst auf weite Entfernung möglich ist, so hielten wir es für unsere Pflicht darauf aufmerksam zu machen, dass es Pß Srli.icllinpfp wf|rh(> mir finzoln(> KiiUiirpfl-iniPti an?rpif>'n dringend geboten ersclieint heim Ankauf von Hlindhülzern und Wiirzel- rebeu dieselben vor der Auspflanzung einer genauen und wo es thunlich einer mikroskopischen Untersuchung zu unterziehen und zur Sicherheit mit Tabakjauche angefeuchteter Erde einzusclilemmen. Was die Bekämpfung dieses Insekts anbelangt, so wäre es erfor- derlich alle Rebenblätter, au denen solche Auswüchse sich zeigen, sogleich zu sammeln, ältere abgestorbene Stöcke sammt Wurzeln sorgfältig auszu- heben und dann Alles zu verbrennen und die übrigen Stöcke durch Unter- bringen von Tabakstaub, Tabakabfälleu oder mit Tabakabsude bcfeuchteteu Mist in den die Wurzeln umgebenden Boden zu schützen. §. 110. Ki'b- An den Uebenschenkeln oder auch an dem alten Holze bemerkt sdiild- man öfters bis 3'" lange, last nachenförmige, gewölbte, braun ''"'^- marmorirte Erhabenheiten, welche sich bei näherer Untersuchung als die Weibchen der Rebschiidlaos (Coccus vitis L.) darstellen. Noch auffälliger sind sie, wenn sie auf einem weissen seidenartigen Flocken sitzen, welcher sich in lange Fäden ausziehen lässt und die Eier enthält. Im Juli kommen aus ihnen die sehr kleineu karraoisinrothen Jungen hervor, welche sich zerstreuen und an ihnen passenden Stellen festsetzen. Sie schwächen durch Saftentziehung die Reben oft bedeutend. Die Ameisen, welche derlei Weiustöcke des ausgeschiedenen Honig- thaues wegen emsig besuchen, verrathen oft zuerst ihre Anwesenheit. Sorgfältiges Abbürsten im Herbste oder Frühjahre dürfte das zweckmässigste Mittel sein, dem Umsichgreifen dieses Schädlinge» Einhalt zu thun. Die Eierflocken sind am besten sammt einem Stücke Rinde abzu- nehmen und zu verbrennen. Beschädigung der Knospen, Triebe und Blätter. §. 111- Naseber. Oft werden die Knospen oder sogenannten Augen der Reben arg beschädiget oder ganz abgefressen von einem 4 — SVz'" langen, ungeflügelten, ziemlich langsam sich bewegenden, schwarzen, grau- beschuppten Käfer, der durch seinen dicken, an der Spitze ausge- rundeten und an der Einlenkungsstelle der Fühler borstenartig er- weiterten Rüssel und die eiförmigen, dicht und fein gekrümmten, an den Schultern abgerundeten Flügeldecken und gezähnten Schenkel sich besonders charaktrisirt und als Nascher, Dickiiiaalrüssler, Lieb- stöckel-, Lappeorässler COtiorhynchus Ugustici L.) bekannt ist. Rebe. 87 In Pflaazungeu luit leichteren Böden und an jiin2;en Stöcken über- haupt ist der durcli ilin veranlasste Schaden am häutigsten. fieo-en diesen Schädlino; wird das Sammeln und Vertilgen von Wir- kung sein. Französische Beobachter, von denen ihm auch das Befressen der l'tlrsiihbaumkuospeu; zur Last gelegt wird, behaupten, dass der Nascher eine besondere Vorliebe für Luzerne liege. Es könnte, daher wohl an Weiugartenrändern Luzerne gebaut werden, um den Käfer dahin zu lockeu und von den Reben ferne zu halten. An solchen Stellen könnten sie dann leicht mit dem Strohsacke gefangen und vertilgt werden. Auch mehrere Gattungsverwaudte veranlassen ähuliciie Beschädi- gungen und gilt auch für sie das oben empfohlene Mittel, n.Tmlich Sammeln. §. 112. Sind die Blätter und Triebe nur benagt und angefressen, so Rebeii- kann der Schädling auch der sogenannte Weinstockfallkäfer {Eumolpus falikäfer. vltis F.) sein, der "2 — 27/" lang, schwarz, fein grau behaart ist, und durch rothbraune Flügeldecken und stark gewölbtes Halsschild, in welchem der, mit den vorn verdickten, an der Wurzel gelbrothen Fühlern versehene Kopf meist ganz eingezogen ist, sich besonders charakterisirt. Der Käfer, welcher namentlich die Blätter streifenweise abschabt und durchlöchert, Rinnen in die Schösslinge nagt und auch die Beeren oft beschädiget, lässt sich beim Annähern einer Gefahr gern zur Erde fallen, daher zu seinem Fange, dem einzigen Mittel zu seiner Bekämpfung' am besten ein sogenanntes Schlitzhameu, d. i. ein vorn mit einem Schlitze versehenes .Schmetterlingsnetz, das man unterhält und den Käfer in dasselbe hineinfallen lässt, angewendet werden kann. Am geeignesten hiezu sind die Morgenstunden, wo der Käfer auf der Oberseite der Blätter erscheint, während er sonst an der Blattunterseite sich aufhält. §. 113. Ein anderer Käfer, der sogenannte Rebensehucider oder Zwiebel- R' beii- hornkäfer CLithrus cephalotes F.), beisst die Knospen und jungen '''^'"'*''- Schosse ab. Dieser Käfer verbirgt sich gewöhnlich in selbst gegrabenen Erdlüchern, ist 7 — 8'" lang, mattschwarz und fällt durch sein stark entwickeltes Halsschild, die kurzen, beinahe halbrunden Flügeldecken, den grossen Kopf mit starken Fresszangen und die wie Trichter ineinandersteckenden 3 Endglieder der Fühler besonders auf. gü Sflinilliiiiire \rplclio mir ciiizpliic Kultiirpflanzon an.CTciffn. Da diese K.iur gewöhiilicli in den sj)äteii Vormittags- und frühen Nachniittagsstiinden ihrer Nalirung nachgehen und beim geringsten Geräusche sith in ilirc Erdliklier zurückziehen, so ist es schwer ihrer liabhaft zu werden. Mau versäume Ja nicht, sie abzufangen und zu tüdteu, und dürfte sicli iiiexn andi heim Behacken der Weingärten die Helegenlieit bieten. §. 114. Rclii'ii- Die Knospoii und zaiten Blättor werden auch durch Benagen siecher, (joschädiget von dem Rcbeiistecher oder Knpfcinvickirr (^Rhynchiles hetideti F.), der ausserdem die Blätter in Cigarrenform zusammen- wickelt und dadurch seine Anwesenheit verräth. Der Käfer ist 2>/^ — 3"' lang, glänzend blau oder goldgrün gefärbt, und charakterisirt sich durch den dünnen Rüssel und die fast 4eckigen, fein und dicht punktirten, die Afterspitze freilassenden Flügeldecken. Aus den, in cigarrenähnliclieu Blattrollcn abgelegten leiern entwickeln sich die fussloseu, gckrümmteu, weissliclicn Larven, die sich von der Hlattsubstauz nähren und erwachsen ßich im Juli oder August in der Erde verpuppen. Die Käfer ersclieiuen nocli im Herbst, meist aber erst im nächsten Frühjahre. Ausser den Reben finden sich derlei BlättcrroUen auch auf l?irn-, Quittenbäumen etc. vor. Das Sammeln der Käfer ist gleich bei ihrem ersten Auftreten nöthig und gelingt am besten in den Morgenstunden und bei kühler Witterung; bei Sonnenschein und warmen Wetter lassen sie sich bei Annäherung einer Gefahr gern von den Reben herabfallen oder fliegen davon. Aber auch die cigarrenähnlichen Blattrollen müssen sorgfältig aufgesuclit werden, vind ist es am zweckmässigsten dieselben zu verbren- nen, um die Weitervorbreitung des Schädlingcs zu hindern. §. 115. Spriiii^- Die Blätter werden zusammengesponnen (gerollt) und sammt wmni. den Blüthenansätzen verzehrt von, in den erstem sich verbergenden, etwa 6'" langen, IGfü^sigen, schmutziggrünen, sparsam behaarten, braunköpügen Raupen, welche sich in den Wickeln verpuppen. Der im Juli oder August erscheinende Falter, Springwickler iGrapholltha pilleriana HHg) genannt, legt seine Eier au die Weinblätter ab, welche die Raupe 2. Generation ebenso beschädigt, die sich erwachsen ausser in Blättern auch in den Ritzen der Pfähle oder unter Rinde verpuppen soll und im Frühjahre den Falter liefert. Rebeu. 89 Namentlich in manchen Gegenden Deutschlands und Frankreichs wird über diesen Schädling Klage geführt. Am besten ist es wohl, die in den Blattwickeln verborgenen Raupen und Puppen zu tödten und so den Schaden einzuschränken Beschädigung der Blüthen und Früchte. §. HG. Oft sieht man die Rebenblüthen durch Fäden mit einander Traubenwickler, verbunden und theilweise abgefressen. Bei näherer Untersuchung wird man zwischen denselben versteckt die 16füssige, bis 6'" lange, anfangs gelbliehe, später braungrüne, mit lichten Wärzchen besetzte, schwarzküpfige Raupe eines Falters als Veranlasserin dieser Er- scheinung auffinden. Je mehr sich die Blüthe durch feuchte und kalte Witterung ver- zögert, desto grösser werden die durch diese Raupe veranlassten Beschädigungen sich zeigen. Erwachsen verpuppt sich die Raupe meist in dem zum Anbinden der Reben verwendeten Heftstroh oder Weidenrutheu, oft auch in den Spalten der Pfähle oder den Ritzen der Rinde. Der aus der Puppe sich entwickelnde Falter hat silberweiss und mattgoldgelb gefleckte, von duukler Querbinde unterbrochene Flügel, und wird ehibiiidlger Traubenwickler, Traubeiiiuotte, Gosse iConchylis amhiguella H.) genannt, die Raupe ist unter den Namen Heu-, Sauerwunn und Trauben- made bekannt. Der im Juli oder August erscheinende Falter legt seine glänzend weisseu, sehr kleinen Eier an den Traubenstielen und Beeren ab. Im August, September kann man dann an den Beeren meist in der Nähe des Stieles dunkelblaue Flecken und zwischen den Beeren Gespinnstfäden wahrnehmen, und es wird sich bei näherer Untersuchung in den Beeren selbst die oben geschilderte Raupe zweiter Generation auffinden lassen, welche die Traubenkerne ver- zehrt und daher eine Beere nach der andern angreift. Bei nasser Witterung wird der Schade noch dadurch vermehrt, dass die verletzten Beeren in Fäulniss übergehen, die sich auch den noch gesunden Beeren mittheilt (Grüufäule entsteht). Erwachsen verlässt die Raupe die Trauben und verpuppt sich an ähnlichen Plätzen, wie die der 1. Generation. Aus ihr erscheint der Falter im Frühjahre. Dieser Schädling dürfte wohl unter allen bei uns auftretenden Rebenfeiuden den meisten Schaden anrichten, und sind daher auch die verschiedensten Mittel zu seiner Bekämpfung vorgeschlagen worden. Um die aus den überwinternden Puppen sich entwickelnden Falter am Auskommen zu hindern, ist es gerathen, die alten Heftbänder, Schädliche Insekte«. 12 9Q Schädlinge, welche nur einzelne Kulturpflanzen angreifen. defecte, alte Pfähle etc. zu entfernen und zu verbrenueu. Auch können durch Abschälen der alten Rinde der Kebstöcke die Puppen vertilgt werden. Oft ist hiezu aber auch ein dichter Lehniaustrich genügend. Es wurde empfohlen^ die in den Spalten der Weiugeländer, Lauben, Pfähle etc. verborgenen Puppen durch Eingiessen einer Mischung von 1 Theile Petroleum und 3 Theileu Leinöl zu tödten. Wir glauben, dass mittelst eines Theeranstriches derselbe Zweck sich erreichen Hesse. Die Erziehung der Reben an Drahtrahmen statt Pfähle dürfte durch Entziehung geeigneter Verpuppuugsplätze ebenfalls zur Verminderung des Schädlinges beitragen, und sind wir der Ansicht, dass dies auch bei Verwendung imprägnirter Rebenpfähle der Fall wäre. Mit gutem Erfolge wurde in mehreren Gegenden das Tödten der Raupen in den Blüthen durchgeführt. Zu diesem Zwecke zerreisst man mittelst eines umgebogenen spitzen Drahtes das Gespinnst, nimmt die Raupe heraus und tödtet sie. Ebenso zweckmässig und keine grössere Mühe veranlassend dürfte es sein, die an den Trieben oder Trauben abgesetzten glänzenden Eier mittelst Borsteupinsel abzustreifen, da die zu Boden gefallenen voraus- sichtlich zu Grunde gehen würden. Nach unseren Beobachtungen versammeln sich während der Flugzeit an warmen windstillen Abenden die Falter stellenweise oft in grosser Anzahl und schwärmen über den Weinlauben lebhaft durcheinander- fliegend, wahrscheinlich der Paarung wegen. Zu dieser Zeit könnten sie leicht mit Schmetterlingsnetzen in grosser Anzahl gefangen und sodauu vertilgt werden. Eine ähnliche Lebensweise führt auch der bekreuzte Tiaiibeiiwlckler (Grapholitha hotrana 111.), dessen Raupe vorzugsweise die au Häusern und iu Gärten am Spalier gezogenen Reben beschädigt. Es gilt für ihn das oben Gesagte. A u h a 11 ^. §. 117. Weiiiblallniill)f. An der Oberseite der Blätter bemerkt man öfters kleinere oder grössere unregelmässige Erhabenheiten (Wülste), welchen an der Blattunterseite eben solche mit weissröthlichem Filze ausgekleidete Vertiefungen entsprechen. Die Veranlasserin dieser Erscheinung ist ein dem unbewaffneten Auge nur als weisses Pünktchen erscheinendes Sfüssiges Thierchen aus der Abtheilung der Spinnen, die Wt'iublatt- iiiilbc iPhylopus vUis Land.) Keöen. qj Obwohl bei nicht sehr zahlreichem Auftreteu dieser Schildhug keinen erheblichen Schaden veranlasst, so darf dessen Auftreteu doch nicht übersehen werden, da er bei stärkerer Vermehrung im Stande ist, durch Saftentziehuug die Rebe derart zu schwächen, dass dieselbe trotz zahlreicher Blüthen oft nur wenige uud saftlose Beeren ansetzt. Was die Bekämpfung dieses Schädlinges anbelangt, so ist es am gerathensten, die angegriffenen Blätter sogleich zu entfernen und zu vei'uichten, oder sie wenigstens im Herbste zu sammeln und zu verbrennen, da in dem Filze auf der Unterseite derselben die Eier für die nächste Brut über den Winter sich befinden. i%* Register der deutsclieii Namen. Seite Aaskäfer schwarzer 49 Aderfalter ^1 Aderweisliug = . ^1 Adonisblattkäfer 45 Ackereule "H Ackerlaubkäfer 25 Ackersch necke ........ 9 Ackerwerbel . ö Apfelstecher goldgrüuer .... 81 — puriJurrother ... 81 Apfelwickler 81 Baumweissliug 71 Birublattwespe gesellige .... 76 Birugallniücke .78 Biruriisselkäfer 80 Birnsauger 67 Birnzweigwespe 63 Blattläuse 7 Blattuager langer 78 Blatträuber . 71 Blaukaute 7'2 Blaukopf 75 Blausieb 62 Blüteukäfer schmal bokähulicher . 7'J Blütenstecher 80 Blutlaus 60 Borkenkäfer ungleicher .... 63 Brenner 80 Dikmaulrüssler 86 Drahtwurm 3 Engerling \ Entblätterer 71 Erbseneule 32 Erbsenmücke 34 Erbsenwickler nioudfleckiger . . 33 — rehfarbiger ... 33 Seite Erbsenwippel 34 Erdflöhe 41 Erdkrebs 5 Erdraupe 11 Erdwolf 5 Eule mattgezeichuete 27 Feldfliege schwarzbeiuige ... 58 Filzkugelkäfer 57 Flachskuotenwickler 53 Flöhkrauteule 32 Fresser 69 Fritfliege • . 17 Forstspanuer grosser 71 — kleiner 69 Fuchs grosser 72 Futtergraseule 60 Gammaeule 13 Garteubirnsj)inner 79 Garteulaubkäfer 74 Gemüseeule 44 Gespinustmotte 75 Getreideblumenflicge 18 Getreidehalmwespe 22 Getreidehähnchen 15 Getreidelaufkäfer .... • . . M Getreidemotte 28 Getreiderüssler 29 Goldafter 73 Goldkäfer 25 Gosse 89 Graseule 60 Graurüssler 32 Grosskopf 74 Halmfliege grünäugige 19 IJalmschabe 21 Harlekin 77 93 Haselböckcheu 65 Haseluussbohrer 84 Heckeuweissliug ........ 43 Herzwurm 45 Hessenfliege 15 Heuschreckeu 5 Heuwurm 89 Hiiubeerblüteustecher .... 80 Himbeerglasflügler 64 Himbeerkäfer 84 Hirseziius^ler 23 Holilrüssler 50 Hopfenwurzelspiuuer 54 Johauuisbeerglasfliigler Jobauuisbeerspauner . , Kardenälchen 31 Kirschenfalter 72 Kirscheumade 83 Kleewurzelkäfer 56 Knospenwickler grauer .... 68 Kohleule 45 Kohlfliege 38 Kohlgallenrüssler 39 Kolilgallmücke 47 Kohlwauze 46 Kohlweissling 42 — kleiner 43 Kopflattichenle 45 Kornwurm schwarzer .... 28 — weisser 27 Krautraupe 45 Kümmelmotte dunkelrippige . . 52 Kümelschabe öi Lappeurüssler 86 Leiueule 13 Liebstökelrüssler 8(5 Linseukäfer 35 Linsenwippel 35 Lolcheule 60 Lolchspinner ......... 59 Maikäfer 1 Mandelholzrindenwickler .... 64 Mauken 8 Maulwurfsgrille .5 Meiselrüssler weissfleckiger . . 34 Möhreufliege 51 Möhreuschabe ö2 Mohngallmücke 37 Mohnwurzelrüssler 36 j Moldwolf 5 Moosknopfkäfer 49 Nascher Obstmade . . Obstverderber Pfeifer im Kümmel 52 rfirsichschildlaus ....... 68 Pflaumeubohrer 82 Pflaumengallmücke ..... 68 Pflaumenraupe röthliche .... 82 Pflanmensägewespe 83 Pflaumenwicklcr .82 Pistolenvogel 13 Queckeueule 26 Rapserdfloh 40 Rapsmauszahnrüssler 41 Rapszünsler 48 Rebenfallkäfer 87 Rebenschneider 87 Rebenstecher 88 Rebenverwüster 84 Rebschildlaus . 86 Reifmotte 69 Repsglanzkäfer 46 Repssägewespe 44 Repsverborgenrüssler ..... 47 Reutkröte 5 Reutwurm 5 Rindenlaus wolltragende .... 67 Rindenwickler 63 Rindenwickler Wöbers 64 Ringelspiuner 72 Roggenälchen 31 Roggenkäfer gelbhaariger ... 26 — kleiner 79 — weisszottiger ... 25 Rosskastauieuspiuner ..... 62 Rübenälchen 51 Rübenblattwespe 44 Rübennematode 51 Rübenweissling 43 Rübsaatpfeifer 48 Rübsaatweissling 43 Saatschnellkäfer 4 Sägerand 32 Samenstecher 69 Sauerwurm 89 94 Schabe 27 Schieuenblattkät'er 58 Schildkäfer nebliger 50 Schmalbauch 78 Schaauzenmotte . 75 Schricken 5 Schrieken italienische 6 Schrotwurm 5 Schwammspinner 7 4 Spätling 69 Spanner grüner 69 Spargelbohrfliege ...... 55 Spargelhähncheu 55 Springraupe 54 Springwickler 88 Springwurm 88 Stachelbeerspauner 77 Stachelbeervvespe gelbe .... 77 — schwarze . . 77 Steinobstblattwespe 76 Stutzbohrkäfer grosser 62 — kleiner 63 Todtenkopf 53 Traubeumade 89 Traubeumotte . 89 Traubenwickler 89 — bekreuzter ... 90 Verborgenrüssler gefurchth aisiger 39 — weissfleckiger . 37 Wanderheuschrecke 7 Weidenbohrer 61 Weinblattmilbe . 90 Weizenälcheu 29 Weizeneule . 35 Weizengallmücke 24 Weizenverwüster 16 Welling .78 Werre 4 Wintersaateule 10 Winterspanner 69 Wippel 34 Ypsiloneule 13 Zapfenwickler 88 Zirpkäfer zwölfpunktirter ... 56 Zugheuschrecke 7 Zuckererbseneule 13 Zweigabstecher 66 Zwergsägewespe 22 Zwergzikade sechsfleckige ... 14 Zwergzirpe sechsfleckige .... 14 Zwiebelhornkäfer 87 -^S;iSS*<&- Register der lateinisdien Namen. Acridium migTatorium L. . . . 7 Agriotes liueatus Brk 4 Agromyza nigripes Mg 58 Agrotis segetum W. V. . . . . 11 — tritici L 35 Auerastia lotella H. . . . . . XXII Auguillula dipsaci Khii 31 — tritici Rffr 30 — vastatrix Kliu. ... 31 Auisoplia Lep 25 Authomyia brassicae Bch. ... 38 — Haberlandti Schiu. . 19 Authouomus pomorum L 80 — pyri Koll 80 rubi Hbst 80 Apauiea basiliuea W. V 26 Apion L 59 Aporia crataegi L. . 71 Asyuapta lugubris Wiuu. ... 68 Athalia spiuarum F 44 Atomaria liuearis Stpb 49 Balauiuus uucuin L. ..... . 84 Bavidius chloris F 41 Bostrycbus dispar L 63 Botys cerealis L 23 — margaritalis W. V. ... 48 Brucbus leutis L 35 — pisi L 34 Byturus fumatus F 84 Calopteuus italicus L 6 Carpocapsa pomonella L 81 Cassida uebulosa L 50 Cecidomyia brassicae Winu. . . 48 — destructor Say. ... 16 — nigra Mg. .... XXII — papaveris W'imi. . . 38 — pyii Beb 78 Cemiostoma scitella Z XXII Ceppbiis pyginaeus L 22 Geutorbyuchus assimilis Pk. . . 47 — macula alba Hbst. 37 — sulcicollis Gilb. . 39 Cbaraeas gramiuis L. ...... 60 Cbeimatobia brumata L 69 Chlorops strigula F 19 Cleouus sulcirostrls Z 50 Cüccus persicae Sebrb 68 — vitis F. ■ -87 Coeliodes fuligiaosus Mrsb . . . .36 Coucbylis ambiguella H 89 — epilinaua Ztt. . . . . 53 Cossüs ligniperda L. ..... . 61 Crioceris asparagi L .56 — duodecimpunctata L. . 56 Depressaria nervosa Haw. . . . 52 Diloba coeruleocepbala L. . . . 75 Diplosis pisi Winn 34 — tritici Krb 24 Emphytus grossulariae Klg. Eutomoscelis adonidis F. . . Epblppiouotus compressus F. Epicometis birtella L. . . . Epilachua globosa 111. . . . Eumolpus vitis F. .... . Gastropacba ueustria L. . . . • 73 Gelecbia cerealella Oliy. .... 28 Geouietra wavaria L 78 Goiiiocteua sexpuuctata .... 58 Grapholitba botraua 111. . ". . .90 — dorsaua F. . . . . 33 — uebritana Tr. . . 33 — uigricaua Y. . . . 82 — pilleriaua 111. . . ; 88 96 Grapholitha variegaua H. — woeberiaua W. Gryllotalpa vulgaris Latr. , Hadena iufesta H tl llaltica L 41 Hepialus Iminuii L 54 Heterodera Scliaclitii K. . , . . 51 Hiberuia defoliaria L 71 Hoplocampa fulvicoruis Kig. . . 83 Hylastes trifolii Mll 56 Hypena rostralis L 54 Hypoiiomeuta Ltr 75 Jassus sexuotatus Fall 15 liiü ampelophaga Hb XXII Lema cyauella L 15 — melauopa L 15 Lethrus cephalotes F 87 Limax agrestis L 9 Lyda uemoralis 76 — pyri Sehr .76 Mamestra brassicae L 45 — oleracea L 45 — persicariae . . . . . 33 ^- pisi L :ii Meligetbes aeueus F. ..... 46 Meloloutha vulgaris L 1 Nematu.s veutricosus Klg. Neurouia popularis F. . . Oberea liiißaris F 65 Ocbseuheimeria taurella W. . . 21 Ocueria dispar L 74 Oiuophlus lepturoides F 79 Osciuis Frit L 17 Otiorbyuclius ligustici 1^. . . . , 86 Oxythyrea stictica L ^6 Seit« Peutophora morio L .59 Phyllobius oblongus 78 Pbyllopertba borticola L. ... 79 Pbylloxera vastatrix PI 85 Pbytoptus vitis Land 90 Picris bras.sicae L 43 Phityparea poeciloptera Schrk. . 55 Plusia gamma L 13 Pürtbe-sia auriflua L. 74 — chrysorrboea L. ... 73 Psila rosae F 52 Psyliodes cbrysocepbala L. . . . 40 Psylla pyri L 67 Rbyucbites auratus Scp 81 — bachus L 81 betuleli F 88 — conicus 111. . . . . . 66 — cupreus F 82 Hsm. Scbizoueura lauigerj Scolytus pruni Rtzb 62 — rugulosus Rtzb 63 Sesia bylaeiformis Lsp. . . • . 64 — tipuliformis L 64 Silpba atrata L 49 Sitoues 32 Sitopbilus grauariu.s L 29 Spilograpba cerasi F 83 .Strachia oleracea L 46 Tinea grauella L 27 Tycbius quiuquepuuctatus O . . 34 Vauessa polyebloros L 72 Zabrus gibbus F 12 Zereue gro.ssulariata L 77 Zeuzera aesculi L 62 -^>i3S3c?-